Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz [49—99]

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458,173

1817 SCIENTIA VERITAS LIBRARY OF IGAN CHTHE I RSITY OF M UNIVE ARTES

TUEBOR

ST- QUEERIS-PENINS

ULAM AMCNAM CIRCUMSPICE

THE GIFT OF Professor James K. Pollock

JN 3970 .128 A 2

N3

100%

Bartei -Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche deutsche urbeiter parter. Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin 52 68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Frans Eher Raf., 6. m. b. H., Jentralverlag der NSDAP., München 1 Berlin erfand : Cher- Verlag , Berlin SW 68, immerkrage 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Poßschedlonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Folge 49

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1. März 1937

Kolonial- Stoßtrupps

der

Komintern

Militärische Ausbildung afrikaniſcher Eingeborener – Reue bolſchewiſtiſche Propagandazentralen . in Frankreichs Kolonien - Gonderkredite aus Moskau – Die Taktik der Weltrevolutionäre

NSK Immer wieder muß die Erfahrung ges macht werden, daß Moskau gegenwärtig seine Kräfte zu einem großen Aktionsplan gegen Frankreich sammelt und anſeßt. Nicht allein im Lande selbst werden die größten Anstrengungen gemacht, um die Voraussetzungen für eine bolſchewiſtiſche Revolution zu ſichern; in gleichem Maße werden die Kominternagenten in allen Teilen der Welt eingeſetzt, um dort die notwendigen Vorarbeiten zu leiſten, damit gleichzeitig auch in den Kolonien und andern, für Mostaus Pläne erforderlichen Gegenden Bewegungen entstehen, welche die Widerſtandstraft der staatlichen Ordnung untergraben. Neben der neuen Kolonialpropaganda der Komintern in Frankreich selbst, die sich unter der „Boltshilfe“ tarnt, ſind auch in den verschiedensten, wichtigen Kolonien neue Bropagandazentralen entstanden, die mit Sowjetgeld die Maſſen revolutionieren. Sie stellen einen wichtigen Teil der Moskauer Revolutionspläne dar. Die Komintern hat die bisherigen Aktionszentralen in den Kolonien umgeschaffen und teilweise mit neuen Leuten besetzt, die ihre Ausbildung an der Hochschule für revolutionäre Bropaganda in Mostau erhielten. Mit besonderer Aufmerksamkeit wird natürlich Nordafrita von der Komintern bearbeitet. Bisher hatte sich die Tätigkeit auf die bekannte Organisation Für die Eingeborenen" beschränkt, die teilweise von Arabern, teils von Juden geleitet wurde und sich mehrfach unangenehm durch blutige Demonstrationen öffents lich bemerkbar machte. Nunmehr ist neben dies fer Organisation eine weitere Zentrale geschaf= fen, die rein militärische Absichten verfolgt. Diese Zentrale hat ihr Hauptquar tier in Algier und wird von drei ständigen Kominternagenten geleitet ; ihnen zur Seite

stehen zwei Reiseagenten, die die Verbindung zwischen den verschiedenen örtlichen Organiſa= tionsstellen aufrechterhalten. Diese Agenten verfügen über einen Sonderkredit von 2,5 Millionen Franten, der ihnen von der Finanzzentrale der Komintern Paris überwiesen wurde. Ihre Aufgabe besteht darin, Eingeborene anzuwer: ben, um sie dann nach Paris zu schicken, wo sie in Kurſen, die vom Kominternagenten Tschann geleitet. werden, militäriſch ausgebildet werden. Diese Milizen werden nach abgeſchloſſener Militärausbildung wieder nach Algerien zurüdgebracht, soweit sie nicht in die Eingeborenen= Stoßtrupps der Bannmeile von Paris eingegliedert werden. Die nach Algerien zurüdgedort schafften Eingeborenen bilden den Grundstod für die neu gefchaffenen paramilitärischen Eingeborenenverbände, die legten Endes zu einer antiimperialistischen Armee zusammengeschlossen werden sollen. Sie hat die Aufgabe, den Kampf gegen die weißen Kolonialtruppen und gegen die zuverlässigen Kolonialregimenter aufzunehmen. Es wurden im Monat Dezember 1936 und im Monat Januar 1937 über 13 000 Eingeborene zur Ausbildung nach Paris ge= schickt. Sie werden nur mit Dampfern befördert, auf denen kommunistisches Personal an geheuert ist. In Marseille befinden sich zwei besondere Kominternagenten, die die Eingeborenen am Hafen in Empfang nehmen und fie dann mit Hilfe der Mopr, oder wie sie jezt heißt, der " Volkshilfe", nach Paris weiterbe fördern. Sind unter den Angekommenen Eingeborene, die bereits über eine gewisse mili tärische Vorbildung verfügen, so werden fie ausgeschieden, um bis vor kurzem nach Spanien geschicht zu werden, um einen praktischen Kursus" des Bürgerkrieges durchzumachen. Später übernehmen sie, soweit sie zurückkehren, ein

Dllock

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NSK Folge 49 höheres Kommando in der algerischen Kommuniſtenarmee. Auf derselben Grundlage werden auch die marokkanischen Gebiete bearbeitet . Die Zentrale für dieses Gebiet befindet sich in Rabat , wo sich einige Zeit zur Organisation Heinz Neumann aufhielt , um dann wieder in die Komintern Paris zurückberufen zu werden. Auch die übrigen afrikanischen Gebiete sind in die Moskauer Aktionspläne einbezogen. In den fommuSenegalgebieten haben die nistischen Agenten allerdings wenig Erfolg, da die dortigen Eingeborenen durch die franzosen= freundlichen und regierungstreuen Senegalregis menter, die ähnlich wie die spanische Fremdenlegion in einem engen kameradschaftlichen Verhältnis zwiſchen Mannschaft und Offizier diſzipliniert sind, ihre absoluten Gegner find. Das gegen schreitet die Zerſegung in Madagaskar sehr rasch vorwärts. In Tananariva befin den sich drei Kominternspezialagenten, welche die Refrutierung der Eingeborenen vornehmen . Sie verfügen auch über eine eigene Zeitung, welche den Intellektuellen tostenlos zugestellt wird und zum Aufstand gegen Frankreich aufhezt. Auch hier ist das Schlagwort wie in allen Kolonien: „Gegen den französischen Imperialis" mus und die weiße Ausbeutung." e iſche Die wichtig franzöſ Kolonie Indochina ist schon seit Jahren ein beliebtes Agi = tationsfeld der Kommunisten . Sie haben dort bereits 1930 eine blutige Revolte gegen die französische Kolonialbesaßung angezettelt, die erst nach blutigen Kämpfen niedergeworfen werden konnte. Die damaligen Rädelsführer wurden teils erschossen , teils zu langen Kerkerstrafen verurteilt. An sich stellt Indochina mit seiner gemischten Bevölkerung ein sehr günstiges Agi= tationsfeld für die Komintern dar. Da sich die Mostowiter Agenten stets als Befreier des indochinesischen Voltes aufspielen, fassen sie hauptsächlich in den intellektuellen Kreisen erfolgreich Fuß. Mit allen Mitteln , hauptsächlich Propagandaschriften , werden die Eingeborenen bearbeitet. Dabei war es besonders auffallend , daß schon im November Flugblätter von den Agenten verteilt wurden, in welchen die baldige Freilassung der Rebellen von Yen-Bay angefündigt wurde. Durch die Freilassung der verurteilten Rebellen wollten sich die Kommuniſten die Gunst der eingeborenen Stoßtrupps in beſonderem Maße sichern . Daher sezten die Beauftragten Moskaus alles in Bewegung , um durch ihre guten Beziehungen in der Volksfront die Freilassung zu erwirken . Es wurde ein besonderes Komitee für Amnestie und Befreiung der Indochinesen" geschaffen . Zum Erstaunen aller nationalen Kreise wurden die Rebellen dann im Januar durch die Regierung amnestiert. Die Kommunisten feierten diesen Erfolg mit großen Tönen und trafen sogleich Vorbereitungen, um die Gunst des Augenblicks für ihre Zwecke auszunügen. Sofort haben sich in Marseille zwei Kominternagenten nach Indochina eingeschifft. Sie nahmen umfangreiches Propagandamaterial , das in Paris in der Eingeborenensprache hergestellt wurde, mit, und waren außerdem im Beſike von einer Million Franken. Dieser Aktion in den Kolonien reiht sich ein weiterer Plander Komintern würdig

an. Moskau glaubt ſich noch nicht sicher genug durch die französischen Paramilitärverbände . Es hat in Spanien die Erfahrung gemacht, daß die Spanier nicht immer gewillt sind, die rückſichtslose Zerstörung ihrer Heimat mitzumachen. Um dieser Möglichkeit in Frankreich begegnen zu können, sammelt Moskau in Frankreich eine internationale, vaterlandslose Gesellschaft von Emigranten aller Länder, um fie beim revolu tionären Aufstand rücksichtslos einseßen zu können. Deshalb wurden oft Milizen, die für Spanien angeworben waren, in die einzelnen Organisationsstellen in Frankreich abgeordnet, wo sie sofort in die paramilitärischen Verbände Außerdem aber beabs eingegliedert wurden. fichtigt Moskau im Falle der gänzlichen Niederlage der Frente Popular die berühmte Internationale Brigade, die sich zum wesentlichen Teil aus Franzosen zusammensetzt, wieder nach Frankreich abzuschieben, um sie dann ebenfalls in diese Stoßtrupps einzugliedern. Für die Komintern bildet der Dienst ihrer Anhänger in der Internationalen Brigade eine wertvolle , praktische Ausbildung im Bürgerkrieg. So kann man die Anlage des Aktionsplanes Moskaus gegen Frankreich in seinen Hauptzügen bereits übersehen. Neben der internen Zersetzung wird mit größter Energie die Bolschewisierung der Kolonien betrieben. Moskau hofft, daß im Falle eines Aufstandes in Frankreich die Kolonien dank der intensiven Vorarbeit wie reife Früchte den Kommunisten in die Hände fallen und die weißen Truppen in den einzelnen Kolonien dem Generalangriff der Eingeborenenmassen kaum lange widerstehen so geht der Plan weiter können. Damit wäre Moskau die Möglichkeit gegeben, sofort eine ganze Anzahl von Unruheherden und Revolutionszentralen zu schaffen, von denen aus dann in kürzerer Zeit die umliegenden Gebiete infiziert werden können. Dieser Überblick zeigt die ungeheure Gefahr, die der Welt von Moskau droht. Sie kann nicht mit Reden und Ausflüchten und Kompromissen beseitigt werden, sondern nur durch klares Erkennen der Tatsachen und Handlungen.

Fachrednerorganiſation des Amtes für Volksgesundheit Richtlinien für künftige propagandistische Arbeit NSK Berlin, 1. März. Im Einvernehmen mit der Reichspropagandaleitung der NSDAP. beabsichtigt das Hauptamt für Volksgesundheit eine Fachrednerorganisation aufzustellen , deren erster Kursus vom 7. bis 20. März in Neuburg an der Donau stattfindet . Teilnehmer find erstmalig etwa 50 Ärzte, die als Gau- und Fachredner in Frage kommen und die eingehend mit allen Fragen der Gesundheitspolitit der Partei und der Deutschen Arbeitsfront vertraut gemacht werden sollen. Als Redner in diesem ersten Kursus werden ua. die Hauptamtsleiter Selzner und Reischle genannt, ferner Reichssportführer v. Tschammer und Often , Gauleiter Bohle , Reichsamtsleiter Dreßler - Andreß und weitere namhafte Vertreter der Reichsämter der NSDAP . Der Kursus selber wird alle für die Gesundheitsführung im Dritten Reich wesentlichen Gesichtspunkte und Einrichtungen umfassen .

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Zur Wahrheit,

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Echtheit,

Schlichtheit

Kultur des Alltags in der Wohnung NSK In dem großen Aufgabenkreise der Erneuerung unseres gesamten kulturellen Lebens mußte auch die Frage nach einer angemessenen Gestaltung und Pflege von Haus und Heim eine bedeutende Rolle spielen. Der Festsetzung neuer Lieferbedingungen, die neben technischen Gesichtspunkten auch solche des Aussehens der Möbel enthielten, folgte die Schaffung von vorbildlichen Verbandsmodellen, und schließlich veranstaltete die Reichskam = mer der bildenden Künste 1936 einen Wettbewerb, bei dem es um die Gewinnung guter, formschöner und billiger Möbel für die Empfänger der Ehestandsdarlehen ging. Der Reichsinnungsverband des Tischlerhandwerks stedte weiterhin die großen Linien der Möbelgestaltung ab, und das Amt für " Schönheit der Arbeit" der DAF. zeichnete 130 Modelle von Büro- und Werkstattmöbeln als zweckmäßig und schön aus. Die Entwicklung geht nun einen Schritt weiter. Die 1936 preisgekrönten Entwürfe sind auch auf der diesjährigen Frühjahrsmesse in Leipzig zu sehen gewesen, und die Reichskammer nahm die günstige Gelegenheit des Zusammentreffens der führenden Vertreter der Fachgrup= pen Möbelindustrie, Möbeleinzelhandel und Tischlerhandwerk im Festsaale des Neuen Rathauses zu Leipzig wahr und gewann Reichstulturwalter Moraller, Brigadeführer der SA. und Mitglied des Reichskultursenats, für einen Vortrag, der nicht allein für die beteilig= ten Fachleute, sondern weit darüber hinaus auch für den großen Verbraucherkreis der Möbelläufer aufschlußreich war. Die in großen Zügen hingeworfenen Gedanken boten reiche Anregung, tiefer in die Aufgaben einzudringen , die es heute auf dem Gebiete der Wohnungsgestaltung zu erfüllen gilt. Die neuen Formen des deutschen Lebens drüden sich längst nicht mehr nur in den großen sinnvollen Festen und Feiern aus, die von der Partei bei vielen Anlässen durchgeführt werden, um dem Denken und Fühlen des ganzen Volkes den inneren Schwung idealer Hingabe zu ver= leihenweit wichtiger noch ist das Kulturbild im kleinen Alltag. Aber dieses Kulturbedürfnis und diese Kulturreife bestehen nicht in der ästhetischen Freude an einer 3000jährigen Truhe, vor der das Verständnis versagt, daß auch dieser Gegenstand einmal für Menschen eines anderen Zeitalters ein nützliches Gebrauchsgut gewesen ist. Kulturwille ohne Gegenwärtigkeit und ohne Probe auf das lebendige Erempel ist blutlose Theorie. Wenn früher die marxistische Anschauung davon ausging, daß Umgebung und Erziehung den Menschen formten, so wissen wir heute, wie sehr der Mensch das Werk seiner Ahnenreihe ist und wie start er aus seiner seelischen Haltung heraus seiner Umwelt Inhalt und Aussehen verleiht. Aber damit, daß er geruhsam wartet oder auf Patentrezepte und einengende Verordnungen hofft, ist es nicht getan. Wir stehen in einem geistigen, inneren Ringen, das einen langen Zeitraum vor sich haben muß, wenn ein

neues Weltbild zustandekommen soll. Vor nichts, unterstrich Moraller seine mit großer Wärme vorgetragenen Worte - vor nichts möchte er mehr warnen als vor denen, „ die schon alles hinter sich haben“. Nein, das ehrliche Herz, die heiße Begeisterung entscheide für den Weg zum Erfolg, und wenn heute einer vom „nationalsozialistischen Stil" spreche, so solle er es sich geſagt ſein laſſen, daß Stil immer etwas sei, was erst hinterher ertennbar werde, also etwas Abgeschlossenes, Fertiges. Wir aber stehen am Anfang und können nur auf die in ſich ruhende Formenwelt des Rototo, des Barock, des Biedermeier und anderer Zeiträume zurückblicken, die alle Ausdruck einer bes stimmten Weltanschauung, eines bestimmten Lebensgefühles waren. Die Jahrhundertwende, die Zeit des Jugendstils, heute schon das Abbild einer fernen Vergangenheit, war in ihrem vorherrschenden und tonangebenden Denken von feiner großen Aufgabe, von keinem großen Ideale beherrscht, aber gern hingegeben an eine Kraft, die durch eine äußerlich prunkvolle Gebärde zu wirken suchte, die das Unwesentliche zu überschätzen geneigt war, die dem Parvenü in den Sattel half, die sich ständig zu verspielen Gefahr lief, die an einem formalen Empfinden und an einem mißverstandenen Sinn vom gutem Ton krankte. Der Luxus, ohne sinnvollen Gehalt, war ein weitverbreiteter Begriff dieser Zeit, der Salon des Sonntags, aufgebaut, um vor dem prüfenden Auge des Besuchers zu bestehen, Plüsch, Nippes und Staub drückten diesem Zeitalter ihren Stempel auf und entmutigten zugleich alle diejenigen, die sich gegen eine solche Einengung und Verfälschung des Lebenszweckes mehr oder weniger offen, mehr oder weniger mutig auflehnten. Der Weltkrieg warf das Steuer nach der anderen Seite herum, und das Ende war die Übertreibung nach der Kehrseite. Die Zivilisation" triumphierte, der Sinn ohne Seele galt alles, die neue Sachlichkeit" zog ein, eine wilde Abkehr vom wahren Begriff der Kultur erfaßte die Menschen , und die Möbel, um die es in diesem Zusammenhange im Besonderen geht, mußten sich die lehte Ernüchterung gefallen lassen. Der Mensch lebte in einer ,,Wohnmaschine", das Möbel war ein Gebrauchsapparat, glatt, eiskalt, am besten überall mit Knöpfen zur mechanischen Bewegung der Teile versehen. Vielleicht tragen wir heute aus diesen beiden Vergangenheiten noch Reste in uns, die noch zur letzten Klärung überwunden und ausgemerzt werden müſſen. Die Frage der Wohnkultur ist längst kein Geschäftsvorgang mehr, sondern eine Angelegenheit, die den ganzen Menschen angeht und gewiß nicht die lehte und keine kleine. 3wed mäßigkeit , die einen Schrank einen Schrank sein läßt, wirtſchaftliche Leistungsfähigkeit der Käufer, Festigkeit und Echtheit des Materials, das heute nicht mehr im Salon, sondern in der Kinderstube

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und recht eigentlich im Lebensraume des Menschen steht, wo er sich wohl fühlt, Haus = rat also, der schlicht, klar, einfach und in nichts überladen und seelenlos ist - darauf kommt es in erster Linie an. Aber auch hier bedarf die Erziehung zu Forms men, die sich langsam durchſeßen, des Spielraumes, der nötig ist, um einer flärenden und läuternden Entwicklung freien Raum zu geben, denn nichts wäre schneller der Tod aller Bemühungen auf diesem Gebiete als die Fest= segung starrer Normen, als die Verbreitung von Rezepten. So kann es den verantwortlichen Männern der deutschen Kulturpflege nicht gleichgültig Jein, wie der deutsche Mensch seine Häuslichkeit gestaltet, wie er in seiner Wohnung lebt und wie er sich darin fühlt. Hier holt er sich letzten Endes immer wieder neue Kraft, hier muß ihn eine Welt umgeben, die ihm entspricht. Aus der Echtheit, Würde und sinnvollen Schönheit seiner Wohnung muß er die innere Zufriedenheit und den inneren Ausgleich erringen können, die für seine gesamte Lebenshaltung mit ausschlaggebend find. Eine Aufgabe gilt es zu erfüllen, die nicht nur für die Stunde gilt, sondern in die das deutsche Volk und die Gestalter von Haus und Heim nur schrittweise hinein-

1. März 1937 wachsen können, und alle, die es angeht, müſſen auch hier mithelfen, der großen Einheit des deutschen Lebens Inhalt und Ausdruck zu fichern. Anregungen für eine praktische, volkstümliche Kunstpflege, wie sie in weitgespanntem Rahmen und von hoher Warte aus in den Darlegungen von Reichskulturwalter Moraller ihren Ausdruck fanden, werden ihre richtungweisende Wirfung nie verfehlen, werden Engherzigkeiten beseitigen und falsche Vorstellungen über fultus relle Einflußmöglichkeiten durch beſſere zu ersehen berufen sein. Nebenbei - und doch nicht nur als Nebensache zu würdigen ― erweist sich bei solchen eindrucksvollen Gelegenheiten der von Regierung und Partei von Anbeginn an allen fulturpolitischen Bestrebungen als unantastbar vorangestellte Grundsag von der Freiheit der Kunst. Nur einer einzigen Bindung bleibt sie unterworfen, die allerdings für ihr ganzes Wesen entscheidend ist und die sich in immer wieder neuer Abwandlung eines und desselben Charakterzuges ausspricht : wahr und echt, sinnreich und schlicht, lebensvoll und damit zeitnah zu ſein. Darüber hinaus aber stehen der Schöpferkraft der Kunst alle Wege, alle Mittel offen. Dr. Robert Volz.

Wie wird Indien

regiert?

Nach den Wahlen für die Provinzparlamente NSK Auf dem langen und schwierigen Wege zur staatlichen Neuordnung Indiens ist eine wichtige Etappe erreicht worden. Die Wahlen haben vor etwa einer Woche ihr Ende erreicht. Fast 30 Millionen Wähler, unter ihnen 5 Millionen Frauen, haben sich um die 1585 Versammlungs- und 260 Ratssiße der künftigen Provinzparlamente beworben. Durch die neue Verfaſſung mit ihren 478 Klauseln und Zusazartikeln soll der ganze in sich zerrissene und vielschichtige vorderindische Kontinent“ zu einem mehr oder weniger einheitlichen Staatswesen zusammengefaßt werden. Ein allindischer Bundesstaat, der aus elf Provinzen, die direkt unter britischer Verwaltung stehen und ein Areal von 2,8 Millionen Quadratkilometer mit rund 270 Millionen Einwohnern bilden, und aus den 678 Fürſtentümern, die zuſammen 1,8 Millionen Quadratkilometer mit rund 80 Millionen Einwohnern umfaſſen, ſoll entstehen. Die jeßigen Wahlen für die Provinzparlamente sind dazu das Vorspiel gewesen. Wenn auch die genauen Ziffern der Wahlresultate nicht veröffentlicht worden sind, so ändert das doch nichts an der Tatsache , daß die sogenannte Kongreßpartei , die in ſchärfſter Oppoſition zur neuen Verfaſſung steht, in mehreren Provinzen die absolute Mehrheit erreicht hat. In Pandschab in Aſſam und in Bengalen allerdings ist sie in der Minderheit. In Bengalen zB. hat sie von den 175 Siken nur 30 erhalten. Die Kongreßpartei nun ist unter der Führung des Pandit Nehru und Gandhis antibritisch mit einem gewissen sozia:

Parteien und Verfassung

listischen Einschlag. Sie hat nach ihrem Wahlsiege einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt : ,,Die Kongreßpartei wird alles tun, um die neue Verfassung zu zerstören, zu zerschlagen und auszurotten, Zusammenarbeit mit dem britinicht geduldet schen Imperialismus wird werden." Es ergibt sich nun die durchaus unnormale Lage, daß der Gouverneur der Verfassung gemäß seine Minister aus der Mehrheit auch in den Provinzen zu wählen hat, in denen die Kongreßpartei die Mehrheit besikt. Er muß also feine Berater unter seinen offenen Gegnern suchen. Nun reicht jedoch die Macht der Provinzparlamente nicht allzuweit. Der Gouverneur übt seine Machtbefugnisse nach wie vor im Namen des Kaiſers aus, ohne von seinem Parlament und seinen Miniſtern behindert werden zu können. Wird vom Provinzparlament ein Gesetz verabschiedet, so muß es dem Gouverneur zur Begutachtung vorgelegt werden. Er kann nach freiem Ermessen dem Gesetz im Namen des Kaiſers die Zustimmung versagen, oder, wenn er will , es an den Vizetönig weiterleiten, in besonders ernsten Fällen kann auch die Entscheidung des Kaisers und Königs in London angerufen werden. Auch seine Minister ernennt der Gouverneur und verabschiedet sie, wenn es ihm paßt, er kann auch ohne Zustimmung des Parlamentes und der Minister zu Aufrechterhaltung der Ordnung gesetzeskräftige Verordnungen erlaſſen. Der Generalgouverneur oder Vizekönig (er bleibt Vizekönig den Fürsten gegenüber, übt

REK Folge 49 aber sonst die Funktionen eines Generalgouverneurs aus ) behält den Oberbefehl über die Land- und Seestreitkräfte, alle auswärtigen. und religiösen Belange unterstehen ausschließ= lich seiner Entscheidung. Er bleibt an die Parlamentsbeschlüsse nicht ge = bunden, er tann sie durch einen Federstrich annullieren. So bleibt denn trok der demotratisch-parlamentarischen Verfassung die mäch= tige Hand Englands auf Indien ruhen und wird nicht eher weggenommen werden , ehe sich Indien nicht in den wesentlichen Punkten dem britischen Willen fügt, oder, wie man das in England nennt, den Beweis erbracht hat, daß es sich selbst regieren kann. Gemäßigter als die Kongreßpartei, die die neue Verfaſſung gänzlich ablehnt, zeigt sich der national - liberale Bund von Indien, der zwar gemäß seinem lezten Kongreßbeschluß in Nagpur gleichfalls die Loslösung von England anstrebt, aber doch einen Boykott der neuen Parlamente verwirft. Durch die Mitarbeit sollen möglichst viele Vorteile für die indische Bevölkerung herausgeholt werden. Was nur das mohamedanische Indien anbetrifft, so hat zwar die All Indian Muslin Le ague die Verfassung einer herben Kritik unterworfen, hat sie als schädlich und reaktionär bezeichnet, aber dennoch sind die Mohamedaner bereit, mit den Briten zusammenzuarbeiten und die Verfassung lebensfähig auszubauen. Schließlich wäre noch der radikal ſte Flügelder Kongreßpartei, die ,,All India Congreß Socialist-party" zu erwähnen, die auf ihrer letzten Tagung im Dezember 1936 in Bom =

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1. März 1937 ban sich solidarisch mit den „ versklavten Völkern der Welt" erklärte und sich mit den Moskauer Sowjets zu verbünden beschloß. Die Partei will am 1. April, an dem Tage, an dem die Provinzparlamente zusammentreten den, einen Generalstreit organisieren . Auch sollen die Krönungsfeierlichkeiten Georg VI, als Kaiser von Indien boykottiert werden. Der Anhang dieser Moskau-Freunde und -Agenten ist zwar nicht allzu zahlreich, aber bezeichnend ist, daß Moskau auch in Indien in seiner Zersehungsarbeit nicht müßig bleibt. Wichtig für die zukünftige Entwicklung und Bildung des Allindischen Bundes ist die Stellungnahme der Fürsten, die noch keine Entscheidunng getroffen haben. Die Fürſten haben ein Gutachten ihres Rechtsbeistandes, des britischen Rechtsanwalts Morgan, zur Verfassungsfrage verlangt. Morgan hat nun die Fürsten darauf aufmerksam gemacht, daß ihr Beitritt zur Föderation eine gewisse Einbuße ihrer souveränen Rechte mit sich bringen würde, da ihre Untertanen, dann nicht nur ihnen allein, ſondern auch der Bundesregierung Treue schuldig sein würden. Da sich nun die Fürsten nicht in Gegensatz zu England stellen wollen, ist es wahrscheinlich, daß eine Kompromißformel gefunden werden wird. Man kann abschließend zu den Wahlen und zur bevorstehenden Einführung der parlamenta rischen Regierungen sagen, daß in Indien noch lange nicht alle Schwierigkeiten behoben sind, daß sich manche Konflikte am Horizonte ab zeichnen.

Von der erſten Stunde an Kameraden! KdF.-Reiſende lernen ſich vor Fahrtbeginn kennen – Erfter Blick in das Urlaubsreiſeziel – Umtauſchſtelle für Spezialwünſche – Der Sinn des Urlauberappells NSK Die NSG. „Kraft durch Freude" hat mit den Urlauber - Apellen eine ausgezeichnete Einrichtung ins Leben gerufen. In Zukunft wird jede KdF.-Reise mit einem solchen Appell beginnen, mit der eigentlichen Ferienfahrt einige Tage später ihren Höhepunkt erreichen und etwa 14 Tage danach mit einer Wiedersehensfeier, dem Kameradschaftstreffen, ihr vorläufiges Ende finden. Wir sprechen mit Absicht von einem vorläufigen Ende, denn erfahrungsgemäß bleibt es nicht bei einer einzigen Wiedersehensfeier. Und das ist gut so. Denn so wächst auf die natürlichste Weise ein immer breiterer und höherer Stamm von Erholungsreisenden heran ,,alte Stammkundschaft“, wie die Reiseleiter gern sagen - die sich daran gewöhnen, jahrein jahraus nur noch mit KdF. in die Ferien zu fahren, für die im Laufe der Zeit die Begriffe KdF. und Reiſen überhaupt zu einem einzigen verschmelzen. KdF.-Reisen sind Gemeinschaftsreisen. Auf dem Gemeinschaftsgefühl beruht ihr gewaltiger Erfolg. Um dieſes noch mehr zu stärken, hat man vor den Fahrten die Urlauberappelle eingerichtet. Bisher war es so, daß von einem Gemeinschaftsgefühl im Augenblick der Abfahrt noch

wenig die Rede sein konnte. Abgespannt und müde drängten sich die Volksgenossen zum Zug und atmeten erst ein wenig auf, wenn sie ihren Plak im Abteil gefunden hatten. Wenn nicht gerade ein paar Mordskerle im Zug saßen , die von vornherein eine Bombenstimmung schufen, pflegten erst einige Stunden zu vergehen, bis man in dem fremden Menschen neben sich den Kameraden sah. Die Urlaubszeit von 8 bis 14 Tagen ist aber in der Regel zu kurz, ſo ſagte sich die NSG. ,,Kraft durch Freude“, daß wir es uns erlauben könnten, diesen übergang von der Werktagszur Ferienstimmung ungenügt verstreichen zu lassen. Schon vor längeren Monaten forderte Dr. Len in einer Rede, daß es KdF. gelingen müſſe , den Arbeiter schon von der erste n Stunde ab dem gewohnten Alltag zu entrücken. Diesem Ziel dienen die Urlauber-Appelle. Und zwar hat man sich ein ebenso einfaches wie erfolgsicheres System dazu ausgedacht. Wie wäre es, wenn man die Urlauber nicht wahllos Plaz nehmen läßt, sondern wenn man sie durch numerierte Tiſche so zusammensett, wie sie später im Eisenbahnabteil oder bei den Mahl-

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zeiten im Aufnahmegau zusammensitzen werden. Wenn nun noch in der allgemeinen erwartungsvollen Spannung und der festlichen Stimmung die Kapelle oder Singschar zu einer Schunkelweise einlädt, dann müßte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Menschen steif wie Ölgögen vor sich hinſtarren würden. Man hat den in seiner Einfachheit über, raschenden Gedanken jezt zum ersten Male in dieser Form ausprobiert, und zwar mit durch= schlagendem Erfolg. Mit solchem Erfolg, daß demnächst Abend für Abend derartige Appelle durchgeführt werden. Bei dem Grundgedanken aber bleibt es nicht allein. Es ist ja durchaus möglich, daß dieser oder jener gern an einem andern Tisch ſizen möchte. ZB. dann, wenn er dort Bekannte getroffen hat, mit denen er gern zusammen die Reise zurücklegen möchte. Ein Fall, der bei 800 bis 1000 Personen nicht etwa selten vorkommt. Zu diesem Zweck ist eine Umtauschstelle eingerichtet worden, die jeden persönlichen Wunsch nach Möglichkeit berückſichtigt. Solch ein Abend bietet auch die beste Gelegenheit, die Urlauber mit ihren jeweiligen Reiseleitern bekannt zu machen. Und die Reiseleiter wiederum tönnen hier in aller Ruhe viel

Nachrichten

Der Weg zum deutschen Gemeinrecht Richtlinien Dr. Franks zur Tagung der Richter und Staatsanwälte im NS.-Rechtswahrerbund NSK Berlin, 1. März. Unter der Leitung ihres Reichsgruppenwalters, Amtsgerichtsdirektor Dr. Geffroy , hielten die Gaugruppenwalter und die Mitglieder des Reichsgruppenrats der Reichsgruppe Richter und Staatsanwälte des NS.Rechtswahrerbundes im Hauſe der Deutschen Rechtsfront in Berlin eine Arbeitstagung ab, um über ihre bisherige Tätigkeit Bericht zu erstatten und Richtlinien für die Arbeiten des laufenden Jahres entgegenzunehmen. Der Reichswalter des NS.-Rechtswahrerbundes, Reichsamtleiter Dr. Raete , betonte die Notwendigkeit der richterlichen Unabhängigkeit , die für alle Zeiten sicherzustellen eine der wichtigsten Aufgaben des NS.Rechtswahrerbundes ſei. Eine mehr und mehr volfsnah werdende Rechtsprechung habe dazu beigetragen, in der breiten Öffentlichkeit das Vertrauen zum Richter zu fördern und in enger Berbindung mit der politischen Führung die durch den Führer geschaffene Voltsgemeinschaft zu festigen. Dieses Vertrauen noch zu verstärken, bleibe eine wichtige Aufgabe des Richters. Reichsminister Dr. Frank, der infolge dienstlicher Verhinderung seine Ausführungen durch einen Vertreter übermitteln ließ, forderte darin die Richter und Staatsanwälte auf, niemals die Größe der Zeit und die gewaltige Aufgabe des deutschen Rechtswahrers in der Gegenwart zu NationalDer vergessen. sozialismus, die Grundlage allen richterlichen

1. März 1937 beſſer die notwendigen „ Gebrauchsanweisungen“ für das Verhalten vor und während der Fahrt geben als sonst in der gehegten Stimmung auf dem Bahnsteig oder im Zug. Eine gute Idee war es, in die Unterhaltungsdarbietungen einen Lichtbildervortrag Die über das Aufnahmegebiet einzuschieben. meisten Urlauber fennen ja ihren Feriengau nur vom Hörenſagen. Um wieviel einprägſamer aber ist das Bild! Zusammen mit einigen Vollstänzen, die eine Trachtengruppe ausführt, erhalten die Arbeitskameraden dadurch einen ersten Vorgeschmack von den landschaftlichen und völkischen Eigenarten, die sie dort erwarten. Wenn demnächst die Züge hinrollen werden durch die deutschen Lande, dann wird der Anfang dieser Reiſen unter einem ganz neuen Zeichen stehen. Dann ist die erste Fremdheit schon überwunden, man wird sich nicht mehr die Koffer in die Kniekehlen stoßen, dafür aber seinem Kameraden die Hände wie einem alten Bekannten schütteln. Von der ersten Stunde an wird fünftig auf KdF.-Reiſen Kameradschaft unter Volksgenossen herrschen, die sich bereits tennen und im Verlaufe der Reisezeit eng zueinander finden werden. H. L.

Wirkens im Dienste der Volksgemeinschaft, habe der Rechtswahrergeneration der Gegenwart die Aufgabe gestellt, das gigantische Werk eines deutschen Gemeinrecht's zu schaffen. Als Bürgen der Rechtssicherheit der Gemeinschaft hätten Richter und Staatsanwälte das Wohl des Voltes als oberstes Gesez zu erkennen. Rechtssicherheit bedeute im Dritten Reich nicht den Ausbau und die Sicherung privater und persönlicher Interessensphären, sondern fordere bei der Rechtsanwendung die Durchsehung der Rechtsordnung zur Wahrung der Gerechtigkeit. An dieser Rechtssicherheit nehme der einzelne als Glied der Gemeinschaft teil. Da noch Geseze vorhanden seien, die aus einer geistig und politisch überwundenen Zeit stammten, müsse sich schon jetzt die Rechtsprechung auf das Werdende einstellen. Auch die besten Gesetze müßten unvollkommenes Stückwerk bleiben, wenn nicht fachlich und charakterlich hochstehende, mitten in der Gemeinschaft des Volkes lebende Richterpersönlichteiten dem Volke das Recht vermittelten. Die Verwurzelung im Geiste der NSDAP., die unaufhörliche Erziehung und Selbstbildung im Gedankengut der Bewegung sei nicht nur eine ideale Forderung, sondern auch die tatsächliche Voraussetzung richterlichen Wirkens. Die Ausführungen Reichsminister Dr. Franks fanden ihre Ergänzung in fachlichen Vorträgen über wichtige Rechtsprobleme."

Die NSK.-Beilage „Die deutſche Frau“ kann heute aus redaktionellen Gründen nicht erſcheinen und wird unseren Beziehern zuſammen mit der NSK.-Ausgabe vom Donnerstag, dem 4. März 1937, geliefert.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche

und Drahtansdrift der Schriftlettung: rlin 6868, Zimmertr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Cher Kahf., 6. m. b. H., italperleg der RSDUP., München - Berlin ad : Cher- Verlag , Berlin_SM 68, Brake 88. -lle Zahlungen find nach (Bokſchedtonto Berlin 4454) zu richten



Partei Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP, Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

reſſedienſt der NODUS

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2. März 1937

Wie Moskau die Nichteinmischung sabotiert

Bolſchewiſtiſcher Menſchenſchmuggel Die neue Taktik der Sowjets – Werbeftellen verleihen ſpaniſches Bürgerrecht -Umfälschung der Päffe für Kominternagenten Fingierte Arbeitsverträge NSK Die Überwachungsbeſchlüſſe und Berbote von Freiwilligentransporten nach Spanien find in Kraft und die entsprechenden Geseze wurden in allen Ländern erlaſſen. Nur die Sowjetunion hat es bis heute noch nicht für erforderlich gehalten, ein derartiges Gesetz her. auszubringen. Zwar kann ohne amtliche Bes willigung faum ein Sowjetruffe aus dem ,,öfts lichen Paradies“ heraus, aber Mostau hat andere Gründe, zu „ſchweigen“. Es ist nämlich im besten Zuge, auch die Beſchlüſſe, denen es zugestimmt hat, durch die übelsten Ber brechermethoden und typisch bols schewistischen Fälschungsmanöver. die nicht nach Recht und Anstand fragen, zu ſabotieren. Die neue Taktik des Moskauer Menſchenschmuggels beruht auf der „treu ergebenen Regierung von Valencia", die unter sowjetruffischer Führung ſteht. Noch bevor die Beschlüsse in London Gültigteit erlangt hatten, gingen die Sowjets daran, fie durch Gegenmaßnahmen unwirksam zu machen. Es war bereits früher bei allen Freiwilligen der Bolschewisten der Fall, daß sie einfach als Spanier eingebürgert wurden, bevor fie an die Kampffront abgingen. Zu diesem Zwede wurden den Freiwilligen die bisherigen Bässe und Nationalitätsunterlagen weggenommen und gegen eine Identitätskarte umgetauscht. Nunmehr hat die Komintern Moskau durch die bolschewistische Spaniſche Botschaft in Paris allen Werbestellen in Frankreich und in den andern Ländern Anweiſung gegeben, die Freiwilligen sofort mit dem ſpaniſchen Bürgerrecht auszustatten. Zu diesem Zwede wurden durch die Spanische Botschaft den Werbestellen die nötigen amtlichen Formulare zu gestellt , so daß diese in der Lage sind, Freiwillige als waschechte Spanier" nach Barcelona zu verschicken. Damit dies nicht auffällt, iſt man von großen Sammeltransporten abgekommen und hat zu

Einzelverschidung über die verschiedensten Wege Frankreichs Zuflucht genommen, ſo daß immer nur höchstens vier bis sechs Freidie Grenze willige zusammenreisen und passieren. Es dürfte natürlich sehr schwer sein, diesen ,,Spaniern" den Eintritt in ihr „ Vaterland" zu verwehren. Ebenso dürfte es kaum möglich sein, Waffen, die in ihrem Besiz find und von ihnen als Privatbesitz ausgewiesen werden, zu tonfiszieren, da diese Möglichkeit in den Londoner Beschlüssen nicht berücksichtigt wurde. Nachweislich hat der spanische Vertreter in Perpignan für diese Fälle bereits Druckauftrag für eine größere Anzahl „spanischer Bässe" erteilt. Diesem Umgehungsmanöver der Komintern reiht sich die andere Methode würdig an. Die Freiwilligen werden nicht mehr für die Internationale Brigade in Spanien angeworben, sondern man verpflichtet sie durch eine Brivatfirma als Land- und Grubenarbeiter, ſtellt ihnen einen regulären Arbeitsvertrag aus und ersucht dann bei der bolichewistischen Spanischen Botschaft oder deren Konſulaten um das Einreiſeviſum nebst Arbeitserlaubnis, was natürlich ohne weis teres gewährt wird. In Barcelona angekommen werden die Freiwilligen statt in die Arbeitskolonnen in die Internationale Brigade ein= gereiht. Dabei ist durch authentische Lichtbilder erwiesen, daß diese Bedauernswerten, sofern sie wirklich auf die Vorgaben der Arbeitsbeschaffung gutgläubig hereinfielen, an die Maschinengewehre angekettet werden, um ihre Flucht zu verhindern. Daß außerdem die roten Offiziere mit russischen Nagaikas (Knuten) ausgerüstet find, um die „ Internationalen“ ins Maschinengewehrfeuer der Nationalen zu treiben, ist ebenfalls durch einwandfreies Bildmaterial erwiesen. Damit sind die Methoden dieser roten Verbrecher noch nicht erschöpft. Wie bereits gesagt, wurden in Barcelona den Freiwilligen die Hei-

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matpäſſe abgenommen. Diese Pässe werden in die bekannte Paßfälscherstelle nach Paris be fördert, welche durch die Abteilung „Reisen und Bässe" der Komintern Paris unterhalten wird. In dieser Fälscherzentrale werden die Bilder der eigentlichen Paßinhaber herausgenommen und an deren Stelle Photos von Kominternagenten eingeklebt und außerdem wieder mit dem entsprechenden Stempel ge= fiegelt. Dann reist der Kominternagent unter dem echten falschen“ Paß als Agent in den betreffenden Ländern herum, um einmal für Moskau zu heben, dann aber auch, um Freiwillige anzuwerben oder „ Arbeiter für Spanien". Es ist der schweizerischen Polizei gelungen, den Inhaber eines solchen gefälschten Paſſes" zu verhaften, da die Perſonalien mit denen des In-

Volksfront in

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habers nicht übereinstimmten und nachweislich der Inhaber des Paſſes, ein Teffiner, vor Madrid gefallen ist. Daß Moskau Päſſe fälscht, ist eine alte Tatsache . Daß es sich aber der Opfer des ſpaniſchen Bürgerkrieges bedient, um seine weltrevolutionären Pläne verwirklichen zu können und außerdem weitere Unglüdliche für die Hölle von Madrid anzuwerben, übersteigt jeden Begriff der Menschlichkeit. Das ist Menschen und Bluthandel, wie ihn skrupellöser nicht einmal die Sklavenhändler des legten Jahrhunderts in Afrika fertigbrachten. Das aber ist das wahre Gesicht Moskaus und ſeiner jüdischen Revolutionsheroen, die nur einen Wunsch haben, die Ordnung und Kultur der Völker zu vernichten. Hierzu ſind ihnen alle Mittel recht, wenn sie nur zum Ziele führen.

Finanzsorgen

Defizit, öffentliche Schulden und fehlendes Vertrauen - Blums ,,Atempause" Finanzpolitik der Widersprüche — Sicherheitspsychose entscheidet NSK Ein französischer Wirtschaftstheoretiker hat in diesen Tagen ein Wort des Sozialiſten Jean Jaurès aufgegriffen, als er sich mit den sozialen Neuerungen und der neuen Wirtschaftspolitik Léon Blums auseinandersezte : „ Es ist nicht jeder ein Revolutionär, der es gerne sein möchte!" Man wird die Tragweite dieses Hinweiſes eines konservativen Experten erst völlig begreifen, wenn man bei der Betrachtung des neuen Budgets und der ersten Folgen der Abwertung eine klare Bilanz zieht, was die Volksfront bei ihrem Machtantritt anstrebte und was sie in der Praxis tatsächlich zu er= reichen vermochte. Der Ministerpräsident hat mit der kürzlich verkündeten „ Ausgabenpause“ zum ersten Male eingestehen müssen, daß sein Experiment gewisser Haltepunkte bedarf. Viele Franzosen wollen in dieser Erklärung eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen wirtschaftspolitischen Linie erblicken. Aber alle Gerüchte, die in dieser Richtung von scheinbar gut unterrichteter Seite verbreitet wurden, haben sich bisher als nicht den Tatsachen entsprechend erwiesen. Tatsächlich scheint die Regierung im Augenblick durch die Erneuerung des politischen Burgfriedens zwifchen dem Hotel Matignon auf der einen und den Kommunisten und Gewerkschaften auf der anderen Seite ihre Basis gefestigt zu haben. Dagegen müssen wir die psychologischen Rückwirfungen der Atempause auf die Beamten ſchaft abwarten, deren Forderungen zurückgestellt werden mußten. Nicht weniger ist die Landwirtschaft betroffen, da die verlangte Erhöhung des Weizenpreises nicht verwirklicht werden konnte. Man kann aus Paris hören, daß der plötzliche Mut der Regierung zur Un = popularität von einzelnen Stellen mit der Notverordnungsnovelle Lavals verglichen und dementsprechend polemisch ausgewertet wurde. Für seine Wirtſchaftspolitik hat sich der Ministerpräsident und sein ewig optimistischer Finanzminister Vincent Auriol das ameri-

tanische Roosevelt-Experiment zum Vorbild genommen, da sie von der Fehlkalkulation ausgehen, daß eine Prosperitätspolitik, die bedenkenlos von der Regierung lanciert werde, die psychologischen Voraussetzungen für die wirts schaftliche Gesundung schaffen müsse. Die Anhänger dieser Auffaſſung ſind der Ansicht, daß fich die tollkühnen Finanzmanöver, die sich insbesondere im neuen Budget spiegeln, genau so rentieren würden, wie die ungeheuren Ausgaben der USA., welche sich seit 1933 tatsächlich zugunsten der Nation in ihrer Gesamtheit auszuwirken vermochten. Hierbei wird vielfach vergeſſen, daß die materiellen Vorausſekungen der Vereinigten Staaten in keiner Weise mit denen Frankreichs verglichen werden können, was besonders dadurch zum Ausdruck kommt, daß sich Paris zu einer Anleihe in England entschließen mußte, der noch weitere Kreditgesuche folgen dürften. Ein bekannter Finanztheoretiker ist der Auffassung, daß die Regierung jede aktive Finanzlenkung aufgegeben habe und nur diejenigen finanzpolitischen Maßnahmen ergreife, die ihr von den höheren Gewalten auf erlegt würden. Sie ſei allerdings nicht von sich aus geneigt, Unruhe durch finanzpolitiſche Manipulationen einschneidender Art zu stiften -etwa durch eine neue Abwertung —, aber ihr * Wille stehe in keinem Verhältnis 3 น den Gegebenheiten. In diesem Sinne seien alle Dementis Vincent Auriols und auch die kürzliche Diskonterhöhung zu werten, die auch seinerzeit — vor der Abwertung des Poincaréfranken um 30 vH. - nach außen hin den falschen Anschein erweckt habe, als wolle die Regierung den Franken mit den klassischen Mitteln des Währungsschußes verteidigen. Man weist in diesem Zusammenhang noch auf die Tatsache hin, daß Léon Blum sich kürzlich seines bedeutenden finanzpolitiſchen Gegners, Georges Bonnet , der das Kabinett

NSK Folge 50 nach der Abwertung beinahe geſtürzt hätte, inſofern entledigt hat, als er ihn zum Botschafter Frankreichs in Washington ernannte. Wie es in gut unterrichteten Kreisen heißt, soll der ehe malige Minister in den Vereinigten Staaten wegen seiner Anleihe für Frankreich verhandeln, da weder die Erhöhung des Dis konts, noch die erhaltene Pfundanleihe dazu ausreichen, eine fühlbare Entſpannung am Deviſenmarkt zu schaffen. Die ganze Fülle der Widersprüche in der heutigen Finanzpolitit unseres westlichen Nachbarn, der auch in Holland und Schweden Anleihen aufzunehmen gezwungen ist, wird offen= bar, wenn man gleichzeitig erfährt, daß Frankreich seinerseits entſchloſſen iſt, ſeinen politischen Freunden in Ost- und Mitteleuropa Rüstungsanleihen zur Ver = fügung zu stellen. Gewiß, diese Summen find nicht ganz so hoch, wie sie anfangs erſchienen ― bei der polnischen Anleihe, die um die Jahreswende transferiert wurde, ſprach man offiziell von 2,6 Milliarden Franken, während sich tatsächlich in einem komplizierten Verrechnungsverfahren 810 Millionen netto ergaben. Aber dieſes Beispiel beweist, daß die franzöſiſche Sicherheitspsychose über allen finanztechnischen Bedenken steht. Denn das Schazamt hat bekanntlich einzusprin= gen, wenn der Markt die Mittel für dieſe merk würdigen Anleihen nicht aufzubringen vermag. Es ist übrigens bezeichnend, daß auch die strengſten Kritiker an der Praxis Blums und Auriols, die naturgemäß bei den Rechten anzutreffen find, gerade im entscheidenden Punkt versagen und ihre sonst so nüchterne und überzeugende Objektivität aufgeben : Das ist der ordentliche und außerordentliche Rüstungshaushalt , der wohl nach einem stillscheigenden Übereintommen -- als tabu betrachtet wird. Nach einer flüchtigen Prüfung des von der Kammer und dem Senat nach einigen Auseinandersetzungen angenommenen Budgets für 1937 tommt man zu dem Ergebnis, daß Frankreich bisher noch niemals ein normales Friedensbudget gekannt hat, das ein so hohes Einnahmedefizit zu verzeichnen hatte, wie das diesjährige. Einer Kreditſumme von 48,281 Mrd. stehen nur 43,481 Mrd. vorgesehene Einnahmen gegenüber. Roch ernster wirken die Ziffern des außerordentlichen Budgets, das folgende Posten vorsteht : 92 Mrd. Franken für die nationale Verteidigung , 5,585 Mrd. Kredite für öffentliche Arbeiten, und 1,140 Mrd. rüdzahlbare Ausgaben, von denen 700 Mill. den Gemeinden und Provinzen zur Verfügung gestellt und weitere 200 Mill. als Anleihen zum Bau billiger Wohnungen ausgegeben werden . In seiner Gesamtheit beträgt also das Spezialbudget , das bekanntlich durch An leihen abgedect werden soll , fast 16 Mrd. (genau 15,925 Mrd.) . Wenn man diese Summe mit dem normalen Defizit und dem Defizit der Pensionenkasse vereinigt, so ergeben fich schon 22,725 Mrd .. Nun schäßt man, daß die Eisenbahnen in diesem Jahr ein Defizit von 7 Mrd. und die Post von 1 Mrd. aufweisen dürfte, so daß wir schließlich zu einem Ge = samtdefizit von 31 Mr d. kommen. Diese Summe ist außerordentlich hoch und be schwört notgedrungen den schlimmsten Pessimis-

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2. März 1937 mus herbei, wenn man berücksichtigt, daß fie auf direktem und indirektem Wege bei der gegenwärtigen ungünstigen Lage des Kapitalmarktes vom Tresor entliehen werden muß, welcher seinerseits noch von anderen Anleihen belastet sein wird, und dies muß sich naturgemäß ungünstig auf den Markt von 1937 auswirken. Hier scheint uns ein Hinweis auf die öffentliche Schuld des Landes am Plage, die am 31. Juli 1936 349 Milliarden betrug. Die äußere Handelsschuld vergrößerte diese Summe auf über 350 Milliarden. Dabei entfielen auf furzfristige Schulden über 32 Milliarden und auf die Eisenbahnen 90 Milliarden. Dieſe Schulden können auf keinen Fall als „stabilifiert" angesehen werden, da sie nicht nur in jedem Jahre beängstigend ansteigen, sondern in ihrem Steigungstempo zu besonderen Feſtstellungen Anlaß geben. 1914 betrug die öffentliche Schuld 32 Milliarden Franken und stieg 1924 auf 300 Milliarden an (ausſchl. der politischen Auslandsschulden) . Die finanzielle „ Restauration durch Poincaré und die durch die Frankenabwertung von 1926 erleichterten Amortisationsmöglichkeiten ließen die Schule am 31. Dezember 1930 auf 266 Milliarden zurückgehen. Seitdem steigt die Kurve unablässig an. Allein die Handelsschuld stieg in fünfeinhalb Jahren um 90 Milliarden an. Die Regierung versucht diesen Tatsachen die bekannte Begründung zu geben, daß bei den meisten wichtigen Ländern Europas Budgets defizite als chronische Krankheiten anzusehen sind und Frankreich sich deshalb nicht allein in einer solch pretären Lage befindet. Aber die beiden wirksamsten Methoden, dieser Krankheit entgegenzutreten, fonnten trog eifrigs ster Bemühungen in Frankreich nicht zum Erfolge führen. Bisher wenigstens war es weder möglich, die Sparer durch Appelle zu mobilis sieren, noch das hinsichtlich der besonderen Be= anspruchung des Kapitalmarktes notwendige Vertrauen, das für den öffentlichen Kredit unablässig ist, wiederherzustellen. Das kommt am offensichtlichsten bei der inneren Anleihe zum Ausdrud, deren Ergebnis im Gegensatz zu den überaus starken Erfolgen der Anleihen im Deutschen Reich unter allen Er wartungen stand. Dieses berühmte „ Ver trauen" scheint aber auch außerhalb der Grenzen Frankreichs nicht zu bestehen, denn die jüngste Anleihe, die kurzfristig von Großbritannien zur Verfügung gestellt wurde, hat nicht nur im letzten Augenblick fühlbare Restriktionen erfahren, die englischen Banten forderten auch zum größten Teil englische Staats = garantien. Aber dies sind nur wenige symptomatische Beispiele. Die Gesamtlage Europas müßte die füh= renden Finanzpolitiker Frankreichs vor Illusio= nen warnen und der Hoffnung nicht allzuviel Raum laſſen, daß sich die Finanzen des Landes schon von selbst" erholen würden. Bei der Untersuchung der Gründe des augenblicklich bestehenden Übels übergehen die französischen Kritiker den Hauptposten der außerordentlichen Schulden, der durch die Militärausgabe gegeben ist und kommen fast übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß die finanzielle Schwäche

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RSK Folge 50 des Landes durch die politische Uneinig = feit und Zerrissenheit Frankreichs gegeben sei, die auch logischerweise in der Erschütterung der Finanzpolitik ihren Niederschlag finden mußte. Man erinnert mit leisem Neid an die Tatsache, daß England in den gleichen Jahren, in denen überall in Frankreich die

2. März 1937 „ Krise“ zum Schlagwort gestempelt worden iſt, einen finanziellen Aufstieg erlebt hat. Den Grund dafür erblickt man in der Kontinuität der englischen Finanzpolitik und weiſt darauf hin, daß die Briten seit dem kritischen Jahr 1931 unverändert denselben Schazkanzler gehabt haben. Sch- B .

Entſcheidende

Frage

Verantwortungsvolle Berufswahl – Nicht nur die Luft iſt ausſchlaggebend – Fähigkeit und nationale Erforderniſſe – Gewißheit durch Berufsaufklärung NSK In diesen Monaten taucht wiederum in vielen Familien die große Frage auf: Was wird mein Junge oder wird mein Mädel, wenn sie Ostern die Schule verläßt ? Pläne werden erwogen und wieder fallen gelaſſen, Berechnungen angestellt, Möglichkeiten durchgesprochen, und über Begabung und Eignung und Aussichten wird diskutiert, kurz, das Denken der ganzen Familie des betreffenden Jugendlichen treist fast ausschließlich um diese entscheidende Frage. Sehr vielfach ist bei der Berufswahl der Wunsch entscheidend, möglichst rasch Geld zu verdienen, wobei meiſtens nicht überlegt wird, daß heute mehr denn je gerade der gelernte Facharbeiter volkswirtschaftlich notwendig ist und also auch die besten Fortkommensmög= lichkeiten besit. Immer jedoch steht als erſte Frage im Vordergrund, welcher Beruf denn nun eigentlich der günstigste sei ; was ja im Prinzip ſehr verständlich iſt, jedoch, wollte man sich da= nach richten, zu ·- volkswirtschaftlich gesehen --völlig unhaltbaren Zuständen führen würde. Wir können in den lezten Jahren zusehends mehr den ungeheuer starken Andrang zu den Be= rufen der Eisen- und Metall induſtrie feststellen, was im wesentlichen auf den sehr erheblichen Aufschwung zurückzuführen sein dürfte, den dieser Gewerbezweig seit der Machtübernahme erfahren hat. Und des weiteren mag wohl auch mit ausschlaggebend sein, daß hier heute bereits ein gewisser Mangel an Facharbeitern herrscht, so daß die Aufstiegsmöglichkeiten sehr gut sind. Soweit dürf= ten es wolkswirtschaftliche Gründe sein, welche diesen Berufswunsch so stark gefördert haben. Dazukommt noch die Tatsache, daß wir heute in einem technischen Zeitalter leben und sich im Berfolg dieser Entwicklung die Jugend zu einem sehr großen Teil wesentlich mehr und intensiver mit technischen Dingen befaßt. Es darf dies jedoch noch lange kein Grund für allzu überschwängliche Mütter sein, nun in ihrem Sohn unbedingt den kommenden Metallarbeiter und Metallfachmann zu sehen. Denn die Tatsache allein, daß ein Junge beispielsweise mit seinem Metallbaukasten hübsche Modelle anzufertigen versteht, braucht noch keineswegs anzudeuten, daß eine wirklich technische Begabung vorhanden ist und nicht andere, vielleicht wesentlich ents wicklungsfähigere Anlagen in ihm ruhen. Die Eisen- und Metallberufe sind eben zurzeit zu ausgesprochenen Modeberufen geworden, die nun plöglich fast jeder zweite Junge ergreifen

möchte, wie uns die Berufsberatungszahlen einer Reihe von Landesarbeitsämtern zeigen. Und zu einem nicht geringen Prozentsak stellt es sich dann schon auf Grund nur einer Befragung heraus, daß die Betreffenden sich überhaupt weiter gar keine genaue Vorstellung von dem Beruf zu machen in der Lage sind, der ihnen als ihr Zukunftsideal vorſchwebt. Ziemlich ähnlich liegt es auch bei den laufmännischen Berufen, die nicht nur einem Großteil der männlichen, sondern vor allem auch den weiblichen Schulabgängern die Erfüllung ihrer Wünsche darzustellen scheinen. Sind es hier bei den Jungen oft bis zu 30 v ., die solche Berufe ergreifen wollen, so steigert sich diese Zahl bei den Mädchen teilweise bis über 50 H. aller Schulentlaſſenen. Hier dürften es in erster Linie persönliche Motive sein, die diese starte Tendenz veranlassen. Die regelmäßige Arbeitszeit, die freien Abende und die Sauberkeit der Arbeit spielen hierin eine sehr ausschlaggebende Rolle, hinter der alle anderen Überlegungen ziemlich restlos in den Hintergrund treten. Demgegenüber müſſen wir nun feststellen, daß die für die Berufswahl ausschlaggebenden In Gesichtspunkte ganz andere sein müſſen. erster Linie wird natürlich stets entscheidend sein, welche Voraussetzung sowohl körperlicher Art wie auch anlagemäßig der einzelne mitbringt. Denn nur, wenn er neben der nötigen Lust und Liebe auch das erforderliche Rüstzeug besikt, wird es dem einzelnen überhaupt möglich sein, in seinem Berufe etwas zu leisten und zu erreichen. Anderenfalls wird die Wirklichkeit über ihn hinweg zur Tagesordnung übergehen. Des weiteren muß auch in Betracht gezogen werden, daß es vorkommen kann, daß der einzelne wohl für einen bestimmten Beruf gewisse Eignungen mitbringt, jedoch für einen anderen, an den er vielleicht ursprünglich nicht gedacht hat, noch weitergehende Anlagen aufzuweisen hat. Da wird es dann wiederum die Aufgabe der Berufsberatung sein, dies dem Jungen klarzulegen und ihn in den Berufszweig zu lenken, in dem er auf Grund seiner größten Fähigkeiten auch die größten Leistungen zu erzielen verſpricht. Vor allem ist es eine dringende Erfordernis unserer Zeit, deren Bedeutung durch die im Vierjahresplan gestellten Aufgaben noch um ein wesentliches erhöht wird, eine Berufslenkung vorzunehmen, die sich den notwendigen Ge-

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NSK Folge 50 gebenheiten unserer Volkswirtschaft anpaßt. Denn nur unter der Voraussetzung, daß tatſächlich jeder einzelne Jugendliche an den Arbeitsplak gestellt wird, der ihm gemäß ſeinen Fähigteiten die besten Entwicklungsmöglichkeiten bietet, wird die restlose Erfüllung des Vierjahresplanes möglich sein. Hier zeigt sich in erster Linie die Notwendigkeit , mehr Jugendliche in der Landwirtschaft unterzubrin = gen, wo durch den im Sommer dieses Jahres herausgegebenen Landarbeiterlehrvertrag nicht nur ein planmäßiger Ausbildungsgang geſchaffen, sondern auch Aufstiegsmöglichkeiten weite gehender Art gesichert worden sind. Es muß hier vor allem der Zustand beendet werden, daß Bauernsöhne, anstatt das Erbe ihrer Väter weiterzuführen, sich zu städtischen Berufen drängen. Eine weitere Aufgabe ist es, einen gewissen Prozentsak städtischer Jugendlicher wiederum auf das Land zurückzuführen. Weiter= hin liegt sodann auf dieser Linie die Vermitt lung ins ländliche Handwerk, in dem es gleichfalls in einer Reihe von Berufen nicht allzu schwer sein dürfte, die erforderlichen LehrDas Ausschlaggebende stellen bereitzustellen. wird nur neben der richtigen Einstellung der Jugend eine zweckentsprechende Berufslenkung sein. Sehr gute Möglichkeiten bestehen auch im Bergbau , dessen Lehrlingsbestand als kei neswegs ausreichend bezeichnet werden kann, und auch das Baugewerbe hat noch große Aufnahmemöglichkeiten. Hier gilt es, lediglich durch eine entsprechende Planung der Vorhaben und Aufträge diesem Gewerbe seinen Saisoncharakter zu nehmen und es mehr zu einem wicht so sehr jahreszeitlich bedingten Beruf zu machen. Es dürfte dann anzunehmen

2. März 1937 sein, daß auch der Zustrom der Jugend wieder stärker wachsen wird. Die Tatsache, daß die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung im Rahmen der Neuordnung ihrer Arbeitslosenstatistik für die Gewerbezweige Eisen- und Metall, Stein und Erde und Bau eine nochmals gesonderte Unterteilung nach der Einsatzmöglich feit vornimmt, ist ein Zeichen dafür, welche Bedeutung man gerade der Regelung des Arbeitseinsatzes auf diesen Gebieten zumißt. Bei den weiblichen Berufen endlich sei noch hervor gehoben, daß es erforderlich wäre, mehr Mä dchen in die Hauswirtschaft zu führen, die ja stets zumindest als zweiter Beruf für die Frau bestehen bleiben wird, auch wenn sie ursächlich eine andere Tätigkeit ausübt.. Es läßt sich also zuſammenſaſſend ſagen, daß die Berufswünsche unserer Jugend häufig zu sehr in der Richtung von Modeberufen gehen und daß es daher dringend nötig wäre, im letzten Schuljahr einerseits eine noch wesentlich intensivere Berufsaufklärung und andererseits auch eine verstärkte volkswirtschaftliche Schulung zu betreiben und zu suchen, welche die jungen Menschen auf die Erfordernisse einer richtigen Berufslenkung aufmerksam macht. Es würde damit nicht nur den entsprechenden Dienststellen der Arbeitsämter ihre Aufgabe wesentlich erleichtert, ſondern auch der Jugendliche selbst vor Enttäuschungen be-wahrt, wenn er die Unmöglichkeit einsehen muß, den von ihm ersehnten Beruf ergreifen zu können. Nicht nur für die einzelnen ins Berufsleben Tretenden iſt die richtige Wahl eine entscheidende Frage voll Bedeutung und höchſter Verantwortung, sondern auch für die Gemeinschaft, der seine Arbeit und seine Leistung zu D. dienen hat.

Die NSK Randbemerkung :

Zweierlei

Arbeitsauffaſſung

NSK Als sich das neue Deutſchland auf die Olympischen Spiele in Berlin vorbereitete, brauchte man nicht mit der Laterne umherzugehen, um sich davon zu überzeugen, daß das ganze Volk eifrig bemüht war, pünktlich und umfangreich der ganzen Welt einen Eindruck des Dritten Reiches und seines Arbeitswillens zu übermitteln. Es wurde gearbeitet, vornehmlich in Berlin, daß vom ersten bis zum letten Tage alles, was geplant war, in Ordnung sein sollte. Jeder, der zu dieser Zeit Berlin besuchte, ſah, daß die Vorbereitungen eine Herzenssache für alle Schaffenden war, daß jeder an seiner Stelle seinen ganzen Arbeitsstolz dareinsette, mit an der würdigen Repräsentation des Reiches arbeiten zu dürfen. So war es bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele, so ist es stets in Deutschland. In einer ähnlichen Situation befindet sich im Augenblick Frankreich. An der Seine Strand

wachsen die Ausstellungshallen zur Welt= ausstellung , die am 1. Mai eröffnet werden soll. Ob der Zeitpunkt eingehalten werden kann, darüber entscheidet offensichtlich im Augenblid teine leitende Instanz, sondern die Haltung der bei den französischen Bauarbeiten beschäftigten Arbeiter. Ministerpräsident Blum, der ihnen bereits des öfteren zugesprochen hat, doch um des Ansehens Frankreichs und der Volksfrontregierung willen die Arbeit zu beschleunigen, mußte nun erfahren, daß abermals über Wochenende nur auf den deutſchen, italienischen und belgischen Plätzen gearbeitet wurde, keineswegs aber auf denen des Gastlandes Frankreich selbst. Der Eröffnungstermin der Weltausstellung ist deshalb bereits in Frage gestellt. Der deutsche Arbeiter hat seit 1933 eingeſehen, daß Vernunft besser ist als Eigensinn, und Gemeinnuh besser als Eigennut. Die 720 000 verlorengegangenen Arbeitsstunden in Paris schä-

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digen nicht etwa nur das Ansehen Frankreichs , wie Ministerpräsident Blum befürchtet, sondern fie schädigen den Arbeiter selber, sie schädigen die französische Volkswirtschaft genau so, wie Streiks und Aussperrungen in früheren Jahren die deutsche Volkswirtschaft geschädigt haben. Diese unterschiedlichen Begriffe von Arbeitsethos und volkswirtschaftlicher Vernunft ver dienen um so mehr festgehalten zu werden, als ja bekanntlich Moskau das System der Volksfrontregierungen für die Vorstufe zum bolschewistischen "" Arbeiterparadies" in den westeuropäischen Ländern erachtet. Wir registrieren diese für Frankreich bedauerlichen Tatsachen feststellend und keineswegs mit hämischen Gefühlen . Wenn wir Grund haben, uns über etwas zu freuen , ſo ausſchließlich darüber, daß wir in unserem eigenen Lande mit der nationalsozialistischen Arbeitsauffassung eine unserem Volke gemäße Lebensform erobert haben, die sowohl die Sicherheit des Lebens und der Arbeit nach innen wie aber auch die Würde des Reiches und die Ehre seiner Arbeiter nach außen garantiert.

Nachrichten

2. März 1937 erzieherischen Grundhaltung und Betreuung an Der Hochschule für Lehrerbildung ; an ihr soll der künftige Lehrer der höheren Schulen im Gegensatz zu der derzeitigen Regelung die zwei abschließenden Semester seines Studiums verbringen. Vorausgehen soll ein mindestens 6-semestriges Fachstudium mit ans schließender wissenschaftlicher Prüfung und nachfolgend die pädagogische Prüfung mit an= schließender fürzeren berufspraktischer Ausbil dung, während der der junge Lehrer bereits eine selbständige Lehr- und Erziehungsaufgabe in mäßigen Grenzen zugewiesen bekommt. Lehter Termin : 15. März Einlösung der Gutscheine des 30. Januar NSK Berlin, 2. März. Aus gegebener Veranlassung weist die Reichsführung des Winterhilfswerkes nochmals darauf hin, daß für die Einlösung der Gutscheine vom 30. Januar 1937 als Schlußtermin der 28. Februar 1937 festgelegt war. Da die insgesamt ausgegebenen Gutscheine noch nicht vollzählig bei den Banken zur Einlösung vorgelegt sind, hat sich die Reichsführung des WHW. ausnahmsweise bereiterklärt, den Einlösungstermin bei den Banken unwiderruflich bis zum 15. März 1937 zu verlängern. Über den 15. März 1937 hinaus werden also Gutscheine von den Kreditinstituten nicht mehr in Zahlung genommen.

Gemeinsames Ziel — gemeinſame

Für die Nation bereit

Ausbildung

Die VI. Reichsstraßensammlung des WHW. Die Kinderreichen seßen sich ein NSK Keine Rede des Führers verklingt, ohne daß er der deutschen Mutter und des deutschen Kindes gedacht hätte. Am 30. Januar 1937 sagte er: Jede Mutter, die in diesen vier Jahren unserem Volke ein Kind gegeben hat, trägt durch ihren Schmerz und durch ihr Glüd bei zum Glüc der ganzen Nation. Wenn ich dieser gesunden Jugend unseres Volkes gedenke, dann wird mein Glaube an unsere Zukunft zu einer freudigen Gewißheit." Diese deutschen Mütter und deutschen Väter unserer deutschen Kinder, die unserem Volke das ewige Leben dadurch garantieren, daß sie ihre Pflicht dem Lebenswillen der Nation gegenüber erfüllt haben, werden Seite an Seite mit SS., SA. und NSKK . am 6./7. März an die Herzen aller Deutschen appellieren : „ Geb t zum Winterhilfswerk !" Einzigartig in der Geschichte aller Völker aller Zeiten steht die gewaltige Leistung des Winterhilfswerks und die Bereitschaft zum Helfen des deutschen Volkes. Das leuchtende Zeichen des Opferwillens einer echten Volksgemeinschaft ist es, wenn die gesamte deutsche Nation sich rüdhaltslos verantwortlich empfindet für jede Kameradin und jeden Kameraden dieses Volfes. Es ist vielleicht nur im deutschen Volke möglich, daß gerade jene deutschen Eltern, die in ihrem unabänderlichen Glauben an die deutſche Zukunft unserem Volke die Sicherheit für das zukünftige Leben garantieren, indem sie dem Volt den größten Reichtum , einen gesunden, starken Nachwuchs schenken, den schönsten Opfergang im Winterhilfswerk für die Bedürftigen unseres Volkes gehen. Deshalb deutsche Voltsgenossen, seht am 6./7. März mit Freude und mit Stolz auf dieſe Kinderreichen und legt ihnen ein wirkliches Opfer in die Sammelbüchse.

Um die Formung der fünftigen deutschen Erzieher NSK Bayreuth, 2. März. Im Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth läuft eine dreitägige Arbeitstagung der Reichssachbearbeiter und Gaufachschaftsleiter 2 im NSLB. (Höhere Schulen) . Nach Eröffnung durch den Reichsfachschaftsleiter 2, Gauamtsleiter Pg. Frant -Bayreuth, der die Tagung leitet, hielt der Leiter der Hauptstelle „ Erziehung und Unterricht" im Hauptamt für Erzieher, Pg. Strider, einen Vortrag über die fünftige Ordnung der einheitlichen Ausbildung der Erzieher an allen deutschen Schulen. 3m liberalistischen System, so führte er aus, entstand unorganisch und zusammenhanglos eine Bielheit verschiedener Schultypen mit streng gesonderten Bildungszielen und abgegrenzten Formen der schulischen Erziehung. Für jeden Schultyp wurde auch ein bestimmter Lehrertyp geprägt. Im neuen Deutschland haben alle Lehrer eine große gemeinsame Aufgabe : Sie sind Erzieher," sind Wahrer, Mittler und Mehrer des völkischen Kultur- und Bildungsgutes, sind Gestalter des kommenden Geschlechtes. Die gemeinsame Aufgabe und das gemeinsame Ziel seht aber eine gemeinsame Ausrichtung und Ausbildung voraus. Reichsfachschaftsleiter 2, Pg. Frank, erläuterte in seinen Ausführungen die Richt Tinien der fünftigen Ausbildung der Erzieher an den höheren Schulen Deutschlands unter Bezugnahme auf bereits vorliegende Reformpläne. Er hob ua. hervor : In erster Linie müsse auch der fünftige Lehrer an den höheren Schulen Erzieher und Vorbild für die Jugend sein können. Die Gemeinsamkeit der

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NGK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Das Schwert

in

des

Geiſtes

Bauernhand

Das gute Buch kommt aufs Land -- Ein Preisausschreiben um die einzurichtenden Dorfbüchereien

NSK Das Buch kann eine der schärfften Waf fen sein, die einem Volke zur Verfügung steht. Das Buch kann tünden von Wesen und Art eines Volkes zu anderen Völkern. Das Buch fann darüber hinaus ein wertvolles Bindeglied der Volksgenossen untereinander sein. Das Buch unterrichtet den einzelnen über Dinge und Vorgänge und Lebensbereiche, die ihm vielleicht nicht so nahe ſtehen, die er aber wiſſen muß, wenn er das Leben seines Volkes in seiner Gesamtheit erkennen will. Das alles kann ein gutes Buch geben. Selbstverständlich gibt es auch schlechte Bücher, die ges rade das Gegenteil bewirken können. Leider müſſen wir Deutſche gerade die Tatsache feststellen, daß das echte deutsche Buch, das volkliche Werk in den letzten Jahrzehnten zurückgedrängt wurde zugunsten von Machwerken, die dem Internationalismus und ſonſtigen -ismen verschworen waren und daraus ſelbſtverſtändlich in bitterster Gegnerſchaft zum voltsbewußten Buch ſtanden. Das hat insbesondere das deutsche Landvolk spüren müssen. Denn die Schöpfer jener Machwerke, das waren ja jene Kreise, die aus blutsmäßigen und rassischen Gründen im Bauern ihren Todfeind sahen. Mit allen Mitteln verſuchten sie diesen Bauern lächerlich und geistig und schöpferisch tot zu machen. Werke, aus denen die echte und ursprüngliche Kraft des Bauerntums sprach, tamen nur selten auf den Büchermarkt und wenn, dann pflegten sie sehr schnell wieder zu verschwinden. In den Augen der Arbeiter, Handwerker und der Angehörigen anderer Berufe wurde der Bauer zum Troddel, zum Dummkopf gemacht, so daß schließlich das Wort „ Bauer" zu einem gefährlichen Schimpfwort herabsant. Die Folge war natürlich, daß der Bauer als Käufer vom Büchermarkt immer mehr verschwand, weil er mit dieser dekadenten Literatur nichts mehr zu tun haben wollte. Der Städter war dann meiſt höchſt erstaunt, wenn er trok dieser Tatsache gelegentlich die Erfahrung machen mußte, daß der deutsche Bauer in der älteren deutschen Literatur oft recht belesen war und daß in manchem Bauernzimmer ein beacht= licher Schatz der älteren deutschen Bücherwelt zu finden war. Die Unbelesenheit des deutschen Bauern ist im grundsäglichen nichts als ein Märchen, aufgebracht von Menschen, die an der Beschimpfung und Verhekung des Landvolkes ein bestimmtes wirtschaftliches und politisches Interesse hatten.

Das Verhältnis des Landvolks zum Buch ist aus ganz natürlichen Gründen heute grundlegend gewandelt. Unzählige Werke des deut schen Geistesschaffens künden heute vom echten Wesen des Bauerntums, von seiner Stellung im Volk und von seinen Aufgaben für das Volk. Der Bauer weiß auch, daß er sich des Buches bedienen muß, wenn er seinen beruflichen Aufgaben und seiner politischen Verpflichtung nachkommen will. Es gilt darum, die Schäden aus vergangenen Jahrzehnten wieder gut zu machen und dem guten deutschen Buch das Land mehr als bisher zu erschließen. In der Stadt ist es jedem Volksgenossen ein leichtes Bemühen, sich bei Bedarf ein gutes Buch zu beschaffen, sei es, daß er es sich selbst kauft, sei es, daß er es sich in einer Bibliothek ausleiht. Auf dem Dorf ist das schwieriger. Eine Leihbibliothek gibt es dort bisher nur in den seltensten Fällen. Das aber ist ein Zustand, der für unsere Zeit unmöglich ist. Der Lesehunger auf dem Lande, insbeson= dere bei der Landjugend, ist in Anbetracht der bedeutungsvollen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aufgaben des deutschen Landvoltes größer denn je. Es ist darum eine vom volkspolitischen Standpunkt aus geſehen entscheidende Aufgabe, das Landvolk in die Lage zu sehen, ebenso leicht an das deutsche Buch herankommen zu können, wie es dem Volksgenossen in der Stadt heute mög= lich ist. Der Reichsbauernführer hat darum zusammen mit den Reichsministern Dr. Goebbels und Rust, Stabschef Luke, Reichsführer SS. Himmler, Korpsführer Hühnlein, Frau ScholzKlint, Reichsjugendführer Baldur von Schirach und dem Reichswalter des NS. -Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, einen Aufruf für die deutsche Dorfbücherei erlassen, in dem die unters stellten Verbände und Organiſationen zur nachdrücklichen Förderung dieser neuen Aufgabe ver= pflichtet werden. Gleichzeitig wurde Dom Reichsbauernführer ein „ Ausschuß für öffent liche Dorfbüchereien" gegründet, der mit nachstehenden Fragen in Form eines Preisausschreibens an die dörflichen Gemeinschaftsgruppen, 3B. an die Einheiten der SS. , SA., des NSKK., der HI., des BDM., der Ortsgruppen der NSDAP. ua. herantritt: 1. Wie denken wir uns die Zusammensetzung einer dem ganzen Dorfe zur Verfügung stehenden Dorfbücherei, wenn diese etwa 500 RM. fosten soll ? (Anzugeben sind Vers fasser, Titel und wenn möglich - Preis jedes vorgeschlagenen Buches .)

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2. Wie gestalten wir einen Werbeabend für bie Beschaffung einer Dorfbücherei ? 3. Welche weiteren Möglichkeiten haben wir, um Mittel für die Dorfbücherei aufzubringen? 4. Wie denken wir uns die Unterbringung der Dorfbücherei und wie soll der Verleih der Bücher eingerichtet werden. Die Beantwortung jeder Frage soll jeweils auf einem besonderen Blatt erfolgen, kurz und einfach gehalten sein. Die Einsendungen sind zu richten an: Unterausschuß für öffentliche Dorfbüchereien", Berlin W 35, Tiergartenstr. 2. Damit ist ein Wert eingeleitet, das für die weltanschauliche Ausrichtung und berufliche Er-

2. März 1937 tüchtigung des Landvolkes von großer Bedeus tung werden kann . In jedes deutsche Dorf gehört eine eigene Dorfbücherei ! Das ist die Aufgabe, die so oder so durchgeführt werden muß und durchgeführt werden wird. Jeder einzelne Angehörige des deutschen Landvolks soll durch die Dorfbücherei teilhaben an allen Bereichen des deutschen Volkslebens, an der deutschen Arbeit, an der deutschen Kunst und darüber hin aus an allem, was die Welt ihm Wissenswertes zu sagen vermag. Und indem jeder einzelne teilhat an dem Geschehen ringsum, wird er sich neue Kräfte holen, um sich selbst voll und ganz einzusetzen für das, was dem deutschen Volke not tut. B.

Erfolg der deutschen Züchter:

Mais – jetzt eine deutſche

Frucht

Ausnutzung des leichteffen Bodens – Flächeneinsparung und Ertragssteigerung NSK Herr Müller macht eine Landpartie. Mit Frau und Kind geht es durch die Gegend, und eifrig wird alles zur Kenntnis genommen, was die Natur an Schönheiten und Intereſſantem bietet. Herr Müller ist nämlich Naturfreund und an allem stark interessiert. So ist es auch nicht verwunderlich, daß ihm ein Feld von großen grünen Blattpflanzen auffällt, die er noch nicht kennt. Oder vielleicht kennt er ſie doch. Das war doch damals im Kriege, als er unten in Ungarn und Rumänien kämpfte, da gab es auch die endlosen , weiten Felder von diesen großen grünen Pflanzen. Das ist doch Mais, der dort heranreift. Aber wie kommt Mais in solchen großen Flächen nach Deutschland? Man kannte ihn bisher doch nur mehr oder weniger in Deutschland als Zierpflanze oder als Einfassung gegen Wind und als Sonnenschuk. Aber Herr Müller hat recht gesehen. Überall in Deutschland breiten sich heute weite Maisfelder aus und geben mancher Gegend ein ganz anderes Gepräge. In wenigen Jahren iſt dieſer Umschwung eingetreten, und vielleicht bedeutet die Einführung des Maiſes gerade für die leichten Böden unseres Vaterlandes eine revolutionierende Tat. Denn gerade diese leichten Böden, die ja leider einen großen Teil unseres Vaterlandes bedecken, hatten Mangel an einem vollwertigen Futtermittel. Das einzige, was hier richtig gedieh, war der Roggen, schon für Hafer waren diese Böden größtenteils zu leicht. Für sie bedeutet der Maisanbau ebenso wie der der Süßlupine und des Landsberger Gemenge eine gewaltige Hilfe und eine UmVon stellung ihrer ganzen Betriebsform. futterschwachen Betrieben sind sie jezt in die Lage versezt, auf dem Wege über das Silofutter, das aus den eben genannten Pflanzen hergestellt wird, in viel stärkerem Maße als bisher Vieh zu halten, ihre ganze Wirtschaft leistungsfähiger zu gestalten und für die Gesamtwirtschaft mehr Nahrungsmittel als bisher, vor allem auf tierischem Gebiet, zu liefern . Bis vor kurzer Zeit war der Maisanbau in Deutschland auf einige kleinere Gebiete Süd-

deutschlands und Schlesiens beschränkt. Man hatte es ja auch gar nicht nötig, ſich um den Maisanbau zu kümmern, da man ja einführen konnte. Unsere jezige Devisenlage hat dieser Einfuhr ein Ende gemacht, und wir müſſen heute mit allen Mitteln verſuchen, den Bedarf im Inland zu decken. In wenigen Jahren haben nun die deutschen Saatzüchter es fertiggebracht, Maissorten zu züchten, die sich auch für Nord- und Mitteldeutschland eignen und selbst auf leichteſten Böden, wo Hafer nicht mehr gedeiht und Roggen geringe Erträge bringt, ausgezeichnete Ernten gewährleisten. Die große Bedeutung des Maisbaus beruht darauf, daß der Mais im Reichsdurchschnitt um 50 bis 60 vh. höhere Körnererträge als Hafer, Roggen oder Gerste bringt, daß er auf leichtem Boden sehr gut ge= deiht und seine Überlegenheit gegenüber anderem Getreide noch stärker in Erscheinung treten läßt, und daß der Futterwert des Maiſes höher ist als bei anderem Futtergetreide. Ge= rade dieser höhere Nährstoffgehalt des Maises fällt am stärksten ins Gewicht, wenn man eine Betrachtung über die für die Erhaltung unserer Viehbestände nötigen Flächen anstellt. Im Durchschnitt der Jahre 1931/35 wurden im Reichsdurchschnitt je Hektar 17,36 Doppelzentner Roggen, 19,50 Doppelzentner Hafer und 20,30 Doppelzentner Gerste geerntet. Der Durchschnittsertrag beim Mais aber wird auf mindestens 30 Doppelzentner je Hektar veranschlagt. Man kann auf Grund dieser Tatsachen eine fleine Vergleichsrechnung aufstellen, wieviel Land man bei einer stärkeren Maisfütterung einsparen könnte. Wenn wir zB. einmal so weit sind, an unsere etwa 23 Millionen Schweine täglich nur ein halbes Pfund Mais zu füttern statt Gerste oder Roggen, so würde das eine Flächenersparnis von nicht weniger als 400 000 ha bedeuten. Nicht anders bei der Pferdehaltung. Wenn man dort dieselbe Menge Hafer durch 3 Pfund Maiskolbenschrot erſeßt, so würden wiederum 400 000 ha Acker frei werden . Also schon von dieser Seite her eine gewaltige Umlagerung unserer landwirts schaftlichen Betriebsführung.

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Aber was am ausschlaggebendsten ist, ist die Tatsache, daß Mais außerordentlich anspruchs los an die Bodengüte ist. Denn gerade auf dem Sandboden haben ja die Betriebe unter Futtermangel zu leiden. Vergeſſen darf auch weiterhin nicht werden, daß der Mais ein unentbehrlicher Rohstoff für die maisverarbei tende Industrie ist. Wertvollste Nahrungsmit tel werden aus ihm hergestellt. Aus einer gewissen Not geboren, hat also hier wieder ein-

Süßlupinen,

2. März 1937 mal deutscher Züchterfleiß eine Arbeit erfolg reich gelöst, deren Auswirkungen im Augenblic noch nicht zu übersehen sind. — Herr Müller aber hat recht gesehen, überall dehnen sich heute auf den deutschen Adern Maisfelder aus, denn der deutsche Bauer und Landwirt hat begriffen, daß ihm hier ein Mittel in die Hand gegeben ist, das, volkswirtschaftlich gesehen, einen ungeheuren Vorteil mit sich bringt. H.D.

ein neues

hochwertiges Raubfutter Umstellung im Zwiſchenfruchtbau — Erhöhung der Eiweißmengen Züchterfleiß wiederum erfolgreich

NSK Bei der Durchführung der Erzeugungsschlacht sah sich die deutsche Viehwirtschaft in sofern vor besonders schwierige Aufgaben ge= stellt, als die von ihr zu lösenden Aufgaben nicht einfach durch eine Vermehrung der Viehzahl, sondern durch eine Leistungssteigerung vom einzelnen Tier und ganz besonders aber durch eine Umstellung auf betriebseigene Fut termittel versucht werden mußte. Unsere Viehhaltung war bisher viel zu stark von der Einfuhr von Eiweißfuttermitteln aus dem Auslande abhängig. Aus diesem Grunde müſſen die größten Anstrengungen gemacht werden, um neben der Erhaltung der bisherigen Erzeugung an Getreide, Kartoffeln usw. noch das bisher aus dem Auslande eingeführte Eiweiß auf der eigenen Scholle zu erzeugen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß eine notwendig werdende Verringerung der Anbaufläche bei einigen Feldfrüchten durch höhere Erträge ausge glichen wird. Außerdem muß aber auf erheb= lichen Flächen angestrebt werden, statt einer Ernte im Jahre zwei Ernten zu erzielen. Dies ist insofern nichts grundlegend Neues, als auch bisher schon, zumal auf leichten Böden, der ſo= genannte Zwischenfruchtbau, der eine zweite Ernte bezweckt, verbreitet war. Allerdings diente dieser Zwischenfruchtbau in erster Linie der Bodenverbeſſerung. Es wurden Früchte angebaut, die durch ihre Batterientätigkeit den Boden mit Stickstoff anreichern, die dann ferner meist untergepflügt wurden, um den Humusgehalt des Bodens anzureichern und dadurch seine Ertragsfähigkeit zu steigern. Von diesem Gründüngungszwischenfruchtbau iſt nun ausgegangen worden, um künftig in einer zweiten Ernte Eiweißfutter für unsere Viehhaltung zu gewinnen. Mit den für die Gründüngungszwecke zumeist angebauten bitteren Lupinen oder sonstigen Leguminosen wurde eine große Menge an Eiweißstoffen erzeugt, die aber als solche keine wirtschaftliche Ausnutzung fanden. In kleinerem Umfange wurden zwar auch schon früher Seradella, Erbsen, Wicken und ähnliche Leguminosen, die im Zwischenfruchtbau gewonnen waren, als Grünfutter ausgenußt. Gerade auf sehr leichten Böden, in Gegenden mit trockenem Klima, war dies aber nicht möglich, da hier meist der Seradella-Anbau sehr unsicher war, die hier allein ertragssichere Lupine infolge ihres Bitterstoff-

gehalts als Grünfutter aber keine Verwendung finden konnte. Hier ist nun durch die nach jahrelanger Züchtungstätigkeit gewonnene Süß Iupine eine grundlegende Änderung einges treten. Die Süßlupine (geſetzlich geschüßtes Warenzeichen) ist zwar eine neue Kulturpflanze, unterscheidet sich jedoch in ihren Ansprüchen an Boden und Klima nicht von den alten bitteren Lupinen. Nach den örtlichen Erfahrungen richtet es sich, ob die gelbe oder die blaue Lupine angebaut wird. Die gelbe Süßlupine ist anspruchslos, dürrewiderstandsfähig und gedeiht auf kalfarmen, Sand-, lehmigen Sand- und sandigen Lehmböden. Die blaue Süßlupine stellt etwas höhere Ansprüche an Boden und Feuchtigkeit und ist gegen Kalk weniger empfindlich. Die günstigste Aussaatzeit liegt im allgemeinen zwischen dem 20. März und dem 15. April. Unerläßlich ist eine gute Ackervorbereitung und eine ausreichende Düngung. Da Die Süßlupinen Stickstoffſammler sind, muß hier die Kalk- Phosphat - Düngung im Vordergrund stehen. Je nach dem Nährstoffvorrat im Boden, werden kurz vor der Aussaat 1 bis.2 dz je Hektar an 40prozentigem Kali oder 3 bis 6 dz je Hektar an Kainit gegeben. Dazu kommen 12 bis 2 dz je Hektar Rhenania Phosphat oder 2 bis 3 dz je Hektar Superphosphat oder 2 bis 3 dz je Hektar Thomasmehl. Eine unmittelbare Stallmist oder Jauchedüngung ist für die Süßlupine nicht erforderlich. Die zur Verfügung stehenden Mengen können also anderweitig Verwendung finden. Hülsen, Spreu und Stroh beider Süßlupinenarten ersehen ein hochwertiges Rauhfutter, sie werden erfolgreich an Rindvich , Pferde und Schafe verfüttert. Schon bei der diesjährigen Frühjahrsbestellung muß geprüft werden, ob ein Teil der augenblicklich noch üblicherweise verwendeten Zwischenfrüchte, nämlich rund 150 000 Hektar Seradella und 100 000 Hektar Bitterlupinen nicht der Süßlupine Play machen können. Mit Hilfe des Süßlupinenstoppelfruchtbaus kann es gelingen, die inländischen Eiweißmengen zu erhöhen und dadurch die Devisenlage fühlbar zu erleichtern. über alle Fragen über Anbau , Ernte, Verwendung und Fütterung der Süßlupine gibt der Süßlupinen-Dienst", Berlin W 35, Lützowstraße 109/110, erschöpfend Auskunft.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmeritraße 88

Nationalsozialiſtiſche Brief. und Drahtans grift der Schriftleitung: 62368, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 erlag: Franz Cher Nahf., 6. m. b. H., ntralverlag der NSDAP., München - Berlin Cher Verlag , Berlin_SW 68, errage 88. Alle Zahlungen find nach (Botchedlonto Berlin 4454) zu richten

Vartei-Korrespondena

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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Laßt ſie

&

3. März 1937

mitmarſchieren!

Jahrgang 1927 für den Führer – Erlebnis und Einſatz formt junge Nationalſozialiſten NSK Mit einer unter großem Einsatz vorgetragenen Werbeaktion wird in den nächsten Tagen und Wochen die Hitlerjugend vor die deutsche Elternschaft und die deutsche Jugend treten : Alle zehnjährigen erbgeſunden Jungen und Mädel sollen auch in diesem Jahre wieder geschlossen in die Hitler = jugend eingereiht werden, der der Führer am 1. Dezember vergangenen Jahres den Auftrag erteilt hat, die gesamte deutsche Jugend körperlich, geistig und fittlich zu ers ziehen. In früheren Jahren ist oft der Standpunkt vertreten worden, man könne auch Nationalsozialist sein, ohne sich irgendwo zu organisieren, und demgemäß könne man auch seine Kinder selbst zu guten Deutschen und Nationalsozialisten erziehen, ohne fie der Jugendorganisation der Partei anzuvertrauen . Die Kinder würden ja schon in den ersten Jahren ihres Lebens im Elternhaus und dann in der Schule lernen, das Werk des Führers und seiner alten Kameraden im Kampf und in den Aufbaujahren zu schäßen und zu lieben. Schon im Elternhaus und in der Schule wurden ihnen die Hymnen des deuts schen Voltes gelehrt, und schon hier lernten fie es, in Ehrfurcht und Liebe zu dem Manne aufzuschauen, der Deutschland einte und befreite. Einfaz für den Staat als Soldat oder Beamter hätte auch schon in früheren Zeiten zu den Selbstverständlichkeiten gehört, denen sich niemand entzog und die alle gern nach bestem Können erfüllten. In diesem Sinne würde man seine Kinder erziehen, und derselbe Geist werde auch in den Schulen in sie hineingepflanzt . Wozu bedürfe es da noch einer allumfaſſenden Organiſation und womit wolle diese vor allem einen Totalitätsanspruch begründen ? Die Antwort hat der Führer durch das obenermähnte Gesetz vom 1. Dezember 1936 selbst gegeben. Jugend muß von Jugend ges führt werden !" Das ist der Grundsatz der nat ionalsozialistischen Bewegung und hieraus erg bt sich unser flarer Standpunkt, daß keine Unterrichtung und teine Erziehung im Elternhaus oder in der Schule die Formung ers setzen kann, die jeder Junge und jedes Mädel

durch das Erlebnis der Kameradschaft in ihrer jungen Gemeinschaft erfährt ! Die tiefsten und bleibendsten Eindrüde im Leben der Jungen und Mädel werden niemals hervorgerufen durch noch so gut gemeinte Belehrungen, sondern immer nur durch Erlebnisse unter Gleichaltrigen und Gleichgesinnten. Dazu kommt noch ein anderes. Es ist nicht so, daß auch der ein guter Nationalsozialiſt ſein ober werden könne, der sich jeder nationalsozia= listischen Organisation fernhält. Wer Nationalsozialist ist und wer nicht, das zu beſtimmen und zu beurteilen kann niemals der Entschei= dung des einzelnen vorbehalten sein, sondern darüber entscheidet einzig und allein der Wille des Führers, der diesem Nationalsozialismus die ewige Form gegeben hat. Und dieſer Wille des Führers hat die Organisationen geschaffen, in denen jeder gutwillige Deutsche durch Taten, durch seinen praktischen Dienst beweisen soll und muß, ob sein Nationalsozialismus Lippen- oder Herzensbekenntnis ist. Jeber gesunde Junge und jedes gesunde Mäbel empfindet ganz von allein den Wunsch, sich in die jungen braunen Kolonnen einzureihen, wenn sie die Trommeln und Fanfaren des Deutschen Jungvolks und die Lieder der Jungmädel hören. Laßt sie nicht ihr Leben lang nebenher marschieren, am Rande des Weges, sondern laßt sie in der Kolonne mitmarschieren im gleichen Schritt und Tritt und in dem Kleid, das sie alle tragen, das fie alle eint, den Sohn des Armsten und des Reichsten ! Die Hitlerjugend ist ihrem Grundsaß der Freiwilligkeit treu geblieben. Niemanden will sie zu sich zwingen, weder mit Ge= walt noch mit Versprechungen. In ihren Reihen wird nicht von Rechten gesprochen, sondern von Pfichten. Was die Jungen und Mädel in der Hitlerjugend lernen sollen und werden, das ist das eine : In Kameradschaft zueinander Dienst zu tun für Führer, Volt und Reich! Die Hitlerjugend zweifelt teinen Augenblic daran, daß dieser Ruf von allen aufgenommen und verstanden wird !

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Der

Auftrag ist klar

— Die Leberwindung des Einzelintereſſes Wirtſchaft ohne „es geht nicht“ auf die eigene Kraft

NSK Der bisherige Erfolg nationalſozialiſtiſcher Wirtschaftsführung iſt äußerlich ſo ſichtbar, daß jedermann mit Recht meint, man brauche nur auf dem einmal beschrittenen Wege weiterzugehen, um zu sehen, wie ſich in jeder Hinficht die Wirtschaftsplanung des Nationalsozia lismus bewahrheiten wird. Ist es da nicht verwunderlich , daß, was im einfachsten Voltsgenoffen schnell aus Erkenntnis Erfahrung ge= worden ist, erst sehr langsam in der Wirtschaft erkannt wurde? Das Hemmnis, das von manchem auch heute noch nicht ganz überwunden ist, bestand in der Auswirkung liberaler Erziehung und Lebensauffassung. Der Kaufmann, der beispielsweise heute unsere Rohstoffimportschwierigkeiten als Grund für seinen geschäftlichen Mißerfolg hinstellt und dessen verkrampfte Sehnsucht in die Vergangenheit geht, in eine Zeit, als durch eine gewissenlose Auslandsverschuldung der umfangreichste Rohstoffimport möglich war, fennt nur fein Einzelinter . esse , das, weil es schief gelagert ist, Mißerfolge zeitigt. Er ist vergleichbar dem intellef tualistischen Lateinstudenten , der in den Jahren des politischen Kampfes, in dem die nationalsozialistischen Studenten auf der Straße marhierten, heimlich und verbissen, egoistisch und trebsam den Wissensstoff in sich hineinschluckte und bis heute noch nicht den Anschluß an den größeren Kreis der ihm harrenden Aufgaben gefunden hat. Der Nationalsozialismus hat immer wieder darauf hingewiesen, daß er es nicht nötig hat, doftrinär zu werden, weil er die einzig mögliche Sinnentsprechung unserer völkischen Aufgabe darstellt. Gemeinnuz geht vor Eigennut" ist heute kein sozialer Kampfruf mehr, er ist lebensnotwendiges Gesek. Gerade an der Wirtschaft bewahrheitet sich dieser Satz in vollem Umfange : Ohne daß irgendwelche staatlichen Zwangsmaßnahmen ergriffen würden, muß sich jeder Wirtschaftsträger zu ihm bekennen, wenn er Erfolg haben will. Es sei erlaubt, hier ein sehr drastisches Beispiel anzuführen: Wenn ein Kaufmann jahrelang einen schwunghaften Handel mit Erdnüſſen gepflegt hat, der ihm ein Vermögen einbrachte, und aus gesamtwirtschaftlichem Intereſſe die Einfuhr von Erdnüssen nicht mehr wünschenswert ist, dann ist es doch mehr als zeitfremd, wenn er, immer den Blid in die Vergangenheit gerichtet, dennoch bei seinem Erdnußhandel bleiben will . Das Allgemeininter = elle besiegt das Einzelinteresse , und wer dennoch sein Einzelinteresse weiter verfechten will, der geht damit folgerichtig dem Untergange entgegen. Wer aber wirtschaftlich in dieser Zeit zugrunde geht, der beweist, daß er an dieser Zeit vorbeigegangen ist. Damit dürfte zur Genüge erwiesen sein, daß derjenige, der wegen mangelnden Interesses für die gegebenen Wirklichkeiten auch heute noch sein Heil in einem vergangenen Wirtchaftsgebaren sucht, sich selbst und damit seinem

Vertrauen

Einzelintereffe schadet. Nun kann man aber bei der vorhandenen Intelligenz in der Wirtschaft wohl nur in den seltensten Fällen annehmen, daß diese ihre Vertreter sich aus sturem Konfer vativismus an die „ alte Zeit“ anklammerten. Es muß also noch einen anderen Grund dafür geben, wenn wir in den letzten Jahren dieſes „Es geht nicht !" hören mußten, zu dem der Führer anläßlich seiner Rede in der Automobilausstellung erst fürzlich wieder einmal deutlich Stellung nahm. Dieses „Es geht nicht" flang immer dann als Echo auf, wenn eine peinlich genaue, neu orientierte Wirtschaftsführung im Begriffe war, einen neuen Weg zur Meisterung unserer Aufgaben zu zeigen. Nur wirtschaftlicher Konservativismus, nur Trägheit der Gesinnung, mangelnder Lebensmut? Nein! Das war der Versuch Engstirniger, der Politik zu diktieren . So lange schon war man ja daran gewöhnt, von der „ Sonderexistenz der Wirtſchaft“ zu reden, daß das Beharrungsvermögen , gegen die Politik Sturm zu laufen, auch in einer neuen Zeit noch nicht abstarb. Aber der Nationalsozialismus wollte es anders ! Er ließ sich weder durch egoistische Kleinmütigkeit noch durch irgendwelche unlauteren Herausforderungen beirren : er zeigte immer und in jeder Stunde den einzig mög lichen und dennoch allein richtigen Weg. Der Es Erfolg hat ihm recht gegeben. stimmte nicht nur nicht, daß es nicht geht", sondern die Wirtschaft ist zu neuer Blüte ge= kommen, zu einer Entwicklung, die deshalb erfolgreich bleiben muß, weil sie sämtliche Gefahren - Imponderabilien ausge schaltet hat. Gefahren -Imponderabilien : Preisund Lohnschwankungen , Bedarfsschwund durch: progressive Arbeitslosigkeit, Wandlungen der Wirtschaftsstruktur durch die Veränderung politischer Systeme , Abhängigkeit von der Rohstoffbelieferung und der Kauftraft des Auslandes ua. mehr. Der Nationalsozialismus erteilte der Wirtschaft seinen öffentlichen Auftrag auf weite Sicht. Was aber kann sich die Wirtschaft mehr wünschen als Arbeit auf weite Sicht ? Gewiß, es ist einfacher, den Gewinnſt der gegenwärtigen Stunde zu verzehren, ohne an das Morgen zu denken, aber die Forderungen des Volkes find von Bestand , der Arbeiter kann es sich nicht leisten, ausgesperrt zu werden, nur weil sein Auftraggeber von Mächten abhängig ist, die er nicht bestimmen , geschweige denn bannen kann. Wenn es wirklich gestimmt hätte, dieses "" Es geht nicht", wie fommt es dann, daß die Wirts schaft während der vergangenen vier Jahre auf dem Wege der Kapitalbildung so erfolgreich vorwärtsschreiten konnte, nachdem sie durch die Manipulationen des Systems und durch ihr ge fünfteltes Eigendasein völlig „ abgebrannt" war? Die Aufgaben, die das neue Deutschland 1933 der Wirtschaft gestellt hat, mögen manchen unüberwindlich erschienen sein. Sie wurden trok

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Der Auftrag ist klar

Wirtſchaft ohne „ es geht nicht“ — Die Leberwindung des Einzelintereſſes --- Vertrauen auf die eigene Kraft NSK Der bisherige Erfolg nationalſozialiſtijcher Wirtschaftsführung ist äußerlich so sichtbar, daß jedermann mit Recht meint, man brauche nur auf dem einmal beschrittenen Wege weiter= zugehen, um zu sehen, wie sich in jeder Hinficht die Wirtschaftsplanung des Nationalsozialismus bewahrheiten wird. Ist es da nicht verwunderlich, daß, was im einfachsten Volksgenossen schnell aus Erkenntnis Erfahrung geworden ist, erſt ſehr langsam in der Wirtschaft erfannt wurde? Das Hemmnis, das von manchem auch heute noch nicht ganz überwunden ist, bestand in der Auswirkung liberaler Erziehung und Lebensauffassung. Der Kaufmann, der beispielsweise heute unsere Rohstoffimportfdhwierigkeiten als Grund für seinen geschäftlichen Mißerfolg hinstellt und dessen verkrampfte Sehnsucht in die Vergangenheit geht, in eine Zeit, als durch eine gewissenlose Auslandsverschuldung der umfangreichste Rohstoffimport möglich war, kennt nur sein Einzelinter . effe , das, weil es schief gelagert ist, Mißs erfolge zeitigt. Er ist vergleichbar dem intellektualistischen Lateinstudenten, der in den Jahren des politischen Kampfes, in dem die nationalsozialistischen Studenten auf der Straße marschierten, heimlich und verbissen, egoistisch und trebsam den Wissensstoff in sich hineinschluckte und bis heute noch nicht den Anschluß an den größeren Kreis der ihm harrenden Aufgaben gefunden hat. Der Nationalsozialismus hat immer wieder darauf hingewiesen, daß er es nicht nötig hat, doktrinär zu werden, weil er die einzig mögliche Sinnentsprechung unserer völkischen Aufgabe darstellt. ""Gemeinnug geht vor Eigennug" ist heute kein sozialer Kampfruf mehr, er ist lebensnotwendiges Gesek. Gerade an der Wirtschaft bewahrheitet sich dieser Sat in vollem Umfange : Ohne daß irgendwelche staatlichen Zwangsmaßnahmen ergriffen würden, muß sich jeder Wirtschaftsträger zu ihm befennen, wenn er Erfolg haben will. Es sei erlaubt, hier ein sehr drastisches Beispiel anzuführen : Wenn ein Kaufmann jahrelang einen schwunghaften Handel mit Erdnüſſen gepflegt hat, der ihm ein Vermögen einbrachte, und aus gesamtwirtschaftlichem Intereſſe die Einfuhr von Erdnüssen nicht mehr wünschenswert ist, dann ist es doch mehr als zeitfremd , wenn er, immer den Blick in die Vergangenheit gerichtet, dennoch bei seinem Erdnußhandel bleiben will. Das Allgemeininterelse besiegt das Einzelinteresse , und wer dennoch sein Einzelintereſſe weiter verfechten will, der geht damit folgerichtig dem Untergange entgegen. Wer aber wirtschaftlich in dieser Zeit zugrunde geht, der beweist, daß er an dieser Zeit vorbeigegangen ist. Damit dürfte zur Genüge erwiesen sein, daß derjenige, der wegen mangelnden Intereſſes für die gegebenen Wirklichkeiten auch heute noch sein Heil in einem vergangenen Wirtschaftsgebaren sucht, sich selbst und damit seinem

Einzelintereffe schadet. Nun kann man aber bei der vorhandenen Intelligenz in der Wirtschaft wohl nur in den seltensten Fällen annehmen, daß diese ihre Vertreter sich aus sturem Konfer vativismus an die „alte Zeit“ anklammerten: Es muß also noch einen anderen Grund dafür geben, wenn wir in den letzten Jahren dieſes ,,Es geht nicht !" hören mußten, zu dem der Führer anläßlich seiner Rede in der Automobilausstellung erst fürzlich wieder einmal deutlich Stellung nahm. Dieses „Es geht nicht" flang immer dann als Echo auf, wenn eine peinlich genaue, neu orientierte Wirtschaftsführung im Begriffe war, einen neuen Weg zur Meisterung unserer Aufgaben zu zeigen. Nur wirtschaftlicher Konservativismus, nur Trägheit der Gesinnung, mangelnder Lebensmut? Nein ! Das war der Versuch Engstirniger, der Politik zu diktieren. So lange schon war man ja daran gewöhnt, von der „ Sonderexistenz der Wirtſchaft“ zu reden, daß das Beharrungsvermögen, gegen die Politik Sturm zu laufen, auch in einer neuen Zeit noch nicht abstarb. Aber der Nationalsozialismus wollte es anders! Er ließ sich weder durch egoistische Kleinmütigkeit noch durch irgendwelche unlauteren Herausforderungen beirren : er zeigte immer und in jeder Stunde den einzig mög= lichen und dennoch allein richtigen Weg. Der Es Erfolg hat ihm recht gegeben. stimmte nicht nur nicht, daß es nicht geht", sondern die Wirtſchaft ist zu neuer Blüte ge= kommen, zu einer Entwicklung, die deshalb erfolgreich bleiben muß , weil sie sämtliche ausge= Gefahren - Imponderabilien schaltet hat. Gefahren- Imponderabilien : Preisund Lohnschwankungen, Bedarfsschwund durch progressive Arbeitslosigkeit, Wandlungen der Wirtschaftsstruktur durch die Veränderung poli-tischer Systeme, Abhängigkeit von der Rohstoffbelieferung und der Kauftraft des Auslandes ua. mehr. Der Nationalsozialismus erteilte der Wirtschaft seinen öffentlichen Auftrag auf weite Sicht. Was aber kann sich die Wirtschaft mehr wünschen als Arbeit auf weite Sicht ? Gewiß, es ist einfacher, den Gewinnst der gegenwärtigen Stunde zu verzehren, ohne an das Morgen zu denken, aber die Forderungen des Volkes find von Bestand, der Arbeiter kann es sich nicht leisten, ausgesperrt zu werden, nur weil sein Auftraggeber von Mächten abhängig ist, die er nicht bestimmen, geschweige denn bannen kann. Wenn es wirklich gestimmt hätte, dieses „ Es geht nicht", wie kommt es dann, daß die Wirtschaft während der vergangenen vier Jahre auf dem Wege der Kapitalbildung so erfolgreich vorwärtsschreiten konnte, nachdem sie durch die Manipulationen des Systems und durch ihr ge fünfteltes Eigendasein völlig abgebrannt" war? Die Aufgaben, die das neue Deutschland 1933 der Wirtschaft gestellt hat, mögen manchen unüberwindlich erschienen sein. Sie wurden trog

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NSK Folge 51 Kleinmütigkeit und Bequemlichkeit gelöſt. Heute stehen wieder gewaltige Aufgaben vor der Wirtſchaft. Der Führer hat sie in der erwähnten Eröffnungsrede zur Automobilausstellung genannt: Sicherung des Rückstromes freiwerdender Kräfte aus der Rüstungsindustrie, restlose Unabhängigmachung von den Rohstoffen des Auslandes. Kleinmütige Angstrufe: Heimische Rohstoffe teure Rohstoffe, die sich mit einem neuen ,,Es geht nicht" verbinden wollen, sollen sich daran erinnern, daß auch 1933 von allen Schichten des völkischen Lebens zunächst einmal Opfer verlangt wurden, und daß nun alle diese Opfer reichen Segen gebracht haben. Und dann: Gibt es denn einen anderen Weg? Nur der mit Scheuklappen durch die Welt geht, kann nicht bemerken, daß eine ganze Reihe von Rohstoffen von jenseits der Grenzen sich zusehends verknappt, daß die neuen Rüstungsindustrien der verschiedensten Länder eine gewaltige Rohstoffverbrauchssteigerung mit sich bringen.

Die

zur

großen

3. März 1937 Wir bennen die Schätze unserer Erde ; wir wissen auch, daß uns der Himmel nicht über: reich beschert hat, zugleich aber wissen wir, daß er uns ausreichend beschenkt hat, so ausreichend, daß wir in Ruhe und Frieden der Zukunft entgegensehen können. Der Führer hat der Wirtschaft den Weg gewiesen- es gibt für sie keinen anderen Weg, der ebenso zuverlässig wäre. Nach abermals vier Jahren wird der heute geforderte Einsatz bereits seine Früchte getragen haben. Die Befriedigung unseres Rohstoffbedarfes aus eigenen Reserven ist mehr als ein Wunsch, und wir haben zuviel aus der Ge= schichte der Nachkriegszeit gelernt, als daß wir uns auf Angebote für die Zukunft von jenseits Die Schäze der Grenzen einlaſſen könnten. unserer Erde aber kennen wir, und wir kennen auch die Stärke unserer Arbeit, und deshalb wird für uns diese Devise gelten, auf der wir immer Erfolg hatten : „ Aus eigener Kraft !" G. H. C.

Gemeinſchaft

gehören

Kein Arbeitsopfer ſoll abſeits ſtehen She Platz ist die Betriebskameradſchaft Neue Anordnung des Sozialamtes der DAF. NSK Sehen Sie, das ist das Schöne. Solange wir aus dem Betrieb heraus sind, find wir noch nicht vergessen worden. Wir be= tommen unsere Werkszeitung, wir werden eingeladen, wenn der Betrieb eine Feier hat, wir werden zu Weihnachten besonders mit Geschenken bedacht, wir können, wann wir wollen, in unſeren alten Betrieb gehen und werden häufig von unseren ehemaligen Arbeitskameraden bes fucht." Das erzählt uns ein Arbeitsinvalide, der 36 Jahre hindurch bei ein und derselben Firma gearbeitet hat, bei einem Kameradschaftsabend, den sein Betrieb veranstaltet. Er ist nicht allein geladen, um ihn herum ſizen sie alle, die 30, 25 Jahre oder wer weiß wie lange treu an ihrem Arbeitsplay gestanden haben, und die als Opfer ihrer Arbeit frühzeitig diesen Plaz aufgeben mußten. Ja, sogar die Witwen ehemaliger Betriebsangehöriger sind dabei. Sie ſizen mi tten in der Gemeinschaft des ganzen Betriebes , fie sind mit ihnen fröhlich, fte find die Ehrengäste des ganzen Betriebes . Ein jeder der Jungen geht einmal an ihren Tisch, drückt ihnen die Hand, plaudert mit ihnen. Sie sind dankbar dafür, erzählen von früheren Not- und Glanzzeiten des Betriebes und empfinden all diese Kameradschaft und Herzlichkeit besonders stark, zeigt man ihnen doch, daß sie nicht vergessen werden. Wir gehen von diesem Kameradschaftsabend mit einer tiefen Freude, weil uns dieses Beiſpiel beweist, daß die Pflege der Gemeinschaft, wie sie die Deutsche Arbeitsfront predigt, etwas Herrliches und Großes ist. Wir denken aber auch an all die, die heute noch abseits stehen, die einstmals zu der großen Gemeinde der Schaffenden gehörten, heute aber vergessen und verlassen sind.

Wir kennen unzählige Briefe dieser Menschen, sie sprechen nicht von dem färglichen Leben, fie enthalten kaum Klagen über die körperlichen Leiden dieser Opfer der Arbeit, sie drücken aber alle das Gefühl des Verlassenseins , der Einsamkeit aus. Einst waren sie im Vollbesig ihrer Kräfte, Mitglieder der verschiedensten Gewerkschaften und Verbände, dann ereilte sie ihr Schicksal. Sie wurden alt, sie verunglücten , mußten früh zeitig die Arbeit aufgeben. Gewerkschaften und Verbände hatten in diesem Augenblid für sie nichts mehr übrig. Sie waren nicht mehr voll einsatzfähig. Man zwang sie so, sich außerhalb der Gemeinschaft zu organisieren . Es tam die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. Die Deutsche Arbeitsfront erhielt ihren umfassenden Auftrag. Diese Orga= nisation aller Schaffenden ging auch an dieſer Gruppe der Arbeitsopfer nicht achtlos vorüber. Am 1. Januar 1935 wurde der Verband der Arbeitsopfer in die Deutsche Arbeitsfront übernommen . Am 31. Dezember 1936 war diese Übernahme organisatorisch beendet. Da= mit standen die Arbeitsinvaliden und Arbeitsopfer formell in der großen Front der Arbeit. Wir müssen hier betonen, daß diese Übernahme bis zu diesem Zeitpunkt in der Praxis noch nicht immer erfolgt ist. Zwar mehren sich stets die Berichte aus den Orten, aus den Kreisen, aus den Gauen, in denen uns mitges teilt wird, daß die Betriebe sich langsam aber sicher der Pflichten bewußt sind, die sie den Alten der Arbeit gegenüber schuldig sind. Aber noch immer können wir nicht von einer restlosen Betreuung sprechen. Das Sozialamt hat in Zusammenarbeit mit den übrigen Amtern der Deutschen Arbeitsfront nunmehr eine Anordnung herausgegeben,

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die auch die letzten Reste der ehemaligen Abseitsstellung beseitigt. In Zukunft werden die Arbeitsinvaliden durch die einzelnen Reichsbetriebsgemeinschaften erfaßt. So wird erreicht, daß auch die Alten, die ihren einſtigen Wirkungsort aus wirtſchaftlichen oder anderen Gründen verlassen mußten, in ihrem jezigen Wohnort mit ihrem frü heren Beruf immer wieder in Be = rührung kommen. Bei Betriebsveranstaltungen aber müssen von den Betriebsführern in

3. März 1937 Zukunft nach Möglichkeit nicht nur die eigenen Arbeitsveteranen herangezogen werden, sondern darüber hinaus soll auch an diejenigen gedacht werden, die, weil sie ortsfremd ſind, mit keinem der ansässigen Betriebe in irgendwelcher Bes ziehung stehen. Der gegebene Anlaß wird der 1. Mai 1937 sein. An diesem Tage darf es keinen Arbeitsinvaliden geben, der abseits steht, sondern sie alle müſſen erfaßt und getragen werden von der großen Kameradschaft der Schaffenden. R. K.

Der Sport ruft

das

Land

Warum Sportpflege der Landbevölkerung ? Ausübung nach klaren Gefichtspunkten Reue Aktion des KdF.- Sportamtes NSK Erst in einiger Zeit beginnt für den Landbewohner wieder die nicht mehr abreißende Arbeit auf Feld und Flur. Daher sei in letter Minute vor dem neuen großen Arbeitseinsat noch einmal der Aufruf an alle erlassen : 3 eigt euch den Leibesübungen aufgeschlossener , helft von euch selbst mit, da= zu beizutragen, daß der Sport auch auf dem Lande festen Fuß faßt, daß er nicht nur hier und dort eine gute Beteiligung und ſegensreiche Auswirkung findet, sondern in allen Landgauen auf eine Stufe gebracht wird, wie sie notwendig ist, um das Ziel : ein Volf in Leibes übungen zu schaffen , zur restlosen Ver= wirklichung zu bringen. Es geht heute nicht mehr darum, den Nachweis zu führen, daß der Sport auf dem Lande nicht der Wunschtraum einiger Fanatiker ist, ſondern daß der Schaffende auf dem Lande den Ausgleich durch die Leibesübungen braucht , will er sich immer so leistungsfähig erhalten, daß er seine Arbeit bestens erfüllen kann . Der Sport auf dem Lande hat bereits von allen zuständigen Stellen eine große Förderung erfahren, aber es muß noch mehr getan werden, und vor allen Dingen müſſen die Schaffenden in der Landwirtschaft von sich aus die Entwicklung vorwärtstreiben. Das Sportamt der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude, das am 5. März mit einer großen Werbung für die Förderung des Sportes auf dem Lande einſeßt, hat von ſich aus schon seit langem neben dem Reichsbund für Leibesübungen und den Formationen wert= volle Pionierarbeit geleistet. Wenn heute von neuem der Ruf an alle Landbewohner ergeht, dann deshalb, um die unendlich reiche Kleinarbeit durch ein flares Verständnis stärkstens zu fördern. Der Sport auf dem Lande ist nicht, wie so viele auch heute noch glauben mögen, irgendeine besondere Form der Leibesübungen ; lezten Endes gibt es eben nur Lauf, Sprung, Wurf als die leichtathletischen Formen der Leibesübungen, daneben stehen noch das Geräteturnen und die verschiedenen Sondersportarten, nicht zuletzt auch das Spiel . Es ist andererseits aber auch notwendig, zu erkennen, daß der Schaffende in der Landwirtschaft nicht nur sich regen und bewegen muß als Ausgleich für seine

Berufstätigkeit, sondern daß er auch die richtigen Formen der Leibesübungen auswählt, die dem Wirkungsbereich entnommen und angepaßt sind. Wir haben in vielen deutschen Landschaften noch so unendlich schönes Spielgut erhalten, das hier und da nur von einigen Schlacken befreit zu werden braucht, um wieder so recht die Bodenständigkeit zum Ausdruck zu bringen und allgemeine Anteilnahme zu finden. Gerade auf dem Lande in der kleinen Gemeinschaft bieten sich tausendfach Möglich keiten, das Volkstum und die Leibesübungen immer neu zu befruchten, damit für die Volksgemeinschaft starke Kräfte unentwegt frei zu machen, so daß eine stetige Erneuerung vor sich gehen kann. Voraussetzung für die Förderung der Sportarbeit auf dem Lande ist jedoch der Wille der Landbewohner, daß sie von sich aus schon zum Träger der Idee werden. Als sich kürzlich die Reichsminister Darré und Dr. Goebbels sowie der Reichsjugendführer Baldur von Schirach in einem Aufruf an das ganze deutsche Volk wandten, um das Augenmert auf die Schaffung von Schwimmbädern auf dem Lande zu richten, da wurde zugleich damit erneut der Wert und die Notwendigkeit der Leibesertüchtigung auf dem Lande unterstrichen. 1936 wurden auf dem Lande nicht weniger als 300 Bäder errichtet , aber trotzdem müſſen wir dahin kommen, daß jede Dorfgemeinde ein Schwimmbad erhält und daß jeder Junge und jedes Mädel schon frühzeitig das Schwimmen erlernen. Gerade der Schwimmſport, der ein alter, bäuerlicher Sport ist, kann der einseitigen Beanspruchung des Körpers durch die schwere Landarbeit einen gesunden und natürlichen Ausgleich schaffen. Wie not wendig dieser Ausgleich ist, bewies ja der Reichsbauernführer in seiner Rede auf dem letzten Reichsbauerntage, in der er betonte, daß in einigen Gauen die gesamte Körperhaltung der ländlichen Jugend bis zu 75 vom Hundert schlecht war. Hier muß in kürzester Zeit eine Abhilfe geschaffen werden, um für die Zukunft die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung zu geben. Alle Möglichkeiten, die sich bieten, sportliche Übungsstätten auf dem Lande zu schaffen, müssen benutzt werden, denn nur durch eine Vermehrung der Übungsstätten , vor

NSK Folge 51

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allem der Schwimmbäder, kann der Gedanke der Leibesübung auf dem Lande eine sichtliche Förderung erfahren. Es wird vielfach der Einwand gemacht, daß man sich auf dem Lande hinsichtlich der Sportstättenfrage viel leichter helfen tönne. Das natürliche Gelände biete einen so großen Übungsanreiz , daß man eigentlich gar keiner kunstgerechten Anlage bedarf. Demgegenüber ist einzuwenden, daß es richtig ist, das Vorhandene auszunuzen und in den Gesamtrahmen einzuhier sei fügen, daß aber andererseits doch

Einmal

ganz

3. März 1937 besonders das Schwimmbad herausgestellt besondere künstliche Übungsanlagen geſchaf= fen werden müſſen, um eine geregelte Durchführung der Leibesübungen durchzuführen. Das Sportamt der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", das sich nun mit einer großen Werbung erneut an alle Landbewohner wendet, hofft seinerseits, durch diesen Einsatz, alle Kräfte auf dem Lande mobil zu machen und so den Sport auf dem Lande ein gutes Stück vorwärtszutreiben.

aufrichtig

geſagt

..

Ein Landdienstmädel ſchreibt – Freude an der neuen Pflicht NSK Viele Mädel aus allen Teilen des Reiches -- auch solche, die nicht aus dem BDM. tamen - arbeiten bereits in Landdienstgruppen. Sie bleiben auch im Landdienst mit ihrem Heimatgau über den zuständigen Obergau des BDM. aufs engste verbunden. Eine frische Kameradschaft verbindet die Mädel daheim und draußen ; sie kommt am besten in den vielen Briefen zum Ausdruck, die Tag um Tag aus den verschiedensten Mädellanddienstgruppen allein in der Sozialabteilung des Obergaues Berlin des BDM. eingehen. „Ich möchte euch Großstadtmädeln einmal ganz aufrichtig sagen", schreibt ein Landdienstmädel,,,daß es mir hier in unserer Landdienstgruppe ganz ausgezeichnet gefällt. Wir sind zu zehn Mädeln in einer Gruppe zusammen. Tagsüber gehen wir auf die verschiedensten Höfe zur Arbeit, des Abends und zu den Mahlzeiten kommen wir immer wieder alle zusammen in unserem Heim. Wir haben hier genau solche Singabende wir ihr dort, .selbst auf Wochenendfahrt sind wir schon ge= gangen!" „... Leider gibt es ja immer noch Mädel, die allerlei Schauergeschichten von der Landarbeit erzählen, ehe sie überhaupt etwas Don dieser Arbeit zu sehen bekommen haben. Gewiß : arbeiten muß man. Aber dazu ſind wir ja legten Endes auch hinausgegangen, um der Landarbeit und damit unserem deutschen Volke weiterzuhelfen . Schließlich werden wir ja auch für diese Arbeit tarifmäßig entlohnt !" Das sagt ein Brief von vielen, die von freudigem Stolz an der neuen Arbeit berichten .. Viele Großstadtmädel haben sich im Landdienst bereits so für die Landarbeit begeistert, daß sie die Möglichkeit ausgenußt haben, auf dem Lande zu bleiben und späterhin als Gruppenführerin oder Wirtschaftsleiterin tätig zu sein. Doch auch für all die anderen Mädel ist der Landdienst eine ausgezeichnete Vorbe = reitung vor allem für soziale Be =

rufe , wie Fürsorge-, Pflege- und Schwesternberuf. Jedes Berliner Mädel im Alter von 15 bis 25 Jahren, das geſund ist, kann sich zum Landdienst melden. Alle Anmeldungen nimmt täg= lich in der Zeit von 8.30 bis 17.00 Uhr die Sozialabteilung im Obergau Berlin des BDM., Berlin SO 16, Engelufer 19 (F 7, 3221) , entgegen.

Nachrichten

Hans Schemm zum Gedächtnis Weihestunde zum dritten Todestag - Übertragung auf den Deutschlandsender Gemeinschaftsempfang des NSLB.

NSK Bayreuth, 3. März. Am 5. März sind zwei Jahre vergangen seit dem Tag, an dem der erste Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark und Reichswalter des NS.Lehrerbundes, Hans Schém m , durch ein tragisches Geschick aus dem Leben geriſſen wurde. Die Reichswaltung des NSLB. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gauleitung des Gaues Bayerische Ostmark am 5. März um 19.20 Uhr in der Weihehalle des Hauses der deutschen Erziehung in Bayreuth eine Weihe stunde zum Gedächtnis an den großen Toten. Führende Männer der Partei und deren Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht und der Behörden werden an der Feier teilnehmen. Die Feier wird auf den Reichssender München und den Deutschlandsen = der übertragen. Gauleiter Reichswalter Wächtler hat für den NSLB . im Reich Gemeinschaftsempfang angeordnet. Mit der Gedächtnisfeier für Hans Schemm in Bayreuth ist eine Arbeitstagung der Gauwalter des NSLB . verbunden, auf der die Gegenwartsfragen der Schulerneuerung behandelt werden sollen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK Folge 51 allem der Schwimmbäder , kann der Gedanke der Leibesübung auf dem Lande eine sichtliche Förderung erfahren. Es wird vielfach der Einwand gemacht, daß man sich auf dem Lande hinsichtlich Der Sportstättenfrage viel leichter helfen könne. Das natürliche Gelände biete einen so großen Übungsanreiz, daß man eigentlich gar keiner tunstgerechten Anlage bedarf. Demgegenüber ist einzuwenden, daß es richtig ist, das Vorhandene auszunuzen und in den Gesamtrahmen einzufügen, daß aber andererseits doch hier sei

Einmal ganz

3. März 1937 besonders das Schwimmbad herausgestellt besondere künstliche Übungsanlagen geschaf= fen werden müſſen, um eine geregelte Durchführung der Leibesübungen durchzuführen. Das Sportamt der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", das sich nun mit einer großen Werbung erneut an alle Landbewohner wendet, hofft seinerseits, durch diesen Einſat, alle Kräfte auf dem Lande mobil zu machen und so den Sport auf dem Lande ein gutes Stück vorwärtszutreiben.

aufrichtig

gejagt

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Ein Landdienstmädel ſchreibt – Freude an der neuen Pflicht NSK Viele Mädel aus allen Teilen des Reiches auch solche, die nicht aus dem BDM. arbeiten bereits in Landdienstgrupfamen pen. Sie bleiben auch im Landdienst mit ihrem Heimatgau über den zuständigen Obergau des BDM. aufs engste verbunden. Eine frische Kameradschaft verbindet die Mädel daheim und draußen ; sie kommt am besten in den vielen Briefen zum Ausdruck, die Tag um Tag aus den verschiedensten Mädellanddienstgruppen allein in der Sozialabteilung des Obergaues Berlin des BDM. eingehen. „Ich möchte euch Großstadtmädeln einmal ganz aufrichtig sagen“, schreibt ein Landdienstmädel,,,daß es mir hier in unserer Landdienstgruppe ganz ausgezeichnet gefällt. Wir sind zu zehn Mädeln in einer Gruppe zufammen. Tagsüber gehen wir auf die verschiedensten Höfe zur Arbeit, des Abends und zu den Mahlzeiten kommen wir immer wieder alle zusammen in unserem Heim. Wir haben hier genau solche Singabende wir ihr dort, . selbst auf Wochenendfahrt sind wir schon ge= gangen !“ .. Leider gibt es ja immer noch Mädel, die allerlei Schauergeschichten von der Landarbeit erzählen, ehe sie überhaupt etwas Don dieser Arbeit zu sehen bekommen haben. Gewiß : arbeiten muß man. Aber dazu sind wir ja legten Endes auch hinausgegangen, um der Landarbeit und damit unserem deutschen Volle weiterzuhelfen . Schließlich werden wir ja auch für diese Arbeit tarifmäßig entlohnt !" Das sagt ein Brief von vielen, die von freudigem Stolz an der neuen Arbeit berichten . Viele Großstadtmädel haben sich im Landdienst bereits so für die Landarbeit begeistert, daß fie die Möglichkeit ausgenugt haben, auf dem Lande zu bleiben und späterhin als Gruppenführerin oder Wirtschaftsleiterin tätig zu sein. Doch auch für all die anderen Mädel ist der Landdienst eine ausgezeichnete Vorbereitung vor allem für soziale Be =

rufe , wie Fürsorge-, Pflege- und Schwesternberuf. Jedes Berliner Mädel im Alter von 15 bis 25 Jahren, das gesund ist, kann sich zum Landdienst melden. Alle Anmeldungen nimmt täg= lich in der Zeit von 8.30 bis 17.00 Uhr die Sozialabteilung im Obergau Berlin des BDM., Berlin SO 16, Engelufer 19 (F7, 3221) , entgegen.

Nachrichten

Hans Schemm zum Gedächtnis Weihestunde zum dritten Todestag tragung auf den Deutschlandsender schaftsempfang des NSLB.

ÜberGemein-

NSK Bayreuth, 3. März. Am 5. März sind zwei Jahre vergangen seit dem Tag, an dem der erste Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark und Reichswalter des NS.Lehrerbundes, Hans Schém m , durch ein tragisches Geschick aus dem Leben gerissen wurde. Die Reichswaltung des NSLB. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gauleitung des Gaues Bayerische Ostmark am 5. März um 19.20 Uhr in der Weihehalle des Hauses der deutschen Erziehung in Bayreuth eine Weihe stunde zum Gedächtnis an den großen Toten . Führende Männer der Partei und deren Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht und der Behörden werden an der Feier teilnehmen . Die Feier wird auf den Reichssender München und den Deutschlandsender übertragen. Gauleiter Reichswalter Wächtler hat für den NSLB . im Reich Gemeinschaftsempfang angeordnet. Mit der Gedächtnisfeier für Hans Schemm in Bayreuth ist eine Arbeitstagung der Gauwalter des NSL B. verbunden , auf der die Gegenwartsfragen der Schulerneuerung behandelt werden sollen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

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N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht

Pflichtversicherung

für

Kraftfahrer

Verhütung iſt immer beſſer, als Vergütung – Sicherung des Schuhes der Verlehten iſt oberſtes Gebot

NSK Es ist kein Wunder, daß mit der ge= waltigen Verkehrsentwicklung auch die Gefahren der Straße in erheblichem Umfang zugenommen haben, so daß es notwendig wurde, durch verschärfte Verkehrsüberwachung und Verkehrsdisziplin unter der Leitung des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei, Himmler, dem weiteren Steigen der Unfallzahlen vorzubeugen und durch breite Schadensverhütungspropaganda die Unfallkurve wieder herabzudrücken. Neben diese vorsorgende Tätigkeit tritt die Haftpflichtversiche rung , die dazu bestimmt ist, in möglichst um= fassender Weise dem Kraftfahrzeughalter und dem Unfallverlegten Schuß zu gewähren. Ihre Hilfe ist von ganz besonderer Bedeutung in dem Bestreben, die Gesamteinstellung unseres Volkes fraftwagenfreundlich weiterzuentwickeln. Denn nichts schadet diesem Bestreben mehr, als eine Vielzahl von Unfällen, die nicht oder nur unzureichend durch Entschädigungsleistungen aufgewogen werden können. Der Versicherungsausschuß der Akademie für Deutsches Recht hat sich eingehend mit dem Problem des Versicherungsschußes für den Kraftfahrzeughalter und den Unfallverlegten be schäftigt und eine Reihe von Grundsägen nunmehrin einem Gesezentwurf betr. Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter zusammengefaßt. Reichshauptstellenleiter Dr. Hummel , der schon wiederholt zu wichtigen und im Vordergrund des allgemeinen Interesses stehenden Fragen der Verficherungswirtschaft Stellung genommen hat, bringt zu dem Problem der Pflichtversicherung im Märzheft der ,,Nationalen Wirtschaft" einen Beitrag, in dem er sich eingehend mit der welts anschaulichen Seite , den Einwänden gegen die Versicherungspflicht, den Auslands= erfahrungen, ferner mit dem Umfang des zu fordernden Versicherungsschutzes und schließlich mit einer Reihe von Einzelfragen der rechtlichen Gestaltung und der technischen Durchführung dieser Versicherungspflicht befaßt. Dem Artikel entnehmen wir folgende wichtige Gedankengänge : „Die so oft gehörten Einwände wie „ Erhöhung der Schadenshäufigkeit“, „ steigende Begehrlichkeit", betrügerische Machenschaften" sind Einwände gegen den Haftpflichtgedanken und die Haftpflichtversicherung jeder Art. Läßt man gegen diese Einwände die freiwillige Haftpflichtversicherung bestehen und propagiert sie sogar mit allen Mitteln, dann ist es nicht folgerichtig, die gleichen Einwände gegen die Pflichtversicherung ins Feld zu führen. Darüber hin aus ist es unsere Auffassung, daß schon aus welt-

anschaulichen Gründen derjenige für Schäden eintreten muß, der den allgemeinen Verkehr stärker mit Gefahren bedroht als der normale Verkehrsteilnehmer. Der Betrieb eines Kraft= fahrzeuges birgt zweifelsohne im Hinblick auf die technische Vorausentwicklung, die der Kraftfahrzeugverkehr gegenüber der übrigen Verkehrsentwicklung genommen hat, für die Wegbenuker in ihrer Gesamtheit besondere Gefahren. Die schädigenden Auswirkungen dieser Gefahren müssen, soweit sie mit Geld überhaupt wieder gutgemacht werden können, aufgewogen werden. Die Garantie hierfür kann nur eine gesetzliche Regelung bringen, die das Leistungsvermögen und damit die Entschädigung vom Ermessen des Kraftfahrzeughalters unabhängig macht und damit für den Geschädigten sicherstellt." Dementsprechend soll kein Fahrzeug im Verfehr sein, das nicht haftpflichtversichert ist. Zu dem Umfang des Versicherungsschutzes wird be: merkt, daß im Vordergrund der Gedanke stehe, dem Verlegten Schuß zu sichern, und daß danach „die Pflichtversicherung in ihrem Schußumfang anders geartet sein muß wie die freiwillige Haftverpflichtversicherung, die in erster Linie dem Schuß des Versicherungsneh= mers gegen Ansprüche Dritter dienen will." Dies hat selbstverständlich zur Folge, daß die Versicherungsbedingungen und Versicherungsprämien für das ganze Reichsgebiet neu und einheitlich festgelegt werden. Für die Versicherungsbedingungen ist die Neufassung schon deshalb unumgäng = lich , weil nunmehr der Schuß des Verletzten und nicht der des Verlegers im Vordergrund steht ; für die Prämien , weil das neue Verhältnis von Prämieneinnahme zu Kosten und Schadensaufwendungen , schließlich die Fra gen der gerechten Prämienberechnung und deren Grundlagen neu überprüft werden müssen.“ Dabei tritt der Verfasser des oben erwähnten Artikels für die Aufrechterhaltung des freien Wettbewerbs zwischen den Versicherungsunternehmungen ein. Nach einer Betrachtung der schwierigen Fragen der Schwarzfahrtverletzten", der vorsät lichen Schadenszufügung, der Bonusgewährung, der Gefährdungs- oder Verschuldenshaftung, bei der er grundsätzlich die Ansicht vertritt, daß die Gefährdungshaftung in dem seinerzeit vom Gesetzgeber umrissenen Umfang nicht beibehalten werden soll , kommt Dr. Hummel zu der Auffassung: Die Pflichtversicherung wird seis tens der zunächst wirtschaftlich betroffenen Kraftfahrzeughalter dann bestimmt als tragbar empfunden werden, wenn es gelingt, durch eine

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RSK Folge 51 immer tiefer greifende Verkehrserziehung, durch eine scharfe Verkehrsüberwachung, also durch schadenverhütende Maßnahmen auf der einen Seite, und auf der anderen Seite durch die Erfassung aller Kraftfahrzeughalter mit einem dadurch steigenden Prämienaufkommen die Prämienbelastung des einzelnen so zu errechnen, daß ein gerechter Ausgleich

3. März 1937 zwischen den einzelnen Kraftfahrzeughaltern nach der Person, dem Standort, der Größe des Wagens und der Fahrtenhäufigkeit gefunden wird. So gesehen, wird die Pflichtversicherung sowohl von denen, deren Haftpflicht sie abdect, als auch von denen, deren Schäden sie aufwiegt, als eine notwendige und segensreiche Einrichtung empfunden werden."

Rechtsbetreuung

im Alltag

NS.-Rechtsbetreuungsſtellen und Rechtsberatungsstellen der DAF. - Wahrung der persönlichen Rechtsansprüche jedes Volksgenoſſen NSK Im Bereich des Rechts ist es das Ziel der Voltsführung, nicht nur den Rechtsfrieden zu fichern, sondern auch jedem einzelnen Volks: genossen bei der Wahrung seiner persönlichen Rechtsinteressen den Schuß und die Hilfe zuteil werden zu laſſen, auf die er Anspruch erheben kann. In seiner Rechtssphäre geschützt zu sein, darf nicht das Vorrecht desjenigen sein, der auf Grund seiner günstigen wirtschaftlichen Lage imstande ist, sich der Hilfe eines Rechtsanwalts zu bedienen, sondern auch der unbemittelte Volksgenosse hat einen Anspruch darauf, daß ihm in seinen Nöten ein sachkundiger Berater zur Seite steht. Die Vielgestaltigkeit des Lebens bringt es mit sich, daß jeder Volksgenosse häufig in Be= ziehung zu irgendwelchen Rechtsfragen kommt, seien es Fragen des Mietrechts oder der Pacht, des Kaufs, des Darlehens oder einer Schenkung, Fragen des Verkehrs und der Arbeit, des Familien- und Erbrechts, der Versicherung oder der Zwangsvollstreckung. - Immer wieder steht der Volksgenosse vor Problemen, die er allein nicht lösen kann. Wegen solcher Rechts= fragen, die ihm recht oft viel Kopfzerbrechen machen, braucht er nicht zweifelhafte Rechtsauskunfteien, Winkelagenten oder Unfallschutzbüros aufzusuchen, bei denen den Rechtsuchenden oft die unangenehmsten Erfah= rungen nicht erspart geblieben sind, sondern er fann sich heute zweier Organisationen bedienen, die uneigennützige Gemeinschaftsarbeit im beſten Sinne leisten : der Nationalsozialistischen Rechtsbetreuungsstellen und der Rechtsberatungsstellen der Deutschen Arbeitsfront. Die im NS.- Rechtswahrerbund zusammengeschlossenen deutschen Rechtsanwälte haben im ganzen Reich am Size jedes Amtsgerichts NS.Rechtsbetreuungsstellen geschaffen, in denen deutsche Rechtsanwälte den bedürftigen Volksgenossen kostenlos auf alle Fragen nach Recht und Prozeſſen Auskunft erteilen, auch erforderlichenfalls Schriftsäte anfertigen und bei der gütlichen Erledigung von Streitigkeiten be= hilflich sind. Außer diesen NS. = Rechtsbetreuungsstellen bestehen auch die Rechtsberatungsstellen der DAF. Der Umfang und Inhalt des Rechtsschutzes, den die DAF. durch ihre Rechtsberatungsstellen gewährt, erstreckt sich auf alle Rechtsangelegenheiten, die das Arbeitsverhältnis betreffen oder zum Gebiet der Sozialversicherung gehören ; für alle anderen Rechtsfragen, die nicht zu dieſen

beiden Gebieten gehören, sind die NS. -Rechtsbetreuungsstellen des NS.-Rechtswahrerbundes zuständig. Beide Einrichtungen ergänzen ſich, und es ist deshalb selbstverständlich, daß fie eng zus sammenarbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Bei den meisten Stellen der NS.Rechtsbetreuung sind mehrere Rechtsanwälte gleichzeitig tätig, so daß es nicht vorkommen kann, daß beispielsweise zwei Prozeßgegner ſich von demselben, bei der NS. -Rechtsbetreuung diensttuenden Rechtsanwalt beraten laſſen ; desgleichen sind in den Rechtsberatungsstellen der DAF. Berater für Gefolgschaftsmänner und Betriebsführer eingesetzt, daneben noch an größeren Plätzen spezielle Rechtsberater für Sozialversicherung. Darum wende sich jeder, der Rechtsschutz braucht, nur an diese Stellen, die ihm Gewähr dafür bieten, daß sie zuverläſſig ſind, und daß die dort tätigen Berater über die erforderliche rechtliche Ausbildung verfügen und der Aufsicht und Ehrengerichtsbarkeit ihrer Berufsgruppe unterstehen. Unzählige Volksgenossen, vor allem Unfallgeschädigte, sind früher durch die Unfähigkeit ihrer Ratgeber um ihr Recht und um ihr letztes Geld gebracht worden. Der nationalsozialistische Staat hat die Gefährlichteit dieser Pfuscher klar erkannt und durch das Gesetz gegen den Mißbrauch auf dem Gebiet der Rechtsberatung jede unbefugte Rechtsberatung unter Strafe gestellt. Aber immer noch sind die Schädlinge nicht ganz ausgerottet. Jeder, der Rechtsauskunft und Rechtsschutz sucht, achte deshalb darauf, daß der Gesamtheit der Volksgenossen zur Verfügung stehen : die deutschen Rechtsanwälte und Notare, die im NS.-Rechtswahrerbund vereinigten Wirtschaftsrechtler, die in der Berufsgruppe Rechtsbeiſtände, die Rechtsantragsstellen bei den Amts- und Landgerichten und die Rechtsberatungsstellen der Deutschen Arbeitsfront. Dazu kommen für die unbemittelten oder minderbemittelten Volksgenossen die Nationalsozialistischen Rechtsbetreuungsstellen, deren es im Reich etwa 2000 gibt. Es gibt also genügend Stellen, genügend Rechtskundige, die auf alle Rechtsfragen Antwort wissen und Antwort geben ; in ungezählten Fällen konnten die im Dienste der Gemeinschaft tätigen Rechtskundigen schon wirksam helfen und so das in der Systemzeit geschwundene Vertrauen der Volksgenossen zum Rechtsdienst Br. wieder herstellen .

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Feuerbestattung, NSK Während bei manchen großen Völkern Afiens, B. in Indien und Japan, die Leichenverbrennung seit alters her die Regel bildet, hat die eindringende christliche Kultur im Abendland den Gebrauch der Feuerbestattung jahrhundertelang nicht aufkommen lassen. Erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts erhoben sich Stimmen, zuerst vereinzelt, dann aber immer zahlreicher und dringender, welche die Leichen= verbrennung als gleichberechtigte Bestattungsart neben dem Erdbegräbnis forderten. Bis in die ersten Jahre unseres Jahrhunderts hinein wogte der Kampf auf diesem Gebiet recht heftig und erregte die Gemüter um so mehr, als das größte deutsche Land, nämlich Preußen, fich der Feuerbestattung gegenüber bis 1911 ablehnend verhielt. Bei der damaligen Vielstaaterei und angesichts der Tatsache, daß sich jedes Land und Ländchen eigene Geseze geben konnte, war es nicht verwunderlich, daß wir auf dem Gebiet des Feuerbestattungsrechts eine Buntschedigkeit sondergleichen hatten. Zahl der Anhänger der Feuerbestattung mehr und mehr wuchs und vielerorts Feuerbestat= tungsvereine das Verlangen nach der Gleichberechtigung beider Bestattungsarten untertüzten, wurde die einheitliche reichsgesetzliche Regelung und eine Loderung der erschwerenden preußischen Bestimmungen immer dringlicher. Obschon auch die , NSDAP . bereits im Jahre 1922 diese Bestrebungen durch einen Antrag im Preußischen Landtag förderte, war dieſem vereinten Bemühen in der Systemzeit der erwünschte Erfolg nicht beschieden. Erst nach der Machtergreifung wurde das Ziel erreicht und durch Gesetz vom 15. Mai 1934 (RGBI. S. 380) die Feuerbestattung für das gesamte Reichsgebiet auf einen Nenner gebracht. Abgesehen von der früheren Vielgestaltigkeit auf dem Gebiet des Feuerbestattungsrechts zwang auch die stetig steigende Zahl der Feuerbestattungen und das dauernde Anwachsen ihrer Anhängerschaft zu der jezigen reichsgeseßlichen Regelung. Das Feuerbestattungswesen von den Fesseln zu befreien, die ihm seither anhafteten, war ein Gebot der Gerechtigkeit und Billig = feit und der Achtung vor der Überzeugung und dem Gefühl einer sehr beachtlichen Zahl von Volksgenossen. Gleich wie in unserem Staate jeder nach seiner Faſſon ſelig werden kann, so soll auch jeder nach seinem Wunsch bestattet werden können. Deshalb macht sich das neue Gesetz von jeder Gegnerschaft gegen die Feuerbestattung grundsätzlich frei und stellt diese als gleichberech= tigte Bestattungsart neben die Erdbestattung. Dieser programmatische Satz erleidet lediglich eine Einschränkung insoweit, als es gilt, die Belange der Strafrechtspflege gebührend zu wahren. Gegner der Feuerbestattung hatten immer den gewiß nicht unzutreffenden Einwand erhoben, daß etwaige äußerliche erkennbaren Spuren eines gewaltsamen Todes an dem Verstorbenen nach der Verbrennung nicht mehr feststellbar seien. Auch die Einwirkung von Giftstoffen auf den menschlichen Körper ſei im Falle einer Verbrennung aus den Aschenresten nicht mehr Da= in allen Fällen zweifelsfrei erkennbar.

3. März 1937

rechtlich

geſehen

gegen würden bei der Erdbestattung auch noch nach längerer Zeit die betreffenden Merkmale an der exhumierten Leiche feststellbar sein. Diesen Tatsachen hat das Gesetz deshalb Rechnung getragen und bes stimmt, daß der Feuerbestattung in allen Fällen eine einwandfreie Feststellung der Todesursache vorausgehen muß. Zu diesem Zweck ist von einem Amtsarzt eine Leichenschau vorzunehmen , auf Grund deren er eine Bescheinigung mit Angabe der Todesart darüber ausstellt, daß sich der Verdacht eines nicht natürlichen Todes nicht erwiesen habe. Kann der Amtsarzt aus der Leichenschau die Todesursache nicht feststellen, so hat er den behandelnden Arzt zuzuziehen oder von diesem eine Bescheinigung über die Art der Krankheit, Dauer der Behandlung und Todesursache zu fordern. Gelingt die einwandfreie Feststellung der Todesursache auch nicht auf diesem Wege, so ist die Leichenöffnung vorzunehmen. Zu der vorgenannten amtsärztlichen Bescheinigung hat die Polizeibehörde des Heimatortes des Verstorbenen zu bezeugen, daß ihr keine Umstände bekannt sind, die auf Herbeiführung des Todes durch strafbare Handlung schließen lassen. Damit ist im wesentlichen die Sicherheit der Rechtspflege gewährleistet. Nun kann die Polizeibehörde des Einäscherungsortes um die schriftlich zu erteilende Genehmigung zur Feuerbestattung ersucht werden. Dieser Antrag ist mit den übrigen Unterlagen und unter Bei-

Rechtspolitik der letzten Woche Reichsminister Dr. Frant macht den erſten Spatenstich zum „Haus des Deutschen Rechts" Am 1. März wurde in Anwesenheit des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. H. Frank, mit dem Bau des „Hauſes des Deutschen Rechts“ in München begonnen, dessen Grundsteinlegung im Oktober vorigen Jahres durch Reichsminister Rust erfolgte. Mit der Vollendung des Hauses des Deutschen Rechts werden auch die nationalsozializ stischen Rechtswahrer ihr eigenes Haus, eine. Stätte ernster Forschung und gewaltiger Kundgebungen besigen. Die größte Rechtsbibliothek Deutschlands wird hier zusammengestellt, und in einer deutschen Rechtsschule soll für alle Zukunft die Auslese der deutschen Rechtswahrer zu einer Erziehungsgemeinschaft zusammengefaßt werden. In diesem großen Rechtsbau des Dritten Reiches werden - entsprechend der umfassenden Bedeutung des Rechts für alle Lebensbereiche der Nation - führende Persönlichkeiten von Partei und Staat, Wissenschaft und Wirtschaft, auch solche, die nicht Rechtswahrer sind , wirken. Dieses Bauwerk, entstanden aus der schöpferischen und völkischen Idee des Nationalsozia= lismus, wird der Verwirklichung des Gemeinschaftsgedankens und damit dem obersten Rechtssatz dienen: „ Recht und Gerechtigkeit ist das, was dem Volk das Dasein gewährleistet".

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NEK Folge 51 fügung einer Sterbeurkunde oder eines Todesscheins spätestens 24 Stunden vor dem Zeitpunkt der Einäscherung zu stellen. Ob überhaupt die Feuerbestattung anzuwenden ist, richtet sich nach dem Willen des Verstorbenen. Jeder kann also über die Bestattungsart frei bestimmen, es sei denn, daß er zurzeit des Todes noch nicht 16 Jahre alt oder geschäfts unfähig, dh. geistesgestört oder wegen Geistestrantheit entmündigt ist. Es ist sehr zweckmäßig, eine solche Anordnung schriftlich niederzu legen, weil dadurch Meinungsverschiedenheiten unter den Angehörigen vermieden werden und im übrigen auch die Anordnung. der Feuerbestattung unter Umständen nachgewiesen werden muß. Deshalb empfiehlt es sich, im Testament eine dahingehende Bestimmung zu treffen oder eine unter Angabe des Ortes und Tages eigenhändig geschriebene und unterschriebene Erklärung, also unter Beachtung der für die Errichtung eines eigenhändigen Testaments vorgeschriebenen Förmlichkeiten niederzulegen. Eine solche Erklärung kann man aber auch mündlich abgeben. Sie muß dann aber von einer zur Führung eines öffentlichen Siegels berechtigten Person als in ihrer Gegenwart abgegeben beurkundet werden. Liegt eine Willensbekundung des Verstorbenen nicht vor,

3. März 1937 so haben die Angehörigen die Bestattungsart zu bestimmen. Das Gesez hat den Kreis der bestimmungsberechtigten Angehörigen sehr eng gezogen, da die nächsten Angehörigen wohl meist am besten den Wunsch des Verstorbenen kennen und das größte Bestreben haben, demgemäß zu verfahren. Treten bei der Auswahl der Bestattungsart unter den Angehörigen Meinungsverschiedenheiten auf, so geht der Wille des überlebenden Ehegatten dem der Verwandten vor. Im übrigen haben immer diejenigen, die dem Verstorbenen im Leben besonders nahe gestanden und zu ihm blutsmäßig die engere Bindung haben, in erster Linie das Bestimmungsrecht gegenüber entfernteren Verwandten. Der nähere Grad der Verwandtschaft schließt Angehörige entfernteren Grades aus. Haben mehrere Verwandte gleichen Grades, zB. Kinder, das Bestimmungsrecht und herrscht unter ihnen über feine übereinstimmende die Bestattungsart Meinung, so trifft die Polizeibehörde des Einäscherungsortes die Entscheidung unter Berücksichtigung der Umstände des Falles. Die weiteren Gesetzesbestimmungen dienen. der ordnungsmäßigen Durchführung der Leichenverbrennungen. Sie enthalten ua. Bestimmungen über die Errichtung von Krematorien und die Verwahrung und Beisetzung der Aschenreste.

Wie das Gericht entſchied Wichtige Urteile für Kraftfahrer Richtungsänderung muß angezeigt werden NSK Man erlebt es häufig, daß die Autojahrer den Winter nicht herausstrecken, wenn hie eine andere Richtung einnehmen wollen. Wer die Richtungsänderung nicht rechtzeitig anzeigt, macht sich aber strafbar. In diesem Zusammenhang sind zwei Urteile des Kammergerichts bemerkenswert, die in der „ Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 415, veröffentlicht find. In dem einen Fall handelte es sich darum, daß der Kraftfahrer in geringem Abstand einem Radler gefolgt war, der seinerseits die Richtungsänderung zum überqueren der Landstraße und Einbiegen in einen Feldweg angezeigt hatte. Der angeklagte Kraftfahrer führte zu ſeiner Verteidigung an, daß es genüge, wenn der Radfahrer das Zeichen zur Richtungsänderung gab und er selbst dicht hinter dem Radfahrer blieb. Das Kammergericht erklärte dies aber nicht für ausreichend, es sei vielmehr ers forderlich, daß jeder, der seine Fahrtrichtung ändern wolle, dies anzeige, und zwar so rechtzeitig vor dem Beginn der Änderung, daß sich nachfolgende Verkehrsteilnehmer darauf einstellen können. In dem anderen Falle hatte der Angeklagte eingewandt, es bestände der Brauch, daß die Kraftfahrer in Berlin beim Abbiegen von der Tiergartenstraße in die links einmündende Hizigstraße - dem Hauptverkehrsstrom folgend den Winter nicht zu zeigen pflegen. Das Kammergericht ließ auch diesen Einwand mit Recht nicht gelten und erklärte, daß ein im kleinen oder

großen Umfange bestehender Mißbrauch die zwingende Gesetzesvorschrift nicht ändern und von einer Schuld nicht befreien könne. Muß der Kraftfahrer rechts fahren? NSK Nachdem die früher bestehende Vorschrift, daß stets die rechte Seite des Fahrdammes eingehalten werden müſſe, in die Reichsstraßenverkehrsordnung nicht aufgenom= men worden ist, besteht lebhafter Streit darüber, ob der Kraftfahrer auch in der Mitte oder gar auf der linken Seite der Straße fahren könne, ohne sich strafbar zu machen. Während sich die Kraftfahrer auf diesen Standpunkt stellen, verurteilen die Gerichte häufig wegen Vergehens gegen die Straßenvertehrsordnung, weil das allgemeine Gebot des Rechtsfahrens auch trotz der Nichterwähnung in der Verordnung nicht aufgehoben sei. So veröffentlicht die Juristische Wochenschrift" in Heft 7 ein Urteil des Kammergerichts, in dem die Bestrafung eines Kraftfahrers wegen Benukung der Mitte des Dammes ausgesprochen ist. Das Kammergericht führt in den Gründen des Urteils aus, daß zwar die Nichtbenutzung Der rechten Straßenseite nicht in jedem Fall ſtrafbar sei ; ſie ſei aber auf jeden Fall dann strafbar, wenn durch die Benutzung der Mitte oder linken Seite des Fahrdammes ein anderer Verkehrsteilnehmer geschädigt oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert. oder belästigt wird.

Drud: M. Miller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerkraße 88

Korreſpondenz Vartei-

Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drabian| drift der Schriftleitung: Berlin 2368, Jimmerßtr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 Berlag: Trang Cher fact.. m. b. S.. Zentralverlag der RSTUP., München - Berlin rland : Cher . Berlag , Berlin_SM 68, Brake 88. -e3ahlungen And nach is (Bolichedionts Berlin 4454) zu richten

NCK

Breſſedienſt der NGDUS

RSK Folge 32

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietric , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sindermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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4. März 1937

NSK.-Unterredung mit dem Präsidenten der Reichsfilmkammer

Mso steht unser Film? Das Wesen der kommenden Produktion – Durch Gesinnung und Haltung zeitnah Erfolgsmöglichkeiten im Ausland - n Je mehr Konzeffionen, defto geringere Erfolgs aussicht" - Rechenschaftslegung auf der Jahrestagung NSK Die „Rationalsozialiſtiſche Parteitorreſpondenz“ hatte anläßlich der Jahrestagung der Reichsfilmkammer Gelegenheit, eine Unterredung mit dem Bräsidenten der Reichsfilmkammer, Staatsminister a. D. Prof. Dr. Lehnich , zuführen. Die Aufgabenstellung der Tagung wurde dabei ebenso klar ausgesprochen, wie die Entwicklung und Zielfegung des deutschen Films and seine Erfolge im In- und Ausland von berufener Seite dargestellt wurden. Bevor das Gespräch in Einzelheiten führt, gab der Präsident der Reichsfilmlammer einen Überblid über den Rahmen, in dem die Jahrestagung zum ersten Male abgehalten wird.

„Wenn irgendwo", begann Minister Lehnich mit großer Lebhaftigkeit, dann ist für den Film eine Jahrestagung deshalb am Blake, weil in einer solchen Rüd- und Vorſchau Rechenschaft über das bisher Geleistete abgelegt und das Bekenntnis zu den noch unerreichten Zielen erneuert werden kann. Immer wieder wird es fich darum handeln, Neuland zu gewinnen, um die Entwicklung des deutschen Films vorwärts zu treiben." Freimütige Selbſtprüfung Aber nicht das sei der Zwed dieser jetzt zum ersten Male durchgeführten Jahrestagung der Reichsfilmkammer, nur einen großen repräſentativen Eindruck zustande zu bringen und eine Tagung im Stile alter Generalversammlungen Vielmehr + müsse ungefähr ein abzuhalten. Mittelding zwischen einer Berufsversammlung, einer organisatorischen Veranstaltung und einer wissenschaftlichen Tagung das Ergebnis sein, ein Ereignis also, das sich auf einer hohen Ebene und in die Zukunft fortzu befinde wirten berufen sei.

schen Filmerfolges ſein soll, fährt der Minister fort: „Uns ist an Schönrednern nichts gelegen, die formvollendete akademische Betrachtungen anstellen, wir haben die Sprecher für diese Tagung schon so ausgewählt, daß wir einen Gewinn in die Zukunft mitnehmen tönnen. In unserer Tagung wird eine vorwärtsdrängende Kraft lebendig sein, wir wollen die Neuausrichtung bei uns vornehmen, die immer wieder notwendig ist, um durch eine freimütige und offenherzige Selbstprüfung des be = schrittenen Weges und der errun genen Erfolge und der Erfahrungen, die uns eines Besseren belehren, die übergeordnete Zielsetzung im Auge zu behalten." Das ist auch der Grund, warum der Präsident der Reichsfilmlammer es nicht zulassen würde, daß begründete Kritit, die fachlich und aufs bauend sein will, übelgenommen wird, während umgekehrt eine böswillige Verkennung ge troffener Maßnahmen nicht geduldet werden fönnte. Doch jedes offene Wort, das einen Zweifel mit Beweisen belegt und das von der Bejahung der grundlegenden Zielsetzung aus den Weg zu Besserungen zeigt, wird will kommen sein. Mobilisierung

schöpferischer Arbeitskraft Indem wir den Gedankengang des Ministers aufgreifen, und ihn dahin verstehen, daß dieses große Treffen der Reichsfilmkammer eine schöpferische Arbeitsleistung im Sinne des deuts

,,Immer wird es der lezte unerschütterliche Sinn dieser Kundgebung bleiben, daß sie der wegweisenden Durchdringung aller Schwierig=

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feiten und damit dem Fortschritte zu dienen hat", fügt Prof. Lehnich betont hinzu und unterstreicht damit, daß der ureigentlichste Sinn dieser Jahrestagung der ist, die burze, zweitägige Dauer entschlossen und verantwortungsfreudig in schaffender Arbeit für die Fortentwicklung des deutschen Films einzusehen. Selbst Unvollkommenheiten beim Namen zu nennen, Halbheiten aufzudecken, aber vor allem auch, lebendige Auffassungen und mutige Anregungen mobil zu machen , das Tor in die Zukunft aufzuſtoßen und dann abschließend noch einmal vor den Vereinigten Fachausschüssen Folgerungen zu ziehen, die Leitideen herauszuheben , die gewonnenen praktischen Möglichkeiten und die unerläßliche Notwendigkeit unverlierbar für die weitere Arbeit festzuhalten das ist der Anteil, den der Präsident als Kopf und Herz der Reichsfilmlammer zu leisten sich vorgenommen hat. Unverkennbare Aufwärtsentwicklung Wir vertiefen uns weiter in die Frage, inwieweit die von der Regierung als Richtschnur gegebene Filmpolitit im umfassenden Sinne des Wortes bei der Filmindustrie und bei den Filmschaffenden auf Verständnis gestoßen und verwirklicht worden ist. Präsident Lehrich läßt keinen Zweifel darüber, daß sich die Auffassungen der Reichsfilmfammer als richtig und lebensfähig erwiesen haben und daß die einsazbereite Mitarbeit aller am deutschen Film Tätigen die unverkennbare Aufwärtsentwicklung ermöglicht haben. Aber diese erfreulichen Zeichen dürften nicht dazu verleiten, daß man auf den errungenen Lorbeeren ausruhen wolle. Geradezu begeistert habe die Filmwirtschaft den Plan der Jahres : produktion aufgegriffen, wodurch die früher toten Monate besser ausgenugt werden könnten. Die sogenannte ,,vorgezogene" Produktion, die heute schon einen Teil der Filme bei Beginn des Verleihabschnittes fertig vorliegen hat, ermöglicht es dem Theaterbesizer schon frühzeitig zu erkennen, mit welchen Angeboten er zu rechwen hat. Die frühere Zusammenballung und Häus fung der Filmangebote zu Beginn der Verleihabschnitte ist damit einer kaufmännischeren, ausgelicheneren Wirtschaftspolitik gewichen. Durch Gesinnung zeitnah Eingehend läßt sich Dr. Lehnich über Wesen und Gesicht der Produktion aus . Es gilt dabei, der immer wieder schwierigen und entscheidenden Überlegung auf den Grund zu tommen, nach welchen großen ideellen Gesichtspunkten der deutsche Film gestaltet sein muß und wie die Erwartungen, die das deutſche Bolk als Kinobesucher in die Waagschale wirft, mit den Wünschen in Einklang zu bringen sind, die das Ausland als Abnehmer deutscher Filme hegt. „DieAnfangszeiten“, beginnt hier derPräsident der Reichsfilmkammer, in denen weltanschaulich geschraubte Filme hinter den Erwartungen zurückbleiben mußten, find endgültig überwunden. Wir werden uns immer für bewußt zeitnahe und weltanschaulich und ſtaatspolitiſch aus: gerichtete Filme einſehen, die gut und wirkungsvoll gestaltet und bei aller Eindringlichkeit ihrer Idee doch nicht aufdringlich in der Form fiud. Darüber hinaus aber hat das deutsche Volk vor

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allem das Verlangen, Filme mit sauberer, flarer Linie zu erleben, Filme ohne abfichtliche Zuspigung, Filme, die durch ihre Gesinnung und Haltung zeitnah ſind und in denen eine gefunde Gegenwärtigkeit und ein ausgeprägtes Lebensgefühl zum Durchbruch kommen.“ Konzessionen vereiteln Erfolge Mit nicht geringerer Bestimmtheitspricht Minister Lehnich über die Erfolgsmöglich feiten des deutscher Films im Aus = lande. An der Erkenntnis ist wicht mehr zu rütteln, daß nur der wesenstreue , charaktervolle Film , nicht aber der verwaschene Allerweltsliebling sich draußen durchsehen kann. Zwar wird der deutsche Film, der im Auslande deutsches Denken, deutsche Kunst und deutsche Art vertreten will, immer auf sehr großlinige, von Problemen und Dialogen nicht belastete Motive bedacht sein müſſen, die schlicht und flug an ewige Fragen menschlichen Schicksals rühren. Je klarer und je wahrer aber diese Filme sind, desto deutscher werden sie in ihrer Gesinnung und in ihrer Ethik sein dürfen, und Dr. Lehnich, der diesen Dingen mit ganz bes sonderer Aufmerksamkeit nachgegangen ist und die Strahlung des deutschen Films über die Grenzen hinaus ständig scharf beobachtet, faßt seinen Gedanken in dem kurzen Satz zusammen : „Je mehr Konzessionen, desto weniger AusFicht auf Erfolg." Filme wie „ Verräter", der durch ein sehr gegenwärtiges, aber international bedeutungsvolles Thema und sein klares Gesicht als ein Schrittmacher des deutschen Films in der Welt angesprochen werden darf, und neuerdings etwa .,Truxa", der durch die Bestimmtheit und farbige Lebendigkeit, mit der er die Welt des Artisten von ihrer ernsten und reichen Seite her erschließt, haben dem internationalen Fortschritt des deutschen Films neuen Loden ge= wonnen. Aber auch andere wären hier zu nennen, die den Beweis dafür erbringen konnten, daß stärker als Mißtrauen und Mißgunst die gute Leistung ist, die sich durchsetzt, etwa frei herausgegriffen ,,Mazurka“, „ Schlußakkord", " Bettelstudent“, „ Mädchen Irene". Filmaustausch auf bestem Wege An dieser Stelle wendet sich das Geſpräch den Abmachungen zu, die in lezter Zeit mit dem Auslande getroffen werden konnten, so mit Österreich, Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei, Vereinbarungen, deren Sinn und Zweck es ist, ein angemessenes und würdiges Verhält nis im gegenseitigen Filmaustausch herzustel= len, dem Auslande gegenüber unsere Bereit= schaft zur Aufnahme seiner vollwertigen Filme zu zeigen und andererseits nichts unversucht zu lassen, um den deutschen Film als Spiegel deuts schen Wesens und deutschen Wollens über die Grenzen zu geleiten. Viel Einsatz sei notwendig gewesen, um den Gesichtspunkt der Gegenseitigkeit überall Wurzel schlagen zu lassen. Der persönliche Einsatz habe sich dabei immer wieder so entscheidend erwiesen wie die Gewinnung des Vertrauens und die überwindung falscher Auffaſſungen. Und wenn wir auch hier in mancher Hinsicht erst am Anfange einer Entwicklung stünden, so habe sich doch ganz klar er geben, daß Offenheit und Unerschüt =

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NSK Folge 52 terlichkeit die richtigen Mittel sind, um zum Ziele zu gelangen. Mut zur Kräfteerneuerung Wir streifen noch kurz die Frage der Nachwuchsförderung , bei der die Reichsfachschaft Film zusammengefaßt ist und durch die es, unabhängig von den Einzelbemühungen der Produktion, im vergangenen Jahre möglich war, 50 neue Schauſpieler und Schauspielerinnen mit in den Arbeitsgang einzuschalten und dauernd die Möglichkeit des Einhazes junger Kräfte zu überwachen. Aber auch darüber ist sich Minister Lehnich im klaren , daß Regie und Autorenschaft nicht minder neuen Blutzuſtrom brauchen und daß die Kräfteerneuerung, die ohne Wagemut nicht möglich

4. März 1937 ist, auch auf diesem Gebiete sehr ernst genommen zu werden verdient. Ein leztes Stichwort : Film - München stößt auf sofortige Gegenliebe, verknüpfen doch den Präsidenten der Reichsfilmkammer zahl= reiche Fäden mit dem Süden des Reiches. Nichts sei erfreulicher, als wenn die Kulturkraft des Südens ihre ausdrucksreiche Mitarbeit am deutschen Film verwirkliche und zu dem norddeutſchen Ideengute der älteren Filmarbeitsstätte Berlin hinzutrete. Den deutschen Film auch vom Süden her mitbestimmen zu laſſen und die dort gegebenen schöpferischen Werte im freien Spiel der Kräfte nußbar zu machen, könne nur ein Gewinn für das Gesamtaussehen des deutschen Films werden. Dr. Volz.

Gesundheitsführung der Jugend Aɖolf Hitlers

Der

Arzt

als

Kamerad

und

Führer

Geſundheitsdienst nicht vomKatheder – Vorforge und ärztliche Beratung im Dienſt der Jugendführung NSK Wieder rufen in diesem Frühjahr die Werbetrommeln des Jungvolks jeden Jungen und jedes Mädel des Jahrganges 1927 zum Eintritt in das Deutsche Jungvolt und die Jungmädelgruppen des BDM. auf. Von dem Tage ihrer Meldung stehen die ,,Neulinge" unter der gesundheitlichen Überwachung und Führung des Gesundheitsdienstes der Hitlerjugend. Das große ärztliche Aufgabengebiet innerhalb der Hitlerjugend erfordert den Aufbau eines straff ge= gliederten Sanitätsforps, wie es der Gesundheitsdienst heute darstellt. Der Gesundheitsdienst der Hitlerjugend gliedert sich in zwei große Aufgabengebiete : 1. Die Gesundheitsvorsorge, 2. die Gesundheitsüberwachung. Die Gesundheitsvorsorge umfaßt alle Maßnahmen, die die Gesundheit unserer Jugend zu höchster Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft führen soll, sowie die Aufklärung über Schädigungen, die ihr drohen. Zur Gesundheitsvorsorge gehört als eines der wichtigsten Arbeitsgebiete und als Ansatzpunkt für vorbeugende Maßnahmen die Tauglichkeitsuntersuchung, während der die Aufklärung über gesundheitsbedrohende Schädigungen bereits einsetzt. Darunter fällt, um nur einige wichtige Arbeitsgebiete zu nennen, die Bekämpfung der Tabatgefahren und des Akoholmißbrauches bei älteren Jugendlichen, der Kampf gegen die Zahnfäule durch sachgemäße Zahnpflege und naturgemäße Ernährung, die Besserung von förperlichen Fehlern durch Ausgleichsübungen, zB. Schwimmen bei Haltungsfehlern, Fußgymnaſtil bei Neigung zu Senkfüßen . Über diese alltäg lichen Dinge hinaus, aber ist es Aufgabe des Arztes in der Hitlerjugend das biolo = gische Fundament der nationalsozialistischen Weltanschauung mit den Erkenntnissen, die ihm die Wissenschaft, insbesondere die Erb-

lehre und die Raſſenforschung, vermittelt, zu erläutern. Dieser Gesundheitsführung würde durch Aufflärungsvorträge vom Katheder herab niemals Erfolg beschieden sein, sondern sie seht eine Gemeinschaft zwischen Führenden und Geführten voraus, wie sie der Reichsjugendführer auf der Gebietsärztetagung 1935 in Weimar forderte : „Wir versuchen in der Hitlerjugend einen Typ des Arztes zu entwideln, der nicht mehr das Schredgeſpenſt des Jungen ist, der ihm immer nur erſcheint, wenn die Krankheit gekommen ist, sondern des Arztes unserer Ges meinschaft, der dabei ist als Kamerad und Führer; er ist das auf dem gesundheitlichen Gebiet, was der aktive Führer in der For: mation ist; der eine führt den Jugendlichen zu weltanschaulicher Höchstleistung und der andere zu Kraft und höchſter Geſundheitsſtufe.“ Das zweite ebenso wichtige Aufgabengebiet des Gesundheitsdienstes der Hitlerjugend umfaßt drei wesentliche Maßnahmen: 1. Die Mitarbeit des HI.- Arztes bei der Festsehung des Dienstes. 2. Die Sicherung des Dienstes. 3. Schulung von Ärzten und Hilfspersonal. In kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit Führern ist der Arzt als gesundheit den H3. licher Berater an der Aufstellung der Dienstpläne beteiligt. Durch den Befehl des Reichsjugendführers vom 15. Mai 1935 sind die HI.-Ärzte nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet, jede dienstliche Ver anstaltung, die sie in gesundheitlicher Beziehung nicht verantworten können, zu ver bieten. So werden Zeltlager und Fahrten vor her mit dem Arzt besprochen. Der Arzt berät den Führer bei der Wahl des Lagerplazes, prüft ihn an Ort und Stelle auf günstige Lage und Bodenverhältnisse, sorgt für die Planung und für den Bau aller notwendigen hygienischen

>

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REK Folge 52 Anlagen. Kein Lager der H3. wird ohne gründliche Überprüfung in gesundheitlicher Beziehung und ohne die Genehmigung der zuständigen Gesundheitsabteilung durchgeführt. Der Arzt bestimmt weiter das Höchstmaß der Leistungsforderung, um jede Möglichkeit einer Überanstrengung von vornherein auszuschalten. Unterstützt wird der HI.-Arzt bei der Durchführung seiner verantwortlichen Tätigkeit durch den oben angeführten Befehl des Reichsjugendführers, in dem bestimmt wird, daß der H3.-Arzt in gesundheitlicher Bes ziehung Vorgesetter der HI.-Führer ist. Da jeder Führer das Ziel hat, die ihm anvertraute Einheit in eine gute leistungsmäßige Verfaſſung zu bringen und darin zu erhalten, wird die Mitarbeit der Ärzte dankbar begrüßt, und es entwickelt sich eine Arbeitsgemeinschaft, bei der eine Anwendung des vom Reichsjugendführer verfügten ärztlichen Einspruchsrechtes selten notwendig ist. Die Zusammenarbeit und Schulung der HI.Führer in gesundheitlichen Fragen erscheint zuerst schwer, da sie in der Hauptsache vorbeugende Maßnahmen betrifft, deren Erfolg ja gerade darin besteht, daß nichts geschieht. Es erscheint 3B. verhältnismäßig leichter, eineem Feldscher die sachgemäße Wundbehandlung beizubringen , da er jeden Tag den Erfolg der vom Arzt angeordneten Maßnahmen sieht, als einem Unterführer zu beweisen, daß allzu langes Stillstehen gesundheitsschädlich ist, da sich ja die Folgen erst Jahre später und scheinbar ohne Zusammenhang mit der angeschuldigten Ursache einstellen können. Aber erfreulicherweise kann man feststellen, daß diese Kameradschaft vorhanden ist, und daß fie in der Hitlerjugend zur ſelbſtverſtändlichen Voraussetzung fruchtbarer Arbeit geworden ist. Der dritte große Abschnitt der Gesundheitsüberwachung umfaßt die Durchführung aller Maßnahmen zur Sicherung des

Geworben,

Dienstes im Standort , auf Fahrt und im Lager. Diese Aufgaben erforderten den Aufbau eines straffen Sanitätsforps, das vom Reichsarzt HI., Gebieetsführer Dr. Kondenne, im Feldscherdienst und im Unfalldienst des BDM. geschaffen wurde. Träger des Feldscherdienstes sind die ärztlichen Führer der HI., die Formationsärzte und -ärztinnen, Feldschere und UD.-Mädel. Oberste ärztliche Dienststelle der Hitlerjugend ist das Gesundheitsamt der Reichsjugendführung. Der Chef des Gesundheitsamtes, Gebietsführer Dr. Kondenne, ist gleichzeitig Jugendbeauftragter des Hauptamtes für Volksgesundheit, der obersten Parteidienststelle in allen Gesundheitsfragen, die unter der Leitung des Reichsärzteführers, Dr. Gerhard Wagner, steht. Dem Gesundheitsdienst unterstehen die Gesundheitsabteilungen in den 25 Gebieten, und diesen die Gesundheitsstellen in den Bannen, deren Leiter gleichfalls in die entsprechenden Ämter für Volksgesundheit als Jugenddienststellenleiter eingebaut sind, um eine enge Zusammenarbeit zwischen Partei und HI. in allen gesundheitlichen Fragen zu gewährleisten.

Den Leitern der Dienststellen stehen Ärzte, Ärztinnen, Zahnbehandler, Apotheker und Apothekerinnen als Mitarbeiter zur Verfügung. Es ist das Ziel des Reichsarztes, die besten Kräfte zur Sicherung des Dienstes als Mitarbeiter heranzuziehen. über diese Maßnahmen hinaus wurde in der Elternsprechstunde eine Einrichtung geschaffen, deren Aufgabe es ist, die Eltern der Jungen und Mädel zu beraten und zur Mitarbeit heranzuziehen, um auf diese Weise in der Zusammenarbeit von HI -Führer, HI.-Arzt und Eltern eine Arbeitsgemeinſchaft der Geſundheitsvorsorge und Gesundheitsüberwachung zu bilden, die die HI. ständig dem Ziele näherbringen wird, das der Führer ihr gestellt hat, „ zäh wie Leder und E. K. hart wie Kruppſtahl zu ſein“.

um zu

verrecken

„Riemals in die blutige Hölle zurück!“ - Schickſale von gekauften Spanienfreiwilligen NSK Durch Monate hindurch brachten tschechoslowakische Blätter Berichte von den Massenwerbungen für die „ Internationale Brigade" in Spanien, und Anfang Februar konnte das „Hilfskomitee für die spanische Demokratie" in Preßburg (Slowakei) melden, daß es dieſem gelungen sei, die ersten hunderttausend Tschechoslowaken an die rote Front in Spanien zu schicken. Selbst jetzt, nachdem das Nichteine mischungsabkommen in Kraft getreten ist, dem ist, verpflichtet auch die Tschechoslowakei tommen Meldungen über bolschewistische Werbungsversuche, und vor wenigen Tagen erst wandte sich die Weltpresse entrüstet gegen die Versendung einer tschechischen Batterie nach der roten Front. Die Taktik der Moskauer Werber war im wahrsten Sinne des Wortes skrupellos. Sie ,,bevorzugten" jahrelang arbeitslose Väter

vielköpfiger Familien und versprachen ihnen neben ,,militärischen Lorbeeren" reiche Ersparniſſe. Willig zeigten sich auch solche Personen, die irgendwie mit den Gesezen in Konflikt ge= raten waren und die Spanienreiſe antraten, um einer Kerkerstrafe zu entgehen. Das ſoziale Moment war jedoch keineswegs immer ausschlaggebend. Wollte man nämlich behaupten, daß die Roten um so erfolgreicher ködern konnten, je troſtloser die Elendslage der Bevölkerung sei, ſo müßte man zwangsläufig annehmen, ihre Erfolge im sudetendeutschen Raum wären die besten ge= wesen. Es zeigte sich jedoch, daß auch in diesem Falle die Sudetendeutschen entschlossen den Verlockungen der roten Werber widerstanden haben ; die roten tschechoslowakischen „ Kämpfer der Internationalen Brigade" rekrutieren sich lediglich aus Tschechen und Slowaken.

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Blatt 4a RSK Folge 52 Den Angeworbenen wurde zumeist ein erheblicher Tageslohn versprochen . Eine größere Summe bekamen sie bei der Abreise auseine Arbeitsbewilligung für und eine gezahlt, und Frankreich" öffnete ihnen die tschechischen Grenzen zur Ausreise . (Es ist interessant , zu wissen , daß vor furzer Zeit die schweren tschechoslowatischen Auswanderungsbestimmungen dahin erleichtert wurden , daß eine Bewilligung zur Auswanderung erteilt wird , wenn das Einreiseland eine Lebensmöglichkeit gewährt ). Man fann es verstehen, daß Menschen , wenn sie auf einmal den drei- oder vierfachen Betrag ihres wenigen Jahreseinkommens als Handgeld" bekommen , mit den größten Hoffnungen „ihrem Glüd" entgegenfuhren . Besser als lange Abhandlungen zeigen die Briefe von tschechischen und slowakischen Söldnern in der Internationalen Brigade und die Aussagen der Heimkehrer " flar und untrüglich das Schicksal der „freiwilligen Kämpfer “. Am 14. September schrieb ein 32jähriger Slowake (der dann gefallen ist) : „Liebes Mütterlein ! Wenn Du dieses Schreiben bekommst , so bin ich im Kampfe gefallen für ...!" Hier bricht das Schrei =

ben ab. Die Frau war vollkommen gebrochen : Die Breßburger Kommunistische Partei, an die fie sich sofort wandte , hatte an dem Fall kein Intereſſe

mehr.

Ein anderer Slowake schreibt : ,,Liebe Eltern ! Ich weiß nicht , wo mir der Kopf steht. Ich bin in Spanien angekommen . Wir haben auch bereits Sold erhalten , 360 Kronen für den Monat, und es sind wenig Aussichten , daß wir mehr bekommen . Ich bin den Streiftruppen zugeteilt und war schon zweimal an der Schulter verkett . Es sind hier viel Slowaken bei unserer Abteilung . Die schon befördert sind, fönnen etwas ersparen . Bei unserer Kompanie sind schon viele Slowaken gefallen . . . . . Ich weiß aber nicht , ob ich noch leben werde , wenn Ihr diesen Brief

bekommt ." Aus einer Aussage eines Slowaken in Spa, nien, einem kommunistischen Pressevertreter gegenüber , geht hervor, daß viele hundert tschechoslowakische Staatsbürger gefallen sind. Die Schuld mißt er den fommunistischen Abge= ordneten in der Tschechoslowakei bei und er müssen , sagt : sie hätten wissen daß die Angaben der Werber nicht der Wahrheit entsprachen. Aufschlußreich ist die Aussage eines Slowaken , dem die Flucht aus der spanischen Hölle gelang . über seine Reise nach Spanien und die Zustände an der Rotfront ſagt er ua.: ,,Vier Jahre war ich arbeitslos . Vergeblich suchte ich während der Zeit Arbeit , bis dann im Dezember vI. 2 Herren zu mir kamen , die Freiwillige für die spanische Rotfront warben . Mein Weib bat mich auf Knien, daß ich nicht in den Tod gehe. Ich aber ging . Den

Weg nach Spanien bekam ich ersetzt und unterschrieb die Anmeldung in die Internatio nale Brigade mit dem täglichen Sold von 10 Pesetas . Zu Beginn Dezember v3. reiſten wir, 4 Mann aus Karpathenrußland , ab, von Prag waren wir schon 30 , in Valencia wurden wir etwa 500 Mann in Uniformen geſtect und nach Madrid kommandiert . In Madrid traf ich Duzende von Lands= leuten. Francos Armee unternahm einen nächtlichen Flugzeugangriff . Wir flüchteten in die Kellerräume , aber gleichstark vernahmen wir wütendes Kläffen der Maschinengewehre , der Flugzeugabwehrgeschüße und die schrecklichen Explosionen der Fliegerbomben . Diese teuflische Nachtmusik dauerte etwa eine halbe Stunde, worauf bis zum Morgen Ruhe folgte. Kaum wurde es aber Licht, bekamen wir den Befehl an die vorderste Linie. Es dauerte aber drei Tage, bis wir hinkamen , denn Francos Artillerie beschoß ununterbrochen Madrid .

In den Gaſſen liegen Hunderte tote MänGie ner, Weiber, Kinder und Soldaten. liegen meiner Ansicht schon Monate und verbreiten einen Pestgeruch. Es ist dies hauptsächlich in den Vorstadtgassen Madrids , wo die blutigsten Kämpfe ausgetragen wurden. An der ganzen Front , das ist an der ersten Linie, kämpft größtenteils die Internationale Brigade, wir hatten einen sowjetrussi schen Befehlshaber . An dem ver, hängnisvollen Tag, an dem ich verwundet wurde , wurden unserer 200 verlegt . In der Nähe des Gebäudes , in welchem wir untergebracht waren , explodierte eine Granate . Die Folgen waren fürchterlich . 30 blieben auf der Stelle tot. Drei Wochen lang lag ich im Krankenhaus . Meine Wunden eiterten noch immer, als wir wieder zurück an die Front sollten . Ich beschloß aber, lieber zu desertieren , als geradeaus dem Tod in die Arme zu laufen. Unter Lebensgefahr flüchtete ich nur immer in der Nacht, und nach sechs Nächten kam ich die französische Grenze. Niemals an würde ich in die blutige Hölle zurückkehren . Vergessen werde ich es 66 nie können .. In der Tschechoslowakei wurden , wenn auch im geringen Umfange , Verhaftungen an komwobei munistischen Werbern vorgenommen , man fast ausschließlich ihre jüdische Ab = stammung feststellen konnte . Viele Werber zogen es jedoch vor, sobald ihnen der Boden unter den Füßen zu heiß wurde , einfach ins wie es oft Ausland zu verschwinden und gewisse Beträge, über die sie an sich war mitzunehmen . fein Verfügungsrecht hatten , Kein einziger aber von diesen „ Helden im nach Spanien . Dieses Hinterland" floh blutige Los überließen sie geworbenen Opfern .

ihren mit Lügen M.

4. März 1937 Blatt 4a

NEK Folge 52 Den Angeworbenen wurde zumeist ein erheb licher Tageslohn versprochen. Eine größere Summe bekamen sie bei der Abreise aus= gezahlt, und eine Arbeitsbewilligung für Frankreich" öffnete ihnen die tschechischen Grenzen zur Ausreise. (Es ist interessant, zu wissen, dag vor furzer Zeit die schweren tschechoslowakischen Auswanderungsbestimmungen dahin erleichtert wurden, daß eine Bewilligung zur Auswanderung erteilt wird, wenn das Einreiseland eine Lebensmöglichkeit gewährt) . Man kann es verstehen, daß Menschen, wenn sie auf einmal den dreis oder vierfachen Betrag ihres wenigen Jahreseinkommens als „Handgeld“ bekommen, mit den größten Hoffnungen ihrem Glüd" entgegenfuhren . Besser als lange Abhandlungen zeigen die Briefe von tschechischen und slowakischen Söldnern in der Internationalen Brigade und die Aussagen der Heimkehrer" klar und untrüglich das Schicksal der freiwilligen Kämpfer“. Am 14. September schrieb ein Slowake (der dann gefallen ist ) :

32jähriger

Liebes Mütterlein ! Wenn Du dieses Schreiben bekommst, so bin ich im Kampfe gefallen für ...!" Hier bricht das Schreiben ab. Die Frau war vollkommen gebrochen : Die Breßburger Kommunistische Partei , an die ſie sich sofort wandte, hatte an dem Fall kein Intereſſe mehr.

Ein anderer Slowake schreibt : ,,Liebe Eltern ! Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich bin in Spanien angekommen. Wir haben auch bereits Sold erhalten, 360 Kronen für den Monat, und es sind wenig Aussichten, daß wir mehr bekommen. Ich bin den Streiftruppen zugeteilt und war schon zweimal an der Schulter verkett. Es sind hier viel Slowaten bei unserer Abteilung. Die schon befördert sind, können etwas ersparen. Bei unserer Kompanie sind schon viele Slowaken gefallen. . . . . Ich weiß aber nicht, ob ich noch leben werde, wenn Ihr diesen Brief bekommt." Aus einer Aussage eines Slowaken in Spa nien, einem kommunistischen Pressevertreter gegenüber, geht hervor, daß viele hundert tschechoslowakische Staatsbürger gefallen sind. Die Schuld mißt er den kommunistischen Abge= ordneten in der Tschechoslowakei bei und er müssen , sagt: sie hätten wissen daß die Angaben der Werber nicht der Wahrheit entsprach e n.

Aufschlußreich ist die Aussage eines Slowaken, dem die Flucht aus der spanischen Hölle gelang. über seine Reise nach Spanien und die Zustände an der Rotfront sagt er ua.: „Vier Jahre war ich arbeitslos. Vergeblich suchte ich während der Zeit Arbeit, bis dann im Dezember vI. 2 Herren zu mir kamen, die Freiwillige für die spanische Rotfront warben. Mein Weib bat mich auf Knien, daß ich nicht in den Tod gehe. Ich aber ging. Den

Weg nach Spanien bekam ich ersetzt und unterschrieb die Anmeldung in die Internatio nale Brigade mit dem täglichen Sold von 10 Pesetas . Zu Beginn Dezember v3 . reisten wir, 4 Mann aus Karpathenrußland , ab, von Prag waren wir schon 30, in Valencia wurden wir etwa 500 Mann in Uniformen gesteckt und nach Madrid kommandiert . In Madrid traf ich Dußende von Landsleuten. Francos Armee unternahm einen nächtlichen Flugzeugangriff. Wir flüchteten in die Kellerräume, aber gleichstark vernahmen wir wütendes Kläffen der Maschinengewehre , Der Flugzeugabwehrgeschüße und die schrecklichen Explosionen der Fliegerbomben . Diese teuflische Nachtmusik dauerte etwa eine halbe Stunde, worauf bis zum Morgen Ruhe folgte. Kaum wurde es aber Licht, bekamen wir den Befehl an die vorderſte Linie. Es dauerte aber drei Tage, bis wir hinkamen , denn Francos Artillerie beschoß ununterbrochen Madrid. In den Gassen liegen Hunderte tote MänGie ner, Weiber, Kinder und Soldaten. liegen meiner Ansicht schon Monate und vers breiten einen Pestgeruch. Es ist dies haupts sächlich in den Vorstadtgassen Madrids , wo die blutigsten Kämpfe ausgetragen wurden. An der ganzen Front, das ist an der ersten Linie , kämpft größtenteils die Internationale Brigade, wir hatten einen sowjetrussi schen Befehlshaber. An dem ver hängnisvollen Tag, an dem ich verwundet wurde, wurden unserer 200 verlegt. In der Nähe des Gebäudes , in welchem wir untergebracht waren, explodierte eine Granate . Die Folgen waren fürchterlich. 30 blieben auf der Stelle tot . Drei Wochen lang lag ich im Krankenhaus .

Meine Wunden eiterten noch immer , als wir wieder zurück an die Front sollten. Ich beschloß aber, lieber zu desertieren, als geradeaus dem Tod in die Arme zu laufen . Unter Lebensgefahr flüchtete ich nur immer in der Nacht, und nach sechs Nächten tam ich an die französische Grenze. Niemals würde ich in die blutige Hölle zurückkehren. Vergessen werde ich es nie können . . .“ In der Tschechoslowakei wurden , wenn auch im geringen Umfange, Verhaftungen an komwobei munistischen Werbern vorgenommen, man fast ausschließlich ihre jüdische Ab = stammung feststellen konnte. Viele Werber zogen es jedoch vor, sobald ihnen der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, einfach ins Ausland zu verschwinden und wie es oft war -- gewisse Beträge, über die sie an sich mitzunehmen. kein Verfügungsrecht hatten, Helden im Kein einziger aber von diesen nach Spanien. Dieses Hinterland" floh blutige Los überließen sie ihren mit Lügen geworbenen Opfern. M.

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NSK Folge 52

Ohne Verweichlichung

4. März 1937

und

Berkitſchung

Die volkserzieheriſche Bedeutung der deutſchen Bilderbücher NSK Jedes echte Schrifttum ist geformte und formende Kraft, geformtes und formendes Leben und Wesen unseres Volkes. Das gilt selbstverständlich auch für das Jugend[hrifttum. Auf keine Forderung, die heute ar das Gesamtschrifttum unseres Volkes zu ſtellen ist, kann darum bei seiner Beurteilung verzichtet werden. Es hat wie jede echte Literatur fern aller Verengung, Verweichlichung und Bertitschung Ausdruck unseres deutschen Volts- und Menschen = tums zu ſein. Von dieser Tatsache aus muß auch das Bilderbuch gesehen werden. Dann wird man erkennen, daß es ſchon ſeit Jahrzehnten in einen Zustand geraten ist, der es zur nationaler und erzieherischen Pflicht macht, sich auf Ber deutung und Aufgabe des Bilderbuches unserem Volke gegenüber zu besinnen und unsere Forderungen an das tommende klar und unverwässert anzumelden. Die Entwidlung bis zu dieſem Zustand führt vom Volksbuch in den ersten Jahrhunderten der Neuzeit über das Erziehungsbuch in der Zeit von 1800 bis 1850 der Blütezeit des deutschen Bilderbuches - in die Verfallzeit hinein, die mit dem Begriff des Unterhaltungsbuches gekennzeichnet werden fann. Das Bilderbuch als Unterhaltungsbuch im liberalistischen Sinne ist überflüssig ge= worden, seitdem der Typ des Ein- und Eingelfindes, auf den es eingestellt war, im Verschwinden begriffen ist. So hat sich das Bilder= buch der jüngsten Vergangenheit, das auch noch das Buch unserer Gegenwart ist, teilweise zu einer Gefahr für das deutsche Kind entwickelt. Aus der Erkenntnis seiner bleibenden Be= deutung aber erwächst die Pflicht, sich zu bes finnen, wie es aus dem Tiefstand individualistischer Willtür herauszuführen sei, damit es seine Aufgabe am deutschen Kinde erfüllen fann. Es muß herausgeführt werden aus den Niederungen des Nur-Unterhaltungsbuches und wieder in die Richtung des Volks-

und Erziehungsbuches weiter entwidelt werden. Wir können es als das Schulungsbuch, das Schulungs-Abc des lebensfräftigen, gesunden, deutschen Kindes bezeichnen. Dann sehen wir den Kräften, die den Verfall bewirkten, Kräfte entgegen, die entscheidende aufbauende Züge unserer Art und unserer Zeit zum Ausdruck bringen.

Von hier aus wird man die folgenden fünf Forderungen verstehen, die aus der Gemeinschaftsarbeit der deutschen Erzieherschaft gewachsen sind : Das Bilderbuch hat sich von der übermäßigen Betonung des Städtischen weg dem Ländlichen zuzuwenden. Das Bilderbuch hat das Kind nicht als Sonderwesen, sondern als Gemeinschaftswesen zu berücksichtigen. Das Bilderbuch hat das übermäßig behütete Kind abzulehnen und die Selbständigkeit des Kindes zu betonen. Das Bilderbuch hat sich gegen individuelle Willkür zu wenden und für rassische Gesinnung einzutreten.

Das Bilderbuch hat das Kind vom sprunghaften Dranherumnippen an den Dingen dieser Welt zu einem schauenden Erfassen der Welt, verantwortungslosen Dom herumtändelnden Träumen zur Stärkung seiner Anschauungskraft und zur Tatbereits schaft zu führen. Allein von innen her, nicht von funsterziehe rischen, psychologischen oder pädagogischen Teilforderungen aus kann die Neugestaltung des deutschen Bilderbuches erfolgen. In dem Maße, in dem aus einem neuen Volte ein neuer Künstler wächst , wird auch das neue Bilderbuch geschaffen werden. Der deutschen Erzieherschaft, besonders der deutschen Kindergärtnerin und der deutschen Mutter fällt hierbei ein wesents licher Teil zu.

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Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Trotz

Saisonarbeit

„zu

Hauſe“

Fürsorge für auswärtige Saisonarbeiterinnen in der Fischindustrie - Einfachheit, Billigkeit und Behaglichkeit schaffen Kameradschaft NSK In Deutschlands Kampf um die Nahrungsfreiheit spielt der Fisch als billiges und bekömmliches Volksnahrungsmittel eine sehr wichtige Rolle. Die deutsche Fischindustrie ist darum seit den lezten Jahren in ständigem Wachsen und Aufbau begriffen. Die Art und die Anforderungen der Arbeit in der Fischindustrie bringen es mit sich, daß in der Hauptsache weibliche Arbeitskräfte beschäftigt werden. Allerdings handelt es sich bei der weiblichen Gefolgschaft nur zu etwa einem Fünftel um Stamm belegschaft, der größte Teil arbeitet hier nur während der Saison, also während der Zeit des größten Fischanfalls. Tausende von Arbeiterinnen strömen dann in die Zentren der fischverarbeitenden Industrie, um in der kurz darauffolgenden „ toten Zeit" wieder in ihre auswärtigen Heimatorte zurückzukehren. Eine der wichtigsten Fragen ist unter diesen Umständen die der Unterbringung der vielen nicht ortsansässigen weiblichen Arbeitskräfte während der Saison. Hatte man sich früher kaum darum gekümmert, ob diese Arbeiterinnen auch eine menschenwürdige Unterkunft fanden, so ist es im nationalsozialiſtiſchen Deutschland eine Selbstverständlichkeit, gerade den in der Fischindustrie tätigen Arbeiterinnen, die eine besonders schwere und in ihren Begleitumständen wenig erfreuliche Arbeit zu leisten haben, Unterbringungsmög lichkeiten zu verschaffen, in denen sie wirkliche Erholung finden und die ihnen Heimat und Familie ersehen helfen. Baraden waren nur ein Übergangszustand. Inzwischen wurden Heime gebaut, deren Errichtungskosten von der beteiligten Industrie, vom Staat und von anderen Körperschaften ge= tragen wurden. Es ist nicht Sinn und Zweck solcher Heime, sich zu „ rentieren". Die Löhne ungelernter Arbeiterinnen und faſt nur solche werden in der Fischindustrie beschäftigt sind selbstverständlich nicht so, daß für die Unterbringung in einem Heim normale „Pensionspreise" bezahlt werden könnten. Daraus geht aber auch hervor, daß die Heime auf jede entbehrliche Behaglichkeit verzichten müssen. Dies muß vorausgeschickt werden, damit die Einrichtung eines derartigen Heimes und die Wohnbedingungen richtig gewürdigt werden tönnen. Das Heim hat die Möglichkeit, in 75 Räumen etwa rund 300 Menschen unterzubringen. Je vier Frauen schlafen in einem Raum , der neben den Betten vier Kleiderſpinde , vier Stühle und einen Tisch enthält. Findige Heim-

bewohnerinnen zimmern sich aus Apfelsinentisten hier und da ein zusätzliches Möbelstück, etwa Nachtschränkchen udgl. Der Wandschmud, der von den Frauen stammt, zeigt jedenfalls, daß überall der Wunsch vorhanden ist, über den Rahmen des Vorhandenen hinaus etwas Be= haglichkeit in die Räume zu tragen. — Ordnung ist oberstes Gebot in jedem Heim, also auch hier. Die Frauen haben ihre Betten ſelbſt zu richten, ebenso müſſen ſie die notwendigſten Aufräumungsarbeiten selbst tun. Im übrigen werden die Räume von Hausangestellten gereinigt. In jedem Stockwerk befindet sich ein Waschraum mit mehreren Waschbecken, von denen eines fließend Warmwasser hat. Der Eßſaal im Erdgeschoß wird auch für größere Heimveranstaltungen benugt. Ein Schreib- und ein Näh- und Plättraum stehen allen zur Verfügung. Im Kellergeschoß gibt es Bade- und Duschräume. Sie sind von besonderer Wichtigkeit, weil die Frauen ja von einer Arbeit kommen, die mit viel Schmutz und dem penetranten Fischgeruch verbunden ist. Der Kochraum, gleichfalls im Kellergeschoß, bietet mit seinen Münzgasöfen den Frauen die Möglichkeit, ihr Essen selber zuzubereiten, wovon auch fleißig Gebrauch ge= macht wird. Zum Reinigen der Wäsche geben mehrere Waschbecken mit fließend heißem Wasser Gelegenheit. In einem Waschteſſel auf Münzgasofen kann die Wäsche auch gekocht werden. Neben dem eben geschilderten Heim mußte ein zweites errichtet werden, weil das eine zur Unterbringung aller Arbeiterinnen nicht ausreichte. Hier konnte man die Erfahrungen verwerten, die sich beim ersten Heim ergeben haben. So gibt es hier zB. neben 33 Räumen mit je drei Betten bereits 18 solche mit nur zwei Betten und vier Zimmer mit nur einem Bett. Außerdem kann das Gebäude später ohne wei teres in ein Wohnhaus mit 3- und 4-ZimmerWohnungen umgewandelt werden. In diesem zweiten Heim wurden die Schränke vergrößert, und es wurde auch je ein Fach zum Aufbewahren der Eßwaren (Kampf dem Verderb !) eingebaut. Besonders hübsche farbige Gardinen tragen viel zur Belebung der Räume bei . Ein weiterer Fortschritt beſteht in einem Raum zum Selbstkochen und plätten, der sich in jedem Stockwerk befindet. So bedeutsam dieſe Dinge für das Behagen der Frauen find, so ist für fie doch die Preisfrage aber bei weitem die wichtigste. Was kostet das Wohnen in dieſen Heimen? 3,80 RM. für die Woche, wobei eingeschlossen sind : Duschen, Plätten, die Möglichteit des Wäschewaſchens und morgens je ein

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halber Liter Kaffee, abends je ein halber Liter Tee. Das Mittagessen für diejenigen, die sich ihr Essen nicht selber kochen wollen, kostet wochentags 40 Pfennig und Sonntags 60 Pfennig. Durchschnittlich eſſen hier etwa 35 vH. der Heiminſaſſinnen, trok der sehr großen Kantine des Großbetriebes, in dem die Arbeiterinnen tätig sind. Eine wirkliche Heimkameradschaft kann nur durch den guten Willen und das vorbildliche Verhalten jeder einzelnen entstehen. Darüber hinaus ist es natürlich Aufgabe der Heimleitung, der eine Mitarbeiterin zur Betreuung der Frauen zur Seite steht, für Disziplin und „Hausfrieden" zu sorgen. Das geschieht in enger Fühlungnahme mit dem Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront und dem Betriebsführer, in dessen Werk die Arbeiterinnen beschäftigt sind.

Die faschistischen

4. März 1937

Störenfriede müssen unbarmherzig aus dem Heim entfernt werden. Aber es gibt nur selten Anlaß zu solch ernsten Maßnahmen, im allge= meinen herrscht ein kameradschaftliches Verhälts nis. Kleine Streitigkeiten werden von den Frauen selbst geschlichtet, so daß die Heimleitung erst gar nicht einzuſchreiten braucht. Heimabende, Bastelstunden und gemeinsamer Gesang schlingen unmerklich ein festes Band der Zusammengehö rigkeit um die Kameradinnen, und eine nach nationalsozialistischen Grundsätzen zusammengestellte Bibliothek trägt weiter zur Gemütlichteit bei. Das Wohnheim bedeutet darum für die Arbeiterin der Fischindustrie nicht lediglich einen Unterschlupf, sondern einen seelischen Rückhalt, ein Zuhause, das ihr die anstrengende Arbeit E. S. leichter tragen hilft.

Frauenbünde

Einſatz für ein „glückliches Italien “ Kulturelle, soziale und bevölkerungspolitiſche Aufgaben

NSK Die faschistische Jugend ist, wie allgemein bekannt, in der Balilla organisiert. Nach Vollendung des 18. Lebensjahres verläßt das junge Mädchen die Reihen des Jugendverbandes, und kann in die Faschistische Partei aufgenommen werden , und zwar zuerſt als Jungfaschistin und dann nach Bewährung - als Mitglied der „ Faschistischen Frauenbünde". Die

Mitgliederzahlen

der

Faschistischen

Frauenbünde sind in ständigem Anwachsen, fie umfassen aber noch längst nicht alle Frauen und ſollen immer weiter ausgebaut werden. So wurde zB. in den Sazungen vom Sommer 1932 festgelegt, daß überall im Königreich Italien und in seinen Kolonien, wo es einen männlichen Fascio (Bund) gibt, auch ein weiblicher Fascio gegründet werden müsse. Weiterhin wurde 1932 bestimmt, daß die Fasci feminili" die Aufgabe haben, an allen von der Partei organisierten sozialen Hilfswerken mitzuarbeiten, sowie die faschistische Idee festzuhalten und zu verbreiten.

Bei jedem Fascio feminili wird eine Gruppe der Jungfaschistinnen gebildet, um die jungen Mädel auf die Aufgaben vorzubereiten , die der Faschismus der Frau übertragen hat. (Die Einrichtung der Jungfaschistinnen ist verhält nismäßig jung, sie stammt aus dem Jahr 1929, und wurde damals als „ neue Miliz" freudig begrüßt.) Die Aufgaben, die der Faschismus der Frau zuweist, erstrecken sich auf das ganze Gebiet der Sozialpolitik, die die Partei betreibt, besonders

die Fürsorge und Betreuung der Mütter, Kinder und Arbeitslosen. So arbeiten die Frauen in den Kindererholungsheimen, in dem Ernährungshilfswerk für Mütter, organifieren Kinderbescherungen. Auch steht ihnen die Fürsorge für die Reichsarbeiterinnen zu, die jährlich nach Oberitalien wandern, um dort bei der Reisernte zu helfen. Die Fasci feminili besigen auch Lehrstätten für arbeitslose Arbeiterinnen, Stellenvermittlungsämter, Haushaltungsschulen, Mütter- und Kinderheime. Die faschistische Hausbesucherin ſorgt für Linderung der Not und arbeitet ähnlich wie unsere Fürsorgerin. War schon bisher das Tätigkeitsfeld der faschistischen Frau sehr weit gefaßt, so wird es durch eine Verordnung vom Dezember 1936 noch erweitert, und straffer zusammengefaßt. Danach erfolgt eine Neueinteilung der Arbeit an den Jungfaschistinnen in fünf große Gruppen :

1. Sport und Leibesübungen. 2. Kultur, Kunst und Unterhaltung. 3. Hauswirtschaft. 4. Berufsausbildung. 5. Ausbildung der jungen Bäuerinnen. In noch stärkerem Maße, wie bisher foll außerdem die Frauenorganisation an sozialen Aufgaben mitarbeiten. In dieſer Weise bemüht sich der faschistische Staat, die Frauen auf den ihnen arteigenen Gebieten eine zusehen für ein glücklicheres Italien. F. Daniels.

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Sein statt Schein / Ehrlichkeit auch in den Dingen um uns

Dann kam ein Aufstieg, zuerst mit Maß, dann nach den siegreichen Kriegen unheimlich rasch und ungesund. Neue Schichten des Volkes bildeten sich einerseits Menschen, deren einziges Berdienst ihr oft sehr schnell erworbener Reichtum war und andererseits ſolche, die vom Lande in die Induſtrieſtädte strömten, die wöchentlich einen fargen Lohn erhielten und dann wieder arbeitslos wurden und weiterzogen, die von der Hand in den Mund lebten. Den Reichen lag daran , nur ihren Besitz zu zeigen, dabei fehlte ihnen Geschmad und Tradition. Erschreckt sahen die alten Bürgerfamilien die neue Pracht und viele blendete der Glanz. Sie verloren die Fähigkeit, den Wert ihrer eigenen schönen Dinge zu erkennen und wollten auch Glanz und Reichtum zeigen. Noch viel tritifloser nahmen die Arbeiterschichten die sinnlosen Verzierungen auf. Eine geschäftige In dustrie kam ihnen allen zu Hilfe. Wer echte Dinge nicht bezahlen konnte, der erhielt billig und immer billiger Nachahmungen. Gips, ge= ſtrichen als Holz, unedles Metall, das sich als Gold und Silber gab, statt die seiner Art gemäße schlichte Gebrauchsform beizubehalten, Blech statt Schmiedeeisen, plumpe, mit Maschinen schnell hergestellte Massenware. Zeit der Scheinvornehmtheit, der Unehrlichkeit, in der man ,,gelten“ mit „sein“ verwechselte, fand ihren Ausdruc in unechten, uneblen und häßlichen Dingen. Krieg und Nachkriegszeit mit ihrem großen Elend brachen plötzlich in dieses Leben äußerlichen Glanzes ein. Nun wurde Zwang aus Not. Es war schon fast unmöglich, sich note dürftig zu leiden und ernähren. Wie sollte man da nach Echtheit und Gediegenheit der Dinge um sich bedenken? Doch aus diesem tief= sten Elend heraus erhob sich Deutschland wieder. Eine neue Jugend wächst heran und kämpft um ein frisches, lares und ehrliches Leben. Den ganzen Menschen, der in irgend= einer Arbeit seinen Mann steht, will sie gelten lassen, nicht Klassenunterschiede, die den einen ehren und den anderen verachten und immer zur Unehrlichkeit, zur Anmaßung und Unsicherheit führen. Nicht Schein , sondern Sein will sie wieder gelten laſſen.

Mit bewußter Kritik tritt diese neue Jugend auch den Dingen gegenüber, die uns in er-

schreckend reicher Fülle angeboten werden. Sie weiß wieder um Qualität, sie kennt die tiefe Freude, die es bereitet, einem Stück anzuſehen, wie es gewachsen ist in der Hand des Meisters, sei es kostbar oder der sein Material, schlicht ---- kennt und liebt und ihm sorglich die rechte Form gibt, die der Verwendung, die es im täglichen Leben finden soll, entspricht. Darum haben wir heute wieder den Mut, mit Geschmack zu entscheiden, was man vom Stapel der Massenware ausſuchen kann, und was man sich doch wieder eigens herstellen lassen wird. Und dabei gibt nicht der Preis den Ausschlag. Diese Feststellung klingt erschreckend und anmaßend für die allzu Ängstlichen , für die Hausfrauen, die in den vergangenen schweren Jahren verlernt haben, persönliche Wünsche zu stellen, Ansprüche an Schönheit und Gediegenheit zu erheben. Und doch ist sie nicht Hochmut und nicht Unvernunft, sondern erwächst nur dem Geist einer neuen Zeit, die wieder Vertrauen und Sicherheit hat, die wieder Werte schaffen will , die es lohnt, auf ſpätere Generationen zu vererben. Diese Haltung muß sich in unserer Zeit bei allen durchsetzen, auch bei denen, die sie zuerst erschreckte, die den Kopf ſchütteln über die anmaßende Jugend mit ihren Ansprüchen. ,,Wohlhabend" sind wir noch lange nicht, aber wir haben den Mut, wieder anspruchsvoll zu ſein und nennen es nicht überheblich, das Beste zu fordern. Es darf nicht mehr die Losung gelten das Billigste ist das Beste“. Nein , es soll dafür heißen : das Notwendigste wird be= schafft, und das gediegen und wertvoll. Die Jugend unserer Zeit ist auf einem guten Wege, wenn sie an manchem kritisiert, das ihr noch als Überbleibsel einer unehrlichen Zeit angeboten wird. Sollte sie hie und da ein wenig übertreiben in ihrem Wunsch, ganz ehrlich und nüchtern zu bleiben, so wird die Schönheit des wirklich gewachsenen, unverfälschten Stoffes und die Erfahrung des Handwerkers, der ihn bearbeitet, für den nötigen Ausgleich sorgen. Sie wird dafür vielleicht bewußt unter Opfer und Verzicht darauf bestehen klein" und „ leer“ anzufangen, ſtatt ſofort eine billige ,,Komplettheit“ vortäuschen zu wollen. Denn sie weiß ja, es geht langsam und stetig aufwärts, und sie weiß auch , daß ein einziger guter Gegenstand eine so starke Sprache redet, daß er allein einen ganzen Raum vollgültig erfüllen kann.

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NSK Vor hundert Jahren etwa hatte das deutsche Bürgertum einen „ Stil " — einen sehr schlichten, wie er einem armen Volle geziemte, das all seine Güter geopfert hatte, um sich von dem Bebrücker Napoleon zu befreien. Stil das war eine klare, bewußte Art zu leben, sich einzurichten, sich zu kleiden. Geistige Werte standen sehr hoch im Kurs, materielle viel weniger, denn die Besten des Volkes besaßen sehr wenig davon.

In solchen Dingen um feste Lebensgestaltung, das seinen Ausdruck findet in den Dingen um uns, die wir wieder ehrlich, schlicht und materialgetreu wollen, erbauen wir uns eine neue Kultur, wie sie unserer Zeit entspricht, die den Wert von Material und Arbeit erkennt und nichts Unnatürliches, nichts Verlogenes um sich dulden will , die nicht Schein will, sondern Sein. Dr. M. V.

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Eine Amerikanerin über Deutſchland Deutsche Frauenarbeit in amerikaniſchen Augen NSK Tiefftes Interesse und auch Besorgnis bewegten mich im Frühjahr 1933 dazu, meim Stellung als Profeſſorin für Geſchichte in der Bereinigten Staaten aufzugeben, um Zeuge zu werden dieser einzigartigen Entwicklung, die sich hier für mein Gefühl anbahnte", erzählte die freundliche, ältere Amerikanerin, die fürzlich bei uns in der Reichsfrauenführung als Gast Wir in Amerika stehen den Dingen weilte. in Europa meist sehr verständnislos gegenüber. Nicht aus böser Absicht, sondern weil uns einfach das Erlebnis Europas mit seinem Raummangel und den ineinandergeschachtelten, um das Licht ringenden Nationalitäten fehlt. Als nun 1933 die Zeitungen daheim die unerhörte Greuelpropaganda brachten, beschloß ich, länger als beabsichtigt, hier in Deutschland zu bleiben, um einst fähig zu sein, aus dem eigenen Erlebnis heraus eine Brücke des Verständnisses zu bauen zwischen meinem Vaterlande und dem Ihrigen.

Mein gewaltigstes Erlebnis überhaupt war die Saar-Abstimmung, bei der ich zugegen sein durfte. Für uns , die wir das Wahlrecht kaum mehr als Vorrecht betrachten, weil es so billig ist, war es erschütternd zu ſehen, wie dort für die Menschen dieses einzige Recht alles bedeutete, wie sie es höher schäßten als alles, was sie besaßen, wie es als einziger Schuß zwischen ihrer Freiheit und der Sklaverei stand, als einzige Brücke zur Heimat. Für außerordentlich wichtig und richtunggebend halte ich auch die große Frauenarbeit in Deutschland, besonders deshalb, weil sie durch Ihre umfassende Organisation eine so riesenhafte Anzahl Frauen erreichen fann, um sie zu dem Gedanken zu erziehen, daß jede von ihnen, wo sie auch immer stehen mag, für das Volksganze gleich wichtig ist.

Ich habe in meiner Heimat auch sehr viel freiwilligen Dienst in der sozialen Arbeit ge= leistet. Immer wieder empfand ich, daß man den Menschen, die so bitter um das wenige zu ringen haben, was sie zum Lebensunterhalt brauchen, irgendeine Idee geben müßte, die sie im Lebenskampf ſtärken könnte, die ſie irgendwie von der Notwendigkeit der eigenen Existenz überzeugen könnte, oder besser und einfacher gesagt, von dem vorhandenen Sinn des Lebens. Aber einen Nationalismus im europäischen Sinne haben wir in den Vereinigten Staaten nicht. Unser Land ist so unvorstellbar groß. Ich habe das früher immer als einen Vorteil empfunden, denn in Amerika meint man oft aus Unkenntnis der europäischen Lage heraus, die Konflikte kämen nur aus einem - für uns unverständlichen -- Nationalismus. Jezt bedauere ich diesen Mangel an Nationalismus auf das lebhafteste. Wieviel mehr könnte ich wirken, hätte ich jenes Zauberwort, das in Deutschland in den lezten vier Jahren dieſes Wunder des Wiederaufbaues vollbracht oder wenigstens einen großen Teil dazu beigetragen hat, nämlich: ,,Du, dein winziger Arbeitsteil ist für den Aufbau der Nation so unentbehrlich, so wichtig, daß wir ihn durch nichts anderes ersehen können.“ Ich denke auch an meine Arbeit an der amerikanischen Jugend. In ihrer Erziehung fehlt ein wichtiger Faktor : die brennende Sorge um ihr Vaterland. Das große Meer ringsum ist ein allzu guter Schuhwall. ,,Im Frühjahr fahre ich nach Amerika zurüd, und meine Wünsche gehen dahin, in meiner Heimat das Verständnis für das zu wecken und fördern zu helfen für das, was hier in Deutschland in so kurzer Zeit geschaffen wurde." F.D.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

ཉ་

NSK -Nachrichten

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NEK Folge 52

Gemeinſame wiſſenſchaftliche Arbeit Sechs Arbeitslager der Reichsstudentenführung NSK München, 4. März. Der Amtsleiter Wiſſenſchaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung, 66.Untersturmführer Dr. Frik Kubach , hat für die Reichsfachgruppen der Reichsstudentenführung die Durchführung von dreitägigen Lagern während der Semesterferien im Verlaufe des Monats März angeordnet. Zu den Lagern werden die jeweiligen örtlichen Fachgruppenleiter der Studentenführungen der Hochschulen einberufen, als Gäste und Redner werden außerdem Männer Don Partei, Staat, sowie Dozenten und Professoren teilnehmen. Die Lager werden von den Reichsfach gruppenleitern geführt. Sie haben die Aufgabe, die gesamte studentische Wissenschaftsund Facharbeit des fommenden Sommersemesters 1937 und darüber hinaus des ganzen nächsten Jahres in den Grundsägen festzulegen und im einzelnen in der praktischen Durchführung zu besprechen. Es finden folgende Lager statt : Reichsfachgruppe Naturwissenschaft vom 8. bis 10. März im Stammhaus des NSDStB. in Kiel; Reichsfachgruppe Medizin vom 10. bis 13. März, Arzteschule in Alt-Rehse; Reichsfachgruppe Kulturwissenschaft vom 11. bis 13. März, Fachschaftsheim der Freiburger Stu= dentenschaft in Gießhübel bei Freiburg ; Reichsfachgruppe Rechtswissenschaft vom 11. bis 17. März, Bauernschule in Hummelshain im Thüringer Wald; Reichsfachgruppe Landwirtschaft vom 15. bis 17. März, Bauernschule in Henkenhagen bei Kolberg ; Reichsfach= gruppe Kunst vom 15. bis 17. März, Stammhaus des NSDStB. in Dresden.

,,Wirtschaftstreuhänder NSRB. “ Zulaſſungs- und Prüfungsordnung genehmigt NSK Berlin, 4. März. Auf dem ersten deutschen Fachkongreß für das Brüfungs- und Treuhandwesen in Weimar im November vorigen Jahres war durch den des Reichsgruppenwalter Wirtschaftsrechtler NS. -Rechtswahrerbundes und Vorsitzenden des Instituts der Wirtschaftsprüfer, Dr. Möndmeier, der Erlaß einer Zulassungs- und Prüfungsord= nung für Wirtschaftstreuhänder sowie die Einführung der einheitlichen Berufsbezeichnung Wirtschaftstreuhänder NSRB ." angefündigt worden. Nachdem nunmehr der Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frank , die vorgeschlagene Zulassungs- und Prüfungsordnung genehmigt hat, steht die neue Berufsbezeichnung unter berufsständischem Schutz. Der Erlaß der Zulassungs- und Prüfungsord-

Drud: M Müller & Sohn AG.

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nung beruht auf einer Vollmacht des Führers, der dem NS.-Rechtswahrerbund die Schaffung eines einheitlich ausgerichteten Wirtschaftstreuhänderberufés übertrug. Sie bildet die Grundlage für die Durchführung einer Leistungsund Berufsauslese , die für alle im Brüfungs- und Treuhandwesen hauptberuflich tätigen Berufsangehörigen gilt. Weiterhin ist diese Ordnung als Vorbereitungsmaßnahme für die in absehbarer Zeit zu erwartende staatliche Regelung des Wirtschaftstreuhänderberufs anzusehen. Die Richtlinien der Zulassungs- und Prüfungsordnung sind beim Deutschen Rechtsverlag, Berlin, erhältlich. Mitarbeit an großen Aufgaben Ausrichtung des Berufs- und Fachschulwesens NSK Bayreuth, 4. März. Vom 9. bis 14. März tagen im Hauſe der deutschen Erziehung in Bayreuth die Berufsund Fachschullehrer (Reichsfachschaft VI im NSLB.) . Diese Tagung ist der Frage gewidmet, in welchem Umfange sich das Berufs- und Fachschulwesen in den Dienst des Vierjahresplanes stelle und einen tüchtigen Facharbeiternachwuchs heranbilden kann. Daneben findet besondere Beachtung die Frage der Umgestaltung des Unterrichts im Hinblick auf die neuen Werkstoffe und die Erziehung zum Ver ständnis der Werkstofffragen als besondere Aufgabe der berufsbildenden Schulen. Einheit und Vertrauen Reichszollbeamtenbund übergibt sein Vermögen dem Reichsbeamtenführer

NSK Berlin, 4. März. Der Bund Deutscher Reichszollbeamten , die Zollbeamtenorganisation ehemals größte Deutschlands, hat sich aufgelöst . Seine Mitglieder sind als Einzelmitglieder der Einheitsorganisation der deutschen Beamten, dem Reichsbund der Deutschen Beam ten eV., zugeführt. Als Zeichen des Bekennt, nisses der Zollbeamten zur Einheit der Beamtenschaft und damit zur Gemeinschaft des Volkes jowie als Ausdrud ihres Vertrauens zur nationalsozialistischen Führung der Deutschen Beamten ist das Vermögen des ehemaligen Bundes dem Reichsbeamtenführer, Parteigenossen Hermann Neef, durch den Reichshauptstellenleiter, Parteigenossen Mehling, zur Verfügung gestellt worden. Es ist dies ein erneutes Beispiel für die Abkehr der Beamtenschaft von der organiſatorischen Zersplitterung in der früheren liberalistischen Zeit und ein Bekenntnis ihres Willens, bisher noch brachliegende Mittel der Arbeit der vom Führer geschaffenen Volksgemeinschaft zuzuführen.

Zweigniederlaßung Berlin

Berlin SW 68

Zimmerstraße 88

Stationalsozialiſtiſche

Bilet and Drahtansgrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 31mmerstr. 90, I , Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Trang Cher Fachf., 6. m. b. H., Bettelverlag der RSTUP., München Berlin Berland: Cher- Verlag , Berlin SM 68, immerBrake 88. Alle Zahlungen find nach Stalin (Bokschedlonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftletter Helmut Sündermann , zurzeit verreist. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

5. März 1937

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REK Folge 53

„Die

Partei - Korrespondenz

Freimaurerei

in

Perſon“

Einmischung nach wie vor Zu laute Geständniſſe der ſpaniſchen Bolſchewiften Das Sdeal des Mordens und Bernichtens – „Stillſchweigend, aber mit großer Wirkung“

NSK Die Tatsache, daß die Anwerbung von Freiwilligen für Spanien nunmehr offiziell untersagt ist, hat bei den Freimaurerlogen Unbehagen und Widerstand hervorgerufen. Schon wiederholt wurde ihr aktiver Einſaß für die spanischen Bolschewisten und ihre verlogene unfichtbare Hezarbeit auf Grund eindeutiger Beweiſe fargelegt. Noch aber geben sich die Freimaurer nicht zufrieden. Die direkte Unters tüzung der Mordbrenner wird ruhig fortges führt. An Stelle von Waffen und Flugzeugen werden jest Geldsammlungen zuguns Hen der Bolsche wisten veranstaltet, und mit Lebensmitteln und Kleidern werden die „roten Mitbrüder" durch die Freimaurer reichlich versorgt. Der Beweis hierfür wird von den roten Terroriſten einwandfrei felbft ge= liefert, die das Bekenntnis der Logen ju Mostau in alle Welt posaunen. Kürzlich berichtete die Zeitung ,,El Liberal" in Madrid in einem Manifest : „ Wir sind heute gezwungen, unser sonst streng gehütetes Stillschweigen zu brechen. Die Freimaurerei teht geschlossen hinter der Frente Popular Spaniens und deren Regierung". Dieses Geständnis ist so einwandfrei , daß man wohl in Freimaurerkreisen die Freimütigkeit dieser öffentlichen Bestätigung durch die spanischen Brüder nur peinlich berührt bedauern, aber nicht widerlegen kann. Zu dieser einen Enthüllung kommt indes ſogleich eine weitere. Die Grande Loge Don Nordostspanien hat ihrerseits in der Zeitung La Vanguardia", die in Barcelona erscheint, eine Proklamation erlassen, in der sie wörtlich erflärt: „Es ist die Freimaurerei in Person, ihren die an der (roten) Kampffront Idealen entsprechend kämpft , Ideale, welche sie bewiesen hat, Ideale, die sie zu allen Zeiten als Avantgarde der freiheitlichen Bewegungen hochhielt." Gegen diese Feststellung der Ideale des Mordens und Vernichtens aller Werte wird nunmehr tein Einspruch mehr möglich sein.

Erft in vergangener Woche hat die Zeitung ,,Dia Grafico" in Barcelona eine Huldigung an die Freimaurerei veröffent licht, die schließlich auch die letzten Zweifel zerstreuen muß. In dieser Huldigung heißt es unter anderem : „ Alle führenden Persönlichkeiten des Regimes in Barcelona sind Freimaurer. Aber auch jene, welche uns in weitestem Maße unterstüßen, find Freimaurer. So müssen wir der Freimaurerei aufrichtig dankbar fein". Gleichzeitig wird in Paris durch den Bruder Groussier, Präsident des Conseil d l'Ordre des Groß-Orientes an alle angeschlossenen Logen ein geheimes Rundschreiben verbreitet, nach dem in allen „freimaurerischen Ateliers" Kundgebungen und Sammlungen zugunsten der Bolschewisten von Valencia zu veranstalten sind. Um gegen die Beschlüsse der Nichteinmischungsfommission zu protestieren, ordnete derselbe Bruder Groussier, der erst türzlich für die Verdienste um die französische Volksfront Ritter der Ehrenlegion wurde, eine große Zusammenkunft an, in der die Vertreter von 15 Logen, bekannt als unbedingte Moskauanhänger, den Ausführungen der Delegierten des Convents mit Begeisterung folgten. Die Redner übersteigerten sich in Beschimpfungen der Nichteinmischungskommission, der daran beteiligten Staaten und deren Staatsoberhäupter und wurden von den Anwesenden ,,mit Vivats und freimaurerischer Begeisterung überschüttet". Es war bezeichnend, daß dieser Auflehnungsversammlung" der ExGroßmeister der spanischen Groß-Loge, Bruder Guerra, der Direktor der Air-France, Eduard Serre von der Loge „ Eole", und Oberst Jattefaux, Mitglied des Conseil de l'Ordre des Grand Orients, unter größten „ Ehrenbezeugungen" beiwohnten. Schließlich wurde auf Veranlassung des in Frankreich naturalisierten ukrainischen Juden Kutner alias Kaddoſch im Einverständnis mit Groussier in der Loge ,,Völkerbrüderschaft" eine

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drabtan [ érift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerßtr. 90, III, Fernruf: i Jäger 0022 Berlag: Frang Cher Fachf., 6. m. b. H., rlag der NSTUP.," "München - Berlin tſand : Cher.Berlag , Berlin SM 68, immer Brake 88. - Alle Zahlungen find nach lin (Poßschedlonto Berlin 4454) 812 richten

Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sünder mann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin,

Breſſedienſt der NGDUB

REK Folge 53

„Die

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5. März 1937

Freimaurerei

in

Verſon“

Ginmischung nach wie vor Zu laute Geständniffe der ſpaniſchen Bolschewiften Das Sdeal des Mordens und Bernichtens – „Stillſchweigend, aber mit großer Wirkung“ NSK Die Tatsache, daß die Anwerbung von Freiwilligen für Spanien nunmehr offiziell untersagt ist, hat bei den Freimaurerlogen Unbehagen und Widerstand hervorgerufen. Schon wiederholt wurde ihr aktiver Einsaß für die spanischen Bolschewiften und ihre verlogene unfichtbare Hezarbeit auf Grund eindeutiger Bez weiſe fargelegt. Roch aber geben sich die Freimaurer nicht zufrieden. Die direkte UnterHügung der Mordbrenner wird ruhig fortges führt. An Stelle von Waffen und Flugzeugen werben jest Geldsammlungen zuguns Ben der Bolschewisten veranstaltet, und mit Lebensmitteln und Kleidern werden die „roten Mitbrüder" durch die Freimaurer reichlich versorgt. Der Beweis hierfür wird von den roten Terroristen einwandfrei felbst ge= liefert, die das Bekenntnis der Logen zu Moskau in alle Welt pofaunen. Kürzlich berichtete die Zeitung „ El Liberal“ in Madrid in einem Manifest : „ Wir sind heute gezwungen, unser sonst streng gehütetes Stille schweigen zu brechen. Die Freimaurerei teht geschlossen hinter der Frente Popular Spaniens und deren Regierung". Dieses Geständnis ist so einwandfrei, daß man wohl in Freimaurerkreisen die Freimütigkeit dieser öffentlichen Bestätigung durch die spanischen Brüder nur peinlich berührt bes dauern, aber nicht widerlegen kann. Zu dieser einen Enthüllung kommt indes so= von gleich eine weitere. Die Grande Loge Nordostspanien hat ihrerseits in der Zeitung ,,La Vanguardia“, die in Barcelona erscheint, eine Proklamation erlaſſen, in der sie wörtlich erklärt: Es ist die Freimaurerei in Person, die an der (roten) Kampffront ihren Idealen entsprechend kämpft, Ideale, welche sie bewiesen hat, Ideale, die sie zu allen Zeiten als Avantgarde der freiheitlichen Bewegungen hochhielt." Gegen diese Feststellung der Ideale des Mordens und Vernichtens aller Werte wird nunmehr fein Einspruch mehr möglich sein.

Erst in vergangener Woche hat die Zeitung „ Dia Grafico" in Barcelona eine Huldigung an die Freimaurerei veröffent licht, die schließlich auch die letzten Zweifel zerstreuen muß. In dieser Huldigung heißt es unter anderem : „ Alle führenden Persönlichkeiten des Regimes in Barcelona sind Freimaurer. Aber auch jene, welche uns in weitestem Maße unterstützen, find Freimaurer. So müssen wir der Freimaurerei aufrichtig dankbar sein“. Gleichzeitig wird in Paris durch den Bruder Groussier, Präsident des Conseil à l'Ordre des Groß-Orientes an alle angeschlossenen Logen ein geheimes Rundschreiben verbreitet, nach dem in allen „freimaurerischen Ateliers“ Kundgebungen und Sammlungen zugunsten der Bolschewisten von Valencia zu veranstalten sind. Um gegen die Beschlüsse der Nichteinmischungsordnete derselbe tommission zu protestieren, Bruder Groussier, der erst kürzlich für die Verdienste um die französische Volksfront Ritter der Ehrenlegion wurde, eine große Zusa mmenkunft an, in der die Vertreter von 15 Logen, bekannt als unbedingte Moskau= anhänger, den Ausführungen der Delegierten des Convents mit Begeisterung folgten. Die Redner übersteigerten sich in Beschimpfungen der Nicht einmischungskommis sion, der daran beteiligten Staaten und deren Staatsoberhäupter und wurden von den Anwesenden mit Vivats und freimaurerischer Begeisterung überschüttet". Es war bezeichnend, daß dieser Auflehnungsversammlung" der ExGroßmeister der spanischen Groß-Loge, Bruder Guerra, der Direktor der Air-France, Eduard Serre von der Loge „ Eole“, und Oberst Jattefaux, Mitglied des Conseil de l'Ordre des Grand Orients, unter größten Ehrenbezeugungen" beiwohnten. Schließlich wurde auf Veranlassung des in Frankreich naturalisierten ukrainischen Juden Kutner alias Kaddoſch im Einverständnis mit Groussier in der Loge ,,Völkerbrüderschaft“ eine

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NSK Folge 53 Sigung abgehalten, um einen Bericht des emigrierten italienischen Freimaurers Campolonghi über seine Spanienmiſſion entgegenzunehmen. In seinen Ausführungen gab er einen Überblick über die Leistungen der Freimaurerei für die lieben spanischen Brüder" in Madrid. Dann fuhr er fort, daß er nur bedauere, daß die Kommunistenpartei in Frankreich nicht start genug sei, um der reaktionären Clique" den Willen der Freimaurerei aufzu= zwingen, den Kampf gegen Franco aufzunehmen. Außerdem betonte er, daß auch heute noch die Liga für Menschenrechte „ treue Freunde und Verbündete jenseits der Alpen besize, die stillschweigend , aber mit größter Wirkung für die gute Sache wirken“. Diese Liga der Menschenrechte" ist eine ge= tarnte Organisation der Komintern Moskau. Kutner selbst ist ebenfalls ein führendes Mitglied der „ Liga für Menschenrechte“ und führt außerdem, im Dienste seines Mitbruders und Juden Jules Moch, die Loge "" Völkerverbrüde= rung", die statt der Völkerverbrüderung nur den Völker krieg mit allen Mitteln betreibt. Dieſen jüdiſchen Freimaurern , die sich im Dienste Mostaus ganz der Frente Popular Spaniens verschrieben haben, reiht sich in würdiger Weise der Jude Einstein an, der nachdem er monatelang die europäische Presse

Dank,

der

neue

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mit dem Greuelmärchen langweilte, er werde von Deutschland aus mit Ermordung bedroht, an die wohlbehalten in Amerika landete Bolschewisten in Valencia einen Brief richtete, in dem es unter anderem heißt : ,,Ich bin außerstande, unter den vorliegenden Umständen in Worte zu fleiden, wie sehr mir die große Krise am Herzen liegt, die Ihr Vaterland durchlebt, und wie ich mit den Regierungstreuen (lies : Moskau !) fühle, die in so entschlossener Weise ihren heldenhaften Kampf führen. Gleichzeitig aber sehe ich es als be= schämend an, daß die demokratischen Staaten bei dieser Gelegenheit nicht die nötige Energie aufgewendet haben, um ihre brüderlichen Pflichten zu erfüllen. Spanien kann um so mehr stolz sein, wenn es troß der Zurückhaltung dieser Staaten und trok des Eingreifens der reaktionären Mächte siegreich seine Freiheit erhalten wird." Wenn auch schon oft auf die Zusammenhänge zwischen Kommunismus, Judentum und Freimaurerei hingewiesen wurde, man kann nichi oft genug diese Zeugnisse aufdecken, welche diese Tatsachen beweisen. Es sei denn, man will blind zusehen, wie Judentum und Freimaurerei die westliche Kulturwelt mit ſcheinheiliger Tarnung Hand in Hand mit Moskau angreifen, um sie zu zersetzen und dann aus dem Chaos K. ihren Gelüsten gefügig zu machen.

Kräfte

weckt

450 000 Hitlerurlauber erlebten Deutſchland – Wie die „Hitler-Freiplaß- Spende“ arbeitet NSK Die Tage im NSV.-Reichsſeminar in Hohenelſe bei Rheinsberg in der Mark, an denen die Sachbearbeiter der Hitler - FreiplahSpende aus allen Gauen für die kommende Sommer, arbeit ihre Ausrichtung und ihre Parolen erhielten, zeichneten sich durch eines ganz besonders aus; durch den Geist der Kameradschaft, der sie beseelte. Es galt hier, eine in der Verantwortung und in der Durchführung schwere und eruſte Aufgabe zu lösen, es galt, die Erfahrungen aus den lezten Jahren für die Weiterarbeit nuzbar zu machen, das bereits Erreichte an dem Gewünſchten, durch vermehrten Willenseinfah noch zu erreichenden, abzumeſſen und das Ziel der tommenden Leistung im Sommer festzulegen.

Jede Hitler-Urlauberkameradschaft trägt einen Namen, der entweder das große Ziel ausspricht wie die Bezeichnung „ Hitler-Urlauberkame= radschaft Deutschland" - oder denjenigen ehrt, der die Aufstellung der Urlauberkameradschaft durch die Stiftung einer bestimmten Zahl von Freiplätzen ermöglicht hat. Eine Gliede rung der Partei, eine Stadt oder eine Einzelpersönlichkeit fann solche Freiplätze Freiplätze eines Marschbloces stiften.

Mit der Werbung der Freipläße ist erst ein kleiner Teil der zu bewältigenden Arbeit geleistet. Eine Fülle von Maßnahmen muß danach noch überlegt und durchgeführt werden, um die Kameraden , für die die . Freipläße ge= worben wurden, in den Genuß des Urlaubs zu sehen. Zehntausende von Freiplägen und ebenso viele Erholungsanträge müssen sorgfältig ge= prüft, die Anreiſe- und Anmarschwege festgelegt und bewältigt werden und die Betreuung der Hitlerurlauber an ihrem Urlaubsplay muß überlegt und angepackt werden. Alle Möglich= keiten zur zweckmäßigen Überwindung auftauchender Schwierigkeiten bei dieser täglichen Kleinarbeit werden jezt in Hohenelse beraten und erwogen. Ein Haus der deutschen Volksgemeinschaft, eine Schule des gesamten Volkes, das ist die Aktion der Hitler-Freiplag- Spende. Sie gliedert sich in zwei Teile, in die Werbung von Freistellen für die Hitler-Urlauber ka me radschaften und in die mindestens ebenso wichtige Werbung von Einzelfreipläßen.

Schon der Name Hitler-Urlauberkameradschaft enthält die festen Grundpfeiler, auf denen ein Marschblock beruht. Ein Dank an den Führer ist die Stiftung der Freiplähe . Die deutschen Volksgenossen danken ihm, der uns alles gegeben, und der Führer zeichnet durch die Überreichung der gespendeten Freipläge diejenigen aus, die sich für ihn, und das heißt für Deutschland - durch die Tat einsehen . Denn Hitler-Freipläge werden nur an Parteiund Volksgenossen vergeben, die einerseits bedürftig sind und sich aus eigenen Mitteln keinen Erholungsurlaub gönnen können , die aber andererseits sich in einer Parteigliederung oder an irgendeiner Stelle für den nationalsozialistischen Neuaufbau der Nation opferbereit eingesetzt haben. Uneigennügige und opferwillige Kameradschaft soll die Hitlerurlauber binden. Der Urlaub soll aber nicht nur der Erholung dienen, sondern auch ein Erlebnis nicht allein der Kameradschaft, sondern auch der Schönheit, der Größe und der Stärke unſeres Vater-

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RSK Folge 53

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landes sein . Deutſche aller Stämme, aller Berufe der Stirn und der Faust, aller Parteigliederungen und jeder Herkunft umſchließt jede dieſer Urlauberfameradschaften. Durch eine wohldurchdachte Programmgestaltung wird dafür gesorgt, daß die Kameradschaft in ihrem Urlaubsgebiet alles sieht , was überhaupt sehenswert ist , alles erlebt, was ein tiefes und nachhaltiges Erlebnis vermittelt. So lernt der Mann aus Ostpreußen oder der von der Wasserfante den Rhein oder die Alpen kennen, und der Alpler oder der Volksgenosse aus dem Bayerischen Wald den Rhein, die Reichshauptstadt, Ostpreußen oder das deutsche Meer. Der Deutsche soll sein Vaterland kennenlernen. Wir geben feine Ruhe, bis wir das erreicht haben!", das ist die Parole von Oberführer Fürholzer. Sollen die Urlauberkameradschaften der HitlerFreiplat-Spende ihren tieferen Sinn erfüllen, müssen sie in solche Städte gelegt werden, die Kraftzentren unseres gegenwärtigen Willensaufbruchs und Lebens sind, wie etwa die Reichshauptstadt, Nürnberg, München, Hamburg, Düſſeldorf, Köln, Breslau und andere, oder in Städte, die für die Geschichte des deutschen Boltes und Reiches eine überragende Bedeutung haben : Potsdam, Aachen, Osnabrück, Quedlin burg, Lübeck, Goslar, Bremen, Hannover,

Mit Terror

und

5. März 1937 Frankfurt-M., Wuppertal, Eſſen, Königsberg in Ostpreußen, Dresden, Leipzig, Pforzheim, Amberg uam. Die Hitler-Urlaubertameradschaften können dann ihre Mitglieder in diesen Städten das Geschehen der Gegenwart und die deutſche Geschichte der Vergangenheit erleben laſſen. Dagegen wird der gehette, durch die Berufsarbeit abgespannte Mensch der deutschen GroßStädte umgekehrt gern die Einsamkeit der deuts schen Landschaften aufsuchen, um dort auszus spannen und sich zu erholen. Die Einzelverschidung von Hitler-Urlaubern erfüllt dieſes Verlangen in vorbildlicher Weise und darf das her auf keinen Fall irgendwie vernachlässigt. werden. Bisher find insgesamt 450 000 läge geworben worden. 450 000 Deutsche haben so bisher Deutschland erlebt und den Dank der Nation für ihren Einſatz erfahren. Aus dieſem Erlebnis empfangen fie neue Kraft für ihren Dienst an Volk und Vaterland. Ihre Zahl ist schon gewaltig groß. Aber sie wird wachsen, weil die Gemeinschaft des Volkes immer stärker wird und deshalb die Besinnung darauf größer, welches Maß von Dank wir dem Führer schuldig. find. In einem Hitler-Freiplak werden noch ungezählte Volksgenossen dieses Gefühl der Verpflichtung zur fruchtbaren Tat werden lassen. L.

Erpressung

Moskaus neue Agitations-Manöver im Fernen Osten - Das rote Netz in Schanghai · Unter nationalen Parolen getarnt NSK Mostau schürt den Weltbrand in allen Teilen der Erde. Während sich die roten Söldlinge in Spanien vor Francos Truppen zu retten suchen, wühlen und heßen die Agenten des Bolschewismus ununterbrochen an anderen Orten zu neuem Aufruhr und neuem Bürgertrieg. Auch im Fernen Often wird die Wühlarbeit systematisch fortgesetzt, während im Westen Europas die Flammen brennen oder die Minen der Komintern gelegt werden. Als neues Agitationszentrum ist nun Schanghai bestimmt worden, wo Moskau unter der großen Zahl der Russen mit Terror und Erpressung einen Stamm von Spikeln und Heßern geschaffen hat und mit der Methode der Gewalt, der Tarnung und Verdummung seine Manöver zur Revolutionierung durchführt. Nach der Niederlage, die die sowjetische Politif in der Nordmandschurei einsteden mußte, schien Moskau eine Zeit lang zu schwanken, wo nun eine neue Agitationsbasis für den Fernen Often zu errichten wäre. Die Wahl bestand eigentlich nur zwischen Tientsin und Shanghai. Ersteres wurde nach etlichen wenig erfolgreichen Sondierungen der Sowjet-Agenten fallen gelassen, um alle verfügbaren Kräfte nach Schanghai zu werfen. Laut übereinstim mender Ansicht der verschiedensten Ausländer wimmelt heute das Schanghaier Ausländerviertel von Agenten und Spionen der Sowjets, denen besonders zustatten kommt, daß eine große russische Emigrantenkolonie ihnen eine

günstige Kulisse zur Tarnung Operationen bietet.

ihrer

Während bis vor nicht langer Zeit die 25 bis 30 000 Russen, die geschlossen in der Gegend der Avenue de Foche ihr Wohn- und Geschäftsviertel hatten, ein relativ friedliches Dafein führen konnten, bemerkt man doch neuerdings unverkennbar die schwere Hand der GPU., die Unfrieden und Zwietracht verbreitend ihr Unwesen treibt. In der letzten Zeit bot der Abschluß des deutsch-japanischen Anti-Komintern= Abkommens den Moskowitern noch einen weiteren Anlaß, ihre Anstrengungen zu vervielfältigen. Für die Methode ist bezeichnend, daß auch hier das Eindringen in die geschäftliche Sphäre den Anfang macht. Duzende von Firmen wurden durch geeignete Aufträge und Beteiligungen unter den Einfluß der Sowjets gebracht und in kürzester Frist einige hundert Geschäftsleute zu stillen Stützpunkten der Moskauer Revolutionspolitik umgewandelt. Heute kann man getrost behaupten, daß die Hälfte der Stadt von dieſem roten Nez erfaßt ist und bald hier bald da die Hand der Komintern versteckt oder offen in die Erscheinung tritt. Als nächstes Werk wird dann der geschäftliche Einfluß in ein politiſches Druckmittel umgewandelt. Zunächst schon dadurch, daß man einen gewissen Einfluß auf die wirtschaftliche Existenz einer ganzen Reihe von Ruſſen und anderen Personen gewonnen hat. Wer sich

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NSK Folge 53 Sigung abgehalten, um einen Bericht des emigrierten italienischen Freimaurers Campolonghi über seine Spanienmission entgegenzunehmen . In seinen Ausführungen gab er einen über = blid über die Leistungen der Freimaurerei für die lieben spanischen Brüder" in Madrid. Dann fuhr er fort, daß er nur be= dauere, daß die Kommunistenpartei in Frankreich nicht start genug sei, um der reaktionären Clique" den Willen der Freimaurerei aufzuzwingen, den Kampf gegen Franco aufzunehmen . Außerdem betonte er, daß auch heute noch die Liga für Menschenrechte treue Freunde und Verbündete jenseits der Alpen besize, die stillschweigend , aber mit größter Wirkung für die gute Sache wirken". Diese „ Liga der Menschenrechte“ ist eine ge= tarnte Organisation der Komintern Moskau . Kutner selbst ist ebenfalls ein führendes Mitglied der „ Liga für Menschenrechte" und führt außerdem, im Dienste seines Mitbruders und Juden Jules Moch, die Loge „ Völkerverbrüdetung", die statt der Völkerverbrüderung nur den Völker krieg mit allen Mitteln betreibt. Diesen jüdischen Freimaurern, die sich im Dienste Mostaus gahz der Frente Popular Spaniens verschrieben haben, reiht sich in würdiger Weise der Jude Einstein an, der nachdem er monatelang die europäische Presse

Dank,

der

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5. März 1937 mit dem Greuelmärchen langweilte, er werde von Deutschland aus mit Ermordung bedroht, wohlbehalten in Amerika landete - an die Bolschewisten in Valencia einen Brief richtete, in dem es unter anderem heißt : ,,Ich bin außerstande, unter den vorliegenden Umständen in Worte zu kleiden, wie sehr mir die große Krise am Herzen liegt, die Ihr Vaterland durchlebt, und wie ich mit den Regierungstreuen (lies : Moskau !) fühle, die in so entschlossener Weise ihren heldenhaften Kampf führen. Gleichzeitig aber sehe ich es als beschämend an, daß die demokratischen Staaten bei dieser Gelegenheit nicht die nötige Energie aufgewendet haben, um ihre brüderlichen Pflichten zu erfüllen. Spanien kann um ſo mehr stolz sein, wenn es troß der Zurückhaltung dieser Staaten und troß des Eingreifens der reaktionären Mächte siegreich seine Freiheit erhalten wird." Wenn auch schon oft auf die Zusammenhänge zwischen Kommunismus, Judentum und Freimaurerei hingewiesen wurde, man kann nicht oft genug diese Zeugnisse aufdeden, welche dieje Tatsachen beweisen . Es sei denn, man will blind zusehen, wie Judentum und Freimaurerei die westliche Kulturwelt mit scheinheiliger Tarnung Hand in Hand mit Moskau angreifen, um sie zu zersetzen und dann aus dem Chaos K. ihren Gelüsten gefügig zu machen.

Kräfte

weckt

450 000 Hitlerurlauber erlebten Deutſchland – Wie die „Hitler-Freiplak- Spende“ arbeitet

NSK Die Tage im NSV.-Reichsseminar in Hohenelse Rheinsberg in der Mart, an denen die Sach bei bearbeiter der Hitler - FreiplahSpende aus allen Gauen für die kommende Sommers arbeit ihre Ausrichtung und ihre Barolen erhielten, zeichneten sich durch eines ganz besonders aus; durch den Geist der Kameradschaft, der sie beseelte. Es galt hier, eine in der Verantwortung und in der Durchführung schwere und eruste Aufgabe zu lösen, es galt, die Erfahrungen aus den letzten Jahren für die Weiterarbeit nugbar zu machen, das bereits Erreichte an dem Gewünschten, durch vermehrten Willenseinfah noch zu erreichenden, abzumessen und das Ziel der tommenden Leistung im Sommer festzulegen. Mit der Werbung der Freiplätze ist erst ein kleiner Teil der zu bewältigenden Arbeit geleistet. Eine Fülle von Maßnahmen muß danach noch überlegt und durchgeführt werden, um die Kameraden , für die die Freipläge ge= worben wurden, in den Genuß des Urlaubs zu sehen. Zehntausende von Freiplägen und ebenso viele Erholungsanträge müssen sorgfältig geprüft, die Anreise- und Anmarschwege festgelegt und bewältigt werden und die Betreuung der Hitlerurlauber an ihrem Urlaubsplay muß überlegt und angepackt werden. Alle Möglichteiten zur zweckmäßigen überwindung auftauchender Schwierigkeiten bei dieser täglichen Kleinarbeit werden jetzt in Hohenelse beraten und erwogen.

Ein Haus der deutschen Volksgemeinschaft, eine Schule des gesamten Volkes , das ist die Aktion der Hitler -Freiplag- Spende . Sie gliedert fich in zwei Teile, in die Werbung von Freistellen für die Hitler-Urlauber kameradhaften und in die mindestens ebenso wichtige Werbung von Einzelfreipläßen.

Jede Hitler-Urlauberkameradschaft trägt einen Namen, der entweder das große Ziel ausspricht wie die Bezeichnung Hitler-Urlauberkame= radschaft Deutschland" oder denjenigen ehrt, der die Aufstellung der Urlauberkameradschaft durch die Stiftung einer bestimmten Zahl von Freiplätzen ermöglicht hat. Eine Gliederung der Partei, eine Stadt oder eine Einzelpersönlichkeit kann solche Freiplähe eines Marschbloces stiften. Schon der Name Hitler-Urlauberkameradschaft enthält die festen Grundpfeiler, auf denen ein Marschblock beruht . Ein Dank an den Führer ist die Stiftung der Freiplähe. Die deutschen Volksgenossen danken ihm , der uns alles gegeben, und der Führer zeichnet durch die Überreichung der gespendeten Freipläge diejenigen aus, die sich für ihn- und das heißt für Deutschland - durch die Tat einsetzen . Denn Hitler-Freipläge werden nur an Parteiund Volksgenossen vergeben, die einerseits bedürftig sind und sich aus eigenen Mitteln keinen Erholungsurlaub gönnen können, die aber andererseits sich in einer Parteigliederung oder an irgendeiner Stelle für den nationalsozialistischen Neuaufbau der Na = tion opferbereit eingesetzt haben. Uneigennügige und opferwillige Kameradschaft soll die Hitlerurlauber binden. Der Urlaub soll aber nicht nur der Erholung dienen, sondern auch ein Erlebnis nicht allein der Kameradschaft, sondern auch der Schönheit, der Größe und der Stärke unseres Vater-

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dauernd dem Sowjetwillen verschließt, wird einfach entlassen und damit in den meisten Fällen brotlos. Bei den Willfährigen ist es zunächst nicht erforderlich, daß er mit Hurra in das bolichemistische Lager übergeht ; diese Methode wäre ja auch viel zu offen und durchsichtig. Es genügt zunächst, wenn der von den Agenten Bearbeitete sich der sattsam bekannten These von der evolutionären Entwicklung des Bolschewismus anschließt und den genialen" Stalin und fein Regime als einen zweiten „Ilja Muromez" (jenen gewaltigen sagenhaften Riesen und Verteidiger russischer Erde der Vorzeit), als den einzigen und alleinigen Beſchüßer der Grenzen des gewaltigen heiligen Rußland anerkennt. Er muß sich, um leben zu können, dem Lager der sogenannten „ Verteidiger“ anschließen, die zwar nach außen keine Bolschewiſten ſein wollen, aber doch die Bolschewisten für die berufenen Wahrer und Verteidiger Rußlands ansehen. Für feinen, der die Methoden sowjetischer Politik auch nur ein wenig beobachtet hat, kann diese fernöstliche Sangesart auch nur den geringsten Reiz der Neuheit oder Originalität bedeuten. Diese Verteidiger" finden, wie überall, so gerade auch jetzt in Schanghai Menschen, auf die ihr Gift wirkt. Torheit und Charakterschwäche kommen den Bolschewiken in gleichem Maße zu

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Hilfe. Der Durchschnittsrusse besigt nicht ge= nügend Urteilskraft, um den ganzen Widersinn der Sowjetthesen und ihre Taktik zu durchschauen, und selbst national Denkende fallen nicht selten sozusagen aus reinem Patriotismus auf die schön servierten Redensarten hinein. Charakteristisch ist, daß die Sowjets über zahlreiche geschulte Sprecher und Schriftsteller, die ihnen immer neue Anhänger zuführen, verfügen. Aus unsichtbaren Quellen fließen ihnen auch erhebliche Geldmittel zu, so daß sie stets Zeitungen und Bücher herausbringen und ihre Anhänger finanziell unterstützen können. Ganz anders jedoch ergeht es denjenigen, die den Agenten nicht nachgeben. „ Bündelweise“ fliegen sie aus den „ befreundeten“ (nämlich von den Sowjets kontrollierten) Firmen heraus, mit den verschiedensten Mitteln ſezt man sie unter Druck. Bei den Behörden versucht man sie anzuschwärzen, wobei man mit Geſchick auf die offizielle Freundschaft zwischen Moskau und Paris anspielt. Schanghai erinnert heute an Charbin während der Zeit des dominierenden Sowjeteinflusses auf der Nordchinabahn. Aber was besonders die Reichsverteidiger" anbetrifft, so stellt es augenscheinlich selbst Paris in den Schatten, wo diese Sorte von russischen „Patrioten" und taschierten Handlangern des Bolschewismus bestimmt nicht wenig zahlreich vers treten ist.

„Wenn das franzöſiſche Bolf befragt würde…… ” “

Hoffnung auf eine wahrhafte Versöhnung Französischer Politiker über das Verhältnis zu Deutſchland und den Sowjetpakt NSK Die in Berlin in deutscher und franzöfischer Sprache erscheinenden ,,Deutsch-Französis schen Monatshefte" veröffentlichen einen be merkenswerten Artikel des Bürgermeisters von Versailles, Senator Henry - Hage. Er überschreibt seinen Aufsak „ Zwei Wege und ein Ziel: der Friede". Einleitend bemerkt der Verfasser, daß der Widerhall, den seine Behauptung „ Es gebe feine Sicherheit ohne deutsch-französische Verständigung" - die er im vergangenen Jahr aufstellte - in der deutschen Presse gefunden habe, ihn tief berühre. Senator Hage stellt dann längere Betrachtungen über die Ursachen an, die das deutsche und französische Volt bis heute noch nicht zu der erstrebten Verständigung kom= men ließen, die einen sehr wesentlichen Faktor für die Sicherung des Friedens in Europa dar= stelle. Seine Hoffnung auf die Erreichung einer wirklichen Versöhnung der beiden Völker bringt er mit folgenden Worten zum Ausdruck: „ Aber die immer häufigere Fühlungnahme zwischen Franzosen und Deutschen aller Schichten und das wachsende Verständnis für die Ziele, die Bedürfnisse und das Ideal des Nachbarvolles, das sich in gewissen Kreisen durchsetzt, weiter= hin das erwachende Gefühl der Nuz = losigkeit der russischen Hilfe, wenn nicht gar der Gefahr, die sie dar-

stellt, alles dieses gibt mir die Gewißheit, daß uns der Erfolg nicht versagt bleibt. Eine solche Fülle von Anstrengungen auf beiden Seiten wird nicht umsonst gemacht. Soviel gutes Wollen kann nicht enttäuscht werden. Da ich steptisch gegenüber vielseitigen Pakten bin, halte ich den Abschluß des französischsowjetrussischen Pattes für einen Irrtum unserer Außenpolitik“. Der französische Politiker fährt dann fort, daß ein großes Land, ohne sich etwas dabei zu vergeben, imftande sein muß, die Irrtümer seiner Politik einzusehen, und äußert sich dann weiter : .. Ich versichere, ohne einen ernsthaften und aufrichtigen Widerspruch zu befürchten, daß, wenn das französische Volt in freier Abstimmung über die unmittelbar und genau formulierte Frage der deutsch-französischen Be= ziehungen befragt werden könnte, eine ge = waltige Mehrheit sich zugunsten Verhandlungen von entscheiden würde, welche den so tragischen Mißverständnissen ein für allemal ein Ende sezen könnten ... Ich werde, was mich angeht, nicht aufhören, zu erklären, daß der Angelpunkt der Außenpolitik Frankreichs der sein muß, mit Deutschland Frieden zu schließen . . .“ ,,Einst wird der Tag kommen , an dem Frank-

NSK Folge 53 reich sich darüber Rechenschaft geben wird, daß Deutschland im Kampf mit dem Bolschewismus außer sich selbst auch die Zivilisation des Westens gegen die zerstörenden Kräfte aus dem Often bewahrt hat . . .“ Möge dieser ehrliche Ruf nach Frieden und

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5. März 1937 Versöhnung im Lande dessen, der für ſein Volk die Stimme erhebt, ebenso allgemein froh und zustimmend aufgenommen werden, wie in Deutschland, das durch seinen Sprecher und Führer dieser Sehnsucht immer wieder Ausdruck gegeben hat.

Die NSK Randbemerkung :

Von der Geschichte ſchon bestätigt

NSK Ein Jahr ist seit dem entscheidungsvollen Tag vergangen, an dem der Führer im Namen des ganzen deutschen Volkes die militärischen Hoheitsrechte über das Rheinland zurückgewonnen und damit diese durch Geschichte, Kultur und werktätiges Schaffen zu einem unzertrennlichen Glied unseres Reiches gewordene Provinz wieder unter den Schutz der deutschen Waffen gestellt hat. Ein Jahr stehen die Soldaten unserer Wehrmacht im Rheinland, und trok aller dunklen Prophezeiungen, die anläßlich des mutigen deute schen Schrittes in der Auslandspreſſe in überreichem Maße aufgestellt wurden, ist immer noch Friede in Europa. Der als „unvermeidlich" vorausgefagte Krieg zwischen Frankreich und Deutschland ist ausgeblieben. Der Verlauf des lezten Jahres hat bewiesen, daß der Einzug deutscher Soldaten ins Rheinland nicht den Krieg brachte, sondern im Gegenteil sogar erst die Voraussetzung zur Sicherung des Friedens gewesen ist. Auch in der Auslandspresse wird man sich mit der Wiedertehr des Jahrestages der Rheinlandbefreiung befassen, und wir werden wieder von „,VortragsDerlegungen“, „ einseitigen Atten" usw. lesen. Ein souveräner Aft , wie es die Rüde nahme des Rheinlandes in den Schutz des großen Vaterlandes bedeutet, bedarf eigentlich keiner Rechtfertigung. Trotzdem sei heute folgendes gefragt: Wäre heute schon das Rheinland frei, wenn Deutschland sich auf endlose Berhandlungen eingelassen hätte? Wir können mit fester Überzeugung diese Frage verneinen. Die im lezten Jahre stattgefundenen kollektiven Verhandlungen, Locarnobesprechungen, Genfer Abes= finienbesprechungen, Flottenbesprechungen, Nichteinhaben ufw. einmischungskonferenzen deutig gezeigt, zu welch schwachen Ergebnissen das kollektive Verhandlungsſyſtem geführt hat. Wenn die Rheinlandfrage am Konferenztisch zerpflückt worden wäre, dann wäre nicht nur heute noch der gleiche unhaltbare Zustand wie vor dem März 1936, sondern gerade durch die Verhandlungen wäre ein riesig groß gewordener Konfliktsstoff entstanden. So ist durch den Entschluß des Führers und durch seine große Rede vor dem Reichstag,

durch sein großzügiges Friedensangebot an die Weſtmächte, die von einem englischen Blatt als ,,reinigendes Gewitter" bezeichnet wurde, die Voraussetzung für den Frieden in Mitteleuropa in den letzten Monaten geschaffen worden. Nicht im Rheinland kam es zum Krieg, sondern ausgerechnet dort, wo jene Macht ihre dunklen Energien losließ, mit der sich Frankreich angeblich zum Schuß vor der deutschen Bedrohung in ein anrüchiges Bündnis eingelaſſen hat. Es ist interessant, daß die gleichen Stellen, die beim Einmarsch deutscher Truppen in deutsches Gebiet Zeter und Mordio schrien, reichlich schweigſam waren, als Sowjetrußland in fremdem Lande begann, ganze Regimen = ter zu landen. Die Entwicklung hat den Worten des Führers recht gegeben, die er in seiner Reichstagsrede am 7. März über die Gefährlichkeit der Sowjetpolitik in Europa prägte. Wir mußten das Rheinland besehen, weil das sowjetrussische Bündnis eine derartige Bedrohung unserer Sicherheit bedeutete, daß die Deutsche Reichsregierung, abgesehen von allen Fragen nationaler Ehre, nicht anders handeln konnte im Hinblick auf ihre Verantwortung vor dem Volke. Wer könnte angesichts des bedrohlichen Schlages, mit dem der Bolschewismus in Westeuropa gegen Spanien ausgeholt hat, heute noch die moralische Berechtigung des deutschen Schrittes bezweifeln? Die Ereignisse des letzten Jahres zeigen also deutlich, daß der deutsche Schritt auf einer weisen Voraussicht der Dinge begründet war. Es war ein Gewitter, das reinigte. Zwischen Deutschland und Frankreich verschwand das strategische Vatuum, das militärische Niemandsland, das eine ewige Konfliktsquelle gewesen wäre. Klare Grenzen wurden wieder geschaf= fen, nicht, damit sie als Barrikaden gegeneinander dienen sollen , sondern damit man sich um so besser über diese Grenzen die Hand zur Verständigung reichen kann.

Hoffen wir, daß man diese dargebotene Hand auch von der anderen Seite nach den Lehren, die uns ein einziges Jahr erbrachte, erkenne und begreifen möge.

NGK Wochenschau

der

NSV

Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

WHW. Motor unſerer Hochſeefijcherei

Die Anlandungen ſofort verſteigert – Verſand auch in die entfernteſten Provinzen – Die Solidarität des Volkes rettete ein brachliegendes Gewerbe NSK Auch in diesem Winter befindet sich die gesamte deutsche Fischdampferflotte in voller Fahrt. Das war in früheren Jahren nicht ſo ; erst im Dritten Reich ist es möglich geworden, das Fischereiproblem - den Absah das ganze Jahr hindurch sicherzustellen - befriedigend zu lösen . Um zu verstehen, daß die Fischdampferflotten früher trok der günstigen Lage der Fischereihäfen während des Winters ihre Fangtätigfeit zu einem großen Teil einstellen und die Besatzung entlassen mußten, ist es notwendig, den Blick auf den wirtschaftlichen Betrieb der deutschen Hochseefischerei selbst zu richten. In der Hochseefischerei führte die technische Entwicklung dazu, die Fischdampfer zu ver= größern. Ferner wurde die Fahrtgeschwindigteit der Dampfer erhöht, um die Fänge so schnell wie möglich heimzubringen. Über diese beiden wichtigsten Voraussetzungen für eine Verstärkung der Leistungsfähigkeit der deutschen Fischdampfer hinaus sind im Laufe der Jahre noch eine ganze Reihe technisch-nautischer Einrichtungen an Bord der Dampfer geschaffen worden, so das Echolot, mit dem man die Meerestiefen selbsttätig feststellt, ferner Radioempfangs- und Sendeanlagen, um die Schiffe von Land aus nach diesem oder jenem Löschplaz zu leiten und von hoher See bereits den Reedereien die Fangergebnisse zu übermitteln. So ausgerüstet gelang es der vergrößerten Fischdampferflotte, ungeheure Mengen Fische zu landen. Das Gesamtfangergebnis der deutschen Dampfhochseefischerei betrug im Jahre 1935 annähernd 350 Millionen Kilogramm. Diese großen Fänge konnte die Küstenbevöl= ferung nicht aufnehmen . Der Absatz im Bin= nenlande hatte aber mit der Anlandung nicht Schritt gehalten : Diese Frage konnte in den Jahren vor 1933 nicht gelöst werden . Hunderttausende Pfund von bester Fischware 1500 Seemeilen oft nach der Heimat als vollmußten notwertige Nahrung herbeigeholt gedrungen für einen Spottpreis den Fischmehl= fabriken abgegeben werden! Den Reedereien konnte es auf die Dauer nicht zugemutet werden, so wenig einträgliche Reisen durchzuführen. Sie legten die Fischdampfer auf und ſchickten die Besatzungen von Bord. Die Hochseefischer gingen stempeln, während im Binnenlande Hunderttausende von deutschen Volksgenossen gern Fisch gegessen hätten. Es fehlte

die Organisation und ein starker Wille. Adolf Hitler blieb es vorbehalten, auch in der deutschen Fischwirtschaft den Grund für den Aufbau eines Organisationswertes zu legen, in dem es für den Wirtſchaftsunſinn der Vergangenheit keinen Raum mehr gibt. Das ist keine große Theorie mehr ; es ist vielmehr seit kurzer Zeit greifbare Wirt= lichkeit geworden. Der Motor, der der deutschen Fischdampferflotte seitdem einen spürbaren Antrieb und Auftrieb verliehen hat, ist anerkanntermaßen das Winterhilfswerk. Als das WHW . im Winter 1933/34, wenn auch zunächst noch in geringerem Umfange seine segensreiche Tätigkeit an den Fischmärkten in A1tona, Wesermünde und Cuxhaven begann und nach einem Plan der Reichsleitung durch die einzelnen Gauführungen im Binnenlande mit Millionen Fischen belieferte, da ahnten die Hochseefischer zum ersten Male, daß eine wirkliche Wendung zum Beſſe = ren eintrat. Die deutschen Fischdampferreedereien hatten sich bereit erklärt, bis zu 10 vs. der gesamten Anlandungen an frischen Seefischen für die Zeit vom Oktober bis Ende März zu erheblich verbilligten Preisen zur Verfügung zu stellen. Die Träger dieser großen Versorgungsaktion waren, wie im Jahre vorher, die Kreisgeschäftsstellen des WHW. am Site der Seefischmärkte. Die Verarbeitung und den Versand hatten dabei wiederum die Fischmarktverwaltungen in gemeinnütziger Weise übernommen. Es muß dabei anerkannt werden, daß trotz der großen Belastung des Großhandels die Verteilung reibungslos vonstatten ging, ebenso wie bei den Verteilern im Binnenlande, die ehrenamtlich diese Aufgabe bewältigten. So zeigt sich die wirtschaftliche Auswirkung des tatkräftigen Eingreifens des WHW. in die Fischwirtschaft; es wurde für Monate neue Arbeit geschaffen. Aber nicht nur in der Fischhalle und in den Arbeitsräumen dieser Firmen , sondern auch bei der Entlöschung der Fiſchdampfer, bei der Wiederausrüstung, bei der Verproviantierung vor der neuen Ausreise zeigte sich die Auswirkung. Denn es wurde das jahrelang vergeblich erstrebte Ziel nun endlich durch das WHW. erreicht : die Fischdampferflotte brauchte nicht mehr monatelang aufzuliegen, sondern sie fischte im Winter geschlossen weiter. Selbst die gewaltigen Mengen Seefische, die sie dank ihrer heutigen Leistungsfähigkeit an den Markt

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REK Folge 53 brachte, wurden abgesezt, und nur in ganz vereinzelten Fällen, wenn einmal das Angebot infolge der gleichzeitigen Ankunft mehrerer Dampfer die Nachfrage des Handels zu stark überstieg, blies noch „ Ware “ stehen. Das aber ist nirgends mehr sonderlich ins Gewicht gefallen und schwächt auch die Bedeutung des Winterhilfswerks für die Hochseefischerei nicht ab. Im Winterhilfswerk 1935/36 ſind , um ein paar Zah= len zu nennen, von den Versteigerungen der Nordſeeftſchmärkte allein etwa 20 bis 25 Millionen Kilogramm frische Seefische entnommen worden, aus denen etwa 8 bis 10 Millionen Kilogramm Seefischfilet zur Verteilung kamen. Gegenüber dem WHW. 1934/35 trat eine Steigerung um mehr als das Doppelte ein. In den lezten Wochen ist es nun auch bereits des öfteren vorgekommen, daß dem WHW. nicht immer die Mengen zugewiesen werden konnten,

5. März 1937 deren es bedurfte, obwohl es nach wie vor ein Zehntel aller Fischdampferfänge, ausgenommen aus der Nordſee, erhält. Dieſe Minderbeliefe= rung an das WHW. hat ſeinen Grund aber nicht etwa in einem Abfallen an Seefischanlandungen, sondern vielmehr darin, daß die Ankäufe durch den Fischgroßhandel und die Fischindustrie vollauf genügten, um den Markt zu räumen eine Tatsache, die früher jahrelang vergeblich angestrebt wurde. Dieser Erfolg ist sicherlich zu einem guten Teil auf den Wunsch nach Seefischnahrung im Binnenlande zurückzuführen, so wie es durch das WHW. angestrebt worden ist. So hat das Winterhilfswerk mit seiner Werbung der Hochfischerei nicht nur für den Tag genugt, sondern mit dazu beigetragen, auch in der Zukunft ihre Existenzgrundlage zu sichern. F. L- t.

Frohes Leben kleiner Leute In Grenzmark-Kindergärten der NSB. zu Beſuch – „ Kanten“ erzählen von ihrer Arbeit

NSK Eines der vielen Kennzeichen der Zeit vor und nach dem Kriege war die unverantwortliche Vernachlässigung der Belange der Grenz Dabei ist die Grenzbevölkerung. bevölkerung der lebendigste Kraftstrom eines Voltes, weil gerade aus der Spannung eines Grenzraumes die am stärksten kämpferischen und bewußt deutschen Menschen hervorgehen. Andere Staaten und Völker waren sich dieser Tatsache von Anfang an besser bewußt und haben eine planmäßige und unermüdliche, ja, vorbildliche Arbeit auf diesem Gebiete ge= leiſtet. Darum ist es richtig, daß gerade dem Gesundheitszustand der Grenzbevölkerung besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Schon im Grenzmark-Kindergarten, der von der NSV. unterhalten wird, sind die Kinder erfaßt. Bevor sie zur Schule gehen, werden sie behutsam der Erziehung entgegengeführt, die für den neuen deutschen Menschen notwendig ist. Dabei hat gerade der Grenzmark-Kindergarten eine be= sondere Aufgabe. Durch frühzeitige Pflege von Sitten und Gebräuchen und all der Dinge, die dem Kinde schon rein gefühlsmäßig begreifbar find, erhält es die Grundlage, auf der die Schule weiter arbeiten kann.

* Ein buntes, kribbelndes und krabbelndes Leben ist in diesen Kindergärten. Morgens bes ginnt es mit dem Zähnepuken. Jedes Kind hat seinen Aluminiumbecher und eine Zahnbürste. Zu dreißig, vierzig oder noch mehr, stehen die Becher auf einem Wandbrett und jeder hat sein Kennzeichen. Nicht etwa den Namen, - wer soll ihn denn schon lesen können ! Diese Sorge kommt noch früh genug. Eine Gans, ein Stuhl, ein Haus oder ein Baum, ein Vogel, ein Herz oder der Mond. Da finden sich die Kleinen sofort zurecht. Und auch am

Kleiderhaken findet sich dasselbe Merkmal, um Verwechslungen auszuschalten. Bei Tante Lilo Liselotte ist ja auch fürchterlich lang - sind sie gerade dabei, mit den Zahnbürsten im Mund herumzukutſchieren. Ge= sichter machen ſie dazu ! Hans pugt, wenn niemand zu ihm hinſieht, nur die zwei vorderſten Zähne ; das reicht seiner Meinung nach. Leider ist Tante Lilo nicht damit einverstanden. Sie hilft sogar beim Pußen. Bei anderen aber geht es viel schneller. Für sie ist es ſelbſtverſtändlich, daß sie ihre Zähne puhen müſſen, obwohl sie es von zu Hause her bestimmt nicht kennen. Draußen liegt Schnee und den Kreisamtsleiter in einen Schneemann zu verwandeln, ist eine Sache, zu der man nicht oft so gute Ge= legenheit hat. Es iſt ja ein etwas ungleicher Kampf, so rund dreißig „ Mann“ gegen einen ; aber schön ist das, wunderschön sogar. Beim Abschied fragt auch schnell noch einer der Jungen, wann wir wiederfämen ; denn heute hätte er nicht richtig werfen können, weil der eine Finger verbunden sei. * Tante Erika hat ihr Reich am anderen Ende des Kreises aufgeschlagen. Es ist bereits Abend als wir eintreffen und ihre Schüßlinge sind längst daheim. Aber das macht nichts ; Tante Erika kann dafür beſſer erzählen . Übrigens sind diese Tanten zu jung für eine „ Tante“, meiſt alle gerade so um zwanzig herum. Nebenbei sind sie noch im BDM. führend tätig. So eine Kindergärtnerin muß wie eine NS.-Gemeindeschwester der gute Geist in der Gemeinde sein, auch wenn es Widerstände von allen Seiten gibt. Tante Erika hat es am Anfang nicht leicht gehabt. Es dauert immer eine Weile, bis alle Gegensätze ausgeglichen sind. Dann aber führt es zu einer Zusammenarbeit, die, wie hier, weit über den Rahmen eines Kindergartens hinausgeht und in die einzelnen Fa-

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REK Folge 53 milien hineingreift. Da sind die Mütterabende, die alle vierzehn Tage in den Räumen des Kindergartens stattfinden. Dann ſizen die Mütter auf den Plähen ihrer Kinder und lernen die Lieder, die die kleinen Leute brauchen die So Mütter auch lernen. daheim nicht dabeizustehen, ohne mitsingen zu können. Eine überaus fruchtbare Gemeinschaft gestaltet sich so, besonders deshalb, weil Tante Erika auch die verschiedenen Jungmädelschaften in der ganzen Umgebung führt. Das bedeutet natürlich eine wesentliche Vertiefung der ganzen Arbeit, weil nicht eine Vielzahl verschiedener Kräfte an den Kindern herumformt, sondern nur ein Mensch, der sich das Vertrauen der Eltern gewonnen hat. * Tante Gerda hat ihren Kindergarten wieder in einem anderen Zipfel aufgeschlagen . Ohne Auto kommt man auch nicht so schnell zu ihr hin. Ihre Kinder sind so bei der Arbeit, daß unser Kommen gar keinen Eindruck auf sie macht, kaum, daß sie einmal flüchtig von ihren Bauklögen oder Puppen aufsehen. Die Mädel spielen gerade „ Schwester Hildegard“, das ist nämlich die NS. -Schweſter im Ort. Sie besucht gerade eine kranke Puppe , damit sie wieder gesund werden soll. Ein kleiner Steppke baut sich vor meinem Photoapparat auf. „ Wie geht das?“ will er unbedingt wiſſen. Daß man dabei auf einen Knopf drückt, glaubt er mir nicht. Aber einmal, als ich nicht hinsehe, drückt er doch schnell irgendwo und ausgerechnet auf den Auslöser. Darüber erschridt er so, daß er sofort Reißaus nimmt und dabei über zwei Duhend Beine stolpert und mitten in eine Burg hineinfällt, die ein anderer gerade kunſtvoll aufgebaut hat. Das gibt natürlich eine ,,Auseinandersehung" . Als Tante Gerda aber schlichten will, lachen die Tröpfe vergnügt in Den Tag und bauen miteinander die Burg wieder auf, als wenn nichts gewesen wäre. Später dann, als die Kinder zum Essen nach Hause gegangen sind, erzählt die Kindergärt-

5. März 1937

Wie würdeſt du handeln? NSK Am Fahrkartenschalter des großen Fernbahnhofes ſtehen viele Reiſende. ,,Macht 14,90 RM. ", bemerkt der Schalterbeamte gerade zu einem gutgekleideten jüngeren Mann und fügt hinzu : ,,Darf ich Ihnen eine Spendenkarte des Winterhilfswerks anbieten ? Koſtet 10 Pfennig". Ohne weiteres Nachdenken antwortet der Gefragte nur kurz : „ Nein“, ich habe nur eine Fahrkarte verlangt !" Er nimmt seine Fahrkarte und seinen Groschen und entfernt sich. Dem Schalterbeamten zuckt es im Gesicht ; doch er entgegnet nichts, ſondern wendet sich dem nächsten zu. ,,Eins dritter, nach Glückstadt“, verlangt dieser und fügt hinzu : „ Und dann geben Sie mir bitte eine Spendenkarte, vielleicht eine, die ich noch nicht habe. Mein Junge sammelt die Karten. Er würde sich sehr freuen !" Dabei lächelt er, und auch der Schalterbeamte freut sich. Er weiß jezt, daß sein freiwilliger Einſatz für das WHW. doch nicht vergebens iſt. - Nur muß er sich oftmals wundern, daß es Menschen gibt, die sich weigern , einen Groschen für das WHW. zu opfern. ,,Wie würdest du handeln, Volksgenosse? La.

nerin von ihnen , von ihrer Arbeit überhaupt. Und man weiß, daß auch bei ihr die Kinder in den richtigen Händen sind , daß hier ſchon das in die Kinder hineingepflanzt wird, was sie später zu geraden Menschen machen soll, die im Leben ihren Mann ſtehen , gleich auf welchen Plaz sie das Schicksal einmal stellen wird. Und man denkt an seine eigene Kindergartenzeit zurück, wo man immer nur schön artig zu sein hatte und aufpaſſen mußte, daß der Anzug nicht schmutzig wurde. Warum hat es solche Kindergärten wie diese hier nicht schon damals K. H. E. gegeben ?

Das ganze Bolk hilft mit !

Keiner schließt sich aus Die Postbeamten im Gau Mainfranken in der NSV. NSK Der Gau Mainfranken führte Ende vorigen Jahres eine große Mitgliederwerbung zur NSV. durch. Der Aufruf des Gauleiters Dr. Hellmuth lautete: ,,Der Gau Mainfranken muß den Durchschnitt von 20 v H. erreichen."

Gauamtsleiter Dr. Ulrich setzte durch die Tat die Forderung des Gauleiters in die Wirklichkeit um . Die gesamte Organisation der NSV., vom Blockwalter und Helfer bis hinauf zum Gauamtsleiter, wurde für dieses Ziel eingesezt. Eine ungeheure Arbeit war zu be= wältigen ; denn die anderen Aufgaben, die durch das Winterhilfswerk noch gewaltig gestiegen waren, durften darunter nicht leiden. So

hatten die Helfer keine ruhige Stunde, ständig waren sie unterwegs, um auch den letten Haushalt des Gaues zur NSV. zu bringen. Auch der gesamte Parteiapparat stellte sich mit allen Gliederungen zur Verfügung, ebenso warben Schulen und die Hitlerjugend . So war es kein Wunder, daß schon in verhältnismäßig kurzer Zeit das gesteckte Ziel erreicht, ja überschritten wurde. Eine Meldung verdient in diesem Zusammenhang besondere Beachtung, denn sie zeigt, wie vorbildlich sich alle Gliederungen und Verbände in den Dienst der Werbung gestellt haben. Der Fachschaftsleiter der Reichspost konnte so melden, daß sämtliche Postbeamten und Angestellten, vom Postbotenjungen bis zum Präsidenten des Gaubereiches, das sich mit dem Reichspostdirektionsbezirk Würzburg deckt, geschlossen Mitglieder der NSV. ſind. Das gesteckte Ziel wurde schnell erreicht, aber damit ist keine Ruhe eingekehrt. Noch immer geht die Werbung, wenn auch in verhaltenem

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NSK Folge 53 Maße weiter, bis jeder Volksgenoſſe, der in Verdienst steht, Mitglied der RSV ist. Dr. M.

Briefmarkenaktion in Ostpreußen NSK In diesen Tagen stattete der Funkwagen des Reichssenders Königsberg der Finanzverwaltung des WHW. in Königsberg , Giesebrechtstraße, einen Besuch ab. Die große Briefmarkensammelaktion, die nun schon seit fast drei Monaten vom Winterhilfswerk Ost = preußen in Gang gesezt wurde, hat ſtark von sich reden gemacht. Die Männer des Reichsfenders Königsberg , die sich immer in vorbildlicher Weise in den Dienst des WHW. und der NSV. stellten, konnten nun bei ihrem Besuch sehr interessante Feststellungen aufnehmen. Nicht nur aus Deutschland , sondern aus allen Ländern der Erde laufen täglich ungefähr 50 000 Briefmarken bei der Sammelstelle in

5. März 1937 Die Finanzverwaltung Königsberg ein. des WHW., die sich selbst in den letzten Wochen große Kenntnisse auf dem Gebiete des Brief= markensammelns angeeignet hat, wird in ihrer Arbeit von einer großen Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützt. Jeder Briefmarkensammler, der die Arbeiten gesehen hat, fann an dem fachmännischen Lösen, Sortieren und Aufkleben der Briefmarken seine helle Freude haben. In unzähligen Kartons werden die Marken in den bekannten durchsichtigen Tüten laufend nach den Nummern des neuesten Katalogs ges ordnet abgelegt. Serienweise werden sie dann in kleinen Briefmarkenbüchern aufgeklebt, mit der Katalognummer und dem Preise versehen und so für den Verkauf fertiggemacht. Heute sind schon ganze Regale mit so geordneten Briefmarken gefüllt und können jederzeit von interessierten Sammlern eingesehen werden. So leistet die kleine unscheinbare Briefmarke dem deutschen Winterhilfswerk einen großen F. B. Dienst.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

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Politische Leiter am Werkplat der Schaffenden Kurhessens Werk-Ehrendienst beginnt NSK Kassel, 5. März. Der Gauleiter von Kurhessen, Pg. Weinrich , erließ zu Weihnachten 1936 einen Aufruf an sämtliche hauptamtlichen Politischen Leiter der Partei sowie an die Führer und Führerinnen der Gliederungen und angeschlos= jenen Verbände, sich für die Dauer von acht Tagen ehrenamtlich für die Arbeit an einem kurhessischen Werkplag zur Verfügung zu stellen. Durch diese Maßnahme ſoll dem abzulösenden Arbeitskameraden ein zusäglicher bezahlter Urlaub ermöglicht werden, den er mit KdF. im Gau verbringen kann. Über 1000 führende Männer und Frauen aus der Bewegung des Gaues Kurhessen haben sich bereits bei freier Wahl des Arbeitsplatzes zu diesem Werkehrendienſt gemeldet. Die Vorarbeiten sind jezt soweit abgeschlossen, daß am Montag, 8. März , bereits 80 Arbeitskameradinnen und Arbeitskameraden durch litische Leiter von ihrem Werkplak für die Dauer von acht Tagen abgelöst und ihre Urlaubsfahrt antreten können.

Steuerberatung und freiberufliche Rechtswahrer NSK Berlin, 5. März. Neben den NS.- Rechtsbetreuungsstellen be stehen die Rechtsberatungsstellen der DAF. Beide Einrichtungen ergänzen sich in ihren Aufgaben und arbeiten eng zusammen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. In diesem Zusammenhang weist der Reichswalter des Nationalsozialiſtiſchen Rechtswahrerbundes darauf hin, daß zwischen der Deutschen Arbeitsfront und dem Reichsrechtsamt der NSDAP . , Amt für Rechtsbetreuung, seit 1934 ein Abkommen besteht, nach dem sich der Aufgabenkreis der Rechtsberatungsstellen der DAF. auf das Gebiet des Arbeitsrechts und des Sozialversicherungsrechts beschränkt, und im übrigen die rechtsuchenden Volksgenossen, soweit sie bemittelt sind, an einen deutschen Rechtsanwalt, soweit sie unbemittelt sind, an die zuständige NS.Rechtsbetreuungsstelle zu verweisen sind. An= dererseits ist den berufsständischen Organisationen nach den Bestimmungen des die Rechtsberatung regelnden Gesetzes vom 13. Dezem ber 1935 auch die Steuerberatung im

Drud : R Müller & Sohn AG

5. März 1937

Rahmen ihres eigentlichen Aufgabengebietes gestattet. Hierdurch wird aber selbstverständlich die Betätigung der im NS.- Rechtswahrerbund zusammengeschlossenen freien Berufe der und Rechtsanwälte, Wirtschaftstreuhänder Rechtsbeistände auf dem von ihnen beruflich zu betreuenden Gebiet der Rechts- und Steuer'beratung in feiner Weise beeinträchtigt.

Stimmen des Auslands

Auf Volkszerstörung eingeſtellt Ein rumänischer Gelehrter über das Judentum NSK Die " Czernowizer Deutsche Tagespoſt“, Czernowik. berichtet in einer Nummer aus Brasvo, daß dort der prominente Vertreter des rumänischen Geisteslebens, Univerſitätsprofeſſor Nae Ionescu aus Bukarest, der als scharfer Logiker bekannt ſei , vor einer großen Zuhörerschaft einen Vortrag über das Thema „ Volkstum und jüdiſch-übervölkiſcher Kommunismus“ gehalten habe. Der Vortragende wandte sich charf gegen den Kommunismus. Schonungslos enthüllte er die geſchloſſene Anteilnahme des Judentums an der Weltbolſchewiſierung und erklärte, daß das Judentum aufs Nomadische und das Volkszerstörende e ina estellt ſei. Aus diesem Grunde trete es für die kommuniſtiſche Lehre ein. Europa ſolle für die Pläne der Sowjets durch den zerstörenden jüdischen Kommunistengeist in Brand gesekt werden. Moskau wirbt weiter Söldner Werbezentrale in der Slowakei ausgehoben NSK Einer Melduna aus Preßburg zufolge , wurde dort von Polizeibeamten das Sekretariat der Kommunistischen Partei ſowie die Schriftleitung des kommuniſtiſchen Blattes „ Slovenſke Zveſti“ gründlich durchſucht. Man konnte zahlreiches Material beschlagnahmen . Die Polizei hatte in Erfahrung gebracht, daß sich die Zentrale der in der Slowakei tätigen Werber für die spanischen Bolschewisten noch immer im Sekretariat der Kommunistischen Partei in Preßburg befinde und daß in den nächsten Tagen neue Transporte abgehen sollten . Das vor kurzem erlaſſene Freiwilligenverbot ſollte dadurch umgangen werden , indem man den Geworbenen, meist Arbeitslosen. Ausweise ausstelle, daß sie in Frankreich Arbeit bekommen.

Zweigniederlafſung Berlin Berlin SW 68 Zimmeritraße 88

Rationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtani drift der Schriftlettung: Berlin SW 68, Zimmerftr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Trang Cher Fachf., 6. m.· b. H., Zentralverlag der NSTUP., München Berlin tland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach 31mmer Brake 88. :lin (Boftichedkonto Berlin 4454) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreist. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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Bugenderzieher

Moskau -

Moralische Verkommenheit in höchfter Potenz - Verbrechen als Ideal der Zugend einem Prozeßbericht – Bolschewismus in Reinkultur

NSK In der Sowjetzeitung ,,Bolschewiteskaja Petschatj“ hat kürzlich mit für ihn wohl peinlicher Offenheit ein ganz Schlauer festgestellt, daß ,,die Gerichtschronik aus den Spalten russiſcher Zeitungen verschwunden ist und nur sehr selten Prozeßberichte erscheinen, und auch nur dann bei Prozessen, von denen man sagt, daß sie nicht verschwiegen werden können ! " So wird der sowjetrussische Zeitungsleser sich in diesen Tagen erstaunt die Augen gerieben haben, als er in den Spalten seiner Zeitung einen Bericht über eine Gerichtsverhandlung entdeďte, der für ihn ein sehr ungewohnter Anblick ist. Bei diesem Prozeß handelt es sich eben um einen jener Prozeſſe, „ von denen man sagt, daß fie nicht verschwiegen werden können". Der trau rige Held dieſes Prozeſſes ist ein 15jähriger Knabe, der angeklagt ist, seine Mutter ermordet zu haben. Trotzdem nimmt diese furchtbare Tat in einem Lande nicht sehr wunder, das den traurigen Rekord aufstellen konnte, die größte Zahl Verbrecher heranjugendlicher gezüchtet zu haben. Sie nimmt deshalb nicht weiter wunder, weil die bolſchewiſtiſche Jugendführung planmäßig und systematisch jedes Gefühl für ideale Werte in den Jugendlichen abtötet , alle Sittlichkeitsbegriffe, wie Glaube, Gehorsam und Vertrauen, aus ihren Herzen reißt und sie durch ein bolschewistisches „Freiheitsbewußtsein“, sprich Autoritätslosigkeit, Ungehorsam und Zügellosigkeit, erſezt. Der Begriff der Besprisornie ist auch außer= halb der Sowjetunion weit bekannt. Man weiß, daß Besprisornie die obdachlosen Kinder bes zeichnet, die verwahrlost und unbeaufsichtigt durch Dörfer und Städte der Sowjetunion ziehen, man weiß von ihnen auch, daß sie von Diebstählen und überfällen leben, ahnt aber dennoch nicht, in welchem Maße sich die Kriminalität in der Sowjetunion aus den Reihen dieser vagabundierenden Kinder rekrutiert, die eine typisch bolschewistische Erscheinung ist und in keinem Lande ihresgleichen hat.

Hinter

Die Tatsache, daß die Sowjetregierung für minderjährige Kinder im Alter von zwölf Jahren aufwärts die Todesstrafe eingeführt hat, spricht deutlicher als alles andere für das überhandnehmen des Verbrechertums Jugendlicher, gegen das der bolschewistische Staat machtlos ist, weil die Ursache in ihm selbst liegt. Eine ebenso deutliche Sprache sprechen die Er gebnisse der Razzien , die in der Sowjetunion auf verwahrloſte Kinder unternommen wurden, wobei allein in Leningrad unter den Festgenommenen sich 21 Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren befanden, die wegen Mor = des von der Polizei gesucht wurden. Diese erschreckenden Tatsachen sind keine Zufälligkeiten und kommen nicht von ungefähr, sondern sie haben eine wohlbegründete Ursache und einen tiefliegenden Grund. Dieſer Grund liegt nicht nur im völligen Fehlen einer Erziehung und Führung, die darauf gerichtet ist, in den Jugendlichen den sittlichen Charakter und moralischen Halt heranzubilden, sondern er liegt vielmehr in einer Jugendführung , die die Zersezung aller moralischen Werte anstrebt und in den Jugendlichen einen Zynismus ausbildet, der sie in ihrer Auffässigkeit gegen jede Art von Autorität, zu der fie diese Erziehung" anhält, zu allem befähigt. Ein anderes sehr wesentliches Moment, das bei der jugendlichen Kriminalität mitspielt, ist die freie Liebe in der Sowjetunion, wo die freien Ehen" nicht registriert zu wer den brauchen und von jedermann jederzeit ge= löst werden können. Sechs bis sieben Millionen Kinder, die in der Sowjetunion in Kinderheimen erzogen werden, find solche traurige Opfer zerrütteter Ehen. Die Eindrücke, die all die häßlichen und widerwärtigen Familienszenen bei diesen Kindern hinterlassen und sich auf das empfindsame Gemüt legen, sind oftmals richtunggebend und bestimmend für die weitere Entwicklung dieser Kinder. Dieſe erſten Eindrücke in einer verdorbenen sittlichen Atmosphäre haben sich bei den heranwachsenden Jugendlichen um so fluchwürdiger ausgewirkt,

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NSK Folge 54 als diese Beiſpiele ſie dazu verführten, in der Gemeinschaft von Altersgenossen es den Erwachsenen gleich zu tun. Dies hat zur Folge, daß in manchen Schulen die Jungen und Mädel der älteren Klaſſen durchweg mit Geschlechtstrantheit behaftet sind. Die Komsomolskaja Prawda“ berichtet, daß sich in einem kommunistischen Jugendbund minderjährige Kinder, Schüler und Schülerinnen, an den Abenden zu Saufgelagen versammeln, bei denen die abscheulichsten und skandalösesten Sachen an der Tagesordnung sind. Wenn auch den Kenner der sittlichen und moralischen Verkommenheit der sowjetischen Jugendlichen der Moskauer Muttermord auch ihn als weil er nicht wundernimmt, Folgeerscheinung zwangsläufige bolschewistischer Jugenderziehung wertet, so mag für ihn doch die Stellungnahme der Sowjetpresse zu diesem Prozeß sehr aufschlußreich sein. Wir erinnern uns noch gut an unsere Syſtempreſſe unseligen Angedenkens, als die Blätter sämtlicher salonbolschewistischer Schattierungen die verwerflichsten und unmenschlichsten Verbrechen zu entschuldigen suchten und für die Die leidenschaftlich eintraten. Verbrecher Sowjetpresse geht hier noch einen Schritt weiter und beschuldigt mit den berühmten „nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuld" darüber hinaus noch die Eltern des jugendlichen Mörders. Da kann man in eine Moskauer Zeitung den Niederschlag dieser widerwärtigen Einstellung in folgenden Zeilen finden: ,,Der 15jährige Wladimir Linkin hatte niemanden, der sich ernstlich um seine Erziehung kümmerte, denn der Vater war von früh bis abends außer dem Hauſe und hatte sich nie für ihn interessiert. Die Mutter verwöhnte ihn mit jener Affenliebe, die so häufig die Kinder verdirbt sie nannte ihn ſtets nur ,,mein Baby“. Danach hatte also der Vater des Mörders durch seine dienstliche Inanspruchnahme den Kern zu dem Mord seines Sohnes gelegt, und die Mutter hat diesen Mord geradezu dadurch heraufbeschworen, daß sie ihren Sohn verwöhnte, womit sie ihn vollends verdarb. Die Hauptschuld aber trifft die Mutter nach Anficht des Blattes dadurch, daß sie ihren Sohn „mein Baby“ nannte, womit der Mord unvermeidlich wurde. Mehr weiß das Blatt der Mutter auch nicht zur Last zu legen. Sie fügt aber folgenden beinahe heiteren Sah hinzu : „Durch die Lektüre zersetzender Schundliteratur, die aus der vorrevolutionären Zeit erhalten blieb und ihm in die Hände geriet, beschloß Wladimir, sein Vaterhaus zu ver= laſſen und Bandit zu werden." Wir glauben allerdings, daß die noch so zersezende Schundliteratur der vorrevolutionären Zeit" dem Knaben nicht soviel geschadet hätte, wenn er nicht in einem Lande aufwachsen müßte, in dem die Ideologie der herrschenden Partei eine Ideologie der Zersetzung ist und die gesamte Presse die zersekendste Lektüre darstellt, die man sich denken kann . Im übrigen hat die Form der neuen kommunistischen Jugendgemeinschaft mit ihren „ Saufgelagen, wo die abscheulichsten und skandalösesten Sachen

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6. März 1937 vorkommen“, für den jungen Menschen Ver= suchungen, die vielmehr geeignet sind, ihn auf die abschüssige Bahn zu bringen, als es jemals die Lektüre zu tun vermag. Sie hätte niemals den Kern zu einem Mord legen können, wenn wicht die Welt außerhalb seines Elternhauſes - das „ trok" der Affenliebe der Mutter und dem Kosenamen „ mein Baby", das wohl noch das beste in seinem Leben war —, wenn nicht diese Welt, die ein geistiges Banditentum unter den Jugendlichen heranbildet und orga= nisiert, das sich kommunistische Jugenderziehung nennt, diesen Mord psychologisch vorbereitet hätte. Der jugendliche Mörder sagte bei seiner Bernehmung aus, " wenn man Bandit werden will, so muß man jemanden ermorden." Damit sprach er die Sehnsucht jener jugendlichen Verbrecherwelt aus, die in kommunistischen Jugendund Gottlosengruppen organisiert ist, die die Kirchen stürmt, Geistliche niederschlägt, stiehlt, Überfälle verübt, plündert und mordet und dabei nicht einmal vor dem Muttermord zurückschreckt, wenn es gilt, sich einem echten Ban= ditentum würdig zu erweisen. v. Wr.

Stimme des Auslands

Volk im Elend — Volk im Glück Südafrikanischer Gelehrter vergleicht Rußland und Deutſchland NSK In großer Aufmachung bringt die in Kapstadt erscheinende Zeitung „The Truth" Ertlärungen des füdafrikanischen Gelehrten, Professor 3. J. Rousseau von dem Rhodess Universitäts-College in Grahamstown nach seiner Rückkehr von einer europäischen Reise. Profeffor Rousseau verglich die Verhältnisse in Rußland und Deutschland und stellte wa. fest: ,,Rußland ist tatsächlich heute eine wunderbare Fassade. Wir hören nur von der großen Arbeit, die dort geleistet wird. Man pricht aber nicht von der ungeheuren Armut vieler Menschen. Der Kommunismus hat das Problem der Armut nicht gelöst. In vielen Häusern sind die Leute so arm, daß sie 3eitungen als Fenstervorhänge verwenden. Der Schmus in den kleineren Straßen Mostaus ist entseglich. Was für eine Freude", so fährt der südafrikanische Gelehrte fort,,,war es, all das, was ich in Rußland sah, zu verlassen, und die Sauberkeit , die in Deutschland herrscht, fennenzulernen. Die gewaltige nationale Einig feit in Deutschland ist offenbar. Das nationale Leben des Landes hat einen neuen Pulsschlag, seit Hitler zur Macht kam. Der Besucher empfindet zB., daß der Rundfunk und die künstle rische Arbeit in Einklang mit der Seele des Volkes stehen. Die Theaterund Opernhäuser sind jeden Abend überfüllt. Die deutsche Jugendbewegung betont besonders die Sauberkeit und Fröhlichkeit des Landes ; vor allem bemerkenswert ist, daß man bei der Jugend für den Wert und die Würde der Handarbeit Verständnis erweckt. Deutschland ist nicht aggressiv. Es wünscht vor allem ehrliche Freundschaft mit England, und dieser Wunsch wird nur übertroffen durch den Haß, den man gegen den Kommunismus hegt. Die Deutschen haben eine kommunistische Revolution. durchgemacht."

NEK Folge 54

Der Kniefall

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der Volksfront

Die Hintergründe der Fehlspekulation - Der verkaufte Sozialismus

NSK Die bekannten Beschlüſſe des franzöfischen Ministerrats sind die schwerste Niederlage Leon Blums und der Volksfront, die sich dem Kapitalismus ergeben hat. In diesem Augenblick ist der Hinweis auf die Hintergründe des neuen Experiments einer ,,Ver= söhnung mit dem Kleinbürgertum und den 200 Familien" wesentlich. Das Sensationellſte an den Maßnahmen des Ministerpräsidenten ist sozialistischen der die Aufgabe Linie , der er selbst wie auch sein Finanzminister Auriol unter dem Stichwort ,,Kon= junkturpolitik“ eine spezifische Prägung zu geben versuchte. Einige Monate nach dem Eingriff der Volksfrontregierung in die französische Wä h rung ist schon ein Urteil über das Experiment gesprochen worden, nachdem die Tendenz an der Bank von Frankreich hinsichtlich der Ergeb misse schon recht pessimistisch war. Ofiziell wollte man natürlich nichts von einer Fehlspeku = lation" wissen, von der bestimmte Finanzexperten seit Monaten ungeschminkt redeten. So hatten die letzten Erörterungen über eine internationale Stabilisierung und die allgemeinen Schwierigkeiten der franzöfischen Finanzlage die Aufmerksamkeit auf die Abwertungsm a rge gelenkt, die dem Franten noch geblieben war. In bestimmten Kreisen verlautete, daß die französische Regierung ihre gewagte Finanzpolitik allein auf die absolute Zuversicht einer baldigen internationalen Stabilisierung ftüßte, von der man einen Sta= bilisierungsgewinn von etwa 19 Milliarden erwartete, der den Staat in die Lage versehen würde, etwa die Hälfte der durch Anleihen aufzubringenden Ausgaben zu decken. Solange aber eine solche Lösung nicht akut war, mußte sich das Schazamt mit anderen, in der Öffentlichkeit recht unpopulären Krücken, wie etwa mit der letzten kurzfristigen Anleihe bei England, behelfen. Es gab mannigfache Ursachen für die An= nahme, daß der Finanzminister Vincent Auriol und seine Kollegen während mehrerer Wochen ernsthaft eine neue Kursangleichung erörterten. Vor allem ließen die unverhältnismäßig hohen Breissteigerungen das Problem der Überbewertung des französischen Geldes gegenüber den angelsächsischen Ländern in den Vordergrund treten. Ferner ließ die Passivität des Außenhandels solche Gedanken auftommen, wenn man berücksichtigt, daß das Außenhandelsdefizit 1935 5,78 Milliarden Franken und 1936 9,478 Milliarden Franken betrug. Versuchte man, die kursierenden Abwertungstendenzen unter einem einheitlichen Gesichtspunkt zu betrachten, so gewann man den Eindruck, daß sich die Regierung ohne ihren Willen in einem Strudel bewegen mußte, in den sie sich vor einigen Monaten unversichtigerweise begeben hatte. Welche Ziele verfolgten die Schöpfer der Frantenabwertung im Oktober, und wie sah die tatsächliche Praxis bisher aus ? Die Konjunkturvorstellungen der Volksfront ver-

banden sich bei Herrn Vincent Auriol mit fol genden Erwartungen : Die Abwertung würde den Fabrikanten eine Erhöhung der Großhandelspreise bringen ; ihr Gewinn würde dadurch wachsen, daß die Herstellungskosten nicht in dem gleichen Ausmaß anziehen würden ; die Kaufkraft der Verbraucher würde durch eine energische Stabilisierung der . Einzelhandelspreise erhalten bleiben ; der französische Export würde durch die Herabsehung des Goldpreises gefördert wer den; der Fremdenverkehr würde ansteigen ; das ausgeführte und aufgespeicherte Fluchtkapital würde zurüctehren , was dem Staat wie den privaten Unternehmungen billigere Anleihen eröffnen , die Investierungen begünstigen und die gesamte Wirtschaft ankurbeln würde . Bei diesen Spekulationen vergaß man aber hier und da zu berücksichtigen, daß parallel zur Abwertung ja noch die 40-Stunden-Woche, die Sozialgesete und andere Maßnahmen liefen, deren Auswirkung auf die Preise sich früher oder später entscheidend zeigen mußte. Bedeutende französische Wirts schaftstheoretiker, wie Frédéric Jenny , die alle diese Faktoren zu berücksichtigen versuchten, haben in den letzten Wochen für die allernächste Zukunft eine neue tiefe Kluft zwischen der inneren und der internationalen Wirtschaft prophezeit. Ansteigen der Einzelhan = Das delspreise ist bisher noch nicht hinlänglich statistisch erfaßt worden, aber selbst der flüchtige Besucher Frankreichs konnte das Emportlettern der Preiſe fast täglich wahrnehmen. Im September betrug der Index für 34 Haushaltsartifel = 494 und stieg im November, dh. in zwei Monaten, auf 534, also um 8 vs. an. Die Großhandelspreise stiegen im gleichen Zeitabschnitt um 16 v5. Nach der französischen Statistik betrug der Generalinder für Großhandelspreise am 26. September des Vorjahres =3 = 404, dagegen Ende Dezember 1936 1 495 , was einer Steigerung von etwa 23 v H. gleichkommt. Da eine Abwertung um 30 vH. ungefähr einer Steigerung um 43 vs. entspricht, ist der Anstieg der Großhandelspreise in dieser Periode als mittelmäßig zu bezeichnen. Der Fremdenverkehr , welcher seiner= seits von den Einzelhandelspreisen stark ab= hängt, dürfte zwar etwas angestiegen sein, ebenfalls der sogenannte „ unsichtbare Export“, jedoch handelt es sich hier um nicht bemerkenswerte Zahlen. Darüber hin aus dürfte sich die ansteigende Preisturve auch in dieser Richtung bald hemmend auswirken, denn die Maßnahmen der Regierung Blums wandten sich ausschließlich gegen die ungerechtfertigte Verteuerung lebenswichtiger Bedarfs= artikel. Was die Rüdkehr des Kapitals betrifft, ohne die keine Verbesserung des Kredits,

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д.

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NSK Folge 54 teine Konversionsmöglichkeit und keine fühlbare Entlastung der öffentlichen Finanzen denkbar ist, so hat sich die Banque de France darüber naturgemäß in Schweigen gehüllt. Aber die Anzeichen, besonders die Anleihe politik , haben in den letzten Wochen doch recht deutlich gezeigt, daß die gehegten Erwartun gen sich bei weitem nicht erfüllt haben. Die Lage des Stabilisationsfonds iſt vier Monate nach der Abwertung als mittelmäßig zu bezeichnen gewesen, auf jeden Fall fiel sie sehr zurück, wenn man sie mit den Erfahrungen Großbritanniens (vor sechs Jahren), Belgiens (1935) und vor allem mit den jüngsten Ergebnissen Hollands und der Schweiz vergleicht. Wie steht es nun um die wirtschaftliche Wiederbelebung ? In den ersten Wochen, die der Abwertung folgten, wurde tatsächlich eine deutliche Belebung auf dem inneren Markt festgestellt, die der Ministerpräsident pro pagandistisch für seine Politik auszuwerten versuchte. Diese Aktivität erwies sich aber sehr bald als die Folge einer Kampfersprize ; Industrielle und Zwiſchenhändler, die nicht zu Unrecht einen weiteren Preisanstieg befürchten mußten, entschlossen sich zu einem unnatürlich starken Warenankauf. Dieſe Welle hat inzwischen an Intensität verloren, und schon jett verspürt man fühlbare Rückschläge. Wie es in den letten Monaten überhaupt um die gewünschte "" Prosperität“ stand, zeigte am eindringlichsten die Haltung der franzö sischen Renten. Auf Grund von Spekulationen wurde vorübergehend ein Ansteigen dieser Werte festgestellt, die, wie man weiß, für den gesamten öffentlichen Kredit ausschlag, gebend find. Aber sehr bald setzte ein Zögern ein, und die meisten Renten verloren wieder an Terrain. Vor dem 5. März 1937 befanden fie fich zum großen Teil auf einem Niveau, das unter dem ohnehin recht tiefen des Vorjahres stand. Berücksichtigt man alle angeführten Faktoren, fo fommt man unschwer zu dem Ergebnis, daß die finanzielle Operation des Septembers Frankreich kein Gefühl der Entspan =

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nung bringen konnte, und die allgemeine Ge fundung, die im Gefolge der Abwertungen in einzelnen anderen Ländern festgestellt wurde, hier nicht empfunden wird. Frédéric Jenny hat dafür zahlreiche technische und fiskale, politische und psychologische Gründe angeführt. Weder die Preisentwidlung noch die Kaden pitalbewegung entsprachen Erwartungen der für die Abwertung vers antwortlichen Politiker. Die Preise, selbst die Großhandelspreise, stiegen in einem Ausmaß an, wie man es nicht vorausgesehen hatte ; da sich dieser Anstieg auch auf dem Rohstoffmarkt bemerkbar machte, wurde dadurch der beabsichtigte Mehrgewinn für die Industrie illusorisch; von den Sozialgesehen soll in diesem Zusammenhang erst gar nicht gesprochen werden. Das unnatürlich rasche Ander Einzelhandelspreise , wachsen deren Opfer die kleinen Verbraucher find, spiegelte sich in einer unverkennbaren Erbitterung breiter Mittelstandsschichten. Da tein fichtbarer Einfluß des ausgeführten Kapitals zu verzeichnen war, konnte auch keine entschei= dende Verbesserung des Kredits erwartet werden. Und so erwies sich also die ganze Abwertung als ein Schlag ins Wasser, als ein großer Irrtum , der darin bestand, daß man die Begriffe ,,Abwertung“ und „Kaufkraftpolitik“ miteinander zu kombinieren versuchte. Der Staat hatte die Wirtschaftspolitik des Budgets vers laſſen und die Ausgaben so stark erhöht, daß der Zwang zur Anleihe für den Tresor nach der Abwertung größer als vordem war. Nach den Maßnahmen des 5. März stellt sich für das französische Volk, das in seiner Ge samtheit unmittelbar an der finanziellen Umstellung der Regierung intereſſiert ist, die Frage, ob das Kabinett nunmehr der schier unüberwindlichen Finanzschwierigkeiten Herr werden wird. Grundsäglich glauben wir auch jetzt noch nicht an eine wirkliche Entspannung, da wir die Wurzel des übels von jeher nicht in einer bestimmten Methode, sondern im allgemeinen Vertrauensmangel erblickt haben. Sch.-B.

Das Zwiſchenſemeſter Mehr Diplomingenieure im Jahre 1937 – Die Auswirkung der Neuregelung an den Hochſchulen Von Gaudozentenbundführer Dr.-Ing . W. Willing NSK Vor der Einführung der allgemeinen Wehr- und Arbeitsdienstpflicht konnte der Abiturient nach Ablegung des Abiturs zu Ostern nach einer halbjährigen Pflichtpraxis im Wintersemester mit dem Studium be ginnen. Diese Regelung hat lange Bestand ge= habt ; sie war jedoch nicht für alle Studenten von Vorteil, da nicht für alle Fachrichtungen vor dem Studium sechs Monate Pflichtpraxis gefordert wurden. Die Einführung der Arbeitsdienstpflicht machte nun eine Verlegung des Studienbeginns auf das Sommersemester

erforderlich, da der Abiturient jezt von Ostern bis zum Oktober ſeiner Arbeitsdienstpflicht nachkam , von Oktober bis zum Frühjahr praktiſch arbeitete und also erst dann (im Sommersemester) mit dem Studium beginnen konnte. Die notwendig gewordene Verlegung des Studienbeginns auf das Sommersemester ist bereits vor einigen Wochen verkündet worden. Dadurch entstanden aber weitere Probleme, die nicht weniger schwerwiegend waren, da an den Technischen Hochschulen die Vorlesungen und Übungen nicht in jedem Semester neu, son-

RSK Folge 54 dern jeweils nur im Sommer oder im Wintersemester gelesen werden. Es wurde also immer nur jeweils das 1., 3., 5. und 7. Se= mester im Winter, das 2., 4., 6. und 8. Se= mester im Sommer gelesen. Für diejenigen, die bereits ein oder mehrere Semester belegt hatten, mußte die alte Ordnung beibehalten werden, da sie sonst ein Semester verloren hätten. Für die im Sommersemester 1937 neu an die Hochschule Kommenden mußte aber das erste Studiensemester gelesen werden. Es hätte sich somit der unmögliche Zuſtand ergeben, daß bis 1940 hindurch in jedem Semester neben den üblichen Vorlesungen auch noch die aus einem anderen Semester hätten gelesen werden müſſen ; also zB. hätte im Sommersemester 1937 gelesen werden müſſen das 1. Semester für die Neuen, das 2., 4., 6. und 8. für die bereits an der Hochſchule befinde lichen Studenten. Im Wintersemester hätte gelesen werden müſſen das 2. , 3., 5., 7. Semester uſw. Bis zum Jahre 1940 hätte der behelfs = mäßige Zustand angedauert, ohne daß Klarheit eingetreten wäre. Die Technischen Hochschulen Berlin und München haben nach sorgfältiger Untersuchung aller sich ergebenden Schwierigkeiten Vorschläge für die Behebung dieser Schwierigkeiten gemacht und diese dem Reichs- und Preußischen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung Rust unterbreitet. Dieſer hat entsprechend den ihm unterbreiteten Vorschlägen am 3. März 1937 die Einführung eines Zwischensemesters angeordnet, das die Schwierig teiten löst und nicht nur für die Studenten , sondern darüber hinaus für die ganze deutsche Wirtschaft von außerordentlicher Bedeutung ist. Das Sommersemester 1937 wird um neun Tage verkürzt und läuft vom 1. April bis 21. Juni 1937. In die bisher vier Monate dauernden Sommerferien wird ein neues Se= mester, das Zwiſchenſemeſter, eingeschoben, und zwar auf die Zeit vom 2. August bis zum 16. Oktober 1937. Das Winterſemeſter beginnt statt am 1. erst am 11. November 1937. Die im Sommersemester zu erwartenden Neuaufnahmen werden im Zwischenfemester getätigt, und es wird in diesem Semester bereits in der neuen Ordnung gelesen, nämlich das 1., 3. , 5. und 7. Semeſter. Damit ist die Umstellung des Studienbeginns ohne weitere Übergangsmaßnahmen bereits bewerkstelligt . Der Gewinn dieses einmaligen Zwischensemesters liegt neben den sich damit ergebenden organisatorischen Vereinfachungen in der Tatsache, daß die bereits an der Hochschule Studierenden ein halbes Jahr früher mit ihrem Examen fertig werden und die Wirtschaft einen Jahrgang von DiplomIngenieuren ein halbes Jahr früher erhält. Hierin liegt ein ganz erheblicher Gewinn, da keinerlei Ausfälle eintreten und der verfrühte Studienabschluß der Examensemester sich für die Wirtschaft wie ein erhöhter Zugang von Ingenieuren auswirkt. Auf der Hochschultagung des Gaues Berlin des NSD.- Dozentenbundes hat fürzlich der Generaldirektor Dr. Bücher ausgeführt, daß die Technischen Hochschulen unter allen Umständen, für eine Vergrößerung des Nachwuchses Sorge tragen müßten, da bereits fühlbare Lüden in dem Ingenieurkorps nicht mehr durch den Nach-

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wuchs ausgefüllt werden fönnen. Im Laufe dieses Jahres noch können die Hochschulen der Wirtschaft eine wesentliche Sorge abnehmen, da viel mehr Diplomingenieure die Hochschule verlaſſen werden, als bisher anzunehmen war.

Zusammen mit dieser endgültigen Regelung des Studienbeginns ist eine allgemeine Rege= lung der vor dem Studium zu leiſten . dem Pflichtpraxis erfolgt , und zwar dergestalt, daß für die Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Maschineningenieurweſen, Elektroingenieurwesen, Schiff- und Schiffs= maschinenbau, Luftfahrtwesen, Bergbau und Hüttenkunde, Markscheidewesen sechs Monate Praxis vor dem Studium zu leisten sind. Ausgenommen von dieser Regelung sind nur die Fachrichtungen Mathematik, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaft. Für diese Fachrichtun gen können die Abiturienten sich daher im Sommersemester sowohl wie im Zwischenſemeſter einschreiben lassen. Gegenüber der bisherigen Regelung, die an den verschiedenen Hochschulen ganz verschiedene Praxis verlangte, bedeutet diese Regelung einen Fortschritt in Richtung auf eine Vereinheitlichung des Unterrichts an den deutschen technischen Hochschulen. Der Werdegang des Diplomingenieurs ist damit zeitlich eindeutig festgelegt. Ostern Abitur , bis Herbst Arbeitsdienst, dann eventuell zwei Jahre Wehrdienst. Vom Herbst bis zum Frühjahr ein halbes Jahr Pflichtpraxis. Im Sommersemester Beginn des Studiums . Ieder unnötige Zeitverlust ist damit ein für allemal ausge = schaltet. Bei Änderungen von derartiger Tragweite läßt sich nicht immer vermeiden, daß einzelne Härtefälle eintreten. Soweit sie diejenigen betreffen, die am 2. Auguſt mit dem Studium be= ginnen wollen und dann erst vier Monate Praris nachweisen können, ist bereits eine generelle Ausnahme gemacht worden. Diese Abiturienten können mit nur vier Monaten Praxis mit dem Studium beginnen. Soweit sich in einzelnen Fällen weitere Schwierigkeiten ergeben, empfiehlt es sich, eine Anfrage an die zuständige Hochschule zu richten . Den Anforderungen, die heute an die Technischen Hochschulen zu stellen sind, ist mit der Regelung des Studienbeginns und mit einer inneren Reform der Hochschulen bereits weitgehend Rechnung getragen worden. Es ist bereits fürzlich ausgeführt worden, daß das A1ter des fertigen Diplomingenieurs in Zukunft 25 bis 26 Jahre betragen wird. Mit diesem Erlaß wird für diejenigen Studenten, die durch die Umstellung Zeit ver loren haben , der Schaden wieder wettgemacht. Wenn auch für die Professoren und alle Angehö rigen der Hochschulen ein überaus arbeitsreiches Jahr die notwendige Folge sein wird, ist doch die Mehrarbeit durch den Gewinn , den Staat und Volk haben, reichlich aufgewogen. Dem guten Zusammenarbeiten der beteiligten Stellen ist eine schnelle Abhilfe und Erledigung der neuentstandenen Probleme zu danken und ein guter Schritt vorwärts getan in Richtung auf die Neugestaltung der Technischen Hochschulen zum Nuzen und Wohle der Gemeinschaft.

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Erziehung zur Familie Mehr Haushaltungsſchulen des BDM. - Es geht um mehr als hauswirtſchaftliche Befähigung - Keine neue Führerinnenſchule ohne Haushaltungsſchule

NSK Mit der Eröffnung der ersten 10 Haushaltungsschulen des BDM. wurde der Grundstein zu einer neuen Erziehung des Mädels zur Führung eines Haushaltes gelegt. Schon immer hatten sich die verschiedensten Stellen mit dieser Erziehung befaßt. So machten es ſich ua. auch die Pensionate, Töchterheime, konfessionelle und nicht konfesſionelle Haushaltungsschulen zur Aufgabe, diesem Ziel gerecht zu werden. Jedoch waren die Auswirkungen der Arbeit sehr verschiedene, und man konnte kaum von einer nach einheitlichen Grundsägen ausgerichteten Durchführung dieser Erziehungsarbeit sprechen, die um so notwendiger wurde, da der BDM. als die nationalsozialistische Mädelorganisation durch seine Erziehungsarbeit Haltung und Wesen des heutigen Mädels bestimmt hatte. So wurde die Beschaffung neuer Haushaltungsschulen, die dem Wesen des heutigen Mädels und dem Wunsch der Eltern nach einer nationalsozialistischen Erziehung entsprechen mußte, immer dringlicher. Im April des Vorjahres übernahm der BDM. auch diese Aufgabe, und seine ersten zehn Haushaltungsschulen waren in kürzester Zeit vollkommen besett. Schon nach einem halben Jahr häuften sich die Anmeldungen für das Schuljahr 1937/1938 derart, daß die Beschaffung neuer Haushaltungsschulen immer notwendiger wurde. So errichtete das Soziale Amt der Reichsjugendführung im Laufe des Vorjahres weitere 10 Schulen, die in den schönsten und gesündesten Teilen Deutschlands liegen. Auch sie sind bereits seit Januar d3. besetzt , und weit über 400 Anmeldungen fonnten nicht mehr berücksichtigt werden. Die Reichsreferentin Trude Bürkner umriß das neue Arbeitsgebiet des BDM. mit folgenden Worten : „ Unsere Mädel werden die Frauen von morgen ſein. Deshalb steht im Vordergrund unserer Arbeit die Erzie hung des Mädels zur Familie , und unsere Haushaltungsschulen stellen wir dieser Erziehung als Werkzeug zur Verfügung." Damit wurden Rahmen und Auswirkung der Schulen bestimmt. Die Erfassung des Mädels in einer Haushaltungsschule des BDM. bedeutet also nicht seine Befähigung zur hauswirtschaftlichen Arbeit schlechthin, sondern seine Erziehung zur Familie. Dieser Grundsay kennzeichnet diese Schulen und unterscheidet sie von allen anderen Einrichtungen, die sich um die

Erziehung und Befähigung des Mädels zur hauswirtschaftlichen Tätigkeit bemühen. Nur dem BDM. konnte es auch vorbehalten bleiben, eine neue Haushaltungsſchule zu schaffen und ihr sein Gepräge zu geben, denn sein Erzie= hungsziel und sein Gemeinschaftsleben find bindend für jede Mädelerziehung s arbeit im nationalsozialistischen Staat ge= worden. Jede Haushaltungsschule des BDM. ist auf die Forderungen aufgebaut, die Staat und Wirtschaft an die Frau stellt und stellen wird. Die Mädel werden nicht nur nach dem erfolg= reich abgeschlossenen Jahreskursus zur selbstän= digen Führung eines Haushaltes befähigt, sondern darüber hinaus werden sie zu nationalsozialistischem Denken und Handeln erzogen. So können dieſe Mädel, als die Frauen und Mütter von morgen, ihre Kinder wieder in das Gemeinschaftsleben des Volkes stellen, und den Forderungen, die Staat und Wirtschaft an sie stellen, werden sie mit politischem Verständnis gegenübertreten. Damit er füllt die Haushaltungsſchule des BDM. ihr Ziel und richtet das einzelne Mädel auf praktischem und weltanschaulichem Gebiet auf seine kommenden Aufgaben in der Familie aus. Der Erfolg dieses Arbeitsgebietes des BDM. war vorauszusehen. Die meisten der 16jährigen Mädel, die im April die Schule verlassen, sind schon vom BDM. erfaßt worden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß sie eine Haus= haltungsschule besuchen, die durch den BDM. ihr Gepräge erhalten hat, denn sein Gemeinschaftsleben, die Fest- und Feiergestaltung, Spiel, Sport, Volkstanz und Lied finden auch hier ihre Auswirkung. Die Lehrerinnenschaft kommt in den meisten Fällen schon aus der BDM.-Arbeit und erhält so das rechte Verhältnis zu ihren Schülerinnen . Die Beschaffung der Haushaltungsschulen

wird weiterhin im Vordergrund der BDM.Arbeit stehen. Ein wesentlicher Schritt dazu ist schon durch den Entschluß des BDM. getan worden, an jede neuzubauende Führe rinnenschule eine Haushaltungsschule anzugliedern . So wird sich die Anzahl dieser Schulen in nächster Zeit vergröBern, so daß im nächsten Jahr alle rechtzeitig eingegangenen Anmeldungen, die die Sozialabteilungen der Obergaue für das Schuljahr 1938/39 schon jezt entgegennehmen , berücksichtigt H. K. werden können.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

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Rationalſozialiſtiſche

Brief- und Drahtanfárift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerkr. 90, Ill. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Trang Cher ad l., 6. m. b. H., Bentralverlag der NSTUP., München Berlin rland : Cher.Berlag , Berlin SM 68, BimmerBrake 88. Alle Zahlungen find nach Je: lin (Bolichedlonto Berlin 4454) zu richten



NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtiuhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sändermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Nitgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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Der

Vartei -Korreſpondenz

Weltfeind

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am Pranger

Schulbeiſpiel der Moskauer Weltrevolutionstaktik – Der brasilianische Bolſchewiftenprozeß - Der rote Griff nach Südamerika – Wird ein Exempel ſtatuiert? NSK Vor dem Sondergericht in Rio de Janeiro wird jezt der große Prozeß gegen etwa 40 Rädelsführer des bolschewiſtischen Aufstandes vom 27. November 1933 geführt. Es war den Moskauern Heßern damals gelungen, das dritte Infanterie-Regiment in der Hauptstadt und die militärische Fliegerſchule zur Me uterei zu bewegen, und in den Nordprovinzen kam es zu offenen Kämpfen. Nur dank dem Umstande, daß die brasilianische Zentralregierung rechtzeitig vom Komplott erfahren und bligartig durchgreifen konnte, ge= lang es, die Revolte im Keim zu ersticken und die Anführer, unter ihnen einige Sowjetrussen , zu verhaften. Aus den beschlagnahmten Dokumenten erwies es sich dann, wie der Staatssekretär für öffentliche Sicherheit erklärte, daß den sowjetrussischen Agenten vorgeschrieben worden war, sich hinter liberalen und antifaschistischen Losungen zu tarnen. Antifaschistische Ligen sollten gegründet und möglichst viel Mostauer Vertrauensmänner und Juden sollten unauffällig in führende Stellen in dieſen Ligen geschoben werden. In den Staaten, die dazu neigten, wie zB. in Sao Paolo, sollten se pa = tatistische Bestrebungen gefördert wer= den, während man in Rio de Janeiro gegen die autonomen Forderungen scharf machte. Schließlich wurden die besten kommunistischen Agenten in die Garnisonen verteilt, um unter den Soldaten und Offizieren gegen den Einfluß des fremden Kapitals in Brasilien zu heten und Unzufries denheit zu säen. Endlich sollte in London und in Neuport eine Panik in brasilianischen Werten entfacht werden, ein Plan, für den einige jüdiſche Bankiers gewonnen worden waren. Die sogenannte Allianza libertadora, von denen den meisten Mitgliedern wohl gar nicht bewußt war, daß fie als kommunistischer Vorspann dienen sollte, war zur Teilnahme an dem Aufruhr gewonnen worden. Es ging so weit, daß ein von den Kommunisten gewonnener General, Heroclino Cascardo, ge=

meinsam mit dem brasilianischen Kommunisten führer und Kominternmitglied Luiz Carlos Prestes einen Aufruf unterschrieb, in dem die Brafilianer aufgefordert wurden, ein Beiſpiel am „ Staate der Freiheit“ , dh. an Sowjetrußland, zu nehmen und sich in Waffen gegen die Unterdrüder zu erheben. Die umfangreiche Anklageſchrift im bevorstehenden Prozeß umfaßt mehrere Seiten und liefert den unumstößlichen Beweis für Zersehungsdie unermüdliche arbeit Moskaus auf dem südameri tanischen Kontinent. Es zeigt sich, daß die damalige sowjetrussische Gesandtschaft in Uruguay unter Minkin den braßilianiſchen Verschwörern Geldmittel und Waffen lieferte. An der Spike standen neben Prestes die Beauftragten Moskaus, Berger, Harry Rodolpho Gioldi und Ernst Ewest. Es galt, den Bundespräsidenten Dr. Getulio Vargas gewaltsam zu beseitigen, wenn nötig, zu ermorden , dann zuerst in Brasilien und später in allen südamerikanischen Staaten die Sowjetrepublik aus= zurufen.

Präsident Vargas setzte sich nach Ausdeckung des Komplottes sofort mit den Nachbarstaaten in Verbindung, die durch das brasilianische Beispiel gewarnt werden sollten, und bahnte eine antibolschewistische gemeinsame Politit an. In Uruguay wurde der sowjetrussische Gesandte Mintin ausgewiesen und die diplomatischen Beziehungen mit Moskau abgebrochen. Die kommunistisch verseuchte Cafa del Pueblo wurde aufgelöst. Der Präsident von Paraguay, Franco, erklärte die Kommunisten zu Feinden des Vaterlandes und unterband die start anwachſenbe jüdische Einwanderung. Der Präsident von Agentinien, General Justo, richtete an den Kongreß eine Botschaft, in der erklärt wurde, daß jede tommunistische Betäti= gung in Argentinien mit schweren Strafen zu belegen sei. Die argentinischen Nationalgesinn= ren veranstalteten eine Massenversammlung, in

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NSK Folge 55 der der Beschluß gefaßt wurde, für immer zu verhindern, daß die Wegweiser der argentinischen Politik nach Moskau wiesen . Nun werden dem brasilianischen Strafgesetzbuch gemäß Aufstände und Verschwörungen mit verhältnismäßig milden Strafen geahndet. Die Anführer eines Putsches können als Höchststrafe nur 10 Jahre Gefängnis – und Teilnehmer noch weniger - erhalten. Hinsichtlich der gefährlichen Lage im Lande wurden nun nach Niederwerfung des Putsches Sondergesete erlassen, die Zusatzstrafen bis zu 30 Jahren Gefängnis gestatten. Diese Gesetze sind vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden. Die Angeklagten, die das Moskauer Ideal der Rechtlosigkeit haben, erkennen diese Gesetze natürlich nicht an. Sie müssen mit Gewalt den Richtern vorgeführt werden, beschimpfen den Gerichtshof, wechseln untereinander den Bolschewistengruß und weigern sich zu antworten. Der Hauptangeklagte Prestes erklärt, daß er sich weder zu verteidigen, noch einem solchen Gerichtshof zu antworten gedente. Selbstverständ

8. März 1937 lich ruft diese Haltung, zu der die Angelagten den Mut aufbringen, weil sie sich fern der eigenen GPU. wissen, den Beifall ausländischer Gesinnungsgenossen hervor. Aus Washington wurde ein bekannter Rechtsanwalt und Vertrauensmann Moskaus nach Rio de Janeiro entsandt, um die Verteidigung der Angeklagten zu übernehmen. Die brasilianischen Behörden allerdings haben sich diese dreiſte Einmiſchung energisch verbeten und dem Rechtsanwalt befohlen, mit dem nächsten Schiff Bra = silien zu verlassen, da er sonst als unliebſamer Ausländer verhaftet werden würde. Man scheint also in Brasilien entschlossen zu sein, energisch gegen die Kommuniſten vorzugehen und ein deutliches Exempel au statuieren. Es scheint demnach, daß die südamerikaniſchen Staaten aus ihrer Erfahrung einen Abwehrwall gegen die bolschewiſtiſche Pest errichten und damit Europa ein Beispiel geben, das nachgeahmt zu werden verdient von denen, die Mostaus Faust noch nicht am eigenen Hals U. St. gehabt haben.

Sperrfrist : 12. März Zum 60. Geburtstag von Reichsminister Dr. Frick (12. März)

Den Parlamentariern Schach geboten

Erinnerungen an die Kampfzeit im Reichstag – Der Fraktionsführer der NSDAP . ^ vor seinen Widersachern Von Oberbürgermeister Franz Stöhr, MdR. NSK Im Winter 1924 entschied Adolf Hitler, daß in Verfolg seines Vorsages, den Kampf um die Macht im Staate nur noch mit gesetzlich erlaubten Mitteln auszufechten, die Nationalsozialisten auch in die Parlamente, vor allem in den Reichstag hineingehen sollten. Es kam nun darauf an, den Mann zu finden, der als Hitlers Beauftragter genügend Autorität und Takt besaß, um seine Gefolgschaftsleute zuverlässig einzusetzen und den Auftrag sicher durchzuführen. In dem früheven ersten Mitarbeiter des Münchner Polizeipräsidenten Pöhner , dem Oberamtmann Dr. Frid , der pfleglich und sorgsam die von Hitler ausgestreute Saat betreute, stand dieser Mann zur Verfügung, und mit unbeirrbarer Sicherheit stellte ihn der Führer auf den verantwortungsvollen Blaz. Am 4. Mai 1924 zogen zusammen mit Vertretern anderer völkischer Gruppen die erſten Nationalsozialisten in den Reichstag ein. Aus ihrer Tätigkeit konnte die Partei jedoch erst den erhofften Nuzen ziehen, als unsere Abge= ordneten sich aus der Fraktionsgemeinschaft mit den im Grunde wesensfremden Elementen gelöst hatten und als selbständiger Kampfhrupp der NSDAP . in die Erscheinung traten. Das historische Datum dieses Vorgangs ist der 15. März 1927. Nunmehr hatte Dr. Frid die Möglichkeit, die ihm gestellte Aufgabe in Angriff zu nehmen und zu erfüllen. Das Ergebnis ist in Übereinstimmung mit der Entwicklung der Partei und darüber hinaus vor sich gegangen und findet in

den Mandatsziffern 7, 12, 107 und 230 während der Kampfzeit seinen anschaulichen Ausdruc. Ich habe vom ersten Tage der Tätigkeit der Fraktion der NSDAP . im Reichstage an= gefangen, bis unmittelbar vor der Machtergreifung als Geschäftsführer der Fraktion neben Frid gestanden und habe alle die Jahre hindurch seine energische, flare und zielbewußte Tätigkeit im Parteiinteresse, seinen Bienenfleiß, seine Sorgen und seine ehrliche Freude über die wachsenden Erfolge sehenden Auges verfolgen können. Obschon er an jedem Abend, der ihn zwang, am Siz der Reichsregierung anwesend zu sein, fast regelmäßig erst kurz vor Mitternacht den Reichstag verließ, weil er in der Bibliothek und im Schreibsaal an der Berichterstattung für die Parteipreſſe oder an der Schrift Die Nationalsozialisten im Reichstag", die in späteren Wahlkämpfen eine entscheidende Rolle spielte, (Heft 4 der Nationalsozialiſtiſchen Bibliothek) arbeitete, war er stets in lebendiger Verbindung mit dem Bolte durch eine rege Versammlungstätigkeit, die, der Zahl und dem Umfange der in Betracht tommenden Veranstaltungen nach, der Tätigkeit der anderen gesuchten Reichsredner nicht nachstand. Sein Auftreten im Parlament war in jedem Augenblic getragen von dem Bewußtsein der ungeheuren Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete. Niemand kann bezweifeln , daß es die schlimmsten Folgen hätte haben müſſen, wenn in den ersten Kampffahren die Fraktion im Reichstage versagt oder sich etwa

NSK Folge 55 Man muß begar lächerlich gemacht hätte. denken, daß dem halben Duhend von Abgeordneten, das wir anfangs stellten, rund 490 andere gegenüberstanden, die samt und sonders nicht nur als Gegner, ſondern überwiegend als haßerfüllte Feinde anzusehen waren. Dabei handelte es sich nicht um beliebige Gegner oder Feinde, sondern um mit allen Wassern ge= waschene und geriebene Parlamentarier alten Schlages , die ausnahmslos „ gute Redner" waren und alle Künste der Taktik und der Versammlungsstrategie beherrschten. Die gewiegteſten unter ihnen waren in allen Fraktionszimmern sozusagen Tag und Nacht am Werk, um dem Häuflein Nationalsozialiſten Fallen zu stellen und sie zu Torheiten und unüberlegten Schritten zu verleiten. Zur Auswertung der Ergebnisse dieser politischen Buschkleppermanier stand fortgesezt der ungeheure Troß der jüdischen Soldschreiber bereit, der, auch ohne jeden tatsächlichen Anlaß, fich feifend abmühte, unser Tun und Treiben im Reichstag hämiſch zu gloſſieren, um damit die nationalsozialistische Freiheitsbewegung beim Volte in Verruf zu bringen. Oft war es la schlimm, daß es auch unseren bewährtesten Kämpfern schwer fiel, die Nerven zu behalten, zumal wir pflichtgemäß nicht versäumten, das volksfeindliche System und seine Träger unausgesezt mit sachlichen Gründen anzugreifen, und gegnerische Heißſporne uns ab und zu bedenklich nahe an den Leib rückten, um uns persönlich zu bedrohen. In solchen Situationen bewährte sich Dr. Frick stets als mutiger und dabei absolut ruhiger Die von ihm ausund besonnener Mann. gerichtete Arbeit der Fraktion war derart einwandfrei, daß weder an dem sachlichen Gehalt der unzähligen Anträge und Interpellationen, die von ihr tamen, noch an dem Auftreten der Redner, die sie stellte, eine berechtigte abfällige Kritik möglich war. Selbst die gehässigsten Organe der Journaille" würden angesichts des begründeten Ansehens, dessen sich die Fraktion im Lande erfreute, Bedenken ge= tragen haben, ihr selbst oder ihren Mitgliedern ohne weiteres ehrverletzende Dinge anzubichten. Dr. Frid hielt streng auf Ordnung und gewissenhafteste Pflichterfüllung. Wenn ein Neuling etwa meinte, daß der Frattionsführer, der, wie gesagt, taum jemals vor Mitternacht den Reichstag verließ, morgens recht spät zum Dienste kommen würde, und nach dieser irrigen Annahme über seine eigene Zeit etwas zu großzügig disponierte, mußte er regelmäßig merken, daß er sich verrechnet hatte. Der fa st Fraktionsführer war auch morgens regelmäßig als erster zur Stelle , und es entging ihm nie, wenn jemand unentschuldigt verspätet oder gar nicht zu irgendeiner Ausschußfizung - so nebensächlich sie an sich waren - erschien. Er war ein Meister in der Behert schung des Instruments der Geschäftsordnung und stand am Schluß fast jeder Sizung - in der es auf die Tagesordnung für die nächste anlam persönlich in Bereitschaft, um volksfeindliche Anschläge und parlamentarische Schiebergeschäfte nach Möglichkeit zu verhindern. Im Jahre 1930 wurde Frid in Thüringen, wo unsere Bewegung inzwischen zu einem

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beachtlichen Faktor herangewachſen war, als Innenminister in ein Koalitions fabinett berufen. Schon nach kurzer Zeit war sein Name in aller Munde, weil er zeigte, was nationalsozialistische Erergie und nationalsozialistischer Tatwille selbst dann zu leisten ver = mögen , wenn sie durch hemmende Kräfte an der vollen Entfaltung gehindert sind. Es würde den Rahmen dieses Auffahes sprengen, wollte ich im einzelnen dafür Beweise erbringen. Nur die Tatsache darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Fraktionsführer am 12. März 1930, dem Tage, an dem die Younggeseze zur Verabschiedung kommen follten , im Reichstag erschien und von den Bänken aus, auf denen die Ländervertreter Platz zu nehmen pflegten, als ,,bevoll, mächtigter Vertreter Thüringens" eine Erklärung abgab, die gleich in ihren Eröffnungsworten erkennen ließ, daß dieſes erſte und damals einzige nationalsozialistisch beeinflußte Land sich im schroffen Gegensag zur Reichsregierung" gegen die „hemmungs- und uferlose Erfüllungs- und Tributpolitik“ und für eine entschlossene Stärkung des Widerstands und Freiheitswillens des deutschen Voltes aussprach. Frid verlangte in der Erklärung namens Thüringens den Ver . zicht auf den Vers k l a v u n g spakt des Young plans und eine rein deutsch und volfsbewußt orientierte Politik und hatte damit eine breite Bresche geschlagen in den Wall von Feigheit und Dummheit , hinter dem sich seit der November-Revolte des Jahres 1918 die patentierten Hüter der deutschen Demokratie und ihre sogenannten Staatsmänner ver= schanzten. Die Verblüffung der Systemregierung und ihrer Trabanten über Frids Auftreten war maßlos und ihre danach folgende Wut unbeschreiblich. Es fennzeichnet die damals Dom deutschen Bürgertum anerkannten Sachwalter seiner Interessen, daß diese mannhafte und einer spontanen Regung entsprungene Tat des Thüringischen Innenministers Dr. Frid Anlaß zu unerquicklichen Auseinandersetzungen im Koalitions-Kabinett in Weimar gab und im Grunde genommen dazu führte, daß Dr. Frick bei einer späteren Gelegenheit von den Streſe= männern, den Abgeordneten der Deutschen Volkspartei, zum Rücktritt gezwungen wurde. Der Führer hat ihm damals gesagt, daß wohl bald die Zeit kommen würde, wo Frid wieder als Innenminister zurückgeholt und dann dauernd in sein Amt eingesetzt werden wird. Dieses prophetische Wort hat sich rascher, als wir damals alle ahnten, erfüllt. Dr. Frick amtiert nunmehr seit der Machtübernahme, also im fünften Jahr, als Chef der Obersten Verwaltungsbehörde des Reiches. Er ist daneben Führer der Reichstagsfraktion und der bedürfnislose, einfache und pflichtergebene Mensch geblieben, als den ihn alle, die ihn näher kennen, schätzen. Sein Fleiß und seine Tüchtigkeit, seine Hingabe und Treue zum Fühe rer ist heute zu jeder Stunde die gleiche wie in der schweren Kampfzeit, die das lekte an Einsatz abzwang. Das soll an seinem Ehrentage auch unumwunden zum Ausdruck kommen.

ལ་ འདུ་ འདོན



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Die

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Zukunft

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der

Zeitung

Von Reichsamtsleiter Helmut Sündermann Leiter des Pressepolitischen Amtes des Reichspressechefs der NSDAP. NSK Im MärzHeft der „ Zeitungswiſſenſchaft“ veröffentlicht Reichsamtsleiter Sündermann, der Haupts Jähriftleiter ber „Rationalsozialiſtiſchen Bartei-Rorres [ponbenz“, einen_intereſſanten längeren Artikel über Die Zukunft der Zeitung, dem wir die folgenden Auss führungen entnehmen: Erst vor wenigen Tagen hat der franzöſiſche Präsident Lebrun wieder einmal in ſehr ſcharfen Worten die Gefahren und Schäden betont, die seinem Lande durch die oft von Leidenschaft und Haß dirigierte Presse . willfür fast täglich erwachsen. Ebenso wie es im Zeitalter der französischen Revolution gewesen ist, scheint sich in manchen Staaten der Welt eine starte Reaktion gegen die zu einer internationalen Gefahr gewordenen Pressezügellosigkeit vorzubereiten. Bekanntlich felgte im Zeitalter der französischen Revolution der wilden Zügellosigkeit fast ohne Übergang die napoleonische Pressepolitik, die die Presse ganz in den Hintergrund drückte, nur einigen wenigen Blättern das Erscheinen gestattete und dieſen wiederum praktisch die Beschäftigung mit politischen Fragen verbot (es durften damals bes fanntlich politische Nachrichten nur aus dem offiziellen ,,Moniteur" übernommen werden) . Es ist dabei intereſſant, daß die Geschichte der Preſſepolitik fast ausschließlich diese beiden Presse = entweder die Extreme fennt : ihren Exzessen, mit allen freiheit" oder die Presseknebelung mit Zenoder sonstigen Maßnahmen, • die den Wert der Zeitung von vornherein aufheben. Entweder konnte die Preſſe eine Willkürherrschaft ohnegleichen errichten, oder sie war eine Institution ohne jegliche Bedeutung. Ja, diese beiden Extreme stehen in einem gewissen historischen Wechsel . Das eine bereitet stets den Boden des anderen. • Die deutsche Pressereform hat mit den beiden Extremen aufgeräumt, denn beide find in ihren Auswirkungen gleich gefährlich. Während im Zeichen der Zügellosigkeit der Bresse die seelischen Energien eines Volkes von einigen wenigen „ Preſſemachern“ verschleu = dert werden, bleiben bei dem anderen Ver= fahren nämlich in der Zeitung nur eine unangenehme Einrichtung zu sehen, die es staatlich bis ins einzelne zu bevormunden gilt - die gleichen seelischen Energien u ngewedt. Ohne fie aber vermag kein Staat Großes zu vollbringen. Auch Napoleon scheiterte im wesentlichen daran, daß sein Volk nicht aushielt - die Quittung für seine sinnlose "" Moniteur"-Politik, die in ihrer Offiziellität und Eintönigkeit die breiten Massen des Volkes nicht mehr unmittelbar mit seinem Schicksal zu verbinden vermochte. Die deutsche Pressegesetzgebung hat im Gegensah dazu eine neue Situation ge = schaffen eine Situation, die der Zeitung Entwicklungsmöglichkeiten ungleich größere gibt, als sie jemals früher gehabt hat. Größere Entwicklungsmöglichkeiten vor allem deshalb, weil die deutschen Zeitungen zwangsläufig auf die Aufgabenlinie hingeführt wer= den, die dem Wesen der Zeitung eigentlich ent= [pricht.

Die viel zitierte beutsche Presse . politik - was ist sie anderes als die in der Zeitungsgeschichte erstmalige Anwendung des gesunden Menschenverstandes auf die Pressefragen. Die deutsche Lösung lautet weder : „die Preſſe kann willtürlich schreiben“ noch „die Presse wird vom Staat gemacht". Die beutsche Lösung lautet anders: Der Journalist trägt die Berantwortung eine Verantwortung, bie durch kluge Maßnahmen auch auf die Verleger ausgedehnt ist , in den Grenzen dieſer Verantwortung aber hat er die Schaffens freiheit , die er braucht, um Zeitungen zu gestalten, die das Volk intereffteren. Gerade als Politiker ist er genau so Künstler wie Befehl und ein Bildhauer oder Maler. ,,Moniteur"-Methode würde niemals so große journaliſtiſche Leistung hervorbringen können wie sie eine Nation in ihrer Presse braucht. Wir in Deutschland haben dafür ein anderes System gewählt : Der Journalist, dessen per= sönliche Lauterkeit und nationale Zuverläſſig= teit ja feststeht, wird heute besser und rich tiger informiert als jemals zuvor. Das Vertrauensverhältnis, das zwischen Staat, Partei und Journalismus sich entwickelt hat, ermöglicht es, den Journalisten anzuregen und zu informieren anstatt ihm zu befehlen und ihn zu zensieren, wie es einst in Zeits altern geschah, die die Macht der Presse dese halb fürchteten, weil sie unfähig waren, die nationale Bedeutung dieser Macht zu erkennen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt bei uns - als unumgänglich notwendige Ergänzung jeder Presseordnung der Wille zur Publizität. Die Methode des Führers , von Zeit zu Zeit in seinen großen Reden an die Nation das ganze Volk bis ins einzelne gehend über die Weltprobleme der Gegenwart aufzuklären, ist eine Verpflichtung für Staat und Partei, auch ihrerseits in weitestgehendem Maße die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu unterrichten. Daß diese Verpflichtung praktische Anerkennung findet, das zeigt sich in diesen Wochen, in denen die Parteipresse eine große Sonderaktion durchführt, in deren Rahmen ein Gesamtbild von interessanten neuen Einzelheiten der Par teiarbeit dargestellt wird. Wer die deutsche Zeitungsarbeit der Gegenwart aufmerksam betrachtet, wird feststellen, daß die nationalsozialistische Revolution auch einen weuen Zeitungstyp geschaffen hat, der heute in der Entwicklung begriffen ist und der der Presse noch ganz neue Wirkungsmöglichteiten eröffnen wird : die politische Massenzeitung. Die Entstehungsursache der politischen Massenzeitung liegt in der Tatsache, daß das deutsche Volk durch die Zeit des nationalsozialistischen Kampfes um die Macht und durch die Erlebnisse der letzten Jahre in wachsendem Maße ein politisches Volk geworden ist. Reichspressechef Dr. Dietrich hat diesen geistigen Strukture

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wandel und seine innere Beziehung zur heutigen Zeit vor einigen Jahren einmal ganz klar umrissen, indem er in seiner Rede über „Die neue Sinngebung der Politik“ ſagte : ,,Dem Führerprinzip auf der einen Seite entspricht auf der anderen die Politisierung der Geführten , die Politisierung des Volkes , die der Nationalfozialismus zielbewußt verfolgt. Politik, das war vor dem Kriege in Deutschland die Sache der Beamten und Diplomaten . Und in der nachnovemberlichen Zeit kam die Kaste der Barlamentarier hinzu . Politik wurde zum Handwerk und zur Technik wenigen. Das Volk nahm innerlich keinen Anteil an ihr, stand ihr interesselos und feindselig gegenüber. Adolf Hitler aber hat das Volk wieder unmittelbar an die Politik herangebracht, hat dem Volke die Welt der Politik erſchloſſen. Er verlangt nicht vom einzelnen, daß er Politik treibt. Diese Kunst bleibt wenigen dazu Berufenen und Auserwählten vorbehalten. Aber er verlangt von jedem ein zelnen im deutscher Volte , daß er politisch denkt und fühlt. Denkt über den bisherigen kleinen Hori zont hinaus und damit die Bedeutung der Volksgemeinschaft gerade auch für seine eigenen Intereſſen, für ſein eigenes Leben ertennt." Keine der einstigen deutschen Zeitungsgruppen hat die wahren Zeitungsaufgaben, die aus diesen nationalpolitischen Tatsachen und Forderungen sich klar ergeben, wahrgenommen . Wir hatten die Gruppe des "" Generalanzeigers" dessen höchste journalistische Sorge die Erhaltung des Abonnenten und Inserentenstandes war. Wir hatten die sogenannten „politischen Zeitungen", die meiſt von Juden gemacht — die oberen" Schichten des deutschen Volkes mit ihrer besondersartigen Kost versorgten, oder beſſer verseuchten. Und wir hatten einige Blätter, die ausgesprochene Organe der vergan= genen Parteien waren. Die erste Gruppe war völlig unpolitisch , aber sie lieferte den breiten Massen den Lesestoff. Die lette Gruppe spielte zahlenmäßig eine nahezu bedeutungslose Rolle. So stand die Auflage etwa der sozialdemokratischen Presse in keinem Verhältnis zu den Mitgliederzahlen dieser Partei. Die Massenzeitungen waren teine polis tischen und die politischen keine Massenzeitungen ― das war das Kennzeichen der deutschen Preſſe vor 1933. Mit nur einer Ausnahme : den nationalsozialis stischen Parteizeitungen , die von Anfang an nicht als Verlautbarungsorgane der Partei, sondern als politische Zeitungen für die breiten Volksmassen gegründet und entwickelt wurden. Daß das damals schon von Erfolg begleitet war, wissen wir aus dem großen Deutschlandflug des Führers im Jahre 1932 , als im Rahmen großer Sonderaktionen ganz Deutschland mit den Parteizeitungen überschwemmt wurde. das Die politische Massenzeitung ist die Neuschöpfung des Nationalsozialismus auf dem Gebiete des Zeitungswesens, eine Neuschöpfung, die der Presse im nationalsozialistischen Deutschland eine größere und vor allem bessere Macht verleiht, als sie die Presse in anderen Ländern besitzt, wo ihr Ein-

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8. März 1937 fluß auf tönernen Füßen steht und zum Schaden der Völker sich auswirkt. Der Führer selbst hat bereits im Jahre 1921 den Ruf nach der „ die breitesten Maſſen erfaſſenden völkischen Zeitung“ erhoben. Denn sie ist eine nationale Notwendigkeit und mit der nationalsozialiſtischen Auffassung der Volkserneuerung nicht zu ohne sie würde Deutschland immer trennen wieder zurückſinken in das bürgerliche Desintereſſement an den nationalen Fragen und Proein Desinteressement, das nicht blemen ― minder gefährlich ist wie die Verheßung durch den Marxismus. Und wenn ein natio = nalsozialistisches Reich ein polis tisches Volk braucht , dann ist es die Presse , die es ihm geben muß. Die politische Maſſenzeitung ist nicht nur eine Forderung - sie ist in vielen Teilen des Reis ches bereits Tatsache. Denken wir an die imponierende Auflage, die beispielsweise die Parteizeitungen, obwohl ihnen die politische Struktur auf der Stirn geschrieben steht und fie ganz bewußt die neue Zeitungsauffassung prattizieren, heute in allen Teilen des Reiches aufzuweisen haben. Nicht weniger als vier Zeitun gen der Parteipresse im Reich erscheinen mit einer täglichen Auflage von 200 000 und mehr Exemplaren ; außerdem weitere acht mit 100 000 und mehr Exemplaren ! Die Bezieherzahl der Parteipresse ist etwa doppelt so hoch als die Zahl der Parteimitglieder ! Solche Tatsachen find glatte Widerlegungen für die neunmalweisen Zeitungstheoretiker, die früher immer behaupteten, daß man den Leser mit Politik recht wenig belästigen solle, und die nach diesem Prinzip die langweiligen und farblosen ,,bürgerlichen" Zeitungen von ehedem schufen. Wie sieht dieſe politische Massenzeitung aus ? Zeitung gestalten ist ebenso eine Kunst wie die Politik selbst. Zeitungsgestaltung ist nicht nur eine Frage der Methode oder der Organiſation, ſondern vor allem — wie auf jedem Gebiete künstlerisch-geistiger Betätigung eine Frage der Persönlichkeit. Die Folgerungen, die die Gestaltung der politischen Massenzeitung an den Journalisten stellt, sind außergewöhnlich. Gilt es doch, die Probleme der weltpolitischen Entwicklung in die Sprache des Mannes auf der Straße zu übertragen, ihm ein Weltbild täglich zu zeigen, das nicht nur umfaſſend, ſondern auch pla= stisch und packend ist, und das den Mann in der Straßenbahn und in der Werkstatt oder den Bauern in seiner Wohnſtube zu feſſeln vermag und den oft aus Bequemlichkeit Widerstrebenden hinführt zum Intereſſe für das politiſche Weltgeschehen. Ein Journalist, der an eine solche Aufgabe herangehen würde, ohne eine außergewöhnliche Begabung, einen geübten politiſchen Blick, vor allem aber ohne innere Berufung zu dieſer Aufgabe der hätte seinen Beruf verfehlt. Und umgekehrt : Jeder junge Deutsche, der diese innere Berufung in sich fühlt, sein Leben unter das Zeichen der Politik, der unmittelbaren Mitarbeit am Geschehen der Zeit zu widmen , wird in der deutschen Presse Aufgaben und Möglichkeiten finden, die des Einſazes großer Begabungen würdig sind. Das journaliſtiſche Können entwickelt sich nur aus Lerufung und Begabung. Es ist heute nicht

NSK Folge 55 mehr so leicht, Zeitung zu machen wie etwa in einer Zeit, in der mit innerpolitischen Vermutungen und Wandelhallengesprächen die Spalten gefüllt werden konnten zum Vorteil der Journaliſten, zum Nachteil des Leſers, der durch solche Informationen meist nicht flüger, ſondern noch verwirrter wurde. Es steht heute mehr Tatsächliches in den Zeitungen ; der Blick des Lesers, der einſt an die innenpolitischen Wirren gebunden war, geht über unsere Grenzen hinaus, er will aus aller Welt interessant und umfassend unterrich tet sein, er hält nicht mehr viel von Orateln, bafür um so mehr von einer Zeitung, die von der ersten bis zur legten Zeile Aussagen macht, ihm Mitteilungen liefert , Hinweise und Erklärungen gibt. Die „ pilante" Zei tung war früher das Ideal, die inters essante ist es heute. Seit es Zeitungen gibt, hat man aus ihrem Inhalt, aber auch aus ihrer Entwicklungs-

Nachrichten

Kommandoführung bei Aufmarsch und Appell SA.- Gruppenführer Jüttner für Nürnberg beauftragt

NSK München, 8. März. Während im vergangenen Jahr beim Parteitag der Ehre der Führer des Aufmarschſtabes der SA., SA.-Gruppenführer 3 üttner , nur den Aufmarsch der SA. leitete, hat ihm der Führer für den Reichsparteitag 1937 die Leitung einschließlich der Festsetzung der Stärken der Marschsäulen sowie die Kommandoführung beim Appell der SA., SS. , des NSKK. und des DLB. in der Luitpoldarena und beim Vorbeimarsch vor ihm übertragen.

Bekenntnis der Bayerischen Ostmark Gauleiter Wächtler hielt Generalappell

NSK Bayreuth, 8. März. Zu einem Erlebnis der Geschlossenheit und Kraft der Bewegung gestaltete sich der Generalappell der Partei im Gau Bayerische Ostmark, der die gesamte Parteigenossenschaft im Be tenntnis zu Führer und Volk vereinte. 120000 Männer und Frauen hatten sich in mehr als 1600 Ortsgruppen und Stükpunkten versammelt, um ihren Gauleiter zu hören. In der Ludwig-Siebert-Halle in Bayreuth hielt die Gauhauptstadt ihren Appell ab. Von hier wurde die Veranstaltung über den ReichsNach einer ersender München übertragen. hebenden Weihefeier trat Gauleiter Wächtler vor das Mikrophon, um in mitreißender Rede an die Parteigenossenschaft der Grenzmark zu appellieren und sie zu neuem Einsatz für Führer und Volk zu verpflichten. Seine Rede endete mit den Worten : „ Wer am Führer zweifelt, ist unser Feind! Das war das Bekenntnis

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8. März 1937 geschichte das politische und kulturelle Gesicht der Zeiten studiert. Zwar bedarf es eines langen historischen Abstandes, um eine stets so mitten im Leben stehende und mit dem täglichen Ereignis verbundene Entwicklung in ihren einzelnen Phasen und besonderen Merkmalen wirklich klar sich abzeichnen zu sehen darüber aber, das können wir heute schon fest, stellen, werden später die rückblickenden Historiter mit uns, die wir mitten in der Arbeit für die Zukunft der Zeitung und damit auch für bie Zeitung der Zukunft stehen, einig sein: daß im nationalsozialiſtiſchen Deutſchland die Macht der Presse aus einer Geißel zu einem Se = gen der Nation geworden ist, und daß sie entscheidend mit dazu beiträgt, bem deutſchen Bolte jene politische Grundhaltung zu geben, die es über tausend Jahre lang zum eigenen Schaden verloren hatte, um sie heute in einem gewaltigen geistigen Umformungsprozeß wiederzugewinnen.

jenes kleinen Haufens in den Kampfjahren. Das ist unser Bekenntnis, da die Bewegung Deutſchland ist. Der Führer führte uns in der Vergangenheit, der Führer führt uns in der Gegenwart, der Führer führt uns in die Zukunft: Sein Tun hat Gott sichtbarlich gesegnet. Der Gau Bayerische Ostmark will sich in der Treue zum Führer von niemandem übertreffen laſſen." Vorentscheidung gefällt Der Hans -Schemm-Preis für das deutſche Jugendschrifttum

NSK Bayreuth, 8. März . Vor einem Jahr wurde durch den Reichswalter des NSLB ., durch Gauleiter Frit Wächtler, der Hans - Schemm - Preis für das deutsche Jugendschrifttum in Höhe von 3500 RM. zum Andenken an den ersten Reichswalter der deutschen Erzieherschaft und zur Förderung des deutschen Jugendbuches gestiftet. Er tommt jest erstmals für das Jahr 1936 zur Verteilung. Die Vorentscheidung hat das Preisgericht bereits gefällt. Mit der Verkündung der Ergebnisse der letzten Entscheidung ist in nächster Zeit zu rechnen. Die Verteilung des Preiſes wird im Rahmen einer Schulungswoche der Abteilung Schrifttum der Reichswaltung des NSLB. stattfinden.

Neuer Reichsfachgruppenleiter Medizin Dr. Gauwerky vom Reichsstudentenführer ernannt NSK München, 8. März. Der bisherige Reichsfachgruppenleiter Medizin der Reichsstudentenführung, Pg. Dr. Wilhelm Dansmann, scheidet auf eigenen Wunsch aus seinem Amte aus, um sich wieder dem ärztlichen Beruf zu widmen. Zu seinem Nachfolger hat der Reichsstudentenführer im Einvernehmen mit dem Reichsärzteführer den bisherigen Fachgruppenleiter Medizin der Studentenführung der Universität Heidelberg, Dr. Friedrich Gauwerky , berufen.

Drud: M. Miller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

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Frau

Amtlicher Pressedienst der NS.- Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Um

das

tägliche

Brot

Für Bäcker und Hausfrauen gilt gleiches Gebot : Kampf dem Verderb NSK Am 5. März wurde im Hauſe des Dom ReichsinnungsDeutschen Handwerks verband des Bäderhandwerks eine Ausstellung eröffnet, die als eine Leistungsschau des deutschen Bäderhandwerks anzusehen ist. Die Bäder haben diese Ausstellung unter das Motto : Frühmorgens, wenn die Hähne fräh'n" gestellt und damit sogleich darauf hingewieſen, daß sie bereits an der Arbeit sind, ehe die meiſten anderen aufgestanden sind. Besonders eng ist die Berbundenheit des Bädermeisters und seiner Gefolgschaft zu den anderen Volksgenoſſen, denen er mit seiner Früharbeit die ledren Brötchen, Semmeln, Schrippen (oder wie sie sonst noch heißen mögen) auf den Frühſtücstiſch legt. Ein Zeichen des Zusammenstehens ist die Be= teiligung des Deutschen Frauenwerks an dieſer Leistungsschau des Bäckereigewerbes. Wenn wir heute an die Aufgaben des Vierjahresplanes denken, der auch an den Bädereibetrieben nicht vorübergeht, sondern sie vielleicht sogar in ers höhtem Maße einspannt - sie verbrauchen ja Deutschlands kostbarstes Gut, sein Brotgetreide und Mehl , so ist es eigentlich selbstverständ lich, daß auch die Hausfrauen zur Mitarbeit herangezogen werden, die ja den zweiten Großverbraucher von Mehl darstellen. Wieder heißt es und wird es noch lange in der kommenden Zeit heißen: ,,Kampf dem Verderb !" Wir müssen mit den Vorräten und Beständen finnvoll umgehen. Vielerlei Maßnahmen hat Reichsinnungsmeister Grüsser zur Erreichung dieses Zieles erlassen, alles Maßnahmen, die bedingt sind durch die Erfordernisse der Zeit. Was aber nügen die besten Vorkehrungen der einen Seite, wenn die andere nicht mitmacht? Was die Bäder schaffen in ihrem schweren Beruf, was zuvor der Bauer mit vieler Mühe erarbeitet

Zeitung und Buch

hat, das muß die deutsche Hausfrau verant= wortungsbewußt verbrauchen. Verbrauchen und zwar bis zum legten Restchen. Nichts dari weggeworfen werden, unachtsam in Mülleimer oder Papierforb, auch als Schweinefutter ist Brot nicht zu rechtfertigen. Brot - unser werts vollstes Gut - muß restlos für die menschliche Ernährung verwertet werden ! In unserer Zeit, wo wir von allen Theorien, allen Worten uns sofort zur Tat wenden, wo nur die praktiſche Arbeit einen Sinn hat und Verständnis findet, hat das Deutsche Frauenwerk auch diesen Weg der praktischen Mithilfe beschritten . Wenn auch der Raum, der im Haus des Handwerks zu Ausstellungen zur Verfügung steht, nicht groß genug ist, um Brotgerichte vorzukochen, die aus Brotresten entstehen können, hat man dennoch die Gerichte, fertig bereitet, in einen Schaukasten gestellt, um den Besucherinnen und Besuchern Anregungen mit auf den Weg zu geben. Da= neben liegen dann die Rezepte, die es den einzelnen ermöglichen, das Gesehene im eigenen Haushalt zu versuchen. So ist der Weg gewiesen, auch die lezte trockene Brotſcheibe zu verwenden. Wenn die Bäder in ihren Betrieben den Forderungen der Zeit gerecht werden und die Hausfrauen sich für die gleich verantwortungsvolle Behandlung und Verwendung von Gebäck und Mehl einsehen, ist Deutschlands Versorgung mit Brot und Mehl keinen Augenblid in Frage gestellt ! Der Erreichung dieses Zieles dient auch die Sonderschau des Bäckerhandwerks ! Sie zeigt ferner die verschiedensten Gebäcke aus allen Gauen Deutschlands, an die sich manch nette Anekdote knüpft. Handwerkstruhen, alte Siegel und Dokumente vervollständigen die Ausstellung, so daß jeder Besucher einen guten Überblick über das Schaffen und die Bedeutung des BäckerE. J. handwerks erhält.

gehören

zur

Frau

Frauenschaftsleiterinnen und Schriftleiterinnen lernen sich kennen Der Weg zur Zusammenarbeit NSK 3ft der Weg zueinander erst einmal ge= funden, so gibt es ein segensreiches Zuſammenarbeiten. Wie solch ein Weg zu finden ist, zeigt uns folgendes Beispiel. Die Mitglieder des Gaustabes der NS.-Frauenschaft und die Angehörigen der Schriftleiterinnengruppe im Landesverband Bayern des Reichsverbandes der Deutschen Preſſe trafen sich zu einem Kamerad-

schaftsabend in den Räumen der Abt. Volkswirtschaft-Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwerks. Es ist geplant, solche Zusammenkünfte zu wiederholen und besonders den Jahreszeiten entsprechend zu gestalten, wobei altes Brauchtum gepflegt und mit einfachsten Mitteln gesellige Feierabendstunden gestaltet werden sollen, das

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NSK Folge 55 mit dieses Kameradschaftserleben über die furzen Stunden hinaus auch in die Arbeit fruchtbringend weitergetragen werde. Um andererseits Frauenschaftsangehörigen einer Einblick zu geben in den ganzen Werdegang deutscher Presse- und Zeitungsgestaltung, lud der Eher-Verlag während der Woche des Buches die Kreisfrauenschaftsleiterinnen zu einer Besichtigung der München-Dachauer Pa pierfabrik und der Betriebsräume des ,,Völfischen Beobachters" ein.

Hatten in der Papierfabrik die Frauen bereits mit größtem Intereſſe das Wunder der Berwandlung von Zellstoff, Holzschliff, Erde,

Kunsthandwerk

als

8. März 1937 Farbe und Alaun zum blütenweiß glänzenden Papierbogen verfolgt und dabei erlebt, wie der Begriff ,,Kampf jeder Materialvergeudung !“ auch im Fabritbetrieb von heute an oberster Stelle steht und jeder kleinste Abfall mittels Verarbeitung in eigens dafür bestimmten Maschinen dem normalen Herstellungsprozeß und Berbrauch wieder nugbar gemacht wird der anschließende Rundgang durch die Räume des Verlages brachte den Höhepunkt der Eindrücke. Die Gestaltung eines Buches vom Druck bis zum Versand im schönen Gewand des soeben fertig gewordenen Einbandes mitzuerleben, schafft eine ganz neue Beziehung zum gediegenen W. Buch.

Spiegel

der Landschaft

Die Vielgestaltigkeit des deutſchen Menſchen lebt in der Heimatkunſt NSK Man hat im Anfang unseres Kunsthandwerks allzuoft den Fehler begangen, mit der alten Technik - die man erst annehmen mußte, um wieder in Übung zu kommen auch die alten Formen zu übernehmen. Allmählich aber drang man durch zu eigener Fähigkeit, sich auszudrücken, und heute ist fast volle Freiheit erworben. Wir bilden unsere eigenen Formen, und verstehen wieder das Wesen des Werkstoffes, verwandeln ihn, und schaffen neue Ausdrudsmöglichkeiten. Die Schau, die die Leipziger Messe bot, offenbarte anregend und fragenstellend diese Lage des Kunsthandwerks. Es steht mitten im Übergang vom alten, dilettantischen ,,Kunstgewerbe" zum echten Kunsthandwerk. Auf allen Gebieten Weberei, Keramik, Metallkunst, Holzkunst stehen der noch breiten Schicht der Kunstgewerbler schon wenige, aber hervorragende echte Kunsthandwerker gegenüber : der Kunstgewerbler arbeitet aus der leicht etwas sentimentalen Unbefriedigtheit von den bürgerlichen Kunstformen ; seine Begabung reicht nicht zum großen Künstler, es fehlt ihm aber auch die stille Verwurzlung des Handwerkers - er steht dazwischen und gerät leicht ins ästhetisch Verspielte; diese Webstoffe, die auf weite Entfernung schon eine Weltanschauung beweisen sollten, diese geometrischen oder deforatio zierlichen Rizzeichnungen in Glassachen, diese dem Urzustand" möglichst nah ge= lassenen Metallſchalen_mit abgeschnittenem Rand, dieſe ſchmiedeeisernen Leuchter mit Herzchen und Kringeln, diese Eichenblätterkränze in groben Holzschalen - dies alles blüht noch und ist sehr unerfreulich.

Aber darüber hinaus gibt es eben schon viele Handwerker, die, ohne gefühlvolle Pose, aus einer neuen und echten Verwurzelung im Lebendigen, zwischen dem Menschen, dem Wertstoff und der daraus geformten täglichen Um= gebung eine einfache und echte Beziehung finden. Die Handweberei zB., die für die Maschine unbrauchbare Garne verwenden kann und daraus besondere Wirkungen der Wärme und schlichten Schönheit und der künstlerischen Freiheit schaffen kann, hat gelernt, unauffällig zu sein. Sie bringt sehr schöne unbetonte Stoffe, aber auch wunderbare Seidenwebereien, und

Bildteppiche (Alen Müller, Lübeck ; Schloß Pillniz, Sachsen). Dann fielen Regensburger und Soltauer Zinnarbeiter auf wegen der Einheit von Schwere des Materials und klarer Reinheit der Form. Das gleiche Merkmal eine außerordentlich edle Formung, die von geo= metrischer oder dekorativer Absichtelei ebenso fern wie von plumper Primitivität bleibt zeichnete die Glasfachen der Lausitzer Werke (Entwürfe Wagenfeld) und der verschiedenen, um die Glasfachschule gruppierten Werte von Zwiesel (Bayerische Ostmark) aus ; und ebenso fand sich das Bemühen, die Klarheit mit einer gewissen schweren und großartigen Schmuckfreude zu vereinen, in einigen Sachen der Staatl. Por zellanmanufaktur Berlin, im Steinzeug der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe und in dem der Töpferei Grootenburg-Krefeld die Staatliche Keramische Fachschule Bunzlau hat das altbekannte Braunzeug durch Erweiterung der Technik und der Farbzier (grünlich zB.) verfeinert. Die Schlesier zeigten ein paar Steingutteller, auf die in leuchtenden gelben und bunten Farben Trachtenfiguren gemalt waren, und das öffnet in Farbe und Gedanke der volks: tümlichen Keramit neue Wege. Die Thüringer Töpfer aber brachten beſonders schönes Geschirr, das die Grundfarben des Brandes, schwarzbraun und rot zeigt, warm und schlicht wie die griechischen Vasen des Altertums. Überhaupt war die gemeinsame Schau der Thüringer sehr erfreulich; fie und die bayerische und niedersächsische zeigten die schöne Möglichkeit einer handwerklichen Kunstentwicklung, wenn unter der Führung eines wirklichen Künstlers und Menschen die Formkraft des Stammes durch Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe gehalten und belebt wird. Immer steht ja der einzelne, schöpferische in Vorläuferbeziehung zu der Ges meinschaft! Gemeinschaftsarbeit des Kunsthandwerks ist als begrenzender und anregender Ausgleich unbedingt nötig, aber sie fordert vorläufig noch ganz besonders die überlegene und fichere Führung eines Willens. und dies gilt nun Der Schmudarbeiter ganz allgemein — muß noch verstehen, daß nicht jedes Material und nicht jede Form es erträgt, zu riesigen Anhängern verschnörkelt zu werden: aber an dem ostfriesischem Filigrane

"

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RSK Folge 55 werk kann er lernen, und die Verwendung deutscher Steine (Quarz, Nephrite) beweist, daß nicht die Kostspieligkeit, sondern der Kunstfinn einen Wertstoff zur Schönheit erhebt. Es fiel auch bei den zahllosen Kleidſtidereien und den Blaus und Perrotinedruden deutlich auf, daß man Umweltformung nicht ästhetisch erfinden kann: sie gelingt nur, wenn sie anknüpft an echte Stammesbegabungen oder Traditionen, wie die dithmarschen und die schlesischen Blaudrucke und die der Westfalenstoffe (Münster) und des Indanthrenhanddruces, den GrunerKnorr von Weimar aus in Thüringen neu be= leben soll; wie die billigen oftpreußischen Flickenteppiche, oder der Versuch, in der Oftmark eine Kleidstiderei als Hilfe der dortigen Notlage zu bilden (unter Anleitung von K. Lohr, München) , die mit der einfachen Leinen-Durch-

Vernunft zur

8. März 1937

zugstechnik und der farbfrohen Schmuckfreude in der einfachen und finnenfrohen Art des sonnenhellen Süddeutſchland wurzelt. So hat im ganzen diese Messeschau eine anregende Übersicht gegeben und das Ziel aufgezeigt: vom liebhaberischen ( dilettantischen") Kunstgewerblichen weg in allen Zweigen --der Keramit, der Holz- und der Zinnkunst, der Kupfer , Silber- und Schmiedeeiſenarbeit, der Weberei, der Glasbläserei, Stiderei und Korbflechterei zu der flaren und großartigen Ehrlichkeit des Kunsthandwerks, das ſich ſelbſt von der reinen Kunst unterschieden weiß und nichts anderes will, als die Schönheit und den Werkstoff (den unsere Technit vielfach erschließen kann) zu vereinen zu einer freudenvollen und zwedgemäßen Formung der menschlichen Alltags= St. umgebung.

rechten Zeit

Ein kritischer Blick in Küche und Speisekammer

NSK Es kommt jest gelegentlich vor, daß Hausfrauen Don „Haus Falsch“ oder „Haus Richtig" sprechen ; das find die Glücklichen, die Gelegenheit hatten, die „ Grüne Woche" in der Reichshauptstadt zu besuchen. Da waren diese „ beiden Häuſer“ schön nebeneinander zum Bergleich aufgebaut. Es ist selbst= verständlich, daß sich Hunderte von Hausfrauen mit sachverständigen Blicken davor drängten. In solcher Ausstellung lernt man viel, und darum wird man nun plöglich mit ſehr_kritischen Blicken das eigene Haus oder die eigene Wohnung betrachten, und hier wieder ganz be= sonders Küche und Vorratskammer. Sind beide eigentlich so eingerichtet, daß sie den Erforder= nissen einer verantwortungsbewußten Haushaltsführung Rechnung tragen? Leider ist dies nicht immer der Fall. Viele Hausfrauen stehen seufzend vor ihrer Küche und vor ihrer Speisekammer, denn beides entspricht leider nicht dem schönen „Haus Richtig“, das man so sehr auf der „ Grünen Woche" bewundert hat. Wodurch unterscheiden sich denn nun hauptsächlich die beiden, „ Haus Falsch“ und Haus Richtig"? Nun, im „Haus Falsch“ ist eben alles unzweckmäßig. Falsch ist : daß zunächst schon Küche und Vorratsraum ungepflegt aussehen. Falsch ist : daß die Vorratskammer nach Süden geht und von der Küche überhaupt feinen direkten Zugang hat, wodurch der Hausfrau viel mehr Arbeit aufgebürdet wird. Den ganzen Tag scheint im Sommer die Sonne in die Speisekammer, so daß die Lebensmittel einem schnellen Verderb ausgesetzt sind. Zum Überfluß geht noch der Schornstein unmittelbar an der Speisekammer entlang und vollendet die Zersetzungsarbeit der Sonne. Schadhafte Fenster und schadhaftes Mauerwerk sind für den Verderb natürlich der beſte Nährboden. Beides ist selbstverständlich im „Haus Falsch" zu finden. Aber mit diesen Übelständen ist es noch längst nicht getan. Natürlich stellt hier auch die Hausfrau, die alles falsch macht, den Abfalleimer in die Speisekammer, damit er ihr nicht im Wege ist. Und natürlich

hat dieser Abfalleimer keinen Deckel, so daß alle Ausdünstungen faulender Reste durch den Vorratsraum ziehen. Natürlich liegen hier alte Brotscheiben offen auf einem Teller, längst vertrodnet, verschimmelt und verstaubt. Um die Schüssel mit Aufschnitt, die auch offen steht, tummeln sich die Fliegen, und auf dem Fensterbrett steht die Käseglocke, wo der Käse in der Sonne zu Suppe zerläuft. Mit vielen Hausfrauen ſtand ich damals vor der Küche des „Hauſes Falsch“, wo kein Ding an seinem Platz stand, wo ein altes Sofa mit unhygienisch schmutziger Dede neben dem Tisch stand, wo noch der unpraktische Küchenrahmen mit ewig verstaubten Kannen und Sieben zu finden war und im übrigen alle notwendigen Geräte zu einer vernünftigen Haushaltsführung fehlten. Und dann haben wir alle das „Haus Richtig“ bewundert. Neben der sauberen und hellen Küche die Speisekammer, luftig, alſo im Sommer nicht " der Sonne ausgesetzt. Eine solche Stätte ist freilich eine Freude für die Hausfrau ! Da gibt es feine framigen Ecken, in denen alte staubige, halbgefüllte Tüten herumliegen. Da werden alle Lebensmittel gut verschlossen in Glas oder Blechdosen aufbewahrt, so daß sie vor dem Verderben geschützt sind. Auf einem flachen, niedri gen und gut übersichtlichen Regal stehen die Einmachdosen, die sich so täglich überprüfen laſſen. Daneben befindet sich an einem Regal ein kleines Schildchen mit der Aufschrift „Zudersparkasse“, und darunter aufgereiht etwa ein Dußend Glasdosen, mit Zucker gefüllt. ,,Das ist eine glänzende Idee", sagte gerade neben mir eine Frau zu ihrer Freundin, „ solche Zudersparkasse für die nächste Einmachzeit lege ich mir bestimmt auch an. Wenn man in jedem Monat bloß ein Pfund Zucker nebenbei kauft und sich auf Vorrat hinlegt, hat man nachher zur Einmachzeit den größten Teil des nötigen Zuders beisammen !" Auch für den Kleinkühlschrank , der ja wirklich in der kleinsten Speisekammer Plak hat und

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nicht größer ist als eine Kochtiste, begeisterten Fich viele. Mit seiner Hilfe lassen sich auch im fleinen Haushalt die Lebensmittel gut für eine längere Zeit frischhalten. Und dann haben wir gleich noch gelernt, daß man kleine Vorräte, wie zum Beispiel Gemüse, für den nächsten Tag, am besten in friſches Zeitungspapier widelt und möglichst kühl legt. Die einfachsten Mittel sind oft die besten. Wenn ich nun sagte, daß manche Hausfrauen Teufzend vor ihrer Küche und Speisekammer stehen werden, so deshalb, weil sich manchmal beim besten Willen nicht alle Forderungen erfüllen lassen. Was will man zum Beiſpiel machen, wenn die Speisekammer nicht nach Norden, son dern nach Osten oder Westen geht? Die Wohnung wechseln ? - Da gibt es eben nur ein Mittel : Noch vorsichtiger, noch gewissenhafter in der Behandlung aller Borräte sein. In solchem Falle

8. März 1937 wird die verantwortungsbewußte Hausfrau bei warmer Witterung grundsäßlich nie mehr Vorräte im Hause halten, als gerade für diesen Tag gebraucht werden. Manche Hausfrau, die wenigstens einen großen kühlen und tredenen Keller besikt, kann sich dadurch helfen, daß die Lebensmittel stets hinuntergetragen werden. Daneben sei noch auf einen hervorragenden Kühlraum für die Sommerzeit hingewiesen, dessen sich allerdings nur diejenigen erfreuen, die noch Öfen in der Wohnung haben : das ist das Ofenloch. Vom baulichen Standpunkt gesehen, wohnt nicht jeder im Haus Richtig". Dennoch kann die Hausfrau mit Geſchic viel dazu tun, daß man wenigstens ihre Haushaltführung und hauptsächlich die Behandlung der Vorräte als J. Sch. gut bezeichnen kann !

Deutsche Vorgeſchichte

neu

erlebt

Der Preisroman „Die ewige Ordnung “ und ſeine Verfaſſerin NSK Der Preis, den der Reichsbund für deutsche Vorgeschichte für die beste volkstümliche Erzählung aus der Vor- und Frühgeschichte in der Höhe von 4000 RM. ausgeſchrieben hatte, ift vor kurzem verteilt worden. Er fiel auf Pafternaci für seine Darstellung aus der Steinzeit ,,Sonnenföhne“ und auf Grete vor Auerswald für ihr Werk „ Die ewige Ordnung". In dieser Erzählung werden das Leben unserer Vorfahren während der Bronzezeit, Tagewerk und Kampf, Hochzeit und Begräbnis sowie kultische Feste unserer Ahnen anschaulich. Was in Funden überliefert, in wissenschaftlicher Forschung erarbeitet ist, soll den breitesten Kreifen unseres Volkes in zuverlässiger und leicht faßlicher Darstellung zugänglich und zu lebendigem Besitz werden. Dieser Aufgabe dient das Werk. Frau von Auerswald steht heute als Kreisschulungsleiterin tätig in der Frauenarbeit des nationalsozialistischen Deutschland. Sie erzählt uns, wie sie zu der Beschäftigung mit der deutschen Vorgeschichte kam und wie sie die gründliche Sachkenntnis und die lebendige Vertrautheit mit unserer Überlieferung erwarb, aus der allein eine solche Darstellung entstehen kann. Aus persönlicher Freundschaft zu der Übtiſſin nahm fie in dem evangelischen Stifte Heiligen= grabe in der Prigniß ihren dauernden Wohnfiz. Deren begabter Pflegefohn Paul Quente, ein Schüler des Altmeisters der deutschen Vorgeschichte Kossinna, gründete in jener Waldgegend mitten in der Mark ein Heimatmuſeum. Frau von Auerswald nahm an seiner Arbeit den lebhaftesten Anteil. Der junge schöpferische Wissenschaftler fand für den Aufbau des Museums Richtlinien, die sich bis heute be= währt haben, ja heute erst recht eigentlich zur Anerkennung kommen. Er baute Lebensbilder auf, damit, was an Entdeckung und Einsicht von der damals noch in ihren Anfängen stehenden germanischen Vorgeschichte gewonnen wurde ,

über den kleinen Kreis der Eingeweihten hinausdringe und unser Volk beginne, das rechte Bild von Kultur unserer Vorfahren zu ge= winnen. So zeigt das Museum das Vehlower Haus, Modelle vom Backofen, vom Pflüger uſw. Seine Arbeit war erfolgreich. Es gelang ihm, die Umwohner zu interessieren. Er gründete Der den Museumsverein in der Ostprignit. märkische Kleinbauer, der Büdner wie der Großgrundbesizer, gehörten ihm an. Damals lernte Frau von Auerswald, wie man Wissenschaftsergebnisse dem ungeschulten Volksgenossen vermittelt und wie man Teilnahme erweckt. Quenze hatte fruchtbare und weitgreifende Pläne. Dann tam der Krieg. Er fiel. Niemand war da, der sein Wert hätte weiterführen können. Frau von Auerswald tat als Krankenschwester in der Türkei ihre Pflicht. 1919 fam fie zurück. Sie nimmt sich des Museums an. Nach dem Tode der Abtissin leitet sie es hauptamtlich. Was ihr an wissenschaftlichen Grundlagen noch fehlt, erarbeitet sie. Sie hört Kossinna, studiert in Wien, nimmt an zahlreichen Ta gungen teil. So erobert sie sich in strenger Arbeit das fachliche Rüstzeug. Der märkische Boden ist ergiebig . Er gibt, was er durch Jahrtausende bewahrte, einem Geschlechte zu rück, das sich auf seine Ursprünge besinnt. Frau von Auerswald nimmt an den Grabungen teil. Das Fundstück, das sie in der Hand hält, wird ihr zum lebensvollen Zeugnis. Die lebendige und fördernde Anteilnahme des Reichsbundes für deutsche Vorgeschichte gibt ihrem Bemühen neuen Antrieb. „ Der Wille, der von dort ausgeht, trägt unsere Arbeit.“ Der Anerkennung von dort her verdankt sie die Ermutigung, das umfangreiche Werk zu schreiben, das, wie die „ Sonnensöhne“ des Mitpreisträgers Pasternaci, im_Curt-KabitſchVerlag in Leipzig erscheinen und uns allen damit zugänglich werden wird.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK Folge 55 nicht größer ist als eine Kochtiste, begeisterten fich viele. Mit seiner Hilfe lassen sich auch im tleinen Haushalt die Lebensmittel gut für eine längere Zeit frischhalten. Und dann haben wir gleich noch gelernt, daß man kleine Vorräte, wie zum Beispiel Gemüse, für den nächsten Tag, am besten in frisches Zeitungspapier widelt und möglichst tühl legt. Die einfachsten Mittel sind oft die besten. Wenn ich nun sagte, daß manche Hausfrauen seufzend vor ihrer Küche und Speisekammer tehen werden, so deshalb, weil sich manchmal beim besten Willen nicht alle Forderungen ers füllen lassen. Was will man zum Beispiel machen, wenn die Speisekammer nicht nach Norden, son dern nach Osten oder Westen geht? Die Wohnung wechseln? Da gibt es eben nur ein Mittel : Noch vorsichtiger, noch gewiſſenhafter in der Behandlung aller Borräte sein. In solchem Falle

8. März 1937 wird die verantwortungsbewußte Hausfrau bei warmer Witterung grundsäglich nie mehr Vorräte im Hause halten, als gerade für dieſen Tag gebraucht werden.

Manche Hausfrau, die wenigstens einen großen fühlen und tredenen Keller besikt, kann sich dadurch helfen, daß die Lebensmittel stets hinuntergetragen werden. Daneben sei noch auf einen hervorragenden Kühlraum für die Sommerzeit hingewiesen, dessen sich allerdings nur diejenigen erfreuen, die noch Öfen in der Wohnung haben: das ist das Ofenloch. Vom baulichen Standpunkt gesehen, wohnt nicht jeder im Haus Richtig". Dennoch kann die Hausfrau mit Geſchick viel dazu tun, daß man wenigstens ihre Haushaltführung und hauptsächlich die Behandlung der Vorräte als J. Sch. gut bezeichnen fann !

Deutsche Vorgeſchichte

neu

erlebt

Der Preisroman „Die ewige Ordnung“ und ſeine Verfaſſerin

NSK Der Preis, den der Reichsbund für deutsche Vorgeschichte für die beste volkstüm liche Erzählung aus der Vor- und Frühgeschichte in der Höhe von 4000 RM. ausgeschrieben hatte, ift vor kurzem verteilt worden. Er fiel auf Bafternaci für seine Darstellung aus der Steinzeit "Sonnenföhne" und auf Grete von Auerswald für ihr Werk „ Die ewige Ordnung". In dieser Erzählung werden das Leben unserer Vorfahren während der Bronzezeit, Tagewerk und Kampf, Hochzeit und Begräbnis sowie fultische Feste unserer Ahnen anschaulich. Was in Funden überliefert, in wissenschaftlicher Forschung erarbeitet ist, soll den breitesten Kreifen unseres Volkes in zuverläſſiger und leicht faßlicher Darstellung zugänglich und zu lebendigem Besig werden. Dieser Aufgabe dient das Werk. Frau von Auerswald steht heute als Kreisschulungsleiterin tätig in der Frauenarbeit des nationalsozialistischen Deutschland. Sie erzählt uns, wie sie zu der Beschäftigung mit der deutschen Vorgeschichte tam und wie fte die gründliche Sachkenntnis und die lebendige Vertrautheit mit unserer überlieferung erwarb, aus der allein eine solche Darstellung entstehen kann. Aus persönlicher Freundschaft zu der Abtiſſin nahm sie in dem evangelischen Stifte Heiligengrabe in der Prigniß ihren dauernden Wohnfig. Deren begabter Pflegefohn Paul Quente, ein Schüler des Altmeisters der deutschen Vorgeschichte Kossinna, gründete in jener Waldgegend mitten in der Mark ein Heimatmuseum. Frau von Auerswald nahm an seiner Arbeit den lebhaftesten Anteil. Der junge schöpferische Wissenschaftler fand für den Aufbau des Museums Richtlinien , die sich bis heute bewährt haben, ja heute erst recht eigentlich zur Anerkennung tommen. Er baute Lebensbilder auf, damit, was an Entdeckung und Einsicht von der damals noch in ihren Anfängen stehenden germanischen Vorgeschichte gewonnen wurde,

über den kleinen Kreis der Eingeweihten hinausdringe und unser Volk beginne, das rechte Bild von Kultur unserer Vorfahren zu ge= winnen. So zeigt das Museum das Vehlower Haus, Modelle vom Backofen, vom Pflüger usw. Seine Arbeit war erfolgreich. Es gelang ihm, die Umwohner zu interessieren. Er gründete den Museumsverein in der Ostprignig. Der märkische Kleinbauer, der Büdner wie der Großgrundbesizer, gehörten ihm an. Damals lernte Frau von Auerswald, wie man Wiſſenſchaftsergebnisse dem ungeschulten Volksgenossen ver mittelt und wie man Teilnahme erweckt. Quenze hatte fruchtbare und weitgreifende Pläne. Dann kam der Krieg. Er fiel. Niemand war da, der sein Werk hätte weiterführen können. Frau von Auerswald tat als Krankenschwester in der Türkei ihre Pflicht. 1919 kam fie zurück. Sie nimmt sich des Museums an. Nach dem Tode der Übtiſſin leitet sie es hauptamtlich. Was ihr an wissenschaftlichen Grundlagen noch fehlt, erarbeitet sie. Sie hört Kossinna, studiert in Wien, nimmt an zahlreichen Ta gungen teil. So erobert sie sich in strenger Arbeit das fachliche Rüstzeug. Der märkische Boden ist ergiebig. Er gibt, was er durch Jahrtausende bewahrte, einem Geschlechte zu rück, das sich auf ſeine Ursprünge besinnt. Frau von Auerswald nimmt an den Grabungen teil. Das Fundstück, das sie in der Hand hält, wird ihr zum lebensvollen Zeugnis. Die lebendige und fördernde Anteilnahme des Reichsbundes für deutsche Vorgeschichte gibt ihrem Bemühen neuen Antrieb. „Der Wille, der von dort ausgeht, trägt unsere Arbeit.“ Der Anerkennung von dort her verdankt sie die Ermutigung, das umfangreiche Werk zu schreiben, das, wie die Sonnensöhne" des Mitpreisträgers Pasternaci, im Curt-KabitzschVerlag in Leipzig erscheinen und uns allen damit zugänglich werden wird.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtanf @rift der Schriftleitung: Berlin SW68, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: i Jäger 0022 Berlag: Trang Cher Facf., 6. m. b. $., Sentralverlag der RSTUP.," "München Berlin Serfand : Cher.Berlag , Berlin SW 68, Bimmer Brake 88. Alle Zahlungen find nach 1:1in (Bok]chedtonto Berlin 4454) zu richten

Partei -Korrespondenz

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

NCK Breſſedienſt der NSDUB

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Feiern

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9. März 1937

Erlebniſſe

ſein

Erkenntnis und Forderung nationalsozialiſtiſcher Feiergestaltung – Abwendung von Berflachung, Rückkehr zum Wert – Der Weg vom Feſt zur Feier Yon Generalarbeitsführer Dr. Decker NSK Generalarbeitsführer Dr. Will Deder macht bie folgenden grundsäglichen Ausführungen über nationals Josialistische Feiergestaltung als Beauftragter des Reichss leiters Konrad Hierl und als Leiter des Referates Feiergestaltung in der „ Arbeitsgemeinſchaft für Deutsche Boltstunde". Es erscheint notwendig, einige Grundſäße aufzustellen, die den Begriff einer nationalsoziafitischen Feiergestaltung vor einer Verfälschung bewahren. Erstens : Nicht jede Veranstaltung ist eine „Feier". Zweitens: Es muß werden.

nicht alles

gestaltet“

Drittens: Insbesondere Freizeit soll nicht ges staltet, sondern erhalten werden. Biertens: Je weniger Feiern" es gibt, desto feierlicher wird ihr Nachhall ſein. Fünftens : „Feiern“ kann man nicht „ des großen Erfolges halber" wiederholen. Sechstens: 3u Feiern müssen werden die Feste des Jahreslaufes , die Feste der Familie und die großen Tage des Volkes. Damit ist ein Teil dessen umrissen, was nach mehrjährigen Erfahrungen als Feststellung und Aufgabe nationalsozialistischer Feiergestaltung Gültigkeit hat. Man soll gerade auf diesem Gebiet keine theoretischen Konstruktionen bauen, sondern a us dem Leberschöpfen. Mit der Sehnsucht nach Feierlichkeit, dh. Innerlichkeit, geht oft genug Hand in Hand eine Enttäuschung über das Ausbleiben dieser ersehnten Innerlichkeit ! Denke jeder nur an das lezte Weihnachtsfest ! Alle Menschen, die sich trafen, beklagten das Fehlen der aus Kindertagen herüberleuchtenden Weihnachts-,,Stimmung". Weihnachten war nicht das Mittwinterfest, nicht das Chriftfest, nicht das Fest der Familie, sondern das Fest des Schen= kens, bei dem der Wert des Geschenkten wesent-

licher war als der Tannenbaum, das deutſche Weihnachtslied, der lodernde Holzstoß unter nächtlichem Himmel. Die Stimmung" war schon aufgelöst in Dugende von Einzelstimmungen, die alle dem Tage des Festes vorweggenommen waren in Gestalt von Tannenbäumen auf Bahnhöfen und Plägen, Feiern in Vereinen und Organiſationen, furz in einer Verteilung und Vervielfältigung der eigentlichen und einmaligen ,,Gestalt" des Festes auf einen Wochen um= fassenden Zeitraum. Dabei ist für jede Feier, für jeden weihnachtlichen Schmud eine unend liche Arbeit im großen und kleinen geleistet, sind viele und große Opfer gebracht worden, haben Menschen aller Schichten mit unendlicher Liebe sich bemüht, anderen eine " Weihnachtsfreude" zu machen. Und doch fehlte so vielen die Weihnachts-,,Stimmung". Dieses auf eine extreme Formel gebrachte Beispiel soll den Ausgangspunkt für die Erläuterung der oben angedeuteten Grundsätze bilden. Denn es zeigt, daß zwischen Fest und Feier nicht immer eine innere Übereinstimmung besteht, und zeigt weiter, daß der Begriff Feier" überspannt und damit seines eigentlichen inneren Wesens ent = fleidet worden ist. Diese Überspannung liegt zum wesentlichen Teil darin begründet, daß erstens nach der Machtübernahme die Reaktion einsetzte gegen die jahrelang geübte Verunglimpfung und Erniedrigung alles dessen, was hoch, festlich und deutschen Menschen heilig war. Das Pathos großer und guter Gefühle triumphierte in dem glücklichen Gefühl , immer und wieder das beschwören zu können , was der Jude zerset und besch mußt hatte. Jede Veranstaltung unter der Fahne der nationalsozialistischen Revolution wurde zu einer Feierstunde, weil unser ganzes Leben wieder zu einer im Schöpferiſchen

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NSK Folge 56 sich beweisenden einzigen Feier Gedankens geworden war.

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Vorbild waren die großen Feiern der Bewegung, die in gutgemeintem Eifer bis in die lezten Dörfer überſeßt wurden. Sie sollten die สิน einer Ortsgruppenversammlung ebenso Feierstunde machen, wie der Parteifongreß in einer unvergeßlichen zu Nürnberg Feier geworden war. Aber es ist nicht Aufgabe einer Ortsgruppenverſammlung, den Teilnehmern eine Feierstunde zu schenken, die mit dem Maßstab der großen nationalsozialiſtiſchen Feiern gemessen werden möchte. Jede Partei= veranstaltung soll einen Stil haben, der sie erhebt über das Vereins- und Parteiübliche von gestern. Aber nicht jede Partei veranstaltung darf zu einer Feier" gestaltet werden. Denn es darf eines nicht übersehen werden : Fehlendes Gestaltungsvermögen kann den besten Gestaltungswillen in seinem Ergebnis nur ins Gegenteil verkehren. Man muß nicht immer und alles gestalten wollen, sondern muß seine ganze Gestaltungskraft für das aufsparen, was für alle zu einer Feier werden muß. Ein Bierabend, an dem ein Vortrag gehalten wird, braucht nicht gestaltet zu werden. Das wäre Krampf. Eine Ortsgruppenversammlung, in der Ortsgruppenleiter der parteiamtliche Vers fügungen bekanntgibt und erläutert, braucht nicht gestaltet zu werden. Das wäre innerlich unlogisch. Mit dem Gestalten ist es ungefähr so wie mit dem Organisieren : Man soll nur gestalten, was unbedingt im Zeichen der sagen wir es ruhig in diesem Zusammenhang deutschen Volksunde gestaltet werden muß , aber nicht alles, was gestaltet werden fann. Nicht gestaltet vor allem soll die Freizeit des Menschen werden. Sie ist seine freie Zeit , die ihm zueigen ist. Dieſes Eigentum ist ebenso heilig wie Geld und Gut. Gestalten und lenken soll man den FeierZu dieser abend nach des Tages Arbeit. Gestaltung gehört aber ebenso wie die Bindung an die Gemeinschaft im Aufblühenlaſſen einer neuen Kultur die Sicherung der freien Zeit des einzelnen. Jeder braucht Freizeit für sich, um einmal mit sich allein zu sein, um sich etwas von der Seele zu schreiben, um für sich ein gutes Buch zu lesen. Was sollen die schaffenden deuts schen Menschen mit dem besten Schrifttum, das wir ihnen vermitteln wollen, anfangen, wenn wir ihnen nicht die Freizeit lassen für das Lesen dieses Schrifttums ? Ebenso wie Freizeit als Anspruch des einzelnen nicht gestaltet werden soll, muß dafür der Feierabend als Kraftque II aller neu angefüllt werden , um nun über die freie Zeit des einzelnen hinaus eine volle Zeit für alle zu werden, eine Zeit der Fülle deutscher Werte , die uns lehrt, mit Abenden und Sonntagen wieder etwas anzufangen! Auch hier sollen „ Feiern“ jedoch selten ſein . Denn je seltener eine Feier" ist, desto feier Die Kirchen licher wird ihr Nachhall sein. haben jeden Sonntag einen Gottesdienst, aber nur wenige große Feiertage. Die Bewegung hat viele Veranstaltungen, aber nur wenige Nürnberg ganz große Feiertage.

9. März 1937 flingt monatelang nach. Der 1. Mai erfült noch den ganzen Monat mit seinem frohen und gläubigen Bekenntnis. Es ist nicht gut, eine Feier an die andere zu reihen. Denn es ist unendlich schwer, wirkliche Feiern zu gestalten. Folgen sie zu häufig aufeinander, können fie nicht immer Höhepunkte sein, deren Ausblick dem Wanderer Kraft gibt für seinen Weg durch das Tal bis zum nächsten Gipfel. Wird die Feier nicht Höhepunkt, erreicht der Wanderer nicht den Gipfel, der ihm den Blick freigibt über die Weite von Volk und Land, sieht er nur von Hügeln gegen Felswände und Schroffen, so kann er müde werden auf seinem Wege. Wann aber wird je ein Geschlecht es sich weniger leisten können, müde zu werden, als dasjenige, das jetzt das Erbe des Führers in sicheren Händen tragen soll ? Feiern sollen Kraft geben, aber nicht ermüden. Darum sind sie einmalig , wie ganz große Erlebnisse einmalig sind, wie man eben nur einmal zum erstenmal vor dem Führer steht und ſeinen Händedruck ſpürt, wie man nur einmal den 30. Januar oder 21. März 1933 erleben kann, wie man nur einmal im Jahre in Nürnberg am Führer vorbeimarschiert. Es heißt den Sinn einer für den Reichsparteitag gestalteten Feierstunde irgendeiner nationalsozialistischen Gliederung in sein Gegenteil verkehren, es bedeutet, dieser Feierstunde die Weihe nehmen, wenn man des großen Erfolges halber" in jedem kleinen Ort die Feierstunde unter ganz anderen Umständen wiederholen wollte. Man kann auch die „ Meisterfinger" nicht auf der Mundharmonika spielen. Feiern sind Erlebnisse. Erlebnisse find einmalig. Wer versucht, sie als Schaustellungen zu wiederholen, nimmt ihnen die Seele. Das sind einige Wahrheiten von vielen. Aber sie geben einen gewissen festen Grund, auf dem Schlußfolgerungen möglich werden. Sie enthalten nicht nur die entscheidende Frage : „Welche Tage, Feste und Anlässe müssen zu Feiern wer= den?" sondern ermöglichen auch eine Ant = wort darauf. Man muß bei der Frage Feier und Feiergestaltung berücksichtigen, daß wir infolge der von der Weltanschauung des Nationalsozialismus freigelegten schöpferisch gestaltenden Kräfte bei der Feier zuerst immer an die große politische Feier denken, an Weihestunden des Nationalsozialismus. Sie konnten mit Größe und Würde gestaltet werden, denn sie sind der höchste Ausdrud der Erfüllung unserer politischen Sehnsucht gewor = den. Aber das als Ausgangspunkt dieser Betrach tung gewählte Beispiel vom Weihnachtsfeft 1936 zeigt, daß die allgemeingültige politische Feiergestaltung des Nationalsozialismus jene Feiern ausnahm, die außerhalb des politischen Kampfes der Bewegung blieben und doch eine entscheidende Bedeutung durch ihre rassisch begründete Substanz haben : die Feste des Jahresablaufes und die Feste der Familie. Wenn diese Feste wieder zu Feiern werden sollen und es ist eine Aufgabe, sie wird eine Wahrheit dazu werden zu lassen ! erkannt werden müſſen : sie unterliegen zum Teil keiner allgemein gültigen Gestaltungsmög lichkeit und sind darüber hinaus auf ihrem Weg

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zur Feier abhängig von der seelischen Bereitwilligkeit , zB . innerhalb der Familie. Hier hat die Weltanschauung des Nationalsozialismus nicht die Aufgabe, Allgemeingültiges zu gestalten, sondern Quellen des deutschen Volksgutes wieder frei zulegen , von deren reinem Wasser jeder schöpfen kann, der vom Fest zur Feier will. Je stärker der einzelne die Quelle empfindet , desto bereitwilliger wird er sich zu ihr niederbeugen. Unter den Festen des Jahres ist der Erntedanktag bereits zu einem nationalſozialiſtischen Feiertag geworden. Sommer- und Winterfonnenwende müssen noch in stärkstem Maße einem allzu engen Schema ents rückt und unmittelbar gestaltet werden. Hier wird Gestaltung im großen möglich sein, wenn das auch nicht heißen soll, daß man Sonnwendfeiern am Feuer durch Lautsprecher erlebt. Das ist für die, die nicht teilnehmen können, die Kranken, die Alten, die Volksgenossen im Aus= land, aber nicht für Jugend und Reife, die passiv am Feuer steht, während die Technik attiv ist . Nein, auch die Gestaltung im großen wird hier andere Wege gehen müssen, als sie es bei der politischen Feier der großen Tage des Volkes ging. Die Feiern der Familie aber können solcher Gestaltung gar nicht unterworfen werden zu einem Zeitpunkt, der diesen Feiern jeweils religiös oder gar konfessionell bedingte

Arbeiterheime,

Sinndeutungen verleiht. Wer aus Gewissens gründen die Taufe für ſein Kind ablehnt, kann nicht mit einem germanischen Ersagmittel ge tröstet werden. Hier wird sich aus dem Erbgut einer kulturstarken germanischen Vergangen= heit langsam eine neue Form entwickeln , die in dem Dreieck Volk, Mutter, Kind ihr eigenes Gesetz entwickelt. So ist es mit allen Festen der Familie, die zu Feiern werden sollen. Die farblose Tünche einer aufs Außerliche gerichteten Zeit des Materialismus hat die Feiern der Familie ebenso wie die Feiern des Jahreslaufes in der Familie allzusehr zu äußeren Festen werden laſſen. Hier will der Nationalsozialismus jedem helfen, den Weg vom Fest zur Feier wiederzufinden. Er selber aber soll der Sucher sein. Nationalsozialistische Feierge staltung ist ernstes Ringen um die Erhebung weniger Tage deutscher Bedeutung zu Gipfelpunkten des Sie bedeutet deutschen Lebens. daher Schuß des Feiergedankens vor Überspannung und Verflachung. Sie bedeutet Rückkehr zum Wert. Sie bedeutet Glauben an die Feier als Gottesdienst. Wir aber wollen Gott in unsern Feiern dienen , indem wir unserm Volke dienen mit der besten Glaubenskraft , deren Menschen fähig sind.

wie die SA. ſie ſchafft

In jeder SA.- Gruppe eine Siedlung – Drei Zimmer und 1500 qm Boden – Das „SA.-Dorf" in Oberschlesien wird Vorbild - Statt nüchternem Schema, echte Gemeinſchaftsſiedlung – Wie wird gebaut ? NSK Unter den großen Leiſtungen, die vier Jahre nationalsozialistischer Regierung aufzu weisen haben, stehen die Ergebnisse einer neuen und planvollen Baukunst mit an erster Stelle . Wer die großartigen Bauten in der Hauptstadt der Bewegung und in der Reichshauptstadt, wer Reichsautobahnen, Siedlungen und Industriebauten erstehen sah, der weiß, daß hier ein schöpferischer Geist am Wert ist, der nach früher unbekannten und heute immer klarer hervortretenden Grundsätzen daran arbeitet, der Volksgemeinschaft ihr Heim – das ganze Deutschland nämlich wohnlicher und schöner zu gestalten. In der Baukunst des Dritten Reiches treten uns sichtbar und eindrucksvoll wie auf keinem anderen Gebiet die Zeugnisse des Sages entgegen : Deutschland ist schöner geworden. Schöner geworden ist es nicht nur für den, der geistig mitſchafft und künstlerisch Anteil nimmt, sondern auch für den, der im engeren Lebensraum der Arbeit seiner Hände nachgeht. Auch dem deutschen Arbeiter hat die zu höchster Blüte geförderte Baukunſt manches Neue zu bringen, das ihn aufs engste an ihren Ergebnissen teilhaben läßt. Wer sich an das Wohnungselend einer vergangenen Zeit er= innert, die glaubte, durch sinnlose Aneinander-

reihung „ moderner" Wohnviertel in den Vororten den unerträglichen Zuständen in den Innenstädten begegnen zu können , der weiß , daß hier noch viele Irrwege gutzumachen sind. Der Wohnungsnot ließ sich und läßt sich auch heute noch wohl durch durch schematische Errichtung maschinenmäßiger Zweckbauten abhelfen : was aber über jedes Schema und jede Mechanisierung der Wohnkultur hinausgeht , das entspricht dem Geist der Baukunft im Dritten Reich. Und dieser neuen künstlerischen und geistigen Haltung vor allem in der Heimbeschaffung für den deutschen Arbeiter zum Durchbruch zu verhelfen, dazu darf keinem aufbauwilligen Deutschen ein Opfer zu groß sein. Es ist heute jedem Volksgenossen in reichem Maße Gelegenheit gegeben, durch eine opferbereite Haltung seine persönliche Anteilnahme am sozialen Schicksal ſeines Volkes zu beweisen. Es gibt faum ein Lebensgebiet, das nicht von diesem Opferwillen erfaßt und betroffen wurde. Wahrhaft umwälzend sind die sozialen Erleich terungen, die durch dieses Opferwerk bedrängten Volksgenossen zuteil werden konnten. Hierfür braucht es wohl kaum noch der Aufführung von Tatsachen. Was aber auch zahlenmäßig neu und zur Erkenntnis der auf einem Gebiet ge=

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ASK Folge 56 leisteten Opfer wesentlich ist, das wird uns deutlich aus den ersten Ergebnissen einer Aktion, die im Sinne der oben umriſſenen Heimbeschaffung für den deutschen Arbeiter am Wert ist. In Erkenntnis der auf diesem Gebiet zu leiftenden Aufgaben hat die SA. im vergange= nen Jahr diese Aktion zum ersten Male eingeleitet. Sie hat dem Führer damals zu seinem Geburtstag das größte Geschenk des Volkes vermittelt: das „Dantopfer der Nation", geschaffen zur Errichtung von Siedlerſtellen für den deutschen Arbeiter. In diesen Wochen ers leben wir nun die Inangriffnahme von Siedlungen im Rahmen des ersten Bauplanes, der rund 1100 Siedlerstellen im ganzen Reich verteilt, vorſieht, wobei auf jede SA.Gruppe eine geschlossene Siedlung entfällt. Die ersten Spatenstiche wurden bereits in Alt= ruppin und in Kigingen getan, wo je 20 Wohnhäuser errichtet werden, sechzehn Bauten werden am 13. März in Gräfelfing im Gebiet der Gruppe Hochland in Angriff genommen, und am 21. März beginnt die Gruppe Franken in Nürnberg mit dem Bau von 40 Wohnhäusern. Diese Bauten sind sämtlich Einfamilien häuser mit ausreichendem Wohnraum für finderreiche Familien , die bei der Ansiedlung bevorzugt werden. Fern von aller schematischen und eintönigen Aneinanderreihung sind die Häuser in Anlage und Ausführung verschieden und stehen frei auf dem zugehörigen Gartenland. Dieses Land ift mit 1000 bis 1500 Quadratmeter für jede Familie in ausreichendem Maße für den Anbau von Feld- und Gartenfrüchten und für die Haltung von Kleinvieh geeignet. Das Innere der Häuſer ſelbſt besteht aus zweieinhalb bis drei Zimmern oder bei finderreichen Familien aus vier Zimmern, dazu der Küche, einem Raum für das Bad und den notwendigen Keller-, Stall- und Bodenräumen. Sämtliche Bauten, von denen einige zu Doppelhäusern zusammengefaßt werden, sind mit Gas, Wasser und Licht versehen und werden schlüsselfertig an den fünftigen Besizer abgeliefert. Einrichtungsgegenstände, Kleinvieh und Gartengeräte

9. März 1937 also wird jede Familie in dem Hauſe vorfinden, das te bezieht. Die Siedler werden zu 70 v H. der SA. angehören und zum übrigen Teil aus anderen Gliederungen der Partei entnommen, wobei vor allem finderreiche Familien und Kriegsopfer bevorzugt werden. Bedeutsam ist in dieser Hinsicht die Zusammenarbeit der SA. als Trägerin dieſes Siedlungswertes mit der gemeinnüßigen Kriegersiedlung der NS.-Kriegsopferversorgung. Auf dieſem Wege werden alſo in nicht allzu langer Frist viele deutsche Arbeiterfamilien nach Abdeckung geringer und tragbarer Kosten in den Befits eines Eigenheimes gelangen, das ihnen Ges legenheit zu entspannender und nukvoller Gartenarbeit auf eigenem Boden gibt, was besonders bei kinderreichen Familien von ent= scheidendem Vorteil sein wird. Mit dem Aufbau einer richtungweisenden musterhaften Siedlung im Rahmen dieses Planes wird im nächsten Monat in Eichlamp in Oberschlesien begonnen. In diesem „S A. - Dorf“ wird sich der Gemeinschaftsgedanke, den die SA. bei dem ganzen Werk erneut in die Tat umſezt, am eindringlichsten widerspiegeln. Außer den auch hier zu errichtenden Wohnbauten, die sich planvoll und doch nicht schematisch um einen Mittelpunkt gruppieren, wird eine Reihe von Bauten errichtet, die dem Feierabend und der [ portlichen Betätigung der Einwohner dienen. Vorgesehen sind hierfür ein großes Gemeinschaftshaus, Sportpläge, ein Schwimmbad und eine Jugendherberge. Diese Bauten vereiniger fich im Geiste einer zwedvollen und wahrhaft aufbauenden Architektur zu einer Gemeinschaftssiedlung , die wieder einmal den ehernen Grundsatz der Sturmabteilungen des Führers, den ,,Sozialismus der Tat", greifbare Wirklichkeit werden läßt. Ein freudiges, in seinem Schaffen und Wohnen glückliches Volkstum wird der Lohn des Opfers sein, und zur Erfüllung deſſen ging die SA. an das Dankopfer der Nation, bei dem jedem einzelnen Gelegenheit gegeben war, Bausteine für die Volksgemeinschaft zusammenzutragen.

Sperrfrist: 12. März

Mitkämpfer

des

Führers

- Leben im Dienft des Neubaus des Reiches Dr. Frick, der Kämpfer und Politiker Zum 60. Geburtstag des Reichsminiſters

Von Oberregierungsrat Hans Krebs NSK Hunderttausende Volksgenossen, die Dr. Frick aus den Maſſenkundgebungen der Partei kennen, werden heute sagen : Schon 60 Jahre ? Und es ist keine Geburtstagsphrase, wenn man hinzufügt, daß es weder der geistigen noch der physischen Spannkraft Dr. Frids anzumerken ist, daß er in diesen Tagen ein Sechzigjähriger geworden ist. Denn er steht auf der Höhe seines politischen und persönlichen Wirkens, und ſein Lebensweg zeigt,

gemessen an seiner Energie und an der Fülle seines täglichen Schaffens, keinen Abstieg, sondern streckt sich weithin dem großen Ziel entgegen : Der Fortsetzung seines staatsmännischen Lebenswirkens, Neubaus des des Reiches. Dr. Wilhelm Frick ist einer der ersten Kämpfer des Führers. Er war ein reifer, in jahrelanger Staatsverwaltung erfahrener und erprobter Mann, als er sich in der ersten



RSK Folge 56 Kampfzeit der jungen Bewegung des Führers für immer anschloß. Obzwar er nach Entwidlungsgang und Alter der Umbruchszeit angehört, war er einer der ersten, die flar erkannten, daß mit Adolf Hitler eine neue Zeit für Deutſchland gekommen war. Sein soldatischer Charakter, sein männliches Wesen und ſein fämpferischer Geist drängten ihn zu der Bewegung, die das deutsche Volk aus Not und Zusammenbruch, aus Ohnmacht und Schande zu Arbeit und Aufstieg, Macht und Ehre zu führen versprach. Sein Einfag war hoch, denn er war in jener Zeit bereits ein einflußreicher Beamter der Polizeidirektion zu München und hatte für sich nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren. Er fragte nicht nach Einfah, sondern nur nach Notwendigkeit. Er sah das Unglück Deutschlands, die Unfähige leit der herrschenden Parteien und den Verrat, den der Marxismus täglich beging. Er hatte in München zu wirken und hier Gelegenheit, mehr als es an irgendeiner anderen Stätte des Reiches möglich gewesen wäre, zu erkennen, wie die Mächte der Vergangenheit drauf und dran waren, den Rest der Einheit des Reiches zu sprengen und offen einen separatistischen Weg zu gehen. Er ſah die Not der Maſſen und die Ohnmacht der Reichsgewalt. Er sah den Einfluß der zersehenden Kräfte der politischen Unterwelt wachsen und nirgendwo Wille und Macht, Einhalt zu gebieten. „Wir fahen in der Bewegung, die damals noch flein war und leicht zu unterdrüden gewesen wäre“, so bekannte Dr. Frid vor dem Boltsgerichtshof zu München , den Keim von Deutschlands Erneuerung ; wir hatten Don Anfang an die Überzeugung, daß dieſe Bewegung geeignet ist, in der marxistisch verfeuchten Arbeiterschaft Fuß zu fassen und sie ins nationale Lager zurückzuführen. Deshalb hielten wir unsere schüßende Hand über die National= jozialistische Partei und Adolf Hitler.“ Als der Führer in den Novembertagen 1923 den ersten Verſuch unternahm, Deutschland von den Fesseln seiner inneren Feinde zu befreien, stand Dr. Frid an ſeiner Seite. Vor dem Volts= gerichtshof in München hat sein Anwalt, Dr. Göt, das Wort ausgesprochen, daß die Leser der Archive aus dieser Zeit später einmal erstaunt sein und es unbegreiflich finden werden, daß ein echter deutscher Mann wie Dr. Frid fich einſt vor einem deutſchen Gericht verantworten mußte.

Es war die Zeit der größten Schmach Deutschlands. Und dennoch barg fie den Keim der kommenden Freiheit in ihrem Schoß. Es war die Zeit, die auch Dr. Frid aus seiner Lebensbahn warf, um ihm den Weg frei zu machen für jene Aufgaben, für die ihn das Schicksal beſtimmt hatte. Sein Lebenslauf hat sich seither vor aller Augen abgespielt. Von den ersten Anfängen seiner parlamentarischen Arbeit, die er niemals im Geiste des Parlamentarismus, sondern immer nur als der Frontsoldat Adolf Hitlers auf dem Kampfboden des Reichstages auffaßte ; von der Zeit, in der die NSDAP. die kleinste Reichstagsfraktion war, bis zu der politischen Durchbruchsschlacht vom 14. September 1930 zu dem Riesensiege des

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9. März 1937 Jahres 1933 und zur Alleinherrschaft der Natio nalsozialisten im Deutschen Reichstag war er der Fraktionsführer der braunen Kolonnen. Er ist dem Ruf des Führers, das Innenmini fterium in Thüringen in der schwersten Kampfzeit zu übernehmen , gefolgt und har dieses Land zum Sprungbrett für den weiteren Aufstieg der Bewegung gemacht und damit zur Befreiung Deutschlands von seinen inneren Feinden wesentlich beigetragen. Als der Führer die Macht übernahm und Kanzler des Deutschen Reiches wurde, vertraute er ihm die Führung des Reichsministeriums des Innern an, von dem er wußte, daß er auf dem Gebiet der Staatsverwaltung einer der ersten Fachmänner und in seiner nationalsozialistischen Überzeugung der treuesten einer ist.

Seine staatsmännischen Leistungen nehmen heute einen unbestrittenen Plaß in der deutschen Verfassungsgeschichte ein. Nach der Machtübernahme in allen Ländern billigte der Reichstag das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich und erteilte der Regierung Adolf Hitlers die Ermächtigung, Gesetze zu be schließen und die Verfaſſung zu ändern. In rascher Folge legte Dr. Frid das Gleich . schaltungsgeset vor, und in wenigen Tagen waren alle Länder- und Gemeindeparla mente nach dem Willen des deutschen Volkes, der bei den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 in überwältigendem Maße zum Ausdruck gekommen war, neu zusammengesezt. Anfang April folgte das Reichsstatthalter gefeß, das den Gegensatz zwischen den Ländern und dem Reich endgültig austilgte. Vor da ab gab es nur noch einen einzigen politischen Willen, eine einzige politiſche Machtquelle im Reich, die des Führers und Reichskanzlers. Die nationalsozialistische Revolution hatte die Einheit des nationalen Willens des deutſchen Volkes erzeugt, und nun galt es, die staatsrechtliche Form für den nationalen Einheitsstaat des deutschen Volkes zu schaffen. Alles, was seither an großen ges setzgeberischen Maßnahmen Tat geworden ist, hat diesem Ziel gedient : Das berühmte GeJeg über den Neuaufbau des Reichs mit seinen furzen klassischen Formulierungen, das große Werk der Deutschen Ges meindeordnung , das zum erstenmal in der deutschen Geschichte allen Gemeinden des Reichs eine einheitliche Ordnung sichert, das Reichsbeamtengesek, die Vereinheitlichung der gesamten deutschen Bolizei und ihre Unterstellung unter einen Chef und zahlreiche andere Geseke und Maßnahmen. Großes hat die Reichsregierung unter der Führung Adolf Hitlers seit der Machtergreifung auf allen Gebieten des politiſchen , wirtſchaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens unſeres Voltes geleistet. Unvergängliches ist nach den Weisungen des Führers auf dem Gebiete des Staatsaufbaues und der inneren Verwaltung hervorgebracht worden. Der Jahrhunderte alte Sehnsuchtstraum aller großen deutschen Patrio ten geht in Erfüllung : Die Schaffung des nationalen Einheitsstaates -- das Dritte Reich. An dieser Aufbauarbeit hat der Reichsminister des Innern Dr. Frid hervorragende

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NSK Folge 56 Anteile. Sein Wort hat großes Gewicht. Es iſt geboren aus dem klaren Verstand eines ers fahrenen Politikers und Staatsmannes und der Leidenschaft eines tiefen nationalſozialiſtiſchen Empfindens. Dr. Frid hat in den Jahren des Kampfes der NSDAP . um Geltung und Macht immer und mit dem Einsatz seiner ganzen Persönlichfeit überall dort gekämpft, wo es der Führer befahl. Er stand in unzähligen Bersammlungen gegen Margismus und Realtion, in Parlamentsausschüssen und als Mann der Feder, im Gerichtsſaal wie auf der Reichstagstribüne seinen Mann, und immer zwangen Freund und Feind die Lauterkeit dieses Mannes, die Ehrlichkeit seines Wollens und vor

Nachrichten

SA.-Nachrichtenweſen vor neuen Aufgaben Arbeitstagung der Nachrichtenreferenten der SA.-Gruppen Planmäßiger Ausbau - Die Bedeutung des Nachrichtenweſens NSK München, 9. März. Wir können uns heute keine militärische Formation ohne ein ausgebildetes Nachrichtenwesen vorstellen. Die Leistungen des Weltfrieges wären unmöglich gewesen, hätten damals die Heere aller Nationen nicht über ein gut eingespieltes Nachrichtenwesen verfügen können. Aber nicht nur bei militärischen Forauch bei Freiwilligenverbänden mationen, größeren Ausmaßes ist der Nachrichtenmann Wir eine notwendige Ergänzung geworden. fönnen uns heute ebenso wie militärische Übungen feine sportlichen Wettkämpfe oder Aktionen größten Stils ohne ein mit modernsten technischen Hilfsmitteln versehenes Nachrichtenwesen denken. Gerade weil die SA. als größte weltanschauliche Kampftruppe heute neben ihren Aufgaben der politischen Erziehung des deutschen Volkes einen neuen gewaltigen Wirkungskreis erhalten hat, nämlich den der sportlichen Breitenerziehung des gesamten Volkes, ist ein plan = mäßiger Ausbau und Aufbau des Nachrichtenwesens der SA. unbedingt notwendig. Der Beweis dafür wird schon bei den ersten NS. - Kampfspielen während des nächsten Parteitages erbracht werden , wo

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allem seine zwingende Logit und ſein tiefes Nationalempfinden in ihren Bann. Die Partei achtet in ihm nicht nur den alten erprobten Parteigenossen und Mitkämpfer des Führers, sondern auch den vorbildlich zähen, niemals ermüdenden Mann voll Fleißes und Energie, der mit kristallklarem Verstand und eigenwilligem Urteil das ist, was man mit einem einzigen Begriff ausdrücken kann : Ein großer Deutscher. Aus seiner Deutschheit stammt seine Liebe und Treue zu Führer und Partei, zu Volk und Reich, aus ihr alle Pflichterfüllung und Opferbereitschaft. Sein ganzes Leben steht unter einer einzigen Losung : Alles für das deutsche Vaterland.

den Nachrichtenorganisationen der SA. zusätliche Aufgaben geſtellt werden. Aus diesem Grunde war es notwendig geworden, die gesamten Nachrichtenreferenten aller SA.-Gruppen nach München zu berufen, um eine überprüfung des Nachrichten wesens vornehmen und die Richtlinien für die kommende Arbeit geben zu können. Nach der Begrüßung durch den Chef des Führungsamtes, Gruppenführer Jüttner, nahm der Referent für das Nachrichtenwesen bei der Obersten SA.-Führung , Oberführer von Helms, das Wort. Er betonte besonders, daß auch die Nachrichtenmänner troß aller speziellen Schulung in erster Linie SA . - Männer Tein müssen und weltanschaulich gefestigt sein sollen. Eine besondere Bedeutung, so führte er aus, kommt dem Nachrichtenschein zu, der im Gegensatz zum SA.- Sportabzeichen dauernd neu gewonnen werden muß. Die ständige Wiederholung der Prüfungen für dieſen Schein kann als vorbildlich gelten, da sie die Gewähr dafür bietet, daß die Männer jederzeit einsatzbereit seien. Nach Oberführer v. Helms nahmen die Referenten der Gruppen das Wort zu verschiedenen Sonderreferaten über das Nachrichtenwesen. Zwischen der Arbeit der Tagung ehrten die Nachrichtenreferenten der SA. die toten Kämpfer der NSDAP . durch eine Kranzniederlegung am Ehrenmal. Um die gewonnenen Erkenntniſſe praktisch zu erproben, wurde eine Fahrt nach Tegernsee durchgeführt, an die sich eine Geländebesprechung anschloß. Die Tagung fand ihren Abschluß mit einer Zusammenfaſſung der Ergebnisse durch Oberführer von Helms.

Drud: M, Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SM 68, Zimmerkrage 88

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Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

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Umwälzende Maßnahmen in der Landausnukung

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- Grünland wird umgebrochen -

Die Bedeutung des neuen Ackerlandes für die Volksernährung

NSK In diesen Tagen ist eine Anordnung des Reichsernährungsministers herausgekommen, die namhafte Beiträge für den Umbruch von Wiesen und für die Einrichtung von Mähweiden zur Verfügung stellt. Wer diese Meldung gelesen hat, wird sie beiseite gelegt haben, ohne zu erkennen, daß hier eine Maßnahme zur Durchführung kommt, die eine ähnliche historische Bedeutung vielleicht einmal für unsere Voltsernährung haben wird wie die Einführung der Kartoffel durch Friedrich den Großen und die Überwindung der Brache. Es ist für den Laien ja auch immer schwer erkenntlich, wenn praktische landwirtschaftliche Maßnahmen zur Durchführung kommen, wieweit sie ihn angehen und intereſſieren. Bei der heutigen Lage unserer Ernährung aber ist es notwendig, daß jeder die Tragweite der getroffenen Maßnahmen erkennt und die Bemühungen, die die deutsche Landwirtschaft heute anstellt, um die Ernährungsgrundlage des deutschen Volkes auf eigener Scholle soweit wie möglich zu sichern. Will man die Bedeutung der jegt eingeleite = ten Maßnahmen des Wiesenbruches in ihrer ganzen Tragweite würdigen, so muß man die Grundtatsachen unserer Ernährungslage noch einmal betrachten ; denn hier liegt der Ausgangspunkt aller Maßnahmen, die im Rahmen Al der Erzeugungsschlacht getroffen werden. diese Maßnahmen ergeben sich aus der räumlichen Begrenzung des deutschen Bodens. Unser deutsches Volt hat eine zunehmende Bevölkerungszahl bei abnehmendem Boden. Durch den Versailler Vertrag sind insgesamt 5 Millionen Hektar, also rund 14,3 v ., der landwirtschafts , lichen Nutzfläche nach dem Stand des Jahres 1913 entrissen worden. Vergessen werden dürfen hierbei auch nicht die Flächen, die heute die Landwirtschaft für die industriellen Rohstoffe wie Flachs, Hanf, Raps bebaut. Neben dieser abnehmenden Flächenzahl stehen eine zunehmende Einwohnerzahl und ein zunehmender Bedarf an Nahrungsmitteln durch den gesteigerten Bedarf derjenigen Volksgenossen, die wieder in Arbeit und Brot gekommen sind und sich dadurch eine beſſere Ernährung als bisher leisten können. Will Deutschland also nicht immer stärker in eine Abhängigkeit vom Ausland kommen, so muß es für die deutsche Landwirtschaft heißen, mehr von den zur Verfügung stehenden Flächen zu erzeugen. Nach einer Berechnung des Instituts für Konjunkturforschung müßte die deutsche Scholle um etwa 16 Millionen Hektar größer sein, damit aus ihr der gesamte Bedarf an Nahrungsgütern und landwirtschaftlichen Rohstoffen herausgewirtschaftet werden kann.

Will man aber aus dem zur Verfügung stehenden Boden das nur irgend Mögliche heraus, wirtschaften, so muß man sich überlegen, welche Erzeugnisse dafür am besten in Frage kommen. Dabei zeigt sich nun, daß im Laufe des vergangenen Jahrhunderts die Adererträge nahezu verdoppelt werden konnten, während die Erträge des Grünlandes nur um etwa ein Drittel stiegen. Es ist also notwendig, entweder die Erträge des Grünlandes stärker als bisher zu steigern oder Grünland zu · Ackerland umzubrechen. Durch den Zwischenfruchtbau, der heute im Rahmen der Erzeugungsschlacht in Deutschland besonders gefördert wird, ist es möglich, auf . dem Acker zusätzlich noch soviel Futter zu ges winnen, daß eine Einschränkung der Wieſen und Weiden bei gleichbleibender Viehzahl durchaus möglich ist; denn der deutsche Ader gibt durch diesen Zwischenfruchtbau heute zwei Ernten. Es ist dabei selbstverständlich, daß bei dem Grünlandumbruch nur solche Flächen in Frage kommen, die bei ackerbaulicher Benutzung tatsächlich auch höhere Erträge bringen. Der Erfolg einer solchen Aktion, der nicht von heute auf morgen, sondern in Jahren erst seine richtigen Auswirkungen zeigen wird, wird schon deshalb nicht ausbleiben, wenn man bedenkt, daß fast ein Drittel der landwirtſchaftlich genuzten Fläche Deutschlands aus Dauergrünland, aus Wiesen und Weiden besteht. Wird hier auch nur ein Teil des Grünlandes umgebrochen, so find das doch immerhin Flächen, die sehr stark ins Gewicht fallen und durchaus eine erhebliche Steigerung der Erträge bringen werden . Aus dieser Erwägung heraus hat jetzt auch das Reich auf Veranlassung des Reichsbauerne führers und Reichsernährungsministers Darré Millionenbeträge bereitgestellt, aus denen vom Reichsnährstand dem einzelnen Bauern und Landwirt für den Grünlandumbruch und für die Verbesserung der Wiesen Beihilfen gewährt werden. Denn man darf nicht verkennen, daß der Wiesenumbruch eine der schwersten Arbeiten ist, die sehr viel Zeit und Geld erfordert. Meiſt ist er mit Pferden gar nicht durchzuführen, sondern Dampfmaschinen und Traktoren müſſen hier angesezt werden, um die Flächen zu umbrechen. Die Auszahlung der Beihilfen erfolgt durch den Kreisbauernführer oder deſſen Stellvertreter. Stehen in kleineren Betrieben die geeigneten Geräte zum Umbruch nicht zur Verfügung, so können für die gemeinschaftliche Be= nukung durch die Kreisbauernſchaft Wiesenpflüge, Scheibeneggen, Walzen und andere Ge-

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räte, die für den Gespannzug geeignet sind, zusäglich beschafft werden. Beihilfen in derselben Höhe werden auch für die Einrichtung von Mähweiden gegeben, denn die Mähweiden vers bessern durch die Methodik ihrer Bewirtschaftung die Erträge des Grünlandes und sichern eine beſſere Ausnukung dieſer Flächen.

9. März 1987 In den großen Zusammenhang der deutschen Ernährung gestellt, zeigt diese Maßnahme aber, wie wichtig fte für jeden einzelnen ist. Hier liegen noch ungeheure Ertragsreserven, die durch die Arbeit des Bauern und seiner Gefolgschaft im Intereſſe des ganzen Volkes erschlossen werden müssen.

Jahrgang 1922 vor der Berufswahl:

Mßer erlernt

die

Landwirtſchaft?

Ein Leberblick über die Möglichkeiten des Bauernstandes - Der Ausbildungsweg der Landwirtschaftsgehilfen NSK Nun ist also die Zeit gekommen, wo es gilt, Abschied von der Schule zu nehmen. Und für viele Tauſende von . Jungen und Mädeln ergibt ſich nun die Frage, die das weitere Leben die Frage : welchen Beruf entscheiden soll foll ich ergreifen ? Allerdings ist diese Frage zu beantworten heute wesentlich leichter als noch vor ein paar Jahren. Damals bestand nur in seltenen Fällen die Möglichkeit, eine geordnete Lehrstelle für irgendeinen Beruf einzunehmen. Die meisten Berufe waren nicht mehr in der Lage, sich um einen ordentlichen Ausbildungsweg des Nachwuchses zu fümmern, da die Wirtschaftskrise die meisten Betriebe verödet hatte. Heute liegen die Dinge grundsäßlich anders. Ja, es ist sogar so, daß in manchen Berufen schon ein empfindlicher Mangel an Nachwuchs fich bemerkbar macht. Die Forderungen der Berufslenkung sind daher für den weiteren Aufbau und Ausbau des deutschen Wirtschaftslebens von entscheidender Bedeutung. Eltern und Erzieher, nicht zuletzt selbstverständlich die Jugendlichen selber, müssen sich darum der Verantwortung bewußt sein, die sie heute bei der Wahl ihres zukünftigen Berufes zu tragen haben. Auf keinen Fall darf diese Entscheidung von Zufälligkeiten oder von irgendwelchen egoistischen Wünschen, sei es auch von Onkelw oder Tanten, getragen werden. Wo sich im Augenblick der Mangel an Nach wuchs, wie überhaupt der Mangel an geeignet ausgebildeten Arbeitskräften am meisten bes merkbar macht, ― das ist die Landwirtschaft. Eine bedauerliche Tatsache, wenn man bedenkt, welch große Bedeutung gerade die Landarbeit für die Sicherung der deutschen Nahrungsfrei heit hat. Nun hat die Erfahrung ergeben, daß zwar viel Jugendliche auch aus der Stadt - am Landleben Freude haben, daß sie sich zum ländlichen Leben hingezogen fühlen, daß aber auf der anderen Seite immer wieder die psychologische Beeinflussung dahingeht, den Jugendlichen das Dasein auf dem Lande, ins besondere die Berufsaussichten möglichst schwarz und düster hinzustellen. So kann man oft die Behauptung hören, daß Landarbeit doch immer das gleiche sei, daß es keine Abwechslung gebe und daß es an einer interessanten Gliederung und Vielfalt der Berufe fehle. Nichts ist unfinniger als diese Behauptung. Denn es ist ja wohl teine Frage, welche Arbeit abwechslungsreicher ist: die des Landarbeiters oder die eines Arbeiters oder Angestellten in der Stadt. Der Wechsel der Jahreszeiten, der Wechsel von

Saat und Ernte usw., das alles find Gefehe, die der Landarbeit ihren Stempel aufbrüden und für den, der die Natur liebt und versteht, immer wieder Reize vermitteln, wie fie in Dieser Schönheit sonst kein Beruf zu geben vermag. Falsch ist es auch, zu glauben, daß es in der Landwirtschaft nur ein oder zwei Ausbildungsund Entwicklungsmöglichkeiten gebe. Nachfolgend seien darum einige Spezialberufe ge= nannt, die direkt und im engeren Sinne zum Bereich der Landwirtschaft gehören : Neben dem Bauer und Landwirt sind da der Landarbeiter, der Winzer, der Melter, der Schäfer, der Schweinewärter, Geflügelzüchter, Pelztierzüchter, dann der Imter, der Brenner und Melkwart, schließlich der landwirtschaftliche Rechnungsund Buchführer, der Baumwart und der Röſtwart. Dazu kommen dann noch die Spezialberufe, die nicht direkt, sondern nur im weite ren Sinne zur Landwirtschaft zu zählen sind. Da ist zB. noch der Gärtner, der Fischer, der Privatforstwart, der Privatförster usw. Auch für die Mädel gibt es eine ganze Reihe von Spezialberufen. Da ist einmal die Ausbildung zur Wirtschafterin, weiter zur Lehrerin der ländlichen Haushaltungskunde, zur landwirtschaftlichen Rechnungsführerin und zur Geflügelzüchterin. Das sind immerhin Entwicklungsmöglichkeiten, die der Neigung und der besonderen Veranlagung des einzelnen weitest gehend Rechnung tragen. Dazu kommt nun die vom sozialpolitischen Standpunkt aus unerhört wichtige Tatsache, daß der Reichsnährstand für alle diese Berufe eine geordnete Ausbildung geschaffen hat, daß es also in Zukunft nicht mehr möglich ist, sich irgendeinen dieser Berufsnamen unberechtigt zuzulegen. Nur wer den vom Reichsnährstand vorgeschriebenen Ausbildungsweg durchgemacht hat, ist berechtigt, den Beruf auszuüben und die Berufsbezeichnung zu tragen. Grundvoraussetzung aller Berufe in der Landwirtschaft ist die Landarbeitslehre, die zwei Jahre dauert und mit dem Besuch der ländlichen Berufsschule verbunden ist. Nach Ab= schluß dieser zwei Landarbeitslehrjahre muß die Landarbeitsprüfung abgelegt werden, wo mit dann die Berechtigung erteilt ist, sich Landarbeitsgehilfe zu nennen. Nach bestandener Landarbeitsprüfung sehen dann die verschiedenen Sonderausbildungen für die einzelnen Berufe ein. So kann man nach zweijähriger Landarbeitsgehilfenzeit , den Landarbeiterbrief er-

t

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NSK Folge 56 werben. Landarbeiter sein ist aber heute grundsäglich verschieden von dem Dasein des Landarbeiters in vergangenen Jahrzehnten. Mit allen Mitteln trägt der Reichsnährstand heute dafür Sorge, daß der Landarbeiter teil hat an allen sozialen Errungenschaften unserer Zeit, daß er auch soziale Aufstiegsmöglichkeiten nuken tann. So wird heute dem tüchtigen und ſtrebſamen Landarbeiter die Möglichkeit gegeben, sich über das Heuerlingswesen bis zum Neubauern, also zum Besizer über eigenen Grund und Boden emporzuarbeiten. Nach der Landarbeitsprüfung muß der Winzer zB. während zweier Jahre die Weinbauwirtschaftslehre durchmachen, womit ua. auch der Besuch einer Weinbauschule verbunden ist. Nach bestandener Weinbauwirtschaftsprüfung wird er Weinbaugehilfe . Ähnlich ist der Ausbildungsweg des Melkers . Nach bestandener Landarbeitsprüfung macht er

9. März 1937 ſpäter die Melkergehilfenprüfung und dann nach mindestens sechsjähriger Gehilfenzeit die Meisterprüfung. Ähnlich gibt es die Meisterprüfung für Schäfer, für Schweinewärter, für Geflügel- und Pelztierzüchter usw. So sind auch in der Landwirtschaft der Möglichkeiten viele gegeben, sich einen Lebensberuf zu schaffen, der ſowohl in sozialer wie auch in allgemein menschlicher Hinſicht den Anſprüchen unserer Zeit zu genügen vermag. Wer von den Jungen und Mädeln sich heute noch nicht über seine zu= fünftige Berufslaufbahn im flaren ist, wer insbesondere mehr aus Zufall sich für den einen oder anderen Beruf entschieden hat, wer bisher über die Berufsmöglichkeiten der Landwirtschaft nicht Bescheid wußte, der erkundige sich zuvor genau und überlege dann, ob es ihm nicht doch wünschenswerter erscheint, sich auf dem Lande einen Beruf aufzubauen.

Stall- oder Kunſtdünger ? Eine Lehre für die künftige Bodenbearbeitung — Mineraldünger nicht gesundheitsschädlich, ſondern notwendig NSK Zu den langerörterten Streitfragen, die heute eindeutig entschieden sind, gehört die Frage Stalldünger oder Kunstdünger. Die Forderungen der Erzeugungsschlacht, von deren Erfolg unsere Ernährungssicherung abhängt, hat auch hier Klarheit in eine langjährige, dabei aber nur wenig fruchtbare Diskussion gebracht. Die Entscheidung wurde bestimmt durch die vom Bierjahresplan gegebene Marschrichtung. Danach müssen alle Maßnahmen auf eine Erzeugungssteigerung ausgerichtet sein. Es darf also kein einziger der für den Aufbau unserer Ernte ausschlaggebenden Faktoren vernachlässigt oder nicht voll ausgenußt werden. Das gilt für die Bodenbearbeitung ebenso wie für die Saatgutauswahl, für die Saatpflege ebenso wie für die Erntemethoden, also auch für die einzelnen Arten der Düngung. Deshalb ist Bolldüngung die zwingende Parole. Nur wenn dem Boden alle Nährstoffe, die er benötigt, zugeführt werden, kann die notwendige Steigerung unserer Erträge erzielt werden. Bolldüngung umfaßt aber die richtige Verwendung von Wirtschaftsdünger und Handelsdünger, der auch mineralischer oder anorganischer Dünger genannt werden fann, während die Bezeichnung „Kunstdünger“ als irreführend abzulehnen ist. Selbstverständlich darf nicht wahllos Handels : dünger gegeben werden. Durch Bodenuntersuchungen muß vielmehr der Nährstoff = bedarf des Bodens ermittelt werden. Wenn danach die Stalldungmengen und die Zusatzmengen von Stichstoff, Kali und Phosphor festgesezt und außerdem für den richtigen Kalkgehalt und eine ausreichende Bodengabe gesorgt wird, dann ist eine wichtige Voraussetzung für eine ertragreiche Ernte geschaffen. Die vielfach zu findende Anschauung, daß die auf mineralgedüngten Böden gewonnenen Nahrungsmittel gesundheitsschädlich seien, ist unzutreffend . Vergleiche über den Gesundheitszustand der Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und hohem Mineraldüngerverbrauch zeigen, daß ein schädlicher Einfluß in der genannten Richtung nicht

feststellbar ist. Es ergibt sich im Gegenteil, daß im letzten Jahrhundert trok der immer stärkeren Ausbreitung der Mineraldüngung die Lebensdauer gestiegen ist. Es ergibt sich auch, daß gerade in Ländern mit hohem Handelsdüngerverbrauch die Krebssterblichkeit, die vielfach auf mineralgedüngte Lebensmittel zurüdgeführt wird, niedriger ist als in Ländern, in denen gar kein oder nur wenig Handelsdünger verwandt wird.

Andererseits wären die großen Ertragss steigerungen unserer Ernten niemals ohne die durch Justus von Liebig im vorigen Jahrhundert eingeführte Minerals düngung möglich gewesen. Die seitdem erzielte Ertragssteigerung wird zu 50 vH. allein auf die Verwendung anorganischer Düngemittel zurückgeführt. Schon diese Ziffer allein läßt erkennen, welche bedeutsame Rolle gerade die mineralischen Düngemittel im Kampf um die Ernährungssicherung spielen. Dies ist um so bedeutsamer, als durch die verstärkte Anwendung von Mineraldüngern verhältnismäßig schnell eine Ertragssteigerung bewirkt werden lann, während sich andere Maßnahmen, ins besondere solche auf dem Gebiete der Pflanzenzucht, immer erst auf lange Sicht auswirken fönnen. Deutschland befindet sich dabei in der glücklichen Lage, bei diesen wichtigen Aufbaustoffen von der Devisenlage völlig unabhängig zu sein. Vor allem Stickstoff und Kali stehen ebenso wie Kalf in praktisch unbegrenzten Mengen zur Verfügung. Bauern und Landwirte werden ihrer Pflicht auch hier nachkommen und dieses wichtige Kampfmittel in der Erzeugungsschlacht in dem nur irgendwie möglichen Umfange einsetzen. Es ist dann wohl selbstverständlich, daß diese Bestrebungen nicht durch eine Propaganda für Nahrungsmittel, die als „nicht kunstgedüngt" angepriesen werden, durchkreuzt werden darf. Heute, wo der Reichsnährstand die gesamte Ernährungswirtschaft umfaßt und die Gewähr bietet, daß alle Arbeit auf das Geſamtwohl aus-

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NSK

Volk

und Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

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der

Boden

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Umwälzende Maßnahmen in der Landausnutzung

Saat

Grünland wird umgebrochen

Die Bedeutung des neuen Aderlandes für die Volksernährung

NSK In diesen Tagen ist eine Anordnung des Reichsernährungsministers herausgekommen, die namhafte Beiträge für den Umbruch von Wiesen und für die Einrichtung von Mähweiden zur Verfügung stellt. Wer diese Meldung gelesen hat, wird sie beiseite gelegt haben, ohne zu erkennen, daß hier eine Maßnahme zur Durchführung kommt, die eine ähnliche historische Bedeutung vielleicht einmal für unſere Boltsernährung haben wird wie die Einführung der Kartoffel durch Friedrich den Großen und die überwindung der Brache. Es ist für den Laien ja auch immer schwer erkenntlich, wenn praktische landwirtschaftliche Maßnahmen zur Durchführung kommen, wieweit sie ihn angehen und interessieren . Bei der heutigen Lage unserer Ernährung aber ist es notwendig, daß jeder die Tragweite der getroffenen Maßnah = men erkennt und die Bemühungen , die die deutsche Landwirtschaft heute anstellt , um die Ernährungsgrundlage des deutschen Volkes auf eigener Scholle soweit wie möglich zu sichern. Will man die Bedeutung der jetzt eingeleiteten Maßnahmen des Wiesenbruches in ihrer ganzen Tragweite würdigen, so muß man die Grundtatsachen unserer Ernährungslage noch einmal betrachten ; denn hier liegt der Ausgangspunkt aller Maßnahmen, die im Rahmen der Erzeugungsschlacht getroffen werden. All diese Maßnahmen ergeben sich aus der räumlichen Begrenzung des deutschen Bodens. Unser deutsches Volk hat eine zunehmende Bevölkerungszahl bei abnehmendem Boden. Durch den Versailler Vertrag sind insgesamt 5 Millionen Heltar, also rund 14,3 v5., " der landwirtschafts , lichen Nutzfläche nach dem Stand des Jahres 1913 entrissen worden. Vergessen werden dürfen hierbei auch nicht die Flächen , die heute die Landwirtschaft für die industriellen Rohstoffe wie Flachs, Hanf,Raps bebaut. Neben dieser abnehmenden Flächenzahl stehen eine zunehmende Einwohnerzahl und ein zunehmender Bedarf an Nahrungsmitteln durch den gesteigerten Bedarf derjenigen Volksgenossen, die wieder in Arbeit und Brot gekommen sind und sich dadurch eine bessere Ernährung als bisher leisten können . Will Deutschland also nicht immer stärker in eine Abhängigkeit vom Ausland kommen, so muß es für die deutsche Landwirtschaft heißen, mehr von den zur Verfügung stehenden Flächen zu erzeugen. Nach einer Berechnung des Instituts für Konjunkturforschung müßte die deutsche Scholle um etwa 16 Millionen Hektar größer sein, damit aus ihr der gesamte Bedarf an Nahrungsgütern und landwirtschaftlichen Rohstoffen herausgewirtschaftet werden kann .

Will man aber aus dem zur Verfügung stehenden Boden das nur irgend Mögliche heraus. wirtschaften, so muß man sich überlegen, welche Erzeugnisse dafür am besten in Frage kommen. Dabei zeigt sich nun, daß im Laufe des vergangenen Jahrhunderts die Ackererträge nahezu verdoppelt werden konnten, während die Erträge des Grünlandes nur um etwa ein Drittel stiegen. Es ist also notwendig, entweder die Erträge des Grünlandes stärker als bisher zu steigern oder Grünland zu Ackerland umzubrechen. Durch den Zwischenfruchtbau, der heute im Rahmen der Erzeugungsschlacht in Deutschland besonders gefördert wird, ist es möglich, auf . dem Acer zusätzlich noch soviel Futter zu ges winnen, daß eine Einschränkung der Wieſen und Weiden bei gleichbleibender Viehzahl durchaus möglich ist ; denn der deutsche Acer gibt durch diesen Zwischenfruchtbau heute zwei Ernten. Es ist dabei selbstverständlich, daß bei dem Grünlandumbruch nur solche Flächen in Frage kommen, die bei ackerbaulicher Benutzung tatsächlich auch höhere Erträge bringen. Der Erfolg einer solchen Aktion, der nicht von heute auf morgen, sondern in Jahren erst seine richtigen Auswirkungen zeigen wird, wird ſchon deshalb nicht ausbleiben, wenn man bedenkt, daß fast ein Drittel der landwirtschaftlich ge= nuzten Fläche Deutſchlands aus Dauergrünland, aus Wiesen und Weiden besteht. Wird hier auch nur ein Teil des Grünlandes umgebrochen, so find das doch immerhin Flächen, die sehr stark ins Gewicht fallen und durchaus eine erhebliche Steigerung der Erträge bringen werden. Aus dieser Erwägung heraus hai jezt auch das Reich auf Veranlassung des Reichsbauern= führers und Reichsernährungsministers Darré Millionenbeträge bereitgestellt, aus denen vom Reichsnährstand dem einzelnen Bauern und Landwirt für den Grünlandumbruch und für die Verbesserung der Wiesen Beihilfen gewährt werden. Denn man darf nicht verkennen, daß der Wiesenumbruch eine der schwersten Arbeiten ist, die sehr viel Zeit und Geld erfordert. Meist ist er mit Pferden gar nicht durchzuführen, ſon= dern Dampfmaschinen und Traktoren müſſen hier angesetzt werden, um die Flächen zu umbrechen. Die Auszahlung der Beihilfen erfolgt durch den Kreisbauernführer oder dessen Stellvertreter. Stehen in kleineren Betrieben die geeigneten Geräte zum Umbruch nicht zur Verfügung, so können für die gemeinschaftliche Benutzung durch die Kreisbauernschaft Wiesenpflüge, Scheibeneggen, Walzen und andere Ge-

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REK Folge 56 räte, die für den Gespannzug geeignet sind, zusäklich beschafft werden. Beihilfen in derselben Höhe werden auch für die Einrichtung von Mähweiden gegeben, denn die Mähweiden verbessern durch die Methodit ihrer Bewirtschaf= tung die Erträge des Grünlandes und sichern eine bessere Ausnutzung dieser Flächen.

9. März 1937 In den großen Zusammenhang der deutschen Ernährung gestellt, zeigt diese Maßnahme aber, wie wichtig fie für jeden einzelnen ist. Hier liegen noch ungeheure Ertragsreserven, die durch die Arbeit des Bauern und seiner Gefolgschaft im Intereſſe des ganzen Volkes erschlossen werden müssen.

Jahrgang 1922 vor der Berufswahl:

Wer erlernt

die

Landwirtſchaft?

Ein Leberblick über die Möglichkeiten des Bauernstandes - Der Ausbildungsweg der Landwirtschaftsgehilfen

NSK Run ist also die Zeit gekommen, wo es gilt, Abschied von der Schule zu nehmen. Und für viele Tausende von . Jungen und Mädeln ergibt sich nun die Frage, die das weitere Leben entscheiden soll - die Frage: welchen Beruf foll ich ergreifen? Allerdings ist diese Frage zu beantworten heute wesentlich leichter als noch vor ein paar Jahren. Damals bestand nur in seltenen Fällen die Möglichkeit, eine geordnete Lehrstelle für irgendeinen Beruf einzunehmen. Die meisten Berufe waren nicht mehr in der Lage, sich um einen ordentlichen Ausbildungsweg des Nachwuchses zu kümmern, da die Wirtschaftskrise die meisten Betriebe verödet hatte . Heute liegen die Dinge grundsätzlich anders. Ja, es ist sogar so, daß in manchen Berufen schon ein empfindlicher Mangel an Nachwuchs fich bemerkbar macht. Die Forderungen der Berufslentung sind daher für den weiteren Aufbau und Ausbau des deutschen Wirtschaftslebens von entscheidender Bedeutung. Eltern und Erzieher, nicht zuletzt selbstverständlich die Jugendlichen selber, müssen sich darum der Verantwortung bewußt sein, die sie heute bei der Wahl ihres zukünftigen Berufes zu tragen haben. Auf keinen Fall darf diese Entschei dung von Zufälligkeiten oder von irgendwelchen egoistischen Wünschen, sei es auch von Onkeln oder Tanten, getragen werden. Wo sich im Augenblick der Mangel an Nachwuchs, wie überhaupt der Mangel an geeignet ausgebildeten Arbeitskräften am meisten bes merkbar macht, ― das ist die Landwirtschaft. Eine bedauerliche Tatsache, wenn man bedenkt, welch große Bedeutung gerade die Landarbeit für die Sicherung der deutschen Nahrungsfreiheit hat. Nun hat die Erfahrung ergeben, daß zwar viel Jugendliche - auch aus der Stadt am Landleben Freude haben, daß sie sich zum ländlichen Leben hingezogen fühlen, daß aber auf der anderen Seite immer wieder die psychologische Beeinflussung dahingeht, den Jugendlichen das Dasein auf dem Lande, insbesondere die Berufsaussichten möglichst schwarz und düster hinzustellen. So kann man oft die Behauptung hören, daß Landarbeit doch immer das gleiche sei, daß es keine Abwechslung gebe und daß es an einer interessanten Gliederung und Vielfalt der Berufe fehle. Nichts ist unfinniger als diese Behauptung. Denn es ist ja wohl teine Frage , welche Arbeit abwechslungsreicher ist: die des Landarbeiters oder die eines Arbeiters oder Angestellten in der Stadt. Der Wechsel der Jahreszeiten, der Wechsel von

Saat und Ernte usw., das alles sind Gesetze, die der Landarbeit ihren Stempel aufdrücken und für den, der die Natur liebt und versteht, immer wieder Reize vermitteln, wie fie in dieser Schönheit sonst kein Beruf zu geben vermag . Falsch ist es auch, zu glauben, daß es in der Landwirtschaft nur ein oder zwei Ausbildungsund Entwicklungsmöglichkeiten gebe. Nachfolgend seien darum einige Spezialberufe ge= nannt, die direkt und im engeren Sinne zum Bereich der Landwirtschaft gehören : Neben dem Bauer und Landwirt sind da der Landarbeiter, der Winzer, der Melker, der Schäfer, der Schweinewärter, Geflügelzüchter, Pelztierzüchter, dann der Imker, der Brenner und Melkwart, schließlich der landwirtschaftliche Rechnungsund Buchführer, der Baumwart und der Röſtwart. Dazu kommen dann noch die Spezialberufe, die nicht direkt, sondern nur im weiteren Sinne zur Landwirtschaft zu zählen sind. Da ist zB. noch der Gärtner, der Fischer, der Privatforstwart, der Privatförster usw. Auch für die Mädel gibt es eine ganze Reihe von Spezialberufen. Da ist einmal die Ausbildung zur Wirtschafterin, weiter zur Lehrerin der ländlichen Haushaltungskunde, zur landwirtschaftlichen Rechnungsführerin und zur Geflügelzüchterin. Das sind immerhin Entwicklungsmöglichkeiten, die der Neigung und der besonderen Veranlagung des einzelnen weitest gehend Rechnung tragen. Dazu kommt nun die vom sozialpolitischen Standpunkt aus unerhört wichtige Tatsache, daß der Reichsnährstand für alle diese Berufe eine geordnete Ausbildung geschaffen hat, daß es also in Zukunft nicht mehr möglich ist, sich irgendeinen dieser Berufsnamen unberechtigt zuzulegen. Nur wer den vom Reichsnährstand vorgeschriebenen Ausbil= dungsweg durchgemacht hat, ist berechtigt, den Beruf auszuüben und die Berufsbezeichnung zu tragen.

Grundvoraussetzung aller Berufe in der Landwirtschaft ist die Landarbeitslehre, die zwei Jahre dauert und mit dem Besuch der ländNach Ablichen Berufsschule verbunden ist. schluß dieser zwei Landarbeitslehrjahre muß die Landarbeitsprüfung abgelegt werden, womit dann die Berechtigung erteilt ist, sich LandNach bestandener arbeitsgehilfe zu nennen . Landarbeitsprüfung sehen dann die verschiedenen Sonderausbildungen für die einzelnen Berufe ein. So kann man nach zweijähriger Landarbeitsgehilfenzeit , den Landarbeiterbrief er-

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NSK Folge 56 werben. Landarbeiter sein ist aber heute grundsäglich verschieden von dem Dasein des Landarbeiters in vergangenen Jahrzehnten. Mit allen Mitteln trägt der Reichsnährſtand heute dafür Sorge, daß der Landarbeiter teil hat an allen ſozialen Errungenschaften unserer Zeit, daß er auch soziale Aufstiegsmöglichkeiten nuken tann. So wird heute dem tüchtigen und strebJamen Landarbeiter die Möglichkeit gegeben, sich über das Heuerlingswesen bis zum Neubauern, also zum Besizer über eigenen Grund und Boden emporzuarbeiten. Nach der Landarbeitsprüfung muß der Winzer zB. während zweier Jahre die Weinbauwirtschaftslehre durchmachen , womit ua. auch der Besuch einer Weinbauschule verbunden ist. Nach bestandener Weinbauwirtschaftsprüfung wird er Weinbaugehilfe. Ahnlich ist der Ausbildungsweg des Melkers. Nach bestandener Landarbeitsprüfung macht er

Stall-

9. März 1937 [päter die Melkergehilfenprüfung und dann nach mindestens sechsjähriger Gehilfenzeit die Meisterprüfung. Ühnlich gibt es die Meisterprüfung für Schäfer, für Schweinewärter, für Geflügel- und Pelztierzüchter usw. So sind auch in der Landwirtschaft der Möglichkeiten viele gegeben, sich einen Lebensberuf zu schaffen, der sowohl in sozialer wie auch in allgemein menschlicher Hinſicht den Ansprüchen unserer Zeit zu genügen vermag. Wer von den Jungen und Mädeln sich heute noch nicht über seine zu= künftige Berufslaufbahn im klaren ist, wer insbesondere mehr aus Zufall fich für den einen oder anderen Beruf entschieden hat, wer bisher über die Berufsmöglichkeiten der Landwirtschaft nicht Bescheid wußte, der erkundige sich zuvor genau und überlege dann, ob es ihm nicht doch wünſchenswerter erscheint, sich auf dem Lande einen Beruf aufzubauen.

oder Kunſtdünger?

Eine Lehre für die fünftige Bodenbearbeitung — Mineraldünger nicht gesundheitsschädlich, sondern notwendig NSK Zu den langerörterten Streitfragen, die heute eindeutig entschieden sind, gehört die Frage Stalldünger oder Kunstdünger. Die Forderungen der Erzeugungsschlacht, von deren Erfolg unsere Ernährungssicherung abhängt, hat auch hier Klarheit in eine langjährige, dabei aber nur wenig fruchtbare Diskussion gebracht. Die Entscheidung wurde bestimmt durch die vom Vierjahresplan gegebene Marschrichtung. Danach müssen alle Maßnahmen auf eine Erzeugungssteigerung ausgerichtet sein. Es darf also kein einziger der für den Aufbau unserer Ernte ausschlaggebenden Faktoren vers nachlässigt oder nicht voll ausgenugt werden. Das gilt für die Bodenbearbeitung ebenso wie für die Saatgutauswahl, für die Saatpflege ebenso wie für die Erntemethoden , also auch für die einzelnen Arten der Düngung. Deshalb ist Volldüngung die zwingende Parole. Nur wenn dem Boden alle Nährstoffe, die er benötigt, zugeführt werden, kann die notwendige Steigerung unserer Erträge erzielt werden. Volldüngung umfaßt aber die richtige Verwendung von Wirtschaftsdünger und Handelsdünger, der auch mineralischer oder anorganischer Dünger genannt werden kann, während die Bezeichnung Kunstdünger" als irreführend abzulehnen ist. Selbstverständlich darf nicht wahllos Handelsdünger gegeben werden. Durch Bodenuntersuchungen muß vielmehr der Nährstoffbedarf des Bodens ermittelt werden . Wenn danach die Stalldungmengen und die Zusagmengen von Stickstoff, Kali und Phosphor festgesezt und außerdem für den richtigen Kalkgehalt und eine ausreichende Bodengabe gesorgt wird, dann ist eine wichtige Voraussetzung für eine ertragreiche Ernte geschaffen. Die vielfach zu findende Anschauung, daß die auf mineralgebüngten Böden gewonnenen Nahrungsmittel gesundheitsschädlich seien, ist unzutreffend . Vergleiche über den Gesundheitszustand der Bevölkerung in Ländern mit niedrigem und hohem Mineraldüngerverbrauch zeigen, daß ein schädlicher Einfluß in der genannten Richtung nicht

feststellbar ist. Es ergibt sich im Gegenteil, daß im letzten Jahrhundert trok der immer stärkeren Ausbreitung der Mineraldüngung die Lebensdauer gestiegen ist. Es ergibt sich auch, daß gerade in Ländern mit hohem Handels, düngerverbrauch die Krebssterblichkeit , die vielfach auf mineralgedüngte Lebensmittel zurückgeführt wird, niedriger iſt als in Ländern, in denen gar kein oder nur wenig Handelsdünger verwandt wird. Andererseits wären die großen Ertrag sa steigerungen unserer Ernten niemals ohne die durch Justus von Liebig im vorigen Jahrhundert eingeführte Mineraldüngung möglich gewesen. Die seitdem erzielte Ertragssteigerung wird zu 50 vH. allein auf die Verwendung anorganischer Düngemittel zurückgeführt. Schon diese Ziffer allein läßt erkennen, welche bedeutsame Rolle gerade die mineralischen Düngemittel im Kampf um die Ernährungssicherung spielen. Dies ist um so bedeutsamer, als durch die verstärkte Anwendung von Mineraldüngern verhältnismäßig schnell eine Ertragssteigerung bewirkt werden lann, während sich andere Maßnahmen, insbesondere solche auf dem Gebiete der Pflanzenzucht, immer erst auf lange Sicht auswirken fönnen. Deutschland befindet sich dabei in der glücklichen Lage, bei diesen wichtigen Aufbaustoffen von der Devisenlage völlig unabhängig zu sein. Vor allem Stickstoff und Kali stehen ebenso wie Kalf in praktisch unbegrenzten Mengen zur Verfügung. Bauern und Landwirte werden ihrer Pflicht auch hier nachkommen und dieses wichtige Kampfmittel in der Erzeugungsschlacht in dem nur irgendwie möglichen Umfange einsetzen. Es ist dann wohl selbstverständlich, daß diese Bestrebungen nicht durch eine Propaganda für Nahrungsmittel, die als „nicht kunstgedüngt" angepriesen werden, durchkreuzt werden darf. Heute, wo der Reichsnährstand die gesamte Ernährungswirtschaft umfaßt und die Gewähr bietet, daß alle Arbeit auf das Geſamtwohl aus-

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gerichtet wird, kann auch der Einwand von vornherein entfräftet werden, daß die Verwendung von Handelsdünger etwa nur eine tapitalistische Interessenangelegenheit der betreffenden Industrien darstelle. Die führenden Männer unserer Ernährungswirtschaft haben eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß es hier nicht um einzelne Gewinnintereſſen geht, sondern um eine Kernfrage unserer Ernährungssicherung. Diese aber ist nun einmal bei den beschränkten Bodenmengen in unserem Baterlande nur möglich, wenn alle natürlichen Möglichkeiten und alle Errungenschaften unserer Wiſſenſchaft und Praxis ohne Unterschied ein-

9. März 1937 gesetzt werden. Deshalb heißt die Parole für die Düngewirtſchaft : Volldüngung ! Die hohen Versandziffern für Düngemittel in den letten Monaten zeigen dem städtischen Ver= braucher, daß die Landwirtschaft alles tut, um den Aufbau der neuen Ernte sicherzustellen und alle Voraussetzungen für eine größere Ernte zu schaffen. Dies wird ihm wiederum ein Ansporn sein, wie es in den lezten Monaten schon in so erfreulichem Maße geschehen ist, bei der Auswahl seiner Nahrungsmittel auch weiterhin in erster Linie diejenigen Lebensmittel zu berückfichtigen, die der deutsche Boden in ausreichender Menge zur Verfügung stellt.

Alte Bauernchronik

vom Bauern geſchrieben Eine Urkunde vom gefunden Bauerntum NSK Hermann Löns nennt seinen Roman „Der Wehrwolf“ eine „ Bauernchronit“, und es ist seither wohl noch manchem Dichter eingefallen, eine solche Bauernchronik zu ſchreiben, die halb Dichtung und halb Wahrheit ist. Weniger bekannt geworden aber als diese Romane und Erzählungen ist eine Bauern= chronik, die in den Jahren von 1615 bis 1664 von einem Bauern aufgezeichnet wurde, die Chronik des Hartich Sierk aus Wrohm in Holstein (mit Einleitung, Anmerkungen und Wörterverzeichnis in Buchform herausgegeben von Otto Mensing im Verlag des Kunstgewerbemuseums der Stadt Flensburg 1925) . 3ft es schon ungewöhnlich, daß im siebzehnten Jahrhundert ein Bauer schreibt, in einem Jahrhundert, das nur Knechtung und Niederhaltung des freien Bauerntums kannte, nur Krieg, Marodeure, Plünderung und Zwang, so ist es geradezu ein Wunder, daß dieses Geschriebene uns erhalten blieb. Und es ist wohl wert, daß man sich mit diesem Zeugnis der Gesittung und Lebensweise der Bauern in jener Zeit ein= gehender beschäftigt. Hartich Sierk war kein gelehrter Mann und hatte nur einfache Schulbildung genossen . Er war aber als Bauer von natürlicher Denkungsart, wurzelte tief im Brauchtum seiner Heimat und war mit dem Boden verwachsen . Gleichwohl oder gerade deshalb suchte er über den Bezirk seiner Heimat hinaus zu bliden, hat er sich ein für die damalige Zeit erstaunlich klares Weltbild geschaffen. Außer den Berichten aus seiner Familie und Sippe : Geburten, Taufe, Hochzeiten und Todesfälle, bringt er auch alle bemerkenswerten Ereignisse in Dorf und Umgebung, berichtet er über den Bau des Beinhauses und der Hangelkammer in der Telling= stedter Kirche, über die Verbrennung eines Zauberers in Rendsburg, schreibt über die Greuel des Krieges in Nah und Fern und zeichnet auch alles auf, was er über vergangene Zeiten Bemerkenswertes erfährt. Als Chronist ist er von ungewöhnlicher Ehrlichkeit. Er schreibt auch seine eigenen Taten

nieder, ob sie gut sind oder weniger gut, er legt Rechnung über alles, was in seinem Hause Wichtiges geschah. „Vortekinge (Verzeichnis) wat miner seligen Fruwen Telschen ehrer güder, so na ehren dotfall find vorhanden gewesen ." So heißt zB. ein Abschnitt. Schlicht und ohne weiteres Aufheben berichtet er, wie ihm die Aufgabe zufiel, über einen Totschläger die Acht zu erklären : „Anno 1637 den ersten Addefent is Henpeters Marten Jürgen von Delstede gesteden (gestochen) worden van Göries Anden Ball darsübvest vnt is den anderen Addefente dodes vorbleichen, ont id hebbe de baninge aver eme gedan.“ Kurz und bündig heißt es einmal : „Anno 1378 heft ein mönnid (Mönch) dat büſſenpulver tho maden erfunden." Und etwas betrübt erzählt er: „ Anno 1559 heft tonich Frederych in Dennemard dat schone landt Dythmarschen eröverdt." Und dann folgen Berichte über Kriegslasten und Kriegsgreuel seiner Zeit, bis Hernacher is meren er schließlich schreibt: dels Ditmarschen, vthgenamen de geistman, etliche mall geplundert, gar weinich von husgerade, perde (Pferde) , offen (Ochsen) vnt toyen (Kühe) na gebleven (übriggeblieben) . Godt der herre geve herna frede vnt folge einem jedern finen erliten schaden." Erstaunlich ist, daß Sierk trotz seiner schlichten Schulbildung und obgleich er nur selten und nie weit über den engen Kreis seiner Heimat hinausgekommen ist, nicht in der heimatlichen Mundart schreibt, sondern in der niederdeutschen Schriftsprache seiner Zeit. In den späteren Jahren ist darüber hinaus auch schon der Einfluß der norddeutschen Schriftsprache zu ers kennen. Siert war ein rechtschaffener und auch frommer Mann von großem Gottvertrauen. Das zeigt sich besonders bei seinen Eintragungen über Geburt und Tod seiner Kinder, deren er insgesamt zwölf hatte und die er fast alle überlebte. Eine Bauernchronit, einem „ nur“ Don schlichten Bauern geschrieben , aber ein reiches N. S. und echtes Buch!

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 56

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9. März 1937

Ausdehnung der Fürsorge in der SA.

Verstärkter Einſatz auf allen Gebieten -- Große Arbeitstagung der SA.-Fürsorgereferenten

NSK Berlin, 9. März . Die Fürsorgereferenten der SA.-Gruppen kamen zu einer mehrtägigen Arbeitstagung in Berlin zusammen. Eine unermüdliche Fürsorge ist selbstverständliche Pflicht der SA. Sie erstreckt sich nicht nur auf den einzelnen SA.-Angehörigen , sondern auch auf seine Familie , feine Wohnung , auf seine Arbeitsstätte , auf seine Freizeit und Erholung. Fürsorge ist Sozialismus der Tat. Brigadeführer Raede , Chef des Personalamts der obersten SA.-Führung, gab einen Überblick über den Ablauf der Fürsorge innerhalb der SA. seit 1933. Brigadeführer Bock , Abteilungschef im Personalamt der obersten SA .-Führung, sprach über den Neuaufbau und die Einzelgebiete der Für jorge. Die Ausführungen gipfelten in der Feststellung der Notwendigkeit einer Ausdehnung der Fürsorge innerhalb der SA . Weiter hielt Pg. Schaeffler von der Hilfs= kasse der NSDAP. einen Vortrag über Sinn und Zweck und Leistungen der Hilf skasse. Behandelt wurden_insbesondere die Fragen der Betreuung der Schwerverletten der Bewegung. Ein Referat des Chefs des Sanitätsamtes der Obersten SA.-Führung, San.Gruppenführers Dr. Brauned , schilderte die Zusammenarbeit der SA -Fürsorgereferenten mit den SA.-Ärzten. Er betonte, daß erschöpfende Fürsorge ohne ärztliche Zusammenarbeit nicht denkbar ist. Der SA.-Arzt ist nicht nur dazu da, um auftretende Krankheiten oder körperliche Schäden zu heilen, sondern das Hauptgebiet des SA.Arztes ist, vorbeugend zu wirken und in jeder Weise Berater zu sein. Vom NSV .- Ant für Volksgesundheit sprach San.-Oberführer Dr. Walter über Heilverschickung, Tuberkuloſefürjorge, gesundheitliche Betreuung der Familien. Auch auf dem Gebiet Tuberkulose = bekämpfung will die SA. vorbildlich sein. Vom Führungsamt der Obersten SA . = Führung erfolgte das Referat über Umschulung von SA. - Angehörigen in den bestehenden Umschulungslagern. Die Umschulungs -Lager der SA . erfreuen sich bei der Industrie immer größerer Beliebtheit, da aus ihnen kommende Facharbeiter nicht nur fachlich, sondern auch weltanschaulich gefestigt und diſzi pliniert hervorgehen. Vom Verwaltungsamt wurde über die Verschidung in das SA. - Heim Wyk auf Föhr referiert. Das SA.-Heim Wyk auf Föhr wird in jedem Jahr unbemittelten SA. -Angehörigen in stärkerem Mage als je zuvor zum Erholungsaufenthalt dienen. Oberführer Aumüller , der im Auftrag des SA.-Gruppenführers Oberlindober über „SA. - Siedlungen" sprach, wies hierbei , auf die Wichtigkeit der richtigen Auswahl der in Aussicht genommenen SA.- Siedler hin. Da-

bei konnte festgestellt werden, daß die kommenden SA. - Siedlungen aus dem „ Dankopfer der Nation" durch ihre einzigartige Gestaltung großen Anklang gefunden haben. Anschließend wurden die Fragen der Unterstützung hilfsbedürftiger SA -Männer durch die sozialen Einrichtungen der NSDAP. und SA. selbst behandelt. Die Abschlußtagung , die gemeinsam mit dem NSKK. und den NSV. - Gausach:= bearbeitern stattfand, brachte eine Aussprache über die Adolf Hitler - Frei plagspende. Diese Arbeitstagung war insofern von ganz besonderer Bedeutung, als Amtsleiter Pg. Althaus grundlegende Ausführungen über die Zusammenarbeit in Fürforgeangelegenheiten mit den Gliederungen und über allgemeine Gebiete der NSV. machte. Den Fürsorgereferenten war zuvor noch Gelegenheit geboten worden, das Hauptamt für Volkswohlfahrt sowie die Einrichtungen des WHW. eingehend zu besichtigen, um hieraus erkennen zu können, welche gewaltigen Leistungen zur Erledigung der Aufgaben erforderlich sind. Diese eingehende Arbeitstagung wird eine völlige Umstellung der SA. - Für Jorge bringen. Dies brachte Brigadeführer Bock in seinem Schlußwort zum Ausdruck.

Für jeden Gutschein gültig Der Schlußtermin für die Einlöſung der WHW.-Gutscheine

NSK Berlin, 9. März. In Ergänzung der Bekanntgabe über die Verlängerung des Einlösungstermins der Gutscheine vom 30. Januar 1937 bei den Kreditinstituten unwiderruflich bis zum 15. März 1937 gibt die Reichsführung des WHW. noch folgendes bekannt : Nach dem 15. März 1937 fönnen auch die von seiten des Handels der Reichsführung des WHW. unmittelbar eingereichten Gutscheine_nicht mehr angenommen und bezahlt werden. Der Termin ist deshalb unbedingt einzuhalten.

Im eigenen Dienstgebäude Neue Anschrift der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik NSK München, 9. März. Die Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP. hat ein eigenes Dienstgebäude in der Nähe des Braunen Hauses in München bezogen. Die neue Dienstanschrift lautet: Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP. München, Karlſtraße 24, Fernsprechnummern : 57134, 57135, 54010, 54070.

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Korreſpondenz Partei-

Nationalſozialiſtiſche

Brief. und Drahtanſgrift der Schriftleitung: Berlin 668, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Fa4f., 6. m. 1. §., 3entralserlag der NSTUP., Minchen . Berlin tjand : Cher - Verlag , Berlin SM 68, immer zake 88. - le 3ahlungen find nac : /in (Vok}chedkonto Berlin 4454) zu richten

NEK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

REK Folge 57

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10. März 1937

Reichsautobahn einmal komfortabel

Mit Miſter E. auf Adolf Hitlers Straßen Die Reichsautobahnen als Kulturtat und Zeugen politiſchen Willens Erlebnis Deutſchland zwiſchen Berlin und Rürnberg NSK An der Stelle, wo noch vor hundert Jahren der Schwager die Pferde der Extrapoſt vor den königlich-bayerischen Zollschranken ause ſpannte, schwankte der Zeiger unseres Tachometers zwischen 80 und 90 Kilometer. Wir merkten den "9 Grenzübertritt“ nicht, denn vor und hinter uns dehnten sich je zwei lange, helle regennaſſe Bänder, auf denen wir mit unserem Wagen schon eine ganze Zeit dahinſchlichen, denn auf der Reichsautobahn muß man die oben angegebene Geschwindigkeit schon schleichend nennen. Wie gesagt, wir konnten keinen rechten Unterschied zwischen Preußen, Sachsen und Bayern feststellen, denn die Reichsautobahn ist an jeder Stelle ein stolzer Verkünder unseves modernen , ganz eigentüm lich deutschen und nationalsoziali . tischen Motorisierungs- und Straßenbaugedankens. In Berlin eingestiegen, hatte uns ab Leipzig, bis wohin wir die gewöhnliche Reichsstraße verfolgten, die Erwartung , und von dort aus bis Bayreuth etwa das Erlebnis der Reichsautobahn gefangengenommen.

gelegenheiten, elektrischer Kochherd, ein in Schränke eingebautes und mit wenigen Handgriffen gebrauchsfertiges Büro mit Schreibmaschine, Rundfunk und Fernsprecher zum Ane schluß an das Reichsnet -- es fehlte nichts, nicht einmal ein kleiner Eisschrank. Nun, den brauchten wir nicht, denn Kälte, Regen und Schnee schenkte uns der unfreundliche Tag von selbst in reichem Maße. Das Wetter bot unseren ausländischen Gästen und uns die ges ringsten Eindruckschancen von der Schönheit der Reichsautobahn. Doch als wir nach den Erlebnissen dieses einen regennaſſen Tages den toms fortablen Wagen am Nürnberger Hauptbahn= hof verließen, hatte die Reichsautobahn durch sich selbst für sich selbst die beste Propaganda gemacht. Wie schön muß fie erst sein, wenn man sie unter den gleichen Vore aussetzungen im Sonnenschein befährt!

Wir wollten keinen Rekord fahren, sondern etwas sehen. Vor allen Dingen Mister C. und Mister V., zwei bedeutende englische Motore und Straßenbaufachleute, die soeben die Leipziger Messe und die Automobilausstellung ſtudiert hatten. Zu diesem Zweck fanden wir uns am frühen Morgen in Berlin noch etwas unausgeschlafen zusammen, um uns nach knapper gegenseitiger Begrüßung und Vorstellung zu unserem Autobahnomnibus zu wenden, den Dis rektor Werlin , der Leiten der Exportgemeinschaft der deutschen Automobilindustrie, zur Verfügung gestellt hatte. Da gingen uns allerdings die Augen weit auf. Ein Diplomatenwagen nahm uns in Empfang, dem schlechterdings tein Komfort den Neuzeit mangelte. Klubsessel und Tische, dazu ein Schlafraum, für den Tagesbedarf mit einem tiefen eleganten Sofa ausgestattet, Wasch-

7 Uhr morgens „rauschte“ der DiplomatenMercedes ab. In Potsdam hatten wir es uns bereits gemütlich gemacht und fuhren die normale Verkehrsstraße in Richtung Leipzig. Man wird im weiteren Fortschritt der Bauarbeiten diese noch nicht fertiggestellte Strede auf der Reichsautobahn fahren können, füdlich abstoßend vom „ Berliner Ring", der Bahn rings um die Reichshauptstadt, und trifft dann bei Schkeu dig auf die Kreuzung der Streden BerlinDieser Dresden-Hamburg. München und

Das ,,Kleeblatt" von Schkeudiß Wir haben uns Zeit gelaſſen.

Schnittpunkt ist fertig gebaut und in Betrieb, ein Ei des Kolumbus der Straßenbautechnik, „ Kleeblatt" genannt, weil die Kurven, in denen der Übergang von einer Bahn auf die andere erfolgt, die Form eines viere blättrigen Kleeblattes bilden. Ohne Geschwindigkeitsminderung fann hier der Kraftfahrer die Kreuzung befahren, tein Wagen schneidet

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NSK Folge 57 seinen Weg, im weiten Bogen biegt er ab, durchquert die breite Unterführung und gelangt auf jede der sich hier begegnenden vier Fahrbahnen, ohne auch nur eine einzige zu überschneiden. Diese - neben anderen bestehende Lösung der Wegkreuzung ist ein Musterbeispiel. Sie macht Zusammenstöße unmöglich und ist bei spielhaft für die Straßenbautechnik überhaupt, wie ja die Reichsautobahn im Tempo ihrer Fortschrittlichkeit auch der sonstigen Ausgestaltung der Verkehrswege unerhört große Aufgaben stellt. Wir erlebten hier gleich eine zweite dieser Art. Vom Stadtkern Berlins bis zum Autobahnring, von dem er nach allen Richtungen hin auf die Fernlinien der Reichsautobahn abbiegen tann, muß der Kraftfahrer 50 Kilometer normale Verkehrswege benutzen . Dies birgt eine besondere Schwierigkeit für die speziellen Auto= bahnwagen, die ihrer Größe wegen auf normalen Straßen verkehrshindernd wirken müſſen und infolge ihrer Konstruktion außerhalb der Reichsautobahnen Unbequemlichkeiten für die Insassen mit sich bringen. Die Aufgabe liegt klar auf der Hand, für Berlin sowohl wie alle großen Städte am Rande der Reichsautobahn : Zubringerstraßen. Darum wird eine Autobahn, von der Avus abzweigend, als Ausfallstraße auf den Ring nach Westen und Süden quer durch die westlichen Berliner Vororte angelegt werden , die neben der gleichzeitigen Entlastung der übrigen Verkehrswege eine nicht unerhebliche Zeitersparnis für Autofahrer mit sich bringen wird. über die Karte gebeugt, studieren Mr. C. und Mr. V. dieses Projekt weitschauender moderner technischer Entwicklung, bis der Wagen in Wittenberg hält. Unsere Reise erlaubt uns, die Gegenwartsprobleme zu behandeln, ohne die historischen Plätze weltgeschichtlichen Formats zu vergessen. Lutherstadt Wittenberg, ein deutsches Zentrum Don weltumspannender geistesgeschichtlicher Bedeutung. Zu Füßen der Kirche, an deren Türe der Mönch aus dem Mansfeldischen mit dem Anschlag seiner 95 Thesen den Anbruch eines reuen deutschen Zeitalters einleitete, entfaltet sich abermals ein neues Leben, eine neue Zeit, deren Spuren von Erz und Zement der deutschen Landschaft unverlierbar anhaften werden. ,,Die Autobahn iſt nötig ! “ Weiter geht die Fahrt zu den Straßen Adolf Hitlers. Quer durch Thüringen, „das grüne Herz Deutschlands", verläuft die Bahn BerlinMünchen nach Süden, durchschneidet Höhenzüge, gestattet nach links und rechts liebliche Ausblicke auf idyllisch in die Berglehnen eingeschmiegte Dörfer, verbindet durch Brücken und Viadukte geradlinig Hügelfette mit Hügelkette, bis sie bei Berned unweit Bayreuth vorläufig endet und in ,,normale" Verkehrswege übergeht. Bei Hirschberg (Thüringen) steigen wir noch einmal aus. Die mit großen Steinquadern aufgebaute hohe Saalebrücke reizt das techniſche Interesse der englischen Gäste. Dann geht die Fahrt ununterbrochen bis nach Bayreuth weiter. Wenn man einen schroffen Gegensatz zwischen der planvollen Größe der Reichsautobahnen und der 3iellosigkeit

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10. März 1937 früherer Verkehrspolitik erkennen will, so kann man es nicht beſſer als an dieser Stelle. In ungezählten, lebensgefährlichen Kurven, durch fleine und enge Dörfer nach Nürne führt hier die Reichsstraße berg weiter und übernimmt den gesamten Kraftwagenverkehr solange, bis die Autobahnlinie nach der Stadt der Reichsparteitage fertigs gestellt ist. Für unseren großen Wagen bedeutet dieser Weg im Vergleich zur Reichsautobahn trok allen Komforts eine Tortur. Kurz vor Nürnberg ringt sich Mr. C. , vergnügt lächelnd, als wir gerade durch ein schlecht ge= pflastertes Dorf fahren, das Bekenntnis ab : ,,Die Autobahn ist nötig !" Für sich und seinen Landsmann erklärt er ziemlich offiziell : ,,Wir haben die Reichsautobahn selbst gesehen und uns durch Besichtigung fertiger und in Bau befindlicher Streden überzeugt, wie Dr. Todt dieſe großen und neuen Aufgaben in ihren technischen Schwierigkeiten in großzügiger und einfacher Weise gelöst hat. Wir Engländer können daraus sehr wertvolle Hinweise für eigenen Ausbau unseres den Straßennezes durch Umgehung von Ortschaften und die Verbreiterung vorhandener Verkehrsadern mitnehmen. Nach unserer Ansicht werden die in Deutschland gemachten Ere fahrungen für unseren neuen englischen Regierungs-Straßenbauplan sehr wichtig sein."

So sieht Deutschland aus ! Kein Zweifel, daß wir uns über dieses freimütige Eingeständnis unseres Gastes freuen. Denn wir sind uns darüber im klaren, daß jedenfalls für uns Deutsche die Reichsautobahn eine große nationalpolitische Tat nicht weniger als eine technische ist. Zwar überwinden wir mittels Eisenbahn und Flugzeug Raum und Zeit und kommen uns in den Grenzen unseres Reiches nahe, aber das Erlebnis der Reichsautobahnen trägt einen so eigenen Charakter, daß wir in ihm einen ganz besonderen Maßstab für die Verbindung mit Volk und Landschaft erblicken. Durch ihre großzügige Anlage ermöglicht sie dem Kraftfahrer unerhört hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten , ohne ihn zum Kilometerfreſſer werden zu laſſen. In weit größerem Umfange, als von normalen Straßen, umfaßt das Auge von der Reichsautobahn aus die Landschaft, erkennt und begreift ihre Gliederung und erlebt eben durch die Eigentümlichkeit dieser Straßen in allen Teilen des Reiches die große Einheitlichkeit der Form , des gestaltenden Willens und der nationalen Geschlossenheit, in kurzen Worten : die Reichsautobahn ist schon heute ein Gesamterlebnis Deutschlands. Die Vorstellungen, die sich beim ersten Spatenstich zu dieſem gewaltigen Unternehmen an die Auswirkungen knüpften, sind keine kühnen Träume mehr. Auf der Landkarte zeichnet sich das an vielen Stellen bereits fertiggestellte Autobahnnez deutlich ab und verbindet in fühner Linienführung Königsberg und Köln, Hamburg und Berchtesgaden, Stuttgart und Stettin. Ein Werk aus einem Willen , einer Kraft und einem Guß. Ebenso wie die Reichsautobahn auf direktem Wege deutsche Länder und deutsche Stämme mit-

NSK Folge 57 einander verknüpft, so wirkt sie durch ihre ge= bieterischen Forderungen an die Vertehrspolitik , man möchte sagen,,,antipartikularistisch". Mag mancher Landrat vielleicht befümmert sein, daß ihm die Betreuung und Bestimmungsgewalt über „ſeine“ Kreisund Bezirksstraßen nicht mehr obliegt, sondern an die Länder und Provinzen übergegangen ist - wir sehen darin eine erste Auswirkung weitblidender, überlegener Verkehrsführung und Verkehrsbetreuung, die den modernen Lebensformen unseres Volkes entspricht und nicht zulezt durch die große Anlage der Reichsautobahn auch zu einem technischen Postulat wurde. Diese und zahllose andere Gedanken tauchten

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10. März 1937 zwischen Berlin und Nürnberg im Dahingleiten über die Straßen Adolf Hitlers auf. Das äußere Landschaftsbild wandelte sich allmählich, unaufdringlich und war für uns immer verknüpft mit der vordringlichen Erscheinung des technischen Wunders unserer Reichsautobahnen. Im Herzen Preußens stiegen wir ein, im Herzen Frankens verließen wir das ſchöne Gefährt, das für die beiden Engländer wie für uns ein Zeugnis bester deutscher Qualitätsleistung darstellte. Preußen, Sachsen, ThüWas sahen wir? vingen, Franken, Bayern? Ja und nein. In ihnen und durch sie sahen wir auf den Straßen Adolf Hitlers das Deutsch land Adolf Hitlers. Ernst Günter Dickmann.

Rote Signale über der Schweiz Herrn Sokoline- Brillants „ völkerverbindende“ Miſſion – Immer der gleiche Umweg: Volksfront! – Moskaus politiſches Sprengſtofflager im Herzen Europas NSK Wer einigermaßen die Kominterntattif tennt, ist nicht erstaunt, daß gegenwärtig Moskau große Anstrengungen macht, in der Schweiz Fuß zu fassen. Die zentrale Lage des Landes lodt sehr aufdringlich, die günstige Position gegen die anstoßenden Staaten auszunüßen, um dort im trüben zu fischen. Wenn auch die Schweiz aus üblen Erfahrungen heraus die diplomatischen Beziehungen zu Rußland nicht wiederaufge= nommen hat, stellt sich seit der Aufnahme Moskaus in den Völkerbund die Lage wesentlich anders dar. Man kann fast den Zeitpunkt errechnen, wo die Kominternpropaganda verschärft in Erscheinung treten wird. Er fällt mit der Einsetzung eines so wjet russischen Untergeneralsekretärs beim Völferbund zusammen. Schon Moses Rosenberg hat die Stellung in Genf für die revolutionären Pläne Moskaus mißbraucht. Nach seiner Be= rufung nach Spanien war sein Posten lange Zeit verwaist, bis nun legten Monat ein neuer Mann von Rußland ernannt wurde. Er heißt Sokoline. Sokoline soll schon seit Jahren sehr eng mit Stalin befreundet sein und heißt in Wirklichfeit Brillant. Nach Beendung seiner Studien in Genf war er 1917 Leiter der Internationalen Bank in Petersburg. Seine Arbeit bestand darin, die Guthaben der Konteninhaber in dem Moment zu liquidieren, wenn sie abgeholt werden sollten . Einen Teil davon hat der Staat zurückbehalten. Seit zwei Jahren ist er Botschaftsrat in Paris, nachdem er vorher ein Jahr in Bukarest war. Sokoline hat die engsten Beziehungen zu den französischen Volksfrontführern und ist in erster Linie mit dem jüdischen Sozialisten Grumba ch, dem famosen Bertinag und der noch bekannteren Madame Tabouis eng befreundet. Gleichzeitig hat auch der neue französische Gesandte Alphand , bisher Botschafter in Moskau, sein Amt in Bern angetreten. Diese Tatsache dürfte nicht von ungefähr sein, denn es liegt nahe, daß Stalin seine beiden persönlichen Freunde nicht

Absicht nach der ohne bestimmte Schweiz schickte. Es ist denn auch festzustellen, daß sich die ersten Auswirkungen dieser neuen Aktionswelle bereits bemerkbar machen. Vor kurzer Zeit hat die Kommunistische Partei der Schweiz an ihre hervorragendſten Mitglieder ein geheimes Rundschreiben verschickt, welches für die neue Moskautaktik sehr aufschlußreich ist. Es gibt genaue Anweisungen für die neue Kampfweise und verweist in erster Linie auf die sorgfältige Beobachtung der Beratungen des neuen schweizerischen Staatsschutzgesetzes. Besonderes Gewicht wird auf öffentliche Protestkundgebungen gelegt. Sie sollen sich in erster Linie gegen die Verhaftung kommunistischer Agenten als auch gegen deren gerichtliche Verurteilung richten. Dabei sollen Protestresolutionen gefaßt werden, welche an= geblich aus ,, vaterländischen Arbeiterkreisen" kommen sollen, und zwar nicht etwa kommunistischer Tendenz, sondern aus Sportvers einen , Kulturverbänden und Gewerkschaften. Dabei soll nichts unversucht gelassen werden, um diese Protestaktion auch auf bürgerliche Vereine und Kreise auszudehnen. Auch hier spielen die Sportvereinigungen, kulturellen und christlichen (!) Vereinigungen eine besonders wichtige Rolle. Das entspricht den neuen Anleitungen aus Moskau, kommunistisches Gedankengut aus der bolsche= wistischen Atmosphäre ins bürgerliche Denken überzusetzen. Dabei wird in erster Linie mit der Gedanken-, Presse- und Versammlungsfreiheit operiert, die in der Verfassung der freien Schweiz" niedergelegt sind. Die Kommunisten spielen sich nun als Hüter und Wächter der Verfassung auf, und mit diesen Angaben vermochten sie tatsächlich eine ganze Reihe von bürgerlichen Kreisen, wenn auch nicht zu einer gemeinsamen Front, so doch zu einem gleichgerichteten Vorgehen zu bewegen. Ein weiteres Schreiben der kommunistischen Partei weist die Vertrauensleute an, die von der Regierung erlassenen Gesetze über die Hilfe für Spanien in jeder Weise zu sabotieren. Auch

NSK Folge 57 hier sollen gegen Verhaftungen und Urteile „allgemeine Proteste" organisiert werden. Ebenso eindeutig legt das fommunistische Rundschreiben die Wichtigkeit einer Volksfrontbewegung klar. Wie in andern Ländern , sucht auch hier Mostau über diese getarnte politische Organisation zur uneingeschränkten Macht zu kommen. Dabei soll in erster Linie dieſer Gedanke in die Arbeitergewertſchaften getragen werden. Diese Frage soll von kommunistischen Vertrauensleuten mit attiven Sozialdemokraten erörtert werden. Sind mündliche Aussprachen nicht zu erreichen, liefert Moskau das nötige Propagandamaterial, um schriftlich „Aufklärungsarbeit“ zu leisten. Daneben werden auch die Hausfrauen mobilisiert . Die Abwer tung des Schweizer Frankens und die sich meh rende wirtschaftliche Krise wird dabei von den Kommunisten rücksichtslos ausgenügt, um die Zersetzung auch in diese Kreise zu tragen . Neben Protestaktionen gegen die Lebensverteuerungen werden öffentliche Versammlungen veranstaltet , in welchen offen für eine ents sprechende Lohnerhöhung eingetreten wird. Die Mostowiter wissen sehr wohl, daß sie damit die wirtschaftliche Grundlage eines Landes langsam , aber systematisch ruinie ren. Aus der sich dann logisch ergebenden größeren Arbeitslosigkeit ziehen nur sie allein den Rußen. Solche Gedankengänge werden in die Gewerkschaften hineingetragen . Daneben find auch die Kleinbauern ein Objekt kommunistischer Angriffe . In diesen Kreiſen ist die Not besonders fühlbar, und deshalb find fie auch den fommunistischen Versprechungen verhältnismäßig leicht zugänglich. Um dieſe Kreise besonders zu umschmeicheln und sich ihnen als Schützer ihrer Belange aufspielen zu föns nen, haben die kommuniſtiſchen Zentralstellen strenge Anweisung gegeben, beim Kampfe gegen die Lebensverteuerung die Bauern nach Mög lichkeit zu schonen. Neben dieser direkten Propaganda sind natürlich noch weitere Borkehrungen getroffen, um die kommunistische Welle im Lande zu vers stärken. Seit einiger Zeit muß die politische Polizei ein immer stärkeres Anwachsen von nichtgemeldeten tommu w istischen Agitatoren in den wichtigsten Städten fest. stellen. Dabei reisen diese Kominternagenten mit gefälschten Schweizerpässen. Diese werden in Paris hergestellt, indem man Originalpäſſe von schweizerischen Milizen in Spanien mit neuen Photographien versieht. Zufälligerweise konnte die Teffiner Polizei ein solches Indis viduum, das den Paß eines bei Madrid gefallenen Tessiners benußte, fest nehmen. In seinem Gepäd befanden sich in einem Kofferhohlraum italienische und franzö fische Banknoten und große Mengen kommunistischen Werbematerials. Dieser Fang ist für die aufschlußreich, ganze Schweiz denn nachgewiesenermaßen wird trok des bundesrätlichen Verbotes auch heute noch für die spanische". Rote Regierung gesammelt. Noch heute durchziehen Sowjetwerber das Land, um nach bes kannten Methoden Menschen einzufangen. Außerdem war bezeichnend, daß anläßlich des sozialdemokratischen Parteitages in Zürich öffentlich eine Resolution gefaßt wurde, welche den „ spanischen Brüdern" die herzlichste Sympathie der schweizerischen Ar=

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10. März 1937 beiterschaft ausdrückt. Sogar der rotſpaniſche Volksfrontfender fühlt sich bemüßigt, durch einen Tessiner zu den Freunden in der Schweiz“ zu sprechen. Die Linksblätter erklären stets, daß die schweizerischen Milizen in Spanien sich ihrer Arbeitslosigkeit wegen anwerben ließen, um so ein Kampfargument gegen die eigene Regierung zu haben. Der rote Volksfrontſender in Spanien aber fordert durch den tessinischen Landsmann seine Kameraden auf, Arbeit und Familie zu verlassen , um für ,,das höchste Ideal des Arbeiters, die Herrschaft des Proletariats" zu kämpfen. Das Loblied, das dann auf die fommunistische Waffenbrüderschaft gesungen wird, stimmt mit den objektiven Berichten aus der roten Terrorzone freilich nicht überein. Außerdem wird von Paris ( ! ) aus an die wichtigsten Schriftleitungen, welche als lintsgerichtet bekannt sind, regelmäßig ein Hleines Blättchen „ Journal de Valencia" verschickt, in welchem die gesetzgeberischen Anordnungen der roten Regierungen und ihre ,,Kampferfolge für die Freiheit" in den glühendsten Farben geschildert werden. Neben diesen allgemeinen Tatsachen geben kleinere Zwischenfälle Aufschluß über die forts schreitende Arbeit der kommunistischen Agi= tatoren. Die blutigen Zwischenfälle in Chauxde-Fonds sind noch bekannt, ebenso die Versammlungszwischenfälle in Arau, wo es zu tätlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen linksgerichbeten und vaterländischen Versammlungsteilnehmern kam. Für sich beanspruchen die kommunistischen Hezer die verfaſſungsmäßigen Freiheiten. Sie sind aber nicht gewillt, fie auch andern zuzubilligen. Die Verhegung der politischen Lage zeigt deutlich, wohin die Dinge treiben. Es herrschen Zustände, welche die Schweiz bisher nicht kannte. Bezeichnend ist es auch, daß die Vereinigung für den Völkerbund bereits in das linksgerichtete Fahrwasser abglitt, daß sie gegen den Bundesrat für den ausgewiesenen kommunistischen Hezer a Prato eintrat, daß die Duttweiler 1 Gruppe offen für die Wiederaufnahme der politischen Beziehungen mit Rußland Propaganda macht, daß die I ung bauern ſich ganz ins ſozialdemokratiſche Fahrwasser begaben, daß die Jungliberalen ebenfalls sich der verheßenden Taktik der Sozialdemokraten anschlossen, daß ferner der übelbeleumundete Kommunist und jüdiſche Emigrant Langhoff im vornehmsten Hotel Zürichs, im Baur au Lac, bei einem gesellschaftlichen ,,Komödiantenball" die Polonäſe anführte usw. Es ließen sich genügend Einzelheiten aufweisen. welche die politische Umwandlung darlegen. Alle diese Tatsachen erweisen deutlich, mit welchen Mitteln Moskau gegenwärtig auf die Schaffung einer Volksfront in der Schweiz hin arbeitet. Die steigende wirtschaftliche Kriſe erleichtert den bolschewistischen Agenten leider das Handwerk. Es ist zwar von den vaterländischen Vereinigungen stets gegen die kommunistischen Bestrebungen angegangen worden. Auch bekannte Politiker, wie Alt-Bundesrat Musy , wenden sich öffentlich gegen die kommunistischen Umtriebe. Aber bei der Zersplitterung der vaterländischen Vereinigungen muß man an einen energischen Widerstand zweifeln, da sie gegen die geschlossene Front der Sozialdemo traten , Freimaurer und Links-

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NSK Folge 57 liberalen faum aufkommen können. Man muß deshalb feststellen, daß sich die kommunistische Entwicklung allem Anschein nach noch verbreitern wird. Hoffentlich aber erkennen die maßgebenden Stellen noch früh genug, warum fich heute die Kommunisten so demokratisch als Verfaſſungshüter ausgeben, denn Dimitroff betonte ausdrücklich, daß die Komintern solange

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10. März 1937 an der bürgerlichen Demokratie, und zwar an jedem ihrer Fezen, ernsthaft interessiert sei, bis die bürgerliche Demokratie durch die proleta= riſche Diktatur ersetzt werden kann. Die Schweiz als Zentrale moskowitischer Volksfrontbestrebungen würden schließlich zu einem europäiſchen Gefahrenherd werden, deren Folgen auch für die Schweiz unabsehbar wären.

Wer ist Wirtſchaftstreuhänder „ NSRÝ“ ?

Die neue Grundlage des Wirtſchaftstreuhänder-Berufes - ·Perſonen- und Leiſtungsausleſe durch den NSRB. – Die Durchführung der Zulaſſungs- und Prüfungsordnung Von Dr. Otto Mönckmeier , Reichsgruppenwalter Wirtschaftsrechtler des NSRB. NSK Der NS.- Rechtswahrerbund hat für die schaft im NS.-Rechtswahrerbund ist damit in ihm zusammengeschlossenen Wirtschaftstreunach wie vor möglich. händer (Bücherreviſoren, Wirtschaftsberater, Die vom Reichsrechtsführer, Reichsminister Steuerberater usw.) Personen- und eine Dr. Frant, erlassene Zulassungs- und PrüfungsLeistungsauslese durch Einführung einer 3 uordnung für Wirtſchaftstreuhänder NSRB .“ laſſungs- und Prüfung s o r d n ung bezwedt letzten Endes eine Steigerung des Wirtschaftstreu Ansehens des für Wirtschaftstreuhänder NSRB." geschaffen. Nachdem für den Bereich des Wirts händerberufs in der Öffentlichkeit, ins= schaftsprüferberufs bereits durch gesetzliche Maßbesondere in der vom Beruf zu betreuenden nahmen eine gewisse Grundlegung des BerufsWirtschaft und zugleich eine Sicherung der rechts und der Berufsentwicklung gegeben ist, Leistung jedes einzelnen Berufsangehörigen. gewinnt durch diese neue Regelung der WirtDie Qualifikation des sich durch seine Leistung schaftstreuhänderberuf Anschluß an die eine heraushebenden Wirtschaftstreuhänders wird Öffentlichkeit gegenüber der durch die öffentliche Aufgabe ausübenden freien Berufe. Der Beruf des Wirtschaftstreuhänders hat urkundliche Verleihung der Be = erst durch die nationalsozialistische Revolution rufsbezeichnung „ Wirtſchaftstreuhänder NSRB." dokumentiert. seine Aufgabe und seinen Inhalt bekommen. Dem NS.-Rechtswahrerbund als Berufsheimat Die in der Zulassungs- und Prüfungsordnung auch für die wirtschaftstreuhänderischen Berufe festgelegten Beſtimmungen über die Sachgebiete - gemäß der Zielsetzung der Rechtswahrer der und den Umfang der Prüfung sind von dem Volksgemeinschaft gegenüber der Wirtschaft den Gesichtspunkt abgeleitet, Wirtschaftsobliegt es, nach der Herausstellung eines einheitbetrieben bestfundiertes Fachwissen und sachlichen Berufstypus den Leistungsstand gemäße Beratung in betriebswirtschaftlichen, des Gesamtberufs und die Leistung steuerlichen und sonstigen Fragen des Rechnungsdes einzelnen zu sichern. Der NS. -Rechts= wesens durch den freiberuflich tätigen wahrerbund schafft hiermit eine auf berufs Wirtschaftstreuhänder zur Verfügung zu ständischem Recht beruhende Berufsord = stellen. nung , zu der er auf Grund der Vollmacht, die Die technische Durchführung der Zuder Führer und Reichskanzler dem Reichsrechtslassungs- und Prüfungsordnung ist so gehalten, führer und Reichsminister Dr. Hans Frank erdaß auf langjährige Berufserfahrung und Fachteilt hat, berufen ist. Die künftige staatliche wissen bei der Prüfung Rücksicht genommen Regelung wird hierdurch in keiner Weise beein= wird. Man hat fernerhin Berufsangehörigen, trächtigt, vielmehr handelt es sich darum, die die durch Prüfungen anderer Art ihre Qualis endgültige staatliche Regelung vorzubereifikation unter Beweis gestellt haben, Erleichteten , eine gewisse Vorarbeit zu leisten. rungen bzw. eine Befreiung von der Die Tatsache, daß es sich bei der vom NS.Prüfung eingeräumt. Ferner sind für dies en bund Leistungsvorgenommen Rechtswahrer jenigen Mitglieder des NS.-Rechtswahrer auslese um eine Regelung innerhalb des NSRB. bundes, die die Mitgliedſchaft bereits bis zum handelt, also um eine Ordnung, die nur für Inkrafttreten der Zulassungs- und Prüfungse solche Wirtschaftstreuhänder zwingend ist, die ordnung für „Wirtschaftstreuhänder NSRB .“ Mitglieder des NS.-Rechtswahrerbundes sind, am 1. März dI. erlangt bzw. beantragt haben, ichmälert die Bedeutung dieser berufsständischen Übergangsbestimmungen geschaffen, Regelung nicht, weil die Berufsangehörigen im die neben der zwingenden Bestimmung der Melvon ganz Prüfungs- und Treuhandweſen dung zur Prüfung bis spätestens 31. Dezember dem NS.wenigen Ausnahmen abgesehen dieses Jahres die Befreiung von der schriftlichen Rechtswahrerbund bzw. der Reichsfachschaft der Prüfung vorsehen. Unter die Bestimmungen der Buchführer in der Deutschen Rechtsfront anÜbergangsprüfung fallen auch besonders quali gehören, und die Anwartschaft auf die Zu fizierte Mitglieder der Reichsfachschaft der Buchlassung zur Prüfung zum „,Wirtschaftstreuhänder führer in der Deutschen Rechtsfront. NSRB." allen hauptberuflich im Prüfungs- und Es ist selbstverständlich, daß die PrüfungsTreuhandwesen Tätigen ausdrücklich offen geanforderungen nicht auf gleicher Höhe mit denen halten ist. Der Erwerb der Mitglieds

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RSK Folge 57 für die öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer stehen, immerhin wird von den „Wirtschaftstreuhändern NSRB." ein gutes Wissen und Können auf sämtlichen Ge = bieten des Wirtschaftsrechts , der Bolts und Betriebswirtschaftslehre , des Steuerrechts und der Prüfungspraxis vorausgesetzt. Zur Vorbereitung auf die Prüfung zum „Wirtschaftstreuhänder NSRB.“ ist den Bewerbern Gelegenheit geboten, an besonders für die Prüfung eingerichteten Fachkursen des Arbeitswerkes zur Förderung des Berufseinsatzes der deutschen Rechtswahrer“ in den Gauen des NSRB. teilzunehmen. An dem hohen Ziel der Leistungssteigerung

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10. März 1937 und Leistungsauslese arbeiten in erfreulicher Weise einmütig die oberste Reichsbehörde in Ge= stalt des Reichswirtschaftsministeriums, die Drs ganisation der gewerblichen Wirtschaft in Gestalt der Reichswirtschaftskammer und der In= dustrie- und Handelskammern, die Berufsorganiſation und der Beruf selbst zuſammen. Den am Prüfungs- und Treuhandwesen weiterhin intereffierten Behörden und Wirtschaftsorganis sationen ist ebenfalls Gelegenheit gegeben, sich an maßgebender Stelle im Zulassungs- und Prüfungsverfahren zu beteiligen. Auf diese sehr wesentliche Tatsache, die für die zukünftige Ents wicklung eines leistungsfähigen und anerkannten Wirtschaftstreuhänderberufes von Bedeutung ist, sei hier besonders hingewiesen.

Erfahrungen, die vergeſſen wurden Frankreichs Raffenpolitik vergangener Jahrhunderte – Blutmiſchung'war unterſagt Als die Schranken der Natur gewahrt wurden NSK Frankreich und der Gleichheitsgedanke, der durch die unverblümte Huldigung für den Regerabgeordneten kürzlich erſt ſeine Illuſtration fand, ist zu einem Begriff geworden ; für den Franzosen der letzten 90 Jahre war das schon immer eine Selbstverständlichkeit. Er hat aber scheinbar nie erfahren, daß seine Vorfahren im 17. und 18. Jahrhundert in jener fundamentalen Raſſenfrage, die das gesamte politiſche Leben Frankreichs im 18. Jahrhundert bewegte, geteilter Meinung, oft fogar entgegen= gesetter Ansicht waren. Dazu liefert uns die Kolonialpolitik des Ancien Régime intereſſante Beispiele. Der Kolonialfranzose des 17. und 18. Jahrhunderts sah streng auf Rassenscheidung. Er verachtete sogar den Farbigen, indem er ihn fich in seiner Eigenschaft als Sklavenhalter in harter, meist sogar grausamer Botmäßigkeit hielt. Bon seiten der französischen Regierung wurde der Mittelweg zwiſchen völligem Aufgehen und ſcharfer Trennung der Weißen von den Farbigen beschritten. Gleichwohl waren die Verhältniſſe in den einzelnen Kolonien verschieden gelagert.

In Kanada wünschte ein Regierungserlaß des Kolonialministers Colbert ausdrüdlich die Unterrichtung der Indianer in den Dingen der Religion und der französischen Kultur, um sie so zu reifen und geeigneten Gliedern dieser Kolonie Neu-Frankreich zu machen. Das bedeutete praftisch ihre Anerkennung als gleichberechtigte Staatsbürger. Diesem Regierungsaft war aber tein besonderer Erfolg beschieden, da er an dem gefunden und unverfälschten Instinkt der aus Nordfrankreich ausgewanderten Bauern scheis terte. Zu bemerken ist, daß die Indianer als intelligente und bildungsfähige Menschen ers achtet wurden. Auf den Westindischen Inseln dagegen wurden die Neger, die als Sklaven aus West= afrika herübergebracht worden waren, von den Weißen streng getrennt gehalten. Der Grund dafür war, daß die Sklaven als „ inferieur“ bezeichnet wurden, dh. als unfähig, das Wesen der französischen Kultur zu begreifen. Das

Übertreten der Rassenschranke war unter Strafe streng verboten. Vers waltungsbeamte und die Miſſionsniederlaſſungen find sich in ihren Berichten über das Verwerf liche der Rassenmischung einig. Ein Augenzeugenbericht des Gouverneurs von San Domingo vom Jahre 1681 , der an die franzöſiſche Regierung im Mutterland gerichtet war, enthält folgenden bedeutsamen Sak: " Ich bin nicht der Ansicht, daß Verbindungen von Weißen und Negern für den Bestand und die Aussichten der Kolonien zu" träglich wären . . . Der Leiter der Miſſionsstation von San Domingo vom Jahre 1722 äußerte im Anschluß an die durch die Einführung des Code noire ſtattgefundenen Veränderungen in den Kolonien folgendes : ,,Die stetig wachsende Zahl der Mischlinge laſſen die Kolonien zu einer schrecklichen Strafe und zu berüchtigten Orten des Abs ſcheus werden, die Gott einmal durch ſtrafendes Feuer vernichtete. Aus der verbreche rischen Verbindung von Männern und Frauen verschiedenster rassi scher Abstammung gehen reine Ungeheuer der Natur hervor.“ Der Code noir brachte eine Wandlung in der Behandlung der Farbigen auf den Antillen, die seit dem Jahre 1640 in Sklaverei gehalten wurden, die jedoch nicht so grausam war wie die der Engländer, Holländer und Spanier. Er brachte als Code de police religieuse, neben einer Erleichterung des Loses der Sklaven, von neuem die Forderungen von 1615 vor, daß die Neger in den Grundlagen des Christentums und der französischen Zivilisation zu unterrichten seien. Ferner sollten Kinder von Sklaven ebenfalls Sklaven sein und dem Eigentümer der Mutter zufallen. Kinder, die aus der Verbindung eines Sklaven mit einer Negerin hervorgehen, sollten ebenfalls frei sein. Neben strengen Maßnahmen verwaltungsmäßiger Art, die den freien Negern jede Möglichkeit nahmen, zu einflußreichen Stellungen zu

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gelangen, wurde ein verderblicher Schritt unters nommen, der Frankreichs Ansehen in den Augen der übrigen weißen Kulturvöller seitdem in einem sehr trüben Licht erscheinen ließ. Den Stlavenhaltern wurde anheimgestellt, Sklaven die Freiheit zu schenken. Diesen Freigelassenen billigte man dieselben Rechte zu, welche die weißen Franzosen von Geburt aus ſchon hatten. Außerehelicher Verkehr mit Sflaven wurde bes also nicht der mit Freigelaſſenen straft. Auf die warnenden Berichte und Meldungen aus den Kolonien hin verfügte die Regierung in Paris im Jahre 1768, daß „Seiner Majestät es gefällt, von jektan die Blutmischung zu untersagen .. Denn nichts soll den Unterschied zerstören, den die Natur zwischen den Weißen und Schwarzen geschaffen hat und den eine weitſichtige Politik als eine Schranke erhalten muß.“ Trogdem war diese Raſſenpolitik nach unserer heutigen Schau falsch, da fie den egoiſtiſchen Abfichten und den realen Notwendigkeiten zugleich entgegenkommen sollte. Immerhin zeigte sie noch Sinn und Instinkt für rassische Unterschiede unter den Menschen. In der Revolutionsepoche bricht das politische Frankreich in zwei Lager auseinander : In die Jakobiner unter Robespierre, als die fanatischen Extremiſten und Fackelträger der großen Französischen Revolution, und in die Partei der Pflanzer und Siedler unter Barnave und Lameth, die um den Verlust ihrer Sklaven als billige Arbeitskräfte fürchteten. Am 27. Juli 1793 wurde der Sklavenhandel durch Regies rungsgesetz verboten, und am 4. Februar 1794

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find durch Regierungsverordnung alle Sklaven frei. Bon einer gesellschaftlichen Gleichstellung konnte aber nicht die Rede sein. Die Regerbevölkerung mußte von der Regierung in abhängigem Verhältnis gehalten werden, damit nicht durch ihre plötzliche Befreiung der wirts schaftliche Wert der Kolonien und damit überhaupt deren Zukunft in Frage gestellt wurde. Es war ein allmählicher Übergang von der Sklaverei zur Dienerstellung beabs sichtigt, was den blutigen Aufstand in San Domingo als Folge hatte und die Behörden im Jahre 1802 zur abermaligen Einführung der Sklaverei zwang. Erst auf wiederholte Vorstellungen Englands hin wurde lettere wieder offiziell aufgehoben, doch lebte sie in mehr oder minder großem Umfange fort, bis sie erst am 17. April 1848 endgültig durch Gesetz der Zweiten Republit vollständig aufgehoben wurde. Im Gegensatz zu der Ideologie von der Gleich heit und Freiheit suchte Frankreich um jeden Preis und in erster Linie seine wirtschaftlichen und politischen Interessen in den verbliebenen Restkolonien zu wahren. Alle Dekrete und Abmachungen zwischen Mutterland und Kolonien waren auf die Wahrung der rein materiellen Intereſſen des Mutterlandes zuallererst bedacht. Gerade in unserer Zeit ist es nicht nur wiſſenschaftlich intereſſant, zu erfahren, daß auch Frankreich einmal Rassengeseze hatte, sondern es ist auch hinsichtlich der allgemeinen politischen Ideale Frankreichs von Bes deutung, von obigen authentischen Tatsachen zu M. wiſſen.

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Arbeitsplätze für

Kriegsbeſchädigte

Derschuldige Dank an die Opfer des Krieges und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung NSK Daß die Reichsregierung der Beschaffung von Arbeitsplägen für Volksgenoſſen, die im Dienste der Voltsgemeinschaft ihre Gesundheit geopfert haben, eine besondere Fürsorge zuwendet, ergibt sich aufs neue aus einem Erlaß des Reichsarbeitsministers an die Hauptfürjorgestellen. Diese mit der Durchführung des Gefeßes über die Beschäftigung Schwerbeschädigter betrauten Stellen find angewiesen worden, alle Handhaben, die das Gesetz bietet, erschöpfend und nachdrücklich anzuwenden. Aus diesem Anlaß hat der Reichsminister der Justiz für seinen Geschäftsbereich darauf hingewieſen, daß das nach § 18 des Ge fezes auf Antrag der Hauptfürsorgestellen einzuleitende Bußverfahren die Möglichkeit gibt, einstellungs unwilligen Unternehmern die Notwendigkeit der Erfüllung ihrer gesetzlichen Verpflichtung mit Nachdruck vor Augen zu führen und Verstöße wirksam zu ahnden. Um den mit der Buße erstrebten Zwed zu erreichen, sollen es fich die Strafverfolgungsbehörden angelegen sein laſſen, mit möglichster Beſchleunigung auf Festsetzung einer solchen Buße hinzuwirken, die zu dem geldlichen Vorteil, den sich der Unternehmer durch Nichterfüllung der Einstellungspflicht verschafft hat, in einem angemessenen Ver hältnis steht. Schwerbeschädigte im Sinne des Gesetzes sind Deutsche, die infolge einer Dienstbeschädigung oder durch Unfall um wenigstens 50 vH. in ihrer Erwerbsfähigkeit beschränkt sind und auf Grund der Versorgungsgesetze oder der Unfallversicherung Anspruch auf Pension oder Rente haben. Als Schwerbeschädigte sind auch solche Personen anzusehen, die von der Hauptfürsorge= stelle den Schwerbeschädigten gleichgestellt sind, zB. Blinde, sowie Schwererwerbsbeschränkte und Minderbeschädigte. Zu den letzteren gehören solche Kriegs- und Unfallbeschädigte, bei denen die Minderung der Erwerbsfähigkeit nicht ganz 50, aber wenigstens 30 vH. beträgt. Den größten Teil der Schwerbeschädigten stellen die Kriegsbeschädigten. So hat denn auch das Geset in erster Linie den Zweck, den Schwerkriegsbeschädigten geeignete Arbeitspläge zu ver= schaffen und damit einen Teil des Dankes abzu= statten, den das deutsche Volk den Volksgenossen schuldet, die im Dienste für das Vaterland ihre Gesundheit geopfert haben. Nicht minder als den alten Soldaten gilt die Fürsorge des Reiches den beschädigten Kämpfern für die nationale Erhebung. Auch die Opfer der Arbeit, die im Dienste für die Allgemeinheit an ihrer Arbeitstraft und ihrer Gesundheit Schaden gelitten haben, stellen einen weiteren wesentlichen Anteil der Schwerbeschädigten. Alle diese Volksgenossen wollen nicht, wenn sie auch schwerbeschädigt sind,

,,versorgt" sein. Sie wollen vielmehr den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie aus eigener Kraft erwerben , weil sie erfannt haben, daß selbst eine ausgiebige Rentenversorgung niemals den Segen eigener Arbeitstätigkeit ersehen kann. Die bisherigen Bemühungen der Hauptfürsorgestellen, der Arbeitsämter und der Arbeitsbeschaffungsstellen der NS.-Kriegsopserversor gung um die Vermittlung von Arbeitsstellen haben bisher erfreuliche Erfolge gehabt. So ist die Zahl der arbeitslosen Schwerbeschädigten in den Jahren nach der Machtergreifung um rund zwei Drittel gesenkt worden. Während im März 1933 rund 46 700 arbeitslose Schwerbeschädigte vorhanden waren, waren es im März 1936 nur 15 800. Aber noch gilt es, auch dem lezten Schwerbeſchädigten einen geeigneten Arbeitsplatz zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich alle Unternehmer der ihnen gesetzlich auferlegten Pflichten bewußt sein. Nach der Ausführungsverordnung zum Geſeß über die Beschäftigung Schwerbeschädigter muß ein Unternehmer, der über 20 bis einschließlich 50 Arbeitsplätze verfügt, wenigstens einen Schwerbeschädigten beschäftigen. Auf je 50 Arbeitspläge kommt ein Schwerbeschädigter, ein Überschuß von 20 wird dabei auf volle 50 aufgerundet ; hiernach sind also rund 2 vH. der Arbeitsplätze mit Schwerbeschädigten zu besetzen. In der Auswahl der Person ist der Unternehmer frei. Stellt er jedoch die vorgeschriebene Zahl der Schwerbeschädigten nicht ein, so kann die Hauptfürsorgestelle nach erfolglosem Ablauf einer zur Nachholung gestellten Frist den einzustellenden Schwerbeschädigten selbst bezeichnen und den Zeitpunkt der Einstellung bestimmen. Kommt ein privater Unternehmer vorsäglich oder in grober Fahrlässigkeit seiner Einstellungspflicht nicht nach, so ist er von dem Schöffengericht auf Antrag der Hauptfürsorgestelle für jeden einzelnen Fall des Verstoßes mit einer Buße bis zu 10 000 RM., im Wiederholungsfalle bis zu 100 000 RM. zu belegen . Die Buße kann auch ohne Verhandlung, durch ſchrift= lichen Strafbefehl des Amtsrichters, festgesetzt werden. Es ist erfreulich, daß gerade in den letzten Jahren die weitaus überwiegende Mehrzahl der Unternehmer ihre Pflichten gegenüber den Opfern des Krieges, der nationalen Erhebung und der Arbeit willig erfüllt . Um so mehr aber werden sich unbelehrbare Unternehmer damit abzufinden haben, daß es wirksame Mittel und Wege gibt, sie zu einer sozialen Einstellung ihren Volksgenossen gegenüber zu erziehen. K. F.

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Rechtsschuß der berufstätigen Frau

Urlaubsregelung bei der Heirat Einige Fragen zum Nachdenken – Kinderzulagen auch an berufstätige Mütter ! NSK Die werktätige Frau ist aus unserem Arbeitsleben nicht mehr fortzudenken. Sie erfüllt die ihr gestellten Aufgaben und ordnet sich der Betriebsgemeinschaft ein, wie es von jedem Gefolgschaftsmitglied verlangt werden muß. Daraus folgt, daß das Arbeitsrecht der Frau keine Sonderstellung einräumen kann. Soweit Schuhvorschriften für Frauen erforderlich waren, sind diese in Sondergesehen, zB. dem Gesek über die Beſchäftigung vor und nach der Niederkunft, getroffen worden Doch wirft die tägliche Praxis Fragen auf, die sich allein aus der Tatsache der Berufs tätigkeit der Frau ergeben. Dabei dürften Kündigungen mögen sie fristlos oder fristgemäß erfolgen - feine ausschlaggebende Rolle spielen. Es sind wohl Ausnahmefälle, in denen weibliche Gefolgschaftsmitglieder sich gegen die Gesetze des Betriebes und der Betriebsgemeinschaft vergehen, so daß ihre Entfernung ers forderlich wird. Im übrigen unterscheiden sich diese Kündigungsstreitigkeiten faum von denen der männlichen Arbeiter und Angestellten. Daneben gibt es aber andere Tatbestände , die allein bei Beschäftigung von Frauen entstehen können. Welche Urlaubsansprüche hat zB. eine Angestellte, die, weil sie heiraten will , plötzlich aus dem Arbeitsverhältnis scheidet? Man wird hier an Hand einer vor nicht allzu langer Zeit ergangenen Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts (RAG. 9/36 Arbeitsrechtssammlung Band 26 6. 321) ſagen müſſen, daß der Urlaubsanspruch ein Teil der Vergütung für die in der Vergangenheit geleistete Arbeit ist. Der einmal erworbene Anspruch auf Freizeitgewährung bleibt daher ſelbſt bei einem unzeitigen Ausscheiden erhalten und ist, wenn er anders wegen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht erfüllt werden fann, durch Zahlung einer Urlaubsentschädigung abzugelten. Eine andere, häufig auftauchende Frage ist folgende : In Tarifs und Betriebsordnungen find häufig Kinderzulagen vorgesehen. Bei geschiedenen oder eheverlassenen, berufstätigen Frauen ergibt sich dann die Frage, ob ihnen die Kinderbeihilfe zu zahlen ist, wenn

der Vater irgendwelche Unterhaltszahlungen leistet. Man wird sich in diesen Fällen von dem Gedanken freimachen müſſen, daß die Kinderzulage gleichsam eine Unterhaltszahlung an das Kind ist. Vielmehr kommt in derartigen Zulagen der bei weitem noch nicht in genügendem Maße durchgesezte Gedanke zum Ausdruck, daß die Volksgenossen, die Kinder haben, zu begünstigen sind. Die Kinderzulagen mögen also tatsächlich die Unterhaltung der Kinder erleichtern. Das ist aber nur eine Folge und nicht die Ursache derartiger Leistungen. Dann muß diese Zulage aber auch der die Frau gezahlt werden , für Kinder zu sorgen hat, wenngleich deren Vater seinerseits seinen Unterhaltspflichten genügt. Das rechtfertigt sich im übrigen auch aus dem Gesichtspunkt, daß fein Kind von den Unterhaltsraten, die in der Regel 30 bis 40 RM. betragen, ernährt werden kann. Wenn das dazu führen sollte, daß die Kinderzulage sowohl dem Vater als auch der Mutter gezahlt wird, so dürfte selbst diese Ausnahmeerscheinung noch leichter erträglich sein als die im umgekehrten Falle vorliegende Verbiegung der bevölkerungspolitischen Idee, die in diesen Zulagen zum Ausdruck kommt. Das gleiche muß dann für die uneheliche Mutter gelten. Es wird in vielen Betrieben so gehandhabt, daß bei unehelichen Kindern die Zulage dem unterhaltspflichtigen Erzeuger gezahlt wird. Wenn das Kind jedoch im Haushalt seiner Mutter lebt und von ihr erhalten und erzogen wird, so wird genau so zu entscheiden sein wie bei der Zahlung an die berufstätige und geſchiedene Frau. Die hier angeschnittenen Fragen, die jedem begegnen, der sich mit dem Rechtsschutz der schaffenden Frau zu befassen hat, mögen zum Nachdenken anregen. Immerhin ergibt sich aus ihnen, daß die Berufstätigkeit der Frau im Arbeitsrecht hin und wieder eine Sonderbehandlung bedingt. Da sich diese allein aus der Tatsache, daß eine Frau an irgendeinem Arbeitsplatz steht, ergeben, sollte dies auch beachtet werden, wenn es sich um Rechtsrat oder Rechtsschuß für diese Frau handelt. Dr. Lilli Ziehlke.

Versorgung von Beamtenwitwen Ein Beispiel für den grundlegenden Wandel der Rechtsanschauungen

NSK Die nationalsozialistische Bewegung fordert ein Recht, das dem natürlichen Empfinden des deutschen Volkes entspricht, volksverbunden und lebensnah ist. In diesem Sinne werden die neuen Geseze gestaltet, ſo ſollen aber auch die Gesetze älterer Zeiten ausgelegt und angewendet werden. Tatsächlich hat das rechtliche Denken sich schon erheblich umgestaltet. Dafür bietet eine neuere Entscheidung des Reichsgerichts (,,Deutsche Rechtspflege" 1936,

Spruchbeilage S. 533) einen schönen Beweis. Sie betrifft folgenden Fall : Nach § 18 des Preußischen Beamtenhinterbliebenengesetzes vom 20. Mai 1882 verliert die Beamtenwitwe den Anspruch auf Witwen= geld, wenn sie sich wieder verheiratet. Wird diese neue Ehe vom Gericht auf eine Anfechtungsklage eines der beiden Ehegatten für nichtig erklärt, so erhält die Beamtenwitwe wieder Witwengeld vom Staat. Nach

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NSK Folge 57 einer älteren Entscheidung des Reichsgerichts vom Jahre 1916 mußte bisher sogar das Witwengeld für die Zeit, in der die zweite (nichtige) Ehe bestanden hatte, nach gezahlt werden, weil § 1343 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bestimmt, daß eine mit Erfolg angefochtene Ehe „als von Anfang an nichtig anzu sehen" ist. Diesen Standpunkt hat das Reichsgericht in dem oben erwähnten Urteil vom 22. Mai 1936 aufgegeben. Es erklärt, seine alte Entscheidung aus dem Jahre 1916 beruhe „ auf rein denkmäßiger (formallogischer) Anwendung des § 1343 BGB. und der dort vorgeschriebenen gesetzlichen Unterstellung." Sie führe zu einem Ergebnis, das nicht mehr ,,den heutigen Anschauungen sachlicher Gerechtigkeit" entspreche. Im Gegensatz zu der früheren formaljuristischen Begründung ſtüßt das Reichsgericht seine Entscheidung jezt auf Überlegungen über den 3 weck und das Wesen der Beamtenwitwen-Versorgung durch den Staat. Es hebt hervor, daß dieſe Bezüge den standesgemäßen Unterhalt der Beamtenwitwe fichern sollen und daß der Staat sie zahlt, weil das Gehalt des Beamten in der Regel nicht dazu ausreicht, Rüdlagen für eine Hinterbliebenenfürsorge zu machen. Heiratet die Witwe wieder , so löst sie tatsächlich das Band , das sie über den Tod ihres Ehemanns hinaus mit dem Staate verband. Sie findet in der zweiten Ehe, solange diese besteht, ihren Lebensunterhalt. An dieser Tatsache ändert sich nichts, wenn die zweite Ehe später auf eine Anfechtungsklage für nichtig erklärt wird. Es ist dann, wie das Reichsgericht sagt, ,,tein sinnvoller Grund ersichtlich, warum der Staat für diese Zeit nachträglich noch einmal Unterhalt gewähren soll." Dieser Entscheidung, die die Wirklichkeit des Lebens über gesetzliche Fiktionen stellt, ist vorbehaltlos zuzustimmen . Sie ist tennzeichnend für den grundlegen

10. März 1937

|Rechtspolitik der lehten Woche Schuß den unschuldigen Berkehrsopfern - Zur Frage der Pflichtversicherung für Kraftfahrer NSK Der versicherungsrechtliche Ausschuß der Akademie für Deutsches Recht empfiehlt dem Gesetzgeber die Einführung einer Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter. Dafür werden ua. folgende Gründe aufgeführt. Mit der zunehmenden Motorisierung Deutſchlands wächst die Gefahr der Verkehrsunfälle und damit auch der Haftfälle. Naturgemäß dürfte auch eine wachsende Anzahl von Kraftfahrern nicht mehr aus eigenen Mitteln Haftpflichtſchäden ohne Versicherungshilfe decken können. Es ist daher eine soziale Pflicht, daß der Staat mit der Förderung der Motorisierung Maßnahmen zum wirtschaftlichen Schuß unschuldiger Verkehrsopfer trifft, indem er dem Kraftfahrer den Abschluß einer Haftpflichtversicherung zur Pflicht macht. Das Bedürfnis für diese Pflichtversicherung muß schon deshalb bejaht werden, weil nach dem Stand vom Juli 1936 nur etwa 50 vH. von Kraftfahrzeugen aller Art gegen Haftpflicht versichert waren. Die Mehrbelastung, die durch die Haftpflichtversicherung für den Kraftfahrer entsteht, ist für diesen tragbar. Ein Schaden für die Motorisierung fann durch die geforderte gesetzliche Maßnahme nicht entstehen. Im übrigen empfiehlt der Ausschuß nicht eine überſpitte Lösung des Problems und lehnt vor allem einen überſpannten Ausbau der Haftpflichtversicherung, besonders nach der Richtung einer Staatsbürgerunfallversicherung hin, ab.

den Wandel der Anschauungen , die der Nationalsozialismus auch auf dem Gebiete des Rechtslebens mit sich gebracht hat. Dr. Bö.

Verkuppelung von Verlobten ? Ein äußerst umstrittenes Urteil – Paragraphen gegen Volksempfinden NSK Das Reichsgericht hat das Urteil des Landgerichts Wupper = Mutter tal bestätigt , das eine wegen Kuppelei bestrafte , weil sie den Geschlechtsverkehr ihrer Tochter mit deren Verlobten in ihrer Wohnung geduldet hatte. Das Urteil hat seinerzeit beträchtliches Aufsehen erregt. Auch das Reichsgerichtsurteil, das in der " Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 701, veröffentlicht ist, findet teine Zustimmung, es wird vielmehr in den juristischen Fachzeitschriften, der „ Juristischen Wochenschrift", der „Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht“ und der Deutschen Justiz" in gleicher Weise abgelehnt. In der „ Juristischen Wochenschrift“ heißt es: ,,Es ist nun einmal nicht wegzuleugnen, daß in weiten Kreisen unseres Volkes in dem Geschlechtsverkehr zwischen Verlobten nichts Unerlaubtes, geschweige denn etwas Unzüchtiges gesehen wird. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, daß in Teilen - und keines-

wegs den schlechtesten - der bäuerlichen Bevölkerung es üblich war, ein Mädchen erst dann zur Bäuerin zu nehmen, wenn sie dem Verlobten durch den Beginn einer Schwangerschaft bewiesen hatte, daß sie ihm Kinder, vor allem den Hoferben, schenken könne. Dieser doch gewiß ethisch-sittlich nicht verwerfliche Brauch soll nun Unzucht sein. Man wird hier von den objektiven Grenzen der Unzucht abgehen und in jedem einzelnen Fall prüfen müssen, ob ein Verhalten unter den obwaltenden Umständen den Charakter des Sittenlosen und Unzüchtigen trägt oder nicht. Das Leben ist nun einmal nicht gleichförmig, ſondern wechſelvoll, und es iſt durchaus denkbar, daß eine Handlung in dem einen Fall unzüchtig und im anderen nicht unzüchtig ist. Gewiß ist das mißlich, für die Einhelligkeit und Einheitlichkeit der Rechtsprechung ungünſtig und für die erkennenden Gerichte schwierig, das kann aber nicht ausschlaggebend sein, denn im Vordergrund der Betrachtung hat die Frage der Gerechtigkeit zu stehen. Für die Frage

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NSK Folge 57 der Gerechtigkeit fommt es jedoch auf das gesunde Volksempfinden an. Wenn die sittlichen Anschauungen weiterer Bevölke rungskreise in dem Geschlechtsverkehr zwischen Verlobten kein unzüchtiges Verhalten erblicken, sofern nicht andere Umstände diesen Verkehr scham- und fittenlos erscheinen lassen, so wird also auch das das gesunde Voltsempfinden Empfinden derjenigen Volksgenossen, die den für Verlobten Geschlechtsverkehr zwischen eine Straflosigkeit derunzüchtig halten jenigen Eltern verlangen, die infolge dieser

10. März 1937 ihrer Kreiſe den fittlichen Anschauungen verlobten Kinder ihrer Geschlechtsverkehr zulassen. Man muß daher zu dem Ergebnis tommen , daß jezt und in Zukunft Eltern wegen schwerer Kuppelei nicht bestraft werden dürfen , wenn mit Rüdsicht auf die Volksmeinung und die Umstände des Einzelfalles der Geschlechtsverkehr zwischen den Verlobten nicht unzüchtig ist.“

Wie das Gericht entſchied

Urteile, die jeden angehen Elf-Monatsverträge unzuläſſig ! NSK Der Nationalsozialismus sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben an, alles Trens nende und alle wirtschaftlichen und sozialen Gegensätze im deutschen Volke nach Möglichkeit auszugleichen. Dieses sozialistische Wollen kann nur durch fortgesette Erziehung zum völkischen Gemeinschaftsdenten durchgesetzt werden. Diese Erziehungsarbeit obliegt nicht nur den großen nationalsozialistischen Organisationen, insbes sondere der Deutschen Arbeitsfront, sondern ist nicht zuletzt auch dem deutschen Rechtswahrer anvertraut. Es muß insbesondere verhütet werden, daß die zugunsten des von Hause aus wirtschaftlich Schwächeren ergangenen Schutzbestimmungen umgangen werden. Das Reichsarbeitsgericht hat in einem in der „ Deutschen Rechts: pflege" 1937 Heft 2 veröffentlichten Urteil vom 2. Dezember 1936 ( 130/36) mit Recht fest= gestellt, daß die sogenannten Elfmonatsverträge zur Umgehung des Kündigungsschußes mit dem Gedanken der Fürsorge und der Betriebsverbundenheit des Arbeitsordnungsgeſeßes nicht in Einklang stehen und daher als auf unbestimmte Dauer abgeschlossen gelten. Die zeitliche Beschränkung ist somit nichtig. Das Reichsarbeitsgericht betont in diesem Zusammenhang, daß es nicht darauf ankommt, ob das Gefolgschaftsmitglied der jedesmaligen Fassung der Vertragsurkunde über die jedesmalige Neuein= stellung nach elf Monaten widersprochen hat. Ersatzanspruch des Beauftragten für eine Aufopferung seiner Gesundheit NSK Es kommt häufig vor, daß sich Gastwirte einen sogenannten „ Hinauswerfer" halten, deſſen Aufgabe darin besteht, betrunkene und krakeelende Personen aus der Gastwirtschaft mit mehr oder weniger sanfter Gewalt zu entfernen oder vom Betreten der Gastwirtschaft fernzuhalten. Während im allgemeinen die Tätigkeit eines „Hinauswerfers" ohne größere Keilerei und ohne irgendwelche Verlegungen abgeht, behandelt ein in der Deutschen Rechtspflege" 1937 Heft 2 veröffentlichtes Urteil des Reichsgerichts (VII 69/36) einen Fall, in dem ein betrunkener Gaſt einem „Hinauswerfer“ durch Abbeißen eines Fingergliedes eine schwere Körperverlegung zugefügt hat. In dem dort entschiedenen Falle hatte ein Gastwirt den Auftrag erteilt, aufzupassen, daß eine bestimmte angetrunkene Person nicht wieder in die Wirts schaft hineinkomme. Der Gastwirt weigerte sich,

für den entstandenen Schaden aufzukommen. Das Reichsgericht hat den Wirt zur SchaEs geht densersatzleistung verurteilt. von der neueren Rechtsprechung des Reichsgerichts aus, daß ein Auftraggeber in allen Fällen ersatzpflichtig ist, in denen für beide Teile erkennbar mit der Ausführung des Auftrags gewisse Gefahren für das Leben oder die Gesundheit des Beauftragten verknüpft sind, und die Ausführung des Auftrags die Ursache für den entstandenen Schaden bildete". Das Reichsgericht stellt fest, daß der Auftraggeber für die dem Beauftragten drohenden Gefahren, die mit der Ausführung des Auftrags unzer trennlich verknüpft sind, vertraglich einzustehen hat. Es wird mit Recht als unbillig bezeichnet, wenn der Auftraggeber nur für einen geringfügigen Schaden einzustehen hätte und eine ers hebliche Gesundheitsstörung von dem Beauftragten allein getragen werden sollte, weil die Beteiligten die künftige Gestaltung und Auswirkung der Dinge im einzelnen nicht voraussehen können. Treu und Glauben erfordern die Ersatzpflicht des auf traggebenden Gastwirts. Was heißt Bescholtenheit ?

NSK Nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches fann eine unbescholtene Verlobte nach Auflösung des Verlöbnisses Schadensersatz von dem Verlobten verlangen, wenn sie mit diesem während der Brautzeit geschlechtlich vertehrt hat. Eine sehr umstrittene Frage ist hierbei, was unter Unbescholtenheit zu vers stehen ist. Das Reichsgericht hat in einem von der Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 616, veröffentlichten Urteil hierzu ausgeführt, daß ein mit einem anderen Manne stattgefundener Verkehr vor der . Verlobung noch nicht eine Bes scholtenheit begründe. Selbst dann, wenn dieser Verkehr außerordentlich anstößig und mit den fittlichen Anschauungen der für die Verlobte in Betracht kommenden Bevölkerungskreise durchaus unvereinbar sei, so brauche noch keine ge= schlechtliche Verdorbenheit und eine offenbare fittenlose Gesinnung vorzuliegen, vielmehr könne dafür die geschlechtliche Unerfahrenheit und eine weibliche Schwäche gegenüber dem Drängen des Mannes ausschlaggebend sein. Wenn die Fittlichen Verfehlungen der Verlobten dritten Pers sonen bekannt geworden sind, so ist dies für die Frage der Bescholtenheit nicht belanglos. Es ist aber zu berücksichtigen, auf welche Weise dritte Personen hiervon Kenntnis bekommen haben. M -

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NSK -Nachrichten

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Zu RSK Folge 57

Volksnahe Pressearbeit in der Partei Arbeitstagung in Berlin NSK Berlin, 10. März. Die Presseamtsleiter und -referenten der Reichsleitung der NSDAP., ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände hielten am Mittwoch in Berlin unter dem Vorsitz von Reichsamtsleiter Sündermann eine Arbeitstagung ab, die insbesondere den Ausbau der Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Einzelarbeit der Partei zum Gegenstand hatte. Das Wort des Reichspressechefs der NSDAP. „Die Partei ist für das Volt da, und das Volk soll wissen, was innerhalb der Partei geleistet wird" wurde zur Richtschnur der interessanten und umfangreichen Einzelbesprechungen.

Während der Arbeitstagung wurden die Presseamtsleiter und -referenten vom Reichspressechef der NSDAP., Dr. Dietrich , in seinem Arbeitszimmer empfangen und von ihm in einer kurzen Ansprache auf die preſſepolitische Bedeutung ihrer Aufgabe mit eindrucksvollen Worten hingewiesen . Brücke zwischen Wiſſenſchaft und Leben Empfang der Vertreter der Vorgeschichtsforschung durch Reichsleiter Rosenberg NSK Berlin, 10. März.

Reichsleiter Rosenberg empfing die Landesvertreter des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte. Er dankte ihnen und dem Bundesführer Professor Dr. Reinert für die unermüdliche Arbeit und unterstrich die Bedeutung dieser für die größere Öffentlichkeit noch jungen Wiſſenſchaft. Die Wichtigkeit der Vorgeschichte für die gesamte kommende Schulung sei dadurch gekennzeichnet , daß im Amt des Beauftragten des Führers eine Hauptstelle für diese Wissenschaft eingerichtet worden sei. In längerer Unterhaltung mit den Forschern ließ sich Reichsleiter Rosenberg über ihre Arbeit dann eingehend berichten . Die vom Reichsbund durchgeführten Tagungen und Ausstellungen hätten Brüde eine zwischen Wissenschaft und Leben ge= schlagen, und die Bewegung sei für die Tätig feit innerhalb der Vorgeschichte außerordentlich aufgeschlossen. Schon heute könne man sagen, daß diese große, mühevolle Arbeit ihre Früchte zeitigen und in Zukunft das alte Geschichtsbild wesentlich verändern werde.

Drud: M Müller & Sohn RG.

10. März 1937

Buch- und Steuerberatungsstellen im Handwerk Abkommen zwischen NS.-Rechtswahrerbund und Reichsstand des Deutschen Handwerks NSK Berlin, 10. März . Zwischen dem NS .-Rechtswahrerbund , vertreten durch Reichswalter Dr. Raeke , und dem Reichsstand des Deutschen Handwerks , vertreten durch den Stellvertreter des Reichshandwerksmeisters, Lohmann , ist am 10. März 1937 folgendes Abkommen getroffen worden und durch seine Veröffentlichung in Kraft getreten : 1. Das Buchstellenwesen im Handwerk wird auf der Basis einer kameradschaftlichen Zusammenarbeit einer gemeinsamen Regelung zwischen dem Reichsstand und dem NSRB. unterzogen mit dem Ziele, das Handwerk auf dem Gebiete der betrieblichen, buchhalterischen und steuerlichen Betreuung im Rahmen seiner Getatkräftig zu werbeförderungsmaßnahmen unterstüßen und den Einsatz eines qualifizierten, freiberuflich tätigen Wirtschaftstreuhänderberufes zu sichern. 2. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf die Auswahl und Zulassung von Buchstellenleitern und auf die Regelung der fachlichen Fragen im handwerklichen Buchstellenwesen selbst. Das Zulassungsverfahren und das sachliche Aufgabengebiet wird in Richtlinien geregelt, die als Bestandteil dieses Abkommens gelten. Die von diesem Abkommen erfaßten Buchstellenleiter haben die Berechtigung , auf ihrem Briefbogen und dem Namensschild den Zusatz „Zugelassene Handwerksbuchstelle" zu führen. Eine andere Bezeichnung ist unzulässig.

Einem Volksbedürfnis entsprochen Einrichtung von Sippenkanzleien in SchleswigHolstein NSK Berlin, 10. März. Alle Kirchenbücher der alten Landschaften Norder und Süder - Dithmarschen sind nunmehr in der Sippenkanzlei in Heide, alle Kirchenbücher der Kreiſe Huſum und SüdTondern in der Sippenkanzlei in Bredstedt zusammengezogen. Für das übrige SchleswigHolstein muß man sich zwecks Auskunft an die einzelnen Pfarrämter wenden , wenn man nicht vorzieht, sich eines erfahrenen Sippenforschers zu bedienen. Wegen der Anschriften solcher Sippenforscher wende man sich an das Staatsarchiv in Kiel oder an die Vereinigung der Berufsſippenforscher, Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 26.

Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68

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Korrespondenz Partei-

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Breſſedienſt der N6DUB

REK Folge 58

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Der neue Begriff:

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreik. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

11. März 1937

Allach - Porzellan

Besuch in der ersten Porzellanmanufaktur der Partei - Was in ftiller Arbeit geschaffen wurde - Neues Wesen, neue Formen GG. fördert das deutsche Kunftſchaffen – Der Reichsführer SS. hat die Erzeugnisse der 66.. Borzellan-Manufattur 11 ach bei München zum öffentlichen Bertauf freigegeben. Bon April ab wirb ein erstes Berlaufsbüro in Berlin offenstehen. Ein Sauberberichterstatter ber RS K. besuchte die Werkstätte der 66. in Allach bei München und beobachtete die Arbeit der Männer im braunen Hemb am Aufbau eines deutschen Kunsthandwerks, das Rich durch bie Ramen Methen“, „ Berlin“ und „ Nymphenburg“ Belts ruf verschafft hat. NSK Allach bei München, ein kleiner Ort, einige Siedlungshäuſer, Induſtrie, Wald und viele Felder. Wer im weiten deutschen Reich tennt Allach? Kaum jemand. Und dennoch wird dieser kleine Ort in wenigen Jahren in allen deutschen Gauen ein Begriff sein, wie „ Nym= phenburg", „Berlin", "Meißen", „Rosenthal", ein Begriff für neue deutsche Kultur im Pors zellanwesen. Es würde Ermüden, die ganze Vorgeschichte dieser Porzellanmanufaktur München-Allach GmbH. zu erzählen. Es möge genügen, zu wissen, daß hier seit 1/2 Jahren unter bewußter Förderung des Reichsführers 66., Könner von Weltruf am Werte sind, erstklassige kunsthandwerkliche Arbeit zu leisten. Wirklich bodenständigen Künstlern soll die Möglichkeit gegeben werden, ihr Schaffen frei entfalten zu können. Wir müssen uns langsam und mühselig zu neuen flaren Formen durchringen, aber, was dort in Allach geschaffen von Meisterhand, sich dem staunenden Besucher dars tut, trägt sichtbar den Stempel echter, tiefer Boltstunft an fich. Man macht wieder gut, was bisher versäumt wurde.

SS.-Kameraden als Künstler Die 66. trägt die Arbeit, unterstützt die schaffenden Künstler von Allach ideell und materiell durch Aufgabenstellung und Auftragserteilung. Besonders wird all der Dinge ge= dacht, die im Rahmen der erzieheriſchen Umgestaltung der Wohnungskultur Verwendung finden können . Das bodenständige Handwerk wird gepflegt und besonders ist man der Keras

mit als der höchsten Blüte der Porzellanherstellung zugetan. 66.-Untersturmführer Theodor Kaerner, wohl einer der besten deutschen Tierbildner, ein Meister auf seinem Gebiet, jahrzehntelang im Porzellankunstfach tätig, arbeitet neben seinen Freunden Diebitsch und Nagy, dem technischen Leiter der sich in Allach befindlichen Werkstätten. Nicht ein Modell geht aus seinen Händen, das nicht den Ausdruck höchſter Vollendung in fich trägt. Wir fuhren nach Allach. Leicht war es wicht, sich durch Schlamm und zerfahrene Wege zurechtzufinden. Schließlich aber hielt der Wagen vor einem einfachen Siedlungshaus, gebettet in den Schatten einer Maschinenfabrik, die diesen fleinen Bruder" faft zu erdrüden scheint.

Sonne in Porzellan Licht gibt es hier, viel Licht. ,,Wir brauchen Sonne, wir wollen ja die Sonne einfangen mit unserem Porzellan und den deutschen Menschen eine Freude machen, wir wollen für geringe Kosten Kunstwerke von bleibendem Wert erzeugen", sagt uns Pg. Nagy, der in der Porzellanarbeit als technischer Leiter und Bildner seit über dreißig Jahren tätig ist. Er hat sich dieser Arbeit gewidmet, weil hier neue Aufgaben zu erfüllen ſind. Wir gehen durch die hellen, freundlichen Räume, in denen fleißig gearbeitet wird. Eine beängstigende Fülle herrscht in diesem Haus, das keinen ungenußten Fleden birgt. Vom Modellraum kommen wir zur Geburtsstätte sämtlicher Figuren, der Formgießerei. Wir hören etwas von Keilstücken, vom Fetten , von Verbeißen, bewundern die Arbeit des SS.-Kameraden, der mit flinker Hand das Material bearbeitet. In einem anderen Raum werden die einzelnen Teile zuſammengeſeßt. Fertig steht auf dem Bord ein S6.-Fahnenträger neben mehreren trommelnden Pimpfen und gerade wird einem

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Berghirsch das Geweih aufgesezt. Wir sehen die Glasurstube, in der, wie anderswo auch, SS.Kameraden schaffen Meister und solche, die sich erst diesen Titel erarbeiten wollen. - Wir betrachten den Glühraum, wir steigen in den Keller, wo sich der Brenn- und Schleifraum befindet. Andernorts werden wir belehrt über die Unterglasurmalerei, dürfen auch dem Künstler zuschauen, der gerade dabei ist, einen SeydligKüraſſier mit Farben zu versehen. Fein ausgerichtet stehen auf langen Brettern an der Wand Fliegeroffiziere, Piloten, Arbeitsdienstmänner, Bückeburger Bauern und Bäuerinnen in ihrer schmucken Tracht, daneben viele Tierfiguren, die nebst den zahlreichen Leuchtern und Kerzenbaltern deutlich werden laſſen, daß hier Männer am Werk sind, die wissen, wohin der Weg gehen muß. Zum Abschluß werfen wir noch einen Blid in die Keramik -Abteilung.

von Nagy, sowie mit zahlreichen Tiermodellen Kaerners besetzt. Eine überwältigende Fülle, ein Zeugnis frohen Schaffens von 1½ Jahren. In prachtvoller Gemeinschaft arbeiten die Männer der SS. mit den Kameraden der SA., Könner und Werdende zusammen an dem Werk, das sich einreiht in das große Gebiet nationalsozialistischer Kunst. Sie erwarten keinen besonderen Lohn , teine Anerkennung, weil das Schaffendürfen, das Arbeitenkönnen die größte Befriedigung in sich selbst trägt. Trotzdem diese wohl einzigartige GmbH. erſt jezt mit ihren Erzeugnissen an die Öffentlichfeit treten will und bisher nur von der selbst= werbenden Güte der Ausführungen lebt, ist heute schon derartig viel zu tun, daß die Räume nicht mehr ausreichen und man demnächst zu An-, Neu- und Umbauten schreiten muß.

Man ist hier nicht engstirnig bei der Einstellung in den Betrieb. HI., SA., SS. oder NSKK gelten gleichviel. Nur muß jeder, der hier wirken will, ſich einfügen in die große Gemeinschaft, die durch das sozialistische Prinzip erhalten wird. Ieder muß lernen wollen. Soviel Fachmänner auf so kleinem Raum findet man selten, wie in der Manufaktur Allach.

Echte Kunst im ſchönen Heim

Hier macht Arbeit Freude Noch einmal laſſen wir im Muſterraum all die Figuren und Gestalten an unserem Auge vorüberziehen. Da stehen die lezten der 10 000 Julleuchter, die der Reichsführer SS. seinen. Führern zu Weihnachten 1936 schenkte, da sehen. wir die helle Schale, welche den Ehrengästen des Parteitages überreicht wurde, die Plaketten der Schiwettkämpfe der Partei in Rottach-Egern, Blaketten der ersten deutschen SS.-Fechtmeisterschaften, eine ganze Eskadron ausgezeichneter Seydlik-Kürassiere, SS.-Reiter und SS.-Fahnenträger neben den Piloten und Offizieren der Luftwaffe, alles Schöpfungen des SS.-Untersturmbannführers Kaerner, Hitlerjungen und BDM.-Mädel, geſchaffen von Richard Förster, München. Wieder lange Reihen der Regale ſind mit Tafel- und Barockleuchtern aus der Hand

Alle die Figuren, Gestalten und Vasen, die wir in Allach als Erfolge einer eineinhalbjährigen stillen Arbeit bewundern durften, haben in ihrer schlichten Schönheit einen edlen Charakter. Aber dieſe Kunstwerke aus dem Städtchen am Rande der Hauptstadt der Bewegung gehören in ein schönes und echt gestaltetes Heim. Wie in Allach neue Formen im Wachsen sind, wie man beginnt, mit einem natürlichen Stilempfinden in den deutschen Alltag einzudringen, so wird doch das schönste Kunstwerk aus Porzellan erst zur vollen Wirkung kommen , wenn es seinen Plah im Heim eines deutschen Volksgenossen zugewiesen bekommt, das im ganzen organiſch gewachsen, in nationalſozialiſtiſchen jeder Beziehung dem Empfinden entſpricht. Man braucht keine Prophezeiungen zu tun mit der Feststellung, daß auch auf diesem Gebiet Männer der SS. aus der Idee heraus schaffend, gangbare Wege eröffnen helfen werden . Aus Allach aber, der Geburtsstätte einer nationalsozialiſtiſchen Kunſt auf dem Gebiete der Porzellan-Manufaktur, nehmen wir den einen Kenner Eindruck mit : Männer National= Gert Sachs. sozialisten.

Ausbildung , nicht Ausbeutung

Der Einſaß der jungen Arbeitskraft im Betrieb – Arbeitszeit und Arbeitsbelaſtung Notwendigkeiten des Geſundheitsschutes- Was dient, was ſchadet der Entwicklung?

Ja

Die Arbeitskraft ist das wichtigste Kapital des Boltes. Diese Erkenntnis fordert einen Einsah und eine Förderung gerade der jungen, sich entwickelnden und wachsenden Arbeitskraft nach klaren Gesichtspunkten des Gesundheitsschußes. Es gilt, sie zu entwickeln, anzuregen und auszubilden, nicht aber überzubelasten und nach dem Prinzip ,,der jüngsten Beine" auszubeuten. Der Verfasser der folgenden Ausführungen, der auch Mitglied des Ausschusses für Jugendrechtsfragen der Akademie für Deutsches Recht ist, behandelt die Notwendigkeiten der Gesundheitsbetreuung und führung umfassend in der Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht“. Die folgenden Darstellungen kennzeichnen die zum Besten eines gesunden, leistungsfähigen Arbeiternachwuchses zu , stellenden Forderungen bei der Arbeitsbelastung des Jugendlichen. NSK Die Arbeitsbelastung Jugendlicher ist bei den einzelnen Arbeiten sehr verschieden, und einen allgemeingültigen Maßstab für die Be-

lastung gibt es nicht. Auch ändert sich die Belastbarkeit bei den verschiedenen Jahrgängen der Jugendlichen. Ein Charakteristikum der Arbeitsbelastung ist die Arbeitszeit, wenn ul. auch eine kürzere Arbeitszeit eine sehr viel stärkere Belastung aufweisen kann als die längere Arbeitszeit mit geringerer Belastung während der Zeiteinheit. Troßdem muß der Frage der Arbeitszeit große Bedeutung beigemessen werden, da sie die einzige Handhabe bietet, auf gesetzlicher Grundlage eine zu starke Arbeitsbeanspruchung zu vermeiden. Die Arbeitszeit der Jugendlichen darf normalerweise täglich 8 Stunden und wöchentlich

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NSK Folge 58 48 Stunden nicht überschreiten. Bei einer solchen Regelung können im Betrieb vielleicht Schwierigkeiten auftreten, da häufig die tägliche Arbeitszeit der älteren Arbeiter, mit denen die Jugendlichen zusammenarbeiten sollen, mehr als 8 Stunden beträgt. Leitender Grundsat muß aber sein, daß die Arbeit des Jugendlichen in erster Linie der Ausbildung und Erreichung möglichst der einer hohen Leistungsfähigkeit als ers Arbeiter , wachsener nicht aber einer möglichst hohen wirtschaftlichen Leistung des Jugendlichen , dienen soll. Die Tatsache, daß Jugendliche mit Erwachsenen Hand in Hand arbeiten müſſen, darf also nicht zu einer Angleichung der Arbeitszeit der Jugendlichen an die Arbeitszeit der Erwachsenen führen. Ein Überschreiten der täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden muß vermieden, und Ausnahmen dürfen nur in ganz bestimmten, scharf umrissenen Fällen gestattet werden. Aus Gründen der Berufsausbildung zB. find in vielen Fällen für Jugendliche sog. Vor- und Ab = schlußarbeiten nötig, da hierdurch die Erziehung zur Ordnung, Werkzeug- und Werkstofftunde gefördert wird. Doch ist die heutige Übung zu verwerfen, daß solche Arbeiten nur von Jugendlichen ausgeführt werden und diese länger arbeiten müſſen als die erwachsenen Arbeitskameraden. (Heute ist für Jugendliche bis 16 Jahre 1 Stunde, über 16 Jahre 2 Stunden Mehrarbeit in solchen Fällen gefeßlich zulässig.) Bei gutem Willen kann und muß aber eine Regelung gefunden werden, die die Vornahme solcher Vor- und Abschlußarbeiten durch Jugendliche gestattet, ohne daß eine Verlängerung der Arbeitszeit eintritt. Die Zeit, die in der Fortbildungsoder Berufsschule zugebracht wird, gehört selbstverständlich zur Arbeitszeit, da ja gerade diese Zeit der Berufsausbildung und der Erzielung einer hohen Berufsleistung dient. Es darf nicht mehr möglich sein, daß nach einer achtstündigen Arbeitszeit noch 3 bis 4 Stunden die Berufsschule besucht wird , wo es dann in der Regel an der nötigen Kraft zur Aufmerksamkeit für den Unterricht fehlt. Der freie Sonnabend nachmittag ist in vielen Betrieben auch für Erwachsene heute die Regel. Die am Sonnabendnachmittag ausfallenden Arbeitsstunden werden auf die übrigen Wochentage verteilt. Durch diese Verteilung auf die Wochentage wird die Tagesarbeitszeit etwa um eine halbe Stunde verlängert. Gegen diese Art der Verteilung der Arbeitszeit können auch bei Jugendlichen Bedenken nicht erhoben werden. Ein weitergehender Ausgleich für ausgefallene Arbeitsstunden muß jedoch abgelehnt werden. Eine sehr starke Beanspruchung des Körpers an einem Tage wird nicht dadurch ausgeglichen, daß eine Woche später einige Stunden weniger gearbeitet wird. Ganz unver ständlich ist es für jeden biologisch denkenden Menschen, daß in Saisonbetrieben während der Saison täglich 10 Stunden von Jugendlichen gearbeitet werden darf mit der Begründung, daß sie sich ja nach Saisonschluß ausruhen können.

Ausnahmen von den neu zu erlassenen Arbeitszeitvorschriften für Jugendliche dürfen nur in fest umrissenen Notfällen gewährt werden,

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11. März 1937 wenn die Aufsichtsbehörden den Notfall anerkennen. Darüber hinaus können „ Gründe des Gemeinwohls" für eine stärkere Beanspruchung der Jugendlichen nicht ausschlaggebend sein, da das Gemeinwohl gerade den Schu z der jugendlichen Arbeitskräfte verlangt und leider immer noch häufig eigennüßige Beweggründe oder organisatorische Unfähigkeit mit dem Vorwand des „ Gemeinwohls" bemäntelt werden. Durch die Regelung der Arbeitszeit allein wird eine Regelung der Arbeitsbelastung während der Arbeitszeit noch nicht erreicht. Dies ist nur dadurch möglich, daß Geselle, Meister und vor allem auch Betriebsführer auf den Kräfte zustand des Jugendlichen Rüdsicht nehmen und nicht der Meinung frönen, der Jugendliche habe die jüngsten Beine, könne also auch am meiſten laufen und schaffen. Die ärztliche Beobachtung der Jugendlichen im Betrieb soll dazu beitragen, die Kräfte ſo zu beanspruchen, daß Schäden verhindert werden und die Arbeit ein positiver Reiz für die Körperentwicklung ist. Um die Arbeitsintensität in richtigen Grenzen zu halten, müſſen ſolche Arbeitsmethoden, die ihrem Wesen nach zu einer Intensitätssteigerung führen, für Jugendliche untersagt sein. Dies gilt im besonderen von der Akkordarbeit , die für Jugendliche auch aus dem Grunde leicht gefährlich werden kann, weil der Jugendliche von einem starken und an sich erfreulichen Leistungsehrgeiz beseelt ist, der aber bei Akkordarbeit leicht über das Leistungsvermögen hinausgeht. Das Akkordsystem soll zu einer höheren Produktion und höherem Lohn führen. Dieser Gesichtspunkt ist für erwachsene Arbeiter richtig. • Bei jugendlichen Arbeitern ist aber nicht die augenblickliche wirtschaftliche, sondern die spä = tere berufliche Leistung ausschlag = gebend. Auch soweit Arbeiten mit gesundheitlichen Gefahren (Vergiftung, Berufskrankheiten) verbunden sind, müſſen ſie ſelbſtverständlich für Jugendliche verboten sein. Dauert die Arbeitszeit länger als 4 Stunden, so können Jugendliche nicht ohne Pause durcharbeiten. Für die Arbeitspausen müssen bei den Jugendlichen strengere Forderungen gestellt werden als bei den Erwachsenen. Für die Jugendlichen müssen bei einer Arbeitszeit von 4 bis 8 Stunden mindeſtens eine halbe Stunde, von mehr als 8 Stunden drei Viertelstunden Pause verlangt werden. Von besonderer Bedeutung ist eine große Pause, etwa in der Mitte der Arbeitszeit, in der die Möglichkeit gegeben sein muß , i m Be trieb eine warme Mahlzeit einzunehmen, sofern die Jugendlichen nicht so nahe am Betrieb wohnen, daß fie zu Hause eſſen können. In vielen Betrieben ist es jetzt schon üblich, daß der Lehrlingen Milch oder eine warme Mahlzeit umsonst oder zu einem stark ermäßigten Preis verabfolgt wird . Dieses Beispiel sollte recht viel Nachahmung finden. Außerdem muß die Möglichkeit bestehen, daß die Arbeitspausen, die grundsäglich nicht in den Arbeitsräumen zugebracht werden dürfen, zum Teil für Verschnauf- und Ausgleichsübungen benutzt wer den, um eine einseitige Arbeitsbelastung auszugleichen.

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Reiſeſehnsucht, gut gelenët Nicht nur das Bekannte ist schön – Erschließung unbekannter Landſchaft durch Urlaubsreisen Hochbetrieb bei KdF. – Das Tor zum Urlaub fleht offen – Vorschau in das Reiſeprogramm NSK In dem großen Haus des Berliner Westen, in dem die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" die Leitung ihres Amtes „Reisen , Wandern und Urlaub“ untergebracht hat, herrscht Hochbetrieb. Aus allen Gauen des Reiches gehen die Anmeldungen für das Reise- und Wanderprogramm des Jahres 1937 ein und die Zahl der bisher vorliegenden Anmeldungen läßt schon in diesen Borfrühlingstagen auf ein sehr überzeugendes Gesamtergebnis ſchließen. Die begrüßenswerte hohe Zahl der bisher schon vorliegenden Anmeldungen dürfte nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen ſein, daß fich die Reisesparkarte von KdF. im vergangenen Jahr wieder einen neuen großen Kreis von Freunden erworben hat. Sie hat es einer großen Zahl von Volksgenossen ermöglicht, in den zurückliegenden Monaten in fleinen Bes trägen, die dem Geldbeutel nicht allzu weh taten, zu sparen. Jetzt ist die Karte beinahe vollgeklebt mit den kleinen bunten Marken, die jede einzelne einen kleinen sicheren Sched darstellt auf ein paar Stunden Urlaub, Ausspannung und froher Erholung in einem der schönsten deutschen Heimatgaue, die das Herz zu erleben begehrt. So erleichtert die Reiseſparkarte die pünktliche Anmeldung außerordentlich, da die wichtigste Frage, die Sorge um das leidige Urlaubsgeld, sich durch die Heinen Reisesparmarken in den vergangenen Monaten fast von selbst gelöst hat. Das Tor zum Urlaub ſteht offen, jezt heißt's nur noch wählen, wohin. Bei den tausend wunderschönen und preiswerten Fahrten der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" kann diese Wahl allerdings wenn auch fröhlicher - · zur Qual werden. Aus der begrüßenswert hohen Zahl der bisher schon vorliegenden Anmeldungen läßt sich auch darauf schließen, daß der stets wiederholte Appell der Deutschen Arbeitsfront an die Be-= triebsführer, die Urlaubslisten möglichst frühzeitig aufzustellen und abzuschließen, immer mehr Gehör findet. Selbst bei der vorbildlichen Organisation der KdF. bildet natürlich die einzige Gewähr, für eine bestimmte Reise noch Karten zu bekommen, die rechtzeitige Anmeldung. Sie allein gestattet auch der Leitung die notwendigen organiſatoriſchen Maßnahmen, um möglichst allen Wünschen gerecht zu werden. Daß heute schon so zahlreiche Betriebsführer in der Aufstellung ihrer Urlaubslisten mit gutem Beiſpiel vorangehen, dürfte ein nachdrücklicher Ans sporn für die noch säumigen Betriebe ſein. Ganz besonders fällt auch im diesjährigen Reiseprogramm der KdF. wieder ins Gewicht die Erschließung von Reisezielen in die bisher fast unbekannten und trotzdem so wunderschönen Landstriche des deutschen Vaterlandes. Zwei Beispiele aus den vergangenen Jahren mögen die gewaltige Bedeutung der Erschließung iller, unbekannter deutscher Landhaft als Ziel zahlreicher Urlaubsfahrten

aufzeigen. Es seien hier nur die Eifel und das Erzgebirge genannt. Die Steigerung der Urlaubsreisen durch KdF. in diese Gebiete läßt sich aus einem Vergleich der Jahre 1935 und 1936 erkennen : 1935 1936

25 000 3 100 Eifel 50 000 16 000 Erzgebirge Diese Ziffern nennen die Zahl der KdF.Urlauber, die mindestens eine ganze Woche in diesen Gebieten verlebt haben. Würde man die Kurzfahrten, die von KdF. in diese Gegenden durchgeführt wurden, in den Vergleich miteinbeziehen, so erhielte man ein noch wesentlich günstigeres Ergebnis. Es bedarf teiner Frage, daß eine solche Lenkung zahlreicher Urlaubsreisen in unerschlossene deutsche Landschaft von außerordentlicher Bedeutung sowohl in ideeller wie in wirtschaftlicher Hinsicht ist. Das Amt Reisen, Wandern und Urlaub" kennt ein paar „Standard“ - Reisege = biete in Deutſchland, die heute noch außerordentlich gefragt sind : Der Rhein, die Alpen und die See. Die landläufige Meinung zählt dieſe Gebiete zu den „ ſchönſten“ Reisezielen, eine Meinung, die von Jahr zu Jahr seit Jahr hunderten verstärkt wird durch die begeisterten Erzählungen derer, die in ihrem Urlaub dieſe wunderschönen Gegenden erleben durften. Der dieser landläufigen Fremdenverkehr folgte Meinung, und menschliche Gedankenlosigkeit fand sich damit ab, daß Deutſchlands landſchaftliche Schönheit einzig und allein in diesen drei Hauptreisegebieten beschlossen liege. Und trozdem gibt es ſo viele andere wunderschöne Flecken im deutschen Land. Nur spricht niemand von ihnen, weil die wenigsten fie kennen, kein rühriger Kurdirektor die Werbetrommel für sie schlägt, keine buntleuchtenden Plakate der Reisebüros in diese stillen Winkel loden. Wer kennt den eigenartigen Reiz der stillen Eifel ? Wer kennt das Wechselspiel der sanften Gebirgsketten, der Wiesen und blauenden Wälder mit den wilden Heidehochebenen und dunklen Mooren des Hohen Venn? Wer kennt die Maare der Eifel, Kraterſeen aus grauer Vorzeit, schweigend und von überwältigender Einsamkeit wie das Totenmaar, oder die lachenden kristallklaren Wasser des Laacher Maar, die aus blaugrünem Bergwald hervor= funkeln? Wer kennt die Spigwegromantik, die einem auf Schritt und Tritt in den Winkeln und Gaſſen der alten Städtchen des Ahrtales begegnet, die leuchtende Sauberkeit,, die der fleinste Bauernhof eines Eifeldorfes ausstrahlt? Oder wer kennt das Erzgebirge näher ? Wer weiß, daß die wunderschönsten Fichtenwälder unseres Vaterlandes hier längs der böhmischen Grenze stehen ? Wer hat den erzgebirgischen Wald im Spätsommer durchwandert, wenn die Eberesche, die Beeren des ,,Bugelbeerbaams" dem prachtvollen Herbstlaub

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ihre rotgoldenen Lichter aufseßen ? Wer kennt die schmuden Fachwerkbauten der peinlich sauberen erzgebirgischen Dörfer, die filometerlang die Straße begleiten, kennt die gemütlichen Abende in der „Hugenstub“, wenn beim Klappern der Klöppel die hauchdünnen Klöppelspigen entstehen? Wer hat vom Auersberg oder vom Fichtelberg aus schon seinen Blick hinüberschwingen lassen über die endlosen blauen Wälder zu unseren deutschen Brüdern drüben in Böhmen? Das sind Reiseziele, die die wenigsten kennen. In ihrer Eigenart bieten sie genau so viele Schönheiten wie die Zentren des Fremdenverkehrs, nur sind sie noch unberührter in der Verträumtheit ihrer Landschaft. Solche Fleden wie Erzgebirge und Eifel gibt's noch zahlreiche in Deutschland. Wenn das Amt „ Reisen, Wandern und Urlaub" in der RS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude immer mehr Urlauberzüge in diese noch unerschlossenen Gebiete fahren läßt, so löst es damit zwei große Aufgaben. Es zeigt dem Urlauber auch die stillen Schönheiten feines Vaterlandes, die Flecken, Berge und Täler, Städte und Dörfer, die im Bädeker keine drei Sterne tragen, obſchon ſie es verdienten. Und zeigt ihnen Leben und Art deutscher Volksgenossen in verlorenen Winkeln, auf schweren einsamen Grenzlandposten oft. Und die Besuchten lernen ihre Brüder aus dem Reich kennen, deren Sorgen und deren Freuden. So findet Volk zu Volk, knüpft sich das Band deutschen Blutes, und feiner wird vergesſſen.

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11. März 1937 Der wetterharte Eifelbauer nicht, der kargem Boden die Frucht abringt, die uns das Brot gibt, der Erzgebirgler nicht , der in einsamen Winternächten, da der Schnee auf den Fichten lastet, das bunte Spielzeug schnigt, das irgendwo im weiten Reich Kindern jubelnde Freude schenkt. Roch etwas Wesentliches bringt diese Leitung des Urlaubsverkehrs in solche unbekannte Gebiete. Jeder Kreisleiter der NSDAP. kann bestätigen, daß es auch mit der Wirtschaft wieder aufwärts geht. Gewiß, viel Geld kann der einzelne KdF.-Urlauber nicht mitbringen, Großverdienste lassen sich an ihnen nicht machen. Aber es geht doch wieder um. Da läßt der eine Gastgeber ein paar 3immer streichen, der nächste kauft ein Bett, dieser braucht neues Geschirr, jener seht einen neuen Ofen. All die kleinen Aufträge befruchten Handwerk und Handel ; neue Straßen werden gebaut, ein Gastwirt, der schon schließen wollte, kann auf einmal seine Schulden bezahlen : es geht wieder aufwärts in Gebieten, in denen man schon jede Hoffnung aufgegeben hatte. Und der KdF. -Urlauber selbst? Ist er mit der Reiselenkung in solche unberührte Landschaften Deutschlands einverstanden, oder will er nach wie vor eigensinnig nur an den Rhein oder in die Alpen ? Der Abschluß des Reisejahres 1937 wird hierauf die beste Antwort geben. Die bisher in der Leitung der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude vorliegenden Anmeldungen lassen jedenfalls auf ein Ergeb= nis ſchließen, auf das man sich freuen darf.

Unantaſtbare Arbeitskameradſchaft Der Ehrenſchutz der Schaffenden – Außenſeiter und Störenfriede werden gewarnt NSK In einer Wirtschaft, die seit nunmehr vier Jahren täglich sowohl produktionsmäßig als auch marktpolitisch an Umfang zugenommen hat, ist es selbstverständlich, daß alle jene Erscheinungen der Systemzeit verschwinden, die irgendwie dazu geeignet waren, die deutsche Arbeit zu beeinträchtigen. Sowohl unsere Betriebsführer, als auch die Gefolgschaftsmitglieder haben seit der Machtübernahme erkannt, wie vorteilhaft sich für alle Gebiete der deutschen Wirtschaft jene Gesichtspunkte auswirken, für die das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit den Rahmen darſtellt. Wenn für den Willen zum Frieden der Arbeit und ihre neue Einschätzung irgendeine Tatsache als Beweis vonnöten wäre, ſo iſt es die, daß auf allen Gebieten unseres Arbeitslebens sich eine Disziplinar-Ehrengerichtsbarkeit entwidelt hat, die den Schuß der Schaffen den der Nation vor den Saboteuren der Arbeit darstellt. Daß die Millionen deutscher Menschen in den Betrieben ein Recht auf einen derartigen Schuß haben, iſt ſelbſtverständlich. Lange genug hatte die Doktrin des Klaſſenkampfes die Arbeit ihrer Hände gefährdet und den Lohn ihrer Arbeit geschmälert.

Wenn man das Gesamtgebiet unserer Ehrenund Disziplinargerichtsbarkeit überschaut, so tritt die Tatsache in Erscheinung, daß seit der Machtübernahme die Zahl der Verfahren ständig zurückgegangen ist, - der beſte Beweis für die Tatsache, wie weit sich der einzelne, ob er nun Betriebsführer oder Gefolg schaftsmitglied ist, von jenen Gedanken entfernt hat, die einmal zum Kampfe der einen gegen die andere Gruppe aufgefordert haben. Es ist heute schon so weit gekommen, daß der Vertrauensmann im Betriebe jeden Fall beilegt, der kein Verfahren rechtfertigt. Dies geschieht in Erkenntnis der Tatsache, daß unsere Ehrenund Disziplinargerichte nicht deshalb, weil sie nun einmal beſtehen, beſchäftigt werden müſſen, sondern daß jeder sich dafür einſeßen muß, daß er durch die Selbstverständlichkeit seiner Haltung möglichst verhindert, arbeitspolitische Fehler zu begehen, die ihn zu diesen Gerichten überhaupt erst führen. Es ist selbstverständlich, daß charakterliche Unzulänglichkeiten von einzelnen doch hin und wieder zur Einleitung von Berfahren führen, in deren Verlaufe es ſich ſchließlich herausstellt, daß sie gar nicht notwendig gewesen wären. Diese Tatsache ist zwar Dazu angelegt, unnötige Arbeiten zu ver

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RSK Folge 58 ursachen, aber sie führt darüber hinaus nicht zu ernstlichen Schwierigkeiten. Dagegen fordern die deutschen Schaffenden mit Recht, daß gegen diejenigen eingeschritten wird, die sich dem neuen deutschen Arbeitsleben nicht einfügen fönnen. Das sind diejenigen, die mit all und jedem in Unfrieden geraten und deren Geltungsbedürfnis sich in Form von Arbeit und Kosten verursachenden Verfahren auswirkt. Handelt es sich dabei auch nur um eine geringe Zahl von Außenseitern, die sich von der Betriebskameradschaft fernhalten, so ist es doch verständlich, wenn man sich gegen sie mit jener Entschiedenheit wendet, die durch die Freude des deutschen Menschen an friedvoller Arbeit verständlich wird. Der Treuhänder der Arbeit für MitteldeutschLand stellte in diesem Zusammenhang kürzlich fest, daß die eingehende Erörterung von Beschwerden über irgendwelche betrieblichen Mißstände in derartigen Fällen die Leichtfertigkeit und Böswilligkeit von selbst süchtigen Anprangerern ergab. Ihre Taktik geht dahin, oft wochenlang, wenn nicht monatelang, die zuständigen richterlichen Instanzen mit der Prüfung von Material zu

Stimme des Auslands

Von zerſeßenden Einflüſſen frei Bolnischer Gelehrter über das neue Deutschland NSK Das Krakauer Blatt „Illustrowany Kurger" veröffentlicht einen Auffah von dem polnischen Professor 3. Jachimedi , der vor einigen Wochen eine Vortragsreise durch Deutschland unternommen hatte und nunmehr feine Reiseeindrücke schildert. Der polnische Wissenschaftler bemerkt einleitend, daß jeder, der in Polen die Möglichkeit zu aufklärender Tätigkeit über das neue Deutschland habe, der polnischen Öffentlichkeit damit einem großen Dienst erweise. In dem Auffah berührt er alle Gebiete des täglichen Lebens und stellt ua. fest, daß der Lebensmittelmarkt in Deutschland

11. März 1937 beschäftigen, das sich so geschickt hinter sachlichen Argumenten verstedt, daß dadurch erst eine fo eingehende Prüfung notwendig wird. Der betreffende fann der Treuhänder freudigen Zustimmung aller Schaffenden verfichert sein, wenn er mit aller Deutlichkeit darauf hinweist , daß er es in diesen Fällen nicht damit bewenden läßt, wenn das Urteil den Klägern Unrecht gibt. Es wird überall begrüßt werden, daß er gegen diese Unruheftifter nicht nur Ehrengerichtsverfahren einleitet, sondern darüber hinaus gegebenenfalls Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Er verweist dabei auf Präzedenzfälle, die für die Betreffenden erhebliche Strafen mit sich gebracht haben. Damit dürfte der legte notwendige Weg bes schritten sein, um im Arbeitsleben die gemeinschaftsstörende Unvernunft, Böswilligkeit und Leichtfertigkeit auszuschalten. Der deutsche Schaffende, der sich in jahrelangem Kampf endlich den Frieden der Arbeit erobert hat, will es nicht anders, als daß diejenigen, die sich aus seiner Gemeinschaft aussondern und sie schädigen, auch mit notwendiger Schärfe C. angefaßt werden.

ausreichend versorgt sei. Auf den Straßen vermisse man Bettler vollkommen. Eingehend befaßt er sich dann mit dem kulturellen Leben und erklärt : „ Die moraliſche Ge1 sundung des deutschen Volkes, die Befreiung der Nation von zersetzenden Einflüssen - das ist das Bestreben, das auf dem Gebiete der Kunst im Programm der NSDAP. seinen Ausdrud gefunden hat. Der Anschauungsunterricht, der den Menschen die Unterscheidung der gefunden von frankhaften , der ästhetisch wertvollen Don deta = denten Erscheinungen lehren sollte, ist im ganzen Reich in sehr treffender und überzeugender Art eingerichtet worden." Professor Jachimedi stellt dann einen Vergleich zwischen dem fulturellen Niedergang vor der Machtübernahme Adolf Hitlers und dem Aufblühen der deutſchen Kunſt und Kultur nach 1933 an. Zum Schluß äußert er noch seine Bewunderung über die neue Bühnenkunst und findet für sie Worte des höchften Lobes.

Drud: M. Miller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88



NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 58

Berufsschulen im Dienst der Wirtſchaft Arbeitstagung der Berufs- und Fachschullehrer im NSLB. in Bayreuth NSK Bayreuth, 11. März. Im Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth wird ein fünftägiger Schulungskurs der Reichsfachschaft 6 im NSLB., Berufs- und Fachschulen, durchgeführt. Bereits die ersten Vorträge ließen erkennen, welch eine hohe Bedeutung dem deutschen Berufs- und Fachschulwesen innerhalb der wirtschaftlichen, sozialen und weltanchaulichen Aufgaben der Gegenwart zukommi . Die Wichtigkeit dieser Tagung geht insbesondere aus der großen Zahl der Vertreter der intereſſierten Stellen von Partei , Staat und Berufsständen hervor, die an der Tagung teilnehmen. Im Auftrage des Reichswalters des NSLB., Gauleiter Pg. Wächtler, begrüßte der Leiter der Hauptstelle Erziehung und Unterricht. Pg. Strider, die Anwesenden und gab in großen Zügen einen Überblick über die Bedeutung der Berufsschule im Dienste der wirtschaftlichen Aufgaben. Der Kampf unseres deutschen Volkes um seine wirtschaftliche Existenz und Unabhängigteit, so führte Pg. Stricker aus, wird auch in den kommenden Jahren alle unsere Kräfte in Anspruch nehmen. Der Erfolg der Wirtschaft ist immer bedingt durch den Einsatz der gesteigerten Kraft der Menschen. Aufgabe der deutschen Berufsschule ist es, die kommenden Generationen für den Wirtschaftskampf des Boltes mit rüsten zu helfen. Reichsfachschaftsleiter Pg. Pipke stellte in einem grundsäglichen Referat das berufliche Bildungswesen im Rahmen der gesamten Berufsausbildung dar. Ausgehend von der Tatsache, daß dieser Zweig des Bildungswesens eine doppelte Aufgabe zu erfüllen hat, eine wirtchaftliche und eine schulisch-erzieherische, betonte der Vortragende, daß 80 v H. der gesamten deutschen Jugend durch diese Schu len gehe. Ihre vornehmste Aufgabe ist es weiterhin, die berufstätige Jugend zum deut ichen Sozialismus hinzuführen und sie mit dem neuen Arbeitsethos, das ſich auf dem Grundsah: Gemeinnuh geht vor Eigennug aufbaut, vertraut zu machen. Der Vortragende legte dann im einzelnen die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit des beruflichen Bildungswesens mit der Wirtschaft dar. über den Anteil der Berufsschule an der Ausbildung und Erziehung der Facharbeiter sprach ausführlich Reichsgruppenleiter Rupprecht. Er gab einen anschaulichen Einblick in die einzelnen sachlichen und erziehungsmäßigen Aufgaben der Berufschulen und ihren immer stärker gewordenen Anteil am Berufskönnen und Berufswissen besonders des Facharbeiters. Die Wirtschaft selbst sei sich des Wertes dieses Schulwesens voll bewußt, was insbesondere dadurch erwiesen ist, daß gerade in den Gebieten der Großindustrie der Berufsschulausbau die besten Fortschritte gemacht hat. * Großkundgebung in Berlin Als Abschluß der Bayreuther Tagung der Reichsfachschaft VI im NSLB . (Berufs- und Fachschule) veranstaltet die Berufs- und Fach-

11. März 1937

schullehrerschaft am 15. März im großen Fest= jaal der Krolloper in Berlin eine Großkundgebung, die dem Thema „ Vierjahresplan und berufsbildendes Schulwesen“ gewidmet ist. Auf der Kundgebung spricht neben dem Reichsfachschaftsleiter Pg. Walter Pipke Oberst des Generalstabes Loeb , Chef des Amtes für deutsche Roh- und Werkstoffe, über das Thema : „ Industrielle Aufgaben des Vierjahresplanes", und der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und ArbeitsLosenversicherung, Dr. Syrup , über fachliche Leistung und Arbeitseinsak. Stadtschulrat Dr. Meinshausen, Gauamtsleiter des NSLB., hält das Schlußwort.

Arbeit in die Zukunft Mitglieder des Auswärtigen- Amtes bei der NSV.

NSK Berlin, 11. März. Eine arößere Zahl von Mitgliedern des Auswärtigen Amtes haben dem Hauptamt für Volkswohlfahrt in Berlin einen Beſuch abgeſtattet. Im großen Sikunashaal wurden die Gäſte empfangen. In großen Zügen wurde ihnen die Aufbauarbeit des Winterhilfswerkes und der NSV. vorgestellt. Dabei wurde der grundſäkliche Unterschied zwischen der Wohlfahrtspflege einer vergangenen Zeit und der Volks wohlfahrtspflege im nationakozialiſtiſchen Staate dahingehend erklärt, daß die NSV . Vorjorge zu treffen hat schon an der Wiege des Lebens, und ſich nicht darauf beſchränkt, Schäden zu heilen, wie es früher der Fall war. So wie in der Bayrischen Ostmark und in der Rhön Kindergärten, Schwesternſtationen . Fahrbare Zahnkliniken, Schulspeisungen und Häuser der Volksgesundheit errichtet worden sind , so werden in allen Gauen Maßnahmen ergriffen werden, um die deutschen Menschen lebensstart zu machen und somit gleichzeitig den Aufbau und die Zukunft des Reiches zu ſichern. Nach einer Darstellung des Aufbaues des Hauptamtes für Volkswohlfahrt wurden die Gäste durch das Haus geführt. Die gewonnenen Eindrücke wurden durch einen Besuch der Kleiderkammer Berlin und eines Kindergartens vertieft. Werte, die früher verloren gingen Gau Mecklenburg-Lübeck meldet großen Sammlungserfolg

NSK Schwerin, 11. März. Das Ergebnis der zusätzlichen Sammlung von Altmaterial im Gau Medlenburg - Lübeck hat einen gewaltigen Erfolg erbracht. Im Monat Februar betrug die Menge des gesammelten Eisens 808 000 Kilogramm, der Lümpen 64 400 Kilogramm, Papier 278 000 Kilogramm, Blechschrott 201 300 Kilogramm, Metalle 20 400 Kilogramm , Knochen 7850 Kilogramm . Ins gesamt würde die Menge des Altmaterials rund 100 Eisenbahn waggons füllen. Diese Ergebnisse sind nur dadurch möglich, daß die Bevölkerung für die Sammlung größtes Verständnis beweist und sie in allen Kreiſen tatkräftig unterſtüßt.

Drud . M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

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Korreſp Partei-

Nationalso

Brief and Drahtanjgrift der Schriftleitung : Berlin SW68, 3immerstr . 90, Ill. Fernruf : A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Raf., G. m. b. H., Zentralverlag der RSTAP., München Berlin : Cher - Verlag , Berlin_SW 68, erfrake 88. Alle Zahlungen find nach Ila (Post)chedtonto Berlin 4454) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Y Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDA . Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreißt . Stellvertreter Wilhelm Ritgen . Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

12. März 1937 Blatt 1

RSK Folge 59

Soldat

Adolf Hitlers

NSK In der schweren Kampfzeit der natio nalsozialiſtiſchen Bewegung war für uns der Begriff des Soldaten Adolf Hitlers ausschließHich verknüpft mit den fämpferischen Formationen der Partei . Die Reichswehr war als ,,unpolitisches Instrument des Staates" befannt und stand als solche außerhalb der Debatte über das Thema „politisches Soldatentum ". Heute wissen wir, daß der Soldat der Wehrmacht und der Soldat der Politik zwei sich erdie Erscheinungen sind, gänzende ht leic äß ihrer verschiedenartigen Aufviel , gem aber vereint gabe , getrennt marschieren, Ichlagen. Sie stehen beide im Dienst an der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft und unter dem Befehl eines Führers und wissen beide, daß es im neuen Deutschland feinen Unterschied mehr zwiſchen politiſchem Denken und soldatischem Denken gibt. Diese Synthese verkörpert für uns in ganz besonderem Sinne der erste Generalfeldmarschall des neuen Reiches, Pg. Werner Don Blomberg , indem er als höchstes soldatiſches Rangzeichen den Marschallstab und als höchste politische Auszeichnung das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP . trägt. „ Die Wehrmacht ist nichts ohne das Volk, das hinter ihr steht." „Wir wollen gute Soldaten und gute Nationalsozialiſten sein ! Es bleibt nicht die Wahl für das eine oder das andere. Beides gehört zusammen und beides ist im Grunde das gleiche." Diese Worte aus seinem eigenen Munde en die Einstellung des en am best eiß umrnn es , der, aus einer vierzigjährigen WehrMa machtstradition herkommend, als Frontsoldat getreu dem Befehl seines Führers und der Bestimmung seines Herzens folgend das neue deutsche Volksheer aufbaute . Die Gejchichte wird es ihm nicht vergessen, daß er die Den aus Volksgemeinschaft der Idee Niederungen der Tagespolitik herausheben

half und sie zum allein richtunggebenden Leitſtern der deutschen Wehrmacht erhob . Er hat dadurch entscheidend daran mitgewirkt, das Soldatentum aus einer Lebenssphäre der Eigengesetzlichkeit zu lösen und unerschütterlich fest im Grundgesetz des gesamten Volkes , dem Nationalsozialismus , zu verankern . Deshalb gehören Partei , Wehrmacht und Volk unlöslich zusammen , deshalb ist jeder Mann im grauen Rock mit dem Hoheitszeichen auf der Brust genau so ein Soldat Adolf Hitlers, wie alle jene, die in den Jahren des politischen Kampfes um die Macht in den Versammlungssälen und auf der Straße für Adolf Hitler kämpften. Deshalb liebt das deutsche Volk ſein neues Heer um ſo mehr, als es weiß, das es zur Wahrung und Sicherung nicht etwa eines zufälligen Systems, sondern des nationalsozialistischen Dritten Reiches bes rufen ist. Die Grüße , die die NSDAP . dem Reichstriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht zu seinem heutigen Ehrentage entbietet, kommen von Herzen . Sie gelten dem Repräſentanten des deutschen Volksheeres, das in engster Tuchfühlung mit der Partei für Adolf Hitler marschiert, von dem Generalfeldmarschall von Blomberg auf der Ordensburg Vogelfang vor den Führern der Partei aus allen deutschen Gauen einmal be= fannte : ,,Wir haben das Glück, daß wir nicht um Jahrzehnte und Jahrhunderte zurückgreifen müſſen, um ein Vorbild zu ſuchen . Mitten unter uns lebt der Mann, dem das neue Deutſchland, Partei und Wehrmacht ihr Dasein verdanken . Ihm nachzuleben und zu dienen ist einfachste Dantes- und Ehrenpflicht . Es sollte in Deutschland bei allen Menschen und bei den Organifationen aller Art kein anderer Raum für Ehrgeiz und Wettbewerb vorhanden fein als der, dem Vorbild Adolf Hitlers möglichst näher zu tommen."

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Blatt 2

RSK Folge 59

12. März 1937

Dein Schiff, Arbeitskamerad !

Auf der Werft der Freude Beſuch beim ersten eigenen KdF.- Dampfer – Vorauserlebnis aller Urlaubsfreuden Bor der Freude ſteht der Fleiß Aus Stahlgewirr und Eiſenplatten wächſt das - Dem Stapellauf entgegen Schiff der Gemeinſchaft Von dem nach Hamburg entsandten NSK -Sonderberichterstatter NSK Einige ganz Mißtrauische haben bis in die jüngsten Tage nicht glauben wollen, daß fie gebaut werden, unsere Kraft-durch-Freude-Schiffe, die Riesendampfer der Freude und Er-holung, Schiffe, die nach den veröffentlichten Plänen und Skizzen zu schließen - auf der Welt einzig dastehen werden mit ihren weiten Promenadendecks, ihren Spiel und Erholungsplägen, ihren riesigen Speise- und Aufenthaltsräumen und den bequemen, gemüt lichen Kabinen. Sie haben es nicht glauben wollen, weil es ihnen unvorstellbar erschien, daß solche gewaltigen Projekte überhaupt einmal Tatsache werden könnten. Sie glaubten wohl an den guten Willen, aber ihre Phantasie konnte mit der Tatkraft des nationalen Sozialismus nicht Schritt halten. Nun aber weiß man es : Am 5. Mai, fünf Tage nach dem Feiertag der nationalen Arbeit, wird das erste, eigene, ganz auf die Bedürfnisse von Kraft durch Freude zugeschnittene 25 000-Tonnen-Schiff ins Wasser des Hamburger Hafens hinab vom Stapel laufen, während nicht weit von ihm auf einer anderen Werft an dem zweiten großen Schiff gearbeitet wird.

Schiff ohne Klaſſen Arbeitskamerad, dein Schiff! So tief Kraft durch Freude schon in die Herzen eingedrungen ist, dieser Dampfer wird den Gedanken der Volksgemeinschaft in der Freude noch weiter und noch fester verankern. Dieses fünfte größte Schiff der deutschen Handelsflotte ist nicht nur praktiſch und schön, sondern auch finnvoll auf die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens hin angelegt, es kennt fennt keine klassen , wie andere Schiffe, sondern auf ihm sind alle gleichviel wert, weil sie ihren Urlaub alle gleichermaßen verdient haben. Wer das fröhliche Leben an Bord der bisher in Dienst befindlichen KdF.-Schiffe kennt, kann fich ausmalen, wie erholsam es erst auf den eigenen Dampfern sein muß , wo alles, jeder Raum und jede Einrichtung, für die Freizeit des schaffenden Deutschen erſonnen ist . Zurzeit liegt trübe, dunstige Luft über dem braunen Wasser des Hamburger Hafens. Leichter Schnee wird vom Westwind über Waſſer und Stadt getrieben, und eine ungemütliche naſſe Kälte kriecht in Mäntel und Kleider, während wir auf der Fähre hinüber zu Blohm & Voß fahren, wo das KdF.-Schiff im April vorigen Jahres auf Kiel gelegt worden ist. Die unfreundliche Witterung läßt die Gedanken auf alles andere gerichtet sein als gerade auf Urlaub, Seeurlaub, wobei man immer an Sonnenschein, braungebrannte Gesichter und lachende Menschen denkt. Aber an der gleichen Stelle werden in drei Monaten zum erstenmal unsere alten" KdF. - Dampfer im Jahre 1937 nach Norwegens Fior = den auslaufen, und wie schon so oft, werden Dom buntbewimpelten Schiff tausend Menschen zu tausend anderen hinüberwinken, die dann drüben an den St.-Pauli-Landungsbrüden verſammelt sind, um ihre Arbeitskameraden auf die hohe See „hinauszufeiern“.

Steil ragt der Bug Ein imponierendes Stahlgewirr auf der Werft von Blohm & Voß, unter dem unser neues Schiff mehr und mehr Form annimmt ! Schon vom Fenster des Hauptkontors der Werft aus sieht man seinen Bug steil über 50 Meter hoch in die Luft hinausragen, und schon erkennt man die Umrisse der terrassenförmigen Aufbauten, hinter denen Speiſeſäle, Rauchſalons und Gesellschaftsräume Plaz finden werden. Geht man über den weiten Werfthof, sieht man zur Linken der " Baustelle" unseres KdF.Dampfers einen freien Plak. Hier lag bis vor wenigen Wochen der schwere Kreuzer „ Admiral Hipper" auf Kiel, bevor er zu Wasser gelassen wurde. Neben ihm, der zur Wahrung der deutschen Ehre und Sicherung des Friedens gebaut wurde, ist nun der über noch einmal so große Bruder „ in Zivil “ in das Gestänge der Helgen eingebettet. Von weitem hört man das Dröhnen der Arbeit aus seinem eisernen Bauch. Auch er soll einst den Frieden verkünden und schüßen, den Frieden der Arbeit und das Wohl des Arbeiters. Jezt erkennt man schon die Reihen der Luken längsseits des Schiffes. In kühnem Schwung verjüngen sich die Linien der Reeling und des Kiels in der Richtung zum Hafen kein Wunder, über 200 Meter lang ist die seitliche Front dieses Riesenschiffes.

Über das Promenadendeck Wir müssen erhebliche Treppen steigen, bis wir auf das obere Promenadendeck gelangen. Noch stellt es sich unseren Augen in seiner rohe sten Urform dar. Aneinandergeschraubte Eisenplatten, auf denen jeder Schritt dumpf widerhallt, braun von Rost, naß und schmuzig, umziehen in einer Breite von 5 Meter den mittleren Aufbau. Wer ihn dreimal umkreist, hat einen Kilometer hinter sich gebracht, eine hübsche

T.

NSK Fvige 59 Trainingsanlage für passionierte Waldläufer unter den zukünftigen Urlaubsreisenden . Die inneren Räume sind noch mit Holzbalken abgestimmt und in Dämmerung gehüllt. Nur hier und da beleuchtet ein Schneidebrenner die eiserne Wand, und dann ſieht man ſekundenlang das beschirmte Gesicht eines Arbeitskameraden, der gerade daran ist, jezt, mitten im falten Winter für die Sommerfreuden der Zukunft zu jorgen. In großen Umrissen erst erkennt man die kommende Gestalt. Noch ſtarren uns kahle Wände an, aber von den Ausmaßen der Räume kann man sich bereits ein Bild machen.

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griechischen Spruches sagen. So ist es auch hier. Kopf- und Handarbeit haben in innigem Zusammenwirken die ersten gültigen Formen für diesen Dampfer gefunden und führen ihn zu seiner vollendeten Gestalt. Die großzügige Anlage des Gesamtaufbaues spricht heute schon für den entschlossenen Willen der DAF., die Urlaubs- und Erholungsfrage des deutschen Arbeiters gründlich anzupacken, die Ausstattung und Einrichtung werden weiter von der Liebe zeugen, die dem deutſchen Arbeitsvolk ſo einzigartige Errungenschaften erobert hat.

Plaß für jeden Arbeitskameraden ! Vor der Freude steht die Arbeit Über provisorische Holztreppen steigen wir Stockwerk um Stockwerk tiefer. Mit jeder Stufe nimmt das Hämmern und ohrenbetäubende Dröhnen zu und verbietet jede Unterhaltung. Das ist ein Klopfen, Nieten, Schweißen, Schrauben ohne Unterlaß. Bis zum 5. Mai ist noch viel zu schaffen. Aber es wird geschafft werden. Wenn alles fertig ist, wird hier, wo wir jett im schmutzigen Gebält und zwischen rohen Eisenplatten herumstampfen, ein Fahrstuhl leiſe ſummend auf und ab gleiten, vom unterſten Dec bis zum obten, von den Schlafkabinen zu den Sälen und Promenaden. Es wird sich teiner überanstrengen müssen mit übermäßigem Treppensteigen. Jedem „ sein“ Bullauge Im D -Deď (so steht es jedenfalls groß und breit mit Kreide an irgendeine Eisenwand geschrieben) ist man gerade daran, die Grundrisse der Kabinen mit Holzplatten auf den Fußboden zu nageln. Man kann schon erkennen, daß jede Kammer direkten Zugang zum Meer", dh. ihr eigenes Bullauge haben wird, während mittschiffs Wirtschaftsund Vorratsräume liegen. Weitbauchig liegt der Maschinenraum Dor uns. Hier werden vier Diesel = motoren mit insgesamt 9500 PS die Freude auf 15½ Knoten, also 29 Stundenfilometer, Geschwindigkeit bringen. Aber vorläufig ist es noch nicht so weit. Es ist überhaupt noch viel zu tun. Erst nach dem Stapellauf beginnt der Einbau der Inneneinrichtung. Dann müssen die Böden, Wände und Decken verkleidet werden, allein Möbel und Ausrüstungsgegenstände nicht weniger als 1500 Liegestühle für die Sonnendecks - herangeschafft werden. Neben den vielen Hunderten, die bisher als schwerarbeitende Männer von der Werft am Werke sind, werden dann weitere Hunderte durch diesen Bau Arbeit und Brot erhalten, Handwerker aller Richtungen, Künſtler aller Gebiete, denn für den Urlaub des schaffenden deutschen Arbeitsameraden soll das Beste gerade gut genug sein. Es wird aber alles ganz groß Bisher sind diese Dinge erst durch werden. einen Architekten aus Bremen entworfen und zum Teil in Arbeit genommen worden. In ſpätestens einem Jahr stehen sie schon an Ort und Stelle. ,,Vor die Freude setzten die Götter den Schweiß“, tönnte man in Abwandlung des alten

Rückwärts gehen wir zu Fuß durch den Elbtunnel. Neben uns im großen Fahrstuhl sammeln sich die Schaffenden aus dem Hafengebiet, um nach Hause zu fahren. Sie sprechen nicht viel, sondern treten schweigend unten im Tunnel auf die Pedale ihrer Räder, um zu Muttern zu kommen. Viele von ihnen schaffen an deinem Schiff. Werftarbeit ist kein leichtes Brot, aber hier ist sie mehr als jé Dienſt an der Gemeinschaft. Wohl jeder von ihnen, die hier lange Tage und Monate schwer arbeiten, möchte auch später einmal mit hinausfahren auf See, nach Norwegen, England oder Madeira und bei St. Pauli, statt in den Elbtunnel einzufahren, über den Laufsteg an Bord des schönen, großen Arbeiterurlaubsschiffes gehen.

Sie werden es können. Glaube beiner, es wäre für ihn kein Plak ! Wenn nicht gerade auf diesem Schiff und wenn nicht gerade auf der ersten Fahrt - drüben auf der Howaldt-Werft liegt bereits das Schwesterschiff im Bau, und viele andere werden noch folgen. Wir haben KdF. - Urlaubsfreude vorauserlebt. über dem Hafen wird es langsam dunkel, und manchmal klingt eine Schiffssirene zum Lande herüber. Uns ist, als rufe sie schon zur Abfahrt, wie wenn unser Dampfer zum erstenmal mit deutschen Arbeitern hinaus in die Freude ! an Bord in See sticht Ernst Günter Dickmann.

Stimme des Auslands

Das Ziel wird erreicht Engliſches Urteil über den Vierjahresplan NSK Das in London erscheinende Blatt „Bladshirt", Nummer 202, veröffentlicht aus der Feder seines Berliner Berichterstatters einen längeren Auffah, in welchem zum deutschen Vierjahresplan Stellung genommen wird. Es wird dabei festgestellt : „Es ist wahr, daß die Aufgabe, die General Göring zu erfüllen hat, gewaltig ist. Aber wenn man die Wunderwerke gesehen hat, die der Nationalsozialismus in Deutschland in so kurzer Zeit vollbrachte, so kann man nicht mehr überrascht sein. 67 Millionen Menschen geben ihre Zustimmung. Sie sind nicht von Zweifeln erfüllt. Der Bierjahresplan ist eines jener vielen Probleme, das der Nationalsozialismus lösen wird, genau so, wie er das System der Anarchie, die Herrschaft des Bolschewismus überwand."

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NSK Folge 59

Blatt 4

Der

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bedrohte

Norden

Unter dem Druck sowjetrussischer Aufrüstung - Der Ruf nach nordischer Verteidigungsgemeinschaft

NSK Die Gerüchte in der polnischen Preſſe wollen nicht verstummen, daß die kürzliche Reise des sowjetrussischen Generalstabschefs Jego = row, zum mindesten, was deſſen dessen Verhand lungen in Kowno angehe, sehr konkrete Ergebnisse gehabt haben soll und die Ankunft sowjetrussischer Militärberater in der litauischen Hauptstadt bevorstehe. Wenn überhaupt Auslassungen offizieller Vertreter nicht so plump und brutal sein sollen, wie unlängst die Schdanows , der ohne viel Federlesens von dem sowjetrussischen Kontrollspazier gang nach dem Baltikum sprach, dann sagen die Ausführungen, die Jegorow dem estnischen Blatt „ Uus Eesti“ machte, genug. Jegorom erklärte nämlich, in allen drei baltischen Staaten habe er eine intensive, auf modernen Grundſäßen aufgebaute militärische Ausbildung angetroffen, und fügte hinzu, daß er mit dem Ergebnis seiner Reise sehr zufrieden Er hat nicht ausgesprochen , wieweit fie ſei. eine Inspektionsreise im Sinne Schdanows war, aber er hat in Riga bei einem Fest= effen deutlich genug drohend durchblicken lassen, daß die Rote Armee einer der wich tigsten Faktoren auch im Baltikum zur Erhaltung des Friedens", wie fei Jegorow natürlich, um in der diplomatiſchen Tonart zu bleiben, zu sagen beliebte. Mit anderen Worten : Die baltischen Staaten sollten daran erinnert werden, daß es für sie nicht gut sei, wider den sowjetrussischen Stachel zu löken. Aber während sich noch der finnische Außenminister Holsti in Moskau befand, um dort, durchaus nicht von der gesamten öffentlichen Meinung seines Landes verstanden, die diplo matische Lage zwischen Sowjetunion und Finnland zu ſondieren, mußte in Finnland wieder ein sowjetrussischer Spion abgeurteilt werden, einer von vielen, die auch in Finnmarken, nicht minder in Norwegen ihr übles Handwerk treiben, und nun wird festgestellt, daß die in einigen finnischen Blättern an die Reise Holstis ge= Inüpften Hoffnungen, daß die sowjetrussischfinnischen Besprechungen zu einer Entlastung der sowjetrussisch-finnischen Grenze von dem Drud starter sowjetrussischer Truppen führen würden, in teiner Weise den Tatsachen entsprochen haben. Im Gegenteil, mit einem Eifer, der alle Aufrüstungsarbeiten der Sowjets auszeichnet, sind fie jezt dabei, die Grenzbefestigungen zwischen dem Eismeer und dem Ladogasee auszubauen . Ganz Karelien soll allmählich ein militärischer und Flugzeugstützpunkt werden, von dem aus die Rote Armee zu jedem ihr beliebigen Zeitpunkt nach Nordeuropa einmarschieren kann. Noch in diesem Frühjahr sollen zwei strategische Bahnen ge = baut werden, die eine von Ostkarelien bis ans Eismeer, die zweite Don Wologda nach Archangelst, und eben jest treten zwanzigtausend Mann sowjetrussische Trup-

pen an, um in fast menschenleeren Gegenden des hohen Nordens im Verlauf großer Manöver die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Infanterie und Luftwaffe während des Winters 3u erproben. Kein Wunder, daß die Nervoſität in den nordischen Staaten zunimmt und Zeitungen wissen wollen, daß in absehbarer Zeit auch der schwedische Außenminiſter Sandler sich auf den Weg nach Moskau machen will, um dort die Verhältnisse und die Aussichten für die schwediſche Politik, soweit sie sich auf Moskau beziehen, festzustellen. In Schweden macht man Anstrengungen, die Aufrüstung zu beschleunigen, und zwar unumwunden aus der Furcht vor den ernsten und gefährlichen Komplitationen, die sich aus dem Aufmarsch der Sowjetunion in Nordosteuropa eines Tages ergeben könnten, und die wären wahrlich nicht von leichtem Gewicht. Die schwedische Regierung hat bis zum Jahre 1943 den Bau von hundertdreißig Kampfflugzeugen in Aussicht genommen. Jedoch die parteipolitiſche Konſtellation der Parlamente hindert auch in Schweden, daß ohne weiteres ausgeführt wird, was die Regierung für dringend notwendig hält : Der Reichstag hat die Beschleunigung der Aufrüstung, wie sie im Wehrprogramm von 1936 vorgesehen war, abgelehnt. Immerhin bleibt standinavische Schweden dasjenige Land, das sich am intensivsten für den Gedanken einer nordischen Verteidigungss gemeinschaft einseßt, der auch in Finnland und Norwegen Widerhall gefunden und bereits zu Besprechungen von Sachverständigen in Stockholm geführt hat, die auch die wirtschaftliche Verteidigungsbereitschaft des Nordens behan delten. Weitgehender Austausch von Waren, der Elektrizität usw. wurden ausgiebig erörtert. Aber wirtschaftlichen die gerade Fragen sind es, wegen deren in erster Linie unter den nordischen Staaten eine Verstimmung eingetreten ist, die sehr breite und zum Schluß einigermaßen erregte Auseinandersetzungen vornehmlich um das dänische Wehrgesetz veranlaßt hat, über das in Schweden und Norwegen nicht weniger geschrieben und geredet wurde als in Dänemark selbst, weil man es nämlich vom Standpunkt der nordischen Verteidigungsgemeinschaft aus in teiner Weise für ausreichend hielt. In einer Aufsehen erregenden Rede in der südschwedischen Stadt Lund hat nun der dänische Staatsminister Stauning dieser Tage erflärt, daß Dänemark nicht mehr für den Gedanken der nordischen Verteidigungsgemeinschaft zu haben sei, und er hat in diesem Zusammenhang auf die dänischen Enttäuschungen über die geringen handelspolitischen Erfolge der nordischen Zusammenarbeit verwiesen , die auch durch die Oslo- Konvention, welche jezt neu be lebt werden soll, nicht günstiger gestaltet worden Jeien. Die Rede Staunings ist sofort von dem schwedischen Staatsminister Hansson mit der sehr ernsten Erklärung beantwortet worden :

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neigung gegen militärische Dinge, erst recht gegen die Aufrüstung und die noch nicht überall durchgedrungene Überzeugung, daß auch der europäische Norden heute nicht mehr so abseits steht wie etwa 1914. Anderseits wächst unverkennbar die Besorgnis, daß auf den Völkerbund nicht mehr gerechnet werden kann, zumal, seitdem die Genfer Einrichtung in der abessiund nischen Frage eine überaus kuriose jämmerliche Haltung eingenommen hat. Man überlegt sich ferner, daß in dem Augenblid, in dem die Sowjetunion zu einem entscheidenden Vorstoß auf den Norden Europas ansett, zu dem, wie gezeigt wurde, alle Vorbereitungen in bestem Gange sind, die Schwierigkeiten der Abwehr gar nicht abgesehen werden können. Um so dringender fordern alle nicht von irgendwelchen Strömungen und Hemmungen bes einflußten Kreise im Norden dringend die Aufrüstung und haben mit einiger Betrübnis die Auslassungen Staunings vernommen. Die besorgten Entgegnungen des schwedischen Ministers Hansson auf die Absage seines dänischen Kollegen Stauning und der öffent liche Einspruch von dret dänischen Parteien find deshalb erklärlich, denn man kann nur sagen, wie es fürzlich ein deutscher Politiker einem schwedischen Blatt gegenüber getan hat, daß unsere nördlichen Nachbarvölker im Falle eines Krieges, den wir alle nicht wünschen, der aber von der Sowjetunion in zunehmendem Maße provoziert wird, so stark stehen sollten, daß ihre Neutralität unter allen Umständen gesichert und jede kriegeriſche Handlung in L. der Ostsee unmöglich wäre.

Wir sind noch nicht vollends fertig für eine wirtschaftliche Einheit im Norden, und noch gar nicht, was die Verteidigungsfrage angeht. Doch es kann der Tag kommen, da es von Vorteil für die Länder des Nordens sein wird, eine wirtschaftliche Gemeinschaft zu bilden --- und was die Wehrfrage betrifft, so haben wir mit Dänemark eine Schicksalsgemeinschaft, von der wir nicht loskommen können ; denn es ist so, daß ein Unglüd für Dänemark, für Norwegen oder für Finnland auch ein Unglück für Schweden bedeutet. Auch die deutsche poli= tische Öffentlichkeit hat die Rede Staunings für recht unglücklich erklärt, worauf Stauning in einer zweiten Rede den Ton gemäßigt, jedoch in der Sache kaum nachgegeben hat. Am stärksten nach Finnland ist natürlich Norwegen an seiner nördlichen Grenze von der Sowjetunion bedroht, zumal diese Gegend des Landes nur von der See her verteidigt werden kann. Norwegen hat sich bisher, wie aus seiner Preſſe ziemlich klar hervorgeht, für den Fall eines Konfliktes fast ausschließlich auf den Völkerbund und eine Unterstützung Englands verlaſſen, und die Regierung hat noch jüngst darauf bestanden, daß die von den bürgerlichen Parteien geforderte Verlängerung der aktiven Dienstzeit von 72 auf 84 Tage nicht durchgeführt werde. In allen diesen Staaten spielt die Frage der Finanzierung jeder Aufrüstung eine beträchtliche Rolle. Schon die Schaffung neuer kleiner Truppenteile erfordert Beträge, die den Haushalt relativ außerordentlich belasten. Hinzu kommt die in langer Friedenszeit genährte Ab-

Die NSK Randbemerkung:

Staatsdiener

NSK Bei dem Geburtstagsempfang für Reichsminister Dr. Frid hat der Leiter des Hauptamtes für Beamte der Reichsleitung der NSDAP., Reichsbeamtenführer Hermann Ne ef, der mit sämtlichen Politischen Leitern der Amter für Beamte in den Gauen anwesend war, in seiner Ansprache hervorgehoben, daß tiefgrei= fende Regelungen notwendig gewesen seien, um ein nationalsozialistisches Beamtenforps zu entwickeln. Ein solches aber mußte geschaffen werden, denn nur dieſes konnte den Aufgaben gewachsen sein, die der Führer dem Staatsorgan zuwies. Der Reichsbund der Deutschen Beamten, der Dom Hauptamt für Beamte der Reichsleitung der NSDAP. geführt wird, verdankt die Stellung seiner Aufgaben und die Festsetzung seiner Ziele der Mithilfe des Reichsinnenministers. In seiner Arbeit will er nichts weiter, als aus den Beamten Diener an der deutschen Volksgemeinschaft zu machen. Mit dem Blick auf das Ganze will er den einzelnen Staatsdiener formen und zum Volksbiener erzie= hen.



Volksdiener

Die angetragene Ehrenmitgliedschaft des Reichsbundes der Deutschen Beamten für Reichsminister Dr. Frid ist deshalb ein Zeichen persönlicher Verbundenheit und ein Bekenntnis zu den Aufgaben, die der Beamteneinheitsorganiſation sowohl von der Bewegung her als auch vom Staat erwachsen und die ſie freudig zu erfüllen in jedem ihrer Glieder ständig bestrebt iſt. Wenn Reichsminiſter Dr. Frid in ſeiner Dankansprache den Wert des Berufsbeam tentums unterstrich, den er als alter Berufsbeamter besonders zu schätzen wiſſe, dann fand in seinen Worten jene Programmforderung der NSDAP. Ausdruck, die bereits in der Kampfzeit vertreten worden ist. Das neue deutsche Beamtengeset bildet einen Abschluß auf dem Kampfabschnitt des Beamtenwesens, weil das neue nationalsozialistische Beamtenforps als ein im Volke lebendes und für das Volk arbeitendes Berufsbeamtentum , wie es in dem Vorwort zum Beamtengesetz heißt, heute einen Grundpfeiler des nationalsozialistischen Staates darstellt.

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NGK Wochenschau

der

NSV

Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Frontberichte desWinterhilfswerkes 1936/37

Sperrfrist bis 15. 3. 1937

Mittelalterliches „ Gold“ für das WHW . Trachtenpuppen aus Porzellan am letzten Opfertag im WHW. 1936/37 „Berühr mich nicht, zerbrich mich nicht, ich bin aus Borzellan!" Unwillkürlich wird man an dieſes alte Kinderlied erinnert, wenn man die zierlichen, _bnutbes malten Trachtenfiguren betrachtet, die am 20. und 21. März als legte Straßenſammlung für das WHW. in diesem Winter durch die Männer der DAF. vers lauft werden. NSK Können wir uns heute einen Haushalt ohne Porzellan vorstellen? Porzellangeschirr ist heute für jede Hausfrau etwas so Selbstver= ständliches und Alltägliches geworden, daß sie mit Staunen vernehmen wird , daß noch vor etwas mehr als 200 Jahren Gegenstände aus Porzellan als unerhörter, nur für reichste Fürften erschwinglicher Luxus galten, daß sie im vollsten Sinne des Wortes mit Gold aufge= wogen wurden ! Ja, sogar übernatürliche Kräfte dichtete man dieſem kostbaren Stoff an. So be= richtet Mathesius in seiner „Berg posti " ,,Heute brauchen die großen Poten= taten ihr Porzellan, welches man für die edelften und teuersten Trinkgeschirreachtet, darin tein Gift bleiben soll.“ Das alte Kulturland China ist die Heimat des Porzellans. Als der venetianische Weltreisende Marco Polo um das Jahr 1300 die erste kunde hiervon nach Europa brachte, hielt man seine Berichte für dreiste Lügen. Erst 200 Jahre später, 1518, brachten die Portugiesen chinesisches Porzellan als kostbaren Handelsartikel nach dem Abendlande. Und wer weiß, ob nicht unsere Vorfahren noch lange von hölzernen Tellern hätten essen müſſen, wenn nicht der im Jahre 1682 von Schleiz nach Berlin zugewanderte Apothe= terlehrling Johann Friedrich Böttger , an= statt pflichtgemäß Pillen zu drehen, von dem unbezähmbaren Drang besessen gewesen wäre, Gold machen zu wollen. Nächte hindurch arbeitete er heimlich in dem Laboratorium. Lange allerdings fonnte dieses geheimnisvolle Treiben nicht verborgen bleiben. Gefahr drohte, denn überall suchten sich die stets geldhungrigen Fürsten der „ Alchemisten" zu be= mächtigen und sie hinter Schloß und Riegel zu sehen, damit nicht ein anderer Potentat ihnen zuvorkäme und ---- für seinen eigenen Bedarf das ersehnte Gold herstellen ließ ! Böttger floh aus Berlin - und wurde vom Kurfürsten von Sachsen , August dem Starken , der ja gleichzeitig auch König von

Polen war, gefangengesetzt, der ihn auf der Albrechtsburg zu Meißen in strenger Haft hielt mit dem bestimmten Befehl - Gold zu machen. Unter großen Herzensängsten ging Böttger an die Arbeit, mischte und glühte Erden, schmolz in Tiegeln und Retorten. Aber Gold wollte trotz aller Bemühungen sich nicht gestalten. Dafür aber erfand er eines Tages bei seinen alchemistischen Versuchen - das Porzel lan ! Aus diesen Anfängen erſtand die spätere Königliche Porzellanmanufaktur in Meißen , die nun wirklich für die sächsischen Kurfürsten zu einer wahren Goldgrube wurde. * Wenn wir nun am 20. und 21. März die von den Männern der DAF. angebotenen zierlichen Porzellanfigürchen erwerben, dann sollen wir daran denken, daß wir hierbei für zwei Zehnpfennigstüde einen Gegenstand erwerben, der unſeren Vorfahren noch als unerhörte Kostbar= feit galt. Aber so einfach, wie sich so manche Menschen die Herstellung von Porzellangegenständen vor= stellen mögen, ist diese wirklich nicht, denn an jedem Stück, ſelbſt dem einfachsten Teller, iſt faſt alles Handarbeit. Rein maſchinell wird eigent= lich nur das Mahlen, Mischen und Filtern der Rohmaſſe betrieben, die aus drei Bestandteilen besteht, aus Kaolin, der ,,Porzellanerde", und aus den beiden Grundstoffen für die Glasherstellung, aus Feldspat und Quarzsand. Und aus diesen gelblichen Massen sollen nun die wunderhübschen Trachtenfiguren entſtehen ! Hierzu muß die Masse erst in Formen gegossen werden, dann kommen die sauber verpuzten Figürchen in den „ Brennofen", wo sie eine Temperatur von 1450 Grad über sich ergehen laſſen müssen. Darauf erhalten sie die 22 Glasur", die wiederum bei derselben Hige „ eingebrannt" werden muß. Dann werden sie von fleißigen Händen mit bunten Farben bemalt und nun wandern sie wieder vier Stunden lang durch Tunnelöfen, wobei die Farbe sich bei einer Hitze von etwa 900 Grad unlöslich mit der Glasur verbindet. Wenn die Abzeichen dann noch mit der Anstecknadel versehen sind, dann sind sie endlich versand- und gebrauchsfertig. * Jeder Volksgenosse wird gern wissen wollen, wo diese hübschen Abzeichen entstanden. An nicht

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weniger als achtzig Porzellanfabriken in Mitteldeutschland , Schlesien und Bayerischen Ostmark wurden die Aufträge vergeben. Über 21 Millionen Abzeichen entstanden so während vieler Wochen. Gerade die Porzellanindustrie hatte diese Hilfe nötig,、 war doch dieser Zweig der deutschen Wirtschaft in besonders großem Maße auf Ausfuhr ange wiesen, die aber durch den Weltkrieg fast vernichtet wurde. So stellte sich das WHW . mit seinen Aufträgen wiederum in den Dienst der Arbeitsbeschaffung. Die Trachtenabzeichen sind aber auch ein Sinnbild deutscher Volkwerdung und

Großerfolg

12. März 1937

Einigkeit. Fast alle deutschen Stämme sind in den zehn Trachtenfiguren vereinigt: eine Bückeburger Bäuerin, eine Schwarzwälderin, eine rheinische Winzerin, eine Frau aus Berchtesgaden, ein Mann in Bierländertracht, ein Friesenfischer, eine Spreewälderin, eine Frau aus Schlesien, ein Bauer aus der Schwalm und aus Westfalen. ein Bauer der „Roten Erde" Alldeutschland verkörpert sich in diesen Trachtenabzeichen und Alldeutſchland tritt zum lezten WHW.-Opfertag an die Sammelbüchsen, die von den Männern der DAF. dargeboten werden. Wer wollte sich da ausschließen ? M. P.

durch

Kleinarbeit

Hinter den Kuliſſen eines WHW.- Sammeltages Nicht überall, aber doch in den meisten Ortsgruppen, entrout Rich das Bild einer WHW.-Sammlung ſo, wie es nachstehend geſchildert wird. NSK Reichsstraßensammlung ! Eine Sammelbüchse des Winterhilfswerkes wird dir entgegengehalten. Du stedst die zwei Groschen in die Dose, befestigst das Abzeichen am Rockaufschlag und bist nun fast ein wenig stolz darauf, daß du wieder einmal „ opferbereit“ gewesen bist. Gewiß, du hast recht und gut ge= handelt. Aber wahre, tiefe Freude wirst du wirklich erst dann empfinden, wenn du soviel gibst, daß es ein spürbares Opfer für dich bedeutet!

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, welch umfangreiche Vorbereitungen dazu gehören, eine solche WHW.- Straßensammlung, die doch zu gleicher Zeit in allen, selbst in den kleinſten Orten unseres Vaterlandes durchgeführt wird, zu organisieren ? Ihren Anfang nehmen die Vorbereitungen schon viele Monate vor der eigentlichen Durchführung einer solchen Reichs- oder Gausammlung. Die Abzeichen für das nächste Winterhilfswerk werden ja schon heute ent= worfen! So frühzeitig sezt die Planung für die Abzeichensammlung ein, damit nachher alles wie am Schnürchen klappt. Von der Reichsführung, bei der die Fäden der gesamten WHW.Organisation zusammenlaufen, gelangt die Be= darfsfrage über die Gauführungen an die ein= zelnen Kreisführungen des WHW., die eine genaue Bedarfsübersicht über die zur Kreisführung gehörigen Ortsgruppen befizen. Die Bedarfsmeldung wird von der Kreisführung über den Gau an die Reichsführung zurückgegeben, und pünktlich treffen dann die Abzeichen, wohl= verpackt und abgezählt, bei den Kreisführungen ein. Von hier gehen sie, entsprechend der Bevölkerungsdichte der einzelnen Orte aufgeteilt, an die Ortsgruppen weiter. Schon vorher hat hier die Arbeit eingesezt. Nehmen wir einmal an : Nach dem für das ge= samte laufende WHW. festgelegten Plan soll eine Abzeichensammlung von der SA., der SS. und dem NSKK. durchgeführt werden. Der Ortsgruppenbeauftragte nimmt etwa ein bis drei Wochen vor der Durchführung der Samm=

lung die Verbindung mit den zuständigen Formationsführern auf. Ein Plan über den Einsaß der Sammler, wie er sich nach den bisheri= gen Erfahrungen als zweckmäßig erwiesen hat, wird aufgestellt und dann erhalten die zum Sammeln bestimmten Männer durch ihre Formationsführer den Bescheid, wo und wann sie fich zum Empfang der Büchsen einzufinden. haben. Bei der Entgegennahme der Abzeichen und Sammeldofen erfolgt gleichzeitig die Verteilung der Sammler auf die Bezirke der Ortsgruppe. Jeder erhält seine bestimmte Anzahl Abzeichen, die Nummer der Büchse wird im Verzeichnis festgelegt und dann geht's hinaus. Wer selbst einmal als Sammler unterwegs war, wer bei Frost, im Schneetreiben oder bei

Man muß opfern ! NSK Sammelbüchsen klappern am Ausgang eines großen Werkes. Menschen gehen draußen vorbei, und die Männer der Deutschen Arbeitsfront wenden sich an sie mit der Büchse und den Porzellanpüppchen, dem Abzeichen der 7. Reichsstraßensammlung. Wieder steht ein bessergekleideter Volksgenosse vor einem der Kameraden. Er zählt sein Geld und schaut unschlüssig auf das Geldstück. „ Ich muß erst wechseln. Das kleinste Geldstück ist ein 50-Pfennig-Stüd". „ Und wenn Sie dieses opferten für die Gemeinschaft?" so fragt der Sammler, der schon seit Stunden auf der Straße steht. Mit einem Achselzuden geht der Volksgenosse vorbei. Doch kaum ein paar Schritte weiter, kehrt er um , nimmt zwei Abzeichen für die 50 Pfennige mit den Worten : „Sie haben recht , man nicht foll Spenden , man muß opfern !" In Scharen kommen die Arbeiter aus den Werkhallen. Sie greifen in die Taschen. Das Geld flappert in den Sammelbüchsen und die Abzeichen in den Kästen verringern sich immer mehr. Auch sie opfern für die Gemeinschaft. Werkkameraden ſpenden für die, denen die Ge= W. meinschaft helfen muß ...

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NSK Folge 59 Sturm und Regen einige Stunden seine Abzeichen auf der Straße abgesetzt hat, der weiß, daß das Aushalten auch hier oftmals Überwindung kostet und nicht immer gerade ange= nehm ist. Aber jeder, der dazu berufen wird, tut es doch gern in dem Bewußtsein seiner Verantwortung gegenüber der Volksgemeinschaft. In der Dienststelle herrscht Hochbetrieb. Ein Teil der Sammler hat bereits alle Abzeichen abgesetzt und liefert die vollen Sammeldoſen an die größtenteils ehrenamtlichen WHW.Helfer ab. Von jeder Büchse wird die Plombe entfernt und in Gegenwart des Sammlers wird der Inhalt dann nachgezählt. Jeder wünscht, das meiste gesammelt zu haben und ſett stolz zum Zeichen der Richtigkeit seinen Ramen hinter den im Verzeichnis eingetragenen, von ihm gesammelten Betrag. Dann hat er seine Pflicht getan. Bis spät in die Nacht geht der Betrieb in der WHW.-Dienststelle weiter. Am Abend sind noch die Männer hinausgeschickt worden, die in den Vergnügungsstätten der Stadt Abzeichen verkaufen. Da am Sonnabend in allen Lokalen

NSV.-Helfer

12. März 1937 ein reger Betrieb herrscht, ist hier das Sammelergebnis zumeist sehr zufriedenstellend , Im Laufe des Sonntags ergibt sich das gleiche Bild: Wieder rücken die Männer der SA., der SS., des NSKK. an, wieder empfangen sie Abzeichen und Büchsen und kommen später zurück, strahlend vor Freude über den Erfolg der Sammlung. Abends tritt dann auch in der Dienststelle wieder Ruhe ein. Der Ortsgruppen= amtsleiter zählt mit ſeinen Helfern noch einmal alles durch. Ordnungsmäßig werden die Beträge gebucht und das endgültige Ergebnis ſofort an die Kreisführung weitergegeben. Diese leitet die Meldungen an die Gauführung weiter, und schon bald nach Abschluß der Sammlung kann die Reichsführung in der Preſſe das Reichsergebnis allen Volksgenossen mitteilen. Wenn du dann erfährst, daß wieder einmal eine stattliche Summe gesammelt wurde, bestimmt, den Bedürftigen unter unseren Volks genossen zu helfen, dann muß es dich mit Zufriedenheit erfüllen, daß auch du zu dem Ergeb= nis beigetragen hast, ein Opfer für die A. Z. Volksgemeinschaft!

Sinnbild einer neuen Zeit

Hinter Zahlenreihen ſteht die Tat – So arbeitet der unbekannte NSV .-Helfer NSK Dem unbekannten Soldaten des Welttrieges sind in den meisten europäischen Ländern Denkmäler gesezt worden. Und wenn der Staatsmann einer befreundeten Macht in einem Lande zu Gast weilt, wird er es nie unterlaſſen, am Grabmal des Unbekannten Sol : daten einen Kranz niederzulegen. - In Deutschland ist auch der unbekannte SA.-Mann zu einem Begriff geworden. Wie der unbekannte Soldat des Weltkrieges hat auch der unbekannte SA. -Mann selbstlos feine Pflicht erfüllt, ohne einen Gedanken an Lohn und Belohnung. Und als der unbekannte SA.-Mann das Banner des Hakenkreuzes nach 14jährigem Kampfe so herrlich zum Siege geführt hatte, da trat ein ganzes Volk in den Dienst des Wiederaufbaues, in den Kampf gegen die durch das System verschuldete Not, in den Kampf gegen Hunger und Kälte. In diesem Ringen wurde nun der unbekannte NSV.-Helfer zum Sinnbild einer neuen Zeit.

Die Volksgenossen aber, denen die Besuche der NSV.-Helfer gelten, wissen um ihre hohe Auf gabe und um all die Mühe und Sorgfalt, die da= mit verbunden ist. Da ist keine Stunde zu spät und kein Tag zu lang, wenn es gilt, Lebensmittelbarten oder andere Gutscheine auszu= tragen. Denn die Familie braucht diese Zuwendung dringend. Das weiß er. Und darum darf er sie nicht lange warten laſſen. Mit besonderer Sorgfalt aber werden Bittgesuche geprüft. Sollte es möglich sein, daß doch noch ein Bedürftiger in seinem Bezirk übersehen wurde ? Den gibt es immer noch. Und darum gilt es, solche Fälle mit ganz besonderer Feinfühligkeit und mit Takt zu bearbeiten.

Wir sind schon zu ſehr gewohnt, nur das Ergebnis einer erfolgreichen Arbeit, das in mehr oder weniger gigantischen Zahlen in Erscheinung tritt, zu sehen. Es ist zur Gepflogenheit geworden, daß eine Organisation an ihrem Jahrestag Rückschau hält auf das verflossene Arbeitsjahr und dann in statistischen Zahlenreihen Rechenschaft ablegt über das bisher Geleistete. Und die Zahlen beeindrucken stark. Aber schwerer noch wiegt die Tat, die dahinter steht, die Tat des unbekannten NSV.-Helfers. Er hilft mit seiner Tat die Zahlen bauen. Und wenn der Schlußstrich gezogen wird, so ist es seine Leistung, die aus solchen Zahlenreihen hervorläuft. ,,Was ist das schon, NSV.-Helfer zu sein?", wird mancher geringschäßig fragen. Jeden Monat Beitrag einsammeln ! Gut. Dann und

Auf dem Lande ist der NSV . -Helfer aber noch mehr als in der Stadt mit der Bevölkerung verwachsen. Dort ist er nicht nur der Bringer der Freude, wenn er Lebensmittel oder Kleidungsstücke ins Haus trägt. Dort ist er nicht nur der Helfer, wenn er einem blaſſen Kind den dringend notwendigen Erholungsurlaub verschafft. Dort ist er mehr ! Wenn irgendwo Streit ausgebrochen ist, kommt es nicht selten vor, daß dann der NSV .-Helfer als Schiedsrichter geholt wird. Wenn in einem Hause Uneinigkeit in einer Mietsangelegenheit herrscht, ruft man ebenfalls nach dem Helfer und bittet um seine Entscheidung. Und es gibt kein besseres Zeugnis für die Kraft seiner Stellung, daß er sich in feinem Falle eigenmächtig in Sachen mischt, die ihn von Rechts wegen nichts angehen, sondern

wann einmal mit einer Sammelliste herumgehen ! Auch nicht ſchlimm. Und hier und dort ein Päckchen mitnehmen ! Kaum der Rede wert. So sagen die Menschen, die von allen möglichen Dingen reden und am meisten von solchen, wovon sie nichts verstehen.

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RSK Folge 59 immer geholt und meistens von beiden Parteien gebeten wird. So ist der NSV.-Helfer tatsächlich der Vater seines Bereiches. Denn was sollte wohl aus der sechstöpfigen Familie werden, wenn nicht je= mand nach dem Rechten sieht, weil doch die Mutter frank daniederliegt. Freilich kann auch der NSV.-Helfer nicht den ganzen Tag im Hauſe bleiben und die Wirtschaft führen. Aber er weiß Rat zu schaffen. Und meistens bedarf es uur eines leisen Anstoßes von seiner Seite, um die Nachbarsfrau dazu zu bewegen, helfend einzuspringen. Wenn es oft auch einen vollen Tag in Anspruch nimmt, bis die rechte Hilfe organisiert ist; aber geholfen wird in jedem Falle, und das ist die Hauptsache. Denn noch sind nicht überall, wo es notwendig wäre, Gemeinde schwestern stationen eingerichtet. Wo sie es aber sind, da steht die Frau dem Mann in der Betreuung der hilfsbedürftigen Volksgenossen ebenbürtig zur Seite. Wieviel Dinge gibt es doch, die so richtig eben doch nur eine Frau erledigen kann. Und wieder-

Das ganze

„Zu Hause“ bei der NSV . NSK Eine saubere, helle Barade. Im eisernen Ofen krachen Holzscheite und verbreiten eine angenehme Wärme ; denn draußen ist es noch sehr talt. Mit weißem Wachstuch sind die Tische bededt, mit Bänken und Stühlen umstellt. Auch ein Rundfunkapparat fehlt nicht zur Unterhaltung. Ebenso liegen gute Zeitschriften zum Lesen bereit. Wenn nur jeder so ein warmes Zuhause hätte, denkt man unwillkürlich, wie es hier die NS. - Volks wohlfahrt bedürftigen, alten und einsamen Volksgenossen schafft. Bald kommen die alten Männer zum Mittag= eſſen, rüſtige, mit rotgefrorenen Gesichtern und Händen und sauber gehaltenen Anzügen, aber auch vom Alter gebeugte Menschen, die keinen Wert mehr auf Kleidung legen und wohl auch niemand haben, der dafür sorgt. Aber zerlumpt oder schmutzig kommt niemand. Das Essen steht für alle schon in zwei großen Thermoskübeln bereit, und nun geht es ans Austeilen der Mahlzeit. Die Frauenschaftsmit glieder helfen gern dabei. Sie lösen sich einander ab, immer je zwei haben Dienst. Heute gibt es etwas besonders Gutes : Mattaroni mit Schweinebraten ! Messer und Gabeln liegen bereits auf den Tischen, und jeder der Mittagsgäste tommt an den Küchenschalter mit seiner weißen Schüſſel . Gefüllt tragen sie sie zum Plak zurück und schon beginnt das Essen, das gut und ausreichend gegeben wird. Und wer

12. März 1937 um gibt es Fälle, wo die Frau buchstäblich ihren Mann zu stehen weiß. So ersteht vor unseren Augen das Bild des unbekannten NSV.Helfers und der unbekannten Helferin als der Garanten unserer Volksgemeinschaft. Fragt man fie, ob sie nicht auch einmal Freizeit haben müßten, dann sind sie meistens ganz verwundert. Freizeit für sich selbst ? So etwas gibt es ja gar nicht. Denn wie könnte ich mich mit nebensächlichen und eigenen Dingen beschäftigen, wenn neben mir der Bruder noch in Not ist ? Freizeit ist diesen Menschen ein unbekannter Begriff. Dafür aber wird ihnen der höchste Lohn, den es heute für einen deutschen Volksgenossen überhaupt gibt : daß man nämlich von ihnen sagt, fte seien wahre Nationalsozialisten ! Und das ist es auch, was ihnen immer wieder neue Kraft gibt, all die Strapazen und Anstrengungen förperlicher und seelischer Art zu überstehen. Die unbekannten NSV.-Helfer leisten ihren Dienst ehrenamtlich, weil die Treue und Hingabe an ihre Aufgabe gar nicht mit Geld beK. F. V. zahlt werden kann.

Bolk hilft mit gar noch einen Essenträger mitbringt, darf das Abendessen auch noch mitnehmen. So sieht man nur heitere, zufriedene Gesichter. Denn, kaum haben die Männer die Schüssel zurückgegeben, ziehen sie die Karten heraus und nun wird es in der behaglichen Wärme erst richtig gemütlich. Und bis zwei Uhr bleiben sie fizen. Dann aber müssen sie leider gehen ; dann tommen die Frauen zum Kaffeetrinken. Sie würden am liebsten ja bis 5 Uhr und noch länger sizenbleiben. Denn dort haben sie alles, was sie daheim entbehren, - Gesellschaft, ein sauberes, warmes Zimmer und gutes Eſſen. Greifswalder Waisenhaus an die NSV . übergeben NSK Die Gauamtsleitung Pommern der NSV. hat das ehemalige Waisenhaus in Greifswald als NS. - Jugendheim stätte übernommen. Das neue Heim, das insgesamt sechzig Kinder aufnehmen kann, gliedert sich in ein Arbeitsschülerheim für die Lehrlinge und in die Aufnahmeabteilung. Ein eigener Heimarzt und engste Mitarbeit der Greifs walder Universitätsklinik geben die Gewähr für eine sorgfältige ärztliche Betreuung der Jungen und Mädel. Damit stehen jezt vier NS.-Jugendheimstätten der NSV . im Gaubereich Pommern zur Verfügung, und zwar in Groß - Möllen bei Köslin , in Swine münde und zwei in Greifswald. Greifswald wird damit immer mehr zur Zentrale der pommerschen Jugendhilfsarbeit.

Drud: N. Näller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 80

NSK - Nachrichten

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REK Folge 59

Einsatz der Berufserziehung Fortgang der Arbeitstagung der Berufs- und Fahschulen im Haus der Deutschen Erziehung NSK Bayreuth, 12. März. Der weitere Verlauf der Arbeitstagung der Reichsfachschaft 6, Berufs- und Fachschulen des NSLB. , die bis zum 13. März im Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth stattfindet, . brachte eine Reihe weiterer bedeutsamer Vorträge über Die gegenwärtigen Aufgaben der fachlichen und allgemeinen Ausbildungs- und Erziehungsarbeit an der heranwachsenden berufstätigen Jugend. So sprah Magistratsschulrat Trebbin über den Einsaß des Jungarbeiters ohne Lehrverhältnis , ein Problem, dem erst recht spät eine besondere Beachtung ge= schenkt wurde. In Zeiten hoher wirtschaftlicher Intensität und Expanſion, ſo betonte der Rid= ner, ist der ungelernte und angelernte Arbeiter jedoch vorzugsweise berufen, die Lücken einer zahlenmäßig unzureichenden Facharbeiterausbildung zu schließen. Aus dieser Erkenntnis heraus erwächst der Gemeinschaft und im besonren der Berufsschule die Pflicht, durch plan mäßige und zielsichere Schulung die Gedanken und Willensrichtung des Jungarbeiters so zu beeinflussen, daß er eine innere Beziehung und Befriedigung in seiner Berufstätigkeit gewinnt und damit zur rechten nationalsozialiſtiſchen Arbeitsgesinnung und zur hochwertigen Arbeitsleistung geführt wind. Oberregierungsrat Borst . sprach über die Meisterschulung im Sinne der uns durch die neuen zahlreichen Aufgaben im Wirtschaftskampf gegebenen Notwendigkeit, den Meister nationalpolitisch und wirtſchaftspolitisch so zu bilden, daß er die Anforderungen, die wir heute über das rein fachliche hinaus an ihn stellen müſſen, erfüllen kann . Prof. Dr. Rosenkranz sprach über die einheitliche Ausrichtung des beruflichen Schulwesens. Der Vortrag ging aus von der Notwendigkeit schärfster Konzentration aller Kräfte, behordate is Forderung von Einheitsgestal tungen auf den großen Wirkungsgebieten des Staates und der notwendigen Stärkung der Reichsidee auch auf dem Gebiet des Berufsalwejews. Es müsse die Möglichkeit für be gabte Schüler bestehen, von der Berufsschule zur Fachschule und von der Fachschule zur Hochschule überzugehen. Dr. Staebel vom NS .-Bund Deutscher Technik entwickelte in seinem Referat die Aufgaben des Ingenieurs im Vierjahresplan . Von besonderer Wichtigkeit im zukünftigen Verlauf der Erzeugungsschlacht wird dabei der Einsat Der Technik in der Landwirtschaft sein. Im Anschluß daran entwickelte Reichsgruppenleiter Schenk die Aufgaben der Ingenieurschulen. Der Vortragende nahm Stellung zu den verschiedenen bereits vorliegenden Plänen und legte insbesondere die Notwendigkeit einer organischen Aufstiegsmöglichkeit der Begabten im Ingenieurberuf bis zur Hochschule dar. Dr. Gaith vom Reichsnährstand sprach über Die Aufgaben der Berufserziehung im Rahmen der Erzeugungsschlacht .

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,,Dr. -Wilhelm-Frick-Jugendherberge" Das Geschenk der Jugend für Dr. Frick NSK Berlin, 12. März. Bei dem Empfang aus Anlaß des 60. Geund Preußischen Reichsdes burtstages Ministers des Innern Dr. Frid überbrachte der Stabsführer der Reichsjugendführung , Hartmann Lauterbacher , die Glückwünsche des Jugendführers des Deutschen Reiches und der Hitlerjugend. Als Geschenk der HI. überreichte er eine Urkunde und die Baupläne für die neu zu errichtende Jugendherberge in Fulda , die auf Befehl des Reichsjugendführers den Namen „ Dr = WilhelmFrid Jugendherberge" tragen wird . Ferner überreichte er die Pläne für die größten , demnächst zu erbauenden HI.-Heime, die Dr. Frid als Mitglied des Ehrenausschusses für die interHI. -Heimbeschaffung ganz besonders essieren. Die Dr.-Wilhelm -Frick- Jugendherberge" in Fulda ist eine der größten neuen Jugendherber gen, deren moderner Stil und deren ebenso praktische wie schlichte und einfache Bauweise dem Wesen der deutschen Jugend entspricht. Presseamtsleiter zum Professor ernannt Auszeichnung für Dr. Karl Bömer NSK Berlin, 12. März. Der Reichs- und Preußische Erziehungsminister Pg. Rust hat den Leiter des Presseamts der Dienststellen des Reichsleiters Rosenberg , Pg. Dr. Karl Bömer , zum nichtbeamteten außer ordentlichen Profeſſor ernannt . Die Wissenschaftsarbeit des NSRB . Arbeitstagung unter dem Reichsrechtsführer NSK Berlin, 12. März. Am kommenden Sonntag findet unter persönlicher Leitung des Reichsrechtsführers, Reichsminister Dr. Frank , eine Arbeitstagung der wissenschaftlichen Abteilung des NS. Rechts wahrerbundes statt. Die Tagung dient der Ausarbeitung der weiteren Richtlinien für die fachlich-wissenschaftliche Arbeit des NS.-Rechtswahrerbundes. Zu diesem Zwecke sind aus den 32 Gauen des NSRB. Vertreter zu der Tagung nach Berlin gekommen. Der Reichsrechtsführer spricht selbst über die weitere Arbeit auf diesem Gebiet. Der Bedeutung der Arbeitstagung entsprechend werden an ihr alle Reichsgruppenwalter des NSRB., Vertreter der Akademie für Deutsches Recht und des Reichsrechtsamtes der NSDAP. teilnehmen.

,,Ausbildung, nicht Ausbeutung“ Bei der Übernahme des Artikels „ Ausbildung , nicht Ausbeutung“ (NSK .-Folge 58 vom 11. März) bitten wir die Schriftleitungen , den fehlenden Namen des Verfassers hinzuzufügen. Der Artikel stammt von Dr. Hermann Hebestreit , Hauptamt für Volksgesundheit Die Schriftleitung. der NSDAP .

Drud M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

No

Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan | grift der Schriftlettung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III, Fernruf: ■ i Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Kahf., 6. m. b. H., Bentralserlag der NSTAB., München - Berlin Betland : Cher - Berlag , Berlin SM 68, BimmerBrake 88. Alle Zahlungen find nach (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

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Partei- Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. [chriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDAB

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Die Baumeiſter

13. März 1937

der Jugend

Seimbau aus dem Geiſt der Sugend - Schöpferische Zaten find keine Geſchäftsobjekte Der Sinn der Architektentagungen der HS. NSK Die $3. ruft landſchaftsweiſe die am Heimban beteiligten Architekten zusammen, um fie mit dem Geift der neuen Jugend, von dem die Bauten zeugen sollen, und mit den besonderen Erforderniſſen des großen Auftrages an die freie Architektenſchaft vertraut zu machen. Zurzeit Find in Bonn die Architekten der weftdeutſchen Gebiete zu solcher Tagung der Schulung und Ausleje versammelt, deren Aufgabe und Bedeutung mit ben nachstehenden Ausführungen charakteriſiert werden. Hand in Hand mit der großen Aktion der Heimbeschaffung der Hitlerjugend geht eine Auslese und Schulung der deutschen freien Architektenschaft für die speziellen Aufgaben des HI. - Heimbaues vor sich. Der Heimbau ist nicht in erster Linie eine Angelegenheit finanzieller und organiſatoriſcher Art, sondern sein Schwergewicht liegt auf der fulturellen und fünstle rischen Seite. Damit ist das Baujahr der Hitlerjugend ein Jahr von entscheidender kultureller Bedeutung für die Hitlerjugend. Die Führerschaft der Hitlerjugend hat wie die leitenden Männer des Staates oft genug betont, daß mit einer notdürftigen Unterbringung der Millionen deutscher Jungen und Mädel in ebenso notdürftigen Unterkunftsräumen noch nichts getan sei. Die Heime der Hitlerjugend sind mehr als Zufluchtsräume vor schlechter Witterung. Ihre Form und Gestalt sollen erstmalig in allen Teilen des Reiches tausendfach die Größe und Würde der nationale sozialistischen Weltanschauung und den Geist ihrer Jugend dokumentieren und für die näch= sten Jahrzehnte und Jahrhunderte von der kulturschöpferischen Kraft dieser Weltanschauung Zeugnis ablegen. Es ist deshalb notwendig für die Baumeister, die mit der Durchführung von HI.-Heimbauten beauftragt werden, diese Bauten einzeln als einmalige künstlerische Leistungen zu schaffen. Die Reichsjugendführung hat es aus diesem Grund auch abgelehnt, feste Normen für den HI. -Heimbau herauszugeben odev HI -Heime nach einem be stimmten Schema als Typenbauten erstehen zu laſſen. Wenn jemand einen Beweis für die Anerfennung der schöpferischen Freiheit des Künſt-

lers durch den Nationalsozialismus sucht, dann findet er ihn im Heimbau der Hitlerjugend. Allerdings kann nur der Architekt hierzu als berufen ausersehen werden, der mit der Jugend , ihrem Leben , ihrer Halt ng und ihrem Geist vertraut ist und aus dem Gemeinschaftserlebnis heraus schafft. So großzügig der Auftrag der Hitlerjugend an die freie Architektenſchaft ist, so wenig darf dieser Auftrag als eine Möglichkeit angesehen werden, hiermit lediglich Geschäfte zu machen. Die Heime der Jugend sind keine Ge= schäftsobjekte! Diese Erkenntnis und Forderung allen Architekten auf den Weg ihrer Mitarbeit bei der deutschen Jugend zu geben, ist Sinn und Zweck der in diesen Monaten stattfindenden Schu lungslehrgänge in allen Teilen des Reichs. Eine erste Architektentagung fand im vergangenen Monat in Tübingen statt. Sie umfaßte die Architekten Württembergs. Eine zweite findet zurzeit in Bonn für die Architektenschaft der drei Westgebiete Ruhr-Niederrhein, Mittelrhein und Westmark statt. Solche Arbeitstagungen dienen nicht nur der fachlichen Auseinandersetzung, sondern machen die Baumeister der Jugend eingehend mit der Ar = beit und mit dem Leben der deutschen Jugend vertraut. Denn nur aus der Gesamtheit dieses Lebens können sie auch die Ansprüche und Forderungen der Hitler= jugend an ihre Bauten verstehen. Rein äußerlich bieten dieſe Tagungen ein erfreuliches Bild der nationalsozialistischen Kame= radschaft und Geschlossenheit, wenn es gilt, an einem großen Werk gemeinsam Hand anzulegen und der Zukunft die ersten Stufen zu bauen. Da steht neben dem Mann der SA. und SS., neben dem Politischen Leiter auch der Kamerad aus der Hitlerjugend. Sie alle fühlen, daß es hier um mehr geht als um eine organisatorisch begrenzte Angelegenheit. Sie wissen, daß ihre Arbeit, Baumeister der Jugend zu sein, mehr ist als ein einträgliches Geschäft. Bei kleineren Objekten werden sie aus

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Auffassung idealistischen einer heraus mitarbeiten. Mag für ein kleines H3.Heim, das irgendwo in einer Gemeinde mit bescheidenen Mitteln erstellt wird, oft eine Ge= bührenerniedrigung notwendig sein, so darf das für sie jedoch kein Hinderungsgrund sein, dieſen bescheidenen Auftrag trotzdem bis in alle

Rote Minen

13. März 1937 Einzelheiten sauber durchzugestalten und mit derselben Liebe und Sorgfalt daran zu arbeiten wie bei einem großen Projekt. Eine Gegewißheit dürfen sie jedoch mitnehmen : Wer sich bei diesen kleinen Aufgaben bewährt hat, kann und darf auch einen größeren Auftrag Z. erhoffen.

in Tunis

-Die Saat Moskauer Agenten geht auf Aufhetzung der Eingeborenen gegen Frankreich NSK Die Moskauer Freunde haben Frankreich schwere Sorgen in Tuneſien aufgebürdet. Die Action Française erfährt, daß die soge= nannte antifranzösisch eingestellte Neo-DestourBewegung, deren Ziel es ist, in Tunis, dem Beispiel Syriens folgend, einen unabhängigen Araberstaat zu gründen, mit den Kommu Übereinkommen nisten ein ge : troffen hat, sich gegenseitig im Kampf gegen Frankreich zu unterstützen. Der Führer der Neo-Destour-Bewegung, Chedly-Khairallah, der bisher in Italien im Egil lebte, ist nach Tunis zurückgekehrt, und in seiner nationalistischarabischen Zeitung " Aamal" (dh. Die Handlung) erscheinen täglich Artikel, die Frankreich und die französische Verwaltung anprangern . Da ja auch die französischen Kommunisten, unterſtüßt von Moskauer Agenten, keine vaterländischen Pflichten anerkennen, so hat der französische Kommuniſtenführer in Tunesien, Marcel Dupont, seine Gesinnungsgenossen um fich versammelt und die Kampfparole gegen die französische Kolonialausbeutung ausgegeben. Die Folgen dieser Heße sind nicht ausge= blieben, und die Hezarbeit der Komintern kann einen neuen Erfolg buchen! In Moulares Redeyef, in den Phosphatgruben Südtunestens, brach kürzlich ein Streik aus. Die eingeborenen Arbeiter, die gebührend aufgeheßt wor den waren, verlangten die Anwendung des Kollektivvertrages, die 40- Stunden-Woche und einen erhöhten Lohn. Dem Beispiel ihrer französischen Kollegen folgend, haben ste die Gruben besetzt. Da nun zu den Spren= gungen in den Gruben von M'dilla und Metlaui große Mengen von Dynamit aufgestapelt liegen und sich dort auch ein Waffendepot be= findet, so wurde eine Kompanie Gendarmen hinbeordert, um die Depots vor dem Zugriff der Arbeiter zu schützen. Ein Kapitän der Mobilgarde, Nassivet, begab sich zu den Streitenden, um mit ihnen zu verhandeln und sie zur Aufnahme der Arbeit zu überreden. Er wurde von den aufgeregten Streifenden mit Knutenhieben empfangen , blutüberströmt zu Boden geworfen, und nur dem Eingreifen von 40 Gendarmen gelang es, dem Hauptmann das Leben zu retten. Es kam zu einem heftigen Kampf, sechzehn Streikende wurden dabei ge= : tötet und sehr viele verwundet . Die Aufregung unter den Eingeborenen ist ungeheuer groß ; sie verbreitet sich über das ganze Land und wird zu einer ernsten Gefahr für das französische Protektorat. Die

Vereinigung von etwa 2000 französischen Kolonisten, die sich der bedrohlichen Lage bewußt ist, hat an den Ministerpräsidenten Blum ein Telegramm gerichtet und dringend um Hilfe gebeten. Der Generalresident von Tunis, Guillon , der sich in Paris befand, ist denn auch, begleitet von seinem Stabe, eilig nach Tunis zurüdgekehrt, * um sich an die Spitze einer Befriedungsaktion zu stellen. Aber da es sich hier nicht allein um einen von den Kommunisten angefachten Streit handelt, sondern um widelte politische Machenschaften, so gestaltet sich die Arbeit des Residenten sehr schwierig. Guillon war früher Präfekt eines der nördlichen Departements Frankreichs, er ist ein Vertrauensmann der Volksfrontregierung und gewohnt, die Arbeiterorganiſationen, mögen ſie ſich auch noch so sehr im Unrecht befinden, mit Samthandschuhen anzufassen. Ihm auch ist es vor= zugsweise zu verdanken, daß die tunesischen Kommunisten und Aufwiegler, die unter seinem Vorgänger Peyrouton entweder in die Gefängnisse eingesperrt oder in die Verbannung geschickt worden waren, wieder in Freiheit ge= sezt wurden und nun unbehindert ihre Hetz= arbeit fortsehen konnten. Den Generalresidenten erwartete bei seinem Eintreffen in Tunis ein Schreiben der Direktoren der Grubenleitung in Moulares Redyef, in dem gesagt ist : Wenn Sie nicht scharf durchgreifen, so sind wir alle ver loren, Sie selbst und wir. Und sobald die eingeborenen Araber merken, daß Frankreich vor ihnen zurückweicht, könnte tatsächlich FranzösischNordafrika in Flammen geraten, denn Zündstoff hat sich genug angehäuft. Die Führer dieser ,,Söhne der Sonne und des Sandes“ haben sich in Paris die Parolen Liberté und Egalité gut eingeprägt und nach ihrer Art ausgelegt. Tunis ist seit 1881 französisches Protektorat. Der Generalresident ist offiziell nur Berater, Außenminister usw. bei der Schattenfigur des Bei, dem gewisse äußere Ehrungen zukommen und der seine eigenen Palastgarden unterhält. Aber Frankreich hat von seiner bevorzugten Stellung im Lande nicht sehr ausgiebig Gebrauch gemacht, es gibt nämlich in Tunesien außer den Beamten und Gendarmen nur wenig wirklich echte Franzosen; die meisten, die sich Franzosen nennen, sind 3uden , Levantiner, naturalisierte Malteser oder Griechen. Tunis ähnelt in manchem einer italienischen Stadt. Nimmt man das Telphonbuch zur Hand, so stößt man größtenteils auf italienische Namen. In den ärmeren Stadtteilen flattert, genau so wie in

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NSK Folge 60 Neapel oder in Sizilien, zum Trocknen aufgehängte Wäsche im Winde. Das schönste Gebäude ist vielleicht der Palast des italieniſchen Generalkonsuls Bompieri. Politisch ist das Verhältnis zwischen Frankreich und Italien in Tunis durch den Vertrag MussoliniLaval vom Jahre 1935 geregelt, in sozialer Beziehung aber halten sich die Italiener ge= sondert. Auf sie hat die kommunistische Verhehung keinen Einfluß. Sie sind deshalb ein

Treibt

das

13. März 1937 geschätztes und ruhiges Element in der vielschichtigen Bevölkerung. Von Casablanca bis nach Beirut ereignet sich jetzt faſt monatlich eine lange Kette von Zwischenfällen, die auf eine schwere Krise in der französischen Kolonialpolitik hindeuten, und es wäre auffällig, wenn Moskau nicht versuchen würde, aus dieser erzielten Gärung Nußen für seine weiteren Umsturzpläne zu ziehen. U. St.

Land

Sport ?

Antwort durch eine Besichtigungsfahrt zu Kdz.-Landſportkurſen – Ueberall ſteigende Teilnahme - Der Dorfgasthof als Zurnhalle - Der Wille zwingt Hinderniſſe NSK Wie oft hört man die Frage von Volksgenossen, die auf dem Lande leben, wenn von sportlicher Betätigung gesprochen wird : „Ja, Landſport, das ist sehr schön gesagt, aber wie ? Im größten Teil des Jahres sind wir für die Landarbeit so eingespannt, daß es unmöglich ist, noch irgendwie andere Dinge daneben zu treiben, und während der Übergangszeiten und im Winter bleibt immer noch genug zu tun übrig, so daß wir keine Zeit haben, Sport zu treiben." Diese oder ähnliche Einwände beweisen eigent= lich gerade das Gegenteil, denn wer so eingespannt ist, daß er während des ganzen Jahres über nicht zur Ruhe kommt, der muß sich einfach frei machen, um seinem Körper zu seiner Berufstätigkeit den notwendigen Ausgleich zu verschaffen, um ihn frisch und leistungsfähig zu erhalten. Was alles getan werden kann und was bereits in Angriff genommen ist, das zeigte dieser Tage eine Fahrt in die Grenzmark, auf der Landsportkurſe, die das Sportamt der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude durch= führt, besucht wurden. Da ist zum Beispiel noch eine gute halbe Autoſtunde hinter Frankfurt a. d. O. ein Dorf, das zwar zum größten Teil von Volksgenossen bewohnt wird, die in der Industrie tätig sind, das aber auch, wenn auch nur zu einem kleinen Prozentsaz, Bauern umfaßt. Diese Übergangsorte, denn als solcher ist Ziebingen anzusehen, tragen in ihrer ganzen Gestaltung den Charakter des flachen Landes und der Stadt. Wir treffen am späten Nachmittag ein, halten. am Dorfgasthof und erkundigen uns zunächst einmal, wo hier ein KdF.-Sportkursus durchgeführt wird. „Ja, da können Sie gleich hierbleiben", erklärt uns der Inhaber der Gastwirtschaft. Da wird auch schon die Tür zum Saal ge= öffnet, und frohes Lachen schallt uns entgegen. Ein lustiges Völkchen von Jungen und Mädeln im Alter von 4-14 Jahren hüpft in dem Saal bei Musikklängen umher . Die Mütter und Väter stehen an den Seiten und schauen dieſem frohen Treiben zu. Was hier geschieht? Eine KdF.-Sport = lehrerin übt mit etwa 60 Kindern , und die Mütter, die zur Begleitung mitgekommen sind, finden von Mal zu Mal mehr Gefallen an diejen Stunden, zumal die Sportlehrerin es ausgezeichnet versteht, alle für die Sache zu be=

geistern. Wir erfahren, daß dieser Abend erst zum sechsten Male durchgeführt wird und daß die Zahl der teilnehmenden Kinder unaufhörlich steigt. Aus Blaßschnäbeln wurden lebenslustige, frohe Menschenkinder, und nachdem nun die Eltern sich davon überzeugt haben, daß Leibesübungen doch etwas „ Vers nünftiges“ ſind , wird in Kürze auch ein Erwachsenen - Kursus eingerichtet werden können . In einer Unterhaltung erzählt uns die Sportlehrerin, daß sie an den übrigen Tagen in anderen Dörfern zu tun hat und in den Dörfern, die vorwiegend aus Bauern bestehen, die Arbeit ebenfalls mehr und mehr von Erfolg begleitet ist. So, wie hier in Ziebingen, finden wir auch in anderen Landgauen die gleichen Vorbedingungen, die gleichen Arbeitsleiſtungen und die gleiche sportliche Betreuung. Einen Gradmesser für die Ausbreitung des Landsportge= dankens das sei hier eingeschaltet - fann der Gau Bayerische Ost mark bilden. Hier wurden seitens des Sportamtes der NS.Gemeinschaft Kraft durch Freude im Jahre 1934 50 Kurse gezählt, die im Jahre 1935 auf 1751 und im Jahre 1936 auf 9588 Kurse anstiegen. Es bedarf keiner Frage, daß sich diese Kurse in der Hauptsache mit einer allgemeinen förperlichen Durch bildung befassen. Diese Tatsache ist ersichtlich aus dem Anteil , den die Kurse „ A11ge = meine Körperschule“ und „Fröhliche Gymnastik und Spiele" aufweisen. Von 9588 Kursen wurden für die vorgenannten Sportarten allein 6272 Kurse im Gau Bayerische Ostmark durchgeführt. Ähnlich gelagert ist die als ausgesprochener Landgau bekannte Kurmark. Hier ist es zum Beispiel möglich, in Dörfern wie Meserit mit 179 Einwohnern und Döbern mit 208 Einwohnern Kurse durchzuführen, die eine regelmäßige Zahl von 40 Teilnehmern aufweisen. Die Zahl der beschäftigten Sportlehrer hält mit dem Steigen der Teilnehmerzahl durchaus Schritt. So waren in einem anderen Landgau 1934 4 Sportlehrer ständig tätig, im Jahre 1935 waren es schon 31, 1936 dagegen 116 Sportlehrer. Gerade dieses ständige Ansteigen des Mitarbeiterstabes ist ein sichtbarer Beweis dafür, daß es auch in dünn besiedelten

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13. März 1937 in die Kursusstunde hineinkommen, finden wir einen Betrieb vor, wie wir ihn uns alle nicht entfernt vorgestellt haben. Ein vollkommen nüchterner Saal ist angefüllt von Menschen, die für diese Sportstunden alles um sich herum vergessen haben und so neue Kraft für den Alltag ſammeln. Vom Gutsbefizer bis zum legten Landarbeiter sind alle beim fröhlichen Spiel versammelt. Jeder spürt, wie er mit neuer Lebensfreude und neuer Lebens traft angefüllt wird, und so werden für alle Beteiligten diese Sportstunden zu frohem Erlebnis. Tische und Stühle, das find für den Landsportlehrer zunächst noch oft die Geräte, an denen er und die Beteiligten üben, bis fie beſſere und die richtigen Geräte zur Verfügung haben. Reichsnährstand, durch Sportamt Kraft Freude und Reichsbund für Leibesübungen sowie die Formationen haben von sich aus bereits bedeutsame Pionierarbeit auf dem Gebiete des Landsportes geleistet ; nun gilt es, dieſe Arbeit auszubauen und alle heranzuholen.

Gegenden möglich ist, einem Sportlehrer ein geregeltes Einkommen zu sichern. Die größte Schwierigkeit, die sich einer Ausbreitung der Arbeit, besonders in den Wintermonaten, entgegenstellt, ist der Mangel an ge= eigneten Übungsräumen. Aber gerade in den Wintermonaten muß der Landſport besonders in den Vordergrund gestellt werden, und daher ist die Übungsstättenfrage von entscheidender Bedeutung. Es ist vielleicht nicht bekannt, daß von den ordentlichen, überhaupt vorhandenen Schulturnhallen sich nur 20 vH. in Landgemeinden befinden, während sich die Freischwimmanlagen dort in der Hauptsache auf entsprechend hergerichtete Badestellen beschränken. Von dem Mangel an geeigneten Übungsstätten für den Landsport zeugte die nächste Besichtigung eines ausgesprochenen KdF.-Landsportfurses in Sieversdorf. Auch hier hat wieder der KdF.-Sportlehrer seine Schützlinge - diesmal Erwachsene - in dem Saal des Dorf = gasthofes versammelt, und als wir mitten

Die NSK Randbemerkung:

Vernunft des NSK Die Urlaubsfrage ist in unseren Augen schon lange kein Thema mehr für hißige Debatten, sondern eine sozialistische Selbst verständlichkeit , darum heißt auch für uns die Fragestellung nicht mehr : Urlaub oder nicht?, sondern: Urlaub vernünftig oder unvernünftig? Das Wesentliche am Urlaub des deutschen schaffenden Menschen sind nicht mehr die bereits selbstverständlich gewordenen Dinge, daß nämlich zum Beispiel der Betriebsführer den Urlaub auch bezahlt und nicht nur gewährt", daß die bezahlten arbeitsfreien Tage normaler= weise nicht zu einem Anlaß angenehmen Nebenerwerbs gemacht werden uam. Wichtig erscheint nur, und deshalb kann es gerade im Hinblick an den Aufruf von Dr. Ley an die Betriebsführer einmal betont werden, daß der Urlaub wirklich in den Dienst derförperlichen und geistigen Erholung gestellt wird und dadurch zu dem Kraftquell wird, den das neue Deutschland angesichts seiner großen Zukunftsaufgaben braucht. Kraft-durch-Freude-Reisen werden nicht aus einer heiteren Laune der Partei heraus organifiert, sondern in der Erkenntnis der Notwendig teit, daß der Millionenzahl unserer Urlauber die einfachste, klarste und zweckmäßigste Möglichteit zu wirklicher Ausspannung gegeben wird. Diese besteht nicht im ausschließlichen Faulenzen, im süßen Nichtstun oder in ödem Amüsierbetrieb, sondern in sinnvoll-erholsamer Beschäftigung des Körpers und der Seele. Neue Eindrücke, ausgleichende körperliche Betätigung durch Wandern und Sport, Naturerlebnis als Abwechslung gegenüber Maschinensaal, Schacht, Werkstatt und Kontor - dies alles verbürgt erst den tieferen Sinn des Urlaubs.

Urlaubs

Das deutsche Volk hat in seinen großen Maſſen wohl begriffen, worum es geht. Go fleißig es in seiner Arbeit an den großen Zielen des Führers schafft, so freudig greift es auch die gebotenen Erholungsmöglichkeiten des organisierten Urlaubs auf. Auf den Ge= schäftsstellen von Kraft durch Freude herrscht Riesenandrang , jeder Arbeitskamerad möchte einen Plaß zu einer Reise belegen. Wie aber alle Dinge und alle Einrichtungen unſerer nationalsozialiſtiſchen Gegenwart auf die Verantwortung gegenüber der Volksgemein= schaft ausgerichtet sind, so auch die mit Urlaub und Freizeit zusammenhängenden Fragen. Deutschland kann es sich nicht leisten, seine Arbeitskraft leichtfertig zu verpulvern, sondern muß sie als sein bestes, bleibendſtes Kapital sorgsam hegen und pflegen. Aber auch tein Arbeitskamerad ist in der Lage, ſeine Geſundheit und Arbeitsfähigkeit über die Gebühr zu strapazieren, indem er auf eine sinnvolle Anwendung seines Urlaubes verzichtet. Im weitesten Rahmen ist jedem Gelegenheit ge= boten, vernünftigen Urlaub zu verleben. Es empfiehlt sich darum, rechtzeitig dafür zu sorgen. Die Reisesparkasse stellt die wirts schaftliche Seite sicher, die frühzeitige Anmeldung zu einer KdF.-Reise sichert den Ab = lauf des Urlaubs. Schon sind viele Züge überfüllt. Es wird also Zeit, sich um den Urlaub des Jahres 1937 zu kümmern. Wer dann mit der richtigen Einstellung und nach vernünftiger Vorsorge seinen Urlauberzug besteigt, kann gewiß sein, daß ihm seine Ferien wirklich Kraft und Erholung und damit auch weiteren Erfolg im beruflichen Alltag schenken werden !

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13. März 1937

Stimmen des Auslands

Bahnbrechend

im

modernen

Bauen

Rach dem Studium deutſcher Baugestaltung - Das Urteil eines argentinischen Architekten Bewunderung deutscher Fabriken und Siedlungen NSK Die Deutsche La-Plata-Zeitung" Bue= nos Aires, Rummer 316, bringt eine Unterrebung ihres Vertreters mit dem vor einigen Wochen von einem Besuch in Deutschland zurüdgelehrten argentinischen Architekten Roberto Leiva. Über seine tiefen Einbrüde von der deutschen Architektur erklärte der Argentinier : Als ich im Jahre 1934 meine erste Reise durch Deutschland beendete, hatte ich feststellen fönnen, daß die Fortschritte der deutschen Architektur derart groß und umstürzend waren, daß ich beschloß, eine zweite Privatreise zu unternehmen. Ich halte Deutschland für eine unerschöpfliche Quelle für Architekturstudien, nicht nur was alte, sondern auch was moderne Architektur anbetrifft." Der argentinische Architekt erklärte weiter, daß er jedem seiner Schüler nur raten fönne, fich mit möglichst viel Zeit dem Sehen und Studieren der alten historischen Städte Deutschlands zu widmen. Überall finde man sorgsam behütet bauliche Kunstwerke, die die bauliche Entwic lung Europas vor Augen führten. Die mittel. alterlichen Stadtteile von Frankfurt, Nürnberg, Regensburg und vielen anderen Städten, die Burgen des Rheins, die Rokoko- und Barockbauten des schönen Deutschland versetzten nicht nur den Architekten, sondern auch jeden Laien in weit zurückliegende, wie Märchen anmutende Zeiten. Dem Argentinier sind, wie er zum Ausdruck bringt, vor allem auch die neuen deutschen Siedlungen aufgefallen. Die Einfamilienhäuser, umgeben von einem Garten, entsprechen tatsächlich dem traditionellen Fühlen der Deutschen. Der Architekt ſei überrascht von der hohen Bollkommenheit, die man in Deutſchland in der Berbindung von traditioneller äußerer und praktischer innerer Bauform erreicht hat. Auf die Frage, was seine größte Beachtung in Deutschland gefunden habe und wie sein Gesamteindrud sei, erklärte der Argentinier : ,,In Bers lin war es das Stadion , das ich als volltommen bezeichnen will, das Luftfahrt = ministerium in feiner imponierenden Masst=

vität und der neue Ausstellungsbau. In. Köln die Universität, die riesenhaften, überwältigenden Bauten für den Reichspar = teitag in Nürnberg, die Reichsautos bahnen und endlich die ideale Art und Weise des neuen deutſchen Bauens von Fabriken, die in großzügiger Form vor allem auf den Arbeiter Rücksicht nehmen und es wert sind , in aller Welt nachgeahmt zu werden." Sein Gesamburteil faßte er in die Worte: „ Ich glaube, daß das heutige Deutschland vorbildlich und bahnbrechend an der Spiße der modernen, ernſten und verantwortungsvollen Ar= chitektur schreitet, und daß die Welt sehr viel in ihrem Vaterland lernen kann.“

,,Niemand hätte mehr tun können “ Stimme der Hochachtung aus China NSK Die in Tientsin erscheinenden Deutsch Chinesischen Nachrichten", Nr. 1962, übernehmen einen Artikel aus der in englischer Sprache in Hongkong herausgegebenen Zeitung Santow Herald" über die Aufbauarbeit im neuen Deutschland unter Adolf Hitler. In dem Artikel heißt es ua.: ,,Niemand hätte mehr für ein Land tun können, als Adolf Hitler in den vergangenen vier Jahren für Deutschland erreicht hat. Einem niedergeworfenen Volte hat er Ehre und Anständigkeit wiedergegeben. Aus einem gedemütigten und unterdrückten Volke hat er eine neue Rasse schaffen können , die Selbstsicherheit und Selbstachtung. atmet. Den Vertrag von Versailles, der Deutschland an Händen und Füßen gebunden hatte, hat er Seite nach Seite und Abschnitt nach Abschnitt zerrissen. Nicht nur den alten Beschränkungen des Landesheeres hat er in aller Offenheit getroßt, er hat auch , eine neue Flugwaffe und eine neue Flotte geschaffen. Und als Abschluß der Selbstbehauptung hat er dann offiziell die Unterschrift unter dem Kriegsschuldparagraphen des Versailler Friedensver= trages zurüdgezogen. Als der Beschwörer, der erfolgreich den Zauberbann gebrochen hat, verdient Adolf Hitler von jedem unvoreingenom= menen Beobachter die höchste Bewunderung."

Drud: M. Miller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 60

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13. März 1937

Reichsleiter Dr. Ley an die Betriebsführer :

Verbeſſert die Urlaubszeiten ! Urlaub feine Vergünstigung, ſondern Notwendigkeit schaffensfreudigen Gefolgschaft

NSK Berlin, 13. März. Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, ruft die Betriebsführer mit folgenden Worten zu einer Verbesserung der Urlaubsverhältnisse zum Segen einer schaffensfreudigen Betriebsgefolgschaft auf : In diesen Wochen haben in allen Gauen die Anmeldungen zu den Kraft-durch-Freude-Reiſen 1937 eingesezt, sie gehen ſchon heute über den Stand des Vorjahres um die gleiche Zeit weit hinaus! Diese Reisen stellen einen ganz be = deutenden Faktor zur Förderung der Volksgesundheit und zur Erhaltung Arbeitskraft der dar. Wenn wir darum fämpfen, daß der deutsche Arbeiter einen ausreichenden Urlaub erhält, ſo hat er nicht nur ein Recht auf die von uns geschaffenen Erholungsreiſen, ſondern auch die Bilicht zur Teilnahme! Betriebsführer! Verbeſſert die Urlaubszeiten, wo sie noch nicht ausreichend ſind. Ein Volt, das so große Aufgaben hat wie das deutsche, braucht Kraft, um sie zu bewältigen. Urlaub ist heute keine Vergünstigung mehr, jondern stellt eine Notwendigkeit dar ; denn eine nervenſtarke, ſchaffensfreudige Gefolgschaft ist der größte Wert eines Betriebes ! Immer mehr Reisefreude Voranmeldungen zeigen Steigerung der KdF.Reisenden Weitere Züge eingelegt NSK Berlin, 13. März. Seit einigen Wochen sind in allen Gauen die Jahresprogramme zu den KdF.-Reisen 1937 her= ausgegeben worden. Gleich nach dem Erscheinen dieser Hefte sette ein Ansturm auf die KdF.Geschäftsstellen ein, wie er in den vergangenen Jahren in einem solchen Umfange noch nicht zu verzeichnen war. Die bisher abgegebenen Voranmeldungen beziehen sich außer auf die Hauptferienmonate zu einem großen Teil auch auf Reisen im Mai und Juni. Zahlreiche Meldungen liegen auch schon für die Herbstmonate September und Oktober vor, so daß mit einer wesentlichen Steigerung der Teilnehmerzahl an Kdz. - Reisen in diesem Jahr gerechnet werden kann . Einige Gaue mußten bereits bekanntgeben, daß eine ganze Reihe Züge schon restlos ausverkauft ist. Daraufhin hat das Reichsamt Reisen, Wandern und Urlaub sofort veranlaßt, daß, soweit es technisch irgend durchführbar ist, weitere Züge eingelegt werden, damit jeder deutsche Volksgenosse eine denkbar große Auswahl von Reisezielen hat. Es zeigt sich ganz deutlich, daß die Voranmeldungen von Jahr zu Jahr in immer steigendem Maße vorgenommen werden, weil die

zum Besten einer

Volksgenossen erkannt haben, daß möglich st frühzeitige Anmeldung die Gewähr zur Teilnahme an einer bestimmten Fahrt bietet. Es kann deshalb auch allen anderen Arbeitsfameraden nur empfohlen werden, sich möglichst schnell eine passende Urlaubsreise auszusuchen und sich dann sofort bei der zuständigen KdF.Dienststelle anzumelden. Der berufliche Einſaß der Jugend Die Erfordernisse einer planvollen Lenkung Bayreuther Arbeitstagung NSK Bayreuth, 13. März. Bei der Fortsetzung der Arbeitstagung der Reichsfachschaft 6 des NSLB ., Berufs- und Fachschulen, im Haus der Deutschen Erziehung wurde eine Reihe bedeutsamer und allgemein intereſſierender Vorträge gehalten. So sprach ua. Oberregierungsrat Dr. Handrick von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung über die Verteilung der berufstätigen Jugend auf die einzelnen Berufe und ihre Betreuung durch die Berufsschule. Er ging davon aus, daß die richtige berufliche Lenkung und der richtige berufliche Einsatz der Jugend zum Zwecke einer richtigen Verteilung auf alle Berufe der Wirtschaft die gesetzliche Aufgabe der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung ist. Eine planvolle Lenkung der deutschen Jugend ist im nationalsozialistischen Staat, besonders angesichts des Vierjahresplans, deshalb erforderlich, weil in der Zeit vor der Machtübernahme große Lücken im Nachwuchs entstanden waren. Darauf ist der heutige Facharbeitermangel zurückzuführen . Aber auch die Erweiterung der Arbeitsmöglich feiten im neuen Staat macht die richtige Verteilung der Jugend zu einer vordringlichen Aufgabe. An erster Stelle müssen die Berufe mit Nachwuchs versehen werden, auf denen die Durchführung des Vierjahresplanes besonders ruht, und durch die die Ernährung des Volkes. auf eigener Scholle sichergestellt wird. Die Berufsschule kann erfolgreich mitwirten an der Überprüfung der Richtigkeit der Verteilung der Jugendlichen, kann sie falsche Lenkung verbessern helfen. Ihre Hauptaufgabe aber ist es, die theoretischen Grundlagen zu gel eben, die zur erfolgreichen Durchführung der Werkstattlehrzeit unbedingt notwendig sind, denn aus den richtig angefeßten Jugendlichen sollen die für Deutschlands Wirtschaft notwendigen Facharbeiter werden. Dipl. - Ing. Zilhard vom Reichsstand des deutschen Handwerks legte anschließend Aufgaben des Berufs- und Fachschullehrers als Wirtschaftsberater dar. Ausgehend von dem Erfordernis einer engen Verbindung

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mit des Berufsschulunterrichts der Praxis und der damit verbundenen Notwendigkeit, der fachlich ausgerichteten Ausbildung des Berufs- und Fachschullehrers selbst, ging der Vortragende näher auf die gegenwärtigen Aufgaben der Wirtschaft und den derzeitigen Stand der Mitarbeit der Berufsschulen auf den einzelnen Zweigen der Wirtschaft ein. Die weitere Förderung dieser Zusammenarbeit habe nach diesem Grundſak zu erfolgen, daß Schule und Praxis organisch miteinander verbunden sein müssen. Besonders auch der Reichsstand für das deutsche Handwerk werde sein möglichstes tun zur Verwirklichung dieses Zieles und damit zum Wohle des Handwerks, der deutschen Wirtſchaft und des deutschen Staates.

13. März 1937

Die Glückwünsche des NSKK. Telegramm des Korpsführers an Generalfeldmarschall von Blomberg NSK Korpsführer Hühnlein hat dem Reichsfriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall v. Blomberg, nachfolgendes Telegramm übersandt : „ Am Tage Ihres 40jährigen Dienstjubiläums gedenke ich Ihrer, hochverehrter Feldmarschall, mit aufrichtigen Glückwünschen und verbinde dieſe mit denen des Nationalsozialiſtiſchen Kraftfahrtorps, das mit der Wehrmacht Schulter an Schulter in bester kameradschaftlicher Zusammenarbeit im Dienste am Ganzen inarschiert."

Verstärkter Kampf

gegen die

Säuglingssterblichkeit

Hauptamtsleiter Hilgenfeldt vor seinen Mitarbeitern - Dienst am ewigen Leben des Volkes NSK Berlin, 13. März. An die Tagung der Gauabteilungs = leiter für Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe in Hohenelſe bei Rheinsberg. die am 13. März unter Leitung von Amtsleiter Va. Althaus beendet wurde, sprach der Hauptamtsleiter, Pa. Hilgenfeldt , am Sonnabendvormittag im großen Sizungssaal des Hauptamtes für Volkswohlfahrt zu den Mitarbeitern. Einleitend behandelte der Hauptamtsleiter das Problem Mutter und Kind und charakterisierte die Aufgabe der Sachbearbeiter dahingehend alles einzusehen für die Förderung der Gesundheit der Kinder, was gleichzeitig eine Vorsorgearbeit für den Aufbaudes Reiches bedeute, die nichts mit der Fürsorgearbeit einer vergangenen Zeit zu tun habe. Schon an der Wiege des Lebens beginne dieſe Aufgabe am ewigen Leben unseres Volkes. Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Reichsmütterdienst müſſen ſtarte Mütter herangebildet werden, die die Lebenskräfte ihrer Ahnen im Blute tragen und die Idee des Lebens an künftige Geschlechter weiter: geben. Es ist deshalb eine der vordringlichsten Aufgaben - so erklärte Pg. Hilgenfeldt weiter den Kampf gegen die Säuglingsterblichkeit noch weiter vorwärtszutrei= ben. Die Säuglingsſterblichkeit ist zwar ſchon durch die Maßnahmen des Hilfswerks Mutter und Kind" in Gemeinschaft mit dem Reichsmütterdienst von einem Stand 1932 von 7,9 v5. auf einen Stand 1936 von 6,6 vH. gesunken. Aufgabe ist, das vorläufig gesteckte Ziel in einer Höhe der Säuglingssterblichkeit von nur 4 v H. zu erreichen. Hätten wir im Jahre 1919 bereits eine vierprozentige Säuglingssterblichkeitsziffer aufweisen können, dann wären in der Systemzeit 1 300 000 Kinder dem deutschen Volk erhalten geblieben.

Ebenso sei erforderlich, daß Erntekindergärten eingerichtet und der gesamte Schwesternapparat so aufgebaut würde, daß die zu= fallenden Aufgaben bewältigt werden. Gleichzeitig müſſe auch das Problem der Gefangenenhilfe und -fürsorge gelöst werden. Mit einem Aufruf an alle Mitarbeiter, ihre ganze Kraft für die Durchführung der geforderten Aufgaben einzuseken , ſchloß Hauptamtsleiter Pa. Hilgenfeldt seine der neuen Arbeit riche tunggebende Rede.

Hauptamt Kampfspiele aufgebaut SA.-Gruppenführer v. Tſchammer_und_Often mit der Leitung beauftragt _ Luge dankt Kasche NSK Berlin, 13. März. Der Führer der SA.-Gruppe Niedersachsen, Obergruppenführer Kasche , hat dem Stabschef nach vollzogener Einrichtung des Hauptamtes Kampfspiele der Obersten SA.-Führung den Abschluß der Vorarbeiten für die national sozialistischen Kampf[ piele gemeldet und den Stabschef aus diefem Anlaß gebeten, die endgültige Entscheidung über die Besetzung des Hauptamtes zu treffen. Stabschef Luze hat dem Vorschlag des Obergruppenführers Kasche zugestimmt und den SA.Gruppenführer Reichssportführer v. Tscham , mer und Osten mit der Führung des Hauptamtes Kampfspiele beauf = tragt. Durch diese Beauftragung ist die Zusammenfassung aller sportlichen Kräfte im Hauptamt Kampfspiele der Obersten SA .-Führung gewährleistet. Der Stabschef hat dem Führer der SA.Gruppe Obergruppenführer Niedersachsen, Kasche, seinen Dank für die geleistete Arbeit zum Ausdruck gebracht.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sünder mann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUS

NSK Folge 61

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Der Marſch von

15. März 1957

der

Bauſtelle

Arbeitsjahrgang 1916 nimmt Abschied von Schippe und Spaten – Hände und Herzen geſtärkt – Die Arbeit iſt nicht aus! NSK In diesen Tagen arbeiten die am 23. und 24. März nach abgeleisteter Dienstzeit zur Entlassung kommenden Arbeitsmänner des Jahrgangs 1916 das leztemal auf ihren Baustellen. Auch die Schlußbesichtigung ist schon vorbei. Berteufelt, wie die Arbeit auf einmal fliegt ! Gar nichts merkt man mehr von der klammen Kälte und dem neblig - schneefeuchten Wetter : Letter Arbeitstag ! Er wird groß geschrieben im Dasein des Arbeitsmannes und rot angestrichen im Truppkalender. Wie schwer trots dem der Abschied fällt, merkt der Arbeitsmann erst in den letzten trennenden Stunden. * Auf den Adern liegen weiße Schneefehen, unerforschtes Gebiet auf der Landkarte des Frühlings. Krähen fallen frächzend in die schwarzen Schollen. Am Ende eines abgründigen lehmigen Feldweges liegt die Baustelle Sobrechtsfelde 1 der Abteilung 5. Der Feldmeister steigt vor mir in das eingedämmte, fast fertige Becken, das zu der großen Absehbeckenanlage gehört, die hier zur Klärung der städtischen Abwässer gebaut wird. Arbeitslärm Lorenrollen, das Klappern und Klingen der vielen Schaufeln und Haden füllt sonst die Baustelle. Heute ist alles stiller: Der lehte Arbeitstag. Was wir heute noch tun? Wir räumen auf. Die Baustelle wird jezt faſt drei Wochen stillliegen, bis die Neuen so weit sind, daß sie zur Arbeit gehen. Das kann so Mitte April sein.“ Der Arbeitsmann, an den ich mich mit der Frage gewandt habe. stemmt seine Schaufel in . Hier, wo der Schlammtrodenplay den Sand. hinkommt, können wir nur noch planieren. Aber wenn die Neuen kommen, geht es wieder los . Ordentlich freun tue ich mich schon darauf -

und auf den Sommer. Das muß schön sein hier, wenn die Sonne scheint —“ Er wendet sich wieder zu seiner Arbeit. Schnell und fest, wie er anpadt, erscheint er mir als Sinnbild des jungen Deutschland, das

glauben fann und eine Zukunft sieht, hell und flar wie die Arbeit hier und ohne Kompromiſſe. *

Die Welt des Spatens ist einfach und schlicht gerecht. Das ist ihre Sprache: Hier liegt und die Arbeit dort die Schippe ; nimm sie und zeige, was für ein Kerl du bist. Kriegst du Blasen, jammere nicht nach den Blasen kommen die Schwielen, und die machen hart nicht nur die Hände. Wer seine Arbeit tut mit blanken Augen und im Innern still und bereit - dem hat die Arbeit das Beste gegeben, was sie geben kann. Der sieht nicht mehr nach dem Schein, sondern fragt : „ Was kannſt du ?“ der prüft nicht das Kleid, sondern den Mann. Dem ist ein einziger Handſchlag lieber als ein ganzes Maul voll ungesiebter Reden. Lernst du nie schweigend deine Arbeit tun nimm die Schippe. Und fällst du abends todmüde ins Bett, weißt du, was du geleistet hast : Einen Tag, nicht für dich, aber für deine Kameraden und darüber hinaus für das Stück Erde, das du dein Vaterland nennst. Doch nicht zuviel denken : Schippen : Nicht reden : Was tun ! Sieh hin, der Freiwillige Gieseting schippt ſchon längst wieder und dort stapeln sie Schienenstöße auf und andere laſchen ab.

Der Freiwillige Gieseking ist gestern Vormann geworden und heute steht er nun wieder hier und schippt und freut sich auf die Neuen und den Sommer --- und ist nur einer von vielen, die durch diese Arbeitsschule gehen. Jungvolk, HI., Arbeitsdienst! Stationen auf seinem achtzehnjährigen Lebensweg. Kürschner hat er ge= lernt, aber jegt bleibt er „ dabei“. Und der ſonſt blaß und manchmal kränklich war, er sieht rot und gesund und kräftig aus und ist im Sport mit am besten von allen Kameraden. Und sie, die andern ebenso rot und gesund wie

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NSK Folge 61 - eben wie ein - da fehlt der Vergleich! wie einer vom Reichsarbeitsdienst. Nachher size ich in der Baubude mit dem Schachtmeister und dem Feldmeister, der der Führer der Baustelle ist. Der Feldmeister füllt noch das Bautagebuch aus 10 Kubikmeter Boden werden im Durchschnitt pro Tag und Lore bewegt ; aber es ist viel Spezialarbeit dabet. Draußen tritt der Zug zum Abmarsch an. Wimpel und blanke Spaten - und der Himmel grau und dick, wie mit dem Messer zu schneiden.

fliegen Kommando: auf. Spaten Die „Marsch!" Die Kolonne tritt an : Da beginnt es leise zu schneien. Mitten im März, wo die Krähen fliegen und die Sonne höher und höher steigt. Als wollte der Schnee den Marsch zu= deden, diesen lezten Marsch von der Baustelle. Morgen beginnt das Leben ! sagten die Arbeitsmänner, als sie heut tamen beim Weggehen bleiben sie stumm. Letter Arbeitstag. Leb wohl, altes Beden, das so manchen Spatenſtich trägt, manchen Schweißtropfen. Unsere Arbeit ― aus? Die Kolonne stapft schwer und schweigend durch den glitschigen Lehm. Dann läuft eine

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15. März 1937 Bewegung durch die Reihen ! Zweistimmig, vierstimmig dringt es durch den Dunst. Ein Lied! Ein traftvolles, helles Lied. Und jetzt wissen sie: Sie marschieren heim, ins Lager, heim, dorthin, woher vor einem halben Jahr fte kamen : nach Schlesien und der Kurmark, dem Rhein und der großen Stadt Berlin. Heim ins Reich. Und die Arbeit ist nicht aus. Andere werden ihre Bläße einnehmen. Aber auch fie vergessen den Graben nicht und die Lore, an der sie zusammen schippten. Was dort in ihnen wuchs, die Kameradschaft der Schippen und Spaten, sie werden sie hinaustragenindas Leben des Alltags. Alle die Baustellen draußen im Land, im Moor, am Meer, sie sind nur Teile an jenem Bau, an dem wir alle unseren Spatenstich zu graben haben : Deutschland. Harte Schwies len und starke Herzen tragen fie mit, die Ars beitsmänner, über den letzten Arbeitstag auf der Baustelle hinaus - mit ins Leben, daß aus ihrer gemeinsamen Arbeit das Neue wachse, wie jener Wimpel es zeigt, der vor der Kolonne fliegt : Spaten und ühren. Das Brot und die Kameradschaft der schaffenden Front.

H. J. S.

An der Kampffront junger Wiſſenſchaft Studenten der Leiſtung und des Charakters – In einem der Wiſſenſchaftslager der Reichsſtudentenführung – Ausgangspunkt aller Fragen: Der Nationalsozialismus NSK Die aus der praktiſchen_Hochſchularbeit wonnenen Erkenntniſſe zu vertiefen, die Arbeit für die beiden nächsten Semester zeitlich zu planen und grundsägliche Richtlinien auszugeben, war der Sinn der während der Semesterferien im Monat März im gans zen Deutschen Reich von der Reichsstudentenführung veraus talteten sechs Wiſſenſchaftlager , die DON Reichsstudentenführer Dr. Scheel besucht wurden. So tagten die Reichsfachgruppe Naturwissenschaft im Stammhaus des RSD.-Studentenbundes in Kiel, Reichsfachgruppe Medizin in der Ärzteschule in Altrheje (Medlenburg), Reichsfachgruppe Kulturs willenschaft im Fachschaftsheim der Freiburger Stubentenschaft in Gieshübel bei Freiburg, Reichsfach, gruppe Rechtswissenschaft in der Bauerns Hochschule in Hummelsheim (Thür. Wald), Reichsfachs gruppe Landwirtschaft in der Bauernhochschule In Sentenhagen bei Kolberg und die Reichsfachgruppe Kunst im Stammhaus des RSDStB. in Dresden. Ein Sonderberichterstatter der NSK. beſuchte das Kulturwissenschaftliche Lager bei Freiburg und erlebte dabei die Arbeit und den Geist der jungen fämpferis schen Front nationalsozialistischer Wissenschaftsarbeit. „ Der weltanschauliche Sinnmittelpunkt aller neuen Wissenschaft, muß in der Hochschule selbst als wirkendes Organ, als sichtbare Wirklichkeit in Erscheinung treten." Dies Wort von Profeſſor Dr. Ernst Kried_umreißt klar, welche Ausgangsstellung Student und Dozent in der nationalsozialistischen Hochschule einzunehmen haben. Die politische und fachliche Marschrichtung in der Wissenschaft gibt der Nationalsozialiſtiſche Deutsche Studentenbund an. Von Anfang an hat der Reichsstudentenführer, Standartenführer Dr. Scheel, flar herausges stellt, daß für die wissenschaftliche Arbeit der deutschen Studentenschaft die Weltan schauung des Nationalsozialismus sämtlicher den Ausgangspunkt

Fragestellungen bildet und daß im Mittelpunkt jeder Tätigkeit der deutsche Mensch zu stehen hat. Semester für Semeſter arbeiten an allen deutschen Hochschulen, in Reichsfachgruppen und ents sprechende Abteilungen eingeteilt, Studenten und Studentinnen in Arbeitsgemein = schaften. Diese Arbeitsgemeinschaften haben nicht den Zweck und die Aufgabe, Seminar und Kollegs zu ersehen, sie sollen vielmehr den einzelnen Studenten vor Augen führen, daß es bei einer wissenschaftlichen Arbeit vor allem auf den nationalsozialistisch ausgerichteten jungen Menschen ankommt. Dort hat die studentische Arbeit besonders einzusehen, wo durch den Umbruch neue Fragestellungen aufgetaucht find. Charakterfeste Menschen haben hier in ſteter Selbsterziehung mit ihrem selbsterarbeitenden Wissen die zahlreich gestellten Frageaufgaben anzupaden. Der nationalsozialistische Student weiß sehr genau, daß allein Leistungsfähigkeit und Leistungshöhe unserer Hochschule maßgebend find und daß daher ein Abbau der Quantität zugunsten der Qualität lebensnotwendig war. Kameradschaft geistiger Arbeit In dem kulturwissenschaftlichen Lager in Gieshuebel, einem der sechs großen Wiſſenschaftslager der Reichsstudentenführung, waren aus dem ganzen Reich die kulturwissenschaftlichen Fachgruppenleiter der deutschen Universitäten zusammengekommen, um mit neuen An=

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REK Folge 61 regungen, gut ausgerichtet die Arbeit an den · Hochschulen sofort bei Semesterbeginn aufzunehmen. Hoch über der Universitätsstadt Freiburg, im Schuße der prächtigen dunklen Tannen des Schwarzwaldes, lag das Fachschaftshaus der Freiburger Studentenschaft, das den Kameraden des Reiches ein freundliches Heim war. Morgens in aller Frühe schon, wenn gerade die Sonne über die Höhenrüden gezogen kam, herrschte ein lebhaftes Treiben im großen Blockhaus. Nach Flaggenparade und Kaffee-Einnahme begann sofort die praktische Arbeit, die sich mit wenigen Pausen täglich bis in den späten Abend hinzog. Es war ein ernstes Arbeitslager, ein Lager der Kameradschaft , ein Sinnbild der Gemeinschaft. Da saßen miteinander in Braun und Schwarz der Uniformen an den großen Tischen im Tagesraum die Kame= raden des NSDStB., der SA., SS. und HI.: nationalsozialistische Studenten , gewillt, dort an der Heranbildung eines geistig und förperlich gesunden Nachwuchses mitzuhelfen, auch sechs Studentinnen hatten sich eingefunden und nahmen an all den Aussprachen und Referaten lebhaften Anteil . Lange, manchmal sich über Stunden hinziehende Referate aller Lebensgebiete - über den politischen Katholizismus, die Ostfragen, die Bedeutung der Volkskunde, über die Fragen der Sprach- und Zeitungswiſſenſchaft, über die Bedeutung des Frauenstudiums an den Hochſchulen, über das Wesentliche ſtudentiſcher Arbeit, über die Zuſammenarbeit mit den nationahmen die ganze nalsozialistischen Dozenten Aufmerksamkeit der Zuhörer in Anspruch. Anschließende Aussprachen, kleinere Arbeitsgemeinschaften vertieften noch das Gehörte, stellten aufgetauchte Fragen richtig. Im Rahmen der Vorträge nahm Dr. Siṛt , Hauptschriftleiter der bekannten Zeitschrift für Kulturpolitit ,,Volt im Werden" Stellung zum Reichsberufswettkampf der denten. Der Berufswettkampf der Studenten sei durchaus nicht ohne weiteres mit dem Berufswettkampf der werftätigen deutschen Jugend vergleichbar. Er stelle den Endspurt einer monatelangen, vorangegangenen Arbeit dar, die durch studentische Selbsterziehung Leistungssteigerung bringen soll und den politischen Gedanken auf das Prüfungswesen überträgt. Im Mittelpunkt die Weltanschauung Den Höhepunkt dieses vorbildlichen, unter Führung von Reichsfachgruppenleiter Dr. Brüg= mann stehenden Arbeitslagers stellten die Ausführungen des alten nationalsozialistischen Hochschulkämpfers Professor Dr. Kried über Wissenschaft und Hochschule dar. Mit der Weltanschauung werden die Grundfragen der Wissenschaft neu gestellt und es gibt dabei nicht etwa nationalsozialistische Wiſſenschaftsfächer, sondern so führte er aus jede Wiſſenſchaft hat ſich mit der Weltan nationalsozialistischen schauung auseinanderzusetzen . Sobald die Wissenschaft zum Menschen kommt, wird ihr auch das Problem der Rasse aufgehen. Im Mittelpunkt der neuen Hochschule steht die Weltanschauungslehre, um die sich die

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15. März 1937 anderen Disziplinen nach der beruflichen Gliederung lagern. Ohne klare nationalsozialistische Führung aber ist auch eine entsprechende Ges folgschaft an der Hochschule nicht denkbar. Eine zu schaffende Dozentenakademie , die ein von der Weltanschauung getragener und geformter Wissenschaftskreis zu sein hat, ſoll Mängel beseitigen. Um die im Kampf für Deutschlands Weltgeltung notwendigen Leistungen zu vollbrin= gen, benötigen wir Rüstzeug. Dieses Rüstzeug aber ist die Wiſſenſchaft. Nationalsozialiſtiſche Wissenschaft jedoch ist nur denkbar in einer neuen Hochschulform. Somit erwächst, mit den Worten Prof. Krieds gesprochen, als Grundforderung der Wissenschaftsreform ,,Wiedergewinnung einer Sinneneinheit , einer ge = meinsam tragenden Grundlage und eines gemeinsamen Zieles aller Fakultäten, aller Fächer und Zweige der Wiſſenschaft. Das aber ist gegeben mit der nationalsozialistischen Weltan = chauung". Alle Lager der Reichsstudentenführung ſtanden unter dem gleichen Motto des unbedingten Einsatzes der Studentenſchaft im Rahmen ihrer besonderen Aufgaben für das große Ziel der Bewegung. Mit elementarer Wucht vermittelte das kulturwissenschaftliche Arbeitslager erneut die Miſſion der Bewegung, deren Kämpfer be= rufen sind, Mitgestalter unserer Zeit zu sein. Zwar stehen die nationalsozialistischen Studenten nur auf einem Teilabschnitt der großen weltanschaulichen Front der Idee, aber gerade hier fallen für die Zukunft der Nation wesentliche Entscheidungen . Nur Menschen mit der charakterlichen Grundhaltung des nationalsozialiſtiſchen Kämpfers werden auch die Kraft aufbringen, Vollstrecker der geschichtlichen Mission zu sein. Auslese kämpferiſcher Menſchen Charakter und Leistung sind der Mittelpunkt des Kriteriums der nationalsozialistischen Weltanschauung. Am Anfang des neuen Abschnitts unjeres geistigen Kampfes um die Erneuerung der deutschen Hochschule steht eine Auslese kämpferischer Menschen. Abseits des lauten Getriebes des Alltags wurde in den Arbeitstagungen das Wesenhafte der Aufgabe wissenschaftlicher studentischer Arbeit an den Hochschulen herausgemeißelt. Aber nicht allein die klare Schau war das Ergebnis dieſer Arbeitslager, sondern auch jene un bez wingliche seelische Kraft , die jeder einzelne aus der Arbeitskameradschaft der Lager mit hinausnahm in seine Kampfstellung draußen an den Hochschulen . Die neue Front der Wissenschaft ersteht heute bereits in den Reihen des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes. Seine Stammhäuser sind Burgen schöpferischer Gemeinschaft und kämpferischer Haltung. In wenigen Jahren wird die junge Studentenschaft nachgerückt sein, und die Lehrstühle der Hochschulen werden besetzt werden von Männern, die sich dem Nationalsozialismus nicht erlaſen, ſondern ihn erlebten und darum allein die Berechtigung haben, der nachwachsenden studentischen Jugend die rechten Führer zu sein. Gert Sachs .

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15. März 1937

Da ist zum Beiſpiel

Oſtbevern

Stetige Bewährung bringt Anerkennung – Sährlich neues Ringen um den Titel „Muſterdorf" Auszeichnung verpflichtet – Arbeit in die Zukunft

NSK 3n den vom Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley türzlich erteilten Richtlinien über die Dorfverschönerungsaktion der RSG. Kraft durch Freude“ wurde unter anderem angeordnet, daß die Angriff genommenen Dörfer sich nicht mehr als Musterdörfer bezeichnen dürfen, aber in diesem Jahr erneut in den Wettbewerb um die Auszeichnung Musterdorf eintreten sollen. Es heißt also, sich die Anerkennung in jedem Jahr durch neue Leistung zu verdienen. Im Interesse der künftigen Aufbauarbeit in der Dorfverschönerungsaktion ſei dieſe Anordnung an einem praktischen Beiſpiel dargestellt. Es sei eines der 3197 in Angriff genommenen Dörfer herausgegriffen, und zwar Ostbevern, Kreis Warendorf, Regierungsbezirk Münſter i. Westf., an der Straße Münster -Osnabrüd— Hamburg gelegen. Dieses Dorf iſt nicht etwa Musterdorf des Jahres 1936 geworden , weil schon irgendwelche günstigen Voraussetzungen für eine Dorfverschönerung vorhanden waren oder weil es ausgerechnet an einer Hauptverkehrsstraße liegt. Nein, es hat den Ehrentitel sich sehr mühsam, aber ebenso zielbewußt errungen.

Ostbevern ist in der Verschönerung seines Dorfbildes auf die sehr gute, auch wohl einzig durchgeführte Idee gekommen, die Schulfinder für das Ziel zu begeistern. Kinder fagen bekanntlich oft in der schonungslosesten Form die Wahrheit. Der Hauptlehrer hielt so in den höheren Klaſſen kurz einen Vortrag über das Thema „ Dorfverschönerung". Dann hat er den Kindern ein paar Tage Zeit gelassen, sich die Sache zu überlegen. Und die Kinder beschäftigten sich sehr stark mit dem Thema, sie fragten auch die Eltern ; Vater brummte zuerst : „Laß mich zufrieden mit dem Firlesanz." Da gingen die Kinder auf eigene Fauſt los, einzeln, in Gruppen, ſtanden in den Ecken, tuschelten, famen von ihren Entdeckungsreisen heim mit allerhand Neuigkeiten. Für Neuigkeiten im Dorf sind aber auch die " Alten" zu haben. Dann stellte der Lehrer in der Schule für einen Aufsatz das Thema: "Wie kann ich meinen Schulweg verschönern !" Das Thema ist zwar sehr schön aus dem praktischen Leben gegriffen, aber doch etwas ungewöhnlich. Man hat da schon in den Straßeneden so allerhand getuschelt und zusammengetragen, aber ist das auch richtig? Zu Hause ist das Interesse noch nicht entfacht. Wie kann man nur so einen Aufsatz schreiben lassen? Man soll dem Jungen helfen. Ja, wie denn? Man geht mit ihm durch das Dorf. Und da, mit einem Male, sieht man, wo es fehlt, was mit wenig Mitteln schöner zu machen ist. Nun stehen auch die Eltern da, überlegen und verhandeln, schmieden Pläne und rechnen an den Fingern aus, was dies und jenes koſten könnte : Ja, warum haben wir das denn nicht schon lange getan? Man kann jezt schon viel zu dem Thema sagen und weiß Vorschläge zu

machen, wie dies und jenes verschönt und ver= bessert werden kann. Aber ist denn auf dem eigenen Anwesen alles in Ordnung? Ostbevern hat offene Augen bekommen. Die Kinder laufen spähend durch die Straßen, fammeln Stoff für den Schulaufsaß. Der Aufsatz steigt, der langerſehnte Tag der Zensur ist da, die besten Aufsätze werden vorgelesen. Der Bürgermeister, der Ortsgruppenleiter, jeder erfährt, wo es noch Mängel und Möglichkeiten gibt. Die Kinder haben fleißig Stoff zusammengetragen. Nun könnte es an die praktiſche Arbeit gehen. Und es ging heran. Die Kinder pacten ſelbſt feſte zu. Jung und alt schufen nebeneinander, helle Begeisterung war da, wenn es auch bei den Kindern hier und dort Tränen gab, weil das verpfuscht , jenes nicht gleich geglückt war . Der eine war schneller fertig und half dem anderen . Man wollte sich den Ehrentitel Muſterdorf erwerben , hat es auch geschafft . Man war nun auch sehr stolz auf das von den Kindern begonnene und von den Alten sachverständig beendete Werk. Man hatte ein volles Recht dazu . Der kleine elfjährige Ewald Hillenbach war so restlos entzückt von dem neuen Dorfleben, daß er am Schluß der Aktion in ſeinem Auffah schrieb : „Wir sind das zweite Muster-dorf in Deutschland das erste ist Münster !" Nach dem Blick in die praktische Arbeit der Dorfverſchönerung zurück in die grundsäglichen Fragen . Wir sehen aus Ostbevern, man hat ſich große Mühe gegeben , hat im wahrsten Sinne des Wortes um den Ehrentitel Muste rdorf gerungen. Nun aber soll erneut in den Wettstreit eingetreten werden, soll das Dorf noch einmal anfangen ! Mit der Verschönerung allein des äußeren Dorfbildes ist es nicht getan. Mit den Jahren müſſen wir Sportpläße und Schwimm = bäder für die Ertüchtigung der Jugend auf dem Lande haben. Wir brauchen auch die dringend notwendigen Fest- und Gemein schaftsräume , ein Musterdorf muß ebenso rationalsozialistisch-weltanschaulich wie wirtschaftlich auf hoher Stufe stehen. Das ist natürlich nicht im Laufe weniger Jahre zu erreichen. Der Aufbau muß und wird sich folgerichtig und stufenweise vollziehen. Der Ehrentitel Musterdorf kann also nur von Jahr zu Jahr für den jeweilig erreichten Beststand verliehen in gewissem Rahmen geſehen werden. Ein Bauer in Ostbevern sagte im vergangenen Jahr nach Verleihung des Ehrentitels Musterdorf: „ Ich habe in diesem Jahr für die Verschönerung meines Anwesens und des Dorfes 1500 RM. ausgegeben. Ich freue mich so über den Erfolg unserer Gemeinschaftsarbeit im Dorfe, daß ich im nächsten Jahr noch einmal dieselbe Summe aufbringen würde.“ Das natürliche Empfinden sagt dem Menschen auf dem Lande schon, daß die Dorfverschöne rungsaktion mit einem einmaligen Aufwand an Arbeit und geringen Mitteln nicht abgeschlossen sein kann,

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sondern auf dem Werk des Vorjahres aufgebaut werden muß. Der mit diesem Vorhaben nicht vertraute Mensch könnte in die Versuchung tommen, in der Aufforderung jährlich erneut um den Ehrentitel Musterdorf zu ringen, eine gewisse Härte zu sehen. Das ist aber nicht der Fall, denn diese Aufforderung entspringt aus der durchaus richtigen Erkenntnis, daß der Mensch dann allzu leicht in seinem Streben erJahmt, wenn er ein gewiſſes, ins Auge gefaßte

Von

15. März 1937 Ziel erreicht hat. In einigen Jahren würden die Musterdörfer eben nicht mehr musterhaft und vorbildlich sein. Einem gesunden Wettstreit muß auch ein gesunder, dauerhafter Ehrgeiz zugrunde liegen, nur dann kommen wir zu dem endgültigen Ziel : „ Kraft durch Freude auch auf dem Lande !" Dem Menschen auf dem Lande Freude in das Dorf zu bringen, ist letthin Br. Aufgabe der Dorfverschönerungsaktion.

wegen Lebensstandard

und

so ...

Zugucken und Reden bringt keinen Gewinn - Einer, der Erfahrung hat, packt aus NSK Wolfgang Bauer, Spezialmonteur, reist jeit 1934 jedes Jahr mit KdF. Fünfzig Wochen Sehnsucht, zwei Wochen Erfüllung ---- so hat er sich das Jahr eingeteilt. Er ist eben Fachmann auf dem Gebiete der richtigen Lebensgestaltung. Seinen Kameraden hat er neulich beim Zuſammensihen einen Vortrag gehalten, der nicht so ohne war und deshalb festgehalten werden soll. Er sagte :

,,Ihr wundert euch, daß ich mein Reiseprogramm seit drei Jahren so konsequent durchführe. Jede Woche ziehe ich mir vom Lohn eine Mark ab und kaufe zwei Sparmarken. Als ich damit anfing, fiel es mir sehr schwer durch zuhalten. Ihr habt mich oft aufgezogen mit meinem Rappel' . Manchmal war es fast so weit, daß ich umtippte und mir dachte: Vielleicht haben sie recht ; es ist Unsinn, daß man jeden Groschen dreimal umdreht, ehe man sich ein Glas Bier fauft. Aber das war eben damals, als ich die Reisen noch nicht kannte. Heute ist das anders. Ich habe mich daran gewöhnt, mein Leben und meine Ausgaben so einzuteilen, daß die jährliche Reise dabei herausspringt. Inzwischen war ich in Norwegen, in Oberbayern und am Rhein. Ein Stü & chen Welt habe ich kennengelernt. Und meine Sehnsucht, noch viel mehr zu sehen, ist größer geworden . Ihr sagt immer : Wenn ich mein Bier nicht trinken fann und an den Zigaretten sparen soll, dann hat das Leben keinen Wert mehr ! Ich jage: Wenn ich nicht jedes Jahr vierzehn Tage verreisen kann, hat die ganze Arbeit und Mühe teinen Sinn gehabt! Früher, als ich noch nichts kannte, keine Nordsee, keine Alpen und keinen Rhein, sondern nur die große Stadt mit ihren kleinen Kneipen und den vielen Kientöppen, da ging es mir ähnlich wie euch. Auch als ich schon auf meine erste Urlaubsreise sparte, leuchtete mir der Sinn der Sache nicht ein. Ich wollte mal etwas erleben, was ich nicht fannte ! Ein Bedürfnis, mit dem Ozeandampfer in die Fjorde zu fahren, hatte ich nicht. Dazu fehlten mir alle Vergleichsmöglichkeiten.

Heute habe ich das Bedürfnis zu verreisen. Heute würde ich etwas vermissen,

wenn ich zu Hause bleiben müßte in den Heute bin ich das Reisen Ferien. gewöhnt. Heute weiß ich, daß eine Wanderung im Gebirge mehr wert ist als das ewige Dummquatschen am Büfett. Ihr redet immer soviel von der Erhöhung des Lebens standards ! Besonders du, Paul! Und darauf wartet ihr wie auf den Haupttreffer in der Lotterie. Aber ihr tut nichts dafür. Euer Leben ist nicht für fünf Pfennig wertvoller geworden, weil ihr von den Möglichkeiten, euren Lebensstandard zu verbessern, keinen Gebrauch macht. Ihr denkt nur an gebratene Tauben, die in der Luft herumfliegen sollen. Da könnt ihr lange warten. Mein Leben ist mir wertvoller geworden, ob ihr's glaubt oder nicht ! Und warum? Weil ich zugegriffen habe , weil ich die Werte mal woanders gesucht habe als am Stammtisch! Vom Zugucken und Reden wird man kein anderer Mensch, nein ! Aber auf den Fahrten da begreift man, was es mit dem Lebensstandard für eine Bewandtnis hat. Da merkt man, wie groß und schön die Welt ist. Man tommt reicher wieder. Das Dasein und die Arbeit haben einen neuen Sinn . Und zwar einen beſſeren ! Man muß dafür ein kleines Opfer bringen. Das ist nicht anders im Leben. Zuerst erscheint einem das Opfer so groß. So ging es mir auch, als ich noch nicht wußte, was ich für die kleinen Entbehrungen eintauſchen würde. Es war ein Risikogeschäft. Aber ich frage euch : Kann man es zu etwas bringen, wenn man jedes Risiko vermeidet? Nein, das kann man nicht. Heute ist mir das Reisen selbstverständlich . Aber auch das Sparen! Ich empfinde das nicht mehr als Opfer ! Versteht ihr? Nun macht ihr große Augen ! Ja, Paul, du solltest es auch einmal auf meine Weise versuchen! Das wollte ich euch sagen ! Im Auguſt fahre ich nach Ostpreußen ! An die Samlandküste! Du, Paul, wirst wahrscheinlich nur bis Wannsee kommen! Mir würde das nicht mehr genügen ! Was sagst du? Ich sei übergeschnappt ? Nein, Paul, das hängt mit dem höheren Lebensstandard zusammen, von dem du immer erzählst, und den ich mir gesichert habe. Und dabei verdienst du mehr als ich.“ Nacherzählt von Helmut Streiter.

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Amtlicher Pressedienst der NS.- Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Mutter

des

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Die japaniſche Auswandererfrau, Hüterin der Familie, Pflegerin der völkiſchen Tradition NSK Volt ohne Raum! Mit Recht tann diese Bezeichnung auch auf die Japaner Anwendung finden. Ein 70-Millionen-Volt, auf einem Gebiet zusammengepfercht, das fleiner als Deutschland ist und wegen seines gebirgigen, vulkanischen Charakters 15 vH. anbaufähigen Boden besigt, muß sich Lebensraum verschaffen, zumal dieses Volk noch jährlich um 1 Million zunimmt. Es beweist eben durch dieses Wachstum, daß es ein starker, lebensfähiger Organismus ist, der ein Recht auf seine Existenz hat. Erst vor ungefähr 70 Jahren gewaltsam dem europäischen Einfluß erschlossen, hat sich Japan im Laufe dieser kurzen Zeit von einem Aderbauftaat zu einem Industriestaat entwickelt, und hat infolge Fehlens geeigneter Rohstoffe im Lande selbst die gleichen schwierigen Probleme zu lösen wie Deutschland . Was Japan an Kolonien und sonstigem Gebietszuwachs hat, ge= nügt den Anforderungen nicht. Nordamerika, Australien und andere Länder sind für die japanische Einwanderung so gut wie gesperrt ; nur wenige Möglichkeiten bleiben, hauptsächlich Brasilien und Mandſchukuo. Schon frühzeitig hat die japanische Regierung erkannt, daß nur durch eine systematische Regelung der Auswanderung für den Überschuß der Bevölkerung dauernde Lebensmöglichkeiten geschaffen werden können, und so befolgt sie eine Siedlungspolitik, die sich würdig in die Reihe der Unternehmungen einfügt, die den Japanern den Namen "Preußen des Ostens" eingebracht haben. Mit Bewußtsein wird der Strom der Auswanderer in bestimmte Gebiete geleitet, aber nicht unvorbereitet entläßt Japan die Kinder seines Volkes in die Fremde. Vor allem strebt es nach einem : nicht Einzelstedler, sondern ganze Familien hinauszuschicken, denn die Hilfe der Frau ist dem Auswanderer unentbehrlich und Kinder gewährleisten die Erhaltung des friedlich eroberten Gebietes. Um solche ,, Eroberungen" tobt ein Krieg in aller Welt, es ist ,,der Krieg hinter den Fronten", seine Waffen find anders als die der Wehrmacht, aber darum nicht weniger wirksam. Und ebensowenig wie der Staat es sich leisten kann, eine unausgebildete Truppe in den Kampf zu senden, ebensowenig fann das Auswandererheer der Unterweisung entbehren. Auch hier ist es vor allen Dingen eine Frage der Organiſation, und in der Organisation sind die Japaner Meister wie wir und auch sie werden ob dieser Befähigung beneidet und gefürchtet. Im Laufe der nächsten zwanzig Jahre sollen 500 000 japanische Familien in Mandſchukuo angesiedelt werden ! Die Männer sind meistens

alte Militäreservisten. In besonderen Schulen werden die Auswanderer unterrichtet, auch für Brasilien, das seit breißig Jahren das Ziel vieler japanischer Auswanderer ist, gibt es solche Schulen. Selbstverständlich wird auf die Ausbildung der Frau als Gehilfin des Mannes ganz besonders Gewicht gelegt, hat doch gerade die japanische Frau seit altersher durch ihre Tatkraft, durch ihr unbedingtes Einsehen für Familie und Staat bewiesen, welch wichtiger Faktor sie im Leben ihres Volkes ist ! Wenn sich die japanische Frau jezt auch in allen Be rufen betätigt, sie bleibt doch vor allem Gehiffin des Mannes , Erhalterin der Familie und des Volkstums. Mandschutuo ist tlimatisch kein ideales Siedlungsgebiet für die ihrer Herkunft nach an wärmere Klimate gewöhnte Japanerin, aber sie weiß sich an alles anzupassen. In den Auswandererschulen lernt sie, wie der Boden den anderen Verhältnissen entsprechend zu bearbeiten ist (die japaniſche Bäuerin verrichtet dieselben Arbeiten wie der Mann) ; sie stellt sich vom Reisbau um auf den Anbau hochkultivierter Gemüse, auf die Aufzucht von Vieh, besonders von Schafen (in Japan ist dieser Zweig der Landwirtschaft wenig bearbeitet) , statt Seide muß sie Baumwolle gewinnen, mit der Arbeit in Minen, der Verarbeitung der gewonnenen Produkte, der Umstellung in der häuslichen Einrichtung, der Beachtung der Gesetze des Wirtslandes muß sie was sehr wichtig sich vertraut machen und ist : mit der Verhütung und Bekämpfung der Krankheiten, die die Familie in dem fremden Lande befallen können.

Daß die Japanerin auch fern der Heimat ihrer Familie die völkische, traditionelle Urkraft zu erhalten weiß, sieht man in Brasilien, wo die Japaner, ähnlich wie die Deutschen in Siebenbürgen, feste Gemeinschaften bilden. Wohl lernen die Kinder in der Schule Portugiesisch, die Landessprache , wohl werden die Gesetze des Landes respektiert, aber zu Hause sprechen die Kinder nur japanisch, zu Hause unterweist die Mutter sie in den Sitten und Gebräuchen der alten Heimat, sie haben ihr Puppenfest für die Mädchen, das Knabenfest und all die anderen. Ein fester Zusammenhalt besteht zwischen allen japanischen Kolonisten, gemeinsam werden die Feste begangen, das Neujahrsfest und die verschiedenen religiösen Feiern. Die letzteren sind für die Erhaltung des Volkstums von besonderer Bedeutung . Die uralte japanische Staatsreligion, der Shintoismus, ist die Grundlage für den Bestand und die Entwicklung der japanischen Nation, er fordert

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die Hochhaltung der alten Ideale, Verehrung der Ahnen und stete Einsatzbereitschaft des einzelnen für das Wohl des ganzen Volbes ; der Shintoismus ist die Verkörperung einer nationalen Weltanschauung, ihm ist die Lehre unferes Nationalsozialismus nahe verwandt. Wie in den Auslandsortsgruppen der NS.= DAP. an Nationalfeiertagen alle Deutschen sich vereinigen, ſo begehen alljährlich am 11. Februar die Japaner in aller Welt die Feier des „Kigenſetſu“, den Jahrestag der Reichsgrün-

15. März 1937 dung, die vor 2597 Jahren stattgefunden hat. Wenn inzwischen auch viele Kinder dieses alten Reiches in der Fremde eine neue Heimat gesucht und gefunden haben, sie werden stets zu ihrem Mutterlande in engster Beziehung bleiben, denn die japanische Frau hütet und pflegt ihr Volkstum. Und sie läßt sich nicht beirren, wenn es ihr zum Vorwurf gemacht wird, daß fie dadurch die Assimilierung der japanischen Einwanderer verhindere. Sie weiß, was sie zu F. W. tun hat und warum sie es tut !

Kinder sollen Zeitung

lesen !

Die Preſſe als Erziehungsinſtrument zu Volk und Gemeinſchaft – Vernünftige Anleitung sichert den Erfolg

NSK Selbstverständlich sollen sie! Heute darf es keinem Jungen oder Mädel mehr ergehen, wie es uns früher erging, als es hieß: „ Du bist noch zu jung, du verstehst das alles noch nicht; Samstag kommt ,, Dein Kränzchen“, dann hast du etwas zu studieren!" Von vielen Eltern und Erziehern wurde in der Ver gangenheit die Frage, ob Kinder Zeitung lesen dürften, mit einem strikten „ Nein“ beantwortet. Oft sicherlich mit Berechtigung. Meist wurde nur durch ein solch kategorisches Verbot die Begehrlichkeit, das Verlangen , ebenso wie die ,,Großen" die Tagesnachrichten und Zeitereig= nisse ausgiebig durchzuschmökern, sehr angestachelt. Zeitungen von früher waren zT. als Lesestoff für die Jugend wirklich ungeeignet. Die sehr ausgebreiteten und übertriebenen Berichte von Gerichtsverhandlungen, der ewige politische Zank und Hader, und die nicht selten schlüpfrigen und von fremdem Geist durchsetzten Romane waren keine empfehlenswerte Lektüre und Bereicherung für das Innenleben eines heranwachsenden Kindes. Die Zeitungen im heutigen Deutschland haben eine Wandlung durchgemacht. Sie fügen sich verantwortungsbewußt den ethischen Forderungen unserer Zeit, und helfen mit, unser Volk zu seinen tiefsten Werten, zu Heimat und Volkstum und zu echter Bildung hinzuführen. Natür lich darf man auch heute die Kinder nicht wahllos Zeitungen leſen laſſen. Aufſäke philoſophischen, medizinischen oder pädagogischen Inhalts, viele nur für die Erwachsenen bestimmten Berichte könnten 10- oder 12jährige Kinder noch gar nicht verdauen ! Gerade in diesem Alter gibt es aber wütende Leseratten, die alles Lesbare verschlingen möchten und womöglich Nuzzanwendungen daraus ziehen! Wenn auch glücklicherweise vieles als Lesestoff Ungeeignetes unverstanden bleibt, so wird doch das findliche Empfinden belastet und der Weg zu Altflugheit und Frühreife geebnet. Ein übermaß von geistigen Anregungen hat sich immer noch als ungesund für das Heranreifen einer Kinderseele erwiesen. Nun haben wir aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um das Zeitungleſen erzieherisch wertvoll zu gestalten. Zunächst einmal mache man sich immer die Mühe, sorgfältig das für den kindlichen Sinn Ge-

eignete selbst auszuwählen. Auch dars über sprechen muß man und Unverstandenes erklären! Das Kind soll fühlen, daß man ihm nichts vorenthalten will, sondern nur allzu Schwieriges für ein späteres besseres Verständnis aufbewahrt. Bei sehr hartnäckigen kleinen Geistern hilft vielleicht auch die Maßnahme jenes Vaters, der seinem lesewütigen Jungen die schwierigsten Fachartikel zu lesen aufgab. Nach kurzer Zeit wurde es ihm von ſelbſt langweilig, und er folgte der väterlichen Leseauswahl. In den meisten heutigen Zeitungsberichten und Aufsätzen ſpiegelt sich das große Geschehen unserer Tage, der große Umbruch im völkischen und staatlichen Leben. Alles dieſes muß und ſoll unsere Jugend als Träger der Zukunft miter= leben. Und hier wird die Zeitung zu einem unersetzlichen und wertvollen Bereicherungsund Erziehungsmittel . Lebensvolle und mahnende Bilder graben sich dann in die Kinderseele ein. Aber nicht über den Inhalt hinweglesen lassen, sondern durch Erläuterungen ihn befestigen ! Vielleicht auch die Kinder dazu anregen, bemerkenswerte Zeitungsartikel auszuschneiden, nach Sachgebieten zu ordnen und in ein Heft zu kleben. Manches Wissenswerte wird dann besser eingeprägt und gerät nicht gleich in Vergessenheit. Das Gediegene und Wertvolle muß zum Mit- und Nachleben anspornen, den eigenen Gestaltungswillen auslösen und die Entfaltung der sich regenden Eigenkräfte bewirken. Die vielen netten Bilder, die so anschaulich wichtige Zeitereignisse festhalten, können die Kinder ebenfalls ausschneiden und als wirklichkeitsnahes Bilderbuch zusammenstellen, in das sie sich immer wieder einmal mit den Geschwistern vertiefen können . Ich sah ein derartiges Buch, das eine 14jährige Jungmädelführerin während der Olympiade für ihre Mädelschaft gesammelt und geklebt hatte. An Hand der Bilder und Zeitungsnotizen erlebte sie mit ihren Kameradinnen die Olympischen Spiele. Auf solche und ähnliche Weise angeleitetes Zeitunglesen wird zu einem wertvollen Erziehungsfaktor für unsere Jungen und Mädel.

M. D.-B.

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Frau

15. März 1987

Intendant

Ihr Schaffen ganz der Kunft geweiht —Deutſchlands einzige Intendantin NSK Am 18. März ſpricht die einzige deutsche Intens dantin, Elſe Nassow , über den Deutſchlandſender von ihrer Arbeit. Wir bringen eine Schilderung ihres ungewöhnlichen Weges und ihrer schönen und großen Aufgaben. Das Amt des Theaterleiters ist eine sehr männliche Tätigkeit, die besonders starke Ansprüche an geistiges Schaffen und praktiſches Organisieren, an ständiges Bereitsein und jederzeit klare Entſcheidungsfähigkeit stellt. Wir wollen diesen Beruf nicht der Frau empfehlen, er gehört ihr nicht. Aber an einer Ausnahme kann man doch den Umkreis weiblicher Ausdrucksmöglichkeit erweiternd aufzeigen, und in diesem Sinn gilt die Ausnahmestellung von Else Rassow , die die Aufgabe eines Freundes geerbt hat. Raſſow, aus Elſe badisch-alemannischer Familie, hatte erst den elterlichen Wunsch erfüllt und das Sprachlehrerinnenexamen gemacht, ehe sie ihren eigenen Weg nahm und Schau spielerin, wurde. Sie spielte an westdeuts schen Bühnen, bis sie 1922 den Direktor Robert Braun kennenlernte, der sie mit in seinen Kampf um die Freilichtbühne Schwä bisch = Hall hineinzog. Braun hatte diesen Play kurz nach dem Krieg mit dem flaren Instinkt entdeckt, der von der Erschütterung des Kriegserlebniſſes geöffnet war für eine Zeit, die überpersönliche und übermenschliche Bindung wieder suchen und verstehen sollte. Die breit gerundeten Treppen, die zur Michaelskirche hinaufführen, erkannte er als den idealen mittelalterlichen Schauplat des großen Myſterienspiels vom „ Jedermann". Rings um diese Kirche gab die kleine, unzerstörte alte Stadt, das herrliche grüne hügelig schwingende Land, das Kochertal und die alte Komburg den vollkommenen Rahmen. Braun siegte nach Jahren gegen schwäbische Hartnädigkeit, aber die Zermürbung dieses Kleinkampfes war stärker als die kriegsgeschwächte Kraft des empfindlichen Künstlers. Nur zweimal erlebte Braun die Aufführung des „ Jedermann" ; er starb 1926, und seine Mitarbeiterin und erste Schauspielerin übernahm die Aufgabe. Denn noch war längst nicht alles getan. Die Abhängigkeit von der Stadtbehörde lastete ; und zugleich mußte der Schauspieler voller ausgewertet werden. Im Kurtheater spielte Frau Rassow moderne Stücke, auf den großen Treppen, die schöner sind als die Kulisse des Salzburger Jedermann, spielte sie den „ Iedermann“ und einige andere neue Freilichtstücke, und vor dem Rathaus heitere und leichtere Spiele. Das barocke Rathaus ist bezaubernd schön, alte Häuser reihen sich an, vom Platz

steigen und sinken die Gassen der hügligen Kocherstadt: eine glückliche Bühne. Bei Regenwetter wird in dem mächtigen mittelalterlichen ,,Neuen Bau" gespielt. Unermüdlich versucht Else Rassow, noch andere Ecken und Pläke der Stadt und der Burg zu finden, sie spielt vor altem Gemäuer und grünen Bäumen ernſte und derbe Bauernstücke , sie spielt Shakespeare , sie entdeckte das Städtchen, dies einzigartig schöne Nest ; und immer mehr Fremde tamen, hier ein inneres Erlebnis zu finden. Die Arbeit des Leiters der Bühne aber ist endlos; die Chöre der einheimischen Mitspieler müſſen geschult werden, die Berufsschauſpieler brauchen Führung, Frau Rassow tritt auch selbst auf, Versorgung und Organiſation von Alltag und Spielplan müſſen bedacht und ge= leitet werden; die Kostüme entstehen in eigener Werkstatt. So geht der Sommer hin. Im Winter arbeitet Else Rassow für den Rundfunk. Und daneben sucht sie unermüdlich weiter nach echten alten Spielen, die sie selbst übersetzt. Im Frühjahr aber muß wieder das Ensemble zusammengestellt werden, und die Arbeit beginnt neu. Seit 1934 ist die ärgste Sorge abgenommen , da das neue Reich einen Zuschuß gibt. Aber wirkliche Erfüllung der Aufgabe ist erst dann gewonnen, wenn diese ringende und suchende Bühne erst größere Bewegungsfreiheit errungen hat. Erst dann wird man die Möglichkeiten, die Schwäbisch Hall bietet, ganz ausnüzer können. Die großartigen Treppen, gekrönt von den weiten schweren Bogen des romanischen Kirchenbaus, machen frei von aller Bindung an romantische oder gotische Formen und Stimmungen, sie sind ein Schauplak des Lebens. Auch die Mysterienspiele aber sind Schauspiele des Lebens, in ihnen setzt sich der Mensch mit den Gesetzen und Zielen auseinander, die über alle Meßbarkeit hinaus reichen ; dieser Inhalt gab den Spielen Geltung und Andacht, ſie erſchütterten den Zuschauer, weil sie ihn über sich hinaus wiesen. Wir haben heute noch keine solche lettgültigen Spiele wieder, wir müssen ganz langsam das Geheimnis ſolcher Bindungen wieder ertaſten. Mit diesem Ziel kämpft Elſe Rassow um ihre Schwäbisch Haller Bühne ; diese zähe stille Hingabe ist das Weibliche, - die organisatorische Kraft aber ist das Besondere und Anfeuernde an ihr. Und in diesem Sinn des leidenschaftlichen Sichauswirkens in der gefundenen Aufgabe, die größer ist als die Person, sollte sie hier als Beispiel genannt werden. O. St.

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NSK Folge 61

15. März 1937

Gesellinnen „wandern“ Arbeitsplatzwechſel weiblicher Handwerker zur Vervollkommnung fachlichen Könnens Erweiterung des Gesichtskreises

NSK Bor einigen Wochen erhielten Meister und Meisterinnen, aber auch die Gesellinnen der verschiedenen modeſchaffenden Handwerke Fragebogen für das Werkstattwandern. Diese neue Einrichtung des Deutschen Handwerks soll den Gesellinnen Gelegenheit geben, ihre fachs liche Ausbildung zu vertiefen, draußen Anregungen für die Arbeit in der heimatlichen Werkstatt zu sammeln und vielleicht sich auch Spezialkenntnisse anzueignen. Durch diese be= rufliche Förderung der einzelnen hofft man, die Handwerksarbeit in den ländlichen und fleinstädtischen Betrieben zu heben, die Beziehungen zwischen Stadt und Land zu fördern. Unwillkürlich erweckt das Wort „ Wandern" die Vorstellung des männlichen Gesellenwanderns mit seinem Umherziehen auf der Landstraße, dem Vorsprechen bei den Meistern. Selbstverständlich werden aber die weiblichen Gesellen nicht über die Landstraßen wandern, sondern die Wege zu ihrem neuen Arbeitsplaß, der auch im voraus festgelegt wird, mit der Eisenbahn zurücklegen. Es ist nicht etwa daran gedacht, einen Austausch Kopf für Kopf vorzunehmen, sondern die Meister oder Meisterinnen stellen zusätzliche Arbeitspläge bereit. Auch die Annahme, daß die Mädel aus der Stadt auf das Land gebracht werden sollen und umgekehrt, iſt irrig, denn dies würde für die städtischen Gesellinnen keinerlei Förderung bedeuten. Sons dern die Gesellinnen, die bisher auf dem Lande arbeiteten, sollen in die Kleinstadt, die aus der Kleinstadt in die Großstadt, und die Großstädte nehmen untereinander diesen Austausch vor. Da die Mädel auf ihren Fragebogen Wünsche angeben können, in welchem Gau sie während ihres Werkstattwanderns arbeiten wollen, kommen sie immer in die Gegenden, die sie persönlich oder fachlich interessieren. So haben sich zum Beispiel viele Berliner Schneiderinnen nach München gemeldet. Sechs Monate muß die Gesellin „ wandern“, dh. ſie muß während dieſer sechs Monate in einem oder zwei Handwerksbetrieben außerhalb ihrer bisherigen Arbeitsstätte arbeiten. Um einer etwaigen Landflucht vorzubeugen, muß sie sich verpflichten, nach diesen sechs Monaten wieder an ihren früheren Arbeitsplatz zurückzukehren. Wer darf nun als werkſtattwandernde Gesellin seinen Arbeitsplay verlassen ? Nach einem übereinkommen der Reichsdienststelle des Deutſchen

Handwerks mit der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung sind fünf handwerkliche Berufe ausgesucht, und für diese ist ein bestimmtes Kontingent zur Wanderung freigegeben worden. Damenschneiderinnen, Puhmacherinnen, Pelznäherinnen, Friſeurinnen und Photographinnen dürfen ,,wandern". Die Mädel, die dafür in Frage kommen, müſſen das 19. Lebensjahr vollendet und das 30. noch nicht überschritten haben und Mitglieder der DAF. sein, ferner sollen sie ihre Gesellinnenprüfung mit „gut“ bestanden haben. Denn es sollen ja immer nur die besten Kräfte wandern, um sich noch mehr zu vervollkommnen, noch mehr zu lernen . So führt das Werkstattwandern zu einer Auslese der besten deutschen Handwerkerinnen. Die modischen Handwerksbetriebe wurden herausgesucht, um die künftigen Meisterinnen zu befähigen, selbst modeschöpferisch tätig zu ſein und sich frei zu machen von der ausländischen Modelleinfuhr. Wie die männlichen Gesellen, so müssen auch die Mädels ein Wanderbuch haben, das nur ausgestellt wird, wenn ein polizeiliches und ein politisches Führungszeugnis, der Gesellenbrief und das Zeugnis des letzten Meisters vorgelegt werden, dazu zwei Paßbilder und eine eidesstattliche Versicherung, daß die Antrags stellerin gesund ist. Es ist weiter erwünscht, daß die Gesellin schon mindestens ein Jahr als Gesellin gearbeitet und so die genügende Reife hat und den Ernst der Arbeit kennt. Ist der neue Arbeitsplah bewilligt, so heißt es, das Fahrgeld aufzubringen. Dies fällt vielen Mädeln schwer, die bisher vielleicht bei den Eltern wohnten und nun plöglich von ihrem Lohn Kost, Logis und auch noch das Fahrgeld bezah= len sollen. In Notfällen hilft die Reichsdienststelle und gibt einen Reisezuſchuß. Das Werkstattwandern gibt vielen jungen berufstätigen Frauen eine früher ungekannte Möglichkeit der Fortbildung. Hinter den Hoffnungen und Erwartungen, mit der die einzelne hinauszieht, steht die Hoffnung des ganzen Berufsstandes, der sich unermüdlich um Leistungssteigerung bemüht, steht die Erwartung der Volksgemeinschaft, die das Bemühen der modeschaffenden Handwerke um Unabhängigkeit vom Ausland mit Intereſſe verfolgt. E. S.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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જે .

NSK - Nachrichten

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Zu RSK Folge 61

Deutschland sieht faschistischen Jugendfilm Uraufführung unter Mitwirkung der HI. NSK Berlin, 15. März . Sowohl die nationalsozialistische Bewegung wie die faschistische Bewegung Italiens haben bereits bedeutende Jugendfilme herausgebracht. Der erfolgreichste faschistische Film auf diesem Gebiet,,,Mario", wird demnächst im UfaPalast in Berlin uraufgeführt werden. Die Uraufführung wird in offizieller Form stattfinden , Hands estaltung der sie umgebenden Feier ist Städtische lerjugend übertragen. zwischen zu erwarten, daß der Film , der in Itaten ein großen Siegeszug hinter sich hat, auch im nationalsozialiſtiſchen Deutschland das Interesse der Öffentlichkeit finden wird.

Zentrale wirtschaftspolitiſcher Ark it Die neue Arbeitsstätte der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der NSDAP . NSK Berlin, 15. M. 3 . Die Kommission für Wirtschaftspolitik hat in München in unmittelbarer Nähe des Braunen Hauses ihre neuen Räume bezogen. Die Aufgaben der Kommission für Wirtschaftspolitit sind in den letzten anderthalb Jahren derartig gewachsen, daß auch ein Ausbau jeiner Einrich tung notwendig wurde. Das nunmehr in München, Karlstraße 24, bezogene Dienstgebäude umfaßt die wichtigsten Stellen der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik, das Büro des Leiters der Kommiſſion Bern = hard Köhler , die Geschäftsführung, das Sekretariat, das Organisations und Personalreferat, das statistische Referat, weiterhin die in der lezten Zeit stark ausgebaute Abteilung Berichterstattung und Sachbearbeitung; ferner die Abteilung, welche die Schulungs- und Kundgebungsangelegenheiten behandelt. In den oberen Räumen befindet sich die Abteilung Presse-Propaganda mit der Zeitschriftenredat tion, dem Hauptlektorat für das wirtschaftspolitische Schrifttum, dem Archiv, der Bücherei und so weiter. Der wirtschaftspolitische Arbeitskörper der Partei mit seinem ganzen weitverzweigten Apparat, der sich über die Gau- und Kreiswirtschaftsberater in der jüngsten Zeit immer stärter auch in den Ortsgruppen ausgebaut hat ,

15. März 1937

erhält somit in München im Blichfeld der Neubauten der Partei eine zentrale Arbeitsstätte, in der die umfangreichen und verantwortungsvollen Arbeiten dieser Parteistelle zentral und auch technisch befriedigend gelöst werden können. Leistungsgemeinschaft der Berufserziehung Abschluß der Tagung der Berufs- und Fachschulen NSK Bayreuth, 15. März. Im Mittelpunkt des lezten Tages der Arund Fachschulen beitstagung der Berufs (Reichsfachschaft 6 im NSLB.) im Haus der Deutschen Erziehung stand die Behandlung des gemeinsamen Einsazes der Berufsschulen und der sie besuchenden Jugend im Reichs berufswettkampf. Eingehend sprach dar über Gaufachschaftsleiter Dr. Gündel , wobei er von der Werbung für den Reichsberufswettkampf ausging, die 1937 erstmalig und überaus erfolgreich für die berufsschulpflichtigen Jugendlichen durch die Lehrerschaft der Berufs- und Fachschulen durchgeführt worden war. Das Amt für Erzieher in allen seinen Gliederungen wird wie bisher, so auch künftig dafür Sorge tragen, daß geeignete pädagogische Fachleute für Vor bereitung . Leitung und Durchführung der Kämpfe in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Ausführlich wurde die Aufgabenstellung erörtert, die Forderung nach lebensnaher, berufsbezogener und einfacher Gestaltung der Aufgaben erhoben und grundsägliche Erwägungen über deren Bewertung und Auswertung angestellt, damit der Reichsberufswettkampf der werktätigen deutschen Jugend bei vertrauensvollem und verantwortungsbewußtem Zusammenwirken aller Beteiligten künftig in immer stärkerem Wirkungsgrade seine hohe Aufgabe auf dem Gebiete der Berufserziehung zu erfüllen vermag. Reichsfachschaftsleiter Pg. Pipke nahm anschließend besonders zu zahlreichen Einzelfragen des Einsatzes der Berufsschulen im RBWK. Stellung und betonte, daß sich der NSLB . als nationalsozialistische Kampfgemeinschaft entscheidend an der Durchführung dieses Leistungswettbewerbes der Jugend beteiligt habe. Über das hauswirtschaftliche Voll = jahr und seine Bedeutung in bevölkerungspolitischer und wirtschaftspolitischer Hinsicht sprach sodann Pgn. Frau Maß .

Drud: M. Müller & Sohn AG.. Zweigniederlassung Berlin Berlin SW 68

Druw.

‫میاد‬

Zimmeritraße 88

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Rationalsozialiſtiſche Brief, und Drahtanjőrift der Schriftleitung: Berlin 623 68, Zimmerßr. 90, Ull, Fernruf: # 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Xadf., 6. m. b. §., entrátverlag der RSTAB., München - Berlin d : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, Rrake 88. - Alle Zahlungen find nach (Bokschedlonts Berlin 4454) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK Breſſedienft der NGDUR

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Wetz; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietric , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Nitgen. Sämtlich in Berlin,

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NSK Folge 42

16. März 1987

Komintern-Sektion Holland

Bürgerlich

und

fromm

getarnt

Die Taktik der Lüge und Berleumdung – Moskaus Richtlinien für den Wahlkampf – Hinter bürgerlichen Parolen – Arm in Arm mit der Kirche NSK Seit der nationalsozialistischen Machtübernahme hat die Sowjetunion alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die dem weltrevolutionären Treiben durch den Siegeszug des völdischen Erwachens auch in den anderen Ländern drohende Gefahr abzuwenden. Entspre= chend der bolschewistischen Taktik wurde nun von den roten Drahtziehern alles getan, um alle erreichbaren Kräfte für sich nutzbar zu machen. Auf dem VII. Kominternkongreß in Moskau wurde die Parole der Einheitsfront ausgegeben, deren Zweck es war, unter Führung der Komintern möglichst alle „nichtfaschistischen Parteien" der betreffenden Länder zu vereinigen. Dieses Rezept wird nun im vorliegenden Falle in Holland empfohlen . Das in Moskau herausgegebene Organ der Komintern ,,Die Kommunistische Internationale“ veröffentlicht unter der Überschrift ,,Vor den Wahlen in Holland“ einen längeren Aufsaß, in dem der holländischen Komintern-Sektion Richtlinien gegeben werden für ihr Verhalten in dem bevorstehenden Parlamentswahlkampf. Das von der Komintern in Holland angestrebte Ziel ist : die Volksfront, eine ""Einheitsfront der religiösen und nichtreligiösen Maſſen gegen den wachsenden Faschismus" und eine „Einheitsfront zur Erhaltung der bourgeoisen Demokratie". Dabei wird die alte jüdisch-bolschewistische Methode Moskaus angewandt: niederträchtige Lüge und Verleumdung. Deutſchland, unterirdisch arbeitende Agenten, deutsche nationalsozialistische Gruppen uſw." werden dem holländischen Volt als eine seiner Unabhängigkeit drohende Gefahr" an die Wand Das „berüchtigte“ deutſch-japaniſche gemalt. Abkommen gegen die Komintern werfe ein grelles Licht auf die Politik dieſer zwei Länder, die sich auf der Jagd nach den reichen holländischen Kolonien und Rohstoffquellen" befänden. Das Ganze ist jedoch auf die Abdrosselung des weiteren Umsichgreifens der Muſſert-

Bewegung abgestellt, die den internationalen überstaatlichen Organiſationen und deren volksfeindlichen Umtrieben einen unerbittlichen Kampf angesagt hat. Der Judo-Bolschewismus befürchtet nämlich, wie das Kominternorgan offen zugibt, daß es den Muſſert-Anhängern gelingen wird, eine starke parlamentarische Fraktion zu bilden, und daß dann die Aufflärung des holländischen Volkes über die dunklen Absichten der ,,demokratischen" Kominternagenten im religiösen Mäntelchen nicht mehr aufzuhalten sein wird und Holland damit für die Weltbolschewisierungspläne Moskaus hoffnungslos verlorengeht. Aus dieser Angst heraus ist die Moskauer Zentrale bereit, ihre niederländische Niederlaſſung mit bürgerlichen Losungen auszustaffieren und nach einer „neuen Taktik“ auftreten zu laſſen. Ihr Organ schreibt dazu : „ Die Kommunisten find bereit ― im Hinblick auf die vom Faschismus bedrohten Lebensinteressen des Volkes' ihre frühere Taktik abzuändern." Daß es sich hier nur um die Intereſſen des „ auserwählten" Volkes handeln kann, geht klar hervor aus der Empörung des Kominterporgans darüber, daß die Erkenntnis der Judengefahr und „ der Antisemitismus in Holland jezt auch schon" immer weiter um sich greift. Das Bolschewiſtenorgan tut sehr besorgt um die Unabhängigkeit des holländischen Volkes und läßt dabei die alten Phrasen paradiesischer Zustände, die die Arbeiter, Bauern und der Mittelstand in einem Sowjetholland genießen könnten, vom Stapel. Dabei wird den Holländern beteuert, daß die Kommunisten in Zukunft nur noch „Für Brot, Frieden und Freiheit" Intereſſe zeigen würden. Die hungernden Sowjetbauern, der GPU.Terror, die Todesurteile und Zwangsarbeitslager in der UdSSR. werden in diesem Zusammenhange natürlich nicht erwähnt. Weiter wird die Versicherung abgegeben, „in Zukunft für gute staatliche Schulen

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NSK Folge 62 zu kämpfen“, auch wenn Religionsunterricht Pflichtfach ist. Der roten Moskauer Heuchelei wird schließlich die Krone aufgefeßt, indem die berufsmäßigen Gottesleugner, Kirchenschänder und Priestermörder mit frecher Stirn behaupten : „Wir sind für traditionelle Reli gionsduldung",,,gegen die Verfolgung der Kirche“, und wir verhalten uns mit Achtung zu den Glaubensbekenntnissen der religiösen Jugend". Um den wahren Sinn dieser Parolen richtig einzuschäzen, braucht man nur an die von den Sowjets selbst zugegebenen Massen verbannungen und Erschießungen Don Priestern in der Sowjetunion und an die von den Roten in Spanien täglich verübten Greuel gegen alles, was mit der Religion zusammenhängt, zu erinnern. Im Moskauer Zentralrat des kämpferischen Gottlosenverbandes, von dem ua. auch der, Außenkommiſſar Litwinow-Finkelstein zum Ehrengottlosen er nannt wurde, wird man sich jetzt schon darüber luftig machen, daß bürgerliche und religiöſe Verbände auf diese Sowjetlüge hereinfallen werden. Das Intereſſanteſte ſind aber die Ratschläge, die Moskau ſeinen Agenten auf religiö s kirchlichem Gebiet erteilt. Über das Verhalten zu den evangelischen und katholischen Verbänden gibt die Komintern den holländischen Kommunisten folgendes Rezept. „Die katholische Partei kann ohne einen Druck von seiten ihrer Anhänger nicht dazu veranlaßt werden, den Weg der progressiven Politik' zu beschreiten, daher muß eine Verbindung mit den katholischen Massen hergestellt werden, auch muß ihnen der Weg zum Kampf gegen den Faschismus aufgezeigt werden. Diese Frage ist von erstrangiger Wichtigkeit für die Bildung einer Volksfront in Holland, wo es viele gläubige Christen gibt, wo die Religion immer noch eine große Rolle in der Politik spielt. Die Sozialdemokraten und Kommunisten haben nicht die Mehrheit des Volkes hinter sich. Bei den Wahlen im Jahre 1933 konnten sie zusammen nur 26 vH. aller Stimmen auf sich vereinigen, jedoch zusammen mit den christlich-demokratischen Massen stellen sie die Mehrheit dar. Hieraus ergibt sich, daß es unbedingt notwendig ist, sich zu ihnen wie zu Verbündeten im Kampf zu ver halten , um gegen den Faschismus erfolgreich ankämpfen zu können. Aus diesem Grunde hat die Kommunistische Partei Hollands ihr Verhalten gegenüber den religiösen Massen kritisch überprüft und abgeändert." Mostau nust alle Möglichkeiten aus und „überprüft“ ſein Verhalten nur zu gern. Wer die Augen auf hat, kennt die Ergebnisse solcher „Überprüfung“. Wie die Komintern weiter zugibt, wird die Reifmachung" Hollands für die Bolschewisierung mit allen Mitteln intensiv vorwärtsgetrieben. Folgendes wird ua. als Erfolg gebucht : „, ... Zugleich mit dieser Bewegung (die unter der Lofung " Einigkeit durch Demokratie" zahlreiche Massenversammlungen durchgeführt und vorerst einmal Katholiken, Calvinisten, Liberale und Sozialdemokraten unter einen Hut zu bringen versucht. D. Red.) ist eine Reihe von antifaschi-

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16. März 1937 ſtiſchen Gruppierungen entstanden : Komitee der Wachsamkeit der antifaschistischen Intelligenz, Verband der Schaffenden der Künste zur Verteidigung der Kultur, Niederländische Kommiſſion für Spanienhilfe, Gruppe zur Erforschung des Faschismus, in denen, neben Vertretern der Bourgeoisie, Sozialdemokraten und Kommunisten tätig sind ..."

An anderer Stelle wird zugegeben, daß die ,,neue Taktik" zu einem „ ununterbrochenen Wachstum der Mitgliederzahl der kommunistischen Partei geführt" hat. Hierzu heißt es wörtlich: „Die agitatoriſch-propagandistische Arbeit ist breit entfaltet worden : im ganzen Lande werden Flugblätter der kommunistischen Partei in Hunderttauſenden von Exemplaren bis in die legten Dorfwinkel verbreitet, die Auflage einiger Flugblätter hat den Stand von einer Million erreicht; im Jahre 1936 wurden über 200 000 Broschüren herausgegeben. Die Werbung von neuen Mitgliedern wird fortgesetzt, und im Prozeß der Wahlkampagne werden die erprobten Methoden der Agitation und Propaganda noch viel breiter durchgeführt werden . . .“ Die zitierten Ratschläge sind charakteristisch für die Dreiftigkeit, mit der das jüdiſch imperialistische rote Moskau sich in die internsten Angelegenheiten fremder Völker und Staaten einmischt. In Holland wird man dieſe teilnehmende Sorge um die „ Erhaltung der bourgeoisen Demokratie“ von ſeiten der roten Weltzentrale mit gemischten Gefühlen aufnehmen und sie in den national gesinnten Volksteilen auch richtig einzuschäßen wissen. Es ist dem holländischen Volke zu wünschen, daß es seinen wirklichen Feind beizeiten ers kennt und den mit Moskauer Gold arbeitenden entwurzelten und volksfremden jüdisch-bolsche= wistischen Komintern-Agenten ihr schädliches Handwerk legt im Intereſſe ſeines und des europäischen Friedens. Dr. Georg Leibbrandt.

Aus der Arbeit des Zentralpartelverlages

R. Walther Darré / Der Schweinemord NSK Der Reichsbauernführer beleuchtet die Hintergründe jener landesverräteriſchen Aktion des Judentums, die zu Beginn des Weltkrieges ein erster Schritt zum Zusammenbruch war. Aus nüchternem Aktenmaterial werden die Sabotage= maßnahmen ans Tageslicht gezogen, deren verhängnisvolle Tragweite erst in dieser ZuAus sammenstellung überschaut werden kann. der Anklage erwächst als Positivum die Erkenntnis: Ein nationalsozialistisches, unter zielbe wußter Führung stehendes Bauerntum wird tünftig für die Sicherung der Volksernährung die nötigen Folgerungen ziehen.

Der graue Rock / Novelle von Hermann Gerstner In der Schriftenreihe : ,,Kameraden" bringt der Zentralverlag der NSDAP. erneut ein zünftiges Jungvoltbuch heraus. Die stilistische Gestaltung wie auch Inhalt sind so recht geeignet, der jungen Generation Ansporn zu sein zu hartem Leben, mutigem Wagen und damit fieghaftem Gelingen.

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16. März 1937

Besuch in der Porzellanstadt Selb

Werkſtoff

der

großen

Möglichkeiten

Deutscher Geiſt ſchafft beftes technisches Porzellan - Ebenbürtig neben Metall Die Verwendungsmöglichkeit des Hartporzellans – Ein Gang durch die Fabrik NSK Hart an der böhmischen Grenze liegt, eingebettet in einem Tal des Fichtelgebirges, die deutsche Porzellanstadt Selb , ein Juwel der bayerischen Ostmark. Selb, eine Stadt mit 15 000 Einwohnern , hat mit ihren Fabriken wesentlich dazu beigetragen, daß die Porzellanerzeugniſſe den Ruf deutscher Schaffenstraft und deutscher fünſtle= rischer Gestaltung bis in die leßten Winkel der Erde getragen wurde. Selb birgt neben drei anderen großen und wertvollen Porzellanfabriken das bedeutendste Werk der Firma Rosenthal. Uns interessieren augenblicklich nicht jene köstlichen Kaffeegeſchirre, nicht jene prächtigen Tierdarstellungen , technisches Por = zellan ist heute die Losung ! 1900 schon hat man begonnen, Gegenstände in Porzellan vor allem für die elektrotechnische Branche herzustellen. Allmäh= lich ging man dazu über, Hilfsmittel für die chemische Industrie zu erzeugen , und befaßte sich schließlich seit mehreren Jahren mit dem Herſtellen von Wärmegeräten und Heißwasserbehältern. Auch Elektro-Küchengeräte, die man gewohnt war, in Metall zu formen, erzeugte man bald aus Porzellan, wobei vor allem ästhetische Gründe maßgebend gewesen sein dürften. So gut wie unzerbrechlich Wenn auch das vielseitige Porzellan einer der wesentlichsten Umstellwerkstoffe ist, so kann man aus dieser Masse schließlich nicht alles herstellen. Wir können fast einen Mann damit beschäftigen, die immer zahlreicher einlaufenden Anfragen aller möglichen Industrien ent= sprechend negativ zu beantworten, wir sind leider nicht in der Lage, alle Gebrauchsgegenstände und technischen Hilfsmittel in Porzellan zu schaffen", erklärte der führende Direktor, Dr.Ing. von Treufels, auf eine naheliegende Frage. Und woraus besteht nun Porzellan ? Hören wir die Formel : 50 v5. Kaolin, 25 vH. Quarz , 25 DH. Feldspat. Kaolin ist ein besonders reiner Ton, den man in Nordſachſen und in der Laufiz findet, während Feldspat und Quarz in der Ostmark selbst zu haben sind. Porzellan ist also ein rein deutsches Erzeugnis , das uns auch nicht eine Devise kostet. Daneben aber zeichnet sich dieses Material durch ganz hervorragende Eigenschaften aus. Porzellan hält zum Beispiel einen Druck von 120 Atmosphären aus und hat eine dem Gußeisen entsprechende Festigkeit. Hartporzellan für technische Zwecke - bis in das ist so Jahr 1850 reichen die Anfänge zurück gut wie unzerbrechlich. Langjährige Erfahrung und hunderte von Experimenten ließen aber erst das heute so hochwertige, von keiner anderen Nation an Güte erreichte Hartporzellan erstehen. Ein großer Vorteil zum Beiſpiel des

Porzellanwasserrohrs ist der, daß die bei Metallrohren übliche Korrosion nicht stattfindet und daß die Ablagerungen im Laufe der Zeit kaum erwähnenswert sind.

Zahllose Verwendungsmöglichkeiten übermannsgroße Handliche Lichtschalter, Filter, Säureschalen, Isolatoren, Schwimmer für Wasserinstallationszwecke, Brunnenfilterrohre, Brunnenrohre, Rippenschlitzfilter, Wärmegeräte, Düſen, Farb- und Haspelſtäbe für die Fadenführung in Webfabriken, Heißwasser= speicher . . alles sieht man hier in Selb aus Porzellan entstehen.

Dauernd werden weitere Versuche unternommen, um irgendwelche anderswo beſſer verwertbare Metallsorten durch diesen rein deutschen Umstellwerkstoff zu ersetzen. Mehrere hundert Meter Leitungsrohr sind für den Wiesbadener Kochbrunnen verwendet worden, und neben Kalt- und Warmwasserleitungen, Leitungen für Solen, Thermal- und Radiumbäder haben Rohre aus Selber Porzellan auch Bedeutung für die chemische Induſtrie. über 100 Brunnen sind bereits damit gebaut worden. Großes Intereſſe hat auch das Ausland an diesen Erzeugnissen. ,,Während unsere Geschirr- und Kunſtabteilung noch nicht ganz beschäftigt ist, beschäftigen wir in der technischen Abteilung bereits wieder eine große Zahl von Arbeitern und werden demnächst unser Werk entsprechend vergrößern müſſen.“ Vom Urstoff zum Produkt Wir verlassen die Räume der Direktion, an deren Wände riesige Karten mit Angaben der Hochspannungsleitungen, statistische und gra= phische Darstellungen hängen, auf deren Tischen Ansichtsstücke, Isolatoren, Schwimmer uſw. liegen, und begeben uns zur Produktionsstätte, dorthin, wo die geistige Anregung des Ingenieurs umgesetzt wird in die Wirklichkeit. Abwärts mit dem geräuſchlosen Fahrstuhl ... Holzstiegen aufwärts in das Werkhaus, wo in dem von uns betretenen Raum waggonweiſe in großen Kojen Feldspat und Quarz lagern. Ge rade schieben neben uns zwei Arbeiter große Karren voll Feldspat der Luke zu. Wenig spä= ter rutscht bereits die mit Kaolin vorbereitete Ladung einen Stock tiefer in große Trommelmühlen, wo unter Zuſag von Waſſer die Maſſe weiter vermahlen und mit großen Quirlen die im richtigen Verhältnis zugesetzten Materialien vermischt werden. Wir steigen hinunter, hinauf, springen hin und wieder rasch beiseite, weil wir Arbeitern entgegenstehen. Interessiert verfolgen wir die dünnflüssige Masse, die dann über Siebe läuft.

...)

NEK Folge 62 Starke Magnete ziehen die etwaigen Eisenteilchen an sich. In großen Filterpreſſen, die sich in demselben Raum befinden, wird das Waſſer größtenteils entfernt und der sich ergebende Maſsekuchen im Maſſekeller einige Zeit gelagert. Hier kneten Schlagmaschinen in rhythmischem Gang die roten, grünen und grauen Maſſen gut durch, bis die letzte Luft entweicht.

Hochachtung vor der schaffenden Hand Große, lange Räume, in denen gutaussehende Arbeiter fleißig an ihren Plägen schaffen , beireten wir dann. Blumen sehen wir vor den Fenstern und hin und wieder über dem Arbeitsplag einen großen Porzellanteller in Blau und Gold mit zwei Jahreszahlen darauf. Eine Auszeichnung für 25jährige Tätigkeit in der Firma. Staunend beobachten wir, wie die rauhen Hände der Former aus den rohen grauen Por- . zellanmaſſeklumpen auf der Töpferscheibe die Figuren treten, denen mit Maschinen die endgültige Form in unglaublich schneller Zeit beigebracht wurde. Wohlige Wärme, peinliche, höchstmögliche Sauberkeit und Ordnung, Männer in weißen und grauen Mänteln vermitteln den Eindruck, als sei man in einer großen Bäderei. Die Achtung vor der Arbeit steigt mit jedem Schritt. Wer weiß zum Beiſpiel, daß jeder Isolator mit mühseliger Handarbeit fertiggestellt wird? In der Gießerei schaut man zu , wie mit flüssigen Massen Kaffeekannen gegossen werden, wie riesige Heißwaſſerſpeicher entstanden. Wir sahen Frauen und Männer mit frischen Ge= fichtern beim letzten Bearbeiten der Stromtransformatoren und Rippenſchlißfilter, die manchmal Mannesgröße haben. Wer alle die schwie rigen Arbeitsvorgänge verfolgen konnte, ist nicht erstaunt, daß Lehrlinge in diesem Fach vier Jahre lernen müſſen.

Pauſenlos läuft das Transportband In der Presserei, in der einfach durch Hebeldruck mit Maschinen kleine Teile, wie Lichtschalter usw. gleichsam am laufenden Band hergestellt werden, siken viele Mädchen und Frauen nebeneinander, unter ihnen auch mehrere, die als Studenten ihren Kameradinnen im Austauschdienst einen 14tägigen bezahlten Urlaub ermöglichen und hier gerne und freudig Hand mit anlegen. Immer wieder neue Räume, immer wieder gleich große Hallen, die um die riesigen Öfen herumliegen und den Fabrikationsprozeß technisch erleichtern . Trocken und Naßtrockenkammern sahen wir, welche die vorgetrockneten Gegenstände je nach Verwendungszweck aufnehmen, ehe ihnen eine Glasur gegeben wird. Dies alles betrachten wir uns ebenso genau, wie wir uns tief im Keller, im Brennhaus als

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16. März 1937 lästige Besucher herumdrücken und erstaunt vers nehmen, daß alle aus Porzellanmasse geformten Figuren im Ofen bei rund 1400 Grad um 16 v . kleiner werden. Ein Isolator zB. wird etwa 30 Stunden bei einer Temperatur gebrannt, die allmählich auf 1400 bis 1500 Grad ansteigt. Mitten durch den Brennraum läuft pauſenlos das Transportband , auf dem die farbigen Isolatoren liegen. Im Prüffeld wird jeder einzelne Isolator einer strengen elektrischen und mechanischen Prüfung unterzogen, bis dann eines Tages all das in mühsamem, langwierigem Entstehungsgang von vielen tüchtigen Händen und Hirnen geschaffene Stück ſeinem endgültigen Verwendungszweck zugeführt wird.

Qualität bewährt sich Den Abschluß bildet der Besuch des Hochs volthauses , das, im Jahre 1930 eröffnet, ein Hochspannungsprüffeld für 2 Millionen Volt darstellt und zu den größten und modernsten Prüfstationen Europas gehört. (Dieser fensterlose Prüfungsraum hat im übrigen jenseits der Grenze zu den seltsamsten Vermutungen Anlaß gegeben.) Es ist schon ein unerhörtes kaum beschreibbares Erlebnis, wenn unter donnerähnlichem dauerndem Geknall der Blik zwischen den beiden Kupferkugeln überschlägt, um sich dann über. die ganze Iſolatorenkette hinweg zu entladen, ohne daß der prächtige elektrische Lichtbogen mit seiner hohen Temperatur die Porzellanisolatoren auch nur irgendwie bes schädigt. Daß dies nicht der Fall ist, verdanken wir dem vorzüglichen technischen Porzellan, verdanken wir dem großen Können deutscher Ingenieure und Arbeiter.

Mehr Möglichkeiten, mehr Arbeit Noch unendlich viel Arbeit ist auf dem Gebiet der Werkstoffumstellung zu leisten. Gerade in der bayerischen Ostmark, hier in Selb, der Stadt des Porzellans, also einer Stadt mit einer ausgesprochenen einseitigen Industrie, steht im Rahmen des Vierjahresplanes, mit der Forderung größtmöglicher Einsparung von Devisen und weitester Ausnuzung unserer Rohstoffe, die Arbeitsheimischen beschaffung im Vordergrund . Gerade das Grenzland hat sich noch nicht völlig erholt von der Zeit des wirtschaftlichen Niederganges. Aus diesem Grunde ist es von ganz besonderer Bedeutung, daß in den neuen Möglichkeiten für die technische Verwendung von Porzellan auch neue Arbeitsquellen gefunden wurden, die es ermöglichen, die Zahl der Arbeitskräfte zu vergrößern. Es steht schon jetzt fest, daß sich das Porzellan unter unseren heimischen Werkstoffen die Stellung erobern wird, die ihm infolge seiner gleichwertigen teilweise sogar überlegenen Eigenschaften gegenüber ausländischen Gesa. Metallen zukommt.

Keine Werte

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REK Folge 62

dürfen

verlorengehen

Wie die Betriebe Altmaterial ſammeln - Pflichten und Möglichkeiten der Erfassung Das Vorbild der DAF. Dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt NSK Nachdem in der ersten seitens der Geschäftsgruppe Rohstoffverteilung herausgegebe= nen Anordnung über die Sammlung von Altmaterial in den Haushaltungen für die gewerblichen Betriebe festgelegt worden war, daß dort ,,nur auf Wunsch des Betriebsführers" gesammelt werden soll, beſtimmt nun ein neuer in diesen Tagen erschienener Erlaß der Geschäftsgruppe, daß jeder einzelne gewerbliche Betrieb unter allen Umständen dafür Sorge zu tragen hat, daß die auch bei sparsamster Behandlung anfallenden Alt- ´und Abfallſtoffe erfaßt werden, um in wirtschaftlichster Weise entweder im eigenen Betrieb verarbeitet oder durch Weiterleitung bzw. Veräußerung dem Wirtschaftsfreislauf wieder zugeführt zu wer= den, erforderlichenfalls unter Einschaltung des Rohproduktenhandels. Damit ist also endgültig auch für jene Betriebe, die bislang noch nicht von sich aus die Initiative ergriffen haben, die des Alt = Pflicht zur Erfassung des materials gegeben. Da es nun vielfach nicht möglich sein wird, das sich ergebende Material in den Betrieben selbst wiederum zu verwerten, sind auch für die Durchführung der Sammlung im einzelnen ge= naue Richtlinien festgelegt worden. Dabei ist Kleinzu unterscheiden zwiſchen den gewerbebetrieben, wie zB. Handwerksund kleine Handelsbetriebe, und den ſonſtigen, insbesondere den Industriebetrieben. Die erstgenannten werden grundsätzlich durch die allgemeine Haushaltungssammlung, die in diesen Wochen überall einsehen wird, erfaßt. Es werden also dort ua. Lumpen aller Art, alte ausgeschiedene Gegenstände und Abfälle aus Kupfer, Bronze, Meſſing, Aluminium, Nickel, Blei, Zinn und Zink, ferner Alteisen und Stahl, Altpapier aller Art, Felle und Flaschen ge= sammelt. Da sich nun des öfteren gerade bei besonderen, über diesen Rahmen hinausgehenden Spezialabfällen Verwertungsschwierigkeiten ergeben können, ist durch die neuen Richtlinien den bezirklichen Gliederungen der Organisation der gewerblichen Wirtschaft die Verpflichtung auferlegt, in solchen Fällen in enger Zusammenarbeit mit der entsprechenden Stelle der Fachgruppe Rohproduktengewerbe die Möglich teiten einer Verwertung festz u = stellen. Soll es doch das Ziel dieser Sammlungen sein, möglichst alle irgendwie noch ver wertbaren Dinge einer neuen Verwendung zuzuführen, um auf diese Weise Deutschland von der Rohstoffeinfuhr mehr und mehr unabhängig zu machen. Daß endlich in Sonderfällen auch die zuständigen Reichsgruppen helfend eingreifen, sei hier noch abschließend betont. Anders dagegen steht es mit den größeren Betrieben, die nicht durch die allgemeine Haushaltssammlung erfaßt werden können. Dabei ist hier genau zu unterscheiden zwischen den

sogenannten betriebseigenen und den betriebsfremden Alt- und Abfallstoffen. Unter ersteren Begriff fallen alle die Materialien, die im Verlauf der Tätigkeit im Betriebe selbst, also beispielsweise in der Schlosserei die Eisen[päne, im Büro das nicht mehr verwendbare Papier und Kohlepapier usw., anfallen. Diese Dinge sollen innerhalb der Betriebe gesammelt und von Zeit zu Zeit, soweit sie wicht dort selbst verarbeitet werden können, weiter geleitet oder veräußert werden. Für die ordnungsgemäße Durchführung dieser Sammeltätigkeit sind die einzelnen Betriebe selbst zuständig. Es sei in dieſem Zuſammenhang noch darauf hingewiesen, daß diese Art der Sammlung schon seit einiger Zeit in allen Ämtern und Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront mit Erfolg durchgeführt wird. Es sind hier überall fleine Behälter aufgestellt, über denen ein Schild mit einer Inschrift besagt, was hier alles gesammelt wird. Da sich diese Art aufs beste bewährt hat, kann sie anderen Betrieben nur als Vorbild und zur Nachahmung empfohlen werden. Dagegen ist für die Sammlung der betriebsfremden Alt- und Abfallstoffe die Organiſation der Deutſchen Arbeits, front zuständig. Unter diesen Begriff gehören all die Dinge, die seitens der Gefolgschaft im Betriebe hinterlassen werden, wie zB. das von dieser Seite aus anfallende Altpapier uäm. Eine äußerst erfreuliche Bestimmung verdient hier noch besonders hervorgehoben zu werden . Es soll nämlich der Erlös, der für die eventuelle Veräußerung der betriebsfremden Stoffe erzielt wird, zugunsten der Gefolgschaft verwendet werden. Es ist hierbei daran gedacht, daß aus diesem Fonds zB. soziale Unterstützungen gewährt oder von diesem Gelde Kraft-durch-Freude-Reisen für minderbemittelte Betriebsangehörige bezahlt werden können . Endlich legen die Richtlinien noch fest, daß sich sowohl die Deutsche Arbeitsfront wie auch die Organisation der gewerblichen Wirtſchaft mit allen Mitteln dafür einzusetzen hätten, daß nirgends irgendwie noch verwertbare Altmaterialien vernichtet werden. Darüber hinaus wird der DAF. auch übertragen, durch propagandistische Maßnahmen für die Verbreitung dieser Forderung zu sorgen, während die Organisation der gewerblichen Wirtschaft dieſe Werbung bei den Betriebsführern unterstützt. Endlich wird die lettere auch einen Erfahrungsaustausch über die Erfassung und Verwertung des anfallenden Materials in die Wege leiten und Anregungen auf technischem Gebiet erteilen.

Jeder kann mithelfen! Wir sehen, daß durch diese Anordnung wirklich alle Maßnahmen in die Wege geleitet sind, um auf diesem Gebiete den Kampf dem Verderb bis zum letzten durchzuführen. Entscheidend

Blatt 4b

REK Folge 62 aber wird es nun darauf ankommen, daß jeder einzelne berufstätige Volksgenosse, ganz gleich, an welchem Plak er steht, sich mit für dieſes Ziel einsett. Denn nur dann wird es gelingen, auch diese Sammlung wirklich nugbringend zu

Das

Aufgebot

16. März 1937 gestalten und somit Deutschland wiederum ein Stüd unabhängiger von der Einführung lebenswichtiger Rohstoffe zu machen. Die Parole soll also sein: Jeder kann und jeder muß mithelfen ! D.

der

DAF .

Reiner fehlt am lehten Sammeltag - Die DAF. beschließt die WHW.-Gammlungen Wertscharen, Wehrmacht und Laienſpielgruppen helfen mit NSK Mit den Sammeltagen am 20. und 21. März beschließt das Winterhilfswerk des deutschen Volkes den Kampf gegen Hunger und Kälte für den Kampfabſchnitt 1936/37. Sammler ist die Deutsche Arbeitsfront, der der Abschluß des großen Werkes übertragen worden ist. Ihre Parole für diesen legten Appell lautet : „Wir alle wollen weis terhelfen ! Die Deutsche Arbeitsfront, die schon die Aktion 1936/37 als erſter Sammler mit einem gewaltigen Erfolg eingeleitet hat, ist stolz und glücklich, noch einmal an die Herzen aller Schaffenden appellieren zu können, an die Schaffenden, die in ihrer großen Gemeinſchaft_zusammengeschlossen sind. Denn das deutsche Winterhilfswerk ist höchster Ausdruck der unlösbaren Gemeinschaft des deutschen Volkes, und die Pflege des Gemeinschaftsgedankens gehört zum stolzesten Ideengut der Deutschen Arbeitsfront und er stellt damit die Belange des ge= ſamten Volkes vor das Wohl des Einzelweſens. Er hat immer recht, der Führer. Und wenn er sagt: Niemand wird zurückſtehen wollen, um in dieſer gewaltigen Abschlußdemonstration den unbeugsamen Willen zur Weiterarbeit an dem großen Wert der Nächstenliebe durch seine Spende erneut zu beweisen. Hübsche Trachtenabzeichen werden diesmal zum Verkauf angeboten. 21 Millionen Stüd find davon angefertigt worden. 80 Porzellanfabriken sind an der Herstellung beteiligt geweſen, in erster Linie mittlere und kleinere Betriebe, die ihren Betrieb in den vergangenenMonaten nicht voll ausnuten konnten. Die Porzellananſteɗkabzeichen sind in zehn verschiedenen Ausführungen zu haben : Ein westfälischer Bauer, ein Bauer aus der Schwalm, eine Berchtesgadnerin, eine rheinische Winzerin, eine Schlesierin, eine Spreewälderin, ein Mann in Bierländertracht, ein Schwarzwälder Mädchen, eine Büdeburger Bäuerin und ein Friesenfischer. Im Zuſammenhang mit der Betriebs= und Straßensammlung werden die Abzeichen doppelt helfen, und zwar denjenigen, die im Augenblid noch der Hilfe bedürfen und den Arbeitern aus der Porzellanindustrie, denen sie auf Wochen hinaus Arbeit und Brot geben. Als Sammlerkorps treten wieder die Walter der DAF., die Warte der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude sowie sämtliche Betriebsführer und Vertrauensmänner der Betriebe in Erscheinung. Sie werden im Betrieb und auf der Straße im Gleichschritt der deuts schen Schicksalsgemeinschaft marschie=

ren und alle, die in der großen Organiſation aller Schaffenben zusammengeschlossen sind, zur Gebefreudigkeit im Geifte der Gemeinschaft anregen. Die Sammlung beginnt am Sonnabend, dem 20. März. In sämtlichen Betrieben und Dienststellen der DAF. und KdF. werden Betrieb sappelle abgehalten ( in den Betrieben nach Möglichkeit), an die anschließend durch eine Spende des Dienststellenleiters bzw. des Betriebsführers die Büchſenſammlung eröffnet wird. Betriebsobmänner und Vertrauensmänner werden als erste ihr Scherflein abgeben. Am darauffolgenden Sonntag wird der lezte Kampf auf der Straße fortgesetzt, wobei alle Hilfs= kräfte mobil gemacht werden, um noch einmal einen gewaltigen Erfolg sicherzustellen. Da werden Plaz- und Straßenkonzerte veranstaltet mit allen verfügbaren Kapellen. Die Werkscharen stellen Spielmannszüge, Musitzüge, Fanfaren und Chöre. Zur weiteren Dienstleistung der Werkscharen gehören Propagandamärsche, Absperrdienst sowie Sammeltätigkeit. Damit steht der junge Arbeiter auf der Straße, um sich für das Gemeinwohl einzusehen. Das Amt Feierabend “ der NSG. Kraft durch Freude hat den Einsatz von Laienspielgruppen, Volkstums : gruppen , Singegemeinschaften und Volksmusikgruppen übernommen . Es wird weiter große KdF.-Veranstaltungen unter Mitwirkung von Berufskünstlern durchführen . Maßgebend beteiligt ist ferner das Sportam t mit seinen Sportvorführungen, weiter das der NSG. Kraft durch Freude zugehörige Amt Wehrmachtheime, das große Kundgebungen „Wehrmacht spielt für's Volk " veranſtaltet, an denen sich außer der HI., der BDM., auch der Arbeitsdienst beteiligt. Nicht verges= fen werden soll der Deutsche Sängerbund , desesn Vereine den Frühling einsingen werden, der wieder eine lichtvollere Zukunft bringt. Das Opfer, das noch einmal gebracht werden soll, wird nicht umsonst sein. Die schaffenden deutschen Menschen werden durch dieses Opfer einen Wall der Fürsorge und Liebe um die noch Notleidenden und Bedrängten errichten und damit zum Ausdruck bringen, daß niemand in Sie werden sich unserem Volte verlassen ist. aber auch bekennen zum Reich in seiner Größe und Kraft und durch ihre Hilfsbereitschaft bei der Sammlung einen neuen Baustein für das Hilfswerk des deutschen Nationalsozialismus Legen.

ただ 、

osidad registro

*

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienst

Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

350000

Landarbeiter-

wohnungen

erstehen

So wird der Landflucht Einhalt geboten — Baukredite im Rahmen des Bierjahresplanes NSK Wenn heute die Arbeitseinsatzschwierigs seiten in der Landwirtschaft zu einer Gefahr für die restlose Durchführung der Erzeugungsschlacht zu werden drohen, dann ist auch das ein Erbe aus jener Zeit, da die deutsche Landwirtschaft vor dem wirtschaftlichen Ruin stand. Die landwirtschaftlichen Betriebsführer waren auf Grund der Absatz- und Preisverhältniſſe nicht mehr in der Lage, die sozialen Maßnahmen durchzuführen , die den Strom der Abwanderung vom Lande zur Stadt hätten abſtoppen können. Das galt insbesondere für den Landarbeiterwohnungsbau. Die Wohnverhältnisse der Landarbeiterschaft wurden darum im Laufe der Jahrzehnte so schlecht, teilweise so menschenunwürdig, daß der Drang zur Abwanderung in die Induſtrie und in das Gewerbe immer stärter wurde und zum Teil die besten Kräfte der Landarbeiterschaft erfaßte. Aber nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiet ergab sich aus dieser Entwicklung eine drohende Gefahr ; ebenso schwerwiegend waren die bevölferungspolitischen, blutsmäßigen Einbußen, die das deutſche Volk dadurch erlitt. Es erwies sich nämlich, daß gerade die bodenverwurzelte Landarbeiterschaft einen zahlreichen und gesunden Nachwuchs hatte, der im Rahmen der gesamte bevölkerungspolitischen Entwicklung Deutschlands schwer ins Gewicht fiel. Vernichtete man nun mit der Zerrüttung der Wohnungen die eigentliche Heimat und damit die Lebensgrundlage des Landarbeiters, so vernichtete man da= mit gleichzeitig wichtige Blutsquellen des Volkes. Der Landarbeiterwohnungsbau und die Verbesserung bestehender Landarbeiterwohnungen war darum eine der dringlichſten Aufgaben, die der Reichsnährstand zu lösen hatte. Allerdings war es notwendig, hier die Hilfe des Staates in Anspruch zu nehmen, da angesichts der An= forderungen der Erzeugungsschlacht und der da= mit verbundenen Betriebsverbesserungen die ganze Laft des Landarbeiterwohnungsbaues nicht allein auf die Schultern der landwirtschaftlichen Betriebsführer geladen werden fonnte. Von den zuständigen Stellen des Reichsnährstandes ist festgestellt worden, daß in der Landwirtschaft heute rund 350 000 Werkwohnungen fehlen. Dieser ungeheure Bedarf ist insbeson= dere durch den größeren Arbeitseinſaz im Rah= men der Erzeugungsschlacht entstanden. Viele Wohnungen sind auch abbruchreif und müſſen baldmöglicht ersetzt werden. Darüber hinaus

muß mit allen Mitteln darauf gesehen werden, daß Landarbeiter früher als bisher ein Familie gründen, und ſelbſtverſtändlich muß ihnen dann eine ausreichende Wohnung zur Verfügung ge= stellt werden. Es iſt ſchließlich auch ein wichtiges ſozialpolitisches Ziel des Reichsnährstandes, kurzfristig arbeitende, ledige Landarbeiter durch verheiratete Landarbeiter zu ersehen, die durch mehrjährige Arbeitsverträge mit ihrer Betriebsstätte verbunden bleiben. So ist es die Aufgabe der zuständigen Stellen, den Werkwohnungsbedarf der Landwirtschaft, also etwa 350 000 Wohnungen, möglichst innerhalb der nächsten zehn Jahre zu decken, dh. es müſſen jährlich rund 35 000 neue Werkwohnungen auf dem Lande gebaut werden. Um diesen gewaltigen Aufbauplan zu erleichtern, hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, in diesen Tagen die ,,Verordnung zur beschleunigten Förderung des Baues von Heuerlingsund Werkwohnungen sowie von Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker" er= laſſen. Die neue Verordnung sieht vor, daß zur Schaffung und Einrichtung von Heuerlingsstellen, Werkwohnungen und Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker langfristige Darlehen gewährt werden. Zu diesem Zweck ist die Preußische Landesrentenbank für das ganze Reichsgebiet ermächtigt worden, die Fremdmittel für diese langfristigen Dar lehn zu beschaffen. Damit können durch diese neue Verordnung nunmehr erheblich höhere Darlehn als bisher den Bauern und Landwirten und sonstigen Bewerbern um Eigenheimstellen zur Verfügung gestellt werden. So sind für Heuerlingsstellen Darlehnsbeträge bis zu 5000 RM., für Wohnungen bis zu 4000 RM. und für Eigenheimwohnungen bis zu 6000 RM. vorgesehen. Im übrigen werden die Ausführungsbestimmungen, die in absehbarer Zeit erlaſſen werden, die Einzelheiten bringen, die die Darlehnsnehmer in die Lage verſeßen, nunmehr in verstärktem Maße den Werkswohnungsbau in Angriff zu nehmen. Wer die Verhältnisse in der Landwirtschaft kennt, weiß, daß der dringend notwendige Werkwohnungsbau sehr oft daran scheiterte, daß trok gewisser Zuschüsse die Bauwilligen nicht über genügend Eigenmittel verfügten. Ebenso war bisher die Frage nicht eindeutig geklärt, wie die Darlehnsmittel gesichert werden sollten. Die neue Verordnung zur beschleunigten Förberung des Baues von Heuerlings- und Werk-

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NSK Folge 62 wohnungen sowie von Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker beseitigt wesent liche Schwierigkeiten, so daß in Zukunft mit einem erheblichen Auftrieb auf dem ländlichen Baumarkt gerechnet werden kann. Wesentlich ist nun, daß jeder einzelne in der Landwirtschaft erkennt, welche wirtschaftliche, sozialpolitische und blutsmäßige Aufgabe bem Werkwohnungsbau zufällt. Die heutigen Ar-

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beitseinsatzschwierigkeiten, wesentlich hervorge: rufen durch die Landflucht und den damit verbundenen blutsmäßigen Verlust des ganzen Volkes, können nur überwunden werden, wenn es gelingt, menschenwürdige soziale Verhältnisse für jeden einzelnen in der Landwirtschaft tätigen Volksgenossen zu schaffen. Die Bereit stellung ausreichender Wohnungen ist dafür aber eine grundlegende Voraussetzung. KHB.

Erfolg deutscher Züchter:

Die

Sojabohne wird heimisch

Eine kleine Bohne, die Weltgeschichte machte, jetzt auch in Deutschland NSK In diesem Jahre wird mancher Spaziergänger, der durch die Felder wandert, hier und da ein Feld mit einer Pflanze bestellt sehen, die er nicht kennt. Sie sieht aus wie eine Bohne, ist aber doch ganz verschieden von unseren Bohnen . Erstaunt wird er sich diese eigenartige Pflanze betrachten, ohne zu wissen, daß diese kleine Bohne Weltgeschichte gemacht hat und für manche Völker überhaupt die Grundlage des Lebens darstellt. Was dort auf dem Felde steht, ist die Sojabohne. An und für sich eine Pflanze, die seit Jahrzehnten in Deutschland schon tultiviert wird, aber bisher noch teine allzu große Ausbreitung gefunden hat. Wie gesagt, in diesem Jahre und in den nächsten Jahren wird es aber hierin anders werden. Der Reichsnährstand hat gerade in diesen Tagen einen Aufruf erlassen, durch den Saatgutvermehrer für deutsche Sojabohnenhochzuchten gesucht werden. In diesem Aufruf wird festgestellt, daß es deutschem Züchterfleiß gelungen ist, Sojazuchten zu schaffen, die unter deutschen Verhältnissen als anbauwürdig an= gesehen werden. Eine Reihe von Sorten ist schon zugelassen und soll nun weiter vermehrt werden. Welche Bedeutung hat denn nun diese kleine Bohne? Um es vorwegzunehmen : sie ist eine der stärksten Eiweißlieferanten, die es überhaupt gibt, und noch dazu am billigsten. Die Sojabohne enthält durchschnittlich 36 vH. Roheiweiß, 18 vs. Fett, 20 vH. Kohlehydrate, dazu das wichtige Lezithin, eine Reihe mineralischer Bestandteile und nur 14 oh. Wasser. Sie ist also im höchsten Grade wertvoll für die Ernährung, und einige Völker ernähren sich fast ausschließlich damit, vor allem Japan. Vor wenigen Jahren hat sie fast weltgeschichtliche Bedeutung gehabt, als nämlich Japan den Staat Mandſchukuo gründete und die Oberhoheit darüber übernahm ; denn neben der Raumfrage, die Japan zu der Besizergreifung trieb, war es vor allem diese kleine Bohne, die den Anlaß bot, damit die japanische Ernährungsgrundlage gesichert war. Sie ist der Hauptausfuhrartikel der Mandschurei, in der auch die größten Anbaugebiete der Welt liegen. So wird die Ausfuhr an Sojabohnen und Sojabohnenerzeugwissen auf insgesamt 3,5 Mill. short-Tonnen für das Erntejahr 1935/36 geschätzt. Ein großer Teil der mandschurischen Bohnenausfuhr ist in früheren Jahren nach Europa gegangen, eine Entwicklung, die durch die schwierige Devisenlage jetzt gestört ist.

Deutschland stand bei der Einführung von Sojabohnen mit an erster Stelle. Es ist daher selbstverständlich, daß sich gerade Deutschland, das einen Mangel an Fett und eiweißhaltigen Früchten hat, in stärkstem Maße für die Möglichkeit einer Züchtung der Sojabohne im eigenen Lande interessieren muß. Die ersten Versuche mit Sojabohnen in Deutschland wurden im Jahre 1878 in der Landwirtschaftlichen Hochschule in BonnPoppelsdorf gemacht, die Samen von dem Wiener Professor Haberland, dem Propagan= disten des Sojaanbaues für Europa, erhielt. In Professor Dr. Riede-Bonn hat dann die Sojabohne einen warmen Förderer gefunden, dem es gelang, sicher ausreifende Sorten zu züchten. Vier Rassen, eine braun-, eine schwarzund zwei gelbkörnige, reiften im Bonner Klima. Als dann im Weltkrieg die Ernährungsschwierigkeiten auftraten, wurden die Anbauflächen vergrößert und von 1920 ab auch neue Sorten gezüchtet. Saatgut aus aller Herren Ländern wurden geprüft, ungeeignete Nachkommenschaf= ten ausgemerzt. Fast alle japanischen, chinesischen und amerikanischen Sorten schieden dabei schon im ersten Prüfungsjahr aus, da sie entweder gar keinen Samenertrag oder zu geringen brachten. Aus dem mandschurischen Sortiment dagegen entstanden dann die Züchtungen, die brauchbar waren. Allerdings liegen die Erzeugungskosten in der Mandschurei äußerst niedrig, und das gibt diesen Erzeugnissen die große Exportmöglichkeit. Auch an Eiweiß- und Fettgehalt sind die deutschen Sorten ebenso reichhaltig wie die mandschurischen. Bei der Auswahl des Bodens muß darauf gesehen werden, daß er nicht zu schwer ist und genügende Niederschlagsmengen vorhanden sind. Da die Soja Sonne und Wärme be= sonders liebt, find Körnermaisanbaugebiete sehr günstig, ebenso Weinbaugebiete. Deutscher Züchterfleiß hat wieder einmal eine Pflanze in Deutschland heimisch gemacht, die Denn das verdient. allergrößte Beachtung verdient. Mehl aus dieser Bohne enthält alle Bestandteile in der Form, wie sie unser Körper braucht und wie sie ihm am zuträglichsten und gesundesten sind. Sehr reichlich Pflanzeneiweiß und Pflanzenfett und viele Vitamine. Auch als Futtermittel ist die Sojabohne von besonderer Bedeutung. Zur Schließung unserer Fett und Futterlücke kann sie so einen wertvollen Beitrag D. leisten.

‫דו‬

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Es geht um zwei Milliarden Strafffte Organisation des Kampfes gegen Pflanzenschädlinge und krankheiten Der Aufbau des Pflanzenschutzdienstes des Reichsnährslandes NSK Wer während des letzten Jahres in die westlichen Grenzgebiete Deutschlands gekommen ift, der hat bestimmt auch die umfassende Ors ganisation des Kampfes gegen den Kartoffeltäfer fennengelernt. Dieser gefährlichste Schäd ling unserer Kartoffelbestände wurde Don Amerika nach Frankreich eingeschleppt, näherte sich vor etwa zwei Jahren auch der deutschen Grenze, und es bestand nun die Gefahr, daß über furz oder lang der deutsche Kartoffelbau zu einem Teil von diesem Schädling vernichtet worden wäre. Aber man hat seinem Andringen nicht untätig zugesehen, sondern umfassende Abwehrmaßnahmen organisiert und die ganze Bevölkerung in diesen Kampf eingesetzt. Und heute kann man sagen, daß diesem Abwehrkrieg gegen den fleinen, aber äußerst gefährlichen Schädling ein Erfolg beschieden gewesen ist. Es ist aber nicht nur der Kartoffelkäfer, der den Erzeugnissen des deutschen Bodens zum Teil ungeheure Schäden zufügt. Eingehende Untersuchungen haben ergeben, daß die deutsche Landwirtschaft einschließlich Garten-, Obst- und Pflanzenkrankheiten und Weinbau, durch Pflanzenschädlinge Verluste erleidet, die Jahr für Jahr etwa 1,5 bis 2 Milliarden Reichsmart ausmachen. Der Ausfall an Getreide durch Roft- und Brandpilze beträgt 3B. rund 350 Millionen Mark im Jahr. Die Obstmade verursacht Schäden von etwa 100 Millionen Mark jährlich. Dazu kommen nun noch eine ganze Reihe von Krankheiten, dazu die Schäden durch Feldmäuse, Engerlinge, Blutläufe, Kohlweißlinge und viele, viele andere Schädlinge. Man muß in diesem Zusammenhang bedenken, daß die Verluste der deutschen Volkswirtschaft nicht nur aus den unmittelbaren Ertragsminderungen entstehen, daß vielmehr die , Feststellung be stimmter Krankheiten und Schädlinge zu einer Erschwerung der Ausfuhr deutscher landwirts schaftlicher Erzeugnisse führt, insbesondere zur Erschwerung der Ausfuhr von Saatkartoffeln, von Sämereien und Baumschulerzeugnissen . Solche volkswirtschaftlich schwer ins Gewicht fallende Verluste aber sind untragbar in einer Zeit, wo Deutschlands Bauern und Landwirte und darüber hinaus alle, die deutschen Boden bearbeiten, mit allen Mitteln an einer Ertragssteigerung arbeiten, um den deutschen Nahrungsmittelbedarf, soweit es irgend geht, aus eigenen Mitteln zu erstellen. Aus diesem Grunde ist nunmehr durch das Gesetz zum Schutz der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen die Schädlingsbekämpfung großzügig und straff organisiert und auf solche Grundlagen gestellt worden, die eine erfolgreiche Bekämpfung der verschiedenen Schädlinge ermöglichen. Der erste Abschnitt des obengenannten Ge= fetes ermächtigt den Reichsminister für Ernäh= rung und Landwirtschaft, die Vorschriften und Anordnungen zu erlassen, die zur Durchführung wirksamen Pflanzenschutzes notwendig eines find. Es liegt in der Natur der Sache, daß diese Ermächtigung zum Teil sehr weitgehend ist, jedoch muß sich jeder einzelne überlegen, daß

nur radikale Maßnahmen hier zu einem Erfolg führen können. Das Gesetz tann zB. eine An= zeige- und Auskunftspflicht für den Fall des Auftretens von Schädlingen und Krankheiten einführen. Um nun die Möglichkeiten eines Auftretens rechtzeitig feststellen und die Verbreitung dann schon im Keim erstiden zu können, ist es nötig, Grundstücke, Gebäude, Räume und Vorrats bestände untersuchen zu lassen, schließlich Speicher und Lagerräume, Mühlen, Ausstellungen, Märkte, Baumschulen, Gartenbau-, Saatzuchtund sonstige Betriebe regelmäßig und eingehend zu überwachen. Der gesamte Verkehr mit Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen kann nach den Richtlinien des Pflanzenschutes festgelegt werden. Schließlich besteht als radikalſtes Mittel auch die Möglichkeit, solche Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse zu vernichten, die von Schädlingen oder Krankheiten befallen oder befallsverdächtig sind, ja, wenn es die Sicherheit erfordert, tönnen sogar gesunde Bestände vernichtet werden. Das Gesetz gibt darüber hinaus die Ermächtigung, Mittel und Verfahren des Pflanzen= schutzes vorzuschreiben, Fruchtfolgen zu bestim = men und anfällige Pflanzensorten vom Anbau auszuschließen. Alle diese Maßnahmen aber würden nur unvollkommen sein, wenn das Gesetz nicht die Möglichkeit gäbe, die Einschleppung von Krankheiten und Schädlingen aus dem Ausland zu verhindern. Entsprechende Ermächtigungen sind darum in dem neuen Gesez enthalten. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, daß in Deutschland auftretende Schädlinge und Krank heiten nicht in andere Länder verschleppt werden, daß den ausländischen Staaten Sicherheit geboten wird, daß die aus Deutschland eingeführten Produkte frankheiten- und schädlingsfrei find. Die Ausfuhr von Pflanzen wird darum aufs strengste überwacht. Die Organisation des Pflanzenschutzes nun wird auf Grund des Gesetzes vom Reichsnähr = stand als „ Pflanzenschutzdienst“ aufgezogen. Die Träger dieses Pflanzenschutzdienstes sind die bei jeder Landesbauernschaft schon bestehenden Hauptstellen für Pflanzenschutz, die nunmehr die Bezeichnung Pflanzenschukämter" erhalten. Ihnen wird der gesamte Bereich aller Arbeiten übertragen, die der Beseitigung von Pflanzenschädlingen und Pflanzenkrankheiten dienen. Sie überwachen die Pflanzenbestände, übernehmen die technische Durchführung oder die Überwachung der angeordneten Bekämpfungsmaßnahmen, sie sorgen insbesondere für die öffent liche Aufklärung der Bevölkerung über das Auftreten und die Bekämpfung aller Pflanzenfrankheiten und Pflanzenschädlinge. Die gesetzliche Ermächtigung, die durch das neue Pflanzenschutzgesetz gegeben ist, mußte so weit greifen, daß die Bekämpfungsmaßnahmen ungehindert von dem Wollen oder Nichtwollen einzelner durchgeführt werden können. Das muß sich jeder einzelne vor Augen halten, der

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REK Folge 62 irgendwie mit der Arbeit der neuen Pflanzenschuhämter in Berührung kommen fann. Es ist aber auch die Pflicht jedes einzelnen, sich rechtzeitig darüber zu unterrichten, welche Schädlinge bei ihm auftreten können, welche Bedeutung fie haben und wie sie bekämpft werden müssen. Es dürfen in Zukunft nicht mehr Milliardenwerte vernichtet werden, nur weil man Pflanzenschädlinge und Pflanzenkrankheiten nicht mit

16. März 1937 der nötigen Energie bekämpft und vernichtet. Durch das neue Pflanzenschutzgesetz ist der Abwehrkampf und die Niederringung dieser Schädlinge in großzügigem Umfang begonnen. Es ist nun die Aufgabe des einzelnen, diese staatlich festgesetzten Maßnahmen zu unterstützen und so mitzuhelfen, die deutsche Volkswirtschaft vor nuglosem Güterverlust zu bewahren. K. H. B.

Mehr Acker – neue Pflanzen Der Kampf um Deutſchlands Nahrungsfreiheit

NSK Bei den wichtigsten Nahrungsmitteln ist die Versorgung des deutschen Volkes nahezu hundertprozentig aus der eigenen Scholle gefichert. Nur Schwankungen im Ernteausfall tönnen hier und da einmal Spannungen in der Versorgungslage hervorrufen. Schwierig ist aber die Versorgung noch bei den tierischen Erzeugnissen, da die Futtermittelgrundlage nicht ausreicht, um das für die Ernährung notwendige Vieh aufziehen zu können. Die Erzeugungsschlacht hat es zwar schon vermocht, die Futtermittelbasis wesentlich zu vergrößern, aber noch immer ist sie unzureichend bei dem großen Bedarf an Fleisch und Vieherzeugnissen, der in Deutschland besteht. Selbstverständlich ist auch die Schwierigkeit dadurch noch größer geworden, daß die Zahl der Arbeitslosen fo start zusammengeschmolzen ist und der Fett: und Fleischbedarf damit zunahm. Bei dieser Versorgungslage ruht das Schwergewicht der Leistungssteigerung der eigenen Erzeugung, wie sie das Landvolk in der Erzeugungsschlacht seit Jahren erstrebt, auf dem Gebiet der Futtermittelgewin : nung. In den letzten Jahrzehnten ist auf die eigene Futtermittelbasis absolut kein Wert gelegt worden. Hatte man es doch nicht nötig, das Futter selbst zu gewinnen, es stand in großen Mengen durch die Einfuhr aus dem Ausland zur Verfügung. Erst als diese Futtermitteleinfuhr zwangsläufig eingeschränkt werden mußte, ging man auch dazu über, die Futtergewinnung im eigenen Lande auszubauen . Dieser Ausbau der Futtermittelversorgung muß natürlich ohne Einschränkung des Anbaues der anderen lebensnotwendigen Nahrungsgüter vor genommen werden. Eine stärkste Intensivierung fann allein daher zur Vergrößerung der Futtermittelgewinnung führen. Die vorhandenen Futtermittelquellen, gleich, ob es das Grünland ist oder der Ader, auf dem Futterpflanzen angebaut werden, müssen zu der bestmöglichsten Nutzung gebracht werden. Es ist ein alter Fehler, zu glauben, das Grünland allein fann uns die notwendigen Futtermittel geben, nur das Grünland verspricht eine ausreichende Futtermittelernte. Das ist aber nicht immer der Fall. Viele Wiesen sind in ihrer Anlage so schlecht, daß sie ihre Berechtigung als Grünland heute vollkommen verloren haben. Wie wenig man für das Grünland bisher getan

hatte, geht allein daraus hervor, daß der Ertrag des Aderlandes in wenigen Jahrzehnten fast um das Doppelte gestiegen ist, während der Ertrag des Grünlandes höchstens um ein Drittel vermehrt wurde. Durch die Reichsbeihilfen, die das Reich zur Förderung des Grünlandumbruchs gewährt, soll das bisher in seinem Ertrag zurückstehende Grünland in Aderfläche umgewandelt werden. Werden auf diesen neuen Aderflächen Futter : mittel angebaut, so bedeutet das eine wesentliche Verbreiterung der deutschen Futtermittelbasis. Was soll nun aber auf diesen neugewonnenen In erster Linie Flächen angebaut werden? kommen hierzu Kartoffeln und Mais in Frage. Besonders der Maisanbau hat sich in den letten Jahren immer stärker durchgesetzt, nachdem es gelungen ist, Maisforten zu züchten, die auch bei unseren Klima- und Bodenverhältnissen noch voll zur Reife gelangen. Im Verhältnis zum Getreide liefert der Mais einen weit höheren Durchschnittsertrag je Morgen als Roggen oder Hafer. Besonders auf leichtem Boden wirst der Mais hohe Erträge ab. Im Futterwert ist er besonders in der Schweinemast und auch bei der Pferdefütterung hochwertiger als zB. der Roggen oder der Hafer. Würde es zB. gelingen, den Hafer in der Pferdefütterung durch Zuckerrüben, Zuckerrüben= schnigel, getrocknetes Zuderrübenblatt, Kartoffeln und Mais zum Teil zu ersehen und dadurch die Haferanbaufläche um etwa ein Drittel einzuschränken und dafür Körnermais anzubauen, so ließe sich ein Mehrertrag von etwa 20 Millionen Doppelzentner Körnermais erzielen. Immer stärker richtet sich die landwirtschaftfiche Erzeugung auf die ernährungswirtschaftliche Lage ein, in der wir heute stehen. Höchste Intensität gilt es zu erreichen bei allen den Kulturarten, die in den letzten Jahrzehnten stark vernachlässigt worden sind. Eine Umstellung in dem Verhältnis Acer zum Grünland und eine nderung in der Fruchtfolge wird sich da oft nicht vermeiden lassen. Die Landwirtschaft bemüht sich, neue Wege zu finden, um jedes Stück Boden mit auszunuzen, um den Kampf um Deutschlands Nahrungsfreiheit erfolgreich durchzuführen. H. R.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 62

Gerüstet für den Dienſt am Volk Erste Reiseprüfung an der RSD.-Oberschule Feldafing

NSK Feldasing am Starnberger See, 16. März. Am 15. und 16. März fand in der NSD.Oberschule Feldafing am Starnberger See die erste Reifeprüfung seit Bestehen der Schule statt. Die Prüfung stand unter der Leitung von Gauleiter und Reichswalter des NSLÅ. Wächt = ler , der vom Staatsminister für Unterricht und Kultus in Bayern, Gauleiter Wagner , als Staatskommissar für diese Reifeprüfung bes auftragt worden war. Als Gäste waren ua. Reichsamtsleiter Schulte Strathaus vom Stabe des Stellvertreters des Führers , der Stabsleiter des Reichspressechefs der NSDAP. , Reichsamtsleiter Sündermann, und der Reichsgeschäftsführer tomm. NSLB. , des Friedmann, erschienen. Der Verlauf der zweitägigen Prüfung, die aus schriftlichen Abchlußarbeiten, mündlichen Examen und den Leibesübungen bestand, zeigte als grundsätzlichen Unterschied zu der alten Schulmethode des bloßen Wissensnachweises den Geist ech = ter nationalsozialistischer Erzie hungsarbeit, der diese erste parteieigene Schule in den drei Jahren ihres Bestehens von Anfang an ausgezeichnet hat. In einer Ansprache an die Abiturienten gab ihnen Gauleiter Wächtler den Grundsaz für ihr zukünftiges Leben mit den Worten mit : So zu leben und zu handeln, daß sie jederzeit offen und ehrlich dem Führer in die Augen sehen können. Der Leiter der NSD.-Oberschule, SA.-Oberführer Görlig , konnte in einem feierlichen Schlußappell allen 33 Prüflingen das Zeugnis der bestandenen Reifeprüfung aushändigen . Zwölf unter ihnen haben sich für die politische Laufbahn im Deutschland der NSDAP . entschieden, sowie einige, die von der Reichspreſſe= stelle betreut werden sollen, für den Schriftleiterberuf.

Erzieherin in einer Front mit BDM. und NS . -Frauenſchaft Reichslehrgang des NSLB. Gaureferentinnen für weibliche Erziehung.

NSK Bayreuth, 16. März . Im Haus der Deutschen Erziehung findet zurzeit ein Reichsiehrgang statt, an welchem jämtliche Gaureferentinnen für weibliche Erziehung teilnehmen. Der Leiter der Hauptabteilung Schulung des NSLB . , Pg. Wolf , überbrachte die Grüße des Reichswalters Pg. Wächtler und eröffnete den Lehrgang . Nach seinem Vortrag über die Schulungsarbeit im NSLB. für die Erzieherinnen machte die Reichsreferentin für weibliche Erziehung, Dr. R e berGruber , im Laufe des Tages bemerkenswerte Ausführungen über die Durchführung der besonderen Aufgaben im NSLB . und die Tätigkeit der Erzieherin bezüglich der Zuſam menarbeit mit BDM. und NS. - Frauenschaft.

Blatt a

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Erfolg in 51 Städten Flotte Arbeit des Ernährungshilfswerks NSK Berlin, 16. März. Die Gausachbearbeiter des Ernährungshilfswerks waren zu einer zweiten Schulungstagung in der Verwaltungsschule der NS. Volkswohlfahrt, Falkensee, eingetroffen. Die Berichterstattung der Gaue über die von ihnen in der Zwischenzeit bei der Durchführung des Ernährungshilfswerks getroffenen Vorberei tungen und erstellten Einrichtungen zeigte, daß im ganzen Lande tatkräftige Arbeit geleistet wurde. Es konnte festgestellt werden, daß die vom Ernährungshilfswerk geleitete Sammlung der Verwertung zur Küchenabfälle und ihre Schweinemast schon jezt in 51 Städten praktisch und mit gutem Erfolg betrieben wird.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Die evangelische Kirche in der Gegenwart Aufschlußreiche Ausführungen in den neuesten NS.-Monatsheften " NSK Die Märzfolge der Nationalsozialiſtischen Monatshefte nimmt in ihrer Kritik der Zeit" zur gegenwärtigen Lage in der Deutschen Evangelischen Kirche Stellung. Die sachkundigen Ausführungen geben einen knappen Überblick über die geschichtliche Entwicklung und die gegenwärtige Situation und kommen zu folgenEs ist den bemerkenswerten Feststellungen . einmal die Tatsache festzuhalten, daß nach den Grundsäzen des Evangelischen Kirchenrechtes, das Recht die äußeren Angelegenheiten zu ordnen, dem Staate zukommt und daß sich der nationalsozialistische Staat durch den letzten Erlaß des Führers dieses Rechtes bis zu einem Minimum begeben hat. Weiter ist festzustellen, daß die Kirche ebenso wie das Bürgertum nach Versailles versagt hatte und daß die Neuordnung Deutschlands von anderen Kräften her erfolgt iſt. Schließlich ist wesentlich die Feststellung, daß die Frage nach Bibel und Bekenntnis geſchichtlich gesehen die Frage nach dem 16. Jahrhundert ist, und daß es heute um ganz andere Dinge geht, nämlich um die grundsägliche Frage, die Verkündung von Bibel und Bekenntnis in Einklang zu bringen mit den u na ufgebb a ren Grundsäken der nationalsozialistischen Weltanschauung . Im Mittelpunkt des Heftes steht ein ausgezeichneter, lebendig geschriebener Aufsatz von Dr. jur. Bockhoff „ Aktive Jurisprudenz gegen den Bolschewismus und seine bürgerlichen Helfershelfer". Hier wird der „ objektive " Rechtsformalismus in seiner Schwäche aufgezeigt, die ihn unfähig macht, aftiv in die Weltanschauungskämpfe der Völker einzugreifen. Auch die übrigen Beiträge fulturgeschichtlichen und politischen Inhalts machen die neueste Ausgabe der Nationalsozialistischen Monatshefte" besonders lesenswert .

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ParteiKorrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß: für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietric, Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter Helmut Sündermann , zurzeit verreist. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDAB

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REK Folge $3

Das

17. März 1937

ist raffische

Bewertung

Die Grundsätze und Maßstäbe raffischer Beurteilung und Auslese - Falsch gestellte Fragen - Die Anforderungen steigen mit der Aufgabe Von Reichsamtsleiter Dr. Groß, Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP.

NSK Der Nationalsozialismus geht davon aus, daß alle wirkliche Leistung an erbliche und rassische Werte gebunden ist. Er sieht also bei der Beurteilung jedes Volksgenossen auf das Vorhandensein oder das Fehlen erblicher Werte, trifft demnach Entscheidungen und Urteile nicht wie die verflossene Zeit nach den rein persönlichen Fähigkeiten, wozu etwa auch die Bildung gehört, sondern möglichst nach dem Gesamtbild der erblichen und rassischen Kräfte. Über das Wesen dieser Beurteilung nach rassischen und erbbiologischen Gesichtspunkten besteht nun offenbar in weiten Kreisen noch eine recht unklare Vorstellung, wie zahlreiche Anfragen und Zuschriften an mein Amt beweisen. Zunächst muß festgestellt werden, daß die Untersuchung und Begutachtung des ein zelnen keineswegs immer ausreicht, um über seinen Erb- und Rassenwert zuverlässigen Aufschluß zu erhalten. Wohl gibt es eine Anzahl Krankheiten (dazu gehören 3B. die im Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses aufgeführten), deren Feststellung ausreicht, um gleichzeitig die erbliche Belastung sicherzustellen ; denn diese Krankheiten sind eben erblich , und ihr Auftreten ist in jedem Einzelfall Ausdruck der erblichen Belastung. Darüber hinaus aber sind wirklich zuverlässige Aussagen über den erb= lichen und rassischen Wert eines einzelnen nur möglich, wenn zugleich Feststellungen über die ganze Sippe zur Verfügung stehen. Nur die Kenntnis aller Glieder der Sippe setzt uns instand, bei dem einzelnen Sippenangehörigen ein sicheres Urteil über seine erblichen Qualitäten auszusprechen. Es ist deshalb falsch, Untersuchungen am Einzelmenschen, auch wenn sie bewußt auf Vorhandensein oder Fehlen erblicher Belastung

fahnden, als „ erbbiologische Untersuchung" zu bezeichnen. Eine zweite vielgestellte Frage betrifft die Maßstäbe , nach denen im einzelnen bei rassischer und erbbiologischer Auslese bewertet. wird. Wann ist jemand erbtauglich", wann nicht ? Wann bewertet man ihn auf Grund etwa einer umfassenden Untersuchung auch der ganzen Sippe als hochwertig, wann fällt man negative Urteile? Auf diese Frage ist eine Antwort nicht mög lich, weil die Frage falsch gestellt ist. Die Maßstäbe und die Normen unserer Bewertung sind verschieden, je nach dem Zwed, für den im einzelnen Fall die Auslese getroffen wird. Genau so waren und sind ja auch die rein individuellen Anforderungen an Wissen und

Zur Information für die Schriftleitungen NSK Obwohl die beachtenswerten Ausführungen des Leiters des Reichsverbandes der Deutschen Bresse, Hauptmann Weiß, über die Belastung der Schriftleitungen durch übereifer von Breffereferenten sich auf die in zahlreichen uns politischen Arbeitsgebieten ausgebrochene Pressestellenmanie beziehen, hat das Bressepolitische Amt des Reichspressechefs der NSDUB. die Gaupreffeämter der NSDAP. angewiesen, erneut nachzuprüfen, ob etwa in ihrem Dienstbereich von seiten untergeordneter Dienststellen an die Zeitungen zu weitgehende Anforderungen gestellt werden. Es wird dabei darauf hingewiesen, daß die Pressewünsche und -anregungen der Partei in den Gauen ausschließlich vom Gaupresseamt, bei nur freiswichtigen Angelegenheiten von den Kreispreſſeämtern der NSDAP. gegenüber den Schriftleitungen vers treten werden.

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Ausbildung verschieden je nach dem Beruf, und wer hochgeschraubten Ansprüchen eines bes stimmten Lebensgebietes nicht genügt, der tann trogdem auf einem anderen Gebiet voll brauchbar und ausreichend leistungsfähig sein. Genau so find auch unsere rassischen Maßstäbe und Anforderungen verschieben je wach dem Zweck , dem die Auslese dienen soll. Zwei Beispiele, eines von der negativen und eines von der poſitiven Seite der praktischen Auslese im Volk, sollen das turz erläutern.

fchaft und Kinderaufzucht Forderungen an die Frau, die nicht ohne Schaden für die Gemeinschaft preisgegeben werden dürfen. So fordert also der nationalsozialiſtiſche Standpunkt, daß wir dem Schwachsinnigen gegenüber, der solchen Gesichtspunkten nicht gerecht wird, das Gesetz anwenden - im Ge= gensatz zur wachsweichen und gleichzeitig bru= talen tapitalistischen Auffassung, die in der Züchtung und Erhaltung einer Gruppe menschenunwürdiger Schwachsinniger einen Nugen für ihre Dividendenpolitik steht.

Die gröbste Form der Auslese stellen bie Maßnahmen auf Grund des Gesezes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses dar. Sie trennen zwischen solchen Volksgenossen, denen der Staat die Fortpflanzung gestattet und denen, denen sie im Intereſſe der Volksgemeinschaft und ihrer selbst versagt werden muß. Das Gesetz zählt die einzelnen Krankheiten und Belastungen auf, bei deren Vorliegen die Fortpflanzung unter allen Ume ständen untragbar ist, weil die Vererbung der Krankheit oder Belastung auf die Nachkommen mit höchster Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden kann. Trogdem hängt auch hier, wie B. der im Gesetz genannte schwere erbliche Schwachsinn zeigt, die Entscheidung von dem Maßstab ab, nach dem man Erträglichkeit und Unerträglichkeit einer Belastung erblicher Art beurteilt.

Als Gegenbeispiel dafür, wie sich die Maßstäbe rassischer und erbbiologischer Beurteilung je nach der Größe des Zieles richten, sei auf die positive Auslese für besondere Zwecke hingewiesen. Wenn ich oben sagte, daß für alle nicht unter das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses fallenden Personen die Fortpflanzungswürdigkeit an sich bejaht wird, gemessen an den erblichen dann ist doch,

Ich entsinne mich eines wissenschaftlichen Kon= greſſes, der vor einigen Jahren im Ausland stattfand und auf dem über die Sterilisierung des Schwachsinns lang und breit gesprochen wurde. Damals vertrat man von seiten einiger tapitalistisch-liberalistischer Länder den Standpunkt, daß das Vorhandensein von Schwachſinnigen in bestimmtem Ausmaß für Volk und Wirtschaft nicht nur unschädlich, sondern sogar nüglich sei. Denn die Schwachsinnigen stellten billige und anspruchslose Arbeitskräfte, die gerade für mechanische Arbeit sehr bequem seien, und sie seien als Arbeitnehmer wie als Staatsuntertanen eben auf Grund ihres Schwachsinns eine bequeme und friedliche Menschengruppe. Es ist selbstverständlich, daß für den Nationalsozialismus eine solche Einstellung unmöglich ift; fie läßt ja jebes Gefühl für die Würde des Menschen, jede bulturelle Bewertung und jeden Willen zu einer wirklichen Volksgemeinschaft völlig vermissen und geht von einem eiskalten rechnerischen kapitalistischen Standpunkt aus. Für den nationalsozialistischen Standpunkt ist selbstverständlich, daß wir von einer Bewährung im Leben" nur dort sprechen können, wo über das bloße Hinvegetieren hinaus eine wirkliche Teilnahme am Leben und an ber Nation vorhanden ist, und als Mensch für eine solche Bewährung muß meines Erachtens verlangt werden , daß die geistigen Erfüllung Kräfte für die der Wehrpflicht beim Mann und für die Aufzucht brauchbarer Kinder bei der Frau ausreichen ; dabei ist selbstverständlich, daß uns hier als wehrpflichtfähig nicht bie blöde Karifatur des Rekruten der Wizzblätter vorschwebt, sondern der Mann, der den schweren Anforderungen des hochentwickelten modernen Soldatentums geistig voll gerecht wird; und in unserem Sinne stellt auch Mutter-

Leistungsmöglichkeiten, nun dieser ganze nicht selbstverständlich erbkranke Teil des Volkes nach Wert und Leistung verschieden, angefangen von dem, dessen Belastung gerade eben noch unterhalb der Norm bleibt, für die die Sterilisierung bestimmt ist, bis hinauf zu den törperlich, geistig und charakterlich höchst. wertigen Sippen. Und je nach der Verwendung werden die Anforderungen verschieden die wir an die raſſiſche und erbliche sein, Tüchtigkeit stellen. Für den Großteil auch führender Berufe und Stellungen genügt das Freisein von schweren Mängeln. Für den Offizier werden höhere Anforderungen gestellt als für den Beamten, die Auswahl für den Parteiführerna ch wuchs auf den Ordensburgen stellt schärfere Bedingungen, vom Erbhofbauern werden höhere rassische und erbliche Werte verlangt als vom Durchschnitt der Nation, und die bewußte rassische Auslese die die 66. treibt, weist zahlreiche Menschen zurück, denen im übrigen Leben der Nation alle Möglichkeiten offen stehen. Daraus folgt, daß wir lernen müſſen, raſſiſche erbbiologische Beurteilungen in jedem und Falle bewußt unter dem Gesichtspunkt des Zwedes abzugeben, dem die Untersuchung und die Auswahl dienen soll. Wenn jemand hochgeschraubten Anforderungen einer besonderen Gruppe nicht genügt, bleibt er trokdem ein wertvolles Glied des Volkes, das an anderer Stelle und unter anderen Bedingungen voll leistungsfähig ist. Umgekehrt aber ist für die gesamte Nation auch das Vorhandensein von Gruppen mit schärfster Auslesebedingung von unendlichem Wert, denn die Erziehung solcher biologisch und rassisch hochwertigen Gruppen zur überdurchschnittlich hohen Kinderzahl ist ja der einzige Weg für eine wirkliche Aufartung unsere Volkes. Die rassische Bewertung der Menschen und die biologische Auslese der Tüchtigsten ist das entscheidende Merkmal nationalsozialistischer Haltung gegenüber dem liberalen Geist der Vergangenheit. Die Durchsetzung von flaren Vorstellungen über das Wesen rassischer Auslese aber ist Voraussetzung für die Vollendung der nationalsozialistischen Revolution im Geist wie in der Praxis der Volksordnung.

achiillitotzellanoitate

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Ausbildung verschieden je nach dem Beruf, und wer hochgeschraubten Ansprüchen eines bes stimmten Lebensgebietes nicht genügt, der tann trozdem auf einem anderen Gebiet voll brauchs bar und ausreichend leistungsfähig sein. Genau so find auch unsere rassischen Maßstäbe und Anforderungen verschieben je nach dem 3wed , dem die Auslese dienen soll. Zwei Beispiele, eines von der negativen und eines von der positiven Seite der praktischen Auslese im Volk, sollen das turz erläutern.

schaft und Kinderaufzucht Forderungen an die Frau, die nicht ohne Schaden für die Gemeinschaft preisgegeben werden dürfen. So fordert also der nationalsozialistische Standpunkt, daß wir dem Schwachsinnigen gegenüber, der solchen Gesichtspunkten nicht gerecht wird, das Gesetz anwenden - im Gegensatz zur wachsweichen und gleichzeitig bru= talen tapitalistischen Auffassung, die in der und Erhaltung einer Gruppe Züchtung und Schwachsinniger menschenunwürdiger einen Nuzen für ihre Dividendenpolitik steht.

Die gröbste Form der Auslese stellen bie Maßnahmen auf Grund des Gesezes zur Berhütung erbtranten Nachwuchses dar. Sie trennen zwischen solchen Volksgenossen, denen der Staat die Fortpflan= zung gestattet und denen, denen sie im Interelle der Volksgemeinschaft und ihrer selbst versagt werden muß. Das Gesetz zählt die einzelnen Krankheiten und Belastungen auf, bei deren Borliegen die Fortpflanzung unter allen Ume ständen untragbar ist, weil die Vererbung der Krankheit oder Belastung auf die Nachkommen mit höchster Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden kann. Trotzdem hängt auch hier, wie B. der im Gesetz genannte schwere erbliche Schwachsinn zeigt, die Entscheidung von dem Maßstab ab, nach dem man Erträglichkeit und Unerträglichkeit einer Belastung erblicher Art beurteilt.

Als Gegenbeispiel dafür, wie sich die Maßstäbe rassischer und erbbiologischer Beurteilung je nach der Größe des Zieles richten, sei auf die positive Auslese für besondere Zwecke hingewiesen. Wenn ich oben sagte, daß für alle nicht unter das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses fallenden Personen die Fortpflanzungswürdigkeit an sich bejaht wird, dann ist doch, gemessen an den erblichen Leistungsmöglichkeiten, nun dieser ganze nicht erbkranke Teil des Volkes selbstverständlich nach Wert und Leistung verschieden, angefangen von dem, dessen Belastung gerade eben noch unterhalb der Norm bleibt, für die die Sterilisierung bestimmt ist, bis hinauf zu den törperlich, geistig und charakterlich höchstwertigen Sippen. Und je nach der Verwendung werden die Anforderungen verschieden sein, die wir an die rassische und erbliche Tüchtigkeit stellen. Für den Großteil auch führender Berufe und Stellungen genügt das Freisein von schweren Mängeln. Für den Offizier werden höhere Anforderungen gestellt als für den Beamten, die Auswahl für den Parteiführerna ch wuchs auf den Ordensburgen stellt schärfere Bedingungen, vom Erbhofbauern werden höhere rassische und erbliche Werte verlangt als vom Durchschnitt der Nation, und die bewußte rassische Auslese die die 66. treibt, weist zahlreiche Menschen zurück, denen im übrigen Leben der Nation alle Möglichkeiten offen stehen.

Ich entsinne mich eines wissenschaftlichen Kongresses, der vor einigen Jahren im Ausland stattfand und auf dem über die Sterilisierung des Schwachsinns lang und breit gesprochen wurde. Damals vertrat man von seiten einiger tapitalistisch-liberalistischer Länder den Standpunkt, daß das Vorhandensein von Schwachsinnigen in bestimmtem Ausmaß für Volk und Wirtschaft nicht nur unschädlich, sondern sogar nüglich sei. Denn die Schwachsinnigen stellten billige und anspruchslose Arbeitskräfte, die gerade für mechanische Arbeit sehr bequem seien, und sie seien als Arbeitnehmer wie als Staatsuntertanen eben auf Grund ihres Schwachsinns eine bequeme und friedliche Menschengruppe. Es ist selbstverständlich, daß für den Nationalsozialismus eine solche Einstellung unmöglich ist; fie läßt ja jebes Gefühl für die Würde des Menschen, jede fulturelle Bewertung und jeden Willen zu einer wirklichen Volksgemeinschaft 4 völlig vermissen und geht von einem eistalten rechnerischen kapitalistischen Standpunkt aus. Für den nationalsozialistischen Standpunkt ist felbstverständlich, daß wir von einer Bewäh= rung im Leben" nur dort sprechen können, wo über das bloße Hinvegetieren hinaus eine wirkliche Teilnahme am Leben und an ber

Nation vorhanden ist, und als Mensch für eine folche Bewährung muß meines Erachtens ver langt werden , daß die geistigen Erfüllung der Kräfte für die Wehrpflicht beim Mann und für die Aufzucht brauchbarer Kinder bei ber Frau ausreichen ; dabei ist selbstver ständlich, daß uns hier als wehrpflichtfähig nicht die blöde Karifatur des Rekruten der Witblätter vorschwebt, sondern der Mann, der den schweren Anforderungen des hochentwickelten modernen Soldatentums geistig voll gerecht wird; und in unserem Sinne stellt auch Mutter-

Daraus folgt, daß wir lernen müssen, rassische und erbbiologische Beurteilungen in jedem des Falle bewußt unter dem Gesichtspunkt Zwedes abzugeben, dem die Untersuchung und die Auswahl dienen soll. Wenn jemand hochgeschraubten Anforderungen einer besonderen Gruppe nicht genügt, bleibt er trotzdem ein wertvolles Glied des Volkes, das an anderer Stelle und unter anderen Bedingungen voll leistungsfähig ist. Umgekehrt aber ist für die gesamte Nation auch das Vorhandensein von Gruppen mit schärfster Auslesebedingung von unendlichem Wert, denn die Erziehung solcher biologisch und rassisch hochwertigen Gruppen zur überdurchschnittlich hohen Kinderzahl ist ja der einzige Weg für eine wirkliche Aufartung unsere Volkes. Die rassische Bewertung der Menschen und Die biologische Auslese der Tüchtigsten ist das entscheidende Merkmal nationalsozialistischer Haltung gegenüber dem liberalen Geist der Vergangenheit. Die Durchsetzung von flaren Vorstellungen über das Wesen rassischer Auslese aber ist Voraussetzung für die Vollendung der nationalsozialistischen Revolution im Geist wie in der Praxis der Volksordnung.

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Die

rote

Parole

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für

Frankreich

Offenfive gegen Blum im Gange – Zuſammenfaffung aller revolutionären Elemente Troskisten als Hilfstruppen Sabotage der Weltausstellung – Verſtärkte Hebe auf allen Gebieten NSK Unlängst erklärte der Kommunistenführer Thorez in einer Versammlung im Belodrom d'hiver in Paris unter frenetiſchem Beifall der Massen: Die Reaktion' versucht die Boltsfront niederzuschlagen, nicht wegen dem, was fie bisher tat, sondern wegen der Tatsachen, die sie noch schaffen könnte.“ Nach außen hin schien dies eine Stellungnahme für die Bolksfront zu sein, in Tatsache aber war es der erste offizielle Angriff der Kommunisten auf die Regierung. Die Feststellung, Blum hätte durch seine neuen Entschließungen die Bolitit der Boltsfront aufgegeben, gibt hierfür die notwendige Erklärung. Deshalb wird auch die Zustimmung der Kommunisten zur Erklärung Thorez', die Lage rechtfertige weder eine Milderung der Forderung, noch weniger aber sei eine reaktionäre Rückkehr verständlich. Mostau hat damit ganz offiziell den Kampf gegen die Regierung Blum aufgenommen. Wie der Kampf geführt, wie Moslaus Angriffsparole befolgt wird, das haben eben erst die blutigen Straßenkämpfe in Baris in trasser Deutlichkeit bewiesen. Seit Wochen sind die Bestrebungen der Kommunisten, eine einige französische Arbeiterfront" zu schaffen, im Gange. Sie haben bei den verschiedenen Gruppen der revolutionären Internationalen zuerst Mißbehagen erwedt, aber die neueren Zugeständnissſe der Kommunisten haben in weitesten Kreiſen beruhigt. fonnte der kommunistische Go Schriftleiter des „Figaro" auf Grund seiner guten Beziehungen erklären : Die Volksfront behält ihre Schlagkraft. Sich vom grundsätzlichen Programm entfernen, wäre eine Art Berrat, welche unsere Idee nicht vertragen fönnte. Wenn auch Léon Blum ausscheidet, werden wir doch immer die Herren der Lage bleiben." Schon früher zeigte sich, daß die Kommunisten den Sturz Blums über die finanziellen Schwierigkeiten erstrebten. Sie haben denn auch alles aufgeboten, um seine Maßnahmen in dieser Hinsicht zu sabotieren. Sie werden weiter alles versuchen, um eine finanzielle " Erholung" zu verhindern, denn ,,ihre Stunde wird bald kommen, und zwar unfehlbar". Es ist bezeichnend, daß diese kommunistische Offensive Rüdfehr zeitlich mit der Thorez' aus Spanien und Cachins von Moskau zusammenfällt. Auch die Abberufung von Moses Rosenberg aus Spanien dürfte bezeichnend sein. Mostau sammelt seine Kräfte, um sie ungestört in Frankreich voll einsegen zu können. Dieser Einsatz wird gleich zeitig mit einem fommunistischen Angriff auf die französische Außenpolitit begleitet.

Der kommunistische Führer der paramili tärischen Verbände Frankreichs , Marty, genannt der Schlächter von Albacete", hat bei der

Formulierung der Forderungen Moskaus in bezug auf Spanien erklärt, die Arbeiterklasse und das Volk Spaniens hätten das Recht zu fordern, daß sich alle internationalen und nationalen Organisationen des Proletariats der ganzen Welt, und vor allem die Kommunistische Internationale, die Sozialistische und Anarchistische Internationale, zu einer gemeinsamen Aktion zusammenschließen". In dieser Erklärung kommt zum erstenmal die neue Moskauer Front zum Ausdruck, denn Marty verlangt das unbedingte Zusammengehen der äußersten Linksparteien, die sich bisher bekämpften. Dabei müßten allerdings die sozialistischen und anarchistischen Internationalen ihre bisherigen Strupel und Zweifel hinsichtlich der Aufrichtigkeit der kommunistischen Pläne im Intereſſe des internationalen Proletariates aufgeben und sich zu einer wirklichen internationalen Kampffront des Proletariates zusammenschließen . Es ist indessen bekannt, daß die französischen Anarchisten sich mit den Troskisten zusammenschlossen. Gleichzeitig trat auch die „ revolutionäre Linke" unter der Führung des früheren Radiodiktators Pivert und die revolutionäre Gruppe 3iromsty , in der die gesamte Opposition der linksextremen Volksfrontverbündeten sich sammelte, mit den Anarchisten in engere Fühlung. Hier zeigt sich wieder die skrupellose Wandlungsfähigkeit der Komin , tern , die noch vor kurzer Zeit die Welt gegen die Troglisten mobil machte, und nun plöglich ,,einsicht", daß man sich mit ihnen im Intereſſe einer gemeinsamen extrem linken Aktion und Partei wohl mit ihnen vertragen und zusam= Dabei denkt natürlich menarbeiten könnte. Moskau keinen Augenblick daran, die Führung an diese ,,notwendigen Vasallen" abzugeben. Im Gegenteil will es die kommenden Ereig= nisse maßgebend bestimmen und auch die andern Parteien mit seinem revolutionären Geiste" beeinflussen, um so zu einem umfassenden Erfolge zu kommen. Nachdem diese Zusammenarbeit in den wichtigsten Grundlagen möglich wurde, eröffnet Moskau den direkten Feldzug gegen Blum. Wie vorher schon betont, werden sowohl die auswärtige Politik Frankreichs im Nichteinmischungsausschuß, wie auch die finanziellen Maßnahmen als Angriffspunkte verwendet. Was Marty mit Bezug auf Spanien darlegte, umriß Thorez hinsichtlich der finanziellen Bestrebungen der Regierung. In seiner lekten öffentlichen Rede beschuldigte er die Realtion", die Regierung, die Sozialgesetze zu sabotieren. Sie versuche, die Volksfront zu untergraben, indem sie für das neue Finanzprogramm einen Vertrauensmann der 200 Familien berief, denn Rist, so heißt der neue Finanzchef des Regierungsprogramms , sei nicht nur ein Vertrauensmann Lavals, sondern sogar

NEK Folge 63 der intimste Mitarbeiter Poincarés gewesen. Er hätte gewagt, gegen die 40-Stunden-Woche aufzutreten, und mit seinem Eintritt in den Berwaltungsrat der Bank von Fankreich seien für 6 Milliarden öffentliche Arbeiten gestrichen worden. Die Regierung hätte im weiteren zugestimmt, daß die Maßnahmen für den Schut des Kindes, die Fürsorge für die alten Arbeiter gestrichen werden. Demnächst werde aber ein Kongreß der alten Arbeiter einbe rufen werden, auf dem er die Forderungen der Kommunistischen Partei zugunsten dieser alten Arbeiter darlegen werde. Gleichzeitig sette eine Aktion für die 40- Stunden - Woche in allen Vereini gungen ein. Diese Aktion ist bis in die letzten Einzelheiten vorbereitet, hat bei den Bant beamten begonnen, um dann auf die Waren» hausangestellten und schließlich den Kleinhandel und das Gaststättengewerbe überzugreifen. Uns umwunden wird die automatische Schließung aller Geschäfte für Sonntag und Montag verlangt. Alle Vorhaltungen, die Weltausstellung stehe vor der Türe, werden nicht beachtet, denn Mostau weiß sehr genau , daß ge = rade ein Mißerfolg der Weltausstellung die Schwierigkeiten der Regierung erhöhen muß. Sie verlangen für die Angestellten dieselben Rechte und Bergünstigungen wie für die Industriearbeiter, die am Sonnabend und Sonntag jede Arbeit verweigern. Diese Arbeitsverweigerung an den beiden Tagen wird trok der Mahnungen der Regierung durch die anarcho- kommunistischen Syndikate auch für die Bauten der Weltausstellung durchgehalten. Aber auch auf den andern Fronten wird der Angriff der Komintern stritte durch=

Kulturspiegel im

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17. März 1937 gehalten. Den ernsten Zwischenfällen in Tunis und Tebessa folgten die blutigen Unruhen Perregaux. Don Bel Abbes und Ihnen dürften sich weitere anschließen, denn Thorez erklärte deutlich genug anläßlich der Syndikalistenversammlung im Velodrom d'hiver, die Kommunistische Partei werde alle For derungen der algerischen und aller übrigen Kolonialvöller im ganzen Umfange und mit allen Mitteln unterstüßen. Eine anwesende Delegation von Mohammedanern wurde im Triumph auf die Rednertribüne geführt und von den Maſſen mit wilder Begeisterung gefeiert. Die Bestimmung Mostaus, daß die franzöft schen Kommunisten solange die Volksfrontregierung unterstützen müßten, bis ein Gegens befehl der Komintern eintreffe, ist damit übers holt. Der Gegenbefehl ist durch Cachin aus Mostau überbracht worden, und die gut vorbereitete Altion gegen die Voltsfrontregierung ist im Gang. Moskau bietet all seine Macht, mittel auf, um nach der Niederlage in Spanien im europäischen Westen zu einem Erfolge zu kommen. Die Bestrebungen zur Schaffung einer extremen Linkspartei in Frankreich unter Zusammenfassung aller revolutionären Elemente werden gleichzeitig von einer stärkeren Aktion für Volksfrontregierungen in Belgien, Polen, der Schweiz und Tschechoslowakei begleitet. Diese gemeinsame Tätigkeit wird wie stets unter den gleichen falschen Vorzeichen der Demokratie geführt und ist legten Endes nur ein Mißbrauch der gesamten Arbeiterklassen für den Kominternkampf und seine jüdisch-bolschewistischen Zerstörungs- und Revolutionierungsziele gegen den faschistischen und nationalsozia= listischen Ordnungsstaat.

öffentlichen

Auftrag

— Der Auftrag Marxistische Typenhaftigkeit wich nationalsozialiſtiſcher Eigenständigkeit des Nationalsozialismus wirkt fulturschaffend und formbildend NSK In einer Zeit, in die die Zeugen des fulturpolitischen Schaffens des Nationalsozialismus bereits sichtbar und plastisch den neuen Geist unserer Gegenwart kennzeichnen, ist es aufschlußreich, einmal Rückschau auf jene „ Errungenschaften" zu halten, die die Systemzeit auf diesem Gebiet mit sich gebracht hat. Denn wenn wir das tun, so ist uns die Möglichkeit gegeben, die gegenwärtige Position besser zu werten und den Blid für die Zukunft zu schärfen. Es ist vielleicht gut, jedenfalls in dieser Be= ziehung, daß uns der Systemstaat ebenfalls sichtbare Dokumente seines internationalen TechniFierungs- und Rationalisierungsdranges hinterlassen hat, weil wir damit ohne sonderliche Mühe jeden Tag aufs neue nachweisen können, von welcher Überfremdung wir uns heute be= freit haben. Der Marxismus hat jedenfalls nicht die Möglichkeit, Entschuldigungen für sich das hingehend in Anspruch zu nehmen, daß eine Staatsform beileibe nicht für die Privatinitiative auf tulturellem Gebiet verantwortlich

zu machen sei, denn er selbst hat ja diese Privatinitiative ganz bedeutsam durch die Erteilung seiner öffentlichen Aufträge beeindruckt. Solange aber eine zivilifierte Nation öffentliche Aufträge zu verteilen hat, solange werden diese Aufträge in ihrer Auswirkung das Spiegelbild ihrer Kulturauffassung zeigen. Heute wissen wir, daß der Marxismus, der die Idee als aus der Materie erwachsen betrach= tet, von vornherein die Eigenstän = digkeit und Eigenwilligkeit völki[ chen Kulturschaffens leugnete. Sein Gesicht war international. Wenn man weiter: hin weiß, daß Marxismus und Bolschewismus die Ausgeburten jüdischer Gedankengänge sind, so kann man verstehen, daß ihnen die Erscheinungen von Form und Farbe, Materialanwendung und verarbeitung nicht nationalgebun= dene, sondern internationale Fragen waren. Da sich der Jude überall und nirgends zu Hause fühlt, schafft er ohne Beziehung zur Scholle die Phantasien seines Verstandes

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NSK Folge 63 Dokumente seines Geltungsbedürfnisses. Nicht mehr sein als scheinen ist der Wille des Juden, sondern mehr scheinen als sein. Die Modetechnik des Systemstaates hat sich als ein Fassadentult ausgewirkt, wie ihn die Welt noch nie vorher erlebt hat. Daß die Kunst und das Handwerk eine Gesinnung sei, dieser Glaube und diese Meinung ging nach 1918 verloren, vielmehr wurde jene zerstöre rische Gesinnungslosigkeit proklamiert, wie fie fich wohl noch nie tomprimierter gezeigt hat, als durch die Christusstatue des Juden Epstein in London, die aus Christus einen ekelhaften Moloch und ein grausam-abenteuerliches Ungeheuer gemacht hat. Es ist die gleiche Seelenlosigkeit, die sich im Systemstaat in schmuziger Asphaltliteratur, wüster Zoterei in und obszönen Zeichnungen bekundete. Allerorten sang man das Lied des Frivolen und des Unanständigen und als Ausgeburt der ganzen Niedrigkeit dieser Kunstvergewaltigung mag jene Christuszeichnung des George GroВ gelten, auf der Christus mit Stiefeletten als Kriegsgott erscheint. Über die weltanschaulich und rassisch gebundenen Fragen hinaus muß man jedoch auch die wirtschaftlichen berühren, wenn man ganz abmessen will, wieweit wir uns von jener Zeit bereits heute entfernt haben. Die öffent liche Bauweise der Systemzeit , die schemenhafte Planmäßigkeit des Rationalisierungstypus, die sich darin bekundet, daß wir in zehn verschiedenen Städten ohne weiteres zehn gleiche Bauten finden können, zeigt, wie hier der Versuch unternommen wurde, die Eigenständigkeit des deutschen Schaffens durch dieselbe Typenhaftigkeit zu überwinden, die sich in der maschinisierten Technit zeigte. Wirtschaftlich gesehen war der öffentliche Bau in der Zeit des Marxismus nichts weiter als ein Diebstahl am Volke , der durch die Gewinnsucht des Bonzentums und das Geltungsbedürfnis des Judentums genügend begründet ist. Wir denken hier an die schmachvolle Erscheinung prunkender Krankenkassenbauten, die die Versicherungsprämien der Kassenmitglieder verschludten , an die seelenlosen aber teuren Konsumbauten, die die Spargelder der Konsummitglieder vers wüsteten, wir denken an die Bank- und Fabrikbauten des Kapitalismus, die nur zu oft durch die übelsten Betrugsmanöver finanziert worden find. Und schließlich sind auch die Parteibauten der SPD. und KPD. zu nennen, die alle von demselben asiatischen Internationalismus Zeugnis ablegen. Wie noch niemals in der gesamten Weltge= schichte waren die Erscheinungen einer angeb lichen Kultur als Vorspann politischer Gesinnungen verwendet worden. Wie sich rein wirtschaftlich diese Tatsache ausgewirkt hat, zeigt sich, wenn man in der Entwicklung des Handwerks etwas zurückblickt. Genau so wenig, wie es etwa möglich war, in eine der Bonzenbauten ein anständiges Bild hineinzuhängen, genau so war es zu einer Tatsache geworden, daß alle Bestandteile des Bauwerks maschinell hergestellt wurden, wodurch natürlich der Eigencharakter des jeweiligen Bauvorhabens völlig verschwand. Wenn man zB. das Schlosserhandwerk in seiner Entwicklung eingehend verfolgt, so sieht man, daß die marzistische Bauform ihm fast jede

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17. März 1937 Möglichkeit einer großzügigen Betätigung nahm. Die Auftraggeber, ob sie nun in der Staatsführung oder in einem sonstigen kapitalistischen Geschäft saßen, stellten immer die Notwendigs feit des besonders billigen Bauens" als gegeben hin, wenn es sich auch schließlich immer so auswirkte, daß die Bauten teurer waren als je ein Bau in der nationalsozialistischen Zeit, weil die Unternehmer unermeßliche Beträge an Zwischenverdiensten einsteden wollten und eins steckten, und wahnsinnige Geldsummen in Bonzentaschen verschwanden. Das Schlosserhandwerk kann als Schulbeispiel dafür gelten, wie hier das System große Gebiete unseres völlischen Schaffens an den Rand des Abgrunds brachte. Wie ungeheuer hat sich durch den Nationals sozialismus auch die Privatinitiative gewandelt! Heute will jeder Auftraggeber, daß der Bau ein besonders eigenständiger Ausweis persönlichen Kulturwol lens sei und damit ist allerorten Neuland für unser Schaffen gewonnen worden. Der Nationalsozialismus hat erwiesen, daß nur von der Gesinnung aus auch ein Ansteigen der Wirtschaftskurve erreicht werden kann. Der Margis mus fette zur Verwirklichung seines Geltungs bedürfnisses rationelle Arbeitszen = tren an, das ist sein größtes Verbrechen auf dem Gebiete der Kulturpolitik, weil es den fleinen Unternehmer, insbesondere das Handwerk, vernichtete. Schaut man heute auf die Entwicklung zurüd, So sieht man, wie der Kulturwille und der wirtschaftliche Aufbau jedes Staatswesens sich befruchten. immer wechselseitig Und das ist ja auch der tiefere Grund für den Erfolg nationalsozialistischer Formgebung, weil diese Weltanschauung in sich die Geschlossenheit aller Volksgenossen und aller Tätigkeiten von vornherein bedeutet. GHC

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages Dr. Wilhelm Frid / Freiheit und Bindung der Selbstverwaltung In den "" Schriften zur deutschen Gemeindepolitik" behandelt der Reichsminister die Grundfragen der deutschen Gemeindeordnung. Als Praktiker der nationalsozialistischen Kommunal= politik begründet er die Verwaltungsreform und die Neugliederungen der Gemeinden in den letzten Jahren. Dr. Frid betont besonders die absolute Einheit der örtlichen Verwaltung als Voraussetzung für nationalsozialistische Aufbauarbeit. Das

Liederbuch der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei"

herausgegeben vom Kulturamt der Reichsproalthergebrachten Zu den pagandaleitung. Liedern der Bewegung treten eine Anzahl neuer der jungen Generation. Lieder für den Marsch und die Feierstunde, für den Abend im Heim und vor dem Zelt. Sie alle finden in übersichtlicher Ordnung ihren Niederschlag in dem Büchlein, dessen besonderer Vorzug seine Handlichkeit ist.

NSK Das Deutſche Recht

Bestrafte

Pflichterfüllung?

Kann eine Strafanzeige durch eine Parteidienſtſtelle eine „leichtfertige Anſchuldigung” oder eine „üble Nachrede ” sein ? NSK Parteibienststellen tönnen auf verschie dene Weise in die Lage fommen, den Strafvers folgungsbehörden Anzeigen strafbarer Handlungen zuzuleiten. Wenn B. in einem Parteigerichtsverfahren der Berdacht einer strafbaren Handlung auftaucht, so wird das Parteigericht grundsätzlich diesen Sachverhalt der zuständigen Strafverfolgungsbehörde durch Aktenübersendung oder durch Mitteilung des Sachverhalts unterbreiten. Häufig gehen ferner bei den Politischen Leitern der Partei, besonders bei den Hoheitsträgern, Anzeigen oder Mitteilungen von strafbaren Handlungen — mündlich oder schriftlich ein. In der Mehrzahl der Fälle wird es sich hierbei um politische Straftaten, zB. staatsfeindliche Äußerungen, Rassenschande und Rassenschändung uä., Handeln. Es ist mehrfach versucht worden, die Erstat= tung derartiger Anzeigen durch Parteidienststellen oder die Weitergabe solcher Strafan= zeigen zum Gegenstande eines Strafverfahrens gegen Politische Leiter der NSDAP. zu machen, wenn das auf die Strafanzeige eingeleitete Strafverfahren zur Einstellung gelangt ist . Die rechtliche Unmöglichkeit eines solhen Verfahrens ergibt sich aus der Stellung des Politischen Leiters. Die Zeit des Politischen Leiters ist so mannigfach und so vielseitig durch positive Arbeit in Anspruch genommen, daß die Aufnahme oder Weiterleitung einer Strafanzeige eine eigene Prüfung durch den Politischen Leiter in der Regel gar nicht möglich macht. Im übrigen ge= hört das auch gar nicht zu seiner Zuständigkeit. Der Politische Leiter der NSDAP . ist öffentlicher Amtsträger mit eigenem Aufgabenbereich, aber weder Polizist noch Staatsanwalt. Seine Aufgabe besteht in der politischen Erziehung und Betreuung der ihm anvertrauten Parteiund Volksgenossen und auch in dem Abwehrtampf gegen partei- und staatsfeindliche EleSoweit hierbei der Verdacht auf mente. irgendwelche friminelle Handlungen entsteht, besteht seine Aufgabe lediglich darin, die Nachprüfung der ihm glaubwürdig zugetragenen Meldungen zu veranlassen. Die Auftlärung solcher Behauptungen liegt übrigens wenn sie nicht richtig sind - nicht zuletzt auch im Interesse der Betroffenen selbst. Wenn ein Politischer Leiter eine solche Nachricht zur Veranlassung der strafrechtlichen Nachprüfung weitergeleitet hat, so ist das eine dienstliche Handlung, zu der er im Interesse der Bewegung verpflichtet ist. Der Politische Leiter handelt nicht als Einzelperson, sondern als Dienststelle der NSDAP.! In diesem Zusammenhang muß darauf hingewiesen werden, daß ein Politischer

Leiter, der eine solche ihm zugegangene Meldung oder Anzeige nicht auf dem Dienstweg weitergibt, feine Pflicht als Politischer Leiter der NSDAP. gröblich verlegen würde. Er müßte sich in einem solchen Fall seinen Dienstvorgefeßten gegenüber vor dem Parteigericht verantworten. Die Nationalsozialistischen Leitfäße für ein neues deutsches Strafrecht" (herausgegeben vom Reichsleiter des Reichsrechtsamts der NSDAP. , Dr. Hans Frant, 2. Teil) fordern daher mit Recht im Leitsatz 44: „Politische Bedeutung und politisches Motiv der Tätigkeit der Amtsträger der Bewegung verlangen bei der strafrechtlichen Behandlung besondere Beachtung." Weiter wird dort ua. auf folgendes hingewiesen: ,,Grundsäglich ist zu sagen, daß die Pflicht des Amtsträgers der Bewegung sich nicht völlig auf ein bestimmtes Arbeitsgebiet bes schränkt, sondern daß auch darüber hinaus ein Einsatz für die Bewegung Pflicht sein kann. Gerade bei Handlungen aus politischem Motiv ist besonders sorgfältig zu prüfen, ob die Handlung pflichtgemäß oder pflichtwidrig war. Nur im letteren Fall fann eine kriminelle Bestrafung überhaupt in Frage kommen ; denn pflichtgemäßes Handeln kann nach unserer Strafrechtsauffassung niemals ein Ver brechen sein." Staatliche Behördenstellen kommen ebenso wie Parteidienststellen öfters in die Lage, den Strafverfolgungsbehörden Behauptungen über angeblich begangene strafbare Handlungen zur Einleitung eines Strafverfahrens zuzuleiten. Bisher hat noch niemand daran gedacht, in einem solchen Fall gegen einen Staatsbeamten wegen leichtfertiger falscher Anschuldigung" oder wegen übler Nachrede" einzuschreiten. Eine strafrechtliche Verfolgung wegen ,,übler Nachrede" scheitert gegebenenfalls an ber ,,Wahrnehmung berechtigter Interessen". Eine ,,leichtfertige falsche Anschuldigung" fann nicht vorliegen, weil die Anzeige ,,bei einer Behörde" ja bereits durch die Ausstellung der Behauptung in dem Verfahren erfolgt ist . Die Weitergabe der Anzeige an die Verfolgungsbehörde ist lediglich eine Weiterleitung an die zur Nachprüfung zuständige Stelle, also eine interne Behördenangelegenheit. Ebenso liegen die Dinge bei einer Meldung durch einen Politischen Leiter. Daß politischen Anzeigen aus Gründen der Volkserhaltung und der Staatsnotwendigkeit nachgegangen werden muß, bedarf feiner Erläuterung. Die Voraussetzungen des § 193 des Strafgesetzbuches, wo

Blatt 6

REK Folge 63 es sich um die Wahrnehmung berechtigter Interessen handelt, liegen stets vor , so daß eine strafrechtliche Verfolgung wegen Beleidi gung oder übler Nachrede ausscheidet. Aus der Einheit von Partei und Staat folgt ohne weiteres, daß auch bei einer Strafanzeige durch eine Parteidienststelle lediglich eine interne Angelegenheit der Dienststellen der Partei⚫ und des Staates vorliegt, die nur den einen Zwed hat, der zur Weiterbearbeitung zustänbigen Dienststelle des Staatsapparates die Sache weiterzuleiten. Die Anzeige bei einer Behörde" ist bereits mit der Inkenntnissetung

17. März 1937 des Politischen Leiters erfolgt. Alles übrige betrifft lediglich die innerdienstliche Weiterleitung, also die formelle Bearbeitung der Sache. Wenn man dazu übergehen wollte, Politische Leiter der NSDAP. wegen der Dienstlichen Weitergabe von Meldungen - also wegen der Erfüllung der ihnen parteidienstlich obliegenden Pflicht ― zu bestrafen, so würde man damit die Arbeit der Partei auf das schwerste behindern und schädigen. Staatsanwaltschaftsrat Friedr. W. Adami.

Goethe und das neue Recht Die Einführung des Begriffes „Volkheit " durch Goethe - Worin besteht der Wille des Volkes?

NSK Die innere Abkehr vom fremden ,,unveränderlichen" und das Streben zum blutmäßigen, im Volte verwurzelten Recht fennt auch Goethe , wenn er Mephisto in der Schülerszene des ersten Attes des Faust" von dem sich wie eine ewige Krankheit forterbenden Gesetz und dem leider nie in Frage stehenden mit uns geborenen Rechte sprechen läßt. Gerade diese nur dichterisch und kaum juristisch gefaßte und zu begreifende Stelle zeigt die fünstlerische und menschliche Einstellung Goethes zum Recht. Sie fällt in eine Zeit, in der das spätrömische Recht der Verfallzeit in Deutschland dominierte, und in der seine Herrschaft mit der politischen Zerrissenheit Deutschlands erklärlich war, und in der jedenfalls die große Mehrzahl der Berufsjuristen eine Abkehr vom römischen Rechte für falsch, wenn nicht sogar für unmög= lich gehalten hat. Heute sind wir im Begriff, die damals von Goethe gewünschte Abkehr von einem fremden Recht zu treffen. Wir sind dabei, wie der Reichsjuristenführer bei der Eröffnung der Ausstellung Deutsches Recht" im vers gangenen Jahre ausführte, eine Zeit zu verLassen, in der das deutsche Rechtsleben den Ballast einer völlig undeutschen fremdgeistigen Tyrannei verspürte". Alle maßgeb lichen Kräfte des Rechtslebens arbeiten daran, ein Recht zu finden oder wiederzufinden, das aus dem Blute des Volkes geboren ist und im Volte lebt. Der alte Goethe verlangte (21. Band der Schriften der Goethe-Gesellschaft, Weimar 1907, Nr. 682) die Einführung des Begriffs ,,Bolts heit", der sich zu dem Begriff Volt" so vers hielte, wie „Kindheit" zu „Kind": So wie der Erzieher die Kindheit und nicht das Kind hören müsse, so müsse der Gesetzgeber die ,,Volkheit" in diesem und nicht das Volk hören; Sinne soll und kann das Geseß der allgemein ausgesprochene Wille der „Volfheit" sein , ein Wille , den die Menge niemals ausspricht , den aber der Verständige vernimmt , dender Bernünftige zu befriedigen weiß und der Gute gern befriedigt."

Auch diese Betrachtung des großen Weimarer Philosophen paßt zu dem Sinn des jezigen Umbruchs in unserem Recht. In seiner Eröffnungsansprache des Juristentages 1936 sagte der Stellvertreter des Führers, daß es in der Gesetzgebung nicht etwa wesentlich ist, daß vor Abfassung jedes Paragraphen der Wille des Voltes erforscht wird, sondern daß der Geist des Volkes die Richtung angibt", und daß der Richter ebensosehr wie nach dem Verstand nach seinem Gefühl richten soll ; " nach dem Gefühl nicht so sehr im Sinne des Mitfühlens, sondern im Sinne des Einfühlens". Die Grundidee ist die gleiche. Es kommt nicht darauf an, daß ein Gesetz oder die richterliche rechtsgestaltende Tätigkeit dem augenblicklichen Willen des Volkes als einer Summe von Menschen gerecht wird, sondern entscheidend ist der Wille des Geistes des Volles, nicht als Gummierung von Menschen, sondern als GemeinW. R. schaft, eben als „ Volkheit“ .

Anfechtung der Ehe wegen Vorliegens einer Erbkrankheit NSK Die Frage, ob eine Ehe wegen Vorliegens einer Erbkrankheit angefochten werden kann, ist erst durch die Erbgesundheitsgesetzgebung bes sonders aktuell geworden. Das Reichsgericht nimmt in einer in der Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 616, mitgeteilten Entschei dung zu dieser Frage Stellung und führt hierzu aus: „Die Auffassung, daß nach dem heutigen Stand der Wissenschaft und der Gesetzgebung die Anfechtung einer Ehe wegen Irrtums beschränkt bleiben müsse auf diejenigen Fälle, in denen die Erbkrankheit bei dem anderen Ehegatten bereits manifest geworden ist, ist rechtsirrtümlich. In solchen Fällen, in denen eine Manifestation der Erbkrankheit noch nicht stattgefunden hat, sind jedoch besonders große Anforderungen an die Beweisführung des anfechtenden Ehegatten zu stellen".

REK Folge 63

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17. März 1937

Einführung einheitlicher Zahlungsbefehle Ein Vorschlag zur Vereinfachung – Warum keine gleichlautenden Vordrucke NSK 3ahlt ein Volksgenosse seine Schulden trog wiederholter Anmahnung nicht, so wird in der Regel der Gläubiger, um seiner Mahdem nung mehr Nachdruck zu verleihen, Schuldner einen Zahlungsbefehl ins Haus schiden. Die Ziffern über die von den Gerichten erlassenen Zahlungsbefehle, die gerade zu Ende eines jeden Jahres erheblich ansteigen, zeigen deutlich, daß diese Form der Einziehung fälliger Geldforderung beliebt und erfolgreich ist. Man sollte annehmen, daß bei der Häufigkeit der Verwendung von Zahlungsbefehlen sich eine einheitliche Form herausges bildet hätte. Das ist jedoch keineswegs der Zwar stellt das Gesetz bestimmte Er Fall. Im fordernisse für Zahlungsbefehle auf. Rahmen dieser Erfordernisse ist die äußere Form und der Inhalt der Zahlungsbefehle überaus verschiedenartig und mannigfaltig; jede größere Firma, jeder Anwalt verwendet vers Papierhändler schiedene Formulare, jeder führt andere Muster". Diese Uneinheit lichkeit der Vordrucke ist für alle Beteiligten Sie bedeutet Vergeudung unwirtschaftlich. von Arbeitskraft und Geld. Besonders beliebt scheint die Zusammenfassung der im Gesetz vorgeschriebenen Erfordernisse in einen einzigen Eatz zu sein, so daß man erst nach mehrmaligem Lesen den wirklichen Inhalt verstanden hat. Es würde wesentlich zur Vereinfachung und Beschleunigung des Geschäftsganges beitragen und die Vereinheitlichung des Gerichtswesens fördern, wenn gleichlautende ZahIungsbefehlsvordrude für das ge= samte Deutsche Reich eingeführt würden. Andere Zweige der Reichsverwaltung, wie Post und Eisenbahn oder Polizei, haben seit langem im Interesse einer wirtschaftlichen Betriebsführung amtliche Vordrude verbindlich eingeführt. Bei der Einführung einheitlicher Zahlungsbefehle muß man eine flare, allgemeinverständliche Form finden.

Trotz der häufigen Anwendung des Zahlungsbefehls sind dessen Bedeutung und Folgen einer großen Anzahl von Volksgenossen nicht bekannt. Es herrscht die Meinung vor — die allerdings durch den vorgebrudten Text der Zahlungsbefehle leicht hervorgerufen werden kann daß entweder innerhalb der angegebenen Frist die ganze Summe zu zahlen oder unter allen In Umständen Widerspruch einzulegen sei. teinen Zweck, Wirklichkeit hat es natürlich feinen Widerspruch einzulegen, wenn gegen den Anspruch nicht fachliche Einwendungen bestehen, dh. insbesondere die geforderte Summe ganz oder teilweise nicht geschuldet wird. Trotzdem wird in Hunderten von Fällen Widerspruch eingelegt, weil die Forderung zurzeit nicht ganz gezahlt werden kann und eine ratenweise Abtragung vorgeschlagen werden soll. Ein solcher Widerspruch ist ein Mißbrauch des Rechts, da er den Gerichten unnötige Arbeit aufbürdet und die Kosten nuglos erhöht. Es muß jedem Volksgenos= fen flar werden, daß zur Bewilligung von Teil-

zahlungen einzig und allein der Gläubiger oder sein Bevollmächtigter in der Lage ist, nicht hins gegen das Gericht. Das Gericht nimmt auch teine Zahlung entgegen, so daß die über weisung der geforderten Summe an die Gerichtskasse völlig verfehlt ist. Um diese Grundsätze allen Betroffenen ver ständlich zu machen, wird man beim Erlaß eines Zahlungsbefehls diesem zweckmäßig ein Merkblatt, das alle wesentlichen Richtlinien über Zahlung und Einlegung eines Widerspruchs Durch oder beifügen enthält, anheften. die Einführung einheitlicher Vordrucke für Zahlungsbefehle und die Beifügung besonderer Merkblätter wird sich fünftig der GeschäftsverDr. H. fehr reibungsloser abspielen.

Rechtspolitik der lehten Woche Die Aufgabe der Rechtswissenschaft NSK Die letzte Arbeitstagung des NS.. Rechtswahrerbundes im Hause der Deutschen Rechtsfront hatte die fünftige rechtswissenschafts liche Arbeit zum Gegenstand. Der Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frank, stellte bei dieser Gelegenheit vier große Richtlinien auf, nämlich: Wissenschaftliche Formulierung von Leitgedanken zur Rechtsidee des Nationalsozialismus und deren Weiterleitung an die zuständigen Stellen von Partei und Staat, Gefeßesdienst (näm lich die Wahrung des nationalsozialistischen Rechts in der täglichen Praxis) , Erziehung und Aktivierung des Rechtswah . rernachwuchses und „Persönlichteitsdienst ", worunter die Heranholung der Berufenen in die vorderste geistige Fronts linie zu verstehen ist. In dieser Tagung zeichnete der Reichsrechts. führer ein flares Bild der rechtspolitischen und geistesgeschichtlichen Lage der Partei und zog daraus die sich für die künftige wissenschaftliche Arbeit ergebenden Schlußfolgerungen. Wir erkennen : Die Rechtswissenschaft ist niemals vor Aufgaben gestellt gewesen, die so ausschließlich der Gesamtheit eines Volkes dienen, wie dies heute im nationalsozialistischen Deutschland der Fall ist. In unermüdlicher Arbeit muß eine Wissenschaftslehre entstehen, die im Dienste unseres Glaubens an Wahrheit, Sauberkeit, Treue, Ehre und Leben steht. Die Rechtswissenschaft wird deshalb in der Weltanschauung ihre Krönung finden. Sie wird eine nationalsozialistische Wissenschaft sein, weil der Nationalsozialismus die bestmögliche Wahrheit unseres deutschen Lebensdenkens beinhaltet. Wenn wir als Deutsche an den Nationalsozialismus glauben, so werden wir ihn jezt als Wissenschaftler bestätigen.

17. März 1937

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NSK Folge 63

Wie das Gericht

entschied

Urteile, die jeden angehen

Kampf dem Lärm! NSK Seit längerer Zeit wird, vor allem in den Großstädten, ein Kampf gegen unnötigen Lärm geführt. In diesem Zusammenhang ist ein Urteil des Kammergerichts von Bedeutung, durch das ein Motorradfahrer wegen Verlegung der Reichsstraßenverkehrsordnung (§ 25) verurteilt wurde. Der Motorradfahrer war zur Nachtzeit grundlos etwa fünfmal unter über mäßigem, das übliche Motorengeräusch weit übersteigenden Lärm die Straße hin- und hergefahren und hatte hierdurch die Straßenbewohner belästigt. Mit Recht hat das Kammergericht hierin ein schuldhaftes Verhalten des Ange= flagten gesehen, da er den Lärm hätte vermeiden können. Autowilderei NSK Nicht nur mit Büchse oder Flinte, Falle oder Schlinge wird gewildert, sondern auch mit Auto und Scheinwerfer. Aber auch nicht nur die gemeinhin bekannte Wilderei ist strafbar, sondern auch die sogenannte „ Autowilderei". Die ,,Juristische Wochenschrift" veröffentlicht ein Urteil des Kammergerichts, in dem ein Autofahrer wegen Wilderei verurteilt worden ist, weil er einen Rehbock, der durch die Scheinwerfer geblendet war, überfahren, getötet und mitgenommen hat. Das Kammergericht hat mit Recht sogar angenommen, daß es sich hier um schwere Wilderei handele, weil der Jagdfrevel zur Nachtzeit verübt worden ist. In dem Urteil ist ausgeführt, daß auch auf öffentlichen Wegen das Jagdrecht des Jagdausübungsberechtigten besteht und daher sich jeder der Wilderei schuldig macht, der sich auf einem öffentlichen Weg überfahrenes oder sonstwie getötetes Wild unbefugt zueignet.

Walde, 2-3 Meter von einem Gestellwege entfernt, an einer zum Parken nicht freigegebenen Stelle aufgestellt. Das Kammergericht sah hier. in eine Übertretung der Verordnung über Tiers und Pflanzenschutz vom 26. Mai 1934, durch die das Parten im Walde mit Ausnahme der öffentlichen Wege verboten worden ist.

Der Mieter von Geschäftsräumen ist zum Geschäftsbetrieb verpflichtet! NSK Das Bürgerliche Gesetzbuch kennt keine Verpflichtung des Mieters, auch nicht des Mieters von Räumen, den gemieteten Gegenstand auch in Gebrauch zu nehmen. Der Mieter ift somit berechtigt, von der In-Gebrauchnahme des Mietgegenstandes abzusehen . Das darf jedoch nicht gelten, wenn die Unterlassung des Gebrauchs einer Verlegung der dem Mieter obliegenden Sorgfaltspflicht gleichkommt und gegen Treu und Glauben verstößt. In dieser Erkenntnis hat das Kammergericht folgenden Rechtssak aufgestellt : Der Vermieter von Geschäftsräumen hat gegen den Mieter einen Anspruch darauf, daß dieser nicht während der Mietdauer das Geschäft in den Mieträumen einstellt, um es in der Nachbarschaft fortzubetreiben und den Betrieb eines Geschäftes glei= cher Art in den Mieträumen nach Vertragsende zu verhindern oder zu erschweren. Das Kammergericht erblickt in diesem Verhalten des Mieters oder Pächters von Ge= schäftsräumen einen schuldhaften Verstoß gegen die sich aus dem Miet- oder Pachtvertrag unmittelbar ergebenden Pflichten. Der Mieter oder Bächter muß für den entstandenen Schaden seinem Vermieter gegenüber haften.

Parken im Walde verboten

Unlanterer Wettbewerb

NSK Gerade zum Wochenende begegnet man im Frühling und Sommer im Walde Duzenden von parkenden Autos und Motorrädern. Es ist daher angebracht, noch einmal vor Beginn der ,,Saison" darauf aufmerksam zu machen, daß durch verschiedene auf Grund des Preußischen Feld und Forst-Polizeigesetes erlassene Verordnungen das Parten im Walde verboten ist. Wie die Juristische Wochenschrift" mitteilt, hat das Kammergericht erst jüngst wieder einen Autobefizer wegen verbotenen Bartens im Walde verurteilt.

NSK Durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ist einmal ein Schuß der Konturrenten vor unlauterem Wettbewerb, dann aber auch ein Schuß des Publikums vor Irreführung der Warenhersteller bezwedt worden. Diese Irreführung braucht, wie das Reichsgericht in einer in der Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 625, abgedruckten Entscheidung ausführt, durchaus nicht immer in der Behauptung falscher Tatsachen zu liegen. Auch die wissenschaftlich richtige Bezeich= nung einer Ware verstößt gegen die Bestimmungen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, wenn das Laienpublikum, an das sich die Anpreisung richtet, dadurch zu falschen Vorstellungen veranlaßt wird.

Der Angeklagte hatte an einem Sonntagnachmittag in dem Potsdamer Forst, während er mit seiner Frau mehrere Meter entfernt an einem Tischchen faß, seinen Kraftwagen im

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 63

Blatt a 17. März 1937

Arbeitstagung des Rassenpolitischen Amtes in Zittau Eine Einladung der Gauleitung Sachsen der NSDAP. und der Sächsischen Staatsregierung NSK Berlin, 17. März. Die Gauleitung Sachsen und die Sächsische Staatsregierung haben die Reichsamtsleitung des Rassenpolitischen Amtes und die Gauamtsleiter des RPA. für die Zeit vom 5. bis 9. Mai nach Sachsen eingeladen . Im Anschluß an eine Fahrt durch die Sächsische Schweiz erfolgt die Teilnahme an einer dreitägigen Arbeitstagung der Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes des Gaues Sachsen in Zittau. Bekanntlich ist im Gau Sachsen die Arbeit des Raſſenpolitiſchen Amtes durch die tatkräftige Unterſtükuna des Gauleiters besonders weit fortgeschritten.

Kunst im Zeichen des Sozialismus „Opfer und Fleiß“ das Kennzeichen fünstlerischer Arbeit im Rahmen der NSV . NSK Deſſau, 17. März. Das Amt für Volkswohlfahrt im Gau Magdeburg-Anhalt hatte beschlossen, sich an der Ausstellung „ Volk und Kultur" unter dem Motto: Opfer und Fleiß" zu beteiligen. Die NSV. will mit dieser Ausstellung den Beweis liefern, wie fest in allen Kreisen der Bevölkerung der Gedanke des wahren Sozialismus bereits verwurzelt ist. Sie will darüber hinaus aber auch zeigen, wie sich breiteste Kreise bereits mühen, um ihrer Opferbereitschaft einen bleibenden Ausdruck zu geben. Die Mitarbeit des ganzen Volkes am Winterhilfswerk äußert sich nicht nur in den Zuschriften aller Kreise an ihre Zeitungen und an das Amt für Volkswohlfahrt, sondern äußert sich besonders in dem Suchen nach Wegen, um diesen Gestaltungswillen eine würdige Form zu geben. So erstehen fast allenthalben künstlerische Werte in engster, kameradschaftlicher Zusammenarbeit. Der Kreis Jerichow I hat einen wundervoll ge= schnigten Opferschrein geschaffen, der auf dieſer Ausstellung besondere Beachtung findet. Im ganzen ist diese Ausstellung des Amtes für Volkswohlfahrt ein schönes Dokument unserer Zeit, das Zeugnis von der großen Leistung des Nationalsozialismus, der eine in Parteien zersplitterte Masse zu einem Volk und zu einer festverbundenen Gemeinschaft formte, ablegt. Arbeitskameradin am Mikrophon Reichssendeleiter Hadamovsky vor den Funkreferentinnen des Deutschen Frauenwerkes NSK Berlin, 17. März. In der Reichsfrauenführung in Berlin sprach Reichsiendeleiter Hadamovsky vor den zu einer Arbeitstagung versammelten Funk = ' referentinnen des Deutschen Frauenwerks über die Frau als geistige Mitarbeiterin im Rundfunk . Er entwickelte zunächst die Arbeitsmethoden aus der Eigengesezlichkeit dieses modernen Kultur- und Propagandainstrumentes. Seine wesentliche Aufgabe sei es, dem werkschaffenden, zu hoher Arbeitsleistung angespannten deutschen Volk als Ausgleich die Entspannung zu bieten, die die Voraussetzung jeder Höchstleistung sei . Sein Vor-

traz ging dann über in einen eindringlichen Appell an die Funkreferentinnen und die Frauen schlechthin, über ihre besonderen weiblichen Fachaufgaben hinaus an Gesamtgestaltung des Rundfunks der 311 arbeiten. Auch auf diesem Gebiet unseres heutigen Lebens feien sie die Mitſchaffenden und und Arbeitskameradinnen .

Stimme des Auslands

„ Wenn sie es gesehen hätten ...“ Ein amerikanischer Universitätsprofessor sprach im Rundfunk über das neue Deutschland NSK Die in Neuport erscheinende Zeitschrift ,, German-American Commerce Bulletin" veröffentlicht in Nummer 2 einen Auszug aus einem Rundfunkvortrag des amerikanischen Universitätsprofessors Charles C. Tans ill, Washington, der im vergangenen Herbst das ..neue Deutschland " bereiste und seine Eindrücke schildert. In seinem Rundfunkvortrag erklärte er ua. Es ist sehr klar, daß die erschreckenden Statistischen Angaben, die in der amerikanischen Presse in bezug auf einen angeblichen Banterott in Deutschland erscheinen, ebenso unbegründet wie böswillig sind. Wenn diese amerikanischen Pessimisten tatsächlich das „neue Deutschland" in seiner Revolution, mit den Fabriken, die die volle Arbeitszeit hindurch in Betrieb sind, mit seinen reichen Vorräten und mit der deutschen Wissenschaft, die erfolgreich die industriellen Bedürfnisse in erstaunlicher Weise unterstüßt, gesehen hätten, so würden sie rasch ihre Haltung ändern. Eines ist sicher, der bedeutsame Vormarsch dieses ,,neuen Deutschlands" wird bald von den Wirtschaftlern, die die Wirklichkeit erkennen und die es ablehnen , durch falsche Informationen, die nur einer feindlichen Propaganda entstammen, beeinflußt zu werden, begrüßt werden. Wenn man von dem raschen Fortschritt dieses ,,neuen Deutschlands" ſpricht, so fuhr Profeſſor Tansill in seinem Vortrag fort, denkt man unwillkürlich an einen Mann, der diese Aufwärtsentwicklung ermöglichte . Das Bedeutendste, was Adolf Hitler für die Sache Deutschlands geleistet hat, ist der neue Geist , den er dem deutschen Volke einflößte. Gar selten in der Geschichte hat ein Führer einen solchen Einfluß auf eine große Nation ausgeübt. Vernichtung, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung bildeten eine Dreieinigkeit, die durch ganz Deutschland schritt während der hoffnungslosen Tage, die auf Versailles folgten, und es war nur der unerschütterliche Mut eines großen Führers, der einer zerrissenen Nation neue Hoffnung geben konnte. Sogar die feindlich gesonnensten amerikanischen Kritiker werden die Tatsache anerkennen müssen, daß ohne den großen Optimismus des Führers Deutschland in den Bolschewismus versunken wäre. Im heutigen Europa hat Deutschland einen starken Wall errichtet, der in der Lage ist, die steigende Flut des internationalen Kommunismus aufzuhalten . Die deutsche Regierung führt einen entschlossenen Kampf gegen die wachsende Gefahr des Weltbolschewismus, und sie ist die einzige Regierung , die den Mut besigt, die umstürzlerischen Ziele Moskaus schonungslos anzuprangern .

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanfgrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 31mmerstr. 90, Ill. Fernruf: 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Raf., 6. m. b. 5., 3entralverlag der NSTAB., München Berlin Berland: Cher.Berlag , Berlin SM 68, 3immerßrake 88. - Alle Zahlungen find nam Berlin (Botchedtonto Berlin 4454) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich, Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sindermann , zurzeit verreift. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breffedienst der NSDAP

NEK Folge 64

Krieg

ParteiKorrespondenz

Blatt 1

dem

18. März 1937

Papierkrieg!

Die SA. hilft Hermann Göring - Papierersparnis im Verwaltungsgang spart Devisen - Das gute Beispiel unserer Sturmabteilungen NSK ,,Ich wende mich mit besonderer Leidenschaft an die Nationalsozialistische Arbeiterpartei und alle ihre Gliederungen. Es ist euer Reich, es ist euer Staat, den ihr erobert habt, den ihr geschaffen habt. Von euch erwarte ich Einsatz wie in den höchsten Kampfzeiten. Die Alte Garde voran, die Führer der Partei. Reißt das Volk mit, marschiert, und das Werk wird gelingen. Die nationalsozialistische Bewegung beweist, daß nichts unmöglich ist, daß sie niemals tapitulieren wird." Mit der Tatkraft und mit der Begeisterung, die wir von der SA. gewohnt sind, haben Hunderttausende von SA.-Männern und SA.-Führern überall im Reich diesen Ruf Hermann Görings aufgenommen und sind darangegangen, Vorschläge, Planungen und weitsichtige Maßnahmen in die Tat umzusehen. Die Sammlung und Verwertung von Altmaterial, Tuben, Knochen usw. ist in vielen Einheiten schon zu einem wesentlichen Bestandteil des täglichen Dienstes und der täglichen Arbeit geworden. Überall paden die Männer anweil sie wissen, daß nur durch die Zusammenarbeit aller das Ziel erreicht werden fann. Die Oberste SA.-Führung hat nun die Erfüllung eines Teilgebietes des Vierjahrespla= nes in Angriff genommen, nämlich die Ein = sparung von Papier und die Ver = wertung von Altpapier.

Eine zweite Anordnung bestimmt, daß der Papierverbrauch mengenmäßige auf das äußerste einzuschränken ist. Die bisher Jollen Papiergewichte gebrauchten herabgesezt werden, und zwar für Formulare und Schreibpapiere von bisher 90 g auf 80 g pro Quadratmeter und für Karteikartone auf 280 und 200 g pro Quadratmeter. Für kurze Briefterte sollen nur noch halbe Briefbogen verwendet werden. Vordrude und Karteifarten werden auf die notwendige Größe unter Beachtung der vorgeschriebenen DIN-Formate bes schränkt. Der Schriftspiegel soll durch Vermeis dung unnötig großer Zeilenabstände bis zum äußersten ausgenugt werden. Im urschriftlichen Verkehr sollen Stellungnahmen und sonstige Vermerke auf der Urschrift selbst verzeichnet werden, so daß der bisherige Anlagebogen fünftig eingespart werden kann . Bei Drud- und Vervielfältigungsarbeiten muß in Zukunft auch Die Anzahl die Rückseite ausgenutzt werden. der Vorratsexemplare von Druckschriften wird auf ein erträgliches Maß beschränkt werden. Papierabfälle werden gesammelt und dem Altpapierhandel zur weiteren Verwertung übergeben. Es wird weiterhin vorgeschlagen, geheimzuhaltende Schriftstüde unter Aufsicht in sogenannten Zerreißmaschinen zu vernichten und auf diese Weise wiederum wertvolles Rohmaterial einzusparen.

* Die einzelnen praktischen Maßnahmen zur Durchführung dieser Aufgaben bestehen zunächst darin, daß für den gesamten Dienstbereich der SA. an Stelle von holzfreiem Papier künftig holzhaltiges Papier verwendet wird , dh. also für sämtliche Formulare, Kassenbücher, Brief= bogen, Karteien, Druckvorschriften usw. Für Schreibmaschinendurchschläge werden in Zukunft nur noch 30-g- Papiere zur Verwendung kommen, weil durch eine Herabsehung des Güteanspruchs des Papiers bedeutende Mengen Holz für andere Zwecke verfügbar werden.

Ungeheure Mengen von Papier werden jähr lich in den Büros und Ämtern sinnlos verschwendet. Es ist nicht bekannt und es wird faum mit Zahlen und Statistiken zu belegen sein, wie groß die Verluste an Papier sind, die durch einen Papierkrieg aller Das soll gegen alle verursacht werden. nun anders werden. Jeder fange bei sich selbst an. Wenn alle zu jeder Stunde daran denfen, daß auch das scheinbar wertlose Stück Papier, übersetzt auf den Bedarf von Millionen

‫و‬

NEK Folge 64

Blatt 2

Menschen, seinen Wert erhält, dann werden viele Millionen Reichsmart jährlich frei für andere lebenswichtige Ausgaben. Es ist des= halb nur zu begrüßen , wenn die SA. in dem Bereich ihrer Verwal = tung den Anfang machen will und so mit gutem Beispiel für die ganze Be Der wegung, Behörden usw. vorangeht. Papierkrieg kostet Deutschland zuviel Geld,

1

Buch =

18. März 1937 darum macht die SA. den Anfang, ihn grün dlich zu bekämpfen. Wenn sich alle anderen diesem Beispiel anschließen , dann wird ein zwar kleines, dem Nichtsachmann unansehnlich scheinendes Teilgebiet des Vierjahresplanes verwirklicht, dann wird eine Lücke geschlossen und Fehler und Mängel werden beseitigt. Und die SA . hat Hermann Göring durch ihr Beispiel wie durch die Tat geholfen.

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Lefer

- Deutschlan ds Geiſtesgut wird Bindeglied Schafft Werkbüchereien für die Betriebe! der Betriebsgemeinſchaft Der Einsatz des Amtes „ Deutſches Volksbildungswerk“ NSK Der Gedanke der Wertbüchereien ist nicht neu, aber noch längst nicht erschöpft. Die Bemühungen einer vierjährigen nationalsozialistischen Menschenführung haben es zuwege gebracht, daß man auf diesem Gebiet über die ersten Versuche hinweg auch schon zu den ersten Erfolgen gelangt ist. Auch hier war es zu Anfang notwendig, behutsam und mit vielem Einfühlungsvermögen vorzugehen, um in der Auswahl der Bücher staats : politische Gesichtspunkte mit den Wünschen der durch das Buch anzusprechenden Menschen zu verbinden. Hat man dieses Ziel aber einmal erreicht, so läßt gerade die Werkbücherei ihren besonderen Wert darin erkennen, daß sie bei sorgfältiger Auswahl der Bücher auch gerade einen Interessenkreis zum Lesen zu bringen vermag, der durch die Betriebsgemeinschaft geschlossen zu erfassen ist. Nun kann man heute in einer Zeit, die auch an den Betriebsführer ganz bes sondere Anforderungen stellt, von diesem nicht verlangen, daß er sich in jedem Einzelfalle, womöglich noch in Unkenntnis des Wertes oder Unwertes eines Buches, mit der Frage der Anschaffung auseinandersetzt. Er wird daher im Falle der Einrichtung einer Werkbücherei sich gern der Erfahrungen derjenigen Stellen bedienen, deren Aufgabe die kulturelle Betreuung der schaffenden Menschen gerade auf dem Sondergebiet des Buches ist. Das Amt ,,Deutsches Volksbildungswerk " in der NSG. Kraft durch Freude be= treut in einer besonderen Abteilung ein weit verzweigtes Büchereiwesen in den verschiedensten Teilen des Reiches, nach dessen Muster sich erstflassige Werkbüchereien zusammenstellen lassen . Die landschaftlichen und sonstigen Lebensbedin gungen der Menschen im Flach-, Hoch- oder Grenzlandgebiet müssen in jedem Falle ihre Berücksichtigung finden. So ist man dazu gekommen, Büchereien, die vielfach Wanderbüchereien darstellen, nach zwei, drei oder sogar noch mehr Normen zusammenzustellen, die untereinander auch noch Ergänzung oder Umtausch gestatten. Stofflich unterscheiden wir etwa nach folgenden Gesichtspunkten :

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Politische Bücher aus der Bewegung, Kriegsbücher, geschichtliche Romane, Bauern und Landschaftsbücher, Abenteuer-, Jagd- und Reisebücher, Unterhaltungsromane .

Die vorstehende Aufteilung ist natürlich nicht als vollständig anzusehen, sie soll lediglich einen Überblid über die mögliche Einteilung der Stoffgebiete gewähren. Eine solche Werkbücherei tann sich, je nach den vorhandenen Mitteln, aus einer mehr oder weniger großen Zahl von Büchern zusammensezen. Wenn wir an die zahlreichen Mittelund Kleinbetriebe in der Wirtschaft denken, so fäme für den Anfang vielleicht eine Bücherei von etwa 85 bis 90 Bänden in Frage. Diese Büchereien sind in einem aus Kiefernholz gearbeiteten, mit schmiedeeisernen Handgriffen und Beschlägen versehenen Bücherkasten verpackt, der zwei Türen mit auf der Innenseite befind= lichem Buchverzeichnis aufweist und das Zeichen der Deutschen Arbeitsfront trägt. Dieser Kasten schützt die Bücher, welche wie in einem Bücherschrank aufgestellt sind, vor Staub und Schmutz, ist leicht transportabel und erfordert bei nicht vorhandenen geeigneten Räumlichkeiten nur geringen Plaz zur Aufstellung. Die Bände selbst find handgebunden und in Dermatoideinband gefaßt. Dieser Einband hat den Vorteil, daß er, im Gegensatz zu anderen gebräuchlichen Einbänden, etwa 70 Ausleihungen aushält. Der Dermatoideinband bietet nämlich den Vorzug der Abwaschbarkeit aller Fett-, Tinten oder Bleistiftslede. Die vorgenannte Ausführung wurde vom Amt ,,Deutsches Volts: bildungswerk" hinsichtlich ihrer Haltbarkeit ge= wählt. Auf der Rüdenseite sind die Bücher fortlaufend numeriert.

Unter solchen Voraussetzungen bietet die Errichtung von Werkbüchereien keine besonderen Schwierigkeiten mehr ; sie erleichtern allen Betriebsführern die Durchführung eines Ge= dankens, der deutsches Geistesgut zum Besigtum der Allgemeinheit machen. will und darüber hinaus auch in einer Betriebsgemeinschaft ein sichtbares Zeichen vor= bildlicher Betreuung der Gefolgschaft darstellt. W. H.

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Hier ist die

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18. März 1937

Hetze

zu

Hause

Ausschnitt aus dem internationalen Lügennetz des Bolschewismus - Ein Zentrum des Klassenhasses und der Weltrevolutionshetze NSK An den Ufern der Moskwa erhebt sich ein riesiges vierstödiges Haus. Ehemals beherbergte es ein Waisen- und Blindinstitut des zarischen Rußland — heute ist es die Hochburg des gesamten sowjetischen Gewerkschaftsapparates. In der vierten Etage befinden sich die Abteilungen, in denen die freien, demokras tischen" Gewerkschaften des Auslandes verwaltet werden. Hier ist ein Zentrum für die jüdiſchbolschewistische Organisation von Klassenhaß, Arbeitskämpfen, Streiks, Aufruhr und Revolution. Daneben befindet sich ein großer Teil des gewaltigen Apparates der Lüge, Heße und Verleumdung, der die Massen für die Ziele der Weltrevolution ,,reif" machen soll.

Wenn man heute zB. hört, daß sogenannte weiße Russen in Paris durch die Politif der Brofintern willig gemacht werden, ihr Leben in Madrid für die Sache Stalins zu lassen, also gewissermaßen über Madrid nach Moskau ver laden werden, begreift man das zunächst nicht. Kritiklose und wenig feste Menschen gibt es natürlich in allen Lagern, aber auch dies vorausgesetzt, ist eine gewisse Kenntnis der Mostauer Methodit zu lügen notwendig, um so etwas zu verstehen. Ein großer Teil dieser Lügenfabrik ist in diesem " Palais der Arbeit“ in Moskau untergebracht. Eine wichtige Voraussetzung für die ganze Moskauer Propaganda ist die fast herme tische Abriegelung der Grenzen des Territoriums für den Verkehr und auch die Nachrichtenübermittelung. Auf diese Weise hat die Sowjetregierung es im Laufe der Jahre verstanden, die meisten Völker im Unflaren über die wahren Verhältnisse in der Union zu lassen und die Meinung von den paradiesischen Erfolgen sagenhaften und Zuständen in die Welt zu tragen. Bei diesem Beginnen war und ist es für die Sowjets sehr wichtig, daß auch Besucher fremder Länder in ihrer Heimat nachher bestätigen, was durch Radio, Presse und sonstige Mittel an Lügen bereits im Auslande zirkuliert. Zur Irreführung solcher Menschen gibt es eine ganze Reihe von großen Organisationen, die fast in der ganzen Welt ihre offenen oder versteckten Filialen haben. Die Arbeiter der europäischen demokratischen Länder wissen wahrscheinlich gar nicht, daß sie alle im Moskauer Büro der Prof = intern organisiert und in ihrem Einsatz zu einem erheblichen Teil von dort geleitet werden. Im „Palais der Arbeit" an • dem Mostwaflusse figurieren sie in dem Büro für auswärtige Angelegenheiten ", ebenso wie in der Komintern und ihren ausländischen Zweigs büros. Ua. werden die ganzen Arbeiter und Gewerkschaftsbesuche durch Agenten dieser Stellen organisiert, so daß jeder, der nach Rußland fommt, schon in seiner Heimat in das Netz der Lüge und Irreführung geriet und natürlich in Rußland selbst nie etwas zu sehen bekommt, was nicht genau dem Fahrplan" entsprach. Von der sowjetrussischen Grenze an sind alle diese Besucher dann Gäste der Sowjetregierung und werden meist so verpflegt und mit teuren

Getränken bewirtet, daß sie fast die ganze Zeit in Rußland abseits von Besichtigungen vers bringen. Häufig erhalten sie noch Geschenke oder Unterstützungen, wobei sie natürlich nicht ahnen, daß diese Gelder buchstäblich von dem täglichen Brot der hungernden Bevölkerung bezahlt werden. Für die Liquidation" der ehemaligen weißen wie oben erwähnt - in großer Russen, die Zahl in Paris leben, haben die Profintern und ihr angeschlossenen Stellen eine besondere Methode der Lügenpropaganda erdacht, das fie mit Hilfe solcher Organe wie die „ Poslednije Nowosti" des Herren Miljukoff und unter wohlwollender Duldung der verschiedensten Prominenten durchführen. Ein besonderer ,,Bund der Rüdkehrer : dient dazu, diese häufig durch Armut und Not zermürbten Menschen in die Arme der GPU. zu treiben. In der lezten Zeit geschieht dies auf dem Umwege über Madrid, es ist tatsächlich gelungen, zahlreiche ehemalige Offiziere der Zarenarmee zum Kampf für die Bolschewisten zu bewegen. Die bolschewistische Taktik ist flug genug, nicht alle Kreise der Völker nach einem Rezept zu behandeln ; die Lüge, die für den einfachen Mann der Straße, den Proletarier, gut ist, taugt nicht für die hohen und höchsten Spizen des internationalen Geisteslebens und der Politik. Für sie ist eine andere Organisation, die ,,Wots" -Gesellschaft für kulturelle Verbindung mit dem Auslande da, die zu ihren Kunden zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen internationalen Lebens zählt. In ihr werden als Übersetzer und Begleiter grundsäglich nur Personen aus guter Familie verwandt. Diese Gesellschaft hat ebenfalls unter den verschiedensten Tarnungen und Dednamen in vielen Ländern Filialen. Eine weitere Quelle der Lüge und Begriffs= verdrehung sind die ganzen Organisationen des Inturist", die ihren Kunden ebenfalls nur nach einem genauen Plan und nur durch be sonders erprobte Dolmetscher das Land zeigen . und mit allen Mitteln verhindern, daß sich jemand außerhalb der vorgeschriebenen Bahnen bewegt. Die einzigen Besucher der Sowjetunion, die sich nach Moskauer Begriffen frei bewegen fön nen, sind Kaufleute, die aber keinerlei Mitteilungen über ihre Eindrücke machen können, da ihnen sonst die Aufträge sofort entzogen werden. Wenn solche Ausländer dann abseits von Kulissen in das echte Moskau des Terrors, der Not und des Entsetzens sehen, sind sie erschüttert über den Grad von Verkommenheit und Elend. Im übrigen ist es ja bekannt, daß Menschen, die die Sprache und die Verhält nisse von früher her gut kennen, nicht in die Sowjetunion hineingelassen werden, oder aber, wenn sie einmal die Grenzen überschritten, kaum wieder lebend herausgelangen können. Nur einigen Wenigen ist die Flucht aus den Verbannungslagern geglückt. Was sie zu sagen wissen, ist erschütternd und reißt im Augenblick die Maske von der Frage der bölschewistischen Lüge.

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Die NSK Randbemerkung:

Daten,

die „vorwärts“ befehlen

NSK Fast jeder Tag des Kalenders bringt uns jezt die Wiederkehr von großen Ereignissen ge= rade des Jahres 1933 , als die nationalsozia listische Erhebung wie ein neuer Lebensfrühs ling durch das deutsche Volk ging. Unvergeßlich wird dabei der Tag von Potsdam bleiben, als in der Garnisonkirche zu Potsdam Die feierliche Eröffnung des ersten, im Zeichen des Nationalsozialismus stehenden Reichstages stattfand. Wenn die Gefühle, die uns damals bewegten und uns in den Zustand eines unbeschreiblich stolzen Glüdes nach 14 Jahren drüdender Dunkelheit verseßten, heute bereits zu den selbstverständlichsten Grundlagen unseres Lebens zählen daß wir eine Volksgemein= schaft geworden und unsere nationale Ehre und politische Unabhängigkeit wiedererlangt haben , so wollen wir uns doch in der Rückerinnerung an die einmalig hohen Stunden des Tages von Potsdam davor bewahren , sie zu Alltäglichkeiten herabsinken zu lassen. Unsere Dankbarkeit gegenüber dem Geschick, das die deutsche Wende herbeiführte, soll so tief und rein ſein wie in diesen unwiederbringlichen Tagen, da wir sie am un= mittelbarſten empfanden. Sie bleibt es in der Erfüllung der dem deutschen Volk vom Nationalſozialismus und Dom Führer gestellten Aufgaben. Sie wuchsen von Jahr zu Jahr, und wenn wir sie im Spiegel der Wiederkehr eines Tages auf dem Kalender nachlesen, erkennen wir doppelt flar, wie schnell es mit Deutschland vorwärtsgegangen ist. Freiheit und Ehre sollen von dieser Stunde ab das Fundament des kommenden Deutschland sein." So verkündete es der Führer in Potsdam, nachdem er den Männern des Deutschen Reichstages das Programm zur Überwindung aller inneren Zwiftigkeiten entwidelt hatte. Ein Jahr darauf bereits, am 21. März 1934, eröffnete er vor schaffenden deutschen Männern in Unterhaching auf einer Baustelle der Reichsautobahn den zweiten General angriff gegen die Arbeitslosigkeit , von dem wir wissen, wie umfangreich und vollständig er ihn zu Ende geführt hat. Hier gab er dem deutschen Arbeiter ein Ziel, ein weiteres Jahr darauf belohnte er ihn mit einem in der Welt einzig dastehenden Vertrauensbeweis. In seinem Erlaß vom 21. März 1935 bestätigte er das „ Leipziger Abkommen“, nach dem Wirtschafts- und Sozialpolitik im neuen Deutschland nicht voneinander zu trennen sind, sondern fich gegenseitig zu befruchten und zu sichern haben. So wie der Führer hier dem schaffenden Deutschen selber mit seinem Vertrauen eine hohe Verantwortung zur Sicherung des Arbeitsund Wirtschaftsfriedens auferlegte, so begründete er durch die Wiedererrichtung der deutschen Wehrhoheit die Sicherheit der deutschen Arbeit nach außen.

So bringt der 21. März 1936 , ein Jahr nach der Leipziger Vereinbarung, drei Jahre nach dem Tag von Potsdam, die Verordnung über die Musterung und Aushebung der wehrpflichtigen Geburtsjahr gänge zur allgemeinen Dienstpflicht, welche im Spiegel des Wiederkehr dieses einen Tages in großen Zügen das Bild der grundsäglichen Neuerungen im nationalsozialistischen Deutschland abrundet. Der 21. März ist tein toter Gedenktag, fein Tag der reinen Rückbeſinnung oder etwa des Ausruhens. Wir kommen jedes Jahr einen Schritt voran, und wenn im Ablauf dieses Jahres die Stunden wiederkehren, die das Datum jenes Tages unvergeßlich in das Gedächtnis der Nation eingruben, ist Deutschland mitten im Kampf um seine Wirtschaftsfreiheit im Zeichen des Vierjahresplanes begriffen. Dann ſoll die stolze Rückschau uns Kraft für Wochen ebenso stolzer Weiterarbeit geben.

Stimme des Auslands

Wettstreit im Kampf gegen die Religion Eine tschechische Stimme über Freimaurerei und Bolschewismus NSK Nach Meldung des in Brag erschei nenden Blattes „Der Aufbruch", Nr. 2, brachte das tschechische Blatt Lidove Listy" einen bes merkenswerten Aufsatz über die Stellung der Freimaurerei zum Kommunismus bei seiner Das Wühlarbeit innerhalb vieler Staaten. tschechische Blatt führt ua, aus : In letzter Zeit entwickeln die Freimaurerlogen in allen Staaten, in denen die Geheimbündlerei nicht verboten ist, eine regſame Tätigkeit. Nach Auflösung der italienischen Logen konzentriert sich die Haupttätigkeit der Freimaurer in der Loge Grand Orient in Paris, dort laufen die Fäden aus der ganzen Welt zuſammen. An anderer Stelle heißt es : „ Als der Kommunismus um sich griff, ſuchten die Freimaurer die Verbindung zu ihm aufzunehmen. Zuerst sträubten sie sich, diesen Weg einzuschlagen, aber später ging man kühn das Bündnis ein, da man sonst die Führung im Kampf gegen die Religion verloren hätte. Die gemeinsame weltanschauliche Grundlage war hier stärker als die bürgerliche und soziale Tradition ... Rußland hat nur das zu Ende geführt, was die Freimaurer schon längst beabsichtigten, dh. , daß die Bolschewiken nur vollendet haben, was die Freimaurer erstrebten. Dieser Umschwung war schon voriges Jahr auf dem Prager Köngreß zu merken. Die Früchte der Prager Arbeit sehen wir aber heute in Paris. Das Experiment der Volksfront ist innerlich durchaus tein politiſches Experiment, die Bolschewiken und das Bürgertum in einer Front, das läßt sich nur durch die Verbindungen des Parlaments mit den Freimaurerlogen erklären . . .“

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Kinderreichen

-Geburtenrüdgang als Ausdruck des Gesinnungsverfalls – Gefahren für die Erbgeſundheit

NSK Staat und Staatsstellen sind nicht dazu da, einzelnen Klaſſen ein Unterkommen zu ers möglichen, sondern den ihnen zukommenden Aufgaben zu genügen. Das aber wird erst möglich sein, wenn zu ihren Trägern grundsäßlich nur fähige und willensstarke Persönlichkeiten herangebildet werden. Dies gilt nicht nur für alle Beamtenstellen, sondern für die geistige Führung der Nation überhaupt auf allen Gebieten. Auch darin liegt ein Faktor für die Größe eines Volkes, daß es gelingt, die fähigsten Köpfe für die ihnen lie = genden Gebiete auszubilden und in den Dienst der Volksgemeinschaft zu stellen . Wenn zwei Völker miteinander konkurrieren, die an sich gleich gut veranlagt sind, so wird dasjenige den Sieg erringen, das in seiner ge= samten geistigen Führung seine besten Talente vertreten hat, und dasjenige unterliegen, deſſen Führung nur eine große gemeinsame Futterkrippe für bestimmte Stände oder Klassen darstellt, ohne Rücksicht auf die angeborenen Fähigkeiten der einzelnen Träger." (Adolf Hitler : „ Mein Kampf“.) Gesetze, Erlasse, Verordnungen und behördliche Verfügungen unserer Zeit tragen ſamt und sonders in ihrer wesentlichen und grundsäglichen Bedeutung diesen Worten Rechnung. Aus der Sorge um die Ausleſe unseres Volkes werden heute Wege gegangen, die die Feinde unſeres Volkes noch vor wenigen Jahren als abſurd und als unbeſchreitbar ansahen. Was dem Grundsatz der Auslese der Wertigen entspricht und dienen kann, das gilt als richtig, notwendig und wird daher auch mit allen Mitteln angestrebt. Das ist in einem Staat, dessen Reichsregie rung sich aus sechs kinderreichen Mi nistern zusammensetzt, nicht weiter bemerkenswert oder gar rühmlich. Es ist endlich selbst = verständlich geworden ! Was daher im Sinne einer lediglich formellen Lebensbetrachtung gestern richtig war und allgemein als zweckmäßig empfunden wurde, das kann und wird heute vielfach als eine Todsünde wider das Leben unseres Volkes gewertet werden. Wir kennen kein Recht des Einzelmenschen mehr, wenn es sich nicht in allen ſeinen Folgerungen mit dem Recht und Interesse der Gemeinschaft dect. Das Recht der Gemeinschaft ist das größere Recht. Es gibt im nationalsozialistischen Deutschland schon zahlenmäßig viele Beweise für diese Haltung. Dazu gehören örtliche Anordnungen bezüglich der Mietpreisgestaltung für Kinderreiche, die Patenschaften der Städte für erbbiologisch besonders wertige Kinder, die vor-

zugsweise Arbeitsvermittlung für kinderreiche Eltern, der Abbau der Schulgeldlaften, die Kinderbeihilfen und nicht zuletzt zB. Großaktionen wie die „ Sauckel-Marschler-Stiftung“ in Thüringen, die für 142 Vollfamilien mit 1033 Kindern Wohnhäuser errichtet hat. Gerade an dieser Aktion zeigte sich wieder,,,daß des deutschen Volkes ärmster Sohn auch sein getreuester ist". Bei 134 ausgewählten Familien ergab sich eine Kopfzahl von 9,2 Personen und ein monatliches Durchschnittseinkommen von 100 bis 50 RM. Dieser Tatbestand unterstreicht erneut die alte Feststellung, daß der Geburtenrückgang keinesfalls aus einem materiellen Notstand abzuleiten, sondern daß er vielmehr ein Ausdruck des Gesinnungsverfalls ist. Gewiß muß der finderreichen Familie auch durch eine Unterstützung beiausreichende materielle gesprungen werden. Aber im Grunde genommen ist eine dauernde Lösung der Geburtenfrage nur möglich, wenn die kinderreiche Familie gegenüber der finderarmen Familie in jeder Beziehung und in allen Dingen nicht nur gleichberechtigt, sondern wesentlich bevorzugt behandelt wird! Nicht mit der liberalen Geste einer mitleidigen Fürsorge" ist da zu helfen, sondern im Laufe der Zeit werden die öffentliche Meinung, die Gesetzgebung des Reiches, die wohnungs- und geſundheitspolitiſchen Anordnungen und Verfügungen aller Behörden und totalen öffentlichen Körperschaften einen Wandel in der Gesinnung vollziehen müſſen. Es darf nicht nur gutgeheißen, sondern es muß geradezu ein Ausdruck der persönlichen Wertigkeit sein, viele Kinder zu haben. Es soll nicht nur ethisch wertvoll, sondern wirtschaftlich zweckmäßig, wünschenswert und für das berufliche Weiterkommen unerläßlich sein! Daneben ist es von entscheidender Bedeutung, daß mit allen Mitteln die Entartungserscheinungen, die die Volksgesundheit in einem bedrohlichen Umfang zum Stillstand gebracht haben, im Verfolg einer großangelegten Ge = sundheitspolitik beseitigt werden. Als nächste Etappe muß die vorſorgende Erbgeſundheitspflege eine Aufartung unseres Volkes anstreben! Die eine Forderung ist ihrem Wesen nach unlöslich mit der anderen verknüpft. Nur der blutlich gesunde und hochwertige Mensch fann blutlich ebenfalls gesunde und hochwertige Menschen zeugen. Und erst der blutlich behütete und gesund erhaltene Mensch kann im Verein mit einem anderen, ebenfalls behüteten und ebenso sorgfältig gesund erhaltenen Menschen ein erbbiologisch noch wertigeres Kind zeugen. Dabei ist aber immer zu beachten, daß er-

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worbene Eigenschaften nicht weitervererbt werden. Es ist daher die erste Aufgabe der Auslese, die allgemeine Fruchtbarkeit der erbbiologisch gefunden Volksteile derartig zu steigern, daß überhaupt ein Voltsvorrat geschaffen wird, aus dem ausgelesen werden kann. Nicht nur Kampf für die Erhaltung und Vermehrung der Volkszahl muß die Parole sein, sondern Steigerung der Geburten = häufigkeit ! An dieser Stelle soll einem Einwand begegnet werden, der in neuerer Zeit gerade von den intellektuellen Kreisen immer häufiger vorge= bracht wird. Die Hygieneforschung hat beobachtet, daß in den legten 70 Jahren die erbuntüchtigen Volksgenossen sich um 450 v5., die Erbgesunden sich jedoch nur um 50 vH. vermehrten. Daneben wurde festgestellt, daß die Ehen von Schwachsinnigen und Aſozialen im Durchschnitt mit 4,2 Kindern, die Ehen der Erbtüchtigen dagegen nur mit 1,7 Kindern geſegnet ſind. Diese sachliche Feststellung hat zu der finderfeindlichen Meinung geführt, man könne eben aus rein „ wirtschaftlichen “ Gründen die Aufzucht von vielen Kindern nicht verantworten, denn offenbar verzichten nur die weniger nachdenklichen Menschen auf eine Einschränkung von Geburten. Das ist indessen unrichtig, ja fogar volksschädlich gedacht. Denn die Lebenstüchtigteit eines Menſchen kann und wird niemals lediglich von der Erziehung abhängig sein. Eine weniger wertige Erbmasse kann durch das bloße Eintrichtern von geistigen Erkenntnissen nicht verbessert werden. Sie ist und bleibt schicksalbestimmend. Die Kunst des Erziehers bleibt nach Prof. Günther abzuschätzen, wieviel Erbanlagen, wieviel Umwelt zum Erscheinungsbild eines Zöglings beigetragen haben ; abzuschäzen, welcher Spielraum für die Erziehungseinflüsse gegeben ist, welche Eigenschaften gegen andere betont werden sollen oder dürfen ; abzuschätzen, wieweit ohne Gefahr der Verfälschung des Zög-

Einer ſtarken

18. März 1937 lings der Auswirkung seiner Anlagen eine ge= wisse Richtung zu geben versucht werden soll und darf. Erziehung ſoll ja nicht irgendwelche Heuchelei und Vortäuschung bewirken". So gesehen, wird das erbwertige Kind auch ohne die höhere Schule" seinen Lebensweg ficherer gehen, als das durch Formalwissen meiſt überlastete, verbildete und daher innerlich ges hemmte Kind. Verknüpft man schließlich überhaupt bei der Beurteilung der Frage nach der Kinderzahl wirtschaftliche Überlegungen mit anderen, dann braucht man sich nicht zu rühmen, besonders verantwortungsbewußt" zu denken, sondern dann bleibt das Reſultat in jedem Fall lebens- und damit volksfeindlich. Selbst wenn nämlich heute noch Kinder eine Belastung bilnationalpolitiſch gesehen - das den, sind sie sichtbarste Bekenntnis zum nationalsozialistischen Staat. Daneben sei noch auf einen geschichtlichen Hinweis gedeutet. Was wäre unser Reich ohne den Alten Friz, was zB. unſere deutsche Kirchenmusik ohne einen Johann Sebastian Bach? Beide wären bei einem Zweikindersystem niemals geboren worden! Und außer ihnen gäbe es in der deutschen Geschichte teinen Dürer, Rembrandt, Mozart, Schumann, Schubert, Richard Wagner, Gellert, Lessing, Bürger, Arndt, Kleist, Kant, Blücher, Stein, Bismard, Hindenburg, Robert Koch, Oskar v. Miller, Werner v. Siemens. Wenn bei einem Anfangsbestand von 1000 Menschen in 150 Jahren nur noch 92 und nach weiteren 150 Jahren gar nur noch 9 Personen wäre das Zwei- und Einkindsystem die Norm übrigbleiben, dann können diese 9 Menschen noch so „ intelligent“ sein; sie reichen zahlenmäßig einfach nicht aus, um den Raum der einstigen 1000 Menschen auszufüllen oder gar zu verteidigen. Wehrpolitisch gesehen führt also die planmäßige Begrenzung der Volkszahl zur Selbstauflösung einer Nation . Erich Berger.

Generation

das

Leben !

Erhöhung der erzieherischen Aufgaben durch die Erblehre - Positive Menschenformung stärkt die Eigenverantwortlichkeit NSK Beim Betrachten des Lebensweges erbgleicher Zwillinge hört man oft die selbst be= trachtende Redewendung : „ Wenn alles Leben durch die Erbmasse vorbestimmt ist, dann bin auch ich als Einzelmensch ein Spielball von Kräften, auf die ich keinen Einfluß habe, und dann hat zB. auch jeder Versuch einer Erziehung an mir selbst und an anderen ohne jede Lenkung oder Steigerung von Menschen keinen Zwed mehr ; dann ist endgültig das Urteil gesprochen über jede Art von Menschenerziehung und Verantwortung_am_Menſchen.“ Diesen Einwand dürfen wir nicht dem Gegner zur freundlichen Erörterung überlassen, sondern mit ihm müssen wir uns sofort auseinandersehen. Das Reichder Verantwortung und der Erziehung ist zwar durch die Erkenntnis der Erblichkeit wesentlich eingeengt, und seine Grenzen find enger geworden , aber innerhalb dieſer

engeren Grenzen sind die Aufgaben der Erziehung am Menschen, an sich selbst und an anderen im Lichte unserer Auffaſſung nicht fleiner, sondern größer geworden , und Berufe oder Tätigkeiten, die auf diese Arbeit hinauslaufen, sind nicht entwertet, sondern im Gegenteil unendlich viel bedeutsamer geworden, als sie gestern waren. Das werden die Mens schen verstehen. Die Einengung der Grenzen ist flar. Wo keine Anlagen sind , nüßt eine äußere Erziehung nichts. Wenn einer als erblich schwachsinnig ohne Verstand auf die Welt gekommen ist, dann nüßen die bedeutendsten Pädagogen nichts, es wird aus ihm nichts, und der Weg von gestern, gerade an dieser Stelle unendlich viel Geld und Liebe und unendlich viel fachliches Können von Hilfsschullehrern zu konzentrieren, war ein Irrweg, war falsch, eben deshalb, weil hier die Anlagesubstanz fehlt und

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NSK Folge 64 jede Einwirkung von außen daher sinnlos ist. Hier werden wir die Grenze also ein wenig enger ziehen. Das gleiche gilt auf ausgesprochen charakterlichem Gebiet. Wo ein Mensch ohne jede moralische Qualität, ohne moralische Funktionen ist, da ist auch jede erzieherische oder seelsorgerische Tätigkeit im Sinne der Besserung dieses Menschen zweck und sinnlos. Auch das war ein Irrweg, welcher das meiſte an Liebe und Be= treuung auf den immer wieder straffällig werdenden Fürsorgezögling tonzentrierte , der schon als Junge dauernd als asozialer Typ mit allen möglichen Gemeinſchaftsforderungen in Konflikt tam. Das sieht jedermann auch ohne weiteres ein. Auch hier ziehen wir wieder die Grenzen der Tätigkeit des Erziehers, des Pädagogen, des Priesters enger. Was jetzt diese Grenze er reicht, ist nicht mehr Objekt der Erziehung oder der Verantwortung, sondern einfach Objekt einer Gesetzgebung und ausmerzenden Braxis . Aber innerhalb dieſer Grenze könnte eventuell noch ein Drittes nach der positiven Seite hin vorliegen. Ich werde auch dort mit meinen Beeinflussungsversuchen, mit meinen erzieherischen Maßnahmen etwas zurückhaltender sein, als ich gestern war, wenn ich in seltenen Fällen einmal auf die ganz exzessiv Begabten, auf ganz ungewöhnlich einseitig positiv veranlagte Naturen stoße, wenn ich auf ein Erbbild stoße, das in seiner Auswirkung durchaus poſitiv, aber einſeitig ist. Auch da werde ich mir karmachen müssen, daß jene normierende Haltung von gestern, die um jeden Preis auch die Schule mit einem Normalhemdmenschen identifizieren möchte und dazu ein unerhörtes Schul- oder Erziehungs- oder Beeinfluſſungsſyſtem einſekt, heute irgendwie innerlich unberechtigt geworden

Verlust

an

Erbgut

18. März 1937 ist, daß auch hier wieder eine gewiſſe Grenze in der pädagogischen und formenden Anwendung unserer erzieherischen Fähigkeiten gezogen wer den wird. Aber das Wesentliche ist nun : Was geht innerhalb dieser enger gezogenen Grenzen vor sich, wie steht es da? Das muß ich dem Menschen in dieser Art fagen ; dann begreift er das, dann fallen seine moralischen Bedenken weg. Da steht es so, daß unsere Forderung zur Eigenverantwortlichkeit oder auch unsere Tätigkeit der Erziehung am andern durch die Erkenntnis der Erbbedingtheit der wesentlichen charakterlichen und förperlichen Züge nur verstärkt wird , und daß hier jeder wirklich echte Erzieher --- das sind bekanntermaßen nicht bloß Lehrer, sondern alle Menschen, die irgendwo Menschen formen und gestalten plötzlich in eine unendlich verantwortungsvollere Rolle hineingedrückt worden ist, als sie in der Zeit ohne unsere Erbbegriffe und Erkenntniſſe da war. Wenn man das erkennt und damit auch klar begreift, daß wir alle heute in einer höheren Verantwortung stehen, dann wird auch jedem Volksgenossen unsere nationalsozialistische Bevölkerungspolitik begreiflich. Ihr tiefster Sinn liegt darin begründet, zahlen- und wertmäßig unser Volk zu steigern. Die Kraft der nationalsozialistischen Bewegung hat auf allen Gebieten unseres völkischen Lebens zu einer neuen Blüte geführt. Unsere gegenwärtige Aufgabe ist und muß auch für die Zukunft bleiben , einer starken Generation das Leben zu geben , für ihre Entwicklung die Voraussetzungen zu schaffen, damit unser Volk in aller Zukunft der Träger jener Sendung bleibt, die ihm durch die Nation aufgegeben wurde. Dr. G.

durch Frauenarbeit?

Die erwerbstätige Frau und der Geburtenstand des Volkes – Probleme, die erst der Nationalsozialismus löft

NSK 3m Deutschen Reich sind zurzeit ungefähr 11,5 Mill. Frauen erwerbstätig, ohne die weiblichen mitarbeitenden Familienangehörigen, die zB. in der Landwirtschaft besonders zahlreich sind, weil die Familienangehörigen befanntlich einen großen Teil der Arbeitskräfte in der bäuerlichen Wirtschaft stellen . Unter den 11,5 Mill. erwerbstätiger Frauen bilden die weiblichen Hausangestellten mit 1,2 Mill . einen recht beträchtlichen Anteil. 11,5 Mill. weiblicher Erwerbstätiger, das be= ſagt, daß ein Drittel aller deutschen Frauen (34 Mill.) einem Beruf nachgeht. Es wäre nun von großem Belang, zu erfahren, wie viele von diesen 11,5 Mill. Frauen verheiratet sind und wieviel Kinder die Ehen, in welchen die Frau erwerbstätig ist, im Durchschnitt aufweiſen. Für das ganze Reich können wir feststellen, daß ein Drittel (3,8 Mill . ) der weiblichen Erwerbstätigen verheiratet ist, was aber die Kinderzahl anbelangt, so sind wir zwar nicht in der Lage, für das ganze Reich Angaben zu machen, aber

für Berlin sind neuerdings entsprechende Fest= stellungen veröffentlicht worden. Im Jahre 1933 zählte man in der Reichshauptstadt 164 699 verheiratete erwerbstätige Frauen, von denen 76 532, das waren 46,4 vH., also fast die Hälfte, überhaupt feine Kinder hatten. Ehen ohne Kinder sind aber raſſenhygienisch bedeutungslos. Solange teine Kinder vorhanden sind, werden allenfalls die Bedürfnisse und Neigungen der beiden Ehepartner befriedigt, volksbiologische Bedeutung gewinnt die Ehe erst, wenn aus ihr eine Familie hervorgeht , denn Familie haben heißt nach allgemeinem Sprachgebrauch : Kinder haben. Aber auch hinsichtlich der persönlichen Zwecke erweist sich die kinderlose Ehe häufig als unbefriedigend, denn es läßt ſich ſtatiſtiſch nachweiſen, daß sie stärker scheidungsgefährdet" ist als eine finderreiche Ehe, weil es bei Kinderlosigkeit oder Kinderarmut den Eheleuten für die Aufrechterhaltung der Ehe des wichtigen Bindemittels, der Kinder, ermangelt.

1.

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NSK Folge 64 Ein weiteres Viertel (25 pH.) der Berliner Ehen, in welchen die Frau erwerbstätig war, hatte nur ein Kind, und ſchließlich hatten 15 vH. aller dieser Ehen zwei Kinder aufzuweisen, so daß rund 86-87 vH . aller Ehen mit berufstätigen Frauen in Berlin entweder überhaupt Kind tein hatten oder eine Kinderzahl , die längst nicht ausreicht für die Bestandserhaltung der betreffenden Familie , denn dazu sind mindestens drei bis vier Kinder erforderlich, weil ein oder das andere Kind vor Erreichung des fortpflanzungsfähigen Alters wegsterben kann, ein weiterer Teil sich nicht verehelicht uſw. Man kann die Feststellungen für Berlin, ohne einen Fehlschluß zu machen, auf die sonstigen Großstädte ausdehnen : allenthalben würde sich erweisen, daß die erwerbstätigen verheirateten Frauen zu ihrem eigenen Schaden und zum Schaden der Gemeinschaft ihre Fortpflanzungspflicht sehr stark vernachläſſigen. Das ist deshalb besonders bedauernswert, weil unter den berufstätigen Frauen sehr viele Trägerinnen ausgezeichneter Erbanlagen zu finden sind, die durch einen starken Nachwuchs weiterzugeben von gro= Ber allgemeiner Bedeutung ist. Nun ist es nicht möglich und auch hinsichtlich einiger Berufszweige gar nicht erwünscht, daß die Frau aus dem berufstätigen Leben ausges schlossen wird. Es gibt eine Reihe von Berufen, für die die Frau geeigneter ist als der Mann, nämlich da, wo sie ihre typisch fraulichen Eigenschaften entfalten kann. Aber in der Mehrzahl der Erwerbszweige bleibt die Frau doch auf die Ausführung mechanischer und vorwiegend untergeordneter Verrichtungen angewiesen. Sie findet daher auch meist teine Befriedigung in ihrem Beruf. Wenn ihr aber, wie das in der Regel der Fall ist, die kinderlose Ehe, besonders in höherem Alter, auch nicht die gewünschte Be= friedigung und Genugtuung bietet, so ergibt sich daraus, gerade für die vollwertige Frau, eine sehr unerfreuliche Lage. Andererseits darf man nicht verkennen, daß in nicht wenigen Fällen die Eheschließung nur möglich ist, weil beide Teile verdienen, weil „Er“ und „ Sie" erwerbstätig sind und dadurch die materielle Grundlage der Ehe beschafft wird. Häufig sind es allerdings Doppelverdiener, die lediglich darauf ausgehen, ihr Einkommen zu vergrößern. In jedem Fall aber, selbst wenn es zur Aufrechterhaltung des Hausstandes erforderlich ist, daß "" Sie" auch verdient, ist das ein höchst unerfreulicher Zustand , sofern daraus Kinderlosigkeit oder Kinderarmut entsteht, denn

18. März 1937 der Gemeinschaft geht auf diese Weise viel werts volles Erbgut verloren. Es gilt daher, dahin zu wirken, daß die Frau, wenn ſie ſich verheiratet, ihren natürlichen Anlagen und volksbiologischen Aufgaben gemäß sich den Kindern und der Haushaltung widmet und aus dem Beruf ausscheidet. Sie erleichtert dadurch den männ= lichen Arbeitskräften, ben fie möglicherweise einen Arbeitsplatz nahm, das Fortkommen und die Familiengründung. Der nationalsozialiſtiſche Staat hat hierfür durch seine Familiengeſetzgebung (3B. durch die Schaffung des EhestandsDarlehens) bereits die Grundlagen geschaffen und wird sie noch weiter ausbauen. R. v. U. St.

Die ,,Gegenauslese “ an Höheren Schulen Weniger individualistisch erzogene Intelligenz ! NSK Der Leiter einer Höheren Mädchenschule in Hannover hat die Einzelfinder in seinen Klassen gezählt. Unter 527 Schülerinnen bes fanden sich 146 Einzelkinder, das ist mehr als ein Viertel. Nach einer Statistik der leztvergangenen fünf Jahre befanden sich unter den fruchtbaren Ehen 22 vH . Einkindehen und 25 vH. kinderreiche Ehen. Die 22 Einkindehen stellen für die kommende Generation 22 Kinder, die kinderreichen Ehen 100 bis 150. Nimmt man noch die Zwei- und Dreifinderehen hinzu, so errechnet sich, daß die Einkindehen von je 100 Kindern nur acht Kinder stellen, während auf die Ehen der Kinderreichen ein Anteil von 50 Kindern entfällt. Wenn wir nun an den Höheren Schulen unter 100 Schülern 25 Einzelkinder zählen (statt 8) und wenn wir aus früheren Statistiken entnehmen, daß die Kinder aus finderreichen. Familien in den Höheren Schulen nur 10 vH. (statt 50) ausmachen, dann ergibt sich das Bild einer unerhörten Gegenausleſe zugunsten des Einzelkindes. Eine solche Schulstatistik erscheint dem Kinderarmen als der beste Beweis, daß er mit seiner Kinderbeschränkung recht hatte. Und der Staat müßte sich damit abfinden, daß seine künftige Intelligenzschicht nach Anlage und Familienerziehung individualiſtiſch ist, wenn er nicht diesem Erbe der liberalistisch= marristischen Zeit ein Ende macht. Die Schulpolitik des Dritten Reiches hat schon eine Reihe von Maßnahmen in Aussicht genom= men und durchgeführt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Es wird aber noch einiger Zeit bedürfen, um die in den Höheren Schulen stattfindende Gegenauslese endgültig und für immer zu beseitigen.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

3

NSK-Nachrichten

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Zu NSK Folge 64

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Bedeutsamer Ausbau des Gesellenwanderns

Handwerksgesellen

wandern

ins

Ausland

Aufruf des Leiters des „Deutschen Handwerks “ zum Beginn des 3. Jahres des Gefellenwanderns - Gründung eigener Herbergen Erstmalig freies Wandern eingeführt Ein großes Preisausschreiben erlaſſen NSK Der Leiter des Deutschen Handwerks, PBg. Paul Walter, erläßt als Auftakt für das Gesellenwandern 1937 folgenden Aufruf an die deutschen Handwerksgeſellen: Gesellen des deutschen Handwerks ! Vor zwei Jahren hat der Reichsorganisationsleiter und Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront in einer großen Kundgebung im Berliner Lustgarten die ersten deutschen Handwerksgejellen wieder auf Wanderschaft geschickt und damit einen uralten Brauch, der in den Nachkriegsjahren verlorengegangen zu sein schien, zu neuem Leben erweckt. Die Erfahrungen, die in diesen zwei Jahren gesammelt worden sind, haben die Richtigkeit unserer Maßnahmen vollauf bestätigt. Durch fie ist eine Lücke geschlossen worden, die nicht zuletzt von den Meistern des Handwerks schmerzvoll empfunden worden war; denn fte, die in ihrer Jugendzeit den Wanderstod in die Hand genommen und aus eigener Anichauung Sitten und Gebräuche kennengelernt hatten, vermißten an der in den lehten 20 Jahren aufgewachsenen Generation fene Eigenschaften, die sie selbst vornehmlich durch die Wanderschaft erworben hatten : Rasche Entschlußtraft, selbständiges Handeln, zielsicheres Auftreten, richtige Beurteilung der Menschen, Beherrschung der verschiedensten Arbeitsmetho= den, instinktsicheres Einfühlungsvermögen !

Wanderschaft

eine Notwendigkeit

In der Tat : Die Wanderschaft stellt heute ebenso wie in früheren Jahrhunderten gerade für das an sich bodengebundene Handwerk eine Notwendigkeit dar, damit es die großen Zusammenhänge zwischen Volt und Wirtschaft, zwischen Mensch und Natur in sich aufnimmt und zum Segen der Volksgemeinschaft in schöpserischer Arbeit zu verwerten in der Lage ist. In den nächsten Wochen treten wir nun in das dritte Wanderjahr ein. Wir tun dies mit stolzer Genugtuung und mit großen Hoffnungen. Es gab vor zwei Jahren, auch im Handwerk, noch zahlreiche Volksgenossen, die unsere Maßnahmen als nebensächlich, ja als undurchführbar hinstellten. Aber wie die großen Probleme sich nie ohne das entsprechende Maß von Optimismus verwirklichen laſſen, ſo konnte der anfänglich recht schwierige Weg, den wir mit der Wiedereinführung des Wanderns gehen

mußten, zu einem Erfolg nur werden, weil wir uns unter vollem persönlichen Einsatz über alle Hindernisse hinwegsehten, weil wir, wie es für Nationalsozialisten selbstverständlich ist, mit zäher Energie unserem Willen zu m Durchbruch verhalfen ! Im Jahre 1937 werden wir nun zum erstenmal für einen Teil des Handwerks das freie Wandern verwirklichen. Diese Freizügigkeit, die wir den Bauhandwerkern gewähren, fordert von ihnen natürlich eine erhöhte Verpflichtung gegenüber Handwerk und Volt. Wir erwarten, daß sie sich dieser Tatsache stets bewußt bleiben ! Im übrigen ist es uns meglich gewesen, eine Reihe weiterer Handwerksberufe zum Wandern zuzulaſſen, und wir glauben, daß die Zeit nicht mehr allzu fern ist, in der der gesamte handwerkliche Nachwuchs , bevor er sich seßhaft macht, der Segnungen der Wanderschaft teilhaftig wird. Die Tüchtigsten ins Ausland

Zum erstenmal in diesem Jahr geben wir auch Handwerksgesellen die Möglichkeit, ins Ausland zu wandern. Für dieses inter nationale Wandern haben wir Tausende son Anmeldungen bekommen, ein Zeichen dafür, wie groß der Drang unserer Jugend ist , die Welt kennenzulernen. Aber ebenso, wie wir das Wandern in Deutschland aus kleinen Anfängen heraus entwickelten, ebenso werden wir auch das internationale Wandern mit einer kleinen Zahl von Handwerksgesellen beginnen. Daß nur besonders Tü chtige die Erlaubnis erhalten werden, die deutschen Farben in andere Länder zu tragen, ist selbstverständlich. Die Wanderſchaft im Ausland soll heute und in Zukunft eine besondere Belohnung für diejenigen sein, die sich in jeder Beziehung bewährt haben. So glauben wir, einen weiteren Ansporn für unseren Nachwuchs gefunden zu haben: Es muß für jeden deutschen Gesellen die höchste Ehre sein, zu jener Auslese zu gehören, die wir über die Grenze schicken! Heimstätten in der Fremde Auch sonst ist dem Wandern von uns beſonderes Augenmerk geschenkt worden. Wir haben die Gutscheinbeträge für das Jahr 1937 verdoppelt und sind dazu übergegangen , in verschiedenen Teilen des Reiches eigene Wanderherbergen zu gründen, um so dem ein-

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Zu NSK Folge 64 zelnen auch in der Fremde eine Heimstätte zu schaffen, die er gern benut und an die er sich gern erinnert. Er hat dort die Möglichkeit, sich mit Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches zu treffen. Erfahrungen auszutauschen. Kameradſchaft zu üben und Freundschaft zu schließen. Die Wanderherbergen sollen dazu beitragen. das Handwerk in sich immer ge = schlossener zu machen und Freud und Leid des einzelnen Handwerksberufs kennenzulernen. Um aber die Fähigkeiten des einzelnen während der Wanderschaft besonders zu ergründen, haben wir für das Jahr 1937 zum erstenmal ein Preisausschreiben erlassen , an dem sich jeder wandernde Handwerksgeselle durch Bericht und Bild beteiligen kann. Wir wollen den jungen Gesellen systematisch dazu erziehen, das, was er sieht und erlebt, in Worte zu kleiden und wir haben deshalb für die besten Wanderberichte und die besten selbstgemachten Aufnahmen Preise ausgefekt. Die näheren Einzelheiten des Wettbewerbs sind bei den zuständigen DAF.-Dienſtſtellen zu erfahren.

Führertagung der SA.-Gruppe Weſtfalen

Alfred Rosenberg in Paderborn NSK Berlin, 18. März. Am Sonntag, 21. März, kommen in Paderborn etwa 2700 SA -Führer der Gruppe Westfalen zu einer Führertagung zuſammen, an der außerdem auch 2000 53.-Führer der Gebiets= führung Westfalen der Hitlerjugend teilnehmen. Nach einer Arbeitstagung der versammelten Führer findet am Nachmittag ein Appell statt, der mit einem Aufmarsch verbunden ist. Den Abschluß der Tagung bildet eine große Kundgebung, auf der Reichsleiter Alfred Rosenberg das Wort ergreift. Die Tagung, die gemeinsam mit dem Gebiet Westfalen der Hitlerjugend abgehalten wird, wird durch ein großes Frühlingssingen des BDM., des Jungvolks und der Jungmädel eingeleitet.

Blaft b

18. März 1937

Repräsentanten deutſcher Art

Gesellen des Handwerks ! Ihr wißt nun , was wir getan haben oder für die Zukunft planen, um euch das Wandern zu einem wirklichen Erlebnis zu machen. Nun ist es an euch zu zeigen, daß ihr dieser Betreuung würdig ſeid. So wie in den vergangenen Jahren erwarten wir auch diesmal , daß ihr als Repräsentanten deutscher Art und Sitte , als fleißige und anständige Handwerker von Ort zu Ort zieht, daß ihr durch euer Auftreten und Benehmen bei allen Volksgenossen Achtung erwerbt und ſo dem deutschen Meisterhaus Ehre macht. Beweist, dak es euch um euren Beruf ernſt iſt! Seid ſparſam und gehorſam und erwerbt jene Kenntnisse, die ihr heute mehr denn je in eurem Beruf nötig habt. Das Handwerk ſieht auf euch ! Das Volk sieht auf euch ! Auch nach eurer Wanderzeit wollen wir mit Stolz sagen können , daß ihr die auf euch gesezten Hoffnungen erfüllt habt!

Reichsbeamtenführers Hauptamtsleiter Neef , MdR., zu einer Sizung zusammen. Dieser Ausschuß war an der Ausarbeitung des neuen Deutschen Beamtenrechts maßgeblich beteiligt. Bei der jezigen Beratung stehen weitere Ausführungsbestimmungen und Einzelfragen zur Aussprache.

Partelamtliche Bekanntgabe

Dienstbetrieb zu Ostern 1937

NSK Berlin, 18. März. Der Reichsschatzmeister hat folgende Bekanntmachung erlassen:

Ausschuß ,,Beamtenrecht“ an der Arbeit

Die Amter meines Geschäftsbereichs bleiben von Freitag, den 26. März , bis Montag, den 29. März 1937, geschlossen .

Beratungen in der Akademie für Deutſches Recht NSK Berlin, 17. März. Der Ausschuß „ Beamtenrecht“ der Akademie für Deutsches Recht trat unter Leitung des

Die Diensträume meines Geschäftsbereichs bleiben für den allgemeinen Parteiverkehr in der Zeit von Montag, den 22. März, bis Mittwoch, den 31. März 1937 , ge= schlossen. gez.: Schwarz.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Wartei-Korreſpondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: & i Jäger 0022 Berlag: Frans Cher Kahf., 6. m. b. H., entralverlag der NSTAP., München Berlin land : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Bimmertraße 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Bolichedkonto Berlin 4454) zu richten

NEK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sünder mann , zurzeit verreißt. Stellvertreter Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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19. März 1937

Die rote Revolutionshetze in Frankreich

Emigranten- Stoßtrupps

auf Kommando

Moskaus

Aufstellung internationaler Bolschewiftenregimenter in Paris – Nach ſpaniſchem Vorbild Unter dem Befehl der Komintern -- Bezeichnendes Anwachsen des Verbrechertums NSK Blanmäßig und ganz ſyſtematiſch legt der Bolschewismus ſeine Minen in Frankreich. Auf allen Gebieten und mit allen Methoden betreiben die Agenten Moskaus ihre Revolutionierungsheße, die durch die Blutnacht in der Bariſer Vorstadt eben erſt ihre ganze Brutalität und Skrupellosigkeit bewieſen hat. Moskau verſäumt dabei nicht, ſeine ſpaniſchen Bürgerkriegserfahrungen zu verwerten und in die Taktil der Berhegung und Umſturzvorbereitung einzufügen. So kann jezt feſtgeſtellt werden, daß in Paris Emigranten - Stoßtrupps geſam melt und durchgebildet werden, deren Großteil sich aus geflüchteten roten Spaniern, besonders start aber auch aus Marokkanern, zuſammenſekt. Man schäßt die Zahl derer, die in diesen Stoßtrupps für einen gewaltsamen Umsturz nach Weisung aus Moskau aufgeputſcht werden, bereits auf 200 000 vaterlandslose und mehr oder weniger verkommene Menschen. Die Methoden ihrer Anwerbung sind die gleichen wie bei dem jüdiſch-bolſchewiſtiſchen Menschenhandel nach Spanien, und das An = wachsen von Kapitalverbrechen bes weist, daß es auch die gleichen moralisch minderwertigen Elemente sind, die der Bolschewismus für seine Ziele der Vernichtung einspannt. Diese Stoßtrupps sehen sich in erster Linie nicht aus Franzosen zusammen, sondern aus verhetten Elementen dunkelster Herkunft. Im Umkreise von Paris, in der sogenannten Bannmeile werden sie bei ihren kommuniſtiſchen Gesinnungsgenossen untergebracht und sind in den meisten Fällen nicht einmal polizeilich gemeldet, da die Bürgermeister dieser Orte selbst Kommunisten find. Seit Monaten hat sich der Zuzug

aus Algerien und anderen Überseern in Paris erheblich verstärkt. Diese Nordafrikaner find entweder den Eingeborenentruppen zugeteilt oder fie bilden die Kerntruppen ber paramilitärischen Verbände der Kommunisten. Sie unterstehen dem Abteilungsleiter Ben Ali Boukort, der in der Kominternzentrale Paris die Sektion Algerien bearbeitet. Seinen Vorschriften haben sie sich bedingungslos zu unterwerfen, anderenfalls sie nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch das Recht auf Wohlfahrtsunterstützung verlieren . Neben diesen überſeeiſchen Zuwanderern ſtellen die Emigranten das Hauptkontingent der fommuniſtiſchen Stoßtrupps. Sie find nach Nationalis

Rassenpolitische Aufklärung nach deutschem Vorbild Der Film „Erbkrank“ in Amerika Große Beachtung durch die amerikanische Wissenschaft NSK Berlin, 19. März.

Dr. Laughlin, der Chef der Carnegie Institution of Waſhington-Department of Geneties, hat türzlich den vom Raſſenpolitiſchen Amt hergestellten Aufklärungsfilm „Erbfrant" in engliſcher Faſſung erworben. Die Vorführung des Films hat in diesem Institut großen Eindrud hinterlaſſen, ſo daß Laughlin nunmehr beabsichtigt, nach dem Muſter dieſes Films einen für amerikanische Verhältniſſe ganz beſonders zugeschnittenen neuen Film unter Beibehaltung eines großen Teils der Titel herzustellen. (Weitere Meldungen im Nachrichtenteil)

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tät streng eingeteilt und setzen sich in der Mehrzahl aus Spaniern zuſammen, die vor dem Fall von Irun nach Frankreich flüchteten. Einen weiteren Teil bilden die geflüchteten Russen, die in großer Not leben, weil sie nicht wie die übrigen Zugewanderten anstandslos die Niederlassungsbewilligung bekommen . Bor Regierungsantritt der Volksfront be= stimmte das Gesetz, daß die „carte d'identité" (Niederlassungserlaubnis und Polizeiausweis )' nur für das Departement gilt, in welchem ste gelöst wurde. Dadurch wurde die Freizügigkeit wesentlich behindert und zugleich die polizeiliche Kontrolle leicht möglich. Daran hatten die Kommunisten aus begreiflichen Gründen kein Intereſſe, und daher wurde nach Regierungsantritt der Volksfront dieses Gesetz auf gehoben. Heute bezieht jeder Emigrant seine Bescheinigung, wo er will, natürlich immer dort, wo er sie durch seine Zugehörigkeit zur kommunistischen Internationale ohne Schwierigkeiten erhalten kann, an Orten meist, die kommunistische Bürgermeister haben. Gleichzeitig mit dem Gesetz über die Freizügigkeit wurde auch die Bestimmung des Nachweises einer Arbeitserlaubnis aufgehoben. So hat Moskau die nötigen Voraussetzungen geschaffen, um seine internationalen Revolutionsstoßtrupps zu bilden. Die zugewanderten Bolschewisten werden neuerdings in die weiteren Bororte von Paris geleitet , die meist durch die verhette Arbeiterbevölkerung kommunistische Zellen darstellen. Hier werden die Emigranten gemäß ihrer Herkunft in regel = rechte Kolonien zusammengefaßt. Der bekannte Rechtspolitiker Jean Rochard beziffert die Anzahl der in der Bannmeile untergebrachten bolschewistischen Emigranten auf über 200 000. Unter ihnen befindet sich eine größere Anzahl roter Flüchtlinge aus Nordspanien, die die Sicherheit in Paris der Ungewißheit im Heimatlande vorziehen. Die Agen= ten Mostaus befassen sich sehr eifrig mit dieſen roten Emigranten und bilden ſie für die paramilitärischen Verbände aus. Zu diesem Zweck werden bestimmte Lokale als Versammlungsorte ausersehen. Dort werden den Emigranten die Kampfparolen Moskaus eineingehämmert. Selbst Delegierte der CGT. und anarchistischer Verbände werben für die Moskauer Vernichtungsideale, indem sie den Zugewanderten gleichzeitig Versprechungen über Niederlassung, ja Naturalisierung und damit ficheres Einkommen machen. Sofern gütliches Zureden nicht hilft, wenden die Kommunisten Gewaltmittel an. Die Zauderer und Widerſpenſtigen werden durch besondere Agenten beſpielt und durch die rein kommuniſtiſchen Arbeitsausschüsse der Synditate aus ihren Stellungen geworfen. Es ist einleuchtend, daß die Emigranten diesem Gesinnungsterror feinen Widerstand entgegenzusehen wagen. Auf dieſe Weise werden die Fremden durch Moskau für Die rote den geplanten Umsturz geworben. Grundparole heißt dabei : „Auch wenn Franco den Krieg gewinnt, ist das lezte Wort noch nicht gesprochen. Der Kampf gegen den Faschismus und für die Freiheit kennt keine politischen Rückschläge sind möglich, aber wir Grenzen. werden den Endsieg erringen.“ Wie eingangs betont, lebt neben diesen Emigranten eine erhebliche Zahl Weißrussen in bit

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19. März 1937 terſter Not in Paris. Vielen wurde erst unlängst auf Veranlassung der Volksfrontregierung die bisherige Wohlfahrtsunterſtüßung entzogen und zwar auf das Drängen der Kommunisten. Moskau verfolgt damit einen niederträchtigen Plan, sich dieser Heimatlosen „ anzunehmen". Es wurde in Paris eine Zentrale der „Union für Rückkehr in die Heimat" gegründet, die von Sowjetrussen geleitet wird. Diese Zentrale will natürlich mit den Komintern nichts zu tun haben. Ihre Agenten suchen die notleidenden Russen in den Obdachlosenheimen und Asylen auf und weisen auf diese Zentrale hin, die ihre Not beenden könne. Dort wird den Verzweifelten mit poetischen Worten das „sowjetrussische Paradies" geschildert. Dabei werden sogar Schilderungen von angeblich Zurüdgekehr ten verteilt. Die Darstellungen der gegnerischen Presse werden dreist als Lügen bezeichnet und dafür gestellte Photographien gezeigt, welche die Herrlichkeit des russischen Familienlebens" zeigen. Schließlich stellt der Leiter der Zentrale die Frage an den Emigranten : Sie waren doch Offizier der zaristischen Armee ? Wollen Sie wieder Offizier werden?" Natürlich wird dies bejaht. Der Leiter macht ihn darauf aufmerk sam, daß die Regierung gerne gewillt sei, seinem Wunsche zu entsprechen, wenn er einen seiner Beweis Zuverlässigkeit geben würde, wozu er in Spanien Gelegenheit hätte. Er befomme in der Roten Armee Spaniens sofort ein Kommando, dann stehe der Rückkehr nach Rußland nichts mehr im Wege. Viele ließen sich in ihrer Not überreden, wurden mit spanischen Pässen ausgestattet und mit dem nötigen Handgeld nach Barcelona befördert, wo sie allerdings sehr rasch erkennen mußten, daß man ihre Verzweiflung auf niederträchtigſte Art für Moskaus revolutionäre Zwede ausnüßte. Nach außen hin wagt diese Menschenhändlerzentrale ihre Bestrebungen als Dienst an Frankreich auszulegen, da sie ja „ lästige Fremde", deren es genug in Frankreich gebe, abschiebe .

Schließlich haben dieſe bolſchewiſtiſchen Zuwanderer eine weitere unerfreuliche Erschei nung in Frankreich gezeitigt, die über den wirklichen Charakter dieser Elemente hinreichenden Aufschluß gibt. Seit dem ſpaniſchen Bürgerfrieg und der damit verbundenen Zuwanderung ,,heldenhafter Vorkämpfer für die Moskaufreiheit" hat sich im Süden Frankreichs ein Gangstertum breitgemacht, das große Erregung aus löst. Mit unglaublicher Frechheit werden Raubüberfälle durchgeführt, die bisher durch die Polizei nicht aufgeklärt wurden, obwohl die Täter ganz eindeutig in diesen bolschewistischen Kreisen zu suchen sind, was auch der Polizei bekannt ist. Es genügt einige Tatsachen anzuführen, die dieses Banditenunwesen aufdecken und von denen bisher noch kein einziger Täter verhaftet wurde. Am 23. Dezember wurden einem Marseiller Kassier 300 000 Franken geraubt. Am 4. Januar wurde in Antibes ein Postfourgon überfallen und 900 000 Franken geraubt. Am 15. Januar wurden auf offener Landstraße bei Brignolles ein Bankier in seinem Auto überfallen und 400 000 Franken geraubt. Am 19. Januar wurde Geldtransportwagen überfallen und ein

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1,3 Millionen geraubt. Am 27. Februar stürm ten Banditen das Postbüro von Aix-enProvence und stahlen eine Million Franken . In den lezten Wochen haben sich diese überfälle auch nach Nordfrankreich ausgedehnt. Lekthin wurde ein Geldtransportwagen der Volksbank von Vincennes überfallen und 300 000 Franken geraubt. Diese Liste könnte noch erweitert werden, da die lezten Wochen stets neue Überfälle brachten. Mit dieser Bildung einer internationalen Stoßbrigade in Frankreich begeht Moskau eine seiner niederträchtigsten Taten, denn es dürfte wohl einzig dastehen, daß ein befreundeter

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19. März 1937 Staat den andern mit unterirdischen Elementer bedroht. Noch niederträchtiger aber ist die Ausnüzung der Verzweiflung und Not Hungernder für brutale Revolutionszwecke. Die Ausdehnung des Verbrecherwesens in Frankreich gibt eine bezeichnende Illustration für die kommenden Dinge, wenn es Moskau gelingen follte, sein Ziel zu verwirklichen. Daß durch die ehr und vaterlandslosen Mitläufer der Komintern gleichzeitig eine internationale Gefahr heraufbeschworen wird, wissen die Machthaber in Moskau sehr wohl ; das aber ist ihre Absicht, um für ihre jüdische Weltrevolution Rußen zu ziehen.



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leiſten

Ein Gang durch die Sprachkurse des Deutschen Volksbildungswerks - Der Arbeiter neben dem Ingenieur - Der Drang zum Wiſſen - 4000 Teilnehmer in 181 Kurſen NSK Karl M. ist Bordmonteur bei der Lufthansa und fliegt regelmäßig nach Italien. Vor einiger Zeit verbrachte er seinen Urlaub in Venedig. Von dort hatte er einen Freiflug zurück nach Berlin. Als er zum Flugplatz tam, war das Flugzeug ſchon abgeflogen ; er konnte kein Italienisch und hatte den Beamten, der ihm Auskunft gab, nicht richtig verstanden. Seitdem lernt er fleißig Italienisch, in Zukunft wird ihm so etwas also nicht mehr passieren. In diesem Jahr will er seinen Urlaub in Venedig verbringen, und da wird er nicht wieder so verlassen herumlaufen. Seine Sprachkenntniſſe werden ihm erlauben, mit italienischen Berufskameraden engere Fühlung zu nehmen, sein Wissen zu vervollständigen und zugleich die Lebens- und Denkart des Landes besser kennenzulernen.

Meiſt ſind's berufliche Gründe Neben Karl M. fist im gleichen Sprachenfurs des Deutschen Volksbildungswerks" der NSG. ,,Kraft durch Freude" Maria F. Warum will auch sie Italienisch lernen ? Der Grund, den sie angibt, ist klar und einleuchtend. Maria ist die Tochter eines deutschen Kaufmanns aus Brasilien, wo bekanntlich Portugiesisch ge= sprochen wird. Ihre portugiesischen Sprachkenntnisse kann sie 33. hier wenig praktisch anwenden. Darum will sie jezt Italienisch lernen. Diese Sprache ist dem Portugiesischen verwandt und bereitet ihr wenig Schwierigkeiten. Sie interessiert sich für Kunst und Geschichte und hofft, später einmal -- vielleicht mit „ KdF." eine Reise nach Italien machen zu können. Auch russische Sprachkurse veranstaltet das Volksbildungswerk. „Wozu will heute einer Russisch lernen?" fragt man erstaunt. Fragen wir die Teilnehmer ! Da melden sich gleich zwei Arbeitskameraden, die Schriftseter sind. Das war eine schwierige Sache, als sie die fremden Schriftzeichen noch nicht kannten, geschweige denn lesen konnten. Heute geht's schon, dank der Kurse, ganz glatt, und vor allem wiſſen ſie nun auch, was in der Zeitung steht, die sie Jezzen. Meist sind es berufliche Gründe , die

die Teilnehmer dieser Sprachenkurse zusammenführen. Neben dem Intereſſe für Literatur und Kunst spielt aber auch der Sport ſeine Rolle. Die im Ausland stattfindenden Länderkämpfe, besonders die der Fußballer, geben den Teilnehmern oft den Anlaß, eine Fremdsprache zu lernen. Wie schön wäre es zB. auch gewesen, mit den ausländischen Sportlern, die im vorigen Jahre zur Olympiade nach Berlin tamen, zu sprechen und nähere Beziehungen an= zuknüpfen. Aber die meisten konnten tein Deutsch.

Einzige Vorausseßung : Der Wille Das Volksbildungswerk erteilt Sprachenkurse in fast allen Fremdsprachen, besonders in Englisch, Französisch, Spaniſch, Italieniſch, Schwedisch, Polnisch, Russisch und Latein. Die Kurse sind offen für jedermann und für Teilnehmer aus allen Volkskreisen ohne Rückficht auf Schul- und Vorkenntnisse. Da sigt der Handarbeiter neben dem Kaufmann, dem Arzt oder Ingenieur, und aus der Lerngemeinschaft entsteht bald manche Freundschaft, die über den Kurs hinaus Bestand behält. Überall hat sich auch ein sehr kameradschaftliches Verhältnis mit den Lehrkräften entwickelt, was ja auch die Voraussetzung für jede echte Arbeitsgemeinschaft ist. Ein großer Teil der Kräfte ist übrigens ehrenamtlich tätig. Das beweist, daß der Wille, an andere Volksgenossen Wissen zu vermitteln, nicht geringer ist als der Wille zum Lernen und Weiterbilden.

Keine trockene Büffelei In den Sprachenkursen kommen die modernsten Lehrmethoden zur Anwendung. Film, Lichtbild, Sprechmaschine und Rundfunk werden benußt und sorgen dafür, daß trockene „ Büffelei “ vermieden wird. Einzelne Kurse haben auch brieflichen Ver = fehr mit Ausländern oder ausländischen Zeitungen aufgenommen. Ohne ernsthaftes Erarbeiten wird freilich keiner Erfolg haben ; aber wenn das Lernen anregend und vielseitig gestaltet wird , so wird

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schließlich jeder zum Ziel kommen, und Schwie rigkeiten, die manchem anfangs unüberwindlich scheinen, verblassen immer mehr, wenn man nur den Willen zum Durchhalten hat.

Schlesien (552) , Westfalen-Nord (364) , Schwa = ben (358) , Heſſen-Naſſau (227) , WürttembergHohenzollern (210) , Düſſeldorf (205) , KoblenzTrier (193) , Köln-Aachen (174) und Baden (45) . Diese Zahlen geben ein erfreuliches Bild von dem Bildungsdrang im deutschen Volte, sie laſſen zugleich auch erkennen, daß sicher durch entsprechende Werbung und organisatorische Arbeit noch viele weitere Volksgenossen in den Sprachenkursen des Deutschen Volksbildungswerks" erfaßt werden können. besonders Sprachenkenntniſſe haben einen großen Bildungswert, fie erweitern den Blick, vertiefen das Können und stärken die Leistungsfähigkeit und tragen nicht zulezt dazu bei , das gegenseitige Verstehen und die freundnachbarlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Nationen zu stärken. W. V.

Bilanz des Bildungsdranges Allein in der Zeit vom 1. Oktober 1936 bis Januar 1937 hat das Deutsche Volksbildungswerk" in allen deutſchen Gauen insgesamt 181 Sprachkurse mit rund 4000 Teilnehmern durchgeführt. Diese Zahlen geben natürlich nur einen Bruchteil von der ganzen äußerst vielseitigen Schulungsarbeit des Voltsbildungswerkes wieder, die sich auf die verschie= densten kulturpolitischen, wissenschaftlichen und weltanschaulichen Gebiete erstreckt. Berlin steht mit 58 Sprachkursen und über 1000 Teilnehmern an der Spize. Der Größenordnung der Teilnehmerzahlen nach folgen

Ein Leben für

19. März 1937

die

Gemeindearbeit

Die Zukunftsaussichten der NS.-Schwefter – Gemeindeſtationen der NSV . im ganzen Reich - Im Dienſte der Partei für die Volksgesundheit

NSK Unter den zahlreichen Berufen, die der Nationalsozialismus mit einem neuen Gesinnungsethos erfüllt hat, ist der der NS.Schwester ohne Zweifel einer derjenigen , um den sich die schulentlassene Jugend wegen seiner großen Zukunftsmöglichkeiten dieses Jahr be= sonders stark bewerben wird. Die Anfänge dieſes Berufes liegen in der Zeit des Kampfes um die Macht. Die NS.- Schwestern, ob sie nun Rote = Hakenkreuz,,Braune Schwestern", Schwestern" oder sonstwie hießen, waren schon in jener Zeit die immer hilfsbereiten Begleiter der Untergliederungen der Bewegung, und als durch einen Erlaß des Stellvertreters des Führers am 17. Mai 1934 die früheren NS.= Schwesterngruppen aufgelöst wurden und die NS.-Schwesternschaft gegründet wurde, hatte sich zwar die organisatorische Form gewandelt, auf die Erfahrungen der Vergangenheit und die Sinngebung dieser völkischen Gemeinschaftsarbeit aber wurde nicht verzichtet. So stellte • sich die NS.- Schwesternschaft als Reichsorganisation neben die anderen bestehenden Schwesternschaften, wie die Karitas, die Rote-Kreuz- Schwestern, denen besondere Aufgaben in der Wehrmacht zufallen, und die Innere Mission, die mit Untergliederungen, wie dem Diakonieverband, ebenfalls besondere Aufgaben hat. Die NS.-Schwesternschaft, die im Verlauf von drei Jahren natürlich sehr erheblich angewachsen ist, beseitigte jeden Dilettantismus und hat heute nur noch geprüfte Schwestern in ihrem Verband, die in den verschiedensten deutschen Gauen in Krankenpflegeschulen und Krankenhäusern auf ihre Aufgaben hin syste= werden. NS.Die matisch durchgeschult Schwesternschaft sah von vornherein ihre besten Möglichkeiten in der bewußten Begrenzung ihrer Aufgaben : sie stellte die Gemeindearbeit in ihren Mittelpunkt und sieht es als ihre Pflicht an, ein Neg von Gemeindestationen über ganz Deutschland zu

ziehen, so daß im Endziel auf 3000 Volts : genossen jeweils eine betreuende Schwester entfällt. Das ist in der Tat ein lebendiges Beiſpiel der Zusammenarbeit zwischen Partei und Gemeinde, das ungemein wichtig werden wird für die Förderung der deutschen Volksgesundheit, deren wesentliches Ziel nicht in der Fürsorge, sondern in der Vorsorge für den schaffenden deutschen Menschen besteht. Denn für die kommenden großen Aufgaben der Nation kann nicht nur die Beseitigung eingetretener gesundheitlicher Schäden, sondern vor allem deren vorsorgliche Verhinderung das Ziel ſein. Bei dieser Aufgabenstellung ist es klar, daß alle diejenigen weiblichen Jugendlichen im Alter von 18 bis 28 Jahren, die sich als „ NS.Schwesternschülerin“ bewerben, nicht nur politisch zuverlässig sein müssen, sondern neben einer abgeschlossenen Volksschulbildung und hauswirtschaftlicher gründlicher Kenntnisse von vornherein die Liebe zu dieſem ſchönen Beruf mit sich bringen müſſen. Der Erziehungsgang der NS. - Schwester, der zwei Jahre dauert, bringt nur im ersten Jahr finanzielle Lasten in Höhe von 25,- RM. monatlich mit sich, die im Falle der Mittellosigkeit auch durch Stipendien aufgebracht werden können und freie Station und Tracht einschließen.

Ausbildung Diese schließt Krankenpflege , Wochen und Säuglings = pflege , Arzneimittel- und Ernäh = rungslehre ein und vermittelt außerdem die Grundbegriffe der Physik, Chemie und Biologie. Das Bildungsziel ist die syste= matische Einschulung auf das spätere Arbeitsfeld in der Gemeinde, das der NSV. in Verbindung mit dem Amt für Volksgesundheit obliegt. Darüber hinaus ist aber auch der Weg in den Krankenhausdienst und eine Spezialausbildung für den Beruf einer Operations-

NSK Folge 65

Blatt 4a

ſchweſter, Hebamme, Diätküchenleiterin oder Kinderschwester möglich. Außer der Erstellung einer vollſtändig eingerichteten Wohnung von mindestens zwei Räumen durch die Gemeinde bekommt die NS.-Schwester neben dem Gehalt von 35,- bis 65,- RM. eine Barentschädigung, die ihr die freie Station ersetzt, wobei sich das Gehalt durch Leistungszuschläge bis auf 150,- RM. steigern kann. Vier Wochen Urlaub im Jahr und je ein freier Tag in der Woche geben ihr ausreichende Erholung, und es versteht sich, daß ein Zwang, außerhalb des Dienstes ihre Tracht zu tragen, nicht besteht. Die wirtschaft= liche Betreuung ist auch im Alter durch die

Erſt

abwartend,

19. März 1937 Unterbringung im Mutterhaus oder durch die auf Grund der Rente gegebene Lebensführung gesichert. Es handelt sich hier um einen Beruf, der gegen das Eintreten einer auch nur leichten Arbeitslosigkeit für die Dauer gefeit ist. Daher wird mit einem starken Zustrom für diese Tätigkeit zu rechnen sein, und es bleibt nun die Pflicht jedes weiblichen Bewerbers, zu überprüfen, ob die charakterliche Grundhaltung und die Liebe für diesen Wirkungskreis gegeben ist, denn eine derartige Stellung bringt neben den erwähnten Vorteilen viele Pflichten mit fich, die nur charakterstarke Menschen erfüllen. G. H. C. können.

dann begeiſtert

Sportarbeit auf dem Lande ſett ſich durch – In zwei Monaten verdoppelte Teilnehmerzahlen - Der Wille zu ſtändiger Sportpflege erweckt

NSK Man sagt immer, daß der Landbewohner schwerer an neue Erkenntnisse heranzubringen sei als der Städter. Das trifft nur bedingt zu ; wer einmal Gelegenheit hatte, draußen auf dem flachen Lande die sich überall stärker durchseßende Sportarbeit kennenzulernen, der wird zugeben müſſen, daß der Schaffende in der Landwirtſchaft zwar vorerst eine gewisse Voreingenom = menheit gegen eine sportliche Betätigung hatte, aber daß diese mehr und mehr schwindet und fich der Begriff „ Sport auf dem Lande", den das Sportamt Kraft durch Freude in diesen Wochen besonders betont, mit schönem Erfolg durchsetzt. Jeder Besuch bei Landsportkursen von Kraft durch Freude bestätigt dies deutlich, jedes Gespräch, jede Besichtigung verstärkt die Gewißheit. Die Sportlehrer und Sportlehrerinnen, die für diese Landsportarbeit eingesetzt werden, sind aus bernigem Holze geschnigt. Sie wissen um das, was den landschaffenden Menschen be= wegt, sie kennen ihn, weil sie entweder aus feinen eigenen Reihen kommen oder sich so in die ganze Arbeit -- vertieft haben, daß sie zu einem positiven Ergebnis für beide Teile ge= langen tönnen. ,,Wie sieht eigentlich Ihr Tagewerk aus ?“ fragen wir bei solchem Besuch eine Sportlehrerin in einem osthavelländischen Dorfe. ,,Das ist, kurz gesagt, immer verschieden. In den Übergangszeiten, wie im Frühjahr und Herbst, ist unsere Arbeit anders als im Winter oder im Sommer. Es ist klar, daß während der Hauptbeanspruchung aller Kräfte für die Feldarbeit das Sportliche etwas in den Hintergrund treten muß, aber es hat ſich ſchon mehr und mehr der Wunsch vieler durchgesezt, a uch während des stärksten Einsazes auf dem Felde die Leibesübungen nicht ganz zu unterlassen. Ich muß in mehreren Dörfern arbeiten, und zwar so, daß nach Möglichkeit die Fahrzeit, die mich von Ort zu Ort bringt, nicht übermäßige Verluste bringt, denn nachmittags sind es meistens die Kinder, die zum Kursus kommen, und am Abend ſammeln sich dann die Erwachsenen, die, wie ich es

immer wieder feststellen kann, von Mal zu Mal mit stärkerem Interesse bei der Sache find." Wir haben inzwiſchen Gelegenheit, uns den Betrieb in dem großen Saal eines Dorfgast= hauses anzusehen. Es sind Frauen verschiedener Altersstufen, die mit wahrer Begeisterung die fleinen Tänze, die ein Musiker begleitet, aus führen. Eine Mutter, die vier Kinder zu Hause hat, erzählt uns, daß sie durch die Abhaltung. eines Kraft durch Freude-Kurses überhaupt erst Interesse für die Leibesübungen gefunden hat und daß sie schon - obwohl sie noch nicht allzulange dabei ist - viel frischer an ihre häuslichen Pflichten herangeht. „ Man wird ein anderer Mensch und vergißt einmal für kurze Zeit alles das, was man die täglichen Sorgen nennt. Man holt sich neue Kraft. Vor allem aber ist es auch ſchön, daß wir hier in einer frohen Gemeinschaft zusammenkommen, daß einer den anderen kennenlernt ; man fühlt irgendwie, daß wir auch so zu unserem Teil im Kleinen zur Bildung der Volksgemeinschaft beitragen." Während der Kursus wieder seinen Fortgang nimmt und sich die Frauen nach dem Tatte der Musik drehen und wenden, ballspielen, laufen und springen, erfahren wir noch einiges über die Entwicklung der Kraft durch FreudeSportarbeit in den verschiedenen Gauen. Hiernach ist zu erwarten, daß die Landgaue im Laufe des Jahres die Gaue mit mehr Stadtbevölkerung in der Sport = arbeit erreichen und sogar diese Gaue noch überflügeln werden, wenn die Werbung auf dem Lande auf fruchtbaren Boden fällt. Einige Vergleichszahlen mögen die Arbeit besonders unterstreichen. So betrug in Ost = preußen die durchschnittliche Besucherzahl im Monat 6800. Diese Zahl ist in den beiden ersten Monaten dieses Jahres fast verdoppelt worden und betrug im Februar 13 440 . Auch im Gau Ost - Hannover ist der Höchststand von 1936 im Februar dieses Jahres um über 1000 und die monatliche Durchschnittszahl um 3000 erhöht worden. Ähnlich ist es in den Mecklenburg-Lübeck, Gauen Kurmark und Bayerische Ostmark.

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Kinderparadies

Sellen- und Blockwalter werben um Pflegeſtellen – Drei Jungen waren überzählig — RS. Frauenſchaft arbeitet mit

NSK Das Winterhilfswerk 1936/37 neigt sich seinem Ende zu. Die Reichsleitung, die Gaxe, Kreiſe und Ortsgruppen ber RS. Bollswohlfahrt treffen schon jezt Vorbereitungen für die Sommerbetreuung. geht darum, Männern, Frauen und Kindern die nötigen Erholungspläge in Stadt und Land zu sichern, Unſer Mitarbeiter besuchte daraufhin eine Berliner Kreiss amtsleitung und mehrere ihrer Ortsgruppen-Amtsleitungen, um sich nach den Vorbereitungen für die Kinders und Kinderlandverſchidung zu erfundigen. ,,Sie kommen etwas verfrüht", sagt mir die Sachbearbeiterin, die die Kinder- und Kinderlandverſchickung des Kreiſes St. der NS.Volkswohlfahrt, Gau Berlin , leitet. ,,Immerhin will ich Ihnen Auskunft geben, soweit ich es vermag. Unser Ehrgeiz ist es natürlich, die Anzahl der Kinderverſchickungen des vergangenen Jahres nicht nur zu erreichen, sondern nach Möglichkeit zu überbieten. Aus unseren zwölf Ortsgruppen konnten 1936 rund 250 Kinder nach Pommern , Thüringen, Kurmark , Hessen - Nassau , Mecklen= burg- Lübec , Magdeburg -Anhalt , Oft hannover und Ostpreußen aufs Land geschickt werden. Hinzu kommen etwa 160 Kinderheimverschickungen. Andererseits nahmen wir - um einige Beispiele zu nennen , ſechs Kinder aus Thüringen , zwölf wolhyniendeutsche Kinder aus Polen , sieben Kinder aus Mainfranken und 13 Kinder aus Ostpreußen auf." ,,Unsere Vorarbeit auf dieſem Gebiet“, ſo fährt die Helferin zu erzählen fort, „ ist eine doppelte. Sie liegt hauptsächlich in Händen der Ortsgruppenamtsleiter und der Zellen- und Blodwalter. In den Ortsgruppenamtsleitungen werden die Anträge für die Kinderverschickung entgegengenommen , die die Eltern teilweise schon jetzt stellen. Die Werbung der Pflegestellen ist größtenteils Aufgabe der Zellen und Blockwalter, die ja in vorderster Front der NSV.Arbeit stehen. Eine allgemein gültige Regel für die Art der Werbung von Pflegeſtellen aufzustellen, wäre jedoch verfehlt, da die Verschiedenheit der Menschen innerhalb Kreises von Fall zu Fall eine persönliche Wer= bung erfordert. Die beste Auskunft hierfür werden Sie also in den Ortsgruppen ſelbſt cr= halten." Handeln ist besser als reden In der ersten von mir besuchten Ortsgruppe des Kreises der NSV. gibt mir die SachAuskunft. bereitwilligst auch bearbeiterin

„ Unsere Zellen- und Blockwalter haben einen schweren Stand bei der Werbung von Pflegestellen. Die Volksgenossen, die innerhalb unserer Ortsgruppe wohnen, sind sehr schwer zugänglich. Wenn sie hören, daß sie für einige Wochen ein Landkind in Pflege nehmen sollen, schütteln fie den Kopf. Das ist etwas Fremdes, etwas, was sie aus ihrem gewohnten und erwünſchten Gleichmaß des täglichen Lebens herausreißen könnte, was ihnen Unannehmlichkeiten bereiten würde. Und für so etwas sind sie nicht zu haben. Sie sagen sofort ab oder vertröſten auf einen späteren Bescheid, der meist zu einer Absage wird." ,,Haben Sie denn noch nie ein Kind unterbringen können ?“, unterbreche ich. doch! Unsere Amtswalter haben trotzdem Erfolge gehabt, wenn auch in bescheidenen Grenzen. Im vergangenen Jahr zum Beispiel konnten wir zehn Landkinder bei verschiedenen Familien unserer Ortsgruppe unterbringen. Die Kinder hatten es alle ſehr gut und waren äußerst zufrieden und froh. Und auch die Pflege= eltern waren glücklich, daß sie für ein paar Wochen Kinderglück im Haus hatten." „Was jedoch die Werbung betrifft“, ſo fährt die Helferin in ihrem Bericht fort, „so hat mir ein nettes Erlebnis einen neuen und für unsere Ortsgruppe besseren Weg gewiesen . Vor zwei Jahren traf auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin ein NSV.-Kindertransport ein. Auch für unseren Kreis waren sechs Landkinder vorgesehen, die ich abholen ging. Wie ich dann alle versammelt hatte, waren es nicht sechs, sondern neun. Ich bin nun keine Freundin vom vielen Reden. Ich lieferte die vom Kreis angeforderten sechs Kinder ab, nahm die drei überzähligen Jungen an die Hand und brachte sie vorerst zu einer mir bekannten Fleiſchersfrau in der Rheinstraße. Sie richtete dann den Jungen ein Bad , gab ihnen ein kräftiges Abendbrot und steckte sie in die Betten. Am nächsten Tag kam ich dann, um die Jungen abzuholen. Doch statt drei waren es nur noch zwei. Einen hatte die Fleischersfrau be= halten. Und die anderen beiden? Ich ging zu den Leuten, die uns Wochen vorher abge= wiesen hatten. Ich sagte ihnen "" Sehen Sie, daß ist der Junge, der zu Ihnen sollte und der nun wieder nach Hause fahren muß.“ Die vorher so wenig zugänglichen Leute sahen den Jungen, lachten, befahlen: „, 3mmer reinspaziert!"

19. März 1937

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NSK Folge 65 In ganz kurzer Zeit war ich aller Sorge um die drei überzähligen Jungen ledig. Und das ist nun mein „ Geheimnis “ : Vieles Werben und Reden innerhalb meiner Ortsgruppe iſt unangebracht. Wir müssen handeln ! Wir müſſen die Kinder an die Hand nehmen und zu den Leuten führen. Dann ſagen ſie ganz von ſelbſt: „Immer reinspaziert ins gute Zimmer!" Manch einer schämte ſich In einer anderen Ortsgruppe im Bereich der Kreisamtsleitung werden verschiedene Werbearbeiten durchgeführt. Gut wirkt dabei die enge Zusammenarbeit zwischen Ortsgruppe und Amtswalter. Was der Blockwalter bei seinem Werbebesuch nicht ganz zu vollenden vermag, bringt oft ein Schreiben der Ortsgruppe zu einem guten Ende, und was die Werbezettel der Ortsgruppe einleiten, vollendet ab und zu ein Besuch des zutreffenden Zellen- oder Blockwalters. Darüber hinaus steht die Leiterin der Kinderlandverschickung dieser Kinderund Ortsgruppe in enger Verbindung mit der NS.Frauenschaft. Gerade diese Mitarbeit hat manchen Erfolg eingebracht. Bemerkenswert sind noch ein paar Worte, die mir die NSV.-Helferin sagte und die mir in mehreren anderen Ortsgruppen der NSV . bestätigt wurden: „ Es gibt wohl kaum eine schwerere und langwierigere Arbeit als das Werben von Pflegestellen. Die Volksgenossen im Ortsgruppenbereich sträuben sich oft und sagen nur selten sofort zu . In fast allen Fällen aber, in denen wir eine Einwilligung erhielten, kamen die Pflegeeltern Wochen später, als das Kind schon längst abgereist war, zu uns und schämten sich, daß sie unserer Auffor derung nicht sofort entsprochen hatten. weshalb? Nun, weil ihnen dieses „fremde" Kind viel Freude, Frohsinn und Sonnenschein

Betreute

Ein Schuhtauſch NSK Ich besuchte kürzlich die Fürsorgerin einer NSV.-Ortsgruppenamtsleitung. Zur gleichen Zeit war ein junger Mann da, der um ein Paar Stiefel bat. Seine eigenen Schuhe seien zu eng ; als Möbelträger aber könnte er ohne passende Schuhe nicht arbeiten. Die Fürsorgerin winkte ab : „ Unser Schuhvorrat ist aufgebraucht ; zum anderen sehe ich nicht ein, warum Sie sich nicht als junger Mensch die Schuhe verdienen sollten! Arbeiten Sie!" Der junge Mann nickte. „ Arbeiten, das will ich schon. Doch die . . .“ ,,Warten Sie einen Augenblick", unterbrach ihn die Fürsorgerin und beauftragte ein kleines Mädchen, zu ihr in die Wohnung zu gehen. In der Kammer stehe das Schuhſpind , da ſeien ein Baar Halbschuhe ihres Sohnes darin, die solle das Mädchen holen. Das Mädchen kam mit den Schuhen zurüð. Der junge Mann zog sie an. Er strahlte über das ganze Gesicht, bedankte sich und ging. Nach einer Viertelstunde kam er wieder. Er druckste herum und plaßte dann mit den Worten heraus : „ Ich brauche meine Schuhe nicht mehr. Sie sind noch gut. Vielleicht kommt ein Volksgenosse, dem sie besser passen als mir." Etwas verlegen blidte er dabei zur Seite, stellte seine früheren Schuhe zu Boden und ging . . -0.

brachte, und weil sie sich daran erinnerten, wie schwer sie es uns vordem bei der Werbung ge= macht hatten. ― Es ist nicht selten die Bitte ausgesprochen worden, dasselbe Kind im nächs K. St. sten Jahr wieder zu bekommen.“

werden Mitarbeiter

Erlebniſſe und Beobachtungen bei der Durchführung des WHW. Der

kleine“ NSV.- Helfer legt Rechenſchaft ab

NSK An einem naßkalten Abend ging ich zu einer Sigung der NSV.-Helfer. Der Ortsgruppenleiter gab die Anweisungen und Richtlinien bekannt. Und nun war es dem einzelnen Helfer vorbehalten, sich für die geplanten Aktionen einzusetzen. Jeder Blockwalter stand auf seinem Posten. Er dachte an die große Aufgabe, die er lösen sollte, dachte dabei an die ihm anvertrauten Menschen, an die Not und die nationalsozialistische Pflicht. Nun sollte die Arbeit be ginnen, eine stille Arbeit, von der aber unendlich viel abhing. Am nächsten Abend suchte ich die ersten Volksgenossen auf. Es handelte sich um Antragsteller, die vor der Machtübernahme in einem anderen Lager standen, In einem längeren Gespräch stellte ich fest, daß unsere Erziehungsarbeit an diesen Volksgenossen so feste Gestalt genommen hatte, daß die Kinder bereits in den Jugend-

organisationen des nationalſozialiſtiſchen Deutschlands marschieren. Ich ging weiter und klopfte an die Tür einer alten Frau. Keine Wohlfahrt, kein Verband hatte sich um dieſes arme Menſchenkind bisher gekümmert, das abseits vom Leben ein kümmerliches Dasein führte. Etwas voreingenommen empfing sie mich. Ich erkundigte mich eingehend nach ihrer wirtschaftlichen Lage, über die fie nach einigem Zögern gern und willig Auskunft gab. Die notwendigen Sachen wurden genehWieder stieg ich die drei Treppen migt. hinauf, um diese Freudenbotschaft zu übermitteln. Die letzten Bedenken waren gewichen , und ich hielt den Augenblick für gekommen, in einem Gespräch die gewaltige Bedeutung der Nationalsozialistischen Volks wohlfahrt zu vertiefen. Meine Worte fanden einen starken Widerhall, der sich bald in die Tat umsezte. Bei der nächsten Eintopfsamm-

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lung und bei der Pfundspende war diese Frau die erste, die ihr Opfer mit Freuden gab. Ihr vorbildlicher Einsatz für das Winterhilfswerk spornte die übrigen Hausbewohner an, mit ihrer Kraft sich für dieſe große Aufgabe einzuſeken. Und es war ein ergreifender Augenblick, als ich dieser Frau, die sich vom Leben vergessen glaubte, zu Weihnachten ein Paket von der NSV. überreichen konnte. Sie ergriff das Bild des Führers und sprach leise vor sich hin : „Dem verdanken wir alles , unserem Führer !" Nachdenklich verließ ich die Wohnung dieser Frau, um noch weitere Gänge zu erledigen . In den Wohnungen eines großen Häuſerblocks, die ich alsdann besuchte, wurden alle Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest, teilweise mit großem Aufwand, getroffen. Es wurde vor feinen Unkosten zurückgeschredt. - Welch ein Unterschied ! Auf der einen Seite die herbe Not des Lebens, der harte Kampf, und hier der gepflegte bürgerliche Haushalt ; herbe und verschlossene Gesichter hier, und dort Menschen, die unser Wollen in seiner Tiefe oft noch gar nicht erfaßt haben. Sie spenden wohl für das Winterhilfswerk ; ihre Gaben sind sogar größer als die der anderen, die oft nicht wissen,

19. März 1937 wovon sie morgen ihre Kinder nähren sollen, aber es sind keine Opfer die in irgendeinem Verhältnis zu ihrem Einkommen stehen. Kalt oder lau sind sie und nicht ergriffen von dem Strom der Zeit. Hier erübrigen sich Gespräche über Aufgaben und Bedeutung des Winterhilfs'werkes. Ein Hinweis auf Spanien und die Vernichtung aller Werte erscheint hier angebracht. • An diese Gedanken wollen aber diese „ Volks,

genossen“ nicht gern erinnert werden. Sie denken an Gewinn und an das „ Leben“. Ihnen ist bis zur Stunde die Erkenntnis noch nicht aufge= gangen, daß sie allein dem Einsatz des Führers und der Nationalsozialistischen Bewegung es verdanken, daß sie ungestört ihren Geschäften nachgehen können. Sie faseln noch von Vorrechten aus einer vergangenen Zeit, ohne zu erkennen, daß der Einſatz für Volk und Vaterland den höchsten Wert darstellt. Erfahrungen sammeln sich an! Wir kennen die Menschen in ihren Fehlern, in ihren Schwächen und versuchen ohne viel Aufsehen, tagein und tagaus, das Werk des Sozialismus der Tat zu vertiefen. In der Erfüllung dieser Pflicht statten wir dem Führer, der dieses gewaltige Werk schuf, einen kleinen Dank ab. R. S.

„Pomuchel und

Flunder“

Danziger Sinnbild als WHW.- Abzeichen

NSK Bei der Wahl der Abzeichen für die öffentlichen Sammlungen des Winterhilfswerkes hat sich im Reich ebenso wie in Danzig der Brauch herausgebildet, Erzeugnisse heimischer Arbeit zum Sinnbild deutscher Opferbereitschaft und Hilfsgemeinschaft zu machen. Die WHW.Abzeichen, die an den Sammeltagen von jedem Volksgenossen getragen werden sollen, haben nicht nur den Sinn, anzuzeigen, daß der Träger des Abzeichens für das WHW. geopfert hat, -sondern vielmehr sollen sie ein Kennzeichen für den Gemeinschaftsgedanken sein, anter dem jede Aktion steht. Dazu ist nötig, daß das Abzeichen in irgendeiner Weise sinnfällig auf die Bedeutung der Gemeinschaftsleistung hinweist. Und was würde sich wohl beſſer dazu eignen als ein Erzeugnis deutscher Arbeit, heimischen Gewerbefleißes! Dadurch wird zugleich für viele Volksgenossen Arbeitsmöglichkeit geschaffen . Das Beispiel des Reiches, wodurch die Abzeichenherstellung des WHW. Millionenbeträge notleidenden Heimarbeitern zugeführt werden konnten, hat auch im deutschen Danzig Nachahmung gefunden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß diese Abzeichen wegen ihrer gefälligen Form sehr großen An= flang gefunden haben, so daß sie oft schon vor Abschluß der Sammelaktion vergriffen waren . Auch Sammler haben sich der Sache bemächtigt und sehen ihren Ehrgeiz daran, alle Abzeichen, die das WHW . herausgibt, ihrer Sammlung einzuverleiben. In Danzig fehlt es nicht an Ideen, den WHW.Sammlungen eine heimische Note zu geben, ver-

fügt doch Danzig über manche Wahrzeichen, manche Eigentümlichkeiten, die untrennbar mit dem Begriff Danzig verbunden sind. Bei der lezten großen Sammlung des WHW., in deren Dienst sich die NSKOV., der Kyffhäuser = bund , der Luftsch u zbund und der DL V. gestellt hatten, wurden Abzeichen in der Form fleiner Flundern und Pomuchel vertrieben, die in des Wortes wahrster Bedeutung einen reißenden Absatz fanden. Wer kennt nicht die Danziger Bomuchel und Flundern, Bezeichnungen, die für jeden Kenner Danzigs weit mehr umſchließen als die Fische, die an der Danziger Küste am meisten vorkommen und in mancherlei Form auf den Tisch gebracht werden. Diese Danziger Besonderheiten, mit denen sich am 6. und 7. März 1937 alle Danziger Volksgenossen schmückten, wurden in den Danziger Kunst- Keramischen Werkstätten , die in der kurzen Zeit ihres Bestehens schon viele Beweise ihrer Leiſtungsfähigkeit gegeben haben, entworfen und fertiggestellt. Zunächst wurden sie durch Künstlerhand aus Gips gefertigt. Von dieſem Original stellte man durch Gipsabgüſſe dann die Vervielfältigungsformen her, in die der knetbare Ton mit der Hand hineingedrückt wurde, bis er mit Hilfe eines Spachtels die Vertiefung gerade ausfüllte und die gewünschte Form annahm . Der Ton selbst war Ziegelton, aus der Erde unserer Heimat gewonnen, der allerdings durch ein Schlemmverfahren mittels Waſſer von den Beimengungen an Stein, die bei dem Verfahren zu Boden sinken und an Holzteilen, die an die Wasseroberfläche kommen,

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befreit wird, bis der reine Ton übrigbleibt. Durch Verdunsten des Waſſers wurde er in einen weichen, knetbaren Zuſtand gebracht . Nachdem man noch in die aus der Form genommenen feuchten Flundern und Pomuchel mit einer Nadel Bien zum Einfädeln einer Schnur ge= stochen hatte, damit die Abzeichen bequem am Mantelknopf befestigt werden konnten, wurden fie einen ganzen Tag lang zum Trocknen aufgehängt, bis sie hart und spröde waren. Schließlich wurden sie in einem Ofen gebrannt, und zwar 15-18 Stunden lang bei einer Tempera-

Das ganze

Betreuungsarbeit an der Grenze NSK In zahlreichen Kreisen des Gaues Ost preußen hat sich die NSV . stark in die Betreuung der Kinder eingeschaltet. Besonders erfolgreich wird in den Kreisen Marienwerder und Stuhm gearbeitet. In fast allen Volksschulen dieser Kreiſe finden täglich in den Vormittagsstunden Schulspeisungen statt, die von der NSV. eingerichtet wurden. Die Kinder erhalten Kakao mit Milch, Brötchen und Kuchen. Jedes Kind kann hier nach seinem Appetit eſſen und trinken.

19. März 1937 tur von 900 Grad Celsius. Dann mußte man abwarten, bis sich die Tongegenstände und auch der Ofen abgekühlt hatten, was wiederum 35 Stunden in Anspruch nahm. So viel Arbeit also in diesen kleinen Abzeichen steckte, so viel Freude fanden sie auch bei der Bevölkerung. Als Erzeugnis Danziger Arbeit, als sinnvolles Kennzeichen Danziger Heimatverbundenheit war dieses Abzeichen für jeden ein Symbol der mit der Liebe zur Heimat und zum deutschen Volk verbundenen Opfer- und HilfsD. L. bereitschaft.

Volk hilft

mit

kleinen Kindern die Liebe zur Heimat und zum eigenen Volk nahegebracht wird. Diese unermüdliche Arbeitfindet ihren Dank nicht nur in dem großen Vertrauen, das die Eltern den Helferinnen entgegenbringen, und das sie dadurch bezeugen, daß sie ihre Kinder mit Freuden in die Kindergärten der NSV. schicken, sondern wird in erster Linie dadurch belohnt werden, daß ein starkes und selbst= bewußtes deutsches Volkstum entsteht, daß sich seiner großen historischen Aufgabe als Wächter unseres Volkes im Osten bewußt ist. F. B.

Kindergärtnerinnen werden geprüft Diese Schulspeisungen, die sich auf alle Kinder in der Schule erstrecken, wurden aus der Erwägung heraus eingerichtet, die Eltern der Kinder, die vielfach in diesen Kreisen Landarbeiter sind, nicht nur in bezug auf geldliche Mittel zu entlasten, sondern ihnen auch die Gewißheit zu geben, daß ihre Kinder in guter. Obhut sind und eine zusätzliche Betreuung erfahren. Das bedeutet natürlich auch eine zeit liche Entlastung für viele Mütter, die selbst in der Landwirtschaft tätig sind.

Ein weiterer Faktor ist die Heranbildung einer kameradschaftlichen Gesinnung und Unterordnung eigener Interessen des Schulkindes, was so als Selbstverständlichkeit empfunden wird. Es handelt sich dabei um eine unbewußte Erziehung zur Gemeinschaft. In vielen Orten werden die Speiſungen von der zuständigen NS.-Schwester geleitet. Die Tätigkeit der NS.-Schwesternschaft ist überhaupt ein großer Bestandteil unserer Betreuungsarbeit gerade an der Grenze. So wie die NS.Schwester durch die Schulspeisungen allen Kindern bekannt ist, ist sie auch durch ihre Tätigkeit in der Gemeinde ein gern gesehener Gast und eine unerseßliche Hilfe für alle Familien dieser Kreise. Außerdem ist noch zu erwähnen, daß die Schwestern und die Kindergärtnerinnen der NSV. aus unserer Arbeit in Ostpreußen nicht mehr hinwegzudenken sind. Es ist ja bekannt, daß die NSV. zahlreiche Kindergärten zusätzlich eingerichtet hat und dort bereits den

NSK In dem Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminar der staatlich anerkannten NS.-Frauenschule für Voltspflege, deren fach= liche Leitung bei der Gauamtsleitung Pom = mern der NSV. liegt, fand am Montag, dem 15. März, die erste Abschlußprüfung statt. Alle 14 Schülerinnen , die unter dem Vorsitz eines Regierungsvertreters geprüft wurden, legten das Examen mit Erfolg ab. Für die weitere berufliche Zukunft der Kindergärtne= rinnen ist von besonderer Bedeutung, daß die jungen Mädchen sofort in der ständig wachsenden pommerschen Kindergartenarbeit beschäftigt werden. In den Prüfungsräumen wurde gleichzeitig eine Ausstellung der handgefertigten praktischen Gegenstände für Spiel und Arbeit gezeigt, die großen Eifer und erstaunliche Geschicklichkeit der jungen Kindergärtnerinnen bewies. h. h.

Ein gutes Beiſpiel NSK Die Strandkorbvermieter in Osts wines Osternothafen haben beschlossen, für die kommende Saiſon allen von der NS. - Volks : wohlfahrt betreuten und dort zur Erholung weilenden Volksgenossen für die Dauer ihres Aufenthaltes einen Strandkorb zur unentgeltlichen Benutzung zur Verfügung zu stellen. Die von der NS. - Volks wohlfahrt betreuten Gäste brauchen sich nur bei der Strandkorbvermietung zu melden und auszuweisen. E.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkrake 88

NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 65

Kämpfer für

19. März 1937

Volk und

Motor

Korpsführer Hühnlein über die Aufgaben des NGKK. — Der freiwillige Einsatz für den Motorisierungsgedanken

NSK Berlin, 19. März. Korpsführer Hühnlein weilte auf Einladung des Leiters des Preſſepolitiſchen Amtes des Reichspressechefs der NSDAP., Reichsamtsleiter Sündermann, im Kreise führender deutscher Journalisten. In intereſſanten Ausführungen, denen ſich eine lebendige Ausſprache anſchloß, unterrichtete Korpsführer Hühnlein die Journaliſten über eine Reihe von besonderen Aufgaben und Problemen, die sich aus dem durch Führer und Partei erst zum Durchbruch ge= kommenen Motorisierungsgedanken in Deutschland ergeben.

Die Heranführung der Jugend an den Motor, wie sie das NSKK . in ſyſtematiſcher Weise betreibt, beleuchtete Korpsführer Hühn lein von höheren politischen Gesichtspunkten aus. In die breitesten Maſſen der deutschen Jugend Verständnis für Motor und Verkehr zu tragen, sei eine Aufgabe, die einer politischen Kampfformation, wie sie das NSKK im Bunde mit der SA. und SS. darstelle, würdig sei. Auf der einen Seite würde dem Staat und der Wehrmacht eine Auslese von Männern zur Verfügung gestellt, die nicht nur Techniker, sondern vor allem Kämpfer seien, nicht Berufsgruppe, sondern Menschen aller Berufe, aber mit einer Begeisterung, auf der anderen Seite führe das wache technische Interesse unserer Zeit die jungen Menschen aus eigenem Antrieb auch hin zur politiſchen Führung und Erziehung der Partei, die der Arbeit des NSKK . das beſondere Gesicht gibt. Korpsführer Hühnlein gab hier einen Überblick über die besonderen Erziehungsprinzipien des NSK K. , von der Betreuung der Motorscharen und -gefolgschaften der HI. bis zu den sechswöchigen Lehrgängen in den Motorſportſchulen des NSKK. Hier wurde vor allem auch das handwerkliche ohne UnterKönnen der NSKK. -Männer schied ihres Berufes — zu einer beachtenswerten Höhe entwickelt. Er erläuterte des weiteren den Verkehr serziehungsdienst des NSKK . und betonte. daß hier nicht etwa eine Hilfspolizei geschaffen worden ist, sondern vielmehr ein von den Verlehrsteilnehmern selbst getragener Erziehungsdienst zur Disziplin sei, gewissermaßen eine erzieherische Selbstverwaltung .

Zu den Fragen des Motorsports übergehend, gab Korpsführer Hühnlein bekannt, daß der deutsche Rennsport auch in diesem Jahre wieder auf allen wesentlichen großen Rennsportveranstaltungen vertreten sein wird. In diesem Zusammenhang wies er auch auf die Schwierigkeiten hin, die sich aus den Rennformeln für die praktische, sportliche und motorische Leistung ergeben. Im Laufe des Abends wurde weiterhin eine Reihe von interessanten Fragen angeschnitten und besprochen. Der Korpsführer wies dabei ua. darauf hin , daß von seiten des NSKK bei den zuständigen Stellen die Aufhebung des Triptyk 3wanges als einer un = modernen und verkehrshindernden Einrichtung beantragt worden sei. Des weiteren wurden in intereſſanten Darlegungen - auch von seiten der engsten Mitarbeiter des Korpsführers die Fragen der Zwangshaftpflichtversicherung, des Garagen- und Parkproblems, die Aufgabe des Automobilklubs , die rechtliche Stellung des Kraftfahrers und die angestrebte rechtliche Gleichstellung des Kraftfahrers mit den übrigen Verkehrsteilnehmernbehandelt.

Die anregenden Stunden vermittelten einen interessanten Eindruck von der außerordentlichen Bedeutung und den umfassenden Aufgaben , die auf dem Gebiete der Motorisierung Deutschlands durch den freiwilligen Einſaß der Partei -Kampftruppe NSKK . wahrgenommen werden.

Kommt ein Volkskühlschrank ? Prüfung der Herstellungsmöglichkeiten handlungen eingeleitet

Ver-

NSK Berlin, 19. März. Im Rahmen des Vierjahresplans stellen die Bemühungen, auch im Haushalt die Nahrungsmittel weitgehend vor Verderb zu schützen, eine wichtige volkswirtschaftliche Auf gabe dar. Die deutsche Kühlschranktechnik ist zwar hochentwickelt, aber bisher war das Verhältnis zwischen dem Durchschnittseinkommen und den Preisen der meisten Kühlschranktypen so ungünstig, daß gegenwärtig erst 0,6 bis 0,8 vH. aller Haushaltungen mit Elektro- oder Gastühlschränken versorgt sind. Der Bedarf nach einem billigen Kühlschrank ist aber bei

Blaft b

Zu NSK Folge 65

einer verhältnismäßig großen Anzahl Haushaltungen unzweifelhaft vorhanden.

von

Aus diesen Gründen hat sich vor einiger Zeit das Reichswirtschaftsministerium entschlossen, die Frage, ob und durch welche Maßnahmen der Kühlschrankabsatz gefördert werden kann, prüfen zu laſſen. Hierzu gehört auch die Frage, ob die Schaffung eines verhältnismäßig billigen Vol k s k ü h l s ch rantes möglich ist. Mit der Prüfung ist jetzt der Leiter des Reichskuratoriums für Wirtſchaftlichkeit Dipl.Ing. G. See bauer betraut worden. Verhandlungen in dieser Richtung sind bereits einge= leitet worden, und zwar zunächst von der fabrikatorischen Seite her. Hier ist ua. auch die wichtige Aufgabe zu lösen, bei der Kühlschrankherstellung mit einem Mindest maß nicht heimischer Werkstoffe auszukommen. Daß die Verhandlungen vom Leiter des Reichskuratoriums für Wirtschaftlichkeit geführt werden, erscheint insbesondere deswegen beacht= lich, weil er gleichzeitig der stellvertretende Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft ist. Durch die in dieser Weise zum Ausdruck kommende Mitwirkung der Reichsgruppe Energiewirtſchaft dürfte ein volkswirtſchaftlich unerwünschter Wettbewerb zwischen Elektro- und Gaskühlschrank von vornherein weitgehend ausgeschaltet werden. Sage und Forschung Der Vorgeschichts-Reichstagung entgegen NSK Berlin, 19. März

Das unter Leitung des Reichsführers SS. am eV. veranstaltet stehende Ahnenerbe 23. März im Hans-Sachs -Haus in Gelsenkirchen einen Vortragsabend. Es spricht SS.Hauptsturmführer Dr. J. O. Plazmann über das Thema „Was erzählen unsere Sagen und Märchen aus der ger manischen Vorzeit?" . Der Vortrag be-

19. März 1937 handelt das hohe Alter unserer volkstümlichen Überlieferungen, die durch die vorgeschichtliche in Untersuchung sagenumwobener Stätten überraschender Weise bestätigt worden sind, und somit für die vieltausendjährige Bodenverwachsenheit unseres Volkstums Zeugnis abLegen. Der Vortragsabend bereitet die vom 18. bis 21. Mai in Gelsenkirchen stattfindende Reichstagung der Freunde germanischer Vorgeschichte Dor.

Wege der höheren Mädchenbildung Abſchluß des Reichslehrganges im NSLB. NSK Bayreuth, 19. März. Mit der grundsäglichen Behandlung der verschiedensten Arbeitsgebiete wurde der Reichslehrgang der Gaureferentinnen für weibliche Erziehung im NSLB . im Haus der Deutſchen Erziehung beendet. Pgn. Matthias sprach über Neugestaltung zur Wege Die der höheren Mädchenbildung, während die Fachschaftsreferentinnen die besonderen Aufgaben der verschiedenen Schularten im Zusammenhang mit der gesamten Mädchenerziehung Pgn. Mundorff sprach über die darstellten. Bindung der Nadelarbeit än die Volkskunst. Pan. Schröder über Kunsterziehung. Oberstadtbaumeister Schmiß hielt Stadt über die einen Lichtbildervortrag Bayreuth. In Fortsetzung der Referate sprachen von der Reichswaltung des NSLB . Pgn. Dr. Reber: Gruber, Hauptabteilungsleiter Pg. Eybel, • Hauptabteilungsleiter Pg. Strider und Abteilungsleiter Pg. Eichinger über die w e It = anschauliche Ausrichtung der deutschen Erzieherschaft und die allgmeinen Aufgaben der Schulerneuerung. Den Abschluß der Tagung bildete ein Gedenken an Hans Schemm.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Partei Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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REK Folge 66

20. März 1937

Hochbetrieb im HJ.- Heimbauausschuß

Im Mai:

Grundſteinlegung

Gleichzeitige

für

1000

H8.- Heime

Täglich 60 Baugesuche - 1500 Bläne werden geprüft - Die weiteren Bauplanungen der H8. 4 Reichs , 18 Gebietsführerſchulen in Bearbeitung – Beſtandsaufnahme des Heimbedarfs NSK Draußen am Rande von Berlin, in Zehlendorf, hat der Arbeitsausschuß der Reichsjugendführung für die Heimbeschaffung seine Arbeitsstätte aufgeschlagen. Daß dies eine ernste Arbeitsstätte ist, erfahren wir gleich bei unserem Eintritt, da wir gerade • dem Postboten begegnen, der mit Rollen, Mappen und Postsäden beladen die Stufen hinaufsteigt. Täglich 150 Stück Post = einlauf im Durchschnitt, an manchen Tagen auch noch viel mehr, sind schließlich keine Kleinigkeit, und man kann sich da schon gleich vorstellen, daß dies nicht nur für den Postboten Arbeit bedeutet . . . Welches sind nun die Arbeitsvorgänge, die fich in und hinter diesen Poststücken verbergen? Selbstverständlich zunächst aus dem ganzen Reich eingesandte Pläne von Bauvore haben , die, wie bekannt ist, vor der Inangriffnahme vom Heimbauausschuß der Reichsjugendführung geprüft und genehmigt sein müssen. Neubauten dieser Art dürfen überhaupt erst dann die Bezeichnung ,,HI.-Heim" führen, wenn sie diese Genehmigung erhalten haben. 700 Heime im Bau Der geschäftsführende Architekt, bem gerade in diesem Augenblid zwölf neu eingegangene Mappen mit Planvorhaben vorgelegt werden, erflärt, daß der durchschnittliche Tageseinlauf solcher Pläne mit dem Fortschreiten der Jahreszeit und der Vollauswirtung verschiedener von langer Hand vorbereiteter Maßnahmen von 20 auf 60 hinaufgeschnellt ist ! Bereits 1500 Vornicht immer gänge " wurden geprüft und erledigt. pofitio! Denn sowohl von den Architekten wie auch von den Juristen des Ausschuffes wird an die Pläne ein strenger und tompromißloser Maßstab angelegt, bevor sie den erforderlichen Bauschein" erhalten. Troke

bem befinden sich gegenwärtig etwa 700 Heime im Bau. 1000 Grundsteinlegungen sollen an einem noch festzulegenden Termin im Mai gleichzeitig erfolgen. Bis zum Ende des Jahres werden 4000 neue H3.- Heime erstellt. Doch sind die Baupläne nicht die einzigen Poststüde, die täglich einlangen. Da gibt es

Hälfte aller Erzieher im Luftschuß ausgebildet Luftschuß und Schule - Tagung des RSLB. NSK Bayreuth, 20. März. In Bayreuth hielt der NSLB. eine achttägige Führertagung für die Gausachbearbeiter für Luftschuß ab. Im Kongreßsaal des Hauses der Deutschen Erziehung eröffnete der Leiter der Hauptstelle Erziehung und Unterricht, Bg. Strider, die Tagung und überbrachte die Grüße des Reichswalters und Gauleiters Bg. Wächtler. Die ersten Referate brachten interessante Aufschlüsse über den Einsatz der Erzieherschaft für die Forderungen des Luftschutes. Der Ausbildungsreferent des Präsidiums des Reichsluftschutzbundes, Major 3 ur born, sprach über die Aufgaben des RLB. in der Organisation des Selbstschutes, wobei er hervorhob, daß auf dem wichtigen Gebiet der theoretischen und praktischen Ausbildung der Be völkerung gerade die Erzieherschaft die geeignetsten Mitarbeiter stellt. Die fameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen RLB. und NSLB. war die Voraussetzung für den hohen Stand der Ausbildung. 76 vh. Sämtlicher Erzieher find Mitglieder des RLB., die Hälfte der Erzieherschaft ist im Luftschuß ausgebildet, 15,4 v5. Jämt= licher Lehrer find Amtsträger des RLB. Dr. Trieloff, Effen, referierte über die historischen und wehrphilofophischen Grundlagen des Selbstschutes im Luftschuk. (Weitere Meldungen im Nachrichtenteil. )

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RSK Folge 66 noch eine Unzahl von Grundstüdsange . boten , Vorschläge, wie die Heimbauaktion der HI. finanziell zu fördern wäre, Architektens bewerbungen mit eingereichten Plänen und Bildern von den aufgeführten Bauten, Ans AuskunftsBaufirmen, gebote Don ersuchen Don Städten und Gemeinden, Karteiblättern und Fragebogen, Kisten mit Modellen zu Ausstellungszwecken usw.

Straffe Organiſation der Arbeit

Die Post ist auch nicht das einzige, was hier den ganzen Tag über einläuft. Schon vor ihrem Eintreffen in den frühen Morgenstunden erwarten den Leiter des Büros des Arbeitsausschusses, Oberbannführer Mödel , Bürgermeister aus dem Reich mit ihren Stadtbauarchitekten, Landräte, Architekten, die sich vor stellen wollen. Lieferanten aller Art, Vertreter von Bau- und Innenausstattungsfirmen, vor allem auch Beauftragte des Heimbauausſchuſſes in den HI.- Gebieten, die sich in bestimmten Zeitabſtänden immer mal wieder zwei bis drei Tage im Ausschuß der RIF. zur Ausrichtung eigenen Arbeit aufhalten. ihrer Etwa zwanzig junge Leute mit Einschluß aller Hilfskräfte arbeiten hier in elf Räumen, die für ihre vielfache Beanspruchung bereits zu klein geworden sind, so daß mehrere Architekten bereits außerhalb arbeiten müssen, weshalb man an übersiedlung denkt. Der Arbeitskreis jedes der 25 Gebietsbeauftragten umfaßt seinerseits ebenfalls wieder etwa acht bis zehn Personen, so daß also im ganzen ein Stab von etwa 250 Sachbearbeitern im ganzen Reich die Durchführung der HI.Heimbeſchaffungsaktion, dieses gewaltigen Unternehmens der Baugeschichte, leitet. Wie klein in Wirklichkeit dieser Stab im Verhältnis zum Riesenausmaß der hier geleisteten Arbeit tst, kann man erst ermessen, wenn man erfährt, daß die allermeisten dieser Mitarbeiter, beson ders in den Arbeitskreisen, der Gebiete, nur als Delegierte der im Ausschuß vertretenen politis schen Stellen nebenberuflich und ehrenamtlich darin tätig sind .

Planung der Adolf-Hitler- und

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20. März 1937 Lehrlingsheimen, bie gerade jest im Zusammenhang mit der Lösung der Facharbei ternachwuchsfrage für gewisse Industriezweige im Rahmen des Vierjahresplanes von beſonderer Bedeutung ist, ferner die Anlage von Sportplägen, Turnhallen und von Schwimmbädern, die vom Propagandaausschuß zur Förderung des Schwimmsports besonders in der Landjugend ebenfalls in Gemeinschaft und Zusammenarbeit mit dem Heimbauausschuß betrieben wird. Nach dem wir einen kurzen Einblick in dieſes umfangreiche Tätigkeitsfeld und Arbeitsgetriebe des Ausschusses getan haben, nimmt uns die Mitteilung nicht mehr wunder, daß hier die Arbeit trok pünktlichsten Beginns am Morgen und intensivster Leistung den ganzen Tag über oft bis tief in die Nacht andauert ! Entscheidung binnen kürzester Frist Es ist nicht wenig, was auf Oberbannführer Möckel und seine Mitarbeiter im Laufe eines Tages einstürmt . Eben, während wir ihm gegenüberſizen und während er noch rasch den Riesenstoß der ihn betreffenden Post durchfliegt , wird ihm ein Bündel von 80 Voranmeldungen von Bauvorhaben des Gebiets Nordsee auf den Tiſch gelegt. Wir greifen eines der Blätter und leſen das Bauvorhaben in Walsrode, Bann 271 : Gesamtbautosten schätzungsweise 35 000 RM., Zuschußantrag 8000 RM. Jeder einzelne solche Vorgang erhält eine Karteikarte; Notstands und Grenzgebiete werden bei der Zuschußbemeſſung besonders berüd fichtigt. Die Karte wird in die Finanzierungstartei aufgenommen, um die Disposition der verfügbaren Mittel vorzubereiten . In drei bis vier Tagen bereits bekommen die Antragsteller Bescheid, ob und in welchem Maße eine Be= / zuschussung möglich ist. Eine gute Nachricht aus dem Poststoß : Der Reichspoſtminister teilt dem Ausschuß mit, daß er bereit ist, bei 25 großen Poſtämtern in allen Teilen des Reiches Einsatzstücke zu Briefstempelmaschinen mit der Werbeaufschrift „Schafft Heime für die Hitlerjugend" drei Monate lang verwenden zu lassen. In Anbetracht der staatspolitischen Wichtigkeit und Notwendigkeit von Heimen für die Hitlerjugend . . .

Führerschulen Dabei ist jedoch die Heimbeschaffung im engeren Sinne längst nicht die einzige Aufgabe des Ausschusses und seiner Gebietsbeauftragten. Seine Aufgaben sind in Wirklichkeit noch viel weiter gespannt und betreffen außerdem auch noch die Auswahl der Pläge für die AdolfHitler-Schulen, die gerade gegenwärtig stark im Vordergrund steht, die Planung und Festlegung des räumlichen Bedarfes in diesen Schulen, des gleichen die Planung sämtlicher Füh Ter = und Führerinnenschulen der H3., wovon gegenwärtig vier Reichsführerschulen und 18 Gebietsführer und Obergau führerinnenſchulen in Bearbeitung stehen. Auch für die Reichsafademie für Jugend. führung in Braunschweig, die im September 1938 eröffnet werden soll, wird bereits mit Hochdruck hier gearbeitet.

Ein anderer großer Stapel wird hereingetragen. Der Karteiversand des Deutschen Gemeindetages an die Bürgermeister der deutschen Gemeinden beginnt sich auszuwirken . Dies ser Karteiversand verfolgt den Zwed einer Generalbestandsaufnahme der gesamten deut schen Jugend, der Hitlerjugend, und der für Fie bereits vorhandenen und noch nicht vorhandenen Heime mit allen Not- und ÜbergangsLösungen. Aus diesen eingehenden Karteiblät= tern ergibt sich gar oft ein trübes Bild. Es ist eine Bestandsaufnahme größten Ausmaßes, die den gewaltigen Berg von Arbeit zeigt, der für die Jugend der kommenden Generation auf diesem Gebiet noch bewältigt werden muß.

Wieder ein anderes Aufgabengebiet ist die Erstellung DON Landdienst = und

Allein in den letzten Tagen sind an 1000 solcher Karteifragebogen in doppelter Ausfertigung

An der Generalbestandsaufnahme

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eingegangen. Sie wurden genau durchgearbeitet, ein Exemplar zweds Gewinnung einer Übersicht im Ausschuß selbst einbehalten und das andere zu demselben Zweck dem zuständigen Gebietsbeauftragten weitergeleitet.

Ausstellung „ Schaffendes Volk" in Düſſels dorf, und im kommenden April wird ein ganzer Autozug mit einer Wanderausstellung der Heimbauaktion durch ganz Deutſchland ziehen, die dann in einer zusammengefaßten Aus : stellung auf dem Reichsparteitag in Nürnberg ihren Höhepunkt und Abschluß finden soll.

Ein Autozug wird eingeſeßt Auch eine Propagandaabteilung ist dem Ausschuß angegliedert. Sie beschäftigt sich in enger Zusammenarbeit mit dem Presse- und Propagandaamt der RIF. mit der Herstellung von Broschüren und Aufklärungsmaterial für die Bürgermeister, Architekten und sonstigen Interessenten, mit der Abhaltung von Vorträ gen in Schulungslehrgängen und bei Tagungen der H3.-Führerschaft, sie bearbeitet den Rundfunt, die Wochenschauen in den Kinos, stellt Bilderkarteien, statistische Übersichten, Photomontagen und Wandbildreportagen zusammen, hält mit allen fommunalpolitischen Zeitungen Fühlung, verfolgt die Preſſe (täglich laufen 20 bis 30 die HI.-Heimfrage betreffende Ausschnitte ein!) und vergleicht die in der Preſſe gemeldeten Bauvorgänge mit den eingelaufenen Anmeldungen usw.

Das größere Ziel Im Hintergrund dieser ganzen großen Tätig= feit, besonders auch der Ausstellungen und der Führervorträge, steht die Absicht einer Ausrichtung und Erziehung der Jugend und des ganzen Volkes zum neuen Bauen, das nach den großen Parteibauten gerade in den Tausenden von Heimen, Führerschulen und Herbergen der Hitlerjugend seinen weitreichenden und tief= wirkenden Ausdruck erhält. Demselben Ziel dienen in noch unmittelbarerem und stärkerem Maße die gegenwärtig ebenfalls vom Heimbauausschuß in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der RIF. in allen Gebieten durchgeführten Architektentagungen , an denen auch Hunderte von Architekten, die bisher der Arbeit der H3. fernstanden, teilnehmen. Die Architekten aus der HI. ſelber zählen aber auch bereits nach Hunderten ! Als das letzte Ziel dieser Erziehungs- und Ausrichtungsarbeit sehen der Heimbauausschuß und seine Mitarbeiter die Bereinigung und Neugestaltung des deutschen Landschaftsbildes an. Dr. J. Barth .

Ihre wichtigste Aufgabe aber sieht sie im Auf allen AusAusstellungswesen. ſtellungen im Reich wird von nun ab auch die Heimbeſchaffung der Hitlerjugend vertreten ſein. Aus diesem Grunde wurde auf dem Messegelände ein Muſterbeiſpiel eines HI -Heimes für die Ausstellung ,,Gebt mir vier Jahre 3eit" errichtet, dasselbe geschieht für die

Zum Geburtstag Dietrich Eckarts (23. März)

Der erſte Journaliſt

der

Bewegung

Vorbild und Vorkämpfer des neuen nationalſozialiſtiſchen Schriftleitertums – Weg und Kampf des Journaliſten Dietrich Eckart - Verpflichtendes Vermächtnis NSK Mit dem Namen „ Dietrich Ecart“ hat der Führer „ Mein Kampf“ abgeſchloſſen und so ein bleibendes Denkmal geſeht einem Manne, der unter den ersten war, die an die Seite des Führers traten, deſſen ganzes Leben aber auch im Zeichen des Kampfes für ein neues Deutschland ſtand. Ein unverſtändliches Schicksal hat es gefügt, daß er die Tage nicht mehr erleben durfte, die seinem Denben den stolzesten Sieg, seinem Namen historische Bedeutung brachten. Ebenso wie der Führer immer und immer wieder dieses großen Mitkämpfers ehrend ges denkt, so läßt auch die Partei teinen Erinne rungstag vergehen, ohne den Namen Dietrich Edarts zu nennen. Immer klarer zeichnet sich im Lichte der Dietrich-Eckart-Forschung und der parteigeschichtlichen Erinnerung die revolutio näre Größe dieses deutschen Kämpfers und Denters. Dabei wird es offenbar, daß es nicht genügt, Dietrich Edarts Schauspiele zur Aufführung zu bringen, wenn wir sein fämpfe, risches Wirten den Volksgenossen von heute nahebringen wollen. Immer deutlicher tritt aus der Geschichte seines Lebens, beim Studium

seiner Schriften neben den Dichter der Journalist Dietrich Edart. Freilich ein Journalist, der zu seiner Zeit nichts ge= mein hatte mit dem Journalismus von damals, denn er war der erste kämpferische Jour nalist - nicht nur aus Beruf, sondern aus Berufung. Gegen den haltungslosen Routinier Noch als Student, im Alter von 22 Jahren, ist Dietrich Edart zum erstenmal journalistisch tätig w als Lokalberichterstatter. Seitdem reißt seine unmittelbare Verbindung zur Preſſe niemals wieder ab. 1894 finden wir ihn, von der ""Augsburger Abendzeitung" ent= fandt, bei den Bayreuther Festspielen. Seine ,,Bayreuther Briefe" glossieren in geiste voller Weise die Bühnen- und Festereigniſſe. Im Jahre 1901 findet er die erste feste Anstellung in der Schriftleitung der Berliner Zeitung Der Morgen". Hier zeigt er sich zum erstenmal als Politiker. Neben seiner Arbeit für das Feuilleton des Blattes schreibt er aktuelle politische Gedichte wie „An England“ , „ Das Volkslied von Miquel", dem damaligen

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NSK Folge 66 Finanzminister,,, Waldersee", „ Ehre den Reichskanzler". In „Utopie" befaßt er sich bereits sarkastisch mit den marxiſtiſchen Lügen vom sogenannten Zukunftsstaat". Seine Zeitung bes gann damals mit dem Abdruck eines Romans von Dietrich Edart „ Der Zeitungslönig". Dieser Roman ist nicht mehr vollständig erschienen, denn die Zeitung stellte ihr Erscheinen ein. Die Presseprobleme der damaligen Zeit, die Zeitungstönig" bereits aufer in seinem gegriffen hatte, beschäftigten ihn außerordentlich stark. Sein Stück „Familienväter“ ist eines der wenigen dramatischen Werke der deutſchen Literatur, die in tiefer Weise die Probleme des journaliſtiſchen Wirkens be= handeln. Dietrich Edart hält dabei mit ſeiner Meinung nicht zurück und geißelt mit robuſter Deutlichkeit jene Auffassungen von der Zeitung, die in ihr vor allem eine Kapitalsanlage und nicht eine politiſche und künstlerische Aufgabe noch viele Jahre vor ſehen wollten. Er hat Kriege ,,Allerwelts , den dem Journalisten", den farblosen Rou tinier mit Tinte und Blei , in Worten gekennzeichnet , die für den deutschen Journalismus als dauernde Mahnung lebendig zu bleiben verdienen, weil sie zeigen, daß erſt mit der klaren Haltung der wirkliche Journaliſt beginnt. ,,Da könnt ihr lange warten!" Er läßt einen Schriftleiter der so recht bürgerlichen und geschäftsgewandten „ Universalzeitung" unter anderem sagen : ,,Bei uns handelt es sich doch nicht darum, daß man etwas gegen seine Überzeugung schreiben muß, nein, sondern darum, daß man nichts für seine Überzeugung ſchreiben darf, niemals für seine Überzeugung, denn wir sind ja unparteiisch, wir dürfen niemanden zu nahe kommen, wir müſſen es mit allen zu gleicher Zeit halten, mit Hund und Kage, Wasser und Feuer, Sonne und Mond." In jene Zeit fällt auch der Dietrich Eckart Don einem Juden, Maximiliam Wolf, vom „Lokalanzeiger" gegebene Rat : ,,Bei allem Talent werden Sie es nie zu etwas bringen, wenn Sie nicht vor den Juden Kotau machen.“ das war ,,Da könnt ihr lange warten" alles , was Dietrich Ecart erwiderte. Aber es schien, als ob der Jude Wolf praktisch recht behalten sollte. Immer wieder gibt Dietrich Edart kurze Gastrollen in Zeitungsredaktionen. Es sind mit einer Ausnahme die einzigen festen Anstellungen seines Lebens. Das bei gerät er aber in immer schärferen persönlichen Gegensatz zur damaligen Presse.

Den Kritikern gewidmet Das trifft ihn besonders in ſeiner dichteriſchen Arbeit. So stark ist das Kesseltreiben der Berliner „Kritiker" gegen ihn , daß er zweimal sich in eigenen Broschüren gegen die Methoden wendet, mit denen die Berliner offensichtlich in leiser Vorahnung, Presse ihn daß er später einmal der Erste einer neuen

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20. März 1937 Epoche des Journalismus werden sollte schlecht zu machen versuchte. Seine Auffaſſungen über die Theaterkritiker in der Zeitung ents behren heute nicht einer gewissen Aktualität. Er schreibt in der zweiten dieser Schriften ua.: „Hat man es in einem Rechtsstaat ſchon erlebt, daß jemand vor Gericht verurteilt worden wäre, ohne dort zu Wort gekommen zu sein? Oder auch nur, daß er sich vor einem anderen Tribunal hätte verteidigen müssen, als vor welchem die Anklage vertreten worden war? Nein. Noch immer durfte der Beschuldigte zu seiner Entlastung vorbringen, was er nur fonnte, und durfte es an der selben Stelle, wo der Ankläger gesprochen hatte, sofort nach diesem. Wenn einer ein Theaterstück geschrieben oder, wie es be= zeichnenderweise nicht selten heißt, ,,ver= brochen" hat und bringt es zur Aufführung, so sieht auch er sich augenblicks als Angeflagter vor ein Tribunal gestellt. Als Anfläger entpuppt sich der Zeitungskritiker, und dessen Leser sind der Gerichtshof, welcher über das Wohl und Wehe des Delinquenten lezterdings die Entscheidung trifft." In den „Familienvätern“ hatte er sich andererseits in positiver Form - zu der außers ordentlichen Bedeutung bekannt, die die Zeis tung für den jungen Künstler befizen fann , wenn verständnisvolle Journaliſten in ihr wirken. Er schrieb da ua.: „Und was „Die öffentliche Meinung" be trifft: Wenn sie es nur einigermaßen mit ihrem Gewissen vereinbaren fönnen, so loben fie! Verstanden ? Man muß die jungen Talente unterstüßen und för = dern , soweit es nur geht. Das ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Preſſe."

Entscheidung und Bekenntnis Ebenso wie der Führer es von ſich ſelbſt schildert, so wurden auch bei Dietrich Eckart die Tage der Revolution zu den entſcheidendsten seines Lebens . Auch für den Journaliſten Dietrich Edart. Hat die Arbeit für Zeitungen, die Sorge und die Verbitterung über die Preſſe der damaligen Zeit die ganzen Schaffensjahre durchzogen jest tritt die politiſch-publizi= stische Tätigkeit völlig in den Vordergrund von Dietrich Ecarts Leben und Kampf. Aus dem sarkastischen Kritiker der Pressezustände wird nun der erste kämpferische Jour nalist eines neuen Deutschland. Kaum ein Monat iſt ſeit der Revolte vergangen, da tritt Dietrich Edart erstmals auf den Plan. „ Auf gut deutſch“ so heißt sein Kampfblatt, das wöchentlich erscheint, und in dem fast ausschließlich er allein die Feder ins Feld führt gegen die Lügenparolen der damaligen Zeit. Über ſein damaliges Beginnen schreibt er später einmal : „Als Eisner auf den Plan trat, duldete es beschau mich nicht mehr in meiner lichen Dichterstube; es war mir, als hörte ich unablässig den Notruf : Burschen heraus ! Und ſo griff ich zu, ohne viel zu fragen, ob ich auch würde durchhalten können.“ Und den tiefen sittlichen Ernst, den er mit ſeiner journaliſtiſchen Arbeit verband, und der

!

NSK Folge 66 uns nationalsozialiſtiſchen Journalisten sein bee sonderes Vermächtnis ist, fennzeichnete er mit den wunderbaren Worten : „Goethe schrieb einmal, es ſei keine Kunst, geiſtreich zu ſein, wenn man vor nichts Respekt habe; und vielleicht ist es mein Bedürfnis, alle Dinge im Zuſammenhang mit dem Weltganzen, dh. eben respektvoll, zu betrachten, woraus mir als Tagesschriftsteller ſoundſo oft die größten Schwierigkeiten erwachsen.“ Und an anderer Stelle : „Wenn nicht das Innere spricht, lieber schweigen als flunkern.“ Für eine politische Volkszeitung In packender Sprache, mit durchschlagenden Argumenten führt Dietrich Ecart Woche für Woche seine Zeitschrift im Kampf gegen Novemberverbrecher Juden und ins Feld. Er nimmt den Streit auf gegen die jüdisch-marristische Presse. Keine Ausgabe von „ Auf gut deutsch", in der er nicht seinen „Kollegen“ von einst die Meinung sagt, mit einer Deutlichkeit, die nichts zu wünschen übrig läßt. Er steht als echter, geborener Journalist dabei mit beiden Beinen im Tageskampf. Seine wöchentlichen Artikel sind Meisterstücke einer tämpferischen Feder. Man merkt ihnen direkt an, wie Dietrich Ecart --- damals schon über 50 Jahre alt – hier im politisch - publizistischen Kampf seine vielleicht mit stärkste Begabung entbedt hat und sich ihrer freut, indem er, aus dem Vollen schöpfend, sie einfeßt für neue große Ideen. Edart trägt sich bereits mit dem Gedanken des Ausbaues seiner Zeitschrift zu einer Tageszeitung, einer Zeitung für das werktätige Volt", die " Mittendurch" heißen sollte. Der Plan ließ sich nicht verwirklichen. Bedeutungsvoll an ihm ist aber die Tatsache, daß Dietrich Ecart damals offensichtlich bereits der Gedanke der politischen Volkszeitung vorschwebte, der die breiten Massen erfassenden völkischen Zeitung", wie der Führer im Jahre 1921 den nationalsozialiſtiſchen Zeitungstyp bezeichnet hat. Als dann im Jahre 1920 der Führer daran geht, der Partei eine eigene Zeitung zu schaffen, gehört Dietrich Edart zu denen, die ihm dabei die größte Hilfe leiſten. Am 18. Dezember 1920, dem Tage, an dem der Völkische Beobachter" in den Besitz der Partei überging, schreibt der Führer an Dietrich Edart ua.:

„Ich hänge selber so mit Leib und Seele an der Bewegung, daß Sie ſich kaum denken können, wie glücklich ich infolge der Erreichung dieses bisher jo ersehnten Zieles bin und wie ſehr es mich brängt, Ihnen für dieſes heutige Glüd meinen tiefgefühlten Dank auszudrücken." Bleibende geſchichtliche Dokumente Es dauert noch ein halbes Jahr, dann bringt der Völkische Beobachter“ die Ankündigung : ,,Vom 12. August an wird Herr Dietrich Edart, bisheriger Herausgeber von „ Auf gut

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deutsch", die Hauptschriftleitung schen Beobachters" übernehmen."

des „ Völti-

„Auf gut deutsch" wird eingestellt. Jezt ges hört der Journalist Dietrich Eckart unmittelbar der Partei und ihrer Presse. Und so bleibt es bis zum 9. November 1923. Der lehte von ihm gezeichnete Artikel im „ Völkischen Beobachter" erschien am 18. Oktober 1923. Dieser Artifel „Landgraf werde hart“ ist an die Adresse des damaligen Generalstaats-Kommiſſars von Kahr gerichtet. In ihm stehen die prophetischen Worte: „Wir Nationalsozialisten weichen Don unserer deutschen Richtung keinen Finger breit ab". Die journalistischen Arbeiten Dietrich Edarts im ,,Völkischen Beobachter" wo er ebenso wie bereits bei seiner Zeitschrift "" Auf gut deutsch" in Alfred Rosenberg seinen engsten Mitarbeiter fand sind bleibende geschichte liche Dokumente. Es wird überhaupt einmal eine für die allgemeine Geschichtswissens schaft bedeutsame Aufgabe der Zeitungswissens schaft sein, das gesamte publizistische Wirken Dietrich Eckarts, insbesondere in den Jahren 1918 bis 1923, zu sammeln und der Öffentlichfeit wieder im einzelnen nahezubringen, denn dieses publizistische Schaffen wurde Dietrich Ecarts zweites Lebenswerk, er selbst bezeichnete interessanterweise im Jahre 1918 bei der Vollendung des „ Lorenzagio“ sein Lebenswerk für abgeschlossen. Wenige Monate später hatte dann ein anderes begonnen, Dietrich Eckart hatte von dem Theater zur Politik, vor der Bühne zur Zeitung gefunden.

Vorbild des kämpferischen Journaliſten Es ist ein tragisches Schicksal gewesen, das Dietrich Eckart nur fünf Jahre für diese seine neue Lebensaufgabe gegeben hat. Und doch sind diese Jahre seines politischen Kämpfertums von weiter wirkender Bedeutung geworden. Wie er jahrzehntelang gegen den Journalismus von ehedem stritt, so lebt er heute als Vorbild und Vorkämpfer des neuen natioSchriftleiternalsozialiſt iſ che n tums , das aus innerer Berufung zu den Millionenmassen des Volkes täglich spricht, und dabei nicht den „ Respekt" vergißt, den Eckart forderte.

Wir nationalsozialistischen Journalisten sehen in Dietrich Eckart den Mann, der eine hohe Auffassung von der publiziſtiſchen Aufgabe verband mit dem Elan einer starken Kämpfernatur, einen Journalisten aus Berufung und Begabung. Er soll uns stets vor Augen stehen bei unserer Arbeit für das ſozialiſtiſche Dritte Reich, das er als einer der ersten durch sein Denken, ſein Können, sein Kämpfen mit errang so wie es in der von „ treuen Freunden“ aufgegebenen An= zeige von seinem Tode in einer Münchner Zeitung am 27. Dezember 1923 hieß :

„Er starb als getreuer Ekkehard für sein Volk und Vaterland, dessen Befreiung sein LebensH. S. ziel war."

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Die NSK Randbemerkung:

Die

Wiener Preſſeverwilderung

NSK Die Preſſetöne, die wir in den letzten Tagen aus Wien vernahmen, haben einen recht jeltsamen Klang, der durch die offiziösen Verlautbarungen nicht melodischer geworden ist. Wenn die sonderbare Phantasie Wiener Judenblätter es wagt, führende deutsche Persönlichkeiten in giftiger Weise zu verdächtigen und sich im Anschluß an die schlagende Widerlegung, die diese Lügen gefunden haben, nur zu Dementis herbeiläßt, die neue verlogene Frechheiten enthalten , dann ist das für unsere Begriffe vor allem ein krimineller Tatbestand und keine Gelegenheit für „ Politische Korrespondenzen" politische Affären zu entwickeln. Wir deutschen Journalisten besitzen fei nerlei Verständnis für unnötige Bemerkungen , wie sie in Wien im Anschluß an die Zurückweiſung der Judenlügen durch die deutsche Presse gemacht worden sind . Wir find auch nicht bereit, bei der „Politischen Korrespondenz“ um Erlaubnis zu fragen , wenn es sich darum handelt, ebenso freche wie dumme Lügen über führende Persönlichkeiten unseres Reiches zurückzuweisen. Im deutschen Journalismus sind die Grundsähe des Führers stets lebendig, der nichts für schädlicher hält als persönliche Verunglimpfungen führender Staatspersönlichkeiten des Auslandes. Solche Entgleisungen hätten für uns nichts mit Politik und Pressefreiheit, dafür aber sehr viel mit der Polizei und dem

Dank,

der dem

NSK Das im vergangenen Jahre von der SA. zum ersten Male ausgelegte „ Dankopfer der Nation“ war ein Geschenk zum Geburtstag des Führers. Seine Sinngebung umriß die Einstellung, mit der der deutsche Volksgenosse dem Führer die größte Freude machen kann, wenn er sich nämlich seinem Wollen unlöslich verbunden weiß und nach seinen Kräften dem Führer hilft , sein großes Werk zu vollenden. Der Führer hat das deutſche Volk wieder den unendlichen moraliſchen Wert des freiwilligen Opfers gelehrt, aus dem die schönsten Früchte für die Volksgemeinſchaft wachsen, und das dem Opfernden selber das Gefühl des Glückes und einer erfüllten Pflicht schenkt. Kaum ein Jahr nach dieſem erſten „ Dankopfer der Nation" sind bereits die ersten Spatenstiche für die aus den Spenden erwachsenden Arbeitersiedlungen getan worden. Das Werk wird nun im zweiten Jahr mit gleicher Liebe und gleicher Bereitschaft fortgeführt werden und weitere umfangreiche Mittel für die Ansiedlung verdienter und zukunftsstarker Kämpfer für Deutschland erbringen . Es wird nicht lange dauern, dann stehen bereits die Richtkronen auf den ersten Anwesen, und wenn zum drittenmal die Sturmabteilungen der

Pressegericht zu tun. Auch andere Staaten in Europa haben sich zu solchen Grundsäßen in der Preſſepolitik bekannt. Um so seltsamer wirkt die Wiener Bescheinigung, daß dort so klare Maßstäbe an die journalistische Sauberkeit nicht gelegt werden. Nicht die jüdiſchen Hezer werden bestraft nein die deutsche Presse wird da= für verdächtigt. Und ein ſeltſames Gedicht wird der ganzen österreichischen Öffentlichkeit dabei vorgesezt, das angeblich in einem in Deutſchland erschienenen Gedichtsband enthalten sein soll und in Deutschland ,,verbreitet" werde. Wir haben uns bemüht, dieſes antiöſterreichische Gedicht in der deutschen Literatur der lezten Jahre ausfindig zu machen. Es gelang uns nicht. Die Quelle dieſer Meldung von dem Gedicht" ist eine Schweizer Zeitung . Um dieſes Elaborat kennenzulernen , muß man die Wiener Man darf oder Schweizer Zeitungen leſen. dringend anraten , daß öſterreichischerſeits doch andere Folgerungen aus den Zwischenfällen der lezten Tage gezogen werden, als sie in der Politischen Korrespondenz " zu lesen waren. Es handelt sich hier nicht um eine deutschösterreichische Frage, sondern eine Frage des Anstandes. Das österreichische Volk wird wohl nicht den Wunſch haben, daß die jüdiſchen Verwilderungsmethoden sich in der Wiener Presse mit einer Ungeniertheit breit machen, die dem österreichischen Ansehen in aller Welt nur Schaden bringen kann.

Volk

dient

NSDAP . für das Dankopfer marschieren, haben viele gesunde und wertvolle deutsche nationalsozialistische Familien eine bleibende und gesunde Heimstätte gefunden.

In diesen Dankopfersiedlungen wird der alte SA.-Geist zuhause sein und den Kindern in Fleisch und Blut übergehen : Unerschütterlich treue Hingabe an Führer und Volk, stete Einsatzbereitschaft und nie ermüdender Kampfgeist für Deutschland. Ein Gefühl besonderer Verbundenheit mit der Volksgemeinschaft , aus deren Opfer die Siedlungen entstanden, der Kameradschaft unter den Nachbarn, begründet in der alten Kampfgemeinschaft, wird das Zusammenleben dieſer Siedler und ihren Einsah für die Gemeinschaft auszeichnen und somit die Dankbarkeit gegen= über dem Führer in fruchtbringende Tat umsetzen. Im Monat April sind wieder die Bücher auf den Dienststellen der SA. - Stürme und in den Verkehrslokalen ausgelegt, in die der Volksgenosse das Zeichen seines Dankes an den Führer sein Opfer eintragen kann . Er weiß, daß er mit jeder Spende nach seinem Vermögen einen Baustein für das Glück und die Zukunft einer deutschen Familie beiträgt.

NSK -Nachrichten

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Zu RSK Folge 66

Der Kampf der Partei gegen die Tuberkulose

10000

franke

Volksgenossen

verschickt

heitlichte BekämpfungsRechenschaftsbericht des Tuberkuloſe-Hilfswerkes der NSV - Verein maßnahmen - Arbeitstagung in Wiesbaden

NSK Anläßlich der Tagung der Deutschen Tuberkulose-Gesellschaft in Wiesbaden fand am 17. und 18. März eine Arbeitstagung des Tuberkulose- Hilfswerkes des Hauptamtes für Volkswohl = fahrt statt, zu der neben den Vertretungen des Staates und der Partei die Gautubertuloſereferenten, die Gauabteilungsärzte und die Sachbearbeiter für das Tuberkulose-Hilfswerk eingeladen waren. Der energisch geführte Kampf der Partei gegen die Tuberfuloje und seine segensvollen Auswirkungen für die Gesundheit und Kraft des Volkes fand in den Referaten der Tagung eindrucksvolle Darlegung. In einem einleitenden Vortrag begrüßte der Leiter des Amtes für Volksgesundheit im Hauptamt für Volkswohlfahrt, Pg. Dr. Walter, im Namen von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt die anwesenden Vertreter der Partei, des Staates und der Behörden. Er sprach den ehrenamtlich tätigen Ärzten und Mitarbeitern des Tuberkulose-Hilfswerkes den besonderen Dank des Hauptamtes aus und kennzeichnete eingehend die Grundlagen, die zum Auf- und Ausbau des Tuberkulose-Hilfswerkes der Partei geführt haben. Er betonte, daß diese in ungewöhnlich rascher Entwicklung erfolgte Aufgabe ausschließlich dem erbgefunden Teil der Volksgemeinschaft zu dienen habe und überall dort wirksam werden müſſe, wo weder aus eigenen Kräften des Betreuten noch durch die Mitwirkung der Organisationen des Staates und der Sozialversicherung eine wirksame Durchführung der Heilbehandlung zu erreichen sei. Nicht die Schaffung einer neuen Stelle zur Bekämpfung der Tuberkulose sei das Wesen Dieser Aufgaben ; schon zu Beginn der 1934 in Angriff genommenen Arbeit habe die Absicht bestanden , durch die ungewöhnliche Schlagkraft Der Partei eine Stelle in der NSV. zu schaffen, von der aus in einheitlicher Form die Bekämp fung der Tuberkulose erfolgen könne. Bei der flaren Erkennung des Zieles gelang es dem Hauptamt für Volkswohlfahrt ſehr schnell, mit allen beteiligten Stellen Vereinbarungen zu treffen , durch die eine flare Abgrenzung der Arbeitsgebiete erfolgte . Die günstigen Auswir tungen einer solchen Gemeinsamkeitsarbeit ergeben sich aus den rasch gestiegenen Zahlen der ganz oder zum Teil vom Hauptamt für Volkse wohlfahrt betreuten Volksgenossen . Es sind seit 1935 nahezu 10 000 Volksgenoſſen, die vom Schicksal einer Lungentuberkulose betroffen

waren, mit Hilfe des Tuberkulose -Hilfswerkes in die für sie günstigsten Behandlungsstätten gekommen. Während noch zu Beginn von 1936 monatlich 220 Anträge an das TuberkuloseHilfswerk gelangten, ist diese Ziffer auf rund 800 Anträge monatlich zurzeit an= gewachsen. Die Größe der Gesamtleistung ergibt ſich aus der Zahl von rund 600 000 Verpfle = gungstagen. War diese Leistung sowohl dem Einsatz des Hauptamtsleiters der NSV . als auch des Reichsärzteführers zu verdanken, so war die Durch führung nur möglich durch die ausgezeich neten Fachkenner in der Tuberkuloſebekämpfung, die Gautuberkulosereferenten und ihre Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich in uns endlich mühevoller Arbeit für diese große Aufgabe eingesetzt haben. Im Laufe der letzten zwei Jahre ist der verwaltungsmäßige Aufbau des Tuberkulose-Hilfswerks soweit gefördert worden, daß nunmehr eine Verlegung der gesamten Sachaufgaben auf die Gaue erfolgen kann, die in Zukunft in enge stem Zusammenhang vor allem mit den Landesversicherungsanstalten und den Sozialversiche rungsträgern arbeiten. Auch hier liegt wiederum Der Schwerpunkt der Gesamtaufgabe bei den dem Reichsausſchuß für Tuberkulose benannten Gautuberkulosereferenten , Die damit dem Hauptamt für Volkswohlfahrt gegenüber die Verantwortung für eine dem Sinn und der Absicht des Hauptamtes entsprechende Durchfüh rung übernehmen . 3ur Demonstration für die zukünftige Leistungsfähigkeit dieses Werkes gab Dr. Walter noch einen interessanten Überblick über die in rascher Entwicklung erfolgte Aufbauarbeit der NSV. auf den verschiedensten Gebieten der Gesundheitsbetreuung und über die Erfolge im Rahmen des Winterhilfswerkes , die darlegen, welche gewaltigen ideellen und materiellen Leistungen auf dem Gebiete der Gesundheitsbetreuung in zukünftigen Jahren noch zu er warten sind. Für die Vertretungen von Partei und Staat war es überaus aufschlußreich, eine übersicht, liche Zusammenstellung über die Buntscheckigkeit der heute noch vorhandenen zahlreichen Stellen, die die Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Tuberkulose in den verschiedensten Gebieten des

Blatt b

Zu NSK Folge 66 Deutschen Reiches durchführen, durch einen Vortrag von Pg. Dr. Rosenkranz , zu er: halten, der die Leitung des Tuberkulose -Hilfswerkes im Hauptamt hat. Er wies darauf hin, daß dieser Zustand die Veranlassung dazu ge= geben habe, in der Praxis eine einheitliche der Bekämpfungsmaßnahmen Durchführung gegen die Tuberkulose sicherzustellen, und zwar durch die Schaffung von Arbeitsgemeinschaften in Ländern und Provinzen des Reiches, für die die einleitenden Schritte inzwischen unternommen worden sind. Um die gemeinſame Tätigkeit des Hauptamtes für Volkswohlfahrt und der Sozialversicherung zu fördern, hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt Pg. Major aD. Wagner, den Leiter der Landesversicherungsanstalt Hannover, in sein Amt berufen.

Alle SA.-Sieger befördert Anerkennung des Stabschefs für die Teilnehmer der Wintersportkämpfe NSK München, 20. März. Der Stabschef der SA. Viktor Luke hat den bei den Wintersportkämpfen der Gliederungen der Partei beteiligten SA .- Angehörigen seine besondere Anerkennung mit folgenden Worten ausgesprochen : Die Schiwettkämpfe der Gliederungen der NSDAP., die vom 19. Februar bis 21. Februar 1937 in Rottach- Egern ausgetragen wurden , waren für die gesamte SA . ein voller Erfolg. Ich spreche den an den Kämpfen beteiligten Mannschaften und Einzelkämpfern der SA. Für ihre vorzüglichen Leistunsowie den Männern des Hilfswerks gen Nordwest für ihr unermüdliches und freudiges Schaffen beim Bau der Wettkampfanlagen usw. meine Anerkennung aus . Dem Organisationsamt der SA. danke ich

20. März 1937 Im weiteren Verlauf der Tagung würdigte Dr. Denker vom Reichstuberkulose-Ausschuß die bisherigen Leiſtungen des Tuberkuloſe-Hilfs= werkes der Partei , und Pg. Prof. Dr. Schulge aus Gießen gab einen Überblick über die erfolg= reich durchgeführten Maßnahmen, die in der Bekämpfung der Haut - Tuberkulose durch den Einsah nicht nur der Ärzte, ſondern auch des gesamten ärztlichen Hilfspersonals liegen. Arbeitstagung waren EinzelMit der besprechungen der ärztlichen Leiter der Abteilungen des Amtes für Volksgesundheit der Gauamtsleitungen, der Tuberkulosereferenten und der Sachbearbeiter verbunden, die eine weitere Klärung in der Frage der neuen Ausrichtung der kommenden Arbeit brachten .

für die sorgfältige und gute Vorbereitung und Durchführung der Wettkämpfe.“ Der Stabschef hat weiterhin alle den Siegermannschaften angehörenden SA.-Männer und -Führer und die Einzelsieger um einen Dienstgrad befördert.

Die Ostmarkjugendherberge Indienststellung durch Stabsführer Lauterbacher NSK Berlin, 20. März. Am 20. März stellt der Stabsführer der Reichsjugendführung, Hartmann Lauterbacher, die neue Jugendherberge in Hof, die den Namen Ostmarkenjugendherberge trägt, in den Dienst der deutschen Jugend. Gleichzeitig sprechen der Leiter des Reichsverbandes für Deutsche Jugendherbergen, Obergebietsführer Rodak und der Führer des Gebietes Ostmark. Gebietsführer Emsters, und der Oberbürgermeister von Hof. Dr. Wendler. Die Ostmarkjugendherberge in Hof ist der erste größere Jugendherbergsneubau der Ostmark ſeit der Machtübernahme.

Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68

Zimmerſtraße 88

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Nationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Bella SW68, 3immerftr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Rachf., G. m. b. 5., Bentralverlag der RSDAP., München Berlin erfand : Cher Berlag , Berlin SW 68, Rimmerkraße 88. - Alle Zahlungen find nach erlin (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

Bartei-Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

RSK Folge 67

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22. März 1937

Die Schau, die das ganze Volk erwartet

Hier ſprechen Tatsachen!

Wie die Leistungsſchau des Nationalsozialismus vorbereitet wird – Erster Einblick in den Aufbau der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit" In der Zentrale der Borbereitung - Erlebnis nationalsozialistischen Willens - Von der Mangfallbrücke bis zum Unterſeeboot NSK Seit der Führer in seiner Rede vom 30. Januar anfündigte, daß eine Ausstellung gewaltigen Ausmaßes vor jedermann Zeugnis ablegen wird, was der Nationalsozialismus in den vier Jahren seiner Arbeit für die Nation geleistet hat, gehört dieser Schau das besondere Interesse und die stolze Erwartung des ganzen Voltes. Die staatspolitische Bedeutung der Ausstellung und ihre Sonderstellung vor allen überzeugenden und großartigen Darstellungen, die wir bereits erlebten, fand in der kürzlich bekanntgegebenen Zusammensetzung des Ehrenpräsidiums, dem alle Reichsminister und Reichsleiter und alle führenden Männer von Bewegung und Staat angehören, sichtbaren Ausdruck. Um einen Einblick in die umfassenden Vorbereitungen für die Ausstellung " Gebt mir vier Jahre 3eit !" zu geben, hat die Nationalsozialistische Parteitorre = spondenz der Zentrale der Organisation und des Aufbaus einen Besuch abgestattet. In dem Deutschen Propaganda - Atelier" das engstens mit der Reichspropagandaleitung der NSDAP . zusammenarbeitet, findet man bestätigt, daß die Ausstellung in ihrer umfassenden Gestaltung und Einzigartigkeit der Darstellungsweise und überzeugungskraft alle Erwartungen noch übertreffen wird. Als im vergangenen Jahre aus Anlaß der Olympischen Spiele ungezählte Ausländer das Deutsche Reich besuchten, gab ihnen auf dem Berliner Ausstellungsgelände die große Ausstellung ,,Deutschland" einen umfassenden Überblid über Vergangenheit und Gegenwart ihres Gastlandes. Neben den Zeugnissen der deutschen Kultur, des deutschen Volkstums und der deutschen Geschichte erkannten sie dort die ge= waltige Arbeitskraft des deutschen Volkes der Gegenwart und die Zeugnisse seines aufstrebenden Lebenswillens. So erleichterte ihnen die Ausstellung eine wirkliche Kenntnisnahme von dem Land, von dessen poli= tischem Leben in der Welt so viele unklare Vorstellungen herrschen und über das so viele grundlose und böswillige Verleumdungen um= gehen. Dem deutschen Volksgenossen selber schenkte ein Besuch der Ausstellung das Gefühl eines ungeheuren Stolzes, diesem fleiBigen, strebsamen, geistig, wirtschaftlich und politisch so lebendigen und schöpferischen Volke anzugehören und dieses schöne, an kulturellen Werten und landschaftlichen Reizen so reiche Land seine Heimat nennen zu dürfen .

Vier Jahre in Stunden erlebt Wenn nun in den kommenden Wochen aber= mals eine großartige Ausstellung ganz Deutschland im Blidfeld weniger Stunden darstellen wird, so ist sie dennoch keine Wiederholung oder Nachahmung der vorherigen Schau, vielmehr konzentriert sich alles Dargestellte auf Wesen und Wirken des nationalsozialistischen Reiches und seiner ungeheuren Taten im Laufe von vier Jahren. Nach den Worten des Führers, mit denen er sich bei seinem Regierungsantritt eine Zeitspanne von vier Jahren für die grundlegenden Beweise seiner Tatkraft und seines Willens ausbedungen hatte, trägt die Ausstellung den Namen : Gebt mir vier Jahre Zeit!" Für den einzelnen Menschen ist es schwer, sich einmal gesammelt vor Augen zu führen, was im neuen Deutschland alles geschehen ist und in welchem Tempo gearbeitet wurde, weil die Fülle der Einzelerscheinungen gewöhnlich das Gesamtbild überschattet. Jeder weiß, daß mit dem Machtantritt der nationalsozialistischen

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REK Folge 67 Bewegung im deutschen Volfe ein neues Lebensgefühl gewect und neue Energien auf den Plan gerufen wurden, jedem prägen sich auch die großen Stationen unseres Aufstieges bleibend ins Gedächtnis ein, die Überwindung der Arbeitslosigkeit, die Erringung der Gleichberechtigung in der Welt, die politische Einigung, die Wiederwehrhaftmachung und vieles andere mehr. Selten aber ist es ihm möglich, die fast unglaubliche Umwälzung in ihrer ganzen Größe zu begreifen. Dieſes darzustellen, ist das Ziel der großen, vom Führer am 30. Januar angekündigten Ausstellung, ein Ziel, an dem sämtliche Stellen der Partei und des Staates, der Wirt schaft und der privaten Organisationen nicht nur interessiert sind, sondern an dem sie auch eifrig mitarbeiten.

Wo alle Fäden zuſammenlaufen Auf die Frage, wie eine solche Ausstellung mit einer derartig umfassenden Zielsetzung zu stande kommen kann, haben wir der Stelle einen Besuch gemacht, bei der die Verantwor= tung für die Vorbereitungen liegt und bei der alle Fäden zusammenlaufen. Hierzu und für ähnliche Zwecke ist eine Stelle ins Leben gerufen worden, die frei von Verwaltungsüberlastung, sich ausschließlich der dar stellenden Mittel der Propaganda bedienen kann und aus den Dienststellen des Staates und der Partei dasjenige Material herauszieht, das sich für eine sichtbare und sinnfällige Darstellung, wie sie eine solche Ausstellung sein muß, eignet. In engster Zufammenarbeit mit dem Propagandaministerium und der Reichspropagandaleitung der NSDAP ., mit den Behörden und Or ganisationen, wird im „ Deutſchen PropagandaAtelier" die Leistungsschau des Nationalsozialis mus vorbereitet. Hier liegen seit Monaten die Baupläne in der architektonischen Abteilung des Ateliers, hier ist der organisatorische Rahmen aufgestellt worden, hier erfolgt die Auswahl des reichhaltigen Bildmaterials, hier werden die literarischen Vorarbeiten geleistet. Hier werden die schaffenden Propagandisten, Künstler, Photographen, Schriftsteller und Architekten zusammengezogen , werden zu Entwürfen aufgefordert oder mit ihrer Ausführung beauftragt. 50 000 festgehaltene Erlebnisse Auf Grund eines Preisausschreibens für Amateurphotographen unter dem Thema ,,Vier Jahre Aufbau" liefen hier über 50 000 Photographien ein, die den Widerschein des nationalsozialistischen Werkes im kleinen Leben des Alltags und die lebendige Anteilnahme des Volkes an allen Taten des Nationalsozialismus erkennen laſſen. Allein auf diesem Gebiete der Liebhaberphotographie hat sich hier ein unschätzbares, vielseitiges und künstlerisch wertvolles Bildmaterial angesammelt, dessen Aus= wertung zum Teil durch die Ausstellung erfolgen wird, das aber auch für andere Zwecke. von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Es gibt nicht nur einen sachlichen Einblick in die großen Arbeitsgebiete der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Regierung, sondern läßt vor allem erkennen, wie sie auf den ein-

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zelnen Volksgenossen wirken und in welcher Weise sie ihn beeindrucken. Besonders die Beteiligung der Jugend und der Formationen der Partei aus allen Teilen des Reiches beweist, daß der Nationalsozialise mus im Laufe von vier Jahren überall engſtens mit dem Leben des Volkes verschmolzen und seine Lebensform geworden ist. Plakate aus der ganzen Welt

In anderen Räumen des Deutschen Propa= ganda-Ateliers sehen wir das Zustandekommen von Plakaten und graphischen Darstellungen, die hier im Auftrag vieler Gliederungen der NSDAP . entworfen und ausgeführt werden. Ein sauber geordnetes Plakatarchiv mit Beiträgen aus allen Teilen der Erde ermöglicht in seiner übersichtlichen Ordnung den sofortigen Einblick in die pſychologiſchen Voraussetzungen dieser Propagandaform bei den einzelnen Völkern sowie bei den verschiedensten Anlässen innerhalb Deutschlands und gibt das durch wertvolle Hinweise zur Anlage von Pla= faten für den gegenwärtigen Bedarf. Alle Abteilungen dieſes, ſich nur mit aktiver Propaganda befassenden Ateliers greifen engstens ineinander über. Während in einem Zimmer Entwürfe für Propogandabroschüren oder prospekte auf ihren Text hin überprüft werden, arbeitet nebenan bereits die photographische Abteilung an einer sinnvollen Bebilderung eben dieses Textes. In einem dritten Raum entsteht vielleicht zur gleichen Zeit ein Umschlagsentwurf , so daß die Vorschläge für das in Arbeit befindliche poli tische Propagandamittel in kürzester Frist fertiggestellt werden können. Bilderbücher deutschen Schicksals Gegenwärtig ist natürlich jede Arbeit ausschließlich auf die Ausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" ausgerichtet. In einem Atelierraum sehen wir die Modelle der Aus un= stellungshallen und können gefähr ein Bild von dem eindrucksvollen Material machen, das dort für eine Millionenzahl von Besuchern zur Schau gestellt werden wird. Die Halle I des Berliner Ausstellungsgeländes wird zu einem großen Feierraum umge= staltet werden, an deſſen Rand neun rie : jige „Bilderbücher" mit automa tisch umklappbaren Bildtafeln dem Besucher den ersten überzeugenden Eindruck vom großen Werk des Führers in imponierender Form darstellen werden. In einer umfangreichen Dokumentensammlung der letzten vier Jahre werden die Original - Urkunden der hauptsächlichsten vom Füh rer unterzeichneten Geseze ausgelegt, und ihrer Reihenfolge nach die entscheidenden Abschnitte der Umgestaltung Deutschlands verdeutlichen.

Schritt für Schritt : Taten ! Die zweite große Halle führt dann den Besucher in die einzelnen Sachgebiete ein, die er vorher in ganz großen Umrissen im Feierraum der Halle I angedeutet sah. Hier sind es vor allen Dingen vier Gruppen, in denen die Darstellung unseres neuen Lebens zusammengefaßt ist. Vom Wiederaufstieg der

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deutschen Arbeit fündet in Halle II ein riefiger deutscher Schiffs - Dieselmotor , den die Besucher im Betrieb besichtigen können, landwirtschaftliche gewaltige neue Maschinen erzählen vom Kampf des Natio nalſozialismus um die Verbesserung und Erweiterung des deutschen Lebensraumes, eine naturgetreue, in einem Fünftel der natürlichen Größe dargestellte Wiedergabe der Mang = fallbrüde gibt Kunde vom Riesenwerk der Deutschen Reichs-Autobahn, während als sichtbare Zeugen der wiedergewonnenen deutschen Wehrkraft Kampfflugzeuge , Tants , eine Flat- Batterie und der Kom mandostand eines deutschen Unterseebootes für die Kraft und die Größe des Reiches sprechen. An den Wänden werden ungezählte Photo-Montagen die vielfachen Neue= rungen in ganz Deutſchland zeigen.

und gibt zu erkennen, wie die Erziehung des deutschen Menschen von der Hitlerjugend über Arbeits- und Wehrdienst zu den Gemeinschafts-Organisationen des Volkes die politischen Grundlagen des Dritten Reiches fichern wird. Dies sind nur in großen Zügen die hauptsächlichsten Umrisse der Ausstellung, die weiterhin durch zahllose Einzelgebiete für jeden Interessenkreis erschöpfend das Bild von vier Jahren nationalsozialistischen Aufbaues zeichnen wird. Selbstverständlich werden auch in den übrigen Ausstellungshallen die deutsche Industrie , Handel und Handwerk hinreichend zu Worte kommen, um darzulegen, wie fie sich in privater Initiative bemüht haben, dem Arbeitstempo des Führers und des Nationalsozialismus zu folgen. Bewunderung, Stolz

Schritt für Schritt wird sich den Besuchern eine neue große Tat offenbaren, die sie vielleicht bisher nur vom Hörensagen kannten, jedenfalls aber noch nicht in Verbindung mit den vielen anderen Errungenschaften des Dritten Reiches gesehen haben.

Wer heute glaubt, daß er einen ziemlich großen oder gar ausreichenden Überblick über die Leistungen der vergangenen vier Jahre be= figt, weil er aufmerksam und teilnehmend ihre Ereignisse miterlebt und ihren Gestaltungswillen verfolgt habe, wird angesichts der großen Ausstellung bekennen müssen, daß der Gesamtüberblick in dieser zusammenfassenden Form alle kühnsten Vorstellungen weit übertrifft und vor allen Dingen die verwegenſten Hoffnungen hinter sich läßt, die je= mals ein deutscher Volksgenosse am 30. Januar 1933 in die bevorstehenden vier Jahre sezte. Darum wird auch diese Ausstellung nicht nur eine leuchtende Rechenschaftslegung über geleistete Arbeit, die Kraft und den Willen eines starken neuen Reiches und seines Führers sein, sondern sie wird allen Besuchern die Augen darüber öffnen, welchen ungeheuren Dank das deutsche Volt diesem Manne schuldig ist, der in so kurzer Zeit aus dem Nichts heraus solche Werte und aus einem Millionenheer verzweifelter Menschen eine gläubige , zu = kunftsfrohe Gemeinschaft schuf. E. G. Dickmann.

Zeugnisse der Wandlung des Volkes Das Gebiet ,,Deutscher Sozialismus“ gibt die Begründung der Volksgemeinschaft und die Sicherung der deutschen Arbeit durch die ungeheuren Leistungen der NSV., der DAF., der NSG. ,,Kraft durch Freude" und des WinterHilfswerkes mit vielem neuen und anschaulichen Material zu erkennen. Die Wandlung der Begriffe im künstlerischen Leben und des Lebensstils überhaupt wird die Abteilung Deutsche Kultur" an auserlesenen Beispielen früherer und gegenwärtiger Kulturpflege erweisen und einen gründlichen Überblick über den neuen Aufstieg der deutschen Kunst, des Theaters und des Films liefern. Schließlich zeigt das Ausstellungsgebiet „Deutsche Politik die Wendepunkte unſeres politischen Lebens von 1933 bis heute

Arteigener Brauch

und Dank



umgedeuteter Brauch

Deutſches Brauchtum des Oſterfeſtes – Ofterfeuer und Lebensrute – Das Feſt der Auferstehung im germaniſchen Urſprung und kirchlicher Wandlung

NSK Unser Osterfest, mit dem wir in den Frühlingsfesttreis eintreten , nachdem an der Fasnacht oder am sogenannten Sommertag der Winter ausgetrieben wurde, reicht in seinen Ursprüngen weit in vorchristliche Zeit zurüd. Kein anderes Fest unseres Jahres laufes ist so geeignet, aufzuzeigen, wie unser altes arteigenes Brauchtum nach der Einführung des Christentums in Germanien langſam gleichgeschaltet und mittels christlicher Umdeutungen in die kirchliche Liturgie eingebaut wurde. Im heutigen Osterbrauchtum find deutlich zwei verschiedene Schichten zu er= kennen, die sich zum Teil überdecken, zum Teil aber auch noch unvermittelt nebeneinander verDas vorchristliche Frühlings- oder Laufen.

Osterfest lag sicher um den Tag der Frühlingstagundnachtgleiche, also um den 21. März, der einer der vier besonderen Einschnitte im Ablauf des germanischen Sonnenjahres bildete und von unseren Vorfahren durch Höhenfeuer begangen wurde. An diesem Tag feierte man den endgültigen Sieg des Sonnenlichtes und damit das Auferstehungsfest der Natur. Dreihundert Jahre nach dem Tod Christi fand es die Kirche dann an der Zeit, auf dem Konzil von Nicäa den Todes- und Auferstehungstag ihres Gründers im Kalender festzulegen. Die Wahl fiel auf den ersten Sonntag, der auf Vollmond nach der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche folgt. Damit war das christliche „Passahfest", wie es in frühester Zeit noch hieß,

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REK Folge 67 in unmittelbare Nachbarschaft des alten germanischen Osterfestes gerückt. Diese im übrigen Jahreslauf noch des öfteren zu beobachtende Verlegung christlicher Feste auf alte vorchristliche Festzeiten bewirkte allmählich eine Verlagerung vieler alter Frühlingsbräuche auf die kirchlichen Festtage . So war es ein Leichtes für den neuen Glauben , alle Bräuche mit christlichen Deutungen zu versehen und das ehemals germanische Osterfest als sein höchstes Freudenfest zu bezeichnen , an welchem der Sieg des Gottessohnes über Tod und Grab, sowie die Erlöſung aus der finsteren und heidnischen Sklaverei ge= feiert wurde . Alle arteigenen und altüberlieferten Lebensfinnbilder und Gleichnisse des siegreichen Früh lings und des neuen Lebens übernahm die Kirche ebenfalls , und so erkennen wir heute manch alten heidnischen Brauch in der firchlichen Liturgie wieder. Der Sonntag vor Ostern heißt heute Palmsonntag, da an diesem Tag die sog. „ Palme n“ in den Kirchen geweiht werden. Wenn wir dieſe „Palmen" näher betrachten, so können wir feststellen, daß hier die Kirche einen alten germanischen Brauch, nämlich den der Lebensrute oder des Lebenszweiges , durch Umbeutung in ihren Bereich einbezog. Nach firchlicher Auffassung findet die Palmweihe heute zur Erinnerung an den Einzug Christi in Jerusalem statt. Die „ Palmen" haben die verschiedensten Formen angenommen , vom fleis nen Buysbaum oder Wacholderzweig bis zur schlanken Tanne . Rein germanisch sind auch heute noch die Zutaten, mit denen dieſe „Palmen" geschmüdt werden. Neben den Zweigen altheiliger Sträucher und Bäume , wie der Saalweide , der Eibe, der Haselnuß und der Stechpalme , die man auf die größeren " Palmstöde" aufbindet , werden Ketten ausgeblasener Eier, Üpfel , Brezel und Blumen verwendet . In Niederdeutschland und Holland trägt der „ Palmbaasch" neben Goldflittern und bunten Bändern bis in die jüngste Zeit herein Gebildbrote in Gestalt germanischer Lebensfinnbilder wie Radfreuz, Schwan und Hahn . Der alte germanische Brauch hat sich im Schlagen mit der Lebensrute, das im östlichen Deutschland " Schmadostern" ( matenschlagen !) heißt, noch unverfälscht erhalten . Daß man den Schlag mit der Lebensrute für glück- und ſegenbringend hält, beweist der Umstand, daß die geschmackosterten " Mädchen dem betreffenden Burschen dafür bunte Ostereier schenten. Wie an allen bedeutenden Einschnitten des Jahres brannten unsere Vorfahren zur BegrüBung des einziehenden Frühlings große Höhenfeuer ab. Eine verhältnismäßig unverfälschte Form dieser in ganz Norddeutschland noch be= fannten Feuer hat sich in dem Osterräderrollen von Lügde (in Westfalen ) erhalten . Diese brennenden schweren Eichenholzräder in Radfreuzform rollen am Abend des Ostersonntags als rotglühende Feuerkugeln und Abbilder der Sonne über die grünenden Fluren zu Tal. Daß die Kirche diese altheiligen Feuer

frühzeitig in ihre Liturgie aufnahm , beweist die Bezeichnung Passahfeuer“ im Hannoverschen. Eine der vielen Arten von Osterfeuern, die heute noch lebendig sind, ist das sog. „Iudasverbrennen“ am Oſterſamstag. Es ist aufschlußreich, den Bedeutungswandel dieses ehemals germanischen Feuerbrauchtums aufzuzeigen. Bereits in dem im Jahre 743 auf der Synode von Liftinae erlaſſenen Verbot abergläubischer Bräuche (Indiculus) ist von dem aus Holz geriebenen Feuer, dem „ Nodfyr“, die Rede. Dieser vor über 1000 Jahren von der Kirche verbotene Brauch lebt heute noch im ganzen deutschen Sprachgebiet, vor allem in fatholischen Gegenden wie Kärnten, Steiermark, Odenwald, Saargebiet und Oberschlesien. Das Überraschende dabei ist jedoch, daß heute die Kirche selbst die Trägerin dieses Brauches geworden ist. Das „ Nodfeuer", dessen Bezeichnung von der Art seiner Entzündung durch Reiben (mhd. nuan = reiben) stammt, wird heute von der Kirche als „Judasverbrennen" am Ostersamstag durch den Priester oder den Meßner vor der Kirchentür entzündet. Früher fand das Ab. brennen dieses Feuers unter Beteiligung aller Dorfbewohner auf der Dorfstraße statt, nachdem man vorher in allen Häusern die Herdflammen verlöscht hatte. Von dem durch solch altertümliche Art und Weise entzündeten neuen und reinen Feuer nahm man brennende Fackeln mit nach Hause, um das Herdfeuer wieder zu entzünden.

In Kärnten und im Saargebiet wird dieses Feuer heute noch durch den Priester geweiht. In ihm verbrennt man alle nicht mehr ge= brauchsfähigen Kirchengegenstände und alte Friedhofskreuze. In Heusenstamm im Odenwald nennt man die Osterknüppel, die die Burschen an dem Nodfewer ankohlen lassen, um sie dann daheim am Scheunentor aufzuhängen, bezeich nenderweise die „ Iudaſſe“. Der alte germanische Brauch der Neuentzündung und Bewahrung des Herdfeuers ist also ebenfalls von der Kirche in ihre Liturgie einbezogen worden. So wie die Lebensrute und das Osterfeuer mußten auch die anderen arteigenen Sinnbilder und Bräuche der Osterzeit, das Osterwasser , das Osterei und die Flurumritte im Laufe des letzten Jahrtausends zuerst eine Verbotswelle über sich ergehen lassen, um dann schließlich durch die ihnen innewohnende Kraft die Kirche zu ihrer Anerkennung zu zwingen. Friedrich Rehm .

Siegreiche Reiterstandarte 67 Den Preis des Stabschefs zum viertenmal gewonnen NSK Dortmund, 22. März.

Während des Reitturniers in Dortmund gewann die Vielseitigkeitsprüfung der SA. -Oberscharführer Menten von der Reiterstandarte 67, der damit den Preis des Stabschefs der SA. errang. Menken erhielt den Preis zum drittenmal und zum viertenmal ging dieſer Preis an einen Angehörigen der Reiterstandarte 67.

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Bereit für den künftigen Landarbeiter prüfung der Lehrſtellen Ueber – Die Erhebungen des Reichsnährftandes Nebe rp Sicherung des Ausbildungsweges der Landarbeiter

NSK Wenn wir uns die Entwicklung des Arbeitseinsages seit der Machtübernahme betrach ten, ſo finden wir klar und eindeutig die natio= nalsozialistische These bestätigt , daß die Wirtschaft niemals das Primat in einem Lande be= anſpruchen kann, ſondern ihre Stellung und Ertwidlung begründet ist auf der politischen Führung. Denn sonst hätte wohl kaum die bis zum Jahre 1933 sterbende Wirtschaft unter der Regierung des Nationalsozialismus einen derart überzeugenden Ausschwung erleben tönnen, daß heute bereits die über sechs Millionen Arbeitsloſen faſt vollſtändig wiederum in den Arbeitsprozeß eingereiht find, ja daß darüber hinaus in einer Reihe von Berufen bereits ein Man gel ein sazfähigen an Kräften herrscht. Mit am deutlichsten zeigt sich nun dieſe Erscheinung in der Landwirtschaft, die allerdings bis zum Erlaß der Landarbeits-Ausbildungsordnung im April des vergangenen Jahres von sich aus nur sehr wenig getan hat, um dieses Problem einer Löſung im poſitiven Sinne zuzuführen. Erst auf Grund der Festlegung eines ordentlichen Berufsweges für den fünftigen Landarbeiter zeigte sich auch die Landwirtschaft mehr bereit, jugendliche Kräfte bei sich aufzunehmen und ihnen eine Ausbildung angedeihen zu lassen, die es ihnen ermöglichen soll, als spätere Facharbeiter auf dem Lande tätig zu sein. Daß sich im Jahre 1936 die Auswirkungen dieses Erlaſſes des Reichsbauernführers noch nicht in vollem Umfange zeigen konnten , liegt in der Natur der Dinge. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die meisten Einstellungen vollzogen, und außerdem mußten erst seitens der einzelnen Landesbauernschaften die für die Aus= bildung zugelassenen Betriebe aufs genaueste überprüft werden, ob sie auch tatsächlich die Gewähr für eine fachgemäße Erziehung des Nachwuchses zu bieten vermochten. Um so erfreulicher ist es daher, daß die lehte vom Reichsnährstand durchgeführte Er he bung über die an Ostern 1937 zur Verfü landwirtschaftstehenden gung lichen Lehrstellen ergab, daß insgesamt etwa 45 000 bis 50 000 ron ihnen zur Aufnahme Jugendlicher als geeignet befunden wurden. Es ist dies als Zeichen dafür zu werten, daß ein großer Teil unserer Landwirtschaft erkannt hat, daß im Zeichen einer von Jahr zu Jahr sinkenden Schulentlassungsziffer jeder einzelne Beruf sein möglichstes tun muß, um sich den erforder= lichen Nachwuchs zu sichern. Es läßt sich dober auch erhoffen, daß es nicht allein bei der Einstellung der Jugendlichen bleibt, sondern der einzelne Bauer auch bemüht sein wird, dem Jungen die nötige Lust und Liebe für die Landarbeit durch eine soziale Behandlung , durch Zuerkennung eines ausreichenden Urlaubs usw. zu erhalten. Bei einer näheren Betrachtung der oben er

wähnten Zahlen zeigt sich, daß die einzelnen Landesbauernschaften eine sehr unterschiedliche Aufnahmebereitschaft festgestellt haben, was sich zum Teil aus der Struktur der Gebiete ergibt, zum anderen Teil aber unverſtändlich bleibt. So verwundert es, wenn ein doch vorwiegend landwirtschaftlich betontes Land wie HeſſenNassau ganze 85 Lehrstellen , oder Württemberg, dessen Bewohner doch ebenfalls zum nicht ge= ringen Teil von der Landwirtschaft leben, nur 559 meldete. Das gleiche gilt des weiteren auch für Oldenburg mit 523 zur Verfügung stehenden Stellen. Demgegenüber sind wiederum andere Gegenden des Reiches , die eine st a rke Aufnahmebereitschaft zeigen. So konnte zB. Pommern über 4600 , Hannover 7500 und Ostpreußen sogar mehr als 17 000 Lehrstellen melden, die für die Aufnahme Jugendlicher zu Ostern bereit stehen. Ebenso muß Thüringen , das heute noch als Notſtandsgebiet zu betrachten ist und deſſen Bewohner fast durchweg nur in sehr bescheidenen Verhält nissen leben, mit 1000 gemeldeten Stellen bes sonders hervorgehoben werden. Ein Ähnliches kann man von dem schlesischen Grenzland mit über 1800 Lehrstellen sagen. Es läßt sich nun im einzelnen schwer fest= stellen, inwieweit bei den ersterwähnten Gebieten ungeeignetheit der Betriebe diese niederen Zahlen beeinflußt hat. Aber gerade heute, da die Landwirtschaft dringend nach Arbeitskräften ruft und auf der anderen Seite die Jugend immer mehr zu den induſtriellen Berufen zieht, muß von seiten des Landes alles getan werden, um den Jungen und Mädeln einen gewiſſen Anreiz zum Verbleiben oder zur Rückkehr auf das Land zu geben. Dabei wäre es doch eine gleichsam grundlegende Voraussetzung, daß gute Lehrstellen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Anders wird es kaum möglich sein, das Problem der Landarbeiterfrage einer befriedigenden Lösung zuzuführen .

Auch an die Jugend ist hier noch ein Wort zu richten. Sie muß einsehen lernen, daß die Landarbeit tein minderer Beruf ist, sondern daß besonders seit der Schaffung des Landarbeiterlehrvertrags hier durchaus günstige Berufsaussichten und Aufstiegs = möglichkeiten bestehen. Das gilt sowohl für den Beruf des Landarbeiters wie für die zahlreichen landwirtschaftlichen Sonderberufe des Melkers und Imkers, des Rösters und Geflügelzüchters, des Schäfers und des Schweinewärters usw. Darüber hinaus soll sich unsere Jugend der Tatsache bewußt ſein, daß sie gerade in der Landarbeit die beste Gelegenheit hat, ihre Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland unter Beweis zu stellen. Ist doch der Landwirtschaft die große und entscheidende Aufgabe der Sicherung der deutschen Ernährungsfreiheit überD. tragen worden.

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Die NSK Randbemerkung:

Nicht Fahrer, ſondern Kämpfer NSK Es gibt wohl kein zweites Land, in dem wie bei uns der Kraftfahrsport so energisch und klar seine vielseitigen Ziele verfolgt. Unſere Rennwagen und Rennräder sind nicht nur Künder für den Hochstand unserer Technik, sondern auch Schrittmacher für den Serienfahrzeugbau ; im Geländesport werden Fahrer zu mannhafter Einsatzbereitschaft und Meiſte= rung jeder Schwierigkeit erzogen, wie auch andererseits unsere Fahrzeuge ständigen Erprobungen unterworfen werden, um sie weiterzuentwickeln und durch härteste Prüfun gen schwersten Beanspruchungen gewachsen zu machen. Als neuartigen Versuch, die Leistungsfähig= feit von Fahrer und Fahrzeug in bisher noch nicht bekannter Art zu überprüfen, verdient die Brandenburgische Geländefahrt mit der Ge= ländehochleistungsprüfung der deutschen Spizenklaſſe der Geländefahrer festgehalten zu werden. In vieler Beziehung waren die Wege, die man hier beschritt, ganz neu. Man bewertete nicht mehr nur nach Fahrzeugklassen, sondern auch nach Können und Erfahrung der Teilnehmer, so daß der Ausweisfahrer hier zum ersten Male gegenüber dem Lizenzfahrer bevorzugt behandelt wurde, indem die von ihm zu bewältigenden Aufgaben etwas leichter abge= ſtimmt wurden als die der alten Geländefüchse. Zum ersten Male war es im Rahmen dieſer

neuen Bewertung auch möglich, die MotorH3. , das große Nachwuchsbeden der Kraftfahrt, in größerer Zahl zu einer schweren Prüfung an den Start zu lassen, und man konnte die Erfahrung machen, daß sich gerade diese Jungen ganz ausgezeichnet schlugen, obwohl sie alle unter 18 Jahren alt waren. Sie waren der deutliche Beweis dafür, daß für unsere Motorisierung nicht Fahrer , sondern Kämpfer gebraucht und gebildet werden.

Schließlich war es ganz neu, daß man nun auch im Kraftfahrsport einmal eine Art „ Military" mit einer schweren Stilprüfung auf einer Spezialgeländestrecke durchführte, zu der nur Spitzenfahrer zugelassen wurden, die nun zeigen follten, wieweit sie durch stilgerechte Fahrweise die zahlreichen Hindernisse, die man ihnen aufgebaut hatte, meistern konnten. So war diese Geländefahrt ein erneutes Zeichen für das stets wache Bestreben des NSKK., den Kraftfahrsport so vielseitig wie möglich zur Schulung von technisch und charakterlich fähigen Fahrern und zur Weiterentwicklung der Motorisierung zu gestalten. Der starke Einsatz des NSKK. -Aufgebots für die Abwicklung kündete gleichzeitig überzeugend vom Einsagwillen und Opferfinn einer politischen Kampftruppe.

Das Schwert als Symbol NSK In Tripolis hat ſich ein Ereignis abgespielt, deſſen größere Bedeutung im Lauf der Geschichte bald hervortreten dürfte. Die Notablen des Islam haben Muſſolini auf ſeiner Triumphfahrt durch Libyen das Sch wert des Propheten überreicht, und haben ihn zum Proteftor der 400 Millionen Araber erklärt. Die Wirklichkeit dieſer ſymboliſchen Handlung iſt schon deshalb klar, weil ja nur ein geringer Teil dieser Mohammedaner innerhalb der Gren= zen des italieniſchen Imperiums lebt. Sie hat aber noch eine andere, vielleicht tiefer reichende, Bedeutung. Sie ist eine schroffe Absage an Moskau und an die Volksfrontmethoden, die das benachbarte Tunis und Französisch-Nordafrika bis Casablanca in gefährlicher Gärung erhalten, zu Streifs und Blutvergießen führen und nur allzuoft den Einſatz von Militär erfordern. Tripolis und die spanische Marokkozone, in denen eine autoritäre Regierung die zerſeßenden Einflüſſe marxiſtiſcher Agitatoren ausgeschaltet hat und sich nicht zum Schaden der Mohammedaner auf die jüdische Minderheit stüßt, sind befriedet und zufrieden. Während die mohammedanischen Notablen Mussolini in Tripolis huldigten, traf der Kalif von Tetuan mit Gefolge in Salamanca ein, um General Franco der Treue und Anhänglichteit seiner Marokkaner zu versichern. Ohne die

geringste Reibung kämpfen dort fanatische Mohammedaner Seite an Seite mit den strenggläubigen Spaniern für die Befreiung vom Moskauer Joch der Bolschewiten, für eine ges meinſame große Sache. Die Franzosen wollen aus den Farbigen ihres Kolonialreiches, mögen sie nun Araber, Anas miten oder Neger sein, ohne Unterschied der Rasse Franzosen machen, sie wollen sie in ihre Kultur einbeziehen und stellen ihnen ihre Be= griffe von Egalité, Fraternité und den Code civil als höchste Errungenschaften der Zivilisation hin. Muſſolini handelt anders ; er will aus den Arabern teine Italiener machen, im Gegenteil, er fördert das arabische National, bewußtsein, er schüßt ihre religiösen Gebräuche und Sitten. Die Mohammedaner werden nicht als minderen Rechtes, sondern als anderen Rechtes betrachtet, und ihr Nationalempfinden wird sorglich gepflegt. Dadurch sollen Zerfall und Kommunismus fernge , halten und das völkiſch-kulturelle Element des Arabertums gestärkt werden. Das Schwert des Iſlam in der Hand Muſſo= linis ist eine scharfe Waffe, die dem Frieden dienen will. Es war in der Hand des Kalifen in Byzanz schartig geworden. Es steht außer Zweifel, daß die ſymbolische Handlung in Tripolis weit über die Grenzen Afrikas hinaus beachtet werden wird.

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Bereit für den künftigen Landarbeiter Neberpri ung der Lehrſtellen - Die Erhebungen des Reichsnährftandes Ueberprüf Sicherung des Ausbildungsweges der Landarbeiter

NSK Wenn wir uns die Entwicklung des Arbeitseinsages seit der Machtübernahme betrach ten, so finden wir flar und eindeutig die natio nalsozialistische These bestätigt, daß die Wirtschaft niemals das Primat in einem Lande beanspruchen kann, sondern ihre Stellung und Entwidlung begründet ist auf der politischen Führung. Denn sonst hätte wohl kaum die bis zum Jahre 1933 sterbende Wirtschaft unter der Regierung des Nationalsozialismus einen derart überzeugenden Aufschwung erleben können, daß heute bereits die über sechs Millionen Arbeitslosen fast vollständig wiederum in den Arbeitsprozeß eingereiht sind, ja daß darüber hinaus in einer Reihe von Berufen bereits ein Man , gel an einsazfähigen Kräften herrscht.

Mit am deutlichsten zeigt sich nun diese Erscheinung in der Landwirtschaft, die allerdings bis zum Erlaß der Landarbeits-Ausbildungsordnung im April des vergangenen Jahres von sich aus nur sehr wenig getan hat, um dieses Problem einer Lösung im poſitiven Sinne zuzuführen. Erst auf Grund der Festlegung eines ordentlichen Berufsweges für den künftigen Landarbeiter zeigte sich auch die Landwirtschaft mehr bereit, jugendliche Kräfte bei sich aufzunehmen und ihnen eine Ausbildung angedeihen zu lassen, die es ihnen ermöglichen soll, als spätere Facharbeiter auf dem Lande tätig zu sein. Daß sich im Jahre 1936 die Auswirkungen dieses Erlaſſes des Reichsbauernführers noch nicht in vollem Umfange zeigen konnten, liegt in der Natur der Dinge. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die meisten Einstellungen volls zogen, und außerdem mußten erst seitens der einzelnen Landesbauernschaften die für die Aus= bildung zugelassenen Betriebe aufs genaueste überprüft werden, ob sie auch tatsächlich die Ge währ für eine fachgemäße Erziehung des Nachwuchses zu bieten vermochten. Um so erfreulicher ist es daher, daß die lehte vom Reichsnährstand durchgeführte Erhebung über die an Ostern 1937 zur Verfülandwirtschaft= gung stehenden lichen Lehrstellen ergab, daß insgesamt etwa 45 000 bis 50 000 von ihnen zur Aufnahme Jugendlicher als geeignet befunden wurden. Es ist dies als Zeichen dafür zu werten, daß ein großer Teil unserer Landwirtschaft erkannt hat, daß im Zeichen einer von Jahr zu Jahr sinkenden Schulentlassungsziffer jeder einzelne Beruf fein möglichstes tun muß, um sich den erforderlichen Nachwuchs zu sichern. Es läßt sich doher auch erhoffen, daß es nicht allein bei der Einstellung der Jugendlichen bleibt, sondern der einzelne Bauer auch bemüht sein wird, dem Jungen die nötige Lust und Liebe für die Landarbeit durch eine soziale Behandlung, durch Zuerfennung eines ausreichenden Urlaubs usw. zu erhalten. Bei einer näheren Betrachtung der oben ers

wähnten Zahlen zeigt sich, daß die einzelnen Landesbauernschaften eine sehr unterschiedliche Aufnahmebereitschaft festgestellt haben, was sich zum Teil aus der Struktur der Gebiete ergibt, zum anderen Teil aber unverständlich bleibt. So verwundert es, wenn ein doch vorwiegend landwirtschaftlich betontes Land wie HessenNassau ganze 85 Lehrstellen, oder Württemberg, dessen Bewohner doch ebenfalls zum nicht ge= ringen Teil von der Landwirtschaft leben, nur 559 meldete. Das gleiche gilt des weiteren auch für Oldenburg mit 523 zur Verfügung stehenden Stellen. Demgegenüber sind wiederum andere Gegenden des Reiches, die eine ſt a rke Aufnahmebereitschaft zeigen. So konnte zB. Pommern über 4600 , Hannover 7500 und Ostpreußen sogar mehr als 17 000 Lehrstellen melden, die für die Aufnahme JugendEbenso muß licher zu Ostern bereit stehen. Thüringen, das heute noch als Notstandsgebiet zu betrachten ist und dessen Bewohner fast durchweg nur in sehr bescheidenen Verhält= niſſen leben, mit 1000 gemeldeten Stellen besonders hervorgehoben werden. Ein ähnliches fann man von dem schlesischen Grenzland mit über 1800 Lehrstellen sagen.

Es läßt sich nun im einzelnen schwer feststellen, inwieweit bei den ersterwähnten Gebieten ungeeignetheit der Betriebe diese niederen Zahlen beeinflußt hat. Aber gerade heute, da die Landwirtschaft dringend nach Arbeitskräften ruft und auf der anderen Seite die Jugend immer mehr zu den industriellen Berufen zieht, muß von seiten des Landes alles getan werden , um den Jungen und Mädeln einen gewiſſen Anreiz zum Verbleiben oder zur Rückkehr auf das Land zu geben. Dabei wäre es doch eine gleichsam grundlegende Vorausſekung , daß gute Lehrstellen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen . Anders wird es kaum möglich sein , das Problem der Landarbeiterfrage einer befriedigenden Löſung zuzuführen.

Auch an die Jugend ist hier noch ein Wort zu richten. Sie muß einsehen lernen, daß die Landarbeit kein minderer Beruf ist, sondern daß besonders seit der Schaffung des Landarbeiterlehrvertrags hier durchaus günstige Berufsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten bestehen . Das gilt sowohl für den Beruf des Landarbeiters wie für die zahlreichen landwirtschaftlichen Sonderberufe des Melkers und Imkers , des Rösters und Geflügelzüchters, des Schäfers und des Schweinewärters usw. Darüber hinaus soll sich unsere Jugend der Tatsache bewußt sein , daß sie gerade in der Landarbeit die beste Gelegenheit hat , ihre Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland unter Beweis zu stellen . Ist doch der Landwirtschaft die große und entscheidende Aufgabe der Sicherung der deutschen Ernährungsfreiheit übertragen worden. D.

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Die NSK Randbemerkung:

Nicht Fahrer, ſondern Kämpfer NSK Es gibt wohl kein zweites Land, in dem wie bei uns der Kraftfahrsport ſo energiſch und flar seine vielseitigen Ziele verfolgt. Unsere Rennwagen und Rennräder sind nicht nur Künder für den Hochstand unserer Technik, sondern auch Schrittmacher für den Serienfahrzeugbau; im Geländesport werden Fahrer zu mannhafter Einsatzbereitschaft und Meiſte= rung jeder Schwierigkeit erzogen, wie auch andererseits unsere Fahrzeuge ständigen Erprobungen unterworfen werden, um sie weiterzuentwickeln und durch härteste Prüfungen schwersten Beanspruchungen gewachsen zu machen. Als neuartigen Versuch, die Leistungsfähig= feit von Fahrer und Fahrzeug in bisher noch nicht bekannter Art zu überprüfen, verdient die Brandenburgische Geländefahrt mit der Ge= ländehochleistungsprüfung der deutschen Spizentlaſſe der Geländefahrer festgehalten zu werden. In vieler Beziehung waren die Wege, die man hier beschritt, ganz neu. Man bewertete nicht mehr nur nach Fahrzeugklassen, sondern auch nach Können und Erfahrung der Teilnehmer, so daß der Ausweisfahrer hier zum ersten Male gegenüber dem Lizenzfahrer bevorzugt behandelt wurde, indem die von ihm zu bewältigenden Aufgaben etwas leichter abges stimmt wurden als die der alten Geländefüchse. Zum ersten Male war es im Rahmen dieser

neuen Bewertung auch möglich, die MotorHI. , das große Nachwuchsbecken der Kraftfahrt, in größerer Zahl zu einer schweren Prüfung an den Start zu laſſen, und man konnte daß sich gerade die Erfahrung machen, diese Jungen ganz ausgezeichnet schlugen, obwohl sie alle unter 18 Jahren alt waren. Sie waren der deutliche Beweis dafür, daß für unsere Motorisierung nicht Fahrer, sondern Kämpfer gebraucht und ausgebildet werden. Schließlich war es ganz neu, daß man nun auch im Kraftfahrſport einmal eine Art „ Military" mit einer schweren Stilprüfung auf einer Spezialgeländestrecke durchführte, zu der nur Spitzenfahrer zugelaſſen wurden, die nun zeigen follten, wieweit sie durch stilgerechte Fahrweise die zahlreichen Hindernisse, die man ihnen aufgebaut hatte, meistern fonnten.

So war diese Geländefahrt ein erneutes Zeichen für das stets wache Bestreben des NSKK., den Kraftfahrsport so vielseitig wie möglich zur Schulung von technisch und charafterlich fähigen Fahrern und zur Weiterentwidlung der Motorisierung zu gestalten. Der starke Einsatz des NSKK.-Aufgebots für die Abwid, lung fündete gleichzeitig überzeugend vom Einfazwillen und Opferfinn einer politischen Kampftruppe.

Das Schwert als Symbol

NSK In Tripolis hat sich ein Ereignis abgespielt, dessen größere Bedeutung im Lauf der Geschichte bald hervortreten dürfte. Die Notablen des Islam haben Mussolini auf seiner Triumphfahrt durch Libyen das Sch wert des Propheten überreicht, und haben ihn zum Protektor der 400 Millionen Araber erklärt. Die Wirklichkeit dieser symbolischen Handlung ist schon deshalb flar, weil ja nur ein geringer Teil dieser Mohammedaner innerhalb der Gren zen des italienischen Imperiums lebt. Sie hat aber noch eine andere, vielleicht tiefer reichende, Bedeutung. Sie ist eine ich roffe Absage an Moskau und an die Volksfrontmethoden, die das benachbarte Tunis und Französisch-Nordafrika bis Casablanca in ge= fährlicher Gärung erhalten, zu Streifs und Blutvergießen führen und nur allzuoft den EinJag von Militär erfordern. Tripolis und die spanische Marokkozone, in denen eine autoritäre Regierung die zerſeßenden Einflüſſe marxiſtiſcher Agitatoren ausgeschaltet hat und sich nicht zum Schaden der Mohammedaner auf die jüdiſche Minderheit stüht, sind befriedet und zufrieden. Während die mohammedanischen Rotablen Mussolini in Tripolis huldigten, traf der Kalif von Tetuan mit Gefolge in Salamanca ein, um General Franco der Treue und Anhänglichteit seiner Marokkaner zu versichern. Ohne die

geringste Reibung fämpfen dort fanatische Mohammedaner Seite an Seite mit den streng gläubigen Spaniern für die Befreiung vom Moskauer Joch der Bolschewiken , für eine gemeinsame große Sache. Die Franzosen wollen aus den Farbigen ihres Kolonialreiches, mögen sie nun Araber, Anas miten oder Neger sein, ohne Unterschied der Rasse Franzosen machen, sie wollen sie in ihre Kultur einbeziehen und stellen ihnen ihre Be griffe von Egalité, Fraternité und den Code civil als höchste Errungenschaften der Zivilisation hin. Mussolini handelt anders ; er will aus den Arabern keine Italiener machen, im Gegenteil, er fördert das arabische Nationalbewußtsein, er schützt ihre religiösen Gebräuche und Sitten. Die Mohammedaner werden nicht als minderen Rechtes , sondern als anderen Rechtes betrachtet, und ihr Nationalempfinden wird sorglich gepflegt. Dadurch sollen 3erfall und Kommunismus fer nges halten und das völkisch- kulturelle Element des Arabertums gestärkt werden. Das Schwert des Islam in der Hand Mussolinis ist eine scharfe Waffe, die dem Frieden dienen will. Es war in der Hand des Kalifen in Byzanz schartig geworden. Es steht außer Zweifel, daß die symbolische Handlung in Tripolis weit über die Grenzen Afrikas hinaus beachtet werden wird.

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Frau

Amtlicher Pressedienst der NS.- Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Deutsche Frauenkultur

vor

3000 Jahren

Herrin im germaniſchen Haus --- Die deutsche Frau in der Ausstellung „Lebendige Vorzeit“ NSK Die Schau ,,Lebendige Vorzeit" wird in Kürze ihre Wanderung durch das Reich beginnen. Während der Ausstellungswochen in Berlin wurde fie täglich von vielen einzelnen Beschauern besucht, aber auch von Gruppen aus allen Schichten unseres Voltes : Reichswehr und NS.-Frauenſchaft, Hitlerjugend, Mädel und Jungen aller Schulklaſſen. In oft wochen und monatelanger Arbeit sind Modelle aufgebaut und Waffen, Geräte und Schmud auf Grund forgfältiger wissenschaftlicher Forschung stoff- und werkgerecht nachgebildet. So legt die Ausstellung jedem Volksgenossen anschaulich und lebendig Zeugnis ab von der entwickelten bäuerlichen Kultur und dem meiſterlichen Handwerk unserer Vorfahren. Eine Reihe von Gegenständen und Bildtafeln bietet die Schau, die unser frauliches Intereſſe besonders fesseln und uns immer wieder hinführen zu der Frage : Wie lebte und wie wirkte die germanische Frau? Modelle aus der Modellwerkstatt des Reichsbundes für deutsche Vorgeschichte zeigen die Entwicklung vom nordischen Urhaus um 2500 vor unserer Zeitrechnung bis zum germanischen Hof um die Zeit der Varusschlacht. Festgefügt standen Wände und Dach. Winzige Mahlsteine zum Zerreiben der Getreideförner, der kleine Backofen und der Herd, beide mit rauchfangähnlicher Kaminführung durch den Vorrats= boden, die Nachbildung eines Teppiches mit Linienmuster, der Geschirrstand deuten Führerhaus Aichbühl auf die hauswirtſchaftlichen Arbeiten und Kunstfertigkeiten der Hausfrau. Lichtbildtafeln, die in den Museen des Reiches aufgenommen wurden, geben uns eine eingehende Anschauung von der Inneneinrichtung. Wohnede und Bettede aus der Bronzezeit um 1100 vor unserer Zeitrechnung zeigen den kräftig gefügten Tisch, Sigbank, Klappstühle in schöner Schweifung mit Zierleisten und den ſeſſelähnlichen Rundfig, sie zeigen die geschickt gearbeitete Bettſtatt. Im germanischen Hof um die Zeitwende stehen in der Wohndiele Möbel mit reichen und schönem Zierrat, Bett und Lehnstühle und Lade mit Schmuckarbeiten, wie wir sie heute noch in wohlhabenden Bauernhäusern finden. Mit ficherem Gestaltungssinn und handwerklicher Ge= schicklichkeit sind diese Formen aus dem Werkstoff Holz und den reicheren technischen Möglichkeiten der Eisenzeit entwidelt. Schon in der jüngeren Steinzeit verfügte die Hausfrau über mannigfaches Wirtschaftsgerät : aus Holz geschnigt find Eßlöffel, Schöpfer und Kellen, Becher und Holzdedel mit vertieftem Griff. Die Vielformigkeit fällt uns auf. Da sind

3B. flache und tiefe Schöpfer, runde und einer, dessen schmales längliches Oval eindringlich auf einen besonderen Zwed hindeutet, Schöpfer mit Stielansat oben und solche mit Stielansatz unten. Unter den Töpferwaren bemerken wir Hausfrauen ein Gefäß, das auf konischem Fuß eine flache Schale zeigt, ähnlich den Fruchtschalen, die heute unsere Tafel zieren. Auch in unserer Küche hat jede Gerätform ihren ganz bestimmten Zwed, wieviel mehr damals, als die Herstellung soviel zeitraubender und jeder Gegenstand deshalb wertvoller war. Die freundlichen Führer, die uns in der Ausstellung so sachkundige Auskunft geben über den praktischen Sinn jeder Einzelheit an Schild und Wagenrad, an Pflug und Deichsel, können unsere küchentechnischen Fragen freilich noch nicht beantworten. Vielleicht ist es einer in der Hauswirtschaft praktisch erfahrenen Vorgeschichtlerin vorbehalten, von den Funden und den stoffgerechten Nachbildungen aus zu erforschen, wie weit man aus ihnen auf die Koch- und Anrichtekultur unserer Vorfahren schließen und eingehender, als es bisher geschehen ist, deren Ent= widlung aufzeigen fann. Mit bewundernder Freude halten wir eines der goldglänzenden Schmuckstücke in der Hand, die dem ernsthaft bemühten Betrachter für einen Augenblick aus dem Schaukasten herausgegeben werden : den schöngeschwungenen Halsschmuck mit dem Spiralmuster und den Stirnreif, die kunstvolle Fibel und die reichgepunzte Dose, die rückseitig mit Spangen zum Durchziehen des Gürtels versehen ist. Aus dem, was die Schau uns bietet, fügt sich ein Bild von der Wohnkultur unserer Vorfahren und der bäuerlich-handwerklichen Wirtſchaft, die sie betrieben. Solch ein Anwesen verlangte, wie noch heute unser Bauernhof in Westfalen oder Pommern, eine Herrin, die ihm gemeinsam mit dem Manne vorstand. Sie ſorgte dafür, daß das feste Haus wohnlich sei ; fie spann und webte und fertigte die Kleidung ; ſie kochte und buk, sie bereitete Mehl und dörrte die Früchte und Kräuter; sie betrieb eine ausgedehnte Vorratswirtschaft für den Winter und für Jahre schlechter Ernte ; sie regte das sich entwickelnde Handwerk zu wohlgeformtem und verziertem Gerät aus Ton und Bronze an. Von ihrem Fleiß und ihrer Geschicklichkeit als erzeugende und verarbeitende Hauswirtin, von ihrer Verläßlichkeit als täglich sorgende und vorschauende Ehefrau und Mutter, von ihrer Erziehung der Kinder und Führung der umfangreichen Hausgemeinschaft hingen der Wohlstand des Hofes und das törperliche und seelische Gedeihen der Familie ab. Boller Würde, angetan mit dem schönen Schmud, im Bewußtsein ihrer Verantwortung

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RSK Folge 67 und Leistung, stand fie in ihrem häuslichen Kreis und in ihrer Sippe. Bis zu welchem Ansehen die germanische Frau gelangen konnte, erzählt uns das Osebergschiff, das in einer sorgfältigen Nachbildung zu sehen ist. In ihm wurde um 850 die norwegische Königin Asa bestattet, so wie es die Sitte der Zeit war. Auch von Unn, der hochangeſehenen Landnehmerin und Sippenführerin aus den Lachswassertalsagas wird berichtet, daß sie mit zahlreichem Gut in einem Schiff beigesetzt wurde. Im Innern des mächtigen Fahrzeuges mit den schöngeschnitten Schiffsschnäbeln wurs den reiche Beigaben gefunden, wie sie einer Gebieterin gebühren. Zwar war der kostbare Goldschmud längst geraubt. Aber man fand noch einen Brunkwagen und vier wundervoll ge= schnitte Schlitten, 15 Pferde, zwei Stiere und zwei Hunde. Man fand brei Bettstellen, einen

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22. März 1987 Stuhl, zwei eichene Truhen, einen Webstuhl und eine vollständige Kücheneinrichtung, die sogar das Wachs zum Glätten des Fadens und zwei Mühlsteine enthielt. Kleine Modelle der Bette statt, des Prunkwagens und der Schlitten zeigen die Vielfalt dieser Beigaben an. Uns aber verraten sie, daß Asa Königin und Hausfrau zugleich war. So berichtet uns die Ausstellung, wenn wir uns nachdenklich mit dem, was sie aus den weiblichen Lebensbereichen bringt, beschäftigen, von der germaniſchen Frau. Aus dem, was sie für Familie und Sippe leistete, erwuchs ihr Ansehen als Herrin des germanischen Hofes. Wenn Herkunft und Führerbegabung die Vorausſekungen schufen, erkannten Sippe und Volk in ihr, wie in Unn und in Aſa, die Gebieterin weit über den häuslichen Kreis hinaus. E. B. E.

Frauen am Mikrophon Funkreferentinnen und Hörerinnen – Der Reichsſendeleiter über die Aufgaben des Frauenfunks NSK Seit wir wieder erkannt haben, daß Politik nicht eine Sache zwischen Fürsten, Diplomaten oder Kaufleuten ist, sondern Ausdrud findet in jeglichem Verhalten des Volksganzen in der Welt, haben auch unsere allge= meinen Sprachorgane eine Anpaſſung erfahren : Presse und Rundfunk erkennen wieder ihre Verantwortlichkeit, die Kräfte und die Gefah ren ihres so ausgedehnten Wirkungskreises. Sie versuchen, die ganze Weite des Gemeinschaftslebens einzubeziehen, alle Berufe, alle Lebensalter und die Verschiedenheit von Mann und Frau. So ist auch die verantwortliche Frauenmitarbeit am Rundfunk, die es zwar an einigen Sendern schon länger gab, die aber doch ohne eine wirkliche Aufgabe geblieben ist, heute zu einer allgemeinen Einrichtung ges worden. Die Frauensendungen sollen ebenso wie der gesamte Funk Sprachrohr für all die Kräfte sein, die andern Menschen Freude und Anregung geben können. Die Rundfunkrefe= rentinnen an den Reichssendern sind zugleich dem Deutschen Frauenwerk eingegliedert. Sie bekommen von doit Hilfe, Anregung und Ausrichtung. So wurden sie zB. in der letzten Woche zu einem Schulungskurs nach Berlin in die Reichsschule II der NS.-Frauenschaft zu= fammengerufen. Bei dieser Gelegenheit sprach der Reichssendeleiter Hadamovsky über die Aufgaben des Frauenreferates innerhalb des Rundfunks . Es fommt nicht nur auf die rechte Gestaltung der besonderen Frauensendungen an, sondern in dem gesamten Rundfunkprogramm, das sich ja jeder= zeit an alle Volksgenossen wendet, soll der frauliche Einfluß durch die Funkreferentin vertreten werden. Auch sie muß immer eingedenk sein, daß die Wirksamkeit des Rundfunks darauf bes ruht, daß er in der rechten Abwechslung durch seine Sendungen den Hörern Entspannung und Anspannung bietet, Unterhaltung - insbesondere durch musikalische Sendungen - und Haltung prägende weltanschauliche, politische und kulturs politiſche Darbietungen. Die besonderen Aufgaben der Frauensendungen ergeben sich aus dem weiblichen

Wesen : Die Frau ist eigengeartete Gefährtin des Mannes, sie ist Mutter und Hausfrau. Zwar wendet sich zB. eine Sendung über Arbeit und Leben einer geistig-schaffenden, einer berühmten Frau nicht nur an die Hörerinnen, sondern an alle; aber es ist Aufgabe des Frauenfunks eine solche Sendung zu veranlassen ! Auf anderen Gebieten wieder spricht vorwiegend nur die Frau zur Frau : In Vorträgen und Berichten über Gesundheitspflege und Kindererziehung, an bunten Nachmittagen mit Märchenspiel, Kinderliedern und Abzählreimen. Hier soll die fröhliche, glückliche Fülle gezeigt werden, die ein echtes Familienleben geben kann. wollen ja „ neue" Menschen heranziehen, Men= schen, die das Leben lieben und es freudig anpaden. Auf ihre Weise helfen auch die Frauensendungen mit zu diesem Ziel. Sie wollen neue Wege zeigen, Kinderspiele, Lieder und Ges schichten sollen vorbildlich sein. Die Frauen= sendungen stehen aber auch im Dienst der Volksgemeinſchaft, die sich zu einem Ganzen zu= sammenschließen soll, sie berichten von den Eigenarten der einzelnen Stämme, von Leben und Arbeit auslandsdeutscher Familien. Ihre besondere Aufgabe ist es, das Frauenwirken im neuen Deutschland den Menschen in Stadt und Land nahezubringen. Wie überall im Funk gilt, daß die Methode nicht theoretisch sein darf, daß praktische Beiſpiele, Märchen und Lieder eines Voltes oft mehr zu sagen vermögen als Vorträge. Mit den Ratschlägen für die Hausfrau können und müſſen die Forderungen, die der Vierjahresplan an uns stellt, wirksam unterstützt werden. Die wirtschaftlichen Nachrichten, die Winke zur rechten Haushaltführung und die Kochrezepte sollen die Lebensführung so ausrichten, wie unſere allgemeine Lage es verlangt. Die Umstellung unserer gewohnten Ernährungsart, von flugen Ärzten und Psychologen schon längst gefordert, und die wirtſchaftlich nötige Anpassung an die Erzeugnisse des deutschen Bodens treffen im ganzen sehr gut zusammen, und hier können nun die Frauenſendungen der einzelnen Hausfrau mit praktischer Hilfe und Anregung beistehen. Hier wie auf allen Ge-

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22. März 1937 bieten das Beste und Richtigste aufzeigen will, die hauswirtschaftlichen Vorschläge, alles soll unter dem einen Gedanken stehen, daß die Frau auf ihre besondere Weise Mitträgerin der deuts O. S. schen Zukunft ist.

bieten sollen sie dem allgemeinen Umbau dienen und die Menschen zu einer neuen Lebenshaltung hinführen. Die Vorträge und Hörfolgen, die Spiele und Geschichten, die Buchberatung, die auf allen Ges

Frauenorganisationen bei den anderen :

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Svärd / Finnlands Frauen verpflichten fich der Nation

NSK Zwischen den Stämmen eines wilden Waldes im nördlichen Finnland ziehen graugekleidete Frauen im langen Zug. Eine kleine runde Holzkirche nimmt sie auf. Vor der Kirche liegen einige Gräber, blumengeschmückt. Hier ruhen Kinder des Landes, die von Bolschewifen ermordet wurden oder im Freiheitskampf für ihr Vaterland das Leben ließen. Dicht hinter der Kirche beginnt der See. Vom anderen Ufer schimmert das graue Gemäuer eines alten Gutshofes herüber. Eines seiner Wirtſchaftsgebäude ist zu einer Schulungsstätte eingerichtet ; sie wurde für die Dauer eines Lehrganges von der Gutsherrschaft dem „ Lotta Svärd" zur Verfügung gestellt. Heute findet der Abschluß dieser Schulungswochen statt. Die grauen Frauen füllen die Bänke des Kirchenschiffs. Durch die hohen Fenster schauen die ernsten Kronen der Fichten der feierlichen Handlung zu, die ein Pfarrer in der straffen Haltung und Uniform des Schußtorps vornimmt. Ein Teil der Zuhörerinnen bildet einen Halbkreis um den Altar, um einen freiwilligen Eid abzulegen. Damit verpflichten sie sich, dem Vaterland im Frieden mit ſozialer und anderer wichtiger Hilfsarbeit zu dienen, bei Ausbruch des Krieges aber sofort bereit zu ſein, an die Stelle zu gehen, an die sie durch obersten Bes fehl geschickt werden. Diese Frauen lehnen alles ab, was international iſt, daß ſie ſogar auf den Schutz des Roten Kreuzes verzichtet haben. Sie find bereit, als Krankenschwestern an der Front ihre Pflicht zu tun ungeachtet der feindlichen Kugeln und des bolschewiſtiſchen Rachedurftes. Denn der einzige Feind, der hier oben Tag und Nacht drohend an der Grenze liegt und lauert, heißt ,,Rußland, der Bolschewismus“. Angesichts dieser Gefahr haben sich die Frauen aller Schichten und Stände zusammengeschlossen. Die Augen bleiben an der Gestalt der anziehenden, jungen Gutsfrau hängen. Sie ift Mutter von drei Kindern. Soeben hat sie

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uns noch, umgeben von gepflegter Kultur, bes wirtet. Jezt steht sie im gleichen grauen Kleid vor dem Altar, um ihren Eid abzulegen. Ein glückliches Volk lebt hier in dieser herben Landschaft. Noch nah an der Quelle der Kindheit stehend, hat es seine natürliche Bodenständigkeit bis jetzt nicht verloren. Natur, Vaterland und Glaube bilden hier einen einheitlichen harmoniſchen Dreiklang. Der Ausklang dieser Feier findet in der großen Scheune des Gutshofes statt, in der be quem tausend Menschen Plaz finden können. Die oberste Leiterin des Gaues hält eine kurze Ansprache, die ihren Zuhörerinnen sehr zu Herzen geht. Sie erzählt von dem jüngst verstorbenen alten Gutsherrn und stellt ihn als Beispiel dar. Niemals hat es bei ihm einen Gegensatz zwischen Gutsherrn und Untergebenen, zwischen schwediſch und finnisch Sprechenden gegeben. Dann weist sie ihre Frauen auf den Ernst der augenblicklichen Lage hin, erinnert daran, daß es an allen Eden der Welt anfängt zu brodeln. Um so mehr müſſen gerade die Frauen auf ihrem Posten stehen und auf ihr heiliges, fie verpflichtendes Zeichen schauen. Die zwanzigjährige bescheidene und unents behrliche Arbeit dieser Frauen ist schon längere Zeit über die Grenzen hinaus bekannt und geachtet. Schweden, Norwegen, die baltischen Staaten und Polen haben versucht, sie nachzuahmen. So ruhig und unbeirrbar, wie dies Werk hier in Finnland gewachsen ist, wird es sich auch weiter entfalten. Ebenso wie wir haben sich diese finnischen Frauen gegen den Bolschewismus für Vaterland, Heim und Kultur ent ſchieden. Wir Deutschen achten und ſchäßen die Arbeit dieser Frauen. Frau Scholz-Klink hat fie besucht in der Zentralleitung von „ Lotta Svärd". Schon 1934 war die Leiterin des Lotta Svärd, Frau Suukkonen, unſer Gast, und so knüpfen sich von Jahr zu Jahr durch Besuche E. v. W. unsere Beziehungen.

in Blau“

Schicksal und Weg einer engliſchen Frauenführerin NSK 3m Sommer lezten Jahres besuchte Kommandant Mary Allen die Reichsfrauenführung. Ihr schmales, energisches Gesicht, ihre unauffällige dunkelblaue Uniform blieb uns noch lange im Gedächtnis. Kürzlich nun übersandte sie uns ihr Buch „ Dame in Blau“ (Lady in Blue), das noch einmal das Leben dieser außergewöhnlichen Frau vor uns erstehen läßt. Sie verläßt das Elternhaus infolge einer

Auseinandersetzung mit dem Vater, der in jenen Tagen der nachviktorianischen Zeit jede Auseinandersetzung mit den Fragen der damals in England immer mehr Bedeutung gewinnenden Suffragettes (Frauenrechtlerinnen) ablehnt. Sie kommt zu Mrs. Pankhurst und zum ersten Male bekommt sie einen Eindruck davon, was diese Frau, deren von brennendem Idealismus getragene Reden Hunderte von Frauen für den

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Dienst in der Frauenbewegung gewinnen, eigentlich wollte. Das Wahlrecht war für ste Die Frauen sollten nur Mittel zum Zweck. einen Anteil bekommen an der Gesetzgebung, denn nur so konnte man auf eine Besserung der sozialen Lage der Frau und auf einen Kinderschutz im edelsten Sinne hoffen. Mrs. Bankhurst brauchte Freiwillige, die sich für die Sache der Frau ins Gefängnis sperren ließen. Zu diesen Freiwilligen gehörte Mary Allen. Schon ein kleiner Ausschnitt veranschaulicht, wie die Frauen in England kämpften : An einem Morgen versuchten 40 Frauen im Auftrage von Mrs. Pankhurst, die Absperrlinie der Polizisten zu durchbrechen, um sich einen Weg in das englische Unterhaus zu erzwingen. Sie wurden natürlich verhaftet und in jener ersten Untersuchungshaft, die Mary Allen mitmachte, entdeckte sie zum ersten Male die Notwendigkeit einer "weiblichen Polizei. Man muß bedenken, daß es damals auch keinerlei weibliche Gefängniswärter gab. Zum ersten Male tauchte der Gedanke auf, daß Frauen da sein müßten, die weiblichen Straffälligen zu ver haften, sie in den Polizeistationen zu betreuen und in den Gefängnissen zu versorgen. Jener Tag des ersten Versuches, in dieser Form die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen, endete mit einer Berurteilung zu einem Monat Gefängnis. Die Erfahrungen , die sie im Gefängnis und in ihrer Arbeit sammelte, wurden bald die Grundlagen zu der Gründung der weiblichen Polizei, als nämlich der Krieg ausbrach und alle Kräfte Englands sich angerufen fühlten zur

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Mitarbeit an den neuen schweren Aufgaben. Margaret Damer Dawson übernahm die Führung und bald war die weibliche Polizei unentbehrlich in den großen militärischen Lagern, in der Betreuung von Flüchtlingen bei den Paniken während der Luftangriffe, in der Spionageabwehr und bei der Disziplinierung der neu eingestellten Arbeiterinnen in den Munitionsfabriken. Das Kriegsende brachte eine große Enttäuschung. Troßdem die weibliche Polizei bewiesen hatte, daß sie nicht nur im Kriege wertvolle Dienste leisten konnte, sondern auch in der Bekämpfung des Mädchenhandels, des Rauschgiftschmuggels, der Schmugliteratur und der Sittlichkeitsverbrechen unentbehrlich war, wurde ſie von den verſtändnisloſen englischen Behörden aufgelöst. Es fostete einen harten und langen Kampf, bis sich die englische Regierung bereits erklärte, eine weibliche Polizei, wenn auch in beschränktem Umfange, zu finanzieren. Seitdem führte Commandant Mary Allens Weg durch die ganze Welt. Sie erhält Einblick in den Mädchenhandel des nahen Orients, in den Rauſchgiftſchmuggel in Neuyork und überall wirbt sie für die Einsetzung der Frau in den Polizeidienst und immer hat ihre Werbung Erfolg.

Aus einer Frau, die aufbegehrte gegen die bestehende Ordnung, ist die Mitbegründerin einer Bewegung geworden, die heute um die ganze Welt geht und die sich überall einſeßt, um Frauen und Kinder vor Mißbrauch und F. D. tiefstem Elend zu schützen.

Die wehrhaften Kräfte

der

Frau

Zur Betrachtung eines alten Frontfoldaten

NSK Von den inneren Beziehungen des Wehrwillens zu den verschiedensten Gebieten des Lebens handelt das Buch eines alten Generals ,,Schlummernde Wehrkräfte" (Horst v. Mezich im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg/Ber= lin) . Es ist eine künstlerische Zusammenschau, die uns im Lesen mitreißt von Kapitel zu Kaneuen soldatischen Blickfeldern" pitel. Von spricht der Untertitel, und wir finden, fern jeder friegswissenschaftlichen Betrachtung, Zusammenhänge aufgezeigt, die jeden angehen. Wehrmacht, Wirtschaft und Kultur" sind dem Verfasser das Dreigespann, das unlöslich miteinander gekoppelt und in gleichwertigem Ein sat erst die tatsächliche Wehrkraft eines Volkes ausmacht. „ Die besten Einzelleiſtungen verpuf: fen, wenn sie sich nicht harmonisch einfügen." Immer war bisher nur ein oder zwei dieser Dreiheit vorherrschend in der Welt, auf Kosten der andern. Immer dringender aber wird ihr Gleichmaß, denn nur das Volk wird sich auf die Dauer in der Welt behaupten können, das die vollendetste Harmonie aller ihm innewohnenden Kräfte zur Entfaltung bringt.

Ein eigener Abschnitt in dieser Schau ist der Frau gewidmet, die Metzsch als eine der stärksten Kraftquellen zur Erwedung , Erhaltung und Veredlung des Wehrwillens bezeichnet. In

der Frau verkörpert sich dem Frontsoldaten die Heimat, für die er kämpft. Deshalb kann Metsch sagen: Hätte man eines Tages der deutschen Front die Frau im Rüden genommen, der Wall wäre am nächsten Tage geborsten." Dies Bekenntnis eines alten Frontkämpfers ist wie ein später Ehrenkranz um die Leidgebeugten Frauen- und Mütterstirnen des großen Krieges und gibt ihrem still und aufrecht getragenen Gram einen verklärenden Sinn. Nicht die selbst Waffen tragende Frau wird das zum Heldentum beflügelnde Idealbild des Deutschen bleiben. Die wehrhaften Kräfte der Frau find ihre Seelenstärke und das unbestechliche ,,Hinterdie Dinge-fehen", sind ihre unerschütterliche Liebes und Glaubensfähigkeit sowie ihre Opferbereitschaft, durch die sie das Beste im Manne wedt und vorwärtstreibt, weil sie auch nur den Besten ihren Gatten, Sohn oder Bruder nennen mag. Aus solcher Einstellung heraus muß der Verfasser selbstredend Ehe und Familie als Grundlage allen staatlichen Lebens erkennen und mit in die " schlummernden Wehrkräfte" hineinbeziehen. Kann doch nur in einem auf höchster sittlicher Ordnungsstufe stehenden Volke ein sinnvoller Wehrwille erwachsen, der ohne solche Bindung in landsknechthafte Raufluft ausarten müßte. RzL.

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

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TEEL #DIE „S$ .nedogjuk nais ) #sun #gd no tiedanije sid mdonssdü nojanC 19ma @ 1910pinill istite schildisa sid na dlod dnu gidi #elitädilim negarg ned i bildedingi isd megnilibül no gnuwerts 196 min19gn ? 196 nigпottu2 190 dлordia nelinn 19 guinitqisi 190 isd dnu doardosgmaiq nad ni namnistisdal motlletjegnis un 190 nstidojanaitinu in egong snis atbord sansepsi 20 isilo schildisa sid modgorI .pлuhjuö sw spoi mi sun thin sil Яnd „sttod majsimed 196 ni huo п19ćnoj „stnnað notisl stingi alloa

Der Reichsschaßmeiſter zeichnete Großartiges Ergebnis der ersten DankopferTage NSK München, 15. April. Der Reichsschahmeister, SA. -Obergruppenführer Schwarz, hat sich in der Einzeich= nungsstelle der Obersten SA -Führung in München mit einem namhaften Betrag für das Dantopfer der Nation eingetragen. Die Angehörigen aller Dienststellen des Reichsschahmeisters haben ebenfalls in zahlreicher Beteiligung ihre Anteilnahme am Dankopfer der Nation durch ihre Eintragung in die allerorts aufliegenden Listen bewiesen. Damit gaben auch sie ein nachahmenswertes Beispiel für die Einmütigkeit unter den Schaf fenden, die sich mit der SA. geschlossen an dies fem großen Opferwert beteiligen, das nach wenigen Tagen bereits auf ein großartiges Ergebnis hinweisen kann.

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RSK Folge 86 Ostsee und den dunklen Wäldern Maſurens. Diesen Jungen und Mädeln ist ein Führerwort besonders klar geworden: Stärke liegt nicht in der Mehrheit, sondern in der Reinheit des Willens, Opfer zu bringen !" Auch hier schließt wieder ein in der dortigen Landſchaft entſtandenes Volkslied : „Wat es tohus“ ab. - Dann grüßt aus dem schönen grünen Herzen Deutſchlands, aus Thüringen und aus dem Grenzland Sachsen , aus dem Gau HalleMerseburg , ein Junge, der dem Führer dafür dankt, daß er die Uneinigkeit in unſerem Volte überwunden hat : Wollen wir als Gemeinschaft bestehen, dann müssen wir alles Trennende überwinden.“ Schließlich meldet sich Schlesien , bie Süb. oftede des Reichs. Die jahrhundertalte Geschichte dieses Landes ist der Jugend eine stolze Verpflichtung, und es gilt, die Ehre, die der Führer dem Volk wiedergegeben hat, zu verteidigen : „Daß die deutsche Jugend wieder Ehrgefühl be: figt, erfüllt mich mit Freude“. Zum Schluß der Reichsringsendung faßt ein Pimpf im Deutschlandsender alle Glückwünsche - pünktlich um Mitternacht — zu einem Bekenntnis zuſammen, dem er die Worte des Führers zugrunde legt, die dieser auf dem Reichsparteitag 1936 zur Hitlerjugend sprach : ,,Vielleicht ist das das größte Wunder unserer Zeit: Bauten entstehen, Fabriken werden ges gründet, Straßen werden gezogen, Bahnhöfe werden errichtet, über all' dem wächst ein neuer deutscher Mensch heran. „ Das Lied der Hitlerjugend „ Vorwärts --- Vorwärts" beendet die Ringsendung.

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fein neues Lebensjahr die Versicherung mit geben, daß die Jugend, die seinen Ramen tragen darf, in unerschütterlicher Treue hinter ihm steht. Diese Pimpfe und Jungmädel, die hier in einfachen Worten zu dem Menschen sprechen, der ihnen höchstes Vorbild ist, bringen ihm keine faßbaren Dinge, keine selbstgeschaffenen Gegenstände. Sie bringen ihre jungen reinen Herzen und den tiefen Glauben an fein Wert und seine Berufung. Sie sprechen nicht zu einem Wesen, das irgendwo in einer unnahbaren Ferne thront, sondern zu einem einfachen Menschen, der mitten unter ihnen steht, und der gerade für die Jugend soviel Verständnis hat. Von der Jugend wird einmal sein Werk von Generation zu Generation weiter = gegeben werden, wird es in das tommende Jahrtausend getragen. Wir wissen, daß der Führer die ungeheuer große seelische und physische Kraft, die er zur Bewältigung seiner Aufgaben benötigt, immer aus dem Volt holt ; wir wissen, daß ihm ge = rade die Jugend an das Herz ge , wachsen ist. Wir haben ihn alle wohl schon einmal mit einem Heinen Jungen oder Mädel sprechen sehen und gespürt, daß sich darin eine natürliche und voltsnahe Beziehung des Führers zur Jugend ausdrückt. Aus dieser Erkenntnis heraus wird wohl auch das Wort entstanden sein, das ein alter Nationalsozialiſt geſchrieben hat und das durch diese einzigartige Sendung hindurchklingen wird: „Uns gilt dein Sorgen an jedem Morgen, Nur uns ...

Wenn am Montag zur mitternächtlichen Stunde der deutsche Rundfunk mit allen seinen Sendern diese Ringsendung bringt, dann ist das in vielfacher Hinsicht symbolisch. Die in ber Hitlerjugend geeinte deutsche Jugend will damit in schlichter Form dem Führer für eine unermüdliche Arbeit danken und ihm gleichzeitig für

Dein ganzes Leben Hast du gegeben, Nur uns Was können wir geben? Nimm unser Leben, Nimm uns ... Heinz Krüger.

Bochumer Eindrücke und Erkenntnisse

Hier

wird

bekannt !

Hinter Vorträgen und Debatten: Der Kulturwille der Jugend – Gemeinſame Front der Theaterſchaffenden Mut und Tat ſtatt Theorie - Keine Förderung ohne Mitarbeit Von dem zu den Reichstheatertagen der HJ. entsandten NSK-Sonderberichterstatter

NSK Man könnte vielerlei von grundsätzlichen Dingen schreiben, Berichte von Vorträgen geben, die namhafte Führer aus dem deutſchen Theaterleben, Dichter, Schauspieler, Spielleiter und Intendanten bei den Reichstheatertagen der HI. gehalten haben. Man könnte vom Bild dieser Stadt erzählen, deren eigene Presse sie in diesen Tagen kulturellen Mittelpunkt nennt. Denn zu dieser Theaterwoche der HI. sind nicht nur einige intereſſierte Hitlerjungen nach Bochum gekommen, sind auch nicht nur die drei Dichter aus ihren Reihen erschienen, deren Stücke : Möller s ,,Das Frankenburger Würfel-

spiel" und " Rothschild siegt bei Waterloo", Schwittes ,,Scarrons Schatten" und Hy m mens „ Vasall“ in dieser Woche der jungen Dramatiker hier gespielt werden. Nicht Neigung, ſondern Notwendigkeit Diese große Veranſtaltung, in deren Rahmen fich alle Vorträge, KundAufführungen, gebungen eingliedern, ist mehr als ört : liches Ereignis. Sie geht die gesamte Theaterwelt etwas an, und zwar in einer Weise, daß sie nicht nur zur Kenntnis ge= nommen sein will. In Bochum pulſt und wirkt

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in diefen Tagen das junge Leben selbst. Diese Woche ist fein ästhetisches Ereignis, beschränkt auf einen kleinen Kreis Geladener und Eins geweihter. Sie ist im besten und weite ften Sinn politisch. Sie ist Ausbrud einer politischen Gemeinschaft und hat darum nichts mit Demonſtration zu tun. Der große Saal des Schützenhofs in Bochum war die Stätte, an der der Jugendführer des Deutschen Reiches zu seinen Hitlerjungen und -mädeln sprach, wo er sein Bekenntnis zu der Arbeiterjugend des Industriegebietes ablegte, fie als Träger einer echten Kameradschaft grüßte und gerade in diesen Worten erwies, daß die Beschäftigung der HI mit den Fragen des Theaters nicht eine abseitige Neigung , sondern eine tiefe Notwendigkeit ist, eine Notwen= digkeit, wie sie dem Theater selber eigen ist und wie sie ihm erst recht gegenüber dieser Jugend gehört als dem kommenden Volt.

Hundert Fragen -

ein Ziel

Da fizen Intendanten, Dichter, Schauspieler, Epielleiter, Kunstschriftleiter, Sonderberichterstatter aus dem Reich und auch aus dem Ausland. Da fihen die Theaterreferenten aus den Gebieten und Obergauen der HI. und des BDM. Sie alle fragen, antworten sich. Sie alle haben den Willen zum Theater und den Willen zur Klarheit. Die Jugend bekennt : Wir wollen das Theater. Und hie fragt: Wo ist unser Theater ? Ihr könnt nicht an uns vorübergehen. Doch wir stehen nicht bloß als Fordernde da. Wir wollen mithelfen , aufbauen. Die Theaterleute gestehen ihre Bereitschaft zu den neuen Aufgaben und wenden sich an die Jungen : Wir haben diese und jene Erfahrung gemacht, was wollt ihr von uns, wie wollt ihr uns? Die Dichter sprechen von ihrer Berufung, von der Bewegung in ihren Seelen, aus der fie zum Volk reden wollen. Denn sie können ja nicht allein stehen. Zu euch Jungen wollen wir sprechen, euch gilt unser Wort , so bekennen sie in ihren Außerungen.

Das ist der große Eindruck von diesen Tagen, daß man überall und auf allen Seiten Aufgeschlossenheit findet für das, was vor sich geht. Hundert Fragen sind da, und doch richten sie sich alle auf das eine Ziel, doch find fie alle mit drei großen Fragen umrissen : Es sind die Fragen nach den Trägern des Theaters, nach denen, die als Diener an der Kunst im wahrsten Sinne Diener des Voltes werden, zu dem das Theater sprechen will . Aus welcher Absicht und Haltung heraus arbeitet der Dichter, schafft er und wächst ihm sein Werk? Wie dienen der Vermittlung dieses Werkes an jene, für die es geschrieben ist, die am Theater Schaffenden? Wie dient ihm der Mittler zwischen Werk und Volk einerseits und Theater und Volk andererseits, eben der Kunstbetrachter? Und wenn man in diesen Rahmen die Arbeit

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der HI. einbezieht, so find wirklich alle Fragen auf diese drei Hauptwenner gebracht. Mit Klarheit und Mut

Das ist das Schöne, daß die Vielfalt nicht Zersplitterung ist, sondern stets beherrscht bleibt. Darin äußert sich der Sinn der Arbeitstagung : Sie hat nicht ein im voraus festgelegtes Ziel, zu dem sie notwendig gelangen muß. Sie will vielmehr sammeln, anregen. Es gibt kein Dogma, das beſtimmend als Motto über diesen Tagen stände . Sie sind lebhaft und bejahen ihre Lebhaftigkeit . Sie zeigt sich oft in eigenwilligen Deutungen, im Mut zum Vorstoß. Und wenn mehr als einmal Mut vom Theater, vom Dichter verlangt wurde, ſo gilt das auch für die Tagung selbst. Das ist das junge an ihr, daß sie eben Mut hat. Da spricht von der Bühne Möllers Werk als neue Form des chorischen Stückes mit harten, holzschnittartigen Strichen hingesetzte Beschwörung des Ewigen, erhaben über alltägliche Behaglichkeit, aufrüttelnd in seinen Feinen Forderungen. Fried rich Bethge Da spricht der Dichter vom Erbe der Frontgeneration an die kommen= den Dramatiker, vom männlich harten Ethos, geboren in der Frontkameradschaft, bejaht im neuen deutschen Drama. Da verlangt der Schauspieler Hans Schlend auch vom Mann die zarte Seele, einen noch nicht genannten Mut, nämlich den Mut, sich auch erschüttern zu lassen, ohne Schwäche zu zeigen . Da fordert der Dichter Georg Basner das Theater der Entscheidung, des Anrufs durch das Werk des Dramatikers und durch die Leistung des Schauspielers. Der Dramaturg wünscht sich den Kunstbetrachter als beratenden Helfer, und der Kunstbetrachter verpflichtet sein Wort dem Volk als sein Führer zum Theater. Reichsdramaturg Dr. Schlösser zeigt das Theater in seiner Notwendigkeit, und Obergebietsführer Cerff bejaht für die HI. dieſe Erkenntnis. Die Intendanten rufen nach neuen Stücken und erklären ihre Bereitschaft, mit den Dichtern jungen gemeinsam zu arbeiten, ihnen ihre Theater einzuräumen, auch ihre Studios für Stüde, die noch nicht für den großen Raum mit der großen Theatergemeinde Sie bestätigen die Aufs gewachsen sind. nahmefähigkeit der Jugendfür das neue Drama und freuen sich des Widerhalls. Die Jugend will ins Theater

Und wie kann das Theater wirken , auf wen soll es wirken ? Keinen Zwang darf es geben, keine Organisation soll ins Theater gezwungen werden, aber es ist der Glaube an die Stüde und an das berufene Theater da , wie sie die Jugend bannen werden . Denn schon ist der Glaube der Jugend wieder gewachsen, so be= richteten die Intendanten aus ihrer ErfahÜberall komme die Jugend rung. ins Theater, suchend, fordernd , teilnehmend. An solcher Teilnahme hängt auch in diesen Tagen alles. Immer wieder spricht der Beis

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fall der HI. Er ist oft unkritisch, weil er gar nicht kritisieren will. Die H3. will Mitarbeit, und daß sie auch von seiten der Theaterleute da ist, dankt sie aufrichtig. Sie spürt, daß ihr Wille Widerhall gefunden hat. Damit bleibt das große Ziel klar : Die Jugend will das Theater und will ins Theater.

15. April 1937 selbst bewußt werden zu laſſen. Und hier wächst die Überzeugung : Die junge Generation , die das kommende Volk darstellt, kommt mit dieſer Bereitschaft ins Theater, das Volk, die Werte, die ewig sein Dasein bestimmen, sich selbst zu erleben. Mitarbeiter am kulturellen Werk

Segensreiche Gemeinschaft Am Rand hört man die Fachleute, die Kunſtbetrachter, Berichterstatter kritischer abwägen, aber mit einer Kritik, die nicht verneinend iſt. sondern ebenso aufbauen, anerkennen will. Denn das eine ist ja überzeugend an dieser Tagung : Mag zu einzelnen Fragen ein Ja oder ein Nein als Antwort kommen oder auch einmal beides mit solchem Eifer wie hier stand die deutsche Jugend noch nie zusammen mit den Menschen vom Theater , vom Dichter bis zum Kunſtschriftleiter. Dieses Erstmalige wird immer den Wert der Reichstheatertage der HI. in Bochum ausmachen. Das Theater hat eine große, einzige Aufgabe : Das Volk vor der Rampe im Wort des Dichters, in der Geste des Schauspielers sich seiner

Die

So steht über diesen Tagen das Wort Baldur von Schirachs, daß die Jugend dem Werk des Führers dankt, wenn sie hier aufbauend am kulturellen Werk mitſchaffen kann, das ohne den Willen Adolf Hitlers und seine politiſche Tat niemals hätte werden können . Es ist eine schöpferische , nicht eine störende Unruhe geweckt , die sich in die kommende Zeit hinein fortsehen wird. Und wer hier und da achselzudend gleichmachende Ergebnisse vermissen will, wird schnell von dem Willen zum Schweigen gebracht und selbst froh darüber, daß sich die HI. zur Lebendigkeit be kennt. Es sind in einem langverdeckten Quellgebiet Quellen aufgebrochen, von deren Läufen man in diesen Tagen spürt, daß sie sich zum großen Strom vereinigen werden. Dr. W. Fr. Könitzer.

Partei hilft fofort!

Das Beiſpiel der Brandkataſtrophe auf dem Eichsfeld – Statt Bürokratie ſchnellſter Einſatz Die fleine Eichsfeldgemeinde Kreuzebra ist ein Sinnbild für eine der größten Erkenntmiſſe unſerer deutschen Gegenwart, der tätigen Volksgemeinschaft hilfsbereiten geworden. Innerhalb weniger Stunden hat der rote Hahn ein Achtel des Dorfes in Schutt und Asche gelegt. 27 von 176 Haushaltungen sind ihrer Habe beraubt. 4 Wohnhäuser, 29 Scheunen und 28 Ställe sind bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Menschenleben fielen dem wütenden Element zum Glück nicht zum Opfer. Auch das Großvieh konnte gerettet werden. Aber hart ist die Vernichtung von Futtermitteln und Saatgut und eines großen Teiles landwirtschaftlicher Maschinen, 400 000 Reichsmart beträgt der Gesamtschaden ! Wenige Stunden später war dort, wo noch am Vormittag frohes Leben herrschte und sich die Menschen gerade zum Mittagbrot an den Tisch sezten, nichts als Zerstörung und Schutt, rauchende Ballen und glühende Mauerreste, Bernichtung und Zusammenbruch, wohin man auch blicte ... Hier helfen feine halben Maßnahmen oder parlamentarische Entschließungen, Beileidstelegramme und bedauerndes Achselzucken. Hier hilft nur ganze Arbeit und ganze Tat. Trok des schweren Schicksalsschlags, der sie betroffen hat, freuen sich die so hart geschädigten

Menschen über etwas : ihnen ist durch die Partei und ihre Dienststellen und durch die Wehrmacht rasch este, unmittel barste Hilfe zuteil geworden . Auf Wunsch des Gauleiters stellte der Gauamtsleiter der NSV . ſofort 25 000 RM. als erste Hilfe zur Verfügung. Auch der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick stellte 5000 RM. bereit.

Die NSV. fonnte dies nur tun, weil die schaffende Volksgemeinschaft aller Deutschen in immer wieder bewiesenem Opferfinn schon früher die Mittel für schwere Unglüdsfälle bereitge stellt hat. Geld hilft viel und lindert manchen Schmerz, aber Geld ist nicht alles. Das Schönſte, was im Dritten Reich den vom Schicksal schwer Geschlagenen zuteil werden kann, ist das Bewußtsein, nicht allein zu stehen, sondern in jeder Stunde um sich und neben sich Kameraden zu wissen, die ihn nicht im Stich lassen. Dazu hat die Partei die ihr anvertrauten Menschen erzogen und seht sie im entscheidenden Augenblid ein. Konnte die Katastrophe daher die Kreuzebraer Volksgenossen wohl hart treffen, aber sie hat ihnen nicht den Mut genommen. 600 Mitglieder aus den Gliederungen der Bewegung und die Männer im grauen Ehrenkleid des Heeres und des Arbeitsdienstes haben versucht zu retten, was zu retten war.

Report zurg Saus 13 "

!

$500

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NSK Folge 86 Mit Macht sind sie jezt schon bei den Aufräumungsarbeiten. In 22 Monaten ſchon, zur Heuernte, soll das wieder stehen, was das gierige Element zerstört hat. Die Formationen haben in den erhaltenen Gasthöfen des Dorfes Maſſenquartier bezogen. Die NSV. hat Verpflegung ihre Gulasch . aus fanonen übernommen. . Als Soldaten des Führers werden sie aus selbstverständlicher Pflichterfüllung heraus ihren bedrängten Volksgenossen nach allen Kräften beistehen. In einer inzwischen erfolgten Zusammenkunft des Kreisleiters, des Landrats, des Kreisamts leiters der NSV., des Bürgermeisters und des Ortsbauernführers sowie der Vertreter der Behörden wurden die Verluste jedes einzelnen der Betroffenen genau festgestellt, um sofort en tsprechende zu Hilfsmaßnahmen treffen. Im höchsten Maße anerkennenswert ist auch die Unterstützung der so schwer Geschädigten durch die nicht vom Brande betroffenen Volksgenoſſen ihres Dorfes und die Bauern der Umgebung. In volksgemeinſchaftlicher Verbundenheit nahmen Nachbarn die Obdachlosen vorläufig auf. Die sofortige Lieferung von Saatgut , Schrot und Futters

Heime fern

15. April 1937 mitteln durch die Kreisbauernschaft wurden durch zahlreiche Fuhren freiwilliger Spenden vieler Bauern freudig unterstützt. Das Kreuzebraer Brandunglüc erinnert an zwei andere Katastrophen aus jüngster Zeit, bei der Partei und NSV. Thüringens segensreich eingriffen : 3m August 1935 zer störte ein Brand in Gräfinau-Angstädt sieben Gehöfte. Hier half die NSV . ua. mit einer sofortigen Bargeldhilfe, Bereitstellung von Notwohnungen und Betten. Für die Wiederaufrichtung des durch eine Wirbelsturmkatastrophe heimgesuchten Dorfes Birkigt (Kr. Gera) gab die NSV. seinerzeit 15 000 RM. Auch in Kreuzebra erwies ſich aufs neue die enge Verbundenheit von Partei und Volk. Im Zeichen dieses Verbundenseins wird aus der Kraft unlöslicher Gemeinſchaft auch der schwerste Schicksalsschlag überwunden! Hier wurde ein Beiſpiel gegeben, das in gleicher Weise Zeugnis für die Erziehung der Partei ablegt, wie es zur Nachahmung auffordert. Es hat sich gezeigt, daß die praktische Volksgemeinschaft kein leeres Wort ist, sondern sich im Leben des Alltags, wenn es am schwer- . Ss. sten ist, bewährt.

der

Heimat

Zum Reichswerbe- und Opfertag der Hitler-Sugend – Die deutſchen Sugendherbergen im Urteil des Auslandes – „Können wir nicht ein paar Tage hierbleiben ?“

NSK In diesem Monat werden es genau vier Jahre, daß der Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen von der Hitlerjugend übernommen und weitergeführt wurde. Die wachsende Zahl von Besuchern in den lezten Jahren ist ein deutlicher Beweis dafür, welch großen Anklang diese Einrichtung bei der unter der Führung Adolf Hitlers ge= einten deutschen Jugend gefunden hat. Aber nicht bei ihr, sondern auch bei der Jugend aus allen Teilen der Welt erweckte diese Einrichtung begeisterte Zustimmung. Als Beweis das für mag die Tatsache dienen, daß allein im Jahre 1936 nahezu 194 000 Jugendliche aus allen Ländern in deutschen Jugendherbergen auf ihren Wanderungen übernachtet haben. Einige Zahlen mögen dieses Gesamtergebnis noch besonders unterstreichen. So tamen ua. aus Großbritannien 52 524, aus Dänemart 31583, aus der Tschechoslowakei 22304, aus den Vereinigten Staaten 11 562, aus Frankreich 2250, aus Rumänien 6292. Und auch aus Asien strömten rund 300 Jugendliche nach Deutschland und nahmen hier auf ihren Wanderungen die deutschen Herbergen in Anspruch. Ebenso hatten sich 393 Afrikaner und 31 Jungen und Mädel aus Australien im Laufe des Jahres 1936 dort zusammengefunden. Es ist daher in diesem Zusammenhang interellant, einige der Stellungnahmen von seiten der ausländischen Jugend zu hören, wie sie dieselbe in ihren Schreiben an den Reichsvers band für Deutsche Jugendherbergen zum Aus-

drud gebracht haben. So schrieb ua. Herr Professor Del Manzo von der Columbia- Universität in Neuyork : „Wir haben in den Ver= einigten Staaten nichts, was auf diese Weise eingerichtet ist, obgleich ich der Ansicht bin, daß unsere Sommerlager, die hier für viele Jahre eingerichtet sind, die wirklichen Vorläufer Ihrer Bewegungsind. Wir haben es nicht möglich gemacht , die gesamte Jugend daran teilnehmen zu lassen. Ich war start beeindruckt von der neuen Art von Gebäuden, die Sie jetzt bauen, mit freundlichen Schlafsälen und Büchereien, Tagesräumen und Küchen. Was mich sehr ansprach, war die Teilnahme, die bemittelte Leute veranlaßte, das Bauen dieser Stätten zu unterstützen, und daß örtliche und staatliche Hilfe so start in Erscheinung traten." Diefelbe Begeisterung spricht auch aus dem Briefe eines Dänen, der ua. schrieb: „Ich benutze die Gelegenheit, Ihnen gegenüber meine Bewun . derung für die deutschen Jugendherbergen auszudrücken. Ich habe einen so guten Eindruck von Deutſchland und der deutschen Jugend bekommen, daß ich nur wünsche, so bald wie möglich wieder auf Wanderung gehen zu können, um sie noch besser kennenzulernen."

In ähnlichem Sinne äußert sich auch ein Hols länder , der in nachstehendem Schreiben seine Eindrüde von den deutschen Jugendherbergen zusammenfaßte : „Unser Aufenthalt im Sauers land wird uns unvergeßlich sein. Nicht nur das schöne Land, sondern auch das eigentümliche

2



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NSK Folge 86 Wandern von Jugendherberge zu Jugendherberge und die große Hilfsbereitschaft haben auf uns einen außerordentlichen Eindruck gemacht. So gemütlich und freu = dig hatte man ſich das alles nicht gedacht, und so währte unsere Reise für die meisten Schüler, die zum ersten Male dahinkamen, entschieden zu kurz. Aber Freunde des Wanderns sind sie alle geworden." Ebenso sei hier noch die Eintragung des Dis rektors einer holländischen Handelsschule in das Gästebuch einer Jugendherberge hervorgehoben : „Herr Lehrer, können wir nicht ein paar Tage hier bleiben?", so gut gefiel es meinen Schülern auf der Freusburg, daß sie mich mit dieser Frage beſtürmten. Leider geht es nicht, die Reiſe iſt anders geplant. Aber wir gehen_nach_Holland zurück mit dem Vorsak, auch da Jugendherber gen nach Freusburgs Muster zu stiften. Wir danken dem begeisterten Herbergswart. Auf Wiedersehen bis nächstes Jahr." Weiterhin sei auch die begeisterte Stellungnahme eines Schweden hier vermerkt : „ Wir wurden sehr beeindruckt von der außerordentlichen Weise, in der Ihre Organisation wirkt, und wir mußten immer und immer wieder der deutschen Jugend gratulieren , die durch diese ausgezeichnete Herbergsarbeit so viele Möglichkeiten hat, die Natur aufzusuchen und ihre eigenen Gegenden kennenzulerenen.“ Und endlich seien noch einige englische Stimmen hervorgehoben, zumal da ja die Engländer - wie bereits erwähnt - die deutschen Jugendherbergen bei weitem am meisten in Anspruch nahmen . Es heißt hier beispielsweise in einem Briefe aus Kingstone : „ Ich habe jedenfalls bei Euch gänzlich vergessen, daß ich ein Fremder in einem fremden Lande war ; Staatsangehörigkeit hatte bem größeren Prinzip allges meiner Menschlichkeit Blaß Plaz ges macht. Nach einigen Tagen des Wanderns fam mir das leine Dreied mit den Buchstaben DIH. wie ein Zauberspruch vor. Es bedeutete ein Heim fern der Heimat , eine will-

15. April 1937 kommene Unterkunft nach einem anstrengenden Tage auf Fahrt, den Geist der Freundschaft und ungetrübter Fröhlichkeit. Während meines furzen Aufenthaltes in Deutschland wurde mir klar, daß ich bevorzugt war, einem Volte in die Seele schauen zu können , und zwar in einer Weise, wie sie sich mir niemals erschlos= sen hätte, wäre ich ein Teilnehmer einer der von Reiseagenturen organisierten Rundreisen gewesen." Abſchließend ſei noch ein Brief einer englischen Pfadfinderin hervorgehoben, in welchem in flarer Form zum Ausdruck kommt, wie weitgehend gerade die Jugendherbergen mit dazu beitragen, die Jugend der Völker einander näher zu bringen und somit dem Frieden zu dienen : ,,Nichts als Freundlichkeit ! Früher wurde ich dazu geführt, zu glauben, daß die Deutschen vers antwortlich seien für alle Schrecken, Mühen und Störungen des großen Krieges. Es ist daher nicht überraschend, daß ich mit einem Gefühl stärksten Haſſes gegen das deutsche Volt aufwuchs. Als wir Deutschland nach unserer Wanderung wieder verließen, mußte ich feststellen, welche vollkommene Umwälzung in meinen Ges danken Plaz gegriffen hatte. Jezt habe ich nur ein Gefühl der Freundschaft gegen. über dem deutschen Volk oder besser seiner Jugend, und bin sest überzeugt, daß sie auch unser englisches Volk lieben und achten werden. Weiter scheint mir, daß die deutsche Jugend gegen= über unserer englischen durch den Besit dieſer Jugendherbergen einen Vorsprung gewon = nen hat." Diese wenigen Urteile von Angehörigen der verschiedensten Nationen dürfte wohl der klarſte Beweis für die Bedeutung und den Anklang sein, welchen die deutsche Jugendherbergsbewe gung sich geschaffen hat. Und wir wollen daher auch an dieser Stelle der Hoffnung Ausbruẩ geben, daß sich am Sonnabend und Sonntag, wenn die Jugend mit ihren Sammelbüchſen zum Reichsopfer und Werbetag antritt, feiner K.D. verschließen wird.

Drud: M. Miller & Sohn KG., Zweigniederlaßung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

NGK Volk und Familie Sonderdienfi

Sippenforschung

auf

dem

Lande

- Der Reichsnährstand Aufgaben und Bedeutung der bäuerlichen Familienforschung – an der Arbeit - Das Sippenbuch des deutſchen Bauern im Entstehen NSK Es entspricht nicht dem Sinn der Sippenforschung, fie aufzuspalten und vielleicht als handwerkliche, städtische oder bäuerliche Sippenforschung nach besonderen Ergebnisſſen zu streben. Ganz im Gegenteil : Sippenforschung, das heißt die Feststellung Don SippenBlutsgemeinschaften, führt den einzelnen stets zur Gemeinschaft zurück; sie gliedert ihn ein in die größere Gemeinschaft der Ahnen und die durch uns entstehende künftige Gemeinschaft der Enkel. Wenn man trogdem der bäuerlichen Sippenforschung eine Sonderstellung einräumt, so ist das nicht im Sinne einer Absonderung gemeint, sondern wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Sippenforschung des gesamten deutschen Volkes in zwei Voraussetzungen begründet. Der erste Grund liegt in ihrer landschaft= lichen und berufsständisch bedingten Eigenart. Die bäuerliche Sippenforschung kann in der Regel nicht mit den Methoden betrieben werden, die bei der Familienforschung bürgerlicher, städtischer oder adliger Geschlechter üblich und erfolgverſprechend sind. Die Gründe dafür beruhen auf der Eigenart des uns zur Ver= stehenden Quellenmaterials , fügung das seinerseits wiederum eine Folge der Lebenshaltung der Bauern in den vergangenen Jahrhunderten ist. Also : starke ständische und landschaftliche Geschlossenheit und als Folge davon Inzucht ; dürftiges und im Verhältnis zu den Städten lückenhaftes Quellenmaterial und schließlich Besonderheiten der Quellen, die durch die Untersuchungen der sehr wichtigen Hof= geschichten zur Verfügung stehen. Zu diesen mehr in dem technischen Arbeitsverfahren bedingten Gründen tritt ein zweiter Anlaß, der die Hervorhebung der bäuerlichen Die bäuerliche Sippenforschung rechtfertigt. Familienforschung ist die selbständige Schwester der heute immer stärkere Bedeutung gewinnenden Bevölkerungswissenschaft . Das deutsche Volk war noch vor 100 Jahren zu vier Fünftel ein Bauernvolk, vor zwei Jahrhunderten war der bäuerliche Anteil an der Bevölkerung noch größer ! Die genealogische Bestandsaufnahme dieses Bauerntums ist also Volksbestandsaufnahme genealogischen einer aller Deutschen ungefähr gleichzustellen . In der Beobachtung seiner Entwicklung hinsichtlich

Kinderreichtum, Abwanderung vom Lande und allen Fragen der Vererbungswissenschaft finden wir das Grundmaterial aller derartigen Untersuchungen schlechthin.

Gedenken wir schließlich noch eines dritten, in diesem Zusammenhang besonders wichtigen, Umstandes. Dem deutschen Bauerntum kommt unter dem Schuß des Erbhofgefeßes eine ganz besondere rassenpolitische Bedeutung als Heger und Pfleger besten Erbgutes zu. Im Erbhofgeset und in den Bestime mungen zur Neubildung deutschen Bauerntums findet diese Betrauung ihren sichtbarsten Aus= drud. Es ist klar, daß unter diesen Umständen die bäuerliche Sippenforſchung aus dem Zustand vereinzelter, durch Notwendigkeit (Nachweis der Deutschblütigkeit bis 1. 1. 1800) oder Neigung veranlaßter Forschung herausgeführt werden mußte. Die vom Reichsnährstand betriebene Sippenforschung strebt deshalb darauf hin, das gesamte sippenkundliche Material, wie es in den Kirchenbüchern und allen anderen Quellen für die Landbevölkerung erhalten ist, syste = matisch zu erfassen, um es so den angedeuteten Zielen nugbar machen zu können. An dieser Aufgabe arbeitet heute bereits eine große Zahl ehrenamtlicher Helfer und bäuerlicher Arbeitsgemeinschaften. Das fertige Wert wird eines Tages Ergebnisse aufweisen und ein Grundmaterial geschaffen haben, um das uns die ganze Welt beneiden wird. Indem wir das heute lebende Geschlecht tief in den Lebenskreis unserer Ahnen verwurzeln, schaffen wir den Boden für das gesunde Wachstum unserer Enfel. Der Reichsnährstand hat durch seine Bestrebungen auf diesem Gebiet gezeigt, daß er mit allen Kräften bemüht ist, diese für unser Volk lebenswichtige Aufgabe zu lösen. Die Schriftenreihe „Die Ahnen deutscher Bauernführer", die Musterarbeiten aus allen Teilen des Reiches bringt , beweist dieſen Mut zur Pionierarbeit. Weit größer aber wird eines Tages das fertige Werk - geschaffen von Hunderten von ehrenamtlichen Helfern und Sippenpflegern vor uns stehen : Das Sippenbuch des deutschen Bauern , das den Strom des deutschen Blutes und sein Wachsen in vergangenen Zeiten aufzeigt. Dr. Wünsch.

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Sind

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Erbkrankheiten heilbar ?

Die Kunst des Arztes bei der Heilung von Erbleiden - Fortpflanzung der Erbanlagen - Gefahren für Gefundheit und Raffe NSK Die Menschen haben unter zahlreichen Krankheiten, erblichen und nichterblichen, zu leiden. Der Zeitpunkt, wann eine dieser Krantheiten im Laufe der persönlichen Entwicklung auftritt, oder die Art, wie sie sich zeigt, hängt ihnen engstens mit dem bei vielen Lebensalter des Menschen zusammen. Es ist ja bebannt, daß die Säuglingsfrankheiten anderer Art sind als die Kinderkrankheiten, und daß dann wieder der Erwachsene von ganz anderen Krankheiten befallen wird. Manche Krankheiten bevorzugen die Reisezeit, andere treten während der Wechseljahre auf und wieder andere find fennzeichnend für das Greifenalter. Schon das ungeborene Kind kann von bes stimmten Leiden befallen werden. Offenbar hängt diese Tatsache engstens damit zuſammen, daß sich von der ersten Entwicklung an bis zum Tode fortlaufend die Bedingungen ändern, welche eine Krankheit behindern oder be günstigen können. Diese Bevorzugung der einzelnen Lebensalter durch bestimmte Krankheiten gilt nicht nur für mehr oder minder erworbene Leiden, wie zum Beispiel die Infektionskrankheiten, sondern auch für Erbkrankheiten. Viele Erbleiben find angeboren, vor allem zahlreiche Mikbildungen oder etwa der erbliche Schwachsinn. Andere Erbleiden zeigen sich erst in späteren Jahren. So kann ber erbliche Klumpfuß bis zum etwa 10. Lebensjahr sein Auftreten hinauszögern. Die erbliche Fallsucht, ein im Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ge= nanntes Leiden, tritt während der Pubertät oder in den darauffolgenden Jahren auf. Die Schizophrenie, für welche ebenfalls die Unfruchtbarmachung gesetzlich angeordnet ist, bevorzugt die Zeit zwischen dem 20. unb 30. Lebensjahr. Manche Melancholien zeigen fich erst während der Wechseljahre, und selbst der Greisenblödsinn hat erbliche Wurzeln. Ebenso wie der Zeitpunkt des Auftretens ist bei einigen der erwähnten und anderen Erbleiden aber auch nicht selten die Möglichfeit ihrer Heilung erblich vorgezeichnet . So ist es, um nur ein Beispiel zu nennen, geradezu kennzeichnend für die Melancholie, die zum manisch-depressiven Irresein gehört, daß ste nach mehr oder weniger langer Zeit für einige Zeit wieder völlig verschwinden kann, ohne irgendwelche seelische Folgen zu hinterlassen. Freilich vermag sie sich ebenso auch später wieder einmal in einer neuen Phase" zu zeigen.

Erbkrankheiten sind also keineswegs immer angeboren, wie der Laie oft meint, und sie können in einem Teil der Fälle sehr wohl auch vorübergehenden Charakter haben. Damit ist die Frage der Heilbarkeit der ErbLeiden angeschnitten. Man muß dabei

zweierlei unterscheiden. Einmal können Erbleiden, wie eben gesagt wurde, aus einer inneren Gesetzmäßigkeit heraus, so wie sie ents standen sind, auch wieder verschwinden. Zum anderen ist es bei zahlreichen Erbkrankheiten der ärztlichen Kunst gelungen, Abhilfe zu schaffen, entweder für die Dauer oder wenigs Viele erbliche stens für eine längere Zeit. Mißbildungen find durch Operationen mehr oder weniger zu beheben, oft in einem Maße, welches. den Träger des Leidens wieder arbeitsfähig macht. Bei erblichen Erkrankungen der inneren. Organe kann durch eine entsprechende Behandlung (Ernährung, ärztliche Mittel usw.) der Zustand vielfach behoben oder auf lange Zeit ge= bessert werden.

Die hervorragenden Erfolge, welche auf diesem Gebiete der ärztlichen Entwicklung beschieden gewesen sind, haben dazu geführt, daß manche Volksgenossen, ausgehend von der Heilbarkeit der Erbleiden, zu der Ansicht gekommen sind, rassenhygienische Maßnahmen wie etwa die Unfruchtbarmachung seien damit überflüssig ges worden. Nichts ist jedoch falscher als dies. Zunächst muß eingewandt werden, daß die Erbmasse trotz aller ärztlichen Kunst bei dem Erbkranken unverändert bleibt, und daß damit die Anlage zu dem betreffenden Leiden den Nachkommen weitergegeben wird. Die Kinder bekommen also, entsprechend den Regeln der Erblehre, ebenso die Krankheit wie der Kranke selbst; sie sind also ebenfalls in bezug auf ihre Lebenserhaltung und ihr Lebensglück völlig auf die ärztliche Kunst angewiesen. Ferner fann eine Erbkrankheit, die in dem einen Fall nur leicht auftritt und daher gut heilbar ist, sich bei den Nachkommen in erheblich schwererer Form zeigen, und schließlich muß auf die Folgen hingewiesen werden, die der Volks gemeinschaft und der Rasse aus einer Nichtbeachtung rassenhygienischer Gesichtspunkte erwachsen. Wollte man Erbkranke, deren Leiden sich oft auch nur vorübergehend bessern fann, von der Steriliſation ausschließen, so würde dies bedeuten, daß diese Kranken nicht nur wie es erwünscht ist ihr Brot selbst wieder verdienen können, sondern daß sie auch eine Familie gründen können. Sie würden aber das durch zu einer immer stärkeren Ausbreitung der Erbleiden beitragen. Es würde im Laufe der Zeit eine geradezu unerhörte Abhängigkeit der Volksgesundheit von der ärztlichen Kunst eintreten, und die Gesundheit und der Bestand der Rasse müßte aufs schwerste gefährdet werden. Daher haben. die amtlichen Stellen mit vollem Recht die Uns fruchtbarmachung gerade bei denjenigen Pers sonen als besonders wichtig bezeichnet, die, weil ihr Leiden Heilung fand, der Volksgemeinschaft wiedergegeben und in den Schaffensprozeß der Nation wieder eingereiht werden konnten.

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Sterbendes

Skandinavien ?

Geburt und Tod in den nordischen Ländern – Beltanschauliche Bersehung fördert den Volkstod NSK Man tönnte annehmen, daß die drei nordischen Staaten, Schweden, Norwegen und Dänemark, infolge ihrer abseitigen Lage nicht so start in das weltwirtschaftliche und großindustrielle Getriebe verflochten seien wie die meisten westeuropäischen Länder, und daß ihre Bevölkerungen weniger den Einflüssen unterworfen sind, die in Westeuropa die Verfallserſcheinung des Geburtenrüdganges bewirken. Tatsächlich ist es aber nicht der Fall : alle drei Länder sind sehr stark in die Weltwirt schaft einbezogen. Schweden vor allem durch seine bedeutende induſtrielle und auch nicht unerhebliche landwirtſchaftliche Ausfuhr, Norwegen hauptsächlich infolge der großen Einfuhr von Lebensmitteln, und Dänemark vor allem vermittels ſeiner Butter- und Eierausfuhr. Auch die vorherrschende Welt und Lebensanschauung ist in den drei Ländern durchaus auf der Höhe der „ modernen“ geistigen Errungenschaften, wie Materialismus, Drang auf der sozialen Stufenleiter aufzuſteigen, Fort = schrittbegeisterung ohne Vorstel 3 lung über Ziel und Sinn des zivi lisatorischen Fortschritts , Rationalismus usw., und das alles in den nachgeordneten Volkskreisen sehr start untermauert“ mit margistischen Gedankengängen. Auf biologischem Gebiet ist das Ergebnis dieser geistigen Situation auch in den standinawischen Ländern eine ungewöhnlich schnelle Abnahme der Geburten und eine anhaltende Schrumpfung des Nachwuchſes. Einige Zahlen fönnen das veranschaulichen. Es tam auf 1000 Einwohner ein Bevölke = rungs z u wa chs : 1932 1935 1933 1934

in in in in

Schweden Dänemark Norwegen Polen

2,9 6,9 5,4 13,8

2,5 6,7 4,6 12,3

2,4 7,4 5,0 12,1

. 2,1 6,6 4,4 12,1

Wir sehen, ein wie gewaltiger Unterschied zwischen den drei skandinavischen Ländern und einem Lande mit starker natürlicher Bevölke= rungsvermehrung, wie Polen, besteht. Schweden hat, auf gleicher Stufe mit Österreich, zurzeit die niedrigste Geburtenziffer , die überhaupt statistisch ermittelt worden ist : fie betrug 1935 13,76 auf 1000 ( Deutschland 18,9, Frankreich 15,2) . Nur dank dem Umstand, daß Schweden eine sehr geringe Sterb = lichkeit hat, kommt überhaupt einstweilen noch ein Bevölkerungszuwachs zustande. Aber das wird voraussichtlich nicht mehr lange dauern, denn in 1-2 Jahrzehnten wird die Zahl der Todesfälle zunehmen , weil dann die heute noch zahlreich besezten Jahrgänge der 25-40jährigen Personen allmählich anfangen werden, in das höhere, vom Tode stärker bedrohte Alter aufzurücken, während gleichzeitig die Geburtenzahl (wenn der - Fortpflanzungswille ebenso schwach bleibt wie heute) weiter abnehmen wird, da die jüngeren Jahrgänge,

die dann in das fortpflanzungsfähige Alter kommen, infolge seit 1920 besonders starten Geburtenrüdgangs sehr schwach besetzt sein werden. Schon heute hat auch Schweden bei guter Wirtschaftskonjunktur einen Mangel an Arbeitskräften , so daß die Zuwanderung aus dem Auslande in den lezten Jahren erheblich größer ist als die Auswanderung, die auf einen geringen Bruchteil ihres ehemaligen Standes zusammengeschrumpft ist. So lange diese Einwanderung hauptsächlich aus Schweden besteht, die seinerzeit nach Nordamerika aus gewandert waren, ist dagegen vom volksbiologischen Standpunkt nichts einzus wenden, aber diese überseeische Reserve wird sehr bald erschöpft sein, denn die große Mehrheit der Schweden in den Vereinigten Staaten und Kanada zeigt keinerlei Neigung, in die alte Heimat zurückzukehren. Welche Bestandteile des schwedischen Volkes vermehren sich am schwächsten? Es sind die vorwiegend nordisch bevölkerten Landesteile, die die geringste Fortpflanzung aufweisen, bzw. einen Rückgang der Bevölkerung haben. So hatten infolge einer Geburtenhäufigkeit von nur 10,7-13,6 auf 1000 Einwohner folgende Bezirke eine biologische Unterbilang oder sind nahe dran, eine solche zu haben : Derebro (1931-35 minus 0,3 DT.), Västmanlandslän (1935 0,0 vT.) , Soedermanlands län (1935 minus 0,1 vT.) , Kupparbergs län (1935 plus 0,4 DT. ). Dagegen ist die Geburtenhäufigkeit und der natürliche Zuwachs, trok hoher Sterblichkeit, unter den Lappen und Finnen - die allerdings gering an Zahl find , also innerhalb von Völkerschaften mit erheblichem, mongolischem Einschlag, ein vergleichsweise sehr hoher. Eine all mähliche Verdrängung des nordischen Menſchen ist daher zu gewärtigen. In Norwegen liegen die Bevölkerungsverhältnisse im großen und ganzen ähnlich wie in Schweden, wenngleich die Geburtenhäufigkeit und der natürliche Zuwachs nicht ganz so gering ist, wie in Schweden, trotzdem die natürlichen Bedingungen in Norwegen un günstigere find. Der gebirgige Charakter des Landes und das rauhe Klima bringen es mit fich, daß in Norwegen die Beschaffung der ers forderlichen Nahrungs- und Futtermittel recht große Schwierigkeiten bereitet, und die Norweger bei dem gegenwärtigen Stande der Les benshaltung und der erreichten Bevölkerungszahl von rund 2,8 Millionen (mit nur 9 Menschen auf den Quadratkilometer) auf ausländische Zufuhr sehr stark angewiesen find; fast die Hälfte des Bedarfes an Getreide und Futtermitteln wird zurzeit aus dem Auslande bezogen! Daraus ergibt sich, daß das Land, unter Zugrundelegung der gegenwärtigen Lebenshaltung, trotz der sehr geringen Siedlungsdichte hinsicht lich seiner Aufnahmefähigkeit größtenteils als annähernd erschöpft anzusehen ist, und tatsächlich verbringt ja ein großer Teil der Norweger sein Leben in fast ununterbrochener

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RSK Folge 86 Schiffahrt. Bei Aufrechterhaltung des für weft= europäische Begriffe nicht übertriebenen Lebensstandards, erscheint daher eine wesentliche weitere Steigerung der Bevölkerungszahl nur außerhalb der jezigen Landesgrenzen, also auf tolonialer Grundlage, erreichbar. Allerdings reicht auf die Dauer die gegenwärtige nors wegische Zuwachsrate nicht aus für die Aufrechterhaltung des erreichten Volksbestandes , und es kann daher keine Rede davon sein, daß die ständig zunehmende Geburteneinschränkung richtig und nüglich sei. Dänemark hat, verglichen mit den beiden anderen Ländern, noch eine recht bedeutende natürliche Vermehrung. Diese Vermehrungsintensität ist allerdings auf die Dauer auch für die Bestanderhaltung voraussichtlich nicht ge= nügend, und gegenüber weiter zurückliegenden Zeiten hat auch in Dänemark ein stärkerer Rückgang der Geburten stattgefunden. Immerhin ist für westeuropäische Verhältnisse die dänische Fortpflanzung nicht gering, zumal das Land unvergleichlich dichter besiedelt ist als Schweden und Norwegen : in Dänemark kommen durchschnittlich 87 Menschen je Quadratkilometer, gegenüber 9 in Norwegen und 15 in Schweden. Die Auswanderung ist gering, aber sehr viele Dänen halten sich doch dauernd im Auslande, als Kaufleute und landwirtſchaftliche Sachver ständige, auf. Worauf beruht nun die verschiedene Höhe der Fortpflanzung in den drei nordischen Ländern, deren Völker doch nahe verwandt sind? Es find nicht wirtschaftliche Gründe, die zB. in Schweden den Rekordtiefstand der Geburtenhäufigkeit bewirken. Denn gerade in den lezten Jahren hat dieses Land eine ganz außergewöhnlich gute Wirtschaftskonjunktur. Allenfalls kann man im Hinblid auf Norwegen behaupten, daß der erreichte und als unbedingt erforderlich geltende Lebensstandard eine wesentliche Steigerung der Bevölkerungszahl, in Anbetracht des größtenteils fargen Bodens, nicht zuläßt.

15. April 1937 Je gründlicher man der Frage nachgeht, um so deutlicher wird es, daß auch in den ſlandis navischen Ländern der Geburtenrüdgang wel to anschauliche Gründe hat. Man will unter teinen Umständen von der erreichten hohen Lebenshaltung zugunsten einer größeren Kin derzahl lassen; lieber verzichtet man ganz auf Kinder, ein Verzicht, der dem „ modernen“ liberalen Menschen nicht allzu schwer fällt, weil er in der Regel an kindlichem Wesen keine Freude hat. Zwischen Schweden und Dänen bestehen ges wisse Temperamentsunterschiede, die die sehr viel höhere Geburtenrate in Dänemark verſtändlich machen. Von den Dänen kann man sagen, ihnen hat den holden Leichtsinn die Natur verliehen". Der Däne ist weniger von rationalistischen Bedenken belastet, unbekümmerter und fröhlicher als der viel kühlere, zT. ſchwerfälligere Schwede. Man kann diesen Wesensunterschied wohl auf Rassenanlagen zurüdführen : die Dänen haben den geringsten nordischen Einschlag von den drei Ländern, und die starke Beimischung ostischen und oftbaltischen Blutes erklärt wohl die größere Leichtlebigkeit der Dänen. Während in Schweden das "Glüd im Winkel", das dieser ehemals mächtige Großſtaat heute auf politischem Gebiet genießt, vielen ause gesprochen nordischen Menschen nicht zusagt, weil es ihnen die Möglichkeit nimmt, die Kräfte und Fähigkeiten zu betätigen, die gerade den nordischen Menschen kennzeichnen, fennt man die dadurch ausgelöste Gemütsdepression in Dänemark nicht. Erheblichen Teilen des schwedischen Volkes haftet unverkennbar ein pessimistischer, düsterer Wesenszug an, worauf auch die vers gleichsweise hohe Selbstmordhäufigkeit hinweist. Ausgesprochene Wikinger-Naturen haben in den demokratisch-parlamentarischen, kleinbürgerlichen Verhältnissen, wie sie zurzeit in Schweden vorherrschen, keine Neigung, viel Kinder in die Welt zu sehen. Daher ist für die ausgesprochen nordischen Bestandteile Schwedens Ehescheu bzw. Kinderarmut kennzeichnend.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK-Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 86

15. April 1937

50 vs. Erfolg in drei Monaten

1 Million Siedler antworten

Arbeitsbeschaffung für ältere Familienväter in Sachsen

Ernährungswirtschaftliche Auswertung ihrer Erfahrungen

NSK Dresden, 15. April. Das Rassenpolitische Amt hat in Sachsen sich um die heute noch arbeitslosen älteren Familienväter bemüht und in 3ujammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront, dem Sächsischen Ministerium für Wirte schaft und Arbeit und dem Landesarbeitsamt eine Vermittlungsaktion in die Wege geleitet. Der um die Jahreswende begonnenen Aktion ist ein guter Erfolg beschieden. Im Kreis Dresden sind von den bisher noch erwerbslos gewesenen Familienvätern schon über 50 pH. wieder in Arbeit gebracht worden. Ausbau der SA .- Sanitätseinheiten SA. im Dienst der Volksgesundheit Tagung der SA.-Gruppenärzte NSK München, 15. April. Sämtliche Gruppenärzte der SA. in der Obersten SA.-Führung hielten in München eine Arbeitstagung ab, die von Gruppenführer Brauned , dem Chef des Sanitätsamtes der Obersten SA.-Führung geleitet wurde und deren Bedeutung unterstrichen war durch die Teilnahme des Reichsärzteführers Dr. Wagner. Der Stabsführer der Obersten SA. -Führung, Obergruppenführer Herzog , führte zunächst den neuen Chef des Sanitätsamtes in sein Amt ein und hob in einleitenden Worten die Verwirklichung einer vorbildlichen Gesundheitsführung in der SA. hervor. Die Sanitätseinheiten der SA. würden so ausgebaut werden, daß sie auf dem Gebiete des Gesundheitswesens schlagkräftig zum Einsatz gebracht werden können, sei es für propagandistische oder praktische 3wede im Dienste der Volksgesundheit. Anschließend sprach Sanitätsgruppenführer Brauned über Voraussetzungen und Arbeitswege des Sanitätswesens der SA. Reichsärzteführer Dr. Wagner ging auf die Mitarbeit der SA. im Rahmen der Aufgaben des Amtes für Volksgesundheit ein. Das Aufgabengebiet des Amtes für Volksgesundheit decke fich vollkommen mit dem Aufgabengebiet des SA.-Gesundheitswesens und es gäbe keine ge= eignetere Gemeinschaft für die Durchführung dieser Aufgaben als die SA., in der sich Vorbildliches auf dem Gebiete des Gesundheitswesens leisten läßt. Nach Referaten über die soziale Betreuung in der SA . und über die Aufgaben der Hilfskasse der NSDAP . sprach Abteilungschef Brechenmacher über das wichtige Gebiet des Kampfsports in der SA., wobei er besonders die unbedingt notwendige Mitwirkung des Arztes in der Beratung und Sicherung des Sportbetriebes betonte.

NSK Berlin, 15. April. Der Deutsche Siedlerbund hat im Reich über 1 Million Siedler befragt, und zwar vor allem über die Zahl der Arbeitsstunden , die sie durchschnittlich auf die Siedlung im Jahre verwenden, über ihre Erfahrungen mit der An= pflanzung von Gemüsearten und Obstbäumen und die Haltung von Kleintieren. Durch diese Erhebungen werden ua. wichtige Feststellungen getroffen über den Umfang der Milchgewinnung bei der Ziegen- und Milchschaf haltung, über den Fleischverbrauch aus der Kleintierhaltung, über Eiererzeugung und Zellverarbeitung, über den Ertrag an Seidenfotons, über Süßmostbereitung und die Möglichkeiten. der Vergrößerung der Schweinewirtschaft. Die Ergebnisse sollen für das Jahr 1937 ernährungswirtschaftlich ausgewertet werden.

Rosenberg an Rudolf Jung Glückwunsch für den Sudetendeutschen NSK Berlin, 15. April. Reichsleiter Alfred Rosenberg hat an den bekannten ehemaligen sudetendeutschen Vorfämpfer und Führer der nationalsozialistischen Bewegung in Sudetendeutschland, SS. Oberführer Rudolf Jung, MDR., zu seinem 55. Geburtstage ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem es ua. heißt: Bei allem schweren Schicksal, welches das Sudetendeutschtum getroffen hat, werden Sie doch eine innere Befriedigung darin finden fönnen, für Ihre Heimat alle Ihre Kräfte im jahrelangen Kampf eingesetzt zu haben. Ich hoffe, daß Ihre Kraft noch lange für die ful turelle Erziehungsarbeit uns erhalten bleibt." Dem Seemann ein Heim Siedlungsbau in Swinemünde NSK Swinemünde, 15. April . Die Auslandsorganisation der Deutschen Arbeitsfront bereitet ähnlich wie in anderen Hafenstädten nunmehr auch in Swinemünde eine Siedlung für Seeleute vor. Mit dem Bau dieser Siedlung wird noch in diesem Frühjahr begonnen werden. Zu jedem Haus kommen 800 Quadratmeter Land. Das Eigenfapital ist auf 600 RM. festgesetzt worden, tinderreiche Familien brauchen jedoch nur 450 RM. aufzubringen. Die monatlichen Lasten werden sich auf etwa 25 RM. des Siedlers stellen.

Rationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerte, 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag : Franz über Rad ., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSDAP.," "München Berlin erſand : Cher.Berlag , Berlin SM 68, ZimmerBra 88. Alle Zahlungen find nach Berlin (Bolichedlonts = _Berlin 4454) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtÃch in Berlin.

Breſſedienſt der NODUS

NSK Folge 87

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16. April 1937

Neuauflage der amerikanischen Weltkriegspropaganda?

Jüdiſche Greuelmärchen – „ chriftlich“ gefilmt

Mit gleichen Mitteln wie 1917 gegen den Frieden der Welt Emigranten, Suden und chriftliche Verbände „ Waffenbrüder" zur Berleumdung Deutſchlands NSK Vor wenigen Wochen gedachten wir des Tages, an dem vor 20 Jahren die Ver = einigten Staaten in den Krieg gegen Deutschland eingetreten find. Die Tragweite und die Gründe dieses verderbenbringenden Entschlusses sind inzwischen von der Weltöffentlichkeit in zahllosen Publis tationen herausgestellt worden. Ieder, der sich mit diesem Fragenkomplex befaßt hat, weiß, welche Rolle die Kriegspropaganda überstaatlicher Mächte innerhalb der amerikanischen Kriegsheze gegen Deutſchland gespielt hat. Ist es da nicht außerordentlich bemerkense wert, daß in dem gleichen Augenblicke, da in der Weltpresse die Möglichkeit eines neuen follektiven Friedensplanes Ameritas herumgeistert, nach einer zwanzigjährigen Friedensentwicklung“ ein gemeines filmisches Hezwerk in amerikanischen Kirchen aufgeführt wird, deſſen Inhalt beweist, daß dieselben Kräfte , die 1917 zum Krieg gehezt haben, heute - nur in anderer Form eine ähnliche Suggerierung der amerikanischen Öffentlichkeit durchzuführen beabsichtigen?

Kriegshehe unterm Kreuz Die amerikanische Filmheze gehört zu den unwürdigsten und schändlichsten Zeugnissen ge= meiner Völkerverheßung. Sie ist nun in eine neue Phaſe getreten, weil sie sich christlich religiös tarnt und die Aufführungen in Kirchen verlegt. Würde das neue Hekwerk, das den bezeichnenden Titel „,Christliche Märtyrer im neuen Deutschland“ führt, in öffentlichen Filmtheatern aufgeführt, so wäre es dem Zugriffe staatlicher Stellen natürlich weit eher ausgesegt, und es ist wohl nicht übertrieben anzunehmen, daß in diesem Falle allge = mein der amerikanische Film in Deutschland von den Kinobesuchern abgelehnt werden würde. Diesen und an-

deren Möglichkeiten haben sich die feigen Produzenten dieses Machwerkes entzogen. Auch in dieser Hinsicht ähnelt diese gefährliche Völkerverhekung der Film- und Presseheße des Jahres 1917. Denn auch seinerzeit wurden deutschlandfeindliche Filme weniger in öffentlichen Filmtheatern gezeigt als in den Lagern der " Christlichen Bereine Junger Männer" ( !) (Y.M.C.A.), die den Soldatenausbildungsstätten (!) attachiert waren. Eine große christliche Organi= sation hat sich damals das „ Verdienst“ er= worben, Hunderttausende amerikanischer Sole daten mit völlig falschen Vorstellungen in den Völkerkrieg zu schicken. „Mitgeriſſen, wie von durchgehendem Vieh" In einem amerikanischen Buch mit dem Titel ,,Drei Soldaten“ von John Dos Passos wird die Wirkung jener Hezfilme außerordentlich gut geschildert. Eine Szene aus diesem Buche schildert, wie die Rekruten in dem Propagandaraum versammelt find. Mit dem gemeinſamen Gesang „ Wir werden den Kaiser kriegen" beginnt der Propagandaabend. Dann wird es dunkel und die Kinovorstellung fängt an:

„ Das Kino hatte wieder begonnen und brachte Bilder von Soldaten mit Pid el-

Auf Seite 3 Reichssportführer v. Tschammer und Osten Bewährung des geeinten Sports

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16. April 1937

hauben , und alle marschierten in belgische Städte, wo man viele kleine Milchwagen von Hunden gezogen und alte Frauen in Bauerntracht fah. Immer, wenn eine deutsche Fahne fam, wurde sie ausgezischt, ausgepfiffen und ausgeschrien, und wenn dann die Truppen vorrüdten und die Zivilisten in ihren weißen holländischen Hosen und die alten Frauen in ihren gestärkten Mügen mit Bajonetten bearbeiteten , dann schrien ihnen die Soldaten Flüche zu. Andrews (ein Held dieſes Kriegsbuches) fühlte blinden Haß in sich aufsteigen wie etwas, das in den jungen Kerlen um ihm herum ſein Sonderdaſéin hatte. Er verlor fich darin, er wurde mitgerissen, wie von durchgehendem wilden Vieh. Ein Schreden ergriff ihn, als wenn grausame Hände ihn bei der Gurgel faßten. Er sah auf die Sie waren alle ange= Gefichter rundherum. 44 Strengt und aufgeregt . . .'

wachen nach dem Kriege die Möglichfeiten des amerikanischen Hezfilmes eingeschränkt hätte. Aber das paraſitäre Juden = tum dieses Landes wollte es anders. Schon lange vor 1933 fühlte es, daß in Deutschland seine internationalen Machenschaften erkannt würden.

Giftsaat des Haffes

Vor wenigen Jahren lief monatelang beim Piccadilly-Cirkus in London der Hekfilm ,,Hell's Angels", den sich Zehntausende von Engs ländern angesehen haben, in dem die deutſche Frau (der Vorkriegszeit) zum Straßenmädchen degradiert wurde : die neue Auflage eines an= deren Filmes, in dem ein amerikaniſches Mädchen im verkommenen moralischen Sumpf Deutschlands unterzugehen droht.

Run verlassen die Soldaten die Hütte des Christlichen Vereins Junger Männer", und drei Gespräche hört Andrew : Das erste: „Ich habe nie eine Frau in meinem Leben vergewaltigt, aber , bei Gott , ich werd's. Ich gäb' was drum, wenn ich einigen dieſer verfluchten deutſchen Frauen etwas antun könnte." Das zweite: „ Ich hasse sie auch, Männer, Frauen, Kinder und Ungeborene. Entweder find's Esel oder voll von Machtgier wie ihre Monarchen, wenn sie sich von einer Bande Kriegsherren fommandieren laſſen." Das dritte: „ Ich möchte mir so ' nen Kerl von deutschen Offizier fangen, und dann müßte er meine Stiefel puzen, und dann schöß ich ihn tot." Das Gift der christlich getarnten Kriegspropaganda hat tödlich gewirkt : Hunderts tausende amerikanischer Soldaten find daran gestorben , auf jenen Schlachtfeldern, die die Kameraleute nie ge= fchen hatten, weil die Filme natürlich in Amerika gedreht worden waren. Aber jene Bölferverheher hatten erreicht , was sie ers reichen wollten : Der Haß gegen das deutsche Bolt, der den eingesessenen Amerikanern unbekannt gewesen war, weil sie dieſes Volk kaum fannten. Was wurde nun, wenn die verheßten Soldaten Ameritas draußen in den Gräben vor der deuts schen Front lagen? Auch darauf gibt das amerikanische Buch „Three Soldiers" Auskunft : Dem Deubel nochmal “, ſagt einer der Soldaten, „ich dachte, es würde aufregend sein wie im Kino." Und die Antwort des anderen: „Ich glaube, " das war nichts als dummer Tratsch .. „Dummer Tratsch“ -- dem das Blutopfer Hunderttausender zu verdanken ist. -

Millionen von Dollars wurden für antideutsche Filme eingesetzt, um die un-natürliche Kluft zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volke zu verbreitern. Waren schon im Weltkriege eine große Anzahl „ phantasievoller" Filme in Amerika gelaufen, in denen preußische Kriegerhorden in unheim= lichen Uniformen Amerika ( !) besetzten und Frauen und Kinder abschlachteten, ſo ging man nach dem Kriege dazu über, Kriegsfilme zu drehen, die die Schrecken des Krieges immer wieder auf Deutschland zurü đ , führten.

Daß derart verlogene Machwerke dem jüdischen Gehirn entspringen können, ist uns bekannt und nicht verwunderlich. Daß sie von Tausen den gebildeter" Menschen aber an = gesehen werden , ist uns genau so unverständlich wie die Tatsache, daß die Preſſe eines Landes, das von zahllosen Streits heimgesucht wird, sich zum Richter über den Nationalsozia= lismus aufwerfen will.

Kirchen im jüdiſchen Schlepptau 1937 - - 20 Jahre nach dem Eintritt Amerikas in den Weltkrieg ! Amerikanische Kirchen führen einen Heßfilm auf, der den Titel trägt : ,,Christliche Märtyrer im neuen Deutschland", betteln um 400 000 Dollar für die Emigran ten aus Deutschland , vergessen aber Millionen amerikanischer Arbeitsloser , deren Demonstrationsmärsche nicht selten durch das Feuer amerikanischer Polizei gestoppt werden. 20 Jahre nach dem Weltkrieg : überstaatliche Mächte tönnen ungestört denselben Haß in das uns artverwandte amerikanische Volk senten, der es 1917 zu unserem Gegner gemacht hat. Diesmal find die Haßfänge Ahasvers begleitet von dem dunklen Ton amerikanischer Kirchenorgeln. Millionen anständiger Amerikaner, die Deutschland nie gesehen haben, lernen uns haſſen und sollen uns haſſen lernen, ohne uns zu kennen.

Durch den Krieg nichts gelernt !

Systematische Völkerverhekung unterm Christens freuz.

Rach menschlichem Ermessen hätte man an= nehmen können, daß das furchtbare Er-

Washington wird vermutlich bedauern . . . GHC.

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16. April 1937

Sperrfrist : Veröffentlichung nicht vor Sonntag, den 18. 4. 1937

Bewährung

des

geeinten

Sports

Bier Jahre nationalsozialiſtiſche Sportführung - Auswirkungen der Olympischen Spiele - Der Weg in die Zukunft

Von Reichssportführer von Tschammer und Osten

NSK Am 19. April 1936 konnte ich in seierlicher und festlicher Kundgebung in der Deutsche landhalle zu Berlin die vollzogene Einigung des deutschen Sports verkünden. Am Tage zuvor, am 18. April 1936, hatten sämtliche alten Verbände ihre Auflösung und ihr Aufgehen in den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen beschlossen. Wir hißten die neue Fahne mit dem Adler und dem Haken= freuz. Der erste Abschnitt meiner Aufgabe, die endgültige Überwindung der Zerrissenheit und Zwiespältigkeit des deutschen Sports, war durchgesezt. Zur Erreichung des eigentlichen größeren Zieles, der Schaffung des Volkes in Leibesübungen , waren die Vorausfegungen geschaffen. Am nächsten Tage beging auch unser Bund ber Turner und Sportsleute mit dem ganzen Bolte den Geburtstag des Führers - hingewiesen auf seine Bedeutung und die unlösbare Verknüpfung alles deutschen Schicksals mit dem seinen gerade durch unsere Kundgebung . Das neue Lebensjahr des Führers wurde für ben Reichsbund für Leibesübungen das entscheidende 3 a hr der Bewährung nach den vorausgegangenen Jahren des Überganges aus den Zuständen des Liberalismus. Und nun, am Vorabend wieder des Geburtstages des Führers, stehen wir an einem Abschnitt, der mich veranlaßt, Rechenschaft abzulegen , stolz und freudig, denn dieses Jahr hat uns alles gebracht, was wir nur hoffen und wünschen konnten. Immer mit dem Blick auf die großen Maßnahmen der Partei und des Staates und deren Fortschreiten habe ich die organiſatoriſchen Formen und die technischen Maßnahmen auch 1936/37 entwickelt. So wie es heute keinen Sportsmann mehr gibt, der nicht wüßte, daß es wirklich „dem Vaterlande gilt , wenn wir zu spielen scheinen“, so waren alle Handlungen der Führung darauf gerichtet, dem Nationalsozialismus und seinem Werke der Schaffung der Volksgemeinschaft zu dienen. Nicht wir haben festgestellt, daß das gelungen ist, sondern der Führer selbst und jene Presse sogar des Auslandes, die sonst nur hezt, mußte bei den Ol y m p iſchen Spielen einmal umstellen und den deutschen organisa tonischen und sportlichen Erfolg unumwunden zugeben. Weit darüber hinaus aber hat mir die überaus glückliche Entwicklung unseres Ge= bietes nach den Spielen die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bestätigt. Am 19. April 1936 in der Deutschlandhalle sagte ich:

„Es ist den Trägern der olympischen Aufgaben in Deutschland eine unabdingbare Pflicht geworden, demonſtrativ zu erklären, daß wir in Deutschland nicht den Schein einer

Leibeskultur wollen, sondern diese Kultur selbst. Die große olympische Vorbereitung, die wir durchgeführt haben, ist nicht die Förde rung einiger Spitzenkräfte. Wir haben vielmehr im stillen eine Front aufgebaut, die in breitester Arbeit eine Quelle ewiger Kraft , ewiger Gesundheit und ewi ger Charakter formung sein wird. Unser lehter und tiefster Gedanke war dabei das Volk in Leibesübungen, wie es Friedrich Ludwig Jahn vor mehr als 100 Jahren ers träumt hat. Damals standen der VerwirtLichung dieses Zieles unüberwindliche Widerstände des politischen Lebens, aber auch solche weltanschaulicher Entwicklung entgegen. Heute hat die Tat Adolf Hitlers beide Hindernisse aus dem Weg geräumt. Wenn wir daher heute am Vorabend seines Geburtstages mit tiefster Verehrung des Führers gedenken, so ist das Bekenntnis unserer unverbrüchlichen Treue zugleich ein Gelöbnis, von unserem Werk der Leibeserziehung unseres Volkes niemals zu laſſen. Unsere Dankbarkeit soll sein, daß wir unseren fanatischen Glauben, aus dem deutschen Volke ein Volt leibestüchtiger Männer und Frauen zu machen, einmal verwirklichen werden."

Heute darf ich mit einem unendlichen Glücksgefühl und mit hohem Stolz auf jene Auslese deutscher Männer und Frauen, die sich im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen zusammens finden, sagen, daß wir unserem Ziel ein gewaltiges Stück nähergekommen sind. Die Olympischen Spiele haben nicht, wie es bei den früheren Austragungen in anderen Ländern gewesen ist, zu einem Rückfluten der sportlichen Betätigung und des sportlichen Intereſſes geführt, sondern wir vermochten es, den gewaltigen Anstoß aufzufangen und weiterzutragen in unser Volk. Die Einzelheiten meiner Betrauung mit den verschiedensten Aufgaben, vor allen Dingen die gewaltigen Aufgaben der Leibeserzie hung der deutschen Jugend und der NS. - Kampfspiele , sind ja bekannt. Ich brauche davon hier nicht zu sprechen. Ich will nur auf sie hinweisen, um zu zeigen, wohin der Marsch geht, und daß wir wirklich die Hoffnung haben dürfen und darum fämpfen müssen, daß in nicht allzu ferner Zeit Leibesübung Gewohnheit jedes deutschen Mannes und jeder deutschen Frau in jedem Lebensalter werde. Bei der Jugend beginnen wir mit diesem Versuch von geschichtlicher Größe nur ihr und damit unserm Volt und seiner tausendjährigen Zukunft dienen wir!

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NSK Folge 87

Ueber

100 000

16. April 1937

Uebernachtungen

abgewieſen

― Weshalb wir Sugendherbergen brauchen Jugend heraus aus der großen Stadt! Heimſtätte der werdenden Volksgemeinſchaft NSK Wer hat schon einmal miterlebt, wenn an einem Sonntagmorgen irgendwo draußen vor einer Jugendherberge die Gruppen der H3. , der Pimpfe und des BDM. antraten, um die Flagge zu hissen ? Wer war schon einmal dabei, wenn diese Jungen und Mädel sich in ganz selbstverständlicher Disziplin, ohne jede Anweisung des Herbergsvaters oder sonst eines Erwachsenen zu dieser Feierstunde gruppierten und dann der dienstälteste Führer das Kommando über die gesamte Mannschaft übernahm ? Wer konnte schon einmal den tiefen Ernst beobachten, der diese Jungen und Mädel auszeichnet, wenn sie mit straff ge= hobener Rechten die aufsteigende Fahne grüßen , oder wer war schon einmal zugegen, wenn an einem regnerischen Tage alles im Tagesraum beisammensaß und miteinander sang oder spielte, Jungen und Mädel in bester Eintracht, die sich nie zuvor gesehen hatten und sicher auch nie wieder sehen würden. Es ist das Reich der Jugend , in welches selten der Schritt eines Erwachsenen dringt, in dem sie ganz unter sich ist und dort ihr eigenes Leben lebt. Es ist daher auch nicht einfach, erwachsenen Menschen den Wert, ja die Notwendig = keit der Jugendherbergen klar zu machen. Denn, um sie zu verstehen, müßte jeder einzelne aus eigener Anschauung wissen, was diese Heimstätten der deutschen Jugend bedeuten.

Wohnküche sein Eigen nannte, von morgens bis abends schwer schuften mußte, Vaterlandsliebe ohne weiteres vorausseßen konnte, ohne ihm klar zu machen, daß er auf Gedeih und Verderb mit der Gemeinschaft aller Volksge= noſſen verbunden ist, so wenig kann man bei rgendeinem jungen Menschen wirkliche und aufrichtige Heimatliebe voraussehen, der diese Heimat, oft nicht einmal seine engste Heimat, gar nicht kennt. Vielmehr ist es eine selbstverständliche Notwendigkeit, daß die H3. fich bemühen muß, im Rahmen ihrer sonstigen Schulung die ihr anvertrauten Jugendlichen herauszuführen aus der großen Stadt , um ihr dort irgendwo im Freien, auf dem Lande, das Erlebnis der Heimat zu bringen.

Wohl hat es auch schon vor der Machtübernahme des Nationalsozialismus eine wandernde Jugend gegeben. Doch erstens handelte es sich damals um einen verhältnismäßig ge= ringen Teil der deutschen Jugend, und zweitens um eine Auslese", die oft nur sozial bedingt war. Die Erfassung fast aller Jugendlichen durch die HI. hat neben vielem anderen zur Folge gehabt, daß nunmehr auf einmal Millionen von Jungen und Mädeln der Notwendigkeit einer umfassenden Schulung auch auf Fahrt und im Lager unterzogen wurden.

Wir sind daher überzeugt, daß der Appell, den die Formationen der Hitlerjugend am Sonnabend und Sonntag an die deutsche Öffentlichkeit ergehen lassen, nicht ungehört verhallen wird, und daß auch das Erlebnis der vor uns liegenden zwei Sammeltage wieder Gestalt von Heimstätten annehmen wird, die in einem der Jugend gemäßen Stil gebaut, ihren Bedürfnissen angepaßt und ihrer würdig sind. W. S.

Geht nur einmal hinein in diese Häuſer der Jugend, die in ihnen ihren freien Sonntag verbringt, und dann könnt ihr vielleicht bis zu einem gewissen Grade begreifen, warum wir von diesen Jugendherbergen als von einer völkischen Notwendigkeit sprechen. Die Jungen und Mädel, denen man mit Hilfe dieser Jugendherbergen die Heimat und ihre Menschen hat zum Erlebnis werden laſſen, diese jungen Kerle allein werden in der Lage sein, als erwachsene Menschen so zu ihrem Volk zu stehen, wie es die zukünftigen Aufgaben wohl von jedem einzelnen fordern werden!

Stimme des Auslands Das Deutsche Jugendherbergswerk, das schon vor 4 Jahren kaum allen Anforderungen ge= recht werden konnte, reicht natürlich jetzt nach dem gewaltigen Aufschwung der Hitlerjugend bei weitem nicht mehr dazu aus, die geplante Arbeit der Einheiten der HI. in der erforder= lichen Weise zu unterstützen. So hat zB. allein der Landesverband BerlinBrandenburg des Deutschen Jugendherbergs= verbandes im vergangenen Jahr über hunÜbernach = derttausend bestellte tungen auf Grund überfüllter Herbergen abschlagen müſſen. Fahrt und Lager sind für die H3. keine Vergnügungsreisen, sondern politische Notwendigkeiten. Wie wenig man von einem Arbeiter, der irgendwo auf dem dritten Hinterhof eine

Unzufriedenheit überall Geständnis eines roten Häuptlings in Spanien NSK Das in Rom erscheinende Informationsblatt CAUR. entnimmt der kommunistischen Zeitung Humanitad" das bemerkenswerte Geständnis eines spanischen Kommunistenführers, der ua. erklärt: ,,Wir haben bisher die kostbare Zeit mit Schreien und Gestikulieren verloren, ohne einen organisierten Aktionsplan zu haben. Zieht ihr denn nicht in Betracht, daß niemand zufrieden ist ? Seht ihr denn nicht, daß die Begeisterung für unsere Sache im Begriffe steht, abzuflauen, und daß in Katalonien die Unzufriedenheit die Oberhand ge = winnt ? Bemerkt ihr nicht, daß die Kommunisten, die Anarchisten und die Sozialisten durch das Fehlen jeglichen Gefühls blind sind ?“

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Arbeitskamerad

Künſtler

Künstler und Arbeiter auf Die Welt der Kunft für das ganze ſchaffende Volk gemeinſamer Kdz.-Reiſe Grundlagen einer echten Volkskultur NSK Was wußte früher das Volk von seinen Künstlern? Was wußte es überhaupt von der Kunft? Es kam mit ihr allenfalls im Kino oder durch den Rundfunk in Verbindung. Also nur Und wo Unternehmungen für mittelbar. breitere Volksschichten aufgezogen wurden, da tam nicht viel mehr als ein lauter, grober Jur heraus. Man spekulierte. Auf niedrige Instinkte. Vielmehr auf Instinktlosigkeit. Und war weltenfern der Absicht, wirklich, fünstlerisch starte Erlebnisse zu vermitteln. Auch die Bestrebungen parteienmäßig gebundener Vereinigungen wie zB. des Bühnenvolksbundes mußten an der Peripherie bleiben, oder sie wurden Angelegen= heit eines bestimmten Kreiſes, ähnlich wie die ,,freie“ Kunst immer nur für eine wirtschaftlich gutgestellte Klasse vorhanden war.

Der Künstler lebte in seiner Welt - für wenige. Er zählte nicht zu den normalen Existenzen, er war Außenseiter des Lebens. Fast ein Luxusgegenstand der guten Gesells schaft". Zum Volt in seiner starken, schöpferischen Ursprünglichkeit hatte er teinerlei Beziehung, seelisch nicht und auch nicht äußerlich. Kam er aus armen Verhältnissen, so tat er alles, um diese Herkunft zu verdecken, er defer= tierte vollständig in die „ große Welt". Auch als die Kunst selbst in die klaffenden Spannun gen des sozialen Lebens griff, blieb das eigent liche Voll von diesem Geniesturm unberührt. Die Gesellschaft schluckte die neue Essens, fand fie reizvoll ", machte sie zur Mode, zur Sensation, und am Ende blieb alles in Salondebatten stecken . Das ist auch nach dem Weltkriege nie anders kommunistisches gewesen, selbst Piscators Theater war eine Angelegenheit des Kurfürstendamms, der Juden und ihrer diskutierenden Cliquen. Der Jude Max Pallenberg spielte zwar kommunistische Stüde, stedte aber gern für jedes Auftreten 2000 Mark ein, manchmal noch mehr. Und ein Parkettplag bei Piscator kostete 12 bis 15 Mark! (Nicht etwa in der Inflation , sondern Goldmark.) So sahen die „ Volkstheaterbemühungen einmal aus.

Was wir heute in Deutschland dagegen sehen können, weiß jeder. Wenn allein im Ber liner Theater des Volkes" Monat für Monat fast 100 000 Arbeiter und ihre Frauen erſt= klassige Vorstellungen sehen , wenn Millionen Volksgenossen im ganzen Reich die Theater, Konzertſäle, Varietés usw. füllen, und zwar Menschen, die sich früher nie solche Kunstgenüsse leisten konnten, so ist das eine kulturelle Leistung, die ohne Vergleiche in der Welt und in der Geschichte der Völker dasteht. Doch das ist es nicht allein, daß große Möglichkeiten geschaffen wurden und dieſe ---- was ja die Erfüllung ihres Sinnes ist -- vom Volk mit ausgeschlossener Bereitwilligkeit benutt werden. Die Wandlung geht weiter, greift tief ins Menschliche. Wir sehen die Künstler in Fas

brithöfen, ja in Werthallen ihre Kunst ausüben, direkt am Geburtsort der Arbeit. Und wir ſehen Fie zusammen hinausfahren in den Urlaub, finden sie in den Kraft-durch-Freude"-Zügen und auf den KdF.Dampfern : mitten unter feierndem, urlaubsfrohem Volt. Sie sind Menschen wie jeder andere auch , find Kameraden unter Kameraden, mitschwingend in dem großen Rhythmus freudiger Lebensbejahung . Auf den KdF.-Schiffen zum Beispiel haben Konzerte stattgefunden, die in den Städten zu den großen Kunstereignissen rechnen. Georg Kniestädt , der erste Konzertmeister der Berliner Staatsoper, Johannes Strauß, der weit über Deutschlands Grenzen bekannte Pianist, haben völlig ſelbſtlos, als Schaf . fende ihres Berufes verbunden mit den Schaffenden anderer Berufe, vor den Urlaubern gespielt, ohne Engagement, nur aus dem Gefühl gebefreudiger Kameradschaft. Und sie haben als kostbaren Dank die echte, befreite Aufgeschlossenheit feiernder Menschen hinnehmen tönnen. Humoristen allerersten Ranges wie Hugo Fischer - Köppe ist donnernder Beis fall und herzliche, weiterdauernde Freundschaft zugefallen. Dichter von einem Format, das unsere Zeit noch in ferne Zukunft begleiten wird, standen in brechend vollen Sälen vor einem staunenden, dankbaren, verständnisfreudigen und durchaus kulturreifen Volt. Jakob Schaffner, der ergriffen das Neue mitlebte und es in einem vielseitig fesselndem Buch (,,Volf zu Schiff") niederschrieb, Heinz Stegu weit, der frohe Erzähler vom Rhein, volkhaft in seiner Kunst wie kaum ein anderer heute, Gerhard Schumann mit seinen gehämmerten, aufrüttelnden Versen, Heinrich Lersch, der auch nach seinem Tode in Tausenden von KdF.-Urlaubern nachlebt, Otto Baust, der leidenschaftliche Gestalter unseres Erlebens, und viele andere , bekannte und neue, sie alle traten vor das Forum dieser wundersamen Wirklichkeit, waren Gemeinschaft mit den Männern und Frauen in der Alltagsferne, gaben reiche Erlebnisse und nahmen sie mit sich nach Hause . . .

Künstler sind heute Volt, sind unter ihm zu finden, gehören zu ihm. Nicht Fürsten mehr spielen Mäcene oder reiche Banbjuden halten gönnerhaft deutsche Künstler über Wasser (oder wenn es ihnen paßt, auch unter Waſſer), sondern das ganze Volk hat sie bei sich aufgenommen, achtet sie als Arbeiter auf ihrem Gebiet und bringt ihnen Verständnis entgegen, aus Instinkt und Reichtum der Seele, Eigenschaften, die ihm einstens total abgesprochen waren, weil man es so gewollt hatte . Heute wächst das alles heran zu einer ungeheuer vielseitigen, ausdrucksechten Kultur. Zu einer deutschen Volkskultur! Dr. L.

RERFolge

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Blatt 4a

NSK Folge 87

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Die Welt der Kunft für das ganze ſchaffende Solk

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NSK Was wußte früher das Volk von seinen Künstlern? Was wußte es überhaupt non der Kunft? Es kam mit ihr allenfalls im Kino oder durch den Rundfunk in Berbindung. Also nur mittelbar. Und wo Unternehmungen für breitere Volksschichten aufgezogen wurden, da tam nicht viel mehr als ein lauter, grober Jug heraus. Man spekulierte. Auf niedrige Instinkte. Vielmehr auf Instinktlosigkeit. Und war welten fern der Absicht, wirklich, fünstlerisch starle Erebnisse zu vermitteln. Auch die Bestrebungen parteienmäßig gebundener Bereinigungen wie B. des Bühnenvolksbundes mußten an der Peripherie bleiben, oder sie wurden Angelegen Seit eines bestimmten Kreises, ähnlich wie die freie" Kunst immer nur für eine wirtschaftligé gutgestellte Klasse vorhanden war.

Der Künstler lebte in seiner Welt - fir wenige. Er zählte nicht zu den normalen Existenzen, er war Außenseiter des Lebens Sast ein Luxusgegenstand der „ guten Gejelthaft". Zum Volt in seiner starten, i ischen Ursprünglichkeit hatte er teinerlei Se iehung, seelisch nicht und auch nicht äujezlik Ram er aus armen Verhältnissen, so lles, um diese Herkunft zu verdeden, er eier erte vollständig in die große Welt". Sm Is die Kunst selbst in die klaffenden Spo en des sozialen Lebens griff, blieb das eigen Eche Volk von diesem Geniestura mñeños. Die Gesellschaft schluckte die neue Efins wat e reizvoll", machte sie zur Bate, tion, und am Ende blieb alles in S5 batten steden.

Das ist auch nach dem Weltkriege nies Biscators Comma wesen, selbst heater war eine Angelegenheit des amms, der Juden und ihrer liquen. Der Jude Mar Ba par tommunistische Stüde, des Auftreten 2000 Mar ehr. Und ein Barlettplo bis 15 Mart! (Rid ndern Goldmart. ) eaterbemühungen

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NGKWochenschaŭ Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP.,

der

Hauptamt

NSV

für Volkswohlfahrt

Ein Besuch im Tagesschulheim

Die

NSV . ſchult

um

Arbeitsloſe wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert – Zweckmäßige 500 Schüler werden laufend unterrichtet Berufsausbildung NSK Eine Einrichtung des Gauamtes der NSV., Gau Berlin, die sich seit dem Jahre 1933 bereits sehr günstig ausgewirkt hat, ist das Tagesschulheim in Berlin-Charlot= tenburg, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, im Schulungsverfahren arbeitslose Volksgenossen beiderlei Geschlechts in den Arbeitsprozeß wieder einzureihen. Unentgeltlich werden hier Menschen, die jahrelang öffentliche Unters stützung bezogen haben, für kaufmännische Bes rufe ausgebildet, wenn sie die dafür notwendigen Voraussetzungen besigen .

Aus dem Asyl für Obdachlose in der SophieCharlotten-Straße ist durch Umbau und Erneuerung ein helles freundliches Heim entstanden, in dem peinliche Sauberkeit herrscht. Im Erdgeschoß befinden sich die Arbeitsräume für den Leiter des Heimes und den techniſchen Verwaltungsapparat sowie ein Speisesaal, in dem die Schüler für 30 Pfennige ein ge= sundes und kräftiges Essen einnehmen können. In den oberen Stockwerken sind die Lehrsäle untergebracht, von denen die Schreibmaschinensäle mit 70 deutschen Schreibmaschinen am meisten interessieren. Hier wird unter gewissenhafter Aufsicht geschulter Lehrkräfte das Blindſchreiben erlernt. In einem anderen Raum sind die Schüler eifrig dabei, in die Geheimnisse der Einheitskurz = schrift einzudringen . Alle 14 Tage werden. die abgelieferten Arbeiten auf ihren Fortschritt hin geprüft, und alle vier Wochen findet eine Schnelligkeitsprüfung statt. Wer den Anforderungen entspricht, wird in eine höhere Klaſſe versezt. Durch dieses Verfahren wird der Ehrgeiz und die Energie der Schüler und Schülerinnen angefacht, so daß nach Ablauf des Kursus, der sich über eine Zeitdauer von sechs Monaten erstreckt, 150 Silben in der Minute mühelos bewältigt werden. Außer Schreibmaschinenschreiben und Einheitskurzschrift werden die gebräuchlichsten Forder Buchführung gelehrt ; ferner deutsche Grammatik und Rechtschreibung sowie Maschinenrechnen. Wer begabt ist, kann sich außerdem an fremdsprachlichen Kursen beteiligen, die gleichfalls unentgeltlich find. Gelehrt wird Englisch, Franzöſiſch und Spanisch. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen, die von 12 Lehrkräften betreut werden, welche

überwiegend ehrenamtlich tätig sind, ist im Laufe eines Jahres von 200 auf 500 an= gewachsen. Seit dem Bestehen des Tagesschulheimes sind bereits mehrere tausend deutsche Volksgenossen auf diese Weise der Arbeitsgemeinschaft wieder zugeführt worden. Dadurch haben sie nicht nur Arbeit, sondern auch ihre verlorengegangene Lebensfreude und den Glauben an sich wiedergefunden. Auch Abendkurse werden im Schulungsheim der NSV . abgehalten und zwar für Minderbemittelte, die obwohl sie keine öffent= liche Unterstützung beziehen doch nicht ge= nügend Mittel zum Besuch einer privaten Anſtalt besigen. Die Arbeitsvermittlung erfolgt gemeinsam mit den Arbeitsämtern . Das Tagesschulheim, welches unter der Leitung von Dr. Karbe steht, unterhält ferner ein Unterkunftsheim mit 80 Betten. Neuerdings eröffnet das Gauamt ein Lehrlingsheim in einem Nebengebäude. In dem Unterkunftsheim finden Partei und Volksgenossen von außerhalb Unterkunft, die privat oder dienstlich mit Dienst- oder Parteiſtellen zu tun haben. Die Einweisung hierfür erhalten sie auf Anforde= rung der jeweiligen amtlichen Stelle durch die NSV . Im Augenblick sind hier 20 Auslandsdeutsche untergebracht, die ebenfalls an einem Umschulungskursus teilnehmen. Im Lehrlingsheim dagegen finden durch die Vermittlung der Jugendhilfsstellen der NSV. und der Jugendämter junge Menschen Aufnahme, deren Entwicklung durch ihre Umgebung entweder ge= fährdet oder gehemmt wird. In einem kleinen Nebengebäude ist die Küche eingerichtet, die von einem tüchtigen Koch mit weißer Müze und Schürze auf das beste betreut wird. Er wacht darüber, daß die Teilnehmer an den Kursen im Tagesschulheim, die in der Woche zwei Stunden Haus- und Küchendienst verrichten müssen, sein weißgekacheltes Reich blizblank instand halten. Und daß jeder Teilnehmer gern die Arbeit verrichtet, ist wohl selbstverständlich ; ist ihnen allen doch durch den kostenlosen Unterricht die Möglichkeit gegeben, als vollwertiger Mitschaffender in den Arbeitsgang des deutschen Volkes eingereiht zu werden. Wie vielen Arbeitslosen auch seelisch durch die Schulung im Tagesschulheim der NSV. ge= holfen worden ist, mag am besten nachfolgender

NSK Folge 87

Blatt 6

16. April 1937

Brief zeigen, der an den Leiter des Heimes gerichtet wurde. Es heißt darin : ... Ich habe dem Heim, abgesehen von der Beherrschung der Kurzschrift und der Schreibmaschine, viel zu verdanken, beſonders darin, daß es mich über meine verzweifelte Zeit hinweghob, meine Fehler erkennen ließ . .. und mich festigte .

Nehmen Sie meinen aufrichtigen Dank ent= gegen, Herr Doktor, für die Disziplin, die Sie mir durch Ihre Anordnungen als Leiter des Schulheims anerzogen . Lassen Sie mich auch Herrn M. für die Pädagogik danken, mit der er es verstand, mich in kurzer Zeit die Bes herrschung der Kurzschrift zu lehren." C. L.

Arbeit für Volk und Reich

Kindergärtnerinn

en

an

der

Grenze

Zatkräftige Hilfe für unſere Volksgenoſſen im Grenzland – Die großen Aufgaben der NSB.- Kindergärtnerinnen für die Erhaltung des Volkstums NSK Schwer fließt die Weichsel vorüber. Sie gibt der Landschaft ihre Prägung ; es scheint unbegreiflich, daß am anderen Ufer, in derselben Landschaft, andere Menschen wohnen sollen, die nicht zu uns gehören. Der Himmel ist in diesen Tagen schwermütig und es ist kein Wunder, daß die Menschen hier auch ruhig und schwermütig geworden sind und ihre Aufgaben mit schweigsamer Selbstverständlichkeit erfüllen. Die Ufer des Flusses können von einer großen Vergangenheit erzählen. Hier wurde die Geschichte des Ostseeraumes gestaltet. Auch heute übersehen wir nicht die großen Aufgaben, die für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte uns in diesem Raum gestellt sind. Der Strom, der heute noch Scheidewand ist, kann und muß Verbindungsglied der Verstän digung und des gegenseitigen Austausches der Güter zweier Völker werden. Jeder, der hier arbeitet, kämpft für eine große Aufgabe unseres Voltes, weil seine Tätigkeit nicht allein auf die Gegenwart ausgerichtet ist, sondern auf viele, viele Generationen voraus. Manche Unmöglichkeit und manche Härte werden hier noch überwunden werden müssen , um an der Weichsel eine Politik des Friedens und des Schutes Europas gegen jeden Ansturm auf unsere Kultur zu sichern. Ein Volt, das an der Grenze die größte Zahl an einsatzbereiten und uneigennügigen Helfern gehabt hat, die ihre historische Aufgabe erkann= ten, hat immer noch seine Grenzen besser ge= schützt, als die Macht allein jemals imstande wäre, die Sicherung der Grenzen zu überneh= Selbstverständlich ist jedoch, daß diese men. Helfer einen Rückhalt an der Bevölkerung des Inneren ihres Landes haben müssen, daß ste empfinden müssen, daß ihre Arbeit unterstügt wird von allen volksbewußten Bewohnern ihres Landes. Wer an der Grenze Erfolgreiches und Dauerhaftes leisten will, muß mit der Arbeit bereits beim Kinde beginnen und dieſes in Pflege und Obhut nehmen, um es stark zu machen gegen alle Einflüsse, die es vom Wege des Boltes abbringen wollen. Ein Volt zu Jein, ist die Religion unserer Zeit", ist eines großen Freiheitskämpfers Ausspruch, der seine ewige Gültigkeit für den Kampf an der Grenze behält. Die Erziehung zur Gemeinschaft der Nation

muß beim Kinde bereits beginnen, und dies: geschieht heute in den Grenzkreisen Ostpreußens durch eine großangelegte Kindergartenarbeit. Die NS.- Volkswohlfahrt sieht ihre Kindergärtnerinnen erst dann als vorzüglich

„Mein Bild“ NSK Kurz vor Ladenschluß. In Hast erledigen . noch viele Hausfrauen im letzten Augenblick die notwendigen Einkäufe für den nächsten Tag. Elvira wickelt die Pakete und Tüten von Frau Hoffmann ein. Plößlich stußt sie. Schnell zieht sie das Zeitungspapier unter den vielen Paketen hervor, so daß der „ Turmbau“ wieder durcheinanderfällt. Dann greift sie schnell nach einem neuen Blatt Zeitungspapier und Frau Hoffmann verläßt den Laden ... . . . Sowie aber der lezte Käufer verschwunden ist, holt Elvira aus dem Wirrwarr die beiseitegelegte Zeitung und sucht den Artikel, der ihr vorher auffiel. Künstler rufen Dich !" Das ist die Überschrift. ,,Eine Bildausstellung wird er öffnet, eine Ausstellung des Hilfswerkes für deutsche bildende Kunst“, wo Werke junger Künstler gezeigt werden. Jeder Deutsche sollte Käufer ſein —“ , so lieſt ſie leise. Und weiter verfolgt sie den Artikel. Die Künstler mußten sich beim Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste melden, und nach Genehmigung durften sie an das Hilfswerk in Berlin drei Bilder einsenden , wobei die NSV. als Träger der Organiſation die Transport- und Versicherungskosten trägt. Aus allen Gauen schicken junge Künstler ihre Werke ein, die dann durch den Reichsbeauftragten für tünstlerische Formgebung begutachtet und auf ihren künstlerischen Wert hin geprüft werden. „ Wenn ich doch auch eins finden könnte für mein Zimmer! Ich werde bestimmt etwas Gutes finden. Und dann wird das Zimmer erst so aussehen, wie ich es mir immer erträumt habe. Und was wird Heinz dazu sagen ?" Wochen sind vergangen. Elvira war in der Ausstellung und hat ein Bild gekauft, eine Landschaft im Norden. Ein Bild? - „Mein Bild!" sagt sie glücklich. So glücklich und stolz. - - d. ist sie über ihren Kauf ....

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NSK Folge 87 an, wenn sie sich hier bewähren. Es erübrigt sich, über die Tagesarbeit im Kindergarten zu berichten ; die fennt wohl jeder. Wesentlich ist jedoch, die uneigennützige Aufopferung und den bedingungslosen Einsatz unserer Kindergärt= nerinnen aufzuzeigen. Ihnen gebührt nicht nur der Dank der Grenzbevölkerung, sondern auch unserer Heimat und unseres großen Vaterlandes, daß sie die heiligsten Güter unseres Volkes, unsere Kinder, ſchüßen und für unser Volk erziehen. Manches Mädel von früher sah sein Ideal in Tanz und Vergnügen und in einem möglichst guten eigenen Wohlergehen, während wir heute gerade in der Kindergärtnerin an der Grenze jedem deutschen Mädchen einen Menschen und eine Arbeit zeigen, die zu leiſten jedes Mädel mit Stolz erfüllen muß. Hier schafft es in hartem, lebensbejahendem Kampf Werte für sein Volk, die materiell zwar nie-

16. April 1937 mals in Erscheinung treten, deren ideellen Wert wir aber nicht hoch genug einſchäzen können. Die Arbeit unserer Kindergärtnerinnen findet in allen Teilen des Reiches Bewunderung und Anerkennung. Wir erinnern nur daran, daß die Erzieher und Erzieherinnen des NSLB . Gau Hamburg aus eigenem Antrieb durch Opferbereitschaft und Sammeln es ermöglich ten, daß im Ort Honigwalde im Landkreis Allenstein ein Kindergarten und ein Jugendheim, beide geleitet von der NSV., eingeweiht werden konnten. Es soll dies nur ein kleines Beispiel sein, wie heute die Zuund Ost sammenarbeit zwischen • West bereits vorhanden ist. Aber auch die anderen Gaue bekennen sich selbstlos zu ihren Volksgenossen im Osten, was gleichzeitig ein sichtbarer Beweis des Dankes für die Arbeit ist, die unsere Kindergärtnerinnen für Volk F. B. und Reich leisten.

Mit vereinten Kräften Die NSV . hilft überall – Der Dank für die Arbeiter am Aufbau der Rhön NSK Im Rahmen des gewaltigen Aufbauplanes der Rhön , der den Namen des Gauleiters von Mainfranken, Dr. Hellmuth , trägt, wird eine gewaltige Trinkwasser = versorgung , die Rhön-Maintal-Gruppenwasserversorgung durchgeführt. Das Quellwaſſer der Rhön wird in einer rund 97 Kilometer langen Leitung zahlreichen Gemeinden der Kreise Neustadt an der Saale, Bad Kissingen und Schweinfurt zugeleitet. Der Bau dieſer großartigen Waſſerversorgung er= strecte sich über mehrere Jahre : jezt steht er vor der Vollendung ! Die anliegenden Bezirke konnten nicht genügend Kräfte zur Verfügung stellen. So mußten zunächst zahlreiche Volksgenossen aus dem Gau Saarpfalz, aus der Bayerischen Oſtmark — Kround aus dem entfernten nach und Lichtenfels Haßgau, Mainfranken, herangezogen werden. Ungefähr 600 bis 700 Mann wurden zum Ausbau der Wasserleitung eingesetzt. Während die in der Rhön ansässigen Arbeiter täglich mit Omnibussen von ihrem Wohnsit an die Arbeitsstätte und zurück befördert werden konnten, mußten die auswärtigen Arbeitskräfte in Sammelquartieren untergebracht werden . Der Zweckverband, der von den an dem Bau beteiligten Gemeinden getragen wird, war nicht in der Lage, die Kosten für diese Unterbringung zu tragen. So mußte die NSV. eingreifen, nachdem sich der Zweckverband an die Gauamtsleitung in Würzburg gewandt hatte. Die NS.-Voltswohlfahrt schuf daraufhin für die Arbeiter 18 bis 20 Maſſenquartiere, um ihnen ein menschenwürdiges Unterkommen zu bieten. Dazu wurden Säle, leerstehende Brauereien und in einem Falle ein Schloß verwendet. Selbstverständlich mußte darauf Wert gelegt werden, daß die Unterkünfte in der Nähe der Baustellen waren, damit keine unnötigen Wege gemacht wurden. Um die Arbeiter dafür zu entschädigen, daß sie nicht zu Hause wohnen konn-

ten, wurde die Unterkunft unentgelt = lich gestellt : sämtliche Kosten trug die NSV. Weiter sorgte sie dafür, daß diese Arbeiter eine richtige Verpflegung bekamen. Zum großen Teil setzte sich die Belegschaft aus langjährigen Arbeitslosen zusammen, die sich erst an die schwere körperliche Arbeit gewöhnen mußten. Doppelt dankbar wurde es deshalb entgegengenommen, daß die NSV . die Verpflegung übernahm. Während der Zweckverband 50 Pfennig zur Verpflegung der Arbeiter beitrug, steuerte sie zunächst ebenfalls 50 Pfennig und später ― eine Marktäglich für jeden Arbeiter bei. Die Ausrüstung der Wohnräume mit Bettstellen, Bettwäsche und sonstigen Gegen ständen sowie die Einrichtung der Verpflegungsstellen übernahm ebenfalls die NSV. Sie sorgte auch dafür, daß den Arbeitern Räume zum Trocknen der Kleider, was bei Außenarbeiten sehr wichtig ist, zur Verfügung standen. Ständig überwachte sie, daß die Unterkünfte jederzeit wohnlich und sauber waren, was bei einer durchschnittlichen Belegschaft von 80-90 Mann nicht immer einfach war. Dank der ausgezeichneten Organisation konnten die Arbeiter immer regelmäßig und gut verköſtigt werden. Der Erfolg war, daß bei einzelnen Arbeitern, trot ungünstiger Witterung, Gewichtszunahmen zu ver zeichnen waren, und daß die Arbeiten ungestört durchgeführt werden konnten. Damit waren aber die Aufgaben noch nicht erschöpft. Bei den Außenarbeiten litten Schuhe und Bekleidung. Die NSV . übergab deshalb der gesamten Belegschaft kräftige Schuhe und Hosen. Außerdem erhielt jeder Arbeiter zwei Paar Socken. Während der Frostperiode im Winter 1936/37 und der Zeit der starken Regenfälle mußten die Arbeiten für längere Zeit eingestellt werden. Bei Wiederaufnahme wurden dann aber die

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RSK Folge 87 bisherigen Verpflegungsstellen aufgelaſſen, weil jezt vorwiegend Arbeiter aus der Rhön und dem Haßgau eingewiesen wurden. Ihnen wurde die Möglichkeit gegeben, täglich mit Omnibuſſen nach Hauſe zu fahren. Trotzdem bekam auch jest wieder die NSV. eine Aufgabe. Tagsüber hatten diese Arbeiter teine Möglichkeit, ein warmes Essen zu sich zu nehmen. Durch Übernahme eines Teiles der Kosten ermöglichte sie es, daß an verschiedenen dafür günstig gelegenen Arbeitsplätzen mittags eine warme Suppe eingenommen werden kann. Wenn jezt dieses große Werk, das einen Teil darstellt, Dr.-Hellmuth-Planes des großen seinem Ende entgegengeht, dann kann die NS.Volkswohlfahrt stolz auf ihre Leiſtung zurückblicken. Sie half durch ihre Maßnahmen mit, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die RhönMaintal-Gruppenwasserversorgung Wirklichkeit Dr. M. werden konnte.

Auslandsſtimme zum Ernährungshilfswerk „Da drüben gehen ſie zur Praxis über"

Die französische Zeitung „ Le Matin“ über die deutschen Maßnahmen NSK Das deutsche Ernährungshilfs werk , das im Rahmen des Vierjahresplanes in ganz Deutschland durchgeführt wird, hat bereits das Intereſſe und auch die Bewunderung des Auslandes erregt. So schreibt die französische Zeitung ,,Le Matin" über die im großen organisierte Schweinemast des Ernährungshilfswerkes, wobei das Blatt als Beispiel die erfolgreichen Maßnahmen der Stadt Braunschweig herausgreift: ,,Der deutsche Vierjahresplan schafft einen Sonderdienst, der beauftragt ist, die Nuzbarmachung der Reste zu kontrollieren. Der deutsche Vierjahresplan stellt den Kampf gegen die Vergeudung und für die Nukbarmachung der Reste vor. In Frankreich , wo

Das ganze

16. April 1937

man so viele Dinge im Liede besingt, singt man gern davon, daß nichts zugrunde gehen soll, aber man besingt es nur. Da drüben gehen sie zur Praxis über, und wie vernünftig. Die Nuzbarmachung der Reste bezieht sich in den Städten besonders auf die Küchenabfälle und auf die Überbleibsel des Tiſches, die bis in die lehte Zeit hinein ihren Weg in den Mülleimer nahmen. Die Anwendung des Vierjahresplanes ändert das grundlegend. Ein Sonderdienst ist mit der Kontrolle der Nuzbarmachung der Lebensmittelreste beauftragt . General Göring hat begeistert das Vorgehen von seiten der Stadtverwaltung von Braunschweig aufgegriffen , wo der Bürgermeister eine Schweinemäßterei gegründet hat, deren 1400 ,, Insassen" von den Küchenabfällen unterhalten werden, die in der Stadt gesammelt werden. Es ist den Hausfrauen ausdrücklich untersagt, die Reste in den Mülleimer zu werfen. Ein besonderer Behälter dient in jedem Hause dazu, alles zu sammeln, was aus der Küche und vom Tische abfällt ; er wird von dem Ordnungsdienst der städtischen Marstallverwaltung (Müllabfuhr) geleert. Eine Stadt wie Braunschweig kann täglich 400 Tonwen Lebensmittelabfälle aufbringen derart, daß die städtische Schweinemäſterei fünf tig 4000 Insassen“ zählen wird. Nach der Leerung werden die Reste getrocknet und gehen unmittelbar in die Tröge. Die Schweinemäſterei von Braunschweig hat mit 400 Schweinen begonnen. Die anderen Städte haben den Befehl erhalten, planmäßig die Nutzbarmachung der Reste zu organisieren. Ein Ausschnitt : Die Bürgermeister haben die Hausbesitzer angewiesen, die besonderen Behäle ter zu erwerben, die sich in jedem Hauſe befine den sollen. Sie haben ihnen geschrieben, daß dieses ihrerseits ein einfacher Beitrag sei zur Berwirklichung des Vierjahresplanes. Wohlverstanden, diese Dinge sind nur da möglich, wo man, unterstützt durch Disziplin, den Hauptwert auf das Wohl der Allgemeinheit legt."

Volk hilft mit

Ferien im Mütterheim

1000 EHW. -Kübel aufgestellt

So hilft die NSV . den kinderreichen Müttern

Das Ernährungshilfswerk ſchreitet voran

NSK In jedem Monat gewährt die pommersche NS.-Volfswohlfahrt 26 finderreichen Müttern vier frohe Wochen der Erholung in dem Mütter und Säuglingsheim Dts ch. Karstnih im Kreise Stolp. 20 Mütter können regelmäßig auch ihre Säuglinge mits nehmen, die dann von den Schwestern betreut werden.

NSK Eine pommerſche Holzbearbeitungsfabrik in Altdamm, Krs. Randow, hat den Auftrag erhalten, mehrere tausend Eimer aus Eichenholz für das Ernährungshilfswerk herzustellen. In dem Stettiner Stadtteil Braunsfelde sind bereits die ersten tausend Kübel aufgestellt worden.

Drud: N. Müller & Sohn AG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerkraße 88

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NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 87

Ein Heim dem deutschen Arbeiter

Die ersten Führeranwärter von der Ordensburg Vogelsang

Reichskriegsminister von Blomberg und Reichs: arbeitsführer Hierl zum Dankopfer der Nation NSK Berlin, 16. April. Anläßlich der Durchführung des Dantopfers der Nation durch die SA. hat Reichstriegsminister von Blomberg folgenden Aufruf erlaſſen : Gemeinsam mit den Kameraden aus allen Ständen und Berufen hat auch der deutsche Arbeiter im großen Kriege sein Leben eingesezt im festen Glauben an eine glücklichere deutsche Zukunft. Das deutsche Volk hat wieder gelernt, dankbar und treu zu sein. Die Heim beschaffung für den deutschen Ar = beiter ist ein sinnvoller Dank. Die Wehrmacht begrüßt dieses Werk mit besonderer Anteilnahme. * Weiterhin erläßt Reichsarbeitsführer Hierl Dankopfer der Nation folgenden Aufruf:

16. April 1937

Empfang durch Gauleiter Wächtler in Bayreuth NSK Bayreuth, 16. April. Gauleiter Wächtler empfing acht Führeranwärter, die den ersten Lehrgang der Ordensburg Vogelsang beendet hatten und nunmehr als Politische Leiter im Gau Bayerische Ostmark eingesetzt werden sollen. In einer Ansprache betonte der Gauleiter, daß ſie als die ersten, die als Führeranwärter von der Ordensburg in das politische Leben eintreten, sich besonders der hohen Verpflichtung bewußt sein sollten, künftig aktiv mitzuhelfen, die Aufgaben der Bewegung an den Stellen, wo sie eingesetzt würden, zu lösen. Einer der Führeranwärter dankte dem Gauleiter für den Empfang und ge= lobte Treue und vollen Einſah.

zum

Zum Geburtstag des Führers wird auch in diesem Jahr die SA. im Monat April das Dankopfer der Nation als Geschenk des Volkes an den Führer tragen und durchführen. Wieder sollen auf diesem Wege Mittel zur Heimbeschaffung für den deutschen Arbeiter gewonnen werden. Ich wende mich daher an alle Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes und an alle diejenigen, die durch diese soziale Schule der Nation gegangen sind, mit der Bitte, diese Sammlung als Dank an den Führer und zugunsten des deutschen Ar = beiters nach Kräften zu unterſtüßen.

Schulungsarbeit in der NSV . Die Gauſchulungsbeauftragten der NSV . bei Rosenberg NSK Berlin, 16. April . Zum Abschluß einer sechstägigen Arbeitstagung wurden die Gauschulungsbeauftragten der NSV. vom Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Schulung und Erziehung der NSDAP ., Reichsleiter Rosenberg , Alfred empfangen. Der Reichsschulungsbeauftragte der Pg. NSV . , Schirmer , begrüßte den Reichsleiter im Namen der Gauſchulungsbeauftragten und erstattete kurzen Bericht über die bisherige Schulungsarbeit in der NSV. An eine Rede des Reichsleiters schloß fich eine eingehende Aussprache über bestimmte weltanschauliche Tagesfragen.

Rechenschaftsbericht vor Gauleiter Wächtler Tagung der Gauamtsleiter und Kreisleiter des Gaues Bayerische Ostmark

NSK Bayreuth, 16. April. Im Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth fand eine Tagung der Gauamtsleiter und Kreisleiter sowie der Führer der Gliederungen der Partei im Gau Bayerische Ostmark unter Vorsitz von Gauleiter Wächtler statt. Die Gauamtsleiter und Kreisleiter gaben Rechenschaftsberichte über die von ihnen bisher geleistete Arbeit. Gauleiter Wächtler gab dann Richtlinien für die weitere Arbeit. Er hob hervor, daß die Organisation stets nur äußerer Ausdruck der Idee sein dürfe und schloß seine Ausführungen damit, daß es für alle, die im Dienſt der Bewegung stehen, nur eine Parole gibt : zu handeln im unbedingten Vertrauen und blinden Gehorsam im Geist und nach dem Willen des Führers.

Herbert Böhme im Rundfunk

NSK Berlin, 16. April. SA .-Obersturmbannführer Herbert Böhme spricht am 18. April über den Reichssender Leipzig . Am gleichen Tage kommt im Reichssender München abends sein jüngstes Werk ,,Bamberg, dein Reiter reitet durch die Zeit" zur Sendung.

Nationalſozialiſtiſche Brief• und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, 3immerftr, 90, III. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz über Naá ., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSTAP., München . Berlia Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, merkrake 88. Alle Zahlungen And nach (Bolichedlonts Berlin 4454) zu richten

$ 5

Korrespondenz Bartei-

NGK Breſſedienst der NGDUB NEOUS

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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NSK Folge 88

Feiertag

der

17. April 1987

Partei

Feiertag

der Nation

Seit 14 Jahren feiern wir den Führergeburtstag ! NSK Der Geburtstag des Führers er ist heute ein Feiertag des deutschen Volkes geworden. Von allen deutschen Häusern wehen die Fahnen, in allen Schulen spricht die Jugend ihm ihren Glückwunsch aus, in allen Garnisonen des Reiches marschieren die Soldaten der von ihm geschaffenen nationalsozialistischen Wehrmacht und in diesem Jahre, zum ersten Male, am 20. April — erheben Hunderttausende von deutschen Männern und Frauen die Hand zum Schwure, um ihrem Führer treuen Dienst in der Partei zu geloben. Es ist der Tag, an dem wir stolz und glüc lich über die Wendung des deutschen Schicksals auf den Mann blicken, dessen Geist, dessen Wille und dessen Tat die nationalsozialistische Bewegung und aus ihr das neue Deutsche Reich ge= schaffen hat. Es ist der Tag, an dem wir, seine Gefolgse männer und Volksgenossen, uns selbst Kraft holen in dem Gedanken an die geschichtliche Größe dieses Mannes und in dem Bewußtsein der Geborgenheit, das in dem Gedanken lebt, daß der Führer uns den Weg weist. Daß eine Nation tiefstes Glück aus der Erkenntnis schöpft, geführt zu werden - das wiſſen und erkennen wir aus dem Erlebnis des 20. April nicht nur der lezten Jahre. Nein, schon viel, viel früher ist dieser Tag für uns Nationalsozialisten ein bewußt gefei= erter Tag geweſen. Wie hätte es auch anders sein können? Die Geschichte der Partei , was ist fie anderes als die Geschichte Adolf Hitlers ? Die Abschnitte seines Lebens sind die Epochen der Geschichte des Nationalsozialismus . Seine Gedanken haben der Partei den Weg gewiesen, seine Taten ihr den Aufstieg erkämpft, sein unbeugsamer Wille ihr die Kraft zum Durchhalten und damit zum Siege gegeben. Zwei Feiertage hat die Partei : den 9. November, den Tag des Gedentens an die Opfer

und die Größe des Kampfes, an die EinsatzGefolgsmänner und den bereitschaft der 20. April, den Tag, an dem wir den Führer feiern, der mit diesem Einsaß das neue Reich erkämpfte ! Der jährliche Feiertag feines per= sönlichen Lebens wurde schon vor vielen Jahren auch zum Feiertag der Partei ! Die Tradition dieser beiden Feiertage der Partei geht auf das gleiche Jahr zurüd: das Jahr 1923, das eine so ernste Rolle in der Geschichte Deutschlands und der Partei einzuneh men berufen wurde.

1923 : Die erste Führer- Geburtstagsfeier der Partei In den Blättern der Parteigeschichte ist am 20. April 1923 die erste öffentliche Feier des Führergeburtstages verzeichnet. Mittags erschien der " Völkische Beobachter“ mit der großen prophetischen Deutschlands Schlagzeile : Führer - Adolf Hitler zu seinem heutigen Geburtstag". Dietrich Ecart widmete dem Führer eines seiner padenden politischen Ge= dichte, das den Sah in das Reich schleuderte : „Die Herzen auf! Wer sehen will, der ſieht! Die Kraft ist da , vor der die Nacht entflieht!" Und Alfred Rosenberg schrieb über den Führer Säße, die uns heute noch so lebendig sind, wie sie es damals waren : ,,Sein Feuer übertrug sich von ihm auf seine Zuhörer und pflanzte ihnen nach dem Zusammenbruch aller bisherigen Ideen wies der einen starken Glauben ins Herz. Scharen Verzweifelter fanden wieder eine Stüße für ihr Leben, und Männer, welche nach einem Führer des deutſchen Volkes Ausschau hielten, blickten immer erwartungsvoller auf den Mann in München. Es bildete sich jene geheimnisvolle Wechselwirkung zwischen Führer und Anhänger heraus , welche heute für die deutsche Freiheitsbewegung so kennzeich=

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nend geworden ist: daß alles neue Suchen und Streben nach völkischer Ehre einen neuen Staatsgedanken, aus dem Herzen vieler Tausender fich restlos in einer Bersönlichkeit verkörpert. Adolf Hitler entbieten wir alle aber unseren Glückwunsch und glauben, daß das fommonde Deutschland ihm den Dank erstatten wird, den er verdient. Die Zeiten werden scharf, haltet zu eurem Führer, deutsche Männer und Frauen! Aber der Sieg wird unser sein, denn an der Spige des deutschen Lebenswillens steht steht - ein Mann!" Der Abend dieses seines 34. Geburtstages fieht den Führer dort, wo er die Menschen eroberte: in der Massenversammlung! Von den Münchener Plakatsäulen rufen die großen roten Plakate die Massen auf, die vierte der großen Massenversammlungen im Zirkus auf dem Marsfeld" zu besuchen. Und es heißt weiter: Es wird sprechen unser Führer Pg. Adolf Hitler über Politit und Warum sind wir AntiRasse. femiten ?" " So trat der Führer in eines der entscheidend. Ben Lebensjahre seines politischen Lebens: indem er den Massen den Glauben an die neue Idee predigte, umtobt von dem besonders herzlichen Jubel der Münchner, die ihm -- wie der " Völkische Beobachter" am nächsten Tage berichtet - begeistert zum Geburtstag gratu lierten. Das Rednerpodium war in einen Blumenhain verwandelt.

Ein Jahr später Wenige Tage später - am 1. Mai 1923 die große und erfolgreiche Machtprobe der Partei gegenüber dem Marxismus, wenige Monate später die Erhebung , ein Jahr später einsame Geburtstagsfeier in Landsberg, nur umgeben von den Freunden auf der Festung. Und doch , auch damals feierte die Bewegung den Geburtstag des Führers ! " Ehemalige Frontsoldaten und so hieß es im April 1924 Frontoffiziere" in der Münchener Tagespresse - ,,veranstalteten im Bürgerbräufeller anläßlich des Geburtstages von Adolf Hitler" eine große Deutsche Feier." So wurde auch in der Zeit der Verbote der Geburtstag des Führers den Nationalsozialisten ein Ereignis von feierlicher Bedeutung ! Und ihm ein Gruß der Getreuen draußen im Lande! Nochmals ein Jahr später : Seit einigen Wochen ist die Partei wiedererstanden. Arbeit beginnt von neuem. Der Führer hat fte wieder aufgerufen, seine alten Getreuen. Und sie sind ihm wieder gefolgt und rüsten für den neuen schweren Kampf. Ihr Glückwunsch im Völkischen Beobachter" ist gezeichnet vom Willen des Einsatzes für das lange, zähe Ringen, das bevorsteht : „Am 20. April begeht Adolf Hitler seinen 36. Geburtstag. In allen Gauen Deutschlands wird man an diesem Tage des Mannes ges denken, der inmitten eines schmachvollen Zusammenbruches die Fahne der Hoffnung wieder aufpflanzte, der, als alles an allem irre wurde, dem deutschen Volk den Staatsgedanken der Zukunft schenkte. Irmitten einer ehrvergessenen Zeit hat Hitler unbefümmert um Haß und Spott den Willen zur

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deutschen Freiheit gestählt und die Idee der sozialen Gerechtigkeit gepredigt! Hundert tausende grüßen ihn an seinem Ehrentag mit tiefem Dank und mit freudiger Hoffnung. Der Glückwunsch für die zukünftige Arbeit und das Versprechen, der nationalsozialistischen Idee und der deutschen Freiheit zu dienen, foll nicht durch Worte, sondern durch die Tat ers füllt werden. Ein Heil unserem Führer Adolf Hitler!"

1932 : Der Geburtstag vor dem Sieg Blättern wir weiter im Buche der Parteigeschichte. 1932 — neun Jahre nach dem Geburtstag vor der ersten Erhebung - der Geburtstag vor dem Sieg. Wenige Tage vorher : Der 10. April bringt den Lohn der gewaltigen Anstrengungen des Führers in seinem ersten großen Deutschlandflug : 13,4 Millionen Stimmen hat er in der zweiten Reichspräsidentenwahl erkämpft, das ist innerhalb eines Monats ein Stimmenzuwachs von zwei Millionen! Am 13. April fahren die Überfallwagen der Polizei bei uns im Braunen Hause vor. SA.Verbot! Das halbe Haus wird ausgeplündert, jedes Schriftstück, das nur das Wort SA. enthält, wandert in die Lastwagen, die unter dem Protest einer tausendköpfigen Menschenmenge zur Polizeidirektion fahren. (Es vergeht tein Jahr, bis sie wieder von dort zurückommen .) 3u spät. Des Führers Ruf ist zu tief in die deutsche Jugend eingedrungen. Wir steden die SA. und SS .-Nadel unter den Rockaufschlag und tragen dafür das Parteiabzeichen auf der rechten Seite. Wir marschieren im weißen Hemd, aber wir marschieren - wie der Führer es befiehlt. Am 16. April Beginn der zweiten Deutschlandfahrt: für die Landtagswahlen. Im Wagen fährt der Führer zuerst durch Oberbayern. Augsburg, Donauwörth. Am Tag darauf, einem Sonntag, nach Rosenheim, in den Chiemgau . Am nächsten Morgen Start auf Oberwiesenfeld. Richtung Schlesien. Am 19. trägt die Maschine den Führer nach Ostpreußen und hier erlebt er einen Geburtstag, der ihm seine Siegesgewißheit besonders gestärkt haben wird, der ihm besondere Freude wurde in der Schwere jener Zeit. In unserer Presse-Sonderberichterstattung , die das ganze deutsche Volk durch Millionen Sonderausgaben der Parteipreſſe damals teilhaben ließ an dem Erlebnis dieses Deutschlandfluges, ist das Erlebnis jener Tage niedergelegt worden : „Draußen steigt der Geburtstagsgruß der zehntausend Königsberger hinauf in den blauen Himmel. Rosen und Nellen, Flieder und Tulpen, Blumen in allen Farben und ohne Zahl reichen mit zitternden Händen blonde Buben und blonde Mädel. Männer stehen da mit Tränen vor Freude und Ergriffenheit in den Augen. Junge Frauen und Mütter mit Falten des Kummers suchen die Hand des Führers zu streifen. Musikkapellen der Königsberger Ortsgruppe spielen preus bische Märsche. Trommelwirbel. Immer und immer wieder weht der Heil-Schrei der Zehntausend über das Feld, immer wieder rufen fie: Wir gratulieren. Dazwischen strahlt die Sonne und leuchtet der Himmel, als ob die Natur mitfeiern wollte des neuen Deutschland-Führers Geburtstag." Wieder — wie neun Jahre vorher - als



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der Bierunddreißigjährige in das Jahr der ersten Erhebung tritt steht der Führer nun als Dreiundvierzigjähriger mitten unter dem Volk am Beginn des Lebensjahres , das ihm und seiner Partei den Sieg, Deutschland aber die Rettung bringt!

— Feiertag der Partei der Nation

Feiertag

1923 im Zirkusgebäude am Münchener Mars1932 im Fluge über Deutschland, der ihn feld an seinem Geburtstage noch von Königsberg aus ins Herz Deutschlands, nach Kassel, führte, und heute an der Spike des gleichen Volkes in der Hauptstadt des neuen Reiches, das er Schuf! Das geschichtliche Bild der Geburtstage bes Führers - von dieser Seite des Persönlichen gesehen - zeigt uns den wunderbaren Weg,

ben dieser Mann sich erkämpfte, in mitreißender Deutlichkeit und Eindrudstraft. Und dieser Tag, an dem wir den Mann feiern, dessen Persönlichkeit am Anfang unserer Ehre, unserer Kraft und unserer Zukunft steht, ist heute der Tag des Treueſchwurs der Politischen Leiter und des Eintrittes der Jüngsten in das Jungvolt der Partei. Wie die Bewegung nichts anderes ist, als das Wert des Führers, so ist auch Jahr für Jahr sein großer Tag der Feiertag der Partei, und wie die nationalsozialistische Partei durch seine Tat sich mit dem ganzen Volke verband, so ist heute für die Nation beim Führergeburtstag mit der gleichen Bedeutung erfüllt, wie alle die vielen Jahre hindurch die Partei : Der Tag bes Treuebekenntnisses zu dem Manne, der uns sein großes Leben widmet und des Dankes an das Schicksal, das ihn uns gab. Helmut Sündermann.

Die Vereidigung der Politischen Leiter

Treuſchwur

vor

den Blutopfern

Die Feierlichkeiten auf dem Königlichen Platz in München

NSK In allen Gauen des Reiches rüstet sich die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter partei und mit ihr das ganze deutsche Volk, um ben 48. Geburtstag des Führers in machtvollen Kundgebungen feierlich zu begehen. Höhepunkt aller Ereignisse und politischen Bekenntnisse dieses Tages wird die in der achten Abende stunde auf dem Königlichen Platz der Hauptstadt der Bewegung durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß , statte findende Bereidigung der Politischen Leiter der Bewegung und ihrer Gliederungen sein, soweit sie bisher den Treueid auf den Führer noch nicht abgelegt haben. Wieder werden sich, wie in den vorausgegangenen Jahren, die Tausende der Nationalfozialisten und Nationalsozialistinnen durch ihr freiwilliges Willensbekenntnis und den Treuschwur auf den Führer in dem nationalsozialistischen Orden einreihen. Diese gewaltige Vereidigungsfeier wird ben erhebenden Abschluß des Geburts tages des Führers bilden. Wie im Vorjahr, wird eine weihevolle Stimmung über dem Forum der Bewegung liegen, wenn 700 Polis tische Leiter der Bewegung und 1500 Frauen der NS. Frauenschaft mit den Ehrenstürmen der SA. , SGS., des NSKK. und den Ehrenabordnungen der HI . sowie des BDM. an der Schwurstelle, angesichts der Heiligen Tempel, in denen die ersten Blutzeugen des neuen Reiches ruhen, Aufstellung genommen haben. Die ehernen Marschblöcke werden eine Versin n = bildlichung der nationalsozialisti = schen Volksgemeinschaft und ihres Willens bilden. Arbeiter der Faust und der Stirn, Werkmann und Künstler, Jugend und Alter, alle werden vereint in der einzigen nationalsozialistischen Idee zusammengeschweist in hartem Kampf und verbunden im Glauben an die Größe und Sendung des deutschen Volkes aufmarschiert sein.

Ein flammendes Band `von Fadeln wird um den Königlichen Plaß aufleuchten und einen feurigen Kreis um die zum Schwur Verfammelten ziehen. Vor der sich nahe der „ Ewigen Wache" erhebenden Rednertribüne werden die Frauen der NS.-Frauenschaft Aufstellung nehmen, während die zur Vereidigung angetretenen Politischen Leiter mit flingendem Spiel eins marschieren. Unter den Klängen des Ribelungenmarsches werden die Feldzeichen der Be= wegung einziehen. Hierauf sprechen der Reichsorganisationsleiter Dr. Len und Staatsminister Gauleiter Adolf Wagner zu der Schwurversammlung. Unter den Klängen der Fanfaren der HI. schreitet dann der Stellvertreter des Führers von den Propyläen zu der Rednertribüne, wo ihn Pg. Baehre die im Reich zur Bereidigung angetretenen Politischen Leis ter meldet. Während ein Kammerorchester Dom Funkhaus aus im verhaltenen Klang eine Strophe des Deutschlandliedes spielt, wird der Stellvertreter des Führers nach verpflichtenden Worten die Bereidigung vornehmen. Nach Abschluß dieser feierlichen Aufnahme der Politischen Leiter der Bewegung in den Orden der Bewegung wird ein Musikzug der SA. die Nationalhymnen erflingen lassen. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches wird dann der Stellvertreter des Führers mit dem Reichsorganisationsleiter und dem Gauleiter des Traditionsgaues die Feierstätte verlaſſen . Zur gleichen Stunde werden in der Ausstellungshalle I des Münchener Ausstellungsparkes 6500 Walter und Warte der Partei zur Vereidigung angetre = ten sein. Die Übertragung der Feier vom Königlichen Plat wird vom Stabsleiter des Kreises München, Pg. 3i ehnert , eingeleitet .

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in Liebe und Treue zum Führer und unserer Fahne"

Ein junges

Volk ſteht

auf

Das Gelöbnis der Sugend Eine Million Sungen und Mädel treten ein und rücken auf – Die Aufnahme und Ueberweiſungsfeier der Hitlerjugend NSK Der 19. und der 20. April, der Geburtstag des Führers und sein Vorabend, sind die beiden Tage, die im Kalenderjahr der Hitlerjugend und in ihrer Jahresarbeit Einschnitte von Bedeutung geworden allergrößter find. Noch bedeutsamer fast als für die Hitlerjugend als Organiſation und Bewegung sind diese Tage allerdings für das Leben jedes eins zelnen deutschen Jungen und Mädels und für ihren weiteren Lebenslauf, findet doch am Abend des 19. April die Aufnahme der Zehnjährigen in das Deutsche Jungvolt und in den Jungmädelbund statt, ein Ereignis, das für jeden von ihnen gleichsam den ersten Schritt ins Leben, in die große Gemeinschaft der neuen Jugend und damit der politischen Nation überhaupt bedeutet. Der Abend des 20. April wird die Jugend dann schon einen Schritt weiter ins Leben und in die Reihen der Bewegung tun, da an ihm die Bierzehnjährigen aus dem Jungvolf und dem Jungmädelbund , also aus den untersten Grundgliederungen der Hitlerjugend und damit der NSDAP., in die HI. im engeren Sinne und in den Bund Deutscher Mädel überwiesen werden. Für den einzelnen Jungen und das einzelne Mädel wie auch für die Hitlerjugend selbst ist zweifellos der Aufnahmetag des neuen Jahrgangs, also der 19. April, von diesen beiden bedeutsamen Daten das bedeutsamere. Mit ihm schließt auch die große Werbeaktion, die nach dem mehrfach erklärten Willen Baldur von Schirachs alljährlich zur freiwilligen Ere fassung der nachwachsenden Grundjahrgänge in den Wochen vor diesem Abend führen soll und die unmittelbar davor in der "Woche der Pimpfe und Jungmädel " ihren Höhe= punkt findet. An diesem Abend wird also gleichsam das Ergebnis und die Ernte dieser Unternehmung, in der sich zugleich auch die Leistung der gesamten HI.-Arbeit des vorausgegangenen Jahres niederschlägt, dem Führer als wohl das schönste, menschlich und politisch wertvollste Geburtstagsgeschenk übergeben. Es ist ein wahrhaft überwältigender Gedanke und ein schon seiner Anlage nach großartiges Geschehen, an diesem Abend und zu dieser Stunde an allen den vielen tausenden Orten aller Teile des Reichs die Millionen der zehnbis vierzehnjährigen Jugend des Volkes an= getreten zu sehen -- seitlich aufgestellt die Elfbis Vierzehnjährigen, in der Mitte, von ihnen die neu aufzunehmenden Zehnflantiert, jährigen - während sich über allen, von einem Punkte aus gesendet, die Stimme des Reichsjugendführers der NSDAP . und des Jugendführers des Deutschen Reichs erhebt und ihnen die Größe und Bedeutung, die Weihe und Verpflichtung des Augenblicks und des Schrittes, den sie nun tun wollen, in feier-

lichen Worten darstellt. „ Ein junges Volk steht auf“ und „Wo wir stehen, steht die Treue“, so antwortet der Gesang von Millionen Stimmen dann der einen Stimme, und dieſem gesungenen Gelöbnis folgt hierauf das gesprochene der Aufnahmeformel in Jungvolk und Jungmädelbund: „Ich verspreche , in der Hitler . jugend allzeit meine Pflicht zu Treue zum tun in Liebe und Führer und unserer Fahne , so wahr mir Gott helfe."



Alljährlich werden es je nach der Stärke der Geburtenjahrgänge im ganzen Reich im Durchschnitt rund eine Million Jungen und Mädel sein, die so am Vorabend des Geburtstags des Führers in die Grundgliederungen der Hitlerjugend und damit des politiſchen deutschen Volkes eintreten. Sobald dann die 90- bis 100prozentige Erfassung des Jahrgangs der Zehnjährigen, die im Vorjahr, im „ Jahr des Deutschen Jungvolks", erzielt wurde und die auch in diesem Jahr, wie jetzt schon festeht, nicht nur gehalten, sondern, wo es überhaupt noch möglich war, noch übertroffen wurde, sich im Jahrgang der Vierzehnjährigen auswirkt, werden es jährlich fast ebenso viele sein, die am Tage darauf vom Jungvolk und Jungmädelbund in die Hitlerjugend und den Bund Deutscher Mädel überwiesen werden. Dr. J. B.

Stimme des Auslands

Die Verräter der Arbeiterschaft Ein Schweizer über die Judenfrage

NSK Nach Meldung der Front“, Zürich, sprach der Schweizer Schriftsteller Alfred Zander in einer öffentlichen Versammlung über das Thema „ Judentum und Ar = beiterschaft". Der Redner wies den Verrat des Marxismus am Arbeiter an Hand der unwiderlegbaren Tatsachen nach. Er dette die Zusammenhänge zwischen Judentum und Hochfinanz auf und erklärte, daß die lettere überall dort eingesetzt werde, wo es gelte, die Ziele des Judentums mit Geld zu erkaufen und zu erschleichen. Wo aber die Hochfinanz regiere, seien die Interessen des schaffenden Volkes schlecht gewahrt. Weiter meinte der Redner, daß die soziale Frage für den Arbeiter niemals gelöst werden könne, ohne daß man auch gleichzeitig das Iudenproblem 1öse. Bezeichnend sei, daß man den Arbeiter bewußt über die Gefährlichkeit des Judentums im unklaven lasse. Die sozialdemokratischen Bonzen, ganz zu schweigen von den Kommunisten, wollen nicht, daß die Arbeiter erfahren, wie sehr sie dem internationalen Juden hörig und untertan sind.

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Dankopfer im Arbeiterviertel

Pfennige, die von Herzen kommen Volksgenoſſen ſchenken dem Führer Siedlungen für die Kämpfer um Deutſchland NSK Ganz Deutschland steht in diesen Tagen im Zeichen des Dankopfers der Ration, das von der SA. in allen Städten und Dörfern des Reiches durchgeführt wurde. Hell leuchten die Transparente über den Straßen, vor den festlich ausgeschmüdten Sturmlokalen der SA. stehen die Männer im Braunhemd und laden jeden Volksgenossen ein, ſeinen Teil beizutragen zu dem Opfer, das das ganze deutsche Volk dem Führer darbringt, um Heimstätten für alte verdiente Kämpfer der Frei heit unseres Volkes bauen zu können.

Männer auf die Tür und erklärt uns : „ Unser Dottor ist soeben angekommen. Er zeichnet sich gerade in unserer Liste ein." Wenige Minuten später schon kommt Reichsleiter Dr. Goe bbels aus dem Sturmlokal, begeistert um drängt von der Bevölkerung, umjubelt von einer großen Schar von Kindern, die ihn so= fort erkannt haben. Gleich darauf aber drängen sich schon die Scharen im Sturmlokal, um. sich einzuzeichnen und ihren Beitrag zum Dank» opfer der Nation zu bringen.

Man muß einmal einige dieser Sturmlokale aufſuchen, muß mit den SA .-Männern ſprechen, die dort ihren ehrenamtlichen Dienst versehen und die Volfsgenossen beobachten, die sich in die Liste des Dankopfers der Nation eintragen, um in das Herz des Volkes sehen zu können und begreifen zu lernen, wie sehr jeder mit ſeinem Opfer dem Führer danken und dem Volk dienen will.

Alles, was sie hatte

Im Berliner Often, am Wedding, in Neutölln, gibt es kaum eine Straße, die während der Kampfzeit der Bewegung nicht Schaublutiger Überfälle plaz fommu nistisch verhetter Volksgenossen auf die Kos lonnen der Braunhemden war. Daß die SA. mit ihrem Einſah an Blut und Leben nicht nur die Straßen des einstmals roten Berliner Oftens, sondern daß sie die Herzen der Bevölkerung erobert hat, das fann jeder bezeugen, der einige Zeit als Zuschauer in einem Einzeichnungslokal für das Dankopfer der Nation verweilt hat. Ein Dollar aus zitternder Hand In der Sanderstraße in Neukölln liegt das Sturmlokal des SA .-Sturmes 1/3. Der ganze Raum ist mit rotem Tuch ausgeschlagen, Haken, freuzfahnen und Hoheitsabzeichen schmücken die Wände. Mit frischem Grün umrahmt steht das Bild des Führers auf dem Tisch, auf dem wir auch die Einzeichnungsliste vorfinden. Eben verlassen zwei Arbeiter den Raum, indem sie dem SA.-Mann an der Türe noch einmal die Hand drücken. Da kommt eine alte Frau, mühsam an einem Stock gehend, in das Sturmlokal. Langsam geht sie auf den Tisch zu und legt mit zitternder Hand einen Dollar hin. Von meinem Sohn in Amerika", ſett fie erklärend hinzu. „ Er schickte mir das Geld zum Geburtstag. Aber am 20. April hat ja unser Führer Geburtstag, und er kann das Geld so notwendig gebrauchen, um recht vielen Familien ein Heim bauen zu können für ihr Leben."

Der ,,Doktor" hat gezeichnet Vor der Einzeichnungsstelle in der Danziger Straße -- draußen im Berliner Osten sehen wir zahlreiche Menschen stehen. Einige SA.Männer halten den Weg frei . Auf die Frage, was sich hier ereignen soll, weist einer der

Wir gehen weiter, den endlosen Reihen der grauen Häuſer entlang zur Berliner Straße, zum Sturmlokal des SA.-Sturmes 2/3. Ein SA. -Scharführer, der hier schon seit morgens früh seinen Dienst verſieht, gibt uns in einigen Beiſpielen einen Eindruck seiner Erfahrun gen. ,,Vor wenigen Stunden“, erzählt er uns, ,,tam eine ärmlich gekleidete Frau zu mir, um sich einzutragen. Sie war zuerst sehr verlegen und wußte nicht, was sie sagen sollte. Schließlich legte sie mir 19 Pfennige auf den Tisch.. Es war alles, was sie hatte. Sie befürchtete zuerst, daß ein solch kleiner Betrag gar nicht genommen werden könnte, daß sie dieses Opfer nicht bringen dürfte, das sie doch so von Hers zen und voll Liebe und Verehrung zum Führer brachte. Wie glücklich die Frau war, als ich ihr sagte, daß jedes , auch das kleinste Opfer gerne genommen würde, ja, daß wir uns gerade über diese kleinen Spenden unserer bedürftigsten Volksgenossen am meisten freuten, da sie doch so eindringlich von dem wahrhaftl= gen Opfergeist ihrer Geber Zeugnis ablegten.

Beim nächsten Wochenlohn Wiedersehen ! ,,Manche Volksgenossen“, erzählt der SAScharführer weiter, erkundigen sich auch eins gehender danach, für welche Zwecke die Geldmittel, die durch das Dankopfer der Nation zusammengebracht werden, Verwendung finden. Wenn ich ihnen dann von den schönen neuen Siedlungen erzähle, die in verschiedenen Gauen des Reiches bereits im Aufbau begriffen sind, wenn ich ihnen sage, wie viele finderreiche Familien hier ein glückliches Heim für ihre Zukunft finden werden, dann bedauern viele , daß sie nicht noch mehr geben können , und manch einer hat gleich versprochen, wiederzukommen, sobald er seinen nächsten Wochenlohn erhalten hat." Gilt es als Geburtstagswunsch ? Daß die Volksgenossen, die ihre Spende zum Dankopfer der Nation beitragen, dabei ganz besonders auch an den Geburtstag des Fü hvers denken, das ersehen wir aus einem an= deren Beiſpiel , welches uns der SA.-Schare führer aus dem Sturmlokal in der Berliner Straße schildert. Heute vormittag kamen zwei

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alte Mütter hierher und trugen sich in die Liste ein. Sie legten dabei ganz besonderen Wert darauf, zu erfahren, ob ihre Spende auch gleichzeitig als Geburtstagswunsch für den Führer gelte oder ob sie dem Führer noch besonders gratulieren sollten." Die Opferliste der Kranken Wenn man in diesen Tagen dem Neuköllner Krankenhaus weit draußen am Rande der Stadt einen Besuch abstattet, findet man an der einen Seite der Eingangshalle einen großen, geschmackvoll ausgeschmückten Tisch, auf dem die Liste für das Dankopfer der Nation zur Einzeichnung aufliegt. Die gesamte Belegschaft des Krankenhauses, die zahlreichen Schwestern und Krankenpflegerinnen in ihrer weißen Tracht, die Krankenpfleger und die Ärzte haben sich bereits in die Liste eingetragen. Ja, auf den besonderen Wunsch zahlreicher Kranten und der verschiedenen Säle hin legten die Schwestern auch für die Kranken besondere Listen auf, die in kürzester Zeit ausgefüllt waren. Gibt es einen stärkeren und eindring licheren Beweis der begeistertem Opferbereit schaft aller Schichten unseres Volkes?

Monteur, Aufwärterin, Tischler, Schüler ... Besuchen wir nun, indem wir uns wieder ſtadteinwärts wenden, noch ein altes bekanntes Sturmlokal der Berliner SA.Es ist in einem Gaſthaus in der Wiener Straße, das den Zunamen ,,Wiener Rize" führt, untergebracht. Die beiden

,,Villa

17. April 1937 SA.-Männer, die hier ihren ehrenamtlichen Dienst versehen, ließen sich im Geschäft einige Stunden frei geben, die sie in den Abendstunden nacharbeiten. Sie erzählen uns, wie viele Hunderte von Volksgenossen sich bereits in ihrer Liste eingetragen haben. Sie erzählen von den Frauen und Kindern, von den einfachen Arbeitern, die thre Spende von 10 oder 20 Pfennig freudig als ihr Dankopfer an den Führer bringen. Alle Berufsschichten und Stände unse = res Volkes sehen wir hier vertreten. Ein Blick in die Liste zeigt uns ihre Berufe. Hier hat sich ein Monteur eingetragen, dann eine Aufwärterin, eine Arbeiterin, ein Schüler, ein Tischler, eine Witwe, ein Kraftfahrer.

Wir besuchten wahllos eine Anzahl von Sturmlokalen der SA. in dem einst so roten Berliner Often, in dem Teil der Reichshauptstadt, der überwiegend von Arbeitern und kleinen Handwerkern bewohnt iſt. Und wir haben gesehen, mit welcher Begeisterung und mit welcher Liebe zum Führer gerade sie kommen, um der SA. ihre kleine Spende zu übergeben, die für sie oft ein so großes Opfer bedeutet. So ist das Dankopfer der Nation nicht nur ein Geschenk des ganzen deutschen Volkes, um den verdienten Kämpfern aus den Reihen der SA. Heime zu schaffen, sondern es ist eine leben dige Demonstration des entschlossenen Gemeinschaftsund Opferwillens der geeinten deut schen Nation. H. Schwaibold

Ballester"

Opferreicher Weg einer vorbildlichen Ortsgruppe der NSDAP. im Ausland Blockleiter Riedles Kampf für Deutschland

NSK Die Ermordung des Blodleiters Riedle der Ortsgruppe Villa Ballester, die zur Landesgruppe Argentinien der Auslandsorganisation der NSDAP. gehört, lenkt wieder einmal den Blick auf das heldenmütige Ringen und den einsatzbereiten Kampf der nationalsozialiſtiſchen Auslandsdeutschen, die draußen in der Welt genau so treu zur Fahne des Führers stehen wie die Parteigenossen in der Heimat. Die Orts. gruppe Billa Ballester ist eine der rührigsten Ortsgruppen der AO., die schon vor der Machtübernahme im Kampfe für die natio nalsozialistische Bewegung unter den Reichs. deutschen einen bedeutenden Anteil hatte. Im Juli 1931 war sie in dem 24 Kilometer von der argentiniſchen Hauptstadt Buenos Aires entfernten Borort Villa Ballester gegründet worden, die ihr auch den Namen gab. Erst war File Stüßpunkt , wurde aber bald zur Ortsgruppe erhoben, denn die Voltsgenoſſen, die dieser Gruppe angehörten, zeichneten sich durch eine ganz besondere Einſaßbereits schaft aus, die der Bewegung des Führers bald mehr und mehr Anhänger zuführte. Der Kampf, der hier besonders schwer war, schloß die natio-

nalsozialistischen Kämpfer fest aneinander. Es herrschten wirtschaftliche Schwierigkeiten, die überwunden werden sollten. Da war vor allen Dingen aber auch der kommunistische Geist , der sein zerseßendes Gift in die Reihen der Deutschen getragen hatte und besiegt werden mußte. Die Deutsche Kolonie besteht dort faſt nur aus Arbeitern der Fauft , die auch zu 90 H. der Ortsgruppe das Rüdgrat geben. Dort wurde wie in der Heimat ge= rungen, um die nationalsozialistische Idee vorwärtszutragen und die Deutschen in einer wahren Volksgemeinschaft fern von Kommunismus und Klaſſenhaß zuſammenzuführen. Und wie stets Not und Kampf die besten Nationalsozialisten erzogen, so auch dort, wo Opferbereits schaft, Disziplin und Kameradschaft sich täglich aufs neue erweisen mußten und die Parteigenossen fest zuſammenſchweißten. Eine besondere Tat hebt dieſe Gruppe „ Villa Ballester" aus dem Kranz ihrer Schwestern heraus. Bei den Parteigenossen reifte 1934 der Gedanke, der Gruppe ein eigenes Heim zu schaffen. Sie entwarfen aber nicht nur Pläne, sondern schritten sofort zur Tat. An Mitteln

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war für das geplante Heim nichts vorhanden als Wille und Gemeinschaftssinn. Und obwohl rund zwei Drittel der Ortsgruppenmitglieder den wirtschaftlich schwächsten Kreisen zugehörten, obwohl kein Mitglied als begütert angesehen werden konnte, und obwohl eine erhebliche Zahl der Parteigenoſſen arbeitslos oder nur halbs beschäftigt war, wollte teiner dem Gemeinschaftswerte fernbleiben. Die Parteigenossen der Ortsgruppe arbeiteten, vom Ortsgruppenleiter bis zum jüngsten Parteigenossen, zehn Mo nate hindurch jeden Sonnabend und Sonntag im freiwilligen ArSteinträger, beitsdienst als Schipper, Maurer, Maler usw., bis das Heim stand! Die Parteigenossen verzichteten in dieser Zeit auf jede Erholung und auf jede Freizeit, die fie dem gemeinsamen Werk widmeten. Aus Erholungsstunden, wie sie der heiße argentinische Sommer fordert, wurde Dienst : Dienst an diesem großen Gemeinschaftswerk der Gruppe Villa Ballester. Das Werk wuchs. Es wurde ein schönes, ge= diegenes Werk. Aber das Schönste an ihm war der Geist, aus dem es wuchs und der ein Untergrund wurde für jede zukünftige Arbeit. Am 23. Februar 1935, dem fünften Todestag des unvergeßlichen Freiheitshelden Horst Weſſel, an einem von wunderbarem Wetter begünstigten Sonnabend, wurde das Haus in feierlicher Weiße seiner Bestimmung übergeben. Es ers hielt den Namen „ Horst-Wessel-Haus". Mehrere hundert Parteigenossen, für die das Haus aller, dings viel zu klein war, hatten sich zu dieſer Feier eingefunden, die eine Tat im Dienste der Boltsgemeinschaft trönte. Der Leiter der Auslandsorganisation der

Nach

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dem

NSDAP., Gauleiter Bohle , hat dann auch den Parteigenossen für diese Tat seine besondere Anerkennung ausgesprochen . Dem Haus wurde ein Bild des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, mit eigenhändiger Unterschrift übermittelt. Zu den selbstlosen und eifrigen Verfechtern der nationalsozialistischen Idee gehörte der ermordete Parteigenosse Riedle. Unermüdlich hat er mit seinen Kameraden in der Ortsgruppe Villa Ballester die Idee des Führers weitergetragen. Nicht zuletzt dieser unermüdlichen Arbeit der Parteigenossen draußen ist es zu verdanken, daß dort ein festes Bollwerkdes Deutschtums steht. Es ist ein besonders tragisches Geschick, daß der aus der Gemeinde Spöd in Hohenzollern stammende Parteigenosse Riedle, der Frau und Kinder hinterläßt, mitten aus seinem aufopfernden Schaffen für die deutsche Volksgemeinschaft im Auslande herausgerissen wurde. Er war vor einigen Jahren aus seiner schwäbischen Hei > mat nach Argentinien ausgewandert und hatte fich dort durch Fleiß und zielbewußtes Streben eine neue Existenz aufgebaut. Der ernste und arbeitsame, stets hilfsbereite Mann, erfreute sich größter Wertschäzung unter den dort lebenden Deutschen. Wie Riedle, kämpft die ganze Gruppe mit dem Einsatz ihrer vollen Kraft. Ihr gelang es, die deutschen Arbeiter der kommuniſtiſchen Idee zu entreißen und ihnen den Glauben an Deutschland und an seinen Führer Adolf Hitler wiederzugeben. Der Tod des Parteigenossen Riedle aber wird nun erst recht eine Verpflichtung sein, in seinem Geifte weiEugen Beinhauer. terzulämpfen.

Sieg :

Angriff

Die NSV. nach Abſchluß des WHW. – Im Vordergrund „Mutter und Kind“ Kampfanfage der Säuglingsſterblichkeit und Abtreibung – Für die Ewigkeit des Volkes NSK Nur wenige Wochen sind seit dem Abschluß des Winterhilfswerkes 1936/37 vorüber, das gegenüber den drei bisherigen als eine noch stolzere Opfertat vor der Welt steht. Die Millionenzahlen, die Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Empfang der Beauftragten für das Winterhilfswerk dem Führer in seinem Rechenschaftsbericht melden konnte, legen das klarste Zeugnis für den Opferwillen und den Charakter des deutschen Volkes ab. Ebenso zeugen sie für die Einsatzbereitschaft der unbekannten und ehrenamtlichen Helfer, die Tag für Tag ihren Dienst an der Volksgemeinschaft taten. Die Kameradschaft eines Volkes überwand alle Not ! Wenn auch das Winterhilfswerk eine Aufgabe von gewaltigem Ausmaß und die lezte Etappe einen überragenden Erfolg darstellt, so ist es in der Gesamtarbeit der NSV. doch nur ein Ausschnitt. Mit der Machtübernahme beauftragte der Führer diese Organisation mit der Durchführung des Hilfswerkes ,,Mutter und Kind" und teilte ihr so einen der schönsten Abschnitte innerhalb der nationale sozialistischen Aufbauarbeit zu : Die Gesun-

dung und Erstarfung des deutschen Volkes. Dieser Grundsaß, der mit der nordischen Auffassung der Wohlfahrt und der Fürsorge übereinstimmt, wird die Ewigkeit Deutschlands sichern. Dieser Arbeit gilt in den kommenden Monaten der besondere Einsaß der NSV . Diese Haltung gegenüber dem Volk und seiner Zukunft ist nicht immer die gleiche ge= wesen. Eine vergangene Zeit trieb eine Fürſorge, die das Einzelwesen betreute und nur Schäden heilen wollte, die auf keinen Fall zu umgehen waren. Meist wurde auch statt des Handelns nur viel geredet. Ließ man sich aber schon herbei, wenigstens die größte Not zu lindern, so wurden die Mittel wahllos angesett. Keine der Maßnahmen aber war auf die Zukunft ausgerichtet. Vielmehr gingen der Wohlfahrtsstaat und zahlreiche Einrichtungen der öffentlichen Wohlfahrtspflege sogar so weit, das Schwache mit einem Aufwand zu „hüten “, so daß für hilfsbedürftige erb = gesunde Familien nichts mehr übrig blieb. Man hatte den Blid für das

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NSK Folge 88 Natürliche, für das ewige Gesetz im Leben der Völker verloren, daß nur das Gesunde und Rassenreine die Zukunft des Volkes weiters tragen kann. Diese Grundsäge einer Fürsorgearbeit konn= ten im Dritten Reich selbstverständlich nicht bestehen bleiben. Vielmehr mußte das Ziel, die Sicherung der Zukunft unseres Volkes, der Grundpfeiler der nationalsozialistischen Betreuungsarbeit werden. In ihrem Mittelpunkt steht das Hilfswerf " Mutter und Kind". Es setzt schon an der Wiege des Lebens ein. In Zusammenarbeit mit dem Reichsmütterdienst werden Mütter und Mädchen in Kursen auf die Aufgaben der deutschen Frau hingewiesen. In den Hilfsstellen, die auch auf dem Lande bereits in großer Anzahl eingerichtet sind, werden die Mütter beraten. Im Bedürftigkeitsfall werden die Mütter, auch mit den Kindern, in Seime verschid t. Mit allen Mitteln wird versucht, die Sterblichkeitsziffer bei den Säuglingen herabzudrüden, ein Kampf, der schwer ist, da er gegen Bequemlichkeit und Aberglauben geführt werden muß, der aber jest schon gute Ergebnisse gezeitigt hat. Neben den NS.-Schweſtern in den Gemeindestationen arbeiten in den Kindergärten die NSV. -Kindergärtnerinnen . In jewenigstens in der Erntezeit -dem Dorf ― werden die Kleinen in den NSV.-Einrichtungen Aufnahme finden, damit die Mütter entlastet werden und während der Mitarbeit auf dem Felde sich nicht zu sorgen brauchen. Weiter geht durch das Leben der Weg der Hilfe, die für den Kampf den Menschen stärken und nicht durch ein Zuviel an Fürsorge ihn noch weiter schwächen will, ihn absinken läßt in Trägheit und Verantwortungslosigkeit gegen= über dem Volksganzen : Mütter erholen sich in frohen Ferientagen ; Heime stehen für fie in den Bergen oder an der See bereit ; fio

17. April 1937 vergessen die Sorgen, die während langer Jahre Rie ständig bedrückten. Alte Kämpfer des Führers besuchen, zu Hitler - Urlauberfameradschaften zusammengefaßt, deutsche Gaue, die fie bisher noch nicht kannten. Kinder lachen in den Tag und vergessen die Zeit, wo der Vater arbeitslos war ; neue Eindrüde verwischen das, was sie an Not erfahren mußten. Dabei werden die Gewichtszunahmen nicht immer die wahren Ergebnisse sein ; ausschlaggebend wird sein in größerem Maße die Stärfung der Seele und die Ausrichtung auf das Neue, auf unser Wollen. Hinzu kommt noch, daß sich Bindungen anknüpfen, die länger dauern als die Ferientage, die Oft und West, Nord und Süd Süd zusammenführen und willkürliche Grenzen niederreißen, die artfremde Menschen mit ihrer Zerſezungsarbeit aufrichteten. So richtet sich die gesamte Arbeit der NSV ., die wohl fast jedes Gebiet des täglichen Lebens berührt, auf das große Ziel aus : Die Ewigfeit unseres Volkes. Das schließt in sich, daß nicht auf den einzelnen, auf das „ Ich“ die Betreuung abgestimmt ist, sondern daß dem ,,Wir", dem Volk in der Geschlechterkette, unser Schaffen gilt, dem kommenden deutschen Menschen. Kein Volk, das leben will, darf zulaſſen, daß der Blutstrom sich mit einem geringeren mischt, oder, was den Untergang noch schneller herbeiführt, durch Versündigung am Leben vers Der fiegt. Säuglingssterblichkeit und der Abtreibung ist noch schärfer der Kampf angesagt worden. Der Mutter aber, die ihr Blut rein an kommende Geschlechter weitergibt, gebührt der Dank des Volkes!

Weiter wird der Angriff vorgetragen. Wir rütteln alle deutschen Menschen auf und hämmern ihnen die Aufgabe ein, unser Streben : Ꮤ. Die ewige Zukunft unseres Volkes!

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SM 68, Zimmerſtraße 83

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NSK Folge 88 Natürliche, für das ewige Gesetz im Leben der Völker verloren, daß nur das Geſunde und Rassenreine die Zukunft des Volkes weitertragen kann. Diese Grundsäße einer Fürsorgearbeit konn= ten im Dritten Reich selbstverständlich nicht bes stehen bleiben. Vielmehr mußte das Ziel, die Sicherung der Zukunft unseres Volkes, der Grundpfeiler der nationalsozialistischen Betreuungsarbeit werden. In ihrem Mittelpunkt ſteht das Hilfswerk ,,Mutter und Kind". Es ſezt schon an der Wiege des Lebens ein. In Zusammenarbeit mit dem Reichsmütterdienst werden Mütter und Mädchen in Kursen auf die Aufgaben der deutschen Frau hingewiesen. In den Hilfsstellen, die auch auf dem Lande bereits in großer Anzahl eingerich, tet sind, werden die Mütter beraten. Im Bedürftigkeitsfall werden die Mütter, auch mit den Kindern, in Heime verschidt. Mit allen Mitteln wird versucht, die Sterblichkeitsziffer bei den Säuglingen herabzudrüden, ein Kampf, der schwer ist, da er gegen Bequemlichkeit und Aberglauben geführt werden muß , der aber jest schon gute Ergebnisse gezeitigt hat. Neben den NS.-Schweſtern in den GemeindeFbationen arbeiten in den Kindergärten die NSV. - Kindergärtnerinnen . In jedem Dorf - wenigstens in der Erntezeit werden die Kleinen in den NSV. - Einrichtungen Aufnahme finden, damit die Mütter entlastet werden und während der Mitarbeit auf dem Felde sich nicht zu sorgen brauchen. Weiter geht durch das Leben der Weg der Hilfe, die für den Kampf den Menschen stärken und nicht durch ein Zuviel an Fürsorge ihn noch weiter schwächen will, ihn absinden läßt in Trägheit und Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Volksganzen : Mütter erholen sich in frohen Ferientagen ; Heime stehen für fie in den Bergen oder an der See bereit ; fie

17. April 1937 vergessen die Sorgen, die während langer Jahre fie ständig bedrückten. Alte Kämpfer des Führers besuchen, zu Hitler - Urlauberfameradschaften zusammengefaßt, deutsche Gaue, die fie bisher noch nicht kannten. Kinder lachen in den Tag und vergessen die Zeit, wo der Vater arbeitslos war ; neue Eindrüde verwischen das, was sie an Not erfahren mußten. Dabei werden die Gewichtszunahmen nicht immer die wahren Ergebniſſe ſein; ausschlaggebend wird sein in größerem Maße die Stärfung der Seele und die Ausrichtung auf das Neue, auf unser Wollen. Hinzu kommt noch, daß sich Bindungen anknüpfen, die länger dauern als die Ferientage, die Ost und West, Nord und Süd zusammenführen und willkürliche Grenzen niederreißen, die artfremde Menschen mit ihrer Zersehungsarbeit aufrichteten. So richtet sich die gesamte Arbeit der NSV., die wohl fast jedes Gebiet des täglichen Lebens berührt, auf das große Ziel aus : Die Ewig . feit unseres Volkes. Das schließt in sich, daß nicht auf den einzelnen, auf das „ Ich“ die Betreuung abgestimmt ist, sondern daß dem ,,Wir", dem Volk in der Geschlechterkette, unser Schaffen gilt, dem kommenden deutschen Menschen. Kein Volk, das leben will, darf zulaſſen, daß der Blutstrom ſich mit einem geringeren mischt, oder, was den Untergang noch schneller herbeiführt, durch Versündigung am Leben vers Der fiegt. Säuglingssterblichteit und der Abtreibung ist noch schärfer der Kampf angesagt worden. Der Mutter aber, die ihr Blut rein an kommende Geschlechter weitergibt, gebührt der Dank des Volkes !

Weiter wird der Angriff vorgetragen. Wir rütteln alle deutschen Menschen auf und häm mern ihnen die Aufgabe ein, unser Streben : W Die ewige Zukunft unseres Voltes!

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkraße 88

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NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 88

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17. April 1937

Ihr Geschenk heißt: Helfen

Gaben für die Patengaue an der Grenze - Das Geburtstagsgeschenk der NS. Frauenschaft für den Führer

NSK Auch in diesem Jahr hat die NS.Frauenschaft wieder ein Geburtstagsgeschenk für den Führer bereit, und zwar galt ihre Arbeit diesmal der Versorgung der Grenz gaue und Notstandsgebiete des Reiches. Es ist erstaunlich, welche Fülle von Klei dungsstücken jeder Art, vollständigen Säuglingsausstattungen, Haushalts- und Einrichtungsgegenständen, Spielzeug und Büchern von den einzelnen Gauen gesammelt worden sind. Selbst fleinere Gaue haben hier Großes geleistet, so zB. der Gau Hamburg, in dem nicht weniger als 82 finderreiche Familien fast vollständig neu eingekleidet und noch dazu mit Lebensmitteln, Spielzeug und Büchern beschenkt werden sollen. Der große Umfang dieser in kürzester Zeit durchgeführten Aktion läßt es naturgemäß nicht zu, daß alle die gesammelten Gegenstände zum Geburtstag des Führers in der Reichskanzlei wie es wohl noch in aufgebaut werden früheren Jahren der Fall war - um dann von dort wiederum der NSV. zur Verteilung übermittelt zu werden. In diesem Jahr übernimmt jeder Gau selbst die Vertei Iung an seinen Paten- Grenzgau oder das zu ihm gehörende Notstandsgebiet.

Dem Führer aber wird an seinem Ehrentag eine schweinslederne Mappe überreicht werden, die auf handgemalten Pergamentblät= tern eine Aufstellung der gesammelten Gegenstände jedes einzelnen Gaues enthält, und ihm von der tatkräftigen und jederzeit zuverlässigen Einsatzbereitschaft der deutschen Frauen erzählen foll. * Kunstvoller Wandteppich der Hausgehilfinnen NSK Die Hausgehilfinnen der Reichsfachgruppe der Hausgehilfinnen des Gaues Kurmark hatten einen schönen Gedanken . Als Geburtstagsgeschenk für den Führer haben sie einen Wandteppich gearbeitet. Auf graues Leinen haben sie die 48 Wappen der Kreisstädte der Kurmart gestickt. 48 von ihnen haben sechs Wochen an diesem Wandbehang gearbeitet. Fünf Pfund Wolle wurden dazu gebraucht, und die schöne Handarbeit hat ein Gewicht von neun Pfund.

Das Bemerkenswerteste aber ist, daß die Kosten auch von ihrer Gemeinschaft getragen wurden . Sie allein haben das

Geld dafür aufgebracht. Wenn man sich diese Arbeit ansieht, so könnte man glauben, es wären Künstler am Werk gewesen, und nicht, wie es hier der Fall ist, Hausgehilfinnen im Alter von 15 bis 50 Jahren, die tagsüber ihre schwere Arbeit leisten und in den Abendstunden dieses geschmackvolle Werk vollbrachten. Auch die Hausfrauen haben ihr Teil dazu beiz getragen, sind ihrer Hausgehilfin mit Rat und Tat beiseite gestanden und haben ihr vor allem die notwendige Freizeit zu dieser Arbeit gegeben .

Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten Die diesjährige Gabe der Beamtenschaft zum Geburtstag des Führers

NSK Berlin, 17. April. Für die deutsche Beamtenschaft wird der Reichsbund der Deutschen Beamten, dem Füh rer und Reichskanzler zu seinem diesjährigen Geburtstag eine Gabe von eigenem Reiz und besonderer Bedeutung darbringen. Aus der Ertenntnis der e ngen Verbundenheit des Beamtentums mit dem in Volks : tum und Mundart sich widerspiegelnden Gemeinschaftsleben des deutschen Volkes ist das Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten zur Zeit Adolf Hitlers" entstanden, eine Sammlung von mehreren hundert Schallplatten, auf denen Volksgenossen aller Stände und Berufe, Menschen aller deutschen Stämme und Gaue ihr in dem Geschehen unjerer großen Zeit wurzelndes Fühlen und Denken in der Sprache ihrer Landschaft zum Ausdruck bringen. Das ,,Lautdenkmal", das nach wissenschaftlichem Plan in vielmonatiger Arbeit in allen Teilen unseres Vaterlandes unter Mitwirkung von Fachgelehrten und Son derbeauftragten des Reichsbundes der Deuts schen Beamten, sowie unter Verwendung modernster technischer Errungenschaften geschaffen wurde, wird daher kommenden Jahrhunderten nicht nur ein Bild der zur Zeit Adolf Hitlers in Deutschland gesprochenen Mundarten , sondern auch einen lebendigen Einblick in Wesen und Leben unseres Voltes , sowie die politische Haltung der Menschen unserer Zeit vermitteln. Die Geburtstagsgabe des Reichsbundes der Deutschen Beamten seht so dem Führer und Reichskanzler ein unzerstörbares Dent mal als „Künder des Volkes", wie ihn Reichsbeamtenführer Hermann Neef in seiner Widmungsansprache zur Übergabe des Geschenks nennt. Das Werk verspricht eine wirksame För derung der Volkstumsforschung, insbesondere der deutschen Sprachkunde.

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Zu NSK Folge 88

Die DAF. stellt aus Modell des Kdz.-Seebades auf der Großausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" Auf der in den Berliner Ausstellungshallen stattfindenden Großausstellung Gebt mir vier Jahre Zeit" wird auch die Deutsche Arbeitsfront vertreten sein. In Großphotos und Photomon tagen wird sie den Ausstellungsbesuchern einen. Einblick in die Entwicklung des deutschen Arbeitslebens geben. Der Hauptanziehungspunkt des Standes wird das zum erstenmal einer großen Öffentlichkeit zugängliche Modell des Bades der 20 000, des großen KdF.- Seebades auf Rügen, Das Modell kommt in der Mitte des fein. Standes zur Aufstellung und wird in einem besonderen Maße geeignet sein, die Arbeit der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude in der DAF. zu illustrieren. Auf einer riesigen Glasplatte über dem Seebadmodell wird eine Leuchtmontage angebracht sein, die das ruhige arbeitende Deutschland in einer unruhigen, von Wirtschaftskrisen, Streiks, Bürgerkriegen und Arbeitslosigkeit erschütterten Welt symbolisieren foll. Der Ausstellungsstand, der vom Propagandaamt der Deutschen Arbeitsfront gestaltet ist, wird allen Ausstellungsbesuchern einen tiefen Einblick in das Wesen und die Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront vermitteln. Heimbeschaffung für den deutschen Arbeiter Aufruf von Reichsleiter Rosenberg zum Dantopfer der Nation NSK Berlin, 17. April. Anläßlich der Durchführung des Dantopfers der Nation durch die SA., hat Reichsleiter Alfred Rosenberg folgenden Aufruf erlassen : Die SA. stand vierzehn Jahre lang als Trägerin des Opfers in der vordersten Front Sie der nationalsozialistischen Revolution. mußte gegen die Verführer der deutschen Arbeiterschaft tämpfen. Jetzt ruft sie auf, einen Beitrag für die Neuverwurzelung Arbeiters durch des deutschen Heimbeschaffung zu geben. Das braune Ehrenkleid stellt sich somit erneut als Kamerad neben den Arbeitskittel. Hier mitzuhelfen, ist Ehrenpflicht aller Deutschen, ist Weltanschauung der Tat für jeden Nationalsozialisten. Einheit des deutschen Ingenieurſtandes Aufruf von Generalinspektor Dr. Todt an die deutschen Ingenieure NSK Berlin, 17. April. Der Generalinspektor für das deutsche Strakenwesen und Hauptstellenleiter des Amtes für Technik in der Reichsleitung der NSDAP., Dr.Ing. Frik Todt. hat an die deutschen Ingenieure folgenden Appell gerichtet: ...Die Großbundgebuna der Deutschen Technik. die wir Ingenieure am Freitag. 23. April 1937, im Berliner Sportpalast veranstalten werden, wird ein Markstein in der Geschichte des deutschen Ingenieurstandes sein. Der Anschluß der technisch-wissenschaftlichen Verbände und Vereine aller Fachabteilungen an den einzigen großen, die gesamte deutsche Technit umfassenden Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik, der dem Hauptamt für Technik in der Reichsleitung der NSDAP . ange= ichlossen ist, stellt mehr dar als nur einen orga= nisatorischen Eingriff in das Bestehende. Er ist der entscheidende Schritt zu der inneren Geschlossenheit des Inge = nieurstandes, die eine Voraussetzung für

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17. April 1937 die Erfüllung unserer verantwortungsreichen Aufgaben im Dienste an Volk und Staat bildet. Die deutschen Ingenieure, die sich am Abend des 23. April im Berliner Sportpalast versammeln, legen mit ihrem Bekenntnis zur Neuordnung einer Organisation zugleich ein Bekenntnis zu diesen Aufgaben ab. Ich erwarte von jedem deutschen Ingenieur, daß er die mit der Neuordnnua der Technik verbundenen Arbeiten zu seinem Teile nach besten Kräften unterstükt. damit die so langersehnte, in sich geschlossene Einheit des deutschen Ingenieurstandes nun endlich Wirklichkeit wird."

5000 Handwerksgesellen gehen auf Wanderung Verabschiedung durch Dr. Len im Berliner Lustgarten

NSK Berlin, 17. April. Im Rahmen einer großen Feierstunde werden vom Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley , und dem Leiter des Deutschen Handwerks, Pg. Walther , im Berliner Lustgarten in diesem Jahre die von der DAF. auf die Wanderschaft geschichten Wandergesellen verabschiedet. Bei dieser Feierstunde, die am 23. April stattfindet, werden auch vom Reichsorganisationsleiter die ins Aus = Iand wandernden Handwerker und die vom Ausland nach Deutschland kommenden begrüßt. Die Feierstunde wird von Darbietungen der Kapelle Fuhsel und der Sängervereine des Deutschen Handwerks umrahmt. Sie findet ihren Ausklang in einem Marsch zum Plaz vor dem Reichstag , wo die Wandergesellen ihre Wegzehrung erhalten. Der Zug, der sich vom Lustgarten über die Linden zum Brandenburger Tor bewegt, wird von Reichsleiter Dr. Len und dem Leiter des Deutschen Am BerHandwerks angeführt werden. abschiedungstage findet für die Wandergesellen noch ein Kameradschaftsabend in den Germaniasälen statt. Die Zahl der in diesem Jahre von der DAF. auf die Wanderschaft geschickten Gesellen hat sich verdoppelt. Mehr als 5000 Gesellen werden aus zahlreichen Orten des Deutschen Reiches ihren Zielen zustreben. Interessant ist, daß für die Bauhandwerker in diesem Jahre erstmalig das freizügige Wandern eingeführt wurde, dh. daß diese Gesellen nicht an bestimmte Austauschplätze gebunden sind, sondern wie in früheren Zeiten ihre Wanderschaft nach Lust und Liebe einrichten können. Für die übrigen Gesellen, sowie für die Handwerker, die in das Ausland wandern, ist das Austauschsystem vorläufig beibehalten worden.

Forschungsinstitut für Fleischverarbeitung Errichtet vom Deutschen Handwerk in der DAF. NSK Berlin, 17. April. Am 22. April wird vom Deutschen Handwerk ein Forschungsinstitut für Fleischverarbeitung eingeweiht werden. Dieses Institut, das das erste seiner Art nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Welt ist, wird in feierlicher Form vom Leiter des Deutschen Handwerks seiner Bestimmung übergeben werden. Staatssekretär Bade vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird im Rahmen der Einweihung eine grundsägliche Rede über die dem Forschungsinstitut übertragenen Aufgaben halten.

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17. April 1937

Zu NSK Folge 88 Feier der Kriegsblinden

NS. -Bibliographie zum Vierjahresplan

Am Geburtstag des Führers in Berlin NSK Berlin, 17. April. Anläßlich des Geburtstages des Führers findet am 20. April eine Feier der Fachabteilung Bund erblindeter Krieger der NSKOV. im Adolf-Hitler-Kriegsblindenhaus in Berlin statt. Die Feier, in der der Leiter der Fachder erblindeter Krieger Bund abteilung NSKOV., Pg. Martens , eine Ansprache halten wird, wird von Darbietungen klassischer Musik umrahmt werden.

Eine Verfügung von Ministerpräsident Göring ,,Hilfsmittel für alle Arbeiten des Beamten"

Studentenarbeit an den Hochschulen Arbeitstagung der Gaubeauftragten der Reichsstudentenführung

NSK München, 17. April. In der Reichsstudentenführung in München fand erstmalig eine Tagung der Gaubeauftragten für Fachschulen statt, mit dem Ziel , die studentische Arbeit an den Fachschulen nach der allgemeinen Neuordnung des deutschen Stu dententums für die nächste Zeit auszurichten. Neben der Aussprache über die verschiedenen Arbeitsgebiete und die örtliche Durchführung stellte der Beauftragte für Fachschulen, Pg. Sipmann , vor allem die Richtlinien heraus, auf Grund deren jegliche studentische Arbeit an den Fachschulen aufgebaut werden muß, nachdem die Studenten der Hoch- und Fachschule mit gleichen Rechten und Pflichten bedacht wurden. Nach einer Aussprache über Kameradschaftserziehung, über die Wissenschafts- und Facharbeit, die bulturellen Aufgaben, den Einsatz im RBWK., die Durchführung der Leibesübungen, die Sozialarbeit, die Dozentenfrage und die Frage der Neuordnung der gesamten Erziehungswege zum Ingenieur . und zum bildenden Künstler hielt der Leiter des Amtes Politische Erziehung, Pg . Maehner , einen ausführlichen Vortrag über den freiwilligen Dienst in der Kameradschaft, da die Heranbildung eines leistungsfähigen nationalsozia = listischen Nachwuchses auf allen geistigführenden Gebieten von ganz besonderer Bedeutung ist, wurde auf die enge Zusammenarbeit zwischen Dozenten und Studenten besonders hingewiesen.

Im Verlauf der Tagung sprach weiter der Leiter des Amtes Studentenkampfhilfe, Pg. Dr. Doerfler , über die großzügige Werbung, die zu Beginn des Semesters für die NS.Studentenkampfhilfe unternommen wird und bei der insbesondere auch die ehemaligen Fachschulstudenten angesprochen werden sollen.

Drei Ämter besetzt Ernennungen in der Reichsstudentenführung NSK München, 17. April. Der Reichsstudentenführer beauftragte im Amt für Wissenschaft und Facherziehung den Pg. Diplomlandwirt Herbert Groß mit der Leitung des Referats für Volksund Raumforschung, den Pg. Diplomhandelslehrer Christian Rasmussen mit der Leitung der Reichsfachgruppe Wirtschaftswissenschaft und ernannte den Pg. Diplomingenieur W. F. Brüninghaus zum Sachbearbeiter Architektur in der Reichsfachgruppe Kunst.

NSK Berlin, 17. April. Ministerpräsident Generaloberst Göring, Beauftragter für den Bierjahresplan, weist in einer Verfügung auf die Bedeutung der Natio= nalsozialistischen Bibliographie" hin. Die von Reichsleiter Bouhler herausgegebene ,,Nationalsozialistische Bibliogra = phie" ist die einzige parteiamtliche Schrifttumszusammenstellung die regelmäßig ein Verzeichnis des wichtigsten Schrifttums zu den Fragen der nationalsozialistischen Aufgabengebiete bringt. Sie ist, wie es in der Verfügung des Ministerpräsidenten heißt, ihrem Aufbau und Inhalt nach ein brauchbares Hilfsmittel für alle Arbeiten des Beamten. Durch Hinzunahme einer eigenen Beilage, die das wichtigste Schrifttum zum Vierjahresplan zusammenfaßt und laufend verzeichnet, erhält die Bibliographie eine erhöhte Bedeutung.

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Geschichte, neu gesehen Die Aprilfolge der NS.-Monatshefte NSK An der Bildung eines neuen Geschichtsund Weltbildes wirken zwei Aufsähe der soeben erschienenen Aprilfolge der NS. - Monatshelfe mit und leisten für wichtige Fragenkreise dieses Gebietes grundlegende Beiträge : 3eitbestimmung und Zeiteinteilung in der Vorgeschichtswissenschaft" be handelt der Beitrag von Dr. W. Hülle , der in die Arbeitsweise der Vorgeschichtswissenschaft dort einführt, wo sie es mit den durch zahlenmäßige Zeitrechnung nicht mehr erfaßbaren nordischen Kulturen zu tun hat. Eine grundsätzliche Frage klärt Ötto Wilhelm von Vacano in Jonien und Hellas", indem er veraltete Anschauungen der Archäologie angreift und einer richtigen, nach unseren Maßstäben aufgestellten Rangordnung in der antifen Kultur das Wort redet. Die Teilwiedergabe eines von Prof. Dr. Bömer vor der Pressekonferenz der Reichspressestelle der NSDAP. in München gehaltenen Vortrags Destruktive Kräfte in der Weltpresse" befaßt sich mit den Hintergründen der feindlichen Haltung der Auslandspresse zu Deutschland. In einem weiteren Beitrag führt Dr. H. Langenbucher in das Schaffen eines bedeutenden Dichters unserer Zeit ein und deutet das dichterische Werk des Mecklenburgers Friedrich Griese. In der Kritik der Zeit" beschäftigt sich Bermos eingehend mit der Volkszählung in der neugebackenen bolichewistischen ,,Demofratie". Die Monatsberichte „ Aus der Bewegung“, „ Zur weltanschaulichen Lage", außenpolitische und auslandsdeutsche Rundschau und Berichte über Ausstellungen, musikalische Veranstaltungen und aus dem Schrifttum leiten über zum Buchteil, der Besprechungen von Neuerscheinungen des Zentralparteiverlages, neuer Klassiterausgaben, von Büchern über Ostasien und aus dem Deutschtum Südosteuropas bringt. Eine Reihe von gut wiedergegebenen Bildern, Farb- und Tiefdrucken, zumeist von der Ausstellung Die Straßen Adolf Hitlers in der Kunst", schmückt das Heft.

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Brief und Drahtanshrift der Schriftlettung: Berlin SW 68, Zimmertz, 90, HI. Fernruf: 11 00 22. Berlag: & rang Cher Rad ., 6. m. b. §., Zentralverlag der NSTAH., München · Berlin 1 : Cher.Berlag , Berlin 693 68, Alle Zahlungen kub nach erBrake 88. lin (Bokichedfonts Berlin 4454) zu richten

Bartei-Korrespondenz

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NSK Folge 89

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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftletter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtÑ in Berlin.

19. April 1937

Hier leistet die Partei ganze Arbeit

Hilfswerk

„ Mutter und Kind “ greift ein 981181 Betreute im Jahre 1936 Kampf für die Zukunft unseres Volkes Menschenführung und praktiſche Hilfe

NSK Am 21. April 1937 wird das neue Arbeitsjahr des Hilfswerkes „Mutter und Kind" durch Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnet werden. Dieſe Tatsache gibt Veranlassung, den Blick auf dieſe großzügige, wahrhaft sozialistische Einrichtung zu lenken, durch die im Zeitraum von drei Jahren unerhört viel Segen in die breitesten Schichten unseres Volkes getragen wurde. Amtsleiter Pg. Althaus, der bei dieſer Gelegenheit einen umfassenden Rechenschaftsbericht über die bisher geleistete Arbeit geben wird, äußerte sich über die Grundsätze und die Methodik des Hilfswerks ,,Mutter und Kind" anläßlich einer Unterredung mit einem Schriftleiter der NSK. Danach gliedern sich die Hauptarbeitsgebiete des Hilfswerks nach folgenden Gesichtspunkten : 1. Familienhilfe. Dieses Arbeitsgebiet wird durch den Einsaß der Gemeindepflege = stationen wahrgenommen und stellt einen der hauptsächlichsten Aufträge an die NS. Schwesternschaft dar. Hier wird die direkte Beziehung zwischen der Bevölkerung und dem NS.-Schwesternwesen hergestellt und die Vertrauensgrundlage für alle Maßnahmen des Hilfswerks gelegt. Die Wohnungs- und Siedlungshilfe hat im vergangenen Jahre einen erheblichen Umfang angenommen, der sich in der Zahl von 135 196 Fällen widerspiegelt, in denen praktisch eingegriffen wurde. Hierzu trat die Arbeitsplathilfe, die ebenfalls im gesteigerten Umfange mit 14 739 Fällen als eine grundlegende soziale Tat an= gesehen werden darf. 2. Mütterfürsorge. Dieses Arbeitsgebiet nimmt sich der werdenden Mütter und Wöchnerinnen an, leitet notwendigenfalls die Maßnahmen der Erholungsfürsorge ein und kümmert sich um das Problem der ledigen Mütter. 3. Kindertagesstätten. Hier ergeben fich erzieherische und gesundheitliche Aufgaben in

Krippen, Kindergärten und Kinderhorten, die laufend geführt werden und zu denen die Erntekindergärten als besonders wichtige Einrichtung gerade im Hinblick auf den Vierjahresplan treten. 4. Jugenderholungspflege. Kleinkinder, Schultinder und schulentlassene Jugendliche werden in Landpflegestellen, Heime und Tageserholungsstätten geschickt und dort gesundheitlich bes treut. 5. Jugendhilfe. Hier ergeben sich vorwiegend Aufgaben erzieherischer Natur, wie sie in der Bildung von Jugenderziehungs -Beratungsstellen und NS. - Jugendheimstätten ihren NiederElternberatung schlag finden. und direkte Einwirkung auf die Jugendlichen sind die Mittel, die dieser Aufgabe dienen. Die knappe Übersicht über die Grundgebiete der vielseitigen Arbeit des Hilfswerks „Mutter und Kind" läßt erkennen, daß hier praktische Arbeit mit einem umfangreichen materiellen Aufwand mit weltanschaulich grundsäglicher Fürsorgetätigkeit verbunden ist. Die erzieherischen Werte sind dabei nicht minder hoch einzuschäzen als die praktischen Fürsorgemaßnahmen und Schritte zur . gesundheitlichen Betreuung. Aus dieser Erkenntnis leitet sich sowohl der Ausbau in den vergangenen drei Jahren wie die Zielsetzung für die Zukunft her. Wenn allein im letzten Jahr die Zahl der Betreuten um 146 H. angewachsen ist, so spricht diese Berechnung nicht etwa für das Anwachsen von notwendigen Betreuungsfällen, sondern für die Vertiefung und Verbreiterung der Arbeit auf einem Gebiete, das erst durch den Nationalsozialismus hinreichend erschlossen worden ist und Iaufend große Aufgaben ſtellt. Darum erfolgt die Durchführung des Hilfs werkes ,,Mutter und Kind“ im engsten Einver-

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nehmen mit allen in Frage kommenden Dienfts stellen, Gliederungen und angeschlossenen Bere bänden der Partei. Den Nachwuchs an betreuenden Persönlichkeiten, wie Kindergärtnerinnen, NS.-Schwestern, Pflegerinnen uſw., zieht das Hilfswerk aus der nationalsozialiſtiſchen Jugendbewegung . Der weibliche Arbeitsdienst, die Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk werden weitgehend zur Haushalthilfe, Siedlerhilfe und Wohnungs hilfe herangezogen. In der Arbeitsplatzhilfe spielt das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront eine maßgebliche Rolle, für die Pflege werdender Mütter und Wöchnerinnen sehen sich alle Gliederungen der Partei mit Energie ein. Weil im Vordergrund der Arbeit ein erzieherischer Gedanke steht, der sich auf der Sorge für die Zukunft unſeres Volkes gründet, ist die Mithilfe der gesamten Bewegung unerläßlich und logisch. In 23 000 Hilfsstellen für " Mutter und Kind" sind heute nationalsozialistisch geschulte und fachlich ausgebildete Kräfte im ständigen Dienst an der Gesundheitsförderung und Gesundheitserhaltung der Nation tätig. Ganz besondere Anforderungen sowohl an die betreuenden Menschen wie an die Betreuten stellen zwei Aufgaben, deren sich das Hilfswerk in seinem neuen Arbeitsjahr vordringlich annehmen wird: Die Bekämpfung der Säug . lingssterblichkeit und der Kampf gegen die Abtreibung. Die damit zusammenhängenden Probleme sind nach nationalsozialiſtischer Auffassung nicht durch polizeiliche Maßnahmen und Verordnungen zu lösen, sondern ausschließlich durch die Erziehung

Britischer

19. April 1937 der Menschen zu einem positiven Berantwortungsgefühl gegenüber dem Volk, zu dem Willen, die Volkskraft zu stärken und sie nicht leichtsinnig zu verschleudern und zu der sich dar. aus ergebenden Haltung im praktischen Leben des Alltags. Nur dadurch, daß dieser große Leitgedanke über der gesamten Arbeit des Hilfswerks ,,Mutter und Kind" steht, daß er im ganzen Volte durch die Erziehung des Nationalsozialismus lebendig wirkt, konnten schon in den ersten Jah ren so überragende Ergebnisse erzielt werden, wie sie die Rechenschaftslegung der Öffentlich teit übermitteln wird. Viele hunderttausend Mütter und viele hunderttausend Kinder find in und außerhalb des Hauses betreut worden und haben den Weg zu einer gesunden Häuslichkeit und einem erholsamen Urlaub´gefunden. Mütterverschidung, Kinderverschidung, Kinderspeisungen und Schulspeisungen, Säuglingspflege, Erziehungsberatung, Wohnungshilfe und Krantenpflege- dies alles find Stichworte, hinter deren jedem einzelnen gewaltige und imponierende Leistungen stehen. Sie vereinigen sich in einem Sammelbegriff, dem der Gesundheitsführung, die es fich zum Ziel gesezt hat, vorhandene Kräfte zu erhalten, gesunde Anlagen zu weden und den Verlust an Arbeitskraft und Lebensfreude, Gesundheit und Familienglüd zu verhin dern. So wächst von Jahr zu Jahr der unermeßliche Segen, der von dem Hilfswerk ,,Mutter und Kind" bereits in der kurzen Zeit von drei Jahren für die Zukunft des deutschen. Volkes ausgegangen ist und für den allein im Arbeitsjahr 1936 981 181 deutsche Menschen, Mütter und Kinder, danken konnten. egd.

Edelkommunismus

Englands ,, geistiger Mittelstand" und der Nationalsozialismus

NSK Die Tatsache, daß der Dekan von Canterbury, Dr. Johnson, es kürzlich fertiggebracht hat, auf seiner Spanienreise die Zerſtörungsmaßnahmen der bolschewiſtiſchen Meuterer in den schillerndsten Farben zu loben, läßt erneut die Frage aufkommen, wieweit der englische Intellektualismus bolschewiſtiſchen Tendenzen zugängig ist. Um den Intellektualismus handelt es sich man möchte sagen, um den ,,geistigen Mittelstand" Englands, der weder maßgeblich in der britiſchen Regierung vertreten ist noch die Möglichkeit hat, sich zum Sprecher des Voltes aufzuwerfen - oder, wo diese Möge lichkeit besteht, feineswegs Repräsen = tant der Volksmeinung genannt wer den kann. Dieser Intellektualismus gehört seit Jahrzehnten zu den unberechenbaren Imponderabilien der englischen öffentlichen Meinung : Seine Wirkung ist ebenso retardierend in den Fragen der großen Weltpolitik, wie sie immer unsichtbar zu werden scheint, sobald die allerentscheidendsten Phasen der britischen Reichse politik eingeleitet werden. In der Indienfrage und in der irischen Frage zum Beiſpiel ist nicht

selten das retardierende Moment deutlich zu-· tage getreten. Der Intellektualismus ſchwang sich zum Richter über Regierung und fremde Volkseinheit auf und hemmte dadurch nur allzuoft die Maßnahme Londons gegenüber den aufbegehrenden Reichsvölkern. In der Debatte um den britischen Wehrhaushalt zeigte es sich jedoch bald, daß die eigenwillige Stellungnahme des Intellektualismus bald verschwand, als die Regierung das Wort ergriff. Von den großen, die wesentlichen Belange Großbritanniensbetreffenden Tatsachen schweigt er also. Mehr als die interne Bedeutung dieser sozial durchaus nicht festgelegten Schicht wird deren äußere Wirksamkeit interessieren müſſen. Weniger wichtig für uns ist also die Tatsache, daß bedeutende studentische Verbände in Cambridge und einigen nordenglischen Universitäten mit der roten Fahne sympathisieren, denn die politische Gliederung zB. der englischen Erziehung ist eine interne englische Angelegenheit. Wichtiger jedoch sind alle jene Momente, deren Ausmaß uns in den letzten Monaten bes fanntgeworden ist : die Tatsache, daß die Bes richterstattung des Rundfunks parteiisch sowjet-

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NEK Folge 89 freundlich ist, daß die Stellungnahme zum spanischen Bürgerkrieg zugunsten der moskowitischen Söldner gewandelt wird, daß ein bekannter Lord einen internationalen Verein ge= gründet hat und auf Befragen zugeben mußte, es sei ihm unbekannt, daß dieser Verein von Nimmt man Moskau subventioniert werde. noch hinzu, daß in zahlreichen englischen Schulen auslandskundliche Tafeln mit immer wechſelnden Presseausschnitten bestehen , deren Auswahl im antinationalsozialisti schem Sinne erfolgt, so kann man ohne weiteres feststellen, daß sich die fortgesetzten Bemühungen des Intellektualismus zugunsten des Bolschewismus besonders auf das Gebiet der Erziehung erstrecken. Die großen Privatschulen, die Public Schools", sind freilich gegen die internationale Stimmungsmache gefeit, wenn es auch verwundern muß, daß sie in einzelnen Fällen mit unverhohlenem Interesse die Aufführung dieser intellektualiſtiſchen Störung mit ansehen und anhören. Besonders in den staatlichen und städtiſchen Schulen (Decendary Schools) zeigt sich die Aufgeschlossenheit der Lehrer und Lehrerinnen für alle in die Schulen hineingetragenen Ideen salonbolschewistischer Prägung. Nur allzu willig wird tritiflos alles entgegengenommen, was einer Stärkung marxistischer Gedankengänge um die andere Grenze angleichkommt oder zudeuten was imstande ist, das Ansehen von Nationalsozialismus und Faschismus zu schädi gen. Hierher gehört die willige Entgegennahme der Pamphlete der "" Gesellschaft der Freunde Europas" (Society of the friends of Europe) , die ohne Zweifel in engster Verbindung mit Emigrantenkreisen steht. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben allgemeinen Hezvorschriften „grundsäglicher Art" gegen den Nationalsozialismus insbesondere Auszüge aus deutschen Schulbüchern und wissenschaftlichen Werken herzustellen und zu vertreiben. Diese Auszüge stellen natürlich eine einzige Verstümmelung der Gedankengänge dieaber da es keine gegenteilige ser Werke dar Aufklärung gibt, sind sie einstweilen erfolgreich. Es ist selbstverständlich, daß ein Teil der Propaganda des internationalen Intellektualismus auf das Konto der französischen „ Aufllärungsarbeit“ in England zu sehen ist. Dar= über hinaus haben sich auch tschechoslowatische Vortragsredner mit gegen Deutschland gerichteten ,,demokratischen" Gedankengängen unrühmlich hervorgetan. Das Netz der international gefärbten Organisationen , die bis zur englischen Kirche, ja in einzelnen Fällen bis zu den Quäfern hin arbeiten, ist ziemlich engmaschig. In diesem Zusammenhang ist jedoch wichtiger als die Tatsache dieser Propaganda allein, zu wissen, warum sie auf einen Boden fallen kann, der das Aufgehen dieser Saat ermöglicht. Die Formel des Intellektualismus ist ebenso einfach wie unrichtig : Demokratien fördern den Frieden. Diktaturen wo llen den Krieg. Deshalb wollen der Naticnalsozialismus und der Faschismus die Demotratien zerschmettern. Darum einigt euch, internationale Freunde der Demokratie, auf zum Kampf, Freunde, ehe es zu spät ist ! Propaganda Die antinationalsozialistische stützt sich auf die in England tief verwurzelte

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19. April 1937 Liebe zum demokratischen Gedanken. Ihr Geschick, ein Neg der Lüge über dieses Land zu spannen, hat es vermocht, daß mancher brave englische Schulmann Gesichte sieht : Kanonen donnern - auf dem Buckingham-Palast weht die Hakenkreuzfahne . Dabei ist es klar, daß die Verbindung des englischen Intellektualismus mit den internationalen " Friedensfreunden“ auch in England wicht selten als eine 3 wedverbindung angesehen wird, von der mancher Engländer wünschen würde, sie könnte bald gelöst werden. Aber die Angst vor den Diktaturen, die gesät worden ist, ist einstweilen noch stärker. Daß sie nicht abgeschwächt wird, dafür sorgen mit unnachahmlicher Geschicklichkeit Juden . die man zuweilen unter ihrem Adelstitel nicht erkennt . . . Die rote Färbung des englischen Intellektua lismus hat in den weitaus meisten Fällen nichts mit dem Ziele jener Volksverheßer zu tun, die sich erträumen, auch aus England eine Domäne des Bolschewismus zu machen; sie kommt einer Angst hysterie gleich, die selbst vor so be= fremdenden Vorgängen wie der Rede des Defans von Canterbury in Spanien nicht abgelegt wird. Das praktische Ziel des englischen Kommunismus, das sich in zahlreichen Sabotageaften selbst innerhalb des Heeres bekundet, stößt bei dem englischen Intellektualismus höchstens auf eine vage Sympathie, nicht aber auf tatsächliche Unterstützung, weil der Edelkommunismus nur an der Oberfläche existiert und darunter ein verhältnismäßig solides Engländertum steckt, das immer noch für England in jedem Falle das Beste herauszuschlagen trachtet. Die Feindseligkeit der englischen Intellektualisten gegen den Nationalsozialismus wird sich dann zusehends verringern, wenn sich von Jahr zu Jahr mehr und mehr herausstellt, wie unverschämt ſie durch die Propheten des Salonbolſchewismus geleimt worden sind. Einstweilen aber wird diese Strömung das Ansehen des Weltreiches in infamiter Weile schädigen, ohne sich bei ihrem weltrichterlicher Standpunkt dieser Tatsache bewußt zu werden. - - ci Dankopfersiedlung der SA.-Gruppe Nordsee Erster Spatenstich in Stade NSK Stade, 19. April. In Anwesenheit des Gauleiters Otto Tel : schow sowie von Vertretern von Partei, Wehrmacht und Staat vollzog der Führer der SA.Gruppe Nordsee, Gruppenführer Böhmker, den ersten Spatenstich für eine auf dem Priggenfamp in Stade entstehende Siedlung. 25 erbgesunde, siedlungsfähige, vorwiegend finderreiche Familien werden im Herbst dieses Jahres hier eine würdige Wohnstätte beziehen. Das Gelände wurde in dankenswerter Weise von der Stadt Stade kostenlos hergegeben, so daß der Siedler für Amortisation einschließlich aller steuerlichen Abgaben etwa monatlich nur 25 RM. abzutragen hat. Im Anschluß an die kurze Feierstunde begaben sich die zahlreichen Gäste zur nächsten Einzeichnungsstelle, um sich in die Ehrenliste der SÁ. einzutragen. ---- Bereits in den nächsten Wochen wird der Gruppenführer Böhmker die zweite Dankopfersiedlung im Pfalsdorfermeer bei Aurich einweihen.

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Bilanz der Reichstheatertagung der HF. Weniger Forderung, mehr praktiſche Arbeit – Alljährlich Reichstheaterwoche Reichsberufswettkampffieger zu den Weimar-Festspielen - Reichswanderbühne in Vorbereitung NSK Es hat zu allen Zeiten fordernde Jugend gegeben, auch immer junge Menschen, die zur Leistung aufwuchsen, aber es hat noch nie eine so in sich geschlossene Jugend gegeben wie gegenwärtig die deutsche, für die Forderung und Verpflichtung zur Einheit werden. Das ist die Erkenntnis aus den legten Tagen der Reichstheatertagung der HI. in Bochum, die ganz unter dem Zeichen der praktischen Mitarbeit, des Aufbaus standen. Denn in diesen Tagen sprach die Jugend weniger von ihren Forderungen , öffnete dafür desto mehr den Blick in die praktische Arbeit , begonnen mit dem Hinweis auf die Arbeit des Hauptreferats Theater und Dramaturgie im Kulturamt der Reichsjugendführung. Der Leiter dieses Hauptreferats, Dr. Walther Schmitt, bekannte sich zur Ganzheit des Theaters, das nur als Totalität neu wachsen kann. Und dazu gehört eben die tätige Mitarbeit der HI. Es gehört dazu der Borstoß ins Publikum , um es zur Theatergemeinde umzugestalten. Wie sehr das heute schon in den Reihen der Hitlerjugend selbst gelungen ist, zeigte sich aus einigen Berichten über die praktische Arbeit selbst. Im Theaterring der HI. sind nicht erst organisatorische Anfänge gemacht. Viel mehr wächst die Jugend gleichsam ins Theater hinein, spürbar gewonnen , gerufen, nicht befohlen. Es sind nahe Beziehungen zu allen zuständigen Einrichtungen und Organi= sationen geknüpft. In manchen Orten wurden fie vorbildlich, an andern entwideln sie sich. Aber das eine wird aus allem sichtbar : nicht nur die Jugend will ins Theater, sondern auch das Theater selbst erwartet die Jugend . Manche Einzelheiten unterstreichen und verdeutlichen die Kenntnis von dieser Arbeit, die sich oft im stillen vollzieht, darum aber nicht an Gewichtigkeit verliert. Aus den verschiedensten deutschen Städten wenden sich hier in Bochum zum erstenmal Mitteilungen über die Organisation des Theaterrings der H3., über die Schulung des Nachwuchses, über die Theaterakademie, wie sie sich in Weimar bildet, über die Arbeitsgemeinschaft junger Theaterleute an die Öffentlichteit. Man hört hier zum erstenmal offen von der Arbeit der jungen Schauspieler und Schauspielerinnen, die der HI , dem BDM. an= gehören, im Bereich ihrer alltäglichen Arbeit unter den Berufskameraden, am Theater, wie sie sie als Keimzelle leisten, wie sie sie aus ihrer Gesinnung heraus tragen. Im Zusammenhang mit allen praktischen Fragen, die Berichte und Aussprachen der letzten Tage bestimmten, steht das ebenfalls praktische Ergebnis dieser Tagung : es gipfelt nicht in Forderungen, in neuen Thesen über das kommende Theater, sondern führt in die Arbeit der Alltäglichkeit zurück. Obergebietsführer Cerff , Chef des Kulturamtes der Reichsjugendführung und Leiter der Tagung, nannte diese praktischen Ergebnisse : Nach der Ausweitung und Vielfalt, die diese

erste Reichstheatertagung der HI. erlebte, wird in Zukunft alljährlich eine solche Reichstheaterwoche veranstaltet werden, um jeweils Rechenschaft davon abzulegen, wie weit Jugend und Theater zusammengekommen sind, wohin ihr fernerer Weg verlaufen wird. Im engeren Rahmen werden auch die einzelnen Gebiete ähnliche Theatertage abhalten, die der. Verbindung zwischen HI. und Theatern gebietsoder landschaftsmäßig dienen sollen. Es wird ´eine Arbeitsgemeinschaft „Junges Theater" gegründet werden, gleichsam eine Bereitung des Bodens für das Gedeihen einer echten Kameradschaft aller derer, die mit Theaterfragen zu tun haben. Innerhalb der Reichsjugendführung und in den einzelnen Ge= bieten werden Verbindungsleute zur Reichstheaterkammer und ihren Landesstellen , darüber hinaus in den einzelnen Standorten auch zu den jeweiligen Theatern ernannt werden . Der Wille der Jugend ist unverbrüchlich, die in Bochum geschaffene Verbindung zum deutschen Theater nirgends abreißen zu lassen, aber überall zu festigen. Neben die erste Arbeitsgemeinschaft wird eine weitere für Nachwuchsschulung treten. Denn nicht nur die Besucher, sondern in vornehmlichem Maß die jungen Schauspieler werden ja den Geiſt der HI. in ſich tragen. Eine andere, im Praktischen geäußerte Aufmerksamkeit gilt den Weimar - Festspielen , den früheren Schiller-Festspielen. Sie werden nicht mehr Festspiele für die Schüler der höheren Schulen, sondern Spiele der gesamten deutschen Jugend sein, an denen man zB. tausend Sieger des Reichsberufswettkampfes teilnehmen lassen wird. Für die Werbung innerhalb der H3. für das Theater gab Obergebietsführer Cerff die Anweisung zu einer Verstärkung und Vertiefung, vor allem mit Rücksicht darauf, daß sie in vielen Städten und Landschaften erst in den Anfängen steht. Aber wieder betonte er, daß nirgends die Freiwilligkeit durch organisatorischen Zwang be= schränkt werden dürfe. Neben einem Aufruf an die jungen schöpferischen Kräfte in der HI., das Lustspiel, die Zeitsatire zu schaffen, wie die Jugend sie erwartet, trat das Bekenntnis zu den Feierpläßen , auf die zu verzichten die Jugend nicht gewillt ist, die sie sich aber auch nicht entweihen lassen will, weil sie in ihnen Stätten ihres höchsten Erlebens, verdichtet ins Religiöse, sieht. Und endlich folgten an praktischen Ergebnissen der Tagung noch die Ankündigungen , die Vors bereitung einer Reichswanderbühne in Angriff zu nehmen und die Vorarbeiten für ein Theater der Jugend in Berlin unermüdlich fortzusehen und gerade aus der Erkenntnis dieser Tage heraus zu verschärfen. So hat diese Tagung über den allgemeineren fulturpolitischen Vorstoß hinaus diesen einen großen Wert, daß auch an ihrem Ende nicht die These, sondern die Tat steht. Dr. Willi Fr. Könitzer.

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Erzieher, weltanschaulich

ſattelſeſt

Die „Erziehung des Erziehers" – 25 Schulungslager mit über 100 000 Teilnehmern Der NSLB. im Kampf um die Gemeinſchaftsſchule NSK Anläßlich Der britten Reichsschu lungstagung des Nationalſozialiſtiſchen Lehrers bundes, die vor wenigen Tagen in der Burg Dants warderobe in Braunschweig eröffnet wurde, hatte der NSK Sonderberichterstatter Gelegenheit, in einer Unters redung mit dem Reichsſchulungswalter des NSLB ., Bg. Wolf- Bayreuth, einen umfaſſenden Einblic in die Schulungsarbeit des NSLB. zu gewinnen. Der Nationalsozialistische Lehrerbund als ges schlossene Kampfformation der Bewegung will der nationalsozialistischen Revolution im gesamten deutschen Schul- und Bildungswesen zum Durchbruch verhelfen. Diese Sendung kann er nur erfüllen, wenn es ihm gelingt, Deutſchlands Erzieherſchaft in ihrer geistigen und seelischen Haltung umzuformen und mit dem Ideengut unserer Weltanschauung zu erfüllen. Alle Reformen in Schul- und Bildungswesen wären nuglos, wenn sie nicht durch Persönlichkeiten ge= tragen werden, die von den weltanschaulichen Grundlagen dieser Reformen restlos durchdrungen sind. Nur der kann die deutſche Jugend nationalsozialistisch erziehen, der selber die Ideen des Führers zu seinen eigenen gemacht hat und von dieser Weltanschauung überzeugt ist. Erziehung ist ja unendlich viel mehr als die Vermittlung reinen Wissens. Ein Lehrer, der der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung fremd und völlig uninteressiert gegenübersteht, aber als treuer Staatsbürger in ihrem Sinne nach ,,NS.-Richtlinien" erziehen will, fann nie das Ideal des Jugendbildners sein. Nur die Zusammenfassung aller Jugendbild= ner in der großen deutschen Erziehergemeinschaft und ihre Schulung auf geistigem, seelischem und körperlichen Gebiet kann die notwendige Umformung des deutschen Erziehers erzielen. „ Erziehung des Erziehers", das ist die große Aufgabe des NSLB . Ihr dienen die Reichsschulungstagungen , die alljährlich im Frühjahr durchgeführt werden. Sie sollen den verantwortlichen Männern und Frauen aus allen deutschen Gauen das nötige Rüstzeug für ihre Schulungsarbeit innerhalb ihres Gaugebie tes geben. Der NSLB. verfügt über 25 Schulungslager , in denen bisher 105 000 deutsche Erzieher und Erzieherinnen zusammengezogen worden sind. In diesen Lagern gibt es feine Unterschiede zwischen zwischen den Lehrern der einzelnen Schulgat = tungen , in diesen Gemeinschaften sind die Vertreter aller Schultypen, von der Kindergärtnerin bis zum Hochschullehrer, zusammengefaßt.

Auf geistigem Gebiete soll die Umformung durch Vorträge und Arbeitsgemeinschaften angebahnt werden. Aus berufenem Munde hören die Teilnehmer die Grundlagen der germanischen Wertlehre als neue und bestimmende Philosophie des deutschen Menschen. Sie sollen ein klares Bild der wiſſen =

schaftlichen Untermauerung unse = rer Weltanschauung gewinnen, um ihre Erziehungsarbeit richtig erfüllen zu können . Auf der dritten Reichsschulungstagung, die 120 Gauſchulungswalter, Lagerleiter und Lagerleiterinnen des NSLB. in den beiden Schulungsstätten unseres Gaues, in Bündheim und Rieseberg , vereinen wird, sind Vorträge namhafter Männer über die nordische Seele , über die nordische Weltans schauung und über Rasse und Raumgeschichte des deutschen Volkes vorgesehen. Zwei andere Referate behandeln die Volts = kunde auf germanischer Grundlage und Vierjahresplan". „ Schulung und Das sind Themen, die jeder deutsche Erzieher in seinem Unterricht notwendig braucht, wenn er wicht Pauter, sondern Erzieher sein will. Der NStB., der heute in seinen Reihen 97 Prozent der gesamten deutschen Erzieherschaft erfaßt, kämpft für die Gemeinschaftsschule. Deutschlands Jugend, die doch eines Blutes und einer Sprache ist, soll nicht mehr nach Konfessionen getrennt auf der Schulbank ſizen. Die Gemeinschaftsschule aber erfordert Erzieher, die weltanschau lich sattelfest sind und die durch ihre Sicherheit auf allen Gebieten des geistigen Le= bens der Jugend eine klare Erziehung zu geben vermögen. Diese Sicherheit aber kann niemals durch Richtlinien oder Studium am einſamen Schreibtisch, sondern immer nur in der lebendigen Gemeinschaft der Kameraden im Lager erworben werden.

Ein gesondertes Gebiet in der Arbeit des NSLB. stellen die Austauschlager der Ers zieher dar. Der NSLB . ruft in dieſem Jahre die deutsche Erzieherſchaft zum Marsch in das Reich auf. Über alle Landes- und Stammesgrenzen, über alle geistigen Mainlinien hinweg soll der Erzieher und die Erzieherin Deutschland erleben. Die Teilnehmer der Austauschlager werden nach der Rückkehr in ihrem Heimatort durch ihr Erlebnis der Jugend im Unterricht ein viel besseres, farbigeres und wahrheitsgetreues Bild der großen deutschen Heimat geben können, als einer, der Deutschland nur aus Büchern kennt. So arbeitet der Nationalsozialistische Lehrers bund vielgestaltig und unermüdlich an den großen Aufgaben, die ihm vom Führer gestellt sind. Die dritte Reichsschulungstagung, die augenblicklich in Braunschweig stattfindet, wird diese Arbeit wieder um ein gutes Stück vorBewußt ist für diese Tagung wärtsbringen . Braunschweig auserwählt worden, lebt doch hier im Lande der Niedersachsen die stärkste Kraft des nordischen Geistes.

Die deutsche Frau Sonderdienft der NSK

verantwortlich : Erika Kirmie

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienſt der Nationalſozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutſchen Frauenwerkes

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Erkenntnisse aus dem Reichsberufswettkampf der Studentinnen

Mann

in

geiſtiger

und Frau

Zuſammenarbeit

Die schöpferischen Kräfte der Frau in wiſſenſchaftlichen Fragen – Sonderaufgaben, die angepackt wurden – Die Studentin hat ihre geiſtige Einſaßbereitſchaft bewiesen Von Anna Kettenhoff , Beauftragte für den RBWK. der Studentinnen in der Reichsstudentenführung NSK Der zweite studentische Reichsberufs= wettkampf ist arbeitsmäßig abgeschlossen. Zwar steht die Verkündigung der Reichssieger noch aus, aber das Ergebnis ist bereits überprüft und gesichert : die ſtudentiſche Jugend hat auch in diesem Jahr ihre Arbeitsbereitschaft und ihren Arbeitsernst unter Be = weis gestellt. Der studentische Reichsberufswettkampf steht vor einer Schwierigkeit ganz besonderer Art. Er soll die Frage der wissenschaftlichen Gruppenarbeit lösen, die Gemeinschaft des Geistes bedeutet. Der Versuch, der hier unternommen wird, ist erstmalig : Ein Thema wird von vielen gemeinsam zur Bearbeitung übernommen, wobei jeder ein Teilproblem der gestellten Aufgabe zur selbständigen wissenschaftlichen Bearbeitung erhält, für welche er auch die Verantwortung trägt. Der Stu = dentin stehen in diesem Rahmen nun zwei Möglichkeiten offen : Sie beteiligt sich an einer gemischten Arbeitsgruppe , die von Studenten und Studentinnen gemeinsam getra= gen wird, oder sie steht in einer reinen Studentinnenarbeitsgruppe. In der gemischten Gruppe liegt vielleicht die erste und beste Möglichkeit einer wissenschaftlichen Ergänzungsarbeit. Es ist tatsächlich hier die Gelegenheit gegeben, die Notwendigkeit des Füreinanderstehens auch im Bereich des Geistes an der praktischen Zusammenarbeit zu erleben, die heute schon an den Hochſchulen als Selbst= verständlichkeit empfunden wird. Diese Tatsache widerspricht all den Stimmen, die zwar die Studentin nicht völlig von der Hochschule verweisen wollen, ihr aber jede entscheidende Anteilnahme an der geistigen Gestaltung unseres völkischen Lebens absprechen. Aber auch andere Gründe sprechen für die Zusammenarbeit : Das Interesse der Arbeit selbst verlangt unter Umständen das geistige Zusammenstehen von Mann und Frau.

Gerade hier ist zu berücksichtigen, daß die Wahl der Themen für den studentischen Reichsberufswettkampf einer besonderen Ausrichtung unterliegen. Es werden nur solche Aufgaben bearbeitet, die eine unmittelbare Beziehung zu den deutschen Fragen aufweisen, die heute gelöst werden wollen und gelöst werden müſſen. Regelmäßig zeigt es sich nun, daß solche Themen der Zusammenarbeit von Mann und Frau bedürfen. Das gilt besonders von Aufgaben aus der Gesund = heitsführung oder der Erziehung , an denen sich Medizinerinnen oder Studentinnen der Hochschule für Lehrerbildung auch besonders zahlreich beteiligen. An dieser Stelle sezt noch eine andere Frage ein, die einmal überdacht werden muß. Der geistige Umbruch wird sich nicht allein vollziehen mit der Ablehnung gewiſſer artfremder wissenschaftlicher Prinzipien. Er seht ein wissenschaftliches Erkennen voraus, das sich nicht unter die unbedingte Herrschaft des Verstandes begibt, sondern sich von dem völkischen Lebensgefühl leiten läßt. Hier aber ist der geistige Plaz der Frau , die niemals diese Lebensgebundenheit ihres Denkens aufgegeben hat. Der studentische ReichsberufswettLampf beweist nun, wie ſtark die mitwirkenden und schöpferischen Kräfte der Frau ausgelöst werden bei wiſſenſchaftlichen Fragen, welche die für ihr Denken notwendige Lebensgebundenheit aufweisen. Fruchtbar werden dieſe Kräfte aber erst dann sein, wenn ſie in einem breiten Strom in das geistige Leben unseres Volkes einmünden. Eine andere Art des geistigen Einsatzes zeigt die Studentin, wenn sie sich in reinen Studentinnenarbeitsgruppen am Reichsberufswettlampf beteiligt. Dazu ist folgendes zu sagen: Die Berechtigung, solche rein weiblichen Arbeitsgruppen aufzustellen, ergibt sich aus der Wahl des Themas. Es gibt in jedem Wiſſenſchaftsgebiet Aufgaben, die man als

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Sonderaufgaben der Frau bezeichnen kann. Diese Fragen werden selten vom Mann bearbeitet wie es umgefehrt immer wissenschaftliche Fragen geben wird, mit denen sich die Frau baum beschäftigt. Unsere Ertenntnis sagt uns aber, daß diese Fragen auf die Dauer nicht unberücksichtigt bleiben fönnen, weil sich dies zum Schaden unseres völkischen Lebens auswirken müßte. Diese Themenfrage ist teilweise schon in dem eben abgeschlossenen Reichsberufswettkampf auch von der Seite der Studentin gelöst worden, wie folgende Beispiele zeigen: 1. Forderungen an eine nationalsozialiſtiſche Jugend- und Volksbücherei (Erziehung) . 2. Die Arbeiterin im deutschen Recht ( Juristinnen).

19. April 1937 3. Der Lebenskreis der Arbeiterinnen in der Wollkämmerei und Wäscherei in • .. (Erziehung).. 4. Hygienische Untersuchungen als Beitrag zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit in der Bayr. Ostmark (Medizinerinnen) . Mit diesen Themen zeigt die Studentin, daß fie die Anforderungen, die an sie gestellt werden, verstanden hat und daß sie gewillt ist , sie zu erfüllen. Was aber für diese Einzelbeispiele zutrifft, gilt auch für die allgemeine Anteilnahme, die der Studentin am Reichsberufswettkampf zukommt : Sie ist sich bewußt, init ihrem Einsatz ein Stück völkischer Wissenschaft aufzubauen und damit die Überwindung einer artfremden Wissenschaftslehre zu fördern.

Durch die Mutter der Heimat verbunden

Die Stellung der Frau in der Grenzlandarbeit Liebe zur Heimat lehren Von Dr. M. Unger , Leiterin der

Abteilung Grenz- und Ausland

NSK Bom 19. bis 24. April 1937 findet in Teichs walde ein Grenzlandſchulungskurs der Gau-Grenzlandreferentinnen des Deutſchen Frauenwerkes statt. Das Versailler Diktat hat Deutschlands Wertvolles deutsches Grenzen neu bestimmt. Land wurde abgetrennt, Millionen deutscher Menschen gingen der alten Heimat verloren. Aber auch die Menschen, die innerhalb der deutschen Grenzen leben, sind von dieser Grenzziehung schwer betroffen worden. Wenn man heute an der Grenze entlang wandert, sieht man sterbende Städte. Auf breiten, heute leeren Marktpläßen wächst das Gras, die Schaufenster sind geschlossen, der Mörtel fällt von den Fassaden der Häuſer. Diese Städte sind zum Sterben verurteilt, da das einst reiche Hinterland, das seine Waren in der Stadt absezte, ihnen genommen ist. Die wirtschaftliche Not lastet auf den deutschen Grenzbewohnern. Aber nicht nur die wirtschaftliche Not ist es, die diese Menschen erfüllt, viel stärker sind es noch die geistigen und Auseinandersekungen , seelischen die sie als Grenzbewohner durchkämpfen müſſen. Fremde Kultur, Sprache und Weltanschauung stoßen hier zusammen und ringen um die Seele der Menschen. Hier in den Grenzen Deutschlands sucht auch immer wieder der Bolschewismus hineinzudringen und unsere deutschen Menschen zu vergiften. Es ist eine selbstverständliche Pflicht eines jeden deutschen Menschen, der das Glück hat, innerhalb Deutschlands in Frieden zu leben, diesen ringenden deutschen Menschen an der deutschen Grenze beizustehen und ihnen in ihrem Kampf zu helfen. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß der Volkstumskampf letztlich von der Frau So wird und Mutter bestimmt wird. man auch immer wieder feststellen, daß im Volkstumskampf die Frau eine hervorragende und entscheidende Rolle spielt; denn von ihrer Haltung hängt es lettlich ab, ob die Kinder

im

Deutschen Frauenwerk

selbstbewußt und start in ihrem Volkstum wur" zeln und ihrem Volk erhalten bleiben. Die Kinder müſſen durch die Mutter an die Heimatgefesselt werden, damit sie später allen Lockungen, die ihnen in ihrem Leben entgegentreten werden, klar und eindeutig zu bes gegnen und sie abzuwehren wissen. Versagt hier die Frau und Mutter , so ist ihre Familie , volkspolitisch ge = sehen , gefährdet. Ihre Kinder werden leicht den Einflüssen des fremden Volkes unterliegen, werden unsicher und gehen der Heimat schließlich verloren . Klar erkennt man dies in allen Fällen, wo der Sohn eine Frau aus dem fremden Volkstum heiratet. Hier werden die Kinder durch den Einfluß der Mutter fast durchweg der Heimat entfremdet und gleiten in das Volkstum der Mutter ganz hinüber. Es ist somit nicht zu verwundern , daß sich das Ringen in den Grenzländern um die Erhaltung des Volkstums, besonders auf allen Gebieten, die das Bereich Mutter und Kind" umfassen, auswirkt, so zB . in allen Schuls, Kirchen-, Kindergärtenund Gemeindeschwesterfragen. Unser Führer hat klar und deutlich immer wieder gesagt, daß wir fremdes Volkstum niemals in unseren Staat einverleiben wollen ; wohl ist es aber unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß deutsches Volkstum der Heimat nicht verlorengeht. Insoweit schalten auch wir deutsche Frauen uns ein und wollen unser Teil dazu beitragen, daß überall dort , wo deutsche Menschen an der Grenze leiden , ihnen unsere Hilfe und Beistand zuteil werden. Denn solange eine deutsche Mutter mit ihrem Kind in deutscher Sprache spricht, singt, betet und die Liebe zur deutschen Heimat und zu unserem Führer bewußt ihm ins Herz pflanzt, wird dieses Kind zu einem volksbewußten deutschen Menschen heranwachsen und Deutschland nie verlorengehen.

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gewinnen

das

Leben

Eine Frau schmückt die Reichsmütterſchule – Die Malerin Elifabeth Kallen, ihr Auftrag und Werk NSK In der Reichsmütterschule in Berlin, die die Schulung der Lehrerinnen mit der Praxis der Berliner Mütterschulung vereint, wird der Eß- und Sizungsraum ausgemalt : Zuerst einmal sind die Kartonentwürfe an die Wände geheftet und werden kritisch betrachtet. Das Urteil steht bei der Bau herrin, Frau Scholz - Klint. Wenn ein Entwurf, nach der Skizze übertragen, dann an Ort und Stelle aufgehängt wird, ergeben ſich ja immer noch Änderungen, denn Raumfarbe und Raumgröße bestimmen schließlich Farbe und Größe des Bildes ! Ist die „Prüfung“ übers standen, so wird E. Kallen den Entwurf auf ,,Bauplatten“ übertragen, und die werden über den Raumwänden befestigt ; auf diese Art ist das Wandbild von Umbau und Umzug unabhängig.

Die Aufgabe in der Reichsmütterschule stellte besondere Bedingungen, denn der schlichte niedere Raum mit weißer Wand und hellen Möbeln aus geſandelter Kiefer verlangt eine sehr gedämpfte Wärme der Farbe und einen bescheidenen Bildumfang, damit das Bild nicht In diesem Raum den Beschauer verschlingt. sollen ja Frauen, die viel arbeiten müssen, zur Essensruhe und zur Beratung zusammenfißen ; da darf das Wandbild nur gerade einen stillen, belebenden Klang abgeben, nicht volle Akkorde. Überhaupt ist das ja das Wesen des Wandbildes, daß es gerade nur dienend einen Raum zur Sprache bringen darf, ihn beleben und seinem jeweiligen Zwed helfen soll ; und es ist die Sehnsucht aller Maler gewesen, wieder das Bild als Wandbild malen zu dürfen, dh. eingeordnet in den wirklichen Rahmen des Lebens, im richtigen Rhythmus verantert in dem Raum, der uns umgibt. Als endlich wieder die Aufträge kamen, da waren sie für Repräsentationsräume, und - es war in der zweiten Hälfte der Maler überdes 19. Jahrhunderts trumpfte den Raum noch, anstatt ihm zu dienen. Heute ist das überwunden. Elisabeth Kallen zB. knüpft an die Romantik wieder an, an deren stille und lauschende Art und die rundende Darstellung des Menschen. Frau Kallen lernte vor dem Kriege am ,,Kunstgewerbemuseum Berlin", dann in einer Lehrgemeinschaft. Die Staatliche Kunsthochschule wurde ja erst etwa 1923 für Frauen geöffnet. Als Porträtistin setzte sich Frau Kallen anfangs durch, dann (als die Inflation einbrach) nahm sie die Gebrauchsgraphit jeder Art hinzu, um leben zu können. Ihre Neigung aber gehörte von je der Wandmalerei, und sie hat dafür verschiedene Aufträge gehabt, und Kinder- und Gartenzimmer usw. ausgemalt. Die

Gabe, etwa ein Kinderzimmer so zu erfüllen (nicht zu füllen ") , daß die bunte Wand nicht heftig auf das Kind einredet, sondern nur da und dort zart zu rufen scheint, ist gewiß eine bes sonders weibliche Gabe des Verhaltenkönnens, des Lauschens und Dienens. Sie ist ideal für das Kind, denn so wird die Phantasie nicht mit zu vielen und zu fertigen Dingen vergewaltigt, sondern nur leicht, aber stetig in die Ferne ge= zogen. Mit allen Arbeitern bleibt die Malerei zwar ganz Ausdruck des inwendigeren, stillen, fraulichen Erlebens, aber da dies gerade zur Welt gehört, wie das anpadende, hart formulierende männliche Erleben, so bleibt die Ebene der echten Kunst immer gewonnen und gewahrt : Einer Kunst, die sich an Aus dieser jeden Menschen wendet. menschlichen Fülle heraus gab E. Kallen auch der jüngsten Aufgabe in der Reichsmütterschule die Formung. Die drei Kartons bilden einen. Rhythmus, der wieder in die Ferne deutet ; das Mädchen am Obstbaum, das in die Zukunft wartet ; die Mutter, die mit Mann und Kindern unter dem Obstbaum sizt und sich ruhig in der Erfüllung ihrer Aufgabe und ihres Lebens weiß ; und das junge Menſchenpaar, das unter dem Frühlingsbaum sigt und, nahe vor der eigenen Erfüllung, das Leben frei in die Zukunft weiterträgt. Der Ton liegt, wie es der Aufgabe des Hauſes entſpricht, auf dem Mittelbild, dem Familienbild. Die Formen sind ganz einfach und fast eins fältig, die Farben zart und andeutungshaft. Die Bilder sollen ja Aufruf und Belebung, keine große endgültige Repräsentation sein. Den Stil für solche Wandbildlösungen hat E. Kallen im Laufe ihres Lebens herausgebildet, er ist erlebt, und das unterscheidet ihre Arbeiten immer wieder von so vielen billigen ſchlagwortartigen neugermanischen" Formeln, die anpass fungsgewandte Maler heute zeigen. Die stete Auseinandersetzung mit der Kunstentwicklung war für E. Kallen immer unausweichlich; sie arbeitete mit Gleichsuchenden zusammen auf neue Klärung der Kunſtgeſtalt hin. „Form und Farbe vereint, bedingt aus sich heraus stets schon einen Inhalt - oder es entsteht Krampf" : dies sezte fie mit dem Instinkt der Frau jenen übersteigerten Experimenten der bloßen Form" und „ bloBen Farbwesenheit“ entgegen. Sie fand ihren eigenen Ausdruck im Wandbild, und Inhalt, Farbe und Form gewinnen eine ganz und gar wesenseigene Harmonie : eine Wesenskraft, die ficher nicht für alle Malaufgaben, aber für eine lange und noch unerfüllte Reihe davon Ortrud Stumpfe. reicht!

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aber ſtilvoll

Das Wesen unferes modeſchaffenden Handwerks — Deutſche Eigenart im Rahmen der Weltmode gewahrt - Grundzug fraulicher Würde NSK 3mmer öfter begegnet einem seit einigen Jahren der Begriff Modeschaffendes Handwerk", und hin und wieder wird man gefragt : ,,Sind das denn nicht Gegensätze, Modeschaffen Die Ansicht, daß Mode = und Handwert?" schaffen das Vorrecht einiger phantasieim Ausland natürlich —, begabter Künstler und Handwerk die solide, doppelt und dreifach genähte Arbeit sei, die aber jeden Schwung und jedes modische Gefühl vermiſſen läßt, iſt ein altes Vorurteil, das jetzt allmählich einer besseren Einsicht weicht. Leicht hat es das deutsche Modeschaffen nicht gehabt, lange wurde uns Deutschen die Fähigfeit zum Modeschaffen rundweg abgesprochen, es wurde behauptet, uns fehlte die beschwingte Heiterkeit, die unbefangene Freude am schönen Körper, am Spiel der Linien und Farben, wir könnten nichts nur um der Schönheit willen tun, und wären immer versucht, irgendwelche Tendenzen an Stelle finnenfrohen Gestaltens zu setzen. Es hat sich aber in den letzten Jahren ges zeigt, daß es gerade in den Kreisen des deutschen Handwerks Meister von hohem Rang gibt, die nicht nur über bestes fachliches Können, sondern auch über modisches GeUnd fühl und erlesenen Geschmad verfügen. das wird uns verständlich, wenn wir uns er: innern, daß das Handwerk im Mittelalter durch Jahrhunderte der deutschen Kultur ihr Gesicht gab, daß Impulse, Pläne, Entdeckungen und Erfindungen großzügigſter und kühnster Art von Handwerkern kamen, daß Dürer und Peter Vischer, Tilman Riemenschneider und Beit Stoß, Gutenberg und auch Jakob Böhme und Hans Sachs Handwerker waren und diesen Titel mit Stolz trugen . Gewiß hatten Zeiten schwerer politischer und wirtschaftlicher Not die Institution und die Aufbaukräfte im Handwerk gehemmt und ver schüttet, aber der politische Wandel unserer Gegenwart, der alles neu belebte, hat auch dem Kräfte Handwerk alle wiedergegeben , die zu neuem, kühnen und freudiDieser Aufschwung gen Schaffen nötig sind. lam auch den Handwerken zustatten, denen die Gestaltung des äußeren Menschen obliegt : Den Herren- und Damenschneidern, den Schuhmachern und Puzmachern, den Friseuren, Wäscheschneidern, Kürschnern, Handschuhmachern und Feintäschnern, und all den andern, die dazu beitragen, daß der deutsche Mensch auch in seinem Außeren würdig den Geist vertritt, in dem sein Leben wurzelt. Es besteht durchaus nicht die Absicht, eine deutsche Mode herauszustellen, die im Gegensag zur Weltmode steht und sich in Eigenbrötelei gefällt ; das deutsche modeschaffende Handwerk arbeitet ganz bewußt im Rahmen der Weltmode mit , ohne jedoch jemals den eigenen Stil zu ver =

leugnen , den ja jedes Volk seiner Eigenart gemäß entwickelt. So wird alles vermieden , was die deutsche Frau als artfremde übertreibung und als unfein empfinden könnte. Trok bewußter Betonung der Anmut und Kleidsamkeit bleibt immer frauliche Würde der Grundzug. Ebensoweit ist man natürlich von jeder Blaustrümpfigkeit und Prüderie entfernt. Ein Volk, dem der Sport wichtigſtes Erziehungsmittel geworden ist, das den ge= funden, gepflegten Körper als erstrebenswertes Ziel erkannt hat, hat auch keinen Grund, ihn zu versteden. Schneider und Schneiderin arbeiten ja nicht nur nach dem äußeren, sondern auch nach dem inneren Maß. Fertig gekaufte Kleidung kann dieſe individuelle Arbeit nie ersetzen. Neben der kulturellen hat das modeſchaffende Handwerk eine wichtige wirtschaftliche Aufgabe. Da ist zunächst die Werkstofffrage von großer Tragweite, die von allen beteiligten Werkstätten mit größter Einſatbereitschaft gelöst wird. Die Modelle, die in den letzten Modeschauen gezeigt wurden, sind der beste und überzeugendste Beweis für und Schönheit , Zweckmäßigkeit Haltbarkeit der neuen Spinnstoffe. Die andere Frage ist die der Ausfuhr, die ebenfalls auf die beste Weise gelöst wird, wie die guten Aufträge für deutsche Modelle aus dem Auslande beweisen. Um alle diese Aufgaben erfüllen zu können, ist natürlich eine gut organisierte Gemeinschaftsarbeit nötig, die einerseits für beste Fachausbildung durch Meisterlehre und Fachschulen sorgt, um die Leistungen ständig zu steigern, andererseits die Ausarbeitung guter Modelle, die durch die Modezentrale des Damenschneiderhandwerks und das Modeamt des Herrenschneiderhandwerks für die Modeschauen im In- und Ausland ausgewählt werden, in denen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Schöpfer in jedem Frühling und Herbſt beweisen und viele Aufträge M. Sch, hereinbringen.

Weibliche Beamte zur Frauenarbeit geführt NSK Innerhalb des „ Reichsbundes der deutschen Beamten“ sind die Beamtinnen als Abteilung Weibliche Beamte" zusammengefaßt. Die Reichsfrauenführerin hat die Reichsreferentin dieser Abteilung in ihren Stab berufen und die Gau- und Kreisfrauenschaftsleiterinnen aufgefordert, in gleicher Weise die Gau- und Kreisreferentinnen der Abteilung „Weibliche Beamte" in ihre Stäbe zu berufen. Auf diese Weise soll das Interesse der weiblichen Beamtenschaft für alle Fragen der Frauenarbeit geweckt und vertieft werden und die Verbundenheit aller deutschen Frauen eine weitere Stärkung erfahren.

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Man

nehme

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einen Fisch

Seefiſchgerichte, die Vorurteile Lügen ſtrafen — Hochſeefischerei und Speiſezettel – Auf die Einſicht der Hausfrau kommt es an

NSK Die Fischmarktverwaltung Wesermünde/Bremerhaven -- aber auch Marktverwaltungen - veranstalten regelmäßig Seefischtochkurse, an denen schon viele Referentinnen der Abteilung VolkswirtschaftHauswirtschaft im Deutschen Frauenwerk teilgenommen haben und noch teilnehmen werden. Denn gerade sie sind berufen, ihre Kenntniſſe im Binnenlande anderen zu übermitteln. In Gruppen eingeteilt, kochen sie die verschiedensten Gerichte. Die einfachste, aber auch die verwöhnteste Hausfrau würde hier das Rechte finden. Da steht der köstlichste Fischschmorbraten neben dem wolschmeckenden Fischeintopf, Labskaus, das Gericht der Fischer, neben dem Königsberger Klops aus Fisch. Aus Seefischen werden alle Gerichte bereitet, die wir gewohnt sind, aus Warmblüterfleisch herzustel= Alle Vorurteile gegen den len. Seefischgenuß werden glänzend widerlegt. Praktische Unterweisung , lehrreiche Vorträge und sachkundige Führungen wechseln miteinander ab, und wir lernen begreifen, was das heißt : Deutsche Hochseefischerei. In der Nacht werden die Schiffe gelöscht, damit die Fische vor ihren Todfeinden Licht, Luft, Sonne und Wärme bewahrt bleiben. Sie werden einer veterinärärztlichen Kontrolle unterzogen, und nur solche kommen zur Versteigerung, die eine dreitägige Fahrt nach dem Binnenlande aushalten. Um 7 Uhr beginnt die Auktion, die sich in größter Geschäftigkeit und fürzester Zeit abspielt. Das ersteigerte Fischgut wird sofort nach den Padhallen der Seefischgroßhandlung oder nach den einzelnen Betrieben der Fischinduſtrie abgerollt. In den Packhallen herrscht zu dieser Zeit reges Leben. Der Frischsisch wird für den Versand nach dem Binnenlande fertiggemacht. An langen Tischen werden die Fischfilets zurechtgeschnitten, sorgfältig eingepackt, um der Hausfrau Arbeit zu ersparen . Weidenkörbe werden mit Matten und Papier ausgelegt. Der Fisch wird abwechselnd mit Eis eingeschichtet. Mittags rollen die ersten und allbekannten Fischwagen von dem großartig angelegten Fischbahnhof ab. Zur Zeit des Heringsfanges sehen wir große Mengen Heringe, die als grüne oder Salzheringe ihren Weg nach dem Binnenlande antreten sollen. Es sind deutsche Fischer, die diese Heringe auf deutschen Dampfern fangen , und es ist ein Gebot der Zeit, daß jede Hausfrau diese deutschen Heringe verwertet. In der Räucherei, in der Konservenindustrie und in der Marinieranſtalt, überall ist oberster Richtfat, der Hausfrau den Fisch so anzubieten, daß fie eine gute, abwechslungsreiche Kost bereiten kann. In der Fischmehlfabrik werden alle Abfälle und Reste zu Fischmehl verarbeitet, das als Futter für das Vieh dient. Viele unserer Industriezweige stehen mittelbar im Dienst unserer Fischversorgung, so die Konservenfabrik, Die Kistenfabrik und die Nezgarnspinnerei.

Jeder Dampfer mehr, der hinausfahren kann, um größere Fänge heimzubringen, bringt Ar= beit und Brot auch für andere Volksgenoſſen. Die Betriebsgebäude der Reedereien, des Fischgroßhandels, der Fischinduſtrie und ihrer Nebenindustrien, die großartige Anlage des Hafens, alles ist ausbaufähig; da wäre noch Play und Arbeit für viele neue Betriebe. Aber all diese Pläne haben keine Zukunft, wenn die Seefische im Binnenlande keinen Absah finden. Zuerst muß die Hausfrau den Seefisch in erhöhtem Maße auf ihrem Speisezettel erscheinen lassen. Sie kann es ohne Kosten und Mühe, denn zu den verschiedensten Gerichten ist dieses hochwertige Nahrungsmittel zu verwerten. Eine solche Umstellung des Küchenzettels ist Nationalsozialismus der Tat. G. E.

Täglich einmal Frischkost Eine besondere Notwendigkeit im Frühjahr NSK In den Frühjahrsmonaten fehlen unse rem Organismus lebensnotwendige Stoffe, die ihm im Sommer, Herbſt und in den erſten Wintermonaten mit der Koft zugeführt werden. Es sind die Vitamine . Unsere Kost_im Frühling enthält wenig Gemüse und Obst, das Wenige ist außerdem abgelagert oder konserviert und dadurch in seinem Vitamingehalt geringwertiger als frisch geerntetes Gut. Was können wir nun tun, um aus Erzeugniſſen unſeres Landes und aus eigenen Vorräten uns ausreichend mit diesen lebenswichtigen Stoffen zu versorgen, ohne Lebensmittel aus klimatisch be= günstigteren Ländern einführen zu müssen ? Wir müssen in den gemüse- und obstarmen Monaten ganz besonders darauf achten, daß wenig = jeder Tagestüchenzettel stens einmal etwas Frischkost enthält. Dies braucht nun nicht gerade Kopfsalat zu sein, wenn er noch wenig auf dem Markt ist, sondern auch die billigſten Gemüſe eignen sich dazu. Vor allen Dingen unſere eingelagerten Wintergemüse, wie Kohl, Rüben und Wurzeln, die wir so kurz wie mög= lich kochen, um ihren Vitamingehalt nicht noch weiter herabzusetzen. Einen Teil davon eſſen wir stets roh, auch vom Sauerkraut, das alle anderen übertrifft. Rohsalat bereiten wir auch aus dem erſten jungen Spinat. Statt des frischen Obstes genießen wir getrocknetes Obst, das wir auch ungekocht - eventuell eingeweicht ― essen. Vor allem aber ist der Süßmost im Frühling ein wertvolles Getränk, denn in ihm sind alle Stoffe des frischen Obstes enthalten, die auf den Körper jetzt wie milde und belebende Medizin wirken. Der erste Vorbote einer neuen Ernte ist der Rhabarber, der uns den Übergang zu glücklicheren Küchenzeiten erleichtert. Aber auch jezt können wir unſerem Körper alle notwendigen Stoffe zuführen , wenn wir mit Überlegung und Sorgfalt unsere Mahlzeiten zusammenstellen und zubereiten. L. K.-S.

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Frauentum

Erlebnis deutscher Frauenarbeit NSK Einen Querschnitt durch das gesamte deutsche Frauenschaffen bringt die Großschau Frauen am Wert" der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks, Gau Württem > Stuttgart berg-Hohenzollern in Dom 30. April bis 9. Mai 1937. Richt nur die Abteilungen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes, sondern auch die verschiedenen sich mit Frauenarbeit be fassenden Organisationen geben einen Aufriß ihrer Entwicklung und einen Überblid über den heutigen Stand ihrer Arbeit. Die Schau greift auf die Vor- und Frühgeschichte zurück und veranschaulicht eine Menge alten Volksgutes und noch heute lebendigen Brauchtums. In großem Rahmen gefaßt, neuartig und äußerst lebendig gestaltet, gewinnt die Ausstellung über die Gaugrenzen hinaus an Bedeutung. Einen wertvollen Beitrag zu den im Brennpunkt des innerpolitischen Interesses stehenden Durchführungen geben die praktischen Aufflärungs- und Schulungsfonderschauen zB. über den Vierjahresplan und die Stellung der nationalsozialistischen Frau dazu. Weiter tritt die politisch wache Frau in den Vordergrund. Eine Reihe künstlerischer Vorführungen beleben und unterbrechen die Lehrschauen. Im Rahmen der Ausstellungswoche finden eine Großkundgebung mit der Reichsfrauenführerin , Frau ScholzKlink , und eine Reihe von Vorträgen ver= schiedener Reichsreferentinnen statt. Sinngebend über den Hallen der Schau, aber auch verpflichtend für den weiteren Alltag steht das Leitwort zur Arbeit und gibt mit der praftischen Anschauung zusammen die weitere Blidrichtung.

Volkstanz, ernſt genommen NSK Kürzlich fand in dem Heim der NS.Frauenschaft Gau Berlin ein Volkstanzschulungslager des Reichsverbandes Deutscher Turn-, Sport- und Gymnastiklehrer statt. 27 weibliche und 5 männliche Mitglieder des Reichsverbandes hatten sich aus allen Gauen des Reiches zu diesem Lehrgang zuſammengefunden. Die Leitung des Lagers lag in den Händen von Erich Janies. Im Mittelpunkt des Lehrgangs stand natürlich die praktische Arbeit des Volkstanzes, der jeden Morgen eine Stunde deutsche Gymnaſtik voranging. Der theoretische Lehrgang umfaßte die Geschichte des deutschen Tanzes, Volkstumskunde und Volksspiel. Selbst= verständlich wurde auch das Volkslied ge= pflegt, und es war erstaunlich, wie viel schöne alte und neue Volks- und Marschlieder erfaßt wurden. Auf allen Gebieten dieses Lehrgangs wurde eine außergewöhnliche Arbeitsbereitschaft der Teilnehmer verlangt. Gleich, ob es die praktische Arbeit oder die Unterweisung in der Ge= schichte des deutschen Tanzes waren, oder die interessanten Vorträge über Volkstumsfunde

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und

Frauentat

und deutsches Brauchtum oder die lebendigen. Berichte über das Laien- und Voltsspiel, eine jede dieser Arbeitsstunden war fesselnd. Die Prüfung war nicht einfach. Verlangt wurden die schriftliche Beantwortung dreier Fragen, eine praktische Lehrprobe und grundlegende Kenntnis der verschiedenen Arbeitsgebiete des Lehrgangs. Bei der Vorführung. einer Reihe von Volkstänzen - unter ihnen so schwierige wie der Bändertanz und die Westan denen sich der gesamte Lehrgang bes göta teiligte , unterlief nicht ein einziger Fehler.. Pressemitarbeit auf klarer Grundlage NSK Wer mit der Zeitung zu tun hat, der muß sie genau kennen in ihrem vielfältigen. Gefüge, der muß wissen, welche Anforderungen fie an alle ihre Mitarbeiter stellt, ob sie mitschaffen in der Schriftleitung als der geistigen Gestalterin eines Blattes, ob in der kaufmännischen Abteilung als ihrer wirtschaftlichen Trägerin, ob im technischen Betrieb. Deshalb hatte die Gaupreſſereferentin von Pommern ihre Kreispreſſereferentinnen nach Stettin zu einem Lehrgang gerufen. Verlagsleiter und Hauptschriftleiter des Gauparteiblattes hielten einleitende Vorträge. Die Beziehungen zwischen Anzeigenteil und der Frau als Verbraucherin erläuterte der Werbeleiter. Eine Führung durch den Betrieb schloß sich an. Der Werdegang einer Zeitung wurde genau verfolgt, nachdem vorher eine Schriftleiterin aus der Redaktionspraxis eine einführende Schilderung gegeben hatte. Seher und Korrektor, Photograph und Üher in der Bildherstellung, der Facharbeiter an der Maternmaschine und an der großen Rotations= maschine neuesten Modells erklärten ihre Arbeitsgänge. Der zweite Teil des Lehrganges befaßte sich mit der praktischen Pressearbeit, die die Refe= rentinnen selbst zu leisten haben. Sie sollen Sorge tragen, daß die Referentinnen von der Frauenarbeit, die überall in ihrem Gau auch vom kleinsten Stüßpunkte auf dem flachen Lande getan wird, berichten. Ihre Aufgabe ist es wie auf der Tagung der Gaupreſſereferen= tinnen im Frühjahr in Berlin ausdrücklich betont wurde , die Mitarbeiter der Redaktionen mit Material zu versehen, ihnen Anschauung und Teilnahme an der örtlichen Frauenarbeit zu ermöglichen und ihnen die nötigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Einen wirklich pressegerechten Beitrag abzufassen, ist eine Sache nicht nur der Begabung, sondern auch langer Erfahrung und Übung. In mehreren Arbeitssitungen beschäftigten sich die Referentinnen unter der Anleitung der Gaupreſſereferentin und einer Schriftleiterin mit Fragen des journaliſtiſchen Könnens. Viele Fragen aus der praktischen Arbeit in den Kreisen wurden im Laufe des Lehrganges gestellt und fanden Antwort. In regelmäßigen Abständen werden sich die Preſſereferentinnen. des Gaues zu solchen Arbeitsgemeinschaften zu sammenfinden.

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NSK -Nachrichten

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Beförderungen zum

20. April

In Reichsarbeitsdienst, GG . und NGKK.

NSK Berlin, 19. April.. Beförderungen im Reichsarbeitsdienst: Der Führer und Reichskanzler hat mit Wire tung vom 1. April 1937 befördert : Zu Generalarbeitsführern die Oberstarbeitsführer: Karl Simon . Führer des Arbeits gaues XIV; Rudolf Roch , Führer des Arbeitsgaues X. Zu Oberstarbeitsführern die Oberarbeitsführer : Botho von Pressentin gen. pon Rautter , Führer des Arbeitsgaues VIII ; Carl von Wendstern , Führer des Arbeits gaues IV; Paul Hoppenrath. Oberstarbeits: führer zur besonderen Verwendung bei der Arbeitsgauleitung XXI ; Otto Stoll , Chef des Planungsamtes der Reichsleitung ; Alfred Breuschen . Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung XIII ; Julius Berd . Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung XIX ; Rudolf Makmann . Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung IX ; Ernst Lambed . Oberstarbeitsführer zur bes sonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung I ; Georg Meißner , Oberſtarbeitsführer zur bes sonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung XIV ; Franz Deyrer , Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung XXIII ; Herbert Müller , Oberſtarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung XXX ; Emil Leuthner . Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw . bei der Arbeitsgauleitung XXIX ; Kurt Wende . Oberstarbeitsführer zur besonderen Verw. bei der Arbeitsgauleitung V; Rudolf Beelik . Chef des Erziehungs- und Ausbildungsamtes der Reichsleitung . * Beförderungen in der SS.: Der Führer hat mit Wirkung vom 20. April 1937 befördert : Zum Obergruppenführer : Den Gruppenführer Ernst Heinrich Sch ma u ser . O/Abschn. Main. Zu Gruppenführern: Die Brigadeführer Curt Kaul , D/Abschn. Südwest; Frik Wächtler , im Stab RFSS.; Joachim Eggeling , im Stab RFSS.; Ernst Wilhelm Bohle , im Stab RFSS.; Wilhelm Reinhard , im Stab RFSS . Reichsführer SS. Himmler hat mit Wirfung vom 20. April 1937 befördert : Zu Brigadeführern : Dr. Ernst Robert Gra : wik . Reichsarzt SS.; Walter Ortlepp , Sicherheitshauptamt. * Beförderungen im NSKK.: Der Führer hat zum 20. April 1937 Den Reichspostminister Pa. Wilhelm Ohnesorge den Dienstgrad eines NSKK . - Gruppenführers verliehen.

Befördert wurde zum Oberführer der Präfts dent des DDAC., Standartenführer Freiherr von Egloffstein. Korpsführer Hühnlein richtete an Ba. Ich freue Ohnesorge folgendes Telegramm : mich über Ihre durch den Führer ausgesprochene Beförderung zum NSKK. - Gruppenführer und verbinde damit den Wunsch zur weiteren besten Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Kraftfahrtechnik und des Kraftfahrsportes." * Die Beförderungen in der SA. werden am 1. Mai, dem Nationalfeiertag des deutſchen Boltes, bekanntgegeben.

Dr. Goebbels zum Dankopfer „Herzensbedürfnis für jeden guten Nationalsozialisten " NSK Berlin, 19. April. Zum Dankopfer der Nation" erläßt Reichs. minister Dr. Goebbels folgenden Aufruf: Die SA. gibt durch ihr ,,Dantopfer der Nation" jedem deutschen Volksgenossen Gelegenheit, dem Führer zum 20. April eine Geburtstagsfreude zu bereiten. Mit dem Erlös dieſer Sammlung sollen dem Führer Mittel für den Bau eines großen Siedlungswerkes für deutsche Arbeiter und Kriegsopfer geschaffen werden. Es wird Herzensbedürfnis eines jeden guten Natio nalsozialisten sein, dem Führer durch eine Spende für das „ Dankopfer der Nation" die Dankbarkeit und Treue seines Volkes zum Ausdruck zu bringen. Spenden für das Dankopfer Dr. Gürtner, Dr. Freisler und Reichsleiter trugen ſich ein NSK Berlin, 19. April.

In der Adjutantur des Stabschefs in Berlin haben sich Reichsjustizminister Dr. Gürtner und Staatssekretär im Reichsjuſtizminiſterium Dr. Freisler mit Spenden in die Dankopfer, Listen eingetragen. Der Leiter des Obersten Parteigerichts, Reichsleiter Buch , hat in der Obersten SA.-Führung in München für das Dankopfer gezeichnet. Die Dankespflicht der Kinderreichen Aufruf des Leiters des Reichsbundes der Kinderreichen zum Dankopfer der Nation NSK Berlin, 19. April . Der Bundesführer des Reichsbundes der Kinderreichen, Pg. Wilhelm Stüwe , hat anläßlich der Durchführung des Dankopfers der Nation einen Aufruf erlassen, in dem es ua. heißt: „Es ist die natürliche Dankespflicht jeder tinderreichen Familie, durch eine Opfergabe beizus

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Zu NSK Folge 89 tragen zu dem Gelingen des vorbildlichen Siedlungswertes der SA. Kinderreiche, tragt Euch in die Listen des Dankopfers der Nation ein !" Glückwunsch der Frontdichter Sammlung der deutschen Kriegsdichter als Geburtstagsgeschenk für den Führer NSK Berlin, 19. April. Die in der Mannschaft Kameradschaft der Frontdichter in der RSKOV. zusammengeschlos= fenen deutschen Kriegsdichter übersandten dem Führer zu seinem Geburtstag ein Glüď wunschtelegramm. Als Geburtstagsge= schenk überreichen die Frontdichter dem Führer eine Sammlung der deutschen Krieg s dichtungen.

Ernennungen in der Reichsſtudentenführung Ba. Ernst Horn Leiter des Führungsamtes NSK München, 19. April. Der Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel beauftragte seinen Ständigen Vertreter und Stabsführer. den Sa.- Sturmbann= führer Ernst Horn , mit der Leituna des Führungsamtes der Reichsstudentenführung. Zum Stellvertretenden Leiter des Führungsamtes berief der Reichsstudentenführer den Unterbannführer Karl Wadle. Ferner ernannte der Reichsstudentenführer den SS.-Scharführer Geora Fischer zum Leiter des Amtes Körperliche Ertüchtigung der Reichsstudentenführung und den Pg. Karlheinz Hamberger zu dessen Stellvertreter. Zweimal wöchentlich fechten Die Fechtausbildung der Kameradschaften des NSD.-Studentenbundes

NSK München, 19. April. Aus einer Verfügung des Reichsstudentenführers Dr. Scheel über die Fechtaus bildung in den Stammannschaften und Kameradschaften des NSD . = Studentenbundes geht hervor, daß der Unterricht von den Fechtlehrern der Hochschulinstitute für Leibesübungen erteilt wird. Er wird geschlossen in den Kameradschaften durchgeführt. Die Fecht-

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lehrer der Inſtitute für Leibesübungen find bei einem Lehrgana in der leichten Säbelwaffe ausgebildet worden. Sie sind vom Reichserziehungsministerium angewieſen , das Fechten der Kameradschaften bevorzugt vor den Studierenden zu behandeln . bie als einzelne Übungsstunden nehmen wollen. Der Fechtunterricht der Kameradschaften wird zweimal in der Woche durchgeführt. Film des deutschen Kraftfahrsports Vorführung in allen Teilen des Reiches NSK Berlin, 19. April. Der Tonfilm „ Deutscher Kraftfahrsport" wird jezt gemeinsam mit dem Film „Kronzeugin“ in allen größeren Filmtheatern bes Reiches zur Vorführung gelangen. Der Film Deutscher Kraftfahrsport", der die drei Bräditate fünstlerisch und staatspolitisch wertvoll und volksbildend erhalten hat, wurde von Bob Stoll hergestellt und von Mark Roland musikalisch untermalt. Die erste Aufführung gelegentlich des Vortrages des Korpsführers Hühnlein im Universum, Berlin, hat gezeigt, daß dieser Kraftfahrsportfilm nicht nur herrlich gesehene Bilder bringt, sondern auch Tempo hat und von An= fang bis zum Schluß voll packender Momente ist. Darüber hinaus gibt er einen inſtruk tiven Einblick in den Ablauf der Rennveranstaltungen und die Schwierigkeiten des Kraftfahrgeländesportes, deſſen Träger das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps ist, aber auch in die großen Erfolge und den einzigartigen Siegeszug der deutschen Fahrer und ihrer Kraftfahrzeuge. Wir erleben den Kampf der Rennwagen auf dem Nürburgring , erleben das verwegene Überholen, den mutigen Einsatz von Mann und Maschine. Die Krafträder jagen durch die Havelberge und über die Rennstrecke in der Eilenriede. Wir erleben das waghalsige Rennen durch die Straßen Mona cos und durch die palmenumsäumte Rennstrecke von Tripolis. Und überall blieben trok schärfster internationaler Konkurrenz die deutschen Fahrer und deutschen Kraftfahrzeuge siegreich. Der Film „Deutscher Kraftfahrſport“ wird nun als Kulturfilm den weitesten Kreiſen in anschaulicher Weise den Aufstieg der deutschen Motorisierung nahebringen.

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth; für ble Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Retchspressechef bez RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher HauptIhriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Nitgen. Sämiks in Berlin.

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NSK Folge 90

Die

ParteiKorreſpondenz

20. April 1937

neuen Parteigenoſſen

NSK Zwei geschichtliche Anläſſe haben der Partei im Laufe ihrer Geschichte einen beſonderen Zulauf in ihre Reihen eingebracht : Der Wahlfieg vom 14. September 1930 und dann die Machtergreifung des 30. Januar 1933. Beide Male standen wir Parteigenossen den neu Hinzugekommenen mit Stepsis, ja mit einem beträchtlichen Schuß Mißtrauen gegenüber. Im Jahre 1930 führten wir das böse Wort vom ,,Septemberling" oft im Munde, im Jahre 1933 war es die Bezeichnung „ Märzgefallener“, mit der wir den neuen Parteigenoſſen begrüßten. Diese instinktive Kühle und abwartende Haltung der alten Parteigenoſſenſchaft war pſychologiſch erklärlich und auch ſachlich nicht unbegründet. Sowohl im Herbst 1930 wie zweieinhalb Jahre später mögen manche ge= kommen sein, die weniger aus Überzeugung als aus Überlegung sich um die Mitgliedschaft der Partei bewarben in Unkenntnis der Begriffe und Forderungen, die die Partei mit dem Wort „Parteigenosse" verbindet. Beide Male hat die Partei die neuen Mitglieder in eine harte Schule genommen. Im Jahre 1930 zeigte sich bald, wer als Kämpfer zu uns getommen war und wer nicht. Und die Jahre ſeit 1933 mit dem Aufbau der opfervollen Kleinarbeit der Partei haben jedem neuen

schieden, als sie erkannten, daß sie statt dieſes Vorteiles Kampf, Opfer und Arbeit erfie waren, warteten. Und die anderen wie wir feststellen konnten, tatsächlich die weit überwiegende Mehrzahl ― waren uns so treue Kameraden geworden , daß feiner mehr daran dachte, Eintrittsdaten zu vergleichen .

Eine ähnliche Entwicklung hat sich in der Partei seit 1933 vollzogen. Es wurde damals mit voller Überlegung bis zum 30. April 1933 jedem Volksgenossen die Möglichkeit offengelassen, sich zum Eintritt in die Partei zu melden. Gewiß - auch da= mals famen viele, die feine Ahnung davon besaßen, daß der Eintritt in die Partei etwas anderes bedeutet als die Beteiligung an den politischen Vereinen der Vergangen = heit. Vier Jahre lang hat die Partei nun unter diesen Parteigenossen Spreu vom Weizen gesondert. Sie hat viele wieder ausgeschieden, die nicht gesonnen waren , in der Partei zu arbeiten und damit den Sinn der Parteizugehörigkeit zu erfüllen. Aber unter denen, die blieben, hat sie so viele ehrliche, aufrechte Nationalsozialisten ge= funden, daß heute auch das Wort vom ,,Märzgefallenen" überwunden ist : Die neue Parteigenossenschaft hat sich in den Geist und den Willen der Alten eingelebt und ist so

Parteigenossen genügend Gelegenheit gegeben zu beweisen, daß er die Parteimitgliedschaft nicht unter dem Signum höherer Rechte, sondern unter dem größerer Pflichten bewertet.

Einen Stundenlohn fürs Dankopfer

Tatsächlich hat sich ergeben, daß bereits im Jahre 1931 und 1932 niemand mehr auf den Gedanken tam, von ,,Septemberlingen" zu sprechen, denn diejenigen , die nur um eines vermeintlichen Vorteiles willen ge= kommen waren, waren längst wieder ausge-

NSK Berlin, 20. April . Besonders erfreulich ist die Beteiligung der Arbeiterschaft am Dankopfer der Nation. Die Großbetriebe in Wittenberge, Regierungsbezirkt Potsdam, haben sich bereit erflärt, für das Dankopfer der Nation je Arbeiter einen Stundenlohn zu zeichnen und diese Stunde mehr zu leisten.

Opferfreudige Arbeiterschaft

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RSK Folge 90 wirklich in die Partei hinein . gewachsen. Außerdem aber haben in diesen Jahren Millionen deutscher Volksgenoſſen den Weg zum bekennenden und handelnden Nationalsozialisten gefunden. Des Führers nationalsozialistisches Erziehungswerk hat vielfältige Frucht getragen. In namenloser Pflichterfüllung widmen Unzählige über den Beruf hinaus ihr Leben und ihre Arbeit dem Dienste für die nationalsozialistische Partei und ihre Aufgaben. Denken wir an den unermüdlichen Einsatz unserer SA.-, SS.- und NSKK.-Männer, an alle die Volksgenossen, die in der DAF., in der NSV. oder an anderer Stelle für die Partei Außergewöhnliches leisten, die „ Einſazbereitschaft und Willen zur Mitarbeit“ heweisen, wie der Stellvertreter des Führers in Karlsruhe es formulierte. Sie alle haben in der gleichen Zeit, in der die Partei die ihr im Frühjahr 1933 zugeströmten Mitglieder in einer systematischen Bewährungsprobe einer Siebung unterzog, durch ihre freiwillige Leistung für Volk und Partei den innerlichen Anschluß an die NSDAP. gefunden. Die Neuaufnahmen, die - wie der Stellvertreter des Führers mitteilte die Partei ab 1. Mai vornehmen wird, stehen des= halb schon unter einem neuen Vorzeichen: Die Parteimitgliedschaft ist Anerkennung Auszeichnung und geworden für alle, die diese Auszeich-

nung verdienen. Wir alten Parteigenossen brauchen diesmal nicht mehr so mißtrauisch den ,,Neuen" gegenüberstehen, wir brauchen keinen Sammelnamen zu suchen, der den Wonnemonat Mai mit diesen neuen Parteigenoſſen in skeptischen Zusammenhang bringt : denn im Laufe der letzten vier Jahre haben Partei und Volk sich so gut kennengelernt, daß eine Verbreiterung der Baſis, auf der die Partei im Volke steht, eine klare Folge= rung aus der seelischen Umwälzung erscheint, die sich im deutschen Volke seit vier Jahren vollzogen hat. Die Öffnung der Partei in der Form, in - der sie der Stellvertreter des Führers angekündigt hat, entspricht den großen Volksführungsaufgaben der Partei . Wollte sie eine Gruppe Bevorrechteter sein, dann würde sie hermetisch ihre Reihen schließen. Weil sie aber ihre Aufgabe nicht nur aus der Perspektive des Rechtes, sondern vor allem aus der der Pflicht beurteilt, ist es selbstverständlich, daß sie denen, die heute freudig diese Pflichten auf sich nehmen wollen und bewiesen haben, daß ſie zu uns gehören, den Zutritt nicht verwehrt. So können wir von dem Eintritt der

neuen Parteigenoſſen in unseren Kreis des kämpferischen Einsatzes, der sich erfüllt in Pflicht und Arbeit, mit Stolz und Recht sagen: die Garde des Führers, der innere Schutzwall der Nation wird nicht nur größer, sondern auch stärker ! Helmut Sündermann .

Rührende Zeugnisse der Liebe und Verehrung

An

Adolf Hitlers

Geburtstagstiſch

Ein unvergeßlicher Blick in das Herz des Bolles - Gaben des unbekannten Volksgenoſſen Kulturwert oder Kleinigkeit : Mit gleicher Inbrunſt überbracht NSK Mehr als an jedem anderen Tage ist am 20. April die Reichskanzlei das Ziel ungezählter Volksgenossen, die ihre Liebe und Verehrung beweisen möchten, von denen aber auch jeder, wenn es irgend geht, den Führer sehen will . Bei den vielen Tausenden, die dort am Wilhelmplak in Berlin versammelt sind, ist schon ein beachtliches Aufgebot an Ordnungsmannschaften notwendig, damit überhaupt noch ein geregelter Ein- und Ausgangsverkehr zur Reichskanzlei ermöglicht werden kann.

Glückliche Gratulanten Aber jeder, der seinen Glückwunsch in die ausliegenden Liſten eintragen will, jedes Kind, das sein Blumensträußchen abliefern möchte, tommt ins Haus. Gruppenweise, damit nicht auf einmal die Eingangshalle überfüllt iſt, werden die vielen glückwünschenden Menschen hereingelassen. Die Zeit geduldigen Wartens

aber wird von jedem gern ausgehalten. Fröh liche Scherzworte, die zwischen Absperrmannschaften und Publikum gewechselt werden, be zeugen es. Dann endlich stehen die Gratulanten im Ein, gangsraum der neuen Reichskanzlei . Für jeden haben die Männer der SS . und SA., die dort unten Dienſt tun, ein freundliches Wort. Und mit Stolz dürfen die kleinen BDM.-Mädel und Jundvolk-Pimpfe, die sich zu einem Blumengruß zusammengetan haben, ihre Namen in die Glüdwunschliste schreiben, um zu bekunden, daß sie an den Führer gedacht, und oft weite Wege nicht gescheut haben, um ihm gratulieren zu können. Diese ungelenken Schriftzüge der kindlichen Eintragungen und die vie len Glückwünsche der Erwachsenen sind rüh rende Zeugnisse der Liebe Treue gerade des kleinen Volksgenossen, von denen viele vielleicht gerne

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!

RSK Folge 90 ein Geschenk gebracht hätten, wenn es nachher auch nur nur zu einem Gratulationsweg mit wenigen Blumen reichte. Der Führer sieht alles In der anderen Hälfte der Halle werden ins zwischen die ununterbrochen einlaufenden Glücwunschsendungen und Pakete sortiert, ausge= pact und geordnet. Aus dem Reich, aus übersee, von einzelnen Volksgenossen, von Ortsgruppen und Stützpunkten der NSDAP. in aller Welt, überall her, wo deutsche Menschen an des Führers Geburtstag festlich versame melt sind, kommen die Grüße und Glückwünsche. Ein Stockwerk höher, im großen Saal der Reichskanzlei, finden wir dann, durch den Leiter Der Privatkanzlei des Führers, Reichsamtsleiter Bormann geordnet und aufgestellt, die Ia ngen Tafeln der Gabentische, die die ganze Vielfalt des Lebens und Empfindens unseres Volkes erkennen lassen. Lange, lange Zeit braucht man, um auch nur einen schwachen, oberflächlichen Überblid zu erhalten. Aber der Führer sieht alles und liest aus jedem Geſchent den Willen des Spenders, ihm in seiner Gabe feine Treue zu versichern. Große sinnvolle Ge= fchenbe der Organisationen, der Gaue, der Minister und Parteiführer finden fich dicht neben den ungezählten Zeugniſſen fleißiger Kleinarbeit, die irgendwo in einem Winkel Deutschlands ein Volksgenosse als Geburtstags= geschenk fertigte.

Hier schlägt das Herz des Volkes Dort am Fenster ein großer grauer Berg, sicherlich fast zwei Meter hoch und ebenso breit - dide wollene Strümpfe, Soden, die deutsche Frauen und Mädchen in vielen freien Stunden als Geburtstagsgabe stricten. Sie sollen der Wehrmacht und dem Arbeitsdienst zur Vers fügung gestellt werden. Nicht weit davon Kinderbetten mit vollständigen Babyausstattungen, unzähligen SäugTingsjädchen, Hembchen, Schürzen, Kleidern! Ganze Betriebsgemeinschaften fanden sich nach der Arbeit zuſammen , und die Arbeiterinnen schufen gemeinsam nach Feierabend dieſe Dinge, damit der Führer sie dort verteilen könne, wo ſie am nötigsten gebraucht werden. Die großen Räume könnten die Fülle der Gaben nicht faſſen, bie allein durch die Grenzlandspende der Frauenschaft und des Deutschen Frauenwertes zusam= men kamen. Darum iſt in einer Urkundenmappe zusammengestellt worden, wieviel die Frauen der einzelnen Gaue erarbeitet haben. Überhaupt, in vielen Fällen müssen Urkunden gewissermaßen Gutscheine für die Geschenke sein. Auf einer Bergamentrolle tönnen der Reichsmütterdienst und Hilfswerk ,,Mutter und Kind" in fünstlerisch graphischer Darstellung melden, daß durch ihre Arbeit Die Säuglingssterblichkeit erheblich gemindert wurde und somit im letzten Jahre dem deutſchen Wolke 45 000 lebendige Menschen erhalten bleiben konnten.

Die Gabentische entlang In einer schmuckvollen Kasette ruht ein handgemaltes Blatt mit dem Ergebnis des ersten Dankopfers der Nation", Dessen Erfolg hier durch Stabschef Lute fest=

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20. April 1937 gehalten und dem Führer überreicht werden fonnte. Ein großes Album mit wundervollen Aufnahmen von Bauwerken und Arbeitern der Reichsautobahn bezeugt den Dant aller, die an diesem ungeheuren Werk mitarbeiten dürfen, und gibt bildhafte Kunde von den großen Fortschritten der Arbeit. Eine deutsche Tierfangexpedition meldet den Fang von zwei wertvollen Giraffen , deren Erlös fie dem Führer für das Winterhilfswerk schenkt. Ein Kleinmotorrad steht in einer Ede des Riesensaales und beweist die Bemühungen Deutschland's um den Motorisierungsgedanken , zu dessen Förderung das NSKK. eine große Geldsumme sammelte, die der Beschaffung von Fahrzeugen für den Nachwuchs dienen soll.

Kulturwerte und Kinderbasteleien Wertvolle Werte deutscher Kunst , unter ihnen Adolf von Menzels berühmtes Bild Friedrich der Große auf Reisen", stehen an den Wänden als Geschenke führender Männer, Stöße von Aquarellen und Zeichnungen, von Künstlern und Kunstfreunden gestiftet, Plastiken, kunsthandwerkliche Kostbarkeiten sind in großer Zahl vorhanden, um dem Schirmherrn und tatkräftigen Förderer der deutschen Kunst eine Freude zu machen. Dann wieder zu den kleinen Gaben, die sich der unbekannte Volksgenosse mühsam und Hebevoll zusammenbastelte, um sie dann dem Führer nach Berlin zu schicken. Ieder nugte seine Fähig= teiten aus. Wunderhübsche Handarbeiten , handgeknüpfte Matten und Teppiche,Kafsetten, Körbe, Lampen, Leuchter, Schalen, Vaſen, Luxus- und Gebrauchsgegenstände - was jeder Beruf und jede Neigung schaffen können, ist vertreten. Dazu kommen die zahllosen Ba teleien , die Kinder aller deutschen Gaue zum Führergeburtstag geschaffen haben. Ein altgermanisches Saiten instru ment erweckt Bewunderung. Es iſt ein Geschent des Reichsführers SS. Himmler. Das neben ein wertvoller Band statistischer Angaben über die SS. In lederner Hülle aufbewahrt ruhen die Pläne zu der Musterschule des NSLB. im Warndt , die von den deutschen Lehrern als Geburtstagsgeschenk für den Füh rer gedacht ist. Wieder ein anderes Pergamentblatt verkündet, was eine Gruppe von Studentinnen beitragen will : Sie laden Arbeiterinnen aus Betrieben, in denen sie im Arbeitsplakaustausch tätig waren, zum 1. Mai nach Berlin ein. Gaben aus allen Gauen Jede Landschaft hat möglichst eine Gabe ge= schickt, die ihrem Charakter besonders entſpricht, wie etwa der Gau Koblenz-Trier ein künſtle= risches, aus Halbedelsteinen von Idar-Oberstein gefertigtes Schachspiel , oder Ostpreußen ein Bild der Marienburg in einem kunsthandwerklichen Bernsteinrahmen. Und jedem Geschenk, ob groß, ob klein, sieht man es an, mit welcher Sorgfalt und mit welcher inneren Einstellung auf die Person des Führers es ausgewählt und an= gefertigt wurde. So sind diese Gaben, jede in ihrer Art, ein Spiegel des veredelnden Einflusses, den der Führer auf sein deutsches Volk ausübt. Jeder weiß, daß der Geist, der hinter

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NSK Folge 90 den Geschenken steht, Adolf Hitler am meisten freut - Opfergesinnung , die aus Ge = meinschaftswerken großer und kleiner Organisationen genau spricht , wie sie sich schon in einem fleinen Strauß von Himmelschlüs = seln andeutet , den ein Zwillingsbruderpaar des Jahrgangs 1927 zusammensparte, um ihn strahlend in der Reichskanzlei abzugeben. Für den Besucher, der das Glück hat, den sich

20. April 1937 stündlich mehr anfüllenden Gabentisch des Füh= rers zu sehen, ist der tiefste Eindruck die Fülle der Liebe, die sich um Adolf Hitler ansammelt. Eine Liebe, deren sichtbarer Abglanz in der Fülle der Gaben beschloſſen iſt und die aus dem frohen Schimmer der aber tauſend erwartungsvoll harrenden Gesichter spricht, die unten auf dem weiten Platz auf Adolf Hitlers Erscheinen hoffen, um ihm ihre Hingabe und ihre Glückwünsche zu= jubeln zu können. Ernst Günter Dickmann .

600 Kameradschaften an den Hoch- und Fachschulen

Das

Gesicht der Kameradſchaftserziehung

Sinn und Durchführung der Kameradſchaftserziehung des NS.- Studentenbundes Freiwilliges Bekenntnis zur Gemeinſchaft – Stärkung des inneren Verhältniſſes zur Wiſſenſchaft

Von Karl Voigt, Leiter der Abteilung studentiſche Kamerabſchaften der Reichsſtudentenführung NSK Es wäre einfach, unter dem Begriff der Volksgemeinschaft das Beieinandersein möglichst vieler Volksgenossen zu verstehen, und anzus nehmen, daß durch dieses Beieinanderſein naturgemäß der Gemeinschaftsgeist entsteht, der die Voraussetzung für die Volksgemeinschaft ist. Der Nationalsozialismus versteht unter Volksgemeinschaft eine inwere Einheit mit dem Ziele der Erhaltung und Stärkung der völkischen Substanz. Dieser Ausrichtung unterstehen sämtliche nationalsozialiſtischen Gemeinschaften, und damit auch ihre hochschulgemäße Form, die studentische Kam eradschaft. Man spricht vielfach vom Abstandsgefühl und der Einsamkeit des nordischen Menschen, man weiß aber auch von seinem Drang, diese Einſamkeit zu überwinden, wenn er nur die Werte und Aufgaben der Gemeinschaft sieht. Der Sinn der studentischen Kameradschaften muß daher fest umrissen sein, er ist nur zu verstehen aus der Situation und aus der Aufgabenstellung der Hochschule. Die Auseinandersetzung an ihr ist in vollem Gange, der Auftrag, den das nationalsozialistische Studententum hat, ist, angesichts des Versagens der abstrakten Wiſſen= schaft und der Hochschule als Führerschule, Erziehungsarbeit zu leisten , um Mens schen zu finden, die einmal Träger und Gestalter einer neuen Hochschule und Wissenschaft sein können, und um einen einwandfreien und zuverlässigen Nachwuchs für die geistigen Berufe zu bekommen. Die Tatsache, daß sich das Studententum auf Grund seiner Selbstverwaltung verant = wortlich zur Selbsterziehung fühlt, ist eine notwendige Folgerung und braucht noch nicht als eine Kritik an der Hochschule gedeutet zu werden. Eine Erziehungsarbeit nämlich, die auf Charakter und Persönlichkeit begründet iſt, kann von der Hochſchule im Rahmen ihrer Vorlesungen und Seminare nicht in ausreichendem Maße geleistet werden. Wenn die Gemeinschaft diese Aufgaben ere füllen will, darf sie sich von den Werten der Ehre und Achtung, der Kameradschaft und der

Es Führung und Gefolgschaft wicht trennen. wäre beim einzelnen durchaus denkbar, daß er ohne Ehre törperlich existiert; Ehre und Selbstachtung sind aber die Grundlage jeder über das rein Körperliche hinausgehenden Leistung. Und wenn dies für den einzelnen gilt, so gilt das noch vielmehr für die Gemeinschaft. Sie wacht über die Ehre des einzelnen und erwartet von ihm, daß er sich für sie und damit für die Ehre Es ist seiner Kameradschaft restlos einsett. selbstverständlich, daß es außerordentlich selten vorkommen wird, daß ein Einsah mit der Waffe zur Wahrung der Ehre notwendig ist, jeder aber, der den Sinn der Gemeinschaft verstanden hat, wird für sie jeden Einsatz bringen, den sie fordert. Studentenbund Nationalsozialiſtiſche Der wird darüber wachen, daß nicht wegen irgendwelcher Anlässe zur Waffe gegriffen wird, die vor ein Disziplinargericht gehören. Es gibt keine besondere Ehre der Studenten, sondern auch für ihn ist der Einleitungssatz der Ehrengerichts barkeit der SA. richtunggebend, in dem es heißt: Es ist Pflicht , diesem Ehr . begriff wachzuleben , ihn zu pflegen und durch vorbildliches Verhalten in alle Teile des Volkes zu verpflanzen. Der Wertbegriff Kameradschaft aber ist die Haltung des unbedingten Zusammenstehens und Zusammenwirkens, und Führung und Gefolgschaft bedeutet, daß einer mit unbedingter Sauberkeit und Klarheit vorangeht, von dem die Gefolgschaft weiß, daß er den Weg besser kennt als sie. Auf der Grundlage der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung und ihren angezeigten Werten baut sich das Leben in der Kamerad schaft auf. Ihr Ziel wurde bereits umriſſen, das Mittel ihm näher und näher zu kommen, ist eine Erziehung, unter der man aber nicht verstehen darf, mit allen möglichen Mitteln und Methoden zu versuchen, den Menschen umzubiegen, sondern Erziehung heißt, die Anlagen und Fähigkeiten dadurch zu wecken und zu fördern, daß man Aufgaben stellt , die

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groß und notwendig sind, und danach auszu lesen, wie sich jeder zu diesen Aufgaben stellt. Am einfachsten ist dies beim Sport. Er wird in Zukunft in der Kameradschaft ausgeübt werden, über den Erfolg aber entscheidet nicht mehr die regelmäßige Teilnahme, denn diese ist eine Selbstverständlichkeit ; es ente scheidet die Leistung , die am Schluß des Semesters in den einzelnen Sportarten fest= gestellt wird. Man werfe uns aber nicht vor, daß wir bei dieser Betonung der sportlichen Leistung wissenschaftsfeindlich sind. Die Kameradschaften find Gebilde an den deutschen Hoch- und Fachschulen, sie sind ohne diese nicht zu denken und ihnen daher schon äußerlich verbunden ; ihre Aufgabe muß es aber sein, die Kameraden zu einem inneren Verhältnis zur Hochschule und damit zur Wissenschaft zu brin= gen. Hierzu dient im wesentlichen der Erlaß über die deutsche Stammhochschule ; durch ihn wird eine festere Verbindung zur Hochschule geschaffen, an der der junge Student ſein Studium begonnen hat und an der er sich das Rüstzeug erwirbt, das ihn später zur wissenschaftlichen Leistung befähigen soll. Weiterhin trägt hierzu die Studienberatung bei, die am Anfang jeden Semesters in den Kameradschaften stattfindet, und die dem jungen Kameraden bei einer vernünftigen Planung seines Studiums helfen soll . Die weltanschauliche Schulung in der Kameradschaft soll keine Daten vermitteln, fie soll das Erlebte auch wissens mäßig unterbauen und versuchen, vom Geschehen des Tages her in die politiſchen und weltanschaulichen Hintergründe vorzustoßen. Durch dieses gemeinsame Erleben der Kameradschaft formt sich eine feste Lebens . gemeinschaft , der sich der einzelne auch nach seinem Studium verbunden fühlt, zu ihr wird er kommen, um an ihren Feierstunden teilzuhaben, um jungen Kameraden helfen zu fönnen oder um bei ihren Kameradschaftsabenden und Festen Entspannung zu finden. Das Brauchtum dieser Kameradschaft kann nicht von heute auf morgen entstehen, eine er-

Medikamente

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aber folgreiche Kameradſchaftsarbeit wird naturgemäß auch einen neuen studentischen Lebensstil entstehen lassen. Wie weit nun dieses Kameradschaftserlebnis . auf den einzelnen gewirkt hat, beweist er durch seinen Einsaz in der Volksgemeins schaft im Winterhilfswerk, im Land- und Fabrikdienst und in den Gliederungen der Be= wegung. Es wurde bereits gesagt, daß die Kameradschaften Gemeinschaftsformen an der Hochschule sind, eine Zugehörigkeit zu ihnen entbindet daher nicht von derselbstverständlichen Pflicht , einer Glie ย Bewegung derung der anzuge ፡ hören . Mehr als 14 000 Kameraden bauen heute an den deutschen Hoch- und Fachschulen 600 Ka = meradschaften auf. Die Anforderungen, die an sie gestellt werden, sind groß, aber der Aufbau jeder Einrichtung, die für alle Zukunft bestehen soll, erfordert mehr Kraft und Einsatzwillen, als die Erhaltung nach erfolgtem Aufbau. Sie und die jungen Kameraden, die neu zu ihnen kommen, haben die vordringlichste Aufgabe, Gemeinschaften zu bilden, die auf alle fähigen und charaktervollen Men= schen eine ungeheure Anziehungskraft ausüben. Damit ist die Frage nach der Erfassung be: reits beantwortet. Wenn die Kameradschaften diese Anziehungskraft ausüben, wirken sie als ein Appell an alle die, deren Wesen sie entsprechen. Ein Zwang zum Eintritt würde aber diesen Auslesevorgang nur aufheben. Andererfeits sind nur solche Kameraden in der Lage, die Kameradschaften zu diesem Ziel hin aufzubauen, die vollkommen freiwillig , lediglich auf Grund ihrer inneren Verpflichtung , zu ihr gekommen sind, denn nur Freiwillige leisten Großes. Dadurch, daß man den Nationalsozialiſtiſchen Studentenbund mit dem Abschnitt Hochſchule betraut hat, ist erwiesen, daß man ihn für bes sonders fähig hält, den Aufgaben in dieſem Abschnitt gerecht zu werden ; jeder alſo , der neu zur Hochschule kommt, hat zu ihm und zu seinen Arbeitsgebieten in irgendeiner Form Stellung zu nehmen.

oder Naturheilmittel ?

Um eine neue deutsche Heilkunde – Syntheſe zwiſchen Schulmedizin und Naturheilwiffen Rückblick auf einen Lehrgang in der Aerzteführerschule NSK Im ärztlichen Denken einer überwundenen Epoche huldigte man vielerorts der Anficht, Schulmedizin und naturheilerische Krank heitsbetrachtung seien nicht auf einen Nenner zu bringen. In der Folge dieſer Anschauung konnte es nicht ausbleiben, daß der Richtungsstreit am Ende auf dem Rücken und zum Schaden jener ausgetragen wurde, die da in die Lage kamen, der ärztlichen Kunst zur Erhal tung oder zur Förderung ihrer Gesundheit zu bedürfen . Die nationalsozialistische Gesundheitsführung, die ihre Ausrichtung nur bestimmen läßt von der Frage, was dient der Gemein -

chaft, hat von vornherein keinen Zweifel darüber gelassen, daß in diesen Dingen eine grundsätzliche Änderung einzutreten habe und der Reichsärzteführer, Pg. Dr. Wagner, hat immer wieder erklärt, daß die Schaffung einer neuen deutschen Heilkunde als eine der vordringlichsten Forderungen im Vordergrunde nationalsozialistischen gesundheitspolitischen Denkens stehen müſſe, und daß eine vernünftige Synthese zwischen Schulmedizin und ärztlichem naturheilerischen Denken und Handeln sehr wohl gefunden werden könne. Den Bestrebungen in diesen Fragen zu immer

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größerer Klarheit zu gelangen, galt auch der Lehrgang, der dieser Tage auf der Ärzteführerschule Alt-Rehſe beendet wurde. Ärzte der Heilrichtungen verschiedensten waren dazu einberufen worden. Der Lehrgang, der vom Beauftragten des Reichsärzteführers für das ärztliche Fortbildungswesen, dem Pg. Dr. Blome, geleitet wurde, darf als besonders gelungen angesprochen werden. Während der Veranstaltungen tamen in den Vorträgen und Aussprachen sowohl Wissenschaftler als auch Arzte der Praxis zu Wort, die über eigenstes Erleben auf den behandelten Gebieten verfügen. Hier wurde also auf diesem Wege Theorie und Praxis glücklich vereint. Neben den Ärzten des Rudolf-Heß-Krankenhauses, Professor Grote und Dr. Brauchle, sprachen Vertreter der verschiedensten ärztlichen Richtungen , Schulmediziner, Naturheilärzte , Kneippärzte, Anhänger der Heilweise des Prießnigbundes und der Homöopathie . In den einzelnen Vorträgen kam zum Ausdruck, daß man sich einerseits durchaus klar darüber ist, daß in weiten Kreiſen unſeres Volkes ein, oft durch ein Zuviel an Reklame geförderter Medikamentenhunger be= steht, und daß man leicht dazu neigt, die Tüchtigkeit eines Arztes nach der Menge und der Vielfältigkeit der verordneten Arzneimittel zu werten. Andererseits jedoch wurde durchaus eindeutig herausgestellt, daß der Arzt, verant= wortlich für die Volksgesundheit, dieser durchaus schädlichen Einstellung der Patienten entgegen= treten müſſe dadurch, daß er den Volksgenossen zeigt, daß viele Krankheiten auch anderen Behandlungsweisen zu-

gänglich sind, wobei Waſchungen, Bäder, Luft und Sonne, nicht zu übertreffende Heilfaktoren darstellen. In diesem Zusammenhange wurden ausführ lich die einzelnen naturheilerischen Behandlungsmethoden besprochen, aber auch erneut unterstrichen , daß die Ergebniſſe der Forschungen der wissenschaftlichen Medizin, im Verein mit den anderen Methoden , nach Maßgabe der Notwendigkeiten, in Anwendung zu bringen seien. Darüber hinaus wird in bestimmten Krankheitsfällen Arzeneigabe und Sprite, als unbedingt lebensrettend wirkend, genau so notwendig bleiben, wie man niemals auch auf das Messer des chirurgisch tätigen Arztes wird verzichten können . Auf der Tagung, deren besondere Bedeutung durch die Anwesenheit des Reichsärzteführers unterstrichen wurde, der in eindringlichen Worten das bisher auf dem Wege zu einer naturgemäßen Heilkunde Erreichte aufzeigte und weitere Zielsetzung gab, sprach auch Professor Wirz , München. Er behandelte das Gebiet der sachgemäßen Ernährung und Ernährungspolitik und wandte sich energisch gegen den übermäßigen Gebrauch von Genußmitteln . Pg. Zum Schluß der Tagung konnte Dr. Blome feststellen, daß die in kameradschaft= licher Einmütigkeit durchgeführte Arbeit einen erfreulichen Ausblick dahingehend eröffnet, daß vorgetragene das im und gegenseitigen Gedankenaustausch erweiterte und gegenseitig vermittelte Wissensgut nun in der Zukunft in immer größere Kreise der deutschen Arzteschaft eindringen würde, zum Segen der Nation und zur Verwirklichung des Gedankens einer neuen deutschen Heilkunde. R.

Erzieherschaft schenkt ein Schulhaus

Gabe dem Führer eine besondere Freude und Überraschung bereiten und zugleich damit sinnfällig zum Ausdruck bringen wollen, daß der NSLB. in seinem erzieherischen und kulturpolitischen Wirken stets an der Verwirklichung des großen Zieles arbeitet, das der Führer persönlich in seinem Werk „Mein Kampf“ der Erzieherschaft einer neuen Generation gegeben hat.

Sinnbild des erzieherischen und kulturpolitischen Wirkens NSK Berlin, 20. April. Der Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler , überbrachte dem Führer namens der Hunderttauſende im NSLB. ge= einten Erzieher und Erzieherinnen die herzlichsten Glückwünsche und überreichte ihm die Gabe einem NSLB., die Pläne des zu neuen Schulhaus , verbunden mit einer großzügigen Gemeinschaftsanlage für die Bevölkerung , das im hart bedrängten Grenzland, im Warndt , errichtet werden wird. Das Schulhaus mit seinen Gemeinschaftsanlagen soll , wie aus der dem Führer mit den Plänen überreichten Urkunde hervorgeht, in einer neuen Mustersiedlung und Dorfgemeinschaft, die unter der Patenschaft der Stadt Saarbrücken im Entstehen begriffen ist, errichtet werden und neben der Aufgabe der Erziehung der deutschen Jugend besonders „ die seelisch-geistige Einheit des neuen Dorfes in Schulhaus, Weihehalle, Turnhalle und Kindergarten verkörpern". Die Siedler sollen hier Erholung und Kräftigung vom Alltag finden und zur großen Schau auf Raum und Schicksal ihres Volkes und seines Lebenskampfes hingeführt werden. Die deutsche Erzieherschaft hat das Geschenk für den Führer durch einen freiwilligen persönlichen Beitrag jedes einzelnen Erziehers und jeder einzelnen Erzieherin ermöglicht. Der Nationalsozialistische Lehrerbund hat mit dieser

Der Glückwunsch der Beamtenſchaft Ihre Gabe: Lautdenkmal der Mundarten NSK Berlin , 20. April. Der Reichsbeamtenführer Hauptamtsleiter Hermann Neef hat namens der deutschen Beamtenschaft an den Führer ein Glückwunschtelegramm gerichtet, in dem es ua. heißt : ,,In Verehrung und Liebe, beseelt von dem erhebenden Gefühl , dem deutschen Volke im unmittelbar nationalsozialistischen Staate dienen zu dürfen, bringt Ihnen die deutsche Beamtenschaft zum 48. Geburtstage ihre Glückwünsche dar. Sie gibt dem heißen und gläubigen Wunsche, der an diesem Tage die Herzen aller deutschen Volksgenoſſen erfüllt, Ausdruck, daß das Geschicht Sie und Ihr Werk in alle Zukunft jegnen möge. Namens des Reichsbundes der Deutschen Beamten bitte ich Sie, mein Führer, den Künder des Volkes als Geburtstagsgabe der durch Sie volksverbunden gewordenen Beamtenschaft das „ Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten zur Zeit Adolf Hitlers" entgegenzunehmen, das Klang und Laut der Heimatsprachen unserer großen Zeit noch fernsten Geschlechtern vermitteln wird."

N G Gonder K dien ſt

Volk

und Bauer

Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Kampf um Brot Das Bauerntum auf der Ausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" Der Triumph der Gemeinſchaftsleistung

NSK Es ist eine Tatsache, die nicht nur im Reiche selbst, sondern weit über die deutschen Grenzen hinaus Anerkennung gefunden hat, daß die Leistungen der leßten vier Jahre nur durch den Gedanken der Voltsgemein schaft möglich waren. Eine bestimmte internationale Gruppe wird natürlich immer wieder und wieder versuchen, die Behauptung in die Welt zu posaunen, daß es in Deutschland sich nicht um eine Gemeinschaftsleistung handle, sondern das Ergebnis einer Diktatur vorliege. Wir haben es überhaupt nicht nötig, zu solchen Lächerlichkeiten Stellung zu nehmen. Es war immer so und vor allem in der Geschichte unseres Volkes gibt es Beispiele genügend, daß die Weltgeschichte nur dann einen merklichen Schritt vorwärts tat, wenn ein Mann aus dem Volke hervorging, dem es ge= lang, alle widerstrebenden Geiſter auszuſchalten, scheinbar Gegensätze wegzuräumen und die Volksgenossen unter einer Fahne und einer Idee zu einen. Wenn immer wieder ein unbeugsamer Wille zur Tat, ein eiserner Wille zur Leistung hervorbrach, dann konnte der Erfolg nicht ausbleiben . Auch die ungeheuren Erfolge der lezten vier Jahre, der gewaltige Aufstieg aus Trümmern und Chaos, den wir alle erlebten und an dem wir mitarbeiten durften, ist nicht die Leistung einzelner Organisationen, Wirtschaftszweige oder Berufsstände, sondern einzig und allein der Erfolg eines unbesiegbaren Ge = meinschaftswillens und einer Gemeinschaftsleistung unseres ganzen Volkes, dh. aller schaffenden Deutschen unter einheitlicher und zielklarer Führung Adolf Hitlers. Es ist daher begrüßenswert, wenn die Ausstellung " Gebt mir vier Jahre Zeit“, die vom 24. April bis 20. Juni 1937 in den Ausstellungshallen am Funkturm in Berlin zu besichtigen ist, nicht in einzelne Abteilungen entsprechend den Organiz fationen oder Gauen aufgegliedert wurde, sondern in Form einer Zusammenschau von deutscher Arbeit und deutschem Erfolg berichtet . In der Halle I werden die großen Themen der Wiedergeburt nur angedeutet, während die Halle II in eingehender Weise einen Bericht des Geleisteten gibt. Gegen die dort gezeigten Tat= sachen, das Photo ist ein eindeutiges Dotument, - tönnen feine Einwendungen erhoben werden.

Es ist fast eine Unmöglichkeit, all die Leis Htungen, die in den lezten Jahren vollbracht wurden, nur aufzuzählen, geschweige denn zu würdigen. Man ist gezwungen, einzelne Beis spiele herauszugreifen und darzulegen, was gemacht wurde. Die Leistung des Bauern = tums wird allgemein anerkannt. Der Gedanke der Leistung ist hier streng gebunden an die Auswirkungen auf die Gesamtheit. Nicht Einzeloder Gruppeninteressen galt es zu vertreten, sondern allein das Wohl der ganzen Volksgemeinschaft gab die Richtschnur für jede Arbeit ab. In raſtloser Arbeit gelang es dem Bauern , den Inlandsanteil der Nahrungsgüter von 66 vH. im Jahre 1927 auf 83 vH. im Jahre 1935 zu steigern. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Rohstofferzeugung für Handwerk und Industrie von 29 vH. auf 43 vH. Neues Land wurde gewonnen. Das vorhandene Kulturland wurde verbessert und in seinen Erträgen ge= hoben . Wichtige Rohstoffpflanzen, die eine engstirnige Wirtschaftspolitik über unsere Grenzen hinausgetrieben hatte wie Raps und Rübsen , Hanf, Flachs und Körnermais, konnten um ein vielfaches vermehrt werden . Der feste Preis für die wichtigsten Nahrungsgüter ermöglichte dem Bauern eine ordnungsgemäße Betriebsführung und sicherte dem Verbraucher auch in den Zeiten vorübergehender Verknappungen seine Nahrungsmittel zu demselben Preis. Die Agrarpolitik der früheren Jahre als einseitige Intereſſentenpolitik ist zur Ernährungspolitik und damit zu einer Sache des ganzen Volkes geworden . Der ungeheure Kampf um die Nahrungsfreiheit unseres Volkes kann vom Bauern allein nicht gewonnen werden . Der Städter und Verbraucher half durch „ Kampf dem Verderb" und durch Anpaſſung ſeines Verbrauches an die heimischen Erzeugnisse mit. Nur die neuerstandene Volksgemeinschaft, der Gedanke der Schickfalsverbundenheit aller Deutschen, ermöglichten diese Leistungen. Hier liegt der ewig junge Quell unserer Kraft. Die Volkseinheit, der Glaube an Deutſchlands Zukunft und das unerschütterliche Vertrauen unseres Volkes zu seinem Führer werden es ermöglichen, auch die großen Aufgaben, die der zweite Bierjahresplan mit sich brachte , zu lösen und damit Deutschlands wirtschaftliche und politische Freiheit erringen laſſen. Dr. J. Sch.

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Umstellung der

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Ernährung

Alte Lebensgewohnheiten müſſen geändert werden ― Die Notwendigkeit pflanzens Verbrauch und Erzeugung müſſen ſich ergänzen reicherer Nahrung

NSK Jeder kennt die Macht der Gewohnheit, fie beherrscht unsere Ansichten und Entschlüsse, unſer Denken und Handeln weit mehr, als wir es uns im allgemeinen zum Bewußtsein kommen lassen. Wohl taucht hier und da etwas Neuartiges auf, durchbricht die Macht der Gewohn= heit, überrascht uns kurze Zeit und wird dann wiederum bald zur Gewohnheit. Es hat sein Gutes wie sein Schlechtes, dieses sich gewöhnen an die guten wie die weniger angenehmen Seiten unseres Lebens. Die Gewohnheit erleichtert uns manche Unannehmlichkeit, daß wir fie nicht mehr so stark empfinden, ſie hindert uns aber auch, mit nicht mehr Zeitgemäßem oder für uns nicht Zuträglichem zu brechen. Mancher weiß es sogar, daß man dieser oder jener Gewohnheit beſſer entſagen ſollte, aber - der Entschluß fällt schwer. So geht es uns mit vielen Dingen des täglichen Lebens, ob es sich um unsere Arbeit, unsere Freizeitbeschäftigung, unsere Kleidung oder auch um unsere Nahrung handelt. Gerade beim Essen gibt es vieles, was uns zur Wir essen lieben Gewohnheit geworden ist. manches, weil es uns gut schmeckt, nicht, weil . wir es unbedingt zur Erhaltung der Körperkräfte brauchen. Viele der Nahrungsmittel, die wir heute vom täglichen Speisezettel nicht mehr. wegdenken mögen, haben frühere Generationen nicht gegessen und sind auch gesund und leis ftungsfähig gewesen, vielleicht sogar gesünder. Seit aber die Landwirtſchaft immer verſchiedenartigere Gewächse anbaute und vor allen Dingen der immer größer werdende Handel die Einführung fremder, bisher unbekannter Nahrungsmittel ermöglichte, die Gefallen erwedten, wurde man, faft ohne es zu merken, immer anspruchsvoller. Auch in der Verarbeitung der Erzeugnisse fand man immer Neues und Wohlschmeckenderes. Da die Kochkunst auch nicht zurückblieb, folgten unsere Ansprüche nach anfänglicher Zurückhaltung gegenüber dem Neuen dem Gebotenen nur allzu gern und gewöhnten sich an eine ziemliche Höhe und Vers schiedenartigkeit . Unser ganzes Volk hat einen hohen Lebensstandard, den wir auch heute beibehalten oder sogar noch steigern wollen, was aber nicht ausschließt, daß man einige Gewohnheiten ändert. Gerade der Bauer und Landwirt, jeder, der ein kleines Stüdchen Land bebaut und weiß, was es für Mühe kostet, dem Boden den Ertrag abzugewinnen und ihn zu steigern, hat dafür das meiste Verständnis, daß der Ver= brauch sich nach den Erzeugungsmöglichkeiten richten muß, während er natürlich auch seinerseits dazu beiträgt, Wünsche der Verbraucher möglichst weitgehend zu befriedigen. Schwerer stellt sich manchmal der Städter um, der, da er in den Geschäften früher alles vorfand, was er nur irgend begehren konnte, größere Ansprüche stellte. Immerhin, da er heute sowohl über die Bemühungen unserer Landwirtschaft , die Erträge zu steigern, wie um die Notwendigteit, Devisen zu sparen, weiß, wird auch er nicht

zurückstehen. Es gilt also heute nicht nur eine Umstellung auf heimische Erzeugnisse vorzunehmen, sondern vor allem auch die Nahrungsmittel unseres Bodens zu bevorzugen, die wir schon reichlich erzeugen, den. Verbrauch statt dessen dort etwas zu Dermindern, wo noch Lüđen vorhanden sind. Das gilt für jeden, den Bauern, Landwirt, Landarbeiter, den Klein- wie den Großstädter, denn jeder ist Verbraucher. Worauf kommt es nun an? Allgemein ge=: sehen, eſſen wir eine zu_fleisch- und fettreiche Kost, ob es sich um Fleisch, Wurst, Spec, Butter- oder Pflanzenfette handelt. Der Fettverbrauch ist gegenüber der „ guten und reichen“ Allein Borkriegszeit um 25 v5. gestiegen! schon aus gesundheitlichen Gründen müßten wir den Fett- und Fleischverbrauch etwas verringern , ganz sicher aber aus Gerade die Gründen. volkswirtschaftlichen tierischen Erzeugnisse aller Art können wir heute genau so wie die ölhaltigen Pflanzen noch nicht ausreichend erzeugen. Viele pflanz= liche Nährstoffe, von denen wir ungleich höhere Mengen je Hektar als tierische erzeugen können, haben wir dagegen schon genügend oder können Jeder Bauer, ihre Erträge leichter steigern. Landwirt, Landarbeiter oder Kleinsiedler muß sich vor Augen halten, daß er als Verbraucher feine Sonderstellung einnimmt, weil er manches selbst erzeugt. Für ihn gilt es vielmehr, nicht nur die Erzeugung zu steigern, sondern durch richtig ausgerichteten Verbrauch der Gesamtheit in möglichst großer Menge die Lebensmittel, die gebraucht werden, also in erster Linie tierische Erzeugnisse, zur Verfügung zu stellen, sich selbst dafür aber wie jeder andere an die reichlich vorhandenen zu halten. Dar über hinaus gilt es größte Sorgfalt gerade auch allen pflanzlichen Erzeugnissen gegenüber. Jede ihrer Natur nach zur menschlichen Ernährung bestimmte Pflanze muß auch wirklich der menschlichen Ernährung nutzbar gemacht werden, darf nicht verfaulen oder als Viehfutter Verwendung. finden. Also auch in diesem oder jenem Landhaushalt muß noch eine Umstellung erfolgen, ein Stück Vieh mehr verkauft, ein paar Eier oder Liter Milch mehr abgeliefert, mehr Kartoffeln, Gemüse, Obst aus dem eigenen Garten, zuge= faufte Getreideerzeugnisse, Fische, Marmelade, Honig und dergleichen verbraucht werden . Gewiß , auf dem Lande wird sparsam gewirtſchaftet und wenn das Eigene verbraucht wird, belastet man den Markt nicht mit seiner Nachfrage. Heute ist aber der Gesamtheit mehr damit gedient, wenn von den noch mehr be= nötigten Nahrungsmitteln recht viel verkauft und dafür die genügend vorhandenen verbraucht werden. Erzeugungssteigerung und richtiger Verbrauch müssen also Hand in Hand gehen und gerade jeder, der ein Stück Boden be= arbeitet, hat hier eine doppelte Aufgabe zu er= H. O. füllen.

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Einſatz der

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20. April 1937

Genoſſenſchaft

Was einer nicht schafft, schaffen viele - Die Genossenschaftsarbeit als wesentlicher Faktor der deutſchen Landwirtſchaft NSK Mit mancherlei Abwandlungen, Formund Namensänderungen ist im ganzen Kulturbereich des Deutschtums jene Erzählung be kannt, bei der ein Vater seinen Söhnen die Stärke der Gemeinschaft an einem Streichholzbeispiel flarmacht. Der Vater läßt seine Söhne ein Streichholz durchbrechen. Nicht die geringste Mühe ist es, ohne Kraftanstrengung zersplittert jedes Hölzchen. Dann bindet der Vater viele Streichhölzer zu einem festen Bündel zuſammen. Und da iſts mit dem Durchbrechen vorbei. Das Bündel Streichhölzer beweist eine Festigkeit, die nur mit großer Kraftanstrengung zu überwinden ist. Gibt es ein schöneres Beiſpiel, das Wesen der Gemeinschaftsarbeit und damit der Genossenschaft zu deuten? Denn wo sich Menschen genossenschaftlich zusammenfinden, da wollen sie eine Gemeinschaft bilden, gemeinsam etwas tun, gemeinsam eine Arbeit vollbringen, die der einzelne nicht zu bewältigen vermag. Das Genossenschaftsdenken und die Genoſſen= schaft als Form organisierter Gemeinschaftsar beit entstammen uralter germanisch-deutscher Arbeitsauffassung. Schon die Frühzeit des Germanentums kennt die Form des genossenschaftlichen Zusammenarbeitens. Und immer wieder tritt im Laufe germanisch-deutscher Geschichte die Genossenschaft als ein wesentlicher Träger des Rechts- und Wirtschaftslebens des Volkes auf. Der Genossenschaftsgedanke hatte aus seinem ganzen Wesen und aus seiner ganzen Natur heraus natürlich nicht mehr viel zu bedeuten, als das liberalistische Denken geboren wurde, als das Ich und der Selbstzwed, die Raffgier und der Kampf aller gegen alle zum Grundſak des wirtschaftlichen und politischen Daseins erhoben wurden. Heute aber muß die Genossenschaftsform überall da wieder zum Einsatz fommen, wo es Aufgaben zu lösen gibt, die im Intereſſe des Volkes notwendig, für den einzelnen aber zu lösen unmöglich sind, weil sie über seine Kräfte gehen. Wo aber der einzelne nicht mehr weiter tann, da muß die Gemeinschaft eingreifen. Das gilt insbesondere für unsere Zeit, da alle Arbeit nicht mehr für einen egoistischen Selbstzweck, sondern aus politischem Bewußtsein und im volklichen Intereſſe getan wird. Der Grundsatz der Genossenschaftsarbeit hat nun besondere Bedeutung für die deutsche Landwirtschaft. Die bisherigen Arbeiten im Rahmen der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes beweisen immer wieder, daß eine ganze Reihe der vom Führer gestellten Aufgaben nur durch genossenschaftliche Zusammenarbeit bewäl tigt werden können. Nur ein Beispiel sei herausgegriffen : Die bestehenden Arbeitseinsatzschwierigkeiten und die notwendige weitere Intensität der landschaftlichen Betriebe fordern eine stärkere Maschinenverwendung im landwirtschaftlichen Betrieb. Maschinen rich tig angewandt und richtig eingesezt, sparen nicht nur Arbeitskraft, sondern auch Zeit, die dann wieder für weitere Arbeiten verwandt werden fann .

Nun gibt es eine ganze Reihe von Maschinen, die jeder einzelne Hof tagtäglich oder doch den größten Teil des Jahres über braucht, und die auch vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus von jedem Hof getragen werden können. Darüber hinaus aber gibt es eine ganze Reihe von Maſchinen, zB. Dreſchmaſchinen, Dämpfanlagen, Beizanlagen uſw., die zwar in jedem Betrieb notwendig gebraucht werden, deren Anschaffung aber für den einzelnen Betrieb zu fostspielig wäre. Was wäre vernünftiger und finngemäßer, als solche Maschinen oder Anlagen genossenschaftlich anzuschaffen und zu nuken ? Wer die Entwicklung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens fennt, der muß zugeben, daß mancher betriebswirtſchaftliche Fortschritt auf vielen Höfen nur durch die Genossenschaften möglich war. Darum ist es notwendig, den weiteren, durch den Vierjahresplan bedingten bes triebswirtschaftlichen Aufschwung durch verstärkten genossenschaftlichen Einsa z wesentlich zu erweitern. Die Beratungsstellen des Reichsnährstandes haben die Aufgabe, die landwirtſchaftlichen Betriebsführer unter anderem auch über die Zwedmäßigkeit des Einsatzes dieser oder jener Maschine zu unterrichten. Wo der einzelne Betrieb eine Maschine sich nicht anschaffen kann, wo aber diese Maschine wesentliche betriebswirtschaftliche Erleichterungen bringen und weitere Voraus setzungen zur Ertragssteigerung schaffen würde, da muß die Gemeinschaft der dörflichen Bauern und Landwirte den Maschineneinsatz genossen= schaftlich regeln. Nur so wird es möglich sein, die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie und das Können des deutschen Ingenieurs und Arbeiters nun auch tatsächlich zum Nutzen des ganzen Volkes zu verwerben und zum Einsaß zu bringen. Der Landwirtschaft werden damit betriebswirtschaftliche Erleichterungen erschlossen, die sonst unausgenugt bleiben müßten. Die Ar beitseinsatzschwierigkeiten werden bis zu einem gewissen Grade überbrückt, Arbeitskraft und Arbeitszeit werden eingespart, wesentliche Voraussetzungen zu weiterer Ertragssteigerung ge= wonnen und darüber hinaus können durch den Einsat der Maschinen genossenschaftlichen industrie größere Aufträge zufließen, die dann wiederum die Arbeitschlacht weiterführen. Es ist alſo eine ganze Reihe von Vorteilen zu nennen, die sich dann ergeben, wenn die Gemeinschaft da ans Werk geht, wo der einzelne vermöge seiner begrenzten Kraft nicht mehr weiter tann. Die Genossenschaft muß darum an all solchen Stellen eingesetzt werden, wo noch die Möglichkeit besteht, durch Zusammenfassung der landwirtschaftlichen Betriebsführer solche Aufgaben zu lösen, die für den einzelnen landwirtschafte lichen Betrieb untragbar wären . Damit aber wird die Genossenschaftsarbeit zu einem Ker n = stück der Aufgaben der deutschen Landwirtſchaft im Rahmen des Vierjahresplanes überhaupt. Kh . B.

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20. April 1937

Es geht um 50 Mill . t Kartoffeln Ze ertragreicher die Frucht, desto größer der Anbau NSK Die im Rahmen des Vierjahresplanes gestellten Aufgaben verlangen von der deutschen Landwirtschaft nicht nur eine allgemeine Ertragssteigerung von sämtlichen Früchten, sondern darüber hinaus auch eine sorgfältige Auswahl der Erzeugnisse nach ihrem Ertrag je Flächeneinheit. Es nußt nicht viel, wenn man eine Frucht anbaut, deren Ertrag an Nährstoffen man zwar durch großen Aufwand etwas erhöhen kann, die aber trotzdem hinter den Ers trägen einer anderen Frucht wesentlich zurückbleibt. Darum sollen alle unsicheren und im Ertrag geringen Früchte in ihrem Anbau eins geschränkt werden, um dafür alle die Produkte stärker zu bevorzugen, die sichere und verhältnismäßig hohe Ernten ergeben. Diese Forderung begünstigt in besonderem Maße die Zuckerrübe und das ist volkswirtschaftlich von größter Bedeutung - die Kar toffel, denn diese beiden Früchte ergeben die größte Menge an Nährwerten von der Flächeneinheit. Man rechnet im allgemeinen im Reichsdurchschnitt mit einem Ertrag von 12 bis 15 dz Stärkewert je Hektar. Der Durchschnittsertrag bei den Kartoffeln aber ist mit rund 31 dz Stärkewert je Hektar berechnet worden , damit also doppelt oder mehr als doppelt so groß wie der Reichsdurchschnitt der anderen Pflanzen. Man sollte eigentlich meinen, daß angesichts dieser großen Vorzüge der Kartoffelanbau eine beherrschende Stellung in Deutschland einneh men würde. Das iſt aber nicht der Fall. Die gegenwärtige Kartoffelanbaufläche beträgt rund 2,8 Millionen Hektar. Das sind nicht einmal ganz 10 v . der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands und nur 14 vh. der Aderfläche. Besonders in den Gegenden, da der Getreidebau vorherrscht, ist die Kartoffel ſehr zum Schaden der wirtschaftlichen Ausgeglichenheit der Betriebe zurückgetreten. In vielen Betrieben des deutschen Ostens sind zum Beispiel nur rund 5 bis 6 v . der gesamten Aderfläche mit Kars toffeln besetzt. Dabei würde gerade auf den leichten Böden Ostdeutschlands die Kartoffel noch eine wichtige agrartechnische Aufgabe er= füllen. Die Kartoffel hinterläßt als Hackfrucht den Boden in besonders hoher Kultur, und dieser Vorgang wirkt sich auf die ganze Fruchtfolge hinterher äußerst ertragsteigernd. Die leichten Böden Ostdeutſchlands und auch Nordwestdeutschlands ergeben nach dem Kartoffelanbau weitaus höhere Erträge als vorher. Praktische Versuche haben ergeben, daß dort, wo Hafer und Roggen meistens versagen, die Kartoffel noch Erträge von 160 bis 200 dz je Hektar ergibt.

Der geringe Hackfruchtanbau der meisten Betriebe, insbesondere Ostdeutschlands, ist für die gesunde betriebswirtschaftliche Struktur äußerst Diese Betriebe sollten sich darum ungünstig. entschließen, mehr Kartoffeln anzubauen, weil die Böden einmal in weitaus beſſere Kultur kommen und weil die Kartoffeln höhere Er

träge geben, die zum Beispiel bei der Schweines - haltung größte Bedeutung bekommen. Wenn dabei die Fläche für das Getreide etwas abnimmt, so steht doch fest, daß die gesamten Getreideerträge sich nicht zu senken brauchen, da durch den Hackfruchtanbau der Boden in beſſere Kultur kommt und damit höhere Erträge bei allen Früchten eintreten. Ausdehnung des Kartoffelanbaues kann alſo jeder Betrieb auf den leichteren Böden vertragen. Es ist von dem Reichsnährstand eine gewisse Norm aufgestellt worden, die besagt, daß evtl. 20 bis 25 vH. der Aderfläche mit Kartoffeln bebaut sein tönnten. Selbstverständlich wird man niemals vergessen dürfen, daß der Umfang des Kartoffelbaues immer gewiſſen Schwankungen in den einzelnen Betrieben unterworfen sein wird. Die Frage ist natürlich äußerst wichtig, welche Früchte zugunsten des Kartoffelanbaues eins geschränkt werden sollen. Es wurde schon ge= sagt, daß eine geringe Einschränkung der Getreideanbaufläche dann nichts schadet, wenn auf Grund der besseren Bodenkultur höhere Erträge auf der bleibenden Fläche erzielt werden. Insbesondere aber sollte man darauf achten, die Kartoffel auf umgebrochenen Wieſen anzuſeßen. Es ist heute wohl allgemein bekannt, daß wir in Deutschland noch viel zuviel Wiesen und Weiden haben, die so geringe Erträge einbringen, daß eine ordentliche Ernte_sich nicht einmal lohnt. Um nun noch einmal auf das Getreide zurüdzukommen, so muß man sagen, daß insbesondere der Haferanbau auf den leich ten Böden und in trockenen Gegenden in erster Linie eingeschränkt werden kann, um der Kartoffel Play zu machen. Es muß darüber hinaus aber auch von jedem erwartet landwirtschaftlichen Betriebsführer werden, daß eine Vergrößerung der Kartoffelanbaufläche zusammengeht mit einer Steigerung der Erträge je Flächeneinheit. Im augenblic lichen Zeitpunkt beträgt der Kartoffelertrag im Reichsdurchschnitt 160 dz je Hektar. Vorbildliche Betriebe aber leisten erheblich mehr, so Erträge von 240 bis 300 dz je Hektar ohne besonders großen Aufwand, ſogar Erträge von 350 bis Um 400 dz je Hektar sind keine Seltenheit. aber eine solche Ertragssteigerung je Flächeneinheit zu erzielen, muß der landwirtschaftliche Betriebsführer für rechtzeitigen Pflanzengutwechsel, für sachgemäße Lagerung des Pflanzengutes, für richtige Sortenwahl und insbeſondere für verstärkte Düngung ſorgen. Wenn alle diese Maßnahmen strikte durchgeführt werden, dann wird es möglich sein, die bisherige Kartoffelernte von durchschnittlich 42 bis 43 Millionen i im Jahr auf rund 50 Millionen t zu erhöhen. Dies Menge aber muß aus volkswirtſchaftlichen Gründen unter allen Umständen in absehbarer Zeit von der deutschen Landwirtschaft erlangt Kz. werden.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 90

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20. April 1937

Vom 22. bis 28. April auf Burg Vogelsang

Kreisleitertagung im Zeichen des Vierjahresplans

NSK Berlin, 20. April. Reichsorganisationsleiter Dr. Leg hat die Kreisleiter der Bewegung zu einer Tagung aufgerufen, die er für die Zeit vom 22. bis 28. April auf Burg Vogelsang anberaumt hat. Während die lehte Kreisleitertagung vor Jahresfrist auf der Ordensburg Kröffinſee durchgeführt wurde und im beſonderen Zeichen der Übergabe der drei Glaubensstätten des nationalſozialiſtiſchen Ordens an den Führer ſtand, ist das diesjährige Treffen der Hoheitsträger auf die große gemeinsame Aufgabe des ganzen deutschen Volkes ausgerichtet : auf den Vierjahresplan , an deſſen Aufgaben und deſſen Erfüllung die Kreisleiter der Partei entschei= dend beteiligt find. Vorträge führender Männer der Partei und des Staates, die nach dem Anreisetag, am Freitag, dem 23. , beginnen, werden sämtlichen Kreisleitern aller Gaue die Klarheit der Entscheidung, die Härte des Willens und die Tiefe des Wiſſens stärken und vermitteln, die sie im All-

tag ihrer verantwortungsvollen Pflicht gerade auf dem umfangreichen Gebiet des Vierjahresplans und seiner Anforderungen benötigen. So stehen auf dem Programm der Tagung , die der Burgkommandant Pg. Manderbach leitet, neben Ausführungen von Reichsleiter Rosenberg , Generalfeldmarschall Don Blomberg , der Reichsfrauenführerin Scholz- Klink , des Reichssportführers von Tschammer und Osten , Gauleiters Bürdel , Hauptamtsleiters Hilgenfeldt , Amtsleiters Dr. Bartels und anderer leitender Männer der großen Arbeitsgebiete des Nationalsozialismus die Referate der Leiter der Geschäftsgruppen des Beauftragten für den Vierjahres = plan , Ministerpräsident Göring, im Mittelpunkt. Es werden zu den Kreisleitern über ihre Josef Wagner , Sondergebiete sprechen : Oberstleutnant Löb , Ministerpräsident KöhIer , Staatssekretär Bade und Präsident Dr. Syrup .

Werkscharen voran!

Aktion, durch beispielhafte Tat und ge= meinsame Opferbereitschaft. Werkscharen voran !

Der Oberstwerkscharführer zum Dankopfer NSK Berlin, 20. April. An die Werkſcharmänner richtet der Oberst werts char führer Schneider den folgenden Appell zur Einzeichnung in das „ Dankopfer der Ration": Wenn die SA. anläßlich des Geburtstages des Führers das deutsche Volk wieder aufruft zum Dankopfer der Nation", so wollen wir Werk, scharmänner uns erinnern an die vielen Wohnstätten und Heime, die durch diesen Opferwillen des Volkes den schaffenden deutschen Menschen gegeben wurden. Wir danken dem Führer und bekunden unsere Berbundenheit mit der SA., der Trägerin dieser

Geschenk für alle jungen Eheleute Die Stadt Köln gibt ein Vorbild NSK Köln, 20. April. Auf Vorschlag des Rassenpolitischen Amtes bei der Gauleitung Köln -Aachen schenkt die Stadtverwaltung Köln allen neuvermählten. Ehepaaren ein Drei - Monats - Abonnement für die Zeitschrift „ Neues Volt". Die Stadt Köln seßt sich damit in vorbildlicher und nachahmenswerter Weise für die rassen- und bevölkerungspolitische Aufklärungsarbeit ein, die gerade in den jungen Ehen von zukunftswichtiger Bedeutung ist.

Drud: R. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerkraße 88

Nationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanlgrift der Schriftlettung: Berlin SW 68, Zimmertz, 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag : Franz über Naáf., 6. m. 1. §., Zentralverlag der NSTAB., München - Berlin d : Cher . Berlag , Berlin_SM 68, Alle Zahlungen find nach 31m #rake 88. lin (Bostichedlonto Berlin 4454) zu richten

Partei - Korrespondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUS

RSK Folge 91

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sünder mann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

21. April 1937

Arbeitsdienſt auf kulturellem Vorposten Die Grenzbevölkerung wird kulturell betreut – Kameradſchaft im Batendorf Lebendiges Erlebnis der Grenze NSK Da hatten sich die beiden Arbeitsmänner aus Berlin nun so sehr darauf gefreut, in irgendein Lager nach Bayern zu kommen, war es doch ihr sehnlichster Wunsch gewesen, die Alpen kennenzulernen, und nun be= tommen sie auf einmal den Bescheid, daß der eine in einer schleſiſchen und der andere in einer oftpreußischen Abteilung seiner Dienſtpflicht ge= nügen soll. Wie das Neſt heißt? Sie hatten noch niemals die Namen dieser beiden Ortschaften gehört, und erst nach längerem Suchen entdedten sie sie auf der Landkarte, nur zwei, drei Kilometer von der Grenze entfernt. „ Na, da werden fich ja die Füchse gute Nacht sagen !" Mit dieser Meinung im Herzen traten ſie die Reiſe an. Fragt man die beiden jezt, drei Wochen später, so hört man nur eine Stimme der Freude und des Dankes, daß sie hierher an die Grenze gekommen sind. Warum? Das Erleb nis der Grenze packte sie schon am ersten Tage, als der Abteilungsführer mit ihnen hinausging aus dem Lager, sie hinführte zur Grenze, ihnen ausführlich darlegte, wie sinnlos vor siebzehn, achtzehn Jahren hier deutscher Boden von der Heimat abgetrennt wurde, wie nicht in einem, sondern in Hunderten von Fällen das Haus des Bauern zwar auf deutscher Erbe, sein Acker aber zum größten Teil im fremden Lande ist. Da waren die ſonſt ſo fröhlichen Arbeitsmänner auf einmal ganz still und ernst geworden, als ihnen der Abteilungsführer von dem Volkstumskampf an der Grenze erzählte, und keiner von ihnen bereute es, in Dieses Land gekommen zu sein, das einen so schweren Kampf zu führen hat. Schon nach ein paar Tagen haben sie gemerkt, daß es hier ganz anders zugeht als im Innern des Reiches. Und gerade die Erkenntnis, nun für ein halbes Jahr auf Vorposten für das Deutschtum zu stehen, läßt sie ihre Arbeit mit doppeltem Eifer und doppelter Freude tun, haben sie doch rasch erkannt, wie dankbar der Bauer im Grenzland ist, wenn ihm vom Arbeitsdienst geholfen wird.

Aber es ist nicht nur die Arbeit als solche, die hier an jeden einzelnen besondere An= forderungen stellt, nein, darüber hinaus geht es ja noch um etwas ganz anderes, was den Arbeitsmännern, die aus den Großstädten kommen, zunächst beinahe unverständlich ist. Sie sehen plötzlich ein, daß ihnen hier ja eine ungeheuer wichtige Aufgabe erwächst: Die Betreuung fulturelle der Be = völkerung. Die nächste Stadt ist oft dreißig und mehr Kilometer entfernt. Wann kommt dann schon einmal ein Bauer in ein Kino, wann ſieht er einmal im Film das, was das neue Deutschland geleistet hat ? Hier seht die kulturelle Betreuungsarbeit des ReichsarbeitsSchmalfilme dienſtes ein : werden vorgeführt , aus guten Büchern vorgelesen, Vorträge gehalten, Laienſpiele aufgeführt usw. Zwischendurch wird ein offenes Singen veranstaltet, die Lagerkapelle spielt, und oft vereint auch ein froher Tanz jung und alt. Bei beſonderen Anläſſen, wie zum Beiſpiel beim Heldengedenktag, marschiert der Arbeitsdienst am Kriegerdenkmal auf und gedenkt gemein = sam mit den Dorfbewohnern des Heldenkampfes unseres deutschen Volkes. Diese Betreuung der Dörfer und kleinen Ortschaften im Grenzgebiet wird vom Reichsarbeitsdienst systematisch betrieben , ja wir finden sogar die Einrichtung von Paten = dörfern , die jeweils von einem Lager in besondere Obhut genommen sind . Die kulturelle Arbeit, die der Reichsarbeitsdienst im Grenzland leistet, ist nicht hoch genug einzuſchäßen, ste legt beredtes Zeugnis von dem Willen und dem Entschluß dieser jungen Mannſchaft ab, die Gemeinschaft des Volkes in die Tat umzusehen. Worte vermögen schwer die Freude der bäuerlichen Bevölkerung zu schildern, wenn die nächst= gelegene Abteilung oder ein Zug zu ihnen zu Besuch kommt, um irgendeine Veranstaltung durchzuführen. Und wenn dann die jungen Arbeitsmänner vom Führer erzählen, den sie schon gesehen haben, und von der machtvollen Auf-

NSK Folge 91 Blatt 2 21. April 1937 wärtsentwicklung berichten, dann geht ein helles Leuchten der Freude über die Gesichter dieser Volksgenossen an der Grenze. Sie wissen es, daß sich in dieſen jungen Männern des Reichsarbeitsdienstes das neue Deutschland verkörpert, das neue Deutschland der Arbeit der Treue und der Kameradschaft.· All das, was diese Bauern und Bäuerinnen noch vor wenigen Jahren über die Jugend in den Städten gehört haben, die ohne Zucht und Ordnung heranwächſt, iſt ausgelöscht beim Anblick dieser Mannschaft im erdbraunen Kleid. Hier ist zwischen den Arbeitsmännern, die zum großen Teil aus Mittel- und Westdeutschland kommen, also alle diese Grenzlandfragen bisher nur dem Hörensagen nach oder auch gar nicht fannten, und der Bevölkerung ein Verhältnis geschaffen worden, das wirklich vom Geiste der Zusammengehörigkeit getragen ist. Nicht minder große Beachtung gebührt in diesem Zusammenhang auch dem Einsatz des Arbeitsdienstes für weibliche Jugend. Ebenso wie ihre männlichen Kameraden, so haben auch die Arbeitsmaiden rasch erkannt, daß ihrer im Grenzland beſondere Aufgaben

harren. Neben der rein wirtschaftlichen Hilfe , welche geleistet wird, fommt es vor allem darauf an, die innere Verbindung mit den Menschen herzustellen, die es zu betreuen gilt. Und wenn dann die Dorfbewohner, die zuerst den „ Fräuleins aus der Stadt“ etwas mißtrauisch gegenüberstehen, zu einem frohen Abend in das Lager eingeladen werden und einen Einblick in die Tätigkeit der Arbeitsmaiden gewinnen, dann ist das Eis bald ge= schmolzen. Wenn das halbe Jahr vorüber ist, wenn es gilt, Abschied zu nehmen, dann können sich die Arbeitsmänner und das gleiche gilt naturnur schwer gemäß auch für die Arbeitsmaiden von dieſer Stätte trennen, die ihnen sechs Monate lang Heimat gewesen ist. Sie haben, ob sie nun in Berlin, Hannover oder sonstwo zu Hause find, mit eigenen Augen gesehen und erlebt, was Boltstumskampf an der Grenze bedeutet, und sie sind stolz darauf , für diese hohe Aufgabe eingesett ge . wesen zu sein . Das Erlebnis der Grenze werden sie nie in ihrem Leben vergessen , es wird immer in ihnen nachtlingen. L.

NSK. - Unterredung mit Obergebietsführer Cerff

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„Dem Rationalſozialismus alle Gewalt im Leben der jungen Nation !“ - Durch das Herz des Arbeiters zur fulturellen Freiheit der Jugend

NSK Zeitlich unabhängig von dem bunten und viele seitigen Geschehen während der Theaterwoche der HI. in Bochum wird nachfolgend noch einmal herausgestellt, was der Leiter dieser Tagung, der Chef des Kulturamtes der Reichsjugendführung, Obergebietsführer C erff , dem Sonderberichterstatter der NSK gegenüber als wichtigstes inneres Ergebnis dieſer Tage ſah und was er als grundsäzliche Erkenntnis und richtungweiſend für die kommende Kulturtagung der HI. betonte. Die Morgenfeier mit den Arbei 8 tern auf der Zeche Constantin war für die HI. ein notwendiger Abschluß dieser Tagung. Denn gerade darin , so erklärte Pg. Cerff, offen = bare sich, daß die Theaterwoche der H3. nicht ein für sich zu betrachtendes Sonderunternehmen darstelle, losgelöſt aus dem großen Rahmen der gesamten kulturellen Arbeit der Hitlerjugend. Wie in der Kampfzeit der Weg zum Herzen des Arbeiters der härtere, aber ehrlichere gewesen sei, wogegen der Kampf gegen ein müdes und gleichgültiges Bürgertum selten einen mutigen und offenen Gegner gefunden hat, so sehe auch heute die Hitlerjugend ihre Kameradschaft in der Arbeiterjugend besonders tlar verwirklicht. Daher liegen dort auch die großen Aufgaben der gesamten fulturpolitischen Arbeit. Wie die Arbeiterjugend ehrlich für den Nationalsozialismus gewonnen worden sei, so sei auch sie gerade offen für das Erlebnis der Kunst. Darum bekenne sich die HI. eben zur Arbeit der Kameraden in der Werkſtatt und in den Fabriken. Hier erwächst auch das klare Ziel und ergeben sich die Voraussetzungen für den Plaz, den der Künstler im Volk einnimmt :

ihm sei die herrliche Aufgabe geworden , in jedem, zu dem er als Dichter oder als Schauspieler spricht, das Wissen von der großen Sehnsucht zu weden, die in jedem Deutschen liegt. Diese Aufgabe kann nur der Künstler erkennen, der selbst Nationalsozialist ist, der an sich selbst eine Gestaltwerdung des Na tionalsozialismus im persönlichen Leben ers fahren hat. Darin liegt der Grund, weshalb diese Reichs. theatertagung in Bochum nicht ein für sich bes stehendes Ereignis, sondern ein Stüd einer großen, umfassenden Arbeit darstellt. Der Nationalsozialismus ist feine Gebrauchsanweis sung für ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Lebenslagen, sondern eine weltanschauliche Haltung, die das ganze Leben beherrscht, in dem es keine abseits stehende ,, Privatatmosphäre" mehr geben kann. Und wenn die Reichsjugendführung für das gesamte Reich und in einzelnen Gebieten Arbeitstagungen wie diese Theatertagung oder die Rundfunktagung in Urfeld, besonders auch alljährlich ihr großes Kulturlager durchführe, so komme das einem Bekenntnis zu der Notwendigkeit gleich, mit der dem National fozialismus alle Gewalt im Leben der jungen Nation eingeräumt werden muß. Die gesamte kulturpolitische Arbeit der HI. diene dem einen Ziel einer seelischen Aufrüstung, der Bereitschaft eines soldatisch ausgerichteten Da= seins, wobei soldatiſch nicht mit militärisch verwechselt werden dürfe. Denn soldatisches Leben ist Leben des Einsatzes, des Mutes überhaupt,

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Bekenntnis zum Führer, dem größten Künstler und Soldaten des Volkes in einer Perfon. Andererseits sehe, so sagte Obergebietsführer Cerff, die Hitlerjugend aber auch deutlich alle Gefahr, die in einer fünstlichen Beschleu nigung des kulturellen Wachstums liege. Gerade hier müsse alles organisch wachsen, dürfe nur gepflegt, niemals aber getrie ben werden. Und darum habe eine solche Tagung nicht, wie es vielleicht mancher Unkundige erwarte, den Sinn, fertige Ergebnisse in mög lichst großer Zahl zu zeitigen, sondern die Bereitschaft, die Ausgeschlossenheit zu weden, also den Boden sorgfältig zu bereiten , aus dem das Wert selbst erst, seinen Gesetzen entsprechend, wachsen kann und wird. Er gerade wünsche, to

Film

21. April 1937 fuhr Pg. Cerff fort, daß tein Widerspruch zwischen ungerechtfertigten Supers lativen und dem Stand der prattischen Arbeit entstehe. Es sei auf allen Seiten Bescheidenheit nötig, eine Bescheidenheit, die das Wert über den zahlenmäßig meßbaren Erfolg stellt. Es liege darin aber auch der Wille, alles das, was von der Arbeit der HI. bekannt wird, auch tatsächlich vertreten zu können . Diese Worte sind besonders geeignet, den Geiſt dieser Arbeit erkennen zu lassen : teine Selbsttäuschung die nicht romantisch überschwenglich, fondern fachlich und ehrlich, bescheiden und fest im Glauben an das große Ziel sein will. Dr. W. Fr. Könitzer.

auf der Weltausstellung

Vor dem Wechſel des Präfidiums der Internationalen Filmkammer – Deutſche Initiative in der internationalen Filmzuſammenarbeit - Das deutsche Lichtspieltheater an der Seine Welturaufführung des beften deutſchen Films NSK Am 7. bis 12. Juni wird anläßlich der Pariser Weltausstellung der diesjährige Filmtongreß der Internationalen Filmkammer stattfinden. Diese Tatsache ist um so bemerkenswerter, als dieser Kongreß zum letzten mal unter Vorsitz des Leiters der Reichsfilmfammer, Staatsminister aD. Prof. Dr. Lehnich , tagen wird. Auf diesem nun schon zu einer internationalen Tatsache gewordenen Kongreß wird das Präsidium sagungsgemäß an Frankreich übergehen ; am 12. Juni wird der Franzose Demaria Präsident der Internationalen Filme fammer. Die Übergabe des Präsidiums aus deutscher in französische Hand ist nicht nur eine Tatsache von äußerer Bedeutung, denn sie schließt den Abschluß einer zweijährigen international anerkannten Aufbauarbeit in sich ein, einer Arbeit, die, wie schon feststeht, in derselben Weise auch unter dem neuen Präsidium fortgeführt werden wird. Auf dem großen Berliner internationalen Filmkongreß im Jahre 1935 wurde erstmalig die Idee, eine Internationale Filmkammer zu schaf= fen, ins Leben gerufen. Ihre Gründung erfolgte im August 1935 auf der Biennale in Venedig. Der erste Präsident war Pg. Scheuermann , der bald durch Prof. Dr. Lehnich in seiner verant= wortungsvollen Arbeit abgelöst wurde. Man kann die Verdienste der Internationalen Filmkammer nur verstehen, wenn man weiß, daß sie den erstmaligen Verſuch darstellt, über das gegenseitige Sichkennenlernen der Vertreter der verschiedenen Nationen hinaus auch zu praktischen Ergebnissen zu kommen, die heute als greifbare Tatsachen vor uns stehen. Es ist eine schöne Bestätigung dafür, daß unsere Filmwirtschaft keineswegs daran denkt, sich aus internationalen Verbindungen zurückzuziehen, wenn alle wesentlichen Erfolge in der bisherigen Arbeit der Internationalen Filmkammer auf deutsche Initiative zurückzuführen sind. Hier ist vor allem die „ AntiHezfilmresolution“ zu nennen, die die

Aufführung von Hezfilmen gegen die Mitgliedsländer der Internationalen Filmkammer verbietet. Dieser bedeutenden Resolution , die viel dazu beigetragen hat, die Atmosphäre zwischen den beteiligten Ländern auf dem propagandistisch besonders bedeutungsvollen Ges biet des Films zusehends zu entgiften , ging die sogenannte Filmpresseresolution der internationalen Tagung der Filmpreſſe (Fipreſci) vom Frühjahr 1935 voraus . Für wie bedeutsam die deutschen Delegierten der Internationalen Filmtammer diese internationale Aufbauarbeit halten, geht daraus hervor, daß wieder durch die deutsche Initiative auf der lezten Sihung des Exekutivkomitees in Paris vor einem Monat die Filmwirt = schaftskommission geschaffen wurde, die unter dem Vorsiz von Maydam ( Ufa ) arbeitet. Die Kommission ist neben der Kommission für Filmrecht die bedeutsamste Sparte der Internationalen Filmkammer, denn sie ist für die Herbeiführung und Förderung des Filmaustausches angesetzt. Erfreulicherweise steht schon jest fest, daß auch nach übernahme des Präfidiums durch Demaria der Vorsitz der Filmwirtschaftskommiſſion in deutscher Hand bleiben wird, so daß die deutsche Delegation auch in Zukunft ihren Einſaß für die Förderung des Filmaustausches beweisen kann. Bisher war die aktivste Sparte der Internationalen Filmkammer die Kommission für Filmrecht (Filmurheberrecht) unter Dr. Röber, deſſen diesbezügliche Denkschrift sich die Internationale Filmkammer zu eigen gemacht hat, so daß auch auf diesem schwierigen Gebiet eine internationale Einigung zustande kam.

Wenn nun im Anfang Juni in Paris das Präsidium an Frankreich übergeht, so können die Delegierten dieses Landes versichert sein, daß die deutsche Mitarbeit auch in Zukunft absolut gesichert ist. Das geht schon aus der Tatsache hervor, daß von Deutscher Seite alles dazu beigetragen wird , um

NSK Folge 91 die Bemühungen des internationalen Films auf der Pariser Weltausstellung weitgehend Auf dem Ausstellungsgelände zu unterstützen. wird ein internationales Filmtheater errichtet werden, das für alle Nationen offensteht, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß diesem deutsche Filme zur Verfügung ges stellt werden. Die Liste der in Paris zu zeigenden deutschen Filme ist zwar schon fertiggestellt, aber es besteht die Möglichkeit, daß sie noch ergänzt wird, weil Ende Mai noch eine ganze Reihe von Filmen der gegenwärtigen Produftion fertig werden, die möglicherweise nach der Beurteilung der zuständigen Stellen zur Pariser Weltausstellung zugelassen werden. Über diesen Beitrag für die Weltgeltung des Films hinaus ist Deutschland im Begriffe, im deutschen Pavillon außerdem noch ein Lichtspieltheater zu errichten, das 250 Sitzplätze haben wird und jedem Besucher der Weltausstellung die Möglichkeit gibt, das weue Deutschland aus der Darstellung des Films kennenzulernen. Der

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21. April 1937 Besuch des deutschen Filmtheaters wird voraussichtlich kostenlos ſein, ſo daß jeder Ausstellungsbesucher nicht nur Wochenschauen, Kultur- und Kurzfilme, sondern auch deutsche Spielfilme umsonst sehen kann. Weiterhin ist vereinbart worden, daß auf der Weltausstellung in Paris die Welturaufführung des nach dem Stande der dann vollendeten Produktion in der Wertung am besten bezeichneten deutschen Filmes stattfinden wird. Wenn innerhalb der Weltausstellung jedem Lande eine Kulturwoche zugestanden wird, so wird jedenfalls die deutsche Kulturwoche, die Ende Juni stattfindet, den Beweis dafür erbringen, daß Deutschland sich nicht nur bemüht, eine Filmproduktion zu erstellen, die den eigenständigen nationalen Bedürfnissen entspricht, sondern die darüber hinaus geeignet ist, einen internationalen Ausdruck für jene Bemühungen darzustellen, die die internationale Filmkammer unter deutscher Führung am Ende dieser Präfidialperiode als ein bedeutsames Ergebnis anG. H. C. fieht.

Finkelstein , der Krönungsehrengast Litwinow- Finkelstein und Tuchatschewski konservativ geschminkt Bolschewistische Heuchelei zur englischen Königskrönung NSK Ganz London ist in Erwartung der Don bevorstehenden Krönungsfeierlichkeiten einer fieberhaften Erregung und Betriebſamleit erfüllt, die das Gesicht der englischen Hauptstadt in diesen Tagen entscheidend bestimmt. Das ganze britische Imperium rüstet zum 18. Mai, wenn unter strenger Einhaltung eines durch uralte Tradition hergebrachten Zeremoniells die Krönung Georgs VI. erfolgen wird. Unter den Staaten der ganzen Welt, deren Abgesandte dem feierlichen Krönungsakt in der Westminster Abtei beiwohnen werden, wird auch die UdSSR. durch ihren Kommiſſar für Auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, sowie durch den Sowjetmarschall Tuchatschewsti vertreten sein. Seit dem Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund, der Litwinow zum Ehrenpräsiden ten wählte, hat man längst aufgehört, in der Beteiligung von Sowjetvertretern an feierlichen Staatsaften westeuropäischer Länder etwas Ungewöhnliches zu sehen. Die verblüffende Wandlungsfähigkeit Litwinows, der sich schwell und erfolgreich den westeuropäischen Kollegen von der Diplomatie anpaßte, hat bei diesen nicht selten bewirkt, daß man ihm die Rolle, die er spielte, auch wirklich glaubte. Man glaubte dem befracten Bolschewisten in den blütenweißen Handschuhen, dessen Manieren bürgerlich-gesittet, dessen Reden sehr gemäßigt und gar nicht revolutionär waren, seine Zahmheit und Harmlosigkeit. Man glaubte Litwinow, der sich dem Völkerbund als Weltfriedensſtifter und Beschützer der demokratischen Freiheit" präsentierte, zweifelte nicht an seiner Ehrlichkeit, wenn er seinen Friedenswillen beteuerte, und mißtraute ihm in keinem Augenblick. Man ließ sich in seinem guten Glauben auch dann nicht

beirren, wenn Litwinow in feinen Moskauer Kongreßreden mit seinem Frad auch seine Friedensapaſtelmaske ablegte und sich als ein wütender, von Haß und Feindſchaft gegen die ganze Welt erfüllten Bolschewik zeigte, der er immer war und bleiben wird. Während Litwinow in Genf mit seiner alten Friedensleier die Völkerbundsmitglieder in einen sanften Schlaf einlullte, arbeiteten seine Genossen von der weltrevolutionären Sparte fieberhaft in allen Ländern der Welt, wo sie Streifs, Zusammenstöße und Aufstände provo= zierten und das Feuer auflodernder Bürgerfriege immer aufs neue schürten. Herr Lits winow zeigte indessen in Genf seine unschul digste Miene, lächelte selbstzufrieden und regis strierte im stillen ein stetes Anschwellen der tommunistischen Weltrevolu : tion, von der er den Blid sehr gutgläubiger und verblendeter Politiker durch seine mit viel Geschick gespielte Doppelrolle abzuwenden vers stand. Daß diese Doppelrolle zuweilen zu sehr grotesten Situationen führte, verwirrte den Herrn Außenkommiſſar keineswegs. Einer der tollsten Trics dieser Art war jener Trinkspruch, den Litwinow auf einem Moskauer Bankett zu Ehren des englischen Außenministers Eden auf den damaligen König Georg V. ausbrachte. Diese beispiellose Unverfrorenheit Litwinows, die alle seine Genfer Heucheleien in den Schatten stellte, konnte er sich eben nur leisten, weil er sein raffiniertes Täuſchungsmanöver als völlig geglückt betrachtete und weil er wußte, wie weit die Verblendung bei gewissen Politikern bereits vorgeschritten war. Es war die gleiche Verblendung, die es ihm

NSK Folge 91 möglich machte, angesichts der unverhüllten Wühlarbeit der Komintern in allen westeuropäischen Ländern von der Friedensliebe der Sowjets zu sprechen. Darüber hat man auch vergessen, daß der launige Bankettredner mit den glatten Allüren des westlichen Diplomaten im Vorkriegsrußland an einem Banditenstreich beteiligt war, der in einem Überfall auf einen Banttransport bestand. Ebenso schien niemand mehr daran zu denken, daß der Vetter des Königs Georg V., der 3ar Nikolaus II., von politischen Freunden jenes Mannes ermordet wurde, der sich erdreistet hatte, auf den eng lischen König den Trinkspruch auszubringen. Darum nimmt es auch heute niemand mehr wunder, wenn Herr Litwinow und Herr Tuchatschewski bei den Londoner Krönungsfeierlichkeiten jenen Staat vertreten werden, deſſen führende Männer die kommunistische Weltrevolution herbeiführen wollen, die mit der Vernichtung der abendländischen Kultur auch dem englischen Herrscherhaus den Untergang bringen würde. -

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21. April 1937 Wenn es bei jenem Moskauer Bankett zu Ehren Edens an der erwähnten grotesken Situation nicht fehlte, die durch Litwinows Frechheit herbeigeführt wurde, so entbehrt auch die Teilnahme des Sowjetmarschalls Tuchatschewski am Londoner Krönungszeremoniell nicht einer besonderen Pikanterie. Es ist bes fannt, daß Tuchatſchewſti den Terroriſten der kommunistischen Weltrevolution ein zwar radikales, aber dafür " erfolgversprechendes" Mittel empfahl, mit den den Sowjets nicht genehmen Staatsmännern anderer Länder aufzuräumen. Er legte nämlich diejenigen Zusammenkünfte der besonde ren Beachtung der Terroristen nahe, wo mö g = lichst viele Staatsoberhäupter an einem Ort versammelt seien- als eine beson = ders günstige Gelegenheit für Attentate in der Art des Anschlags in der Kathedrale von Sofia. Vielleicht wird sich mancher Politiker beim Anblick Tuchatschewstis dieses Rezeptes erinnern, was zweifellos nicht zur Erhöhung des Gefühls. seines Geborgenseins beitragen dürfte. N. Wr.

Dankesmöglichkeit

Nachrichten für jeden Volksgenoſſen Aufruf Reichsleiter Amanns Treuepflicht für alle Lehrperſonen Eine Anordnung des Reichserziehungsminiſters NSK München, 21. April. Nach den Bestimmungen des Reichs- und Preußischen Angestelltentarifvertrages hat jeder Angestellte durch Handschlag dem Führer des Deutschen Reiches und Voltes, Adolf Hitler, Treue und Gehorsam sowie ge wissenhafte und uneigennüßige Erfüllung seiner Dienstobliegenheiten zu geloben. Ablehnung des Gelöbnisses schließt die Einstellung aus bzw. berechtigt zur fristlosen Entlassung. Der Reichserziehungsminister hat nunmehr angeordnet, daß auch bei allen nicht unter die Angestelltentarifverträge fallenden reichsangehörigen Gefolgschaftsmitgliedern seines Geschäftsbereiches in gleicher Weise zu verfahren ist. Unter diese Anordnung fallen auch die nicht. beamteten außerordentlichen Professoren und Honorarprofessoren , bie Dozenten mit und ohne Lehrauf trag , die Assistenten , die Lehrbeauftragten , die nichtbeamteten Lektoren und die Geistlichen , die ohne Berufung in das Beamtenverhältnis_an öffentlichen Schulen Unterricht erteilen. Die Aufzählung macht keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.

NSK Berlin, 21. April. Reichsleiter Max Amann erläßt folgenden Aufruf zum Dankopfer der Nation : Zum Geburtstag des Führers führt auch in diesem Jahr die SA. im Monat April das Dantopfer der Nation als Geschenk des Volkes an den Führer durch. Die dadurch gewonnenen Mittel werden wiederum zur Schaffung von Siedlungen für den deutschen Arbeiter verwendet. Die Siedlungen tragen den Namen der SA. und bezeugen, daß der in der Kampfzeit bewiesene Opfergeist der SA . fortlebt. Die SA., die dem Führer treu zur Seite stand, als er die Ehre und Freiheit des deutschen Volkes wieder herstellte, die Blut und Leben einsetzte im Kampf gegen die jüdischen und marxistischen Volksverderber, sie schafft mit dem Dankopfer der Nation heute hohe tulturelle Werte und zeigt damit erneut ihre unauslöschliche Verbundenheit und Liebe zum Führer. Wenn in den Tagen des April die Sturmdienststellen wiederum Sammellisten zur Einzeichnung für das Dankopfer der Nation auflegen, hat jeder Volksgenosse die Möglichkeit, seinem Dank für die wiedererrungene Freiheit durch Einzeichnung in die Liste Ausdruck zu geben.

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des Nationalen Feiertages

Beſtimmungen, die jeder wiſſen muß – Der Feiertagsschuß des 1. Mai – Bezahlung der ausfallenden Arbeitszeit Teilnahme an den Feiern iſt Treuepflicht NSK Das Gesetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 bestimmt neben den Sonntagen und den bisherigen Feiertagen ( Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingstmontag, Bußtag, erſten und zweiten Weihnachtstag sowie Reformationsfest in Gemeinden mit überwiegend evangeliſcher und Fronleichnamstag in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung) noch drei Tage als nationale Feiertage: 1. den 1. Mai , 2. den Heldengedenktag und 3. den Erntedanktag. Unter dieſen nimmt der 1. Mai eine Sonderstellung dadurch ein, daß er als „ Der Nationale Feiertag des deutschen Volkes" bezeichnet wird. Durch diese Bezeichnung, die gegenüber der bis zum 27. Februar 1934 geltenden (bis dahin : ,,Tag der nationalen Arbeit") eine Erweiterung bedeutet, wird der 1. Mai zum Haupt = nationaltag des deutschen Volkes erklärt. Der Feiertagsschutz des 1. Mai gilt von Mitternacht bis Mitternacht. In dieser Zeit find alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten verboten, die geeignet sind, die äußere Ruhe des Tages zu beeinträchtigen es sei denn, daß ihre Ausführung nach Reichsrecht besonders zugelassen ist. Das Verbot gilt nicht für unaufschiebbare Arbeiten, die zur Befriedigung häuslicher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse erforderlich sind. Ferner sind erlaubt alle Arbeiten, die zur Abwendung eines erheb= lichen Schadens an Gesundheit oder Eigentum, im Intereſſe öffentlicher Einrichtungen oder Anstalten, zur Verhütung eines Notstandes oder zur Vorbereitung der am folgenden Tage statt= findenden Märkte notwendig sind, jedoch gleichfalls nur, wenn fie unaufschiebbar sind. Gestattet find endlich leichtere Arbeiten in gleichzuachtenden diesen Hausgärten oder Gärten - wie sie gerade in der Zeit der Frühjahrsbestellung erforderlich sind - wenn sie von den Bestzern selbst oder ihren Angehörigen vorgenommen werden. Durch die Bestimmung des 1. Mai zum Feiertag finden auf ihr die Vorſchriften des Bürgerlichen Gesetzbuches, der Zivil- Prozeßordnung usw. über die Berechnung von Fristen an Sonnund Feiertagen Anwendung . Ist zum Beiſpiel am 1. Mai eine Willenserklärung abzugeben oder eine Leistung zu bewirken, so tritt an die Stelle dieses Tages der nächstfolgende Werf = tag Da in diesem Jahre der 2. Mai ein Sonntag ist, so ist also der Fälligkeitstag für die Willenserklärung oder die Leiſtung der hnlich ist die Fristberechnung bei 3. Mai 1937.

den für das gerichtliche Verfahren bestimmten Fristen, so daß zB. die für den Widerspruch gegen einen Zahlungsbefehl, für den Einspruch gegen ein Versäumnisurteil, für eine Berufung oder eine Revision usw. gesetzlich bestimmten Fristen nicht am 1. Mai , ſondern erst am 3. Mai 1937 ablaufen. Die Abhaltung von Gerichtsterminen ist am 1. Mai im allgemeinen unzulässig , sie darf nur in Notfällen stattfinden. Gerichtliche Zustellungen sowie Vollstreckungshandlungen können an diesem Tage nur mit richterlicher Erlaubnis vorgenommen werden. Eine besondere Heraushebung des 1. Mai als dem Nationalen Feiertag des deutschen Volkes kommt darin zum Ausdruck, daß in dem Gesetz vom 26. April 1934 besondere Bestimmungen über die Lohnzahlungen getroffen sind. Fällt nämlich der 1. Mai auf einen Wochentag, so ist für die infolge des Feiertags aus fallende Arbeitszeit der regels mäßige Arbeitsverdienst zu zahlen. Voraussetzung für diese Lohnfortzahlung ist also, daß die Arbeit „, infolge des Feiertags" ausEinem Kurzarbeiter der bei regelfällt. mäßigem Arbeitsverlauf am 1. Mai mit der Arbeit hätte aussetzen müſſen, kann deshalb für diesen Tag Lohn nicht gezahlt werden . Auch dem Kurzarbeiter, der am 1. Mai nicht einen vollen Tag, sondern nur einige Stunden zu arbeiten gehabt hätte, kann aus Anlaß des Feiertages der Lohn nur für diese Stunden gezahlt werden. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit bringt gleichfalls die besondere Bedeutung des Nationalfeiertages zum Ausdruck , indem es die feierliche Verpflichtung der Mitglieder des Vertrauensrates vor der Gefolgschaft für den 1. Mai vorsieht. Die Teilnahme an dieser sowie auch an allen anderen aus Anlaß des Nationaltages ange= sezten Feiern muß von jedem Mitglied des Betriebes erwartet werden, da sie zu der in der Betriebsgemeinschaft begründeten Treuepflicht gehört. Wer sich unberechtigt von diesen Feiern ausschließt, verstößt gegen den Gemeinschaftsgedanken, sein Fernbleiben kann zur Kündigung und Entlassung führen. Die Arbeitsgerichte werden Klagen auf Widerruf der Kündigung nicht stattgeben, wenn die absichtliche Nichtteilnahme aus staatsfeindlicher Gesinnung erfolgt ist. Denn dann ist in einer solchen Kündigung eine unbillige Härte nicht zu erblicken. O. M.

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Die Bedeutung des Arbeitsbuches

Welche gesehlichen Beſtimmungen find mit dem Arbeitsbuch verbunden ?

Zurück-

behaltungsrecht in Ausnahmefällen — Beſchleunigtes Eingreifen der Arbeitsgerichte NSK Um eine zweckentsprechende Verteilung der Arbeitskräfte in der deutschen Wirtschaft zu gewährleisten, wurde vor zwei Jahren durch das Gesetz vom 26. Februar 1935 das Arbeitsbuch eingeführt. Hiermit ist der Arbeiter und Angestellte in den Besitz eines amtlichen Ausweises gesetzt worden, der über die Berufsausbildung, die berufliche Entwicklung und bisherige Beschäftigung einwandfrei Auskunft gibt, und es daher der Wirtſchaft erleichtert, den richtigen Mann an den richtigen Plaz zu sehen. Die Ausstellung des Arbeitsbuches obliegt den Arbeitsämtern. Diese konnten die gewaltige Aufgabe, mehr als 21 Millionen schaffende Volksgenossen mit Büchern zu versehen, nur auf dem Wege bewältigen, daß die einzelnen Be= rufsgruppen nach und nach aufgerufen wurden. Die Arbeit war bis Ende Auguſt 1936 erledigt, so daß der Reichsarbeitsminister durch die 5. Durchführungsverordnung den 1.. September 1936 als den Zeitpunkt bestimmen konnte, von dem ab allgemein Arbeiter und Angestellte nur beschäftigt werden dürfen , wenn sie im Beſig eines ordnungsmäßig ausgestellten Arbeitsbuches sind. Wer entgegen dieser Vorschrift Ge= folgschaftsmitglieder beschäftigt oder sich be= schäftigen läßt, macht sich strafbar. Bei der Aufnahme der Beschäftigung hat der Arbeiter oder Angestellte sein Arbeitsbuch dem Unternehmer zu übergeben. Dieser muß es sorgfältig aufbewahren. Er ist verpflichtet, es bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisſſes (nicht etwa schon bei der Kündigung) zurückzugeben. Grundsäglich steht dem Unternehmer ein 3 u = rüdbehaltungsrecht nicht zu, selbst dann nicht, wenn der Arbeiter oder Angestellte das Arbeitsverhältnis vorzeitig und unberechtigt löst. Dieser Grundſak iſt jedoch durch die 7. Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans durchbrochen worden. Die Lösung der vom Führer gestellten Aufgabe duldet keine Störun= gen innerhalb der Wirtschaft, besonders nicht in den für den Wiederaufbau wichtigen Betrieben. Gerade in dieſen muß sich die Betriebsgemeinschaft auf gegenseitigem Vertrauen aufbauen; es geht nicht an, daß der einzelne die Gefolgschaftstreue bricht, indem er plöglich die Arbeit niederlegt und dadurch den Betrieb möglicherweise empfindlich stört. Deshalb ist dem Unternehmer die Berechtigung zuerkannt worden, in solchen Fällen das Arbeitsbuch zu= rückzubehalten in den Betrieben : 1. der Eisen= und Metallwirtschaft , 2. des Baugewerbes , 3. der Ziegelindustrie und 4. der Landwirtschaft. Die Zurückbehaltung darf aber nur bis zu dem Zeitpunkt erfolgen, in dem die Beschäftigung im Falle einer ordnungsmäßigen Lösung des Arbeitsverhältnisses enden würde, also bis zum Ablauf der ordentlichen Kündigungsfrist. Die Folgen der Zurückbehaltung sind für den Betroffenen schwerwiegend, denn tein Unternehmer darf ihn ohne Vorlage des Arbeits-

buches einstellen, und das Arbeitsamt muß einen Antrag auf Ausstellung eines neuen Buches ablehnen. Es ist nämlich nicht Aufgabe des Arbeitsamts, über die Berechtigung zur vorzeitigen Lösung des Arbeitsverhältnisses und über das Zurüdbehaltungsrecht zu entscheiden, diese Entscheidung liegt vielmehr bei dem Arbeitsgericht. Streitigkeiten dieser Art ſind für die beteiligten Angestellten und Arbeiter von lebenswichtiger Bedeutung, zudem ist es erforderlich, daß jede brachliegende Arbeitskraft möglichst bald wieder in den Wirtschaftsprozeß eingegliedert wird. Daher sind die Arbeitsgerichte angewiesen, derartige Rechtsstreitigkeiten mit beson = derer Beschleunigung zu erledigen und in geeigneten Fällen, insbesondere dann, wenn es sich darum handelt, unbillige Härten zu verhüten, die Rückgabe des Arbeitsbuches schon vor der mündlichen Verhandlung durch einstweilige Verfügung anzuordnen. Es ist zu erwarten, daß es der Anrufung des Arbeitsgerichts nur in seltenen Fällen bedarf, denn im heutigen Deutschland breitet sich die Erkenntnis immer weiter aus, daß Meinungsverschiedenheiten zwischen Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglied am besten in offener Aussprache ausgeglichen werden, oder unter Mitwirkung des Vertrauensrates. K. F.

Rechtspolitik der lehten Woche NSK Auf einer Kundgebung der NSDAP. in Kiel nahm der Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frank zu aktuellen Tagesfragen Stellung und wandte sich bei dieser Gelegenheit ua. gegen konfessionellen Hader und Egoismus. ,,Wir haben den christlichen Kirchen“, so führte er aus, „in Deutſchland wieder die Lebenssicherung zurückgegeben und als Nationalsozialisten das Verständnis und die Achtung vor jeder Glaubenshaltung eines Volks: genossen vertieft. Wir werden auch für alle Zeiten die Möglichkeiten zerstören, die in der deutschen Vergangenheit in so entsetzlicher Weise aus Glaubensstreitigkeiten volkszersetzende Be= wegungen sich entwickeln ließen. Wir wollen nicht konfessionellen Hader und nicht konfeſſionellen Egoismus. Jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädchen, jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau haben sich darüber im flaren zu sein, daß sie in erster Linie Deutsche und ihrem Volk verpflichtet sind." Indem er noch auf die Aufgaben der Zukunft hinwies, schloß der Reichsrechtsführer : „ Wir werden mit absoluter Entschloſſenheit den Weg gehen, den wir für unser Volk als den richtigen erkannt haben. Wir wollen nicht kleinlich sein in Stunden, die bedingungsloses Handeln fordern, und wollen uns unseres Führers und unserer deutschen Geschichte würdig erweisen, indem wir heroisch zu handeln gewillt find."

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Das Treueverhältnis

im Betrieb

Mangel an ſozialem Verantwortungsgefühl rechtfertigt Schließung des Betriebes Die Verantwortung des Betriebsführers NSK Alle Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis beruhen nach nationalsozialistischer Auffassung auf der Treue als dem tiefsten und stärksten Rechtsgrund. Unterstehen aber die Glieder der Betriebsgemeinschaft in erster Linie dem Gesez der Treue, so bedeutet das nicht nur eine Stärkung der Persönlichkeitsstellung der am Arbeitsverhältnis Beteiligten, sondern auch eine erhöhte, aus der Treuepflicht sich ergebende Verantwortung. Wie das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit von jedem Gefolgsmann vollsten Arbeitseinsah, Kameradschaft und Betriebstreue verlangt, so fordert es von dem Unternehmer, daß er sich jeder Zeit ſeiner sozialen Verantwortung gegenüber der ihm in Treue verbundenen Gefolgschaft bewußt ist. Gerade in diesem Wechselspiel der gegen= seitigen gemeinschaftsbedingten Verpflichtungen liegt die grundsägliche Abkehr von dem bisherigen bloßen Vertrags = verhältnis und die Rückkehr zu dem alten deutsch rechtlichen Treuver hältnis. Ziel und Zweck des nationalsozialistischen Arbeitsrechts und insbesondere des Ge= ſeges zur Ordnung der nationalen Arbeit ist es, diese neue Sozialgesinnung in den schaffenden Menschen hineinzutragen und sie ständig zu ers härten, und so ihr Zusammenleben abzustellen auf die innere Anſtändigkeit eines verantwortungsbewußten Gliedes der Volksgemeinschaft. Die Durchführung dieses Zieles sichert in erster Linie die soziale Ehrengerichtsbarkeit. Darüber hinaus aber kann ein Verstoß gegen die sozialen Verpflichtungen auch auf gewerbepolizeilichem Gebiet die Unzuverlässigkeit des

Betriebsinhabers dartun, wie die folgende Ent= scheidung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts vom 3. Dezember 1936 beweist:

Ein Wirt hatte Jahre lang seinen Angestellten die zur Kranken-, Arbeitslosen- und Invalidenversicherung zu entrichtenden Beitragsan= teile zwar vom Lohn abgezogen, sie aber nicht abgeführt. Nachdem er deswegen bereits strafrechtlich zur Verantwortung gezogen worden war, wurde ihm nunmehr auch die Schankerlaubnis entzogen mit der Begründung, er besige nicht mehr die Zuverlässigkeit, die nach dem Gaststättengesek für seinen Gewerbebetrieb erforderlich ist. In der Entschei= dung heißt es unter anderem : „ In der Säumnis des beklagten Schankwirts offenbart sich ein grober Mangel an sozialem Ver = antwortungsgefühl. Die jahrelange Zurückhaltung der Beitragsanteile bedeutet einen unverzeihlichen Verstoß des Beklagten gegen die ihm gegenüber seiner Gefolgschaft obliegenden gesetzlichen Pflichten und zeigt den Beklagten des ihm von den Gefolgschaftsmitgliedern dargebrachten Vertrauens unwürdig. Der Beklagte mußte alles und auch das lette daransezen, die von ihm treuhandmäßig zu ers füllenden Sozialversicherungsleistungen für seine Angestellten vorschriftsmäßig aufzubringen . Er besigt, wie die unter solchen Umständen nicht zu vertretende eigennützige Fortführung seines Betriebes beweist, nicht die geringste Erkenntnis dieser seiner sozialen Pflicht und hat sich daher als allgemein unzuverläſſig in bezug auf seinen Gewerbebetrieb erwiesen, so daß die Zurücknahme der Schankerlaubnis erfolgen

Um die Rechtsbezeichnung

der Frau

Darfsich eine unverheiratete Volksgenoffin „Frau " nennen ? —

Der rechtliche Begriff

der „Ehefrau” und der „ ledigen Frau" NSK Die im allgemeinen Sprachgebrauch vielfach geübte Unterscheidung zwischen „Frau“ und Fräulein", womit eine Abgrenzung zwischen verheirateten. und unverheirateten Volksgenossinnen bezweckt werden soll, hat in keinem deutschen Gesetz eine Grundlage. Nirgends kommt in einer Gesetzesvorschrift die Bezeichnung Fräulein" vor. Der Sprachgebrauch kann aber im allgemeinen keine Grundlage sachlicher Berechtigungen sein. Ganz abgesehen da von, führt aber auch der Sprachgebrauch in diesem Falle bei vernünftiger Betrachtungsweise zu eigenartigen Ergebniſſen : die jugendliche - vielleicht gar noch minderjährige Ehefrau bezeichnet jeder mit dem Ehrentitel Frau“; die unverheiratete Greisin aber muß fich die ― auf sie bezogen ---- geradezu alberne Verkleinerung in ein „ Fräulein“ gefallen laſſen. Diese Folgerung bleibt jedoch im Wesentlichen

auf die Anrede im persönlichen Umgang bes schränkt ; denn wenn in einem Gesetz, einer amtlichen Bekanntmachung oder einer öffentlichen Kundgebung von „ deutschen Männern und Frauen“ die Rede ist, wird wohl niemand auf den Gedanken kommen, daß dann etwa die ,,Fräuleins" ausgenommen werden sollen . In anderen Ländern ist zuweilen diese Frage ge= seglich geregelt worden. So hat zB. in der Schweiz die unverheiratete Mutter, die ihr Kind mit Anstand großzieht, einen ausdrücklichen Rechtsanspruch auf die Bezeichnung ,,Frau". Obwohl aber bei uns zum mindesten die Bezeichnung „Fräulein “ der gesetzlichen Grundlage entbehrt, hat sie auch in die Amts: sprache so sehr Eingang gefunden, daß den unverheirateten Volksgenossinnen vielfach auch von Behörden das Recht, sich „ Frau“ zu nennen, streitig gemacht wird . Die Ansichten, namentlich

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NSK Folge 91 der Verwaltungsbehörden, waren Wandlungen unterworfen. Nach der älteren preußischen Praxis, die auf einer Verfügung des preußischen Innenministers vom 31. Juli 1869 beruhte, konnte das Prädikat ,,Frau" unverheirateten Personen nur als ,,tönigliche Gunstbezeigung“ verliehen werden. Eine Verfügung des Preußischen Innenministers vom 13. Juli 1919 bestimmte dagegen: „ Die Bezeichnung Frau“ für Angehörige des weiblichen Geschlechts ist nicht gleichbedeutend mit „ Ehefrau“. Sie ist weder eine Personenstandsbezeichnung, noch ein Teil des Namens, noch ein Titel, der verliehen werden könnte oder müßte. Es kann deshalb auch keiner ledigen Frau verwehrt werden, sich „Frau" zu nennen". Hiervon weicht ein in neuerer Zeit ergangener Bescheid des Herrn Reichs- und Preußischen Ministers des Innern in einem entscheidenden Punkt wieder ab. In diesem Bescheid heißt es: ,,Amtlich sind unverheiratete Frauen nicht als „Frau", sondern als „ Fräulein“ zu bezeichnen. Eine Verleihung der Bezeichnung Frau" findet in Preußen nicht mehr statt. Es fann aber unverheirateten Frauen nicht vers wehrt werden , sich im allgemeinen Verkehr Frau“ zu nennen. Dadurch erwächst ihnen jedoch kein Anspruch, auch behörd lich als Frau bezeichnet zu werden. Gie müssen sich vielmehr Behörden ge =

21. April 1937 genüber stets als ledig bezeichnen und dürfen auch vor ihnen die Bezeichnung als Ehefrau nicht führen.“ Immerhin stellt es auch dieser Bescheid entscheidend nur darauf ab, daß die Unterſcheidung zwischen verheirateten und unverheirateten Volksgenossinnen gewährleistet bleiben soll. Dazu benötigt man aber die Bezeichnung „Fräulein“ keineswegs ; denn man kann ebenjogut - auch ohne Gefährdung der Abgrenzung zwischen verheirateten Frauen" bzw. „ Ehefrauen“ und „ ledigen Frauen“ unterſcheiden. -Es wird im Endergebnis darauf ankommen, den Sprachgebrauch zu bereinigen, der in bezug auf das „Fräulein“ in vielen Fällen nichts anderes ist, als eine überlieferte Gedankenlosigkeit. Die Verkleinerungsbezeichnung Fräulein" mag als Anrede für eine Halbwüchstge an= gebracht sein ; eine erwachsene, vor allem eine berufstätige Volksgenossin, insbesondere aber eine unverheiratete Mutter, die ihr Kind ehrbar aufzieht, muß davor geschützt werden, - sei es im allgemeinen oder im amtlichen Verkehr durch die verkleinernde Bezeichnung als „Fräu lein" gegenüber den verheirateten Volksgenoſſinnen herabgesetzt zu werden. Es muß danach auch der unverheirateten Volksgenossin das Recht zugestanden werden, gegenüber jedermann - auch vor Behörden W. sich „Frau“ zu nennen.

Wie das Gericht entschied Urteile, die jeden intereſſieren

Vorsicht bei Eidesleistung NSK Es mußte in der lezten Zeit wiederholt davor gewarnt werden, leichtfertig eides tattliche Versicherungen abzugeben. Diese Warnung muß auch auf eidliche Aussagen vor Gericht ausgedehnt werden. Wer vor Gericht als Zeuge auftreten muß, muß damit rechnen, daß er die Wahrheit seiner Aussage mit dem Eid bekräftigen muß. Es ist daher besonders wichtig, die Aussagen auf ihre Richtigkeit genau zu überprüfen. Bei solchen Zeugenvernehmun gen kann es, wie ein in der „ Iuriſtiſchen Wochenschrift" 1937, Seite 1066 zitiertes Urteil des Reichsgerichts zeigt, leicht paſſieren, daß der Richter dem Zeugen eine genau formulierte Frage vorlegt, deren Tragweite der Zeuge nicht ermessen kann. Dann darf der Zeuge nicht ir gendeine Antwort geben, sondern er muß das Gericht darauf aufmerksam machen, daß er diese Frage nicht verstanden oder ihre Bedeutung nicht erkannt habe. In dem vom Reichsgericht entschiedenen Fall hatte ein Volksgenosse, der rechtlich ungewandt war, die Frage, ob er ein Rechtsgeschäft in der Absicht vorgenommen habe, seine Gläubiger zu benachteiligen, verneint. Da aber ein Gläubiger durch dieses Geſchäft geſchädigt worden war, wurde der Angeklagte wegen Meineides verurteilt. Das Reichsgericht hob das Urteil der

Straflammer auf, weil der Angeklagte über Bedeutung und Inhalt der vom Gericht formulierten Frage geirrt hatte, so daß ein vorsätzlicher Meineid nicht vorlag.

Wann kann eine Ehe für nichtig erklärt werden? NSK Im Zuge der rassenpolitischen Maßnahmen des Dritten Reiches ist am 18. Oktober 1936 das Ehegesundheitsgeset erlassen worden. Nach diesem Gesetz ist die Ehe mit einer wegen einer Erbkrankheit unfruchtbar gemachten Person verboten. Wenn trok dieser Verbotsbestimmungen von einer solchen Person eine Ehe eingegangen wird, so kann sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft für nichtig erklärt werden. Die " Juristische Wochenschrift“ veröffentlicht in ihrem Heft 17/1937, eine Entscheidung des Lands gerichts Bochum, in der eine Ehe entsprechend dem Ehegesundheitsgesetz für nichtig erklärt wurde. Die Ehefrau war auf Grund eines rechtskräftigen Beschlusses des Erbgesundheitsgerich tes wegen Schizophrenie unfruchtbar gemacht worden. Durch Täuſchung des Standesbeamten und unwahre Beantwortung der ihnen vorgelegten Fragen hatte das Ehepaar es erreicht, daß die Ehe trok des bestehenden gesetzlichen Das Gericht erVerbotes geschloſſen wurde. flärte daher die Ehe für nichtig.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK -Nachrichten

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Zu NSK Folge 91

Gauleiter -Ernennung

21. April 1937

durch den Führer

Pg. Jordan übernimmt Gau Magdeburg-Anhalt – Pg. Eggeling den Gau Halle-Merseburg

NSK Berlin, 21. April. Der Führer hat dem Gauleiter Pg. Rudolf Jordan die Führung des Gaues MagdeburgAnhalt übertragen. Er hat weiter den bishe= rigen stellv. Gauleiter von Magdeburg-Anhalt, Pg. Joachim Eggeling , zum Gauleiter des Gaues Halle-Merseburg ernannt. * Die NSK. gibt nachstehend die Lebensläufe der beiden Gauleiter bekannt :

Gauleiter Joachim Albrecht Eggeling Gauleiter Eggeling wurde am 30. November 1884 in Blankenburg am Harz geboren. Er besuchte dort Bürgerschule und Gymnasium und wurde 1898 im Kadettenkorps Oranienſtein und darauf Groß-Lichterfelde aufgenommen. In der Selekta der Hauptkadettenanstalt genoß er die Ausbildung zum Offizier. Im Jahre 1904 trat Gauleiter Eggeling als Leutnant in das Hannoversche Jägerbataillon Nr. 10 ein und wurde 1913 zur Maschinengewehrabteilung Nr. 7 verſeht. Im Jahre 1913 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant und ein Jahr später die Beförderung zum Hauptmann und Abteilungsführer der MG.-Abteilung Nr. 5. Im Weltkrieg nahm er von 1914 bis 1919 als Führer dieſer Abteilung teil. Gauleiter Eggeling wurde mit dem EK. I und II und einer Reihe anderer Ehrenzeichen ausgezeichnet. Nach der Verabschiedung aus dem Heer im Jahre 1919 begann für den Gauleiter die Lehrzeit als Landwirt und Inspektor. Er übernahm im Jahre 1922 die Domäne Frose, wo er gleichzeitig als Mitglied des Kreistages und als Kreisdeputierter bis März 1933 tätig war. Schon damals wirkte er im Vorstand der Landwirtschaftskammer für Anhalt. Im März 1933 wurde Ba. Eggeling zum anhaltischen Staatsrat_ernannt ; im Juni des aleichen Jahres zum Landesbauernführer für die Provinz Sachsen und Anhalt. Seit dem Tode des Gauleiters Loeper führt er die Geschäfte des Gauleiters. Gauleiter Rudolf Jordan Rudolf Jordan, geboren als der jüngste Sohn eines kleinen Geschäftsmannes zu Großenlüder Kreis Fulda am 21. Juni 1902 , besuchte in seinem Heimatdorf zunächst die Volksschule. Nach dem Wegzug seiner Eltern in die nahe KreisStadt Fulda ging er nach Schulentlassung aus der Volksschule als Fabrikarbeiter in eine dortige Fabrik, in welcher er zwei Jahre als Munitionsarbeiter beschäftigt war. In Erfüllung seines Wunsches , Volksschullehrer zu werden, besuchte er die dreijährige Präparandenſchule, sodann drei Jahre lang das Lehrerſeminar in Fulda, an dem er zu Ostern 1924 das Volksſchullehrereramen ablegte. Während der Ferien der Seminarzeit muß er durch Hand- und Kopfarbeit in den verschiedensten Betrieben arbeiten, um das Geld für das Studium aufzubringen.

Bereits im Jahre 1923 betätigte er ſich als Redner innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung. Im Jahre 1926 kehrt er in seine Heimat Fulda zurück. Wir sehen_ihn hier als Gaugeſchäftsführer des Gaues HeſſenNaſſau in Kassel. Er tritt dann in das dortige Finanzamt ein, wo er als Aushilfsangestellter zwei Jahre beschäftigt ist. In seiner Heimatstadt Fulda leitet er die Ortsgruppe der dortigen NSDAP. Trok dieser politiſchen Tätigkeit wird Jordan vom Jahre 1928 an im Schuldienſt ſowie Berufsschuldienſt verwandt. Die polizeilichen Verfolgungen bringen es jedoch zuwege, daß Jordan im Jahre 1929 wegen feiner nationalsozialiſtiſchen Tätigkeit aus dem Schuldienst verwiesen wird. Bereits in dieſem Jahre hat Jordan in seiner Heimatſtadt den ...Fuldaer Beobachter“. ein Kampfblatt der NSDAP.. gegründet. Im Jahre 1930 übernimmt er außerdem noch die außenpolitische Schriftleitung des Gauorgans in Kaſſel, des ..Sturm". Am 19. Januar 1931 ernennt ihn Adolf Hitler zum Gauleiter des Gaues HalleMerseburg. Im Frühjahr 1932 zieht Jordan als preußischer Landtagsabgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Am 12. März 1933 übernimmt er die Fraktionsführung im Brovinziallandtag Provinz Sachsen, sowie im Stadtparlament Halle. Im Frühjahr 1933 wird er von Ministerpräsident Göring zum Preußischen Staatsrat ernannt. Dem Reichsrat gehört Rudolf Jordan ſeit Frühjahr 1935 an.

In 25 Städten aufgeführt Das Chorwerk „Volk der Arbeit“ am 1. Mai Berlin, 21. April . NSK Das im vergangenen Jahr auf Anregung des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung von Erich Lauer (München) zur Ausgestaltung der Feiern am 1. Mai geschriebene Chorwerk „ Volk der Arbeit" nach Worten von Herbert Böhme wird am kommenden 1. Mai in 25 Städten des Reiches aufgeführt. Meist sind es Industrieorte, wo Werkscharen , SA.- Stürme und andere Gliederungen die Gestaltung übernommen haben. So wird das Werk beim Stahlwerk Böhler in Düsseldorf, dann in Georgs-Marien-Hütte, im Industriewerk Leuna, in den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken in Dessau, weiter in Beuthen , Erfurt, Leipzig, Braunschweig, Fulda , St. Ingbert, PreußischEnlau, Zittau, Gelenau, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Kreuzburg, Limbach ua, aufgeführt. Die in ihren Ausmaßen gewaltigste Gestaltung wird Volk der Arbeit" in der badischen Landeshauptstadt, Karlsruhe, erfahren, wo über 1000 Volksgenossen mitwirken . Kreisleitungen der NSDAP. und Kreisdienststellen der NS. -Gemeinschaft Kraft durch Freude werden diese von einem neuen Kulturwillen zeugenden Maifeiern vorbereiten .

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

nondoindshJUL

STOP

Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: 11 00 22. Berlag : Franz Cher Rach ., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSTAP., München · Berlin erland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach ZimmerBrake 88. Berlin (Bokkſchedlonts Berlin 4454) zu richten

Korreſpondenz Vartei -

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NCK

Breſſedienſt der N6DUB

RSK Folge 92

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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22. April 1937

NSK- Unterredung mit Gauleiter Wagner (Baden)

Sinn

eines

Gautages

der

NSDAP .

Klare Grundhaltung durch eine leitende Sdee - Mehrung der inneren Kraft – Verſtärktes Bewußtſein zukünftiger Aufgaben der Bewegung -

NSK Rach Abschluß des Gantages Baden, des ersten Gautages dieses Jahres, des fünften, den der badische Gan gesehen hat, fand ein Sonderberichterstatter der RSK. Gelegenheit, mit Reichsstatthalter Gauleiter Robert Wagner eine längere Aussprache über leis tende Gesichtspuufte einer Gautagsarbeit herbeizuführen. Der badische Gautag hatte durch die Ansprachen des Reichsleiters Alfred Rosenberg und des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß sowie durch das Her vortreten des Gauleiters selbst ua. im Kreise des badischen Führertorps DOR 3000 Bolitischen Leitern feine besondere Brägung erhalten und wurbe weiterhin burch die Anti bol s che wistische Sch an beſons ders einbrudsvoll. Fast tostet es Mühe, aus der Fülle der Erlebnisse dieses Parteitages das Wichtigste hers auszuheben. Doch das Gespräch findet bald schon einen bleibenden Kern : Bedeutung und Ziel eines Gautages überhaupt. ,,Ein bestimmter und entscheidender Sinn“, so beginnt der Reichsstatthalter,,,muß einem Gautage zugrunde liegen: das ist die einheitliche Idee." Er erinnert an die großen Reichsparteitage in Nürnberg, die beherrscht waren von dem Freiheit" Willen zu " Ehre" - „Freiheit“ „ Glauben“, immer wieder anders, immer wieder aus der traftvollen Entschlossenheit eines Volkes ge= schöpft, das sein Schicksal fest und klar in die Hand genommen hat, dem Vorbilde und der mitreißenden Unfehlbarkeit eines beispiellos verehrten Führers zu folgen. Die Idee dieses badischen Gautages sei der Aufbau„Nationalsozialistische wille gegen bolschewistischen Zerstörungswa h n“ gewesen, gewonnen aus dem Abwehrkampfe des Reiches gegen die völkerzerstörende Wühlarbeit der Sowjets. Ohne eine solche einheitliche Idee , ohne die Beschränkung auch auf eine einzige große Aufgabe , die es durchzudenken und durchzufämpfen gelte, könne ein Parteitag sein Ziel nicht erreichen, erst recht nicht ein Parteitag, der immer dazu berufen sein werde, in alle seine Gliederungen, in das gesamte Erkennen und Fühlen seines verzweigten Gefüges den einen großen Grundgedanken ein-

zu pflanzen , um den es von Fall zu Fall gehe. Und desto zuverlässiger und größer sei die Wirkung, ie einfacher die leitende Idee dargeboten und verarbeitet werde. Wir streifen kurz die konzentrierte Tätigkeit der 22 Gauämter, die während des mehrtägigen Zusammentreffens in Karlsruhe in Sondertagungen auf den verschiedensten Fachgebieten Parteiarbeit Rechenschaft abgelegt und Richtlinien für das weitere Wirken der nachgeordneten Stellen festgesetzt haben und sind damit an einem neuen Punkte der Unterhaltung angelangt : Der Verantwortung des Gautages nach innen und nach außen. „Wir müssen“, so trennt der Gauleiter Ro= bert Wagner sehr genau, die interne und öffentliche Verantwortung auseindie anderhalten. Die eine gilt den Gliederungen der Partei und hat zum Ziele, Wiſſen und Erkenntnis weltanschaulicher Art in die richtigen Bahnen zu lenken und im Auftriebe unserer Zeit zu vertiefen und zu bereichern. Auch geht es dabei nicht allein um die Er =

----------------85 ----------------------------------------H Ausstellungserfolge des Hilfswerks für die bildende Kunst

Kunstwerke der Gegenwart in Magdeburg und Dortmund NSK Magdeburg, 22. April. Die dritte Kunstausstellung des Hilfswerks für deutsche bildende Kunst in der NSV . läuft bis zum 9. Mai 1937 im Kaiser - Friedrich- Museum in Magdeburg. Es werden dort ausgewählte Werke unserer heutigen Künstler gezeigt , Blbilder, Paſtelle, Aquarelle, Graphiken und Kleinplastiken . Jedem ist dabei Gelegenheit gegeben, wertvolle Kunstwerke zu erwerben und dadurch ringende Künstler zu unterstützen. Gleich zeitig wurde die zweite Ausstellung in Dortmund bis zum 2. Mai verlängert. Am 1. Mai find alle Ausstellungshallen geschlossen.

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RSK Folge 92 haltung , sondern um die Mehrung und Ausrichtung der inneren Kraft für die unerläßliche Weiterführung des Kampfes, der immer ein Ausdruck des Lebens, immer ein Zeichen der gesunden, lebensfähigen und lebenswerten Selbstbehauptung sein wird.“ Dem nun stehe gegenüber die öffentliche Berantwortung , die Öffentlichkeit der Großfundgebung eines Gautages. Hier gelte es, der inneren Stärte , Geschlossenheit und bedingungslosen Einsatzbereitschaft der Bewegung den natürlichen Aus druck zu verleihen, die organische Leistungsfähigkeit, das fortwirkende Wachstum und die Tatbereitschaft der Idee erkennen zu lassen. So sei der Bewegung und den geistigen Kräften, auf denen fie festgemauert ruhe, Gelegen= heit geboten, dem deutschen Volke Aufschluß über sich selbst zu geben. Eine Kundgebung, wie sie der badische Gautag durch die Ansprachen von Alfred Rosenberg und Rudolf Heß geschaffen habe, bedeutete eine gewaltige Mehrung für die seelische Kraft der Bewegung und des deutschen Volkes. Jetzt wendet sich die Unterhaltung dem verschiedenartigen Nachklange zu, den ein Gautag für alte Nationalsozialiſten und für jüngere Parteigenossen darstellt. „Es ist immer wieder wie einer der Regimentstage, die für uns besonders in den schweren Jahren des Kampfes große Ereigniſſe des Zusammenhaltes durch Blut und Tod unlösbar gewordenen Kameradschaft gewesen find", sagt der Gauleiter, wie nach innen rüd schauend auf seine eigene Vergangenheit, und

Aus Juden

22. April 1937 fügt dann lebhaft hinzu : „ Für die Jugend des. Nationalsozialismus aber wird ein Gautag wie der, den wir eben zu Ende geführt haben, zu einem bleibenden Erlebnis , weil er für sie ganz besonders zu einem Aufbau des innes ren Haltes , zu einem Tag des Stolzes und des kräftesteigernden Bewußtseins. ihrer Aufgaben in der Partei wird." Wir denken an die engere Heimat, an die Südwestecke des Reiches, an den badischen Gau auf vorgeschobenem Posten, und der Gauleiter betont es mit ernster Eindringlichkeit, wie sehr ein Gautag in diesem Teile des Reiches auch dazu berufen sei, über die Landesgrenzen hinaus in das nahegelene Ausland zu wirken, unaufdringlich, ungefünftelt, ohne alle zwangs mäßigen Hilfsmittel, rein durch die Klarheit seines Programms und seiner Abwidlung ein Diener der Wahrheit zu sein, hingerichtet nur auf das einzige Ziel, Aufschluß über das deutsche Leben zu geben und über die Gesinnung eines Volkes , das unerschütterlich ist in seinem Willen zur Freiheit, aber voll Verſtändnis für das Eigenleben anderer Völker. Nicht anders sieht der vor 12 Jahren vom Führer mit dem Aufbau des Gaues Baden der NSDAP. betraute Gauleiter Robert Wagner auch Sinn und Berechtigung des oberrheinischen Raumes an, in dem das Land Baden geopolitisch das Herz- und Kernstüd dar stellt, ein Land, berufen aus der überkommenen Kraft ſeiner alten Kultur und mit den Gaben und mit den Fähigkeiten seines wirtschaftlichen. Lebens dem großen Vaterlande zu dienen. Dr. R. V.

wurden ,, Russen "

. . . allrußländischer jüdischer Teil fun der großen internationaler Arbeiter-Armee“ – Der Weg zur jüdischen Pressediktatur in Moskau

NSK Die Verjudung der Sowjetpreſſe hat heute einen Grad erreicht, der kaum mehr zu überbieten ist. Die in den letzten Wochen von der deutschen Presse veröffentlichten Übersichten über den Personalbestand der Presseabteilungen der maßgebenden Parteis und Regierungsorgane der Sowjetunion, der Schriftleitungen der großen Sowjetblätter und der amtlichen Nachrichtenagentur Taß, über die Auslandskorrespon = denten , über den Mitarbeiterst ab der Zeitungen usw. haben mit erschreckender Deutlichkeit dargetan, daß das wichtigste Instrument der Massenbeeinflussung in Sowjetrußland vollständig den Juden ausgeliefert ist. Der gegenwärtige Zustand ist das Ergebnis einer langjährigen ziel bewußten Arbeit Es ist der jüdischen Bolsche wisten. interessant, in die Anfänge dieser Arbeit, die bis in die Zeit vor den Revolutionen von 1905 und 1917 zurückreichen , einen Einblick zu tun. Man erkennt dabei, wie gewaltig der Einfluß des Judentums bei der Vorbereitung des bolschewistischen Umsturzes und bei der Aufrichtung der bolschewistischen Diktatur war.

Seit jeher spielte das Judentum eine Hauptrolle in der kommunistischen Bewegung. Aus unterirdischen Verbindungen war im Jahre 1897 der radikale „ Allgemeine jüdische Arbeiterbund in Rußland und Polen“ gegründet worDieser " Bund" ist die Keimzelle des den. Über die heutigen sowjetrussischen Regimes. revolutionäre „ Arbeit“ des „ Bundes“ informiert sehr gut ua. das von der weißrussischen Wissenschafts-Akademie in Minst (1919) in jiddischer Sprache herausgebrachte Sammelbuch ,,Rote Blätter" und die in Warschau ( 1920) ebenfalls in Jiddisch erschienene Schrift ,,Der Bund in der Revolution fun 1905bis 1906. Laut die Materialien fum Bundischen Archiv“. Und dieser jüdiſche „ Bund “ war es auch, der bei der Revolution im Jahre 1917 wieder sehr stark von sich reden machte, und dies nicht zuleht auf dem Gebiet der Presse. Lesen wir nur in der von Sch. S. Agurski in Minsk (1925) herausgegebenen Abhandlung „ Der jüdische Arkommunistischen Bewegung beiter in der (1917-1921)". Dort heißt es (S. 101 ) : ,,In der Geschichte fun der jüdischen Arbeiter= bewegung is noch feinmal nit gewesen so Zeit,

CIEL DETIE 29 X

NSK Folge 92 wenn es sind eso viel Zeitungen. In jedem jüdischen Zentrum un sogar in fleinen Städten sind erschienen Zeitungen." Schwierigkeiten haben die jüdiſchen Journalisten keine gekannt. Agurifi berichtet (S. 102) : Die Hauptstörung is gewesen das, was in jener Zeit is fein Papier nit gwesen in Sowjetenverband. Die zentrale Zeitungen, wie „ Prawda“ und „ IsweAtija“, pflegen erscheinen nur in zwei Seiten un dazu is die technische Seit gewesen eso schlecht, daß man pflegt viele Zeitungen nit können lesen." Aber man wußte sich zu helfen. In e Zeit fun Revolution weiß man nit • Don teine Schwierigkeiten" (Agurſki, S. 10) . Die Juden hatten eben alles Intereſſe daran, die kommuniſtiſchen Ideen, die ihr ureigenstes Gut waren, möglichst auch in ihrer mit hebräischen Buchstaben geschriebenen jiddischen Sprache man sollte sehen, woher die kommunistischen Gedanken kamen zu ver= breiten. Agursti (S. 103) schreibt über den Notbehelf, der durch den Papiermangel in Sowjetrußland verursacht war : "Eso Beispiel is: Die Odesser "Kommunistische Stimm" is jeder Tag erschienen in en ander Format mit en ander Sort Papier. E gewisse Zeit is die Zeitung erschienen auf weiße Papier, e ge= wisse Zeit auf grobe, blau un gelbe Padpapier, un zulett is die Kommunistische Stimm “ eraus auf ein Seit von verschiedene Bandstreifen, was die Rote Armee hat verkapt (abgenommen) bei die verschiedene gegenrevolu = tionäre Regierungen für Ukraine."

Eine genaue Kontrolle über die Presseverhältnisse der Sowjetunion in den Jahren der Revolution um 1917, eine Aufreihung aller während des Bürgerkrieges herausgebrachten Zeitungen läßt sich nicht ermöglichen. Eben wegen des Papiermangels kam es so, daß jede Ortschaft, die zufällig eine Druckerei besaß, nun auch eine eigene Zeitung erscheinen ließ. Jedenfalls steht fest, daß das Zeitungswesen während jener Revolutionsjahre seine größte Ausdehnung hatte, und fest steht ebenfalls, daß die Juden ihren großen Anteil am Pressewesen der Revolutionszeit hatten. Dafür sorgte schon das am 18. Januar 1918 gegründete „ Jüdische Kommiſſariat“, deſſen Hauptaufgabe darin bestand , ,,die Ideen fun der Oktober-Revolution zu verspreiten" (Agursti Seite 9) . Es würde zu weit führen, die lange Liste jener jüdisch-bolschewistie schen Zeitungen aus den ersten Jahren der russischen Revolution aufzuzählen, soweit wir fie eben trok der angedeuteten Schwierigkeiten einer genauen und alles umfassenden Aufzählung tennen. Nur einige Beispiele : „Der Kommunist": mit diesem Titel lassen sich jüdische Zeitungen in den verschie= densten Bezirken nachweisen. Mehrfach begegnen uns auch folgende jüdische Zeitungsbenennungen : ,,Das kommunistische Wort",,,Die kommunistische Welt“, „ Die kommunistische Jugend“, „ Die tommunistische Fahn", ,,Die fommuniſtiſche Stimm“, „Der kommunistische Gedanke“, „ Der tommunistische Weg",,,Der kommunistische Jugendweg". Andere jüdisch-kommunistische Blätter aus jener Revolutionszeit lauten : „ Rote Armee", ,,Robe Welt",,,Rote Tribüne",,,Rote Jugend", "Rote Nadel ",,,Rote Fahn“, „Roter Oktober",

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22. April 1937 ,,Roter Emet" (Wahrheit) , ,,Roter Stern“.

Roter Pädagog",

Wieder andere jüdische Zeitungen verraten fich nicht sosehr durch ihren Titel als vielmehr durch ihren Inhalt als eine rein kommunistische Angelegenheit der Judenrevolutionäre vor zwanzig Jahren. Wir kennen : „Die Wahrheit", ,,Der Emet" (Wahrheit) , „ Der freie Arbeiter", ,,Junger Arbeiter", „ Der Stern" , „ Weder", „Neie Welt", „ Der Sieg", „ Der Proletarier", „Der Flamm" (Flamme) , „Der Jugend-Glock", ,,Erster Mai" ua. Als erste jüdische kommunistische Zeitung erschien in Leningrad „ Die Wahrheit", in deren erster Nummer eine lange und inhaltsreiche Erklärung der Schriftleitung hers auskam unter der Überschrift „ Wer seien mir“ (Wer sind wir) . In dieser Erklärung heißt es ua.: „ Auch die jüdischen Arbeiterparteien (!) , welche haben bei uns exiſtiert un seien geweſen revolutionär gestimmt, haben sich in dem Kampf mit der Selbstherrschung in Rußland (Zarismus) verschrieben e Ruhmesblatt in der Ges schichte der russischen Revolution . . . Unsere Aufgabe is, ereintragen Bewußtheit in die Massen, muntern sie zum Kampf, wecken sie, rufen sie in die Reihen fun dem aufstehendigen revolutionären Proletariat . . . Der Sieg is für uns." Unser Programm" lautet ein weiterer Ar= titel der ersten Nummer der „ Wahrheit“, worin die Redaktion sich äußert über den Sinn der Revolution und über die Hauptaufgaben, welche ,,die erste jüdisch-kommunistische Tuer" (von : tun, „Unser machen) auf sich genommen haben. Plattform, das is die Plattform fun'm ganzen internationalen revolutionären un ſozialiſtiſchen Proletariat. Mir seien ereingetreten in dem endgültigen un legten Kampf mit'n Kapital (?) , un der Kampf kann ſich endigen nur mit der . . . Vernichtung für die birgerliche Ordnung . ... Und darüber muß der internationaler Proletariat, anerkennendig klar die feste, briderliche Verbindung für'n einziges Endziel : fich bilden in besondere Gruppen fun verschiedene Länder , Staaten, Nationalitäten und Territorien. Mir seien der allrußländischer jüdischer Teil fun der großen internationaler ArbeiterArmee." Die Proben aus den jüdiſch-kommunistischen Blättern der ersten russischen Revolutionsjahre nach 1917 ließen sich ins Unermeßliche vermehren. Doch genug davon ! Wir finden im eigenen Schrifttum der Juden den erneuten Beweis, wie wahr es ist, wenn wir sagen : Judentum und Bolschewismus sind eins , ja, noch mehr : die bereits im vorigen Jahrhundert hervorgetretene anarchistische GeFinnung der jüdischen Kreise in Rußland ist die Triebfeder, die es zur Revolution von 1905 und 1917 kommen ließ. Wir haben unsere Untersuchung auf die in jüdischer Sprache erscheinenden Blätter beschränkt. Es ist klar, daß damit nur ein leiner Teil des jüdisch - bol schewistischen Pressewesens erfaßt ist. Besonders seit der Revolution von 1917 dringen die Juden in zunehmendem Maße in die Redaktionen der russischen Zeitungen ein. Von diesem Augenblick an wird, im gleichen Maße wie der jüdische Einfluß wächst, die Tar-

NSK Folge 92 nung immer dichter. Die Sprache der jüdiſchen Journalisten wird das Russische, ihre jüdischen Namen vertauschen sie mit flingenden russischen Vor , Vaters- und Familiennamen. Diese Entwicklung führt dann durch eine ebenso raffinierte wie tonſe quente Personalpolitik zu dem heutigen Zustand

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22. April 1937 der jüdischen Pressediktatur über Sowjetrußland. Kein Zweifel, daß der Zustand der Presse mancher Länder des fultivierten" Westens eine mehr als bedenkliche Ähnlichkeit mit der „ ruſſischen" Entwicklung von 1905-1918 und ſpäter hat ! Dr. J. Pohl.

Volkstum trägt Kulturgefinnung

Die „totale“ Erneuerung deutſcher Volkstumsgruppen in der Welt aus eigener Kraft — Zeugnisse der Vergangenheit werden Mahner der Gegenwart NSK Ohne Zweifel ſind die Merkmale deutscher Architektur im Oſtraum Europas gewichtige Argumente für die Tatsache, daß überall, wohin die deutschen Kolonisatoren kamen, nicht nur mit Arbeit und Fleiß die neue bäuerliche Le benseinheit geschaffen wurde, sondern daß fie Künstler, Bildhauer und Architekten im Gefolge hatten, die den Kulturwillen des deutſchen Menschen in die ländliche Öde des Ostens brachten. Die zahlreichen Stiftskirchen und Rathäuser in den baltischen Staaten sind gerade in dieser Hinsicht nicht weniger bedeutsam als die vielgenannten Ordensburgen, auch wenn chauvinistische Unduldsamkeit in jenen Staaten nicht selten soweit gegangen ist, über die Tatsache der Enteignung hinweg zu der Behauptung zu ge= langen, dieſe ewigen Denkmäler deutſchen Ordnungsgeistes seien von den betreffenden Völkern selbst errichtet worden (zu einer Zeit, als sie politisch und kulturell noch gar nicht existent waren) . Als herrlichste Zeugen des deutschen Kulturstromes nach dem Osten können jedoch jene siebenbürgischen Kirchenburgen gelten, die die Wehrhaftigkeit deutschen Glaubens am Rande der byzantinischen Welt sichtbar machen. In ihnen versammelte sich in kriegerischen Zeiten das ganze Volk in einem Glauben, der die Liebe zum Schwert sehr gut mit religiöser Demut zu vereinen wußte. Ist es da ein Zeichen des Verfalls der tra= ditionellen Gebundenheit kirchlicher Kreiſe an die Volkstumsarbeit, wenn seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts Teile dieser Kirchenburgen gefallen sind, um kirchlich-gemeindlichen Zwedbauten wie Schulen und Kinderheimen Raum zu geben, die nachgewiesenermaßen bequem an anderer Stelle hätten errichtet werden können? Erst fürzlich erregte der Fall der Kirchenburg der Gemeinde Neustadt einiges Aufsehen, da man vor diese Wehrkirche ein modernes Kinderheim hingebaut hat, so daß nur noch der Wehrturm sichtbar ist. Sicher trifft es zu, daß derartige Ungeschicklichkeiten allerorten vorkommen und wir haben sie auch im Reiche vor 1933 genügsam kennengelernt. Die Heftigkeit mit der der genannte Fall Neustadt diskutiert wird, deutet jedoch darauf hin, daß ihm innerhalb der deuts

schen Volksgruppe Rumäniens eine größere Bedeutung beigemessen wird.

Zwei Argumente treten besonders in den Vordergrund : einerseits der Vorwurf weiter Kreise gegenüber den Gemeindebehörden, daß sie – wie dieſe Volkseigentum und nicht Kircheneigentum beeinträch meinen tigten, andererseits, daß zu jedem Bauvorhaben die Gesinnung aus deutschem Volks : tum Voraussetzung ſein muß. Dieſe lettere iſt eine ungemein bedeutsame Forderung, denn hier zeigt es sich, daß die Erneuerungsbewegung dieser Voltsgruppe nicht bei rein Erkenntnissen politischen sondern darüber hin stehen bleibt , aus zu einem neuen, tiesinneren Kulturbekenntnis kommen will, das in Übereinklang zur politischen Gesinnung gebracht werden muß. Dieses Kulturbekenntnis beginnt mit dem Bekenntnis zur kulturellen Vergangenheit, die aus der völkischen Geschlossenheit erstand. Es wehrt sich gegen den Paragraphen dünkel jener Kreise, die meinen, sich außerhalb der Gemeinschaft stellen zu können. Die Kirchenburgen der deutschen Volksgruppe in Rumänien sind Symbole des geschloſſenen Volkseinsatzes auf ferner Erde. Da ist es ein schönes Zeichen, wenn die Deutschen Siebenbürgens darum ringen, daß ihren Kindern diese Symbole genau so rein überliefert werden, wie sie sie in ihren Kindheitstagen erlebt haben. Was sich in der Literatur dieser Volksgruppe zeigt, wird also auch in ihrem architektonischen Streben sichtbar : die einigende völkische Gesinnung, die ihre Denkmäler Spiegelbild und Ausdrud eines einfachen, hochentwickelten und edlen Bauerntums sein laſſen will. Es muß eine tiefe Befriedigung in uns auslösen, wenn wir an dieſem bedeutsamen Beiſpiel sehen, daß zwischen dem Reichsdeutschtum und dem Auslandsdeutſchtum ein tiefer, innerer, ein seelischer Gleichklang besteht, wie verschieden auch unser politisches Leben sich diesseits und jenseits der Grenzen vollziehen muß. Wir erleben es hier, daß der Gedanke der völkischen Erneuerung auch innerhalb der deutschen Volksgruppen als eine totale Forderung betrachtet wird, die auch im kulturellen Leben ihre Spuren hinterGHC. laſſen wird.

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Rote Attacke

22. April 1937

auf USA.

Moskau wiegelt Amerikas Arbeiter auf – Handbuch des Klaſſenkampfes für die Arbeiterverbände – Die roten Heßer und ihre Hilfstruppen NSK Moskau hat den Plan gefaßt, die Vereinigten Staaten von Nordamerika verſtärkt zu bolschewisieren. Der rote Kreml macht aus seiner Absicht gar keinen Hehl, die Attacke wird diesmal ganz offen geritten, und wenn wir die endlose Serie von Streiks und Arbeiterunruhen in Betracht ziehen, die nun schon seit mehr als einem Jahre USA. erschüttern, so muß man zugeben, daß allem Anschein nach der Angriff nicht ganz erfolglos geblieben ist. Bereits vor einiger Zeit wurde angekündigt, daß Die Komintern eine besondere Abteilung für die Vereinigten Staaten gegründet und ein ständiges nordamerikanisches Büro in Amsterdam errichtet habe, um von dort aus die Propaganda und die Streikbewegung zu leiten. Zum Chef dieſes Büros wurde Michael Locovsky ernannt, der sich als erprobter Bolschewiſt und ſkrupelloser Hezer bereits seine roten Lorbeeren verdient hat. Da aber Locovsky die Einreise nach den Vereinig= ten Staaten verweigert wurde, so hat er sich vorläufig nach Mexiko begeben und steht von dort aus mit seinen Unteragenten in nächster Verbindung . Es ist eine auffallende Schwäche des ameribanischen Liberalismus, daß er immer mehr in das Fahrwasser des Kommunismus gerät, und Moskau als Vorspann dient. So ist zB. die für liberalistische Zwede gegründete ,,American civil Liberties Union" heute eines der mächtigsten Stüßen für bolsche = wistische Umtriebe geworden . Sie steht in engster Verbindung mit der ,,american League against war and fachism" (Liga gegen Krieg und Faschismus) , die sich aber weniger mit Antikriegspropaganda befaßt, dafür desto mehr damit, die Arbeitslosen zu Hungermärschen aufzuheben, Maſſenstreiks zu organisieren, und wenn Unruhen ausbrechen, den Großstadtpöbel auf ihre Kosten zur Verstärkung in die Streifgebiete zu befördern. Sie sorgt auch dafür, die Arbeitswilligen durch unerhörten Terror zurückzuschreden. Klassen tampf heißt die Parole. Da diese Ligen über bedeutende Presseorgane verfügen, so wird in sensationellen Zeitungsberichten die Polizei systematisch ins Unrecht gesetzt" und die Schuldfrage auf den Kopf gestellt. Auch steht den etwa verhafteten Terroristen sofort eine Anzahl von gerissenen Rechtsanwälten zur Verfügung, die nicht selten einen Freispruch ihrer Klienten erzielen. Roger Baldwin ist der Vorsitzende dieser

Liga und einer der einflußreichsten Agenten Moskaus. Er hat jezt ein Handbuch für Arbeiterverbände herausgegeben, in dem den Marristen und Bolschewisten Ratschläge erteilt werden, wie sie am besten die Polizei betrügen und das Gesetz umgehen können. Die Arbeiter werden darin zu Aufständen und terroristischen Kundgebungen aufgefordert , um vom Bürgertum Geld zu erpressen. Ein weiteres Zeichen für das Abgleiten der einst mächtigen liberalen Strömungen in das Lager der Kommunisten ist die früher hochangesehene Wochenschrift ,,the Nation", die von Garrison Billard herausgegeben wird. Sie trat für Toleranz, für die bürger lichen Freiheiten ein, und war namentlich in akademischen Kreisen des Inlands und Auslandes sehr geschätzt. Heute kommen in ihr hauptsächlich die Het apostel gegen Deutschland und die Parteigänger Moskaus zu Wort. Viele der Leser der ,,Nation", die der Intelligenz und der höheren Beamtenschaft angehören, lassen sich beeinflussen und bilden sich ihr Urteil nach den ihnen vorgesezten Artikeln. Jede faustdice Lüge über den Nationalsozialismus oder den Faschismus wird gläubig hingenommen, während jeder aufklärende Artikel über die tatsächlichen Ver= hältnisse in Sowjetrußland abgelehnt wird. Dazu kommt, daß Neuyork die größte Judenstadt der Welt ist, und daß die zum Teil ſehr mächtigen jüdischen Bankiers und Pressemagnaten ihr Möglichſtes tun, um einen Stimmungsumschwung zu verhindern . Der berüchtigte erste Bürgermeister von Neuyork, der Jude La Guardia, hat dafür mehr als ein unvergessenes Beiſpiel geliefert. Es ist aber auch bezeichnend, daß sich auch die Gegenkräfte gegen die bolschewistische Vergiftung zu regen beginnen ; ſeiner ganzen sozialen Struktur gemäß ist Nordamerika mit seinem hochkapitalistischen Einschlag und mit seinen idealistischen Unterströmungen und mit dem stark ausgeprägten Individualismus seiner Bürger an sich kein geeignetes Versuchsfeld für den Kommunismus. Moskau aber läßt fein Mittel unversucht, um Amerika für ſeine Pläne ,,reifzumachen“. Auch wenn die Attacke, die Moskau heute gegen die Vereinigten Staaten reitet, zurückgeschlagen wird der Schaden, der bereits in geistiger und materieller Beziehung angerichtet worden ist, läßt sich nicht so leicht U. St. wieder gut machen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 92

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Generalangriff auf

22. April 1937

die

Tuberkuloje

Eröffnung der ersten Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Tuberkuloje durch Gauleiter Zerboven - An der Spite des Kampfes steht die Partei NSK Koblenz, 22. April. Im Sizungsfaal des Oberpräsidiums in Koblenz wurde die erste Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Tubertulose gegründet. Gauleiter Terboven führte dabei ua . aus, daß die Arbeiten der vergangenen Jahre gezeigt haben, daß zahlreiche Organisationen zum Teil neben und gegeneinander in der Bekämpfung der Tuberkuloſe tätig waren. Aus dieser Erkenntnis heraus habe Hauptamtsleiter Hilgenfeldt den Entschluß zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft gefaßt. Als erste ihrer Art trete mit dem heutigen Tage diejenige der Rheinprovinz in Kraft, deren Aufgabe es in erster Linie ſei, den Kranken schnell zu erfassen und ihn unabhängig von seiner Krankenversicherung einer raschen Heilbehandlung zuzuführen. Die Arbeitsgemeinschaft werde gegründet durch die Initiative des Tuberkulose = Hilfswerkes der NSV. , aus der klaren Erkenntnis heraus, daß der Zersplitterung in der Tuberkulosebekämpfung zum Wohle der erkrankten Volksgenossen ein Ende bereitet wer= den muß. Durch die Arbeitsgemeinschaft werden alle nicht vollversicherten kranken Volksgenossen erfaßt, und zwar durch planmäßige Zusammenarbeit der an der Bekämpfung beteiligten Kreise unter Hintansetzung aller eine Verzögerung in der Heilbehandlung herbeiführenden Formalitäten. Im Namen des verhinderten Hauptamtsleiters Pg. Hilgenfeldt gab Pg. Dr. Walter eine kurze Übersicht über die historische Entwicklung des Tuberkulose-Hilfswerkes der Partei, dessen Ziel von Beginn an gewesen sei , eine ein heitliche Arbeit in der Bekämpfung der Tuberkulose herbeizuführen. Nach nunmehr zweijährigem Bestehen des Hilfswerkes seien die Vorbereitungen soweit gediehen, daß die Arbeitsgemeinschaften im ganzen Reich aufgebaut werden könnten. Wie wichtig diese Aufgabe sei, zeige die Tatsache , daß in Deutschland rund 300 000-400 000 Volksgenossen mit offener Tuberkulose vorhanden sind und rund 1 Million an Tuberkuloſe Erkrankte und daß jährlich etwa 50 000 an Tuberkulose sterben. Er wies dabei auf die ungeheuerlichen wirtschaftlichen Verluste hin, die durch die bisherige Zersplitterung in der Dr. Walter Seuchenbekämpfung entstanden . sprach dem Oberpräsidenten Terboven seinen Dank für sein persönliches Eintreten für das rasche Zustandekommen der Arbeitsgemeinschaft und für die hierbei geleistete wertvolle Hilfe aus.

Pg. Dr. Denken betonte als Vertreter des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst, daß es der Arbeit der Partei zu ver danten sei, daß der Gedanke einer zentralen Behandlung der Tuberkulose in Deutschland nunmehr in die Tat umgesetzt worden sei. Es wurde weiterhin bekanntgegeben, daß das Hauptamt für Volkswohlfahrt ents sprechend seinem im Tuberkulose-Hilfswerk zum Ausdruc gebrachten Willen in der Heilbehand lung als vorläufiger Kostengarant des Verfahrens Nach erfolgter Einweisung bzw. Sanierung des Einzelfalles werden durch die Arbeitsgemeinschaft die zu= ständigen und zusätzlichen Kostenträger herangezogen. Die Tuberkulose-Hilfswerk-Abteilungen der vier rheinischen Gauamtsleitungen für Volkswohlfahrt und alle NSV.-Kreis- und Ortsämter arbeiten entsprechend ihrem Hilfs= werk in der Tuberkulosebekämpfung mit der Arbeitsgemeinschaft, besonders in der Bearbei tung der Nachfürsorge, engstens zusammen. Etwa 20 vom Hauptamt für Volkswohlfahrt zugelassene Heilstätten stehen der ArbeitsgemeinDie Idee zur Grünschaft zur Verfügung. dung einer Arbeitsgemeinschaft wurde von allen beteiligten Kreisen in der Rheinprovinz mit Genugtuung und Freude begrüßt. In ehrlichem und offenem nationalsozia = listischem Geiste sind die getroffenen Vereinbarungen zustande gekommen. Auch künftig werden Partei- und Staatsstellen in vertrauensvoller Zusammenarbeit zum Wohle der Volksgesundheit ihre Aufgabe erfüllen.

NSKK.-Gruppenführer Ohnesorges Dank NSK Berlin, 22. April. Reichspostminister Pg. Ohnesorge, der an= läßlich des Geburtstages des Führers zum NSKK.-Gruppenführer ernannt wurde, dankte Korpsführer Hühnlein für seine Glückwünsche mit nachstehendem Telegramm : „Hoch erfreut über die mir auf Veranlassung durch den Führer erteilte Auszeichnung sage ich Ihnen herzlichsten Dank. Nach wie vor wird es auch in Zukunft mein Bestreben bleiben, mit Ihnen und der von Ihnen geführten großen Organisation des Nationalsozialistischen Kraftfahr-Korps engſte kameradschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Kraftfahrtechnik und des Kraftfahrsports zu pflegen. Heil Hitler ! Ohnesorge."

Zu NSK Folge 92

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Die Kreisleiter

22. April 1937

auf Burg

Vogelsang

Auftakt der Kreisleiter- Schulungstagung Von dem nach Vogelsang entsandten NSK- Sonderberichterstatter NSK Vogelsang, 22. April. Die Kreisleiter der Partei sind auf der Ordensburg Vogelsang versammelt. Aus allen deutschen Gauen sind sie vom Reichsorganisationsleiter Dr. Len zur diesjährigen Schulungstagung zusammengerufen worden, um aus den Vorträgen führender Parteigenossen, die ihnen klare Einblide in die Aufgaben und Forderungen ihrer Arbeitsgebiete vermitteln, aus dem Erlebnis der Kameradschaft, aus dem Gedankenaustausch und nicht zuleht aus der Atmosphäre dieser Glaubenstrügburg in der Eifel Ausrichtung, Kraft und Ansporn für den verantwortungsschweren Dienst in ihren Hoheitsgebieten zu erhalten. Der Donnerstag war der Anreise und Unterbringung der rund 750 Kämpfer der Bewegung aus vorderster Front vorbehalten, die gauweise in Stubengemeinschaften in den zehn Kamerad schaftshäusern auf den vielen Terrassen der Ordensburg am Urstsee zusammengefaßt sind. Die Eröffnung der Tagung, die bis zum 28. April andauert, nimmt Reichsorganisationsleiter Dr. Ley selbst vor. Nach einleitenden Worten des Burgkommandanten, Hauptamts= leiters Manderbach, der die Tagung leitet, wird der Reichsorganisationsleiter am Freitag= vormittag zu den Hoheitsträgern sprechen, die auf sein Geheiß hier für ihre Pflichterfüllung

12 Millionen Frauen

am Volk gestählt werden. Als Kernproblem hat er in diesem Jahr den Vierjahresplan und seine Forderungen bestimmt, bei dessen Erfüllung gerade die Kreisleiter der Partei in vorderster Linie stehen. Die Referate der Tagung beginnen mit diesem bedeutsamen Thema. Nach der Eröffnung werden am VorGe = mittag nacheinander Leiter der [ chäftsgruppen des Beauftragten ür den Vierjahresplan ihre Arbeitsgebiete vor den Kreisleitern entwickeln : Präfident Dr. Syrup behandelt das Thema des Arbeitseinsages, Ministerpräsident Köhler = Baden die Rohstoffverteilung und Gauleiter Josef Wagner = Breslau die Preisbildung. Für den Einsatz des ganzen Volkes, insbesondere aber der Parteigenossen, die Ministerpräsident Göring zuvorderst für den Bierjahresplan aufgerufen hat, wird diese Unterrichtung der Kreisleiter durch die von Ministerpräsident Göring berufenen Männer von starker Auswirkung sein. Der Nachmittag steht unter dem Eindruck des Besuchs und Vortrags von Reichsminister Dr. Goebbels. Anschließend wird General der Flieger Milch im Auftrage des Miniſterpräsidenten zu den Kreisleitern sprechen. Mittagspausen und Abende der Tagung find stets dem Erfahrungsaustauſch untereinander, der Auseinandersehung mit den behandelten Problemen, ihrer Übertragung auf den Alltag und der Kameradschaft vorbehalten.

und

ein

Ziel

Frau Scholtz-Klink vor führenden deutschen Journalisten - Ein interessanter Abend im Haus der Deutschen Presse in Berlin NSK Ein vom Preſſepolitischen Amt des Reichspressechefs der NSDAP . veranstalteter Empfang vereinte einen kleinen Kreis führender deutscher Journalisten mit der Reichsfrauenführerin Frau Scholz- Klink im Haus der Deutschen Preſſe. Nach einleitenden Begrüßungsworten des Reichsamtsleiters Sündermann gab die Reichsfrauenführerin in Ausführungen, die durch ihre gegenwartsnahe Sachlichkeit ebenso aufschlußreich wie überzeugend und gewinnend waren, dem anwesenden Journalistenkreis einen lebendigen und umfassenden Einblick in die Arbeitsgebiete der Reichsfrauenführung. Schon die rein zahlenmäßige Übersicht, die Frau Scholz-Klint einleitend gab, vermittelte einen Eindruck von der Größe der Aufgabe. In der politischen Frauenorganisation , der NS.-Frauenschaft, sind heute 2,5 Millionen Mitglieder erfaßt. Bis zum 30. Januar 1933 standen bereits eine Million Frauen im Dienst der Bewegung. Seit Februar 1935 besteht die Mitgliedsperre . Die übrigen Frauenverbände sind im „ Deutſchen Frauenwerk" zusammengefaßt, das ebenfalls der Leitung der Reichsfrauenschaft untersteht. Das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront betreut die berufstätigen Frauen. Auch es wird von

der Reichsfrauenführung geleitet. NS.-Frauen= schaft, Frauenwerk und Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront umfassen insgesamt 12 Mi llionen in der Reichsfrauenführung vereinigte Frauen. Nach diesem organisatorischen Überblick umriß die Reichsfrauenführerin in überaus eindrucksvoller und anschaulicher Weise die Haupt, aufgaben der Frauenarbeit und die bisher schon vollbrachten Leistungen. Anschauliche Beispiele aus den Gebieten der Volkswirtſchaft, der Hauswirtschaft, des Reichsmütterdienstes, des Hilfs= dienstes, der Kulturerziehung, des Grenzlandsund Auslandsdienstes zeigten, in wie umfassender Weise die deutsche Frau durch Tat und Einsat und offenen Herzens dem nationalſozialiſtiſchen Reiche ihren Dienst leistet. Besonders eindrucksvoll unter vielen anderen Tatsachen waren die Hinweise darauf, daß dank der Erziehungsarbeit der Frauen untereinander die Säugling ssterblichkeit auch in Deutschland endlich erfolgreich bekämpft wer den kann. Frau Scholz-Klink wies darauf hin, daß in manchen anderen Ländern die Säuglingssterblichkeit nur 4 vH . beträgt, und daß deshalb die dem Führer am 10. April gemeldete

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Zu NSK Folge 92 Senkung der Säuglingssterblichkeit von 7,9 auf 6,6 vom Hundert nur einen Anfang darstellt. Hier ersteht der Erziehungsarbeit der deutschen Frau ein Aufgabengebiet, das dem deutschen Volk Hunderttausende von Kindern zu erhalten vermag. Mit besonderer Wärme nahm sich Frau Scholz-Klink des Problems der berufstätigen Frau an und legte die Gedanken dar, die der Nationalsozialismus auf diesem seit je ſo heftig umstrittenen Gebiete entwickelt hat und durchführt : Nur drei Berufe gebe es, die die Frau nicht anstreben soll : den des Soldaten, des Politikers und des Richters. Überall sonst aber sprechen der Grundsat der Leistung und nicht der Unterschied des Geschlechts das entscheidende Wort. Frau Scholz-Klink entwarf ein durch intereſſante Informationen über die Einzelarbeit der Millionenorganisation der deutschen Frauen lebendig unterstrichenes Bild von der im tiefsten für Gegenwart und Zukunft gleich wichtigen nationalsozialistischen Bedeutung der Mitarbeit, die die deutschen Frauen heute leisten und die ihnen im Rahmen der Nation eine ungleich höhere Stellung einräumt, als sie ein wildes Frauenrechtlertum in den anderen Ländern der Erde je erreichen kann. Die Ausführungen, die in ihrer Klarheit und Tiefe bei den Journalisten einen starken Eindruck hervorriefen, waren ein lebendiger Beweis für die friedliche Kraft, die der Nationalsozialismus auf die Welt der deutschen Frau ausübt und für die verantwortungsbewußte Sorge, mit der die deutschen Frauen an ihre Aufgaben herangeführt und in ihr geleitet wer den. Die Worte der Reichsfrauenführerin wurden immer wieder von lebhaftem Beifall unterstrichen und fanden den herzlichen Dank aller anwesenden Journalisten. Die Reichsfrauenführerin und ihre engsten Mitarbeiterinnen aus der Reichsfrauenführung verbrachten anschlie Bend noch einige Stunden im geselligen Beisammensein mit der Presse.

Keiner schließt sich aus Spenden für das Dankopfer der Nation NSK Berlin, 22. April. Für das Dankopfer der Nation haben sich unter anderem folgende Persönlichkeiten in die Dankopferliste eingetragen : Reichsleiter Bouhler, Reichsminister Dr. Frant, Reichsminister Dorpmüller mit dem ge= samten Reichsverkehrsministerium, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, Heeresfeldzeugmeister Generalmajor Barkhausen und 100 Offiziere, Staatssekretär von Keudel, Staatsschauspieler Gründgens, die Lehrer und Schülerinnen der LuifeHenriette-Schule, die gesamte Ortsgruppe der NSDAP . Berlin-Friedrichstadt geschlossen. Die Anerkennung durch den Stabschef Den Teilnehmern des Hanſeaten-Gepäckmarſches NSK Berlin, 22. April. Der Stabschef der SA. hat den am Hanseatene Gepäckmarsch beteiligten Mannschaften der SA. für ihre großen Erfolge seine Anerkennung ausgesprochen und mit folgenden Worten ihren Einsah und ihren Sieg hervorgehoben : „Dieser harte Wettkampf wurde wieder zu

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22. April 1937 einem großen Erfolg des Mannschafts- und Kameradschaftsgeistes, der gerade in der SA. gepflegt wird. Ich stelle auf Grund der Meldung über die Ergebnisse mit Freude und Befriedigung fest, daß bei allen in Frage kommenden Leistungsgruppen sich die SA.- Einheiten an den ersten Stellen placiert haben. Ich Wettkampfteilnehmern spreche allen am Hanseaten-Gepäckmarsch für die dabei gezeigten ausgezeichneten Leistungen meine besondere Anerkennung aus.“

Die NSV. als maßgeblicher Wirtschaftsfaktor Hauptamtsleiter Hilgenfeldt vor dem Wirtſchaftsrat der deutschen Akademie Neben der Wehrmacht der größte Unternehmer

NSK Vor dem Wirtschaftsrat der deutschen Akademie hielt Hauptamtsleiter der NSV. , Hilgenfeldt, eine längere Rede über die Zusammenhänge der deutschen Wohlfahrtspflege mit der deutschen Wirtſchaft. Wenn sich mancher heute noch frage, was denn zum Beiſpiel das Winterhilfswerk mit der Wirtſchaft zu tun habe, so müſſe er als Leiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt ihm entgegenhalten, daß das Winterhilfswerk eines der größten deutschen Wirtschaftsunternehmen sei. Es habe nicht nur für 75 Mill. RM. Kohlen gekauft und 35 vH. der gesamten deutschen Seefischerei übernommen, sondern es sei auch in Kartoffelankäufen, in Zucker, Textilien und Schuhen usw. neben der Wehrmacht der größte Unternehmer. Es sei unbegreiflich , daß jemand den Gedanken äußern könne, daß Mittel aus dem WHW. zum Teil auch für die Aufrüstung herangezogen worden seien. Eine ganz einfache Rechnung würde sofort das Gegenteil beweisen. Im letzten Winterhilfswerk seien rund 3,5 Millionen Haushaltungen mit etwas mehr als 10 Millionen Bedürftigen betreut worden. Der Durchschnittswert der Betreuung pro Haushalt liegt ungefähr bei 120 RM. für 6 Monate. Dies ergibt für die Dauer des ganzen Winterhilfswerkes allein gegen 400 Mill. RM. Die Überschüsse werden vorwiegend für das Hilfswerk ,,Mutter und Kind“, für das TuberkuloseHilfswerk und für alle diejenigen Einrichtungen verwendet werden, die der Geſundung des Volkes dienen. Dafür gäbe es aber in diesem Sommer grundsätzlich keine Sammlungen . Die Zahl der Betreuten sei zwar gesunken, doch seien die Mengen, die zur Verteilung gelangt sind, gestiegen. Wurden im Winter 1933/34 nur etwas über 1 Million kg Fische ausgegeben, so waren es 1936/37 bereits rund 10 Millionen kg. Bei Zucker stieg die Menge von 3 270 000 kg auf über 7 Millionen kg, bei Gemüſe von 3 865 000 Kilogramm auf 25 941 000. Aus diesen Zahlen könne allein schon ersehen werden, ein welch wichtiger Wirtschaftsfaktor Das Winterhilfswerk sei. In seinen Schlußausführungen sezte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt auseinander, wie notwendig es sei, die Jugend gesund zu erhalten und mit der Vorsorge schon an der Wiege des Lebens zu beginnen, denn das neue Deutschland braucht schaffende Hände und ein gesundes Volk. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt erntete für ſeine Ausführungen starken Beifall.

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Zu NSK Folge 92

Hans Kriegler, Amtsleiter Rundfunk RPL.

Ernennung durch Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels NSK München, 22. April . Der Reichspropagandaleiter der NSDAP ., Reichsminister Dr. Goebbels, gibt bekannt : Mit sofortiger Wirkung ernenne ich hiermit den Bräsidenten der Reichsrundfunkkammer, Pg. Hans Kriegler, zum Leiter der Amtsleitung Rundfunk der Reichspropagandaleitung der neo .

Allach stellt aus Die SS.-Porzellanmanufaktur im Deutſchen Heimatwerk, Berlin

NSK Berlin, 22. April . In den Räumen des Deutschen Heima twerks fand am Donnerstag ein Presseempfang ſtatt, bei dem der Stabsamtsleiter des Reichsbauernführers SS.- Brigadeführer Dr. Reischle Ausführungen über Umfang und Ziel des deutDiese großzügige schen Heimatwerks machte. Organisation zur Propagierung bäuerlichen Hausrats wird Reichs- und Landeskuratorien schaffen, in die Reichsführer SS. Himmler Vertreter entsenden wird. Damit wird die enge Bindung zwischen dem deutschen Bauerntum und den Schugſtaffeln, die seit jeher beſteht, noch vertieft. Anlaß zu dem Empfang war die Eröffnung Sonderausstellung der SS. -Por einer zellanmawufaktur Allach bei Mün chen , die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Porzellane herzustellen, deren Formung und Stil die Zeit überdauert und wie der Leiter der Manufaktur ausführte - keineswegs allein wirtschaftliche Gesichtspunkte gelten lassen will. Unter den zahlreich erschienenen Ehrengästen sah man Reichskulturwalter Hinkel, zahlreiche höhere SS.-Führer, Vertreter des Arbeitsdienstes und anderer Dienststellen, der Partei und des Staates.

Am 6. Juni: Gautreffen in Regensburg Die größte Kundgebung der Bewegung seit Bestehen des Gaues Bayerische Östmark NSK Bayreuth, 21. April. Auf einer Besprechung der Gauamtsleiter und Kreisleiter in Bayreuth, die den Vorbereitungen für das Gautreffen des Gaues Bayerische Ostmark galt, gab Gauleiter Pg. Wächtler bekannt, daß das Gautreffen am 6. Juni zusammen mit der Bruck-= nerfeier und der Aufstellung der

22. April 1937 Büste in der Walhalla in Regensburg stattfinden soll. Die gewaltige Kundgebung am Nachmittag des 6. Juni auf dem Ererzierplay in Regensburg wird die größte Massenfundgebung der Partei und ihrer Gliederungen sowie der nationalsozialistischen Bevölkerung der Bayerischen Oſtmark ſein. Gauleiter Pg. Wächtler gab die Richtlinien für die Durchführung des Gautreffens. Stellvertretender Gauleiter Pg. Ruckdeschel legte sodann im einzelnen die Aufgaben und Maßnahmen dar, die ein volles Gelingen bei dem gewaltigen Einsatz aller Mittel gewährleisten sollen. Damit wird das Gautreffen in Regensburg zu einem Markstein in der nationalsozialistischen Geschichte der Bayerischen Ostmark werden.

Würdigste Form des Dankes Reichstriegsopferführer SA.-Gruppenführer Oberlindober zum Dankopfer der Nation! NSK Berlin, 22. April. Der Reichskriegsopferführer SA.- Gruppenführer Oberlindober erläßt folgenden Aufruf:. ,,SA.-Männer und Frontsoldaten haben mit ihrem Einsatz für Volk und Nation stolz und freudig ihre Blutopfer gebracht. Das ganze deutsche Volt genießt heute die Früchte ihres selbstlosen Einsatzes. Jeder anständige Deutsche empfindet die Verpflichtung in sich, den SA. -Männern und Frontsoldaten in würdiger Form seinen Dank ab= zustatten. Das Dankopfer der Nation ist die würdigste Form! Denn SA.-Männern und Frontsoldaten werden durch das Dankopfer Heimstätten erhalten, die immer Zeugnis dafür ablegen, daß der Dank der Nation für SA. und Frontsoldatentum der Höhe des Einsatzes und der Größe der gebrachten Blutopfer gerecht geworden ist.“ Vereidigung von NS. - Schwestern In Anwesenheit von Gauleiter Lohse und Bg. Hilgenfeldt NSK Kiel, 22. April . , Am Freitag, dem 23. April , 20 Uhr, findet im Festsaal des Hauses der Arbeit in Kiel eine Vereidigung von NS .- Schwestern des Gaues Schleswig-Holſtein ſtatt, auf der neben Gauamtsleiter Pg. Neumann der Hauptamts = leiter Pg. Hilgenfeldt sprechen wird. Nach den Reden der Generaloberin der NS.Schwesternschaft Pgn. Böttger und der Reichsfrauenführerin Pgn. Scholz-Klink wird Gauleiter und Oberpräsident, Staatsrat Pg . Lohse, die Vereidigung der NS . -Schwestern vornehmen . Die Generaloberin wird dann den Schwestern die Brosche überreichen .

Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Brief and Drahtanárift der Schriftleitung: Berlin 623 68, Jimmert, 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag : Frans chez Rad). 6. m. 1. §., mirafverlag der RSTUB., München • Berlin : Cher. Berlag , Berlin_625 68, Brake 88. We Zahlungen Rub nach (Bok dedients Berlin 4454) zu richten

Bartei-Korrespondenz

NCK Sreſſedienſt der NGDUS

NSK Folge 93

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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23. April 1937

Wirtſchaft und

Raum

Von Reichsminister Hans Kerrl Leiter der Reichsstelle für Raumordnung

NSK Nirgends zeigt sich deutlicher als in den Industriegebieten Westfalens und des Rheinlandes, welche Folgen die, wirtschaftliche Entwicklung der letzten 100 Jahre für den deutschen Raum gehabt hat. So notwendig die IndustrialiFierung des deutschen Volkes war, damit es seinen Play in der Welt einnehmen und seine Weltgeltung sichern konnte, so verderblich waren die Folgen der Planlosig = feit , mit der die Industrialiſierung vor fich ging. Der Liberalismus überließ dem „,freien Spiel der Kräfte“ die Erreichung der Ziele, die sich aus der wissenschaftlichen Geſtaltung von Technik und Induſtrie ergaben. Seinem Wesen lag es völlig fern, irgendwie von Staats wegen eine planvolle Lenkung der sich hier ergebenden ge= waltigen Aufgaben auch nur anzustreben. Der privaten Wirtschaft war es nicht zu verübeln, daß sie allein nach den Grundsäßen der Rentabilität verfuhr, um den Konkurrenzkampf für das eigene Werk bestehen zu können. So etablierten sich die Großindustrien dort, wo für den Augenblick die günstigsten wirtschaftlichen Bedingungen zu finden waren, ſo maſſierte sich schließlich folgerichtig dort die Induſtrie, wo Kohle und Eisen gefördert wurden und billige So sette Produktionsbedingungen sicherten. dann schließlich eine Völkerwanderung von „ Oft nach West" ein, gegen deren Zahlen die ge= schichtliche Völkerwanderung verblaßte, und in deren Gefolge alle jene volkspolitiſchen und wirtschaftlichen Schäden entstanden, unter denen wir seit Jahrzehnten so stark leiden. Alles Folgen eines falsch verstandenen Freiheitsgefühles, das die Bindungen und Zusam= menhänge mit dem Ganzen verloren hatte. Der nationalsozialistische Staat ſieht nur das Ganze und weiß, daß das einzelne und der einzelne vom Ganzen abhängig ist und nicht umgekehrt. Bei jeder Maßnahme hat der Staatsmann, aber auch der Wirtschaftsführer, ja jeder Volksgenosse Rücksicht zu neh-

men auf die Folgen seines Handelns für das Gange. Für das Ganze, für unser deutsches Volk, ist also der Raum , auf dem er Acker und seine Existenz sichern muß, das Vaterland, das wich tigste. Und wie begrenzt ist der deutsche Lebensraum für das zahlenmäßig ſtärkste Volk Europas! Jede Ackerkrume muß uns heilig sein , weil sie wichtig ist für die Sicherung der Existenz unseres Volkes. Alles, was im deutschen Raume, in unserer Heimat geschieht, ist doppelt wichtig, muß auf seine Zweckmäßigkeit für das Volksganze auf das ge. Wo bisher Plannaueste untersucht werden losigkeit herrschte zum Schaden des Volksganzen, muß jest zielbewußte Planung einsetzen, damit kein Fleckchen des deutschen Bodens unzweckmäßig verwandt wird. Soweit es angängig ist, müſſen frühere Fehler wieder gutgemacht, für die Zukunft also verhindert werden. Sorge fältigste Vorarbeit muß hier geleistet werden, um den Fachstellen, denen die Einzelplanung obliegt, zuverlässiges Material zu liefern, um jederzeit zu sichern, daß jedes Werk die Ause

Eine Pflicht der Kameradschaft Ehrenpläge für die Arbeitsopfer am 1. Mai NSK Zur Stärkung und Festigung des Zuam jammengehörigkeitsgefühls veranstalten 1. Mai, dem Nationalen Feiertag des deutschen Voltes, die Betriebsgemeinschaften Kamerad schaftsfeiern, an denen sämtliche Angehörige des Betriebes teilnehmen. Es ist eine Selbstver ständlichkeit, gerade an diesem Tage sich jener Männer besonders anzunehmen, die als Opfer der Arbeit nicht mehr in einem Betriebe stehen. Ene Ehrenpflicht jedes Betriebsführers muß es daher sein, zu dieſen Kameradſchaftsfeiern auch die Arbeitsopfer ihrer Betriebe einzuladen, denen ein Ehrenplah anzuweisen ist, um ihnen auf diese Weise die Gewißheit zu geben, daß fie stets zur Betriebsgemeinſchaft gehören!

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RSK Folge 93 richtung auf die Notwendigkeiten für das Volksganze hat. Um diese Aufgaben zu erfüllen, hat der Führer eine unabhängige Reichsbehörde, die Reichsstelle für Raumordnung , geschaffen, in deren Hand er die Durchführung der übergeordneten Planung und Ordnung des deutschen Raumes gelegt hat. Diese Oberste Reichsbehörde, deren Leitung mir anvertraut ist, hat die Aufgabe, „darüber zu wachen, daß der deutſche Raum in einer den Notwendigkeiten von Volk und Staat entsprechenden Weise gestaltet wird". Bei der Erfüllung dieser Aufgaben kann die Reichsstelle für Raumordnung auf die Mit arbeit der Wirtschaft nicht verzichten, denn die Wirtschaft ist sowohl raumnußend raumgestaltend. Die Reichsplanung und Raumordnung wird auf wirtschaftlichem Gebiete vor allem durch Beeinflussung der Standortauswahl für die industriellen Betriebe wirksam werden. Die wirtschaftliche Einzelplanung wie ihre Durchführung bleibt nach wie vor Sache der wirtschaftlichen Behörden, der Wirtschaftsorganisationen und der wirtschaftlichen Unternehmer. Bei der Aufgabe der übergeordneten

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23. April 1987 Raumordnung handelt es sich nur darum, dieſe Sonderplanungen, zu denen insbesondere die Großplanungen des Vierjahres plares gehören, auf Grund der genauen Kenntnis aller natürlichen wirtschaftlichen und kulturellen Forderungen der einzelnen Landschaften sinnvoll zu vereinigen und aufeinander zum Wohle des Ganzen abzustimmen. Organisatorisch ist die Mitarbeit der Wirts schaft dadurch gesichert, daß ihre Organifationen in die Landes planungsgemeinschaften eingegliedert sind, die für die einzelnen Planungsgebiete errichtet wurden, und die über die in diesen Tagen gebildete Reichsplanungs gemeinschaft, in deren Beirat und Ausschüſſen gleichfalls die Mitarbeit von Männern des politischen und wirtschaftlichen Lebens vorgesehen ist, der Reichsstelle für Raumordnung angeschlossen sind. So zeigt auch die Einrichtung der Reichsstelle für Raumordnung die Durchsetzung des überragenden nationalsozialistischen Grundfakes, daß die Politik nur einen einzigen Endzweck hat : die Erhaltung des Volksganzen. Menschen, Dinge und Einrichtungen des Volkes haben die Mittel zu sein zu diesem Zwed.

Wie feiert der Betrieb

den 1. Mai?

Ehrung der Arbeitsopfer, Veteranen undReichsberufswettkampffieger – Nicht Krampf, sondern echter Frohsinn in der Betriebsgemeinſchaft – Wachſen neuen Brauchtums NSK Mit ben_nachstehenden Ausführungen über die Art, wie Betriebsführer und Gefolgschaft ihren Ehrens tag der Arbeit feiern können, sollen teine allgemeinen Richtlinien gegeben werden, wohl aber Anres gungen , die nicht als Schablone dienen sollen. Der chöpferischen Betätigung soll bei der Ausgestaltung der Feiern in weitestem Maße Spielraum gelaſſen werden. Wenn wir den 1. Mai als Tag der nationalen Arbeit richtig feiern wollen, so hüten wir uns vor irgendwelchem historischen Abklatsch, hüten wir uns vor blassen, leblosen Nachahmungen des Brauchtums früherer Zeit, vor Dingen, die wir nicht mehr verſtehen, weil wir die innere Beziehung dazu verloren haben. Aber wir wollen zum alten Brauchtum jene innere Beziehung wiederfinden, die Gestalt in uns ge winnen kann und die dem Wollen unserer Zeit entspricht. Unter dem Bekenntnis „ Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter" legen alle schaffenden Volksgenossen ihr Werkzeug am Vorabend des 1. Mai aus der Hand, schmücken ihre Maschinen und Werkbänke mit Maigrün . Hier und dort wird in einzelnen Betrieben der Arbeitsplat eines im Laufe des Arbeitsjahres tödlich verunglückten Kameraden durch eine mit Grün ge= schmückte schlichte Tafel versehen werden. Wir wollen dieſen toten Kameraden am Ehrentag der Arbeit nicht vergessen , wollen ihm für seine Leistung danken ; denn würde diese Leistung fehlen, so wäre eine nie auszufüllende Lüde in unserem Schaffen, die ein planmäßiges Aufbauen des Gesamtwertes nicht zulaſſen würde. In dem Lied : „ Jeder strebe, daß Deutschland lebe“ geben wir einem sehr frohen Bekenntnis Ausdruck, indem wir sagen: nicht auf uns , sondern auf

Deutschland kommt es an ! Wir find unendlich froh, daß wir uns zu dieser WeltWir sehen anschauung durchgerungen haben. das Werk unserer toten Kameraden verantwortungsfroh fort, wir übernehmen ihr ewig lebendes und sich ständig erneuerndes Erbe. Wir wollen, daß es auch so die Jugend hält, wenn wir einmal den lezten Hammerschlag getan haben. Wir wissen : „ Das Leben wird stets im Lode fiegen". Mit einer solchen kurzen Ehrung der auf dem Felde der Arbeit gebliebenen Kameraden erfüllt der Betriebsführer einen Herzenswunsch der Gefolgschaft. Dann wird er durch Namensaufruf die Arbeitsopfer und die Ar = beitsveteranen des Betriebes in den inzwischen gebildeten offenen Halbkreis der Werkscharmänner bitten und sie als für immer zur Werkgemeinschaft gehörig begrüßen. Zulegt erfolgt als besondere Ehrung der Namensaufruf vers dienter Arbeitskameraden und der Sieger aus dem legten Reichs = berufswettkampf. Anschließend wird der Betriebsführer über die gemeinsamen Leistungen des vergangenen Jahres sprechen. Aus den Erfolgen wächst die Verpflichtung für ein verantwortungsfreudiges Schaffen in der Zukunft. Mit einem Lied der Arbeit schließt dieser Betriebsappell, der es wert ist, i m Ehrenkleid der Arbeit abgehalten zu werden.

Am Abend wird sich dann die Gefolgschaft, nachdem sie das Festtagskleid angezogen hat, zu einer frohen Feier zusammenfinden. Arbeitsopfer, Arbeitsveteranen, besonders verdiente

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NSK Folge 93 Arbeitskameraden und die Sieger aus dem Reichsberufswettkampf werden Ehrenpläge erhalten. Man wird die Tische zweckmäßig vieredig oder in Hufeisenform aufstellen. Vor dem gemeinsamen Essen erfolgt, nachdem man sich die Hände gereicht hat, der gemeinsame Tischspruch, den ein Werkscharmann anſagt, und ebenso er, folgt vor dem ersten Trunt ein Trinkspruch. Der Abend gilt dem Frohsinn , dem gemeinschaftlichen Gesang von Mailiedern, dem Spiel, dem Gemeinschafts- und Paartanz, der Vorführung eines heiteren Volksstüdes, möglichst vielen Stegreifspielen, wobei die Wizbolde des Betriebes endlich zu Wort kommen können. Am Schluß des Abends singt die gesamte Gefolgschaft das Abendlied. Der Nachmittag des 1. Mai nach dem Staatsatt wird in seinem Programm verschieden sein. Betriebe auf dem Lande werden teils geschlossen, teils in Gruppen an den verschiedenen Veran staltungen innerhalb der Dorfgemeinschaft teilnehmen . Städtische Betriebe werden geschlossen Gemeinschaftsspiele veranstalten. Hier und dort werden sich mehrere Betriebe zuſammentun. Der Brauch wird hier landschaftlich sehr verschieden sein. Tanz, Laienspiel, Lieder Fingen unter Führung der örtlichen KdF.- Singund Musikgemeinschaft werden veranstaltet werden. Sportliche Spiele, Wettkampf, allerlei Scherz und Kurzweil, vor allem luftige Spiele der Jugend werden den Nachmittag ausfüllen. In dem Bestreben, das Werden eines neuen Brauchtums immer mehr zu för-

Volkstod

und

23. April 1937 dern, wird uns die Rüderinnerung immer tiefftes Erleben der Gegenwart sein. Wir wollen keine Kopien alten Brauchtums, das unſerer heutigen Einstellung nicht gerecht wird. Brauchtum muß wachsen und Wachstum braucht Zeit. Deshalb werden wir in unseren Maifeiern nichts überstürzen, werden ruhig die Erfahrungen sprechen lassen und wenn wir in diesem Jahr in der Gestaltung der Feiern Lüden finden, so werden wir dieſe Lüden im Folgejahr auszufüllen trachten. Feiern sollen und dürfen nicht als Zwang zum Mittun empfunden werden. Jeder muß mit sich um Klarheit ringen, damit das Erlebnis der Maifeier schließlich Besitz jedes einzelnen Arbeitskameraden wird. Wenn wir das Ziel erreichen, marschieren wir auf dem richtigen Weg, dann kann Brauchtum aus der Gestaltung der jezigen Feiern wachsen. Darum müssen wir den Boden für diese Feiern rechtzeitig und gut vorbereiten. Das ist nicht allein Aufgabe des Betriebsführers, sondern vor allen Dingen auch Angelegenheit solcher Männer der Gefolgschaft, die in sich die Kraft und die Fähigteit verspüren, die Leitung und richtige Geſtaltung einer Betriebs- und Gemeinschaftsfeier in die Hand zu nehmen. Der Ehrentag der Arbeit soll ebenso ein Tag der Freude , wie ein Tag des Werkstolzes und der Einfehr sein. Wir sollen aus ihm Kraft schöpfen für ein wiedererwachendes, wiederaufsteigendes Leben voll Arbeit und Verantwortungsfreudigkeit.

Weltgewissen

Falsche Auslands -Orientierung über das Sudetendeutschtum aus Prager Quelle ― Angebliche Parität und grausame Wirklichkeit - 2,70 RM. Wochenlohn für deutsche Heimarbeiter in der Tschechoslowakei NSK Bor furzem nahm wieder einmal ein tschechoslowakischer Minister Gelegenheit, einem englischen Studienkomitee, das nach Prag ge= reist war, um die Volkstumsverhältnisse in der Tschechoslowakei zu studieren, zu versichern, daß die Fragen der Beteiligung der zahlreichen Bolfstumsgruppen innerhalb des tschechischen Kultur- und Wirtschaftslebens in bester Weise geregelt seien. Obwohl jedermann weiß, daß die Tschechoslo= wakei geradezu als Musterbeispiel für eine völlig unausgeglichene Boltsgruppenbehandlung gelten fann, wird die Versicherung des Ministers faum noch jes mand in Deutschland verwundern fönnen, nachdem seit etwa einem halben Jahr durch die innerstaatliche Diskussion, die das Sudeten deutschtum durch klare und eindeutige Forderungen in intensiver Weise belebte, ron offiziöser tschechischer Seite immer wieder auf die angebliche Voltsvorbildlichteit der Voltsgruppenbehandlung hins gewiesen wurde. Wenn aber der betreffende Minister es fertig bringt, hinsichtlich der Schulfrage auf Zahlen hinzuweisen, von denen man nicht einmal daran dachte, nach der Konstituierung des tchechoslowakischen Staates, die unter merklicher ausländischer Aufsicht geschah, über

haupt nur zu träumen, ist es wohl am Plake, diesen unzutreffenden Zahlen solche entgegen= zuhalten, die von tschechischer Seite selbst stammen, durch das statistische Staatsamt in Prag veröffentlicht worden sind und demnach genau so gewichtig genommen werden müssen wie jene Zahlen, die der Minister dem ausländischen Studienkomitee glaubte vorlegen zu müſſen. ,,Im Namen der Humanität“ Gerade so, als ob innerhalb der lezten achte zehn Jahre absolut nichts gegen das Subetendeutschtum geschehen sei, erklärte der Miniſter in bemerkenswerter "Ahnungslosigkeit", daß in der Tschechoslowakei jeder Volksgruppe das Recht wurde, das ihr werden müßte. So mußte es den Ausländern erscheinen , als ob Prag sich noch an jene Worte erinnere, die einmal der ehemalige Präsident der tschechoslowakischen Republik bei der Gründung dieſes Staates an die Entente richtete : „Rationale Gleichheit und Barität: Diefe politischen Prinzipien, welche in Frankreich im Namen der Humanität verkündet werden, bilden die Grundlage der demokratischen Berhälts nisse zwischen Staaten und Nationen.“ Auf die Schulfrage hinweisend, versicherte der Miniſter

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REK Folge 93 selbstgefällig, daß in der Tschechoslowakei für jeweils 40 Kinder einer Minderheit eine Schulflasse errichtet werde. Nun erscheint weniger die Tatsache bemerkens wert, daß das Ausland von Prag über Volksgruppenfragen falsch orientiert wird - das ist ja geradezu fast eine Notwendigkeit, weil nirgendwo diese Fragen mehr im argen liegen. Aber höchst ungewöhnlich und außerordentlich bemerkenswert muß es erscheinen, daß man sich darauf verlegt, mit 3ahlen zu argumen = tieren , um die Beweiskraft dieser falschen Feststellungen zu unterbauen. Es sollte sich doch nachgerade auch in Prag herumgesprochen haben, nachdem es ſelbſt die liberale Boulevardpresse dieser Stadt hundertfältig zugegeben hat, daß eine jedes Voltstumsrecht beiseite schiebende tschechische Nationalisierungsbewegung im Gange anderes Ziel kennt, ist, die kein als deutsche Schulen nach Möglichkeit zu beseitigen und tschechische Schulen dort zu errichten, wo bislang überhaupt keine Tschechen ge= sessen haben . Warum hat man gegenüber dem ausländischen Komitee nicht darauf hingewiesen, daß in allen sudetendeutschen Städten, in denen die deutsche Bevölkerung weniger als 20 vH. der Gesamtbevölkerung darstellt, automatisch jede deutsche Schule geschlossen wird? Warum sind über 500 Kinder aus dem Hult = schiner Ländchen gezwungen, einen zwei Stunden langen Schulweg nach Troppau zu machen, um überhaupt deutschen Unterricht bekommen zu können ? Warum ergab eine unter tschechischer Führung durchgeführte Volksabstimmung nur 19 bis 20 v H. deutscher Bevölkerung in diesem Gebiet, während eine ge= heime Abstimmung der deutschen Volksgenossen 61 vH. ergeben hat? Weil man die Schulen im Hultſchiner Ländchen vernichten wollte , weil der Kampf gegen das Deutschtum mit dem Schulkampf anfängt ! Tschechenschulen ohne Kinder — deutſche Kinder ohne Schulen! Sollte man es in Prag bereits . vergessen haben, daß bis zum Jahre 1930 in der Tschechoslowakei 288 deutsche Schulen geschloss sen wurden, daß mehr als 10 000 deutsche Kinder in tschechische Schulen zu gehen ges 3 wungen sind? Vielleicht wäre es doch mehr am Plate, darauf hinzuweisen, daß bis zum Jahre 1934 1257 tschechische Schulen dort bestanden, wo die Tschechen in der völkischen Minderheit sind, denen nur 23 deutsche Minderheitenschulen in überwiegend tschechischen Gebieten gegenübergestellt werden können. Wenn man dem Ausland erzählt, daß für jeweils 40 Schüler eine Minderheitenschule gegründet wird, so wissen die Sudetendeutschen es besser, denn für die Errichtung tschechischer Schulpaläste haben bereits vier tschechische Schüler genügt, deren Eltern man weither geholt hat, um eine derartig großzügige Schulpolitik betreiben zu können, während als gegenteiliges Musterbeispiel gelten kann, daß in der Gemeinde Königsfeld in den Karpaten ein Lehrer ge= zwungen war, 159 deutsche Kinder in einem Schulzimmer zu unterrichten.

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23. April 1937 Der Schulkampf im Sudetenland findet kein Beiſpiel in der ganzen Welt. Da geht es doch wohl über das Maß propagandistischer Notwen digkeiten hinaus, wenn man den sichtbaren Zeugen eines verderbenbringenden Minderheitenkampfes die Programmpunkte gegenüberstellt, die man 1918 und 1919 verkündete, um die Vereinigten Staaten und die Entente hinsichtlich der Zukunft der deutschen Volksgruppe zu beruhigen. Tschechisch-jüdische Geschäfte mit „ ſudetendeutſcher Not“

Genau so unbeschreiblich instinktlos muß es erscheinen, wenn, nachdem sich sogar eine nicht eben deutschfreundliche Weltpresse gezwungen sah, die wirtschaftliche Lage des Sudetendeutschtums in spaltenlangen Artikeln zu erörtern, derselbe ahnungslose Minister darauf hinweist, daß der sudetendeutsche Anteil in der Wirtschaft sich prozentual genau so gestalte wie das prozentuale Verhältnis der deutschen Bevölkerung zur Einwohnerzahl des Landes. Es ist nicht notwendig, den Beweis dafür zu erbringen, wie unzutreffend derartige irreführende Mitteilungen sind, aber es scheint am Plaze zu sein, darauf hinzuweisen, daß dem Ausland neuerdings Produkte aus der Tschecho= Slowakei als „sudetendeutsch“ angeboten werden, die von Tschechen und Juden in Fabriken hergestellt worden sind . Die Taktik, das Mitgefühl des Auslandes für die furchtbare Notlage des Sudetendeutschtums in Anspruch zu nehmen, ist eine der unwür digsten Phasen des " Wirtschaftstampfes gegen unsere Volksgenos= sen jenseits der Grenze. Dafür kann man wohl als treffendstes Beispiel das der Gablonzer Bijouterie-Heimarbeit nennen. Diese Arbeit hat fich im Verlaufe der vergangenen Jahrzehnte Millionen von Freunden im Auslande erwor= ben und nur deshalb ging es den Heimarbeitern einigermaßen gut, weil sie für ihre saubere Arbeit auch ein entsprechendes Entgelt verlangten. Es ergab sich aber, daß sie entscheidend durch die dem Sudetendeutſchtum keineswegs Rechnung tragende Zollpolitik des tschechischen Staates getroffen wurde. Nun ist plötzlich dieses Handwerk von Gablonz" neu belebt ! Aber das Handwerk ist nicht Handwerk geblieben, nachdem jüdische und tsches chische Unternehmer dafür gesorgt haben, daß es maschinell hergestellt wird. Dem Auslande gegenüber werden die Waren als ſudetendeutſche Erzeugnisse hingestellt und etwa zum zehnten Teil des Preises der wirklichen Heimarbeitererzeugnisse verkauft. Nicht genug damit, daß es tschechische Unternehmer sind, die damit der Heimarbeit den entscheidenden Schlag versezt haben, zwangen sie auch noch die Sudetendeutschen, ihre Heimarbeit für diese tschechischen Unternehmungen herzustellen, wobei ihnen wieder ein 50prozentiger Gewinn zufiel. Das Ergebnis ist flar : Die Gablonzer Arbeit ist als Wertarbeit im Ausland keineswegs mehr geschätzt, und dennoch finden die Heimarbeiter nicht einmal einen ausreichenden Lohn , obwohl der Markt von "3ihren" Erzeugnissen überschwemmt wird. Wenn Prag behauptet, daß die Sudetendeuts

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schen ihren vollen Anteil in der Staatswirtschaft haben, so wird es am Pläße sein, klarzustellen, daß eine Gablonzer Heimarbeiterfamilie durch ihre Arbeit, an der sich selbst noch nicht schulpflichtige Kinder beteiligen, und die sich vom frühen Morgen bis in die späte Nacht erstrect, in der Woche auf einen Gesamtverdienst von 2,70 RM. bis 3,60 R M. kommt.

Deutsche Jugend zu 79 vH. krank ! Die Ausnügung jugendlicher Arbeitskräfte und die furchtbare Tatsache, daß die ſudetendeutschen Kinder sich nicht einmal von Kartoffeln und Salz sattessen können, hat bewirkt, daß der Geſundheitszustand dieser Jugend sich zusehends verschlechtert. Go hat beispielsweise im Jahre 1935 eine amtliche Untersuchung im sudetendeutschen Siedlungsgebiet ergeben, daß 25 vH. der sudetendeutschen Jugend tuberkulös ist, 13 vs. herzfrant , 21 oH. haben Augenkrankheiten , 10 oH. find schwerhörig , und 10 vs. find infolge der fatastrophalen Lage

Gefellenwandern

23. April 1937 tranthaft schwermütig und neigen erDas wiesenermaßen zu Selbstmordabsichten. ist wohl die traurigste Bilanz, die es in einem europäischen Staate außer in Rußland gibt : 79 v . aller sudetendeutschen Jugend ist frank! Die Sudetendeutschen können nicht verhindern, daß ihre Probleme von ausländischen Unters suchungskomitees nicht in ihrem Siedlungsgebiet, sondern in Prag behandelt werden. Aber sie sind geradezu erschüttert durch die Tatsache, daß einzelne Regierungspersonen es fertigbringen, mit Zahlen zu argumentieren, die von der Mehrheit des größeren Teiles selbst der tschechischen Öffentlichteit durch zahllose Abhandlungen in der Preffe Es ist sicherlich anwiderlegt worden sind. zuerkennen, daß gerade England Versuche macht, fich über die Volkstumsverhältnisse in der Aber das Tschechoslowakei zu orientieren. Sudetendeutschtum hat ein Recht, von jedem Ausländer zu verlangen, daß er eine offenfundig falsche Orientierung zurüdweist. GHC

in

alter

Zeit

Zur Wiedererweckung eines ſchönen Brauches durch die DAF. - Ginn und Form des Wanderns im Mittelalter NSK Am 23. April verabschiedete der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Bg. Dr. Ley, und der Leiter des deutschen Handwerks, Bg. Walther, im Rahmen einer großen Feierstunde im Berliner Lustgarten die in diesem Jahre auf die Wanderſchaft geſchidten Wander. gesellen. Ihre Zahl hat sich in diesem Jahre verdoppelt; mehr als 5000 Gesellen werden aus zahlreichen Orten des Deutschen Reiches ihren fernen Zielen zustreben. Intereſſant und von besonderer Bedeutung ist, daß in diesem Jahre für die Bauhandwerker erstmalig das freizügige Wandern eingeführt wurde. Diese Gesellen sind nicht an bestimmte Austauschpläße gebunden. Sie können wie in früheren Zeiten ihre Wanderschaft nach Lust und Liebe einrichten. Damit wurde ein schöner alter Brauch unseres Volkes ganz ge= weckt und seinem Sinn die ihm gebührende Bedeutung zuerkannt. „Das Wandern ist des Müllers Lust . . ." heißt ein schönes altes Volkslied. Aber es ist nicht der Müller allein, der Freude und Lust am Wandern empfindet. Dieſes Lied, zwar nur einen Handwerkszweig besingend, ist uns schon von jeher sinnfälligster Ausdrud für wandernde Gesellen aller Zünfte gewesen. Hatte der junge Mann sein Gesellenstück abgelegt und hatte er bewiesen, daß er des Handwerks, soviel ihm gebührt, genugsam unterrichtet worden sei", war ihm vor versammeltem Handwerk der Lehrbrief ausgestellt und zählte er nunmehr zur „ Kundschaft", dann konnte er sich auf die Wanderschaft machen. Wenn man heute Schriften durchblättert, die ,,vom alten deutschen Handwerk“ künden, dann darf man mit Erstaunen von den disziplinarischen Vorschriften der wandernden Gesellen vernehmen, darf sich aber auch erfreuen „ am rechten Wort zur rechten Zeit“.

Kam ein wandernder Geselle in eine fremde Stadt, so tat er sich zunächst um nach der Herberge seiner Zunft, um dort „ das Handwerk zu grüßen". Mit dem Hut auf dem Kopfe sezte er sich in die Gaststube und wartete auf den Alt= gesellen, der die Zugereisten betreute. Es war ein gründliches Verhör, dem sich nun der „Fremde" unterziehen mußte. In Frage und Antwort entspann sich ein Gespräch, durch das der Wandernde die rechte Losung und seine Zugehörigkeit zur Zunft nachweisen mußte. Meist waren es jene „sieben Handwerkerworte“ von der Ehrbarkeit, der ehrbaren Weisheit, dem ehrbaren Handwerk, dem ehrbaren Meister, der ehrbaren Gesellenschaft und der ehrbaren Beförderung „hier und aller Orten, zu Waſſer und zu Land", mit denen er die Losung gab, wofür ihm dann ein Geschenk, eine Beiſteuer, die von der ganzen Zunft geſtiftet war, für die Wanderschaft zustand. Gab es keine Herberge am Ort, dann durften die Zunftbrüder bei den Meistern selbst vorsprechen, die ihnen „ mit Verlaub und Gunſt“ das Geschenk aller dort bei ihnen in Arbeit Stehenden verehrten, damit er einem ehrlichen Meister zuziehen könne. „ Grüß Gott, Herr Meister und Frau Meisterin, bring euch den Gruß vom nächsten Meister und Gesellen" - das war der Gruß wandernder Müllergesellen, wenn sie sich bei den Meistern nach Arbeit umſahen. Hier, wie auch anderswo, kam es auf das rechte Geſchick an. Mit zu= geknöpftem Rock, das Felleisen zur rechten Seite der Treppe, den Stock zwischen dem zweiten und dritten Tritt, so wartete er, bis der Müller erschien, dem er dann den obengenannten . Gruß entbot. Nach dem „ Dank dir“ erhob der Meister die Frage : „Klapperschüß ? “, „ Rollschütz“ ant-

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wortete der Geselle, und auf die Frage „ Woher tommst?" durfte niemals die Ortschaft genannt Es hieß zunftgemäß : „Wasser auf“ werden. 3og aber der Bursche oder Wasser unter". weiter, wurden ihm Grüße an den nächsten Meister und Gesellen" aufgetragen . Selbst Hans Sachs , der Altmeister, weiß von den „ fünf ganze Jahr“, die er „ wandern thät in diese und viel andere Stätt“ zu berichten. Und weiter singt er von Spiel, Trunkenheit und Buhlerei und andere Thorheit mancherlei ", aber auch von „herzenlicher Lieb und Gunst zu Meistergesang, der löblichen Kunst . . .“ Iede Zunft hatte ihr Geheimnis . Es wurde ängstlich

Wahrheit

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offen

23. April 1937 behütet, damit kein Unberufener es erfahren durfte. Wer sich jedoch nicht an Zucht und Ordnung hielt oder gleicher Enthaltsamkeit befleißigte, wurde gescholten oder gar aus der Gesellschaft ausgestoßen . Bei aller Freizügigkeit hielten die Zünfte ein strenges Regiment. Wer dem Ganzen, dem Handwerkerstand, schadete, mit dem wurde zu Gericht gegangen und er als gefä h rliches Element unerbittlich ausges merzt. - Fröhliche Arbeit, fröhliche Feste und herzhafter Umtrunk aber waren in der festen Einhaltung der eigenen Ordnung die reichen. ck. Formen im Leben der Zünfte.

ausgesprochen

Amerikaner vergleicht Deutſchland und USA. - Bilanz zugunsten des Dritten Reiches Die in Philadelphia erscheinende „ Zeitung Philadelphia Herold" nimmt in einem Leitartikel zur Pressefreiheit in Amerika im allgemeinen und zur Haltung der amerikanischen Presse gegenüber dem neuen Deutschland Es wird unter im besonderen Stellung. anderem erklärt : Kein gerecht denkender Mensch wird erwarten, daß die Presse der Wahrheit entsprechende Tatsachen unterdrücken soll. Wenn aber die Presse statt Tatsachen absichtliche Entstellungen oder geradezu Lügen bringt aus niedrigen Beweggründen, so ist das einfach ein Mißbrauch der Pressefreiheit. Wohin das führt, haben wir erfahren, als durch eine alle Leidenschaften aufwühlende Propa= ganda der Preſſe unser Volk in einen Krieg hineingerissen wurde. Auch nach dem Krieg hat eine viel = fach fluch würdige den Frieden der Völker störende Propaganda unser Volk gegen das deutsche und vor allem gegen den Führer Deutschlands aufzuhezen versucht. Und mit welchen heimtückischen Mitteln man da oft zuwege geht, zeigen die in auffallenden Buchstaben die Aufmerksamkeit der Leser auf sich ziehenden, oft ganz irreführenden überschriften von Artikeln. . . Man redet viel von dem „ guten Willen“, und sicherlich wäre es im Intereſſe des Friedens, diesen guten Willen anderen Völkern gegenüber in der Presse zu zeigen, aber davon ist man noch weit entfernt. Im Gegenteil : man findet nur die gehässigsten Auslaſſungen und absichtlichsten Entstellungen, wodurch die Beziehungen der beiden Völker immer wieder getrübt werden. An anderer Stelle brandmarkt das amerikanische Blatt noch schärfer die niedere Methode des dauernden Mißtrauenssäens bei der amerikanischen Öffentlichkeit. Es schreibt : Immer wieder redet ein Teil der Preſſe unſeres Landes von Krieg und drohenden Kriegswolken und entblödet sich nicht, gerade den Mann, der vier NSK

Jahre lang den Krieg mit all seinen Schrecken mitgemacht hat, als eine Bedrohung des Friedens hinzustellen. Nein , gerade Hitler ist ein Hort des Friedens , und wenn er auf ein gerüstetes Deutschland bringt , so tuter es , um dadurch die wirklichen Friedens störer von seinen Grenzen fernzuhalten. Wie kommt es, daß vorurteilstoſe Amerikaner, wenn sie einmal selbst Deutschland besucht und die Augen aufgemacht haben, ein ganz anderes Bild erhalten, als es eine hiesige Presse ent wirft ? Immer wieder liest man in amerikanischen Zeitungen von der Knechtschaft, unter der die armen deutschen Arbeiter seufzen, und stellt bemgegenüber das glänzende Los der Arbeiter in den Vereinigten Staaten. In Wahrheit wird in keinem Lande der Erde heutzutage für die Arbeiter mehr gesorgt als_ge = rade in Deutschland , während die vielen einer Epidemie gleichenden Ausstände der ameribanischen Arbeiter nicht gerade von großer Zufriedenheit und geſunden sozialen Verhältniſſen in den Arbeiterkreiſen zeugen. Wer einen Einblick in die hiesigen Arbeiterverhältnisse erhalten hat, muß staunen über die Gewalt = herrschaft , die die Arbeiterführer ausüben , und zwar nicht immer zum besten der Arbeiter. Wir haben, so wird noch bemerkt, am wenigſten Ursache, uns über das Los der deutschen Arbeiter aufzuregen. Auch über die Lage der deutschen Frau entrüstet man sich hier und bemitleidet sie in recht heuchlerischer Anwandlung. In Deutschland wird die Frau ihrem eigentlichen von Gott gesezten Beruf wieder zugeführt und vermindert dadurch die Zahl der arbeitslosen Männer. Wie der deutsche Arbeiter mit seinem, so ist die deutsche Frau mit ihrem Los zufrieden, und genade unter den deutschen Frauen hat der Führer die allertreueſten AnH. R. H. hänger.

NGKWochenschaŭ

der

NSV

Gonderdienft Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Leben

über

Ruinen

Kalischacht als Solbad — Ein Beſuch im Mütterheim Lübtheen

NSK Nichts auf Erden ist verloren zu geben, solange menschliche Tatkraft, deutscher Aufbauwille vorhanden ist. Unter diesen Voraussetzungen tann selbst Unglück sich noch zw Glüc wandeln. Wie ein Sinnbild des neuen Deutschland wirkt das „ Mütterheim" zu Lübtheen in Medlenburg. Wer eine Einrichtung bes Nationalsozialismus sehen will, der sollte einen Besuch in dieser vorbildlichen Anstalt machen, denn hier findet er alles zusammen : soziale Fürsorge, bis ins Kleinste ausgebildete Ges meinschaftsarbeit, Berufserziehung deutscher Mädel und Erziehung zu tüchtigen Hausfrauen und Müttern, vorbildliche Viehhaltung und Gartenwirtschaft, sorgfältigste Ausnügung scheinbar wertloser Dinge im Sinne des Vierjahresplanes, peinlich genaue Finanzgebarung. Wahrlich, ein Anschauungsunterricht auch für Gäste aus dem unserem Wollen noch immer verständnislos gegenüberstehenden Ausland! * Einst dröhnten hier Hämmer, ſtampften Maschinen, sausten Förderförbe in die Tiefe. Kali, das für die intensive Bewirtschaftung unseres Bodens so dringend notwendige Düngemittel, brachten sie ans Licht. Bis plötzlich eines Tages ein gewaltiger Wassereinbruch erfolgte, gegen den alle menschliche Kunſt machtlos war. Rettungslos war das Bergwerk ersoffen! Still standen die Maschinen, leer die Verwaltungsgebäude, die Wohnhäuser der Direktoren und Bergingenieure , -- sie drohten zu verfallen. Ein Versuch des Evangelischen Frauenhilfswerks, hier eine Wohlfahrtseinrichtung zu schaffen, scheiterte nach kurzer Zeit. Da greift die NSV . die Möglichkeit auf. Mit Unterstützung der Gemeinde- und Wohlfahrtsbehörden kaufte sie den umfangreichen, 80 Morgen großen Besitz. Und nach sorgfältig ausgearbeitetem Plan entstand hier in kurzer Zeit das vorbildliche Müttererholungsheim. Diese Bezeichnung ist eigentlich viel zu be= scheiden, denn diese Einrichtung ist viel mehr als nur eine Erholungsstätte für überarbeitete, einer Ausspannung bedürftige Frauen. Ein Rundgang durch das weite Gelände und bie zahlreichen Gebäude ist außerordentlich aufschlußreich. * Nicht umsonst nennt die NSV. eines ihrer Hauptbetreuungsgebiete : ,,Mutter und Kind". Die Familie ist nach einem Worte des Führers ein Grundpfeiler des neuen Deutschland. Ein gesundes Volk heranzuziehen, ist eine der wichtigsten Aufgaben des nationalsozialiſtiſchen

Staates. Daher nimmt er sich vor allem auch des gesundheitlich gefährdeten Nachwuchses an. Vom Säugling bis zum Schulkind betreut die NSV. alle schwächlichen, aber erbgesunden Kinder. So finden wir auch in Lübtheen ein Säuglingsheim, ein Haus für „ Krabbelkinder“ von etwa 2-6 Jahren und wiederum ein Heim für schulpflichtige Kinder. Da ist für alles gesorgt. Geprüfte Säuglingsschwestern und Kinderhortnerinnen betreuen die Kinder ; für Spielund Bastelräume mit dem dazu gehörigen Material ist Sorge getragen. Für ärztliche Untersuchung und Beobachtung ist ein Arzthaus mit einem Sprechzimmer vorhanden, das mit allen modernen Instrumenten versehen ist. Selbst eine plötzlich notwendige kleinere Opera= tion kann vorgenommen werden. Isolierräume für ansteckende Krankheiten sorgen für alle Fälle vor. Nicht zu vergessen sind dabei die neuzeitlichen Bestrahlungseinrichtungen. Mutter und Kind ! So manche Mutter bringt auch ein oder mehrere Kinder mit. Da aber die Frau bei ihrem vierwöchigen Erholungsaufenthalt aller Sorgen und Arbeit enthoben sein soll, kommen die Kinder, getrennt von „ Mutti“, in die Kinderſtationen. Und das Mütterheim selbst ? Nun, hier muß sich jede Frau erholen tönnen. Hier gibt es teine Massen= quartiere, sondern Einbett , Zweibett , allerhöchstens Vierbettzimmer mit wohnlicher Ausstattung, so daß man glaubt, in einem Sanatorium zu ſein. 50 Mütter, 30 Säuglinge, etwa 100 ,,Krabbel"- und schulpflichtige Kinder das ist die ständige ,,Belegschaft" in Lübtheen.

* 200 Menschen verzehren eine Menge Lebensmittel ; sie alle wollen ja satt werden. Und sie werden es, denn auch hier erhält sich das Heim aus eigenen Mitteln . Selbst ein peinlich saubere gehaltener Kuhstall ist vorhanden. Die unter ständiger, tierärztlicher Kontrolle stehende Milch ist beste ,,Sanitätsmilch". Schweine, die aus Abfällen gemästet werden, verwandeln sich sogar an Ort und Stelle in Schinken , Würste und Braten. Gemüse und Obst liefern Garten und Gewächshaus. Und überall gadern Hühner : ,,Wieder ein Ei gelegt!" * Ja, aber ein solch umfangreicher Betrieb erfordert doch eine Menge Personal ? Allerdings ; aber hier hilft wieder Gemeinſchaftsarbeit über alle Schwierigkeiten hinweg. Besoldetes, angestelltes Personal sind nur die leitenden Personen, die Krankenschwestern, Hortnerinnen und andere. Für alle Hausarbeiten sind ,,Haus-

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haltsanwärterinnen " eingestellt, die hier unter sachverständiger Leitung in allen hauswirtschaftlichen Arbeiten unterwiesen werden und nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Zeit ein Zeugnis über ihre Ausbildung als Hausgehilfinnen" erhalten. Und dann sind in einem besonderen Haus noch 50 Mädel vom weiblichen Arbeitsdienst untergebracht, die hier ebenfalls in allen Bes trieben Arbeit am Volksganzen verrichten. Da backen die einen, andere arbeiten im Garten, wieder andere in der Waschküche oder in der Nähstube, ste genießen eine Vorbildung als NS. -Schwestern. Kinderhortnerinnen oder Gerade hierin fehlt es immer noch an Nachwuchs. Es ist eine Lust zu sehen, wie fröhlich gerade einige Abiturientinnen dabei sind, -Kartoffel zu schälen! - Der Arbeitsdienst ist damit beschäftigt, den ausgedehnten Park in Ordnung zu bringen und neue Wege zu schaffen. * So arbeitet alles in Gemeinschaft für das große Hilfswerk der NSW. Mutter und Kind" und damit für Deutschlands Zukunft. Kinder erleben hier frohe Wochen unter sorgfältiger Pflege in Luft und Sonne. Auch die Mütter genießen hier wohlverdiente Ruhe und Ausspannung, frohe Ferientage. Sie haben hier nur einen traurigen Tag - den letten ihres Erholungsurlaubes ; beim Abschied gibt es jedesmal Tränen! * Ein totes Kalibergwerk ! Es war einmal! Noch ist der Förderschacht vorhanden, und tatsächlich arbeitet hier noch eine Pumpe. Sie bringt zwar kein Kali mehr zu Tage, wohl aber einen anderen wertvollen Schatz der Tiefe : heilkräftige Sole, wirksam besonders gegen Rheumatismus. Lübtheen ist ein wirkliches Solbad ! Sonſt aber erinnern nur noch „ Schlegel und Eiſen“ am ehemaligen Verwaltungsgebäude an die Zeiten des Bergbaubetriebes. Wenn die Kumpels von ehedem ihre Arbeitsstätte heute sehen würden, wären sie sicher sehr erstaunt. Nichts würden sie wiedererkennen, so grundlegend iſt

„Paten“

23. April 1937

Eine Befehrung NSK Vor wenigen Wochen brannte in einer Parkkolonie eine Laube ab. Der geschädigte Befizer wandte sich nun an die zuständige NSV.Ortsgruppe um Hilfe. Von dort erfuhren wir den Tatbestand . Das Ehepaar ist bis zur Machtübernahme, und wohl auch noch eine gute Zeit darüber hinaus, kommunistisch eingestellt gewesen. Eine nationalsozialistische Betätigung wiejen die Eheleute auch in der folgenden Zeit grundsätzlich ab. Dafür hatten sie nichts übrig. Dann kam der Laubenbrand. Und nun war es bezeichnend, daß nicht die ehemaligen Gesinnungsgenossen der Geschädigten, sondern Mitglieder der NSDAP. helfend eingriffen. Ein Parteigenosse stellte dem Ehepaar seine zurzeit unbewohnte Laube zur Verfügung ; die Frauen anderer Parteigenoſſen halfen in der ersten Zeit mit Geschirr, Kochtöpfen und sonstigen Gebrauchsgegenständen aus. Parteigenossen waren es auch, die den Mann zur NSV. schickten. Sie prüfte den Tatbestand, half so gut sie es vermochte und überwies den Mann alsbald an das Wohlfahrtsamt, wo er zu billigen Preisen Nachlaßmöbel kaufen konnte. Bereits furze Zeit später hat sich das Ehepaar in seiner politischen Einstellung von Grund auf gewandelt. Die Frau betätigte sich auch ehrenamtlich in der NS. - Frauenschaft , fassiert Beiträge, verkaufte Platetten für die NSV. und ist auch sonst dabei, wenn es gilt, Dienst für die Volksgemeinschaft zu tun. Wir aber fragen : Muß unbedingt erst ein Anlaß wie jener Laubenbrand vorliegen, um immer noch unbekehrten „ Volksgenossen" den Sinn nationalsozialistischen Wollens klar zu legen?

alles verändert. Was verloren schien, ist gerettet und wirkt jezt wieder, - allerdings auf andere Weise für Deutschlands WiederMax Peschmann. aufbau und Erstarkung.

greifen

ein

Die NSV. prüft, vermittelt und entſcheidet – So wird begabten, erbgeſunden Kindern geholfen NSK Der Reichsleitung der NS. - Bolks wohl . fahrt ist die Deutsche Jugendversiches rungshilfe e. B.“ als Dachorganisation unterstellt. Eine Hauptaufgabe dieſer Organiſation in engster Zus sammenarbeit mit den jeweils zuständigen NSB,-Stellen ist die Schaffung und Bermittlung von Batenschaften für Jugendliche. -- Einer unserer Mitarbeiter besuchte eine Berliner NSB.-Kreisleitung, wo ihm nähere Auskunft zuteil wurde. ,,Es handelt sich bei der Bearbeitung von Patenschaften für Jugendliche hauptsächlich um zwei Dinge", begann die Sachbearbeiterin der NSV.-Kreisamtsleitung zu erzählen. „ Einmal müssen wir die Paten und die für die Patenschaften geeigneten Kinder zu finden verstehen, zum anderen - und das ist die Hauptsache haben wir darauf zu achten, daß gewisse Vorbe= dingungen erfüllt werden."

Volksgenoſſen greifen helfend ein ,,Zu dem ersten Punkt habe ich Ihnen folgendes zu sagen : In einer kinderreichen Familie zum Beiſpiel, deren Ernährer nur einen kleinen Wochenlohn oder ein geringes Monatsgehalt nach Hause bringt, reicht es meist nur zum Allernötigsten, zum täglichen Brot. Oft fehlt es schon daran, die notwendige Kleidung für die Kinder zu beschaffen. Noch seltener aber gelingt es, einem wirklich begabten Kind aus einer solchen Familie die entsprechende Erziehung und Schulbildung zukommen zu laſſen. — Auf der anderen Seite wiederum gibt es Volksgenossen, die gut. verdienen, die gar keine oder nur geringe Verpflichtungen haben, und für die eine finan=

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zielle Beihilfe zur Betreuung und Erziehung be dürftiger Kinder nichts ausmacht ; die Freude daran finden, hier helfend einzugreifen. Derartige Fälle herauszufinden, zu vermitteln und das gegenseitige Intereſſe beider Parteien zu weden, ist unsere eine Aufgabe auf diesem Gebiet.

Kinder besonders zu fördern, auf der anderen Seite erbgefunden und begabten Kindern die Hilfe unwürdiger Menschen anzuweisen , das können wir Nationalsozialisten nicht mit unserem Gewiſſen vereinbaren. Wir können es desgleichen nicht verantworten, einem Kind aus bemittelter Familie zu einer Patenschaft zu ver helfen, während ein anderes, auch begabtes, erbgesundes und bevölkerungspolitisch wertvolles Kind armer Eltern unberücksichtigt bleibt. Sind alle Gutachten beigebracht und haben wir durch persönlichen Einblick in die Familienverhältnisse und durch die ärztliche Untersuchung alles Material beiſammen, fällen wir die Vorentscheidung und stellen die Akten mit unserem Befürwortungs- oder Ablehnungsvermerk der Reichsleitung zur Verfügung, die ihrerseits ein lettes, endgültiges „ Ja“ oder „Nein “ hinzusetzt. “

Das Auffinden eines für die Patenschaft ge eigneten Kindes geschieht nun nicht immer auf die gleiche Art. In der Regel werden uns der= artige Jugendliche durch die Deutsche Jugendversicherungshilfe e. V." zugeführt; in anderen Fällen finden wir selbst bei unserer örtlichen Arbeit ein geeignetes und für würdig befundenes Kind. Oft auch tommt es vor, daß uns Schreiben zugestellt werden, in denen sich Eltern um eine Patenschaft für eines ihrer Kinder bewerben."

Verschiedene Arten der Patenschaft

Genaueste Prüfung der Verhältnisse Zu dem zweiten Punkt : Da die NS. - Volks wohlfahrt eine Einrichtung des neuen Deutschlands ist, wird sie in erster Linie nationalsozialistische Zielsetzungen berücksichtigen. Sie wird also einerseits darauf achten, daß die Paten freiwillig aus praktisch-ntionalsozialistischer Einstellung heraus handeln und daß sie in der deutschen Volksgemeinschaft stehen. Das Batenfind wiederum muß aus einer erbge = funden, bevölkerungspolitisch wertDellen Familie stammen. Liegt also eine Bewerbung vor, so haben wir das Patenkind und die Familie des Patenkindes auf „Herz und Nieren" zu prüfen, damit wir feinen Fehlgriff tun. Es geht ja schließlich nur darum, wirklich Gutes zu stiften und nicht durch eine scheinbare gute Handlungsweise einen schweren Schaden anzurichten. Denn erbkranke

Volksgenoſſen

,,Die bereits zustandegekommenen zahlreichen Patenschaften", so fährt die NSV.-Sachbearbeiterin zu erzählen fort, „find ganz verſchiedener Natur. Wir können fast sagen, daß keine einzige Patenschaft einer anderen gleicht. In einem Fall zahlt ein Pate die Versicherung, ohne das betreute Kind zu kennen. In einem zweiten Fall setzt sich der Pate für ein vorher von ihm beſtimmtes Kind ein. Wieder andere haben ein armes Kind täglich oder auch weniger oft als Gast zum Mittagessen eingeladen. Bei kinderlosen Ehepaaren findet man es ſogar, daß sie sich ein Patenkind wählen, um diesem zu Weihnachten, zu Ostern, zum Geburtstage und zu anderen festlichen Gelegenheiten durch Geschenke Freude zu bereiten. So persönlich die Kinder- und Nächstenliebe der Menschen ist, so persönlich sind auch die Patenschaften selbst." St.

im

neuen Heim

Im Kampf gegen das Wohnungselend im Saarland

NSK Gauleiter Bürdel hatte zur Beseiti gung von unwürdigen Wohnungen an der Reichsgrenze im Saarland , in der Stadt Saarlautern , aus ihm zur Verfügung stehenden Mitteln 100 000 Mark zur Verfügung gestellt, um die „ Kaserne 3" niederlegen zu lassen und an ihrer Stelle Neubauwohnungen zu errichten. Seit langem bestand in Saarlautern der Plan, diesen Schandfleck der deutschen Stadt an der Grenze zu beseitigen. Das Gebäude war schon längst baufällig. Die Verwirklichung des Gedankens schien jedoch daran zu scheitern, daß für die hier wohnenden Familien nicht genügend Wohnungen vorhanden waren. Die Kasernen 2 und 3, alte Militärgebäude, wurden schon 1903 als abbruchreif an die Zivilverwaltung abgetreten, jedoch später, insbeson= dere während der Kriegsjahre, wieder für Heereszwecke in Anspruch genommen. Nach 1919

Die NSV. hilft bei der Siedlung

wurden sie von der französischen Militärverwaltung sogar zwangsweise vermietet. Die Kreisamtsleitung der NSV . in Saarlautern sah nun ihre Aufgabe darin, den Bewohnern dieser beiden alten Kasernen ge= sunde Wohnungsverhältnisse zu ſchaffen und das wertvollste Gut der deutschen Nation, die erbgefunden Kinder, zu retten. Das Wohnungselend der Grenzstadt forderte eine Sonderaktion. Durch die vom Gauleiter zur Verfügung gestellten Mittel wurde es möglich, baldige Hilfe zu schaffen. Die Vermögenslosigkeit der hier wohnenden Volksgenossen hatte es unmöglich ge= macht, nach den Grundsägen des Siedlungswesens ihnen Heimstätten zu errichten, weil bekanntlich, bevor öffentliche und andere Kredite in Anspruch genommen werden können , jeder Siedler 500 RM. aufzubringen hat . Von den zur Verfügung gestellten 100 000 Reichsmart konnten nun für 40 Familien je

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NSK Folge 93 500 RM., zusammen also 20 000 RM. , als Bei= hilfe aufgebracht werden, so daß die öffentlichen Kreditanstalten die weiterhin notwendigen Baugelder zuteilen mußten. An der Mühlenlängststraße, im Stadtteil Roden und im Stadtteil Liesdorf , im sogenannten „ Obstgarten", wurden alsdann Kleinst- und Volkswohnungen errichtet, durch die für 208 bedürftige Volksgenossen gesunde Wohnungsverhältnisse geschaffen wurden. Zu jeder Wohnung gehört ein Stall und ein Stüd Garten. Mit dieser ersten Hilfsaktion war jedoch die Aufgabe der NSV . in den besonders gelagerten Verhältnissen noch nicht gelöſt. Die bedürftigen Familien besaßen kaum die notwendigsten Möbel und Haushaltungsgegen= stände. Um eine grundsägliche Besserung der Lebenshaltung in den Wohnverhältnissen zu sichern, bedurfte es der weiteren opferbereiten Hilfe. Erst aus einer neuen Lebensauffaſſung heraus kann die Erziehungsarbeit der NSV. zur Selbsthilfe sich auswirken. Deshalb wurden zur Neuanschaffung von Hausrat weitere 20 000 RM. aufgewendet, wobei die jeweiligen

Das

ganze

23. April 1937 Familienverhältnisse genau geprüft wurden. So mußten 62 vollständige Betten, 37 vollständige Betteinlagen, 23 Kleiderschränke, 11 Küchenschränke, 44 Tiſche, 170 Stühle, 21 Kochherde und Öfen angeschafft werden. Vor kurzem haben nun die 40 Familien mit über 200 Köpfen die neuen Wohnungen bezogen, um unter der tätigen Mitwirkung der Helfer und Helferinnen der NSV. hier in schöner und menschenwürdiger Umgebung ein neues Leben zu beginnen. Es ist selbstverständlich, daß die Erziehungsarbeit der NSV. mit dieser Aktion nicht abgeschlossen ist, sondern daß sie im Gegenteil darauf achten wird, daß das zur Verfügung gestellte Inventar in guten Händen ist. Erst dann wird das Gut der Volksgemeinschaft Eigentum der einzelnen Familien. Die Kaserne 2" ist bereits niedergelegt, die ,,Kaserne 3" ist der Spithade verfallen. So ist ein Werk geschaffen worden, um das die Stadtverwaltung jahrzehntelang kämpfte. Die einstige Regierungskommiſſion des Saargebietes rührte keinen Finger zur Beseitigung des Wohnungselends. Nationalsozialistische Hilfsbereits schaft für notleidende Volksgenossen ist heute zur -Z. Tat geschritten.

Volk hilft

mit

„Frauen am Werk“

Der BDO. schaltet sich ein

Großausstellung in Stuttgart

NSK Der Bund Deutscher Osten hat die Mitarbeit seiner Dienststellen und der heimattreuen Verbände bei der Aufnahme erholungsbedürftiger Kinder aus dem Often auch in diesem Jahre zugesagt. Die Dienststellen und die Heimattreuen Verbände werden nach Verständigung mit den Gauamtsleitungen ihre Mitglieder auffordern, Freistellen bei der NSV. zu melden.

NSK Die NS.-Frauenschaft des Gaues Wür ts temberg - Hohenzollern veranstaltet in Stuttgart in der Zeit vom 30. April bis 9. Mai 1937 eine Großausstellung unter dem Titel „Frauen am Wert“. Sie wird nicht nur eine Schau der geleisteten Arbeit und der vielfachen Aufgabengebiete der NS . - Frauenschaft und der dem Deutschen Frauenwerk an gegliederten Verbände und wichtigsten Organi sationen weiblicher Arbeiten vermitteln, sondern darüber hinaus jeder deutschen Frau von neuem die Blickrichtung auf kulturellem, raſſischem, sowie erzieherischem, hauswirtschaftlichem und sozialem Gebiet zeigen. Auf den zahl= reichen Sonderschauen wird auch die NSV. mit BildAusstellungsmaterial vertreten sein.

In den Entsendegauen werden die Dienststellen Vorschläge auf Entsendung bedürftiger Kinder bei der NSV. einreichen. Diese Kinder find nach Prüfung der Voraussetzungen in die NSV.- Jugenderholungspflege einzubeziehen. Die Entscheidung über die Entsendung der Kinder und die Durchführung der Transporte ist Aufgabe der NSV .

SA.-Männer in Pommern auf Besuch bänder, Photo, Statistik werden dem Besucher ein anregendes Bild von der Aufbauarbeit der Frau im Dritten Reich geben. Belebt und unterbrochen werden die Lehrschauen durch praktische Vorführungen auf den Gebieten des Sportes, Tanz, Hausmusik, Hauswirtschaft, Kinderpflege, Modeschöpfungen des Deutschen Frauenwerts. Gleichzeitig finden im Rahmen der Ausstellungswoche Vorträge verschiedener Reichsreferentinnen der NS. -Frauenschaft und eine Großfundgebung mit der Reichsfrauenfüh rerin Parteigenossin Scholz- Klink statt.

NSK Die SA.- Gruppe Pommern nimmt vom 28. April bis 12. Mai im Rahmen der Hitler ፡ Freiplatspende eine HitlerUrlauberkameradschaft von 65 SA .- Männern auf, die alle in Stettiner Privatquartieren untergebracht werden. Die SA.-Männer, die aus allen Teilen des Reiches kommen, vor allem aber aus den süddeutſchen Gauen, werden in zahlreichen Fahrten und Besichtigungen das schöne Pommerland kennenlernen. Der Gau hat damit erstmalig eine derartige Kameradschaft -ber. zusammengestellt.

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 93

Probleme der Gegenwart

23. April 1937

vor den Kreisleitern

Erſter Tag der Kreisleiterſchulungstagung auf Burg Vogelſang – Vierjahresplan im Mittelpunkt Von dem nach Vogelsang entsandten NSK- Sonderberichterstatter NSK Vogelsang, 23. April. Am frühen Vormittag des Freitag hat die Kreisleiterschulungstagung auf Burg Vogelsang, durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Len eröffnet, ihre Arbeit aufgenommen. Während sich die politischen Beauftragten des Führers aller Kreise des Reiches in dem großen Vortragssaal der Burg versammelt hatten, durch das erste Erlebnis dieser ganz auf die Zukunftsarbeit der Nation ausgerichteten Burg für ihre Aufgaben vorbereitet, traf der Reichsorganisa tionsleiter auf dem Burggelände ein. Er wurde vom Kommandanten Pg. Manderbach und dem kurz vor ihm eingetroffenen Hauptdienstleiter Schmeer begrüßt, schritt die Front der Burgwache und der angetretenen Werkscharmänner der Ordensburg ab und begab sich dann sofort in die Versammlung seiner Kreisleiter. In einer kurzen Ansprache begrüßte der Burgkommandant den begeistert empfangenen Reichsorganisationsleiter und den ersten Redner des Vormittags, Präsident Dr. Sirup, der vom Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan mit dem wichtigen Teilgebiet des Arbeitseinsages betraut ist. Er hieß weiterhin die Vertreter der Reichsleitung und der Gauleitungen willkommen und gab seiner Freude Ausdruck, daß die Kreisleiter während ihrer grundsäglichen weltanschaulichen und poli tischen Ausrichtung Einblick in das Leben und die Arbeit der Ordensburg erhalten können, denn ihre Arbeit stüße sich besonders auch auf die Tätigkeit der Kreisleitungen , die der Burg ihre Fähigsten und Begabtesten zur Ausbildung übergäben. Nochmals stürmisch begrüßt, nahm dann der Reichsorganisationsleiter das Wort. Er wandte sich in einer kurzen Ansprache an seine Kreisleiter, Kameraden und National : sozialisten des alten Schlages. Er gab seiner Genugtuung Ausdrud, daß ihm auch diesmal wieder die führenden Männer der Bewegung bereitwillig ihre Zusage erteilt hätten, den Kreisleitern ihre Pflichterfüllung durch offene Darlegung ihrer Arbeits : gebiete und der Forderungen zu erleichtern, und führte dann aus : „Wenn diese Burg_keinen anderen Sins hätte als den, daß die Führer der Partei hier zusammenkommen, um die lehten Dinge der Bewegung und Idee zu erleben, dann wäre ihr Zweck schon erfüllt.“ Aus dem Trotz und aus der Rebellion der Kampfzeit seien die Politischen Leiter mit gleichem Schritt und unter einem Willen herausmarschiert an das Werk des Aufbaues, und es jei nun ihr größtes Glück, in Disziplin und ständigem Einsaß dem Führer dienen und gehorchen zu dürfen. Daß die Hoheitsträger gestärkt und gehoben durch das

Erlebnis der Kameradschaft und_die_intenſive Beschäftigung mit den politischen Problemen an ihren Arbeitsplay im Alltag nach Beendigung der Tagung zurückkehren, das jei sein Wunsch. mit dem er die Tagung eröffne. Zum ersten Kapitel der hier vor den Kreisleitern behandelten Aufgaben des Vierjahresplanes sprach Präsident Dr. Syrup über das bedeutsame Thema des Arbeitseinsazes. Bei seinen Ausführungen konnte man erkennen, in welch hohem Maße die Politischen Leiter nicht nur an diesen meist sehr schwieria gelagerten Spezialgebieten inter: essiert sind, sondern auch welch tiefes Wissen und Verständnis um die sozialpolitischen und wirt ſ ch a ftlichen Dinge sie aus der Praxis der Tagesarbeit ihres Kreises erworben haben. Präsident Dr. Syrup, der ein sehr flares Bild der bevölkerungsmäßigen und beruflichen Struktur Deutschlands gab und den gewaltigen Erfolg des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit und des Einsatzes der Arbeitskräfte für die Hauptaufgaben der Gegenwart darstellte, machte in seinen Ausführungen keinen Hehl aus seiner Freude und seinem Stolz, jezt großzügige Aufbauarbeit leisten zu können, nachdem die Tätigkeit der Arbeitsvermittlung vor der Machtübernahme sich nur auf den noch dazu negativen Versuch beschänkte, Unterstüßungsmittel für das wachsende Heer der Arbeitslosen zu be schaffen. Es komme auf jedem Einzelgebiet bei der Überwindung der Landflucht , bei der Heranziehung von Landarbeitern , bei der Ausbildung von Facharbeitern und Verstärkung des länd lichen Handwerks sowie bei der Aufgabe, die Frauen in die Hauswirtschaft hineinzuführen nicht darauf an, Augenblidserfolge zu erzielen, sondern für lange Dauer und mit gesunder Stetigkeit die Volksgenossen in Arbeit und Brot zu bringen und so den wirtschaftlichen Aufbau der Nation zusichern. Gerade in den Notstandsgebieten sei dies der besondere Wille beim Arbeitseinsak. Alle Aufgaben, die bewältigt werden müſſen, lassen sich nicht durch Geseze regeln, sondern nur durch eine klare Unterrichtung und Erziehung der Bevölkerung bewältigen. Wenn es so zB. darum geht, die Landarbeiter: frage zu lösen, die besonders im Vordergrund steht, nachdem Ministerpräsident Göring die gesamte Landwirtschaft zur Sicherung der Ernährung des Volkes mobiliſiert hat, dann muß aus der neugewonnenen Einstellung aller Beteiligten heraus die Vorausſekung des Erfolges geschaffen sein, die sich hierbei zusammensezt aus den Forderungen nach einer Bodenverwurzelung , der Schaffung ausreichender und einwandfreier Wohnstätten , sür

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Zu NSK Folge 93

die Ministerpräsident Göring eine besondere Aktion eingeleitet habe, der Erzielung von Dauerverträgen und der Formung einer Betriebsländlichen selbstverständlichen gemeinschaft. Die auf Grund der Anordnungen des Beauftragten für den Vierjahresplan durchgeführten Ermittlungen über die Lehrlingsausbildung in der Eisen- und Bauindustrie und über den Einsah der älteren Angestellten haben - so führte der Redner weiter aus - befriedigende Ergebnisse gezeitigt. Es klang aus seinen Worten aber auch der eindeutige Wille heraus, dort, wo man den Forderungen des Nationalsozialismus nicht gerecht werde, ſie zum Wohle des Volkes durchzusetzen. NSDAP . als Motor zum höheren Lebensstandard Als zweiter Referent nahm Ministerpräsident Köhler als Beauftragter für die Roh = stoffverteilung das Wort. In fesselnder Form und mit zwingender Logik zeigte er eingangs seiner Rede auf, daß das Minus des deutschen Lebensraumes an Bodenqualität und Rohstoffen ersetzt werden müsse durch das Plus der deutschen Arbeitskraft und Intelligenz, die von keinem Volk der Erde übertroffen werden sowie durch den geſchloſſenen politischen Einsaz. Der Vierjahresplan habe eine eminent politische Aufgabe, und die Pflicht der Partei sei es, das Verständnis für die Forderungen, die der Plan an den lezten Volksgenossen stelle, zu wecken. Die Bedeutung der Arbeit der politischen Hoheitsträger im Rahmen des Vierjahresplanes habe der Führer dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er ihn auf dem ReichsVornehmstes Ziel des parteitag verkündete. Vierjahresplanes sei, die Lebenshaltung jedes Die einzelnen zu verbessern und zu heben. Partei sei dabei der treibende Motor. Ministerpräsident Köhler legte weiterhin dar, daß Deutschland sich nicht vom Welthandelsmarkt abschließen wolle, sondern troz aller Schwierigkeiten immer mehr den Außenhandel ausbauen werde, und zwar nicht nur aus wirtschaftlichen , sondern vor allem auch aus politischen Gründen , denn Politik und Wirtschaft lassen sich nicht in den

Reichslehrgang der freien Erzieher in Bayreuth Fachliche und wirtschaftliche Betreuung durch den NSLB . NSK Bayreuth, 23. April. Vom 23. bis 26. April findet in Bayreuth im Haus der Deutschen Erziehung eine Arbeitstagung der Reichs- und Gaureferenten der im NS.-Lehrerbund zusammengeschlossenen freien Erzieher statt. Diese Erziehergruppe umfaßt die Privatschullehrer und -lehrerinnen, die selbständigen Privatlehrer und -lehrerinnen und die Hauslehrer und Hauslehrerinnen Deutſchlands. ” Die früher in mehr als 20 Einzelverbänden zersplitterten freien Erzieher sind heute geschlossen im NS. -Lehrerbund zusammengefaßt. Der NSLB . betreut sie fachlich gemeinsam mit den Lehrkräften an staatlichen Schulen in der jeweils in Frage kommenden Fachschaft, wirtschaftlich und rechtlich in einer innerhalb der Abteilung Wirtschaft und Recht des NS.-Lehrerbundes bei der Reichswaltung eingerichteten Sonderabteilung

23. April 1937

Beziehungen zwischen den Staaten untereinan= der trennen. Abschließend gab der Redner einen Überblic über die Gesamtlage der deutschen Ausfuhrwirtschaft, wobei er an Hand der erfolgreichen Entwicklung der deutschen Ausführ im vergangenen Jahre die Richtigkeit der naWirtschaftsführung tionalsozialistischen eindringlich nachwies. Völkische Lebensnotwendigkeit bestimmt die Preise Gauleiter Josef Wagner gab einen Überblid über seine Tätigkeit als Reichskommissar für Preisbildung im Vierjahresplan. Er be= handelte eingangs das Problem, das durch die verstärkte Nachfrage einerseits - hervorgerufen durch die Intensivierung der Wirtschaft in Deutschland und durch die gegebenen Schwierigkeiten der Einfuhr andererseits hervor gerufen wurde. In diesem Zusammenhang zeigte sich, so betonte der Redner, besonders auch die sozialpolitische Seite der Wirtschaftspolitit. Er betrachte es als eine der vordringlichsten Aufgaben der Preisgestaltung, den durch ein etwaiges Steigen der Preise lebenswichtigs ster Dinge gefährdeten Lebensstandard der breiten Schichten des deutschen Volkes unter allen Umständen vor einem Ab = sinken zu bewahren. In außerordentlichen Umständen, so erklärte Gauleiter Wagner weiter, bewährt sich der Gemeinschaftssinn des einzelnen im wirtschaftlichen Leben. Es gehöre somit zu den wichtigs sten Aufgaben der Partei und daher auch bejonders der Kreisleiter, ständig so erzieherisch auf die Menschen innerhalb der deutschen Wirtschaft einzuwirken , daß die Wirtschaft sich stets als Dienerin des Volkes betrachte und aus diesen nationalsozialistischen Grundsätzen heraus ihre unbedingte Abhängigkeit vom Leben des Volkes erblicke. Den Vorträgen auf Burg Vogelsang wohnen auch die Amtsleiter der Zentralstelle für den Vierjahresplan bei der DAF., der Leiter des Reichsheimstättenamtes Pg. von Studrad und Pg. Bolz , der Leiter der Wirtschaftlichen Abteilung, bei. Weiterhin nimmt Amtsleiter Kropp vom Stabe des Hauptdienststellenleiters Schmeer an der Tagung teil.

für Privatschulen und Privatlehrer. Die von der Reichswaltung herausgegebene Monats = schrift Privatschule und Privatlehrer" dient den besonderen Interessen dieser deutschen Erziehergruppe. Eine im Einverständnis mit dem Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvers mittlung und Arbeitslosenversicherung vom NS.- Lehrerbund betriebene Reichsstellenvermittlung für Privatschullehrer und lehrerinnen und Hauslehrer( innen) hilft stellungslosen freien Erziehern Arbeit und Brot finden. Der NS.-Lehrerbund erstrebt die Beseitigung der minderwertigen und nicht einwandfreien Privatſchulen, die einheitliche Ausrichtung und organische Eingliede rung der wertvollen Privatschulen in das deutsche Erziehungswesen, eine straffe staatliche Schulaufsicht für die Privatschulen , die Regelung der sozialen Verhältnisse der selbständigen Privatlehrkräfte und der Hauslehrer und die weltanschauliche Schulung der Privatlehrer. Die Bayreuther Arbeitstagung dient dem Zwecke, die hierfür erforderlichen Maßnahmen zu erarbeiten und gleichzeitig die Reichs- und Gaureferenten einheitlich auf die geſteckten Ziele auszurichten.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

fationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtan | chrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmer , 90, H. Gernruf: 11 00 22. Berlag: &ranz Cher Nad }., 6. m. b. H., Zentralverlag der RSTAB., Minchen . Berita jand : Cher Berlag , Berlin SW 68, errage 88. - Alle Zahlungen find nach (Botchedlonts Berlin 4454) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK Breſſedienst der NGDUB

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NSK Folge 94

Der

Weg

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sünder mann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtRch in Berlin.

zur

24. April 1937

artgemäßen Arbeit

- Menschlicher Anteil am Das Werkstück als Spiegelbild des ſchaffenden Menſchen Arbeitserzeugnis – Ueberwindung des Haßgefühls auf die Arbeit Von Prof. Dr.-Ing. e. h. Karl Arnhold , Leiter des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung in der DAF. NSK Es gibt keinen deutschen Arbeiter, der fich nicht schon einmal über den Sinn seiner Arbeit den Kopf zerbrochen hätte. Er wäre ja tein deutscher Arbeiter, wenn ihm nicht das Denken und Grübeln im Blute läge. In der Arbeit liegt gleichsam seine Welt, und um die Arbeit treisen seine Gedanken. Deshalb soll hier einmal eine der interessantesten Fragen aufgegriffen werden, über die sicherlich mancher im Betrieb Schaffende schon oft nachgedacht hat. Diese Frage lautet : Ist das Arbeitserzeugnis, dh. das Werkstück, woran der einzelne schafft, nun das Ergebnis einer kalten und unpersönlichen Maschinenarbeit oder ist nicht doch etwas von dem daran beteiligten Menschen in dem Endprodukt wiederzufinden ? Es wäre gar nicht verwunderlich, wenn hier viele Arbeiter einwenden würden , daß die Arbeitserzeugnisse in der Zeit der Technik, der Maschinen und der Organisation gar nichts mehr vom Menschen" haben können. Denn scheinbar arbeitet in den ,,automatisierten“ Betrieben doch nur die Maschine, nur der Automat, während der arbeitende Mensch diese Maschine und diese Automaten lediglich „ bedient“ . Wer so denkt, ist auf dem Holzwege . Schon der Gedanke, daß die Maschinen und Automaten ja auch nicht in den Betrieb gezaubert wurden, gibt uns zu denken : sind sie doch auch von Kopfund Handarbeitern geplant und entworfen bzw. geschaffen und montiert. heißt aber nichts anderes, als daß schon die Maschine das Ergebnis unzähliger Ar = beitsstunden , unzähliger Arbeits-

Auf Seite 7 Das Ende eines Traumes Ein Nachwort zu den italieniſch-öſterreichischen Besprechungen und ihren Widerhall in Europa

jahrelanger zuletzt nicht und griffe Arbeitserfahrungen ist. Mit dieser Erfenntnis haben wir schon viel gewonnen : auf der einen Seite ist die Maschine selbst Ausdruď und Ergebnis fleißiger Arbeit, und auf der anderen Seite ist die Maschine wieder das Werkzeug, womit andere arbeiten und andere Betriebsmänner weiterarbeiten können . Diese Erkenntnis zeigt deutlich, daß die Maschine nicht selbstherrlich" im Betriebe steht, fondern daß sie ein klug erfonnenes, nüzliches und brauchbares Werkzeug ist ein Werkzeug, das ihm schwere Arbeiten abnimmt, das also seine Kräfte fpart ein Werkzeug aber auch, das seine Arbeit beschleunigt . Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen war es Irrfinn , wenn in der zurückliegenden Zeit manche Arbeiter einen Haß auf die Maschine empfanden und in ihr ihren Feind sahen. Aber wir brauchen gar nicht die Maschine als Beispiel heranzuziehen. Denken wir ein-

Hilfe für Spanienflüchtlinge Der Beitrag des deutschen Beamten

NSK Berlin, 24. April. Die innerhalb der deutschen Beamtenschaft durchgeführte Sammlung für das „ SpanienHilfswerk des deutschen Volkes “, die nunmehr zum Abschluß gelangt ist, hat einen Gesamtbetrag von 312000 RM. ergeben, die dem Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, zur Verfügung gestellt wurden. Wie bereits mitgeteilt, konnte die Übergabe eines Teilbetrages von 280 000 RM. bereits am 15. Januar dieses Jahres erfolgen ; der Restbetrag von 32 000 RM. wurde vor wenigen Tagen der Auslandsorganiſation zur Verfügung gestellt. Bei der Gabe ist zu bemerken, daß es sich dabei um eine Sammlung freiwilliger Spenden aus allen Kreifen der Beamtenschaft handelt.

RSK Folge 94 mal nur an die täglich vom uns persönlich zu lösende fleinere oder größere Arbeitsaufgabe. Wieviel Fleiß, wieviel Scharfsinn, wieviel Können und Wissen gehört dazu, beispielsweise in einer Gießerei zweckmäßige Modelle, brauchbare Formen herzustellen und schließlich einwandfreie Gußstüde zu produzieren ! Nicht umsonst haben wir hier vom Scharffinm, vom Können und Wissen des Arbeiters gesprochen, und nicht zuletzt haben wir auf etwas besonders Wichtiges hingewiesen, nämlich auf seinen Fleiß und seine Hingabe. Wenn dem aber so ist, dann muß dieſer persönliche Einsatz des Könnens und Wissens auch irgend etwas in dem niederschlagen, was der Arbeiter erarbeitet hat, also im Arbeitserzeugnis. Damit stehen wir vor der wichtigen, fast kann man sagen entscheidenden Frage: Wie hoch denn eigentlich trotz der Maschinen, der Organisation und der Technit in unseren heutigen Betrieben der menschliche Anteil" im Arbeitserzeugnis iſt. Worin besteht nun dieser soge = nannte „menschliche Anteil“ ? Er besteht, wie schon gesagt, im Können, Wissen und in der Erfahrung und somit auch im meisterhaften Beherrschen der Werkzeuge und Maschinen. Denn was nüßt eine Maschine, wenn sie nicht vom Menschen geschicht gesteuert wird? Aber all dies genügt noch nicht. Wir müssen dazu kommen, im Arbeitserzeugnis auch den Ausdruck der Arbeitspersönlichkeit zu sehen, müssen also den Fleiß und den Arbeitswillen, die Hingabe und Berantwortungsfreude, turz alle die Tugenden wiedererkenwen, die den Mann erst zur Persönlichkeit formen. Wie der schaffende Mensch von sich aus der Arbeit seinen Stempel aufdrückt, so formt aber auch das Material, welches er verarbeitet, ja formt seine ganze Arbeit auch sein eigenes Wesen. Wer am Eisen schafft, nimmt allmählich auch die Wesenszüge des Eisens an. Menschen, die eine gleiche Arbeit verrichten, werden durch ihre Arbeit sich ähnlich im Wesen, oft so= gar im Gesichtsausdruck. Die westfälischen Bergleute, die Hüttenmänner in Oberschlesien, die sächsischen Weber, die Uhrmacher im Schwarzwald, sie alle bilden besondere Typen , ja gleichen sich untereinander im Gesichtsausdruck oft so, als wären sie alle Söhne einer Mutter. Damit sind wir wieder einen großen Schritt weitergekommen : Im Arbeitserzeugnis stedt ein gut Teil der Persönlich = teit des Arbeitenden ; die sogenannten Rohstoffe, das sogenannte Material treten gegenüber dem „ Persönlichen“ zurück. Wenn sich aber nun wirklich die Arbeitspersönlichkeit dem Arbeitserzeugnis so stark aufprägt, dann muß es sich dabei um etwas ganz Besonderes handeln . Mit anderen Worten : ein Arbeiter, der imstande ist, dem, was er arbeitet, nicht nur seinen Willen, sondern auch seine ganze Persön lichkeit aufzuprägen, muß in seiner Art etwas Besonderes sein. Inwieweit kann also neuzeitliche, von der Technik geprägte Arbeit dem Wesen der schaf= fenden Menschen entsprechend gestaltet werden? Es ist unsere feste Überzeugung, daß in jedem Volte wesensmäßig anders gearbeitet werden muß - dh. es muß so gearbeitet werden, wie

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24. April 1937 es der rassischen Eigenart des Voltes entspricht. Der amerikanische Arbeiter wird anders arbei ten als der deutsche, der Franzose anders als der Japaner, der Weiße anders als der Neger. In der Arbeit spiegeln sich Charatter und Eigenart der Völker wider - erfolgreiche Arbeit muß daher von diesen Eigenarten abgeleitet werden. Wir wissen nun, daß im deutschen Arbeiter aus Geschichte und Raſſe unseres Volkes gebo= rene Kräfte wirken ---- jene Kräfte, die ihn von der ganzen Welt unterscheiden : die Grundlagen des Kämpferischen , Handwerklichen und Denterischen. Diese Kräfte formen seine Arbeit und machen sie zu etwas Besonde rem . Sie prägen aber nicht nur die Art und Weise seines Arbeitens, sondern vor allem auch das Arbeitserzeugni s. Der Einfluß dieser Kräfte geht aber noch viel weiter : alles das, was uns im Betrieb an Werkzeugen und Maschinen, an Technik und Organisation entgegentritt, muß diese Grundlagen widerspiegeln, wenn es für deutsche Menschen brauchbar sein soll. So kann man mit Fug und Recht sagen, daß die scheinbar vom arbeitenden Menschen so unabhängige ,,betrieb liche Sachwelt" gerade vom arbeitenden Menschen aufs stärkste geformt wird. Sie ist Geist vom Geiſte des Menschen, ste ist, richtig verstanden, gestalteter technischer Geiſt und gleicht insofern allen jenen großen Kulturgeſtaltungen und Kunstwerken, die der Deutsche im Laufe ſeiner Geschichte geſchaffen hat. Das heißt, weder die Maschine noch die Technik, weder die Organisation noch die sonstige Sach welt des Betriebes ist dem Menschen fremd. Recht verstanden und fingemäß angewandt ist fie der natürliche und zeitbedingte Ausdruc des heutigen Menschen, sie ist Geist von seinem Geifte. Aus diesen Erkenntnissen erwachsen uns im Betriebe und auf den Büros heute ganz besondere Aufgaben. Wir müssen zunächſt unseren Nachwuchs wie alle unsere Mitarbeiter so in der Arbeit schulen und erziehen , wie es unserer völkischen Art und Eigenart ents spricht. Unser Ziel muß sodann für den ganzen Betrieb heißen : artgemäßes Arbeiten ! Nur so können wir alle jene Kräfte weden, mehren und richtig ansehen, die in jedem von uns lebendig sind. Nur dann können wir so arbeiten, daß wir die uns von der Natur gegebenen Grundanlagen zur höchsten Auswirkung bringen. Hier liegt unsere Aufgabe, und hier liegt auch darauf können wir mit Recht hinweisen - unser Erfolg : wer zu artgemäßer Arbeit erzieht und artgemäß schaffen läßt, wird einen ungeheuren Vorsprung vor anderen Völkern erzielen. Er vermeidet bei der naturnotwendigen Auseinandersetzung zwischen Mensch und Maschine jene Verkrampftheit , jene UnIust gefühle in der Arbeit und Haßgefühle auf die Arbeit, welche gerade in der modernen Industriearbeit immer wieder auftauchen. In dem wir also in nationalsoziali . artgemäßen zur Geiste stischem Arbeit erziehen , dienen wir uns mittelbar der Selbstbehauptung unseres Volkes und fämpfen mit um seine Freiheit.

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NSK Folge 94 Blatt 3

24. April 1937 Möglichſt alles ſelbſt erledigen!“ „ Der Arbeitstag eines Gauobmannes der DAF. – Nicht „Grüne-Tiſch“-Politik ſondern ständiger restloser Einsat NSK Um 9 Uhr früh soll ich mich in der Gauamtsleitung der Deutschen Arbeitsfront, in dem großen Gebäude im Osten der Reichshauptstadt, einfinden. So erklärte mir tags zuvor Pg. Spangenberg , der Gauobmann der DAF. im Gau Groß- Berlin. Und als ich mich um die angegebene Frist im Vorzimmer von Pg. Span= genberg melde , werde ich sofort in das geräumige, einfach eingerichtete Arbeitszimmer des Gauobmanns geführt, der mich bittet, an dem kleinen Seitentisch Plaz zu nehmen. Von hier aus also werde ich Gelegenheit haben, als Beobachter einen Ar itstag zen der be DAF. vor eines Gauobmangan ns meinen Augen abrollen zu lassen . In dem hellen , holzgetäfelten Raum befindet sich außer dem kleinen Tisch vor mir ein breiter 1 Schreibtisch an dem der Gauobmann arbeitet, , ein großer Bücherschrank sowie einige Stühle. Das ist die ebenso einfache wie praktische Einrichtung des Arbeitszimmers des Gauobmanns. Pg . Spangenberg, der soeben die zahlreichen am Abend vorher diftierten Briefe unterzeich= net hatte, die ihm von der Sekretärin in der Unterschriftsmappe vorgelegt wurden , erklärt : „ Mein Arbeitstag beginnt eigentlich mit dem Ta gespresse als der notwen= Lesen der digen Informationsquelle. Ich erledige dies bereits zu Hause und auf dem Weg hierher.“ Während der Gauobmann noch spricht, kommt schon der Hauptabteilungsleiter der Personalabteilung, um dem Gauobmann über Veränderungen und Versetzungen innerhalb der Gau waltung zu berichten. Wenige Minuten später legt die Sekretärin den ersten Stapel der neu eingelaufenen Post auf den Schreibtisch. Es folgt darauf eine Besprechung mit dem Gaupropagandawalter, der die großen Aufmarschpläne für den 1. Mai vorlegt und die Anweisungen des Gauobmanns entgegennimmt. Indessen wartet im Vorzimmer bereits der Leiter der Hauptstelle Süd. Der Gauobmann sagt dazu noch kurz einiges über die Organisation der Gauwaltung: „Es bestehen hier fünf Hauptstellen , die die gan " ze Stadt gebietsmäßig erfaſſen ; und zwar gibt es die Hauptstellen Mitte, Süd, Oft, West und Nord. Von den Leitern dieser Hauptstellen arbeiten drei hauptamtlich, zwei ehrenamtlich .“ Inzwischen ist der Leiter der Hauptstelle Süd bereits hereingekommen und übergibt dem Gauobmann die ausgearbeiteten Unterlagen über - einen Betrieb, in dem Schwierigkeiten zwischen der Betriebsführung und einem Gefolgschaftsmitglied bestehen. Der Gauobmann, dem der Fall bereits bekannt ist, prüft noch einmal die einzelnen Schriftstücke und setzt sich dann sofort telephonisch mit dem zuständigen Gaubetriebsgemeinschaftswalter in Verbindung, der den betreffenden Betrieb genau kennt . Darauf trifft der Gauobmann als oberste verantwortliche Stelle der DAF .- Gauwaltung die Entscheis sung . Er zeigt dem Leiter der Hauptstelle die Möglichkeiten für eine rasche friedBe ilegung der Differenzen Tiche

und gibt aus seinen reichen Erfahrungen heraus Anweisung für die Durchführung der gegebenen Maßnahmen. Pg. Spangenberg beginnt nun mit der Erledigung der Post . Der Stapel von Briefen und Drucksachen schmilzt in kurzer Zeit erheblich zusammen , trotzdem die Arbeit immer wieder von Telephongesprächen unterbrochen wird. „Ich lese alle an mich gerichteten Briefe selbst“, erklärt der Gauobmann dazu . ,,Oft wenden sich Arbeiter an mich mit allen nur denkbaren Bitten und Anfragen . Einmal handelt es sich um Schwierigs teiten innerhalb ihres Betriebes , sehr oft aber wollen sie Rat und Hilfe haben in persönlichen und privaten Dingen . Selbstverständlich helfen wir auch hier, soweit nur irgendmöglich." Während Pg. Spangenberg noch weiter an der Erledigung seiner Post arbeitet, reicht er mir einen eben geöffneten Brief. Ein der erls Teilnehmer der letzten Außenh"an de . schulungswoche , die von der Reichs betriebsgemeinschaft „Handel“ in der Deutschen Arbeitsfront durchgeführt wurde, schreibt mir über seine Eindrüde." In dem Brief, der den Dank für die Möglichkeit der Teilnahme an Außenhandelsschulungs woche enthält, heißt der es ua.: „Die Durchführung der Schulung, die Reichhaltigkeit des in den Vorträgen gebotenen Stoffes sowie auch die freie Form der Auss sprache brachten für jeden Teilnehmer außerordentlich viele Anregungen. Ich bin sicher, daß die Verarbeitung des Gebotenen durch die im beruflichen Leben Stehenden von großem Wert für die weitere Entwidlung unseres Außenhandels sein wird und daß der von Ihnen erstrebte Erfolg zum Besten des deutschen Volkes hierdurch erreicht wird.“ Nun meldet sich der Leiter der Hauptstelle Mitte zum Vortrag. Er legt dem Gauobmann einen Fall dar, in dem ein Arbeiter von der Betriebsführung entlassen wurde und sich unter Angabe von Gründen darüber beschwert. Der Leiter der Hauptstelle, der in diesem Falle die Verhältnisse des Betriebes genauestens kennt, macht seinerseits Vorschläge zur Beilegung der Schwierigkeiten , die vom Gauobmann geprüft und zur Durchführung angeordnet werden . Die Sekretärin legt eine große Mappe auf den Schreibtisch. Es ist die Umlaufmappe, in der sich die Durchschläge sämtlicher von den Abteilungen der Gauwaltung abgeschickten Briefe befinden. Diese Mappe, die entsprechend der Aufgliederung der Gauwaltung Sonderfächer für die fünf Hauptstellen sowie für das Orga nisations- und das Sozialamt hat, wird vom Gauobmann täglich eingehend durchgesehen , so daß tatsächlich kein Brief die Gauwal . tung verläßt, von dem der Gauobmann nicht selbst Kerntnis erhält . Aus dem Briefwechsel des Sozialamtes läßt sich ersehen, wie in einem Fall die Verschickung eines Arbeiters zur Erholung in die Wege ge= leitet wird, wie bei amtlichen Stellen wegen

camp

RSK Folge 94 Blatt 4 Gewährung von Renten und Unterstützungen Dorgesprochen wird. Ein Arbeiter aus Berlin, der sich an den Stellvertreter des Führers ge= wandt hatte und dessen Schreiben der Gauwaltung zuging, wird zur Besprechung seiner Ange= legenheit bestellt. Oder ein anderer Fall : Das Sozialamt hat Kenntnis erhalten, daß ein fin . derreicher Familienvater aus dem · Gaubereich seine wachsende Familie faum noch zu ernähren vermag. Darauf wendet sich das Sozialamt sofort an Landesarbeitsamt damit für den das , Volksgenossen eine besser bezahlte Stelle ausfindig gemacht werden kann. Wieder klingelt das Telephon. Ein Kreisobmann fragt an, wann der Gauobmann in der tommenden Woche in seinem Kreis sprechen fann. Ein Termin wird festgelegt . Zwei Zellenobmänner warten bereits im Vorzimmer. Sie haben mit dem Gauobmann verschiedene wichtige Fragen aus ihrer Zelle zu besprechen. Ihnen folgt gleich darauf ein Be triebsführer , den Pg. Spangenberg zur Besprechung zu sich gebeten hatte. Es werden Fragen der Ausbildung und Förderung von Arbeitern in dem betreffenden Betrieb behandelt . Der frühe Nachmittag findet den Gauobmann in einer Konferenz im Innenministerium, wo er zu allen Fragen, die die Intereſſen der DAF. berühren, Stellung nimmt. Von dort fährt Pg. Spangenberg sofort zu einer weiteren Besprechung im Landesarbeitsamt, mit dem er als Gauobmann der DAF. in besonders enger Zu sammenarbeit steht. Dadurch ergeben sich beson ders viele Möglichkeiten, die Anstellung noch arbeitsloser Volksgenossen zu fördern , daraufhinzuwirken , daß dem richtigen Mann ber richtige Arbeitsplaß zugewiesen wird. Unüberbrückbar erscheinende Schwierigs teiten, denen sich hinsichtlich der Berufsfortbil-

24. April 1937 dung oder des erstrebten beruflichen Aufstiegs der eine oder der andere Volksgenosse gegenübersieht, können hier gemilbert oder beseitigt werden. Nach diesen Besprechungen begleiten wir Pg. Spangenberg zurück in sein Arbeitszimmer in der Gauwaltung, wo er rasch seine Post biltiert. Noch zwei weitere Besuche - ein Arbeiter und ein Vertrauensmann wollen den Gauobmann in einer für sie wichtigen Angelegenheit ihres Be= triebes sprechen - dann ist es bereits höchste Zeit, daß sich Pg. Spangenberg zur Betriebsversammlung eines großen Werkes im Kreis V begibt, wo er am Abend zu den Gefolgschaftsmitgliedern und der Betriebsführung spricht. Nach diesen fast allabendlichen Reben in Versammlungen der Betriebe, der Ortss gruppen und der Kreise seht sich der Gauobmann dann noch mit seinen Arbeitern zusammen, deren Betreuung er zu überwachen hat . Und hier hat nur jeder von ihnen Gelegenheit , sich mit seinem Gauobmann auszusprechen, seine Sorgen und Freuden mit ihm zu teilen. Und der Gauobmann kennt das Leben des Arbeiters , ihm gilt seine ganze Lebensarbeit, er steht ihm jederzeit als erfahrener Berater und Helfer zur Seite. Der lange Tag voll raftloser Arbeit, durch den wir soeben den Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront begleitet haben, zeigt uns, wie die Betreuung seines Gaues nicht nur auf eine Tätigkeit im Büro beschränkt bleibt, wo Maknahmen und Entscheidungen nicht vom grünen Tisch aus getroffen werden, ohne genauen Einblick in die tatsächliche Lage der Dinge, ſondern wie der Gauobmann als erster Arbeiter ſeines Gaues ſtets und immerdar in enger Verbundenheit mit dem lebt, dem seine ganze Arbeit gilt : Mit dem deutschen Arbeits : fameraden.

H. Schweibold.

Rechts

fragen zum 1 . Mai Lohnausfall iſt unzuläffig – Das Gefolgschaftsmitglied darf wirtschaftlich nicht Schaden leiden – Die Pflicht zur Lohnauszahlung –Zuſäßliche Feierſchichten am 1. Mai unzuläffig Der 1. Mai, Feiertag des schaffenden deutschen Volkes , steht vor der Tür. Alle Betriebe werden an diesem Tage geschlossen haben , und Betriebsgemeinschafte wer den gemeinsam die n an den großen Feierlichkeiten dieses Tages teilnehmen . Wie nun die Vergangenheit gezeigt hat, find die grundsäglichen Rechtsfragen um den 1. Mai, wie Lohnzahlung, Urlaub, Besteuerung den Zehrgeldern, in den Betrieben noch keineswegs geklärt . ImeinAns Vieuß den 1. Mai werden immer in lzaan er chl hl Arb eit Ver sgerichte in Anspruch fahren die von genommen . Um das in diesem Jahr zu vermeiden, hat das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront eine Aufstellung der wichtigsten Rechtsfragen um den 1. Mai herausgegeben .

Die Pflicht zur Lohnzahlung Durch das Gesetz über die Lohnzahlung am nationalen Feiertag des deutschen Volkes ist die Frage der Lohnzahlung am 1. Mai

gleichmäßig für alle Betriebe geregelt. Durch dieses Gesetz soll jeder Streit über die Lohnfortzahlung ausgeschlossen werden, der dem Gedanken der Volksverbundenheit abträglich sein fönnte. Es ist nach diesem Gesez unwesentlich, wie ein bestehendes unmittelbares Arbeitsverhältnis im einzelnen geartet ist . Es bleibt rechtlich unbedeutsam, ob das Gefolgschaftsmitglied ständig oder unſtändig beschäftigt ist. Fällt in die Zeit unständiger Beschäftigung der 1. Mai, so muß auch das unständig beschäftigte Gefolgschaftsmitglied so gestellt werden, daß ihm durch die Arbeitsunterbrechung kein Lohnausfall entsteht. Dabei ist es nicht von entscheidender Bedeutung für die Rechts= pflicht zur Bezahlung des 1. Mai, ob mit den unständig beschäftigten Arbeitern von vornherein eine bestimmte Anzahl von Arbeitstagen vers einbart wurde oder ob die Dauer der unſtändigen Beschäftigung sich nach der Leistung eines bestimmten Arbeitsvolumens ausrichten soll .

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NSK Folge 94 Rechtspolitischer Sinn der gesetzlichen Vor-schrift über die Bezahlung des 1. Mai ist es, daß das Gefolgschaftsmitglied an diesem Tag wirtschaftlich gesichert wird. Mit dem Risiko der Lohnfortzahlung soll für den 1. Mai das Unternehmen belastet sein. Diese zuſäßzliche Pflicht des Unternehmers seiner Gefolg= schaft gegenüber kann in keiner Weise durch Betriebsordnung oder durch einzelvertragliche Vereinbarungen abgedungen werden. Eine Ausnahme von der Zahlungspflicht besteht, sofern eine tägliche Einstellung durch den Betriebsführer erfolgt, wie sie zB. in den Fischereilöschbetrieben durch die tägliche Heuerung von Aushilfsarbeitern üblich ist. Hier kann kein Rechtsanspruch auf Lohnzahlung am 1. Mai geltend gemacht werden, da am Tag der nationalen Arbeit tatsächlich wie auch rechtlich kein Arbeitsverhältnis besteht. Die Anwendung des Gesetzes über die Lohnzahlung am 1. Mai segt voraus, daß durch die angeordnete Arbeitsruhe dem einzelnen ein tatsächlicher Lohnausfall entsteht. Das ist nicht der Fall, sofern die ordentliche Feierschicht mit dem 1. Mai zuſammenfält. Zufäßliche Feierschichten am 1. Mai unzulässig Allerdings hat der Unternehmer nicht das Recht , auf den 1. Mai zusäglich eine Feierschicht zu legen. Diese Grundsätze gelten auch für die Betriebe, in denen Kurzarbeit geleistet wird. Hierbei ist allerdings zu beachten, daß der Betriebsführer nicht willkürlich den Ausseßtag auf den Tag der nationalen Arbeit legen darf, denn dieſes würde eine Umgehung gesetzlicher Bestimmungen darstellen. Für den Anspruch auf Lohnzahlung ist nicht maßgeblich, ob sich das Gefolgschaftsmitglied am 1. Mai an den Feierlichkeiten beteiligt oder nicht.

Das am 1. Mai zu zahlende Entgelt muß die Lohnhöhe des am ausfallenden Arbeitstage zu zahlenden Entgeltes erreichen. Inwieweit ein Überstundenlohn zu zahlen ist, richtet sich nach den im Betriebe Sofern üblichen Arbeitszeitverhältnissen . eine Überarbeit regelmäßige innerbetrieblich Gewohnheit ge = worden ist , muß auch am 1. Mai der Lohn für die achtstündige Arbeit und das entsprechende Überstundenentgelt gezahlt werden. Die Lohne höhe für Kurzarbeiter richtet sich nach dem regel mäßigen arbeitstäglichen Verdienst. Für Akkordarbeiter ist der durchschnittliche Akkordverdienst ihrer Akkordgruppe zu zahlen. Am 1. Mai ist grundsätzlich eine Beschäftigung von Gefolgschaftsangehörigen untersagt. Für bestimmte Betriebe und Arten der Arbeit besteht eine Ausnahme. Soweit diese Ausnahme nicht vorliegt, darf keine Arbeit verlangt noch angeboten werden. Mithin ist es rechtlich unzulässig, die am 1. Mai ausfallende Arbeit an anderen Werktagen nacharbeiten zu laſſen. Die Höhe des Entgeltes für die am 1. Mai arbeitenden Gefolgschaftsangehörigen wird durch die Bestimmungen in den entsprechenden Tarifordnungen, Betriebsordnungen oder Einzelarbeitsverträgen über die Sonne und Feiertags= zuschläge bestimmt. Soweit sie die Zahlung eines besonderen Zuschlages vorſehen, ist auch

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24. April 1937 den tätigen Gefolgschaftsmitgliedern dieser Zuschlag für Feiertagsarbeit zu zahlen. Das Gefolgschaftsmitglied kann aber nicht außer seinem Verdienst auf Grund des Gesebes vom 26. April 1934 die zusäßliche Zahlung eines Tagesverdienstes verlangen. Das Gesetz soll als Schutzgesetz die am 1. Mai nicht vor beschäftigten Gefolgschaftsangehörigen einem Lohnausfall schützen. Es beabsichtigt aber nicht, den Volksgenossen die Rechtsgrundlage zu geben, sich zusätzlich einen Mehrlohn zu verschaffen. Entscheidend, ob der 1. Mai auf die Urlaubszeit anzurechnen ist oder nicht, iſt die Art der Urlaubsregelung. Ist der Urlaub nach Arbeitstagen bemessen, so ist der 1. Mai auf die Anzahl der gewährten Urlaubstage nicht in Anrechnung zu bringen. Regelt sich der Urlaubsanspruch nach Kalendertagen, so ist auch der in die Ferien fallende nationale Feiertag wie jeder andere Sonntag als Urlaubstag zu werten.

Entgeltzahlung für Heimarbeiter Die Entgeltzahlung für Heimarbeiter und Hausgewerbetreibende wird durch ein Schreiben des Reichs und Preußischen Arbeitsministers vom 17. April 1936 geregelt. In diesem Schrei ben bringt der Reichsarbeitsminister zum Ausdruck, daß von allen Auftraggebern, Zwischenmeistern und Hausgewerbetreibenden er war . tet wird, daß sie die von ihnen beschäftigten Heimarbeiter so stellen, daß sie teinen Entgelt ausfall erleiden. Im Intereſſe einer einheit lichen Behandlung soll jeder Heimarbeiter 4 pH. der im Monat verdienten Entgelte erhalten. Die Notstandsarbeiter haben nach dem Gesetz ebenso wie jedes andere Gefolgs schaftsmitglied einen Anspruch auf Bezahlung der am 1. Mai ausgefalle nen Arbeitsstunden. Für die Beurtei lung dieser Rechtsfrage ist das Arbeitsverhält uis zwischen Unternehmer und Gefolgschaftsangehörigen entscheidend. Es ist unwichtig für die Beurteilung der Frage, ob an diesem Tage an den Unternehmer eine Grundforderung ent= richtet wird oder nicht. Sie regelt lediglich die Beziehung zwischen Unternehmer und Staat und berührt mithin nicht das Arbeitsverhältnis Es ist im Gaststätten = unmittelbar. gewerbe regelmäßig üblich, im Anschluß an die schwere Arbeit des 1. Mai gemeinschaftliche Feiern mit gleicher Sinngebung abzuhalten. Sofern infolge der nachträglichen Feier ein Verdienstausfall entsteht, entspricht eine ana= loge Anwendung des Gesetzes über die Lohn zahlung am 1. Mai dem Willen des Gesetz= gebers. Gemeinschaftswidriges Verhalten Kündigungsgrund Gemeinschaftswidriges Verhalten am 1. Mai kann Anlaß zur Kündigung oder Entlassung sein. Wer an diesem Tage, der die völkische Geschlossenheit der arbeitenden deutschen Menschen symbolisieren soll, den betrieblichen Vers anstaltungen fern bleibt, schließt sich damit innerlich aus der Betriebsgemeinschaft aus. Er hat es seinem eigenen Verhalten zuzuschreiben, wenn der Be= triebsführer von der ihm rechtmäßig zustehen-

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NSK Folge 94 den Möglichkeit Gebrauch macht, nun auch äußerlich seine Beziehungen zu der Gemeinschaft zu lösen. Viele Betriebsführer gewähren erfreulicherweise ihren Gefolgschaftsmitgliedern am 1. Mai Sonderzuwendungen . Werden diese in Vers Form von Sachleistungen gewährt abfolgung von Speisen, Getränken und Rauchwaren - so find sie bereits nach den allge= meinen Bestimmungen ohne Rücksicht auf den Wert steuerfrei. Auf Anregung der Deutschen Arbeitsfront wurde für das Jahr 1936 bestimmt, daß auch die in Form von Geldbeträgen ge= währten Zuwendungen steuerfrei sind, wenn sie Überschreiten fie 3 RM. nicht überschreiten.

Die

Bilanz

des

24. April 1937 diesen Betrag, dann sind sie in voller Höhe Lohnsteuerpflichtig. Die Frage, ob die Teilnahme der Angehörigen eines der Unfallversicherung unterliegenden Betriebes an den öffentlichen Veranstaltungen des nationalen Feiertages als eine Betriebstätig, feit im Sinn der Unfallversicherung anzusehen ist, beantwortet sich danach, ob das Gefolg, schaftsmitglied an den Feierlichkeiten des 1. Mai im Rahmen der betrieblichen Veranstaltungen teilnimmt. Ist diese Voraussetzung gegeben, so ist das Gefolgschaftsmitglied nicht nur während seiner Teilnahme, sondern auch auf dem Wege von und zu dem Festplak unfallversichert.

2. Mai

1933

Zum vierten Jahrestag der Gewerkschaftsübernahme NSK Als sich am 1. Mai vor vier Jahren zum ersten Male das schaffende Deutschland unter einer Fahne vereinte, da ahnte wohl niemand, daß dieser Rationale Feiertag ge= wissermaßen auch der Auftakt für ein Ereignis ſein würde, das uns heute als eines der wichtigsten der nationalsozialiſtiſchen Revolution erscheint. Gelang es doch dem „ Aktionskomitee zum Schuße der Deutschen Arbeit“ im Vollzug eines revolutionären Auftrages am 2. Mai 1933 mit einem Schlage den ganzen Gewerkschaftssput zu beseitigen, ohne auf der Gegenseite irgendwelchen Widerstand zu finden. Die Übernahme der Gewerkschaften durch Dr. Ley und seine Mitarbeiter vollzog sich reibungsloser, als selbst die größten Optimisten in unseren Reihen geglaubt hatten. Der Marxismus und die Schwarzen hatten die Gewerkschaften immer als ihren lezten Hort betrachtet, in den sie sich flüchten könnten, wenn, wie zu erwarten, der Sturm der Revolution die Novemberparteien längst hinweggefegt hätte. Sie glaubten daher nicht, daß die Nationalsozialisten die Gewerkschaften anzutasten wagten. Sie hatten sich auch hier, wie in allen anderen politischen Situ ationen, getäuscht. Nach der gelungenen Generalprobe des 1. Mai konnte die Natio = nalsozialistische Revolution auch in die Gewerkschaftshäuser getragen werden. Der Entrüstungssturm aus den Reihen der Handarbeiterschaft, den das böswillige Aus= land und die emigrierten Parteisekretäre der Linten erhofft hatten, tam nicht. Im Gegen= teil ! Der deutsche Arbeiter hatte an den Maßnahmen des neuen Regiments schon in den ersten Monaten erkannt, daß der Nationalsozialismus doch etwas anderes ist, als ihm die Wortführer der Novemberparteien hatten weismachen wollen. Der Elan, mit dem die neuen Männer auch an die schwierigsten Probleme herangingen, imponierte gerade dem Handarbeiter, der ein feines Gefühl dafür hat, ob Männer am Werk sind oder nur Figuren, die von irgendwelchen Drahtziehern geschoben werden. Man konnte weder erwarten noch verlangen, daß die alten Gewerkschaftler den neuen Männern , die mit Dr. Ley tamen, sogleich be-

geistert und kritiklos folgten. Dazu war der deutsche Arbeiter viel zu treu. Die Fahne, der er jahrzehntelang in blindem Glauben gefolgt war, die konnte er wohl niederholen, aber nicht sogleich auch aus seinem Herzen reißen. Der neue Staat und die Männer, die er in die Gewerkschaftshäuser entsandte, mußten sich erst bewähren. Und das haben sie getan. Wenn heute die Schaffenden unseres Volkes im Nationalsozialismus ihre Weltanschauung und in Adolf Hitler ihren Führer sehen, dann ist diese Tatsache wohl schon allein der Beweis dafür, daß es der aus den übernommenen Gewerkschaften entstandenen Deutschen Arbeitsfront gelungen ist, durch Leistungen das Vertrauen der breiten Massen zu erwerben, ohne das der Zustand des sozialen Friedens nicht zu erklären wäre, in dem sich Deutschland bes findet.

Dr. Leg erklärte damals in den Tagen der Gewerkschaftsübernahme, daß wir zugriffen, um die Rechte der Arbeiter zu schützen “. Weiter sagte er : „ Vor allem steht die Erhal tung der Leistungen an die Mitglieder". Und die große Aufgabe der neu entstehenden Arbeitsfront kennzeichnete Dr. Ley damals schon ganz klar, als er im „Arbeitertum" schrieb, daß es vor allem darauf ankäme, ,,aus dem Lohn- und Gehalts : empfänger den Stand des deutschen Arbeiters zu formen". Er war sich völlig im klaren darüber , daß „ das zum Haupt = teil eine Erziehungsaufgabe sein wird". Wir können nach nunmehr vier Jahren, die die Deutsche Arbeitsfront besteht, allein den Erfolg dieser Erziehungsaufgabe daran bemeſſen, daß sich das Leben unseres Volkes ohne die Deutsche Arbeitsfront einfach gar nicht mehr vorstellen läßt. Begriffe wie Betriebsführer, Gefolgschaft, Kraft durch Freude, Schönheit der Arbeit, die aus dem Wirken der DAF. geboren wurden, sind aus unserem Wortschaß nicht mehr wegzudenken. Jedes Kind kann sich heute unter diesen Begriffen etwas vorstellen, sobald es anfängt zu denken. Die Menschen der Arbeit, ob fie nun Betriebsführer oder Männer der Ge-

NSK Folge 94 Blatt 7 folgschaften, Meister, Gesellen oder Lehrlinge find, befeelt eine gemeinsame Auffassung von Ehre und Anständig . teit, von Treue und Kameradschaft, wie der Reichsleiter der DAF. erst kürzlich formulierte . Es gibt noch immer einige Ewiggestrige , die die Leistungen der Deutschen Arbeitsfront allein mit materiellen Maßstäben messen . Meistens figen diese Kritiker außerhalb der Reichsgrenzen und hätten eigentlich mehr VeranlajJung, in ihren eigenen Ländern nach dem Rechten zu sehen. Es sind aber auch noch Volksgenossen vorhanden, die die materiellen Unterstügungen nicht vergessen können, die dieser oder jener gewerkschaftliche Verband in dem einen oder anderen Falle gezahlt hatte. Diese ewigen Nörgler sind auf dem Holzwege, denn ihre Gewerkschaft hätte ihnen in Wirklichkeit überhaupt nichts zahlen können, weil sie ohne den revolutionären Zugriff vom 2. Mai 1933 längst pleite gewesen wäre und zum anderen gewährt ja die DAF. allen ihren Mitgliedern auch materielle Unterstützungen bei Erwerbs= losigkeit, Krankheit, Invalidität, im Todesfalle, bei Verheiratung und in besonderen Notfällen. Diese Leistungen sind um so höher zu bewerten, als sie ja nicht die einzigen darstellen, die die Deutsche Arbeitsfront zu verzeichnen hat, sondern innerhalb der Einrichtungen , die die DAF. schaffenden Volkes geschafzur Betreuung des Un terstüßungseinri chtungen fen hat, stellen die nur einen kleinen Teil dar. Es darf auch nicht außer acht gelaſſen werden , daß die DAF. die Beiträge im Vergleich zu den der Gewerkschaften bis zu 50 vh . gesenkt hat. Dafür ein Beispiel : Der DAF.- Beitrag beträgt bei einem Einkommen von RM. 120 ,- monatlich RM. 1,80. Im Vergleich dazu erhoben die früheren Verbände bei dem als Beispiel angeführten Monatseinkommen wesentlich höhere Beiträge : Bekleidungsarbeiterve rband der Deutsche der Deutsche Metallarbeiterverband • der Baugewerksbund Lederarbeiterverband der Deutsche .

Das

24. April 1937 DHV. Christl. Gewerkschaften 3,20 3,4n5 Ahnlich ist der Unterschied bei den andere Einkommensklassen . Zum Beispiel zahlt das DAF.-Mitglied heute bei einem Einkommen von RM. 180 ,- monatlich einen DAF. - Beitrag von RM. 2,80. Dagegen zahlte es beim: RM. Deutschen Bekleidungsarbeiterverband • Deutschen Metallarbeiterverband 3,45 Baugewerksbund 4,75 Deutschen Lederarbeiterverband 5,DHV. 5,20 bei den Christl. Gewerkschaften den hohen 4,10 Betrag von So find mit den materiellen Unterstützun6,05 gen die Leistungen der DAF. nicht erschöpft. Diese Unterstützungen find nur ein verschwindend geringer Teil der DAF. - Leistungen. Viel wichtiger ist es, daß das Werk „ Kraft durch Freude" die Ansprüche des einzelnen auf die Schönheiten dieser Welt verwirklicht und dadurch den Lebensstandard jedes Volksgenossen erhöht hat und das in einem Ausmaß, von dem man sich vor vier Jahren überhaupt gar keine Vorstellung hätte machen können. Und hat der einzelne etwa nichts davon, daß die DAF. den Zustand des sozialen Friedens geschaffen hat, ohne den heute die Millionen wieder in Arbeit und damit zu Lohn und Brot Gekommenen nicht ihrer Arbeit für ihr Volk und damit ja auch ſich nachgehen könnten ? Wir haben uns alle ſchon zu ſehr an den durch den Sieg der nationalsozialistischen Revolution in den lezten Jahren geschaffenen Zustand gewöhnt , daß wir die Leistungen des neuen Regimes als eine Selbstverständlichkeit hinnehmen und oftmals nur danach sehen , was. noch nicht in Ordnung ist oder anders sein könnte . Das ist ungerecht . Auch in bezug auf die Deutsche Arbeitsfront und ihre Leistungen. Denn aus der am 2. Mai 1933 geborenen revolutionären Tat der Gewerkschaftsübernahme ift Gemeinschaftsleitu jene stolze ng Deu Arbeitsfront geworden, die unserer ge he satsc mten Sozialpolitik ein wahrhaft sozialistisches Vorzeichen gegeben hat.

RM. 2,15 3,05 3,25 4,40

Ende

eines

Traum

es

Ein Nachwort zu den italieniſch- öſterreichischen Besprechungen und ihrem Widerhalt in Europa

NSK Seit Bismard das Deutsche Reich schuf, it es ein alter Traum aller Gegner der deuts schen Politik gewesen, das deutsche Nachbarland des Reiches in den Kreis ihrer besonderen Interessen und politischen Ränke zu ziehen . Wir wissen, daß diese Bemühungen auch im großen Kriege, als Millionen deutscher Sols daten an der Seite ihrer Bundesgenssen gegen eine Welt von Feinden sich erbittert zur Wehr legten, die Hoffnungen der Gegner auf eine ents scheidende Entzweiung nicht nur vorhanden waren, sondern auch im Jahre 1917 infolge des treu und ehrlosen Verhaltens der Habsburger zu unmittelbaren Folgen führten. Es ist eine

Ironie der Weltgeschichte , daß die hinterhälti gen Pläne, die für alle Zeit mit dem Namen der Kaiserin Zita und ihren Brüdern Sixtus und Xaver verbunden bleiben, deshalba. scheiterten, weil eine Versöhnung der Habsbur ger mit Italien nicht hergestellt werden. konnte. Mit den übrigen Ententemächten war man sich über den Abfall von Deutschland das mals bereits einig gewesen. Nichts vermag die neue politiſche Situation . in Mitteleuropa drastischer zu beleuchten , als diese Erinnerung an die Zeit jener Kriegss verratsverhandlungen , die genau vor zwanzig Jahren sich vollzogen , und in denen das Deutsch

Blatt 8

RER Folge 94 tum Österreichs und die Ehre des deutsch-öster reichischen Soldaten verkauft werden sollte um der Preis der Erhaltung der Habsburger Monarchie. An die Zeit, in der das Reich zer. schlagen, aber ein Habsburger Donau- und Bal. tanstaat aufgerichtet werden sollte. Längst find die Akten der Geschichte über jene Zeit geschlossen worden. Aus dem Chaos der Nachkriegszeit haben sich große Persönlichkeiten erhoben, durch die Kraft dieser Männer haben Völker wieder zu sich zurückgefunden, und ihr Wille hat in Mitteleuropa die Atmosphäre der Kraft, der nationalen Ehre und des friedlichen Zusammenwirkens fich entwickeln lassen. Immer noch, bis in die legten Monate und Wochen hinein, hat der Gedanke oder, beſſer gefagt, die Hoffnung, Österreich könnte doch noch in eine dem Reich und Italien, der Achse Ber Iin-Rom fremde politische Konstruktion einbezogen werden, die Gemüter mancher europäischer Politifer bewegt, in deren Gehirnen die alten Träume von einem künstlich antideutschen Österreich immer noch herumsputen. Es sind die gleichen, die im November, als Italien und England ihr Mittelmeerabkommen Ichloſſen, triumphierend verkündeten, daß nun» mehr die Beziehungen zwischen Rom und Berlin in ein Stadium der Abkühlung einträten. Ebenso wie diese Neunmalweisen (aber nicht Ungefährlichen) damals eines Besseren belehrt wurden, so geschah es auch diesmal. Umsonst haben sie mit höhnischem Grinsen alle die ,,Symptome" registriert, aus denen sie schlossen, daß der österreichische Kurs sich wieder von der Parole entferne, zu der das Abkommen vom 11. Juli 1936 sich bekannte. Mit dem Ende dieses einen Traumes, das deutsche Österreich in eine dem Reiche fremde oder ihm gegnerische Machtgruppierung einzubeziehen, mußte auch eine andere Hoffnung jener Geschäftigen zu Grabe getragen werden : Die alte, aber falsche Rechnung, daß das so stark bewährte politische Zusammenwirken der beiden jungen Nationen in Europa in der österreichischen Frage eben doch eine Bruchstelle

24. April 1937 befize. Sie sagten, daß die deutsch-italienische Zusammenarbeit nur so lange praktiſche Gültigs feit befäße, als „ wichtigere" politische Aufgaben im Vordergrund des Interesses stünden. Auch diese Leute wurden eines besseren belehrt. Die vielgenannte „ Achse Berlin-Rom" besteht nicht „trok der österreichischen Frage", sondern die neue Form des politischen Zusammenwirkens zweier großer Staaten hat die Voraussetzungen mit sich gebracht, die es ermöglichen, dieſes Problem aus der Welt zu schaffen! Das Thema Österreich fann also getroft aus der Wunschliste solcher Politiker gestrichen wer den, denen jede Klärung in Europa ein Greuel, Berwirrung und Chaos, aber sehnlichster Herzenswunsch ist. Die höheren Gesichtspunkte eines starten Blodes in einem nervösen Europa werden es auch sein, die die Folgerungen der Venediger Besprechungen beeinflussen werden. Es ist für uns Nationalsozialisten sehr befrie digend gewesen, daß in den offiziösen Kommentaren einmal das Vorhandensein nationalsozialistisch denkender Menschen in Österreich angesprochen und die Notwendigkeit ihrer Ans erkennung im Rahmen der österreichischen Staatspolitik betont wurde. Die Venediger Besprechungen, die eine ents scheidende Unterstreichung des Abkommens vom 11. Juli bedeuten, haben in der europäischen Pressedebatte ein berechtigtes lebhaftes Echo gefunden. Das politische Gewicht des Ereig= nisses wird in der Verstärkung der im heutigen Europa so bedeutungsvollen Achse Berlin-Rom erkannt. Diese hat tatsächlich in Venedig eine Bewährungsprobe besonderer Art bestanden. Mit Energie und Deutlichkeit ist denen, die uns nicht wohl wollen, demonstriert worden, daß nicht in ein paar Wiener Heßblättern sich die politische Situation in Europa abzeichnet, sondern daß der Horizont der deutschen und italienischen Politik größer ist, als alle Bhantasien allzu phantasievoller Politiker. Ihre Träume sind geplakt wie Seifenblasen, die Realität des deutsch-italienischen Verständnisses aber ist stärker denn je bekundet worden. Helmut Sündermann .

Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaffung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerkrake 80

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12

3.2

NSK- Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 94

SA. errichtet Bauernhöje Vorerft 23 Höfe und 1600 Morgen Land aus den Mitteln des Dankopfers der Nation

NSK Der bisherige Verlauf des Dankopfers der Nation hat gezeigt, das dieses von der SA. getragene Werk im ganzen Volke weitesten Anklang gefunden hat. Auch führende Männer aus Partei und Staat haben sich dafür eingesezt und durch eigene Spenden ihre Anteilnahme dargetan. Als besonders erfreulich ist die Tatsache zu verzeichnen, daß in diesem Jahr geschlossene Betriebsgemeinschaften in großer Zahl ihre Eintragung in die Dankopferlisten vollzogen, um als Gemeinschaft dem Führer zu seinem Geburtstag ein Zeichen ihrer Dankbarkeit sichtbar darzutun. Mit größter Einsatzbereitschaft stehen in ganz Deutschland die SA .-Männer im Dienste ihres freiwilligen Werkes, um in würdiger Form das große Geschenk des Volkes an seinen Führer zu übermitteln. Der Erfolg, der schon jezt den des vorjährigen Dankopfers übersteigt, be= weist ihnen den Wert ihres opferwilligen Dienstes. Der Stabschef der SA. hat dem Führer an seinem Geburtstag das Ergebnis des vor= jährigen Dankopfers der Nation in einer künstlerisch gefertigten Urkunde überreicht. Dieses Ergebnis, das der Führer zum Bau von Siedlungen beſtimmt hat, sieht man bereits allerorts im Reich in Eigenheimen für den deutschen Arbeiter Geſtalt wer= den. In dieſen Tagen können die erſten Siedlungen ihr Richtfest feiern, während in allen Teilen des Landes immer wieder neue Bauten begonnen werden. In der ersten Maihälfte erfolgt der erste Spatenstich für die große Mustersiedlung der SA. in Oberschlesien , die 300 Siedlerstellen und Eigenheime umfaßt und eine ganz neue und vorbildliche Form des Gemeinschaftslebens darstellen wird. So werden die Mittel des Dankopfers in der Hauptsache deutschen Arbeitern und unter ihnen den würdigsten und um Deutschland verdientesten Wohnraum und neue Lebens-

Die

Partei

möglichkeiten schaffen und sie aus den Wohnverhältnissen der Großstädte hinausführen. Ein Abschnitt dieses Werkes der Volksverbundenheit, die die SA. hier tatkräftig verwirklicht, wird aber auch dem deutschen Bauerntum zugute kommen. In diesen Tagen beginnt die SA . - Gruppe Nordsee mit der Errichtung von 23 Neubauernstellen in Pfalzdorfermoor bei Aurich im Bereich der SA.-Brigade 63 Oldenburg. Diese Bauernhöfe sind besonders lebensfähig gemacht und als Schaffensgrundlage geeignet durch die Zuteilung von je 70 bis 75 Morgen Land. Ebenso wie bei den Siedlerstellen für die Arbeiter sind auch hier sämtliche Gebäude und Gerätschaften in den Bauplan einbegriffen. Somit werden die Wohnbauten und alle notwendigen Wirtschaftsgebäude wie Ställe, Scheunen uw. vollständig fertig an den Bewohner abgeliefert. Daneben wird er auch hier alle für die Bewirtſchaftung und Bebauung notwendigen Ackergerätschaften vorfinden. Außerdem wird ihm für das erste Jahr das notwendige Saatgut gestellt. Für die Ansiedlung auf dieſen Neubauernstellen kommen vor allem in Frage be = währte Landarbeiter und zweite oder dritte Bauernsöhne , denen hiermit eine neue Lebensgrundlage geschaffen wird. Bedingung für die Zuteilung eines Hofes iſt der Besiz des Neubauernscheines. Diese neue Form der Siedlung und Errichtung von Bauernstellen ist das erste von der SA. aus den Mitteln des Dankopfers durchgeführte Bauvorhaben im Rahmen eines größeren Planes , der ähnliche Neubauernstellen auch in anderen Somit wird die soziale Gegenden vorsieht. Aufgabe des Dankopfers der Nation nach dem deutschen Arbeiter auch am deutschen Bauern erfüllt und dieses Geschenk an den Führer in einer Tat verwirklicht, die die wahre Erfüllung opferwilliger Volksgemeinschaft darstellt.

immer

an

der

Spitze

Oberſt Löb und Staatssekretär Backe vor den Kreisleitern der NSDAP .’ NSK Burg Vogelsang, 24. April. überaus intereſſant und den Einsah von Geiſt und Willen für die großen Aufgaben des Vierjahresplans kennzeichnend, waren die Ausführungen, mit denen nach dem Gruß an den Führer der zweite Tag der Kreisleiter-Schu= lungstagung seinen Anfang nahm : es sprach der

Chef des Amtes für deutsche Roh = und Werkstoffe beim Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan, Oberst Löb, über die industrielle Seite des Vierjahresplanes . Er ging davon aus und hob diesen Grundſay immer wieder hervor, daß der Vierjahresplan mit seinen vielseitigen Aufgaben und Auswir-

I

fa.dules w

VEKADA NENA i #:

1

Zu NSK Folge 94

Blatt b

fungen nur dann erfüllt werden kann, wenn alle zusammenarbeiten, wenn Wirtschaft und Bevölkerung in diesen Forderungen mitleben und sich die Leitmotive des Führers zu eigen machen. Gerade die Mitwirkung der der Partei und Hoheitsträger draußen an der Front wäre in erster Linie entscheidend für den Erfolg. Daneben aber ließ Oberst Löb bei seinen Einzelausführungen keinen Zweifel daran, daß alle Forderungen so, wie sie gestellt wurden, durchgeführt und erfüllt werden müſſen. Das deutsche Volk ist arm an Bodenschätzen , aber reich an geistigen Kräften, die Wege weisen, aus dem wenigen viel und Vielseitiges zu schaffen und der Nation die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu gewährleisten. Zu diesem geistigen Reichtum gesellen sich der Fleiß der Bevölkerung, die sich nicht mehr im Klassenkampf ergeht, und die Staatsform, die es ermöglicht, das letzte für die Zukunft des Volkes aufzubieten. Darüber hinaus aber ist dem deutschen Volke der Führer geschenkt wor den, der ihm die großen Befehle, die Kraft und den Willen zur Überwindung aller Hindernisse gibt. Aus alten überlieferten Wirtschaftsbegriffen und pon überholten in= dustriellen Methoden hat die nationalsozialistische Führung das Volk gelöst und Wirtschaft und Industrie aus den überbetonten Bindungen und Verpflechtungen der Weltwirtschaft auf die Belange der Nation ausgerichtet. Es ist der Sinn dieser wirtschaftlichen Ideen, daß der einzelne Unternehmer ohne jede Schädigung veranlaßt wird, das Schiff seines Werkes richtig hineinzusteuern in den Strom der Volkswirtschaft, so wie es für die Gemeinschaft und ihre Zukunft notwendig ist. Ernährung und Vierjahresplan Staatssekretär Bade, der vom Ministerpräsidenten Göring mit dem Gebiet der landwirtschaftlichen Erzeugung betreut ist , sprach vor den Kreisleitern über das Thema „ Ernährung

Aufruf zur Verwirklichung

24. April 1937 und Vierjahresplan". Der auf lange Erfahrun= gen aufgebaute Vortrag gab den Kreisleitern einen umfassenden Überblick über die Bedeutung der Ernährungswirtschaft innerhalb des Vierjahresplanes. Nachdem der Redner aufschlußreiche Vergleiche zwischen der Ernährungswirtschaft Deutschlands vor und nach dem Kriege aufgestellt hatte, betonte er die Notwendigkeit einer Vorratswirtschaft als unbedingten Bestandteil einer völtischen Ernährungspolitik. Staatssekretär Backe stellte vor allem die Mobilisierung des Menschen für die Durchführung der Erzeugungsschlacht heraus und appellierte an die Kreisleiter als verantwortliche Politische Leiter, in diesem Sinne an der erfolgreichen Durchführung des großen Ernährungswertes des deutschen Volkes mitzuhelfen. Zu den wesentlichsten Aufgaben in der Erzeu gungsschlacht zählte er einmal die Frage der Mehrerzeugung und als zweites das Programm der Verbrauchslenkung, die gerade heute besonders im Vordergrunde stehen. Obwohl der Bedarf an Brotgetreide für dieſes Jahr gesichert sei, müsse eine wesentliche Mehrerzeugung durch schnellwirkende Maßnahmen wie Meliorationen, Umbruch von Wiesen zu Ackerland, verstärkte Düngung und Berlagerung des Anbaues erreicht werden. Nachdem Staatssekretär Bade noch verschie= dene Einzelmaßnahmen der Erzeugungsschlacht, so zum Beispiel die Aktion ,,Kampf dem Verderb" und in diesem Zusammenhang die ge= troffenen Vorbereitungen für eine großzügige Schweinemäste rei, behandelt hatte, gab er einen kurzen Ausblid auf die geplanten Maßnahmen für die Landwirtschaft und rief die Kreisleiter auf, im Sinne dieser Notwendigkeiten nach der erzieherischen Seite hin auf die ihnen anvertrauten Volksgenossen einzuwirken . Am Nachmittag unternahmen die Kreisleiter eine gemeinsame Fahrt durch den Grenzgau nach Aachen, wo sie sich zu einem Kameradschaftsabend vereinten.

der ſozialen Forderungen

Hauptdienſtleiter Schmeer vor den Kreisleitern – Der Einsatz der Partei für den schaffenden Menschen

Vortrag, Der Hauptdienstleiter den Schmeer als Abschluß der Referate der Kreisleiter-Schulungstagung hielt, die den Einfaz des Volkes für den Vierjahresplan schilderten, wurde zum großen Zeugnis der sozialen Verantwortung und der unermüdlichen Sorge der Partei und ihrer Beauftrag ten, der Deutschen Arbeitsfront, für den schaf fenden Volksgenossen. Als Leiter der Zentralstelle der DAF . für den Vierjahresplan rief er alle Kreisleiter auf, sich persönlich und inengster Fühlungnahme mit den Kreisobmännern der DAF. für das Wohl des schaffenden Menschen einzusehen, in gleicher Weise für jeden, der sich in die große Gemeinschaft des Volkes eingereiht hat. Ständig sollen . ihnen die sozialistischen Forderungen unserer Weltanschauung vor Augen stehen, und es soll ihre höchste Aufgabe sein, Diese Forderung in die Tat umzusetzen. Es

seien alles Fragen des Willens und einer ge= ſunden Entwicklung, die durch eine stete Einazbereitschaft und Erziehungsarbeit vorwärtsgetrieben wird. Die Hoheitsträger feien dem Führer verantwortlich dafür, daß überall der soziale Friede und die soziale Gerechtigkeit herrsche. Zu Beginn seiner Rede kennzeichnete Pg. Schmeer die wirtschaftliche Entwicklung, die zum Vierjahresplan und im größeren gesehen zu einer völligen Umstellung des Wirtschaftsdenkens führte. Die Wirtschaft müsse sich darüber klar sein, daß die persönliche Initiative und die Mittel der Wirtschaft noch viel stärker als in den verflossenen vier Jahren eingesetzt werden müßten. Daß sich der Deutschen Arbeitsfront in die Organisation und in die Lösung der Aufgaben für den Vierjahresplan große Aufgaben böten, sei eine Selbstverständlichkeit, denn wichtiger als das Ma-

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Zu NSK Folge 94

24. April 1937

terial sind die schaffenden Men = schen , die es bearbeiten und formen. Pg. Schmeer wandte sich dann den vordringlichsten Sozialproblemen zu, bei deren Verwirklichung sich die Kreisleiter aktiv einsehen müßten: Er begann mit der Frage der Feiertagsbezahlung, in der schon erfreulicherweise ein Großteil der Wirtschaft zu einer befriedigenden Lösung gekommen ist, hob dann die Notwendigs teit einer klaren Urlaubsregelung hervor, die von dem Gedanken ausgehen muß, daß der Arbeiter heute eine höhere Arbeitsleistung zu vollbringen hat und deshalb in Urlaubsfragen alles für ihn getan werden muß, was möglich ist, um seine Arbeitsfreudigkeit und seine Kraft zu heben. Die Frage der Arbeitszeitregelung dürfe grundsäßlich nicht eine wirtschaftliche, sondern müsse eine politische Frage sein. Die Kündigungsfristen müssen im Interesse beider Teile lang sein, um dadurch eine Stabili tät in die Lebensführung der schaf-

Ein Kernproblem aller sozialistischen Arbeit ist die Bereitstellung von Arbeiterwohnstätten zu Mieten, die in einem gesunden Verhält nis zu den Löhnen stehen. Mit der Lösung dieser Frage sei auch die Bevölkerungspolitik entscheidend gefördert. Er habe die Hoffnung, daß dieses Kapitel, in dem früher so unendlich viel gesündigt wurde, durch den Einsak der Partei seine klare Lösung finde.

Unſer Dank iſt Opfer

Hilfe für Erziehung und Eriſtenz-

Reichsleiter Oberbürgermeister Fichler ruft zum „Dankopfer der Nation"

gründung Bereits Patenschaften im Werte von faſt 4½ Millionen Mark NSK Berlin, 24. April. Anläßlich des Geburtstages des Führers meldete Hauptamtsleiter Hilgenfeldt als Vorfigender des Batenschaftswerkes „ Deutsche Jugendversicherungshilfe e. V.“. daß wiederum für 253500 RM. Patenſchaften an erbgeſunde deutsche Kinder verteilt werden. Somit stehen dem Patenschaftswerk nunmehr insgesamt 4 435 000 RM. zur Verfügung. Diese Patenschaften dienen der besonderen • Aufgabe, erbgefunden und begabten Kindern aus unbemittelten und kinderreichen Familien eine im Volksintereſſe liegende Erziehung . Ausbilduna . Lehre oder Existenz = gründung wirtschaftlich sicherzustellen. Das Dritte Reich hat das Kind als koſt= barstes Gut der Nation erklärt. und es hat die Achtung vor der Ehe und der Familie wieder hergestellt. Noch leben aber viele deutsche Familien in unverschuldeter Bedürftigkeit. Vielen begabten und erbgefunden Kindern muß die Möglichkeit gegeben werden, eine entsprechende Erziehung und Ausbildung zu erhalten. Dies wird heute durch die ..Deutsche Jugendversiche= rungs-Hilfe e. V. ", die dem Hauptamt für Volkswohlfahrt unterſtellt ist, angestrebt und schon mit Erfolg durchgeführt. Hilfsbereite deutsche Volksgenossen. Firmen. Verbände . Vereine usw. finden so die Möglichkeit, durch Übernahme von Patenschaften Mittel für dieſe Zwecke sicherzustellen. Durch Abschluß einer solchen Patenschaftsversicherung in der Deutschen JugendversicherungsHilfe e. V." wird die Mitgliedschaft des Vereins erworben und jegliche Beitragszahlung Durch die Prämienzahlung abgelöst. Jeder, der diesem Patenschaftswerk seine Unterſtükuna leiht, muk wissen. daß er damit einem wertvollen jungen deutschen Menschen den Wea zu einer Eristenz öffnet, und daß er einen wahren Beweis einer Verbundenheit mit der deutschen Schicksalsgemeinschaft liefert. Das Patenschaftswerk der Deutschen Jugendversiche= rungs-Hilfe e. V. " wird in zäher Aufbauarbeit erweitert werden . um alljährlich einen noch größeren Kreis von deutschen Kindern erfaſſen zu können.

NSK München, 24. April. Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler veröffentlicht folgenden Aufruf : „ Aus deutscher Not wuchs unser Glaube. Er schuf die Fahne, und der Marschtritt derer, die ihr folgten, formte das Werk. Der Führer gab den Befehl und ihm dankt heute ein geeintes und wehrhaftes Volk in überwältigendem Bekenntnis sozialer Bereitschaft. Es ist die seelische Geschlossenheit der Nation, die kein Almosen gibt und auch keinen Lohn heischt, sondern die in stillem Einsatz zur Volksgemeinschaft ein herrliches Zeugnis dieses neuen Geistes ablegt. Das beispiellose Ergebnis des Winterhilfswerkes 1936/37 wird abgelöst werden durch ein neues Opfer des deutschen Voltes, das ,,Dankopfer der Nation". Schon einmal rief die SA. zu dieſem ſozialen Hilfswerk als Mittlerin des Dankes des deut schen Volkes an den Führer. Überall in deutschen Landen erstehen heute aus dieser sozialen Tat Wohnsiedlungen und Heimstätten in baulicher Schönheit und gediegener Zweckmäßigkeit für den deutschen Arbeiter. Arbeiter ziehen wieder hinaus aus der Stadt, Heimaterde zu bebauen und zu den Werten des Bodens zurückzukehren. Dazu ruft uns die SA., und es wird die Gemeinschaft des ganzen Volkes in all seinen Ständen, in ihr die Hauptstadt der Bewegung, sein, die dem Führer in diesem Dank ein leuch tendes Zeugnis ihrer Gefolgschaft und Treue ablegt."

Ernennung im NS.-Fliegerkorps NSFK.-Gruppenführer Oppermann NSK Königsberg, 24. April. NSK Im Zuge der Neugestaltung des deutschen Luftsports hat der Korpsführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps. Generalmajor Chriſtianſen, heute im Einvernehmen mit dem Gauleiter Koch (Ostpreußen) den Pa. Oppermann (Königsberg) zum Gruppenführer des NSFK. in Ostpreußen ernannt.

fenden Menschen zu bringen. Auch hob Pg. Schmeer stark die soziale Bedeutung der Landarbeiterfrage hervor. Die Wohnungsfrage und das Verhältnis zwiſchen Bauer und Landarbeiter müßten den ſelbſtverſtändlichen nationalsozialiſtiſchen Forderungen entsprechen.

Abschließend appellierte Pg. Schmeer noch einmal in aller Eindringlichkeit unter dem stärksten Beifall an die Kreisleiter, daß sie alle ihre Kräfte in Gemeinschaft mit der DAF. einsehen sollten, um in allem den deutschen Sozialismus zur Tat werden zu laſſen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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ationalsozialiſtiſche

rief and Drahtanschrift der Schriftlettung: rlin SW68, 3immers, 90, HH. Fernruf: 11 00 22 erlag: Franz über Naáf., 6. m. b. §., entralverlag der RSTUP., München - Berlin , Berlin SM 68, land : Cher - Verlag rake 88. --- alle Zahlungen Rud nach 1in (Vokichedfonts Berlin 4454) zu richten

Korrespondenz Vartei-

NCK Brefledienst der NGDUS

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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,, Gefühlsbolschewismus“ unterhöhlt

Europa

Der Umweg der Komintern über sowjetrussisches „ Kulturschaffen “ ,,Bürgerlicher” Intellektualismus vor Moskaus Wagen

NSK Meist werden gerade von intellektuellen Kreisen die Vorhaltungen über die Gefährlichteit des Bolschewismus mit einem beinahe „väterlichen“ Lächeln aufgenommen, weil dieſe Kreise nicht nur nicht daran glauben, sondern unter Bolschewismus nur deſſen politische Auswirkung verstehen. Es berührt eigentümlich, daß sogar führende Staatsmännner mancher Staaten sich über die Auswirkungen des Kul turbols chewis mus , welcher ein wichtiges, ja das grundlegende Mittel zur bolschewistischen Revolutionierung der Völker bildet, trok ges nügend vorhandenen Anschauungsunterrichtes in aller Welt, im Unklaren sind. Manche sind so selbstsicher, so vertrauensselig, man fönnte oft glauben gegenwartsfremd, und glauben, gerade ihr Volk sei immun gegen das Gift von Mostau. Sie haben die verschiedensten Begründun= gen dafür zur Hand. So behauptete einmal der frühere rumänische Außenminister Titu = lescu , die zumeist bäuerliche Bevölkerung Rumäniens sei zu konservativ, um einer Bolschewisierung anheimzufallen . Der tschechische Außenminister vertrat die Überzeugung, die Tschechoslowakei habe keine Bolschewisierung aus dem Freundschaftsverhältnis mit Rußland zu fürchten, weil die demokratische Orde nung seines Landes gesünder sei als die Rußlands. Im übrigen glaube er nicht, daß kulturelle Beziehungen, allerdings frei von jeder einseitigen Propaganda" nachteilige Folgen haben tönnten. Mit derselben Überheblichkeit steht man auch in England, in der Schweiz und sogar in Frankreich allen Einreden von der Gefahr des Bolschewismus gegenüber. Mostau wird sich natürlich hüten, diesen guten Glauben seiner Freunde" öffentlich Lügen zu strafen. Im Gegenteil - es bläst auf

derselben Schalmei und tarnt seine anarchiſtischen Theorien unter dem schönen Deď mantel der Menschlichkeit und Menschenliebe, des sozialen Mitgefühls und Mitleids für die sogenannten „Enterbten der Menschheit". Nicht umsonst würde daher diese neue Art Bolschewismus mit dem bezeichnenden Ausdruck „ Ge = fühlsbols chewismus“ bezeichnet. Noch immer ist das menschliche Gefühl die leichteste Festung grundsäßlichen Widerstandes. Ist fie einmal gefallen, dann ist der Weg zum intellektuellen Bolschewismus nicht mehr weit, er ist sogar eine logische Notwendigkeit. Es ist daher aufschlußreich, sich einmal mit den Methoden Moskaus zu befaſſen, welche sich unter dem „Gefühlsbolſchewismus“ verdeden. In allen Anweisungen zum Bür gerkrieg legt Moskau großen Wert auf die Beherrschung wichtigsten , der

Partei im Kampf gegen Tuberkuloſe Gründung einer Arbeitsgemeinschaft in Mecklenburg NSK Schwerin, 26. April. am In Schwerin (Mecklenburg) findet 27. April 1937 durch Reichsstatthalter und Gauleiter Friedrich Hildebrandt die Gründung einer vom Hauptamt für Volkswohlfahrt ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft für das Tuberkulose Hilfswerk statt. Mecklenburg ist nach Koblenz-Trier der zweite Gau, der damit die organisatorische Vorauss setzung zu einer einheitlichen Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland erfüllt.

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26. April 1937 öffentlichen Radio und Film.

Propaganda mittel ,

Sehr nachhaltig sind die Bestrebungen, den Film zu einem bols chewistischen Bropagandamittel auszubauen. Die bolschewistischen Beauftragten, es handelt sich in den meisten Fällen um Agenten jüdischer Herkunft, machen von der ihnen gewährten Freiheit in Kultur zu machen“ ausgiebig Ge= brauch. Alles, was irgendwie werbend für ,,sowjetrussische Kultur" wirken könnte, wird Diesen Zweden dienstbar gemacht. Besonders ausgezeichnet ſcheinen die Beziehungen in dieser Hinsicht zu den staatlichen Filmstellen Der Tschechoslowakei zu sein, denn sie wirken sich so " vorteilhaft“ aus, daß die „Rote Fahne" Prag mit Stolz berichtet, daß die Sowjetfilme trok besonderer Schranken der bürgerlichen Zensur in die Kinos der ganzen Welt einziehen, denn man habe immer mehr Verständnis für das sowjetrussische Kunstschaffen. Daher ist es auch erklärlich, daß die, mit Kultur zwar nichts gemein habenden sowjetruſſiſchen Tendenz filme der legten Zeit in den meisten Staaten zu sehen sind. Es handelt sich um Filme, wie „Zirkus“, „ Wir aus Kronstadt“, „ Töchter der russischen Revolution“, „ Polarhelden", „Das Ges heimnis des versunkenen Schiffes", vor allem Tatsachenfilm " aber um den berüchtigten bolschewistischer Filmschöpfer , Madrid in Flammen".

Alle diese Filme werden durch eine raffiniert arbeitende Propagandaſtelle über die in allen Ländern kürzlich entstandenen „ Kulturorganisationen" weitesten Kreisen zugäng lich gemacht. In den meisten Fällen fann die staatliche Zensur nicht dagegen einschreiten , Da es sich um " kulturelle Veranstaltungen in geschlossener Gesellschaft" handelt, zu welchen nur " Eingeladene" Zutritt haben. Daß natürlich jeder Mensch eine solche Einladung bei einer der genannten Kulturstellen beziehen kann, ist zwar bekannt, aber gegen Gesezes lüden , welche die Moskowiter sehr genau tennen, ist nicht anzukämpfen. Diese Filme sollen nun den Eindruck erwecken, als wäre der Bolschewismus eine harmlose Sache und der Film diene nur reinen Kulturaufgaben . Für die Intellektuellen, welche bekanntlich hoch über allen „ bolschewistischen Zweifeln" stehen, sind Diese Filme nur kulturelle Bindemittel ohne propagandistischen Beigeschmack". Wenn auch die ganze Weltpresse von "tulturellen Leistun gen" des sowjetrussischen Films faselt, so ist dies eine Tatsache , die nur die inneren Zusammenhänge aufdeckt, denn „ Weltpreſſe“ ist in diesem Falle Judenpresse“ und „ Sowjetfilm " ist „ Judenfilm“. Die Tatsache, daß zB. der Film „ Madrid in Flammen “ nichts anderes als unverhüllte moskowitische Bürgerfriegspropaganda darstellt, kann nur jemand ab= leugnen, der nie die beinahe hysterischen Jubelschrei e eines gewiſſen Publikums mitanhörte und auch nicht die verheßten Gesichter nach dem Verlassen der Vorführung studierte. Wer bei solchen Tatsachen noch von der Ungefährlichkeit der sowjetrussischen Kultur spricht, verdient , an sich selbst entsprechende Tatsachen zu erleben.

Zur Erschütterung des Bürgertums wendet Moskau jedoch noch andere Mittel an, und zwar Propaganda. durch intellektuelle Gerade auf diesem Gebiete zeigt sich das Bürgertum in England, Amerika oder der Schweiz so selbstsicher, so blind, daß Moskau mit seiner Arbeit zufrieden sein kann . Immer verstehen die Bolschewisten, führende Persönlichkeiten für ihre sozialen und idealistischen Zwecke" zu ge= winnen. Romain Rolland ist seit dem Tode Gortis, seit dem Abfall Gides, der Bannerträger des intellektuellen Angriffes Mostaus. Als Wortführer der ,, Association des écrivains revolutionnaires" gilt seine „ kulturelle Propabesonders gandatätigkeit" den Überhsprechenden Gebieten Europas. Zahllfranz ose ösisc setzungen seiner Werke in allen Sprachen tragen den Namen des Nobelpreisträgers ( !) und seine Verherrlichung der sowjetrussischen „ Kultur" in alle Welt . Für die deutschsprachigen Gebiete wurde als Generalleiter der intellektuellen Aktion der berüchtigte, emigrierte jüdiſche Schriftsteller Lion Feuchtwanger ernannt. Seine Aussprache am 8. Januar mit Stalin, welche drei Stunden dauerte, ist von ausschlaggebender Bedeutung für die intelleftuelle Berführung derdeutschsprechenden Jugend der Schweiz und Österreichs . Die Tarnung für seine schweizerische Tätigkeit übernimmt der bekannte Schweizer Kommunist Humbert Droz. Zudem hält sich in Zürich der kommunistische Flüchtling Langh of als Schauspieler und Gesellschaftslöwe auf. In der Gesellschaft Amis de l'Espagne republicaine" bes sigen die intellektuellen Agenten Moskaus eine außerordentlich interessante „Komintern = zentrale des Gefühls", da ihre zahl= reichen Sektionen in Genf, Lausanne, Fribourg, Neuenburg, La Chaux- de-Fonds, Le Locle , Biel , Zürich, Basel, Schaffhausen und Winterthur, alles Industriezentren der Schweiz, nicht nur zur ,,gefühlsmäßigen Unterstügung der spanischen Rotfreiheitskämpfer " auffordern , sondern von Paris aus die Sonderaufgabe zugewiesen erhielten, unter dem Bürgertum eine GegenAbwehrmaß = bewegung den 3น nahmen des Bundesrates gegen die kommunistischen Organisationen zu entfalten . Dieser intellektuellen Zerseßung folgt dann die illegale Aktion politiſcher Natur, welche nach Meinung dieser ,,mit Krokodilstränen jüdischer Filmprovenienz" verführten Bürger ganz ohne Bedeutung ist, weil man sie politisch ablehnt".

Zahllos sind die Beispiele, welche angeführt werden könnten. Für den Sehenden und Aufmerksamen braucht man nicht weiter auf sie hinzuweisen . Es war aber wichtig, einmal neben der politischen Tätigkeit auf die viel größere Gefahr des fulturellen Bolschewismus hinzuweisen, wobei mit Absicht die russische Gottlosenbewegung überhaupt nicht erwähnt wurde. Es ist aber immer wieder notwendig, gerade auf die geistige Verhetzung durch Moskau hinzuweisen, denn sie ist der Anfang des Chaos, weil Moskau gegen eine starke und selbstbewußte Volksführung nicht antämpfen kann, solange nicht eine seelische Bereitschaft im Volke geweckt wurde.

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Mit wehenden Fahnen durchs Siegestor ...

Der 1. Mai 1923 in München, wie Rotfront ihn wollte und wie er war Von NSKK.-Obergruppenführer Seydel

NSK Wer die Vorgänge, die sich am 1. Mai 1923 in München abspielten, heute verstehen will, der muß sich vergegenwärtigen, daß Bayern damals innerhalb des durchaus marxiſtiſch regierten Reiches eine Sonderstellung einnahm . Die Marxisten hatten dort mit der Niederwerfung der Räterepublik im Jahre 1919 einen vernichtenden Schlag erlitten, von dem sie sich jahrelang nicht mehr erholen fonnten, während gleichzeitig die nationale und völkische Bes wegung von Jahr zu Jahr mehr erstarkt war.

Das Syſtem der Bayerischen Volkspartei

Diesen Umstand benußte die teils partikularistisch teils separatistisch eingestellte Bayerische Volkspartei, um auf den Schultern der vaterländischen Bewegung eine sogenannte nationale Regierung ans Ruder zu bringen, die jedoch vollkommen von ihr beherrscht wurde. Gleichzeitig war sie ängstlich darauf bedacht, den Ein-fluß der vaterländischen Verbände auf die Regierungspolitit systematisch wieder auszuschal= ten. Vor allem das Erſtarken der völkischen Kampfverbände verfolgte sie mit schärfstem Mißirauen und trachtete mit allen Mitteln danach, sie zu zerschlagen. Hand in Hand damit ging eine geradezu Sträfliche Duldsamkeit der Regierung gegenüber den margistischen Parteien , die infolgedeſſen immer mehr an Boden gewannen und von Tag zu Tag frecher und anmaßender wurden. Diese Umstände brachte die nationalen Verbände einerseits zwangsläufig in eine immer schärfer werdende Opposition zur Regierung, andererseits wuchs vor allem in den Reihen der auf völkischem Boden stehenden Kampfverbände mehr und mehr die Erkenntnis von der Notwendigkeit, sich unter Zurückstellung von aneinanderzuschließen . enger Eigenintereſſen Deshalb gründeten Anfang Februar 1922 NSDAP., Bund Oberland, Reichsflagge und Vaterländische Bezirksverbände München VV.München) „ im Hinblick auf die unbedingte Notwendigkeit, die nationalen Machtgruppen in Bayern zu einer stoßkräftigen Bewegung zuArbeitsgemeinsammenzufassen", eine schaft". Als Hauptaufgabe dieser Arbeitsgemeinschaft bezeichnete Ziffer 1 des Vertrages ,,die Wahrung der gemeinschaftlichen Interessen nach außen und insbesondere der Staatsregierung gegenüber". Das aus Münchener Studenten bestehende sogenannte „ Zeitfreiwilligenkorps“ entschloß sich erst Mitte April zum Anschluß, überdies nur der wie wir sehen werden allzubald Nur von sehr kurzer Dauer war. sollte diese neue Arbeitsgemeinschaft Gelegenheit finden, ihre Geschlossenheit und Schlagkraft

zu beweisen. Leider hat sie in ihrer Gesamtheit die Probe nicht bestanden.

Die Internationale plant etwas In den lezten Tagen des Monats April tündigten große rote Platate an den Anschlagsäulen der Stadt eine Massendemonstration der Marxisten an. Von sechs Aufmarschplätzen aus sollten sich die roten Kolonnen zu einer gewaltigen Marschsäule vereinen , um durch das Siegestor und durch die Straßen der Innenstadt zur Theresienwieſe zu marschieren. Es war außerdem bekannt, daß sich sehr starte tommus nistische Verbände an diesem Aufmarsch beteis ligen und versuchen würden, die Führung an fich zu reißen. Man bedenke : Vier Jahre vorher hatte in dieser Stadt der Bolschewismus gewütet. Dreis zehn Geiseln waren von roten Bestien viehisch ermordet worden. In hartem, blutigem Kampf hatten deutsche Männer aus allen Gauen den roten Terror gebrochen und am 1. Mai 1919 die Fahnen des organisierten Verbrechertums heruntergeholt. Und jetzt, vier Jahre später, sollten die gleichen Fahnen von neuem durch die Stadt getragen werden, - jetzt, wo Deutschland in schwerstem Ringen mit den französischen Eindringlingen an Rhein und Ruhr stand und wo alles davon abhing, dem Ausland eine starke, nationale Front zu zeigen. Daß der rote Demonstrationshaufen ausgerechnet durch das Siegestor, der Triumphpforte des siegreichen bayerischen Heeres von 1871 seine Fahnen des Verrates führen wollte, hieß den Hohn auf die Spike treiben. Man hätte eigentlich erwarten können, daß die bayerische Regierung diese Provokation in der Zeit der gerade amtlicherseits so oft betonten „ Einheitsfront“ von sich aus ohne weiteres verboten hätte, und daß auch sämtliche nichtmarxistischen Parteien, Bünde und Vereine eine derartige Herausforderung einmütig zurückgewiesen hätten. Beides geschah nicht. Die Regierung triefte von „ Objektivität“ und der nationale Teil des Bürgertums hatte überhaupt nicht begriffen, um was es ging. „ Ruhe und Ordnung“ war ihm höchstes Gebot. Lieber sich dem roten Ter= tor fügen, als der so bequemen Ruhe entbehren zu müssen ! Die Arbeitsgemeinschaft der Kampfverbände versuchte zunächst durch Intervention bei der Regierung ein Verbot der Demonstration durchzusetzen. Nachdem dieser Versuch ergebnislos verlaufen war, beschlossen wir, selbständig zu handeln und den roten Aufmarsch mit Gewalt zu verhindern . Terror wird mit Terror gebrochen Da mit einer zahlenmäßig starken Überlegenheit der Roten zu rechnen war, ging unſer Plan dahin, die einzelnen Marschgruppen gar

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nicht zur Versammlung kommen zu lassen. Zu diesem Zweck sollten die Kampfverbände bereits in den ersten Morgenstunden die Sammelpläge besett halten, jede Marschblock= bildung im Keim ersticken und vor allem die Entfaltung marxistischer Fahnen unterbinden. Die vom rechten Isarufer anrückenden roten Gruppen sollten durch Sperrung der Brücken am Betreten der Innenstadt verhindert werden . Falls der Gegner von Schußwaffen Gebrauch machen würde, war Vorsorge getroffen, einen solchen Widerstand mit gleichen Waffen Zu diesem Zweck brechen zu können. waren leichte und schwere Maschinengewehre sowie Gewehre mit ausreichender Munition auf Lastkraftwagen bereitgestellt. Unsere Vorberei tungen blieben natürlich weder der Regierung noch den Marxiſten verborgen und lösten entsprechende Gegenmaßnahmen aus. Am 30. April hatte sich die Lage bereits in bedrohlicher Weise zugespitzt. Wie immer in solch aufgeregten Zeiten schwirrten wilde Gerüchte durch die Stadt. Meldungen über Anmarsch be waffneter Kommunisten von auswärts und über Bewaffnung verschiedener Betriebe liefen ein, stellten sich jedoch hinterher als falsch heraus. Die Arbeitsgemeinschaft ihrerseits hatte natürlich auch keine Veranlassung beruhigend" zu wirken, sondern ließ in der Stadt Flugzettel verteilen, in denen Frauen und Kinder aufgefordert wurden, den Demonstrationszügen fernzubleiben, da die Kampfverbände mit Waffengewalt dagegen vorgehen würden. Im übrigen stand der ganze Tag im Zeichen erregter Besprechungen und Beratungen. In den Vormittagsstunden wurde von uns nochmals versucht, bei der Regierung ein Verbot des roten Umzuges durchzusetzen. Dabei kam es zu einem scharfen Zusammenstoß zwischen dem Ministerpräsidenten Knilling, der geneigt war, den Forderungen der Kampfverbände entgegenzukommen, und dem Innenminister Schweyer, der dies rundweg ablehnte. Adolf Hitler greift ein Im Laufe des Nachmittags sprach Adolf Hitler beim Befehlshaber der Reichswehr, General von Lossow , vor, der jedoch seine Unterstützung unter Bruch früher gegebener Zusicherungen verweigerte. Der Polizeipräſident Nork ſezte ſich gleichzeitig mit dem Rektör der Universität in Verbindung, damit dieſer die Teilnahme der Studenten an der Aktion der Kampfverbände verhindere. Desgleichen sezte Norz bei der Bezirksführerversammlung der VV-München durch, daß auch diese ihre Mitwirkung absagten. Am Abend des 30. April hielten nur noch drei Kampfverbände unerschütterlich und treu zuſammen : die SA., Bund Oberland und Reichsflagge München. Wir in einem Zimmer des Wehrkreiskommandos versammelten Führer dieſer drei Verbände sahen uns vor eine schwere Lage gestellt. Obwohl Göring noch im Laufe des Nachmittags auswärtige Einheiten mit Hilfe von Decktelegrammen alarmiert hatte, so daß aus Freising, Landshut, Straubing, Bad Tölz usw. mit einem Zuzug von insgesamt 1000 Mann gerechnet werden konnte, war das Stärke verhält : nis doch zu ungünstig , um einen Einsatz

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in dem anfänglich geplanten Umfange durch= führen zu können. Infolgedeſſen entschlossen wir uns im Laufe der Nacht, die Nationalsozialisten und Reichsflagge auf Oberwiesenfeld, Bund Oberland beim Maximilianeum bereitzustellen. Während München noch in nächtliches Dunkel gehüllt war, dröhnte schon der Marschtritt der einzelnen Gliederungen durch die Straßen der Stadt, die ihren Sammelplätzen zustrebten. Als dann fünf Glockenschläge den Anbruch des neuen Tages verkündeten und die Sterne allmählich im frostigen Morgen verblaßten, herrschte auf Oberwiesenfeld bereits lebhaftes Treiben .

Waffen der Reichswehr Die Bewaffnung war gut und ausreichend. Außer den bereits in den Händen der Einheiten befindlichen Waffen wurden aus dem Waffendepot der Reichswehr noch 400 Gewehre und 12 MG. herausgenommen. Die Nationalisten besaßen zu diesem Waffenschuppen den Schlüf= Jel", wie der Berichterstatter des Untersuchungsausschusses im Bayerischen Landtag vorwurfsvoll bemerkte. In den ersten Morgenstunden traf Adolf Hitler auf Oberwiesenfeld ein. Inzwischen war auch der „ Staat“ lebendig geworden. Reichswehr und Landespolizei wurden alarmiert. Sogar von auswärts hatte man Truppenteile herangezogen . Damit die stark zuſammengeſchmolzenen marristischen Gruppen, die sich in gedrückter Stimmung vorsichtig zur Theresienwiese schlängelten, ja nicht durch die bösen Nationalisten in ihrem löblichen Tun gestört würden, sperrten Reichswehr und Landespolizei alle Abmarschwege von Oberwiesenfeld mit Drahtverhauen. Panzerwagen fuhren auf, MG. starrten von allen Seiten drohend gegen die Front der Kampfver= bände. Nachdem gegen Mittag unsere Späher gemeldet hatten, daß sich auf der Theresienwiese nur ein verhältnismäßig kleiner roter Haufen zusammengefunden hatte, der keinerlei Neigung zum Kampfe zeige und bereits wieder im Abmarsch begriffen sei , hielt Adolf Hitler an die in offenem Viered angetretenen Männer eine längere Ansprache, in der er Vorgeschichte und Zweck der Aktion klarlegte, und gab an: schließend daran Befehl, die entnommenen Waffen wieder zurückzugeben. Mit wehenden Fahnen und unter dem Gesang der Kampflieder marschierten daraufhin SA . und Reichsflagge an Stelle der Roten durchs Münchener Siegestor, wobei sich die willkommene Gelegenheit bot, noch einige gleichfalls heimkehrende marxistische Marschgruppen auseinander zu jagen und sie um einige Fahnen zu erleichtern.

Und das Ergebnis des Tages !? Manche sprachen unter dem Eindruck der Gegenmaßnahmen der Regierung von einem Mißerfolg. Diese Auffassung erschien mir niemals zutreffend. Mir erschien dieser Tag immer als Schritt vorwärts . Mag immerhin der ursprüngliche Plan vereitelt worden sein, aus dieser mag die Arbeitsgemeinschaft Aftion rein zahlenmäßig geschwächt hervorge = gangen sein, - mag die Waffenabgabe endlich unter dem Druck der staatlichen Machtmittel

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RSK Folge 95 erfolgt sein, und mag der Staatsanwalt hinters her einen dicen Akt „ Hitler und Genossen" wegen ,,Bildung bewaffneter Haufen“ angelegt haben, so wird doch auch dieser Tag immer ein Markstein in der Ge = schichte der Bewegung bleiben : Zum ersten Male standen nationalsozialiſtiſche Soldaten verschiedener Verbände unter Führung Adolf Hitlers bewaffnet bereit, den roten

26. April 1937 Terror zu brechen. Sie hatten damit wenige stens einer Hauptstadt des Reiches in ciner Zeit schwerster außenpolitischer Bedrängnis ein schmähliches Schauspiel erspart. Noch ein weiteres Ergebnis zeitigte der Tag. Er trennte wieder einmal die Front der „ auch Nationalen“ von den Tatmenschen. Die Schwäger waren ausgeschie den; die Kämpfer blieben.

Kameradſchaft durch den Äther

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„Stunde der jungen Nation“

Stiller Dienſt des Hitlerjungen in der Gemeinſchaft

NSK Was der Rundfunk für die Hitlerjugend bedeutet, hat der Reichsjugendführer einmal in die Worte zusammengefaßt : „Der Rundfunk 'dient der Erziehung der jungen Generation zu den Idealen Adolf Hitlers und schafft die Voraussetzung für die sozialistische Gemeinschaft der Zukunft!" Der Schwerpunkt der weltanschaulichen und kulturellen Schulungsarbeit in der Hitlerjugend liegt nicht so sehr auf der Wissensbildung , sondern vielmehr auf dem Erleben und der Gestaltung und Auswertung dieses Erlebens. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Reichsjugendführung, kaum war sie nach der Machtübernahme in den Rundfunk eingetreten, dieses technische Mittel in den Dienst ihrer Erziehungsarbeit mit einbezogen. Als praktische Auswirkung dieser Erkenntnis wurde im Sommer 1934 die Stunde der jungen Nation" geschaffen, die wegen ihrer wichtigen Bedeutung als einzige feste Reichssendung im wöchentlichen Programm des deutschen Rundfunks verblieben ist. Die „ Stunde der jungen Nation" geht in ihrer Auswirkung weit über die Reihen und den Rahmen der Hitlerjugend hinaus ; denn der Kreis der Volksgenossen, die an der Erziehung der Jugend interessiert sind, wird von Tag zu Tag größer. Neben ihrem eigentlichen Sinn, der einheit lichen weltanschaulichen und kulturellen Ausrichtung und Erziehung, erfüllt die Stunde der jungen Nation" aber noch eine andere wichtige Aufgabe, die oft nicht erkannt oder unterschätzt wird. Diese von der Jugend für die Jugend gestalteten Sendungen sprechen tatsächlich zu allen jungen deutschen Menschen, auch zu denen, die nicht aktiv in den Formationen der Hitlerjugend stehen oder stehen können . Da ist zB. unten im Bayerischen Wald der Franz. Sein Vater ist Förster. Sie wohnen ganz tief drinnen im Wald, der dem Franz schon mit seinen jungen Jahren Heimat ge= worden ist. Es ist einsam hier ; das nächste Dorf ist fast eine Stunde entfernt. Im Sommer geht es ja noch, da kann man mit dem Rade schnell einmal hinüberfahren, aber im Winter gibt es Franz liebt diese Einsamoft eintönige Tage. keit, den Wald, die Berge, die Ruhe, aber manchmal da kommt in ihm doch eine stille Sehnsucht auf, wenn er daran denkt, wie gut es seine Jungvolkkameraden in der Stadt haben. Die sehen sich jeden Tag und können auch außerhalb des Dienstes mal schnell zuſam= menkommen. Und er ? Er führt die Jungen-

Trot Einsamkeit

ſchaft im nächsten Dorf seit dem Herbst, als Walter in den Arbeitsdienst kam. Da mußte er einspringen, und er tat es gern . Einmal in der Woche beim Heimabend hat er seine kleine Jungenschaft zusammen. Aber das genügt nicht. Er merkt deutlich, daß diese Zeit nicht aus = reicht , um aus den Jungen eine Gemeinschaft zu schmieden. Da muß irgendwie Abhilfe ge= schaffen werden ! Er kommt auf einen Gedanken : Er hat festgestellt, daß alle Eltern seiner Jungen zu Hause einen Volksempfänger haben, und da er selbst, um die Verbindung mit der Außenwelt und besonders mit der HI. aufrechtzuerhalten, jeden Mittwoch die Stunde der jungen Nation" hört, schlägt er dies auch seinen Kameraden vor. Zuerst ist die Begeisterung gar nicht groß. Manche meinen, daß es Schwierigkeiten mit den Eltern geben würde. Franz kann sich das gut vorstellen, denn auch sein Vater hatte ihm zuerst gesagt, er solle doch den „Quatsch" abstellen. Seine Meinung änderte sich aber, als er einmal die ,,Stunde der jungen Nation“ ― es war eine - vollRingsendung aus allen deutschen Gauen — ständig mit anhörte. — H eu te hören Franz und alle seine Kameraden jeden Mittwoch die Stunde der jungen Nation“, und es ist nicht selten, daß sich auch Eltern und Geschwister zur Übertragung einfinden.

,,So ein Pech ! Muß ausgerechnet heute der andere Stift frank werden ! Ausgerechnet heute, wo ich doch zum Heimabend wollte, muß ich noch die Post fertigmachen. Aber ich bin ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Wenn ich auch nicht den ganzen Heimabend mitmachen tann, so will ich doch wenigstens an der Übertragung der " Stunde der jungen Nation" teilnehmen, die wir immer gemeinsam im Heim abhören. Der Prokurist ist ja auch kein so schlechter Mensch. Er war gleich damit einverstanden, daß ich mir heute abend den Lautſprecher im Büro anstellen kann. “ Nun ſigt Werner ganz allein im Büro, vor sich Briefe und Päckchen, die noch für die Post fertigzu= machen sind . Und als nun die Fanfaren ertönen und der Sprecher ankündigt, daß jetzt alle deutschen Sender die " Stunde der jungen Nation" bringen, da fühlt er sich mitten hineinversezt in den Kreis seiner Kameraden, die zu gleicher Stunde im Heim diesen Worten lauschen. * Auch Frit hat es nicht leicht . Sein Vater hat einen großen Oderkahn . Damit sind sie fast

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das ganze Jahr unterwegs. Schön ist es ja, man kommt weit herum. Nicht nur auf der Oder, deren Lauf er ganz genau kennt, - oft fahren sie auch auf anderen Flüssen. Neulich erst waren sie auf der Elbe. Ja, man kommt weit herum, aber es wäre auch sehr schön, wenn man einmal, außer den wenigen Wintermonaten, längere Zeit in der kleinen Oderstadt bleiben könnte, denn man ist in der HI. und ist es auch wieder nicht. Selten genug hat Friß einmal richtigen Dienst mitgemacht, selten genug ift er mit auf Fahrt gewesen. Ein einziges Mal erst im Lager, auch das war nur möglich, weil die Zille seines Vaters voriges Jahr im Dock lag und überholt wurde. Nun hat er sich eben seinen eigenen Dienst festgelegt. Jede Woche einmal. Wie er das macht? Nun, jeden Mittwoch, wenn der Schleppzug gegen Abend abſtoppt und der Anker ausgeworfen wird, wäscht er sich mit besonderer Eile. Punkt 8 Uhr ist er damit fertig und geht dann in ſeine kleine Kammer im Vorſchiff. Den Volksempfänger hat er in der Wohnküche abmontiert und mit nach vorn genommen. Vorn hat er sich ein Licht angezündet und hört nun die ,,Stunde der jungen Nation". Frig hört genau zu, denn sie ist ja für ihn die einzige Möglichkeit einer Schulung. Die Lieder, die ihm bekannt sind , summt er immer mit . *

Hast du schon einmal an Georg gedacht, den Schiffsjungen auf der "Wismar", dem Fracht-

Arbeitsopfer mitten in

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schiff, das den Gütertransport zwischen Deutsch land und den nordischen Ländern versteht, Hast du schon einmal an Wolfgang gedacht, der nun schon fast ein Viertel Jahr wegen seines Unfalls im Krankenhaus liegt? - Hast du an alle die Kameraden gedacht, die irgendwo auf ihrem Posten stehen und wegen ihres Berufes oder irgendwelcher äußeren Umstände nicht aktiv am HI.-Dienst teilnehmen können und trotzdem mit zur treuesten Gefolg . schaft des Führers gehören? Sie leben in dem Bewußtsein, an ihrer Stelle ihre Pflicht zu tun, deren Erfüllung sich nachher in der Gesamtheit auswirkt. Es ist gleich, wo sie stehen, entscheidend ist ihre Grundhaltung und der Wille, einen freiwilligen Dienst für ihr Volk zu leiſten. So verbindet die „ Stunde der jungen Nation“ an jedem Mittwochabend nicht nur die Taufende von Keimzellen einer jungen Kameradschaft, die sich zur ernsten Schulungsarbeit auf den Heimabenden versammelt haben, sondern sie sprengt die Wände und Mauern ihrer Heime, überbrückt die Entfernungen von Nord nach Süd, von Ost nach West und erweckt auch im letzten deutschen Jungen und Mädel das Gefühl einer einzigen großen Kameradschaft! Nicht umsonst hat die Hitlerjugend den Rundfunk einen „Mittler zur Nation“ genannt, und das ist für den Einsatz des Rundfunks für die Schulungsarbeit entscheidend. Das macht die " Stunde der jun= gen Nation“ ſo unerſeglich. Heinz Krüger .

der

Gemeinſchaft

Ich hätte es mir nie träumen laſſen! ” Das Erlebnis einer Theatervorſtellung Schweres Schicksal durch Kameradschaft erleichtert NSK. Das Amt Feierabend in der NS.-Gemeins schaft Kraft durch Freude veranstaltete dieser Tage im Rosetheater Berlin eine Sondervorstellung von August Hinrichs Bollsstüd ,,Betermann fährt nach Madeira" Dor den Arbeitsopfern des Gaues Groß - Berlin. Das Theater war bis auf den legten Plaz beſegt. Wissen wir etwas von dem Schicksal derjenigen, die schon lange vor Beginn der Vorstellung geduldig und mit freudig erregten Gefichtern vor dem Theater standen ? Wiſſen wir, was es heißt - vielleicht schon in jungen Jahren neben der Gemeinschaft der fleißig arbeitenden Volksgenossen zu stehen, sich überflüssig zu fühlen, zu keiner praktischen Arbeit mehr fähig zu ſein ? Wiſſen wir, was es heißt, nicht dabei sein können, heute, in einer Zeit, wo es auf das "" Ganze" geht? Ja, sagen viele bedenkenlos, was ahnen schon die Arbeitsopfer davon, sie sind ja heraus aus dem Betrieb, stehen abseits vom pulſenden Leben der Arbeit, sie sollen froh sein, daß sie heute, im nationalsozialistischen Staat, nicht zu hungern brauchen. So urteilt mancher, nein, so urteilen leider unendlich viele unserer schaffenden Arbeitsfameraden, die tagaus tagein an sich selbst den Segen der Arbeit verspüren dürfen. Sie wissen ja nicht, wie unendlich reich sie sind, weil sie noch arbeiten können, und sie wissen nicht, daß

ihr köstlichstes und bestes Gut die schwielige Arbeitsfaust ist. Die Arbeitsopfer empfinden täglich neu, was fie verloren haben. Sie haben Muße, ſie können morgens nach dem Kaffee in aller Ruhe ihre Zeitung von vorn bis hinten lesen, ihnen ents geht nichts. Sie lesen die Zeitung anders wie der Mann , der an der Werkbank steht und abends müde nach Hauſe kommt. Ihnen bedeutet der Alltag ohne Arbeit ein ewig schleichendes Gleichmaß, da ist nichts von einer Genugtuung, die andere glückliche Arbeitskameraden empfinden, wenn sie wissen, daß sie heute einmal ein tüchtiges Stüd geschafft haben. Nein, es geht nicht allein darum, daß sie das Alltägliche zum Leben haben, daß sie nicht hungern müssen. Das allein macht nicht glücklich und froh, das allein hilft ihnen nicht ihr Miß. geschick tragen. Aber die Gewißheit, daß sie noch mitten drin stehen in den Reihen der Schaffenden , daß auch sie Kameraden der Arbeit sind und stets bleiben, daß sie zur Betriebsgemeinſchaft gehören , daß sie Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront sind, daß sie also Verpflichtungen und Rechte haben wie alle anderen, das erhält sie gesund und freudig. Allzu häufig ist die Vorstellung „ Arbeitsopfer“

idin

NSK Folge 95 verknüpft mit dem Gedanken der gänzlichen Untätigkeit. Das ist nicht richtig. Wer troß seiner Berstümmelung noch tätig sein kann, wird mit einer leichten, wertschaffenden Arbeit beschäftigt. Aber darin liegt oft die Schwere des Schicksals. Die Hände schaffen hier und dort geschickt und flink, das Hirn arbeitet, die Gedanken fliegen häufig zurüd in die Zeit, in der ganz andere, viel schwerere und darum schönere Arbeit zu leisten war. Die leichte, mecha nische Arbeit läßt diesen Gedankenflug zu, fordert ihn geradezu heraus, zwingt zu Ber gleichen.

Im nationalsozialistischen Staat haben wir gelernt, je de Arbeit zu achten , gleich, ob fie leicht oder schwer ist, ob sie mechanisch oder mit großer Aufmerksamkeit geleistet werden muß. Wir sehen nur den Menschen, der diese Arbeit verrichten muß, und werten ihn nach seiner Leistung im Verhältnis zu seiner Arbeitskraft. Hat das Schicksal ihm einen Teil oder

Nachrichten

Große Siedlungsaktion in Sachsen Systematische Hebung des Lebensstandards NSK Dresden, 26. April. Das Heimstättenamt der DAF. im Gau Sachsen fann folgende Leistungen melden : Für 1900 Siedlerstellen an 77 Orten wurden im April die ersten Spatenstiche ausgeführt, für 1300 Siedlerhäuser an 47 Orten wurde das Richtfest gefeiert bzw. wurden die Siedlungshäuser eingeweiht und den Siedlern übergeben, darüber hinaus befinden sich rund 800 Siedlerstellen zurzeit in Bau und weitere 1800 in Vorbereitung, mit denen ebenfalls im Laufe dieses Jahres begonnen wird. Die Feiern der ersten Spatenstiche, Richtfeste und Einweihungen in den Siedlungen wurden unter der Beteiligung von etwa 30 000 Siedlern des Gaues Sachsen gefeiert. Dieser Tage fand auch der erste Spatenstich für die Werksiedlung des Sachsenwerkes Niedersedlig statt, wobei der Gauobmann der DAF. und der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit zu den Siedlern sprachen. Alle diese Maßnahmen wurden im Rahmen der auf die Hebung des Lebensstandards ausgerichteten Aktion ergriffen. Schon die bisherigen Erfolge sprechen für den sozialpolitischen Latwillen der Deutschen Arbeitsfront.

Stimmen des Auslands

Eine antikommunistische Organiſation in Indien Großer Aufklärungsfeldzug in Vorbereitung NSK Nach Meldung der Zeitung „Action", London (Nr. 59), wurde kürzlich der sogenannte allindische fortschrittliche Verband „ All -IndiaProgressive-League) gegründet, der sich zur

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26. April 1937 gar die ganze Arbeitskraft genommen, so achten wir das Opfer und helfen ihm , es zu tragen , weil wir eine Schicksalsgemeinschaft find. Wohl kaum konnten diese Gedanken beſſer zum Ausdruck kommen als durch die schlichten Worte des Arbeitsinvaliden Adolf Pietsch im letzten Aft des Volksstüdes Petermann fährt nach Madeira“, der versucht, das große Wunder des inneren Erlebens dieser KdF.-Reise seinem Empfinden nach zu deuten, und es nicht er= fassen kann, daß alle diese aus vielen Gauen zusammengeströmten Menschen verschiedenster Berufe eine Gemeinschaft sind, ein Schicksal tragen und eine große Aufgabe wirklich lösen. „Ich hätt's mir nie träumen lassen !" rief ein invalider Arbeitskamerad nach Schluß der Sondervorstellung aus. „,Daß ich das noch einmal erleben durfte, ich war nämlich noch nie im Theater!"

Aufgabe gemacht hat, dem Bolschewismus in Indien entgegenzutreten und wirksam gegen die kommunistischen Zersegungsversuche zu arbeiten. Die Zentrale dieser Organisation befindet sich in Poona. Weitere Zweige wurden in Bombay , Delhi, Kalkutta, Lucknow und Amritsar eröffnet. Man beabsich tigt etwa 40 Millionen Aufklärungsschriften in den verschiedenen indischen Sprachen in ganz Indien im Laufe dieses Jahres zur Verteilung zu bringen. Weiter sollen in den ländlichen Gegenden Vorträge gehalten und neue Gruppen zur aktiven antikommuniſtiſchen Arbeit gebildet werden. Nach Meinung des englischen Blattes steht zu erwarten, daß die große Maſſe des indischen Voltes dieser neuen Organisation vollste Unterstützung angedeihen lassen wird, da es zur Genüge die tommunistische Wühlarbeit in der Politik wie in der Industrie kennengelernt hat.

Ein jüdischer Roman in Polen beschlagnahmt

NSK Wie die #1 Deutsche Rundschau in Polen", Bromberg ( Nr. 90) , mitteilt, hat das jüdiſchpolnische Blatt Naiz Prezeglad" vor längerer Zeit den Roman Bracia Afkenazy" des jü dischen Schriftstellers Singer in polnischer Übersehung veröffentlicht und war seinerzeit zweimalbeschlagnahmt worden, weil die Erzählung Beleidigungen des polnischen Heeres enthielt. Es stellte sich nun heraus, daß der jüdische Urtext eine ganze Reihe von Verunglimpfungen des polnischen Heeres enthält. Darauf wurde das Buch nunmehr beschlagnahmt.

Mitteilung an die Schriftleitungen : Wir bitten, den in Folge 94 der NSK. vom 24. April erschienenen Auffah ,,Die Bilanz des 2. Mai 1933 " im Falle der Veröffentlichung mit dem Verfaſſernamen Gerhard Starcke zu zeichnen.

Die deutsche Frau Sonderdienst der NSK

verantwortlich : Erika Kirmite

Kurzberichte für die Frau

Amtl. Preffedienft der Nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutschen Frauenwerkes

Wir brauchen Facharbeiterinnen Die Notwendigkeit der abgeſchloſſenen Berufserziehung – Abkehr vom liberalistischen „Gretchen ”- Ideal NSK Vor allen Überlegungen über die Frage ,,Berufsausbildung oder nicht ?" ist grundsäglich zwischen erwerbstätig und berufstätig zu scheiden. Wir wissen, daß es vielen Mädeln nicht möglich ist, einen Beruf bis zur Abschlußprüfung zu erlernen und dann erſt Geld zu verdienen, sondern daß sie sofort nach Schulabgang sich selbst erhalten müssen. Der weit aus größere Teil aber gehört der berufstätigen Gruppe an. Und sehr oft ist es so, daß nicht aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen, sons dern nur aus burzsichtiger Bequemlichkeit viele unserer Mädel sofort erwerbstätig werden, anstatt sich durch die Lehrjahre einer beruflichen Ausbildung die innere und äußere Lebenstüchtigkeit und Selbstän digkeit, die Sicherheit eigener Erfahrung und eigenen Urteils zu erwerben, Eigenschaften, die heute notwendiger sind denn je. Es gab und es wird stets eine Gruppe geben, die das von sich aus einfach weiß und dementsprechend handelt eine zweite Gruppe, die wie gesagt , wirtschaftlich nicht anders kann, als ſofort nach Schulschluß erwerbstätig zu werden, und schließlich aber jene dritte Gruppe der Schwankenden und Unentschlossenen, die sich noch nicht recht entscheiden können“. Für sie gelten im Hinblick auf den gerade erfolgten Schulabgang (bzw. Ausscheiden aus dem Arbeitsdienst) und auf die kommende Ehrung der Sieger und Siegerinnen im Reichsberufswettkampf am 1. Mai die folgenden Überlegungen, die diesen Mädeln und ihre Zahl ist leider nicht so klein die wirtschaftlich und die moralisch, ja : moralisch zwingende Notwen digkeit einer ordentlichen Berufsausbildung klar und bewußt machen wollen. Erst vor kurzem ging durch die deutsche Presse die Nachricht, daß ein großer Teil der Reichsund Gausiegerinnen im Reichsberufswettkampf des Vorjahres - wie man durch Rundfragen festgestellt hat - entschlossen ist, sofort nach vollendeter Berufsausbildung bzw. nach nur furzer Berufstätigkeit zu heiraten. Diese Mädel, die - wie ihr Erfolg beweist - zu den förperlich und geistig fähigsten des Reiches gehören, wiſſen jest schon, daß sie in absehbarer Zeit heiraten werden, sie wollen es aber erſt nach bestandener Abschlußprüfung. Für diese Einstellung, zu der man nur voll und ganz ja sagen muß, gibt es verschiedene Gründe, die nicht einzeln zergliedert, sondern in ihrer Ge-

ſamtheit zuſammenwirken und so beſtimmend find. Wir wollen ohne falsche Romantik ruhig den wirtschaftlichen Gesichtspunkt als den ersten nennen. Eine vollendete Berufsausbildung ist schon um der wirtschaftlichen Selbständigkeit willen notwendig, und die Anstellungsaussichten für " Gelernte" sind weit größer als für „ " Ungelernte". Wir können es uns heute nicht mehr leisten, und unsere Weltanschauung lehnt dieſen Typ des deutschen Gretchen“ ab, das nie etwas Ganzes und Richtiges lernt, sondern von allem ein bißchen und das im elterlichen Hause auf den Freiersmann wartet. Wenn es Glück hat und er kommt wirklich, dann wird diese Art Mädchen zu jener Gattung wohlversorgter Ehefrauen", die aus ihrer bequemen und sicheren Kleinbürgerlichkeit mitleidig und anmaßend auf die Mädel herabblicken, die lernen und sich mühen, um ein nüßliches Glied des Volkes zu werden. Diese Gattung Ehefrauen würde es im Notfall nicht fertigbringen, auch nur fünf Mark zum Unterhalt ihrer Familie zu verdienen, dh. sie fielen im Ernstfall der öffent lichen Wohlfahrt zur Laſt, — abgeſehen jezt einmal von der viel wichtigeren seelischen Tat= sache, daß solche Ehen meist die unglücklichen sind, weil diese Mädchen sehr oft den „ ersten Besten" nehmen mußten, nur um „ unterzu= kommen", und nun auch aus denselben Gründen bleiben müssen. Ein Mädel von heute muß etwas gründlich gelernt haben, schon um in Rotzeiten der Familie oder des Volkes ,,seinen Mann stehen" zu können.

Neben den wirtschaftlichen tritt der ethische Gesichtspunkt. Ein Mensch - und dies gilt besonders für den weiblichen Menschen —, der gelernt hat, eine Sache von Grund auf richtig durchzudenken und dann „sachgemäß“ zu bearbeiten, wird auch auf anderen Gebieten nicht versagen. Es ist eine stets wieder neue Erfahrung, daß gerade die Mädel, die in einem Beruf den Wert von Ordnung, Sorgfalt, Pünktlichkeit, Überlegung uä. gelernt haben, diese Eigenschaften dann auch mit Erfolg als Hausfrau anwenden, - daß die besten Frauen und Mütter die sind, die begriffen haben, daß man einen Menschen oder ein Ding nach den ihnen eigenen Gesetzen zu behandeln hat. Es wurde erst kürzlich von der Reichsreferentin des BDM. nochmals betont, daß der Arbeitsbereich des Mädels und der Frau weiter sei als der be=

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grenzte Raum der bekannten vier K : Küche, Keller, Kinder, Kleider, durch die der deutsche Gretchen" im Ausland ,,berühmt" geworden ist. Dazu kommt, daß sich bereits jezt ein fühlbarer Mangel an Facharbeiterinnen bemerkbar macht - das Frauenamt der DAF.

wies wiederholt darauf hin , eine Lücke, die wir uns nicht leisten können, wenn wir uns ganz hinter das Aufbauwerk des Führers stellen und zum Gelingen des Vierjahresplanes unferen Anteil beitragen wollen. Dr. Edith Galinsky-Margenburg.

Die Vertrauensärztin berichtet ― Der Gesundheitszuſtand Eine Aufgabe, die auch Frauen erfordert der berufstätigen Frau

NSK Die Tätigkeit einer Vertrauensärztin für Krankenkassen ist ebenso vielseitig und vers antwortungsvoll , wie sie weitesten Kreisen unbekannt ist. Was stellt man sich überhaupt unter einer Vertrauensärztin vor und welcher Art ist das Vertrauen, in dessen Zeichen sie ihre Arbeit verrichtet? Das waren die Fragen, die uns beschäftigten, als wir bei einer Berliner Vertrauensärztin um eine Unterredung baten. Die Vielbeschäftigte willigte gern ein, und bald saßen wir ihr im Sprechzimmer gegenüber, auf dem gleichen Plak, auf dem sich schon manche unserer Kameradinnen Rat und Hilfe geholt und sich ihre Sorge vom Herzen geredet hat. Frau Dr. D. ist eine der ganz wenigen Arztinnen, die überhaupt das Amt des Vertrauensarztes versehen. Zu unserer Verwunderung hören wir, daß trok des gewaltigen Anteils weiblicher Arbeitskräfte und also auch Versicherter im Erwerbsleben der Nation die Krankenkassen bisher fast ausschließlich männliche Vertrauensärzte beschäftigen. Unsere erste Frage ist natürlich, ob denn nicht die Frauen als Versicherte oft nach der weiblichen Beratung verlangen ? „Darauf kann ich Ihnen keine bündige Antwort geben, denn ein solches Verlangen könnten die Patientinnen ja nur an die Kaſſe, nicht an Ich habe natürlich sehr uns Ärzte richten. häufig Fälle in Nachuntersuchung, die vorher bei einer Ärztin in Behandlung gewesen sind. Ebensooft untersuche ich aber auch Frauen, die von einem Arzt zu mir überwiesen werden. Die wenigsten Frauen kommen wohl von sich aus darauf, einen weiblichen Vertrauensarzt zu verlangen, weil sie von vornherein annehmen, daß dies Amt nur von Männern ausgeübt wird, und tatsächlich ist ja der weibliche Vertrauensarzt heute eine so seltene Erscheinung, daß einem solchen Wunsch nur in wenigen Fällen entsprochen werden könnte." „Sie glauben aber, Frau Doktor, wenn die weiblichen Versicherten wüßten, daß sie die Möglichkeit hätten, eine Ärztin in Anspruch zu nehmen, daß sie dann mehr davon Gebrauch machen würden? Und würden Sie selbst die Tätigkeit der Vertrauensärztin aus ihrem Frauentum heraus rechtfertigen?" „Beides möchte ich bes jahen. Besonders auf ihre zweite Frage fann ich aus meiner Erfahrung nur mit vollem Ja antworten. Gerade als Frauenärztin habe ich oft Fälle zu beurteilen, die sich auf die körperliche Leistungsfähigkeit nach Krankheiten oder

Operationen beziehen. Wieviel besser kann ich als Frau da den Frauenkörper verstehen , weil ich aus eigener Erfahrung ermessen kann, wie schnell oder langsam eine Frau sich nach einem Eingriff wieder wohl fühlt, wie von einer Schwäche ihrer inneren Organe eine Minderung ihrer Leistungsfähigkeit herrühren kann, wie bei einer so oder so gearteten Veranlagung eine falsche Berufs wahl . zum Bersagen im Beruf führt - nehmen wir nur einmal den Beruf der Verkäuferin oder der Friseurin, der stehend ausgeübt wird und einen besonders fräftig gebauten Menschen verlangt, wenn nicht frühzeitig durch Organ schädigungen eine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit eintreten soll." ,,Das leuchtet ohne weiteres ein. Wie weit geht nun Ihre Befugnis als Vertrauensärztin?" ,,Meine Aufgabe ist, zu beurteilen, ob und wann die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt bes ziehungsweise wieder hergestellt ist. Weiterhin muß ich begutachten, ob eine Operation notwendig ist, ob und wie lange ein Klinikaufenthalt dazu erforderlich ist. Sehr häufig kann ich da, besonders bei jungen Mädchen, auch dafür sorgen, daß die Operation vermieden wird, nicht etwa im Intereſſe der Kaſſe, ſondern des jungen Menschen, der zu mir kommt. Es ist nicht so, wie vielfach von Außenstehenden geglaubt wird, daß der Vertrauensarzt nur immer einfach gesund schriebe, weil das im Intereſſe der Kaſſe liege. Im Gegenteil : gerade der Frauenärztin kommen oft Fälle unter die Hände, die durchaus nicht so gelagert sind, daß durch möglichst frühzeitigen Wiederbeginn der Arbeit dem Intereſſe der Kasse und der Patientin wirklich gedient wäre. Wir Arzte müssen da auf längere Sicht urteilen und wissen, ob durch zu frühes Gesundschreiben nicht oft viel schwerere finanzielle Rückschläge für Patientin und Kasse dadurch drohen, daß ein Rückfall die Arbeitsfähigkeit für eine weitaus längere Zeit unterbindet, als es eine etwas ausgedehntere Genesungszeit getan hätte." „ Sie können als Vertrauensärztin gewiß auch einen Erholungsaufenthalt oder eine Verschicung veranlassen?" ,,Selbstverständlich ! Wenn die Wiedererlan= gung der Arbeitsfähigkeit nach meinem Urteil davon abhängt, daß die Patientin Gelegenheit bekommt, sich in anderer Luft oder durch eine Kur zu erholen, dann fällt die Empfehlung einer solchen Kur und die Veranlassung der notwendigen Maßnahmen auch unter meine Be-

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„Ganz im Gegenteil ! Ich habe immer gefunden , daß der Beruf geradezu vorbereitend für eine gute Ehe ist. Und gesundheitliche Schädi , gungen, die ernstlich die biologischen Funktionen der Frau gefährden könnten, finden sich wohl nur bei ganz bestimmten schweren Arbeiten, aus denen die Frauen ja heute nach Möglichkeit ausgeschaltet oder allmählich herausgenommen werden sollen. Die Frauen, die ich hier betreue, in der Hauptsache also Angestellte und Angehörige von Ersatz- und Berufskrankenkassen, sind durch ihren Beruf in keiner Weise stärker gefährdet in biologiſcher Hinsicht, als meinetwegen eine schwerarbeitende Landfrau oder eine geplagte Arbeitermutter mit einer Orgelpfeife von Kindern !" ,,Und als lektes : stehen nun die Leistungen der Kassen immer in einem befriedigenden Verhältnis zu den Forderungen, die nach ihrem ärztlichen Urteil im einzelnen Fall gestellt werden müſſen.“ ,,Die Leistungen sind im allgemeinen recht gut. Was ich als Vertrauensärztin für notwendig erkläre, wird auch bewilligt. Es gibt Pa= selbstverständlich anspruchsvolle auch tientinnen, denen man als Ärztin erklären muß, daß sie von ihrer Kasse weitaus mehr vers langen, als sich jede Privatversicherte oder nichtversicherte Hausfrau jemals leisten könnte. Aber die meisten meiner Patientinnen sind selbst mit ihrer Kaſſe zufrieden und erwarten nicht mehr, als recht und billig ist."

fugnisse. Natürlich arbeite ich immer eng mit den jeweils behandelnden Ärzten zuſammen und berate mich mit ihnen , ehe ich meine Berichte an die Kasse schicke.“ „Durch Ihre Hände, Frau Doktor, geht doch ein großer Teil gerade der berufstätigen Frauen. Haben Sie nun den Eindruck, daß diese Frauen selbst ein Gefühl der Verantwortung dafür haben, daß ſie ſich geſund erhalten müſſen, nicht nur um ihre volle Berufstätigkeit zu erhalten, sondern auch im Gedanken an zukünftige mütterliche Aufgaben?" „Ich kann erfreulicherweise sagen, daß die jungen Mädel und Frauen heute sogar ganz bewußt eine gesunde Lebenshaltung anstreben, sich viel für Ausgleichssport interessieren, sich vernünftig ernähren und Freude am Wandern und an der Natur haben. Ganz besonders merfbar hat sich ihr Verhalten auf sexuellem Gebiet gewandelt. Hier ist sehr viel mehr Ver= antwortung ihrem Körper gegenüber zu erkennen. Das Bestreben, sich für ihre zukünftige Aufgabe als Mutter gesund und rein zu erhalten, wird immer stärker. Das Kind ſpielt bei diesen Erwägungen eine weit größere Rolle als früher, und auch der Mut, ein uneheliches Kind auszutragen, ist bedeutend gewachsen, obgleich gerade hier noch manches geschehen müßte, um Rückfälle in die alte Mentalität zu verhüten." Sagen Sie mir nun bitte noch eines. Haben Sie als Frauenärztin den Eindruck, daß der Beruf die Frau untüchtig macht zur Ehe oder auch nur beeinträchtigend wirkt auf ihre fünftige mütterliche Miſſion?“

Dr. I. B. R.

Lebendige Zahlen aus der Frauenarbeit In welchen Induſtrien arbeiten Frauen?

282000 Schneiderinnen, 11000 Gold-

und Silberschmiedinnen NSK Auf die Frage, in welchen Berufen die Frauenwelt des industriellen Deutschland ihren Werktag zubringt, gibt uns die Berufszählung von 1933 Auskunft, deren Ergebniſſe kürzlich veröffentlicht worden sind. Das Hauptgebiet der Frauenarbeit in Induſtrie und Handwerk bilden naturgemäß die Berufe der Her = stellung Don Bekleidungsgegen ständen und die dieſen im Produktionsprozeß vorangehenden Berufe der Textilienher stellung. Unter lezten gab es - in abge= rundeten Zahlen im Deutschen Reich am 16. Juni 1933 : 70 000 Spinnerinnen und Zwirnerinnen ohne die in der Kunstseidenherstellung tätigen Frauen, von denen weitere 6000 gezählt worden sind, ferner 84 000 Weberinnen und Bandweberinnen, und 27 000 Wirkerinnen Strickerinnen, 14 000 Stickerinnen, etwa 3000 Posamentiererinnen, Riemendreherinnen und Maschinenklöpplerinnen und - abgesehen von einigen schwächer besetzten Spezialberufen -endlich noch 164 000 sonstige Textilarbeiterinnen einschließlich der Hällerinnen, Handklöpplerin, nen, Stopferinnen usw. Hinter diesen scheinbar so nüchternen Zahlen verbirgt sich die bunte Fülle und Mannigfaltig-

feit zahlreicher Gewerbe, die alle die Gewebe und Wirkwaren herstellen, welche notwendig find, um Männer, Frauen und Kinder bei Ar beit und festlichen Stunden zu bekleiden, um unsere Wohnungen vom Fenstervorhang bis zum Stuhlbezug behaglich zu gestalten und den Wäscheschrank der Hausfrau zu füllen. Es verbirgt sich hinter diesen Zahlen aber auch eine Frauen große Zahl hochwertiger arbeit , die viel Gewandtheit , Ge = wissenhaftigkeit und können era fordert, und die vollkommen oft nur von solchen Kräften beherrscht wird, deren Mütter und Großmütter schon als Textilarbeiterinnen tätig gewesen sind. Sind die weiblichen Arbeitskräfte in der Textilienherstellung so gut wie ausschließlich in abhängiger Stellung tätig, so gibt es bei der Herstellung von Bekleidungsgegenständen wenigs stens ein gewisse Anzahl von selbständigen Existenzen. Das gilt besonders für den am stärksten besetzten Beruf dieser Gruppe, den der Schneiderinnen , dem im Jahre 1933 rund 282 000 Frauen, darunter 125 000 in selbständiger Stellung, angehörten. Auf die Schneiderinnen folgen in der Stärke der Besetzung des Berufs

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NSK Folge 95 die Näherinnen und Stepperinnen mit 264 000 weiblichen Arbeitskräften, darunter 35 000 ſelbständigen. Weiter waren 39 000 Bukmacherinnen vorhanden, von denen fast 8000 selbständig sind, dazu noch nahezu 8000 Kürschnerinnen. An Arbeiterinnen für Blumen- und Federherstellung, einſchließlich der Perlenflechterinnen, wurden etwa 3500 gezählt. Die übrigen verwandten Berufe sind erheblich schwächer besetzt, abgesehen von denen der Wäscherinnen, Büglerinnen und Blätterinnen. Fast 66 000 Frauen gehörten diesen Berufen an, wie die Reichsstatistik in diesem Zusammenhang aufführt. Ob die Selbständigkeit an sich ein glücklicheres Berufsſchicksal bedeutet, als es häufig in abhängiger Stellung erreicht wird, sagen uns die Zahlen nicht. Sie geben nicht an, wieviele von den selbständigen Schneiderinnen etwa als angesehene Geschäftsfrauen ein gutes Auskommen genießen, wieviele als mangelhaft beschäftigte Hausschneiderinnen indeſſen ein tärgliches und höchst sorgenvolles Dasein friſten. Im Bereich der Nahrungs- und Genuß-

26. April 1937 mittelbranche sind 87 000 Zigarrenmacherinnen tätig, zu denen sich 2500 Fischarbeite rinnen in den großen Konservenfabriken an der Waſſerkante und 1200 Meierinnen und Käserinnen gesellen. Weiter gibt es 11000 Gold- und Silberschmiedinnen sowie Bijouteriearbeite= rinnen, deren Tätigkeit zT. in das Gebiet des Kunstgewerbes übergeht und etwa ebenso viele Buchbinderinnen, die vermutlich nur in geringer Zahl eine handwerksmäßige Fachausbildung ge= nossen haben. Die meisten noch übrigen Frauenberufe in Industrie und Handwerk sind schwächer und das ist besetzt. Wohl aber gibt es dort bezeichnend genug für die Art der Inanspruchnahme der weiblichen Arbeitskräfte, die große Sammelgruppe der 746 000 sonstigen Arbeite rinnen, die keinen der rund 230 in der Berufsstatistik aufgezählten Berufe angehören und 226 000 mithelfende Familienangehörige weib lichen Geschlechts, die im Betriebe ihres Vaters, ihres Ehemannes oder eines sonstigen Vers Dr. H. S. wandten tätig sind.

Angst hatte ich

garnicht !

Zwei Gaufiegerinnen erzählen vom Reichsberufswettkampf NSK Immer noch wird vom Ausland der Vorwurf gegen uns erhoben, daß die Frauen nur ans Haus gefesselt werden und an die Betreuung ihrer Kinder denken sollen. Für geistige Fragen sei die deutſche Frau nicht aufgeſchloſſen. Den besten Gegenbeweis erbrachte wohl der Reichsberufswettkampf, an dem sich nicht nur viele tausend Jungen beteiligten, sondern auch eine große Zahl von Mädeln. Und diese Mädel mußten in ihren Arbeiten zeigen, daß sie an allen politischen und wirtschaftlichen Fragen teilnehmen und für sie Verständnis haben. Nicht nur die Antworten der Mädel, die auf Arbeitsplätzen stehen, die sich mit öffentlichen Fragen beschäftigen, mußten dieses Verstehen aller Lebensfragen zeigen, sondern auch die, die im Haushalt arbeiten. Mit den Gauſiegerinnen dieser Abteilung Hausgehilfinnen unterhielten wir uns. Die eine ist Kinderpflegerinn, die andere Hausgehilfin. Am 1. Mai, wenn im ganzen Reich der Tag der nationalen Arbeit gefeiert wird, findet die Siegerverkündung statt, zu der die Reichssieger aus München, wo in diesem Jahr die Entschei dung fällt, nach Berlin gebracht werden. „Denken Sie einmal an, wir sollen mit dem Flugzeug von München nach Berlin geschickt werden und vom Tempelhofer Feld direkt zur Reichskanzlei zum Empfang beim Führer", erzählt die Kinderpflegerin, „wer da mit dabei sein kann!" Die größte Mühe wird sie sich bestimmt geben, um als Siegerin aus dem Wettstreit der besten aller jungen deutschen KinderAber natürlich pflegerinnen hervorzugehen. muß ihr auch das Glück hold sein. Denn wie leicht können zwei Mädel gleichstehen, und einem von ihnen fällt durch irgendeine Kleinig feit der Sieg zu. „ Bei den sportlichen Kämpfen im Gauwettkampf stand ich mit einer Kamera-

din ganz gleich. Als ich am Sonntagabend in die Pharusfäle im Berliner Norden fuhr, ahnte ich noch nicht, daß ich Gausiegerin werden würde. Um so größer war meine Freude, als mein Name verlesen wurde, und ich mich erheben mußte. Wie neidlos beglückwünschten mich meine Kameradinnen und wie freuten sie sich mit mir!" Man merkt es der Kinderpflegerin an, daß fie sehr gründlich und ernsthaft an alle ihre Arbeiten herangeht und weiß die Kinder unter ihrer Betreuung gut aufgehoben. Für mich fam überhaupt gar kein anderer Beruf in Frage", erzählt sie. Schon als Schulmädel bes treute ich die Kinder meiner Lehrer und wollte auch nur einen Beruf ergreifen, in dem ich mit Kindern arbeiten könne. In der Fachschule für Kinderpflegerinnen lernte ich in zwei Jahren alles, was ich als Pflegerin vom Kleinkind bis hinauf zum ſchulpflichtigen und noch älteren . wissen muß." Und der Berufswettkampf bewies, daß sie es gelernt hat. ,,Schwer waren die Fragen eigentlich nicht, ich hatte auch gar keine Angst. Aber daß ich Gauſiegerin werden würde, wagte ich überhaupt nicht zu hoffen. Bei den theoretischen Fragen kam es nicht nur auf das Wissen an, sondern auf überlegung und wirkliches Verständnis für die wirtschaftlichen und politischen Aufgaben unserer Zeit. So mußten. wir angeben, warum Deutschland Kolonien brauche, warum wir Festpreise für Brot haben und warum der Tag der Nationalen Arbeit und der Erntedanktag als Feiertage gewertet werden. Auch die Rechenaufgaben waren dem wirtschaftlichen Gebiet entnommen und brachten Fragen aus dem täglichen Leben im Haushalt und im ganzen Volk." Über ihre Pläne für die Zukunft befragt, lacht sie : „ Darüber mache ich mir noch keine Sorgen, denn vorläufig gehe ich erst einmal zum Arbeitsdienst. Dann werde

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RSK Folge 95 ich weitersehen." Sie ist ja noch so jung, die Kinderpflegerin, und hat mit ihren 16 Jahren das ganze Leben vor sich. Fast ebenso jung wie die Kinderpflegerin ist die Hausgehilfin, die in einem Berliner Haushalt beschäftigt ist. Lachend erzählte sie vom Berufswettkampf. Auch für sie gab es scheinbar keine Schwierigkeiten. „ Angst hatte ich eigentlich nur vor dem Kochen, weil ich noch nie jo richtig gekocht hatte. Aber auch das klappte gut, die Brot und Gemüsegraupensuppen

men sein, und da weiß ich eigentlich gut Bescheid. Ich habe doch in der Berufsschule allerlei gelernt, lese auch die Zeitung und höre so allerlei. Die Fragen des Vierjahresplanes und alles, was mit ihm zusammenhängt, kenne ich und glaube, sie beantworten zu können. Auch in weltanschaulichen Dingen kenne ich mich aus, denn ich bin Mädelschaftsführerin im BDM.“ Die Gausiegerin der Hausgehilfinnen erzählt von den Sportwettkämpfen, bei denen sie gut abschnitt. „ Beim 1000 -Meter-Lauf kam es wohl nicht so auf die Zeit an, ſondern auf das Durchhalten. Dann mußten wir noch Hochsprung machen und Medizinballſtoßen. Das hatte ich noch niemals gemacht. Aber es ging eigentlich ganz einfach." Auch sie hat wie die Kinderpflegerin schon einmal im vorigen Jahr am Reichsberufswettkampf teilgenommen, damals aber ohne Ergebnis. „ Wir haben in dieſem einen Jahr noch viel dazu gelernt“, erklären ſie beide, und sind stolz und glücklich. E. Sch.

schmeckten, und ich muß mich auch einigermaßen geschickt angestellt haben, sonst wäre ich nicht Siegerin geworden. Natürlich freue ich mich sehr. Aber an die Möglichkeit eines Sieges in München wage ich nicht zu denken, wenn ich mir auch die größte Mühe geben werde, um vom Führer empfangen zu werden. Viel anders als die Fragen beim Orts- und Gauwettkampf werden die Fragen bei der Reichsausscheidung wohl auch nicht sein. Natürlich aber schwerer. Unserem Arbeitsgebiet müssen sie ja entnom-

Kampf der Verhütung von Mottenschäden

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Motte !

eine volkswirtschaftliche Aufgabe

Zellwolle ist mottenſicher NSK Die Verhütung von Schäden an Wollsachen durch die Kleidermotte und andere Wollzerstörer ist nicht nur eine hauswirtschaftliche sondern auch eine volkswirtschaftliche Aufgabe. Bekanntlich ist Deutschland in der Lage, sich mit vielen Dingen des Bedarfs ſelbſt zu versorgen. Dies gilt zB. für Brotgetreide, Kartoffeln, Zucker, Kohle und anderes ; für Benzin hat es uns der Führer in Aussicht gestellt. Anders liegt es bei der deutschen Wollerze ugung. Hatten wir um die Jahrhundertwende über 20 Millionen Schafe, so ging die Zahl bis zum Jahre 1932 infolge der falschen Agrarpolitik immer weiter zurück. Von der Machtübernahme bis zum Jahre 1936 gelang es, den völlig zusammengeschrumpften Bestand auf vier Millionen Stück zu bringen . Die Beschaffung Don Mutterschafen wird durch den Reichsnähr stand und die beteiligten Ministerien weits gehend unterstützt und durch Zuschüsse erleichtert. Hierdurch wird es für die kommende Zeit möglich sein, unseren Schafbestand jährlich um etwa 400 000 Stück zu erhöhen. Einer Erhöhung, die den eigenen Bedarf decken würde, sind aber Grenzen gesezt, die in unserem beschränkten Lebensraum in Deutschland bei der Notwendig keit der Nuhung des deutschen Bodens für die vielfältigen sonstigen Aufgaben : Brotgetreide, Kartoffeln, Futterpflanzen, Öl- und Faserpflan= zen, eine einseitige übermäßige Ausdehnung der Schafzucht nicht zulaſſen. Die heutige Eigenerzeugung an Wolle beträgt rund 10 oh. unseres Bedarfes, ſo daß noch 90 vH. eingeführt werden. Eine Steigerung bis auf 25 vH. erscheint mög= lich; aber selbst wenn dieses Fernziel, welches noch viel Mühe und Arbeit erfordern wird, erreicht ist, müſſen immer noch 75 v H. des Bedarfes eingeführt werden. Es ist daher Pflicht eines jeden, mit Woll. sachen, deren Beschaffung Devisen erfordert, sorgsam umzugehen und sie nicht durch

Kleidermottenfraß zerstören zu lassen. Beſonders muß aber vor dem Hamſtern von Wollstoffen gewarnt werden. Abgesehen von der damit verbundenen Störung der Erzeugung des Absatzes, kann es dadurch vorkommen, daß der ,,glückliche Besizer" eines Tages die Motten in seinem Stofflager entdeckt, was zu einer Zerstörung des Stoffes führen kann. Der Kampf gegen die Kleidermotte besteht auch nicht darin, daß meist noch ohne Erfolg - auf einzelne fliegende Motten Jagd gemacht wird, sondern in einer ständigen und regelmäßigen Durchsicht aller Woll bestände. Da die Motte während ihrer Flugzeit Eier ablegt, finden sich schon von Mai ab Kleidermottenraupen in den Wollsachen. An den Gespiastfäden und Fraßköchern kann man sie leicht erkennen, auch wenn sie noch keine Löcher ge= fressen haben. Wollsachen sollen also wie der holt und gründlich durchgesehen , gefonnt , geflopft und gelüftet wer den. Soweit man Wintersachen nicht an ent= sprechende Firmen zur Aufbewahrung gibt, sollen sie in Mottensäden aufgehoben werden. Befallene Polstermöbel werden in einer Anstalt in einer Blausäurekammer begast. Von wachsender Bedeutung sind aber die Imprägnie rungsmittel, mit welchen Wollstoffe vor der Verarbeitung behandelt und so für die MottenDer raupen ungenießbar gemacht werden . Käufer soll nach Möglichkeit mottenfest e Wollstoffe verlangen. Hierbei sei daran erinnert, daß die Zellwolle von der Mottenraupe nicht gefressen wird. Sie eignet sich daher für alle die Zwede besonders, wo an die Stoffe teine übermäßig großen Ansprüche auf Strapazierfähigkeit gestellt werden, wie 3B. Vorhänge, Wandbespannungen und ähn , liches. Gerade dieſe ſind nämlich, wenn sie aus Wolle bestehen, bekanntlich die größten ,,MottenDr. K. fänger".

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Weizenmehl,

nach

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Typen

eingeteilt

Die Typen 502, 812, 1050 und ihre Verwendung im Haushalt NSK Die notwendige Streckung unseres Getreidevorrats bedingt, daß wir aus dem vorhandenen Korn mehr Mehl mahlen müſſen. Das heißt in der Praxis, daß unser Gebrauchsmehl nicht mehr das hellste sein darf, sondern daß wir auch die dunkleren Sorten verwenden müssen. Die Furcht davor ist nicht berechtigt, wenn wir jede Type entsprechend ihrer Beschaffenheit verarbeiten. Das feinste Mehl ist die Type 502. Sie hat den höchsten Preis, soll a m wenigsten verwandt werden und muß deshalb ausschließlich für feinste Backwaren und Nudeln verbraucht werden. Die Type 812 ist als das hauptsächlichste Gebrauchsmehl im Haushalt anzusehen. Sie eignet sich für alle Gebäde, Weißbrot ua. Für sehr feines Gebäd tut man gut, das Mehl 812 mit etwas Kartoffelmehl oder Maisstärke zu vermischen. Allgemein benötigt es längere Zeit zum Ausquellen, so daß man es langsamer tochen und

Hausfrau,

in allen

backen läßt. Die Type 1050 , die durch ihr dunkleres Aussehen soviel Beunruhigung hervor= gerufen hat, ist viel besser als ihr Ruf. Sie ist im Haushalt sehr gut zu verwenden, nicht zuletzt auch zu einfachen Kuchen. Allerdings muß man mit ihr gut umzugehen verstehen. Zu Tunken muß sie länger tochen, im Kuchen länger gehen und langsamer backen. Bei Badwerk empfiehlt es sich, die Menge des Treibmittels (meist Hefe oder Backpulver) etwas zu erhöhen. Für Pfannkuchen oder als Bindemittel zu Suppen und Tunken rührt man fie möglichst lange vor der Zubereitung an und läßt sie erst gut ausquellen. Die geringen küchentechnischen Nachteile der dunkleren Mehlsorten werden vielfach ausgeglichen durch ihren höheren gesundheitlichen Wert. Deshalb laſſen wir uns nicht durch die Farbe ins Bockshorn jagen und vom Gebrauch abhalten !

Sätteln

gerecht

Eine Wanderausstellung reiſt durch die Gaue NSK Im Land Hadeln wurde die Wanderausstellung „ Die Frau und der Vierjahresplan", die von den Frauen des Kreises Elbmündung in sorgfältiger Arbeit zusammengestellt wurde, eröffnet. Trog drängender Frühjahrsbestellung waren dem Ruf zur Eröffnung der Schau 650 Frauen gefolgt, ein erfreuliches Zeichen für die Bereitschaft, an den großen volkswirtschaftlichen Aufgaben der Zeit mitzuarbeiten. Die Frauen wissen, daß die Teilnahme an diesen Verſammlungen keinen Zeitverlust bedeutet, sondern vielfachen Gewinn bringt, weil sie einmal wieder vor die großen Zusammenhänge ihrer Arbeit im Volksganzen gestellt werden und durch das Erleben der Gemeinschaft neue Arbeitsfreudigfeit finden. Die stellvertretende Leiterin der Abteilung Volkswirtschaft — Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauenwertes führte zur Eröffnung aus, daß das Ziel, das jede Frau in ihrer hauswirtschaftlichen Betätigung im Alltag anstrebt, das gleiche ſei, nämlich, unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten ihre Hauswirt= schaft zur Grundlage für eine gesunde Familie zu machen. Die Wege, die zu diesem Ziel füh ren, ſind allerdings ſehr verſchieden, je nachdem in welchen Haushaltstyp die Frau in ihrer Arbeit eingeordnet ist. Die Landfrau hat immer über ihre eigentliche Aufgabe in der Hauswirtschaft hinaus eine große Verpflichtung in der Mitarbeit auf den landwirtschaftlichen Gebieten und damit in unseren Tagen in der Erzeugungsschlacht. Für sie liegt die Hauptschwierigkeit gegenwärtig in der starken Arbeitsüberlastung,

die aus diesem doppelten Pflichtenkreis erwächst. Die Frau in der Heimstättensiedlung dagegen, die auch zum Teil über den engen Rahmen der Hauswirtschaft hinaus in Garten und Stall arbeitet, hat die Hauptaufgabe, ſich von ihrem rein städtischen Haushalt umzuſtellen auf dieſe neuen Aufgaben. Die Heimstätte verliert ihren Sinn, wenn es nicht gelingt, die Lebenshaltung der Familie und damit ihre Gesundheit unter dieſen neuen Lebensbedingungen zu beſſern. Für die Frau in der Stadt, die ausschließlich mit dem Wirtschaftsgeld ihres Mannes arbeitet und also einen reinen Verbraucherhaushalt zu leiten hat, liegt die Schwierigkeit und die Aufgabe in der Sicherung der Lebenshaltung mit verhältnismäßig geringen Mitteln. Wo auch immer die Hausfrau arbeiten mag, kann sie ihre Aufgaben nur recht erfüllen, wenn ste alle Möglichkeiten, die ihrer Weiterbildung dienen, ausnutt. Es gehören heute vielerlei Kenntnisse dazu, um allen Anforderungen, die sich aus dem Zusammenwirken von Volkswirtschaft und Hauswirtschaft ergeben, gerecht zu werden. Das gilt auch für die heranwachsende Jugend. Darum haben alle Frauen der älteren Generation die Pflicht, der Jugend klar zu machen, daß hauswirtschaftliche Ausbildung notwendig ist. Nicht „ Musterhausfrauen" im alten und engen Sinne sollen herangebildet werden, sondern anpassungsfähige, tüchtige Hausfrauen, die sich in allen Lagen zurechtfinden können und den letzten und tiefſten Sinn ihrer hausBe. wirtschaftlichen Aufgabe erfaßt haben.

NEK Folge 95

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Frauentum

und

Tag der Arbeit Ehrentag der ſchaffenden Frau NSK Der 1. Mai ist der Tag des schaffenden Menschen. Früher ein Symbol marxistischen Klaſſenkampfes ist er heute Sinnbild geeinten Wollens und gemeinsamen Erlebens. Nicht mehr „ rote“, „gelbe “ oder „ schwarze“ Arbeiter stehen sich und den Unternehmern gegenüber, sondern Arbeitskameraden und Arbeitsbeauftragte hören Seite an Seite die Rede des Führers, der zu seinen deutschen Arbeitern vom Sinn der nationalen Arbeit ſpricht. Zu den Millionen, die diesen Tag festlich be= gehen, gehören auch die vielen deutschen Frauen, die im Erwerbsleben stehen. Er ist auch ihr Ehrentag. Und wieviel mehr entspricht es ihrem Wesen, ihn wirklich als Feiertag zu gestalten und zu erleben, als mit Liedern des Haſſes auf den Lippen, das Banner der Internationale in den Händen durch die Straßen zu ziehen und die drohend geballte Faust hochzuhalten. Erinnern wir uns doch einmal an die Umzüge und Maifeiern, an die „ roten Weiber", die mit blauen Blusen oder grauen Windjacken mit zerzausten Haaren neben den Männern herliefen, oft Kinderwagen vor sich herschiebend und ein paar Kinder an der Hand haltend , die schreiend mitgezogen wurden. Heute scheint uns dies Bild wie ein böser Spuk, aber war es nicht noch vor fünf Jahren Wirklichkeit? Wir wollen doch nicht immer so schnell vergessen, besonders nicht, wenn eine so grundlegende Wandlung vor sich gegangen ist wie hier. Nie wieder wird man deutsche Frauen so sehen. Die Aufmärsche des Tages der natio nalen Arbeit sind keine Umzüge des Haſſes. Die Arbeiterin aus Fabrik und Kontor geht festlich gekleidet in den Reihen ihrer Kameradinnen durch die geschmückten Straßen als Glied einer Gemeinschaft, die vom gleichen Wollen beseelt ist, dem Wollen, für Deutschland zu arbeiten.

11,5 Millionen deutsche Frauen arbeiten in den verschiedensten Berufen für ihr Volk. Es gibt kaum einen größeren Betrieb, der keine Frauen beschäftigt. Und betrachtet man 1. Mai die Gefolgschaften, so sieht man , wie zahlreich oft die weiblichen Mitglieder sind. Es ist dabei intereſſant festzustellen, daß die Frau eigentlich nur in den Arbeiten eingesetzt wird , die ihr wesensgemäß sind. Dazu gehören vor allen Dingen diejenigen Arbeiten, die früher, ehe die Technik sie ihr abnahm, von der Hausfrau selbst verrichtet wurden . Alſo zum Beiſpiel das Haltbarmachen von Früchten und Ge= müsen, von Fleisch und von Fisch, das Spinnen und Weben, die Kerzenherstellung und noch viele hundert Dinge mehr. Die Industrie holte sich zu all diesen Fabrikationszweigen die Frauen, deren geschickte Hände sie trok der Maschinen nicht entbehren konnte. Und sie kamen auch, da sie nun im Haus ja all das nicht mehr herzustellen brauchten, was sie im Laden um vieles billiger einkaufen konnten.

26. April 1937

Frauentat

Aber auch zu anderen Arbeiten, die Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit voraussetzen und die erst mit der fortschreitenden Technik auftraten, wurde die Frau herangezogen . Mit unermüdlichem Fleiß und großer Ausdauer hat sie sich in die Arbeit in Fabrik und Büro hineingefunden. Sie ist unentbehrlich geworden. Das beweist auch der fühlbare Mangel, der hier und da schon an weiblichen Arbeitskräften durch die vermehrten Aufgaben des Vierjahresplanes aufgetreten ist, obgleich im nationalsozialisti= schen Deutschland selbstverständlich reine Schwerarbeit fast ausschließlich von Männern geleistet wird. Am Tag der nationalen Arbeit ehrt das Volk auch seine schaffenden Frauen. Es denkt dabei vor allem auch an diejenigen, die um der Erhaltung ihrer Familie willen arbeiten, die eine doppelte Aufgabe haben, die Mütter, die tags: über an der Maschine stehen oder im Büro fizen und die abends erst dazu kommen, ihren Haushalt zu besorgen. Das deutsche Volt gibt ihnen allen durch die Feier des 1. Mai die verdiente Anerkennung ihrer Leistungen, Ra.

118515 Kindern

das Leben gerettet NSK ,,Unser Verstand gehört dem Winterhilfswerk als einer dringenden Gegenwartsaufgabe, aber unser Herz dem Hilfswerk ,,Mutter und Kind" als der großen Zukunftsaufgabe." So sagte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt auf der Jahrestagung des Hilfswerks " Mutter und Kind", und der Rechenschaftsbericht über diese Arbeit zeigte tlar die nationalsozialistische Haltung zur Frage der Volksfürsorge. Nicht das Kranke soll gepflegt, sondern das Gesunde behütet und beschützt werden. Nicht dem einzelnen gilt die Arbeit, ſondern dem Volk, das ein ewiges Volk werden soll. Darum war auch eine Zahl unter all den vielen Zahlen, die von der Leistung der lezten Jahre berichteten, so besonders eindringlich und zukunftsweisend. Seit dem Jahr 1934, seit der Reichsmütterdienst seine erzieherische Aufgabe und die NSV . ihre fürsorgerische begonnen haben, war es schon gelungen, die Säuglingssterblichkeit in Deutschland von 7,9 vH. auf 6,58 vH. zu ſenken. 118 515 Kindern ist damit so kann man wohl sagen - das Leben gerettet worden. Doch Holland hat nur eine Säuglingssterblichkeit von 4 vH. , Schweden von 4,5 vH., und was dieſe Länder können, das können wir doch wohl auch. Hätte man in Deutschland schon im Jahre 1919 durch sachgemäßen Einsatz die Sterblichkeit der Neugeborenen ebenfalls auf 4 vh. herabdrüden können, so gäbe es heute in Deutschland 1310000 Kinder mehr. Das sind Zahlen, die für sich selbst sprechen. Mangelnde Pflege und Ernährung sind die Hauptursachen Dieser Sterblichkeit ; Ursachen , die weitgehend beseitigt werden können. Die

meisten

Kleinkinder

sterben

in

der

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RSK Folge 95 Bayerischen Ostmark. Dort war im Jahre 1900, also in einer Zeit, wo Deutschland aufstieg und reich wurde, noch eine Kindersterblichkeit von 48 vH., und auch heute finden wir dort noch einen hohen Prozentsak über dem Reichsdurchschnitt. Darum hat sich das Hilfs= wert „ Mutter und Kind“ der NSV. in Zusam= menarbeit mit dem Reichsmütterdienst im deutschen Frauenwerk, dem Amt für Volksgeſundheit, dem BDM. und dem Arbeitsdienst für die weibliche Jugend als besondere Aufgabe für das nächste Jahr die Durchdringung und Betreuung dieses Gau es vorgenommen und hofft im nächsten Jahr dem Führer von einem Erfolg der Maßnahme berichten zu können. „ Wir arbeiten an der Wiege des Lebens“, so schloß Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, ,,wir können Weinen in Lachen verwandeln. Es ist eine Aufgabe, die uns mit Begeisterung erfüllen kann, eine Aufgabe für die Ewigkeit unseres Volkes.“

Viele Berufsmöglichkeiten für Volkspflegerinnen NSK In den Räumen der Reichsfrauenführung fand der Abschlußnachmittag des von der NSV. veranstalteten Nachschulung slehrganges für Volkspflegerinnen statt. Die Berufsgruppe der Volkspflegerin, früher als Fürsorgerin bekannt, gabelt sich in drei Aufgabengebiete, in das der Gesundheitsfürsorgerin, Jugendfürsorgerin und Wirtschafts- und Berufsfürsor = gerin. Die sozialen Aufgaben im nationalsozialistischen Deutschland erfordern für ihre Durchführung einen zuverläſſigen und vorgebildeten Stab von Volkspflegerinnen, für die sich die verschiedensten Arbeitsmöglichkeiten ergeben : Für die Gruppe Gesundheitsfürsorge im staatlichen Gesundheitsamt, in den Bera= tungsstellen der NSV. und als Sachbearbeiterinnen im Frauenamt der DAF. Für die Gruppe Jugendwohlfahrts = pflege im Jugendamt, als Soziale Betriebsarbeiterin im Frauenamt der DAF. , als Mitarbeiterin in der Gefährdeten-Fürsorge und in der weiblichen Kriminalpolizei . Für die Gruppe Wirtschafts- und Berufsfürsorge als Berufsberaterin und Mitarbeiterin im Arbeitsamt, als Soziale Betriebsarbeiterin, als Mitarbeiterin in sozial-pädagogischen Archiven, als Geschäftsführerin in sozialen Verbänden uſw. Im Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk ist für die Volkspflegerin eine neue Berufsmöglichkeit geschaffen worden. Besonders auf Grund ihrer verwaltungstechnischen und pädagogischen Ausbildung ist sie als Gausach-

26. April 1937 bearbeiterin geeignet, wo sie im engsten Einvernehmen mit der Gaufrauenschaftsleiterin arbei tet. Ihre Aufgaben sind für die Organiſation der Mütterschulung innerhalb des Gaues : die Einstellung von Lehrkräften, regelmäßige Schulung der Lehrkräfte, Überwachung der Arbeit und Bearbeitung der Finanzierung. Als Kreissachbearbeiterin findet ebenfalls die Volkspflegerin ein befriedigendes Betätigungsfeld. Sie leistet wie die Gausachbearbeiterin die entsprechende Arbeit im Kreis hier in Zusammenarbeit mit der Kreisfrauenschaftsleiterin. Als Leiterin ständiger Mütterschulen, Heimmütterschulen und Reichsschulen im Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk wird neben der Jugendleiterin ebenfalls die erfahrene Volkspflegerin bevorzugt. Kö.

Die erſten Erntekindergärten NSK In Gemüse- und Obstanbaugebieten wurden bereits am 1. April Erntekindergärten der NSV. eröffnet, um jezt schon die Landfrauen von ihrer Sorge und Verantwortung um die Kinder zu entlasten. Jede einzelne Frauenkraft ist notwendig zur Feldarbeit, um unsere Ernährung sicherzustellen. Darum darf auch keine Frau unnötig durch die Pflege ihrer Kinder ans Haus gebunden ſein. In den Erntefindergärten werden die Kinder während des ganzen Sommers bis in den November oder gar Dezember hinein betreut. Für die Errichtung eines Erntekindergartens geben weder die Größe des Dorfes noch die Anzahl der Kinder den Ausschlag, sondern einzig und allein die Bedeutung des Dorfes in volkspolitischer und wirtschaftlicher Bes ziehung. Unter der Obhut einer Kindergartenleiterin sind die Kinder den ganzen Tag über zuſammen. In einigen Landgemeinden bleiben fie sogar über Mittag im Kindergarten, wo sie ein warmes Essen erhalten und schlafen können. Da für die Besehung der vielen Erntekindergärten nicht genug staatlich geprüfte Kindergärtnerinnen zur Verfügung stehen, haben BDM., NS.-Frauenschaft und andere Organiſationen im Deutschen Frauenwerk geeig nete Kräfte gewählt und sie in einer Schulung mit ihren künftigen Aufgaben bekanntmachen lassen. Durch die enge Zusam= menarbeit von Reichsnährstand und NSV . iſt es möglich, die Ausgestaltung geeigneter Räume, Wohnung und Verpflegung der Kindergartenleiterin sicherzustellen, ohne die Landgemeinden damit zu belasten. Wenn die Landfrauen im Sommer ihre Kleinen dem Erntekindergarten anvertrauen und beruhigt ihrer Feldarbeit nachgehen kön= nen, werden sie dankbar sein, daß ihnen die Sorge um die Kinder abgenommen wurde.

Druď : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 95

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26. April 1937

Sperrfrist bis 30. April

Beförderungen in der NSK Berlin, 30. April. Der Führer und Oberste SA.-Führer hat mit Wirkung vom 1. Mai nachfolgende Beförderun= gen ausgesprochen : Es wurden befördert :

Zum Gruppenführer : Der Chef des Personalamts der Obersten SA.Führung, Brigadeführer Horst Raede , der persönliche Adjutant des Stabschefs, Brigadeführer Erich Reimann, der Hauptschriftleiter des „ SA.-Mann “ und Führer des Stoßtrupps Hitler, Brigadeführer Josef Berchtold und der Brigadeführer Wilhelm Kleinmann. Zum Brigadeführer : Die Oberführer Walter Heitmüller , erster Adjutant des Stabschefs, Hermann Schäfer , der Führer des Reichsautozugs Deutschland“, August Möslinger von der Adjutantur des Stabschefs , Leonhard Gontermann beim Führungsamt der Obersten SA.Führung, Georg von Neufville und Graf Carl-Friedrich von Pückler - Burghauß vom Hauptamt Kampfspiele der Obersten SA Führung. Zum Oberführer: Die Standartenführer Jakob Gansmeier , Ludwig Fischer und Rudolf Mackensen bei der Obersten SA.-Führung befördert. Zum Standartenführer : Die Obersturmbannführer Erich Neidigk , der Stabskommandant der Obersten SA Führung, Willi Besserer von der Adjutantur des Stabschefs, Rudolf Weiß , Otto Gümbel , Karl Fischer und Karl-Heinz Müller. Zum Obersturmbannführer : Die bisherigen Sturmbannführer Ernſt Killmann, Hans Boehm , Eduard Kunze , Friz Bod und Wille Bültmann von der Obersten SA .-Führung. Zum Sturmbannführer : Die Sturmhauptführer Johannes Berenbrock , Hans-Peter Hermel , der Chef der Kulturabteilung, Willi Körbel , der Chef der Abteilung Presse und Propaganda, und Hermann Konwiarz , der Siedlungsreferent, alle bei der Obersten SA.-Führung. In den Stab der Obersten SA. Führung wurden als SA .-Führer ZV . aufgenommen, mit dem Dienstgrad Standartenführer: Parteigenosse Heinrich Korth , Abteilungsleiter beim Zentralverlag der NSDAP., die Parteigenossen Wachlin , Paul Albert Miller, Paul Ruoff und Anton Lingg , alle von der Dienststelle des Reichsschahmeisters. Bei der Wachstandarte „ Feldherrnhalle“ wurde der Obersturmbannführer Hans Schreiber zum Standartenführer befördert. Ferner sprach der Führer auf Vorschlag des Stabschefs folgende Beförderungen aus :

SA.

Zu Gruppenführern : Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin, Brigadeführer Julius Lippert , beim Stab der Gruppe Berlin-Brandenburg ; der als SA.-Führer ZV. bei der Gruppe Pommern einFranz Schwede geteilte Brigadeführer Coburg ; der Führer der Gruppe Schlesien, Graf Heinrich-Georg Find von Finden stein , der Führer der Gruppe Weſtmark, Brigadeführer Günther Gränk. Zu Brigadeführern : Die Oberführer Hermann Berchtold , Georg Dechan (Franken), Philipp Wurzbacher (Franken), Otto Liebel (Franken) , Karl Lucen (Kurpfalz) , Otto von Haldenwang (Kurpfalz), Edmund Diehl (Kurpfalz ) , Hans Lehmann (Mitte) , Ernſt Keller (Pommern) , der Ministerpräsident von Baden, Pg. Walter Köhler ( Südwest) , Friz Rilling (Thüringen) .

Sanitätsführer-Korps Der Sanitäts- Oberführer Hermann Böhm im Stab der Obersten SA.-Führung wurde zum Sanitäts - Brigadeführer befördert, ebenso der 1. Arzt der Gruppe Hochland, Alexander Walhöfer , der 1. Arzt der Gruppe Mitte, Hugo Haug , der 1. Arzt des Hilfswerk Nordwest, Hermann Stülinger , der 1, Arzt der Gruppe Pommern, Gottfried Ende. Verwaltungsführer-Korps Es wurden befördert : Die VerwaltungsObersturmbannführer Bernhard von Hey = dewaber und Hermann Hartung von der Obersten SA.-Führung, Kurt Lautensad im Stadt der Gruppe Hochland , Erich Goemann von der Gruppe Nordsee und Ludwig Schmidt und Peter Maierhoffer Dom Hilfswerk Nordwest zu Verwaltungs - Standar = tenführern sowie Willy Moldrick von der Gruppe Niederrhein. Verwaltungs-Oberführer wurde : Der Kassenverwalter der Gruppe Niederrhein, Wilhelm Schmidt. Zu Verwaltungs - Brigadeführern wurden befördert der Kassenwalter der Gruppe Sachsen, Ernst Beißner , und der Kaſſenverder Wilhelm walter Gruppe Westmark, Cdlenburg.

Korpsführer Hühnleins Glückwünsche an Rudolf Heß NSK München, 26. April. Korpsführer Hühnlein sandte dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, nachstehendes Geburtstagstelegramm : ,,An den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, München, Braunes Haus. Treue dem Führer, tiefste Verehrung , höchstes Vertrauen seinem Stellvertreter. Korpsführer Hühnlein."

Zu NSK Folge 95

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Aufgaben nationalsozialiſtiſcher Volkspflege Die Reichsfrauenführerin und Hauptamtsleiter Hilgenfeldt vor den Kreisleitern - Enge Zuſammenarbeit zwiſchen NSV auf Burg Vogelsang . und Frauenſchaft Von unserem nach Vogelsang entsandten Sonderberichterstatter NSK Burg Vogelsang, 26. April . Nachdem die Kreisleiter am Sonntag bei einem Besuche in Godesberg mit Reichsorganisationsleiter Dr. Ley sowie den Gauleitern Grohe und Terboven vereint waren, hörten ſie am Montagvormittag grundsätzliche Ausfüh rungen über die Frau im nationalsozialistischen Staat , die nationalsozialistische Wohlfahrtspolitik und über das Verhältnis von Partei und Staat. Zuerst sprach die Reichsfrauenführerin Pgn . Scholz-Klint über „Die Frau im nationalsozialistischen Staat". Nach einem Rückblick über die Entwicklung der Frauenarbeit in Deutschland und deren Organiſation beleuchtete die Reichsfrauenführerin den großen Umwandlungsprozeß, der seit der Machtübernahme im deutschen Frauenwesen stattgefunden hat. Unter Hinweis auf die enge Zuſammenarbeit zwischen dem Reichsmütterdienst und dem Hilfs= wert Mutter und Kind in der nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege der NSV. zeigte Pgn. Scholz-Klink die bereits erreichten bedeutenden Erfolge in der Verminderung der Säuglingssterblichkeit auf, wobei sie ankündigte, daß die bisher in dieser Richtung getroffenen Maßnahmen in Zukunft eine wesentliche Verstärkung erfahren werden. Am Schluß ihrer Ausführungen wies Pgn. Scholz-Klink noch auf den Mangel an national ſo zi a liſtiſchen Wohlfahrtspflegerinnen und Schwestern hin, deren Aufgaben von größter Bedeutung sind, und forderte die Kreisleiter auf, ſich bei der Werbung nach dieser Seite hin einzusehen. Anschließend sprach Hauptamtsleiter Hilgenfeldt über die nationalsozialistische Wohlfahrtspolitik. Wenn eine planmäßige Wohlfahrtspflege getrieben werden soll, so erklärte er, müsse man bei der Wurzel, also bei der Mütter und dem Kind , beginnen. Die Grundlage der nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege aber müsse Die Erkenntnis der ewigen Gesetze der Volkwerdung sein. Im weiteren Verlauf seiner Rede zeigte Pg. Hilgenfeldt dann die Zusammenhänge zwischen NSV. und Vierjahresplan auf, wobei er zuerſt das Ernährungshilfswerk berührte. Der Erfolg des EHW. ſei eine Frage der Erziehung der Frau , die innerhalb der Kreise, Ortsgruppen, Zellen und Blocks intensiv betrieben werden müsse. Durch eine möglichst vollkommene Erfassung der Haus haltsabfälle, die das Mästen von einer großen Anzahl Schweine ermöglicht , werde auch eine sehr wesentliche Entlastung der Landwirtschaft eintreten. Von weiterer großer Bedeutung innerhalb des Vierjahresplanes für die Freimachung von Arbeitskräften auf dem Lande seien die Ernte-Kindergärten , von denen auch dieses Jahr wieder mehrere tausend eröffnet werden sollen. Nachdem der Redner noch auf die Bedeutung des Schwesterweſens , insbesondere in Zusammenhang mit der Eröffnung von NS . - Schwesterstationen auf dem Lande eingegangen war, gab er den versammelten Kreisleitern einen Ausblick auf die Zukunftsarbeit der NSV. , die sich auf einen immer stärkeren Einsatz im Sinne der Erhaltung und Förderung der Volksgesundheit in großzügiger und entschlossener Weise konzentrieren soll.

Einheit von Partei und Staat Gauleiter Reichsstatthalter Sauckel über wichtige Gegenwartsfragen Die Kreisleitertagung auf Burg Vogelsang fand am Montagnachmittag ihre Fortjegung mit einer Rede von Gauleiter Reichsstatthalter Saudel über die Einheit von Partei und Staat. Zu Beginn seiner Ausführungen sette sich Pg. Saucel mit der Stellung des Rechts im Leben des Volkes auseinander. „ Das Primäre ist das Volk“, ſo erflärte er, „ und der erste Grundsah der Politik ist die Erhaltung und Gestaltung des Lebens dieses Volkes." Der Redner gab dann einen Hlaren Umriß des Wesens der Partei als der organisierten Energie und Lebenskraft der Nation. Der Begriff des Staates fand ſeine treffende Kennzeichnung als der Institution, die entsprechend dem Lebenswillen des Volkes das Leben der Menschen untereinander zu regeln hat. In seinen weiteren Ausführungen behandelte Pg. Sauckel die Notwendigkeit der Dezentralisierung der Verwaltung, wobei die politische Verantwortung jedoch von einer Zentralgewalt, nämlich der Partei mit dem Führer an der Spize, ausgeht. Auf Grund seiner reichen Erfahrungen sowohl als Gauleiter wie als Reichsstatthalter konnte der Redner den Kreisleitern die vielseitigen Möglichkeiten einer immer engeren Zusammenarbeit zwischen den Stellen der Partei und des Staates aufzeigen. Diese Zusammenarbeit werde in Zukunft um so enger und um ſo_reibungsloser verlaufen , je mehr die deutsche Jugend und somit auch der Nachwuchs der Beamtenschaft von der Partei zum Nationalsozialismus erzogen werde. ,,Partei und Staat", so schloß Pg. Sauckel, „sind ge = gebene Notwendigkeiten im Leben unseres Volkes. Ihre gemeinsame Autorität ist der Führer und ihr gemeinsames Ziel ist das Volk." Während des ganzen Tages weilte der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley auf der Ordensburg Vogelsang.

Kreis Coburg geſchloſſen für die Gemeinschaftsschule

Klare Stellungnahme der Erziehungsberechtigten NSK Bayreuth, 26. April. Kreisleiter Pg. Schmidt, Coburg, sandte an Gauleiter Pg. Wächtler folgendes Telegramm : „ Ich melde, daß der gesamte Kreis Coburg mit Ausnahme von Neustadt gestern abend geschlos= sen über die Gemeinschaftsschule abgestimmt hat. Von 6900 Erziehungsberechtigten haben 6888 durch persönliche Unterschrift die Einführung der Gemeinschaftsschule verlangt, während sich nur 10 Dagegen ausgesprochen und 2 sich der Stimme enthalten haben.“ Dieses erneute 100prozentige Ergebnis ist deshalb für den Gau Bayerische Ostmark von besonderer Bedeutung, weil hier neben dem Ergebnis von Regensburg ein ganzer Kreis mit Ausnahme nur einer Stadt und mit einer besonders hohen Zahl von Erziehungsberechtigten sich einmütig für die deutsche Gemeinschaftsschule erflärt hat.

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lationalſozialiſtiſche Brief- und Drahtani rift der Schriftleitung: Berlin 6W 68, Zimmerts, 90, H. Bernruf: 11 00 22. grans het Xaq . 6. m. 1. §., raiserlag der NSTUP., München - Berlin d: Cher. Berlag , Berlin 628 68, Brake 88. Le Zahlungen kud nach (Bokt}dediants Berlin 4454) zu richten

Partei - Korreſpondenz

NCK Breſſedienſt der N6DUS

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welk; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlic : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftletter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. SämtÄch in Berlin,

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NSK- Gespräch mit Stabsamtsleiter Dr. Reischle

Neue Lebensform im neuen Bauerntum Zielsetzung und erfte Erfolge des „Deutſchen Heimatwerks“ ― Kulturelle Gestaltung des bäuerlichen Hausrats – Stadt und Land in weltanschaulicher Gemeinſchaft

NSK Der Stabsamtsführer des Reichsnährstandes, SS.-Brigadeführer Dr. Hermann Reiſchle, gewährte dem GHC.-Mitarbeiter der Nationalsozialistischen Partei torrefpondenz eine Unterredung über die dreijährige Aufbauentwicklung des Deutschen Heimatwerks ". Diese Verkaufsorganisation bäuerlichen Hausrats und ländlicher Handwerkserzeugnisse ist sichts barer Zeuge für die umfangreichen Bemühungen des Reichsnährstandes, das deutsche Bauern= tum mit einem neuen Kulturwillen zu erfüllen, um ſeiner durch das Erbhofrecht gesicherten wirtschaftlichen Existenz das entsprechende Gesicht zu geben, das aus der Gebundenheit an eine stolze Bergangenheit und der Zweckmäßigkeit moderner Bauermarbeit gleichermaßen erwächst. Die bedeutsame Darstellung über dieses Kulturstreben nationalsozialistischen Bauerntums sei wie folgt zusammengefaßt:

Bäuerlicher Alltag neu belebt Es mag vielleicht verwunderlich erscheinen, daß das Deutsche Heimatwerk" ein Verkaufs geschäft bäuerlicher Handwerkserzeugniſſe zuerst in der Reichshauptstadt Berlin errichtet hat. Denn nicht eigentlich die weiten Kreise einer modernen Stadtbevölkerung gilt es für ausgesprochen bäuerliche Arbeiten zu intereſſieren, als vielmehr den Bauern selbst. Aber der Umweg über die Stadtwerbung ist keineswegs nur eine Tatsache, die darin begründet iſt, daß man auch auf städtischer Ebene Käufer fuchen und finden wollte, sondern der Erfolgsweg des Deutschen Heimatwerks" beweist zur Genüge, daß eine recht beträchtliche Zahl von Städtern mit großer Liebe die schönen Dinge des bäuerlichen AlI . tags empfängt. Das kann nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß eine so riesige Stadtbevölkerung wie die Berlins natürlich tausendfältige Geschmacksrichtungen vertritt, so daß damit auch das bäuerliche Erzeugnis auf jeden Fall Abnehmer findet. Im Gegensat dazu ist es bemerkenswert, daß es der Liberalismus verstand, die jämmerlichen Zeugnisse eines erbärmlichen städtischen Wohnkitsches auf die Höfe hiwauszutragen , wo sie so recht im Gegensatz zur bäuerlichen Lebenshaltung stehen. So wie der Sinn für , die Trachten auf dem Lande verlorengegangen war, so war auch, abgesehen von den ganz alten Erbhöfen der Sinn für die bäuerliche

Wohnkultur verlorengegangen. Kaum aber entfaltete das Deutsche Heimatwerk ſeine umfangreiche Arbeit in Berlin, als auch das Intereſſe unseres neuen Bauerntums zusehends wuchs. Wie richtig der Plan gewesen war, eine Zentrale für das bäuerliche Handwerk zu schaffen, zeigte sich sehr schnell auf dem Lande. Und es ist derselbe Weg zum Erfolge, der ſeit 30 Jahren in den nordischen Ländern und auch in der Schweiz beschritten wird. Auch in den wordischen Ländern sind in Zentralen, und dann natürlich in den Städten, zuerst jene Verkaufs= stellen eingerichtet worden, die freilich immer an erster Stelle für den Bauern bestimmt sein werden.

So bestand von vornherein eine zweifache Aufgabenstellung für das deutsche Heimatwerk : Ging es auf der einen Seite darum, Käufer zu werben, deren Geschmad durch eine durch jüdischen Umsagfimmel der Systemzeit bewerkstelligte Fassadenkultur verdorben war, so galt es auf der anderen Seite, die Erzeugungsstätten bäuerlichen Handwerkertums aufzu= suchen und in den meisten Fällen überhaupt erst wieder zu beleben. Während nämlich im 19. und 20. Jahrhundert bis zur Machtübernahme die Massenproduktionsstätten einer modischen Möbelfabrikation wie Pilze aus der Erde schossen, verelendete das bäuerliche Handwerk, deſſen natürliche Käufer, die Bauern, im Zuge der Verstädterung auf die städtische Hausratproduktion hereingefallen was

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ren. Die Erzeugungsstätten mußten wieder gefunden werden, und das ist in der Tat der Umfang einer Kleinarbeit, die gar nicht abs zuschäßen ist. Aber auch hier zeigte es sich, wie richtig es gewesen war, die Berliner Zentrale zu schaffen. Vorbild in der Stadt, Erfüllung auf dem Land Denn wenn diese Zentrale den Stand bäuerlicher Kultur sichtbar machen konnte, so war sie zugleich auch geeignet, als Vorbild und Anregung für jene Handwerker zu dienen, die ohne Beziehungen und organisatorisch nicht erfaßt, auf dem flachen Lande saßen. Nach einer dreis jährigen Entwidlung steht nun das Deutsche Heimatwerk auch in wirtschaftlicher Hinsicht auf eigenen Beinen. Ein Net bäuerlichhandwerklicher Erzeugungsstätten zieht sich über ganz Deutschland genau so wie die Berliner Verkaufsstelle zur Zentrale etnes großen Versandgeschäftes wurde. Schon jetzt melden sich Ansprüche auch in anderen Städten, mit dem Ziele, Filialen zu errichten, um auch in der Provinz das Bedürfnis der diesbezüglichen Käufer zu decken. Das Heimatwerk beabsichtigt, diesem Bedürfnis sehr bald zu entsprechen. So wird es demnächst zur Gründung von Filialen kommen, nachdem die finanziellen Mittel verstärkt angesezt werden konnten. Mit diesen Filialen, dh. also mit dem größeren Umfang der Verkaufsorganiſation gilt es nun, dem Deutschen Heimatwerk in den weiten Schichten der ländlichen Bevölkerung einen ideellen Unterbau zu geben, der geeignet ist, die Bes mühungen des Reichsnährstandes nun auf das Dorf selbst hinauszutragen. So schwebt Stabs= amtsführer Dr. Reischle die Bildung eines Reichsfuratoriums vor, das die ideelle Spike der Arbeit werden wird, und in dem außer sämtlichen Landesbauernführern auch Vertreter der SS. und anderer Gliederungen der Partei sein werden. In den einzelnen Gauen des Reiches werden Lande sTuratorien gebildet werden, in denen die auf die Arbeit bereits vorbereiteten Kreisbauernführer und wieder Vertreter der 66. usw. gemeinsame Arbeit verrichten. Praktische Mitarbeit der SS . Damit ist schon gesagt, daß auch die Zentralstellen des Deutschen Heimatwerkes in den Gauen ebenfalls in Städten sein werden , um so mehr, als die enge Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Heimatwerk und der SS. das Augenmerk auch auf die Neugestaltung des Städtischen Hausrats, die von der überwie= genden Mehrzahl der Angehörigen der SS. ge= fordert wird, lenkt. Man kann die Bedeutung der Beteiligung an dieser Kulturarbeit seitens der SS. nicht hoch genug veranschlagen, denn so wie die Staffel die Kerntruppe auf dem Gebiete von Rassen- und Brauchtumsfragen darstellt, so ist es der Wunsch des Reichsführers SS. Himmler, mit dem Gedankengut des Nationalsozialismus auch in die unmittelbare Umgebung seiner Män ner vorzudringen. Es ist klar, daß sich hier auf einzelnen Gebieten die Wege des Deutschen Heimatwerks und der SS. zuweilen scheiden, weil ja natürlich die SS. einen Hausrat an-

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27. April 1937 strebt, der bei aller Würdigung der Gedankengänge, wie sie aus dem ländlichen Handwerk kommen, den Bedürfnissen der Stadt entsprechen muß. Um ein Beispiel zu nennen : Während man auf dem Lande die Anfertigung von Massivmöbeln anstrebt, wird man im städtischen Hausrat eine andere Verarbeitung des Holzes deshalb vorziehen müssen, weil die städtischen Wohnungen mit Zentralheizung usw. ganz andere handwerkliche Voraussetzungen in sich schließen. Aber auf vielen anderen Gebieten, wie zB . auf dem der Weberei, der Töpferei und des Kunstschmiedehandwerks, wird natürlich eine allerengste Zusammenarbeit möglich sein. Anregungen werden Gestalt Überschaut man die Gesamtbedeutung dieser bäuerlichen Kulturarbeit, so wird sehr schnell augenscheinlich, daß es dem Deutschen Heimatwerk nicht darum gehen kann, allein die Güter seiner Erzeugung an den deutschen Käufer heranzubringen. Diese Organisation muß vielmehr als Motor angesehen werden, der imstande ist, das für das Land arbeitende Handwerk überhaupt wieder zu den Aufgaben landgebundener Gestaltung zurückzuführen. Die allerorten sichtbaren Symptome bäuerlicher Handwerksgestaltung, die sich auch in Geschäften bemerkbar machen, die an sich gar nichts mit dem Deutschen Heimatwerk zu tun haben, sind gute Zei chen für die Bereitwilligkeit, den durch den Reichsnährstand vorgetragenen Gedankengängen freimütig zu entsprechen. Nationalsozialistisches Gedankengut aus nordischem Geist formt sich zu jenen alten Sinnbildern, den Lebensbäumen, den Runen, die bisher nur ein Sonderdaſein in der Volkskundeforschung geführt haben. Gibt es einen schöneren Beweis für die Aufnahmewilligkeit des deutschen Menschen für eine wertbeständige Möbelkultur, die aus dem Boden erwächst, als das Nachmachen ? Wenn junge Handwerker der Hitlerjugend immer wieder ihre Anregungen im Deutschen Heimatwerk holen, so zeigt sich, daß die Formgebung des Hausrats, wie sie der Reichsnährstand anstrebt, einem tief inneren Wunsche des landgebundenen deuts schen Menschen entspricht. Die Strahlung, die vom Deutschen Heimat= werk ausgeht, zeigt sich aber auch schon jenseits der Grenzen des Reiches. Denn auch dort be= sinnt sich das Bauerntum auf die Urquellen seiner völkischen Kultur. Wer heute zB. nach Goslar fährt, der wird dort im Internationalen Büro für Bauerntum und Landwirtſchaft einen Raum finden, deſſen Ausstattung ungarische Bauern gestiftet haben . Es wird sich in der Zukunft zeigen, daß dieſes Büro zur Zuſammenarbeit mit den Bauernschaften anderer Länder auch äußerlich eine Zentrale des fultu = aller rellen Lebens will ens Bauern werden wird . Wie überall so be= stätigt auch hier der Nationalſozialismus, daß er sich nicht mit organisatorischen Formen begnügt, sondern daß er willens ist, diese For men mit weltanschaulichem Inhalt zu erfüllen. Kulturformen neuen Bauerntums Das Bild der Kulturarbeit des Reichsnährstandes rundet sich : Wenn diese Organiſation des Bauerntums eine Sportschule gegründet

hat, so fing fie dort an, wo jede Kulturarbeit anfängt, nämlich bei der Erzeugung eines neuen Leibesgefühls, das erst die ihm artgemäße Form entwickelt. Reichsbauernführer Darré hat beim vorigen Reichsbauerntag in Goslar auf diese Gedankengänge hingewiesen. Er hat davon ge= sprochen, daß es keineswegs die Absicht ist, etwa neue Trachten gewissermaßen zu befehlen, son= dern es wird sich darum handeln, dieſe Trachten aus dem neuen Leibesgefühl des Bauerntums Und so wie sich diese neuen zu entwickeln. Trachten entwideln, so entwidelt sich auch die Bauweise der Neubauernhöfe , die im Entstehen find . Überall wird sich Eigens tändiges aus der Größe der Tra = dition entwickeln und durch die Aufgabenstellung des Dritten Reiches zu neuen Formen wachsen. In diesen neuen deutschen Dörfern, auf diesen neuen Bauernhöfen wird sich der ländliche Tanz und bäuerliches Brauchtum neu beleben. Aber immer wird dieses kulturelle Leben bestimmt sein durch den Pulsschlag bäuer. licher Arbeit. So steht schon jetzt fest, daß die kürzlich ge= troffenen Vereinbarungen zwischen dem Reichsnährstand und dem Amt Schönheit der Arbeit sowie der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude

Das

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allein von den Notwendigkeiten des flachen Man denkt nicht Landes ausgehen werden. daran, das Bauerntum mit der Pflugschar städtischer Zivilisation zu bepflügen, sondern man wird hier eine Kulturgestaltung entwideln, die dem tiefinneren Bedürfnis des Bauerntums, freilich eines sehr modernen Bauerntums, gerecht wird. Der Landarbeitersohn zB., der durch Arbeitsdienst und Heeresdienst hindurchgegangen ist, und der das Stadtleben kennengelernt hat, wird zurückkehren in eine Dorfgemeinschaft, die der national = sozialistischen Kulturgüter teilhaftig ift. Damit wird er nicht die Sehnsucht haben, nach der Stadt zurückzukehren, weil die inneren Werte deutscher Kultur auch aus der Stadt zu ihm kommen. Wenn nun die lekte Phase dieser Kulturarbeit, die Einführung bäuerlichen Hausrats in die nationalsozia = listischen Dörfer, beschritten wird, To wird damit zugleich auch das neue Gesicht des deutschen Bauerntums abgerundet. Des deuts schen Bauerntums, das auch jenseits der Gren zen bereits ähnliche kulturelle Wege beschreitet, um auch in dieser Hinsicht sein Bekenntnis zum Reich zu erneuern.

neue ſtudentiſche Diſziplinarrecht Von SS.-Hauptsturmführer Dr. Sandberger Beauftragter des Reichsstudentenführers für Verfassungsfragen

NSK Die beiden Dienſtſtrafordnungen des NSD.-Studentenbundes und der deutschen Stu dentenschaft, sowie die neue Ehrenordnung des NSD.-Studentenbundes, die jeßt nach eingehender Vorberatung im Entwurf vorliegen und demnächst in Kraft gefeßt werden, bilden einen wichtigen Grundstein zum Neuaufbau des deutschen Studententums und zugleich einen Teilabschnitt auf dem Wege zu einer einheitlichen studentischen Gesamtverfassung. Sinn und Zwed dieser Disziplinarordnungen ergibt sich klar aus der Tatsache, daß sowohl die deutsche Studentenſchaft als auch der NSD.Studentenbund feste , weltanschaulich gebundene Gemeinschaften sind, jene die große umfassende Organisation aller deutschstämmigen Studenten, diese als Gliederung der NSDAP. die engere, besonders vers pflichtete Kampfgemeinschaft , und daß beide Gemeinschaften in der Lage sein müſſen, ſich gegen gemeinschaftswidrige Handlungen eines ihrer Mitglieder zur Wehr zu setzen. Die Gemeinschaftspflichten jedes Mitgliedes des NSDStB . ſind beſonders schwere, denn der Führer hat dieser Gliederung den schwerwiegenden Auftrag erteilt, die Schaffung einer fachlich hochstehenden und weltanschaulich zuverlässigen zukünftigen Führerschicht für Volk und Staat" zu gewährleisten (vgl . Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 18. 7. 1934, eine Auf„ VB.“ Nr. 212 vom 31. 7. 1934) , gabe, wie sie schwieriger und umfaſſender kaum gedacht werden kann. Aber auch der Student,

der aus irgendwelchen Gründen dem NEDStB. nicht angehört, hat als Mitglied der deutschen Studentenschaft aus seiner Verantwortung gegenüber Volk und Staat ganz bestimmte Pflichten der Kameradschaft , Disat plin und Ordnung innerhalb der GesamtStudentenschaft. Wer heute für würdig befunden wird, auf einer deutschen Hoch- oder Fachschule zu studieren, und ſich ſo auf einen führenden Lebensberuf vorzubereiten, muß sich den les bendigen Gemeinschaftsgefeßendes deutschen Studententums einordnen, zumal die Hochſchulen zu ihrer Erhaltung und Entwicklung großer finanzieller Zuwendungen der gesamten Volksgemeinschaft bedürfen. Aus dem Inhalt der neuen Dienststrafordnung des NSD. -Studentenbundes ergibt sich auch die grundlegende Abgrenzung der Dienststrafordnung von der neuen Ehrenordnung, die für die durch den Nationalsozialismus herbeigeführte Wandlung des Ehrbegriffs symptomatisch ist : Disziplinlosigkeit , grobe Unkamerad , schaftlichkeit, üble Nachreden und Formalbeleidigungen grundlose unterliegen auf jeden Fall der Dienst strafgewalt. Ein Student, der in betrunkenem Zustand einen anderen Volksgenoſſen, gleichgültig welchen Berufes oder Standes, beschimpft oder beleidigt, hat sich nicht nach den Grundsägen Ehrenordnung, der sondern nach denen der Dienſtſtrafordnung zu verantworten. Der Geltungsbereich der Ehren-

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RSK Folge 96 ordnung wird also auf die Fälle einer wirklich ernsten, schweren Ehrverlegung beschränkt. Der örtliche Studentenführer, dem jeder Vorfall, gleichgültig ob Disziplin- oder Ehrensache, mitzuteilen ist, wird nach allgemein verbindlichen Richtlinien entscheiden, nach welchen Regeln die Angelegenheit zu behandeln ist und fie entweder dem Ehrenrichter oder dem Unterfuchungsrichter überweisen. Im ersteren Falle wird der Ehrenrat, falls die Beteiligten dem NSD .- Studentenbund oder einer seiner Kameradschaften angehören oder sich der Ehrenordnung freiwillig unterworfen haben, darüber entscheiden, ob eine Ehrverlegung vorliegt und wie diese zu fühnen ist (durch Abgabe einer Ehrenerklärung oder durch Zweikampf) . Im anderen Falle wird der Untersuchungsführer im Wege des schriftlichen Verfahrens den Bes schuldigten und die Zeugen, vor allem auch Entlastungszeugen, vernehmen und dem Studentenführer oder, wenn dessen Strasbefugnis nicht ausreicht, dem Gauſtudentenführer oder dem Reichsstudentenführer eine Bestrafung vor= schlagen. Die zwingende Vorschrift, daß die Ehrenrichter und Untersuchungsrichter besonders angesehene, bewährte und erfahrene Pg. sein müſsen sowie das Recht der zweimaligen Beschwerde in allen Dienststrafverfahren gewährleistet die Autorität und Zuverlässigkeit des Verfahrens. Die Verfahrensgrundsätze selbst sind ausführlich geregelt nach den bewährten Verfahrensgrundsägen der SS.Disziplinarstraf-

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27. April 1937 ordnung , da dieſe die jüngste und deshalb am meisten durchgearbeitete Dienststrafordnung aller Gliederungen ist. Zugleich sind die seit Erlaß der SS.-Dienststrafordnung in der Verfah renspraxis gewonnenen Erfahrungen ausgewertet worden. Besondere Hervorhebung verdient die Tatsache, daß die neue studentische Ehrenordnung von ehemaliger akademischer Exklu sivität nichts mehr an sich hat , denn nicht nur jeder Student, sondern jeder unbe = scholtene Volksgenosse kann sich ihr unterwerfen . In den "" Grundsäßen", die der Dienststrafordi nung des NSD.-Studentenbundes vorausgeschickt sind, ist klar ausgesprochen, daß Dienststrafen zu den Ausnahmen gehören ſollen, aber ſie ſind ein notwendiges Erziehungsmittel in einer diszipli≤ nierten und geschlossenen Gemeinschaft. Der Reichsstudentenführer verlangt von den Untersuchungsführern, die die Dienſtſtrafgewalt handhaben, und von den Studentenführern, die im Namen der studentischen Gemeinschaft Recht sprechen, größtes Verantwortungsbe = wußtsein und reinsten Gerechtig = feitsinn , flare Urteilskraft und Willensſtärke. Denn nur die Verbindung dieser Eigenschaften kann den Erfolg und die Autorität der neuen Dienststrafordnungen gewährleisten, weil eine Gemeinschaft nur durch Disziplin und Härte, Vertrauen und Gerechtigkeit wächst.

Austausch zwiſchen Oſt und Weſt im Landjahr Rund 20 000 Jungen und 13 000 Mädel in dieſem Sahre erfaßt – Die erzieheriſche Bedeutung des Landjahrdienſtes – Sugend lernt die Heimat kennen NSK Als im Jahre 1934 erstmalig in Preußen das Landjahr zur Durchführung gebracht wurde, da war dies nicht eine Maßnahme, um die Jugend vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren, und auch nicht nur, um dem Bauern Hilfe zuLammen zu laſſen. Es sollte vielmehr hier eine Erziehungseinrichtung geschaffen werden, durch welche den jungen Menschen die Heis mat nähergebracht werden, durch welche ihnen die Bedeutung des Bauerntums für die ganze Nation verständlich werden sollte und wo fie endlich vom Einzelwert ausgehend durch Ausweitung seiner Bedeutung für das Ganze die großen Lebenszusammenhänge der Nation lebendig gemacht erhalten sollten“. Mit anderen Worten wird also hier eine nationalsozialistische Haltung im Arbeitsleben geprägt, die von nicht zu unterschätzender Bedeutung im Rahmen der großen volkspolitischen Erziehung ist. Wie sehr die Einrichtung des Landjahrs auch bereits Anklang gefunden hat, dafür mag als Beweis bienen, daß es heute nicht nur mehr in Preußen, sondern des weiteren auch im Saargebiet, in Bremen, in Württemberg, in Braunschweig, in Heſſen, in Sachsen und in der freien Stadt Danzig durchgeführt wird. So sind auch in diesem Jahre wiederum rund 20 000 Jungen und rund 13 000 Mädel allein

im preußischen Staatsgebiet zum Landjahr einberufen worden, und sind vor turzem in ihre jeweiligen Lager abgefahren, wo fie nun für die nächsten dreiviertel Jahre bis zum 15. Dezember ihrer Pflicht genügen werden. das wie wir schon betonten Da aber Landjahr neben dem rein erzieherischen Zwed auch die Aufgabe hat, den jungen Kameraden ihre Heimat zum Erleben werden zu laſſen, iſt man von dem Grundsatz ausgegangen, die einzelnen nicht in ihren Heimatbezirken unterzubringen, sondern einen möglichst regen Austausch unter den verschiedenen Provinzen einzuführen. Wird es doch auf diese Weise am allerbesten möglich sein, die auch heute noch verschiedentlich bestehenden vorge= faßten Meinungen der Angehörigen eines Gaues über die eines anderen zu beseitigen. Und vor allem kann es vielleicht dadurch ſich auch ermöglichen lassen, späterhin die großen Schwierigs keiten, welche heute gerade aus diesen Gründen oft dem überbezirblichen Ausgleich von Arbeitsabzuzumindest kräften entgegenstehen, schwächen. Wir wollen daher im folgenden einige Zahlen aufführen, die ein kleines Bild vermitteln sollen, wie lebhaft dieser Austausch der LandSo entsendet jahrjugendlichen vor sich geht. beispielsweise der Regierungsbezirk Arnsberg

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in Westfalen 1720 Jungen und 1130 Mädel, und wimmt dafür 720 Jungen und 260 Mädel auf. Nach den Erfahrungen des Vorjahres zu schlies ßen, dürfte es anzunehmen sein, daß die weſt fälischen Jugendlichen vorwiegend nach den östlichen Provinzen verschickt worden sind, während die dort aufgenommenen voraussichtlich zum Teil wenigstens aus Schle: ften kommen dürften. Wie stark im übrigen das westfälische Gebiet als Abgabegebiet in Erscheinung tritt, mag weiter die Tatsache beweisen, daß Minden insgesamt 120 Jugendliche entsendet, Münster insgesamt 1600 und Osnabrüd noch 450, während sie alle zusammen nur 1260 Jungen und Mädel aufnehmen. Es besteht also das Bestreben, aus den übervölkerten Gebieten des Weſtens und ebenso im übrigen auch aus den Notstandsgebieten Schlesiens die Jugendlichen für einige Zeit herauszunehmen und fie in dünner besiedelten Gegenden in den Landjahrlagern unterzubringen. Zur Unterstreichung dieser Feststellung seien hier einige Zahlen aus Schlesien angeführt : Die Stadt Breslau entſendet allein 2500 Jugendliche, während sie andererseits nur 960 bei sich aufnimmt. Und ebenso steht es auch im Regierungsbezirk Oppeln, welcher 2058 Jungen und 1200 Mädel abgibt, dafür aber nur 140 männliche und 220 weibliche Jugendliche in seinen Lagern beherbergt. Noch einige aufschlußreiche Ergebniſſe aus dem Rheinland : Der Regierungsbezirk Aachen entsendet 900 Jugendliche, nimmt jedoch nur 360 auf, Düsseldorf gibt 5200 in die Landjahrlager, nimmt aber bei sich nur 220 Mädel auf. Ebenso ist Köln als Abgabegebiet zu betrachten : es entsendet 1500 Jugendliche, während es in seinen Lagern nur 840 unterbringt. Schließlich kann an dieser Stelle noch das Saargebiet genannt werden, welches bei einer Abgabe von 1500 nur 60 Jugendliche bei sich aufnimmt. Um nun die vorerwähnte Tendenz bei der Landjahrverschidung noch eindeutiger zu bes leuchten, wollen wir im nachstehenden einige Zahlen aus den östlichen Provinzen des Reiches bringen. Hier hat zB. der Regierungsbezirk Allenstein in Ostpreußen nur 20 Jungen ab-

27. April 1937 gegeben, dagegen hat er 720 Jugendliche beider Geschlechter bei sich aufge = Ähnlich liegen die Verhältniſſe nommen. in Marienwerder, wo einer Abgabe von 40 eine Aufnahme von 380 gegenübersteht, oder in Gumbinnen, das lediglich 860 männliche junge Kameraden bei sich untergebracht hat. Nicht nur Ostpreußen weist so starke Aufnahmefontingente auf, sondern auch die übrigen vorwiegend landwirtschaftlich bestimmten öfts lichen Provinzen des Reiches zeigen eine gleiche Tendenz. So hat beispielsweise der Regierungsbezirk Stettin in Pommern bei einer Abgabe von 100 Jugendlichen 3180 solche in seinen Lagern aufgenommen . Weiterhin sei Franks furt an der Oder hervorgehoben, wo 1380 Jugendliche in den Lagern untergebracht sind, während nur 310 nach anderen Gebieten des Reiches von dort aus verpflanzt wurden. Ebenso zeigt Köslin in Pommern eine Aufnahmebereitschaft für 2160 junge Kameraden und Ka= In meradinnen, ohne eigene Entsendungen. Schneidemühl in der Grenzmark haben 980 junge Volksgenossen Aufnahme gefunden. Der Regierungsbezirk Schleswig sei noch hervorges hoben, wo 4360 Jungen und Mädel in den Landjahrlagern untergebracht wurden, während andererseits die Zahl der von dort Entſandten nur 60 ausmacht. Diese wenigen Zahlen sollten nur einen fleinen Beweis für die Tendenz liefern, die dem Austausch im Landjahr zugrunde liegt : Die Ermöglichung eines gegenseitigen Sichkennenlernens der einzelnen deutschen Stämme und damit auch der deutschen Heimat im weiteren Sinne. Es ist eine durch die Berufsschulen und der Betriebe anerkannte Tatsache, daß die Erziehung im Landjahr den einzelnen so viel aufges schlossener und aufnahmebereiter für alle an ihn herantretenden Fragen macht, daß es sicherlich ein leichtes für ihn ſein dürfte, die durch das Landjahr versäumte Zeit in seinem Beruf binnen kurzem wieder aufzuholen, während er auf der anderen Seite eine Ers ziehungsschule durchlaufen hat, die ihm für sein ganzes weiteres Leben Wertvolles mit auf den K. D. Weg gegeben hat.

Auch KdF. Seefahrt

iſt not !

Wiedererwachen der deutschen Sehnsucht nach dem Meer - Deutſche Heimat auch auf den Wellen NSK. Es gibt heute noch in Deutschland Leute, die den Norwegenfahrten mit KdF. nicht mit dem nötigen Verständnis gegenüberstehen. Sie sagen : „Warum führt ihr Volksgenossen ins Ausland, die zum größten Teil ihr eigenes Vaterland kaum kennen. Ist es da nicht wichtiger, diesen Menschen zuerst einmal DeutschLand zu zeigen und ihren Erlebniskreis über die Grenzen ihres Vaterlandes dann erst zu öffnen, wenn sie ein abgerundetes Bild von der Heimat in sich tragen?" Wir Urlauber wollen uns auf diesen Fahrten freuen und erholen, gewiß. Aber wir wollen auch zu gleicher Zeit etwas lernen. Wir Deuts

schen müssen wieder ein Gefühl dafür bekoms men, daß auch die See unsere Heimat ist, daß wir auch ein Seefahrervolt sind, und daß keine Nation, die als Großmacht respektiert werden will , ihren Anspruch auf die See aufgeben kann. Bei unseren Nachbarn finden wir dieses Gefühl aufs lebhafteste ausgeprägt, bei ihnen ist auch die Tradition dafür niemals In feinem anderen unterbrochen worden. Lande hätte ein Gorch Fod so leidenschaftlich für die Erkenntnis zu kämpfen brauchen, daß Seefahrt not tut, wie in unserem. Uns Deutschen jedoch ist in langen Jahrhunderten unseliger Bruderkämpfe der Blick für diese Dinge abhänden gekommen. Auch in uns

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RSK Folge 96 war einst die Liebe zur See mächtig, auch uns war sie einst Schicksal. Schwer haben wir als Nachkommen jener Generationen, deren Blide aus Schwäche und Zerriſſenheit allzu einseitig auf den deutschen Lebensraum nach innen ge= richtet waren, unter dieſem Mangel an Weitficht zu leiden. Kraftvolle Geschlechter wußten stets, daß die Nordsee -- das, was die Engländer ,,The German Sea“ nennen - genau so gut deutscher Boden ist wie die Adererde des Bauern, und daß es gleicherweise verhängnis voll ist, diesen Boden brachliegen zu laſſen. Ein Tropfen von dem Blute der Wikinger lebt noch in uns allen. Wenn nicht in den Bewohnern der Küste ein ganz starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, daß sie auf den Deichen Deutschlands eine Aufgabe zu erfüllen haben, fie wären längst ausgewandert in Landschaften, in denen es sich bequemer und gefahrloſer leben läßt. Ihre Lebensmöglichkeiten als Bauern und Fischer, die sie jeden Augenblid bereit sein müssen, mit vollem Einsaß vor den andrängenden Fluten zu verteidigen, sind keineswegs reich. Aber stets hat dort, wo der Kampf am ſchwersten ist, die Natur dem Menschen eine Heimatliebe

Nachrichten

Der Stabschef besichtigt die neuen Parteibauten NSK München, 27. April. Anläßlich eines´ Aufenthaltes des Stabschefs der SA. in München hatte Reichsschahmeister, SA .-Obergruppenführer Schwarz, ihn und die Amtschefs der Obersten SA.-Führung zu einem Besuch in das neue Verwaltungsgebäude der Partei eingeladen . Nach einer persönlichen Besprechung zwischen dem Reichsschahmeister und Stabschef Viktor Luke hieß der Reichsschazmeister die SA.-Führer als Hausherr im neuen Heim mit besonderer Freude willkommen und ließ sich einige, ihm noch nicht bekannte Mitarbeiter des Stabschefs vorstellen . Anschließend führte er die Gäste persönlich durch das neue Gebäude und erklärte ihnen die Einrichtung des Verwaltungsapparates der Partei. Hans-Schemm-Schulen im ſchleſiſchen Grenzland Aus Mitteln des NSLB. errichtet NSK Bayreuth, 27. April. Vor Monaten war man in zwei schlesischen Gemeinden, in Wiesbach und Gr.-Woitsdorf, an den Bau zweier neuer Schulen herangegangen, die nunmehr im Rohbau vollendet sind. Es sind dies die ersten deutschen Schulbauten, die aus Mitteln des NS.-Lehrerbundes errichtet wurden. Dieſe Schulen, die einst den Namen ,,Hans- Schemm - Schule" tragen werden, stellen ein Geschenk des NS.- Lehrerbundes an gefährdete Gemeinden in deutschen Grenzgebieten dar, welche ohne jegliche finanzielle Beanspruchung der beschenkten Gemeinden gebaut werden.

27. April 1937 ins Herz gesenkt, die mit der Größe der Gefahr noch wächst. Etwas von dieser schid sal haften Sehnsucht nach dem Meer muß auch in uns, die wir aus dem deutschen Festland kommen, wieder lebendig werden. Vieles ist in dieser Beziehung schon besser geworden, seit die Schiffe unſerer wiedererstandenen Kriegsmarine die Wellen der Nordsee furchen. Aber die Augen der breitesten Voltsschichten für die Lebensnotwendigkeit der deutschen Seefahrt zu öffnen, das zu ist wie teine andere die NSG. Kraft durch Freude berufen. Nun begreifen wir auch, warum die Seefahrten einen so großen Raum innerhalb der KdF.-Reiſen einnehmen. Wir kommen nach der Dauer einer kurzen Woche natürlich nicht als Seeleute nach Hause, wir haben auch noch keine klare Vorstellung von allen den für uns unbekannten und fremden Dingen. Aber es genügt, daß wir eine Ahnung davon mit uns nehmen. Wir ahnen nach unserer Rückkehr vielleicht auch, warum Deutschland seinen Anspruch auf die See in der schwersten Seeschlacht aller Zeiten, am Skagerrak, so heldenmütig durchgekämpft hat. Dr. L.

Bei seinem Aufenthalt in Schlesien anläßlich der Gautagung der Erzieher in Beuthen besichtigte der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler, diese im Bau befindlichen Schulanlagen. Die schleſiſchen Hans-Schemm-Schulen, ein neuer Begriff im Gefüge des deutschen Schulwesens, verkörpern, wie sich Gauleiter Wächtler äußerte, eine Gemeinschaftstat, die früher niemals möglich gewesen wäre. Rein äußerlich gesehen stellen diese Schulen einen neuen Typ dar, der in seiner Gestaltung afs Vorbild gelten kann. Neben modernen Klassenräumen und Lehrerwohnungen enthalten fie geräumige Jugendheime sowie saubere Brauseund Badeeinrichtungen. Auch die Schaffung moderner Sportanlagen wurde bei der Planung dieser Hans Schemm- Schulen vorgesehen.

Erholungspflege im Geiste der Volksgemeinſchaft

Richtfest eines Beamtenerholungsheimes NSK Dresden, 27. April. In Anwesenheit des Sächsischen Innenministers Dr. Fritsch und unter Beteiligung zahlreicher Vertreter der Behörden und der Partei fand das Richtfest des großen Erholungsheimes ſtatt, das der Reichsbund der Deutschen Beamten heilkräftigen im Radiumbad Brambach (Vogtland) nach auch dem Führer und Reichskanzler vorgelegten Plänen erbaut hat. In einer Gegend unseres Vaterlandes errichtet, die von den Folgen der Arbeitslosigkeit der Vergangenheit besonders betroffen war, liefert der Bau des neuen Heimes, wie Reichsbeamtenführer Neef in seiner Weiheansprache ausführte, einen wertvollen Beitrag zur Arbeitsbeschaffung. Nach seiner noch im Laufe des Sommers zu erwartenden Fertigstellung wird es ein ebenso bedeutsamer Faktor für die Wirtschaftsbelebung in diesem Grenzgebiet Deutschlands ſein.

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienst

Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.

Ruffifizierung ? Entrechtung oder Enteignung oder großzügige Mobiliſierung aller Leiſtungsreſerven? NSK Es war wohl selbstverständlich, daß die neuen Maßnahmen, die auf dem Gebiete der Agrarpolitik vor kurzem getroffen worden sind, wieder einmal das besondere „Wohlwollen“ gewisser Auslandskreise erwecken würden. Es war ja selbstverständlich, daß nun wieder eine Deutung losgehen würde, wie man diese Maßnahmen, die ja eine Steigerung des Ertrages der Landwirtschaft bringen sollen, in den allgemeinen Berleumdungszug gegen Deutschland einrangieren ſollte. Bisher war es so, daß man alles bagatelliſierte oder eine negative Seite den Dingen abzugewinnen versuchte. Die Taktik ist diesmal geändert. Man macht jekt teine Prophezeiungen mehr, denn damit hat man zu schlechte Erfahrungen gemacht, wenn sie nicht eintrafen. Man spielt sich das gegen heute gewissermaßen als Hüter der abendländischen Kultur und Zivilisation auf. Ausgerechnet die Kreise, die in ihrer ganzen geistigen und politischen Haltung die Schrittmacher des Kommunismus und jüdischen Bolschewismus find, reden jetzt von „ Russiifizie= rungsmethoden" in Deutschland. Die Taktit ist flar. Man will der demokratisch denkenden Welt suggerieren, daß zwischen dem National= sozialismus und dem Bolschewismus in ihren Auswirkungen tein Unterschied besteht. Es bleibt abzuwarten, wie weit diese Methodik irgendwelchen Erfolg hat. Bisher hat sich ge= zeigt, daß all die Greuelmeldungen und Prophezeiungen vom Niedergang bei einsichtigen Menschen, die es ja Gott sei dant noch in der Welt gibt, nicht allzuviel Erfolg hatten. Trozdem muß man dieſen Tendenzen ent= gegentreten, vor allem auch deshalb, weil sich gerade auf dem landwirtschaftlichen Sektor unserer Volkswirtschaft Entwicklungen abſpielen, die gerade das Gegenteil von dem sind, was unter Russifizierung von uns verstanden wird. „Russifizierung" bedeutet für uns Anhäufung von Land zu den sogenannten Getreide- oder Viehfarmen, Entrechtung und Enteignung des selbständigen Bauern, Durchführung von Maßnahmen, die bürokratisch von oben herab an= geordnet sind, ohne auf die Verhältnisse einzugehen, die in jeder Landschaft besonders ge= lagert sind usw. Man stößt sich nun im Ausland vor allem an der neuen Wirtschaftsberatung, die jeßt in be sonderem Maße in der deutschen Landwirtschaft durchgeführt wird, und man bezeichnet gerade diese Beratung und ebenso die Hoffarte als einen Eingriff in den Bauernhof und in die persön= lichen Bezirke des Bauern. Haben die Mens schen, die so etwas behaupten, sich überhaupt einmal überlegt, was diese Wirtschaftsberatung bedeutet? Hätten sie es getan, dann würde es

nicht möglich sein - wenn nicht bestimmte AbFicht dahinter stünde , so etwas zu behaupten. Die fortschrittlichen Betriebe in der deutschen Landwirtschaft, die heute auf besondere Leistun= gen hinweisen können und die anzuspornen es kaum notwendig ist, haben solche Wirtschaftsberatung immer gehabt. Da gab es die Versuchsringe, deren Beamte den Boden untersuchten, um festzustellen, welche Mengen an Dünger er brauchte, die Verſuche machten, welche Getreidesorten sich in dieser Gegend für den Anbau besonders eigneten. Die Milchkontrolle, die eine gewaltige Steigerung der Milchleistungen mit sich gebracht hat, gehört ebenso hierher. Das alles sind Dinge, die es bei den fortschrittlichen Landwirten und Bauern - wie gesagt -- schon seit langem gegeben hat. Die landwirtschaftlichen Inſtitute sind mit ihren Studenten in diese Betriebe gegangen, um zu zeigen, welche Leistungssteigerung bei einer richtigen Anwendung aller wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse möglich ist. Die früher bestehenden landwirtschaftlichen Vereine haben ebenfalls oft und viel solche Betriebe aufgesucht, um immer wieder anzuregen, daß dem Beiſpiel dieser Fortschrittlichen nachgeeifert wird. Kein Mensch hat dabei von einem Zwange oder von einer " Russifizierung“ gesprochen . Es wäre vielleicht auch einmal ganz interessant , ausländische Landwirtschaften daraufhin zu untersuchen, wie weit in ihnen solche Metho= den, die zu einer Steigerung der Leistung führen sollen, angeordnet werden. Sicher würde man auch in Ländern, die sich liberal nennen, und die über gute landwirtſchaftliche Verhältnisse verfügen, nachweisen können, daß die cllgemeine Höhe der Landwirtſchaft erreicht worden ist durch eine starke Propagierung und einen leichten Druck, der hier von der Mehrzahl der Bauern und Landwirte ausgegangen ist. Man denke zB. nur an Dänemark, wo die genossenschaftliche Bewegung einen sehr starken die Durchsetzung moderner Einfluß auf Methoden ausgeübt hat. Das eine für uns in Deutschland ist jedenfalls flar : wir können es uns heute nicht mehr leisten, daß eine große Anzahl von Betrieben noch so wirtschaftet, wie es vielleicht vor Jahrzehnten üblich war. Die Zeit erfordert von der deutschen Landwirtschaft allerſtärksten Einsat zur Sicherung der deutschen Ernährungsgrundlage. Alle Leistungsreserven müſſen mobilifiert werden. Dabei kann ein rückständig bewirtschafteter Hof nur auf volle Leistungshöhe gebracht werden und damit auch privatwirtIchaftlich gesehen zum Vorteil des einzelnen, wenn alle modernen wissenschaftlichen und prak-

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tischen Erkenntniſſe bei ihm angewandt werden. Der Bauer und Landwirt, der schwer zu arbeiten hat, kann sich meist darum nicht kümmern, wie es notwendig wäre. Hier helfen ihm die Wirtschaftsberatung und die anderen heute angeordneten Maßnahmen. Die Beamten des Reichsnährstandes und die ehrenamtlichen Mitarbeiter, also praktische Bauern und Landwirte, beraten einen jeden, der vorwärts will , wie er seiner Pflicht gegenüber Volk und Staat nachkommen kann. Es darf dabei heute nicht mehr so sein, daß zB. nur ein verschwindender Teil der jungen Bauern und Landwirte die

27. April 1937 Landwirtschaftsschule besucht und sich dort forts schrittliche Arbeitsmethoden aneignet. So gesehen, können die angeordneten Maßnahmen niemals " russifizierend" wirken. Im Gegenteil, der freien Initiative ist wohl selten so viel Spielraum gelassen worden wie heute. Der deutsche Bauer und Landwirt wird ja dazu angehalten, in seinem Betrieb danach zu suchen, was er noch besser machen und wie er seinen Betrieb wirtschaftlich noch besser gestalten fönnte. Eine Hilfe dabei sollen ihm die Wirts chaftsberatung und die anderen Maßnahmen sein.

Tribute, die wegfallen müſſen Der Kampf gegen die Daffelfliege NSK Deutschlands Wirtschaftslage und der Kampf um eine möglichst weitgehende wirts schaftliche Verselbſtändigung verlangen nicht nur Werte-Reuschöpfung, wo es nur irgend möglich ist, sondern auch eine bis ins kleinste gehende Werte-Erhaltung. Die Bestrebungen bei der Aktion Kampf dem Verderb" haben gezeigt, um welche Wertgrößen es sich dabei handeln tann und welche volkswirtschaftliche Bedeutung in diesen Aufgaben liegt. Zur Werte-Erhal= tung gehört schließlich auch der Kampf gegen alle Schädlinge, deren Dasein naturgemäß zu einer Bernichtung von Werten, von Sachgütern führt. Die Anzahl solcher Schädlinge ist riesengroß und im allgemeinen nur verhältnismäßig wenigen Menschen im ganzen Umfange bekannt. Erinnert sei zB. an die Unzahl der tierischen und pflanzlichen Schädlinge, die Jahr für Jahr Millionenwerte vernichten. Einer der ge = fährlichsten Schädlinge unter ihnen ist die Dasselfliege, die der Landwirtschaft, der Häuteverwertungsinduſtrie jährlich Schäden zufügt, die bald 100 Millionen Reichsmart ausmachen. Dieser Dasselfliege ist man in den letzten Jahren mit den schärfsten Mitteln zu Leibe ge= rüdt. Allen Biehhaltern war die allgemeine Daſſelbekämpfung zur gesetzlichen Pflicht gemacht worden. Die Erfolge der gesetzlichen Dasselbekämpfung waren auch unverkennbar. Auf der anderen Seite aber verlangt die wirtschaftliche Lage Deutſchlands schnellste und durchgreifende Beseitigung aller solcher Mängel, die wirtschaftliche Deutschlands Unab = hängigkeit vom Ausland in irgendeiner Form erschweren. Das aber war hier der Fall. Denn durch das Auftreten der Daſſelfliege gingen noch beträchtliche Mengen an Häuten der Verarbeitung verloren, so daß die Häuteverwertungsindustrie entsprechende Rohstoffmengen aus dem Auslande hereinbringen mußte. Man muß dabei bedenken, daß der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands, insbesondere auch die Wehrhaftmachung, erheb lich höhere Anforderungen an die Lederindustrie stellte, Anforderungen, die aber auf jeden Fall befriedigt werden mußten. Dazu kommt, daß Dasselfliegenbefall gleichbedeutend ist mit ge = ringerer Erzeugung von Milch und Fleisch und

allen Erzeugniſſen, die daraus gewonnen werden. Eingehende Untersuchungen haben ergeben, daß Tiere, die von der Daſſelfliege bes fallen find, in ihrer Entwicklung sehr zurüc bleiben. Die Futterverwertung dieser Tiere ist äußerst schlecht, und so ist das stärkere Auftreten von Dasselfliegen wiederum gleichzuseßen mit einer Futterverschwendung, die wir uns in Deutschland aber auf keinen Fall leisten können. Diese stizzenhaft angezeigten Wirkungen der Daſſelfliege zeigen, wie ſchwerwiegend die Schäden sind, die durch ihr Auftreten hervorgerufen werden. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat sich darum gezwungen gesehen, eine neue Verordnung zur Durchfüh= rung und Ergänzung des Gesetzes zur Befämpfung der Dasselfliege zu erlassen. Zwec dieser neuen Verordnung ist es, durch Einſatz besonders geschulter und gemeindeweiſe beſtellter Personen als Abdaßler die Bekämpfung der Dasselfliege wirksamer zu gestalten. Nur so erscheint es möglich, die von ihr alljährlich verursachten großen Verluste an Fleisch, Milch, Kernleder usw. auf ein erträgliches Maß zurüd z u f ü h r e n. Die Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, die soeben erlassen wurde, sieht ua. die Mitwirkung der beamteten Tierärzte und der unteren Verwaltungsbehörden bei der Ausbildung, Bestellung und Überwachung der Tätig= keit der Abdaßler vor und regelt die Untersuchung der Tierbestände auf Daſſelbefall und die Abdasselung selbst, soweit sie durch die Abdaßler erfolgt. Die Verordnung bestimmt ferner unter Strafandrohung, daß die Viehhalter und Weidebefizer den Abdaßlern zur Durchführung der Daſſel= bekämpfung ungehinderten Zutritt zu den Stallungen und Weiden gewähren und die erforderliche Hilfe leiſten müssen. Wichtig ist für alle Viehhalter und Weidebefizer ferner die Tatsache, daß trok dieſer bis ins einzelne gehenden Bestimmungen alle die Pflichten auch in Zukunft eingehalten werden müssen, die durch das Gesetz zur Bekämpfung der Dasselfliege (vom 7. Dezember 1933) ausgesprochen sind. Die in diesem Gesez festgelegten einzelnen Aufgaben fallen also durch die neue Verordnung des

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Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft nicht fort. Vielmehr soll diese Verordnung neue zusäßliche Maßnahmen einführen, damit die Bekämpfung der Daſſelfliege noch umfaſſender und noch energischer in Angriff genommen werden kann. Alle Bauern und Landwirte und alle Viehhalter müssen sich darüber klar sein, welche volkswirtschaftliche Bedeutung die Maßnahmen zur Bekämpfung der Dasselfliege haben. Rede darum teiner von Ungelegenheiten, von übers

Geordnete

27. April 1937 triebener Vorsicht, von zu großen Eingriffen in seinen Betrieb usw. Die Dasselfliege ist ein Schädling, der unter allen Umständen ausgerottet werden muß. Für die deutsche Wirtschaft sind heute Schäden, wie sie die Dasselfliege verursacht, untragbar. Peinlich genaue Beachtung und Durchführung aller Maßnahmen, wie sie von dem Gesez und der Verordnung zur Bekämpfung der Dasselfliege verlangt werden, sind darum eine wertvolle Mithilfe an den wirtſchaftlichen Aufgaben unserer Zeit !

Vorratswirtſchaft

Bewegliche Getreidekontingente im Wirtſchaftsjahr 1937-38 Erster Ablieferungstermin 31. Oktober

NSK Gerade die legten Vorratserhebungen der Landwirtschaft haben gezeigt, daß die im vergangenen Jahr durchgeführte Kontingentie rung von Roggen und Weizen den gewünschten Erfolg gehabt hat. Die Ablieferungskontingente sind im großen und ganzen innerhalb der vorgeschriebenen Zeit erfüllt worden, obwohl die Ablieferungsfristen nachträglich vorverlegt waren. Darüber hinaus hat die Umtauschaktion weitere Mengen an Brotgetreide ergeben, die unserer Brotversorgung zugute kommen. Auf der anderen Seite hat das vergangene Jahr gezeigt, daß die Kontingentierung zweckmäßigerweiſe nicht auf Brotgetreide beschränkt bleibt, sondern alle Getreidearten erfaßt, weil dadurch eine gröhere Beweglichkeit in der Verſorgungslenkung möglich ist. 1936/37 bei Während im Wirtschaftsjahr Gerste und Hafer lediglich die Andienungspflicht bestand, wird deshalb für 1937/38 ein Gesamts . grundkontingent für alle Getreides arten eingeführt. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden von den Kreisbauernſchaften zu diesem Grundkontingent veranlagt. DieUnterteilung dieses Grundkontingentes erfolgt aber so , daß die Betriebe im einzelnen die Ablieferung der verschiedenen Getreidearten den jeweiligen Produktionsbedingungen anpassen können. Auf diese Weise ist die Voraussetzung für eine durchgreifende Leistungssteigerung geschaffen. Es werden deshalb nicht für alle Getreidearten bestimmte Mengen festgesezt. Vielmehr wird entsprechend der wichtigsten Aufgabe, der Sicherung unſerer Brotversorgung, zunächst ein Mindest= pflichtkontingent für Brotgetreide be= stimmt, während der Rest des Grundkontingentes sich auf Gerste, Hafer und Gemenge verteilt. Aber auch innerhalb des Brotgetreidekontin= gentes bleibt es den Betrieben überlassen , ob Weizen oder Roggen abgeliefert wird. Es bleibt ihnen auch überlaſſen, über das Mindeſtkontingent hinaus Brotgetreide abzuliefern und da= durch die entsprechenden Mengen an Gerste, Hafer und Gemenge für anderweitige Verwen= dung, insbesondere zur Verwendung innerhalb des Betriebes, frei zu bekommen . Gerade in dieser Hinsicht verspricht die Neuregelung eine wesentliche Erleichterung, weil ſie dazu beiträgt,

die betriebseigene Futtermittelgrundlage, die zur Erhaltung eines entspre= chenden Viehstapels notwendig ist, zu erweitern.

Als Ablieferung gilt nur die zur Erfüllung. eines auf Veräußerung gerichteten Geschäfts erfolgte Lieferung. Darunter fällt alſo nicht die Lieferung an Deputatempfänger, die Erfüllung von Leibgedinge sowie die Lieferung zu Saatzwecken. Auch die Abgabe an Mühlen und Bädereibetriebe zum Zwecke des Umtausches oder der Lohnverarbeitung wird nicht auf das Pflichtkontingent angerechnet. Bei Roggen. und Weizen gilt außerdem als Ablieferung. zur Kontingentierungserfüllung nur die Veräußerung für 3wede der menschlichen Ernährung oder für technische Zwecke, bei Gerste und Hafer grundsäßlich nur die Veräußerung zu Futterzweden oder im Falle ordnungsgemäßer Freigabe nach den für Industriegetreide gültigen Sonderbestimmungen . Zum Nachweis der erfolgten Ablieferung hat der Abnehmer von Getreide für alle abgenom= menen Mengen dem Erzeuger eine Ablieferungsbescheinigung auszustellen , von der eine Durch schrift seitens des Abnehmers an die Kreisbauernschaft zwecks Überwachung der Abliefe= rung weitergegeben wird. Die über das Ge= treidegrundkontingent bzw. das Mindestkontingent an Brotgetreide zur Ablieferung kommen= den Mengen dürfen ebenfalls nur gegen eine Ablieferungsbescheinigung verkauft werden . Im Rahmen der beſtehenden Verfügungen aber kann der Erzeuger über diese reftlichen Bestände frei. verfügen. Entsprechend der Wichtigkeit des Getreidegrundkontingentes für die deutsche Ernährungslage werden Verstöße gegen die Bestimmungen über die Ablieferung ohne Nachsicht verfolgt und bestraft. In diesem Zusammenhang ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß eine Verlegung der Ablieferungspflicht schon dann vorliegt, wenn ein Betrieb Getreide aus der für ihn fest= gejezten Kontingentsmenge für eigne, besonders also für Futterzwecke, verwendet. Bis zum ersten Ablieferungstermin, dem 31. Oktober 1937, müſſen 30 vH. des festgesezten Gesamtkontingentes von allen veranlagten Betrieben abge-

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NSK Folge 96 liefert sein. Die späteren Ablieferungstermine werden noch bekanntgegeben. Die außerordentliche Wichtigkeit der Einhaltung dieser Liefers termine muß immer wieder mit Nachdrud betont werden. Sie ist notwendig, um unter allen Umständen Störungen in der gleichmäßigen Versorgung der Bevölkerung zu vermeiden.

27. April 1937 Die jetzt getroffene Regelung ist organisch aus den Erfahrungen der letzten Jahre entwickelt worden. Sie wird die Arbeit im neuen Getreidewirtschaftsjahr um so mehr erleichtern, als sie so rechtzeitig veröffentlicht worden ist, daß die Betriebe sich bei ihren Dispositionen schon jetzt darauf einstellen können.

Neubauern fangen als Landarbeiter an Die Gruppenfiedlung — ein wenig bekanntes Siedlungsverfahren NSK Die Stadt Leipzig hat bekanntlich zu Ehren des 1929 von Kommunisten ermordeten Heinrich Limbach eine gemeinnüßige Stiftung geschaffen, aus deren Mitteln ein deutſches Dorf in der Grenzmart errichtet werden soll . Für dieses Dorf Limbach sind im Kreise Meserit in Groß-Dammer zwei Güter und ein Bauernhof erworben worden, die die Grundlage für die neuen Erbhöfe bilden. Bis zur Errichtung der einzelnen Neubauernstellen im Herbst ar beiten die in Aussicht genommenen Neubauern alles alte SA.- und SS .-Männer - schon jezt als Landarbeiter. Dieses Verfahren der sogenannten Gruppensiedlung bietet gegenüber dem sonst üblichen Siedlungsverfahren große Vorteile. Die Siedler wohnen fürs erste gemeinsam in Notwohnungen. Ihre Frauen und Kinder find noch in der Heimat. Sobald für diese die bes nötigten Unterkunftsräume bereitgestellt sind, werden auch diese nachkommen . Die gemeinsame Arbeit, das gemeinsame Essen und Schlafen ergibt schon von Anfang an eine gute Ausļeſe. Alle die körperlich und seelisch nicht in der Lage sind, den schweren Beruf eines Bauern auszuüben, scheiden von selbst aus der Gemeinschaft aus. Weiterhin bietet die Gruppensiedlung wirtschaftliche Vorteile, die sich größtenteils nicht in Geld ausdrücken lassen, aber dennoch für die zukünftigen Bauern von großer Bedeutung sind. Ohne daß der Siedler die Mißerfolge, die oft unvermeidlich sind, selbst tragen muß, lernt er die Wirtschafts- und Bodenverhältnisse

ſeines zukünftigen fremd sind, kennen.

Hofes,

die

ihm

meistens

Bei dem Bau ſeines Hofes kann er ſelbſt mit Hand anlegen, und besondere Wünsche tönnen berücksichtigt werden. Weil jeder einzelne om Erfolge der gemeinsamen Arbeit weitestgehend interessiert ist, wird er seine Arbeiten beſon= ders sorgfältig ausführen. Erhöhte Leistung und ein geringeres Lohnkonto sind die Vorteile dieses Verfahrens. In Limbach arbeiten gemeinsam vierzehn Parteigenossen aus Sachsen und sechs aus der Kurmark. Die Kurmärker werden bemüht ſein, ihre Volksgenossen aus Sachsen in die oft schwierigen grenzmärkischen Verhältnisse einzuführen. Eine schon früher stillgelegte Brennerei wird wieder in Betrieb gesetzt und auf genossenschaftlicher Basis von allen Neubauern gemeinsam geführt werden. Die alten Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude werden umgebaut und bilden die Grundlage für die neuen Bauern = höfe. Alle nationalsozialistischen Gliederungen sind bemüht, den Siedlern bei ihrer schweren Arbeit zu helfen. Die NSV . wird ihren dort bestehenden Kindergarten vergrößern und zwei staatlich geprüfte Kindergärtnerinnen nach Limbach schicken. Die Maiden des weiblichen Arbeitsdienstlagers und eine NS.-Schwesternstation werden die Siedlerfrauen im Haushalt beraten und unterstüßen. Alle Stellen des Staates, der Partei und des Reichsnährstandes arbeiten Hand in Hand, hier in Limbach, dicht an der Grenze, ein neues deutsches Bollwerk zu errichten.

Druck : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88



NSK-Nachrichten

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Zu NSK Folge 96

27. April 1937

Leitsätze des weltanschaulichen Ringens der NSDAP. Der neue Leiter des Hauptschulungsamtes vor den Kreisleitern - Erste Darstellung seiner Schulungsforderungen – „ Die geistige Revolution noch nicht zu Ende" Von dem nach Burg Vogelsang entſandten NSK-Sonderberichterstatter NSK Burg Vogelsang, 27. April . Am Dienstagvormittag stellte sich im weiteren Verlauf der Kreisleiter- Schulungstagung auf Burg Vogelsang der kürzlich von Dr. Len als Leiter des Hauptschulungsamtes in die Reichsorganisationsleitung berufene stellvertretende Gauleiter von Württemberg, Pg. Schmidt , den Kreisleitern in einer Rede vor, in der er in außerordentlich eindringlicher und klarer Weise die wesentlichen Aufgaben der Schulung behandelte. Seine von dem tiefen Erlebnis der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung gegebene Schau unserer Zeit und ihrer die geistigen Notwendigkeiten überzeugte Hoheitsträger, daß ein Mann der inneren Berufung auf dieſem bedeutsamen Posten steht. Es gelang Pg. Schmidt in seiner Rede, den Kreisleitern ein scharf gezeichnetes Bild der Fronten und des Einsazes im welt = anschaulichen Ringen der Gegenwart zu geben. Zum ersten Male seit seiner Berufung zum Leiter des Hauptschulungsamtes nahm er die Gelegenheit wahr, dem politischen Führerkorps darzulegen, wie sich die Schulung in der Partei und ihren Verbänden in Zukunft abwickeln wird . Nachdem der Redner eingangs den Begriff der Schulung umrissen und die Notwendigkeit der Vereinheitlichung der welt= anschaulichen Erziehung im ganzen Reich klargelegt hatte, gab er eine Übersicht über die verschiedenen Gebiete der Schulung, wobei er zuerst auch auf das Wesen der Führerauslese und Führererziehung , dann auf die Schulung innerhalb der Partei und ihrer Verbände und auf diesem Wege im ganzen Volke, auf die Ausrichtung im Kampf mit den feindlichen Kräften und Weltanschauungen und schließlich auf die Ausrichtung in den Gauschulen zu sprechen kam. In diesem Zusammenhang stellte Pg. Schmidt klare Forde = rungen für die Persönlichkeit des Schulungsleiters auf. „Hüten wir uns vor den Spezialiſten“, so sagte der Redner. „Das Wesentliche ist die große nationalsozialistische Gesamtschau und das eigene Erlebnis der Idee des Führers, die jedem Schulungsleiter zu eigen sein müssen." Pg. Schmidt führte weiter aus, daß die geistige Revolution noch nicht zu Ende sei, daß wir erst am Anfang der größten geistigen Umwälzung ſtünden, daß dieſe geistige Revolution uns den Weg zurückfinden lassen werde zu den ureigensten Lebensgesehen unseres Volkes.

Bluts-, Brot- und Ehrgemeinschaft Die neue Ordnung des Volkes und das sozialistische Wollen müssen aus dem Wissen um die Bluts , Brot- und Ehrgemeinschaft des deutschen Volkes heraus wachsen. Nur von dieſer Erkenntnis aus könne eine Neugestaltung unseres Lebens und die Ausrichtung auf die Zukunft erreicht werden.

Den Begriff der Schulung kennzeichnete Pg. Schmidt als die Vorbereitung zum Kampf um das Leben der Nation . Dringend notwendig sei die Erziehung zur Erkenntnis der Ewigkeitswerte des Volkes aus dem Gedanken von Blut und Sippe und gleichlaufend damit müsse auch die Erziehung zur inneren geistigen Freiheit durchgeführt werden. „ Dugmen vergehen, das Volk aber lebt ewig."

Die totale Leibeserziehung Der Reichssportführer auf Burg Vogelsang Als zweiter Redner sprach der Reichssportführer Don Tschammer und Often über die Frage der Leibeserziehung und Leibesübungen in Deutschland und seine Arbeit als Reichssportführer. Nachdem er den Kreis: leitern das hervorragend organisierte Ineinandergreifen der sportlichen Erziehung in der Partei und ihren Verbänden, ebenso wie im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen dar: gelegt hatte, behandelte er den Betriebsgemeinschaftssport und betonte dabei vor allem dessen weittragende volkspolitische Bedeutung. Ausführlich wandte er sich dann der ihm anvertrauten Leibeserziehung der deutſchen Jugend zu. Diese Leibeserziehung, so erklärte der Reichssportführer, müsse eine totale sein , eine Erziehung zu soldatiſcher Haltung und sozialistischer Gesinnung. Ihre Aufgabe sei es, die natürlich schlummernden Fähigkeiten des jungen Menschen zu wecken. Nachdem er noch einen interessanten Ausblick auf die Gestaltung der nationalsozialiſtiſchen Kampfspiele bei den fünftigen Reichsparteitagen gegeben hatte, die an Größe alle sportlichen Veranstaltungen der Geschichte übertreffen werden, richtete der Reichssportführer an alle Zuhörer die Aufforderung, bei der Erziehung des deutschen Volkes zu einer gesunden Sportnation mitzuhelfen .

Rechts- und Gerichtsamt der Reichsstudentenführung NSK München, 27. April. Zur Bearbeitung der Disziplinar- und Ehrensachen sowie aller Rechtsangelegenheiten in der Reichsstudentenführung errichtete Dr. G. A. Scheel ein Rechts- und Gerichtsamt. Diesem Amt unterstehen fachlich die Unter: uchungsführer, Ehrenrichter und Ehrengerichtsbeisiger der Gaustudentenführungen und der örtlichen Studentenführungen . Das Amt gliedert sich in eine Abteilung für Disziplinarsachen und eine Abteilung für Ehrensa che n. Der Leiter des Rechts- und Gerichtsamtes ist ehrenamtlich tätig.

Drud: M. Müller & Sohn K.G .. Zweigniederlassung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88

Rationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtansdrift der Schriftleitung: Berlin SM 68, Zimmerts, 90, HI. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz Cher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSTAP."," "München - Berlin : Cher . Berlag , Berlin_SW 68, erraße 88. - Alle Zahlungen find nach 1 { # =" (Pokſchedlonts Berlin 4454) zu richten

Bartei - Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

28. April 1937

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NSK Folge 97

Männer

der

Front

Die Kreisleiter des Führers und ihr politiſcher Einſatz

Burg Vogelsang, 28. April. NSK Den Frontsoldaten erkennt man an feiner ganzen Haltung. Man beurteilt ihn nach seinem Verhalten vorm Feind, im Graben, hinter dem feuernden Geſchüß, in der Kompanie. Der politische Frontsoldat steht in der gleichen Haltung, unter dem gleichen Gesez der Disziplin , des Gehorsams , der Unterordnung : Wie sein feldgrauer Kamerad dem Führer seinen Eid auf Fahne und Waffe geleistet hat, verschwor er sich dem Führer und den Gesehen seiner Idee, leistete er den feierlichen Eid, sein Leben lang Fahnenträger des Nationalsozia Iismus zu sein im großen, freiwilligen Heer der Treuen und Dienenden. Die ihm befehlen, die ihn einsehen und die ihm folgen, beurteilen die Persönlichkeit und Leistung des politiſchen Führers ebenso nach seinem Verhalten in der vordersten Linie, in der er seine Pflicht zu er füllen hat. Und diese Garde der ersten Linie ist niemals in der Verteidigung, sondern stets mit fliegender Fahne im Angriff des stürmenden Vorwärts. Wie der Hoheitsträger der Bewegung in seinem Bereich, in dem er auf sich allein gestellt, voll verantwortlich handelt und entscheidet, den Willen der Partei vollstreckt, wie er in seinem Gebiet durch seinen und ſeiner Mitarbeiter Einsah das Wort des Führers im Alltag zu Taten der Gemeinschaft werden läßt, wie er den Glauben in die Herzen pflanzt und die Volksgenossen um die Fahne schart zum Marsch in die Zukunft das gilt hier. So start ist eine ringende Macht wie der Geist an der Front ist. Wie das Tatbekenntnis der Bevölkerung zur Bewegung ist, so stark ist das deutsche Volk. Und wo die Forderungen der Bewegung den Partei- und Voltsgenossen in Fleisch und Blut übergegangen find, da spricht man von einem guten Kreisleiter. Steht das Volk über allem und die Gemeinschaft fest gefügt, ist der Wille hart und

gibt es kein Zaudern, kein Wenn und Aber, fein Bangen und Schwanken, wenn es darauf antommt, Farbe zu bekennen, dann flattert die Fahne. Darin allein begründet sich das Urteil über den verantwortlichen politischen Führer der Front. Wenn der Bauer als Verwalter deutſchen Bodens beim harten Werk des Säens und Erntens das Brot sieht, das aus seiner Mühe dem Volt erwächst, wenn der Kumpel freudig unter Kohlenstaub und Schweiß schafft, wenn der Arbeiter aufrecht und stolz sein Tagewerk als Hammerſchlag am größeren Werk vollbringt, die Jugend selbstbewußt marschiert und Frauen wahre Mütter gesunder Familien find - überall da, wo die Leistung gilt und das Volk über dem einzelnen steht, da sieh dir den po = litischen Hoheitsträger an ! In solcher bekennenden, arbeitsamen, wahren Volksgemeinschaft lebt sein Werk und seine Persönlichkeit. Da ist seine Front, wo die Forderungen Praxis find , wo sie im Betriebsleben, in

Horst-Weffel-Geschwader beim Horst-Wessel-Sturm Einzeichnung für das Dankopfer NSK Berlin, 28. April. Heute vormittaa zeichnete der Kommandeur des Horst-Weſſel-Geschwaders. Oberstleutnant Osterkamp, der aus diesem Grunde extra nach Berlin geflogen war, den unter den Offizieren und Soldaten des Geschwaders gesammelten Betrag für das Dankopfer. Die 1000 Offiziere und Mannschaften des Geschwaders haben fast 5000 RM. gesammelt und dem Sturm, der den gleichen Namen führt wie das Geschwader, und den Horst Wessel einst führte, übergeben. Der Führer der Gruppe Berlin-Brandenburg. Obergruppenführer von Jagow , war im Sturmlokal anwesend und sprach dem Oberstleutnant seinen Dank für die Opfergabe des Horst-WeffelGeschwaders aus.

NSK Folge 97 der Familie, in Werkstätten und Büros über altem Brauch und billige Gewohnheit, über Trägheit und Starrköpfigkeit gegen Unvernunft und mangelnde Einsicht hinweg erfüllt werden. Das ist der Geist der politischen Front, die tausendfältig ſich ſelbſt das Kommando zum Angriff gibt und deren kleine Siege und große Mühen, Pflichten, Entsagungen und Opfer in keinem Frontbericht veröffentlicht werden, aber in Aufstieg und Geschichte des Reiches Adolf Hitlers in ewigen Lettern verzeichnet stehen. Nur einen Sieg gibt es. Der aber wird errungen, ohne daß die Namen der Kämpfer und Helden genannt werden: Das ist der Sieg um die Ewigkeit des nationalsozia listischen Reiches , den die Gemeinschaft hinter Adolf Hitler erficht. Wie unlösbar aber der Begriff Kreisleiter der NSDAP . mit diesem Ringen der Gemeinschaft verknüpft und wie groß die Aufgabe und Verantwortung seiner Träger ist, das haben die Tage von Vogelsang den gelehrt, der sie miterleben durfte. Möge es noch einige geben, die, weil sie nicht das Gestern vergessen fönnen, der billigen Ansicht sind, daß auf der Ordensburg Richtlinien zur Handhabung und praktischen Anwendung des Nationalsozialismus verteilt, Paragraphen ausgelegt und den gegebenen Verhältnissen angepaßt wurden, und daß ein Programm abgewickelt worden ist, weil schließlich und üblicher Weise jeder Verein seine Der Kämpfer und Jahrestagung abhält. Nationalsozialist aber weiß , daß in diesen Tagen an der Zukunft der Nation ge = schmiedet , daß bekannt und erlebt wurde und aus der Gemeinschaft der Alten Garde des politischen Ringens, aus dem Beieinanderſein der Künder und Vollstrecker der Idee Kräfte erwachsen und Taten entstehen , die von der Zukunft allein gemessen werden können. Nicht von einem Rednerpult zu einer Versammlung wurden Vorträge gehalten, sondern in feierlichen Stunden des Glaubensbekenntnisses stellte sich eine Schar von Fahnenträgern vor die ewigen völkischen Geseze des Lebens und des nationalsozialistischen Denkens, maß daran die innere Berufung und die Größe der verantwortungsvollen Pflicht und beugte sich unter dem einen Befehl : in vorderster Front fämpfen und dienen zu müssen. Die Männer, die einer von dem anderen in der Eifeler Truzburg des nationalsozialistischen Ordens Kraft und Zuversicht empfingen, sind der Typ des politischen Frontsoldaten , den Adolf Hitler sammelte und beauftragte. Die Orden der Front des Eisens, der Kanonen und des Heldensterbens tragen sie auf der Brust neben den Auszeichnungen ter Front, in der es nur eine Waffe, die Idee, gibt, den Blutorden und das Goldene Ehrenzeichender NSDAP. Sie bluteten im Kriege, der verlorenging, und setzten Blut, Gesundheit und Leben ebenso bereit und freudig in dem Kampf gegen die Feinde des eigenen Volkes ein, der mit Adolf Hitler begann und nur enden kann, wenn es kein Deutschland mehr gibt.

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28. April 1937 Die Kreisleiter sind keine Haarspalter und keine Dogmatiker und keine spezialisierten Fachgelehrten. Sie glauben und sie wissen, fie tragen ein großes Erlebnis in sich. Die Kreisleiter sind keine Bänglichen und keine Hysteriker, die vor den kleinen Entscheidungen des Alltags und dem großen Einſatz in der Geschichte Zweifel hegen oder den Kopf verlieren. Sie handeln kompromißlos und treu und leben den National fozialismus Dor. Die Kreisleiter sind keine Personen, die Ämter erwarben, sondern autoritäre Persönlichkeiten, die zu allen Lebenserscheinungen ihres Kreises das Wort nehmen und jedem Volksgenossen zur Seite stehen. Sie sind aus der Beschaffenheit ihres Auftrages niemals Bürokraten, weil ein Erlebnis, ein unbeirrbares Gefühl sie leitet, ist ihr Wort klar und wahr : Ja oder Nein. Die Kreisleiter sind ewige Kämpfer, ſozialistische Kämpfer des Herzens : Wenn sie auf Vogelsang durch die Vierjahresplan-Referate zum Einsatz für die Schaffenden, zur immers währenden Sorge für den Arbeiter aufgerufen wurden, dann fühlte man, wie leidenschaftlich ihr Wille zur Erfüllung der sozialistischen Forderungen ist. Und Kämpfer der praktischen Erfahrung sind sie, die das Leben sehen, wie es ist, und ein tiefes Maß an wirtſchaftlichem und sozialpolitischem Wiſſen erworben haben : Wenn ein verantwortlicher Fachreferent sich in statistischen Angaben versprach, korrigierte ihn Gofort die Stimme der Hoheitsträger.

Sie sind Idealisten auf dem Boden der Tatsachen, sie sind erprobte und vielseitige Kame= raden des Volkes und moderne Sozia listen , um die jedes Volk der Welt uns beneiden wird. Alle Worte der Kampfzeit, von Unberufenen abgegriffen und leergedeutet, haben in ihrer Gemeinschaft die Tiefe und Kraft der nationalsozialistischen Grundelemente , haben den alten, den ewigen Sinn und Klang. Männer sind sie, bie des Einsatzes nicht müde werden, sondern für jede neue Aufgabe begeistert und dankbar sind. Söhne von Bauern und Handwerkern, von Gelehrten und Arbeitern, Beamten und Kaufleuten find diese Kreisleiter, die jest wieder gestählt und innerlich gefestigt in ihren Kreis zurüdgehen, das große Erlebnis flammend und geläutert in fich tragend. Eine innere Stimme hat sie einst zum Führer gerufen, jest weden sie diesen Ruf im Namen des Führers im ganzen Volk. Und so heißt es im Alltag des politischen Kampfes, wie der Aufruf in den Vorträgen immer wieder lautete, wenn es um die Darlegung von Aufgaben und ihre Erfüllung zum Wohle des Volkes geht : Die Kreisleiter an die vorderste Front ! Das bleibt ihre Parole, ist der Befehl für die von der Front, ist die Verantwortung und der Stolz der Kreisleiter des Führers . Wilhelm Ritgen.

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NSK Folge 97

HF .- Heim

als

28. April 1937

Ausdruck unſerer

Sdee

Zur Grundſteinlegung von 1000 Heimen am 3. Mai – Schöpferiſche Kräfte im Dienſte einer Gemeinſchaftsaufgabe – Klarheit, Einfachheit, Kraft, Weſenszüge des HJ.-Seimbaues NSK Als der Reichsjugendführer in seiner Neujahrsbotschaft das Jahr 1937 zum „ Baujahr der Hitlerjugend" bestimmte, da waren viele, die von der Notwendigkeit dieſer Entscheidung in keiner Weise überzeugt waren. Nicht etwa die Jugend selbst, oder deren Eltern, nein, die wuß ten genau Bescheid ,,wo der Schuh drüdte", die wußten, daß die Räume, die den Gliederungen der HI. zur Durchführung ihres Dienstes zur Verfügung standen, noch lange nicht den immer stärker werdenden Anforderungen gewachsen waren, geschweige denn, immer den einfach ften gesundheitlichen und fulturel . len Forderungen der Jugend gerecht werden konnten. Aber da waren viele Volksgenossen und auch gelegentlich amtliche Stellen, denen erst einmal klar zu machen war, daß es sich hier nicht um ,,irgendeine" Aktion handelte, sondern um eine Forderung, die im Hinblick auf die gewaltige und verantwortungsgroße Aufgabe der Jugenderziehung einfach nicht als „belanglos“ übersehen werden konnte. So sorgte gleich zu Anfang des Jahres eine vierzehntägige, schwungvoll durchgeführte Propagandaaktion für die notwendige Aufklärung. Der Führer selbst, viele Minister, Gauleiter usw. erließen Aufrufe, überall in Städten und Dörfern wurde getrommelt und geworben, bis endlich auch der lehte Volksgenosse sich darüber klar war, daß ja die Hitlerjugend, als die einzige deutsche Jugendbewegung für jetzt und alle Zukunft, ein moralisches Recht darauf hat, wür dige und zwedentsprechende Heime zu befizen. Schon waren auch die ersten sichtbaren Erfolge zu verzeichnen : Einige Gemeinden und Stadtverwaltungen ließen die Wünſche der Jugend zur Tat werden und berücksichtigten bei der Festlegung des neuen Jahresetats den Bau eines HI.-Heimes. Es soll hier nicht davon gesprochen werden, daß es hier und da auch vorfam, daß ein Stadtvater glaubte, seine Pflicht getan zu haben, indem er der Hitlerjugend irgend einen ſonſt leerstehenden Raum im ,,Spritzenhaus" oder in einer Holzbaracke zur Verfügung stellte. Festgestellt werden muß , daß im Verlaufe einer verhältnismäßig kurzen Zeit Heimbauten im Werte von Mil lionen geplant und zum Teil sogar schon in Angriff genommen worden find. Wenn nun an einem einzigen Tage nicht weniger als insgesamt 1000 H 3. - Heime , durch die feierliche Grundsteinlegung am 3. Mai , zum Bau bestimmt werden, so ist damit die Garantie gegeben, daß Zehntausende von Hitlerjungen und BDM.-Mädeln würdige Stätten für ihre Erziehungsarbeit erhalten. Denn die Reichsjugendführung ist in den vergangenen Monaten nicht müßig gewesen. Sie hat es übernommen, die jungen Architekten und Raumge stalter aus den einzelnen Gebieten unseres

Vaterlandes auf die ihnen bevorstehenden Aufgaben auszurichten und zu schulen. Schließlich soll ja die Heimbeschaffung nicht nur den Zwed haben, die unbedingt notwendigen Räumlichkeiten zu beschaffen. Es tommt vielmehr wesentlich darauf an, unserer Jugend Stätten zu schaffen, in denen sie sich nicht nur wohl fühlt, sondern die auch ihrer Haltung und ihrer Lebensauffaſſung Ausdruck geben. Folglich werden diese Heime die Klar = heit , Einfachheit und Kraft der nationalsozialiſtiſchen Idee verförpern müſſen, ſie werden die zu Stein gewordene Idee einer Gemeinschaft sein. Somit bekommt der HI.-Heimbau eine ungeheuer große kulturpolitische Tragweite. Jede Zeit, jede geschichtliche Entwicklung fand auch in der Baukunst ihren äußerlich sichtbaren Ausdruck: Die Burgen, Dome und Schlösser aus vergangener Zeit sind Denkmäler geschichtlicher Tatsachen! Sie entstanden aus der religiöſen Haltung des Volkes, sie verkörpern das Rittertum des Mittelalters, das Bürger- und Fürstentum, sie fünden von einem einfachen, preußischen Stil und versinnbildlichen schließlich in den „Wohnmaschinen ", Arbeitsämtern und Krankenfaſſenpalästen eine volksfremde, undeutsche Weltanschauung . Neben den monumentalen Bauten der Bewegung haben die neu zu schaf= fenden Jugendheime die Aufgabe, die Kraft und Größe der nationalsozialistischen Idee an zukünftige Generationen weiter zu vermitteln. Und wer wollte, wenn er sich diese herrliche Aufgabe einmal in ihrer letzten Auswirkung tlar macht, den Wert übersehen, der gerade in der Auswahl der geeigneten Architekten liegt? Die Reichsjugendführung ist sich darüber klar, daß zur Schaffung und zur Gestaltung eines Baues, der das Wesen unserer Weltanschauung verkörpern soll, neben dem rein fachlichen Können auch noch eine schöpferische tünstlerische Kraft erforderlich ist, die nur aus dem Erlebnis innerhalb der Gemeinschaft herauswachsen kann. Aus diesem Grunde hat sie auch die junge Architektenſchaft in der Form des Lagers zusammengefaßt . Hier, wo Kameraden neben Kameraden im gemeinsamen Dienst stehen, gemeinsam arbeiten und gemeins sam feiern, hier wird ihnen die innere Kraft vermittelt, die sie für ihre fünstlerische Leistung brauchen. Durch diese einheitliche Ausrichtung und Schulung soll nun feineswegs etwa, die Voraussetzung zur Errichtung von genormten Heimen gelegt werden, vielmehr wird natürlich die persönliche Leistung gefordert und auf die Eigenartigkeit der Landschaft Rücksicht ge= nommen. So wird mit dem Bau und der Ausgestaltung von Heimen für die Hitlerjugend für viele Jahre und Generationen ein bleibender Wert und ein stolzes Dokument geschaffen, ein würdiges Denkmal nationalsozialiſtiſcher Tat ! H. K. "

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NSK Folge 97

Erfolg

des

Borjahres

28. April 1937

ſchon übertroffen

Die letzten Tage des Dankopfers der Nation – "Der Führer beftimmt die Verwendungszwecke - Wahrer Dankesbeweis des ganzen Bolkes NSK Das diesjährige Dantopfer der Nation wird noch in dieser Woche abgeſchloſſen werden. Drei Wochen lang hat die ganze SA. in Deutſchland im Dienste dieses großen Opferwertes gestanden, durch das die Nation einmal wieder Zeugnis ablegte vom Gefühl ihrer Dankbarkeit gegenüber dem Führer und seiner Tat für das deutsche Volt. Und daß die Nation das von der SA. getragene Werk zu würdigen verstand, beweist der Wille zum Einsaß , mit dem fich alle Kreise und Berufe und alle Lebensalter des Volkes daran beteiligten. Der bisherige Erfolg übertrifft bereits das Ergeb nis des Vorjahres , das der Stabschef dem Führer in einer von Künstlerhand ge= ſchaffenen Urkunde zum Geburtstag überreichen fonnte. Die vorjährige Spende von annähernd fünfeinhalb Millionen RM. hat der Führer für den Bau von Arbeiter-Wohnheimen bestimmt, die unter dem Namen Ramen Dankopfer-Siedlungen“ überall im Reiche bereits im Aufbau begriffen find. In allen Gruppengebieten der SA., dort wo ihr Einsatz notwendig erscheint, werden dieſe Siedlerstellen errichtet, um deutsche Arbeiter aus den Wohnverhältnissen der Städte und Großstädte hinaus auf das benachbarte Land zu führen und ihm dort eine neue Lebenshaltung zu ermöglichen, die ihnen vor allem mit der nugbringenden Betätigung in der freien Natur neue Daseinsfreude geben wird. Die neuartige Siedlungstätigkeit aus dem Dankopfer der Nas tion ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß Fie dem Siedler die Beibringung von Eigenkapital erspart. Dieses wird aus den Dankopfermitteln bereitgestellt und in ganz geringen Beträgen getilgt, die für die Errichtung neuer Siedlerstellen verwandt werden. Die ersten dieser Siedlungen in Kizingen und Nürnberg gehen bereits ihrer Vollendung entgegen, Mitteldeutschland erhält demnächst im Rahmen des ganzen Planes insgesamt 500 Bauten und in Schlesien wird am 9. Mai der erste Spatenstich zu einer großen MusterFiedlung vom Stabschef selbst getan, die als das „ Dorf der SA." 300 Siedlerstellen aufweist und daneben alle sportlichen, festlichen und verwal tungsmäßigen Einrichtungen befigt, die eine vorbildliche Gemeinſchaftsfiedlung und eine völlig neue Form des Zusammenlebens ermög lichen. In diesem Vorhaben wird der Sinn des Dankopferwertes musterhaft zum Ausdruď kommen. Ein gleiches läßt sich sagen von den Neus bauernstellen , mit denen die SA. unter ähnlichen Voraussetzungen für Landarbeiter und Bauernsöhne eine neue Lebens- und Erwerbs. grundlage schafft. Noch läßt sich über das endgültige Ergebnis des jetzigen Dankopfers nichts Genaues sagen : sein Verwendungszwed jedenfalls wird wie der vom Führer bestimmt, der es erneut in den Dienst der Volksgemeinschaft stellen wird, deren Förderung und deren Wohl dies große soziale Werk der SA. gewidmet ist. Dank des opferfreudigen Einsatzes der ganzen Nation

werden diese Mittel noch umfangreicher sein und zu dem gesteigerten Erfolg hat vor allem die Opferfreudigkeit Ge = größerer meinschaften beigetragen. So haben sich in Betriebsgefolgs großer Zahl_ganze schaften , Arbeitsdienstlager und Einheiten der Wehrmacht in die Dankopferlisten eingezeichnet und dadurch ihrem Willen zu einem tatbereiten Sozialismus und ihrer Verbundenheit zur SA. Ausdrud gegeben. Überall, wo deutsche Menschen förperlich und geistig schaffen, in Fabriken wie in Hochschulen, in Bauerndörfern wie in Büros hat das Dantopfer Eingang gefunden und die SA.-Männer und führer haben kein eigenes Opfer gescheut, um die ihnen gegebene Aufgabe für Führer und Volt nach besten Kräften zu erfüllen. Ausländische Besucher unseres Landes selbst haben fich an der Idee des Dankopfers begeistert und dabei beträchtliche Summen gespendet, führende Männer aus Partei und Staat haben sich hinter die große Sache gestellt und sind mit ihrer Einzeichnung beispielhaft vorangegangen, und nicht zulezt sind es die vielen unbekannten Volks . genossen gewesen, die nach bestem Vermögen in Stadt und Land ihre Spende dem Dankopfer beisteuerten und damit zur Berwirklichung eines wahren Sozialismus beitrugen, wie er immer wieder aufs neue von der SA. in die Tat umgesetzt wird. Bis zum 1. Mai noch halten in ganz Deutschland die Stürme und Dienststellen der SA. ihre Opferlisten offen und jedem Volksgenoſſen ſollte es ein Herzensbedürfnis ſein, das diesjährige Ergebnis noch günstiger gestalten zu helfen, um es als einen würdigen Beweis der Verehrung Darum dem Führer übermitteln zu können. schließe sich niemand aus und stehe niemand zurüd, wenn es gilt, diesen Beweis in würdiger Form anzutreten. Die Dankopferlisten warten ihrem Rufe zu folgen, ist das Gebot auf alle dieser lezten Tage des Monats April !

Musik im Dienst der NSV . Allwöchentliche musikalische Feierstunde im Haus der Deutschen Erziehung NSK Bayreuth, 28. April . Nachdem die musikalischen Feierstunden für die von der NSV. betreuten Volksgenossen und Volksgenossinnen einen ſo außerordentlichen Anflang gefunden haben, hat die Reichsverwaltung des NSLB. ſich entſchloſſen, allwöchentlich einmal im Haus der Deutſchen Erziehung der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, die Werke der groken deutschen Meister in dem feierlichen Rahmen, wie ihn die Weihehalle des Hauses bietet, zu hören. Mit der Einrichtung dieſer muſikaliſchen Feierstunden will die Reichswaltung des NSLB. nicht nur Bayreuther Künstlern Gelegenheit zur Darbietung ihres Könnens vor einem größeren Zuhörerkreis aus allen Schichten der Bevölkerung geben und zugleich dazu beitragen Kunst und Volt wieder zusammenzuführen, ſondern auch mithelfen am groken sozialen Werk der NSV.

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Blatt 4a

NSK Folge 97

28. April 1937

Deutſches Brauchtum

im) Monat Mai

Verſinnbildlichung der ſchöpferiſchen Kräfte der Natur — Arteigene【Bräuche werden wieder wach

NSK Mit dem Mai beginnt erst der eigentliche Frühling, und die Errichtung des Maibaumes in allen Dörfern und Städten des Reiches verFinnbildlicht den endgültigen Abschluß des Winters. Unsere naturverbundenen Vorfahren, die weder Theater noch Film oder ähnliche Vergnügungen während der dunklen Wintermonate kannten, sehnten sich ungleich mehr nach der Helle und Fröhlichkeit des Mai als der heutige Mensch. Die große Freude, die sie über den endgültigen Sieg der Sonne empfanden, ſpiegelt sich deutlich im Brauchtum dieser Zeitſpanne , das an Buntheit und Mannigfaltigfeit alle übrigen Zeiten des Jahres übertrifft. Zum letzten Male toben sich die gegnerischen Mächte in der ersten Maiennacht, der soge= nannten Walpurgisnacht , gegen den einziehenden Sommer aus. Das wüste Treiben der ,,Seren" in dieser Nacht stellt, allerdings sehr verzerrt und verbogen, den Kampf des Winters gegen den strahlenden Frühling dar. Hinter all den vielen Bräuchen im bäuerlichen Lebenskreis dieser Tage steht wieder neben aller Freude auch die Sorge um den Fortgang und das Wachstum der Saaten. Der Maibaum Das Aufstellen des Maibaumes ist eine uralte Sitte. Der Brauch reicht in seinen Ursprüngen zweifelsohne in vorchristliche Zeiten zurüd. Er wurzelt in der germanischen Auffassung vom Baum als Sinnbild des Lebens und steht in einer Reihe mit den vielen Abbildern dieses Lebensbaumes im Jahreslaufbrauchtum. Die heute übliche Form des Maibaumes besteht in einer hohen Tanne oder Fichte; seltener wird auch eine Birke verwendet. Der Stamm wird entastet und geschält bis auf die oberste Spike, die früher mit einem Hahn, einer Fahne oder mit bunten Bändern, Heute zumeist mit dem Hakenkreuz geschmückt wird. Am unteren Teil des Stammes werden auf den angebrachten Querstangen bäuerliche Gerätschaften, die Handwerksgeräte der Zünfte und in neuerer Zeit auch die Symbole der nationalsozialistischen Gliederungen angebracht. Am Maibaum hängt ferner auf halber Höhe der sogenannte Maikranz , der das Abbild des anfang und endlosen Jahreskreises darstellt. Mit diesem Lebensbaum, der uns heute Sinnbild unserer lebendigen Volksgemeinschaft ist, holt man in sinniger Weise jedes Jahr gleichsam neue Kraft und neue Lebens . geister in das Dorf oder in die Stadt herein. Um diesen festlich geschmückten Mittelpunkt entwickelt sich am Maientage, der heute zum Tag der nationalen Arbeit erhoben wurde, ein buntes und fröhliches Treiben. Neben dem großen Maibaum werden die vielen Maien oder Maibuschen in Gestalt der frischgrünen Birkenzweige zur Ausschmückung von Haus und Hof verwendet. Diese Lebens- und Segenszweige finden wir, geschmüdt mit bunten Bändern und ausgeblasenen Eiern, sowohl bei den Umzügen

der Jugend, wie auch vor den Haustüren und vor allem vor den Fenstern der Mädchen, wo sie am Maimorgen als freudige Überraschung von den Burschen hingestedt wur den. Dieser Brauch ist in vielen Gegenden noch. lebendig, und jedes ehrbare Mädchen erwartet das "Maiensteden " ihres Liebsten als etwas Selbstverständliches. Reiterspiele und Wettkämpfe Das, was das gesamte Frühlingsbrauchtum, insbesondere aber das Maibrauchtum tennzeich net, find die vielen Reiterspiele und Wettkämpfe, die an diesen Tagen überall auf unseren Dörfern ausgetragen werden. In ihnen kommt ganz Har der Leistungsgedanke zum Ausdruck, und mit ihnen eröffnen die Dorfschaften ihre brauchtümlichen Auslesekämpfe der Jugend, die sich über das ganze Jahr hin erstrecken. Die verſchiedensten Anlässe und Gelegenheiten werden dazu benügt, Kraft und Ausdauer mit den an= deren Burschen oder Mädchen zu meſſen. Durch Wettlaufen oder Wettreiten wird der beste und kräftigste Bursche ermittelt. Es seien hier nur einige Arten von Wettreiten erwähnt, so zB. das Tonnenabſchlagen in Pommern und Mecklenburg, das Kranzlreiten und Kufenstechen in der Kurmark und in der Steiermark, das Hahnenreiten im Fläming. Seit dem Mittelalter kommen zu diesen dörflichen Auslesekämpfer noch die aus der Stadt stammenden Schütz e nfeste mit ihren Preisschießen dazu. Die Mädchenschaft des Dorfes steht indessen wicht zurück, sondern ermittelt ebenso wie die Burschen durch Wettkämpfe, zB. beim ,,Schürzen= rennen" in Oberschlesien, ihre tüchtigste Ver= treterin. Aus diesem Auslesekampf oder häufiger noch aus dem sog. „ Mailehen" geht dann das tüchtigste und schönste Mädchen des Dorfes als Sigerin hervor und bildet zuſammen mit dem besten Burschen das sog. Maipaar. Uralte Blutsauslese liegt in diesem Sichfinden der Besten. Die Wiederkehr des neuen Lebens in der Maienzeit und die Frühlingsvermählung von Himmel und Erde, die in der germanischen Mythologie als Hochzeit Wodans mit Frigga bezeichnet wird, findet im Maibrauch ihre sinnbildliche Darstellung durch die Einholung der Maibraut durch den Maibräutigam . Es widerspricht ursprünglichen deshalb dem Sinn dieses Brauches, wenn heute nur eine Maikönigin und nicht auch ein Maitönig ausgerufen werden.

Germanische Herkunft des Maibrauchtums Es ist der Kirche bezeichnenderweise bis heute nicht gelungen, das alte vorchristliche Frühlingsfest, in dem unser deutsches Maibrauchtum wurzelt, in ihre Liturgie einzubauen oder auch nur mit christlichem Inhalt zu erfüllen. Das Einzige was sie erreichte, war eine Ver-

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lagerung

Maibräuche einzelwer auf das Pfingstfest und eine Festlegung folcher Bräuche, die früher unabhängig von einem bestimmten Tag waren, auf besondere Zeitpunkte, wie Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Seit der Erhebung des 1. Mai zum Feiertag des nationalsozialistischen Deutschland hat eine rückläufige Bewegung eingesetzt. Mancher alte Brauch ist heute im Begriff, wieder auf seinen ursprünglichen Zeitpunkt zurüczuwandern. Der 1. Mai hat heute als Tag der Nationalen

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Arbeit eine neue Sinngebung erhalten, er zeigt ein vorwiegend politisches Geficht . Es ist das Wunderbare, daß sich dieses politische Gesicht und das brauchtümliche dieses Tages wie selbstverständlich ergänzen. Die arteigenen und alts überlieferten Bräuche des Hohen Maien" bilden den tiefsten Wesensinhalt des Nationalen Feiertages. Sie sind uns Ausdruck unserer nationalsozialistischen Weltanschauung und das mit lettes und heiligstes Sinnbild unserer fchwer erkämpften Boltsgemeinschaft. Friedrich Rehm .

Ehestandsdarlehen für Mütterſchulung

NSK Das Gesetz über die Förderung der Ehechließungen und die dadurch geschaffenen Ehes standsdarlehen dienen nicht nur wirtschaftlichen Zweden, sondern verfolgen auch bevölkerungspolitische Ziele. Der Gesetzgeber will durch die getroffenen Maßnahmen aus einem finderarmen, zum Aussterben verurteilten Deutschland wieder ein junges, finberreiches Land machen. Daß wir auf diesem Wege schön weitergekommen sind, zeigt die Zunahme der Gheschließungen und das Anwachsen der Gebur tenziffern in den letzten Jahren. Um den jungen, meist aus dem Berufsleben in den Ehestand tretenden Frauen das notwen= dige Rüstzeug für ihre neuen und großen Aufgaben als Hausfrau und Mutter mit auf den Weg zu geben, hat der Reichsmütterdienst die Mütterschulung ins Leben gerufen. Hier Tollen förperlich und seelisch tüchtige Mütter herangebildet werden, die überzeugt sind von den hohen Pflichten der Mutterschaft, die ers fahren sind in der Pflege und Erziehung ihrer

Kinder, und die ihren Hauswirtschaftlichen Aufgaben gewachsen sind. Einer derartigen Schulung sollte sich jede ans gehende Ehefrau und fünftige Mutter beutscher Kinder unterziehen. Um aber die leidige Kostenfrage , bie eine bahingehende Absicht zum Scheitern bringen könnte, nach Möglichkeit auszuschalten, hat der Reichsfinanzminister durch Berordnung vom 10. März 1937 (RGBI. ÍI S. 292) bestimmt, daß ab 1. April 1937 Bedarfsbedungsscheine der Ehestandsdarlehen auch zur Bezahlung der Kosten für die Teilnahme an einem Lehrgang einer Reichsmütterſchule des deutschen Frauenwerkes verwendet werden dürfen. Diese Schulen sind ohne weiteres zur Entgegennahme von Bedarfsdedungsscheinen bes rechtigt, ohne daß es einer besonderen Zulassung durch die Gemeinden bedarf. Diese Verordnung, die getragen ist von dem Willen zur Volksgemeinschaft und sich der Bes deutung der Mutter für Volk und Staat bewußt ist, wird in ihren legten Auswirkungen mit dazu beitragen, die bevölkerungspolitischen Ziele der deutschen Ehegesetzgebung zu erreichen.

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N Genſt K Das Deutſche Recht Gonderdi

Bequeme Teilzahlungen

geſtattet

Schuh des wirtschaftlich Schwachen durch das Abzahlungsgesetz — Rechtsprechung vereitelt Umgehungsversuche NSK Die Verarmung des deutschen Volkes in der Systemzeit hatte es mit sich gebracht, daß weite Bevölkerungskreise sich Kleidung, Möbel und dergleichen nur auf Abzahlung faufen konnten. Der Kauf auf Abzahlung ist dadurch zu einer häufigen und wichtigen Erscheinung im Wirtschaftsleben geworden und ist es noch jetzt. Dies ist allgemein bekannt. Weniger bekannt sind jedoch die rechtlichen Bestimmungen, die den Käufer vor den Gefah = ren des Kaufs auf Abzahlung schützen sollen. Denn sonst käme es nicht verhältnismäßig oft vor, daß der Käufer, der seine Teilzahlungen nicht mehr leisten kann, sich die gekaufte Sache vom Verkäufer wieder abnehmen läßt, ohne wenigstens einen Teil seiner Zahlungen zurückzuerlangen. Das „Reichsgeset betreffend die Abzahlungsgeschäfte" stammt zwar schon vom Jahre 1894, hat in der Gegenwart aber wegen der großen Verbreitung des Abzahlungsgeschäfts erhöhte Bedeutung erlangt. Diese Bedeutung ist noch dadurch gestiegen, daß die Rechtsprechung in neuerer Zeit das Abzahlungsgesetz großzügig und zweckentsprechend gehandhabt und Um= gehungsversuche vereitelt hat.

Was ein Kauf auf Abzahlung ist, weiß jeder: der Käufer erhält die gekaufte Sache sofort, meistens gegen eine Anzahlung, ausgehändigt und hat den Rest des Kaufpreises in bestimm= ten Teilzahlungen zu entrichten. Bis zur vollständigen Bezahlung bleibt Der Verkäufer in der Regel Eigentümer der Sache. Er kann sie zurüdnehmen, wenn die Teilzahlungen nicht pünktlich eingehen. Hier greift der Schutz des Abzahlungsgesetzes ein : verlangt der Verkäufer die Rückgabe der Sache, tritt er also vom Kaufvertrage zurüd, so kann der Käufer grundsätzlich die Rüderstattung seiner Zahlungen verlangen. Der Verkäufer darf nur eine angemessene Ver = gütung für den Gebrauch der Sache durch den Käufer und für die inzwischen eingetretene Wertminderung zurückbehalten ; er fann ferner Ersatz für die Aufwendungen, die er durch den Kaufvertrag gehabt hat, und für etwaige Beschädigungen der Sache verlangen. Die Höhe aller dieser Beträge sezt im Streitfalle das Gericht fest. Der Rest ist dem Käufer zurüdzuzahlen. Nur 3ug um Zug" gegen diese Rückzahlung braucht er die Sache dem Verkäufer zurückzugeben. Diesen Schuß für den Käufer kann der Verkäufer nicht etwa dadurch ausschalten, daß er von vornherein eine be= stimmte Vergütung festseßt, die für den Ge= brauch und für die Wertminderung zu zahlen sein soll, wenn der Kaufvertrag rückgängig ge=

macht wird. Solche Vereinbarungen sind nach dem Abzahlungsgeseß nichtig. Auf den Schutz des Abzahlungsgesetzes kann der Käufer sich nur dann nicht berufen , wenn er als Kaufmann in das Handelsregister eingetragen ist. Im Wirtschaftsleben ist versucht worden, die Wirkungen des Abzahlungsgesetzes auszuschalten. Einzelne Firmen haben so genannte Finanzierungsgesellschaf = ten" gegründet und bei der Abwicklung ihrer Verkäufe in folgender Weise eingeschaltet : Die Finanzierungsgesellschaft schießt dem Käufer den vollen Kaufpreis vor und zahlt ihn für seine Rechnung unmittelbar an die VerkäuferFirma. Der Käufer muß sich verpflichten, das Darlehn an die Finanzierungsgesellschaft in bestimmten Teilbeträgen zurückzuzahlen, und muß ihr die gekaufte Sache bis zur vollständigen Tilgung des Darlehns zur Sicherheit übereignen. Die Gerichte haben jedoch die Bestim= mungen des Abzahlungsgesetzes auch auf solche Verträge angewandt, weil sie die wirtschaftlichen Zwede eines Abzahlungsgeschäfts nur in anderer Rechtsform erfüllen sollen .

Dasselbe gilt für den Sachverhalt, der einer in der " Deutschen Rechtspflege" 1937, Rechtsprechung Nr. 107 veröffentlichten neueren Entscheidung des Reichsgerichts zugrunde liegt. Eine größere Automobilherstellerfirma vertreibt ihre Kraftwagen durch Verkaufsfirmen, die rechtlich selbständig, wirtschaftlich aber von ihr weitgehend abhängig sind . Die Käufer ſchließen den Abzahlungskaufvertrag mit der Verkaufsfirma ab, leisten ihr eine Anzahlung und unterzeichnen über den Restbetrag mehrere Wechsel, die in bestimmten Monatsbeträgen fällig werden. Diese Wechsel muß die Verkaufsfirma sofort an die Herstellerfirma weitergeben. Den gekauften Kraftwagen erhält der Käufer nicht von der Verkaufsfirma, ſondern von der Herstellerfirma übergeben. Sie läßt sich von ihm bestätigen, daß der Wagen ihr Eigentum bleibt, bis alle Wechsel eingelöst sind . Ihr gegenüber muß der Käufer sich auch verpflichten, den Kraftwagen Obwohl gegen alle Schäden zu versichern. hier, formaljuristisch gesehen, zwischen der Her= stellerfirma und dem Käufer kein Kaufvertrag abgeschlossen worden ist, hat das Reichsgericht auf das Rechtsverhältnis zwischen beiden das Abzahlungsgesetz angewendet. Zur Begründung führt es aus, es komme in erster Linie auf den wirtschaftlichen Zweck und nicht auf die äußere Rechtsform an. Zweck des Geschäfts sei es gewesen, der Herstellerfirma den Absatz und dem Käufer den Erwerb eines Kraftwagens Wirte gegen Teilzahlungen zu ermöglichen. schaftlich sei die Herstellerfirma die Verkäuferin

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NSK Folge 97 und die Verkaufsfirma lediglich eine Mittlerin gewesen . Der Käufer habe tatsächlich so dagestanden, als habe er von der Hersteller: firma auf Abzahlung gekauft. Er müsse dese halb ihr gegenüber den Schuß des Abzahlungsgesezes genießen.

Nuhung des Bodens

28. April 1937 Gie Dieser Entscheidung ist zuzustimmen. stellt die tatsächliche Gestaltung der Dinge über äußere rechtliche Formen und wird dem gesunden Volksempfinden gerecht. Sie bedeutet einen weiteren Schritt auf dem Wege zu einer volksnahen Rechtsprechung . Dr. Bö.

eine

geſehliche Pflicht

Die Verordnung zur Sicherung der Landbewirtſchaftung – Scharfes Vorgehen gegen pflichtvergeſſene Bauern NSK Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, hat der deutschen Landwirtschaft die Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung und möglichſt hohe Sicherung unserer Ernährung aus eigenem Boden zur Aufgabe gestellt. Dieses Ziel fann aber nur erreicht werden, wenn Grund und Boben, soweit er sich zur landwirtschaftlichen Nugung eignet, bis auf das lekte Fled . chen bewirtschaftet und so ertrag = reich wie möglich gestaltet wird . Des halb kann es nicht der Willkür des einzelnen überlassen bleiben, ob und wie er seine Scholle beadert. Die Interessen der Volksgemeinschaft, insbesondere ihre Erhaltung und Ernährung, verlangen gebieterisch eine ordnungsmäßige Feldbestellung und Bodenbewirtschaftung. Dies ist das ungeschriebene Gesez und eine selbstverständliche Forderung nationalsozialiſtischer Wirtschaftspolitik. Da es aber immer noch Volksgenossen gibt, Die fich zu dieser Auffassung nicht befehren können, ist die Verpflichtung zur Feldbestellung nunmehr durch die Verordnung zur Sicherung der Landbewirtschaftung vom 23. März 1937 (RGBl. I S. 422) ausdrücklich gesetzlich verankert. Gleichzeitig ist eine Reihe einschneidender Maßnahmen angedroht, wenn die Art und Weise der Bewirtschaftung eines landwirtschaftlichen Betriebes oder Grundstüdes anhaltend und in erheblichem Maße nicht den zur Sicherung der Volksernährung an die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe und Grundstüde zu stellenden Anforderungen ents spricht. In diesem Fall kann die zuständige Behörde den Nutzungsberechtigten (Eigentümer, Nießbraucher, Pächter usw.) auffordern, sich einer ordnungsmäßigen Wirtſchaftsführung zu befleißigen, die Wirtschafts überwachung durch einen Vertrauensmann oder die Wirtschaftsführung durch einen Treuhänder an ordnen. Schließlich kann als legtes und schärfstes Mittel an den Nutzungsberechtigten das Verlangen gestellt werden, den Betrieb oder das Grundstück ganz oder zum Teil an eine in der Landwirtschaft erfahrene Person zu verpachten. Wenn aber gar der Nutzungsberechtigte eine nutzbare Fläche gänzlich brach = liegen läßt, seinen Acker also nicht bestellt, ſo fann er zu einer Erklärung darüber veranlaßt werden, ob er das Grundstück bestellen oder nuzen will. Lehnt er dies ab oder bestellt er innerhalb angemessener Frist einen Grund und Boden troß gegenteiliger Erklärung nicht, so

kann der Nutzungsberechtigte verpflichtet werden, das Grundstück zum Zwede landwirt, schaftlicher Nutzung einem erfahrenen Landwirt pachtweise zu überlaſſen. Diese wenigen, furzen, aber markanten Bes stimmungen stellen das Fundament dar, auf dem durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften die notwendigen Ergänzungs- und Ausführungs, bestimmungen zu dieser Verordnung aufgebaut werden können. Sie sollen demnächst vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz erlassen werden. Die besondere Er-

Rechtspolitik der lehten Woche Gautagung des NS.-Rechtswahrerbundes in Kaffel am 24. und 25. Mai NSK Daß die vom Nationalsozialismus geforderte Verbundenheit von Volk und Recht verwirklicht wird, hat die Tagung des NS.-Rechts= wahrerbundes in Kassel bewiesen. An der Großkundgebung in der Stadthalle hatten die Volksgenossen der Stadt Kassel und des Gaues Kurhessen in einer Weise und Anzahl teilgenommen, die für Kundgebungen von Juristen alten Stiles undenkbar gewesen wäre. Die nationalsozialistische Auffassung vom lebendigen Recht wurde bestätigt und bewiesen durch das Erlebnis der zum Teil von weither gekommenen Gäste dieser Rechtswahrevtagung. Wo sie auch bei einer Rundfahrt, die ein gutes Stück ins Land hineinführte, durch die stilvollen hessischen Dörfer und Städte kamen, zeigten die Menschen so herzliche Verbun denheit mit dem Rechtswahrer, wie sie wohl nie denkbar war gegenüber Vertretern eines papiernen Rechts der vergangenen Zeit. Daß die Stadthalle in Kassel bei der Großfundgebung der Rechtswahrer überfüllt war und die Ausführungen des Reichsrechtsführers eine so freudige und begeisterte Zustimmung fanden, ist ein Beweis für das Wort von Minister Frank , als er bei seiner großen Ansprache erklärte: „ Auch diese heutige Kundgebung soll zeigen, daß der Träger des Rechtsdienstes völlig und ausschließlich in das Wirken der nationalsozialistischen Gemeinſchaft hineingestellt ist. So erhält diese Tagung ihre Weihe und ihren Charakter aus der Tatsache, daß sie eine nationalsozialistische Volkskundgebung für das Recht unseres Volkes ist."

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mächtigung an diese beiden Minister, für Zuwiderhandlungen gegen die genannten Vorchriften Gefängnisstrafen bis zu drei Monaten oder Geldstrafen einzuführen, wird auch den legten Unbelehrbaren sich auf seine Pflichten besinnen lassen und ihm zu der Erkenntnis verhelfen, daß auch hier Gemeinnut vor Eigennutz geht. Dazu wird auch die Bestimmung beitragen, daß das Reich zur Gewährung einer Entschädi-

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gung nicht verpflichtet ist, wenn durch eine Maßnahme auf Grund der Verordnung vom 23. 3. 1937 Schaden entsteht. Die vorstehend aufgezeichneten Bestimmungen sind auf Erbhöfe nicht anwendbar , da die Erbhofgesetzgebung bereits zur Genüge Mittel und Wege kennt, um säumige Bauern nachdrücklichst zur Erfüllung ihrer Pflichten zu bewegen.

Vormundschaftsgericht hütet den Raſſegedanken Auch hier offenbart ſich neues Rechtsdenken NSK Das Vormundschaftsgericht, das die Mündel betreut und die Vormünder überwacht, hatte bisher seine Tätigkeit ausschließlich nach den Interessen des Mündels auszurichten. Lediglich das Wohl des einzelnen Kindes war die Sorge, der alle Arbeit der im Vormundschaftsgericht tätigen Richter und Rechtspfleger galt. Seitdem die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung jedoch nicht mehr den einzelnen, sondern das Volk in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt hat, seitdem die Blut- und Rassenlehre auf das Recht bestimmenden Einfluß genommen hat, muß auch das Vormundschaftsgericht über sein bisheriges Aufgabengebiet hinaus daran mitarbeiten, das deutsche Volkstum zu erhalten und die Volksordnung zu sichern. In der Zeitschrift „ Deutsches Recht" zeigt Dr. Heinrich Malz , Dresden, daß in diesem Sinne die Vormundschaftsgerichte schon jetzt bevor eine gesetzliche Anderung des Vormundschaftsrechts erfolgt ist bedeut same Entscheidungen treffen müssen und ge= troffen haben. Nach den heutigen Rechtsanschauungen kann es auf die Belange des Mündels nur ankommen, soweit das mit seiner Stellung als Glied der Volksgemeinschaft , seiner Sippe und der besonderen Lebensordnung vereinbar ist. Das Vormundschaftsgericht mußte deshalb zB. die Genehmigung eines Vertrages versagen, in welchem ein Mündel ſein Grundstück an einen Juden verkauft hatte. Denn es hat zum Schuße der deutschen Lebensinteressen darauf zu achten, daß deutscher Grundbesit nicht in jüdische Hände gelangt. In einem anderen Falle hat das Vormundschaftsgericht den Grundfaz aufgestellt, daß kein Artfremder die Erziehung junger deutscher Menschen leiten und beeinflussen darf. Deshalb mußte einer arischen Mutter ihr arisches Kind genommen und zur Erziehung in einer anderen ----- rein arischen - Pflegefamilie untergebracht werden, weil die Mutter noch im November 1934 die Ehe mit einem Juden einging. Einer anderen Mutter ist das Recht der Sorge für die Person ihres deutschen Kindes deshalb entzogen worden, weil sie durch ihren Verkehr mit einem Juden eine scham lose Gesinnung Tag an den ge= die Möglichkeit legt und jüdischer Beeinflussung des Kindes geschaffen hat. Denn eine solche Mutter ist nicht würdig

- Das Mündelkind unter Raſſeſchutz und nicht fähig, deutsche Kinder zu deutschen Menschen zu erziehen. In einem andern Falle hatte ein jüdischer Adoptivvater sich geweigert, sein arisches Adoptivkind in einer rein arischen Familie unterzubringen. Das Vormundschaftsgericht mußte ihm deshalb das Sorgrecht für die Person dieses Kindes entziehen, da er dieses Recht mißbraucht hatte. Ähnlich erging es einer arischen Mutter, die mit einem jüdischen Ausländer verheiratet war und im Ausland wohnte, als sie im Jahre 1934 ihr un eheliches arisches Kind aus seiner Pflegestelle herausnehmen und ins Ausland bringen wollte. Haben so die Vormundschaftsgericht e als Wahrer des Rassegedankens dafür zu sorgen , daß die Erziehung junger deutscher Menschen freigehalten wird von artfremden und anderen verderblichen Einflüssen, so ist es andererseits vom Standpunkt der be = deutschen Volksgemeinschaft langlos, ob ein jüdisches Kind, das deutsche Staatsangehörigkeit beſigt, im Ausland eine deutsche Erziehung erhält. Es ist auch einer nichtarischen Mutter kein Vorwurf daraus zu machen, daß sie ihr uneheliches nichtarisches Kind den arischen Pflegeeltern fortnehmen will, um es in den Kreis seiner Artgenossen zurüdzuführen und in der jüdischen Religion zu er= ziehen, die seiner Rasse entspricht. Soweit es sich aber um deutsche Kinder handelt, muß die Ausschaltung artfremden Einflusses gesichert sein, und zwar nicht nur in der elterlichen Erziehung, ſondern auch in der Erziehung und Ausbildung in einem Lehrverhältnis . Die Ausbildung eines deutschblütigen jungen Mädchens bei einem jüdischen Lehrherrn, dem Inhaber eines kleinen jüdischen Betriebes, hätte das Mündel in unmittelbare Berührung mit dem jüdischen Lehrherrn bringen müssen. Ein solcher Lehrvertrag ist deshalb vom Vormundschaftsgericht nicht genehmigt worden. Die Fürsorge des Gerichts gilt aber nicht nur dem Art- und Raſſeſchuh , sondern auch der körperlichen, geistigen und ſittlichen Erziehung der deutschen Jugend im Sinne des Nationalsozia= lismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft. Ein schulentlassener Minderjähriger, der durch falsche Erziehung zu einem einzelgängeriſchen, schlappen und verpimpelten Knaben geworden war, so daß er weder

NSK Folge 97 mächtigung an diese beiden Minister, für Zu widerhandlungen gegen die genannten Vorchriften Gefängnisstrafen bis zu drei Monaten oder Geldstrafen einzuführen, wird auch den legten Unbelehrbaren sich auf seine Pflichten beſinnen laſſen und ihm zu der Erkenntnis verhelfen, daß auch hier Gemeinnut vor Eigennutz geht. Dazu wird auch die Bestimmung beitragen, daß das Reich zur Gewährung einer Entschädi-

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28. April 1937 gung nicht verpflichtet ist, wenn durch eine Maßnahme auf Grund der Verordnung vom 23. 3. 1937 Schaden entsteht. Die vorstehend aufgezeichneten Bestimmungen sind auf Erbhöfe nicht anwendbar , da die Erbhofgesetzgebung bereits zur Genüge Mittel und Wege tennt, um säumige Bauern nachdrücklichst zur Erfüllung ihrer Pflichten zu bewegen.

Vormundschaftsgericht hütet den Raſſegedanken Auch hier offenbart ſich neues Rechtsdenken – Das Mündelkind unter Raſſeſchuh NSK Das Vormundschaftsgericht, das die Mündel betreut und die Vormünder überwacht, hatte bisher seine Tätigkeit ausschließlich nach den Intereſſen des Mündels auszurichten. Lediglich das Wohl des einzelnen Kindes war die Sorge, der alle Arbeit der im Vormundschaftsgericht tätigen Richter und Rechtspfleger galt. Seitdem die nationalsozialistische Weltanschauung jedoch nicht mehr den einzelnen, sondern das Volk in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt hat, seitdem die Blut- und Rassenlehre auf das Recht bestimmenden Einfluß genommen hat, muß auch das Vormundschaftsgericht über sein bisheriges Aufgabengebiet hinaus daran mitarbeiten, das deutsche Volkstum zu erhalten und die Volksordnung zu sichern. In der Zeitschrift „ Deutsches Recht" zeigt Dr. Heinrich Malz , Dresden, daß in diesem Sinne die Vormundschaftsgerichte schon jetzt bevor eine gesetzliche Anderung des Vormundschaftsrechts erfolgt ist bedeutsame Entscheidungen treffen müssen und ge= troffen haben. Nach den heutigen Rechtsanschauungen kann es auf die Belange des Mündels nur ankommen, soweit das mit seiner Stellung als Glied der Volksgemeinschaft, seiner Sippe und der besonderen Lebensordnung vereinbar ist. Das Vormundschaftsgericht mußte deshalb zB. die Genehmigung eines Vertrages versagen, in welchem ein Mündel ſein Grundstück an einen Juden verkauft hatte. Denn es hat zum Schuße der deutschen Lebensinteressen darauf zu achten, daß deutscher Grundbesitz nicht in jüdische Hände gelangt. In einem anderen Falle hat das Vormundschaftsgericht den Grundsatz aufgestellt, daß kein Artfremder die Erziehung junger deutscher Men schen leiten und beeinflussen darf. Deshalb mußte einer arischen Mutter ihr arisches Kind genommen und zur Erziehung in einer Pflegefamilie unteranderen — rein arischen ariſchen gebracht werden, weil die Mutter noch im November 1934 die Ehe mit einem Juden einging. Einer anderen Mutter ist das Recht der Sorge für die Person ihres deutschen Kindes deshalb entzogen worden, weil sie durch ihren Verkehr mit einem Juden eine scham lose Gesinnung an Tag den ge= legt und die Möglichkeit jüdischer Beeinfluſſung Kindes des geschaffen hat. Denn eine solche Mutter ist nicht würdig

und nicht fähig, deutsche Kinder zu deutschen Menschen zu erziehen. In einem andern Falle hatte ein jüdiſcher Adoptivvater sich geweigert, ſein ariſches Adoptivkind in einer rein arischen Familie unterzubringen . Das Vormundschaftsgericht mußte ihm deshalb das Sorgrecht für die Person dieſes Kindes entziehen, da er dieses Recht mißbraucht hatte. Ähnlich erging es einer arischen Mutter, die mit einem jüdischen Ausländer verheiratet war und im Ausland wohnte, als sie im Jahre 1934 ihr uneheliches arisches Kind aus seiner Pflegeſtelle herausnehmen und ins Ausland bringen wollte. Haben so die Vormundschaftsgerichte als Wahrer des Rassegedankens dafür zu sorgen, daß die Erziehung junger deutscher Menschen freigehalten wird von artfremden und anderen verderblichen Einflüssen, so ist es andererseits vom Standpunkt der deutschen Volksgemeinschaft be = langlos, ob ein jüdisches Kind, das deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, im Ausland eine deutsche Erziehung erhält. Es ist auch einer nichtarischen Mutter kein Vorwurf daraus zu machen, daß sie ihr uneheliches nichtarisches Kind den arischen Pflegeeltern fortnehmen will, um es in den Kreis seiner Artgenoſſen zurückzuführen und in der jüdiſchen Religion zu erziehen, die seiner Raſſe entspricht. Soweit es sich aber um deutsche Kinder handelt, muß die Ausschaltung artfremden Einflusses gesichert sein, und zwar nicht nur in der elterlichen Erziehung, sondern auch in der Eziehung und Ausbildung in einem Lehrverhältnis. Die Ausbildung eines deutschblütigen jungen Mädchens bei einem jüdischen Lehrherrn, dem Inhaber eines kleinen jüdiſchen Betriebes, hätte das Mündel in unmittelbare Berührung mit dem jüdischen Lehrherrn bringen müssen. Ein solcher Lehrvertrag ist deshalb vom Vormundschaftsgericht nicht genehmigt worden.

Die Fürsorge des Gerichts gilt aber nicht nur dem Art- und Raſſeſchutz, sondern auch der körperlichen, geistigen und sittlichen Erziehung der deutschen Jugend im Sinne des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft. Ein schulentlassener Minderjähriger, der durch falsche Erziehung zu einem einzelgängeriſchen, ſchlappen und verpimpelten Knaben geworden war, so daß er weder

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NSK Folge 97 Selbstbehauptungstrieb, noch Disziplin, noch Kameradschaftssinn kannte, ist der Erziehung der Eltern genommen und zur Fürsorgeerziehung überwiesen worden. Das Sorgerecht ist auch den Eltern genommen worden, die ihre Kinder zu frömmelndem Fanatismus von „Bibelforschern" erzogen und dadurch den Ideen des nationalsozialistischen Staates entfremdet hatten. Eine bemerkenswerte Entscheidung betrifft sodann die Genehmigung einer Erba u sschlagung , die zur Erhaltung des Sippenfriedens erforderlich war. Hier

28. April 1937 zeigt sich deutlich das neue Rechtsdenken : Die Wahrung des Friedens und des Zusammenhaltens innerhalb der Sippe ist nach nationalsozialistischer Anschauung ungleich höher zu bewerten als die Erhaltung materieller Vorteile. Der Mündel muß heute auch als Angehöriger seiner Sippe und nicht nur als Eingelmensch gesehen werden. So muß das Vormundschaftsgericht immer wieder zu den Fragen des Lebens auf der Grundlage nationalsozialistischer Weltanschauung Stellung nehmen und das neue Rechtsdenken bei seiner täglichen Arbeit berückO. M. sichtigen.

Wie das Gericht entschied

Keine Haftung der Deutschen Arbeitsfront für die früheren Gewerkschaften NSK Das Reichsgericht hatte sich wieder einmal mit der bereits wiederholt entschiedenen Frage zu beschäftigen, ob die Deutsche Arbeitsfront für Verpflichtungen der früheren Gewerkschaften haften muß. In dem neuen Urteil ( Juristische Wochenschrift" 1937, 1145) stellt das Reichsgericht fest, daß die Deutsche Arbeitsfront mit ihrer Reichsbetriebsgemeinschaft Textil mit dem früheren Tertilarbeiterverband nicht wesensgleich ist, und daß sie auch nicht insgesamt Rechtsnachfolgerin der früheren Gewerkschaft geworden ist. Durch die Verordnung des Führers und Reichskanzlers über Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront vom 24. Oktober und 11. November 1934 ſei zwar angeordnet worden, daß das Vermögen der ehemaligen Gewerkschaften auf die Deutsche Arbeitsfront übertragen werde, um den Grundstock für die Selbsthilfeeinrichtung der Deutschen Arbeitsfront zu bilden. Das Vermögen ist dort aber einer besonderen Zwed bestim mung vorbehalten. Dabei ist an eine allge meine Altersversorgung des Deutschen Volkes im Rahmen der Deutschen Arbeitsfront und an eine Verwirklichung des Planes großzügiger Stammarbeitersiedlun gen gedacht. Eine Vermögensübernahme im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches liegt also dabei nicht vor, so daß auch eine Haftung der Deutschen Arbeitsfront entfällt. Schmiergelder müſſen ſofort abgelehnt werden NSK Ein in jeder Beziehung beachtenswertes Urteil des Landesarbeitsgerichts Bremen wird Don der ,,Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 1186 , veröffentlicht. In diesem Urteil wird unter anderem folgendes ausgeführt : Jeder Betrieb muß sauber aufgezogen und sauber geführt werden ; dazu gehört, daß keine Schmiergelder angeboten und keine Schmiergelder angenommen werden ; daß auch der Eindruck vermieden wird, als ob mit Schmiergeldern etwas zu machen sei. Das gilt für jeden Betrieb, für einen Betrieb der Rüstungsindustrie ganz besonders. An dem Ziel, den Betrieb sauber zu halten,

hat nicht nur die Betriebsleitung zu arbeiten, sondern auch jedes Gefolgschaftsmitglied ; ein Gefolgschaftsmitglied in gehobener Stellung in ganz besonderem Maße. Ein Angestellter, dem Schmiergelder angeboten werden, ist gehalten, sofort unzweideutig abzulehnen und seinem Vorgesezten Meldung zu machen. Andernfalls kann er fristlos entlassen werden, sofern nicht besondere Umstände eine mildere Beurteilung rechtfertigen.

Schwerarbeiterzulagen sind unpfändbar NSK Für bestimmte Gruppen von Arbeitern. gibt es sogenannte Schwerarbeiterzulagen, die gewährt werden, damit der Arbeiter die durch die Schwere seiner Arbeit erforderlich werden den größeren Lebenshaltungskosten bestreiten kann. Wie das Landgericht Altona („ Iuriſtiſche Wochenschrift" 1937, 1166) entschieden hat, sind diese Schwerarbeiterzulagen zweckgebunden, dh. sie dienen ausschließlich der Bestreitung des erhöhten Bedarfs. Sie unterliegen daher nicht der Pfändung und sind beider Berechnung des pfändbaren Einkommens nicht mitzurechnen. Kündigungsfristen müſſen genau eingehalten werden

NSK Das Landgericht Hamburg hat in einem beachtenswerten Urteil (,,Juristische Wochenschrift" 1937, 1166) eine Kündigung, die bis zum 30. September hatte erklärt werden müſſen, aber erst am 1. Oktober erklärt worden ist, als verspätet angesehen. In der Begründung dieses Urteils heißt es, daß die Bestimmung über Fristen, die im Interesse der Verkehrssicherheit erlassen worden sind, streng aus , gelegt werden müſſen, weil andernfalls eine allgemeine Rechtsunsicherheit um sich greifen würde. Hierbei ist es ohne Belang, ob die Verspätung mehr oder weniger gerings fügig ist, da es unmöglich ist, eine sichere Grenze zu ziehen zwischen geringfügiger und nicht mehr geringfügiger Verspätung. Wollte man einen solchen Unterschied machen, so würde das dazu führen, daß niemand mehr wüßte , ob ein Vertrag besteht oder ob er wirk sam aufgekündigt ist .

Druck : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK- Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 97

Weltanschauung

fest

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im

Volk

verankert

Gauleiter Bürckel über nationalsozialistische Grenzlandpolitik Reichsleiter Rosenberg vor den Kreisleitern auf Burg Vogelsang Von unserem nach Burg Vogelsang entsandten NSK. - Sonderberichterstatter

NSK Vogelsang, 28. April. Die Kreisleiter- Schulungstagung auf Burg Vogelsang wurde am Mittwochvormittag fortge= jezt mit einer Rede von Gauleiter Bürdel über Westfragen, wonach Reichsleiter Alfred Rosenberg über grundsätzliche Fragen zur weltanschaulichen Lage sprach. Gauleiter Bürdel begann seine Ausführungen mit einem außerordentlich lebendigen Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung des deutschen Grenzlandes und der Grenzpolitit im Westen , wobei er in diesem Zusam menhang die von den Feinden des deutschen Volkes so lange betriebenen Politik der Main - Linie und deren verheerenden Folgen geißelte. Aus seinen eigenen reichen Erfahrungen heraus konnte er dann den Kreisleitern einen intereſſanten und wertvollen Einblick in die Hintergründe und Kräfte geben, die beim Kampf um die Saar wirksam waren. Von hier aus ging Gauleiter Bürckel zu einer allgemeinen Behandlung der Westpolitik über und erklärte , daß sie nur in der Gesamtschau der Weltpolitik betrachtet werden könne. Nach einem Rückblick auf den Kampf der Weltanschauungen im Grenzland zwischen dem politischen Katholizismus und Marxismus einerseits und dem Nationalsozialismus andererseits , unterstrich der Redner die großen Aufgaben der Partei als Ausdrud im weltanschaulichen Ringen unserer Zeit.

In seinen weiteren Ausführungen setzte sich Gauleiter Bürckel für eine entschlossene Sozialpolitik, ein ganz wesentlicher Faktor einer richtigen und gesunden Grenzpolitik, ein. Der nationalsozialiſtiſch e deutsch e Arbeiter sei der beſte Grenzwallim Westen , der durch eine ſtändig fortſchreitende Berwirklichung des deutschen Sozialismus immer

ihren geistigen Strömungen und Spannungen in der weltanschaulichen politischen Lage unseres Ringens in der Gegenwart. Bevor er auf verschiedene konkrete Darlegungen einiger Programm punkte der Bewegung einging, kennzeichnete er in klarster Formulierung die Erkenntnis, die sich die Partei im geistigen Ringen erworben hat. Er zog dabei den Trennungsstrich zwischen Umdeutungen und Fälschungen und dem Gehalt der neugewonnenen Erfahrungen. Unsere Geschichtsbetrachtung , so führte er aus, sei von der Grundhaltung getragen, daß jede große Geistesmacht der deutschen Vergangenheit durch die Tatsache geadelt ist, daß deutsche Menschen an sie geglaubt haben. Wenn man einem Volk den Stolz auf seine Größen der Vergangenheit nehmen würde , dann würde man ihm auch den Willen rauben, für ſeine Größen Die ente in der Zukunft zu kämpfen. scheidende geistig- revolutionäre Wendung un= serer Zeit und ihrer Erkenntnisse sei zum Besitz von aber Millionen deutscher Volksgenossen geworden . Der deutsche Mensch und die deutsche Nation, so erklärte Reichsleiter Rosenberg abschließend in seinen Darlegungen, die den Kreisleitern ihre innere Kraft und ihren Glauben in besonderem Maße gestärkt haben, hätten aus einer geistigen Völkerwanderung der Jahrhunderte im Dritten Reich heimgefunden zu sich selbst. Diese Gewißheit wurde in der ersten Kampfzeit Erlebnis von Millionen und ist im nationalsozialistischen Staat geschichtliche Tatsache und Bekenntnis aller geworden . Eine alte Zeit wurde überwunden, und ein neues, das nationalsozialiſtiſche Zeitalter, sei herausgestiegen .

Einfallreiche Dankopferwerbung Einzeichnungsstelle wird Karikaturen-Ausstellung

mehr gefestigt werde. *

Für die klare geistige und weltanschauliche Ausrichtung der Hoheitsträger der Bewegung war die Rede , die der Beauftragte des Führers für die gesamte weltanschauliche und geistige Schulung und Erziehung in der Partei, Reichsleiter Rosenberg , am Mittwoch hielt, von tiefer Bedeutung . Der geistige Vorkämpfer und Wegbereiter des Nationalsozialismus vermit telte den Kreisleitern eine umfassende Schau und klärende Deutung der Vergangenheit mit

NSK München, 28. April. Im Rahmen der von der SA. durchgeführten Dankopfer-Aktion hat der Nachrichtensturm S1 in München zu einem besonders originellen Mittel gegriffen, um in der Öffentlichkeit für dieses Werk zu werben : er verband seine Einzeichnungsstelle mit einer Ausstellung. Und zwar stellten die SA.-Männer darin Arbeiten des bekannten Zeichners und Karikaturisten der SA. Seppla“ aus , wodurch sie eine sehr glückliche Werbewirkung erzielten , die wiederum dem Dankopfer zugute kam.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 88

Partei - Korreſpondenz

Rationalſozialiſtiſche

Brief and Drahtans grift der Schriftlettung: Berlin 623 68, Zimmertr. 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag : & ranz Cher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der NSTAP., München . Berlin erfand : Cher.Berlag , Berlin SW 68, merkraße 88. lle Zahlungen find nach rlin (Bok}chedlonts_Berlin 4464) zu richten

NCK Breſſedienst der NGDAS

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RSK Folge 98

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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Volkswirtschaftlicher Gemeinnutz verlangt :

Preissenkung

für

Markenartikel !

Eine bedeutsame Forderung für die Verbilligung der Lebenshaltung Überhöhte private Preisbindung schädigt Handel und Verbraucher NSK Der Reichskommiſſar für die Preisbil. dung hat in diesen Tagen in seiner Rede in Hamburg erneut betont, daß die sogenannte Breisstoppverordnung keine Dauermaßnahme sein soll, sondern lediglich als eine Vorbereitung für seine wirkliche Aufgabe, die Preisbil dung, anzusehen ist. Durch die Preisstopps verordnung sollte zunächst einmal vermieden werden, daß ungerechtfertigte Preis : erhöhungen erfolgten. Es wäre aber ein Irrtum , wenn gewiſſe Kreise der Wirtschaft annehmen wollten, daß durch diese Verordnung nunmehr alle bestehenden Preise auf dem bisherigen Stand festgehalten wer den sollten. Unter Preisbildung ist besonders eine Kontrolle der Kosten und Gewinne in den einzelnen Produktions- und Handelsstufen auf dem oft sehr weitem Wege vom Erzeuger bis zum legten Verbraucher zu verstehen. Nun ist aber bei uns in Deutſchland ein großer Teil der Preise durch Kartelle gebunden und diese Kartelle sorgen sehr wachsam dafür, daß keine Unterbietungen erfolgen. Durch die Preisſtoppverordnung ist ihnen zwar die Handhabe genommen, gegen solche Außenseiter vorzugehen, die bereits vor dem 17. Ots tober 1936 die Preise unterboten haben. Für ihre preistreuen Mitglieder besteht die Preisbindung aber nach wie vor, und da die Kartelle anscheinend nicht die Absicht haben, von fich aus Preissenkungen zu erwägen, ſtehen ihre preisbindenden Bestimmungen einer Verbilligung unserer Lebenshaltung entgegen. Eines der mächtigsten Kartelle in Deutsch land ist der Markenschußverband, die Gemeinschaftsorganiſation der bekanntesten Martenartikelhersteller. Dieser Verband schreibt den Beziehern von Markenartikeln die Hane delsspannen und den Verkaufspreis an die Verbraucher vor und sorgt durch ein lückenloses Reversſyſtem für strenge Einhaltung der festgelegten Preise. Er stellt neuerdings die Behauptung auf, daß das gegen-

wärtige Wirtschaftsdenken sich ebenfalls zu den Grundsägen, auf denen den Martenartikelpreisschuß aufgebaut ist, bekenne und daß der nationalsozialistische Staat den festen Preis bejahe als eine unentbehrliche Voraussetzung, um die Löhne stabil zu halten und eine Qualitätsvers schlechterung zu verhindern. Nur stabile Preiſe, Jo wird erklärt, wie fie der Martenartikelpreiss schutz gewährleiste, gestatteten es der Staatsführung, Wirtschaftspolitik auf lange Sicht zu treiben. Es muß schon als reichlich anmaßend bes zeichnend werden, wie hier versucht wird, Gesichtspunkte für gemeinwirtschaftliche eigensüchtige Interessen einzuspannen. Die Ausführungen des Preiskommissars in Hamburg, in denen er notwendige Preissenfungen in der deutschen Binnenwirtschaft ans

Appelle der Kampfgemeinſchaft Gautage der NSDAP, in den Monaten Mai-Juni NSK Berlin, 29. April. Wie alljährlich im Spätsommer der Reich se parteitag in Nürnberg durchgeführt wird, so treffen sich die Kämpfer der Bewes gung in den Sommermonaten zu ihren bereits Tradition gewordenen Gautagen der NSDAP. Die Führer der Bewegung und ihrer Gliederungen nehmen hier Gelegenheit, in machtvollen Kundgebungen und Tagungen die Bilanz der Arbeit zu ziehen und die Parole für das fom= mende Jahr auszugeben. Aber auch der Pflege der Kameradschaft der alten Kämpfer des Führers find diese Tage gewidmet. In folgenden Gauen wird für die Monate Mai-Juni der Gautag vorbereitet : Medlenburg (Schwerin), Weser/Ems (Oldenburg), Kurhessen (Kassel) vom 29.-30. Mai. Schleswig-Holstein (Kiel), Halle-Merseburg (Halle) , Osthannover (Lüneburg) vom 5. bis 6. Juni. Mainfranken (Würzburg), Bayr.Oftmart (Regensburg) vom 16. - 20. Juni. Westfalen-Nord (Gelsenkirchen), Württ.-Hohenzollern (Stuttgart) vom 26.- 27. Juni.

RSK Folge 98 kündigte, zeigen, daß man an den maßgebenden Stellen die Lage denn doch etwas anders beurteilt. Zu diesen Fragen hat übrigens auch der Stabsamtsführer des Reichsnährstandes, Dr. Hermann Reischle, im April-Heft der Zeitschrift Der Vierjahresplan" Stellung genom men. Er schreibt, daß eine Steigerung des Lebensstandards bei stabilen Löhnen nur durch eine stetig gesteuerte Preisfenkung möglich ist. Und über die Preisbindungen der Kartelle erklärt er, daß die von ihnen durchgeführten Marktregelungen nicht als Marktordnung im national = sozialistischen Sinne bezeichnet werden können, weil ihnen das Merkmal der volkswirtschaftlichen Verantwortlichkeit fehle. Kartelle verdanken ihr Entstehen privatwirtschaftlichen Erwägungen und es ist selbstver= ſtändlich, daß sie in erster Linie gegründet werden, um ihren Mitgliedern Vorteile zu bringen. Es widerspricht aber der nationalsozialistischen Wirtschaftsauffassung, wenn private Organisationen auch heute noch in der Lage sind, die Preise für wichtigste Konſumwillkürlich vorzuschreiben, güter ohne den Nachweis zu erbringen, daß diese Preise volkswirtschaftlich gerechtfertigt sind. Die Handelsspannen, die die Markenartikelhersteller festsetzen, sind zum Teil sehr hoch, zum Teil laſſen ſie dem Handel aber auch nur einen geringen Nugen. Im Laufe der Zeit haben sich diese Verhältnisse als mitbestimmend für die Auswahl des Sortiments der Händler und besonders der Einzelhändler erwiesen und es ist heute so, daß die hohen Handelsspannen vielfach dem Handel als notwendiger Ausgleich für ge = ringere Spannen bei vielen marktgängigen Waren dienen. Eine plögliche allgemeine Aufhebung der Preisbindung könnte daher zunächst zu einer gewissen Beunruhigung der Wirtschaft führen, die aber sehr schnell durch eine vernünftige eigene Kalkulation des Handels überwunden werden könnte. Andererseits muß hier aber gerade auch im Interesse des Handels selbst einmal ein Anfang gemacht werden. Noch wichtiger als die Fragen der Preisbindung und der Handelsſpannen ist aber im Augenblick die Frage des Unternehmergewinns bei den Markenartikeln. Wie oben schon angedeutet, erfolgt ja die Preisbindung in erster Linie, um dem Hersteller ein möglichst hohes und stabiles Einkommen zu sichern. Auf Grund bekanntgewordener Kalkulationen konnte festgestellt werden, daß die Unternehmergewinne bei den Markenartikeln teilweise eine Höhe erreichen, die volkswirts schaftlich nicht mehr gerechtfertigt ist und sich praktisch als eine Besteuerung der großen Masse der Verbraucher auswirkt. Wäre nicht durch die Preisbindung der freie Wettbewerb ausgeschaltet, so würde das Preisniveau für Markenartikel ganz von Felbst auf ein gesundes Maß zurückgehen. Da dies nun aber nicht der Fall ist, wird es nötig sein, von allen Wirtschaftskreisen, die den An= spruch auf Anerkennung ihrer Preisbindungen erheben, zu verlangen, ihre Kalkulationen von einer hiermit zu betrauenden Treuhandstelle überprüfen zu lassen.

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29. April 1937 Von seiten der Martenartikelhersteller wird ua. behauptet, die Festlegung der Preise bringe für den Verbraucher eine Garantie für immer gleiche, hervorragende Qualität mit sich. Würde man die Preisbindung aufheben und die freie Konkurrenz wieder einführen, so sähen sich die Hersteller gezwungen, die Qualität im Intereſſe eines billigeren Preises zu verschlechtern. Wenn diese Behauptung richtig wäre, so wären schließlich nur noch unter den Markenartikeln wirkliche Qualitätswaren zu finden und alle preislich nicht gebundene Ware müßte dann minderer Qualität sein. Daß dies nun wirklich nicht der Fall ist, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. Im übrigen ist bereits der Vorschlag gemacht wor den, für Markenartikel ein besonderes Gütezeichen einzuführen, das nur für solche Waren verwandt werden darf, die geQualitätsvorschriften wissen festzulegenden entsprechen. Dieser Vorschlag ist durchaus nicht von der Hand zu weiſen ; denn er würde, wenn man ihn verwirklichte, die Verbraucher vor einer Verminderung der Qualitäten ſchüßen, ohne den freien Wettbewerb zu unterbinden . Vor allen Dingen aber kommt es darauf an, daß die Markenartikel schon zu möglichst niedrigen Preisen vom Hersteller an den Handel abgegeben werden , damit die berechtigten Zuſchläge des Handels vom Verbraucher ohne Schaden getragen werden können. Darum ist es nötig , überall da eine Senkung der Herstellerpreise vorzunehmen, wo die Gewinne über ein erträgliches Maß hinausgehen.

Die wirtschaftlichen und ſozialen Aufgaben des NSLB. Arbeitstagung der Gauabteilungsleiter für „Wirtſchaft und Recht“ im NSLB.

NSK Bayreuth, 29. April. Im Haus der Deutschen Erziehung begann eine Arbeitstagung der Gauabteilungsleiter für Wirtschaft und Recht im NSLB., die unter der Leitung des Reichshauptstellenleiters Pg. Tränkenschuh steht. Die Aufgaben der Hauptabteilung umfassen, wie Pg. Tränkeschuh in seinen grundsäglichen Ausführungen betonte, den dritten großen Arbeitsbereich des NSLB ., die wirtschaftliche und soziale Be treuung aller NSLB .-Mitglieder, den Aufgabenkreis also, der neben der weltanschaulichen Schulung und der fachlichen Betreuung steht. In Wirtschaft und Recht" sind außer den eigenen sozialen Einrichtungen des NSLB . , die durch die Verschmelzung der früher bestehenden Lehrervereinigungen mit dem RSLB . übernom menen Unterstützungs-, Kranken-, Witwen und Waisenkassen, zusamengefaßt. Nur durch diese großzügige Vereinigung aller sozialen Einrichtungen der deutschen Erzieherschaft ist es möglich geworden, die Erfüllung aller Verpflichtungen zu sichern und durch die Geschlossenheit und Größe des NSLB . noch darüber hinaus die Anrechte aller einzelnen Mitglieder dieser gewaltigen Erzieherorganisation zu erweitern. Der Großteil aller der alten Lehrervereine hat sich in Erkenntnis dieser Tatsache freiwillig und in anerkennenswerter Weise dem NSLB. eingeglie dert, und es darf damit gerechnet werden, daß auch die wenigen noch bestehenden Verbände diesem Beispiel folgen werden.

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Blutweg

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der Methode

„ Stachanow“

Die modernen Galeerenſträflinge Moskaus - Bezeichnender Einblick in das rote Paradies - Gewiffenloſe Abenteurer als Arbeiterſchinder NSK Der gedankenlose Leser der Sowjetpreſſe mag neben manchen anderen Nachrichten auch die Meldungen von Morden an sogenannten Stachanow - Leuten , die zum Be= stand des Nachrichtenteils der Sowjetpreſſe ge= worden sind, zur Kenntnis nehmen, ohne sich dessen bewußt zu sein, daß diese Nachrichten bei näherer Betrachtung ihrer Hintergründe einen tiefen Aufschluß über die Lage der Werktätigen im " Arbeiterparadies" geben. Um einige Fälle dieser Morde herauszugreifen, seien nachstehende Meldungen in ihrem nadten Tatbestand wiedergegeben. Bei Woronesch wurde der StachanowPropagandist und Eisenbahner Wachroniew mit zerschmettertem Schädel tot aufgefunden. W. hatte in einer Versammlung an seine Arbeitskollegen einen Appell für die Einhaltung des Stachanow-Programmes gerichtet und in seiner Rede mehrere Arbeiter als Gegner der Stachanow-Bewegung namentlich aufgeführt. die Vorkämpferin der In Kasan wurde und in Stachanow-Bewegung Bogolawa Drechowo die Stachanow-Anhängerin Braiko von Arbeitskolleginnen gelyncht und ermordet. In dem Mordfall an der Braiko wird ein Prozeß eingeleitet, der „ den Mördern von Stachanow-Leuten den Geschmack an weiteren In Archangelsk Verfolgungen nehmen soll." der beste Bolschewit Nordrußlands" wurde ermordet. --- In Sotowa Butscheisty wurde die Leiche der Arbeiterin Pos nya kow auf Eisenbahnschienen tot aufgefunden. Das selbst wurde eine stadtbekannte GPU.- Agentin von einem Elektromonteur auf die nicht allsie in eine er sie tägliche Weise getötet, daß er dann und Metallzelle Sperrte Starkstrom durch die 3elle leitete. Wenn schon die Anzahl dieser Mordfälle , von denen die hier angeführten nur eine kleine Auslese darstellen , verblüffend ist, so gibt die Tatsache , daß die Mörder von Stachanow-Leuten als ärgste Staatsfeinde verfolgt und ohne Ausnahme hingerichtet werden, noch mehr zu denken. Sie läßt deutlich erkennen, daß dieſe Morde an Stachanow -Leuten in der Sowjetunion nicht zu Kategorien von gewöhnlichen Kriminalverbrechen zugerechnet werden, sondern daß man fie als einen staatsfeindlichen Akt bewertet, der sich gegen das herrschende System in der Sowjetunion richtet. Also sind die Stachanow-Methoden Maßnahmen des bolschewistischen Systems, das im Terror und in der Ausbeutung seine einzige Stütze hat. Gemäß diesem System sind auch seine Methoden von der gleichen Art und stellen die ärgsten und erbarmungslosesten AusAntreibermittel beutungs = und dar, die man sich denken kann. Jeder Versuch, sich dem Stachanow-System zu widersehen, wird als Auflehnung gegen die Staatsgewalt betrachtet und als Staatsfeindlichkeit verfolgt, für die es in der Sowjetunion keine andere Sühne gibt als die der physiichen Vernichtung.

Daß die Werktätigen in der Sowjetunion, die sich wohl der Folgen eines Angriffs auf Stachanow-Leute bewußt sind, diese dennoch in so großer Zahl umbringen, spricht deutlicher als alle anderen Beweise für die Leiden der durch erbarmungsloses Antreiben zermürbten und zur Verzweiflung gebrachter Arbeiter im sowjetis schen " Arbeiterparadies". Allein in letter Zeit find 70 Stachanow-Anhänger ermordet worden, eine Zahl, die dadurch noch besondere Bedeutung gewinnt, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Sowjetpreſſe nur diejenigen Fälle veröffentlicht, die nicht mehr verschwiegen werden können , und daß sie von der Veröffentlichung der Prozesse gegen die StachanowMörder überhaupt absteht. Außer der Verzweiflung der Arbeiter, die unter der Geißel der Stachanow-Antreiber zusammenbrechen, ist es ein oft hervorbrechender grenzenloser Haß gegen diese neue Herrenschicht“, der sich in Attentaten auf StachanowLeute Luft macht. Haben doch die Arbeiter längst erkannt, daß sie mit leeren Versprechungen betrogen und um sämtliche Zusicherungen gebracht wurden, und daß sich die Schuldigen, die Stachanow-Leute, aus einer Klasse von Minderwertigen zusammensetzen, die niemals im Stande waren, systematisch zu arbeiten , oder Jahr um Jahr ihre Pflicht zu tun und mehr als ein paar Monate auf einer Arbeitsstelle zu bleiben. Diese unfähigen und frupellosen Abenteurer haben. hier ein ihren Neigungen entſprechendes Tätigfeitsfeld gefunden, wie es Elementen ihrer Art in den Organisationen des bolschewiſtiſchen Syſtems immer zur Verfügung steht und wo jedermann willkommen ist, der das Zeug zum Menschenschinder oder Henker hat. Die körperliche Überanstrengung der Arbeiter, die unter dem Joch ihrer Antreiber als moderne Galeerensträfinge bezeichnet werden können, füh zen zwangsläufig zu einer ungeheuren Sterblichkeit. Dies hat besonders unter den Jungarbeitern in den Kohlenbergwerken katastrophale Formen angenommen. Es braucht nicht gesagt zu werden , daß bei der in der Sowjetunion üblichen Behandlungsweise von Arbeitern angesezte ,,Untersuchungen" nicht aus Gründen der Menschenfreundlichkeit erfolgten, sondern lediglich zur Sicherung weiterer Arbeitserpressungsmethoden. Bei den Arbeitern, die sich aus politischen Gefangenen rekrutieren, läßt man allerdings auch diese Sorge fallen, wie dies kürzlich auf eine sehr zynische Weise durch den GPU.-Beamten Moses Beermann zum Ausdruck gebracht wurde, als er mit besonderem Stolz verkündete, daß ein Kanal, dessen Bau unter der Leitung der GPU. ſtand, von den politischen Gefangenen fast ohne maschinelle Hilfe erbaut worden war ... Dieser Zynismus, der bei dem roten Beiniger des unterdrückten Volkes immer dann besonders traß hervortritt, wenn er den Stiefel auf dem Nacken seines vergewaltigten Opfers seßt, spricht

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auch aus all den Verherrlichungen des Stacha. now-Systems in der Sowjetunion, durch das es den roten Ausbeutern erst möglich wurde, den legten Widerstand der niedergehaltenen in Not und Elend darbenden Arbeiter zu brechen und fie vollends zu verſklaven. Stachanow-System : Das ist die vielgepriesene Errungenschaft des Sowjetstaates, an der ſchon

Die

29. April 1937 unendlich viel Blut klebt : Das Blut der aus Berzweiflung erschlagenen Stachanow-Leute und das ihrer zum Wahnsinn getriebenen Opfer. --Der Weg, den dieses blutbefleckte StachanowSystem in der Sowjetunion bisher zurückgelegt hat, ist über und über mit Leichen der vor Entfräftung gestorbenen und zu Tode gepeinigten v. Wr. Arbeiter besät.

deutſche Arbeiterwohnung

- Siedlungswerk und StockwerkSünden der Vergangenheit werden ausgeglichen wohnung – Gut und billig, das Kennzeichen der echten Volkswohnung NSK Überblickt man heute rückschauend die Bauſtatiſtik der Systemzeit, so fällt es nicht schwer, den Nachweis zu erbringen, daß in dieser Zeit viel gebaut wurde. Die Ergebniſſe, die man als angeblich umumstößliche Tatsachen aus dieser Statistik gewinnen kann, erweisen jedoch bei näherem Zusehen, daß es einen zielbewußten ""Arbeiterwohnstättenbau" vor der Machtübernahme noch gar nicht gegeben hat. Wenn es nämlich wahr wäre, daß du jahl= reichen Kleinwohnungsbauten vor 1933 dem Arbeiter wirklich zugute gekommen wären, wie kommt es dann, daß trotzdem zehntausende an den Peripherien der Städte in dürftigen Wohnlauben Unterschlupf suchen mußten, in jenen traurigen und trostlosen Zelt- und Gartenkolonien, die immer die schmachvollsten Zeugen des marxistischen Systems gewesen sind? Es hieße den wahren Grund dieser Tatsache verkennen, wenn man nur davon ausgehen wollte, daß zu wenig Kleinwohnungen“ vorhanden waren, um die breiten Massen des deutschen Arbeitertums unterzubringen. Nein, man ist im Novemberſystem wissentlich oder gedankenlos an dem Problem Volkswohnung“ vorübergegangen. Es wurden zwar „ Kleinwohnungen“ geschaffen, aber das Fehlen einer klaren Marktkontrolle und einer umsichtigen Bauwirtschaftsordnung in Verbindung mit andauernden Preis- und Lohnspekulationen bes wirkte, daß diese Kleinwohnungen eine Mietzinsleistung erforderten, die weit über das Maß der möglichen Monatsaufwendung des Arbeiters hinausgingen.

Syſtemschuld an einer Lebensfrage Ganz im fapitalistischen Sinne der Spekulation lag es demnach, wenn man daran ging, für den Arbeiter Kleinstwohnungen" zu ers stellen, die, weil sie so klein waren, angeblich auch nur eine geringe Mietslast bedeuteten. Abgesehen davon, daß die überwiegende Zahl auch dieser Wohnungen für Millionen Volksgenossen unserer unerschwinglich waren, waren sie der denkbar schlechteste Weg auf dem Gebiete des Arbeiterwohnſtättenbaues , weil sie bei gegebener überteuerung einen viel zu geringen Wohnraum für die Arbeiterfamilie, insbesondere auch für die kinderreiche Familie,

darstellten. Wie wenig ernst diese lebenswichtige völkische Frage genommen wurde, erhellt daraus, daß über die Größe der Arbeiterwohnung in jener Zeit des Arbeiterbetrugs überhaupt nicht mehr diskutiert wurde, sondern nur mehr über die Mietshöhe. Dies hatte im Gefolge, daß man nun daran ging, einen Wohnungsanspruch nach dem anderen ab. zubauen, um damit die notwendige " Verbilligung" zu erreichen : in diesem " Jahrhundert des Fortschritts" ging man dazu über, die Zimmergrundfläche in einer beispiellosen Weise zu verringern, an Heizungs und sonstigen Einrichtungen zu sparen, ja, man brachte es sogar fertig, die unumgängliche Einrichtung eines Baderaumes als zu teuer“ aus dem Arbeiterheim zu verdammen oder — bestenfalls als eine allgemeine Kollektiveinrichtung für 14 und mehr Parteien in den Keller zu verlegen. (! ) Selbst die durch der= artige ebenso unsoziale wie volksgesundheitsschädliche Maßnahmen erreichte „ Verbilligung“ war so gering, daß weite Kreise unserer arbeitenden Schichten derartiger Kultureinrichtun gen", wie einer „ Kleinstwohnung“, nicht teil, haftig werden konnten.

Heimstätte ſtatt Wohnmaschine Auch an dieser Stelle unseres sozialen Volks lebens setzte der Nationalsozialismus, der lange vor der Machtübernahme auf diese Aufgabe vorbereitet war, richtungweiſend ein. Wenn von dem Problem „ Volkswohnung" gesprochen wird, so hat er es freilich nicht nötig, nur auf die Aufgaben der Zukunft hinzudeuten, sondern er kann auf einen vierjährigen Aufbau zurückſchauen, der eine grundsätzliche Gestalt - als auch eine unvere gleichliche Inhalts - Wandlung der deutschen Wohnungspolitik darstellt. Die Heimstättenbewegung des Nationalsozialismus ist der Schnittpunkt von bec völkerungs- und wehrpolitischen Tendenzen gleichermaßen wie der der Bes friedung des Arbeitslebens, der wirtschaftspolitischen Notwendigkeit, der Herbeiführung der Krisenfestigkeit" und der immer

Blatt da

NSK Folge 98 angestrebten Verbindung der deutschen Menschen mit dem deutschen Lebensraum. Es liegt auf der Hand, daß dem deutschen Siedlungswerk von vornherein hierbei die größte Bedeutung zufallen muß, weil es am ehesten geeignet ist, unsere Arbeitsfame= raden zum deutschen Boden zurüdzuführen. Das Reichsheimstättenamt der Deutschen Arbeitsfront als die von der Bewegung eingesetzte Stelle in Verbindung mit allen zuständigen Reichsbehörden kann auf eine vierjährige Stedlungsarbeit hinweisen, deren Fortsetzung die Erfüllung der Wünsche unseres Arbeitertums in der Wohnungspolitik in sich schließen wird. Bisher rund 100 000 frisenfeste Kleinsiedlungen im Reich sind der Beweis für den ewigen Willen des deutschen Menschen zur Scholle. Ein Fünftel des Einkommens für Wohnzwede Wenn die monatlichen Aufwendungen der Siedler nicht ein Fünftel des Einkommens aus der Berufsarbeit überschreiten sollen, so drückt sich nicht schon darin das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeiters aus ; die Bedeutung einer Siedlerstelle besteht zugleich auch darin, daß es ihrem Inhaber möglich ist, aus dem

Das

29. April 1937 eigenen Boden bei richtiger Bearbeitung außer dem gesamten Gemüse- und Obſtbedarf für eine ſechstöpfige ( !) Familie auch den an Milch, Eiern, Fleisch usw. weitgehend zu deden. Bei fleiner Mietzinsleistung ist also mit erheblichen Nebenein nahmen zu rechnen, Tatsachen, die sich 100 wohl arbeits-, als auch bevölkerungspolitisch binnen kurzer Frist ungemein stark auswirken werden. Wenn nunmehr auch der Bau der billigen Stockwerkswohnungen für den Schaffenden in immer steigendem Maße betrieben wird, so wird sich auch hier die wirtschaftliche Gesundung in der Schicht der Schaffenden bald zeigen. Die bisherigen Leistungen auf diesem Gebiete zeigen die Wandlung unserer gesamten Wohnkultur; statt seelenloser Mietsfasernen entstehen Wohngebäude , die nicht höher als drei Stockwerfe find und zwischen aus denen reichende Grünflächen angelegt werden. Die gesamte Finanzierungs- und Steuerpolitik geht dahin, Arbeiterwohnungen auch als Stodwerkswohnungen zu erstellen, deren Mietspreis nicht mehr als ein Fünftel der Reineinnahmen des Arbeiters ausmachen darf und die mindestens drei geräumige Zimmer enthalten müssen.

Wiener Judenproblem

Dachdeckerberuf gerade noch judenfrei – Deutſche Jugend vor verſchloſſenen Türen, Suden überall im Geſchäft – Erſchütternde Zahlen der Verjudung Wiens NSK Die in Wien erscheinende „ Österreichische Volkspresse" veröffentlicht einen bemerkenswerten Artikel über das Judenproblem in Wien. Es wird die Entwicklung des Judentums von der ersten Synagoge bis zu seiner heutigen Vorherrschaft geschildert. Einleitend bemerkt die Schriftleitung des Blattes, daß die allmähliche jüdiſche Durchdringung zu einer untragbaren Vormachtstellung im Wirtschaftsleben und auf kulturellem Gebiet führte. Der Artikel enthält intereſſante Zusammenstellungen des jüdischen Prozentsatzes in den verschiedenen Berufen, die dem Buch „Zur Wiener Judenfrage" entnommen sind. 51,6 v.H. • 31,5 • 82 "" · 13 94 99

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NSK Folge 98 flamebüros befinden sich 10 ( !) in arischen Händen. Anschließend wird noch bemerkt, daß das einzige rein arische Gewerbe zur zeit der Dachdeckerberuf sei, der eine Beschäftigung darstelle, die man bekanntlich als etwas halsbrecherisch betrachten könne. Ferner wird noch mitgeteilt, daß unter 100 Wienern 9,4 vH. Juden seien, unter 100 Wiener Ärzten sei aber mehr als jeder zweite ein Jude. Unter 100 Wiener Rechtsanwälten gebe es nur 50 arische. Wer ein Kino besuche,

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29. April 1937 fördere in 63 vH. Fällen ein jüdiſches Unternehmen. Das ist die Sprache der Ziffern, schreibt die ,,Österreichische Volkspresse", einwandfreier unanfechtbarer Ziffern, und diese Sprache fagt: Das Judenproblem in Wien harrt der Lösung, viel Zeit ist nicht mehr zu verlieren, schon mit Rücksicht auf unseren Nachwuchs, auf unsere Jugend , die überall ver schlossene Türen und besetzte Tische findet, so oft fie Anspruch auf ihr unverbrüchliches Recht zu arbeiten und zu leben erhebt. H. R. H.

Die NSK Randbemerkung:

Punkt für

NSK Als vor 18 Jahren der tschechoslowatische Staatsverband gegründet wurde, war dieser Tatsache eine internationale Diskussion um die Volkstumsrechte in der werdenden Tschechoslowakei vorausgegangen. Durch zahlreiche Denkschriften wurden die Rechte auf kulturelle Autonomie und die Sicherung wirtschaftlicher Gleichberechtigung für die Volksgruppen in diesem Lande verbrieft. Muß es da nicht als ein Widerspruch in sich selbst erfcheinen, daß das Sudetendeutschtum sich ges zwungen sieht, in sechs Gesetzesanträgen jene Rechte zu fordern, die nicht an letter Stelle die Voraussetzung für die Existenz dieses Staates überhaupt sind ? Das Sudetendeutschtum legt dem Prager Abgeordnetenhaus sechs programmatische Punkte vor. Diese Punkte sollen den völkischen Bestand fichern, den Gleichberechtigungsanspruch geſeßlich flären, jedwede Entnationalisierungsarbeit ahnden und insbesondere die Schädigung der verschiedenen Volksgruppen durch die unteren Drgane des Staates gerichtlich verfolgbar machen. Diese sechs Punkte drücken damit nichts anderes aus, als was die tschechischen Minister seit Jahren nicht müde geworden find, als für die Behandlung der Volksgruppenfragen verbindlich zu bezeichnen. Wären dieſe propagandistischen Feststellungen Wahrheit gewesen, so

Punkt :

Recht !

hätte es Prag nicht notwendig gehabt, daß die Welt nunmehr von sechs sudetendeutschen Forderungen erfährt, von denen sie achtzehn Jahre lang gehört hat , sie seien erfüllt. Diese sechs Punkte erhalten überdies eine Intensivierung dadurch, daß sie sowohl von der slowakischen als auch von der karpato- . russischen Minderheit in jeder Hinsicht unterstrichen werden. Es bleibt abzuwarten, ob die tschechischen Bes hörden sich der Bedeutung dieser Punkte bewußt sind, die allein den innervölkischen Frieden herstellen können , in einem Lande, das durch immer zahlreicher werdende Streits heimgesucht wird, wodurch allein im Monat März ein Lohnausfall von faft 700 000 Kronen zustande kam. Wenn es zutrifft, daß, wie der tschechoslowakische Präsident Dr. Benesch neulich ausführte, die Tschechoslowakei zur wirtschaftlichen und finanziellen Stabilisierung noch 10 bis 20 Jahre braucht, dann wird sie den innervölkischen Frieden brauchen. Die sechs Punkte fönnen diesen Frieden bringen. Werden sie abgelehnt, so wird die Welt wissen, daß Prag die Absicht hat, die verderbens bringende Niederkämpfung einer Bevölkerung, die zahlreicher ist als zB. die des Landes Litauen, international zu dokumen tieren.

NGK Volk und Familie Gonderdienft

Bestrafter Kinderreichtum? Staffelung der Hilfen beim Ausgleich der Familienlaften Beispiele aus dem Leben NSK Immer wenn von einem Ausgleich der Familienlaften die Rede ist, taucht alsbald die Streitfrage auf, ob die Leistungen dieses Ausgleichs für alle die daran teilhaben die gleichen sein sollen. Man tritt dann meist nicht ohne einige Gereiztheit den Vorschlägen entgegen, welche die Ausgleichshilfen entsprechend dem Arbeitseinkommen der Familien staffeln wollen. Für solche Auseinandersetzungen besteht ins deſſen gar kein Anlaß, wenn man sich über das Wesen und die Aufgaben eines Ausgleichs der Familienlasten erst Rechenschaft gibt.

Was soll denn der Ausgleich? Er soll den Zustand beseitigen, daß ein Lediger und ein Kinderreicher, die die gleiche Berufstätigkeit ausüben auch vom gleichen Einkommen leben müſſen, dh . daß der Ledige dieſes Einkommen für sich allein verbrauchen kann, wogegen der Kinderreiche vom gleichen Einkommen sich, seine Frau und 6 Kinder ernähren, lektere auch noch zu tüchtigen Men= schen erziehen, ausbilden und ins Berufsleben überführen soll. Das ist eine ganz offensicht= liche Überbelastung der finderreichen Familie und im Grunde genommen wirft es wie eine Belohnung der Eheſcheu und Kinderſcheu aber eine Bestrafung der Erfüllung der Elternpflicht und außerdem gerät dabei noch die Entwicklung und Ertüchtigung der Kinder in Gefahr. Das ist also die Aufgabe. Und die Durchführung verlangt ganz einfach, daß die Spanne zwischen der Lebenshaltung des Ledigen und des Kinderreichen gleichen Einkommens beseitigt, ausgeglichen wird. Beispiel : 12 Arbeiter haben je 40 RM. Wochenlohn, zehn sind ledig, zwei sind Kinderreiche und haben je 4 Kinder. Bei einem Ausgleich würde man von der Gesamtlohnſumme dieser 12 Arbeiter (480 RM.) etwa 24 RM. für die 8 Kinder abzweigen, so daß die Ledigen je 37,60 RM., die Kinderreichen je 52 RM. pro Woche erhielten. Ein schematisches Rechenbeispiel, die Zahlen sind will türlich gewählt. Was an dem Beispiel mit den 12 Arbeitern gezeigt wurde, das würde sich dann natürlich auf alle Arbeiter zunächst der gleichen Einkommensschicht, dann aber auch auf die übrigen Einkommensschichten ausdehnen und schließlich überhaupt auf die ganze Volksgemeinschaft. So würde erreicht, daß einer von seinem Einkommen etwas abgeben muß, wenn er nicht pflichtgemäß einen Teil davon für Haltung einer Familie und Erziehung von Kindern ver-

Ein paar

wendet. Anderseits aber soll der zu seinem Einkommen etwas dazu bekommen, der als tinderreicher Vater dem Volk viele Kinder aufzieht. Dieser einfache und gesunde Ausgleichsgedanke wird aber sofort über den Haufen ge= worfen, wenn man statt Ausgleich an eine Einheitszulage also an eine Unterstützung denkt. Die das tun, vertreten dann die Forderung, es soll der kinderreiche Bankdirektor pro Kind die gleiche Zulage bekommen, wie der kinderreiche ungelernte Arbeiter. Fragt man dann, wieviel denn, ſo geht schon ein ergebnisloses Nachdenken an. Der eine wird sagen, damit etwas gesagt ist : 20 RM. Nun geben Sie einem Bankdirektor mit 4 Kindern im Monat 80 RM. Was wird der Kollege, der Direktor der anderen Bank sagen, der ledig ist? Er wird sich ins Fäustchen lachen und denken : was hast du schon von den 80 RM., da bin ich halt doch der Schlauere und bleibe ledig. Und wenn man ihn auch, seinem Einkommen entsprechend, zu einem gesalzenen Beitrag zum Lastenausgleich heranzieht, so wird ihm das weiter nicht weh tun, wenn er zB. 30 oder 40 RM. im Monat zahlt. Ist nun da eine Spanne ausgeglichen ? Und anderseits wird ein Arbeiter mit acht Kindern, der die Woche 38 RM. verdient, für seine Kinder 160 RM. bekommen, also an den Kindern mehr verdienen als an der Arbeit. Und das ist auch nicht in Ordnung. Mit einer einheitlichen Bemessung der Ausgleichshilfe kommt man einfach nicht durch. Entweder nimmt man ſie niedrig, dann entſteht bei den höheren, ja schon bei den mittleren Einfommen fein " Ausgleich" mehr, die Spanne, die beseitigt werden sollte, bleibt bestehen, die Maßnahme wird zwecklos, ja so würde schließlich der Lastenausgleich zu einem Sonderrecht nur der Unbemittelten, und das will auch niemand. Setzt man die Ausgleichsbeihilfe zu hoch an, dann sind die nötigen Mittel nicht aufzubringen. Solange sich niemand aber darüber beschwert, daß die Steuern nach dem Einkommen gestaffelt find, kann man auch eine zweckdienliche Staffelung der Ausgleichshilfe nach dem Einkommen nicht als ein schreiendes Unrecht hinſtellen. Denn die Spanne, die ausgeglichen werden soll, iſt ― eben je nach dem Einkommen verschieden , also muß auch der Aus = gleich dieser Spanne nach dem Einkommen verschieden sein, wenn er seinen Zweck erreichen soll. Deshalb muß und wird aber dennoch der soziale Gedanke zu seinem Recht kommen. Nicht

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nur, daß auch die Beiträge , durch die die Mittel für den Lastenausgleich aufgebracht werden, ebenfalls nach dem Einkommen gestaffelt werden, der ledige Bankdirektor wird ein Vielfaches des ledigen Arbeiters zahlen müssen, unter einer gewiſſen Einkommensgrenze wird der Arbeiter überhaupt Außerdem wird auch eine nichts zahlen. Mindestgrenze für die Ausgleichshilfe geschaffen werden. Beispielsweise wird ein Arbeiter von sehr geringem Einkommen nicht eine schematisch nach seinem Lohn berechnete Ausgleichshilfe erhalten, die sich als unzureichend erweist, sondern es wird unter einen Mindestbetrag nicht heruntergegangen, der ausreicht, die Kosten für ein Kind zu decken. Anderseits wird auch nach oben eine Höchst =

Mangelt es

29. April 1937 grenze sein, so daß auch der Reichste pro Kind nicht mehr bekommt, als die tatsächlichen Ausgaben für dieses betragen. Mindeſt und Höchstgrenze werden nicht allzu weit ausein anderliegen und nicht annähernd die Unterschiede aufweisen wie die Einkommen. So wird die Regelung keine starre sein. Aber ganz ohne Staffelung kann man nicht auskommen. Hauptsache ist — und das wird eben nur durch die Staffelung bei allen Einkommensstufen erreicht , daß es „ kein wirtſchaftlicher Vorteil mehr sein darf, beine oder wenige Kinder zu haben“, aber auch keine erdrückende Laſt, recht viele gesunde Kinder sein eigen zu nennen. Wenn dieses Ziel erreicht wird, wollen wir uns über die Staffelung oder Nichtstaffelung der Ausgleichshilfen die Köpfe nicht zerbrechen. Dr. P. D.

an Raum ?

Die deutsche Bevölkerungs politik als Weltproblem – Europäiſche Geburtenkontrolle NSK Immer wieder hört man, daß die Bevölkerungsvermehrung schon zu weit fortgeschrit ten sei, daß die Menschen nicht wüßten , wo sie bleiben sollen“, und wenn es mit der Bevölkerungsvermehrung so weitergehen werde, schließlich nur noch "" Stehpläge" vorhanden sein würden. Diese Ansicht ist sogar in wissenschaftlichen Büchern verfochten worden, und man kann von einer Raum- und Anpassungstheorie der Geburteneinschränkung sprechen, die diese Verfallserscheinung auf eine angebliche Raumknappheit zurückführen will : man müsse sich eben ,,vernünftigerweise" der Raumenge mit seiner Kinderzahl anpaſſen. Nun genügt es aber, eine Einsicht in die Bevölkerungsdichte weiter Gebiete des Erdballs zu nehmen, um zu erkennen, daß von einer allgemeinen Raumknappheit gar keine Rede sein kann. Gewiß kann die Bevölkerung nicht allenthalben so dicht werden wie zB. in Holland, Belgien oder England, aber da gibt es noch einen ganzen Kontinent, Australien, der nur 0,86 Einwohner auf den Quadratkilometer zählt und in dem sich die Bevölkerung nur sehr langsam vermehrt ; sicherlich nicht aus Raummangel, denn es steht fest, daß viele Gebiete Australiens noch sehr aufnahmefähig und entwicklungsfähig sind. Die Japaner und auch andere tatsächlich unter Raummangel leidende Nationen würden fich herzlich gern da ansiedeln, aber die anglosächsischen Australier ziehen es vor, einen jährlichen Geburtenüberschuß von nur 7 je 1000 Einwohner (Japan 14,8) zu haben, und das Land bleibt infolgedessen unausgewertet, zumal auch aus England keine Auswanderungswilligen kommen, weil man auch in Großbritannien vorzieht, " Geburtenkontrolle" zu treiben und die überseeischen Herrschaftsgebiete unter bevölfert zu laſſen. In Afrika, in Süd-, Mittel- und zum Teil auch noch in Nordamerika einerseits, und in Zentralasien andererseits, gibt es riesige Strecken, die längst noch nicht ausgewertet sind. Ja, man braucht Europa gar nicht zu verlassen, um unzureichend ausgewertete Länderſtrecken zu finden, denn niemand wird bestreiten, daß Frankreich, mit durchschnittlich 76 Einwohnern

je Quadratkilometer, eine Bevölkerungsdichte hat, die nicht der hohen Ergiebigkeit dieses in natürlicher Hinsicht bevorzugten Landes entspricht, haben doch alle Nachbarn Frankreichs, mit Ausnahme von Spanien, eine sehr viel größere Bevölkerungsdichte (Belgien zB. 268 je Quadratkilometer) . Frankreich ist im Süden und Südwesten ausgesprochen untervölfert und daher genötigt, fremde Arbeitskräfte regelmäßig heranzuziehen, und zwar in steigendem Maße Farbige aus seinen nordafrikanischen Kolonien. Das Gerede von der Übervölkerung hat schon vor 130-150 Jahren eingesezt, zu einer Zeit, als Europa, verglichen mit der Gegenwart, noch sehr dünn besiedelt war. Wenn damals jemand gesagt, hätte, daß Europa eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 52 Menschen je Quadratkilometer und England zB. eine solche von 266 haben kann, und die Menschen sehr viel besser leben würden, als etwa um das Jahr 1800, hätte man ihn für verrückt erklärt. Ja, warum sollen sich aber die Menschen durchhört man immer aus stärker vermehren? wieder fragen. Von einer starken Vermehrung kann in Westeuropa überhaupt nicht mehr die Rede sein. Es handelt sich heute nur um die Bestandserhaltung. Denn der natürliche Zuwachs, den heute die meisten Länder Westeuropas aufweisen (Frankreich hat bereits keinen Zuwachs) , wird nicht mehr von langer Dauer sein. Selbst wenn die Geburtenzahl nicht weiter zurückgeht, wird der natürliche Zuwachs deshalb abnehmen, weil die Sterblichkeit, die heute außerordentlich niedrig ist, in Zukunft zunehmen wird, und zwar aus folgenden Gründen : niedrig ist die Sterblichkeit heute vor allem deshalb, weil die vom Tode naturgemäß stärker bedrohten, über 60 Jahre alten Personen, vergleichsweise nicht besonders zahlreich sind, denn als sie geboren wurden, war die Geburtenhäufigkeit noch nicht besonders groß. Dagegen find die mittleren Jahrgänge, die vom Tode vergleichsweise wenig bedroht sind, heute besonders stark besetzt, weil sie aus besonders ge= burtenreichen Jahren stammen . Mit dem Zeitpunkt aber, wie diese heute im mittleren Lebensalter stehenden Jahrgänge in die höheren,

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vom Tode stärker bedrohten Altersklassen aufrüden, wird auch die Sterblichkeit unvermeidlich zunehmen, weil es sich eben um besonders start besezte Jahrgänge handelt. Ferner ist die Geburteneinschränkung, pom völkischen Standpunkt geſehen, schädlich, denn die Zahl der Volkszugehörigen ist eine Macht, die sich nicht, wie man immer wieder glaubhaft machen will, ― nur militärisch auswirkt, sondern auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet von großer Bedeutung ist. Auch die Aufrechterhaltung unſerer kulturellen Errungenschaften und der gesamte Kulturfortschritt ist ua. abhängig von der Stärke unserer Fortpflanzung, denn es ist ein natürliches Geset, daß die überdurchschnittlich begabten Men= schen stets nur in einem gewissen zahlenmäßigen Verhältnis zu der Gesamtzahl der Volkszugehörigen auftreten : je größer diese Gesamtzahl, um so größer auch die Zahl der überdurchschnittlich Begabten, der eigentlichen Kulturförderer. Will man Qualität, so muß man vor allem für Quantität sorgen ! Das weiß jeder Tierzüchter. Aus dem, was ich über die riesige Zunahme der Bevölkerung Europas während des 19. Jahrhunderts gesagt habe, geht ua. hervor, daß die Aufnahmefähigkeit eines Landes, was die Größe der Bevölkerung anbelangt, durchaus nicht eine ein für allemal feststehende Größe darstellt, sondern sehr entwicklungsfähig ist. Mit der Bevölkerungszunahme wächst ja nicht nur die Zahl der Konsumenten , sondern auch die

Die

erste

29. April 1937 der Produzenten, und ein gewisser Bevölterungsdrud, bewirkt durch ein nicht allzu geringe natürliche Vermehrung - die nur bei durchschnittlich 3-4 Kindern je Ehe gewähr. leistet ist - ist sogar zur Aufrechterhaltung und Anspornung der Arbeitsenergien sehr heilsam und nüglich . Uns ist im Auslande häufig vorgeworfen worden, daß wir unsere Raumknappheit, die allerdings bei einer Bevölkerungsdichte von 144 je Quadratkilometer von Jahr zu Jahr fühlbarer wird, als Rechtfertigung für triegerische Ausfälle gegen unsere Nachbarn miß brauchen wollen. Als ob es nicht unvergleichlich vernünftigere und näherliegende Auswege und Mittel zur Behebung der Raumknappheit gäbe, als einen Krieg, der die schlimmste Ges genauslese (dh . die Vernichtung der Kräftigsten und Besten) bedeutet, die man sich denken kann, und damit dem Volkskörper den größten und nachhaltigsten Schaben zufügt. Allerdings wünschen wir in verstärktem Maß teilzunehmen an der Auswertung der vielen Gebiete der Erde, die nicht oder längst nicht vollständig ausges nuzt werden. Wir wollen wieder zu Kolonialbesiz gelangen, und diejenigen, die uns agreſſive Absichten vorwerfen, sollten doch vor allem barauf bedacht sein, dem deutschen Volk durch Rüdgabe unseres alten Kolonialbesizes eine Raumerweiterung zu gewähren und dadurch eine Entspannung herbeiführen zu helfen. • v. U. S.

Etappe

in

der

Ausbildungszeitverkürzung

erreicht

Die Schule machte den Anfang - Jetzt Prüfung der Studienzeit

NSK Mit Recht ist seit Jahren auf die rassenhygienisch verheerenden Folgen aufmerksam gemacht worden, die die andauernde Verlängerung unserer Berufs- und Ausbildungszeiten mit sich brachten. Das Ergebnis war : ein weit hinausgeschobenes Heiratsalter und unterdurchschnittliche Kinderziffern . Die Notwendigkeit zu ein greifenden Maßnahmen war um so mehr gegeben, als mit der wiedergewonnenen Wehrhoheit für jeden Deutschen der Dienst mit der Waffe zur selbstverständlichen Pflicht wurde. Die um Ostern verkündeten Reformen des Reichserziehungsministers Rust bilden den ersten wichtigen Abschnitt auf dem Wege zur Gesamtverkürzung unserer Ausbildungszeiten. Die Jahrgänge, die jest seit einigen Wochen ihren Weg in die Schule gehen oder schon die Grundschule besuchen, haben die Möglichkeit, bereits zwei Jahre einzusparen und statt wie früher mit 19 Jahren jezt schon mit 17 Jahren die höhere Schule zu verlassen. Die Durchführung der Verkürzung ist in einer auch rassenhygienisch zweckmäßigen Weise erfolgt . Nur für die Bes gabten ist bereits nach drei Jahren Grundſchulbesuch der Übergang auf die höhere Schule möglich. Die Entscheidung wird von dem Direktor der aufnehmenden höheren Schule ge-

troffen, wobei der Ausleseerlaß aus dem Jahre 1935 eine neue und erweiterte Bedeutung erlangt. Das zweite Jahr wird in der höheren Schule eingespart, die hier den bevölkerungse politischen Notwendigkeiten entgegenkommt und dies auch verantworten kann, zumal der Stoff der neunjährigen höheren Schule nach dem Urteil hervorragender Schulmänner auch in acht Jahren bewältigt werden kann. Begrüßenswert ist, daß die Kürzung der Ausbildungszeiten damit sinnvoll ihren Anfang bei der Schulzeit genommen hat und in diesem Abschnitt als endgültig zu betrachten ist. Von dieser Basis aus ist gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, die Verkürzung der Studienzeit eingehend zu prüfen. Gin fürzlicher Erlaß des Reichserziehungsministers hat darauf hin gewiesen, daß die Einteilung des Studienfahres in drei Semester keine brauchbare Grundlage abgebe und daß andere Möglichkeiten geprüft werden müßten. Die Frage ist um so schwerer und verantwortungsvoller zu unterſuchen, da fie nicht auf Koſten mangelnder Ausbildung gelöst werden darf, gerade heute nicht, wo unser ganzes Wiſſen und Können in den Dienſt unserer wirtschaftlichen Selbstbehauptung gestellt werden muß. Dr. F.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 98

Der arbeitende Mensch im Bild Sonderschau auf der Ausstellung „ Schaffendes Volk" in Düsseldorf NSK Berlin, 29. April. Die Abteilung ""Straßenwesen - Reichsautobahnen" der Ausstellung „ Schaffendes Volk“ in Düsseldorf ist aufgebaut auf einer Gegenüberstellung von Straßenbau und Kraftverkehr , um eindringlich zu zeigen, wie beide sich gegenseitig bedingen und ergän ent= zen. Das erste Drittel der Halle ist sprechend dem Leitmotiv der gesamten Aussteldem schaffenden Volk" im engeren Lung Sinn gewidmet, dh. an den Anfang der Schau wird der arbeitende Mensch gestellt, der im Straßenbau, im Kraftverkehr und in der Automobilindustrie beschäftigt ist. Mit der Gestaltung dieser Abteilung der Ausstellung war Frau Erna Lendvai- Dircksen beauftragt. Sie hat in wochenlangen Reisen, in den Wohnlagern der Autobahn, in den Ladehöfen des Reichs-Kraftwagen -Betriebsverbandes und in den Werken der Automobilinduſtrie 80 auserlesene Porträtbilder gesammelt, die einen lebendigen Eindruck davon zu geben vermögen, wie die Arbeit den Menschen formt. Dr. Leh Schirmherr der Südwest= deutschen Textil-Leiſtungsschau NSK Stuttgart, 29. April. Reichsorganisationsleiter Dr. Leg hat die Schirmherrschaft für die Südwestdeutsche Textil - Leistungsschau übernommen, die vom 12. bis 30. Juni in der Stadt der Auslandsdeutschen, Stuttgart, durchgeführt wird. Diese Schau, die anläßlich der vom 28. -30 . Juni d3. ebenfalls in Stuttgart stattfindenden Reichstagung der Reichsbetriebs = gemeinschaft 2 „Textil" veranstaltet wird, soll ein umfassendes Bild vom heutigen Stand der Textilwirtschaft mit all ihren neuen Errungenschaften geben. Sie wird vor allem im Blick auf den Vierjahresplan von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung sein. Einzeichnungen zum Dankopfer Reichsminister Rust und Prof. Albert Speer NSK Berlin, 29. April. In der Dienststelle des Hauptamtes der SA. für Kampfspiele hat sich nun auch Reichsminister Rust mit einer Spende in die Dank-

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29. April 1937

opferlisten eingetragen. Ferner zeichneten der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Prefessor Albert Speer und Regierungsrat Klünner im Auftrag des Senats der freien Hansestadt Bremen in der Adjutantur des Stabschefs namhafte Summen für das Dankopfer. Der SS. - Reitersturm I/R 7 hat sich in der Reichsreiterführerschule mit einer Spende ebenfalls in das Dankopfer der Nation eingereiht.

Studentenschaft betreute Organiſation der NSDAP . NSK München, 29. April. Der Reichsstudentenführung die Stellung eines Hauptamtes der NSDAP. verliehen Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP ., Pg. Dr. Robert Len, hat den organisatorischen Aufbau für den NSD .- Studentenbund genehmigt. Die großen Aufgaben, die dem Reichsstudentenführer vom Stellvertreter des Führers und vom Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ge= stellt worden sind, verlangen für ihre Durchführung eine straffe organisatorische Form. Entsprechend der Bedeutung dieser Aufgaben hat der Reichsorganisationsleiter der Reichsstudentenführung die Stellung eines Hauptamtes der NSD A P. und den einzelnen Gaustudentenführungen die Stellung eines Gauamtes der NSD A P. verliehen. Damit ist gewährleistet, daß sämtliche Fragen im unmittelbaren Einvernehmen mit den zuständigen Stellen der Partei Bearbeitung finden . Aus der Anordnung des Reichsorganisations= leiters geht ferner hervor, daß unbeschadet der staatlichen Verankerung die deutsche Studentenschaft betreute Organisation der NSDA P. iſt. Da die Partei die Aufgabe der Menschenführung hat, wird die Betreuung vom NSD .- Studentenbund durchgeführt, der als Gliederung der Partei in seinen Reihen alle nationalsozialistischen deutschen Studenten zu sammenschließt. Der NSD.- Studentenbund ist allein für die gesamte politischder Erziehung weltanschauliche deutschen Studenten zuständig, die in Kameradschaften und Stammannschaften vorgenommen wird .

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

ationalsozialiſtiſche Brief- und Drahtanfárift der Schriftleitung: Jerlin 628 68, Zimmerte, 90, HI. Gernruf: 11 00 23 lag ; frana Cher Radi., 6. m. s. 5., utrál vě zlag der RSTUS., Kinchen - Berita ) : Cher.Berlag , Berlin 6 We Zahlungen kud nach Brake 8. (Bolichedlonts_Berlin 4464) _qu_richten

Partei -Korrespondenz

NCK

Breſſedienſt der NGDUB

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth ; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der RSDIE Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sändermann Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.

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30. April 1937

Nur noch ein Zehntel der Aussaat des Vorjahres

Das

Gespenst des

Hungers

über Sowjetrußland Die

Prawda " gesteht den völligen Zusammenbruch der bolſchewistischen Agrarpolitik

Traktoren ohne Brennstoff und Äcker ohne Pflug zu führen !" NSK Anfang März veröffentlichte die offizielle russische Zeitung „ Prawda“ einen begeisterten Bericht über die Sowjeterfolge in der Landwirtschaft. Sie sprach in den höchften Superlativen vom „ Stachanow-Frühling“ und berichtete von einer „,unerhörten techniſchen Gegenüber 1930 Ausrüstung" der Kolchosen. mit 150 seien nunmehr 5000 Traktorstationen eingerichtet, und sie folgert aus dieser Maſſenproduktion „ einen sicheren Endfieg". Der Artitel schließt wörtlich : „ Wir können nur eine außergewöhnliche Ernte 1937 erwarten, und zwar hinsichtlich Quantität als auch Qualität.“ Zwei Wochen später ist dieser Traum bereits verflogen. Dieselbe ""Prawda" veröffentlicht dann nämlich einen aufsehenerregenden Artikel, den man am besten selbst sprechen läßt, um nicht dem Vorwurf zu verfallen, man übertreibe aus „faschistischen Gründen“ absichtlich. In diesem Artikel heißt es unter anderem: „ Die Statiſti= ten des Volkskommissariats für Landwirtschaft, der Sookosen und der Lebensmittelindustrie veranlassen lebhafteste Beunruhigung über den Stand der Frühlingsaussaat im Süden des Landes. Tatsächlich wurden bis zum 15. März nur 734 000 Hektar angeſät gegen 4 Millionen im Vorjahre. Dieser Rückstand ist nicht etwa durch das schlechte Wetter oder einen verspäte= ten Frühling zu erklären. Das wäre unehrlich, denn nur Nichtstuer und unwiſſen de Bürokraten können den bedrohlichen Stand der Dinge leugnen. Mit ganzer bolschewistischer Brutalität ſehen wir uns gezwungen zu ers flären, daß der Rückstand, wie er angeführt wurde, nur mit dem unbedingten Un verstand der Leiter der Parteiorganisationen oder der bezüglichen Staatsstellen erklärt werden kann, weil diese es nicht verstanden, sich zur rechten Zeit

Es ist ein furchtbarer Schlag

zu erheben, um die sowjetische Landwirtschaft zu führen. Die Aussaatarbeiten sind in einem ungeheuer viel schlechteren Zustand als im letzten Jahr, wobei gerade die verantwortlichen Leiter nicht das Geringste getan haben, diese tragische Lage zu ändern oder gar zu bessern. Sie haben sich sogar nicht einmal die Mühe genommen, diesen schwerwiegen den Zustand an die entsprechenden Zentralstellen zu melden.

Als Beispiel sei die Region Azow-Schwarzes Meer angeführt . Am 15. März des vergangenen Jahres waren bereits 1173 000 Hektar besät. Am gleichen Tage waren es in diesem Jahr nur 103 000 Hektar, also nur ein Zehntel. Zweifelsohne hat man eine Reihe schöner Vorträge über die Verbesserung der Landwirtschaftsmetho den gehalten, aber diese neuen Methoden haben als Erfolg nur eine Verrin-

Rassenpolitische Schulung für Frauen Behrgänge in der Reichsschule des Raſſenpolitiſchen Amtes NSK Berlin, 30. April. Das Rassenpolitische Amt der NSDAP. hat für die Zeit vom Juni bis Dezember 1937 in der Reichsschule des Rassenpolitischen Amtes in Neubabelsberg neun neue Frauen- und Mädellehrgänge ausgeschrieben . Im ersten Kurs vom 13. bis 19. Juni werden die Gausachbearbeiterinnen . zusammengefaßt. Die anderen Kurse gelten der Schulung solcher Frauen und Mädel, die sich bereits innerhalb ihres Wirkungskreises auf dem Gebiet der bevölkerungs- und rassenpolitischen Aufklärungsarbeit in den Gauen hervorgetan haben. Die Kurse dauern eine Woche. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt.

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"

gerung der Ansaat zur Folge gehabt, wie wir feststellen müssen. Der Sekretär der Regio nalpartei, Genosse Jedikimow, und der Präfident des Exekutivkomitees , Larin, denten scheins bar, daß ihre politische Beschäftigung fie von der wirtschaftlichen Beaufsichtigung befreien. Trozdem das Wetter sehr schön ist, verlassen diese Funktionäre unter dem Vorwande, die not wendigen Pläne auszuarbeiten , ihre Büros nicht, befassen sich noch weniger mit der grundfäglichen Pflicht, die Leute anzueifern, denn statt der Aufmunterung der Arbeiter sehen sie zu, wie die Region ſich in einem Halbſchlaf befindet. Auch die Leiter der Traktorenstationen erschöpfen sich in der Ausarbeitung von Arbeitsplänen , statt daß sie die Traktoren auf die Felder hinaus . schiden. Der Leiter dieser Stationen, Genosse Malinow, ist ein Gegner mühseliger Ortsvers änderungen, um sich so über die tatsächliche Lage selbst zu orientieren und bleibt den lebhaften Aufmunterungen des Frühlings gegenüber stumm . Ahnlich ist die Lage in allen Kreisen der Jüdlichen Ukraine. Wie kann man nicht unruhig werden, wenn man erfährt, daß in der Region von Dniepropetrowst (früher Jekateri noslaw) letztes Jahr 819 000 Hektar, in der Region von Odessa 823 000 Hektar angesät wurden, und daß in diesem Jahr die Aussaat zehnmal kleiner ist ? Schon die ersten Tage der Arbeit haben die vers brecherische Untätigkeit der lofa . len Verwaltungen aufgezeigt. In den Departementen von Melitopol, Siwach und Guenitschek bleiben die Traktoren unbenugt. Im Departement Rowo-Troigly Tönnen die Traktoren nicht ausfahren, weil der Brennstoff fehlt. Im Departement von Bolche-Tokmaks gibt es keine Pflüge. Es ist an den zuständigen Leitern dieser Departemente, unverzüglich eine Lösung aus dieser unhaltbaren Lage zu finden. Jede Stunde Rückstand ist Vermehrung der Ges fahr aus dieser Nachlässigkeit. Kaum erbaulichere Nachrichten kommen aus Georgien, aus Aserbeidschan und Armenien. Das ist eine Schande für die Partei, oder finden vielleicht die leitenden Genossen Diese Lage normal ? Man muß nur bedenken, Daß im Departement von Ordjonidkidze ganze 1000 Hektar angesät wurden gegen 132 000 im lehten Jahr. Von was träumt der Parteisekretär von Armenien und der Präsident des Voltskommissariates, Genosse Guloian , In der Krim ist die Differenz zwischen der Ansaat von 1936 und 1937 besser (!) , denn sie ist dort nur fünfmal kleiner. Dabei ist es gerade dort notwendig, rasch anzusäen, da die kommenden Winde den Boden austrocknen und jeden Tag die Sonne dem Humus notwendige Feuchtigkeit entzieht. Wir müssen bald glauben, daß der Parteisekretär der Krim und der Präsident des Volkskommiſſariates Samedinow glauben, fie seien nicht verantwortlich für diesen landwirtschaftlichen Zusammenbruch. Das Befremdendste aber ist die Haltung des Volkskommiſſars für Landwirtschaft. Liest er eigentlich seine eige= nen Statistiken? Wir glauben es nicht, weil in seinem Kommissariat gute Laune herrscht und Unruhe dort verpönt ist. Der

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Volkskommissar der Sovtosen wetteifert an Gleichgültigkeit mit dem Kommiſſariat. Tatsächlich haben denn auch die Sookojen des Südens nur den neunten Teil vom vergangenen Jahre angesät. Das Ergebnis ist, daß die kost barsten Tage für die Aussaat verloren find. während sich unsere Delegierten melancholisch den Kopf tragen. Eine einzige Folgerung zwingt sich auf: Es ist ein furchtbarer Schlag gegen diese opportunis stische Mentalität zu führen, die Fehler sind auszubessern, der Rückstand einzuholen, die Massen sind zu mobilisieren, und die Technit der Arbeit noch weiter zu verbessern. Es ist unbedingt notwendig, daß das Jahr 1937 uns eine Ernte von in der Geschichte des Landes bisher unbekanntem Umfange gibt. " Soweit das amtliche Organ der Sowjets, die ,,Prawda". Sie führte noch eine weitere Menge Einzelheiten auf. Es lag indes nur daran, die Wichtigsten festzuhalten, weil fie offizielle Ges ständnisse der Bolschewisten sind. Dabei muß man bedenken, daß schon im Jahr 1936 nur die Hälfte der Anbaufläche ausgenugt wurde. So mit beträgt der Unterschied zwischen der Aussaat 1937 und jener vor dem Kriege das zwanzigfache. Naturgemäß knüpft man in- und außerhalb Sowjetrußlands an diese katastrophalen Ers tenntnisse die vielseitigsten Kombinationen . Aber unabhängig davon, ob die Schuld der Uns fähigkeit den bolschewistischen Funktionären oder der Unlust des zermürbten und um alle seine Hoffnungen betrogenen Bauerntums in die Schuhe geschoben wird, ist das Gespenst einer grauenhaften Hungerkatastrophe nicht zu bes seitigen. Wieder wird damit das Leben von Hunderttausenden frevelhaft verspielt, wie schon so oft in den vergangenen Jahren. Und wieder häuft damit das bolschewistische System eine Blutschuld unerhörten Ausmaßes auf sich; von der es tein Theaterprozeß und feine verzweifelte Suche nach einem Sündenbod befreien kann. Man wird wohl aus den zarten Andeutungen der „Prawda" den Schluß ziehen dürfen , daß nicht wenige Prozesse gegen landwirtschaftliche ,,Troglisten“ vor den Augen der Welt die Kulisse bilden werden, hinter der die Bluts Jaugerei des Antreibersystems Stachanow fich weiter hemmungslos gegen die bejammerns= werte Bevölkerung der betroffenen Gebiete austoben soll.

Rassenpolitische Erziehung der deutschen Frau Der Einsaß des Sachgebietes Frauen- und Mädelarbeit NSK Berlin, 30. April. Der bedeutsamen Stellung der Frau im Rahmen der bevölkerungs- und rassenpolitischen Aufklärungsarbeit hatte das Rassenpolitische Amt durch Errichtung des Referates „Frauenarbeit" Rechnung getragen. Auf Wunsch der Reichsjugendführung ist dieses Referat jezt seiner praktischen Tätigkeit entsprechend in Sachgebiet: Frauen- und Mädelarbeit umbenannt worden. Dieses Referat hat die ge samte bevölkerungs- und raſſenpolitiſche Erziehung der deutschen Frauen und Mädel zu bes treuen.

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Arbeitseinsatz

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für

die

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Erzeugungsschlacht

50 000 Einzellandhelfer sollen eingesetzt werden - Heranziehung des weiblichen Arbeitsdienstes G Finanzielle Förderung der Familienlandhilfe

NSK Nur noch wenige Wochen trennen uns von der Zeit der Frühjahrsernte, die an die Landwirtschaft wiederum ganz bedeutend erhöhte Anforderungen stellen wird. Erfreulicherweise konnte man daher bereits in den letten beiden Monaten feststellen, daß auch die länds lichen Kreise von sich aus immer mehr bereit find, zu ihrem Teil an der Lösung dieser Frage mitzuarbeiten. Zeigen doch die einschlägigen Berichte der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung, daß dieses Jahr schon im Februar eine vermehrte Nachfrage nach landwirtschaftlich geschulten Kräften eingesetzt hat, die im März in erhöhtem Umfange anhielt, so daß unter dem 31. März nur noch 28 000 landwirts schaftliche Kräfte einschließlich der nicht voll einfagfähigen gezählt wurden. Trotz allem wird es jedoch nicht möglich sein, insbesondere den Spigenbedarf der Landwirtschaft auf diese Weise zu deden, sondern ebenso wie in den Vorjahren werden alle irgendwie freizustellenden Kräfte zur Mithilfe auf dem Lande herangezogen werden müssen.

In diesem Zusammenhang tommt nun einer Einrichtung eine besondere Bedeutung zu, welche bereits seit 1933 ihre Existenzberechtigung vollauf bewiesen hat : der Landhilfe. Hatte sie ursprünglich das Ziel, neben der eigentlichen Hilfe für die Bauern und Landwirte, die noch arbeitslosen Kräfte aufzusaugen und vor allem den durch den Arbeitsplakaustausch freiwerdenden jungen Menschen eine Gelegenheit zum nüßlichen Einsatz ihrer Kräfte zu geben, so muß sie natürlich heute, wo alles im Zeichen des Facharbeitermangels steht, von etwas anderen Voraussetzungen ausgehen. Denn einerseits ist der Arbeitsplataustausch in der Zwischenzeit wieder aufgehoben worden, und auch die Zahl der noch Arbeitslosen hat sich bis auf einen minimalen Prozentsak verringert. Unter diesen Umständen wird es daher verständlich erscheinen, daß man in diesem Jahre nur noch mit einem Einsaß von rund 50 000 Einzellandhelfern und weiteren 12 bis 15 000 Gruppenlandhelfern im Landdienst der Hitlerjugend rechnet, welch lettere sich gegenüber dem Vorjahre verdoppeln wird . Der Einzellandhelfer wird vor seinem Einsatz ebenso wie der Gruppenlandhelfer auf seine Geeignetheit für die Landarbeit eingehend untersucht, ebenso wie auch der Betrieb, in welchem er angesetzt werden soll , einer Überprüfung seitens des Aufnahmearbeitsamtes unterzogen wird. Die Tätigkeit des Landhelfers muß selbstverständlich von dem Bauern , bei welchem er arbeitet, vergütet werden. Ebenso muß er für die entsprechende Unterbringung und Vere pflegung sorgen. Demgegenüber vollzieht sich der Gruppeneinsaß, welcher als Landdienst der Hitlerjugend in Aktion tritt, nur in größerem Rahmen, dh.

es wird jeweils eine bestimmte Zahl von Jugendlichen entweder in einem Dorf als Dorfs gruppe oder in einem Betrieb als Betriebsgruppe angesetzt, wobei in Zukunft die erstges nannte Form vorherrschend sein soll. Beim Dorfgruppeneinfaz haben die Jungen bzw. die im Landdienst des BDM. tätigen Mädel ledigs lich die Unterbringung gemeinsam, während sie tagsüber bei den einzelnen Bauern arbeiten und dort auch verpflegt werden. Neben dem männlichen Arbeitsdienst, der ja im Vorjahre bereits tatkräftig mit angepact hat, soll in diesem Jahre auch der weib = liche Arbeitsdienst herangezogen werden, wobei vornehmlich die überlast eten Bauern und Siedlerbetriebe Berücksichtigung finden werden. Dazu wird auch die Zahl der seitens der NSV. errichteten Erntes kindergärten abermals vermehrt werden, um auf diese Weise den Bauernfrauen eine Ents lastung zu schaffen. Daß endlich weiterhin die Partei und ihre Gliederungen nebst der angeschlossenen Vers bände und die Erntehilfe der Studenten nach: Möglichkeit eingesetzt werden, sei hier im weiteren noch betont. Ebenso werden auch die Industriearbeiter, soweit sie im Augenblick ents behrt werden können, wie schon 1936, mit einspringen, um die Arbeiten so rasch als möglich unter Dach und Fach zu bringen. Abschließend seien endlich noch zwei Maßnahmen hervorgehoben, welche seitens der Reichsanstalt in diesem Jahre verstärkt durch= geführt werden sollen, und zwar die Umschulung von weiblichen Jugendlichen für die Landarbeit was auf dem Wege über die von der Reichsanstalt finanzierten Umschulungslager des BDM. geschieht - und die Mehreinstellung von verheirateten Landarbets tern. Es ist bekannt, daß bereits seit einiger Zeit der BDM. darangegangen ist, seine Angehörigen in diesen Lagern zusammenzufassen, und sie dort auf die landwirtschaftliche Tätigkeit auszurichten. Ihr weiterer Ausbau in diesem Jahr ge schieht im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des Landdienstes der weibs Itchen Jugend. Und außerdem wurde hier. über in einem Erlaß des Präsidenten der Reichsanstalt festgelegt, daß die Teilnehmerinnen nicht mehr wie bisher länger als zwei Monate schulentlassen sein müssen, und daß sich diese Mädel weiterhin nur noch zu verpflichten haben, einschließlich der Kursusdauer min = destens neun Monate auf dem Lande zu verbleiben. Damit ist eine erhebliche Erleichte rung insofern geschaffen, als die Mädel fich noch 1936 im Anschluß an den Kurs für ein Jahr festlegen mußten. Für diejenigen Mädel, die vor dem 1. Oktober 1938 ihr 16. Lebensjahr vollenden und bis dahin zumindest neun Monate

NSK Folge 99 auf dem Lande zugebracht haben, entfällt die Arbeitsdienstpflicht.

Besonderes Interesse wird natürlich der Einstellung der Landarbeiterfamilien zugewandt. Man sieht also, daß von seiten des Reiches alles nur Erdenkliche getan wird, um der Landwirtschaft die Erfüllung der ihr gestellten Aufgaben zu erleichtern. Troß allem aber können

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und dürfen wir an der Erkenntnis nicht vorübergehen, daß die Versorgung der deutschen Landwirtschaft mit ausreichenden Arbeitskräfnicht allein durch gesetzliche Maßnahmen erreicht werden kann, sondern daß eine endgültige organische Lösung der Landarbeiterfrage durch die Bauern und Land. wirte selbst herbeigeführt werden muß. K.D.

„Deutſche hungern“…… in CSR.

Eine amerikaniſche Stimme gegen die tſchechiſche „nationale Unduldſamkeit“ und über das Elend des Sudetendeutſchtums NSK ,,New York Staatszeitung und Herold", Neuyork veröffentlichte vor mehreren Wochen einen bedeutsamen Artikel über die Lage des Sudetendeutschtums. Der Aufsag trägt die Überschrift: Deutsche hungern ..." Das ame ritanische Blatt stellt ua. feft: Als Konrad Henlein die Sudetendeutsche Partei schuf, war dies der Ausdruck einer flaren Zielrichtung der erdrückenden Mehrheit der Deutschen, ihren fulturellen und wirtschaftlichen Weiterbestand in jeder durch das Gesez erlaubten Weise zu sichern. Man hat von maßgeblicher Seite der Sudetendeutschen Partei es an Loyalitätsbeweisen dem Staat gegenüber nicht fehlen lassen und so fragt man ſich mit Recht, warum man von tschechischer Seite auf immer stärtere Mittel der Entrechtung des deutschen Voltsteiles finne. Wäre es nicht flüger, anstatt verstärkten Druck, der immer Gegendruck und damit Verschärfung der Lage erzeugt, dem Zeitgeist folgend, Versöhnlichfeit und Friedensbereitschaft walten zu lassen? Es ist schwer anzunehmen, daß man in Prag wirklich der Meinung ist, daß es gelingen könnte, ohne viel Aufhebens das Deutschtum im Grenzgebiet zu beseitigen. Wenn die Leiter des Staates jich endlich von der Verkrampftheit täglichen Kleinfrieges freimachen und die Lage tlar sehen werden, so müßte es nicht schwer ſein, den Modus zu finden, unter dem beide Völker in den Grenzen der Republik in einträchtiger ArDas beit ein Auskommen finden könnten . Sudetendeutschtum fordert nichts Unbilliges , sondern nur die Wahrung seiner Rechte, es fordert die Erhaltung seiner Sprache, Kultur und rassischen Art, die ihm durch die Verfaſſung im übrigen gewährleiſtet wurde. Tatsächlich hat, so heißt es in dem Aufsah weiter, die nationale Unduldsamkeit auf tschechischer Seite in letzter Zeit wieder in erschreckender Weise zugenommen. Unterdeſſen schreitet, so heißt es an anderer Stelle, die Verelendung in den deutschen Gebieten des Staates weiter fort. Das an Lebensmitteln reichste Land Mitteleuropas, das jährlich gewaltige Überschüsse an Getreide aufweist, hat viele Hungrige unter seinen deutschen Randbewohnern. Die amtlichen Zahlen der Statistiken

zeigen mit unbestechlicher Deutlichkeit, daß die Zahl der Erwerbslosen in den sudetendeutschen Gebieten mehr als dreimal so hoch ist als in den tschechischen Gebieten. Das nördliche Randgebiet der Tschechoslowakei beherbergte den größten Teil der Industrie dieses Staates. Die dort von Deutschen betriebe nen Fabriken stehen leer, weil aus friegstechnischen Gründen (!) die Industrie ins Innere des Landes verlegt wurde, somit in tschechischen Besiz tam, der tschechische Arbei ter beschäftigt. Man fragte mit Recht, ob hier wirklich kriegstechniſche Gründe ausschließlich maßgebend sind, denn es ist nicht rechteins leuchtend , wer die Republik mit Krieg überziehen sollte , nachdem Deutschland einen Nichtangriffspaftvorgeschlagen hat. Wozu also jene Kriegsund Landesverteidigungsgeſeße, die in ihrer Auswirkung lediglich die Sudetendeutschen treffen?

Überall läßt sich feststellen, daß von staat, licher Seite die dem Deutschtum Lebensmöglichkeit entzogen wird. Die Bäderstädte Karlsbad und Marienbad, durch eine angespannte Steuerpolitik bei Rückgang der Erwerbsmöglichkeiten stark verschuldet, sollen nun vom Staat in der Weise saniert werden, daß der deutsche Besiz in tschechische Hände übergeleitet wird." Anschließend führt die „ New York Staatszeitung" aus: Während ganz Europa um den Frieden besorgt ist und immer wieder gerade von deutscher Seite aus der Wille zu Frieden und Verständigung in nicht mißzuverstehender Weise ausgesprochen wird, wäre es eine Aufgabe der regierenden Prager Kreise, auch von sich aus einen Beitrag in der Weise zu leisten, daß sie, anstatt den Weg der Gewalt zu beschreiten, den des Friedens und der Verständigung mit dem um sein Lebensrecht so hart kämpfen den deutschen Volksteil der Tschechoslowakei suchen." Diese amerikanische Stimme läßt an Deutlichfeit nichts zu wünschen übrig und bedarf keines Kommentars.

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Erbtüchtigkeit und

Kinderſegen

G Untergegangene Bölker als Warnung

NSK Ein Skeptiker würde sagen : wozu alle bevölkerungspolitischen Bestrebungen, die Geschichte beweist doch zur Genüge, daß es bisher feinem weißen Volk gelungen ist, dem Geburtenschwund ernstlich Einhalt zu gebieten. Es wird auf die alten Völker von Hellas und Rom hingewieſen, die sich auch bemüht haben, durch praktische Maßnahmen dem drohenden Volkstod entgegenzutreten und denen ein Erfolg nicht beschieden war. Also, warum noch Arbeit und Geld an eine Sache verschwenden, die doch ihren schicksalsmäßigen Ablauf nimmt? Dem, der so spricht, ist der wesentlichste Unterschied der Geburtenpolitif des alten Roms und des neuen Deutschlands entgangen. Die Bevölkerungspolitik des alten Roms kannte nur ein Mittel, durch das sie die sinkende Volksziffer zu heben glaubte. waren Es materielle und finanzielle Vorteile , die zu einer weiteren Fortpflanzung anreizen sollten. Diese Maßnahmen hatten den alleinigen Erfolg, daß die untersten Schichten, mittellose und fremdrassige Zuwanderer aus dem Orient und aus Afrika, freigelassene Sklaven sich den Vorteil zu eigen machten, durch hohe Kinderziffern Geldbeihilfen zu erlangen. Die Nachkommen der alten römischen Bauerngeschlechter, die in Rom verstädtert und ents wurzelt waren, wurden in ihrer geburtenfeindlichen Einstellung nicht beeinflußt und sahen verächtlich auf die „ proletarii“, die Familien mit zahlreicher Nachkommenſchaft, herab. Diese Methode, die die Geburtenziffer um jeden Preis ohne Rückſicht auf die erbliche Beschaffenheit der Eltern haben will , ist falsch und in ihrer Auswirkung verhängnisvoll , denn sie hat zunächst nur Erfolge bei den Menschen, deren erhöhte Fortpflanzung aus rein egoistischen Motiven geschieht und an deren Vermehrung es einem gesunden Volk nicht liegen kann. Natürlich empfindende Menschen werden im Gegenteil durch derartige Maßnahmen, durch die sie für ihre Kinder bezahlt werden, abgestoßen, denn die Fortpflanzung bedeutet für sie eine sittliche Pflicht und Verantwortung, die auch vor Opfern und Einschränkungen nicht zurückscheut. Die Be= völkerungspolitik wendet sich daher in ihrem

Sittliche Forderung an die Erbtüchtigen Appell vor allem an alle noch gesunden und lebensnah empfindenden Kräfte, deren Inſtinkt nicht durch falsche Erziehung und Einflüsse in die Irre geleitet wurde. Sie will die besten und befähigsten Teile des Volkes dazu erziehen , von sich aus nicht aus Zwang, ſondern aus freiem Entschluß den Willen zum Kind und zur nächsten Generation durch die Tat zu beweisen. Sie stellt die sittliche Forderung, daß auch die Erbtüchtigen die meisten Kinder haben, um ihre Anlagen und Fähigkeiten . dem Volke auch für spätere Geschlechter zu erhalten und daß auf der an= deren Seite die erblich Belasteten von sich aus, ebenfalls aus Verantwortung dem Volksganzen gegenüber, auf Nachwuchs verzichten. Das lettere ist gegenüber der anderen Aufgabe ver hältnismäßig leicht und wird in schweren Fällen durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses unterstützt und durchgeführt. Aber dies ist nur eine negative Maßnahme, die zwar notwendig ist, um dem Gesunden den Weg frei zu machen, aber die eigentliche Bevölkerungspolitik fängt erst da an, wo sie sich an die überdurchschnittlich veranlagten Teile des Volkes wendet. Sie hat erst dann Erfolge aufzuweisen, wenn Familien, die in ihrem Lebenstreis ihren Mann stehen, wenn Menschen, die ihren Beruf mit Erfolg ausfüllen und in ihrem Wirkungskreis Achtung erringen, auch eine zur Erhaltung des Volkes nötige Kinderzahl aufweisen. Hierzu ist es notwendig, der kinderreichen Fa= milie wieder die Achtung und Stellung im Volksleben zukommen zu lassen, die ihr als Wahrer ewigen Erbgutes gebührt und die ihr eine finder und familienfeindliche Zeit ge= nommen hatte. Sie bedarf keiner Geschenke und Almosen, sie muß es als würdelos ablehnen, Fürsorge nach Kinderziffern zu er halten. Was die kinderreiche Familie aber verlangt, nicht als unbillige Forderung, sondern als Ergebnis einer neuen Einstellung und Haltung, ist nichts anderes als ihr bevölferungspolitisches Recht. Hierum geht der bevölkerungspolitische Kampf des neuen Deutschland, der noch für viele Gebiete unseres praktischen Lebens ein Problem bedeutet und der sich gegen viele überkommene Vorstellungen von gestern wendet. Dr. R. Fr.

NGKWochenschau

der

NSV

Gonderdienſt Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt

Eine Familienfürsorgerin erzählt :

Die NSV .



ſtändig

in Bereitſchaft !

Jeder Erfolg bedeutet Freude für die Mitarbeiter – Schnelle Entſcheidung iſt immer das Wichtigſte NSK Es ist immer aufschlußreich, wenn man versucht, irgendein Wort, das man so oft ge= dankenlos gebraucht, auf seine ursprüngliche Bedeutung zurückzuführen. Wie oft haben wir wohl das Wort „Fürsorge" ausgesprochen, ohne uns zu überlegen, was es in Wahrheit bedeutet, wie es entstanden ist. „Fürsorge" will besagen, daß jemand „ Sorge“ „für" jemanden oder etwas trägt. Schon das Wort „ Sorge“ selbst hat eine doppelte Bedeutung. Zunächst in dem Sinne „,be= ſorgen“, „ Sorge tragen“, daß etwas geschieht. Ferner besagt „ Sorge" soviel wie Kummer, Not, mühselige Arbeit. Beide Bedeutungen des Wortes ,,Sorge“ sind in dem Begriff „ Fürsorge“ enthalten. Diese Erkenntnis wurde uns, als wir Gelegenheit hatten, mit einer „Familienfürsorgerin“ der NSV. über ihre Tätigkeit zu sprechen.

Anſporn zu neuer Arbeit ,,Seit 1933 arbeite ich für die NSV . und bin mit dieser Tätigkeit im Laufe dieser Zeit unlösbar verwachsen. Ich kann es mir im Augen= blic gar nicht vorstellen, daß ich eines Tages aus dieser Arbeit herausgerissen werden sollte : ich würde mich dann wohl todunglücklich fühlen. Gibt es denn eine schönere Aufgabe, als helfen zu können, dort, wo Hilfe notwendig ist ? Über jeden Erfolg, den wir erzielen, freuen wir uns aus vollem Herzen ; jeder Fall, in dem wir wirkliche Hilfe bringen konnten, gibt uns einen Ansporn zu neuer Tätigkeit. Dabei sind die Fälle, in denen wir durch geldliche Unterstützung helfen konnten, durchaus nicht die wichtigsten ; unendlich viel wertvoller sind häufig jene, in denen wir den Ratsuchenden seelische Betreuung zuteil werden Lassen konnten." Es ist wirklich erstaunlich, wie vielseitig die Anliegen sind, mit denen sich Rat- und Hilfesuchende an die NSV. wenden. Lächelnd sagte daher die Fürsorgerin : „Wir sind so recht ein „Mädchen für alles ". Man nennt uns daher nicht mit Unrecht die „ Feuerwehr“ der Bewegung ; und wir dürfen mit einem gewissen Stolz sagen: wir gehen genau wie diese mutig an alles heran, wo unsere Hilfe notwendig ist."

Sorgfältige Auswahl der Betreuer Familienfürsorge welch wichtige und schöne, oft aber auch schwierige Aufgabe! Es gehört hierzu ein besonderes Einfühlungsvermögen und nicht zuleht — Takt und Fingerspitzengefühl ! Deshalb müssen für ein solches Amt die Betreuer besonders sorgfältig ausgewählt werden.

,,Wir lernen durch unsere Tätigkeit im Laufe der Jahre unendlich viel Menschen kennen und verstehen ; wir lernen in der Seele zu lesen wie in einem aufgeschlagenen Buche. Sehr schnell erkennen wir, ob der Hilfesuchende uns die Wahrheit sagt, oder ob er versucht, uns anzulügen. Selbstverständlich kommt auch das vor ; denn leider sind eben nicht alle Menschen Engel ! In solchen Fällen scheuen wir natürlich nicht davor zurück, unsere Meinung deutlich zu sagen ! Das hilft dann auch in den meisten Fällen schon. ,,Gegebenenfalls sind wir auch genötigt, mit unerbittlicher Strenge einzuschreiten , besonders dort, wo die Zukunft von Kindern gefährdet ist. Einen besonders krassen Fall möchte ich Ihnen kurz schildern : Es war uns zu Ohren gekommen, daß drei kleine Kinder von ihren Eltern vernachlässigt wurden. Zudem war auch die Kellerwohnung nicht geeignet, das Wachstum und die Gesundheit der Kleinen zu sichern. Hier war schnelles Einschreiten notwendig. Das Landgericht stellte die erforderliche „einstweilige" Verfügung aus , woraufhin die Kinder in einem NS.- Schwesternheim untergebracht wurden. Aus Beständen der NSV. erhielten sie neue Kleidung und fanden dann gute Aufnahme in einem Waiſenhaus. Drei Menschenleben wurden so vor körperlichen und seelischen Schäden bewahrt. Die NSV . kennt keine Bürokratie! Die schnelle und energische Hilfeleistung aber ist ein Zeichen, wie lebendig die NSV . arbeitet. Bürokratische Hemmungen ſchalten sich nicht ein, und so ist sie stets für alle Fälle gerüstet. Weiter erzählt die Fürsorgerin : „ Eine besondere Freude ist für uns das Vertrauen, das heute bereits weite Kreise der Bevölkerung zur NSV. gefaßt haben . Das zeigt sich besonders in den vielen Fällen, wo es sich nicht um geldliche oder wirtschaftliche Unterstützung handelt. Manchmal sind es eheliche Zerwürfniſſe, die oft aus kleinen Ursachen, aus gegenseitigem Mißverstehen kommen. Obgleich wir keine Eheberatungsstelle " sind, helfen wir natürlich auch dort nach bestem Wissen und Gewissen. In sehr vielen Fällen ist es uns gelungen, den gefährdeten Ehefrieden wieder herzustellen und einen ernsten Bruch zu ver= hindern." Im stillen vollzieht sich diese segensreiche Tätigkeit der NSV . Nur wenig erfährt die breite Öffentlichkeit von ihr . Und dabei ist die Familienfürsorge nur ein kleiner Abschnitt aus dem unendlich vielfältigen Aufgabenbereich der NSV . mp.

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Großſtadtmütter

auf dem

Lande

Ein neues Heim im Wasgau vom Kreis Pfalz der NSV. zur Verfügung geſtellt — Frohes Leben an der Deutſchen Weinstraße NSK Eine glückliche Fügung gibt der NSV. im Gau Saarpfalz die Möglichkeit, ihrer Erholungsverschickung von Großstadtmüttern einen noch tieferen Sinn zu geben, als dies durch die ideellen Werte einer Verschickung in irgendein landschaftlich schön gelegenes Walderholungsheim bisher der Fall war. Ein richtiger Bauernhof mitten zwischen Weinbergen, Wiesen und Feldern, auf den die Wasgauberge herunterblicken und der auch weiterhin bewirtschaftet sein wird, nimmt fünftig, Monat um Monat, erholungsbedürftige Mütter aus unse= ren Städten auf. *

spielsweise der Garten während des Sommers und Herbſtes an Obst und Früchten bietet. Frühe Erdbeeren, später Steinobst und dann die Trauben, alles wächſt hier in köstlicher Reife. Wenn schließlich der Herbst seine bunten Farben über das Land an der Deutschen Weinstraße schüttet und helle Sonne über der Landſchaft liegt, dann wird es für die Mütter eine Freude sein, die herbstliche Arbeit mitzuerleben, selbst einmal

Der Kreis Pfalz hat das wunderschön gelegene Kreisgut Geilweilerhof bei Siebeldingen an der Deutschen Weinstraße der NSV. zunächst auf 25 Jahre kostenlos überlaſſen und das Herrschaftshaus von ehedem überholt und ausgebaut, so daß hier mitten im landwirtschaftlichen Anwesen des Hofgutesund dem herrlichen Park ein neues Mütterheim entstehen kann, das deshalb vorbildlich iſt, weil erholungsbedürftige Mütter aus den Städten hier das arbeitsame und kraftvolle Bauernleben kennen lernen - und selbst mitleben dürfen ! Auch der landwirtschaftliche Be trieb, zu dem heute außer den vom Kreis verpachteten Ländereien noch etwa 65 Morgen Weinberg-, Wiesen- und Ackerland gehören, wird von der NSV . übernommen und bewirtschaftet. Die geschlossene Hofanlage geht auf eine Gründung des Zisterzienserinnen - Klosters Eußerthal zurück, das hier einen Klosterhof errichtete. Der Kreis Pfalz selbst übernahm 1925 das Gut aus Privatbesiz. Seit 1927 war hier eine Landfrauenschule der Landesbauernschaft untergebracht. Historiſch intereſſant ist, daß an diesem Ort die Brandfackel entzündet wurde und der „ Nußdorfer Haufen“ der Bauern hier den Bauernkrieg eröffnete. Das ehemalige Herrschaftshaus des Gutshofes wird nun jeweils etwa 40 saarpfälzischen Müttern gastliche Aufnahme gewähren. Der durch eine Galerie mit dem Hauptbau verbundene vierstöckige Turm, ein Wahrzeichen der Landschaft am Eingang des Annweiler Tales, wurde ebenfalls ausgebaut. Er enthält neben einem romantischen Schreibzimmer einen Aufenthaltsraum für die Mütter und die Zimmer des Personals. Ein Verwalter bewirtschaftet den Bauernhof, der, wohl wirtschaftlich vom Mütterheim ge= trennt, es mit Lebensmitteln versorgt, die aus erster Quelle kommen . Kühe, Schweine, eine Hühnerfarm und schließlich auch ein Weinkeller, der schöne Einnahmen verspricht, werden doch durchschnittlich 15 Fuder Wein geherbstet, -- lassen die Mütter, die hier zur Erholung weilen, teilhaben am bäuerlichen Leben, an der Arbeit und der ländlichen Freude. Welches Glück muß es doch für eine Frau be deuten, die während ihres ganzen Lebens in engen Großstadtmauern wohnen mußte, wenn sie hier selbst einmal ernten darf, was bei

NSK Vor einigen Wochen ging die NSV.Helferin mit einer Liste durch ihren Block= bereich, um Freipläge für die Kinderlandverschickung zu werben. Aber es wollte nicht so recht vor sich gehen. Selbst die Familien, die bei den Sammlungen während des Winterhilfswerkes nie zurückstanden, redeten immer um den Kernpunkt herum : Hier paßte es mit den Ferien nicht, dort war gerade die Haupterntezeit, und da erklärten sie sich einverſtanden, wenn auch nach vielen Vorstellungen . . . Auch bei dem Herrn X. von nebenan war die Unterhaltung ähnlich. Die Familie besteht aus einem älteren Ehepaar, das mit einer unverheirateten Tochter zusammen wohnt, die den alten Leuten den Haushalt führt. Der Nachbar sagte zu. Man sah es seinen Augen an, daß er sich auf das Kommen eines Kindes freute, als die Tochter ins Zimmer trat und alle möglichen Einwendungen machte, um die ,,vorschnelle" Zusage wieder rückgängig zu machen. „ Ein Kind ?", so betonte sie immer wieder, ,,nein, das ist unmöglich. Wohl iſt ein Zimmer und ein Bett da, und wir haben immer ges geben, wenn geopfert werden mußte, aber ein Kind, - nein! Meine Eltern sind zu alt und ich, ich komme nicht durch mit der Arbeit. Im übrigen, wo bleibt die Ruhe dann in unserem Hause?" Meine Entgegnungen fruchteten nichts. Und wenn schließlich die erforderlichen Pläze noch gemeldet wurden, so bedeutete das eine schwere Arbeit. Und dann kam der Transport. Die Sorgen dabei, die hatte ich. Es gibt Menschen, die sich unter vielen Entschuldigungen freisagen müſſen ; und wenn es ihnen nicht so gelingt, dann später in einem ausführlichen Schreiben, nicht unter zwei Seiten. So war es auch bei mir. Auf ein Kind warteten keine Pflegeeltern, und ſo nahm ich reben meinem, auch diesen Jungen noch mit zu mir. Aber nur für Stunden. Am Abend war Herr X. bei mir. Er hatte gehört, daß die Kinder angekommen waren, und er wollte auch einen Jungen haben. Er hatte es durchgesetzt. ,,Komm mit, mein Junge", sagte er, drückte mir die Hand und lachte. „ Unser Junge . . ." Der kleine Gast verlebte schöne Tage. War —i— das Vorspiel nun wirklich nötig?

Komm mit, mein Junge!

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NSK Folge 99 mit den Winzern , mit „ Lieſer“ und „ Lieſerinnen" durch die Weinbergzeilen zu gehen und die köstlichen Trauben zu schneiden.

Nicht arbeiten sollen die Mütter hier ; sie sollen sich erholen und neue Kraft schöpfen für ihren Alltag. Es wird aber ein beglückendes

Erlebnis für sie sein, hier selbst miternten zu dürfen. Dieses Erlebnis wird sie noch freudig durchpulsen, wenn sie wieder mitten in ihrer Arbeit und in der Sorge um die Ihren stehen. Sie haben das Bauerntum lieben gelernt und die Kräfte der Heimaterde haben auch sie mit neuem Lebensmut und neuer Kraft erfüllt. he-

NSV.-Gauschule in Ballenstedt

Stätten

der Arbeit und

Erholung

Bierte Schule der NSDAP. im Gau Magdeburg-Anhalt – Helfer und Helferinnen werden fachlich und weltanschaulich ausgerichtet NSK Am Nordrand des Harzes , oberhalb von Ballenstedt , steht auf einer Höhe ein schlichtes, gediegen gebautes Haus, das einem maſſiven Turm überragt wird. Das ist die vierte Schule der NSDAP._im Gau Magdeburg - Anhalt , die Schule der NS. - Volkswohlfahrt. Sie soll der fachlichen und — soweit notwendig - auch der weltanschaulichen Ausrichtung der vielen Helfer und Helferinnen dienen. Schon die Lage gibt dieser Schule ein besonderes Gepräge ; liegt sie doch in einem kleinen, sauberen Städtchen, in dem noch heute eine Kügelgen - Straße an den Verfasser der „Lebenserinnerun gen eines alten Mannes" erinnert. In drei Jahren wird hier auch der Neubau der Nationalpolitischen Bildungsanstalt auf dem Ziegenberg oberhalb der Stadt fertiggestellt sein. Weit bekannt ist die Segelfliegerschule, die ihren Horst an „Gegensteinen", einem kurzen Stück der berühmten Harzer Teufelsmauer, aufgeschlagen hat und in der sich schon mancher seinen A- und B-Schein „ erflog“. Unweit von Ballenstedt kommt man in das landſchaftlich schöne Selketal und die Selkemühle. Hier liegt die Burg Waldenstein , auf der einst Eike von Repkow zur Zeit Kaiser Friedrich II. das erste deutsche Gesetzbuch, den Sachsenspiegel", schrieb.

Wundervoll ist der Ausblick vom Turm der Schule über die Gebäude der Nachbarschaft auf die Stadt, die schon erwähnten Gegensteine und dem nahen Harz. ___ Das Haus, in dem sich jetzt nun die Gauschule Magdeburg - Anhalt der NS. - Volks wohl fa h r t befindet, wurde in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhun= derts von einem Ballenstedter Baumeister errichtet. Oft hat es den Besitzer gewechselt, und von der Witwe des lezten Eigentümers erwarb es die NS. - Volks wohlfahrt im Herbst des vergangenen Jahres. Freilich mußte mancherlei umgebaut werden. Der überladene Puh, die Schnörkel und der Stuck der Gründerzeit wurden beseitigt und machten einer Sachlichkeit Play. Viel Zeit und Arbeit war für die Erneuerung und Umgestaltung des Hauses not= wendig ; aber es bewahrheitete sich auch hier,

daß das Einfache und Schlichte zugleich das Schöne ist. Intereſſant ist die Ausgestaltung der einzelnen Zimmer. Jeder Kreis aus dem Gau hat durch mit der Landschaft verbundene Bilder zu ihrer Ausgestaltung beigetragen. So erblidt man unter anderem ein Bild des Rathauses von Halberstadt und ein Gemälde der Gaustadt Dessau. Jeder Kursusteilnehmer findet alſo ein Stück Heimat, aus der er kommt und in die er mit Wiſſen und Erleben bereichert zurückkehrt. Alles deutet darauf hin, daß diese Schule nicht nur eine Arbeitsstätte sein soll, sondern gleichzeitig für die Männer und Frauen aus dem Gaubereich, die seit vier Jahren unermüdlich und opferbereit im Dienste der NS .= Volkswohlfahrt und damit des deutschen Volkes stehen, auch eine Stätte der Erholung, der Ausspannung und der Freude ist. Breite Flure und hohe Zimmer laſſen viel Licht herein und bieten gute Bewegungsmöglichkeit. Und doch ist es nicht so, daß die hohen Räume der Schule den Besucher gewissermaßen frieren lassen. Alles blitt vor Sauberkeit, gleich, ob es sich um die geräumige Küche, den Waschoder Duschraum im Erdgeschoß handelt. Das Licht in den Sälen blendet nicht, sondern es wärmt durch seine Anlage. Wundervoll ist die Bauernstube eingerichtet . Fest und derb die Tische und Bänke unter der handgeschnitten Ampel. Hier muß man sich einfach wohl fühlen ! Wer möchte nicht den Schulleiter beneiden, der von seinem im Turm gelegenen Arbeitszimmer täglich nach drei Seiten den Blick schweifen lassen kann, über das alte, verträumte Städtchen hinüber zu den Höhen des Harzes? * In dem schönen großen Lehrſaal sind gerade 50 Kindergärtnerinnen zu einer Arbeitsgemeinschaft versammelt. Sie haben das Glück, drei Wochen hindurch in froher Kameradschaft sich vorbereiten zu dürfen auf die Arbeit des kommenden Sommers, die sie in die Erntekindergärten der Altmark und Volkskindergärten der Industriegegend um Magdeburg und Dessau führen wird. In den Freistunden tummeln sich die Kursusteilnehmer in dem mit viel Liebe angelegten

NSK Folge 99

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und gepflegten Park, den man fast schon als Auch ,,botanischen Garten" bezeichnen kann. ein fabelhafter Sportplak ist vorhanden. * Der Gau Magdeburg - Anhalt ist stolz darauf, eine in jeder Beziehung vorbildliche Schule seiner NS.- Volkswohlfahrt zu

Das ganze

Ein Wunsch ging in Erfüllung NSK Aus einer Fürsorge-Akte einer Berliner NSV.-Kreisleitung erfahren wir den gewiß eigenartigen Lebensweg einer jezt 36jährigen Frau. In der Akte heißt es : „Volksgenoſſin K. aus Hamburg ist Mutter eines unehelichen Kindes. Da man ihr vor zwei Jahren troh nicht vorhandener fachlicher Ausbildung eine Anstellung als Kindermädchen in Berlin zusagte, mußte sie ihr Kind in Hamburg bei fast fremden Leuten zurüc laſſen. Es klingt nun wie Ironie des Schicksals, daß eine Mutter von ihrem eigenen Kind getrennt leben und zu gleicher Zeit die Kinder anderer Eltern erziehen und hüten muß. Ihre Hoffnung, das eigene Kind nach Berlin holen zu können, blieb unerfüllt ; einmal ließ es ihr Beruf nicht zu, zum anderen sah sie keine Möglichkeit, ihren Beruf zu wechseln. In ihrer äußersten Not wandte sie sich damals in einem Schreiben an den Führer und bat um Rat und Hilfe." Das Schreiben wurde kurze Zeit darauf der NSV. überwiesen . Die zuständige Kreisleitung nahm sich der Frau an. Es galt, ihr wirklich zu helfen, ihr einen Beruf zu ermöglichen, der die Anwesenheit des Kindes in Berlin erlaubte. Zu allererst tam Frau K. für drei Wochen in das NSV. - Mütterheim nach Sonders hausen zur Erholung. Dann erhielt sie in einem Tagesschulheim Unterricht in Stenographie und Schreibmaschine. Zur gleichen Zeit fand sie durch die NSV. Aufnahme in einer Familie, bei der sie sich durch gelegentliche Hilfe im Haushalt bezahlt machte. Auch die Unterstützung dieser Frau durch das Wohlfahrtsamt wurde durch die NS . - Volks wohlfahrt vermittelt. Heute hat Frau K. Beschäftigung in einem Büro gefunden. Sie braucht nicht mehr tagaus tagein fremde Kinder zu erziehen, sondern kann in ihrer Freizeit ihr eigenes Kind pflegen, so, wie es ihr Wunſch war. Das Beispiel zeigt nun, daß die NS. - Volkswohlfahrt alles getan hat, um dem Zusammenhalt von Mutter und Kind zu dienen. Nicht nur finanzielle, sondern vor allem geistige und seelische Betreuung waren ausschlaggebend, um Wunſch und Willen einer deutſchen Mutter -n . zur Wirklichkeit werden zu laſſen.

besigen. Die vielen Morner wash flows to es vergönnt sein wirs, in weilen, werden na bew # doppelter und breifager Pron y die NS. - Volls wohlfahrt, bu gdy für die Idee des beutigen Espai seus w ru aufnehmen.

Bolk hilft

mit

Schwesternvereidigung in Pommern NSK Vom 5. bis 8. Mai findet in Stettin die Gauarbeitstagung der pommerschen 13. und NSV.- Schwestern statt. Unter anderem wird der Leiter der Hauptstelle Schwestern. wesen, Parteigenosse Heusler , Berlin , [prechen. Den Höhepunkt der Tagung bildet die feier. liche Vereidigung der NS.-Schwestern am Sonn abend, dem 8. Mai, 10.30 Uhr, im Landeshaus , zu der Hauptamtsleiter Hilgenfeldt , die Reichsfrauenführerin Scholz = Klint und Schwede - Coburg Gauleiter sprechen werden. Im Anschluß an die Vereidigung wird die neueingerichtete NS. - Frauenschule für Volkspflege , deren fachliche Leitung in den Händen der NSV . liegt, ihrer Bestimmung übergeben. Den Abschluß des Tages bildet die Schauspiels „ Gustav Festaufführung des -ber. Wasa" im Stadttheater.

Mehr Kohlgerichte zu den Mahlzeiten Das gesunde und preiswerte Frühjahrsgemüse NSK Schleswig -Holstein erzeugt alljährlich infolge der günstigen klimatischen Verhältniſſe 40 v5. des deutschen Dauerkohlaufkommens. Es ist wohl das preiswerteste Winter- und Frühjahrsgemüse und durch seinen Vitaminreichtum von außerordentlich günstigem Einfluß auf die Gesundheit. Eine über dem Durchschnitt gute Ernte, wie die lehte nun war, verpflichtet zum Verbrauch dieses wertvollen Nahrungsmittels. Mitte März waren noch 60 Millionen Kilogramm Weißkohl im Reich vorhanden, davon 40 Millionen allein aus der schleswig-holsteinischen Ernte. Wenn jede deutsche Familie den Verbrauch in diesen Wochen nur um einige Kilogramm zusäßlich steigert, ist die Ernte bald aufgebraucht. Wir helfen damit dem Gemüsebauern in Schles wig - Holstein. Darum deutsche Hausfrau : Zu den Mahlzeiten schmackhafte, billige Dauer fohlgerichte ! Denn gerade im Frühling braucht der Körper, dringender als je, die kostbaren Vitamine des Weißkohls !

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 69, Zimmerstraße 88





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NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 99

Der Führer zeichnete! Sein Name nun auch in der Dankopferlifte NSK Berlin, 30. April. Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ besuchte der Führer die Einzeichnungsstelle zum Dankopfer der SAStandarte 7 auf dem Ausstellungsgelände. Hier zeichnete sich der Oberste SA -Führer, Adolf Hitler, in die ausliegende Dankopferliste ein und brachte damit ſeine Verbundenheit zu dem großen Opferwerk seiner SA. zum Ausbruď.

Meldung zum Gautag Weser-Ems

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zu geben und gleichzeitig die Mitgliederwerbung wirkungsvoll zu unterstützen. In diesen Tagen besichtigte die Arbeitse in ber Gerichtsreferendare gemeinschaft Königsberg die Gauſchule in Grünhoff. Dort lernten sie nicht nur die Einrichtungen der Schule kennen, sondern erfuhren durch einen ausführlichen Vortrag von der Bedeutung der NSV .-Arbeit in Ostpreußen. Einige Stunden verbrachten sie dann mit den Kameraden des Lehrganges und konnten so in persönlicher Rücksprache einen Überblick von der Arbeit der Front erhalten. Eine Besichtigungsfahrt zu anderen NSV.-Einrichtungen schloß sich an. Solche Besichtigungsfahrten sind gerade für bie fünftigen Beamten von größter Bedeutung, da sie so die Aufgaben und die Wichtigkeit unserer Arbeit am besten erkennen können.

Redner und Propagandisten von 1932 als Gäste NSK Oldenburg, 30. April. Am 29. und 30. Mai 1937 findet anläßlich der 5jährigen Wiederkehr der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus im Land OldenDa der burg der Gautag Weser- Ems ſtatt. Gauleiter Pg. Röver beabsichtigt, alle Redner und Propagandisten, die in dem Oldenburgischen Landtagswahlkampf 1932 tätig waren, einzuladen, werden hierdurch diese Parteigenossen gebeten, ihre Anschriften umgehend dem Gauorganisationsamt der NSDAP. , Gau WeserEms, Oldenburg i. O., Adolf-Hitler-Haus, aufzugeben.

Ernährungshilfswerk schreitet fort Richtfest der ersten Schweinemäſterei in Schlesien NSK Liegni , 30. April . Auf dem Gelände des Stadtgutes Ludwigsdorf bei Liegnig wurde in diesen Tagen das Richtfest zu der ersten Schweinemästerei des Ernährungshilfswerks der NSV. in Schlesien gefeiert .

Die Eröffnung der Liegnißer Schweinemäste= rei, in der 400 Schweine aus Liegniter Küchenabfällen gemästet werden können, wird in der zweiten Maihälfte erfolgen. Neben dem Neuerrichtet die Stadt Göt bau in Liegni lig in Niederschlesien und die Stadt Oppeln in Oberschlesien je eine Mästerei, die noch in diesem Sommer ihrer Bestimmung übergeben werden.

Gerichtsreferendare besuchen die NSV . Behörden- Arbeitsgemeinschaften in Vorbereitung

NSK Königsberg, 30. April. Das Gauamt für Volkswohlfahrt Ostpreußen beabsichtigt, im Laufe dieses Sommers für die Arbeitsgemeinschaften der Behörden Führungen durch die Einrichtungen der NSV . zu veranstalten, um dadurch den Beamten einen Überblick über die NSV .-Arbeit

NS.- Schwestern werden geschult In der NSV.-Reichsschule Blumberg NSK Berlin, 30. April. Für die leitenden NS.- Schwestern der Krantenanstalten und Krankenpflegeſchulen findet in der Zeit vom 2. bis 9. Mai eine Schulungswoche in der_NSV.-Reichsschule in Blum = berg statt. Neben der Reichsfrauenführerin, Parteigenossin Scholz - Klint, dem Amtsleiter, Parteigenossen Althaus, und dem Reichschulungsbeauftragten, Parteigenossen Schirmer, wird der Hauptamtsleiter, Parteigenoſſe Hilgenfeldt, zu den NS.- Schwestern sprechen. Auf einer Fahrt durch den Gau Kurmark werden die Teilnehmerinnen NS.Gemeindeſtationen besichtigen. Den Abschluß der Tagung wird eine Besichtigung der Ausstellung Gebt mir vier Jahre Zeit" bilden. Die Kursusleiterin ist die Generaloberin der NS. -Schwesternſchaft, Parteigenoſſin Böttger.

Umsiedlung nach raffischen Gesichtspunkten

Die Mitarbeit des Rassenpolitischen Amtes am Dr.-Hellmuth-Plan NSK Berlin, 30. April. An der Durchführung des Dr.-Hellmuth Planes, dem großen Umsiedlungswerk in der Rhön, ist auch das Rassenpolitische Amt mit einer Spezialaufgabe stark beteiligt. In Zusammenarbeit mit den Standes- und Pfarrämtern der Gemeinden wird an der Feststellung des sippenmäßigen Aufbaues der Rhönbevölke rung gearbeitet. Bereits in 18 Orten ist von allen Bewohnern die blutsmäßige EingliedeDas Erbarchiv des rung restlos bekannt. Rassenpolitischen Amtes bewahrt jetzt nahezu 10 000 Sippschaftstafeln auf, von denen jede zehn bis hundert Personen enthält. Anthropologisch erfaßt wurden bis jetzt über 6000 Rhönbewohner . Erst diese erbbiologische Bestandsaufnahme ermöglicht die im Zuge des gewordenen Dr.-Hellmuth-Planes notwendig

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Zu NSK Folge 99 Umfiedlungen fichtspunkten.

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An einzelnen Beispielen konnte gezeigt wer den, in welcher Weise der erbbiologische Aufbau der Bevölkerung im Laufe von zwei Jahrweitgehenden Umschichtung hunderten einer weitgehenden unterworfen war. Durch diese Arbeiten haben wir Aufschluß erhalten, in welcher Richtung sich die Erbstruktur der Bevölkerung ändert und welche Wege beschritten werden müſſen, um eine Auslese zu treffen.

Musterhafte Siedlungshäuser Reichsausstellung " Schaffendes Boll" zeigt Arbeiterheimsiedlungen

NSK Düsseldorf, 30. April. Auf der Ausstellung " Schaffendes Volf" wird als wichtigste Art des Arbeiterwohnungsbaues eine geschlossene Kleinanlage von 13 Heimstättensiedlerstellen gezeigt. Die um einen Anger gruppierten und räumlich schön geführten Häufer entsprechen dem niederrheinischen Baustil. Eine derartige Heimstätte mit auskömmlichem Wohnraum und zwei oder drei Kammern für die Kinder mit den im Erdgeschoß liegenden Wirtschaftsräumen und Kleintierställen nebst ausreichendem Garten für die eigene Obst- und Gemüseerzeugung bleibt für den Arbeiter das Wohnungsideal und bildet die Grundlage unserer ganzen Bevölkerungspolitik. Drei Häufer, die noch nicht bewohnt sind, werden als Musterhäuser mit zeitgemäßem,

30. April 1937 praktischem, billigem und doch schönem Siedlerhausrat ausgestattet und den Ausstellungsbesuchern zugänglich gemacht. Kleintierhaltung und natürliche Bodenpflege werden gezeigt.

NSFK. in engster Verbindung mit SA., SS . und NSKK. Der Korpsführer des RSFK. an Reichsführer 66. Himmler, Stabschef Luze und Korpsführer Hühnlein NSK Berlin, 30. April. Der Korpsführer des Nationalsozialiſtiſchen Fliegertorps, Generalmajor Christiansen , unterrichtete den Reichsführer SS. Himmler, den Stabschef der SA., Luze, und den Korps: führer des NSKK., Hühnlein, von der Übernahme des Nationalsozialistischen Fliegertorps gemäß dem Erlaß des Führers vom 17. April 1937. Korpsführer Christiansen umriß seine Aufgabe dahin, daß der Aufbau des NSFK. sich in engster Anlehnung an die Partei und ihre Gliederungen vollziehe und daß seine Ber bundenheit mit SA , S S., NSK K. und deren kameradschaftliche Unterstüßung ihm wertvolle Dienste sein werden. Weiterhin hat Korpsführer Christiansen mit der Führung von Gruppen des RSFK. beauftragt : Major Braun mit der Führung der Gruppe 14, Major v. Bülow mit der Führung der Gruppe 3, Major Sporleder mit der Führung der Gruppe 6. Die beiden Erstgenannten sind, wie bereits bekanntgegeben, zugleich im Organiſationsſtab_des Korpsführer.

Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK Folge 99 und gepflegten Park, den man fast schon als Auch ,,botanischen Garten“ bezeichnen kann. ein fabelhafter Sportplatz ist vorhanden. * Der Gau Magdeburg - Anhalt ist stolz darauf, eine in jeder Beziehung vorbildliche Schule seiner NS . - Volkswohlfahrt zu

Das ganze

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besitzen. Die vielen Männer und Frauen, denen. es vergönnt sein wird, in Ballenstedt zu weilen, werden nach dem Besuch der Schule mit doppelter und dreifacher Kraft ihre Arbeit für die NS. - Volkswohlfahrt , ihren Dienſt für die Idee des deutschen Sozialismus wieder wl. aufnehmen.

Bolk hilft

mit

Ein Wunsch ging in Erfüllung

Schwesternvereidigung in Pommern

NSK Aus einer Fürsorge- Akte einer Berliner NSV.-Kreisleitung erfahren wir den gewiß eigenartigen Lebensweg einer jezt 36jährigen Frau. In der Akte heißt es: ,,Volksgenossin K. aus Hamburg ist Mutter eines unehelichen Kindes. Da man ihr vor zwei Jahren trok nicht vorhandener fachlicher Ausbildung eine Anstellung als Kindermädchen in Berlin zusagte, mußte sie ihr Kind in Hamburg bei fast fremden Leuten zurüdlaſſen. Es klingt nun wie Ironie des Schickfals, daß eine Mutter von ihrem eigenen Kind getrennt leben und zu gleicher Zeit die Kinder anderer Eltern erziehen und hüten muß . Ihre Hoffnung, das eigene Kind nach Berlin holen zu können, blieb unerfüllt ; einmal ließ es ihr Beruf nicht zu, zum anderen sah sie keine Möglichkeit, ihren Beruf zu wechseln. In ihrer äußersten Not wandte sie sich damals in einem Schreiben an den Führer und bat um Rat und Hilfe." Das Schreiben wurde furze Zeit darauf der NSV. überwiesen. Die zuständige Kreisleitung nahm sich der Frau an. Es galt, ihr wirklich zu helfen, ihr einen Beruf zu ermöglichen , der 'die Anwesenheit des Kindes in Berlin ers laubte. Zu allererst kam Frau K. für drei Wochen in das NSV. - Mütterheim nach Sonders , hausen zur Erholung. Dann erhielt sie in einem Tagesschulheim Unterricht in Stenographie und Schreibmaschine. Zur gleichen Zeit fand sie durch die NSV. Aufnahme in einer Familie, bei der sie sich durch gelegentliche Hilfe im Haushalt bezahlt machte. Auch die Unterstüzung dieser Frau durch das Wohlfahrtsamt wurde durch die NS. - Volkswohlfahrt vermittelt. Heute hat Frau K. Beschäftigung in einem Büro gefunden. Sie braucht nicht mehr tagaus tagein fremde Kinder zu erziehen, sondern kann in ihrer Freizeit ihr eigenes Kind pflegen, so, wie es ihr Wunſch war. Das Beispiel zeigt nun, daß die NS. = Volfs= wohlfahrt alles getan hat, um dem Zusammenhalt von Mutter und Kind zu dienen . Nicht nur finanzielle, ſondern vor allem geistige und seelische Betreuung waren ausschlaggebend , um Wunſch und Willen einer deutschen Mutter -n. zur Wirklichkeit werden zu laſſen.

NSK Vom 5. bis 8. Mai findet in Stettin die Gauarbeitstagung der pommerschen NS.und NSV.-Schwestern statt. Unter anderem wird der Leiter der Hauptstelle Schwesternwesen, Parteigenosse Heusler , Berlin , sprechen. Den Höhepunkt der Tagung bildet die feierliche Vereidigung der NS.- Schwestern am Sonnabend, dem 8. Mai, 10.30 Uhr, im Landeshaus, zu der Hauptamtsleiter Hilgenfeldt , die Reichsfrauenführerin Scholz- Klink und Gauleiter Schwede- Coburg ſprechen werden. Im Anschluß an die Vereidigung wird die neueingerichtete NS. - Frauenschule für Volkspflege , deren fachliche Leitung in den Händen der NSV. liegt, ihrer Bestimmung übergeben. Den Abschluß des Tages bildet die Festaufführung des Schauspiels „Gustav -ber. Wasa" im Stadttheater. Mehr Kohlgerichte zu den Mahlzeiten Das geſunde und preiswerte Frühjahrsgemüſe NSK Schleswig-Holstein erzeugt alljährlich infolge der günstigen klimatischen Verhältniſſe 40 vH. des deutschen Dauerkohlaufkommens . Es ist wohl das preiswerteste Winter- und Frühjahrsgemüse und durch seinen Vitaminreichtum von außerordentlich günstigem Einfluß auf die Gesundheit. Eine über dem Durchschnitt gute Ernte, wie die letzte nun war, verpflichtet zum Verbrauch dieses wertvollen Nahrungsmittels. Mitte März waren noch 60 Millionen Kilogramm Weißkohl im Reich vorhanden, davon 40 Millionen allein aus der schleswig-holsteinischen Ernte . Wenn jede deutsche Familie den Verbrauch in diesen Wochen nur um einige Kilogramm zusätzlich steigert, ist die Ernte bald aufgebraucht. Wir helfen damit dem Gemüsebauern in Schles = wig- Holstein. Darum deutsche Hausfrau : Zu den Mahlzeiten schmackhafte, billige Dauerfohlgerichte ! Denn gerade im Frühling braucht der Körper, dringender als je, die kostbaren Vitamine des Weißkohls !

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 99

Der Führer zeichnete! Sein Name nun auch in der Dankopferliſte NSK Berlin, 30. April. Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ besuchte der Führer die Einzeichnungsstelle zum Dankopfer der SA.Standarte 7 auf dem Ausstellungsgelände. Hier zeichnete sich der Oberste SA -Führer, Abolf Hitler, in die ausliegende Dankopferliſte ein und brachte damit seine Verbundenheit zu dem großen Opferwert seiner SA. zum Ausdruð.

Meldung zum Gautag Weser-Ems

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zu geben und gleichzeitig die Mitgliederwerbung wirkungsvoll zu unterstützen. In diesen Tagen besichtigte die Arbeitse ber in Gerichtsreferendare gemeinschaft Königsberg die Gauſchule in Grünhoff. Dort lernten sie nicht nur die Einrichtungen der Schule kennen, sondern erfuhren durch einen ausführlichen Vortrag von der Bedeutung der NSV.-Arbeit in Ostpreußen. Einige Stunden verbrachten sie dann mit den Kameraden des Lehrganges und konnten so in persönlicher Rüc sprache einen Überblick von der Arbeit der Front erhalten. Eine Besichtigungsfahrt zu anderen NSV .-Einrichtungen schloß sich an. Solche Besichtigungsfahrten sind gerade für die fünftigen Beamten von größter Bedeutung, da sie so die Aufgaben und die Wichtigkeit unserer Arbeit am besten erkennen können.

Redner und Propagandiſten von 1932 als Gäſte NSK Oldenburg, 30. April. Am 29. und 30. Mai 1937 findet anläßlich der 5jährigen Wiederkehr der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus im Land OldenDa der burg der Gautag Weser- Ems statt. Gauleiter Pg. Röver beabsichtigt, alle Redner und Propagandisten, die in dem Öldenburgischen Landtagswahlkampf 1932 tätig waren, einzu laden, werden hierdurch diese Parteigenossen gebeten, ihre Anschriften umgehend dem Gauorganisationsamt der NSDAP., Gau WeserEms, Oldenburg i . D., Adolf-Hitler-Haus, aufzugeben.

Ernährungshilfswerk schreitet fort Richtfest der ersten Schweinemäſterei in Schlesien NSK Liegniß, 30. April. Auf dem Gelände des Stadtgutes Ludwigsdorf bei Liegnig wurde in diesen Tagen das Richtfest zu der ersten Schweinemästerei des Ernährungshilfswerks der NSV. in Schlesien gefeiert. Die Eröffnung der Liegnizer Schweinemästerei , in der 400 Schweine aus Liegnizer Küchenabfällen gemästet werden können, wird in der zweiten Maihälfte erfolgen. Neben dem Neubau in Liegni errichtet die Stadt GötIis in Niederschlesien und die Stadt Oppeln in Oberschlesien je eine Mästerei, die noch in diesem Sommer ihrer Bestimmung übergeben werden.

Gerichtsreferendare besuchen die NSV . Behörden-Arbeitsgemeinschaften in Vorbereitung NSK Königsberg, 30. April. Das Gauamt für Volks wohlfahrt Ostpreußen beabsichtigt, im Laufe dieſes Sommers für die Arbeitsgemeinschaften der Behörden Führungen durch die Einrichtungen der NSV. zu veranstalten, um dadurch den Beamten einen Überblick über die NSV .-Arbeit

NS.-Schwestern werden geschult In der NSV.-Reichsſchule Blumberg NSK Berlin, 30. April. Für die leitenden NS.-Schwestern der Krantenanstalten und Krankenpflegeſchulen findet in der Zeit vom 2. bis 9. Mai eine Schulungswoche in der NSV. -Reichsschule in Blumberg statt. Neben der Reichsfrauenführerin, Parteigenossin Scholz - Klint, dem Amts= leiter, Parteigenossen Althaus, und dem Parteigenossen Reichsschulungsbeauftragten, Schirmer, wird der Hauptamtsleiter, Parteigenosse Hilgenfeldt, zu den NS.- Schwestern sprechen. Auf einer Fahrt durch den Gau Kur = mark werden die Teilnehmerinnen NS.Gemeindeſtationen besichtigen. Den Abschluß der Tagung wird eine Besichtigung der Ausstellung Gebt mir vier Jahre Zeit" bilden. Die Kursusleiterin ist die Generaloberin der NS.-Schwesternschaft, Parteigenossin Böttger.

Umsiedlung nach rafſiſchen Geſichtspunkten Die Mitarbeit des Raſſenpolitiſchen Amtes am Dr.-Hellmuth-Blan NSK Berlin, 30. April. des Dr.-HellmuthDurchführung der An Planes, dem großen Umsiedlungswerk in der Rhön, ist auch das Rassenpolitische Amt mit einer Spezialaufgabe stark beteiligt. In Zusammenarbeit mit den Standes- und Pfarrämtern der Gemeinden wird an der Feststellung des sippenmäßigen Aufbaues der Rhönbevölke rung gearbeitet. Bereits in 18 Orten ist von allen Bewohnern die blutsmäßige EingliedeDas Erbarchiv des rung restlos bekannt. Rassenpolitischen Amtes bewahrt jezt nahezu 10 000 Sippschaftstafeln auf, von denen jede zehn bis hundert Personen enthält. Anthropologisch erfaßt wurden bis jetzt über 6000 Erst diese erbbiologische BeRhönbewohner. standsaufnahme ermöglicht die im Zuge des gewordenen Dr.-Hellmuth- Planes notwendig

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