Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz [259—294, 296—304]

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THE GIFT OF Professor James Pollock

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Bartei-Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche deutsche a Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerftr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m b S., Zentralverlag Der R. S. D. A. B.. München Berlin , Berlin SW 68, Sersand: Eher - Verlag Zimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinchen (Postschecktonto München 113 46) zu richten

NCK Breſſedienſt der NGDAB

Blatt 1

NSK Folge 259

Sie ſtarben,

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

damit

,,Tod ist Leben, Sterben Pforte, Alles nur ein Übergang." NSK Mahnmal unserer Toten an der Feldherrnhalle in München ! Wer jene Stätte noch nicht in Wirklichkeit geschaut hat, kennt sie von zahlreichen Bildern , die immer wieder jene Tafel mit den Namen der sechszehn ersten Blutzeugen der Bewegung erkennen lassen. Wer hier vorübergeht, wer mit erhobener Rechten stumm diese deutschen Männer ehrt, den weht ein Hauch aus dem Reich der Toten an, in dem nur ihre Schatten Rechte haben, in dem wir Lebenden aber nur geduldete Gäſte ſein dürfen. Wir Lebenden wallfahren am 9. November zu jenem Mahnmal, das uns Symbol der Treue in der Bewegung geworden ist, und ehren damit zugleich all jene Hunderte, die in den Jahren des Kampfes in Ost und West, in Nord und Süd ihr Leben dahingaben für den Führer und die Bewegung. Ihr Leben quillt leuchtend aus den Särgen empor und vermählt sich mit dem unsrigen. Ehre um Ehre, Treue um Treue, Glaube um Glaube . . . An diesem Tage empfinden wir ganz besonders, daß wir Söhne des neuen Deutſchlands ſind, für das jene opferbereit in den Tod gingen, daß wir Angehörige einer Bewegung sind , für die sie ihr Leben freudig von ſich warfen. 9. November 1923. München. Hier wurde der Nationalsozialismus zur Tat. Der Mann stellte sich! Der äußere Sieg blieb den Streitern von damals versagt. Aber ihre Innerlichteit, ihre Seelenfülle, ihr Glaube, ihre Treue und ihre Zuversicht strahlen ſeit jenem denkwürdigen Tage bis in die jüngste Gegenwart. Was einst von jungen Kriegsfreiwilligen, Kindern fast noch, in den flandrischen Schlammfeldern bei Wytschanz , Dixmuiden , Hollebeke und Langemark mit dem Liede Deutschland, Deutschland über alles ..." geboren wurde, das tönte heute durch das neue, das erwachte junge Deutschland, das 14 Jahre lang unter der Führung eines Adolf Hitler, der zu jener Generation von Flandern gehört, gegen den Geist der Angst und des Alters ge= tämpft hat. Dieses junge Deutschland kennt die untrennbare Einheit von Macht und Größe und

5. November 1935

Deutſchland

lebt

weiß, daß es keine Freiheit ohne Hingabe und Treue gibt. In ihm sind auch die Toten des 9. November unauflöslich verankert. Wenn diese sechszehn auch sterben mußten, ihr leuchtendes Vorleben ist der Wo NationalBewegung geblieben. sozialisten im Kampf um die Eroberung der Macht ihr Leben laſſen mußten, überall leuch= tete das Vorsterben der Sechszehn herüber. Das Reich ist unter Adolf Hitler neu er= standen. Wir bauen heute an diesem Reich, wir bauen das neue Deutschland, nicht auf Befehl, sondern als freie Söhne eines freien Landes. Das Blut, das an der Feldherrnhalle in München zu früh für Deutschland vergossen wurde, läßt uns nicht zur Ruhe kommen und treibt uns an, das Werk zu vollenden . Wenn wir am 9. November 1935 unsere Toten endgültig in den beiden Ehrentempeln am Königsplaz zur Ruhe bestatten, so wollen wir nicht nur um die zu früh Gestorbenen trauern, ſon= dern wollen auch froh werden, denn froh ſind sie gestorben, Freude auf der Stirn, die Freude der Unsterblichen. So grüßen sie uns, die Nachlebenden. Wir aber schweigen und sinnen . . Ihr Opfertod ist uns Symbol der Treue, des Glaubens, der Tat geworden. Ihr Tod ist uns Symbol nationalsozialiſtiſcher Pflichttreue bis zum Tode. Ihnen nachzuleben, und wenn es darauf ankommt, auch nachzusterben für die Größe des Vaterlandes, geloben wir : „ Bleib du im ew'gen Leben, mein guter Kamerad." Wenn wir das ſingen, und die Standarten und Fahnen sich zu Ehren unserer Gefallenen senken, Die ſo nimmt uns ihre Schar beim Wort. Jugend von heute soll nach dem ewigen Leben greifen, zu dem auch sie berufen ist. Wir sollen auch heute kämpfen und ringen wie sie gegen alle Not und für die Gesun dung und Neugestaltung Deutschlands.

9. November 1923 Symbol deutscher Treue und deutschen Mannestums. 9. November 1923 das hohe Lied mannhafter Tat. 9. November 1923 das nationalsozialiſtiſche J. H. G. Opferbekenntnis.

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Blatt 2

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5. November 1935-

Das klingende Lager

Unter

dem

Gesetz

des

Volkes

Die Erfurter Musiktage der Hitler-Jugend Von Otto Zander, Hauptreferent in der Reichsjugendführung. NSK Nichts war mehr geeignet, das Märchen von der Kulturlosigkeit der Hitler-Jugend zu zerstören, als das diesjährige Musikschulungslager und die drei festlichen Musiktage des Kulturamtes der Reichsjugendführung in Erfurt. In allem, was die Hitler- Jugend hier zum Ausdrud brachte, zeigte sich sowohl ihre eigenschöpferische Kraft wie auch ihre tiefe Ehrfurcht vor den hohen Kulturgütern unseres Voltes. Schon die Tatsache, daß das Musikschulungslager und die Musiktage auf geweihtem Thüringer Boden stattfanden, muß als Zeichen dafür angesehen werden, daß es dieser Jugend nicht nur darauf ankommt, in Haltung, Gesinnung und Auftreten soldatische Disziplin zu erweisen, sondern daß sie ebensosehr darum bemüht ist, ihre soldatische Haltung weltanschaulich und kulturell zu unterbauen. Erst wenn sie weiß, daß sie auf Jahrtausende alter Tradition, auf Werten und Leistungen, die aus der Kraft des Blutes und der Seele unseres Volkes geboren sind, weiterbauen kann, erst wenn sie weiß, daß sie diese starken Fundamente zu verteidigen hat, erst wenn sie weiß, für welche Werte fie einzutreten hat, wird sie auch zwangsläufig ſich ſelbſt in Zucht und Bereitschaft für ihr Land und Volt, das dieſe Werte verkörpert, halten. Die Tatsache, daß das Musikschulungslager und die Musiktage auf geweihtem Boden stattfanden, „im Lande Luthers, Bachs und Händels, im Lande Goethes und Schillers, im Lande der Kämpfer für die Freiheit des Geiſtes, der Schöpfer von Werken, die durch Schönheit und Größe die Menschen stets aufs Neue erheben", - wie der Präsident der Reichsmusikfammer sich über die Erfurter Tage der HitlerJugend aussprach, wurde von den daran beteiligten Kameraden und Kameradinnen als eine Verpflichtung empfunden, a uch ihrer eigenen schöpferischen Kraft Neues hervorzubringen . Die neuen Schöpfungen in Lied und Muſik werden jedoch nie mehr als Ausdruck eines einzelnen, abgesonderten Erlebens entstehen. ſondern werden den zusammengeballten Willen und Glauben, die vielfache aber geschlossene seelische Kraft der Gemeinschaft wiedergeben und ausstrahlen . Man fand sich deshalb nicht zu einer parlamentarischen Besprechung“ zuſammen, zu deren Ergeb= nissen dieser oder jener als Außenstehender ſeinen Teil beizutragen hatte. sondern in Form eines Gemeinschaftslagers wurden die Fragen geklärt, die alle bewegten. und wurden Werke gestaltet . deren Entstehung von allen als eine Notwendigkeit empfunden wurde. Schulungslager der nationalsozialiſtiſchen Beweauna sind immer Ausleseprozesse. Es war deshalb natürlich, daß auch während des Musikschulungslagers sich jene Kräfte heraustristallisierten, die auf verantwortlichem Posten die junge Musikarbeit der Hitler- Jugend leiten und überwachen und allen sich im Anfang regenden schöpferischen Kräften die nationallozialistische Richtung geben sollten. Hand in Hand mit ihnen arbeiten jene Kameraden, die aus der Fülle ihres Erlebens und aus dem

Reichtum ihrer Geſtaltungskraft Werke formen.. die durch die Vermittlung aller für die Muſikarbeit verantwortlichen Kameraden der groken Gemeinschaft der deutschen Jugend und dem Volte zuteil werden nationalſozialiſtiſchen sollen. So umschloß das Lager Musikschaffende. Musikausübende und die Musikreferenten , die die Treuhänder für dieſes beſondere Aufgabengebiet der Kulturarbeit ſind. Ein besonderer Umstand gab dem Lager eine besondere Note : Aus dem Kreise der Lagerteilnehmer heraus mußten die Erfurter Musiktaae, die dem Volke dienen sollten und die sich an die breite Öffentlichkeit richteten , gestaltet werden. Beim ersten Morgengrauen schon beaann die Arbeit. und wenn die Schläge der Turmuhr bereits Mitternacht verkündeten, war sie noch immer nicht beendet. Die frühere Freimaurerloge in Erfurt mag zeit ihres Bestehens noch nicht ſolch ein Leben und Treiben erlebt haben. Außen den Vorträgen und Aussprachen wurde im Hinblick auf die Musiktage besonders stark die praktische Muſikarbeit getrieben. Reichten die Räume im Logenhaus nicht aus, die einzelnen Chor= aruppen, die Fanfarenbläser, die Streichmusiker, die zahlreichen Sprecher und das Lagerorchester während ihrer Arbeit zu umfaſſen, ſo gina man auf den Hof oder in den Garten , um dort ungestört sich intensiv den gestellten Aufgaben zu widmen. Und war auch hier noch der Raum zu knapp. wie es besonders häufia bei den Fanfaren vorkam, die durch ihr Geschmetter nicht selten die übrigen Arbeitsgruppen störten. dann wurde die zur Loge gehörende Kegelbahn benukt. Schon in kurzer Zeit sprach und schrieb man in ganz Erfurt vom klingenden Lager": unter diesem Ehrennamen wird das diesjährige Musikschulungslager bei der dortigen Bevölkerung lebendig bleiben. Dann kam der große Augenblick, an dem die Jugend Adolf Hitlers sich mit dem, was sie sich in den Tagen vorher erarbeitet hatte, an die Öffentlichkeit, an das deutsche Volk wenden sollte. Am Nachmittag des 1. November fand im alten historischen Rathaussaal die feierliche Eröffnung der Musiktage statt. Kameraden der Hitler-Jugend hatten für diesen Augenblick musikalische Werke von Kraft und Weihe ge= schaffen, und unter ihrer eigenen Leitung er flangen diese Werke zum erstenmal, aber nicht nur vor denen, die sich im Erfurter Rathaussaal versammelt hatten, und die sich aus den Führern der Partei und der Wehrmacht, der staatlichen Behörden oder aus führenden Persönlichteiten des Musiklebens zusammensetzten, sondern über den deutschen Rundfunk, der mit fast allen Sendern sich in dieses Ereignis eingeschaltet hatte, konnte das deutsche Volk an diesem Augenblic teilnehmen. Das deutsche Volk sollte es ja vernehmen, mit welchem Ernst und welchem Verantwortungsbewußtsein sich seine Jugend auch mit seiner Kunst und seiner Kultur beschäftigt, sollte es ja vernehmen, daß es nicht wahr sei, wenn man dieser Jugend Verständnislosigkeit gegenüber den gewaltigsten Äußerungen seines Lebens vorgeworfen hat. Bekenntnis und Verpflichtung zugleich waren die Worte des Obergebietsführers Cerff : ,,Wir wissen, daß nach einer Zeit stürmischer Be-

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5. November 1935

Blatt 3

NSK Folge 259 geisterung der aufbauende Wille sich neue feſte Formen schafft. Die Musikarbeit der Jugend ist heute in diesem Stadium. Neue Lieder des Bekennens und der Feier entstehen. Große Kantaten werden geschaffen . Und neben diesem Neuen, aus unserer Zeit geboren, tritt hinzu die Pflege unserer alten guten deutschen Musik. Die Jugend Adolf Hitlers bekennt sich zu unseren alten Meistern. Nicht nur an diesen Musiktagen , sondern immer wollen wir dieses Bekenntnis zum Ausdruck bringen. Ich glaube, daß ich mit diesem für uns selbstverständlichen Hinweis auch einige ängstliche Bedenken zu zerstreuen vers mag. Allerdings wehren wir uns dagegen, daß man alles Neue aus musiktheoretischer Verbildung oder aus Unverständnis unserer Zeit heraus als unmöglich oder gar undeutsch ablehnt. Kein ernsthafter Musiker wird z. B. die Frage Dur oder Moll zu einer Frage Deutsch oder Undeutsch machen. Die bewegenden Kräfte unserer Zeit müßten klein sein, könnte aus ihnen auch gerade im musikalischen Leben nichts Neues ents stehen. Wir wollen uns an den Musiktagen der H.I. nicht theoretisch unterhalten, sondern wollen deutlicher sprechen mit der Sprache der Musik selbst. Wir wollen zeigen, was die verhältnismäßig furze Zeit unserer Musikarbeit an poſi= tiven Leistungen hervorgebracht hat. Große Aufgaben stehen noch vor uns, wir wollen sie anpađen mit dem Bekenntnis eines unserer Kameraden : „ Wir wollen mit gläubigen Augen an unsere Arbeit gehen, die nicht zum Werke taugen, die soll ein Sturm verwehen.“ Dann sprach die Jugend mit der Sprache der Muſik ſelbſt. In dem von Lichtern überſtrahlten Festsaal der Regierung erflang am Abend des 1. November Johann Sebastian Bachslettes und gewaltigstes Wert Die Kunst der Fuge", gespielt von Prof. Hermann Diener mit seinem collegium musicum. Nordische Kühnheit des Verstandes und die verinnerlichte Kraft der deutschen Seele haben hier ein Werk geboren, vor dem heute noch alle Musikschaffenden und Musikausübenden sich in Ehrfurcht beugen. Und wieder war es der Wille zur Gemeinschaft, wieder war es der

Die eines

Gedanke an das Volk, der dieses Erlebnis nicht auf den kleinen Kreis derer, die unmittelbaren Anteil an diesem erhebenden Augenblick hatten, beschränkt bleiben_laſſen_konnte, ſondern der den Entschluß hervorrief, dieses Werk des großen Meisters über den deutschen Rundfunk in der Morgenfeier der H.I. am Sonntag in unser Volt auszustrahlen. Wieder wollte die Hitler-Jugend damit beweisen, wie hoch sie das große Erbe Joh. Sebastian Bachs zu ehren weiß, aber auch, wie sehr sie darum bemüht ist, dieses Erbe in würdiger Weise im ganzen Volke lebendig zu erhalten. „Die Musik gehört dem Volke" war der Leitsag der Erfurter Musiktage . Dieser Saz fand seine herrliche Verwirklichung in der Gemeinschaftsmusik und dem gemeinsamen Liedersingen am Sonnabend, dem 2. November. Eine seltene Musikfreudigkeit lag über den Reichshallen, wo die Hitler-Jugend sang und musizierte und mit ihr die Erfurter Bevöllerung. Ein Kantatenabend am Sonnabend, dem 2. November, der ebenfalls in den Reichshallen stattfand, mit Werken von deutschen Menschen, die innerlich zur Gemeinschaft der Jugend ge hören oder selbst ihre Glieder sind, offenbarte, zu welchen hohen künstlerischen Leistungen schon das junge Musikschaffen der Hitler- Jugend fähig ist. Höhepunkt dieses Abends war die Erntefantate von Heinrich Spitta und Hermann Roth. Von einer gleichen Höhe und Eindring= lichkeit war die letzte große Veranstaltung in der Stadt Erfurt selbst, das große Orchesterkonzert im deutschen Volkstheater am Sonntag. Hier sprach das deutsche Blut, das deutsche Land, das Volk und sein Leben in Tönen selbst zu uns. Was sämtliche Teilnehmer in diesem Augenblick bewegte und emporriß, das flang zusammen und brach durch bei dem ge: meinsamen Schlußlied „Heilig Vaterland ", bei dem sich das ganze Haus erhob.

Zwei Volkssingen am Abend des lezten Tages trugen das Musikliedgut der Hitler-Jugend ins Thüringer Land hinaus . In den Städten Sul und Schleusingen sang die Jugend mit dem Volke und gab so den Musiktagen ihren würdigen symbolischen Abschluß.

ersten

neuen

Wilhelm Wolf NSK Er lebte und strebte nur noch für die "Bewegung und machte seinen Dienst für Partei und Vaterland selbstlos und ohne viele Worte. Nie könnte man das Leben des jungen Kaufmanns Wilhelm Wolf, der am 19. Oktober 1998 in München geboren wurde, besser kennzeichnen, als mit diesem Wort der stillen und bescheidenen Hingabe im Dienste der nationalsozialiſtiſchen Bewegung Adolf Hitlers. Wilhelm Wolf war das zweite von vier Kindern. Nach dem Schulbesuch in seiner Vaterstadt ging er zunächst drei Jahre auf die Kellnerfachschule. Mit 14 Jahren begann er seine Lehrzeit in einem Münchener Betrieb. Da brach der Weltkrieg seine berufliche Ausbildung ab. Von Garmisch aus wurde Wilhelm Wolf Soldat und kam nach seiner militärischen Ausbildung zum 2. Bayer. Reserve- Inf.-Reg. ins Feld.

Toten

Deutschland Nach zwei Monaten Dienst an der Front er : blindete Wolf und fand erst nach einem Jahr seine Sehkraft wieder. Jezt ließ sich der junge Krieger als Krantenträger ausbilden und verlangte wieder an die Front. Der Ausbruch der roten Revolution machte dieſem mutigen Begehren ein Ende. Aber auch nach dem Kriege gab es für den ideal gesinnten Jungen Gelegenheit genug, seine Hilfsbereitschaft unter Ka= meraden zu beweisen. Nach Kriegsende ergriff Wilhelm Wolf den Beruf seines Vaters, wurde Kaufmann , und arbeitete im väterlichen Geschäft. Um für sein Vaterland erneut mit der Waffe in der Hand zu kämpfen , wurde er Freiwilliger der 2. Marine Brigade, der er bis zu ihrer Auflösung angehörte. Mit ihr nahm er teil an der Befreiung Münchens im Mai 1919. Später trat er in die Reihen des Freikorps Oberland ein und machte in diesem Verbande

NSK Folge 259

die Kämpfe in Oberschlesien mit. An der nationalsozialistischen Bewegung, mit der Wilhelm Wolf schon 1920 in Fühlung trat, beteiligte er er sich nach seinem Eintritt in die Partei ― -— mit ganzer mmer 6200 Mitgliedsnu hatte Seele. Jezt war er in seinem Element. Denn, wo immer er helfen und einſpringen konnte, war er zur Stelle. Silfs = Diese selbstverständliche bereitschaft zeichnete ihn vor allem im Kreise seiner Kameraden aus . Und aus dieser Haltung heraus drängte er auch am 9. November 1923 an die Spiße des Zuges der Freiheitskämpfer, die mit ihm in den Tod gingen für eine beſſere Zukunft. Als ehrlicher, treuer Kämpfer Adolf Hitlers legte Wilhelm Wolf sein junges Leben auf den Altar des Vaterlandes, dem auch sein letzter Herzschlag gehörte. Von den Ehrentempeln am Königsplat wird sein Blutopfer für alle Zeiten hinüberleuchten aus düsterer Vergangenheit in die helle Zukunft des deutschen Volkes.

Parteiamtliche Bekanntgabe Der Leiter der Hilfskasse :

Blatt 4

5. November 1935 amtlichen Parteidienst (Kraftrad- und Kraftwagenunfälle, Verkehrsunfälle usw.) . Es wird daher auf die Pflicht zur vorschriftsmäßigen Meldung und Beitragsüberweisung nachdrücklich hingewiesen. Bis zum 22. November 1935 müſſen sämtliche Hilfskassenbeiträge für den Monat De auf zember 1935 das Spargirokonto Nr. 5000 der Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtischen Deutschen Arbeiterpartei, München, bei der Bayerischen Gemeindebank (Girozentrale) München, überwiesen werden. In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das Postschecktonto München 9817, Hilfskaffe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, erfolgen. Die Ortsgruppenleiter und vor allem die Hilfskaffen obmänner werden dringend ersucht, für rechtzeitige und vollständige Einziehung der Beiträge von allen denjenigen, die der Hilfskasse zu melden sind (sämtliche Parteimitglieder, S.A.Männer, S.S. -Männer, N.S.K.K.-Männer, einschließlich aller Anwärter) zu sorgen, ebenso wie die sorgfältige Nachzahlung aller etwaigen Rückstände vorzunehmen ist. Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe iſt laut mehrfach ergangener Anordnung des Führers Pflicht aller Angehörigen der Partei und ihrer Gliederungen.

NSK Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt :

München, den 2. November 1935. Nach wie vor ereignen sich unzählige Unfälle und Todesfälle im ehren-

gez.: Geißelbrecht.

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19.

Blatt 6

NSK Folge 259 des Reichsnährstandes, die Marktordnung, die Wiederbelebung der bäuerlichen Kultur und die Eingliederung der Landarbeiter in die berufsständische Gliederung der deutschen Landwirtschaft. Selbst die Forderung des Agrarprogramms auf Senkung der Zinsenlast konnte weitgehend erfüllt werden, indem die Zinsenlast seit dem Krisenjahr 1931/32 auf 60 Prozent der damaligen Höhe gesenkt wurde. Besonders deutlich werden die Leistungen unserer deutſchen Agrarpolitit bei einem Vergleich mit Rußland. Dort, in einem ausgesprochenen Agrarland, ist der Bauernstand heute fast völlig vernichtet oder gehört doch zu der elendsten Schicht der Sowjetbevölkerung. Diese Entwicklung hat zu schwersten

Goslar –

5. November 1935 Folgen für die russische Gesamtwirtschaft und zu einer katastrophalen Unterernährung geführt. So erreicht der Fleisch verbrauch in Rußland pro Kopf noch nicht ein Drittel des Verbrauchs in Deutschland, der Verbrauch an Milch und Milchprodukten nur etwas über ein Viertel, bei Zucker noch nicht ein Viertel, bei Kartoffeln bloß ein Zwanzigstel, bei Eiern knapp ein Viertel. Gerade auf dem Gebiet der Ernährungspolitik wird es offenbar, vor welchen Gefahren das deutsche Volk durch den Kampf des Nationalsozialismus gegen den Bolschewismus bewahrt worden ist. Der Dritte Reichsbauerntag wird ein Bild geben, von den Aufgaben, die künftig auf dem Gebiete der Ernährungswirtschaft zu lösen sind. Dr. Hausmann .

Sinnbild

deutschen

Schicksals !

NSK Immer wieder haben wir in den leht= vergangenen beiden Jahren erleben können, wie durch irgendeine Maßnahme der Parteioder Staatsführung eine Brücke von der Zeit unseres Daseins zu großen geschichtlichen Entſcheidungen unserer deutschen Vergangenheit geschlagen wurde. Immer wieder wurde so der Blick des Volkes von Kleinigkeiten weg auf die großen geschichtlichen Entwicklungslinien und Zusammenhänge gerichtet, die bestimmend für das deutsche Schicksal in den letzten zwei Jahrtausenden waren. Solch eine Maßnahme und vielleicht die charakteriſtiſchſte war auch die Auszeichnung der alten Harzſtadt Goslar wurde Reichsbauernstadt, die der Reichsbauernführer am 15. Januar 1934 aussprach. Warum, ſo wird mancher vielleicht gefragt haben? Und es wird manchem vielleicht nicht ganz klar geworden sein, welche Be= ziehung zwischen dem deutschen Bauerntum und den alten verwitterten Kaiserbauten der ehemaligen Pfalz Goslar besteht. Goslar war in den letzten Jahrzehnten, ja man muß schon sagen Jahrhunderten, in einen Dornröschenschlaf versunken, aus dem es anscheinend kein Erwachen mehr geben sollte. Und doch ist Goslar zum Begriff einer bodenständigen, volkstumsbewußten Staatspolitik ge= worden, die erst in unserer Zeit klarste Auslegung und tatfrohesten Einsatz gefunden hat. Noch heute erinnern viele Bauwerke an die glanzvolle frühmittelalterliche Kaiserzeit, da Goslar zur Kaiserpfalz und Residenz erhoben war, da glanzvolle Fürsten- und Reichstage in seinen Mauern abgehalten wurden. Wuchtig und schwer stehen noch heute die Reste der alten Kaiserpfalz, steingewordener Wille und steingewordene Macht . Nur die Reste stehen heute noch, denn von der eigentlichen Kaiserpfalz ist nicht viel mehr geblieben. Notund Krämergeist ließen verfallen , was hochgemuter Sinn in langen Jahrzehnten an wertvollem Bauwerk geschaffen. Sehen wir das heute noch bestehende " Breite Tor ", den „ Diden

Zwinger" und den „ Achtermannturm ", so kann man sich auch heute noch ein rechtes Bild von der Stärke der Festung Goslar machen. Truhig blicken die Wehrtürme ins Land. In der Anlage und im Aufbau von einer geradezu er drückenden Schwere. Bauwerke, wie man sie sich deutscher gar nicht denken kann, entstanden aus dem Lebensgefühl niedersächsischer Bauern . Und darum nun ist uns Goslar so besonders bedeutungsvoll, weil in seinen Mauern mit härtester Erbitterung um eine große deutsche Entscheidung gestritten wurde. Friedrich Barbarossa stand gegen Heinrich den Löwen. Das Ideal des einen war die glanzvolle Weltherrschaft, und als Voraussetzung dazu die Herr schaft über den gleisnerischen Süden. Ideal des anderen war die Wiedereroberung alten germanischen Bauernlandes, um Raum zu schaffen für die heranwachsenden Bauerngeschlechter. Kriegszug um Kriegszug unternahm Friedrich nach dem Süden und unermeßlich sind die Ströme besten deutschen Blutes, die dort für eine Wahnidee vergeudet wurden. Heinrich aber hatte erkannt, daß nur auf der Grundlage eines gefunden und lebensfähigen Bauerntums ein Staat auf die Dauer sich erhalten lasse. So ſtand Goslar in der Entscheidung jener Weltanschauungen, von denen die eine nach dem Süden, die andere nach dem Osten wies. Damals unterlag der Löwe, aber sein Erbe trug das Volk durch die Jahrhunderte und heute wissen wir, daß der Wille des Herzogs der Sachsen und Bayern der Wille der Deutschen sein muß. Was Heinrich der Löwe mit dem Schwert eroberte, das erobert unsere Generation mit dem Spaten : Neue Provinzen , neues Bauernland, heiligen Besitz für zehntausende junger Bauerngeschlechter. Das Bild Goslars aber trägt nicht nur die Spuren der Kaiserzeit. Als Deutschlands Macht im Irrsinn der Kleinstaaterei zerfiel, entstand aus dem Volke, aus seinem Willen zur Selbstbehauptung das Zunft- und Gildewesen und die Hanse, deren Geschichte ein überragendes

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NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

Grundlagen und

des

Blut-

und

NSK In den zwölf Monaten, die seit dem legten Reichsbauerntag vergangen sind, ist die nationalsozialiſtiſche Bauernpolitik ein gutes Stück vorwärts gekommen. Die Bedeutung der Reichsbauernstadt Goslar ist im Laufe des Jahres ebenfalls gewachsen. Dies kam nicht zulezt darin zum Ausdruck, daß außer den Haupttagungen des Reichsnährſtandes zahlreiche Arbeitstagungen von Untergliederungen oder angegliederten Verbänden dort stattgefunden haben, so daß Goslar schon vor der Überſiedlung des Verwaltungsapparates des Reichsnährstandes mehr und mehr zum geistigen Mittelpunkt nationalsozialistischer Bauernpolitik geworden ist. Das Jahr seit dem lezten Reichsbauerntag ist aber auch dadurch gekenn= zeichnet, daß die Gedanken der nationalsozia= listischen Bauernpolitik auch außerhalb des Reichsnährstandes immer stärkere Beachtung gefunden haben. Dies kam besonders in den grundlegenden Reden zum Ausdruck, die der Reichsbauernführer zu Beginn des Sommers vor der Akademie für deutsches Recht und beim Empfang des Hamburger Senats anläßlich der Reichsnährstandsausstellung gehalten hat. Vor der Akademie zeigte R. Walther Darré , wie bisher in der Wissenschaft das Verhältnis des Volkes zum Boden nicht genügend beachtet worden sei, wenigstens nicht im Sinne der lebensgesetzlichen Auswirkungen des Grund und Bodens auf das Volk und der zwischen beiden bestehenden lebensgesetzlichen Schicksalsgemeinschaft. Der Zusammenhang des Volkes und des Bodens, auf dem es lebt, erschöpft sich nicht darin, daß die Bodenbeschaffenheit, der Boden= ertrag und die Bodenschäze natürlichen Einfluß haben auf die Wirtſchaft und die materiellen Bedingungen der Kultur dieses Volkes. Der Nationalsozialismus geht über die allge= meine Einwirkung des Bodens auf die Lebensbedingungen für eine bestimmte Raſſe und ein bestimmtes Volksleben hinaus. Er fragt nach wie ein Volk selbst sein der besonderen Art Verhältnis zum Boden gestaltet, in welcher Form es den heimischen Grund und Boden besitzt und verwaltet. Beantworten läßt sich diese Frage nur durch das Bodenrecht, das darüber bestimmt, wie der Grund und Boden den lebensgefeßlichen Kräften des Volkes zugeordnet ist. Damit entscheidet praktisch das Bodenrecht über die Zukunft eines Staates. Die politische Auswirkung des geltenden Rechts an Grund und Boden wird insbesondere dadurch bedingt, daß der Boden und die Arbeit an ihm von jeher einen beharrenden, stetigen Cha= rakter in sich tragen. Die Eigenart der Bodenbewirtschaftung hat sich stets einem rasch wechselnden Besitzrecht widersetzt

Mirkungen

Rodengedankens und eine Verfeſtigung des Bodenrechts begünstigt. Dies sehen wir heute nicht zuletzt darin, daß außerhalb der deutschen Grenzen Beſtrebungen erfolgreich im Gange sind, um auch dort ein dem deutschen Reichserbhofgeset ähnliches Bauernrecht als Grundlage für eine stetige landwirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Die Bedeutung des Bodenrechts im heutigen deutschen Staat läßt sich aber nur dann ganz erfaſſen, wenn wir über den Wert einer beständigen festen Agrarverfaſſung hinaus fragen, was für unser Volk das Bauerntum überhaupt bedeutet. Die Besonderheit der nationalsozialistischen Bauernpolitik in Deutschland gegenüber der Landwirtschaftspolitik in anderen Ländern liegt darin, daß wir die wirtschaftspolitischen Ziele zusammenordnen mit den bevölkerungs- und fulturpolitischen Notwendigkeiten. Dabei werden. die Fragen der Ernährungswirtschaft in ihrer Verbindung mit den Fragen des Bauerntums gesehen, das zugleich als Nährstand und als Blutsquelle des Volkes betrachtet wird. Der einheitliche Zug, der die wirtschaft= lichen, rechtlichen und bevölkerungspolitischen Aufgaben in ein Blickfeld rückt und sie in die Gesamtaufgabe einordnet, wurzelt in der nationalsozialistischen Anschauung von der lebensgesetzlichen Einheit des Bauern und des Hofes, des Volkes und des Ackerbodens . Von der gleichen Gesamtschau getragen waren Darrés Ausführungen über Hanse vor dem Senat der und Bauerntum Hansestadt Hamburg. Hier konnte er an= knüpfen an Auffassungen Bismarcks, die sowohl am Anfang der heutigen deutschen Agrarpolitik, wie der Wirtschaftspolitik der Hansestädte Pate gestanden haben. Erst durch die von der nationalsozialistischen Agrarpolitik be= schrittenen neuen Wege ist es möglich gewesen, die trostlose Lage Hamburgs, wie sie die Regierung der nationalen Erhebung im Jahre 1933 vorfand, dadurch mildern zu können, daß die zollpolitischen Schwierigkeiten in ernährungspolitischer Hinsicht hinweggeräumt wurden und ſo mittelbar den Handelsmöglichkeiten Ham= burgs wieder Luft geschaffen wurde. War die Aufnahme dieser beiden Reden in der Öffent= lichkeit ein Beweis für die Beachtung unserer Bauernpolitit auch außerhalb des Reichsnähr= standes, so konnte die Rede des Reichsleiters R. Walther Darré auf dem Parteikongreß in Nürnberg Rechenschaft ablegen über die Erfüllung des Agrarprogramms der N.S.D.A.P. Im Hinblick auf den kommenden Reichsbauerntag sei hier nochmals auf einige besondere Punkte hingewiesen : das Reichserbhofgesetz , die Neubildung deutschen Bauerntums, die Bildung

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Blatt 6

NSK Folge 259 des Reichsnährstandes, die Marktordnung, die Wiederbelebung der bäuerlichen Kultur und die Eingliederung der Landarbeiter in die berufsständische Gliederung der deutschen Landwirtschaft. Selbst die Forderung des Agrarprogramms auf Senkung der Zinsenlast konnte weitgehend erfüllt werden, indem die Zinsenlast seit dem Kriſenjahr 1931/32 auf 60 Prozent der damaligen Höhe gesenkt wurde. Besonders deutlich werden. die Leistungen unserer deutschen Agrarpolitik bei einem Vergleich mit Rußland . Dort, in einem ausgesprochenen Agrarland , ist der Bauernstand heute fast völlig vernichtet oder gehört doch zu der elendsten Schicht der Sowjetbevölkerung. Diese Entwicklung hat zu schwersten

Goslar –

5. November 1935 Folgen für die russische Gesamtwirtſchaft und zu einer katastrophalen Unterernährung geführt. So erreicht der Fleischverbrauch in Rußland pro Kopf noch nicht ein Drittel des Verbrauchs in Deutschland, der Verbrauch an Milch und Milchprodukten nur etwas über ein Viertel, bei Zucker noch nicht ein Viertel, bei Kartoffeln bloß ein Zwanzigstel, bei Eiern knapp ein Viertel . Gerade auf dem Gebiet der Ernährungspolitik wird es offenbar, vor welchen Gefahren das deutsche Volk durch den Kampf des Nationalsozialismus gegen den Bolschewismus bewahrt worden ist. Der Dritte Reichsbauerntag wird ein Bild geben, von den Aufgaben, die künftig auf dem Gebiete der Ernährungswirtschaft zu lösen sind. Dr. Hausmann.

Sinnbild

deutſchen

Schicksals ! NSK Immer wieder haben wir in den legtvergangenen beiden Jahren erleben können, wie durch irgendeine Maßnahme der Parteioder Staatsführung eine Brücke von der Zeit unseres Daseins zu großen geschichtlichen Entscheidungen unserer deutschen Vergangenheit geschlagen wurde. Immer wieder wurde so der Blick des Volkes von Kleinigkeiten weg auf die großen geschichtlichen Entwicklungslinien und Zusammenhänge gerichtet, die bestimmend für das deutsche Schicksal in den legten zwei JahrSolch eine Maßnahme tausenden waren. war auch und vielleicht die charakteristischste die Auszeichnung der alten Harzſtadt

Goslar wurde Reichsbauernstadt, die der Reichsbauernführer am 15. Januar 1934 aussprach. Warum, so wird mancher vielleicht gefragt haben? Und es wird manchem vielleicht nicht ganz klar geworden sein, welche Be= ziehung zwischen dem deutschen Bauerntum und den alten verwitterten Kaiserbauten der ehemaligen Pfalz Goslar besteht. Goslar war in den letzten Jahrzehnten, ja man muß schon sagen Jahrhunderten, in einen Dornröschenschlaf versunken, aus dem es anscheinend kein Erwachen mehr geben sollte. Und doch ist Goslar zum Begriff einer bodenständigen, volkstumsbewußten Staatspolitik ge= worden, die erst in unserer Zeit klarste Auslegung und tatfrohesten Einſatz gefunden hat. Noch heute erinnern viele Bauwerke an die glanzvolle frühmittelalterliche Kaiserzeit, da Goslar zur Kaiserpfalz und Residenz erhoben war, da glanzvolle Fürsten- und Reichstage in seinen Mauern abgehalten wurden. Wuchtig und schwer stehen noch heute die Reſte der alten Kaiserpfalz, ſteingewordener Wille und steingewordene Macht. Nur die Reſte stehen heute noch, denn von der eigentlichen Kaiserpfalz ist nicht viel mehr geblieben. Notund Krämergeist ließen verfallen, was hochgemuter Sinn in langen Jahrzehnten an wertvollem Bauwerk geschaffen. Sehen wir das heute noch bestehende ,,Breite Tor ", den „ Dicken

Zwinger" und den „ Achtermannturm ", so kann man sich auch heute noch ein rechtes Bild von der Stärke der Festung Goslar machen. Truzig blicken die Wehrtürme ins Land . In der Anlage und im Aufbau von einer geradezu erdrückenden Schwere. Bauwerke, wie man sie sich deutscher gar nicht denken kann , entstanden aus dem Lebensgefühl niedersächſiſcher Bauern. Und darum nun ist uns Goslar so besonders bedeutungsvoll, weil in seinen Mauern mit härtester Erbitterung um eine große deutsche Entscheidung gestritten wurde. Friedrich Barbarossa stand gegen Heinrich den Löwen. Das Ideal des einen war die glanzvolle Weltherrschaft, und als Voraussetzung dazu die Herrs schaft über den gleisnerischen Süden. Ideal des anderen war die Wiedereroberung alten germanischen Bauernlandes, um Raum zu schaffen für die heranwachsenden Bauerngeschlechter. Kriegszug um Kriegszug unternahm Friedrich nach dem Süden und unermeßlich sind die Ströme besten deutschen Blutes, die dort für eine Wahnidee vergeudet wurden. Heinrich aber hatte erkannt, daß nur auf der Grundlage eines gefunden und lebensfähigen Bauerntums ein Staat auf die Dauer sich erhalten lasse. So stand Goslar in der von Entscheidung jener Weltanschauungen, denen die eine nach dem Süden, die andere nach dem Osten wies. Damals unterlag der Löwe, aber sein Erbe trug das Volk durch die Jahrhunderte und heute wissen wir, daß der Wille des Herzogs der Sachſen und Bayern der Wille der Deutschen sein muß . Was Heinrich der Löwe mit dem Schwert eroberte, das erobert unsere Generation mit dem Spaten : Neue Provinzen, neues Bauernland, heiligen Besiz für zehntausende junger Bauerngeschlechter. Das Bild Goslars aber trägt nicht nur die Spuren der Kaiserzeit. Als Deutschlands Macht im Irrsinn der Kleinstaaterei zerfiel, entstand aus dem Volke, aus seinem Willen zur Selbstbehauptung das Zunft- und Gildeweſen und die Hanse, deren Geschichte ein überragendes

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NSK Folge 259 Denkmal voltlicher deutscher Staatskunst darstellt. Goslars Fachwerkbauten künden noch von jener Zeit. Der Frankenberger Plan, das Brusttuch, das Stammhaus der Familie Siemens find herrliche Zeugen mittelalterlicher Hausbaukunst. Zahlreiche Inschriften und Sinnbilder beweisen die enge Verbundenheit der Goslarer Bevölkerung mit dem umwohnenden niedersächsischen Bauerntum. Nicht wegzudenken aus dem noch erhaltenen Bestand alten deutschen Kulturgutes sind die Häuſer der Goslarer Gilden und Zünfte, z. B. die Kaiserworth , die ehedem das Gildehaus der Gewandschneider war, dann das Bäder-Gildehaus, das Innungshaus der Tuchmacher und Walker. Sie alle sind wertvolle Zeugen jenen Geschichtsabschnitts, da aus dem Volke ein Höchstmaß kulturellen Schaffens wuchs. Deutschlands Niedergang besiegelte auch Gos-

5. November 1935 1802 wurde Goslar lars Schicksal. Preußen einverleibt . Und nach überwindung der napoleonischen Zeit kam dann mit der wachsenden Macht Preußens auch wieder eine bessere Zeit für Goslar. Allerdings hat es nicht im entferntesten die alte Bedeutung wiedererlangen können. Dann aber kam der Tag vom 15. Januar 1934. Goslar wurde das Deutschen Reiches Bauernstadt. Und so wurde ein Schicksal erfüllt, das von der nationalsozialistischen Bewegung ausgelöst werden konnte. Nur eine Bewegung, die der Gesittung des Blutes, der Rasse und dem Boden, der Heimat verhaftet war, konnte diese Brücke über die Jahrhunderte schlagen und damit ein Sinnbild für die Richtlinien künftiger volksdeutscher Staatspolitik und für die Arbeit der deutschen Menschen geben ! K. H. B- s.

Deutſchlands Bauernführer in

Goslar

NSK In der alten Harzstadt Goslar werden sich vom 10. bis 17. November die deutschen Bauernführer zum Dritten Reichsbauerntag ver= sammeln. Goslar erlebt wieder große Tage. Das sonst so ruhige Straßenbild hat ein völlig verändertes Gepräge bekommen. Jedes Jahr im Herbst, wenn die Arbeit im bäuerlichen Betrieb infolge der vorgeschrittenen Jahreszeit abgenommen hat, treffen sich in Goslar die Führer des deutschen Bauerntums. Hier sprechen sie sich aus über die Arbeit, beraten einander und empfangen die Parole für ihre weitere Tätig= teit. Die vielgestaltige, tagtägliche Arbeit erhält hier ihre Richtung, ihren Sinn und ihre Aufgabe. Sie wird eingefügt in den Rahmen der großen Zielsetzung, die sich das deutsche Bauern= tum heute gegeben hat. Das Grundsägliche wird flar herausgearbeitet. Ausgangspunkt für alle Fragen der nationalsozialistischen Agrarpolitik ist der Blutsgedanke. Das Bauerntum ist der Lebensquell des ganzen Volkes. Nur von dieser Grundanschauung her lassen sich alle die Maßnahmen, die zur Wiedergesundung des deutschen Bauerntums ergriffen wurden, erklären. Auch in Goslar wird daher hierüber gesprochen werden. Der Stabsamtsführer im Reichsnährstand, Dr. Reischle , ſpricht über „ Die Gesittung aus dem Blut", Reichshauptamtsleiter I , Matthias Haidn , hält einen Vortrag über „,,Odal als Grundlage blutsgebundener Welt = anschauung“, und Stabshauptamtsleiter Dr. Rechenbach spricht über „ Die Erhaltung des Blutserbes". Die Berücksichtigung des Blutsgedankens ist ausschlaggebend bei einer Betrachtung der wirtſchaftlichen Neuordnung, die durch die Marktregelung vom Reichsnährstand getroffen wurde. Über den „Gegensaß der volksgebundenen Wirtschaft zur jüdischen Wirt schaftsweise" wird Staatssekretär Bade am Sonnabend zu den deutschen Bauernführern

sprechen. Reichshauptabteilungsleiter III, Dr. Korte , wird über „ Die Ordnung des Marktes" einen Vortrag halten. Wie schon im vergangenen Jahr, so wird auch dieser Dritte Reichsbauerntag im Zeichen der Erzeugungsschlacht stehen. Es beginnt mit dem Reichsbauerntag die zweite Etappe der Ers zeugungsschlacht, die ein weiterer Schritt zur Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes sein soll. Reichshauptabteilungsleiter II, Dr. Brum menbaum , wird über „ Die Grundlagen der Erzeugungsschlacht“ und Stabsleiter Dr. Krohn über „ Die Ordnung der Erzeugung" sprechen. Der Reichsbauernführer wird dann auf der Schlußtagung das Ergebnis des diesjährigen Reichsbauerntages zusammenfassen und die Richtlinien für die Arbeit des nächsten Jahres angeben. Sein besonderes Gepräge erhält der Reichsbauerntag durch die Vorträge des Reichsministers Kerr1 über ,,Den Raum als Grundlage des deutschen Volkes", des Reichsarbeitsführers Hierl über „ Arbeit am Boden als Dienst am Volk“ und des Reichsführers 66 Himmler über „ Die Schuzstaffel als antibo l s ch e w i ſt i s ch e Kampforganisation". Vergegenwärtigen wir uns doch nur kurz, wie eine Tagung der Führer der Landwirtſchaft noch vor wenigen Jahren ausgesehen hat. Oft wurden nur kleinliche ständische Fragen besprochen. Die Zielsetzung, die sich das deutsche Bauerntum heute gegeben hat, ist nicht ständisch abgezirkelt, sondern umfaßt das ganze Volk, die ganze Nation. Es handelt sich um die Nahrungsmöglichkeit und damit um das Leben eines jeden einzelnen . Goslar wird beweisen, daß der deutsche Bauer seine Arbeit in den Dienst des ganzen Volkes stellen will, um durch die Nahrungsfreiheit die politische Freiheit erringen zu H. R. Helfen !

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88.

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NSK -Nachrichten

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Zu NSK Folge 259

Dem

deutschen

Volk

5. November 1935

den

deutschen

Arzt

Der Fortgang der Arbeitstagung der N.S. -Ärzte in München NSK München, 5. November. Der Nachmittag des ersten Tages der Tagung der Gauamtsleiter des N.S.-Ärztebundes und des Hauptamtes für Volksgesundheit, gemeinſam mit den Vertretern der R.V.D., über deren Beginn bereits berichtet wurde, sah wieder über hundert Ärzte, als Vertreter der N.S.-Ärzteschaft, im großen Sizungssaal des N.S. -Ärztehauses an der Brienner Straße zu ernster Beratung vereinigt. In einer besonderen Zusammenkunft der Gauamtsleiter des N.S. -Ärztebundes mit dem Reichsärzteführer verhandelte man einerseits über interne Fragen , zum anderen aber kam auch hier wieder der einmütige Wille der N.S.-Ärzte zum Ausdruck, trok aller Schwierigkeiten und aller sich häufenden Arbeit vor keiner Aufgabe zurückzustehen, die allein vom nationalsozialiſtiſchen Arzt gelöst werden kann und muß, wenn die Dinge im Sinne der nationalsozialistischen Idee. richtig laufen sollen. Zu dieser Verbindung werde be sonders die Siedleruntersuchung und die Frage der Eheberatung nach dem neuen Ehetauglichkeitsgesetz angeschnitten und festgestellt, daß hier der frei praktizie rende N.S. - Arzt der Treuhänder der N. S. = Bewegung, als Trägerin des Staates, werden müsse. Die gemeinschaftlichen Verhandlungen zeigten zuerst einmal das Verhältnis der N.S. -Ärzte zu den einzelnen Gliederungen der Bewegung und die dort zu leistende Arbeit. Weiterhin wurde die Bekämpfung gewisser Volkskrankheiten besprochen und hier wiederum aufgezeigt, daß und warum dem Staat hier die gesundheitssichernde, der Bewegung aber die gesund = heitsführende Aufgabe zufalle und wie eine Verkoppelung beider Aufgaben sich segensreich auswirken könne. Der Sonderbeauftragte des Reichsärzteführers, S.A. -Brigadeführer Pg. Dr. Dr. Stred , hielt dann einen Vortrag über die Arbeit des Arztes in S. A. und H.-I. Die Wichtigkeit des Truppenarztes in diesen Formationen wurde nachdrücklichst unterstrichen und, gemessen am Maß seiner Verantwortung, auch die Notwendigkeit der Verankerung seiner Autorität als unbedingt notwendig erklärt. Auf dieſer Linie konnten Abkommen mit der Obersten S. A. - Führung und der Reichsjugendführung bekanntgegeben

werden, zu denen u. a. auch S.A.- Gruppenführer Dr. Ketterer, Chef des Sanitätswesens der S.A., sprach. Pg. Dr. Dr. Streck wandte sich dann dem Kapitel S.A.-Ärzte für die H.I. zu . Hier kam nationalsozialistische wieder die Sorge um unsere Jugend zum Ausdruck, indem man sich darüber einig war, daß der beste Arzt gerade gut genug sei für die Betreuung unserer Jugend in der H. I. Wagner eröffnete Reichsärzteführer Dr. wiederum pünktlich 9 Uhr den zweiten Tag der Tagung im N. S. - Ärzte haus. Pg. Dr. Hoermann - München, Mitglied des Sachverständigen-Beirates, ergriff sogleich das Wort zu seinem Vortrag über den Stand der biologischen Bewegung. Dem deutschen Volk den deutschen Arzt. Das war der Fundamentalsag seines Referates, in dem sich Pg. Dr. Hoermann auch für den deutschen Arzt ab= solut zum Leiſtungsprinzip bekannte, ein Dogma der Schulmedizin ablehnte, dafür aber die Schaffung einer Synthese zwischen Schulmedizin und biologischer Heilkunde als notwendig bezeichnete. Der deutsche Arzt, dessen wesentliche Eigenschaften in Charakter und Gewissen lägen, würde dann wieder in jeder Beziehung der Treuhänder der Volksgesundheit sein und das Vertrauen der Volksgenossen besitzen.

Scharf wandte sich Pg. Dr. Hoermann gegen Machenschaften gewisse zweifelhafter ,,Heilmittel" - Industrien, die mit den Begriffen Wissenschaft und Volksheilmitteln Schindluder trieben und um jeden Preis, auch auf Kosten der Volksgesundheit, Geschäfte machen wollen. Hier müſſe der N.S.-Arzt und seine Organisationen auf dem Poſten ſein, ſich unabhängig halten im Intereſſe der Förderung der neuen deutschen Heilkunde. Die Ausführungen des Pg. Dr. Hoermann zu diesem Kapitel ließen geradezu erschütternde Zustände erkennen und feststellen, daß hier Namen und Ausdehnung eines Unternehmens nichts bedeuten, oder lediglich dazu beitragen, gut gläubige Volksgenossen u m Ge = sundheit und Geld zu bringen. Hier erkannten die versammelten Führer der deutschen N.S.-Ärzteſchaft unerhörte Gefahren für unser Volk, aber es stärkte sich daran auch ihr Wille, mit all ihrer Kraft am Werke zu bleiben, um die Nation gesundheitlich recht zu

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steuern und starf zu machen gegen die Einvon Pfuschern, flüſſe Scharlatanen und Schwindlern. Reichsärzteführer Dr. Wagner unterstrich dann nochmals den Willen der N.S.-Ärzteſchaft zur Naturheilkunde im Rahmen der Gesamtmedizin. Er legte dar, daß der neue deutsche Volksheiler seinen Weg, im Interesse der Nation kompromißlos gehen wolle und sein ihm vom Nationalsozialismus übertragenes Vertrauensamt der Gesundheitssteuerung recht zu handhaben wissen würde.

Zum Abschluß seines Besuches trug sich Minister Dr. Goebbels in das Ehrenbuch der A.O. ein. Am gleichen Tage besuchte auch der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart und Vorsitzende des Deutschen Auslandsinstituts, S.A. Oberführer Dr. Strölin die Auslandsorganisation, um verſchiedene Fragen sachlicher Zusammenarbeit zu besprechen.

Dr. Goebbels bei der Auslands-

NSK Eine chinesische Studienkommission unter der Führung von Oberst Shi - Tsen - Li besuchte am Montag das Außenpolitische Amt der N.S.D.A.P.

Besuch einer chinesischen Kommiſſion im Außenpolitischen Amt

Organisation NSK Reichsminister Dr. Goebbels stattete in Begleitung seines Adjutanten sowie des Oberregierungsrates Dürr am heutigen Dienstag der Auslandsorganisation der N.S. D.A.P. einen Besuch ab, an dem auch Miniſterialrat Hasenöhrl und Mitarbeiter der Abteilung VII (Ausland ) des R.M.V.P. teilnahmen. Gauleiter Bohle begrüßte den Minister und be= richtete ihm über das umfangreiche Arbeitsgebiet. Bei der Führung durch das Haus und die Ämter der A.D. zeigte Dr. Goebbels be = sonderes Interesse für die Presse = und Filmarbeit im Ausland . Er überzeugte sich von der opferfreudigen Mitarbeit der Auslandsdeutschen beim Winterhilfswerk der A.O. und von den Leistungen auf dem Gebiet der Kulturarbeit und der Betreuung der deutschen Seeleute.

Im Namen des Reichsleiters Rosenberg begrüßte der Referent der Fernoſtabteilung, Pg. Dr. Braun, die Gäste. Anschließend gab Pg. Dr. Bömer, der Leiter der Presseabteilung, den chinesischen Herren einen Überblick über die nationalsozialistische Pressepolitik und erläuterte an verschiedenen Beispielen den Gegensatz zwischen dem Preſſewesen im liberaliſtiſchen und nationalsozialistischen Staat. Daran schloß sich eine allgemeine Aussprache über die weltanschaulichen und historischen Grundlagen des Dritten Reiches, welche den Gästen einen tieferen Einblick in das Wesen der verschiedenen Einrichtungen im neuen Staat geben und als Einführung für die verschiedenen Besichtigungen dienen sollte.

Die NSK Randbemerkung :

Demokratiſche Jugenderziehung

mit

„faſchiſtiſchen“ Mitteln

NSK Es ist nicht ganz ohne Belustigung mitanzusehen, wie sich verschiedene Demokratien mit den so oft bespienen faschistischen Methoden" erneuern. In der Schweiz regt sich jetzt eine Staatsbürgerliche Jugend", an deren Spize zwar eine Jugendtommission, ein Professor und Präsident sowie eine Vertreterin der Mütter steht, die aber Mitglieder wirbt, indem sie das Prinzip „Jugend soll von Jugend geführt werden", proklamiert. Wohlgemerkt, in der Schweiz!

In einem ihrer Berichte erzählen sie nämlich ganz beglückt : „ Wir sind dazu übergegangen , Die Ausgestaltung der Bewegung ausschließlich in die Hände junger Führer zu legen." Nicht genug, daß hier eine demokratiſche Staatsjugend die Emanzipation der Jugend auf ihre Fahnen schreibt, man ahmt die Nazifitten, die ständige Durchführung von Lagern im Winter usw." sogar im körperlichen nach, und jeder Parteigenosse des neuen Deutschland

wird staunen, wenn diese Staatsjugend zur ,,Erneuerung der liberalen Demokratie“ sogar einen „ rassigen sportlichen Betrieb“ verkündet. Lager, Erziehung zur Gemeinschaft, Kamerade schaftsgeist, Vaterlandsliebe - alles Dinge, die für uns Selbstverständlichkeiten bedeuten, die sich nun allmählich aber auch in dem Nachbarlande trok Jugendkommissionen, Präsidenten und Müttern Bahn brechen. Das Alter läßt die Jugend gewähren , die Hauptsache ist , daß die faschistischen “ Allüren nur zur Erneue = rung der Demokratie in der Schweiz lizenzfähig werden . „ Die Demokratie ist darauf angewiesen, daß das Erbe der Väter von der Jugend gewürdigt und weitergepflegt wird. Das gibt sich alles nicht von selber!" Man nehme darum etwas „ faschistischen“ Geist, mische ihn mit den demokratischen Tugenden — und schimpfe vor allem kräftig auf den „Faschismus“ der anderen : dann ist die „ Erneuerung der liberalen Demokratie" sichergestellt.

Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtan | chrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf : A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München • Berlin Versand : Eher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Postichedkonto München 113 46) zu richten

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Partei -Korrespondenz

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter : Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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6. November 1935

Die stolze

Heimkehr

NSK Vor zwölf Jahren formierte sich draußen am Bürgerbräukeller in München in den Mittagsſtunden eines klaren Novembertages der Zug der Nationalsozialisten, um mit einem Marsch durch die Stadt die Atmosphäre der Ungewißheit zu lösen und dem Volk zu zeigen, daß die N.S.D.A.P. gewillt war, sich offen zu dem begonnenen Werk der Erhebung zu bekennen . Die meisten von denen, die in den ersten Reihen. an der Seite Adolf Hitlers marschierten, haben sicher dabei das Schicksal geahnt, das sie dann an der Feldherrnhalle erreichte. Sie marschierten trozdem , genau so selbstverständlich wie Adolf Hitler an ihrer Spike durch den Jubel der Bevölke-

der Toten der Feldherrnhalle gedenkt, eine neue Flagge über der neuen Wehrmacht weht, die das Zeichen trägt, für das jene fielen. Denn auch ihr Opfer war nicht umſonſt. Nicht nur, daß die Saat, die dieser 9. November 1923 tausendfach in den Herzen deutscher Männer und deutscher Jugend im ganzen Reich auswarf, millionenfach aufgegangen ist auch damals hat ihr Opfer eine große Miſſion für Deutſchland erfüllt.

Denn durch die deutsche Erhebung der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei am 8. und 9. November 1923 wurde in München den Kreisen die lehte und entrung in den Kugelregen am Odeonsplay. scheidende Antwort gegeben, die dort seit Kriegsende glaubten, mit einer Trennung Was diesen Männern und allen denen , Bayerns vom Reich dieses zerschlagen zu die damals mitmarschierten, die innere Parole : scheinheiligen Ihrer können. Kraft zu ihrem Tun gab, konnte nicht mehr die damals sezte Berlin" roten en vom sein,,,Los Sieg unmittelbar den an der Glaube N.S.D.A.P. die Parole entgegen : „""Er denn zu flar umrissen war bereits die durch obert das rote Berlin", und zwang ſie ſo, Verrat geschaffene politische Lage, sondern is Notwen der nur die Erkenntn den einzigen mit den Interessen Gesamtdeutschlands zu vereinbarenden Weg der Deutsch für Opfers ihres digkeit

land und seine Zukunft. So mögen die deutschen Soldaten in die Schlachten an der Somme oder vor Verdun marschiert ſein : zwar den Tod vor dem Auge, nicht

politischen Umwälzung zu gehen.

aber den Sieg, dabei beseelt von dem tieferen Bewußtsein der Notwendigkeit ihres Mutes und ihres Ausharrens für die Existenz des Volkes und Reiches. So hat Deutschland 1914 bis 1918 der Welt getrogt, so hat 1923 seine Erhebung begonnen.

Es ist Adolf Hitlers historisches und staatsmännisches Verdie gewesen, nst gewese daß er er staats n, daß männisches Verdienst damals durch den Einsatz seiner Bewegung den Zerfall des Reiches verhindert hat. Und die Nationalsozialisten , die damals starben, fielen auch für die Erhaltung des einzigen Erbes, das uns der November 1918 ließ, das Bismarckſche Reich.

Es hat eine tiefe symbolische Bedeutung, daß an den Tagen, an denen Deutschland

Selten in Volkes hat

der der

Geschichte des Opfertod von

Γ

Tothe

6. November 1935

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sechzehn Männern das Schicksal einer Nation so tief beeinflußt , als das Sterben der Männer , die jezt unter der Teilnahme ganz Deutschlands ihre lezte Ruhestätte finden.

Indem ihr Einsah damals den völligen Zerfall des Reiches verhinderte, wurden sie in gleichem Maße die Märtyrer und die Helden aller derer, die an DeutschAuferstehung lands glaubten. Durch ihre geschichtliche Tat schufen sie das Vorbild, das der Partei in ihrem Kampfe um die Eroberung des Reiches Kraft und Stärke gab . Hunderte von deutschen Männern sind jenen nachgefolgt, indem sie ihre Treue zur nationalsozialistischen Bewegung mit dem Tode bezeugten, Zehntausende haben Ver= wundung und Verstümmelung hingenommen, unzählige Opfer und Verfolgung erlitten - alle aber haben sie ihr Schicksal still getragen im Gedenken an jene eiserne Schar derer , die vor nunmehr zwölf Jahren mit dem Liede ,,Deutschland hoch in Ehren“ auf den Lippen festen Trittes in den Tod marschierte. prophetische Es waren wahrhaft Worte, die Adolf Hitler am 28. März 1924 in seiner großen Schlußrede vor dem Voltsgericht sprach:

,,Das ist das sichtbare Zeichen des Gelingens vom 8. November, daß in seiner Folge die Jugend sich wie eine Sturmflut erhebt und sich zuſammenſchließt. Das ist der größte Gewinn des 8. November, daß er nicht zur Depression geführt hat, sondern dazu beitrug, das Volk aufs höchste zu begeistern . Ich glaube, daß die Stunde kommen wird , da die Maſſen, die heute mit unserer Fahne auf der Straße stehen, sich vereinen werden mit denen , die am 8. November schossen haben."

auf uns

ge =

Und wenn Adolf Hitler in ſeiner Festungshaft am 16. Oktober 1924 der Totentafel vom 9. November 1923 in seinem Buch „ Mein Kampf“ den Sah hinzufügen mußte : ,,Sogenannte nationale Be = hörden verweigerten den toten Helden ein gemeinsames Grab" - so darf die nationalsozialistische Be= wegung heute mit Stolz bekennen, daß sie ihren Toten dieses gemein jame Grab erobert hat. Und Adolf Hitler, der mit ihnen damals Schulter an Schulter marschierte, hat ihnen ihre Ruhestätten errichtet - Tempel der natio = Bewegung , nalsozialistischen für die sie kämpften , Tempelder Wiederauferstehung des deut = schen Voltes , für die sie starben. Es ist eine stolze Heimkehr , die sie H. S. feiern.

Auch sie starben für des Vaterlandes

Befreiung

Die parteiamtliche Totenliste der N.S.D.A.P. Von den jungen Männern, die gefallen ſind, wird es dereinst heißen, wie es am Obelisk zu lesen ist : „ Auch sie starben für des Vaterlandes Befreiung." Adolf Hitler vor dem Münchener Volksgericht, 27. März 1924 1923

229

9. 11. Felig Alfarth, München -Feldherrnhalle. Andreas Bauriedl, München-Feld= "? herrnhalle. "9 Theodor Casella, München-Feldherrnhalle. "" Wilhelm Ehrlich, München-Feldherrnhalle. "" "" Martin Faust, München ፡ Feldherrnhalle. "" Hechenberger, München-Feld= herrnhalle. Oskar Körner, München-Feldherrn"" halle. 99 39 Karl Kuhn, München-Feldherrnhalle. "" "" Karl Laforce, München-Feldherrnhalle. Kurt Neubauer, München-Feldherrnhalle. 36

9. 11. Klaus von Pape, München-Feldherrnhalle. 99 Theodor von der Pfordten, MünchenFeldherrnhalle. "" 99 Hans Rickmers, München-FeldherrnHalle. "" Max Erwin von Scheubner-Richter, München-Feldherrnhalle. 39 99 Lorenz Ritter von Stransky, München-Feldherrnhalle. "" "" Wilhelm Wolf, München-Feldherrnhalle. 26. 2. Karl Winter, Steinen (Baden) . 1. 5. Daniel Sauer, Sidershausen. 26. 5. Albert Leo Schlageter, Düſſeldorf. 21. 6. Ludwig Knidmann, Buer (Westfalen) . 24. 9. Erich Kunze, Podelwig b . Leipzig. 26. 12. Dietrich Edart, Berchtesgaden.

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5. 21. 1. 20.

5.

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1924 3. Rudolf Ed, Gehren ( Thüringen) . 3. Willi Dreyer, Berlin . 6. Rudolf von Henke, Hindenburg (D.S.). 9. Friedrich Just, Roggenstorf (Mecklen burg). 12. Artur Brack, Waldfischbach bei Pirmasens . 1925

26. 4. Frih Kröber, Durlach. 28. 6. Matthias Mann, Rosenheim . 9. 8. Werner Doelle, Berlin. 1926 21. 2. Friz Renz, Alt-Landsberg. 8. 6. Franz Kortyka, Miechowiz (D./S.). 26. 9. Harry Anderssen, Berlin. 27. 9. Emil Müller, Germersheim . 1927 13. 2. Otto Senft, Dortmund. 6. 3. Wilhelm Wilhelmi, Naſtätten. 10. 4. Karl Ludwig, Wiesbaden . 26. 5. Georg Hirschmann , München. 11. 9. Eugen Eichhorn, Delsniz (Vogtland). 1928 19. 4. Bernh. Gerwert, Sythen bei Haltern (Westf.). 28. 4. Gottfried Thomae, Eſſen. 2. 5. Heinrich Wölfel, Nürnberg. Sottmann, 13. 5. Heinrich Pfungstadt (Hessen). 17. 11. Hans Kütemeyer, Berlin . 1929

8. 7.

2. 5. 19. 20. 8. 14.

2. Heinrich Limbach, Podelwig bei Leipzig. 3. Hermann Schmidt, Wöhrden. " Otto Streibel, Wöhrden. 8. Katharina Grünewald, Nürnberg. 8. Erich Jost, Nürnberg . 10. Heinrich Bauschen, Duisburg. 10. Karl Rummer, Schwarzenbach am Wald. 12. Friedrich Meier, Kyritz ( Prignik) . 12. Walter Fischer, Berlin .

1930 23. 16. 12. 27. 3. " 9. 7. 11. 13.

18. 21. 4. 7. 18. 22. 1. 23. 30. 28. 14.

2. Horst Weſſel, Berlin. 3. Edmund Behnke, Berlin. Kurt Günther, Chemnitz. 5. Franz Engel, Stargard (Pomm .) . 7. Heinrich Messerschmidt, Kassel . 8. Adalbert Schwarz, Wien. "" Günther Wolf, Beuthen (D.S.). 8. Karl Baas, Haan b. Solingen. 9. Heinrich Dredmann , Hamburg. 9. Heinz Stting, Eſſen . 9. Hans Kießling, Schwarzenbach am Wald. 10. Karl Taube, Rosenberg (D.S.) . 11. Josef Hilmerich, Düſſeldorf. 12. Theodor Sanders, Hagen (Westfalen) . 12. Adolf Höh, Dortmund. 12. Klaus Clemens, Bonn. 12. Julius Hollmann , W.- Barmen . 1931 1. Ernst Weinstein, Stuttgart. 1. Paul Thewellis, Düren ( Rhld .) . 1. Richard Selinger, Niesky ( O.L.). 2. Gerhard Bischoff, Steinseifersdorf. 3. Frig Felgendreher, Essen.

6. November 1935

Gerstenberger, Karlsmarkt 3. Ad. (Schles.) . 30. 3. Karl Broeske, Dinslaken (Rhld. ) . 30. 3. Josef Felzen, Wittlich, Bez. Trier. 27. 4. Karl Freyburger, Deutsch Enlau (Ostpr.). 23. 5. Frit Tſchierse, Königsberg (Pr.) . 25. 5. Baul Billet, Karlsruhe (Baden). 26. 5. Gerhard Liebsch, Dühringshof (Brdbg.) 7. 6. Heinrich Gutsche, Chemnitz. " " Edgar Steinbach, Chemniz. 16. 6. Josef Weber, Ebersberg (Obb. ). 19. 6. Edgar, Müller, Neisse (D.S.). 21. 6. Johann Goſſel, Bremen. 2. 7. Walter Blümel, Leipzig. "" August Sievert, Peine. 6. 7. Karl Fiedler, Croſſen a. d. Oder. 18. 7. Hans Kersten , Uenze (Brdbg.). 20. 7. Bruno Schaffrinsti, Pollwitten (Ostpreußen). 2. 8. Alfred Rühmling, Wittstock a. d. Doſſe. 15. 8. Herbert Grobe, Limbach (Sachsen). 17. 8. Hans Hoffmann, Berlin . 3. 9. Johannes Mallon, Bergen auf Rügen. 4. 9. Karl Vobis, Düsseldorf. 9. 9. Hermann Thielsch, Berlin. 20. 9. Gustav Seidlik, Meſeriz . 6. 10. Erich Garthe, Essen. 11. 10. Kurt Nowack, Berlin. 18. 10. Heinrich Böwe, Berlin. 29. 10. Max Gohla, Paulsdorf (Schles.) . 1. 11. Albert Müller, Remscheid. 5. 11. Erwin Morih, Berlin. 9. 11. Wilhelm Deder, Bremen. 9. 11. Karl Radke, Eutin. 11. 11. Martin Martens, Neumünster ( Schleswig-Holstein). 11. 11. Walter Thriemer, Lugau im Erzgeb. 15. 11. Horst Hoffmann, Kahlbude ( Danzig ) . 17. 11. Hans Hobelsberger, Worms. 20. 11. Egidius Geurten, Aachen. 1932 1. 1. Kurt Wietfeld, Völpke. 9. 1. Franz Czernuch, Hindenburg ( D./S. ) . 10. 1. Richard Menzel, Rendsburg. 19. 1. Arnold_Guſe, Eſſen. 19. 1. Ernst Schwarz, Berlin. 23. 1. Bruno Schramm, Zülz ( D./S.). 24. 1. Herbert Nortus , Berlin. 4. 2. Fris Beubler, Nägelstedt. 8. 2. Arno Kalweit, Kraupischken. 8. 2. Hans Karner, Schüßen am Gebirge. 14. 2. Heinrich Heißinger, Hamburg. 17. 2. Walter Gornatowsti, Klein- Gaglow. 20. 2. Franz Becker, Saarau, Kreis Schweidniz. 20. 2. Wilhelm Sengotta, Massen, Bez . Dortmund. 22. 2. Artur Wiegels, Schwinde a. d. Luhe. 29. 2. August Bradmann, Tessin (Medl.). 6. 3. Otto Ludwig, Berlin. 8. 3. Willi Thielsch, Breslau. Bobersberg, Kreis 11. 3. Karl Banke, Bobersberg, Crossen. 14. 3. Erich Jaenede, Gardelegen. 4. 4. Max Beulich, Mittweida. 8. 4. Ludwig Frisch, Chemniz. 8. 4. Friedrich Hellmann, Berlin. 10. 4. Heinz Brands, Hamburg. 10. 4. Harry Hahn, Hamburg. 17. 4. Silvester Grahl, St. Andrae (Kärnten). 23. 4. Johann Broweleit, Hamborn. 23. 4. Joh.Lüchtenborg, Hartebrügge (Oldenburg ). 16.



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24. 4. Udo Curth, Berlin. 5. 5. Paul Stenzhorn, Oberhausen a . d. Nahe. 27. 5. Silvester Fink, Innsbruck. 31. 5. Idoc Kehrer, Burscheid, Bez. Düsseldorf. 3. 6. Emil Erich Fröse, Lünen. 19. 6. Hans Hilbert, W.-Barmen. 20. 6. Wilhelm Hambückers, Uebach. 20. 6. Kurt Hilmer, Erkrath (Rhld.) . 22. 6. Helmut Köster, Berlin . 23. 6. Heinrich Habenicht, Dortmund. 26. 6. Friz Borawski, Wattenscheid. 30. 6. Werner Gerhardt, Zeiß. 30. 6. Hermann Zapp, Kaiserslautern. 1. 7. Hans Steinberg, Berlin. 2. 7. Friedrich Karpinski, Essen. 5. 7. Hans Handwerk, Frankfurt/M. 5. 7. Walter Ufer, Dortmund - Eving. 10. 7. Ludwig Deder, Beverungen. 10. 7. Georg Konjezke, Ohlau. 10. 7. Herbert Stanesti, Ohlau. 11. 7. Heinrich Grasmeher, Steeden a. d. Lahn. 12. 7. Kurth Kreth, Köslin. 12. 7. Günther Roß, Köslin. 17. 7. Friz Schröder, Berlin. 17. 7. Ulrich Massow, Greifswald. 17. 7. Bruno Reinhard, Greifswald. 17. 7. Herbert Schumacher, Greifswald. 17. 7. Helene Winkler, Altona. 17. 7. Heinrich Koch, Altona. 18. 7. Peter Büddig, Altona. 18. 7. Herbert Härtel, Groß-Rosen, 27. 7. Robert Biger, Wiehl , 28. 7. Johann Rastin, Eilendorf (Rhld . ). 29. 7. Erich Sallie, Wiederitsch. 30. 7. Otto Reinke, Königsberg (Pr.) . 31. 7. Peter Kölln, Izehoe. 31. 7. Frit Schrön, Essen. 1. 8. Agel Schaffeld, Braunschweig. 3. 8. Johannes Reifegerſte, Frohburg i . Sa. 3. 8. Frit Schulz, Berlin. 30. 8. Herbert Gatschke, Berlin. 6. 9. August Aßmann, Graz. 7. 9. Josef Laß, Leoben (Steiermark). 10. 10. Gregor Schmid, Stuttgart. 16. 10. Alfred Kindler, Leipzig. 16. 10. Josef Staller, Wien. 20. 10. Karl Heinzelmann, Hamburg. 22. 10. August Pfaff, Castrop - Rauxel. 23. 10. Helmut Barm, Bochum-Langendreer. 27. 10. Richard Harwit, Berlin. 3. 11. Heinrich Hammacher, DuisburgMeiderich. 4. 11. Kurt Reppich, Berlin. 5. 11. Johann Cyranka, Hamburg. 7. 11. Ostar Mildner, Chemniz. 25. 11. Erwin Jänisch, Berlin. 28. 11. Eduard Elbrächter, Brackwede. 9. 12. Ernst Bich, Barmen. 25. 12. Vinzenz Szczotok, Bottrop . 1933 1. 1. Walter Wagnih, Berlin. 8. 1. Erich Sagaſſer, Berlin.

6. November 1935

13. 18. 20. 31. 1. 1. 1. 3. 5. 5. 11. 12. 15. 19. 22. 25. 25. 26. 26.

1. Erich Stenzel, Berlin. 1. Hans Bernsau, Iserlohn. 1. Frih Wetekam, Düſſeldorf. 1. Hans Maikowski, Berlin. 2. Rudolf Brügmann, Lübed. 2. Josef Marcus, Homberg (Niederrhein) . 2. Leopold Paffrath, Homberg (Niederrhein) . 2. Karl Guwang, Sinzheim. 2. Paul Bazmann, Bochum. 2. Friedrich Schreiber, Dormagen. 2. Franz Cieslik, Hecklingen (Änh.) . 2. Paul Berck, Eisleben. 2. Franz Müller, Siegburg . 2. Kurt v. d. Ahé, Berlin. 2. Gerhard Schlemminger, Berlin. 2. Walter Spangenberg, Köln. 2. Winand Winterberg, Köln. 2. Otto Blöcker, Hamburg. 2. Christian Crößmann, Lindenfels im Odenwald.

28. 28. 1. 3. 3. 4. 5. 6. 6. 8. 8. 15.

2. 2. 3. 3. 3. 3. 3. 3. 3. 3. 3. 3.

17. 17. 4. 18. 29. 1. 21. 28. 11.

3. 3. 4. 4. 4. 5. 5. 5. 6.

21. 22. 27. 29. 14. 15. 1. 6. 28.

6. 6. 6. 6. 8. 8. 10. 10. 10.

Josef Bleser, Frankfurt/Main. Eduard Felsen, Berlin . Josef Cibulsti, Bochum-Weitmar. Julius Hofmann, Düſſeldorf. Andreas Weidt, Höchst i . Odenwald. Friedrich Heine, Duisburg. Friz Geisler, Breslau. Kurt Edert, Berlin. Kurt Hausmann, Schönebeck a. d. Elbe. Franz Kopp, Berlin. Herbert Weltisch, Breslau. Gustav Lehmann, Schönebec - Felgeleben. Peter Frieß, Lindenfels i . Odenwald. Emil Trommer, Altona. Otto Schmelzer, Güdingen (Saar) . Wilhelm Hofmann, Wölfersheim. Johannes Loch, Raudten. Franz Ertl, Altheim (Ober-Öster.) . Josef Wiesheier, Gaiganz. Heinrich Stollenwerk, Düſſeldorf. Matthias Schwarz, Miesenbach (Steierm.). Walter Apel, Berlin. Ronert Gleuel, Berlin. Wilhelm Klein, Berlin. Gerhard Landmann, Braunschweig. Paul Scholpp, Stuttgart. Wilhelm Koziollet, Wanne-Eickel. Alfred Manietta, Leipzig. Josef Woltmann, Buer- Erle. Walter Doktor, Maliers (Schles.) .

1934 13. 18. 28. 29.

5. 6. 9. 9.

Erich Tessmer, Lünen -Horstmar. Kurt Elsholz, Gollmüß. Lorenz Serwazi, Köln . Gerhard Kauffmann, Berlin. 1935

15. 1. Ralph Baberadt, Hamburg. 30. 3. Martin Demmig, Breslau.

A

PIELAMAT«. MATVIRON

21

gʻatansmp65 1932

Blatt 4a

NSK Folge 260

Ich

hab '

einen

NSK Wenn irgendwann und irgendwo das Lied vom Guten Kameraden erklingt, dann denken wir Nationalsozialisten stets auch an die Männer, die im Kampf der Bewegung für ihre Größe und ihren Bestand ihr Bestes, ihr Herzbiut, hingegeben haben . Wir wissen es nur allzu gut, welcher tiefe Sinn in diesem schlichten und großen Lied liegt. Für uns heißt es, und wird es immer heißen : Ich hab' einen Kameraden. Mag dieses Lied erklingen, wo es auch sei und zu welcher Stunde, wenn wir es vernehmen und sich unsere Fahnen und Standarten, die heute siegreich über Deutschland wehen und sein Panier geworden sind, zu Ehren der Toten senken, eilen alle unsere Gedanken zurück in jene schwere, aber für unsere innere Prüfung und Reisewerdung so heilige Zeit des Kampfes um Deutschland. Dann gedenken wir nicht der Hunderte von Gefallenen als Masse, sondern sie treten einzeln , Mann für Mann, wieder Fleisch und Blut ge= worden, vor uns hin. Wir schauen noch einmal im Geiſt jene Orte, in denen wir gemeinsam mit ihnen Schulter an Schulter für den Führer und die Bewegung, für Deutschlands Befreiung gekämpft haben. Wir erinnern uns jener Stunden, da wir mit ihnen zum leztenmal zuſammenſaßen, und wir denken daran zu= rüd, als wir in letter selbstverständlicher Kame= radenpflicht ihre für immer stumm gewordenen Lippen oder die für immer starren Augen ge= schlossen haben. Sie, die gefallenen Kameraden, sind wie stumme Mahner, die sich. melden, wenn ihr Lied als neuer Siegfriedsruf ertönt. Jene Zeit hat sich uns allen, die wir bereits damals dem Führer und der Bewegung dienten, ins Herz eingehämmert . Wie tief, das kann nur der wissen und begreifen, der es erlebt hat, wenn ein lieber Kamerad , mit dem man Freud und Leid teilt, plöglich von einem höheren Schicksal abberufen wurde. Eben noch lachend und kampfesfreudig mitten unter uns, und wenige Stunden später auf der Bahre, von

Der 9. November

6. November 1935

Kameraden

der es kein Aufstehen gibt, das sind Erlebnisse, die man nicht vergessen kann. So melden sich unsere Kameraden immer wieder, in stillen Stunden der Erinnerung und bei besonderen Gepflogenheiten, bestimmt aber, wenn am 9. November 1935, zwölf Jahre genau nach jenen Verräterschüssen an der Feldherrnhalle in München, das Lied vom Guten Kameraden erklingt. Für uns sind die Treuesten der Treuen nicht tot. Sie weilen auch noch heute unter uns und marschieren mitten unter uns auf der endlosen Straße, für Deutschlands Wohl und Wehe, für des Vaterlands Größe und Zufunft. Sie werden nicht vergeſſen, und für uns heißt es nicht : Ich hatt' einen Kameraden, sondern wir sagen für immer : Ich hab ' einen Kameraden ... Sie, die in den Jahren des Kampfes für den Führer und die Bewegung ihr Leben dahingeben mußten, haben eine Saat gesät, die nach fünfzehn Jahren herrlich aufgegangen ist, weil sich immer wieder deutsche Männer in den Reihen der Bewegung fanden, die diese Saat zu verteidigen bereit waren. Aus dieser Saat ist ein Deutschland auferstanden, wie fie und wir es erträumt haben, ein Vaterland der Einigkeit, Freiheit und Stärke. Wenn nun am 9. November 1935 die Bewegung, an ihrer Spike der Führer, jene 16 ersten Blutzeugen der Bewegung am Königsplak in München in den beiden Ehrentempeln zur letzten Ruhe aufbahrt, so erweist ihnen das ganze Deutschland wahrlich königliche Ehren. Jene beiden Ehrentempel werden nicht nur Jahrhunderte überdauern. Sie werden ein Wallfahrtsort der deutschen Nation ſein und noch spätesten Geschlechtern von der Treue und dem Sterben deutscher Helden erzählen. Wir gedenken derer, die als Kämpfer der Bewegung und Brüder unſerer Nation am Königsplay in München ihre Ruhestätte finden und die immer unter uns weilen. rg.

1923

in Dokumenten

Eine einzigartige Zuſammenſtellung des Hauptarchivs der Bewegung

NSK München, 6. November. Das Hauptarchiv der nationalsozialistischen Bewegung hat anläßlich der Feierlichkeiten des 9. November in München im Haus seines Sizes eine Ausstellung unter dem Kennwort „ Dokumente beweisen den Verrat“ zu= sammengestellt, die, worauf ausdrücklich aufmerksam gemacht sei, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Da jedoch die Ausstellung den alten Kämpfern aus den Jahren 1919 bis 1923 und besonders den Teilnehmern an der Feldherrnhalle sehr viel Interessantes bietet, hat sich das Hauptarchiv bereit erklärt, solchen Mitkämpfern gegen entsprechenden Ausweis die

Besichtigung während der Dienststunden des Archivs freizugeben. Uns war heute Gelegenheit geboten , eine Ausstellung zu besichtigen, die ihresgleichen in der ganzen Welt nicht hat und deren Wert ſowohl für die Bewegung selbst aus verständlichen Gründen als auch für den Geschichtsschreiber dieser großen Zeit von unge = heurer Bedeutung ist. Das Hauptarchiv der nationalsozialistischen Bewegung, das bekanntlich in der Hauptstadt der Bewegung seinen Sitz hat, hat es sich anläßlich der zwölfjährigen Wiederkehr der Ereignisse an der Feldherrnhalle nicht nehmen.

NSK Folge 260

Blatt 4 b

laſſen, in einem Saal wohlgeordnet alles das zusammenzustellen, was irgendwie mit den Ereignissen des 9. Novem = ber 1923 im Zusammenhang steht. Es ist eine solche Fülle aufschlußreichsten Materials, daß man im ersten Augenblick überhaupt nicht weiß, wo man mit der Schilderung des Rundganges, den wir unter sachkundiger Führung unternommen haben, beginnen soll.

nicht gern an den Wahnsinnstaumel der Inflation zurüd. Der Ruhreinbruch, die Er= schießung Schlageters, der passive Widerstand an der Ruhr, die Separatistenbewegung am Rhein, die erhöhte Versammlungstätigkeit der Bewegung, die ersten Ansätze der nationalsozialistischen Jugendbewegung, der , widerliche Kampf einer bürgerlich getarnten und roten Presse gegen das erwachende Deutschland, hier in dieser Schau findet man über alles und jedes Dokumente : Bilder, Zeitungsausschnitte, Versammlungsberichte , Plakate, Originalschreiben und dergleichen mehr. Einen besonderen Rahmen nehmen natürlich die Ereignisse des 9. November 1923 ſelbſt ein. Wir sehen vor uns Armbinden der Kompanien des Regiments München und der Reichskriegsflagge liegen. Wir lesen unter Glas Berichte von Teilnehmern des hiſtoriſchen Zuges zum Odeonsplag. Wir sehen die Bilder der ersten Blutzeugen der Bewegung und Skizzenzeich= nungen der Vorfälle an der Feldherrnhalle, und wir lesen mit Grimm im Herzen die Berichte roter Hezblätter über den „ mißlungenen Hitler-Putsch" in München.

Der tragende Gedanke dieser einzigartigen Schau ist, in gedrängter Form eine übersicht über all jene inneren und äußeren Ercigniſſe zu geben, die dann in ihrer lezten Folgerung zu dem führen mußten, was die Welt so gern den ,,Hitler-Putſch“ nennt und was doch nichts anderes als der Beginn des Aufbruchs einer erwachenden Nation war. Der Wille des Hauptarchivs war es nicht, im Sinne sonstiger Ausstellungen eine möglichst alles erfassende und umfaſſende Schau für die Öffentlichkeit zu geben, sondern sie hat ihren Wunsch dahin zur Tat werden laſſen, aus den beſtimmten Abſchnitten des seit Beginn des Jahres 1923 bis zum 9. November 1923 ſich von Monat zu Monat steigernden Kampfes Höhepunkte diese dann allerdings mit einzigartigen Dokumenten belegt für die alten Kämpfer herauszustellen. Diese Absicht ist voll und ganz gelungen, wovon wir uns bei unserem zweistündigen Besuch überzeugen konnten.

Noch stundenlang könnten wir von dem erzählen, was es in dieſem kleinen Saal im vierten Stock des Hauses der Politischen Orga= nisation in München zu sehen gibt. Es kann aber nicht unsere Aufgabe sein, dem alten Kämpfer eine alles umfassende Schilderung zu geben. Mag er selbst kommen und schauen. Mag er selbst an diesen Zeugen großer Lage seine eigenen Erinnerungen auffriſchen. Er wird auch von dieser Stätte Bilder mitnehmen, die sich unauslöſchlich in sein Herz Gg. einprägen.

Was es hier zu ſehen gibt, erfüllt uns auf der einen Seite mit berechtigtem Stolz über das damals Geleistete, auf der anderen Seite aber auch mit Wehmut und Trauer über das vergossene Blut. Wer die damaligen Zeiten be wußt als deutscher Mann miterlebt hat, denkt

Der Spruch

zum

Richtfest

NSK Mit Freude und Heiterkeit ist beim Richtfest der neuen Parteibauten in München besonders der Spruch des Poliers aufgenommen worden. Seit der großen Wende in Deutſchland ist schon mancher Richtspruch der Zukunft eines neuen Bauwerkes vorausgeschickt worden. Der Richtspruch vom 3. November verdient festgehalten zu werden, weil er mit dem Schaffen deutscher Arbeiter und den künftigen Arbeitsstätten der N.S.D.A.P. verwachsen ist. Er war ein Gruß an den Führer und ein Glücauf für das Werk, das in den neu entstehenden Wirkungsstätten deutscher Männer gestaltet werden wird. Wir glauben deshalb, daß der volle Wortlaut dieses Richtspruchs , den wir im folgenden veröffentlichen, verdient, fest= gehalten zu werden . Mein Führer, deutsche Volksgenossen, Kameraden vom Bau!

Seid mit dem Grundstein wir angefangen, sind wohl gut zwei Jahre vergangen .

6. November 1935

des

der

Poliers

Parteibauten Das Werk steht jetzt hier. Zwei gewaltige Bauten sich reden , Ehrentempel stehen an den Ecken, München zur Zier. Jezt das Dach schon, die Räume und Hallen, außen sind längst die Gerüste gefallen, bunt grüßt der Baum: Seid willkommen ihr Männer und Frauen, die ihr erschienen, das Richtfeſt zu schauen , und füllt den Raum. Daß das Bauwerk nie gehe zu Bruch, brauchst am Ende den Handwerksspruch, trink ich den Hebewein. Männer vom Bau, ihr habt es geschafft, ob mit Gehirn oder Arbeitskraft, stolz darf ein jeder sein. Wer hätte vor Jahren daran gedacht. daß dieser Plaz hier so herrlich ſich macht, Der damals förmlich zerrissen schien, ein Plah war und doch kein Plah darin. Der Raum , der einst königlich war gedacht, war zur Vollendung nicht gebracht ,

di

NSK Folge 260 man durfte ihn nur nach Westen zu schau'n, denn oftwärts faßte doch jeden das Grauen, vor dem , was sinnlos und ungehemmt als Bauwerk an diesen Play geklemmt . So wie es hier im Kleinen erging, das ganze Reich in Nöten hing, weil, was einſtens schön und klar, von Unkraut überwuchert war, bis sich zuletzt wohl kein Verstand der vielen Köpf' zurecht mehr fand . Der Bruder mit dem Bruder zankte derweil das Unkraut weiterrankte, und schließlich wär's ihm fast geglückt, daß es das deutsche Blut erstict, hätt' einer nicht, der sehend war, Einhalt geboten der Gefahr. In dieser Stadt hier entwarf er den Plan und warb seine erste Gefolgschaft an. In dieser Stadt begann er aufs Neue und wieder fand er Gefolgschaftstreue. Hier hat die erste Fahne geweht, die heute über ganz Deutschland steht. Hier stand die erste S.A. bereit, sein Werk zu schützen in Kampf und Streit. Deutschland erwache !, wars Feldgeschrei, Trug Tod und Teufel !, der Geist der Partei, nicht Spießer, Proleten, zu einem großen, nicht Parteigenießer, Parteigenossen ! da regte der Adler sich wieder, ſtieg auf, und schwang sich im Dröhnen der Lieder bis über Zwietracht und falschen Neid, ganz Deutschland marschierte zur Einigkeit. Des neuen Reiches Bauhütte steht, das Geviert der Partei, das ihr vor euch seht, denn was hier entworfen, geplant und gesichtet , wird am großen Neubau des Reiches errichtet, weil unser Führer und Kanzler zugleich auch Baumeister ist vom neuen Reich. Auch dies Richtfeſt wird bald_ſein, dann deutsche Jugend, ziehe ein ins neue Haus, das er gemauert, dah tausend Jahr es überdauert, verschwende deiner Zukunft Glanz, machs herrlich innen, mach es ganz !

SiegUnser geliebter Führer Sieg -Heil Sieg-Heil (der Polier Heil trinkt das Glas leer !) Daß immer des Führers Pläne gelingen , soll sieghaft mein erstes Glas zerspringen , denn wenn ihm sein Werk gelinget recht, gehts keinem ehrlichen Deutschen schlecht. (zerschmettert das Glas) Es war noch lange vor dem Sieg, noch mitten im Parteienkrieg, da war schon der erhabene Raum, so wie er steht, des Führers Traum, nur der, der plant in schwerer Zeit, der baut für eine Ewigkeit . Gleich wie der Führer kam zur Macht, wars kunstvoll zu Papier gebracht. Hier stock ich! Aus des Meisters Hand, die die Idee in Form gebannt, hat sanft der Tod den Stift entwunden, Professor Trost für ihn kann ich dies Glas nicht leeren, voll, wie es ist, solls ihm gehören. (zerschmettert das Glas) Mein drittes Glas, das trinkt ich aus ! es gilt dem vollen Leben ! Die Bauherrin ruf ich heraus, die uns den Auftrag gegeben.

Blatt 4 c

6. November 1935 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei dir wünsche ich Glück und Segen ! Es soll auch in Zukunft im neuen Gebäud' der alte Kampfgeist sich regen ; der Geist, der aus nichts dich groß gemacht, an den Führer glaubte in dunkelster Nacht, der Geist, der aus dem Blute geraucht, das deine Reihe verströmt und verbraucht im Kampf um Deutſchland wahre ihn gut ! dann bis du allzeiten in sicherster Hut. Die N.S.D.A.P. Sieg-Heil ! Sieg-Heil ! SiegHeil! (Trinkt das Glas leer.) Dir zum Gedeihen, dem Feind zum Verderben, schlag ich mit Wonne mein Glas in Scherben. (Zerschmettert das Glas. ) Eine ganz uralte Weisheit ist die: wer baut, der steht oft bis über die Knie, in einer Hochflut von Sorgen, wir können den Lohn doch nicht borgen. Es geht halt nicht ohne das liebe Geld, das hat man uns nur in den Märchen erzählt, drum müſſen den Mann wir ehrlich loben, von dessen Konto wir abgehoben. Ihm sind die Wochen wie Wind verstrichen, wenn uns die Stunden zu langsam geschlichen. Sein schweres Amt kann ihn aber nicht grämen weil geben seliger denn nehmen. Unser hochverehrter Herr Reichsschatzmeister Schwarz Sieg-Heil ! Sieg-Heil ! Sieg-Heil! (Trinkt das Glas leer.) Auf das nichts möge sein Leben verbittern soll klingend mein leeres Glas zersplittern. (Zerschmettert das Glas.) Nun wende ich mich an die andere Seite, an die, die hier mitgebaut bis heute. Ihr Männer vom Bau, hoch sind wir geehrt. weil zu unsrer Kameradschaft eine Frau ge= hört. Frau Troost, die getreulich das Erbe umhegt, das vom Schicksal in ihre Hände gelegt.

Professor Gall der unbeirrt, das Werk im Plan zu Ende führt, sei hochgerühmt, weils ihm gebührt. Die Ausführung mit Bedacht hat Bauleiter Heldmann ſorgend umwacht ich glaube, wir haben's ihm recht gemacht. Daß alles fachgemäß verlief war Ehrensache der Hochtief; fragt man genauer noch : wer wars? Dann nennt man Herrn Direktor Kahrs, dem Oberingenieur Herrn Neeb für seine Müh' die Ehr' ich geb. Wer zählt die Firmen, nennt die Namen , die alle hier zusammenkamen, vom Steinbruch bis zur Spenglerei ist keiner, der nicht gern dabei. Ein Rätsel war an den Anfang gestellt, gibt es noch Steinmez auf der Welt ? Man meinte, sie wären längst abhanden, doch siehe da ſie ſind auferſtanden ! Die Sage von dem Maurerschweiß, der, weil so selten, hoch im Preis, die kann ich hier berichtigen man könnte ihn manchmal besichtigen. Die Herren Poliere, ei verflucht, wie haben sie mit dem Maßstab gesucht nach dem bekannten Zimmermannshaar, das aber nicht zu finden war. Die Steine und die Mörtelträger als altbekannte nette Schwäger, Sie haben rasch sich dreingefunden, in den berühmten Dienſt am Kunden ,

6. November 1935

Blatt 4 d

NSK Folge 260 noch vieles wär hier kund zu geben, doch ist die Zeit zu kurz im Leben. Drum : Architekten, Ingenieure, die Poliere und Monteure, Eisenflechter, Betonier, Steineträger, Mörtelrührer, Maurer, Steinmek, Zimmermann , Kameraden, euch gehts an ! Unser Wert soll leben, daß das Dach muß beben. Sieg-Heil! Sieg-Heil! Sieg-Heil! (Trinkt das Glas leer.) Zum Ruhm aller Arbeiter, Meister, Gesellen , soll flingend mein legtes Glas zerschellen. (3erschmettert das Glas.) Wir hoffen, daß bald des Führers Gunst neue Aufgaben weis für unſere Kunſt !

Gebt frei zum 9. November NSK München, 6. November. Die Reichspressestelle der N.S.D.A.P. gibt den folgenden Aufruf der Gauleitung des Tra ditionsgaus München-Oberbayern bekannt : Der 9. November 1923 ist der Geburtstag des

Der 8. und

neuen Reiches. Der zwölfte Jahrestag wird auf Geheiß des Führers mit besonderer Feierlichkeit begangen, da am 9. November 1935 die Toten der Feldherrnhalle in die Ehrentempel am Königsplatz in München übergeführt werden. Millionen deutscher Volksgenossen sehnen sich danach, dieſen Tag in der Hauptstadt der Bewegung mitzuerleben. Nur wenigen von ihnen ist es beschieden , dabei zu sein. Diesen wenigen, die im ganzen Reiche dazu ausersehen sind, und auch denen, die an den Gedächtnistagen freiwillig teilnehmen, soll die Fahrt nach München möglichst leicht gemacht werden. Die Leitung des Traditionsgaues richtet deshalb an die Führer der Wirtschaft, der Betriebe und an alle sonstigen Leiter von Arbeitsstätten den Aufruf, den Teilnehmern an den Feierlichkeiten zum 8. und 9. November in München Urlaub zu gewähren und tunlichst keine Lohnabzüge vorzunehmen. Jedem Betrieb mag es zur Ehre gereichen, einen der Arbeitskame= raden am 9. November in München zu wiſſen. gez.: Otto Nippold.

9. November

in München

NSK Die Feiern in München am 8. und 9. November nehmen folgenden Verlauf:

Freitag, 8. November, 19 Uhr : Treffen der alten Kämpfer im Bürgerbräukeller. Der Führer spricht Es spielt der Musik und Spielmannszug der Standarte Adolf Hitler. Teilnahme : Die alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 16 Gefallenen, die Gäste des Führers , die Reichsleiter und Gauleiter, Obergruppenführer und Grup penführer der S.A., S.S., N.S.K.K., Obergebietsführer und Gebietsführer, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Gauarbeitsführer des Reichsarbeitsdienstes. Freitag, 8. November, 19 Uhr : Treffen der Jugend Löwenbräufeller : Obergebietsführer Klein be grüßt die Hitlerjungen und Mädel des B.D.M. aus allen Gauen des Reiches, die am 9. November in die Partei aufgenommen werden. Übertragung der Feier aus dem historischen Bürgerbräufeller. Treffen der Führer 19 Uhr : Zirkusgebäude am Marsfeld : Der Gauleiter des Traditionsgaues Adolf Wagner spricht zur Führerschaft der Partei. Übertragung der Feier aus dem Bürgerbräuteller. Marich der Führerschaft zur Überführungsfeier an der Feldherrnhalle. Freitag, 8. November, 20 Uhr:

Feierliche Überführung der Gefallenen in die Feldherrnhalle

Alte Kämpfer, Ehrenstürme der S.A., S.S. und des N.S.K.K. , eine Abteilung des Arbeitsdienstes, eine Bereitschaft Politischer Leiter ge= leiten die Lafetten mit den Särgen in feierlichem Zug. Freitag, 8. November, 23.30 Uhr: Der Zug durch das Siegestor zur Feldherrnhalle. Es marschieren mit : Ehrenstürme der „ Standarte Deutschland “, die Feldzeichen der S.A. , 6.S., des N.S.K.K., die Blutfahne, die alten Kämpfer, die Fahnen der Partei , die Führerschaft der Partei , die S.A., S.S. , das N.S.K.K. , der Reichsarbeitsdienst, die Politischen Leiter. 24 Uhr: Einzug der Gefallenen in die Feldherrnhalle Feierliche Aufbahrung. Auf den Stufen der Feldherrnhalle erwarten den Zug : Der Stellvertreter des Führers, der Stabschef der S.A., der Reichsführer S.S., der Korpsführer N.S.K.K., der Reichsjugendführer, der Reichsarbeitsführer. Unter den Klängen des Präſentiermarſches tragen Kampfgenoſſen von 1923 ihre toten Kameraden in die Feldherrnhalle. Freitag, 8. November, 24 Uhr : Die Feldzeichen nehmen zu beiden Seiten des Odeonsplates Aufstellung.

1. 1..

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Ich

hab '

einen

NSK Wenn irgendwann und irgendwo das Lied vom Guten Kameraden erklingt, dann denken wir Nationalsozialisten stets auch an die Männer, die im Kampf der Bewegung für ihre Größe und ihren Bestand ihr Bestes, ihr Herzbiut, hingegeben haben. Wir wissen es nur allzu gut, welcher tiefe Sinn in diesem schlichten und großen Lied liegt. Für uns heißt es, und wird es immer heißen : Ich hab' einen Kameraden. Mag dieses Lied erklingen, wo es auch sei und zu welcher Stunde, wenn wir es vernehmen und sich unsere Fahnen und Standarten, die heute siegreich über Deutschland wehen und sein Panier geworden sind, zu Ehren der Toten senken, eilen alle unsere Gedanken zurück in jene schwere, aber für unsere innere Prüfung und Reisewerdung so heilige Zeit des Kampfes um Deutschland. Dann gedenken wir nicht der Hunderte von Gefallenen als Masse, sondern sie treten einzeln, Mann für Mann, wieder Fleisch und Blut ge= worden, vor uns hin. Wir schauen noch einmal im Geiſt jene Orte, in denen wir gemeinsam mit ihnen Schulter an Schulter für den Führer und die Bewegung, für Deutschlands Befreiung gekämpft haben. Wir erinnern uns jener Stunden, da wir mit ihnen zum leztenmal zuſammenſaßen, und wir denken daran zurück, als wir in letter ſelbſtverſtändlicher Kame= radenpflicht ihre für immer stumm gewordenen Lippen oder die für immer starren Augen ge= schlossen haben. Sie, die gefallenen Kameraden, sind wie stumme Mahner, die sich. melden, wenn ihr Lied als neuer Siegfriedsruf ertönt. Jene Zeit hat sich uns allen, die wir bereits damals dem Führer und der Bewegung dienten, ins Herz eingehämmert. Wie tief, das kann nur der wissen und begreifen, der es erlebt hat, wenn ein lieber Kamerad, mit dem man Freud und Leid teilt, plöglich von einem höheren Schicksal abberufen wurde. Eben noch lachend und kampfesfreudig mitten unter uns, und wenige Stunden später auf der Bahre, von

Der 9.

November

6. November 1935

Kameraden

.

der es kein Aufstehen gibt, das sind Erlebnisse, die man nicht vergessen kann. So melden sich unsere Kameraden immer wieder, in stillen Stunden der Erinnerung und bei besonderen Gepflogenheiten, bestimmt aber, wenn am 9. November 1935, zwölf Jahre genau nach jenen Verräterschüssen an der Feldherrnhalle in München, das Lied vom Guten Kame= raden erklingt. Für uns sind die Treuesten der Treuen nicht tot. Sie weilen auch noch heute unter uns und marschieren mitten unter uns auf der endlosen Straße, für Deutschlands Wohl und Wehe, für des Vaterlands Größe und Zufunft. Sie werden nicht vergessen, und für uns heißt es nicht: Ich hatt' einen Kameraden, ſon= dern wir sagen für immer : Ich hab ' einen Kameraden ... Sie, die in den Jahren des Kampfes für den Führer und die Bewegung ihr Leben dahingeben mußten, haben eine Saat gesät, die nach fünfzehn Jahren herrlich aufgegangen ist, weil sich immer wieder deutsche Männer in den Reihen der Bewegung fanden, die diese Saat zu verteidigen bereit waren. Aus dieser Saat ist ein Deutschland auferstanden, wie sie und wir es erträumt haben, ein Vaterland der Einigkeit, Freiheit und Stärke. Wenn nun am 9. November 1935 die Bewegung, an ihrer Spike der Führer, jene 16 ersten Blutzeugen der Bewegung am Königsplatz in München in den beiden Ehrentempeln zur letzten Ruhe aufbahrt, so erweist ihnen das ganze Deutschland wahrlich königliche Ehren. Jene beiden Ehrentempel werden nicht nur Jahrhunderte überdauern. Sie werden ein Wallfahrtsort der deutschen Nation sein und noch spätesten Geschlechtern von der Treue und dem Sterben deutscher Helden erzählen. Wir gedenken derer, die als Kämpfer der Bewegung und Brüder unserer Nation am Königsplay in München ihre Ruhestätte finden und die immer unter uns weilen . rg.

1923

in Dokumenten

Eine einzigartige Zuſammenſtellung des Hauptarchivs der Bewegung NSK München, 6. November. Das Hauptarchiv der nationalſozialiſtiſchen Bewegung hat anläßlich der Feierlichkeiten des 9. November in München im Haus seines Sizes eine Ausstellung unter dem Kennwort ,,Dokumente beweisen den Verrat" zu= jarnmengestellt, die, worauf ausdrücklich aufmerksam gemacht sei, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Da jedoch die Ausstellung den alten Kämpfern aus den Jahren 1919 bis 1923 und besonders den Teilnehmern an der Feld= herrnhalle sehr viel Interessantes bietet, hat sich das Hauptarchiv bereit erklärt, solchen Mittämpfern gegen entsprechenden Ausweis die

Besichtigung während der Dienststunden des Archivs freizugeben. Uns war heute Gelegenheit geboten, eine Ausstellung zu besichtigen, die ihresgleichen in der ganzen Welt nicht hat und deren Wert sowohl für die Bewegung selbst aus verständlichen Gründen als auch für den Geschichtsschreiber dieser großen Zeit von unge = heurer Bedeutung ist. Das Hauptarchiv der nationalsozialistischen Bewegung, das bekanntlich in der Hauptstadt der Bewegung seinen Siz hat, hat es sich anläßlich der zwölfjährigen Wiederkehr der Ereignisse an der Feldherrnhalle nicht nehmen

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laſſen, in einem Saal wohlgeordnet alles das zusammenzustellen, was irgendwie mit den Ereignissen des 9. Novem = ber 1923 im Zusammenhang steht. Es ist eine solche Fülle ausschlußreichsten Materials, daß man im ersten Augenblick überhaupt nicht weiß, wo man mit der Schilderung des Rundganges, den wir unter sachkundiger Führung unternommen haben, beginnen soll.

nicht gern an den Wahnsinnstaumel der Inflation zurück. Der Ruhreinbruch, die Erschießung Schlageters, der passive Widerstand an der Ruhr, die Separatistenbewegung am Rhein, die erhöhte Versammlungstätigkeit der Bewegung, die ersten Ansätze der nationalsozialistischen Jugendbewegung, der , widerliche Kampf einer bürgerlich getarnten und roten Presse gegen das erwachende Deutschland, hier. in dieser Schau findet man über alles und jedes Dokumente : Bilder, Zeitungsausschnitte , Versammlungsberichte, Plakate, Originalschreiben und dergleichen mehr. Einen besonderen Rahmen nehmen natürlich die Ereignisse des 9. November 1923 ſelbſt ein. Wir sehen vor uns Armbinden der Kompanien des Regiments München und der Reichskriegsflagge liegen. Wir lesen unter Glas Berichte von Teilnehmern des historischen Zuges zum Odeonsplay. Wir sehen die Bilder der ersten Blutzeugen der Bewegung und Skizzenzeichnungen der Vorfälle an der Feldherrnhalle, und wir lesen mit Grimm im Herzen die Berichte roter Hezblätter über den „ mißlungenen Hitler-Putsch" in München.

Der tragende Gedanke dieser einzigartigen. Schau ist, in gedrängter Form eine Übersicht über all jene inneren und äußeren Ereignisse zu geben, die dann in ihrer lezten Folgerung zu dem führen mußten, was die Welt so gern den „Hitler-Putsch“ nennt und was doch nichts anderes als der Beginn des Aufbruchs einer erwachenden Nation war. Der Wille des Hauptarchivs war es nicht, im Sinne sonstiger Ausstellungen eine möglichst alles erfassende und umfassende Schau für die Öffentlichkeit zu geben, sondern sie hat ihren Wunsch dahin zur Tat werden laſſen, aus den bestimmten Abschnitten des seit Beginn des Jahres 1923 bis zum 9. November 1923 ſich von Monat zu Monat steigernden Kampfes Höhe: punkte diese dann allerdings mit einzigartigen Dokumenten belegt - für die alten Kämpfer herauszustellen. Diese Absicht ist voll und ganz gelungen, wovon wir uns bei unserem zweistündigen Besuch überzeugen konnten.

Noch stundenlang könnten wir von dem erzählen, was es in diesem kleinen Saal im vierten Stock des Hauses der Politischen Orga= niſation in München zu ſehen gibt. Es kann aber nicht unsere Aufgabe sein, dem alten Kämpfer eine alles umfassende Schilderung zu geben. Mag er selbst kommen und schauen. Mag er selbst an diesen Zeugen großer Tage seine eigenen Erinnerungen auffrischen. Er wird auch von dieser Stätte Bilder mitnehmen, die sich unauslöschlich in sein Herz Gg. einprägen.

Was es hier zu ſehen gibt, erfüllt uns auf der einen Seite mit berechtigtem Stolz über das damals Geleistete, auf der anderen Seite aber auch mit Wehmut und Trauer über das vergossene Blut. Wer die damaligen Zeiten be= wußt als deutscher Mann miterlebt hat, denkt

Der Spruch

zum

des

Richtfest der

NSK Mit Freude und Heiterkeit ist beim Richtfest der neuen Parteibauten in München besonders der Spruch des Poliers aufgenommen worden. Seit der großen Wende in Deutschland ist schon mancher Richtspruch der Zukunft eines neuen Bauwerkes vorausgeschickt worden. Der Richtspruch vom 3. November verdient festgehalten zu werden, weil er mit dem Schaffen deutscher Arbeiter und den künftigen Arbeitsstätten der N.S.D.A.P. verwachsen ist. Er war ein Gruß an den Führer und ein Glückauf für das Werk, das in den neu entstehenden Wirkungsstätten deutscher Männer gestaltet werden wird. Wir glauben deshalb, daß der volle Wortlaut dieses Richtspruchs, den wir im folgenden veröffentlichen, verdient, fest= ge halten zu werden. Mein Führer, deutsche Volksgenossen, Kameraden vom Bau!

Seid mit dem Grundstein wir angefangen, find wohl gut zwei Jahre vergangen.

6. November 1935

Poliers

Parteibauten

Das Werk steht jezt hier. Zwei gewaltige Bauten sich reden, Ehrentempel stehen an den Ecken, München zur Zier. Jezt das Dach schon , die Räume und Hallen, außen sind längst die Gerüste gefallen, bunt grüßt der Baum : Seid willkommen ihr Männer und Frauen, die ihr erschienen, das Richtfeſt zu schauen , und füllt den Raum. Daß das Bauwerk nie gehe zu Bruch, brauchst am Ende den Handwerksspruch, trink ich den Hebewein. Männer vom Bau, ihr habt es geschafft, oder Arbeitskraft, ob mit Gehirn stolz darf ein jeder sein. Wer hätte vor Jahren daran gedacht, daß dieser Plaz hier so herrlich ſich macht, Der damals förmlich zerrissen schien, ein Plah war und doch kein Plah darin . Der Raum , der einſt königlich war gedacht, war zur Vollendung nicht gebracht,

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NSK Folge 260 man durfte ihn nur nach Westen zu schau'n , denn oftwärts faßte doch jeden das Grauen, vor dem, was sinnlos und ungehemmt als Bauwerk an diesen Play geklemmi . So wie es hier im Kleinen erging , das ganze Reich in Nöten hing, weil, was einstens schön und klar, von Unkraut überwuchert war, bis sich zuletzt wohl kein Verstand der vielen Köpf' zurecht mehr fand. Der Bruder mit dem Bruder zankte derweil das Unkraut weiterrankte, und schließlich wär's ihm fast geglückt, daß es das deutsche Blut erstickt, hätt' einer nicht, der sehend war, Einhalt geboten der Gefahr. In dieser Stadt hier entwarf er den Plan und warb ſeine erste Gefolgschaft an. In dieser Stadt begann er aufs Neue und wieder fand er Gefolgschaftstreue. Hier hat die erste Fahne geweht, die heute über ganz Deutschland steht . Hier stand die erste S.A. bereit, sein Werk zu schützen in Kampf und Streit. Deutschland erwache !, wars Feldgeschrei, Trug Tod und Teufel !, der Geist der Partei, nicht Spießer, Proleten, zu einem großen, nicht Parteigenießer, Parteigenossen! da regte der Adler sich wieder, stieg auf, und schwang sich im Dröhnen der Lieder bis über Zwietracht und falschen Reid, ganz Deutschland marschierte zur Einigkeit. Des neuen Reiches Bauhütte steht, das Geviert der Partei, das ihr vor euch seht, denn was hier entworfen, geplant und gesichtet, wird am großen Neubau des Reiches errichtet, weil unser Führer und Kanzler zugleich auch Baumeister ist vom neuen Reich. Auch dies Richtfest wird bald_ſein, dann deutsche Jugend, ziehe ein ins neue Haus, das er gemauert, daß tausend Jahr es überdauert, verschwende deiner Zukunft Glanz, machs herrlich innen, mach es ganz ! Unser geliebter Führer Sieg -Heil - SiegHeil Sieg-Heil (der Polier trinkt das Glas leer !) Daß immer des Führers Pläne gelingen , soll sieghaft mein erstes Glas zerspringen , denn wenn ihm sein Werk gelinget recht, gehts keinem ehrlichen Deutschen schlecht. (zerschmettert das Glas) Es war noch lange vor dem Sieg, noch mitten im Parteienkrieg, da war schon der erhabene Raum, so wie er steht, des Führers Traum, nur der, der plant in schwerer Zeit, der baut für eine Ewigkeit . . . Gleich wie der Führer kam zur Macht, wars kunstvoll zu Papier gebracht. Hier stock ich ! Aus des Meisters Hand, die die Idee in Form gebannt, hat sanft der Tod den Stift entwunden , Professor Troſt für ihn kann ich dies Glas nicht leeren, voll, wie es ist, solls ihm gehören. (zerschmettert das Glas) Mein drittes Glas, das trinkt ich aus ! es gilt dem vollen Leben! Die Bauherrin ruf ich heraus , die uns den Auftrag gegeben .

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6. November 1935

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei dir wünsche ich Glück und Segen ! Es soll auch in Zukunft im neuen Gebäud' der alte Kampfgeist sich regen ; der Geist, der aus nichts dich groß gemacht, an den Führer glaubte in dunkelster Nacht, der Geist, der aus dem Blute geraucht, das deine Reihe verströmt und verbraucht wahre ihn gut ! im Kampf um Deutschland dann bis du allzeiten in ſicherſter Hut. Die N.S.D.A.P. Sieg-Heil ! Sieg-Heil ! SiegHeil! (Trinkt das Glas leer.) Dir zum Gedeihen, dem Feind zum Verderben, schlag ich mit Wonne mein Glas in Scherben. (Zerschmettert das Glas.) Eine ganz uralte Weisheit ist die : wer baut, der steht oft bis über die Knie, in einer Hochflut von Sorgen, wir können den Lohn doch nicht borgen. Es geht halt nicht ohne das liebe Geld, das hat man uns nur in den Märchen erzählt, drum müſſen den Mann wir ehrlich loben, von dessen Konto wir abgehoben. Ihm sind die Wochen wie Wind verstrichen, wenn uns die Stunden zu langsam geschlichen. Sein schweres Amt kann ihn aber nicht grämen weil geben seliger denn nehmen.

Unser hochverehrter Herr Reichsschatzmeister Schwarz Sieg-Heil ! Sieg -Heil! Sieg-Heil! (Trinkt das Glas leer.) Auf das nichts möge sein Leben verbittern soll klingend mein leeres Glas zerſplittern. (3erichmettert das Glas. ) Nun wende ich mich an die andere Seite, an die, die hier mitgebaut bis heute. Ihr Männer vom Bau, hoch sind wir geehrt. weil zu unsrer Kameradschaft eine Frau gehört. Frau Troost, die getreulich das Erbe umhegt, das vom Schicksal in ihre Hände gelegt. Professor Gall der unbeirrt, das Werk im Plan zu Ende führt, sei hochgerühmt, weils ihm gebührt. Die Ausführung mit Bedacht hat Bauleiter Heldmann sorgend umwacht ich glaube, wir haben's ihm recht gemacht. Daß alles fachgemäß verlief war Ehrensache der Hochtief; fragt man genauer noch : wer wars ? Dann nennt man Herrn Direktor Kahrs, dem Oberingenieur Herrn Neeb für seine Müh' die Ehr' ich geb. Wer zählt die Firmen, nennt die Namen, die alle hier zusammenkamen, vom Steinbruch bis zur Spenglerei ist keiner, der nicht gern dabei. Ein Rätsel war an den Anfang geſtellt, gibt es noch Steinmetz auf der Welt? Man meinte, sie wären längst abhanden, doch siehe da sie sind auferstanden ! Die Sage von dem Maurerschweiß. der, weil so selten, hoch im Preis, die kann ich hier berichtigen man könnte ihn manchmal besichtigen . Die Herren Poliere, ei verflucht , wie haben sie mit dem Maßstab gesucht nach dem bekannten Zimmermannshaar, das aber nicht zu finden war. Die Steine und die Mörtelträger als altbekannte nette Schwäger, Sie haben rasch sich dreingefunden, in den berühmten Dienst am Kunden,

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NSK Folge 260 noch vieles wär hier kund zu geben, doch ist die Zeit zu kurz im Leben. Drum: Architekten. Ingenieure, die Poliere und Monteure, Eisenflechter, Betonier, Steineträger, Mörtelrührer, Maurer, Steinmek, Zimmermann, Kameraden, euch gehts an! Unser Werk soll leben, daß das Dach muß beben. - Sieg-Heil ! Sieg-Heil! Sieg-Heil ! (Trinkt das Glas leer. ) Zum Ruhm aller Arbeiter, Meister, Gesellen , soll klingend mein legtes Glas zerschellen . (Zerschmettert das Glas .) Wir hoffen, daß bald des Führers Gunst neue Aufgaben weis für unsere Kunst !

neuen Reiches. Der zwölfte Jahrestag wird auf Geheiß des Führers mit besonderer Feierlichkeit begangen, da am 9. November 1935 die Toten der Feldherrnhalle in die Ehrentempel am Königsplatz in München übergeführt werden. Millionen deutscher Volksgenossen sehnen sich danach, diesen Tag in der Hauptstadt der Bewegung mitzuerleben. Nur wenigen von ihnen ist es beschieden , dabei zu sein. Diesen wenigen, die im ganzen Reiche dazu ausersehen sind, und auch denen, die an den Gedächtnistagen freiwillig teilnehmen, soll die Fahrt nach München möglichst leicht gemacht werden. Die Leitung des Traditionsgaues richtet deshalb an die Führer der Wirtſchaft, der Betriebe und an alle ſonſtigen Leiter von Arbeitsstätten den Aufruf, den Teilnehmern an den Feierlichteiten zum 8. und 9. November in München Urlaub zu gewähren und tunlichst keine Lohnabzüge vorzunehmen. Jedem Betrieb mag es zur Ehre gereichen, einen der Arbeitskameraden am 9. November in München zu wiſſen. gez. Otto Nippold.

Gebt frei zum 9. November NSK München, 6. November. Die Reichspressestelle der N.S.D.A.P. gibt den folgenden Aufruf der Gauleitung des Traditionsgaus München- Oberbayern bekannt : Der 9. November 1923 ist der Geburtstag des

Der 8. und

6. November 1935

9.

November

in München

NSK Die Feiern in München am 8. und 9. November nehmen folgenden Verlauf: Freitag, 8. November, 19 Uhr : Treffen der alten Kämpfer im Bürgerbräufeller.

Der Führer spricht Es spielt der Musik- und Spielmannszug der Standarte Adolf Hitler. Teilnahme : Die alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 16 Gefallenen, die Gäste des Führers, die Reichsleiter und Gauleiter, Obergruppenführer und Gruppenführer der S.A., S.S., N.S.K.K., Obergebietsführer und Gebietsführer, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Gauarbeitsführer des Reichsarbeitsdienstes. Freitag, 8. November, 19 Uhr : Treffen der Jugend Löwenbräuteller : Obergebietsführer Klein begrüßt die Hitlerjungen und Mädel des B.D.M. aus allen Gauen des Reiches, die am 9. November in die Partei aufgenommen werden . Übertragung der Feier aus dem historischen Bürgerbräuteller.

Treffen der Führer 19 Uhr : Zirkusgebäude am Marsfeld : Der Gauleiter des Traditionsgaues Adolf Wagner spricht zur Führerschaft der Partei. Übertragung der Feier aus dem Bürgerbräuteller .

Marsch der Führerschaft zur Überführungsfeier an der Feldherrnhalle. Freitag, 8. November, 20 Uhr :

Feierliche Überführung der Gefallenen in die Feldherrnhalle

Alte Kämpfer, Ehrenstürme der S.A., S.S. und des N.S.K.K., eine Abteilung des Arbeitsdienstes, eine Bereitschaft Politischer Leiter geleiten die Lafetten mit den Särgen in feierlichem Zug. Freitag, 8. November, 23.30 Uhr : Der Zug durch das Siegestor zur Feldherrn: halle. Es marschieren mit : Ehrenstürme der „ Standarte Deutschland ", die Feldzeichen der S.A., 6.S. , des N.S.K.K. , die Blutfahne, die alten Kämpfer, die Fahnen der Partei, die Führerschaft der Partei, die S.A., S.S. , das N.S.K.K. , der Reichsarbeitsdienst, die Politiſchen Leiter. 24 Uhr: Einzug der Gefallenen in die Feldherrnhalle Feierliche Aufbahrung. Auf den Stufen der Feldherrnhalle erwarten den Zug : Der Stellvertreter des Führers, der Stabschef der S.A., der Reichsführer S.S. , der Korpsführer N.S.K.K. , der Reichsjugendführer, der Reichsarbeitsführer. Unter den Klängen des Präſentiermarſches tragen Kampfgenossen von 1923 ihre toten Kameraden in die Feldherrnhalle. Freitag, 8. November, 24 Uhr: Die Feldzeichen nehmen zu beiden Seiten des Odeonsplates Aufstellung.

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NSK Folge 260 Die Hitler- Jugend Ehrenwach e.

bezieht

die

Der Führer kommt Das Lied vom „ Guten Kameraden“ ertönt. Die alten Kämpfer, die Fahnen der Partei, die Führerschaft der S.A., S.S., des N.S.K.K. und des Arbeitsdienstes und die Politischen Leiter ziehen an ihren toten Kameraden vorbei. Samstag, 9. November, 1 Uhr früh :

Das Volk grüßt ſeine Toten Im Feuerschein der 16 Pylonen bewegen sich die Volksgenossen an den Särgen der toten Helden vorüber.

6. November 1935

Gedenken am Mahnmal 12.50 Uhr: Der Zug trifft an der Feldherrnhalle ein. 16 Salutſchüsse künden an, daß vor 12 Jahren sechzehn Kämpfer ihr Leben für Deutschland geopfert haben. In den Reihen der alten Kämpfer fahren die toten Kameraden, gegrüßt von den Fahnen und Führern der Bewegung, durch die Brienner Straße in die Ehrentempel am Königsplay.

Der lezte Appell 13.10 Uhr : Die Fahnen der S.A. , S.S. und N.S.K.K., des Arbeitsdienstes und der H.3. sind vor den Ehrentempeln angetreten. Der Zug mit den Blutzeugen der Bewegung trifft ein.

Zugang von der Brienner Straße bis 10 Uhr vormittags.

Einmarsch der Feldzeichen

Der Marsch des 9. November

Die Kämpfer von 1923 nehmen Aufstellung vor den Särgen ihrer gefallenen Kameraden .

10,30 Uhr : Aufstellung des Zuges am Marschordnung : Bürgerbräufeller. Julius Streicher, die Blutfahne, die Führergruppe, die alten Kämpfer mit Blutorden, die alten Kämpfer ohne Blutorden, die Reichsleiter, Gauleiter, Obergruppenführer ( S.A., S.S., N.S. K.K.), Gruppenführer (S.A., S.S., N.S.K.K.) , Obergebietsführer, Gebietsführer, Hauptdienſt-. leiter der Reichsleitung, Gauarbeitsführer ; zwei Stürme S.A., 1200 Hitlerjungen, die an diesem Tag in die Partei aufgenommen wer den, ein Sturm N.S.K.K. , eine Abteilung Arbeitsdienst, ein Sturm 6.6.

12,10 Uhr : Abmarsch des Zuges durch die Straßen des 9. November 1923.

Samstag, 9. November :

Adolf Hitler steht bei den Helden der Bewegung. Der Sprecher der Partei, Adolf Wagner, ruft zum legten Appell. Des Führers treueste Kämpfer beziehen ewige Wache für Deutschland. Die Wachtparade zieht auf. 13.10 Uhr : Der lekte Appell wird durch den Sprecher der Partei beendet. 1200 Hitlerjungen und 600 Hitlermädel sind vor dem Braunen Haus angetreten. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach übergibt den Nachwuchs aus H.3. und B.D.M. der Partei. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf H e ß, übernimmt die jungen Parteigenossen und Parteigenossinnen in die Partei.

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NGK Das Deutſche Recht Gonderdienst

Ein Heros

des

deutschen Rechtslebens

Theodor von der Pfordten, † 9. November 1923 NSK Als an jenem ſchicksalsschweren Tage des Novembers 1923 ein Häuschen dem Führer treu ergebener Männer, voran die Fahne, die heute des Reiches Fahne ist, ihren Marsch durch München antrat, befand sich unter ihnen, treu dieser Fahne folgend, auch der Rat am Bayerischen Obersten Landesgericht in München, Theodor von der Pfordten. Er schritt mit an der Spize des Zuges, in der Hoffnung, ein freies Deutschland in Kürze grüßen zu können. Unter den Kugeln der Reaktion brach er, tödlich getroffen, zusammen. Als der im Zuge mitmarschierende heutige Reichsjuristenführer und Reichsminister Dr. Frank die Nachricht von dem Tode von der Pfordtens erhielt, gelobte er sich, im Sinne dieses Mannes dem deutschen Recht zum Durchbruch zu verhelfen. Es war nur die Abtragung einer selbstverständlichen Dankespflicht, wenn Dr. Hans Frank, nachdem er Bayerischer Justizminister geworden war, im Lichthof des Münchener Justizpalastes eine Gedächtnistafel für von der Pfordten anbringen ließ. Aus Anlaß der Einweihung dieser Gedächtnistafel sagte Reichsminister Dr. Frank u . a.:

„Wenn unser Führer siegen konnte, dann steht am Anfang dieses Werkes das Opfer der Toten Dom November 1923. Wir deutsche Diener am Recht haben in dieser feierlichen Stunde uns hier versammelt, um unserem Kameraden Theodor von der Pfordten die Ehre und das Gedenken zu erweisen, das ihn um seines lauteren, herrlichen Wesens und um seines Opfertodes wegen gebührt. Feierlich erkläre ich hier im Namen des deutTheodor schen Rechts der Don Pfordten zum Heros des deutschen Rechtslebens ! Feierlich sei er eingereiht in die Zahl derer, die berufen waren, durch ihre Selbsthingabe desto höher zu leben und durch ihren Tod desto intensiver ihre Wirklichfeit zu gestalten. Ich berufe alle kommenden Träger der Verantwortung für die deutschen Rechtsdinge auf diese Pflicht, den Namen Theodors von der Pfordten an der Spike ihres Wirkens symbolgleich zu tragen." Wo es irgend ging, wirkte Theodor von der Pfordten im Sinne der Aufklärung für ein neues Deutschland. So wandte er sich in den verschiedensten Auffäßen an das deutsche Volk, flar die Fehler der Vergangenheit erkennend und Wege in die Zukunft weisend . Im Juli des Jahres seines Opfertodes richtete er im ,,Völkischen Beobachter" einen „ Aufruf an die Gebildeten deutschen Blutes“, dem wir folgende Teile entnehmen :

Und als nun das Schreckliche geschah ,

als irregeleitete Menschen, vom jüdischen Geiste geführt und verführt, unser Heer zerbrachen, Land und Volk in Schande und Elend stürzten, bespien, was uns heilig war, und eine Menge unfähiger, kleiner und selbstsüchtiger Geschöpfe ans Ruder brachten, da hattet ihr wohl die Einsicht, daß nunmehr der letzte Kampf beginne, zwischen den Gewalten des Himmels und der Hölle, und nicht mehr die Kraft und den Willen, in diesem Kampf der Ober- und Unterwelt entschieden Stellung zu nehmen . Wohl murrtet ihr und balltet die Faust im Sacke, als ihr sahet, wie euer Wohlstand vernichtet wurde, wie eine Talmikultur die Reſte guten deutschen Wesens hinwegzuräumen begann, aber habt ihr Widerstand geleistet, euch entschlossen und einig entgegengestellt, selbst die Führung ergriffen in dem großen Ringen ? Nein, ihr habt die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder nicht erkennen wollen, habt euch nicht herausgeriſſen aus eurer trägen Bequemlichkeit, aus eurer kühlen Sachlichkeit und aus eurer wissenschaftlichen Ruhe. Und manche von euch sind mit fliegenden Fahnen ins Lager der Nichtdeutschen hinübergezogen, dort Ehre, Einfluß und schnöden Einfluß suchend. Und wieder läßt das Volk an euch den Ruf ergehen, den lezten vielleicht : Sucht den rechten Play im Streite der Geister ! Eine gewaltige Bewegung ringt sich empor. Sammelt und einigt, was deutsch ist, dringt an gegen den Feind, kämpft um Geſundung von Staat und Volk. Nicht ihr habt sie hervorgerufen und ge= leitet, ihr Gebildeten, die ihr euch einſt rühmtet, Führer des Volkes zu sein. Einfache Männer die Spize getreten, geschmäht, verlästert und verfolgt, angewiesen auf die eigene Kraft, nur begabt mit dem Glauben, der Berge versezt und mit dem Willen, der Wunder wirft. Noch wäre es jezt Zeit für euch, euch zu be= sinnen auf eure Pflichten gegen euer Deutſchtum, euch hineinzuwerfen in den großen Strom , euer Wissen und Können einzusehen für die Sache eures Volkes. Aber wo bleibt ihr, ihr Gebildeten? Mißgünstig, nörgelnd und mürriſch steht ihr abseits, übt eure Urteilskraft, um die Mängel der neuen Bewegung zu ergründen, hängt euch zäh und eifrig in jedem kleinen Fehler ein, um über Auswüchse zu zetern und euer schlappes Fernbleiben zu beschönigen. Freilich, fein und vornehm geht es nicht zu , wo Welten aufeinander prallen ! Und mit hoher Geistigkeit, mit akademischer Kühle und mit zergliedernder Betrachtung räumt man nicht turmhohe Hindernisse hinweg. Da müſſen die Männer an die Front, die Schwert, Art und Speer zu gebrauchen verstehen, und wo das

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Eisen flingt, da fallen nicht nur Späne, da splittert und wettert es über und neben uns. Betrübendes und Beschämendes erlebt man, wenn man sogenannte gebildete Kreise von der völkischen Bewegung sprechen hört. Die Fähig keit, das Wesentliche zu sehen, dieses erste und wichtigste Erfordernis wahrer Bildung, scheint vielen ganz abhanden gekommen zu sein. Manche wiederum stoßen sich an den Personen ; sie wollen nicht herabsteigen von ihrer Höhe, wollen nicht mit jedermann an einem Tische fizen und glauben, die längstverlorene Herrenstellung gewisser Kreise durch Zurückhaltung wahren zu können. Andere sind angewidert von der Fäulnis des öffentlichen Lebens und haben grollend ihre, jede Tätigkeit als aussichtslos aufgegeben. Ein großer Teil wartet auf den Anstoß von oben und will nùr da zugreifen,

Völkerbund NSK Im Verlaufe der Verhandlungen über den abessinisch-italienischen Streitfall ist zutage getreten, welch bedeutende Rolle bei den internationalen Verhandlungen dem Völkerrecht zukommt. Jede der unmittelbar oder mittelbar beteiligten Mächte vermeidet es peinlichst, irgendwie geartete politische oder wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund treten zu laſſen, stets spielen nur rechtliche Erwägungen eine Rolle. In den Reden der italienischen und abesſiniſchen Vertreter in Genf, in ihren Noten an den Völkerbund, in den Ausführungen des engs lischen Außenministers , überall wird nur auf rechtliche Grundlagen und auf die Anwendung von Rechtsnormen Bezug genommen. Ita : lien beruft sich dabei insbesondere auf den Art. 16, Abs. 4, der Völkerbundssagung , in dem es heißt, daß jedes Mitglied, das sich der Verlegung einer aus der Satzung entspringenden Verpflichtung schuldig macht, aus dem Völkerbund ausgeschlossen werden kann. Es wirft also Abessinien eine Verlegung der Bundesver= pflichtungen vor. Besonders beachtenswert ist aber auch, daß Italien erklärt, seine Sicherheit sei durch Abessinien bedroht, es müsse sich daher u. a. auch auf den Art. 10 der Völkerbundssagung stützen, da es mit einem Angriff von abessinischer Seite zu rechnen habe. Abessinien andererseits stützt sich ebenfalls auf den Art. 10 der Völkerbundsſakung , in dem es in Satz 1 heißt : daß die Bundesmitglieder sich verpflichten, die Unversehrtheit des Gebietes und die bestehende politische Unabhängigkeit aller Bundesmitglieder zu achten und gegen jeden äußeren Angriff zu wahren. Abessinien stügt sich also darauf, daß die Unantastbarkeit seiner Souveränität und seines Territoriums durch den Völkerbund garantiert und gesichert sei. Es hat demgemäß unter Anwen = dung des Art. 11 der Völkerbundsjagung ges fordert, daß der Völkerbund in seiner Gesamtheit zum Schuße des Friedens die geeigneten Maßnahmen treffen soll. Abessinien hat dann die Anwendung des Art. 15 gefordert, und der Völkerbundsrat hat dem entsprechend das Verfahren in Gang gesetzt.

6. November 1935 wo die Behörden ihre Bewilligung erklärt haben." Diese Worte aus dem Jahre 1923 gelten heute genau so wie damals. Auch heute noch steht ein Teil jener sogenannten Gebildeten abseits und will sich nicht dazu bekehren, Adolf Hitler und die Fahne des Dritten Reiches als Deutschland führend und über Deutschland wehend, an zuerkennen. Viele haben sich zwar darein gefunden, daß an den viel berufenen „ gegebenen Tatsachen" nichts zu ändern sei, aber sie folgen dem Rufe des Führers nicht mit der Glut des Herzens, ohne die auch ein völkisches Geistesleben nicht zu denken iſt. Die Toten des 9. November 1923, die das deutsche Schicksal mit ihrem Blute besiegelt haben, werden für alle Zeiten Mahner und Rufer im Kampf um die deutsche Seele sein!

und

Völkerrecht Durch die Entwidlung der tatsächlichen Lage in Afrika sind jetzt die Dinge so weit vorgeschrit ten, daß der Völkerbundsrat sich zur Anwendung des Art. 16, d. h . der Sanktionen gegen= über Italien, entschlossen hat. Der Art. 16, der bisher jahrelang Gegenstand politischer und rechtlicher Diskussionen gewesen ist, wird damit zum erstenmal, seitdem die Völkerbundsjagung besteht, zu einer politischen und rechtlichen Wirklichkeit. Inwieweit allerdings die Anwendung wirtschaftlicher Sanktionen, die zunächst ins Auge gefaßt sind, Tatsache werden wird, wird im wesentlichen von der Möglichkeit der praktischen Durchführung abhängig ſein, was immerhin bei der intensiven weltwirtschaftlichen Verpflichtung Italiens erhebliche Schwierigfeiten bereiten wird , zumal die außerhalb des Völkerbundes stehenden Mächte, wie z . B. Amerika und Japan an diese Sanktionsverpflichtun gen nicht gebunden sind. Die Völkerbundssagung stellt nämlich einen völkerrechtlichen Vertrag dar, der nur diejenigen Staaten bindet, die sich diesem Vertrage angeschlossen haben. Amerika und Japan z. B. werden daher von den wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen des Völkerbundsrates nicht gebunden. Ebenso wie Italien und Abessinien versuchen, sich lediglich auf den Rechtsstandpunkt zu stellen, weisen auch die englischen und französischen Erflärungen darauf hin, daß man sich bei den Erwägungen auf rechtliche Grundsäke stüßt. Der französische Außenminister Laval hat immer wieder erklärt ― selbst dann, wenn er verjuchte einen Druck auf die englische Haltung auszuüben daß er dies nur tue zur Erhaltung des Friedens in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Völkerbundssagung. Ebenso haben alle maßgebenden englischen Politiker, sofern sie mit dem Streite befaßt sind, betont, daß all ihre Erwägungen lediglich von der Rücksicht auf Recht und Gerechtigkeit, wie sie in der VölterFundsfagung verankert sind, getragen ſind. Wo allerdings der Völkerbundsrat nach einer praktischen Lösung des Streitfalles strebte, wie 3. B. mit den Vorschlägen des sogenannten „ Fünferausschusses", hat er den Kontakt mit Völkerbundssatzung der vollkommen

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RSK Folge 260 verloren. Die Vorschläge des Fünferausschusses besagten nichts anderes als eine weitgehende Einschränkung der Souveränität Abessiniens durch die Einsetzung von soge= nannten Ratgebern, deren Kompetenzen nicht flar umriſſen wurden. Außerdem wurden territoriale Berichtigungen, die ebenfalls nicht näher angegeben wurden, vorgeschlagen . Nach späteren Informationen sollte es sich dabei um die Abtretung zweier abeſſiniſcher Provinzen zugunsten Italiens handeln. Troßdem hat auch der Fünferausschuß sich dabei auf das Völkerrecht bezogen, und, wie es in dem Bericht heißt, sich bei den Vorschlägen durch die Achtung, die der territorialen Unversehrtheit und der Sicherheit aller Mitgliedstaaten des Völkerbundes ges schuldet werden, leiten laſſen. Es braucht nicht unterstrichen zu werden , daß die tatsächlich ge= machten Vorschläge mit der in bezug genommenen Rechtsgrundlage in einem Widerspruch

6. November 1935 stehen. Intereſſant bleibt immerhin, daß ſelbſt hier noch verſucht wird , einen rechtlichen Gesichtspunkt in den Vordergrund zu stellen, wenn auch seine Glaubwürdigkeit keiner Nachprüfung mehr standhält. Man sieht also, und das verdient vor allen Dingen festgehalten zu werden, daß die politiſche Entwicklung, wie sie auch immer laufen mag, versuchen wird , sich des Rechtes als Plattform zu bedienen ; daß sie immer danach streben wird, jeden Anspruch, jede Verteidigung und jede Veränderung auf Grund des bestehenden Rechtes zu ,,legalisieren“. Es fragt sich nur, wann diese politische Entwicklung so übermächtig werden wird, daß das bestehende Formalrecht den Notwendigkeiten nicht mehr Rechnung tragen kann und der Gedanke des werdenden echten Rechtes als einer neuen internationalen Grundlage in den Vordergrund rückt. Helmut Stange.

Der Rechtswahrer

als Träger des Friedensgedankens im Volke

NSK Der Nationalsozialismus hat sich auf dem Gebiete der Rechtserneuerung ein hohes Ziel gesteckt, das er mit seinem ganzen kämpfe rischen Willen verfolgt : die Schaffung eines volksnahen Rechts, die Heranbildung des verantwortungsbewußten Rechtswahrers und die lebendige Anteilnahme aller gerecht denkenden Volksgenossen an der Rechtswerdung. Das neue deutsche Recht kann nur aufgebaut werden auf dem Fundament des unerschütterlichen Vertrauens der Volksgenossen in dem Gerechtigkeitssinn des Führers. Da der nationalsozialistische Staat in sich selbst stark genug ist, kann er im Hinblick auf die Sicherheit des Rechtslebens auf unnötige Zwangsmittel nicht nur verzichten, ſondern der Staat Adolf Hitlers lehnt im Bewußtsein ſeiner inneren Kraft allen fleinlichen Zwang als gefahrvoll für das Vertrauen der Volksgenossen ab. Auch im Bereiche des Rechtslebens machen sich gelegentlich hemmende und störende Elemente bemerkbar, die durch 150prozentigen Nationalsozialismus da und dort den Anschein erwecken, als ob der Nationalsozialismus danach strebte, all den unzähligen kleinen Entgleisungen des Alltags nachzuspüren und sie zu verfolgen. Als der berufene Hüter des Rechtsfriedens hat der nationalsozialistische Rechtswahrer darüber zu wachen, daß vor allem das Sicherheitsgefühl der Volksgenossen und damit das Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staat gewähr leistet ist. Der Rechtswahrer ist als Treuhänder des Rechtsfriedens ein Mittler zwischen Volk und Staat und gleichzeitig der Garant des Vertrauens des Volkes in die Gerechtigkeit des Führers. Aus diesem Grunde kann der Rechtswahrer nur Nationalsozialist sein. Ihm kommt es nicht auf Worte und Phraſen an, er fühlt sich vielmehr dafür verantwortlich, daß alle Volksgenossen vom Geiſte und Wachsen des neuen deutschen Rechts ergriffen werden. Ein außerordentlich verantwortungsreiches Aufgabengebiet ist nach dieser Richtung hin im

Dritten Reich dem Staatsanwalt übertragen. Er darf nur da eingreifen, wo er --- nach sorgfältiger Prüfung der Sachlage eine wirke liche Gefährdung der schußwürdigen Lebensinteressen des Volkes zu erkennen glaubt. Nicht zulezt ist es auch seine Aufgabe, darüber zu wachen, daß mit der Macht der Justiz kein Mißbrauch getrieben wird. Die Nation hat auch diesem Rechtswahrer ein treuhänderisches Amt anvertraut : Der Staatsanwalt ist als Rechtswahrer nicht lediglich darüber Rechenschaft schuldig, ob er zu wenig streng, zu wenig aufmerkſam ſein Amt versehen hat. Es kann nämlich nicht ge= duldet werden, daß etwa Übereifrige, die hier ihre Gelegenheit zu sehen glauben, Ge ፡ sinnung auf fremde Kosten zu zeigen, den Rechtsfrieden stören, indem sie aus jeder kleinen Entgleisung eine Staatsaktion machen wollen, dies um ſo weniger, als doch der Nationalsozialismus von jeher in großzügiger Weise bereit war, selbst ehemaligen Gegnern , die ihren guten Willen gezeigt hatten, seine versöhnende Hand zu bieten. Der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank, hat auf der Gautagung des Gaues Schlesien der N.S.D.A.P. im Oktober d. I. in Breslau erklärt : „ Die deutsche Rechtsordnung und Rechtsverwirklichung hat nicht die Unterdrückung, sondern die Steigerung des Glückes unseres Volkes zum Ziel. Es geht daher nicht an, in jedem fleinen Sünder, in jedem, der irgendein unglückliches Wort einmal fallen läßt, einen großen Staatsverbrecher oder sonstigen Übel= täter zu sehen." Wie der nationalsozialistische Rechtsanwalt heute nicht mehr der Anwalt von Einzelinteressen ist, der als solcher bedingungslos im Dienste der Prozeßpartei Recht oder auch wie dies früher nur zu oft der Fall war - Un= recht vertrat, so ist heute der Staatsanwalt nicht mehr danach zu beurteilen, ob er eine

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möglichst große Anzahl von meist kleinen Rechtsbrechern einer rächenden Justiz zuführt. Der Staatsanwalt hat vielmehr als Rechtswahrer für den Ausgleich überall da zu sorgen, wo das Ringen der einzelnen um Vorwärtskommen, Ehre und Sichdurchsetzen im gegen= seitigen Widerstreit Schäden gezeitigt hat. Die nationalsozialistische Bewegung stellt ge-=

6. November 1935 rade den Rechtswahrer als Träger des Friedensgedankens an seinen Play, an dem er dafür zu sorgen hat, daß das deutsche Volk immer mehr in ein Vertrauensverhältnis zu den Hütern seines Rechtes kommt, damit sich jeder Volksgenosse mit stolzer Sicherheit als Angehöriger eines freien und starken Volkes beO. Z. trachten kann.

Mehr Haltung ! NSK Der nationalsozialistische Staat hat einen neuen Typus des neuen Arbeitertums ge= schaffen. Er hat den Arbeiter herausgeriſſen aus dem Klaſſenkampf, herausgerissen aus dem Proletariat und ihn hineingestellt in die newe Betriebsgemeinschaft. Die Betriebsgemeinschaft hat die Begriffe „ Arbeitgeberſchaft und Arbeitnehmerschaft" im alten Sinne aufgelöst. Der Arbeiter darf nicht den alten Dentbahnen verhaftet bleiben. Die neue Betriebsgemeinschaft ändert das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Grund auf. Denn beide ge= hören nun zuſammen, beide ziehen an einem Strang, einer ist von dem anderen abhängig, und der Segen der Gemeinsamkeit soll beiden Teilen zugute kommen. Die Betriebsgemeinschaft stellt nicht nur Anforderungen an die Arbeitskraft, ſondern an den ganzen Menschen, denn jeder wird in einer neuen Arbeitsgesinnung im nationalsozialistischen Geiste zum mitverantwortlichen Träger der deutschen Volksgemeinschaft. Mit Recht haben deutsche Arbeiter den Ehrentitel erhalten „ Soldaten der Arbeit“. Wer aber diesen Titel auch auf sich angewandt wissen will, muß ſich als ganzer Kerl zeigen. Die Gemeinsamkeit schließt alle Kleinlichkeiten aus. Wer es aber noch immer nicht gelernt hat, der möge wissen, daß an ihn der soldatische Mahnruf ergeht : Mehr Haltung !" Noch immer beklagen sich die Treuhänder der Arbeit darüber, daß allzu häufig Anzeigen wegen Verlegung der sozialen Ehre und Anträge auf Einleitung eines Ehrengerichtsverfahrens angebracht werden, bei deren Bearbeitung sich später herausstellt, daß sie den gesetzlichen Boraussetzungen nicht entsprechen. Wenn die nationalsozialistische Weltanschauung den Be= griff der sozialen Ehre in den Vordergrund ge= ſtellt, und in einem besonderen Abschnitt des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit eine besondere Ehrengerichtsbarkeit geschaffen hat, so sollte in dem § 35 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit die Richtung ge= wiesen werden, in der sich der einzelne als Angehöriger der Betriebsgemeinschaft zu bewegen hat. Nach § 35 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit trägt jeder Angehörige einer Betriebsgemeinschaft die Verantwortung für die gewissenhafte Erfüllung der ihm nach seiner Stellung innerhalb der Betriebsgemeinschaft obliegenden Pflichten. Er hat sich durch sein Verhalten der Achtung würdig zu erweiſen, die sich aus seiner Stellung in der Betriebs= gemeinschaft ergibt. Insbesondere hat er im steten Bewußtsein seiner Verantwortung seine volle . Kraft dem Dienst des Betriebes zu widmen, und sich dem gemeinen Wohl unterzuordnen.

Jedoch nicht jeder Verstoß gegen die soziale Ehre macht die Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens notwendig. Gerade weil mit der Schaffung des Begriffs der sozialen Ehre ein neuer noch unbekannter Weg beschritten wird, hat der Gesetzgeber mit voller Absicht im § 36 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit die einzelnen Tatbestände aufgeführt, die allein die Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens rechtfertigen. Nach § 36 dieses Gesezes werden gröbliche Verlegungen der durch die Betriebsgemeinschaft begründeten sozialen Pflichten als Verstöße gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten gefühnt. Derartige Verstöße liegen vor, wenn 1. Unternehmer, Führer des Betriebes oder sonstige Aufsichtspersonen unter Mißbrauch ihrer Machtstellung im Betriebe böswillig die Arbeitskraft der Angehörigen der Gefolgschaft ausnüßen oder ihre Ehre kränken ; 2. Angehörige der Gefolgschaft den Arbeitsfrieden im Betriebe durch böswillige Verhekung der Gefolgschaft gefährden , sich insbesondere als Vertrauensmänner bewußt unzulässige Eingriffe in die Betriebsführung anmaßen, oder den Gemeinschaftsgeist innerhalb der Betriebsgemeinschaft fortgesett böswillig stören. Wer den Sinn des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit richtig versteht, wird erkennen, daß kleinere Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten von Mann zu Mann bereinigt werden müssen. Wenigen, die leichtfertig Anträge auf Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens stellen, mag vielleicht bekannt sein, daß gerade im § 36 Ziffer 3 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit bestimmt ist, daß als Verstoß gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten gesühnt wird, wenn Angehörige der Betriebsgemeinschaft wiederholt leichtfertig unbegründete Beschwerden oder Anträge an den Treuhänder der Arbeit richten oder seinen schriftlichen Anordnungen hartnäckig zuwiderhandeln. Man wird sich darüber klar sein, daß mit dem Geschenk des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und der sozialen Ehrauffassung nicht mit einem Schlage jeder Deutsche, jeder deutsche Arbeiter, ein heroischer Mensch gewor den ist, aber wer ein wirklicher Nationalsozialist ſein will , ein würdiges Mitglied in einer Be= triebsgemeinschaft, der übe auch einmal an sich selbst Kritik und erziehe sich selbst, wenn er sich einmal in seiner sozialen Ehre verlegt fühlt, der strenge nicht gleich kleinlich ein ehrengericht liches Verfahren an, sondern möge erst den Mahnruf hören : „ Du Mann der Betriebsgemeinschaft, du Arbeitskamerad , du Soldat H. Fürp . der Arbeit: Mehr Haltung !"

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin , Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

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NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 260

Die

Front

6. November 1935

steht !

Abschlußtagung der N.S. - Aerzte im Münchener Aerztehaus - Referat Ministerialrats Dr. Klipp über die Bedeutung der Heilpflanzenfrage NSK München, 6. November. In den weiteren Verhandlungen anläßlich der Tagung der Gauamtsleiter des N.S.-Ärztebundes, der Beauftragten des Hauptamts für Volksgesundheit und der K.V.D. tam Parteigenosse Professor Reiter vom Reichsgesundheitsamt zu Wort. Er befaßte sich in seinen Ausführungen mit Ernährungsfragen des deut schen Volkes. Auch der Reichsärzteführer Dr. Wagner und Profeſſor Wirz sprachen zu diesem Thema, deſſen grundlegende Bedeutung Parteigenosse Wirz dadurch unterstrich, indem er feststellte, daß hier keineswegs Dogmen irgendwelcher Gruppen maßgebend sein dürfen und können, sondern lediglich die Notwendigkeiten des deutschen Lebens in Beobachtung der wirtschaftlich und landschaftlich besonderen Lage. Keine verschiedenen Sonderfronten dürften stehen mit irgendwelchen sturen Wünschen, sondern alle müßten besonders in der Ärzteschaft danach trachten, nur das Wohl der Gesamtheit im Auge zu haben.

Die Tagungsfortsetzung am Nachmittag des Dienstags wurde eingeleitet mit einem Vortrag des Landesärzteführers von Thüringen, Ministe rialrat Dr. Klipp - Weimar über Heilpflanzenfunde und Heilpflanzenbeschaffung. Parteigenosse Dr. Klipp verstand es, den Wert der deutschen Heilpflanzen für die deutsche Volks gesundheit anschaulich darzustellen . Er wies nach, daß durch die Förderung des Heilpflanzenanbaues auf Gelände, das anderweitig nicht verwendbar ist, auch ein gewaltiger Teil deutschen Volksvermögens im Lande bleibt , das bisher für die Beschaffung von Heilpflanzen aus dem Auslande über die Grenzen ging. Zum Schluß forderte er die deutschen Ärzte auf, dieser Frage ebenfalls ihr besonderes Augenmerk zuzuwenden, denn auch die Lösung des Heilpflanzenproblems gehöre mit in die Reihen der Aufgaben an der neuen deutschen Gesundheitssteuerung . Intereſſant waren die Ausführungen des Pg. Staatsrat Dr. Conti vom Reichsinnenministerium über die Fragen der Juden innerhalb des Ärztestandes und die Bereinigung dieser Angelegenheit. Zahlenmaterial dazu gab Dr. Grote von der K.V.D. , aus dem u . a. hervorging, daß die Zahl der jüdisch versippten deutschen Ärzte äußerst gering ist, was beweist, daß der Ärztestand in dieser Beziehung von einem erfreulichen Sauberkeitsgefühl beseelt gewesen ist. Pg. Dr. Grote sprach dann anschließend über organisatorische, wirtschaftliche und sonstige

Fragen, Die Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands betreffend. Außerdem wies auch er, wie am Vortage Pg. Dr. Wagner, darauf hin, daß niemand daran denkt, dem jungen Arzt das Landarztvierteljahr zu schenken, sondern daß die Absolvierung desselben unbedingte Voraussetzung zur Zulassung der Kassenpraxis bleibe. Die jungen Ärzte müssen hier in dieser Zeit sich vervollkommnen, Verständnis für bodenständige Art gewinnen und durch ihre Vertretertätigkeit den Landarzt entlasten für die Aufgaben, die ihm im Dritten Reich neu zugewiesen seien, gemäß seiner Bedeutung als Gesundheitsführer und Kulturträger. Reichsärzteführer Dr. Wagner stellte an= schließend fest, daß die K. V. D. in Ordnung ginge, und eine lebhafte Aussprache zeigte das Interesse der anwesenden Ärzte an den Angelegenheiten der K.V.D. , die ja in ihrer ganzen Struktur ein wesentlicher Faktor zur neuen Ausrichtung der deutschen Ärzteschaft ist und, wie Pg. Dr. Grote bewies, auch bleiben wird. Nachdem Pg. Organisationsleiter dann Wittmann noch einige Fragen seines Aufgabengebietes behandelt hatte, schloß der Reichsärzteführer die Arbeitstagung im neuen N.S.Ärztehaus zu München und versicherte die Ärzte seines Vertrauens und verlangte "" Vertrauen gegen Vertrauen“. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer gingen dann die deutschen N.S.-Ärzte, die Wächter über der Volksgesundheit, auseinander, hinaus zu neuem Schaffen für die Nation. Die Arbeitstagung der Vertreter der deutschen Ärzte in München ist beendet. Zwei Tage angestrengter Arbeit den liegen hinter Männern, die für die Steuerung aller volksgesundheitlichen Dinge im neuen Deutschland verantwortlich zeichnen. Keine Theoretiker sind hier zusammen gewesen, sondern Männer der Nationalsozialisten , die Praxis , eine eiserne unerschütterliche Front im Kampfe um die Volksgesundheit bilden. Eiserner Wille, Idealismus, Arbeitsfreude und tiefes Verständnis für alle Notwendigkeiten des deutschen gesundheitlichen Lebens sind bei der N.S.Ärzteschaft vorhanden, das bewies diese Tagung erneut. Die deutschen Ärzte, der Reichsärzteführer und die Männer um ihn sind stolz im Bewußtsein, Träger des Vertrauens des Führers zu sein, und größer als dieser Stolz ist nur noch ihre unbedingte nationalsozialistische Bereitschaft, sich dieses Vertrauens ſtets würdig zu erweisen.

Zu NSK Folge 260

Jedem schaffenden Deutschen im Ausland ein Buch!

Blatt b

6. November 1935

Mitgliedschaft der Beamten in berufsständischen Organiſationen unzuläſſig

Ein Aufruf der Auslandsorganiſation der D.A.F. Auslandsorganiſation der D.A.F. NSK Die erläßt an alle deutschen Volksgenossen folgenden Aufruf: Für unsere deutschen Volksgenossen im Auslande ist das deutsche Buch ein wertvolles Bindeglied zu dem geistigen Schaf= fen der deutschen Heimat. Leider sind jedoch Hunderttausende von deutschen Volksgenoſſen im Auslande nicht in der Lage, sich gute deutsche Bücher anzuſchaffen. In zahlreichen Ländern mit entwerteter Währung sind deutsche Bücher zu teuer. In vielen Ländern wiederum füllen vielfach Bücher von aus Deutschland entflohenen Juden und Marxiſten die Läden. Darum ist es unbedingt notwendig, die Auslandsdeutschen durch Übersendung guten Wir deutschen Schrifttums zu unterstützen . wollen unsere Verbundenheit mit unseren deutſchen Brüdern im Ausland beweisen, daß wir uns zum Ziel sezen : Jedem schaffenden Deutschen im Ausland ein gutes deutsches Buch zu Weihnachten ! An jeden Arbeitskameraden, jede Arbeitskameradin ergeht daher der Ruf : Helft mit! Schenkt oder sammelt wenigstens ein gutes deutſches Buch für einen deutſchen Volksgenossen im Ausland! Holt aus eurem Bücherschrank aber nicht das heraus , was euch wertlos er = ſcheint, nein, bringt auch hier ein Opfer ! Ein grundlegendes Buch aus dem nationalsozialiſti = schen Schrifttum, ein guter deutscher Roman, den ihr besonders schäßt, wird draußen doppelte und dreifache Freude bereiten, wird deutschen Menschen in der Fremde ein wirkliches Stück deutsche Heimat ſein. Die Kameraden draußen, die mitunter einen sehr harten Lebenskampf führen und auch geistig gegen die Heze von Emigranten kämpfen müſſen, sind überaus dankbar für den fleinsten Treuebeweis der Heimat. Schon im vorigen Jahre hatten wir viele tausend Bücher als Spende an unsere Arbeitskameraden ins Ausland geschickt, und eine Flut von Dankesbriefen bezeugt, in welchem Maße unsere schaffenden Volksgenossen im Ausland am deutschen Buche hängen. So mancher Arbeitskamerad im Ausland wünschte sich ein bestimmtes Buch, um so größer war jedoch seine Freude, als er gerade dieses oder ein entsprechendes Buch aus der Heimat bekam. Alle Büchersendungen bitten wir, an die Auslands-Organisation der Deutschen Arbeitsfront, Berlin SO 16, Engelufer 25, zu richten. Außerdem nehmen sämtliche Dienst- und Verwaltungsstellen der Deutschen Arbeitsfront der= artige Bücherspenden zur Weiterleitung an die Auslands-Organisation der Deutschen Arbeitsfront entgegen. Tragt daher unſeren Aufruf hinaus in Verwandten und Freundeskreise . Wenn alle helfen, dann erhält jeder schaffende Deutsche im Ausland als Geschenk der Heimat ein gutes deutsches Buch zu Weihnachten ! Heil Hitler! Die Deutsche Arbeitsfront Auslands-Organisation.

NSK Der Reichs- und Preußische Minister des Innern, Pg. Dr. Frick, hat unter Hinweis auf die Bekanntmachung des Stellvertreters des Führers und des Reichsministers des Innern Dom 10. Februar 1934 mit Schreiben vom 29. Oktober 1935 über die Organisation der beamteten Diplomlandwirte an den Reichsund Preußischen Miniſter für Ernährung und Landwirtschaft noch einmal eindeutig hervor= gehoben, daß der Reichsbund der Deutschen Beamten die Einheitsorganiſation für alle Beamten bildet. Veran= laſſung zu dieſem Schreiben war, daß ein Teil der beamteten Diplomlandwirte sich dem Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte, der dem Reichsnährstand angegliedert ist, angeschlossen hatte. Reichsminister Pg. Dr. Frick weist darauf hin, daß dieser Zustand den für die Organi sation der Beamten geltenden Bestimmungen widerspricht, da für die beamteten Diplomlandwirte der Reichsbund der Deutschen Beamten die allein zuständige, der Partei ange= Die Zusammenschlossene Organisation ist. faſſung der Beamten als beſonderer Stand im ständischen Aufbau des deutschen Volkes sowie die Eingliederung einzelner Beamten oder Beamtengruppen in berufsständische Organi= sationen ist im Hinblick auf die besondere Stellung der Beamten zum Staat nicht zulässig, weil die Beamten ausschließlich dazu berufen sind, frei und unabhängig von den Belangen der in der Wirtschaft tätigen Berufe dem Führer und dem deutschen Volk zu dienen.

Was hiernach für die organisatorische Zugehörigkeit der beamteten Diplomlandwirte angeordnet wurde, gilt in gleicher Weise für alle Beamten. Wenn auch die Mitgliedschaft im Reichsbund der Deutschen Beamten eine frei willige ist, so ist sie doch im Hinblick auf seine Ziele und Aufgaben erwünscht, und es muß in Durchführung der Anordnung des Führers über die Organisation der Beamten dahin gestrebt werden, daß die organisatorische Erfassung der Beamten nur im Reichsbund der Deutschen Beamten erfolgt.

Lehrerschaft und H.J. gemeinsam in Front NSK Forst, 6. November. Der Direktor der Jahn-Schule in ForſtLausitz stellte dem Deutschen Jungvolk fünf Uniformen für minderbemittelte Jungen zur Verfügung. Desgleichen stiftete der Rektor der Volksschule vier Jungvolkuniformen . Der N.S.L.B. gibt in einer Erklärung bekannt, daß er für Pimpfe unbemittelter Eltern die Zahlung der Beiträge und Beschaffung von Uniformen übernimmt. Durch diese kameradschaftliche Tat der Lehrerschaft ist es ermöglicht, daß kein Junge aus Gründen finanzieller Art der großen Jungengemeinschaft fernzubleiben braucht.

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. 3immerstr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen sind nach Rünchen (Bostichedkonto München 113 46) zu richten

Bartei- Korrespondenz

S

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Brefledienst der NGDUB

NSK Folge 261

7. November 1935

Blatt 1

Sperrfrist bis 9. November früh

Ehrenunterstützung

Schwerbeschädigten NSK Der Führer hat zum 9. November folgende Verfügung erlaſſen : In dem opferwilligen Kampfe unserer Bewegung haben viele Nationalsozialiſten ſchwerste förperliche Schädigungen davongetragen. Ihnen für diesen Einſaß im Dienſte der nationalſozialistischen Idee zu danken, ist eine Ehren aufgabe der N. S. D. A. P. Ich bestimme daher unter dem 9. November 1935 : 1. Für die Schwerbeschädigten der Partei , die bei ihrer freiwilligen Pflichterfüllung im Kampfe um das Dritte Reich einen dauernden, ſchweren, die Erwerbsfähigkeit für immer einschränkenden förperlichen Schaden davongetragen haben, wird aus Mitteln der Partei alljährlich ein Betrag von einer halben Million Reichsmart für Ehrenunterſtüßungen zur Verfügung gestellt. 2. Die Verteilung dieſes Betrages erfolgt je nach Schwere der Körperbeſchädigung ſowie nach Lage der sozialen und wirtſchaftlichen Verhält= nisse der Antragsteller. 3. Die Ausführungsbestimmungen erläßt der Reichsschahmeister der R.S.D.A.B. München, den 9. November 1935.

gez. Adolf Hitler. NSK Der Reichsschatzmeister erläßt dazu die nachstehenden Ausführungsbestimmungen über die Ehrenunterstützung Schwerbeschädigter der Partei : Auf Grund der Ziffer 3 der Verfügung des Führers vom 9. November 1935 erlasse ich fol= gende Ausführungsbestimmungen : 1. Eine Ehrenunterstützung erhalten diejeni= gen Parteigenossen, die nachgewieſenermaßen bei ihrem Einsatz im Kampf der N.S.D.A.P. für das Dritte Reich eine schwere Körperichädigung davongetragen haben ,

für

der

die

N.S.D.A.P.

die nachweislich eine dauernde, erhebliche Erwerbsbeschränkung bedingt. 2. Die Ehrenunterſtüßung wird für ein Kalenderjahr festgesetzt, erstmals für das Kalenderjahr 1936. Die Zahlung der Ehrenunterstützung erfolgt in monatlichen Teilbeträgen. Ich behalte mir vor, die Höhe der Ehrenunterstützung bei Vorliegen wichtiger Gründe zu ändern. 3. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Ehrenunterstützung besteht nicht. Die Ehrenunterstützung ist eine freiwillige, zusätzliche Leistung der N.S.D.A.P., die dazu bestimmt ist, den Schwerbeschädigten den Dank der Partei in sichtbarer Form abzustatten . Die Ehrenunterstützung iſt unpfänd bar. Gemäß dem Willen des Führers darf die Ehrenunterstützung von den ſtaatlichen und sonstigen Behörden auf das Einkommen der Bedachten nicht angerechnet sowie bei der Festsetzung von Hinterbliebenenrenten, Versor gungsbezügen und dergleichen, insbesondere bei den auf Grund des Gefeßes über die Verſorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung vom 27. Februar 1934 (Reichsgefeßblatt 1, Seite 133) gewährten Bezügen, nicht berücksichtigt werden. 4. Kurze, begründete Anträge auf Gewährung einer Ehrenunterstützung sind beim Reichsschahmeister der N.S.D.A.P., München 43, Postfach 80, einzureichen. München, den 9. November 1935.

gez.: Schwarz. NSK Der Reichsschatzmeister gibt bekannt : Für die Weitergewährung eines Ehrensoldes für 1936 an die Hinterbliebenen der auf der Ehrenliste der gefallenen Kämpfer der N.S.D. A.P. verzeichneten Toten der Bewegung ist ein neuer Antrag zu stellen. Dieser Antrag ist bis zum 15. Dezember

7. November 1935

Blatt 2

NSK Folge 261 1935 beim Reichsschatzmeister der N.S.D.A.P., München 43, Postfach 80, einzureichen.

Es ist darin anzugeben, ob sich die Einkommens bzw. Vermögensverhältnisse gegenüber dem Jahre 1935 verändert haben. Sollten Ver-

Unantastbare

änderungen eingetreten sein, so sind gleichzeitig die entsprechenden amtlichen Belege darüber einzureichen. München, den 9. November 1935. gez.: Schwarz.

Neutralität

Deutschlands Haltung zum italieniſch-abeſſiniſchen Konflikt und den Genfer Sanktionen

NSK Die ausländiſche Preſſe, inſonderheit eine Reihe französischer und englischer Blätter, überraschen die von ihnen beeinflußte öffentliche Meinung mit einer Sensation, die in Wirklichteit kein Ereignis ist, das ein solches Aufſehen rechtfertigt. Der deutsche Konsul in Genf hat rein informatorisch einem hohen Völkerbundsbeamten den deutschen Standpunkt zum italienisch-abessinischen Konflikt und den vom Völkerbund beschlossenen Sanktionsmaß nahmen in einer Weise dargelegt, die nur noch einmal die absolute Neutralität des Reiches dartun und zum Ausdruck bringen sollte, daß sich Deutschland in jeder Hinsicht von den es nicht berührenden Differenzpunkten und Auseinandersetzungen fernhält. Das Reich ist nicht Mitglied des Völkerbundes, und außer dem in jeder Hinsicht an dem ostafrikanischen Konflikt desinteressiert. Daraus ergibt sich eine klare und eindeutige Haltung, die bereits vor den Genfer Sanktionsbeschlüssen fest= stand und nach wie vor unantastbar ist. Wenn nun die Stimmen des Auslandes aus einer solchen informatorischen Unterhaltung große politische Rückschlüsse ziehen, die darauf hinauslaufen, daß die deutsche Außenpolitik sich offenbar wandle und Partei ergreife, ſo ſind das Behauptungen, die an den Tatsachen vorübergehen und sicherlich aus der Atmosphäre heraus nur zu verstehen sind, in der sich gegenwärtig die europäische Politik befindet. Zeiten bewegter und aufregender Ereignisse sind immer dazu angetan, sehr leicht Meinungen aufkommen zu laſſen, die man bei ruhiger und objektiver Würdigung der Dinge vielleicht hinanstellen würde. Da Deutschland bei den gegenwärtigen europäischen Auseinanderseßungen sich einer absolut korrekten und neutralen Haltung befleißigt, vermögen auch die ausländischen Sensationsmeldun gen keinerlei Nervosität auszulösen. Aus dieser Haltung heraus ist die deutsche Verlautbarung zu verstehen, die die angebliche ,,deutsche Demarche in Genf" in Abrede stellt und in kurzer und klarer Form zum Ausdruck bringt, daß die Reichsregierung ihr Hauptaugenmerk auf die „inneren deutschen Wirtschaftsinteressen" richtet und sich erst zu Maßnahmen veranlaßt sehen wird, wenn sich eine diese eigenen Interessen ,,bedrohende außergewöhnliche Ausfuhrsteigerung bestimmter Rohstoffe oder Lebensmittel " bemerkbar machen wird. Es wird noch einmal betont darauf hingewiesen, daß die Reichsregierung „sofort nach

Beginn des italienisch-abessinischen Konfliktes also längst vor den bekannten Maßnahmen die Ausfuhr von des Völkerbundes Kriegsgerät und Munition nach beiden Seiten verboten hat“. Gerade mit dieser Feststellung wird eindeutig unterstrichen, daß das Reich als unbeteiligter Staat politisch alles das tut, was in ſeinen Kräften steht, um als unbeteiligte Macht den Frieden sichern zu helfen. Es wäre möglich, daß vielleicht gewisse Kreise auf den verwerflichen Gedanken kommen aus den blutigen Auseinanderkönnten, setzungen anderer Staaten in Form von Kriegsgewinnen wirtschaftliche Vorteile zu ziehen. Es iſt ja ſchließlich nicht unbekannt, wie wenigstens früher manche Wirtſchaftsgruppen mancher Staaten das Kriegsgeschäft als eine besonders lukrative Angelegenheit betrachteten, allerdings auch vielfach das Opfer Das ihrer Fehlspekulation geworden sind. nationalsozialistische Deutschland jedenfalls ist weit davon entfernt, solchen Erwägungen oder gar Betätigungen irgendwie Raum und Möglichkeit zu geben . Die außenpolitischen Reden. des Führers, die ja der Welt nicht unbekannt sind, haben immer wieder zum Ausdruck ge= bracht, daß sowohl die Innen- wie auch die Außenpolitik der Staatsführung nur von dem einen Gedanken beseelt ist : Sozialer Friede nach innen und gesicherter Friede nach außen . Daß eine solche Konzeption nur bei voller Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Neutralität gegenüber streitenden Mächten haltbar und wirksam ist, wird keiner besonderen Kommentare bedürfen. Mögen also die politischen Kombinationen des Auslandes noch so stark nach der einen oder nach der anderen Seite pendeln, an der Tatsache ihrer Unhaltbarkeit kann niemand, der die Dinge sieht, wie sie sind, vorübergehen. Die deutsche Haltung wird auch bei allen dieſen Kombinationen naturgemäß wieder das Gleichgewicht herstellen , deſſen es bei der Beurteilung der letzten Vorgänge bedarf. Die deutsche Neutralität ist ebenſo unantastbar wie die innerpolitischen Maßnahmen, die die Staatsführung dieses Reiches zu ergreifen für notwendig befindet. Wir sind der festen überzeugung, daß sich dieser Standpunkt auch dort durchsehen wird, wo man aus hinter kleinsten Geſprächen sofort weltumstürzende Aktionen vermuten zu müssen glaubt. Deutschland ist weit davon entfernt, etwa von sich aus noch einen Beitrag

Blatt 8

NSK Folge 260 möglichst große Anzahl von meist kleinen Rechtsbrechern einer rächenden Justiz zuführt. Der Staatsanwalt hat vielmehr als Rechtswahrer für den Ausgleich überall da zu sorgen, wo das Ringen der einzelnen um Vorwärtskommen, Ehre und Sichdurchſeßen im gegenseitigen Widerstreit Schäden gezeitigt hat. Die nationalsozialistische Bewegung stellt ge=

6. November 1935 rade den Rechtswahrer als Träger des Friedensgedankens an seinen Play, an dem er dafür zu sorgen hat, daß das deutsche Volk immer mehr in ein Vertrauensverhältnis zu den Hütern seines Rechtes kommt, damit sich jeder Volksgenosse mit stolzer Sicherheit als Angehöriger eines freien und starken Volkes beO. Z. trachten kann.

Mehr Haltung! NSK Der nationalsozialistische Staat hat einen neuen Typus des neuen Arbeitertums ge= schaffen. Er hat den Arbeiter herausgeriſſen aus dem Klassenkampf, herausgerissen aus dem Proletariat und ihn hineingestellt in die neue Betriebsgemeinschaft. Die Betriebsgemeinschaft hat die Begriffe „ Arbeitgeberschaft und Arbeit= nehmerſchaft“ im alten Sinne aufgelöst. Der Arbeiter darf nicht den alten Denkbahnen verhaftet bleiben. Die neue Betriebsgemeinschaft ändert das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Grund auf. Denn beide ge= hören nun , zuſammen, beide ziehen an einem Strang, einer ist von dem anderen abhängig, und der Segen der Gemeinsamkeit soll beiden Teilen zugute kommen. Die Betriebsgemeinschaft stellt nicht nur Anforderungen an die Arbeitskraft, ſondern an den ganzen Menschen, denn jeder wird in einer neuen Arbeitsgesinnung im nationalsozialiſtiſchen Geiſte zum mitverantwortlichen Träger der deutschen Volksgemeinschaft. Mit Recht haben deutsche Arbeiter den Ehrentitel erhalten „ Soldaten der Arbeit“. Wer aber diesen Titel auch auf sich angewandt wiſſen will, muß sich als ganzer Kerl zeigen. Die Gemeinsamkeit schließt alle Kleinlichkeiten aus. Wer es aber noch immer nicht gelernt hat, der möge wissen, daß an ihn der soldatische Mahnruf ergeht : „Mehr Haltung !" Noch immer beklagen sich die Treuhänder der Arbeit darüber, daß allzu häufig Anzeigen wegen Verlegung der sozialen Ehre und Anträge auf Einleitung eines Ehrengerichtsverfah= rens angebracht werden , bei deren Bearbeitung sich später herausstellt, daß sie den gesetzlichen Wenn die Voraussetzungen nicht entsprechen. nationalsozialistische Weltanschauung den Be= griff der sozialen Ehre in den Vordergrund ge= ſtellt, und in einem besonderen Abschnitt des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit eine besondere Ehrengerichtsbarkeit geschaffen hat, so sollte in dem § 35 des Gefeßes zur Ordnung der nationalen Arbeit die Richtung ge= wiesen werden, in der sich der einzelne als Angehöriger der Betriebsgemeinschaft zu bewegen. hat. Nach § 35 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit trägt jeder Angehörige einer Betriebsgemeinschaft die Verantwortung für die gewissenhafte Erfüllung der ihm nach seiner Stellung innerhalb der Betriebsgemeinschaft obliegenden Pflichten. Er hat sich durch sein Verhalten der Achtung würdig zu erweisen, die sich aus seiner Stellung in der Betriebs= gemeinschaft ergibt. Insbesondere hat er im steten Bewußtsein seiner Verantwortung seine volle . Kraft dem Dienst des Betriebes zu widmen, und sich dem gemeinen Wohl unterzuordnen.

Jedoch nicht jeder Verstoß gegen die soziale Ehre macht die Einleitung eines ehrengericht= lichen Verfahrens notwendig. Gerade weil mit der Schaffung des Begriffs der sozialen Ehre ein neuer noch unbekannter Weg beschritten wird, hat der Gesetzgeber mit voller Absicht im § 36 des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit die einzelnen Tatbestände aufgeführt, die allein die Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens rechtfertigen. Nach § 36 dieses Gejezes werden gröbliche Verletzungen der durch die Betriebsgemeinschaft begründeten sozialen Pflichten als Verstöße gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten gefühnt. Derartige Verstöße liegen vor, wenn 1. Unternehmer, Führer des Betriebes oder sonstige Aufsichtspersonen unter Mißbrauch ihrer Machtstellung im Betriebe böswillig die Arbeitskraft der Angehörigen der Gefolgſchaft ausnuten oder ihre Ehre kränken ; 2. Angehörige der Gefolgschaft den Arbeitsfrieden im Betriebe durch böswillige Verhetzung der Gefolgschaft gefährden, sich insbesondere als Vertrauensmänner bewußt unzulässige Eingriffe in die Betriebsführung anmaßen, oder den Ge= meinschaftsgeist innerhalb der Betriebsgemeinschaft fortgesezt böswillig stören. Wer den Sinn des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit richtig versteht, wird erkennen, daß kleinere Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten von Mann zu Mann bereinigt werden müssen. Wenigen, die leichtfertig Anträge auf Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens stellen, mag vielleicht bekannt sein, daß gerade im § 36 Ziffer 3 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit beſtimmt ist, daß als Verstoß gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten gesühnt wird, wenn Angehörige der Betriebsgemeinschaft wiederholt leichtfertig unbegründete Beschwerden oder Anträge an den Treuhänder der Arbeit richten oder ſeinen ſchriftlichen Anordnungen hartnäckig zuwiderhandeln. Man wird sich darüber klar sein, daß mit dem Geschenk des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit und der sozialen Ehrauffassung nicht mit einem Schlage jeder Deutsche , jeder deutsche Arbeiter, ein heroischer Mensch geworden ist, aber wer ein wirklicher Nationalſozialiſt sein will , ein würdiges Mitglied in einer Betriebsgemeinschaft, der übe auch einmal an sich selbst Kritik und erziehe sich selbst, wenn er sich einmal in seiner sozialen Ehre verlegt fühlt, der strenge nicht gleich kleinlich ein ehrengericht liches Verfahren an, sondern möge erst den Mahnruf hören : „ Du Mann der Betriebsgemeinschaft, du Arbeitskamerad, du Soldat H. Fürp . der Arbeit : Mehr Haltung !“

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

NSK- Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 260

Die

Front

6. November 1935

steht !

Abschlußtagung der N.S. - Aerzte im Münchener Aerztehaus - Referat Ministerialrats Dr. Klipp über die Bedeutung der Heilpflanzenfrage NSK München, 6. November. In den weiteren Verhandlungen anläßlich der Tagung der Gauamtsleiter des N.S.-Ärztebundes, der Beauftragten des Hauptamts für Volksgesundheit und der K.V.D. tam Parteigenosse Professor Reiter vom Reichsgesundheitsamt zu Wort. Er befaßte ſich in ſeinen Ausführungen mit Ernährungsfragen des deutAuch der Reichsärzteführer schen Volkes. Dr. Wagner und Profeſſor Wirz sprachen zu diesem Thema, deſſen grundlegende Bedéutung Parteigenosse Wirz dadurch unterstrich, indem er feststellte, daß hier keineswegs Dogmen irgendwelcher Gruppen maßgebend sein dürfen und können, sondern lediglich die Not = wendigkeiten des deutschen Lebens in Beobachtung der wirtschaftlich und landschaftlich besonderen Lage. Keine verschiedenen Sonderfronten dürften stehen mit irgendwelchen sturen Wünschen, sondern alle müßten beson= ders in der Ärzteschaft danach trachten, nur das Wohl der Gesamtheit im Auge zu haben.

Die Tagungsfortsetzung am Nachmittag des Dienstags wurde eingeleitet mit einem Vortrag des Landesärzteführers von Thüringen, Ministe rialrat Dr. Klipp - Weimar über Heilpflanzenkunde und Heilpflanzenbeschaffung . Parteigenosse Dr. Klipp verstand es, den Wert der deutschen Heilpflanzen für die deutsche Volksgesundheit anschaulich darzustellen. Er wies nach, daß durch die Förderung des Heilpflanzenanbaues auf Gelände, das anderweitig nicht verwendbar ist, auch ein gewaltiger Teil deutschen Volksvermögens im Lande bleibt , das bisher für die Beschaffung von Heilpflanzen aus dem Auslande über die Grenzen ging. Zum Schluß forderte er die deutschen Ärzte auf, dieser Frage ebenfalls ihr besonderes Augenmerk zuzuwenden , denn auch die Lösung des Heilpflanzenproblems gehöre mit in die Reihen der Aufgaben an der neuen deutschen Gesundheitssteuerung. Interessant waren die Ausführungen des Pg. Staatsrat Dr. Conti vom Reichsinnenministerium über die Fragen der Juden innerhalb des Arztestandes und die Bereinigung dieser Angelegenheit . Zahlenmaterial dazu gab Dr. Grote von der K.V.D. , aus dem u. a. hervorging, daß die Zahl der jüdisch versippten deutschen Ärzte äußerst gering ist, was beweist, daß der Ärztestand in dieser Beziehung von einem erfreulichen Sauberkeitsgefühl bejeelt gewesen ist. Pg. Dr. Grote sprach dann anschließend über organisatorische, wirtschaftliche und sonstige

Vereinigung Kaſſenärztliche die Fragen, Deutschlands betreffend. Außerdem wies auch er, wie am Vortage Pg. Dr. Wagner, darauf hin, daß niemand daran denkt, dem jungen Arzt das Landarztvierteljahr zu schenken , sondern daß die Absolvierung desselben unbedingte Voraussetzung zur Zulassung der Kassenpraxis bleibe. Die jungen Ärzte müssen hier in dieser Zeit sich vervollkommnen , Verständnis für bodenständige Art gewinnen und durch ihre Vertretertätigkeit den Landarzt entlasten für die Aufgaben, die ihm im Dritten Reich neu zugewiesen seien, gemäß seiner Bedeutung als Gesundheitsführer und Kulturträger . Reichsärzteführer Dr. Wagner stellte anschließend fest, daß die K. V. D. in Ordnung ginge , und eine lebhafte Aussprache zeigte das Interesse der anwesenden Ärzte an den Angelegenheiten der K.V.D., die ja in ihrer ganzen Struktur ein wesentlicher Faktor zur neuen Ausrichtung der deutschen Ärztejchaft ist und, wie Pg. Dr. Grote bewies, auch bleiben wird.

Nachdem dann Pg. Organisationsleirer Wittmann noch einige Fragen seines Aufgabengebietes behandelt hatte, ichloß der Reichsärzteführer die Arbeitstagung im neuen N.S.Ärztehaus zu München und versicherte die Ärzte seines Vertrauens und verlangte ""Vertrauen gegen Vertrauen“. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer gingen dann die deutschen N.S. -Ärzte, die Wächter über Der Volksgesundheit, auseinander, hinaus zu neuem Schaffen für die Nation. Die Arbeitstagung der Vertreter der deutschen Ärzte in München ist beendet. Zwei Tage liegen angestrengter Arbeit hinter den Männern, die für die Steuerung aller volksgesundheitlichen Dinge im neuen Deutschland verantwortlich zeichnen. Keine Theoretiker sind hier zusammen gewesen , sondern Männer der Praxis , Nationalsozialisten , die eine eiserne unerschütterliche Front im Kampfe um die Volksgesundheit bilden . Eiserner Wille, Idealismus, Arbeitsfreude und tiefes Verständnis für alle Notwendigkeiten des deutschen gesundheitlichen Lebens sind bei der N.S.Ärzteſchaft vorhanden, das bewies diese Tagung erneut. Die deutschen Ärzte, der Reichsärzteführer und die Männer um ihn sind stolz im des Bewußtsein, Träger des Vertrauens Führers zu sein, und größer als dieser Stolz ist nur noch ihre unbedingte nationalsozialistische Bereitschaft, sich dieses Vertrauens stets würdig zu erweisen.

Zu NSK Folge 260

Blatt b

6. November 1935

Jedem schaffenden Deutschen im Aus-

Mitgliedschaft der Beamten in berufs-

land ein Buch!

ständischen Organiſationen unzulässig

Ein Aufruf der Auslandsorganisation der D.A.F. NSK Die Auslandsorganisation der D.A.F. erläßt an alle deutschen Volksgenossen folgenden Aufruf: Für unsere deutschen Volksgenoſſen im Auslande ist das deutsche Buch ein wertvolles Bindeglied zu dem geistigen Schaf fen der deutschen Heimat. Leider sind jedoch Hunderttausende von deutschen Volksgenossen im Auslande nicht in der Lage, sich gute deutsche Bücher anzuschaffen. In zahl= reichen Ländern mit entwerteter Währung sind deutsche Bücher zu teuer. In vielen Ländern wiederum füllen vielfach Bücher von aus Deutschland entflohenen Juden und Marxisten die Läden. Darum ist es unbedingt notwendig, die Auslandsdeutschen durch Übersendung guten deutschen Schrifttums zu unterstützen. Wir wollen unsere Verbundenheit mit unseren deutschen Brüdern im Ausland beweisen, daß wir uns zum Ziel ſezen : Jedem schaffenden Deutschen im Ausland ein gutes deutsches Buch zu Weihnachten! An jeden Arbeitskameraden , jede Arbeitskameradin ergeht daher der Ruf : Helft mit! Schenkt oder ſammelt wenigstens ein gutes deutsches Buch für einen deutschen Volksgenossen im Ausland ! Holt aus eurem Bücherschrank aber nicht das heraus , was euch wertlos er scheint, nein, bringt auch hier ein Opfer ! Ein grundlegendes Buch aus dem nationalsozialiſtischen Schrifttum, ein guter deutscher Roman, den ihr besonders schäßt, wird draußen doppelte und dreifache Freude bereiten, wird deutschen Menschen in der Fremde ein wirkliches Stück deutsche Heimat sein. Die Kameraden draußen, die mitunter einen sehr harten Lebenskampf führen und auch geistig gegen die Heze von Emigranten kämpfen müſſen, ſind überaus dankbar für den kleinsten Treuebeweis der Heimat. Schon im vorigen Jahre hatten wir viele tausend Bücher als Spende an unsere Arbeitskameraden ins Ausland geschickt, und eine Flut von Dankesbriefen bezeugt, in welchem Maße unsere schaffenden Volksgenossen im Ausland am deut schen Buche hängen. So mancher Arbeitskamerad im Ausland wünschte sich ein bestimmtes Buch, um so größer war jedoch seine Freude, als er gerade dieses oder ein entsprechendes Buch aus der Heimat bekam . Alle Büchersendungen bitten wir, an die Auslands-Organisation der Deutschen Arbeitsfront, Berlin SO 16, Engelufer 25, zu richten. Außerdem nehmen sämtliche Dienst- und Verwaltungsstellen der Deutschen Arbeitsfront der= artige Bücherspenden zur Weiterleitung an die Auslands-Organisation der Deutschen Arbeitsfront entgegen. Tragt daher unseren Aufruf hinaus in VerWenn alle wandten- und Freundeskreise . helfen, dann erhält jeder schaffende Deutsche im Ausland als Geschenk der Heimat ein gutes deutsches Buch zu Weihnachten! Heil Hitler ! Die Deutsche Arbeitsfront Auslands- Organisation.

NSK Der Reichs- und Preußische Minister des Innern, Pg. Dr. Frid, hat unter Hinweis auf die Bekanntmachung des Stellvertreters des Führers und des Reichsministers des Innern vom 10. Februar 1934 mit Schreiben vom 29. Oktober 1935 über die Organiſation der beamteten Diplomlandwirte an den Reichsund Preußischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft noch einmal eindeutig hervorgehoben, daß der Reichsbund der Deut = schen Beamten die Einheitsorganisation für alle Beamten bildet. Veranlassung zu diesem Schreiben war, daß ein Teil der beamteten Diplomlandwirte sich dem Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte, der dem Reichsnährstand angegliedert ist, angeschlossen hatte. Reichsminister Pg. Dr. Frid weist darauf hin, daß dieser Zustand den für die Organis sation der Beamten geltenden Bestimmungen widerspricht, da für die beamteten Diplomlandwirte der Reichsbund der Deutschen Beamten die allein zuständige, der Partei angeDie Zusammenschlossene Organiſation iſt. faſſung der Beamten als beſonderer Stand im ständischen Aufbau des deutschen Volkes sowie die Eingliederung einzelner Beamten oder Beamtengruppen in berufsständische Organisationen ist im Hinblick auf die besondere Stellung der Beamten zum Staat nicht zulässig, weil die Beamten ausschließlich dazu berufen find, frei und unabhängig von den Belangen der in der Wirtschaft tätigen Berufe dem Führer und dem deutschen Volk zu dienen. Was hiernach für die organisatorische Zugehörigkeit der beamteten Diplomlandwirte angeordnet wurde, gilt in gleicher Weise für alle Beamten. Wenn auch die Mitgliedschaft im Reichsbund der Deutschen Beamten eine frei willige ist , so ist sie doch im Hinblick auf seine Ziele und Aufgaben erwünscht, und es muß in Durchführung der Anordnung des Führers über die Organisation der Beamten dahin gestrebt werden, daß die organiſatoriſche Erfassung der Beamten nur im Reichsbund der Deutschen Beamten erfolgt.

Lehrerschaft und H.J. gemeinſam in Front NSK Forst, 6. November.

Der Direktor der Jahn-Schule in ForstLausitz stellte dem Deutschen Jungvolk fünf Uniformen für minderbemittelte Jungen zur Verfügung. Desgleichen ſtiftete der Rektor der Volksschule vier Jungpolkuniformen. Der N.S.L.B. gibt in einer Erklärung bekannt, daß er für Pimpfe unbemittelter Eltern die Zahlung der Beiträge und Beschaffung von Uniformen übernimmt. Durch diese kameradschaftliche Tat der Lehrerschaft ist es ermöglicht, daß tein Junge aus Gründen finanzieller Art der großen Jungengemeinschaft fernzubleiben braucht.

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin EW68. 3immerstr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Bersand: Eher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Postschedkonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAP

NSK Folge 261

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7. November 1935

Sperrfrist bis 9. November früh

Ehrenunterstützung

Schwerbeschädigten NSK Der Führer hat zum 9. November folgende Verfügung erlaſſen : In dem opferwilligen Kampfe unſerer Bewegung haben viele Nationalsozialisten schwerste törperliche Schädigungen davongetragen. Ihnen für diesen Einsah im Dienste der nationalsozia= listischen Idee zu danken, ist eine Ehren aufgabe der N. S. D. A. P. Ich bestimme daher unter dem 9. November 1935 : 1. Für die Schwerbeschädigten der Partei , die bei ihrer freiwilligen Pflichterfüllung im Kampfe um das Dritte Reich einen dauernden, schweren, die Erwerbsfähigkeit für immer einschränkenden körperlichen Schaden davongetragen haben, wird aus Mitteln der Bartei alljährlich ein Betrag von einer halben Million Reichsmart für Ehrenunterſtügungen zur Verfügung gestellt. 2. Die Verteilung dieſes Betrages erfolgt je nach Schwere der Körperbeſchädigung ſowie nach Lage der sozialen und wirtſchaftlichen Verhältnisse der Antragsteller. 3. Die Ausführungsbestimmungen erläßt der Reichsschazmeister der N.S.D.A.P. München, den 9. November 1935.

gez. Adolf Hitler. NSK Der Reichsschatzmeister erläßt dazu die nachstehenden Ausführungsbestimmungen über die Ehrenunterstützung Schwerbeschädigter der Partei : Auf Grund der Ziffer 3 der Verfügung des Führers vom 9. November 1935 erlasse ich fol= gende Ausführungsbestimmungen : 1. Eine Ehrenunterstützung erhalten diejenigen Parteigenossen, die nachgewiesenermaßen bei ihrem Einsatz im Kampf der N.S.D.A.P. für das Dritte Reich eine schwere Körperchädigung davongetragen haben,

für

der

die

N.S.D.A.P.

die nachweislich eine dauernde, erhebliche Erwerbsbeschränkung bedingt. 2. Die Ehrenunterſtüßung wird für ein Kalenderjahr festgesezt, erstmals für das Kalenderjahr 1936. Die Zahlung der Ehrenunterstützung erfolgt in monatlichen Teilbeträ= gen. Ich behalte mir vor, die Höhe der Ehrenunterstützung bei Vorliegen wichtiger Gründe zu ändern. 3. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Ehrenunterstützung besteht nicht. Die Ehrenunterstügung ist eine freiwillige, zusäßliche Leistung der N.S.D.A.P. , die dazu bes stimmt ist, den Schwerbeschädigten den Dank der Partei in sichtbarer Form abzustatten. Die Ehrenunterſtügung iſt unpfänd bar. Gemäß dem Willen des Führers darf die Ehrenunterstützung von den staatlichen und sonstigen Behörden auf das Einkommen der Bedachten nicht angerechnet sowie bei der Festsetzung von Hinterbliebenenrenten, Verſorgungsbezügen und dergleichen, insbesondere bei den auf Grund des Gefeßes über die Verſorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung vom 27. Februar 1934 (Reichsgefeßblatt 1, Seite 133) gewährten Bezügen, nicht berücksichtigt werden. 4. Kurze, begründete Anträge auf Gewährung einer Ehrenunterstützung sind beim Reichsschatzmeister der N.S.D.A.P., München 43, Postfach 80, einzureichen. München, den 9. November 1935.

gez.: Schwarz. NSK Der Reichsschazmeister gibt bekannt : Für die Weitergewährung eines Ehrensoldes für 1936 an die Hinterbliebenen der auf der Ehrenliste der gefallenen Kämpfer der N.S.D. A.P. verzeichneten Toten der Bewegung ist ein neuer Antrag zu stellen. Dieser Antrag ist bis zum 15. Dezember

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NSK Folge 261 1935 beim Reichsschazmeister der N.S.D.A.P., München 43, Postfach 80, einzureichen.

Es ist darin anzugeben, ob sich die Einkommens- bzw. Vermögensverhältnisse gegenüber dem Jahre 1935 verändert haben. Sollten Ver-

Unantastbare

änderungen eingetreten sein, so sind gleichzeitig die entsprechenden amtlichen Belege darüber einzureichen. München, den 9. November 1935 . gez.: Schwarz.

Neutralität

Deutſchlands Haltung zum italieniſch-abeſſiniſchen Konflikt und den Genfer Sanktionen NSK Die ausländische Presse, insonderheit eine Reihe französischer und englischer Blätter, überraschen die von ihnen beeinflußte öffentliche Meinung mit einer Sensation, die in Wirklich teit kein Ereignis ist, das ein solches Aufsehen rechtfertigt. Der deutsche Konſul in Genf hat rein informatorisch einem hohen Völkerbundsbeamten den deutschen Standpunkt zum italienisch-abessinischen Konflikt und den vom Völkerbund beschlossenen Sanktionsmaßnahmen in einer Weise dargelegt, die nur noch einmal die absolute Neutralität des Reiches dartun und zum Ausdruck bringen sollte, daß sich Deutschland in jeder Hinsicht von den es nicht berührenden Differenzpunkten und Auseinandersetzungen fernhält. Das Reich ist nicht Mitglied des Völkerbundes, und außerdem in jeder Hinsicht an dem ostafrikanischen Konflikt desinteressiert. Daraus ergibt sich eine klare und eindeutige Haltung, die be= reits vor den Genfer Sanktionsbeschlüssen fest = stand und nach wie vor unantastbar iſt. Wenn nun die Stimmen des Auslandes aus einer solchen informatorischen Unterhaltung große politische Rückschlüsse ziehen, die darauf hinauslaufen, daß die deutsche Außenpolitik ſich offenbar wandle und Partei ergreife, so sind das Behauptungen, die an den Tatsachen vorübergehen und sicherlich aus der Atmoſphäre heraus nur zu verstehen sind , in der sich gegenwärtig die europäische Politik befindet. Zeiten bewegter und aufregender Ereignisse sind immer dazu angetan, sehr leicht Meinungen aufkommen zu lassen, die man bei ruhiger und objektiver Würdigung der Dinge vielleicht hinanstellen würde . Da Deutschland bei den gegenwärtigen europäischen Auseinandersetzungen sich einer abſolut torrekten und neutralen Haltung befleißigt, vermögen auch die ausländischen Sensationsmeldun gen keinerlei Nervosität auszulösen. Aus dieser Haltung heraus ist die deutsche Verlautbarung zu verstehen, die die angebliche deutsche Demarche in Genf" in Abrede stellt und in kurzer und klarer Form zum Ausdruck bringt, daß die Reichsregierung ihr Hauptaugenmert auf die „inneren deutschen Wirtschaftsinteressen" richtet und sich erst zu Maßnahmen veranlaßt sehen wird, wenn fich eine diese eigenen Interessen bedrohende außergewöhnliche Ausfuhrsteigerung bestimmter Rohstoffe oder Lebensmittel" bemerkbar machen wird. Es wird noch einmal betont darauf hingewiesen, daß die Reichsregierung „sofort nach

Beginn des italienisch-abessinischen Konfliktes also längst vor den bekannten Maßnahmen - die Ausfuhr von des Völkerbundes Kriegsgerät und Munition nach beiden Seiten verboten hat". Gerade mit dieser Feststellung wird eindeutig unterstrichen, daß das Reich als unbeteiligter Staat politisch alles das tut, was in seinen Kräften steht, um als unbeteiligte Macht den Frieden sichern zu helfen. Es wäre möglich, daß vielleicht gewisse Kreise auf den verwerflichen Gedanken kommen könnten , aus den blutigen Auseinandersetzungen anderer Staaten in Form von Kriegsgewinnen wirtschaftliche Vorteile zu ziehen. Es ist ja schließlich nicht unbekannt, wie wenigstens früher manche Wirtschaftsgruppen mancher Staaten das Kriegsgeschäft als eine besonders lukrative Angelegenheit be= trachteten, allerdings auch vielfach das Opfer ihrer Fehlspekulation geworden sind. Das nationalsozialistische Deutschland jedenfalls ist weit davon entfernt, solchen Erwägungen oder gar Betätigungen irgendwie Raum und Mög lichkeit zu geben. Die außenpolitiſchen Reden des Führers, die ja der Welt nicht unbekannt sind, haben immer wieder zum Ausdruck ge= bracht, daß sowohl die Innen- wie auch die Außenpolitik der Staatsführung nur von dem einen Gedanken beseelt ist : Sozialer Friede nach innen und gesicherter Friede nach außen . Daß eine solche Konzeption nur bei voller Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Neutralität gegenüber streitenden Mächten haltbar und wirksam ist, wird keiner besonderen Kommentare bedürfen. Mögen also die politischen Kombinationen des Auslandes noch so stark nach der einen oder nach der anderen Seite pendeln, an der Tatsache ihrer Unhaltbarkeit kann niemand , der die Dinge sieht, wie sie sind, vorübergehen. Die deutsche Haltung wird auch bei allen dieſen Kombinationen naturgemäß wieder das Gleichgewicht herstellen, dessen es bei der Beurteilung der letzten Vorgänge bedarf. Die deutsche Neutralität ist ebenso unantastbar wie die innerpolitischen Maßnahmen, die die Staatsführung dieses Reiches zu ergreifen für notwendig be findet. Wir sind der festen überzeugung, daß sich dieser Standpunkt auch dort durchseßen wird , wo man aus hinter kleinsten Gesprächen ſofort weltumſtürzende Aktionen vermuten zu müſſen glaubt. Deutschland ist weit davon entfernt, etwa von sich aus noch einen Beitrag

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NSK Folge 261 zu der allgemeinen Nervosität zu liefern, die über Europa lastet. Die Beilegung des oſtafrikanischen Konfliktes ist Sache der Staaten, die an ihm beteiligt und an ihm interessiert sind. Es wird keine Möglichkeit geben, Deutschland in diesen Kreis

Langemarck –

Reich hineinzuziehen, weil dem ſein innerer und äußerer Aufbau wichtiger und wertvoller ist als irgendeine Spekulation auf irgend einem Schlachtfeld. Dr. Walter Bastian.

Vorbild

für die deutsche Von

Oberbannführer Dr. Moka,

NSK Es sind erst wenige Jahre vergangen, seit „Langemard" im deutschen Land wieder Klang und Bedeutung bekommen hat. Nach dem Krieg, in den Jahren der Inflation und darüber hinaus, ſprach und hörte man nicht gern von Heldentum und Opferfinn, von Treue und Einsatzbereitschaft. Wir haben es alle miterlebt, unter welchen unsagbaren Opfern und Widerständen die wenigen Männer der Bewegung Jahre und Jahre arbeiten und kämpfen mußten, um Freunde und Kameraden zu bekommen, um das deutsche Volk in seinem Denken und Fühlen aufzurütteln und umzustellen. Wir wissen, daß dies nur möglich war durch das Bei • spiel und die Treue des Führers selbst. Die Kreise der Jugend und der Frontkämpfer, die durch den jahrelangen Kampf jung geblieben waren, fanden zuerst den richtigen Weg für ihr Volk und gingen ihn . So auch die Jugend auf den deutschen Hochschulen, die ja schon lange vor der Machtübernahme nationalsozialistisch war und auch nationalsozialiſtiſch geführt wurde. Sie wußte, daß ein Volk ohne feste Verwurzelung in der eigenen Geschichte, ohne Achtung und Ehrfurcht vor den großen Taten und Opfern ſeiner Brüder und Väter, wie ein wurzelloſer Baum von den Kräften der Natur hin und her geriſſen wird. Aus diesem Wissen heraus kam ihr auch der selbstverständliche Entschluß, in den eigenen Reihen die gesamte Arbeit und das ganze Wollen einzustellen und nachzuleben denen, die in dem großen Ringen um Deutschland und seine Freiheit gekämpft und ihr Leben hingegeben haben . Dieses Beispiel mußte wieder lebendig gemacht werden. Zuerst in der Jugend und dann im ganzen deutschen Volk ; diese Taten mußten. Vorbild sein für die Arbeit der Jugend am Aufbau Deutschlands. So wurde „ Langemarc“, wo Deutschlands Jugend ohne Unterschied, vielfach namenlos der Arbeiter neben Dem Studenten, der Kaufmann neben dem Bauernsohn - im gleichen Grab liegt, so wie ſie gekämpft haben, das Symbol für Wollen und Willen deutscher Jugend . Nicht um zurückzuſchauen und zu trauern, sondern um wachzuhalten und den Blick zu lenken auf das, wofür diese Kameraden gefallen waren: auf das freie Deutschland, auf Das größere Deutschland der Zukunft .

und

Anſporn

Jugend

Leiter der Langemard-Spende der R.3.F.

Es ist falsch, in Verbindung mit Langemard von „ Studentenregimentern“ zu reden, die in Flandern kämpften ; alle, die sich freiwillig zum Kampf für die Heimat stellten, sind es gewesen, die uns Langemard" vorlebten und vorstarben aus Schule und Hochschule , aus den Fabrikſälen und den Büros, Dom Sportplatz und aus dem Elternhaus kamen sie und bildeten die Kameradschaft der Treue bis zum Tod , erfüllt von der tiefinnersten Sehnsucht nach dem freien, dem größeren Deutschland. Wegen dieser Gemeinschaft aller Kreise des Volkes, die im Kampf und Tod ihre höchste Erfüllung fand, nahm sich die Deutsche Studentenschaft " Langemard " als den tiefsten Sinn ihrer Arbeit überhaupt ; denn sie wollte teinen Unterschied zwischen sich und dem Volt. Sie wollte mit jedem wahrhaft Deutschen als Kamerad in der gleichen Kampffront stehen. Denn jede Arbeit für Deutschland war ja Kampf. Kampf gegen Regierung und System , gegen verhette Volksgenoſſen und internationale Kreise . Auch der Deutſchen Studentenschaft ist es nicht leicht gemacht worden in dieſem Nur härtester Einsaz und Kampf. größte Bereitschaft konnten zum Siege führen. Zur immerwährenden Mahnung mußte dem Flecken in Flandern, dessen Name großen Geschehen durch den Heeresbericht 11. November 1914 vorangestellt wurde,

auf dem vom das sichtbare Symbol entstehen als Denkmal für ,,das Langemard" an allen Fronten, wo deutsche Soldaten standen und fielen : ,,Den gefallenen Brüdern zum Dank! " ,,Für Deutschlands Ansehen in der Welt !" ,,Der Jugend zur Mahnung!" So entstand der Ehrenfriedhof von „ Lange= marc" durch das Opfer der Jugend als Wallfahrtsort für sie selbst, erfüllend seinen tiefen Sinn durch die Kunst deutscher Meister. So begann die Deutsche Studentenschaft 1928 mit den alljährlichen „ Langemard“-Feiern an allen Hochschulorten, die sich an das ganze deutsche Volt richteten und „ Langemard“ immer tiefer in seiner ganzen Bedeutung und seiner ganzen Kraft eindringen ließen in die Seele Deutschlands. Schon seit dieser Zeit zusam men mit den Fahnen der Bewegung , die vom N.S. - Studentenbund getragen wurden. Die Arbeit unter dem Motto „ Langemarc“

hat so ihren Teil dazu beigetragen, auch die junge Mannschaft der Hochschulen frühzeitig hinzuführen zur Bewegung, denn Nationalsozialismus und „ Langemarck“ ſind eins, beide dienen Deutschland. Einsatz für die Idee, je höher diese, um so größer das Opfer. Das ist der Sinn von ,,Langemarc“, das ist die Bedeutung des Natio= nalsozialismus. „ Ich bin nichts , Deutsch= land ist alles !" Heute nun weiß jeder Mann und jede Frau von „Langemarck" und kennt seinen Sinn. Heute im Dritten Reich konnte auch die Deutſche Studentenschaft, die als Vortrupp der deutschen Jugend das Erbe von Lange= mard" in den Jahren des Kampfes behütete und bewahrte, es abgeben an die geeinte deutsche Jugend, die den Namen des Führers tragen darf. Von welch großer Bedeutung dies für die gesamte Arbeit der Hitler-Jugend sein wird jedem und wie wesentlich es ist, deutschen Jungen und jedem deutschen Mädel „ Langemard“ zum Begriff werden zu laſſen, iſt jezt verständlich : Aus dem Opfer der Kameraden von 1914 kam die Opferbereitschaft derer von 1923 bis heute,

und allein durch diese Opfer, die einen geraden,

Die

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Feldherrnhalle

NSK Wenn sich die Führer von Staat und Bewegung aus ganz Deutschland am 8. und 9. November in München zusammenfinden zur Ehrung der vor zwölf Jahren an der Feldherrnhalle gefallenen nationalsozialistischen Kämpfer, so ist das allein schon der Beweis, welch hohe Bedeutung das Reich Adolf Hitlers dieſem ehernen Bau angedeihen läßt. So ist es angebracht, einiges aus der Geschichte der Feldherrnhalle in München zu veröffentlichen, jenes monumentalen Bauwerkes, das besonders in den lezten zwanzig Jahren immer und immer wieder Sammelpunkt des großdeutschen, völkischen und zulegt des nationalfozia listischen Münchens geworden ist. Am 18. Juni 1841 , dem Jahrestag der Schlacht von Waterloo, legte Ludwig I. zu Ehren der bayrischen Armee den Grundstein zur Feldherrnhalle. Vor ihr beginnt die architektonisch schönste Straße Münchens, die Ludwigstraße , die nach genau einem Kilometer Dom Siegestor abgeschlossen wird . Nach drei Jahren, 1844, werden unter militärischen Feierlichkeiten die Standbilder der Feldherren Tilly und Wrede in der Halle enthüllt. Am 16. Juli 1871 halten die siegreichen bayrischen Truppen ihren Einzug in München durch das Siegestor zur Feldherrnhalle, die festlichen Fahnen- und Grünschmuck erhalten hatte und vor der, auf dem Odeonsplak, die erbeuteten französischen Geschüße Aufstellung fanden. Auch die Hartschiere, die Leibgarde des Königs, und das Kadettenkorps waren angetreten zum Vorbeimarsch der siegreichen Krieger. Nun fanden alljährlich Serenaden sämtlicher Musikkorps der Münchener Garnison vor der Feldherrnhalle statt, zu Ehren des Geburtstages

zusammenhängenden Weg weisen, wurde der 30. Januar 1933 der Anbruch des größeren Deutschland der Freiheit, die Erfüllung der Sehnsucht der Kämpfer. Und noch ein Zweites bedeutet die Lange= marc-Arbeit der Hitler-Jugend : die enge Verher bindung der Frontkämpfergeneration, Männer, die für Deutschland zu allem bereit waren, mit den kommenden Generationen unſerer Jugend. Schon die Deutsche Studentenschaft hatte es erkannt und danach gehandelt, daß der unverfälscht und uneigen = nüzig für die Idee ,,Langemard" kämpfen fann, der in inniger Zusammenarbeit steht mit den Frontsoldaten, die heute die Väter unserer Jugend find. Der " Langemard"-Ausschuß ist die lebendige Verbindung zwiſchen Frontkämpfer und Jugend. Die sofortige Bereitschaft des Reichsjugenddas führers und seiner großen Gefolgschaft, Erbe von „ Langemarc“ zu übernehmen und ge= treu zu verwalten, wird allen Volksgenossen und vornehmlich dem Frontkämpfer eine tiefe Freude sein, wiſſen ſie doch jezt, daß Deutschlands Jugend von nun an wieder stehen wird zu den Taten ihrer Väter, wieder Ehrfurcht haben wird vor Heldentum und Einsatz und wieder bereit sein wird zu gleichem Tun. So wird die Hitler- Jugend das Vermächtnis . der Toten von „Langemard" in sich erfüllen.

und

ihre

Geschichte

des Königs. Auch die Krieger- und Schützenverbände hielten vor der Feldherrnhalle die Höhepunkte ihrer Feierlichkeiten ab. 1892 wurde das Armeedenkmal in der Feldherrnhalle errichtet und auf dem Play davor die beiden hohen Fahnenmaſte. Die beiden Löwen, links und rechts der Freitreppe, fanden erst 1906 ihre Aufstellung. Vielen ist die Photographie bekannt, welche unſeren Führer Adolf Hitler als begeisterten Deutschen in einer tausendköpfigen Menge zeigt, die am 2. August 1914, dem Ersten Mobilmachungstag , vor der Feldherrnhalle zu einer spontanen Kundgebung für die ganze deutsche Armee sich versammelt hatte. Am 25. August 1914 waren bereits die ersten erbeuteten französischen Geschüße des Weltkrieges dort aufgestellt. 1915 hielt eine österreichische Militärmusits fapelle aus Graz in der Feldherrnhalle ihre Standmusik, und 1916 besuchten türkische Regierungsvertreter die dortige Parademusik. Seit Kriegsausbruch war es zu einem sonntäglichen Brauch der Münchener Bevölkerung geworden, in großen Scharen zu diesen wöchentlichen Standkonzerten der Militärkapellen vor die Feldherrnhalle zu pilgern. Hier fanden auch die großen Siegesfeiern des Welt = frieges statt. Am 1. Dezember 1918 fand sich ohne große vorherige Ankündigungen eine nach Zehntausenden zählende Menge vor der Feldherrnhalle ein, um gegen den Juden Kurt Eis:= ner zu protestieren, der sich als „ Landesherr“ aufspielen wollte. Nach der Befreiung Münchens von der Räteregierung durch den jezigen Reichsstatthalter

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Epp war am 22. Juni 1919 eine große vaterländische Kundgebung gegen die Annahme des Versailler Schmachfriedens, wenige Tage später nahm Epp die Parade seiner von ihm gebildeten bayerischen Schüßenbrigade ab, die den Grundstock der neuen Armee für ganz Südbayern bildete. Im November 1919 hielten vor der Feldherrnhalle die Münchener Studenten ihre erste völkische Kundgebung ab, im Februar 1920 nahm die Bevölkerung Münchens in einer gewaltigen Protestaktion Stellung gegen das der Auslieferungsbegehren Entente. Acht Tage später hörte die Feldherrnhalle den gleichen Notschrei eines ge= knebelten und verratenen Volkes. Am 7. März 1920 organisierten die Antisemiten Münchens eine weitere Protestkundgebung gegen die ost jüdische Einwanderung und gegen die staatliche Bevorzugung der Juden überhaupt. Es folgte 1921 eine weitere vaterländische Kundgebung gegen die erpreſſeriſchen Forderungen des Feindbundes, und am 14. Januar 1923 die bereits von Nationalsozialisten geleitete Massenkundgebung gegen die Ruhrbesezung. Mehrmals in diesem denkwürdigen Jahre sammelten sich die Parteigenossen Münchens vor der Feldherrnhalle, um trog Verbot unter freiem Himmel" der breiten Öffentlichkeit ihre Aktivität zu zeigen. Das blutige Geschehen des historischen 9. November 1923 gab München den Ehrennamen als Geburtsstadt der Bewegung. Die ersten tausend Parteigenoſſen haben damals ihre Treue zu Führer und Idee unter Beweis ge= stellt. Die Festigkeit dieses Glaubens bildete die Grundlage zum tommenden Sieg. Am 25. Februar 1924 wurden in der Feld= herrnhalle die Worte „ Herr mach uns frei" angebracht, einen Monat später auf dem Odeonsplak der Pfalzgedenkstein enthüllt. Am 19. September 1924 protestierten die Nationalsozialisten Münchens vor der Feldherrn = halle gegen den Dawes-Plan. Ein Jahr später fand an gleicher Stelle die historische Ia hr = tausendfeier der Rheinlande statt. Die Anwesenheit des Pfälzer Sängerbundes in München am 17. Juli 1928 gestaltete sich vor der Feldherrnhalle zu einer großen völkischen Kundgebung. Mit 21 Salutſchüssen und einer gewaltigen militärischen Serenade wurde am 30. Juni 1930 vor der Feldherrnhalle die Be = freiung der Pfalz und der Rheinlande von elfjähriger feindlicher Besazung begangen. Im August 1931 wurden in diesem Ehrentempel zwei Tafeln für die bayerischen Generale des Krieges 1870/71 und des Weltfrieges enthüllt. Neben dem 9. November 1923 war der 9. März 1933 wohl der denkwürdigste Tag, den die Feldherrnhalle je sah. An den beiden Fahnenmasten stiegen zum ersten Male die

Die eines

Flaggen des Dritten Reiches empor, unter dem Jubel von über Hunderttausend Gauleiter Wagner verkündete Münchnern. amtlich den Sieg der nationalsozialiſtiſchen Revolution. Am 12. März 1933 bereits tam der Führer nach. München und legte auf den Stufen der Feldherrnhalle einen mächtigen Kranz zu Ehren der Gefallenen des 9. November 1923 Am 26. März beendete ein Konzert nieder. sämtlicher Militärkapellen Münchens das erste Am 20. April wurde der Winterhilfswerk. 44. Geburtstag des Führers in feierlicher Weise vor der Feldherrnhalle begangen. Am 7. Mai sammelte sich hier die Hitler- Jugend und nahm ihren Traditionswimpel von 1923 in Empfang. Mittelpunkt des zehnten Jahrestages des Opfertodes der ersten nationalsozialistischen Kämpfer war die Feldherrnhalle. An der Spize der alten Kämpfer schritt der Führer den Opferweg zu diesem Heldentempel. Das Ehrenmal für die gefallenen Freiheitskämpfer wurde in der Todesstunde enthüllt. Zum erstenmal zog eine S. A. Wache unter Gewehr vor der Feldherrnhalle auf. Der sichtbare Aufstieg des neuen Staates fand seinen Widerhall in den Kundgebungen vor der Feldherrnhalle . Am 16. Januar 1934 wurde von den Stufen der Feldherrnhalle das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit bekanntgemacht. Am Todestag Hindenburgs, an= läßlich der Vereinigung des Reichspräsidentenamtes mit dem Reichskanzleramt , Vereidigung der S.S. vor der Feldherrnhalle auf den Führer. Auch die Kundgebung des Sieges der Saarabstimmung fand am 26. Januar 1935 vor der Feldherrnhalle statt. 1. März 1935 : Rüdgliederung des Saargebietes. Inschrift in der Feldherrnhalle Die Saarist frei !" Die Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht am Heldengedenktag, 17. März 1935, läßt den Aufmarsch der 150 Fahnen der alten bayerischen Armee und die Totenehrung durch den Führer nach dessen Triumphfahrt vom Flughafen zur Feldhernhalle zu einem unvergeßlichen Tag für ganz München werden . Der Komponist des Badenweiler Marsches, Ober: musitmeister Georg Fürst , hält am 28. April in der Feldherrnhalle sein legtes Standkonzert vor seinem Ausscheiden aus dem Heere. Am 7. August stehen 1000 auslandsdeutſche Jungen vor der Feldherrnhalle und gedenken mit der Münchener Hitler- Jugend der Toten von 1923. Und wenn nun die Sarkophage der Gefallenen vom Jahre 1923 in diesem wahrhaft heiligen Hain" stehen und diese toten Helden ihren Weitermarsch antreten als sinnbildliche Auferstehung, wenn bei Namensaufruf die HitlerJugend Deutschlands Hier!" ruft dann findet das Wort des Führers wieder die VerIhr wirklichung: ,,Und habt doch K. A. K. gefiegt "

ersten

neuen

Theodor Casella

gefallen am 9. November 1923 an der Feldherrnhalle in München NSK Wenn dieses junge Heldenleben vorüberzieht, das von seinen 23 Jahren volle neun Jahre dem Dienst und Kampf fürs Vaterland

Toten

Deutschland dahingab und am Schlusse mit dem Heldentod besiegelt wurde, so steht diese Jünglingsgestalt, so steht Theodor Casella fordernd vor uns, wir aber werden immer seine Schuldner bleiben. Er war auch nur ein Mensch und hatte sein Leben genau so lieb gehabt wie wir alle aber er hat es nicht geschont, er hat ihm

4

NSK Folge 261 keine Freude gegönnt, es stets und überall für Deutschland in die Schanze geschlagen., Ein Knabe noch zur Jahrhundertwende am 8. Auguſt in München geboren - nahm ihn 1914 schon der Krieg unter seine ehernen Fäuste und hämmerte an ihm herum. Zu den ersten Toten des großen Ringens zählte Major Casella, ſein Vater. Er hinterließ dem Jungen als ungeschriebenes Vermächtnis , den Kampf weiter zu führen, den er so früh schon abbrechen mußte. Mit 14 Jahren, nach sonniger Kindheit, teils in Würzburg teils in Landau in der Rheinpfalz verlebt, trat Theodor Casella das Erbe des Vaters an, ging nach München zum Kadettenkorps , um das Waffen handwerk zu erlernen, um sich die Eigenschaften anzueignen, die den deutschen Offizier von jeher um vielleicht doch noch ausgezeichnet haben, den Kampf dort aufnehmen zu können, wo der Vater den Degen sinken laſſen mußte. So erreichte er es, daß er als Siebzehnjähriger schon die Unteroffiziertreſſen tragen durfte und im März 1918 als Feldartillerist an die Westfront kam. In den blutigen Kämpfen um Verdun und Reims wurde er mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet und während des lehten gewaltigen Ringens im Herbst 1918 wurde er am 18. Oktober schwer verwundet. Im Lazarett zu Landau in der Pfalz, unfähig, ſich zu rühren, ans Bett gefesselt, mußte er als junger Fähnrich die furchtbare Katastrophe des Zusammenbruchs aller Deutschen Wehrfähigkeit erleben, konnte sich nicht den Zurückströmenden entgegenstemmen, wie es alle seine Sinne geboten. In diesen Tagen , da umschmettert von den franzöſiſchen Clairons, der deutsche Friede" eingeläutet wurde, da kam für Theodor Casella die Erkenntnis, daß jetzt erst eigentlich sein Kampf beginnen werde. Nur kurz war die Pauſe, die er sich nach dem Krieg in diesem Vorhaben gönnte, als er ſein Studium vollendete, um einen zivilen Beruf Im als Bankbeamter ergreifen zu können. Frühjahr 1919 ſtand er schon wieder als Freiwilliger im Freikorps Epp unter den Waffen und half München von dem roten Rätegesindel ſäubern. Als dann aus dem Freikorps die Reichswehr gebildet wurde, diente Casella bei ihr in Dillingen, bis das Diktat von Versailles auch diese deutsche Wehrmacht so ver stümmelte, daß sie zum großen Teil aufgelöst werden mußte. Als Leutnant mußte auch Casella seinen Abschied nehmen, er trat in München bei einer Bank eine Lehrstelle an. Aber schon im Frühjahr 1920 zog er wieder den Waffenrock an, als die rote Welle über das Ruhrgebiet fegte und der Herzschlag der deutschen Wirtschaft damit endgültig still zu stehen drohte. Wieder stürmten die Freiforpskämpfer dagegen an, wieder war Theodor Casella mit seiner Batterie mitten unter ihnen und half den Aufstand am Rhein niederringen. Zum drittenmal nahm er wieder seinen bürgerlichen Beruf auf und zum drittenmal wurde er nach noch nicht einjähriger Tätigkeit als Bankbeamter wieder zu den Waffen gerufen durch das von den polnischen Insurgenten beVerbittert durch drängte Oberschlesien. die schwächliche Haltung der Regierung, die die Freikorpskämpfer größtenteils um die Früchte ihres Ringens brachte, kehrte Casella dieses

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7. November 1935 Mal zurück, die Aussichtslosigkeit solchen Kämp fens ohne große einheitliche Führung bedrüďte ihn schwer. Doch seine Sorgen waren die Sorgen vieler, die sich unter ihrem Druck nur um so enger zusammenschlossen. In solcher Gemeinschaft fand Theodor Casella zu Adolf Hitler. Dem Wehrverband Reichskriegsflagge “ angehörig, folgte auch er dem Ruf des Führers am 9. November 1923. Bei der Verteidigung des Kriegsministeriums, das die „ Reichskriegsflagge" dem Verräter Kahr gegenüber besetzt hielt, traf ihn die tödliche Kugel. Kann man für das Vaterland mehr geben als das Leben ? Doch , Theodor Casella hat es bewiesen. Martin Faust

gefallen am 9. November 1923 an der Feldherrnhalle in München NSK Aus härtestem Holz waren sie geſchnitt, Kampf beispiellos in der Weltgeschichte steht, weil er über ein Jahrzehnt in bitterstem Ringen, ohne Waffen, nur einzig mit der durchgefochten Kraft des Glaubens wurde, denn es ging ja gegen den Bruder, gegen den verheßten, irregeleiteten Volksgenossen, der zur großen deutschen Volksgemein schaft mit allem Einsatz zurückgeholt werden mußte. Der knorrige Oberpfälzer Martin Faust hatte ihnen vorgelebt. Er war am 27. Januar 1901 zu Hema u in der Oberpfalz als Sohn eines Rechtskonsulenten geboren, bildete sich in dreijähriger Lehrzeit als Kaufmann aus und besuchte anschließend noch die Handelsschule. Da aber hatte der Krieg schon längst in das Leben des Jungen bestim= mend eingegriffen. Obwohl er bei Ausbruch des Völkerringens erst 13 Jahre alt war, galt doch sofort all sein Sinnen dem heißen Wunsch, noch mitkämpfen zu dürfen für ſein Vaterland. Endlich, zu Anfang des Jahres 1918 , gelang es ihm, als Freiwilliger bei der Kriegsmarine angenommen zu werden. Seine ſeemänniſche Ausbildung erhielt er an Bord des Kreuzers „ Freya“ , ſpäter kam er zur Beſahung des Kriegsſchiffes „Großer Kurfürft“, auf dem er bei mancher Kreuzfahrt in der Nordsee dabei war. Als gegen Ende des Jahres der Geist der Zerſezung auch in der Marine immer spürbarer wurde, da war der Kriegsfreiwillige Faust sein erbittertster Gegner, es lehnte sich in dem Jungen alles dagegen auf, das die vier Jahre beiſpielloſen Ringens mit niedrigster Schmach ihren Abschluß finden sollten. Aber die ungebrochenen Naturen wie Faust waren damals ſchon zu wenig. So mußte er die Totenfahrt der stolzen deutschen Flotte nach Scapa Flow mitmachen und mußte hier, am 21. Juni 1919, die ruhmreiche deutsche Seemacht in den Fluten der Nordſee versinken sehen. Nachdem er noch einige Zeit in England interniert war, kehrte er Ende 1919 wieder in die Heimat zurück, die ein Spielball der Feindmächte, ein Tummelplatz aller verbrecherischen Triebe geworden war. Jedoch ein Martin Faust ging nicht im allgemeinen Chaos unter. Er suchte, wohl zuerst unbewußt, Wurzeln nach den geheimen der Kraft des deutschen Volkes, die, wenn auch der Baum vom Sturme geknickt, zerſplittert, doch nimmermehr verdorrt sein

7. November 1935

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NSK Folge 261 konnten. Und er fand sie beim Arbeiter, fand fie zuerst tief unter der Erde, im Bergwerk Peißenberg, wo er als Hauer einige Zeit Da erkannte er, daß Beschäftigung fand. das Volk von Grund auf erfaßt und neueingeschmolzen zu werden müſſe, gebildet einem untrennbaren Block, da erfaßte er erst den ganzen Wahnsinn des volksvernichtenden Klaſſenkampfes. Während seiner , späteren Tätigkeit als Bankbeamter, zu welcher Stellung er sich mit eisernem Fleiß und harter Selbstbildung in seinen Freistunden emporgearbeitet hatte, handelte er zielbewußt nach der Erkenntnis, die ihm im Bergwerk geworden war. Überall , wo ihn sein Beruf oder seine Weiterbildung hinführte, in Nürnberg, Darmstadt und später wieder in Nürnberg auf der Handelshochschule, suchte er, seit 1920 dem Kampfbund der späteren ,,Reichstriegsflagge" angehörend, ständig Fühlung mit der Arbeiterschaft, um dort den einigenden, nationalen Gedanken gegen die zersehende internationale Idee zu stellen. Als er 1923 als Bankbeamter nach München kam, entfaltete er im Anschluß an die nationalsozialistische Bewegung eine unermüdliche Werbetätigkeit für ihre Weltanschauung. Er nahm seine Wohnung im rotesten Arbeiter-

viertel, er kämpfte den politiſchen Kampf seinen Gegnern Mann gegen Mann, bröckelte sie heraus aus der Roten Front trat in Versammlungen als Redner auf Adolf Hitlers Idee.

mit und und für

Das war die Tragik seines Lebens : nicht von hier aus , wo er hart auf hart ständig im Kampfe lag, ſondern von einer ganz anderen Seite kam die Kugel, die seinem Ringen ein Ziel sezte. Sie kam aus jenen Reihen, die die staatliche Macht besaßen, die sich auch national gebärdeten, deren vaterländisches Denken aber niemals über den eigenen Intereſſenbereich hinaus ragte.

So starb Martin Faust am 9. November 1923 im Kriegsministerium, das er als Zugführer der Reichskriegsflagge" mit seinen Kameraden zu verteidigen hatte. Sein Kämpfen aber trug Früchte. Briefe seiner Gegner an seine Eltern bewiesen, welch hohe Achtung der Gefallene in jene Achtung, die sich ihren Reihen genoß, späterhin die S.A. erzwang und ihr bestes Werbemittel für Adolf Hitler war. So mußte mitten durch Martin Fausts Leben hindurch der Weg der Bewegung gehen, der von ihm aus geradlinig zu Horst Wessel führte, und zu seineem unsterblichen Sturm .

Die NSK Randbemerkung :

Das

Ende

des

NSK Mit der durch den Bundesführer erfolgten Auflösung des N.S.D.F.B. (Stahlhelm) hat eine Organisation zu bestehen aufgehört, die, aus frontsoldatiſchem Geist geboren, in mancher Stunde des Kampfes um das neue Reich an der deutschen Wiedererstehung entcheidungsvolle Mitarbeit geleistet hat. Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, trug ebenso in seiner Bezeichnung das Kennzeichen einer zeitlichen Beschränkung seiner Aufgabe wie in den Zielen, die er an sich stellte, den we hr = haften Geist des alten Deutschland aus dem margiſtiſchen Niederbruch zu retten. Er tann mit tiefer Befriedigung heute, am Tage seiner Auflösung, ein Deutschland vor sich ſehen, in dem diese ehrwürdigen Traditionen alten deutschen Soldatentums sich verbinden mit dem Geiſt einer neuen Zeit. Und wenn jene Traditionen hochgehalten werden, dann wird man stets ehrenvoll jener Militärorganisation gedenken , die in der Zeit des Niederbruches die alten Fahnen hochgehalten hat, und man wird nicht vergessen die großen Tage des Kampfes gegen den Young - Plan , die Tage der Harzburger Front und des 30. Januar 1933, in denen die grauen Kolonnen des Stahlhelm sich anschlossen den Sturmabteilungen der N.S.D.A.P. und mithalfen , einer neuen Zeit die

Stahlhelms Bahn zu brechen. Sie haben damit ihren Namen in das Buch der Geschichte der deutſchen Erhebung eingetragen. Ein in sich abgerundetes großes Werk an der inneren Festigung des deutschen Menschen ist abgeschlossen worden. Die Partei wird die Erinnerung an den „ Stahlhelm“ immer als einen Ansporn empfinden für ihren Kampf um die Erhaltung des soldatischen Geistes der Nation und die Tradition jener Millionen unbekannter Kämpfer gegen das Novemberdeutschland ehren und hochhalten.

Die erste Fahrt des N.S.L.B. -Schiffes ,,Hans Schemm“ NSK Am Freitag, dem 8. November, tritt das vor kurzem auf den Namen Hans Schemm getaufte Schullandheimschiff des N.S.L.B. mit der 7. Knabenklasse der Regensburger Volkshauptſchule seine erste Fahrt an, die, ausgehend von Regensburg, über Straubing und Deggendorf nach Paſſau und von hier wieder zurück nach dem Abfahrtsort führen wird. Im Verlauf der Fahrt, die bis einschließlich Mittwoch, den 13. November, dauern wird, wird den Teilnehmern Gelegenheit gegeben, die schönsten, entlang der Fahrtroute gelegenen, Orte und deren Umgebung zu besichtigen.

$

NCK No Gonderdienſt

Der Deutsche Film

Schulung NSK Der Film hat in den lezten Jahren künstlerisch und technisch eine Entwicklung durchgemacht, die nur derjenige übersehen und erfaſſen kann, der sich eingehend aus beruflichen oder organisatorischen Gründen mit ihm beschäftigen muß. ,,Vierzig Jahre Kinemato= graphie" lautet in vielen Ländern der Schlachtruf der am Film intereſſierten Organisationen. Vor wenigen Tagen feierte Deutschland die Ges brüder Skladanowsky , die als erste am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten eine öffentliche Filmvorführung veranstalteten und damit Wegbereiter waren für die weitere Entwicklung einer technischen Erfindung, die heute die ganze Welt erobert hat. Einige Tage später fanden in Paris die Feiern für den Er finder Lumière statt, der ebenfalls, getrennt von den deutschen und amerikanischen Erfindern , die Kinematographie aus der Taufe hob. Viele Köpfe waren in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts um die technische Formgebung des Films bemüht ; Namen wie Edi ་ son , Anschüz , von Reizner , Muy bridge , Marey , Pathé und nicht zuleht Ostar Meßter tauchen auf, wenn man in der Es Geschichte der Kinematographie blättert. war nicht ein einzelner oder eine kleine Gruppe, die den Film erfanden ; aus den Erkennt nissen aller formte sich erst das technische Wunderwert. Wenn in den vier Jahrzehnten des Bestehens der Kinematographie sich aus einer intereſſanten Spielerei technischer Art, die in Varietés und in Schaubuden auf Jahrmärkten Erstaunen und Verwunderung hervorrief, eine in allen Kulturländern der Welt Kunstgattung volkstümliche entwickeln konnte, só erklärt sich hieraus die Linie, die eingeschlagen wurde, neben der technischen Vervollkommnung eine Aufwärtsentwicklung der künstlerischen und wirtschaftlichen Belange her beizuführen. Besonders das neue Deutschland hat sich in stärkstem Maße für die Entwicklung des Films eingesetzt, sowohl organisatorisch und technisch, wie auch künstlerisch und wirtschaftlich. Das ergibt sich schon daraus, daß das kulturelle Schaffen im nationalsozialistischen Staat ein Fundament erhalten hat, wie dies wohl kaum in einem anderen Staat der Fall sein dürfte. Die neugeschaffene Reichskulturkammer als Spikenorganisation der ständischen Kammern tultureller Gebiete gab die Voraussetzungen für eine ernſte, im Sinne des allgemeinen Kulturaufbaus im Innern und des Kulturaustausches mit den anderen Nationen liegende Arbeit, an der legten Endes Film und Filmschaffen ge= festigt durch die jahrelange Vorarbeit der Parteifilmstellen in hervorragendem Maße be teiligt sind. Immer wieder wurde die Forderung aufgestellt, das möglichste zur künstlerischen und tulturellen Entwicklung beizutragen und mitzuarbeiten an den Problemen, die nicht allein die internationale Filmwelt, sondern darüber hinaus auch die Kunstwelt beschäftigen . Leider wurde diese Forderung nicht immer oder nicht in erforderlichem Maße von den Filmwirtschaftlern und Filmschaffenden erfüllt.

zum

Film

Daraus ergab sich die Erkenntnis, daß eine intensive berufliche und politische Schulung aller a m Film Interessierten einsehen mußte. Wenn heute das Filmwesen als Kulturgut des deutschen Volkes angesehen und gewertet wird, wenn heute der Filmschaffende Kulturträger, der Lichtspieltheaterbefizer Kulturmittler und jeder am Film Mitarbeitende gleichzeitig Mitarbeiter am fulturellen Neuaufbau ſein soll, so hat diese Tatsache ihr Fundament erhalten durch den Willen der Führung, die kulturellen Belange des Films zu sichern und die Geführten durch umfassende Lehrgänge mit dem Wesen des Kulturgutes Film vertraut zu machen. Im neuen Deutschland wurde der Film vom Begriff des bloßen er Unterhaltungsmittels hinweggeführt muß und wird eine von allen er = fannte und anerkannte Kunstform werden. Schulung ist not ! Das erkannte als erste die Organisation der Filmtheaterbesizer. Wiederholt ist das Wort geprägt worden, daß aus dem Kintoppbesiger" von früher und aus dem Befizer eines Vergnügungsetablissements", das das Lichtspieltheater in der nachfolgenden Zeit darstellte, der Kulturmittler, der Volkstheaterintendant von heute werden soll . Mit der künſtlerischen und kulturellen Entwicklung des Films wuchs auch die Verantwortung derjenigen Männer, die dem Publikum für die Gestaltung des Filmprogramms in den von ihnen geleiteten Lichtspieltheatern verantwortlich sind. Als Volkstheaterintendant aber hat der Kinoleiter, genau wie der Intendant einer Sprechbühne, die Aufgabe, nach den ihm bekannten Wünschen seiner Besucher und auf Grund seiner eigenen kulturellen Anschauung das Programm zu be stimmen, welches er seinem Publikum bietet . Es wird immer wieder gefordert, daß der Lichtspieltheaterbesizer oder in seiner Vertretung der Theaterleiter von sich aus zu einer kulturellen und künstlerischen Aufwärtsentwicklung des Films beizutragen habe, daß es seine Aufgabe sei, durch die Zusammenstellung eines künstlerischen Filmprogramms auch das Ge = schmadsniveau feines Publikums bestimmend zu beeinflußen. Um den Filmtheaterbesitzer reif zu machen für die Erfüllung der vor ihm liegenden Aufgaben fultureller und wirtschaftlicher Art, war es nötig, die Grundlage zu schaffen für eine inten sive Hebung des Berufsanſehens. Dieſe Hebung des Berufsansehens ist aber nur möglich über die Erziehung des einzelnen zum Stand, durch eine stärkere Ausbildung in allen Fach-, Kul tur- und staatspolitiſchen Dingen und endlich durch eine Förderung des gesunden Nachwuchses innerhalb der Theaterbesizerschaft. Das war wohl der wesentlichste Grund, weshalb der Lane desverband Berlin - Brandenburg -Grenzmark im Reichsverband Deutscher Filmtheater e. V. (die heutige Bezirksgruppe Berlin -Brandenburg des Reichsverbandes) schon vor Jahresfrist eine Fachschule für Theaterbesizer errichtete, die ihre Früchte bereits gezeigt hat. Wie in allen Be= rufen die Ausbildung, das Herauswachsen aus sich selbst vom Lehrling über den Gesellen zum

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NSK Folge 261 Meister und Betriebsleiter eine Selbstverständlichkeit ist, so muß auch der Theaterleiter mit allen denjenigen Dingen vertraut ſein , die sich in seinem Betrieb einstellen können. Die Erfahrungen, die mit der Fachschule gemacht wur= den, welche unter der Leitung von Wilhelmn Siegfried steht, haben die neue Führung des Reichsverbandes Deutscher Filmtheater e. V. veranlaßt, eine Fachschule für das ganze Reich vorzusehen, um so die Grundlagen für die berufsständische Bildung auf nationalsozialistischer Basis zu schaffen . Aber auch die anderen Organiſationen des Filmwesens werden dem Beispiel folgen müſſen . Besonders die Filmschaffenden, heute Träger des Kulturgutes Film, werden eine Weiterbil dung in ihrem Berufszweig sehr begrüßen , wenn auch künstlerisches Fühlen und Handeln nicht durch Schulung an = erzogen werden kann . Was jedoch mög lich und daher anzustreben ist, ist die Vorführung von ausländischen Filmen, die nicht in Deutschland zur öffentlichen Aufführung ge= langen, aus denen jedoch der Filmkünstler in positivem oder negativem Sinne lernen kann . Diese Vorführungen in geschlossenem Kreis vor und Kameraleuten Spielleitern, Autoren, Schauspielern werden interessante Einblicke vermitteln in die künstlerische Arbeit anderer Nationen und Anregungen geben, die der Entwicklung des deutschen Filmschaffens förderlic sein können. Pläne, die die Erfüllung dieſes Vorschlages zum Ziel haben, werden wahrscheinlich in Kürze verwirklicht werden. Die Schulung am Filmschaffen der technischen Mitarbeiter wird ein nächstes Ziel sein und sich in ähnlichen Bahnen bewegen können, wie der technische Teil des Lehrganges für die Theaterbefizer. Eine vorbildliche Schulung ist auch die der Gaufilmstelle Groß-Berlin der N.S.D.A.P., einer Organisation also, die nicht direkt mit

Der Film

als

NSK Der Film ist Rassenkunst, Maſſenkunst und ―xxxxxxxx Kaſſenkunst“ so hat ein kürzlich geprägtes Schlagwort nicht mit Unrecht das Wesen des Filmischen umschrieben. Daß der Film Massen und Kassenkunst sei, war allerdings auch dem verfloſſenen und überwundenen Jahrzehnt hinter uns und seinen geschäftstüchtigen Managern geläufig, ja, gehörte sogar zu seinem A und O ; daß er aber darüber hinaus in erster Linie Rassenkunſt ſein muß , das ist neu, das ist die Erkenntnis, die erst durch den nationalen Umbruch unſeres Volkes, durch Adolf Hitler möglich geworden ist. Der geschäftstüchtige Manager der Filmproduktion vor 1933 wird allerdings gerade gegen die letztere Forderung einwenden, daß sie unvereinbar mit den anderen beiden sei . Denn für die Filmproduktion jener verflossenen Tage war der Film vor allem Ware , Ware für den internationalen Filmmarkt, und man glaubte, es gehöre zu ſeinen natürlichen Abſazbedingungen, ihn von vornherein möglichst international aufzuziehen, alles Völkisch- und National-Gebundene zu meiden, um ihn so neutral wie irgendmöglich zu machen. Daß der Film gerade dadurch völlig konturlos und geer wichtslos wurde, bekümmerte niemand war ja Exportartikel, und nur das.

7. November 1935 Den FilmFilmschaffen in Berühung steht. und Bildstellenleitern der Reichshauptstadt wird ein Schulungslehrgang einen wesentlichen Aufriß geben über alle Zusammenhänge der Filmtunst, Filmwirtschaft, Filmtechnik und Parteifilmpropaganda. Wer, wie die Filmwarte der Bewegung, Propaganda treiben und staatspoli tische Belehrung vermittels des Films in das Volk tragen soll, muß selbst in allen Dingen jenes Faches vorgebildet sein, dessen er sich zu seiner Arbeit bedient. Vorträge aus allen Wissensgebieten der Filmkunſt, Filmtechnik, Filmwirtschaft und Filmorganis sation werden die Filmstellenleiter einführen in die Arbeits- und Gedankengänge des Filmwesens. Als letzter Punkt ist eine Schulung der Filmkritiker und Filmjournalisten, vielleicht in Verbindung mit der Reichspreſſeſchule, anzuſtreben. Häufig noch findet man in Kritikerkreisen einen fühlbaren Mangel an Fachkenntnis, die gerade bei einem so verzweigten Kunstgebiet, wie es der Film darstellt, doppelt vonnöten ist. Eine turze Einführung in die verschiedenen Wissensgebiete des Films, wie Kunst, Technik und Wirtschaft, durch maßgebende Dozenten, eine Führung durch Ateliers und in vorbildlich geleitete Lichtspieltheater würde auch hier das Interesse am Film weiterhin heben, und den Filmkritiker selbst des kleinsten Blattes zur positiven, aufbauwilligen Kritik, d . h . zu Vorschlägen positiver Art, anregen. Schulung ist für jede Entwicklung von nicht zu unterschäzender Bedeutung. Diese Erkenntnis wird dahin führen, sie in Zukunft noch stärker als bisher durchzuführen, damit alle gemeinsam dazu beitragen können, daß dem Willen der Führung nationalsozialistischen gemäß in Kürze aus dem Handels objekt Film das reine Kulturgut Film werden kann.

Rassenkunst

Nun ist aber gerade unter dem Gesichtspunkt des Exports diese Einstellung ganz falsch und stellt die Tatsachen auf Das läßt sich sogar schon für die den Kopf. immerhin der Zeiten des stummen Films, grundsätzlich als internationaler anzusprechen ist, als der sprachlich gebundene Tonfilm, mit Denn der Film, der Deutlichkeit erweisen. einer der größten deutschen Welterfolge werden und uns den amerikanischen Markt überhaupt erst erschließen sollte, war ganz und gar tein Film internationalen Ge = präges , sondern deutsch durch und es war kein anderer als der Nibedurch lungenfilm, der gerade bei den anderen Völkern Es ist also die begeistertſte Aufnahme fand. ganz umgekehrt, als es das geschäftstüchtige Managertum aus jener Zeit wahrhaben wollte : nicht jene Filme aus dem internationalen Niemandsland zwischen den Völkern gelangen zu Welterfolg, sondern gerade das Natio = nal - Bedingte , das Einmalige , das Nichtkopierbare ist es, das einem Film in den Augen der anderen Völker erst Wert und Wesen verleiht. Gegenüber dem kontur- und gewichtslosen Film vor 1933 bedeutet darum der national gebundene , rassisch bedingte Film

NSK Folge 261

"Jugend erlebt Heimat “ Bom Welttreffen der Hitler-Jugend

NSK Wie alle bedeutenden Begebenheiten_im neuen Reich durch den Film allen Volksgenossen zugängig gemacht werden sollen, so ist auch das große Welttreffen der Hitler- Jugend und ihre Fahrt durch Deutschland in einem umfassenden Reportage-Film festgehalten worden . In lebendigen Bildern rollt das Geschehen des Treffens auf der Leinwand ab, die Tage im Deutschlandlager KuhImühle , wo Tausende auslands= deutscher Jungen aus fast allen Ländern der Erde, aus Costa Rica, Schanghai, Paraguay , Argentinien, Nordamerika, aus Spanien, Frant reich, Italien und Rumänien und aus anderen Staaten der Erde zusammentrafen, um in kame radschaftlichem Geist unvergeßliche Stunden in der alten Heimat zu erleben, und auch die große Deutschlandfahrt , welche den Jungens die Schönheit des deutschen Landes zeigen sollte. Die künstlerischen Gestalter des Films waren während der ganzen Zeit mit den Jungen zuſammen, das merkte man an jedem Bild, an jeder Einstellung. So wächst das Bildgeschehen über Reportage, über das Kulturfilmmäßige hinaus, denn der Film stellt den Zuschauer selbst hinein in die Gruppen der jungen Menschen, die ihre wirkliche Heimat, ihr Deutschland viel leicht zum erstenmal persönlich erleben dürfen . Es ist eine frohe Fahrt durch die deutschen Gaue, durch deutsche Städte, an alten Burgen vorbei und an Bergen, Flüssen und Seen. Im Bilde ersteht das deutsche Vaterland so , wie es wirklich ist, schön und mitreißend. An allen Orten begrüßen Volksgenossen am Wegrand und in den Straßen der Städte ihre jungen Brüder aus aller Welt : die Hände reden sich den großen Überlandautobussen mit den jungen Menschen, mit der auslandsdeutschen Jugend, die den Namen des Führers trägt, entgegen. Das deutsche Volk zeigt seinen jüngsten Volksgenossen aus der Ferne die Treue der Heimat und die Anteilnahme an dieser Fahrt - und diese Jugend dankt freudig bewegt und wird Eindrücke mit in die Ferne und in ihr weiteres Leben hinübernehmen , die unauslöſchlich bleiben. Es ist nicht leicht gewesen, die fünftausend Kilometer lange Fahrt filmisch so zu formen, daß niemals eine Ermüdung oder Langeweile Plaz greifen kann. Diese Aufgabe ist den Gestaltern gelungen. Die ausgezeichneten Aufnahmen von Landschaften, Industriewerken, Städten, vom neuen schaffenden Deutschland und seinen Menschen sind so geschickt geschnitten und zusammengestellt, daß sich niemand der starken Wirkung entziehen kann. Alfons Pennark und Hans Ertl sind die Kameraleute, die sich ihrer Mission bewußt waren, ein bleibendes Dokument zu schaffen, welches nicht nur den deutschen Volksgenossen im Reich das Erleben der auslandsdeutschen Jugend zeigen soll, sondern auch den Auslandsdeutschen ein Stück Heimat im Film schenken will, jenen Volksgenossen draußen, die vielleicht seit Jahrzehnten Deutschland nicht mehr gesehen haben. Und noch eine Aufgabe wird dieser Film haben : er wird den Deutschen in der Welt zeigen, welches Gesicht das neue Deutschland von heute trägt, ent= gegen den immer noch auftauchenden falschen Meldungen in der ausländischen Presse. Wuchtig sind die Ereignisse, die der Film aufzeichnet, wuchtig und schön zugleich, wie die deutsche Landschaft selbst. Und über allem liegt die eine ausgeglichene, eindringliche Musik, Kurt Krüger für diesen Film komponierte und die mit dem Bildgeschehen zu einer harmonischen Geschlossenheit wird . So ist der Eindruck auf die Zuschauer äußerst

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7. November 1935 stark. Ein neues Werk, das sein Thema uus dem Zeitgeschehen, aus dem heutigen Deutschland, nimmt und Ansporn sein wird, auch Reportage-Filmen , die das ganze Volk angehen, tünstlerische Formen zu geben, die zu begeistern vermögen. Ein Film der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. (Amtsltg . Film) . ,,April, April!" NSK Wie ein Aprilscherz mit dem Publikum mutet dieses Lustspielchen an, in dem abgeſtandenste Schwankſituationen, übertreibungen und schmalziger Kitsch zu einem nicht immer flotten Ganzen zusammengeführt werden. Die Herren Litschte und Ritter haben sich ihre Sache leicht gemacht, der falsche und der echte Prinz, Neureichs und ihre hochtrabende Tochter und endlich die liebende Privatsekretärin des Nudelfabrikanten Lampe mußten herhalten als neuaufpolierte Filmfiguren . Detlef Sierd als Spielleiter läßt jedes künstlerische Empfinden vermissen, sonst hätte er diesen Schmarren nieUm die mehr oder weniger mals inszeniert. verzeichneten Rollen bemühen sich recht oder schlecht Carola Höhn , der sympathische Albrecht Schönhals , Charlott Daudert (einstmals eine Filmhoffnung, die nach dieser Rolle beendet sein dürfte), Erhard Siedel , Lina Carstens, Werner Fint , Paul Westermeyer und Hubert von Meyerind. Die Photographie von Willi Winterstein gehört auch nicht gerade zu Meiſterleistungen. Der Film dürfte bald in der Versenkung verschwinden, schade um das nuklos vertane Herstellungskapital. Ein Ufa-Film .

„ Einer zuviel an Bord “

NSK Ein viel gelesener Roman von Fred Andreas gab den Handlungsfaden eines neuen Films, der allerdings nicht gerade glaubwürdig ist, weil er die handelnden Figuren stark verzeich net und ihnen jede Wirklichkeitsnähe nimmt. Daran ändert nichts die Tatsache, daß das Ganze zu interessieren vermag, dank einer ansprechendessen den Regie (Gerhard Lamprecht ), Inszenierung (von Andreas, Mayring und Heuser) viel an Peinlichkeit ausglich. So bleiben wenigstens die Spannungsmomente erhalten, wenn auch die angebliche Mordgeschichte nicht einer gewissen Komik entbehrt. Albrecht Schönhals als verschwundener Handelsdampferkapitän ist sympathisch und auch in den Liebesszenen ohne übertriebene Sentimentalität . Seine Partnerin Lida Baarova läßt da= gegen völlig kalt, sie ist blaß in Spiel und Ausdruck. Gibt es keinen besseren Ersatz für dieſe Ausländerin ? René Deltgen zeigt ein eigenes Gesicht, etwas zu_ernst, jedoch glaubhaft. Eine schauspielerische Sonderleistung vollbringt Alexander Engel als vermutlicher Mörder. Willy Birgel , Karl Jupp Hussel s Dannemann , Rudolf Platte , Alexander Golling und Hans Kettler ergeben ein gutes Ensemble, das sich selbst gegen die Unglaubwürdigkeit ihrer Rollen durchzusetzen_verEin besonderes Lob geziemt Grete mag. Weiser als tesse Bardame. Für die vielen Mängel der Handlung ent= schädigt eine gute Photographie, die besonders in gutgesehenen Schiffs- und Sturmaufnahmen mitzureißen vermag . Robert Baberste hat Bochmanns ſein Können wieder bewiesen . Musik fällt dagegen kaum auf. So wäre beinahe ein guter Unterhaltungsfilm entstanden. Ein Ufa- Film.

Drud M Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

NSK Folge 261

Jugend erlebt Heimat“ Vom Welttreffen der Hitler-Jugend NSK Wie alle bedeutenden Begebenheiten_im neuen Reich durch den Film allen Volksgenossen zugängig gemacht werden sollen, so ist auch das große Welttreffen der Hitler-Jugend und ihre Fahrt durch Deutschland in einem umfassenden Reportage-Film festgehalten worden. In lebendigen Bildern rollt das Geschehen des Treffens auf der Leinwand ab, die Tage im Deutschlandlager Kuhlmühle , wo Tausende auslandsdeutscher Jungen aus fast allen Ländern der Erde, aus Costa Rica, Schanghai, Paraguay, Argentinien, Nordamerika, aus Spanien, Frantreich, Italien und Rumänien und aus anderen Staaten der Erde zusammentrafen, um in kame= radschaftlichem Geist unvergeßliche Stunden in der alten Heimat zu erleben , und auch die große Deutschlandfahrt, welche den Jungens die Schönheit des deutschen Landes zeigen sollte. Die künstlerischen Gestalter des Films waren während der ganzen Zeit mit den Jungen zu= sammen, das merkte man an jedem Bild, an jeder Einstellung. So wächst das Bildgeschehen über Reportage, über das Kulturfilmmäßige hinaus, denn der Film stellt den Zuschauer selbst hinein in die Gruppen der jungen Menschen, die ihre wirkliche Heimat, ihr Deutschland vielleicht zum erstenmal persönlich erleben dürfen . Es ist eine frohe Fahrt durch die deutschen Gaue, durch deutsche Städte, an alten Burgen vorbei und an Bergen, Flüſſen und Seen. Im Bilde ersteht das deutsche Vaterland so, wie es wirklich ist, schön und mitreißend. An allen Orten begrüßen Volksgenossen am Wegrand und in den Straßen der Städte ihre jungen Brüder aus aller Welt : die Hände recen sich den großen Überlandautobuſſen mit den jungen Menschen, mit der auslandsdeutschen Jugend, die den Namen des Führers trägt, ent= gegen. Das deutsche Volk zeigt seinen jüngsten Volksgenossen aus der Ferne die Treue der Heimat und die Anteilnahme an dieser Fahrt - und diese Jugend dankt freudig bewegt und wird Eindrücke mit in die Ferne und in ihr weiteres Leben hinübernehmen, die unauslöſchlich bleiben. Es ist nicht leicht gewesen, die fünftausend Kilometer lange Fahrt filmisch so zu formen, daß niemals eine Ermüdung oder Langeweile Platz greifen kann . Diese Aufgabe ist den Gestaltern gelungen. Die ausgezeichneten Aufnahmen von Landschaften, Industriewerken, Städten, vom neuen schaffenden Deutschland und seinen Menschen sind so geschickt geschnitten und zusammengestellt, daß sich niemand der starken Wirkung entziehen kann. Alfons Pennarz und Hans Ertl sind die Kameraleute, die sich ihrer Mission bewußt waren, ein bleibendes Dokument zu schaffen, welches nicht nur den deutschen Volksgenossen im Reich das Erleben der auslandsdeutschen Jugend zeigen soll, son= dern auch den Auslandsdeutschen ein Stüd Heimat im Film schenken will, jenen Volksgenossen draußen, die vielleicht seit Jahrzehnten Deutschland nicht mehr gesehen haben. Und noch eine Aufgabe wird dieser Film haben : er wird den Deutschen in der Welt zeigen, welches Gesicht das neue Deutschland von heute trägt, entgegen den immer noch auftauchenden falschen Meldungen in der ausländischen Presse. Wuchtig sind die Ereignisse, die der Film aufzeichnet, wuchtig und schön zugleich, wie die deutsche Landschaft selbst. Und über allem liegt die eine ausgeglichene, eindringliche Musik, Kurt Krüger für diesen Film komponierte und die mit dem Bildgeschehen zu einer harmonischen Geschlossenheit wird. So ist der Eindruck auf die Zuschauer äußerst

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7. November 1935 stark. Ein neues Werk, das sein Thema uus dem Zeitgeschehen, aus dem heutigen Deutschland, nimmt und Ansporn sein wird, auch Reportage-Filmen, die das ganze Volk angehen, künstlerische Formen zu geben , die zu begeistern vermögen. Ein Film der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. (Amtsltg . Film) .

,,April, April !“ NSK Wie ein Aprilscherz mit dem Publikum mutet dieses Lustspielchen an, in dem abgeſtandenste Schwantsituationen, übertreibungen und schmalziger Kitsch zu einem nicht immer flotten Ganzen zusammengeführt werden. Die Herren Litschke und Ritter haben sich ihre Sache leicht gemacht, der falsche und der echte Prinz, Neureichs und ihre hochtrabende Tochter und endlich die liebende Privatsekretärin des Nudelfabrikanten Lampe mußten herhalten als neuaufpolierte Filmfiguren. Detlef Sierd als Spielleiter läßt jedes künstlerische Empfinden vermissen, sonst hätte er diesen Schmarren nieUm die mehr oder weniger mals inszeniert . verzeichneten Rollen bemühen sich recht oder schlecht Carola Höhn , der sympathische Albrecht Schönhals , Charlott Daudert ( einstmals eine Filmhoffnung, die nach dieser Rolle beendet sein dürfte) , Erhard Siedel , Lina Carstens , Werner Fink , Paul Westermeyer Die Photound Hubert von Meyerind. graphie von Willi Winterstein gehört auch nicht gerade zu Meisterleistungen. Der Film dürfte bald in der Versenkung verschwinden, schade um das nuglos vertane Herstellungskapital. Ein Ufa-Film . „ Einer zuviel an Bord“

NSK Ein viel gelesener Roman von Fred Andreas gab den Handlungsfaden eines neuen Films, der allerdings nicht gerade glaubwürdig ist, weil er die handelnden Figuren start verzeich net und ihnen jede Wirklichkeitsnähe nimmt. Daran ändert nichts die Tatsache, daß das Ganze zu interessieren vermag, dank einer ansprechenden Regie (Gerhard Lamprecht ) , dessen Inszenierung (von Andreas , Mayring und Heuser) viel an Peinlichkeit ausglich. So bleiben . wenigstens die Spannungsmomente erhalten, wenn auch die angebliche Mordgeschichte nicht Komit entbehrt. Albrecht einer gewissen Komit Schönhals als verschwundener Handelsdampferkapitän ist sympathisch und auch in den Liebesszenen ohne übertriebene Sentimentalität. Seine Partnerin Lida Baarova läßt da= gegen völlig kalt, sie ist blaß in Spiel und Ausdruck. Gibt es keinen besseren Erſatz für dieſe Ausländerin ? René Deltgen zeigt ein eige= nes Gesicht, etwas zu ernst, jedoch glaubhaft . Eine schauspielerische Sonderleistung vollbringt Alexander Engel als vermutlicher Mörder. Jupp Hussels , Willy Birgel , Karl Dannemann , Rudolf Platte , Alexander Golling und Hans Kettler ergeben ein gutes Ensemble, das sich selbst gegen die Unglaubwürdigkeit ihrer Rollen durchzusehen vermag. Ein besonderes Lob geziemi Grete Weiser als teſſe Bardame . Für die vielen Mängel der Handlung entschädigt eine gute Photographie, die besonders in gutgesehenen Schiffs- und Sturmaufnahmen mitzureißen vermag. Robert Baberste hat sein Können wieder bewiesen. Bochmanns Musik fällt dagegen kaum auf. So wäre beinahe ein guter Unterhaltungsfilm entstanden. Ein Ufa-Film.

Drud M Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

K ་

NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 261

An die alten Kämpfer des 9. November 1923 NSK Die Reichspreſſeſtelle der teilt mit :

N.S.D.A.P.

Am 8. November sammeln sich zum historischen Appell um 6.30 Uhr abends im Bürgerbräu keller die Träger des Blutordens und die Inhaber der gelben Teilnehmerkarte 1935 (Teilnehmerkarte jedoch nur gültig in Verbindung mit einem gültigen Ausweis der Partei, S.A., S.S., N.S.K.K. oder des Arbeitsdienstes) . Anzug : Braunhemd ohne Dienstabzeichen, schwarze oder braune Hose, Schaftstiefel. Keine Kopfbedeckung. Als einziges Ehrenzeichen der Partei wird der Blutorden getragen. Kriegsteilnehmer tragen außerdem ihre Kriegsauszeichnung. Nach dem Appell marschieren die Inhaber des Blutordens und der gelben Teilnehmerkarte 1935 in geschlossenem Zuge zur Leopoldstraße, von dort mit ihren toten Kameraden zur Feldherrnhalle. Am 9. November, 10 Uhr früh, ſammeln sich die Inhaber des Blutordens und der gelben Teilnehmerkarte vor dem Bürgerbräukeller zum Marsch des 9. November . Anzug : Wie Sonnabend . Der Ausschuß für den 9. November gez.: Weber, Maurice, Berchtold.

Tagesbefehl an das N.S.K.K. NSK Zum 9. November 1935 hat Korpsführer Hühnlein folgenden Tagesbefehl an das N.S. K.K. erlassen : ,,N.S.K.K.-Männer ! Senkt eure Feldzeichen und Sturmstander in ehrfürchtigem Gedenken an jene Männer, die mit ihrem Opfertode als die Ersten das Tor zur Freiheit sprengten. Ihnen jezte der Führer in dankbarer Treue ein unvergängliches Mal . In den Ehrentem= peln zu München zur ewigen Ruhe gebettet werden sie wie im Leben wieder mitten unter uns sein. Sie lebten und starben uns vor ! Aus ihrem Blutopfer schöpfte die Bewegung ihre nie erlahmende Kraft. Wenn es einen Dank gibt : heute - 12 Jahre bauscht sich stolz und erhaben im ſpäter Freiheitswind die Fahne, die ihr Herzblut ge= nezt als die Flagge der deutschen Nation! Hühnlein , Korpsführer."

7. November 1935

tischen Leitern von Westfalen, anläßlich der Tagung der wirtschaftlichen Gesellschaft. ,,Wenn wir uns heute einmal überlegen“, so führt Dr. Ley in seiner Rede aus, „ weshalb sich so vieles in Deutschland geändert hat, so müssen wir feſtſtellen, daß eine Revolution im Inneren jedes Menschen stattgefunden hat. Der Nationalsozialismus wird immer Streben nach Vollendung bleiben.

Das Volk ist früher führerlos gewesen, heute hat es zurück gefunden zu der Ge = meinschaft. Wir sind wieder Volk ge= worden. Wenn in der vergangenen Zeit der Klaſſenkampf in unserem Volk ſo ſtark war, so ist es nicht, weil der Unterschied zwiſchen arm und reich so groß war, sondern weil die Reichen in ihrer Lebensweise unvernünftig waren. Wenn z. B. ein Unternehmer sich auf der einen Seite einen prunkvollen Palast hinstellt, auf der anderen Seite aber seinen Be= trieb verloddern und verkommen läßt, ſo war das eben unvernünftig gelebt und dieses unvernünftige Leben lehnt der deutsche Arbeiter ab. Wir Nationalsozialisten geben dem deutschen Unternehmer wieder das Wertvollste zurück, was er verlangen kann, die Sorge um seine Gefolgschaft. Du Unternehmer mußt wieder hinein in deinen Betrieb, mußt dich kümmern um deine Gefolgschaft, mußt dich sorgen um sie. Dann wird in diese Gefolgschaft das Vertrauen kommen, das die Grundlage für eine wirkliche Betriebsgemeinschaft ist, aus der allein heraus der Aufstieg des Betriebes kommt. Du darfst nicht mehr als Höchstes den Profit und die Dividende sehen, sondern die Sorge um deine Gefolgschaft, dann erst biſt du der richtige Betriebsführer. Du trägst die Verantwortung für deinen Betrieb und die Vertrauenswahlen sind ein Barometer, ob dein Betrieb in Ordnung ist oder nicht, und wenn er nicht in Ordnung ist, dann werden wir Mittel und Wege finden, dich zur Verantwortung zu ziehen. Denn du lebst nicht für dich allein, sondern du lebst in einer großen Gemeinschaft und die ist Deutschland ! Dieser Gemeinschaft hast du dich einzugliedern, wir alle leben in dieser Gemeinschaft, und wenn wir erkannt haben, daß unser Leben allein ein Nichts ist, sondern daß über all unserem Denken, Fühlen und Handeln der Gedanke Deutschland stehen muß , dann werden wir uns den Plaz an der Sonne erobern, der uns gebührt." Kurmärkische Stadt übernimmt

Sorge um die Gefolgschaft ist wichtiger als Profit und Dividende Dr. Len sprach vor westfälischen Wirtschaftsführern NSK Gestern abend sprach der Reichsorgani sationsleiter Pg. Dr. Len vor versammelten Wirtschaftsführern, Vertrauensräten und Poli-

Ausbesserung der H.J. -Heime NSK Cottbus, 7. November. In vorbildlicher Weise hat sich die Stadtverwaltung Cottbus der ausbesserungsbedürfrigen Heime angenommen . Sämtliche Räume des Jugendheimes der Hitler- Jugend und des Bundes Deutscher Mädel werden jezt auf Kosten der Stadt neu hergerichtet.

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Nationalsozialiſtiſche

Bartei -Korrespondenz

Brief- und Drahtanlchrift der Schriftleitung: BerlinSM68. Zimmerſtr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag Der R. S. D A. P., München Berlin

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

NCK

Berland : Eher - Verlag . Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostichedlonto München 113 46) zu richten

Breſſedienſt der NGDUP

Blatt 1

NSK Folge 262

Sie halten

Wache

NSK Deutschland hat die toten Helden vom 9. November 1923 zur letzten Ruhe getragen. Noch nie sind Kämpfer so beigesetzt worden, noch nie ist tapferen Streitern um Deutschlands Freiheit und Wiedergeburt eine solche Feier gehalten worden. Ganz Deutschland, Mann für Mann und Frau für Frau hat diese Helden, die 16 ersten Blutzeugen der Bewegung, die Deutschland wurde, auf ihrer lezten Fahrt von der Feld= herrnhalle durch die Briennerstraße am Braunen Haus vorüber zum Königsplat geleitet. Das ganze geeinte deutsche Volk hat ihre Särge aufgenommen und in die Ganz getragen. Ehrentempel beiden Deutschland hat beim legten Appell aus dem Munde seiner Jugend mit „ Hier“ geantwortet. Diese Toten sind unsterblich geworden . Sie werden am Königsplay in München zwischen den beiden Monumentalbauten der Bewegung, für die sie ihr Leben ließen, ewig Wache halten, den Tod mit dem Leben . verbindend, auf daß Deutschland und die Bewegung niemals untergehen .

Amerika

8. November 1935

für

Deutſchland

Diese Toten haben uns ein heiliges Erbe hinterlassen : Das nationalsozialistische Deutschland. Wir aber wallfahren künftig zu diesem Ort, wenn wir einmal für Augenblicke im Glauben und in der Treue schwach werden sollten. Dort holen wir uns neue Kraft und Stärke, niemals müde zu werden im Kampf um die Verwirklichung unserer Weltanschauung. Dort beugen wir uns stets von neuem vor der Größe ihres Sterbens . Diese 16 Sarkophage bergen von nun an das mahnende Gewissen der Nation. Ihr Glaube ist Deutschlands Glaube , ihre Opferbereitschaft soll die Opferbereitschaft jedes deutschen Mannes sein, sich auch mit seinem Leben für sein Volk und Vaterland jederzeit einzusetzen. Diese 16 Kameraden sind nicht tot.

Sie

leben unvergänglich im Gewiſſen der Nation und halten in vorderster Linie Wache für Deutschland. Sie stehen auf Wache für die Bewegung, sie stehen auf Wache für Deutschlands Größe und Kraft jezt und immerdar.

wird

kommen !

Amerikanische Sportführer und Athleten brandmarken die Boykotthetzer

NSK In drei Monaten beginnen auf den nunmehr fertiggestellten Anlagen in GarmischPartenkirchen die Olympischen Winterspiele. Noch liegt auf den Bergen fein Schnee, noch ruht die Bobbahn im herbstlichen Kleide und die Ränge des Eisstadions sind leer. Gigantisch und doch wie ein Schmuckkästchen türmt sich der Olympische Sprunghügel , von dem bald die besten Springer der Welt durch die Lüfte schneiden werden .

Nur noch drei Monate, und Tausende von Aktiven, Zehntausende von Zuschauern jubeln neuen olympischen Siegern zu. Rundfunk und Tonfilm vermitteln das Geschehen in alle Erdteile, und täglich bringen elektrische Wellen durch den Draht und die Luft Berichte der Reporter zu den Sehmaschinen der Zeitungen, in alle Länder der Erde, in vielen fremden Sprachen und nach jedem Ort, wo begeiſterte Sportler den Kampf ihrer Landsleute mit bren-

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NSK Folge 262 nendem Herzen verfolgen. Die Olympische Glocke hat die Jugend der Welt ge = rufen , sie ist gekommen ! Norweger, Schweden, Finnen, Schweizer, Italiener, Deutsche, Kanadier und Amerikaner find, das weiß man, im Wintersport am stärksten gerüstet. Zwischen ihnen und den Besten der anderen Völker, die manche Überraschung bringen können, werden sich harte Kämpfe abspielen, die in der jungen Geschichte der Winterspiele noch nicht da waren. Vorbildlich sind die Kampfstätten in dem bayrischen Wintersportort, bis ins Kleinste durch dacht die Organisation , das bestätigen immer wieder die ausländischen Fachleute, die als Kundschafter ihrer Mannschaften schon in Garmisch weilten. Nur noch zwei Monate, und die ersten Olympiakämpfer nehmen in den bayrischen Bergen das Training auf. Schon am 3. Januar verläßt, wie der Ehrenpräsident des amerikanischen Olympischen Komitees, Dr. Graeme Hammond , mitteilte, die amerikanische Wintersportmannschaft Neuyork auf dem Dampfer „Manhattan“. Diese Nachricht löste in den Kreisen der immer noch nicht ausgestorbenen Hezer gegen die Hitler - Olympiade ", wie sie von dieſen genannt wird, gewaltige Bestürzung aus und führte zu einer neuen Kampagne gegen die Olympischen Spiele in Berlin, ( Garmisch hat man wahrscheinlich schon aufgegeben ) , und schnell wurde ein neues Märchen im Stile der Greuelhezze erfunden. Demnach sollte bei einem Spiel zwischen einer polnischen und deutschen Fußballmannschaft in Oberschlesien, ein jüdischer Spieler namens Edmund Baumgartner von einer „Horde wildgewordener Nazis“ erschlagen worden sein. Diese Lüge konnte sofort widerlegt werden, und einige Zeitungen waren so ehrlich, sich zu berichtigen. Aber auch der Richter Jeremiah T. Mahoney , seines Zeichens Präsident des amerikanischen AmateurAthletik-Verbandes und führender Mann der Boykottbewegung gegen die Berliner Spiele, bekundete erneut seine Einstellung, zu der sich an weiteren "" Prominenten“ Mrs. Stephen S. Wise , die Frau eines bekannten Rabbiners, und der Abgeordnete Samuel S. Didstein geſellten. Ihnen stellte sich aber in einer Rundfunkrede der Präsident des amerikanischen Olympischen Komitees, Avery Brundage , entgegen, bei der in aller Deutlichkeit Worte fielen, wie sie in dieser Schärfe bisher in Amerika kaum gebraucht worden sind. Brundage, der Deutschland selbst bereist hatte, erklärte positiv, daß sich Amerika an den Olympiſchen Spielen des Jahres 1936 in Deutschland beteiligen werde und daß er nicht dulde , daß der Amateursport einer politischen Streitfrage geopfert würde. Wörtlich fuhr er fort : „ Die heimtückische Propaganda dieser Hezkampagne ist hauptsächlich von Einzelpersonen angezettelt worden, die nie die Lehren des Amateursports erkannt haben und die deshalb auch nicht zögern, Methoden zu gebrauchen, die allen Regeln des zuwiderAnstandes sportlichen Laufen." Interessant war sein Hinweis, daß

Blatt 2

8. November 1935 es nur folgerichtig sei, zuerst das eigene Haus in Ordnung zu bringen, ehe man die Welt reformieren wolle. Was damit gemeint war, brachte der Sekre= tär des amerikanischen Olympischen Komitees, Frederic W. Rubien , in einer Frage an Mahoney zum Ausdruck. Er forderte ihn auf, zunächst einmal einen Feldzug gegen den Neuyorker Athletic- Club zu eröffnen, dessen Mitglied Mahoney ist, und der seit seiner Gründung vor Jahrzehnten keine Juden als Mitglieder aufnimmt. Außerdem hatte der N.Y.A.C. gerade angekündigt, daß er eine Gesellschaftsreise zu den Olym= pischen Spielen veranstalten würde. Nun meldeten sich auch die amerikanischen Leichtathleten zum Wort und zwar durchweg Träger großer Namen, die schon Weltrekorde erzielt haben oder durch ihre Leistungen in der ganzen Welt bekannt sind. Alle erklärten, entgegen der Ansicht ihres Verbandsführers, daß sie gern nach Berlin gehen würden und die

Beteiligung Ameritas für sie Selbstverständlichkeit ſei.

eine

Der Negersprinter B. 3. Johnson forderte Mahoney sogar auf, erst einmal dafür zu sorgen, daß sich auch in den Südstaaten der Union Neger an öffentlichen Wettkämpfen beteiligen könnten (was bisher im Gegensatz zum Osten und Westen immer noch als verpönt gilt) , ehe er ein Land verurteile, das er gar nicht kenne. Gemeinsam mit den Aktiven rechneten auch General Sherill , eins der drei Mitglieder des amerikanischen Olympischen Komitees, früher ein bekannter Leichtathlet, und Sparrow Ro = bertson , der amerikanische Reichstrainer, mit Mahoney und den übrigen Hezern ab. So sehen wir, daß der Verſuch, den Olym= pischen Geist zu zersetzen und ein Gemein schaftswert der Menschheit aus dem persönlichen Motiv zu zerstören, weil man mit der Politik eines fremden Landes nicht einverstanden ist, an der Lauterkeit der amerikanischen Sportler und dem größten Teil ihrer Führer scheitert. Diese werden sich bei den kommenden Winterſpielen und dann im Spätſommer in Berlin selbst überzeugen können, ob Deutschland ein Land der Barbaren ist oder würdig war, Olympische Spiele durchzuführen. Dr. Storz.

Der Asphalt-Literat Egon Erwin Kiſch aus Frankreich ausgewieſen NSK Der Aſphalt-Literat und Emigrant E. E. Kisch wurde, so erfährt der „Pester Lloyd", Budapest , aus Frankreich ausgewiesen. Er wurde vom franzöſiſchen Innenminiſterium verständigt, daß er Frankreich sofort zu verlassen habe. Nähere Gründe für diese Ausweisung wurden nicht angegeben. Das Budapester Blatt bemerkt, daß die Ausweisung Kischs wohl auf die Mitarbeit bei der Schaffung einer so ge = nannten Einheitsfront unter den französischen Arbeitern und auf seine kommunistische Vergangenheit zurückzuführen ſei.

NEK Folge 262

Blatt 3

8. November 1935

Danzigs Technische Hochſchule ruft NSK Nachdem die Aufrechterhaltung der Technischen Hochschule in Danzig durch die Regelung der Geldüberweisung für reichsdeutsche Studierende nach Danzig endgültig gesichert ist, hat der Führer des N.S.D.St.B. mit seinem Aufruf an die studierende deutsche Jugend den Propagandafeldzug für die Danziger Hochschule eröffnet. Kurz vorher erschien ein Danziger Hochschulführer, herausgegeben von der Deutschen Stu = dentenschaft der Technischen Hochschule, deſſen Inhalt geeignet ist, Aufklärung über die Bedeutung und das Wesen der Danziger Hochschule zu bringen. Die intereſſante, reichbebilderte Schrift kann von der Deutschen Studentenschaft der Technischen Hochschule in Danzig be zogen werden . In den Vorworten des Heftes wird vor allem die kulturpolitische Aufgabe in den Vordergrund gestellt. Gauleiter Forster be= tont, daß die Technische Hochschule in Danzig eine Institution sei, die neben der Erfüllung ihrer Aufgaben in technischer Hinsicht eine große deutsche Mission auszuüben habe. Generalfeldmarschall v. Mackensen schreibt in seinem Vorwort u. a.: „ In der Technischen Hochschule ist dem in Wehrhaftigkeit bewährten Danzig an Stelle von Wall und Graben eine neue Truz- und Hochburg deutscher Kultur entstanden, und diese muß mit den besten deutschen Lehrkräften und widerstandsbegeisterten Jüngern der Wissenschaft bemannt ſein.“ In den Aufsätzen des Hochschulführers, deren Autoren die Professoren der Hochschule sind , wird die Einführung in Danzigs Geschichte und in seine gegenwärtigen Verhältnisse vermittelt, ferner geben die Inhaber der wichtigsten Lehrstühle Einblick in die von ihnen verwalteten Abteilungen für Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Schiffs= und Flugtechnik, Chemie und Landwirtschaft, Mathematik und Physik. Es ist im Reich noch nicht allgemein bekannt, daß neben dem Studium der technischen Fächer es ferner auch möglich ist , geisteswissenschaftliche Fächer zu belegen. In dieser Abteilung sind folgende Fächer und Institute vertreten : Philosophie , Psychologie Pädagogik (Philosophisches Seminar und Psychologisches Institut) ; Germanistik und Volkskunde (Deutsches Seminar) ; Romanistit (Romanisches Seminar) ; Anglistik ( Englisches Seminar) ; Mittlere und neuere Geschichte (Historisches Seminar) ; Vorgeschichte, Erdkunde (Geographi= sches Seminar) ; Nationalökonomie und Statistik (Staatswissenschaftliches Seminar) ; Staats- und Verwaltungsrecht ; Bürgerliches Recht ; Biblio= thekswesen; dazu an der Architekturabteilung : Kunstgeschichte und Archäologie (Kunstgeschicht liches Institut) ; an der Abteilung für Chemie : Rassenkunde und Biologie des Menschen. in In den meisten dieser Fächer können Danzig Examina abgelegt werden, die im Reich voll anerkannt werden. Das Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen fann mit den Hauptfächern : Deutsch,

Geschichte, Französisch, Englisch, Erdkunde, sowie mit den Nebenfächern : Philosophische Propädeutik, Kunstgeschichte, Wirtschafts- und Staatskunde, Deutsche Volkskunde, abgelegt werden, wobei jeweils zwei Hauptfächer und ein Nebenfach erforderlich sind. Dieses Staatsexamen wird auch in Preußen voll Von den acht erforderlichen anerkannt. Semeſtern müſſen vier an der philosophischen Fakultät einer preußischen oder von Preußen voll anerkannten Universität abgelegt sein. Daneben kann an der Geisteswissenschaftlichen Abteilung das Doktorexamen (Dr. phil.) aus den Hauptfächern : Philosophie, Germanistit, Geschichte, Romanistik, Anglistik, Erdkunde, Kunstgeschichte, Volkswirtschaftslehre, abgelegt wer= den. Für das Hauptfach Volkswirtschaftslehre ist vorherige Ablegung des Diplomvolkswirts notwendig. Von den acht erforderlichen Studiensemestern müssen drei an einer reichsdeutschen oder von Deutschland voll anerkannten philosophischen Fakultät abgeleistet sein. Dieses Doktorexamen öffnet den Weg z . B. zum höheren Bibliotheksdienst, zu den freien schriftstellerischen Berufen, zu Dramaturgie und Rundfunkleitung, zum Verlagsbuchhandel uſw. Reichsdeutschen Studierenden , die in Danzig geisteswissenschaftliche Fächer belegen, werden an allen philosophischen Fakul täten Deutschlands und Österreichs bis zu vier in Danzig absolvierte Semester voll angerechnet. Die Semestergebühren und die Gebühren für die Vorlesungen sind troß der Guldenabwertung die alten geblieben. Da auch die Lebenshaltungskosten in Danzig sehr billig sind, erweist sich das Studium für reichsdeutsche Studenten in Danzig als äußerst vorteilhaft. Die Vorlesungen haben am 4. November be= gonnen, Anmeldungen können aber noch bis 15. November vorgenommen werden . zum Semesterschluß ist am 22. Februar 1936, wäh rend das nächste Sommersemester am 1. April Za. beginnt.

Ein Amerikaner über die Reichsautobahn NSK Die ,,New York Staatszeitung“ meldet aus Berlin, daß der Präsident der American Automobile Association, Thomas Henry , auf einer Studienreise durch Europa Berlin berührte und sich dort sehr anerkennend über die von befahrenen Reichsautobahnstraßen ge= ihm äußert hat. Er erklärte : „Eine Nation, die so gute Straßen baut, kann nicht zurückgehen. Die American Automobile Aſſociation hat in diesem Jahre allein 1200 amerikanischen Automobilisten mit ihren Wagen den Besuch Deutschlands vermittelt. Diese Zahl wird sich im nächsten Jahre noch wesentlich erhöhen. Viele amerikanische Autotouriſten wollen das neue Deutschland kennenlernen, und können das am besten in ihrem eigenen Wagen tun.

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Blatt 4

NSK Folge 262

Die eines

ersten

neuen

Dietrich Ecart gefallen für die nationalsozialiſtiſche Bewegung NSK und unter fie (die Helden des 9. November 1923) will ich auch jenen Mann rechnen , der als der Besten einer sein Leben dem Erwachen seines, unseres Volkes gewidmet hat im Dichten und im Denken und am Ende in der Tat : Dietrich Ecart.“

So hat der Führer selbst den Kämpfer, der ihm geistig wohl am nächsten stand, in die Reihen der Gefallenen des 9. November 1923 eingeschlossen. Als geistiger Vorkämpfer und Mitarbeiter Adolf Hitlers zählt Dietrich Eckart auch zu den Ewiglebendigen der Bewegung, denn sein Wort wird fortLeben, durch alle Zeiten deutscher Zukunft wird der Weckruf ſein zu jeder Stunde im Leben unje res Volkes jenes Wort, das als Fanal den Kämpfern voranbrauste, als sie im Kampf auf Leben und Tod ſich einſeßten für die Bewegung Adolf Hitlers, jenes Wort, das der Führer allein für würdig erachtete, auf den Feldzeichen der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeiterpartei zu stehen : Deutschland erwache! Wer Dietrich Edart im Leben gekannt hat, weiß, daß er nicht Worte suchte und erzeugte, um Stimmung zu machen, sondern daß sein Wort nur der klangvolle heroische, oft auch satirisch beißende Ausdruck deſſen war, was ſein Herz erfüllte. Er war der glutvollste Kämpfer mit dem Wort, und an der Lanze seines stürmenden Geistes zerbrach jedes Schild , das nicht mit dem Zeichen der Bewegung und den Symbolen der neuen Zeit gewappnet war. Eine fröhliche Kindheit im „ Gasthaus zum Hechten" in Neumarkt in der Oberpfalz , wo Dietrich Eckart als Sohn eines Notars am 23. März 1868 geboren wurde, bereitete in ihm einen gesunden, allem Fremden abholden Lebensgrund , und weckte seinen glücklich heiteren Humor, ohne den der Stürmer und Dränger Dietrich Ecart in seinem an Erfolgen, aber auch an Mißgeschicken überreichen Leben zerbrochen wäre. Über ſein Wirken und Schaffen könnten Bände geschrieben werden. Seine Feder und sein Wort waren geliebt und ge= fürchtet, immer aber war er selber kompromißlos. Nach Studien in Erlangen und Berlin wandte sich der jugendliche Feuerkopf der Journalistik zu. Mit einem Journalistenstück begann er auch seine schriftstellerische Laufbahn. Wie er schon als Schüler und Student durch seine leidenschaftliche Art dem Vater die Mutter war schon früh gestorben - noch mehr aber ſeinen Lehrern zu schaffen machte, so hielt er es auch später im Leben. In aufrechter Kampfstellung richtete er, sich gegen alles Un-

8. November 1935

Toten

Deutschland

deutsche , gegen Spießerei und Und doch sprechen seine ersten Feigheit. Gedichte von Heimat und Liebe unter dem bezeichnenden Titel : „In der Fremde". Bald gingen seine Stücke, Komödien und Lustspiele in Berlin und Leipzig über die Bretter. Romane erschienen von ihm, Kritiken für und wider über seine Werke. Erfolg wurde von Mißgunst totgeschlagen und die Not wich nach kaum genossenem Glück nie von seiner Seite. Im Weltkrieg, an dem er wegen seines Alters und seines körperlichen Zuſtandes nicht teilnehmen konnte, litt er in ganzer Inbrunſt mit. Das schlimme Ende des Krieges rief ihn, den Streiter gegen Tod und Teufel, von neuem in die Schranken. Ein Zufall wars, daß er ---das Los der ernach München übergesiedelt schossenen Thuleleute nicht teilen mußte. Rasch fand er den Weg zu Adolf Hitler und mit ihm wurde er zu einem geistigen Führer Dietrich Ecart wander jungen Bewegung. delte die Wochenschrift „ Münchener Beobachter" „Völkischer Beob = zur Tageszeitung achter" um und stellte ihn der Bewegung zur Verfügung. In seiner Zeitschrift „ Auf gut Deutsch!" führte er den Kampf gegen die Feinde des Deutſchtums in ſeiner eigenen Art weiter. Mit der hell lodernden Begeisterung seines stürmischen Herzens aber gehörte er mit seinem ganzen Schaffen Adolf Hitler und ſeiner Bewegung. Er entwarf mit dem Führer das erste nationalsozialistische Flugblatt , das vom Kraftwagen aus in ganz Wo er ging und München verstreut wurde. stand, predigte er für den Aufbruch unter Adolf Instinktiv erfaßte er die Hitlers Führung. große Sendung der Bewegung und trat für ſie ein mit heißem Herzen, selbst in den schwersten Tagen des Beginnens. Klassisch an Form und Sprache, überquellend in Gedanken, treffsicher Noch in und überzeugend schrieb er weiter. den lezten Jahren erlebte er den Ruhm seines Peer Gynt" und seines Lorenzaccio", Werke von faustischem Inhalt und packender Größe. So war sein äußeres Leben wechselvoll und trüb, aber er trug das Wunder der Vollkommenheit in sich und eine heiße Sehnsucht, die Vaterland und Volk glühend umfing. Nach dem Zusammenbruch am 9. November 1923 wurde er in Schuzhaft genommen. Als man ihn drei Tage vor Weihnachten entließ, da hatte sich sein altes Leberleiden infolge der Strapazen so sehr verschlimmert, daß keine Rettung mehr für ihn war. Er war heimgekehrt in sein geliebtes Berchtesgaden, wo er auf den Höhen so manches Mal Unterschlupf suchen mußte. Am 26. Dezember erlag er seinem Leiden, gefallen wie die Helden an der Feldherrnhalle für die Freiheitsbewegung Adolf Hitlers, für das Dritte Reich. So wacht sein Geist mit ihnen über die Einheit und Stärke des Reiches, für das er kämpfte und fiel.

1. DI

3124

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Blatt 4a

NSK Folge 262

So wird

das

Greueltaten auf Befehl

8. November 1935

Publikum belogen!

-

Ein Hetfilm gegen Deutschland wird in U.S.A. gedreht

NSK Unter der überschrift Deutsche Greueltaten im Film gegen Bezah = lung gemacht", teilt die Connecticut Staatszeitung" interessante Einzelheiten über die Herstellung eines Heßfilmes in der Stadt New London in U.S.A. mit ; ein derartiges Machwerk ist dann dazu bestimmt, dem amerikanischen Publikum vorzutäuschen . daß es sich um Originalaufnahmen aus Deutschland handelt. So wird in gewiſſenloſer Weise eine Atmosphäre des Mißtrauens und der Abneigung gegen ein befreundetes Volk geschaffen. Die ,,Connecticut Staatszeitung" schreibt : Der Film wurde unter Mitwirkung der Küstenwache in New London Connecticut gedre ht. Jeder Mann wurde mit 3,50-5 Dollar entlohnt, während die Inhaber von Läden für die zeitweise Überlaſſung der Läden Dollar erhielten. Die Zeitung ,,New Lon 15, don Day" bringt folgenden Bericht über die angeblichen „ Greueltaten", die angeblich „ an Juden in Deutschland begangen wurden“ : ,,Deutsche Greueltaten auf Befehl.“ Viele Leute aus New London sprechen heute über ihr erstes. Erlebnis und vielleicht das einzige in ihrem Leben als „Filmschauspieler". Sie beteiligen sich an der Herstellung eines Filmes, der einer von vielen ist, die unter dem Namen „ The March of Time " (Marsch der Zeit) hergestellt werden. Es wurden am vergangenen Abend die letzten Szenen in einem hiesigen Hotel ge= filmt. Alle Beteiligten waren Inwohner der Stadt New London, mit Ausnahme einer Abteilung von zwölf Soldaten der Küstenwache. Es wurden Aufnahmen gemacht, die die Verfolgung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland und die Flucht der Juden aus diesem Lande zeigen.

Der Film wird auch Bilder enthalten, welche die Ankunft einiger Juden in Palästina vor Augen führen. Die Szenen, die man in New London drehte, zeigen vor allem das Auftreten der nationalsozialistischen Sturmabteilungen in verschiedenen Geschäften, die sich in Deutschland befinden sollen und deren Inhaber Juden sind. Jene Szene z. B. wurde in einem hiesigen Wirtshaus aufgenommen , die S.A.-Leute, dargestellt durch Soldaten der Küstenwache (die Uniformen anhatten, die bis in die kleinsten Einzelheiten der Wirklichkeit entsprachen) , drin gen in das Wirtshaus ein und werfen die Juden hinaus. Mit dieser Szene war der Leiter des Films ganz besonders zufrieden. Die Handlung war so lebenswahr, daß Tische umgeworfen , Gläser zerbrochen wurden usw. Die Frauen schrien bei der Aufnahme mit wirklichem Entsezen wegen der Roheit des „ Darstellens ". Die Schöpfer des Films kamen natürlich für allen Schaden auf.

Andere Szenen wurden in einem Meggerladen, auf der Straße usw. aufgenommen . Eine

der Schlußszenen spielte sich in einer Redaktionsstube ab, die das Büro einer deutschen Zeitung darstellen sollte. Schauspieler, die als Mitglie der des Redaktionsstabes auftraten, wurden von eindringenden S.A.-Leuten festgenommen und durch die Türen hinausgezogen. Diese Szene wurde mehrere Male aufgenommen. Alle jene, die sich an den verschiedenen Aufnahmen beteiligt hatten, wurden sehr gut bezahlt, obgleich eine Anzahl unter dieſen andeutete, daß sie genügend Spaß als Belohnung für ihre Bemühungen gehabt hatten. Die Soldaten der Küstenwache ganz besonders wurden von dem Direktor des Films belobigt. Er erklärte, daß es selten sei, bei der Herstellung solcher Aufnahmen eine derartige Gruppe von sauberen jungen Männern zu finden, die auch bei den Aufnahmen mitlebten. Einige Soldaten der Küstenwache waren tatsächlich so energisch bei der Behandlung anderer Schauspieler, daß ein Mantelärmel einem Darsteller heruntergerissen wurde. Der Mann nahm den Schaden aber philosophisch hin, als der Direktor ihm das Geld für einen neuen Mantel gab.

Interessantes über Raffen- und Völkerkunde aus der ganzen Welt NSK Infolge der Weltwirtschaftskrise ist die Zahl der Weißen in Belgisch - Kongo von 25 700 im Jahre 1930 auf 17 600 im Jahre 1934 zurückgegangen.

In Brasilien wanderten 1934 insgesamt 50 371 Personen ein, davon waren 21949 Japaner. Nach einem Vertrage mit Brasilien dürfen demnächſt 20 000 japanische Kolonisten in das Amazonen - Gebiet einwandern. Das britische Gesundheitsministerium hat einen Feldzug zur physischen und gei = stigen Ertüchtigung der Nation eröffnet. Eine wissenschaftliche Expedition stellte in Jehol (Mandschurei) das Vorhandensein des alt- und des neusteinzeitlichen Menschen fest. Das japanische Innenministerium hat die Werbung für Operationen zur Entfernung der Mongolenfalte (zweds Europäerähnlichkeit) verboten und diese Mode als ehrlos bezeichnet . Das norwegische Erb verhütungsgesez wurde gegen nur eine Stimme angenommen. Französischen Forschern soll es gelungen sein, auf der Osterinsel die geheimnisvolle Bilderschrift der Osterinsulaner zu entziffern. Das talifornische Erbverhütungs = gesetz besteht seit 25 Jahren. In diesem Zeitraume wurden rund 10000 Personen unfruchtbar gemacht.

r

Frontberichte

des

Winterhilfswerkes

Aufbau und

der

Leiſtungen

Sudetendeutſchen NSK Brag, 8. November.

Durch die judetendeutschen Hungergebiete ging im November des Jahres 1934 die Nachricht, daß der „, Bund der Deutschen" unter Mithilfe aller nationalen Parteien und Verbände ein großes soziales Hilfswerk der Sudetendeutschen ins Leben rufen wird, um den hungernden Hunderttausenden ein Zeichen der Liebe, einen Beweis wahrer Volksgemeinschaft zu bringen. Was da in den Wintermonaten im ganzen judetendeutschen Gebiet unter dem schlichten Namen „ Sudetendeutsche Voltshilfe" an unsäglichem Elend gelindert worden ist, vermag nur der zu ermessen, der die unbeschreibliche Not in den sudetendeutschen Hungergebieten kennt. Das Deutsche Reich hat im Winterhilfswerk eine Einrichtung geschaffen, um das wir Sudetendeutschen unsere Volksgenossen jenseits der Grenze beneiden. Wir sind dagegen ganz auf unsere Kraft eingestellt. 2038 Ortsausschüsse unter Leitung des „ Bundes der Deutschen" bildeten die breite Grundlage dieses Hilfswerks. über 30 000 freiwillige Hilfer waren in diesen Ortsausschüssen ver= einigt. 110 Bezirks- und 11 Gauausschüsse waren Vermittler zwischen den Ortsausschüssen und der Zentralstelle. Es wurden insgesamt 131 140 Personen, hauptsächlich Familienerhal ter unterstügt, so daß sich die Unterstützungsaktion auf fast eine halbe Million Menschen erstreckte. In 18950 Fällen wurde Bargeld in der Höhe von 44 7 750 Kronen, und zwar meist für Mietzinsbeträge gegeben, Lebensmitte lanweisungen gelangten 306 020 mit einem Anweisungswert von 3 983 640 Kronen zur Ausgabe. 30 310 Personen erhielten Kleidung (zu einem beträchtlichen Teile neue) im Werte von 850 680 Kronen. In 17 759 Fällen wurde Heizmaterial im Werte von 243 210 Kronen ausgegeben. Bei den Speijungen famen 310 520 Portionen mit einem Kostenaufwande von 367 010 Kronen zur Verteilung. Die Aktionen ,,Kinder zu Gast" und „Bruder zu Gast" ergaben über 250,000 Freitische für Erwerbslose und für die Kinder von Erwerbslosen, die über 700 000 kronen erforderten. In 96 Orten der Notstandsgebiete

wurden Zuwendungen an Schultüchen, Kinder-

1935/36

Volkshilfe

gärten und Jugendfürsorge, Waisenhäuser usw. im Gesamtbetrage von mehr als 700 000 kronen Aktionen für bedürftige kindergegeben. reiche Mütter , rasche Hilfe bei verschiedenen Unglücksfällen und Lohnbeihilfen für Arbeitslager erforderten jedenfalls bedeutende Mittel. Die Durchführung dieses großen Hilfs= werks hat gezeigt, daß das Sudetendeutschtum von einem wahrhaft bewunderungswürdigen Opfergeist beseelt ist, denn wie hätte es sonst möglich sein können, daß diese ausgeblutete Volksgruppe in wenigen Monaten Geld- und Sachspenden im Werte von fast 7 Millionen Kronen aufgebracht hat ! Un= ermüdlich waren die Sammler am Werk, die Armen opferten und entbehrten für die Hungernden, und die Solidarität der Klasse wurde geschlagen von der Solidarität des Voltes. Die ,,Sudetendeutsche Volkshilfe" war im vergangenen Winter das Ziel schamlosester An = griffe der Marristen und der Tschechen. Auch in diesem Jahre, obwohl die Bewilligung für diese Aktion noch aussteht, gehen die Marxiſten gemeinsam mit den Tschechen mit genugsam bekannten Verdächtigungen und Ver= leumdungen gegen dieses große überparteiliche Hilfswerk des völkischen Sudeten= deutschtums vor, nicht ohne Ermunterung der Prager Regierung und angetrieben von der tschechischen Hezpresse, die keinen Tag vergehen läßt, ohne die Staatsgefährlichkeit dieses Hilfswerks und ihrer Träger mit haarsträubenden Schilderungen zu dokumentieren. Das Hauptorgan der ,,deutschen" Sozialdemo= traten, der ,, Sozialdemokrat“ (24. Oktober 1935), bringt einen Bericht über die furchtbare Notlage in den sudetendeutschen Hungergebieten, in dem es unter anderem heißt : ,,Einmal gab es sogar Krapfen (Aus den Mitteln eines sozialdemokratischen Hilfswerkes, Anmerkung d . Schreibers) , davon erzählen die Kinder heute noch wie von einem verlorenen Paradies, und sie fragen tagtäglich die Küchenhelferinnen auf der Straße : ,Gibt es bald wieder Suppe ?' Die Antwort muß in vielen Notstands=

gebieten ausweichend lauten, denn noch iſt unbestimmt, ob nicht jeder Versuch einer überparteilichen Hilfeleiſtung für die Ärmſten von einer reinen Parteiaktion, genannt ,Volkshilfe', durchbreuzt wird.“ Die Ausführungen dieses Blattes laſſen erkennen, daß die Marxisten, die bei den Frühjahrswahlen eine vernichtende Niederlage erlitten haben, die Sudetendeutsche Volkshilfe im kommendenWinter mit allen Mitteln unmöglich zu machen versuchen. Es ist eine bisher selbst bei den Sozialdemokraten noch nicht beobachtete Schamlosigkeit, wenn sie mit derartigen Verleumleumdungen gegen die „ Sudetendeutsche Volkshilfe“, die im vergangenen Winter ihre Tätig-

Die

8. November 1935

Blatt 6

NSK Folge 262

N.S.V.

hilft

teit ohne Ansehen der Parteizugehörig feit der von ihr betreuten Volksgenossen aufgenommen hat, vorgehen. Die Regierung hat die Durchführung der Sudetendeutschen Volkshilfe für den Winter 1935 bisher noch nicht bewilligt. Auch in diesem Jahre warten wieder Hunderttauſende, daß die Opfer der Gemeinschaft ihnen helfen. Es wäre für die zahllosen zusammengebrochenen Existenzen, für die vielen verzweifelten Menschen in den ſudetendeutſchen Induſtriegebieten auch die letzte Hoffnung, durch diesen Winter zu kommen, zerschlagen, wenn es der vereinten Heße der Marxiſten und gewisser tschechischer Kreise gelingen sollte, das Zustandekommen der ,,Sudedendeutschen Volkshilfe " in diesem Jahre zu verhindern.

dem

Auslands-

deutſchtum

NSK In Zusammenarbeit mit der AusLandsorganisation der N.S.D.A.P. und den volksdeutschen Verbänden ermöglichte Die N.S.V. im Laufe dieses Jahres mehreren Hundert auslandsdeutschen Müttern und weit über 21 000 Kindern einen vier- bis sechswöchigen Aufenthalt im deutschen Vaterland. Unter den Auslandsdeutschen herrscht oft bitterste Not, wie wir sie in der Heimat ſelbſt in den schwersten Jahren kaum schlimmer tennenlernten.

Aber das Vaterland vergißt seine draußen lebenden Kinder nicht in den Zeiten der Not! Sie kamen in ein neues, anderes Deutschland, anders als das geweſen, das sie selbst oder ihre Eltern einst verließen. Sie hatten Gelegenheit, zusammen mit unserer Jugend und mit unseren Müttern den Geist der Volksgemeinschaft und damit die Grundlagen des nationalsozialistischen Staates persönlich zu erfahren. Sie lernten das deutsche Volk bei ſeiner Arbeit kennen, denn weit hinein in die deutschen Gaue gingen die Züge mit den Stammesgenossen. Ihr Weg führte sie vorbei an den Stätten, an denen deutsche Geschichte wurde, vorbei an den deutschen Domen und den Denkmälern deutscher Kunst, vorbei an Wäldern und Bergen, am deutschen Schicksalsstrom .

Viele betraten zum erstenmal den deutschen Boden , hörten zum erstenmal den Klang der Muttersprache in ihrer Unverfälschtheit und Reinheit . Denn leider müſſen viele Kinder ausländische dieser Schulen besuchen und sprechen daher kaum ihre eigene Muttersprache . Die Dantesbriefe , die den Müttererholungsheimen und Gauamtsleitungen der N.S.V. zugingen, legen beredtes Zeugnis ab

für das, was im Herzen dieser großen und tleinen Deutschlandfahrer vorgegangen : „Ich habe doch wirklich gestaunt, wie herrlich und schön unser deutsches Vaterland ist. Alle die Schönheiten, die wir gesehen haben, können wir gar nicht beschreiben. Alles dies verdanken wir unserem lieben Führer. Wer von uns armen Müttern hätte sich wohl einmal im Leben so eine Erholung leisten können. Wir wollen werben und unsere Kinder erziehen für das Dritte Reich. Unsere Dankbarkeit können wir nur mit Liebe und Treue zu ihm vergelten.“ Die Erinnerung an die einmal geschauten Bilder und an die Volksgenossen in der Heimat, die ihnen die Freude der deutschen Heimat ermöglichten, werden so schnell nicht dem Gedächtnis entschwinden : ,,Wir denken doch noch so manches Mal zurück an die schöne Zeit in Kassel. Es war doch gut, wir freuen uns doch, daß wir da= gewesen sind, das ist für uns zeitlebens eine Erinnerung." Eine Überraschung für die auslandsdeutſchen Gäste war es, wenn unerwartet die Mitteilung eintraf, daß durch die Sorge der N.S.V. auch eines oder mehrere ihrer Kinder nach Deutschland fahren durften : „Mein ältester Junge erzählte mir ganz freudig: Ich fahre den 19. zur Erholung,' oder : inzwiſchen erhielt ich auch die Nachricht, daß mein zweiter Junge von 13 Jahren auch fahren sollte, und zwar nach Magdeburg." Nur zu begreiflich, wenn dann auch eines Tages der Vater sich hinſeßt, um mit ungelenken Zügen und schweren Worten aus Dankerfülltem Herzen zu sagen : ,,Meine Frau schreibt mir, daß sie es nie geglaubt hätte, daß sie bei einer derartigen Verschickung eine solche Aufnahme finden würde. Verpflegung, Wohnung, Unterhaltung, schreibt mir meine Frau, ist einfach fabel = Niemals wäre ich finanziell in der haft.

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NSK Folge 262 Lage gewesen, meiner Frau eine solche Er: holungsreise zukommen zu lassen. Die N.S.V. ist eben ein Werk unseres Führers." Die auslandsdeutschen Gäste sind in ihre Wahlheimat zurückgekehrt. Mit ihnen ging das Bild eines neuen Deutschland, die Erinnerung an das Vaterland, auf das sie stolz sein können und dessen Verteidigung ihnen Ehrensache sein wird. Sie werden draußen lebendige

Vom

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Zeugen sein, Augenzeugen des neuen Werdens und Wachsens, sie werden allen Hezern und Verleumdern entgegentreten und ihnen das überzeugende Wort entgegenstellen : Ich habe das Deutschland Adolf Hitlers mit eigenen Augen gesehen ! Und ich bin stolz auf das deutsche Blut ' in meinen Adern, weil Deutschland, unser Deutschland, in Dtz. neuer Blüte ersteht !

Helfertum und

ſeiner

Notwendigkeit Das W.H. W. braucht gerade die deutſchen Frauen zur Mitarbeit NSK Rein wirklich, in diesem Jahr will ich mit dem Winterhilfswerk nichts zu tun haben, ich will auch mal meine Ruhe haben !" Mit diesen energischen Worten empfing mid) heute Frau Lademann, als ich zu ihr kam, um fie wieder zur Mitarbeit in unserer Ortsgruppe des W.H.W. aufzufordern . „Diesen Winter können sich andere die Haden ablaufen und können in Regen und Kälte ſtundenlang auf der Straße stehen und sich roie Nasen und eisige Hände und Füße holen. Ich will es nun mal etwas gemütlicher haben." Fassungslos über diesen Empfang sehe ich die junge Frau an. Ist das die immer hilfsbereite Arbeiterin der beiden ersten Winterhilfswerke, die raftlose und nimmermüde mit immer gleichbleibender Fröhlichkeit als eine der besten Stüßen unserer N.S.V.-Ortsgruppe galt ? Ich muß gestehen, daß ich in diesem Augenblick wohl fein sehr geistreiches Gesicht gemacht habe ; der Wechsel war aber auch zu auffällig und zu unerwartet. So schnell wollte ich mich aber denn doch nicht abspeisen lassen und so beschloß ich, diesem Stimmungsumschwung auf den Grund zu gehen. Und da kam es heraus : auf der Ferienreise an die See hatte Frau Lademann eine andere junge Frau tennengelernt und sie hatte diese flüchtige Ferienbekanntschaft nun auch nach ihrer Rückkehr nach Berlin fortgeſeßt, zumal die äußeren Verhältnisse sich ähnelten und auch die beiden Männer Gefallen aneinander zu finden schienen. Die jungen Frauen sahen ſich häufiger und langsam und unauffällig begann Frau Albert einen Einfluß auf die neue Freundin zu gewinnen, einen Einfluß, der gerade nicht fehr erfreulicher Natur war. Die ober: flächliche Frau Albert fand es unbegreiflich, daß eine junge Frau, verwöhnt und sorglos wie sie, ihre Zeit damit „,vertun konnte", wie fie es nannte, daß sie sich regelmäßig der N.S.V. zur Verfügung stellte, daß sie bei fremden Menschen Hausbesuche machte und sogar Geld in Häusern und auf der Straße einsammelte. So etwas macht man nicht !“, mit dieser ständigen Redensart wurde alles, was fich ihrer Meinung nach mit dem Leben einer jungen, lebenslustigen Frau nicht vereinen ließ, abgetan und mit dieser spöttischen Überheblichfeit war sie auf dem besten Wege, den unverdorbenen geraden Sinn meiner Freundin gründlich zu verderben . Und was gehörte nicht alles zu diesem „ das macht man nicht". Vor allem waren es die Haus- und Straßensammlungen, über die sich Frau Albert

nicht genug aufregen konnte. Schlimm genug, daß man schon dauernd mit ſolcher „Bettelei ", wie sie es nannte, belästigt wurde, aber nun gar selber als Frau treppauf, treppab zu laufen, an fremden Türen zu flingeln oder fremde Menschen auf der Straße anzusprechen, um Abzeichen zum Kaufe anzubieten ... nein, das war denn doch zu unweiblich und zu würdelos ! Als die kleine Frau Lademann mir das er: zählte, da konnte ich nicht mehr an mich halten, da mußte ich ihr ins Wort fallen und ihr meine Meinung sagen. Würdelos sollte es sein, wenn auch wir Frauen uns einsetzen, damit das vom Führer geschaffene große Werk des W.H.W. durchgeführt werden kann, würdelos, wenn eine Frau treu und zuverlässig eine ein mal übernommene Aufgabe erfüllt und damit als kleines Steinchen ihr Teil_zum welingen des großen Baues beiträgt. Soll eine Frau eine notwendige Arbeit etwa nicht übernehmen, nur aus Angst, daß sie vielleicht hier und da einmal einer unangenehmen Lage ausgesetzt ist, denn etwas anderes kann die überkluge Frau Albert mit ihrem „ würdelos “ in diesem Falle doch sicher nicht meinen. Gewiß_kommt es immer noch vor, daß die Helfer und Helferinnen des W.H.W. beim Einsammeln von Spenden auf Ablehnung stoßen, daß ihnen eine Tür vor der Nase zugeschlagen, ein unfreundliches Wort zugeworfen wird, aber bei einem solchen Verhalten, das zum Glück_immer seltener wird, liegt die Würdelosigkeit doch wohl niemals bei selbstlosen Helfern des W.H.W., ganz gleich, ob es sich um einen Mann oder eine Frau, Hitlerjungen oder B.D.M.-Mädel handelt, sondern einzig und allein bei dem betreffenden Volksgenossen, der durch sein Verhalten nur beweist, daß der große Gedanke der Einsaz den bereitschaft des einen für anderen noch nicht bis zum lezten durchgedrungen ist. Denn es ist doch wohl die ein fachste Pflicht der Anständigkeit, wenn man selber sich schon vor jeder Mitarbeit und Verantwortung drückt, zum mindesten den anderen nicht noch unnötig Steine in den Weg legen . Bis hierher war ich mit meiner zornigen Rede gekommen, als mein Gegenüber plöklich aufſprang und verlegen erklärte, sie wolle Frau Albert zu sich bitten, damit auch sie teil an unserer Unterhaltung haben könne. Ein kurzer Fernruf, und schon war die Zusicherung gegeben, daß die andere so schnell wie möglich kommen würde. Meine junge Freundin war ordentlich erleichtert, in der Aussicht, daß ich

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mich nun mit Frau Albert selber auseinanderſchen könne. Wiſſen Sie, ich habe so oft verſucht, ihr eine andere Meinung von der W.H.W.-Arbeit beizubringen , aber sie lacht mich immer aus, erklärt mich für ein alt= modisches braves Aschenputtel , und zum Schluß behält sie doch das letzte Wort, so sehr ich mich auch zu Hause nachher darüber ärgere." Bei diesem vertrauensvollen Bekenntnis weiß ich, daß die erste Absage unserer tüchtigen W.H.W.-Helferin gar nicht ernst zu nehmen war und daß ich sie schon wieder für unſere Nun gilt es Arbeit zurückgewonnen habe. aber noch, die überkluge Freundin , wenn auch nicht zu gewinnen, so doch zum mindeſten dahin zu bringen, daß ſie die kleine Frau Lademann in Zukunft in Ruhe läßt. Schnell lege ich mir einen Plan zurecht, wie ich hier anpacken will , und schon klingelt es, und herein kommt eine frische, lebhafte, junge Frau , die sofort mit stürmischer Begrüßung über mich herfällt. Ihr ist der Zweck meines Besuches von Frau Lademann schon angedeutet worden, und glaubt nun sie, mich am besten zu” packen, wenn ſie mir in spöttiſchem Ton eine Flut von Bedenken entgegenschleudert. Wieder ich höre Worte wie " Würdelosigkeit“, „ Almosen“, „die Bettelei noch unterſtüken". ,,bei fremden Menschen nachſchnüffeln “, kurz alle die schönen Redensarten, mit denen von jeher Menschen verantwortung s ſcheue ihre Oberflächlichkeit und ihr Nichtstun be= mänteln wollten. Aber wir leben ja nicht mehr in dem liberalistischen Zeitalter der lekten Jahrzehnte in dem eine solche egoistische Einstellung zwar nicht überall, aber doch häufig genug Eindruck machte. Wir alle haben das Erlebnis der nationalsozialiſtiſchen Umwälzung erlebt, und keiner kann sich ihm verſchließen, wenn er es aus ſelbſüchtigen Gründen vielleicht auch möchte. Diese junge Frau wollte auch gar nicht bewußt das neue Große ablehnen, das merkte man aus der Art, wie sie wahllos in ihrem Redeschwall auch Schlagwörter neuester Prägung einfließen ließ. Sie ist nur erschreckend oberflächlich, hat sich niemals mit etwas anderem als ihrer eigenen kleinen Berson beschäftigt. und sie fürchtet nur unbewußt, daß auch von ihr Unbequemlichkeiten oder Opfer gefordert werden , die sie von sich abzuschütteln trachtet. Niemand hat bisher versucht, dieses verzärtelte Menschenkind wachzurütteln und von sich abzulenken, da sie aber flug genug iſt, um zu wiſſen, daß das Leben auch Härten und Tiefen hat, errichtet sie diesen Wall der Spottſucht und überheblichkeit um sich, um ihr wohlbehütetes Eigenleben nicht stören zu lassen. Und so begibt sie sich bei unserer Unterhaltung auch gleich in den Angriff, in der Hoffnung, daß ich sie dadurch besonders schäkte. Endlich komme ich aber auch einmal zu einem Wort, und nun berichte ich über die Arbeit der N.S.V. und des W.H.W. An der Hand von tatsächlichen Beiſpielen, wie sie täglich

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vorkommen , beweise ich der jungen Frau, daß N. S. V. und W. H. W. nichts , aber auch nichts mit gar „ Almosen“ und Bettelei" zu tun haben , ich erzähle, wie die N.S.V. vor allem die gesunde Familie fördert, wie in den Patenschaften jeder einzelne von uns die Möglichkeit der Hilfe von Mensch zu Mensch hat, gebe ihr ein paar der gewaltigen Zahlen des W.H.W. und erkläre ihr, daß die Millionen freiwilliger Helfer nötig sind, um trok der Riesenumsäge im W.H.W. keine bürokratische und damit innerlich tote Organisation, sondern eine lebendige Hilfsgemeinschaft aller Volksgenossen untereinander คน er: reichen. Ich versuche ihr klarzumachen, daß gerade in der täglichen Arbeit der Ortsgruppen die Mitarbeit der Frau nicht zu entbehren ist. denn die Frau ist nun einmal beſonders ge= cignet Härten auszugleichen, wahre Not zu erkennen und nicht nur eine materielle Hilfe zu geben. Als ich ende, schüttelt mir die junge Frau in frischer Art die Hand und verabschiedet sich mit dem offenen Bekenntnis : „ Ich habe über das alles noch niemals_so_recht_nachgedacht, aber nun will ich es mir in Ruhe überlegen und vielleicht auch eine Patenfamilie betreuen. Unsere gemeinsame Freundin werde ich aber künftighin in Ruhe lassen, denn ich sehe ein, daß ich ihr mit meinen ungerechtfertigten J. A. Spötteleien Unrecht getan habe.“

So sezten sich die kurmärkischen Bauern für das Winterhilfswerk ein NSK Berlin, 8. November. Wie tatkräftig sich die Bauernschaft der Kurmark mit ihren Spenden für das Winterhilfswerk 1935/36 einsetzt, beweist die nachstehende vorläufige Spendenliſte. So wurden u. a. ge= geben etwa 1020 000 3entner Kar = toffeln , etwa 15 000 3 entner Roggen , etwa 8500 3 entner Weizen , etwa 1244 Zentner Kohlrüben , etwa 93 000 Mark Bargeld, sowie verschiedene andere Spenden, als da sind: Lebendvich, Gemüse, Obst usw. Von den Kartoffeln erhalten die Gaue Thüringen 100 000 Zentner, Halle-Merseburg 40 000 Zentner, Pfalz-Saar 60 000 Zentner, GroßBerlin 220 000 Zentner, Köln-Aachen 20 000 Zentner, Sachsen 60 000 Zentner. Diese Zahlen sprechen eine stumme, aber beredte Sprache für die tatkräftige Einsatzbereitschaft Einsatzbereitschaft deutscher Volksgenossen. Wieder hat der kurmärkische Bauer gezeigt, daß er das Winterhilfswerk ernſt auffaßt, und daß er ein Sozialiſt der Tat iſt. Wieder gibt die Kurmark die Hälfte der aufgekommenen Bauernspenden an seine Patengaue ab. Das ist ein Zeichen der Hilfsgemeinschaft und Hilfsbereitschaft.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68 Zimmerſtraße 88.

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NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 262

Dem Nachwuchs des N.S.K.K. zum Willkommen NSK München, 8. November. Der Korpsführer des N.S.K.K. Hühnlein entbietet den Kameraden der H.I. folgenden Willkommensgruß:

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Höhepunkt der Beteiligung der S.S. an den Feierlichkeiten bildet die feierliche Vereidigung der Rekruten der S.S.-Verfügungstruppe vor der Feldherrnhalle am Sonnabend in später Abendstunde. Reichsbund der Deutschen Beamten und Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte

Am 9. November vereint sich mit der Marschkolonne des Kraftfahrkorps die Vorhut seines Nachwuchses aus Deutschlands Jugend der H.I. Gemeinsame Arbeit, der gleiche Wille und das gleiche Marschlied haben in bestem gegenseitigem Verstehen bereits ein der Kameradschaft festes Band zwischen N.S.K.K. und H.I. geknüpft. In der Betreuung der Motorsportscharen der H. 3. sieht das N. S. K. K. eine seiner schönsten und dankenswertesten Aufgaben. Was der 16 bis 18jährige hier vorbereitend ge= lernt, in der harten, stolzen Mannesschule des Korps wird es zur Reife gelangen. Frisch ist der Wind, der das Korps durchweht, und jung im Herzen sind seine Führer und Männer. Das macht der Dienst und der Kraftfahrsport, der zur Erhaltung der Spannkraft wie kein zweiter geschaffen.

In ihm ist ein jeder auf sich gestellt, da heißt es, dem Reiter gleich, heran ans Ziel und mit festem Schenkeldruck die Maschine in jedem Gelände beherrschen hier zeigt und bewährt sich der Mann ! So grüßt das N.S.K.K. an diesem so bedeutungsvollen Tage im alten Kampfgeist der S. A. - der auch der seine ist die Hitler-Jugend als den Willensträger der deutschen Zukunft, und heißt seine jungen Kampfgefährten von ganzem Herzen willkommen. Korpsführer Hühnlein.

Die S.S. am 8. und 9. November in München NSK München, 8. November. Als Auftakt der Beteiligung der S.S. an den Feierlichkeiten des 8. und 9. November fand am 7. November das Richtfest der S.S.-Unterkunft der Standarte I ,,Deutschland“ in München, Ingolstädter Landstraße, statt, und zwar in Anwesenheit des Reichsführers SS Himmler.

Am 9. November, vormittags, wird der Reichsführer 6.6. Himmler im Kriegsministe rium , an deſſen Besetzung er damals aktiv teilgenommen hat, einen Kranz niederlegen.

NSK In Ergänzung zu der Veröffentlichung in der NSK vom 7. November 1935 „ Mitgliedschaft der Beamten in berufsständiſchen Organisationen unzulässig" wird mitgeteilt, daß zwischen dem Reichsbund der Deutschen Beamten und dem Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte ein Übereinkommen getroffen worden ist, um den organisatorischen und arbeitsmäßigen Aufgaben der beamteten deutschen Diplomlandwirte gerecht zu werden. Nach dieſem Übereinkommen empfiehlt der Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte seinen im Beamtenverhältnis ſtehenden Diplomlandwirten die Erwerbung der Einzelmitgliedschaft beim Reichsbund der Deutschen Beamten. Er nimmt künftig beamtete Diplomlandwirte nur als Mitglieder auf, wenn sie ihre Mitgliedschaft beim Reichsbund der Deutschen Beamten nachweisen. Der Reichsbund der Deutschen Beamten empfiehlt seinen im Beamtenverhältnis stehenden Diplomlandwirten den Erwerb der Mitgliedschaft beim Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte. Um die Durchführung der beiderseitigen Aufgaben zu sichern, wird bei beiden Organisationen ein besonderes Sachgebiet geschaffen.

Schriftenreihe ,,Junges Volk" NSK Die Kantate zum 9. November, die Her= bert Böhme jüngst in das Kulturamt der Reichsleitung der Partei berufen - schrieb und die Hermann Ambrosius für den Leipziger Sender vertonte, wird in der Stunde des Ruhmes am 9. November von 18 bis 19 Uhr als Reichssendung über alle deutschen Sender Herbert Böhme veröffentlicht diese gehen. Kantate mit drei anderen großen Dichtungen in jeinem jüngsten Werk : „ Gesänge unter der Fahne." Am 10. September wurde vom Reichssender München in einer Morgenfeier die Predigt zum 9. November" gesendet, die seinem demnächst erscheinenden Werk „ Be = tenntnisse eines jungen Deutschen" entnommen ist. Beide Bücher erscheinen demnächst in der neuen Schriftenreihe „ Junges Volk", die herausgegeben wird von dem Kulturamt der Reichspropagandaleitung und dem Kulturamt der Reichsjugendführung. Die Schriftenreihe kommt Ende November im Zentralverlag der N.S.D.A.P. Franz Eher Nachf. G. m. b. H. , München, heraus. Namhafte Vertreter der jungen Generation der deutschen Dichter werden sich in dieser Schriftenreihe dem jungen deutschen Volk vorstellen.

Nationalsozialiſtiſche Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerſtr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der R. S. D A. P.. München • Berlin Berland: Eher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmertraße 88 Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postichedkonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NS DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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Die NSK Randbemerkung :

Eine

Demokratie

NSK Dreimal sind die Schweizer in diesem Jahre an die Wahlurne getreten. Eine solche Zahl von Abstimmungen gibt auch den eingefleischtesten Demokraten alten Stils Gelegen= heit, wie in der Schweizer Preſſe zu lesen ist, ,,die Auswüchse und Mißbräuche der Demotratie" kennenzulernen. Denn nun geht auch der Bundesrat in einer Botschaft an die eidgenössischen Räte daran, „ zu verhindern, daß mit der Demokratie Schindluder getrieben werden kann.“ Es handelt sich um eine Änderung des Verfahrens bei Initiativ- und Referendums, begehren, die dem Volksbegehren der Weimarer Verfassung ähnlich sind . Es hatte sich dabei herausgestellt, daß die Sammler, die nach der Zahl der eingebrachten Unterschriften für das beabsichtigte Begehren entlohnt wurden, sich ihre Unterschriften aus den Adreßzbüchern und durch Ablesen der Familiennamen an den Briefkästen besorgten. In St. Gallen war es dabei vorgekommen, daß auch Straßennamen zur Ausübung der demokratischen Volksrechte den Sammlern gutdünkten und dabei, wie man in einer ernsthaften Schweizer Zeitung leſen kann, auch ehrwürdige historische Persönlich-

wird

überholt

teiten längst vergangener Jahrhunderte von den demokratischen Einrichtungen der Eidgenossenschaft Gebrauch machten. Der Schweizer Bundesrat will nun erreichen, daß die begehrenden" Mitbürger selbst im Gemeindeamt ihre Unterschrift in die Listen eintragen, wodurch eine Kontrolle über die Echtheit der Eintragungen möglich ist. Außerdem möchte man die Stimmenzahl für das Referendumsbegehren erhöhen, da es gegen= wärtig nur ein Vierzigstel aller Stimmberech tigten beträgt. Aber "" der Bundesrat hat darauf verzichtet, eine Erhöhung der Unterſchriftenzahl vorzuſchlagen ; man sieht in Bern voraus, daß allen sachlichen Gründen zum Trok gegen eine solche Maßnahme der demokratischen Vernunft das Schlagwort von der Gefährdung der Völkerrechte hemmungslos und wahrscheinlich auch erfolgreich ausgespielt werden könnte." So wird schon manchem braven Eidgenoſſen ein autoritäres System lieber geworden sein, als ein demokratiſcher Staat, in dem „ die demokratische Vernunft" sich nicht durchsetzen kann .

Zum 3. Reichsbauerntag :

Mobilisierung

der

Bauernkraft !

Das Führerkorps des Reichsnährstandes in Goslar Von Hermann-Heinrich Freudenberger, Reichsabteilungsleiter im Reichsnährſtand NSK Wenn das neue Deutschland auf eine Leistung besonders stolz sein kann, so ist es die Zusammenfassung des gesamten Bauerntums , der gesamten Ernährungswirtschaft im Reichsnährstand. Durch ihn ist es in der Geschichte moderner Staaten zum ersten Mal gelungen, der blutsmäßigen Ausrichtung und Ernährung eines Volkes eine

einheitliche Grundlinie zu geben. Und gerade die Zusammenfassung von Bauerntum und Ernährungswirtſchaft hat nicht nur in Deutschland selbst, aus den Erfahrungen des Weltkrieges heraus, stärkste Zustimmung erfahren, sondern auch im Auslande bei allen sachlich denkenden Politikern große Bewunderung gefunden. Ist es in der Tat ja bisher

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RSK Folge 263 teinem Staate gelungen, auf dem Gebiete ſeiner Ernährungswirtschaft , von der blutsmäßigen Bedeutung des Bauerntums nicht einmal zu reden, eine solch einheitliche und flare Organisation durchzuführen. Das muß man vorausschicken, will man die Bedeutung der Woche politisch und sachlich richtig werten, die am 10. in der Stadt Goslar unter der Bezeichnung : 3. Reichsbauern tag ihren Anfang nimmt. Dieser 3. Reichsbauerntag ist das große Jahresereignis des Reichsnährstandes , bei dem der Reichsbauernführer selbst die Parole für die Arbeit des kommenden Jahres gibt, und die Bauernführer aus allen Landesbauernſchaften und Kreisbauernschaften zusammenkommen, um noffener Aussprache die Probleme der bäuerlichen Selbstverwaltung und der Ernährung des Volkes zu behandeln. Diese Tagung hat also nichts mit dem Charakter einer Massenkundgebung, wie etwa der Erntedanktag auf dem Büdeberg zu tun, sondern sie ist eine Führertagung im besten Sinne des Wortes. Hier kommen die besten Köpfe aus Verwaltung und Praxis zusammen, um unter der Leitung der ersten Mitarbeiter des Reichsbauernführers der weltanschaulichen und sachlichen Ausrichtung der Arbeit einen einheitlichen klaren, wahrhaft nationalsozialistischen Charakter zu geben. Ist der 3. Reichsbauerntag damit nun eine reine Standesangelegenheit des Bauerntums? Wer die Bedeutung des Reichsnährstandes für die blutsmäßige und ernährungswirtschaftliche Sicherung des Staates richtig wertet, weiß, daß von dem Erfolg der Arbeit des Reichsnährstandes letzten Endes das Schicksal unseres Volkes überhaupt abhängt. Gerade im Weltkriege haben wir erfahren müssen, daß nur der Staat letzten Endes unabhängig ist, dessen Ernährung in entscheidenden Stun= den durch den eigenen Boden ge = sichert ist. Man kann fast sagen, daß die jezt wieder neuerstandene Wehrmacht eigentlich erst durch die Sicherstellung der Volksernährung ihre entscheidende Grundlage erhält. Schon aus dieser Erkenntnis wächst die Bedeutung des 3. Reichsbauerntages in Goslar mit seiner Paroleausgabe an die Unterführer des Reichsnährstandes weit über die Bedeutung einer reinen Standesangelegenheit hinaus. Das hat nichts mehr zu tun mit einer Tagung des früheren Reichslandbundes oder anderen Organisationen, in Goslar werden lebenswichtige Fragen des gesamten Volkes behandelt. Schon die Reden und die Teilnahme des Reichsministers Kerrl, des Reichsarbeitsführers Hierl und des Reichsführers S.S. Himmler, die zugleich Mitglieder des Reichsbauernrates sind, geben dem 3. Reichsbauerntag seine besondere Bedeutung.

Die im Augenblick besonders wichtigen Fragen der Ernährungswirtschaft werden diesmal im Mittelpunkt der sachlichen Erörterung stehen. Die Verknappung , die in den letzten Wochen auf einzelnen Gebieten der Lebensmittelversorgung aufgetreten ist, erfordert einen verstärkten Einsatz des Bauern tums , eine Mobilisierung aller geistigen und materiellen Kräfte der Männer, die den deutschen Boden bestellen. Was in dieser Richtung geleistet werden kann, hat das vergangene Jahr

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in dem ersten Abschnitt der Erzeugungsschlacht bewiesen. Es ist in der verhältnismäßig turzen Zeitspanne gelungen, unserer Voltsernährung eine noch breitere Grundlage zu geben. Nun wird der Reichsbauernführer in Goslar das deutsche Bauerntum, überhaupt die gesamte zweiten Erzur Ernährungswirtschaft zeugungsschlacht aufrufen. Erzeugungsschlacht was ist das? Es gibt noch manchen Städter, der sich unter diesem Wort, das im Bauerntum schon zu einem festumrissenen Begriff geworden ist, noch nichts Rechtes vorstellen fann. Um es kurz zu sagen : Bei der Erze ugungsschlacht handelt es sich darum , unter Ausnutzung aller Kräfte und Einsatz aller tragbaren mate = riellen Mittel mehr als bisher an Nahrungsmitteln und Rohstoffen auf und durch den deutschen Boden zu erzeugen. Es geht also darum, Deutschland noch unabhängiger in der Ernährung als bisher zu machen, denn jede Einfuhr von Nahrungsmitteln heißt ja Verausgabung von Devisen und Devisen, die wir für die Ernährung ausgeben, fehlen natürlich bei dem Kauf von Rohstoffen für die Induſtrie, alſo lezten Endes für die Arbeitsschlacht. Das ist die Aufgabe der Erzeugungsschlacht, zu der nunmehr auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar das Signal gegeben wird. Im Zusammenhang damit dürften demnächst auch besondere gesetzliche Regelungen zu erwarten sein, durch die ohne Zweifel bisher noch nicht ausgewertete Kräfte und Möglichkeiten mobilisiert werden. Gerade die ruhige, sachliche und weitsichtige Behandlung der Fragen der Ernährungswirtschaft in Goslar wird zeigen, daß wir der zukünftigen Entwicklung , selbst bei einer gewissen disziplinvollen Einschränkung auf einzelnen Gebieten, mit Ruhe und Vertrauen entgegensehen können. Ein bekannter Agrarpolitiker hat in diesen Wochen einmal den Sah ausgesprochen : Wäre unſere Ernährungsgrundlage im Weltkriege so ge= wesen wie heute, so hätte es damals eine Ernährungsfrage überhaupt nicht gegeben! So ist der 3. Reichsbauerntag in Goslar, also die Parole ausgabe für das Führer = forps des Reichsnährstandes , eine Angelegenheit, die jeden angeht, jeden berührt. Ihre Bedeutung geht schon daraus hervor, daß auch das Ausland, ausländische Presseberichtersfatter und ausländische Bauernabordnungen diesem Ereignis großes Interesse entgegenbringen. Sie kommen nach Goslar, um zu sehen und selbst zu urteilen ! Man will sehen, mit welchen Methoden und Mitteln der Reichsnährstand die vielfältigen Probleme schon so erfolg reich gelöst hat und lösen wird. Deutschland ist in der Tat auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Erzeugung, der Marktordnung, Marktregelung und Preisregelung richtunggebend geworden. Wenn die Bauernführer aus allen Gauen des Reiches in der alten Harzſtadt Goslar, dem Mittelpunkt niedersächsischen Bauerntums, zusammenkommen, können sie stolz auf ihre bisherige Leistung sein und mit Zuversicht die Richtlinien entgegennehmen, die sie , jeder in seinem Arbeitsbereich in der Praxis, im Interesse der Ernährung des deutschen Volkes, der Unabhängigkeit der deutschen Nation, zu verwirklichen haben.

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Der

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totale Krieg

Eine aktuelle Schrift des Generals Ludendorff

NSK Noch ist jener denkwürdige italienische Ministerrat in der Stadt unseres Walther von der Vogelweide in Erinnerung . dessen Beschlüsse die Weltöffentlichkeit zweifellos über den Ernst der politischen Lage aufgeklärt haben. Denn schließlich ist man seit Versailles an eine heftige Rede- und Pressefehde gewöhnt, die Kriegsgejeze jedoch, wie sie seit dem Tage von Bozen die italienischen Gesetzblätter füllen, üben ihre eigenen Wirkungen auf die Staatsmänner der Welt aus und sollten auch den Völkern zu denken geben. Mit der Entschlossenheit der Genfer Institution, zu wirtschaftlichen Sanktionen zu greifen, hat Mussolini Maßnahmen zur Einführung der italienischen Kriegswirtschaft ergriffen. Während eine europäische Nation auf allen Lebensgebieten mobilisiert wird, um militä = risch , wirtschaftlich und seelisch triegsbereit zu sein, und sich diese Art der Kriegsführung so wesentlich von den meisten Kriegen unterscheidet, die vor dem Weltkrieg liegen, hat ein unzivilisiertes Volk des inneren Afrika ebenfalls den Weg zur totalen Mobilmachung beschritten. Auch hier wird jeder Waffenfähige in den Dienst der Gesamtheit ge= stellt, und Frauen, Greise und Kinder sollen, soweit es in ihren Kräften steht, dem totalen Krieg dienen ! So berühren sich gleichsam Methoden und Mittel von Altertum und Neuzeit, die eine verblüffende Ähnlichkeit besitzen und sich nur in der selbstverständlichen zivilisatorischen und kulturellen Entwidlung ihrer Geschichte unterscheiden. Kurzum, es geht wieder, wie vor Jahrhunderten, um ganze Völ- * fer oder Stämme, die nicht mehr allein durch ihr Heer Kriege führen und Kriege ent= scheiden, sondern bis in die lezten Glie der hinein von solchen schick sal haf ten Entscheidungen erfaßt werden.

Wir Deutsche haben unter der erdrückenden Übermacht unserer Gegner im Weltkrieg am eigenen Leib gespürt, wie viele, unendlich mehr Kräfte wir auf militärischem , wirtschaftlichem und vor allem seelischen Gebiet in die Waagschale der Kriegsentscheidung hätten werfen. müſſen, um einer Welt von Gegnern unseren Sieg aufzuzwingen. Wenn heute der italienische Regierungschef seinen Weg weitergeht, so wird er aus den Erfahrungen des deut schen Voltes , im Weltkrieg Schlüsse und aus seinen politischen Handziehen lungen wird wieder die ganze Welt, und vor allem das so sehr im Schnittpunkt weltpolitischer Kraftlinien lebende deutsche Volk Erfahrungen sammeln können . So neutral und unbeteiligt wir den gegenwärtigen Konflikten gegenüberstehen, so intereſſiert wird unser Volk doch alle diese Vorgänge beobachten. Wenn darum im Waffenlärm einer unruhigen Welt ein deutscher Feldherr von geschichtlichem Ruf, wie ihn General Ludendorff besitt, über das Wesen des Krieges spricht, so hat dies gerade heute

aktuelle Bedeutung und trägt zum Verständnis mancher Tagesmeldung bei . Das Wesen des Krieges hat sich geändert. Die ungeheuere technische Entwicklung der militärischen Mittel hat mit dazu geführt, daß sich ,,der Kriegsschauplatz im wahren Sinne des Wortes über das gesamte Gebiet der kriegführenden Völker“ erstreckt. Andererseits hat die enge wirtſchaftliche Verflechtung und die Raumnot dazu beigetragen, daß ein Krieg nicht mehr eine Kabinetts- oder reine Heeresangelegenheit ist, sondern das gesamte Volk einspannt. ,,Alle Theorien von Clausewit sind über den Haufen zu werfen", erklärt Ludendorff und stellt fest, daß sich eigentlich, wie sich seit über 100 Jahren der Krieg geändert hat, auch die Politik hätte ändern müſſen . In Versailles hatte man nicht daran gedacht, aus dem veränderten Wesen des Krieges Folgerungen für das politische Handeln der Zukunft zu ziehen. Der gegenwärtige Konflikt, in dem die Franzosen schon sehr viele ihrer wichtigsten Grundjätze der Nachkriegspolitik aufgegeben haben, werde auch im innerpolitischen Leben der Staaten Folgerungen aus dem veränderten Wesen des Krieges zu ziehen gebieten . Ludendorffs Ausführungen laſſen immer wieder, gleichgültig mit was er sich auch bei der Behandlung seines Themas beschäftigt, die wesentliche Erkenntnis zutage treten , daß die Grundlage des totalen Krieges die jeelische Geschlossenheit des Volkes ist. Mussolini, der nicht wie Adolf Hitler aus einer elementaren Volksbewegung heraus vom Gesamtvolk berufen wurde, hat im Laufe seiner Regierungszeit doch stets erkennen lassen, wie sehr seine Sorge der Einheit der Nation gilt, und seine letzten Reden beweisen, daß er sich durchaus darüber klar ist, daß nur in der großen Masse von Arbeitern, Bauern und Sol= daten die Kraft des von ihm geführten Staates liegt, d . h . in der seelischen Geſchloſſenheit seines Volkes. Die Wehrmacht wurzelt im Volke", sagt Ludendorff und bekennt sich damit zu dem Geist des aus der nationalsozialistischen Volksbewegung heraus wieder neuerwachsenden Volksheeres , „ fte ist Bestandteil desselben ; wie die physische, wirts schaftliche und seelische Stärke des Volkes iſt, so wird in dem totalen Kriege die Stärke der Wehrmacht sein."

Von dem Offizier korps der alten Armee meint der Feldherr, daß es zu wenig politisch und völkisch gefestigt" gewesen ist . „In den Zeiten der Volksheere und des totalen Krieges wird der Offizier insonderheit seiner Aufgabe nur dann entſprechen, wenn er über die Grundlagen der Geschlossenheit eines Volkes und der Manneszucht und ihre Bedeutung klar sieht, fest im völkischen Leben steht und das Wesen der Soldatenseelen

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NSK Folge 263 und des Volkes selbst kennt. Hieran hat es dem alten Offizierkorps gefehlt, es stand abseits vom Leben des Voltes." Die nationalsozialistische Bewegung und ihr Führer haben aus der gleichen Kriegserfahrung ununterbrochen an der seelischen Geschlossenheit, an der Verwirklichung dieses tatsächlichen So zialismus gearbeitet, sie haben es nicht nur aus der Erkenntnis von dem veränderten Wesen des Krieges getan, sondern aus der Notwendigkeit einer Erlösung aus nationalem seelischem und wirtschaftlichem Verfall heraus- und ſo dürfte selbstverständlich sein, daß bei Wiederherstellung unserer Wehrfreiheit diese „ ernste Kriegserfahrung" beherzigt und die alten Fehler vermieden werden. Die mahnende Stimme des Feldherrn dürfte auch in den Kreisen der Betreffenden selbst ernst genug aufgenommen werden. Wieviel es im Volk und im Heer auf die charakterliche und politische Haltung des einzelnen an= kommt, ergibt sich für Ludendorff aus der Rolle des Soldaten im Kriegsgelände, der nicht mehr in der Masse selbst zum Einsatz kommt, sondern als Persönlichkeit seelische Kraft genug haben muß, um ohne Anlehnung seinen Selbsterhaltungswillen in sich selbst zu überwinden. Der General pflichtet der Ansicht des neuen Staates bei, wenn er, der Soldat, aber so oft als militaristisch verschrien, die militärische Erziehung derjenigen ablehnt, die wir in der Hitler-Jugend erfaßt haben, denn auch er fordert gleich der Hitler-Jugend an Leib und Seele gesunde, kräftige, in freier Entwicklung stehende und in Volk und Staat verwurzelte Jünglinge" und lehnt wie sie die in der Masse abgerichtete, der Persönlichkeit beraubte Jugend" ab. Der totale Krieg Ludendorffs erstreckt sich ins besondere auch auf die Wirtschaft. Hier hat das gesamte Volk durch Ertragen von Opfern und Nöten seine seelische, d . h ., für uns : politische Geschlossenheit, zu beweisen. Nur innerlich ganz reise und starke Nationen , die nicht nur Soldaten an den militärischen Fronten besigen, sondern bei denen jedes Glied der

Gemeinschaft soldatische Gesinnung beweist, ertragen den totalen Krieg, wenn er die Wirtschaft ihres Staates in stärkste Mitleidenschaft zicht. Die Sanktionspolitik von London und Genf hat diesen Faktor im Kampf gegen die italienische Kriegspolitik in Rechnung gestellt. Wenn die Bauern und Arbeiter in der Heimat die Kameraden der Soldaten sind , wenn jeder sich für sein Volk in die Bresche schlägt, wenn keiner aus der Not Vorteile ziehen will, d . H., wenn aus völkischem Selbsterhaltungswillen der sozialistische Gedanke in jedem einzelnen Grundlage allen Handelns ist, dann ist der Volkskörper dem totalen Kriege gewach= sen. Dieses Wörtchen wenn " mag Ludendorff veranlaßt haben, zu schreiben : „ Vielleicht werden die Staaten dem Problem der Geschlossenheit des Volkes in ihrer Mehrzahl hilflos ge= genüberstehen. Sie wissen mit der Menschenseele und der Volksſeele überhaupt nichts anzufangen. " Ludendorff unterscheidet zwischen dem Führer des totalen Krieges, dem Feldherrn, und den Führern der totalen Politik. Der erstere muß alle Vollmachten besigen und verlangt als Voraussetzung seiner Wirksamkeit von den Führern der totalen Politik die seelische Geschlos= senheit des Volkes. Hier liegen Unklarheiten. Ludendorffs Konzeption, sofern sie überhaupt Allgemeingültigkeit besitzt und nicht nur auf seine eigene Größe ausgerichtet ist, mag auf parlamentarische Zustände passen, wo der Feldherr das Recht haben mag, im Kriegsfall den Führern des parlamentarischpolitischen Lebens die Verantwortung aus der Hand zu nehmen. Das lehrt ihn die Kriegserfahrung ! Aber wo will Ludendorff bei solchen politischen Formen die politische oder seelische Geschlossenheit des Volkes hernehmen, ein Ziel, das Ludendorff als Mittel zum Zweck anerfennt? Für uns heute ist diese Geschlossenheit Selbsterhaltungsgebot und die einzige hohe sittliche Lebensform einer ihrer Werte be= wußten politischen Gemeinschaft. G. Ka.

Allzeit startbereit Leistungswettkampf des N.S.K.K. — Leibesübungen, Märſche, techniſche Prüfungen Einsatzübungen des Kolonnendienstes – Weltanschauliche Prüfung NSK Es gab eine Zeit, da konnte man die Mitglieder der Bewegung, die einen Wagen oder ein Motorrad ihr eigen nannten, an den Fingern herzählen. Aber allmählich wuchs auch mit der Aufwärtsentwicklung der Partei die motorisierte Abteilung der S.A., aus der sich dann das N.S.K.K. entwickelte. Heute sind wir soweit, diese Gliederung der N.S.D.A.P. als selbstverständlich anzusehen. Welche Mühe es aber kostete, aus einer Schar von Autound Motorradbesitzern, deren einzige Aufgabe in der Kampfzeit darin bestand , die Propaganda der Idee gut und schlagkräftig zu unterstützen, eine organiſierte weltanschaulich-feſte und einjazzbereite Kampftruppe für den Motorisierungs-

gedanken zu schaffen, kann´nur der ermeſſen, der von Anfang an mitwirkte. Die Tage von Coburg haben das N.S.K.K. in den Mittelpunkt gerückt, und so erfuhr auch die deutsche Bevölkerung etwas von dem tieferen Sinn des Leistungswettkampfes der Mitglieder des Nationalsozia= listischen Kraftfahr-Korps. In den diesigen und schon kalten Tagen des November kann man des Nachmittags die trainierenden N. S. K. K - Männer sehen, wie sie sich bemühen, die ihnen vom Führer gestellten Aufgaben auf dem Gebiet der Leibesübungen zu erfüllen. Auch ein Quer = fel de inlauf sowie ein 10 - K 1 m. - Mar sch

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find durchzuführen. Es wird für manche nicht einfach sein, so über einen drei Meter breiten Bach zu springen oder ein Holzgatter von einem Meter Höhe im Sprung zu nehmen, aber die Männer vom Motor werden diese Aufgabe genau so bewältigen wie den Marsch mit 20 Pfund Marschgepäck. Unangenehm ist zwar das Wechseln von Unterhemd und Strümpfen , unangenehm , aber verdammt erzieherisch. Daß sich das N.S.K.K. zur Durchführung dieses Wettkampfes die Monate aussucht, in denen die Witterung häufig umſchlägt und die Tage sehr kurz sind, spricht nur für die Härte, mit der man den Plan durchführen will. Die Einsatzübungen im Kolonnen = dienst erfordern schnelles und zielsicheres Handeln, wenn es gilt, bei Naturkatastrophen, Bränden und Explosionen hilfreich einzugreifen. So könnte z. B. die Aufgabe lauten : Bei Großkummerow brach der Damm in einer Breite von 25 Metern. Um weiteren Schaden zu verhüten, ist die dringende Hilfe der vier aus Popelken, Stengenhagen, S.A.-Stürme Seddin, Piesterik erforderlich. Was hat der Führer einer 30- TonnenKolonne zu veranlassen ? Auch über alle Fragen des Verkehrs muß der N.S.K.K.-Mann im Bilde sein. Er muß wissen, wie man sich in Einbahnstraßen zu verhalten hat, wo man parken darf, was die Verkehrszeichen besagen, wie man auf Landstraßen fährt usw. An Hand eines Planspieles wird der Reichswettkampf den N.S.K.K. -Mann hier vor die Lösung einer Reihe der wichtigsten Vertehrsaufgaben auf den verschiedenen Gebieten stellen. Auch die handwerkliche Fertigkeit des N.S.K.K.-Mannes, wie z . B. der rasche Wechsel von Zündkerzen , Düsen , Reifen , die Behebung von plöglich auftretenden fleineren Pannen uſw., wird einer besonderen Prüfung unterzogen werden. Es sind hier vier praktische Aufgaben zu lösen und fünf theoretiſche ſchriftlich zu beantworten . Geschossen wird auch, und wir sind gewiß, daß so mancher N.S.K.K.-Mann mit sicherem Blick und ruhiger Hand einen Schuß nach dem anderen in das Schwarze schickt. Während des ganzen Leistungswettkampfes, der sich bis zum 10. März 1936 hinzieht, wird der N.S.K.K. -Mann auch in seiner Gesamthaltung bewertet. Und nicht zuletzt wird die weltanschauliche Prüfung den Ausschlag geben. Der Mann am Steuer muß Bescheid wissen über das Leben und Wirken des Führers , er muß die Geschichte und die Daten der N. S. D. A. P. kennen, muß sich im klaren sein über die Grundelemente Nationalsozialis = mus , und er muß wissen, welche charakterliche Haltung von ihm als N.S.K.K.-Mann verlangt wird. Die Siegerstürme jeder Motorgruppe oder -brigade erhalten dann im Frühjahr einen Ehrenpreis, gestiftet vom Obersten S.A.-Führer Adolf Hitler . So werden alle Kräfte angespannt, und die nächsten Monate stehen für die Männer von Motor und Maschine unter dem Zeichen des Leistungswettkampfes . Wer am 3. November 1935 die „ Branden-

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9. November 1935 mitmachen burgische Geländefahrt" fonnte, der weiß, daß heute das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps unter seinem Korps= führer Hühnlein eine Organisation darstellt, die sich ihren internationalen Ruf durch Leistung, Haltung und Treue restlos verdient hat. Das Nationalsozialiſtiſche Kraftfahrkorps wird als Träger und Förderer des Kraftfahrgeländesports mit diesem Leistungswettkampf seine totale Stellung als die Organiſation des deutſchen Kraftfahrweſens erneut ausbauen und befestigen.

So werden die Männer in den schwarzen Sturzhelmen an Einsatzbereitschaft, Kampfgeiſt und Diensteifer das Lezte aus sich und den Maschinen herausholen, um mit zu den Siegerstürmen zu gehören. Geschlossen und fest wird diese Gemeinschaft als Bannerträger des deutschen Motorisierungsgedankens aus dem Wettkampf herausgehen und allen denen, die es noch nicht wissen sollten, klar vor Augen führen : Das dem Führer treuergebene Nationalsozialistische Kraftfahrkorps ist allezeit start= Gert Sachs. bereit.

Die erste Reise des Schulheimschiffes ,,Hans Schemm“ NSK Regensburg, 9. November. Frühnebel hüllt die alte Stadt Regensburg ein. An der Werft „ Higler“ liegt ein schmuckes Schiff, deſſen viele bunte Wimpel lustig_im Winde flattern. Es ist das Schulheimschiff „Hans Schemm", eine tatgewordene Idee des Mannes, dessen Namen es trägt. Bootsführer, Maſchiniſt und Schiffsmann treffen die legten Vorbereitungen zur ersten Fahrt des Schiffes. Meister Higler und einige Vertreter der Reichsamtsleitung des N.S.-Lehrerbundes gehen an Bord, der Laufsteg wird eingezogen und schon beginnt der Motor zu rattern. Das Ufer rückt weg. In der Mitte der Donau gleitet das schlanke" Schiff ſtromaufwärts zur unteren Wöhrd , wo die glückliche Klasse 7b der Regensburger Kreuzschule als erste Schulgemeinschaft das Schiff zu einer achttägigen Reise nach Passau besteigen soll. Eine große Menschenmenge hat sich an der Anlegestelle eingefunden, darunter der Reichsgeschäftsführer des N.S.- Lehrerbundes, Pg. Kolb , Bayreuth, mit einigen anderen Herren der Reichsamtsleitung. Mit Jubel wird das Schiff begrüßt, Heilrufe erschallen. Den glückstrahlenden Jungen sieht man es an, daß fie einen Riesenstolz haben, die Auserwählten für die erste Fahrt des Schiffes zu sein. Verschmitt sieht man sie lächeln, wenn Kameraden, die daheim bleiben müssen, ihrem Herzen Luft machen. Die Jungen gehen an Bord und verstauen ihr Gepäck im Schiffsinnern. Dann geben sie auf dem Oberdeck ein Morgenkonzert. Schneid und Schmiß ist in ihrer Musik. Geigen , Ziehharmonitas, Trommeln und Mundharmonikas geben zusammen einen guten Klang. Hell schmettern die Fanfaren, daß die alten Domtürme verwundert durch den Dunst herüberblicken. „ Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus ..." Unter dem Jubel der Menge fährt das Schifi stromabwärts. Weiße Tüchlein winken , viele Arme strecken sich zum Heilgruß. Bald liegt Regensburg weit hinten. Die Ausläufer des Bayerischen Waldes schieben sich von links heran, rechts weitet sich die Ebene. Die

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NSK Folge 263 Sonne kommt ! Ein blauer Himmel wölbt sich über der schönen Landschaft und vermehrt die Freude der Buben. Und da entdeckt man auf einmal, daß sich am Ufer links und rechts andere Schulklassen eingefunden haben, die das Schiff mit Heilrufen begrüßen. ,,Nehmt uns auch mit!" Immer wieder Schulklassen, auf der ganzen Donaufahrt bis Wörth. Und erst dort! Mehr als tausend Buben und Mädchen sind dort zusammengeströmt, um das Schulheimschiff zu begrüßen und zu besichtigen . Manche sind 2-3 Stunden weit hergekommen, zu Fuß oder zu Rad. Die Regensburger Jungens machen eine Wanderung zum Schloß Wörth, das trukig über dem sauberen Marktfleden liegt. Und währenddeſſen wird das Schiff von den Schulkindern der ganzen Gegend besucht. „ Wenn wir nur auch einmal mitfahren dürften“, ist der allgemeine Wunsch.

Stimmen des Auslandes

Japanische Jagdgeſetze nach deutſchem Vorbild NSK In Japan sind gegenwärtig Vorarbeiten für eine Neuordnung des Jagdwesens im Gange. Dabei dürfte die unlängst in DeutschLand durchgeführte Reform des deutschen Jagdrechts weitgehend als Vor = bild verwandt werden. Wie aus Tokio gemeldet wird, ist der japanischen Regierung eine ausführliche Denkschrift zur Umgestaltung des japanischen Jagdrechts vorgelegt worden, der die deutsche Reform zugrunde liegt.

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9. November 1935 ländische Regierung zu beschimpfen oder lächerlich zu machen. Dieses Gesetz gilt zwar nur für Basler Bürger und zur Fastnachtszeit. Ausländer haben ja mehr Rechte bei uns, und insbesondere dann, wenn es jüdiſche Erdenbürger sind. Ahasver hat es gut, er ist nirgends zu Hauſe und führt doch überall das große Wort. Jüdische Einwanderung als soziale Gefahr NSK Die in Stockholm erscheinenden Blätter „Svenska Dagbladet" und „ Afton = bladet" beschäftigten sich fürzlich mit der Einwanderung starken jüdischen nach Schweden und wiesen auf die daraus entspringenden Gefahren hin und empfahlen notwendige Gegenmaßnahmen. Die Blätter erklärten, daß das Eindringen der jüdischen Emigranten aus dem Reich in geschäftliche Unternehmungen in Schweden zu einer wirklich so = zialen Gefahr werde. Das in Zürich erscheinende nationale Schweizer Blatt „ Die Front" veröffentlicht eine Anzahl Stellengesuche und angebote von Juden, die in der Schweizer Presse erschienen . Auch werden Heiratsannoncen im Wortlaut abge= druckt und darauf hingewiesen, daß jüdische Emigranten auf diese Weise in den Besit von Geldmitteln kommen wollen, und sich in steigender Anzahl in der Schweiz festzusehen suchen. Die Front", Zürich, wendet sich auch gegen den dadurch begünstigten und häufiger auftretenden Kulturbolschewismus. Die bolschewistische Uhr von Moskau

Schweizer Blatt gegen jüdiſche Emigrantenumtriebe NSK Unter der Überschrift Jüdische Frechheiten in Basel" macht die in Zürich erschei= nende „Front" folgende Ausführungen : Was sich die jüdische Emigrantengesellschaft in Basel wieder leistet, das geht doch über die Hutschnur. Einige von unsere Lait" haben es verstanden, sich meisterhaft zu tarnen, und unter baslerischer Fahne ein Kabarett zu starten, das der Erica Mann in Anpöbeleien nicht nachsteht. Reßlirytti " nennt sich dies Ding, sollte aber eher ,,Karussell" heißen, denn von 20 Darbietungen sind bloß 6 von einem schweizeriſchen Autoren, die übrigen von einem der jüdischen Direktoren. Braucht es erwähnt zu werden, daß kräftig über Deutschland geflucht wird, daß alles, was jenseits des Rheines geschieht, als idiotiſches Tun gebrandmarkt wird ? Während der Basler Fastnacht wird jeweilen im Kantonsblatt eine amtliche Verordnung ab gedruckt, in der zu lesen steht, daß es verboten ist, einen fremden Souverän oder eine aus-

NSK Der ""Deutschen Zeitung Bes = sarabiens", Tarutino, wird aus Moskau mitgeteilt: In dreijähriger Arbeit hat ein bolschewiſtiſcher Uhrmacher aus Moskau eine Uhr hergestellt, die irgendwo in der Hauptstadt der Sowjetunion Aufstellung finden soll. Die Uhr hat die schöne Eigenschaft, alle Stunden die Internationale zu spielen. Nicht genug damit, erscheinen zwischen sechs und sieben Uhr auf dem Zifferblatt die Mitglieder Den Anfang der Sowjetregierung. macht um 6 Uhr Woroschilow, der Kriegsminister, dem sechs Minuten später der Kommissar Ordschonikidſo folgt usw. Sechs Minuten vor 7 Uhr hat sich der lezte Volkskommiſſar gezeigt, und man kann nun auf den großen Moment warten, in dem Genoſſe Stalin perſönlich in die Erscheinung tritt. Das tut er auch um 7 Uhr unter viel Aufwand von roten Glühbirnen und bolschewiſtiſcher Musik. Vorsichtshalber hat der Uhrmacher die Figuren so montiert, daß sie jederzeit mit einem Handgriff herausgenommen und durch neue ersetzt werden können.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin Berlin SW 68 Jimmerſtraße 88.

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Beatralverlag Der R. S. D A. P.. München Berlin Berland: Eher Verlag . Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rünchen (Bostichedlonto München 113 46) zu richten

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Bartei-Korrespondenz

NEK

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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„Reklame NSK Mit diesen beiden Worten hat auf dem fiebenten Kongreß der internationalen Ünion der Jungliberalen in Paris der Präsident der Kammerkommission für Auswärtige Angelegen= heiten, Paul Bastid , den Faschismus zu tritisieren versucht, um dann nachzuweisen, daß allein der Liberalismus in der Lage sei, die Politik mit vernünftigen Grundsägen zu erfüllen und der Welt den Frieden zu bescheren. „Die Botschaft hör ich wohl“ ... aber die Vergangenheit, in der der Liberalismus reichlich friedenspolitische durch hatte, Gelegenheit Leistungen zu glänzen, hat leider nicht den Beweis erbracht, daß liberale Thesen und Botschaften zum Inbegriff des Heiles der Menschheit geworden sind. Man kann ihnen sicherlich nicht vorwerfen, daß sie nicht auch ihrerseits von der gescholtenen Reklame und Illuſion“ sehr beachtlich Gebrauch zu machen verstanden Ist nicht der Weltkrieg eine haben. furchtbare Spikenleistung libera ler Politik und liberaler Auffassungen? Deutschland als Unbeteiligter beobachtet solche Ereignisse, besonders, wenn sie sich eine internationale Bedeutung geben möchten, aus der Perspektive und mit berechtigtem Abstand. Wenn wir, ohne uns in die inneren Angelegenheiten anderer Länder zu mischen, bestimmte Thesen, die solchen Kongressen ihr Gepräge geben, unsere Meinung entgegensehen, dann nur deswegen, um quast über den Dingen zur Klärung beizutragen. In einem Schweizer Blatt lesen wir : So wie das demokratische Ideal nur im kleinen Verbande zur Tat werden und in langsamer Entwicklung reifen und wachsen kann, so wird auch der Liberalismus dann nur wieder sieghafte Kräfte zur Sprengung der Ketten eines falsch verstandenen Nationalismus und einer aus der Unvernunft geborenen Autarkie zu entwickeln vermögen, wenn diese Aktion von innen heraus geschieht." Damit wird also zum Ausdruck gebracht, daß auch der Liberalismus seine Revisionsbedürftigkeit einsieht. Das Kennzeichen der Nachkriegspolitik iſt ja ein Bestreben zur „ Revision" auf allen Gebieten. Da aber all die Zustände und Ereignisse, die heute der Kritik unterliegen, legten Endes mehr oder weniger auf Persönlichkeiten und Kräfte zurückzuführen sind, die zutiefst im Liberalismus verankert sind, ist unseres Erachtens gerade dieser Liberalismus das Corpus delicti, um dessen Sein oder Nichtsein es in der geistigen Auseinandersetzung der Zukunft geht.

und

Illuſion“

Ob man eine Weltanschauung, deren prattische Nuzanwendung im Kampf aller gegen alle gipfelte, wieder zu einer finnvollen internationalen Doktrin erheben kann, wenn man sie von innen heraus" neugestaltet, wagen wir füglich zu bezweifeln. Denn die Kernfrage der Problemstellung hat sich nicht geändert und kann sich auch nicht ändern. Der Liberalismus, ganz gleich, in welcher Erscheinungsform er wirksam wird, geht aus von der Freiheit der Einzelperson , die zwar . moralisch und ethisch der Gesamtheit gegenüber verantwortlich sein soll, aber praktisch durch die ihr verbrieste Unabhängigkeit in Hemmungslosigkeit ausartet. Nur so war es ja möglich, daß durch den Liberalismus der Kooperationsgedanke ausgelöst wurde und sich im Proletarismus und schließlich im zur. Auflösung eines Staates führenden Klassenkampf Luft machte. Krieg nach außen und Krieg nach innen sind die Druckventile, die zu den bekannten Katastrophen führen mußten.

Es wirkt daher komisch, wenn von jungliberaler Seite festgestellt wird, daß im Kampfe gegen den Krieg alle Waffen tauglich seien, mit der einzigen Ausnahme der Waffe des Krieges selbst". Die Geschüße und Bombeugeschwader in Ostafrika veranstalten zu dieser Feststellung eine aufmunternde Begleitmusik. Freilich wird man entgegenhalten, daß ja hier ein faschistischer Staat die kriegerische Initiative ergriffen hat, aber man sollte doch auch nicht vergessen, daß die liberale Schöpfung des Völkerbundes es nicht vermocht hat, das Kind zu retten, bevor es in den Brunnen gefallen war. Illusion ?" Wo eigentlich ? Die jungliberalen Delegierten, die sich da in Paris ein Stelldichein gegeben haben und von der hohen Miſſion des Liberalismus noch überzeugt sein mögen, haben sich keine beneidenswerte Aufgabe gestellt, wenn sie durch die innere Revision" ihrer Weltanschauung" ein Zepter schaffen wollen, mit dem sie den Frieden der Völker zu kommandieren beabsichtigen. Es gibt da in der antiken Mythologie einen gewissen Sisyphus, der einen großen Stein auf einem noch größeren Berg hinaufzurollen vers suchte und immer wieder von unten anfangen mußte, weil ihm der Granitblock noch vor der Erreichung der Achtung gebietenden Höhe wieder nach unten entglitt. Liberalismus hin, Liberalismus her ! Seine ,,Illusion" ist längst dahin, ob „ Reklame“ hilft, wagen wir zu beW. B. zweifeln.

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Sind

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Köpfe

rar ?

Von Betriebstührer Bone B

Der bezahlte NSK In einem Artikel „„Der Unternehmer" von Kastenholz im „ Berliner Tageblatt" wurde vor einiger Zeit auch das Thema angeschnitten : „Köpfe sind rar in der Wirtschaft , tüchtige Be = triebsführer fehlen." Woher mag das kommen ?

Wenn die leitenden Köpfe unserer Wirtschaft hierüber klagen, so ist es vielleicht angebracht, einmal ganz offen über diesen angeblichen Mangel zu sprechen. Man muß da Jahre zurückgehen. In dem Entwicklungsstadium, als es noch keine Großkonzerne gab, und der größte Teil der Wirtschaft von dem Wohl und Wehe einzelner Unternehmer abhing, konnte sich dieser aus den Angehörigen seiner übersehbaren Betriebe diejenigen herausholen und an führende Stellen jezen, die wirklich fähig waren und tatsächlich die Bedingungen erfüllten, die man von einem leitenden Kopf erwarten muß. Warum? Weil der Unternehmer sein Werk noch übersehen konnte und zum großen Teil selbst im Betrieb tätig war. Mit der Zeit traten aber diese Mittelstandsunternehmer zurück, und die Stärke der anonymen Kapitalgesellschaften, Konzerne uſw. wurde größer. In die mächtiger werdenden Unternehmen wurden die wirklich fähigen Köpfe als Vorstandsmitglieder, Generaldirektoren usw. übernommen. Diese haben sich dann infolge ihres Wirtschaftskönnens zu den großen Wirtschaftskapitänen unserer Zeit hindurchgearbeitet. Mit der Zeit erfolgte aber nun ſehr oft die Auswahl der leitenden Direktoren auf eine ganz andere Art und Weise. Verwandtschaft = liche Beziehungen , Protektionen , Druck auf Grund von Kapitalbeteiligungen usw. spielten dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Wie schwer ist es nun heute zum großen Teil den Wirtschaftsführern festzustellen, ob und wo sie in ihren Unternehmen einen tüchtigen Nachwuchs haben, der sich evtl. für eine zukünftige Stellung als Betriebsführer eignen würde. Die bisherigen Vorstandsmitglieder, bzw. die Betriebsführer vieler Unternehmen haben, was menschlich vielleicht zu verstehen ist, gar kein Interesse daran, tüchtigere, jüngere Elemente schnell nach vorn rücken zu laſſen und dem Aufsichtsrat namhaft zu machen. Es wäre in dieſem Zusammenhang interessant festzustellen, wie hoch das Durchschnittsalter z . B. der Vorstandsmitglieder bei allen deutschen Aktiengesellschaften ist. Man wird dann selbst sehen, wie notwendig auch eine Verjüngung in der Wirtschaft ist. Hiermit soll nicht etwa das große Wiſſen und Können einer älteren Generation hinweggeleugnet werden, aber genau wie in der Politik muß auch in die

Leitung der Wirtschaft viel mehr junges Blut hinein. Gerade unser heutiges Reich, welches eine ganz andere Art des Wirtſchaftsdenkens, verbunden mit nationalsozialistischem Ideengut, hat, muß darauf sehen, daß dieser Nachwuchs sich endlich durchringt. Es ist zwar schon einem kleinen Prozentsatz dieses nationalsozialistischen Nachwuchses gelun= gen, sich bis in Betriebsführerstellungen durchzuringen ; aber welche Kämpfe haben diese so = genannten Außenseiter zu bestehen! Ist wirklich einer aus dem jüngeren nationalsozialistischen Nachwuchs auf Grund aller möglichen Umstände nun doch Betriebsführer geworden, so findet er - dies sei einmal offen gesagt sehr oft nicht die Unterſtüßung und die notwendige Zusammenarbeit mit seinen älteren Kollegen aus der Wirtschaft. Der Verfaſſer dieses Artikels hat mit einer Anzahl derartiger Betriebsführer gesprochen, und alle klagen sie dasselbe Leid. Ein Teil der älteren Direktoren betrachtet den jüngeren Nachwuchs als Eindringling. Jedes wirtschaftliche Können wird, wenn irgend möglich, fortgeleugnet, und man ſtellt den neuen Betriebsführer, der aus dem Nationalsozialismus geboren ist, als Nichtskönner hin, möchte ihn nur als rein politischen Faktor ansehen usw. Die Maßnahmen, die der von nationalsozialistischem Ideengut durchdrungene Betriebsführer zum Nußen des Werkes durchführen will, werden nicht verstanden und oft sogar sabotiert. Mit Vorliebe wird jede Handlung als unberechtigter in die Eingriff Wirtschaft geahndet oder als von der Staatsführung nicht gewünschte Einzelaktion betrachtet.

Wenn also der alte Hugo Stinnes gesagt hat: „ Köpfe sind rar", und Kastenholz dies in bezug auf die Betriebsführer auch heute noch bestätigt sehen will, ſo iſt zu 'betonen : die Köpfe ſind garnichtrar , nur ſie können sich nicht durchringen, weil noch unüberwindliche Mauern einer alten Zeit vorhanden sind. Vor allen Dingen müssen diejenigen an die Spitze der Betriebe, die neben ihrem wirtschaftlichen Können mit daran aufbauen, das neue nationalsozialistische Wirtschaftsdenken durchzuführen. Diese werden dann beweisen, daß der Nationalsozialismus nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft genug tüchtige Köpfe besitzt. Aber, wie gesagt, hiervon will ein großer Teil möglichst wenig wissen, und daher auch gerade an vielen leitenden Stellen der Wirtschaft die oft unerklärliche Sympathie gegenüber dem jüdischen Einfluß in der Wirtschaft. Diese Auffassungsart ist aber verständlich, wenn man sich überlegt, daß dieser Teil der Vorstände und Betriebsführer beim Kampf gegen das Judentum sieht, daß dabei an den Mauern des alten kapitaliſtiſch-liberalistischen Handelns gerüttelt wird , und man befürchtet, daß evtl.

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nach der Ausschaltung des jüdischen Einfluſſes ein neuer Geist in der Wirtſchaft auch dieſe lezten übrigen Hinderniſſe hinwegräumen wird. Es ist nicht damit abgetan, daß man an leitender Stellung in der Wirtschaft steht, Mitglied der N.S.D.A.P. ist und glaubt, damit dem Staate gezeigt zu haben, daß man zu ihm hält. Wer als Geschäftsführer, Direktor oder Be= triebsführer in der vordersten Front steht und durch das Tragen des Parteiabzeichens zeigen I will , daß er Nationalsozialist ist, muß auch gegen Altes und überlebtes an : fämpfen und sein Können im Intereſſe des

11. November 1935 Gedeihens des Unternehmens auf einer neuen Linie beweisen. Er muß nicht auf dem alten Weg weiterarbeiten, ſondern aus dem Alten das Gute herausnehmen und im übrigen zeigen, daß man auch in der Wirtschaft andere Wege als bisher gehen kann. Zum Glück haben wir aber auch Wirtschaftsführer in Deutschland, die voll und ganz die neue Zeit verstanden haben. An ihnen ist es, mitzuhelfen, die Mauern wegzuräumen, damit der nationalsozialiſtiſche Nachwuchs in der Wirtschaft sich wirklich einmal durchsetzen kann und nicht immer zurückgestoßen wird.

Korpsführer Hühnlein vor der Autoindustrie

Motorsportliche Mobilisierung

des

deutschen

Volkes

Solides technisches Können die Grundlage jeder Motorisierung Die Bedeutung der technischen Führerschule des N.S.K.K. NSK München, 11. November. Am frühen Sonntagmorgen -- Stunden nur nach jenen großen Münchener Erlebnissen des fuhr eine lange Auto8. und 9. November kolonne vor die Stadt zur Technischen N. S. K.K. Korpsdes Führerschule führer Hühnlein hatte die Delegierten des deutschen Automobilder Reichsverbandes industrie, Vertreter der O.N.S., den Generalinspekteur für das deutsche Straßenbauwesen , Generalleutnant von Reichenau , Kommandierenden General des VII. Armeekorps , die Führerschaft seines Korps und die Presse eingeladen zu einer Besichtigungsfahrt der ersten Zelle Schulung innerhalb des technischer N.S.K.K. Im Osten der Stadt, in der Ständler = straße, sind seit dem Herbst vergangenen Jahres fünf einfache, schmucklose Bauten aus dem Boden gewachsen. Nach einem kühnen Plan wurde in entschlossener Tat die erste Technische Führerschule des N.S.K.K. aufgebaut und eingerichtet. In dem weiten Hofe stehen Schüler und Stammannschaften angetreten und erwarten die Gäste. Gegen 9 Uhr trifft Korpsführer Hühn= lein mit General von Reichenau und den Gäſten von der Industrie ein. Gruppenführer Kraus, der Inspekteur für Technik und Geräte, meldet die angetretene Mannschaft . Gruppenführer Seidel spricht für das Führerkorps . Wir haben vorher einen Einblick nehmen dürfen in Plan und Idee dieser Anstalt, die eine Art geistige Dachorganisation des Motorsportschulennetes in ganz Deutschland ist . Der Befehl des Korpsführers ließ sie erstehen. Idee und Kraft der ganzen Organiſation tragen die Technische Führerschule . Ursprünglich sah der Lehrplan eine Ausbildung der technischen Referenten der einzelnen Gliederungen des Korps vor. Die Durchführung dieses Planes hätte sich unmittelbar an den Technikerstamm der gesamten Breitengliederung gewandt. Um aber möglichst schnell eine möglichst tiefe und nachhaltige Wirkung dieser Ar= beit zu erzielen, erseßte ein neuer Plan den ursprünglichen : Heute gehen in fünfwöch i gen Kursen zu je 50 Mann die technische

Mannschaft der Motorsportschulen und ihr Nachwuchs durch diese Hochschule handwerklichen Könnens. Vorschlosser, Schlosser und Schirrmeister werden hier abschließend ausgebildet. Da, wo aus der Lehrzeit in der Industrie oder Reparatur Lücken geblieben sind , schafft hier systematische Schulung von Grund auf Abhilfe. Wenn einmal die Stammannschaften aller Motorsportschulen in solchen Lehrgängen zu Meistern ihrer Kunst herangebildet sein werden, dann sollen die gelehrigsten und eifrigſten aus allen Stürmen und Staffeln hier ihren lezten Schliff erhalten. Sie können dann der sachliche Grundstock nicht nur des Willens zur Motorisierung, sondern auch des soliden technischen Könnens ſein. * Diese Gedanken faßte Korpsführer Hühnlein in seiner kurzen Begrüßungsansprache zusammen. Er stellt bewußt diese Stunde reinen AnschauDelegiertentagung des ungsunterrichts der Reichsverbandes der Automobilindustrie voraus, um allen Helfern und Förderern sichtbar danken zu können mit der Leistung einer Institution, die wie keine andere den Willen der Korps = führung und die Idee des Korps repräsentiert. Es genügt nicht, das Pedal treten oder die Bremse ziehen zu können. Das handwerkliche können sei der Kern jeder Motorisierung. Und darüber hinaus sei zu sagen, daß die gewerbliche und kämpferische Leistungskraft eines Volkes dann am größten sei, wenn es über ein Höchstmaß handwerklichen Könnens verfüge. Und es sei klar, daß nur solche Männer Pionier des Motorisierungsgedankens sein könnten , die gern und überzeugt arbeiten wollen unter der Jugend : Als Lehrer und Vorbild. Das sei der Sinn dieser Schule. Die anschließende Besichtigung zeigt, wie in den Büros und Werksälen, an Lehrtafeln und Modellen die Gedanken, die der Korpsführer soeben in Worte gefaßt hat, bereits lebendig geworden sind. Im Arbeitsgang jener 50 Schü ler aus ganz Deutschland lebt die junge Kraft eines großen Gedankens und die straffe Ordnung seiner Verwirklichung. Stolz erzählt der Führer unserer Gruppe, was alles entstanden sei aus eigenen Mitteln .

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REK Folge 264 Und jeder Winkel, jedes Werkzeug an seinem Plah, die sauberen Schlafſäle und der freundliche Speisesaal reden die Sprache der Einfachheit. Noch ist das Ziel weit, aber Fleiß und Wille erzwingen Motor um Motor, Mann um Mann. bis die vollständige Motorisierung Deutschlands erreicht ist. Minuten später beginnt in einem Saal des Hotels Vier Jahreszeiten" die eigentliche Ar = beitstagung. Wieder sind es Dankesworte des Korpsführers, die den neuen Abschnitt einleiten. Und hinter seinen Worten steht auch hier der Arbeitswert seiner Organisation, die der deutschen Kraftfahrzeugindustrie Antrieb und lebendige Erfahrung gibt. Der Sinn der Rede, die wir im folgenden veröffentlichen, liegt klár umrissen in den Worten, die der Korpsführer selbst vor wenigen Wochen in Coburg geprägt hat : „Der Kraftfahrgeländesport ist das scharfe Gewissen der Industrie." Korpsführer Hühnlein gab einen Rückblick auf das Sportjahr 1935 und einen Ausblick auf das Jahr 1936 vor den Führern des Korps und den Führern der deutschen Kraftfahrzeugindustrie. Er führte u. a. aus : „ Stolz kann ich nach Ablauf des Kraftſportjahres 1935 die Bilanz ziehen : Im Rennwagensport haben wir nach nur zweijähriger Anlaufszeit, dank der ziel strebigen Arbeit unserer beiden Werke DaimlerBenz und Auto-Union, Erfolge erzielt , die die Welt staunen machen. In den zwölf wichtigsten Automobilrennen des Kontinents konnten wir mit der einzigen Ausnahme des " Großen Preises von Deutschland“ alle Siege an unsere Fahne heften. Aus diesen zwölf Einzelkämpfen ging das Werk DaimlerBenz allein mit neun, die Auto-Union mit drei Siegen hervor. Es ist mir daher ein Bedürfnis, von dieser Stelle aus den beiden Werken Worte des Dankes und der Anerkennung zu zollen. Wenn ich die Auslandsveranstaltungen an mir vorüberziehen lasse, bei denen ich selbst Zeuge unserer Siege war, so kann ich mit Befriedigung feststellen, daß im schroffen Gegensatz zu 1934, uns Deutschen überall im Auslande von den offiziellen Persönlichkeiten wie vom Publikum , mit Achtung und Aner kennung begegnet wurde. Ein Beweis dafür, daß sich der Erfolg auch da durchsetzt, wo politische Verhetzung andere Meinung schüren will . Auch im internationalen Sportgremium der AJACR in Paris, wo Deutschland bislang nur als einfacher Mitgliedsstaat galt, zeichnet sich deutlich unser starker Einfluß in allen wichtigen Fragen ab. Dem deutschen Initiativantrag, der nicht leicht zu verfechten war, und der, wie Sie sich denken können, nicht gerade gern angenommen wurde, ist es zu danken, daß unser deutscher Meisterfahrer Rudolf Caracciola zum ,,Europameister im Rennsport für das Jahr, 1935" von allen Nationen erklärt wurde und die höchste Auszeichnung, die „ Goldmedaille der AJACR“, erhielt. Durch diesen Antrag wurde endlich der Mißstand beseitigt, daß die Presse jedes Landes irgendeinen Rennfahrer auf Grund einer unfontrollierbaren und willkürlichen Bezeichnung zum besten Rennfahrer des Jahres erklärte. Die im Jahre 1934 für Deutschland erkämpften Weltrekorde wurden uns in diesem Jahre wieder abgejagt. Nur bei den internationalen Klassenrekorden in der Klasse der großen RennIn der wagen halten wir deren noch fünf.

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11. November 1935 Klaſſe bis 1100 ccm ist es den Adler-Werken, die ich hier nochmals aufrichtig beglückwünsche, gelungen, 13 internationale Klassen = retorde für Deutschland herauszufahren. An die Rekorde seien es Welt- oder Klaſſenrekorde müſſen wir mit der gleichen Energie herangehen, wie an die Rennen, und ich fordere unsere Werke hiermit auf, hierfür die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Die nötigen Streden für die Durch führung dieser Rekorde werde ich ihnen in Zusammenarbeit mit dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt , schaffen, so daß sie es nicht mehr nötig haben, die zeitraubenden und kostspieligen Auslandsreiſen für die Durchführung ihrer Rekordversuche zu unternehmen . Motorrad - Rennsport Im haben unsere deutschen Fabriken in diesem Jahre glücklicher gekämpft als im vorigen. In den acht internationalen "" Großen Preisen" siegten in den verschiedenen Klaſſen deutsche Fahrer auf deutschen Maschinen. Hier möchte ich besonders die Leistung der 150 ccm D.K.W.Maschinen hervorheben. Hier konnte die Firma NSU drei Meisterschaftstitel in den Klaſſen 350 und 500 ccm Solo und 600 ccm mit Seitenwagen für sich verbuchen, während DKW in der 250-ccmSoloklasse und Horex in der Klaſſe über 600 ccn mit Seitenwagen dieſen ſtolzen Titel errang. An dieser Stelle gebührt auch höchſte Anerkennung den Bayerischen Motorenwerken für zwei weithin leuchtende Erfolge : Ernst Henne gelang es, den abſoluten Motorrad-Weltrekord über 1 Kilometer von 246,069 auf 256,046 Stundenkilometer, über eine Meile von 246,013 auf 252,831 Stundenkilometer zu verbeſſern. Henne bleibt damit auf seiner BMW der schnellste Motorradfahrer der Welt. Ich weiß wohl , daß die Entwicklung von Rennfahrzeugen und die Beschickung von Rennen hohe geldliche Anforderungen an die Werke stellt. Diesen Aufwendungen stehen aber nicht nur ideelle sondern auch materielle Werte gegenüber. Aus dem friedlichen Wett= kampf Deutschlands um Weltgeltung ist nun einmal der Kraftfahrsport nicht mehr hinwegzudenken und bei dem Intereſſe des internationalen Publikums für jedwede Sportart ist es ja gerade dem Kraftfahrsport vorbehalten, nicht nur die Leistungen seiner Sportleute, sondern auch die Leiſtungen seiner hochentwickelten Industrie dem Ausland vor Augen zu führen. Unsere im Automobilsport erkämpften Siege werden wesentlich dazu beitragen, das deutsche Kraftfahrzeug, sei es Wagen oder Motorrad , im Ausland als hochwertiges Erzeug nis deutscher Industrie zu propagieren . Wie gerade die sportlichen Erfolge werbend für unsere Induſtrie wirken, davon konnte ich mich persönlich im Ausland wiederholt überzeugen, und aus den Berichten der Firma Daimler-Benz, Auto-Union und Adler_freue ich mich, entnehmen zu können , daß unsere Siege im Ausland ihren Erport wesentlich gefördert haben. Was wir dringend brauchen , ist ein preiswerter . l e iſt u n g s f ä h i g e r Sport = wagen. Leider muß ich feststellen, daß die vielen auf der Automobilausstellung im Februar d. I. gezeigten Sportwagenmodelle, mit Ausnahme der Adler- und BMW-Wagen , die im ersten Jahre ihres Erscheinens schon mit recht schönen Erfolgen aufwarten konnten , allgemein den sportlichen Veranstaltungen fernblieben.

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Ich habe mich mit Erfolg, und nicht zuletzt im Interesse der deutschen Industrie, bei der Ajacr. in Paris dafür eingesezt, daß der Anhang C der internationalen Automobil - Sportgeſehe abgeändert wird, und daß nicht mehr getarnte" Rennwagen , die lediglich die im Reglement vorgesehenen Aggregate aufweisen, dem wirklichen Sportwagen den Rang ablaufen können. Ich glaube, daß unsere Bemühungen in Kürze zu einem Erfolg führen werden, denn unsere Vorschläge, den Sportwagen nach den Gesichtspunkten des Tourenwagens zu entwickeln, find__auf_fruchtbaren Boden gefallen. Die am Sport beteiligten 32 Nationen haben die Festlegung dieser international wichtigen Formulierung einer Kommission übertragen, die aus Deutschland, Frankreich und Italien zusammengesett ist. Der Kraftfahr-Geländesport Die Durchführung des wichtigen KraftfahrGeländesports habe ich in diesem Jahre ausschließlich dem N.S.K.K. vorbehalten, und freue mich, Ihnen hier mitteilen zu können, daß die 40 von meinen Motorgruppen und Brigaden draußen im Lande veranstalteten Gelände und Orientierungsfahrten bei Tag und bei Nacht sich größter Beliebtheit erfreuten. Gerade der große Zustrom von neuen Fahrern , die in diesem Jahre erstmalig die Ausstellung eines nationalen Fahrerausweises beantragten, beweist, daß der Kraftfahr- Geländesport auf dem richtigen Wege ist. Wenn hier und dort die Anforderungen gerade für den Privatfahrer zu hoch waren, so habe ich diesen Mangel bereits erkannt, und ich werde für das nächste Jahr Sorge tragen, daß zu schwere Bedingungen für die Anfänger und Besizer eigener A-Fahrzeuge vermieden werden. Ich möchte allen Werken, die hier vertreten sind, dafür danken, daß sie mir für die Beteiligung repräsentativer Mannschaften der einzelnen Motorbrigaden_in__großzügiger Weise Räder und Wagen zur Verfügung gestellt haben. - Gerade im Kraftfahr- Geländesport treten wie in keiner anderen Sportart alle Gliederungen des Reiches im freien Wettkampf gegeneinander an. Die Wehrmacht mit ihren Untergliederungen : Heer, Luft, Marine, die Polizei wird mehr noch als in diesem Jahre mit dem Korps und dem DDAC in Wettbewerb treten. Aus diesem Grunde richte ich für das Sportjahr 1936 für das Korps , als den Schrittmacher des Kraftfahr - Gelände-

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sportes, an Sie erneut die Bitte, jede Brigade durch die zur Verfügungſtellung von Kraftwagen oder Krafträdern zu unterstützen. Da der internationale Sportterminkalender noch nicht voll aufgestellt ist, möchte ich mich hier über die durchzuführenden Veranstaltungen roch nicht näher auslaſſen. Ich werde aber für das nächste Jahr sowohl die Wagen als auch die Motorradrennen einschränken und im Geländesport wieder nur vier Veranstaltungen zum Austrag kommen lassen. Das Avusrennen habe ich schweren Herzens fallen lassen. Dagegen wird eine internationale Sternfahrt zur Olympiade ausgeschrieben werden. Ich bitte nun Sie, meine Herren der Inbesonders aber Ihre Fachgruppen, dustrie weiter um engste Zusammenarbeit mit mir und der O.N.S. im Interesse des deutschen Kraftfahrsportes , deutscher Weltgeltung und unserer Landesverteidigung. Mahnende Worte an Industrie und Führerschaft schließen sich den sachlichen Ausführungen an. Und der Saz, daß das Korps Selbsthilfeorganisation sei und als solche Jungbrunn und Kraftspeicher der Motoristerung, schlägt die Brücke zur nationalſozialistischen Idee, die Grundlage und geistiger Hintergrund all dieser Arbeit ist. Ein außerordentlich aufschlußreicher Tätig = teitsbericht, den Gruppenführer Kraus über die Arbeit der Motorsportschu len und der neuen technischen Führerschule gibt, folgt der Rede des Korpsführers . Dieser Tätig keitsbericht umschließt all die hundert kleinen und großen Erfahrungen, die in mühevoller Schulungsarbeit von den Pionieren der Motorisierung gesammelt worden sind. Und es wird ganz klar, daß auch das kleinste Geschenk und die geringste Förderung der Induſtrie vielfach gedankt wird mit dem Erfahrungswert dieser berufensten Vertreter der Fahrzeugindustrie und des Fahrzeugsports. Anknüpfend an die sachlichen Einzelheiten des Referats des Gruppenführers Kraus ſchließt sich eine Aussprache. Zum Schluß der Tagung spricht der Leiter der Fachgruppe Kraftfahrzeuge", Direktor Werlin. In knappen Worten um= reißt er den politischen Hintergrund der Entwicklung des Motorsports und der Automobilindustrie. Der Dank auch für diese Aufwärtsentwicklung gebührt Adolf Hitler und seiner Bewegung. Der Korpsführer bringt ein Sieg-Heil auf den Führer aus. Die Arbeitstagung ist beendet.

NSK

Die

deutſche Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Die weibliche Viele verNSK Weibliche Polizei ! binden mit diesem Namen die Vorstellung uniformierter, männlich aussehender Frauen. Wenn wir dagegen die praktische Arbeit der weiblichen Polizei in Berlin fennenlernen, dann sehen wir, daß es sich bei der Arbeit der weiblichen Polizei niemals um eine Übertragung männlicher Aufgaben auf die Frau handelt, sondern gerade hier die Entfaltung fraulicher Arbeit gewährleistet ist. Die Möglichkeit der Ergänzung der Arbeit des Mannes geben ihrer Arbeit den Wert und bedingen ihre sachliche Notwendigkeit. Deshalb hat die weibliche Polizei in Preußen immer davon Abstand genommen, Uniform zu tragen. Als uniformierte Beamtin müßte sie in jedem Falle einschreiten, ob es sich um den ohne Licht fahrenden Radfahrer, um Lärm verursachende Personen oder ähnliche Delikte handelt. Dadurch aber würde sie von Zur ihren besonderen Aufgaben abgehalten. Erfüllung ihrer wesenseigenen Frauenaufgabe hat man für die weibliche Polizei die eine Sonderinspektion errichtet, einen ganz bestimmten Personenkreis erfaßt. Grundsäßlich scheidet sich die Arbeit der deutschen Frauenpolizei in zwei große Aufgaben = gebiete, einmal arbeitet sie als Kriminalpolizei und zum anderen Mal als Gefährdetenpolizei. Was hat nun die weibliche Polizei als Kriminalpolizei zu leisten? Ihre Hauptaufgabe ist hier, Hilfsorgan der Staatsanwaltschaft zu sein . Hierbei ist sie zuständig zur Vernehmung aller Kinder und weiblichen Jugendlichen als Beschuldigte, Verletzte oder Zeugen. Ferner der weiblichen Minderjährigen, die bei strafbaren Handlungen in ihrer Eigenschaft als Frau beteiligt sind. Da für uns das Wesentlichste ist, den Jugendlichen zu erziehen und nicht nur abzuurteilen, iſt es verständlich, daß man die Vernehmung dieser Kinder Frauen übertragen hat. Ihr wird es auf Grund ihres psychologischen Einfühlungs vermögens leichter sein, mit diesen sittlich ge= fährdeten Jugendlichen umzugehen. Gerade bei der meist schwierigen Natur der in Frage kommenden strafbaren Handlungen bedarf es eines großen Taktes, um dem Jugendlichen die Scheu zu nehmen und zur Vermeidung von Fehlurteilen wahrheitsgemäße Aussagen von ihm zu erhalten. Auch die Aussagen der kleinsten Kinder können in diesen Fällen wertvoll sein, und es bedarf bei der Vernehmung der größten Geschicklichkeit, um das Zutrauen der Kinder zu gewinnen. Eine ebenso große Verantwortung bedeutet für die weibliche Polizei die Vernehmung erwachsener weiblicher Personen

Polizei

in Sittlichkeitsfragen, die Vernehmung und Durchsuchung bettlägeriger Frauen oder die Bearbeitung von Gnadensachen. Daß die bisher geleistete Arbeit der Frauen auf diesem Gebiet Anerkennung gefunden hat, beweist die Tatsache, daß man in lezter Zeit die weibliche Polizei sogar zur Untersuchung der schwierigen Fälle des versuchten Selbstmordes bei Müttern und Kindern herangezogen hat. Das zweite große Aufgabengebiet der weiblichen Polizei ist ihre Arbeit als Gefährdetenpolizei. Hierbei trifft sie alle Maßnahmen im Interesse einer intensiven Jugend- und Gefähr= detenfürsorge. Allerdings ist die Frauenpolizei nicht selber fürsorgerisch tätig, sondern übt nur eine der Fürsorge zuleitende Tätigkeit aus und arbeitet mit dem Pflegeamt und allen Fürforgestellen eng zusammen . Den Schwerpunkt der Arbeit sieht die weibliche Polizei hier in der Verhütung strafbarer Handlungen und dem Schuh jugendlicher Zwei weiblicher Personen auf der Straße. gewöhnlich gehen Beamtinnen gemeinsam auf Streife und achten dabei besonders auf Jugendliche, verwahrloſte Durch die jahrelange oder bettelnde Kinder. Arbeit wird der Blick der Polizeibeamtin so geschärft, daß sie selten eine falsche Jugendliche anspricht zur Feststellung der Personalien und zur eventuellen Überführung zum Pflegeamt. Schon allein an dem äußeren Auftreten und der Art der Kleidung erkennt sie, ob es sich um eine gefährdete" Jugendliche handelt. Insbesondere auf die Bahnhöfe der Großstädte und auf die Überwachung der Rummelpläge richtet die weibliche Polizei ihr Augenmerk. In lezter Zeit ist der Versuch gemacht worden, durch dauernde Prüfung der Güte der Vorstellungen auf Rummelplätzen hier das Niveau zu heben. Zu den weiteren Aufgaben der weiblichen Polizei gehört die Überwachung von Kinos und Lokalen und die Überwachung der weiblichen Angestellten in den Lokalen und das Auftreten von Kindern in öffentlichen Vorstellungen. Gemeinsam mit den männlichen Kollegen führt die Frauenpolizei gelegentlich die soge= nannte Ordnungsstreife auf der Straße und die Hotelstreife durch. Bei der Fahndung nach ent= laufenen Fürsorgezöglingen oder nach vermißten Jugendlichen wird sie zur Hilfe herangezogen. So unterstützt die weibliche Polizei einmal die Fürsorgeerziehungsbehörde, dann die Vermißtenzentrale und auch das Jugendamt. Wie oft ist es schon einer Beamtin vorgekommen, daß sie eine ihr verdächtig vorkommende Jugendliche anſpricht und es sich dann herausstellt,

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daß es sich entweder um einen gesuchten Fürforgezögling oder um ein dem Elternhaus entlaufenes Mädchen handelt. Immer wieder müſſen wir uns bei diesen Arbeiten vor Augen halten, daß die weibliche Polizei ihr Haupt= augenmerk auf eine vorbeugende Tätigkeit legt, um nach Möglichkeit durch ihr Eingreifen mit nicht strafrechtlichen Maßnahmen die drohende

Mußt du nicht in NSK Aus allen Teilen Deutschlands, von ſeinen Grenzen und aus seinem Herzen, waren fie nach Berlin gekommen, die 1000 Wanderdes lehrerinnen Reichsmütterdienstes. Vor ihrer Winterarbeit, die sie wieder hinausführt bis in die kleinsten und abgelegensten Dörfer des Reichs sollten sie alle hier noch einmal in einer einheitlichen Schulung zusammengefaßt werden um für jedes ihrer Gebiete flare Richtlinien mit hinauszunehmen. Vielfältig wie unsere Landschaft sind die Ge= sichter der 1000 Frauen. Auf großen Tafeln stehen die Namen der Gaue. Um dieſe herum sammeln sich immer wieder die Dazugehörigen. Gern erzählen sie von ihrer Arbeit , wenn man sie danach fragt. Im Kreis sizen ſie um den Tisch, die Wanderlehrerin Schlesiens, eine junge Schwester, eine Jugendpflegerin und eine Haushaltslehrerin und berichten . Mit ihrer Wanderkiste, in der die Bärbel, der Puppenſäugling, mit seiner ganzen Ausstattung verstaut ist, zieht die Schwester im Oberkahbachgebirge von Dorf zu Dorf. Die Höfefrauen, Güter die Landarbeiterinnen der großen kommen zu ihren Kursen. Am ersten Tag sind fie meistens noch sehr scheu und zurückhaltend, man hört noch so richtig das Wort der Großmutter zu Hause : „ 3 wölf habe ich großgezogen , und du willst jezt in Go ein einen Säuglingsfurs ! Unsinn .“ Deshalb hängt vom ersten Tag der ganze Erfolg des Kurſus ab . Doch schon am zweiten ist das Eis gebrochen. Die Frauen sehen, was ihnen fehlt und manche, die sich die Sache nur mal ansehen wollten", fragen nun ſchüchtern an, ob sie nicht immer mitIch habe mit noch größeren machen könnten. Widerständen zuerst in diesen rein bäuerlichen Gebieten zu kämpfen", berichtet die Jugendleiterin, in dem Ausspruch einer Bäuerin : Ich erziehe meine Kinder! Ich haue sie jeden. Tag einmal tüchtig durch!' liegt so die ganze Einstellung zur Erziehungsfrage . Da kommt es dann eben auch ganz auf den ersten Abend an, ob man es fertig bringt, die Frauen zu interessieren und zu gewinnen.“ Für hauswirtschaftliche Fragen herrscht in den Städten mehr Interesse“, sagt die hauswirtschaftliche Lehrerin. Zu diesen Kursen kommen meistens junge Mädchen , und ich glaube, daß diese vielfach von ihren zukünftigen Männern geschict sind , die nicht das richtige Vertrauen zu den Kochkünsten ihrer Bräute haben .“ Eine lachende Gruppe junger Wanderlehre=

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11. November 1935 Gefahr einer sittlichen Verwahrlosung abzuwenden. In Preußen gibt es in 15 Städten weibliche Polizei mit insgesamt 116 Polizeibeamtinnen . Es ist im Interesse der Allgemeinheit zu hoffen, daß dieser Frauenberuf noch weiter ausgebaut wird. Dr. A. Petmecky.

den Mütterſchulkurs ? rinnen entpuppt sich als Gau Weser - Ems , das ist die Heimat des Moors, der Küste und der Fischerhütten. " Wie steht es dort mit der Mütterschulung?“ ,,Sie tut bitter not", erzählte eine der Jugendpflegerinnen , „ in den Katen an der Küste leben arme, kinderreiche Familien und im Moor, da helfen die Frauen der Moorarbeiter selbst den ganzen Tag Torfstechen. Deshalb sehen die Frauen auch ein, wie sehr notwendig sie unsere Kurse haben, doch praktisch müssen diese sein. Jedesmal wollen die Frauen mindeſtens ein besonders einfaches und schmackhaftes Gericht kochen lernen oder ein altes Kleid umschneidern. Und auch die Männer laſſen ihre Frauen nur weg, wenn ſie solche praktischen Erfolge sehen.“ Alte Bauerngeschlechter leben im Süden des Fichtelgebirges, in der Bayerischen Ostmark. „ Alte Sitten und Bräuche sind dort noch lebendig", erzählt die blonde, große Wanderlehrerin aus Bayern. ,,Die Frauen spinnen und weben noch zu Hause, tragen ihre Trachten und singen die Lieder ihrer Vorfahren. Doch trok dieser alten Tradition und troßdem es ihnen gar nicht so schlecht geht, haben die Familien kaum ein oder zwei Kinder. ,3u was auch' , sagen sie das Erbe müßte geteilt werden, und wir müßten sparen!' Deshalb ist es unsere Aufgabe vor allem, in den Frauen. wieder die Liebe zum Kind zu wecken. Da ist nun mein bester Helfer, wenn ich mir einen Filmvorführungsapparat beschaffen und ihnen Filme zeigen kann . Davon sind sie hell begeistert. Am Schluß meines Kurses hatte ich mich so eingelebt, daß sage und schreibe eine Abordnung der Bauern kam und mir folgendes vorschlug : da wäre ein junger Bauer, der hätte einen schönen Hof und noch keine Frau, und den sollte ich heiraten. Dann könnte ich ja immer so im Winter ihnen was er= zählen und Filme zeigen und Feiern veran= stalten. Das dachten sie sich sehr schön.“ ,,Ich kam einmal in ein Dorf im Frantenwald , eine richtige Heimarbeitergegend", erzählte eine andere. „ Vor mir war ein Säuglingskurs dort gewesen und die Frauen schwärm ten nur so von ihrer Schwester Auguste. Das ganze Dorf war voll von ihrem Lob außer dem Apotheker, und das kam so : Schwester Auguste hatte den Frauen gesagt, daß sie ihre Kinder ohne Kindermehl ernähren sollten, denn davon würden sie nur dick und aufgeschwemmt. Und nun bekommt der Apotheker sein reichlich eingekauftes Kindermehl nicht los. Doch für mich war gut arbeiten dort, denn die Frauen waren so aufgeſchloſſen und ich mußte nur zu-

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NSK Folge 264 sehen, mich meiner Vorgängerin würdig zu erweiſen.“ Dort steht eine Gruppe Schwäbinnen , die will ich doch auch noch schnell befragen : ,,Wenn Se me no verstehe, i ka tei Wort hochdeitsch, da tätet mi jo meine Fraue au et verstehe", sagt Schwester Amalie und ein gütiges Lächeln geht über ihr altes, liebes Gesicht. Sie erzählt von ihren Krautbauern auf den Fildern bei Stuttgart, wo jezt eben die großen Köpfe des berühmten Filderkrauts geerntet werden und von der Bauernfrau, die abends direkt vom Feld_tod= müde in den Kurs kommt und auf die Frage der Schwester, ob sie sich nicht lieber ausruhen wollte, sagt : „Was mi so interessiert, da schlof i net.“ Und wenn jemand Schwester Amalie fragt: „ Muß i in den Kurs ? " dann sagt sie : „Nei, aber wenn d'willſcht, dann derfscht.“ Und Schwester Amalie erzählt weiter von ihren ,,Kindsmägdles"-Kursen, in denen sie die kleinen Bauernmädels lehrt, wie sie ihre jüngeren Geschwister versorgen und beaufsichtigen ſollen und dann weiter, wie ſie mal im schwäbischen Ober-

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land in einem Kurs die Frau eines Fabrikanten und eine Arbeiterfrau, deren Mann in der Fabrik des ersteren arbeitete, gehabt hatte, und wie gut die beiden sich angefreundet hatten, ohne daß sie zuerst wußten, wer sie waren, faſt zu gleicher Zeit ein Kind bekamen und die Fabrikantenfrau die Patin des Arbeiterjungen wurde. Doch am meiste freut mi “, schließt Schwester Amalie, wenn die Fraue zu mir komme und net sage : Ihr habt mir d'Kinderpfleg bei'bracht', sondern ‚ihr habt mir d'Freud am Kind wiedergebe"". Und daß sie das kann, das glaubt man Schwester Amalie mit ihren leuchtenden jungen Augen in dem runzligen Gesicht unter der weißen Haube. Nur wenige Mütterschullehrerinnen sind das aus den tausend herausgegriffen, doch alle erzählten mit solcher Begeisterung von ihrer Arbeit und von der Freude, die sie all den vielen Frauen und Müttern in Deutschland bringen dürfen, daß man überzeugt ist, daß dieſer praktische Weg einer der nächsten und einfachsten zum Herzen des Volkes ist . Lore Bauer.

Handarbeiten NSK In der ganzen Welt gibt es kein Fest, das so der Ausdruck des Wesens eines ganzen Volkes wäre und das zugleich so stark Kraftund Freudenquelle für ein ganzes Volk im Kreis des Jahres darstellt, wie die Deutsche Weihnacht. Wenn es anfängt kalt zu werden und die Tage kürzer sind und damit die langen Nachmittage beginnen, die oft die ganze Familie, zum mindesten aber die Mutter mit ihren Kindern , unter der gemeinsamen Lampe versammelt, so sind damit, ehe man ſich's verſieht, die ersten Gedanken an Weihnachten da, und hier und da klingen durchs Haus, noch zaghaft gesummt, die alten Weisen, mit deren Klang wir die Deutsche Weihnacht von frühester Kindheit an feiern. Ein Gang durch die Straßen zeigt uns, daß auch die Ge-. schäfte eifrig rüsten, und dann seht ein Plänemachen ein, drinnen und draußen für allerlei fleine Überraschungen, für Geschenke auch von bleibendem Wert. So ist das seit langem deutsche Sitte.

Wir wollen uns aber doch einmal klarmachen, daß die Verantwortung und der Ernst, den man doch nicht mit Trübseligkeit verwechsele, sondern der durchaus heiter sein kann, uns verpflichtet in dieſem neuen Deutschland des Nationalfozialismus allen Dingen, die wir tun, auf ihren wahren Sinn aufzubauen . Wenn wir Frauen uns nun eifrig an die Handarbeiten machen , überhaupt an die vielerlei handwerklichen Vorbereitungen, dann müssen wir aufhören mit der Herstellung ungezählter, unnüßer Gegenstände, die doch jeder mit Schrecken unter dem Namen ,,Sta u b= fänger" kennt, gleichviel, ob sie auf den Tischen herumliegen, darauf stehen oder an den Wänden hängen. Wir fämpfen bewußt um eine neue Wohnkultur. Wir wollen doch dieses

aber mit Geschmack ! Bestreben nun nicht wieder damit durchkreuzen, daß wir unsere Räume mit unnötigen Ge = schmacklosigkeiten anfüllen, bloß, weil fie der Ausdruck eines herzensgut gemeinten Weihnachtsgeschenkes sind . Alle Weihnachtsarbeiten wollen wir darum nur unter dem Gesichtspunkt anfertigen, daß, sie auch zweckentsprechend sind, daß sie in den Haushalt, dem sie zugedacht sind, auch paſſen, daß die Verwendung des Materials den Grundsägen unſerer neuen Devisenbewirtschaftung entspricht, und daß sie wirklich ſo ſind, daß sie dem Bedürfnis oder der Liebhaberei eines Beschenkten nachkommt. Kurz und gut, wir wollen eine sinnvolle Lebenshaltung, die auch der Ausgestaltung unserer Feste neuen Ausdruck verleihen wird. Da kommt nun eine Frau oder ein junges Mädel, die wirklich eigene Gedanken hat, in ein Geschäft, wo sie das Material für ihre ge= planten Weihnachtsarbeiten erstehen kann. Vielleicht hat sie sich selbst ein Muster entworfen oder einen besonders netten Gedanken für die Ausschmückung eines Raumes, der ihr vertraut ist, und möchte ihn nun in die Wirklichkeit umsehen. Ein erschreckendes Bild zeigt sich ihr aber. Vor ihr, auf Tiſchen ausgebreitet, liegen Stapel von 50 gleich vorgezeichne = ten Kissenplatten oder Tischdecken , 90/90 in der Runde, oder z . B. ganz Berlin näht Taschentuchbehälter. Jede Freude an der eigenen Gestaltung, jede Initiative zu schöpfe= rischer Arbeit erstidt an der Geistlosig = keit des Dargebotenen. Für die vorgezeichnete Kiſſenplatte erhält sie genau zugemessen das dafür notwendige Stidgarn in den vorgeschriebenen Farben. Wehe ihr aber, sie möchte vielleicht anderes Stickgarn oder andere Farben verwenden, dann muß sie davon ganze Knäuel oder große Lagen nehmen, und der Rest liegt

}

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RSK Folge 264 ihr nachher herum, oder der Preis stellt von vornherein vielleicht die Durchführung ihres Planes in Frage. Wir sind aber nicht nationalsozialiſtiſche Frauen, damit wir all dieſen Unfug, den eine geiſt- und kulturloſe Zeit uns gelehrt hat, fortſegen, ſondern wir werden einen neuen Weg gehen, und sicher werden wir uns dabei auf die Unterstützung und Hilfe aller Spezial-

geschäfte verlassen dürfen. So wie wir heute. schon in einem deutschen Geschäft deutsche Kleidung unserem Geschmack entsprechend vorgelegt bekommen, so werden wir mit der Zeit auf allen Gebieten, in denen die deutsche Frau be sondere Aufgaben hat, mit Dank und Freude auf die Hilfe einsichtiger Geschäfts = leute rechnen können. Charlotte de Boor-Friedrich .

Ein Unfug beginnt wieder

In

den

Papierforb

NSK Es gibt Menschen, die gern Briese be= temmen. Ist die Anschrift von unbekannter Hand geschrieben, wird die Sache spannend. Man reißt den Umschlag auf oder öffnet ihn vorsichtig mit dem Papiermesser je nach Temperament. Da ich weder genußsüchtig, noch mißtrauisch bin, riß ich eines Tages also ein hellgrünes Briefchen hoffnungsfroh auf. Ein mit einigen Fettfleden geschmückter farierter Bogen fiel heraus. Meine argloje Pupille traf auf eine anscheinend verstellte Handschrift. mit und 240 verschiedene Namen ohne Titel, schlichtbürgerlich und hoch = aristokratisch , arisch und semitisch - im traulichen Durcheinander. Was sollte das bedeuten? Aha da oben quergeschrieben stand:

„Dieser Brief soll achtmal um den Erdball gehen ! Schicken Sie den Brief in acht Ausin handschriftlicher Abschrift fertigungen an acht Ihnen bekannte Personen ! Unterzeichnen Sie den Brief nicht ! Bis zum neunten Tage, vom Datum des Poststempels an gerechnet, muß der Auftrag, den wir Ihnen geben, ausgeführt sein, denn die Kette darf nicht unterbrochen werden ! Erfüllen Sie Ihre Pflicht, so widerfährt Ihnen vom neunten widersehen Sie sich, Tage an viel Gutes so werden Sie vom neunten Tage an die Vergeltung am eigenen Leibe spüren in Form von Unglücksfällen, Todesfällen, Geschäftsverlust, schwerer Krankheit, Intrigen, Untreue des Ihnen am nächsten stehenden Menschen usw. usw. Folgende Personen unterbrachen die Kette: Frau XY erlitt am neunten Tage einen Schlaganfall, Fräulein AB hatte am neunten Tage einen Autozusammenstoß, Frau MP starb am neunten Tage, Frau NS wurde am neunten Tage wahnsinnig, Herr QR verlor am neunten Tage sein gesamtes Vermögen." Die Reihe der bedauernswerten Ungehorsamen sezte sich auf der vierten Briefseite fort. Ich rief meine Bekannten nacheinander an

mit

den Kettenbriefen

niemand hatte mir diesen Wisch geschickt - er flog in den Papierkorb. Das Datum des Poststempels hatte ich mir gemerkt - am neunten Tage erwartete ich mit schöner Fassung meinen Vormittags ſtach mich eine Schicksalsschlag. am Abend war Kurzschluß blutgierige Müde in der Speisekammer, gerade, als ich mir ein Brötchen aufschnitt. Die Müde hätte mich auch ohne die briefliche Drohung gepiekt (es war im Juli am Wannsee) -- und auf den Kurzschluß lauerte ich seit Wochen, weil der Elektrotechniker teine Zeit gefunden hatte, den schad haften Lichtschalter in Ordnung zu bringen . Ein halbes Jahr später beglüdte mich schon wieder diesmal auf vorein solcher Kettenbrief nehmem Büttenpapier mit Schreibmaschinennur schrift. Inhaltlich genau wie der erste mit anderslautenden Namen. Wieder unterbrach ich brutal die Kette, und der graue Morgen des neunten Tages fand mich fröstelnd am eisbeblümten Fenster. Da - das Telephon! Gott, wie schrill es flingelte ! Nemesis persönlich ! Trotzdem nahm ich mutig den Hörer auf. Wie bitte? Meine Base Lotte meldete die Geburt f ü n f kleiner Terrier. Das ging mich direkt ja nun nichts an. Der neunte Tag verlief harmlos. Aber am elften Tage trat ich mir den linken Absah ab und kaufte mir aus Verſehen zweimal die Morgenzeitung. Das geschah vor zwei Jahren. Neuerdings tauchen wieder Kettenbriefe auf mit unheimlichen Drohungen und vielen Ausrufungszeichen , die auf bängliche Gemüter sicher besonderen Eindruck machen. Wer ist der Urheber dieses blödsinnigen Gedankens ? Welche ,,dunklen Mächte“ mischen Glück- und Unglücksloſe in dieser infamen Brieflotterie ? Auf Dummheit und Aberglaube der Empfänger, besonders der Frauen, wird wieder mal in herausfordernder Weise spekuliert. Die Frauen von heute sind aber weder einzuschüchtern , noch dumm zu machen. Für sie gibt es nur eine Antwort auf Kettenbriefe : Papierkorb ! Lotte Theile.

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88.

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 264

Der Führer besichtigte ,,Reichsautozug Deutschland" NSK Die Reichspressestelle teilt mit: Anläßlich der Anwesenheit bei den Feierlichteiten des 8. und 9. November in München nahm der Führer Gelegenheit, sich vom Fortschritt der Bauarbeiten und des Baues des „Reichsautozuges Deutschland" zu überzeugen. Bei der Besichtigung waren der Reichsschatmeister Pg. Schwarz und der Reichspropa= gandaleiter Reichsminister Dr. Goebbels zugegen.

N.S.D.St.B. -Wettbewerb ,,Olympia". NSK München, 11. November. Der N.S.D.St.B. hat mit dem ersten Reichswettbewerb für nationalsozialistische Kulturgestaltung ,,Haus des N.S.D.St.B. ", der unter. der Schirmherrschaft von Reichsleiter A1fred Rosenberg stand, einen erfolgreichen Weg neuer studentischer Selbsterziehung auf fulturpolitischem Gebiete beschritten. Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund wird nun im Wintersemester 1935/36 für die deutschstämmigen Studenten aus den Hochund Fachschulen des Reiches den zweiten, noch umfassenderen Reichswettbewerb unter dem Kennwort Olympia" durchführen. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbes, der vom

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11. November 1935 N.S.D.St.B. in den Dienst der Ertüchtigung der deutschen Jugend gestellt wurde, werden dem Schirmherrn, Reichssportführer von Tschammer und Often, zur Werbung für die deutschen Leibeserziehungen und zur Propaganda anläßlich der Olympischen Spiele 1936 in Deutschland zur Verfügung gestellt.

Erfaßt werden die Gebiete der bildenden Kunst, der Architektur, des Kunsthandwerks, der Musik, der Sprachgestaltung, des künstlerischen Schrifttums, des Rundfunks, des Films, der Photographie, Philosophie, Pädagogik und Geschichte, der Leibesübungen, der Biologie der Leibesübungen, der sportärztlichen Fragen und der Rechts- und Verwaltungslehre der Leibes : übungen. Der Reichswettbewerb ,,D1ympia" ruft die gesamte deutsche studentische Jugend zum öffent lichen Bekenntnis ihrer aus dem nationalsozialistischen Geiste erstandenen zuchtvollen Ideale, welche sie nicht nur auf den olympischen Kampfbahnen, sondern auch in ihrer Bereitschaft für die große Aufgabe der deutschen Volksertüchti gung unter Beweis stellen hilft. Den Urteilsspruch fällt das Preisgericht unter Führung von Reichsleiter Alfred Rosenberg. Die Wettbewerbsbedingungen werden für die jeweiligen örtlichen Dienststellen des N.S.D.St.B. ab 15. November vermittelt. Ihr Bezug ist für alle teilnahmeberechtigten Studenten frei.

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Nationalſozialiſtiſch

Briefs und Drahtanschrift der Schriftleitung : BerlinSW68. Zimmerftr . 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der R. S. D A. P.. München Berlin and : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Berjand 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Postschedtonto München 113 46) zu richten

) VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Wet ß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Krüger . Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUP

12. November 1935 Blatt 1

NSK Folge 265

Die NSK Randbemerkung :

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Geſundheitsführu NSK Die großen gesundheitspolitischen Aufgaben des Nationalsozialismus bedürfen zu ihrer Durchführung einer einheitlichen Steuerung der Gesundheitsführung des deutschen Volkes. Der Beauftragte der Bewegung für der Reichsärzteführer diese Aufgaben ist Dr. Gerhardt Wagner , dem gleichzeitig das Hauptamt für Volksgesundheit in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. und das D.A.F. -Amt für Volksgesundheit unterstehen . Dem Willen der Bewegung , ihm die verantwortliche Führung in bezug auf alle Gesundheitsfragen des deutschen Volkes anzuvertrauen , kommt jetzt eine Verfügung des Reichsleiters der D.A.F., Pg. Dr. Ley , entgegen . Pg . Dr. Ley ordnet hier an : „Um in allen Fragen der Gesundheitsfüh= rung innerhalb der D.A.F. eine einheitliche Ausrichtung nach den Richtlinien des Hauptamtes für Volksgeſundheit der N.S.D.A.P. zu erlangen und zu gewährleisten, hat es sich als notwendig erwiesen, die betriebsgemeins schaftlichen Aufgaben zum ersten Male einem Amt der D.A.F. zu übertragen. Die Fachgruppe Gesundheit der R.B.G. 13 „Freie Berufe“ wird deshalb in diesem Falle als selbständige Fachgruppe dem Leiter des D.A.F.-Amtes für Volksgesundheit, Reichsärzteführer Pg. Dr. Wagner unterstellt." Diese Anordnung des Reichsorganiſationsleiters der N.S.D.A.P. und Reichsleiters der D.A.F., Pg. Dr. Ley, darf als eine grundsägliche Unterstreichung des nationalsozialistischen Willens , in allen Dingen nur das Wohl der Gemeinschaft im Auge zu behalten , ange= sehen werden. Die Tatsache aber, daß gerade hier erstmalig eine Sonderregelung durch Übertragung betriebsgemeinschaftlicher Aufgaben auf ein Amt der D.A.F. getroffen wurde, beweist, daß der Nationalsozialismus die gewaltige Bedeutung nicht nur der Erhaltung , sondern der ständigen Höherentwidlung des Standes der Volksgesundheit für alle Zeiten erkennt. Die nun dem D.A.F.-Amt für Volksgesundheit und damit dem Reichsärzteführer direkt 2

in einer Hand

unterstellte Fachgruppe Gesundheit“ -- zu ſeinem Stellvertreter in der Leitung hat der Reichsärzteführer den Reichsamtsleiter Pg. umfaßt alle Berufe Dr. Bartels ernannt w des Gesundheitswesens , und zwar die Ärzte sowohl als auch die ärztlichen Hilfs = und Nebenberufe. Sie alle werden nun 10= in ihrer Arbeit an der Volksgesundheit wohl in geistiger als auch in fachlicher Benach jenen großen Gesichtspunkten ziehung geleitet werden, die die Grundlage aller Bestrebungen des Hauptamtes für Volksgesundheit bilden. Damit ist, das kann gesagt werden, ein weiterer Schritt vorwärts auf einem der wichtigsten Gebiete des deutschen Lebens getan worden. In der allumfassenden großen Front des Nationalsozialismus ist nun ein neuer Aufbau vorgenommen worden. Der geſchloſſene, einheitlich geführte Blod der Organisation aller an der Volksgesundheit Schaffenden steht. Geführt von der N.S.-Ärzteſchaft, während die anderen Glieder dieser Gemeinschaft, jedes an seinem Plah, nach den Weisungen einer Stelle im Dienst der Volksgesundheit mitſchaffen werden . So hat denn, mit dieser Neuregelung, die nationalsozialistische Bewegung in dieser Zusammenfassung und Vereinheitlichung der Leitung ihr Primat auf Führung auch im Geſundheitswesen herausgestellt, aber auch bewiesen, daß sie in sich selbst lebendig genug ist, um or= ganisatorische Gegebenheiten den Forderungen des neuen deutschen Lebens, den Notwendig teiten der Gemeinschaft anzupassen.

Stabschef Luke besucht die Bayerische Oſtmark NSK Am Sonnabend und Sonntag, dem 16. und 17. November, wird der Stabschef die S. A. - Gruppe Bayerische Ostmark be sichtigen, und zwar in den Städten Bay = reuth, Passau und Regensburg. Die Besichtigung findet ihren Abschluß mit einem S.A.-Führerappell am Sonntagabend in Regensburg.

NSK Folge 265

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Nicht Wissenschaftler,

12. November 1935

sondern Jugenderzieher

Gemeinsame Grundausbildung aller zukünftigen Lehrer

Von Professor Dr. Voigtländer, Reichserziehungsministerium NSK Reichserziehungsminister Rust hat fürzlich verfügt, daß vom nächsten Jahre ab die künftigen höheren Lehrer" zunächst zwei Semester an einer Hochschule für Leh = rerbildung studieren müssen, jedoch ohne daß dadurch die Gesamtdauer des Studiums verlängert wird. Dieſe Regelung ist von einschneidender Bedeutung für die Ausbildung unseres gesamten Erziehungsnachwuchses, denn damit hört vom Sommersemester 1936 der bisherige Ausbildungsweg für höhere Lehrer auf. Nur diejenigen Studenten, welche vor dem Sommersemester 1936 ihr Studium_begonnen haben, können noch auf dem bisherigen Wege zur Prüfung gelangen. Die türzlich veröffentlichte Bekanntmachung über die Aufnahme an den Hochschulen für Lehrerbildung enthält nur wenige Säße über das künftige gemeinsame Studienjahr der beiden Lehrergruppen , aber diese Sätze sind von großer Bedeutung für die Schule und den deutschen Lehrerstand. Der Entschluß, die Ausbildung der höheren Lehrer in dieser Weise neu zu ordnen , konnte nur gefaßt werden, weil der Weg, den der Reichserziehungsminister 1933 mit der Eröffnung der ersten neuen Hochschule für Lehrerbildung in Lauenburg in Pommern einge= schlagen hatte, erfolgreich gewesen war. Es kann für die jüngste Art der deutschen Hochschulen feine größere Anerkennung ihrer bisher geleisteten Arbeit geben, als den Auftrag, an der Ausbildung der höheren Lehrer mitzuwirken. Die Hochschulen sür Lehrerbildung stellen inso= fern etwas Neues in der Geschichte der deutschen Hochschulen dar, als sie sich nicht auf pädagogische Forschung, Lehre und Ausbildung be= schränken, sondern sich zu Erziehungs = stätten des Lehrernachwuchses ent = wideln. Dozentenschaft und Studentenschaft suchen hier neue Formen gemeinsamer Arbeit. Die Idee der nationalsozialistischen Erziehung ist ihnen nicht allein Gegenstand der Lehre, sondern soll die Ausbildungsformen bis ins einzelne bestimmen. Die national = sozialistischen Gliederungen und Verbände , denen Dozenten und Studenten angehören, sind ebenso Träger der Erziehung wie die Hochschule selbst ; denn die Aufgaben der Erziehung müſſen an den Hochschulen stets von neuem praktisch gelöst werden, im politischen Verband und in der Kameradschaft, im Lager und auf Grenzlandfahrt, in Hörsaal und Schulstube. Neue Erziehungsformen sind die Vorausſegung einer neuen Erziehungslehre. Darum suchen die Hochschulen für Lehrerbildung überall Beziehungen zu den politiſchen Ordnungen unseres Volkslebens . Je mehr es ihnen gelingt, mit ihren Kräften an den Erziehungsaufgaben mitzuarbeiten, die der Führer den Gliederungen und Verbänden der Bewegung gestellt hat, um so besser wird der Nachwuchs des deutschen

Lehrerstandes für seinen Beruf ausgebildet. Die Schule ist nur ein Teil in der großen Erziehungsordnung unseres Volkes, und der Lehrer muß daher den Blick auf diese größete Ordnung richten, um seine eigene Berufsaufgabe zu erkennen. Die Hochschulen für Lehrerbildung wollen ihren Studenten die politischgeistige Welt des deutschen Volkes vom Blidpunkt des Erziehers aus aufzeigen. Die berufspraktische Ausbildung zum Lehrer wird somit bestimmt durch das größere Ziel einer politiſch-geistigen Formung des Lehrerstandes. Durch diese Schule schickt der Reichserziehungsminister in Zukunft auch die höheren Lehrer, bevor sie sich ihren wissenschaftlichen oder künstlerischen Fachstudien zuwenden. Sie wollen zunächst ihre Aufgabe als Lehrer sehen , und erst dann Sprachen oder Ge= schichte, Mathematik oder Naturwissenschaften studieren. Der Abiturient wird damit vor eine neue Frage gestellt. Er muß sich entscheiden, ob er Lehrer werden oder einen anderen Beruf ergreifen will . Bisher entschieden sich viele Abiturienten zunächst aus Neigung zur Wiſſenschaft zu einem bestimmten Fachstudium und erst ſpäter, wenn sie sich zu einem Abschluß ihrer Studien gedrängt sahen, zum Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen. Das tam ihrem wissenschaftlichen Studium zugute, aber erschwerte die Auslese für den Lehrernachwuchs ; denn nicht jeder tüchtige Mathematiker oder Historiker oder Philologe ist ein guter Lehrer und erfolgreicher Jugenderzieher. Wissenschaftliche Begabung bleibt auch weiterhin die unerläßliche Voraussetzung für den Lehrer an höheren Schulen, der ohne ein gründliches Fachwissen nicht vor die Jugend treten kann, aber sie ist nicht die einzige Voraussetzung. Zum Fachwissen müssen Lehrgeschickt und die Fähigkeit hinzukommen, die Jugend weltanschaulich zu erziehen. Der höhere Lehrer studiert weiterhin an den Universitäten oder Technischen Hochschulen seine Fachwissenschaften, aber er soll auch dieses Studium als künftiger Lehrer beginnen. Die allge= meinen praktischen und wiſſenſchaftlichen Voraussetzungen seines Berufs lernt er vorher an den Hochschulen für Lehrerbildung kennen. Es wird an diesen Hochschulen keineswegs ein besonderer zweisemestriger Ausbildungsgang für künftige höhere Lehrer eingerichtet. Der Sinn der Neuordnung liegt gerade in dem gemeinsamen Studienjahr mit den Volksschullehrern. Beide Studentengruppen werden daher an allen Pflichtveranstaltungen der Hochschule teilnehmen. Der Studienpían für die ersten beiden Semester sieht die politisch-weltanschaulichen Grundwiſſenſchaften (Erziehungswissenschaft, Charakter- und Jugendkunde, Ver= erbungslehre und Raſſenkunde, Volkskunde) und den Beginn der berufspraktiſchen Ausbildung

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NSK Folge 265 vor. Der Student lernt durch Unterrichtsbesuche, eigene Lehrversuche und in methodischen Vorlesungen und Übungen den Arbeitsbereich der Volksschule kennen. Dieser Teil des Studiums schließt mit einem mehrwöchigen Praktikum in einer Volksschulklasse. Hierbei wird sich der Student nochmals prüfen können, ob er die nötigen Vorausjegungen für ein Lehramt mitbringt. Die Verbindung zum späteren Fachstudium wird an der Hochschule für Lehrerbildung durch das Studium eines Wahlfaches hergestellt. Wie die künftigen Volksschullehrer kann sich auch der künftige höhere Lehrer schon an der Hochschule für Lehrerbildung in einem Fachgebiete der Schule weiterbilden. Der Studiengang muß schon deshalb für beide Studentengruppen gemeinsam sein, weil nach zwei Semeſtern jeder Student grundsäßlich die Möglichkeit haben soll, nach weiteren zwei Se= mestern die Prüfung für das Lehramt an Volksschulen abzulegen oder zum Fachstudium

Sommerſchulung

an eine andere Hochschule überzugehen . Freilich wird es nicht allein vom einzelnen Studenten abhängen, welchen Weg er einschlagen kann. Die Hochschule wird sich an der Aus lese für die beiden Lehrergruppen beteiligen. Da die Ausbildung auf Grund des Bedarfs an Lehrern und der Eignung zum Lehramt erfolgen wird, kann nur eine beſtimmte Anzahl von Studenten die Berechtigung erhalten, zum Fachstudium überzugehen mit dem Ziele, später die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen abzulegen. Die nationalsozialistische Staatsführung bemüht sich, einen wirklich geeigneten Lehrernachwuchs auszubilden. Die angekündigte Neuord = nung soll daher in erster Linie der Auslese dienen. Sie schlägt aber gleichzeitig eine Brücke zwischen den beiden Lehrer = gruppen; sie wird, wie das große Einigungswerk des N.S.-Lehrerbundes, dazu beitragen, daß sich der Wille zur gemeinsamen Arbeit aller deutschen Erzieher stärkt.

der

deutſchen

27 000 Erzieher in zehntägigen Lagern erfaßt ―

Erzieher

Im Winter

Ausbildung neuer Lagerleiter Von Reichsgeschäftsführer des N.S.L.B. , Pg. Kolb ,,Nationalsozialist wird man nur im Lager und in der Kolonne.“ Rust. NSK Das Wort des Reichserziehungsministers Rust von der „ Überholung der deutschen Erzieherschaft", gesprochen anläßlich der großen Erziehertagung im Zirkus Krone in München 1934, ist Wirklichkeit geworden. Das Hauptamt für Erzieher der N.S.D.A.P. hat in der von ihr betreuten Organiſation des N.S.-Lehrerbundes im Laufe der Ferienmonate 1935 in Verbindung mit den Gauſchulungsämtern versuchsweise eine großzügige Erzieherschulung durchgeführt. Dabei haben sich Lehrer aller Schulgattungen zu den Kursen meist freiwillig gemeldet. Die von unserem verewigten Reichsamtsleiter Hans Schemm gegründete große deutsche Erziehergemeinschaft ist dadurch erst lebendig geworden. In den Lagern haben die Teilnehmer die Grundlagen der nationalsozialistischen Weltan schauung und die daraus gewordene Plattform der neuen Erziehung in einzelnen Vorträgen erlebt. Der Kameradschaftsgeist , wel = cher in der Lagergemeinschaft geboren wurde, entwickelte sich zu opferbereiter Volksverbun denheit, wie dies durch tatkräftige Hilfe der Lagerteilnehmer während der Erntezeit auf dem Lande sowie durch Ge = staltung von Dorfabenden in engster Verbindung mit den Ortsgruppen der N.S.D. A.P. zum Ausdruck kam. Abendliche Feiergestaltungen versammelten meist die gesamte Einwohnerschaft des Lagerortes. Jugend unter Führung der H.3. und Erwachsene fanden sich

in der Gemeinschaft deutſcher Erzieher. Der Glaube an Führer und Volk wurde in Tat, Wort und Lied lebendig. Ein vertieftes Verständnis für Blut und Boden wurde Wanderungen durch heimatkundliche unter sachkundiger Führung angebahnt. Besichtigungen vorgeschichtlicher Funde an Ausgrabungsstätten ließen die Größe der Kultur unserer Vorfahren erahnen ! Das Gelingen der Sommerſchulung war nur durch die vorbildliche Organisation in den Gauen möglich, die mit Hilfe der Ortsgruppenleiter und Bürgermeister vollzogen wurde. Die Voraussetzung aber für die Durchführung war die Einsehung der längst in den Gauſchulungslagern herangebildeten Lagerleiter und Referenten, die als bewährte alte Kämpfer der Bewegung mit ihren Mitarbeitern den Erfolg der Sommerschulung garantierten.

Mit gleicher Opferfreudigkeit widmeten Tausende von Erzieherinnen sich der Schulung, die in Sonderlagern erfolgte . Dort wurde der Gemeinschaftsgeist geübt ; Körper, Seele und Geist im Sinne unſerer Weltanschauung neu gestählt und damit die Voraussetzung geschaffen für die Arbeit an der deutschen Jugend in der Schule. Die Zusammen arbeit mit dem B.D.M. trat in gemeinVolkstanz und Singschaftlichen abenden im Kreis der Dorfgemeinſachst be= sonders in Erscheinung. So wurden während der Ferienzeit durch das Amt für Erzieher in den einzelnen Gauen insgesamt 300 zehntägige Schulungs = kurse durchgeführt, in denen 22 000 männliche und 5000 weibliche Mitglieder des N.S.L.B. im

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NSK Folge 265 vor. Der Student lernt durch Unterrichtsbesuche, eigene Lehrversuche und in metho= dischen Vorlesungen und Übungen den Arbeitsbereich der Volksschule kennen. Dieser Teil des Studiums schließt mit einem mehrwöchigen in einer VolksschulBrattikum tlasse. Hierbei wird sich der Student nochmals prüfen können, ob er die nötigen Vorausjezungen für ein Lehramt mitbringt. Die Verbindung zum späteren Fachstudium wird an der Hochschule für Lehrerbildung durch das Studium eines Wahlfaches hergestellt. Wie die künftigen Volksschullehrer kann sich auch der künftige höhere Lehrer schon an der Hochschule für Lehrerbildung in einem Fachgebiete der Schule weiterbilden. Der Studiengang muß schon deshalb für beide Studentengruppen gemeinsam sein, weil nach zwei Semestern jeder Student grundsätzlich die • Möglichkeit haben soll, nach weiteren zwei Semeſtern die Prüfung für das Lehramt an Volksschulen abzulegen oder zum Fachstudium

Sommerſchulung

12. November 1935 an eine andere Hochschule überzugehen. Freilich wird es nicht allein vom einzelnen Studenten abhängen, welchen Weg er einschlagen kann. Die Hochschule wird sich an der Aus lese für die beiden Lehrergruppen beteiligen. Da die Ausbildung auf Grund des Bedarfs an Lehrern und der Eignung zum Lehramt erfolgen wird, kann nur eine bestimmte Anzahl von Studenten die Berechtigung erhalten, zum Fachstudium überzugehen mit dem Ziele, später die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen abzulegen. Die nationalsozialistische Staatsführung bes müht sich, einen wirklich geeigneten Lehrernachwuchs auszubilden. Die angekündigte Neuordnung soll daher in erster Linie der Auslese dienen. Sie schlägt aber gleichzeitig eine Brücke zwischen den beiden Lehrergruppen; sie wird, wie das große Einigungswerk des N.S.-Lehrerbundes, dazu beitragen, daß sich der Wille zur gemeinsamen Arbeit aller deutschen Erzieher stärkt.

der

deutſchen

Erzieher

27 000 Erzieher in zehntägigen Lagern erfaßt Im Winter Ausbildung neuer Lagerleiter Von Reichsgeschäftsführer des ,,Nationalsozialiſt wird man nur im Lager und in der Kolonne." Rust. NSK Das Wort des Reichserziehungsministers Rust von der „ Überholung der deut schen Erzieherschaft“, gesprochen anläßlich der großen Erziehertagung im Zirkus Krone in München 1934, ist Wirklichkeit geworden.

Das Hauptamt für Erzieher der N.S.D.A.P. hat in der von ihr betreuten Organiſation des N.S.-Lehrerbundes im Laufe der Ferienmonate 1935 in Verbindung mit den Gauschulungsämtern versuchsweise eine großzügige ErzieherDabei haben sich schulung durchgeführt. Lehrer aller Schulgattungen zu den Kursen meist freiwillig gemeldet. Die von unserem verewigten Reichsamtsleiter Hans Schemm gegründete große deutsche Erziehergemeinschaft ist dadurch erst lebendig geworden . In den Lagern haben die Teilnehmer die Grundlagen der nationalsozialistischen Weltan schauung und die daraus gewordene Plattform der neuen Erziehung in einzelnen Vorträgen. erlebt. Der Kameradschaftsgeist , wel = cher in der Lagergemeinschaft geboren wurde, entwickelte sich zu opferbereiter Volksverbundenheit, wie dies durch tatkräftige Hilfe der Lagerteilnehmer während der Erntezeit auf dem Lande sowie durch Ge = staltung von Dorfabenden in engster Berbindung mit den Ortsgruppen der N.S.D. A.P. zum Ausdrud kam. Abendliche Feiergestaltungen versammelten meist die gesamte Einwohnerschaft des Lagerortes. Jugend unter Führung der H.3. und Erwachsene fanden sich

N.S.L.B., Pg . Kolb in der Gemeinschaft deutſcher Erzieher. Der Glaube an Führer und Volk wurde in Tat, Wort und Lied lebendig. Ein vertieftes Verständnis für Blut und Boden wurde durch Wanderungen heimatkundliche unter sachkundiger Führung angebahnt. Besich tigungen vorgeschichtlicher Funde an Ausgrabungsstätten ließen die Größe der Kultur unserer Vorfahren erahnen ! Das Gelingen der Sommerschulung war nur durch die vorbildliche Organisation in den Gauen möglich, die mit Hilfe der Ortsgruppenleiter und Bürgermeister vollzogen wurde. Die Voraussetzung aber für die Durchführung war die Einsetzung der längst in den Gauſchulungslagern herangebildeten Lagerleiter und Referenten, die als bewährte alte Kämpfer der Bewegung mit ihren Mitarbeitern den Erfolg der Sommerschulung garantierten. Mit gleicher Opferfreudigkeit widmeten Tausende von Erzieherinnen sich der Schulung, die in Sonderlagern erfolgte. Dort wurde der Gemeinschaftsgeist geübt ; Körper, Seele und Geist im Sinne unserer Weltanschauung neu gestählt und damit die Voraussetzung geschaffen für die Arbeit an der deutschen Jugend in der Schule. Die Zusammen = arbeit mit dem B.D.M. trat in gemeinVolkstanz und Singschaftlichen abenden im Kreis der Dorfgemeinsachst besonders in Erscheinung. So wurden während der Ferienzeit durch das Amt für Erzieher in den einzelnen Gauen insgesamt 300 zehntägige Schulungskurse durchgeführt, in denen 22 000 männliche und 5000 weibliche Mitglieder des N.S.L.B. im

10.1

NSK Folge 265 Sinne des Reichserziehungsministers überholt wurden. Die Erfahrungen, welche sich aus den Versuchen ergaben, gehen dahin, daß im Jahre 1936 die Sommerschulung der deutschen Erzieherschaft während der Ferienzeit in weit größerem Maße ausgebaut werden kann, so daß die Zahl von 100 000 erreicht werden wird . So besteht die Möglichkeit, daß neben den laufenden Schulungskursen des Amtes für Erzieher in einer Zeitspanne von 3 Jahren alle Erzieher Deutschlands durch die Lagerschulung gegangen sind . Zur Stärkung des Volkstums werden im kommenden Jahre auf dem Wege des Austausches auch Grenzlandlager in den eingerichtet Oft gebieten unseres Reiches werden, um den Kampf des Deutschtums an der Grenze zu stärken und dem Erzieher des Binnenlandes durch eigene Anschauung die Kenntniſſe von der Notwendigkeit einer aufopfernden Fürsorge zu vermitteln. Die kommenden Wintermonate gelten der Ausbildung neuer Lagerleiter , die in den Gauſchulen der N.S.D.A.P. und in den ständigen Gauschulungslagern des Amtes für Erzieher erfolgen werden. Mit der Or= ganiſation für die Durchführung der großzügigen Sommerschulung im Jahre 1936 wird bereits nach Weihnachten begonnen . So ist die Schulungstätigkeit des Amtes für Erzieher (N.S.L.B.) eine zweifache. Durch die laufenden Kurſe in den ständigen Gauſchulungslagern wird die Auslese der besten Nationalsozialisten (Erzieherführertorps) erfolgen. Während der Ferien werden dieſe in den Sommerlagern als Lagerleiter und Referenten eingeseßt. So dient die Organisation der N.S.L.B. in gleicher Weise der Partei und dem Staat und sorgt für die körperliche, seelische und geistige Aufbereitung der deutschen Erzieherschaft und für den Kampfwillen des einzelnen als Voraussetzung für eine fruchtbringende Erzie = hungsarbeit am deutschen Volke.

Ich fahre in Winterurlaub NSK Neujahr in Thüringen !" Mensch, wie oft habe ich vor solchen Plakaten gestanden und gedacht : Ob es wirklich Leute gibt, die am ersten Feiertag die Koffer packen und am anderen Morgen in den D-Zug klettern und dann in die Berge fahren, als ob das gar nichts besonderes sei? Sieht ja wirklich ſchön aus, das Bild! Wenn du dir vorstellt, daß du morgens aufwachst und aus dem Fenster in die verschneiten Tannen ja, Karl, ich möchte das schon gucken kannst mal erleben! Weißt du, das denke ich mir schön: am Fenster sigen in einem hübschen Lokal, ein gutes Mittagessen im Magen, eine Zigarre hinterher und einen Grog, im Stuhl ein bißchen zurüdgelehnt und dann sagen : Friß, jest hast du ein Jahr geschuftet, und nun wartest du in Ruhe auf Silvester! Verstehst du, Karl, ich denke nicht_an_Angeberei und den dicen-Emil-spielen, ich ― na ja, ich meine: es müßte im Winter besonders schön sein, die Knochen auszuruhen! Im Sommer kann man leichter mal ausrüden über Sonnabend und Sonntag. Ich habe mein Zelt,

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12. November 1935 das schlage ich irgendwo auf, und dann wird's nicht allzu teuer. Aber im Winter ist das doch ganz anders. Was sollst du da anfangen? Wenn du von der Arbeit kommst, ist es dunkel. Und am Sonntag gehst du auch höchstens auf den Sportplag und siehst dir ein Fußballspiel an! Das ist alles. Man hat keine Stimmung, etwas Vernünftiges zu unternehmen . Hab' ich recht? Ja! Man muß solchen Winter im Gebirge auch mal erlebt haben ! Und ich will es dir nur gleich sagen, Friz : Ich fahre ! I a wohl , ich fahre in den Bergwinter! Ach, du bist ja verrückt ! Das kannst du doch gar nicht ! Woher willst du das Geld nehmen ? Hast du etwa hundert Mark auf einem Brett? Nein, das nun gerade nicht ! Aber etwas anderes habe ich, Friz! Du kennst es schon. Bestimmt! Hast dich sogar mal darüber lustig gemacht. Und das will ich dir jest zeigen. Es hat sich zwar inzwischen verändert, aber du wirst es wohl wiedererkennen ! Nun halte teine langen Reden, Karl, und zeig' das Ding her, von dem du da erzählft ! Immer mit der Ruhe! Die Brieftasche laß man stecken, Karl! Ist ja nur ein Dekorationsgegenstand! Da ist es bestimmt nicht drin ! Denkste, Friz, denkste ! So, hier haben wir die Winterreise ! Mensch, die verrüdte Reisesparkarte ? Sie sieht tatsächlich anders aus als früher. Sie ist dreckiger geworden ! Langsam, langsam, gud nur genauer hin ; sie ist nicht nur drediger als früher, sie ist außerdem voll. Ich habe mir meine Reise zusammengespart. Und nun wirst du mir glauben, daß ich in ein paar Wochen in einem Zimmer aufwachen werde, wie du es vorhin geschildert hast : verschneite Tannen und so weiter! Karl Karl ja, nun sag mal —, da willſt du also wirklich mit " Kraft durch Freude" -. Ist ja Quatsch ! Du willst mich nur verflagen ! Nein, nein, es ist schon so: ich fahre mit „Kraft durch Freude" zum Wintersport. Siehst du, Friz, dafür habe ich gespart, deshalb habe ich so oft gesagt : Geh' heute allein deine Molle trinken; ich habe keine Lust dazu ! Damals hast du mich nicht verstanden, hast mich sogar für einen Knauser und Pantoffelhelden ge= halten, den die Alte abends nicht aus dem Hause läßt. Ich habe doch recht? So schlimm war es ja nun nicht ganz, Karl ! Wie dem auch sei, du siehst jedenfalls : Ich hatte mein Ziel, und das habe ich erreicht ! Ich bin sogar ein bißchen stolz darauf, Friz, wenn du nichts dagegen hast ! du fährst Kannst du auch, Karl! Tja nun wohin fährst du eigentlich? Ich habe lange überlegt, ob ich in den Harz, nach Thüringen, in den Schwarzwald, ins Riesengebirge oder in die Bayerischen Alpen reisen soll! Schnee liegt schließlich überall. Am Ende habe ich mich für Thüringen entschlossen. Schon wegen der Plakate, die ich früher immer so angestaunt habe! Nach Thüringen, hm nach Thüringen ! Karl! Ja? Willst du mir vielleicht mal dein System sagen, dein Sparſyſtem, verstehst doch, wie ich das meine. Also woran du hauptsächlich ge= spart hast --- und so? Möchtest wohl nun auch sparen? Ja, Karl, das will ich. Vielleicht fahren wir dann nächstes Jahr zusammen in die Berge ! Helmut Streiter.

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Sibalik

bouanokale

RSK Folge 265 weniger dem Spiel höchst selbstsüchtiger Wirtschaftskräfte überlassen. Der nationalsozialistische Staat aber will eine möglichst große Zahl kleiner und mittlerer Bauernhöfe , die in der Lage sind, gesunde , zahlreiche und lebensstarke Bauernfamilien zu ernähren. Und außerdem sollen die Neur bauern in bevölkerungs- und rassepolitischer Hin sicht einwandfrei sein, damit die Neubauernfamilien wirklich wertvolle Keimzellen neuer Bauerngeschlechter werden. Die nationalsozialiſtiſchen Grundsäge der heutigen Siedlungspolitik haben ihren Niederschlag sehr deutlich in den Statistischen Er= hebungen über die bäuerliche Sied = lung im Jahre 1934 gefunden, die im neuesten Vierteljahresheft zur Statistik des Deutschen Reiches veröffentlicht werden. Danach konnten im Jahre 1934 148 113 Settar Siedlungsland bereitgestellt werden. Die im Vorjahre erworbene und bereitgestellte Siedlungsfläche ist damit um mehr als 41 000 Hektar, d . h. alſo um 38 v. H. übertroffen worden. Naturgemäß spielen bei der Landbereitstellung die östlichen Provinzen die entscheidende Rolle, da ja in den anderen Teilen des Reiches wenigstens zum weitaus größten Teil ausgesprochen bäuerliche Be= triebsformen vorherrschen. Insgesamt wurden in den östlichen Provinzen und in Mecklenburg im Berichtsjahr 113 000 Hektar erworben, während auf die westlich davon gelegenen Gebiete zuſammen etwa 35 000 Hektar entfielen. Recht interessante Einblicke ergibt eine Übersicht über die Herkunft des Siedlungs = landes. Von dem insgesamt im Reichsgebiet erworbenen und bereitgestellten Siedlungsland kamen 132 429 Hektar aus Landbesitz der Großgrundbetriebe ; 23 192 Hektar wurden aus Staatsdomänen zur Verfügung gestellt. Der Großgrundbesig wurde aber nicht nur in den Ostprovinzen zur Landbereitstellung für die Neubildung des deutschen Bauerntums herangezogen, sondern zum Teil auch in Gebieten, die im allgemeinen einen ausgesprochenen kleinund mittelbäuerlichen Besiz haben . Der Anteil des aus Großgütern bereitgestellten Siedlungslandes betrug in Oberschlesien z. B. 89 v. H., in Pommern 99 v. H. , in Schleswig-Holstein 79 v. H. und in Sachsen 82 v. H. Jedoch wurden z. B. auch in Hessen für die Zwecke der Siedlung 96 v. H., in Heſſen-Naſſau 78 v . H. und in Württemberg 69 v. H. des Siedlungslandes aus dem Bestand des Großgrundbesizes erworben. Dagegen ergab sich in den Provinzen Westfalen und Rheinland der Landerwerb in der Hauptsache aus kleinen Gütern. Im Jahre 1934 wurden insgesamt 4931 neue Bauernhöfe bezogen. Das Ergebnis des Vorjahres ist damit übertroffen, und flächenmäßig ist eine Erweiterung sogar um 23 v. H. festzustellen . Die Zahl der neu ge = schaffenen Höfe ist jedoch erheblich größer und beträgt etwa 5800. Charakteristisch für die Forderungen, die der nationalsozialiſtiſche Staat im Hinblid auf die bäuerliche Siedlung aufgestellt hat, ist die langsame aber stetige Steigerung des Flächenumfanges der Neubauernhöfe. Man lehnt es heute ab, Siedlungshöfe zu schaffen, die in der Fläche so klein sind,

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12. November 1935

daß eine Familie von dem Ertrag dieser Fläche sich nicht ernähren kann. Während die Durchschnittsfläche eines Siedungshofes im Durchschnitt der Jahre 1919 bis 1932 10 Hektar betragen hatte, vergrößerte sich diese Durchschnittsfläche im Jahre 1933 zuerst einmal auf 12 Hektar, um dann schließlich im Jahre 1934 auf rd . 15 Hektar zu steigen. Damit ist die Gewähr dafür gegeben, daß die neugegründeten Bauernhöfe die freie wirtschaftliche Selbständigkeit des Neubauern sicherstellen. Eine Siedlung, die zum Sterben zu viel, zum Leben aber zu wenig gibt, kann niemals im Intereſſe einer geſunden volklichen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands liegen. Ein wirtschaftlich gut ausgerichteter Bauernhof aber ist eine entscheidende Stüge in der deutschen Erzeugungsschlacht und damit ein tragender Pfeiler im gesamten nationalsozialistischen Wiederaufbauwerk. Aber nicht nur die wirtschaftlichen Fragen spielen bei der Einrichtung einer Neubauern= stelle eine Rolle. Ebenso wichtig sind die Anforderungen, die an den Siedlungsbewerber in charakterlicher und erbbiologischer Hinsicht ge= stellt werden. Es ist selbstverständlich, daß bauernfähige Landarbeiter und Jungbauern in erster Linie bei der Neusiedlung berücksichtigt werden. Es ist interessant, die Berufs = zugehörigkeit der verschiedenen Siedler sich im Umriß einmal anzusehen. Von dem im Jahre 1934 angeſeßten Neubauern waren 4400 schon vor ihrer Ansiedlung in der Landwirtſchaft tätig. 1646 waren ehedem selbstständige Landwirte, 761 Jungbauern , die bisher in der elterlichen Wirtschaft mithalfen. Einen beträchtlichen Anteil der Neubauern bilden ehemalige Landarbeiter , insgesamt waren es 1404, d . h . alſo 29 v. H. Dazu kamen noch 589 Neubauern, die früher in der Hauptsache landwirtschaftliche Angestellte waren. Den geringsten Hundertsak bildeten im Jahre 1934 die aus nichtlandwirtſchaftlichen Berufen kommenden Siedler, die insgesamt 11 v. H. ausmachten. Im Rahmen dieser Darstellung darf aber neben der eigentlichen Siedlungsarbeit, d .* H. der Errichtung der Neubauernstellen, die An = lieger siedlung nicht vergeſſen werden, die gerade im Berichtsjahr einen erheblichen Teil des zur Verfügung stehenden Landes beansprucht hat. Zweck der Anliegersiedlung ist es, be= stehende landwirtschaftliche Kleinbetriebe durch Landzulagen so zu erweitern, daß sie eine Acernahrung umfassen und damit Erbhofgröße erreichen. Durch dieses Verfahren wurden im Jahre 1934 13654 Kleinbetriebe zu Erbhöfen. Insgesamt wurden Landzugaben von 27 056 Hektar gegeben.

Die vorstehenden Angaben beweisen, daß es der nationalsozialistischen Staatsführung ge= lungen ist, die Besiedlung des deutschen Landes in der zweckmäßigsten Form weitgehend vorzutreiben. Man muß bedenken, daß auch vom Arbeitsdienst aus Moor- und Ödland 4753 Hettar Siedlungsland gewonnen wurde und daß die Fläche des auf diese Weise gewonnenen

3.2.

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NSK Folge 265 neuen Bodens in den nächsten Jahren noch erheblich steigen wird . All diese Maßnahmen verdienen darum besondere Beachtung, weil sie mithelfen, die Grundlagen für eine bevölkerungspolitische und wirtschaftliche Gesundung

in Deutschland zu schaffen. Siedlungsarbeit in der heutigen Form ist charakteristisch für die nationalsozialistischen Zielsetzungen. Es wird nicht dem Tag gearbeitet, sondern der Zukunft. K. B.

Jungbäuerinnen in der

Bäuerlichen Werkschule NSK Seht euch die jungen Mädel an, die von den Bäuerlichen Werkschulen kommen -fie haben in Küche und Haus gründlich arbeiten gelernt, sie sind zu selbständigem Nachdenken über Arbeitseinteilung und ausführung erzogen worden, denn es ist eine Kunst, alles so einzurichten, daß dabei niemand zu Schaden, aber alles zu seinem Rechte kommt : Mensch und Tier, Pflanze und Hausrat. Bei der Neuordnung der ländlich-hauswirtschaftlichen Lehre ist durch eine wohlüberlegte und grundlegende Neueinteilung der Ausbildung der Jungbäuerin weitgehend Rechnung getragen worden. Die Lehr- und Arbeitspläne wurden ausgeprägter, den Forderungen des Bauerntums entsprechend gestaltet, um eine Ausbildung zu sichern, die dem großen und be: deutungsvollen Aufgabenkreis der Bäuerin Rechnung trägt. Die Lehrkräfte sind für den Unterricht an den Bäuerlichen Werkschulen besonders ausgebildet. Sie haben während ihrer Ausbildungszeit zwei Jahre im bäuerlichen oder landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten müſſen. So ist der gesamte Unterricht dort auf die tat= sächlichen Verhältnisse des bäuerlichen Haushalts eingestellt. Der praktische Unterricht, vor allem Kochen, Backen , Plätten , Waſchen , Haus arbeit , Weißnähen , Vorratswirtschaft , wird durch theoretische Anleitungen im

Garten, Kleintierzucht und Milchwirtschaft er= gänzt, die sich auf den Erfahrungen der Bauerntöchter aufbauen. Diese Unterweisungen geben. die Begründung der praktischen Arbeit. Alles ist auf die Frage eingestellt : Wie kann die Bäuerin am besten ihrer Familie und ihrem Volf dienen ? Der durchgehende Schulbetrieb findet während des Winterhalbjahrs statt, so daß der Hof die Mädel im Sommer nicht zu entbehren braucht. Die Jungbäuerinnen, die bei Eintritt in die Bäuerlichen Werkschulen sech zehn Jahre alt sein sollen, können in der Schulzeit zu Hause wohnen und kommen jeden Morgen zu Fuß oder auf ihren Rädern zum Unterricht. Auf dieſe Weise verlieren sie auch während der Schulzeit nicht den Zusammenhang mit dem Elternhaus. Die Bäuerlichen Werkschulen richten auch im Sommer für einzelne Fragen der bäuerlichen Arbeit, wie : Einmachen, Mosten, Glanzplätten usw., kurzfristige Fachkurse ein. Wer also nicht ein halbes Jahr von zu Hause fort kann, meldei sich wenigstens zu einem derartigen Lehrgang. Der Erfolg dieser Jungbäuerinnenausbildung bleibt nicht aus. Hier wird der bäuerlichen Frau das beste Rüstzeug fürs Leben mitgegeben. Es ist zu hoffen, daß diese Schulung für jede Erbhofbäuerin zur selbstverständlichen Pflicht wird. Hilde Caesar.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88.

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 265

Dr. Groß über die Grundzüge der Rassenpolitik NSK Berlin, 12. November. Im Rahmen eines Schulungslehrganges des Gaues Groß-Berlin der N.S.D.A.P. sprach der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P., Hauptamtsleiter Dr. Groß, über die Ziele der Deutschen Rassenpolitik". Er führte u. a. aus, daß der unbändige politische Wille des Nationalsozialismus erst eine Grundlage für diese Rassenpolitik geschaffen hat, bei der es doch schließlich darum geht, unser Volk vom Abgrund wegzureißen und auf den Weg zu führen, der ihm eine unabsehbare Zukunft sichert. Drei große Momente des rassischen und biologischen Verfalls müssen aufgehalten, ja verhindert werden. Der Geburtenrüdgang , der auch durch die Geburtensteigerung in den lezten Jahren noch nicht soweit ausgeglichen ist, die heutige Bevölkerungsstärke zu erhalten, weiter das Anwachsen der Zahl der und Erbkranken Erbuntüchtigen und schließlich die Vermischung mit frem = dem Blut , die die Leistungsfähigkeit der Nation herabmindert. überall hat der Nationalsozialismus einen Riegel vorge = schoben. Zur Vermeidung des weiteren Geburtenrüdganges wurden energische Maßnahmen ergriffen. Die Gewährung von Ehestandsbeihilfen, Steuerbegünstigung kinderreicher Fa= milien und die sonstigen wirtschaftlichen Erleichterungen sollen der familien- und finderfeindlichen Zeit des marxistisch, bürgerlich und liberalistischen Systems ein Ende sezen.

Wir erkennen wieder, daß die naturgegebene Ungleichheit der Menschen die Grundlage allen Kulturlebens ist und ziehen daraus unsere Folgerungen. Biologisch bestehen sie in der Befämpfung der erbuntauglichen Volksteile, in der bewußten Förderung des gesunden und guten Erbgutes und durch die Ablehnung der Rassenvermischung. Der beste Garant der Achtung vor der Selbständigkeit anderer Völker und Rassen ist der Rassenstandpunkt des deutschen Volkes, der seinen Ausdruck findet in dem Kampf um das ewige Deutschland, das rassisch gebaut wird und rassisch stehen wird, wenn du und ich, wenn wir alle unsere Pflicht tun.

Winterhilfswerk der Ortsgruppe Sao Paulo der N.S.D.A.P. NSK Die Ortsgruppe Sao Paulo der Auslands-Organisation der N.S.D.A.P. veranstaltete ihren diesjährigen ersten großen Winterhilfsabend fürzlich im traditionellen Saal des Deutschen Turnvereins . Der große Saal war bis auf den letzten Platz besetzt und

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12. November 1935 viele mußten wegen überfüllung wieder umtehren. Der Landesobmann der N.S.-Volkswohlfahrt verlas den Bericht über das vergangene Winterhilfswerk, worauf nach einigen weiteren Ansprachen der zweite Teil des Tonfilms „ Echo der Heimat" vorgeführt wurde. Die wundervolle Darstellung des neuen Deutschland machte auf alle Zuschauer den tiefsten Eindruck. Erfreulich ist, daß auch das finanzielle Ergebnis des Abends ein sehr günstiges war und ein ansehnlicher Betrag der Winterhilfe zur Verfügung gestellt werden konnte. So dieser Abend ein wirkungsvoller Auftakt der Veranstaltungen, die wie im vergangenen Jahre die Einheit des Deutschtums in Sao Paulo durch die Betreuung der Auslands= Organisation der N.S.D.A.P. aufs neue unter Beweis stellen.

Gestaltung der Schulungsabende der N.S.D.A.P. im Ausland NSK Wie fruchtbringend eine Ortsgruppe der Auslands-Organisation der N.S.D.A.P. Ver = sammlungsabende im Winter zu gestalten weiß, das zeigt der Arbeitsplan der Ortsgruppe Florenz (Italien). Neben den eigentlichen Schulungsabenden, denen rein politische und weltanschauliche Vorträge und Aussprachen vorbehalten bleiben, veranstaltet die Ortsgruppe wöchentlich ein fameradschaftliches Beisammensein. Hier berichten Parteigenossen und Parteigenossinnen über Arbeitsgebiete, die mit ihrer Tätigkeit innerhalb der Partei oder mit ihrer wirtschaftlichen Arbeit zusammenhängen. Aus allem geht auch immer wieder hervor, wie eng sich die Ortsgruppen der N.S.D.A.P. im Auslande mit der Heimat verbunden fühlen. In diesem Winter wird ein ehemaliger aktiver Offizier über das deutsche Heerwesen in alter und neuer Zeit sprechen. Ein anderer Parteigenosse behandelt auslands = deutsche Fragen , ein Jurist spricht über römisches und deutsches Recht und der Sportwart der Ortsgruppe hält einen Vortrag über die Olympiade Berlin 1936. Ein Exportkaufmann berichtet von seinen Erlebnissen in Deutsch - Ostafrika , der H.3.-Stadortführer erzählt von der Deutschlandfahrt der H. 3. und der Schulungsleiter behandelt die Entwicklung der deutschen Auslandsschulen. Aber auch die Fachvorträge verdienen besondere Anerkennung. Ein Lehrer der deutschen Schule behandelt volkstümliche Probleme der Mathematit, der technische Leiter einer Holzwarenfabrik spricht über den deutschen Wald und seine Ruznießung. Ein anderer Parteigenosse behandelt in seinem Vortrag die Marmor-Industrie, ferner spricht noch ein Färbermeister über seinen Beruf. Es ist selbstverständlich, daß durch die Vielseitigkeit dieser Arbeit nicht nur der Besuch der Abende, sondern auch der Zusammenhalt innerhalb der Orts: gruppe wesentlich gefördert wird. So zeigt eine Ortsgruppe in der Welt in ganz vorbildlicher Arbeit, wie sie ihre deutschen Aufgaben zu er füllen weiß. Andere Gruppen der A.D. haben ähnliche Programme aufgestellt.

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Kreis Lebus spendet 60 000 Zentner Kartoffeln für das W.H.W. NSK Frankfurt/Oder, 12. November. Der Kreis Le bus stellt seine Einsatzbereitschaft für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes unter Beweis : Etwa 60 000 Zentner Kartoffeln werden gespendet ! Sie sind für den Stadtkreis Frankfurt/Oder sowie für die Gaue Thüringen und Saarland bestimmt. Der Lebujer Kreis mit etwa 120 Gemein = den ist bereits seit Anfang dieses Monats ununterbrochen damit beschäftigt, die SpendenKartoffeln auf den verschiedensten Bahnhöfen zu verladen. Die Dörfer liefern ihrer Stärke entsprechend je 2 bis 4 Waggons Kartoffeln.

150 000 Pommern in der N.S.V. In Großstettin 11 v. H. der Bevölkerung. NSK Stettin, 12. November. Die außerordentlich günstige Entwicklung der Mitgliederbewegung der N.S.V. Pommern, die im Monat Oktober den Rekordeingang von 20 196 Neuanmeldungen brachte, hält auch im November an. Bereits in dem ersten Drittel des laufenden Monats iſt die Zahl der neugewonnenen N.S.V. -Mitglieder um weitere 9200 gestiegen. Die N.S.V. Pommern hat damit schon mehr als 150 000 Volksgenossen hinter sich, die durch ihren laufenden Monatsbeitrag die Stabilität der N.S.V. und W.H.W.- Arbeit sichern. Das Ziel, mindestens 10 Prozent der Einwohnerschaft in der N.S.-Volkswohlfahrt erfaßt zu haben, ist vom Kreis Groß Stettin erreicht. Nach dem Stande von Ende Oktober sind hier 11 v. H. der Bevölkerung Mitglieder der N.S.V.

B.N.S.D.J. und Reichsbund der Deutschen Beamten

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12. November 1935 halle, die zum Gedächtnis des von Margisten ermordeten S.A. -Mannes August Sievert den Namen dieses für das neue Deutschland ge= fallenen Kämpfers trägt.

Bisher arbeitsloser Volksgenosse dankt seinem Führer NSK Schwerin, 12. November. Wie dankbar deutsche Volksgenossen sind, die durch den Führer wieder in Arbeit gebracht werden konnten, soll nachstehendes Schreiben berichten. Das Gefolgschaftsmitglied der A.E.G. in Rostock, Dittemar, viele Jahre erwerbslos, konnte wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden. Am eigenen Leibe hat er die Not gespürt und so weiß er auch um die Sorge in manchen Familien, die nicht mit irdischen Gütern gesegnet sind. Seine Dankbarkeit zum Führer gibt er dadurch fund, daß er aus eigenem Willen seinen Beitrag für das Winterhilfswerk noch erhöht, wie sein Schreiben an das N.S.V.-Kreisamt Rostock/Stadt zeigt. Es heißt dort : ,,Der beabsichtigte Beitrag von 10 Prozent der Lohnsteuer soll fallen gelassen werden und dafür der volle Lohnsteuerabzug in An= rechnung kommen. Der dadurch überschüssige Betrag soll so verwendet werden, daß ich für die Arbeitskameraden, die nicht in der Lage sind, sich im angegebenen Sinne am Winterhilfswerk zu beteiligen, den Anteil übernehme, damit sie auch ihre Plakette bekommen , deren sie sonst unverschuldet verlustig gehen. Ich selbst habe während meiner Erwerbs= losigkeit von den vergangenen Winterhilfswer ken redlich meinen Teil abbekommen und es ist weiter feine Großtat, wenn ich jetzt durch größere Beteiligung etwas mehr leiste.

Heil Hitler ! gez.: Dittemar."

NSK Das Presse- und Zeitschriftenamt der Deutschen Rechtsfront teilt mit: Um Irrtümer zu vermeiden, wird mitgeteilt, daß die in dem Erlaß des Führers vom 30. Mai 1933 und in dem Abkommen zwischen dem Reichsinnenminister Dr. Frick und dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß , vom 10. Februar 1934 genannten Beamten durch den Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen organisatorisch zu erfassen sind. Es gehören somit Richter, Rechtsanwälte, Rechtspfleger, Verwaltungsjuristen, Hochschullehrer und im Beamtenverhältnis stehende Wirtschaftsrechtler dem Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen als der ständischen Organisation aller Rechtswahrer an. Die Mitgliedschaft im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen bringt bei diesen Beamten ohne weiteres die beitragsfreie Mitgliedschaft beim Reichsbund der Deutschen Beamten mit sich.

Weihe der ,,August-Sievert-Halle" in Bad Grund NSK Bad Grund, 12. November. In Bad Grund weihte Gauleiterstellv. Schmalz am 10. November die neue Turn-

Stimmen des Auslands

Kommunistische Wühlarbeit in Rumänien wird fortgesezt NSK Die Deutsche Tageszeitung", Temesvar, berichtet über weitere fommunistische Wühlarbeit in Rumänien folgendes : Die Temeschburger Polizeibehörden haben eine große kommunistische Organisation aufgedeckt und vier Individuen, darunter zwei Frauen, verhaftet. Der Leiter der kommunistischen Verbrecherbande war ein gewisser Julius Simo , Sohn eines Professors aus Neumarkt. Simo wurde im August von der Bukarester marxistischen Zentrale ins Banat entsandt, um dort eine Regional organisation zu schaffen. In einem Strohschober versteckt wurden Organisationspläne und schwer belastendes Material gefunden.

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerſtr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Verlag: Fran Eher Nachf., G. m b S.. Zentralverlag der R. S. DA. P.. München · Berlin Bersand: Eher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach 31mmerstraße 88. München (Postschedkonto München 113 46) zu richten

Vartei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breffedienſt der NGDAB

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NSK Folge 266

So niedrige Konkursziffern wie noch nie Mit Hebung der wirtschaftlichen Moral erkämpft

NSK Während der drei Jahre nationalſozialistischer Wirtschaftsführung ist es nicht nur ge= lungen, die Millionen feiernder Hände wieder in den Arbeitsprozeß einzugliedern und die Erzeugung unserer deutschen Wirtſchaft nahezu zu verdoppeln, sondern es ist auch gelungen, die kaufmännische Moral in der Unter = nehmerschaft wieder aufzurichten. An die Stelle des liberaliſtiſchen Grundſaßes von der gesunden Pleite" hat der neue Staat den Begriff von Treu und Glauben neu in das wirtschaftliche Denken gepflanzt. Der Erfolg spiegelt sich schon in der Zahl der Insolvenzfälle wider. Niemals während der Nachkriegszeit haben die Konkursziffern ſo niedrig gelegen wie in den lezten beiden Jahren. In den ersten zehn Monaten 1935 sind insgeſamt 3039 Zusammenbrüche von Wirtschaftsunternehmen gemeldet worden gegenüber 13 343 Fällen im letzten Jahre vor der Machtergrei fung! Das ist ein gewaltiger Erfolg, der sich nicht allein aus dem beſſeren Wirtschaftsgang gegenüber den legten liberalistischen Jahren erklären läßt, sondern der vor allem mit der Hebung der wirtschaftlichen Moral erkämpft worden ist. Denn es sei erwähnt, daß auch in dem Jahr höchster Scheinblüte vor dem Kriſenausbruch, im Jahre 1927, nicht weniger als 5601 Konkurse und Vergleichsverfahren eingeleitet worden sind. Das war bei dem damals außerordentlich günſtigen wirtschaftlichen Stand immerhin noch faſt die doppelte Zahl von Zusammenbrüchen im Vergleich zur Gegenwart . Die Insolvenzen der deutschen Wirtschaft Konkurse Vergleichs Zusammen verfahren 1122 5 601 10 Monate 1927 4479 5710 10 Monate 1932 7633 13 343 10 Monate 1933 3497 4 852 1355 2356 10 Monate 1934 3 002 646 2391 10 Monate 1935 648 3 039

Der Eindruck, daß der scharfe Rückgang der Insolvenzerklärungen vor allem auf die mora-

lische Einwirkung des neuen Staates auf die Wirtschaft zurückzuführen ist, wird durch eine nähere Aufgliederung der Zusammenbrüche be= stätigt. Es stellt sich dabei nämlich heraus, daß die Industrie 74 v. H. weniger Zuſammenbrüche aufzuweisen hat als im lezten Jahr vor der Machtergreifung, während der stark verjudete Handel seine damalige Inſolvenanzahl um 83 v. H. abgebaut hat. Dabei ist besonders hervorzuheben, daß der Geschäftsgang im Handel, wenn wir ihn an den Umſäßen meſſen, ſich längst nicht in dem Maße gebessert hat wie in der Industrie . Industrie Großhandel Einzelhandel Rüdgang der Zuſammenbrüche ſeit 1932 um 74 v. H. um 83 v. H. um 82 v. H. Steigerung der Umsätze feit 1932 . um 81 v. H. um 21 v. H. um 23 v. H. Aus dieser Gegenüberstellung geht eindeutig hervor, daß die Abnahme der Konkurse und der Zwangsvergleiche sich nicht ausschließlich nach dem Maß der Umsatzbesserung gerichtet hat. Denn im Handel sind ja trok nur 21 prozentiger Umsatzunahme die Insolvenzerklärungen erheblich stärker geschrumpft als in der bei fast verdoppelten Umsätzen arbeitenden Industrie. Vielmehr zeigt sich, daß das „ Geschäft“ des Konkursmachens , der oft vorsätzliche Betrug an den Gläubigern , wie er gerade im jüdischen Handel leider einmal ungestraft florieren konnte , im neuen Deutschland ausgemerzt ist. Mehr der moralische Druck des Staates ist es als die Belebung der Umsätze, die die Zahl der Konkurse und Vergleichsverfahren herabgemin= dert hat.

Im laufenden Jahre ist nun, im Gegensatz zu den beiden ersten Jahren des Nationalsozialismus, die Zahl der Wirtschaftszuſammenbrüche nicht mehr weiter gesunken, sondern sie verharrt etwa auf dem tiefen Stand des vorigen Jahres. Es ist nunmehr ein Tiefpunkt er =

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NSK Folge 266 reicht, der auch wohl kaum unterschritten werden darf, wenn der gesunde Ausleseprozeß be= stehen bleiben soll. Denn immer wieder muß sich das Gesunde durchſeßen und das wirtſchaftlich Kranke ausſcheiden, die neue Leiſtung an die Stelle des Rückständigen treten. Trozdem aber will es scheinen, als ob die lezten Wochen doch ein über das jahreszeitliche Ausmaß hinausgehendes Anschwellen der Konkurserklärungen gebracht haben. Im Oktober ist die Konkursziffer auf 271 Fälle angewachsen gegenüber 202 Fällen im vorhergegangenen Monat. Diese Zunahme dürfte aber bereits ihre Aufklärung erfahren, wenn man den Ursachen dieser Vermehrung nachgeht. Vor allem sind es Insolvenzen im Einzelhandel , die hierbei den Ausschlag gegeben haben . Und innerhalb des Einzelhandels ist es wiederum das Textilfach, das eine recht stattliche Zahl von Betrieben ausgesondert hat. Ferner find zahlreiche Vermittlungsgeschäfte in Konkurs geraten. Beim Großhandel steht ebenfalls der Textilhandel mit einer ſtark erhöhten Zahl von Konkurseinleitungen im Vordergrund. Ganz offensichtlich kommt an dieser Stelle die Um schichtung zum Ausdruck, die sich in der legten Zeit im Handel bemerkbar macht, insbesondere ſeit Verkündung der Nürnberger Geseze. Die Käufer der vielen Dinge des täglichen Gebrauchs gehen immer mehr davon ab, ihren Bedarf in den jüdiſchen ‘Läden zu decken und schmälern dem jüdiſchen Händler dadurch seine Gewinnbasis. Ist es da zu verwundern, daß sich das Bestreben der Käufer, in christlichen Ge-

Deutsches

13. November 1935 schäften einzukaufen, besonders stark im Textilienhandel bemerkbar machen muß, der bekanntlich ganz besonders stark in den Händen der Juden ruhte? Troß dieser nicht unerheblichen Umschichtung , die gegenwärtig auch in der deutschen Wirtschaft vor sich geht und die, wie ersichtlich, auch Opfer in Form von Konkursen fordert, liegen die deutschen Insolvenzziffern ganz beträchtlich unter denen des Auslandes . Es sei erwähnt, daß beispielsweise die Konkursziffer in Frank reich monatlich um 1200 herum schwankt ; das ist fast das Fünffache unserer deutschen Ziffer ! Italien meldet sogar im Monat durchschnittItch 1400 Konkurse. Kleinere Staaten, wie beispielsweise Holland , zählen im Monat 350 bis 400 Konkurserklärungen ! In England gehen jeden Monat etwa 500 Handelsunterneh men durch Konkurs ein. Das sind Ergebniſſe, die uns in Deutſchland an die schlimmsten Jahre marxistischer Wirtschaftskrise erinnern . Erst an diesen Ver = können ermeſſen , wir gleichen welche Last von Trümmern der Nationalsozialismus in Deutschland hinweggeräumt hat. Erst wenn man weiß, daß in Frankreich monatlich fünfmal mehr Konkurse jeden Monat eröffnet werden als bei uns, daß in Italien sogar sechsmal mehr Zusammenbrüche ſtattfinden als bei uns, erst dann kann man ermessen, aus welcher Tiefe unsere Wirtschaft in ihrer Umsaßentwicklung wie auch in ihrer moralischen Verfassung während der E. H. lezten Jahre aufgestiegen ist.

Volkstum

im

Baltikum

Auf den Spuren der Hanſe im Offland NSK In filbernem Glanz liegt der See und trägt mit graziöser Leichtigkeit Welle um Welle an den weißen Strand. Und der Wind, der die Schaumkronen des wogenden Wassers in Millionen glitzernde Perlen zerbläst, wiegt die dunklen Zweige der roten aufleuchtenden Kiefern und streicht kosend über das Wipfelmeer der ausgedehnten Wälder. Ja, Wald und Wasser sind die Elemente der Landschaft, die die weiten Grünflächen miteinander verbinden. Mächtige Wälder, durch die das Raunen deutscher Vergangenheit klingt, und in denen sich die Traurigkeit und Romantik deuticher Märchen widerspiegeln, werden hier faſt zur Unendlichkeit. Aber plöglich weicht die Dämmerung, und zwischen Baum und Strauch leuchtet das satte Wiesengrün und Gold der Felder im hellsten Glanz der Sonne auf. Eingebettet in hochragende, wildzerklüftete Ufer, dann wieder bereit zum überlaufen in die liebliche Landschaft oder traumverloren hinter Schilfwerk wie Dornröschen hinter seiner Dor= nenhede, liegen die Seen. Und so wechselt das Bild von der steilen eſtländischen Küste, an der sich die alten Granitblöcke von Wind und Waſſer aus ihrer nordischen Heimat erzählen laſſen, bis zum bleichen Strand von Assern. Wälder, Wiesen, Felder, Seen und Flüsse in der Weite der Landschaft ein Bild von sehnsuchtsvoller Schönheit. Das ist die Landschaft des Baltikums!

Über ihr ist der Mantel deutscher Ver = gangenheit gebreitet. Mag es heute der Bann der landschaftlichen Schönheit und der Erinnerung deutscher Vergangenheit sein, das den Osten zu einem geistigen Kräftepol werden ließ und uns in den Bereich seiner Kraftlinien zieht, so mag es vor siebenhundert Jahren die unbestimmte Ahnung von der Weite und Fruchtbarkeit des Raumes im Blickfeld der aufgehenden Sonne gewesen sein, die Tausende von Menschen aus der Enge ihrer Heimat aufbrechen ließen. Naer Dostland willen wij rijden, Naer Oostland willen wij mee, Al over de groene heiden, Al over de heiden, Daer isser een betere stee.

So sangen die Ostlandfahrer, die von der Nordseeküste, vom Rhein und der Weser, von der Donau und vom Alpenrand aus Stadt und Dorf, Burg und Kloster aufbrachen und über die Elbe, die Oder und die Weichsel ihre Not und ihre heißen Wünsche in ein neues Land trugen. Ein neues Leben wollten sie beginnen mit neuer Arbeit auf neuem Boden. Und die Wildnis und der jungfräuliche Boden, der sich nur widerspenstig die Fruchtbarleit abringen ließ, der feindlich gesinnte Nachbar, den die Wildnis, die sie niederlegen mußten, als Unterschlupf diente, verlangte ein hartes Geschlecht.

Und das verwuchs hier mit dem neuen Heimat= boden. Bauern, die einst durch rheinische Erde in Flandern und Holland ihren Pflug gezogen hatten, schufen Neuland aus wilder Wurzel. Sümpfe wurden trodengelegt, und wo Wälder einst raunten, da ſchoß Getreide aus den Halmen, und fromme Ordensleute errichteten hier ihre Burgen zum Schuß der Arbeiten der Bauern im Lande. Im Schatten der Burgen siedelten die Bürger und Handwerker, an den Küsten aber entstand die deutsche Kaufmannsstätte hinauf bis zum Finnischen Meerbusen , und weit hinein bis ins Land führten deutsche Bauern den Pflug, die der Flagge des Kaufmanns ge= folgt waren. Reval und Riga , sie tragen die gleichen Gesichtszüge wie Lübed , Wismar, Stralsund, Königsberg, Danzig und Memel. Hier wie dort künden die alten Bürgerhäuser mit ihren Spizgiebeln und die Bauten in wuchtiger Badsteingotit von dem heroischen Willen, der das Baltikum zu deutschem Herrschaftsgebiet gemacht hatte. Sie waren Glieder des Städtebundes, dessen Reichtum Kronen verpfändet waren und von deſſen Willen Dänemarks Könige abhängig waren . Und ihr Einfluß reichte durch die Hanse nach dem Stahlhof in London, nicht minder wie bis zum Petershof in Nowgorod. Die Macht der Städte ist verschwunden, aber der purpurne Glanz von gestern liegt noch heute über den krummen Gaſſen in den verträumten Gartenwinkeln der Altstadt von Riga , wo noch heute der Roland die Schildwache hält und der St. Mariendom in die Zeiten norddeutscher Baukunst im Lande zurüdträumt. In Reval pflegen die Schwarzhäupter seit Jahrhunderten deutsche Kaufmannstradition, und im alten Rathaus künden Bilder und Wandläufer mit deutscher Inschrift von der deutschen Vergangenheit der Stadt. Und von der Trinitatiskirche in Mitau läuten die dreihundert Jahre alten deutschen Glocken der Herzogin von Mecklenburg heute den Letten den Feierabend ein. Und so begegnet man überall in den Landen, die viel edles deutsches Blut getrunken haben, den aufrüttelnden Zeugen einer versunkenen Epoche deutscher Macht. Das Baltikum entlang an der Ostsee bis zum Finnischen Meerbusen, einst durch deutsche Kulturarbeit erschlossen , in zäher Tapferkeit vor Zerstörung und Vernichtung ge= chüßt. Herrschaftsgebiet der Hanse und des Deutschen Ordens, ist heute Staatsgebiet fremder Völker, in dem das bodenständige Deutschtum einen verzweifelten Existenzkampf führen muß. Mit diesen wenigen Worten ist die Tragik dieses einst deutschen Lebensraumes geschildert, die sich hier im Laufe der Jahrhunderte abgespielt hat. Fast will es scheinen, daß es germanisch-deutsches Schicksal ist, durch die eigene Tapferkeit und Kultur : arbeit sich selbst zu verzehren. Der Glanz, der über der germanisch-deutschen Vergangenheit ausgebreitet ist, der Ruhm dieser Zeit, der uns auch in alten Heldenliedern entgegenstrahlt, verdunkelt das deutsche Schicksal, das sich in ihr immer und immer wieder erfüllt hat. Vom Ozean bis zum Schwarzen Meer, von den Gestaden der Nordsee bis tief in die Gebiete Nordafrikas reichten einst germanische Reiche. Alte Staaten zerbrachen beim Ansturm der jungen germanischen Stämme, und viele fremde Völker wurden ihnen untertan . Aber es war eine Macht, die bald verging. Auf den Trümmern der germanischen Reiche er richteten fremde Völker ihre Herrschaft über germanische Stämme, denen sie ihren eigenen Aufstieg zu verdanken hatten . Nur ein kleiner

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Raum blieb den Germanen selbst zum Leben erhalten. Heute fünden die Heldenlieder von den ruhmreichen Waffentaten der germanischen Fürsten, die ihnen selbst Glanz und Berühmtheit, dem Volke aber teinen Lebensraum brachten und die ganze Tragit des Kampfes vergessen lassen. Von der Kulturarbeit im Osten künden keine Heldenlieder, teine Chroniten von großen Waffentaten, aber stolze Hansehäuser und die Burgen der Deutschritter zeugten vom einstigen deutschen Machteinfluß von Memel bis Narwa. Heute sind in ihnen vielfach die Amtsstuben der herrschenden Völker im Baltikum untergebracht, in denen die Verfügungen zur Vernichtung des Deutschtums getroffen werden. Deutsches Schicksal ! Und hat sich dieses deutsche Schicksal nicht in jüngster Zeit in den ehemaligen deutschen Kolonien wiederholt? *

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Vor der alten Kirche in Dulu am Bottnischen Meerbusen im Nordwesten des waldund seenreichen Finnlands wölbt ſich im Schatten mächtiger Kastanien ein großer Grabhügel. Eine schlichte Steinplatte fündet, daß er die Leiber deutscher und finnischer Soldaten birgt, die im Kampf um Finnlands Freiheit gefallen waren. Ich stand lange vor dem gepflegten Heldengrab, an dem eine unbekannte Hand auch dort, wo unſere deutschen Kameraden ruhten, Blumen niedergelgt hat. Es war ein kleines Zeichen von Dankbarkeit. Und ich dachte an die unbekannten Landsknechte und Soldaten, die im Laufe der Jahrhunderte für die Russen an der Wolga und am Dnjepr, für die Spanier und Portugiesen in Südamerika, für die Franzosen in Kanada, für die Engländer in Indien usw. gefallen sind, fremden Völkern Freiheit und Macht verteidigen und erobern halfen und heute vergessen, in den weiten Ebenen Rußlands, in den Schluchten der Felsengebirge Amerikas, im Wüstensand unter dem strahlenden Kreuz des Südens oder sonstwo in fernen Landen und fremden Kontinenten ihren legten Schlaf ſchlafen, Helden, die vergessen und verschollen sind und unbedacht von Zeichen der Dankbarkeit fern der Heimat ruhen. Und das Heldengrab im Norden ward mir zu einem Mahnmal deutscher Tragi f. Nun verwelten dort im lauen Wind der Mittsommernacht die Blumen am Grabe der deutschen Soldaten, und am Abend erzählt der alte Lehrer mit dem zerschossenen Bein im Kaſino in hellster Begeisterung von den Heldentaten deutscher Truppen im Kampf um die Befreiung Finnlands. Und er ist stolz, in ihren Reihen mitgekämpft zu haben ; aber seine Kinder lernen heute englisch statt deutsch, wie es im Lande Brauch wird, und weben damit am Mantel des Vergessens der Heldentaten und der Befreier ihrer Heimat. Ob diese Generation auch noch Blumen am Grab der deutschen Soldaten niederlegen wird ? Wir wissen, daß es deutsches Schicksal ist : Diese Generation wird engliſch sprechen und im englischen Kulturkreis sich be wegen, die Freiheit des Volkes und die Unabhängigkeit ihres Staates wird ihr eine Selbstverständlichkeit geworden sein , die sie die fremden Kämpfer um die Freiheit vergessen laſſen wird. Nur das Grabmal wird noch sein und Deutſche an deutsches Schicksal mahnen . . . Wenige Tage nachher fuhr ich durch die Straßen Revals. Eine typische deutsche Hansestadt. Da stehen noch die schmalgiebeligen Kaufmannshäuser , in der alten Kirche rufen biedere deutsche Handwerker, die durch eine fromme Stiftung sich einen Grabplay in der Kirche gesichert haben, neben adeligen Gönnern und Öffizieren, und alte deutsche Volks-

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kunst schmückt das Gotteshaus, und an der alten Stadtmauer halten der „Lange Herrmann “, die Dide Margarethe", Kit-in-de-Köt" und wie die alten Türme alle heißen mögen, die Wache. Auf Schritt und Tritt Zeugen deutscher Vergangenheit ... Hier sind es stumme Steinbauten , dort ein Grab, ein alter Flur- und Landschaftsname, Zeugen deutscher Vergangenheit in fremdem Land. Und überall werden sie zu Kündern des deutschen Schicksals. Man muß von Reval nach

Berlin sechs Grenzlinien passieren und drei fremde Hoheitsgebiete durchfahren. Eine solche Fahrt durch staatsfremdes Land, an den Symbolen der Hanse und des Deutschordens vorüber, wird zum tiefsten Erlebnis der Tragik des deutschen Ostens, des deutſchen Schicksalslandes, um den sich eine neue Romantik ſpinnt, die die Realitäten der Gegenwart zu beschatten droht. Es ist eine Fahrt, die zeigt, wie deutscher Wille Kultur in fremde Länder trug . Dr. Karl Viererbl.

Die NSK Randbemerkung :

Deviſenvergeben

NSK Wieder einmal steht ein Prozeß bevor, der das Verbrechen gegen die Devisengeſetzgebung des Reiches zum Thema hat. Ein hoher geistlicher Würdenträger, der Bischof von Meißen, steht unter dieser schweren Anklage. Es ist das erstemal, daß ein Kirchenfürſt dieſes Ranges vor die Schranken des Gerichtes treten muß. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn eine weitere Öffentlichkeit dem Verfahren mit großer Spannung und mit ebenso großem Interesse entgegensieht. Im Augenblick können noch keine Prognosen über den Ausgang dieses Strafprozeſſes ge= geben werden. Man wird abwarten müſſen, welche Tatsachen die Beweiserhebung erbringt und zu welchem Spruch das Gericht Anlaß haben wird.

Der nationalsozialistische Staat betrachtet es als eine seiner vornehmsten Aufgaben, den Kirchenfrieden endgültig zu schaffen und zu stabilisieren. Kirche und Religion stehen unter dem Schuße dieses States, dem es vorbehalten war, zur Erreichung dieses Zieles einen beson= deren Reichstirchenminister zu bestellen. Wenn heute wiederholt Verfahren gegen Angehörige

und

Kirchenfriede

kirchlicher Orden und sonstiger Einrichtungen wegen Devisenverbrechens durchgeführt werden. mußten, dann war das Motiv der Rechtspflege nicht die Desavouierung der Kirche, sondern ihre Befreiung von Elementen, die sie in ihren eigenen Reihen ebenso wie in der ganzen Volksgemeinschaft als Schädlinge ablehnen mußte. Nicht die Kirche ist bei diesen Vergehen führender geistlicher Persönlichkeiten der Leid= tragende, sondern das Volk , die schaffenden Menschen der Nation, die durch Verbrechen am Volksvermögen in unverantwortlicher Weise geschädigt werden. Wer unter dem Schute des geistlichen Gewandes oder der Einrichtungen der Kirche mißbräuchlich unsaubere Geschäfte treibt, muß in jedem Rechtsstaat eine strenge Sühne seiner Taten hinnehmen. So leistet der Staat und seine Rechtsprechung nicht nur den notwendigen Dienst gegenber der Nation, auch die Kirche kann dagegen feine Einwendungen erheben, daß sie auf den Schuß von Schädlingen in ihrem eigenen Intereſſe keinen Wert legen. dürfte. Dieser dem Staat und der Kirche ge= recht werdende Standpunkt leitet die deutſchen. Gerichte bei der Findung ihrer Urteile.

N Genfi K Das Deutsche Recht Gonderdi

Unsterbliches

NSK Der Tag der Toten der Bewegung ist vorüber. Jener Toten, die wieder lebend wurden beim Schein der Fackeln, beim Spiel der Trommeln und Pfeifen, beim Rauschen der Opferbrände der Nation. Wir haben sie ge= leitet, als sie auf den Lafetten durch die Straßen Münchens fuhren, jener Stadt, in der wir einst mit ihnen dem Verrat entgegentraten, in die wir nach dem Siege ohne sie zurückkehren mußten, und in der sie, unser teuerstes Vermächtnis, nunmehr als Ewige Wache Mahner sind unserer ewigen Verpflichtung. Sie find marschiert, sie sind gefallen, ſie ſind im Geiste wieder auferstanden, wie sie waren : der Offizier, der Arbeiter, der Kaufmann, der Jurist, der Adlige, der Bauer, der Frontsoldat wie der junge Kämpfer. Und wir sind mit ihnen marschiert, im Leben einst, nunmehr neben ihren Särgen, im grauen Novembernebel, wie wir waren und wie wir sind : Alte und junge Kämpfer , Frontsoldaten und poli = Soldaten , Fahnenträger tische Adolf Hitlers , Arbeiter im Dienste der Nation. Ihre Namen und die Namen der anderen vielen toten Helden für die Idee, die über uns dahingesprochen wurden bei diesem feierlichsten aller Märsche der Bewegung, fie alle haben für uns den gleichen Klang und gleichen tiefen Sinn. Jeder von ihnen hat für uns alle gestritten, und jeder von uns ist durch fie alle verpflichtet. So ist auch Theodor von der Pfordten , der Jurist, der Revolutionär gegen das römische Buchstabenrecht, für uns deswegen

völkisches

Recht

Sinnbild und Vorbild, weil er seinen heroischen Lebenskampf für die völkische Rechts- und Staatsauffaſſung nicht als einen Sonderkampf ansah, der ausgefochten werden konnte etwa von Amtsstube zu Amtsstube oder mit Hilfe von Attenbündeln. Sondern, weil er wußte, daß man der völkischen Rechtsidee nie gerecht werden fonnte aus überlegendem Denken allein, sondern sie aus dem Empfinden heraus erwachſen laſſen mußte, und daß nur der Sieg des Glaubens auch ihr Sieg sein konnte : Darum stellte er sich mit an die Spiße jenes Zuges, darum schritt er in der Gefolgschaft des Führers zur Feldherrnhalle, darum war er bereit wie die anderen, sich den Verderbern Deutschlands entgegenzustellen, nicht nur mit geistigen , Mitteln, nein, auch mit der Brust.“ So schmerzlich der Verlust dieſes beseelten Kämpfers für die deutsche völkische Rechtsauffaſſung, auch für die Bewegung war, so stolz sind wir doch heute, zu wiſſen, daß unter den sechzehn Särgen in den Ehrentempeln auf dem ,,Königlichen Plaze" auch einer steht, der die Inschrift trägt : Hier!" „ Theodor von der Pfordten Er ist unter uns, sein Geist in uns, ſein Erbe aber ist in guten Händen : Es lebt weiter als Vermächtnis der deutschen Nation, für deren ewige Zukunft er, gleich vielen anderen nach ihm , männlich und tapfer den Opfertod auf fich genommen hat an jenem großen Schicksalstag des deutschen Volkes, am 9. November 1923. d. P.

Die Rechtsentwicklung

der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik NSK Eine der ersten Maßnahmen, die der Nationalsozialismus nach der Machtübernahme ergriff, um mit dem Aufbau der Nation einen ebenso notwendigen wie wirksamen Anfang zu machen, war die Neuordnung des deutschen Bauerntums. Auf kaum einem anderen Gebiete hatte der Liberalismus unheilvoller gewirkt als hier. Gleichgültig gegenüber den Lebensgrundlagen der Nation wurden Boden und Bauer dem verantwortungslosen Treiben des Schachers überantwortet und so ein wesentlicher Subſtanzwert der Nation und damit diese selbst der Gefahr der Vernichtung ausgesetzt. Der Verfall des nationalen Gefüges war

wir wollen dies nie vergessen - so weit vorgeschritten, daß die Öffentlichkeit nur durch die äußere, zahlenmäßige Tatsache der immer größer werdenden Verschuldung und Zwangsversteigerungen von Bauerngütern beunruhigt wurde. Sie war sich dabei nicht bewußt, wie nahe die Nation vor dem Abgrund stand. Durch verschiedene Grundgesetze hat der Nationalsozialismus zunächst das deutsche Bauern= tum auf völlig neue Grundlagen gestellt, von denen das Reichserbhofgeset den größten Widerhall im Inlande, aber auch im Auslande gefunden hat. In dem kurzen Zeitraum, seit dem der Nationalsozialismus gewirkt und ge= baut hat, wurde mehr erreicht, als es die „ prin-

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RSK Folge 266 zipiellen“ Kritiker ahnten : Die jahrhundertelange Abwärtsentwicklung des deutschen Bauerntums ist schlagartig zum Stillstand ge= kommen. Darüber hinaus hat der Nationalsozialismus den deutschen Bauern zur Mitarbeit herangezogen und mit ihm im gegenseitigen Vertrauen das mühevolle Werk des Neubaues des Bauernstandes und der Sicherung des Bodens für die Nation begonnen. Die Ergebnisse der Arbeitstagungen des R e ich s n ä h rſtandes im vorigen Jahre haben bewiesen, daß die nationalsozia listische Bauernpolitik den richtigen Weg gegangen ist, indem sie dem Bauern die alte Rechtsform der Allodverfassung zurückgegeben hat, die sein Verhältnis zum Boden, vor allem in erbrechtlicher Hinsicht beſtimmt. Im Reichserbhofgesetz hat die Allod- oder Odalverfassung als das Kernstück der nationalsozialistischen Agrarpolitik ihre erste Verwirklichung gefunden . Mit dem Reichserbhofgesetz, dem Reichsnährstandgesetz und der auf diesem begründeten Marktordnung ist das Händlerrecht der spätrömischen Zeit, das im Grund und Boden nur eine Handelsware sah, ein für allemal beseitigt worden. Sowohl der Boden, wie auch die Erzeugnisse des Bodens wurden damit dem spekulativen Handel ent= zogen. Das Reichserbhofgesetz ist einer der Grundpfeiler des nationalsozialistischen Rechts. Da es mit seinen klaren Grundgedanken in vorbildlicher Weise den Lebensinteressen der bäuerlichen Familie gerecht wird, konnte der Erbhofgedanke im Volk rasch Wurzel fassen und sich durchsetzen. In steigendem Maße hat der deutsche Bauer das Gefühl seiner hohen Verantwortung der Nation gegenüber wiedergewonnen ; die nationalsozialistische Bodenverfassung erhebt ihn ja zum Treuhänder des deutschen Bodens. Denn der Ackerboden, der jeht nicht mehr das Objekt der Spekulation und willkürlicher Besigverschiebung ist, wird durch das Reichserbhofgesetz zuverlässig vor friedlicher" oder aber gewaltsamer Durchdringung und — als einer weiteren Folge davon Entnationalisierung durch volksfremde Elemente geschüßt. Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß die Verschacherung von Landbesig an ausländische „ Intereſſenten“ besonders geeignet war, sogar friegerische Auseinandersetzungen vorbereiten zu helfen. Aber auch von großer außenpolitischer Be= deutung ist die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitil insofern, als sie im Inneren geordnete wirt-

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13. November 1935 schaftliche Verhältnisse schafft und sichert ; sie stärkt das Vertrauen des Auslandes in diese Ordnung und ist ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Aufbau der Nation. Eines der wirksamsten Hilfsmittel zur Erreichung dieses Zieles, also der Ordnung und des Aufbaues der Wirtschaft nach innen und dadurch die Stärkung und Befestigung des Kredits nach außen, ist die Marktordnung. Die wirtschaftliche Erstartung Deutschlands wird zwangs= läufig eine Vermehrung seines politischen Ansehens zur Folge haben.

Wie der Reichsbauernführer im Februar dieses Jahres in Weimar betonte, wäre die Organisierung des Bauerntums hoffnungslos gewesen ohne die nationalsozialistische Weltanschauung. " Es ist eine Erfahrungstatsache der Geschichte, daß der ewige Blutstrom des Volkes nur aus der Landbevölkerung heraus lebendig zu erhalten ist." In den Vordergrund aller Überlegungen, so erklärte damals der Reichsbauernführer, müſſe unbeirrt der Wert des Blutes und der Rasse gestellt werden. Es sei deshalb eine vordringliche Aufgabe des agrarpolitischen Apparates, nationalsozialiſtiſche Ge= dankengänge unter der Landbevölkerung zu hegen und zu pflegen ; dieser agrarpolitische Apparat werde auch mit dazu beitragen, die vom Liberalismus aufgeriſſene Kluft zwiſchen Stadt und Land zu überbrüden. Aus diesen und anderen Ausführungen des Reichsbauernführers, wie auch aus den wiederholten Hinweisen der führenden Männer der Partei und des Staates wird es dem Rechtswahrer deutlich, wie sehr gerade er lebendigen und unmittelbaren Anteil an allen Lebenserscheinungen der Nation nehmen muß . Wie sich alle Erscheinungsformen des völkischen Lebens voneinander niemals ſcharf abgrenzen laſſen, ſo ragt auch der Aufbaugedanke der nationalſozialistischen Agrarpolitik tief in das Gebiet des Rechts hinein. Einem solchen Gedanken gab der Reichsbauernführer Ausdruc, als er seine Weimarer Rede mit folgenden Worten schloß : „ Es wird die Aufgabe der Zukunft ſein, das Bürgerliche Gesetzbuch zu ersetzen durch das Gesezbuch der deutschen Volksgenossen , jener Gemeinschaft von Menschen gleichen Blutes, die das gleiche Ethos der Arbeit und die Gemeinsamkeit des ihnen zur Verfügung stehenden Bodens zum gemeinsamen Schicksal eines Volkes verbindet." O. Z.

Abkehr vom materialiſtiſchen Urheberrecht Ein wichtiges Gebiet der nationalsozialiſtiſchen Rechtserneuerung

NSK Der Prozeß, den vor einigen Wochen eine Reihe führender Schallplatten firmen gegen den Deutschen Rundfunt anstrengte, hat die allgemeine Aufmerksamkeit auf ein Rechtsgebiet gelenkt, das in der Öffentlichkeit sonst weniger Beachtung findet : das Urheberrecht .

Hier harrt ein wichtiger Ausschnitt unseres Kulturlebens der Gestaltung, soweit es vom Recht her erfaßt werden kann ; es gilt im Zuge der allgemeinen Rechtserneuerung auch auf diesem Gebiet der nationalsozialistischen Rechtsauffassung zum Durchbruch zu verhelfen : das Recht von der Volksgemeinſchaft aus zu sehen.

NSK Folge 266 Im Mittelpunkt des Urheberrechts steht der schöpferische Mensch , der schaffende Künstler und Schriftsteller. Die Früchte seines geistigen Schaffens zu ſchügen, ist das Bestreben. ,,Nicht die Masse erfindet, und nicht die Majorität organisiert oder denkt, sondern in allem immer nur der einzelne Mensch, die Person. Eine menschliche Gemeinschaft erscheint nur dann als gut organisiert, wenn sie diesen schöpfetischen Kräften in möglichst ent= gegenkommender Weise ihre Arbeiten erleichtert und nugbringend für die Gesamtheit anwendet." (Mein Kampf, 107.-111 . Aufl., Seite 496/97 .) Dem entspricht es zunächst, wenn das Urheberrecht dem schöpferischen Volksgenossen einen angemessenen Ertrag seiner Arbeit zuweist : das ausschließliche Verwertungsrecht an seinem Werk. Nur mit Erlaubnis des Urhebers darf sein Werk ververbreitet, öffentlicht, gedruckt, aufgeführt werden. Soweit geht auch das geltende Recht, indem es den Urheber in seinen geldlichen Belangen schützt. Aber auch nur soweit. Im Schutz hauptsächlich der materiellen Interessen findet es Genüge und offenbart sich damit als der gesetzgeberische Niederschlag und bezeichnende Aus = druck einer Zeit, die alles vornehmlich vom Blickpunkt des Geldes aus zu sehen gewohnt war. Demgegenüber ist die Ausgestaltung eines allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Urhebers im bisherigen Recht überhaupt nicht beachtet. Das Werk, auch wenn es vollendet und dem Volke hingegeben ist, bleibt doch seinem Schöpfer verbunden. Es reinerhalten zu wiſſen oder darüber zu wachen, daß selbst bei Veränderungen die neue Form des Werkes würdig sei, sich gegen Verschandelung oder unwürdige Verbreitungsart wehren zu können, ist neben der materiellen Sicherung ebenso bedeutsam für den Urheber. War aber das bisherige Urheberrecht durch-

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13. November 1985 weg auf die Intereſſen des einzelnen , eben des Urhebers, ausgerichtet, so wird das Recht des Dritten Reiches die schöpferische Persönlichkeit in lebendiger Beziehung zur Volksgemeinschaft unter Beachtung des Gesamtablaufs völkischen und rassischen Kulturgeschehens eingeordnet sehen. Die Volksgemeinschaft allein ist der Boden, auf dem das kulturelle Wachstum des Volkes gedeiht. In ihr wächst der einzelne her: an, ihr Geistesleben vermittelt ihm von Jugend auf die Fülle der Lehre und Anregung, die ihn erst in den Stand sehen, darauf weiter bauend, Neues schöpferisch zu gestalten. Darum find die Werte der Wissenschaft, der Kunst und des technischen Fortschritts als Früchte des geistigen Schaffens der Volksgenossen Kulturgut des ganzen Volkes . Von hier aus gesehen ist der Schöpfer eines Werkes innerhalb des Ganzen in bewußter Verantwortlichkeit und Treuhänderschaft für Volk und Staat zur Auswertung seines Werkes nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet. Man wird nicht davor zurückschrecken dürfen, Werke, die der Schöpfer ſeinem Volke zu entziehen oder zu verheimlichen unternimmt, einer Zwangsverwertung zu unterwerfen . Andererseits darf nicht mehr jeder Kitsch den urheberrechtlichen Schuß genießen . Werke, die das Lebensrecht der Volksgemeinschaft oder Lebensnotwendigkeiten des Staates mißachten, stehen außerhalb dieses Schußes und ihre Verbreitung ist in jeder Form zu verbieten. Das neue Urheberrecht wird auch dahin gehen müssen, die hohen und stolzen Erinnerungen an deutsche Schöpfer und deren Schöpfungen auch über die Zeiten der Schußfrist hinaus für alle Zukunft vor unwürdigen Gestaltungen geschäftstüchtiger Elemente zu schüßen . Nie mehr darf es dahin kommen, daß ein solches Kunstwerk wie Wagners „Parzifal“ verjazzt wird. So bleibt der deutschen Rechtserneuerung auch auf dem Gebiete des Urheberrechts noch K. D. vieles zu tun.

Sozialrecht heißt Volkswohlfahrt Sozialrecht und Staatsführung – die ſoziale Gerechtigkeit NSK Unter Sozialrecht ist der Kreis der Rechtsbestimmungen zu verstehen, die den einzelnen mit Hilfe der Staatsgemeinschaft vor unverdienten wirtschaftlichen Notständen schützen sollen. Solche Notstände können sowohl aus den Gefahren des Arbeitslebens, dem Verluſt der Arbeitsfähigkeit oder Arbeitsmöglichkeit, wie aus einer unzureichenden Existenzsicherung und aus Übergriffen wirtschaftlich Stärkerer gegen wirtschaftliche Schwächere entstehen . Es gab eine Zeit, in der das Sozialrecht geradezu ein Kampfmittel in dem Verhältnis des wirtschaftlich Stärkeren, also des Kapitalbesizers, des Unternehmers, des Hauseigentümers usw. gegenüber dem wirtschaftlich Schwächeren war, und zwar ein Kampfmittel, mit welchem ohne Rücksicht auf Allgemeinwohl und nationale Notwendigkeiten die wirtschaftlich Schwächeren um

ihre Macht im Staate kämpften. Daraus mußten folgenschwere Wirkungen entstehen, die außerhalb der Ebene eines natürlichen und vernünftigen Sozialrechtes lagen : Der Unternehmergeist als Antriebsfaktor des Wirtschaftsaufstiegs wurde durch sozialrechtliche Bindungen eingeschnürt, die Staatsautorität wurde zu einem Spielball sozialrechtlicher Auseinandersetzungen und Machtverhältnisse, und die private Lebensinitiative wie die Selbsterhaltungskraft des einzelnen erfuhr durch verfehlten ſozialrechtlichen Schuß, der auch Unwürdigen zuteil wurde, eine Lähmung. Unter dem Deckmantel des Sozialrechts und der Sozialpolitik wurde der mate = rialistische Kampf um den Anteil an dem großen Brot des Wirtschaftsertrages ausgefochten , und

NSK Folge 266 das Sozialrecht wurde zum Selbst= 3wed der auf der Stufenleiter zwischen Eigentum und Kommunis : mus gepredigten politischen Welt = auffassungen. Damit zerfiel der eigentliche Begriff des Sozialrechtes in eine Unzahl von grauen Theorien über die soziale Gerechtig keit und Glückseligkeit, während das gemeinsame Brot des Wirtschaftsertrages immer fleiner und kleiner wurde. Das neue Sozialrecht des Dritten Reiches begründet den sozialen Schutz des einzelnen nicht aus politiſchen Theorien. Es sind weder die Bismarcschen Gedankengänge von einem vor= beugenden Mittel, um das Staatsinteresse gegen die Explosionen einer verzweifelten Masse zu sichern, noch sind es die Theorien des beginnenden 20. Jahrhunderts über die Hebung und Beglückung der Menschheit. Das Sozialrecht des national = Staates schöpft sozialistischen seinen Inhalt und seine Richtung nur aus dem Grundsaz der Wohl : fahrt des ganzen Volkes. Der Schutz des einzelnen ist damit auch nicht mehr individualistisch begründet, vielmehr wird der einzelne nur als Teil des Volkes und nur in dem Maße beschüßt, wie es das Wohl des ganzen Volkes gebietet. Für den Schuh der= seien es arbeitsunwillige jenigen, die Elemente oder unſoziale Betriebsführer - des Volkes nicht würdig sind, besteht kein Raum mehr. Sie entschuldigt keine Theorie der Humanität und keine Theorie des Kapitalzinses um jeden Preis. Aber dafür ist das Sozialrecht auch zu einer neuen aktiven Sozialpolitik geworden. Zwischen dem Recht von früher und dem sozialpolitischen Willen klaffte eine Lücke. Die Sozialpolitik blieb halb zwischen den parla= mentarischen Mahlsteinen der aufeinander wirkenden Interessengruppen hängen und das Recht, hinter dem kein Wille stand, wurde zum toten Paragraphentum. So gab es Unzufriedene auf beiden Seiten : diejenigen, die den sozialen Paragraphen haßten, weil er vorhanden war, und diejenigen, die ihn haßten, weil er ihnen nicht half. Die Politif muß dem Recht das Leben verleihen , dieser Grundsa z gilt auch für das Sozialrecht. So wurde das Sozialrecht im Dritten Reich in zweifacher Hinsicht auf eine neue Grundlage gestellt: Hinter ihm steht die des Totalität nationalsozia = listischen Staates , 2. es wurde von einem passiven Mittel des Schußes eines einzelnen zum aktiven , auf den Ausgleich des Wirtschafts = lebens gerichteten Staatsfaktor. Dies sezt die Autorität eines Staates voraus, der frei von jeweiligen politischen Machtverhält= nissen seine Kraft aus sich selbst und der Stärke der Staatsführung hat und damit auch das soziale Recht aus dem Widerspruch der Theorien und Meinungen zu einem Recht der Volts: gesamtheit herausheben kann. Gerade die Be-

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13. November 1935 freiung von lebensunbrauchbaren Theorien pseudowissenschaftlicher Fanatiker und fanatischer Wissenschaftler machte erst das Sozialrecht zu eines Existenzmaßnahme natürlichen der Staates, der durch diese Maßnahme die Kraft des Volkes erhält und drohende Spannungen im Volkskörper ausgleicht, unabhängig von der Art der vorhandenen Wirtschaftsform. Eine solche Staatsführung handelt auch nicht aus jenem homöopathischen und krämerischen Intellektualismus, der gleich aus Angst nach der Medizinflasche greift und mit einem neuen sozialpolitischen Gesetzchen vorsichtig zwischen Sozialrecht und Wirtschaftsleben dosiert, wobei noch den Neunmaltlugen gesagt sein mag, daß aus dem reinen Intellektualismus heraus das Problem der sozialen Gerechtigkeit niemals lösbar ist. Das Sozialrecht ist für den totalen Staat das Mittel zur Gestaltung der großen Lebensgefeße eines Voltes, des Verhältnisses der Teile eines Volkes zu = der Staat einander, und kommt der sozialen Gerechtigkeit am nächsten , der jeden einzelnen über seine Alltagsschmerzen hinweg in das große Schicksal der das Nation A uch eingliedert. Sozialrecht muß den Generationen dienen ! Mit Paragraphen allein läßt sich ein solches Sozialrecht nicht schaffen. Entscheidend ist der Geist, der es beherrscht. Das neue Sozialrecht hat diesen Geiſt. Über jedem einzelnen steht der Schuß des Staates, der nicht nur seinen materiellen Lebensgütern , sondern auch seiner sozialen Ehre gilt, der den Arbeitern der Faust und der Stirn eine neue Stellung in der Volksgemeinschaft verschafft, die unſoziale Ausnutzung der Arbeitskraft bis zur Enteignung des Be= triebsführers unter Strafe gestellt, die soziale Kameradschaft eines Volkes gesichert und die Treuhänder der Arbeit zu Wahrern des Sozialrechts eingesetzt hat. Die Familie als Urzelle des Volkes ist unter besonderen Schuß, auch durch die Steuergesetzgebung, gestellt worden. Damit ist das Sozialrecht von der Theorie eines Staates , der mit dieser Theorie die Schäden libe = Wirtralistisch kapitalistischer schaftsgesete auszugleichen versuchte , ohne je Herr dieser Geseze zu sein - zu dem Programm einer neuen Wirtschafts- und und Gesellschaftsordnung geworden. Hier liegt die geistige Wandlung des Sozialrechtes und zugleich sein neuer Charakter als aktiver Faktor einer Staatspolitik, die das Sozialrecht zu den Lebensfundamenten der nationalen Gemeinschaft erhebt und mit ihm die innere Geschlossenheit des Volkskörpers sichert. Aus dem Geiste dieses Sozialrechtes wächst die Kraft eines Volkes, den Weg zur sozialen Gerechtigkeit zu finden. Dr. Schepp.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanlgrift der Schriftleitung: Berlin6068, 3immerftr. 90. III Fernruf A 1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der R. S. D A. P., München - Berlin Serland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinden (Postichedkonto München 113 46) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK Brefledienst der NSDAB

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet ß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

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NSK Folge 267

14. November 1935

Die NSK Randbemerkung :

Der

kleine

Moritz

NSK Wie gefährlich es iſt, einige Einzelfeſtstellungen zu erkunden und dann zu glauben, eine große allgemeine Wahrheit gefunden zu haben — dafür legt eine Schrift beredtes Zeugnis ab, die kürzlich unter dem Titel „ Zweierlei Kunst in Deutschland ? " erschienen ist, und von der man annehmen darf, daß über sie das logische Denkvermögen des deutschen Lesers sein besonderes Urteil spricht. Diese Schrift, die in ihren Untersuchungen über allgemeine Kulturfragen nicht uninteressant ist, wird leider in ihrem Wert durch ebenso unqualifizierbare, wie dumm-erheiternde Bemerfungen über die Presse beeinträchtigt. Es sind tatsächlich über das Problem Zeitung, das, wie der Verfaſſer leider vergißt, ein ebenso kulturelles wie vor allem auch ein politisches ist, seit langem nicht mehr derart weltfremde und absurde Meinungen zu Papier gebracht worden wie hier. Des Übels Kern ist die vom Verfasser sicher mit Recht gegeißelte Verständnislosigkeit einiger Berliner Kritiker gegenüber den ſich emporringenden, neuen Kulturbegriffen. Recht logisch ist es allerdings nicht, aus dieser bedauerlichen Einzeltatsache gleich die Schlüsse zu ziehen, daß ,,das Zeitungswesen“ eine „ kulturwidrige, rein zivilisatorisch-technische Erscheinung" sei . Der Herr Verfasser begeht den peinlichen Irrtum, Ursache und Wirkung zu verwechseln. Gute und schlechte, anständige und böse Kritiker gibt und gab es zu jeder Zeit, mit und ohne Zeitung. Im alten Rom kleideten sie ihre destruktive Arbeit in hämische Verse, später in ſpottende Reden, in der Systemzeit wurde auch der Rundfunt ihr Instrument. Soll deshalb das Dichten, das Reden oder der Rundfunk verboten werden, weil mit diesen Mitteln deſtruktive Kritik geübt werden kan n. ,,Zeitungen haben keine Kultur" - stellt der Herr Verfasser mit erfreulicher Schlichtheit fest, er sucht diese Kultur ausgerechnet in folgendem Rezept :

und

die

Zeitung

„Man versuche sich den Ersatz der Presse durch ein einziges an jedem Ort unter amtlicher Kontrolle herausgegebenes, im Umfange kleines Blatt vorzustellen.“ Ja man versuche, sich das einmal vorzustellen, und man wird sich an den Kopf greifen. Ebenso können wir im Intereſſe der „Kultur“ verlangen, daß die Eisenbahnen abgeschafft, die Automobile verboten, die Filmtheater geschlossen werden, und daß der innenpolitische Zustand vor dem Jahre 1803 in Deutschland wieder geschaf= fen wird. Der Herr Verfasser möge sich beruhigen : Solche "" Neuerungen" kann man nicht befehlen, das Volk fällt seinen Spruch darüber, was es haben will. Das deutsche Volk aber will die Zeitung, weil sie allein ihm mit ihren Nachrichten, ihren Informationen und Kommentaren, ihren vielgestaltigen Berichten den Blick öffnet für das gesamte Geschehen der Zeit. Die Zeitung ist nicht nur die Visitentarte unserer Nation gegenüber der Welt, sie ist einer der größten politischen Faktoren unserer nationalen Einheit, denn unser Volk ist ein politisches Volk, es lebt und denkt unsere Zeit mit, und es weiß, daß dieZeitung allein ihm dabei täglicher Helfer und Führer ist. Gerade heute, wo die deutsche Preſſe durch die nationalsozialistische Gesetzgebung den Klauen der früheren Geschäftemacherei zum größten Teil entrissen ist, ist das deutsche Volk stolz auf sie. Immer mehr entwickelt sich der Typ der deutschen Zeitung, die nichts anderes sein will, als die tägliche Mittlerin des politi : schen Dentens der Nation. Diese große Stellung der deutschen Presse wird durch ein paar Entgleisungen von Berliner Kunstkritikern nicht gefährdet. Am allerwenig= sten freilich durch derart primitive Auslaſſungen, wie sie in der genannten Schrift zu finden sind . Man kann hier nur den Rotſtift nehmen und quer darüber schreiben ""kleiner Moriz". H. S.



I

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NSK Folge 267

Deutsche Beamte

14. November 1935

an

die

Front!

Aufruf des Hauptamtsleiters Neef zum Sammeltag der Beamten und Handwerker am 1. Dezember NSK Der Sammeltag der Beamtea und Handwerker am 1. Dezember 1935 steht unter dem Losungswort „ Volksgemeinschaft zeigen Beamte und Handwerker durch Mithilfe am Winterhilfswerk des deutschen Voltes". Der Leiter des Hauptamtes für Beamte und Reichswalter des Reichsbundes der Deutschen Beamten, Pg. Hermann Ne ef, hat die Gliederungen des Reichsbundes der Deutschen Beamten zur Durchführung der zweiten Reichsstraßensammlung am 1. Dezember 1935 ange= wiesen, sich sofort mit den örtlich zuständigen Beauftragten des Winterhilfswerks in Verbindung zu setzen, um mit dieſen alle sich ergebenden Fragen zu erörtern, damit der Sammeltag zu einer Kameradſchaftsaktion des gesamten Volkes wird. Der Dienst am 1. Dezember, an dem sich die Beamten ohne Rang = unterschied uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen haben, ist für jeden Volksdiener selbst= verständlicher Ehrendienst an der Volksgemeinſchaft. Die Kapellen der Beamtenschaft, Fachschafts- und Verbandskapellen werden für PlayIn musik und Umzüge bereitgestellt werden. den Orten, in denen die Beamten nicht voll zum Sammeln eingesezt werden können, werden Umzüge veranstaltet. Die Beamten sammeln in Uniform unter Anlegung der Hakenkreuzarmbinde. In der Anweisung an die Gliederungen des Reichsbundes der Deutschen Beamten hat Pg. Neef der Erwartung Ausdruck gegeben, daß jeder Beamte, gleich ob er den unteren, mittleren oder höheren Gruppen angehört, sich seiner Pflicht gegenüber dem Volt vollbewußt für das Winterhilfs = werk einsetzt und sich durch seine Gemeinschaftstat zur Volksgemeinschaft bekennt. Aus Anlaß dieser zweiten Reichsstraßensammlung hat Hauptamtsleiter Neef sich mit folgendem Aufruf an die deutsche Beamtenschaft ge= wandt : „Das Winterhilfswerk ist das Bekenntnis

Garmisch

die

,, weiße“

Garmisch-Partenkirchen, den 14. November. NSK An einem kühlen nebligen Novembermorgen haben wir München in Richtung Garmisch-Partenkirchen verlaſſen. Die letten Herbstausflügler, die noch bis in die letzten Oktobertage hinein die schimmernde Laubfärbung des bayerischen Hochlandes bewunderten, sind nun schon lange von der wichtigen Verkehrsader verschwunden, während andererseits der spärliche Schneefall auch die Wintersportler noch nicht in die Berge gezogen hat. So fahren wir fast allein auf der völlig erneuerten Auto-

des ganzen deutschen Voltes zu wahrer Volks- und Schicksalsgemeinschaft. Gemeinsam mit den Handwerkern marschiert die deutsche Beamtenschaft am 1. Des zember 1935 in Ausübung nationaler Solis darität für den Sozialismus der Tat. Deutsche Beamte! Der Ruf des Füh rers ist für euch als Sachwalter des Volkes innere Verpflich tung. Ich erwarte daher, daß ihr euch für den Generaleinsatz am 1. Dezember ausnahmslos in den Dienst des Winterhilfs= werks stellt. Mit der Sammelbüchse in der Hand habt ihr Seite an Seite mit den deutschen Handwertern euch für das Gelingen der zweiten Reichsstraßensammlung einzusehen. Beweist durch die Tat, daß für euch, die ihr echte Diener an der Gemeinschaft seid, der Nationalsozialismus nicht nur ein Lippenbekenntnis, ſondern eine Herzensangelegenheit ist, der ihr euch mit Freude und Stolz hingebt. Deutsche Beamte! Erweist euch der Ehre würdig , im Kampf gegen Hunger und Kälte für die Volks : dürfen. genossen kämpfen zu Seid einsatzbereit ! Bekundet als Helfer des Winterhilfswerks, daß ihr als echte Sozialisten im Dienste des Führers euren Empfindungen für die Volksgemeinschaft lebendigen Ausdruck verleiht. Seid eines Sinnes, eines Herzens, eines Willens und einer Tat !

Handelt und opfert !"

erwartet

Olympiade straße Garmisch zu. Manche der Ortschaften, durch welche die Straße früher geführt hat, berühren wir dank der fertiggestellten Umgehungsstraßen nicht mehr. So manche gefährliche Kurve und Wegkrümmung ist durch Felssprengungen be seitigt worden. Schon kurz hinter München spürt man, daß der erstklaſſige Ausbau der im Winter und Sommer überlasteten Verkehrsstraße ein großes Ereignis ankündigt. Auch der aufmerksame Benutzer der Eisenbahn wird dort, wo früher nur das Eingleissystem vorhanden war, doppelte Gleise finden, und wird in Gar-

སྒྲོལ་ ཏ ཎཱ

NSK Folge 267 misch einen dem stärksten Eisenbahnverkehr ge wachsenen Reichsbahnhof vorfinden. Wer die beiden Gemeinden Garmisch und Partenkirchen, am Fuße des Wettersteingebirges, aus früheren Jahren kennt, wird auf den ersten Blick über die beispiellose Vergrö Berung und den Ausbau des größten deutschen Wintersportplatzes erstaunt sein. Überall an den Hängen und in dem breiten Partnachtal sind kleine Alpenhäuser, Villen und Hotels neu erbaut worden. Und mit Ausnahme des Rathauses muß man feststellen, daß sie sich alle stilgerecht den früheren oberbayerischen Dörfern und der durch Bergriesen umrahmten Landschaft anpassen. Neben Garmisch-Partenkirchen hatten sich Schreiberhau, Braunlage und Schierke als Schauplah der großen wintersportlichen Kämpfe des kommenden Olympiajahres beworben. Im Mai 1933 hat die Wahl des Internationalen Olympischen Komitees Garmisch - Partenkirchen getroffen. Chamonix 1926, St. Morit 1928, Lake Placid 1932 sind Garmisch als wintersportliche Kampfpläge der Besten der Welt vorausge= gangen. Sah man in Chamonix 16 Nationen, versammelte St. Morih 25 Staaten und Völker auf seinen Schanzen, waren 1932 17 Nationen dem wintersportlichen Ruf der Vereinigten Staaten über den Ozean gefolgt, so wird Garmisch-Partenkirchen dem mit den Jahren gewachsenen Interesse und der Bedeutung des Wintersports entsprechend vom 6. bis 16. Februar 1936 28 Flaggen an den Olym pischen Masten zeigen. Unsere erste Frage an die Olympischen Komiteemitglieder in Garmisch gilt mit einem bedeutungsvollen Seitenblick nach der Schneehaube der Zugspitze und Alpſpike, dem Wetter. Hat man doch schon in St. Moriz und Lake Placid die schlechtesten Erfahrungen mit dem Wettergott machen müſſen. Und der Föhn hat so manchesmal auch in Garmisch schon große wintersportliche Wettkämpfe abgeblasen". Wir werden darüber belehrt, daß die Technik in Garmisch 1936 zu einem guten Teile die Macht der Föhnwinde zu brechen imstande sein wird . Das bereits im vorigen Jahr erprobte Eisstadion mit seiner künstlichen Kühlanlage, mit einem Röhrenſyſtem von insgesamt 20 Kilometer Länge und einer Gefrierplatte von 30 mal 60 Meter wird auch etwa vor= zeitig eintretenden Frühlingsboten Widerstand leisten können . Für den Abfahrts- und Slalomlauf hat man neben den unter normalen Schneeverhältnissen vorgesehenen Streden in höheren Lagen Ersatzstrecken ausfindig gemacht. So gut wie ausgeschlossen ist es, daß am Gudiberg, wo die beiden Olympiaschanzen in idealer Lage er, richtet sind, das Wetter den Sportlern einen Streich zu spielen vermag . Eine großartige Beleuchtungsanlage hat dafür gesorgt, daß, wenn die Sonne den Schnee und das Eis für die Springer unbrauchbar machen sollte, in den fühlen Nächten der Start durchgeführt werden fann. Sollte auch das vergebens sein, so wird die natürliche Sprungschanze auf dem Zugspitzblatt die Mannschaften antreten sehen. Nur das Bobrennen ist mehr oder weniger der Laune des Himmels ausgeliefert. Hier wird das in Platten aus dem Riessersee gesägte Eis in die großen Kurven der Rennbahn für die

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14. November 1935 Bobfahrer eingelegt werden. Jetzt hat man zunächst mit Rasenflächen und Reisig künstliche Kurven mit mathematischer Genauigkeit errichtet. Und da der Schnee seinen Mantel noch nicht über das saubere Werk gelegt hat, muß olympisches" Kätzchen die Mäuse vom ein Riessersee, welche mit besonderer Intensität den Aufbau der Bobbahn unterwühlen, in Schach halten. Eindrucksvoll sind die technischen Glanzleistungen , welche in diesem Jahr zur Durchführung der Winterspiele getroffen wurden. Nicht nur, daß die einzelnen Wettkampfpläge verkehrstechnisch auf schnellstem Wege zu erreichen sind, und auf allen Plägen während der 11 Tage gleichzeitig die Kämpfe durchgeführt werden , sind überall auch für Wettkampfleitungen, Publikum und Presse in großzügiger Weise Einrichtungen geſchaffen worden, die Dienst und Anteilnahme an sportlichen Ereignissen erleichtern. An den Wettkampfplätzen sind Telegraphenämter entstanden. Das Fernamt in Garmisch-Partenkirchen fann täglich bis zu 2000 Gespräche vermitteln. Radioanlagen sind geſchaffen worden, die sechs gleichzeitige Übertragungen in sechs verschiedenen Sprachen auf die Sender der Welt ermöglichen, während in schalldichten Zellen die Reporter und Rundfunkberichterstatter die Ereignisse auf Schallplatten festhalten. Auf jedem der Wett= kampfplätze wird während der Wettkampfpauſen das Radio vom Stande der Ereigniſſe auf den übrigen Wettkampfplägen berichten, und z . B. wenn im Partenkirchener Eisstadion ein Tor fällt, so verkündet es das Radio zwei Minuten später den Pressevertretern auf der Bobbahntribüne, während nach fünf Minuten bereits die schriftlichen Unterlagen in verschiedenen Sprachen der Weltpresse zugängig gemacht werden. Elektrische Startanlagen werden außerdem die Arbeit der Wettkämpfe erleichtern . Sportsleute und sportbegeistertes Publikum von allen Kontinenten werden in wenigen Wochen zu Füßen des olympischen Wahrzeichens der Winterspiele 1936, der Alpspike, versam melt sein. Die „ genialen“ Geschäftsleute, welche als Begleiterscheinungen solcher Ereignisse stets aufzutauchen pflegen, werden feſtſtellen müſſen, daß Deutschland seine Gäste gegen Übervorteilen zu schüßen versteht . Gleichsam eine „ olympi sche Marktordnung“ kann jene Quartierund Verpflegungsordnung des olympischen Verkehrsamtes genannt werden . Die Erfahrungen der Nürnberger Parteitage werden in verkehrstechnischer organisatorischer und ernährungspolitischer Hinsicht in den Dienst unserer internationalen Gäste gestellt werden können . Die weiße Olympiade“ ist nur der Auftakt zu den Berliner Kämpfen. Wenn zu den Olympiaschanzen die Staffelträger das Olympische Feuer aus seiner griechischen Heimat bringen, und auf hohem Sodel weit über das Tal hin die olympische Flamme von dem kämpferischen aber friedlichen Geist der Besten unter den Völkern Kunde tut, dann werden die Auserlesenen der Nationen in friedlichem Ringen an den Berghängen des Wettersteins einer unruhigen politischen Welt Vorbilder echter Männlichkeit und Menschlichkeit sein. Kif.

NSK Folge 267

Englische Luftfachzeitschrift über die Lage in Deutschland NSK Die in England erscheinende Fachzeitschrift The Aeroplane" bringt einen bemer tenswerten Aufsatz eines Engländers, der Deutschland bereiste und sich vor allem für das Verkehrsflugwesen intereſſierte. Einleitend schildert der englische Gast seine allgemeinen Eindrüde, die er von den Verhält= nissen in Deutschland gewonnen hat. Er bemerkt u. a.:,,Das heutige Deutschland ſcheint das · fröhlichste Land in Europa zu ſein und die Fröhlichkeit ist ein Anzeichen für die GeErfolgs. wißheit des Deutschland glaubt an den Führer der Nation und damit ist auch ein Glauben an das Schickſal Deutschlands verbunden und zwar nicht, ſoweit ich feststellen konnte, die Aufgabe die Welt zu erobern, sondern nur das Schicksal eine starke, auf sich selbst verlassende Nation zu sein , die feinen Angriff von irgendeiner Seite fürchten muß, sondern jeden Augenblick bereit ist , sich in der einzig wirksamen Weise zu verteidigen. Deutschland baut eine Luftflotte, die für die Arbeit geeignet ist, auf. Ich habe einiges davon gesehen. Die deutsche Luftflotte ist eine Macht auf die jede Nation wohl stolz sein tönnte. An anderer Stelle erklärt der Verfasser unter Bezugnahme auf seinen Besuch in Berlin : „ Offen gejagt kann ich feststellen, daß ich niemals besser aussehende Leute getroffen habe. Als ich bereits im Jahre 1932 anläßlich des Europaflugs in Berlin weilte, sah ich zahlreiche Arbeiter und Arbeiterinnen in den Straßen und es fielen mir damals die gut aussehenden Leute bereits auf. Aber jene, wie auch Menschen , die der mittleren Schicht angehören , waren sehr schlecht gekleidet, auch erhielt man den Eindruck, daß die Leute nicht allzu gut ernährt waren". Unter Bezugnahme auf die Verhältnisse im neuen Deutschland erklärt der Engländer : „Die große Arbeit, die man überall in den Straßen bemerken kann, ist erstaunenswert. Straßen werden erweitert und neu gepflastert und viele Gebäude errichtet. Die Leute sehen heute unbedingt anders aus als früher. Sie sind offensichtlich besser ernährt und besser gekleidet. Auch die Mittelschichten tragen gute Kleidung. Ich besuchte auch ein Arbeitsdienstlager, wozu man mich herzlich aufgefordert hatte, und ich wünschte nur, daß wir etwas Ähnliches in unserem Lande befäßen". Der Verfasser beschreibt auch seinen Besuch auf dem Tempelhofer Flughafen und bemerkt : „Die Junkersmaschine „Ju 52" ist ungefähr die beste schwermotorige Verkehrsmaschine der Welt von heute. Während der Besichtigungen fei seine Achtung für das deutsche Luftwesen noch gestiegen. Ich habe, so fährt der Verfasser fort, mehr Vertrauen zu der Junkers = maschine „Ju 52" bei jeder Witterungsart, als ich zu irgendeinem anderen Flugzeug habe, in dem ich bisher geflogen bin. Der Tempelhofer Flughafen ist eines der modernsten Weltwunder. Es wird dann noch von dem Engländer ein Vergleich mit dem Flughafen von Croy don in England angestellt und betont, daß der Tempelhofer Flughafen wie ein deutsches Hotel aussehe, das bereit sei Gäste zu empfangen.

Auflösung des Deutschen Frauenbundes e. V. NSK Der Bundesvorstand des Deutschen Frauenbundes e. V. 1909 hat anläßlich seiner lezten Sizung vom 28. Oktober 1935 beſchloſſen, den Verband sofort aufzulösen .

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14. November 1935

Wie urteilen Ausländer, die die Feierlichkeiten des 8. und 9. November in der

Hauptstadt der Bewegung erlebten?

mit-

NSK An den Feierlichkeiten des 8. und 9. November nahmen auch eine Anzahl ausländischer Journalisten und Gäste teil, die aufs tiefſte ergriffen waren. Der diplomatische Vertreter einer befreundeten Macht z. B. bezeichnete die Beisehungsfeierlichkeiten als eines der er= greifendsten Ereignisse des neuen Deutschlands. Mr. Hunt , Berichterstatter für die große amerikanische Zeitschrift Cosmopolitan Magazine", der auch gleichzeitig im Auftrag mehrerer anderer großen amerikanischen Blätter in Deutschland weilt, um die Verhältnisse und die nationalsozialistische Aufbauarbeit eingehend zu studieren und darüber zu berichten, hatte ebenfalls Gelegenheit, der Totenehrung beizu wohnen. Er faßte die tiefen Eindrücke, die er gewonnen hatte, in folgenden Worten zusammen : „Es ist tatsächlich selten, daß die Schönheit und Macht sich zu einem vollkommenen Ganzen vereinigen. Heute empfand ich an jener Stelle, die ich gerne den Plaz des ewigen Gedenkens nennen möchte, diese Offenbarung der geistigen und körperlichen Form zu einer mächtigen neuen Religion für Deutschland. Sie gibt diesem großen Land eine Zukunft, die noch bedeutender ist als seine Vergangenheit. "

Die langjährige Vertreterin des " Chicago Daily Tribune" in München, Miß H. Connelly , hatte es nicht versäumt, bei der Totenehrung auf dem Königsplay anwesend zu ſein. Tief ergriffen von dem Erlebten schreibt sie: „Tausende kamen nach München, um Zeugen zu sein bei den Feierlichkeiten, die die Haupte stadt der Bewegung zum Gedenken jener, die am 9. November 1923 fielen, durchzuführen beabsichtigte. Viele tausend Bewohner Münchens erwiesen den 16 Wegbereitern, die ihr Leben für die Bewegung hingegeben haben, die letzte Ehre. Unter all den vielen Menschen wird es wohl keinen gegeben haben, der nicht einen tiefen Eindruck mitnahm. Die bloße Art der Durchführung der Ehrung, die wunderbare Exaktheit der marschierenden Säulen, die militärische Disziplin, die Vollendung, mit der jede Einzelheit durchgeführt wurde, mögen allein die uneingeschränkte Bewunderung her vorgerufen haben. Von vielen stärksten Momenten war der höchste Augenblick jener auf dem Königsplatz, als Hitler seinen Plak zwischen seinen lebenden Kameraden verließ, durch die Standarten schritt und sich zwischen die zwei Reihen Sarkophage stellte. Tausende waren auf dem großen Platz versammelt, aber es herrschte tiefes und eindrucksvolles Schweigen. Dann wurden die Toten zum letzten Appell gerufen , und ihre Kameraden antworteten mit „ Hier“. Wenn man zurückdenkt an die einzigartigen und erhabenen Feierlichkeiten um Mitternacht, als die Feuer in den Schalen der Pylonen brannten, die die Namen der Gefallenen trugen und an die Tausenden von Fadeln, die die Straße zwischen dem Siegestor und der Feldherrnhalle einsäumten, so kann man nur feststellen, daß die ganze symbolische Feier tief erschütternd und überzeugend war.

NGR Gonderdienfi

Der Deutsche Film

Deutscher

im

Geist

deutschen

Film

Vor der Uraufführung des neuen deutschen Großfilms ,,Friesennot“ Am 19. November 1935 findet in Berlin und im ganzen Reich die Uraufführung eines langerwarteten deutschen Großfilms , Friesennot" (Deutsches Schicksal auf russischer Erde) statt, der in Inhalt und Form bahnbrechend für die fünftige Entwicklung des künstlerischen und fulturellen Niveaus der Filmgestaltung sein dürfte. NSK Die letzten Jahre unter nationalsozialistischer Führung haben der deutschen Filmwirtschaft ein völlig verändertes Gesicht gegeben durch organiſatoriſche Maßnahmen, wie man sie vordem niemals und nirgends kannte. Wirtschaftlich gesunde Voraussetzungen wurden ge= schaffen durch die Errichtung der ständischen Kammer (Reichsfilmkammer) , durch die Neuformung des Lichtspielgesetes, durch die Abschaffung des Zweiſchlagerprogrammes und die gleichzeitige Regelung der Eintrittspreisfrage und durch die Ausschaltung des jüdiſchen und unseriösen Einflusses auf Filmproduktion, Filmwirtschaft und Filmkunst. Die Berufung des Reichsfilmdramaturgen als Berater der Filmproduktion war die nächste Maßnahme auf tünſt lerischem Gebiet, weil dem Film der Makel der reinen Handelsware genommen und er seinem eigentlichen Zweck, Kulturgut volksnaheſter Form zu werden, zugeführt werden mußte. Dazu ist es aber notwendig, daß der Film im Heute , im völkischen Erleben und Denten wurzeln muß. Verschiedentlich sind die Anfänge zu einer künstlerischen Form des Films nach diesen Ge= sichtspunkten wahrnehmbar geworden, und erst jezt ist ein Werk fertiggestellt worden, welches in seinem Stil und seinem Milieu fernab der gewohnten Filmunterhaltungsware liegt und doch das größte Publikum fesseln wird . Ein Buchwert, dessen Verfilmung man jon lange erhoffte und erwartete, hat seine filmiſche Gestaltung gefunden, die Novelle Friesen not" des Dichters Werner Kortwich, der ſelbſt die Möglichkeit hatte, an hervorragender Stelle die Verfilmung seines Buches zu leiten. Es war bestimmt fein Zufall, daß selbst der Reichsfilmdramaturg sein Interesse durch Förderung und beratende Mitarbeit ausdrückte. Wenn schon der Inhalt der Novelle künstlerisch und dramatisch viel zu geben vermochte, so wird die filmische Gestaltung durch den Einsatz einer Anzahl bester Filmbildner und Künstler wegbereitend sein können für die Entwicklung der Filmkunst. Die Namen und Persönlichkeiten der einzelnen Gestalter und Mitarbeiter am Werk geben die Garantie, daß ein Werk entstanden ist, welches den Forderungen der Zeit gerecht wird und einen Schritt weiter bedeutet

auf dem Wege zur arteignen Kunstform Film und zum gepflegten Unterhaltungsmittel des Volkes, welches nicht nur unwirkliche moderne Märchen ohne inneren Gehalt oder Reißer auf der Leinwand sehen will, sondern in jeder Weise aufgeschlossen ist für wahre Schidsale und ernste Kunst. Ohne auf die Handlung des Films einzugehen, die ja aus der Novelle vielen bekannt ist und auch aus dem Untertitel des Films in ihren Grundzügen hervorgeht, sollen diese Ausführungen furz die Menschen zeigen, welche an der Schaffung des Werkes beteiligt waren. Selten wurde einem Schriftsteller Gelegenheit gegeben, sein geistig gesehenes Werk auch in die filmische Wirklichkeit umzusetzen . Es ist eine erfreuliche Feststellung, daß dem Buchautor Werner Kortwich die Spielleitung übertragen wurde, der nun Gelegenheit hatte, sein geistiges Erzeugnis nach der drehbuchmäßigen Vorberei tung durch Peter Hagen so zu gestalten, wie er es sich bildmäßig vorgestellt hatte. Kortwich hat mit Unterstützung einer Reihe erprobter Filmschaffender die Formgebung durchgeführt, und es wird nicht zum Schaden des Films ge= wesen sein, denn die künstlerische Entwicklung des Filmwesens wird sich in der Hauptsache durch neue, unverdorbene Filmschöpfer vollziehen müssen. Neben ihm steht als künstlerischer Seher der Mitgestalter vieler künstlerisch vollendeter Filmwerke, der Kameramann Sepp A11geier , der in diesem Jahr auf der internationalen Filmkunstbiennale Venedig zwei Filmen durch seine Mitarbeit Preise sichern konnte. Sein Stil in der Auffassung der Photographie ist oft genug lobend hervorgehoben worden, und er wird auch die Wirkung des neuen Friesennot-Filmes wesentlich beeinflussen. Walter Gronost a y gesellt sich als Schöpfer der musikalischen Untermalung des Werkes zu den dreien. Aus Film und Rundfunk ist seine eigenwillige Musik bekannt, die niemals Antlänge zeigt, sondern stets aus dem eigenen Wesen und aus dem Wesen des Gesamtwerkes entsprungen scheint. Der Friesentanz des Films ist ein neues Zeichen seiner künstlerischen Potenz. Diese vier Künstler waren die Gestalter der filmischen Verwirklichung einer Novelle, die hin= einging in eine deutsche Schicksalsgemeinschaft jenseits der Reichsgrenzen. Unter ihrer Leitung waren alle die übrigen am Werk Schaffenden tätig, etwas Großes zu formen, jeder auf seinem Platz. Es wird zunächst Verwunderung hervorgerufen

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haben, daß der Hauptdarsteller des russischen Tendenzfilms ,,Sturm über Asien", welcher seinen internationalen Ruf begründete, eine tragende Rolle in einem echt deutschen Film übertragen befam, der sich aus der Handlung heraus gegen die Sowjetunion richten muß . Wenn man aber diesen Künstler Inkijinoff bei der Arbeit beobachtet hat, wenn man sah, wie er seinen markanten Kopf mit den halbasiatischen Zügen für die Durchführung seiner Rolle als Kommissar einer Tschekaabteilung meiſtert, dann weiß man, daß es kaum einen Ersatz für ihn gegeben hätte. Inkijinoff, der russischen Staatsbürgerschaft für verlustig erflärt, gibt seinem Bolschewiſtenführer etwas Faszinierendes, das Verhaltene, Brutale und Geschmeidige eines Tigers. Und doch wirkt er in den Liebesszenen menschlich, seine Rolle ist glaubhaft, echt, wie alles an dem Film, der jede Schwarz-Weiß-Zeichnung der Charaktere vermeidet. Sein Gegenspieler, der selbstbewußte, gerade Vorsteher und Prädikant des deutschen Dorses, der erst zu spät einsteht, daß nur der Kampf gegen die Unterdrücker den Untergang der Friesen verhindern kann, ist Friedrich Kayz ler , einer der hervorragendsten Schauspieler der deutschen Bühne. Seine große, kraftvolle und würdige Erscheinung ist fast symbolisch in diesem Film. Knapp in der Sprache, knapp in den Gesten gestaltet er einen Menschen, der sich selbst in Handlungen und Aussprüchen treubleibt. Seine Mitwirkung in diesem Film ist ein starkes Positivum , das fühlt man an jeder Szene. Die weibliche Hauptrolle wird von Jeſſie Vihrog verkörpert. Zumeist für leichte und leichteste Rollen eingesetzt, hat die Künstlerin hier zum erstenmal Gelegenheit, in einem Film eine starke, dramatische Leistung zu geben. Ursprünglich und echt, wie sie selbst, soll das Mädthen Mette des Films sein, jenes Halbblut, das die raffische Auffaſſung der Friesen nicht ver-

Das

NSK So sehr es dem Nationalſozialismus auf einer Reihe anderer Gebiete politischer wie kultureller Art gelungen ist, großes zu erreichen, so wenig kann man dies leider noch im großen Durchschnitt wenigstens -- Dom deutschen Film behaupten. Es läßt sich zwar nicht bestreiten, daß es in den zweieinhalb Jahren nationalsozialiſtiſchen Filmschaffens gelungen ist, endlich den typisch jüdischen Einschlag, den die Mehrzahl aller Filme vor 1933 aufwiesen, zu beseitigen, und man kann auch an der Tatsache nicht vorübergehen, daß bereits mancher sehr gute Film seit der Machtübernahme über die Leinwand gerollt ist. Aber dies waren immer nur Ausnahmen, die sich aus der ewig gleichbleibenden monotonen Durchschnittsebene heraushoben, ebenso, wie ein Eiffelturm über Paris thront. Doch es ist eben bloß ein Eiffelturm, und ebenso waren es bis jetzt nur sehr wenige Filme, die sich markant heraushoben aus der Menge. An dieser notwendigen Feststellung ändert beispielsweise auch die Tatsache nichts, daß ein

14. November 1935 steht und an ihrer Liebe zum Sowjetführer zugrunde geht. Es fällt Jessie Vihrog nicht schwer, die Natürlichkeit, die ihre Rolle verlangt, aufzubringen, und es ist das Verdienst der Filmgestalter, sich die schauspielerischen Qualitäten der Künstlerin zu sichern für die Formung eines Menschen, fernab jeder konven tionellen Filmliebhaberin. Drei weitere Hauptrollen sind mit filmischem Nachwuchs besetzt, mit Künstlern, die sich schon auf der Bühne in den Vordergrund gespielt haben, jest jedoch zum erstenmal Gelegenheit hatten, einen großen Film mitzugestalten. Den Anführer der jungen Friesen, die gegen den Terror aufstehen, spielt Hermann Schomberg, an den westdeutschen Bühnen tein Unbekannter mehr. Gertrud Boll vom Altonaer Stadttheater und Kai Möller spielen das Liebespaar, welches beinahe russischen Tschekisten zum Alle drei haben durch ihre Opfer fällt. Rollengestaltung in Friesennot" ihren Begabungsnachweis erbringen fönnen. Ein Gang durch das friesisch-russische Dorf, welches die Architekten Robert Dietrich und Bernhard Schwidewski so aufgebaut haben, daß man sich tatsächlich in das Milieu der Handlung versezt fühlt, beweist, daß hier in jeder Weise sorgfältig vorbereitet sein mußte. So und nicht anders konnte dieser Ort aussehen nach den Bildern, die man kennt und nach der Vorstellung, die man sich nach dem Studium des Charakters friesischer Dörfer in fremden Ländern gemacht hat. Nichts ist vergessen, nichts hinzugefügt, was die Atmosphäre der Echtheit stören könnte. So waren hier Künstlerhände an der Schaffung eines deutschen Werkes, das in seiner Art neuartig ist und deutschen Geist fühlbar werden läßt. Daß der neue Film das höchste Prädikat „künstlerisch und staatspolitisch be = sonders wertvoll" erhalten hat, ist der Beweis, welche Bedeutung dieser Arbeit beiCurbel gemessen wird.

ist Film ! Film, wie jüngst „ Vergiß mein nicht“, ein großer Publikumserfolg war. Hier bildete eben der berühmte Tenor Gigli den einzigen und ausschließlichen Attraktionspunkt. Denn wegen der seichten und abgeschmackten Handlung allein wäre bestimmt kaum ein einziger hineingegangen. Das neueste Steckenpferd der Regisseure und Drehbuchautoren scheint nun das Thema „ Liebe“ zu sein. „ Liebe geht, wohin sie will ", „ Ich liebe alle Frauen", „ Liebesträume“, „ Künstlerliebe“, kurz, „ die ganze Welt dreht sich um Liebe", und zwar lezen Endes immer wieder nach dem Schema F. Liebe muß man erleben und sie sich nicht im Film ansehen, das ist sicherlich vernünftiger. Der Film hat andere Aufgaben, als ein Leitfaden für angehende Liebhaber und solche, die es noch werden wollen, zu sein. Man könnte unseren Filmleuten nur von Herzen empfehlen, sich den neuen amerikanischen Spielfilm „ Es geschah in einer Nacht“ anzusehen. Gewiß kann ein sehr genauer und

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scharfer Kritiker auch hier feststellen, daß der Auftakt nicht ganz flar und logisch folgerichtig sei. Aber das ist eben die Kunst, die diesen Spielfilm beherrscht, daß er so mitreißend, so voll pulsierenden Lebens ist, daß dies dem Zuſchauer überhaupt nicht zum Bewußtsein kommt.

liche und natürliche Handlung zu gestalten, die den Beschauer bis zum Leßten fesselt, und die das Problem der Liebe, die sich ja schließlich aus einem Spielfilm nicht wegdenten läßt, in dieser harmlosen und dabei doch so pridelnd reizvollen Art behandelt.

Flott, amüsant und wirklichkeitsnahe ist dieser Film, glänzend besetzt mit zwei nicht mehr ganz unbekannten Darstellern, Clark Gable und Claudette Colbert, voll Spannung bis zum letzten Moment, dabei teilweise so humorvoll, daß das Publikum auf offener Szene zu flatschen beginnt. Kurz, man fann hier, wie der Franzose bei seiner Hauptſtadt jagt,,,C'est ça Paris", [agen, das ist Film. Wie freudig er aufgenommen wurde, beweist die Tatsache, daß er hier in Berlin bereits den zweiten Monat vor dauernd ausverkauftem Hause läuft.

Und endlich noch eines : Der Titel. Auch er hat bei der Zugkraft eines Filmes nicht das legte Wort mitzureden . Hätte man diesen Amerikaner beispielsweise „Liebe schlägt Brüden" oder so ähnlich benannt, er wäre sicherlich, trog der glänzenden Handlung, nicht Als vielleicht zu diesem Erfolg geworden . bester Beweis ließe sich hier der Film „ Liebesleute" anführen, der in seiner Art bestimmt ein gutes Gegenstüd bildet. Nach einer Woche war er wieder von den großen Bühnen verschwunden, weil der nichtssagende und banale Titel keinen Anreiz für das Publikum bildete.

Wir wollen hiermit nun nicht den deutschen Regisseuren empfehlen, daß sie diesen Film getreulich topieren, denn legten Endes muß jeder Film das Charakteristikum seines Herstellerlandes tragen. Aber eines sollten sie daraus lernen : eine wirklichkeitsnahe, selbstverständ-

Wollen wir daher hoffen, daß dieser ameri= tanische Film dazu beiträgt, unseren Regisseuren einen Tip zu geben, wie man einen Spielfilm gut gestaltet und ihn zu einem großen Erfolg werden läßt. Klaus Danzer.

So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 14. Oktober 1935. ,,Der Mann mit der Pranke" Es mag bei diesem neuen Film den ganz exakten Kritikern, die ihre Besprechungen mit der Lupe und dem Vergrößerungsglas machen, vorbehalten bleiben, sich an zweifellos vorhandenen Unklarheiten , die bei der Aufdeckung der Kriminalaffäre in Erscheinung treten, zu stoßen. Aber, und das ist das Große an der Gesamtgestaltung, sie werden durch das pulsterende Leben, durch die Span = nung und durch die Wirklichkeitsnähe so weitgehend überbrüdt, daß sie dem Beschauer höchstens bei sehr genauer retrospektiver Be= trachtung zum Bewußtsein kommen können. So darf man hier endlich einmal feststellen, daß es dem deutschen Film gelungen ist, unter Wahrung seiner deutschen Arteigenheit die amerikanische Kunst der spannenden Gestaltung und der unmerklichen Überbrückung von vielleicht im Grunde nicht ganz logisch zusammenhängenden Dingen zur Anwendung zu bringen . So gut die Handlung als solche ist, so voll= Darstellung. endet Paul ist die auch Wegener als ein Mann, der ein ganzes Leben nichts anderes gekannt hat, als seine Berufsinteressen und sein weiteres Vorwärtstommen, dem alle menschlichen Gefühle bisher fern waren und der nun auf einmal einer schönen Frau restlos verfällt, erfaßt seine Rolle genial und weiß fie in jeder Hinsicht meisterhaft auszufüllen . Herrlich zeichnet sich auch in seinem Minenspiel der Kontraſt ab : auf der einen Seite die brutale Rücksichtslosigkeit, die leine Hinderniſſe anerkennt, mit der er sich den Weg zu der Frau ebnen will, und auf der anderen Seite die Wärme und Liebe, die ihn in Gegenwart dieser Frau erfüllt. Seine Partnerin ,

Frau Dr. Kröning, die Gemahlin seines nur als Mittel zum Zwed engagierten Syndikus (Rose Stradner) steht ihm in der Ge= staltung ihrer Aufgabe nicht nach. Hugo Kröning (Johannes Rie man n) , der ahnungslose Gatte und radikale Egozentrist, der restlos von sich selbst überzeugt ist, obwohl er keinerlei Grund dazu hat, der nur seine Existenz und sein Geld kennt, ist ebenfalls gut gezeichnet und Hervorragend gespielt. weiter Hilde ist Meißner als Sekretärin und frühere Geliebte des Präsidenten (Wegener) , die trotz der Verdrängung durch Lena Kröning ein großes Maß menschlicher Vornehmheit an den Tag legt. Grete Weiser löst durch ihre fabelhaft natürliche und drollige Spielweise mehr als einmal den lauten Beifall des Publikums aus. Auch Curt Vespermann , ihr Gatte, ist in seiner Art gut und sympathisch. Ausgezeichnet spielen endlich Otto Stödel und Ernst Rot= mund , als zwei schmuzige Bankjuden mit nach außen hin weißer Weste. Endlich wäre noch Emmy Wyda als alte Gräfin Steindorf zu nennen, während die übrigen Darsteller, Schröder-Schrom, Ernst Legal und Walter Steinbed, zu nebensächlich sind, um weiter er= wähnt zu werden. Das Drehbuch von Thea von Harbou ist zweifellos ein Schlager, ebenso wie die Regie von Rudolf van der Noß nichts zu wünſchen übrigläßt. Eduard Hoesch mit seiner Kamera hat Gutes geleistet, dagegen tritt die Musik von Wolfgang Zeller nicht sehr stark hervor. Im ganzen kann man daher diesem Film, deſſen Stärke nicht nur, wie beispielsweise bei ,,Vergiß mein nicht ! " in Gigli, in dem Haupt-

NSK Folge 267 darsteller Paul Wegener liegt, nur den Erfolg wünschen, der ihm auf Grund ſeines wirklich guten Gehaltes zukommt. Ein Deka-Film im Syndikat- Verleih . K. D.

„Künstlerliebe “ Man braucht absolut kein Spießer zu ſein, im Gegenteil, man kann der Liebe gegenüber sogar sehr positiv eingestellt ſein, aber diese dauernden Liebesplänkeleien, die seit einiger Zeit über die deutschen Filmbühnen laufen, können einem doch allmählich auf die Nerven gehen. Die Herren Drehbuchautoren und Regisseure sollten doch endlich einmal bedenken, daß eben „ Liebe ein Geheimnis“ iſt, das zu erforschen nicht so einfach ist, wie ſie sich dies vorzuſtellen ſcheinen. So ist auch der neue Film „ Künstlerliebe", ebenso wie ſeine Vorgänger „ Die ganze Welt dreht sich um Liebe",,,Liebesträume" und wie ſte alle geheißen haben, äußerst schwach in Vor allem die Einleitung seinem Aufbau. und das Hingleiten zur eigentlichen Handlung sind von einer Krampshaftigkeit und Unwahrscheinlichkeit, wie man ſie sie sonst nur in schlechten Romanen und alten Märchenbüchern zu finden gewohnt ist. Und auch der Hauptteil hebt sich nicht viel über dieses Niveau empor. Es ist wieder einmal die nun sattſam bekannte Version von der Liebe eines jungen Menschen zu einem kleinen Mädchen, welche dann durch eine Frau aus der großen Gesellschaft überschattet wird. Aber endlich jo teht es ja im ,,Schema F" vorgeschrieben finden sich die beiden troß der vorübergehenden Trennung doch, und alles löst sich in eitel Wonne auf. Leider sind auch die beiden Hauptdarsteller in diesem Film nicht befriedigend. Inge Schmidt als Toni, eine Ballettänzerin vom Münchener Hoftheater, gibt zwar zweifellos berechtigte Hoffnungen, aber es war doch ein etwas kühner Griff, ihr hier die Hauptrolle zu

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14. November 1935 geben. So sehr sie sich auch bemüht, ihrer Aufgabe gerecht zu werden, gelingt es ihr doch nicht immer, die nötige Selbſtverſtändlichkeit der beherrschenden Sicherheit zum Ausdruck zu bringen. Dagegen stellt ihr Partner, der junge Maler Peter (Wolfgang Lieben = einer) einen restlosen Versager dar. Er spielt schlecht und unsicher und findet sich in seiner Rolle absolut nicht zurecht, so daß es einem unverständlich bleibt, wie sich Toni und außerdem die reiche und bildschöne Olivia, die durch Olga Tschechowa geradezu meisterhaft dargestellt wird, in ihn verlieben können. Der Kamerad Peters, der junge Musiker Stupps, (Hans Brause wetter) , sowie seine Partnerin Genia Nitolaje wa sind unbestreit bare Lichtpunkte in dem Film, ebenso wie Harald Paulsen als Graf Hohenstein sich gut in seine Rolle eingefunden hat. Weiter wären noch Josephine Dora als alte Hauswirtin und Klaus Pohl als Ballettmeister hervorzuheben. Die übrigen Darsteller, wie Otto Sauter-Sarto, Ilse Fürstenberg, Paul Rehtopf usw., treten faum in Erscheinung, so daß sie in keiner Weise bestim= mend auf den Film einwirken. Am Rande ſei noch erwähnt, daß die Figur des PrinzBayern (Franz Luitpold von regenten Schröder ፡ Schramm) schon rein äußerlich restlos verzeichnet ist.

Das Drehbuch des Regisseurs Friz Wendhausen läßt wie schon erwähnt - sehr Emil Schünemann zu wünschen übrig. hat mit seiner Kamera wiederum sehr Gutes geleistet, wie auch die Musik von Dr. Guesette Becce durchaus befriedigend ist. ist. Hervorzuheben wären noch die Tänze von Sabine Reß , die das einzig Eigenartige in diesem Film find. Zusammenfassend muß man sagen, daß es endlich wünschenswert wäre, eine Aufwärtsbewegung im Film zu sehen, statt des ewigen monotonen Gleichklangs, der auf die Dauer mehr einen Rückschritt bedeutet. Ein Lloyd-Film der Terra.

Drud: M Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

K. D.

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 267

Heldengedenktag 9. und 10. November 1935 in Frankreich NSK Paris, 14. November. Am 9. November veranstaltete die Orts = gruppe Paris der N.S.D.A.P. im Vortragssaal der hiesigen amerikanischen Kirche eine Totengedenkfeier für die 16 Gefallenen des 9. November 1923. Der Saal war mit Hakenfreuzfahnen, dem Hoheitszeichen sowie zwei Lorbeerkränzen geschmückt, die von der Deutschen Arbeitsfront Paris und der D.A.F. Berlin gestiftet worden waren. Musikvorträge - zu Beginn das F- DurAndante von Händel, als Ausklang BachAndante - umrahmten die Feier, in deren Verlauf zwei Gedichte vorgetragen wurden. Die Gedächtnisrede hielt Landesgruppenleiter= Frankreich, Pg. Schleier. In eindringlichen Worten stellte der Redner in seinen Ausführungen die tiefe Verbundenheit der in Paris lebenden Volksgenossen mit der Heimat und ihrem Erleben her, er entwarf vor den Zuhörern die Bedeutung des Opfers jener 16 deutschen Männer, die in München in der Geburtsstunde der Bewegung ihr Leben ließen: für Deutschland. Ihr Kampf führte zum Siege ; so wurde jene Zeit überwunden, als in Deutschland die deutsche Ehre preisgegeben war. Der Redner verband alsdann die Erinnerung an die Helden der Bewegung mit der an die Helden des Weltkrieges, die ihr Vaterland verteidigten, gedachte der gefallenen deutschen Soldaten und ihrer Hinterbliebenen und nannte als Gast im fremden Lande auch die französischen Soldaten, die ihren Kampf mit dem Leben bezahlten. Die zur Gedenkfeier versammelten 200 bis 300 deutschen Volksgenossen hörten alsdann stehend und mit zum Deutschen Gruß erhobenem Arm das Lied vom Guten Kameraden an. Dieses Lied bot dem deutschen Bot = schafter Roland Koester den Ausgangspunkt einer Ansprache, die an Opferwilligkeit und Kameradschaft der Kriegszeit anknüpfte und in einer Anerkennung des vertrauensvollen Glaubens an den Führer schloß. Am Sonntag, dem 10. November, begaben sich eine größere Anzahl Parteigenossen und Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, wie schon im vorigen Jahr, nach dem deutschen Kriegerfriedhof Caudry , für den die Deutsche Arbeitsfront die Patenschaft übernommen hat. Deutsche aus Paris, aus Dünkirchen, aus Lille und aus Le Havre trafen sich. um da, wo deutsche Helden in fremder Erde ruhen, der Toten des Weltkrieges und der Toten zu gedenken, die beim Kampfe um die Heimat in der Heimat gefallen sind. Landesgruppenleiter-Frankreich, Pg. Schleier, hielt auch an dieser Stätte die Gedächtnisrede und legte einen Kranz nieder, während das Lied Ich hatt' einen Kameraden" erklang.

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14. November 1935 Botschafter Roland Koester und der Rektor der deutschen katholischen Gemeinde in Paris, Stock, stellten die vorbildliche Opferbereitschaft derer, die um Deutschlands willen starben, heraus und zogen die Lehren für die Gegenwart. Der Ortsgruppenwalter der D.A.F., Appel , legte einen Kranz im Namen der D.A.F.-Paris, die diesen Friedhof betreut, nieder. Ein Sprech Chor, gestellt von Mitgliedern der Arbeitsfront, trug Gedenksprüche vor.

W.H.W. -Veranstaltung der Ortsgruppe Sao Paulo

Die Ortsgruppe Sao Paulo der Auslands= organisation der N.S.D.A.P. veranstaltete fürzlich ihren diesjährigen ersten großen Winterhilfsabend im Saal des Deutschen Turnvereins. Der Landesobmann der N.S.-Volkswohlfahrt verlas den Bericht über das vergangene Winterhilfswerk, worauf nach einigen weiteren Ansprachen der zweite Teil des Tonfilms ..Echo der Heimat" vorgeführt wurde. Die Darstellung des neuen Deutschland machte auf alle Zuschauer den tiefsten Eindrud. Erfreulich ist, daß auch das finanzielle Ergebnis des Abends ein sehr günstiges war, und ein ansehnlicher Betrag dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt werden konnte.

Stimmen des Auslands

Ein amerikanisches Blatt würdigt das Hilfswerk ,,Mutter und Kind" NSK Die in Neuyork erscheinende Neuyorker Staatszeitung und Herold" veröffentlicht einen redaktionellen Aufsatz über das große Hilfswerk Mutter und Kind" in Deutschland und führt folgendes aus: ,,I m Schoße der Mutter teimt das Leben und in ihrem Herzen ruht die Seele ihres Voltes." Aus dieser Erkenntnis heraus ist in Deutschland das große Hilfswerk ,,Mutter und Kind" errichtet worden. Deutschland ist seit sechs Jahrzehnten vorbildlich für die ganze Welt auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge. Im Dritten Reich hat die Regierung diese Fürsorge auf die Mütter ausgedehnt und in nachahmenswerter, großzügiger Art ausgebaut. In staatlichen Müttererholungsheimen kann die Mutter ausruhen von den Lasten und Nöten des Alltags . Sie, die sich immer in banger Sorge um Kinder und Mann verzehrt, soll endlich einmal an sich selbst denken dürfen. In Diesen Heimen der Volkswohlfahrt kann sich die Mutter heimisch fühlen. Besonderer Lurus ist nicht vorhanden , um sie den Unterschied mit dem manchmal so traurigen, färglichen Zuhause nicht fühlen zu lassen.

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Zu NSK Folge 267 Nach dem Grundsatz: Beginne jeden Morgen mit einem frohen Wort" wird morgens eine Ileine Morgenfeier gehalten. Auch die Morgengymnastik fehlt nicht. Diese an sich leichten gymnastischen Übungen sind anfangs für die Frauen besonders für die Landfrauen. etwas, was ihnen geradezu unsaßlich erscheint , aber schon nach einigen Tagen möchten sie dieje Übungen nicht mehr missen. Daß für das Zuhause" inzwischen gesorgt wird, darüber braucht sich die Hausfrau weiter keine Gedanken zu machen. Sie weiß, daß durch eine Haushalt= hilfe die notwendigen Arbeiten erledigt werden, daß ihre Kinder bei Verwandten oder Befannten untergebracht sind oder durch die Kinderlandverschickung bzw. im Kindergarten versorgt werden. Es ist geradezu rührend, zu jehen, wie wohl es der sonst geplagten Mutter tut, sich einmal an einen fertiggedeckten Tisch sehen zu dürfen. Sie können es oft gar nicht fassen, daß sie die sie stets die Lezten waren nun die Ersten sind, daß man sie betreut und pflegt.

Neben schönen Spaziergängen gibt es auch Gelegenheit zur Liegekur , 3um Baden , Kahnfahren usw. In den an Der See gelegenen Heimen gibt es Sport und Spiel am Strande, alles Dinge, die die Mütter bisher nur vom Hörensagen kannten. Abends werden Heimabende veranstaltet, es wird gesungen oder gespielt ; zwischendurch werden Gedanken ausgetauscht und die Probleme der Zeit besprochen. Neben dem Erholungswerk Mutter und Kind" hat das neue Deutschland am Muttertag vorigen Jahres den Reichsmütterdienst" als Gemeinschaftsarbeit aller deutschen Frauen ins Leben gerufen. Die Mütterschulung ist getragen von dem Bewußtsein der Bedeutung der Mutter für Volk und Staat. Aufgabe Der Mütterschulung ist die Heranbildung von förperlich und seelisch tüchtigen Müttern, die überzeugt sind von den hohen Pflichten der Mutterschaft, die erfahren sind in der Pflege und Erziehung ihrer Kinder und die ihren hauswirtschaftlichen Aufgaben gewachsen sind. Um diese Aufgabe durchzuführen, wurden in den Städten ständige Mütterschulen geschaffen, in denen laufend Kurse abgehalten werden, während auf den Dörfern Wanderlehrkräfte eingesetzt wurden. Die Arbeiterfrau, die Bäuerin , Die Frau des höheren Beamten usw. sind dankbare Schülerinnen dieser Kurse, an denen schon im ersten Jahr des Bestehens rund 250 000 Mütter teilgenommen haben. Unsere städtischen und staatlichen Behörden sollten sich einmal recht eingehend mit dieser deutschen Einrichtung beschäftigen und nicht zu lange mit der Nachahmung warten. H. R. H.

14. November 1935

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages

Nationalsozialistische Monatshefte die zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der N.S.D.A.P., Herausgeber Alfred Rosenberg, Zentralverlag der N.S.D.A.P. Franz Eher Nachf., München, Heft 68, November , RM. 1,20. NSK Eine der brennenden Fragen der geistigen und politischen Auseinandersetzungen in der Gegenwart die Frage nach dem Wesen und Charakter der Katholischen Aktion. Beschränkt sich, wie es der römische Katholizismus immer wieder glauben machen will, die Arbeit der Katholischen Aktion auf rein religiöse Aufgaben oder begibt er sich auch auf das Gebiet der Politit? Die Novemberfolge der N.S.Monatshefte enthält zu dieser , umstrittenen Frage einen Beitrag, der geeignet ist, hier eine endgültige Klarheit zu schaffen. In seinem Aufsaz Der politische Charakter der Katholischen Aktion" gibt Georg Albert einen umfassenden Bericht über Geschichte, Wesen und Ziel, Organisation und Arbeit der Katholischen Aktion. Die Benutzung nur erster Quellen und eine gründliche Sachkenntnis machen die Arbeit insbesondere auch für die politische Schulung unentbehrlich. Eingeleitet wird die Novemberfolge der N.S.-Monatshefte mit einer weitausholenden Gesamtwürdigung des Lebens und Werkes 5 ans F. K. Gün thers , des Programmatiters des nordischen Gedankens", von Lothar Stengel von Rutkowski. Es ist heute, nachdem Prof. Günther mit dem Preis für Wissenschaft der N.S.D.A.P. anläßlich des Reichsparteitages ausgezeichnet worden ist und seine Werke allgemeine Anerkennung und Gültigkeit gefunden haben, besonders interessant, von dem schweren Kampf, den dieser Forscher hat führen müssen , zu lesen und einen überblick über das bis jetzt norliegende reiche Lebenswert zu erhalten. Noch zwei andere Deutsche, die für unsere Zeit bedeutsam sind, erfahren eine längst verdiente Würdigung. Der Heidelberger Dozent Dr. Otto Mann stellt in seinem Aufsak „ Staat und Bauerntum bei Ernst Moriz Arndt" zwei Kernpunkte des Arndtschen Weltbildes heraus, die in ihrer Wesenhaftigkeit von ganz erstaunlicher Gegenwartsnähe sind. Hellmuth Langenbucher benußt die Gelegenheit der 25. Wiederkehr des Todestages von Wilhelm Raabe, das Bild dieses so vielfach verkannten und mißverstandenen Dichters einer tiefgehenden Umwertung zu unterziehen und Raabe als das aufzuzeigen, was er wirklich war: Ein deutsches Schicksal leidenschaftlich erlebender und die deutsche Führung unseres Volkes leidenschaftlich fördernder Dichter." Mehrere Beiträge unter ,,Kritik der Zeit", die regelmäßig erscheinenden Monats= berichte, ein diesesmal besonders umfangreicher Buchteil und eine wie immer vortreffliche Bildauswahl vervollständigen den reichhaltigen Inhalt dieses neuen Heftes der N. S. Monats = hefte.

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Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmeritz. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der R. S. D A. P.. München Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, 31mmerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rünchen (Bostichedkonto München 113 46) zu richten

Partei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann Ste vertreter : Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

15. November 1935

Blatt 1

NSK Folge 268

Von der

zur

politiſchen Revolution

neuen Kulturepoche

Von Helmut Sündermann

NSK Es hat Zeiten gegeben , in denen allen Ernstes in gelehrten Salons die Frage aufgeworfen wurde : „ Was entſcheidet das Schicksal eines Volkes": Seine poli . tische Entwicklung oder seine wirtschaftlichen Möglichkeiten . Die Bejahung des lekteren wurde auf der einen Seite zur bequemen moralischen Rechtfertigung kapitalistischer Profitinteressen, auf der anderen zum geistigen Fundament der marxistischen „Idee“. Und wie man hier vergeblich die Wirtschaft zum Schwerpunkt allen Geſchehens zu dekretieren versuchte und dabei erkennen mußte, daß man mit solchen Ideologien wohl ein Volk ruinieren, nicht aber ihm Grundlagen einer aufwärtsstrebenden Entwicklung geben konnte, so erleben wir es heute, daß aus der politischen Revo= lution in Deutschland nicht nur ein neues Wirtschaftssystem sich entwickelte, sondern daß mit der gleichen Erscheinung auch eine neue Epoche des deutschen Kulturlebens angebrochen ist. Indem die nationalsozialistische Bewegung die innere Haltung des deutschen Menschen mit ihren umwälzenden Ideen bis ins tiefste beeindruckt hat, sind ihre politischen Taten an den An = fang einer neuen geistigen Entwidlung getreten. Sie hat in dem verwilderten Garten des deutschen Kulturlebens als verständiger Gärtner das Unkraut ausgejätet, Licht und Sonne für das Wertvolle der Vergangenheit geschaffen und den Boden bereitet für

das neue Wachstum. Sie hat dem kulturschöpferischen Menschen in Deutschland wieder eine Heimstätte bereitet und der Staat hat diesen Auftrag in der großen Schutzgesetzgebung des deutschen Kulturlebens, deren äußerer Repräsentant der jetzt konstituierte Reichskultur-Senat iſt, energisch in die Tat umgesetzt. Die Bilanz, die Dr. Goebbels bei dieser Gelegenheit ziehen konnte, zeigt, wieweit dieses Werk, das unter der Parole steht : Freie Bahn der deutschen Kul . tur", heute bereits sich entwickeln konnte. Die nationalsozialistische Bewegung kann mit besonderem Stolz dieſe Ergebnisse zur Kenntnis und zum Anlaß nehmen, sich wieder einmal vor Augen zu führen, wie sehr sie gerade auch auf kulturellem Gebiete ihrer Führungsaufgabe gerecht geworden ist. Denn die Partei hat in der Erkenntnis, daß an großen Aufgaben sich die großen Gestalter zeigen, das deutsche Kulturleben vor Entwicklungsmöglichkeiten gestellt, wie sie ihm von diesem Umfang wohl bisher nur in wenigen Zeiten der deutschen Geschichte gegeben waren. In ihren kulturellen Millionenorganisationen hat die Partei zum ersten Male wieder seit langer Zeit eine enge Verbindung zwischen dem Volk und den bildenden und darstellenden Künsten geschaffen .

Des Führers gewaltige Pläne der Ausgestaltung der Hauptstadt der Bewegung, die heute bereits teils verwirklicht,

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teils projektiert im Mittelpunkt des Intereſſes der ganzen Nation stehen sie sind erste Künder der neuen Zeit deutscher Kulturentwidlung. Es ist nicht von ungefähr, daß der Reichsparteitag der N. S. D. A. P. seinen großen Auftakt in der Kulturtagung findet, auf der der Führer die

gerade im deutschen Volke eine besondere Heimstätte haben. Indem sie Liberalismus und Marxismus aus Deutschland verbannte, hat sie die ersten und wichtigsten Voraussegungen jenes freien deutschen Kulturwachstums geschaffen, das den Ruf des deutschen Geistes einst in der Welt begründete, und das ihn heute neu unterstreicht. Durch sie sind die Tage der jüdischen marxistischen Unkultur zu einem bösen Traum versunken. Die Tage der deutschen Künstler , der deutschen Dichter und Denker sind wieder angebrochen. Das politische und organisatorische Werk der nationalsozialistischen Bewegung erfährt so durch das neue Zeitalter deutschen Geisteslebens, für das sie den Boden bereitete, eine glückliche Krönung.

großen kulturellen Probleme der Zeit aufrollt und die Bilanz des Jahres zieht. Und es hat eine tiefe Bedeutung, daß in der Stadt des Braunen Hauses auch das Haus der Deutschen Kunst errichtet wird, daß die Stadt der nationalsozialistischen Bewegung sich immer mehr zum Mittelpunkt des deutschen Kul = turlebens entwickelt. Als der Gegenpol des materialiſtiſchen Marxismus hat die N.S.D.A.P. den Weg freigemacht für die ideellen Werte, die

Nährfreiheit

des

ganzen

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eine

Aufgabe

deutschen

Volkes

Stabsamtsführer Dr. Reischle über die Bedeutung der zweiten Erzeugungsschlacht für den nichtbäuerlichen Volksteil

NSK Goslar, 15. November. Die Eröffnung der zweiten Erzeugungsschlacht stellt das wesentlichste Ereignis des gegenwärtig in Goslar tagenden 3. Reichsbauerntages dar . Gerade dieses große Aufbauwerk der nationalsozialistischen Bauernpolitik zeigt, daß die Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit unter der Führung Darrés sich mit allen Kräften für die Lebensinteressen der Nation einsetzt. Damit ist aber auch nicht die Erzeugungsschlacht des eine Angelegenheit allein deutschen Bauerntums , sondern aller Schichten und Stände des deutschen Volkes. Die Bedeutung, die die Erzeugungsschlacht gerade für den Verbraucher als den nichtbäuerlichen Teil unseres Volkes hat, umriß der Stabsamtsführer des Reichsnähr standes und Hauptamtsleiter Pg. Dr. Reischle in einem Gespräch, das er einem Vertreter der N.S.K. gewährte. Die Sicherung der Ernährung unseres Volkes, der die Erzeugungsschlacht dient, kann von zwei Seiten her gesehen werden . Der Wille der Bauernschaft zur Leistungssteigerung umfaßt nur einen dieser Gesichtspunkte . Eine ebenso notwendige Voraussetzung für den Enderfolg ist der Wille des Verbrauchers, sich auch seinerseits dem Ziele und den Notwendigkeiten der Ernährungssicherung ein zuordnen. gehört, daß er seinen Dazu Nahrungsmittelbedarf den natürlichen Gegebenheiten der deutschen Scholle anpaßt. Er wird also zunächst überhaupt Erzeugnisse des deutschen Bodens bevorzugen , darüber hinaus aber wird er beispielsweise zu

bestimmten Jahreszeiten nicht etwa einzelne Obst und Gemüsearten fordern, die in dieser Zeit nur in klimatisch begünstigteren Gebieten erzeugt werden können . Dazu gehört aber auch, daß in Zeiten, in denen aus natürlichen Gründen bei manchen Lebensmitteln vorläufig noch gewisse Mangelerscheinungen unvermeidbar sind, auf diejenigen Nahrungsmittel zurückgegriffen wird, die eine vorsorgin liche Vorratswirtschaft ausreichenden Mengen zur Verfügung stellt. Die deutsche Nahrungsmittelerzeugung ist so reichhaltig, daß es fast in allen Fällen möglich ist, Lebensmittel, die nicht in ausreichenden Mengen angeboten werden, durch ähnliche zu ersehen. Hier fallen der Hausfrau ganz besondere Aufgaben zu, die sie geradezu zur Mitkämpferin der Erzeugung machen. Dr. Reischle ging dann auf die Ergebniſſe der ersten Erzeugungsschlacht, die als eine Art Rechenschaftsbericht dem 3. Reichsbauerntag vorgelegt wurden, ein. Diese Ergebnisse dienen. gleichzeitig als Erfahrungsgrundlage für die zweite Erzeugungsschlacht. Dieses erste Jahr stellt gewissermaßen einen breit angelegten Versuch zur Einführung einer neuen Kampfmethode dar, bei dem das Bauerntum in einem Umfang und mit einer Bereitwilligkeit angetreten ist, wie man es nicht erwartet hatte. Als besonderer Erfolg ist zu betrachten, daß die Erzeugung an Ölfrüchten und Gespinststoffen bereits wesentlich erweitert werden konnte, so daß eine sehr empfindliche Lücke bereits gemildert wurde. Von 1933 bis 1935 verneunfachte sich allein die für

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die Fett- und Eiweißversorgung besonders wich tige Anbaufläche an Raps und Rübsen. Der Flachsanbau wurde von 4900 Hektar im Jahre 1933 auf 20 700 Hektar in diesem Jahr gesteigert. Von dem gegenwärtigen Bedarf könnten damit 50 Prozent gedeckt werden. Auch bei anderen Erzeugnissen sind entsprechende Steigerungen festzustellen. Besonders klar erkennt man , in welchem Ausmaže das Bauerntum der Parole zur Erzeugungsschlacht gefolgt ist, an der Tatsache, daß die deutsche Landwirtschaft im Wirtschaftsjahre 1934/35 den Aufwand an Produktionsmitteln aller Art um rund 500 Millionen RM. gegenüber 1932/33 erhöht hat. Daran hat insbesondere der Kunstdüngerverbrauch einen erheblichen Anteil. Auch im neuen Düngerjahr ist die Absatzkurve besonders bei Stickstoff weiter was den starken Einsatzwillen des steigend, Bauerntums auch für die zweite ErzeugungsEs wäre • zu schlacht bereits erkennen läßt. hoffen, daß diese Entwicklung in der Preisgestaltung für Düngemittel einen entsprechenden Niederschlag findet. Wie stark die positiven Wirfungen der Erzeugungsschlacht auch für den nichtbäuerlichen Teil der Bevölkerung sind, zeig= ten die kürzlich veröffentlichten Berichte der Landmaschinenindustrie, aus denen hervorgeht, daß dieser Industriezweig, der früher in überdurchschnittlichem Maße unter Beschäftigungsmangel litt, in seiner Kapazität nicht nur völlig ausgenutzt ist, sondern daß teilweise sogar Lieferfristen eingeführt werden mußten. Die Methoden der Erzeugungsschlacht mußten im ersten Jahre sehr stark allgemein propagan= distisch sein. Dem gegenüber werden im kommenden Jahre mehr die einzelnen Betriebe als solche erfaßt werden. In jedem Hof sollen Feld und Stall einer eingehenden Betriebsbesichtigung unterzogen werden. Dabei wird der Wettbewerbswille ange= spornt werden. Während im vergangenen Jahre zunächst die Hauptzweige erfaßt wurden, soll die

Hitlerjungen NSK Wir veröffentlichen gern diesen friſchgeschriebenen Bericht eines Jungen aus Südamerika, der uns von der Auslands -Organiſation der N.S.D.A.P. zur Verfügung gestellt wurde. Man sieht, daß auch jenseits der Weltmeere das unbändige Wikingerblut unfere deutschen Jungen aus den Steinwüsten der Weltstädte hinaus in die Natur, ins Spiel der Wellen treibt. Ganz anders als drüben bei euch sind unſere Fahrten hier am anderen Ende der Welt. An ein lustiges Tippeln “ wie in eurem großen Garten Deutschland ist hier natürlich nicht zu denken. Die riesigen Entfernungen , Menschenleere und unwirtliche Landschaften verbieten größere Wanderungen zu Fuß ohne weiteres. Für Fahrten über Land haben wir hier unſeren unermüdlichen Schul-Omnibus, der uns getreulich über Stock und Stein führt, wenn ... ja , wenn er nicht zufällig mal streikt, was man auf euro-

neue Erzeugungsschlacht alle Betriebszweige, 3. B. auch den Gartenbau, auf breitester Grundlage erfassen. Die Erzeugungsschlacht konnte mit gutem Gewissen in Angriff genommen werden, nachdem die Marktordnung die notwendigen Voraussetzungen für eine gesicherte Preisbildung geschaffen hatte. Selbst bei schärfſter Anspannung aller Kräfte ist natürlich nicht von heute auf morgen mit einer vollen Sicherung der Nahrungsfreiheit zu rechnen, so daß nach wie vor gutwillige Nachbarſtaaten, die einen gegenseitigen Handelsverkehr pflegen wollen, die Möglichkeit haben, Nahrungsmittel in Deutschland in erheblichem Ausmaße abzusetzen. Es wird notwendig und möglich sein, die Zahl der bisher nicht erstklassig geführten landwirtsachftlichen Betriebe, die sich auf etwa 70- Prozent beläuft, herabzudrücken . Die durch dieſe Produktionssteigerung freiwerdenden Anbauflächen sollen die Erzeugung bisher vernachIm Rahmen lässigter Produkte ermöglichen. dieser Leistungssteigerung liegt auch die Ausdehnung der Milchkontrolle auf die gesamte Milchviehhaltung mit dem Ziele, dié Durchschnittsmilchleistung aller Kühe an die Leistungen der kontrollierten Kühe anzugleichen. Dies würde eine Steigerung um ein Drittel bedeuten. Je höher die deutsche Nahrungsmittel-, erzeugung steigt, um so höher wird der Lebensstandard des Gesamtvolkes sein. Auch hier finden sich wieder starke Rüdwirkungen auf den Verbraucher. Die Erzeugungsschlacht ist ein Teilausschnitt aus dem Ringen des Nationalsozialismus um die innere und äußere Freiheit des deutschen Voltes. Sie hat nach der Erringung der Wehrfreiheit eine besondere Bedeutung, da Nährund Wehrfreiheit erst in ihrer Gemeinsamkeit eine Sicherung der Friedensarbeit des deutschen Volkes unter Führung Adolf Hitlers darſtellen . Dr. Krüger.

in

Ueberfee

päisch ja wohl eine Panne nennt. Das. pasfierte uns da kürzlich, als wir nach Pucusana, einem Fischerdorfe am Pazifik, rüberrutschen wollten. Als wir also etwa auf halbem Wege am Rande einer Felswüste waren, krachten in der Einsamkeit kurz hintereinander zwei Schüsse, dic in den Felsenhalden ein donnerndes Echo weckten. Als wir, irgendeine Teufelei der Indios vermutend, nach allen Seiten Ausschau hielten, versichert uns nach einer Weile der Wagenführer tröstlich : „Nur zwei Reifen ge= plagt." So wirkt eine an sich alltägliche Sache in der Halbwildnis . Nach einer Fahrt durch die Wüſtenei kamen wir doch gegen zehn Uhr in Pucusana an, wo wir sofort ein zünftiges Lager aufschlugen . Es gab zuerst eine kräftige Wegzehrung, und dann fletterten wir nach der Pucusana -Schlucht hinauf durch eine wildromantische Klamm. Schweiß

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NSK Folge 268 und Mühe wurden durch ein wunderbares Naturschauspiel gelohnt : Mächtige Wassermassen stürzen tosend durch eine enge, zweihundert Meter tiefe Schlucht und brauſen dann wirbelnd durch einen finsteren Tunnel. Hungrig und halb verdurſtet kehrten wir nach dem Lagerplaz zurück, wo wir erstaunliche Mengen Freſſalien in die ausgedörrten Magen verstauten, ehe wir uns auf den Weg nach den Seehundsplatten, unserem eigentlichen Tagesziel, machten. Es sind das flache Felsplatten, der Küste des Stillen Ozeans vorgelagert. Der Weg ist eine unsägliche Schinderei, denn es geht wegelos immer hinauf und hinab, über tahle Felsen und Geröll , in einem Sonnenbrand, daß uns allen die Zungen nur so heraushingen.

Aber dann wurden wir für die halsbrecherische Kragelei auch durch einen Ausblick ent schädigt, der sich nicht beschreiben läßt. Unter uns die zerklüftete Küste des Pazifit, an der Zyklopenhände vor Jahrtausenden wohl gewaltige Felsentrümmer hinabgeschleudert haben mögen. Auf deren flachen Platten ſielen sich nun an der prallen Sonne Hunderte von Seehunden, rutschen unbeholfen ins Waſſer, wenn ihnen die Sonne zu sehr aufs Fell brennt, krabbeln nach einem kühlen Bade wieder schwerfällig hinauf, während die übermütigen jüngeren sich an steilen Stellen wie Mehlsäcke ins Wasser plumpfen lassen. Dabei erfüllen die drolligen Tiere die Luft mit einem Gebrüll, das sich mit dem Tosen der Brandung zu einem wahren Höllenkonzert vermischt. Leider tommt man so nicht näher an die Seehunde heran, weil sie sich beim Herankommen von Menſchen Hals über Kopf in die Fluten stürzen und verschwinden. Es gelang uns aber doch, uns zu zweit gegen den Wind heranzupürschen und eine große Bande der menschenscheuen Gesellen zu überraschen. Als wir nun so unversehens wie aus dem Boden gewachsen auftauchten, glotte uns die ganze Gesellschaft zuerst verblüfft einige Sekunden lang an, wußte wohl nicht, wie sich in der noch nicht dagewesenen Lage zu verhalten hätten, denn menschliche Wesen kommen wohl faſt wie in diese Einöden. Bei diesem drohenden Anstarren war auch uns beiden nicht so recht geheuer ... instinktiv dachten wir schon ans Ausrücken, als einer der Seehunde pruſtend und blubbernd seitwärts hoppelte und schwerfällig seinen schlüpfrigen Leib ins Wasser fallen. ließ. Wie einem Zauberworte folgend, rutschte, watschelte und hoppste nun die ganze Herde so

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15. November 1935 puzig hinterher, daß wir beide uns vor Lachen den Bauch halten mußten. Wie wir noch so schauten, wo denn die glitschigen Kerle alle geblieben waren, tauchte in einiger Entfernung schon wieder einer nach dem andern aus dem Wasser auf, glokte auf uns zurück. Die fletschenden Zähne unter dem Kazenbarte und die Kulleraugen darüber machten auf mich den Eindruck, als ob die Seehunde über uns feixten, uns auslachen wollten. Ins Lager zurückgekehrt, badeten wir zuerst noch quietschvergnügt in der stillen Bucht und mieteten uns dann einige Fischertähne, mit denen wir aufs offene Meer hinausfuhren. Jetzt staunten wir nicht schlecht, über die Schwimm- und Tauchtünste der mitgenommenen Fischerjungens. Wir sind fast alle gute Schwimmer, aber diese halbwilden Burschen zeigten uns erst, was Schwimmen heißt und daß Menschen erst in der freien Natur sich voll entwickeln, ja faſt zu Amphibien werden können. Als nämlich einer von uns ein kleines Geldſtück in das kristallklare Wasser warf. schossen die Indiojungens wie der Blik kopfüber hinterher, balgten sich auf dem Grunde einige Sekunden, und schon schoß der Flinkste empor, das Geldstüd im Munde. Nun ging natürlich ein Wettauchen los, doch nicht etwa mit uns als Teilnehmer. O nein, da hatten wir gar keine Aussichten . Wir hoften dabei nur als sprachlose Zuschauer auf den Booten, sperrten vor Staunen Maul und Ohren auf. Diese Jungens find nämlich im Wasser wie Frösche oder Aale : Ihre funkelnden Augen beobachten das Geldſtück in unserer Hand, ſauſen gleichzeitig damit ins Wasser und erwischen die ,,Moneda" (Münze) oft schon, bevor sie auf den Grund kommt. Besonders ein spindeldürres Kerlchen mit großem Kugelbauch tat sich dabei hervor : Wie ein Aal glitt er ins Wasser, steuerte mit den Beinen wie mit Hinterflossen und haschte jedes Geldſtück mit dem Munde noch während es im Waſſer trudelte. Mit Dunkelwerden ging es heimwärts. Tod= müde tuschelten wir uns in unsere Omnibusſize, mußten aber unterwegs doch nochmals heraus, denn vor der Wasserscheide aing dem Wagen die Buste aus, d. h . das steilste Stück des Weges kriegte er uns nicht hinauf. Wir liefen ein ganzes Stüď nebenher, bis der Motor fauchend und ratternd über den Berg war . Dann aber gings glatt und flink heim zu Muttern . Wir hatten allerhand Interessantes erlebt. Im Traume noch tummelte ich mit Seehunden und Indiojungens im Wasser herum

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Wochenschau der NSP NSK SONDERDIENST DER N.S.DAP REICHSLEITUNG HAUPTAMT FÜR VOLKSWOHLFAHRT

„ Opfer … . NSK Der Weber Heiner ist ein armer Teufel. Sein Vater werkelt im Holzſchlag. Die Mutter schuftet im Tagewerk bei den Bauern. Hunger und Not drücken sich abwechselnd den Türreiber an der Weberhütte in die Hand. Die acht Kinder fühlen es kaum. Sind in Kummer aufgezogen worden, mit dem Elend ganz und gar verwachsen wie das Mark im Knochen. Nur wenn sie zeitweise in die Bauernstuben schauen, blizen ihre Augen auf. Ein wenig Verlangen brennt in ihren verschüch terten Kinderherzen. Ein wenig Sehnsucht nach geschmalzenen Kücheln, gebratenem Fleisch, einem weißen Semmeltipf. Doch schnell löschen wieder diese kleinen Luftfeuerchen, als wären fie ein bös, jündhaft Begehren. ,,Wer zum Pfennig geboren , kann sich in44 Ewigkeiten feinen Taler mehr erschinden .. Das hat der Vater gesagt. Der Vater muß es wiſſen. Hat leblang nur geradert um das nadichte Dasein. In der Schulstube richten die Bauernfinder den Opferaltar für das Winterhilfswerk, steden rote, blaue, gelbe Strohblumen in die bauchigen Krüge neben der Sammelbüchse. Des Führers Bild steht dicht dabei . Die Mädel haben es mit Tannengrün umwunden. Und dann erzählt der Lehrer von der deutſchen Not, die in vierzehn Jahren immer größer, entsetzlicher und drohender gewachsen war. Erzählt von dem Riesenelend , das heute noch in ten Amtsstuben der Großstadthinterhäuser haust. Von Leuten, die jahraus, jahrein nur von Kartoffeln und Schwarzbrot leben müssen ... die ewig ärmites Eintopfessen haben ... die in Lumpenkleidern frierend durch die Wintergaſſen schleichen, weil kein Stüdlein Holz oder Kohle ihren Ofen, ihr Zuhause wärmt ... Ein grauſes Märchen ... eine noch viel bittere Wahrheit ... Die Buben und Dirndl rücken zusammen. Haben in ihrem Leben noch nie von solcher Armut gehört. Ihre Augen werden groß und bang. Nur der Weber Heiner weicht keinen Zoll von seinem Plat. Schaut dem Lehrer durch die Augen in die Seele. Möcht ihm danken für die warmen Worte, die ihm Trost geworden. So steht er nicht allein auf dieser Welt mit seinen Eltern. Hat noch Leid- und Schicksalsgenossen, die viel, viel ärmer sind. Das macht den Buben stark, stählt sein Kreuz und seinen Glauben. Weiter berichtet der Lehrer vom Aufruf des Führers : „Kein Volksgenosse darf in diesem Winter hungern, frieren . . . !“ Das ... das spricht der Führer . . . ? Das ist doch auch des Herrgotts Gebot . . .?

Sollte in jedem Menschenherzen geschrieben ſtchen . . . ! Die Kinder vergeſſen Schul und Lehrer. Ihre Blide hängen an dem Bild des Führers. Er ist es, der zu ihnen spricht. Oder gar der Herrgott im Himmel, der zur Nächstenliebe ruft ...? Sie wissen es selber nicht mehr. Opfern sollen sie ... . . . nicht ſpenden . . '. Sie glauben erſt jekt zu wiſſen, was opfern heißt. Der Weber Heiner schüttelt ungläubig den Kopf. Er steht im dreizehnten Lebensjahr. Armleutekinder reifen zeitig im Leben. Noch keine Menschenseele vom Dorf hat sich um ihre Armut gefümmert. Sind alle Tage fromm zur Kirche gegangen an der Hütte vorbei, als die Mutter ohne Arzt und Pflege zwischen Tod und Leben auf der Bettstreu lag. Opfern geht nicht im Handumdrehen ! Opfern läßt sich auch nicht lernen wie das Vaterunſer ! Die Glocke gibt das Pauſezeichen. Da rudeln und drängen sie um den Opfertisch. Buben und Mädel. Der Vesperzehner für Brot und Semmel klappert in die Büchse. Sie wollen gern entbehren, wollen gern ein kleines Opfer bringen für die Allerärmsten. Aus übervollen Bubensäcken wird zwischen Peitschenschnüren, Schusterpech und Murmeln der lehte Pfennig herausgefischt. Weber Heiner . . . ? Glaubst du jezt . . . ? Glaubst du, daß es heut im neuen Deutschland einen Menschen gibt, der größer ist, als alle Not . .? Der auch der Ärmsten im Volke denkt . . .? Der Heiner möchte gern opfern . Armleut sind immer opferbereit. Er hat keinen nackten Groschen. Hat noch nie einen besessen. Möcht sich vor Scham und Schand in die Erd' verkriechen. Der Lehrer geht an der Bank vorbei. Drüdt ihm verstohlen einen Zehner in die Hand. Heiner darf nun auch seinen Teil in die Büchse geben. Dankt mit strahlendem Auge dem Erzieher. Es gibt noch Menschen . Menschen, die armen Kindern in der Seele lesen können. Das macht den Heiner beinahe irr vor Wundersam und Freude. -

Zwei Tage später. Da Zeitig ist der Lehrer in der Schule. wartet bereits der Weberbub vor der Türe. ,,Nun, Heiner ...?" Den Zehner bringt mit innigem Dank der Weberbub zurück. Beim Nachbarn durfte er beim Futterschneiden helfen, zwei Tage lang.

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NSK Folge 288 Das Essen und den Zehner hat er als Lohn bekommen. Das erste selbstverdiente Geld. „Aber Heiner ... Laß doch den Groschen ...“ „Opfern will ich, Herr Lehrer . . . nit schenken . . . opfern . . .“ Das klang so klar und selbst= verständlich. „Herrgott . . . Bübl!“ Konnt es Der Lehrer wollte ihm danken.

Der

größte

15. November 1935 nicht. Seine Stimme hätte wohl gezittert dabei. Aber die schmale Hand hat er dem armen Bübl gedrückt, lang und fest. Weber Heiner . . . ! Wenn ich des Führers Bild betrachte, sehe ich immer dicht daneben einen blonden Wuschelkopf . . . den braven Weber Heiner . L. St.

Kleiderladen Berlins

NSK Mitten im Brennpunkt der Hauptstadt wurde vor kurzem die neue N.S.V.-Kleiderkammer des Gaues Groß-Berlin eröffnet. Das Wort „ Kleiderkammer" ruft Vorstellungen von engen, dumpfen Gelassen wach, in denen an scheue, verschüchterte Menschen von unfreundlichen Bärbeißern alte, verschlissene Stücke ausgegeben werden, ohne Rücksicht auf den Geschmack des Empfängers und ohne auf Siz und Kleidsamkeit zu achten. Nationalsozialistische Wohlfahrtsarbeit hat nichts mit Verteilung von Almosen an Bettler zu tun. Die N.S.V. weiß sich als Beauftragte der Volksgemeinschaft, die überall dort helfend einspringt, wo die eigene Kraft versagt. Dementsprechend wurde bei Einrichtung der Kleiderkammer all das weitestgehend vermieden, was das Feingefühl verlegen könnte. Der Volksgenosse, der hier seine neuen Kleidungsund Wäscheſtüce in Empfang nimmt oder ein Paar neue Schuhe anpaßt, hat keinen Augenblic das beschämende Gefühl, als Armer be schenkt zu werden. Wie in jedem guten Geschäft fann er auswählen und anprobieren. Stets be= gegnet man ihm mit Rücksicht und Zu vorkommenheit , bestrebt, die geäußerten Wünsche nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Nur in einem Punkte unterscheidet sich die N.S.V.-Kleiderkammer Dom Kaufladen : die Käufer zahlen nicht mit barem Geld, sondern mit den von ihrer N.S.V.-Ortsgruppe ausgestellten Gutscheinen. Wer etwa glaubt, alten, abgelegten Arme= leutekram bei der N.S.-Volkswohlfahrt finden zu können, muß bald feststellen, daß er sich gründlich geirrt hat. Was da die glücklichen Empfänger erwartet, ist ausnahmslos hochwertige , Verwendung unter nur guten Materials hergestellte neue Ware , die in Schnitt und Machart der Mode und dem Stil der Zeit in jeder Weise Rechnung trägt. Alle gangbaren Größen sind vertreten, angefangen vom ersten Kleidchen des jungen Erdenbürgers bis zur größten gebräuchlichen Nummer. Selbst für etwas ausgefallene Figuren" wurde gesorgt. Sollte sich aber trokdem einmal nichts Passendes finden, oder sollten am erwählten Kleidungsstück kleine Änderungen notwendig sein, dann wird die im Haus eingerichtete Nähstube die fachgemäße Ausführung dieser Umänderungen vornehmen. Nationalsozialistische Wohl = fahrtsarbeit gibt sich grundsätzlich nicht mit oberflächlicher Augen-

blidshilfe zufrieden . Ihr Ziel geht darauf aus, den hilfsbedürftigen Volksgenossen in die Lage zu versetzen, sich aus eigener Kraft, ohne fremde Hilfe, wieder im Lebenskampf durchsetzen zu können. Die Kleiderkammer berücksichtigt daher auch jene Volksgenossen be= sonders, bei denen eine Neueinstellung wesentlich vom Vorhandensein passender Berufsfleidung abhängig ist. Für Angestellte des Hotelgewerbes und für Musiker beispielsweise sind Frack und Smoking ebenso vorrätig, wie fräftige Hosen und schweres Schuhzeug für den Schwerarbeiter. Der praktische Gang der Verſorgung mit Kleidung ist folgender : Nach gründlicher Prüfung der Bedürftigkeit und Würdigkeit des Antragstellers geht ein Antrag der Ortsgruppenamtsleitung an die Gauamtsleitung der N.S.V. Auf Grund der von den verschiedenen Ortsgruppen eingelaufenen Beschaffungsanträge vergibt die Gauamtsleitung die Aufträge an die einschlägigen Firmen und Handwerksmeister. Aαmonatlich werden auf Grund der Anträge den Ortsgruppen Gutscheine zugeteilt und von diesen an die Empfänger weitergeleitet. Die Gutscheine sind vom Ortsgruppenamtsleiter zu unterschreiben und abzustempeln. Sie enthalten genaue Angaben über die zuzuteilenden Gegenstände und sind in ihrer Gültigkeit auf einen Monat befristet. Der Betreute an= erkennt auf dem Gutschein durch eigenhändige Unterschrift, daß er die erhaltenen Stücke weder verkaufe noch anderweitig veräußere. Mit diesem Gutschein begibt sich der Volksgenosse zur Kleiderkammer. Nach kurzer Überprüfung des Gutscheines kann die „ Einkleidung" beginnen. Bald liegt eine ganze Reihe von Kleidungsstüden vor dem Überraschten auf dem Ladentisch, und das Sprichwort von der Qual bei der Wahl bewahrheitet sich aufs neue. Aber die „ Verkäuferinnen“ und „ Verkäufer" find gern mit wohlmeinenden Ratschlägen bei der Hand, und bald beginnt ein lustiges Anprobieren. Ist dann endlich das 99Rechte" ge= funden und freudestrahlend dem Helfer zugewiesen, wandert alles zur Ausgabe, wo es verpact und dem glücklichen Empfänger ausgeliefert wird. Auf unsere über den starken Andrang erstaunte Frage nach seinem täglichen Umfah anwortete der Leiter der Kleiderkammer: ,,Wir sind erst am Anfang, es wird noch leb hafter werden, sobald sich der Apparat erst ein-

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NSK Folge 268 gespielt hat . Trozdem haben wir auch jezt schon einen sehr hohen Umsag. In der Abteilung für Damenkleidung hatten wir heute 190 Ausgaben, in der Herrenabteilung waren es 250 , Wäsche wurde an 260 Personen ausgegeben, wobei durchſchnittlich fünf Artikel auf jeden Empfänger entfielen, und Fußbekleidung endlich erhielten 160 Betreute. Neben dieser laufenden Arbeit wird im Monat November noch eine zusäßliche Aktion durchgeführt : außer den regelmäßigen Leistungen sollen 4000 Herrenmäntel ausgegeben werden." „Wie viele Helferinnen und Helfer stehen Ihnen bei dieser mehr als umfangreichen Tätig= teit zur Verfügung ?: ,,Wir sind insgesamt 45 Arbeitskame = raden , eine Anzahl, die freilich nur bei Einsazz aller Kräfte die Arbeit schaffen kann. Es tommt schon vor , daß uns kaum die Zeit zum Essen bleibt, um so weniger , als wir grundsäklich nicht in den Arbeitsräumen , sondern nur in unserem fleinen Kasino speisen, das Sie sich noch ansehen müssen." Nochmals gehts treppauf bis zum Dachgeschoß . Wir betreten einen bescheidenen , aber äußerst freundlich gehaltenen Raum . Das ist wirklich „Schönheit der Arbeit " ! Auf jedem der weißgedeckten Tische ein kleiner Blumenstrauß, an den Wänden einige gute Bilder, dazu ein Radioapparat : man versteht , daß die Arbeitslameradschaft sich hier wohlfühlt ! Für 30 Pfen= nige gibt's ein einfaches , aber gutes Mittag= eſſen, für 5 Pfennige eine Tasse Kaffee. ,,Sagen Sie, Pg. M .. wie halten Sie es eigentlich mit der Vergebung Ihrer Aufträge ? Die Kleiderkammer ist doch zweifellos in der Berliner Bekleidungsindustrie ein Faktor von großer Bedeutung?" ,,Ganz recht! Wir sind das größte Unternehmen am Plaze auf dem

Gebiet der Kleidungs- und Wäsche = versorgung. Und ich weiß, daß das für uns eine große Verantwortung bedeutet. Da gerade in unserem Fache der jüdische Einfluß außerordentlich groß war, mußten die arischen Unternehmen in den Kampfjahren die ganze Bitterkeit des Kampfes gegen die Übermacht des Judentums verspüren . Viele Geschäfte und mancher Meister mußten dabei als die wirtschaftlich Schwächeren unterliegen. Ihnen wieder zum Aufstieg zu verhelfen, betrachte ich als eine unserer vornehmsten Pflichten." ,,Vergeben Sie Ihre Aufträge nur an Handwerksmeister und kleine Geschäfte oder berücksichtigen Sie auch Kleider- und Wäschefabriken ?“ „ Natürlich bedenken wir auch die letteren mit Bestellungen . Ihr Existenzkampf war ja nicht weniger schwer. Manchem Betrieb können wir schon durch die Abnahme eines einzigen großen Postens helfen, weil er dadurch Bargeld in die Hand bekommt und Entlassungen von Arbeitern vermeiden kann . Mit Vorliebe wenden wir uns gerade an solche schwachen Betriebe, um sie zu stüßen und ihnen wieder auf die Beine zu

helfen." Dann stehen wir wieder auf der Straße. Unser Blick fällt nochmals auf das Haus, das finnfälliger Ausdruck eines neuen Geistes ge= worden ist. Was ist es doch Großes um die Zeit, die wir erleben dürfen ! Vorbei aller Parteihader, vergessen die unselige Verblendung, in der der Bruder den Bruder zerfleischte ! Zerschlagen liegt das raſſenfremde Idol, das maßlose Gewinnsucht und skrupellose Profitgier zum Lebensideal erklärt hatte. Das deutsche Volk steht einiger denn je und fämpft in einem unvergleichlichen Ringen um eine bessere Zeit, in der glückliche Menschen ein schönes Deutschland erleben. Höchstes Glück für jeden von uns muß es ſein, durch persönlichen Einſaß und persönliches Opfer diese lichtere Zukunft heraufführen zu helfen. Dtz.

Fabrikant Müllers

NSK Der Fabrikbesizer Müller war als Geizkragen bekannt. Wo er auch nur einen Pfennig abknaufern konnte, stürzte er sich auf die Gelegenheit wie der Habicht auf seine Beute. Daß er sich selbst nichts gönnte , das ging ja auch schließlich niemanden etwas an. Daß er aber in in seinem Betrieb ebenfalls solche Knauserei durchführen wollte, war bedeutend schlimmer. Besonders am Lohnkonto hatte er stets zu mäkeln , die Unkosten waren ihm bei jeder Abrechnung zu hoch; leider konnte er hierbei keine Abstriche machen : denn vor der Arbeitsfront hatte er doch einen höllischen Respekt! Früher, ja früher , da fonnte er es ruhig darauf ankommen laſſen . Streitten die Arbeiter , dann entließ er sie eben ; Arbeitslose gab es ja genug , die auf Beschäftigung lauerten ! Nein, Herr Müller war tein vorbildlicher Gefolgschaftsführer , an ihm war scheinbar der

Befehrung

nationalsozialistische Umbruch spurlos vorübergegangen . Das Wort „ Volksgemeinschaft" war ihm Schall und Rauch. Verständlich wäre ſeine „Sparsamkeit “ ſchließlich noch gewesen , wenn seine Fabrik unter schlechtem Geschäftsgang zu leiden hätte. So aber arbeitete der Betrieb mit Hochdruck, auf lange Zeit lagen Aufträge vor. Mit Kapitalmangel war also sein Geiz nicht zu entschuldigen. Am meisten verhaßt waren Herrn Müller von jeher irgendwelche ,,Sammlungen ". Gerade jezt war sein Kassierer in seinem Privatkontor gewesen und hatte Herrn Müller an eine Spende für das deutsche Winterhilfswerk erinnert . Alle Konkurrenzbetriebe hatten namhafte Summen gezeichnet , die Angestellten und Arbeiter der eigenen Fabrik hatten durch freiwillige Spenden einen erheblichen Betrag zu= sammengebracht . Herr Müller hatte getobt, als

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NSK Folge 268 ihm der Kaſſierer eine Summe vorſchlug, die dem Umsatz des Betriebes angemessen war. Schließlich, nach langem Feilschen, hatte er sich seufzend bereit erklärt, ein Drittel des vom Kassierer vorgeschlagenen Betrages zu zeichnen . Der schmächtige Lehrling zitterte, als er Herrn Müller eine Karte hineintragen mußte ; er wußte, daß im Privatkontor das Barometer auf Sturm stand . Mürriſch nahm der „ Chef“ die Besuchskarte und las: Petersen, ja, Carl Petersen - war das nicht sein alter Jugendfreund, der ihm einst das Leben gerettet hatte, als er im jungenhaften Übermut sich auf das dünne Eis des Flusses gewagt hatte und natürlich eingebrochen war ! „ Führen Sie den Herrn sofort herein!" Die Begrüßung war außerordentlich herzlich, man hatte sich seit Jahrzehnten nicht mehr ge= ſehen, Erlebniſſe wurden ausgetauscht.

Dir scheint es nicht gerade gut zu gehen, alter Junge!" sagte Müller. Es war eine lange Geschichte, die Petersen zu erzählen hatte. In Vorkriegszeiten hatte er in Petersburg eine Fabrik gegründet, die glänzend ging. Er war ein reicher Mann ge= man worden. Bei Kriegsausbruch hatte Rußlands Innern ihn im interniert, gerade als er im Begriff stand, nach Deutschland zu reisen, um sich zum Heeresdienst zu melden. Von Frau und Kindern hatte_man ihn getrennt. Ich habe sie nie wiedergesehen, rohe Bolschewikenhorden haben sie während der roten Revolution ermordet ! Was ich in jenen furchtbaren Jahren erlitten habe, das zu ers zählen, erlasse ich mir heute. Als ,,Bourgois" war ich Freiwild, rechtlos. Daß ich von meinem Besitz nichts retten fonnte, war selbstverständlich. In Lumpen gehüllt, hungernd, frierend, tauchte ich in der Masse von Leidensgefährten unter, immer in Angst, als Bourgois erkannt zu werden. Ich schlug mich schließlich durch bis Sibirien, und unter unfagbaren Strapazen ge= lang es mir endlich, auf mandschurisches Gebiet zu entkommen. Dank meiner Sprachkenntniſſe fonnte ich dort einen kleinen Posten in einem japanischen Handelshause erhalten. Endlich, im vorigen Jahre, wurde mir durch Vermittlung des deutschen Konsulates die Heimkehr nach Deutschland ermöglicht. Hier fand ich auch bald mit Hilfe alter Freunde eine bescheidene Stellung, die mir meinen Lebensunterhalt sichert. Ich muß eben auf meine alten Tage noch einmal von unten anfangen . . . !“ Nachdenklich blies Carl Petersen den Rauch der Zigarre in die Luft : „Wie erstaunt war ich, als ich wieder deutschen Boden betrat! Diese Ordnung, dieſe Diſziplin ! Was hatte man uns in Rußland und auch sonst in der Welt für Schauermärchen über die entsetzlichen Verhältnisse" in Deutschland erzählt ! Jezt erst sah ich, was Hitler für eine Riesenleistung vollbracht

15. November 1935 hatte ; ich bin mit Leib und Seele Nationalsozialist geworden." Herr Müller zog die Stirn kraus. Dieses Loblied auf den Nationalsozialismus ärgerte ihn, gerade jezt mußte er wieder an ſein „ Opfer“ für die Winterhelfe denken. Er konnte nicht umhin, seinem Freunde Petersen seinen Mißmut hierüber Ausdruck zu geben. Der schaute ihn zuerst verständnislos an, dann sagte er sehr ernst : „Lieber Freund, nimm es mir nicht übel, aber Du bist entseglich engstirnig geworden ! Gerade die Winterhilfe ist doch die Schöpfung , die ich von allen Taten Hitlers am meisten bewundere ! Wenn Du nur einen kleinen Teil deſſen erlebt hättest, was ich habe durchmachen müssen, dann würdest Du anders denken. Ich weiß, wie man im roten Rußland schon auf den Moment wartet, daß auch in Deutschland der Kommunismus zur Herrschaft gelangen würde. In zwölfter Stunde hat Adolf Hitler dieses furchtbare Elend für das deutsche Volk verhindert. Daß Du heute noch hier in diesem Kontor ſizen kannst, verdankſt Du nur ihm allein ! Dein Eigentum schützt der nationalsozialistische Staat mit starker Hand. Dein Betrieb ist nach langen Krisenjahren zu neuer Blüte gekommen, das allein ist schon ein Wunder. Aber denke daran, was aus Dir geworden wäre, wenn der Bolschewismus in Deutschland an die Macht ge= kommen wäre ! Du würdest in gleiches Elend geraten sein, wie ich und die vielen Tausende anderer ehemaliger Kapitalisten' in Sowjetrußland!" Erst hatte Müller erregt auffahren wollen, als sein Freund Petersen mit seiner „ Standpauke" begann, dann wurde er aber immer nachdenklicher. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen ; hier hatte Petersen völlig recht ! Ein Schreck war ihm in die Glieder ges fahren in Gedanken sah er sich in Lumpen gehüllt, bettelnd, frierend, auf mildtätige Gaben anderer angewiesen. Und er hatte soeben noch über die Winterhilfe gemeckert ! Er schämte sich, ja wahrhaftig, Herr Müller schämte sich zum ersten Male in seinem Leben seines Geizes ! Zus ſammengefunken saß er an seinem Schreibtisch. Plötzlich schien er einen Entschluß gefaßt zu haben, sein Rücken straffte sich. Ein Klingelzeichen -- kurz darauf erschien der Kassierer in der Tür. Merkwürdig, die Stimme des Chefs klang so ganz anders als sonst. Beinahe freundlich sagte er : „Herr Schmidt, haben Sie meine Zeichnung für die Winterhilfe schon überwiesen?" Auf die Verneinung lächelte Herr Müller kaum merklich. „ Zerreißen Sie bitte das Blatt und nehmen Sie diesen Scheck ; ich habe es mir überlegt, der Betrag muß vervierfacht werden." Der Kassierer glaubte falsch gehört zu haben. Da stand Herr Müller freundlich lächelnd auf, zog sich seinen Mantel an und rief : „ Bist du nun zufrieden mit mir ? M. P.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

NSK - Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 268

S.A.-Feld in Braunschweig NSK Braunschweig, 15. November. Am 17. bis 18. Oktober 1931 fand in Braunschweig als Ersak für den Parteitag, der ebenso wie 1930 ausfallen mußte, das S.A.-Treffen der damaligen S. A. - Gruppe Nord statt. Die Stadt Braunschweig hat nunmehr mit Wirkung vom 9. November 1935 das Aufmarschgelände von 1931, das Franzsche Feld, in S.A.-Feld umbenannt. Der Stabschef richtete aus diesem Anlaß an den Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig folgendes Schreiben : ,,Wie mir die Gruppe Niedersachsen meldet, hat die Stadt Braunschweig dem Franzschen Feld in Erinnerung an den Oktoberaufmarsch 1931 der S.A. den Namen S.A.-Feld gegeben. Dafür darf ich Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, und der Stadt Braunschweig nicht nur in meinem Namen , sondern im Namen der gesamten S.A. meinen aufrichtigen Dank sagen und bitte Sie, dieſen, meinen Dank an die Einwohner Ihrer schönen Stadt weiterleiten zu wollen. Heil Hitler! gez.: Lute."

Neuer N.S.K.K. -Kraftfahr- InspekteurSüd NSK Berlin, 15. November. An Stelle des N.S.K.K. - Gruppenführer Kraus , der durch Führerbefehl vom 9. November zum Inspekteur für technische Ausbildung und Geräte ernannt wurde, ist Oberführer von Städtler mit der Führung der Kraftfahrinspektion Süd beauftragt worden.

300 Nennungen für N.S.K.K.Geländefahrt NSK Berlin, 15. November. Für die am 17. November stattfindende Gelände und Orientierungsfahrt der N.S.K.K.-

15. November 1935 Motorbrigade Ostmark liegen zum Meldeschluß über 300 Nennungen vor. Der Deutschlandsender überträgt am Sonntagabend, 19.05 Uhr, wichtige Ausschnitte aus der Fahrt.

500 RM. für eine H.J. -Bücherei NSK Angermünde, 15. November. Stadtverwaltung AngerDie münde hat der H.I. zur Errichtung einer Bücherei 500 RM. bewilligt . Die Auswahl der anzuschaffenden Bücher übernimmt die H.I.

Filmpremiere zugunsten des W.H.W. NSK Der Ertrag der Festaufführung des neuen Willi-Forst-Films „ Mazurka“ iſt dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt worden . Der Film wurde mit dem Prädikat „ k ün ſt lerisch wertvoll" von der Filmprüfstelle ausgezeichnet und zur Vorführung vor Jugendlichen über 14 Jahren freigegeben.

Das höchste Prädikat für „ Friesennot“ NSK Der neue deutsche Großfilm der Delta, ,,Friesennot" (Deutsches Schicksal auf russischer Erde), gestaltet von Werner Kortwich, Peter Hagen, Sepp Allgeier und Walter Gronoſtay, ist ohne Ausschnitt freigegeben worden und hat das höchste zu vergebende Prädikat, „st a ats = politisch und künstlerisch besonders wertvo I I “, erhalten. Reichsminister Dr. Goebbels hat in einer Privatvorführung den Film besichtigt. Die Uraufführung findet am 19. November 1935 im Berliner Ufa-Palast am Zoo und in weiteren Städten des Reiches ſtatt.

Winterhilfe des deutschen Films NSK Auf das Konto „ Winterhilfe des deutschen Films“ sind bis zum 13. November 1935 93 992,69 RM. eingezahlt worden. Der deutsche Film unterstützt das große Hilfs werk des Volkes !

S

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerftr.90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Cher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der N. S. D A. P.. München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinchen (Bostichedlonto München 113 46) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts [chriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin

Breſſedienſt der NGDAB

16. November 1935

Blatt 1

NSK Folge 269

Was

Korreſpondenz Partei -

Arbeitslosen - Ziffern

widerspiegeln

Deutschland erst an zehnter Stelle

Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist in der ganzen Welt nach wie vor ein Problem, das die Wirtschaftspolitik aller Staaten beherrschend beeinflußt. Trok tiefgreifender Maßnahmen die in einigen Ländern bis an die Grenze des wirtschaftlichen Wagnisses ge= führt haben ist es in dreijähriger mühevoller Arbeit bei weitem noch nicht gelungen, die feiernden Hände wieder in den Arbeitsprozeß einzuschalten. Ja, es ist, wenn man die Ziffer der Weltarbeitslosigkeit betrachtet, noch nicht einmal gelungen, die 20-Millionen-Grenze der Beschäftigungslosigkeit zu unterschreiten . Nach dem Stand vom 1. Oktober 1935 find in der Welt (insgesamt 36 Staaten) noch 20,47 Millionen Menschen als „beschäftigungslos “ ge= melbet. Vor drei Jahren, d. h. im Herbst des Jahres 1932, waren demgegenüber 25,96 Millionen arbeitslose Menschen bei den amtlichen oder beruflichen Stellen in aller Welt ver zeichnet. Seit Krisenende ist es also bisher erreicht worden, daß für rund 5 Millionen Menschen von den damals etwa 26 Millionen Feiernden wieder Arbeitspläge bereitgestellt worden sind. Sehen wir von diesem Gesamtergebnis aber die deutsche Arbeitslosenziffer ab, so bleibt gegenüber dem Jahre 1932 sogar nur noch eine Verminderung um etwas mehr als 2 Millionen übrig! Die Arbeitslosigkeit in der Welt. Deutsch35 andere Welt Länder insgesamt land 25,96 20,86 Am 1. Oktober 1932 5,10 19,42 17,14 Am 1. Oktober 1934 2,28 20,47 18,76 Am 1. Oktober 1935 1,71 Rüdgang seit 1932 -66 v.5. -10 v.H.-21v.H. Mit welchem Aufwand von Währungsentwer= tungen, Kreditausweitungen , Einfuhrkontingenten und anderem Handelskrieg hat die Welt sich in drei langen Jahren bemüht, die Arbeitslosenzahl von 20,9 auf 18,8 Millionen herabzudrücken! Man muß sich dieses Zahlenbild vor Augen halten, wenn man die Erfolge der drei Arbeitsschlachten des Nationalsozialismus in Deutschland beurteilen will .

Uns ist es gelungen, in unserem Lande 3,40 Millionen arbeitswillige Bolksgenossen wieder in Lohn und Brot zu bringen in einer Zeitspanne, in der die gesamte übrige Welt nur 2,10 Millionen Beschäftigungslose wieder an die Arbeitstische zurückzuführen vermochte. Uns ist es gelungen, die damalige Arbeitslosen= zahl bisher um 66 v. H. zu vermindern , während das Ausland, insgesamt betrachtet, nur eine Abnahme um genau 10 v. H. erreichen konnte. Im Vergleich mit dem vorigen Jahre ist aber die Arbeitslosigkeit der Welt sogar etwas gestiegen. Gerade die großen, führenden Wirtschaftsstaaten haben es im Jahre 1935 nicht erreichen können, daß ihre Arbeitslosenheere sich verkleinerten. Die Vereinigten Staaten haben gegen= wärtig (nach Schätzungen der American Fede= ration of Labor) wieder 11,5 Millionen Arbeitslose, das heißt, daß von je 100 Ameritanern etwa 10 ohne Beschäftigung find ! Das ist ein traurigeres Ergebnis als wir es in Deutschland zur Zeit schwerster Wirtschaftskrise je erlebten. Dabei muß man berücksichtigen, daß Roosevelt während der letzten beiden Jahre durchaus nicht untätig gewesen ist. Der größte Widerstand gegen eine durchgreifende Besserung in den Beschäftigungsmöglichkeiten der U.S.A. liegt zweifellos in der krassen Gegensätzlichkeit zwischen Unternehmerschaft und Arbeitnehmerschaft, in der krassen Interessenpolitik, die gerade dort von den Verbänden und Gewerkschatten bis zum Haß gesteigert wird. Man vergegenwärtige sich einmal, daß es bei 11 Millionen Arbeitslosen möglich war, daß allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres etwa 25 000 000 Arbeitstage durch Streiks und Ausiperrungen verloren gegangen find !

Aber auch in gelungen, trok falls mehreren tagen das Heer

England ist es bisher nicht Hungermärschen und bei ebens Millionen verlorenen Streitder feiernden Arbeiter seit dem

2-31

vorigen Jahre merklich zu verringern. Eng . land hat mit rund 2 Millionen Arbeitslosen troß seiner geringeren Bevölkerungsziffer mehr Arbeitslose als Deutschland.

beitslosenziffer gewesen ist , hat diesen traurigen Ruhm längst an Nach andere Staaten abgetreten. dem gegenwärtigen Stand kommen auf 1000 Volksgenossen nur noch 25, die bisher noch nicht wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert wer den konnten, während im Winter 1932/33 fast 100 von je 1000 zu feiern gezwungen waren. Jezt steht Deutschland erst an zehnter Stelle in der Höhe der Arbeitslosigkeit, weit zurüd hinter den Vereinigten Staaten, England, Holland, Öſterreich, der Tschechoslowakei und anderen Staaten. Arbeitslose in 10 Staaten (Stand vom 1. Oktober 1935) Arbeitss auf je 1000 lojenziffer in 1000 Einwohner Personen 11 500 • 92 Vereinigte Staaten 1977 44 England 375 43 Niederlande 41 572 Tschechoslowakei 15 37 Danzig . 57 33 Neuseeland 205 31 Österreich 29 83 Irland . 179 27 Australien . 25 1713 Deutschland CAREER.22 *

Frankreich hat von jeher infolge der günstigen Schichtung seiner Bevölkerung und nicht zuletzt auch infolge des geringen Zu wachses an Jugendlichen (durch rückgängige Ge burtenziffern ) wenig Arbeitslose besessen. In den letzten Jahren aber geht die Zahl der Beschäftigten so stark zurück, daß auch in Frankreich das Heer der Arbeitslosen größeres For mat annimmt. Am 1. Oktober 1935 find 373 000 unterstützte Arbeitslose gemeldet gegen über 323 000 zur gleichen Zeit des Vorjahres und gegen nur durchschnittlich 50 000 in den früheren normalen" Jahren . Steigende Arbeitsloſenziffern weisen auch die die und anderen Goldländer Holland Schweiz auf. Die Zahl der Schweizer Be= schäftigungslosen beziffert sich jetzt auf 70 000 gegen 51 000 im Herbst vorigen Jahres, die Zahl der Feiernden in Holland ist sogar noch wesentlich stärker von 309 000 auf 378 000 an= gewachsen. Auf der anderen Seite ist eine merkliche Senfung der Arbeitslosenziffer nur in Belgien und ferner in Italien zu verspüren (neben Deutschland) . In beiden Staaten liegen jedoch besondere Verhältnisse vor, die die Abnahme der Beschäftigungslosigkeit verursacht haben : In Belgien macht sich die von der Währungsentwertung ausgehende belebende Wirkung bemerk bar, in Italien haben die Kriegsvorbereitungen mehr Hände als im normalen Wirtschaftsablauf beansprucht. Deutschland , das im Jahre 1932 noch das Land mit der höchsten A₁ =

Die zweite

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NSK Folge 269

Erst im Rahmen dieser Weltentwicklung kann man die überragenden Erfolge der drei Etappen deutscher Arbeitsschlacht ermeſſen, erst in dieſem Rahmen kann man den gewaltigen Abstand zwischen Liberalismus und Nationalsozialismus erkennen, wie er sich in den Vereinigten Staaten einerseits und im neuen Deutschland an= dererseits darstellt. Klaſſenkampf bei bereits 11,5 Millionen Arbeitslosen auf der einen Seite, tiefster Arbeitsfrieden bei stufenweiſer Schrumpfung der Arbeitslosigkeit auf der an deren Seite. E. H.

Erzeugungsschlacht

eröffnet

Ein Aufruf an die gesamte Nation

NSK Der Nationalsozialismus hat das Bauerntum wieder zu dem zurückgeführt, was es von Natur aus sein muß. Er hat es in wahrstem Sinne des Wortes geistig und wirtschaftlich wieder zur Lebensgrundlage und Kraftquell der Nation gemacht. Noch nie, auch seit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus nicht, ist so deutlich, wie durch diesen dritten Reichsbauerntag zum Ausdruck gekommen, daß eine Bauerntagung in den Mittelpunkt des politischen Lebens eines Volkes rüden kann . Es ist keine Tagung landwirtschaftlicher Fachreferenten oder Intereſſenverbände , wie sie früher üblich waren, es ist keine Tagung, die nur den Bauer, auch wenn es sich um den Nährstand in seiner Gesamtheit handelt, ån= ging, sondern dieser Bauerntag berührt jeden deutschen Menschen, berührt den Arbeiter , der nach jahrelanger, entkräftigender Arbeitslosigkeit wieder für sein Brot schaffen darf, ge= nau so wie den Soldaten , der im Volksheer für den Schutz deutschen Bodens geschult wird ,

genau so jede Hausfrau , die an den einzelnen Einschränkungen spüren tonnte, daß der Kampf eines Volkes um Wehr- und Nährfreiheit von jedem Volksgenossen Opfer in seinem persönlichen Leben fordert und auch verlangen muß. Dieser dritte Reichsbauerntag ist eine Sache nicht des deutschen Bauern, sondern des gesamten deutschen Volkes, wie jede der großen und kleinen Maßnahmen der nationalsozialistischen Staatsführung nicht einzelne, sondern die Totalität des Volkes und damit jeden von uns erfaßt. Vor einem Jahre wurde gleichfalls von Goslar aus die erste Erzeugungsschlacht eröffnet. Damit wurde ein Kampf eröffnet, der genau so wie Arbeitsschlacht auf ein längeres Ziel gerichtet ist, und doch in den täglichen Gang der Dinge hineingreift, der den Einsatz der ganzen Kraft der Nation erfordert. Arbeitsschlacht und Erzeugungsschlacht, das sind die beiden Kampfparolen , die der Nationaljozialismus ausgegeben hat, um die dringendsten Probleme zu meistern, die der Führer sofort

35

NSK Folge 269

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nach der Machtübernahme als die Kernaufgaben gekennzeichnet hat, die in Angriff zu nehmen sind: die geistige und wirtschaftliche Rüdführung des deutschen Arbeiters in die Nation , und die Befrei ung des deutschen Bauerntums als des blutmäßigen und wirtschaftlichen Lebensquells des Volkes.

Als die erste Erzeugungsschlacht eröffnet wurde, da ist vielleicht noch nicht jedem Volts: genossen deutlich geworden, welche Bedeutung dieser Kampf des Bauerntums auch für ſein eigenes persönliches Schicksal hat. Aber die großen politischen Ereignisse, die sich inzwischen vollzogen haben, haben sie auch dem letzten Deutschen mit aller Eindringlichkeit vor Augen geführt. Ohne dieſe Opfer, die jeder einzelne, besonders aber auch der Arbeiter, bringen muß, ohne diesen Einſaß des Bauern, und damit des letten Stückchens deutschen Bodens, wäre jene Freiheit, deren Erringung auf den diesjährigen Reichsparteitag ihren höchsten Ausdruck fand, nicht erkämpft worden. Jede Hausfrau, jede Familie, die auf ein Stüd Butter verzichten mußte, bringt auch heute noch ihr tägliches Opfer für diese Freiheit der Gesamtheit. Denn Freiheit fällt nicht dem Müßigen in den Schoß, fie muß erzwungen und errungen, fie muß erkämpft und eropfert werden. Das Opfer des legten Volksgenoſſen, die Kraft des legten Acers find notwendig für die Erhaltung der Freiheit. Die zweite Erzeugungsschlacht ist eröffnet worden, und Jahr für Jahr wird dieser Willenseinſag des Nährſtandes und - das ist nicht wegzudenken der Verbraucherschaft erneut erfolgen. Denn es ist ein Kampf auf lange Sicht. Mit aller Klarheit sind die großen Erzeugungslüden, die Lücken in unserer Eiweiß-, Fett- und Faserversorgung gekennzeichnet worden. Dieser Kampf wird nicht am Tiſch des Theoretikers und Zahlenerrechners geführt, sondern jeder Bauernhof, jedes Feld und jedes tleine Bauerngehölz, das früher unbenugt blieb, jeder Kuhstall und jeder städtische Haushalt,

16. November 1935-

.

Mit find Stätten dieses Erzeugungskampfes. Recht hat Staatsrat Meinberg darauf hingewiesen, um wieviel größer die Aufgabe ge= worden ist, weil Soldaten und Millionen in den Arbeitsprozeß zurückgeführter Menschen mehr brauchen als Arbeitsloſe. Der Bauernhof ist nicht nur ein Stück Boden, auf dem ſein Beſizer frei herumwirtſchaften kann, wie es ihm beliebt, ſondern jeder Bauernhof, jeder Ader, jeder Kornhalm und jedes Stück Vieh ist genau so ein Teilausdruck der Kraft und Freiheit unseres Volkes wie Gewehr und Stahlhelm. Jedes dieser Kraftmittel muß finngemäß einge setzt werden für die Freiheit, muß ausgerichtet stehen in der großen Front wie der Soldat in der großen Kompanie. Wenn jeder Bauernhof seine bisherige Erzeugung in allen Einzelheiten angeben muß, wenn an Ort und Stelle, Dorf für Dorf und Hof für Sof die Möglichkeiten einer Veränderung und Leistungserhöhung überprüft werden, wenn Anbaubeschränkungen bestimmte und Anbauforderungen erfolgen, dann berührt das nicht nur den einzelnen Bauern, die Landfrau und den Landarbeiter, der an diejer Produktionsstätte tätig ist, dann ist das eine Planung der Kraft zugunsten der gesamten Nation für die Freiheit, die errungen und erhalten, die stets aufs neue erkämpft werden muß, wie überhaupt alle Werte nicht von selbst erhalten bleiben, sondern immer aufs neue ge= schaffen werden müſſen. Um die Erhaltung der sozialisti = fchen Gemeinschaft des Volkes muß immer wieder in jedem Betriebe gerungen werden , damit die große Tat der Volkwerdung nie wieder verloren geht. Um die Freiheit, die in Nürnberg gefeiert wurde, müſſen wir stets weiterkämpfen, um sie uns zu erhalten. Die zweite Erzeugungsschlacht, für die der Ruf von Goslar ausgeht, ist ein Teil dieſes immerwährenden Kampfes um die deutsche Freiheit. Dr. Krüger.

Die NSK Randbemerkung :

Die Rote

Armee

ein weltgefährdender Faktor

― Die imperialiſtiſchen Ziele des Bolſchewismus. Methode und Taktik NSK Wer der Meinung ist, daß der Bolsche= wismus mit seiner vollkommenen Ausrottung in Deutſchland nun auch in seiner Bedeutung für die Welt erledigt sei , beweist damit, daß er wesentlichen den Bolschewismus in seinen Punkten als weltrevolutionäre Idee noch nicht verstanden hat. Es ist das geschichtliche Verdienst des Führers und der nationalsozialiſtiſchen

Moskau ändert

Bewegung, den Bolschewismus innerhalb Deutschlands Grenzen restlos zerschlagen und damit dem weltrevolutionären Generalstab in Moskau einen seiner wichtigsten Trümpfe aus der Hand genommen zu haben. Der Führer hat dem Abendland und ſeiner Kultur einen Dienſt erwiesen, deſſen grundsäzliche Bedeutung für die friedliche Fortentwicklung der Welt vielleicht

to give

ASK Folge 269

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16. November 1935

erst Generationen nach uns voll und ganz verstehen werden.

land, als das Herzstück Europas nach wie vor bedrohen.

Als im Mai 1935 sich Frankreich mit der Sowjetunion in einem Militärbündnis zusammenfand, war dies der Beweis dafür, daß dem Sowjetismus im Augenblid jedes Mittel recht ist, um selbst in Zusammenarbeit mit kapitalistischen Demokratien, die er in jedem Falle bekämpft und beseitigen will, zu seinem Ziel zu gelangen. Wertvollste Hilfe soll ihm dabei die Rote Armee leisten, deren Aufgabe in den letzten Jahren mehr und mehr darauf abgestellt worden ist, mit Feuer und Schwert die Weltrevolution auszubreiten . Rote ArRote Weltrevolution mee Roter Imperialismus , so lautet ein jezt erschienenes Buch, dessen Verfasser (Th. Adamheit) eine auf authentischen Sowjetquellen beruhende Darstellung der Politik der Sowjetunion gibt, die stets aggressiv war und es heute mehr denn je ist . Es ist keine Schilderung irgendwelcher ſenſationell aufgemachter Begeben: heiten, sondern eine wissenschaftliche Untersuchung, welche die ungeheuren Gefahren aufzeigt, die, von dem Rätsel Rußland ausgehend, die ganze Welt, ganz besonders aber Deutsch-

Erst vor wenigen Wochen, anläßlich des 18. Jahrestages der bolschewistischen Revolution, erging wieder einmal die Aufforderung an die jungen Sowjetbürger, die besten Artilleristen, die besten Tankisten und Scharfschüßen der Welt zu werden und auf den Spigen der Bajonette, wenn die Stunde schlägt, den Sieg des Proletariats in die Welt hinauszutragen. Da hat also die Komintern, da hat also der Generalstab der Weltrevolution in Mostau, der sich fast ausschließlich aus Nichtrussen zu= sammensetzt, wieder einmal die sonst sorgsam gehütete Maske vom Gesicht gezogen und zeigt sein wahres Antlik. Man weiß in Rußland heute auf Grund 18jähriger Erfahrungen genau, daß alle Propaganda und alle zersekende Tätigkeit innerhalb anderer Völker nicht vermocht hat, trok zahl= reicher Versuche und bewaffneter Aufstände, dem Bolschewismus irgendwo endgültig zum Siege zu verhelfen. Darum tritt neben den Agenten die Rote Armee mit ihrem Schwergewicht, um mit Feuer und Schwert die " Weltrevolution“ vorzubereiten.

Druk: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Bartei- Korreſpondenz

¡ationalsozialiſtiſche

rief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: linSW 68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 erlag : Franz Cher Nachf., G. m. b. H., atralverlag der N. S. D. A. P., München Berlin ersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, immertraße 88. - Alle Zahlungen find nach ünchen (Bostichedkonto München 113 46) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; fürdie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

RSK Folge 270

18. November 1935

Blatt 1

Die NSK Randbemerkung :

Goslar, Ausdruck des deutſchen Lebenswillens NSK Jahrzehnte der Schwächung liegen hinter uns. Es gab wohl kaum ein Volk, in dem die Zerstörung des Lebenswillens der Gesamtheit und des einzelnen so stark vorgeschritten war wie im deutschen. In den beiden vergangenen Jahren hat sich bei den verschiedensten Ge= legenheiten in einer geradezu überwältigenden Form gezeigt, wie dieses Volk, das eine am Abgrund war, durch gewaltige Willenserneuerung plötzlich das Bewußt= ſein und den Glauben an die in ihm ruhenden Kräfte wieder zurückgefunden hat. Ein Wandel, der in so tiefe seelische Schichtungen vorgedrungen ist, wie noch niemals in der gesamten deutschen Geschichte. Das Bauerntum iſt diejenige Grundſchicht unſeres Volkes, die durch ihre blutmäßige Verwurzelung im Boden im größten Maße freigeblieben ist von den Zerstörungserscheinungen der vergangenen Jahrzehnte. Und doch hat der Dritte Reichsbauerntag, der nunmehr in Gos: lar abgeschlossen ist, gezeigt, welch ungeheure Wandlung und Besinnung durch den Nationalsozialismus gerade auch im Bauerntum ſtatt= gefunden hat. Das Leben verlangt, wenn es wirklich gestaltet werden soll, legten Einsatz aller Kräfte. Der Wille zu diesem Einsatz ist im deutschen Die ungeheuren LeiVolke wachgeworden. stungen der beiden lezten Jahre . die verbunden waren mit der tiefsten geistigen Revolution unserer Geschichte, waren nur mög lich, weil dieser Einsaßwille, der das höchſte Bekenntnis zum Leben überhaupt darstellt, alle Teile des Volkes erfaßt hat. Und Goslar hat gezeigt, daß das Bauerntum nicht zurückſteht in diesem Kampf, sondern in die vorderste Front eingerückt ist. Alle Kräfte sind mobilisiert. In jeder Rede, in jedem Rechenschaftsbericht und

in jeder das Ziel in seiner ganzen Bedeutung umfassenden Formulierung, aber auch im äußeren Bild, in scheinbar am Rande liegenden Dingen, fam dieſe totale Willensanspannung Hunderte von Landzum Ausdruc. arbeitern waren unter den Teilnehmern. die war Überall starke Verjüngung des Führertorps gegeneine Wo Jahren, früheren den über starte überalterung gerade der Bauernführung eingetreten war, festzustellen. Die Jugend be= herrschte das Feld, und der tiefe Eindruck der Vorführungen für der Reichschule Leibeserziehung des Reichsnähr . standes lag darin begründet, daß hier zu ers kennen war, welche neuen Wege der Erziehung des bäuerlichen Nachwuchses man zu gehen ge= willt ist, um eine noch einsatzfähigere Generation zu schaffen.

Der Mensch war der Mittelpunkt dieses Bauerntages. Und alles, was ihn anging, war geeignet, die bäuerliche Vorstellung vom Typ des Bauern zu wandeln . Die Mobilisierung, die der Nationalſozialismus heute im deutschen Volke vollzieht, hat auch den Bauern erfaßt. Die Einsatzbereitschaft, die heute in der Erzeugungsschlacht zur Auswirkung gelangt, wird morgen auf andere Gebiete gelenkt werden können. Der Nationalsozialismus hat sich damit ein Instrument des Einsatzes ge= schaffen, wie es das Bauerntum noch nie gewesen ist. Der Reichsbauernführer R. Walther Darré hat in seiner großen Schlußrede die Ziele aufgezeigt, denen dieser Einsatzwille des deutschen Bauerntums im Intereſſe des Gesamtvolkes dienen soll. Ziele, die nicht von heute auf morgen zu erreichen sind, sondern, die die Kraft von Generationen erfordern werden.

D

Blatt 2

NSK Folge 270

Die

Deutschlandhalle

18. November 1935

vor

der

Eröffnung

Eine Arena von 35000 qm -

Repräsentative Versammlungsstätte der Reichshauptstadt

NSK Nur noch wenige Tage, und Deutſchlands größter Hallenbau, die Deutschlandhalle, wird durch eine Veranſtaltung der Bewegung feierlich eingeweiht. Lange schon benötigte die Reichshauptstadt für ihre großen Veranstaltun= gen, Tagungen, Sportfeste eine Stätte, die in jeder Weise neuzeitlichen Ansprüchen gerecht wird. Zwar besigt Berlin eine Reihe von größeren Hallenbauten es sei hierbei nur an den der Bewegung als Kundgebungsort so oft dienenden Berliner Sportpalast erinnert , aber es fehlte doch der Raum, der trotz eines großen Fassungsvermögens, wie wir es bei der Deutſchlandhalle mit 20 000 Menschen haben, zugleich für jede Art von Großveranstaltungen bestens geeignet ist. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen entstand der gewaltige Gebäudekomplex der Deutschlandhalle an der Nordschleife der Avus, dicht am Bahnhof Eich kam p. Weithin sichtbar erhebt sich die Arena, die er ein Wahrzeichen nationalsozialistischen Aufbauwillens darstellt. Unmittelbar am Messegelände gelegen, in der Nähe des Reichssportfeldes und der übrigen Sportstätten der Reichshauptstadt, gehört dieser Bau in das " Zentrum der sportlichen Anlagen". Zwar wäre eine Errichtung im Innern der Stadt wünschenswerter gewesen, auf der anderen Seite hätten fich aber bei diesen Ausmaßen Schwierigkeiten ergeben, die so vollkommen fortfallen . Überdies sind die Zufahrtstraßen ganz neu gestaltet, ein eigener Bahnhof ist errichtet worden, so daß die Verkehrslage trotzdem als günstig angesprochen werden muß. Für den Bau der Deutschlandhalle, die in jeder Hinsicht ein Zweckbau ist, der aber in seiner Linienführung und Ausstattung vielseitigen Anforderungen gerecht wird, stand ein Gelände von rund 60 000 qm, wovon die Arena allein 35 000 qm einnimmt,

zur Verfügung. Große Parkpläge für Autos und vor Omnibusse sind der Halle vorgelagert der Hauptfront ist allein eine Parkmög = lichkeit für 1500 Kraftwagen , die Besucher, die mit der S-Bahn kommen, haben einen unmittelbaren Zugang, und auch an der anderen Seite ist eine günstige Verbindung her. gestellt worden, um die Zuleitung des Verkehrs auch aus den südlichen Vororten Berlins schnell vonstatten gehen zu lassen. Die Dachkonstruktion ist völlig frei tragend, es stört also tein Pfeiler die Sicht, und die Zuschauer in den Rängen fönnen genau so den Vorgängen in der Arena folgen wie die Besucher des Parketts. Eine vorzüg= liche Bestuhlung, große Wirtschafts- und Nebenräume, geschmackvoll ausgestattete Wandelgänge tragen dazu bei, den Aufenthalt in jeder Hinsicht angenehm zu gestalten. Jeder der Ränge hat seinen besonderen Zugang,

so daß der An- und Abmarsch der 20 000 Menschen jederzeit reibungslos und ſchnell vor sich gehen kann. Den schönsten und zugleich wichtigsten Teil der sich in einer Breite von 160 Meter, einer Tiefe von 120 Meter und einer Höhe von 25 Meter erhebenden Halle ſtellt das gewaltige Oval der Arena dar. Alles ist zweckmäßig und doch schön. Die Inneneinrichtung ist so gestaltet worden, daß sie für unzählige Möglichkeiten Verwendung finden kann. Durch das amphithea= tralisch ansteigende Parkett und die sich darüber erhebenden Ränge entsteht niemals eine Höhe, wie wir sie sonst gewohnt sind , ſondern es bleibt immer dank der vorzüglichen Linienführung eine Verbindung zwischen Zuschauer und den Vorgängen in der Arena. Zweckmäßige Zugänge, unzählige Nebenräume für die Verwaltung, die Preſſe, den Rundfunk, die Darsteller und Aktiven, für sanitäre Einrichtungen, Werkstätten, Kraftzentralen, runden das Gesamtbild ab. Unter dem Dach ist noch einmal eine Zwischendecke gezogen, die aus zementgebundenen Holzfaserplatten besteht und die in erster Linie dazu dient, bessere akustische Möglichkeiten zu erreichen . Weiter dient aber diese Konstruktion auch der Warmhaltung des Raumes. Für die Be- und Entlüftung sind ebenfalls die neuesten technischen Errungenschaften in Anwendung ge= bracht worden. Reichhaltig ist die Ausnutzungsmöglichkeit der Bodenbeläge Deutschlandhalle. Verschiedene helfen in kürzester Zeit, Umstellungen auf eine andere Veranstaltungsart vorzunehmen. Überdies kann der riesige Raum durch Verkleidemöglichkeiten des oberen Teiles für eine Be = sucherzahl von 5000 Personen umgestaltet werden. Die Licht- und Kraftanlagen find so gefertigt, daß ſie für jede Art von Veranstaltungen verwendet werden können. Aus der Fülle der Ausnuhungsmöglichkeiten der Deutschlandhalle seien einige Hauptgruppen herausgehoben. Mit dem Bau der Halle erhält die Reichshauptstadt eine repräsentative Versammlungsstätte und Kongreßhalle, die ihr bisher gefehlt hat. Kundgebungen der Partei und ihrer Orga= nisationen, Veranstaltungen der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", Kamerad: schaftsabende der Belegschaften größerer Betriebe stehen im Vordergrund. Dazu kommen die zahlreichen gesellschaftlichen und Wohltätigkeitsfeste. Einen großen Raum in der Reihe der Veran = staltungen werden die Theaterfestspiele einnehmen. Das Volkstheater, das mehr und mehr Förderung erfährt, hat hier die Möglichteit, sich gewaltig zu entfalten. Das Bestreben geht dahin,

bei niedrigsten Breisen fünstlerisch hoch: stehende Aufführungen zu bieten und da durch weitesten Kreisen unserer Volksge nossen die Gelegenheit zu geben, Theater zu besuchen. Welchen Anklang derartige große Theateraufführungen finden können, bewies bereits die Aufführung von „ Wilhelm Tell" unter dem Protektorat des Reichsministers Dr. Go e bbels in der Westfalenhalle in Dort= mund im Juli 1933. Hier sahen nahezu 100 000 Menschen in neun Vorstellungstagen eine erst= klassige Darstellung des Tells der nationalsozialistischen Revolution", wie Dr. Goebbels die Aufführung des Deutschen Theaters", die dann in großem Rahmen übertragen wurde, bezeichnete. Damit eng zusammen hängen die Konzertabende und Filmvorführungen. Alles, was hierzu in technischer Hinsicht notwendig ist, also die Möglichkeit der Aufstellung von Dekorationen für die Theateraufführungen, der Einbau von Bühnenpodien für Konzerte u. a. ist beim Bau in ausreichendem Maße berücksichtigt worden. Für die Unterbringung der zu dieſen großen Veranstaltungen notwendigen Künstler und Darsteller ist von vornherein durch zahlreiche Nebenräume Sorge getragen worden. Es erscheint einem fast unmöglich, daß in ein und derselben Halle künstlerische, gesellschaftliche und sportliche Veranstaltungen stattfinden und auf der anderen Seite wieder, daß es Tatsache ist, Leichtathletikfeste mit einer richtigen Aschenbahn, Reit- und Fahrturniere, Radrennen und Boxkämpfe durchzu= führen. Der Einbau einer 210 m langen Radrennbahn, die nach

den

18. November 1935

Blatt 3

NSK Folge 270

neuesten

Erfahrungen

der

Reithalle mit den nötigen Stallungen geschaffen worden. Die Bildung der ländlichen Reitervereine hat dem Reitsport einen großen Auftrieb gegeben . Dieser wächst noch zusehends durch die sich weiter sprunghaft entwickelnde Verbreitung des Reitsports in der S.A., S.S., in Privatkreisen und der heranwachsenden Jugend. Die deutsche Kavallerie hat im Inund Auslande große Erfolge zu verzeichnen und so kann mit der Durchführung von Reit- und Fahrturnieren das rege Intereſſe für den Reit¡port in der Reichshauptstadt weiter gefördert werden.

So ergeben sich für die Deutschlandhalle zahl= reiche Gestaltungsund Benutzungsmöglich= teiten. Tausende und aber Tausende von Voltsgenossen haben an diesem gewaltigen Bauwerk mitgearbeitet, geholfen diesen Zeugen nationalsozialistischen Aufbauwillens in türzester Zeit zu errichten. Die Tore sind weit geöffnet für die feierliche Eröffnung der Deutschlandhalle ! W. Schnauck.

gebaut

Wehrhaftigkeit in

aller Voraussicht nach und die wurde, die schnellste Winterbahn der Welt werden Radsportveranstaltungen wird, ermöglicht aller Art. Große Borkämpfe werden die Borsportgemeinde in die neue Kampfstätte rufen, überdies werden hier die olym pischen Borwettkämpfe abgewickelt. Die Leichtathleten erhalten mit der Deutschlandhalle ebenfalls eine ideale Kampfbahn . Die Kurven sind überhöht, so daß eine einwandfreie sportliche Austragung von Laufwettbewerben durchführbar ist. Für die Reit- und Fahrturniere wird ein besonderer Tur nierboden gelegt, außerdem ist eine

und

deutschen

Schrifttum

Geschichte

Zur Buchausstellung ,,Das wehrhafte Deutschland" NSK Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, die Preußische Staatsbibliothek und die Deutsche Heeresbücherei zeigen gemeinschaftlich in den Räumen der Preußischen Staatsbibliothek vom 23. November an die Buchausstellung „Das wehrhafte Deutschland“. Die dort ausgestellten Werke geben Zeugnis davon, daß wehrhafte Gesinnung einen Grundzug deutschen Wesens in Geschichte, Schrifttum und künstlerischer Gestaltung darstellt. Deutscher Geist und deutscher Wehrwille bilden eine innere Einheit. So wie große Feldherren und Soldaten großartige Schöpfungen auch auf geistigem Gebiet geliefert haben, weckten deutsche Musiker kämpferische Gesinnung. Dichter haben ihr Leben im Dienst mit den Waffen eingesezt und hingegeben, und auf den Lippen jeder Truppe lebt das ewige Soldatenlied. Aus allen Zeiten hat uns das Schrifttum Kunde von Kriegen und Kämpfen übermittelt.

Bodenfunde und Wehranlagen zeugen Dom wehrhaften Geist germanischen Volkstums in vorgeschichtlicher Zeit. Bis auf spärliche Reſte aus einer sehr viel späteren Zeit ist der einſt reiche Niederschlag dieser Gesinnung in Heldendichtung und Volkssage völlig untergegangen. Längst ist der Heerbann aller Freien im Großstaat des hohen Mittelalters durch den allein waffentragenden Wehrstand abgelöst. Ritterlichständische Gesinnung lebte auf ragenden Burgen , beherrschte Waffenspiel und Waffenbrauch und fand seinen dichteriſchen Ausdruck in der ersten Blütezeit deutscher Literatur. Und wieder ist es eine neue Zeit des Kampfes, die eine Erwedung der deutschen Sprache mit sich bringt, die Erhebung des deutichen Geistes in den Glaubenskriegen. Doch die Erneuerung erreicht nicht ihr Ziel . Im Dreißigjährigen Krieg liegen die deutschen Kaiser gegen Landesherren, Territorien gegen Städte in Fehde, der Wehrwille der Nation ſinkt. Wider-

NSK Folge 270

standslos können ausländische Heere aus aller Herren Länder deutsche Gaue überfluten. Mit ihnen halten Ausländerei und Nach ahmung fremder Sitten im deutschen Heerwesen und in der deutschen Dichtung Einzug. Unter dem Eindruck dieses Elends ertönen nach langer Zeit wieder völkische Klänge . Die Waffentaten des jungen Brandenburgischen Heeres gebieten im Norden dem Landesfeind Einhalt, während durch den endgültigen Sieg über die seit Jahrhunderten anstürmenden Türken die Südostmark fest in deutsche Hände tommt. Das unbeschränkte Landesfürstentum hat den Staat wieder aufgebaut. Es schafft sich in dem stehenden Heer ein zuverläſſiges Inſtrument ſeiner Machtentfaltung, nachdem Kriegsschriftsteller und Theoretiker schon längst die Mängel einer ungleichmäßig ausgerüsteten und nur befristet angeworbenen Söldnertruppe dargetan hatten. Die Kriegsartikel machen aus der Soldateska die Truppe und aus dem Söldner den Soldaten. Sie stellen ihn unter eiserne Disziplin und verleihen ihm Ansehen und Ehre. Nicht Einzelleistungen , sondern die festumrissenen Bewegungen einer Kolonne entscheiden die Schlacht. Jede Bewegung muß genau vorgeschrieben werden . Der einstmals in ständischem Widerstand trohende Adel findet im Dienſt ſeiner Landesherren reiches Feld seines kriegerischen Willens. Allerdings gelingt es nicht, alle Wehrfähigen zu erfaſſen. Nur ein Teil des Heeres besteht aus Landeskindern. Die Macht der Idee des Volkes ist noch nicht beherrschend in die Her zen der Menschen jener Zeit eingedrungen. Einer bahnt den Weg für Deutschland, Friedrich der Große. Er führt die von seinem Bater geschaffene Armee zum Kampf und Erfolg. Sein kriegerischer Genius verschafft seinen Truppen unvergänglichen Ruhm, sein zäher Wille sichert seinem von allen Seiten von Feinden umlauerten Staat den Bestand als europäiſche Großmacht. Sein Beispiel erfüllt ganz Deutſchland mit triegerischer Gesinnung. Doch seine Nachfolger sind nicht wie er zugleich Soldaten und Schöpfer großer Ideen, sondern erschöpfen sich in der Weiterführung des Geschaffenen. Das in der Entwicklung zurückgebliebene Heer Friedrichs des Großen bricht vor den jungen Truppen Napoleons zusammen und wieder einmal wird es um Deutschland tiefe Nacht ... Verzweifelte Ausbrüche verraten den schlummernden Wehrwillen. Unter dem Zwange bitterer Not wächst die Wehrbereitschaft des deutschen Volkes. Dichter rufen zum Kampf, wagemutige Feldherren nehmen ihn auf, und zum erstenmal wieder nach langer Zeit scharen sich Freiwillige um die Fahnen. Später bildet in Preußen die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht den Ausgangspunkt

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18. November 1935 einer weitgehenden Umgestaltung, die aus dem geworbenen oder freiwilligen Heer das Volk in Waffen schafft. Die moderne Kriegführung mit ihren Maſſen und der Vielgestaltigkeit der Waffen führt zu einem neuen Bereich des Schrifttums, den wehrwiſſenſchaftlichen Büchern. Von Clausewiß und Moltke sind die ersten großen Vertreter dieser neuen Literatur. Auf den Schlachtfeldern besteht die von Moltke vorgebildete und geleitete Armee die Probe und ihr Sieg sichert die Einigung der deutschen Stämme . Diese Hinweise auf die Einheit zwischen Wehrkraft und Wehrgeist in Geschichte und Schrifttum enthalten nur einen kleinen Teil der Kenntnisse, die der Besucher der Ausstellung „ Das wehrhafte Deutschland" erwirbt. Insbe ſondere gibt der zweite Teil über die geschichtlichen Zusammenhänge hinaus einen Überblid über das gegenwärtige Schrifts tum, das in Dichtung und fachlicher Darstellung den kämpferischen Einsatz für das Leben und die Freiheit des Volkes gestaltet. St. Mz.

Aktion zur Behebung der Anwaltsnot Auswirkungen der Nürnberger Geseze auf die Anwaltschaft NSK Berlin, 18. November. Die Reichsführung des Bundes National: sozialistischer Deutscher Juristen versammelt am kommenden Freitag, dem 22. November 1935, vormittags 10.30 Uhr, im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin den Reichsfachgruppenrat und alle Gaufachberater der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte, mm das immer dringender werdende Problem der Beseitigung des Notstandes der deutschen Anwaltschaft einer eingehenden Aussprache zu unterziehen. Der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank, wird in Anbetracht der einschneidenden Wichtigkeit dieser Beratungen persönlich den Vorsitz der Tagung übernehmen, zumal der ihm als Reichsjuristenführer mit der Gründung des B.N.S.D.I. vom Führer erteilte Auftrag in gleicher Weise die soziale Fürsorge für den einzelnen Rechtsdiener und Rechtswahrer in der ständischen Zusammenfassung des N.S.Juristenbundes wie die Führung des nationalsozialistischen Rechtskampfes als solchen zum Gegenstand hat. Insbesondere werden auf dieser Tagung auch die aus den Ausführungsbestimmungen zu der Nürnberger Rassegeſetzgebung sich ergebenden notwendigen Auswirtungen für die Bereinigung der deutschen Rechtsanwaltschaft als eines anerkannten Or= gans der staatlichen Rechtspflege von jüdischen Elementen erörtert werden. Das grundlegende Referat auf der Tagung hat der Stellvertreter des Reichsjuristenführers, Reichsamtsleiter überRechtsanwalt Dr. Raete M.d.R. , nommen.

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N S K Gonder die nst

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Totenfonntag NSK Totenſonntag. Draußen ist es kalt und nebelig, die Bäume kahl und die Gärten und Friedhöfe verödet. Die Natur rüstet sich zum Winterschlaf, der Schnee wird sie zudecken und die Erde vor Frost schüßen. An diesem Tag gehen wir hinaus und schmücken noch einmal die Gräber der Menschen, die der Tod im Laufe dieses Jahres aus unsern Reihen geriſſen hat. Wir wiſſen ja alle, daß unſere Toten für uns leben, aber es wandern vielleicht nie im Jahr die Gedanken so stark zwischen diesem unbekann= ten Reich, in das wir alle einmal eingehen werden und dieſer Erde, auf der wir leben und atmen, hin und her als gerade jezt. Wir haben in Deutschland viele Totengedenttage. Wir denken der Toten des großen Weltfrieges und es gibt wohl kaum eine Familie in Deutschland, in der nicht wenigstens einer

Kleine

in diesem Völkerringen geblieben ist. Wir denken der Toten unserer Bewegung, an den Sterbetagen der einzelnen und am 9. November. Mir scheint, daß der Tod in diesem Lande eine ganz besondere Sprache spricht. Die Toten des Weltkrieges haben als Mahner alle unsere Tage begleitet, daß wir dafür sorgen, daß sie nicht umsonst ihr Opfer brachten. Über unsere Toten hinweg haben wir das neue Reich ers kämpft und über den Sieg hinaus sind, sie zeitlebens unsere stillen Begleiter. Sie alle gaben uns die Fahne in die Hand , die wir tragen und nur sterbend wollen wir sie in die Hand derer geben, die nach uns kommen. Und so wird Leben und Sterben dieses ganzen Volkes ein unversiegbarer Brunnen der Kraft, der Verpflichtung und der Treue sein. de B.

Begegnung

mit

Eliſabeth

Förster-Nietzsche

NSK Am Freitag, dem 8. November , verschied in Weimar Frau Elisabeth Förster-Nietzsche im 90. Lebensjahr. Ihre reiche und mühevolle Arbeit als Dienerin am Werke ihres Bruders, als Gründerin und Leiterin des NietzscheArchivs, mögen die schildern, die durch lang= jährige Mitarbeit an ihrer Seite besonders dazu berufen sind. Ich möchte mir in aller Bescheidenheit lediglich erlauben, ein wenig von dem tiefen Eindruck zu erzählen, den Friedrich Nietzsches Schwester auf mich gemacht hat, als ich Sie im Monat Mai des Jahres 1933 zum ersten Male besuchen durfte. Der Begegnung voraufgegangen war ein überaus liebenswürdiger Brief Frau FörsterNietsches, in dem sie mir ihre besondere Zustimmung zu der Art und Weise bekundete, wie ich in meinem Buche "" Schöpferische Freundschaft" das tragische Verhängnis des großen Freundschaftseros zwischen Wagner und Nietzsche geschildert hatte. Das Schreiben schloß mit der freundlichen Einladung, für einige Tage als Gast des Archivs nach Weimar zu kommen. Da ich schon seit Jahren viel davon hatte reden hören, daß Frau Förster-Nietzsche leidenschaftlich in Neigung und Abneigung, Liebe und Haß, zu den Menschen, die im Leben ihres Bruders einst eine Rolle gespielt haben höchst einseitig", wie es immer hieß - Stellung nähme, war ich darauf vorbereitet, einer Frau mit ausgesprochen männlich-kämpferischen

Zügen zu begegnen. Für die Richtigkeit dieſes Vorurteils schien mir vor allem die Tatsache zu sprechen, daß Frau Förster-Nießsche be= kanntermaßen nicht nur als Archivgründerin sondern auch als Kolonisatorin in Paraguay höchst beachtenswerte „ Männerarbeit“ geleistet hatte. Um so überrachender war der erste Eindruck : ich stand vor einer ungemein zierlichen Frau mit fast kindlichem Gesichtsausdrud! Es ist mir nicht möglich, den wahrhaft unbeschreiblichen Zauber zu schildern, der von der herzensgütigen alten Frau ausſtrömte. Beſonders beglückend war vor allem die reine, klare Heiterleit ihres Wesens, die sofort an verwandte Seiten ihres Bruders gemahnte. Auf deutlichste entsinne ich mich der Einzelheiten unseres Gesprächs. Elisabeth Förster= Nietzsche erzählte mit großer Lebhaftigkeit von den unaufhörlichen Sorgen ihres Archivs und auch von den mancherlei Angriffen, denen ſie immer wieder im In- und Auslande ausgesezt sei. Einen Großteil der Anwürfe aus der Zeit vor dem deutschen Umsturz führte sie auf die systematische Arbeit einer gewissen Presse zurück, die es sie büßen lassen wollte, daß sie die Frau eines einst sehr bekannten Antisemitenführers gewesen war. Mit leisem Lachen er= wähnte sie, für wie „ völlig unbedeutend" sie dabei meist erklärt worden sei. Elisabeth Förster-Nietzsche hat sich dem Bruder während er lebte, besonders aber dem schwer

1

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NSK Folge 270 Erkrankten, seinem Andenken und dem Dienſt an seinem Werk wahrhaft geweiht“. Nicht also nach Maßstäben, die für männliche 199Köpfe" gültig sind, sondern nur nach solchen, die der Herzmitte der Frau gerecht werden, ist Eliſa= beth Förster-Nietzsche zu beurteilen . Und so bin ich mir dessen sicher : käme Nietzsche noch einmal wieder, er würde sich mit abgrundtiefer Verachtung von denen abwenden, die seine Schwester zu beschimpfen wagten ! Für den Tag, der der ersten Begegnung folgte, lud mich Frau Förster-Nietzsche zu einer langen Spazierfahrt in offener Kutsche durch Weimar nach Belvedere und Tiefurth ein. „ Es ist das erstemal seit sieben Jahren, daß ich ausfahre ", sagte sie. Da sie mit ihren schwachen Augen nur Gegenstände aus nächster Nähe erkennen fonnte, mußte ich ihr berichten, was ich während der Fahrt alles zu Geſicht bekam. Durch immer erneute Fragen stellte sie dann das für sie beWährend dieser sonders Wissenswerte fest. Fahrt offenbarte sich ein weiterer Grundzug ihres Wesens : liebevolle Mütterlichkeit , die dann am stärksten zu verſpüren war, als sie mir nach der Heimkehr in den oberen Räumen des Archivs das Sofa zeigte, auf dem ihr Bruder mit Vorliebe zu ruhen pflegte. Als schlechthin bewunderungswürdig erschien mir Elisabeth Förster-Nietzsches Erinnerungs-

Die

tüchtigsten

18. November 1935 fähigkeit. Zumal wenn sie von den einstigen Erlebniſſen in Triebſchen erzählte, wurde ihre Darstellung greifbar plastisch. Am meisten aber war ich erstaunt, als sie mich beim zweiten Befuch in Weimar Monate später nach zahlreichen tleinen und kleinsten Dingen meines eigenen Tuns und Treibens fragte, von denen ich doch nur beiläufig berichtet hatte. Da war nichts vergessen worden ; sogar von meinem Schäferhund und seinen Streichen wollte sie neues hören ! über alles noch so schwere Leid erhabene Hei = terkeit, Mütterlichkeit und die tiefe Leidenschaft fraulichen Verehrens, damit naturgemäß aber auch des Verdammens, find Elisabeth FörsterNietzsche zu eigen gewesen . Insofern war sie als Frau allerdings auch „ Kämpferin“. Gerade die tausendfachen Widerwärtigkeiten und unaufhörlichen Hindernisse und Gegnerschaften, mit denen sie ständig zu tun hatte, haben sie so lange bei frischestem Leben erhalten ! Durch derartiges ließ sie sich nicht besiegen. Im Gegenteil ! Und so mögen denn auch die Kritiker nach wie vor getrost ihre zischelnden Stimmen . crheben und auf erspähte „ Mängel “ mit neunmal gescheiten Fingern weisen, wer Elisabeth Nietzsche auch nur einmal, und sei es für wenige Stunden, wirklich erlebt hat, wird sie allezeit liebend verehren. Dr. Hans Kern .

Menschen

an

den

verantwortungsvollſten Plak NSK Fast zwei Jahre liegen seit dem großen Umbruch hinter uns. Im Frühjahr und Herbst ziehen die neuen Studenten und Studentinnen auf die Hochschule. Zwei Jahre sind eine kurze Zeit im Leben eines Volkes und doch hat die Jugend heute ein vollkommen neues Gesicht. Es ist nicht mehr das große Heer von Menschen, denen auf der liberalistischen Schule der Boden unter den Füßen systematisch entzogen wurde, ſo daß sic trotz aller Begeisterung, zu der die Jugend bereit und fähig ist, als ganz unsichere, gehemmte und unfreie Menschen auf die Universität kamen, in der Hoffnung, nun in der Ausbiidung zum Beruf Klarheit zu finden und einen Boden, auf dem sie einmal stehen können . Unsere Mädel, die heute zum Studium kommen, wissen wieder, warum sie studieren, und es wird ein neuer Ernſt ſein, mit dem sie an ihre Arbeit herangehen. Zunächst brachte das Jahr 1933 eine starte Säuberung der Hochschule von den vielen , für die sie mehr eine Zufluchtstätte als eine BeViele Frauen strebten rufsschule darstellte. unter dem Wort „ Zurück zum art = gemäßen Beruf der Frau " in die hauswirtschaftlichen Berufe, die zu gleicher Zeit die Ausbildung und Vorbildung zur Hausfrau und Mutter darstellte, oder in die pflegerischen Bes rufe. Dieser Kreis ist so weit gespannt, und so unerhört vielseitig ist die Aufgabe der pflegen= den und erhaltenden Frau in einem gefunden

Staat, daß sehr viele Mädel hier ein reiches Arbeitsfeld vor sich sahen.

Man ist jetzt wieder bemüht, darzulegen, wie notwendig in einem gefunden Staat auch die Frau in den akademischen Berufen ist, als Ärztin , Juristin , Lehrerin , um nur die drei wichtigsten zu nennen. Wir sind uns klar darüber, daß es nicht im Intereſſe eines Volkes liegen kann, um des Broterwerbs ungezählter Männer willen, ungeeignete Männer in die akademischen Berufe einströmen zu lassen und eine Zahl in der Art zu begrenzen, daß die Frau aus diesen Berufen herausgedrängt wird. Ein Staat wie der nationalsozialiſtiſche, muß vielmehr unter allen Umständen darauf bedacht sein, daß seine wertvollsten Menschen im Dienste des Volkes an führender Stelle stehen. Es ist eher zu verantworten, daß ein nur mittelmäßig begabter Mann, statt Arzt zu werden, einen seiner Begabung entsprechenden Beruf ergreift, als daß um seines Broterwerbs willen eine hervorragend begabte Frau in der Dienstbarmachung für den Staat zurückgestellt wird . Wir müssen uns darüber flar jein, daß wir jeden fähigen Menschen notwendig brauchen, und daß wir im Sinne des Führers handeln, wenn es uns gelingt, aus der Jugend den geeigneten Nachwuchs zu finden, dem wir einmal das Werk übergeben können, das wir begonnen haben. Die Jugend, die wir heute auf der Hochschule

Blatt 7

übernehmen, ist eine Auslese . Auf ihre Begabung und charakterliche Eignung schon in den Schulen geprüft, ist sie durch die Formung des politischen Jugendbundes, der Hitler- Jugend und des B.d.M. gegangen . Im Arbeitsdienst hat sie ihre Bewährung zeigen müssen. Über das hinaus aber hat sie die Einfügung in die Gemeinschaft als eine Selbstverständlichkeit lennengelernt und ihre Kraft und ihren Willen in den Dienst am Volksganzen freudig gestellt. Wir begrüßen dieſen Nachwuchs auf den Hochschulen. Mit dem Verantwortungsbewußtsein unserer Generation , daß es jezt an uns liegen wird, die Saat , die in dieſe jungen Menschen

Heimarbeiterinnen

NSK Der Autobus teucht hinauf nach Seiffen im sächsischen Spielzeuglande . Dort, hart an der böhmischen Grenze, mitten im Ge- . birge, in einem richtigen Landkartenviereck, blüht die Induſtrie, deren Erzeugniſſe das ganze Jahr hindurch, besonders aber zum Weihnachtsfest und an Geburtstagen immer mehr zu den deutschen Herzen sprechen. Wir suchen Heimarbeiterinnen, finden sie aber nur vereinzelt als alleinstehende Frauen. Diese bearbeiten in Akkordarbeit die Rohwaren, die sie aus den Betrieben zum Leimen oder Bemalen erhalten. Meistens wird innerhalb der Familien die Herstellung von Spielzeug als selbständiges Hausgewerbe betrieben, so daß jedes Familienmitglied seine bestimmte Arbeit hat, auch jedes größere Kind, denn die Kinder werden zur Arbeit mit herangezogen, soweit es nach den gesetzlichen Bestimmungen zulässig ist. Vielfach auch schneiden die Männer in größeren Betrieben sich die Rohteile zu , und die Familie zu Hause macht das Spielzeug fertig. Teils geschieht dies in Akkordarbeit, teils auch bei kunstgewerblich wertvolleren Sachen fügt eine Frauenhand das Ganze zur fertigen Arbeit. Puppenmöbel , kleine Wagen und Karren entstehen da , winzige Fahrzeuge, Geburtstagsringe, Tiere, Engel, Nußknader und die berühm ten Räuchermännel , aus deren ehrwürdigen Bärten duftende Wolken hervorqualmen und die festliche Stimmung in Weihnachtszimmern verstärken. Wir gewinnen Einblick in das Schaffen einer Heimarbeiterin mit ihren Kindern. Sie laſſen uns zusehen, denn sie sind vielen Besuch ge= wohnt, besonders seit mit „Kraft durch Freude" immer mehr Volksgenossen in die schöne Berggegend des Spielzeuglandes hinaufgeführt werden. Geschickt leimen sie die ge= schnittenen und geschnitten Teile zusammen und verleihen durch bunte Farben dem Spielzeug die richtige Schönheit und den kleinen Gestalten Leben. Jedes Kind, das mithilft, hat seine bestimmten Handgriffe zu leisten . Es ist ein Fügen und Basteln, ein Spiel in dieser Arbeit, und es sind schöne, bunte, lustige Sachen, die sie entstehen lassen, und doch muß sehr

18. November 1935 gelegt worden ist, ausgehen zu lassen und eine Reife zu ermöglichen, die den Aufgaben entspricht, die sie einmal übernehmen wird. Die Frauen unter uns, die den Kampf gegen die unsichere und unfreie Jugend auf den Hochschulen bewußt aufgenommen hat, um diese Menschen für eine aktive Mitarbeit an den Aufgaben des Staates zu er: ziehen, sind überzeugt, daß eines Tages die Hochschule wieder das sein wird, was wir von ihr verlangen müſſen, die Ausbildungsstätte der Elite eines Volkes zum Dienst am Ganzen. Charlotte de Boor -Friedrich

im

Spielzeuglande

dabei aufgepaßt werden, denn ein jedes gemalte Gesichtchen hat seinen Ausdrud, und ein jedes Spielzeug muß ſauber, schön bunt und wie aus dem Ei gepellt sein, wenn es seinen Weg in die Welt antritt. Die Arbeit der Heimarbeiterinnen ist recht mühsam , aber sie kennen ihre Handgriffe, und sie können auch Freude an der Sache haben, da sie die einzelnen Dinge durch ihre Arbeit schön machen, ihnen das eigentliche Aussehen geben. Aber sie sind zumeist verheiratete Frauen und Mütter, die außerdem noch für ihren Haushalt zu sorgen haben. Da muß in der Hauptzeit ihrer Arbeit, von Oktober bis Dezember, tüchtig geschafft werden, damit alle Bestellungen auf den Weg gebracht werden können, denn die Reise des erzgebirgischen Spielzeugs und der Weihnachtsengel geht oft über das Meer. Im Sommer ist oft Notzeit, denn da gibt es wenig Aufträge. Nur mit größter Genügsamkeit können da die Frauen für ihre Familie wirtschaften. Sie fügen sich indessen und lassen sich nicht niederdrücken, kommt ja auch wieder die bessere Zeit! Das Einkommen einer solchen Heimarbeiterin beträgt wöchentlich etwa zehn Mark. Dies Einkommen müssen sie sich in ſehr fleißiger Arbeit erwerben. Sie bedürfen der Anteilnahme der Volksgenossen an ihrer Arbeit, denn sie gcraten in Not, wenn sie nicht viel zu tun haben. Das ganze Spielzeugland iſt ja auf dieſe Industrie eingestellt. Deshalb kam ihnen im vorigen Jahre das Winterhilfswerk zu Hilfe , alle Welt kennt noch die kleinen Proben holzgeschnitzter und gemalter Figuren, die wir freudig und in Weihnachtsstimmung trugen. Wenn wir uns die Ausstellungen erzgebirgischer Spiel- und Weihnachtswaren ansehen , die jest an vielen Orten gezeigt werden, dann werden wir immer mehr Gefallen finden an den Erzeugnissen des Hausfleißes der dortigen Heimarbeit, an der Frauen in so großem Maße beteiligt sind. Wir werden zu Weihnachten und bei anderen Gelegenheiten unseren Kindern und auch uns selbst Freude damit bereiten, zugleich in dem Gedanken, unseren Volksgenossinnen dort oben, die ebenso hart um ihr Dasein ringen müſſen, wie viele andere, Verdienst und neuen Mut zu geben. Eva Eberstein .

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18. November 1935

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REK Folge 270

Die Malerin der

Schmetterlinge

Aus dem Leben der Künſtlerin Maria Sybilla Merian NSK Zeichnungen von ungeheurer Feinheit und Genauigkeit, koloriert mit allen Farbtönen der Natur bringt das neue Inſelbüchlein „ D a s kleine Buch der Tropenwunder“. Schmetterlinge in all ihren Wachstumsformen zeigt es aus einer fernen reicheren und bunteren Welt: Raupen, Puppen und Kokons mit den Pflanzen, auf denen sie leben. Die Bilder sind so plastisch und lebenswahr, die Farben so warm und echt, daß man oft glaubt, jeden Augenblick müßte so ein Falter, der eben noch an einer Blüte saugte, auf und davonfliegen, oder eines der feingearbeiteten Blätter sich im Winde bewegen. Eine Frau ist es, die all diese Wunderwerke geschaffen hat. Und keine Frau der Gegenwart oder der näheren Vergangenheit, sondern die berühmte Malerin und Naturwissen = schaftlerin Maria Sybilla Merian , die am Ausgang des 17. Jahrhunderts, zur beginnenden Neuzeit, lebte. Sind auch ihre naturwissenschaftlichen Erkenntnisse für uns heute längst überholt, so stehen auch wir heute noch begeistert vor ihren Kunstwerken und dem reichen Leben dieser großen Frau. Der Dreißigjährige Krieg war gerade zu Ende, als sie geboren wurde, fortschrittlicher Geist brachte die erſten Erkenntniſſe der Naturwissenschaften, das Zeitalter des Aufklärertums begann sich anzumelden, während dumpfes Schwärmertum , religiöse Verirrungen, ja ſogar Herenglauben vielfach das Volk noch beherrschte . Zwei Weltanschauungen begegneten sich hier und lieferten sich die ersten, erbitterten Kämpfe. Maria Sybilla Merian zeichnete und malte schon von ihrer frühen Jugend an , aber nicht Blumen, Früchte oder Gemälde, wie ihre Zeitgenossen, sondern sie wählte sich das unbeobachtete kleine Getier, die Spinnen, Raupen und Schmetterlinge, die nach der Anschauung ihrer Zeit des Teufels Ursprung" waren. Sie konnte es jedoch nie glauben , daß ein Teil der Schöpfung Gottes böse sei . So genügte ihr die Abbildung dieser Lebewesen nicht, sie wollte noch tiefer in deren Leben eindringen. Sie sam melte die Raupen , fütterte sie, ließ sie sich verpuppen und erlebte die Freude, daß bunte Schmetterlinge ausschlüpften eine große Ent-

deckung für die damalige Zeit. Fünf Jahre verfolgte sie so den Werdegang der verschiedensten Raupenarten, zeichnete sie und brachte ein Buch heraus : „ Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung “, mit 50 wunderbaren Kupfertiefdrucken . Ihr persönliches Leben brachte der Malerin nicht viel Freude. Hatte sie schon in ihrer Jugend sich mit der so ganz anders ge= arteten Mutter, einer tüchtigen Hausfrau, auseinanderzusetzen, so fand sie bei ihrem Gatten, dem Nürnberger Graphiker Andreas Graff, wenig Anerkennung und Achtung. So lebte sie ganz ihrer Arbeit, später unter Hilfe ihrer beiden Töchter, und schiffte sich im Alter von 52 Jahren im Auftrag der holländischen Regierung nach Südamerika ein, um auf der Insel Surinam die tropische Insektenwelt zu studieren. Reiche Ausbeute brachte ihre Arbeit dort, die sie im Jahre 1707 in einem großen Werk mit 60 Kupfertafeln niederlegte. Das Leben dieser bedeutenden Frau hat die Schriftstellerin Olga Pöhlmann jetzt zu einem Roman verarbeitet. Ist der Ton dieses Buches vielleicht auch manchmal etwas zu weich und romantisch für das harte Leben dieser schlichten und herben Frauengeſtalt, und ver= meidet sogar manche Sentimentalitäten nicht, so schenkt es uns doch die Darstellung der Arbeit und des Kampfes einer wahrhaften Frau und Künstlerin , von der wir bisher nur wenig wußten. Daneben führt es ein in das Frankfurt des 17. Jahrhunderts mit seinen geistigen und religiösen Strömungen und in die gefähr= liche und abenteuerliche Art des Reifens zu Waſſer und zu Land der damaligen Zeit, was allein schon fast eine Heldentat für eine Frau war. Auch die Ausstattung des Werkes ist der Graphikerin und Verlegerstochter Maria Sybilla Merian würdig. Eine große Zahl von Drucken nach Originalstichen der Künstlerin sind dem Buch beigegeben, das in einer schönen , deutschen Frakturschrift gedruckt ist und durch eine künſtlerische Einbanddecke vervollständigt wird, o daß es nach Inhalt und Form ein schönes, von den wenigen, obengenannten Einwänden abgesehen, geschlossenes und einheitliches Werk bildet. L. B.

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 270 Besichtigungsreise des Stabschefs Luze durch die Bayerische Oſtmark NSK Bayreuth, 18. November. Bei schönem Herbstwetter wurde die oberfränkische S. A. auf dem Bayreuther Exerzierplatz durch den Stabschef der S.A. besichtigt. 13 Sonderzüge hatten über 16 000 S.A. -Männer und Führer aus dem Bereich der Brigade 77 nach dem Gau- und Gruppensiz Bayreuth gebracht. Die ersten Sonderzüge waren bereits in den frühen Morgenstunden hier eingetroffen , und gar bald glich die in ein Fahnenmeer ge= tauchte Stadt Richard Wagners einem riesigen braunen Heerlager. Die Formationen sammelten sich in ihren Standquartieren und setzten sich dann standartenweise in Richtung Exerzierplay in Bewegung. Brigadeführer v. Molitor meldet die Ankunft des Stabschefs in Bayreuth, und mit militärischer Pünktlichkeit traf dieser auch, begleitet von Gruppenführer Radebrandt , stellvertretenden Gauleiter, Pg. Ruddeschel , und dem Kommandeur des Infanterieregiments 42, Oberst Blum m zum angesetzten Zeitpunkt auf dem Exerzierplatz ein. Brigadeführer v. Molitor meldete 16 000 S.A.Männer angetreten, worauf der Stabschef die ostmärkische S.A. mit einem ,,Heil Brigade 77!" begrüßte. Unter den Klängen des Defiliermarsches besichtigte er dann die angetretenen Formationen . Nach der Besichtigung hielt der Stabschef an die versammelten braunen Kämpfer eine kurze, zündende Ansprache. Er gedachte zunächst der Gefallenen des 9. November 1923 sowie der vielen anderen Toten und Verlegten der Bewegung, deren Blutopfer schließlich dem Nationalsozialismus zum Siege verhalf. Des weiteren behandelte er die heutigen Aufgaben der S.A., die hauptsächlich in der weltanschaulichen Schulung, aber nicht zuletzt auch in der förperlichen Ertüchtigung des deutschen Menschen beruhe. Dann begann der Abmarsch der braunen Kolonnen vom Exerzierplay. Der abschließende Vorbeimarsch auf dem Alten Schloßplatz währte, obwohl in Sechserreihen marschiert wurde, fast eine Stunde. In der Dreiflüſſeſtadt Passau wurde die S.A.-Brigade 80 besichtigt, die auf dem Erers zierplak vor der Nibelungen -Halle angetreten war. Nachdem Stabschef Luze unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front der ge= samten vier Standarten abgeschritten hatte, sprach er, ähnlich wie in Bayreuth, zu seinen S.A.-Männern drunten an der Grenze im Südosten des Reiches Worte der Aufmunterung, die sie ermutigen werden, weiterhin als getreue Kämpfer unseres Führers auszuhalten auf vorgeschobenem Posten . AnschlieBend fand auf dem Adolf-Hitler-Platz in Passau ein Vorbeimarsch statt, an dem sich ein Ehrensturm der S.S. beteiligte . Der Stabschef, der sich auch davon überzeugen konnte, daß seine braunen Kämpfer , die aus allen Teilen Nieder-

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18. November 1935 bayerns zum Appell herbeigeeilt waren, aufs beste verpflegt wurden. Er besichtigte nach dem Vorbeimarsch noch kurz die Nibelungen-Halle und die alte Stadt Passau, um dann nach Regensburg weiterzufahren. In Regensburg traf Stabschef Luke wiederum in Begleitung des stellvertretenden Gauleiters Ruddeschel und Gruppenführers des Radobrandt ein. Auch hier beherrschte heute das Braunhemd des S.A. -Mannes das Straßenbild . Auf dem Exerzierplaz waren am Nachmittag die Brigaden 81 und 82 mit 16 500 Mann angetreten, ebenso Abordnungen der Politischen Leiter, der H.3., der N.S.K.K., der Fliegerstürme und der S.S. Und zum dritten Male stand der Stabschef vor ostmärkischen S.A.-Männern, um sich von deren Bereitschaft, als politische Soldaten des Führers sich jeder zeit einzusetzen, auch hier zu überzeugen. Wie in Passau und vorher in Bayreuth, sprach auch in Regensburg der Stabschef von dem Kampf und den Opfern der Bewegung , Am Abend des Besichtigungstages fand wei= terhin in Regensburg ein Führer appell der ost märkischen S. A. = Führer statt. Das einzigartige Ereignis der S.A. -Besichtigung durch den Stabschef Luke wurde mit einem großen Zapfenstreich abgeschlossen. Geleitwort des Reichssportführers zum 2. Reichswettbewerb des N.S.D.St.B. NSK Der N.S.D.St.B. ruft zum zweiten Male zum Wettbewerb für nationalſozialiſtiſche Kulturgestaltung auf. Es ist kein Zufall, daß er dem Leitwort ,,Olympia" durchgeführt wird. Schon immer hat die junge Mannschaft des deutschen Volkes aktiven Anteil genommen an den großen Ereignissen, in denen die deutsche Nation sich im geistigen oder leiblichen Kampf mit anderen Völkern bewähren muß. Ich freue mich besonders darüber, daß die jungen Menschen, die künftig die geistige Führerschicht sein sollen, der Nationalsozialiſtiſche Deutsche Stu= dentenbund, in der Erkenntnis nationalſozialistischer und olympischer Verpflichtung die deutsche Leibeserziehung als den Bereich erwählt haben, der verlangt, daß man sich in ihm gleichermaßen geistig und leiblich bewähren muß . Wohl erwarte ich, daß die Ergebnisse dieses Ringens um ein geistiges Bild nationalſozialistischer Leibeserziehung den deutschen Leibesfür übungen neuen Auftrieb verſchaffen, wertvoller aber erachte ich es, daß deutsche Studenten aus politischer Haltung unter Führung des N.S.D.St.B. sich zum Wettbewerb rüsten und dabei zum Ausdruck bringen, daß sie sich den jungen Sportskameraden verbunden fühlen, die sich mit Eifer darauf vorbereiten, Deutſchland im nächsten Jahre im friedlichen Wettkampf mit der ganzen Welt ehrenvoll zu vertreten. gez.: v. Tschammer und Osten.

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Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Serlag : & ranz Cher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Berland : Cher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostschedtonto München 113 46) zu richten

Korreſpondenz Partei -

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D.` A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

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Die NSK Randbemerkung :

Hochschule

NSK Die jüdischen Emigranten ſind auf eine neue Idee gekommen . Sie wollen in Paris eine Hochschule gründen unter dem hochtrabenden Titel Freie deutsche Hochschule in Paris". Natürlich mit der Begründung, daß alle geistige Größe Deutschland verlassen habe und nun eine neue Stätte der Freiheit im Auslande haben müsse. In irgendeinem Saale D., irgendwo in Paris, ſoll dieſe obſkure Neugründung vor sich gehen. Eines der ersten Vortragsthemen soll, wie groß angekündigt wird, die Geschichtsfälschun= gen des Nationalsozalismus" behandeln. Es handelt sich hierbei um die altbekannte Methode, daß der Dieb, wenn er fürchtet, gefaßt zu werden, „haltet den Dieb“ zu schreien beginnt. In Wahrheit sollen hier erst die Fälſchungen und Lügen, für die die antideutſche Emigrantenpropaganda nun auch im Ausland hinlänglich bekanntgeworden ist, unter dem Dedmantel einer sogenannten Wissenschaftlich keit erst fabriziert werden. Wenn man näher hinſieht, muß man feststellen, daß es mit der geistigen Größe und wissenschaftlichen Bedeutung, die so großzügig und eigenwerberisch in Anspruch ge=

Sozialistisches

der

Lüge

nommen wird, bei den Vortragenden nicht allzu weit her ist. Es handelt sich durchweg um Männer, die weniger durch wissenschaftliche Leistung als durch die besonders fleißig. gerührte Reklametrommel für sich selbst bekanntgeworden sind. Diese persönlich nicht sehr einwandfreien Herren werden ihre Anziehungskraft auf eine ihnen sprechende Jugend ausüben, so daß man die Gastgeber zu der merkwürdigen Gesellschaft, die sich auf diese Weise im Laufe der Zeit zuſammenfinden wird , nur beglückwünschen fann. Soweit es sich nicht um Herren handelt, die den Professorentitel nicht um der Wiſſenſchaft willen, nur der Reklame halbertragen, hat man sich bei dieser merkwürdigen „Hochſchule“ für die Erteilung der „ Lehrbefähigung“ damit begnügt, einen möglichst an = rüchigen Namen als Literat zu verlangen. Schließlich war aber die Grundvoraussegung in jedem Falle die Zugehörigkeit zum Judentum. Das Ergebnis wird be stimmt eine „ wissenschaftliche" Glanzleistung sein, so daß Deutschland zufrieden sein kann, mit dieser Art von „ Wiſſenſchaft“ nichts mehr zu tun zu haben.

Volk will

arteigene

Wirtschaft Von Bernhard Köhler, Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik NSK Sozialistische Wirtschaft besteht nicht darin, daß der Staat gelegentlich oder nach bestimmten Verwaltungsgrundsägen in die Wirtschaft eingreift, sondern darin, daß die Wirtschaft von der politischen Füh-

rung eines sozialistischen Volkes bestimmt wird. In einem sozialistischen Volk kann die Wirtschaft kein Eigenleben haben. Sie besteht nicht aus einer mehr oder weniger fest organisierten Gruppe von Wirtschaftsper-

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NSK Folge 271 sönlichkeiten oder Wirtschaftsgebilden, sondern sie kann gar nichts anderes sein, als die vielfältige und vielgeſtaltige Tätigkeit der Volksgenossen, die ihrem Volke verbunden sind. Jeder Versuch eines Wirtschaftsgebildes, sich außerhalb der natürlichen Gesetze des Volkes zu stellen, muß sich in einem sozialistischen Volk durch Verluste und schließlich durch Zusammenbruch des Wirtschaftsgebildes rächen. Denn die Volkswirtschaft kann naturgemäß nur diejenigen Gebilde mit einer lebendigen, alle erhaltenden Kraft durchströmen, die ihr. innerlich angehören. Internationale Gebilde können ja ihren Rückhalt und die Grundlagen ihrer Tätigkeit in internationalen Verhältnissen suchen. Sie sind damit aber auch internationalen Verhältnissen unterworfen und können nicht den Anspruch machen, an der Geschlossenheit und Sicherheit der Volkswirtschaft teilzuhaben.

Die Krisenfestigkeit der Volkswirtschaft kann nichts anderes sein, als die Bürgschaft der politischen Führung dafür, daß jeder Deutsche im Raume seines Vaterlandes Arbeit findet. Diese Bürgschaft ist unbedingt! Die Möglichkeit, außerhalb des Vaterlandes Arbeit zufinden, d . h. also zu exportieren, ist nicht allein vom Willen des deutschen Volkes abhängig, sondern von einer ganzen Anzahl von Umständen und Bedingungen . Unter diesen ist die Bereitschaft anderer, unsere Arbeit abzunehmen, eine der wichtigsten . Diese Bereitschaft läßt sich naturgemäß auf politischem Wege fördern, denn ohne politische Beziehungen, die den Austausch wirtschaftlicher Leistungen ermög lichen, ist sie eben nicht denkbar. Aber sie läßt sich nicht durch selbstbestimmte Hoheitsrechte des Volkes erzwingen, wie dies eben bei der Bürgschaft für die Freiheit der Arbeit im eigenen Volk nicht nur möglich, sondern Führungspflicht ist. Diese Pflicht wird aber unter allen Umständen erfüllt. Sie ist nicht abhängig von Bedingungen, die außerhalb des Volkes bestehen , weil sie einzig und allein vom Willen des Volkes getragen wird. Sie ist auch nicht abhängig vom Reichtum oder von der Armut des Volkes, oder von dem Ausmaß der Beziehungen nach außen . Und sie ist noch weniger abhängig etwa von dem guten Willen und der persönlichen Bereitschaft des einzelnen im Volke. Der Aufruf an den deutschen Unternehmer, den wir nun seit drei Jahren immer wiederholen, bedeutet nicht, daß die Wirtschaftspolitik des Deutschen Reiches vom guten Willen einzelner Gruppen oder Teile des deutschen Volkes abhängig ist, die etwa den sozialistischen Sinn der Arbeitsschlacht noch nicht begriffen haben. Bedingungen für treue Pflichterfüllung hat niemand zu stellen ! Diejenigen Unternehmer , die glauben , ihre Unent = behrlichkeit sei die Rechtfertigung für Bedingungen , die sie zu stellen hätten , werden über kurz oder lang sehen , wie entbehrlich sie sind . Es soll feiner glauben, daß die politische Führung der deutschen Wirtschaft gerade auf ihn und jeinem guten Willen angewieſen ſei. Die Arbeitsschlacht wird zu ihrem Ende geführt werden, gleichgültig, ob einzelne Unternehmer verjagen oder ob die Lösung der ge=

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stellten Aufgaben wieder neuen Schwierigkeiten begegnet. Der Staat wird selbstverständlich immer nur solche Aufträge zu vergeben haben, die dem öffentlichen Bedarf dienen. Was zum öffentlichen Bedarf gehört sowie seine Vordringlichkeit und die Reihenfolge entscheidet allein die politische Führung, nicht aver das Sonderinteresse einzelner Gruppen oder Gewerbe. Alles, was außerhalb des öffentlichen Bedarfes liegt, muß naturgemäß vom freien Gewerbe geplant, ermöglicht und geleistet werden. Niemand braucht aber zu hoffen oder zu fürchten, daß wir jemals um Aufgaben des öffentlichen Bedarfs in Verlegenheit sein werden, und daß wir etwa am Ende bestimmter Auftragsvergebungen auch am Ende unseres Lateins wären. Nur wird selbstverständlich die Lage völlig anders, wenn wir einmal die erste Aufgabe unserer völkischen Vermögensbildung , nämlich die Rüistung soweit erfüllt haben, daß die Kräfte des Volkes auch für andere Aufgaben der Wohlstandsbildung freiwerden. Denn darin , daß wir unsere Kräfte jetzt vordringlich zum Schmie den unserer Waffen brauchen, liegt ja der Grund dafür, daß wir die öffentliche Lebenshaltung des Volkes nicht schneller zu steigern Wenn wir unsere Anstrengungen vermögen. darauf zu konzentrieren hätten, daß wir die Erzeugung von umlauffähigen Verbrauchsgütern steigern, dann würde nicht nur die Finanzierung der Arbeitsschlacht wesentlich einfacher sein, sondern wir würden ganz allgemein vielmehr zu spüren bekommen, welches Ausmaß von Mehrleistungen das deutsche Volk seit Beginn der Arbeitsschlacht schon vollbracht hat und täglich vollbringt. Das kostbarste Gut, das wir uns errungen haben und zu dessen Sicherung auch alle Wirtschaftskräfte des Volkes eingesetzt werden müſſen, ist unsere Freiheit. Schließlich wäre ja auch jede wirtschaftliche Beſſerstellung eine Selbsttäuschung, wenn sie uns jederzeit infolge Wehrlosigkeit genommen werden könnte. Die Mehrleistung des deutschen Volkes im uneingeschränkten Einsatz seiner Arbeitskraft wird sich eines Tages auch in erhöhter äußerer Lebenshaltung ausdrücken . Wir müſſen es uns aber verbitten, daß hierüber Kaufkrafttheorien und Tarifphantasien entwidelt werden, die aus den Gedankengängen der kapitalistischmarxistischen Vergangenheit stammen. An dem Entschluß und der Ver 3 pflichtung , die Lebenshaltung des deutschen Volkes zu erhöhen , wird nichts geändert ! Jeder Tag der Arbeit für die politische Freiheit und die Wehrkraft bringt uns diesem Ziele näher. Die materiellen Folgen der politischen Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Freiheit des deutschen Arbeiters werden durch das Recht auf Arbeit verbürgt. Wie wir dem Unternehmer nicht Freiheit zuteilen, sondern Freiheit von ihm jordern, so fordern wir auch vom Arbeiter das Betenntnis zum Freiheitswillen und sehen im Sozialismus nicht die Fürsorge, sondern die Befreiung.

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Neubauten

in

19. November 1935

der

N.S.D.A.P.

München

Der Heimatbahnhof des Reichsautozuges „ Deutschland “ und der Reichszeugmeisterei NSK München, 19. November. Nachdem erst am 3. November das Richtfest der beiden großen Neubauten der N.S.D.A.P. in München, des Führerhauses und des Verwaltungsbaues der Reichsleitung, stattgefunden hat, konnte am 16. November 1935 das Richtfest der Werkstatthalle des Heimatbahnhofes des Reichsautozuges „Deutschland" sowie der Wohnhäuser der Reichszeug = meisterei vorgenommen werden . Von beiden genannten Bauten ist damit bereits nach Ablauf eines halben Jahres mehr als die Hälfte der geplanten Bauvorhaben fertiggestellt bzw. unter Dach gebracht. Nach Plänen der Architekten Paul Hofer und Karl Johann Fischer wurde unter der Bauleitung von Architekt Josef Heldman n anfangs Mai mit diesen beiden Bauten der Reichsleitung der N.S.D.A.P. auf dem Gelände der alten Beißbarth-Fabrik an der Tegernseer Landstraße begonnen. Der Führer selbst hat in Begleitung des Reichsschatmeisters Schwarz und des Reichspropagandaleiters Dr. Goebbels am 8. November die Baustellen eingehend besichtigt, sich die Pläne und Einzelheiten erläutern laſſen und sich insbesondere für die bereits fertiggestellte Großgarage, in der schon einige Autozüge untergebracht sind, intereſſiert. Der Heimatbahnhof des Reichsautozuges „Deutschland", dessen 185 Meter lange Großgarage an der Soyerhofstraße liegt, ist für die Unterbringung des Reichsautozuges ,,Deutschland" bestimmt, der aus 40 3ügen bestehen und eine Fahrlänge von 3 Kilometer aufweisen wird. Die ersten Wagen sind bereits eingetroffen und in der Garage . untergebracht worden. Auch der Hilfszug Bayern wird in der Garage Unterkunft finden. In nicht weniger als 4 Wochen ist der gewaltige Stahlskelettbau der Garage mit ihren riesigen Falltüren zur Aufstellung gebracht worden. In den beiden gemauerten Edbauten der Großgarage werden bis zur Fertigstellung der geplanten Untertunftsräume im Heimatbahnhof selbst Teile der Mannschaft und der Wache untergebracht werden und Lagerräume für Ersatzteile ges schaffen. Eine nach neuesten Erfahrungen eingebaute Sprinkler - Anlage sorgt dafür, daß bei Feuersgefahr jede Abteilung der Großgarage selbsttätig unter Waſſer gesetzt wird. Der Werkstättenbau, dessen Hebefeier am 16. November stattfand, ist eine in Stahlvollwandbindern aufgeführte dreiteilige Halle von 85 Meter Länge und 62 Meter Breite, die ausschließlich der Wartung der mit Dieselmotoren

ausgestatteten Kraftfahrzeugen des Reichsauto= zuges "Deutschland“ und des Hilfszuges „Bayern“ dient. Die Halle enthält neben den Wagenwaschanlagen einen Abschmierdienst, einen Akku- und Bremsdienst, Reparaturwerkstätte, Aufzugkrane, Laufkazen, Lackiererei, Schloſſerei, Schweißerei, Schreinerei, Zimmerei, Sattlerei, einen Auskochraum, Hebebühnen sowie Lagerund Büroräume. Sämtliche Hallen und Werkstätten werden mit den neuesten Maschinen und Einrichtungen ausgestattet. Die Räume unter und über den Werkstätten dienen zur Lagerung von Ersatzteilen und dergl . mehr. Helle Glasoberlichter und sonnendurchflutete Arbeitsräume sorgen dafür, daß in den letzten Winkel Licht dringt. Der Werkstättenhalle angegliedert ist die Tankanlage. Sie dient zur Speisung der Züge, mit den dazu nötigen Tank- und Zapfstellen für Benzin, Benzol, Dieſelöl und deutſches Gasöl. Über der Tankstelle befindet sich die Kommandobrücke mit dem Kommandohaus und den Signalanlagen.

Neben der bereits fertiggestellten Großgarage wird auf dem Gelände des Reichsautobahnhofes an der Tegernseer Landstraße, Peter-AuzingerStraße und Schlageterplaß das Verwaltungsgebäude, das Dienst und Unterkunftsgebäude mit 160 Meter Straßenlänge errichtet, der höher geführte Edbau am Schlageterplay, der die Führer-, Ver= waltungs- und Büroräume enthält, ist der Kopf des Betriebes. Außer verschiedenen Hör- und Lehrsälen werden neben Schreib-, Lese- und Spielsälen Bis bliothek und Gymnastikräume untergebracht. Helle, lichte Schlaf- und Wohnräume mit Wasch-, Brause , Reinigungs- und Kleidertrocknungsräume dienen der Unterbringung des unverheirateten Personals. Wirtschafts- und Kantinenanlagen vervollständigen die Grundrißgestaltung. Im Untergeschoß befinden sich gut verteilte, groß angelegte Lager zur Aufnahme der Lagerbestände. Eine Verladerampe größten Ausmaßes gewährleistet schnelle Beladung des Reichsautozuges. Um den verheirateten Angestellten des Heis matbahnhofes innerhalb ihrer Wirkungsstätte gute Wohnmöglichkeiten zu bieten, wird an der Tegernseer Landstraße ein Wohnhäuſerblock mit Zweieinhalbund Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen errichtet. Das äußere dieser Häuser entspricht dem des Wohnhausblodes der Reichszeugmeis sterei.

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NSK Folge 271 Verwaltungsdienst- und Unterkunftsgebäude, wie der lektgenannte Wohnhäuserblock, werden noch in den nächsten Monaten vergeben und in Angriff genommen. Dasselbe trifft für die Untergarage zwischen dem Werkstättenbau und den Wohnhäusern des Heimatbahnhofes zu. Das Fernheizwerk mit seinen umfangreichen Kanälen, Maſchinen und Keſſelanlagen ist dazu bestimmt, sämtliche Bauten, die nach Entwurf von Oberingenieur Willner zur Ausführung kommen, mit Wärme zu versorgen und wird ebenfalls Anfang kommenden Jahres zur Ausführung gelangen. Der größte Teil der das ganze Baugelände durchziehenden unterirdischen Zuführungskanäle ist be= reits fertiggestellt.

Die Reichszeugmeisterei, Auch von der Reichszeugmeisterei geht der größte Teil der zur Aufnahme der Stahlgerippe dienenden Eisenbetonfundaments bereits seiner Vollendung entgegen. Die Aufstellung der Stahlkonstruktion hat bereits begonnen, ſie wird zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen. Die Bauleistung ist eine gewaltige, wenn man bedenkt, daß mit den über 300 Stück zählenden eiſenarmierten Betonfundamenten , die zur Aufnahme von 4000 Tonnen Stahl und Eisen dienen, erſt vor einigen Wochen begonnen wurde. Eine ganz neue Deckenkonstruktion, die

Kruppsche Doppelwinkeldecke", findet in der

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19. November 1935 Dachhaut und den Zwischendecken ihre Verwendung. Der Bau der Reichszeugmeisterei mit ſeiner Frontlänge von 110 Meter enthält im Erdgeschoß außer zwei Eingangshallen und zwar eine an der Tegernseer Landstraße und eine zweite an der Soyerhofstraße, Verwaltungsräume, Postein- und auslauf, Büroräume, die Wirtschaftsräume mit der Kantine, im Mitteltrakt die Lagerräume und dazwischen Verladehöfe mit großen Einund Ausfahrtstoren in den Verladerampen . Das Untergeschoß dient zur Aufnahme von Lagern aller Art. Es enthält außerdem Garagen zur Einstellung von Autos. Der Reichszeugmeisterei vorgelagert ist ein Wohnhausblod , der die Tegernseer Landstraße, Quirinusplatz und Soyerhofstraße um= grenzt und durch einen großen bepflanzten Hof von der Reichszeugmeisterei räumlich getrennt ist. Der im Bau und in den nächsten Tagen unter Dach kommende Wohnhausblock, enthält 2 , 3 , 4 und 5- Zimmer-Wohnungen für einen. Teil der verheirateten Angestellten der Reichszeugmeisterei. Hunderte von Firmen, Handwerker und Arbeiter haben Arbeit und Verdienst erhalten, viele Hunderte werden noch auf weitere Monate hinaus anregende und lohnende Beschäftigung an Bauaufgaben finden, wie sie bis heute noch nicht gestellt wurden . Ein Beitrag zum Winterhilfswerk, wie man ihn schöner und ertrag= reicher nicht hätte gestalten können.

Monatliche Entlohnung auch für den Arbeiter

NSK Einer unserer größten Konzerne ist kürzlich dazu übergegangen, die Löhne seiner Arbeiter nicht mehr wöchentlich, sondern monatlich abzurechnen und in drei Dekaden innerhalb des Monats zur Auszahlung zu bringen. Aus diesem Schritt könnte dann ein wesentlicher Vorteil für die Arbeiterschaft erwachsen, wenn mit ihm eine Bezahlung der Sonn- und Feiertage verbunden wäre. Dieser lettere Schritt ist aber bei dem in Frage kommenden Unternehmen unterblieben, ſo daß lediglich eine innerorganisatorische Umstellung stattgefunden hat. Bei der Betrachtung der Auswirkung dieses Schrittes springt ein gewisser Nachteil auf der einen Seite und ein nicht unbeträchtlicher finanzieller Nutzen auf der anderen ins Auge. Für den einzelnen Arbeiter fallen in jedem Monat zwei Sonntage in eine Dekade. Die an jeden Arbeiter zur Auszahlung gelangende Lohnſumme in dieser Dekade ist also geringer als in den übrigen Dekaden des gleichen Monats. Dadurch wird eine Umstellung im Wirtschaftsbudget der Arbeiter = frau notwendig, der sie in vielen Fällen faum gewachsen ist und die mancherlei Nachteile für die gesamte Arbeiterfamilie mit sich bringt. Erschwerend kommt noch hinzu, daß gerade in dieser an sich schon einkommensmäßig niedriger liegenden Dekade auch noch zwei Wochenkarten

für Straßen der Eisenbahnfahrten zu bezahlen sind. Hierdurch wird die in dieser Dekade für Bestreitung des Lebensunterhaltes zur Verfü= gung stehende Lohnſumme noch weiter eingeengt und erschwert das Auskommen der Fa= milie während dieser zehn Tage beträchtlich. Der Unternehmer dagegen spart in jedem Monat drei Lohnabrechnungen und einen Lohnzahlungstermin für sämtliche Arbeiter ein. Für den Unternehmer bzw. das Unternehmen erwächst also aus dieser Umstellung eine Einsparung von Arbeitszeit und damit eine Verringerung der fixen Kosten. Denn jede Zeiteinsparung setzt sich naturgemäß über das für diese Zeit und ihre Arbeitsleistung aufzuwendende Gehalt für die Angestellten des Lohnbüros in Geld um. Der Verdienst des Unternehmers oder des Werkes wird mithin durch diese Umstellung erhöht, wobei die Vergrößerung des finanziellen Nugens in erster Linie dem Unternehmer oder der Kapitalgruppe zugute kommt. Der wenn auch, im ganzen genommen, minimalen Benachteili= gung der Arbeiterschaft steht demnach ein tatsächlicher direkter Vorteil des Unternehmers in der Praxis gegenüber. Dieser ist bei dem hier in Frage kommenden Konzern mit seinen vielen tausend Arbeitern gar nicht einmal unbeträchtlich. Wenn heute nun Lohnerhöhungen vermieden

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werden sollen, da diese aus sich selbst heraus eine Verteuerung aller Waren nach sich ziehen, so ist in gleicher Weise aber auch die Erhöhung des finanziellen Nugens einiger weniger Men= schen bzw. einer Kapitalgruppe unstatthaft. Das gilt insbesondere dann, wenn dieser persönliche Nußen einer Minderzahl nur durch eine Benachteiligung der großen Mehrzahl erreicht Denn werden kann. nationalsozialistischer Grundsag ist, daß das Wohl der Gemeinschaft, also auch der Betriebsgemeinschaft, vor dem jenigen des einzelnen zu stehen hat. Die hier beschriebene Umstellung in der Lohnabrechnung und Lohnzahlung widerspricht mithin dem nationalsozialistischen Grundsatz : Gemeinnuß geht vor Eigennuß. Das Streben des Nationalsozialismus geht ganz offensichtlich dahin, die Unterbewertung der Handarbeit gegenüber der Kopfarbeit und ihre Mißachtung zu beseitigen. Das soll noch Möglichkeit nicht nur rein ideell und gesinnungsmäßig erfolgen, sondern es soll auch, 10= weit angängig, praktische Vorteile für den einzelnen Handarbeiter im Gefolge haben . Im Betriebsleben kann sich diese Wertberichtigung also nur dahingehend auswirken, daß eine rechts liche und allmählich auch eine einkommensmäßige Angleichung der Arbeiterschaft an die Angestelltenschaft eintritt. Da allgemeine Lohnerhöhungen heute aus nationalwirtschaftlichen Gesichtspunkten vermieden werden sollen, fann es sich im großen und ganzen zunächst nur um eine rechtliche Angleichung handeln. Diese würde

sich in der Form bemerkbar machen können , daß die Kündigungstermine für das Arbeitsverhältnis der Handarbeiter denjenigen der Angestelltenschaft genähert werden. Will ein Betrieb nun dazu übergehen , außer der Erweiterung der Kündigungs fristen auch Arbeiter aus dem wöchentlichen Lchnverhältnis in ein monatliches Ge = haltsverhältnis zu überführen , so kann ein derartiger Schritt nur voll gebilligt und als nationalsozialistisch im höchsten Grade anerkannt werden. Praftisch wäre mit einem derartigen Schritt aber die Bezahlung der Sonn- und Feiertage verbunden, da nur dann die endgültige sozialrechtliche Gleichſtellung zwiſchen Arbeitern und Angestellten auch lohnpolitisch erfolgt. Mit einer derartigen Maßnahme ist naturgemäß eine Lohnerhöhung für die gesamte Arbeiterschaft dieses Betriebes verbunden, falls nicht eine Reduzierung der Stundenlöhne erfolgt, die ebenfalls vermieden werden soll. Da allgemeine Lohnerhöhungen aus nationalwirts schaftlichen Gründen unmöglich sind, wird also dem einzelnen Betriebe und seiner Führung einstweilen das Urteil darüber überlassen bleiben müssen, ob diese Steigerung der Her stellungskosten tragbar ist oder nicht. Sie abzulehnen, gleichzeitig aber den finanziellen Nuzen des Unternehmers oder der unternehmerischen Kapitalgeber zu erhöhen, heißt den Vorteil der Einzelperson vor denjenigen der AllS. W. meinheit stellen .

Hitler-Jugend ſchult ihre Geldverwalter

jeder Teilnehmer am Lehrgang kaufmän nische Lehrzeit und kaufmännische Praxis nachweisen kann, ferner, daß er Parteigenosse ist, auch wenn er Angehöriger der H.I. ist. Daß er ferner seiner Arbeitsdienstpflicht und Wehrpflicht Genüge geleistet hat, also mindestens 21 bis 22 Jahre alt ist. Im Lehrplan finden wir u. a., neben den allgemeinen Unterrichtsfächern für Buchführung. Bilanzwesen , Bes handlung der Dienſtvorschriften, noch folgende Fächer, die durch dafür zuständige Referenten in Vorträgen von zwei bis sechs Stunden je nach Notwendigkeit behandelt werden : StaatsVerwaltungsrecht, recht, Staatsbürgerkunde, Bollswirtschaftslehre, Volkswirtschaftspolitik, Agrarpolitik, Steuerrecht, Finanzwirtschaft, Zivil- und Strafprozeßrecht, Polizeirecht, Sta= tistik, Aufbau der N.S.D.A.P. und Aufbau der Hitler-Jugend.

42 000 Geldverwalter der H.I. und des B.D.M. kommen in Betracht

NSK Köln, 19. November. In Niederhausen bei Wiesbaden begann der erste Schulungslehrgang jämtlicher Gebiets= geldverwalter der H.3., der mit Genehmigung des Reichsschahmeisters Schwarz stattfand. Außerdem nehmen an diesem Lehrgang auch noch ein Teil der Revisoren sowie verschiedene Erfagleute teil. Ab Januar 1936 werden neben dieſem Lehrgang noch drei weitere Schulen im Reich eröffnet, und sämtliche Gebietsgeldverwalter, Obergaugeldverwalterinnen , Banngeldverwalter und Untergaugeldverwalterinnen in sechswöchigen Lehrgängen geschult und mit dem Rüstzeug ausgestattet, das ein Geldverwalter zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Es sind im Laufe des Jahres 1936 rund 1000 Teilnehmer für die Ausbildung vorgesehen , die Schulung soll ferner bezwecken, daß in Zukunft eine reichseinheitliche Abwick lung der Finanzierung der H.3. und des B.D.M. gewährleistet wird, und die neuerstellten Dienſtvorschriften einheitlich im Reich durchgeführt werden. Der Schulungsplan dieser Lehrgänge ist sehr umfangreich vorgesehen. Vorbedingung ist, daß

Zuſammenſchluß der Deutſchen in Barcelona

NSK Wie die Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. mitteilt, hat eine zielbewußte Deutschtumsarbeit einen großen Erfolg zu vers zeichnen. Die bisher in Barcelona bestehenden 28 deutschen Vereine, unter denen sich auch der 68 Jahre bestehende Verein „ Germania“ befindet, wurden unter nationalsozialiſtiſcher Führung zu einer Einheit zusammen geschlossen.

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Gonderdienst Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

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Arbeitsdienst

Erzeugungsschlacht

Engere Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsnährſtand und Reichsarbeitsdienst – ein Ergebnis des 3. Reichsbauerntages NSK Seit dem Beginn des Aufbaues des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes sind bei den verschiedensten Gelegenheiten die engen Beziehungen zwischen Arbeitsdienst und Bauernpolitik praktiſch in Erscheinung ge= treten. Dies zeigte sich insbesondere, als im Januar dieses Jahres, alſo ein halbes Jahr vor der Einführung der Arbeitsdienstpflicht Reichsarbeitsdienstgesetz das durch Dom 26. Juni 1935, zwischen Reichsbauernführer und Reichsarbeitsführer ein Abkommen getroffen wurde, in dem sich der Reichsbauernführer dafür einsetzte, daß jeder deutsche Bauernsohn und Sohn eines Landarbeiters durch die Schule des Seitdem wird die Arbeitsdienstes geht. Bekleidung eines Führeramtes im Reichsnährstand sowie die Einstel lung als Angestellter oder Arbeiter für die nach dem 31. Dezember 1914 Geborenen von der Dienstleistung im Arbeitsdienst und dem Besiz des Arbeitspasses abhängig gemacht. Bei dieser Gelegenheit erinnerte man sich daran, daß in den ersten Lagern des freiwilligen Arbeitsdienstes Bauernsöhne verhältnismäßig felten zu finden waren. Dies war wicht zulett darauf zurückzuführen, daß der bäuerliche Betrieb in den Zeiten stärksten Arbeitsbedarfs alle Arbeitskräfte benötigte. Aus diesen Gründen verging längere Zeit, ehe der Arbeitsdienstgedanke sich allgemein im Bawerntum durchſekte. Die in dem genannten Abkommen tatsächlich vor der allgemeinen Arbeitsdienstpflicht eingeführte bäuerliche Arbeitsdienstpflicht zeigte aber, daß fich das Bündnis zwischen Arbeitsdienst und Bauer spätestens zu Anfang dieses Jahres auch in der Praxis durchgesezt hatte. Auf dem 3. Reichsbauerntag ist diese enge Verbundenheit erneut unter Beweis gestellt worden. Der Reichsarbeitsführer Hier lbeschäftigte sich in seinen Ausführungen besonders mit den Möglichkeiten für den verstärkten Einsatz des Arbeitsdienstes in der Erzeugungsschlacht. Hierfür ist ein umfassender Plan notwendig, wenn der gewünschte Erfolg eintreten soll. Der Arbeitsdienst ist nun in erster Linie für jene Bodenbenutzungsarbeiten anzusetzen, deren Bewältigung durch die Privatwirtschaft nicht möglich oder nicht zwedmäßig, im Interesse der gesamten Volkswirtschaft aber durchaus wünschenswert ist. Hierbei handelt es sich um die Urbarmachung von bisher unkultiviertem Moor-,

Heide- und Bruchland, Bodenverbesserungsarbeiten an bisher ſchlecht genugtem Kulturboden durch bessere Entwässerung und Bewäſſerung, sowie Anpflanzungs- und Rodungsarbeiten in den Forsten. Dazu gehören aber auch der Bau von Wirtſchaftswegen und Umlegungsarbeiten, durch die eine bessere Bewirtschaftungsmöglichkeit für den Bodenbesizer ge= ſchaffen wird, sowie der Bau von Anlagen zum Schuhe gegen Hochwassergefahren und ähnliche allgemein wichtige Arbeiten . Die Leitung der Vorarbeiten für diese Aufgaben soll zweckmäßigerweise bei einer verantwortlichen und mit entsprechenden Vollmachten ausgestatteten Reichsstelle mit untergeordneten Dienststellen in den Reichsgauen zusammengefaßt werden. Der Umfang der hier zu lösenden Aufgaben Bann am besten durch einige wenige Zahlen skizziert werden. Die in Deutschland vorhan= benen 29,4 Millionen Hektar landwirtschaftlich genußte Fläche befindet sich keineswegs restlos in einem Zustand der bestmöglichen Ertragsfähigkeit. Bekannt sind die vielfach ungeregelten Wasserverhältniſſe und die vielerorts beſtehende Im ganzen können Hochwassergefahr. etwa 1 Million Hektar durch Eindeichung , 8 Millionen Hektar durch Dränung und Entwässerung und 5 Millionen Hektar durch Bewässe = Außerdem rung verbessert werden. können durch die Kultivierung von Moore, Heide und Ödland, sowie durch die NeulandMillionen gewinnung weitere 3 Hektar landwirtschaftliche Nuk = fläche gewonnen werden.

Die hier angedeuteten Aufgaben umfassen ein Arbeitsprogramm für Jahrzehnte. Sie sind auch vom rein wirtschaftlichen Standpunkt durchaus zu vertreten, da sie bei Ausführung durch den Arbeitsdienst schon bei dessen gegenwärtigem Einsatz eine jährliche Ertrags= steigerung von durchschnittlich 10 v. H. des Geeinschließlich der Koſten der samtaufwandes Organisation des Arbeitsdienstes - erbringen. Vielfach ist aber die jährliche Ertragssteigerung auf 15, 20 und mehr v. H. des Gesamtaufwandes zu veranschlagen. Dazu kommt, daß zur Durchführung derartiger Landeskulturarbeiten weder Devisen notwendig sind, noch eine Be = lastung des Arbeitsertrages an

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NSK Folge 271 anderer Stelle eintritt, da die nötigen Rohstoffe und die sonst unbeschäftigten Arbeitskräfte ausreichend vorhanden sind. Auf der anderen Sette ist mit Hilfe der Landeskulturarbeiten auf lange Sicht eine erhebliche Entlastung unserer Nahrungmittelbilanz zu erreichen, die dem verstärkten Rohstoffbezug zugute tommt. Auch der Einfluß auf die Arbeitsschlacht Durch die be= darf nicht übersehen werden. nötigten Baustoffe, wie Steine, Holz, Kies , Drainageröhren sowie die Arbeitsgeräte, wird eine wesentliche Belebung der betreffenden Wirtschaftszweige eintreten. Das gilt ebenso, wenigstens in der Anfangszeit, von der Schaffung neuer, in der Nähe der Arbeitsstätten gelegenen Unterkünften. Für die Durchführung all dieſer umfassenden Aufgaben beim Einsatz des Arbeitsdienstes in der Erzeugungsschlacht hält der Reichsarbeitsführer die Bereitstellung umfangreicher Reichskredite für erforderlich. Die Tätigkeit des Reichsarbeitsdienstes in der Erzeugungsschlacht kann aber nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt werden, da sie auf lange Sicht auch erhebliche bevölke rungspolitische Bedeutung erlangt. Durch die Bodenverbesserung und die Neulandgewinnung wird neuer Raum geschaffen für den bäuerlichen Nachwuchs ; für viele Bauernfamilien wird die wirtschaftliche Selbständigbeit eine fühlbare Stärkung erfahren, die dem nationalsozialistischen wichtigsten Ziel der Bauernpolitik, der Erhaltung und Vermehrung des bäuerlichen Teils des deutschen Voltes dient. Noch eine andere wichtige Aufgabe wird

Der

aber mit der Beteiligung des Arbeitsdienstes an der Erzeugungsschlacht erfüllt. Der Arbeitsdienſt iſt ja in erster Linie aus ideellen Gründen geschaffen worden. Das Gemeinschaftsleben im Arbeitslager, die Gemeinschaftsarbeit an der Baustelle im Dienſte des ganzen Volkes unterdrüdt ein Wiederaufleben jenes Geistes, der einst die Intereſſentenhaufen schuf. Hier wird aber auch die Arbeit am Boden zum Ehrendienst am Volke erhoben. Da unser verstädtertes Volk in weiten Kreisen die innere Verbindung zum Heimatboden verloren hatte, kann diese Aufgabe des Arbeitsdienstes nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nach der Einführung der allgemeinen Arbeitsdienstpflicht, durch die unsere gesamte junge Mannschaft erfaßt wird, kann bei Durchführung der Pläne des Reichsarbeitsführers jeder junge Deutsche aus Stadt und Land, auch wenn er in seinem Berufe keine unmittelbare Beziehung zum Bauerntum hat, während seiner Dienstzeit im Arbeitslager zum aktiven Mitkämpfer in der Erzeugungsschlacht werden. Da die Endziele der Erzeugungsschlacht erst nach Jahren erreicht werden können, wird der Einsah der Arbeitsmänner in der Erzeugungsschlacht stärker als jede andere Maßnahme dazu beitragen, Verständnis für die Aufgaben der Erzeugungsschlacht im ganzen Volke zu wecken. Auf diese Weise wird es möglich sein, auch die Verbraucherschaft allmählich immer stärker zur Mitarbeit zu gewinnen, die darin besteht, daß beim Einkauf von Nahrungsmitteln auf die natürlichen Gegebenheiten der deutschen Heimatscholle K. H. Rücksicht genommen wird.

Einſatz

der bäuerlichen

NSK Der nationalsozialistische Staat hat seiner Jugend ganz bestimmte politische Aufgaben zugewiesen. Für den Nationalsozialismus ist nämlich die Jugend nicht ein biologischer Begriff, sondern ein ausgesprochen polt= tischer Faktor, der Einsaß verlangt . Der Staat der Systemzeit hat es niemals verstanden, die Jugend für sich zu gewinnen und der Jugend Einsatzbereitschaft in sein politisches Leben einzugliedern. Es wird aber von der Jugend verlangt, daß sie sich darauf vorbereitet, einmal die Verantwortung für das Leben des Volkes auf die eigenen Schultern zu nehmen, dann, wenn die vorangegangene Generation nicht mehr sein wird . Oftmals ist von gewiſſen Leuten bezweifelt worden, ob man die Jugend überhaupt in den aktiven politischen Kampf einsehen kann. Jedoch beweist die Geschichte, daß es notwendig ist, der Jugend langsam und allmählich eine klar umrissene Verantwortlichkeit in praktischen Aufgaben zuzugestehen. Der Vortrag des Reichsabteilungsleiters I. D. im Reichsnährstand, Pg. Bofinger , auf der

Jugend

Sondertagung der Reichshauptabteilung I anläßlich des 3. Reichsbauerntages hat eindrucksvoll gezeigt, wie in der allgemeinen Arbeit des Reichsnährstandes die Landjugend wichtige Aufgaben zugewiesen bekommen hat. Was die Führung des Reichsnährstandes von der Jugend des Landes verlangt, hat Reichsobmann Mein berg vor einiger Zeit klar herausgestellt : Hineinwachsen in ein Führertum, das sich durch Kampf und Leiſtung bewährt hat, daß aus der bäuerlichen Arbeit und aus der bäuerlichen Gemeinschaft hervorgegangen ist ; Führertum, das förperlich, geistig und charakterlich gleichermaßen gehärtet und geprüft ist, das seine Befähigung zum Führen in der Kameradschaft nachgewiesen hat. So steht am Anfang aller der Landjugendarbeit Notwendigkeit die Schaffung wahrhaft echter, sozialistischer Gemeinschaften, in denen der junge Deutsche im Kreis der Kameradschaft erzogen wird, sich der Gemeinschaft unterzuordnen , auch wenn dadurch von ihm ein schweres persönliches Opfer verlangt wird. Die Spaltung in Sondergruppen und Sonderinteressen muß in letter Konsequenz

!

NSK Folge 271 in der Jugend ausgemerzt werden . Dieser Aufgabe dient die junge Dorfgemeinschaft, in der die Jugend des Landes ohne jeden Unterschied in echter Kameradschaft sich zuſammenfinden soll. In dieser Gemeinschaft soll das echte stolze Selbstbewußtsein des bäuerlichen Menschen auf die Weihe seines Berufes wieder geweckt werden und damit das Übel der Entwurzelung und der Landflucht an seiner Wurzel ausgerottet werden. Der Bauer soll wieder stolz werden auf das Dorf und ſich der Aufgaben bewußt werden, die seiner im Interesse einer geſunden Entwicklung des deutschen Volkes harren. Die Jugend des Landes soll wieder mit Liebe und Freude dem Lande verankert sein. Und wer in die Städte zieht und auf Deutschlands Hochschulen, der soll mit stolzem Willen sein Wiſſen im Leben des Landes verwerten. So soll es kommen, daß in wenigen Jahren wieder der beste Lehrer, der opferwilligste Arzt, der tüchtigste Jurist auf dem Dorfe arbeiten. Die zweifelhaften Vergnügungen , die die nunmehr vom Nationalsozialismus überwundene demoralisierte Zeit dem Lande gebracht hatte, sollen durch die artgemäße Fest- und Feiergestaltung der Landjugend auch bis zum legten kleinen Überbleibsel ausgerottet werden. Die Feierstunden des Dorfes sollen aus der seichten Leere heraus und wieder Sinndeutungen jener großen Kräfte geben, die alles Leben werden laſſen und unter deren Eindruck des Menschen Wesen wird . Deutſchland befindet sich in einem ungeheuren Umbruch, der jegliches Lebensgebiet ergriffen hat. Aus dieser Umwälzung und Neuformung werden sich Kräfte entwickeln, die das deutsche Kulturleben einer neuen Blüte ent = gegenführen. Die Feierstunden des Dorfes ſollen Wegbereiter dieser Entwicklung sein und gleichzeitig die Dorfgenoſſen zu einer wahrhaft lebendigen sozialistischen Gemeinschaft zusammenführen. Für die Jugendwarte des Reichsnährstandes , die für die richtige Durch= führung der Aufgaben der Landjugend im

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19. November 1935 Dorse verantwortlich sind, erwächst damit eine hohe Verpflichtung. Ihnen muß man Gelegenheit geben, auf den Bauernschulen das notwendige Rüstzeug sich anzueignen . Es ist selbstverständlich notwendig, daß diese Schulen dann dem neuen Stil der nationalsozialiſtiſchen Jugend angepaßt sein müssen. Besondere Be= deutung fällt dann dem Landjugendaus tausch zu. Der junge Bauer und der junge Landarbeiter, sie sollen nicht mehr nur auf ihrem Dorfe arbeiten. Sie sollen andere Landschaften des deutschen Vaterlandes, Volksgenossen anderer Gaue und andere Wirtschaftsweisen kennenlernen. Nur so wird ihnen die Vielgestaltigkeit und der Reichtum deutscher Erde und deutscher Menschen bewußt. So sell die deutsche Landjugend der Gave des deutschen Kerngebietes Arbeit und Kampf des Grenzlandes kennenlernen und das Band volklicher Gemeinschaft fester schlingen. Dieser Landjugendaustausch stellt damit einen wichtigen Teil der politischen Erziehung und breuflichen Ertüchtigung der Landjugend dar. Besondere Aufmerksamkeit wird der wirtUnterrichtung schaftspolitischen der Landjugend gewidmet sein müſſen, denn gerade die Jugend muß von der sozialistischen Ausrichtung des deutschen Wirtschaftslebens, wie sie am ſinnfälligſten und eindeutigſten auf dem Gebiet der Marktordnung im Bereich der Ernährungswirtschaft durchgeführt worden ist, durchdrungen werden. Ein Höhepunkt in der Arbeit der Landjugend wird der Reichsberufswettkampf sein. Gemeinsam mit den Jugendgenossen aller an= deren Berufe wird auch die Jugend des Landes antreten, um zu zeigen, welcher Leistungen ſie fähig ist. Der Reichsberufswettkampf in der Landjugend wird in diesem Jahre vom Reichsnährstand selbst durchgeführt. Es gilt, zu be= weisen, daß auch in der Landjugend Energien vorhanden sind, die in jeder Hinsicht mit denen der Jugend der Stadt Schritt halten. Der Reichsberufswettkampf wird eine Mobilisierung der völkischen Kräfte der Landjugend bringen und von Jahr zu Jahr eine Steigerung der körperlichen, beruflichen und weltanschaulichen Durchschnittsleistungen ergeben.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

Nationalsozialiſtiſche

Brief. und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franj Eher Nachf., G. m. b. H., Jestralverlag der N. S. D. A. P.. München , Berlin , Berlin SW 68, Berland : Cher Verlag Bimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Postschecktonto München 113 46) zu richten

Partei Korreſpondenz

NCK Breſſedienſt der NGDUB

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen Gefamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

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RSK Folge 272

21. November 1935

Die NSK Randbemerkung :

Wer hat nun recht? NSK Wenn von Volkszahl und Volksdichte die Rede ist, dann sind sich nur die Allerwenigsten bewußt, daß Rüdgang der Geburten eine Keimkrankheit am Volkskörper bedeutet, die noch nie von einem weißen Volke überwunden worden ist. Es gab in der ganzen Geeinmal vom schichte kein solches Volk, das dem Volkstode Geburtenrüdgang ergriffen noch entgangen wäre. Wenn wir aber troßdem die noch nie gelöste Aufgabe, trok allem den Volksschwund durch neues Wachstum zu überwinden, ernstlich in Angriff nehmen wollen, dann müssen wir uns bewußt sein, daß nur ein ganz gewaltiger Wandel in der Einstellung zum Kinde , ein ganz unerhörter Wille zur Elternschaft, noch eine Rettung herbeiführen können. Steht es nun mit diesen Tatsachen im Einflang, daß wir unseren Volksgenossen in vollem Widerspruch mit den statistischen Angaben alle fünf Minuten mit einem nedischen Glockenturm in die Ohren flingen: Schon wieder zwei deutsche Menschen zuviel !" Das ruft nämlich ein Glodenturm in Berlin, von dem kürzlich auch in der ganzen Presse berichtet wurde, stündlich zwölfmal vernehmlich in die Welt, zwölfmal meldet er, es feien sieben Volks-

Sorgen

der

NSK Seit Beginn des italienisch-abessinischen Konfliktes hat eine verschärfte Propa = gandawelle gegen das autoritäre Staatsprinzip eingesetzt. Es war deutlich zu spüren, daß die marxistische und jüdische Bresse auf einen solchen Anlaß geradezu ge= wartet hatte. Besonders die Emigrantenblätter glaubten bereits eine tiefgehende Krisis des Faschismus und darüber hinaus des autoritären

genossen gestorben und dafür neun deutſche Kindlein geboren, das würde im Jahr einen echten Volkszuwachs von 210 290 Köpfen in Schaltjahren um 576 mehr ausmachen, während das Statistische Reichsamt feststellt, daß immer nur noch drei Viertel der Geburtenzahl erreicht wird , die zur bloßen Erhaltung unseres Volkes unentbehrlich ist. Dabei sind die erfreulich gesteigerten Geburtenzahlen des Jahres 1934 zugrunde gelegt. Selbst der fruchtbarste Volksteil, der Bauernstand, bleibt heute noch um ein Zehntel hinter der für die Bestandserhaltung notwendigen Geburtenzahl zurück. Clemenceau hat dem deutschen Volke mit seinem Schlagwort, „ es lebten 20 Millionen Deutsche zuviel" mehr Schaden angetan, als mit dem Vertrag von Verſailles, denn dieses Wort ist zum Feldgeschrei jener geworden, die die Abkehr vom Kinderſegen predigen und ist in der Nachkriegszeit mit deutscher Gründlichkeit in die Tat umgesetzt worden . Sollte man nicht doch einen Uhrmacher bestellen, der das falsche Glockenspiel für den Dienst an aufbauender deutscher Bevölkerungspolitik umstellt?

Demokratie

Staatsaufbaus an sich konstruieren zu können . Von allen Seiten tauchten ohne jede Tatsachengrundlage die wildesten Ge= rüchte von inneren Konflikten und Spannungen in der italienischen Regierung auf. Der Weltbolschewismus nuhte die Situation ſeinerseits aus, um den Versuch zu machen, eine erhöhte propagandistische Tätigkeit zu entfalten. Im Laufe der Zeit ist es in dieser Hinsicht

...

NSK Folge 272 wieder ruhiger geworden. Die voreiligen Propheten des Zusammenbruchs des Faschismus, die gleichzeitig eine neue Morgenröte des liberalen Staatsaufbaus angekündigt hatten, wurden bescheiden und still. Es stellte sich heraus, daß sie Anlaß hatten, sich viel ernsthafter mit der Krisis der Demokratie als nit dem Faschismus zu beſchäftigen. Die Schweiz, das klassische Land der Demokratie, hat am 27. Oktober ihren Nationalrat gewählt . Es war ein lebhafter Wahlkampf mit dem Ergebnis, daß sich zwischen den einzelnen Parteien feine nennenswerten Machtverschiebungen ergaben. Und doch will seitdem in der Öffentlichkeit der Schweiz die Diskuſſion über die Krisis des Parlamentarismus nicht verstummen. Selbst liberale Blätter, für die bis dahin der Parlamentarismus und das Verhältniswahlsystem unumstößliche Glau = e bensdogmen waren, beschäftigen sich in langen, geistreichen Leitartikeln mit den „ Lehren des 27. Oktober“. Es fehlt nicht an Stimmen , die vor einer Überspigung des bis herigen Systems warnen und erklären, daß eine solche überspigung auf die Dauer zu einer ernsthaften Krisis der geheiligten Demotratie führen müsse. Es ist amüsant, dabei zu beobachten, wie in allen diesen kritischen Außerungen eifrigst hervorgehoben wird, daß — entgegen anderen Verdächtigungen - gerade die Jugend dem demokratischen Prinzip besonders treu anhänge ; aber trotzdem ist es stets cin diese . warnender Hinweis auf Jugend, der den starren Gegnern jeglicher Reform gegeben wird , um sie den Reformen geneigter zm machen. Auch wir in Deutschland haben in den Zeiten des vergangenen Systems die gleichen vers Diskussionen fassungsrechtlichen erlebt, die heute die Schweizer Presse beherrschen. Auch damals traten alle möglichen Leute auf, die versuchten, dem Parlamentarismus irgendwelche Krücken anzulegen. Aber auf die Dauer hat sich das gesunde Gefühl des deutschen Volkes gegen solche halben Versuche ebenso aufgelehnt, wie es jede Art un persönlicher und darum verantwortungsloser Staatsfüh = rung abgelehnt hat. Es sieht im Vertrauen zu einzelnen Männern eine bessere Grundlage der Gemeinschaft als in einer Staatsleitung, die durch irgendwelche wie heißt es doch so schön Proporz oder Majorzsysteme zu ihrem verantwortlichen Amt gelangt. Deutschland genügen die Erfahrungen, die es 14 Jahre lang hat machen müſſen, wo der Parlamentarismus ein System der Korruption und der Verantwortungslosigkeit hat groß werden lassen, um heute einmütig sich zu dem Gedanken der autoritären Staatsführung zu befennen, wie es der Nationalsozialismus geſchaffen hat. Die Zeitungen der Schweiz schildern ausführlich die gemischten Gefühle, mit denen der einfache Staatsbürger in den letzten Wahlakt ge= gangen ist. Eine Unzahl von Listen mit mehreren hundert Kandidaten stan= den zur Wahl. Oft wurde in den Städten von ein und denselben Wahlhelfern zur Aussortierung und zum Abzählen der Stimmzettel mehr als 17 Stunden gebraucht und für dieſe

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21. November 1935 Armsten damit die Grenze des Zumutbaren überschritten". Ein Beweis dafür, wie eine der größten Schweizer Zeitungen feststellt, „ daß das heute noch gehandhabte Wahlsystem von ganz anderen Voraussetzungen ausging, als die Ent= wicklung sie mit sich brachte“. Und nun, nach der Erkenntnis , daß das Verhältniswahlsystem heute bereits in weiten Kreiſen größtem Miztrauen" begegnet, beginnt das Hin und Her, das Abwägen und Werten der verschiedensten. Möglichkeiten einer Änderung. „Der Proporz gestattet nicht nur im übertragenen, sondern im buchstäblichen Sinne die Wahl von Nullen.“ Also bleibt nichts anderes übrig so wird erwogen —, als an seine Stelle das Mehrheitswahlverfahren treten zu laſſen. „ Die übertriebene Größe der Wahltreise“ hat zu einer Entfremdung zwischen den Wählern und den Kandidaten geführt, alſo muž die neue Losung lauten : Ein engeres perſönliches Verhältnis zwischen Volk und Gewähltem durch fleinere Wahlkreise. Weitere Forderungen sind : Erschwerung der Bildung von Zwergparteien, was aber automatisch auch die Unterdrückung aller jungen und neuen Bewegungen zur Folge hat, und Beseitigung des Zustandes, der „ die Wahl der Nationalräte vollkommen ins Belieben der Parteiinstanzen“ legt. Wenn man alle diese Sorgen und Erwägungen liest, kann man nur feſtſtellen, daß wir Deutschen die gleichen Sorgen auch einmal ge= habt, aber nun endgültig überwunden haben, daß viele von uns glaubten , einmal dieselben Erwägungen anstellen zu müssen . Weit näher als alle diese Länder der vielgepriesenen parlamentarischen Demokratie sind doch die geläſterten autoritären Staaten dem Ideal einer wahren demokratischen Ge = rechtigkeit , um deren Verwirklichung heute in den parlamentarischen Staaten so viele Worte gemacht werden. Eine Löſung paßt nun einmal nicht für alle. Wir haben es nicht nötig, anderen Ländern den Nationalsozialismus aufzuſchwagen oder ihnen sonst Belehrungen zu er= teilen. Aber wir können mit Ruhe die Sorgen der anderen beobachten, die auch einmal -er. unsere Sorgen waren.

Ein Jahr Arbeit und Kampf Der Kalender der deutschen Arbeit 1936 NSK Deutschland im Kampf und Deutschland an der Arbeit, das sind die Grundgedanken des Arbeitsfrontkalenders von 1936 . Jeder Tag in diesem Kalender erzählt von den entscheidenden Geſchehniſſen in der deutschen Geschichte, die sich an diesem Tage jähren, jeder Tag kündet die Toten der Bewegung, die an diesem Tage für den Aufbau und das Werden der deutschen Volksgemeinschaft fielen. Ihr Verdienst ist es, daß im Vorwort Dr. Ley bekennen kann : „ Wir haben erkannt, daß wir selber nichts, in der Gemeinschaft aber alles sind. Wir danken dem Führer Adolf Hitler, daß er uns diesen neuen Geist der Zusammenarbeit gelehrt hat, und wir versprechen ihm, wie bisher auch in diesem Jahr seine fanatischen Mitstreiter zu sein." Reichsminister Dr. Frid stellt fest, daß diese Grundhaltung zugleich Grundgesez des nationalſozialiſtiſchen Staates ist, in dem Arbeit, Leiſtung und Ehre allein der Maßstab für alle Wertung des einzelnen sind. In

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NSK Folge 272

wegung, des neuen Staates und der Arbeitsfront. Darüber hinaus bietet der Kalender Lesestoff von dauerndem Wert. Die größten Arbeiter kommen in ihren schönsten Dichtungen zum Wort. Paust, Heil de Brentan i und viele anderen schrieben heitere Geschichten und tiefsinnige Novellen für diesen Kalender. All dies und darüber hinaus noch zahlreiche prächtige Bilder hat der Schriftleiter des Kalenders, Gerhard Starde, für 50 Pfennige jedem Schaffenden zugänglich gemacht, eine Meisterleistung in Inhalt, Ausstattung und Preis, die teiner sich entgehen lassen sollte ! Hellmut Mengdorf.

die Zukunft weist der Beitrag von Dr. Joseph Goebbels „Hitler gab uns Arbeit und Brot; Volk an die Arbeit !" Zahlreiche weitere Führer des Staates und der Bewegung sprechen von ihrem Arbeitsgebiet, so verkündet Reichsminister Darré die Einheit von Bauerntum und Arbeitertum , Staatsrat Börger umreißt die Aufgaben des Treuhänders der Reichsminister Arbeit, Göring spricht von der deutschen Wertarbeit, als der Grundlage fliegeriſcher Leiſtung. Andere Aufsätze geben einen abgerundeten Überblick über die Arbeit der Be-

Heranbildung

Nachwuchſes

eines

der

NSK Die umfassende Erziehungs- und Bildungsarbeit der H.3. am Nachwuchs des deutschen Volkes macht auch nicht vor Materien halt, die ihrem eigentlichen Aufgabenkreise und dem Temperamente der Jugend ferner zu liegen scheinen. Wer die Bedeutung fennt, die ein durch und durch nationalsozialistisch erzogener und ausgebildeter Nachwuchs für die ſukzeſſive Erneuerung des Partei- und öffentlichen Verwaltungsbeamtenkörpers besißt, der wird auch in dem ersten Schritt zu einer planmäßigen Heranbildung und Erziehung dieses Nachwuchses, wie er in dem gegenwärtigen in Niedernhausen bei Wiesbaden stattfinden= den ersten H. I. - Geld verwalterlehr = gang getan wird, mehr erblicken, als eine Angelegenheit, die nur die innere Verwaltung der H.3. oder allenfalls noch der N.S.D.A.P. angeht. Aus dem Bericht, den Reichsrevisor Ber = ger , der vom Reichsschahmeister der N.S. D.A.P., Pg. Schwarz, mit der Reorganisation der Finanzverwaltung der H.I. beauftragt wurde, auf dem letzten Nürnberger Parteitag erstattet hat, hat die Öffentlichkeit erfahren, daß das Geldverwaltungswesen der H.3. in den Händen von etwa 2000 Geldverwaltern der oberen und von ungefähr 40 000 der unteren Einheiten gelegen ist. Da sich aus diesem ge= waltigen Kader von derzeit rund 42 000 H.I.Geldverwaltern naturgemäß einmal der Verwaltungsbeamtenstab der Partei und auch des Staates ergänzen wird, erscheint es nicht müßig, dem mit dem Niedernhausener Lehrgang be= gonnenen durchgreifenden Schulungswerk einige Aufmerksamkeit zuzuwenden. Der Schulungsplan für die H.I. - Geldverwalter verläuft in zwei Richtungen, und zwar in der Richtung der Organisation und in der Richtung der Iehrstoffmäßigen Ausbildung. Über diese lettere gibt uns der Lehrplan dieser Schulungskurse Auskunft. Danach muß zunächst jeder Teilnehmer kaufmännische Lehrzeit und faufmännische Praxis nachweisen. Er muß in Hinkunft auch seine Arbeitsdienstund Wehrpflicht erfüllt haben, also mindestens 21 bis 22 Jahre alt und selbstverständlich auch Mitglied der H.3. und der N.S.D.A.P. sein. Der Lehrplan selbst gliedert sich in allgemeine

21. November 1935

nationalsozialiſtiſchen

Verwaltungsbeamten und besondere Unterrichtsfächer. Unter den ersteren finden wir : Buchführung, Bilanzwesen, Dienſtvorschrift, Staatsrecht, Volkswirtschaftslehre und -politik, Agrarpolitik, Finanzwirtschaft, Steuerrecht, Zivil- und Strafprozeß, Sta= tistik, Aufbau und Geschichte der N.S.D.A.P. und der H.3. Unter den besonderen Fächern : Organisation, Soziale Betreuung, weltanschauliche und körperliche Schulung, Jugendherbergs= wesen, praktische Verwaltungsarbeit, Vertragsund Versicherungswesen, Einkauf, Aufgaben der Bann-, Gefolgschafts- und Fähnleingeldverwalter und andere mehr. Die Kurse finden ihren Abschluß in schriftlichen und mündlichen Prüfungen, deren Bestehen für die Bestätigung als H.3.-Geldverwalter bestimmend ist. In der Richtung der Organisation verläuft der Schulungsplan in der Weise, daß nach dem gegenwärtigen Lehrgang, an dem hauptsächlich nur die Gebietsgeldverwalter teilnehmen, ab Januar 1936 zunächst noch weitere drei Schulen im Reich eröffnet werden, worin sämtliche Geldverwalter der oberen H.I.-Einheiten in sechswöchigen Lehrgängen geschult und mit dem Rüstzeug ausgestattet werden, das ein Geldverwalter zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Bis Ende 1936 sollen so die erſten 1000 oberen H.I.-Geldverwalter durchgeschult und auf eine reichseinheitliche Abwicklung der H.I. -Geldverwaltung ausgerichtet werden. Ihnen werden dann im Jahr darauf die zweiten 1000 folgen, denen die Aufgabe übertragen sein wird, mit den ersten 1000 die empfangene Schulung den übrigen rund 41 000 H.I. -Geldverwaltern der unteren Einheiten sofort in Wochenkursen weiterzugeben, so daß innerhalb eines Jahres die gesamten Geldverwalter der H.I. und des B.D.M. nach einheitlichen Richtlinien ausgerichtet und durchgebildet sein werden und dann laufend durch geübte Kräfte weitergeschult werden können. Wie bedeutungsvoll diese gewaltige Schulungsarbeit zunächst für die H.I. selbst, später aber auch für die gesamte Bewegung und auch den Staat sein wird , braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Die Schlagkraft einer politischen Bewegung und eines Staates hängt ja bekanntlich nicht zuletzt auch von der straffen

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NSK Folge 272

Blatt

und einheitlichen, exakten und sauberen Führung seiner Geldverwaltung ab, deren Leiter den notwendigen Überblick für den zweckmäßigſten Einsatz der verfügbaren Gelder besigen müſſen. Dazu ist eine innere Einheit von sachlicher und

21. November 1935 fachlicher, politiſcher und weltanschaulicher Ausbildung erforderlich, die eben in dieser Schulung und Praxis der H.I.-Geldverwalter in idealer Weise geschaffen wird. Dr. J. B.

Wirtschaftsarbeit im Westmarkgau :

Kampf gegen

die

Arbeitslosigkeit

Engere Einfügung in die innerdeutsche Wirtschaft

NSK Der Gau Koblenz- Trier-Birkenfeld hat an der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung nicht in gleichem Maße teilgenommen wie die übrigen Wirtschaftsgebiete des Reiches. Es ist das be= sonders deutlich aus der Entwicklung der Arbeitslosenziffern zu ersehen. Der Stand der Arbeitslosigkeit in Deutschland bewegte sich von 6 013 612 (31. Januar 1933) auf 2 604 700 (31. Dezember 1934) . Es trat also in knapp zwei Jahren eine Verminderung der Arbeitslosigkeit im Reichsdurchschnitt von 56,7 v. H. ein. Dagegen hat sich die Arbeitslosigkeit in der Zeit vom 31. Januar 1933 bis 31. Dezember 1934 im Gau Koblenz-Trier-Birkenfeld nur um 37,4 v. H. vermindert, in den einzelnen Bezirken des Gaues und zwar im Regierungsbezirk Koblenz um 39,3 v. H., im Regierungsbezirk Trier um 35,0 v . H. und im Regierungsbezirk Birkenfeld um 30,7 v. H. Von den während der beiden Jahre in Arbeit Gebrachten entfielen im Monat Auguſt 1934 auf Notſtandsarbeiter im Reich 8,6 v. H., im Gau Koblenz-Trier-Birkenfeld 24,7 v. H., in den einzelnen Bezirken des Gaues und zwar im Regierungsbezirk Koblenz 10,9 v. H., im Regierungsbezirk Trier 47,6 v. H. , im Regierungsbezirk Birkenfeld 65,0 v. H. und im Landkreis Trier sogar 76,9 v. H. Diese Zahlen zeigen nicht nur, daß die Arbeitslosigkeit in wesentlich geringerem Maße als im übrigen Reich zurückgegangen ist, sondern auch, daß die an sich schon geringe Verminderung der Arbeitslosenzahl zu einem erheblichen Teil auf Notstandsmaßnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände zurückzuführen ist, auf Maß. nahmen also, die ihrer Natur nach nur vorübergehend sein können. Diese ungünstige Entwid= lung ist vor allem zurückzuführen auf die Fol gen des Versailler Diktates, auf die ungünstigen Produktionsverhältniſſe in der Landwirtſchaft und auf die Notlage des Winzerstandes.

Vor dem Kriege stand der Wirtschaftsraum Koblenz- Trier- Birkenfeld nach Westen in engster Verbindung mit einem reichen, weiten Hinterland, den Industriegebieten der Saar, ElsaßLothringen und des Großherzogtums Luxemburg, das durch Zollunion mit dem Deutſchen Reich verbunden war. Diese organiſch gewachsene wirtschaftliche Einheit wurde durch das Versailler Diktat gewaltsam zerstört. Elsaß-Lothringen und Eupen-Maimedy gingen dem Reich verloren, die Zollunion mit Luxemburg wurde aufgehoben und zwischen dem Saargebiet und dem übrigen Reich eine Zoll-

grenze errichtet. Die Rückgliederung des Saarlandes bedeutet für den Gau Koblenz-TrierBirkenfeld nicht ohne weiteres die vollſtändige Wiedergewinnung des Absatzes nach dem Saarbesonders in der Bedarfsgüterinduland, da bedingt durch die Zollabschnürung dort strie eigene Induſtrien entſtanden ſind. Infolge dieser Verhältnisse gingen Handel und Induſtrie auf einen Bruchteil ihres früheren Umfanges zurück. Verschiedene Industriewerke lieferten nach den abgetrennten Gebieten vor dem Kriege 50 Prozent ihrer Produktion, 1928 Viele Firmen nur etwa 5 Prozent. haben ihren Absaz nach diesen Ge = bieten ganz verloren. Die Störungen durch die Besatzung und den passiven Widerstand unterbrachen, zum Teil dauernd, viele Absatzbeziehungen zur innerdeutschen Wirtschaft. Außerdem wird durch die Veränderung der Grenzverhältnisse auch der Arbeitsmarkt unmittelbar belastet. Am Rande des Trierer Wirtschaftsraumes gegen Lothringen, Luxemburg und Saargebiet liegt eine große Anzahl von Dörfern, deren männliche Bewohner ſeit Jahrzehnten gewohnt waren, im Bergbau und in der Industrie jenseits der jezigen Zollgrenzen und im Saarland zu arbeiten (Saargänger, Luxemburg und Lothringengänger) . Ihre Zahl betrug in früheren Jahren rund 16 000. Das Ausscheiden Luxemburgs aus dem Deutschen Zollverein und der Elsaß - Lothringens führte Verlust nach und nach zur Entlassung der Grenzgänger. Auch im Saargebiet verloren die Grenzgänger ihre alten Arbeitspläge infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage im Saarland selbst und unter Einwirkung der Saarregierung und der französischen staatlichen Grubenverwaltung. Von den oben erwähnten 16 000 Grenzgängern sind heute nur noch 2000 in Arbeit. Eine Wiedereinstellung an ihren früheren Arbeitsplägen wird nur in geringem Umfange zu ermöglichen sein. Die durch das Versailler Diktat bedingte Entmilitarisierung des Westens bedeutet für den Gau Koblenz - Trier-Birkenfeld den Verlust der beiden starken Garniſonſtädte Koblenz und Trier. Der Verlust der beiden Garnisonen bedeutet für die beiden Städte den Verlust eines Konsumenten, dessen Verbrauch auf jährlich 12 Millionen RM. geschätzt wird. Der Fortfall eines solchen Konsumenten bes deutet für die Städte Koblenz und Trier mit

7

1.5

Blatt 5

NSK Folge 272

schaft. In einem in der ganzen Presse veröffentlichten Aufruf hat das Gauwirtschaftsamt die Ursachen dargelegt, die den Wirtschaftsaufschwung im allgemeinen Ausmaß im Gau Koblenz-Trier-Birkenfeld verhindert haben. Da diese Ursachen politischer Natur sind, so ist die Bitte an die übrige deutsche Wirtschaft berech tigt, durch vermehrten Warenbezug und Warenaustausch mit dem Grenzlandgebiet zu einer beſſeren Einbeziehung der leiſtungsfähigen Wirtschaft der Westgrenzmark in den kraftvollen Kreislauf der schnellerpulsierenden innerdeutschen Großwirtſchaft beizutragen. Die Gauleitung Koblenz-Trier-Birkenfeld unterhält daher seit dem 1. Juli 1935 eine ständige Wirtschaftsvertretung in Berlin , um die dem Gau Koblenz-TrierBirkenfeld ungleich schwer aufgebürdeten Laſten erleichtern zu helfen.

ihrer geringen Einwohnerzahl eine Störung, die durch eine steigende Wirtschaftsbelebung in Innerdeutschland nicht ausgeglichen werden kann. Es kommt hinzu, daß eine Nation für sie lebenswichtige Industrien nicht an den Grenzen errichten kann, dies um so weniger, wenn diese Grenzen durch ein Friedensdiktat ohne jeden militärischen Schuh sind. Die wirtschaftlich notwendige Entwicklung der Verkehrsmittel (Eisenbahn , Autostraßen, Flugpläge usw.) wird durch die noch bestehenden Sicherheitsfesseln von Versailles gehemmt, und so die Isolierung der westlichen Grenzwirtschaft noch verstärkt. Es ergibt sich unter diesen Umständen als wichtigste Aufgabe die engere Einfügung Grenz unseres Wirtschaft der landes in die übrige deutsche Wirt-

,, Der

Führer

Die

ist

Partei

21. November 1935

die

ist

Partei

Deutschland "

NSK Unter dieser Parole ſteht die tiesjährige Winter - Verſammlungswelle der Partei. In Tauſenden von Volksverſammlungen ſprechen unſere Redner zu dieſem Thema. Wir geben den Schriftleitungen im folgenden eine Zusammenstellung von Schlagzeilen und Kastenmaterial an die Hand. Dieses Material wird am besten bei der propagandiſtiſchen Vorbereitung von Volksverjammlungen in die Zeitung eingeſtreut. Das Reich ist kein wehrloser Spielball mehr, tein Objekt fremden Übermuts, sondern gesichert, nicht durch Verträge, Pakte und Intereſſenabkommen und Vereinbarungen, sondern durch den entschlossenen Willen der Führung und der tatsächlichen Kraft der Nation. * Wenn in Sowjetrußland mit kaum 15 Menschen auf den Quadratkilometer Millionen verhungert sind und Unzählige auch fortgesetzt Hungers sterben, dann ist die Tat= sache, daß es gelungen ist, nur auf unsere eigene Kraft bauend, 137 Menschen auf den Quadratkilometer zu ernähren, etwas Wunderbares. * Unsere Gegner haben 15 Jahre Zeit gehabt und vordem schon mehr als 50 Jahre, um ihre Fähigkeiten zu beweisen . Sie haben Deutschland moralisch, politisch und wirtschaftlich verkommen laſſen. * Die Nation besitzt im Trubel politischer Wirrnisse und Spannungen einen starken Schirm und Halt durch den Bestand der nationalsozialistischen Partei. Alles, was auch in diesem Jahre geschehen ist, verdankt die Nation ihr, sie hat die geistigen Grundlagen für eine der größten Umwälzungen

und Erhebungen geliefert, die die Geschichte tennt und dereinst vermerken wird. *

Wir werden als die allein Beauftragten des deutschen Volkes unsere Gegner zurückschlagen, wo immer sie es wagen auch in Erscheinung zu treten. Auch die hohe Protektion ihrer Freunde der gesamten übrigen Welt kann uns nicht nur in unserem Entschluß nicht beirren, sondern im Gegenteil nur stärken. Die ersten Anhänger, die einst dem Führer gläubigen Herzens folgten, ſind damit des deutschen Volkes gläubigſte , treueste und beste Söhne gewesen . * Nicht der flügelnde Verſtand ist es gewesen, der Deutschland aus der Not half, sondern die Gläubigkeit der alten Kampfgarde Adolf Hitlers. * Die Schule der alten Kämpfer war die Schule des Kampfes. Die deutsche Jugend muß in die Schule der Alten gehen . Sie kann dabei etwas lernen : Die Bedeutung des Menschen nach einem höheren Gesichtspunkt zu messen als dem seiner Herkunft, seines Beruses, seines Standes. Wo würde Deutschland sein, wenn die Wiederauferſte=

1.

NSK Folge 272 hung der Nation hätte warten müssen auf die, welche einſt glaubten zur Führung der Nation berufen zu sein. * Wir, die wir in diesem Jahr als unser stolzestes Glück die Wiederherstellung unserer einzigartigen Armee erleben durften, wir wissen alle, ihre lezte und größte Stärke findet sie im Volk , das sie trägt. * Die Idee der Selbstverteidigung und da mit der Wehrmacht besitzt ihren organisatorischen Halt und Ausdruck im Heere. Die nationalsozialistische Idee hat ihren organisatorischen Sit in der Partei. Die Partei repräsentiert die politische Auffassung, das politische Gewissen und den politischen Willen.

Wir müſſen den Grundſak vertreten , daß alle Deutschen weltanschaulich zu Nationalsozialisten zu erziehen sind, daß weiter die besten Nationalsozialisten Parteigenossen werden und daß endlich die besten Parteigenossen die Führung des Staates übernehmen. Das möge jeder in Deutschland bedenken : die nationalsozialistische Partei hat Unge= heueres geschaffen . Nicht unsere Wirtschaftsführer, nicht unsere Professoren und Gelehrten, nicht Soldaten und nicht Künstler, nicht Philosophen, Denker und Dichter haben unser Volk vom Abgrund zurückgeriſſen, sondern ausschließlich das politische Soldatentum unserer Partei. * Nationalsozialist ist nur der, der sich unentwegt der Idee verpflichtet fühlt , ihr dient und für sie wirbt. * Die Gegenleistung, die der Nationalsozialismus der Frau für ihre Arbeit schenkt, besteht darin, daß er wieder Männer erzieht, wirkliche Männer, die anständig sind, die geradeſtehen, die tapfer

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21. November 1935 sind, die ehrliebend sind. Ich glaube, wenn unsere gesunden, unverdorbenen Frauen in diesen Tagen den Marschkolonnen zugesehen haben, diesen strammen und tadellosen jungen Spatenmännern, ſo müſſen ſie ſich sagen : Was wächst hier für ein gesundes herrliches Geschlecht heran ! * Das Wertvollste ist und bleibt die Bewegung, die die Nation zu einer Einheit zusammenfaßte und ihr Wollen in einem einzigen Willen in Erscheinung treten läßt. * Partei, Staat, Armee, Wirtschaft, Verwaltung sind alle nur Mittel zum Zweck . Der Zweck heißt : Erhaltung der Nation .

Es ist ein Triumph für die Wirksamkeit des nationalsozialistischen Regimes, daß es ihm gelungen ist, einem Lande, in dem 137 Menschen auf dem Quadratkilometer leben, das keine Kolonien besigt, in dem die meisten Rohstoffe fehlen, das 15 Jahre lang bis aufs Blut ausgepreßt wurde, das sämt liche Auslandskapitalien verlor, mehr als 50 Milliarden Reparationstribute leistete, das vor dem vollkommenen Ruin seiner Wirtschaft stand, wenn auch unter ſchwersten Sorgen -die Existenzmöglichkeit zu erhalten, die Arbeitslosen zu vermindern, so daß wir heute besser dastehen, als manche reichen Länder der Erde. Wer sein Volt liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist. Wenn die Kraft zum Kampfe um die eigene Gesundheit nicht mehr vorhanden ist, endet das Recht zum Leben in dieser Welt des Kampfes . * Wir wollen wiederherstellen die Einheit des Geistes und des Willens der deutschen Nation.

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) Vartei - Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDAB

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Die NSK Randbemerkung :

Antreiber- Syſtem

NSK Die Verlogenheit des bolsche = wistischen Systems gegenüber der Welt hat sich mit einer beispiellosen Deutlichkeit offenbart, als Herr Litwinow in Genf betörende Friedensreden hielt und gleichzeitig von Moskau aus zum Bürgerkrieg in den „,kapitalistischen“ und „faschistischen“ Staaten gehegt wurde. Die Verlogenheit des bolschewistischen Systems gegenüber dem schaffenden Menschen offenbart sich jezt mit der gleichen beispiellosen Deutlichkeit anläßlich der Rede, die Stalin auf der in Moskau stattfindenden ersten Bundestagung der Stachanow-Leute" hielt. Noch nie ist ein System, das von einer politischen Partei auf das erbittertſte bekämpft und von ihrer Propaganda überall in der Welt dem Arbeiter als die mensch en un wür digste Versklavung geschildert wurde, von der gleichen Partei plöglich mit den größten und höchsten Lobesworten verherrlicht worden. Dieses Höchstmaß der Verlogenheit hat sich jetzt der Bolschewismus gegenüber dem russischen Arbeiter geleistet. Wir wissen noch zu genau, wie in Deutschland in allen Betrieben, in jeder öffentlichen Versammlung von den kommunistischen Propagandisten der Akkord als das widerlichste Antreibermittel des Kapitalismus bezeichnet wurde. Mit allen Mitteln der Kleinmalere!

Weltecho

eines

NSK Wenn staatsmännische Unterhaltungen gepflogen werden, haben die Redaktionen für ihre Blätter intereſſanten politischen Stoff. Die Pariser Berichterstatter, Berliner Korrespon= denten und englischen Vertreter drahten geheimnisvolle Kommentare zu dem jeweils aktuellen und aufsehenerregenden Ereignis. Große Schlag-

wurde geschildert, wie der Arbeiter das lezte an förperlicher Kraft hergeben mußte, um mit dem Akkord Schritt zu halten, um ein paar Pfennige Mehrverdienst herauszuholen. Mit den gleichen Mitteln unwahrer Kleinmalerei wird jezt das übelste Raubbauverfahren am Menschen, das es gibt, das „,Syſtem Stachanow“, als die neueste Errungenschaft des Sozialismus und des Fortschritts geschildert. Sowjetrußland wurde einst den Arbeitern der Welt als das zukünftige Paradies geschildert, in dem für den schaffenden Menschen die Freiheit Wirklichkeit werden würde. In greller Schwarz-Weiß-Malerei wurde diesem Zukunftsbild die übelste 99Knochenmühle“ als die Hölle des Kapitalismus hingestellt. Heute die hat man die Bilder einfach vertauſcht Gegenüberstellung von Schwarz und Weiß ist Das nationalsozia= die gleiche geblieben. listische Deutschland mit seinem Kampf für "" Schönheit der Arbeit", mit seinen „,Kraft-durchFreude"-Fahrten wird dem russischen Arbeiter als die Hölle der Unfreiheit geschildert, und das übelste Raubbauverfahren des bolschewiſtischen Staatskapitalismus ſoll dem Arbeiter in allen Ländern der Welt als das Paradies des Sozialismus erscheinen. -- Uns scheint, es werden sich nicht allzuviele „ Gläubige" mehr finden.

Gespräches

zeilen über die ganze Breite der Blätter laſſen den unbefangenen Leser stußig werden, um da= mit zugleich sein politisches Intereſſe zu wecken . Die Sprachrohre der öffentlichen Meinung spielen im internationalen politischen Konzert gewichtige Rollen. Ein solches Ereignis steht in den euro-

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päischen Regierungsstätten in diesen Tagen wieder einmal im Mittelpunkt der Erörterungen. Ganz besonders aufmerksam und sensatio nell beschäftigt man ſich mit dem Besuch des Berliner französischen Botschafters FrançoisPoncet beim Führer , der am Donnerstagabend stattgefunden hat und über den eine amtliche Verlautbarung ausgegeben wurde, die den freundschaftlichen Geist unterstreicht und den guten Willen beider Regierungen ausdrüdlich feststellt. Die deutsche Öffentlichkeit ist über derartige Feststellungen keineswegs erstaunt und rascht, weil die außenpolitische Linie des Füh rers und der Reichsregierung so einheitlich und klar ist, wie selten die außenpolitische Haltung anderer Regierungschefs und Kabinette. Der Führer hat bei jeder außenpolitischen Rede und Meinungsäußerung den Friedenswillen des deutschen Volkes und seiner Führung bekundet und immer wieder die Hand zu einer internationalen Zusammenarbeit freier, souveräner und gleichberechtigter Mächte ausgestreckt. Da die Verwirklichung einer solchen Politik seit jenem Versailler Gewaltdiktat unmöglich erschien, hat Deutschland jene fluchwürdigen Fesseln zerbrochen, die seine Ehre am Boden halten joll. Dieser Entschluß schuf endlich die Platt form, auf der das Reich als geachtete Macht wieder in die zwischenstaatliche Politik eintreten konnte. Und auf dieser Baſis fanden diplomatische Unterhaltungen statt, zu denen auch das Gespräch mit dem Vertreter Frankreichs gehört. Das Echo, das diese Unterredung in den großen Organen der englischen und französischen Presse ausgelöst hat, ist in seinen Einzelheiten außerordentlich vielgestaltig und in seiner gei : stigen Haltung zuweilen beachtlich gegensätzlich. Es fällt auf, daß die englischen Stimmen, soweit fie zurzeit vorliegen, sich durch ruhige Sachlichkeit und insgesamt befriedigende Stimmung auszeichnen. Wenn man in London fest= stellt, daß im besten Falle die Besprechung eine freundlichere Atmosphäre im täglichen Verkehr zwischen den beiden Staaten herbeiführen könne“, so liegt in diesen Worten immerhin eine Erkenntnis, die man nicht von der Hand weisen sollte und die eine gewisse Großzügigkeit verrät, die für die Weiterentwidlung der Dinge nur begrüßenswert ist. Im französischen Blätterwald bietet sich allerentgegen dings intereſſanterweise ein geseztes Bild . Pertinax vom „ Echo de Paris" bläst das Horn des Haſſes. Eine Erwiderung erübrigt sich hier, wenn man die außenpolitischen Reden des Führers kennt und die praktische Politik der unbedingten Neutralität und Nichteinmischung berücksichtigt, durch die allein es möglich war, das deutsche Volk vor unheilvollen Gefahren zu bewahren, die über anderen Völkern gewitterschwer lasten. Man geht nicht zu weit, wenn man behauptet, daß Deutschland der einzige ruhende Pol in der europäischen Erscheinungen Flucht ist. Daran wird auch der Deutschenhezer Pertinax nichts ändern können . Die Mentalität des Chefs des Organs des französischen Generalstabes ist jedoch nicht mehr das Allgemeingut der französischen öffentlichen Meinung. Die Kommentare

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der übrigen Blätter sind zwar zum großen Teil noch von dem Geist des Mißtrauens gegenüber Deutschland beseelt, aber Stellen es finden sich bereits an vielen Stimmen, die in ruhigerer Weise sich mit den Problemen auseinandersetzen, die im Mittelpunkt des Berliner Gesprächs gestanden haben. dürften. Man hält sich von entscheidenden Rückschlüssen noch fern, stellt Fragen über die Sicherheit Frankreichs, die Haltung Deutschlands zum französisch-sowjetrussischen Beistandspakt, die mögliche Rüstungsbeschränkung, die evtl. Rückkehr des Reiches in die Atmoſphäre des Völkerbundes, die Beteiligung Deutschlands an mehrseitigen Abkommen usw. „Paris Midi" schreibt beispielsweise : „ Es gehe nicht an, daß Deutſchland glaube, Frankreich wolle die Brücken abbrechen. Dies sei um ſo mehr zu vermeiden, als London mit Berlin zu verhandeln wünsche und Frankreich als Dritten im Bunde sehen möchte." Hier kommt also immerhin schon zum Ausdruck, daß die direkte Fühlungnahme, die in der Reichskanzlei stattgefunden hat, französischerseits von dem Wunsch beseelt ist, die Voraussetzungen zu schaffen, die für eine weitergehende Zusammenarbeit vom Quai d'Orſay als notwendig er achtet werden. Der ,,Intransigant" stellt weiter fest: „ Es sei das erstemal , daß in einer amtlichen Verlautbarung das Wort „freund = schaftlich" von Deutschland gegenüber Frant reich angewandt werde." Auch hier ist ein gewisser Mut eines Pariser Organs nicht in Abrede zu stellen, endlich einmal an die Stelle des Argwohns und der Tatsachenverdrehung eine objektive Wertung zu setzen. Diese wenigen Beispiele scheinen immerhin zu beweisen, daß auch an den Ufern der Seine das Intereſſe für vernünftigere politische Konzeptionen zu wachsen beginnt. Es kommt heute darauf an, die bisher unüberwindbar er: schienenen Hinderniſſe in aufrichtiger und mühevoller Arbeit aus dem Wege zu räumen und schrittweise zu einer Entspannung des Verhältnisses dieser beiden großen Nationen , in deren Hand das Schicksal den Frieden Europas legen möchte, zu kommen . Das sei die Lehre, die die Weltpreſſe aus dieſer aktuellen Situation -n. erhalten möge.

Zwölf Jahre Ortsgruppe Uslar der N.S.D.A.P. NSK Uslar, 22. November. In einer der ältesten Ortsgruppen des Gaues Süd-Hannover-Braunschweig, der Ortsgruppe Uslar , wurde das zwölfjährige Bestehen feierlich begangen. Kurmärkische Kulturtagung in Potsdam NSK Potsdam, 22. November. Die nächste Gautagung aller Kulturamtsleiter des Gaues Kurmark findet am 3., 4. und 5. Januar 1936 in Potsdam ſtatt. An der am Sonntag, dem 5. Januar, im Schauspielhaus stattfindenden Kulturkundgebung wird der Gauleiter der Kurmark, Wilhelm Kube , sprechen.

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Die

Deutschen

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von

Mancheſter

Typen des „Volkes ohne Raum“

NSK Der nachstehende interessante Bericht schildert die Stimmung einer Deutschen Kolonie im Ausland. Manchester! ,,Stadt des Geldes und des Schmutzes" nannte es ein englisches Sprichwort der Vorkriegszeit, und seitdem ist ihm gewiß der Schmug treuer geblieben als das Geld. Noch immer schicken uns die Liverpooler täglich von der Irischen See her ihre Wolken, die sich über unseren Köpfen an den penninischen Bergen abregnen. Noch immer seht sich der Rauch aus Millionen von Kaminfeuern (Der Engländer hält getreulich an seinem traulicheren , aber rauchigen offenen Feuerplay im Heim fest) und Hunderten von Fabrikschloten auf den Fronten der City-Gebäude an und erhebt Schwarz zur Kennfarbe dieser nordwestenglischen Millionenstadt. Das Manchester von heute ringt schwer um seine Weltgeltung als Zentrum der Textilindustrie mit den indischen und japanischen Wettbewerbern, die mit ihren spottbilligen Arbeitskräften dem Engländer bereits die besten Märkte weggeschnappt haben. Weite Hallen, in denen Hunderte von Webstühlen lautlos, bewegungslos in Reih und Glied stehen, und die oft jahrelange Erwerbslosigkeit in den Spinner- und Webergemeinden von Lancashire geben Zeugnis von dem Wandel der Zeiten. Notstandsgebiet" heißt die Gegend in der Amtssprache des Landes, zweite Heimat nennen es heute Hunderte deutscher Menschen“, ewige Heimat wurde es hier draußen auf dem Südfriedhofe den 126 deutschen Brüdern, die hier in der Kriegsgefangenschaft starben. Diese Toten taten nun das ihre, um jezt die lebenden Deutschen von Manchester zusammenAm Tage der Gefallenen-Ehrung zuführen : im März 1935, als wir an ihren Gräbern standen, wurde sich das Deutschtum hier seiner selbst wieder bewußt. Was hatte nur diese deutschen Menschen in die auf den ersten Blick so reizlose Industrielandschaft gelockt ? Die Kirchenbücher der deutschen Gemeinde geben knappe Auskunft über Beruf und Heimatsort. Durch die Spalten ― ,,Jeßige Staatsangehörigkeit“ ,,Spricht Deutsch" ,,Versteht Deutsch“, zittert etwas vom Schicksal des Englanddeutschtums und seiner allmählichen, scheinbar unaufhaltsamen Aufsaugung durch die britische Um = welt. Die Generation derer, die schon vor dem Kriege hier ansässig waren, lebt, fast durchweg eingebürgert, in der Wahlheimat hier weiter. Ihre Kinder sind schon „Britiſhers " geworden . Aus Schwaben kamen die Schweine = schlächter ; eine Familie zog dann die andere nach. Einzelgänger waren die Instrumentenbauer und Musiker, die Uhrmacher und Friseure, die Kellner und Konditoren. Noch heute verraten Geschäftsſchilder, wie „Duwe", „ Kreuzthaler“ uſw., aus welchem deutichen Gau es die jungen Vorkriegsdeutschen hinaustrieb. Die Nachkriegsjahre sehen ihn

dann bei der bitteren Arbeit, sich nach der Rückfehr aus der Internierung eine neue Existenz aufzubauen . Auch der ,,Exporter" erschien wieder auf seinem Posten, diesmal in noch härterem Kampfe mit dem englischen Vertreter, auf den deutsche Firmen sich besser verlaſſen zu können glaubten, als auf den Landsmann . Zu ihnen trat alsdann noch ein neuer Menschenschlag aus der Heimat : der deutsche Facharbeiter. Teils hatte ihn die Erwerbslosigkeit in der Heimat zum englischen Unternehmer getrieben, der sein Können schäßte und entsprechend ausnutte. Teils sandten ihn auch deutsche Fabriken in ihre englischen Zweig betriebe , die hinter den englischen Zollmauern hochschossen. So stehen sie heute hier drüben : deutsche Arbeitskameraden aus der Offenbacher Lederindustrie, aus den Hutbandwirkereien des Wuppertales, aus den Damenmäntelfabriken Berlins. Unsicher ist ihre Zutunft, immer abhängig von dem Nachweis ihrer Unentbehrlichkeit , den ihr hiesiger Arbeitgeber alljährlich dem britischen Innenministerium zwecks Verlängerung der Arbeitserlaubnis vorlegen muß. Unerbittlich dringt die Behörde darauf, daß der Fremde möglichst durch einen Engländer auf seinem Arbeitsplatz abgelöst wird. Auf kürzere Zeit kommen die deutschen Aus Jedes Jahr tausch studenten herüber. lösen sich die Austauschlehrer an Manchesters ältester Hochschule ab. Alle zwei Jahre wechselt ihr Kollege, der deutsche Lektor an der Universität Manchester. Wie den deutschen Handarbeiter die Schäzung seines Könnens, so hat den deutschen Kopfarbeiter die Achtung vor der geistigen Leistung seines Volkes nach England herübergerufen. Den dritten Typ der Nachkriegsdeutschen stellt die deutsch e Haustochter , oft ein zu guter Name für die anstrengende Tätigkeit im englischen Haushalt. Auch dieſer Typ iſt nur bei uns, dem „Volk ohne Raum “, möglich. Vor kaum zwei Jahren wußten wir Menschen gleichen Blutes und gleicher Sprache in der fremden Stadt noch herzlich wenig voneinander. Die Reichs deutschen kannten sich kaum oder sie verkehrten dünkelhaft nur mit ,,Leuten ihres Standes". Die Alteingeſeſſenen hatten sich ja ihr ,,Deutsches Gemeindehaus“ geschaffen, hörten ihre deutsche Predigt , pflegten deutsche Mufit , feierten auch Weihnachten noch auf deutsche Art, ihre Kinder jedoch ließen sie verenglän dern. In ihre kulturelle Ecke zurückgezogen, hatten sie längst die Fühlung mit der politiſchen Anschauungswelt des im Reiche lebenden Deutschtums verloren. Die Deutsche Kolonie Manchesters von 1935 lebt ganz anders : In der Runde der zweiwöchentlichen Sprechabende über deutsche Gegenwartsfragen kommt der Arbeiter neben dem Studenten zum Wort, der Angestellte neben dem selbständigen Kaufmann oder

dem Direktor . Das Winterhilfsw erk des deutschen Volkes macht heute vor keiner Tür einer englanddeutschen Familie halt. Auch die deutsche Mutter weiß wieder , daß es ihre Ehrenpflicht ist, ihren Kindern die traute Muttersprache zu erhalten . Und das Feiern der großen deutschen Gemeinschafts = feste haben wir ebensowenig verlernt , wie unsere Hausfrauen die deutsche Küche .

Das

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Land

NSK Als der Bolschewistenaufstand im Jahre 1917 die Macht an sich riß, da ſchrieb man in Rußland den 25. Oktober alten Stils (7. November neuen St.) Seitdem wird die „ OktoberRevolution" verherrlicht und alljährlich prunkvoll gefeiert. Straßen, Pläge, Eisenbahnen, Bahnhöfe, Fabriken usw. tragen den Namen des 25. Oktober, und sogar der berühmte Newski Prospekt, die breite Prachtstraße des alten Pe= tersburg, wurde in " Prospekt des 25. Ok tober " umgetauft. Als eine der ersten Regierungshandlungen der Sowjets wurde dann der griechische Kalender auch um die Kirche abgeschafft, der neue, gre= zu treffen gorianische Kalender eingeführt, und seitdem feiert das Sowjetreich sein „ Oktoberfest" am 7. November jeden Jahres. Es ist, als hätte diese Paradoxie die Sowjetmachthaber bereits ſymboliſch auf den Weg der Unwahrheit verwiesen, ſo daß dessen Worte mit den Taten und der Wirklichkeit niemals übereinstimmen. Die Worte treten in der Propaganda des Sowjetreichs hervor : Zur Erreichung der Macht hieß 1917 die Parole : „ Frieden und Brot" auf welche die zurückflutenden Soldaten- und hungernden Arbeiter- und Bauernmaſſen am Ende des Weltkrieges sofort die Partei der Bolschewisten ergriffen. Aber anstatt Frieden und Brot, sah das gesamte russische Volk einen. zehnjährigen, grauenvollen Bü r gerkrieg, der Millionen dem Henker und den Feinden im eigenen Lande auslieferte, und noch weit größere Opfer forderte das bis heute noch nicht ganz überwundene Hungerelend des reichsten und größten Agrarlandes der Welt. Im Januar 1918 wurde durch die neue Ehegesetzgebung die Frau von der „ Knecht schaft des Mannes" befreit, indem die Eheschließung in eine einfache Formalität ohne Zeugen und Trauung umgewandelt wurde und die Ehescheidung durch einfache Erklärung eines Ehepartners vollzogen werden kann. Angeblich sollte hierdurch die Prostitution beseitigt werden. In Wirklichkeit wurde die Ehe auf dieſe Weise ein Spielball von Laune, Augenblicksstimmung und kleinlichster Interessen. Mit 16 Jahren geht das junge Mädchen gewöhnlich die erste Ehe ein, mit 20 Jahren ist die junge Frau oft schon drei bis viermal geschieden. Sie muß sich ihr Brot selbst verdienen, da das Einkommen des Mannes für zwei Personen nicht ausreicht. Das große Wohnungselend durchschnittlich ein Zimmer auf eine

Hinzugelernt haben wir aber zweierlei : Erstens den Dank an die deutsche Heimat und thren Führer , denn nur die deutsche Revolution hat uns hier draußen erst wieder zum Be= wußtsein unseres Volkstums erwedt, und zweitens, den unbändigen Stolz , hier in Manchester Glied einer Kette zu sein, die als Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. das Deutschtum der Erde umspannt. Hans Galinsky.

der

Lüge

ganze Familie, kaum mit dem Notwendigsten möbliert - treibt die Ehen in kurzer Zeit auseinander und die Frau ist ein Spielball zwischen frivol und leichtfertig denkenden Männern. Die Frau erhielt auch das Recht, die Abtreibung der Mutterschaft vorzuziehen. Die Unbeständigkeit der Ehe, die oft schon wegen einer Wohngelegenheit" zustande kommt, läßt die Frau in nahezu 80 Prozent aller Fälle zur Abtreibung greifen. Der Bolschewismus gab den Kindern alle ,,Freiheiten", sogar das Recht der Spionage über die eigenen Eltern , Selbstverwaltung in der Schule usw. Das Reſultat waren Millionen verwahrloster , elternloser Kinder , die im zartesten Alter alle Verbrechen und Seuchen kennenlernten. Heute hat man wohl die gröbsten Mißstände beseitigt, aber Morde unter Kindern und von Kindern begangene Räubereien und Diebstähle zählen Erziehungsnoch immer zu den alltäglichen sorgen" der bolſchewiſtiſchen Pädagogen und Ge= setzgeber. Eine der ersten Parolen war der „ Achtstunden-Arbeitstag". Auf dem Obelisken in Moskau steht der Spruch : „ Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen". Die kritisierenden russischen Zeitungen sind heute ein einziger Schrei nach Arbeit und Leistung. Um die Leistungsfähigkeit zu heben, werden Titel , Orden und Prämien verteilt. Wer Hervorragendes leiſtet, heißt „ Udarnik“, d. h . „ Stoßtruppler". Nach unseren Arbeitsbegriffen leiſtet ein Udarnik soviel , wie bei uns ein Durchschnittsarbeiter. Auf 20 bis 30 Arbeiter kommt ein Udarnik. Die Gesamtleistung ist daraus leicht ersichtlich. Ein Ingenieur der Papierfabrikation äußerte sich bedauernd darüber, daß die neuesten Papiermaschinen nicht länger als zwei Jahre im Durchschnitt halten. Kürzlich hatte man in eine Papierwalzmaſchine eine Pelzjoppe, in eine andere einen Beſen hineinlaufen laſſen, wobei beide Maschinen mit fürchterlichem Krach auseinanderbarſten. Die landwirtschaftlichen Maschinen sind sehr häufig nach Anwendung in einer Ernte vollständig „ verbraucht". Der Durchschnittsverdienst des Arbeiters stellt sich auf 100 bis 300 Rubel im Monat. Ein Paar Schuhe kosten 150 Rubel, ein Anzug 400 bis 800 Rubel, 1 kg Butter 25 Rubel, Fleisch 15,-, Brot 3,— Rubel. Wenn man berücksichtigt, daß alle Menschen, die sich halbwegs sattessen und bekleiden wollen, in

2

NSK Folge 273 zwei Schichten, also 16 Stunden täglich arbeiten müſſen, dann müßte die Devise auf dem Obelisten lauten : „ Wer 16 Stunden täglich arbeitet , darf sich sattessen“. In Genf schwingen die Sowjets die Friedens : palme und in Moskau wird unter Vorsitz von Genosse Stalin die allgemeine Weltrevolution als das einzige Ziel des Komintern propagiert. Unendlich könnte die Aneinanderreihung von Worten und Tatsachen fortgesetzt werden, um aufzuzeigen, wie die Sowjetmacht den furcht= barsten Terror aller Zeiten in einem Lande und an einem Volke ausübt unter den verführerischen Parolen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Aus dem Reichsrechtsamt der N.S.D.A.P. Tagung unter dem Vorsitz von Reichsminister Dr. Frant NSK München, 22. November. In München traten die Referenten des Reichsrechtsamtes der N. S. D. A. P. unter dem Vorsitz ihres Reichsleiters, Reichsminister Dr. Frant , zu einer Sigung zusam men, um über die dem Amt als der Zentralstelle der Partei in allen Angelegenheiten des Rechts obliegenden Aufgaben und Arbeiten Bericht zu geben Es kann festgestellt werden, daß der Parteitag dieses Jahres die Entwicklungslinie der Partei auch auf dem Gebiete des Rechts, insbesondere auf dem der Rechtspolitik, tlar festgelegt und den Weg für die Gestaltung eines wahrhaft deutschen national : sozialistischen Rechts , wie es das Parteiprogramm in Punkt 19 verlangt, weiter geebnet hat. Gerade auf dem Gebiete des Rechts tritt die Bewegung, repräsentiert durch das Reichsrechtsamt mit absolut klaren and bestimmten Zielen auf. Die Zusammenarbeit des Reichsrechtsamtes mit den obersten Dienststellen der Partei , ferner mit dem Juristenbund als der großen ständischen Organisation der deutschen Juristen und der Akademie für deutsches Recht, beides Schöpfungen des Reichsleiters des Reichsrechtsamtes, fördert die Erfüllung der dem Amt übertragenen schwierigen und verantwortungsvollen Aufgaben. Die Berichte der einzelnen Ämter ergaben einen Überblick über die umfassende Einzelarbeit des Reichsrechtsamtes. Hervorzuheben ist für das Amt für Rechtsverwaltung die umfangreiche Prozeßführung für die Partei und der Rechtsschutz für die Parteigenossen . Das Amt für Rechtspolitik befaßt sich mit der Mitarbeit bei der Schaffung eines deutschen Strafgesetzbuches. Die durch das Amt für Rechtsbetreuung eingerichteten bisher 1325 Rechtsbetreuungsstellen müssen weiter vermehrt werden , ein Beweis für die erfolgreiche und im Volke beliebte Tätigkeit dieser Stellen. Bezüglich der Schulung kann festgestellt wer den, daß das Amt für Schulung die politische und weltanschauliche Erziehung der deutschen Juristen mit Intensität betreibt. Fast die Hälfte aller Gaue hat bis jetzt selbständige 8-10 tägige Schulungslehrgänge für Rechtswahrer durchgeführt. Die Prüfung des neuerscheinenden rechts- und

Blatt 4a

22. November 1935 staatswissenschaftlichen Schrifttums durch das Amt für Rechtsschrifttum wurde in den lezten Wochen erheblich weiter ausgebaut. Südwestdeutsche Wirtſchaftsprüfertagung in Mannheim NSK Mannheim, 22. November. In Mannheim fand eine Tagung der Bezirks-gruppen Württemberg, Baden-Pfalz und Frankfurt-Hessen des Instituts der Wirtschaftsprüfer unter der Leitung des Vorsitzenden der Bezirksgruppe Mannheim, Herrn Wirtschaftsprüfer Dr. Floret, statt. Hieran nahmen die Mitglieder der Bezirksgruppen des Instituts der Wirtschaftsprüfer vollzählig teil ; ferner waren der Reichsfachgruppenleiter Wirtschaftsrechtler des B.N.S.D.I. und Vorsigende des Instituts der Wirtschaftsprüfer, Pg. Dr. Möndmeier, und der Geschäftsführer des Instituts der Wirt schaftsprüfer, Pg. Dr. Buchholz, sowie die bezirklichen Amtswalter des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen anwesend. Diese südwestdeutsche Tagung, der ähnliche Tagungen in den anderen deutschen Bezirken folgen werden, hatte die Aufgabe, die Wirtschaftsprüfer erneut auf die Idee des Wirtschaftstreuhänders als Rechtswahrer der Boltsgemeinschaft zu verpflichten . Pg. Dr. Möndmeier legte in einem umfassenden Vortrag dar, wie aus dem Gedankengut des Nationalsozialismus sich zwangsläufig der Berusstyp des Wirtschaftstreuhänders entwickelte, der vor allem verpflichtet ist, bei der Durchfüh rung seiner verantwortlichen Aufgaben stets der Hüter und Wahrer des Rechtes des Volksganzen zu sein. Unter diesem von der Deutschen Rechtsfront, dem B.N.S.D.I. , herausgestellten Leitsag hat sich bis heute fast die Gesamtheit aller Angehörigen des deutschen Prüfungs- und Treuhandwesens in allen deutschen Gauen in den Reihen des B.N.S.D.I. fest zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich an dem Aufbau dieser volksverbundenen Be rufsaufgaben zu schaffen. Es gilt nunmehr sowohl den Beruf der Wirtschaftstreuhänder berufsethisch und rechtlich in die höchstmögliche Form zu bringen als auch die Sachaufgaben des Wirtschaftstreuhänderberufes inhaltlich weiter zu entwickeln, um jener Zielsetzung der Wahrung der Rechte der Volksgemeinschaft an der Wirtschaft in höchstmöglichem Maße zu entsprechen. Da es sich hierbei um ein Teilwerk der neuen nationalsozialistischen Rechtsund Wirtschaftsordnung handelt, sind die Wirtschaftstreuhänder notwendigerweise mit Träger der deutschen Rechtsordnung und damit Angehörige des deutschen Rechtsstandes. Im Rah men der wirtschaftstreuhänderischen Berufsaufgaben obliegen der Berufsgruppe der öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer insbesondere die ihm gesetzlich übertragenen Pflichtprüfungen der Aktiengesellschaften, der Versicherungsunternehmen, der Betriebe der öffentlichen Hand u. a. Die vom Wirtſchaftsprüferberuf eingenommene aufgabenmäßige und berufsrechtliche Spigenstellung bedingt jedoch seine strengte Pflicht erfüllung wie auch beispielgebende Mitarbeit an dem inneren und äußeren Aufbau des Berufe s. Es erfolgte sodann ein Bericht des Geschäftsführers des Instituts der Wirtschaftsprüfer, Pg. Dr. Buchholz, über die wesentlichen Aufgaben, die dem Beruf und seiner Organi sation zurzeit gestellt sind, dem eine eingehende Aussprache folgte. Diese Aussprache widmete sich insbesondere auch den Berufsproblemen und Aufgaben, die gerade den in Südwestdeutschland wohnenden Wirtschaftsprüfern gestellt sind.

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des Winterhilfswerkes 1935/36

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Eine Skizze von Heinz Otto

NSK In einer fleinen mitteldeutschen Stadt, einer ehemaligen Residenz, hatte ich kürzlich ein eigenartiges Erlebnis. Nach langer, ermüdender Fahrt war ich im Ratskeller eingekehrt. Alle Tische des vom Rauch unzähliger Tabakspfeifen und Zigarren dunkelbraun gebeizten Raumes waren besetzt. Nur in einer Ede stand noch ein leerer Tisch. Auf der blankgescheuerten Platte prangte ein wohlverziertes, gußeisernes Schild, das den Fremden darüber belehrte : Hier sizen die Honoratioren, dies ist ein Stammtisch. Da noch keiner dieser Auserwählten zum Dämmerschoppen gekommen war und ich wohl auf den Wirt den Eindruck machte, daß ich mir einen Sitzplatz verdient hätte, hatte er ein Einsehen und gestattete mir, an diesem Ehrenplage mein bescheidenes Mahl zu verzehren, nicht ohne mich darüber belehrt zu haben, daß ich das Feld räumen müßte, sobald die Herren kämen. Roch während ich aß, betrat ein älterer Herr den Gastraum, und steuerte mit gerunzelter Stirn auf meinen Tisch zu, der eigentlich der seine war. Auf halbem Wege eilte ihm der Wirt entgegen und bat offensichtlich, seine eigenmächtige Handlung, daß er den Plaz der Auserwählten einem Fremdling gegeben habe, gütigst zu entschuldigen. Ich fand Gnade und durfte zunächst sizen bleiben. Bescheiden und mit angemessener Eile verzehrte ich mein Mahl. Würde ist etwas Erfreuliches, aber wenn sie zur Langeweile zwingt, kann sie lähmend wirken. Da jener würdige Herr der einzige rechtmäßige Plazinhaber am Stammtisch blieb, zog er mich fremden Wanderer in ein Gespräch. Da das Wetter schlecht war und sich zunächst auch nicht zu ändern versprach, war dieses Thema bald erledigt. Der abessinische Krieg lag jener friedlichen Stadt zu fern. Die Sorgen ihrer Bewohner drehten sich um näherliegende Dinge. Leider waren diese Dinge für mich so fremd, wie der afrikanische Krieg für die Stadt und ihre Bewohner. So war es eigentlich nicht weiter verwunderlich, daß sich unser Gespräch der hohen Politik zuwandte. In manchen Orten sind nun die Ansichten ihrer älteren An= wohner in einem geradezu erstaunlichen Maße bestimmt durch die besondere Luft, in der sie leben. Hier war es so, daß ein großer Teil seiner Bewohner im Schatten des fürstlichen Schlosses als ehrsame Pensionäre ihren Lebensabend verträumten. Noch ein Weiteres muß man bedenken, wenn man die eigentümliche Form unseres übrigens anfangs durchaus ein-

seitig geführten Gespräches recht verstehen will. Stammtische haben es so an sich, zum Wit her= auszufordern. Lange Jahre war jener bekannte ungarische Schwerenöter und seine Liebesabenteuer unbestrittener Herr all dieser Männergespräche. Er mußte seinen Rang an den politischen Wit abtreten. Nach kurzer Zeit beugte sich also mein Nachbar am Stammtisch dicht zu mir herüber, sah sich noch einmal mit raschem Blick nach beiden Seiten um und begann zu erzählen : ,,Wissen Sie, wo die ersten Nazis gelebt . haben? . . . Nein ? . . . Auf Grönland !! Ja, da haben sie neulich bei Ausgrabungen Sammelbüchsen gefunden !" Ein bereits fast anzügliches Lachen begleitete die kaum hörbar geflüsterten Worte. ,,Wenn Sie die Sammelbüchse als Symbol des Opferns ansehen, mögen Sie recht haben." ,,Aber, junger Freund, Sie müssen mich recht verstehen. Das sollte doch nur ein Wit sein. Ich will beileibe keine Kritik üben. Das ist doch viel zu gefährlich !" „Warum gefährlich? Wer selber sein Leben lang anderen ein Vorbild gewesen ist, hat durchaus das Recht zur Kritik. Allerdings ist es nicht leicht, sich dieses Recht zu erwerben!" ,,Was wollen Sie damit sagen ? Sein Leben lang ein Vorbild ? Das hat doch mit dem Wit gar nichts zu tun." Der Biedere hatte sich steil aufgerichtet und funkelte mich durch seine Brillengläser feindselig an. Ich hatte das Gefühl, ungewollt eine wunde Stelle in der Erinnerung des Alten berührt zu haben. Um die peinliche Stimmung zu lösen, wollte ich mit einem kurzen Saß die Auseinandersetzung beschließen und mich verab schieden. „Wir Jungen haben durchaus teinen Sinn für einen Wit. Wir haben es immer mit dem alten Satz gehalten : Der darf über seinen König lachen, der für ihn zu sterben bereit ist! Das gilt auch heute irgendwie." Noch während meiner Worte ging eine selt= fame Veränderung im Gesicht meines Nachbars vor. So, als hätte er einen Schlag vor den Kopf bekommen, flappte er in sich zusammen. Die erste straffe Haltung löste sich. Ein sehr alter Mann saß neben mir. Leise sprach er vor sich hin. Es war eine erschütternde Beichte. Das Leben eines Mannes, dem eine ganze Welt in Trümmer gegangen ist.

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NSK Folge 273 ,,Warum denn gerade wir ? Warum sind wir es, die ein Leben vergeblich lebten ?" Verzweifelt suchte er sich zu wehren gegen die Erkenntnis, daß seine Welt vergangen ist. Er hatte sich drei Jahre hindurch, ſeit der Geburtsstunde des jungen Reiches, gegen dieſe neue Zeit gewehrt, hatte gewißelt und mit kleinen Bosheiten der auch in ihm wach gewor denen Erkenntnis zu trohen gesucht. „Für seinen König zu sterben bereit ! Was waren wir denn? Waren wir denn Vorbild? Ich war Offizier, hoher Offizier, wir haben unseren König fliehen laſſen vor den roten Gaunern, haben ihn nicht zu halten verſtanden. Wer war denn Vorbild? Keiner! Da waren jüngere, die haben sich damals aufgelehnt und ich, meine Generation hat ge= schwiegen. Wir wollten nicht opfern, oder vielleicht konnten wir es auch nicht mehr. Wir fanden uns damit ab und schwiegen!" „Zum Opfer ist es niemals zu ſ pät.“ Ich hatte leise gesprochen, um ihn in seinem

Spuf in

Grübeln nicht aufzuschrecken, denn seine Worte galten nicht mir, er sprach zu dem anderen in sich, dem Beſſeren, der ihn mahnte und quälte. ,.Was ist ein Geldstück in eure Sammelbüchse, wenn ein Leben als Opfer aus Feigheit oder Müdigkeit gescheut wurde ?" Mit einem bitteren Lächeln um den verkniffenen Mund stand der Alte auf und griff wortlos nach seinem Hut. Wenige Wochen darauf führte mich mein Weg durch dieselbe Stadt. Auf dem Marktplay spielte eine S.A.-Kapelle. Jubelnd stiegen die Lieder der neuen Zeit zu den winkligen Giebeldächern der schmalen Patrizierhäuſer empor. Mädel und Frauen mit lachenden Gesichtern drängten sich mit klappernden Sammelbüchser durch die Menge. Vor mir stand mein Nachbar vom Stammtisch des Ratskellers. Er ſah jünger aus als an jenem Abend . Auf der breiten Brust leuchtete eine lange Ordensschnalle, und in der Hand hielt er eine rote Sammelbüchse. „ Ich fange eben noch mal von vorne an. Mehr als zu dieſem hier reicht es nicht mehr. Die Sache mit Grönland bleibt aber unter uns !“

der Sammelbüchſe

Eine luftige Geſchichte um Geldmünzen NSKAllüberall im Straßenbild, in den Läden der Kaufleute, an den Schaltern der Postämter und Bahnhöfe leuchten jezt die roten Sammelbüchsen des W.H.W. Rote Signale im Grau der winterlichen Tage : Gedenke der deutschen Brüder, die unverschuldet Not leiden ! Nicht Almosen heischt ihr stummer Mund, die mit großer Geste und lautem Tamtam gegeben und in Listen eingetragen werden, Wohltaten, die in erster Linie dem „hochherzigen“ Spender wohltun, ihm etwa zu Ämtern und Würden verhelfen oder seiner Eitelkeit schmeicheln. So war es früher! Nein, was im schmalen Schlig der Sammelbüchse verschwindet, soll ein Opfer sein für die Gemeinschaft, soll unbekannten Volksgenossen Hilfe bringen, ohne daß sie sich demütig vor dem Geber verneigen. Im ganzen deutschen Vaterland werben Millionen Sammelbüchsen für den Kampf wider Hunger und Kälte. Unzählige Münzen flappern darin. Und doch hat jede ihr Schicksal im Kreislauf von Hand zu Hand erlebt, könnte jede erzählen von menschlichen Schwächen und Leidenschaften, von fatter Wohlhabenheit und bitterer Armut, von schmutzigem Geiz und selbstlosem Opferfinn . In einer kleinen roten Sammelbüchse lagen sie dicht beieinander : ein mattglänzendes Fünfmarkstück, einige Groschen und eine Riesenschar brauner Kupferpfennige. Das stolze Fünfmartstück lehnte griesgrämig und wortkarg an der blechernen Wand und langweilte ſich. Zu dumm auch, hier eingesperrt zu sein, während die filbernen Brüder draußen durchs Leben rollen und sich die Welt der Menschen ansehen konnten. Wenn wenigstens standesgemäße Gesellschaft dagewesen wäre, ein Zweimarkstück oder zur Not

auch eine Silbermark, mit denen man hätte plaudern können !

Das Fünfmarkstück seufzte erinnerungsschwer. Es war viel auf Reisen herumgekommen, hatte auf Rennpläßen und am Roulettetisch eine Rolle gespielt. Streng abgesondert vom Kleingeld wurde es stets gehalten, sei es im Kassenschrank der Bank oder im Lederportemonnaie. Einzig die Damen hatten es meist nicht so genau genommen, das Silberſtück lieblos ins Handtäschchen zu all den andern Kleinigkeiten getan. Aber so etwas war ihm denn doch noch nicht vorgekommen, tagelang unter fupfernem Pöbel sich aufhalten zu müſſen . Die Groschen unterhielten sich leise von ihren kleinen Abenteuern auf Karuſſels und Rummelplägen, einer erzählte soeben von einer herrlichen Rutſchbahnfahrt im Fahrkartenautomaten, da rasselte es am Eingang, und ein blanker, abgegriffener Nickelzehner aus Friedenstagen hielt seinen Einzug in die Sammelbüchse. Empört rückten die Meſſinggroſchen zuſammen und blickten auf den frechen Eindringling. Ver= ängstigt sah sich der Nickel im Kreise um, er schien aus einer andern Welt zu kommen. Endlich faßte er sich : „ Entschuldigen Sie bitte die Störung, meine Herrschaften, aber gestatten Sie wenigstens, daß ich mich Ihnen vorstelle. Ich stamme aus dem Jahre 1913 und rückte bei Kriegsausbruch im Brustbeutel eines Soldaten ins Feld. Ich bin durch Unterstände und Kantinen gewandert, habe sogar Rußland und Frankreich gesehen. Als ich mich eines Tages in der Kompaniekaſſe wiederfand, lag ich unter Ersaygroschen aus Eisen und mußte zu meinem Leidwesen erfahren, daß alle Nickelbrüder in die Munitionsfabriken eingezogen und als

Blatt 7

RSK Folge 273 Gewehrpatronen an die Front gegangen waren. Der Kompaniefeldwebel nahm mich zu sich und verwahrte mich in einem dunklen Fach seiner Geldbörse. Jahre dumpfer Verzweiflung liegen nun hinter mir. Heute zum erstenmal wurde ich wieder ans Licht gezogen und muß nun zu meinem Entsezen erkennen, daß ich außer Kurs und das Werkzeug eines Betrügers geworden bin. O , was gibt es doch für schlechte Menschen ..." Ein Meſſinggroschen wollte dem alten Nickel gerade ein paar Trostworte sagen, da gab es eine neue Senſation. Durch den Spalt der Sammelbüchse purzelte ein frisch aus der Münze gekommener kleiner Pfennig in die Versammlung. Er war so blank wie Gold, daß das Fünfmarkstück ſich fast vor ihm verneigt hätte. Der kede Neuling rollte ihm entgegen, drehte sich ein paarmal munter im Kreise und wollte eine Unterhaltung be= ginnen. Da kam er aber schön an ! „ Unverschämter Bengel, was bildest du dir ein", brüllte das Fünfmarkstück mit sich überschlagender Stimme,,,du tust ja gerade so, als wärest du von purem Golde ! Mach', daß du drüben in die Ecke zu deinem Lumpenpack kommst, elender Bettelpfennig !" Da richtete sich ein alter, ganz dunkler Pfennig von 1888 würdevoll auf und sagte : „ Erhitzen Sie sich bloß nicht so, Sie hochnäßiger Knallprok, sonst fangen Sie noch an zu schmelzen, und alle Welt sieht dann, daß Sie zu einem

22. November 1935 gut' Teil auch nur aus Kupfer ſind. Gewiß, ich und meine braunen Brüder kommen nicht von reichen Leuten, wir haben keine Abenteuer erlebt in Luxusgeschäften und vornehmen Lokalen. Uns hat man oft genug vom Munde abgespart, um andern Leuten eine Freude zu machen. Wir sind nur einfache Pfennige, aber vergessen Sie eines nicht, verehrtes Fünfmarkstück: Nur wer uns ehrt, kann Sie befizen !" Das Fünfmarkstück wollte etwas erwidern, doch der Pfennig ſchnitt ihm das Wort ab : ,,Als in den schlimmen Zeiten der Inflation, im Rausch von Millionen und Milliarden, die Menschen nicht mehr rechnen konnten nach Mark und Pfennigen, was hat man denn da mit Ihresgleichen gemacht?! An die Uhrkette hat man Sie gehängt als Erinnerung an die gute alte Zeit". Wir braunen, verachteten Pfennige waren die einzigen, die sich tapfer über all dieſe Jahre behauptet haben wie edles Gold, hören Sie, wie Gold !" Das Silberstück wurde beinahe grün vor Ürger über eine solche Anmaßung, und als am andern Morgen die Büchse geleert wurde, legte man es mit spißen Fingern beiseite, weil es erst gesäubert werden mußte. Die Pfennige aber türmten sich lustig aufeinander, ließen sich willig zu je hundert in Papier wickeln und rollten bescheiden und fröhlich in die Welt, um tausend und noch mehr Menschen glücklich zu machen. K. F. H.

In den Wochen der Vorweihnacht:

Von Tannengrün

und

geheimnisvollen Päckchen

NSK Tannenbäume wandern wieder von weit, weit draußen her in die große Stadt. Steinpläge wandeln sich in grüne Tannenwälder, die einen würzigen Harzgeruch ausströmen, und in den Zimmern hängen von Decke oder Lampe die grünen Adventskränze mit den goldenen oder silbernen Bändern und den bunten Lichtern. Der Wald hat seine Abgesandten in die Tannengrün grüßt steinerne Stadt geschickt uns von allen Eden und Enden .

Immer kürzer werden die Tage, Tagesende und Abendanfang reichen sich schon in den frühen Nachmittagsstunden die Hände, und in den Häusern sind seltsame Geräusche zu hören. Es flingt, als würde dort leise und heimlich gehämmert, hier scheint geheimnisvoll eine Nähmaschine zu schnurren, dort knirscht eine Säge, hier raschelt Papier . . . Es gibt Tage, da Im findet man überall verschlossene Türen. Schlafzimmer hat sich Mutter eingeschlossen, in Wohnzimmer sigen die Jungen um den großen Tisch, die Mädel sind mit Taschen und Paketen zu ihren Freundinnen gegangen , und wenn Vater von der Arbeit heimkommt, so hat er meist schwer zu tragen und erklärt : Heute darf niemand in die Küche. Und all die seltsamen Geräusche, die das Haus erfüllen, kommen nicht etwa daher, daß die bewußten Zwerge zurück-

gekehrt und an heimlichem Werke sind, sondern die Familienmitglieder selbst erzeugen sie und lassen Wunderwerke entstehen, die an Tausend und eine Nacht erinnern könnten. Nach dem Abendessen aber findet sich alles wieder unter dem Adventskranze zusammen, und die alten, lieben Weihnachtslieder erklingen von jungen und alten Lippen. Voll von liebender Geschäftigkeit sind diese Wochen vor Weihnachten. Mütter und Töchter, Väter und Söhne wetteifern miteinander, sich Vergegenseitig eine Freude zu bereiten. schwiegene Gänge werden getan, von denen die einzelnen Familienmitglieder mit Päckchen und Paketen, kleinen und großen, in allen möglichen Formen zurückkehren, und alle diese geheimnisvollen Päckchen und Pakete verschwinden in Schränken und Kästen und Truhen, zu denen seltsamerweise bis zum Heiligen Abend die Schlüssel nicht mehr zu finden sind. Opfer und Arbeit, Liebe und Freude sie sind das Kennzeichen dieser Vorweihnachtszeit . Aber all diese Seligkeit, die durch die Vorweihnachtszeit leuchtet, soll nicht auf den engen Kreis der eigenen Familie beschränkt bleiben . Denkt daran, daß neben der höchsten Freude auch heute noch manches Leid wohnt . Auch der ärmste Landarbeiter in den deutschen Gauen,

RSK Folge 273 der bedürftige Hafenarbeiter an den Küsten deutscher Meere, die Heimarbeiter in den Gebirgen, die schwer ringenden Kleinbauern auf den Hochflächen, die Witwen und Waisen, Heimatlosen und Kranken - sie alle sollen teilhaben an Tannengrün und seltsamen Geräuschen und geheimnisvollen Päckchen, sie alle gehören ja zu der großen, weiten, herrlichen Familie, die wir deutsches Volk nennen ― es sind unsere Brüder und Schweſtern , mit denen wir eines Blutes find, und die, wie unsere engsten Familienmitglieder, ein Anrecht darauf haben, daß wir ihnen unsere hingebende, persönliche Liebe, unser ehrliches Mitgefühl, unser deutsches menschenfreundliches Herz entgegenbringen, damit auch über das abgehärmteſte Gesicht in dieſen cin Tagen ein froher Schein hinhuscht, wie leiſer Himmelsglanz. Nicht mit Almosen und lieblosen Geschenken können wir uns von dieser heiligen Liebespflicht loskaufen. Wer Weihnachten nur für sich und ſeine Kinder feiert und froh ist, daß bei Kälte und Dunkelheit nur seine eigene Stube warm und hell ist, der feiert ein herzloses Weihnachtsfest unter lieblosem Christbaume, der steht außer halb jedes deutschen Gemeinschaftsbewußtseins und schließt sich selbst aus von seinem Volke. Wer aber den Begriff der Gemeinschaft in sich aufgenommen, wer den Wert und die elementare Kraft der Gemeinschaft erkannt hat, der erweitert den festgefügten Kreis der eigenen Familie und gibt auch den Armen und Ein-

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22. November 1935 jamen von dem warmen Lichte, das der Kerzenschein in diesen Adventstagen in unser Herz ſenkt, und läßt sie teilnehmen an seiner Wunderwirkung. Wer je über die schiefgetretenen Stiegen der Hinterhäuser zu einem erwerbs: Familienvater, losen einer hartgeprüften Mutter, einem hilflosen Greise einen Tannenbaum, einen Korb mit Lebensmitteln, ein Päckchen mit warmen Sachen gebracht hat, der will diese Weihnachtsfreude, diesen innerlichen Reichtum , den ihm leuchtende und doch von Tränen verdunkelte Augen dankbarer Menschenkinder gebracht haben, nie mehr miſſen. Darum, wenn Tannengrün und seltsame Geräusche und heimliche Päckchen das Haus er= füllen, wollen wir auch an unsere Brüder und Schwestern, an die Bedürftigen, durch Krantheit, Krieg, Inflation und Wirtſchaftskriſe ihrer Existenz, ihres Heimes und ihres Familienglückes Beraubten denken und wollen durch Opfer der Liebe dafür sorgen, daß vergrämte Gesichter wieder fröhlich, getrübte Menschenfinder getröstet werden. Wenn jeder von uns an seinem Plaze und in seinem erweiterten Kreise so denkt und handelt, wie es der Führer von uns verlangt, dann wird Weihnachten zu einem Feste der Freude für die ganze schicksalverbundene deutsche Notund Arbeitsgemeinschaft, und ― das Winterhilfswerk des deutschen Volkes, diese gemeinschaftsbewußte Tat, hilft uns dabei. H. B.

Druck: M Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 273

Zwei Verfügungen Dr. Goebbels' Ernennungen in der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. NSK Der Reichspropagandaleiter gibt be= fannt : Die Wahrnehmung filmdramaturgischer Fragen übernimmt mit sofortiger Wirkung der Amtsleiter der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P., Pg. Hans Weidemann. Mit der Leitung der Reichsamtsleitung Film der Reichspropagandaleitung habe ich den bisherigen Organisationsleiter der Amtsleitung Film, Pg. Karl Neumann , beauftragt. Die Kaſſenführung der Reichsamtsleitung Film liegt nach wie vor in den Händen von Pg. Karl Schulze. gez. Dr. Goebbels , Reichspropagandaleiter der N.S.D.A.P. München , den 19 November 1935. NSK Der Reichspropagandaleiter gibt be fannt : Ich berufe hiermit den Reichsbeauftragten Pg. Hans künstlerische Formgebung, für Schweizer , im Range eines Hauptstellenleiters in die Abteilung Bildende Kunſt des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. gez. Dr. Goebbels , Reichspropagandaleiter der N.S.D.A.P. München, den 19. November 1935 . Sicherung der Anwaltsfreiheit

Dr. Frank sprach in Berlin NSK Die vom Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank in das Hans der Deutschen Rechtsfront in Berlin einberufene Tagung der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte des N.S. - Juristenbundes befaßte ich eingehend mit der Notlage der Deutschen Anwaltschaft und den Möglichkeiten ihrer Milderung und Behebung. Aus allen Gauen des Reiches waren als oberste nationalsozialiſtiſche Vertretung der deutschen Rechtsanwälte die Gaufachberater und die Mitglieder des Reichsfachgruppenrats zusammengekommen. Die Tagung wurde vom Reichsjuristenführer geleitet, der in einer Ansprache auf die notwendige Sicherung der Anwaltsfreiheit hinwies und sie als eine der Grundlagen für den nationalsozialistischen Staatsaufbau bezeichnete, bei dem Rechtssicherheit, Rechtswahrheit und Rechtsklarheit an der Spize stehen. Im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, der die ständische Heimstätte aller Rechtswahrer und insbesondere auch der freien Anwälte sei, ſei es erst möglich geworden, entgegen der früheren sinnlosen Juristenzersplitterung den Typ des Arbeiters am Recht zu schaffen und den Anwalt als einen arbeitsbeflissenen Sondertyp in der deutschen Werkgemeinschaft in seiner für Bolt und Staat gleich wichtigen Aufgabenstellung zu fördern .

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Der Umbruch des Staatsaufbaues_im_nationalsozialistischen Sinne könne niemals etwa zu einer Verbeamtung der Anwaltschaft führen, und alle darauf abzielenden Versuche gingen gerade an den wesentlichen Erfordernissen des unabhängigen Anwalts als des Repräsentanten des Volksgewissens auf dem Gebiet des Rechts vorbei. Unter diesem Gesichtspunkt ging der Reichsjuristenführer insbesondere auf die Unvereinbarkeit der Pensionierung älterer Anwälte von Staats wegen mit dem Prinzip des freien Anwaltsberufes ein und befaßte sich unter warmen Einsatz für die nachwachsende Jugend mit dem Auslese = prinzip. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß die innere Not des deutschen Rechtsanwalts vielfach darin bestehe, daß er fälſchlicherweise immer noch gelegentlich mit dem geschäftstüchtigen Advokaten des Liberalismus verwechselt werde. Insbesondere rückt der deutsche Anwalt weit ab von jenen ""Kollegen", die als echte Juden in deutschen Gerichtssälen die Dekadenzjuristerei einer vergangenen Epoche fortführten und die deutschen Rechtsstätten zu Börsenplägen ihres händlerischen Geistes zu er niedrigen versuchten. Die Beseitigung dieser und aller unwürdigen Elemente aus der Anwaltschaft ist ein Gebot des Nationalsozialismus. Die Not der Anwaltschaft erheischt eine grundsägliche Lösung und Behandlung. Der Reichsjuristenführer dankte allen an dem Geſehentwurf zur Behebung der Not der Anwaltschaft beteiligten parteiamtlichen und staatlichen Dienststellen und billigte grundsätzlich die vor gelegten Entwürfe. Anschließend an die von den Vertretern der nationalsozialistischen Anwaltschaft mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Reichsministers gab der Stellvertreter des Reichsjuristenführers, Rechtsanwalt Dr. Raefe , einen Überblick über die bisherigen für die Anwaltschaft getroffenen gesetzlichen Regelungen, die als erste Schritte zu begrüßen seien. Der tomm . Reichsfachgruppenleiter. Rechtsanwalt Dr. Droege , erläuterte sodann die weiteren für die Behebung der Notlage in Aussicht stehenden geseklichen Regelungen, über die eine Aussprache stattfand. Zu der Tagung waren auch der Präsident der Reichsrechtsanwaltskammer, Dr. Neubert , und Vertreter des Reichsjustizministeriums erschienen.

Reichs-Arbeitstagung Propagandaamtes

des

der

Preſſe- und Reichsjugend-

führung NSK Storfow, 22. November. in Jugendburg kurmärkischen der In Stortow i . d . Mark findet vom 25. bis 27. November eine Arbeitstagung des Preſſeund Propagandaamtes der Reichsjugendführung statt. An ihr nehmen alle Leiter der Presseund Propagandaabteilungen der Gebiete, die Schriftleiter der Gebietszeitungen und die Obergaupreffereferentinnen teil.

ationalſozialiſtiſche

lef und Drahtanschrift der Schriftleitung: inSW68, 31mmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 lag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., ralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin land : Cher - Verlag , Berlin SW 68, amerstraße 88. Alle Zahlungen find nach ichen (Postschedlonto München 113 46) zu richten

Korreſpondenz ✪ Vartei-

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 274 Sperrfrist bis 26. November

Der

Reichsschatzmeister

der

N.S.D.A.P.

Zum 60. Geburtstag des Reichsleiter Franz Xaver Schwarz NSK Wenn man die Geschichte der Bewegung schreibt, kann man es nicht tun, ohne dem Reichsschatzmeister der Partei, Reichsleiter Franz Xaver Schwarz, der am 27. November 1935 seinen 60. Geburtstag begeht, ein Ruhmesblatt zu widmen. Als einer der treuesten Helfer des Führers ist er ein großer Wegbereiter geweſen, der für das ihm vom Führer zugeteilte Arbeitsfeld, ohne Vorbilder zu haben, mutige Pionierarbeit die vielen Jahre des Kampfes zu leisten hatte, und er hat seine Aufgabe mit beispielsloser Zähigkeit und Pflichterfüllung gelöst und die Partei zu der Verwaltungsorgani = sation emporgebracht, wie sie heute in ihrem grandiosen Umfang sich uns darbietet. Er allein trägt die Last einer Millionen = bewegung , er allein beaufsichtigt nationalFinanzgebarung sämtlicher die jozialistischer Verbände und Gemeinschaften. Seine Maßnahmen erstreden sich auf das ganze Reichsgebiet und sind von einer Bedeutung, die zeitweise auch politische Wirkungen zur Folge haben können. Er ist daher nicht Verwaltungsmann, sondern nur auch Politiker. Reichsschatzmeister Schwarz ist in seiner ruhigen, vornehmen Art jeden Lobpreisungen abhold. Vielleicht mag auch dies die Ursache fein, daß manchen Volksgenossen sein gewaltiges. Wert nicht ohne weiteres bewußt wird, nachdem er es, wenigstens für die breite Öffentlichkeit, in aller Stille lenkt. Aber in der Partei dürfte es wohl keine Stelle geben, wo nicht seine Hand spürbar wäre, und auch bei den Staatsbehörden ist sein Name bekannt und hat dort einen guten Klang. Der Reichsschahmeister ist ein ausgesprochener Verwaltungspraktiker . Seine Erfahrungen erstreden sich gleichviel auf die gerichtliche, notarielle wie militärische und städtische Verwaltung. So leistet er u. a. in der städti-

schen Verwaltung der Hauptstadt der Be= wegung 25 Jahre Dienst. Von frühester Jugend an bewährte sich seine frische, unternehmende Art und gehörte ein großer Teil seiner außerberuflichen Tätigkeit dem fachlichen Studium. Daß er in der Lage ist, der großen Verwaltung der N.S.D.A.P. vorzustehen, ist neben seiner markanten Persönlichkeit nicht zuleht auf sein vielseitiges Wissen zurückzuführen. Als Kriegsteilnehmer von 1914-1918 wurde er mit dem Rang eines Leutnants der Landwehr entlaſſen. War er schon in der Nachkriegszeit ein aftiver Verfechter des nationalen Gedankens, ſo stand er bereits in den Anfängen der Bewegung im Jahre 1922 in deren Reihen. Mit Neugründung der Partei im Jahre 1925 übertrug ihm der Führer das Amt eines Reichsschatzmeisters der N.S.D.A.P. Ist es heute der ungeheure Umfang der Bewegung, der sein Amt vor riesige Aufgaben stellt, so stellten damals die innerpolitischen Kämpfe nicht minder große Anforderungen an ihn. Unzureichende Räume, äußerst beschei= dene Finanzen, dann der stete Druck der Regierungen und die Kämpfe politischer Feinde machten seine Aufgabe nicht leicht . Mit der Erwer bung des heutigen Braunen Hauses schien

Dr. Walter Groß ſpricht in der Berliner Univerſität NSK Berlin, 23. November. Der bekannte Raſſenpolitiker Dr. Walter Groß , Leiter des Rassenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P., hält am Dienstag, dem 26. November, 12 Uhr, in der Friedrich-WilhelmUniversität Berlin seine Antrittsoor = lesung über das Thema „ Der_Raſſegedanke in der weltanschaulichen Auseinandersehung unserer Tage".

326 cai 13

* #sglog ROR

NSK Folge 274 im Jahre 1931 für manche die höchstmögliche Entwidlung erreicht. Nur mehr zwei Jahre, allerdings des schärfsten und rücksichtslosesten Kampfes, vergingen bis zur Machtergreifung. Binnen weniger Monate verlangte man im Jahre 1933 von einer Organiſation, die ur sprünglich für eine begrenzte politische Anhängerschaft genügte, die Bewältigung der Verwaltung der gesamten parteipolitisch bewegten Menschen des ganzen deutschen Volkes. Die Sazung des Nationalsozialiſtiſchen Deutschen Arbeitervereins von 1926, die heute noch Gültigkeit hat, war in manchem nicht mehr ausreichend. Das in der Sagung teilweise angewen= dete Kollegialprinzip kam allerdings schon da= mals nicht in Anwendung, und gemäß dem Führerprinzip blieb der Reichsschazmeister von Anfang an der dem Führer alleinverantwort= liche für die vermögensrechtlichen Vorgänge der Bewegung. Als Generalbevollmächtigter des Führers in allen vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Partei stellte der Führer dem Reichsſchaßmeiſter im Jahre 1931 eine notarielle Generalvollmacht aus. Diese Eigenſchaft kam zum erstenmal auch nach außenhin in der ersten Durchführungsverordnung von 1934 und später in der Verordnung von 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat zum Ausdruck. Die Tatsache, daß der Reichsschatzmeister einerseits für die Partei die Gesetzmäßigkeiten des Staates gebraucht und andererseits als Parteimann in Reichsgesehen erscheint, ist die prak tische Verwirklichung der Einheit von Partei und Staat. Der Reichsschatzmeister ist hier im weitesten Umfang in die Daseinsgesetze des öffentlichen Lebens eingetreten und hat mit bemerkenswerter Entschlußkraft die Bearbeitung von rechtlichem Neuland vorgenommen. Mit der Aufzählung des Sammelgesezes, des Gesetzes zum Schuß der nationalen Symbole, des Gesetzes gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schuße der Parteiuniformen sind die lebendigen Beziehungen, die das Amt des Reichsschatzmeisters der N.S.D.A.P. zum Staate pflegt, zwar nicht erschöpft, aber doch hinreichend ge= kennzeichnet. Der gewaltige Umfang seines Arbeitsreiches wird unter Anweisung des Reichsschatzmeisters von einem Stab von Facharbeitern und rund 1200 Angestellten gemeistert. Indirekt gibt die Zahl der täglich einlaufenden Briefpoſt mit rund 30 000 Briefsendungen ein plastisches Bild von der Größe dieses Amtes . Daß neben den fortlaufenden finanziellen Orga= nisationsarbeiten auch große Sonderaufgaben, wie die Finanzorganisation der Reichsparteitage oder der Großbauten der Partei, gelöst werden müſſen, wird nebenbei erwähnt. Ein bedeutendes Amt im Arbeitsbereich des Reichsschatzmeisters ist u. a. die Reichstar = tei , die als Stammrolle für die Mi llionen von Mitgliedern der Partei bezeichnet werden kann . Sie erfordert unermeßliche und genaueste Kleinarbeit, um sie auf dem laufenden zu halten und für Zwecke der notwendigen vermögensrechtlichen statistischen Bekanntlich Unterlagen dienstbar zu machen . ist das gesamte Aufnahme- und Mitgliedschafts-

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23. November 1935 wesen ebenfalls ein Teilgebiet des Amtes Reichsschatzmeister. Mit zu den größeren Abteilungen zählen auch die Ämter, die mit der rechtlichen und materiellen Pflege des beträchtlichen Hauss und Grundbesizes der Reichsleitung sowie der gesamten Partei im Reich betraut sind. Dem Außenstehenden sind die ebenfalls dem Reichsschazmeister unterstehende Reichszeugmeisterei und die Hilfs = tasse der N.S.D.A.P. bekannt, ebenso wie die Abteilung Lotterie , die die größte Lotterie der Welt , nämlich die Arbeitsbeschaffungslotterie, organisiert. Selbstverständlich hat der Reichsschatzmeister auch das Instrument eines Reichsrevis ſionsamtes zur Hand, das mit einem Stab von Reichsreviſoren, die mit beachtlichen Rechien ausgestattet sind, für die Sauberkeit der Ge= schäftsführung und für zweckmäßige Finanzorganisation im ganzen Reiche arbeitet. Es ist erfreulich, festzustellen, daß gerade das Reichsrevisionsamt die besondere Fürsorge Reichsschahmeisters genießt, denn die Zuver = hinsichtlich lässigkeit finanzieller Angelegenheiten ist für den Reichsschahmeister das allererste Gebot. Es ist bekannt, daß er in diesem Punkte unerbittlich ist, und er hat es durch die Tat auch bewiesen. Er ist sich bewußt, daß gerade mit dieser Vertrauensfrage auch ein guter Teil des Vertrauens der Partei und Volksgenossen stehen und fallen kann. Mit der heutigen Verwaltung der N.S.D.A.P. hat der Reichsschahmeister der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei auf dem Gebiete der Finanzorganiſation sowie engeren und weiteren Verwaltung ein ſtählernes Gerüst gegeben, das auf seine Weise redlich mithalf, die Bewegung aufzubauen . Der vorliegende Ausschnitt streift nur in großen Zügen das Arbeitsgebiet des Reichsschazmeisters. Unendlich viel wurde für den Führer und die Bewegung geleistet und muß Die Vielge = weiterhin geleistet werden. staltigkeit seiner Zuständigkeiten lassen manchesmal fast unüberwindliche Schwierigkeiten auftauchen, die in der Verwaltungsgeschichte durch die besonderen Verhältniſſe ohne Beispiel sind und daher meist ohne Vorbild einer neuen Löſung zugeführt werden müſſen. Doch all dem steht der Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz mit einer unerschütterlichen Zähigkeit vor und die Entschlußkraft des heute 60jährigen ist bewundernswert. Er fann für alle das leuchtende Vorbild der Pflichterfüllung bis zum letzten sein . Seine einfache, ſoldatiſche Lebensauffassung und Zurückhaltung in allen äußeren Dingen ist sprichwörtlich. Durch die Würde als Ehrenrangführer in den drei Formationen der N.S.D.A.P. und des Arbeitsdienstes, als Reichstagsabgeordneter und als Mit glied von Akademien und Arbeitsgemeinschaften kommt die Verehrung und Achtung der Umwelt zum Ausdruck. Die schönste Frucht seiner Arbeit aber, die seiner Lebensaufgabe die hohe Weihe gibt, ist das uneingeschränkte Vertrauen des Führers . Dr. Ruoff.

Pich

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NSK Folge 274

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23. November 1935

Ein Interview der Niedersächsischen Tageszeitung

Reichsleiter Rosenberg

und

geiſtigen

NSK Berlin, 23. November. Reichsleiter Alfred Rosenberg beantwortete in einer Unterredung mit dem Hauptschriftleiter der „ Niedersächsischen Ta geszeitung", Hannover, eine Reihe aktueller und grundsäglicher Fragen, die zweifellos auch über den Kreis unserer Leserschaft hinaus für die Öffentlichkeit von größtem Intereſſe ſein dürften. Pg. Rosenberg nahm zu den einzelnen Problemen in seiner Eigenschaft als Chef des Außenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P. und gleichzeitig auch als Beauftragter des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der N.S.D.A.P. Stellung. Man begegnet in der Unterhaltung mit Ausländern häufig der Auffassung, daß die Stärke der Partei in erster Linie auf ihrer ausgezeichneten Organisation und Disziplin beruhe. Sie wird zwar als eine der beiden Hauptsäulen des Staates, als Machtinstrument der Führung, in vollem Umfange anerkannt, man will oder kann jedoch vielfach in diesen Ländern nicht verstehen , daß nicht das Organisatorische die Klammer ist, die den Nationalsozialismus zusammenhält und ihm seine unerschütterliche Stoßkraft verleiht, sondern unsere Weltanschauung, die auch den Ausgangspunkt für unsere Einstellung zu den anderen Völkern bildet. Man versteht daher im Ausland vielfach nicht, daß gerade die Partei eine ihrer Hauptaufgaben darin sieht, die Nation in der Beurteilung anderer Völker völlig neu auszurichten , um damit die Voraussetzungen für den Bestand des europäischen Friedens zu schaffen. Wie beurteilen Sie diese Frage namentlich im Hinblick auf unsere Abkommen mit einzelnen Ländern, insbesondere auch mit England und Polen? Das, was man unter dem vielgebrauchten Wort „ Volkswille“ versteht, hat zu allen Zeiten und unter ganz verschiedenen völkischen und politischen Bedingungen auch zu verschiedenen Formen des Lebens geführt. Das Leben eines unbekümmerten Einzeldaseins, wie England es als Inselreich führen konnte, war für das von allen Seiten von Nachbarn umgebene Deutschland nicht die Form seines Lebensstils. Datum ist auch die individuelle Demokratie in Deutschland nicht eine Möglichkeit zum Ausdruck eines Volkswillens geworden, sondern nur für alle auseinanderstrebenden und deshalb für Deutschland besonders gefährlichen Tendenzen eine willkommene Gelegenheit hemmungsloser Auswirkungen gewesen. Eine dem deutschen Wesen gemäße Lebensformung konnte deshalb nur auf ganz andere Weise zustande gekommen, und dieses geschah durch den Führer und seine Bewegung. Wir waren und find der Auffaſſung, daß ein Volkswille besser durch eine große Bewegung als durch fünfzig verschiedene Parteien zum Ausdrud gebracht werden kann. Wir sind der

über

die politiſchen

Probleme

der Zeit

Überzeugung, daß nicht Raufereien, Schießereien und Steinwürfe Ausdrücke eines Volkswillens darstellen, sondern ein einmütiges, durch lange innere Schau erwachendes Bekenntnis zu einer bestimmten Geisteshaltung und zu dem Führer, der diese Haltung herbeiführte. Wir denken nicht daran, die anderen Nationen in der Auswirkung ihrer Lebensform zu hindern, aber wir sind außerordentlich schwerhörig, wenn man uns heute die Herrlichkeiten der Demokratie schildert, während gerade dieser Staatsgedanke in der ganzen Welt inmitten schwerster Erschütterungen steht. Der nationalsozialistische Gedanke ist das, was der Führer einmal „ germanische Demokratie" ge= nannt hat, und das alte germanische Prinzip vom Herzog und seiner Gefolgschaft ist heute staatspolitische Wirklichkeit geworden. Durch diese Neuformung ist der innere Aufbau des Deutschen Reiches garantiert. Diese Form bedeutet aber gerade deshalb in keiner Weise eine Bedrängung anderer Nationalitäten und ihrer innersten Lebensnotwendigkeiten in der Ausgestaltung ihrer Form des Daseins. Die Abkommen, die Deutſchland mit England und Polen abgeſchloſſen hat, ſind wohl Beweis dafür, wie stark dieſer innere, mit fester Selbstbehauptung verbundene Friedenswille Befriebungen zu schaffen vermochte, welche die Vertreter in Versailles offenbar für immer zu verhindern gewillt waren. Gerade diese Abſchlüſſe zeigen, daß die Behandlung unmittelbarer Brobleme klarere Resultate ergeben kann, als das Gerede über Abmachungen, die gleich die ganze Welt unter bestimmte Tendenzen zu zwingen versuchen. Nach Auffassung der anderen Mächte_entsprechen Kollektivverträge besser dem Zweck der Erhaltung des Friedens, als zweiseitige Abkommen ; obwohl nun Deutschland gerade durch den Vertrag mit Polen den Beweis erbracht hat, daß der von diesen beiden Staaten gewählte Weg richtig ist, stehen andere Länder auf dem gegenteiligen Standpunkt. Welche Erklärungen haben Sie dafür, und welche Möglichkeiten sehen Sie für einen Ausgleich zwischen beiden Auffaſſungen ? Zu dieser Frage habe ich das Grundsätzliche und Wesentliche bereits gesagt. Ich bin der überzeugung, daß Versuche, gleichsam eine geistige , politische oder wirtschaft = liche Welt polizei “ einzurichten, die Folge ganz allgemeiner Kollektivverträge ſein müßten. Das aber führt doch nicht zu jenen Ergebnissen, die die ehrlichen Vertreter des Es „ Kollektivfriedens" erstreben wollen. scheint mir organischer zu sein, sich erst über die großen politischen und völkischen Komplexe flar zu werden, die, durch Blut und Raum bedingt , trok verschiedenartigster Interessen doch im Hinblick auf die Weltpolitif ein Ganzes zu bilden. So stellt sich der fernöstliche Raum als eine derartige Gegebenhett dar. So erscheint Europa gegenüber dem Erdball außenpolitisch als eine durch in dieser Hin-

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NSK Folge 274 sicht verbundene Interessengemeinschaft. Und so mag es noch einige andere Kollektive geben. Erst, wenn man sich über derartig organisch gebildete Kollektive im klaren ist, wird man vielleicht Kollektivverträge von einer Gemeinsamkeit zur anderen zustande bringen. Diese aber würden dann den Charakter tragen, den die bisherigen zweiseitigen Verträge schon heute zu verwirklichen sich bemühen. Die neue Ausrichtung unseres Volkes durch die Erziehungsarbeit der Partei bedingt zweifellos auch eine neue Schau des historischen Geschehens. Anläßlich der kürzlich erfolgten Eröffnung des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschland“ und im Hinblick darauf, daß Sie diese Frage schon in der Öffentlichkeit angeschnitten haben, würde es mich intereſſieren, zu erfahren, wann nach Ihrer Meinung das angekündigte deutsche Geschichtsbuch im nationalsozialistischen Sinne erscheinen kann. Daß eine neue Geschichtsbewertung durch die nationalsozialistische Bewegung eingetreten ist, darf man wohl als eine gemeinsame Erkenntnis aller Nationalsozialisten bezeichnen. Wie im einzelnen die großen Persönlichkeiten der Vergangenheit nun durch unser Erlebnis eingereiht werden können, wird von einer nunmehr einſehenden sehr genauen wiſſenſchaftlichen Erforschung abhängen. Denn es ist nicht ſo, als ob Urkunden für diese Neuwertung nicht vorhanden seien. Vielmehr ist es Tatsache, daß eine liberalistische oder rein konfessionelle Geschichtsbewertung sich die Urkunden willkürlich und einseitig dienstbar gemacht hat. Es wird also Aufgabe des Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutschland sein, zunächst einmal den Abschnitt von Friedrich dem Großen bis zu Adolf Hitler auf alle vorhandenen Quellen hin zu untersuchen, und die Bewertung der Ergebnisse wird dann von unserer Weltanschauung aus zu treffen sein. Das vorgesehene Geschichtsbuch des deutschen Volkes wird sich auf diese Forschungen aufzubauen haben, und wenn auch das Erscheinen dieses Werkes sich etwas hinauszögern sollte, so wird es auf die Dauer dieser ganzen Arbeit erst recht jene absolute wissenschaftliche Be= gründung geben, die wir von ihm zu erwarten haben. Was für die neuere Geschichte gilt, gilt auch für Geschichte des Mittelalters und die gesamte Auch hier Vor- und Frühgeschichte. sind Vorarbeiten im Gange.

Wie stellen Sie sich zur universalistischen Theorie, die doch vorgibt, eine andere Deutung der nationalsozialistischen Weltanschau ung zu ſein? Wir sehen die deutsche Geschichte im ganzen nicht als Auswirkung eines geistigen Univerjalismus, d. h. wir erblicken im Leben eines Volkes nicht nur die Ausfüllung irgendeiner vorgesezten Theorie, ſondern sehen in diesem aufsteigenden Leben selbst schon die Darstellung seines inneren Seins. Indem wir dieses Schwergewicht auf Lebenswillen und -gestaltung legen, erscheinen uns die Gegenüberstellungen von Individualismus und Üniverſa= lismus nur sehr problematiſcher Natur. Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen, daß begeisterte Individualiſten ſchließlich von einem Volkstum nichts mehr wußten, und daß die Vertreter einer universalistischen Theorie oft jede große Persön lichkeit als „individualistisch" ablehnen. Wie erklären Sie sich die Tatsache, daß man in dem Kreis der am Frieden Europas inter-

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23. November 1935 essierten Großmächte nicht sieht oder nicht fehen will , welche Pläne der Weltbolschewismus in ihrer Mitte verfolgt, und wie beurteilen Sie diese Zusammenhänge im Hinblic auf die gegenwärtigen Spannungen und Verwicklungen in Europa? Der Weltbolichewismus iſt unſeren Augen ſowohl eine weltpolitische Erscheinung, als auch das Symbol der größten Geisteskrankheit, die über alle europäiſchen Völker gekommen ist. Er scheint uns als Beweis dafür, wie sehr die nationalsozialistische Weltanschauung im Recht ist, denn zur bolschewistischen Lehre bekennen sich bodenfremde Asphaltliteraten, Abenteurer aus allen Großstädten der Welt, nur als pathologisch zu bewertende Gestalten, geführt allerdings von irgendeinem europafremden, rückſichtslojen Willen, ſei dieſer nun kalmüdiſcher, aſiatiſcher oder kaukaſiſcher Herkunft. Bei vielen Völkern ist es noch nicht gelungen, über das wahre Wesen des Bolschewismus Klarheit zu schaffen, weil es zuviel Interessierte gibt, die mit ihm glauben, politische Kombinationen bewerkstelligen zu können. Und schließlich ist es so, daß die meisten Völker erst aus bitteren unmittelbaren Erfahrungen zur Erkenntnis einer Krankheit ge= langen, und daß alle Warnungen erfahrener Ärzte solange unberücksichtigt bleiben, bis die Pest ins Land gekommen ist. Hinzu kommt, daß inmitten der vielen völkischen Spannungen auf - dem Erdball der Bolschewismus die Freiheit vieler kleiner Völkerschaften verspricht und damit Dugende von Nationalbestrebungen auf der Welt irreführt über das wahre Wesen seiner Ziele. Das hat China einmal erlebt, und das werden auch andere Völker, die diesem Lockruf folgen, einmal zu erdulden haben. Man wird gegenüber der ganzen bolschewistischen Theorie immer unterscheiden müſſen zwischen dem wirklichen Ziel der Weltrevolution und den Mitteln, die zum Verdunkeln dieſes Zieles dienen sollen. Der Nationalsozialismus fühlt sich in all diesen Punkten als der Gegenpol gegenüber einer Gefahr, die nicht nur Europa politiſch zu zerstören droht, ſondern bestrebt ist, die ge= funde Substanz aller Völker der Erde zu zersehen, und somit alles zu vernichten, was die Voraussetzung jeder staatlichen Bildung und jeder kulturellen Gestaltung überhaupt darstellt.

,,Das Leben ist schöner geworden" Erfolge der N.S.G. „ Kraft durch Freude" im Gau Kurmart NSK Im Haus der deutschen Presse in Berlin kamen die Kreiswarte und Kreispropagandawarte der N.S.- Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" des Gaues Kurmark zu einer Tagung zusammen , die richtungweisend für die Es war eine von zukünftige Arbeit wurde. einem einheitlichen Geiste getragene Arbeitsgemeinschaft, die die Erfahrungen einer zweijährigen Tätigkeit austauschte und sich für das am 27. November beginnende dritte Leistungsjahr das Ziel sekte, die Arbeit des Feierabendwerkes noch erfolgreicher zu gestalten.

Das Leben in Deutſchland ist in dieſen zwei Jahren schöner geworden. Es wäre ärmer, wenn all das, die Urlaubsfahrten, die Veranstaltungen und das Wirken des Amtes für Schönheit der Arbeit plöglich nicht mehr da sein würden. Auch der Gau Kurmark kann Erfolgszahlen der Freude melden. In den Monaten März bis Oktober 1935 führte er 800 Veranſtaltungen mit insgesamt 500 000 Teilnehmer durch.

Die auf die Tätigkeit des Amts Arbeit“ zurückzuführenden

23. November 1935

Blatt 4a

NSK Folge 274

28 000 Teilnehmer bei seinen Urlaubsreisen.

Schönheit der

Im nächsten Jahre sollen es 50 000 werden. Diese Zahl bedeutet für einen Landgau, wie es der Gau Kurmark ist, Monate einer zähen unermüdlichen Arbeit. Nachdem in den zurücks liegenden Monaten organisatorische Schwierig feiten überwunden worden sind, wird das kommende Jahr um so größere Leistun -gen bringen.

baulichen Veränderungen der Betriebe er: reichten in dieser Zeit einen Wert von über zwei Millionen Reichsmart. An den Kursen des Sportamtes nahmen bis: her 50 000 Kurmärker teil. Das Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub meldet

Rundgang

durch

die

,, Das wehrhafte

NSK Am 23. November 1935 wurde im Großen Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin eine von der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und der Preußischen Staatsbibliothek in Zusammenarbeit mit der Deutschen Heeresbücherei unter dem Kennwort Das wehrhafte Deutschland in Zeugnissen des deutschen Schrift= tums" veranstaltete Ausstellung eröffnet, die besonderes Interesse finden wird. Es han delt sich, wie wir uns auf einem Rundgang überzeugen konnten, in der Tat um eine in ihrer Art erstmalige Zusammenstellung, wie man sie in so geschlossener und übersichtlicher Form selten zu sehen bekommen wird.

Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst v. Blómberg , hat u. a. das Protektorat übernommen und sich folgendermaßen zu der Ausstellung ge= äußert: Der Zeitpunkt für die Eröffnung der Ausstellung „ das wehrhafte Deutschland" ist gut gewählt. Ein ganzer Jahrgang der deutschen Nation rüdt im Zeichen der allgemeinen und gleichen Wehrpflicht in die Kasernen, um Ehrendienst am deutschen Volk zu leisten. Soldat sein ist heute wieder eine Sache des ganzen Volkes geworden. Damit wird auch die Anteilnahme aller an einem Schrifttum größer, das sich mit der Wehrhaftmachung Deutschland befaßt, das die Arbeit der jungen Wehrmacht schildert, und das vor allem die Vielfältigkeit ihrer Beziehungen zu den Kraftquellen der Nation aufzeigt. Eine Wehrhaftmachung des Volkes durch Waffen allein gibt es nicht. Es muß vorbereitend und ergänzend der Boden geschaffen werden, auf dem die Wehrtüchtigkeit der Nation erwachsen kann. Wichtiger als die Waffe ist der Geiſt Zum Gewehr gehört das Buch." Vorbereitend und ergänzend muß der Boden geschaffen werden, auf dem die Wehrtüchtigkeit der Nation erwachsen kann. Dieser Leitſah entspricht alter deutscher Überlieferung, denn seit deutsche Heere Schlachten schlugen, haben sich auch stets jene Männer gefunden, die nach jeder Richtung hin in späteren Friedensjahren die Erfahrungen auswerteten und an das ganze Volk heranzubringen verstanden, indem sie so dafür sorgten, daß der soldatische Geist und die Wehrtüchtigkeit der Nation erhalten blieben. Ein Blick in die verschiedenen Abteilungen dieser Ausstellung mit ihrem reichen Material zeigt uns, daß dies immer so war, daß dies tro des Versailler Friedensdiktates und seiner Fesseln so blieb, und daß es jezt wieder im neuen und wehrstarken Deutschland mit ganz besonderer Liebe und Hingabe geschieht. Selbstverständlich interessieren am meisten die

Ausstellung

Deutschland “

Abteilungen, die sich mit der Geschichte dessen, was die meisten von uns selbst erlebt haben, und dessen Auswertung beschäftigt. Die Ges schichte des Weltkrieges nimmt einen großen Rahmen ein und fesselt jeden Besucher besonders. Hier sieht man in den verschiedenen Abteilungen alle jene Werke, die über das große Geschehen berichten, angefangen bei den Büchern. des Reichsarchios und des Marinearchivs sowie den 36 Bänden der Schlachtendarstellungen des Reichsarchivs bis zu allen jenen Büchern von Mitkämpfern, die mehr die seelische Seite schildern und so zu dichteriſchen Verkündern, deutschen Heldentums geworden sind. Hier sehen wir auch die ersten fünf Bände des österreichischen Wertes Österreich-Ungarns letter Krieg 1914 bis 1918 ", bei dessen Anblick man immer wieder an die Rolle jener deutschstämmigen Regimenter im Heeresverband der Doppelmonarchie denken. muß, die sich für eine verlorene Sache verbluteten. Der Wehrtechnik , der Wehrgeogra= phie , der Wehrwirtschaft sind u. a. Abteilungen gewidmet. Wenn sie auch kein vollkommenes Schrifttum zeigen, was angesichts der wahren Flut von Büchern und Schriften, die sich über diese gegenwärtig so aktuellen Fragen verbreiben, auch unmöglich wäre, so sieht man doch die grundlegenden und daher richtungweisenden Bücher, vor allem aber die, die speziell auf Deutschland und seine Lage im Herzen Europas Bezug nehmen.

Eine besondere Abteilung ist dem Führer und seinen Getreuen gewidmet. Wie kann es auch anders sein, als daß in einer solchen Ausstellung der Mann einen besonderen. Plak erhält, der durch seine Tat den Weg zur Wehrfreiheit und damit zur Wehrtüchtigkeit des deutschen Volkes überhaupt erst freigemacht hat ! Es ist also selbstverständlich , daß seinen Werken und Reden, daß den Getreuen um ihn und jenen Männern, die das Soldatiſche in Jahren tiefster Erniedrigung hochhielten und damit in ein neues Deutschland hinüberretteten , ein Ehrenplag in dieser Ausstellung zugewiesen worden ist. Es würde zu weit führen, wenn man im cinzelnen erläutern wollte, was diese Ausstellung „Das wehrhafte Deutschland" dem Beschauer zeigt. Sie sich ansehen, heißt sein Wissen über eine Materie erweitern, die dem Zivilisten meiſt recht fernliegt, die aber lebendige Verbindung zwischen Volk und Wehrmacht durch die Macht der Sprache und der Schilderung sein muß. wenn ein Boden bereitet werden soll, auf dent ständig die Wehrtüchtigkeit der Nation erwachsen. J. H. G. fann.

3 muß

Film

Der deutsche

Deutsche

Der

NGK

Gonderdienst

Filmschauspieler

volksverbunden

NSK Am zweiten Eintopffonntag des Winterhilfswerkes 1935/36 ſammelten auf vielen Berz liner Plätzen bekannte Filmschauspielerinnen und schauspieler als freiwillige Helfer des Winterhilfswerks. Sie ließen nicht nur die Sammelbüchse recht munter flappern, sondern schwangen auch die Suppenkelle, um an den aufgestellten Feldküchen das schmackhafte Eintopfgericht auszuteilen. Es ist durchaus erfreulich, daß sich die Filmschaffenden so für die Winterhilfe des deutschen Volkes einsehen, und daß sie bei einer solchen Gelegenheit zeigen, daß sie bestrebt sind, ge= schlossen der großen deutschen Schicksalsgemeinschaft tatkräftig zu dienen. Den schönsten Lohn aus dieſer Tätigkeit werden die Filmschaffenden in sich selbst gespürt haben ! Denn keine schönere Tätigkeit gibt es in Deutschland, als ſich in das große Heer all derjenigen einzureihen, die selbstlos und opfernd bestrebt ſind, dem Nächſten zu helfen und der Volksgemeinschaft tatkräftig zu dienen.

Aus dieser Tuchfühlung mit der Volksgemeinschaft - und die Tuchfühlung war an dieſem Sammelsonntag in Berlin oft sehr stürmisch und eng - werden gerade dem Filmschaffenden neue und lebendige Kräfte erwachſen. Bisher war es doch so, daß der Filmschaffende im Grunde gevolksfremd nommen wohl volkstümlich, aber war. Man wußte zwar draußen im Lande sehr viel von ihm, man wußte z. B. wie seine Wohnung eingerichtet war, oder welche Lieblingsfarbe er bevorzugt, welchen Büchern er sein Intereſſe schenkt und welche Krawatte oder welcher Kleiderschnitt ihm besonders behagt. Eine etwas vorlaute und weit über das Ziel hinausschie= Bende Propagandatätigkeit brachte es fertig, all jenen allzu billigen Frågen Rede und Antwort zu stehen, die aus den Kreiſen von romantiſch veranlagten Backfischnaturen jüngeren oder älte= ren Jahrgangs laut wurden. Daß dieſer falſchen Volkstümlichkeit gerade in den Jahren liberalistischer Prägung besonders Vorschub ge= leistet wurde, versteht sich aus der Grundhaltung dieser Zeit von selbst. Aber der Filmschaffende von heute müßte endlich das Fingerspitzengefühl für die wirkliche Volkstümlichkeit und für die wahrhaftige Voltsverbundenheit haben. Er müßte von sich aus all das verbieten, was mit dem von früher her sattsam bekannten Star-Rummel zusammenhängt. Vielfach ſcheint es auch heute noch so, als ob der Filmschaffende wie auf einer Wolke fern irdischen Sorgen und Nöten lebt. Vielfach scheint es ferner heute noch ſo, als ob der Film-

sein !.

schaffende teinen anderen Ehrgeiz hat, als in einem schnittigen Kompreſſor dahinzujagen, Blumen zu begießen, Tomaten zu züchten oder träumeriſch in der Kaminecke die Beine von sich zu strecken. Es muß einmal nachdrücklichst darauf hingewiesen werden, daß mit diesen von früher her übernommenen Mätzchen endgültig einmal Schluß gemacht werden muß, und daß der Ernst und die Würde, mit der man heute an die Gestaltung des Kulturgutes Film herangeht, es verbieten, in dieser Art versuchen zu wollen, einen Filmschaffenden volkstümlich zu machen. Gut und gern zugestanden, daß man draußen im Lande Bilder der Filmschaffenden sehen möchte ; aber wann zeigt man endlich Bilder, in denen ein Filmschauspieler einmal nicht bes haglich in einer Kaminede träumt, oder im eigens für ihn angelegten Badebecken plätschert oder mit zierlichem Handwerkszeug Unkraut jätet? Wann endlich zeigt man einmal den Filmschauspieler, wie er wirklich volksverbunden ist ! Und wann endlich hört man vom Filmſchauspieler, daß er mit heißem Herzen dieſe Volksverbundenheit sucht! Künstlerische Gestaltungskraft findet ihre besten Kräfte in der Verbundenheit mit dem Volte und nur der kann zum Volte sprechen, der das Volk kennt, ſeine Sorge und Not, seine Arbeit und seinen Feierabend. Gerade aus dem Erlebnis der Volksgemeinſchaft, aus der Verbundenheit mit dieser einzigen deutschen Kameradschaft des Alltags, aus diesem großen Raum aller Deutschen, die wiſsen, was opfern ist und daß opfern adelt , in der Einordnung des eigenen Ichs in die Gesamtheit, ist das Fundament der wahren und echten Volkstümlichkeit und Volksverbundenheit eines Filmschauspielers gegründet. Die Beteiligung bekannter Filmschauspieler am zweiten Eintopfsonntag des Winterhilfs= werkes 1935/36 zeigte, daß der deutsche Filmschaffende auf dem besten Wege dazu ist, Vorurteile früherer Zeit und die Bindungen einer nur aus liberalistischen Zeiten herrührenden künstlichen Abson = derung abzuwerfen. Denn wie jeder andere deutsche Künstler hat auch der Filmschaffende die ver- und dies sei ein Ehrentitel dammte Pflicht und Schuldigkeit, vorbild lich in jeder Beziehung zu sein , im vorzuleben , 3น marschieren Rhythmus des neuen Deutschland. Er hat die Pflicht und die Schuldigkeit, der Volksgemeinschaft aktiv zu dienen. Der Filmschaffende begnüge sich aber nicht allein mit der Ein- oder Zweimaligkeit des

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Sammelns, sei es für die Winterhilfe oder für sonstige Zwecke. Er strebe dazu, die Volks: gemeinschaft überall dort zu suchen, wo er sie nur finden und erreichen kann. Und es wäre schön und gut, wenn Filmschaffende in die Betriebe und Hallen hineingehen könnten, um den werkelnden Volksgenossen eine Feierſtunde zu halten, um ihnen mit ihren Vorträgen Freude zu bringen. Es wäre schön und begrüßenswert, wenn der Filmschaffende die Krankenhäuser und die Spitale aufsuchen würde, um den Kranken und Gebrechlichen, den Siechen und Schwachen mit ſeiner Kunſt etwas Sonne und Fröhlichkeit zu bringen. Gewiß so könnte man einwenden mag dies schön

Die

23. November 1935 und volksverbunden sein, aber wie wird der Filmschaffende hierzu Zeit nehmen können? Immer noch so müßte man darauf die Antwort geben ― hat sich ein Weg gefunden, wenn nur der Wille bereit und wach war. Auf diesen Willen zur inneren Bereitschaft kommt es an und auf die Einordnung unter das verpflichtende Wort des Reichsministers Dr. Goebbels : Die Zielsetzung der deutschen Revolution hat sich der schöpferische Mensch zu seiner eigenen zu machen. Er hat in ihrer Vorhut zu marschieren ― nicht in ihrer Nachhut! Hans Steinbach.

Aussichten

des

Filmautoren - Nachwuchses

NSK Wie steht es mit unserem Filmautorennachwuchs? Nach der Machtergreifung verschwanden zwar die nichtarischen Routiniers unter unseren Filmautoren, aber die übrigen blieben im wesentlichen, und wenn man die Autorenliste der neuen Produktion durchsieht, ſo findet man da noch eine ganze Reihe von Namen , die man seit langen Jahren kennt und keineswegs als Filmdichter , sondern eben als Routiniers einschäßt. Auch Nachwuchs tritt dazwischen neu auf den Plan, aber eigent= lich kaum in dem erhofften Umfange. Andererseits spürt man die Menge derer, die zum Filmautorenberuf drängen. Eine der häufigsten Zuschriften, die an die Filmredaktion einer Tageszeitung gelangen, lautet dem Inhalt nach ungefähr folgendermaßen : Ich möchte Filmautor werden, wie fängt man das an ? Ich habe eine Menge guter Filmideen , wie bringt man diese bei der Filmindustrie unter ? Oftmals merkt man solchen Briefen schon an, daß sich der Schreiber den Beruf eines Filmautors augenscheinlich ziemlich einfach vorstellt. Wir, die wir mit den Filmleuten in ständiger Fühlung leben, wiſſen um die außerordentlichen Schwierigkeiten ; jeder, der nur einmal den hohen Stoß von Manuskriptpapier gesehen hat, der vollgeschrieben wird , vom allerersten turzen Entwurf über die verschiedenen Ausarbeitungen bis zum endgültigen Drehbuch, der weiß , wie dornenvoll dieser Weg ist. Und jeder, der öfter solche Drehbücher liest, weiß, welche Unsumme geistiger Arbeit in den mehreren hundert Szenen eines Spielfilms stedt. Jene Briefschreiber ahnen das wohl meist nicht, aber vielleicht befindet sich unter ihnen gleichwohl die eine oder andere Begabung, möglicherweise sogar ein angehender Filmdichter, auf den wir warten. Da erhebt sich unwillkürlich die Frage:

Was tut man eigentlich in unserer Filmindustrie zur Förderung des Autorennachwuchses ? Es gibt unseres Wissens keine amtliche Stelle, die sich ausgesprochen mit Autorennachwuchsförderung befaßt. Die Aufgaben des Reichsfilmdramaturgen anderer sind Art ; er hat in erster Linie den Filmfabrikanten mit Rat und Tat zur Seite

zu stehen ; die neuen Autoren, die mit ihren bereits von einer Filmgesellschaft zur Verfilmung erworbenen, oder wenigstens in Aussicht genommenen Arbeiten bis hierher vordringen, sind schon über das erste Anfängerstadium hinaus, denn sie haben bereits eine brauchbare Arbeit geliefert. Wer fördert aber die „,blutigen" Anfänger? Gewiß, in Hochschulvorlesungen und in einem Filmwohl Volkshochschulſeminar werden autorenprobleme theoretisch behandelt, aber eben nur theoretisch. Wer betreut jedoch ersten hoffnungsvolle Anfänger bei ihren schüchternen Schritten in die Praxis ? Kleine oder mittlere Filmgesellschaften kön nen das offenbar kaum in nennenswertem Umfange tun, also bleibt im wesentlichen ein Officium nobile der Großen. Aus diesem Grunde baten wir den Chefdramaturgen einer unserer großen Filmgesellschaften um Auskunft über Siese Fragen. Wir halten deſſen im folgenden wiedergegebenen Äußerungen für außerordent lich aufschlußreich. Einleitend fragten wir :

Hat es überhaupt

Zweck, daß ein Anfänger seine Ideen einsendet ? Der Chefdramaturg seufzt : Uns gehen jährlich alles in allem ungefähr zehntausend Anregungen zu; das sind nun glücklicherweise nicht alles gleich fertige Manuskripte oder auch nur Exposés, sondern manchmal lediglich Hinweise auf die Verfilmungsmöglichkeit eines Buches oder Bühnenstückes, aber immerhin Anregungen. Wir lesen und prüfen alles, auch die primitivsten Anfängerarbeiten.

Und wenn uns dabei ein Einsender durch das augenscheinliche Vorhandensein von Teilqualitäten auffällt, so machen wir sehr oft einen Versuch mit ihm. 3. B. hat einer eine gute Idee, aber er vermag sie nicht schriftstelleriſch zu gestalten. Oder einer kommt uns mit an sich guten allgemeinen Einzelheiten , aber er vermag seine Geschichte nicht in großem Stil zu erzählen. Wenn wir solche eventuell brauchbare Teilergebnisse feststellen, so schicken wir ihn. unabhängig davon, ob wir für dieſe erfolgversprechenden Einzelheiten praktisch Verwendung haben, zu einem unserer Mitarbeiter, der die Spezialaufgabe hat, sich mit solchen Anfängern

NSK Folge 274 abzugeben und ihnen nach Möglichkeit den Weg zu weisen zu brauchbaren Arbeitsergebniſſen. Eine Zeitlang haben wir regelrechte Autorenkurse eingerichtet , und in solchen Kursen jedesmal sechs Anfängern, die wir auf Grund der uns vorgelesenen Arbeiten für aussichtsvoll hielten, unter Leitung eines Fachmannes für ein paar Monate die Möglichkeit gegeben, in eine Arbeitsgemeinschaft ihre Autorenansagen auszubilden . Während dieser Zeit lebten ſie vollkommen auf Kosten unseres Unternehmens. Das Ergebnis war, daß wir durchschnittlich einen aus jedem dieser Kurse als für die Praxis reif befanden ; einige dieser Kursusteilnehmer sind heute bei uns in einem feſten Anstellungsverhältnis. Solch ein Kursus hatte die Aufgabe, in gemeinschaftlicher Arbeit ein fertiges Drehbuch auszuarbeiten ; es ist allerdings tatsächlich nie dazu gekommen, daß wir solch ein Gemeinschaftsdrehbuch verfilmt haben. Die Kursusform schien uns dann aber doch nicht das Ideal zu sein, und wir sind davon wieder abgekommen. Iezt halten wir es also mit den Anfängern so, daß wir sie zu dem erwähnten Mitarbeiter schicken, der mit ihnen arbeitet und uns nach zwei bis drei Monaten über die Eignung des einzelnen berichtet. Gegebenenfalls wird dann ein praktischer Versuch gemacht, eine solche junge Kraft auf einer Aufgabe anzusehen. Wir erwarten keineswegs immer gleich ein eigenes fertiges Drehbuch; Teilbegabungen ſind uns unter Umständen ebenſo wertvoll. 3. B. gelingt es uns Deutſchen nicht ſo recht, jene besondere Leichtigkeit zu erzielen , die wir oft an amerikanischen Filmen, insbesondere Lustspielen, bewundern. Man denke an „ Es ge= schah in einer Nacht." Ein Autor, der etwas zu schwerflüssigen Filmmanuskripten durch Überarbeitung diese Leichtflüssigkeit verleihen Manche könnte, wäre ein gesuchter Mann. Autoren bringen wieder eine besondere Begabung für das Konstruktive mit, aber für die Dialoggestaltung sind sie vollkommen unbrauchbar, die Stärke anderer wieder liegt in brillanten filmischen Einzelfällen. Solche Teilbegabungen versuchen wir dann in geeigneter Weise anzusehen. Das ist im wesentlichen noch ein neuer Weg, und über die praktischen Erfolge läßt sich im Augenblick noch nichts Abschließendes sagen. Das Ideal wäre natürlich der Filmdichter, der allein ein vollkommen fertiges Drehbuch schafft. Aber solange er noch so verschwindend ſelten ist, müſſen wir uns auf die eben geschilderte Weise helfen. Wir fördern grundsäßlich wur Anfänger, die eigene Arbeiten vorlegen und nicht bloß Bücher abarbeiten wollen. Denn das Ziel unserer dramaturgischen Arbeit ist, brauchbare Originalfilmmanuskripte zu beschaffen. Einmal waren wir schon so weit, daß wir für sechzig Prozent unserer jährlichen Filme Originalstoffe hatten. Der Umbruch 1933 mit seinen tief einschneidenden Umwälzungen hat diese Entwicklungskurve zunächst wieder etwas nach unten umgebogen . Gegenwärtig sind ungefähr fünfundvierzig Prozent unserer Manuskripte Originalstoffe. Selbstverständlich kann eine große Filmgesellschaft sich bei ihrer Stoffauswahl nicht auf die Eingänge verlassen, mögen diese auch noch so zahlreich sein. Wir forschen daher systematisch auf dem Büchermarkt nach geeigneten Stoffen und Autoren ; von jedem Autor, der im Börsenblatt neu erscheint, wird bei uns mindestens ein Buch gelesen, und neben den tatsächlich erworbenen Filmmanuskripten geben wir für die

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23. November 1935 Suche nach Stoffen und Versuche mit neuen Leuten jährlich etwa dreißigtausend Reichsmark aus. Wir machen z. B. auch Versuche mit Autoren, die sich schon auf anderen Gebieten bewährt haben oder im Kommen sind , und von denen wir auf Grund des Erschienenen glauben, daß sie sich vielleicht auch als Filmautoren bewähren und für dieses Sondergebiet Interesse haben könnten. Solche Autoren beauftragen wir entweder mit der filmischen Ausarbeitung eines eigenen Werkes oder wir deuten ihnen ein Thema an, ohne es allzu sehr einzuengen , so daß der Betreffende Raum hat für freics , eigenes Schaffen. Daneben sind wir natürlich darauf ange= wiesen, Aufträge an erfahrene und langerprobte Filmautoren zu vergeben, denen wir dann für ihre Arbeit eine genaue Marschroute mitgeben. Da muß beispielsweise ein Manuskript darauf zugeschnitten werden, daß die Aufnahmen sämtlich im Winter gedreht werden können. Dem Bearbeiter wird ferner die Besehung der tra= genden Rollen und der in Aussicht genommene Regisseur bei Auftragerteilung bekanntgegeben, damit gleich von vornherein darauf hingearbei tet werden kann. Das ist selbstverständlich, theoretisch gesehen, ein ungesunder Zustand, aber in der Praxis geht es tatsächlich nicht ganz ohne solche Aufträge. Wie bereits oben angedeutet, betrachten wir auch die Verfilmung als unerfreulich, aber wir kommen nun mal vorläufig ohne Buchverfilmungen noch nicht aus. Und daraus entstehen erfahrungsgemäß sogar in erster Linie die sogenannten „ Brotfilme", an denen verdient wird ; diese ermöglichen es lezten Endes überhaupt erst, daneben auch künstlerische Experimente zu machen und für Nachwuchsförderung Geld auszugeben, das zunächst nicht unmittelbar nuhbringend angelegt ist. Im übrigen sehe ich das Filmautorenproblem so, daß ich mir ſage, es wird allmählich leichter werden, brauchbare Filmmanuskripte zu erhalten, weil jezt eine Generation heranwächſt, die das Lichtspielhaus als ernste Argelegenheit von Kindheit an als existent miterlebt hat. Die älteren Autorengenerationen, die das Lichtspielhaus aus ihrer frühen Jugend noch als nicht ernstzunehmenden ,,Kintopp" in Erinne rung hat, ist erfahrungsgemäß für uns im allgemeinen verloren ; diese Herrschaften, mögen sie auf anderem Gebiet noch so tiefgründige Arbeit geleistet haben, bringen zum Film nach unseren Erfahrungen zumeist nicht die geistige Einstellung mit, die dem heutigen Stand der Filmkunst entspricht. Daran sind viele Versuche gescheitert, und diese Schwierigkeiten wird es hoffentlich in absehbarer Zeit nicht mehr geben, wenn diese ältere Generation ausgestorben ist. Bei der Autorennachwuchsförderung erleben wir auch bei anscheinend hoffnungsvollen Kräften später manchmal Enttäuschungen, weil da Imponderabilien mitspielen, die sich nicht voraussehen ließen. 3. B. hatte ein junger Autor in langer Muße einen eigenen stark dramatischen Stoff ausgearbeitet, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. Wir erwarben das Manuskript, und der Betreffende glaubte daraufhin, sich berufsmäßig auf das Filmschreiben umstellen zu können. Aber siehe da, er versagte ; als er jetzt darauf angewiesen war, fiel ihm nichts überragendes mehr ein, und heute hält er sich mühsam als Mittelmäßigkeit gerade über Wasser. Es ist eben etwas anderes, ob man unter dem Druck der Notwendigkeit des Brot-

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NSK Folge 274 erwerbs schreibt oder in aller Muße nur aus Neigung. Andere junge Autoren verlieren den Kopf, wenn ihnen von den beteiligten Stellen zuviel in ihre Arbeit hineingeredet wird. Selbst= verständlich ist das ein unerwünschter Zustand, aber erfahrungsgemäß lassen sich Sonderwünsche der Beteiligten beim besten Willen nur schwer vermeiden. Oder es kommt einer bei aller Anstrengung über ein kleines Teilgebiet nie hinaus, z. B. hat er die Gabe, sogenannte „,lederne" Dialoge, wie wir das nennen, zu entledern. Dialoge schreibt er mit beneidenswerter Leichtigkeit, aber er versagt sofort, wenn man ihm mal eine weitergehende Arbeit gibt. Es ist eben wirklich nicht so einfach, Filmautor zu werden. Das Handwerksmäßige daran,

die Technik, kann jeder lernen, da liegt teine Schwierigkeit. Diese beginnt aber schon bei der Einstellung. Filmgrundsäglichen müssen autoren Augenmenschen ſein , ſchließlich liegt ja bei dem Begriff Tonfilm finngemäß die Betonung auf der zweiten Silbe. Jeder Film hat seinen_besonderen Bildrhythmus. All das sind Imponderabilien, die sich nicht lernen laſſen, ſondern die irgendwie von innen heraus aus der ganzen Einstellung des Betreffenden zum Film erwachsen müſſen. Die meisten, die zum Beruf des Filmautors drängen, sind sich über diese Klippen und Schwierigkeiten nicht im klaren, und deshalb gibt es gerade hier so viele Enttäuschungen. Bei diesem, wie gesagt, Unerlernbaren, liegen zugleich die natürlichen Grenzen aller NachDr. O. wuchsförderung.

So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 23. November. ,,Friesennot“ Deutsches Schicksal auf ruffiſcher Erde Ein Filmspiel ist entstanden, welches in feinem Aufbau , seiner Gestaltung und Durchführung zu den bemerkenswertesten Leistungen der lezten Zeit gehört. Inmitten von Filmprogrammen, deren Hauptkontingent Operettenfilme, Liebeskitsch und Sensationsreißer stellen, ſteht heute ein Werk, geboren aus dem Gemeinschaftsgedanken und aus völkischem Idealismus. Ein Film geht hinein in die rauhe Wirklichkeit, in das Leben , wie es sich wirklich zeigt, ohne Schminke, ohne Schönfärberei. Oft genug hat die Öffentlichkeit den Film der zeitnahen Problematik gefordert. Hier ist er! Hier ist echtes Leben, das in realistischer Wucht filmische Triumphe feiert. Politisch rechnet „Frieſennot“ in eindeutiger Form mit dem Bolschewismus in Rußland ab. Friesische Auswanderer, tief verwurzelt in der Kultur, in dem Glauben ihrer Vorväter, werden von den Funktionären des Gastlandes, den Kommissaren der Bolschewisten, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und Ausnuzung ihrer Gutgläubigkeit an den Rand der Verzweiflung getrieben, bis sich die Kraft der deutschen Bauern in urwüchsiger Stärke Bahn bricht und furchtbare Abrechnung hält. Aus spärlichen Zeitungsnachrichten wissen wir einiges von der Not der Auslandsdeutschen in Rußland. Dieser Film zeigt sie uns in_er= schütternder Eindringlichkeit. Ein Tendenzfilm also? Nein, wenn man glauben sollte, ſeine Bedeutung erschöpfe sich im Aufzeigen der Unterdrückung Deutscher bei den Sowjets. Denn selbst die Figuren der brutalen, gemeinen Ruſſen ſind in diesem Film in ihren Unzulänglichkeiten und Schwächen menschlich faßbar und nicht etwa Zerrbilder, die es in der Wirklichkeit nicht geben könnte. So stehen im Mittelpunkt des Geschehens zwei Welten : das Deutschtum der friesischen Bauern, erhalten durch die Jahrhunderte der Trennung mit der Heimat, verkörpert durch die mächtige, schwerfällige Gestalt des Dorfvorstehers Jürgen Wagner und symbolisiert durch den Friesentanz in ſeiner überlieferten Schwere und Eindeutigkeit ; daneben stehen die Vertreter des sowjetiſtiſchen Rußlands, leichtſinnig, brutal und hinterhältig, an ihrer Spike der Kommiſſar Tichernoff.

In dieses Geschehen hinein flechtet sich die aufteimende erste Liebe des Halbblutes Mette, Tochter eines Friesen und einer Ruſſin, zu dem bolschewistischen Anführer. Diese Liebe wird beiden zum Verhängnis. Die starke raſſiſche Auffassung der Friesen duldet teinen Verrat am Volkstum - Mette endet im Sumpf, aber nun bricht der Zorn des Ruſſen hervor, bis endlich sich die Friesen zum Kampf gegen die Unterbrüder aufraffen . Eine schauspielerische Meisterleiſtung gibt der Russe Inkijinoff als Sowjetkommissar Tschernoff. Sein Mongolengesicht beherrscht ganze Teile des Films. Neben ihm, aufrecht, echt und doch gütig, Friedrich Kayßler als Jürgen Wagner, ein menschenwarmes Spiel, das haften bleibt in der Rolle des gottesfürchtigen, in seinem Glauben unerschütterlichen Friesenführers. Den Anführer der jungen Generation, vorwärtsstrebend, voraussehend und die Schwerfälligkeit im Handeln des Alten als Schwäche ansehend, gibt Hermann Schom berg, männlich, tapfer, hart. Jessie Vihrog als Halbblut Mette läßt die Figur der innerlich heimatlosen, zu keiner Raſſe ganz gehörenden, erwachenden Frau glaubhaft werden. In dieser Umwelt geben auch die übrigen Mitwirkenden, unter ihnen Gertrud Böll , Kai Möller, Friz Hoopts, Ilse Fürstenberg, Maria Koppenhöfer, Helene Fehdmer, Marianne Simson und Martha Ziegler, wirkliche Menschen mit eigenen Zügen. Nach einer bekannten Novelle von Werner Kortwich haben Kortwich selbst, Peter Ha gen, Sepp Allgeier und Walter Gronostay in gemeinsamer Arbeit, bei der jeder recht an seinem Platz stand, ein großes Werk gestaltet, welches mitreißt, packt und erschüttert durch die Wucht der Handlung und die Größe der Darstellung. Sepp Allgeiers Leistung als Kameramann gehört zu den besten, die die Leinwand zeigte : ein Dichter des Objektivs. Auch alle übrigen Mitſchaffenden erhielten die Bestätigung ihres Könnens durch die höchsten Prädikate, die der neue Staat und seine Führung einem Film zu vergeben haben. Das Publikum bestätigte die Anerkennung der Zensur, indem es den Film mit starkem Beifall auszeichnete. Eine Nation konnte in ihm ein Stück des eigenen Schicksals erleben und wertet ihn entsprechend als ein Filmwerk, welches seine Größe in sich selbst trägt. Ein Delta-R.P.L. -Film .

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als

politisches

Hauptmann S.A.- Gruppenführer a. D. Weiß, der stellvertretende Hauptschriftleiter des „Völkischen Beobachter“, schreibt im Zentralorgan des Bundes Nationalsozialiſtiſcher Deutscher Juristen, „Deutsches Recht", über das Thema „ Der Volksgerichtshof des Deutschen Reiches“ u. a. folgendes : Strafrechtlich NSK „Dieſe Rechtsunsicherheit, die vor der nationalsozialistischen Machtübernahme a Ilents halben herrschte, ist im übrigen auch ein Beweis dafür, daß ein Staat durch den toten Buchstaben der Gesetzesparagraphen allein niemals wirksam geschützt werden kann, wenn nicht das Gesetz im Einklang steht mit einer klaren politiſchen Idee. Das Geſetz fann immer nur die äußere Formulierung für einen Zustand sein, der durch die politische und geistige Macht seiner Träger garantiert werden muß. In diesem Sinne ist der Volksgerichtshof für das Deutsche Reich eine organische Schöpfung des nationalsozialistischen Staates. Denn er ist Ausdrucksform nationalsozialistischer Grundauffassungen auf dem Gebiete der Rechtsprechung. Es soll sichtbar zum Ausdruck kommen, daß der Nationalsozialismus den Hoch- und Landes verrat als das schändlichste Attentat auf die Volksgemeinschaft ansieht, und daß er infolgedeſſen dieses Verbrechen mit den schwersten Strafen zu bekämpfen entſchloſſen ist, die möglich sind. Demgemäß wird der Volksgerichtshof von der Autorität einer einzigen und legten richterlichen Instanz getragen. Diese Autorität eines obersten Staatsgerichtshofes muß er haben, damit er die ihm gestellte Aufgabe mit Erfolg und auf die Dauer erfüllen kann. Es handelt sich also nicht darum, daß man lediglich aus praktiſchen oder politichen Zweckmäßigkeitsgründen die Hoch- und Landesverratssachen vorübergehend aus der früheren Zuständigkeit des Reichsgerichts herausgenommen hat, sondern man hat es mit der Verwirklichung eines Projektes zu tun. das einen wesentlichen Bestandteil der nationalsozialistischen Straf = rechtsorganisation darstellt. Im übrigen kommt es ja auch schon im Aufbau des Volksgerichtshofs sichtbar zum Ausdruck, in dem neben den Berufsrichtern in jedem Senat die Vertreter der Partei und der Wehrmacht, also der beiden großen Säu len des nationalsozialistischen Staates, als Richter sitzen. Es liegt in der Natur jeder Neuschöpfung, daß sie eine entsprechende Anlaufzeit braucht, um sich im Bewußtsein der Öffentlichkeit durchzu-

Ergebnis

Wer die politischen Prozesse vor dem sezen. Volksgerichtshof im vergangenen Jahr verfolgt hat, der versteht am besten den Entschluß zu würdigen, mit dem seinerzeit neben dem Reichsgericht eine unabhängige höchſte Inſtanz für die Aburteilung schwersten der ausschließliche Staatsverbrechen geschaffen wurde."

Wehrwirtschaftlich Der Reichsfachgruppenleiter der Reichsfachgruppe „Wirtschaftsrechtler“, des N.S.- JuMöndmeier, ristenbundes, Dr. Otto ſchreibt in dem Organ seiner Fachgruppe „ Die nationale Wirtschaft“ über „Wehrwirtschaft“ unter anderem : ,,Die Unterscheidungen in Bürger und Soldat, Bürger und Arbeiter haben oft zu ständischen und klassenartigen Zerreißungen Anlaß gegeben. Uns Nationalsozialisten freut daher ganz beson= ders, daß durch die geistige und politische Ents wicklung der letzten Jahre das Bürgerideal ganz erheblich zu wanken beginnt. Es wird in Zukunft nicht mehr möglich sein, den ſatten und ſich_ſelbſt_lebenden Bürger zu erhalten. Dieser Bürger ist aufgeschreckt worden von dem Pochen des Schicksals an die Tür unterer Nation und muß sich wohl oder übel einreihen in die totale Mobilmachung des gesamten Volkes. Unser ganzes Leben erhält damit einen soldatischen Charakter, der sich allerdings nicht in der Übung und Wahrung soldatischer Sitten und Gebräuche austobt, sondern in der inneren Haltung und Einstellung zu Volk und Staat besteht. Diese Feststellung ist wesentlich für den Aufbau einer Friedens- und Kriegswirts schaft. Eine rein auf sich selbst gestellte Friedenswirtschaft muß der Nationalsozialismus genau so gut ablehnen, wie er eine freie Verkehrsund Marktwirtſchaft ablehnt. Friedenswirtschaft muß Wehrwirtſchaft sein, wenn nicht die Existenz des Volkes im Falle der Ultima ratio des Krieges gefährdet sein soll. Die beste Lösung der wehrwirtſchaftlichen Fragen wird zweifellos darin bestehen, daß im Falle eines Krieges eine besondere Überleitung von der Wehrwirtschaft zur Kriegswirtschaft unnötig wird. Eine organisatorische Umstellung der gesamten Wirtschaft im Kriegsfalle wird nicht nur technische und wirtschaftliche Nachteile haben, sondern auch eine enorme Zeitverzöge= rung verursachen. „ Kriegsgesellschaften", die zu einem besonderen Zweck aus dem Boden ge= stampft werden, können nur unvollkommen arbeiten, da Tradition und Übung fehlen. Die für den Fall eines Krieges in Friedenszeiten eingesetzten Organisationen der ge=

!

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des Verkehrswesens werblichen Wirtschaft, und Ernährungswirtschaft der der und in ihnen befindlichen Betriebe leisten ihre Arbeit in einer allerdings etwas veränderten Frontstellung weiter. Es besteht dann zwischen Friedenswirtschaft und der Kriegswirtschaft nur ein gradmäßiger Unterschied, während im übrigen die Verfaſſung der Wirtſchaft und das Wesen des Wirtschaftens sich völlig gleichbleiben."

Jugendrechtlich

In Heft 11 der „ Deutſchen Verwaltung“ , des Organs der Reichsfachgruppe „Verwaltungsjuriſten“ im Bund Nationalsozialiſtiſcher Deutscher Juristen, wird ein Aufsatz von Dr. Gottfried Neesse , Dresden, veröffentlicht, dem wir nachfolgenden Auszug entnehmen: Die Hitler-Jugend hat wohl einen etwas kürzeren, im großen gesehen, aber doch den gleichen Weg hinter sich wie die gesamte nationalsozialistische Bewegung. Wie die nationalsozialistische Bewegung selbst, war sie politisch und hatte zum Recht nur die Beziehungen, die der politische Kampf von ihr forderte. Schon während der Machtergreifung aber trat hier eine Änderung ein : mit den Aufgaben wuchsenreißend die Anforderungen rechtlicher Natur. Die Jugendbünde von

23. November 1935 früher, deren einzige Pläne und Ziele auf dem Gebiete der Wanderung, der Fahrt, bestenfalls der Leibesertüchtigung und dem Kulturschaffen lagen, hatten sich nie um rechtliche Fragen zu fümmern brauchen. Der Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände, ihre oberste organiſatorische Spize, erledigte alle sie gemeinsam be= treffenden rechtlichen Fragen mit den zuständigen Behörden, ohne daß einmal grundsätzliche Aufgaben auf dem Gebiete des Rechtes in Angriff genommen worden wären . Die HitlerJugend konnte sich damit nicht begnügen, nur gelegentliche Anfragen und Aufträge für ihre Gliederungen und die ihr angehörenden einzelnen Kameraden zu erledigen. Da sie den Jungen in all seinen Lebensäuße = rungen zu erfassen hat, muß sie ihm auch im Recht zur Seite stehen, und da sie nicht nur für die Gegenwart, sondern vor allem auch für die Zukunft der Jugend Sorge zu tragen hat , muß sie sich um ein einheit liches deutsches Jugendrecht bemühen. Da die Hitler-Jugend auch an diese Aufgaben, die ihr im Rechtsleben der Nation erwachſen, mit einem politischen Willen herangeht, haben zwei Leitsätze für sie Geltung: 1. Der politische Kampf kann heute nur mit Hilfe des Rechts zu gutem Ende gebracht werden; 2. die eine große Aufgabe der Hitler-Jugend ist es, die Ergebniſſe des politiſchen Kampfes im Recht zu verewigen.

Der Sicherungszweck

des

Erbgeſundheitsgeſehes

NSK „ Von der Unfruchtbarmachung darf nicht deshalb abgesehen werden, weil eine Verheiratung oder außerehelicher Geschlechtsverkehr nicht zu erwarten ist“, so lautet die Überschrift einer Entscheidung des Erbgesundheitsobergerichts Kassel vom 4. September 1935, die soeben in der Juristischen Wochenschrift (Heft 44 S. 3119) veröffentlicht wird . Dieser Beschluß beugt jenen verkehrten Meinungen vor, die den Sicherungszweck des Sterilisationsgesetzes verkennen. Das Gesez sieht bestimmte Maßnahmen vor, die den Nachwuchs eines Erbkranken unter allen Umständen verhindern sollen. Die reguläre Maßnahme ist die Sterilisation ; wenn der Erbkranke die Kosten trägt, kann die Sterilisation durch Absonderung, d. h . durch den Aufenthalt in einer geſchloſſenen Anstalt, in der die Erzeugung von Kindern ausgeschlossen ist, ersetzt werden. Auf jeden Fall handelt es sich um eine äußere, nicht um eine innerlich-moralische Sicherung. Würde die moralische Sicherung genügen und Aussicht auf Erfolg versprechen, so hätte es ja des Gesetzes nicht bedurft. Man hätte von Staats wegen die Erbkranken feststellen laſſen und ihnen empfehlen können, ſich nicht zu verheiraten und außerehelichen Geschlechtsverkehr zu vermeiden. Was das genütt hätte, fann jeder gesund und praktisch denkende Mensch

leicht ermessen ; es hätte nämlich nichts oder wenig genügt, vor allem bei der großen Mehrzahl geistig anormaler Erbkranker, die moralichen Erwägungen entweder unzugänglich sind oder mindestens ihren Willen nicht nach ihrer Einsicht einrichten können. Es geht also nicht an, eine persönliche Verpflichtung des Erbkranken, sich nicht verheiraten und sich außerehelichen Verkehrs enthalten zu wollen, an die Stelle der Unfruchtbarmachung treten zu lassen. Dem steht der Wortlaut ſowohl als auch der Sinn und Zweck des Gefetes entgegen. Das Erbgesundheitsgericht Kaſſel führt hierzu aus : Die Erbkranke hält die Unfruchtbarmachung für unnötig, da sie Witwe sei und nicht die . .. Absicht habe, sich wieder zu verheiraten ... Das Gesetz gestattet aber nicht, von der Unfruchtbarmachung abzusehen. Bei der Gesamt• heit der Bevölkerung ist allgemein mit der Möglichkeit der außerehelichen Erzeugung. von Kindern zu rechnen ; zum mindeſten ist eine solche nicht allgemein ausgeschlossen. Der Nachweis aber, daß im Einzelfall gerade bei der in Frage stehenden Persönlichkeit außerehelicher Beischlaf nicht in Frage komme, ist

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nicht zu erbringen. Das Gericht wäre ge= zwungen, Feststellungen über die sittliche Haltung und die moralische Grundeinstellung zu treffen. Das würde im Regelfall kaum durchführbar sein. Auch würde berücksichtigt werden müssen, daß selbst sonst sittlich hochstehende Persönlichkeiten gelegentlich fehlen können . Hinzu kommt, daß die Anordnung der Un = fruchtbarmachung bei Unverheirateten , wenn man solche Feststellungen zuließe , zu einer Diffamierung der von der Unfruchtbarmachung Betroffenen führen würde, die nicht im Sinne des Gejeges liegt." Gerade dieser lettere Gesichtspunkt ist besonders wichtig. Immer und immer wieder haben die maßgebenden Stellen betont, daß die auf Grund des Sterilisationsgesetzes getroffenen Maßnahmen reinen Sicherungszwecken dienen und mit einer moralischen Wertung der betreffenden Persönlichkeiten nicht das geringste

Schutz vor

den

23. November 1935 zu tun haben. Dafür, daß einer erbkrank ist . kann er nichts ; diese Tatsache schließt jegliche Art von direkter oder indirekter Diffamierung aus. sich aber die Gerichte auf eine Prüfung sittlicher Qualitäten im Sterilisationsverfahren ein= ließen, dann würden sie immer eine moralische Bewertung in den Fällen aussprechen, wo die Nachprüfungen zu dem Ergebnis führten, daß auf Versprechungen kein Verlaß sei. Dies ist nach dem Sinn des Gefeßes grundfäßlich und in allen Fällen unmöglich. Die Rechtsprechung der Erbgesundheitsgerichte würde dann vom biologiſch- rechtlichen auf das moralische Gebiet abgleiten, das ihr ganz allgemein verschlossen ist. Von der Unfruchtbarmachung kann nur in den nicht moralisch, ſondern biologisch begründeten Fällen abgesehen werden, we infolge hohen Alters oder aus sonstigen Gründen eine Fortpflanzungsmöglichkeit überhaupt Bg. nicht mehr besteht.

Geſchäftspraktiken

der Schwindelfirmen NSK Ein hervorstehender Charakterzug im geschäftlichen Leben des erst durch den Nationalsozialismus beendeten liberalistischen Zeitalters war das Bestreben, unter Ausnutzung aller erreichbaren, erlaubten und auch unerlaubten Mittel auf Kosten seiner Mitmenschen voranzukommen. Derjenige, der es verstanden hatte, sich ohne Rücksicht auf die Lebensinteressen seiner Umgebung erfolgreich durchzusetzen, wurde nicht nur seiner Tüchtigkeit wegen, die in Wirklichfeit oft trasfeste Ichsucht und Skrupellosigkeit war, gerühmt, sondern gelangte auch zu hohem Ansehen und großen Ehren. Durch die sich zum Schaden der geordneten Wirtschaft immer mehr breitmachende Tätigkeit von Schwindlern aller Art gingen der Volksgemeinschaft große Sum men verloren, und das Vertrauen in die Redlichkeit des ehrlichen, an moralischen Grundsähen festhaltenden Kaufmanns und Gewerbetreibenden drohte immer mehr und mehr zu schwinden. Um diesem für die Allgemeinheit schädlichen Zustand entgegenzuwirken, wurden zunächſt die in der Vorkriegszeit in einzelnen deutschen Großſtädten eingerichteten Rechtsauskunftsstellen zu der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen e. V. " zusammengeschlossen und diese selbst nach der Machtübernahme vom Reichsjuristenführer Dr. Frant in die Deutsche Rechtsfront eingegliedert. Nach Errichtung der allen minderbemittelten Volksgenossen Rechtsschuß gewährenden N.S.-Rechtsbetreuungsstellen der Partei ging die Erteilung von Rechtsauskünften auf dieſe über, während die Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen e. V." wegen ihrer im Interesse der Allgemeinheit lie

genden Tätigkeit erhalten auch erhalten bleiben muß.

blieb

und

Denn es ist ja leider so, daß mit dem Tage der Machtübernahme nicht sofort auch andere Menschen in Deutschland lebten und wirkten. Viel zu lange konnte das Gift fremdartiger Irrlehren im Körper des deutschen Volkes ſeine unheilvolle Wirkung ausüben, als daß knapp drei Jahre genügt hätten, die Gesinnung der Mehrzahl der Menschen von Grund auf zu ändern. Wenn auch keineswegs verkannt wer den soll und darf, daß die sich immer mehr ausbreitende Kenntnis nationalſozialiſtiſchen Willens und der hohe ſittliche Gehalt der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung veredelnd auf den Menschen einwirkt, so ist doch die Zahl derer, die glauben, in der bisherigen Art auf Kosten ihrer Mitmenschen leben zu können , auch heute nicht gering. Immer wird sich die Gemeinſchaft der Anſtändigen in einem Kampf mit dunklen Elementen befinden und niemals das Schlechte gänzlich auszurotten ſein. Die Notwendigkeit des Wirkens der „ Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen e. V.“ liegt auch heute noch in ihrer Aufflärungsarbeit der Öffentlichkeit und in der Unterstützung der staatlichen Behörden durch Unterrichtung über die „ Geſchäftsmethoden“ von Schwindelunternehmen. In ständig steigendem Maße arbeiten die Strafverfolgungsbehörden des Dritten Reiches mit der „ Zentralstelle" zusammen, die das bei ihr gesammelte Material gern zur Verfügung stellt und dank ihrer über ganz Deutschland verteilten Mit, glieder in der Lage ist, das Entstehen von Schwindelunternehmen wirksam zu bekämpfen.

RSK Folge 274 Es ergehen daher an die Zentralstelle" sehr häufig seitens der Verwaltungsbehörden, der Gerichte und Staatsanwaltschaften Ersuchen um Erstattung von Berichten und Gutachten über bestimmte Firmen. Die gesamte Tätigkeit der ,,Zentralstelle" erfordert naturgemäß auch eine enge Verbindung mit den Organi sationen der Wirtschaft , vor allem den Wirtschaftskammern, mit deren Hilfe es erst möglich ist, Handel und Gewerbe von unlauteren Elementen, die das Ansehen dieser Berufe schädigen, zu säubern und freizuhalten. In unzähligen Fällen schon ist es dank der Aufklärungsarbeit der „ Zentralstelle" geglückt, zahlreiche Volksgenoſſen, die infolge von verlockenden Versprechungen geneigt waren, ihre oft die letzten Reserven darstellenden Erspar nisse Schwindelunternehmungen anzuvertrauen, Um diese Aufvor Schaden zu bewahren. klärungsarbeit noch weiter zu fördern, hat die „Zentralſtelle zur Bekämpfung von Schwindelfirmen e. V." Schußregeln ausgearbeitet, deren geschäftsunkundige Befolgung Volksgenossen ſchüßen, die Zahl der Betrüger aber eindämmen wird. Von diesen, alle Gebiete geschäft = licher Tätigkeit umfassenden Schutzregeln seien hier nur die erwähnt, die die am meisten vorkommenden Gelegenheiten zum Geschäftsabschluß zum Gegenstand haben, den Vertreterbesuch im Hause und das Darlehnsgeschäft. Zum ersten Punkt heißt es in diesen Regeln :

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23. November 1935 „Je günſtiger und verlockender ein Angebot erscheint, desto vorsichtiger beurteile man es. Niemand fann heute etwas verschenken. Namentlich Ehefrauen sollten sehr vorsichtig bei der Aufgabe von Bestellungen an der Haustür, wie überhaupt bei Abschluß von Verträgen in Abwesenheit der Ehemänner sein." Und von Geldgeschäften wird gesagt : ,,Wer Darlehen in Anspruch nehmen will, tue dies nur, wenn er einen guten Bürgen stellen oder Sicherheiten nachweisen kann, deren Wert die beantragte Darlehnsſumme um ein Mehrfaches übersteigt. Von Vermitt= lern lasse man sich vor Vertragsabschluß die Geldgeber nennen und ziehe Ertundigungen ein. Wer sofort Geld braucht, kann dieses nicht durch Abschluß eines Zwecksparvertrages erreichen. Keine reelle Sparunternehmung kann Darlehen in kürzester Zeit“ nach Ablauf der Mindestwartezeit oder Sperrfrist ver sprechen. Wie lange gespart werden muß bis zur Auszahlung des Darlehns kann und darf weder die Zwecksparunternehmung noch ein Vertreter genau voraussagen, da dies größtenteils von der Höhe und Pünktlichkeit der Sparzahlungen" abhängig ist. Außerdem sind Terminszusagen eine strafbare Abweichung vom Geschäftsplan." Stellenangebote gegen Kautionsleistungen find häufig gefährlich. Man leiste unter teinen Umständen Barkautionen, sondern leiſte die Kaution durch ein gesperrtes Sparkassenbuch oder schüße den Arbeitgeber vor Verlusten durch Abschluß einer Kautionsversiche= Wn. rung."

Druck: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstr. 88.

9 :

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 274

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Bücher als Künder

NSK Eines der wichtigsten Bindeglieder aller Deutschen, wo sie auch in der Welt zerstreut leben, ist das Buch. Als daher Deutschland die Woche des Buches durch den Mund des Reichsministers Dr. Goebbels in Weimar feierlich eröffnete, war das keine Angelegenheit, die nur auf Deutschland beschränkt blieb. überall, wo Deutsche im Ausland leben, wurde der Ruf aus Weimar vernommen und begeistert aufge= nommen. Von überall gelangen zu uns die Berichte über Feiern der deutschen Kolonien, die dem deutschen Buch gelten. So liegt uns ein Bericht aus Reval vor, wo der deutsche Gesandte zu einer Eröffnungsfeier der deutschen Buchausstellung eingeladen hatte. Welches Interesse auch der estnische Staat daran nahm, bewies die Tatsache des Erscheinens des estnischen Staatspräsidenten ſowie einiger Minister dieses Landes. Der deutsche Gesandte Reinebed hatte zur Eröffnungsfeier der Deutschen Buchausstellung geladen. Im Heim des Verbandes der Reichsdeutschen in Estland waren aus diesem Anlaß eine große Anzahl von Vertretern der Behörden, des geistigen Schaffens und des öffentlichen Lebens erschienen. Besondere Bedeutung empfing die Veranstaltung durch das Erscheinen Staatspräsidenten Päts , der in Begleitung des Generals Jonson und seines jüngeren Adjutanten erschienen war. Ferner waren anwesend der Außenminister Seljamaa , der Bildungsminister Kan n, der Gehilfe des Verkehrsministers Jürgenson, der Präsident der Deutschen Kulturselbstver= waltung, Baron Wrangell, und eine große Anzahl von führenden Persönlichkeiten. Die Feier, die durch muſikaliſche Darbietungen umrahmt war, wurde eingeleitet durch eine Begrüßungsansprache des deutschen Gesandten Reinebeck, der den Staatspräsidenten und die Glieder der Regierung aufs herzlichste in den Räumen des reichsdeutschen Heims willkommen hieß.

Der Gesandte wies darauf hin, daß die reichsdeutsche Kolonie es sich als hohe Ehre an rechne, den hochverdienten greisen Staatspräſidenten des Landes, dessen Gastfreundschaft sie genieße, in ihren Räumen sehen zu dürfen . Der Gesandte betonte dann, daß die Tatsache, daß der Staatspräsident, der Minister des Äußeren und der Bildungsminister zur Eröffnung dieser deutschen Buchausstellung gekommen seien, einen Beweis für die jahrhundertelange enge kulturelle Verbundenheit liefere, die zwischen dem estnischen und dem deutschen Volk bestehe. Bücher seien Allgemeingut der Menschheit, für sie gibt es keine staatlichen Grenzen. Durch das Buch werden die großen Gedanken der Nationen nicht nur niedergelegt , sie werden gleichzeitig allen der Mensch-

23. November 1935

des Friedens zugänglich gemacht. In dieser Hinsicht heit seien Bücher Künder des Friedens. Es sei gewiß kein Zufall, daß das älteste estnische Druckwerk vor rund 400 Jahren in Deutschland gedruckt worden sei, und daß dieses Buch doppelsprachig, niederdeutsch und estnisch, ist. Das nationalsozialistische Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, das gute und dem Volk nahestehende Buch, das gesunde und fruchtbringende geistige Schaffen in jeder Weise zu fördern. Es möchte in der Richtung in engsten Kontakt mit anderen Nationen treten. Wie bereits der Führer des Deutschland, neuen Adolf Hitler, mehrfach gesagt hat, will jedoch das heutige Deutschland die kulturellen Bestrebun gen, die Eigenart und das nationale Eigenleben anderer Völker genau ebenso achten und schätzen, wie es hofft, daß sein Eigenleben von den fremden Nationen geachtet wird . Anschließend hielt der Lektor der deutschen Sprache an der Univerſität Tartu, Dr. Schreinert , einen tiefgründigen Festvortrag, in dem er die Bedeutung des Buches im Leben der deutschen Nation umriß. Nach der Eröffnungsfeier besichtigte der Staatspräsident, geführt vom deutschen Ge= sandten, die Buchausstellung, in der im engen Rahmen ein Extrakt des Besten und Charakteristischsten ausgestellt war, was der neuere deutsche Büchermarkt zu bieten hat.

Die Lübecker Salzspeicher werden H.J. -Heime

NSK Lübeck, 23. November. Der Lübecker Senat hat die schon baufälligen alten Salzspeicher zu H.I.-Heimen um gebaut. Man stüßte Balkenwerk und Gemäuer, zog die Giebel neu auf, legte neue Balken, und heute sind die Bauwerke wieder so weit hergestellt, daß am Giebel des Salzspeichers 2 feierlich die H.I.-Flagge gehißt werden konnte. Der große Saal, wohl künftig einer der ſchönsten Innenräume Lübecks, nimmt die ganze Länge des größten Speichers ein. Durch das Fortnehmen einer Decke ist er doppelt so hoch wie die anderen Räume. Dadurch sind zugleich an den beiden Längsseiten zwei übereinanderliegende Fensterreihen geschaffen worden. Die Scheiben dieser Fenster sind von den Verbänden der Wirtschaft, Innungen, Kaufmannschaft, Arbeitsfront und den Stellen der Partei, dem N.S. -Lehrerbund und von befreundeten H.I. -Bannen gestiftet worden. In schöner, farbiger Ausführung sehen wir auf ihnen die Zeichen der Bewegung, die Wappen der Innungen und der Kaufmannſchaft.

Rationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III, Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag Der R. S. D. A. P.. München Berlin Versand: Eher Verlag , Berlin_SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen sind nach München (Postschedlonto München 113 46) zu richten

Partei -Korrespondenz

NEK

Breſſedienſt der NGDAB

NSK Folge 275

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen . Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter : Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

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25. November 1935

Die NSK Randbemerkung :

Internationale

der

NSK Die Parlamentarier sind eine eigenartige Gilde. Wir Deutschen haben Gelegenheit gehabt, sie anderthalb Jahrzehnte in einer Reinkultur kennenzulernen, wie sie kein anderes Land auf Erden besaß. Manche kamen immer erst wieder zum Vorschein, wenn der Parlalamentssessel gefährdet war, also kurz vor den Wahlen. Manche verzichteten selbst darauf, ins grelle Rampenlicht der Öffentlichkeit zu treten ; dieſe waren auf Grund ihres Einfluſſes in der entsprechenden Parteileitung sicher, von dieser auf eine aussichtsreiche Stelle in die Liste gesezt zu werden und brauchten sich also nicht zu be mühen.

Verbot aller antidemokratischen Verbände, denn erst damit fühlten sich die Herren sicher in ihren Sesseln. Es muß - wie man den „ Arbeitseifer“ der Parlamentarier fennt - schlecht bestellt ſein um die Demokratie in der Welt, daß so viele Pfründeninhaber sich zur gemeinsamen Verteidigung ihrer Diäten zusammenfinden. Ein weiteres wurde noch beschlossen ; die Namen der Parlamentarier, die als Opfer der Diktatur gefallen sind, zu sammeln. Der Einsatz für eine Idee und Opfer zu bringen für eine als richtig erkannte Sache war nie ein Weſenszug der echten Parlamentarier. Die emigrierten Abgeordneten a. D., die als „ Vertreter" der autoritären Staaten an der Konferenz teilnahmen, sind der lebende Beweis dafür. Leichter und erfolgreicher dürfte es ſein, eine Liſte der Parlamentarier aufzustellen, die Opfer der Korruption, der Krankheit des Parlamentarismus, wurden. Es würde eine rei che Liſte werden !

An diese vergangenen Zeittypen wird man erinnert, wenn jezt Parlamentarier anderer Länder in Brüſſel zu einer internationalen Konferenz zusammentreten und einen internationalen Zusammenschluß für die Wahrung der Rechte der Demokratie, d. h. , ihrer eigenen Rechte gründeten. Das Ganze gipfelte in die einmütige Forderung nach

Der sozialistische

,,Kraft

Sinn

der NS - Gemeinschaft

durch

NSK Im Zuge der Durchsetzung des Nationalsozialismus auf allen Lebensgebieten unseres Volkes ist der Deutschen Arbeitsfront die Aufgabe gestellt worden, die Volks- und Leistungsgemeinschaft des gesamten schaffenden Volkes herzustellen. Dem Gedanken der Volksgemeinschaft als solcher ist schon durch die Organisationsform der D.A.F. Rechnung getragen, die nicht mehr nach dem Beispiel der früheren Gewerkschaften und Unternehmerverbände Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglieder getrennt erfaßt, sondern

Parlamentarier

Freude"

alle in einer einzigen Organisation um= ſchließt. So ist die Deutsche Arbeitsfront zum Exerzierplaß der Gemeinschaft ge= worden. Zieht man die kurze Zeit ihres Wirkens in Betracht, so wird auch der ſchärfſte Kritiker zugeben müssen, daß die D.A.F. Ungeheures geleistet hat. Die Arbeit an sich hat bereits wieder einen neuen Wert bekommen, ja, sie stellt den einzigen Wertmeſſer dar, nach dem die Gemeinschaft den einzelnen Menschen bewertet. Ein großer Gesinnungswandel hat

¡ !

NSK Folge 275 mit ganz verschwindend geringen Ausnahmen unser ganzes Volk erfaßt. Weil wir allzu vergeßlich sind, kommt uns das Ausmaß dieses Ge finnungswandels taum zum Bewußtsein. über allem steht die Gemeinschaft! Das ist das erste Gebot, dem sich alle Gutwilligen verpflichtet fühlen . Es gibt nur einen Adel , den der Arbeit, lautet das zweite, dessen Gültigkeit kaum noch be= stritten wird. Und das dritte Gebot der neuen deutschen Lebensordnung trifft die Feststellung , daß alle deutschen Arbeitsmenschen . eine gemeinsame Ehre haben. Ein weiterer Grundsah, dem die D.A.F. allgemeine Geltung verschafft hat, ist, daß der Betrieb eine Ganzheit darstellt, die von niemand angetastet werden darf. Mit diesen im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit verankerten Grundsätzen hat der Nationalsozialismus als einzige politische Bewegung der Neuzeit tatsäch= lich den Weg des Sozialismus beschritten . Die Deutsche Arbeitsfront betreut das ge=" samte schaffende Volk. Sie sorgt sich um den Menschen an seinem Werktag, an welchem Platz er auch im Millionenheer der Schaffenden unseres Volkes stehen mag, gleichgültig , ob auf einem Kommandoturm oder im lezten Glied einer Gefolgschaft. Die Betreuung des Volkes durch die D.A.F. steht nicht nur auf dem Papier. Wie für jeden Nationalsozialisten das Eintreten für den Sozialismus tein Lippenbekenntnis ist, so sieht auch die D.A.F. bei ihrer Aufgabe in erster Linie die Verpflichtung zur Tat. Wenn wir die Betriebsgemeinschaft nach den Worten des Reichsleiters der D.A F., Dr. Len , als den Exerzierplaß der Gemeinschaft betrachten können, dann ist das Werk ,,Kraft durch Freude" das Reglement , nach dem egerziert wird, d. h. die Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ist das Instrument, dessen sich der Nationalsozialismus bedient, um große Teile seiner sozialistischen Forderungen zu verwirklichen. Die N.S.-Gemeinschaft " Kraft durch Freude", die am 27. November 1935 auf ein zweijähriges Bestehen zurückbliden kann, ist vor allen Dingen zu Beginn ihres Wirkens vielfach mißverstanden worden. Da die großen Erfolge des Amtes Reiſen , Wandern und Urlaub zunächst am finnfälligsten in Erscheinung traten, hielten viele die N.S. - Gemeinschaft Kraft durch Freude" für einen Reiseverein von besonderem Ausmaße. Diese Auffassung ist natürlich grundfalsch. Die ReiseK.d.F." hervor und Wanderbewegung, die gerufen hat, ist nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zwed. Der schaffende Mensch soll erkennen, daß die D.A.F. mit der Verwirklichung sozialistischer Forderungen ernst macht. Dem einzelnen wird das Gefühl genommen, ein Mensch minderen Rechts zu sein. Das kannst du dir nicht leisten, denn du bist ja nur ein Arbeiter", diese Worte braucht heute in Deutschland fein Schaffender mehr auszusprechen. Denn es gibt nichts, was er sich nicht durch die Einrichtungen der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" ermöglichen könnte. All die Vorrechte des Be= ſizes auf die Güter der Kultur und die Annehmlichkeiten des Lebens find - soweit man das in der kurzen Zeit von zwei Jahren überhaupt erreichen kann weitgehend

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25. November 1935 zurückgedrängt. Es hängt heute nicht mehr vom Geldbeutel ab, ob man eine Reise machen oder auf einem Ozeanriesen über das Meer fahren kann. Überall in der Welt haben die Hochseefahrten der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" beträchtliches Aufsehen erregt, weil in ihnen diejenigen, die das neue Deutschland nicht bewußt durch eine Brille des Haſſes betrachten, einen Beweis für den Durchbruch des Sozialismus im Staate Adolf Hitlers sahen. Auch auf dem Gebiet des Sportes hat die Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in sozialistischem Sinne gewirkt, und den breiten Massen auch diejenigen Sportarten erschlossen, in denen sie sich früher aus materiellen Gründen einfach nicht betätigen konnten. Es sei hier nur an den Segelsport, an Golf, Reiten, Tennis, Fechten, Schisport usw. erinnert. Wenn die N.S. -Gemeinschaft Kraft durch Freude" durch ihre Leistungen dem schaffenden Menschen vieles ermöglicht, was ihm vorher aus materiellen Gründen verſchloſſen war, dann ist das Werk „ Kraft durch Freude" lezten Endes nichts anderes als ein Teil des Lohnes, den die Gemeinschaft dem einzelnen gewährt. Für den, der die Einrichtungen der Gemeinschaft Kraft durch Freude" benut, um seinen Urlaub zu verbringen, um Sport zu treiben, um in Konzerte zu gehen oder Theateraufführungen zu besuchen, bewirkt praktiſch das Werk „ Kraft durch Freude" eine Lohnerhöhung, da er sich ja für sein Geld jezt viel mehr leisten kann, als früher. Die ideenmäßige Seite des Sozialismus durch die N.S.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" besteht in der Vertiefung einer Gesinnung, die in allen dem Gedanken der Gemeinschaft Rechnung trägt. Halten wir ein Wort Dr. Leys bei der Gründung der N.S.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" vom 27. November 1933 dem 1 Erreichten gegenüber : „Als legtes großes Ziel, ſo hoffen wir, wird daraus die neue Gemeinschaft, die neue Gesellschaft des nationalsozialiſtiſchen Staates ge= boren werden. Lernen wir uns erst einmal wieder kennen, drücken wir uns die Hand und nehmen wir gemeinſam teil an der ge= meinsamen Freude, an den Gütern unseres Volkes, dann wird aller Dünkel für alle Ewigkeit gebannt sein." Zwei Jahre sind seitdem vergangen. Wir können mit Stolz feststellen, daß es der N.S.Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" gelungen ist, Erwecker und Gestalter eines neuen, eben des nationalsozialiſtiſchen Lebensgefühls zu ſein, das alle die Millionen erfaßt hat, die durch die Tat der N.S.G. ,,Kraft durch Freude" den Pulsschlag unseres Sozialismus verspürt haben. Gerhard Starcke. Erste Groß-Kundgebung in der Deutschlandhalle NSK Am Freitag, dem 29. November, 20.15 Uhr, veranstaltet der Grau Groß-Berlin der N.S.D.A.P. in Gegenwart führender Männer der Partei, des Staates und der Wirtschaft die erste Großkundgebung in der neuerbauten Deutschlandhalle, Charlottenburg, Am Königsweg (S-Bahnhof Eichkamp) , die damit der Öffentlichkeit übergeben wird.



25. November 1935

Blatt S

NSK Folge 275

18 Arbeitskammern

in

Tätigkeit

Dr Ley hat sämtliche Mitglieder vereidigt NSK Es mag kein Zufall des Reiseprogramms gewesen sein, daß die vierwöchige Folge der von Dr. Len durchgeführten Arbeitskammervereidigungen am Sonnabend in Köln ihren besonders feierlichen und eindrucksvollen Abschluß fand. Dem Rheinland und der Stadt Köln ist Reichsleiter Dr. Len heimat- und kampfverbun= den. Hier hat er in Wort und Schrift mit einem kleinen Kreis treuer Kameraden jenes Ringen für Adolf Hitler begonnen, an das ihn bei jedem Besuch Kölns rheinisches Volk und rhei nische Landschaft schon deshalb so eindringlich erinnern, weil aus ihnen wahrlich nicht der ges ringste Teil der schöpferischen Vorhut der heutigen großen Kampf- und Arbeitsgemeinschaft sich zuſammenfand. Hier hat auch jezt die Arbeitskammer eine Zusammensetzung erfahren, die als vorbildlich bezeichnet werden darf. Die Gewähr für jede erfolgreiche Arbeit“ ſagte in seiner Ansprache an Dr. Len der Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Schmidt „ liegt bei den Persönlichfeiten, die die Arbeit beginnen. Mit Genugtuung können wir mitteilen, daß es uns ein leichtes war, Ihnen Männer aus allen Berufsschichten vorzuschlagen, die ihrer Gesinnung und ihrer Sachkenntnis nach Gewähr dafür bieten , daß die sozialen Belange der ihrer Betreuung anvertrauten schaffenden Volksgenoſſen in be rufenen Händen liegen.“ Der Gauwalter Dr. Schmidt zeigte die richtige Marschrichtung. wenn er abschließend über den Geist seiner Arbeitskammer dem Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront versicherte : „ Sie dürfen insbesondere davon überzeugt sein , daß die Mitglieder der Arbeitskammer aus dem Unternehmerstand es sich angelegen sein lassen werden, die Mitarbeit weiterer Unternehmer für die sozialpolitische Arbeit der Kammer und damit für die Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront überhaupt zu sichern. An Stelle des im liberaliſtiſch-marxistischen System sklavisch festgehaltenen Prinzips der Barität soll jetzt der Grundsatz gesunder Zusammenarbeit bei gleichen Rechten, gleichen Pflichten und gleicher Verantwortung gegenüber dem Volk und seinem Führer treten.“

wurde. Und es bedeutet auch mehr, als die Bereitschaft, Richtlinien zu geben, wenn Dr. Ley im Mittelpunkt jeder dieser 18 Arbeitskammervereidigungen in zweistündiger Rede Start, Weg und Ziel der Deutschen Arbeitsfront le bendig werden ließ. Aus noch nicht einmal dreijähriger Entfer nung sehen wir heute den Anfang dieses Weges , den gewählt und beschritten zu haben nunmehr das gesamte schaffende Deutschland stolz und dankbar ist. Wie schnell die Zeit vergeht ! Weil die Inhalte unseres Strebens und Glaubens, unserer Arbeit und unserer Seele heute anders find als gestern , weil uns der Führer und ſeine Mitarbeiter die Volksgemeinſchaft und die Kameradschaft im Betrieb erschlossen haben , er scheinen uns heute schon dieſelben Funktionäre, ohne die vor knapp drei Jahren noch kein 20Mann-Betrieb eine Mittagspauſe regulieren konnte, als Museumsfiguren unter Glas: verschluß. Es ist die Form des Lebens selbst, die das neue Deutschland gewandelt hat ! „Die nationalsozialistische Gemeinschaft", be= tont Dr. Leg immer wieder bei allen Vereidigungen, „ unterscheidet sich vom bolschewiſtiſchen Kollektiv erstens dadurch, daß unsere Gemeinschaft der gleichen Rasse angehört und zweitens dadurch, daß diese Gemeinschaft nach einem einheitlichen Willen ausgerichtet ist und jeder an dem Plaz steht, der ihm nach seinen Fähigkeiten zukommt." Den Aufbau der neuen Sozialordnung fennzeichnet Dr. Len im Rahmen dieser 18 Vereidigungen so klar und deutig, daß künftig nur Unverstand oder Böswilligkeit die Marschrichtung verfehlen können. Den falschen Begriffen des Arbeitnehmers und Arbeitgebers stellt er nochmals eindringlich die Idee der Betriebsgemeinschaft gegenüber. Der deutsche Arbeiter ist unvergleichlich wertvoll und repräsentiert das unerseßlichst e Kapital im Betrieb.

Diese in Köln gesprochenen Worte gelten natürlich auch für die anderen 17 Arbeitskammern des Reiches, die Dr. Ley in den vergangenen vier Wochen vereidigt hat. In Hamburg und Breslau , in Königsberg und Stettin, in Frankfurt und München , überall wo die zu verantwortungsvoller Mitarbeit beruſenen Männer und Frauen in den Kammern zusammentraten, nahm ihnen Dr. Ley den Eid persönlich ab, um die Bedeutung und das Ausmaß der Pflichten und der Aufgaben zu kennzeichnen, deren treue Erfüllung er von den Mitgliedern der Arbeitskammern erwartet. Es war mehr als der Wille zu künstlerischer Formgebung, wenn der Einsatz der neuen Kräfte, der Umbruch des sozialen Geschehens, der nicht zu= legt durch den Arbeitsbeginn der Arbeitskammern ſignaliſiert wird, überall im Reich in einen würdigen festlichen Rahmen gestellt

Was Dr. Ley den Männern und Frauen der 18 Arbeitskammern mit hinaus ins Land gegeben hat, pflügt den Boden der Gegenwart und der Zukunft. Zu den jezt Vereidigten werden demnächst weitere schaf= fende deutsche Menschen aus allen Gliederungen der Bewegung berufen werden. Kurze Zeit noch und die Arbeitskammern ſind aus dem Gefüge der deutschen Sozialordnung nicht mehr hinwegzudenken ! Wer ihre Entstehung und ihren ersten Willensäußerungen in Ost und West, in Nord und Süd miterlebt hat, ist beglückt und überrascht über den Elan, mit dem sie Boden, Geſtalt und Farbe gewonnen haben. Schon jetzt tauschen sie emp fangend und sendend in harmonischer Wechselwirkung ihr segensreiches Wollen mit benachbarten Wirklichkeiten aus. „ Auch ihr Ziel“, läßt Dr. Ley seine Kölner Rede ausklingen, „ heißt

Ein edler Wettstreit aller Unternehmer, sich in der Sorge und Treue für ihre Gefolgschaften zu überbieten, sollte die Konsequenz dieser Erkenntnis sein.



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NSK Folge 275 Deutschland! Das ewige Deutschland wird am besten gebaut sein, wenn jeder Deutsche selbst einen Baustein zu dem neuen Gebäude fügt !" Die empfindsame Sehnsucht nach jenen Zeiten. in denen der deutsche Mensch den verlogenen

Ordensburg

einer

25. November 1935 Regeln seiner Kaste nachlebte, ist überwunden. Der Eid der Mitglieder der 18 deutschen Arbeitskammern hat auch hier Grenzpfähle und Schlagbäume beseitigt, die in den deutschen Betrieben stets mehr im , als am Wege standen. Walter Kiehl.

politischen

Idee

Zweck und Aufgabe der Reichsschulungsburg Erwitte der N.S.D.A.P. und D.A.F.

NSK Nur dann wird ein Volk wirklich stark und mächtig sein, wie die Geschichte an mehr als einem Beispiel gezeigt hat, wenn es auch innerlich von der staatstragenden Idee ergriffen und bereit ist, sich für dieselbe einzusehen. Dieser Sendung kann man nun nicht allein dadurch gerecht werden, daß man die I u gend mit dem neuen Geist durchdringt, sondern es gilt, auch die Generation zu erfaſſen, die jetzt mitten im Leben steht und die in der Staatsschöpfung ihr eigenes Schicksal formt. Diese Menschen sind es, die in erster Linie wiederum auf die heranwachsende Jugend erzieherisch einwirken müſſen und können . Ausgehend von der Erkenntnis der dringenden Notwendigkeit der Lösung dieser Frage und im Bewußtsein, daß demjenigen, der erziehen soll, Schulungsabende und Vorträge allein nicht das genügende Rüstzeug vermitteln, ist man zu der Einrichtung von mehrwöchigen Schulungskursen geschritten, in denen die Männer planmäßig mit all den Problemen vertraut gemacht werden, deren genaue Beherrschung die Voraussegung für ihre Arbeit darstellt. Dieser Aufgabe dienen die Reichsschulungsburgen , die in enger Zusammens arbeit zwischen Partei und Deutscher Arbeitsfront zurzeit in allen Teilen Deutschlands errichtet werden, und von denen eine der erſten vor wenigen Tagen in Erwitte, im Land der Roten Erde, ihrer Bestimmung übergeben wurde. Mitten im weitausgedehnten westfälischen Land erhebt sich der stolze Bau des Schloſſes Erwitte , das, errichtet nach einer Zeit unseligster Zerrissenheit, in den Jahren nach dem Dreißigjährigen Kriege, heute dem Ziel der deutschen Einigkeit dienen soll. „ Es ändert sich der Zeiten Lauf . . .“

Zwar ist aus zweckdienlichen Gründen vieles geändert und umgebaut worden. Aber der eigentliche Bau der Burg und ihrer Nebengebäude ist erhalten geblieben. Durch eine herrliche Allee alter Kastanienbäume gelangt man zum Haupteingang, der durch eine große Freitreppe ins Innere führt. In der Eingangshalle grüßt, gegenüber der Tür , ein mächtiger, schmiedeeiserner Hoheitsadler, das Symbol der Bewegung, während zur Rechten eine Gedenktafel für die ersten 16 Freiheitshelden der Bewegung angebracht ist. Neben einigen kleinen Beratungs- und Aufent-

haltsräumen befindet sich hier im Erdgeschoß eine riesige Festhalle , die durch das schwere, alte Gebält einen wuchtigen Eindruck gibt. Von den Wänden des alten Fahnenſaales, der zu Unterrichtszwecken Verwendung findet, grüßen vier Fahnen, und zwar je eine der N.S.D.A.P. , der H.3., der D.A.F., des Arbeitsdienstes und endlich die Reichskriegsflagge. Ferner ist hier ein Bibliotheks- und Aufenthaltsraum , ein Schreib und Lesezimmer sowie ein zweiter Unterrichtsraum vorhanden, da im allgemeinen die Schulung der 180 Mann starken Belegschaft in kleineren Gruppen durchgeführt werden soll. Die Wände der einzelnen Säle sind sämtlich mit Aussprüchen des Führers und hervorragender Männer der Bewegung geschmückt. In den oberen Etagen befinden sich Schlaf räume , deren jeder einzelne ſeinen eigenen Namen und Stil hat. Die Zimmer sind nicht, wie in Kasernen, laufend numeriert, sondern jedes hat den Namen einer westfälischen Stadt , bzw. eines westfälischen Kreises, und die Wände sind dementsprechend mit den zu der Benennung gehörenden Bildern geschmückt . So trägt hier im Hauſe alles eine arteigene Note, die ganz dazu angetan ist, daß jeder Teilnehmer an diesen Kursen sich wohl und heimisch fühlen kann. Endlich bietet auch der schöne Schloßpark mit seinen alten ehrwürdigen Baumreihen und den weiten Rasenflächen die Gewähr für eine angemessene Erholung in den freien Stunden. So sind hier in der Tat alle Voraussetzungen für die Kursusteilnehmer geschaffen, um ihnen den Aufenthalt schön zu gestalten und a ihnen dabei die erforderliche geistige Frische und Aufnahmefähigkeit zu geben. Denn es ist nicht allzuwenig, was sie in diesen Wochen dort verarbeiten müſſen. Außenpolitik, Rassenkunde, Geschichte und Wirtschaft sind die vier Hauptgebiete, deren genaue Kenntnis fie vermittelt erhalten. Und als Ausgleich zum geistigen Schaffen werden sie auch sportlich und körperlich kräftig geschult werden. Bildungsstätten des Führerordens wachsen im Reich. Der Vertiefung und Verinnerlichung einer Idee sollen sie dienen . Darüber hinaus wird eine sachliche politiſche Erziehung zur Haltung, zum Charakter und Gefühl das ſolide Wissen fügen das Schwert des politischen Klaus Danzer Soldaten.

NCK Gonderdienſt

Die

deutsche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Die

Adventszeit

NSK Advent - ein besonderer Klang geht ſeit alters her durch diese Zeit, heute wie damals, als Stürme und Schnee unserer Väter Haus umtobten, drinnen aber erzählt wurde vom wilden Jäger, von Wodans Heer, von dem Schimmelreiter, von Unholden und Geistern, die besonders in den zwölf Rauhnächten ihr Wesen treiben sollten. Keine Zeit ist für Geheimnisse und Zauberwesen so geeignet, wie diese Wochen mit ihren langen Abenden. Wie damals, finden wir uns auch jezt im traulichen Kreis am warmen Ofen zuſammen . Bratäpfel verbreiten ihren köstlichen Duft und laſſen von Zeit zu Zeit ein vielversprechendes Zischen hören. Es wird erzählt, heute wie da mals. Nur ist aus den schreckensvollen Sagen eine frohe Botschaft geworden . In einzelnen Bräuchen finden wir die alten Gestalten wieder, im ersten Augenblick erscheinen sie uns wie Mummenschanz und Karneval, und erst, wenn wir sie von allerhand Beimischungen einer ſpäteren Zeit befreit haben, erkennen wir sie als Überlieferungen aus Urväterzeit. So geht in verschiedenen Gegenden Deutschlands an den drei Donnerstagen vor Weihnachten ein Zug von Verkleideten durch die Dörfer und heischt in Wechselgängen Gaben, so kommt der Rupprecht in eigener Person, so kommt der Martin und noch viele andere bekannte Gestalten.

Alte Weisen klingen auf, die Mutter von der Großmutter, Großmutter von der Ahne gehört hat. Jede Gegend, jede Familie hat ihre eigeDa kommt am nen Bräuche in dieser Zeit. 6. Dezember der Nikolaus oder Niklas mit seinem großen Sad voll Äpfeln und Nüssen und bringt wohl in dieses oder jenes Haus ein goldenes und ein schwarzes Heft. Er läßt es dort, denn es soll bis Weihnachten eingetragen wer= den, ob die Kinder artig oder unartig sind. Kurz vor Weihnachten sind plötzlich beide Hefte wieder verschwunden. Ob er sie wohl geholt hat und nun prüft, wie es stand mit dem Artigsein? Oftmals läßt der Niklas auch die Rute zurück. Dann und wann kommt er nicht selbst, sondern schickt eine Niklastüte mit den geheimnisvollen Fäden, an denen die ganze Familie zugleich ziehen muß. Ha, da fällt der Deckel, und jeder hat ein buntes Päckchen an seinem Faden, aus dem eine kleine Überraschung herauskommt. Das schönste Zeichen des Advents ist der grüne Tannenkranz mit seinen vier Lichtern. Atemlose Stille herrscht im Kinderkreise, wenn

beginnt

alles zuſammengekuſchelt unter dem Kranz ſigt Mutter er= und das erste Licht aufleuchtet. zählt, und auch das Kleinste hört ernsthaft zu . Die Zeit vergeht viel zu langsam, jeden Morgen wird Mutter gefragt : Iſt nun bald Weihnachten? Da haben es die Kinder gut, die zum 1. Advent einen Adventskalender oder eine lange Kette finden, mit soviel bunten Tüten oder Briefchen, wie es Tage bis zum Heiligen Abend find. Man kann im ersten Augenblick kaum faſſen, daß man jeden Tag eine Tüte abs schneiden und aufmachen darf. Was für Herr= lichkeiten kommen da zutage ! Eine Pfeffernuß heute und ein buntes Bild morgen, ach, und was mag gar in der Tüte ſein, an der auch ein kleiner Tannenzweig steckt ? Mutter sagt, wenn die abgeschnitten werden darf, ist der 2. Adventſonntag schon da, dann darf auch das zweite Licht am Kranz angezündet werden ! Und welch eine Freude iſt es, wenn man die Schuhe Kleine wie Große ans Fenster stellen kann ! sind voller Erwartung, erſt nimmt man ſich vor, nicht einzuschlafen, weil man einmal sehen möchte, wer der geheimnisvolle Geber ist , der ſie mit Äpfeln und Nüſſen füllt, ja, auch einmal ein Marzipanſchweinchen einlegt, juſt ſo eins, wie man sichs schon lange wünschte ! O freudiges, geheimnisvolles Ahnen, wenn einmal ein Streifchen Silberlametta an der Tür hängt, wenn hinter verschlossenen Türen Nüſſe kollern ! Eins ist in vielen Familien unzertrennlich mit der Vorweihnachtszeit : die Weihnachtskrippe. Sie steht nicht eines Tages da, o nein. Nach und nach erst kommen alle Figuren zusammen, erst sind es nur ganz wenige, Hirt und Schaf vielleicht, dann kommen andere dazu , und dann, am Heiligen Abend Maria und Josef mit dem Kind. So ist die Adventszeit voll Freude und überraschung für die Kinder, ſie ist aber auch angefüllt mit heimlichem Tuſcheln und Arbeiten. In jeder Ecke sitt eins und macht Weihnachts: arbeiten ; dort ist der Sinn dieses gegenseitigen Schenkens richtig erfaßt, indem die Kinder ihre Arbeiten für Eltern und Geschwister selbst machen, und denen wohl über Nacht einmal Heinzelmännchen zu Hilfe kommen, wenn es gar nicht fertig werden will , in denen aber die Liebe und Freude, mit der das Kind gearbeitet hat, mehr gewertet wird, als der praktische Wert des Geschenkes . In dieser Zeit kann man auch bei kleinen Kindern schon das Gefühl für praktische Nächstenliebe pflegen , wenn man es dazu führt, daß es freiwillig von seinem eigenen Spielzeug etwas abgibt für Kinder, die weniE. Basse. ger besigen.

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NSK Folge 275

Blatt 6

Frauensport und

25. November 1935

Frauengesundheit

Ein sportärztlicher Überblick von Dr. med. Edith von Lölhöffel NSK 3m nächsten Sommer sollen die besten Sportlerinnen der Welt zu den Olympischen Spielen in Berlin antreten . Der Sommer stand bereits im Zeichen des Trainings und der Auslese. Im Winter wird planmäßig weitergeübt; denn ein Sportfest, wie das olym = pische, verlangt die gründlichste Vorbereitung, feinste Ausfeilung des Bewegungsablaufs, höchste Schnellkraft, beste Leistungsfähigkeit aller Muskeln und inneren Organe und größte Sicherheit. Wir wissen, daß sich die deutschen Sportmädels mit den Ausländerinnen ohne Sorge meſſen können . Sie haben Weltruf, besonders in der Leichtathletik , im Hochsprung, Sperr und Diskuswurf und im Mehrkampf. Auch unsere Läuferinnen auf der 100 Meter - Strede , im Hürdenlauf sind anerkannt schnell. Im Eis- und Schilauf haben wir hervorragende Könnerinnen, und auch unsere Fechterinnen haben einen guten Ruf. Am besten sind die deutschen Frauen für die Leichtathletik geeignet. Sie sind schlank, groß, langbeinig, breitschultrig und schmalhüftig und sportgeübter und sportbegeisterter als die Frauen in den meisten anderen Ländern . Aber noch immer erheben sich, vereinzelt allerdings, die Stimmen ängstlicher Mütter oder ſportunerfahrener Männer, die sagen : ob nicht solcher, auf Wettkampf und Höchstleistungen gerichteter Sport viel zu anstrengend für Mädchen sei? Ob er nicht Gesundheitsschäden hervorriefe oder gar die Weiblichkeit vernichte und die Sportmädels unfähig zur Mutterschaft machte? Jahrelang sind diese Fragen in Fach- und Laienkreisen ernstlich und gewissenhaft abge= handelt und auf öffentlichen Tagungen wie in den ärztlichen Arbeitsstätten der Hochschulen und Hochschulinstitute für Leibesübungen wissenschaftlich durchgeforscht worden. Aber die öffentliche Meinung wird immer wieder mit den längst abgetanen Schlagworten von der Vermännlichung der Frau" und der Gebärunfähigkeit früherer Sportmädels beunruhigt. Erst kürzlich erschien in einer namhaften wissenschaftlichen Zeitschrift für Rassentunde die Arbeit eines polnischen Arztes, durch die alle in Deutschland bereits durchgearbeiteten Fragen in Unkenntnis neuerer Veröffentlichungen erneut aufgerollt wurden. Wieviel unnötige Besorgnis mag sie wieder in den Kreisen der Eltern und Jugenderzieher hervorgerufen haben. Allerdings sind unsere besten Sportlerinnen breitschultriger , größer, schlanker, sehniger, chmalhüftiger und langbeiniger als der Durch schnitt der Frauen. Ihre Muskulatur würde manchem Mann Ehre machen, und im Vergleich zu mittelgroßen, furzbeinigeren und bideren Männern mögen sie sogar männlicher erscheinen. Sportmädels gehören nun einmal meist zum nordischen oder nordisch dinarischen Rassenanteil unseres Volkes. Schlanke, hochwüchsige Körperform

und ausgesprochener förperlicher Tätigkeitsdrang sind aber in der nordischen Raſſe — auch der dinarischen beiden Geschlechtern eigentümlich. Eine träge, verfettete Frau könnte ja auch schwerlich dem Bewegungsbedürfnis ihrer Kinder gerecht werden oder Wanderluſt und Sportliebhaberei ihres Mannes verstehen ! Nur im Vergleich zu den fülligeren, kleineren, furzbeinigen, ostischen Frauen kann man den Körperbau unserer Sportlerinnen ,,männlich" nennen. Von ,,Ver männlichung“ kann aber keine Rede sein; denn nicht durch Sport sind sie hochwüchsig, schlank und breitschultrig gewor den, sondern durch eine Erbanlage, die sie zum Sport besonders geeignet macht.

Wie groß der förperliche Tätigkeitsdrang nordischer Frauen ist, sieht man daran, daß sie im Sport der ganzen Welt führen : angelsächsische und deutsche in der Leichtathletit, skandinavische im Wintersport , Niederländerinnen im Schwimmen. In allen nordischen Ländern werden außerdem mit Vorliebe Handball , Hockey, Tennis gespielt. Aber keine von deutschen Frauen betriebene Sportart kann als gesundheitsschädlich bezeich= net werden. Gefahrvolle Sportarten, Schispringen , Rugby , Fußball , Boren sind im deutschen Frauensport ausgeschlossen. Auch die beson ders anstrengenden Langläufe werden auf den Leichtathletikveranstaltungen des Reichsbundes für Leibesübungen nicht für Frauen ausge schrieben. Durch Startbeschränkung auf zehn Leichtathletiksportfeste im Sommer wird der Überanstrengung vorgebeugt. Außerdem sorgt ärztliche Sportberatung und gute Ausbildung der Sportlehrer und lehrerinnen für richtiges Training. Nicht Wettkampfsport und nicht Höchstleistungen sind schädlich für die Frau, sondern zu langes , zu häufiges , zu einseitiges Training und Man gel an Ruhe und Schlaf. Durch ein Übermaß an Gymnaſtik und Tanz kann man genau soviel Schaden anrichten wie durch übertriebenen Sport. Meist allerdings erzwingen kleine Unfälle und Versagen der Nerven die notwendige Ruhe, ehe Herz und andere innere Organe geschädigt sind. Sportliche Meisterschaft aber ist nur durch Haushalten mit den Kräften zu erreichen. Wir Ärztinnen freuen uns über den Sport als ein Mittel, die Mädchen zu geſundem Leben in Licht, Luft, Wasser, Schnee und Eis zu er ziehen. Durch Freiluftsport werden Blutarmut und Erkältungskrankheiten bekämpft und gute Herztätigkeit, ausgiebige, sparsame Atmung entwickelt. Sportlerinnen haben die beste Haltung, die beste Haut, die beste Atmung bis ins hohe Alter hinein . Als Vorbereitung für die Mutterschaft ist ein so gesundes Sportleben in Luft und Sonne besonders für die Städterinnen von Bedeutung. Von den früheren Wettkämpferinnen ist jetzt schon eine beträchtliche Zahl verheiratet ; die meisten sind Mütter von zwei und drei Kindern , trozdem die Ehen noch jung sind . Und ihre Kinder wachsen gesund, kräftig und naturhaft auf und werden wie ihre Mutter zum Lebenskampf geſtählt.

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NSK Folge 275

Mittlerin

25. November 1985

des

Werkes

Frau Juga Krannhals berichtet aus ihrer Arbeit Am 1. Dezember wird das Archiv des im vorigen Jahr verstorbenen Kulturphilo= sophen Paul Krannhals in Marburg, deſſen Universität ihn zum Ehrendoktor ernannte, eröffnet. Seine Frau und Mitarbeiterin, Frau Juga Krannhals, die Verwalterin seines geistigen Nachlasses, berichtet uns auf unsere Bitte über ihre Arbeit und den Ausbau des Archivs :

NSK Das Archiv habe ich in meiner eigenen Wohnung, einer Etagenwohnung im 2. Stock, untergebracht. Ich sehe von meinen Zimmern hinunter auf die Stadt Marburg , auf die Lahn und auf das Schloß. Es freut mich, daß ich auf einem so schönen Stück Erde arbeiten kann, denn ich will ja in den Arbeitsgemeinschaften, die ich mit den Studenten abhalten werde, nicht in erster Linie an den Verstand und Geist der jungen Menschen heran, sondern an das Herz und die Gemütskräfte. So wie mein Mann seine Ideen zuerst ganz intuitiv vom Herzen diktiert bekam und zuerst in Gedichten niederlegte, ehe er sie gedanklich unterbaute. Das Archiv ist sehr reichhaltig ; außer den bereits in Buchform erschienenen Werken hat mein Mann eine große Zahl von Aufsägen in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht. In der Nachkriegszeit war er Schriftleiter des weltanschaulichen Teils einer Kunſtzeitschrift im Rheinland. Dort lernten wir uns auch kennen. Später zogen wir dann nach Bayern, nach München-Gräfelfing, wo mein Mann sein Hauptwerk " Das organische Weltbild" ſchrieb, das im Jahre 1926 erschien. Es war teine leichte Zeit damals. Um existieren zu fönnen, schrieb man Artikel, Humoresken und Kurzgeschichten. Dort entstanden auch die einzelnen Schriften zur Durchdringung des Gedankens des organischen Weltbildes auf den verschiedenen Lebensgebieten. Sein leztes Werk „Die absolute Weltordnung“ entſtand noch auf dem Krankenbett. Auf unzähligen Zetteln und Blättern hat er seine Gedanken niedergelegt, und oft muß ich mit der Lupe an die Arbeit gehen, um die Notizen zu entziffern . Das Archiv selbst habe ich nach den verschiedenen Lebensgebieten geordnet und jedes -- sei es Staat, Wiſſenſchaft , Wirtschaft oder Kunst unter dem Brennpunkt seiner Anschauung, die als oberstes Gesez die organische Mannigfaltigfeit und die organische Einheit der Mannig faltigkeit ſezt, genommen . Und entsprechend will ich die Studenten aller Fakultäten zuſammenbringen, damit sie untereinander Fühlung bekommen, um den Zusammenhang zwischen ihren Gebieten und dem Leben als ganzem er-

fahren. Ich will zuerst jeden Studenten von sich aus über sein Studiengebiet sprechen laſſen in den Arbeitsgemeinschaften und dann ihnen sagen, so und so hat es mein Mann gesehen, so ist für ihn die Volkswirtschaft mit der Rechts sprechung und so mit der Volksethik verknüpft. Ich freue mich sehr auf diese Arbeit und bin sehr hoffnungsfroh, denn was ich bis jezt an Studenten kennengelernt habe, ist sehr erfreulich. Die jungen Menschen sind außerordentlich aufgeschlossen, deshalb glaube ich auch, daß die Arbeit fruchtbar werden wird. Und ich empfinde sie als eine große Notwendigkeit. Diese Anschauung, die Natur und Geist als Einheit zusammenschaut und daher auch das Leben in ſeinen ganzen Ausdrucksformen umfaßt und zusammenschweißt, unterbaut erst alles Organiſatorische und macht es somit auf die Dauer gültig. Als ich vor einiger Zeit den Aufruf zur Schaffung einer Arbeitsgemeinschaft wiederfand, den mein Mann im Jahre 1931 im Organ des N. S. Studentenbundes „Die Bewe gung“ ſchrieb, da wußte ich, daß jezt die Zeit ist, diese Idee Wirklichkeit werden zu laſſen, und ich bin überzeugt, daß sie werden wird. Denn ich bin ja nicht dazu da, die Aufpaſſerin eines Archivs zu sein, sondern die Mittlerin der Ideen meines Mannes. So, wie er zu mir auf ſeinem Krankenbett sagte : „ Hüte mir das Werk. Es ist kein totes Wissen, kein System . Es ist Ausdruck des Lebens selbst, und das mußt du weitertragen." Und das kann ich nicht vom Verstand her, sondern vom Herzen, so wie es in mir lebt, und ſo wie ich es durch meinen Mann miterlebte ; so wie er es selbst vorlebte im Leben und im Sterben. Darum ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, in diesem Sinne zu wirken, und als Frau weiß man ja, wie man das anpacken muß, und wo man fruchtbar sein kann. Ich bin erstaunt, wieviel Studenten jetzt schon den Weg zu dem Archiv gefunden haben, und mit welcher Freude und mit welchem Eifer ſie arbeiten, und so glaube ich fest, daß wir dort eine Zelle schaffen werden, in der wir am ewigen orga= nischen Weltbilde der deutschen Seele für unsere Gegenwart und Zukunft weiterbauen werden. Und ich weiß, daß das Werk gelingen wird. Es geht eine große Wirkung von dieser glaubensstarken und begeisterungsfähigen Frau aus. Sie, die soviel Schweres im Leben durchgemacht hat, ist so durchdrungen von der Kraft der Idee und der Aufgabe ihres Lebens, daß sie die gegebene Mittlerin des Gedankenguts des nationalsozialistischen Philo = sophen Paul Krannhals sein wird.

L. B.

25. November 1935 Blatt 8

NSK Folge 275

Wo

die Studentin ſich

ausruht

Wohn- und Tagesheime in den Universitätsstädten

NSK Betritt man vom Luftgarten her den alten Apothekenflügel des Berliner Schloſſes , dann weisen schmale Pappschilder den Weg zu dem im zweiten Stodwerk gelegenen Stu = dentinnen ፡ Tagesheim. Über altertüm liche Wendeltreppen und durch eine kühle Steinhalle gelangt man in einen galerieartigen , glasverdeckten Gang, von dem aus Wohn- und Ruheräume, Küche und Badezimmer, Plätts ſtube und Kleiderablage des StudentinnenTagesheims zu erreichen sind. Helle schöne Räume das mit behaglich-einfachen Schleifladmöbeln , ist schon der erste sympathische Eindruck, wenn man durch den großen Wohnraum , durch das Musik- und Leſezimmer geht. Eine halbe Treppe höher liegen die Räume, die - abgeschlossen, vollkommen ruhig und versehen mit ungefähr zwanzig Ruhebetten - den Studentinnen der Reichshauptstadt die für sie so notwendige Erholung verbürgen . Das ist überhaupt der Sinn eines Tagesheims, wie es sie in unterschiedlicher Form, aber grundsäglich gleichartig eingerichtet, in fast allen Univerſitätsgroßſtädten gibt : ein, zwei Stunden Ausruhen und Entspannen den Studentinnen zu bieten, deren Wohnung außerhalb der Stadt liegt und die dadurch den ganzen Tag „ drin" zu bleiben gezwungen sind. Wie nervenaufreibend und kräftezerstörend solche Tage sein können , wiſſen die, die die Einrichtung und das Dasein von Tagesheimen als tiefe Wohltat empfinden . Während es draußen regnet oder friert, fönnen sie während ihrer Freistunden hier in warmen und behaglichen Räumen lesen oder Tee trinken, schlafen oder Strümpfe stopfen , baden oder Blusen bügeln, reden oder nicht reden, - · um nach solcher Pause wieder frisch und aufnahmefähig für die Weisheit der nahegelegenen Universität zu sein.

Das Studentinnen -Tagesheim ist ein Pro duft der Großstadt , und es liegt stets zwangsläufig in der Nähe der Hochschule. Genau umgekehrt sind die Bedingungen , die dem Studentinnen - Wohnheim erst seinen eigentlichen Sinn geben : eine Gemeinschaft zu sein und kein Hotelbetrieb, und die Beziehungen und Bindungen zur Landschaft und ihren Menschen zu erspüren und zu erhalten . Wirklich sinnvoll wird deshalb nur das Wohnheim einer Kleinstadt ſein, wo es möglichst noch zu deren lezten Häusern gehört. Im Tagesheim hält man sich stundenweise, unregelmäßig auf; man kommt und geht, wann man will. Im Wohnheim I e bt man zuſammen . Kein falscher „ Drill “ und seine Kasernierung “, sondern selbstverständliche Disziplin und die not-

wendige Einordnung in ein Ganzes bilden die Grundlagen eines solchen wahrhaften Ka me = radschaftshauses. Das Wesentliche ist hier, die jungen Kameradinnen den einschneidenden Unterschied zwischen der billigen Freiheit wovon ? und der werteschaffenden Freiheit wofür ? in anderer Form erneut und bewußt erleben zu laſſen. Weden, Frühsport, Fahnendas ist der gemeinsame appell, Frühstück, Morgen aller Wohnheimtameradinnen . Nachher verteilt es sich. Wer Vorlesungen zu hören hat, geht zur Hochschule, während die anderen aufräumen und den mittäglichen Küchendienst versehen. Dafür spült die erste Gruppe nachher ab und besorgt das Abendbrot. So geht es in ge= rechter Abwechslung durch das Semester hindurch; auf jede kommt ungefähr eine Stunde Hausarbeit täglich. Die Freizeit wird gefüllt durch Schulungen und Arbeitsgemeinschaften, die oft als Vorbereitung für den Landdienst wertvoll sind. Die in diesen theoretischen Stunden erworbenen geopolitischen Kenntnisse werden durch ein- und mehrtägige Fahrten in die nähere und weitere Umgebung erst praktisch lebendig. Und diese starke Beziehung zur Landschaft und ihren Men= einer schen ist neben der N.S.V. -Arbeit der größten Werte eines solchen Wohnheimes. So ging z. B. die Pfingstfahrt der Göttinger Kameradinnen des Studentinnen -Wohnheims zu den Externsteinen. Daß wir Deutsche, Brüder und Schwestern, daß wir alle wirklich Volksgenossen sind, erfährt und begreift man nur durch das Erlebnis .

hier besonDazu kommen N.S.V. -Arbeit ders Familienbetreuung und Wöchnerinnenund Ausländeverpflegung pflege und rinnenbetreuung . Dies ist für die zwischenvölkische Zusammenarbeit von besonderem Wert, weil durch Gedankenaustauſch und Spiel- und Singabende die jungen ausländischen Studentinnen durch ihre deutschen Kameradinnen so wahrhaft nationalsozialistisches Leben und Arbeiten kennenlernen . So zwangsläufig unpersönlich das Tagesheim ist, ebenso notwendig persönlich ist das Kameradschaftshaus . Durch die Persönlichkeit der Führerin wird das Gesicht auch dieser Gemeinschaft wesentlich bestimmt . Sie trägt die innere Verantwortung für ihre jüngeren Kame= radinnen , wie es genau so beim B.D.M. und beim Frauenarbeitsdienst der Fall ist. Und das ist es ja, was wir täglich tiefer und beglückender erleben dürfen : so verschieden die Arbeitsplätze, so verschieden die Ideenkreise sein mögen, eins verbindet uns alle unlöslich , und über allem Denken und Schaffen herrscht ein Wiſſen und Wollen : Alles für Deutschland!

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.

E. Mg.

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 275

Der N.S.L.B. siedelt ins „ Haus der

Deutschen Erziehung“ über NSK Bayreuth, 25. November. Die Bauarbeiten am Haus der Deutschen Erziehung" sind jezt soweit fortgeschritten, daß die Verwaltungsräume in den nächsten Tagen fertiggestellt sein werden. Anfang Dezember wird die Reichsamtsleitung des N.S.Lehrerbundes, deren Dienststelle sich bisher im Regierungsgebäude befand, in das Haus der Deutschen Erziehung übersiedeln. Mit dem Verwaltungsgebäude ist jedoch erst ein Teil des ge= waltigen Bauwerkes vollendet worden. Die endgültige Fertigstellung wird noch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Die feierliche Einweihung des Hauses der Deutschen Erziehung wird zu Pfingsten nächsten Jahres ſtattfinden. Verbot der Berechtigung zum Vertrieb nationalsozialiſtiſchen Schrifttums NSK Der Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des N.S.Bouhler , hat Schrifttums, Reichsleiter folgende Verfügung erlassen : Dem Est Est - Verlag , Düsseldorf , Schadowstr. 59, wird im Nachgange zu der am 10. September 1935 veröffentlichten Verfügung über die Entziehung der Berechtigung zum Vertrieb nationalsozialiſtiſchen Schrifttums des Friedrich- Floeder - Verlages , Düſſeldorf, Goethestr. 15, ebenfalls verboten, nationalsozialistisches Schrifttum zu verlegen und zu vertreiben.

Vor Eröffnung einer N.S.K.K. -Führerschule in Koblenz NSK Koblenz, 25. November. Der Kraftfahrinspektor West des N.S.K.K., Gruppenführer Sendel , hatte sämtliche N.S. K.K.-Führer der N.S.K.K. -Motorbrigade Westmark zu einem Generalappell nach Koblenz befohlen, um die in nächster Zeit durch das N.S.K.K. der Westmark zu erfüllenden Aufgaben fest zu umreißen und damit eine einheitliche Marschrichtung auf das gesteckte Ziel sicherzustellen. Der Kraftfahrinspektor West ergriff das Wort zu längeren, richtungweisenden Ausführungen und betonte u. a., daß der Träger des Motorifierungsgedankens der deutschen Nation das N.S.K.K. sei. Er wies weiter hin auf die technische Führerschule in München, die heute eine Musterschule ist, und stellte dann mit ganz be= sonderer Freude fest, daß es dank der Bemühungen von Brigadeführer Eiden und dank des Entgegenkommens der Stadt Koblenz möglich sein werde, mit Beginn des kommenden Jahres in Koblenz eine N.S.K.K. -Führerschule zu eröffnen, die ausschließlich der ihm besonders am Herzen liegenden und für die gesamte Arbeit des N.S.K.K. besonders wichtigen Schulung der Sturmführer dienen wird.

Blatt a

25. November 1935 Abschließend wies der Kraftfahrinspektor West mit starkem Nachdruck auf die Notwendigkeit eines ungetrübten, kameradschaftlichen Verhält = nisses mit S.A., S.S. und den übrigen Gliederungen der Bewegung hin. S.A.- Geist und Korpsgeist sind eins, ihn zu pflegen ist unsere vornehmste Pflicht. S.A., S.S. und N.S.K.K. bilden einen ehernen Dreiklang ! Dann schloß Gruppenführer Seydel diesen eindrucksvollen Appell mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Deutschlands Frauenführerinnen in Trier NSK Trier, 25. November. Reichsfrauenführerin Pgn . Scholz-Klink und Gauleiter Gustav Simon sprechen am Donnerstag, dem 28. November, im Sizungssaal des Rathauses zu Trier im Rahmen der Werbewoche für die N.S.-Frauenschaft. Gleichzeitig findet am Mittwoch, dem 27. November, bis zum Samstag, dem 29. November, eine Tagung sämtlicher Gaufrauenschaftsführerinnen des Reiches in Trier statt, die am Freitag in einer Luxemburg und Grenzlandfahrt der versammelten Frauenſchaftsführerinnen ausklingt. Der Gau Westmark hofft, daß diese Tagung den Frauenschaftsführerinnen des Reiches nicht nur ein Bild der Schönheiten des Grenzgebietes vermittelt, sondern auch Anlaß ist, den Kampf an der Grenze zu sehen und aktive Mitstreiter gegen die Not im Grenzgau zu werden. „ Die deutsche Frau von heute weiß ja, daß sie eine größere Aufgabe hat, als das Gesellschaftsleben kleiner Kreise zu beherrschen, daß es nicht ihr Höchstes ſein kann, ſich persönlich sogenanntes Wiſſen anzueignen . Nein ! Wir alle haben heute erkannt, daß es im Leben des Mannes wie im Leben der Frau nur eine Aufgabe geben kann : Einsatz für Deutschland !"

5,5 Millionen für Schönheit der Arbeit" in einem einzigen Gau NSK Der Gau Köln-Aachen gibt den folgenden Rückblick über die Tätigkeit des Amtes ,,Schönheit der Arbeit“ in der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" im vergangenen Arbeitsjahr : Es wurden 309 Betriebe erstmalig besichtigt, insgesamt seit Bestehen des Amtes rund 500. In 178 Betrieben wurden zweite und dritte Besichtigungen durchgeführt. Dabei konnte feſt= gestellt werden, daß nur verschwindend wenige Betriebe überhaupt keine Verbesserungen vorgenommen hatten . Während wir nach den ersten fünf Monaten seit Bestehen des Amtes im vergangenen Jahre 1934 für rund 600 000 Mark Verbesserungen melden konnten, ist die Summe in diesem Jahre auf 5 511 395 RM. ge= stiegen. Diese Zahl gibt aber nur ein ungefähres Bild der wirklich zur Durchführung ge= langten Arbeiten, da viele Verbesserungen durch Kräfte des eigenen Betriebes zur Durchführung kamen und zahlenmäßig nicht zu erfassen sind.

筆頭 食 11

ationalſozialiſtiſche

Partei Korreſpondenz

ief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: in SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 lag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., iralverlag Der R. S. D. A. P., München Berlin rland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, mmerstraße 88. Alle Zahlungen sind nach nchen (Postschedtonto München 113 46) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts [chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

26. November 1935

Blatt 1

NSK Folge 276

Die NSK Randbemerkung :

Brafilien

als

NSK Der Weltbolschewismus hat die Zeit für reif gehalten, nach den heuchlerischen Friedensreden, die sein amtlicher Vertreter in Genf ge= halten hat, nun wieder einmal sein wahres Gesicht zu zeigen. Aufruhr brandet durch die verschiedensten Teile der Welt. Überall wird Unruhe geschürt. Nach einheitlichem Plan wird gearbeitet. Die Richtlinien für den „ revolutio= nären Kampf“, die auf der Komintern Tagung in Moskau ausgegeben wurden, beginnen nach Rückkehr und planmäßiger Vorarbeit der Abgesandten der Weltrevolution aus Moskau wirksam zu werden. Im Schatten der Ereignisse von Abes= sinien glaubte der Bolschewismus ungestört seine Zersetzungsarbeit vollbringen zu können . Von deutscher Seite ist immer und immer wieder betont worden , daß in dieser heimlichen Wühltätigkeit die ernste ste Gefahr für den allgemeinen Frieden zu sehen ſei. Von deutscher Seite ist desgleichen stets darauf hingewiesen worden, daß in der ununterbrochenen Hetze der Sowjetagenten in den ver ſchiedensten Ländern der krasseste Fall der Einmischung einer fremden Macht in die Angelegenheiten eines anderen Staates festzustellen sei. Der Reichsparteitag in Nürnberg vollbrachte die Aufgabe, der Weltöffentlichkeit noch einmal eindringlichst auf die hier ruhenden Gefahren aufmerksam zu machen. Aber im Interesse der Pakt- und Bündnispolitik ist von allen Seiten versucht worden, die Wirkung der Nürnberger Reden abzuschwächen. Nun offenbart sich mit einer Deutlichkeit, die nicht mehr zu überbieten ist, wie berechtigt die deutschen Warnungen waren. In den verschiedensten Ländern ist der gleiche Zündstoff zusammengetragen worden. Selbst in Frankreich , wo das fran z ö s i s ch - r us = sische Bündnis vor der Ratifizie = rung steht, ist die innere Unruhe, die der Bolschewismus schürt, zu spüren. In Italien hofften die Drahtzieher auf eine innere

Warnjignal Schwächung durch den Krafteinſaz des Faschismus in Afrika, um so Terrain zu gewinnen für In den eine stärkere illegale Tätigkeit. Balkanstaaten fladert es da und dort auf. Vor allem versuchen die Hezer den italienischabessinischen Krieg für ihre Propaganda unter den Schwarzen in Afrika und Amerika auszunuzen. Auch das ist vorher auf dem Moskauer Kongreß in aller Öffentlichkeit als taktisches Mittel verkündet worden. In Südafrika wird die Befreiung vom Kolonialpatriotismus zur Parole erhoben, Negergewerkschaften werden gegründet ; von den Negeruniver sitäten Nordamerikas aber wird das Schlagwort von der Gleichberechtigung der Schwarzen verkündet. Massenstreiks und Aufstände, Demonstrationen und Ausschreitungen werden aus allen Teilen des weiten Gebietes . das von dieser Propaganda erfaßt worden ist, gemeldet.

Zur riesigen Flamme ist das schwelende Feuer aber in Südamerika entfacht worden. Hier glaubt man den Boden genügend vorbereitet zu haben, um den Bürgerkrieg in größtem Ausmaße zu entfesseln. Die Regierung muß ihre gesamte Macht einsehen, um Herr der Rebellion zu werden. Ganze Truppenteile gingen zu den Aufständischen über. Hier zeigen sich zum ersten Male die praktischen Auswirkungen der systematischen Heze, die die Bolschewisten gerade innerhalb der Wehrmacht der einzelnen Staaten betreiben. Auch in Nordamerika ist diese Art des Vorgehens der kommunistischen Propagandisten oft genug festgestellt worden. Abgeordnete haben Einzelheiten , die bewiesen, wie weit der bolschewistische Keim bereits in die Armee hineingetragen worden ist, wiederholt aufgezeigt und ein rücksichtsloſes Durchgreifen der verantwortlichen Stellen ge= fordert. Auch aus europäischen Län dern sind ähnliche Anzeichen ge = meldet worden . In Frankreich und der

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I.

RSK Folge 276 Tschechoslowakei aber glaubt man darüber hinweggehen zu können und mit den gleichen Kräften, die unten den Geist der Truppe zu zerſezen bestrebt sind, Verbrüderungfeiern und engste, vertrauensvollste Zusammenarbeit durchführen zu können. Die Vorgänge in Südamerika sind eine

Blatt 2

26. November 1935 Warnung für die Welt. Sie zeigen, wie stark der Bolschewismus sich schon heute fühlt, daß er irgendwelche Tarnung nicht mehr nötig zu haben glaubt. Sie zeigen zugleich, wo die Kräfte zu finden ſind, die Unruhe nicht nur in einen bestimmten Teil der Erde, sondern in alle Staaten hineintragen .

Das Hauptarchiv der NSK München, 26. November. Gelegentlich einer Pressekonferenz der Reichspressestelle der N.S.D.A.P. wurde den Vers tretern der Reichsdeutschen- und der Auslandspresse Gelegenheit gegeben, das große Hauptarchiv der N.S.D.A.P. eingehend zu besichtigen. Mit unendlicher Sorgfalt ist hier alles zusam mengetragen und geordnet worden, was mit der Entwicklungsgeschichte der Bewegung in irgendeinem Zusammenhang steht. Heute schon haben diese Dokumente geschichtliche Bedeutung, aber besonders die kommenden Geschlechter wer den für die hier geleistete Arbeit einmal dankbar sein, denn sie bietet für alle Zeiten den praktischen Beweis, wie aus kleinsten Anfängen heraus durch überzeugungstreue und Opfermut die große deutsche Freiheitsbewegung sich gestaltet hat. Der Leiter des Hauptarchivs der N.S.D.A.P. , Pg. Dr. Uetrecht erläuterte das Wesen und die Aufgaben des Hauptarchivs, wobei er u. a. ausführte : sind Tat = „Nationalsozialisten menschen. Aus Kampf wurde die Tat ge= boren und in positivem Sinn gestaltet. Mittel zur Sturmreife einer Festung waren die geistigen Waffen. Aber wie der Kämpfer sich wenig darum fümmert, wo die Patronenhülsen bleiben, so vergaß der Nationalsozialist die geistigen Waffen zu bewahren : er verwandte fie restlos für den Vormarsch, für die Propaganda. Das Auslesen und Sammeln dieser geistigen Waffen, das Festhalten des Kampfes selbst wurde nicht betrieben. Selbst nicht, als die Festung fiel. Zunächst gings auf die Nachhut, was sich noch entgegenstellte, wurde zerschlagen, die Feste sofort untermauert und ausgebaut. Erst dann, ein Jahr nach der Machtübernahme. nahmen die Gedanken feste Formen an, die geistigen Kampfmittel zu sammeln und das Werden vor dem Vergehen zu schützen. Schon im Auguſt des Jahres 1934 wurde die Verlegung des Archivs nach München, als der Stadt des Ausgangspunktes der Bewegung, bekannt und Ende Oktober durchgeführt. Bereits Mitte des Jahres 1935 unterstellte sich der Stellvertreter des Führers das Archiv als Hauptarchiv der N.S.D.A.P. direkt. War damit der äußere Rahmen des Archivs vollzogen, so mußte der innere Werdegang zwangsläufig in den Aufbau der Partei eingeschaltet werden. Es ergab sich eine geschichtliche Gliederung im Aufbau von den Vorläufern über 1919 bis 1923, von der Wiedergründung der Partei 1925 bis

N.S.D.A.P.

zur Machtübernahme 1933. Danach mußte aber das fortlaufende gewaltige Ges schehen des machtvollen Aufbaues des nationalsozialistischen Deutschlands erfaßt werden. Dadurch hob sich das Archiv weit über den Rahmen einer reinen Sammelstätte geschichtlicher Grundlagen der Es wurde ein lebendes Partei hinaus. Archiv , das an der geschichtlichen, wissenschaftlichen und schriftstellerischen Gestaltung der Notwendigkeiten der Partei teilnimmt, ſeine Bestände bereits ausbeutet oder zur Verfügung stellt. Wie wichtig unscheinbare und vergilbte Flugblätter sein können, dafür gibt es heute schon zahlreiche Beispiele. Die Ausstellung „ Das Jahr 1923 und der 9. November in München “ gibt auf Grund einer Auswahl von Originaldokumenten einen vom Wesentlichsten begrenzten Überblick über die Entwicklung der politischen Verhältnisse bis zum Tage von Adolf Hitlers Tat. Ausgehend vom Versailler Diktat, das den Vorwand für den Ruhreinbruch bot, finden sich über diesen selbst Aufrufe und Flugblätter, Originalphotos, der Mainzer Kriegsgerichtsprozeß gegen die Ruhrindustriellen, Aftenstücke des Auswärtigen Amtes usw. Beherrscht ist die Gruppe Ruhrkampf von der über ihr ausgespannten Inflation. Neben der Darstellung des damals amtierenden Reichstages und seiner Kabinette Cuno, Stresemann und Marx. Nach den Abteilungen Separatismus am Rhein, Freimaurerei und Deutsches Turnfest 1923 in München, das in jener Zeit einer Kundgebung nationaler Besinnung gleichkam, leitet die Ausstellung über zur eigentlichen nationalsozialistischen Bewegung. Bilder des ersten Parteitages im Januar 1923 und des Deutschen Tages in Nürnberg vom September sind gemischt mit Aufnahmen aus dem Leben der S.A. in jenem Jahre. Neben der Übergabe der ersten Standarten auf dem Marsfelde finden wir jene Kompanien auf Ausmärschen, die am 9. November an der Feld= herrnhalle unmittelbar um den Führer waren . Wir sehen Adolf Hitlers Bild aus dem Jahre 1923, seine Geburtstagsnummer des von Dietrich Eckart herausgegebenen ,,Völkischen Beobachters" und erkennen an der Übertragung der Leitung der politischen Kampfverbände an Hitler den wachsenden Willen zur Tat. Nach einem Blick auf das erste Organisationsjahr der nationalsozialiſtiſchen Jugend sehen wird die politische Lage kurz vor Hitlers Tat im Spiegel einer Auswahl von Zeitungen und Aufrufen damaliger kämpferischer Vereinigun

NSK Folge 276 gen, Originalanordnungen verschiedener Bundesführer leiten zur Rede des Generalstaatskommissars v. Kahr im Bürgerbräufeller über. Und dann folgt der Kern der Ausstellung mit den Originalberichten unmittelbar an Persönlichkeiten beteiligter den Ereignissen des 9. Novembers und an der Feldherrnhalle . Diesen geschichtlichen Dokumenten folgen bürgerliche und marxistische Preſſeäußerungen, ergänzt durch eine Auslage der Literatur über jene Ereig nisse und einige der legendenhaften BilddarDen Abschluß bildete dann der stellungen. Tisch, der den Toten des Jahres 1923, unter denen Schlageter und Dietrich Edart mit Sonderauslagen vertreten sind , gewidmet war. Heute sucht nun das Hauptarchiv Material aus der Kampfzeit, selbstlos trennen sich die Kämpfer von ihren liebgewordenen Originalen und nehmen mit beglaubigten Kopien fürlieb. Das Hauptarchiv der N.S.D.A.P. bereitet dieses Material auf, erfaßt es karteilich und ordnet es. So entstanden bisher aus der Notwendigkeit heraus folgende Abteilungen : 1. Geschichtliches Archiv, das im wesentlichen die Geschichtsschrei bung des neuen Deutschland vorbereitet. Hier werden die geschlossenen Untereinteilungen, S.A., S.S., H.I .. die Gau-, Kreis-, Ortsgruppen-Geschichten, N.S.K.K. und Gliede rungen der Partei aufbewahrt.

2. Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv, als das Bereitschaftsdienst für Reichs- und Auslandspresse , für Auskünfte aller Art neben Partei und Staat dient. Dieses Archiv ist eng verbunden mit den marxiſtiſchen Zeitungsarchiven .

3. Die Büchereien , die das R. S. = Schrifttum , sowie lückenlose Literatur des Marxismus, Kommunismus, der Gewerkschaften u. a . Systemparteien umfassen. 4. Auslandsdeutſchtum bearbeitet die N. S. == Bewegungin außer deutschem Raum unter Reichsdeutſchen.

Zur Fleisch

26. November 1935

Blatt 3

5. Abteilung für Kulturgeschichte

und

Kulturpolitik bearbeitet den schaffenden Menschen von der Urzeit an unter besonderer Berücksichtigung des nordisch-indogermanischen Kulturkreises (Deutsche Vorgeschichte, Handwerk, Zunstwesen, Brauchtum usw.). Eife weitere Aufgabe ist die Bereitstellung historisch einwandfreien Buch- und Text= materials für alle kulturellen Zwecke, N.S.Volksbildung und Propaganda. 6. Sammlungen von Bildern , Urkunden berühmter Männer der Bewegung und der Gefallenen. Ferner der Abzeichen, Plaketten. Dahin gehören auch Schriften aus dem Judentum , der Freimaurerei, dem politiſchen Katholizismus u . a. Dieſes ſind ſpezielle Forschungsgebiete des Hauptarchivs. 7. Bildſtelle und Photolabor erfassen und ordnen das Bildmaterial , reproduzieren und vergrößern Urkunden, machen eigene Aufnahmen bei parteilichen Veranstal tungen.

8. Das Archiv des N.S.D.St.B. (Studentenbund) ist angeschlossen, das die Entwicklung des deut schen Studentenbundes, insbesondere des N.S. D.St.B. dokumentarisch und geschichtlich wertet. Es erfaßt die zu übernhmenden Archive der aufgelösten Verbände der deutschen Studentenschaft und bereitet sie auf. So weit wäre das mit allen technischen Errungenschaften ausgestattete Hauptarchiv nach nicht ganz zwei Jahren seines Bestehens unter der tatkräftigen Förderung des Herrn Reichsschahmeisters Schwarz gelangt. Neue Umbauten werden notwendig sein und die daraus folgende Raumfrage muß gelöst werden. Inzwischen gilt es, das ungeheure Material zu ſichten, zu ordnen, karteilich zu erfaſſen, das mit es nugbringend angewandt werden kann. Welch eine Summe von Arbeit darin steckt, wird nur der ermessen, der einmal karteilich-wissenschaftlich gearbeitet hat.“ fm.

und Fettversorgung

Seltsame Kampfmethoden

Ernährungsschwierigkeiten NSK In seiner Aussprache mit dem Hauptſchriftleiter der Westfälischen Landeszeitung hat der Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister R. Walther Darré auf ſein ſchon seit dem Vorjahr betätigtes Streben verwiesen , im Interesse der Fleisch- und Fettversorgung 1935 den Schweinebestand zwar der Futterverknappung anzupassen , dies

gegen

die

im Weltkrieg

aber nur in einem Umfang zu tun, der dem Jahre 1935 gegenüber verantwortet werden konnte. Er wollte und durfte nicht den guten Leuten, aber schlechten Musikanten Gehör schenken, die die Schwierigkeit des Herbstes 1934 mit eines der bequemen Verlegenheitslösung begegnet neuen. „ Schweine mordes“ wissen wollten. Der Minister hat dabei die

NSK Folge 276 Tſchechoslowakei aber glaubt man darüber hinweggehen zu können und mit den gleichen Kräften, die unten den Geist der Truppe zu zerſezen bestrebt ſind, Verbrüderungfeiern und engste, vertrauensvollſte Zuſammenarbeit durchführen zu können. Die Vorgänge in Südamerika sind eine

Blatt 2

26. November 1935 Warnung für die Welt . Sie zeigen, wie stark der Bolschewismus sich schon heute fühlt, daß er irgendwelche Tarnung nicht mehr nötig zu haben glaubt. Sie zeigen zugleich, wo die Kräfte zu finden sind, die Unruhe nicht nur in einen bestimmten Teil der Erde, sondern in alle Staaten hineintragen.

Das Hauptarchiv der N.S.D.A.P. NSK München, 26. November. Gelegentlich einer Pressekonferenz der Reichspressestelle der N.S.D.A.P. wurde den Vertretern der Reichsdeutschen- und der Auslandspresse Gelegenheit gegeben, das große Hauptarchiv der N.S.D.A.P. eingehend zu besichtigen. Mit unendlicher Sorgfalt ist hier alles zusam mengetragen und geordnet worden, was mit der Entwicklungsgeschichte der Bewegung in irgendeinem Zusammenhang steht. Heute schon haben diese Dokumente geschichtliche Bedeutung, aber besonders die kommenden Geschlechter wer den für die hier geleistete Arbeit einmal dankbar sein, denn sie bietet für alle Zeiten den praktischen Beweis, wie aus kleinsten An= fängen heraus durch überzeugungstreue und Opfermut die große deutsche Freiheitsbewegung sich gestaltet hat. Der Leiter des Hauptarchivs der N.S.D.A.P., Pg. Dr. Uetrecht erläuterte das Wesen und die Aufgaben des Hauptarchivs, wobei er u . a. ausführte : ,,Nationalsozialisten sind Tat = menschen. Aus Kampf wurde die Tat ge= boren und in positivem Sinn gestaltet. Mittel zur Sturmreife einer Festung waren die geistigen Waffen. Aber wie der Kämpfer sich wenig darum kümmert, wo die Patronenhülsen bleiben, so vergaß der Nationalsozialiſt die geistigen Waffen zu bewahren : er verwandte fie restlos für den Vormarsch, für die Propaganda. Das Auflesen und Sammeln dieser geistigen Waffen, das Festhalten des Kampfes selbst wurde nicht betrieben. Selbst nicht, als die Festung fiel. Zunächst gings auf die Nachhut, was sich noch entgegenstellte, wurde zerschlagen, die Feste sofort untermauert und ausgebaut. Erst dann, ein Jahr nach der Machtübernahme, nahmen die Gedanken feste Formen an, die geistigen Kampfmittel zu sammeln und das Werden vor dem Vergehen zu schüßen. Schon im Auguſt des Jahres 1934 wurde die Verlegung des Archivs nach München, als der Stadt des Ausgangspunktes der Bewegung, bekannt und Ende Oktober durchgeführt. Bereits Mitte des Jahres 1935 unterstellte sich der Stellvertreter des Führers das Archiv als Hauptarchiv der N.S.D.A.P. direkt.

War damit der äußere Rahmen des Archivs vollzogen, so mußte der innere Werdegang zwangsläufig in den Aufbau der Partei eingeschaltet werden . Es ergab sich eine geschichtliche Gliederung im Aufbau von den Vorläufern über 1919 bis 1923, von der Wiedergründung der Partei 1925 bis

zur Machtübernahme 1933. Danach mußte aber das fortlaufende gewaltige Ges schehen des machtvollen Aufbaues des nationalsozialistischen Deutschlands erfaßt werden. Dadurch hob sich das Archiv weit über den Rahmen einer reinen Sammelstätte geschichtlicher Grundlagen der Partei hinaus. Es wurde ein lebendes Archiv , das an der geschichtlichen, wissenschaftlichen und schriftstellerischen Gestaltung der Notwendigkeiten der Partei teilnimmt, ſeine Bestände bereits ausbeutet oder zur Verfügung stellt. Wie wichtig unscheinbare und vergilbte Flugblätter sein können, dafür gibt es heute schon zahlreiche Beispiele. Die Ausstellung „ Das Jahr 1923 und der 9. November in München“ gibt auf Grund einer Auswahl von Originaldokumenten einen vom Wesentlichsten begrenzten Überblid über die Entwicklung der politischen Verhältnisse bis zum Tage von Adolf Hitlers Tat. Ausgehend vom Versailler Diktat, das den Vorwand für den Ruhreinbruch bot, finden sich über diesen selbst Aufrufe und Flugblätter, Originalphotos, der Mainzer Kriegsgerichtsprozeß gegen die Ruhrindustriellen, Aktenstücke des Auswärtigen Amtes usw. Beherrscht ist die Gruppe Ruhrkampf von der über ihr ausgespannten Inflation. Neben der Darstellung des damals amtierenden Reichstages und seiner Kabinette Cuno, Stresemann und Marx. Nach den Abteilungen Separatismus am Rhein, Freimaurerei und Deutsches Turnfest 1923 in München, das in jener Zeit einer Kundgebung nationaler Besinnung gleichkam, leitet die Ausstellung über zur eigentlichen nationalſozialistischen Bewegung. Bilder des ersten Parteitages im Januar 1923 und des Deutschen Tages in Nürnberg vom September sind gemischt mit Aufnahmen aus dem Leben der S.A. in jenem Jahre. Neben der Übergabe der ersten Standarten auf dem Marsfelde finden wir jene Kompanien auf Ausmärschen, die am 9. November an der Feldherrnhalle unmittelbar um den Führer waren. Wir sehen Adolf Hitlers Bild aus dem Jahre 1923, ſeine Geburtstagsnummer des von Dietrich Eckart herausgegebenen Völkischen Beobachters" und erkennen an der Übertragung der Leitung der politischen Kampfverbände Hitler den wachsenden Willen zur Ta t. Nach einem Blick auf das erste Organisationsjahr der nationalsozialiſtiſchen Jugend sehen wird die politische Lage kurz vor Hitlers Tat im Spiegel einer Auswahl von Zeitungen und Aufrufen damaliger kämpferischer Vereinigun-

gen, Originalanordnungen verschiedener Bun desführer leiten zur Rede des Generalstaatskommissars v. Kahr im Bürgerbräufeller über. Und dann folgt der Kern der Ausstellung mit den Originalberichten unmittelbar an Persönlichkeiten beteiligter den Ereignissen des 9. Novembers und an der Feldherrnhalle . Diesen geschichtlichen Dokumenten folgen bürgerliche und marristische Presseäußerungen, ergänzt durch eine Auslage der Literatur über jene Ereig= nisse und einige der legendenhaften Bilddarstellungen. Den Abschluß bildete dann der Tisch, der den Toten des Jahres 1923, unter denen Schlageter und Dietrich Eckart mit Sonderauslagen vertreten sind, gewidmet war. Heute sucht nun das Hauptarchiv Material aus der Kampfzeit, selbstlos trennen sich die Kämpfer von ihren liebgewordenen Originalen und nehmen mit beglaubigten Kopien fürlieb. Das Hauptarchiv der N.S.D.A.P. bereitet dieses Material auf, erfaßt es karteilich und ordnet es. So entstanden bisher aus der Notwendigkeit heraus folgende Abteilungen :

1. Geschichtliches Archiv, das im wesentlichen die Geschicht s ſch re i bung des neuen Deutschland vorbereitet. Hier werden die geſchloſſenen Untereinteilungen, S.A., S.S., H.I.. die Gau-, Kreis-, Ortsgruppen-Geschichten, N.S.K.K. und Gliederungen der Partei aufbewahrt.

2. Zeitungs- und Zeitſchriftenarchiv, als das Bereitschaftsdienst für Reichs und Auslandspresse , für Auskünfte aller Art neben Partei und Staat dient. Dieses Archiv ist eng verbunden mit den marxistischen Zeitungsarchiven.

3. Die Büchereien, die das R. S. Schrifttum , ſowie lückenloſe Literatur des Marxismus, Kommunismus, der Gewerkschaften u. a . Systemparteien umfassen. 4. Auslandsdeutſchtum bearbeitet die N. S. - Bewegung in außerdeutschem Ra um unter Reichsdeutſchen.

Zur Fleisch

26. November 1935

Blatt 3

NSK Folge 276

5. Abteilung für Kulturgeschichte

und

Kulturpolitik bearbeitet den schaffenden Menschen von der Urzeit an unter besonderer Berücksichtigung des nordisch-indogermanischen Kulturkreises (Deutsche Vorgeschichte, Handwerk, Zunftwesen, Brauchtum usw.). Eike weitere Aufgabe ist die Bereitstellung historisch einwandfreien Buch- und Textmaterials für alle kulturellen Zwecke, N.S.Volksbildung und Propaganda.

6. Sammlungen von Bildern , Urkunden berühmter Männer der Bewegung und der Gefallenen. Ferner der Abzeichen, Plaketten. Dahin gehören auch Schriften aus dem Judentum, der Freimaurerei, dem politischen Katholizismus u. a. Dieses sind spezielle Forschungsgebiete des Hauptarchivs.

7. Bildſtelle und Photolabor erfassen und ordnen das Bildmaterial , reproduzieren und vergrößern Urkunden, machen eigene Aufnahmen bei parteilichen Veranstal tungen. 8. Das Archiv des N.S.D.St.B. (Studentenbund) ist angeschlossen, das die Entwicklung des deut. schen Studentenbundes, insbesondere des N.S. D.St.B. dokumentarisch und geschichtlich wertet. Es erfaßt die zu übernhmenden Archive der aufgelösten Verbände der deutschen Studentenschaft und bereitet sie auf. So weit wäre das mit allen technischen Errungenschaften ausgestattete Hauptarchiv nach nicht ganz zwei Jahren seines Bestehens unter der tatkräftigen Förderung des Herrn Reichsschatzmeisters Schwarz gelangt. Neue Umbauten werden notwendig sein und die daraus folgende Raumfrage muß gelöst werden. Inzwischen gilt es, das ungeheure Material zu sichten, zu ordnen, karteilich zu erfassen, das mit es nugbringend angewandt werden kann. Welch eine Summe von Arbeit darin steckt, wird nur der ermeſſen, der einmal karteilich-wiſſenschaftlich gearbeitet hat." fm.

und Fettversorgung

Seltsame Kampfmethoden

Ernährungsschwierigkeiten NSK In seiner Aussprache mit dem Hauptschriftleiter der Westfälischen Landeszeitung hat der Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister R. Walther Darré auf ſein ſchon ſeit dem Vorjahr betätigtes Streben verwiesen, im Interesse der Fleisch- und Fettversorgung 1935 den Schweinebestand zwar der Futterverknappung anzupassen , dies

gegen

im

die

Weltkrieg

aber nur in einem Umfang zu tun, der dem Jahre 1935 gegenüber verantwortet werden konnte. Er wollte und durfte nicht den guten Leuten, aber schlechten Musikanten Gehör schenken, die die Schwierigkeit des Herbstes 1934 mit der bequemen Verlegenheitslösung eines neuen ,,Schweinemordes" begegnet wissen wollten. Der Minister hat dabei die

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a

REK Folge 276 Auffassung vertreten, daß die Ernährungskatastrophe im Weltkriege nicht in dem Maße hätte eintreten können, wenn man damals nicht jenen unsinnigen Schweinemord vollzogen hätte, der unter dem Schlagwort „ Bartholomäusnacht der Borstentiere" eine traurige Berühmtheit erhalten hat. Gleichzeitig kündigte der Miniſter eine Untersuchung an, um festzustellen, wer dieſes maſſenweiſe vollzogene Schweineabschlachten veranlaßt und eingeleitet hat. Die Vergleichung mit dem Schweinemord von 1915 liegt in der Tat nahe und erweist sich für jedermann als aufſchlußreich. Wie kam es zu der damaligen Maſſenabschlachtung von Schweinen ? Der Bürokrat wird die Akten durchblättern und wird feststellen, daß Mitte März 1915 der Preußische Minister des Innern in einem Erlaß an die ihm unterſtellten Behörden die schleunige weitere Verminderung der Schweinebestände als eine der wichtigsten Maßregeln für die Sicherstellung der Volksernährung und für das Gelingen des wirtschaftlichen Durchhaltens in der Ernährungsfrage bezeich= nete. Ausdrücklich wurde hervorgehoben, daß die Abschlachtung von 5 bis 6 Millionen Schweinen nicht genüge , daß vielmehr eine erhebliche Überschreitung dieses Quantums unbedingt notwendig sei ! Dazu sollte mit größtem Nachdruc darauf hingewirkt werden, daß in allen Gemeinden entweder die Gemeinde selbst oder die einzelnen Einwohner in möglichst weitem Umfange Schweine einschlachten und sie entweder sofort als Frischfleisch auf dem Markt verwerten oder durch Umwandlung in Dauerware (Einpöleln, Einsalzen, Einräuchern) für die fünftige Ernährung sicherstellen.

Einsichtiger als der Preußische Minister des Innern war gewiß der Preußische Minister für Landwirtschaft . Er bemühte sich redlich, diesem Erlaß wenigstens die schlimmſten Giftzähne auszubrechen. Aber es gelang ihm nicht, den Schweinemord in größerem Umfange zu verhüten. Gab es doch sogar Leute, die für eine völlige Abschlachtung der Schweinebestände eintraten. Wer aber wagte damals, gegen den Strom der öffentlichen Meinung zu schwimmen, wenn dieser Strom durch die vermeintliche Autorität der Wiſſenſchaft von damals namhaften Professoren planmäßig immer weiter vertieft wurde ? „ Das Schwein ist der neunte Feind" das war auf Grund der damaligen Zahl der Kriegserklärungen das Schlagwort des Tages, und Professoren wie Dr. Kuczynski , Dr. Ballod und Max Sering traten immer wieder den Nachweis an, daß dies zugleich die Forderung der reinen Vernunft und der Wissenschaftlichkeit sei . Umſonſt mahnten die größeren landwirtschaftlichen Or= ganisationen, sich auf die Beschlagnahme der beim Handel befindlichen Futtermittel zu be= schränken, diese der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen, und im übrigen die Regulierung der Schweinebestände den Schweinezüchtern zu überlassen. Aber der Univerſitätsprofessor Dr. Ballod , gegen Ende des Krieges bereits ein offener Marrist, blieb dabei , daß das Schwein dem Menschen die Kartoffeln wegfresse , und in einem Lehrkursus für Aufklärungsredner im PreuBischen Abgeordnetenhause erneuerte Professor

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26. November 1935 Mar Sering die Feststellung, daß „ ¾ aller in Deutschland vorhandenen Schweine eingeschlachtet werden müssen , etwa 16 Millionen Tiere". Die Treiber und Schuldigen beim Schweinemord waren also in erster Linie diese Profeſſoren. Dabei braucht ein objektiver Rückblick nicht zu verschweigen, daß sie nur darum das große Wort führen konnten, weil die Männer an der Spize des Reichs und der Bundesstaaten, voran Preußens, ſtatt ſelbſt zu führen, ſich führen ließen. Vom Schweinemord über die Resulution Erzberger -Scheidemann vom 19. 7. 1917 führt die Entwicklung in gerader Linie nach Versailles. Eine mit den Augen von heute gesehene Be= trachtung des Schweinemords von 1915 wird annehmen, die in Massen abgeschlachteten Schweine seien etwa in Jahresfrist als „ Fleisch im eigenen Saft" im Fleischerladen und im Einzelhaushalt wieder aufgetaucht. Welche Illusion! Beiseite geschoben wurden die Sachverständigen, die statt der Aufſtapelung als Dauerware mit eindringlichem Ernst die Kon= ſervenbereitung und das Gefrierverfahren empfahlen. Wo aber blieb jene ,,Dauerware"? Sie ist zum weitaus größten Teil verdorben ! Um das Unglück noch weiter abzurunden, stellte sich bald heraus, daß die Befürchtung, die Kartoffeln würden in unzulässiger Menge im Schweinemagen landen, gröblich übertrieben war. Die Statistiker hatten sich geirrt. Die Kartoffelernte von 1914 war um 2 bis 3 Millionen Tonnen größer als ursprünglich angenommen wurde. Nun verdarben auch riesige Mengen von Kartoffeln. Nur ein kleiner Teil der für den menschlichen Verzehr nicht nötigen Mengen konnte durch Verflockung und ähnliche Mittel für später gerettet werden. Mit größten Schweinebeständen werden gewaltigste Kartoffelmengen der Scheinwissenschaft von Theoretikern und dem Verlangen der von den Linksparteien verhetten Gasse geopfert. Die Wirtschafts- und Handelspolitik der Vorkriegszeit hat schwer gefehlt, indem sie entgegen den landwirtschaftlichen Mahnungen insbesondere die Schweinezucht auf ausländischen Futtermitteln aufbaute, weil angeblich die internationale Verflechtung des Welthandels und des Weltkapitals jeden Krieg unmöglich mache. So stand Deutschland ernährungspolitisch ungerüstet urplöglich im Krieg, der von Anbeginn als Aushungerungskrieg geführt wurde. Diese unhaltbaren Zustände konnten nur noch durch Fehlgriffe wie den Schweinemord von 1915 verschlimmert werden. Die Vergleichung mit den Kriegsverhältnissen soll nicht besagen, daß jetzt die Entwicklung sich ähnlich vollziehen könne oder gar vollziehen müſſe. Nationalsozialismus bedeutet nicht die Leugnung von Schwierigkeiten, wo sie auf Teilgebieten in der Tat vorhanden sind. Niemand stellt daher eine gewisse Verknappung in der Fleisch- und Fettversorgung gegenwärtig in Zweifel. Wo aber auch Schwierigkeiten vorhanden sind, betrachtet der Nationalsozialismus ihre Meisterung als vordringliche Aufgabe. Systematisch wird der Verknappung in der Fett versorgung durch die Erzeugungsschlacht ents -atgegengetreten werden.

RSK Folge 276

Blatt 4a

26. November 1935

Raſſegedanken in der weltanschaulichen

Auseinanderſetzung unserer Tage Antrittsvorlesung Dr. Groß' in der Univerſität Berlin

NSK In seiner Antritts vorlesung , die Dr. Groß heute im vollbesezten Audito = rium maximum der Friedrich - Wil : helm ፡ Universität Berlin hielt, legte er die Grundzüge einer nationalsozialiſtiſchen auf rassischer Grundlage beruhenden Geschichtsauffaſſung dar und führte hierbei u . a. folgendes aus : Durch Jahrhunderte und aber Jahrhunderte europäischer Geschichte zieht sich die universalistische Tendenz zur Vereinigung immer größerer Völker und Länderstriche. Ob es sich dabei um eine machtmäßige politische oder zunächst nur geistige Zusammenfügung handelt, ob das politische Machtstreben sich nur einer geistigen Motivierung bedient, um ethisch bes stehen zu können, oder ob der Gedanke der geistigen Einheit die weltliche Macht nur als Mittel zum Zwed benutt, mag dahingestellt sein. Auf jeden Fall ist eine ganz verflossene Epoche europäiſcher, ja menschlicher Geschichte überhaupt, beherrscht von dem Gedanken, immer mehr Staaten und Völker, immer mehr Sitten und Kulturen in einem Reich geistiger und vielleicht auch weltlicher Hoheit zusammenzufassen. Wenn die grundsätzliche innere Gleichheit der Menschen und Völker auf dieser Welt feststeht, womit soll dann die Aufrechterhaltung von Grenzen zwischen ihnen begründet werden, mögen das nun politische und wirtschaftliche, oder mögen es Sprach- und Kulturgrenzen sein ? Wenn die geistigen und kulturellen Verschiedenheiten auf dieser Welt zufällige Folgen verschiedenen Entwicklungstempos oder Folgen der geographischen Umwelt ſind, warum soll nicht der vom Menschen künstlich ge= schaffene Ausgleich dieser Verschiedenheiten in wenigen Jahrzehnten die Überwindung aller Uneinheitlichkeiten und Verschiedenheiten herbeiführen können, die sich bisher noch dem Ideal der Menschheit im tendenziöſen Sinn des Wortes entgegenstellten? Go schien das Streben nach dieser Menschheit, schien ihre politische und wirtschaftliche Organisierung, schon ihre geistige Uniformierung ein notwendiges Ziel, für das aber alle äußere Zwed = mäßigkeit und alle innere Vernunft ganz überzeugend sprach. tritt der Hier Rassengedanke unserer Tage als entscheidender Feind jener Tendenz in der Geschichte, er kennt die tiefgreifenden Unterschiede zwischen den Rassen und rassenbestimmten Völkern dieser Welt. Er weiß, daß diese Unterschiede sich nicht in Äußer= lichkeiten erschöpfen, sondern im geistig-seelischen Geficht nicht weniger ausgeprägt sind als in der äußeren Form von Nasen, Augen und Ohren. Er weiß schließlich, daß nicht der vorübergehend bestimmende Einfluß der jeweiligen Umwelt die Typen der Menschen prägt, sondern (zumindest für geschichtliche Zeiträume unabhängig vom Umwelteinfluß) die erbliche Anlage, die mit der Zugehörigkeit eines Menschen zu

einer Rasse oder einer Raſſenmiſchung über die körperlichen wie die geistig-seelischen Entwicklungsmöglichkeiten seines Lebens entscheidet. An Stelle der abstrakten Menschheit steht die Vielheit raſſenbestimmter Gruppen vor unserem Auge, und zwischen der Vereinsamung des sich selbst genügenden Individuums und dem grenzenlosen Verlieren an die Utopie einer nur gedachten Menschheit stellt die Raſſe oder das raſſenbestimmte Volk jenen Bezirk geschichtlichen Lebens dar, in dem die ſchöpferiſchen Kräfte im Geben und Nehmen Kultur und Glauben ge= stalten. Diese Auffassung entzieht allen internationalen univerſaliſtiſchen Tendenzen den Boden. Nicht mehr romantische Erinnerung, sondern die Erkenntnis der Zukunftsmöglichkeiten widersett sich ihnen im Rassegedanken . Dabei verkennt niemand von uns, wie Vieles über alle Raſſen und Völker hinweg den Menschen an sich gemeinſam iſt. Aber wir sehen, daß das Gemeinsame spärlicher wird, je tiefer unser Blick in das Wesentliche der geistigen und körperlichen Strukturen eindringt. Der Besik von Nasen und Ohren ist allen Raſſen gemeinſam; schon ihre Form zeigt auffallende und meßbare Unterschiede. Die Geseze der Logik gel = ten für alle Menschen dieser Welt ; ihr Wert und ihre Verwendung zeigt nicht nur Unterschiede der Entwicklungsstufen, sondern solche letter rassischer Bedingtheit. Und so föns nen auch vom Rassegedanken her zahllose Gebiete menschlichen Lebens gemeinsam und international behandelt und gestaltet werden, aber es werden stets die Gebiete sein, die an der Oberfläche kulturellen und geschichtlichen Seins liegen. Je mehr wir in die Tiefe und damit in das Wesen aller Kulturen dringen, desto stärker fordern die rassenbedingten Verschiedenheiten ihr Recht und desto klarer setzt sich ein völkischer Lebenskreis auf dieser Erde von dem anderen ab. Indem aber der Rassegedanke naturgemäß die Besonderheiten hervorhebt , wo man gestern die Feststellung des Gleichen und Ähnlichen in den Mittelpunkt zu rücken suchte, bedeutet er damit gleichzeitig eine Hinwendung von der Oberfläche zur Tiefe, von den Außerlichkeiten einer zivilisierten und mechanisierten Welt zum inneren Reichtum völtisch und rassisch-bestimmter echter Kulturen. So wenig dieses neue Weltbild materialiſtiſch ist, so wenig ist es chauvinistisch oder imperialistisch. Es stellt vielmehr in sich die Absage dar gegen jeden Versuch, fremde Kulturen zerstören oder verwandeln zu wollen. Es läßt auch keinen Raum für die Selbstüberheblichkeit ; denn es erkennt die raſſiſche Bedingtheit der Wertmaßstäbe, mit denen Völker und Raſſen auf dieser Welt ihre und der anderen Leiſtungen beurteilen können. Und es ist zulegt nicht unreligiös, ſondern läßt den vollen Raum für jede innerlich echte Art wahrer Frömmigkeit.

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

Erzeugungsschlacht

praktischer

NSK Jeder wird sich noch der Zeit erinnern können, da der Streit um den Begriff „ Sozialistische Wirtschaft" oder „ Sozialis : mus in der Wirtschaft" eine Flut von Broschüren, Flugschriften, Büchern und Zeis tungsauffäßen auslöſte. Nur war es leider so, daß der Wert all dieser Auslassungen mehr oder minder bedeutender Persönlichkeiten im umgetehrten Verhältnis zur Masse des bedruckten Papieres stand, das dabei verschwendet wurde. Inmitten und unberührt von dieſem Streit der Personen, Stände und Gruppen aber standen einige fundamentale Grundsäße der nationalsozialistischen Bewegung, die einfach und klar die Gestalt einer sozialistischen Wirtschaft umrissen. Was alle Definitionen und alle akademischen Sentenzen nicht zu erklären wußten, das gewann Klarheit und Form in dem einen Grundsatz der N.S.D.A.P., der vor den Eigennuß den Gemeinnuk sezt. Wenn der Nationalsozialismus eine sozialistische Wirtschaft forderte, dann bedeutete das nichts anderes, als das die Wirtschaft sich nicht mehr in einem abgeschlosse= nen Eigendasein entwickeln sollte, sondern sich in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen habe. Verwaltungs- und Organis ſationsformeln ſpielen dabei keine Rolle mehr ; wenn nur bei aller Arbeit der Grundſay be= achtet wird, daß nichts gegen das Volk, ſondern alles nur für das Volk geschehen muß. Es ist selbstverständlich, daß diese Forderung in ihrer legten Konsequenz nicht mit einem Schlage ers füllt werden kann ; dazu ist die Wirtſchaft ein zu kompliziertes Gebilde. Wo Möglichkeiten einer Neuformung in sozialistischem Sinne sich zeigen, da wird auch rücksichtslos nationalsozialiſtiſches Wollen zum Durchbruch gebracht. In der Arbeitsschlacht ebenso wie in der Erzeugungsschlacht zeigen ſich deutlich die erſten entſcheidenden Einsätze zur Gestaltung einer sozialiſtischen Wirtschaft. Arbeits- und Erzeugungsschlacht dienen in keinem Falle nur einzelnen Gruppen oder Ständen ; beide ſchaffen nur die Grundlagen, auf denen ein für das deutsche Volk artgemäßes Wirtschaftsleben sich aufbauen fann. Beide sind Voraussetzungen, ohne deren Gelingen es niemals möglich sein wird, die politische Freiheit des Volkes sicherzustellen und die Lebenshaltung der deutschen Menschen ents scheidend zu bessern und ihrem kulturellen Leben entsprechen zu lassen. Es bedarf keiner Worte, festzustellen, daß der Einſaß in diesen Fällen ein unbedingter sein muß. Es tann nicht vom guten oder bösen Willen einzelner Perſonen oder Wirtschaftsgruppen abhängen, ob dem Rufe zur Erfüllung der Aufgaben der

Sozialismus! Arbeits- oder der Erzeugungsschlacht Folge geleistet wird oder nicht. Ebenso selbstverständlich ist es, daß der Befehl zu diesem Einsatz nur Don der politischen Führung gegeben werden kann, denn nur in ihr allein verkörpert sich der Wille des Voltes. Wo aber eine so umfassende Gemeinschaft wie die des Volkes zu gemeinſamem Einsat sich zusammenballt, da haben alle eigennützigen Wünsche und Sonderintereſſen zu schweigen, da kann es nur eins geben : be= dingungslose Unterstellung unter das Gebot des gemeinen Nugens. Das müſſen ſich alle bewußt und eindeutig vor Augen halten, daß bei einem solchen Einsah keiner abseits stehen kann, daß auch keiner die ihm aufgegebenen Aufgaben nur zum Teil erfüllen kann. Mag auch die eine oder andere Bestimmung oder Verordnung diesem und jenem im Augen= blick einen gewissen Schaden bringen. Er ist nötig, um den organischen Aufbau der Volkswirtschaft sicherzustellen, um die gesunde Weiterentwicklung des voltlichen Lebens - und damit auch des Daseins jedes einzelnen zu garantieren.

Abgesehen von der Bedeutung der auf dem diesjährigen Reichsbauerntag in Goslar behandelten Fragen der Weltanschauung und des Blutes ist gerade die Betonung dieses Willens zur sozialistischen Ausrichtung der Wirtschaft charakteristisch für den tieferen Sinn dieser Arbeitstagung der deutschen Ernährungswirtschaft gewesen. In den Reden des Reichsbauernführers und des Stellvertreters des Führers kamen dieser Wille, diese Zielsetzung immer wieder zum Ausdruck. Und gleichsam wie eine Unterstreichung dieses Wollens klingt es, wenn der Leiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik, Pg. Bernhard Köhler , in einem Vortrage vor einigen Tagen grundsätz= lich erklärte : sozialistische Wirtschaft besteht nicht darin , daß der Staat gelegentlich oder nach bestimmten die in Verwaltungsgrundsägen Wirtschaft eingreift , sondern darin , daß die Wirtschaft von der politischen Führung eines sozia listischen Volkes bestimmt wird. In einem sozialistischen Volk kann die Wirtſchaft fein Eigenleben haben. Sie besteht nicht aus einer mehr oder weniger fest organisierten Gruppe von Wirtschaftspersönlichkeiten oder Wirtschaftsgebilden, sondern sie kann gar nichts anders sein, als die vielfältige und vielge= ſtaltige Tätigkeit der Volksgenoſſen, die ihrem Volke verbunden sind.

C

Blatt 6

NSK Folge 276 Diese Grundsäge haben in den letzten beiden Jahren auch das Verhältnis von Erzeuger und Verbraucher bestimmt. Die Erfolge des Einſages in der Erzeugungsschlacht sind offensichtlich. An diesen Erfolgen haben alle Erteil. Ohne zeuger, Verteiler, Verbraucher Opfer für alle war das heute vorliegende Ergebnis der Erzeugungsschlacht nicht möglich. Der eine verzichtete vielfach auf an sich berech tigte höhere Preise, der andere bezahlte oft-

Die

neue

26. November 1935 mals etwas höhere Preise, und so wurde von jedem einzelnen dem berechtigten Intereſſe des Gemeinwohls Rechnung getragen. Diese Tatsache jedoch ist nur ein Beispiel von noch vielen anderen. Indem wir aber einen solchen Gemeinschaftssinn feststellen, können wir auch sagen, daß das deutsche Volk auf dem Wege ist , sich eine sozialistisch ausgerich tete Wirtschaft zu formen ! Bornhagen.

Raumordnung

Der Boden als Grundlage völkischer Lebenskraft -Bauernpolitik und Raumordnung Bodenrecht und Raum NSK Eine der Folgen des Weltkrieges ist deutschen die gewaltsame Einengung des Lebensraumes . Im Osten wurden uns fruchtbare Provinzen genommen und die Kolonien, eine der wichtigſten Rohstoffquellen, gingen in andere Hände über. Aus diesen Tatsachen erwuchsen neue Aufgaben. Deutschland mußte sich mit dem verkleinerten Lebensraum abfinden. Hatte es früher die Möglichkeit zu siedeln und eine Reserve für seine Rohstoffversorgung, so waren mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages beide Wege versperrt worden. Deutschland mußte sich mit dem noch vorhandenen Raum bescheiden. Damit ergibt sich gleichzeitig als Aufgabe : den vorhandenen deutschen Raum durch eine sinnvolle Raumordnung möglichst weitgehend zu nutzen. Der deutsche Boden gibt die Lebenskraft des ganzen Volkes. Die ewige Bindung zwischen Mensch und Boden , zwischen Bauer und Hof ist ein Quell des Weiterbestehens der Nation . Ist diese Bindung gefährdet, so bedeutet das eine Gefährdung der deutschen Lebenskraft überhaupt. Von dieser Tatsache aus muß eine Raumordnung in An= griff genommen werden, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, eine Festigung und Verbreiterung der Lebensgrundlage zu geben. Im Reichserbhofgeſet können wir eine der ersten Erfolge der neuen RaumDer Bauer und seine ordnung erkennen. Scholle sind für ewig miteinander verbunden . Die räumliche Struktur des deutschen Bodens ift für alle Zeiten festgelegt worden. Wie seit Jahrhunderten der bäuerliche Hof einer Sippe zugehörte und sich so von Geschlecht zu Geschlecht vererbte, so wird auch in Zukunft der Begriff Bauer und Erbhof nicht mehr zu trennen sein. Erst aus den letzten Jahrzehnten datiert die Auffassung, die den Boden als wirtschaftliche Ware ansieht und die schließlich zu der Realteilung, d. h. Aufteilung so vieler bäuerlicher Betriebe im Erbgang geführt hat. Die Realteilung ist eine der schlimmsten Folgen des liberalistischen Bodenrechts. Sie gab jedem einen Teil von dem ganzen des ehemaligen durch Generationen vererbten Hofes ; doch war kaum einer dieser Einzelteile auf die Dauer fähig, eine ganze

Familie zu ernähren. Das deutsche Bauerntum , die gesunde Lebensgrundlage des deutschen Volkes, wurde hierdurch mehr und mehr ge= fährdet. Heute müſſen wir mühsam versuchen, die Folgen dieser Entwicklung wieder rückgängig zu machen . In einzelnen Dörfern finden wir, daß der Bauer ſein Ackerland teils direkt in der Nähe des Hofes, teils aber auch weit abgelegen am anderen Ende des Dorfes hat. Eine geschlossene Hofform ist in manchen Gegenden nur noch selten anzutreffen. Durch die Flurbereinigung muß heute verſucht werden, eine Zusammenlegung der zahlreichen zersplitterten 1931 wurden noch Einzelteile zu erreichen. 54 bis 6 Millionen Hektar als zusammenDas sind faſt legungsbedürftig angesehen. 16 v. H. der Gesamtfläche der landwirtſchaftlichen Betriebe. Durch die allgemeine Flurbereinigung werden rein praktisch nicht nur die technischen Bearbeitungsmöglichkeiten erleichtert, die An- und Abfahrwege erspart, es wird vielmehr auch eine erhebliche Landgewinnung durch Ersparnis von Grenzstreifen sowie eine Vereinfachung in der Verwaltung herbeigeführt. Nach einer erfolgten Zusammenlegung ist durch das Erbhofrecht die Gewähr gegeben, daß eine weitere • Zersplitterung des deutschen Bauern = landes durch Erbgang nicht mehr eintreten kann. Eine Verbreiterung der bäuerlichen Lebensgrundlage Deutschlands ist damit erreicht. Dieses eine Beiſpiel der Möglichkeiten, die sich durch eine Raumordnung geben, zeigt die Bedeutung dieser Arbeit für das im Lebens, raum beengte deutsche Volk. Bei der Neubildung deutschen Bauerntums, bei dem Bau der Autobahnen, bei der Anlage von Flugplätzen, überall ist es Aufgabe der Raumordnung, auf eine sinnvolle Zusammenarbeit im Dienste des Ganzen hinzuwirken. Sie will die Störungen und Schäden der liberalistischen Wirtschaft ausgleichen und eine organisch im Boden wurzelnde Ordnung der Menschen und Kräfte verwirklichen. Wie Reichsminister Kerrl auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar ausführte, trift dieser Wunsch zusammen mit dem Streben, den Gefahrenherd der großBevölkerungsmassiestädtischen rung anzugreifen, die städtische und bäuerliche Siedlung zu fördern und einen ausgeglichenen Landschaftsaufbau anzuſtreben, der die Lebens-

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NSK Folge 276

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Diese Grundsätze haben in den letzten beiden Jahren auch das Verhältnis von Erzeuger und Verbraucher bestimmt. Die Erfolge des Einsages in der Erzeugungsschlacht sind offensichtlich. An diesen Erfolgen haben alle Erzeuger, Verteiler, Verbraucher teil. Ohne Opfer für alle war das heute vorliegende Ergebnis der Erzeugungsschlacht nicht möglich. Der eine verzichtete vielfach auf an sich berech tigte höhere Preise , der andere bezahlte oft-

Die

neue

26. November 1935 mals etwas höhere Preise, und so wurde von jedem einzelnen dem berechtigten Interesse des Gemeinwohls Rechnung getragen. Diese Tatsache jedoch ist nur ein Beispiel von noch vielen anderen. Indem wir aber einen solchen Gemeinschaftssinn feststellen, können wir auch sagen, daß das deutsche Volk auf dem Wege ist , sich eine sozialistisch ausgerich tete Wirtschaft zu formen! Bornhagen.

Raumordnung

Der Boden als Grundlage völkischer Lebenskraft -Bauernpolitik und Raumordnung Bodenrecht und Raum NSK Eine der Folgen des Weltkrieges ist deutschen die gewaltsame Einengung des Lebensraumes . Im Osten wurden uns fruchtbare Provinzen genommen und die Kolonien, eine der wichtigsten Rohstoffquellen, gingen in andere Hände über. Aus diesen Tatsachen erwuchsen neue Aufgaben. Deutschland mußte sich mit dem verkleinerten Lebensraum abfinden. Hatte es früher die Möglichkeit zu siedeln und eine Reserve für seine Rohstoffversorgung, so waren mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages versperrt worden. beide Wege Deutschland mußte sich mit dem noch vorhandenen Raum bescheiden. Damit ergibt sich gleichzeitig als Aufgabe : den vorhandenen deutschen Raum durch eine sinnvolle Raumordnung möglichst weitgehend zu nutzen. Der deutsche Boden gibt die Lebenskraft des ganzen Volkes. Die ewige Bindung zwischen Mensch und Boden , zwischen Bauer und Hof ist ein Quell des Weiterbestehens der Nation . Ist diese Bindung gefährdet, so bedeutet das eine Gefährdung der deutschen Lebenskraft überhaupt. Von dieser Tatsache aus muß eine Raumordnung in An= griff genommen werden , die es sich zur Aufgabe gestellt hat, eine Festigung und Verbreiterung der Lebensgrundlage zu geben . Im Reichserb hof geſet können wir eine der ersten Erfolge der neuen Raumordnung erkennen . Der Bauer und ſeine Scholle sind für ewig miteinander verbunden. Die räumliche Struktur des deutschen Bodens ist für alle Zeiten festgelegt worden. Wie seit Jahrhunderten der bäuerliche Hof einer Sippe zugehörte und sich so von Geschlecht zu Geschlecht vererbte, so wird auch in Zukunft der Begriff Bauer und Erbhof nicht mehr zu trennen sein. Erst aus den letzten Jahrzehnten datiert die Auffassung, die den Boden als wirtschaftliche Ware ansieht und die schließlich zu der Realteilung, d. h. Aufteilung so vieler bäuerlicher Betriebe im Erbgang geführt hat. Die Realteilung ist eine der schlimmsten Folgen des liberalistischen Boden = rechts. Sie gab jedem einen Teil von dem ganzen des ehemaligen durch Generationen vererbten Hofes ; doch war kaum einer dieſer Einzelteile auf die Dauer fähig , eine ganze

Familie zu ernähren. Das deutsche Bauerntum, die gesunde Lebensgrundlage des deutschen Volkes, wurde hierdurch mehr und mehr ge= fährdet . Heute müſſen wir mühsam verſuchen, die Folgen dieser Entwicklung wieder rückgängig zu machen . In einzelnen Dörfern finden wir, daß der Bauer sein Ackerland teils direkt in der Nähe des Hofes, teils aber auch weit abgelegen am anderen Ende des Dorfes hat. Eine geschlossene Hofform ist in manchen Gegenden nur noch selten anzutreffen. Durch die Flurbereinigung muß heute versucht werden , eine Zusammenlegung der zahlreichen zersplitterten Einzelteile zu erreichen. 1931 wurden noch 54 bis 6 Millionen Hektar als zusammenlegungsbedürftig angesehen. Das sind fast 16 v. H. der Gesamtfläche der landwirtschaftlichen Betriebe. Durch die allgemeine Flurbereinigung werden rein praktisch nicht nur die technischen Bearbeitungsmöglichkeiten erleichtert, die An- und Abfahrwege erspart, es wird vielmehr auch eine erhebliche Landgewinnung durch Ersparnis von Grenzstreifen sowie eine Bereinfachung in der Verwaltung herbeigeführt. Nach einer erfolgten Zusammenlegung ist durch das Erbhofrecht die Gewähr gegeben, daß eine weitere • Zersplitterung des deutschen Bauern = landes durch Erbgang nicht mehr eintreten kann. Eine Verbreiterung der bäuerlichen Lebensgrundlage Deutschlands ist damit erreicht. Dieses eine Beiſpiel der Möglichkeiten, die sich durch eine Raumordnung geben, zeigt die Bedeutung dieser Arbeit für das im Lebens, raum beengte deutsche Volt. Bei der Neubildung deutschen Bauerntums, bei dem Bau der Autobahnen, bei der Anlage von Flug= plätzen, überall ist es Aufgabe der Raumordnung, auf eine sinnvolle Zusammenarbeit im Dienste des Ganzen hinzuwirken . Sie will die Störungen und Schäden der liberalistischen Wirtschaft ausgleichen und eine organisch im Boden wurzelnde Ordnung der Menschen und Kräfte verwirklichen . Wie Reichsminister Kerrl auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar ausführte, trift dieser Wunsch zusammen mit dem Streben, den Gefahrenherd der großBevölkerungsmassiestädtischen rung anzugreifen, die städtische und bäuerliche Siedlung zu fördern und einen ausgeglichenen Landschaftsaufbau anzustreben, der die Lebens-

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S

Blatt 8

NSK Folge 276

26. November 1935

Wir arbeiten mìt!

Hausfrauen

und

Erzeugungsschlacht

NSK An alle Hausfrauen in Stadt und Land ergeht heute der Aufruf zur Mitarbeit an den Zielen der Erzeugungsschlacht zur Sicherstellung Handlungsfreiheit der Ernährungsund Deutschlands. Alle maßgebenden Stellen von Staat und Partei haben erkannt, daß ein voller Erfolg dieses friedlichen Kampfes nur dann möglich sein wird, wenn die deutsche Frau in Stadt und Land ganz stark in die Kampfesreihen eingegliedert wird, verbindet uns doch alle der Nationalsozialismus als die kameradschaftliche Schicksalsgemeinschaft unſeres ganzen Volkes. Jede von uns, sei fie Bäuerin, Siedlerfrau, Landarbeiterin oder Mitarbeiterin eines städtischen Betriebes, Stadtfrau oder Leiterin größerer Anstalten, die ihre Zugehörigkeit zu dieser Schicksalsgemeinschaft erfaßt hat, wird ihre selbstverständlichen Verpflichtungen, die sich aus den Maßnahmen zum Gewinn der Erzeugungsschlacht ergeben, getreulich und zuverlässig erfüllen. Gewiß, im vergangenen Jahr ist schon viel erreicht worden. Ist doch beispiels weise , dank der Mithilfe der deuts schen Bäuerin, die Schafhaltung um rund 30 v. H., der Flachsanbau um rund 136 v. H. und der Hanfanbau fogar um 630 v. H. gestiegen. In den der Bäuerin direkt unterstellten Arbeitsgebieten, wie Pflege und Versorgung von Groß- und Kleinvieh, Bestellung und Pflege des Gartens und so fort, sind ebenfalls beachtliche Erfolge erzielt worden. Die Erzeugungsschlacht muß jedoch von Stadtund Landfrau gemeinsam geschlagen werden. Wird von der Bäuerin verlangt, daß sie dem bäuerlichen Betrieb möglichst ein Mehr, sowohl menge wie gütemäßig an landwirtschaftlichen Erzeugnissen abringt, daß sie die gewonnenen Produkte, wie Gemüſe, Obst, Eier, Geflügel, Fleisch, Flachs, Wolle und so fort durch um= fichtiges Ernten, Verpackung und bäuerliche Vorratswirtschaft ohne große Ausfälle dem deutschen Lebensmittelmarkt zuführt, so wird von der städtischen Hausfrau die ergänzende Ausrichtung verlangt. So muß sich der deutsche Familienhaushalt bei der Deckung des Bedarfes möglichst auf einheimische Nahrungsmittel einstellen, die zu der betreffenden Jahreszeit reich-

lich angeboten werden. Im Interesse der Wehrhaftmachung unseres Volkes und der erfolg reichen Arbeitsschlacht müſſen hier auch einmal Die Hausfrauen Opfer gebracht werden. müſſen wieder um den Ablauf des Jahres auf dem Lande Bescheid wissen, um seine Saat und Erntezeiten. Wie die Bäuerin, so muß die Stadtfrau auch stärker zur Vorratswirtschaft übergehen. Diese Vorräte müssen mit allen Mitteln gegen Verderben und Schwund geschützt werden. Hier können dem deutschen Volksvermögen Milliardenwerte erhalten werden. Viel Wenig macht ein Viel ! Vielleicht empfindet die Hausfrau dies in ihrem Einzelhaushalt nicht. Wenn aber täglich z. B. nur drei mittelgroße Kartoffeln verkommen, so bedeutet dieſes ein Viertel Pfund täglich, knapp einen Zentner im Jahre, also in rund 17 Millionen Haushaltungen fast 15 Millionen Zentner Verlust für die Gesamtwirtschaft unseres Volkes. Machen wir uns diese Zahlen doch einmal klar und überlegen wir uns , wie vielen Volksgenoſſen mit diesem Mehr an Kartoffeln die Not des Winters erleichtert werden könnte. Selbst in diesen fleinen hauswirtschaftlichen Dingen heißt es, sich der Verantwortung und der Pflichten über den Kreis der Familie hinaus dem gesamten Volke gegenüber stets be= wußt sein. Keine Hausfrau darf beim Einkauf, noch bei der Aufstellung des Küchenzettels, bei der Vorratswirtschaft, der Pflege und Behandlung der Wohnräume, der Kleider- und Wäschebestände, irgend etwas tun, was im Widerspruch zum Volkswohl steht. Die jezt in Angriff genommene, enge Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft im Deutschen Frauen= werk mit den Frauen des Reichsnährstandes wird für die Lösung dieser Frage und damit für den Erfolg der Erzeugungsschlacht entscheidend sein. Hand in Hand werden wir Stadtund Landfrauen an die Arbeit gehen, und gemeinſam alle auftauchenden Schwierigkeiten aus Tiefe Dankbarkeit zum dem Wege räumen. Führer, die uns wieder eine deutsche Zukunft sicherte, wird uns bei allem Tun leiten und unsere innere Haltung bestimmen. Hilde Caesar.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.

RSK Folge 276

Blatt 8

26. November 1935

Wir arbeiten mit!

Hausfrauen

und

Erzeugungsschlacht

NSK An alle Hausfrauen in Stadt und Land ergeht heute der Aufruf zur Mitarbeit an den Zielen der Erzeugungsschlacht zur Sicherstellung Handlungsfreiheit Ernährungsder und Deutschlands . Alle maßgebenden Stellen von Staat und Partei haben erkannt, daß ein voller Erfolg dieses friedlichen Kampfes nur dann möglich sein wird, wenn die deutsche Frau in Stadt und Land ganz stark in die Kampfesverbindet uns reihen eingegliedert wird, doch alle der Nationalsozialismus als die fameradschaftliche Schicksalsgemeinschaft unseres ganzen Volkes. Jede von uns, ſei ſie Bäuerin, Siedlerfrau, Landarbeiterin oder Mitarbeiterin eines städtischen Betriebes, Stadtfrau oder Leiterin größe rer Anstalten, die ihre Zugehörigkeit zu dieſer Schicksalsgemeinschaft erfaßt hat, wird ihre selbstverständlichen Verpflichtungen, die sich aus den Maßnahmen zum Gewinn der Erzeugungsschlacht ergeben, getreulich und zuverlässig erfüllen. Gewiß, im vergangenen Jahr ist schon viel erreicht worden. Ist doch beispiels : weise , dank der Mithilfe der deutschen Bäuerin , die Schafhaltung um rund 30 v. H. , der Flachsanbau um rund 136 v. H. und der Hanfanbau Jogar um 630 v. H. gestiegen. In den der Bäuerin direkt unterstellten Arbeitsgebieten, wie Pflege und Versorgung von Groß- und Kleinvieh, Bestellung und Pflege des Gartens und so fort, sind ebenfalls beachtliche Erfolge erzielt worden. Die Erzeugungsschlacht muß jedoch von Stadtund Landfrau gemeinsam geschlagen werden. Wird von der Bäuerin verlangt , daß sie dem bäuerlichen Betrieb möglichst ein Mehr, sowohl menge wie gütemäßig an landwirtschaftlichen Erzeugnissen abringt, daß sie die gewonnenen Produkte, wie Gemüse, Obst, Eier, Geflügel, Fleisch, Flachs, Wolle und so fort durch umsichtiges Ernten, Verpadung und bäuerliche Vorratswirtschaft ohne große Ausfälle dem deutschen Lebensmittelmarkt zuführt, so wird von der städtischen Hausfrau die ergänzende Ausrichtung verlangt. So muß sich der deutsche Familienhaushalt bei der Deckung des Bedarfes möglichst auf einheimische Nahrungsmittel einstellen, die zu der betreffenden Jahreszeit reich-

lich angeboten werden. Im Interesse der Wehrs haftmachung unseres Volkes und der erfolge reichen Arbeitsschlacht müssen hier auch einmal Die Hausfrauen Opfer gebracht werden. müſſen wieder um den Ablauf des Jahres auf dem Lande Beſcheid wiſſen, um ſeine Saatund Erntezeiten. Wie die Bäuerin, so muß die Stadtfrau auch stärker zur Vorratswirtschaft übergehen. Diese Vorräte müssen mit allen Mitteln gegen Verderben und Schwund geschüßt werden. Hier können dem deutschen Volksvermögen Milliardenwerte erhalten werden. Viel Wenig macht ein Viel ! Vielleicht empfindet die Hausfrau dies in ihrem Einzelhaushalt nicht. Wenn aber täglich z. B. nur drei mittelgroße Kartoffeln verkommen, so bedeutet dieses ein Viertel Pfund täglich, knapp einen Zentner im Jahre, also in rund 17 Millionen Haushaltun= gen fast 15 Millionen Zentner Verlust für die Gesamtwirtschaft unseres Volkes. Machen wir uns diese Zahlen doch einmal klar und überlegen wir uns, wie vielen Volksgenossen mit diesem Mehr an Kartoffeln die Not des Winters erleichtert werden könnte. Selbst in diesen kleinen hauswirtschaftlichen Dingen heißt es, sich der Verantwortung und der Pflichten über den Kreis der Familie hinaus dem gesamten Volke gegenüber stets bewußt sein. Keine Hausfrau darf beim Einkauf, noch bei der Aufstellung des Küchenzettels , bei der Vorratswirtschaft, der Pflege und Behand lung der Wohnräume, der Kleider- und Wäschebestände, irgend etwas tun, was im Widerspruch zum Volkswohl steht. Die jezt in Angriff genommene, enge Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Voltswirtschaft-Hauswirtschaft im Deutschen Frauenwert mit den Frauen des Reichsnährstandes wird für die Löſung dieser Frage und damit für den Erfolg der Erzeugungsschlacht ents ſcheidend ſein. Hand in Hand werden wir Stadtund Landfrauen an die Arbeit gehen, und ge= meinsam alle auftauchenden Schwierigkeiten aus Tiefe Dankbarkeit zum dem Wege räumen . Führer, die uns wieder eine deutsche Zukunft sicherte, wird uns bei allem Tun leiten und unsere innere Haltung bestimmen. Hilde Caesar.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.

*** sgieß ROP

NSK - Nachrichten

Blatt 1

Zu NSK Folge 276

Reichsschatzmeister Schwarz Ehrenbürger Münchens NSK München, 26. November. In der heutigen Sitzung der Ratsherren der Hauptstadt der Bewegung wurde Reichsschaymeister Schwarz mit folgender Begründung zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt : „Die Hauptstadt der Bewegung verleiht Herrn Reichsschagmeister Franz Xaver Schwarz aus Anlaß der Vollendung seines 60. Lebensjahres das Ehrenbürgerrecht in Würdigung seiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit in der Stadtverwaltung, seiner hervorragenden Verdienste um die nationalsozialistische Bewegung im allgemeinen und die Hauptstadt der Bewegung im beſonderen, der er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat mit Rat und Tat zur Seite steht."

Die Parteipreſſe gratuliert dem Reichsschatzmeiſter NSK Der Reichspressechef der N.S.D.A.P. , Parteigenosse Dr. Dietrich,

sandte

Reichsschatzmeister

zu

60. Geburtstag

Schwarz

an

seinem

folgendes Glückwunschtele-

gramm : Zu Ihrem 60. Geburtstag ſende ich Ihnen namens der nationalsozialistischen Presse herzlichste Glückwünsche. Sie ſieht in Ihnen den Mann, der durch sein unermüdliches Wirken am inneren Aufbau der Bewegung Unvergängliches geleistet hat.

Diese Über-

zeugung möge Ihnen noch recht lange die Kraft geben

zur Weiterarbeit

an Ihrem

großen Wert.

Heil Hitler! Dr. Dietrich, Reichspressechef der N.S.D.A.P.

Ehemalige Freimaurerloge

in Koblenz

wird der erste eigene H.J. -Sendeſaal

NSK Am 30. November d. 3. findet durch Obergebietsführer Cerff die Einweihung des ersten eigenen H.I. -Sendesaales in Koblenz statt. Die Gebietsführung Westmark gibt hierzu noch folgende Einzelheiten bekannt : Der neue H.I.-Senderaum ist nicht nur, wie es anfangs hieß, als Übungsstätte für praktische Sendearbeit gedacht, sondern ist zugleich ein vom Rundfunk anerkannter und mit allen technischen Möglichkeiten ausgestatteter Senderaum für Sendungen des H.I.Funks. Die Möglichkeit, technisch einwandfreie Sendungen aus dem Gebiet Westmark zu brin

26. November 1935

gen, war zunächst nur in Trier gegeben. Die Stadt Koblenz mit dem Sig der Gebietsführung verfügte leider bisher noch über keinen eigenen Senderaum, aus dem heraus rundfunkreise Sendungen hätten gebracht werden können. Wenn es der Abteilung Rundfunk des Gebietes Westmark trozdem gelang, für den Reichsſender Frankfurt wiederholt Sendungen zu gestalten, dann nur unter der Benuzung von unmöglichsten Räumen. Der Reichssender Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Reichspoſt hatte in Koblenz bisher eine Übertragungsmöglichkeit im dortigen katholischen Kolpinghaus gefunden . Allerdings waren auch hier die technischen Schwierigkeiten noch derartig groß, daß auch die inhaltlich und in der Durchführung besten Sendungen der Hitler-Jugend, vor allem Wachsaufnahmen , an Wert verloren. Hinzu kam ferner eine finanzielle Schwierigkeit , die gerade für die Hitler-Jugend in zu hohen Saalmieten bestanden hätte. So litt die Sendearbeit des · Gebietes Westmark andauernd unter einer technischen Unzulänglichkeit, die nur durch die Schaffung eines eigenen Senderaumes der Hitler-Jugend zu beseitigen war , der zumindest mit den wichtigsten rundfunktechnischen Hilfs= mitteln ausgerüstet und auch akustisch für Über tragungen geeignet ſein mußte. Dank der guten Zuſammenarbeit mit den staatlichen Dienststellen, vor allem mit Oberregierungsrat Pg. Apel in Koblenz, gelang es der Abteilung Rundfunk des Gebietes, in der ehemaligen Freimaurerloge einen Raum für ihre Zwecke zu erhalten, der zu einem Senderaum der Hitler- Jugend ausgebaut werden sollte. Der Ausbau und die technische Ausstattung erfolgte unter tatkräftiger, tameradschaftlicher Unterstüßung seitens der zuständigen Gaufunkstelle des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer und des Reichsfenders Frankfurt. Der Erfolg dieser verständnisvollen Zusammenarbeit war die Erstellung dieses Senderaumes in der knappen Zeit von eineinhalb Monaten. Damit sind nun die Voraussetzungen voll und ganz gegeben, Sendungen der Hitler- Jugend zu gestalten, die in technischer Hinsicht durch aus einwandfrei sind und die ein Mindestmaß an Zeit für langwierige und hinderliche Vorbereitungen bei Übertragungen beanspruchen. Gleichzeitig erfährt durch die Beseitigung dieser Schwierigkeiten in der Arbeit der HitlerJugend auch die rundfunktechnische Arbeit des Reichssenders Frankfurt eine Erleichterung. Der eigene Senderaum der Hitler- Jugend macht nämlich die ſtändige und mit nicht unbedeutenden Kosten verbundene Entsendung eines Übertragungswagens von Frankfurt nach Koblenz überflüssig . Ein glücklicher Gedanke war es noch, diesen Senderaum zugleich zu einem Übertragungsraum für größere Gemeinschaftsempfänge der Hitler-Jugend auszugestalten. So bietet dieser Erfolg in der Rundfunkarbeit der Hitler- Jugend genau wie der ständige Erfolg in der Rundfunkgerätebeschaffung ein hervorragendes Beispiel dafür, was eine verständnisvolle und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hitler- Jugend, Partei und Staat zu schaffen vermag.

Nationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW 68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Sentralverlag der R. S. D. A. B.. München · Berlin Berland : Eher - Verlag , Berlin SM 68, Alle Zahlungen sind nach immerstraße 88. Rinchen (Postichedlonto München 113 46) zu richten

Partei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. U. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAP

27. November 1935

Blatt 1

RSK Folge 277

Die NSK Randbemerkung:

Eine klare

Antwort

teit das Bild der welt bol sche wiſt i schen Gefahr. Die bolschewistischen Umtriebe in der ganzen Welt, die gerade in diesen Tagen wieder zu neuen Verbrechen geführt haben, bilden eine aktuelle Erläuterung zu den Worten des Führers.

NSK Die Unterredung, die der Führer dem Präsidenten der United Preß gewährte, hat ein Streiflicht auf die Fragen geworfen, die in manchen Teilen der Weltöffentlichkeit heute in bezug auf Deutschland diskutiert werden. Der Führer hat die Fragen, die sich intereffanter Weise in vorwiegendem Maße mit der deutschen Judengesetzgebung - also einer rein innerdeutschen Angelegenheit - befaßten, mit Argumenten beantwortet, deren Logik zwingend ist. Wenn vor allem der amerikanische Leser in seinen Zeitungen die Worte liest, mit denen der Führer die Judengeſetzgebung kennzeichnet : „Diese Gesetzgebung ist nicht anti-jüdiſch, ſon= dern pro-deutsch. Die Rechte der Deutschen sollen dadurch gegen destruktive jüdische Einflüsse geschützt werden" wird nicht dieser amerikanische Leser daran denken, daß am Anfang der Geschichte seines Landes das Wort ſteht "9Amerika den Amerikanern“, ein Wort, auf dessen Forderung die Nationalstaaten der ganzen Welt basieren.

Seine Erklärungen sind die mahnenden Worte eines Staatsmannes, der für sich in Anspruch nehmen kann, daß er den Bolschewis . mus fennt wie vielleicht kein zweiter Politiker in der Welt. Denn er stand 14 Jahre lang im ununterbrochenen Ringen mit diesem Bolschewismus, er war in Deutschland sein unerbittlicher Gegner und sein endgültiger Bezwinger . Die Antworten, die der Führer auf die Fragen erteilte, die die deutsche Wehrmacht betrafen, werden in der Welt ebenso zur Beruhigung beitragen, wie die Antwort auf die Frage nach den Kolonialansprüchen in ihrer Klarheit Zweifel über die politische Haltung Deutschlands ausschaltet.

Aus der Beantwortung der Fragen, die ihre psychologische Ursache haben in der vielfach bes triebenen Sensationsmache gegen Deutschland, zeichnet der Führer mit eindrucksvoller Deutlich-

Klare Antworten sind es, die der Führer gab in ihrer Klarheit neue Bausteine zum wirklichen politischen Verständnis der Völker untereinander.

Der 60. Geburtstag NSK Berlin, 27. November. Auf Einladung des Führers fand am Mittwochmittag in seiner Woh= nung in der Reichskanzlei e ineschlichte Geburtstagsfeier für Reichs = ichas meister Schwarz statt, an der außer der Familie des Reichsſchaßmeiſters auch zahlreiche Parteigenossen mit ihren Frauen teilnahmen.

des

Reichsichaßmeiſters Reichsschatzmeister Schwarz weilte während seines Geburtstages in der Reichshauptstadt. In der Wohnung seines in Berlin anſäſſigen Sohnes überbrachten ihm bereits am Vorabend Gruppen6.6.-Obergruppenführer Darré, führer Heißmeyer , der zugleich die Grüße der sämtlichen S.S.-Gruppenführer aussprach, und Gruppenführer Heyderich im Auftrag des Reichsführers S.S. die herzlichsten Glüd wünsche der Schutzstaffel. Am Mittwoch vormittag suchte Reichsorgani-

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NSK Folge 277 sationsleiter Dr. Leg den Reichsschatzmeister auf, um auch seinerseits die besten Wünsche auszusprechen. Die Mitarbeiter des Reichsschatzmeifters überreichten eine künstlerische Glückwunschadresse. Der Führer übersandte sein Bild mit der eigenhändigen Widmung : „Herrn Franz Xaver Schwarz, meinem alten treuen Freund und Mitkämpfer, dem ersten Reichsschakmeister der N.S.D.A.P., zum 60. Geburtstag mit den herzlichsten Glück- und Segenswünschen für die Zukunft. Berlin, den 27. November 1935. Adolf Hitler." Es gingen als Geburtstagsgrüße zahl= reiche Telegramme ein, in denen alle Teile der Bewegung und viele Parteigenossen ihre Wünsche zum Ausdruck brachten. In dem Telegramm des Chefs der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler hieß es u. a.:,,Die ganze Bewegung dankt Ihnen am heutigen Tage für Ihre nunmehr elfjährige aufopfernde Arbeit im Geiste unseres Führers." Reichssportführer v. Tschammer u. Often schrieb : „ Ich weiß mich mit allen führenden Männern der Partei und des Staates eins in der Überzeu gung, daß Aufbau und Erhaltung der Partei, Vergangenheit und Zukunft nicht denkbar find ohne Ihr stetes und stilles Wirken." Reichs-

Ein Zeichen

bauernführer Darré ſagt in seinem Telegramm : „Wer wie ich Gelegenheit gehabt hat, Ihr stilles und segensreiches Wirken für die Bewegung zu erleben und zu beobachten, wie Ihre Treue zum Führer wie ein Fels immer sicher dastand, der bittet aus ehrlichem Herzen den Allmächtigen, daß Ihr Lebenswerk noch lange, lange Jahre gesegnet sein möge." * Auch in München liefen während des ganzen Tages zahlreiche Glückwünsche von allen führenden Männern von Partei und des Staates ein. Es telegraphierten insbesondere die Reichsleiter Buch , Grimm , Frank , Frid , Rosen = berg , Dr. Dietrich , Fiehler , von Schirach, Miniſterpräsident Göring, ReichsReichsfinanzminiſter minister Rust , von Schwerin - Krosigk, Don Botschafter Ribbentrop, Staatssekretär Reinhardt, die Gauleiter der Partei, sowie zahlreiche weitere führende Persönlichkeiten des gesamten öffentlichen Lebens. Außerdem gratulierten zahlreiche Ortsgrup pen der Partei und Stadtgemeinden, darunter die Vaterstadt des Jubilars , Günzburg an der Donau.

des Aufſtieges

NSK Es hat im Hochſommer nicht an Stimmen gefehlt, die errechnen wollten, daß die Lage auf dem Kraftfahrzeugmarkt angesichts des ununterbrochen seit der Machtübernahme steigenden Absages sich notgedrungen verschlechtern müßte. Allen diesen Befürchtungen ist durch das außerordentlich günstige Ergebnis des Abſages in den erſten neun Monaten dieses Jahres in Höhe von 182 712 Stück die Spitze abgebrochen worden. Damit ist klar erwiesen, daß der visherige Auftrieb am Kraftfahrzeugmarkt nicht eine Kanjunktur im liberaliſtiſchen Sinne, sondern der Ausdruck einer normalen und notwendigen Aufwärtsentwicklung der gesamten Kraftverkehrswirtschaft in Deutschland überhaupt ist. Mit Recht wird darauf hingewiesen, daß der seit drei Jahren ununterbrochen ansteigende Absatz immer mehr als Bestandszuwachs in Erscheinung tritt. Während es Mitte 1932 in Deutschland erst 561 000 Personenkraftwagen und 174 000 Lastkraftwagen gab, ist deren Zahl jezt auf 810 000 Personenkraftwagen und

Staatshilfe

27. November 1935

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für

die

214 000 Lastkraftwagen gestiegen . Man darf erwarten, daß das gesamte Jahresergebnis die Vorausschätzungen weit überschreiten wird. Wenn man dazu vergleichsweise die Kraftwagenzulaſſungen ſolcher Länder heranzieht, die im gleichen Zeitpunkt wie Deutschland die Wirts schaftskrise überwunden haben , so muß man feſtstellen, daß der Anstieg in Deutschland bei weitem am größten ist. Deutschland hat in den lezten drei Jahren die gewaltigen Verluste der großen Wirtschaftskrise dank der nationalſozialistischen Wirtschaftsbelebung nunmehr endgültig aufgeholt. Eine Reihe von staatlichen Maßnahmen, die bei weitem alles übertreffen, was andere Länder in dieser Beziehung getan haben, trug dazu bei, Deutschland eine Sonderbelebung zu bringen, die einem vorhandenen Bedürfnis abhalf. Man darf dabei nicht gergessen, daß der Höhepunkt bisher noch nicht erreicht ist, so daß sich im Rahmen der Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit für die Kraftfahrzeugindustrie weiterhin günstige Aussichten eröffnen.

Erzeugungsschlacht

Mobilisierung der Leistungsreserven in Stall und Feld

NSK Das erste Jahr der Erzeugungsschlacht war im wesentlichen darauf abgestellt, zunächst einmal im ganzen Landvolk den Willen zur Steigerung der Erträge zu wecken. Nachdem diese innere Bereitschaft geschaffen worden ist, kommt es nunmehr, wie

der 3. Reichsbauerntag in Goslar gezeigt hat, im zweiten Jahr der Erzeugungsschlacht vor allem darauf an, in die Tiefe zu wirken. Es müssen die 60 bis 70 Prozent unserer Bauernwirtſchaften erfaßt werden, deren Erträge bisher noch unter dem normalen Maß

C

NSK Folge 277 gelegen haben. Hier rühen noch außer ordentliche Ertragsreserven , die in einer Fülle von Kleinarbeit durch den Reichsnährstand mobilisiert werden müſſen. Die Größe dieser Leistungsreserven erkennt man an zwei Beiſpielen. Etwa 25 Prozent der Landwirtschaftlich genutzten Fläche werden in Form des Grünlandes bewirtſchaftet, aber nur etwa 10 Prozent der insgesamt von der Landwirtschaftlichen Nutzfläche hervorgebrachten Erntemenge werden auf diesen Grünlandflächen erzeugt. Die Möglichkeiten, unsere Abhängigkeit vom Ausland in der Futtermittelversorgung zu vermindern, ſind alſo allein danach noch sehr erheblich. Roch interessanter ist vielleicht im Hinblick auf die gegenwärtige Butterknappheit folgendes Beiſpiel. Wir verfügen in Deutschland über etwa zehn Millionen Kühe. Diese haben durchschnittlich einen Jahresertrag von 2400 Kilogramm Milch. Von diesem Gesamtbestand sind etwa 1,1 Millionen Kühe in Milchfontrollvereinen oder Prüfringen zusammengefaßt und freiwillig einer laufenden Kontrolle bezüglich ihrer Leistung unterstellt worden. Diese regelmäßigen Leistungsprüfungen haben die Besizer dieſer 1,1 Millionen Kühe veranlaßt, die Haltung und Fütterung ihrer Kühe sowie die Zucht so zu gestalten, wie es der Leistungsfähigkeit der Tiere entspricht . Dadurch wurde erreicht, daß der Durchschnittsertrag der unter regelmäßiger Leistungsprüfung stehenden Kühe auf 3700 Kilogramm Milch je Kuh und Jahr gesteigert werden konnte. Die ständig auf ihre Leistung geprüften Tiere erzeugten also im Durchschnitt 1300 Kilogramm Milch mehr als die nichtkontrollierten. Im Milchviehſtall ruhen also noch außerordentliche Leiſtungsreserven. Wenn man sich weiter vor Augen hält, daß eine Steigerung der Milchleistung unserer Kühe um etwa 1 Kilogramm je Kuh und Tag einen jährlichen Mehrertrag von 2,7 Milliarden Liter Milch oder rund 2 Millionen Zentner Butter bedeuten würde - das ist etwa doppelt so viel , wie wir heute an Devisen für Butter und Käse benötigen , so wird klar, wie unerläßlich die Mobilisierung dieser Leistungsreserven im Milchviehstall ist.

Als ersten Schritt hierzu hat jezt der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft eine Verordnung erlassen, die den Reichsnährstand ermächtigt , die Milchleistungsprü fung zu regeln. Es hat sich gezeigt, daß durchgreifende Erfolge nur erzielt werden können, wenn der Anschluß an Einrichtungen zur Milchleistungsprüfung auch solchen Bauern und Landwirten zur Pflicht gemacht werden fann, die sich bisher von der Milchleistungsprü fung fernhielten. Der Reichsnährstand ist daher ermächtigt worden, solche Kuhhalter zu ver = pflichten , ihre Milchkühe einer laufenden Prüfung ihrer Milchleistung zu unterstellen . Die Kuhhalter können nach dieser Verordnung auch weiterhin verpflichtet werden, den mit der Durchführung dieser Prüfung beauftragten Personen alle hierfür erforderlichen Auskünfte zu erteilen . In der Verordnung wird ferner ausdrüdlich vorgesehen, daß die Pflichtkontrolle für die ein zelnen Wirtschaftsgebiete des Reiches nach Maßgabe der dort bestehenden Verhältnisse gesondert und in angemessenen Zeitabschnitten

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27. November 1935 durchzuführen iſt. Dabei ſollen bereits bestehende Einrichtungen nach Möglichkeit benugt und ausgebaut werden. Eine schlagartige Einfüh rung der Milchleistungsprüfung für das ganze Reichsgebiet kommt also nicht in Frage. Eine solche wäre zurzeit kaum durchführbar, da vorläufig noch nicht genügend Menschen vorhanden sind, die geeignet und fähig für die Bewälti gung dieser Aufgaben wären. Man wird also nicht damit rechnen können, daß nun durch die neue Maßnahme eine sehr schnelle Steigerung der Milcherzeugung einsett, zumal alle Maßnahmen in der Rindviehhaltung und Rindviehzucht ihre durch die Natur vorgeschriebene Zeit brauchen. Mehr und mehr wird aber auf diesem Wege vermieden werden, daß in untaugliche Kühe noch große Futtermengen hineingesteckt werden oder daß versucht wird, aus Kühen mit begrenzter Leistungsfähigkeit durch Verabreichung besonders hochwertigen Futters hohe Das Milchleistungen herauszupressen. vorhandene Futter wird also in Durchführung dieser Verordnung mehr und mehr bei den Tieren eingesezt werden, die mit dem ge = ringsten Aufwand den höchsten Ers trag erzielen. Im Laufe der Jahre wird so zweifellos eine erhebliche Steigerung der Leiſtungen unſeres Milchkuhbeſtandes erzielt und Hand in Hand damit unsere Abhängigkeit in der Fettversorgung vom Ausland vermindert werden. Gleichzeitig mit der Verordnung über Milchleistungsprüfungen hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft eine Verordnung über den Verkehr mit Nuß- und Zuchtvieh erlassen, die ebenfalls der Erzeugungss schlacht dient. Durch sie wird der Reichsnähr= stand ermächtigt, zum Zwecke der Deckung des Bedarfs an Nuz- und Zuchtvieh den Verkehr mit Nug- und Zuchtvieh zu regeln. Als Nußund Zuchtvieh gelten Pferde, Rinder, Schweine und Schafe. Die Regelung des Nuß- und Zuchts viehmarktes soll die Vorbedingung für eine möglichst gleichmäßige Entwicklung der Erzeugung schaffen und die Nuß- und Zuchtviehhaltung durch geeignete Maßnahmen nachhaltig fördern. Zur Durchführung der Verordnung wird mit Zustimmung des Ernährungsministers ein Beauftragter des Reichsbauernführers bes stellt werden. Die beiden Verordnungen stellen somit eine beachtliche Hilfe des Staates für die Erzeu gungsschlacht dar, wie sie in Goslar auf dem 3. Reichsbauerntag angekündigt und als notwendig bezeichnet worden ist. Der endgültige Erfolg der Erzeugungsschlacht_liegt ſelbſtver= ständlich nicht in der Hand des Staates, sondern in der jedes einzelnen Bauern. Von ihm erwartet das deutſche Volk viel. Dr. Wolfgang Clauß.

Kurmärkische Jäger spenden für das W.H.W. NSK In den Edartsteinschen Waldungen bei Strausberg im Kreiſe Oberbarnim fand heute eine Hochwildjagd statt, deren Ergebnis dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt wurde. Nach der Jagd wurde die Strecke abgenommen und ergab 13 Stück Schwarzwild und drei Stück Rotwild. Diese Wildspende wird bis zu Weihnachten an die Hilfsbedürftigen der Gaue Berlin und Sachsen gelangen .

NSK Folge 277

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Die Kriegsopfer in den Reihen der Bewegung

Auch

ein

kann

armes Vaterland

dankbar

NSK Unverständlicherweise begegnet man heute noch der Auffassung, als ob die NationalKriegsopserversorgung fozialistische (N.S.K. O.V.) nichts anderes sei, als eine Bereinigung friegsbeschädigter Frontsoldaten und Kriegshinterbliebener, die nichts anderes suchten und wollten, als eben eine Rente , mit anderen Worten: als seien in der N.Š.K.O.V. nur Leute vereinigt, die materielle Forderungen, insbesondere geldlicher Art, an den Staat stellen. Dieser Auffassung tann gar nicht scharf genug entgegengetreten werden. Zunächst folgendes : Die N.SK.D.B., als ein der N.SDA.P. an geschlossener Verband, hat ihre Bezeichnung nach ihrer Aufgabenseite hin gewählt. Sie ist jedoch nicht nur ein Bund, in dem sich die friegsbeschädigten Frontsoldaten und Hinters bliebenen der Gefallenen zusammengeschloffen haben zur Wahrung und Förderung ihrer solda tischen Ehre und ihrer Rechte, sondern sie ist auch ein Bund von Frontsoldaten zur Pflege der Tradition und der Kameradschaft , der sich stets aufs engste mit der N.S.D.A.P. verbunden fühlte. Die N.S.K.O.V. wurde ſchon in der Kampfzeit der N.S.D.A.P. gegründet. Sie ist in ihrer Arbeit für die Frontſoldaten und Kriegsopfer auch in einem besonderen Amt, dem Haupamt für Kriegsopfer bei der Reichsleitung der NSDAP. verankert. In den Reihen der N.S.K.O.V. standen von Anfang an nicht nur triegsbeschädigte Frontsoldaten, sondern auch alte Parteigenoſſen, darunter viele Träger des Goldenen Ehrenabzeichens der Partei und des Blutordens. Wer auch nur einigermaßen den Bestrebungen der N.S.D.A.P. auf dem Gebiete der Rettung des Ansehens der Frontsoldaten und der Versorgung der Frontsoldaten und Kriegsopfer folgte oder auch nur zu folgen gewillt war, weiß, daß es unter allen Umständen und in erster Linie darum ging, die Ehre des Frontsoldaten wieder herzustellen, ſeincn berechtigten Stolz und sein Selbstver trauen wieder zu heben, ihn wieder zu Ansehen und Achtung in seinem Volk und Vaterland zu bringen. Man muß immer wieder die Feststellung machen, daß allzu leicht vergeſſen wird, unter welchen Verhältnissen die Frontsoldaten nach Kriegsende in Deutschland dahinlebten, daß sie so gar kein Ansehen mehr ge= nossen, und daß man nicht mehr von ihnen Sprach. Die kriegsbeschädigten Frontsoldaten selbst lehnten sich gegen diese unbegreifliche Be= handlung auf und zwar ausgerechnet durch fortgesette geldliche Forderungen ihrer vielen Verbände, in die sie damals zersplittert waren. Die einzelne Aufzählung der Verbände erübrigt sich hier. Das Festhalten der imner wieder tief bedauerlichen Tatsache, daß es überhaupt möglich war, daß Frontfameraden, die in Not und Tod unzertrennlich Seite an Seite gestanden hatten, in Interessenverbände getrennt und durch materielle Forderungen verheßt werden konnten, muß ge= nügen. Derartigen Gedankengängen und Zuständen in den Reihen der Frontsoldaten und Kriegs-

sein

vpfer sah sich die N.S.D.A.P. gegenüber, als sie den Parteigenossen Hanns Oberlindober beauftragte, die Betreuung der Kriegsopfer als sein besonderes Arbeitsgebiet neben seiner politischen Aufgabe zu übernehmen. Pg. Oberlindober sah sich gerade im Hinblick auf die große Verantwortung auf diesem Gebiet insbesondere auch gegenüber den materiellen Wünschen veranlaßt, zunächst mit aller Deutlichkeit und Eindringlichkeit den ethischen Gedanken in der Kriegsopferversorgung herauszuarbeiten. So ging dann auch tatsächlich die N.S.D.A.P. auf dem Gebiet der Kriegsopferversorgung im Herbst 1932 in den schweren Endkampf mit der Parole : " Auch ein armes Vaterland fann dankbar sein.“ Deutlicher konnte nicht zum Ausdruck gebracht werden, daß die Partei sehr wohl wisse, was sie triegsbeschäs digten Frontsoldaten und den Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden schulde. Es kam mit diesem Wort auch einwandfrei zum Ausdruck, daß das Vaterland, auch wenn es arm sei, sich seiner Dankesſchuld bewußt bleibe. Davon galt es die Frontsoldaten und Kriegsopfer zu überzeugen und zunächst unbedingt eine weitere Verschlechterung ihres durch schwer mitgenommenen die Notverordnung Reches zu verhindern. Die weitere Aufgabe war dann, im systematischen wenn auch langsamen Aufbau neben der Ehre auch das Recht der Kriegsopfer zu vervollständigen. Kein Kamerad konnte nach alledem annehmen, mit einem Schlage eine mustergültige Versorgung zu bes kommen. In Erkenntnis all der Erfordernisse der zu leiſtenden Arbeit stand auch der Reichsparteitag 1932, der Parteitag des Sieges, auf dem Gebiet der Versorgung der Frontsoldaten und Kriegsopfer ganz klar unter dem Leitspruch : „ Ehre und Recht für die deutschen Kriegsopfer." Die Frontsoldaten und Kriegsopfer waren inzwischen, dank der unermüdlichen Arbeit und dem fortgesetten Kampf, gegen allzu fest eingewurzelte Anschauungen und durch das tatsächliche Einhalten der weiteren Verschlechterung ihrer Rechte aus der Atmosphäre des Almosenempfängers herausgehoben, sich ihrer Stellung als erste Bürger des nationalſozialistischen Staates bewußt geworden . Sie waren sich darüber klar, daß gerade die Stellung als erste Bürger des neuen Staates ganz besonders verpflichte. Diesem außerordentlichen. ethischen Erfolg folgte im Sommer 1934 auch der Beginn der materiellen Neuordnung auf dem Gebiet der Reichsversorgung, insbesondere durch Schaffung der Frontzulage, Vereinheitlichung der Witwenrente im Sinne der Gewährung der Höchstwitwenrente, Bevorzugung bei Errichtung von Heimstätten, weitere Ausdehnung des Arbeitsschußes usw. Gleichzeitig taten die seit Sommer 1933 in der N.S.K.O.V. in vorbildlicher Weise geeinten Frontsoldaten und ihre Angehörigen durch die Teilnahme an den großen Kundgebungen im ganzen Reich ein übriges, um auch ihrerseits zu zeigen, wie stolz fie auf wiedergewonnene Ehre und auf die wiedererlangte Einigkeit in ihren Reihen sind. Dieser wiederhergestellten Kameradschaft gilt es, sich unter den Angehörigen der N.S.K.O.V..

NSK Folge 277 grundsäglich bewußt zu bleiben, gleichzeitig sich aber in der breitesten Öffentlichkeit über fol= gendes klar zu ſein : 1. Die N. S. K. O. V. als die Vereini = gung sämtlicher kriegsbeschädigter Frontsoldaten und der Hinterbliebenen der ge= fallenen Kameraden, d. h. der Witwen, Waisen und Eltern ſtand von Anfang an, d. h., schon in der Kampfzeit ge = schlossen und treu hinter ihrem Fronikameraden Führer und Adolf Hitler. 2. Die N. S. K. O. V. iſt die Vereinigung ſämtlicher ehemaligen Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenenorganisationen, die sich damit in vorbildlicher Weise als die ersten Soldatenverbände 3น einem großen Soldatenbund zusammengeschlossen und die alte Frontkameradschaft wieder herstellten. Es ist der besondere Stolz der N.S.K.O.V., Offizier und Musketier in alter Treue wieder beieinander zu sehen. Mitglied der N.S.K.O.V. ist nicht nur der kriegsbeschädigte Kamerad und die Hinterbliebene des Gefallenen, Mitglied fann vielmehr jeder Frontsoldat werden. 3. Die N. S. K. O. V. ist der Frontsoldatenverband, der die Fahnen des Dritten Reiches von Anfang an führt ; sie hatte nie andere Fahnen. 4. Die N. S. K. O. V. ist auch die Frontjoldatenorganisation, der die Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden als aktive Mitglieder angehören. 5. Die N.S. K. O. V. ist die Frontsoldaten= organiſation, der - neben dem Reichstreudie Betreuung der Kriegsbeschäbund digten und Kriegshinterbliebenen geseßlich obliegt. Bekannt ist das schöne Ehrenzeichen der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen der N.S.K.O.V.: Das Schwert mit dem Eisernen Kreuz und dem Hakenkreuz, umrahmt von Eichenlaub, das schon seit Spätsommer 1932 die Kameraden mit Stolz tragen, das Zeichen der Frontsoldaten in dem sich durch vorbildliche Kameradschaft und treue Gefolgschaft das Vermächtnis der Front erfüllt. Die Kameraden der N.S.K.O.V., die nicht nur Träger des soldatischen Leistungsgedankens, sondern auch Vorbild des soldatischen Opfergedankens sind , sind stolz darauf, an der Spize der deutschen Frontsoldaten genannt zu werden. Sie unterhalten zu allen Kameraden, in welchem Soldatenverband sie auch stehen, enge und kameradschaftliche Beziehungen und freuen sich, auch von seiten dieser Kameraden immer wieder zu hören, wie nahe ſie dem Gedanken der gemeinsamen Front der deutschen Frontsoldaten stehen. Die Bedeutung der Stellung der friegs= beschädigten Frontsoldaten und Kriegsopfer der N.S.K.D.V. , d. h. im nationalsozialistischen Staat, kommt auch dadurch ganz besonders zum Ausdruck, daß diese Kameraden es sind, die am ersten Sonntag im neuen Jahr gerade als stete lebende Beispiele des Opfer : gedankens für Volk und Heimat auf allen Straßen und Plägen in Deutschland sich in den Dienst des Winterhilfs = wertes stellen. Sicherlich wird gerade dieses Beispiel der Kameraden der N.S.K.O.V. nicht nur in allen Kreisen Anerkennung finden, ſondern es wird auch erneut die Leistung der Frontsoldaten, insbesondere des kriegsbeschädig= ten Frontsoldaten und das Opfer des Hinter-

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bliebenen der Gefallenen, wieder verſtärkt in das rechte Licht rücken. Die N.S.K.O.V. war auch auf einem be= sonderen Gebiet sofort die Organisation , die Nationalsozialismus der Tat oder Kameradschaft praktische bewies, nämlich auf dem Gebiet der Siedlung. Dié Errichtung der eigenen Heimstätten aus Mitteln der N.S.K.O.V. ist ein deutlicher Beweis dafür, was alles geleistet werden kann, wenn alle deutschen Frontsoldaten gemeinſam mit ihren kriegsbeschädigten Kameraden mitarbeiten an den Ehrenaufgaben zum Wohle der Kriegsbeschädigten und der Hinterbliebenen. Gerade die Tatsache, daß die Kriegsbeschädigten des Staates Adolf Hitlers wissen, daß alles geschieht, um eine sichere Entwicklung ihrer Rechte, die keinen Rückschlag erleidet, sicherzustellen, hat sie mehr und mehr von dem ursprünglichen Nur- Rentengedanken freigemacht, zumal auch durch_die_ſtolze Tat des Führers vom 16. März dieses Jahres , durch die Wiederherstellung der deutschen Wehrmacht, ihre alte Soldatenehre, die sie auch im Kriege nirgends und niemals verloren haben, endgültig wiedergewonnen wurde. So ist denn heute die Erfenntnis Allgemeingut geworden, die der Reichskriegsopferführer mit den Worten zum Ausdruck brachte : „ Wir sind nicht in den Krieg gezogen , u m Rentenempfänger werden , 3u sondern um unseren Kindern die Heimat zu erhalten .“ Es ist der Stolz aller Angehörigen der N.S.K.O.V. , dieses Befenntnis als ihr eigenes zu wissen und es geht die Bitte an diejenigen, die sich immer noch nicht von den kriegsbeschädigten Frontsoldaten und den Hinterbliebenen im heutigen Staat ein rechtes Bild machen wollen, sich endlich einmal klar zu machen , daß die deutschen Soldaten nicht ins Feld gezogen sind, um Rentenempfänger zu werden, sondern ihr Volk und die Heimaterde zu schützen und zu verteidigen. Wie sehr im übrigen die zielbewußten Arbeiten der N.S. K. D. V. Anerkennung gefunden haben, bewies die lezte große Arbeitstagung in Berlin , zu der auch der Reichs = Reichsfriegsminister der und arbeitsminister Vertreter entsandt übrigen und der die hatten bei Soldatenverbände waren. vertreten Immer deutlicher zeigt sich, daß gerade die Tatsache, daß der kriegsbeschädigte Frontsoldat gerade im Hinblick auf seine klaren Rechte kein Rentenempfänger sein will, sondern der erste Bürger der Nation, ihn zum Vorbild des großen Gemeinschafts- und Opfer = gedankens für das ganze Volk macht. Der Stabschef in Nürnberg, Ansbach

und Würzburg NSK Zur Besichtigung der S.A. - Gruppe Franken wird der Stabschef am Sonnabend , dem 30. November , und Sonntag, dem 1. De= zember 1935, in Nürnberg, Ansbach und Würz burg sein. Am Sonnabend findet um 15 Uhr auf der Deutschherrnwieje in Nürnberg mit anschließendem Vorbeimarsch die Besichtigung der Standarten 14, 24 und R 14 statt. Um 18 Uhr versammeln sich die S.A.-Führer der Brigaden 78 und 79 zum Führerappell im Kulturverein". Am Sonntag besichtigt der Stabschef die Standarte 19, Teile der Standarte R 37 und das Hilfswerklager Z in Ansbach und nimmt anſchließend an einer Einſaßübung der Standarten 9, 11 , 29 und R 38 in Würzburg teil.

N G K Gonder die nſt Das Deutſche Recht

Die richterliche Unabhängigkeit

nationalsozialiſtiſchen NSK Als der Führer am 23. März 1933 vor dem Deutschen Reichstag die Grundsäße vers fündete, nach denen der Plan des nationalsozialistischen Aufbaues gestaltet sein sollte, widmete er auch der Rechtspflege ein Wort, mit dem alle auftauchenden Fragen und Zweifel schon damals gelöst werden konnten. Der Führer betonte, daß der Nationalsozialismus die Unabhängigkeit der Rechtspflege gewährleisten werde ; und er fügte den bedeutungsschweren Saß hinzu : „Der Boden der Existenz der Justiz kaun fein anderer ſein, als der Boden der Exiſtenz der Nation!" Dadurch unterscheidet des Unabhängigkeit

sich die richterliche Nationalsozialismus

grundlegend von der richterlichen Unabhängigkeit der liberalen Epoche . Für den Richter der vergangenen Zeit war maßgebend einzig und allein das Gesez. Das Gesez aber galt als eine reine formale Buchstabensache, als eine Paragraphenangelegenheit. Das Recht schwebte isoliert und fern vom Volke im luftleeren Raum; es verlor mehr und mehr die Beziehung zur völkischen Wirklichkeit ; es verlor den „ Boden der Existenz der Nation" unter den Füßen.

Für das liberale Recht waren Grundsäge der Weltanschauung und der Sittlichkeit gänzlich belanglos, ja, das Recht der Unabhängigkeit der Rechtspflege galt als untrennbar verbunden mit der Pflicht, weltanschauliche Gedankengänge in die Rechtspraxis keinen Eingang finden zu laſſen. Der Nationalsozialismus lehrt demgegenüber die Einheit von Weltanschauung, Recht und Gesek. Sowohl die Weltanschauung, als auch Recht und Gesetz, sehen wir in einem Faktor vereinigt, nämlich im Willen des Führers. Eine Rechtsanwendung und Gesetzes= auslegung, die dem Willen des Führers entspricht, kann daher niemals der nationalſozialistischen Weltanschauung widersprechen. Umgetehrt fann niemals eine Handhabung des Rechts, die der durch den Führer uns gegebenen Weltanschauung widerspräche, unter Berufung auf einen toten Buchstaben, der vielleicht aus uralten Zeiten stammt, als Wille des Führers ausgegeben werden. Wenn es notwendig ist, daß der Richter durch die Anwendung des Gesetzes den das Volksempfinden ausdrückenden Willen des Führers zu vollziehen hat, so ist es natürlich dennoch ausgeschlossen, daß der Richter sich in jedem Einzelfalle des Führerwillens vergewissern kann. Hier hat sich vielmehr die

im

Staat

Gemeinschaft von Führung und Gefolgschaft im Staate als wirksam zu erweisen. Ein Richter, der die nationalsozialistische Weltanschauung, so wie sie der Führer im Parteiprogramm und in seinem Buch „Mein Kampf“ uns dargestellt hat, ganz in sich aufgenommen hat, kann sicher sein, daß er auch bei seiner Rechtsprechung richtig verfährt. Dabei besteht die ihm verbürgte Unabhängigkeit wesentlich darin , daß er sich frei hält von den Versuchungen, welche durch die Repräsentanten der alten Rechtslehre an ihn herangetragen werden. Unabhängigkeit des Richtertums bedeutet Freiheit der Rechtspflege von Verwaltungsbefehlen. Ein direkter Eingriff von Verwaltungsstellen wird natürlich niemals vorkommen ; insofern brauchen wir wegen der Garantie der richterlichen Unabhängigkeit nicht besorgt zu sein. Der nationalsozialiſtiſche Richter darf sich aber seine Freiheit, nur nationalsozia listisch Recht sprechen zu dürfen, auch durch indirekte Versuche liberaler Rechtsauffassungen, den Willen des Führers in ihrer Art auszulegen, nicht nehmen lassen. Die Unabhängigkeit des Richtertums gehört zu den kostbarsten Gütern unserer Rechtspflege, denn sie erlaubt dem Richter, seine berufliche Tätigkeit ganz und garnach den Grundsäßendes Natio = nalsozialismus als des formuliers ten Volkswillens auszurichten. Diese Ausrichtung ist dem Richter nicht nur erlaubt, sondern er ist zu ihr auch verpflichtet. Richtersprüche, die bewußt unter Berufung auf ein angeblich geltendes Recht gegen die Grundsähe des Nationalsozialismus verstoßen würden, müßten als Rechtsbeugung und als Mißbrauch der richterlichen Unabhängigkeit angesehen werden. Im Strafgesetzbuch ist der Mißbrauch der richterlichen Unabhängigkeit ausdrücklich unter Zuchthausstrafe gestellt und damit die wahre Freiheit des königlichen Richters geschützt. Ein Richter also, der in der Praxis bewußt gegen die Grundsätze der nationalsozialistischen Weltanschauung und damit gegen den Willen des Führers verstoßen würde, sezte sich der Gefahr aus, eine Rechtsbeugung zu begehen, und eines schweren Verbrechens bezichtigt zu werden.

Der nationalsozialistische Richter kann heute mit dem stolzen Bewußtsein, in freier Ver = antwortung zur Rechtsprechung be rufen zu sein , seine ordnende und schlich= tende Tätigkeit ausfüllen. Er kann daran weder durch Drohungen noch durch sonstige Beein flussungsversuche gehindert werden.

NSK Folge 277 Wir sehen, wie in der Praxis der Gerichte allenthalben dieser Sinn der richterlichen Unabhängigkeit mehr und mehr erkannt wird, wie die Entscheidungen sich mehren, die in vollkommener Weiſe nationalsozialiſtiſche Rechtsauf-

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27. November 1935 faſſung zur Geltung bringen. Wir freuen uns dessen und dürfen hoffen, daß das Ende dieſer Entwicklung eine Justiz ist, welche die Einheit von Volk und Recht in vollendeter Weise Bg. darstellt.

Die Wahrheitspflicht vor Gericht NSK Das Gericht kann seine Aufgabe, zur Durchführung eines Strafverfahrens oder zur Entscheidung eines Streitfalles das Recht zu finden und zu künden , nur erfüllen, wenn es zuvor den Sachverhalt einwandfrei und wahrheitsgemäß erforscht und festgestellt Bei dieser Wahrheitserforschung müssen hat. alle Beteiligten das Gericht in jeder Weise unterſtüken, indem sie sorgfältig alle Erklärungen, die sie dem Gericht gegenüber abgeben, darauf prüfen, ob sie auch in allen Teilen der Wahrheit entsprechen. Der nationale sozialistische Staat nimmt es mit dieser Forderung zur Wahrheit be = sonders ernst. Schon wenige Monate nach der Machtübernahme hat er bei der Neuordnung des Rechtsganges im Zivilprozeßverfahren den Grundsatz verkündet : „ Keiner Partei fann gestattet werden, das Gericht durch Unwahrheiten irrezuführen !" Das war für manchen Prozeßhansel, für manchen geſchäftstüchtigen, fremdblütigen Rechtsanwalt etwas ganz Neues, denn bisher hatte man doch die schöne Freiheit" gehabt, durch Aufstellung unwahrer Behauptungen und durch schiefe Darstellung eines Sachverhalts den Prozeß nach eigenem Belieben in die Länge zu ziehen, oder dem Geg= ner, der solche falschen Behauptungen widerlegen mußte, Ungelegenheiten zu machen. Das neue Gesetz aber führte jezt aus, daß dem Rechtsschuß, auf den jeder Anspruch habe, die Pflicht entspreche , durch redliche Prozeßführung sorgfältige und dem Richter die Findung des Rechts zu erleichtern , und es verpflichtete deshalb die Parteien, ihre Erklärungen über tatsächliche Umstände vollständig und der Wahrheit gemäß abzugeben. Wenn heute trotzdem ein Rechtsanwalt sich verleiten läßt, dem Gericht bewußt unwahre Behauptungen seiner Partei zu unterbreiten, so vergeht er sich gegen seine Berufspflichten und hat ein Einschreiten der Anwaltskammer zu erwarten. In besonderem Maße besteht die Wahr = heitspflicht ferner auch für die Zeugen. Wenn ein Volksgenosse vom Gericht als Zeuge vernommen wird, so muß er alles, was er beobachtet hat, genau und sorgfältig mitteilen, er darf sich weder durch eine Zuneigung zu einer der Parteien oder durch eine feindselige Empfindung beeinfluſſen laſſen, etwas zu verschweigen oder hinzuzusehen . Er muß 3. B. genau angeben, ob er den Vorgang selbst beobachtet hat, oder was er darüber nur aus

Erzählungen anderer Personen weiß. Der Zeuge muß seine Angaben so sorgfältig und gewiſſen= haft machen, daß er jederzeit in der Lage ist, jie mit seinem Eide zu bekräftigen. Zwar erfolgt die Beeidigung nicht in jedem Falle. Der nationalsozialiſtiſche Staat hat auch hier mit einem Unweſen aufgeräumt, das früher ernsten Anlaß zu Ärgernis gab. Nach den bisherigen Gesetzen wurde sowohl im Zivilprozeßals auch im Strafprozeßverfahren in der Regel jede Zeugenaussage beschworen, mochte sie auch noch so unwesentlich sein. Der Eid, den der Staat der Weimarer Verfaſſung seines religiösen Gehalts entkleidet hatte, war durch die allzu häufige Anwendung in seinem Ansehen start herabgemindert. Hier hat das Gesetz eingegriffen, indem es überflüssige Eidesleiſtungen verhinderte und vor allem die Heiligkeit des Eides wieder betonte. Die Eidesleistung ist jetzt nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Im allgemeinen nimmt das Gericht an, daß der Zeuge sich des Ernstes des Ortes seiner Vernehmung voll bewußt gewesen ist, und daß er die strenge Pflicht, vor Gericht nur die reine Wahrheit zu sagen, nicht verlegt hat. Die Abstandnahme von der Vereidigung darf nun aber die Zeugen nicht verleiten, nachläſſig oder gleichgültig zu werden in der genauen Prüfung dessen, was sie zu erklären haben. Vor allem dürfen sie nicht meinen, unwahre Angaben machen zu können, solange sie noch nicht vereidigt find. Die Entscheidung, ob ein Zeuge den Eid zu leisten hat, trifft das Ge= richt regelmäßig nach der Vernehmung. Hält es die Aussage für besonders bedeutungsvoll oder verlangt eine Partei, daß der Zeuge seine Angaben beschwört, so kann das Gericht je der= zeit die Vereidigung beschließen. Es kann also auch vorkommen, daß ein Zeuge nach Abschluß des Termins zu einem späteren Zeitpunkt die zunächst uneidlich gemachte Aussage beschwören muß. Man kann sich vorstellen, wie peinlich es dann ist, in Gegenwart aller mitwirkenden Personen Angaben, die aus Leichtsinn oder Böswilligkeit nicht der Wahrheit entsprechend gemacht sind, berichtigen zu müſſen. Wenn alle Volksgenossen ihre Pflicht zur Wahrheit gegenüber dem Gericht genau be= folgen, ist es diesem auch möglich, ein Urteil zu sprechen, das dem Gerechtigkeitssinn des Voltes entspricht. Otto Meyer, Essen.

NEK Folge 277 grundsäglich bewußt zu bleiben, gleichzeitig sich aber in der breitesten Öffentlichkeit über fol= gendes klar zu ſein : 1. Die N. S. K. O. V. als die Vereinigung sämtlicher kriegsbeschädigter Frontsoldaten und der Hinterbliebenen der ge= fallenen Kameraden, d. h. der Witwen, Waisen und Eltern stand von Anfang an, d. h., schon in der Kampfzeit ge = schloffen und treu hinter ihrem Fronikameraden und Führer Adolf Hitler. 2. Die N. S. K. O. V. iſt die Vereinigung jämtlicher ehemaligen Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenenorganisationen, die sich damit in vorbildlicher Weise als die erſt en Soldaten verbände einem 3น großen Soldatenbund zusammenge= schlossen und die alte Frontkameradschaft wieder herstellten. Es ist der besondere Stolz der N.S.K.O.V., Offizier und Musketier in alter Treue wieder beieinander zu sehen. Mitglied der N.S.K.O.V. ist nicht nur der kriegsbeschädigte Kamerad und die Hinterbliebene des Gefallenen, Mitglied fann vielmehr jeder Frontsoldat werden.

3. Die R. S. K. D. V. ist der Frontsoldatenverband, der die Fahnen des Dritten Reiches von Anfang an führt ; sie hatte nie andere Fahnen. 4. Die R.S. K. D. V. ist auch die Frontsoldatenorganisation, der die Hinterbliebenen der gefallenen Kameraden als aktive Mitglieder angehören. 5. Die R.S. K. D. V. ist die Frontsoldatenorganiſation, der -- neben dem Reichstreubund - die Betreuung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen geseyI ich obliegt. Bekannt ist das schöne Ehrenzeichen der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen der N.S.K.O.V .: Das Schwert mit dem Eisernen Kreuz und dem Hakenkreuz , umrahmt von Eichenlaub , das schon seit Spätsommer 1932 die Kameraden mit Stolz tragen, das Zeichen der Frontsoldaten in dem sich durch vorbildliche Kameradschaft und treue Gefolgschaft das Vermächtnis der Front erfüllt. Die Kameraden der N.S.K.O.V., die nicht nur Träger des soldatischen Leistungsgedankens, sondern auch Vorbild des soldatischen Opfergedankens sind, sind stolz darauf, an der Spike der deutschen Frontsoldaten genannt zu werden. Sie unterhalten zu allen Kameraden, in welchem Soldatenverband sie auch stehen, enge und kameradschaftliche Beziehungen und freuen sich, auch von seiten dieser Kameraden immer wieder zu hören , wie nahe ſie dem Gedanken der gemeinsamen Front der deutschen Frontsoldaten stehen. Die Bedeutung der Stellung der friegsbeschädigten Frontsoldaten und Kriegsopfer der N.S.K.O.V., d. h. im nationalsozialistischen Staat, kommt auch dadurch ganz besonders zum Ausdruck, daß diese Kameraden es sind, die am ersten Sonntag im neuen Jahr gerade als stete lebende Beispiele des Opfergedankens für Volk und Heimat auf allen Straßen und Pläzen in Deutschland sich in den Dienst des Winterhilfs = wertes stellen. Sicherlich wird gerade dieses Beispiel der Kameraden der N.S.K.O.V. nicht nur in allen Kreisen Anerkennung finden, ſondern es wird auch erneut die Leistung der Frontsoldaten , insbesondere des kriegsbeschädig = ten Frontsoldaten und das Opfer des Hinter-

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27. November 1935 bliebenen der Gefallenen, wieder verstärkt in das rechte Licht rücken. Die N.S.K.O.V. war auch auf einem besonderen Gebiet sofort die Organisation, die Nationalsozialismus der Tat oder Kameradschaft praktische bewies, nämlich auf dem Gebiet der Siedlung. Die Errichtung der eigenen Heimstätten aus Mitteln der N.S.K.O.V. iſt ein deutlicher Beweis dafür, was alles geleistet werden kann, wenn alle deutschen Frontsoldaten gemeinſam mit ihren kriegsbeschädigten Kameraden mitarbeiten an den Ehrenaufgaben zum Wohle der Kriegsbeschädigten und der Hinterbliebenen. Gerade die Tatsache, daß die Kriegsbeschädigten des Staates Adolf Hitlers wissen, daß alles geschieht, um eine sichere Entwicklung ihrer Rechte, die keinen Rückschlag erleidet, sicherzustellen, hat sie mehr und mehr von dem ursprünglichen Nur-Rentengedanken freigemacht, zumal auch durch_die_ſtolze Tat des Führers vom 16. März dieses Jahres, durch die Wiederherstellung der deutschen Wehrmacht, ihre alte Soldatenehre, die sie auch im Kriege nirgends und niemals verloren haben, endgültig wiedergewonnen wurde. So ist denn heute die Erkenntnis Allgemeingut geworden, die der Reichstriegsopferführer mit den Worten zum Ausdruck brachte : „Wir sind nicht in den Krieg gezogen , u m Rentenempfänger zu werden , sondern um unseren 46 Kindern die Heimat zu erhalten." Es ist der Stolz aller Angehörigen der N.S.K.O.V., dieses Befenntnis als ihr eigenes zu wissen und es geht die Bitte an diejenigen, die sich immer noch nicht von den kriegsbeschädigten Frontsoldaten und den Hinterbliebenen im heutigen Staat ein rechtes Bild machen wollen, sich endlich einmal klar zu machen, daß die deutschen Soldaten nicht ins Feld gezogen sind, um Rentenempfänger zu werden, sondern ihr Volk und die Heimaterde zu schüßen und zu verteidigen. Wie sehr im übrigen die zielbewußten Arbeiten der N. S. K. O. V. Anerkennung gefunden haben, bewies die legte große Arbeitstagung in Berlin , zu der auch der Reichs der Reichsund friegsminister arbeitsminister Vertreter entsandt übrigen hatten und bei der die Soldatenverbände vertreten waren. Immer deutlicher zeigt sich, daß gerade die Tatsache, daß der kriegsbeschädigte Frontsoldat gerade im Hinblick auf seine klaren Rechte kein Rentenempfänger sein will , sondern der erste Bürger der Nation, ihn zum Vorbild des großen Gemeinschafts- und Opfer gedankens für das ganze Volk macht. Der Stabschef in Nürnberg, Ansbach und Würzburg

NSK Zur Besichtigung der S.A.-Gruppe Franken wird der Stabschef am Sonnabend, dem 30. November, und Sonntag, dem 1. Dezember 1935, in Nürnberg, Ansbach und Würz burg sein. Am Sonnabend findet um 15 Uhr auf der Deutschherrnwiese in Nürnberg mit anschließendem Vorbeimarsch die Besichtigung der Standarten 14, 24 und R 14 statt. Um 18 Uhr versammeln sich die S.A.-Führer der Brigaden 78 und 79 zum Führer appell im „ Kulturverein". Am Sonntag besichtigt der Stabschef die Standarte 19, Teile der Standarte R 37 und das Hilfswerklager Z in Ansbach und nimmt anschließend an einer Einſ az übung der Standarten 9, 11 , 29 und R 38 in Würzburg teil.

N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht

Die richterliche

Unabhängigkeit

nationalsozialiſtiſchen NSK Als der Führer am 23. März 1933 vor dem Deutschen Reichstag die Grundsätze ver kündete, nach denen der Plan des nationalſozialistischen Aufbaues geſtaltet ſein sollte, widmete er auch der Rechtspflege ein Wort, mit dem alle auftauchenden Fragen und Zweifel schon damals gelöst werden konnten. Der Führer betonte, daß der Nationalsozialismus die Unabhängigkeit der Rechtspflege gewährleisten werde; und er fügte den bedeutungsschweren Sak hinzu : „Der Boden der Existenz der Justiz kaun tein anderer ſein, als der Boden der Exiſtenz der Nation!“ Dadurch unterscheidet sich die richterliche Nationalsozialismus Unabhängigkeit des grundlegend von der richterlichen Unab= hängigkeit der liberalen Epoche. Für den Rich ter der vergangenen Zeit war maßgebend einzig und allein das Gesetz. Das Gesez aber galt als eine reine formale Buchstabensache, als eine Paragraphenangelegenheit. Das Recht schwebte isoliert und fern vom Volke im luftleeren Raum ; es verlor mehr und mehr die Beziehung zur völkischen Wirklichkeit ; es verlor den „ Boden der Existenz der Nation" unter den Füßen.

Für das liberale Recht waren Grundsäße der Weltanschauung und der Sittlichkeit gänzlich belanglos, ja, das Recht der Unabhängigkeit der Rechtspflege galt als untrennbar verbunden mit der Pflicht, weltanschauliche Gedankengänge in die Rechtspraxis feinen Eingang finden zu laſſen.

im

Staat

Gemeinschaft von Führung und Gefolgschaft im Staate als wirksam zu erweisen. Ein Richter, der die nationalsozialistische Weltanschauung, so wie sie der Führer im Parteiprogramm und in seinem Buch „Mein Kampf“ uns dargestellt hat, ganz in sich aufgenommen hat, kann sicher sein, daß er auch bei seiner Rechtsprechung richtig verfährt. Dabei beſteht die ihm verbürgte Unabhängigkeit wesentlich darin, daß er sich frei hält von den Versuchungen , welche durch die Repräsentanten der alten Rechtslehre an ihn herangetragen werden. Unabhängigkeit des Richtertums bedeutet Freiheit der Rechtspflege von Verwaltungsbefehlen. Ein direkter Eingriff von Verwaltungsstellen wird natürlich niemals vorkommen ; insofern brauchen wir wegen der Garantie der richterlichen Unabhängigkeit nicht besorgt zu sein. Der nationalsozialiſtiſche Richter darf sich aber seine Freiheit, nur nationalsozia = listisch Recht sprechen zu dürfen, auch durch indirekte Versuche liberaler Rechtsauffassungen, den Willen des Führers in ihrer Art auszulegen, nicht nehmen lassen. Die Unabhängigkeit des Richtertums gehört zu den kostbarsten Gütern unserer Rechtspflege, denn sie erlaubt dem Richter, seine berufliche Tätigkeit ganz und gar nach den Grundsäßen des Natio = nalsozialismus als des formulierten Volkswillens auszurichten.

Der Nationalsozialismus lehrt demgegenüber die Einheit von Weltanschauung , Recht und Gesek. Sowohl die Weltanschau= ung, als auch Recht und Gesetz, sehen wir in einem Faktor vereinigt, nämlich im Willen des Führers. Eine Rechtsanwendung und Gesetzes= auslegung, die dem Willen des Führers entspricht, kann daher niemals der nationalsozia= listischen Weltanschauung widersprechen . Umge= tehrt kann niemals eine Handhabung des Rechts, die der durch den Führer uns gegebenen Weltanschauung widerspräche, unter Berufung auf einen toten Buchstaben , der vielleicht aus uralten Zeiten stammt, als Wille des Führers ausgegeben werden.

Diese Ausrichtung ist dem Richter nicht nur erlaubt, sondern er ist zu ihr auch verpflichtet. Richtersprüche, die bewußt unter Berufung auf ein angeblich geltendes Recht gegen die Grundfäße des Nationalsozialismus verstoßen würden, müßten als Rechtsbeugung und als Mißbrauch der richterlichen Unabhängigkeit angesehen werden. Im Strafgesetzbuch ist der Mißbrauch der richterlichen Unabhängigkeit ausdrücklich unter Zuchthausstrafe gestellt und damit die wahre Freiheit des königlichen Richters geschützt. Ein Richter also, der in der Praxis bewußt gegen die Grundsätze der nationalsozialistischen Welt= anschauung und damit gegen den Willen des Führers verstoßen würde, setzte sich der Gefahr aus, eine Rechtsbeugung zu begehen, und eines schweren Verbrechens bezichtigt zu werden.

Wenn es notwendig ist, daß der Richter durch die Anwendung des Gesetzes den das Voltsempfinden ausdrückenden Willen des Führers zu vollziehen hat, so ist es natürlich dennoch ausgeschlossen, daß der Richter sich in jedem Einzelfalle des Führerwillens vergewiſſern kann. Hier hat sich vielmehr die

Der nationalsozialistische Richter kann heute mit dem stolzen Bewußtsein, in freier Ver = antwortung zur Rechtsprechung be = rufen zu sein , seine ordnende und schlich= tende Tätigkeit ausfüllen. Er fann daran weder durch Drohungen noch durch sonstige Beein flussungsversuche gehindert werden.

NSK Folge 277

Wir sehen, wie in der Praxis der Gerichte allenthalben dieser Sinn der richterlichen Unabhängigkeit mehr und mehr erkannt wird, wie die Entscheidungen sich mehren, die in volltommener Weise nationalsozialiſtiſche Rechtsauf-

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27. November 1935 faſſung zur Geltung bringen. Wir freuen uns deſſen und dürfen hoffen, daß das Ende dieser Entwicklung eine Justiz ist, welche die Einheit von Volk und Recht in vollendeter Weise Bg. darstellt.

Die Wahrheitspflicht vor Gericht

NSK Das Gericht kann seine Aufgabe, zur Durchführung eines Strafverfahrens oder zur Entscheidung eines Streitfalles das Recht zu finden und zu fünden , nur erfüllen, wenn es zuvor den Sachverhalt einwandfrei und wahrheitsgemäß erforscht und festgestellt hat. Bei dieser Wahrheitserforschung müssen alle Beteiligten das Gericht in jeder Weise unterstützen, indem sie sorgfältig alle Erklärungen, die sie dem Gericht gegenüber abgeben, darauf prüfen, ob sie auch in allen Teilen der Wahrheit entsprechen. Der nationalsozialistische Staat nimmt es mit dieser Forderung zur Wahrheit besonders ernst. Schon wenige Monate nach der Machtübernahme hat er bei der Neuordnung des Rechtsganges im Zivilprozeßverfahren den Grundsatz verkündet : „Keiner Partei kann gestattet werden, das Gericht durch Unwahrheiten irrezuführen ! " Das war für manchen Prozeßhansel, für manchen geschäftstüchtigen, fremdblütigen Rechtsanwalt etwas ganz Neues, denn bisher hatte man doch die schöne Freiheit" gehabt, durch Aufstellung unwahrer Be= hauptungen und durch schiefe Darstellung eines Sachverhalts den Prozeß nach eigenem Belieben in die Länge zu ziehen, oder dem Geg= ner, der solche falschen Behauptungen widerlegen mußte, Ungelegenheiten zu machen. Das neue Gesetz aber führte jezt aus, daß dem Rechtsschuß, auf den jeder Anspruch habe, die Pflicht entspreche , durch redliche Prozeßführung und sorgfältige dem Richter die Findung des Rechts zu erleichtern , und es verpflichtete des= halb die Parteien, ihre Erklärungen über tatsächliche Umstände vollständig und der Wahrheit gemäß abzugeben. Wenn heute trozdem ein Rechtsanwalt sich verleiten läßt, dem Gericht bewußt unwahre Behauptungen seiner Partei zu unterbreiten, so vergeht er sich gegen seine Berufspflichten und hat ein Einschreiten der Anwaltskammer zu erwarten. In besonderem Maße besteht die Wahr:= heitspflicht ferner auch für die Zeugen. Wenn ein Volksgenosse vom Gericht als Zeuge vernommen wird, so muß er alles, was er beobachtet hat, genau und sorgfältig mits teilen, er darf sich weder durch eine Zuneigung zu einer der Parteien oder durch eine feindselige Empfindung beeinfluſſen laſſen, etwas zu verschweigen oder hinzuzusetzen. Er muß 3. B. genau angeben, ob er den Vorgang selbst beobachtet hat, oder was er darüber nur aus

Erzählungen anderer Personen weiß. Der Zeuge muß seine Angaben ſo ſorgfältig und gewiſſen= haft machen, daß er jederzeit in der Lage ist, sie mit seinem Eide zu bekräftigen. Zwar erfolgt die Beeidigung nicht in jedem Falle. Der nationalsozialiſtiſche Staat hat auch hier mit einem Unwesen aufgeräumt, das früher ernsten Anlaß zu Ärgernis gab. Nach den biss herigen Gesetzen wurde sowohl im Zivilprozeß= als auch im Strafprozeßverfahren in der Regel jede Zeugenausſage beschworen, mochte sie auch noch so unwesentlich sein. Der Eid, den der Staat der Weimarer Verfaſſung ſeines religiösen Gehalts entkleidet hatte, war durch die allzu häufige Anwendung in seinem Ansehen start herabgemindert. Hier hat das Gesetz eingegriffen, indem es überflüſſige Eidesleiſtungen verhinderte und vor allem die Heiligkeit des Eides wieder betonte. Die Eidesleistung ist jest nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Im allgemeinen nimmt das Gericht an, daß der Zeuge sich des Ernstes des Ortes seiner Ver= nehmung voll bewußt gewesen ist, und daß er die strenge Pflicht, vor Gericht nur die reine Wahrheit zu sagen, nicht verlegt hat. Die Abstandnahme von der Vereidigung darf nun aber die Zeugen nicht verleiten, nachlässig oder gleichgültig zu werden in der genauen Prüfung dessen, was sie zu erklären haben. Vor allem dürfen sie nicht meinen, unwahre Angaben machen zu können, solange sie noch nicht vereidigt sind. Die Entscheidung, ob ein Zeuge den Eid zu leisten hat, trifft das Gericht regelmäßig nach der Vernehmung. Hält es die Aussage für besonders bedeutungsvoll oder verlangt eine Partei, daß der Zeuge seine Angaben beschwört, so kann das Gericht je de rzeit die Vereidigung beschließen. Es kann also auch vorkommen, daß ein Zeuge nach Ab= schluß des Termins zu einem späteren Zeitpunkt die zunächst uneidlich gemachte Aussage beschwören muß. Man kann sich vorstellen, wie peinlich es dann ist, in Gegenwart aller mitwirkenden Personen Angaben, die aus Leichtsinn oder Böswilligkeit nicht der Wahrheit entsprechend gemacht sind, berichtigen zu müſſen. Wenn alle Volksgenossen ihre Pflicht zur Wahrheit gegenüber dem Gericht genau folgen, ist es diesem auch möglich, ein Urteil zu sprechen, das dem Gerechtigkeitssinn des Volkes entspricht. Otto Meyer, Essen.

27. Rovember 1935

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RSK Folge 277

Der Naturschuh

eine Pflicht im Dienſt der Allgemeinheit NSK Zu den kostbarsten Allgemeingütern, an denen jeder Volksgenosse, ob arm, ob reich, gleichen Anteil hat, gehören die Schönheiten der deutschen Landschaft. Um sie dem deutschen Volke zu sichern und gegen Verſchandelung und eigensüchtige Ausbeutung zu schützen, hat die nationalsozialistische Reichsregierung nunmehr auch in die deutsche Naturschutzbewegung eingegriffen. Zwar hat es eine Naturschutzbewegung schon vor der nationalsozialistischen Revolution gegeben. Sie ist um die Jahrhundertwende entstanden. Da aber die gesetzliche Regelung des Naturschutzes im wesentlichen den Ländern überlaſſen worden war, hatte eine Bielgestaltigkeit und Unübersicht = lichkeit Plaz gegriffen, die vom nationalsozialistischen Standpunkt aus nicht länger zu ertragen war. Auch fehlten der bisherigen Naturschutzbewegung wesentliche politische und weltanschauliche Vor = ausse zungen, um wirkliche Erfolge erzielen zu können.

Die deutsche Reichsregierung sieht es, wie in den einleitenden Säßen des am 26. Juni 1935 erlassenen Reichsnaturſchußgeſezes ausdrücklich hervorgehoben worden ist, als ihre Pflicht an, auch dem ärmsten Volksgenossen seinen Anteil an deutscher Naturschönheit zu sichern. Dieses Gesetz soll daher dem Schuhe und der Pflege der heimatlichen Natur in allen ihren Erscheinungen dienen. Der Naturschuß erstreckt sich auf Pflanzen und nichtjagdbare Tiere, auf Naturdenkmale und ihre Umgebung, auf Na= turschußgebiete und auf sonstige Landschaftsteile in der freien Natur, deren Erhaltung wegen ihrer Seltenheit, Schönheit, Eigenart oder wegen ihrer wissenschaftlichen, heimatlichen, forst- oder jagdlichen Bedeutung im allgemeinen Intereſſe liegt. Der Schutz von Pflanzen und nichtjagdbaren Tieren dient der Erhaltung seltener oder in ihrem Bestande bedrohter Pflanzen und Tierarten und der Verhütung mißbräuchlicher Aneignung oder Verwertung von Pflanzen und Pflanzenteilen oder Tieren (z. B. durch Handel mit Schmuckreiſig, Handel oder Tausch mit Trockenpflanzen, Massenfänge und industrielle Verwertung von Schmetterlingen oder anderen Schmuckformen der Tierwelt) . Naturdenkmale sind Einzelschöpfungen der Natur, deren Erhaltung wegen ihrer wisſenſchaftlichen, geschichtlichen, heimatlichen oder volkskundlichen Bedeutung oder wegen ihrer sonstigen Eigenart im öffentlichen Intereſſe liegt (3. B. Felsen, erdgeschichtliche Aufschlüsse , Wanderblöcke, Gletscherspuren, Quelien, Waſſerläufe, Wasserfälle, alte oder seltene Bäume) . Raturschutzgebiete sind bestimmt abgegrenzte Bezirke, in denen ein besonderer Schuß der Natur in ihrer Ganzheit (erdgeschichtlich bedeutsame Formen der Landschaft, natürliche Pflanzenvereine, natürliche Lebensgemeinschaften der Tierwelt) oder in

einzelnen ihrer Teile (Vogelfreiſtätten, Vogelschutzgehölze, Pflanzenschonbezirke und dgl .) aus wissenschaftlichen, geschichtlichen, heimat- und volkskundlichen Gründen oder wegen ihrer landschaftlichen Schönheit oder Eigenart im öffentlichen Intereſſe liegt. Sonstige Landschaftsteile in der freien Natur, die den vorerwähnten Voraussetzungen zwar nicht entsprechen, jedoch zur Zierde und Belebung des Landſchaftsbildes beitragen oder im Intereſſe der Tierwelt, besonders der Singvögel und der Niederjagd, Erhaltung verdienen (z. B. Bäume, Baum- und Gebüschgruppen, Raine, Alleen, Landwehren, Wallheden und sonstige Hecken sowie auch Parke und Friedhöfe) , können ebenfalls unter Naturschutz gestellt werden. Der Schutz kann sich auch darauf erstrecken, das Landſchaftsbild vor verunſtaltenden Eingriffen zu bewahren. Das Reichsnaturschutzgesetz sieht die Errichtung besonderer Naturschutzbehörden und Naturschutzstellen vor. Oberste Naturschutzbehörde für das ganze Reich ist der Reichsforstmeister, dem damit die Geſamtleitung auf dem Gebiete des Naturschußes übertragen worden ist. Den Naturschutzbehörden , das sind die höheren sowie die unteren Verwaltungsbehörden für ihren Bezirk, werden zu ihrer fachlichen Beratung Naturschußstellen angegliedert. Bei der obersten NaturschutzReichsstelle für behörde wird eine Naturschuß errichtet, die für eine einheitliche Wirksamkeit der übrigen Naturschutzſtellen zu sorgen hat. Bei der unteren Naturschutzbehörde ist eine amtliche Liste der Naturdenkmale (Naturdenkmal buch) zu führen. Bei der obersten Naturschutzbehörde wird eine amtliche Liste der Naturschutzgebiete (Reichsnaturschutzbuch) geführt.

Um die Durchführung des Reichsnaturschutzgesezes zu sichern, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe oder mit Haft bestraft, wer vorsätzlich ein eingetragenes Naturdenkmal oder seine geschütte Umgebung ohne Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde entfernt, zerstört oder verändert, oder wer den von der obersten Naturschutzbehörde zum Schuhe von Pflanzen und Tieren für Naturschutzgebiete und zum Schuße von Landschaftsteilen erlassenen Anordnungen zuwiderhandelt. Bestraft wird auch, wer den von den höheren und unteren Naturschutzbehörden für Naturdenkmale oder Naturschutzgebiete oder zum Schutze von Landschaftsteilen getroffenen Anordnungen zuwiderhandelt. Es ist zu hoffen, daß darüber hinaus jeder Volksgenosse bereit ist, Frevlern und Schädlingen sofort entgegenzutreten, wenn sie bei Zerstörungen Beschädigungen und unserer schönen heimischen Landschaft ertappt werden. Out.

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NSK Folge 277

27. November 1935

Die Hausgemeinschaft

ſittlich und

verpflichtet

rechtlich

Vernachläſſigung der Pflege eines kranken Hausgenossen iſt fahrläffige Tötung

NSK Das Reichsgericht hat am 10. Septem = ber 1935 eine wichtige Entscheidung gefällt, die in eindeutiger Weise vom Gemeinschaftsgedanten ausgeht. Bekanntlich unterscheidet sich das nationalsozialistische Rechtsdenken vom liberalistischen gerade in diesem Punkte am auffälligsten. Das Rechtssystem und die Rechtsprechung der Vergangenheit stellte den einzelnen als gemeinnüßiges Individuum in den Mittelpunkt des juristischen Interesses. Wenn sich zwischen dem Eigennut zweier Individuen Reibungen ergaben, so entstand ein Streitfall, der vor Gericht ausgetragen wurde. Der echte Gemeinschaftsgedanke, wie ihn der Nationalsozialismus lehrt, spielte dabei gar keine Rolle, weil er im staatlichen Leben keine rechtliche Geltung hatte. Heute ist das Verhältnis umgekehrt. Der Sat des Parteiprogramms, daß Gemeinnut vor Eigennut zu gehen habe, ift bein bloßes Wort, sondern die Grundlage einer völlig Rechtsauf = neuen fassung , die den heutigen Richter von Berufs und Gewissens wegen verpflichtet. Der Reichsgerichtsentscheidung vom 10. September, die soeben in der „,Juristischen Wochenſchrift" (Seft 44 S. 3106) veröffentlicht wird, lag folgender strafrechtlicher Fall zugrunde : In einer Familie befand sich eine völlig gelähmte Frau als Hausgenoſſin. Die beiden anderen Hausgenossen ließen dieser Frau teinerlei Pflege angedeihen. Infolgedessen starb die Frau. Der Staatsanwalt erhob Anklage wegen fahrlässiger Tötung. Nun ist es klar, daß die beiden Angeblagten nicht durch direktes eigenes Handeln eine Tötung begangen hatten. Im Gegenteil : es wurde ihnen nicht zum Vorwurf gemacht, daß sie etwas Bestimmtes getan hatten, sondern gerade, daß sie nichts getan hatten, daß sie die Kranke nicht gepflegt hatten , obwohl sie sie hätten pflegen ſollen und müſſen. Nicht wegen einer Handlung, sondern wegen einer Unterlassung waren sie angeklagt. Nun zeigt sich gerade bei der Unterlassung besonders deutlich, ob in dem Recht eines Volkes der Eigennut oder der Gemeinschaftsgedanke die Grundlage gerichtlicher Entscheidungen bildet. Denn nach allgemeiner Überzeugung wird man wegen einer Unterlassung nur dann und insoweit bestraft , als man zum tatkräftigen Handeln ver pflichtet war. In einem auf dem Eigennuh aufgebauten Rechtssystem ist natürlich der einzelne nur wenig der Gemeinſchaft verpflichtet. Unser sittlich streng denkendes Volk da gegen stellt nunmehr den Gemeinnut vor dem

Eigennut und spannt die Anforderun gen an die Gemeinschaftspflichten sehr hoch. Der Kreis der verwerflichen Handlungen hat sich also heute erheblich erweitert. Nun könnte jemand vielleicht einwenden : Ja, als sittliche Verpflichtung will ich meine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft gern anerkennen, aber rechtlich ist da nichts zu machen; rechtlich ist es in mein freies Bes lieben gestellt, ob ich meine sittlichen Verpflich= tungen erfüllen will oder nicht. Um die Erfüllung meiner Rechtspflichten mag sich die völkische und staatliche Gemeinschaft kümmern. über die Erfüllung meiner sittlichen Pflichten aber befinde ich selbst. Sittlichkeit ist Privatjache. Diese Auffassung wäre ganz und gar verkehrt. Denn wir können heute nicht mehr, wie es der Liberalismus tat, Recht und Sittlichkeit ge= trennt betrachten. Übrigens hat sich der Führer selbst im ersten Jahre des Dritten Reiches für die Einheit von Sittlichkeit und Recht ausgesprochen, als er in seiner großen Rede auf dem Leipziger Juristentag sagte : „In Zukunft darf es keinen Gegensatz mehr geben zwischen Recht und Moral !" Dieses Wort ist für uns als Wille des Führers oberstes Geſetz. Dies hat in der obengenannten Entscheidung auch das Reichsgericht in seiner Sprache wiederholt mit den Worten : ,,Ob eine allgemein anerkannte Pflicht dem weiteren Kreis der sittlichen Wertung oder dem hierin eingeschlossenen engeren Gebiet der rechtlichen Anforderungen angehöre, beantwortet sich nicht nur danach, welche Einzelvorschriften das Gesek hierüber getroffen hat, sondern vornehmlich danach, auf welcher aus dem Willen der Gemeinschaft heraus entwickelten Vorstellung vom Recht seine Vorschriften aufgebaut find." Diesem Grundsah entsprechend hat das Reichsgericht die Verurteilung der beiden Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung bestätigt. Das entspricht auch der gesunden Volksanschauung. Man ist zur Pflege kranker Hausgenossen auch dann verpflichtet, wenn man dazu nicht durch einen besonderen Vertrag oder durch eine Gesegesbestimmung verbunden ist. Diese Pflicht ergibt sich vielmehr aus dem Wesen der HausBung. und Familiengemeinschaft selbst.

Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

t

Nationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Bentralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin SM 68, Alle Zahlungen find nach Rimmerstraße 88. Rünchen (Postschedlonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

28. November 1935

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RSK Folge 278

Die NSK Randbemerkung :

Sportliche Fairneß und politiſche Heße Sollte der traditionelle engliſche Sportgeiſt einer Heße gegen den Nationalſozialismus erliegen ?

NSK Am 4. Dezember soll bekanntlich in London ein Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und England zum Austrag kommen. Die deutsche Sportwelt sieht diesem Ereignis mit genau der gleichen Spannung und Erwartung entgegen wie jedem anderen sport= lichen Länderkampf . Auch die englische Sportwelt dürfte diesem Ereignis nicht intereſſenlos gegenüberstehen. Ist doch England ein Staat, in dem der Sport und die sportliche Fairneß ganz besonders hoch im Kurse stehen. Um so merkwürdiger berührt es nun, wenn gewiſſe Kreise des Inselreiches bemüht sind, auf den englischen Innenminister dahingehend einen Druck auszuüben, das bevorstehende sportliche Treffen zu verbieten, weil die Anwesenheit zahlreicher Nationalsozialiſten in London als ein Zeichen der Sympathie der Regierung für eine Bewegung ausgelegt werden würde, deren Ziele und Methoden die schärfste Verurteilung aller Schattierungen der Englands Meinung erfahren öffentlichen hätten". Diese, gelinde gesagt, eigenartige und merkwürdige Auffassung wird in einem Brief vertreten, den der Generalrat der englischen Gewerkschaften an den Innenminister gerichtet hat. In diesen Kreisen befürchtet man ernste Störungen des Friedens", weil ,,weite Teile der britischen Öffentlichkeit voller Abscheu die brutale Unduldſamkeit ansehen, die die nationalsozialistische Regierung gegen die organisierten Arbeiter an den Tag legen". Wenn weiter der „ Daily Expreß“ melden zu können glaubt, „ daß Juden und Antifaschisten in London für den Tag des Spiels eine große Protestkundgebung organifieren", dann wird eigentlich ziemlich deutlich, um was es am 4. Dezember nach der Absicht englischer Margisten und Juden gehen soll.

Man umgibt sich ziemlich ungeschicht mit einem Nimbus der Friedensliebe und Ordnungsbereitschaft, um eventuelle unangenehme Zwischenfälle, die eintreten könnten, von vornherein durch das gewünschte Verbot des Spiels auszuschalten und droht zugleich mit einer möglichen Protestkundgebung, um gegebenenfalls nachher pharisäerhaft an die eigene Brust klopfen und feſtſtellen zu können, daß man Derartiges nicht gewollt und zu verhindern ge= sucht habe. Die Absicht ist zu durchsichtig, als Wir daß sie nicht erkannt werden könnte. unterstreichen die Ausführungen der ,,News Chronicle", die sich gegen das Eindringen der Politik in den Sport" wendet und von einer „ abscheulichen Vergiftung der Quellen menschlicher Kameradschaft" spricht.

Deutsche Nationalmannschaften haben in ganz anderen Ländern als England sportliche Länderkämpfe nicht nur ritterlich ausgetragen , sondern auch hinsichtlich ihrer hervorragenden sportlichen Leistungen Beifall und Bewunderung erhalten, die sie hier und da vielleicht nicht erwartet hätten. Vor einem Jahre konnte auch in der Hauptstadt Frankreichs ein Länderkampf ausgetragen werden, der in keiner Weise irgendeinen politischen Beigeschmack ausgelöst hat. In England sollte so etwas nicht möglich sein ? Wir haben vom englischen Sportgeist und der sportlichen Fairneß dieses Landes eine zu hohe Meinung, als daß wir annehmen könnten, daß der bevorstehende Länderkampf zwischen Deutschland und dem britischen Inselreich irgendwelche Komplikationen auszulösen vermöchte. Es wäre traurig, wenn ein so großer Staat zum Schauplay einer Verquidung von Sport und Politik würde.

28. November 1935

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RSK Folge 278

Massenaustritte aus den Kollektiven

in

der

Sowjetunion

NSK Das Ziel der Sowjetregierung ist be kanntlich, die Kollektiviſierung der Landwirt schaft bis Ende 1937 abzuschließen, so daß es zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges Privateigentum mehr in der Landwirt= schaft gibt. Als die zwangsweise Kollektivifies rung vor einigen Jahren nach einem großen Plane einsette, war die Antwort der ruſſiſchen Bauern diejenige, daß sie nur so viel Ge = treide anbauten, als sie unbedingt felbst zur eigenen Ernährung brauchten und daß sie ihren Viehbestand auf über die Hälfte verminderten. Die Folge davon wiederum war die ungeheure Hungersnot 1932/33, die Millionen von Opfern forderte. Die Zahl der in jenem Winter an Hunger zue grunde Gegangenen wird auf vier bis sieben Millionen geschätzt. Trok mancherlei Vergünstigungen und Ver= sprechungen, die man den Kollektivbauern in Sowjetrußland inzwischen gegeben hat, sind die bäuerlichen Massen nach wie vor mit dem Kollektivsystem unzufrieden. Dies erfahren wir am besten, wenn wir die Sowjetpresse jelbst aufmerksam lejen. Die Sowjetregierung will jedoch mit größtem Zwang und allen Gewaltmaßnahmen die Kollektiviſierung durchsegen, und nachdem sich dieserhalb schwere Widerstände in der Partei selbst ergeben haben, so ist gleichzeitig eine radikale Säube rung der Partei als notwendig erachtet Verzweifelt ist das Los worden. derer , die aus den Kollektiven ausgeschlossen worden sind , denn sie stehen. vor einem Nichts und sind nicht in der Lage, eigenes Land zu erwerben ; sie müſſen dann höchstens in die Städte flüchten, um als Industriearbeiter ihr Fortkommen zu suchen, aber die Städte sind meiſt viele, viele Meilen entfernt. Um so schneidiger ist die Haltung der= jenigen russischen Bauern, die ſich nicht aus den Kollektiven ausschließen lassen, sondern die freiwillig austreten. Namentlich in den Landbezirken Südrußlands, in der Ukraine und auf der Krim ist es zu zahlreichen Austritten aus den Kollektiven gekommen, aber auch zu harten Bestrafungen der Kollektivbauern wegen nichtiger Angelegen= heiten. Tausende, Zehntausende von Kollettivbauern haben das Land verlassen in dem Glauben, in den Städten als Industriearbeiter ein ſorgloſeres und leichteres Daſein zu finden. Die Traktorenführer haben sich mitunter eine solche Kommandogewalt angeeignet, daß Stalin und andere hohe Funktionäre der Volkstommissariate selbst eingreifen mußten. Nach den Angaben eines sowjetrussischen Gewerkschaftsblattes wurden im Kreise Baladinsk über 55 Prozent der Kollektivbauern schwere Strafen verhängt. Die Sowjetpresse beklagt sich ja selbst über die Massenbestrafungen, beanstandet den häufigen Wechsel der Vorsitzenden der Kollektivwirtschaf=

ten, der meist ohne Einberufung von Versammlungen der Kollektivbauern erfolgt. (Das nennt man eben kommunistische Demokratie!) Wörtlich schreibt das sowjetruffische Blatt : „ Man hat gesagt, daß der Wechsel von Kollettivwirtschaftsvorsitzenden in der letzten Zeit angeblich nachgelassen und sogar ganz aufgehört habe. Die Tatsachen zeigen etwas anderes : In 36 Bezirken mit 1330 Kollektivwirtschaften sind im ersten halben Jahr 1935 244 Vorsitzende der Kollektivwirtschaften abgesetzt worden. Im Rayon Arkadak hat der Vorsitzende in einem Jahr viermal gewechselt. In sieben anderen Kollektivwirtschaften sind in einem Jahr 23 Vorsitzende der Kollektivwirtſchaften gewechselt worden. Allein während der Frühjahrsaussaat sind acht Kollektivwirtſchaftsvorſizende abgesetzt worden, fünf von ihnen mußten sogar aus der Partei ausgeschlossen werden.“ Obwohl nun die Kollektivwirtſchaften niedrigere Steuern zu zahlen haben als die „ Kulaken", d. h. die Einzelwirtschaften, schon um alle Wirtschaften in das Kollektivsystem überzuführen, so sind doch die Maſſenaustritte aus den Kollektiven sehr beachtlich. Allein im Kreis Saratow sind nach Angaben der Sowjetpreſſe 4600 Wirtſchaften aus den Kollektiven ausgetreten. In einigen Bezirken hat sich sogar herausgestellt, daß in Wirklichteit viel mehr Austritte erfolgt find als der Bezirksverwaltung angegeben worden sind. Im Kreis Pallassowska sind 170 Kollektivwirtschaften ausgeschieden, ohne die geringsten Maßnahmen zu ihrer Zurückführung zu erheben“, wie die Sowjetpresse hervorhebt. Der Versammlungsbesuch der Kollektivbauern ist in den meisten Gegenden der Sowjetunion durchweg schlecht, so daß die Versammlungen vielfach beschlußunfähig sind . Es ist aber auch schon, nicht selten, vorgekommen, daß eine beschlußunfähige Versammlung Vierfünftel der anwesenden Kol lektivbauern aus dem Kollektiv ausgeschloſſen hat. Das ist dann nicht mehr marxistische, sondern leninistische Demokratie! Das bezeichnende an diesen Ausschlüssen ist noch, daß es sich bei den Ausgeſchloſſenen zum großen Teil um "" Stoßbrigadler" handelt, die schon mehrmals prämiier t worden waren. In der Kollektivwirtſchaft „ Karl Marx“ wurden die Traktorenführer, deren Frauen nicht zum Jäten erschienen waren, aus dem Kollektiv ausgeschlossen. Die Frauen führten als Grund für ihr Nichterscheinen an, daß man ihre Kinder in der Zwischenzeit nirgends hätte unterbringen können, und daß ſie ſelbſt für ihre im Jahr 1934 geleistete Arbeit bei der Verteilung der Einkünfte nichts bekommen hätten. Wie rigoros man überhaupt mit den Frauen der Kollektivbauern umgeht, dafür einige Beispiele, die die Sowjetpresse erwähnt : In der Kollektivwirtschaft Sch. hat man einer Kollektivistin, die wegen Nichterſcheinen zur Arbeit infolge schwerer Erkrankung ihrer Kin-

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REK Folge 278

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der mit 10 Rubel bestraft worden war, auf Beschluß des Dorfsowjets die Kuh weggenommen, weil sie die Bezahlung der Strafe verweigerte. Die Kollektivistin S., die aus der Kollektivwirtschaft IX Komsomolkongreß ausgetreten ist, begründet ihren Austritt mit der empörenden Bestrafungspraxis. So sagt sie aus : 3wanzig Tage arbeitet man wie eine Wilde, einen Tag kommt man mal nicht zur Arbeit —, sofort bekommt man zehn Tage abgezogen, und die ganze Arbeit ist hin.“ Übrigens selbst Stalin fordert den Zwang, das rigorose Vorgehen. In einer Rede äußerte er fich wie folgt: „Die Führung wird durch die Überzeugung der Massen gesichert. Aber das schließt die Anwendung von 3wang nicht aus, sondern setzt sie voraus.“ (Stalin, „ Probleme des Leninismus".) Aber nicht nur die Maſsſenbestrafungen, die freiwilligen Austritte und die Ausweisungen aus den Kollektiowirtſchaften nehmen zu, sondern auch die Überbürokratisierung. Es sind zahlreiche Ämter und Ümtchen geschaffen worden, die überhaupt keine Existenzberechti= gung haben und erst recht nichts leisten. So ist wiederholt die Klage laut geworden, daß die Dorfsowjets aus nicht mehr als aus drei Mann

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28. November 1935 bestehen sollten. Ungeheuer stark ist das Mißtrauen der Machthaber in Sowjetrußland gegen die Trozkisten", und mit diesem Mißtrauen ruinieren sie das ganze Staatsgefüge. Das Spitzelsystem der G.P.U. ist bekanntlich das weitverzweigteste der Welt. In Häusern, wo drei bis vier Familien in einem Raume schlafen, gibt es mitunter drei G.P.U.- Spizel , und wenn einer dem anderen nicht angenehm ist, dann wird er als „ Trogkist" verdächtigt, er verliert sein Recht auf Arbeit im Kollektiv bzw. im Betrieb und muß ein Stück weiter ziehen, wo er vielleicht neuen Verdächtigungen ausgesetzt ist. Ganz besonders kraß ist die Bespigelung der Studenten und Schüler auf den technischen und landwirtschaftlichen Lehranstalten. Darüber berichtet ein rotes Gewerkschaftsblatt : ,,Im Saratower Institut für Autostraßenbau (S.A.D.I.) , wo die Erziehungsarbeit auf einem sehr niedrigen Niveau steht, wo die Parteiorganisation die Trozlisten nicht zu entlarven vermocht hat, sind 1273 Studenten, d. h. 100 Prozent der gesamten Studen = tenschaft, Repreſſalien unterworfen worden." Diese kleine Blütenlese mag für heute genügen. Wir wollen von Unkraut keine Garben binden! -Hans Rau .

Nürnberger

Raffegefeße

Von Staatssekretär Dr. Studart

NSK Aus Anlaß der Veröffentlichung der Durchführungsverordnungen zu den Nürnberger Gesezen schreibt Staatssekretär Dr. Studart in der Deutschen Verwaltung", dem Organ der Reichsfachgruppe Verwal tungsjuristen des N.S.- Juristenbundes u. a. folgendes : Das Gesetz zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre enthält die grund legende Regelung für die deutschjüdischen Rassemischehen. Es verbietet die Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes und erklärt nach Inkrafttreten des Gesezes trozdem geschlossene Ehen für nichtig, auch wenn sie zur Umgehung im Auslande geschlossen sind. Der außereheliche Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes ist gleichfalls verboten. Zur Sicherung dieser Bestimmung wird es jüdiſchen Haushalten, denen ein jüdischer Mann angehört, untersagt, deutschblütige oder artverwandte weibliche Staatsangehörige unter 45 Jahren zu beschäftigen, es sei denn, daß die weiblichen Staatsangehörigen das 35. Lebensjahr überschritten haben und bereits bei Inkrafttreten des Blutſchuhgesezes in einem jüdischen Haushalt beschäftigt waren. Übertretungen dieser Verbote sind unter schwere Strafen gestellt. Diese grundsägliche Regelung hat ihre nähere Ausgestaltung durch die Erste Verordnung zum Blutschutzgesetz gefunden. Es besteht demnach folgender Rechstzustand : Nicht zulässig sind Eheschließun =

gen zwischen einem Juden deutscher oder fremder Staatsangehörigkeit und einem deutschen Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ; zwischen einem Juden deutscher oder fremder Staatsangehörigkeit und einem Staatsangehörigen jüdischen Mischling mit einem jüdischen Großelternteil ; zwischen einem staatsangehörigen jüdischen Mischling mit einem jüdischen Großelternteil und einem staatsangehörigen jüdischen Mischling mit einem jüdiſchen Großelternteil. Nur mit Genehmigung zulässig sind Eheschließungen zwischen einem ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchling mit zwei jüdischen Großeltern und einem deutschen Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ; zwischen einem ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchling mit zwei jüdiſchen Großeltern und einem staatsangehörigen jüdischen Mischling mit einem jüdischen Großelternteil. Bei der Entscheidung über diese Genehmigung törperlichen , sollen insbesondere die seelischen und charakterlichen Eigenschaften des Antragstellers berücsichtigt werden, seit wann die Familie des Antragstellers in Deutschland ansässig ist, ob er oder sein Vater am Weltkrieg teilgenommen hat, ob er oder seine Vorfahren und insbesondere seine deutschblütigen Vorfahren am deutschen Geistesleben teilgehabt haben, ob sie in der deutschen Wehrmacht Dienſt geleistet haben, welche Berufe sie bekleidet

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RSK Folge 278 haben, kurzum, es wird die gesamte Familiengeschichte des Antragstellers Berücksichtigung finden müſſen. Bezüglich aller anderen Eheschließungen bestehen wegen jüdischen Bluteinschlages keine Ehehindernisse. Insbesondere ist es Staatsangehörigen mit zwei volljüdiſchen Großelternteilen freigestellt, ebensolche Staatsange= hörige oder auch Juden zu heiraten, in welch letterem Falle sie sich allerdings zum Juden= tum bekennen mit der Rechtsfolge, als Juden behandelt zu werden. Außer den deutſch-jüdiſchen Raſſenmiſchehen find Rassenmischehen von Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes und Angehörigen anderer fremden Raſſen dann nerboten, wenn daraus eine die Reinerhaltung des deutschen Blutes gefähr= dende Nachkommen schaft zu erwarten ist. Dieses Ehehindernis betrifft vornehmlich Eheschließungen mit Zigeunern, Negern oder ihren Bastarden. Es ist insbesondere deswegen notwendig, um das weitere Eindringen des Blutes der farbigen Rheinlandbesatzung in das deutsche Blut zu verhindern. Nichtig ist die Ehe, und strafbar sind beide Ehepartner, wenn die Ehe geschlossen wird zwischen einem Juden im Sinne des § 5 der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesez ohne Rücksicht auf seine Staatsangehörigkeit einerseits und Staatsangehörigen deutschen oder art= Blutes oder staatsangehörigen verwandten Mischlingen mit nur einem volljüdiſchen Groß-

28. November 1935 elternteil andererseits. Entsprechend der Strafbarkeit der Eheschließung ist auch der außereheliche Geschlechtsverkehr bei dem beteiligten männlichen Partner strafbar. Alle anderen Ehehinderniſſe haben keine trennende, ſondern nur aufschiebende Wirkung, d. h. sie bedeuten nur ein Verbot an den Standesbeamten, bei einer solchen unzulässigen Eheschließung mitzuwirken. Kommt eine solche Ehe dennoch zustande, so ist sie gültig. Sie kann jedoch unter Umständen, wenn die Voraussetzungen der Anfechtung einer Ehe nach dem Bürgerlichen Gesegbuch vorliegen, angefochten werden. Da die Ehehinderniſſe wegen jüdischen Bluteinschlages zum Schuße des deutschen Blutes, d. h. der deutschen Volksgemeinschaft getroffen sind, kann die Nichtigkeit einer verbotenen Ehe nur durch die vom Staatsanwalt zu erhebende Nichtigkeitsklage geltend gemacht werden. Schließlich treffen die Verordnungen auch Vorsorge, daß die Belange ausländischer Staatsangehöriger, soweit sie durch die Geseze und ihre Ausführungsbestimmungen etwa berührt find, in angemessener Weise gewahrt werden. Sofern einer der Verlobten eine fremde Staatsangehörigkeit besigt, ist vor einer Versagung des Aufgebotes die Entscheidung des Reichsministers des Innern einzuholen. Des gleichen findet die Strafverfolgung eines fremden Staatsangehörigen nur mit 3ust i m = der mung Reichsministers des Justiz und des Innern statt.

Wiſſenſchaft im Geiſt einer neuen Zeit Von Prof. Dr. Karl Alexander v. Müller.

NSK Soeben erscheint das erste Heft des neuen Jahrgangs der „Historischen Zeitſchrift“ (Verlag R. Oldenbourg, München/Berlin) . Es ist zugleich das erste Heft unter der neuen Leitung Profeſſor Karl Alexander von Müller. Das Heft enthält die Rede Walter Franks zur Eröffnung des „ Reichsinſtituts für Geschichte des neuen Deutschland“, einen gerade auch für den Ausländer interessanten Auffah Erwin Hölzles über „ Volts: und Rassebewußtsein in der englischen Revolution" und eine Abhandlung Heinrich von Srbits über „Sie Schönbrunner Konferenz von 1864". Karl Alexander von Müller tritt sein Amt als neuer Herausgeber mit einem Geleitwort an, in dem er die Aufgabe umreißt, der die Zeitschrift unter seiner Führung dienen soll. Er schreibt u . a.:

hat zusammenkommen, muß Zweierlei Friedrich Nietzsche einmal gesagt, damit ein__geſchichtliches Ereignis Größe habe : „ der große Sinn derer, die es vollbringen, und der große Sinn derer, die es erleben. An sich hat kein Ereignis Größe, und wenn schon ganze Sternbilder verschwinden, Völker zugrundegehen, ausgedehnte Staten gegründet und Kriege mit ungeheuren Kräften und Verlusten geführt werden : über Vieles der Art bläst der Hauch der Geschichte hinweg, als handele es sich um Floden."

In diesen Worten liegt die verantwortungsschwere Aufgabe der Geschichtsschreibung unserer Gegenwart beschlossen . In einer Zeit, da technische Veränderungen ohnegleichen der Geschichte des ganzen Menschengeschlechtes neue Züge aufprägen ; da, unter diesen Veränderungen, der ganze Erdball bebt von den Span = nungen einer noch unabsehbaren Weltwende ; da faſt alle Völker von tiefgreifenden Umgestaltungen erfaßt sind, in denen alte Wertmaßstäbe versagen und ehrwürdige Gesetzestafeln von einst zerbrechen : in solcher Zeit das denkende Bewußtsein des Werdens wachzuerhalten, die Empfänglichkeit des Miterlebens zu erheben zur Mächtigkeit des Geschehens, zur Höhe der Tat. Vor dieser Aufgabe findet sich die Geschichtsforschung heute wohl in allen Völkern . Unser eigenes deutsches Volk aber ist, mitten in dieser Weltwende im vollen Bewußtsein von ihr, von einem großen ſchöpferiſchen Führer aufgerufen und beseelt worden, aus einer neuen inneren Gemeinschaft sich ein neues Reich aufzubauen, aus uralter Zersplitterung zur Einheit aus überquellender, oft formloser Vielfältigkeit zur geschlossenen Gestalt sich zu sammeln. Doppelt start ist bei ihm die Bewegung der Zeit, doppelt verantwortungsreich jede Aufgabe : aber auch der Wille beflügelt von einem großen wegweisenden Ziel. Die deutsche Geſchichtswiſſenſchaft müßte abgestorben sein , wenn diese grundstürzende Revo-

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28. November 1935

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RSK Folge 278 lution, die unser Volk erlebt, sie nicht auch im tiefsten erschüttern würde. Unserem Geschlecht_iſt Unruhe und Spannung zum Los geworfen worden, Wagnis ist ihm als Aufgabe gegeben. Ob sie will oder nicht, auch die Wiſſen = schaft wird nicht entlassen aus diesem allgemeinen Gesek der Zeit, am allerwenigsten die Geschichte, di ſo nahe angrenzt an die Felder der Politik. Vor andern ist sie heute verpflichtet, den neuen Geist, der in unserm Volk lebendig wird, auch auf der Walstatt der wiſſenſchaftlichen Kämpfe voranzutragen, mitzubilden am Antlig des Deutſchtums für die kommende Zeit. Das vor allem verstehen wir unter dem Atem der neuen Zeit, der auch uns erfüllt : das tiefe Bewußtsein, ein unabtrennbares, gleichwertiges Glied des Volksganzen zu sein, auf Leben und Tod mit ihm verbunden, teilzuhaben an dem unbändigen Willen und dem bergeverſetzenden Glauben, der nach dem Sturz des Alten mit unserem Führer gerade aus seinen Tiefen aufgestiegen ist : ſelbſt wieder mitten im Lager zu stehen eines kämpfenden Volkes. Die wissenschaftliche Methode, um welche die Historische Zeitschrift" in ihren Anfängen noch zu ringen hatte, hat sich seitdem lange durchgesezt ; die gegenwärtige Krise unserer Wissenschaft ist keine Krise ihrer Arbeitsweise. Verändert gegenüber der Gründungszeit der Zeitschrift ist die bewußt gesamtdeutsche Anschauung, welche wir heute vertre = ten, gegenüber der kleindeutschen Sybels und Treitschkes : die Blickrichtung auf das einheitliche deutsche Volk , das alle umschließt. Die geistige Umgebung, in der wir leben, aber

Wirtschaftsarbeit

ist nicht mehr die des gehobenen deutschen Mittelstandes von einſt, ſondern die eines von Grund aus umgeschichteten Volkes, das um eine neue, alles umfassende Gemeinschaft und zugleich um einen neuen Aufbau ſeiner Führung ringt. Die deutsche Geschichtswissenschaft tommt nicht mit leeren Händen zum neuen deutschen Staat und seiner Jugend. Sie hat im lezten Jahrhundert ihr ehrenvolles Teil beigetragen zur geiſtigen Weltstellung unseres Voltes. Ranke und Treitschke, Mommsen und Burchardt gehören zu den großen Geschichtsschreibern aller Zeiten. Die Fülle der Gesamtarbeit, welche deutsche Ge schichtsforscher in diesem Zeitraum geleistet haben, steht hinter der keines anderen Voltes zurüd. Es ist ein verpflichtendes Erbe, welches . die neue Jugend von ihr übernimmt, um es in einer neuen Zeit erwerbend zu beſigen. Wir haben den Willen, gerade dieser Jugend unserer Wissenschaft die Tore der Historischen Zeitschrift" weit zu öffnen. Wir halten es für richtig, vor andern denjenigen geschichtlichen Problemen Raum zu geben, die unserm Volke heute auf die Nägel brennen : auch auf die Gefahr hin, daß Funken sprühen und Streit sich erhebt. Die Voraussetzung ist nur der wissenschaftliche Ernst der Forschung, die Höhe des Standpunktes, die Gegenseitigkeit von Rede und Widerrede, das gemeinſame völkische Ziel. Die großen Fragen der Zeit erlauben keinen Aufschub; sie wollen ausgetragen sein. Wir haben es erlebt, daß ein fauler Friede nirgends vergiftender ist als im Reich der Gedanken. Soviel wir können, wollen wir beitragen, daß auch unser Volk endlich dahin kommt, mit Klarheit Klarheit zu wollen.

im

Weſtmarkgau

Winzerstand als Bollwerk des Deutſchtums – Erhaltung einer starken Volkskraft beſonders wichtig NSK Die Not der Winzer in der Weſtmark ist verursacht durch die Verschuldung des Winzerstandes und durch die Schwierigkeiten, auf die er beim Absatz seiner Erzeugnisse stößt. Der Marxismus, der das nationale Empfinden zu unterdrücken und statt deſſen ſeine Lehre der Klaſſengegensätze in das Empfinden des Volkes einzuimpfen suchte, benußte auch den Wein, um zwischen seinen Parteigängern und seinen Gegnern eine unüberbrückbare Schranke aufzurichten. Wein wurde meiſtens in der Aufmachung und in der Form einer etwas ge= hobeneren Lebensführung getrunken. Das Ziel des Marxismus war jedoch die Proletarisie rung des deutschen Arbeiters. Der Arbeiter sollte in seinem Lebensniveau in einen bewußten Gegensatz zu anderen Schichten unseres Voltes gebracht werden. Der Marxismus mußte daher alles ablehnen, was an eine gehobencre der Lebensführung grenzte. So wurde Weinals Luxusgetränk hingestellt, als das Getränk der Kapitaliſten, der Bonzen und Ausbeuter. Das hatte die Folge, daß der Arbeiter wohl Schnaps trant, aber den Wein mied. Infolge dieser Heze mieden aber auch

andere Volkskreise den Wein ; denn man wollte nicht in den Geruch kommen, Bonze zu sein. Außerdem haben die früheren Regierungen zugunsten einer industriellen Exportförderung im Rahmen der Erfüllungspolitik stets die Landwirtschaft geopfert. Sie haben hiermit auch dem Winzer durch Zollpolitik und Handelsverträge die Existenzmöglichkeit genommen. Man ließ eine Überflutung des deutschen Marktes mit ausländischen Weinen zu, um Exportvorteile für industrielle Erzeugnisse einzuhandeln. So wurde dem Winzer der Rest an Absatzmöglichkeiten für seinen Wein genommen. Nachdem der sonst ruhige, an harte Arbeit und Entsagung gewöhnte Winzer zum Revolu tionär geworden war und das Finanzamt in Bernkastel gestürmt hatte, ſezte die „ Hilfs= aktion" der Systemregierung ein. Sie half mit dem Allheilmittel des Systems : Sie gewährte Kredite. Die Brüningsche Deflationspolitik mit ihrer Preissenkung und Besigentwertung ließ die aufgenommenen Schulden um das Vielfache drückender werden. Heute laſtet allein auf den

NSK Folge 278 Schultern der Mojelwinzer die zu 92,8 v . H. ſich auf einer Fläche von unter 1 Hektar (4 Morgen) ernähren müſſen , eine Schulden ! ast von rund 40 Millionen Reichsmark. Die Erhaltung des deutschen Winzerstandes, der seine Daseinsberechtigung durch ein jahrtausende altes Bestehen bewiesen hat und sich in den Zeiten der Besaßung und des Separatismus als Bollwerk des Deutschtums erwiesen hat, ist aber nicht nur wirtſchaftlichen, sondern vor allem auch aus völ fischen und politischen Gründen notwendig. Die Bedeutung des Winzerstandes für die deutsche Wirtschaft erhellt daraus, daß der Wert des auf dem deutschen Rebgelände erzeugten Mostes im Jahresdurchschnitt 106 Millionen RM . beträgt. Da der größte Teil der Reben an steilen Berghalden angepflanzt wird, die ohne den Weinbau nur nuhtloses Gestrüpp tragen würden, so ginge ohne den Fleiß des Winzers der größte Teil dieſer 106 Millionen RM. der deutschen Volkswirtschaft jährlich verloren . Völkisch stellt der Winzerstand einen besonders wertvollen Teil des deutschen Bauerntums dar. Wenn man nun einerseits mit größter Energie und unter Aufwand erheblicher Mittel versucht, neue bäuerliche Existenzen zu schaffen , o ist es nicht angängig, die deutschen Winzer, die auf kleinster Bodenfläche bei intensivster Arbeit dem deutschen Boden ansehnliche Werte abringen, zugrunde gehen zu lassen. Die Erhaltung einer starten Volkskraft ist für ein Grenzgebiet aus national polítiſ che n Gründen besonders wichtig. Armut und wirtſchaftliche_Not_sind aber hierfür nicht der beste Boden. Die Siche= rung der Lebensgrundlagen des Winzerstandes ist daher eine politische Notwendigkeit. Der Winzerfrage hat die Partei die größte Aufmerksamkeit gewidmet. In zahlreichen Artiteln wurde die Öffentlichkeit immer wieder auf die Not der Winzer und die Notwendigkeit, ihr abzuhelfen, hingewiesen. Auf Vorstellungen des Gauleiters und ſeines Gauwirtſchaftsberaters hin, hatte der Werberat der deutschen Wirtschaft für die Zeit vom 19.-26. Oktober 1935 den Tag der deutschen Traube und des deutschen Weines genehmigt. Er gab Gelegenheit, die Nation über die Notlage des für ſie lebenswichtigen Winzerstandes aufzuklären und zugleich eine schnelle Entlastung der Winzer von den noch lagernden großen Vorräten der lezten Ernten zu ermöglichen. Die Durchführung hat dem ganzen Volk klar gemacht, daß der deutsche Wein tein Luxusgetränk, sondern das Erzeugnis eines für die Nation lebenswichtigen Standes ist, der das edle Getränk dem deutschen Boden in härtester Arbeit abringt. In Zusammenhang damit die Frage des Fremdenverkehrs , deſſen Förderung gerade für ein Grenzland von besonderer Wichtigkeit ist, weil ein reger Fremdenverkehr zur wirtschaftlichen Belebung der Grenzlandschaft beiträgt und den starken Pulsschlag der geeinten deutschen Nation bis in das kleinste Grenzdorf fühlbar macht.

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28. November 1935 Bisher hat der Umfang des Fremdenverkehrs in keinem Verhältnis zu den zahlreichen Naturschönheiten gestanden, die der Gau KoblenzTrier-Birkenfeld seinen Besuchern zu bieten vermag. Die Organisation der N. S. Gemeinschaft Kraft durch Freude“ ermöglicht in Zukunft mehr Gäste in den Gau Koblenz - Trier = Birtenfeld zu bringen. Im letzten Sommer haben etwa 170 000 ,,K.d.F. "-Urlauber aus den übrigen Gebieten des Reiches ihn besucht. Um den Fremdenverkehr auch durch eine Verschöne rung der Dorfbilder zu heben, und den Heimat= finn zu pflegen, wurde auf Veranlassung der Gauleitung im Laufe dieses Sommers im ganzen Gaugebiet eine Blumenschmuc werbung durchgeführt, die einen vollen Erfolgt hatte. Im Gau Koblenz -Trier-Birkenfeld find abgesehen von den bekannten Eisenerzvorkommen im Kreise Altenkirchen noch zahlreiche kleinere Eisen- und sonstige Metallvorkommen vorhanden. Zum Teil wurden diese Erzvorkommen bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts abgebaut. Die Gruben kamen damals zum Erliegen, weil 1871 die reichen lothringischen Minettevorkommen an Deutschland fielen, und mit der Entwicklung der Weltwirtschaft in steigendem Maße ausländische Erze nach Deutschland kamen. Die alten deutschen Erzgruben, die unter ungünstigeren Produktionsbedingungen als die auf den neu entdeckten ausländischen Erzvorkommen errichteten Bergwerke arbeiteten, fonnten mit diesen nicht mehr konkurrieren. Heute ist die Lage eine grundlegend andere. Devisenschwierigkeiten zwingen, den Rohstoffbedarf bis zur Grenze des Möglichen durch eigene Rohstofferzeugung sicherzustellen. Aus dieser Notwendigkeit heraus wurde im Gau Aktion eine Koblenz-Trier-Birkenfeld durchgeführt, um die vorhandenen Erzvorkommen festzustellen. Ein Teil der Vorkommen wurde schon in diesem Jahre von der geologischen Landesanstalt untersucht. In der Mehrzahl der Fälle haben die Unters Ergebnissen geführt . suchungen zu positiven Bei einigen Vorkommen ist mit den Aufschlußarbeiten bereits begonnen worden. So besteht die Aussicht, daß auch auf diesem Gebiete bald eine Neubelebung unseres Wirtchaftslebens einseht. Auf allen Gebieten arbeitet die Bewegung, um mit allen Mitteln Schritt zu halten mit dem Wirtschaftsaufbau der übrigen Reichsgebiete. Vieles wurde geschaffen, tauſenden Arbeitern wieder Verdienst und Existenzmöglichteiten geschaffen. Trotzdem steht hier die Erwerbslosenziffer noch weit über dem Reichsdurchschnitt und die Mehrzahl der Wirtschaftsprobleme kann restlos nicht aus eigener Kraft gelöst werden . Die Westmark braucht die Hilfe des Reiches, sie braucht sie deshalb, weil sie durch ihren Wirtschaftsaufbau die materiellen Voraussetzungen schaffen muß für ihren Grenzlandlampi als Bollwerk des Reiches .

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NCK No Sonderdienſti

Der DeutscheFilm

Die Bedeutung organisation

im

Im Rahmen der Fachschulvorträge des Landesverbandes Berlin-Brandenburg im Reichsverband Deutscher Filmtheater sprach der Presseleiter der Amtsleitung Film der N.S.D.A.P., Pg. Curt Belling , über den Film als Propaganda und deutsches Kulturgut. NSK Das fulturelle Schaffen hat im neuen deutschen Staat ein Fundament erhalten, wie dies wohl kaum in einem anderen Staat der Fall sein dürfte. Schon dadurch, daß der Minifter für Volksaufklärung und Propaganda gleichzeitig das Präsidium der ständischen Kammer des gesamten kulturellen Wesens in Deutſchland in Händen hat, ergeben sich die Voraussetzungen für eine ernſte, im Sinne des allgemeinen Kulturaufbaus im Innern und Kulturaustauſches mit den anderen Nationen liegende Arbeit, an der legten Endes der Film und das Filmschaf= fen in hervorragendem Maße beteiligt sind. Immer wieder wurde gefordert, das Möglichste zur künstlerischen und kulturellen Entwicklung beizutragen und mitzuarbeiten an den Proble men, die nicht allein die internationale Filmwelt, sondern darüber hinaus auch die Kunstwelt beschäftigen. Wenn diese Forderung nicht immer in erforderlichem Maße von den Filmschaffenden erfüllt würde, so ist doch kein Grund vorhanden, an der Verwirklichung zu zweifeln. Mehr als 50 Millionen Menschen besuchen tagtäglich die Lichtspielhäuser der Welt, so sagt die Statistik. Der Film hat schon seit Jahrzehnten alle Schranken sozialer Absonderungen beseitigt. Er erfaßt alle, denn sowohl Jünglinge wie Greise, Frauen wie Männer sehen in ihm die volkstümlichste Kunstform, sehen in ihm das Unterhaltungsmittel der Zeit. Daß gerade darum der Film in stärkstem Maße der Propaganda nukbar gemacht werden mußte, ist unbestreitbar. Betrachten wir einmal den Film als Propaganda faktor internationalen Charakters, so erkennen wir, welche Möglichkeiten er hat. Themen zu wählen , die nationale Werbung sein können, ohne indes jedes Land und jedes Volk direkt anzugehen. Die Menschheit hat eine gemeinsame Vergangenheit und eine gemeinsame Zukunft. Die Gegenwart aber und diese Gegenwart kann tausend Jahre der Weltgeschichte umfassen gestaltet sich jedes Volk nach den Grundbedingungen seiner Rasse, seines Volkstums und seines Glaubens selbst. Wir Deutsche haben das Glück, in einer groken, wenn auch schweren Zeit zu leben. Unsere Zeit ist Kampf, aber es ist keine leere Idee, für die wir fämpfen, es ist auch nicht blinder Fanatismus ohne inneren Gehalt. Wir kämpfen für eine Weltanschauung, die die unsere iſt, die alle Lehren hinwegfegen konnte, weil sie doch nur Irrlehren waren, gemessen am Programm des Führers. Für diesen Kampf um die Durchdringung des deutschen Volkes mit nationalsozialistischen

der

Parteifilm-

deutschen Filmwesen

Gedankengängen müßten alle vorhandenen Propagandamittel eingesetzt werden , die irgend welche Intensität erkennen ließen , und wir werden uns dieser Instrumente auch weiterhin bedienen, um dem deutschen Volt die Erkennt nis der Werte des nationalsozialiſtiſchen Aufbaues in Deutschland zu vermitteln. Der Film hat in der Kampfzeit eine wesentliche propagandistische Aufgabe zu erfüllen ge= habt. Als im Jahre 1930 die Filmorgageschaffen nisation Partei der wurde, galt es, den Film als Propagandainſtru= ment dem Kampf um die Gewinnung der deutschen Volksgenossen nugbar zu machen. Es war teine Kleinigkeit, den Aufbau der Parteiorganiſation durchzuführen und die Mittel zu be schaffen, wirksame Filme herzustellen. Was einige Männer aufgebaut haben, unter ihnen Carl Neumann , Karl Schulze , Adolf Engl , Wilhelm Siegfried , Frank Hen = Johnson Arnold Oswald jel. und Raether , wurde, ohne einen Pfennig eigenen Geldes, ohne die geringste Hilfe von außen, erarbeitet in selbstlosem Aufbau- und Opferwillen aller Mitarbeiter. Die Partei konnte keine Zuschüsse geben und jeder Pfennig, der aus den Filmveranstaltungen einkam, mußte für die Herstellung neuer Filme und für den Ausbau der Organisation verwandt werden. Trok aller Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten wurde das Ziel erreicht und als 1932 einige hundert Filmkopien für die Wählerwerbung eingesezt werden konnten, hatte der Film als Propagandainſtrument ſeinen ersten Sieg erfochten. Doch man blieb hierbei nicht stehen . Immer ſtärker und ausgedehnter wurde die Filmorganisation der Partei und heute hat jeder Gau, jeder Kreis , jede Ortsgruppe und viele tausend Stükpunkte im Reich seine Filmstelle, seinen Filmsachbearbeiter, die alle Glieder der Amtsleitung Film und Hauptstügpunkte nationalsozialistischer Aufklärung sind. Aber die Arbeit der Parteifilmstelle ging weiter. Sie schuf die Vorausseßungen für den [ päteren Aufbau des Filmwesens_im_nationalsozialistischen Staat. Man möge sich immer vor Augen halten, daß die Partei es war, die den Grundstein legte, die das Fundament errichtete für ein nationalsozialiſtiſches Filmweſen. Am Anfang war die Partei am Ende wird die Partei sein, wie überall , so auch im Filmwesen. Das mögen sich alle gesagt sein lassen , die es vergessen zu haben scheinen. Wenn heute vom Film als politischem Propagandafaktor gesprochen wird, so schließt die politische Linie feineswegs die Beibehaltung oder Steigerung der großen künstlerischen Linie aus, die immer der Grundpfeiler jeder filmischen Entwicklung ist. Im Gegenteil, ein bloßer Tendenzfilm ohne inneren Wert wird niemals den Weg zu Herz und Verstand des Volkes finden, es sei denn, daß er sich nur auf die Repor=

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NSK Folge 278 tage politischer Ereignisse beschränken will, ohne irgendwelche künstlerische Ambitionen zu haben. Wenn durch die Filmstelle der Par= tei Filme gefördert werden, die den Geist unserer Tage tragen oder mit den Problemen der Gegenwart öder des deutschen Menschen überhaupt eng verbunden sind, dann stellt sich die Parteifilmorganisation selbst in die vorderste Reihe bei der Erfüllung der staatspolitischen, ethischen und künstlerischen Aufgaben, die der Film hat und liefert selbst einen wertvollen Beitrag zu der künstlerischen Erneuerung des gesamten Filmwesens. Es soll hier noch einmal mit aller Deutlichkeit ausgesprochen werden : es ist nicht die Absicht, der Privatindustrie Konkurrenz zu machen. Wenn jedoch diese Privatindustrie zu stur, zu schwerfällig und zu ängstlich ist, dann ist es die Pflicht der Partei, Produktionen zu fördern und zu unterſtüßen, die sich in jenen Bahnen bewegen, wie wir sie im Intereſſe der Entwicklung des deutschen Films fordern mußten und heute noch fordern. Wir verlangen den nationalsozialistischen Film, wir fordern natio nalsozialistischen Geist auch im Filmschaffen. Das heißt nicht, daß nun die Industrie nur noch parteipolitische Propagandafilme machen soll. Weiß Gott nicht ! Wir haben Geiſt genug , diese Filme selbst zu schaffen , dann haben wir wenigstens die Garantie, daß sie auch echt sind. Wir fordern aber heute ebenso wie damals, daß jeder in einem deutschen Atelier hergestellte Film wenigstens „ deutsch“ ist, deutsch in seiner Anlage, in seinem Format und in seiner Gestaltung. Filme dieser Art, die ihr Ursprungsland in ihrem Wesen tragen, werden durch dieses Wesen schon internationale Filme sein, die jedes Volk, das guten Willens ist, gerne aufnehmen wird.

Ernennungen

in

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Ein Punkt des in der Kampfzeit von der Partei aufgestellten Filmprogramms forderte die Schaffung eines neuen Filmstils, also die Durchdringung der Filmproduktion mit nationalsozialistischen Ideen. Der Geist unserer Weltanschauung muß einmal über einen jeden Filmschaffenden kommen , dann wird er erkennen, daß seine Stärke nur in der Volksnähe und Volkstümlichkeit liegt. Immer wieder muß man feststellen, daß der Film sich vom Volke entfernte. Filme, in denen es von Fürſten, Grafen , Hochstaplern, Revuesternen und Nichtstuern wimmelt, find Augenblicksblender, die • für eine Stunde intereſſieren, dem Zuschauer aber keinen nachhaltigen Eindruck zu schenken vermögen. Die Filmstunst soll und muß aus dem Volkstum schöpfen , aus dem Erleben der Zeit und aus der Ähnlich = teit mit dem wirklichen Leben. Es geht weiter nicht mehr an, daß jene Methoden, wie man sie in vornationalsozialistiſcher Zeit immer wieder erleben konnte und wie sie tatsächlich noch hier und da in Erscheinung treten, auch heute noch anwendet, um das Publikum ins Kino zu loden. Großsprecherische Reklame für einen Film, der es nicht verdient, verärgert. Daher müſſen Inserate in den Zeitungen, Außenfrontreklamen und sonstige Propagandamittel so dezent gehalten sein, daß sie mit dem Begriff des Lichtspielhauses als Kunstinstitut vereinbar ſind. Die Partei, der nationalsozialistische Staat und seine Führung laſſen dem Film ihre denkbar stärkste Förderung zuteil werden. Alle am Film Mitschaffenden sollten hieraus ihre Verpflichtung dem Film gegenüber erkennen und als Kulturträger und Kulturmittler an seiner Entwicklung mitarbeiten.

der Amtsleitung Film

Carl Neumann und Karl Schulze übernehmen die Führung, Hans Weidemann die dramaturgischen Aufgaben der Amtsleitung Film

NSK Der Reichspropagandaleiter der N.S. D.A.P., Dr. Goebbels, beauftragte mit der Lei: tung der Amtsleitung Film in der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. den bisherigen Organisationsleiter Pg. Carl Neumann. Die Amtskassenleitung bleibt weiterhin in Händen des ältesten Mitarbeiters der Amtsleitung, Amtskassenleiter Pg. Karl Schulze , der gemeinsam mit dem neuen Amtsleiter Pg. Neumann die Amtsgeschäfte durchführen wird . Mit der Wahrnehmung der dramaturgischen Aufgaben der Reichspropagandaleitung , Amtsleitung Film, wurde der Amtsleiter Pg. Hans Weidemann beauftragt. Die Leitung der Abteilung Organisation übernimmt der bisherige Gaufilmſtellenleiter von Schlesien, Pg. Herbert Baerwald. Die übrigen Abteilungen der Amtsleitung Film bleiben in Händen von Pg . Eberhard Fangauf (Produktion und Filmtechnik) , der gleichzeitig stellvertretender Amtsleiter ist , Pg. Curt Belling (Preſſe) , Pg. Erich Wallis (Verleih) und Pg. Heiner Kurzbein (Lichtbild). Der neue Filmamtsleiter Carl Neumann kam schon frühzeitig mit dem Film in Berüh

rung. Sein Vater gehörte zu den ersten Vorkämpfern für das Filmwesen und gründete bereits 1903 einen eigenen Filmverleih in Hamburg. Von ihm wurde auch die erste internationale kinematographische Zeitung herausgegeben, und verschiedene Lichtspieltheater in Nord- und Westdeutschland waren schon damals im Besitz der Familie. Am 18. November 1892 zu Hamburg geboren, trat Carl Neumann 1913 aktiv in das Reichsheer ein. Als Stoßtruppführer bei den Gardeschützen kam er bei Kriegsausbruch ins Feld und wurde bei den Kämpfen um den Hartmannsweiler Kopf schwer verwundet. Als Leutnant der Reserve mit vielfachen hohen Auszeichnungen ging er in die Heimat zurück . Neumann widmete sich wiederum zum großen Teil dem deutschen Film. Schon frühzeitig stieß er zur nationalsozialistischen Bewegung und baute gemeinsam mit den bekannten Mitarbei tern die Filmabteilung der Partei auf, die der Grundstock sein konnte für den gesamten Neuaufbau des Filmwesens im Dritten Reich. Immer wieder wurde er als Theaterleiter in der Kampfzeit wegen seiner politischen Einstellung boykottiert, und die von ihm geleiteten

1:

NSK Folge 278 Helios-Lichtspiele" in der Berliner Friedrichstraße waren eine willkommene Zielscheibe für den Haß der roten Meute und der damals jüdischen Filmindustrie. Nicht selten wurde in der kommunistischen Welt am Abend “ vor dem Besuch seines Theaters gewarnt, und die Kom mune rund um den Anhalter Bahnhof ließ nichts unversucht, sein Theater als klassenfeindlich" in den Augen der deutschen Arbeiterschaft herabzusehen. Auch in der ersten nationalſozialistischen Filmzeitung „ Der deutsche Film" trat Neumann mit Artikeln hervor, und noch heute sind seine damaligen Pseudonyme „ Aladin“ und „ Nazi“ in der Fachwelt bekannt. Stets war er dabei, wenn es galt, das Filmwesen von unsauberen Elementen zu reinigen und den deutschen Film im nationalsozialistischen Sinne vorzubereiten.

Bei der Einrichtung der Landesfilmstellen übernahm Carl Neumann dann 1932 den Aufbau der Landesfilmstelle West der N.S.D.A.P. in Köln, und hat nach der Machtübernahme

Eine

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Filmuraufführung

gerade in Rheinland -Weſtfalen viel zur Bereinigung im Filmwesen beitragen fönnen. Tausende von Filmveranstaltungen vor Erwachsenen und in Schulen waren eine starke Waffe der nationalsozialistischen Filmpropaganda im westdeutschen Bezirk. Nach Aufteilung der Landesfilmstellen in Gaufilmstellen wurde Neumann Mitte 1934 als Organisationsleiter in die da malige Abteilung Film der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. berufen und konnte hier an dem Aufbau der Parteifilmorganiſation an hervorragender Stelle mitarbeiten. Wenn nunmehr die Leitung der parteiamtlichen Filmarbeit in die Hände alter Mitfämpfer um den deutschen Film Carl Neumann und Karl Schulze gelegt wurde, so scheint damit die Garantie gegeben zu sein, daß der Aufbau erfolgreich der Parteifilmstellen weiterhin durchgeführt wird. Dafür birgt der Ruf der neuen Leiter in der Fachwelt und ihre Be= währung als Kämpfer für die nationalſozialistische Weltanschauung.

vor

1200 Müttern

Feierstunde einer Filmgesellschaft in Dienste des W.H.W. NSK Aus allen Gegenden Berlins, aus dem Often, dem Weſten, aus dem Süden und Norden rollten am Morgen eines Werktages 17 große Omnibusse zum Kurfürstendamm . Hilfs= bedürftige, kinderreiche Arbeiterfrauen , deutsche Mütter waren von einer großen Filmgesellschaft zu einer Uraufführung geladen worden. Kurfürstendamm und Arbeiterfrauen . Vor Jahren ein fast unüberbrüdbarer Gegensatz heute eine Tatsache. In den bequemen Seſſeln des Filmtheaters, das sonst zu Premieren ein anderes Publikum ſah, ſaßen 1200 Mütter, denen vom Film im Rahmen des W.H.W. die Möglichkeit gegeben wurde, diesen Vormittag mitzuerleben. Beifallsfreudig wurde jedes Blitzlicht der Pressephotographen begrüßt, man flatschte zur Musik, die der Musikzug der „Leibstan darte „Adolf Hitler" darbot, der sich ebenso freudig in den Dienst der Sache stellte, wie auch das Personal des Kinopalastes seine Vormittagsstunden für die Mütter opferte . Ein Vertreter der N.S.V. vom Gau Berlin sprach. Kurz, verständlich, aufmunternd. Er dankte allen Helfern dieser Feierstunde, und dann rollten die Filme ab. Ein Kulturfilm, die Wochen- . schau und schließlich der Knut-Hamſun -Film: ,,Viktoria", die Geschichte einer reinen echten Liebe. Daß diese Mütter einmal einen Vormittag jenseits der Sorgen des Tages verleben durften bei diesem Film, das sei dem Verleih gedankt, der darüber hinaus die Überzeugung haben darf, wirklich einmal einen echten und tiefen Matthias Film herausgebracht zu haben. Wiemann und Luise U11 rich seien ge= nannt, weil sie es um den Film verdienen , der nicht nur den besonderen Festgästen, sondern

auch uns, die wir so ganz am Rande daran teilhaben durften, ein Erlebnis wurde. Es war das erste Mal in der Geschichte des Films, daß vor deutschen Arbeitermüttern eine Premiere stattfand ; es war wohl auch das erste Mal, daß Luise Ullrich und Matthias Wiemann und die anderen Darsteller Blumen und Beifall, echten Beifall, der aus dem Herzen fam, entgegennehmen konnten an einem Vormittag des sich immer gleichenden Berliner Alltags. das wollen wir Es war auch keine Phrase noch vermerken - wenn davon gesprochen. wurde, daß die Frau des Ministers neben der Frau des Arbeiters saß. Fast unbemerkt hatten die Frau des Reichsinnenministers Dr. Frid und die Frau des Reichsaußenministers Freiherr von Neurath ihre Plätze eingenommen und wohnten inmitten dieser deutschen Arbeiterfrauen der ganzen Veranstaltung von Anfang bis Ende mit regem Intereſſe bei. Daß zu dem geistigen Genuß noch der mate= rielle in Form eines ausgezeichneten Mittag= effens gegeben von der Filmgesellschaft hinzukam, sei anerkennend festgestellt. Es waren zwar nur Stunden, aber wir sind gewiß , daß dieses Erlebnis noch lange nachwirken wird. Erfreulich ist es, daß sich der Film bemüht, auch auf diese Art volksnahe zu sein. Hoffen wir, daß der erfolgreiche und große Film „ Viktoria “ , der gestaltet wurde nach einer Novelle des nordischen Dichters Knut Hamsun, symboliſch wird für ein Aufwärtsstreben in der deutschen Filmkunst : Durch sei= nen Inhalt, ſeine Darstellung und seine Premiere, die im Dienste des W.H.W. ſtand. Gert Sachs.

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So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 28. November. „ Mazurka“ Der Regisseur dieses neuen Films schreibt selbst, er habe die Anregung zu demſelben durch eine Zeitungsnotiz von 20 Zeilen aus dem Jahre 1928 bekommen. Es wäre daher sicherlich intereſſant, den Inhalt dieser Notiz einmal kennenzulernen, da es doch wohl kaum anzunehmen sein dürfte, daß derselbe eine derartig lebens- und wirklichkeitsserne, unglaubhafte und unwahrscheinliche Tatsache war, wie sie hier dem Publikum vor Augen geführt wird. Wenn Forst weiter schreibt, daß er für die Schickjale seines Films, die vielleicht erdichtet er cheinen, eine gute Ausrede habe, nänzlich. sich beim lieben Gott zu beschweren, der uns Men schen eben manchmal Absonderliches erleben läßt“, so wollen wir diese lekte Tatsache ja nicht bestreiten. Aber man braucht deswegen eben diese Absonderlichkeiten des Lebens nicht auf der Leinwand noch ins Quadrat zu er heben, denn dann glaubt sie selbst der Gedankenloseste nicht mehr. und sie wirken höchstens noch auf die ach so rührseligen Tränendrüsen alter Tanten. Recht geben können wir Willi Forst dagegen vollauf, wenn er sagt, daß die SchickFale dieses Films erdichtet sind, nicht scheinen ! Wenn er endlich schreibt, daß er „ wieder verſuchte, jeder Situation , jeder Szene den Stil zu geben, den sie verlangt ". so mag ihm und seiner Regie im einzelnen ſeine unbedingte Anerkennung ausgesprochen werden. Jedoch auf die Geſamtgestaltung wirkt diese Zerrissenheit keineswegs günstig. Außerdem ist hierach zum wievielten Male denn schon? die nun allmählich wirklich ausgeleierte Version gebraucht : Eine kurze Einleitung, dann wird ein großer Aftenband aufgeschlagen (diesmal vom Richter ; im ,,Grünen Domino" war es der Rechtsanwalt, denn Abwechslung muß doch sein) und eine Jahre zurückliegende Handlung rollt nun vor den Zuschauern ab, bis endlich ganz zum Schluß wieder die Anknüpfung an die Einleitung und dann sogleich das Ende kommt. Es ist im Grunde nur zu bedauern , daß unsere Herren Regisseure immer noch nicht erfannt haben, daß eine oder zwei Filmgrößen nicht dazu ausreichen, einen inhaltlich matten und kaum durchschnittlichen Film zu machen“. Im Gegenteil! Eher kann mal eine Darstellerin nicht so ganz vollwertig sein, wenn der Inhalt der Handlung wirklich gut ist, als umgekehrt. So auch hier : Pola Negri , im Ganzen meisterhaft, wenn auch manchmal zu exaltiert, rettet den Film ebensowenig, wie Friedrich Kanzler , der die Rolle des Gerichtsvorsigenden mit ungeheurer Feinheit und Menschlichkeit gibt. Albrecht Schoenhals gibt sich in seiner Rolle ebenfalls überlegen, während die junge Ingeborg Theek noch nicht so ganz eine gewisse Unsicherheit verbergen kann. Paul Hart = mann , Edwin Jürgensen und Hans-Hermann Schaufuß sind gut gezeichnet und gespielt. Franziska Kinz -- gottlob in einer nebensächlichen Rolle läßt zu wünschen übrig. hat mit diesem Film nicht gerade bewiesen, hat mit diesem Film neicht gerade bewiesen, daß er mit beiden Beinen im Leben steht, sonst hätte er wohl kaum eine so irreale, düstere und weltfremde Handlung geſchrieben. Die musikalische Bearbeitung von Peter Kreuder ist ebenso wie die Leistungen von Constantin Tichet an der Kamera in jeder Hinsicht beachtlich und anerkennenswert. Auf jeden Fall kann man zusammenfassend Jagen, daß der deutschen Filmwelt nichts Wert-

volles verlorengegangen wäre, wenn dieser Film nie entſtanden wäre. Wir wollen im Film erlebtes Leben sehen und keine irrealen Phantastereien. Diese können ruhig für ſchlechte K.D. Märchenbücher aufgehoben werden. Ein Willi-Forst- ,, Cine- Allianz"-Film der Tobis-Rota ,,Die Pompadour“ NSK Ein unfähiger König, dem langsam die Zügel aus der Hand gleiten, ohne daß ihm dies recht zum Bewußtsein kommt, der nur eines kennt, die schöne Marquise Pompadour, die es verstanden hat, sich das Herz des Königs restlos zu erobern, und die darüber hinaus praktisch die Geschide Frankreichs leitet. Zwar ist das Volk erbittert, aber Ludwig XV. ahnt dies nicht, und sie weiß ihre Vormachtstellung zu behaupten. Das ist der Hintergrund dieses neuen Films, der bei einer guten Gestaltung und Ausarbeitung ein interessantes Zeitdokument hätte werden können. Stattdeſſen hat man dies aber nur als Rahmen genommen, um innerhalb desselben eine restlos unglaub hafte, verkrampfte und dürftige Handlung sich abspielen zu lassen, deren historische Wahrheit wohl kaum erwiesen sein dürfte : Die Liebe zwischen der Marquise Pompadour und dem Maler Bouchet. Der ganze Film atmet so wenig Wahrscheinlichkeit, daß man absolut kein Verhältnis zu ihm gewinnen kann. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß Käthe von Nagy die Rolle der Marquise geradezu meisterhaft und mit all dem ihr eigenen Charme zu spielen versteht. Herrlich verkörpert sie die selbstbewußte Frau, die, sei es nun aus Ehrgeiz oder aus wahrem Verantwortungsgefühl dem Lande gegenüber, keine natürlichen Gefühle mehr in sich aufkommen laſſen darf, weil es ihr die Etikette, in der sie nun einmal lebt, verbietet. Willi Eichberger als Maler Bou chet spielt seine Rolle absolut natürlich und überlegen, ebenso wie Anton Edthofer , als Ludwig XV. mit feiner Grazie den verliebten alternden König verkörpert. Leo Slezak hat man hier leider eine wenig geeignete Rolle gegeben. Er soll einen lustigen Wirt am Montmartre spielen, findet sich auch nicht_ſchlecht_in die ihm zukommende Aufgabe ein, aber schließ= lich fühlt man eben doch, daß es nicht das Richtige für ihn ist. Die übrigen Darsteller wie Louise Kartousch . Franz Schafheit : ling , Hans Unterkirchner und Ada Tschechowa tragen jeder an seiner Stelle zu einem guten Zusammenspiel bei. Wenn so auch durch die Leistungen der Schauspieler und durch die gute Regie von Willi Schmidt- Gentner ein Ausgleich zu schaf= fen versucht wird, so wiegt dies doch in keiner Weise die Schwäche des Drehbuches von H. W. Beder und Beit Harlan auf. Denn schließlich will das Publikum nicht nur gute schauspielerische Leistungen, sondern damit verbunden auch eine spannende und wirklichkeitsnahe Handlung sehen. Werner Brandes zeigt mit ſeiner Kamera gute Leistungen ebenso wie Willi SchmidtGentner muſikaliſch ansprechende Darbietungen bringt. Im ganzen ist es zu bedauern, daß man die interessante und so vielgeſtaltig auswertbare Figur der Pompadour gerade dazu ausgewertet hat, um eine Fabel um das Bild von Bouchet in der Edinburgher National -Galerie filmiſch zu gestalten. Der Aufwand, der für diesen Film nötig war, wäre eines Besseren wert gewesen . K. D. Ein Mondial-Film der Terra.

Druck: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstr. 88.

NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 278

Tagung des Weltanschaulichen Schulungsamtes der R.J.F. in Beuthen NSK Beuthen, 28. November. Heute beginnt in Beuthen D./S. eine Tagung des Weltanschaulichen Schulungsamtes der Reichsjugendführung, an der alle Abteilungsleiter für weltanschauliche Schulung der H.3.Gebiete und Abteilungsleiterinnen der B.D.M.Obergaue teilnehmen. Das Programm sieht eine Arbeitstagung am Freitag mit Berichten. der verschiedenen Sachbearbeiter und einen Grenzlandschulungstag am Sonnabend vor, dessen Vorträge durch eine Fahrt entlang der oberschlesischen Grenzziehung eine besonders lehrreiche Illustration erfahren werden. Die Fahrt und damit die Tagung enden mit einer großen Schlußkundgebung in Breslau, bei der Gauleiter Wagner sowie Vertreter der S.A. und S.S. zu den weltanschaulichen Schulungsleitern der H.I. und des B.D.M. sprechen werden.

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28. November 1935 Allein das bereits im Gang befindliche Programm stellt einen Gesamtwert von über 215 Millionen R M. dar, für das die Heimstätten I. und II . Hypotheken in Höhe von fast 133 Millionen RM. beschafft haben. Im Hinblick auf die diesjährige Beanspruchung des Kapitalmarktes für anderweitige Zwecke stellt dies eine außerordentlich beträchtliche Leistung dar. Erfreulicherweise ist in immer stärkerem Maße eine Beteiligung der Industrie festzustellen, die sich an dem in Gang befindlichen Programm mit 7 Millionen RM. beteiligt hat. Der überhang von 30 900 Wohnungs- und Siedlungseinheiten in das Jahr 1936 gewährleistet auch für das nächste Jahr ein zufrieden= stellendes Bauvolumen. Im übrigen hängt natürlich der Umfang des nächstjährigen Bauprogramms vom Umfang des Einsatzes der öffentlichen Hilfen und der Gestaltung des Ka= pitalmarktes ab, so daß sich Voraussagen in dieser Hinsicht zurzeit nicht machen lassen. In den Ständigen Siedlungsbeirat

Der Präsident des Reichsgeſundheitsberufen amtes, Prof. Dr. Reiter, spricht im Haus der deutſchen Ärzte NSK Vor den Mitgliedern der Gefolgschaft des Hauses der deutschen Ärzte in Berlin ſprach der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Prof. Dr. Reiter , Berlin. Zu der Veranstaltung, an der über 100 Personen teilnahmen, waren Vertreter der brandenburgischen Ärzteschaft, des Hauptamtes für Volksgesundheit und verschie dener Ministerien erschienen. Prof. Dr. Reiter sprach über biologisches Denken und beleuchtete die Raſſenfrage in einer Weise, die den Versammelten vieles zu geben vermochte. Der Vortrag als zweiter der im Winterhalbjahr allmonatlich im Haus der deutschen Ärzte veranstalteten darf als ein wesentlicher Gewinn für die Zuhörer bezeichnet werden. Nach den Schlußworten des Pg. Dr. Lautsch dankte herzlicher Beifall dem Redner.

200 Millionen Bauprogramm der deutschen Heimſtätten im Jahre 1935 NSK Das von den deutschen Heimstätten, den Organen der staatlichen Wohnungspolitik, in diesem Jahre durchgeführte Kleinwohnungs- und Kleinsiedlungsprogramm insgesamt umfaßt rund 69 000 Wohnungs- und Sied = lungseinheiten , wobei rund 6250 auf Geschoßbauten entfallen, während der übrige Teil, also mehr als 90 Prozent Kleinsiedlungen und Eigenheime umfaßt. Hiervon sind einschließlich des überhangs aus dem Jahre 1934 rund 38 200 Einheiten bereits im Bau, der Rest befindet sich in Vorbereitung und wird Anfang des nächsten Jahres in Gang kommen.

NSK Der Reichs- und Preußische Arbeitsminister, Pg. Franz Seldte , hat den Stellvertreter des Reichsärzteführers, Reichsamts: leiter Dr. Friz Bartels , Berlin, als Mitglied des Ständigen Siedlungsbeirats berufen.

Stimmen des Auslands

Schweizer Bauernführer über die nationalsozialistische Agrarpolitik NSK Die in Zürich erscheinende Front" veröffentlicht einen Bericht über die 385. Versammlung der Gesellschaft Schweizerischer Landwirte, wo der Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes in Brugg, Profeſſor Dr. E. La ur, über das Thema „ Die Agrarpolitik in Deutschland im Vergleich zur schweizerischen Bauernpolitik" sprach. Der Redner erklärte u. a., daß man nicht nur das Recht zu kritisieren, sondern auch die Pflicht habe, das Gute anzu erkennen, das der Nationalsozia = lismus dem deutschen Volk gebracht habe. Das neue Deutschland, ſo fuhr er fort, hat den Bauern in den Mittelpunkt gestellt . Weiter kam Professor Dr. Laur dann auf das deutsche Erbhofgesetz zu sprechen und vertrat die Ansicht, daß man in der Schweiz hierin viel weniger weit gehe. Er machte dann folgende bemerkenswerte Feststellung : Das neue Erbhofgeset ist ein großes und bedeutungsvolles Werk und kann cs zwei Generationen hindurch aufrecht erhalten werden, wird Deutschland das beſte Bauerntum der Welt befizen.

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf : A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P.. München · Berlin , Berlin SW 68, Bersand: Eher Verlag Zimmerstraße 88. - Alle Zahlungen sind nach München (Postichedkonto München 113 46) zu richten

BarteiKorreſpondenz

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

NCK Breſſedienst der NGDUB

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NSK Folge 279

Die NSK Randbemerkung :

Opfernder NSK Es gibt Bischöfe, die bereit sind, den Schmuckt ihrer Kirchen und ihren eigenen Schmuck auf dem Altar des Vaterlandes zu opfern, wenn die Not des Vaterlandes es erfordert. Durch die Presse ging in diesen Tagen die Meldung, daß italienische Kirchenführer goldene Kreuze, goldene Uhren und andere tostbare goldene Gegenstände zur Rettung und Unterstützung ihres kriegführenden Vaterlandes zur Verfügung gestellt haben. Diese Männer fühlen sich mit ihrem Vaterlande verbunden und beweisen diese ihre Verbundenheit durch Opfer , mit denen sie vorbildlich und beispielgebend die große nationale Sache den eigenen Intereſſen überzuordnen wissen. Es liegt uns fern, hier etwa für die eine oder die andere Seite Partei zu ergreifen oder gar mit der Chronisierung solcher Ereig= nisse und Tatsachen irgendwie ein Werturteil für die Notwendigkeit derartiger Aktionen zu fällen. Wir konstatieren die Haltung dieser italienischen Kirchenführer nur deswegen, weil fie in unmißverständlicher Weise den Beweis erbracht haben, daß die Sache ihres Vaterlandes ihnen eine Herzensangelegenheit ist, der sie sich nicht zu verschließen vermögen. Der italienische Klerus hat damit bewiesen, daß er im Ernstfall nationalbewußt ist und seine Pflichten gegenüber Volk und Nation tennt. Wenn sich Bischöfe bereitfinden, den Schmuck ihrer Kirchen für den Sieg ihres Vaterlandes zu opfern, dann wird man nicht daran zweifeln brauchen, daß es in den Reihen des Klerus Persönlichkeiten gibt, die die Sache über die Person und die großen nationalen Dinge über die Kirche zu stellen bereit sind. Freilich wird sich der opferwillige italienische Klerus auch darüber im klaren sein, daß ein evtl. unglücklich ausgehender Krieg die Plattform für eine Entwicklung schafft, deren hervorragendſtes Charakteriſtikum die Verneinung alles Christlichen ist. Daß die Kirche solchen

Klerus Möglichkeiten vorbeugen will, liegt in der Natur der Sache und verwundert daher nicht. Entscheidend aber bleibt die Erkenntnis, daß man in den Kreisen des italienischen Klerus einen klaren Blick für Tatsachen hat und dem Staat zu helfen bereit ist, unter deſſen fürsorgerischem Schuß allein die Kirche wirken und valten kann. Diese Haltung sollte gewissen anderen Teilen des Klerus diesseits der Alpen zu denken geben und sie veranlaſſen, den Kampf gegen einen Staat aufzugeben, der in entſcheidenden Stunden Leben und Wirken der Kirche vor dem antichristlichen Bolschewismus gerettet hat und der es nicht dulden kann, daß bitter erarbeitetes Volkseinkommen in verräteriſcher und volksfeindlicher Weise verschoben oder vergeudet wird. Dort Opferbereitschaft , hier turzsichtiger Eigennut ?.

Nationalsozialistische Finanzpolitik NSK über die nationalsozialistische Finanzpolitik hat sich der Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk im Institut für Weltwirtschaft in Kiel in einer Weise geäußert, die einen offenen und weitgehenden Einblick in die Kreditpolitik der Reichsregierung gewährt. Er hat damit von neuem eine Tatsache klären helfen, in der die Welt immer wieder ein Rätsel sehen will, obwohl nichts rätselhaftes dabei ist. Die aktive Kreditpolitik, die vom Tag der Machtübernahme an zu jenen in der Welt einzig dastehenden Erfolgen in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geführt hat, hat nicht zu einer Verschlechterung, sondern zu einer Verbesserung des Etats um 4 Milliarden Reichsmart geführt, indem die Unterstützungen für die Arbeitslosen von 2,8 Milliarden Reichsmark im Jahre 1932 auf rund 1 Milliarde RM. im Jahre 1935 gefallen, die Steuern aber

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RSK Folge 279 von 1932 bis 1934 um 1,5 Milliarden RM. gestiegen sind und im Jahre 1935 um eine weitere Milliarde RM. steigen werden. Die Einnahmenseite weist also eine Verbesserung von 2,5 Milliarden RM., die Ausgabenseite eine solche um mindestens 1,5 Milliarden RM. aus, was eine Etatsverbeſſerung um 4 Milliarden Reichsmart ausmacht. Zahlen beweisen ! Sie sind der schlagende Beweis dafür, daß der Weg, den der Nationalsozialismus zielbewußt vom 30. Januar 1933 ab eingehalten hat, der richtige ist. Wenn man in diesem Zusammenhang sich überlegt, mit welchen

finanziellen Schwierigkeiten andere Krisenländer ständig zu kämpfen haben, und wenn man weiter berücksichtigt, wie groß unsere Erfolge in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, wie gering ſie aber in anderen Induſtrieländern auch heute noch sind, so versteht man den berechtigten Stolz jener Männer, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Wenn heute der deutsche Sparer sein Geld zur Bank oder Sparkaſſe bringt, so hat er die Gewißheit, daß er der Gesamtheit die notwendige Munition liefert, um einstiger auch die legten Reste System wirtschaft zu beseitigen.

Der Betriebsappell

des

-

gegenseitigen

Grundlage

Vertrauens

Von Hauptamtsleiter Otto Gohdes, M.d.R. NSK Es ist jetzt etwas länger als ein Jahr her, daß der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley , die Idee der Betriebsappelle verkündete. Die Notwendigkeit hierzu ergab sich, wie bei vielen anderen, ganz, von selbst durch den stetig fortschreitenden Umbruch im Werksgeschehen und in den Betrieben . Es mußten neue Wege gefunden werden, den deutschen Arbeitsmenschen der Faust und der Stirn in den einzelnen Betrieben immer mehr und mehr zu einem festen Block zusammenzuschmie den. Voraussetzung hierzu war, daß alte Schranten des Klassenkampfes und des Standesdünkels, des unwürdigen Kontrollſyſtems niedergeriſſen werden mußten. Ein Mittel hierzu sollten und sollen die Betriebsappelle sein. Diese Idee war so neu, daß viele Betriebsführer und auch Gefolgschaftsmitglieder diesen Gedanken nicht so schnell begreifen konnten. Ich war mir darüber klar, daß hier nur langsam und zielbewußt vorgegangen wer den konnte. Und troßdem ist in der verhältnismäßig kurzen Zeit schon viel erreicht . Es werden allerorts heute monatliche, vierzehntägliche, wöchentliche oder tägliche Betriebsappelle durchgeführt. Rund 10 v. H. aller Groß , Mittel- oder Kleinbetriebe sind heute bereits erfaßt. Die Jahresübersicht ergibt, daß die Betriebe, die nach nationalsozialiſtiſchen Grundsäßen geleitet sind, zuerst den hohen Sinn der Betriebsappelle erkannt haben. Voraussetzung ist hierbei immer, daß Betriebsführung und Betriebsgefolgschaft in einem guten Einvernehmen zueinander stehen. Auf der anderen Seite gibt es noch heute. sehr viele Menschen, die den ideellen Sinn der Betriebsappelle durchaus nicht begreifen wollen, weil sie ihn wahrscheinlich nicht begreifen können, da sie immer mit Einwendungen kommen, die materiell begründet werden. Manche sagen, die Durchführung der Betriebsappelle sei Zeitverschwendung und koste nur unnötigen Arbeitslohn. Sie vergessen hierbei, daß, wenn der Betriebsappell richtig durchgeführt wird, bei den Gefolgschaftsmitgliedern die Freude am Werksgeschehen und an der Arbeit und an der Mitverantwortung im Betrieb geweckt wird und hierdurch

erhöhte Arbeitsleistung ganz von selbst eintritt. Dies ist durch viele Briefe vieler Betriebsführer bestätigt worden. Der Betriebsgemeinschaftsgeist wird gefördert, das Gefühl der unbedingten Zuſammengehörigkeit zwischen Betriebsgefolgschaft und Betriebsführung wird geweckt und fest verankert. Manche Schwierigkeiten werden sich somit ganz von selbst ausgleichen. Die Grundlage des gegenseitigen Vertrauens ist der beste Gewährsmann für ein erfolgr iches Arbeiten des Betrie bes, wodurch beiden Teilen, der Führung und der Gefolgschaft geholfen ist. Die Sorgen und Nöte des einzelnen und die Sorgen und Nöte des ganzen Betriebes müssen jeden einzelnen Betrieb an gehen. Gute und böse Zeiten des Betriebes müssen gleichermaßen Angelegenheit aller Betriebsmitglieder sein. Zur Erreichung dieser Ziele dienen die Betriebsappelle. Die Durchführung solcher Betriebsappelle wird in der Regel nur kurze Zeit in Anspruch nehmen, der Betriebsführer spricht zur Gefolgschaft, es wird, wo angängig, die Hakenkreuzflagge gehißt, eine kurze Tages- oder Wochenloſung der Arbeit ausgegeben, Betriebsfragen werden kurz erörtert, die dann im Einvernehmen mit dem Betriebswalter ihre Erledigung finden. Eine Schematisierung der Betriebsappelle darf auf keinen Fall eintreten, d . h. er darf nicht verflachen, sondern muß stets eine symbolische Handlung darstellen . Um dies zu gewährleisten, werden in allen hierzu geeigneten Betrieben Wertscharen aufgestellt, die neben ihren sonstigen tulturellweltanschaulichen Aufgaben auch die Gestaltung der Betriebsappelle übernehmen werden. Wenn zielbewußt in dieser Richtung weiter gearbeitet wird, so wird ein Betrieb dem anderen folgen und somit die Möglichkeit ge= schaffen werden, den deutschen Arbeitsmenschen in allen Betrieben in unserer Weltanschauung zu formen und zu festigen . Bisher nicht ertannte Kräfte werden frei und dem Ganzen nugbar gemacht werden. Ein Jahr Arbeit liegt hinter uns. Wir werden auch im kommenden Jahr zweifellos ein weiteres Stück vorwärts kommen .

!

Reichsminister

internationalen

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Dr.

Frank über

rechtlichen

die

Beziehungen

Tagung der Deutschen Landesgruppe der International Law Aſſociation

NSK Berlin, 29. November. Im Hause der Akademie für Deutsches Recht trat die Deutsche Landesgruppe der International Law Association zu ihrer Jahrestagung 1935, der ersten nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus, zusammen. Der Präsident der Akademie, Reichsminister Dr. Frank, konnte als Vorsitzender der Landesgruppe neben Staatssekretär Dr. Lammers, als Vertreter des Führers und Reichskanzlers, und Angehörigen des Diplomatiſchen Korps, an ihrer Spize den Königlich bulgarischen Gesandten Dr. Christoff, zahlreiche Vertreter des Staates, der Bewegung und ihrer Gliederungen, sowie des deutschen und internationalen Rechtslebens begrüßen. Einleitend sprach Reichsminister Dr. Frank über „ Die Bedeutung der zwischen staatlichen Rechtsbeziehungen“. Er führte u . a. aus : Der Versuch, den wir heute mit dieser Tagung unternehmen, ist bedeutungsvoll für das deutſche Recht, wie aber auch insbesondere für die internationalen Rechtsbeziehungen. Bedeutet er doch, daß wir nationalsozialistischen Rechtswahrer gewillt sind, die internationalen Beziehungen, die wir bei der Übernahme der Macht in Deutschland auf deutschem Boden vorgefunden haben, mit allem Nachdruck im Intereſſe der Zusammenarbeit aller Kulturvölker auf dem Gebiete des Rechts wieder in Angriff zu nehmen und vorwärts zu treiben. Der Reichsjuristenführer betonte, daß es ein kühner Gedanke des angelsächsischen Rechtslebens ge= wesen sei, eine Gemeinschaft zu schaffen, die über alle Kulturvölker hinweg den verbinden des Gemeinschaftsgedanken den Rechtsdentens und der Rechtszusammenarbeit zu fördern. Die Anteilnahme, die die deutsche Öffentlichkeit an diesen Zielen nehme, gehe insbesondere daraus hervor, daß er auf der Tagung Staatssekretär Dr. Lammers als Vertreter des Führers begrüßen könne. Daraus sei zu ersehen, daß der Führer selbst an Anteil innigsten dieser Problemgestaltung nehme. Die politische Entwicklung habe gezeigt, daß das zwischenstaatliche Recht ein Faktum der internationalen Politik geworden sei.

„Dieses zwischenstaatliche Recht", so sagte Dr. Frank, „ niedergelegt in Verträgen, Pakten und Übereinkünften aller Art, erlebt immer dann, wenn der Gedanke des Rechts hinter den Wollungen der Macht zurückgesezt wird , eine Krisis. Es ist daher für uns Nationalsozialisten notwendig, bei Beginn unserer Arbeit vor der deutschen und internationalen rechtsinteressierten Öffentlichkeit mit allem Nachdruck folgendes festzustellen : Der Versailler Vertrag von 1919 war der Zuſammenbruch der geſamten bis dahin

durch Gemeinschaftsarbeit der besten Geister aller Kulturvölfer erzeugten internationalen Rechtsarbeit. Der Versailler Vertrag war für das deutsche Volk die völlige Entrech tung. Für den deutſchen Repräsentanten auf dem Gebiete des Rechts war es daher unmöglich, von einer internationalen rechtlichen Arbeit zu sprechen, solange ſein Volk unter dieſer restlosen Versklavung des sogenannten Bersailler Vertrages stand. Man glaubte einfach nicht mehr daran, daß es denen, die auf das Recht im internationalen Leben pochen, ernst wäre. Immer wieder mußte erst das Argument bekämpft werden : So wie in Versailles ist alles, was hier im Namen des Rechts an internationaler Politik geschieht, nur eine Verb rä mung reiner Gewaltpolitit durch Mißbrauch von Rechtsformen. Wir haben bei Beginn unserer deutschen Anteilnahme auf dem Gebiete der rechtlichen Zusammenarbeit allen Anlaß, festzustellen, daß erst der Nationalsozia= lismus Adolf Hitlers durch die Wiederherstellung der Gleichberechtigung des deutschen Volkes, seiner Wehrhoheit und der Souveränität ſeiner internationalen Beziehungen es auch uns deutschen Juristen möglich macht, wieder internationale rechtliche Gedanken und internationale rechtliche Arbeiten aufzunehmen." Reichsminister Dr. Frant ging dann auf die zwischenstaatlichen dieser Bedeutung große Rechtsbeziehungen ein. Probleme, die sonst nur machtmäßig gelöst werden könnten, fönnten unter Zuhilfenahme des Rechts und seiner Formen, wie Verträge, Übereinkünfte, Pakte usw. geklärt werden . Das bedeutet damit weitere Ausschaltung von akuten oder ge = nerellen Konflikten zwischen den Staaten. Der Reichsjuristenführer stellte dann für die Arbeit Deutschlands in der International Law Association folgende Gesichtspunkte heraus : „Es ist fünftig nicht mehr möglich, daß ein Jude deutſcher Vertreter ſein kann. Man muß außerhalb des deutschen Reiches verstehen, daß in Deutschland die Entscheidung da= hin gefallen ist, daß der Jude Angehöriger eines van dem deutschen Volk nach Wesen, Geschichte und Charakter völlig verschiedenen Volkes ist. Das zweite ist folgendes : Die deutsche Landesgruppe der International Law Association wird natürlich

voll

gleichberechtigt mit allen Landesgruppen

anderen

behandelt werden. Daraus geht hervor, daß wir selbstverständlich den Wunsch erneuern und mit allem Nachdruck betonen , daß ein Vertreter der deutschen Landesgruppe Mitglied des Executive Council wird. Eine diesbezügliche Zusage ist bereits erfolgt. Des weiteren müſſen

1.

#

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29. November 1935

wir dem Wunſch nachdrücklich Ausdruck verleihen, daß die deutsche Sprache als völlig gleichberech= tigte Verhandlungssprache neben französisch und englisch bei allen internationalen rechtlichen Kongressen angesehen wird. Es muß zum dritten grundsätzlich beachtet werden, daß zwischenstaatliche Rechtsarbeit nicht demotratisch, margiſtiſch oder pazifiſtiſch bedingte Gemeinschaftsarbeit bedeutet. Man hatte sehr oft in den letzten Jahren den Eindruck, daß gewiſſe ſtaatsdestruktive Kreise unter dem Vorwand internationalrechtlicher Betätigung verstanden, Propaganda für Zersehungsinternationalen zu treiben. So muß viertens die völlige Ausschaltung des Bolschewismus als einer internationalen Wissenschaftsgröße

Gegensatz zwischen dem somit defensiven völkischen Denken zu dem agressiven und imperialiſtiſchen Begriff des ordre public in anderen Staaten. Der Redner betonte in dieſem Zusammenhang, daß die bisher bekannten Kollisionen zwischen einer kirchlich bestimmten und einer weltlich laicistischen Gesetzgebung nicht ohne weiteres auf den Gegensatz zwischen rassischer und nichtrassischer Gesetzgebung übertragen werden dürften. Der Gegensatz zwiſchen defensivem völkischen und agressivem Rechtsdenken im ordre public wurde dann beſonders gezeigt in der Einwirkung nationalsozialiſtiſcher und bolschewiſtiſcher Grundsäge auf international gelagerte Tatbestände ( Ehe mit Ausländern, Ehe von Ausländern ) . Während

auch in der International Law Association durchgeführt sein . Es wäre für uns ganz unmöglich, Gemeinschaftsarbeit zu leisten, wenn dieser gleichzeitige Repräsentanten Zersehungswelle des moskowitischen Reiches auf dem Gebiete des internationalen Rechtslebens uns irgendwie gleichberechtigt an die Seite gestellt werden sollen. Fünftens ist zu betonen : Wir wünschen nicht, daß aus dieser Gemeinschaftsarbeit eine Vernichtung des Eigenwertes der nationalen Wiſſenſchaften wird. Wir lehnen die Bevormundung unſeres nationalsozialistischen Rechtsdenkens durch irgendwelche anderen Denkſyſteme ab.

ist, dient die nationalsozialistische Gesetzgebung gerade ihrer Förderung und Erhaltung. Das völkische defensive Rechtsdenken führt somit durch die Überwindung des agreſſiven Begriffs vom ordre public zu gesunden, den Belangen eines jeden Volkes gerecht werdenden Beziehungen auch im internationalen Privatrecht. Zum Schluß der Tagung ſprach der wegen seiner Stellungnahme zugunsten der Memeldeutschen aus dem Memelgebiet ausgewiesene Sir Alexander Lawrence, der Verteidiger im Kownoer Prozeß, über „ Das Problem

Wir sind frei, stolz und selbstsicher geworden und wünschen auch für die Behandlung unserer rechtspolitischen Anschauungen die Anerkenntnis der zwischenstaatlich interessierten Rechtspoliti= ter, daß wir aus bestem Wissen und Gewiſſen vor unserem Volke und vor unserer eigenen Ehrlichkeit in Deutschland dem Gesetz dienen dürfen.

An die Schriftleitungen! NSK Wir bitten Sie, die in der gestrigen Filmbeilage der NSK veröffentlichten Kritiken und „Die Pompadour" "" Mazurka“ nicht zum Abdruck zu bringen, da sie nur durch ein technisches Versehen aufgenommen wurden.

Diese Voraussetzungen erfüllt und anerkannt, erklären wir uns gern bereit, auf dem Gebiete der zwischenstaatlichen Rechtsarbeit unseren Beitrag zu allgemeinen Befriedung, zur Steigerung der Freiheit und zur Steigerung der Gerechtig keit in der Welt beizutragen.“ Im Anschluß an die Ausführungen des Ministers gab Reichsgerichtspräsident a. D. Prof. Dr. Simons einen Überblick über die bisherige Tätigkeit der International Law Association und der deutschen Landesgruppe sowie über die Möglichkeiten der zukünftigen Ausge= staltung ihrer Arbeit. Am Nachmittag hielt Staatsrat Professor Dr. Carl Schmitt einen Vortrag über die vielerörterte Frage des ordre public, d. h . welche Grenzen ein Staat im Hinblick auf seine eigene Rechts- und Sittenordnung der Anwendung fremden Rechts sezen kann. Der Redner legte an Hand von Beiſpielen insbesondere der Behandlung von Ausländern in der neuen deutschen Rasse- und Ehegesezgebung den Gegensatz zwischen rassischer und nichtrassischer Gesetzgebung dar. Er zeigte, daß die raſſiſche Gesetzgebung auf den Grundlagen des völkischen Eigenlebens nur der Reinhaltung und Gesundheit des eigenen Volkes dient. Daraus ergibt sich der

die bolschewiſtiſche Gesezgebung auf Zerstörung der alten Einrichtungen der europäiſchen Kultur, wie Ehe und Familie, gerichtet

des Memelgebietes “ . Unter der Hervorhebung der Tatsache, daß die Signatarmächte des Memelſtatuts und alliierten Mächte bei der Schaffung des Selbstbestimmungsrechts der vier Randstaaten von der Annahme ausgegangen waren, daß die Voraussetzungen hierfür in ihrem logischen Zusammenhang richtig waren, stellte der Redner fest, daß diese Voraussetzungen hinsichtlich der Autonomie des Memellandes durch Litauen nicht gegeben waren bzw. durch es entzogen wurden. Nach gerechter Würdigung der politischen, allgemeinen kulturellen und Entstehungsgeschichte Litauens und des Memellandes, wobei die urdeutsche Vergangenheit des letteren sowie die existenziellen Kämpfe der Randſtaaten, die ihrerseits ohne den Zusammenbruch Rußlands und die Hilfe Deutschlands niemals zu eigenem Leben erweckt worden wären, gebührende Erwähnung fanden , ent= wickelte der Vortragende die in England vorherrschende Ansicht über die Entwicklungsmöglichkeiten in Memel . Unter Berücksichtigung des zu verurteilenden Litauisierungsfeldzuges sowie des ungewohnten Umganges mit dem Selbstbestimmungsrecht und Parlamentarismus, trat Sir Alexander Lawrence für die Durch sezung der Rechte der Memeldeutschen gegenüber Litauen im Rahmen des Rechts ein.

Zu RSK Folge 279

Die

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29. November 1935

Wirtschaftsbelebung

im

Handwerk

Von Syndikus Dr. Heinrich Brinkmann, Hildesheim

NSK In einer im Frühjahr 1935 herausgege benen Denkschrift des Deutschen Instituts für Konjunkturforschung über " Zwischenbilanz der Krisenpolitik" wird u. a. die Auffassung vertreten, daß sich keine Wirtschaft an und für sich den Auswirtungen der Konjunktur zu entziehen vermöchte, daß aber doch der Staat die Wirtschaft von sich aus meistern und gestalten könne. In diesen Untersuchungen wird der Beweis da für angetreten, daß die Länder mit dem größten aktiven Vorgehen gegen die Wirtschaftstrise, mit den durchgreifendsten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen , turzum mit der intensivsten Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auch die sichersten und anhaltendſten Erfolge zu verzeichnen hätten. So ist es in erster Linie den umfaſſenden Arbeitsprogrammen der Reichsregierung zu ver= danien, daß bereits im Juni dieses Jahres in dem gewaltigen Siegeszug im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit die Zweimillionengrenze unterschritten werden konnte. In weniger als zweieinhalb Jahren sind mehr als zwei Drittel des im Januar 1933 vorhandenen Arbeitslosen= heeres von sechs Millionen wieder in Arbeit und Brot gebracht und in die Armee der regu= lär schaffenden Volksmassen eingegliedert wor den. Mit diesem Erfolg, der im Laufe der Sommermonate 1935 mit einem Stande der Arbeitslosenziffer unter 14 Millionen trotz Miteinbeziehung der Arbeitslosen des Saarge = bietes noch befestigt werden konnte, hält Deutschland auf diesem Gebiet die Spitze vor allen anderen Ländern der Welt und ruft das Erstaunen des gesamten Auslandes hervor, dem ein derartiges Ergebnis nach zwei Jahren als Utopie erſchien. Hinzu kommt noch, daß man bedenken muß, daß es eine gewisse Arbeitslosigkeit immer gegeben hat und daß man auch jetzt genau so wie in der Vorkriegszeit damit rechnen muß, daß es einen eisernen Bestand von Erwerbslosen geben wird, der nur mit Überwindung allergrößter Schwierigkeiten schwindet. Im Zuge des allgemeinen wirtschaftlichen Wiederaufbaues Deutschlands zeigte sich ebenfalls eine nicht von der Hand zu weisende energische Belebung der Handwerks wirtschaft. Es überrascht nicht, daß der Erfolg der Arbeitsschlacht sich für das gesamte Handwerk, insbesondere aber mit Rücksicht auf ihre Schlüsselstellung für die Bauwirtschaft im weitesten Sinne am nachhaltigſten auswirken mußte. Die Lage des deutschen Handwerks hat sich nach den Berichten des Deutschen Handwerks: und Gewerbekammertages Berlin nicht unerheblich gebessert. Die sich noch fortsetzende erfreu itche Entwidlung der Wirtschaftslage kommt in einigen markanten Zahlen besonders zum Ausdrud . Während sich der Geſamtumſah des Handwerks im Jahre 1932 auf rund 9,5 Milliarden RM. belief, schließt das Jahr 1933/34 bereits mit einem Geſamtumſaß des Handwerks von 12½ Milliarden RM. ab.

Im Jahre 1934/35 , für das genaue Angaben noch nicht verfügbar sind, hat sich der Umjah noch vergrößert ; nach vorsichtiger Berech= nung wird man für dieſen Jahreszeitraum den handwerklichen Umsatz auf 14 Milliarden RM. zu schäßen haben. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß diese günstige Aufwärtsentwicklung sich in nicht zu unterschätzendem Umfange als ein Ergebnis der gerade 1934 in ihrem ganzen Ausmaße sich auswirkenden öffentlichen und sich anschließenden privaten Bautätigkeit darstellt. Die bave gewerbliche Produktion, die sich weiter günſtig entfaltet, bot schon 1934 einen Wert von rund 5 Milliarden RM., während für das Jahr 1933 nur etwas über 3 Milliarden RM. geſchäßt werden. Der nach dem Stande vom 1. April -1934 1542 996 Betriebe zählende handwerkliche Berufsstand hat daran ohne Frage seinen beträchtlichen Anteil, zumal die erleichterte Übernahme von großen öffentlichen Aufträgen, sogenannter Großaufträge, durch den organisato= rischen Aufbau der Lieferungsgenossenschaften im Handwerk mit der Reichszentrale für Handwerkslieferungen an ihrer Spize gewährleiſtet ist. Der Erfolg der deutschen Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren im speziellen für das Handwerk ist zu eindeutig, als daß er geleugnet werden könnte ; aber er iſt, ſoweit ihre Auswirfungen für die einzelnen handwerklichen Berufszweige einer näheren Betrachtung unterzogen werden, aus den angeführten Gründen natürlich auch in seinem Ausmaße unterschiedlich. Sehr aufſchlußreich für die allgemeine Tendenz in der Entwicklung des Umſakes und des gewerblichen Einkommens ist die Entwick lung im Bauhandwerk. Im Bauhauptgewerbe (Maurer, Zimmerer, gemischte Betriebe) ist be= reits 1933 der Umsah gegenüber 1932 von 815 auf 1400 Millionen RM. gestiegen und der Reingewinn in der gleichen Zeit von 210 auf 290 Millionen RM.

Nach dem Konjunkturumſchwung 1932 ging zunächst in diesem Anstieg das Bauhauptgewerbe voran ; erst später folgten die Baunebenhandwerke (Glaser, Maler, Dachdecker, Elektroin= ſtallateure usw.) , bei denen aber in der gleichen Zeit die Umsatzsteigerung schon 125 Millionen Reichsmark und die Gewinnsteigerung 55 Millionen RM. betrug. Darüber hinaus hat sich eine unterschiedliche Entwicklung in den ver brauchsorientierten Handwerten offenbart. Hier hat sich die Verbesserung der Beschäftigungslage infolge der erhöhten Arbeitsbeschaffung lang= samer und erst mittelbar auszuwirken vermocht. Trotzdem ist auch hier gesamtwirtschaftlich ge= sehen eine stetige und vor allem im Gegensatz zur wirtſchaftlichen Geſtaltung vor 1928 nor male Besserung der Beschäftigungslage feſtzustellen, deren Ergebnis wenn auch im Augenblick noch nicht zahlenmäßig so faßbar wie beim Baugewerbe, doch im Grunde ähnlich günſtig auswirken wird .

Frontberichte

des

Winterhilfswerkes

Geld

und

gute

1935/36

Worte

Eine Blockwalterin der N.S.B. berichtet von ihrer Arbeit

NSK Bom frühen Nachmittag an fluten unaufhörlich dichte Menschenwogen den Kurfürstendamm entlang. Kaffeehäuser und Bierlokale find zeitweise nahezu überfüllt. Gegen Abend sezt der Ansturm auf die Lichtspielhäuser und die Theater ein. Da und dort bilden sich unentwirrbar scheinende Menschenknäuel. Mitten aus einer solchen Ansammlung heraus tönt die helle, fast weiche Stimme einer jungen Sammlerin : ,,Spendet für das Winterhilfswerk, auch wer wenig gibt, gibt viel!" Die Sammlerin, ein junges und vielleicht noch nicht einmal sonst auffallendes Mädchen, heftet sich zähe an die Fersen der um diese Stunde den Kurfürstendamm bevölkernden Volksund Zeitgenossen. In kurzem Abstand folge ich ihr. Es ist ein Mädchen, das wie tausend andere sammelt, aber die Art, wie sie das tut, ist nicht nur sympathisch, sondern flug zu nennen. Gie ist nicht aufdringlich und nicht anmaßend; sie wirkt nicht lästig, sie sammelt mit einem ernsten, fast verbissenen Eifer, mit einem Gesicht, in dem fich anmutige Freundlichkeit mit heiliger Überzeugung paaren. Sie sammelt mit einer Würde und mit einem Ernst, daß man deutlich spürt : Dieses junge Mädchen ist ganz von der Größe und Bedeutung ihrer Aufgabe ausgefüllt, fie lebt im Wissen um den Sinn der Zeit. Einige Stunden später. Das letzte W.H.W.-Abzeichen ist verkauft, und die schmalen, etwas sehnigen Hände halten eine schwere, bis zum Rand gefüllte Sammelbüchse fest. Jetzt erst sieht sie mich, und obwohl sie fein Abzeichen mehr hat, reicht sie mir mit einem gefälligen Lächeln die Büchse entgegen : ,,Auch Sie werden noch etwas für das Winterhilfswerk spenden!" Natürlich spende ich. Aber dann muß die kleine Helferin des Winterhilfswerkes, die sich als ein Zellenwalter aus der Gegend des Kurfürstendamm „,,entpuppt", mir etwas aus ihrer Sammelpraxis erzählen. Während wir den Weg zur Ortsgruppenamts : leitung antreten, bei der die Sammelbüchse ente leert werden soll, spricht sie vom Geben und Rehmen : Was soll ich Ihnen schon beichten " fönnen. Ich jammle als Zellenwalter meiner Straßenselle schon seit dem Beginn des ersten Winterhilfswerkes. Je länger ich diese Arbeit tun darf,

desto mehr füllt sie mich aus mit Stolz und Freude, weil ich als Frau an einer so großen und gewaltigen Aufgabe, die vom Führer selbst gestellt wurde, mitwirken darf. Mit Freude auch deshalb, weil diese Sammeltätigkeit nur dann und wann und immer weniger gegenüber den Vorjahren Verstimmungen mit sich bringt, dafür aber in einem sich fast dauernd steigernden Umfang erkennen läßt, daß sich mehr und mehr auch die Volksgenossen, die noch im letzten Jahr abseits standen, zur Bewegung, zur Arbeit des Führers und damit zu unserem Nationalfozialismus bekennen. Noch im Jahre 1933 haben mir „ Herrschaften", denen man den ,,schmalen Geldbeutel" förmlich am Umfang ihres Leibes, an ihrem dicen Pelz und an dem vor ihnen stehenden Abendessen ansehen konnte, nicht nur nichts gegeben, sondern gehässige, zum Teil geradezu volksfeindliche Äußerungen zuge= rufen. Die Sammlerinnen gehörten damals noch zu einer lästigen Überraschung, die man nur mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis nahm . Heute ist das ganz anders. Wenn ich auf meinem Gang durch die Weinund Bierlokale des Kurfürstendamm „ reiſe", dann kommt es nicht selten vor, daß ein Stammtisch mich nicht weitergehen läßt, ohne daß nicht jeder einzelne mindestens eine Mark der Büchse einverleibt hätte. Nicht selten ist auch der Fall, wo mir Volksgenossen fünf Mark für ein Anstecabzeichen in die Büchse tun. Hier möchte ich allerdings noch einen anderen Gedankengang einschalten. Es ist wichtig, daß man als Sammlerin nicht nur fordert, sondern daß man dem Volksge= nossen die Forderung auch verständlich macht. Ab und zu komme ich an einen Tisch, wo ich aus den Fragen sofort ersehen kann, daß die be treffenden Volksgenossen immer noch mit einer falschen Meinung das Winterhilfswerk, seinen tieferen Sinn und seine letzte Zielsetzung verkennen. Hier ist es dann notwendig, drei MinuAufklärungsunterten lang einen richt" einzulegen. Ich tue das auch weniger sympathischen Typen gegenüber aus einem Ges fühl der ehrlichen Begeisterung heraus. Unwillkürlich fühlen das auch die Menschen, und ich hoffe, daß ich schon manch einen auf diese Art zum Nachdenken veranlaßt habe. Unabhängig davon habe ich ganz allgemein die Überzeugung, daß es notwendig ist, dem

Blatt 6

NSK Folge 279 Spender auch ein gutes Wort zu sagen. Denn, wenn wir von ihm erwarten, daß er die Dinge heute aus einem nationalsozialistischen Blickwinkel heraus empfindet, dann ist es auch notwendig, daß man an diesen Spender mit einer Gesinnung herantritt, die die Spende ent= sprechend würdigt. Früher sagte man : „ Mit dem Hute in der Hand, kommt man durch das ganze Land". Das ist schon ein wahres Wort. Je aufgeschlossener und freundlicher ich an die Erledigung meiner Aufgabe herantrete, desto bereitwilliger und aufmerksamer sind die Spender auch zu mir. Wenn jemand nur unwillig seinen Anteil am Winterhilfswerk entrichten will, dann genügt oft ein freundliches Wort, um ihn vollständig zu entwaffnen. Der Sammler für das Winterhilfswerk muß nach meiner Meinung mit einem gütigen Verstehen und einem gewissen psychologischen Verständnis für die allgemeine Unzulänglichkeit der menschlichen Natur ausgerüstet sein. Er wird dann am besten mit denen fertig, die als ehemalige Gegner des Nationalsozialismus für seine Einrichtungen und seine Arbeit von innen heraus und oftmals leider auch wider beſſeren Wiſſens noch nicht die rechte Einstellung haben . Auch das Sammeln will nämlich gelernt sein. Aus den vielen kleinen Beobachtungen, die ich seit dem Oktober 1933 gemacht habe, hat sich inzwischen eine Erfahrungsreihe gebildet, die ich um keinen Preis der Welt miſſen möchte. Es klingt vielleicht etwas abſeitig, aber ich sage es aus voller Überzeugung : Ich bin in meiner täglichen Arbeit für die N.S.-Volkswohlfahrt reifer und inner lich glüdlicher geworden. Ich sehe jetzt Schattenseiten des Lebens, die ich in meinem Beruf als kleine Stenotypistin einer Behörde niemals so fraß gesehen hätte. Andererseits ist es ein unbeschreiblich schönes Gefühl für eine Frau, zu wissen, daß sie durch diese nebenbei ausgeübte ehrenamtliche Tätigkeit Tausenden von braven Volksgenossen helfen kann, und daß ſie damit viel Freude vermittelt. Nicht zuletzt aber glaube ich, als „ kleines dummes Mädel" für meinen Teil unserem verehrten Führer bei seiner gewaltigen Aufbauarbeit täglich etwas nüßen zu können . Ich bin stolz, wenn ich mit der schweren Sammelbüchse

Das

iſt

29. November 1935 zu meinem Zellenwart komme. Neben mir arbeiten Duhende andere Helfer und Helferinnen in unserem Ortsgruppenbereich. Es ist ein großes Glück, zu wiſſen, daß wir alle mit dem selben Eifer den Nationalsozialismus vertreten. Aus diesem Gemeinschaftsgefühl heraus gehe ich an die Arbeit, und dieses Gefühl vermittelt mir jene großen Impulse, die ich gar nicht mehr. aus meinem Leben fortdenken kann. Ab und zu hat sich diese oder jene Arbeitskameradin etwa in dem Sinne ausgesprochen, daß ihr dieses ständige Heßen und Jagen für nichts und wieder nichts zuwider wäre. Aber ich konnte zu solchen Äußerungen immer wieder nur sagen : Wenn ihr wüßtet, daß das Geben auch mit einem Nehmen verbunden ist, dann wüßtet ihr auch von der großen Zufriedenheit, die eine solche Arbeit auslöst. Wie es nicht gleichgültig ist, in welchem Geiste und in welchem Sinne ein Spender seine Gabe gibt, so ist es auch nicht gleichgültig, mit welcher Gesinnung man an diese Arbeit herantritt. Ich verbringe nahezu meine ganze Freizeit im ehrenamtlichen Dienst für die N.S.-Volkswohlfahrt und jetzt für das Winterhilfswerk. Ich wünsche aber nichts sehnlicher, als daß ich diese Arbeit noch) recht lange tun darf, denn ohne sie fühle ich mich ausgeschaltet aus dem großen Werden unserer Tage, nicht beteiligt an einer geschichtlichen Organisation unseres Volkes, von der man wahrscheinlich noch in Jahrhunderten sprechen wird.“ Wir sind inzwischen bei der Ortsgruppenamtsleitung angelangt und stehen im Vorraum. Was soll ich zu diesen Worten sagen? Kann man dazu überhaupt etwas sagen? Ich gebe dieser kleinen, tapferen Helferin der N.S. -Volts: wohlfahrt die Hand, und will in diesem Händedruck etwas mehr legen als Worte das vermögen. Wo soviel Einsazbereitschaft, soviel Glaube, Opferwille und Beharrlichkeit wirksam find, da bleiben Worte ohnmächtig und sind Formulierungen zu schwach. Unwillkürlich denke ich an das Wort des ,,Alten Frig“ : „ Nicht was mit der Elle ausgemessen und mit Thalern aufgewogen werden kann, ist gewaltig. Weltgeschichte wird ge= macht von dem Grenadier, der schweigend seine F. M. Pflicht tut."

wahrer

NSK Ein grauer Novembertag, unfreundlich und kalt. Den ganzen Vormittag über kämpft die Sonne mit dem dichten Nebel, der Berg und Tal, Dorf und Stadt undurchdringlich bedeckt und nur selten einmal für wenige Augenblicke wächst ein Stückchen blauer Himmel heraus. So recht ein Wetter, wo man am liebsten zu Hauſe bleibt und nur die notwendigen Wege so schnell wie möglich erledigt. Im Büro der Kreisführung des Winterhilfs= werkes 1935/36 in einer kurhessischen Stadt herricht lebhafter Betrieb. Gestern war die Pfundsammlung und aus den einzelnen Orts-

Opfergeiſt

gruppen laufen nun ständig Meldungen ein, was an Spenden aufgekommen ist . Alles wird in Listen eingetragen und allmählich rundet sich in dieser Aufstellung wieder einmal ein Bild ab von dem Opfergeist und der Einsatzbereitschaft aller furhessi schen Volksgenossen für die Armen Hilfsbedürftigen. und Dazwischen müssen die Fragen beantwortet, die Anträge bearbeitet werden, die die vom Winterhilfswerk Betreuten schriftlich oder mündlich stellen. Das Telephon raſſelt unaufhörlich, Auskünfte werden erteilt, die Schreibmaschine klappert ; kurz-

NSK Folge 279

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um ein Bild der regen Arbeit, die die Organisation des Winterhilfswerkes mit sich bringt, zeigt sich dem Beobachter. Da öffnet sich von neuem die Tür und herein kommt ein altes Mütterchen , arm und gebeugt. Man sieht es ihrem Gesicht an, daß sie selbst schwer mit den Sorgen des Alltages zu ringen hat, und ihre müden, knochigen Hände sprechen eine beredte Sprache von der harten Arbeit, die sie ihr Leben lang schaffen mußte. Am Arm trägt sie einen Korb und vor den erstaunten Augen der N.S.V.-Helfer packt sie daraus ein Pfund Linsen, einen Beutel Mehl und ein Pfund Nudeln auf den Tisch des Büros. ,,Der Sammler traf mich gestern nicht daheim an", sagt sie schlicht und legt wie selbstver-

29. November 1935 ständlich die einzelnen Sachen hin, und dess halb bin ich heute hierher gegangen, um meine Spenden zur Pfundsammlung noch zu bringen." Und ehe ihr ein Dank ausgesprochen werden kann, ist sie wieder hinausgegangen. Ich glaube, daß diese Frau mehr von dem Ruf des Führers zum Opfern, mehr von dem Gedanken der Volksgemeinschaft ergriffen ist, als alle diejenigen, die dauernd davon reden und bei jeder noch so geringen Spende, die sie aus ihrem Überfluß geben sollen, einen Dank als selbstverständlich voraussetzen. Wir alle sollten es dieser Frau gleich tun und unsere Pflicht erfüllen für das Winterhilfswerk, dann wird es den Erfolg haben, den der Führer und unser Volk von ihm erwarten. Dr. Max Beck.

Patenschaften des

ein Band NSK Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes ist nach allen vorliegenden Stimmen aus dem In- und Ausland das bedeutendste Werk der Nächstenliebe , das die Geschichte bisher gesehen hat. Nicht aus der Schwäche, ſondern aus der Stärke geboren, will es alle Volksgenossen, die bedürftig und würdig sind, in den Bereich seiner Betreuung stellen. Der vom Leben zu Boden gedrückte, der niedergeworfene Volksgenosse soll wieder zurückgeführt werden in die Wohlgeborgenheit und Sicherheit der Volksgesamtheit. Dabei gibt der helfende Volksgenosse keine Almosen, sondern er soll nach dem Willen des Führers ein wirkliches Opfer bringen. Ein Opfer, nicht nur an Geld und Gut, ſondern vor allem ein Opfer des Herzens, das für ihn seinen Lohn findet in der inneren Befriedigung, in der Freude, seinem Mitbruder, seiner Mitschwester helfen zu können. Die Not soll gebannt werden, um dem Wachstum der deutſchen Familie wieder Raum zu geben , um die Volksgenossen wieder ans Leben zu binden, um sie wieder freudig kämpfend in der Volksgemeinschaft stehen zu sehen. Und einer der wichtigsten Gedanken des Winterhilfswerks ist in dieser Art der Betreuung gerade der Patenschaftsgedanke . Er geht vom Kern des Menschen aus, er verlangt, daß wir mehr geben als materielle Güter, er verlangt , daß wir unser Herzblut schenten , unser Herz und alle geistigen und sittlichen Fähigkeiten, die in uns aufbruchs: bereit ruhen. Gerade dieser Gedanke verlangt die ganze Seele des Menschen , der sich ihm verschreibt. Er baut eine Brücke vom Ich zum Du, er verschwistert in der seelischen Gemeinschaft die Glieder des Volkes unterein-

W.H.W. –

des Herzens ander. Das Ideal der Patenschaft wäre, wenn ein Mensch oder eine Familie einen Volksgenossen in allen seinen Lebensnotwendigkeiten in die Betreuung aufnimmt. Nicht nur, daß diese Betreuung die Sättigung des leiblichen Hungers, den Schuß des Leibes vor Kälte in sich schließt, nein, der Patenschaftsgedanke verlangt mehr. Er verlangt, daß man die betreuten Volksgenossen auch in ihrem seelischen Hunger nach geistigen und kulturellen Gütern befriedigt . Er verlangt eine Beschäftigung mit der Eigenart der Menschen, die man betreut, und ein Hinführen zu den Quellen der deutschen Kultur. Aber auch, wenn etwa ein junger Bursche einer alten Frau oder einem alten Manne den täglichen Bedarf an Lebensmitteln und Brennstoff ins Haus schafft, oder wenn eine vermögende Frau bedürftige Kinder der Nachbarschaft in ihrem Wagen hinausfährt ins Freie, oder wenn ein hilfsbereites Mädchen die Kinder einer franken Mutter in Obhut nimmt und die Hausarbeit für sie erledigt, immer sollte hier mehr mitschwingen als der Augenblick. Ein gutes Buch kann eine Quelle besonderer Freude sein, aber man kann den durch die Patenschaft betreuten Volksgenossen auch an seinem eigenen Leben teilhaben lassen, an seiner Wohnung oder an seinen geistigen Bestrebungen . Erst wenn der Patenschaftsgedanke in dieser lezten Folgerung begriffen wurde und in die Wirklichkeit umgesetzt wird, werden aus ihm Kräfte emporsteigen, die der einzelne noch gar nicht ahnt. Er wird sich erst dann innerlich beglüdt und befriedigt fühlen, wenn er mehr gespendet hat als Geld oder Geldeswert. E. L.

Druck: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtr. 88.

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 279

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29. November 1935

Die Sicherung der Anwaltsfreiheit

Reichsfinanzminiſter

NSK Die Tagung der Reichsfachgruppenrates Rechtsanwälte des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, die kürzlich im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin stattfand und auf der der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank, eine bedeutsame Ansprache über die Sicherung der Anwaltsfrei = heit hielt, hatte als Ergebnis die Aufstel = lung von Leitsäzen. Diese Leitsäge enthalten die Grundforderung für die künftige und berufsständische Entwicklung und den ſich damit befaſſenden Ausbau der Rechtsanwaltsordnung. Ausgehend von dem Gesichtspunkt, daß der Rechtsanwaltsberuf ke in Gewerbe sondern ein freier Beruf ist, wird es als notwendig bezeichnet, in die Rechtsanwaltsordnung eine ausdrückliche diesbezügliche Bestimmung aufzunehmen und bei der Ernennung der Präsidenten der Anwaltskammern die verantwortliche Mitwirkung des B.N.S.D.I. als der Berufsständischen Vertretung der deuts schen Rechtsanwälte künftig zu sichern. Weiterhin scheint es geboten, ebenso wie bei der Ernennung höherer Beamter auch bei der Ernennung der vorgenannten Amtsträger der An= waltskammern die N.S.D.A.P. zu hören, sowie bei der Ernennung von Anwaltsassessoren zu Rechtsanwälten eine entsprechende Mit = wirkung des R. S. - Juristenbundes und der Partei sicherzustellen. Mit Ausnahme der Parteigerichte sei der Anwalt als befugt zu betrachten, vor allen Gerichten einschließlich der Ehrengerichte und der Schiedsgerichte, Spruchstellen, Behörden und Selbstverwaltungskörperschaften aufzutreten.

Graf Schwerin von Krosigk

Des weiteren seien die Strafbestimmun= gen gegen unzuverlässige Rechtsberatung fünftighin so zu verschärfen, daß jede Zuwiderhandlung unterbunden wird, wobei es zur Vermeidung von Umgehungen einer eindeutigen Formulierung der wenigen Ausnah= men in dem Gesez bedarf. Ferner befassen sich die Leitsätze mit den anZulassungsbestimmungen waltlichen bei den einzelnen Gerichtsstellen, während Punkt sechs erneut die Frage des Auftretens der Rechtsanwälte vor den Arbeitsgerichten aufrollt, wobei insbesondere auf das notwendige Zusammenwirken mit den Rechtsberatern der Deutschen Arbeitsfront hingewieſen wird. Der letzte Abschnitt endlich verweist auf die dringend gebotene Beschleunigung der Durch= führung der Nürnberger Gesetzgebung im Bereiche der Anwaltschaft unter besonderen Hinweis darauf, daß Sofortmaßnahmen in dieser Richtung vor entsprechenden Maßnahmen im Rahmen anderer freier Berufe oder der Wirtschaft bei der Anwaltschaft durchaus möglich find.

über die Aufgaben der Finanzbeamten NSK Kiel, 29. November. Anläßlich eines Appells der Gefolgschaft des Landesfinanzamtes Nordmark am 28. November sprach in Kiel der Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Krosigt. Er führte u. a. folgendes aus : An dem großen Werk, das die Regierung des Führers unternommen hat, haben wir Finanzbeamte, Steuerbeamte und Zöllner, eine beson= ders verantwortliche Mitwirkung, denn uns liegt es ob, für das Ziel dieses großen Werkes die finanzielle Grundlage und damit die Möglichkeit seiner Erfüllung zu schaffen. Wir dürfen für uns in Anspruch nehmen, daß ein Teil des Erfolges in der Arbeitsschlacht, die im Früh jahr 1933 manchem Volksgenossen aussichtslos erschien, unserer Arbeit zukommt und wenn wir helfen dürfen , das zweite noch größere und für unser deutsches Schicksal noch entscheidungsvollere Werk des Führers, die Wehrhaftmachung des deutschen Volkes, zu einem Erfolge zu führen, jo erfüllt uns dieses mit besonderem Stolz. Unsere Arbeit, die wir leiſten, ist keine leichte, denn es wird uns nicht von jedem Volksgenojjen gedankt, wenn wir zur Erfüllung der großen Aufgaben mit Energie, ja manchmal mit Härte, vorgehen müssen. Wir müssen es ertragen. Das ist immer Beamtenlos gewesen, daß unsere Arbeit selten und wenig nach außen gerühmt wird. Wir haben in selbstverständlicher, schlichter und stiller Pflichterfüllung unseren Weg zu gehen. Dann aber wird uns zuteil werden, daß wir im Reiche Adolf Hitlers der dritte Pfeiler werden, der den Staat trägt. Das wird für unsere mitunter wenig verstandene Arbeit größter und schönster Lohn sein.

Der Reichshandwerksmeister besucht das Winterhilfswerk NSK Reichshandwerksmeister Schmidt stattete dem Hauptamt für Volkswohlfahrt einen Besuch ab, um die Einrichtungen der Reichsführung des Winterhilfswerks in Augenschein zu nehmen. Reichsbeauftragte für das W.H.W. , Hauptamtsieiter Pg. Hilgenfeldt , führte den Reichshandwerksmeister durch die einzelnen Abteilungen, die lebhaftestes Intereſſe Besondere Beachtung bei dem Gast fanden. schenkte Pg. Schmidt der wirtschaftlichen Seite des Winterhilfswerks und stellte mit großer Befriedigung fest, daß die einzelnen Aktionen des W.H.W. sich auch befruchtend auf die Lage des Handwerks ausgewirkt haben und noch weiter auswirken werden.

A

使う

ationalſozialiſtiſche

ef und Drahtanschrift der Schriftleitung; SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 lag : Franz Cher Raf., 6. m. b. S., alverlag ber N. S. D. A. P.. München Berlin Jand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, mertrage 88. Alle Zahlungen find nach hen (Bostichedtonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Blatt 1

RSK Folge 280

Der

über

englische

die

Geburt

NSK Das nationalsozialistische Deutschland ist für die westlichen Kulturstaaten ein un = überwindbares Bollwerk gegen den Bolschewismus. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache, mit der sich die Welt abfinden muß und für die die Nachwelt einst diesem Dritten Reich dankbar sein wird. Die vom Osten her drohende Gefahr einer Vernichtung aller sittlichen Werte stand ein Jahrzehnt verhängnisvoll und explosionsgeladen vor den Völkern dieses Erdteils. Fast in letter Stunde wurde sie durch den Sieg einer Be= wegung gebannt, die vielleicht in der Geschichte der Menschheit schon jetzt eine der größten Missionen erfüllt hat. Dieser zwingenden Erkenntnis wird man sich immer bewußter, je tiefer man in die Geheimnisse des russischen Riesenreiches und seiner Entwicklung vom zaristischen Autoritätsstaat bis zur bolschewistischen Revolutionsmacht eindringt. Die Literatur über das „ Heilige Rußland" und den atheistischen Sowjetstaat ist gewaltig. In diesen Tagen sind auf dem deutschen Buchmarkt die in London bereits 1930 herausgegebenen Erinnerungen und Beobachtungen des der= zeitigen englischen Außenministers Samuel Hoare als Leiter des englischen Geheimdienstes in Rußland während des Weltkrieges erschienen, die um so mehr Beachtung verdienen, als hier ein nüchterner und realpolitischer Kopf von sicherer Warte aus politische Urteile fällt, die man nicht übersehen sollte, wenn man das unheimliche und blutige Rätsel auf der Grenze zwischen Europa und Asien zu ent= schleiern bestrebt ist. Die Arbeit des Chefs der englischen Außenpolitik geht teilweise in eine ethische Breite und schildert das Rußland des letzten Zaren in einer anschaulichen Vielgestaltigkeit, die neben den großen Lebensfragen eines autoritären und orthodoxen Staates auch kleine Dinge zeigt, die als schicksalsschwere Symptome einer Entwid-

30. November 1935

Außenminister

des

Bolschewismus

lung angesprochen werden müssen, an deren Ende Chaos und Nihilismus stehen. Wenn Hoare den Zaren als eine Persönlichteit kennzeichnet, der ,,besser ein englischer Landedelmann gewesen wäre", so liegt in dieser tnappen Charakteristik bereits ein zwar menschlich sympathisches, aber politisch vernichtendes Urteil über einen Staatsmann, der zur Beherrschung von 160 Millionen Menschen ausersehen war. Er rang, ohne es je klar zu er= fennen, gegen die ,,dunklen Mächte", die in allen gefährlichen Situationen nach der dumpfen Auffassung des Volkes ihre Hand im Spiele hatten. Diese dunklen Mächte" waren zu einem unheimlichen Begriff in der endlosen Weite der russischen Steppen und Wälder und ihrer einfältigen Bewohner geworden. In dieser Atmosphäre war es einem Wüstling aus dem sibirischen Norden möglich, seinen fürchterlichen Einfluß bis in die höchsten Stellen des Staates, bis in die Geheimgemächer der Zarenfamilie entscheidend geltend zu machen . Der Name Rasputin löste nicht nur im russischen Volf. sondern auch in seiner führenden Gesellschaft, in der Diplomatie und in der Wirtschaft Empfin dungen und Ahnungen aus, die Unheil und Chaos atmeten. Rußland war das Land der Revolutionäre und Attentate, die nie aus einer flaren Bewegung hervorgingen, sondern immer irgendwie bligartig aus einer Unterwelt auftauchten, die man wohl kannte, aber nicht erkannte. Die drei Terroristen, denen der Großfürst Sergius zum Opfer fiel, schildert Hoare mit folgender Treffsicherheit : „ Asew , der agent provocateur, Kalajew , der fanatische Idealist, und Savintow , der erbarmungslose Verschwörer". Es scheint, als ob die verantwortlichen Stellen des zaristischen Reiches nie in der Lage gewesen wären, die verhängnisvollen Kräfte, die den Staat unterminierten, jemals in einer Klarheit zu erkennen, wie sie diesem englischen Staatsmann zu eigen ist. Die Beobachtungen Hoares gipfeln immer wieder in der Beleuchtung der russischen Gegen-

NSK Folge 280 säge. Mag er Petrograd als die Stadt der Regierung und verknöcherten Bürokratie oder Moskau als die Stadt des Wirtschaftslebens und der prunkvollen kirchlichen Zeremonien schildern, mag er die dumpfe Stimmung und zum Nihilismus neigende breite Maſſe des Voltes beobachten oder die Sturheit der Regierungsstellen beleuchten, mag er den Monarchen als einen Mann hinstellen, dem jede Fühlung zum Volke fehlt, oder mag er die Cliquen fritisieren, die sich zwischen dem Herrscher aller Reußen und das Volk drängen, mag er die dunklen Mächte in den Lichtkegel seiner Beurteilung ziehen oder mag er einige wenige zaristische Staatsmänner zeigen, die die Kraft und Fähigkeit einer entschlossenen und wirklichkeitsnahen Politik beſizen, aber an der Dumpfheit der unterſten und obersten Atmosphäre scheitern : Immer wieder erleben wir das kaiserliche Rußland als eine Macht, die den Keim eines grauenhaften Verfalls in sich trägt und nicht von ihm freikommt. Konnte es für die Mächte der Verneinung und des finnlosen Umsturzes einen besseren Nährboden geben ? Die Apokalypse wird zum russischen Katechismus. Auch wenn der Dämon Rasputin ausgerottet wird, kann das mystische Werk der Zerstörung nicht aufgehalten werden. Die fast undefinierbare sozialrevolutionäre Konzentration müßte norma lerweise Entwicklungen auslösen, die etwa vom Feudalstaat zum Sozialstaat hätten führen und damit einen logischen Prozeß hätte zum Abschluß bringen können, aber statt dessen feierte der Nihilismus in seiner fürchterlichsten Einem Vollendung Orgien und Triumphe. Ahasver gleich raste der Geist Rasputins durch die russischen Städte und Dörfer. Bestialitäten und Mordbrennereien waren seine glänzendſten Leistungen. Ein Koltschak wurde hingerichtet obwohl seine Henker mit Bewunderung auf ihn blickten.

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Rußland ist ein klassisches Beiſpiel dafür, wohin es führen kann, wenn gegen die Staatsführung Minen gelegt werden, von denen sie keine Ahnung hat, weil ihr die Fühlung zum Volk verloren gegangen ist. Die wirkliche innere Verbindung von Staatsführung und Volk, wie sie heute in der Welt wohl einzigartig im nationalsozialistischen Deutschland verwirklicht ist, ist die notwendige Vorausſeßung für ein gesundes politisches und kulturelles Leben. Wenn „ dunkle Mächte“ sich zwischen diese beiden Elemente eines Staates einzuschleichen vermögen, dann ist er im innersten Kern seines We = sens gefährdet. Gerade Staaten, denen eine im wahrsten Sinne des Wortes autoritäre Regierung, die auf innerste Zustimmung der Gesamtheit des Volkes stößt, fehlt, sind dieser Gefahr der Bildung dunkler Mächte im gleichen Maße ausgesetzt wie der Zarismus trot Duma und Kaiserlichen Rat. Wenn die Staatsführung nicht mehr die Kraft und Ent schlossenheit aufbringt, der unsichtbaren Hand das Werk zu legen, dann ist der Bestand von Volk und Staat in Frage gestellt. Es ist ein unbestreitbares Verdienst Samuel Hoares, mit seinem Werk „ Das Vierte Siegel“ die politische Literatur um eine Schöpfung be= reichert zu haben, die von einer klaren staatsmännischen Urteilskraft erfüllt und getragen ist. ,,Statt eines Sieges kam der Bolschewismus . statt eines Endes nach Jahren voll Gefahr und Trübsal kam ein Leben, das grimmiger und tra= giſcher war als alles, was der Krieg in seinem Verlauf mit sich gebracht hatten. Auf allen Seiten zerstörte eine erstidende, tödliche Leere die Lebenskraft von heute, so wie sie alle Hoffnungen auf Morgen verscheucht." Das ist das Urteil des engliſchen Außenminiſters über den bolschewistischen Staat im Osten Europas. Das sind die Folgen der zersetzenden Minen, die gegen eine volksentfremdete Staatsführung geDr. Walter Bastian. legt waren

Das Deutsche Hygienemuſeum im Dienſte

nationalsozialiſtiſcher

NSK Dresden, 30. November. In Dresden trat zum ersten Male der neue Vorstand des Deutschen Hygiene museums unter Leitung des Borsizers Ministerialrat Dr. Wegner , zusam= men. Das Deutsche Hygienemuseum ist organisatorisch auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden. Sein Träger iſt ein Verein, der gebildet wird vom Reiche, dem Lande Sachsen, der Stadt Dresden, der Deutschen Ärzteschaft, der Deutschen Arbeitsfront, der N.S.V. , sowie derjenigen natürlichen und juristischen Personen, die dem Verein beigetreten sind. Das Muſeum ſteht unter dem Schuße eines Ehrenpräsidiums. Ihm gehören an der Stellvertreter des Führers, der Reichsminister des Innern, der Reichsminister für Volksaufklärung der und Propaganda, der Reichsärzteführer, Leiter der Deutschen Arbeitsfront , der Hauptamtsleiter des Hauptamtes für Volksgesundheit in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. , der Reichsstatthalter für das Land Sachsen und der

Volksgeſundheitspflege Oberbürgermeister für die Landeshauptstadt Dresden. Schon die Zusammensetzung dieses Ehrenpräfidiums zeigt klar und deutlich, welche Bedeutung der nationalsozialiſtiſche Staat dem großen Erziehungswerke des Hygienemuseums beimißt. Das Muſeum soll — ſo ſagt die Sahung -das Verständnis für das bevölke rungspolitische Programm der N. S. D. A. P. und damit des nationalsozialiſtiſchen Staates in engſter Zuſammenarbeit mit den Gliederungen der Partei, den Behörden , der Deutschen Ärzteschaft und der Deutschen Arbeitsfront im In- und Auslande wecken und in weitesten Volkskreisen aufklärend wirken , um da mit die Grundlage für eine einheit liche Gesundheitsführung zu schaƒ fen und die Volksgesundheit des deutschen Volkes zu fördern. Die Initiative zu dieser grundlegenden Umjormung und Ausgestaltung des alten Dresdner Hygienemuseums zu einem Werkzeug national-

རྒྱུ ས་མ་། ཎྜ་ས་ མསྶ 1* **

NSK Folge 280 sozialistischer Gesundheitspolitik ist von Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner , München, ausgegangen. Er schuf in langwierigen Verhandlungen die neuen organisatorischen und verwaltungstechniſchen Grundlagen, bemühte sich um die finanzielle Sicherstellung des Werkes für die Zukunft und gab die Richtung für die geistige Erneuerung des Museums an. Unter seiner und des Vereinsvorsizers, Miniſterialrat Dr. Wegners Leitung wurde die Neugestaltung vorgenommen, bei der Professor Dr. Mar = tini, Hamburg, die Durchführung im einzelnen übertragen wurde. Die organisatorischen Änderungen sind leineswegs das Wesentliche der Umformung des Deutſchen Hygienemuseums. Die entscheidende Bedeutung der Erneuerung des Museums liegt in der grundlegenden geistigen Umformung, in der Ausrichtung des Zwedes und der Wirkungsmöglichkeiten des Museums auf die Grundsäke nationalsozialistischer Gesundheitspolitik. In das Deutsche Hygienemuſeum und in die Leiter, Mitarbeiter und Freunde dieser großen volksgesundheitlichen Einrichtung ist ein ganz neuer Geist eingezogen, der Geist der nationalsozialistischen Weltanschauung. Die um die Volksgesundheit verdienten Begründer des Museums gingen von den Auffassungen ihrer Zeit aus, von dem bevorzugten Werte der einzelnen IndiviHygiene des duums , die in der Vergangenheit für wichtiger und entscheidender gehalten wurde als die Hygiene des ganzen Volkes, die wir als nationale Hygiene bezeichnen können. Als nach 1918 ein immer mehr politisch linksgerichteter wissenschaftlicher Stab den Geist des Museums beeinflußte, tat sich eine weite Kluft zwischen ihm und dem zur Macht drängenden Nationalsozialismus auf. Der nationalsozialiſtiſchen Kritik hielt vieles , ja das meiste nicht stand. Die Umgestaltung ging von der Erkenntnis aus, daß das Museum viel zu wenig eigentliche Hygiene vorführe. Den Hauptinhalt bildeten vor: wiegend Darstellungen anatomischer und histologischer Art und solche aus der allgemeinen Biologie, der Entwicklungs- und der Kulturgeschichte. Der eigentlichen Gesundheitspflege war dagegen nur ein sehr geringer Teil der Sammlungen gewidmet. Soweit überhaupt Hygiene gezeigt wurde, war sie, den Vorstellungen der liberalistischen Zeit entsprechend, vorwiegend auf Individualhygiene ausgerichtet. Der Nationalsozialismus denft biologisch. Er weiß, daß das angebliche Beherrschen" der Natur nur dadurch möglich ist, daß wir ihre Gesetze aufspüren und uns ihnen anpassen. Wir wollen die Dinge um uns hart und flar sehen, die Völker müssen die Welt und ihre Zusammenhänge biologisch erkennen. So wichtig selbstverständlich auch die persönliche Hygiene des einzelnen ist, so sehen wir heute auf allen Lebensgebieten den Menschen nur als Glied einer All : gemeinheit. Wir betrachten ihn biologisch als ein Wesen, das durch fortwährende Entwidlung auf der Bahn zu immer größerer Volltommenheit fortschreitet, aber nicht für sich allein und losgelöst von seiner Umgebung, sondern stets inmitten seines Volkes, dessen Wert und dessen Aufstiegsmöglichkeiten von dem Gesamterbgute der Nation abhängig sind. Wenn die Gesamtpersönlichkeit des einzelnen im Rahmen seiner Anlagen auf das höchste entwidelt werden soll, so geschieht das nicht um dieses Einzelwesens , sondern um der Steigerung der Leistungen der Gesamtheit, um der Volksge me in s ch aft willen,

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die als Hüterin des gesunden Blutstromes jeder einzelnen gesunden Sippe im Mittelpunkte aller hygienischen Aufgaben stehen muß. Diese Erkenntnis bedingte eine völlig neue Gestaltung und eine wesentliche Erweiterung des im Hygienemuseum ge= sammelten Darstellungsstoffes. 3war wurde die bekannte Sammlung „Der Mensch" und andere verwertbare Ausstellungsgruppen aus der früheren Zeit beibehalten. Aber schon durch die neue äußere Anordnung der einzelnen Abteilungen wird heute darauf hingewiesen, daß das Wunderwerk Mensch nur das Glied einer Kette, nur ein Träger und Hüter des Erbgutes seiner Rasse ist. Der Sammlung „Der Mensch" schließt sich deshalb nach der heute erfolgten Umformung unmittelbar eine Abteilung an, die Blut und Volt in ihrem Zusammenhange darstellt. Der Begriff des Volkes wird entwickelt, es wird auf Rassenunterschiede und auf die Gefahren der Rassenmischung hins gewiesen, Erbkunde wird gelehrt, der Fluch des kranken und der Segen hochwertigen Blutes vorgeführt. Durch Darstellungen der Rassen . hygiene wird die Notwendigkeit der Förde rung ausreichender Fortpflanzung des erbgefunden Teiles unseres Volkes und der Reinerhaltung der Rasse nachgewiesen. Wird so der Wille zu reichem erbgesunden Nachwuchs geweckt, so begleiten die weiteren Abteilungen diesen Nachwuchs durch das ganze Leben. Zunächst durch die Jugend : das Reich der Mutter , das Haus als Lebensraum der Familie. Das Spieltind und seine Betreuung und Entwicklung werden vorgeführt. Es schließen sich an Darstellungen über die Ernäh = die Schulhygiene , rungshygiene , Spiel , Sport und Leibesübungen , Gesundheitsdienst der Hitler - Jugend , Hygiene der Jugendlager und Arbeitslager , Hygiene der Befleidung. Weitere Darstellungen führen den Menschen in das Leben hinaus. Die Sexualhygiene wird vorangestellt. Die Bedingungen des Kampfes ums Dasein folgen : Arbeitsund Gewerbehygiene , Unfallver = hütung , die Lehre von den allgemeinen Erkrankungs- und Todesursachen leitet über zur Unterrichtung über anstecende Krankheiten und ihre Bedeutung für das Volk, namentlich über Tuberkuloſe= bekämpfung, Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, Epidemien, und Kinderkrankheiten . In einem besonderen Raum sind Krankheit, Alter und Tod in ihrer Bedeutung für den Volksaufbau geschildert. Er stellt gleichsam den Auftakt dar für einen großen Ruheraum, der dem Gedanken des Volkes als ganzem gewidmet iſt. Dieser Raum ist auch äußerlich besonders wirkungsvoll gestaltet und wird in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Ein großes Monu mentalrelief zeigt dort das Volk als die höhere dem einzelnen übergeord = nete Ganzheit. Es schließt sich die Abteilung „Blut und Boden “ an, sie erläutert die Einwirkung des Bodens auf die Rasse und die Folgen unvernünftigen Überschreitens des eigenen Lebensraumes. Endwiederum in der Blickrichtung auf lich wird die Ganzheit das Volk als Staat dar gestellt, im Zusammenhang damit die öffentliche, vom Staate gelenkte Hygiene : Waſſerversorgung, Verkehrshygiene, Seuchenschutz," Mili-

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RSK Folge 280 tärhygiene. Im Volksstaate fügen ſich die Sippen wieder zu einem Organſyſtem höherer Ordnung zusammen, sie halten in sozialer Gemeinschaftsarbeit Gefahren vom Volke und vom einzelnen fern und beugen ihnen vor. Hier ergeben sich von selbst zahlreiche Be = rührungspunkte mit den Bestrebungen der Deutschen Arbeitsfront , mit dem Werke „ Kraft durch Freude“, „Schönheit der Arbeit", aber auch mit den übri gen sozialen und hygienischen Hilfswerken, mit den Fürsorgeleistungen der N.S.-Volkswohlfahrt und der Tätigkeit des Amtes für VolksAlle die großen gesundheit der N.S.D.A.P. Organisationen, die die nationalsozialistische Bewegung unserem Volke geschaffen hat, die verschiedenen Zweige der Staatsverwaltung und die Tätigkeit der Heilberufe werden auf dieſe

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30. November 1935 Weise mit der Gesamtdarstellung in einen engen und harmonischen Zusammenhang gebracht. So ist das Hygienemuseum heute mitten in das Volk und in die Bewegung nationalsozialistische als die Trägerin feines Zukunfts : willens hineingestellt. Auf streng wissenschaftlicher, biologischer und medizinischer Grundlage, erfüllt von dem Geiste der nationalsozialistischen Weltanschauung, zeigt das deutsche Hygienemuseum die Grundlagen einer nicht übertreibenden, aber doch ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Verantwortung bewußten Gesundheitspflege und macht gleichzeitig unsere Volksgenossen mit den Voraussetzungen einer solchen auf nationalsozialistischem Boden stehenden umfassenden Volksgesundheitspflege bekannt.

Gemeinschaftserziehung

in

der

Schule

Die neue Aufgabe der Schullandheime – Zuſammenarbeit von Schule und H.J. Von Dr. Nicolai, Reichsſachbearbei ter für Schullandheime im R.S.L.B. NSK Nach den meisten Revolutionen seit anderthalb Jahrtausenden ist wie der Führer jagt der Sieg verloren gegangen, weil die Machthaber nicht erkannt haben, daß nicht allein die Erringung der Macht sondern auch die Erziehung der Menschen von ausschlaggebender Wichtigkeit ist . Wie in unermüdlicher Kleinarbeit in den fernsten Ortsgruppen und Zellen, wie in der S.A., S.S., H.I. und Arbeitsdienst im großen eine dauernde Schulung durchgeführt wird , so muß erst recht die deutsche Schule , als die amtliche Stelle, der die Erziehung der Jugend anvertraut ist, Vorbildliches leisten. Als einen der brauchbarsten Wege hat sich die Gemeinschaftserziehung in Schullandheimen erwiesen. Gefördert durch Erlaſſe des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sowie der meisten anderen Schulbehörden der Länder hat sich die Schullandheimbewegung im ganzen Reiche durchgesetzt. Sie hat die Aufgabe : „ Die Schule in Heimat, Volk und Staat einzugliedern, in ländlicher Umgebung die gesunden rassischen Kräfte in ihr zu wecken und sie zu freudiger Bejahung des Gemeinschaftslebens zu erziehen. " Die Schulung vollzieht sich durch Sport, Ers schließung der Landschaft, Wanderungen, praktischer Arbeit, Schulungsvorträge und Heimabende. Für die oberen Klaſſen der höheren Schulen vollzieht sich diese Schulung in Form der nationalpolitischen Lehrgänge", bei denen gleichaltrige Klassen verschiedener Schulen und verschiede ner Konfeſſionen zu einer neuen Gemeinſchaft zuſammengeſchloſſen und einem „ Lagerleiter" unterstellt werden. Die Volksschule sowie die unteren und mittleren Klassen der höheren Schulen behalten in der Regel den Klaſſenverband bei und suchen diese erste auf die Familie aufbauende Arbeitsgemeinschaft zur Lebensgemeinschaft umzugestalten. Der Lehrer

wird Führer seiner Gefolgschaft und gleichzeitig Kamerad ; er verwächst durch dieses Gemeinschaftserlebnis eng mit seinen Kindern und wird auf diese Weise wirklicher Erzieher. Selbstverständlich können nur solche Lehrer diese Arbeit übernehmen, die sich freudig zum Nationalsozialismus bekennen", innerlich jung und wirkliche Führernaturen ſind. Das Amt für Erzieher hat im vergangenen Jahre bereits 27 000 Erzieher in Schulungslehrgängen erfaßt und sie zu Gemeinschaftsmenschen, die mit der Jugend marschieren, umgeformt. 280 Schullandheime, die teils den Eltern, teils den Städten, dem Staat oder dem N.S.L.B. ge= hören, stehen als Schulungsstätten zur Verfügung. Der größte Teil der Deutschen Jugendherbergen, der für diese Zwecke geeignet ist, wird ebenfalls für diese Schulung herangezogen. Besonders erfreulich daran ist, daß die nationalpolitische Schulung in den Heimen sich ausgezeichnet mit der Erziehungsarbeit der H. I. vereinigen läßt. Schule und H.I. können im Heim zuſammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen, ſo daß die „ Erziehung von oben" durch die Lehrer mit der „ Erziehung von unten" durch die H.I. gemeinſam erfolgt. Die Landheimerziehung erscheint dazu berufen, der deutschen Schule ihr besonderes Gepräge vor den Schulen anderer Länder zu geben . Und wenn kürzlich durch die Reichsamtsleitung für Erzieher das Schulheimschiff auf der Donau geschaffen worden ist, so wird dieses im kommenden Olympiajahre, in dem voraussichtlich Erzieher aus aller Welt nach Deutschland kommen, dem Auslande beweisen, daß ein ſtarfer und vorbildlicher Erziehungswille im Nationalsozialismus lebt und es wird in Er= füllung gehen das Wort Hans Schemms , dessen Namen das Schiff trägt : „ Die Schule der Zukunft wird nicht ohne Schullandheimarbeit zu denken ſein.“

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NSK- Nachrichten

Zu NSK Folge 280

Reichsärzteführer Dr. Wagner über die Bedeutung des Hygienemuſeums NSK Dresden, 30. November. Am Sonnabend, 30. November, fand in Dresden die erſte Vorſtandsſigung des umgeſtalteten Deutschen Hygienemuſeums statt. Der neugewählte, um die Neugestaltung des Muſeums hochverdiente Vorsitzende, Ministerialrat Dr. Wegner , dankt dem Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner , München, für seine mühevolle Vorarbeit zur Umgestaltung des Museums. Ihm allein sei es zu verdanken, daß die Partei in das Museum eintrat, und daß damit ein mächtiger Auftrieb gegeben sei für eine plan mäßige, auf national s o zi a liſt iſschen Anschauungen begründete Arbeit des Museums. Dem neuen Vorstand gehören an : Vertreter des Reiches, des Landes Sachſen, des Propaganda- und des Arbeitsministeriums, der Stadt Dresden, der Deutschen Ärzteschaft, der Deutschen Arbeitsfront, der N.S.V. , der LingnerStiftung, des Raſſenpolitiſchen Amtes , des Hauptamtes für Volksgesundheit und des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst. Der Vorstand wählte drei um das Museum hochverdiente Persönlichkeiten unter Berufung in den Ehrensenat zu Ehrenmitgliedern : den Präsidenten des sächsischen Landesgesundheitsamtes, Dr. Weber, den langjährigen Schatzmeister, Ministerialdiret tor Dr. Just , und eines der ältesten Vorstandsmitglieder, Generaldirektor Bausch. Der Vorstandssizung schloß sich eine würdige, von_musikalischen Darbietungen umrahmte Betriebsfeier mit der Gefolgschaft des Hygienemuseums und seiner angeschlossenen Betriebe an. Ministerialrat Dr. Wegner, der gleichzeitig im Namen der Reichs- und Staatsbehörden und des Reichsstatthalters Mutschmann sprach, begrüßte mit herzlichen und dankbaren Worten den Eintritt der N.S.D.A.P. in das Muſeum und gelobte für ſich und alle Mitarbeiter und Freunde des Museums treue und aufopferungsvolle Arbeit im Dienste an der Gesundung, Erstarkung und Ertüchtigung unseres deutschen Volkes. Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner , München, übergab als Geschenk der LingnerStiftung eine prachtvolle Bronzebüste des Führers. Er wies dabei auf die besondere Bedeutung des Tages für die Geschichte des Museums hin. Es hatte bisher den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt seiner Schau gestellt und die wichtigen Zuſammenhänge Einzelwesen, Sippe , Volk Raſſe ganz vergessen. Des nationalsozialistischen Umbruchs bedurfte es, um auch hier eine Umſt e llung des Denkens und Handelns herbeizuführen. Volk und Raſſe ſtehen heute im Zentrum der Darstellung. Sie soll bevölkerungspolitische Erkenntnis vermitteln und den Betrachter auf die Notwendigkeit des quantitativen und qualitativen Aufbaus der Nation zwingend hinweisen. Das Museum soll außerdem als die dafür gegebene Einrichtung die einheitliche Ausrichtung aller Stellen der bevölkerungspolitischen Propaganda

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30. November 1935 in Deutschland verbürgen. Die Partei wird , nachdem sie jezt Mitträgerin des Museums ge= worden ist, die künftige Arbeit des Museums mit allen ihren Kräften unterstügen. Ein geselliges Beisammensein mit der Ge= folgschaft, das vom Geiste treuer kameradschaftlicher Verbundenheit aller Mitarbeiter des Museums beredtes Zeugnis ablegte, bildete den Abschluß der für die Geſchichte der deutschen Volksgesundheitspflege so bedeutsamen Veranstaltung.

Antrittsvorlejung des Leiters des Rudolf-Heß-Krankenhauſes NSK Vor zahlreichen Repräsentanten des deutschen Geisteslebens, dem Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner , München , und seinem Stellvertreter Dr. Bartels , Berlin, vor der Dozentenschaft der Univerſität Leipzig und vor zahlreichen Vertretern der Partei und des Staates hielt der ordentliche Honorarprofeſſor Dr. med. H. Boehm in Leipzig seine Antrittsvorlesung über „ Die Aufgabe der Hochschule im Dritten Reich und die Forderungen großer Deutscher der Vergangenheit". Professor Dr. Boehm , einer der alten Kämpfer der Bewegung und hervorragende Sachkenner und Forscher auf dem Gebiete der Rassenkunde und Rassenhygiene, wirkt gleichzeitig im Rudolf-Heß-Krankenhause in Dresden, jener Lehr- und Forschungsstätte, in der die Grundlagen für eine neue deutsch e Heilkunde geschaffen werden. Damit ist eine glückliche Verbindung hergestellt zwischen seiner Arbeit auf mediziniſch-praktiſchem Gebiete und seiner Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig. Für die Universität bedeutet die Berufung Professor Boehms einen weiteren Schritt zur Durchdringung der deutschen Hochschule mit nationalsozialistischem Geiste und nationalsozia= listischem Willen.

Bayreuther Bühnenfestspiele Mitglieder der N.S - Kulturgemeinde erhalten Ermäßigung NSK Die Musikabteilung der N.S.-Kulturgemeinde hat mit der Festspielverwaltung in Bayreuth vereinbart, daß die Mitglieder der N.S.-Kulturgemeinde auch bei den Festspielen 1936 mit einer Ermäßigung von 10 v . H. bei den Eintrittspreisen rechnen dürfen. Die Bestellung der Karten erfolgt unmittelbar an die Festspielverwaltung in Bayreuth, Festspielhaus. Es werden nur Sammelbeſtellungen der Ortsverbände entgegengenommen. Einzelbestellungen werden nicht berücksichtigt. Es wird allen Mitgliedern der N.S.-Kuiturgemeinde empfohlen, ihre Anmeldungen schon bald bei den Ortsverbänden der N.S.-Kulturgemeinde zu tätigen . Mitglieder der N.S.Kulturgemeinde, die bereits jezt schon direkt Karten bei der Festspielverwaltung Bayreuth

Zu NSK Folge 280 bestellt und bezahlt haben, können keine nachträgliche Ermäßigung erhalten. Da die Nachfrage nach den Karten überraschend start eingesezt hat, ist eine baldige Bestellung empfehlenswert.

S.A.- und S.S. -Schimeisterschaften 1936 NSK Der Oberste S.A.-Führer hat im Einvernehmen mit der Reichsführung S.S. und dem Reichssportführer die S.A.- und S.S.- Schimeiſterschaften für 1936 für den 26. Februar 1936 ausgeschrieben und als Austragungsort Oberschreiber hau im Riesengebirge beſtimmt. An den Kämpfen nehmen außerdem erstmalig das N.S.K.K., die Hitler- Jugend und die Politischen Leiter teil, und zwar in besonders für fie ausgeschriebenen Veranstaltungen. Die diesjährige Ausschreibung erfolgt in Anlehnung an die vorjährige, doch ist an Stelle der vorjähligen Geländesportzwischenübung (Keulenzielwurf) diesmal K.K.-Schießen vorgesehen . Be= hierüber sondere Ausführungsbestimmungen werden noch erwartet.

Werbetafeln in der Landschaft

Nur für die N.S.V. gebührenfrei NSK Der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen hat sich in einem Runderlaß grundsätzlich gegen jede Werbung durch Aufstellung besonderer Reklametafeln oder der= gleichen an den deutschen Straßen ausgesprochen, weil hiermit fast stets eine Störung des Landschaftsbildes verbunden ist. Er betont, daß er einer gebührenfreien Genehmigung von Reflameschildern keinesfalls zustimmen kann. Eine Ausnahme macht einzig und allein die N.S.Volkswohlfahrt. Hier liegen so heißt es in dem Runderlaß die Verhältnisse insofern anders, als es sich um eine ausschließlich ſoziale Einrichtung handelt. Der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen hat daher der bereits erfolgten gebührenfreien Genehmigung der Tafeln nachträglich zugeſtimmt.

„Partei und Wirtschaft!" Vortrag des Pg. Bernhard Köhler NSK Am Donnerstag, 5. Dezember, 20 Uhr, wird der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der N.S.D.A.P. Bernhard Köhler auf einer Kundgebung des Gauwirtschaftsberaters Groß-Berlin in der neuen Aula der FriedrichWilhelms-Universität zu dem Thema „ Partei und Wirtschaft" sprechen.

über 1,4 Millionen Reichsmark im ,,Buch des Opfers “ NSK Die im Gau Westfalen-Süd ausgelegten „Bücher des Opfers “ für das Winterhilfswerk 1935/36 sind für die gesamte Bevölkerung der beste Beweis ihrer Opfer- und Einsatzbereitschaft geworden. Das bisherige Ergebnis von über 1,4 Millionen Reichsmark übertrifft bei weitem das Ergebnis des Vorjahres .

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Das iſt ſozialiſtiſcher Geiſt! NSK Die Gefolgschaft der Verbände öffentlicher Lebens-, Unfall- und Haftpflichtversiche rungsanstalten Deutschlands hat außer dem Betrag, der ihr für die Türplaketten von dem Monatseinkommen abgezogen wird, zusätzlich 3750 Freitische für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes 1935/36 gestiftet. Literaturpreis für „ Zwei Jahre hinter Kloſtermauern“ NSK Jena, 30. November. Die Universitätsstadt Jena verlieh in diesem Jahre erstmals ihren im Jahre 1934 gestifteten Kunst- und Literaturpreis. Er wurde am 20. November 1935 Dr. Erich Gottschling für sein Buch „ Zwei Jahre hinter Kloſtermauern“ zuerkannt . Die Forderung der Warschauer Studenten gegen das jüdiſche Element NSK Das „ Pommereller Tageblatt" veröffentlicht aus Warschau die Meldung, daß die Studierenden an der Warschauer Technischen Hochschule folgende Forderungen aufgestellt haben, um weiteren anti -jüdiſchen Kundgebungen vorzubeugen : 1. Verringerungen der Unterstützungen und Stipendien für jüdiſche Studenten auf einen Hundertſah, der dem Verhältnis der jüdischen Bevölkerung zur pol nischen entspricht. Bisher wurde dieser Hundertsaz errechnet aus dem Verhält nis der jüdiſchen Studenten der Techniſchen Hochschule zu den polnischen Studenten. 2. Anweisung von abgesonderten Plätzen für die jüdischen Studenten bei den Vorlesungen. 3. Einrichtung besonderer Zeichensäle und besondere Übungsgruppen für die jüdischen Studenten.

Kommunistische Umtriebe im amerikanischen Heer NSK Die in Baltimore erscheinende Zeitung Baltimore Correspondent“ meldet folgendeen Vorfall aus San Francisco, der beweist, daß die bolschewiſtiſche Internationale ihre Wühlarbeit fortſekt : Den militärischen Behörden ist es gelungen. ein kommunistisches Neſt innerhalb des ameritanischen 30. Infanterieregimentes aufzudecken. Im Zusammenhang damit wurde ein gewiſſer 3aad Finkelstein verhaftet. Die kommunistische Zelle hatte die Aufgabe, für die Beseitigung der Militärbehörden und die Einsetzung einer Bauern , Soldaten- und Arbeiterregierung in den Vereinigten Staaten zu sorgen. Gerüchte über einen Teilangriff auf die Behörden in San Francisco führten schließlich zu Finkelsteins Verhaftung. Finkelstein ist führender Organi sator in der kommunistischen Partei und hat den Sonderauftrag, im Falle eines Bürgerkrieges Soldaten auszubilden und Revolten anzustiften . Nach Angabe der Behörden wird Finkelstein auf dem schnellsten Wege deportiert werden .

Drud : M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstr . 88.

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Nationalsozialiſtiſche

Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSM68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Nachf., G. m. b. S., Sentralverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin_SW 68, 3immertraße 88. - Alle Zahlungen find nach Ringen (Boltshedtonto München 113 46) zu richten

Partei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

2. Dezember 1935

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NSK Folge 281

Die NSK Randbemerkung :

Verſchärfung

der

Gewaltherrschaft

NSK Vor einem Jahr wurde der dritte Sekretär der bolschewistischen Partei, Kirow, ermordet. Dieser Vorgang wurde damals zum Anlaß ge= nommen, um gegen alle „ Feinde des Proletariats" eine wütende Verfolgungsaktion zu beginnen. Die einjährige Wiederkehr dieses Mordtages wird nun von der sowjetamtlichen Preſſe dadurch gefeiert, daß sie die schärfsten Ausdrücke gegen die Konterrevolution gebraucht. Die der proletarischen ,,Befestigung Diftatur" sei nach wie vor die dringendste und notwendigste Auf gabe. Verbunden wird dies zugleich mit dem Hinweis auf die ungeheuren Gefahren, die Sowjetrußland von seiten des angriffslustigen Faschismus drohe. Diese außenpolitischen Exkursionen dienen aber stets nur dazu, um neue Begründungen für die Verschärfung der Gewalt = herrschaft , für die Notwendigkeit, die proletarische Diktatur zu festigen, zu finden. Der Zarismus galt früher schon als der Höhepunkt der Volksknebelung, was aber das bolschewistische System sich leistet, wie es in

Auch

dem

letzten

einem Meer von Blut zur Gewalt gekommen ist, und diese Gewalt mit Verfolgungen und rücksichtsloser Knebelung aufrechterhielt, übersteigt alles das bei weitem, was ſelbſt der Zarismus getan hat. Ein Jahr liegt seit der Ermordung Kirows zurück. Dieses eine Jahr stand im Zeichen einer ungeheuerlichen Verschärfung des bolsche= wiſtiſchen Gewaltregiments und der rückſichtslosen Säuberungsaktionen. Mit der gleichen Rücksichtslosigkeit werden in den verschiedensten Ländern verhette Volks = schichten zu Revolten und Aufständen angetrieben, damit dieſes Gewaltſyſtem innerpolitisch den Nachweis liefern kann, wie der Bolschewismus in der Welt aktiver werde und immer größere Fortschritte mache. Wenn aber ein solcher Aufstand größeren Ausmaßes erfolg= los zusammenbricht, dann schweigt die sowjetrussische Presse sich klein laut darüber aus. Dann beginnt die alte Platte wieder von den drohenden Angriffen des „Faschismus“, während in Wahrheit der Sowjetstaat der Unruheherd der Welt ist.

Jungarbeiter

Erholungsmöglichkeit Große Sozialarbeitstagung der Hitler- Jugend - Obergebietsführer Axmann über den Weg der sozialen Jugendarbeit NSK Die Hitler-Jugend ist nach dem Willen des Führers die Jugend des nationalsozialiſtischen Staates. Sie allein stellt in Zukunft den Nachwuchs für die Partei. Daß sich diese Jugend der Größe der ihr hiermit gestellten Aufgaben durchaus bewußt ist, daß sie willens ist, diese Aufgaben auch zu meistern, das wurde jedem flar, der Gelegenheit hatte, an der großen So=

zialarbeitstagung der Hitler-Jugend in Altenhof in der Mark teilzunehmen. Nicht in einem großstädtischen Tagungssaal versammelten sich die hierher zusammengerufe nen Sozialabteilungsleiter der Gebiete der H.3. und Sozialreferentinnen der Obergaue des B.D.M., die hier mit ihren Kameraden und Kameradinnen aus der Deutschen Arbeitsfront, den

RSK Folge 281 Gaujugendwaltern und Gaujugendreferentinnen, den Reichsbetriebsgemeinschaftsjugendleitern und Jugendreferentinnen , vom 30. November bis 2. Dezember zusammengekommen waren, um für die richtungweisende Anleitungen f kommende soziale Jugendarbeit entgegenzunehmen, wie auch selbst Rechenschaft abzulegen über die bisher erfüllten Aufgaben . In einer der schönsten märkischen Jugendherber gen in der Schorfheide fand dieses Treffen statt. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Rede des Leiters der gesamten sozialen Jugendarbeit , Obergebietsführers Ax man n. Davon ausgehend, daß die nationalsozia= listische Jugend in der Kampfzeit die Fragen der werktätigen Jugend zu ihrem Gebot ge= macht habe und daß zu der Zeit, als die Jugend des Kampfes Jugend des Staates wurde, sie auch erfolgreich versucht habe, die einmal aufgestellten Forderungen auf den verschiedenen Arbeitsgebieten praktisch in die Tat umzusehen, gab Ärmann Antwort auf die grundäglichen Fragen, auf Fragen der planmäßigen Erho Gesundheitsführung , der des neuen Jugendlungspflege , arbeits echts , der Berufserziehung und des Berufswettkampfes . Alle dieſe verschiedenen Fragen seien nach der Machtübernahme von dem Sozialen Amt der Reichsjugendführung aus in die Einheiten der Hitler- Jugend hineingetragen worden. Man könne sagen, daß nunmehr durch die jahrelange Beschäftigung mit diesen Aufgaben die Hitler-Jugend besessen sei von einer Romantik der Wirklichkeit , die es verhindere, daß diese Jugend jemals aus dem Alltag heraustrete in ein fernes Traumland, und die damit der Jugend die Verpflichtung auferlege, alle diese sie angehenden Fragen selbst zu lösen. Als oberstes Ziel der gesamten sozialpolitischen Arbeit der Hitler-Jugend stehe selbstverständlich der Dienst am deutschen Jungarbei ter. Die hier notwendigen Arbeiten seien im Rahmen des Jugendamtes der D.A.F. durchzuführen, da nach dem Willen des Führers allein diese Organisation zuständig sei für die Totalität des Betriebes. Die Aufgaben des Jugendamtes gliedern sich in die beiden Säulen Jugendbetriebsarbeit und Jugendberufsarbeit. Man dürfe hierbei nicht vergessen, daß alle Fragen der Sozialpolitik aus der Zelle des Betriebes heraus entwickelt wurden und daß daher der Aufbau einer alle Betriebe umfassenden Organiſation von Betriebsjugendwaltern das nächste zu erreichende Ziel Diese Betriebsjugendwalter werden müsse. Dieſe hätten in dauernden Kontakt mit ihren jungen Kameraden zu stehen. Ihre politische Aufgabe ſei es, die gesamte werktätige Jugend auf die Idee des National : sozialismus auszurichten. Diese Betriebsjugendwalter müßten daher politisch geschult werden, denn im Betrieb sei ja dereinst der Klassenkampf ausgebrochen und im Betrieb auch müsse dieser Klas = ſenkampf täglich wieder überwunden werden. Über die Aufgaben der Jugendberufsarbeit fagte Obergebietsführer Armann, daß es nicht Sinn dieser Arbeit sein könne, etwa die Berufsschule und sonstige schon vorhandenen Einrichtungen der beruflichen Ausbildung zu er jezen. Die vom Jugendamt der D.A.F. betriebene zusätzliche Berufsschulung habe die Aufgabe, über die bisherige Berufsschulung hinaus die jungen Arbeiter in den elementaren Grundfertigkeiten auszubilden. Entsprechend der Grundhaltung der Hitler-Jugend, die alle von ihr zu erfüllenden Aufgaben im freiwilligen Einsatz erledige, sei auch diese Schulung unter dem Grundsatz der Freiwilligfeit durchzuführen . Die beste Form hierfür sei

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2. Dezember 1935 die der Lernkameradschaften , wie fie in der Übungswirtschaft der kaufmännischen Jugend schon seit langem betrieben werden. Diese Übungswirtschaft bilde bereits heute den Ausbildungsplatz für die Erziehung eines nationalsozialistischen Nachwuchses in der Wirtschaft. Aufgabe der kommenden Zeit sei es, Ansäge zu Arbeitskameradschaften in anderen Beru fen , die heute vielerorts schon vorhanden sind, weitgehendst auszubauen. Obergebietsführer Armann erwähnte in diesem Zusammenhang weiter auch die wirtschaftskundlichen Fahrten für Jungarbeiter, die gleichfalls eine Form der zusätzlichen Berufsschulung darstellten. Auch die Fragen der Berufsumſchichtung und damit verbunden des Aufbaues von Lehrlingsheimen , sowie Freizeitlageraktion für Jungarbeiter wurden Don Axmann ausführlich behandelt. Gerade mit der Freizeitaktion, die in diesem Jahre erstmalig in größerem Umfange in Angriff genommen worden sei, habe man die größten Erfolge zu verzeichnen. Es sei hier möglich gewesen, viele Tausende deutscher Jungarbeiter, die sonst nie aus der Großstadt herausgekommen wären , zur Gesundung in diesen von der H.3. geleiteten Lagern unterzubringen. Im kommenden Jahr werde man mit dieser Arbeit in verstärktem Maße fortfahren, um auch dem lezten Jungarbeiter Erholungsmöglichteiten zu geben. Aus den Erfordernissen der betrieblichen Arbeit komme man zu den Fragen des Jugendarbeitsrechtes. Obergebietsführer Armann betonte hierbei, daß diese Fragen eigentlich nur auf der Grundlage dieser betrieblichen Arbeit zu lösen seien, denn dadurch, daß die HitlerJugend in die Betriebe gegangen sei, wäre sie in die Lage versekt worden, die hier beim Jungarbeiter auftauchenden Probleme richtig in Angriff zu nehmen. er: Zum Reichsberufswettkampf flärte Obergebietsführer Armann, daß dieser nicht etwa eine neue Form der Lehrlings: prüfung darstelle, sondern daß hierbei das Ziel sei, die gesamte deutsche Jugend beruflich zu aktivieren. Auf jeden Fall müsse hierbei die Freiwilligkeit der Teilnahme gewahrt bleiben, denn mit diesem Grundsay stehe und falle der Reichsberufswettkampf. Selbstverständlich werde diese Aktion für alle Lehrjahre durchgeführt und ebenso selbstverständlich sei es auch, daß die an- und ungelernten Jungarbeiter teilnehmen, denn die Hitler-Jugend wende sich ja mit dem Reichsberufswettkampf an die gesamte deutsche Jugend. Durch die Erweiterung des Reichsberufswetttampfes auf die Studierenden, die in dieſem Jahr erstmalig in seinem Rahmen einen Reichsleistungskampf durchführen, werde tatsächlich die Front der jungen Generation geschaffen. Mit der Idee des Reichsberufswettkampfes wie auch des Arbeitsdienstés führe der Nationalsozialismus dem jungen Menschen immer wieder vor Augen, daß er nicht arbeitet, um zu leben, sondern daß er lebt, um zu arbeiten. Das sei das neue Arbeitsethos einer neuen Jugend, der Jugend des nationalsozialiſtiſchen Staates. Diesem Arbeitsethos entspreche auch die gesamte Einstellung der Hitler- Jugend zur Sozialpolitik. Man gehe hier nicht vom Fürſorgegedanken aus, sondern von dem der Leistung und führe die gesamte Arbeit auf der Ebene der Pflichterfüllung und Leistung aus. Alle diese Aufgaben würden nicht im ersten Anlauf gelöst werden, es gehöre dazu Aùsdauer und Beharrlichkeit. Wenn jeder ausdauernd und beharrlich seine Arbeit durchführe, dann werde und müſſe es in wenigen Jahren gelingen, alle Fragen der sozialen Jugendarbeit zu lösen.

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Feierabend

im

NSK Fern von den großen Städten, weitab von den lezten Siedlungen liegen die Arbeiterlager der Reichsautobahnen. Die Reichsautobahnen durchziehen viele Landstriche, welche der Verkehr bisher noch nicht erreichte, die auch noch wenig bevölkert sind . Da her war es nicht möglich, die Arbeitermaſſen, welche für das riesige Bauunternehmen angeſeyt wurden, in solchen Gegenden unterzubringen. Man hat deshalb Baradenlager errichten müſſen, um Belegschaften Quartiere zu verſchaffen, die sonst viel zu große Anmarschwege zur Arbeitsstelle hätten. Von den über 100 000 Mann, welche unmittelbar beim Bau beschäftigt sind, wohnen gegen 20 000 Mann in derartigen Lagern. Wie sehen die Arbeiterlager an den Reichsautobahnen eigentlich aus und wie lebt man in ihnen ? Ein solches Lager besteht in der Regel nus vier rotbraunen Holzbauten in ſolider Ausführung. Im allgemeinen kann ein Autobahnlager etwa 200 Mann beherbergen. Meist liegen die Lager landschaftlich sehr reizvoll. Sie sind alle nach einem gewiſſen Schema gestaltet. Die Baracken ſind nämlich im Rechtec angelegt, umschließen also eine Art Hof, der mit gärtnerischen Anlagen geſchmückt iſt. Man unterscheidet Wohn- und Schlaf baraden, die Küche mit einem großen Speisesaal, Sanitätsräume und die Bade = und Waschbaraden. Die Küchen find überall blißblank mit eisgekühlten Vorratskammern versehen, die Speiſeſäle sauber ge= scheuert und mit Bildern und Blumen ge= schmückt. In der Kantine ist eine R a dioapparatur, auch Klaviere , ja sogar Billardtische sind keine Seltenheit und es fehlen auch nicht jene harmlos aufreizenden Glücksſpiele, an denen man für einen Groschen alle aufregenden Sensationen des Hasardspieles , je nach vermeintlicher Geschicklichkeit, auskosten kann. Die Schlafräume, mit sauberen Bettgestellen, sauberer Wäsche und ordentlichen Spinden, erinnern an die besten Zeiten unserer Dienstzeit beim Militär. Anschließend findet man überall noch Lese- und Spielzimmer mit Zei= tungen, Zeitschriften und Büchern . Auch ein Sanitätsraum mit Krankenrevier ist vorgesehen, der Arzt kann mit Telephon und Auto schnell da sein. Den Schlager eines jeden Lagers aber bildet der Wasch- und Baderaum mit heißen Duschen und Zentralheizungsanlage . So ist, nach anfänglichen Mißſtänden, die aus der Schnelligkeit des Bautempos erklärlich waren, die Einrichtung der Lager heute überall vorbildlich. Man kann sich in einem solchen Lager wohlfühlen . Da aber die Autobahnlager nicht nur einwandfreie Unterkunftsräume für die Arbeitskameraden an der Autobahn, sondern auch ein wirklicher Ersatz für das entbehrte Heim ſein ſollen und müſſen, konnte man sich im nationalsozialistischen Deutschland nicht damit begnügen, nur die äußeren Verhältnisse zu ordnen. Die Unterhaltung, Belehrung,

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Autobahnlager Erziehung, sportliche Betätigung und Geselligkeit der Menschen, die Gestaltung der Freizeit waren mindestens ebenso wichtige Dinge, von deren richtiger Lösung die Erreichung des höchsten und schönsten Zieles abhängt, nämlich alle diese Arbeiter seelisch zu gewinnen. Der deutsche Arbeiter an den Reichsautobahnen, meist jahrelang arbeitslos, entwurzelt und ver bittert, muß langsam wieder für ein ge sundes deutsches Empfinden zurück gewonnen werden. Nicht nur Arbeit und Nationalsozialismus diesen Brot will der Männern geben, sondern auch innere Befriedi

gung. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend haben auch die Regierung und die nationalsozialiſtiſchen Organisationen in gemeinsamer Arbeit die Voraussetzungen geschaffen, die nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Nachdem durch das persönliche Eingreifen des Führers und der Beauftragten des Generalinspektors, durch die Deutsche Arbeitsfront und deren Organisationen „ Kraft durch Freude" und das „ Amt für Schönheit der Arbeit“ würdige äußere Zustände geschaffen waren, sorgten die genannten Organiſationen auch dafür, daß gute Unterhaltung verschiedenster Art für sämtliche Lager ermöglicht wurde. Der Generalinspektor war schon frühzeitig bemüht, daß Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung standen, bald folgten Spiele und Sportgeräte, Ein Radioapparate und Musikinstrumente. Filmauto bringt in alle Lager abwechselnd Kinovorstellungen und vor kurzem hat eine K.d.F. mit der Theatergruppe reisende ,,Iolanthe“ seine Lustspielreise über die AutoReichsminister Dr. angetreten. bahnlager Tagen die ersten diesen in Goebbels gab dreißig Wanderbüchereien für die Autobahnarbeiterlager in Berlin an dreißig Arbeiter. Örtliche Organisationen sorgen weiter für Vortragsabende und Unterhaltung, für Schulungskurse, Sport usw. Bei der „ Gesellschaft Reichsautobahnen“ wurde eine eigene ,,Zentrale für Unterkunft" geschaffen, die sich dauernd mit allen Fragen, welche die Arbeiterlager angehen, befaßt. So ist im Laufe der letzten Jahre sehr vieles geschehen, um das Wohnen und das Leben im Reichsautobahnlager so gut wie möglich zu gestalten. Aber, was auch alles von außen herangetragen werden mag, am wichtigſten bleibt doch, was von innen heraus wächst, was denn nun mit den Mitteln und Möglichkeiten angefangen wird. Und dafür ist und bleibt von entschei Bedeutung die Persönlichkeit des dender Lagerführers eines Reichsautobahnlagers. Jedes Lager hat einen solchen Führer. Er ist nicht nur verantwortlich für Ordnung, Sauberfeit und Disziplin , für rechte Abwicklung der alltäglichen Dinge, für die reelle Rechnung des Ganzen, er muß über diese selbstverständlichen Pflichten hinaus auch ein Mann sein, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Es ist nicht

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leicht, so eine buntgewürfelte Gesellschaft zu sammenzuhalten, wie sie auf den Autobahnen fich findet. Unter diesen Arbeitern, fast alle waren jahrelang arbeitslos, finden wir Menschen und Berufe aller Schattierungen. Junge Burschen, Verheiratete , Familienväter, unge= lernte und gelernte Arbeiter, Friseure, Tischler, Schlosser, Porzellanarbeiter, Matrosen, Artiſten , selbst Fremdenlegionäre. Aus diesen Menschen nun eine Gemeinschaft zu schweißen, mit ihnen etwas anzufangen, das muß man fönnen. Der Beruf eines solchen Lagerführers ist zudem etwas völlig Neues. Es gibt kein Vorbild dafür. Auch die Verhältnisse beim Militär oder beim Arbeitsdienst , können nicht ohne weiteres herangezogen werden, so wertvoll auch manche Elemente und Grundsäge dieser Organisationen sind. Aber die Führer eines Arbeitsdienstlagers haben sich ihre eigene Praxis erwerben müssen, die in vielem doch recht grundverschieden von den erwähnten Vorbildern ist. Immer wieder kommt es darauf an, was der Lagerführer aus seinen Leuten macht, was er aus ihnen herausholt. Es ist oft erstaunlich, wieviel das ist. Viele haben in dieser Tätigkeit einen neuen, großen, inneren Beruf entdeckt, manche haben versagt, weil sie in der besten Absicht nach irgendeinem Schema, das hier nicht paßte, an ihre erzieherische Aufgabe herangingen. Die Lagerführer, die Stubenältesten und nicht zuletzt der Koch- natürlich, sind die Männer, von denen das Barometer der Stimmung und guten Laune abhängt. Für alle Dinge muß der Lagerfüh = rer den richtigen Blick haben. Bei einer scheinbar ganz nebensächlichen Unterhaltung, oder aus einem scheinbar belangloſen Vorgang findet er plötzlich die richtigen Stubenältesten, er entdeckt alle möglichen und unmöglichen Talente unter ſeinen Leuten. Er stellt aus eigenen Kräften einen ganzen Varietéabend auf

Kinderarbeit und

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die Beine, zu dem die Bevölkerung und alle Mädchen der Gegend herbeiſtrömen . Da hat er den Kontakt mit den Landleuten gleich hergestellt. Ja, der richtige Lagerführer ist ein Teufelsterl, vielleicht ein früherer Feldwebel, oder ein alter S.A.-Mann, oder einer vom Arbeitsdienst, aber auf alle Fälle versteht er es, den Laden zu schmeißen und Leben in die Bude zu bringen. Und in den Lagern, wo solche Kerle am Ruder sind, da gibt es auch den ſchönſt en Feierabend im Kreise der guten Kameraden, mit denen man harte Arbeit und manche Gefahren teilt. In solchen Lagern wird auch die rechte Keimzelle gelegt zur Volksgemeinschaft, da ſehen wir, daß die Männer über den Spaß hinweg sich auch mit tieferen Dingen ernsthaft beschäftigen. Da gibt es teine Miesepeter, sondern drahtige, gesunde Kerle. Der harte Beruf braucht solche Männer, ihnen wird wahrhaftig nichts geschenkt. So ein richtiger Kameradschaftsabend mit Sang und Tanz und Schifferklavier, finanziert aus den Überschüssen der eigenen Kantine und mit gerne gegebenen Zuschüssen einiger Baufirmen, zu dem kommen die Bauern in hellen Scharen und spornstreichs gelaufen. Unsere Reichsautobahnarbeiter können da aber auch noch manchem etwas vormachen. Unternehmer , Bauer und Arbeiter sind da ein Herz und eine Seele. Mit bescheidenen Mitteln , aber mit freudiger , innerer Hilfe ist es gelungen , aus den Arbeitern an der Autobahn , aus den entwurzelten und verbitterten Proleten von einst, wieder gute deutsche Volksgenossen zu machen. Noch ist der Kampf um die Seele des Volkes nicht beendet. Ein rechter Feierabend nach schwerer Arbeit ist auch ein guter Schritt dazu. Das lehren uns die Arbeiterlager: an den Reichsautobahnen. Dr. Otto Reismann .

Kinderschutz

NSK Die deutsche Landjugend findet in der Erneuerung und Erhaltung der in Bauerntum, Heimatscholle und Volkstum wurzelnden Werte und Kräfte heute bedeutsame und veraniwortungsreiche Aufgaben. Ihr Schaffen wächſt in einer Zeit, in der unser Volk wieder zu diesen Quellen völkischer Kraft zurückfindet, zum Dienst an der Nation. Nur eine wurzelstarte und gesunde Landjugend vermag aber diese Aufgaben der Gegenwart zu meistern. Die Kindheit unserer bodenständigen Menschen muß darum vor allen Einflüſſen bewahrt werden , die Gesundheit und Entwicklung des Landkindes schädigen können. Zu den verschiedensten Zeiten und von verschiedenen Stellen ist darum auf die Gefahren hingewiesen worden, die der Landjugend aus einer verfrühten und übermäßigen Kinderarbeit erwachsen. Kürzlich hat nun auch die Reichsjugendführung zu dieſem ernsten Problem Stellung genommen. In eindringlichen Ausführungen in der sozialpolitischen Zeitschrift der Reichsjugendführung

auf

dem

Lande

wird eine gesetzliche Regelung von Kinderarbeit und Kinderschutz auf dem Lande gefordert. Rund 400 000 Kinder , so wird berichtet, arbeiten in der deutschen Schut ohne Landwirtschaft jede bestimmung. Die deutsche Kinderschutzgesetzgebung hat sich bisher fast ausschließlich auf die Bewahrung der in industriellen Betrieben und in der Heimarbeit beschäftigten Kinder und Jugendlichen. vor förperlichen und sittlichen Schädigungen durch verfrühte und übermäßige Erwerbsarbeit beschränkt. Für die Kinderarbeit auf dem Lande gab es bisher keine Schutzgeseze. Das ist auf den ersten Blick nicht verwunderlich; denn die Mitarbeit des Landkindes im bäuerlichen Schaffenstreis ist mitunter unentbehrlich und birgt, wenn sie richtig angewendet wird , kaum nennenswerte Gefahren für die kindliche Entwicklung. Solche Gefahren ergeben sich nur dann, wenn die Beschäftigung von Kindern bei der Landarbeit zur Überbeanspruchung der findlichen Arbeitskraft mißbraucht wird , wenn

NSK Folge 281 sie verfrüht einſeht und durch sie die Unfallgefährdung der Landkinder vergrößert wird.

Landarbeit ist schwere Körperarbeit. Sie stellt an den unentwickelten kindlichen Organismus sehr hohe Anforderungen. Man wird daher davor warnen müſſen, daß schon kleine Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren zu schweren Feldarbeiten herangezogen werden und daß ihre Arbeitszeit zu hoch bemeſſen wird. Eine achtstündige Arbeitszeit ist auch für das zwölfjährige Kind viel zu Überhoch. anstrengungen, Heben und Tragen von Lasten, Kriechen und Bücken auf feuchtem Boden führen oft zu und Mißbildungen förperlichen Erkrankungen und hemmen mitunter das kindliche Wachstum . Nässe, Kälte und Regen während der Arbeit in den Übergangszeiten verursachen Erkältungen, oft aus denen dauernde Erkrankungen der Atmungsorgane hervorgehen können. GesundheitsSolche schädigungen sind naturgemäß beim Kinde leichter möglich und verhängnisvoller als bet dem abgehärteten Erwachsenen. Auch unfälle bei der Durch

ein nicht geringer Teil der Kinderhat sich nach zuverlässigen Statistiken Beschäftigung von Landkindern ereignet. den Umgang mit Tieren und Die

steigende Verwendung von Maſchinen ist die Unfallgefährdung im bäuerlichen Schaffen stark erhöht. Kinder sollten deshalb von Arbeiten mit Maschinen und Zugtieren nach Möglichkeit ferngehalten werden. Neben körperlichen Schädigungen durch eine mißbräuchlich geübte Kinderarbeit erwachsen aber vor allem der seelischen Entwick lung des Kindes große Gefahren aus verfrühter und übertriebener Erwerbsbeschäftigung. Die Kindheit ist in der menschlichen Entwicklung eine Periode des Spiels. Sie hat eine grundlegende Bedeutung für das seelische Wachstum. In Spiel und kindesgemäßer Beschäftigung erwirbt sich das Kind das geistige Rüstzeug für das Leben, übt es die wichtigſten und für die Weiterentwicklung grundlegenden Funktionen . Wo das Kind aber keine Zeit zu kindesgemäßer Beschäftigung findet, wo es zu früh aus seiner Welt vertrieben und in die des Erwachsenen eingegliedert wird, da versäumt es seine wichtigsten Aufgaben, da wird die natürliche Entwicklung gehemmt, es entstehen Rückstände, ursprünglich vorhandene Anlagen und Kräfte verkümmern.

volksorganischen einer Pädagogik, Berthold Otto , hat diese Auswirkungen verfrühter Kinderarbeit treffend dargestellt: „ Die Kindheit ist die Zeit, in der das Kapital der Arbeitskraft sich ansammeln ſoll, das sich nachher in der Lebensarbeit betätigt. Wenn man die Kinder nötigt, etwas oder gar vieles von dieser Kraft zu früher Arbeit zu verwenden, so gibt man leichten Sinnes das aus, was nach richtigen ökonomischen Grundsägen gespart werden müßte man treibt Verschwenderwirtschaft. Aber noch schlimmer ist die Verschwendung, wenn man dadurch den Kindern das ihnen gemäße Spiel und damit die Freude am Leben verdirbt.. Je reiner man die Kindheit dem Spiel bewahrt, um so Der

Vorkämpfer

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2. Dezember 1935 besser wird die Jugend für die Arbeit des Lebens vorbereitet sein." Die Erhaltung der biologisch wichtigen Wachstumszeit des Kindes verbietet uns ſowohl eine verfrühte als auch eine übermäßige Heranziehung des Landkindes zu schwerer Feld- und Hofarbeit. Aus seiner Welt schöpft das Kind Kraft und Lebensfreude, und je ernster und aufgabenreicher das Leben ist, um ſo nötiger hat der Mensch einen Sparschatz von Frohsinn, Heiterkeit und innerer Festigkeit, den er aus der Kindheit mitbringt. Es ist erfreulich, daß gerade die Reichs= jugendführung die Fragen einer Regelung des ländlichen Kinderschutzes aufgeworfen hat und nach den erfolglosen Vorschlägen und Denkschriften der Vergangenheit eine gesekliche einheitliche Regelung fordert. Eine gesunde, starke und tatbereite Jugend soll auch auf dem deutschen Lande aufwachsen, bereit, den neuen Staat auf ihre Schultern zu nehmen und das Aufbauwerk unserer Tage zu vollenden. foe.

Reichsleiter Rosenberg empfängt Sir Alexander Lawrence NSK Berlin, 2. Dezember. Reichsleiter Alfred Rosenberg hatte am Montag, dem 2. Dezember, im Kreise seiner engeren Mitarbeiter den bekannten englischen Juristen Sir Alexander Lawrence zu einem fleinen Empfang im Hotel Adlon eingeladen. Der Gast nahm seinerzeit an dem bekannten Kownoer Prozeß als objektiver Beobachter teil und verfaßte als Ergebnis seiner Erfahrungen in Litauen und im Memelgebiet das soeben und der „Litauen erschienene Buch Memel = Verratsprozeß in Kown o“, welches eine genaue und unvoreingenommene Wiedergabe der für Litauen so belastenden Verhandlungen in Kowno vom Dezember vorigen Jahres darstellt.

Eine Ehrengabe der Provinz Brandenburg für Friedrich Fontane NSK Der Verlagsbuchhändler Friedrich Fontane, der letzte Sohn des märkischen Klaſſikers Theodor Fontane, der in Neuruppin hochbetagt lebt und sich in wirtschaftlich ungünstiger Lage befindet, hat jahrelang hindurch um die Anerkennung für das Werk seines Vaters gekämpft, aber die Behörden haben sich kaum um ihn gefümmert. Jezt haben der Gauleiter und Oberpräsident Kube und der Landesdirektor von Arnim tatkräftig sich eingesezt, um den lezten Sohn des Dichters der Wanderungen durch die Mark Brandenburg" zu ehren . Im Auftrage des Gauleiters und Oberpräsidenten sowie des Landesdirektors von Arnim überbrachte ein Vertreter der Provinzialverwaltung am Donnerstag Herrn Friedrich Fontane eine Ehrengabe von 1000 Mark, die er in Gegenwart des Bürgermeisters von Neuruppin überreichte und dabei zum Ausdruck brachte, daß auch ein armes Land wie die Provinz Brandenburg dankbar sein könne, wenn es gelte, das Andenken Fontanes zu ehren. Mit bewegten Worten dankte Friedrich Fontane.

N S K Gonder die nſt

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Eine sinnvolle

Grundlage

NSK In allen Dingen unſeres Lebens streben wir heute zurüd zu einer artgemäßen Haltung. Die Erkenntnis , daß wir in unserem Sein und Tun an unsere Rasse gebunden find, hat uns gezeigt, daß es durchaus ein Irrtum sein mußte, daß wir uns von diesen Gebundenheiten frei eine beliebige Lebenshaltung schaffen könnten . Unter Mißachtung unserer rassischen Gegebenheiten glaubten wir uns ausschließlich abhängig machen zu können von dem Milieu, d. h. von den Umwelteinflüſſen, in denen wir lebten. Wir schufen uns daraus eine Lebenshaltung, die uns begehrenswert erschien ohne Rücksicht, ob sie uns auch zuträglich ſei. Wir ſehen nun aber, daß wir absolut an den Boden und die klimatischen Verhältnisse gebunden sind, unter denen wir leben müſſen. Die erschreckende Zunahme von Verfallserscheinungen unserer Konstitution, d . h. der seelisch-körperlichen Verfaſſung des europäiſchen Menschen, die auch jedem Laien ohne Schwierigkeiten sichtbar wird durch die zunehmenden Stoffwechselkrankheiten, die er im Umkreis ſeiner eigenen Familie und seiner Bekannten beobachten kann, fordert von uns heute eine zielbewußte Auseinandersetzung mit den Ernährungsfragen, die eine entscheidende Rolle in der Erhaltung unserer Volksgesund heit spielen. Es genügt nicht, eine rassische Auslese zu treffen und ein Volk rassisch zu fördern und zu stärken, ſondern es ist ebenso notwendig, diese Rasse auch zu erhalten. Der Arzt spricht vom „ Dämmerungszustand", in dem sich der Organismus befindet, solange das Erscheinungsbild des konstitutionellen Verfalls noch nicht hervortritt. Über kurz oder lang aber muß aus diesem Dämmerungszustand cin Krankheitszustand werden, wenn wir es nicht lernen, darauf Rücksicht zu nehmen . Wesentlich für die Gedankenlosigkeit in unserer Ernährung sind ohne Zweifel die Schwierigkeiten, die dem Großstadtmenschen bei der Überbrüdung großer Entfernungen zwischen

Ernährung

der

Geſundheit Arbeitsstätte und Zuhause entstehen. Er scheint dabei einfach angewiesen auf die Ernährung durch belegte Brote zu sein. Ein anderer wichtiger Grund sind häufig geldliche Schwierigs keiten gewesen, die uns vorübergehend unbeweglich, mit der Zeit aber initiativlos machen. Und schließlich liegt die Hungerzeit des großen Weltkrieges noch nicht solange zurück, daß sie nicht noch heute über die Lebenshaltung vieler deutschen Familien ihre Schatten würfe. Wir brauchen uns dies aber alles nur einmal klarzumachen, um dem abhelfen zu können. Unseren Frauen erwächst hierbei eine entscheidende Rolle in der Mitarbeit am Wiederaufbau unseres Volkes. Wir wollen nun diese Rolle auch freudig auf uns nehmen und jede einzelne von uns sich der Verpflichtung bewußt sein, die sie als Verwalterin von 80 v. H. unseres Volksvermögens übernimmt. Ebenso wichtig ist ihre Rolle als Hüterin und Pflegerin der gesundheitlichen Werte ihrer Familie. Es darf keinen Haushalt mehr geben, in dem nicht jede Woche ein Küchenzettel mit Sorgfalt und Überlegung aufs gestellt worden ist, der der Ausdruck unseres Verantwortungsbewußtseins ist. Bei diesem Küchenzettel müſſen wir beachten, daß wir nicht einen Tag unsere Familie mit zellulosereichen Schlacken, während wir sie den anderen Tag mit Kohlehydraten, wie sie in Getreideprodukten enthalten sind, und den dritten Tag mit Fett überlasten. Kein Organismus läßt sich das auf die Dauer widerspruchslos gefallen. Die Regelung des Nahrungsmittelverbrauchs, die heute der Staat übernommen hat, um die Ernährung unseres Volkes aus eigenem Grund und Boden sicherstellen zu können, fordert auch von uns, ſich in den Dienſt dieser Regelung so sinnvoll einzubauen, daß die deutsche Hausfrau als Hüterin ihrer Familie einen entscheidenden Faktor im Kampfe um Deutsch = lands Erneuerung darstellt. Charlotte Dr. Boor -Friedrich

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Eine Amerikanerin

mit

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deutſchem

Herzen

Ray Beveradge setzt sich ein für die Weltgeltung des nationalsozialiſtiſchen Deutſchland NSK Es liegt durchaus im Intereſſe der Allgemeinheit, wenn eine Frau, deren Name einen so guten Klang in der angelsächsischen Welt hat, wie Ray Bever adge, sich im neuen Deutschland über das Neugeschaffene auf den verschiedenen Gebieten orientiert und davon der Preſſe der ganzen Welt Berichte gibt. In Dresden ist an einem Nachmittag ein kleiner Kreis von Preſſevertretern versammelt. Ein festlich anmutender kleiner Raum, gedeckte Teetische Iman ist einer Einladung der Landesstelle des Propagandaministeriums und der Landesstelle des Frauenarbeitsdienstes gefolgt. Nicht ganz ohne Neugier erwartet der kleine Kreis diese Plauderſtunde mit Ray Beveradge. Man weiß gar nicht so recht, was man mit dieser schon etwas älteren Dame anfangen soll, die sehr liebenswürdig gerade mit der Referentin der Auslandsabteilung der Gaufrauenschaft plaudert. Warum dies alles hier? Tempo wir haben keine Zeit, stundenlang Tee zu trinken ! Aber ſchließlich muß es ja was Beſonderes mit dieser Frau sein. Endlich begrüßt der Vertreter des Propagandaminiſteriums den Gast, und nun hören wir auch von dem Leben dieser Amerikanerin . Wir kommen immer mehr ins Staunen. In Hollywood geboren, in ihrer Jugend Schauspielerin , gefeierte Künstlerin ; plöglich, als der Krieg aus brach, treibt sie ihre Liebe zu Deutschland nach Rote - KreuzBerlin wird sie Schwester. Dann eröffnet sie in Amerika einen großen Feldzug gegen Lieferung von Waffen an die Feinde Deutschlands . Die Nachkriegszeit sieht sie in Ruhrkämpfen als Berichterstatterin der Hearſt-Preſſe, im oberschlesischen Kampf wirkt sie aktiv mit. An ihrem einfachen Kleid trägt sie den Schlesischen Adler 1. und 2. Klaſſe und das Ehrenkreuz des Roten Kreuzes , das ihr der Führer selbst Sie erlebt die Zeit der verliehen hat. Vorbereitungen des November 1923. Zu dieser Zeit wird sie deutsche Staatsangehörige . Sechs Jahre lebte sie nun in Rapallo und kommt zum Parteitag 1935 zum erstenmal in das Deutschland des Dritten Reiches. Man lädt ſie ein, als Gaſt in Nürnberg teilzunehmen . Unvergeßliches Erlebnis sind ihr diese Stunden : „Nürnberg waren nicht ein paar Tage, Nürnberg war ein ganzes Leben“,

erzählt sie begeistert. Immer wieder kommt sie nachher in der Unterhaltung auf das Erlebnis von Nürnberg zurück. Aber damit läßt sie es nicht genug sein, sie will nun unsere Alltagsarbeit kennenlernen. Die Arbeit der N.S.V., Winterhilfswerk und ganz besonders die Arbeit der Frauenorganisationen. Es ist spannend, fast etwas verwirrend, diese Frau erzählen zu hören von ihren Erlebnissen. Es gibt kein Land , das sie nicht kennt, keine Situation, in die sie noch nicht gekommen wäre. Und immer und immer hat sich diese Amerikanerin für Deutschland eingesetzt. Eine faſt unerklärliche Liebe zu unserem Volk ließ die Vollamerikanerin im Krieg einen geheimen Feldzug in den Vereinigten Staaten eröffnen, der ihr und ihrem berühmten Namen Haß und Argwohn vieler ihrer Landsleute eintrug. Wie kam dieſe Frau dazu, sich einzusetzen an den schwierigsten und gefährlichsten Stellen deutschen Kampfes in der Nachkriegszeit ? Wie kam sie dazu in einem Buch, das sie „ Meine lieben Barbaren" nennt, gegen die ganze Welt einzutreten für unser Volk? Wie kam sie dazu, in einem erbit terten Pressekampf sich gegen die Lügen und Verleumdungen einer ganzen Welt zu stellen ? Es war nichts als eine große Liebe zu unserem Deutschland . „ Es kam mir alles von Herzen“, so antwortete sie auf diese Frage. Wirklich, wir schämen uns fast ein bißchen vor dieser unbestechlichen Gradlinigkeit, mit der diese Frau ihren Weg für Deutschland gegangen ist. Und von Herzen sind wir dankbar, daß sie heute in die Kleinarbeit hineinsieht, und daß die Worte, die aus ihrem Mund kamen, Hunderttausende, besonders in der angelsächsischen Welt, glauben werden, weil sie eine Frau sagt, die man draußen schäßt und ehrt. In den nächsten Wochen wird sie in zwei unſerer Lager für je drei Tage kommen . Und wir freuen uns auf ihr Kommen, nicht etwa, weil wir gespannt sind, wie sich Ray Beveradge beim Stallausmiſten anstellen wird , oder weil wir neugierig sind, ob sie sich sonst in unsere Arbeit hineinfindet, sondern, weil wir uns freuen, daß hier eine Ausländerin mit deutschem Herzen kommt und in der Welt= presse einmal statt schmuziger Lügen, die Wahrheit für uns sprechen lassen wird!

Rauſchgoldengelund Weihnachtspyramiden

Was die Berliner Weihnachtsausstellung zeigt NSK überall fern der Städte, in den einsamen Gebirgstälern Mittel- und Süddeutsch= lands und den weiten Ebenen Norddeutſchlands haben sich noch alte Weihnachts- und Vorweih-

nachtssitten erhalten, die langsam das Fest vorbereiten. Das zeigt die diesjährige Berliner Weihnachtsausstellung am Funkturm, die ein ganzes Dorf, umgeben von Tannen, unterm

RSK Folge 281 Schnee geduct, aufgebaut hat . Die Häuser, die Stuben, die Heimarbeiten, die Bräuche aller Landschaften sind da. Neben dem strohgedeckten Niedersachsenhaus stehen das dunkle breite Schwarzwaldhaus und die Fachwerkhäuser Mitteldeutschlands. Durch die hellerleuchteten Fenster sieht man hinein in die alten Bauernstuben mit den geschnitten Truhen, Stühlen und Schränken, in den Tellerborden stehen in Reihen das bunte Geſchirr und zinnerne und kupferne Hausgeräte. Auf den Tischen stehen die Weihnachtsbäume, wie fie jede Landschaft ſich schmückt, oder die Weihnachtspyramiden, wie sie vor allem im Norden teilweise noch üblich ſind. Einfache Holzgestelle mit ein paar Lichtchen besteckt und Backwerk in den symbolischen Formen, dem Hahn, dem Pferd, dem Lebensbaum, behangen, wie eine Friesenstube zeigt, bis zu den kunstvollen Gebilden aus Porzellan, die im Erzgebirgshaus stehen. Schwaben und Baden zeigen wunderschöne holzgeschnitte Krippenfiguren zu Fuß des Baumes oder in friedlicher Runde auf dem Tisch aufgestellt. Kurmark und Pommern bringen den Julklapphaÿn in allen Formen und den weihnachtlichen Schimmelreiter. Neben den Weihnachtsstuben bergen die tleinen Häuschen die Werkstätten der jeweils bodenständigen Heimarbeiter. Im Kreis um einen Tiſch ſizen in ihren ſchmucken 'S ch w a r zwälder Trachten eine Strohhutflechterin ,

Aus

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2. Dezember 1935 eine Spinnerin und eine Trachtenstickerin, und die Kuckucsuhr tict leise an der Wand. Im Haus der Bayerischen Ostmart arbeitet ein Holzschniger an einer seinen Madonnengestalt, kunstvolle Tierfiguren stehen auf den Wandbrettern. Aus dem Erzgebirgshaus schallen Weihnachtslieder, die Klöppel der Stickerinnen klappern emsig dazwischen, und eifrig gehen die Hände der Spielzeugmaler. Hessen ፡ Nassau und Schlesien zeigen Töpferwerkstätten, und die Rauschgoldengel des Nürnberger Hauses flattern in allen Größen vom Himmel , während die Kurmart mehr für das nahrhafte zu ſein scheint und eine alte Küche mit Backmodeln und Backtrog zeigt, der bis oben hin mit seinem Teig gefüllt ist. Der weitere Ausstellungsraum bringt, in tleine Verkaufsbuden und Stände aufgeteilt, die Waren, die aus all dieſen Häuschen und Gauen hinausgehen. Iede Gegend ist da vertreten mit ihren besonderen und eigenen Erzeugnissen. Daneben schmücken 400 Berliner Schulkinder im Wettbe= werb Christbäume, von denen einer hübscher und bunter ist als der andere und manche Anregung geben wird. So hält diese Ausstellung, was sie versprach, nämlich Querschnitt zu sein durch die Weihnachtsarbeit und WeihnachtsL. B. freude im deutschen Land.

der Arbeit der

deutschen Spißenſchule

NSK Was ist die Deutsche Spitzenschule? Keine Unterrichtsstätte im eigentlichen Sinn, sie hat zwar gelegentlich einige Schülerinnen, die die Kunst des Klöppelns dort erlernen, aber ihre Hauptaufgabe besteht seit 25 Jahren darin, einen Stamm geschickter Heimarbeiterinnen zu erziehen, mit Muſtern zu versorgen und ihnen Absatz für ihre Arbeiten zu verschaffen. Die Klöpplerinnen und Filetarbeiterinnen schiedener Gebiete des Erzgebirges und der Oberpfalz sind laufend durch den Verein betreut worden. Angegliedert wurden zahlreiche Heimstickerinnen in Oberschlesien, Oberfranken und der Bayrischen Ostmark. Es wird erstrebt, das Arbeitsgebiet noch wesentlich zu erweitern , und im Rahmen der Handwerkspflegeaufgaben der Reichskammer der bildenden Spitzenschule zu Künste Die einer Umschlagsstelle für deutsches Frauentextilhandwerk auszubauen, so daß allmählich die Heimarbeiterinnen auch anderer Landschaften mitbetreut werden. Durch Schaffung wirklich guter Muster, die der Mühe der Herstellung wert sind, und durch Pflege hochwertiger Leistung wird sich erreichen laſſen, daß die fleißigen Heimarbeiterinnen laufend Absatz und die kaufenden Frauen bleibende Werte für ihr Heim erhalten.

ullen Frauen, die Freude und Luft daran haben, ihr Heim durch die Arbeit schaffender Hände zu verſchönen, eine Fülle praktiſcher Anregungen. Der Besucher wird freudig überrascht sein , wenn er nach dem Weg zum Hinterhaus in die hergerichteten hellen, geräumigen, festlich Räume eintritt. Das dunkle Tannengrün der Weihnachtsgirlanden und des Adventskranzes bilden einen reizvollen Gegenſak zu den zarten Spitzen. Sogar der Christbaum, der in einem handgeschmiedeten Dreifuß steht, ist mit Spigen geschmückt. Die grau getönten Wände sind mit Meterspizen bespannt, deren Musterung durch den dunkleren Hintergrund klar zur Geltung tommt. Man muß sich schon ein wenig Zeit laſſen, um all die vielfältigen feinen Ornamente richtig zu betrachten, aber die Mühe lohnt sich, man kann geradezu Ent = dedungsreisen machen. Auf den Tischen locken zahllose schöne Gebrauchsdinge: Weihnachtsgeschenke mannigfacher Art - zum Kauf, die die sinngemäße Verwendung der deutschen Spigen vor Augen führen und die Besucherinnen anregen sollen, auch die eigene Phantasie walten zu lassen und für sich und ihr Heim selbst etwas zu arbeiten. Kragen, Kleidgarni turen, Taschentücher, Kinderkleidchen, neben allerlei anderen Kleinigkeiten fürs Kind, Gardinen, Kiſſen, Deckchen und Gedecke sind in verschiedensten Preislagen vorhanden. Auch der schmalste Geldbeutel ist berücksichtigt.

Es liegt nahe, gerade heute bei den deutschen Frauen für die Hausfleißerzeugnisse zu werben, nachdem im Volke durch die Bewegung der Sinn für Heim und Familie Erneuerung fand. Die Weihnachtsschau der Spizenschule gibt

Die Spitzenschau ist in diesem Jahr erstmalig

·

Blatt 8

NSK Folge 281 durch Arbeiten anderer Textilkünſtlerinnen ergänzt : Karla Drabsch hat ihre Ostmarkblusen mit bunter Durchbruchstickerei ausgestellt, Frau Klein - Köppen Decken und Kiſſen mit werkstoffgerecht entwickelten Stickereien, Resi Brand zeigt ihre lustigen bunten Tiere mit

Wir haben

es

NSK Aus der großen Zahl der Aufwartefrauen unseres Betriebes kenne ich die beiden, die für unsere Zimmer zuständig sind, näher. So grundverschieden sie im Außeren sind, um so mehr gleichen sie sich in ihren Ansichten. Frau Wagner, groß und kräftig gebaut, beherrscht als Zerberus ihr Revier. Mit Staubwedel und Handtücher, oft auch noch den Lederlappen, am Gürtelband, so pußt sie Zimmer um Zimmer. Geſprächig ist sie selten, dagegen -schmeckt ihr ein Täßchen Kaffee so mitten in der anstrengenden Arbeit von früh um 5 bis mitags gegen 1 Uhr --- sehr gut. Frau Bartel dagegen verabscheut den Kaffee, denn er ist schädlich", dafür liebt fie den Tee. Sie ist von kleiner Figur, und flink wie eine Biene wirbelt sie durch ihre Zimmer. Ihre 62 Jahre sieht ihr keiner an, und in der Arbeit ist sie allen voraus. Ihr Leben lang hat sie für sich und ihren Mann, der bald nach der Verheiratung erwerbsunfähig wurde, den Lebensunterhalt verdient. Nun ist sie allein, und wenn sie etwas erübrigen kann, dann gibt sie es für ärmere Volksgenossen, die ja noch weniger haben als wir". Sind wir einmal bei diesem Thema angekommen, dann geht unserer Frau Bartel meist der Mund über. „ Wenn man so sieht, wie sie jezt alle rennen, um Butter zu kriegen oder Schweinefleisch, zum Kuckuck noch mal, im Kriege haben wir nichts gehabt und es ist auch gegangen. Die sollen sich doch einmal überlegen, mit wieviel andere Volksgenossen leben müssen, und der größte Teil unseres Volkes in den vergangenen Not- und Kampfjahren ausgekommen ist, ohne zu murren, nur mit dem einen Ziel, unserm Führer zur Macht zu verhelfen. Und jezt gehen die anderen auch nicht zugrunde, wenn sie mal weniger Schweinefleisch und Butter erhalten. Mir sollte mal eine Frau darüber was sagen, der würde ich schon das Richtige erzählen ! Nein , wir halten durch und wenn es hundermal schlimmer fäme." Das wird mit so einer Selbstverständlichkeit, so ohne Pathos gesagt, wie man es nicht wiedergeben kann . Manche Butterstulle hat Mutter Bartel der S.A. in den vergangenen Kampfjahren geopfert, wenn auch sie dann oft nichts mehr übrigbehielt. Frau Wagner sieht ihren Ehrgeiz auf einem anderen Gebiet. „ Wiſſen Sie, jezt werden doch

2. Dezember 1935 beweglichen Gliedern, Käte Vollbehr Bildwebereien, Ina von Kardorff Stickereien und Stepparbeiten, Alexandra Röhl spitzenverzierte Modellblusen und Dorothea Liedmann , die Altmeisterin der Häkelkunſt ihre ,,Märkischen Spizen". Dr. Eichholtz.

wieder

geſchafft

die Kornblumen mit Ühren wieder verkauft“, so sagte sie mir kürzlich und fügte stolz hinzu : „Wir haben es wieder geschafft ! " Ihre Tochter, Lehrmädel in einem kaufmännischen Betrieb, ist nämlich bei dem Verkauf von Blumen oder Plaketten immer die erste und in ihrem Bezirk schon dafür bekannt. Riesige Mengen übernimmt sie sich zum Verkauf, und noch nie hat sie eine zurückgebracht. Wenn sie es allein nicht schaffen kann, dann hilft eben Mutter. Es hat manchmal schon Streit darum gegeben, wenn das Mädel Muttern keine abgeben wollte. Denn Mutter, die für drei Kinder zu sorgen hat, die alle noch in die Lehre gehen und so gut wie gar nichts verdienen, hat für sonstige Hilfs= arbeit in der Frauenschaft oder N.S.V. keine Zeit. Beim Blumenverkauf kann aber auch sie helfen, und dann will das Mädel immer keine abgeben“. ,,Wenn wir selbst auch nicht viel opfern können , dadurch, daß wir oft Sonntags vier Mann hoch uns für den Verkauf der Spendenabzeichen einsehen, hoffe ich einen kleinen Ausgleich zu schaffen." Zwei Frauen aus dem großen Heer der Unbekannten und Ungezählten, die für hunderttauſend und aber hunderttauſend ihrer Berufskameradinnen sprechen. Solche Frauen kann der Führer brauchen, für den Staat und für die Erziehung der kommenden Generation. Elly Jaesche .

Der Reichsmütterdienst braucht noch Lehrkräfte NSK Der Reichsmütterdienst hat besonders in Ost- und Süddeutschland noch Bedarf an Lehrkräften für seine Lehrgänge in Säuglings- und häusliche Krankenpflege sowie für die Kochund Nähkurſe. Bewerberinnen müſſen die ſtaatliche Anerkennung als Gesundheitsfürsorgerin besigen oder Gewerbelehrerin und Lehrerin der landwirtschaftlichen Haushaltungskunde sein. Gegebenenfalls werden auch erprobte Säuglings- oder Krankenschwestern mit mehrjähriger Praxis in Anstalt und Familie eingestellt. Bewerbungen mit Lichtbild sind zu richten an die Reichsstelle des Deutschen Frauenwerkes Abt. Reichsmütterdienst, Berlin SO 36, Maybachufer 48-51.

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.

NSK -Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 281

Einweihung deutschen

2. Dezember 1935

der

Schule

neuen

in Tenerife

Die Ortsgruppe der N.S.D.A.P. organisierte freiwilligen Arbeitsdienst NSK Die Deutsche Kolonie in Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt der Kanarischen Inseln seierte, wie die A.O. der N.S.D.A.P. mitteilt, die Erfüllung eines großen Traumes. Ein Traum, den alle auslandsdeutschen Gemeinden haben : eine deutsche Schule im eigenen Gebäude zu haben . Denn die deutsche Schule ist für sie mehr als nur der Bildungsort für ihre Kinder. Sie ist Sinnbild und Mittelpunkt ihres kulturellen Lebens, e in Stüd Heimat. Voll Stolz blicken die Deutschen Tenerifes auf ihr Werk. Vor 26 Jahren wurde durch die des deutschen Konsuls das Bemühungen ,,Colegio àleman", die Deutsche Schule, ge= gründet. Nun sollte dieses Institut ein würdiges Heim erhalten. Mit zähem Willen, unter großen persönlichen und geldlichen Opfern ge= lang es, diesen Plan zu verwirklichen . Die Ortsgruppe der N.S.D.A.P. in Tenerife organi= fierte einen freiwilligen Arbeitsdienst. Ein Beweis, wie sich der Geist des neuen Deutschlands ſelbſt in der kleinsten auslandsdeutschen Gemeinde auswirkt. Doch auch Angehörige des Gast voltes legten Hand an und bezeugten so ihre Freundschaft für dies neue Deutschland . In neunmonatiger Arbeit entstand unter Mithilfe der spanischen Behörden der Inseln und der deutschen Reichsregierung in gemeinsamer Arbeit deutscher und spanischer Architekten und Firmen dieses Haus , das mit seinen klaren und schlichten Linien eine Zierde der Hauptstadt geworden ist. Ein Sinnbild deutsch - spanischer Freundschaft. Die Deutsche Kolonie und die Ortsgruppe Tenerife der Auslandsorganisation der N.S. D.A.P. luden zur Einweihung ein. In einer eindrucksvollen Feier wurden die Flaggen der beiden Nationen auf dem Turm des Hauses gehißt. Vor den deutschen Landsleuten, den Freunden und Behörden des Gaſtvolkes dankte der Vorsitzende des Deutschen Schulvereins für die Hilfe und Bereitwilligkeit, mit der sie alle zur Vollendung des Werkes beigetragen hatten. Es war ein großes und gewagtes Unternehmen für die Deutschen dieses Landes, die, wie alle Bewohner der „ Glücklichen Inseln", sehr unter der Krise zu leiden haben. Doch zäher Wille und Begeisterung ließen sie die Opfer freudig tragen. Der schönste Lohn für diese Einsazbereitschaft ist ihnen die Anerkennung des Führers, der ihnen sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift überfandte. Mit dem Wunsche, daß die Deutsche Schule im

neuen Heim weiter und besser ihre Aufgabe erfüllen könne, die deutschen Kinder und die Kinder des Gastvolkes in gemeinsamer Arbeit und gemeinschaftlichen Spielen einander näherzubringen, übergab der Vorsitzende das Haus dem Direktor der Schule. Nach modernsten pädagogischen und hygienischen Grundsägen ist dieser Bau eingerichtet. Jeder Raum hat Licht und Luft im Überfluß. Eine Spezialventilationsanlage sorgt an heißen Tagen für stetige Zufuhr frischer und kühler Luft. Es gibt eine große Aula für ge = meinsame Feiern , Räume für den physitalischen und chemischen Unterricht, einen schönen Sportplag und eine Turnhalle . So kann die Deutsche Kolonie in Tenerife und mit ihr die Hauptstadt selbst sich rühmen, eine der modernsten Schulen zu besigen. Eine besondere Freude wurde den deutschen Volksgenossen dadurch, daß Pg. Dr. Ehrich, der persönliche Referent des Gauleiters der Auslandsorganisation, über den Richtstrahler des Kurzwellensenders der Deutschen Kolonie und der Schule die Glückwünsche und Grüße der Heimat, der Auslandsorganisation der N.S. D.A.P. und ihres Gauleiters Bohle sandte. Planwiſſenſchaftliches Schulungslager in der Rhön NSK Würzburg, 2. Dezember. In der Zeit vom 3. bis 7. Dezember 1935 veranstaltet die Akademie für Landesforſchung und Reichsplanung (Berlin) ein planwiſſenschaftliches Schulungslager in der Rhön. Der Arbeitsdienstgau XXVIII (Franken) hat für die Douer des Schulungskurſes vom 3. bis 7. Dezember 1935 das herrlich gelegene Arbeitsdienstlager Oberbach bei Bad Brückenau zur Verfügung gestellt. Teilnehmer an diesem Lager sind fachliche Kräfte aus Partei, Staat und Wiſſenſchaft aus dem ganzen deutschen Reichsgebiet. Der Präsident der Akademie, Pg. Dr. Ludowici , der Gauleiter, Regierungspräsident Pg. Dr. Otto Hellmuth , u. a. werden über Fragen wie Aufgabe der Reichsplanung, Stadt- und Landproblem, Notstandsgebiete - Kampflandschaften, Verkehrserschließung in den Notstandsgebieten , Sippenforschung Erbbiologie und Siedlerauslese u. a. mehr zu den Kursteilnehmern sprechen. Am 5. und 6. Dezember werden für die Schulungsteilnehmer Besichtigungsfahrten durch die Aufbaugebiete der bayerischen und der preußischen Rhön durchgeführt.





日 の

downd

Rationalſozialiſtiſche ( Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag ber R. S. D. A. P.. München • Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Bostichedkonto München 113 46) zu richten

VarteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann, Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

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NSK Folge 282

3. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Kampfrufe

auf dem Wege zur neuen Zeit

Dr. Goebbels' „Angriff“-Artikel als Buch NSK Wenn in späteren Zeiten einmal sich bärtige Professoren über die schriftlichen Dokumente aus der Zeit unseres Kampfes um die Macht beugen werden , um mit roter Tinte hier eine Tatsache zu unterstreichen und dort eine gelehrte Anmerkung anzufügen oder eine stilistische Untersuchung vorzunehmen dann werden sie recht bald zu Goebbels ' „ Angriff“Artikeln greifen, die jest in Buchform erschienen find. Freilich es wird ihnen gehen, wie denen, die es heute lesen, und sie werden ihre rote Tinte vergessen, ihren Federhalter beiseite legen und gepact lesen und nochmal lesen. Der Kampf mit Geist und ſpiker Feder , wie es hier wieder einmal lebendig vor unser Auge tritt, er war es, der den kämpfenden Männern auf der Straße den Rüden steifte, der blasierte Bürger stukig machte, der ehrliche Arbeiter uns Freund werden ließ. Ein Journalismus tritt uns aus diesem Buch entgegen, der Geschichte gemacht hat ein Journalismus, der nicht um seiner selbst Willen existierte, sondern der Barrikaden erkämpfte, ein Journalismus, der auch nicht allein dastand, sondern der Marsch musik war für das erwachende Berlin, eine Marschmusik, die über den Versammlungen und Straßenschlachten,

über Opfer und Tod die Lieder neuen Kampfes, neuer Ziele spielte. Man muß diese Anklage, dieſen Hohn, dieſes Aufpeitschen und Vorwärtstreiben, das unserer Bewegung einst die Kraft zum Durchhalten gab, immer wieder neu erleben, um zu wissen, welche Kräfte damals durch diesen Journalismus ge= wedt und zu Kampf und Opfer hart gemacht wurden. Die ""Angriff"-Artikel Dr. Goebbels' sind ein großes Dokument aus einer Zeit, in der in aufreibendem Kleinkampf mit unerhörter Zähig= keit vor allem aber mit Geist und Wiz, ge= tragen von leidenschaftlichem Glauben , das deutsche Erwachen erkämpft wurde. Diese Meisterstücke des deutschen Journalismus sind nicht am Schreibtisch entstanden, sondern draußen, irgendwo auf der Fahrt, vor der Versammlung in einer Tagung, sie sind auch nicht entstanden als Meditationen eines Literaten, sondern als Kampfrufe eines Mannes, der immer dort stand, wo die Entscheidung fällig war. Und so ersteht aus diesem Buch nicht nur das Bild Dr. Goebbels' als großen deutschen Journalisten, sondern auch der Querschnitt einer Zeit , in der die Entschei = dung reifte.

Wie soll der Betriebsappell NSK Die Deutsche Arbeitsfront ist die revolutionärste Tat der nationalsozialiſtiſchen Bewegung, die Verwirklichung unserer sozialistischen Grundziele. Die sozialistische Gemeinschaft, die hier geschmiedet wird, zerschlägt alle alten

aussehen ?

Anschauungen, reißt alle früheren Grenzen nieder und seht an die Stelle des Geldes und der Herkunft die Kameradschaft aller arbeitenden Menschen. Alles, was die Deutsche Arbeitsfront tut und

NSK Folge 282 je tun wird, dient dem Aufbau einer neuen deutschen Gesellschaftsord = nung, die jeden schaffenden Menschen eingliedert in die Gemeinſchaft und ihn nach seiner Leistung und nach seiner ehrlichen Arbeit wertet. Alle Arbeit, die hier geleistet wird , alle Einrichtungen und Schöpfungen haben nur das eine Ziel : die Gemeinschaft der Arbeit zu bauen und sie so fest zu gestalten daß sie niemals wieder zerstört werden kann ! Auch der Betriebsappell , als die neueste Schöpfung und Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront, dient diesem Aufbau der Gemeinschaft. Er soll sie dort verwirklichen, wo das Fundament der Deutschen Arbeitsfront liegt : in den deutschen Betrieben. Die Gemeinschaft in den Betrieben, die Kameradſchaft zwischen allen dort schaffen den Menschen der Stirn und der Faust ist Vorausseßung für die große Volksgemeinschaft , die wir ersehnen. Deshalb ist die Schaffung der Betriebsgemeinschaft eine Aufgabe, der alle anständigen Deutschen mit ganzer Hingabe und voller Kraft dienen müſſen . Es gibt wohl kein Gebiet, auf dem so viele Mißverständnisse und falsche Auffassungen herrschen, wie auf dem der Betriebsappelle. Die einen faseln von unnüßer Zeitverschwendung, von Schädigungen der Wirtschaft, von bolschewistischen Gedankengängen , von unsinnigem Drill, und was dergleichen Vorwürfe mehr ſind. Um darüber einmal Klarheit zu schaffen, soll hier kurz geschildert werden, wie ein Betriebsappell aussehen soll, und wie nicht, und welche Aufgaben er erfüllen muß. Unser Betriebsappell hat nichts zu tun mit Militarismus und Soldatenspielerei, mit „,,Stillgestanden“ und „ Augen rechts". Nichts wäre falscher, als ihn mit einer Übungsstunde auf dem Ererzierplah zu verwechseln. Freilich ſollen Disziplin und Ordnung herrschen, aber sie sollen hervorgehen aus jener freiwilligen Unterordnung, die nur ein äußerlich und innerlich freier und zufriedener Mensch aufbringen kann. Und hier kommen wir schon auf den Kern unserer Überlegungen. Der Betriebsappell kann nicht wahllos in allen Betrieben eingeführt oder angeordnet werden. Er seht Menschen voraus, die schon im neuen Gebiet der Gemeinschaft leben, die schon die großen Forderungen dieser Zeit, die gewaltige Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront erkannt haben. Der Betriebsappell braucht Menschen , die hinter sich ließen , was sie früher trennte , und die nun alle zusammen untereinander, Betriebsführer, Gefolgschaftsmitglieder, Hand- und Kopfarbeiter, das geworden sind, was sie alle werden müssen,,,Kameraden der Arbeit !" Wir wissen alle, daß sie es nicht von ungefähr geworden sind, und daß es keinem leicht gefallen ist, sich zu diesem neuen Denken durchzuringen. Harter Arbeit unserer Betriebspioniere hat es bedurft, immer neuer Angriffe, immer neuer Aufklärung, zahlreicher Versammlungen, riesenhafter Opfer und Enttäuschungen aber die Erfolge blieben nicht aus und heute schon ist der neue Geist in Hunderten und Tausenden deutscher Betriebe fest verankert. Dort ist aus einer zerrissenen „ Belegschaft“ eine Gemeinschaft geworden, die Schulter an Schulter mit ihrem Betriebsführer ihr Werk, ihren Betrieb, als eine Burg ansehen und bereit sind, sie zu verteidigen bis zum lezten. Nur in solchen Betrieben kann der Betriebsappell eingeführt werden als die Krönung der Gemeinschaft , als die lehte und größte Demonstration des neuen Geistes, der

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3. Dezember 1935 hier seinen Einzug gehalten hat. Es ist eine Ehre für einen deutschen Betrieb, für Betriebsführer und Gefolgschaft, einen Betriebsappell abhalten zu dürfen. Nur dort, wo Anständigfeit, ehrliche Kameradschaft, wahrhaft sozia= listische Gesinnung, kurzum echter Nationalsozia= lismus zu Hauſe ſind, erfüllt der Betriebsappell seinen Sinn : jedem deutschen Arbeitsmenschen täglich erneut die große Wandlung vor Augen zu führen , den Stolz auf seine Leistung täglich zu verstärken, die Kameradschaft zwischen Führer und Gefolgschaft täglich zu erneuern und die neugewonnene Freiheit der Arbeit täglich neu zu erweisen. Es wird niemals möglich sein, Richtlinien und Geseze über die Durchführung solcher Appelle zu erlassen, sie müssen sich nach den Eigenarten eines jeden deutschen Betriebes richten. Betriebsführer und Betriebswalter müssen sich gemeinsam bemühen, eine Form für diesen Appell zu finden, die ihrem Betrieb am besten angepaßt ist. Wie oft man ihn durchführt, ob vor oder nach der Arbeitszeit, ob für das gesamte Werk oder für jede Abteilung einzeln und nur einmal in der Woche gemeinsam, ob überhaupt nur am Anfang und am Ende der Woche, oder täglich gar zweimal vor und nach der Arbeitszeit, das muß der ernsten Überlegung jedes Betriebsführers und Betriebswalters überlassen bleiben. Wesentlich ist nur, daß der Appell überhaupt stattfindet, und daß er nach seiner Einführung dann auch regelmäßig durchgeführt wird. Wenn der Appell aber stattfindet, dann muß an ihm auch jeder im betreffenden Betrieb tätige Mensch teilnehmen ; kein Prokurist, kein Abteilungsleiter, kein Werkmeister oder Buchhalter, fein Lehrling und vor allem kein Betriebsführer darf fehlen, wenn die Gemeinschaft des Betriebes antritt. Anders ist ein Betriebsappell nicht denkbar, und wer ihn anders durchführt, versündigt sich an dieser Idee.

Der Betriebswalter leitet die Aufstellung zum Appell und meldet die angetreſſene Gemeinschaft dem Betriebsführer, der nun seinen Mitarbeitern die Parole des kommenden Tages oder der kommenden Woche gibt. Nach der Paroleausgabe soll der Betriebsführer vor seiner gesamten Gefolgschaft über die Sorgen und Nöte seines Werkes, über die Schwierigkeiten der Auftragsbeschaffung, des Geldeinganges, der Devisen- und Rohstoff-Frage, und was dergleichen Dinge mehr sind, sprechen. Er soll aber gleichzeitig auch von seinen Erfolgen berichten , den Aussichten seines Werkes, den erfreulichen Vorgängen, den Fortschritten, die durch gemeinsame Anstrengungen von Führung und Gefolgschaft erkämpft werden konnten. Führung und Gefolgschaft sollen sowohl die Nöte und Sorgen, als auch die Erfolge und Fortschritte ihres Betriebes ge = meinsam zu spüren bekommen und der Betriebsappell soll die Gelegenheit sein, auf der ſie darüber sprechen . Das Vertrauen ist die Voraussetzung jeder Gemeinschaft und so muß auch der Betriebsappell vom Vertrauen zueinander getragen sein. Auch die Gefolgschaft muß Gelegenheit erhalten, ihrerseits zum Ausdruck zu bringen, was fie bedrüct. Wer irgendwelche Wünsche, An= regungen und Beschwerden hat, muß vortreten und frei und offen darüber sprechen. Der Be= triebsappell soll den deutschen Arbeiter von einem Arbeitstier, einem Objekt der Ausbeutung, einer Nummer, zum stolzen, ehresbewußten schaffenden Menschen erheben. Jeder Betriebsappell muß wie jede Be= triebsversammlung und jede Kundgebung immer wieder zu einem Erlebnis wer-

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REK Folge 282 den , ein mechanischer Ablauf, eine seelenlose und gedankenarme Durchführung würde der Idee der Betriebsappelle schaden. Man wird ihn nicht jeden Tag zu einer größeren Zusam menkunft ausgestalten können, aber einmal in jeder Woche, oder zweimal jeden Monat, muß es möglich sein, einen großen General : appell durchzuführen, der dann auch so ausgestaltet werden muß, daß er jeden Teilnehmer innerlich packt und mitreißt. Angefangen bei dem äußerlichen Schmuck der Versammlungsstätte, über den feierlichen Aufzug der Fahnen bis zur Mitwirkung der Werkscharen muß ein vollkommen neuer kultureller und künstlerischer Stil zum Ausdruck kommen. Es ist nicht nötig, die Mitwirkenden von außerhalb zu holen ; mitten aus der Ge= folgschaft heraus sollen sich Werkscharen bilden, follen Sprechchöre, Sängerkreise, Tanzgruppen und Musikvereinigungen entstehen, und auf diesem Betriebsappell sollen sie ihr Können unter Beweis stellen. Diesen Werkscharen und allen anderen Gruppen in den Betrieben, die sich um die neue tünstlerische Gestaltung des Gemeinschaftslebens fümmern, erwachsen hier ungeahnte Möglichkeiten. In Verbindung mit der N.S. -Gemein-

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3. Dezember 1935 schaft " Kraft durch Freude" sollen sie das Erlebnis der Arbeit künstlerisch gestalten. Durch ihre Worte, ihr Lied , ihre Musik und ihr Spiel sollen sie die Größe und Wert der menschlichen Arbeit darstellen, sollen jedem Schaffenden den Stolz auf seiner Hände Arbeit einflößen und ihn verbinden mit ſeiner Arbeit und mit ſeinem Werk. Wie klein werden doch angesichts aller dieser großen Aufgaben und Möglichkeiten die Vorwürfe und Kritikastereien, die dagegen vorge bracht werden. Der Ausfall an Arbeitszeit wird wieder wettgemacht durch eine viel größere Arbeitsfreude, die aus dem neugeweckten und täglich stärker werdenden Interesse am Betrieb erwächst. Das Antreten in Zucht und Disziplin wird sehr bald jedem einzelnen Gefolgschaftsmitglied in Fleisch und Blut übergegangen sein. Die Unterordnung wird jeder lernen müſſen, und sie kann ihm bestimmt nichts schaden. Die offene ehrliche Aussprache von Mann zu Mann ist nicht eine Gefahr, sondern wahre deutsche Art und muß wieder gepflegt werden. Und ſo entſpricht dieser Betriebsappell so sehr unserem Denken und Fühlen, daß wir ihn dort, wo er bereits eingeführt ist, nie wieder missen möchten.

Aufruf zur Leistung

Reue Wege der H.J.-Arbeit im

Funk

Obergebietsführer Cerff eröffnete die Reichstagung des H.S.-Funks NSK Die Hitler-Jugend hat das funkische Ereignis der Eröffnung des neuen Reichs : fenders Saarbrüden durch Reichsminister Dr. Goebbels zum Anlaß ihrer größten diesjährigen Arbeitstagung auf dem Gebiet des Rundfunks genommen. Sämt liche Kräfte des H.I.- Funts, die sowohl in den Gebieten und Obergauen, wie auch an den Sendern ſelbſt an verantwortlicher Stelle ſtehen, sind im Rathausſaal zu Saarbrücken versammelt, um in viertägiger Arbeitstagung eine Zuſammenfaſſung, eine Kritik und neue Einſazmöglichkeiten, neue Pläne und Richtlinien entgegenzunehmen. Mit einem schlichten Liede wurde die Tagung von Obergebietsführer Cerff, dem Leiter des Rundfunkamtes der Reichsjugendführung, er= öffnet. Nach einführenden Worten, die Sinn und Zweck jeder Arbeitstagung verdeutlichten , gab Obergebietsführer Cerff bekannt, daß nach der Errichtung des Kulturamtes die im Rundfunk tätigen Kameraden und Kameradinnen ihre Hauptaufgabe nicht mehr so sehr in der Gestaltung des jungen kulturellen Wollens zu erblicken haben. Es war natürlich vorher notwendig, daß das Gebiet der Kulturarbeit vom Rundfunk aus betreut wurde, weil der Rundfunk die größten Möglichkeiten einer kulturellen Vermittlung aufweisen konnte. Die Jugendfunkleiter an den Sendern und die Abteilungsleiter Rundfunk in den Gebieten haben in Zukunft sämtliche Aufgabengebiete der Hitler- Jugend mit gleicher Intensität zu erfaſſen und dem Gesamtwollen , sowie dem Gesamtschaffen durch das Instrument Rundfunk Ausdrud zu verleihen.

Wichtig sei ferner für den Winter und die kommende Zeit, den Wert der Rundfunkarbeit nicht nach der Anzahl der Sendungen zu be= messen, sondern nach der Steigerung der Qualität , nach der inhaltlichen und formhaften Durchführung. Die Eröffnungsrede des Obergebietsführers Cerff war ein einziger Aufruf zur Leistung. Die Anzahl der H.3.-Sendungen werde bewußt beschränkt auf vier Sendungen jedes Senders in einer Woche . Jede einzelne dieser Sendungen müſſe eine beispielhafte Tat im Gesamtrundfunk werden, damit die Hitler-Jugend die Maßnahme des Reichssendeleiters Hadamovsky rechtfertigt, daß es in Zukunft außer der wöchent lichen " Stunde der jungen Nation" keine auch die festen Reichssendungen mehr geben soll. Stunde der Nation Eine dieser vierwöchigen H.I. -Sendungen wird die Deutsche Morgenfeier" sein, die seit der Zeit ihres Bestehens ein wertvoller Bestandteil des politischen, weltanschaulichen und kulturellen Programms des Rundfunks gewor= den ist. Die vorbildliche Gestaltung der „ Deutschen Morgenfeier" habe der Hitler-Jugend den ehrenvollen Auftrag verschafft, in Zukunft in Zusammenarbeit mit sämtlichen Formationen der Bewegung alle Deutschen Morgenfeiern“ und Feierstunden im Rundfunk zu gestalten und zu leiten. Für die Bedeutung der H.3.-Sendungen sei in Zukunft ihre Durchführung nach 20 Uhr wichtig. Obergebietsführer Cerff stellte den Jugendfunkleitern die Aufgabe, unter Einsag der tüchtigsten Manuskript = schreiber , der besten Sprecher und wertvollsten Orchester die Stunde der jungen

NSK Folge 282 Nation" zur Spigenleistung des Rundfunks zu machen. Was die Rundfunkarbeit in den Gebieten und Obergauen betrifft, müſſe es diesen gelingen, ihre vermittelte Tätigkeit noch weiter als bisher auszubauen, das heißt, das Leben und Schaffen der aktiven H. 3. - Ein heiten in den Funk einzubauen und anderer= seits das wertvolle Kulturgut des Rundfunks noch stärker in die praktische Arbeit der Einheiten zu tragen. An Plänen für den Winter und das fünftige Jahr nannte Obergebiets führer Cerff einen Singwettstreit der Ges bietsstäbe in Form einer Konferenzschal , tung. Überhaupt werde die Hitler- Jugend noch mehr die technischen Möglichkeiten des Rundfunks, z. B. die Konferenzschaltung, anwenden und erschöpfen. Für das nächste Jahr ist ferner eine Sendereihe „Wir grüßen aus allen Gauen" vorgesehen, die ein Gesamtbild der Hitler - Jugend des ganzen Deutschen Reiches unter Betonung ihrer landschaftlichen

3. Dezember 1935

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Eigenarten, Schwierigkeiten und Vorteile geben joll. Auf Grund des gewaltigen Erfolges der Welts ringsendung werden auf Vorschlag der HitlerJugend im kommenden Jahr die Jugendaustausch sendungen weiter fortgesett und vervollständigt. So wird jetzt am 8. Dezember eine polnische Jugendgruppe von 80 Mann als Gast der Reichsjugendführung in Berlin weilen, um den polnischen Teil zu der im März angebahnten deutsch-polnischen Jugendaustauschsendung beizutragen. Die technischen Möglichkeiten der Kurzwellensendegeräte werden bei der Begleitung und Beobachtung wandernder H.I.-Gruppen ausgeprobt und angewendet. Der Erfolg dieser Arbeit hängt in ſtärkſtem Maße von einer vorbildlichen und gut durchdachten Organisation, von einer Planung auf weite Sicht ab, die Aufgabe der Abteilungsleiter Rundfunk der Gebiete ist. Diesem Gesamtüberblick folgten am Nachmittag die einzelnen Fachreferate des Rundfunkamtes der Reichsjugendführung.

Deutsche Vorposten NSK „ Nanu, wir besigen doch keine Kolonien mehr, also wo . . . ?" mag der Leser in der Heimat erstaunt fragen. Und doch stimmt dieſe Überschrift. Also es sizen hier draußen im Atlantischen Ozean so zwischen Europa und Amerika eine erllecliche Anzahl Deutscher, bilden eine ansehnliche deutsche Kolonie, ja so gar eine stramme Ortsgruppe der N.S.D.A.P. Den erdlundlich interessierten Lesern sei vorweg gesagt, daß wir auf den Azoren und den „Nachbarn“, auf Madeira , über 1000 Kilometer westlich des altersschwachen Europas inmitten des Atlantik hausen, der hier „nur“ 4000 Meter tief ist. Staatlich gehören wir zu Portugal. Ansonsten heißt es, daß wir, d. h. unsere Inselgruppe, die Spigen des sagenhaften Erdteils Atlantis ſeien, den der Atlantische Ozean vor ſoundſoviel Jahrtausenden mit Mann und Maus verschlungen haben soll . Daß allerhand deutsche Volksgenossen hier leben, die mit heißen Herzen ihres fernen Vaterlandes gedenken, das weiß die Heimat wohl erst seit den Kraft-durch-Freude"-Fahrten, und vor allem, seit unser Volkskanzler den deutschen Riesen wachgerüttelt und seinen lieben Deutschen ins Gedächtnis gehämmert hat, daß jenseits der Grenzpfähle über dreißig Millionen Volksgenossen wohnen, die begeistert aufhorchten, als die Kunde von dem großen Umschwung in der Heimat kam. Wer hat sich denn vor dem überhaupt um uns Auslandsdeutsche gekümmert ? Das deutsche Volk? Nun, 99 D. H. wußten ja überhaupt nicht, daß ein gutes Drittel aller deutschen Brüder „draußen“ leben. Und die deutschen Regierungen? Ach Gott, denen waren wir ja immer nur lästige Mahner mit unserer nationalen Gefinnung. Wir „ Ausländer“ ſollten nur ja ſo ſchnell als irgend möglich echte Amerikaner, Engländer, Portugiesen usw. werden, weil die fremden Regierungen es doch gar nicht gern sähen, wenn

im

Weltmeer

wir draußen oder drüben an deutscher Art und Sitte festhielten . Und wir selbst ? Je nun, das böse Beispiel der Heimat wirkte natürlich ansteckend, denn wir laſen ja in den deutschen Zeitungen die ,,schönen" Reichstagsreden, und . . . na ja, auch wir spalteten uns hier getreulich in ebensoviele Grüppchen und Parteichen , redeten uns tüchtig heiß -- bitte, wir zählen ja bereits zur heißen Zone -, kurzum, es war bei uns faſt ſo ſchön“ wie in der Heimat. Dieser ganze Wiedersinn bekam nun einen erfreulichen Stoß, als Draht, Rundfunk und Zeitungen über die plögliche Wendung im Vaterlande berichteten, als Adolf Hitler mit einem Male in aller Munde war. Selbstredend logen zuerst auch bei uns die Zeitungen. Als aber dann Bilder und Zeitungen aus der Heimat kamen, als wir die Reden Hitlers und ſeiner Mitkämpfer im Rundfunk hörten, da trat auch bei uns ein Umschwung ein, der kaum weniger gewaltig war wie in der Heimat. Das heißt, nicht alle Landsleute waren so schnell befehrt. Auch bei uns gab es im Anfang noch Nörgler, Zweifler und Kleinmütige, die den Greuelmeldungen der örtlichen Presse nur zu gern Glauben schenkten. Langsam und sicher brach sich auch in unserer Umwelt die Wahrheit Bahn . Unter ihrer Wucht brachen dann alle Lügenmeldungen kläglich zusammen, besonders, als wir planmäßig dazu übergingen, die hiesige Bevölkerung aufzuklären, als wir die einheimische Presse systematisch bearbeiteten. Brachten nachher die Zeitungen trogdem ab und zu eine Schauermär über Deutschland, so hagelte es eben Berichti gungen und Gegenartikel von uns . Kommt nun heute wirklich gelegentlich noch ein Schwindelbericht an die hiesige Presse -groß ist darin besonders die Pariser Gifttüche so wandert er fast stets gleich in

NSK Folge 282 den Papierkorb, wohin der Schund ja auch ge= hört. Kurzum, wir Deutschen sind heute nicht mehr der Prügelknabe der ganzen Welt. „ Senhor Hitler“ ist jetzt auch bei uns , wie wohl überall in fremden Landen, der berühmteste Mann des Erdkreises. Ein Abglanz der Wucht dieses Namens fällt nun auch auf den einzelnen Deutschen in der Fremde. „Hitler“ und „ Deutschland" sind eben Begriffe geworden, die einen fast magischen Klang haben. Jawohl, es sind ganz andere Zeiten, seit in Berlin von starker Hand das Steuer herumgeriſſen wurde. Man kennt so manchen Landsmann hier kaum wieder : Leute, die sich früher selten getrauten, offen als Deutſche aufzutreten, kommen jetzt stolz zu uns, erinnern sich wieder ihres Vaterlandes. Frank und frei bekennt nun auch hier draußen jeder sein Deutſchtum, ſeit sie alle wissen, daß hinter uns das starte Dritte Reich Adolf Hitlers steht. Ein großes Ereignis war uns Inseldeutschen das Zusammensein mit den „ K.d.F. "-Fahrern, die auch uns kürzlich besuchten. Diesen Taumel der Begeisterung bei der Begrüßung kann nur der recht verstehen, der jahrelang unter Fremden gelebt hat, denn für uns waren dieſe Schaffenden aus der Heimat ein Stück des teuren Vaterlandes. Wir hatten für zwei Tage das neue Deutschland zu Besuch. Auch auf unsere Einheimischen war der Eindruckt dieses Besuches ein ganz gewaltiger. Besonders Arbeiter und Angestellte ſehen heute auf das Deutsche Reich wie auf eine Art Wunderland. Daß einfache Leute ihres Standes auf prächtigen Luxusdampfern den halben Ozean durchqueren, wie hohe Herrschaften leben und bedient werden, das iſt dem Volk hier etwas ganz Unfaßbares. Das Land, das seinen arbeitenden Menschen so etwas Großartiges bieten kann , muß nach den prak: tischen Gedankengängen unserer fleinen Leute hier ein Idealstaat sein. Kein Wunder also, daß sich um den Schöpfer und Führer dieſes Reiches bereits allerorts Legenden bilden. Und an dieſem faſt myſtiſchen Glauben prallen nun auch alle Lügen unserer Neider ab. Gar nicht so gering ist die Zahl jener, die auch ihrem Lande einen „Hitler“ wünschen, der die Träume der Armen und Beſiglosen wahr machte. Ich darf wohl sagen, daß hier im irdischen Paradies des ewigen Frühlings vielfach härter gearbeitet werden muß und auch die soziale Not größer ist, als in unserem von der Natur etwas stiefmütterlich bedachten Deutschland. So erfüllen die K.d.F. "-Fahrten außer dem Glück, das sie ihren Teilnehmern bringen, noch einen zweiten großen Zweck: Sie sind draußen eine wunderbare Propaganda für Deutschland und die schlagendſte Widerlegung aller Lügen über unser Vaterland. „ Ein Reich , das seinen Arbeitern solche Erholun = gen zu bieten vermag , muß besser organisiert sein als alle anderen !" meinte fürzlich treffend unser Briefträger, nachdem wir uns ein ganzes Weilchen über Politik unterhalten hatten. Dieser Satz des einfachen

Blatt 4a

3. Dezember 1935 Portugiesen umreißt scharf und klar, wie man im fremden Volk über uns und das Werk Adolf Hitlers denkt. Wenn wir heute in unserer Kolonie eine einzige große Familie sind, eine ideale Volksgemeinschaft alſo, so verdanken wir das in erster Linie der Auslandsorganiſation der N.S.D.A.P., deren Landesleitung Portugal das Wunder fertigbrachte, die vielen deutschen Köpfe der Kolonie (es sind ungewöhnlich dicke und harte Schädel dabei) unter einen Hut zu bringen. Die Krönung des ſchönen Werkes der Eintracht war die erstmalige große Versamm lung aller Deutschen im Festsaal der deutschen Kolonie, zu der eine richtige Wallfahrt aller Landsleute von nah und fern stattgefunden hatte. Zum Schluß möchte ich der Heimat zurufen : Wir hier draußen wissen sehr wohl, daß noch viel Not im Vaterlande ist, daß ihr noch schwer zu ringen habt. Aber wiſſet : Auch wir sind hier draußen nicht auf Rosen gebettet. Hart und unerbittlich ist der Kampf ums Dasein heute überall . Doch seid stets dessen eingedenk, daß Millionen Deutscher auf dem Erdenrund voll Stolz auf euch schauen, daß auch wir hier auf weit vorgeschobenem Posten unverzagt ausharren, unerschütterlich in der Liebe zur alten Heimat, niemals wankend im Glauben an das große deutsaje Vaterland. A. Günther.

Nachrichten

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages Die Propagandaorganiſationen der Partei und des Staates NSK Die Schulungszeitschrift der Reichspropagandaleitung Unser Wille und Weg" beginnt im Dezemberheft mit einer Reihe von Artikeln über die großen Propagandaorganisationen der Partei und des Staates. Als erster Artikel in dieser Reihe erscheint im Dezemberheft eine eingehende Darstellung des Propagandaministeriums, seiner Organisation und seiner Aufgaben . Es ist dies die erste ausführliche Darstellung, die bisher einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Heft enthält weiterhin eine Reihe von Auffäßen aus der propagandistischen Praxis und einen Artikel über den Reichsring für N.S. -Propaganda und Volksaufklärung . In den nächsten Heften folgen dann Darstellungen der Reichspropagandaleitung und der Reichskulturkammer. Diesen Gesamtdarstellungen werden sich Artikel über die ein zelnen Abteilungen anschließen, um so den Politischen Leitern ein flares Bild über das Gefüge dieser ganzen Institutionen zu geben, und ihnen die zweckmäßige Zuſammenarbeit mit ihnen zu erleichtern . Die Schulungszeitschrift ist nicht durch die Post, sondern nur auf dem Dienstweg über die Ortsgruppe durch die zuständige Gauleitung zu beziehen. Der Preis der Einzelnummer beträgt für Ausgabe A 20 Pf., für Ausgabe B (mit Beilage Parteiamtliches Aufklärungs- und Rednerinformations-Material ") 30 Bf.

NSK Folge 282 den Papierkorb, wohin der Schund ja auch gehört. Kurzum, wir Deutschen sind heute nicht mehr der Prügelknabe der ganzen Welt. „ Sen= hor Hitler“ ist jezt auch bei uns, wie wohl überall in fremden Landen, der berühm teste Mann des Erdkreises. Ein Abglanz der Wucht dieses Namens fällt nun auch auf den einzelnen Deutschen in der Fremde. „Hitler“ und „ Deutschland“ sind eben Begriffe geworden, die einen fast magischen Klang haben. Jawohl, es sind ganz andere Zeiten, seit in Berlin von starker Hand das Steuer herumgerissen wurde. Man kennt so manchen Landsmann hier kaum wieder : Leute, die sich früher selten getrauten, offen als Deutsche aufzutreten, kommen jetzt ſtolz zu uns , erinnern sich wieder ihres Vaterlandes. Frank und frei bekennt nun auch hier draußen jeder ſein Deutschtum, ſeit ſie alle wissen, daß hinter uns das ſtarfe Dritte Reich Adolf Hitlers ſteht. Ein großes Ereignis war uns Inſeldeutschen das Zusammensein mit den „ K.d.F. "-Fahrern, die auch uns kürzlich besuchten. Diesen Taumėl der Begeisterung bei der Begrüßung kann nur der recht verstehen, der jahrelang unter Fremden gelebt hat, denn für uns waren dieſe Schaffenden aus der Heimat ein Stück des teuren Vaterlandes. Wir hatten für zwe i Tage das neue Deutschland zu Be[ u ch . Auch auf unsere Einheimischen war der Eindruckt dieses Besuches ein ganz gewaltiger. Besonders Arbeiter und Angestellte ſehen heute auf das Deutsche Reich wie auf eine Art Wunderland. Daß einfache Leute ihres Standes auf prächtigen Luxusdampfern den halben Ozean durchqueren, wie hohe Herrschaften leben und bedient werden, das ist dem Volk hier etwas ganz Unfaßbares. Das Land, das seinen arbeitenden Menschen so etwas Großartiges bieten kann, muß nach den prak: tischen Gedankengängen unserer fleinen Leute hier ein Idealstaat ſein. Kein Wunder also, daß sich um den Schöpfer und Führer dieſes Reiches bereits allerorts Legenden bilden. Und an diesem fast mystischen Glauben prallen nun auch alle Lügen unserer Neider ab. Gar nicht so gering ist die Zahl jener, die auch ihrem Lande einen Hitler" wünschen, der die Träume der Armen und Besitlosen wahr machte. Ich darf wohl sagen, daß hier im irdischen Paradies des ewigen Frühlings vielfach härter gearbeitet werden muß und auch die soziale Not größer ist, als in unserem von der Natur etwas stiefmütterlich bedachten Deutschland. So erfüllen die „ K.d.F.“-Fahrten außer dem Glück, das sie ihren Teilnehmern bringen, noch einen zweiten großen Zweck : Sie sind draußen eine wunderbare Propaganda für Deutschland und die schlagendſte Widerlegung aller Lügen über unser Vaterland. „ Ein Reich , das seinen Arbeitern solche Erholun gen zu bieten vermag , muß besser organisiert sein als alle anderen !" meinte fürzlich treffend unser Briefträger, nachdem wir uns ein ganzes Weilchen über Politik unterhalten hatten. Dieser Satz des einfachen

Blatt 4a

3. Dezember 1935 Portugiesen umreißt scharf und klar, wie man im fremden Volk über uns und das Werk Adolf Hitlers denkt. Wenn wir heute in unserer Kolonie cine einzige große Familie sind, eine ideale Boltsgemeinschaft also, so verdanken wir das in erster Linie der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. , deren Landesleitung Portugal das Wunder fertigbrachte, die vielen deutschen Köpfe der Kolonie (es sind ungewöhnlich dicke und harte Schädel dabei) unter einen Hut zu bringen. Die Krönung des schönen Werkes der Eintracht war die erstmalige große Versammlung aller Deutschen im Festsaal der deut schen Kolonie, zu der eine richtige Wallfahrt aller Landsleute von nah und fern stattgefunden hatte. Zum Schluß möchte ich der Heimat zurufen : Wir hier draußen wissen sehr wohl, daß noch viel Not im Vaterlande ist, daß ihr noch schwer zu ringen habt. Aber wiſſet : Auch wir sind hier draußen nicht auf Rosen gebettet. Hart und unerbittlich ist der Kampf ums Dasein heute überall. Doch seid stets dessen eingedenk, daß Millionen Deutscher auf dem Erdenrund voll Stolz auf euch schauen, daß auch wir hier auf weit vorgeschobenem Posten unverzagt auss harren, unerschütterlich in der Liebe zur alten Heimat, niemals wankend im Glauben an das große deutsae Vaterland. A. Günther.

Nachrichten

Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages Die Propagandaorganiſationen der Partei und des Staates NSK Die Schulungszeitschrift der Reichspropagandaleitung Unser Wille und We g" beginnt im Dezemberheft mit einer Reihe von Artikeln über die großen Propagandaorganisationen der Partei und des Staates. Als erster Artikel in dieser Reihe erscheint im Dezemberheft eine eingehende Darstellung des Propaganda ministeriums, seiner Organiſation und seiner Aufgaben. Es ist dies die erste ausführliche Darstellung, die bisher einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Heft enthält weiterhin eine Reihe von Auffäßen aus der propagandistischen Praxis und einen Artikel über den Reichsring für N.S.-Propaganda und Volksaufklärung. In den nächsten Heften folgen dann Darstellungen der Reichspropagandaleitung und der Reichstulturkammer. Diesen Gesamtdarstellungen werden sich Artikel über die einzelnen Abteilungen anschließen, um so den Politischen Leitern ein flares Bild über das Gefüge dieſer ganzen Inſtitutionen zu geben, und ihnen die zweckmäßige Zuſammenarbeit mit ihnen zu erleichtern. Die Schulungszeitschrift ist nicht durch die Post, sondern nur auf dem Dienstweg über die Ortsgruppe durch die zuständige Gauleitung zu beziehen. Der Preis der Einzelnummer beträgt für Ausgabe A 20 Pf., für Ausgabe B (mit Beilage " Parteiamtliches Aufklärungs- und Rednerinformations-Material“) 30 Pf.

1 2.65

NGK Volk

und

Bauer

Gonderdienst Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

Der richtige

ist

das

Einſatz

Ausschlaggebende

Betriebsführer`und Betrieb in der Erzeugungsschlacht NSK Die ernährungspolitische Entwicklung der vergangenen Wochen wird nunmehr auch dem letzten Volksgenossen die entschei dende Bedeutung der Sicherung der Ernährung aus eigenem Grund und Boden eindeutig flargemacht haben. Auch läßt sich er= kennen, daß bei den augenblicklich in der Welt draußen bestehenden Spannungen die Frage der Nahrungssicherung, die Bereitstellung des für ein Volk notwendigen Lebensraumes treibende Kräfte aller Entwicklung sind. Immer eindringlicher wird uns Deutschen gezeigt, wie notwendig der Einsatz in der Erzeugungsschlacht ist, wie notwendig Einsatz und Opfer eines jeden einzelnen dabei sind. Mancher wird sich vielleicht fragen, ob in der deutschen Landwirtschaft noch Möglichkeiten vors handen sind, die endgültige Nahrungsfreiheit ficherzustellen. Diese Frage kann man so oder so beantworten, je nachdem das Volk bereit ist, unter Umständen mit dem unbedingt lebensnotwendigen Bedarf sich zufrieden zu geben, oder ob es glaubt, auf alle möglichen Luxusnahrungsmittel nicht verzichten zu können. Bei allem Willen, mit den ausländischen Mächten zu jeder Zeit Handel zu pflegen, müſſen doch die Grundlagen dafür geschaffen werden, daß Deutschland in Zeiten weltpolitiſcher Span= nungen in ernährungspolitiſcher Hinsicht nicht vom guten oder bösen Willen des Auslandes abhängig ist, sondern sein Brot aus dem Boden der Heimat erarbeiten kann. Daß aber in der deutschen Landwirtschaft noch erhebliche Ertragsreserven steden, das beweisen Untersuchungen, die der Reichsnährstand unter Zugrundelegung von 43 000 Buchabſchlüſſen landwirtschaftlicher Be= triebe angestellt hat. Zwed dieser Untersuchungen war die Darstellung des volkswirtschaftlichen Einkommens, durch das die echte geſamtwirtschaftliche Leistung errechnet werden konnte. Für die Untersuchung wurden 40 Betriebsgruppen aus allen Wirtschaftsgebieten, Größenherangezogen . tlaſſen und Betriebsformen Innerhalb jeder Betriebsgruppe wurden dann die Betriebe nach der Höhe ihres volkswirtschaftlichen Einkommens und zu drei gleich groBen Untergruppen mit geringem , mittlerem und hohem volkswirtschaftlichen Einkommen zuſammengefaßt. Die drei Untergruppen sind so geordnet worden, daß sie durchschnittlich unter den gleichen natürlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen arbeiten. Die Unterschiede im volkswirtschaftlichen Einkommen sind somit nicht auf die gegebenen Wirtschaftsbedingungen, ſon-

dern auf Unterschiede in der Betriebseinrich= tung und in der Art der Betriebsführung zurückzuführen. Zur Vereinfachung der Darstellung der Leistungsunterschiede ſind die abſoluten Werte der Untergruppen mit geringem voltswirtschaftlichen Einkommen gleich 100 gesetzt, und die Werte der Untergruppen mit mittlerem und hohem volkswirtschaftlichen Einkommen dazu in Beziehung gebracht. Dabei hat sich ge= unter Zugrundelegung gleicher zeigt, daß natürlicher und wirtschaftlicher Verhältnisse das volkswirtschaftliche Einkommen in der Gruppe mit mittlerem volkswirtschaftlichen Eins kommen um 37 v. H. und das der Gruppe mit hohem volkswirtschaftlichen Einkommen um 74 v. H. höher liegt als das der Gruppe mit geringem volkswirtschaftlichen Einkommen. Diese Feststellungen sind für den weiteren Einsatz im Rahmen der Erzeugungsschlacht wichtig. Zeigen doch weitere Vergleiche bei den angestellten Untersuchungen , daß das volkswirtschaftliche Einkommen eines Betriebes um so höher ist, je mehr eine Intenſitätssteigerung der Betriebseinrichtung und der Betriebsführung durchgeführt tung wurde. Als Gradmesser der Intensität darf allerdings nicht nur die absolute Höhe des Aufwandes angesehen werden ; ebenso entscheidend ist der richtige und zweckmäßige Einsag. Die Steigerung der Erträge iſt nur dann umfaſſend gefichert, wenn man sie betriebswirtschaftlich rechts fertigen kann. Die Leistungsfähigkeit eines Betziebes darf nicht in der Form gesteigert werden, daß sich zwar der Reingewinn für den Betriebsinhaber - vielleicht durch Drosselung an sich wichtiger Aufgaben - erhöht, die gesamtwirtschaftliche Leistung des Betriebes aber zurüdgeht. Aufwand und gesamtwirtschaftliche Leistung eines Betriebes müſſen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Die vom Reichsnährstand angestellte Untersuchung zeigt, daß mit steigendem volkswirtschaftlichen Einkommen eine Intensitätssteigerung der Be= triebseinrichtung und der Betriebsführung und entsprechend eine Erhöhung der Natural- und Roherträge zu beobachten ist. Die Intensivierung zeigt sich bei der Betriebseinrichtung in einem verstärkten Hackfruchtbau und höherem Nuzviehbestand. Unter den einzelnen Aufwandsteilen zeigen die Ausgaben für Saatgut, Dünge und Futtermittel, die also der direkten Ertragssteigerung dienen, die verhältnismäßig stärkste Erhöhung. Über das Verhältnis von



·

RSK Folge 282

Blatt 6

volkswirtschaftlichem Einkommen zum Wirtschaftsaufwand und zu den Wirtschaftsleistungen gibt die folgende Tabelle einen Überblick : Volkswirtschaftliches Einkommen im Verhältnis zu Betriebseinrichtung und Betriebsführung Geringes volkswirtschaftl. Einkommen 100 Volkswirtsch. Einkommen gering mittel hoch 137 174 Volkswirtschaftl. Einkommen 100 117 Hackfruchtbau 100 107 109 Nuzviehbestand 120 100 Arbeitsaufwand 100 109 122 115 139 Saatgut, Dünge-, Futtermittel 100 Steuern (abzugsfähige) 100 107 112 Sonstiger Aufwand 100 102 107 Wirtschaftsaufwand 119 107 100 Getreideertrag 100 116 109 Milchertrag 120 100 109 Wirtschaftsleistungen 100 142 119

3. Dezember 1935 Intensivierung der Betriebseinrichtungen und steigende Naturalerträge ergeben also höhere Wirtschaftsleistungen. Bei steigendem voltswirtschaftlichen Einkommen erhöhen sich die Wirtschaftsleistungen stärker als der WirtschaftsUntersuchungen aufwand. Die angestellten beweisen aber gleichzeitig auch, daß die Inter fivierung eines Betriebes mit guter Betriebs. führung verbunden sein muß. Die großen Unterschiede in der Höhe des volkswirtschaftlichen Einkommens bei den einzelnen Betriebsgruppen sind nicht allein auf die Abstufung der Intensivierung, sondern auch auf Unterſchiede im betriebswirtschaftlichen Können der Betriebsleiter zurückzuführen. Eine Steigerung der Erträge und der gesamtwirtschaftlichen Leiſtung eines Betriebes bedarf also nicht nur einer richtig angesetzten Intensivierung, sondern ebenso sehr einer ausreichenden betriebswirtschaftlichen Schulung der Betriebsführer und der Betriebsgefolgschaft.

Erzeugungsschlacht bedeutet

Leiſtungssteigerung ? NSK Nirgends besteht Zweifel darüber, daß die Probleme, die Deutschland zu lösen hat, allein durch Arbeit, durch Steigerung der Leistung zu lösen sind . Der Nationalsozialismus hat das schon lange vor der Machtübernahme betont, und es gibt keinen ernst zu nehmenden Menschen, der diese Notwendigkeit einer Leistungssteigerung auf allen Gebieten unſeres Lebens nicht erkannt hätte. Gerade die Tatsache, daß wir im Rahmen des Völkerlebens doch letzten Endes auf uns selbst, unseren eigenen Boden, unsere eigenen Fähigkeiten und Leistungen angewiesen sind, zeigt, was jeder an seinem Plaz zu tun hat. So ist auch die Er zeugungsschlacht nichts anderes als eine Leistungssteige = zur Forderung rung. Dabei handelt es sich darum, aus unserem Boden mehr und Besseres als bisher herauszuwirtschaften, um die Ernährung des Volkes mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln endgültig sicherzustellen. Zwei Faktoren spielen hierbei die entscheidende Rolle : Der Boden und der Mensch. Es handelt sich also um die Frage: Kann mehr auf diesem Boden erzeugt werden und kann der Mensch mehrleisten ? Um es vorwegzunehmen: Praxis und Wissenschaft haben diese Frage bejaht. Die Kraftreserven, über die das deutsche Volk in seinem Boden und durch seine Menschen verfügt, ſind ſo, daß wir mit Ruhe und Zuversicht in diese Erzeugungsschlacht treten konnten, wenn jeder an seiner Stelle, ob als Organisator oder auf dem Ader oder sonstwo, seine Aufgabe erfüllt. Man muß diese Tatsachen voranstellen, will man Sinn und Zwed der Erzeugungsschlacht begreifen und bejahen. Erzeugungsschlacht das ist kein Schlagwort , kein Experiment , von dem man nicht weiß, ob es gelingt. Erzeugungsschlacht, das ist eine Aufgabe der Praxis, deren

Erfolg erreicht wird, wenn wir alle Kraftreserven des Bobens und der Men schen mobilisieren. Daß diese Erzeugungsschlacht nicht in einem Jahr zu schlagen und zu gewinnen ist, ist selbstverständlich. Aber schon der erste Abschnitt wäh rend des verflossenen Wirtschaftsjahres 1934/35 hat gezeigt, was erreicht werden kann. Da ist 3. B. das Wollproblem . Deutschland war vor mehreren Jahrzehnten noch ein Wollausfuhrland ! Durch die Ideologie der Weltwirtschaftsteilung, die Verlagerung der Wollproduktion nach überseeischen Gebieten sind wir dann zu einem starken Wolleinfuhrland geworden , und die Schafhaltung be= trug in Deutschland Ende 1934 nur rund 3,5 Millionen Tiere. Hier setzte schon im erſten Abschnitt die Erzeugungsschlacht ein. In kaum einem halben Jahr, bis zum Juni 1935, gelang eine Steigerung der Schafhaltung auf 4,5 Millionen Tiere, also um 30 v. H. Oder da ist der Flachsanbau . Betrug die Anbaufläche 1934 noch 8800 Hektar, so stieg sie 1935 auf 20 700 Hektar, alſo um 136 v. H. Da ist der Hanf. Hier baute man im ganzen Reich nur 366 Hektar im Jahre 1934. Sozusagen beim Start der Erzeugungsschlacht stieg 1935 die Anbaufläche auf rund 2700 Hektar. Da sind schließlich die Ölfrüchte , Raps und Rübsen, bei denen gleichfalls eine Steigerung von rund 26 700 Hektar (1934) auf 45 000 Hektar (1935) , also um 67 v. H. gelang. Hier handelt es sich nur um wenige Beispiele auf Gebieten, die bisher stark vernachlässigt waren, Betriebszweige aber, die im Rahmen unserer Devisenwirtschaft von besonderer Bedeutung sind und eine ent: scheidende Aufgabe der Erzeugungsschlacht bilden. Wichtig ist heute die Fettfrage , dabei nicht zuletzt die Buttererzeugung. Mehr

NSK Folge 282 Buttererzeugung heißt mehr Milcherzeugung. Ist da eine Steigerung möglich? Wir besigen zurzeit rund 10 140 000 Kühe, von denen 1 448 000, also nur 14,3 v. H. unter freiwilliger Leistungskontrolle stehen . Das heißt praktisch, daß nur bei einem geringen Teil das Leistungsprinzip durchgeführt wird, nicht das bei allen Kühen erzeugt wird, was tatsächlich erzeugt werden könnte. Während der Durchschnitt der Milchleistung der kontrollierten Kühe im letzten Jahr 3678 Kilogramm Milch betrug, ergab sich im Durchschnitt der Ge samtleistung aller unserer Kühe nur eine Leistung von 2415 Kilogramm. Das heißt : jede kontrollierte Kuh brachte im Jahre 1260 Kilɔgramm Milch mehr als die Durchschnittstuh. Es ist berechnet worden, daß durch Ausdehnung der Leistungskontrolle auf alle unsere Kühe in Deutschland jährlich rund 11 Mi 1 liarden Kilogramm mehr Milch erzeugt werden können , wodurch die ganze Fettfrage eine entscheidende Wendung erhalten würde. Wenn der Reichsernährungs-

Blatt 7

3. Dezember 1935 minister vor kurzem eine Verordnung über die Milchleistungsprüfung, also die Leistungstontrolle unserer Kühe, erlaſſen hat, so ist damit die erste Grundlage zu einer Lösung des Fettund Futterproblems geschaffen worden. Denn Milch liefert ja nicht nur Butter, sondern durch die Magermilch auch Eiweißfutter für Schweine und Kälber. Hier dreht es sich also immer wieder um die Futterfrage. Und es ist tatsächlich die wichtigste Aufgabe der Erzeugungsschlacht, diese Futterfrage durch Mehrerzeugung von Futter, beſſere Erntemethoden und bessere Verwertung zu lösen.

Schon diese wenigen Beispiele zeigen, worum es geht. Mensch und Boden sind die beiden Kampfmittel, mit denen wir in den zweiten Abschnitt der Erzeugungsschlacht traten. Hier liegen die besten Kraftreserven, über die Deutschland verfügt, und die es nun in großzügiger , aber überlegter Form zu mobilisieren gilt. Freudenberger.

Zum 100. Jahrestag der ersten deutschen Eisenbahn

Shre Bedeutung für die Landwirtſchaft in Vergangenheit und Zukunft NSK Wenn am 7. Dezember in der Stadt der Reichsparteitage mit einem feierlichen Staatsakt des Tages gedacht wird , an dem vor 100 Jahren die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth dem Verkehr übergeben ) wurde, wird das ganze deutsche Volk regen Anteil nehmen. Gilt es doch, den Geburtstag der deutschen Eisenbahnen zu feiern, die heute als Deutsche Reichsbahn das größte Eisenbahnunternehmen. der Welt und das größte Wirtschaftsunternehmen in Deutschland darstellen. Gerade der deutsche Bauer hat ganz besonderen Anlaß, dieses Anfangs des deutschen Eisenbahnwesens zu geden= ken, denn für das platte Land iſt die durch die Anlage der Schienenwege herbeigeführte Erschließung von noch grundlegenderer Bedeutung gewesen als für die Sädte, zwischen denen auch vorher schon engere Verkehrsbeziehungen bestan= den hatten. Diese wurden zwar durch die Eiſenbahnen wesentlich erleichtert und beschleunigt ; dies war aber nicht von so ausschlaggebender Bedeutung wie die Tatsache, daß durch den Schienenweg nunmehr auch für die abseits von großen Wasserstraßen gelegenen Gebiete Transportmöglichkeiten für geringwertige Massengüter entstanden. Erst durch die Eisenbahnen wurde in großem Maße Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse über weite Entfernungen ermöglicht und damit die Voraussetzung für eine intensive Landwirtſchaft geschaffen. So ist gewissermaßen das Gesicht der landwirtschaftlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert vom Schienenweg bestimmt worden. Das gilt um so mehr, als die Gütertarifpolitik der deut

schen Eisenbahnen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wenigstens für einzelne Erzeugnisse in den Dienst der landwirtschaftlichen Schugpolitik gestellt wurde. Dies konnte dadurch geschehen, daß im deutschen Eisenbahnwesen von Anfang an die staatliche Initiative vorherrschend war. Da die natürlichen Notwendigkeiten eines gefunden Eisenbahnnezes von vornherein mit der Kleinſtaaterei nicht in Einklang zu bringen waren , wurde die Eisenbahnpolitik zu einem wichtigen Faktor der deutschen Einigung. So wurden die ersten Verfechter einer deutschen Eisenbahnpolitik gleichzeitig Vorkämpfer eines geeinten Deutschland. Am Anfang stehen hier Friedrich List , Friedrich Harkort und Josef von Baader. Aber auch in Bismards Werk spielte die Eisenbahn eine gewichtige Rolle. Wenn es ihm auch nicht gelang , schon damals die Übertragung der Eisenbahnen auf das Reich durchzusehen, so konnte er doch den Grundgedanken des Staatsbahnsystems gegen= über dem Privatbahnsystem und die Aufsicht des Reiches über alle Eisenbahnen sichern. Infolgedessen wurden in Deutschland planmäßig auch die wirtschaftlich ärmeren Gebiete, also Gebiete, die nur von der Land- und Forstwirtschaft leben müſſen, in das Hauptbahnnez einbezogen, während in manchen Ländern von den privaten Eisenbahngesellschafen aus einseitiger privatwirtschaftlicher Einstellung heraus nur die sogenannten guten Linien gebaut wurden. Von dem großen Verständnis, das die eisenbahnpolitische Führung in Deuschland den Er-

NSK Folge 282 Buttererzeugung heißt mehr Milcherzeugung. Ist da eine Steigerung möglich? Wir besigen zurzeit rund 10 140 000 Kühe, von denen 1 448 000, also nur 14,3 v. H. unter frei williger Leiſtungskontrolle stehen. Das heißt praktiſch, daß nur bei einem geringen Teil das Leistungsprinzip durchgeführt wird, nicht das bei allen Kühen erzeugt wird , was tatsächlich erzeugt werden könnte. Während der Durchschnitt der Milchleistung der kontrollierten Kühe im letzten Jahr 3678 Kilogramm Milch betrug, ergab sich im Durchschnitt der Ge samtleistung aller unserer Kühe nur eine Leistung von 2415 Kilogramm. Das heißt : jede kontrollierte Kuh brachte im Jahre 1260 Kilɔgramm Milch mehr als die Durchschnittstuh. Es ist berechnet worden, daß durch Ausdehnung der Leistungskontrolle auf alle unsere Kühe in Deutschland jährlich rund 11 Milliarden Kilogramm mehr Milch erzeugt werden können , wodurch die ganze Fettfrage eine entscheidende Wendung erhalten würde. Wenn der Reichsernährungs-

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3. Dezember 1935

minister vor kurzem eine Verordnung über die Milchleistungsprüfung, also die Leistungstontrolle unserer Kühe, erlassen hat, so ist damit die erste Grundlage zu einer Lösung des Fettund Futterproblems geschaffen worden. Denn Milch liefert ja nicht nur Butter, sondern durch die Magermilch auch Eiweißfutter für Schweine und Kälber. Hier dreht es sich also immer wieder um die Futterfrage. Und es ist tatsächlich die wichtigste Aufgabe der Erzeugungsschlacht, dieſe Futterfrage durch Mehrerzeugung von Futter, beſſere Erntemethoden und bessere Verwertung zu lösen. Schon diese wenigen Beiſpiele zeigen, worum es geht. Mensch und Boden sind die beiden Kampfmittel, mit denen wir in den zweiten Abschnitt der Erzeugungsschlacht traten. Hier liegen die besten Kraftreserven, über die Deutschland verfügt, und die es nun in groß zügiger , aber überlegter Form zu Freudenberger. mobilisieren gilt.

Zum 100. Jahrestag der ersten deutschen Eisenbahn

Shre Bedeutung für die Landwirtſchaft in Vergangenheit und Zukunft NSK Wenn am 7. Dezember in der Stadt der Reichsparteitage mit einem feierlichen Staatsakt des Tages gedacht wird, an dem vor 100 Jahren die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth dem Verkehr übergeben ) wurde, wird das ganze deutsche Volk regen Anteil nehmen. Gilt es doch, den Geburtstag der deutschen Eisenbahnen zu feiern, die heute als Deutsche Reichsbahn das größte Eisenbahnunternehme n der Welt und das größte Wirtschaftsunternehmen in Deutschland darstellen. Gerade der deutsche Bauer hat ganz besonderen Anlaß, dieſes An= fangs des deutschen Eisenbahnwesens zu geden= ken, denn für das platte Land ist die durch die Anlage der Schienenwege herbeigeführte Erschließung von noch grundlegenderer Bedeutung gewesen als für die Sädte, zwischen denen auch vorher schon engere Verkehrsbeziehungen bestan= den hatten. Diese wurden zwar durch die Eisenbahnen wesentlich erleichtert und beschleunigt ; dies war aber nicht von so ausschlaggebender Bedeutung wie die Tatsache, daß durch den Schienenweg nunmehr auch für die abseits von großen Wasserstraßen gelegenen Gebiete Transportmöglichkeiten für geringwertige Maſſengüter entstanden. Erst durch die Eisenbahnen wurde in großem Maße Verwertung landwirts schaftlicher Erzeugnisse über weite Entfernungen ermöglicht und damit die Voraussetzung für eine intensive Landwirtschaft geschaffen. So ist gewissermaßen das Gesicht der landwirtschaftlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert vom Schienenweg bestimmt worden. Das gilt um so mehr, als die Gütertarifpolitik der deut-

schen Eisenbahnen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wenigstens für einzelne Erzeugnisse in den Dienst der landwirtschaftlichen Schugpolitik gestellt wurde. Dies konnte dadurch geschehen, daß im deutschen Eisenbahnwesen von Anfang an die staatliche Initiative vorherrschend war. Da die natürlichen Notwendigkeiten eines gefunden Eisenbahnnezes von vornherein mit der Kleinſtaaterei nicht in Einklang zu bringen waren , wurde die Eisenbahnpolitik zu einem wichtigen Faktor der deutschen Einigung. So wurden die ersten Verfechter einer deutschen Eisenbahnpolitik gleichzeitig Vorkämpfer eines geeinten Deutschland. Am Anfang stehen hier Friedrich List , Friedrich Harkort und Josef von Baader. Aber auch in Bismarcks Werk spielte die Eisenbahn eine gewichtige Rolle. Wenn es ihm auch nicht gelang, schon damals die Übertragung der Eisenbahnen auf das Reich durchzusetzen, so konnte er doch den Grundgedanken des Staatsbahnsystems gegen= über dem Privatbahnſyſtem und die Aufsicht des Reiches über alle Eisenbahnen sichern. Infolgedessen wurden in Deutschland planmäßig auch die wirtschaftlich ärmeren Gebiete, also Gebiete, die nur von der Land- und Forstwirtschaft leben müssen, in das Hauptbahnnetz einbezogen, während in manchen Ländern von den privaten Eisenbahngesellschafen aus ein seitiger privatwirtschaftlicher Einstellung heraus nur die sogenannten guten Linien gebaut wurden. Von dem großen Verständnis, das die eisenbahnpolitische Führung in Deuſchland den Er-

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RSK Folge 282 forderniſſen des platten Landes entgegenbrachte, zeugen u. a. die zahlreichen Neben- und Kleinund in bahnen. Auch diese wurden gebaut und Fahrplan und Tarif möglichst pfleglich behandelt, obwohl häufig von vornherein feststand, daß die betreffenden Bahnen nicht nur keine Überschüsse abwerfen , sondern häufig noch nicht einmal die Betriebskosten decken würden . So ist die Eisenbahnpolitik geradezu zu einem Ausgangspunkt gemeinwirtschaftlicher Wirtschaftsgrund säte geworden, wie sie heute im nationalsozialistischen Deutschland ganz allgemein zur Richtschnur geworden sind . Die Eisenbahn war aber nicht nur Ausgangspunkt der wirtschaftlichen und politischen Einigung, sie hat auch dazu beigetragen , geographische Trennungslinien zu überwinden. Hier ist zunächst an die Gebirgsschwelle zu denken, die von Nordwesten nach Südosten über Teutoburger Wald, Egge, Meißner, Thüringer , Franken- und Böhmerwald verläuft, während die andere zunächſt durch die Elbe bestimmt war. Auch wenn heute durch die Motorisierung und ganz besonders durch die

3. Dezember 1935 vom Führer geschaffenen Autobahnen eine neue Note in die Verkehrspolitik gebracht worden ist, die auch im Gesicht der Landschaft zum Aus= druck kommen muß, so hat doch der Schienenweg auch in Zukunft das Rüdgrat des deutschen Verkehrsnezes. Er hat gerade für die Bauernpolitik größte Bedeutung. weil er, abgesehen vom Wasserweg, der ja lange nicht so verzweigt sein kann, die billigste Beförderungsmöglichkeit für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Bedarfsstoffe, die ja zumeist Maſſengüter ſind, darſtellt. Durch die bei der Zusammenarbeit zwischen Schiene und Auto geschaffenen Möglichkeiten sind durch eine geeignete Organisation des Zubringerverkehrs, wesentliche Erleichterungen für die bessere und schnellere Beförderung hochwertiger und oftmals leicht verderblicher Erzeugnisse der Landwirtschaft geschaffen worden. Auf diesem Gebiet wird sicherlich in Zukunft noch mancherlei zu leisten sein. Damit steht der 100jährige Geburtstag der deutschen Eisenbahn im Ausgangspunkt einer neuen Entwicklung, die gerade auch für das flache Land und die engere Verbindung zwischen Stadt und Land größte K. H. Bedeutung erlangen kann.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstr. 88.

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Zu NSK Folge 282

Deutsche Seeleute als Sendboten

der Heimat Begeisterter Empfang deutscher Seeleute in Australien NSK Wie stark der deutsche Seemann zum Sendboten der Heimat bei den Auslandsdeutschen geworden ist, seit nationalsozialistische Tatkraft eine deutsche Volksgemeinschaft schmiedete, das zeigt ein Bericht aus Brisbane in Australien. Hier legte der Lloyddampfer „ Mosel“ an, um Wolle zu laden. In der zehntägigen Liegezeit wurde, wie die Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. mitteilt, ein enges Band zwischen der Besatzung des Schiffes und den Auslandsdeutschen, die in Brisbane ansässig sind, geschlungen. Die Ver= bindung stellte schnell die nationalsozialistische Bewegung her, denn auf jedem deutschen Schiff befindet sich ein Stützpunkt der N. S. D. A. P. Alle diese Stützpunkte sind dem Amt Seefahrt der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. angegliedert. Der Stützpunkt Brisbane der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. lud Mannschaft und Offiziere des Dampfers zu einem Ausflug ein. In Lastkraftwagen, unter Hakenkreuzflaggen, zogen sie hinaus und besuchten die Siedlungen der deutschen Fruchtfarmer der Umgebung, die zu den ältesten Australiens gehören . Am Lagerfeuer, bei Gesang und Spiel hörten die Seeleute von dem Leben dieser Volksgenossen im Auslande und erzählten selber von Deutschland. In einer Ansprache wies der Stützpunktleiter des Dampfers auf die Bedeutung solcher Veranstal= tungen als einer Gelegenheit zur Vertiefung des Gemeinschaftsgefühls unter den Auslandsdeutschen und ihrer Verbundenheit mit der Heimat hin. Gleichzeitig lud er die Deutschen und die Freunde Deutschlands zu. einem Gegenbesuch auf dem Dampfer ein. Nicht nur bei den Deutschen der Anlaufhäfen waren und sind die Matrosen des Dampfers „Mosel", sondern auch den Auslandsdeutschen Angehörigen der anderen Nationen begegnen ihnen mit Freundlichkeit. So brachten die englischen Zeitungen Brisbanes Bilder und Artikel von dem Besuch und den Veranſtaltun= gen. Sie alle hoben das tadellose Auftreten der Besatzung hervor . Unvergeßlich werden die schönen Tage in Brisbane nicht nur der Besatzung des Dampfers „Moſel“ sondern auch den Auslandsdeutschen bleiben. So sind die deutschen Seeleute wahre Sendboten der Heimat, die die Auslandsdeutschen immer wieder aufs neue mit dem Vaterland in Berührung bringen .

Gegnerschaft gegen die H.J. als Kündigungsgrund NSK Effen, 3. Dezember. Das Arbeitsgericht Essen hatte sich mit der Wiedereinstellungsklage eines Betriebsangehöri = gen zu befassen, dem gekündigt worden war, weil er durch die Weigerung, seine Kinder in

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3. Dezember 1935 die Hitler-Jugend zu schicken, nach Auffassung des Arbeitgebers eine gegen die Bestrebungen und Grundlagen des neuen Staates und seinen Führer gerichtete Einstellung an den Tag ge= legt hatte. Da der Gekündigte trok guten Zuredens des Gerichts sich hartnädig weigerte, feine Meinung über die H.3. zu ändern, wurde nach ausgiebiger Vernehmung der beiden Parteien die Widerrufsklage des Angestellten ab= gelehnt mit der Begründung, daß die Kündigung zwar eine Härte für den Kläger bedeute, daß sie aber niemals als unbillig erscheinen könne, da sie sich in gesetzlichem Rahmen bewege. Vorbildliche Umſiedlungsmaßnahmen in der Rhön Der chinesische Bevölkerungswiſſenſchaftler Profeſſor Ta Chen über nationalsozialiſtiſche Siedlungsmaßnahmen NSK Im Auftrage der National Thing-HuaUniversität in Peiping ( China) weilt ſeit einiger Zeit eine der bekanntesten chinesischen Autoritäten auf dem Gebiete der Bevölkerungswissenschaft und Sozialpolitik, Herr Profeſſor Ta Chen , in Berlin, um insbesondere die neue deutsche Rassen- und Bevölkerungspolitik wie auch die Sozialpolitik des Dritten Reiches kennenzulernen. Unter anderem weilte der chinesische Gelehrte zu einer Besichtigung und Studienreise in Mainfranken. Sein Besuch galt vor allem der Rhön, um sich dort an Ort und Stelle von der nationalsozialistischen praktischen Bevölkerungspolitik in einem deutschen Notstandsgebiet, nämlich von den originellen Aufbauarbeiten und den rassepolitischen Maßnahmen zu überzeugen. Regstes Intereſſe brachte Profeſſor Ta Chen dem Dr.-Hellmuth-Plan, von dem er bereits in der chinesischen Univerſitätsſtadt gehört hat, entgegen. Der chinesische Gelehrte erklärte, daß die unter Leitung des Gauleiters Dr. Hellmuth stehende Rhön-Notstandsaktion auf ihn einen sehr starken Eindruck gemacht habe, und er ist der Meinung, daß die im Rhön- Gebiet vorgenommenen Umſiedlungsmaßnahmen etwas ganz Einzigartiges in der Welt darstellen. In einer Unterredung erklärte er, daß er die Tatkraft und den unerhörten Gestaltungswillen bewundere, der die Regierung des nationalsoziali stischen Deutschland beherrsche. Professor Ta Chen hatte auch Gelegenheit, die Lager und Dienststellen des Deutschen Arbeitsdienstes in verschiedenen Teilen unseres Landes zu be= sichtigen, und er bestätigte eine wiederholt ge= machte Feststellung, daß man gerade im Auslande ganz falsch über diese vorbildliche Einrichtung des neuen Deutschland urteile. Wörtlich erklärte er : „,... Ich sah den Deutschen Arbeitsdienst in der Rhön Wege bauen, Hutungen entsteinen, Sumpfland entwässern und Wald aufforsten. So hat im Deutschen Ar beitsdienst nicht das Gewehr, sondern der Spaten das Wort.“

Pak chc

Rationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Nachf., G. m. b. S., Zentralverlag der R. 6. D. A. P., München Berlin Serland : Chet Berlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinchen (Postichedtonto München 113 46) zu richten

Bartei-Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. U. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts [chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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4. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Solidarität von Volk und NSK Die Bewegung hat die langen Jahre ihres zähen Ringens um die Macht in Deutschland und damit um die Befreiung des Volkes aus den Ketten internationaljüdischer Klassenkampfhehe nur bis zum fiegreichen Ende überdauern können, weil ihr Führer aus dem Volk kam. Sie hält die gesamte Staatsführung des Reiches in Händen ; das Volk hat ihr nicht nur einmalig und für eine kurze Spanne Zeit das Vertrauen ausgesprochen, ſondern sieht in ihren Führern die Getreuesten des Mannes, dem es die Errettung vor dem bolschewistischen Chaos und somit alles verdankt. Wenn diese Getreuesten der Getreuen sich am Tag der nationalen Solidarität mit der Sammelbüchse in der Hand auf die Straße begeben, um für ihre notleidenden Volksgenossen jeden um ein Scherflein anzugehen, so ist das von neuem nicht nur eine Anrufung und Verwirklichung des Gedantens der Gemeinschaft, ſondern zugleich auch eine Probe auf das Vertrauen des Volkes schlechthin. Das Vertrauen schlingt um alle, ob reich oder arm, ob groß oder klein, ob Mann oder Frau jenes enge Band der Kameradschaft und des Zusammengehörens, das die einzige Grundlage der wahren Volksgemeinschaft im Sinne des Führers ist.

Wenn am Tag der nationalen Solidarität jeder Volksgenosse sein Scherflein in die ihm entgegenklappernden Büchsen stedt, so bringt er teine ,,milde" Gabe im früheren Sinne, sondern er erfüllt eine sittliche Pflicht. Ein Bolt ehrt sich selbst, wenn es denen aus seiner Mitte hilft, die unverschuldetin Rotgeraten sind. Und ein Führerkorps ehrt sich selbst,

Führung

wenn es die Sammelbüchse in die Hand nimmt und im Volk, auf der Straße sammelt. Das volksverbundene Führerkorps der Bewegung und des Staates würde es mit Recht nicht verstehen, wenn man in der Öffentlichkeit seine Tat besonders verherrlichen würde. Es betrachtet den Tag der nationalen Solidarität nicht als besondere Tat, sondern als etwas Selbstverständliches, um das man keine überflüssigen Worte verliert, weil es dem Nationalsozialisten, dem es besser geht, von jeher oberstes Gesetz ist, dem zu helfen, dem es schlecht geht. Das war in den Jahren des Kampfes so und ist heute genau so . Mag sich äußerlich manches geändert haben, was bei dem Wandel von Oppoſition zum Träger der Staatsführung selbstverständlich ist : der Geist jener Zeiten gemeinsamen Erlebens ist der gleiche ge = blieben. Er ist es, der die Bewegung trägt, er ist es, der Deutschland beherrscht. Das Volk versteht den Tag der nationalen Solidarität, der nunmehr am 7. Dezember zum zweiten Male stattfindet. Weil es ihn versteht, wird es beweisen, daß seine Solidarität eine andere iſt als jene, von der einst moskowitische Sendlinge geschwat haben. 99Erst mein Volk, dann die anderen 64 Der ärmste Volks : vielen genosse steht heute jedem Minister tausend fach näherals entsprechende Berufskollegen eines fremden Landes. Ein Volk, ein Führer, ein Reich! Das ist keine Phraſe, kein Schlagwort mehr, sondern Führung und Volk sind eins und stellen diese Einheit unter Beweis . Weil das so ist, ist der Tag der nationalen Solidarität aus dem Winterhilfswerk nicht mehr hinwegzudenken.

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4. Dezember 1835

Sperrfrist bis Freitag, 6. Dezember, Frühausgaben. Bernhard Köhler:

Partei

und

Wirtſchaft

Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist nicht nur eine Geldfrage NSK Auf einer Großkundgebung in der Neuen Aula der Friedrich-Wilhelm-Universität, Berlin, sprach Pg. Bernhard Köhler, der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik in der N.S D.A.P., vor Vertretern der Partei des Staates , der Hochschulen und einem großen Zuhörerkreis, der sich aus Interessenten aller Wirtschaftsund Lebensgebiete zuſammenſezte. Pg. Köhler führte zu seinem Thema u. a. aus : Völlige Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist Voraussetzung für freie Wirtschaft. Es ist kein Geheimnis, daß wir Nationalſozialisten mit dem gegenwärtigen Zustand der deutschen Wirtſchaft nicht übermäßig zufrieden find, denn gerade auf wirtschaftlichem Gebiet liegt vor uns noch die Hauptarbeit. Heute stehen wir erst am Anfang. Es gibt kein Generalrezept für allgemeine Wirtschaftsprosperität, wie es manche tindischen Gemüter erhofft haben. Aber wir fangen wieder an, zu arbeiten. Versprochen haben wir die Wiedereinsetzung unserer Volksgenossen in ihr Recht auf Arbeit. Hingewiesen haben wir darauf, daß damit die Wirtschaft des Volkes wie der Betrieb des einzelnen wieder in Gang komme. Die materialistische Vergangenheit ſah_buchstäblich den Wald vor Bäumen nicht, nämlich das Volk vor lauter Individuen. Man sprach deshalb nicht mehr von „ Volkswirtſchaft“, ſondern nur von „Wirtschaft". Die nationalsozia listische Wirtschaftsauffaſſung ſieht zuerst eine alles überragende Volkswirtschaft, innerhalb der das wirtſchaftliche Tun des einzelnen erst möglich wird. Die Lösung der ungezählten privaten Wirtschaftsaufgaben überläßt sie der pflichtgemäßen Betreuung, dem Können und der Verantwortung der einzelnen. Der Nationalsozialismus hat sich die Ge sundung der Volkswirtschaft vorgenommen . Der Weg hierzu führt nicht über die pflegliche Be= handlung der Betriebe, sondern über die Kunſt. die Wirtschaft des Volkes ſelbſt wieder in Gang zu bringen. Diese Wirtschaft des Voltes aber besteht im Einsatz der Arbeit , in der Bereitstellung aller Versorgungsgüter, in der Schaffung immer neuer und besserer Erzeu gungsmittel, in der Bildung von nugbarem Volksvermögen und in der Bildung von künstle rischem, kulturellem und geistigem Besitz.

Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist teine Geldfrage, sondern eine technische Aufgabe. Man hält uns entgegen, daß eine gewisse Zahl von Arbeitslosen immer vorhanden sein müßte. Das trifft nicht den Kern der Dinge. sondern man kann nur dann von Arbeitslosigkeit im Volke sprechen, wenn Volksgenossen Arbeit suchen, aber keine finden. Das deutsche Volk hat bereits erkannt , daß die Wurzel

aller proletarischen Entrechtung und jeder Ausbeutung bei der Aussperrung der Volksgenossen von der Arbeit beginnt. Das deutsche Volt ist entschlossen, die Spaltung zwischen Berechtigten und Entrechteten nicht mehr zu dulden. Das ist eine sittliche Forderung. Im übrigen ist die Beseitigung der Arbeitslosigkeit allein aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus schon eine unbedingte Notwendigkeit. Eine halbe Million Arbeitsloſe bedeuten eine Einkommensminderung des deutſchen Volkes um eine Milliarde Mart. Dies hat zur Folge eine Umsakminderung im Volt von zwei Milliarden und eine Mindererzeugung in der gewerblichen Wirtschaft von rund einer halben Milliarde Mark. Der öffentliche Staatshaushalt wird mit einer Viertelmilliarde Mark für Unterstützungen belastet und ebenso groß ist sein Verlust an Aufkommen aus Steuern und Abgaben. Im Volkshaushalt dagegen haben wir einen weiteren Verlust aus Vermögensverzehr und einer unterlassener Vermögensbildung Don halben Milliarde Mark zu verzeichnen . Eine halbe Million Volksgenossen aber arbeiten zu lassen, kostet nur 1¼ Milliarden Mark. Jezt aber wird Vermögen gebildet. Es fommen Steuern und Abgaben auf, Unterstützungen fallen fort, die gewerbliche Wirtschaft wird belebt usw. Es gibt also nichts Irr sinnigeres und UnwirtschaftDuldung licheres die als Don Arbeitslosigkeit. Wenn manche Leute besorgt fragen, ob uns nicht vielleicht eines Tages das Geld zum Arbeiten ausginge, ausginge , so sagen wir ihnen: Vermögen nur fann " Arbeiten bilden , nicht arbeiten bedeutet Vermögensverzehr". Solange wir arbeiten, kann uns das Geld gar nicht ausgehen, denn es läuft um. So viele Gehirne sind hoffungslos margiſtiſch oder kapitalistisch verkallt. Sie können und wollen nicht verstehen, daß nur Arbeit Kapital schafft, deshalb immer wieder ihre Fragerei nach der Finanzierung der Arbeitsschlacht. Sie fauen an dem unlösbaren Rätsel, weshalb eine Wirtſchaftspolitik nicht zusammenbricht, die sich auf Befreiung der Arbeit gründet. Denn sie verstehen nicht, daß die sozialistische Forderung nach Befreiung der Arbeit auch gleichzeitig die Verwirklichung des ersten und obersten Wirtschaftsgesetes ist. Und sie wissen immer noch nicht, daß der Kapitalismus bei der Entrechtung der Arbeit beginnt und der Sozialismus bei der Beseitigung dieses Mißstandes anfängt. Sie versteigen sich immer noch zu so lächerlichen wissenschaftlichen Ausflüchten , Kapitalismus bedeute eine Wirtschaft,

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die Kapital bilde. Sie haben aber übersehen, daß jede Wirtschaft Kapital bildet und es zu dieser Erkenntnis feiner wissenschaftlichen Voraussetzungen bedarf. Kapitalismus und Sozialismus sind politische Begriffe. Sie bedeuten Entrechtung und Ausbeutung der Arbeit durch das Kapital oder Freiheit der Arbeit. Aus der ganz natürlichen Tatsache, daß jede Wirtschaft Kapital bilden müsse, wollen alle jene Neunmaltlugen Gestrigen uns unterschie ben, wir seien Kapitalisten . Sie verdrehen die Begriffe, um den Nationalsozialismus zu verfälschen. Andere wieder bemühen sich unermüdlich um den Nachweis, daß nicht die nationalsozialistische Politik etwa , sondern gewiſſe überirdische Wirtschaftsgeseze die Arbeitslosigkeit in Deutschland zurückgedrängt hätten. Hier sind es besonders die Konjunktur astrologen , die uns am liebsten weiß machen möchten, daß eine neue Weltkonjunktur im Anzug sei, von der allein das neue Deutschland ein wenig profitiert habe. Erst Freiheit, dann Brot und dann Wohlstand Es hat keinen Sinn, Häuser zu bauen, wenn der böse Nachbar sie uns morgen wieder zerstören kann. Es hat keinen Sinn, Forderungen aufzustellen, solange wir recht- und machtlos sind. Deshalb muß die erste Forderung jedes Volkes (und genau so der Wirtschaft, die ja nur ein Teil des Volkes ist) lauten : Recht und Freiheit. Wenn nicht Fremde Nuznießer des Ertrages unserer eigenen Arbeit werden sollen, dann müſſen wir in der Lage sein, für unser Eigentum , für unſer Recht einzutreten. Das gilt außenpolitisch für Geltendmachung sowohl unserer Rechte, als auch innenpolitisch bei Ablehnung von Lohnausbeutungen . Freiheit des Volkes wie Freiheit des einzelnen ist Vorausſegung für die Erhaltung des täglichen Brotes, und die zuvorige Verwirklichung der Lebensrechte aller arbeitsuchenden Volksgenossen , ist die Voraussetzung für eine Steigerung der Lebenshaltung. Margismus begnügt sich mit Bedarfsdedungswirtſchaft, Sozialismus will Einsag aller Arbeitskräfte für das Ganze. Die Bedarfsdeckungswirtschaft will nur herstellen, was gerade notwendig ist, um den Bedarf zu decken, d. i. marxistisch ! Eine sozialistische Volkswirtschaft aber will den grundsätzlichen Einsatz aller verfügbaren Arbeitskräfte für das große Ganze. Dieses Ziel steht hinter der Arbeitsschlacht. Die Arbeitsschlacht ist der

Entlohnungszeitraum

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elementare Willensausbruch eines ganzen Volkes zum sozialiſtiſchen Ziel zu kommen. Erst wenn jeder einen Arbeitsplak hat, beginnt die große Aufgabe der Neuordnung der deutschen Arbeit, die jeden nach der Auslese auf den Arbeitsplatz führen soll, der führ ihn und für das Ganze der beste ist. Diese Aufgabe ist nur zu lösen unter dem rückhaltlosen Bekenntnis zum Recht auf Arbeit. Der Gedanke der Maschinenstürmerei wird erst dann verschwinden, wenn die arbeitsparenden Maschinen keinen Volksgenossen mehr arbeitslos machen. Es ist unsozialistisch, eine Maschine nicht aufzustellen, die arbeitsparend, d. h. kostensparend wirkt. Sondern es ist sozialistisch, die Leistung der Betriebe und Gewerbe so zu steigern, daß die Verbilligung der Produktion der Gesamtheit des Volkes in einer Steigerung der Lebenshaltung zugute kommt. Aber der Staat muß dafür sorgen, daß jede durch Maschinen oder Methoden freigesetzte Arbeitskraft auf einer anderen Seite wieder für das Volksganze angesezt wird. Die gewerbliche Wirtschaft wird sich dann das größte Lob des Volkes erwerben, wenn sie mit den wenigsten Arbeitskräften auskommt. Um so mehr kann das Volk für neue Arbeit, schönere Wohnungen, bessere Straßen, schnellere Verkehrsmittel, bessere Rüstung, wissenschaftliche Leiſtungen, künstlerische Schöpfungen und so fort aufwenden. Auf den letzten Arbeitsuchenden kommt es an ! Wenn man uns Nationalsozialisten manchesmal entgegenhält, auch ihr müßt euch damit abfinden, daß es immer Menschen gibt, die Arbeit suchen werden, so entgegnen wir hierauf: Wir müſſen es grundsäßlich ablehnen, zuzulaſſen, daß nur ein einziger Volksgenosse Arbeit sucht und keine findet. Denn wer prinzipiell auch nur einen zuläßt, läßt auch eine halbe oder eine ganze Million zu . Bei dieser Auffaſſung scheiden sich Kapitalismus und Sozialismus. Dieser Lezte, der nichts will, als von seiner Arbeit leben, ist eine Bedrohung aller anderen, denn er beginnt im Kampf gegen den Hunger seine Volksgenossen im Lohn zu unterbieten , und jetzt wird immer das niedere Lohnangebot ausschlaggebend sein. Gibt es aber keinen letzten Arbeitsuchenden mehr, werden vielmehr stets Arbeitskräfte ge= sucht (jezt ist die Arbeitskraft aus dem Markt genommen !) , dann wird dieses zur Folge haben, daß nicht der billigere Lohn, sondern die bessere Leistung entscheidet , wer den nächsten Arbeitsplaß erhält.

oder

Arbeitsförderung ?

Von H. Hockermann , M.d.R. NSK In einigen Betrieben erfolgte auch für die Arbeiterschaft die Umwandlung der wöchent lichen Lohnabrechnung in eine monatliche mit detadischen Zahltagen. Dieses Vorgehen hatte in den verschiedensten Tageszeitungen und Fachzeitschriften zu den heftigsten Kritiken Anlaß gegeben. Soweit diese Kritiken in Sachlichkeit die Problemstellung kennzeichnen und Lösungsvorschläge für bestehende, eingetretene oder zu

erwartende Schwierigkeiten enthalten , sind sie nicht nur förderlich, sondern auch wünschenswert. Dort aber, wo die Kritiken nur die eingetretenen oder zu erwartenden Schwierigkeiten aufzeichnen und das Bild durch unangebrachte Schlagworte oder rethorische Leistungen verzerren , muß eindeutig auf das Unmögliche eines solchen Vorgehens hingewiesen werden . Schwierigkeiten und Widerstände

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sind dazu da , überwunden zu werden ! Aus allen kritischen Veröffentlichungen schälen sich nahezu einheitlich drei Fragen heraus : 1 . Wird die Arbeiterschaft durch das geänderte Lohnsystem, monatlicher Entlohnungszeitraum mit dekadischen Zahltagen, benachteiligt?" 2. ,,Ist in den Angestelltengehältern die Bezahlung der Sonn- und Feiertage ent halten?" 3. Zieht der Unternehmer bzw. Kapitalgeber aus der Umwandlung der Entlohnungszeiträume als einer innerorganisatorischen Maßnahme einen einseitigen Nugen ?" Grundsäglich ist die Frage des Entlohnungszeitraumes nach zwei Richtungen hin zu untersuchen und zu beantworten, materiell und ideell. Infolge des gleichbleibenden Stundenlohnes ist die Höhe des Bruttolohnes unverändert. Die Arbeiterschaft verdient bei der wöchentlichen Entlohnung genau dasselbe, wie bei der monatlichen. Sie erleidet also keinen materiellen Schaden. Im Gegenteil, da bei Entlohnungszeite monatlichem raum auch sämtliche Abzüge ( Steuern , Sozialversicherungs- und D.A.F. -Beiträge ) monat = lich zu verrechnen find , wird der monatlich ausbezahlte (Netto-) Lohn in der Regel etwas höher sein als die Summe der wöchentlich ausbezahlten Löhne. 3. B. erspart man bei den monatlich abgeführten Beiträgen zur Deutschen Arbeitsfront im Vierteljahr den 13. Wochenbeitrag. Ähnliches tritt häufig bei den Abzügen für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge infolge der Überschneidungen ein. Der monatliche Entlohnungszeitraum bietet also der Arbeiterschaft unter Umständen einen kleinen materiellen Nuzen. Worin bestehen nun die Schwierigkeiten des monatlichen Entlohnungszeitraumes gegenüber der wöchentlichen Entlohnung ? Zweifellos ge= stattet die wöchentliche Lohnzahlung der Frau im Arbeiterhaushalt ein leichtes Disponieren, zumal, wenn sich der Lohntag in der 2. Wochenhälfte befindet. Die Familie kann gerade zum Sonntag hin, als dem Festtag, reichlicher verjorgt werden und die sogenannten Fasttage bleiben in jeder Woche auf einige wenige Tage beschränkt, im Gegensah zur monatlichen Entlohnung. (Siehe Vierteljahresgehalt der Beamten in der Vorkriegszeit mit dem ,,berühmten Wassermonat !") . In erhebliche Schwierigkeiten aber kommt bei wöchentlicher Lohnabrechnung der Etat der Hausfrau, wenn in einer Woche Feierschichten eingelegt wurden oder nicht bezahlte Urlaubs-, Krankheits- oder Wochenfeiertage fallen. Einen Ausgleich vermag nur die vorsorgliche Hausfrau zu schaffen! Oder sollte man diese Vorsorge dem Betrieb übertragen ? Bei größeren, etwa einen Monat umfassenden, Entlohnungszeiträumen wäre das zum großen Teil möglich. Der in der Woche erarbeitete Verdienst wird monatlich abgerechnet und in den Wochen als ein um ein Geringes . das zum Ausgleichen für die vorauszusehenden Fälle zu benußen ist, verminderter Abschlag ge= zahlt. Mit einer solchen Regelung, glaube ich, fönnen auch die wöchentlich entlohnten einverstanden sein. Nun hat sich aber infolge verschie dener Buchungs- und Abrechnungssysteme, einschließlich der Unkostenermittlung, innerhalb der Wirtſchaft die Tatsache herausgestellt, daß die 10-Tage -Entlohnung wirtschaftlicher ist. Für die Arbeiterſchaft beſißt die dekadiſche Lohnabrechnung den Nachteil, daß nach jeder zweiten Dekade ein Lohnzeitraum mit zwei Sonntagen folgt. Das Versorgen der Familie am zweiten Sonntag und das Beschaffen der Wochenfahrkarten für die zweite Woche ist der

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4. Dezember 1935 Vorsorge der Hausfrau überlassen. Sicherlich wird eine tüchtige Hausfrau diese Schwierig teiten überwinden können . Sie muß ja aus den Zahlungen der einzelnen Entlohnungszeiträume die Beträge für Miete und größere Anschaffungen zurückstellen, will sie nicht dem ungünsti geren Abzahlungssystem anheimfallen ! An sich brauchten also keine Klagen vorzuliegen, wenn immer die Umsicht walten würde. Da wir Menſchen mit unſeren Fehlern und Schwächen aber nicht immer umsichtig zu sein vermögen, werden wir alsdann von den Tatsachen überrascht. Zu den Vorbenannten Schwierigkeiten tritt bei reiner 10-Tagelöhnung infolge der ungleichen Anzahl Tage im Monat der unbestimmte Zahltag. Auch hier kann, wie bei der wöchentlichen Entlohnung, durch den monatlichen Entlohnungszeitraum bei Einführung bestimmter Zahltage (z. B. 6., 16., und 26. bei SEW ) der Nachteil beseitigt werden. Die Vertrauensratsmitglieder haben den Führer des Betriebes zu beraten, den Abschlag in den wie vor gefährdet geschilderten Dekaden zu Lasten der übrigen Lohnzahlungen des betreffenden Monats zu erhöhen und die Abrechnungszahlung so zu bemeſſen, daß ſie die einzelnen Abschlagszahlungen bei regelmäßiger Arbeitszeit nicht wesentlich übersteigt, d . h . alſo annähernd gleiche Zahlungen. Dort, wo die Abrechnungszahlungen zeitlich mit den Mietszahlungen zusammentreffen, kann dies durch eine entsprechend erhöhte Restauszahlung berücksichtigt werden. Eine Benachteiligung der Arbeiterschaft braucht demnach bei monatlicher Entlohnung mit dekadischen Zahltagen weder direkt noch indirekt zu entstehen ! Für das Umstellen auf den neuen längeren Entlohnungszeitraum muß der Unternehmer einen bequem rückzahlbaren Vorschuß ( SSW) oder einen angemessenen Zuſchuß (Klöckner, Köln-Bayenthal ) gewähren.

Erleidet die Arbeiterſchaft durch den monat= einen ideellen lichen Entlohnungszeitraum Schaden? Auch diese Frage ist zu verneinen . Der volkszerstörende Marxismus plädierte für turze, möglichst tägliche, Entlohnungszeiträume und versuchte seine Theorien mit dem angeblichen Zinsgewinn aus der auflaufenden Lohnſumme zu beweisen. Wer aber die Lohnfinanzierungspläne unserer Unternehmungen kennt, weiß, daß in den meisten Fällen kein Zinsgewinn anfällt (wöchentlicher oder 10-TageAbschlag !) . Mit dieser Theorie aber erreichte der jüdische Marxismus, daß die meisten Árbeiter bei der vorherrschenden Mentalität nicht zu den für größere Bareinkäufe notwendigen Geldbeträgen famen. So wirtschaftlich ge= schwächt, wurde der Arbeiter den Ramsch- und Abzahlungsgeschäften_der_jüdischen Brachialen zugetrieben. Der Liberalismus stieß in das gleiche Horn. Der Nationalsozialismus hat beide in ihrer klaſſenkämpferischen Brutalität dem schaffenden deutschen Menschen gezeigt. Die größeren Entlohnungszeiträume (Bank- und Kreditwesen ! ) und die längeren Kündigungsfristen für die Arbeiterschaft sind nur Fragen weitsichtiger Betriebsdispositionen. Im Staate Adolf Hitlers vermag man diese weiteren Zeiträume zu umspannen, um die für das Aufbauwerk notwendige stetige Linie zu erhalten , womit die ganze Angelegenheit eine Frage der Erziehung wird. Ebenso aber auch ist der monatliche Entlohnungszeitraum teine primäre Funktion der Lohnhöhe. Wäre ein solches Verhältnis vorhanden, dann müßten diè meiſten Angestelltengruppen Stundenlöhner unteren und die meisten Facharbeiter Gehaltsempfänger sein. Die plögliche Umstellung unserer Betriebe auf

1.

RSK Folge 283 nur Monatslohn für die Arbeiter könnte wegen der noch zu leistenden Erziehungsarbeit bei allen Beteiligten" wirtschaftliche Störungen auslösen. Würden diese Schwierigteiten nicht wegen der mit der Einführung des der Monatslohns verbundenen Bezahlung Sonn- und Feiertage infolge Erhöhung der Lohnfumme, was aus nationalwirtſchaftlichen Gründen vermieden werden muß, entstehen? Nein! Erstens vermag man den obengenannten ersten Schritt monatlicher Entlohnungszeitraum mit bestimmten Zahltagen - zu tun, und zweitens werden auch bei den Angestelltengehältern die Sonn- und Feiertage nicht bezahlt. Sämtliche Angestelltengehälter basieren auf dem gesetzlichen 8-Stundentag (Arbeitszeitordnung) und damit auf der 48-Stundenwoche. Von dieser Grundlage aus sehen fast alle bisherigen Angestelltentarifverträge, die zum Teil ja als Tarifordnungen fortbestehen, die Sonntagsarbeit als Mehrarbeit an, die entsprechend bezahlt werden muß. Für die Berechnung der nicht zuschlagberechtigten stündlichen Mehrarbeit spielt der Faktor ein Zweihundertstel in den Tarifen eine bedeutende Rolle. Der Faktor wurde den monatlichen Durchschnittsstundenzahlen (200 Stunden ) entnommen, wobei zu beachten ist, daß man, ſoll dieſer Durchschnitt erreicht werden, nicht nur die 48-Stundenwoche in Ansah bringen darf, sondern man muß sogar noch die gesetzlichen Wochenfeiertage und einige von den Angestellten nicht erarbeitete Tage in Abzug bringen ! Da es unseren deutschen Arbeitern fernliegt, unberechtigte Forderungen zu stellen, würde sich der Monatslohn aus den Be = monatlichen Durchschnittszahlen. last ung ermitteln lassen. Dieser Frage steht nur die Frage der Betriebsdisposition gegenüber, ist also eine Frage der Betriebsführung und Betriebsorganisation . In den verschiedensten Veröffentlichungen wurde aus dem Einführen des monatlichen Entlohnungszeitraumes mit dekadischen Zahltagen gegenüber der wöchentlichen Lohnabrechnung ein einseitiger Nußen für den Unternehmer bzw. Kapitalgeber gefolgert. Begründet war die Folgerung damit, daß durch den Fortfall eines Lohnzahlungstermines und dreier Abrechnungen Arbeit und Zeit eingespart würde, was naturgemäß ein Freiwerden von Angestelltenkräften im Lohnbüro zur Folge haben ſoα. Die Arbeit in den Lohnbüros drängt sich auf Tage und Stunden unmittelbar vor der Auszahlung zusammen. Nicht überbesezte Lohnbüros werden erhebliche Mehrarbeit (auch

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4. Dezember 1935 Überstunden) leisten müssen, während in der übrigen Zeit ein verlangsamtes Arbeitstempo angeschlagen werden kann. Bei den kurzen Entlohnungszeiträumen find find diese ArbeitsSpizen beachtlich und unwirtschaftlich, dagegen erlaubt der monatliche Entlohnungszeitraum (ob als Stundenlöhner oder Gehaltsempfänger ist gleichgültig !) eine gleichmäßigere Beschäftigung. Meine Nachforschung bei einigen Firmen hat ergeben, daß nach der Umstellung keine Entlassung von Lohnberechnern oder Lohnbuchhaltern erfolgt ist. Allerdings vermag mạn nach der Umstellung eine bessere durchgreifende Lohnstatistik zu führen. Dieser Arbeitsausgleich ist nicht als einseitiger Nußen zu bewerten, da er als beſſere Kalkulationsgrundlage bei der Abgabe von Offerten, d. h. der Wettbewerbungsfähigkeit, zur Eingrenzung des Geschäftsrisikos dient. Jede Arbeitseinsparung, insbesondere die durch die Änderung des Entlohnungszeitraumes, als einseitigen Rußen zu be trachten und zu kennzeichnen, ist falsch ; die berühmte „ Akkordschere" wäre dafür ein würdigeres Objekt! Wir müssen, wollen wir der deufſchen Arbeit und dem deutschen Volk den jezigen Lebensraum erhalten und darüber hinaus ausweiten, alles tun, um unsere Arbeit zu fördern. Die Frage lautet also nicht, „ welche Lohnzahlung oder welcher Entlohnungszeitraum ist für die Gefolgschaft am günstigsten ?", sondern wie fördern wir unsere Arbeit ?"! Der vorgeschilderte Vorgang mit den aus= gelösten Kritiken ist kein Problem mehr, über dessen Lösung theoretische Diskusitionen anzustreben sind. In den von mir erfaßten Betrieben werden etwa 800 000 Gefolgschaftsmitglieder (in Wirklichkeit dürften es, da alle Betriebe nicht erfaßt wurden, erheblich mehr sein !) nach dem System monatlicher Entlohnungszeitraum mit dekadischem Abschlag“ entlohnt. Insbesondere ist es der Ruhrbergbau, der seit Jahren eine solche Entlohnung an seine Gefolgschaft vornimmt, ohne auf die angeblich unüberwindlichen Schwierigkeiten gestoßen zu sein. Es ist aus diesem Grunde bedauerlich, daß der S.S.W.Konzern, anstatt die ersten anfallenden Schwierigkeiten zu überwinden , mit der Wiedereinführung der wöchentlichen Lohnabrechnung den Schritt rückwärts getan hat . War die Gefolg= schaft dem Fortschritt (erzieherisch gesehen) nicht gewachsen, hätte man die dekadischen Zahltage mit den wöchentlichen vertauschen können. Das Rückschreiten zeigt schlaglichtartig, wo und wie die verantwortlichen Stellen der Bewegung und des Staates noch Aufklärungs- und Erziehungsarbeit zu leisten haben.

Die Vierten Olympiſchen Winterſpiele

und ihre ſportliche Organiſation NSK Auf der Pressekonferenz der Rreichspreſſestelle der N.S.D.A.P. hielt der Leiter des Organiſationskomitees, Baron Le Fort, einen interessanten Vortrag über die sportliche Orga niſation der Vierten Olympiſchen Winterspiele. Wenn in den Tagen vom 6. bis 16. Februar 1936 in Garmisch-Partenkirchen die besten Winterſportler aus allen Ländern der Welt zum Kampf um olympische Ehren an den Start gehen, dann werden sich vor den Augen der begeisterten Zuschauer Wettbewerbe abrollen ,

wie sie wohl noch nie innerhalb der Grenzen des deutschen Reiches zur Durchführung kamen. In allen Zeitungen kann man tagtäglich lesen, welche Maßnahmen die einzelnen nationalen Verbände treffen, um ihre Leute in beste Form zu bringen. Italiens Schiläufer sind seit einiger Zeit in einer der schönsten Sportanlagen der Welt, im Stadion „ Muſſolini“ in Rom , zum abschließenden Trockentraining zusammengezogen. Die italienischen Damen bereiten sich in Orviette für ihre schwere Auf-

RSK Folge 283 gabe in Garmisch-Partenkirchen vor. Besonders eifrig ſind die Nordländer an der Arbeit. In Finnland , Schweden und Norwegen wird fieberhaft gerüstet. Daß unsere Deutschen Sportler nicht untätig sind, ist wohl selbstverständlich. In gleichem Schritt arbeitet in GarmischPartenkirchen das Organisationskomitee, um eine sportliche Organisation auf die Beine zu stellen, die in ihrer gründ lichen Anlage die Vorgänger von und Late Chamonix , St. Morik Placid übertreffen muß. Winterspiele ist keine durchzuführen und vorzubereiten Kleinigkeit. 11 Tage hat sich auf den verſchiedenen Kampfstätten ein vielseitiges Programm abzuwideln, dessen Ausführung bis ins lette genau berechnet ſein muß. Das Organisationskomitee und damit seine Fachausschüsse tragen die Verantwortung für eine einwandfreie Durchführung der verschie denen Wettbewerbe. Die internationalen Verbände, deren technische Regeln maßgebend sind, führen die Aufsicht über jeden Sport, die sportlichen Einrichtungen, sie besehen die Kampfgerichte und die technische Leitung der Wettbewerbe. Außerdem bestimmen sie drei technische Abgeordnete , die 15 Tage vor Beginn ihres Sportes nach Garmisch-Parten= kirchen kommen, um sich mit dem Organiz sationskomitee in Verbindung zu sehen und die technische Leitung vorzubereiten. Den breitesten Raum im Programm der Bierten Olympischen Winterspiele neben Eishockey nehmen

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4. Dezember 1935 verbandes, Major Destgaard , seiner lezten Besichtigung versicherte :

der bei

„Ihr habt die schönste Sprunghügelanlage der Welt." Ein gut durchdachtes Telephonnet mit dem Gehirn, dem Sprungleiterturm , ermöglicht lautlose Abwicklung der Wettbewerbe. In gleicher Form werden die verschiedenen Laufkonkurrenzen sich glatt durchführen laſſen, denn alle Fehler, die man im vergangenen Winter feststellen konnte, sind ausgemerzt. Der endgültige Ausbau des Olympiaspielstadions einschließlich der Absperrung erfolgte unter diesen Gesichtspunkten . Auch die Olympiabobbahn ist schon lange olympiareif. Die Bobmeisterschaft 1934 und die Deutschen Meisterschaften des vorigen Jahres haben dies bewiesen. Es fanden die denkbar schwersten Rennen statt, teilweise starteten bis zu 18 Viererbobs, was bei drei Läufen einer Frequenz der Bahn in einem Tag mit 54 Schlitten entspricht. Während im Berliner Sportpalast sich augenblicklich die Trainingskurse des Deutschen Eislaufverbandes in geschlossener Halle abwickeln, konnten wir in Garmisch-Partenkirchen bei einer Besichtigung der Anlagen die Gäste mit einer tadellosen Eisflächte unter freiem Himmel überraschen. Nach gründlichen Überholungen der gesamten tech= nischen Anlagen in Anwesenheit von Dr. - Ing. Pabst konnte beruhigt festgestellt werden, daß die Maschinen des Olympia - Kunsteis Stadions in Ordnung sind und daß alle Rohrleitungen einwandfrei arbeiten.

die schisportlichen Wettbewerbe

über stadions wendig. als den

die Einrichtung des gesamten Schiviele Worte zu verlieren , ist nicht notEs gibt wohl keinen schärferen Kritiker Präsidenten des Internationalen Schi-

Am Rießer See, den Leonhard Buchwieser zur Verfügung stellt, werden die Schnelläufer ihre Zelte aufschlagen. Nach den lehtjährigen Erfahrungen wird die 400 Meter lange Schnellaufbahn so hergerichtet werden, daß diese den Anforderungen der olympischen Wettbewerbe voll und ganz entsprechen wird. Das Organiſationskomitee und sein Präsident haben auch hier die besten Fachleute der Welt zur Seite. Als Dr. Ritter von Halt im Winter 1935 in Oslo bei der Tagung des IOC weilte, hatte er dort oben Gelegenheit, wo Schnellauf beinahe mehr als ein Volkssport ist, die vorbildlichen Anlagen der Skandinavier zu studieren.

=

ein. In der Durchführung dieser Konkurrenzen stehen dem Organisationskomitee zwei be währte Sportorganisatoren in den beiden Schiklubs von Garmisch und Partenkirchen zur Verfügung. Zahlreiche Schimeisterschaften hat der SC Partenkirchen bereits veranstalten können und immer wieder waren die Kämpfer aus allen Ländern der Welt gerne ins Werdenfelser Land gekommen. Ebenso liegen die Verhältniſſe im benachbarten Garmisch. Die Spurkommandos der beiden Klubs waren Sonntag für Sonntag im Laufe des Sommers auf den vorgesehenen Langlaufstrecken und Abfahrtsrouten, um Punkt für Punkt festzulegen und die theoretischen Grundlagen für die Eintragung und Fixierung der einzelnen Strecken in das Aktenmaterial zu schaffen. Es ist zu bedenken, daß neben den normalen Spuren Ersatzstreden festzulegen sind, die bei mißlichen Wetterverhältnissen als Reserve zu dienen haben . Man muß sich vorstellen, daß nicht nur 108 Kilometer Loipen zu suchen sind, die bei normalen Schneeverhältnissen ausgesteckt werden , sondern die gleiche Kilometerzahl muß vorgesehen werden, damit der gesamte Organisationsapparat der Langläufe bei plötzlichem Witterungsumschwung sich sofort auf ein anderes Gebiet in höheren Lagen umstellen kann.

Auch für die Vorführungs - Wett = bewerbe sind die Vorbereitungen bis ins tleinste getroffen worden. Die deutsche Wehrmacht wird Gastgeber für den MilitärSchipatrouillenlauf sein, der im Rah= men des Winterolympias zur Durchführung kommt. Die gesamte Organiſation dieser Veranstaltung hat das Reichskriegsministerium und das Organiſationskomitee. Ähnlich wie bei den schisportlichen Wettbewerben werden die Prüfungsstrecken mit Start und Ziel vom Schi stadion in Richtung Klais — E Ima u führen . Eine ganz besondere Freude war es für eine kleine, aber doch starke Gruppe im Deutschen Eislaufverband, für die Eisschüßen , als der Präsident Dr. Ritter von Halt im Novem ber 1934 mitteilen konnte, daß auf einen Antrag der deutsche Nationalsport ,,Eis =

NSK Folge 283 schießen" als Vorführungswettbewerb in das Programm der Spiele aufgenommen werde. Organisieren ist an und für sich zu einfach ; eine Organisation schaffen , die im gegebenen Moment funktioniert , ist schon schwieriger, aber eine Organisation auf die Beine zu stellen , die von Witte = rungsverhältnissen abhängig ist und dann funktionieren soll , iſt bestimmt sehr schwer. Wir wollen hoffen, daß wir im Februar 1936 beste Schneeverhältnisse haben. Das Generalsekretariat des Organisationskomitees hat sich im Laufe des lezten Jahres so erweitert und so vervolltommnet, daß man ohne übertreibung sagen kann : die Maschine läuft.“ Vor kurzer Zeit wurde das neue Bürogebäude bezogen. Mit Unterstützung des Reichsministeriums des Innern, das ebenso wie der Reichssportführer von Tschammer und Osten der Organiſation in allen Fällen ein treuer Helfer ist, konnte das Komitee Baracken des Freiwilligen Arbeitsdienstes er= halten und damit den ganzen Organiſationsapparat auf einem zentral gelegenen Grundſtück, ganz in der Nähe des Bahnhofs Garmisch Bartenkirchen , Eine konzentrieren. Baradenstadt ist hier in wenigen Wochen aus dem Boden gewachsen. Mit Beginn des Winters werden in die zahlreichen Räume nach und nach die Organiſation der einzelnen Sporarten mit ihren Stäben einziehen, um die letzten vorbereitenden Maßnahmen in die Hand zu nehmen. Die grundsägliche Organisation der Vierten Olympischen Winterspiele 1936 steht am 1. De-

Blatt 4 c

4. Dezember 1935 zember 1935. Mit dem 12. Dezember sind die offiziellen Meldungen eingelaufen, an welchen Wettbewerben die einzelnen Nationen teilnehmen, bis zum 15. Januar 1936 erhalten wir die namentlichen Meldungen. Soweit man bis heute urteilen kann, muß mit einer Teilnehmerzahl von etwa 900 bis 1000 Aktiven

gerechnet werden. Als erste der 28 an den Vierten Olympiſchen Winterspielen 1936 teilnehmenden Nationen haben die Vereinigten Staaten von Amerika ihre namentliche Meldung abgegeben. Aus dieser Tatsache kann man entnehmen, wie ernst Amerika die Teilnahme am Winterolympia auffaßt. An Stelle der ursprünglich in Aussicht genommenen 62 Vertreter werden insgesamt 66 Mann für das Sternenbanner an den Start gehen. Nur noch wenige Wochen trennen uns vor der Stunde, wo die Männer und Frauen von 28 Nationen zur Eröffnungsfeier in das festlich geſchmückte olympische Stadion einmarschieren. Einer ihrer Besten wird den Eid schwören, ehrenhafte Kämpfer zu sein in ritterlichem Geiste zur Ehre der Nation und zum Ruhme des Sportes an den Spielen teilzunehmen. Während am 35 Meter hohen Mast die große Fahne mit den olympischen Ringen auf weißem Felde, das Symbol der glüdlichen Völker , Zusammenarbeit aller hochgehen wird, das olympische Feuer sich zum ersten Male entzündet, dann wird nicht nur das ganze deutsche Volk, sondern die gesamte Welt im Banne der Vierten Olympischen Winterspiele stehen.

N GondG erdiK enfi Das Deutſche Recht

Zur deutschen Rassegesetzgebung :

Völkisches

im

Rechtsdenken

Rechtsleben

NSK Immer wieder wird die nationalſozialistische Rasse- und Ehegesetzgebung von den Feinden Deutschlands im Ausland angegriffen und als Beispiel dafür hingestellt, daß das nationalsozialistische Deutschland die Zivilisation zerstöre, die Kultur der Menschheit und das Leben zwischen den Völkern gefährde. Gerade diese Gesetze aber bringen besonders klar zum Ausdruck, wie das völkische Rechtsdenken, aus dem sie entstanden sind, in Wahrheit erst die Voraussetzung zu guten Beziehungen zwischen den Völkern ist, die nur auf gegenseitiger Achtung der völkischen Ordnung beruhen können. Das nationalsozialistische Recht will kein menschheits- und weltumfassendes Recht sein, sondern ist ein völkisches Recht. Das völkische Recht hat nur einen Zweck, die Lebensordnung des eigenen Volkes zu schützen. „Recht ist, was dem Volke nüßt, Unrecht, was ihm schadet“. Die Gesetzgebung dient der Verwirklichung des Rechtes für das Volk. Das bedeutet aber, daß für den nationalsozialiſtiſchen völkischen Staat niemals irgendwelche, über die Belange der eigenen völkischen Seinsordnung herausgehende Gedanken oder Forderungen bei seiner Gesetzgebung auch nur die geringste Bedeutung haben können. Handelt es sich alſo darum , Lebensverhältnisse gesetzlich zu regeln , die gleichzeitig auch Ange = hörige fremder Staaten betreffen können , so entspricht es völkischem Rechtsdenken , die eigene Rechts = ordnung nur so weit zu erstreden , als es zum Schuß des eigenen Volkes erforderlich ist. Das bedeutet, daß die völkische Rechtsordnung ihrem Wesen nach verteidigungsmäßig ist ; sie greift eine fremde Rechtsordnung nicht unnötig an , denn der Wahrung des Lebens und der Ehre des eigenen Voltes entspricht die Achtung vor der Selbständigteit der anderen Völker. Diese Grundhaltung der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung, die gegenseitige Achtung der Belange der Völker und Staaten untereinander, findet ihren Ausdruck in besonders eindeutiger Weise in der nationalsozialistischen Rasse- und Ehegesetzgebung. Im § 1 des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen

der

Völker

Ehre vom 15. September 1935 heißt es : „ Eheſchließungen zwischen Juden und Staatsangehö rigen deutschen und artverwandten Blutes sind verboten". §2 lautet: „ Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ist verboten".

§5 des Ehegesundheitsgesezes vom 18. 9. 1935 lautet : „Die Vorschriften dieses Ge= sezes finden keine Anwendung, wenn beide Ver = lobten oder der männliche Verlobte eine fremde Staatsangehörigkeit beſitzen“. Damit ist klar zum Ausdruck gebracht, daß das nationalsozialistische Deutschland diese Geseze für Rasse und Gesundheit nur insoweit ange= wandt wissen will, als es sich um Angehörige der eigenen Volksordnung handelt, denn nur insoweit hat es ein eigenes Intereſſe. Sie schüßen das deutsche Blut nur, so weit es in den Adern deutscher Volksgenossen fließt. Der völkische defensive Charakter der nationalsozia= listischen Weltanschauung kommt hier in überzeugender Weise zum Durchbruch. Die Bedeutung der deutschen, völkischen Rassegesetzgebung für das Rechtsleben der Völker wird auch weiter noch besonders klar, wenn man ihr den Einfluß des bolschewistischen RechtsdenDer Bolschewismus erfens gegenüberstellt. strebt die Weltherrschaft durch die Weltrevolution. Seine Rechtsformen dienen daher in erster Linie der Zerstörung aller Werte, die diesem Ziele hemmend gegenüberstehen , insbesondere also den Bindungen von Ehe und Familie. Die nationalsozialistische Rasse- und Ehegesetzgebung dagegen schützt gerade in hervorragendem Maße diese alten europäischen Kulturgüter und wirkt durch die Ordnung des eigenen völkischen Lebens an der Erhaltung der Kulturwerte der anderen Völker mit.

Die so viel verleumdeten deutschen Raſſe- und Ehegesetze sind somit ein Musterbeispiel dafür, wie durch völtisches Rechtsdenken ein wahrhaft fruchtbares Zuſammenleben der Völker auf der Grundlage gegenseitiger Achtung möglich ist.

v. M.

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Die

praktische

der

4. Dezember 1935

Ausbildung

Volkswirte

NSK Der Nationalsozialismus fordert, daß die Wirtschaft nicht mehr wie bisher ein autonomes Leben führt und sich nach eigenen Gesezen entwickelt, sondern ausschließlich dem Leben der Volksgemeinschaft dient. Daraus ergab sich für den Volkswirt die Geburtsstunde seiner Berufung. Geschäftsführer, Syndizi, wissenschaftliche Hilfsarbeiter von Verbänden, Wirtschaftsgrup pen, Kammern und sonstigen Gebilden der Ge= samtwirtschaft haben als Grundlage ihres Wirkens die Wahrung des Rechtes der Volksgemeinschaft in und gegenüber der Wirtschaft zu erhalten. Bei der zunehmenden Stabilisierung der Wirtschaftsverhältnisse müssen die Sachführungsaufgaben der Wirtschaft, die nicht wirtschaftlicher Natur sind, einem Personenkreis anvertraut werden, der als eine geschlossene Berufseinheit die volkswirtschaftlichen Zielsetzungen er kannt hat und verwirklicht . Anwärter auf den Volkswirteberuf müssen daher, um ihren großen Aufgaben gerecht werden zu können, eine einheitliche Ausbildung erhalten haben. Man darf es nicht mehr dem Zufall überlassen, daß die Auswahl des Rechtswahrers der Volksgemeinschaft in der Wirtschaftsorganisation auf gut Glück erfolgt. Die Heranbildung von Menschen mit charakterlichen und fachlichen Werten ist eine Grundbedingung dafür, daß die Wirtschaft ſ ich immer mehr als dienen des G l i ed der Volksgemeinschafte inordnet. Um den Volkswirt für seinen verantwortlichen Beruf besser als bisher vorzubereiten, ist bereits Anfang dieses Jahres eine neue Studienordnung für die Wirtschaftswiſſenſchaften erlaſſen worden. So gut diese Studienordnung auch ist, sie genügt allein nicht, um der praktischen Arbeit ausreichend ausgebildete Volkswirte zur Verfügung zu stellen. Neben die theoretische Ausbildung wird daher in Zukunft eine dreijährige Praktikantenzeit treten, die dem jungen Volkswirt in lebendiger Schau einen Überblick über das ge= samte Wirtschaftsgeschehen und seinem funktionellen Ablauf geben soll. Im Rahmen der Deutschen Rechtsfront ist türzlich unter Mitwirkung der verschiedenen interessierten Ministerien und aller in Frage. kommenden Organisationen der Wirtschaft, des Kommunalwesens, der Hochschulen und der Studentenschaft die Arbeitsgemeinschaft für die • Praktische Ausbildung des Volfs = wirtes entstanden, deren Aufgabe es ist, die Durchführung der Praktikantenausbildung für Volkswirte zu überwachen und zu leiten. Der Arbeitsgemeinschaft liegt es also ob , die einzelnen Ausbildungsstationen zu bestimmen, die Meldungen für die Ausbildung entgegenzunehmen und die Praktikanten auf die einzelnen Der AusbilStationen zu verteilen. dungsgang sieht bisher sieben Sta = tionen vor und zwar:

1. öffentlich-rechtliche Verwaltung, und zwar entweder staatliche oder gemeindliche Behörde, 2. Industrie- und Handelskammer oder Gewerbekammer,

3. eine Stelle in der Gliederung der gewerblichen Wirtschaft, 4. eine Stelle innerhalb der Organisation des Reichsnährstandes, 5. eine Stelle innerhalb der Deutschen Arbeitsfront, 6. eine Stelle in einem Wirtschaftsbetrieb (kaufmännische oder betriebstechnische Abteilung),

7. eine Stelle nach Wahl . Diese Vorschläge für die einzelnen Stationen sind vorerst nur Rahmenvorschläge. Auch die hier angegebene Reihenfolge ist keineswegs die, die voraussichtlich endgültig festgelegt werden wird. Der Ausbildungsgang umfaßt drei Jahre. Eine kürzere Ausbildungszeit läßt sich wegen der Fülle des zu bewältigenden Stoffes nicht vertreten. Die Praktikanten werden während ihrer Ausbildung von der Arbeitsgemeinschaft überwacht. Nach Abschluß der Ausbildungszeit findet eine Abschlußprüfung statt, die vor einem Prüfungsausschuß abzulegen ist, der von der Arbeitsgemeinschaft zusammengesezt wird und dem auch Vertreter des Staates angehören. Das Bestehen der Prüfung berechtigt alsdann zur Führung der Bezeichnung „Praktischer Volkswirt“. Durch Einführung dieser Praktikanten-Ausbildung für Volkswirte wird der Beruf des Volkswirtes als Rechtswahrer in der Wirtſchaft überhaupt erſt begründet. Die erſten Praktikanten sollen bereits am 1. April 1936 in ihre Ausbildungsstationen eingewiesen werden. Damit wird die Deutsche Rechtsfront_bereits in absehbarer Zeit der deutschen Wirtschaft diejenigen Kräfte zur Verfügung stellen können, die als Rechtswahrer der Volksgemeinschaft in den Organisationen und ständischen Gliederungen der Wirtschaft zukünftig benötigt werden. Die Deutsche Rechtsfront wird dafür sorgen, daß die jungen Volkswirte in ihrer fachlichen Arbeit zu mutigen Bekennern des Nationalsozialismus erzogen werden. Der fragwürdige Typus des ehemaligen Syndikus" ist durch die Schaffung des ""Praktischen Volkswirtes" zum Aussterben verurteilt. Die sozialistische Haltung der deutschen Wirtschaft wird nunmehr von innen heraus eine ständige Stärkung erfahren und erst spätere Zeiten werden erkennen, welche große Bedeutung die Schaffung des „Praktischen Volkswirtes" für die deutsche Volksgemeinschaft auf dem Gebiet der Wirtschaft gehabt hat . Dr. Hans Buwert.

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NSK Folge 283

Grundanſchauungen

4. Dezember 1935

zum

neuen

Recht

des

geistigen Schaffens NSK Die gewaltige Aufbauarbeit des nátionalsozialistischen Deutschlands kommt insbeson= dere in der Umformung und Neuschöpfung des - deutschen Rechts zum Ausdruck. Neben den Hochleistungen des Arbeiters der Faust gilt es, auch alle geistigen Kräfte der Volksgenossen im höchsten Maße einzusetzen. Daher sind die Gestalter der nationalsozialistischen Rechtserneue rung bestrebt, die seelischen und wirtſchaftlichen Triebkräfte des Volkes durch die Gesetzgebung zu fördern. Dabei kommt es nicht darauf an, allein die Einzelperson zu schützen, sondern entscheidend ist die Wertung der Leistung für das Wohl der Volksgemeinschaft. Gerade im Recht des geistigen Schaffens, im Patents, Urheber- und Erfinderrecht, müssen die Schwächen individualiſtiſcher Denkweise der früheren Zeit beseitigt werden . Schon anläßlich der Patentrechtsreform wurden die Worte geprägt : „ Die Volksgemeinschaft allein ist der das kulturelle Boden , auf dem gedeiht. Volkes Wachstum des des alle Werke sind Deshalb technischen Fortschritts (Erfindungen und technische Verbesserungen) ebenso wie die Werke der Kunst und der Wis = senschaft als Früchte des geistigen Schaffens von Volksgenossen Kulturgut des ganzen Volkes.“ Nach dieſer in der Entwurfsbegründung der Deutſchen Arbeitsfront zum Ausdruck gekommenen Grundhaltung ergibt sich, daß der Schöpfer und nicht ein beliebiger Dritter Inhaber des Urheberschutes ist, daß der Schöpfer im Ehrendienst der Volksgemeinschaft steht. Wenn nach nationalsozialistischer Auffaſſung immer zunächst das Wohl der Volksgemeinschaft im Vordergrund steht, so bedeutet dies nicht zugleich eine Unterdrückung der Persönlichkeit. Der einzelne möge bedenken, daß er alles seinem Volke verdankt und seine schöpferischen Kräfte aus seiner durch Rasse, Blut und Schicksal gebundenen Gemeinſchaft mit seinem Volke erwachsen. Wie hoch der Führer Persönlichkeitswert des Adolf Hitler den schöpferischen Menschen einschätzt, kommt in seinem Werk „ Mein Kampf“ (S. 496 ) so recht deutlich zum Ausdruck : „ Alle Erfindungen find also das Ergebnis des Schaffens einer Person.

Alle diese Perſonen ſelbſt ſind, ob gewollt oder ungewollt, mehr oder minder große Wohltäter aller Menschen. Ihr Wirken gibt Millionen, ja Milliarden von menschlichen Lebewesen später Hilfsmittel zur Erleichterung der Durchführung ihres Lebenskampfes in die Hand. Das wertvollste an der Erfindung ſelbſt, mag ſie nun im Materiellen oder in der Welt der Gedanken liegen, ist zunächst der Erfinder als Person. Ihn also für die Gesamtheit nußbringend anzusetzen, ist erste und höchste Aufgabe der Organiſation einer Volksgemeinschaft." Wer aber im Ehrendienst der Volksgemeinschaft stehen darf, muß mit dem Verlangen nach Erfinderehre, Erfinderlohn und Erfinderschutz zurücktreten, wenn es das Wohl der Volksgemeinschaft erfordert. Dabei muß auch die Volksführung einmal in geeigneter Weise darüber entscheiden können, ob die Verwertung und Auswertung dem Erfinder selbst oder anderen überlassen wird. Auf dem Gebiete des Urheberrechts darf es auf keinen Fall mehr vorkommen, daß Werke unter dem 50jährigen Schuß stehen, die die ein= fachsten Grundbegrife des Volkstums und der Lebensnotwendigkeiten mißachten. Die internationalen Bindungen, die frühere deutsche Regierungen eingingen und die diesen Gedankengängen entgegenstehen, werden auf der im kommenden Jahr stattfindenden internationalen Brüsseler Urheberrechtskonferenz, wie zu hoffen ist, dadurch bedeutungslos werden, daß in allen Kulturstaaten die Abneigung gegen Schmutz, gegen zersetzende Hetzschriften und gegen Kitsch ständig wächst. Das neue Urheberrecht des Dritten Reiches wird vor allem dahingehen, die hohen und stolzen Erinnerungen an deutsche Schöpfer und deren Schöpfungen auch über die Zeiten der Schutzfrist hinaus für alle Zukunft vor unwürdigen Gestaltungen geſchäftstüchtiger Elemente zu schützen. Wenn die alleinige und bedeutsame Leistung auch den Urheber vor anderen hervorhebt, so ist doch der Schöpfer des Werkes nur innerhalb des Ganzen in bewußter Verantwort lichkeit und Treuhänderschaft für Volk und Staat zur Auswertung seines Werkes berechtigt und verpflichtet. D.



Der Firmenzusah NSK Es ist ein charakteristischer Wesenszug des Judentums, seine volkszersetzende, parasitenhafte Tätigkeit nach außen hin geschickt zu tarnen, um auf diese Weiſe den auf Treu und Glauben bauenden Nichtjuden desto ungestörter übervorteilen und aussaugen zu können. Welches Rechtsgebiet stand ihm zu diesem Zwecke näher als das Handelsrecht und innerhalb des Handelsrechts das Firmenrecht ! Allen Grundsähen eines ehrbaren Kaufmanns zuwider, scheute sich der Jude nicht, sich nach außen hin

„ Deutsch

in seiner Geschäftsfirmierung mit Vorliebe des Wortes deutsch" zu bedienen, mochten auch die Inhaber der Firma waschechte Juden sein und mochte auch jüdisches Kapital das finanzielle Rückgrat des Unternehmens bilden. Doch auch hier konnte eine nationalsozialistische, d. h. blutsmäßig empfindende Rechtsauffassung einem derartigen Treiben Einhalt gebieten. Das Kammergericht, das sich noch vor eineinhalb Jahren in einer von allen Zeitschriften

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des N.S. -Juristenbundes gleichmäßig abgelehnten Entscheidung auf den Standpunkt gestellt hatte, das Zusatzwort „ deutsch" bei Firmen bedeute einen farblosen Zusatz", vertritt nach zwei jüngst in der " Juristischen Wochenschrift" Seite 3164 ff. veröffentlichten Entscheidungen nunmehr den nationalsozialistischen Standpunkt. Den jezt zur Entscheidung stehenden Fällen lag folgender Tatbestand zugrunde : Zwei jüdische Kaufleute betrieben unter der Firma ,,N.N. Deutsches Buchversandhaus" ein Versandgeschäft. Das Registergericht untersagte den ferneren Gebrauch der Firma mit der zutreffenden Begründung, der Zuſah „ deutsch“ deute auf die arische Abstammung der Inhaber hin. Gegen diese Anordnung legten die Juden Beschwerde ein, mußten sich jedoch vom Beschwerdegericht wie auch vom Kammergericht eines anderen belehren lassen, denn das Gericht entſchied : „ Der Name " N.N. Deutsches Buchversandhaus " im Firmenbild kann bei dem großen Publikum immerhin Zweifel darüber offenlassen, ob nicht das Wort „ deutsch“ gerade einen Hinweis auf die arische Abstammung des Inhabers darstellen soll. Das aber widerspricht dem Grundſah der Firmenklarheit. Daher war die Einleitung des Ordnungsstrafverfahrens gerechtfertigt." In dem anderen Fall waren die alleinigen Gesellschafter und Geschäftsführer einer Firma Deutsche Kassenblocks 6.m.b.H. " Juden und nicht einmal deutsche Reichsangehörige. Das Landgericht hatte auch hier das vom Amts-

Recht und

4. Dezember 1935 gericht eingeleitete Firmenmißbrauchsverfahren mit folgender Begründung gebilligt: „ Das Eigenschaftswort ,,deutsch" in der Firma wird von den in Betracht kommenden Voltskreisen nicht oder wenigstens nicht nur auf die herzuſtellenden und zu vertreibenden Kaſſenblöcke bezogen, ſondern unter dem Einſluß der sich immer mehr ausbreitenden nationalsozialistischen Welt anschauung auf die Art des Unternehmens als eines von deutschen" Inhabern geführten. Die Gesellschaft ist aber in doppelter Beziehung kein deutsches Unternehmen, insofern die wirtſchaftlich und rechtlich maßgebenden beiden Persönlichkeiten nicht nur ihrer Abstammung, sondern ſogar ihrer Staatsangehörigkeit nach keine Deutschen sind. Die Firma ist also geeignet, über die Verhältnisse des Geschäfts sowie ihrer Inhaber zu täuschen, und daher nach § 18 Abs. 2 HGB. unzulässig." Dieser Stellungnahme hat sich das Kammergericht voll und ganz angeſchloſſen und ergänzend betont, daß auch die Rechtsform der Ge= fellſchaft als einer ſelbſtändigen juriſtiſchen Person dem nicht entgegenstehe. Wenn auch an der scharfen rechtlichen Scheidung zwiſchen Gesellschaft und Gesellschaftern festzuhalten ſei, so verliere diese doch ihre Bedeutung bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise, wie sie hier geboten sei. Der Schuß des Volkes gegen die von der Firma ausgehende Täuschungsgefahr sei wichtiger als die Erhaltung der Firma für eine aus den gegenwärtigen Geſellſchaftern be= Dr. E. D. stehende Gesellschaft.

Schallplattenprozeß

NSK Eine hinter uns liegende Zeit bezeich nete Recht als die Summe der Geseze, alſo als eine Zusammenstellung dessen , was Menschen geschaffen haben. Diese Einstellung zum Recht floß aus dem überheblichen Glauben, daß jedes Zeitalter die höchsten Werte in sich selbst trage, floß aus der Verneinung aller raſſiſchen und blutsmäßigen Bindungen. Die raſſengesetzliche Rechtslehre, die allein der Weltanschauung des Nationalsozialismus entspricht, kennt derartige unfruchtbare Streitigkeiten nicht. Nach ihr ist Recht das von Ewigkeit zu Ewigkeit Dauernde, das unwandelbar Richtige. Es ist das, was dem Volke nügt, wonach es sich ausrichten kann, und es wird von arischen Menschen gefühlsmäßig ge= wußt. Durch Menschenwerk kann die Rechtsidee weder verändert noch beeinflußt werden . Das Gesetz aber ist das aus Zweckmäßigkeitsgründen erlassene Auskunftsmittel, das von Menschen unter bestimmten Umständen , aus bestimmten Anlässen, ausgehend von zeitlichen und räumlichen Bedingtheiten, geſchaffen und daher unvollkommen und abhängig ist. Damit ist dem Gesez eindeutig und klar seine Stellung gegenüber dem Recht zugewiesen. Der Richter aber hat das Recht zu wahren, seine Entscheidungen Recht sprechen sollen recht und billig sein. heißt, der höchsten Idee dienen, heißt dem zur Durchsehung verhelfen, was dem Volke nügt.

Vor einiger Zeit ist in einem Rechtsstreit, den einige Schallplattenfirmen ge = gen die Reichsrundfunkgesellschaft geführt hatten, ein Urteil ergangen, nach dem der Rundfunk wohl Musikschallplatten, nicht aber Sprechschallplatten senden darf. Die Entscheidung ist darauf gestützt, daß sich die Sendung von Muſikſchallplatten zwar mit einer entsprechend anzuwendenden Bestimmung des Gesezes, betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst, rechtfertigen laſſe, daß es aber an einer ähnlichen Bestimmung für Sprechschallplatten fehle. Das Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und Tonkunst ist, vom 19. Juni 1901 , neugefaßt auf Grund einer Novelle von 1910. Sollte der Gesetzgeber die Entwicklung des Rundfunks prophetisch im voraus habe regeln wollen oder sollte er nicht vielmehr diese Entwicklung weder bedacht noch berückſichtigt haben ? Dazu kommt, daß unser Rundfunk der Kulturhoheit des Staates dient, daß er zur Förderung, Erziehung und Schulung des Voltes berufen ist. Das alte Gesetz dürfte also überhaupt nicht auf ihn paſſen. Wenn es aber herangezogen wird, und wenn es wortwörtlich wohl die Sendung von Muſik-, nicht aber die von Sprechschallplatten erlauben sollte, wo bleibt die Rechtsidee ? Recht ist, was dem Dr. L. Z. Volke nütt!

Drud : M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtraße 88.

NSK -Nachrichten

Blatt a

Zu NSK Folge 283

Der

Rundfunk

4. Dezember 1935

Schulungsmittel

der Jugend NSK Auf der diesjährigen großen Arbeitstagung des Rundfunkamtes der Reichsjugendführung in Saarbrücken sprachen die Fachreferenten des Rundfunkamtes der Reichsjugendführung über die Wege, auf denen ein Mehr an Arbeit und Leiſtung zu erreichen ſein wird . Bannführer Marek , der Abteilungsleiter Zeitfunk im Deutschlandsender, zeigte für die H.3. neue Wege in der Gestaltung des Zeitfunks. Der Musikreferent der Reichsjugendführung, Bannführer Stumme , sprach über die musikalische Programmgestaltung im H.I.-Funk, die nur hervorragend durch die aus besonders befähigten und auserwählten Kräften beſtehende Rundfunk ſpielscharen be wältigt werden könne. Die Muſikarbeit der Hitler-Jugend im Rundfunk werde im kommenden Jahr noch stärker als bisher die Form des offenen Volkslied ſingens benuken, und gerade das wertvolle Volkslied aus dem unendlich großen Liederschak unseres Volkes soll neben dem Lied unserer Zeit lebendig erhalten werden. Die Schaffung des funktechnischen Nachwuchses besonders auf dem Gebiete des Kurzwellenwesens, die Frage des Funkrechts, der Funkwirtschaft und der Zusammenarbeit mit der Reichsrundfunkkammer, dem Rundfunk überhaupt und mit dem Deutschen Amateursende dienst behandelte der Hauptreferent für Funktechnik im Rundfunkamt der Reichsjugendführung, Gefolgschaftsführer Panet. Als weiteres Aufgabengebiet der Rundfunkarbeit der H.I. kam die Umgeſtaltung des Schulfunks zur Sprache. Die eingehende Behandlung dieser Fragen war notwendig ge= worden, da vor einiger Zeit auch die Betreuung und die Gestaltung des Schulfunks der H.I. übertragen worden ist. Im Schulfunk_wird in fürzester Zeit eine enge und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schule, N.S.-Lehrerschaft und Hitler- Jugend eintreten , um den Rundfunk auch für die Erziehungsarbeit der Schule zu einem wertvollen Hilfsmittel zu machen. Besonderes Intereſſe fanden die Ausführun gen des Jugendfunkleiters am Deutschen Kurzwellensender, Gefolgſchaftsführer Plügel , der ein anschauliches Bild von der politiſchen, tulturellen und wirtſchaftlichen Lage des Aus landsdeutschtums gab, und der deutlich bewies, eine welch enge Verbindung der deut sche Kurzwellenrundfunk zwischen dem Auslandsdeutschtum und den reichsdeutschen Volksgenossen herzustellen imstande ſei. Als wichtigstes Ereignis der Arbeitstagung ist wohl die Rede des Reichssendeleiters Hadamovsky zu verzeichnen. Der Reichssendeleiter nahm kritisch zur bisherigen Programmgestaltung des deutschen Rundfunks Stellung. Die Programmgestaltung des deutschen Rundfunks müsse wieder den Weg einschlagen, den sie gleich nach der Machtübernahme begonnen hätte, nämlich den Rundfunk zum gesamten Volke ſprechen zu laſſen. In Zukunft dürfe nur der sich im Rundfunk mit grundsäg-

lichen Ausführungen an die Öffentlichkeit wen = den, der den Nachweis erbringen kann, daß die größten deutschen Versammlungsfäle für eine Kundgebung mit ihm zu klein geworden sind, so daß er den Rahmen der Versammlungssäle mit Hilfe des Rundfunks sprengen und sich an das ganze Volk wenden muß. Der Rundfunk iſt keine Universität, sondern eine politische Propagandawaffe des Nationalsozialismus , die in interessanter, lebendiger, anschaulicher, vor allem aber packender Form den Nationalsozialismus im Volke verankere. Es muß jede Möglichkeit wahrgenommen werden, um zu verhindern, daß diese Propagandawaffe stumpf wird. Weiterhin gab der Reichsfendeleiter bekannt, daß in Zukunft teine Reichssendungen mehr stattfinden werden; ebenfalls geht auch die bisherige „ Stunde der Nation“ ein, weil sie ihre Aufgabe erfüllt hat, nämlich aus den Rundfunkgesellschaften der einzelnen Länder den Rundfunt der Nation zu machen. Einzige stänStunde der dige Reichssendung bleibe die jungen Nation", die zum gewaltigen Schufungsmittel des jungen nationalsozialistischen Nachwuchses geworden ist, und die nach wie vor sich nicht an kleine Teile unseres Volkes wendet, sondern an die Gesamtheit der Jugend, d . h . an die Gesamtheit des Volkes von morgen. Der Rundfunk werde alle Mittel dafür einsehen, daß der HitlerJugend eine hervorragende Gestaltung dieser ,,Stunde der jungen Nation“ gelingt. Nach der Rede des Reichsiendeleiters ging die Arbeitstagung in einer Gemeinschaftstagung mit den Intendanten der deutschen Sender weiter. Im Wartburgsaal sprach der Intendant des Reichssenders Frankfurt über das Verbot der Jazzmusik_im Rundfunk und die Gründe, die zu diesem Verbot geführt hatten. Reichsamtsleiter Hederich von der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des N.S.- Schrifttums gab einen interessanten Einblick in die Tätigkeit der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion. Am Nachmittag versammelten sich die Teilnehmer der Reichstagung zu internen ArO. Z. beitsbesprechungen.

Reichsinnenminister Dr. Wilhelm Frick spricht am 6. Dezember in München NSK München, 4. Dezember. Im Rahmen des großen Schulungsprogramms des Kreiſes München der N.S.D.A.P. findet am 6. Dezember, 21 Uhr, im Zirkus Krone eine geschlossene Kundgebung für die Führer der Partei, ihrer Gliederungen und der angeſchloſ= senen Verbände statt. Es spricht Reichsinnenminister Dr. Frid über das Thema „ Partei und Staat". Mit dieser Großkundgebung eröffnet der Kreis München der N.S.D.A.P. für seine Politischen Leiter die große Winterſchulung, in deren Verlauf führende Persönlichkeiten der Bewegung sprechen werden.

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Brief · und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Serlag : Franz Cher Nachf., G. m . b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München · Berlin Bersand: Cher - Verlag , Berlin SM 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinchen (Bostichedtonto München 113 46) zu richten

Bartei-Korrespondenz

7

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. [chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

Blatt 1

NSK Folge 284

5. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Sozialismus

in der Ernährungspolitik

NSK Auf der großen Amtswaltertagung der Deutschen Arbeitsfront in Leipzig hat sich als Vertreter des Reichsbauernführers der Reichsobmann, Staatsrat Meinberg , freimütig und offen über einige Fragen der Ernährungslage unſeres Volkes geäußert. Sie laſſen wahrlich in ihrer Klarheit und Einfachheit an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Nachdem bereits die Reichsbauernwoche in Goslar im November einen Rechenschaftsbericht des Reichsbauernführers gebracht hatte, stellen die Ausführungen des Reichsobmannes Meinberg eine wertvolle Ergänzung desselben dar. Vor allem hat es Reichsobmann Meinberg verstanden, den ſozialistischen Gesichts = punkt in unserer Ernährungspolitik, der sehr häufig übersehen wird, herauszustellen. Wenn der Liberalismus geglaubt hat, Zeiten der Knappheit dadurch überwinden zu können, daß er erklärte: „ Jeder kann kaufen, soviel er bezahlen kann !", so stellen wir dem den nationalsozialistischen Grundsaß gegenüber, daß Zeiten vorübergehender Knappheit nur überwunden werden, wenn alle Glieder unseres Volkes in gleicher Weise daran beteiligt sind. Dies ist der lette Sinn jener Marktordnung, die der Reichsnährstand nicht nur zur Sicherung der deutschen Landwirtschaft, sondern zur Sicherung der Ernährung des gesamten Volkes durchgeführt hat. Es kommt nicht darauf an, dem deutschen Volke eine billige Lebenshaltung zu geben, die jederzeit vom Ausland her abgeschnitten und unterbunden werden kann, sondern es gilt, die Selbstversorgung Deutschlands auch für eventuelle Zeiten der Gefahren nach Möglichkeit unter Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit vom Weltmarkt zu gewährleisten. Staatsrat Meinberg sagte : „ Es ist soviel da , daß kein Mensch in Deutschland zu hungern braucht. Selbst wenn wir restlos vom Ausland abgeschlossen wären und keine ausländischen Lebensmittel mehr zu uns hereinkämen , wäre

die deutsche Landwirtschaft in der Lage, immer noch gerade ausreichende Mengen an Nahrungsmitteln zu stellen. Rechnet man sämtliche in Frage kommenden Nahrungsmittel in Kalorien um, so ist nach einer wissenschaftlichen Berech nung die gesamte Versorgung des deutschen Volkes aus eigener Erzeugung zu 80 v. H. sichergestellt, selbst unter Berücksichtigung der Einfuhr ausländischer Futtermittel. Rechnet man die Futtermitteleinfuhr als Rohstoffeinfuhr und nicht als unmittelbare Lebensmitteleinfuhr, so kommt man sogar zu einer Selbstversorgung von 90 v . H. des gesamten Bedarfs. Wenn wir uns noch der Lage während des Krieges erinnern, dann wird uns erst so recht bewußt, welch ungeheure Leis stung damit die deutsche Landwirtschaft in den letzten Jahren vollbracht hat." Die klaren und offenen Ausführungen des Reichsobmanns Meinberg werden dazu bei= tragen, die Erkenntnis von der nationalſozialistischen Ernährungspolitik im Volke zu vertiefen.

Die kommunistische Wühlarbeit in Kanada NSK Das in Toronto (Kanada) erſchei= nende Blatt „ Iád Canuck“ warnt vor der kommunistischen Maulwurfsarbeit in Kanada und betont, daß die rote Internationale, troßdem sie bei den Wahlen verloren habe, unterirdisch weiterarbeite. Das Blatt bringt einen intereſſanten Bericht, der auf dem letzten Kongreß der Kommuniſtiſchen Partei in Kanada ausgegeben wurde und aus dem hervorgeht, daß sich die kommunistische Parteiorganisation in Kanada zum größten Teil aus landesfremden Elementen zuſammenſeßt. Es heißt in dem Bericht u. a.: „Heute seht sich die Partei hauptsächlich aus im Ausland geborenen Arbeitern zusammen. Nur in einem einzigen Bezirk liegen die

‫ةيلو‬

Blatt 2

NSK Folge 284 Verhältnisse so , daß die Mehrheit, also mehr als die Hälfte der Mitglieder, angelsächsischer und kanadischer Herkunft sind. In den übrigen Bezirken überwiegen die im Ausland geborenen Arbeiter das angelsächsische und französische Element vollkommen. In manchen Bezirken ist es überhaupt schwierig, einen Angelsachsen in der Partei zu finden." Die kanadische Zeitung „ Jack Canud" bemerkt dazu : „Dies sind nicht unsere Worte, es sind die Worte des Leiters der kommunistischen Parteiorganisation. Die Kommuniſtiſche Partei gibt zu, daß sie hauptsächlich aus frem -

Fünf

Jahre

amt

der

NSK In dieſen Tagen blickt_das_Reichsrechtsamt der R.S.D.A.B. auf eine Tätigkeit von fünf Jahren zurüd. In den fünf Jahren seines Bestehens hat es einen schwierigen und verantwortungsvollen Frontabschnitt der Bewegung dargestellt. Es geziemt sich daher, bei dieser Gelegenheit Aufklärung zu geben über Wesen und Aufgaben dieser wichtigen Institution der N.S.D.A.B .: In diesem November waren es fünf Jahre, daß das Reichsrechtsamt der N.S.D.A.P., die frühere Rechtsabteilung-Reichsleitung, auf Befehl des Führers zur Rechtssicherung der N. S. D. A. P. ins Leben gerufen wurde. Seine Leitung übertrug der Führer seinem alten Mitkämpfer und Rechtsberater Dr. Hans Frank , der schon vorher in unzähligen Prozessen vor den Systemgerichten die Ehre der Bewegung und ihrer Mitkämpfer geschützt hatte. Die Gründung erfolgte in einer Zeit politischer Höchstspannungen. Der Terror des Staates und der Terror der Straße versuchten nicht nur die Partei als Gesamtorganisation zu überrennen , sondern gefielen sich auch in gemeinstem Angriff gegen die Einzelkämpfer der Bewegung. Zehntausende unbekannter Kameraden wurden in dieſen Jahren wegen Verstöße gegen alle möglichen Gesetzesparagraphen vor die Gerichte ge= schleppt. Hier schon lag eine der Hauptaufgaben der neuen Organiſation : Schuß und Vertretung der Partei in allen rechtlichen Angelegenheiten und Rechtsschuß aller Kämpfer der Bewegung. Wie riesengroß diese Aufgabe war , beweist z. B. , daß allein im Jahre 1932 in tausenden Fällen überwiegend S.A.- und Parteimitgliedern Rechtsschutz gewährt und hierS.S.-Männer für ein Betrag von weit über 100 000 RM. zur Verfügung gestellt wurde. Wie sehr sich die nationalsozialistischen Rechtsanwälte für ihre Kameraden einseßten, zeigt auch die Tatsache, daß im Jahre 1932 in 45 v. H. der erRechtsschutzfälle Freiwähnten Das Reichs[ prüche erzielt wurden. rechtsamt zählt heute in seinem Amtswaltertorps Rechtsanwälte, die in Hunderten von Fällen unter Verzicht auf jede Entschädigung die Vertretung verfolgter Parteigenossen übernommen haben.

5. Dezember 1935 den Elementen besteht. Jeder Kanadier weiß, daß die Kommunistische Partei uns vollkommen fremd ist in ihren revolutionären Zielen und destruktiven Methoden. Sollen in Kanada die Kanadier und ihre kanadischen Ideale vorherrschen, oder wollen wir uns den durch Emigranten aus den Schmuß gassen Europas importierten Lehren der Gewalt ausliefern ? Unsere Leser mögen überzeugt sein, daß wir unsere Wachsamkeit nicht aufgeben werden noch ablaſſen werden, vor dieſem heimtückischen Übel in unſerer Mitte zu warnen.

Reichsrechts-

N.S.D.A.P.

Darüber hinaus nahm sich in diesen leyten Kampfjahren die junge Rechtsabteilung-Reichsleitung auch all den Hunderten von Kameraden an, die wegen ihrer Zugehörigkeit zur Bewegung von ihrer Arbeitsſtelle entfernt oder als Beamte diszipliniert wurden. In brieflicher Form und persönlicher Rücksprache wurden in Tausenden von Fällen Rechtsberatung und Rechtsaufklärung erteilt. Den Versammlungsleitern der Parteiverſammlungen und Kundgebungen, die in der Front der Bewegung standen, wurde in einer Zusammenstellung aller einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen ihre Rechte und Einzelheiten erklärt. Ausschließliche Verhaltungsmaßregel war stets nur das Interesse der Gesamtbewegung und die Sicherung der Erreichung des Bewegungszieles. Daraus erwuchs auch die Notwendigkeit, Verbote von Parteiversammlungen , Auflösung von Umzügen usw. vom rechtlichen Gesichtspunkt aus nachzuprüfen und sonstige von Polizeibehörden gegen die Bewegung erlassene Verordnungen irgendwelche auf Angriffsmöglichkeiten zu untersuchen. Aus der heute unglaublichen Lügenpropaganda der Gegner erwuchs die weitere Aufgabe einer Lügen abwehr.

Die Macht übernahme am 30. Januar 1933 brachte neue verantwortungsvolle Aufgaben. Insbesondere war es das Gebiet der Rechtspolitik. Gerade hier mußte die Bewegung die uneingeschränkte Führung bean= spruchen ; denn nur im Wege der Gesetzgebung fann unser nationalsozialistisches Programm verwirklicht werden. Die Neugestaltung des deutschen Rechts, die der Führer im Artikel 19 des Parteiprogramms verlangt hat, ist eine so ungeheure Aufgabe, daß sie nicht einem Beamtenorganismus allein überlassen werden. fann . Das Reichsrechtsamt besteht heute aus sechs Ämtern. Deren Aufgaben sind zusammengefaßt folgende: Das Amt für Rechtsverwaltung führt die zentrale Bearbeitung aller Justiziarange= legenheiten der Bewegung durch, soweit nicht

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NSK Folge 284 die Zuständigkeit von Rechten anderer Parteigliederungen gegeben ist.. Dem Amt für Rechtspolitik obliegt in engster Zusammenarbeit mit dem Stellvertreter des Führers die parteiamtliche Mitwirkung bei der Neuschaffung des deutschen Volksrechtes. In der Gestaltung der nationalsozialistischen Gesezgebung übt es entscheidenden Einfluß aus. Eine Neuschöpfung des nationalsozialiſtiſchen Staates ist die ehrenamtliche und unentgeltliche Rechtsbetreuung des deutschen Volkes, die im Gegensatz zu früher keine Angelegenheit der öffentlichen oder privaten Wohlfahrt ist, son dern jedem unbemittelten deutschen Volksgenossen ohne Unterschied auf Konfession oder Parteimitgliedschaft als Rechtsanspruch zusteht. Das Amt für N. S. - Rechtsbetreuung im Reichsrechtsamt überwacht die einheitliche Durchführung . Trägerin der Rechtsbetreuung ist die in der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte des B.N.S.D.3 . zusammengeschlossene deutsche Rechtsanwaltschaft. In welchem Ausmaß diese sozialistische Einrichtung arbeitet, beweisen die Zahlen einiger willkürlich herausgegriffener deutscher Gaue. Im dritten Vierteljahr 1935 wurden in folgenden Gauen an unentgeltlichen Rechtsauskünften erteilt :

19 239 Groß-Berlin 4 075 Schlesien Württemberg-Hohenzollern 3343 Dem Amt für N. S. = Juristen obliegt die parteiamtliche Betreuung des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, der als angeschlossener Verband der N.S.D.A.P. alle deutschen Rechtswahrergruppen umfaßt.

5. Dezember 1935 Das Amt für Schulung betrachtet als seine wichtigste Aufgabe die weltanschaulichpolitische Schulung der deutschen Juristen aller Grade und zwar nicht im Sinne einer intellektuellen Einwirkung, sondern einer Erziehung zu wahrhaften Nationalsozialisten. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Abstellung von Juristen in die Gemeinschaftsschulungslehrgänge der N.S.D.A.P. und in der Abhaltung eigener Gemeinschaftslager. Mehrere tausende deutsche Juristen wurden durch diese Gemeinschaftsschulung bereits erfaßt. Das Amt für Rechtsschrifttum führt die parteiamtliche Überwachung des rechts- und staatswissenschaftlichen Schrifttums in bezug auf seine politische und sachliche Unbedenklichkeit durch. Seine Begutachtung bildet die Grundlage für die Erteilung oder Versagung des parteiamtlichen Unbedenklichkeitsvermerks durch die parteiamtliche Prüfungskommission im Stab des Stellvertreters des Führers. Die Prüfung des neuerscheinenden rechts und staatswissen schaftlichen Schrifttums lehrt, daß das Bekenntnis zum Nationalsozialismus noch lange nicht in vollem Umfang Gemeingut der Rechtswissenschaft geworden iſt. Voraussetzung jeder ſyſtematiſchen und erfolgreichen Arbeit ist eine straffe Organiſation. Das Reichsrechtsamt hat daher in den Gauen und Kreiſen ebenfalls Rechtsämter eingerichtet (Gau- und Kreisrechtsämter) . Die Parteigenossen, die diese Ämter bekleiden, sind PoliIhre Tätigkeit tische Leiter der N.S.D.A.P. ist im ganzen Reichsgebiet ehrenamtlich. In stiller, zäher Arbeit wird das Reichsrechtsamt auch in der Folge seine fämpferische Tätigkeit für Volk, Nation und Bewegung weiterführen .

„Dieser einfache Mann ist Vorbild für Sie,

Herr Profeffor ! " Von Gruppenführer und Polizeipräsident Meyer - Quade NSK Die letzte Verdunkelungsübung in der Stadt Kiel hat dem Kieler Polizeipräsidenten, S.A.- Gruppenführer MeyerQuade, Anlaß gegeben, auf Grund eines Vorfalles, der sich bei der Durchführung der einem mit Übung abgespielt hat, sich bestimmten Typ des Bürgers, in diesem Sonderfall einem Profeſſor, öffentlich auseinanderzusehen. Da dieser Typ nicht nur auf Kiel beschränkt ist, drucken wir einen Teil der Ausführungen Gruppenführer MeyerQuades nachstehend ab : Da liegen zwei Briefe von Ihnen, und außerdem die Meldung eines Polizeioffiziers über eine Unteredung mit Ihnen . Alles zusammengenommen eines der tollsten Stücke, die mir seit langem zur Kenntnis gekommen sind. Tatbestand : Ihre Frau ist durch den Luftschutzwart zu einer Übung bestellt worden. So etwas ist entseglich ! Das hat Sie dann auch in Harnisch gebracht, und Sie haben nun jene Geseze gesucht, die dem Luftschutzwart das Recht dazu geben, und haben sie glücklicher-

weise nicht gefunden . Und nun haben Sie sich auf die Paragraphen geschwungen und eine Attacke gegen das deutsche Volk geritten, die es notwendig erscheinen läßt, Sie mit den gleichen Mitteln zusammenzuhauen, mit denen Sie die Volksgemeinschaft zu sabotieren versuchen. Sie werfen dem Reichsluftschutzbund (R.L.B.) vor , daß er keine Ahnung habe. Es sei besser, gar nichts zu organisieren, als das zu tun, was dieser R.L.B. macht ; Sie wüßten aus Erfahrung, daß ein Fliegerangriff um so glimpflicher verlaufe, je weniger organisiert sei. Sie sind ein ganz großer Stratege ! Deshalb wollen Sie auch mit dem Luftschutzbund nichts zu tun haben. Durchführungsbestimmungen zum Reichsluftschutzgesetz seien Ihnen bisher nicht zur Kenntnis gegeben. Sie wollen die Verfügung haben, die dem R.L.B. die Befugnisse des Reichsministers der Luftfahrt überträgt. Sie können nicht glauben, daß der R.L.B. sich entgegen § 132 Reichsstrafgesetzbuches die amtlichen Befugnisse selbst beigelegt" hat. Ferner müßten Sie bitten, mitzuteilen,

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NSK Folge 284 welche juristische Form der Bund besit. Nach der Anschrift sei er (der R.L.B.) fein eingetragener Verein,,,auch keine öffentlich rechtliche Korporation und auch keine juristische Person nach den Bestimmungen des Handelsrechts". Sie wollen auch wissen , was die Abkürzungen L.Sch.H.W. heißen. Für uns heißt das Luftschutzhauswart". Es kann nun aber auch heißen : Lausejunge, Schietkerl, Hanswurst, Wasserkopf. Ja, Herr Professor, auf einen groben Kloz gehört ein grober Keil. Wenn Sie der Meinung sind, daß wir Nationalsozialisten eben solche Bählämmer wären, wie die seligen Träger des verflossenen Systems, dann sind Sie schrecklich auf dem Holzwege ! Wir werden uns nichts gefallen lassen ! Immerhin kann alles das, was Sie sich bis hierher geleistet haben, mich höchstens dazu veranlaſſen, Sie in die Schranken zurückzuweisen, die Ihnen und Ihresgleichen nun einmal gezogen sind. Was nun aber kommt, das hat mich (ich muß das schon offen sagen) einigermaßen in Fahrt gebracht. Der Polizeioffizier hat ihnen vorgehalten, Herr Profeſſor, als Sie danach fragten, was der Luftschutzwart eigentlich sei (gemeint war der Beruf!) , daß Sie dieser Beruf nicht interessieren könne. Er, der Polizeioffizier, müſſe Ihnen die Tatsache vorhalten, daß diese einfachen Männer unter Zurückstellung der eigenen Persön lichkeit alles täten , um am inneren Aufbau des Volkes mitzuarbeiten. Er müſſe Sie ferner über die Erfahrung in Kenntnis sehen, daß die schweren Lasten im Luftschuh von der Arbeiter bevölke = rung durchweg ohne zu murren getragen würden, während er das von den Intellektuellen nur mit Vorbehalt sagen könne. Daraufhin haben Sie, Herr Profeſſor, für notwendig befunden zu erklären : „Das wird daran liegen, daß die Arbeiter Angst haben, was zu sagen, oder auch keine Gesezeskenntnis besigen . Sie haben hier im Revier 1 eben denkende Menichen." Das ist eine ganz fabelhafte Ansicht ! Im Revier 1 wohnen also nach Ihrer Ansicht die „ denkenden Menschen“ und in den Revieren 2-12 die Holzköpfe. Die denkenden Menschen" im Revier I besigen nach Ihrer Meinung außerdem Gesetzeskenntnisse. Damit finden sie die Vorwände , um sich von den Verpflich tungen gegenüber der Gesamtheit

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Ein

Komponist

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zu drücken. Die Holzköpfe in den anderen Revieren können dann ja alle Last auf sich nehmen. Einer muß doch der „ Dumme" fein! Diese Holzköpfe werden mit großem Vergnügen , Sie, Herr Profeſſor, aus den Trümmern Ihres Hauses wieder herausbuddeln, wenn eine ein : schlagende Fliegerbombe Ihren Laden zusammengehauen hat. Dabei wird allerdings vorausgesezt, daß die Holzköpfe über die genügenden Gesezeskenntnisse verfügen, die sie veranlassen denkenden Menschen “ können, sich um eines willen, wie Sie das sind, in Lebensgefahr zu begeben, wenn einmal über Kiel feindliche Bombengeschwader ihre Kreise ziehen sollten . Brief, Anfrage, Tonart, Inhalt, Ansichten und Betragen stellen Sie außerhalb der Volksgemeinschaft, Herr Professor ! Es hat niemals einen Gesetzesparagraphen gegeben, nach dem die Redner der nationalsozialistischen Bewegung oder die namenlosen S.A.- oder S.S.-Männer einmal den Kampf um die Freiheit des Vaterlandes aufgenommen haben. Wir sind auch nicht nach dem Handelsrecht in die roten Versammlungen gegangen. Der § 132 des Strafgesetzbuches hat uns weder ermächtigt noch davon abhalten können, zu tun, was wir für unsere innere Pflicht hielten. Sie müssen aber auch nicht glauben, Sie denkender Mensch, daß diese Paragraphen uns heute ermächtigen, oder davon abhalten könnten, zu tun, was wir heute für unsere Pflicht halten. Das ist nämlich dasselbe wie früher : Wir wollen ein Volk bauen, wir wollen diesem Volt das notwendige Brot schaffen und die Freiheit sichern . Wir wollen dazu jede ehrliche Hand ergreifen, die bereit ist, mitzuarbeiten an dem großen Werk unseres Führers . Wir haben aber immer die Meinung vertreten, Herr Professor, daß die, die sich uns mit Gewalt, mit Liſt oder mit Gemeinheit widersezen, eben um dieses Volkes willen nicht geschont werden dürfen ! Wir haben die Kommune nicht geschont und die Demokraten nicht, das Zentrum nicht und auch nicht die Reaktion. Sie dürfen aber ja nicht glauben, Herr Professor, daß wir bereit wären, jene „ denkenden Menschen“ zu ſchonen, zu denen Sie sich zu zählen belieben . Das Revier 7, 8 und 9 ist mir ebenso lieb und wert, wie das Revier 1, vorausgesetzt, daß sie alle zusammen ihre Pflicht tun. Wer das aber nicht tun will, der soll sich zum Teufel scheren ! Also Herr Professor, und wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, recht bald!

finnischer

Volksmelodien

Zum 70. Geburtstag Jean Sibelius' am 8. Dezember NSK Finnland feiert am 8. Dezember den 70. Geburtstag seines bedeutendsten Komponisten Jean Sibelius. Am 8. Dezember 1865 in Hämeenlinna als Sohn eines Arztes geboren, wandte er sich seinem inneren Trieb folgend ſehr bald von dem anfangs begonnenen furistischen Studium ab, um 1885-1889 auf der 1882 gegründeten Musikakademie in Helsinki (Helsingfors) Musik zu ſtudieren . Es folgten

weitere Studienjahre in Berlin als Schüler von Albert Beder und in Wien bei Albert F u ch s, Karl Goldmark und Grün, bei dem er sich besonders im Geigenspiel ausbildete. Schon damals entstanden Kammermusikwerke : ein Streichtrio, zwei Streichquartette, ein Klavierquintett. Aber erst nach seiner Rückkehr in die Heimat fand Sibelius in seiner Musik die Verbindung mit uraltem Volksgut, das seinem geſam-

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ten musikalischen Schaffen als Grundton geblie ben ist. 1892 wurde in Helsinki sein erstes groBes Werk, die Kullervo - Sinfonie für Chor , Soli und Orchester aufgeführt, die seither nicht wieder in vollem Umfang gespielt worden ist. Die Motive zu dieser Sinfonie waren dem alten finnischen Volksepos Kalevala entnommen, deſſen das finnische Volk im Februar d. I. aus Anlaß des vor hundert Jahren erfolgten Erscheinens der ersten großen Sammlung der alten Kalevala-Gesänge besonders gedachte. In eigenartiger Weise hat Sibelius diese alten Volksmelodienindie Kunstmusik übergeführt, indem er sie nicht direkt als Melodien übernahm, sondern mehr ihren Rhythmus verwendete. Auf das Kalevala-Epos gehen noch verschiedene Kompoſitionen zurück: „Der Schwan von Tuonela“, „ Die Rückkehr von Lemminkäinen“ und „ Die Geburt des Feuers". Finnland und die eigenartige finnische Natur leben in dem Orchesterwerk „Finlandia“. das ursprünglich als Bühnenmusik zu einer Darstellung der finnischen Geschichte gedacht war. Eigentliche Opern hat Sibelius nicht geschrieben, dafür aber begleitende Bühnen = musik zu Sprechdramen. Am bekannteſten ist daraus sein ,,Valse triste" geworden, der aus der Musik zu dem Drama ,,Der Tod“ von Albert Jänefeld stammt. „Pelleas und Melisande" von Maeterlind hat auch Sibelius gereizt, das Stück wie Debussy und Schönberg mit Musik zu begleiten. Auch zu dem Spiel ,,Jedermann", das so oft vor dem Dom in Salzburg aufgeführt wurde, hat er eine Musik geschrieben. Während des Weltkrieges, als Finnland noch nicht von der Russenherrschaft befreit war, komponierte er einen Jägermarsch, in dem er den Gedanken der Befreiung Finnlands gestaltete. Daneben gehen Klavierstücke und kleinere Kompofitionen für Violine, die das Schaffen des Tonsezers mehr von seiner lyrischen Seite zeigen. Es gipfelt in sieben Sinfonien, deren Eigenart sich erst allmählich dem Zuhörer erschließt. Er selbst sagt von ihnen : „ Jede mei = ner Sinfonien hat zwanzig Jahre zu ihrem Verständnis gefordert“. Dies spricht durchaus nicht gegen ihren Wert, da es wohl ein Gesez ist, daß gerade bedeutende Werke eine gewisse Zeit brauchen, um voll verstanden zu werden. In der nach dem Krieg ent= standenen 7. Sinfonie in C-Dur op. 105 hat er den üblichen sinfonischen Aufbau verlassen. Sie besteht nur aus einem Satz und ergeht sich in einer fortlaufenden Bewegung. Stimmungsmäßig sprichtin ihr die eigentümliche Atmosphäre der finnischen Landschaft. In Deutschland sind die Werke von Sibelius be= reits öfter gespielt worden, insbesondere sein Violinkonzert. Im 4. Philharmonischen Konzert Furtwängler brachte Staatsrat die 7. Sinfonie zur Aufführung. Auch der Deutschlandsender hat den Siebzigjährigen durch Aufführung der 3. Sinfonie und einiger besonders kennzeichnender Werke geehrt. Von eigentlichen Vorbildern kann man in dem Schaffen von Sibelius nicht sprechen. Er verbindet die Kunstmittel der europäischen Musik mit einem eigentümlichen finnischen Ton. Was er selbst über das Kalevala-Epos gesagt hat, gilt auch von seiner Musik, daß sie zu dem Land der Runen und Zauberlieder des Waſſers und der unermeßlichen von Schwermut und Geheimnis erfüllten Landschaft des Ostens gehört und aus ihr die Impulſe für die Gestaltung mit den Mitteln der abſoluten Muſik zieht.

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Nachrichten

Die fachwissenschaftliche Ausgestaltung des Deutschen Juristentages 1936 NSK Unter der Leitung des Stellvertreters des Reichsjuristenführers, Reichsamtsleiter Dr. Raete , fand im Hause der Deutschen Rechtsfront eine Besprechung der Reichsfachgruppenleiter des Bundes Nationalsozialistischer Deutschen Juristen statt, an der auch der Vizepräsident der Akademie für Deutsches Recht. Geheimrat Prof. Dr. Kisch , teilnahm. Zu Beginn der Sitzung gab der ReichsfachgruppenVerwaltungsjuristen, leiter Staatssekretär Dr. Stuart, einen Überblick über die Durchführungsbestimmungen der Nürnberger Judengesete. Insbesondere wurden hierbei die Auswirkungen erörtert, die dieſe Durchführungsbestimmungen auf die freien Berufe innerhalb des N.S.- Juristenbundes und der Deutschen Rechtsfront zur Folge haben und darüber hinaus auch auf die ſonſtigen freien, aber gemeinschaftsgebundenen Berufe, wie für den Berufsstand der Schriftleiter, Ärzte, Patentanwälte u a. Sodann gab der Leiter der wiſſenſchaftlichrechtspolitischen Abteilung in der Reichsführung des B.N.S.D.I., Reichsfachgruppenleiter Staatsrat Schmitt, Bericht über den Stand der Vorarbeiten zur Ausgestaltung der wissenschaftlichen Veranstaltungen im Rahmen des großen deutschen Juristentages 1936 in Leipzig. Es ergab sich, daß diese Veranstaltungen ein Hauptamt des Juristentages bilden werden und daß durch ste allen am Recht interessierten deutschen Volksgenossen Gelegenheit gegeben wird, sich über die Fortschritte der Rechtsentwicklung auf allen Gebieten ein übersichtliches und einprägſames Bild zu machen. Der Überblick wird in Referaten geboten, die von den bedeutendsten nationalsozialistischen Fachjuristen gehalten werden. Zugleich sollen die Ausführungen der Redner darüber hinaus auch in großen Zügen Hinweiſe auf die künftige Richtung der deutschen Rechtserneuerung geben.

Der Kapitän des „ Graf Zeppelin " sprach in Südamerika NSK Als Dank für die begeisterte Aufnahme des „Graf Zeppelin" 1934 durch die Deutsche Kolonie in Buenos Aires, besuchte, wie das Presseamt der Auslandsorganisation der N.S. D.A.P. mitteilt, der Luftschifftapitän des „ Graf Zeppelin", H. v. Schiller, die Hauptstadt Argentiniens, um dort vor den Deutschen einen Lichtbildervortrag über die Fahrten des „Graf Zeppelin“, über den deutschen Luftschiffbau und -verkehr zu halten. Der Abend war ein riesiger Erfolg. Schon zehn Tage vorher waren alle Plätze im großen Saal des Deutschen Klubs in Buenos Aires vergeben. Fesselnd und eindrucksvoll legte Kapitän von Schiller den Zuhörern die technische und wirtschaftliche Seite des Zeppelinverkehrs dar und brachte die Ziele der Deutschen Zeppelin-Reederei ihrem Verständnis näher. Zwei Tage später sprach Kapitän von Schiller in Santiago de Chile, um wiederum zwei Tage später in Rio de Janeiro einzutreffen.

NGR NCK Der Deutsche Film

Gonderdienſt

Curt Belling :

Gerüchtemacher -

Giftspritzer

Gegen jene, die nicht alle werden ! NSK Immer wieder kann und muß man fest= stellen, daß mit rasender Geschwindigkeit Ges rüchte durch die Büros der Filmgesellschaften, durch die Ateliers und durch die Kaffeehäuser der Berliner Friedrichstraße eilen, die dann von hier aus auch den Weg in die breite Öffentlichkeit nehmen und endlich das Ansehen eines jeden ehrlich arbeitenden Filmschaffenden beschmutzen. Wenn die mit dem Film direkt in Berührung stehenden Personen oftmals noch diese Gerüchte und Vermutungen als unwahr erkennen können, so ist dies dem großen Publifum in den überwiegenden Fällen nicht möglich. Sie müſſen glauben, was ihnen erzählt wird und werten weiter den im neuen Staat als Kunstform anerkannten Film als Brutstätte des Lasters, als Hafen für alle gestrandeten Elemente, denen ein bürgerlicher" Beruf versperrt ist und als einzige Möglichkeit, leicht und „ ohne Arbeit“ große Gelder zu verdienen. Jene Gerüchtemacher aber, von denen die Gerüchte ihren Ausgang nehmen oder aber diejenigen, die sie weiter kolportieren, bedenken dabei nicht, daß sie selbst sich damit außerhalb der Reihen ihrer Berufskameraden stellen, indem sie diese und sich selbst in den Augen der Öffentlichkeit herabseßen. Teilweise sind natürlich der Ursprung und die verfolgten Ziele klar zu erkennen. Oftmals ist es Brotneid, kleinliche Rache oder aber der Wille, die Anordnungen der staatlichen Stellen in den Augen der Filmschaffenden herabzusetzen. Kaum hat sich die deutsche Filmwirtschaft von den Schäden der liberalistischen Epoche frei gemacht, taum ist sie gesäubert von einem Teil derjenigen Parasiten, die sich in den Jahren vor dem 30. Januar 1933 eingenistet hatten und nur sehr schwer zu entfernen waren, kaum hat sie sich wirtschaftlich und organisatorisch durch die intensive Arbeit der lei tenden Persönlichkeiten festigen fönnen, da spürt man doch immer wieder den Wunsch einer kleinen Clique, vergiftete Pfeile gegen den deutschen Film, gegen seine Leitung und seine Organisation abzuschießen. Der Zweck dieser versteckten Heze, die sich hinter "" wohlmeinenden" Ratschlägen, tleinen Medereien, Behauptungen gegen Personen und Organisationen und mehr oder weniger glaubhaft tlingenden Gerüchten versteckt, ist ein= deutig. Die Hintermänner, die oftmals im Ausland ſizen, nachdem sie ihre krummen Nasen nicht mehr in die deutsche Filmgeschichte steden dürfen, benutzen jede sich nur bietende Gelegen-

heit, mittels willfähriger oder gutgläubiger C Personen ihr Gift zu versprißen und Unzufriedenheit gegen den neuen deutschen Film aufteimen zu laſſen. Bald munkelt man von Liebesgeschichten zwischen weiblichen Filmschaffenden und füh renden Männern der Partei, bald von Zersplitterungen in den Organisationen , einmal ist es ein mit parteiamtlicher Unterstützung hergestellter Film, den man als Zielscheibe wählt, dann wieder eine Anordnung der Reichsfilmfammer. Daß jenen Personen, die sich dazu hergeben, jene verderblichen Parolen und Gerüchte in die Welt zu sehen oder weiter zu kolportieren, ohne sich vom wahren Sachverhalt zu überzeugen, nur zu häufig ein williges Ohr geliehen wird, ist nicht weiter erstaunlich, da sie oftmals mit einer geradezu verblüffenden Raffineſſe vor= gehen und sich bei ihren Mitarbeitern , Be= kannten, Kollegen und an anderen Stellen wichtig zu machen versuchen. Dabei gelingt es fast nie, die wirklichen Urheber zu fassen und überhaupt festzustellen, wo und unter welchen Umständen diese Gerüchte entstehen. Brut= stätten sind teilweise die Filmcafés in der Berliner Friedrichstraße . Wenn alle Gerüchte, die in den letzten zweieinhalb Jahren kolportiert worden find, Wahrheit gewesen wären, dann gäbe es heute bestimmt kein deutsches Filmwesen und keine deutſche Filmkunſt mehr. Der deutsche Film lebt aber noch, allen bewußten und unbewußten Gerüchtemachern urd Giftsprisern, allen Mederern und Miesmachern zum Trog! Was jedoch wesentlich ist, ist die Notwendig teit, unnachsichtlich festzustellen, wer an der Verbreitung der unmöglichsten „ Greuelmärchen“ beteiligt war, denn nur so ist es möglich, die wirklichen Urheber und Hintermänner zu fassen. Alle ehrlich denkenden und am Weiteraufbau des deutschen Films interessierten Filmschaffenden, gleich welcher Sparte, müſſen und werden sich in den Dienst der Aktion stellen, die unbedingt durchgeführt werden muß, wenn das Ansehen des deutschen Films nicht wieder auf den Stand vor der nationalſozialiſtiſchen Revolution zurückfallen soll. Ohne das Denunziantentum in den Vordergrund treten laſſen zu müſſen, iſt es unausbleiblich, jeden auf seine Worte festzunageln und festzustellen , wer an vorletter Stelle für die Verbreitung der Gerüchte verantwortlich ist. Nur so kann man den Giftkanal ver-

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stopfen und zum endgültigen Ziel gelangen, denn der Lette wird vielleicht doch im eigenen Intereſſe das Geständnis vorziehen, welche Gründe die Weiterverbreitung unwahrer Mitteilungen hatte.

haben sie sich selbst zum Wortführer derfelbeit gemacht. Gerüchtemacher und Giftsprißer aber haben im deutschen Filmweſen nichts mehr zu suchen!

Ein typischer Fall von Gerüchtemacherei wurde in diesen Tagen durch den Reichsfilmdramaturgen und die Amtsleitung Film der ReichsZwei Filmpropagandaleitung aufgedeckt. schaffende, und zwar ein Produktionsleiter und ein ziemlich bekannter Regisseur haben wüste Gerüchte über den Film „ Friesennot“ , der in diesen Tagen überall im Reich gezeigt wird, und über deſſen angebliche Herstellungssumme in die Welt gesetzt, zumindest jedoch, ohne sich über den wahren Sachverhalt zu informieren , weiterkolportiert. So ging von dem Produktionsleiter das Gerücht aus, die Hauptdarstelle: rin des Films , Jessie Vihrog , hätte für ihre Mitwirkung 60 000 Mark gefordert und exhalten, der Reichsfilmdramaturg hätte 65 000 Mark gefordert, und auch die übrigen Hauptdarsteller hätten Gagen eingesteckt, die weit über dem Durchschnitt liegen. Er nannte eine Ziffer, die annähernd das Doppelte der tat= sächlichen Herstellungskosten ausmachen würde ; davon hätte allerdings die Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P. ( Amtsleitung Film) rund 300 000 Mark in die eigene Tasche fließen laſſen. Trotzdem die Unwahrheit diesem Gerücht auf die Stirn geschrieben steht, behauptete er zu seiner Rechtfertigung, er hätte diese Zahlen bei einem Aufenthalt in England ( ? ) gehört und geglaubt! Der gefaßte Regisseur benutte sogar das Gerücht, bei Vertragsverhandlungen mit einer Filmfirma auf Grund der richtunggebend hohen Honorarforderungen" bei Friesennot" seine eigenen Gagenforderungen in die Höhe zu treiben. Wenn nicht anders, so stellt die Handlungsweise beider Filmſchaffender, von denen der eine Ungar ist und daher in Deutschland nur Gastrecht genießt, eine grobe Fahrlässigkeit dar, denn anstatt die Gerüchte und ihre Urheber den zuständigen Stellen zu melden,

Zur Warnung für andere und zum Schuße des Ansehens des deutschen Films ist es unvermeidlich, daß endlich einmal ein unzweideutiges Exempel statuiert wird, welches allen übrigen die Lust nimmt, sich in dieser Weise gegen den deutschen Film und seine Männer zu vergehen und, noch dazu die Partei unsauberer Geschäfte zu verdächtigen. Vielleicht ist der Ausschluß aus der Reichsfilmkammer und damit das Verbot der weiteren Betätigung im deutschen Film = schaffen abschreckend genug, um ein für alle Mal die Giftkanäle zu verstopfen. Reichsminister Dr. Goebbels hat in seinen Reden oftmals betont, daß eine ehrliche, aufbauwillige Kritik erwünſcht ſei, die so zur Weiterentwicklung des Filmwesens beitragen kann. Diese Kritik aber muß unter allen Umständen öffentlich geschehen , ein jeder soll und muß sich offen zu seinen Worten, zu seiner Kritik bekennen und diese belegen. Nur dadurch kann die Gerüchtemacherei ausgeschaltet werden, die niemals nugen, sondern nur schaden kann. Das mögen sich alle gesagt ſein laſſen, die vielleicht aus gutem Giauben Dinge, die ihnen zugetragen werden, weiterver= breiten, ohne sich der großen Verantwortung bewußt zu sein. Dienst

am

deutschen Film ist Dienst am deutschen Volt !

Der Film ist Kulturgut, das Länder verbinoet und Völker zu versöhnen vermag. Hier Erschütterungen hervorzurufen oder dazu beizutragen, ist daher

Berrat am Aufbau ! Wer Kritik zu üben hat, mag sie üben, aber nur unter Innehaltung des Wortes : ,,Was ich tuc , das tue ich offen !“

So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 5. Dezember. ,,Viktoria“ Immer wieder fühlt sich der Film zu den Dichtungen der großen nordischen Schriftsteller hingezogen, und immer wieder kann man erkennen, daß er es nicht leicht hat, die Stimmung dieser Werke bild- und dialogmäßig zu erfassen. Wenn dies vorausgeschickt wird, so wird die Leistung des Spielleiters Carl Hoffmann doppelt anerkannt, obwohl auch er nicht immer die Hand hatte, den Stoff so zu meistern, wie ihn Hamsun bei der Schaffung seines Romans Viktoria“ gesehen haben dürfte. Das ist nicht einmal die Schuld der Drehbuchverfasser (Stemmle, Dialog Alfred Abel) , die sich häufig wortgetreu an die Vorlage gehalten haben . So ist auch der Film am stärksten dort, wo man Hamsun greifbar spürt, wo man seinen

Geist, filmisch überseht, wiederfindet. Es hat sich erwiesen, daß Hoffmann, der ehemalige Kameramann, das Wechseln auf den Spielleiterberuf gut überstanden hat. Davon zeugen die Bilder von Günter Anders, die diesem • eigentlichen Dialogfilm einen Reiz geben, dem man sich nicht entziehen kann . Leider wurde die Musik (Theo Madeben) ſtark zurückgedrängt, ein Manko, welches wesentliche Wirfungssteigerungen ausläßt. Stark ist das Spiel der beiden Hauptdarsteller Mathias Wieman und Luiſe U11rich. Ihr Einsaz begründet erst den überwältigenden Eindruck des Films. Immer wieder, wenn beide allein auf der Szene erscheinen , verdichten sich alle Faktoren zu überwältigenden Wirkungen. Wieman gibt hier, trok seiner guten vorherigen Leistungen, das bisher stärkste Beispiel seiner auf menschliche Schlichtheit gestellten darstellerischen Kunst. Er steigert sich von Szene zu Szene und wird am stärksten in den Bildern von der Verlobung des Mädchens

NSK Folge 284 und von seiner Rede am Schluß . Reben ihn behauptet sich nur Luiſe Ullrich. Ihre Leistung in der Sterbeszene ist von ergreifender Wucht. Alle anderen müssen zurücktreten neben dem Spiel der beiden. Alfred Abel , Erna Morena, Theodor Loos, Heinz von Cleve (etwas zu maniriert für eine Hamſunſche Ge= stalt) , Bernhard Goezke, Margarete Schön, Erika Dann hoff und Bruno Decarli sezen ihr bewährtes Können ein und sind von ihrer Aufgabe erfüllt, trok der bei verschiedenen festzustellenden Verzeichnung der Rolle. Bei diesem Film ist kleinliche Kritik nicht am Plake, er gehört zu den besten, die der deutsche Film in diesem Jahr herausgebracht hat. Das Prädikat " künstlerisch wertvoll" hat er vollauf verdient. Stark beeindruckt vèrläßt man die Borstellung und wünscht sich mehr Filme, die mit einem derartigen künstlerischen Elfer ge= formt und gestaltet wurden. C. B. Ein Minerva- Film der Europa.

,,Ein Teufelskerl “ Sucht man einen Nur-Unterhaltungsfilm , lustig, flott, ohne künstlerische Ambitionen, so ist man bei diesem Teufelskerl" richtig. Paul Sugar hat Gustav Fröhlich eine Paraderolle auf den Leib geschrieben, Spielleiter Georg Jacoby hat ihm die dazu passende Leutnantsuniform angezogen und Lida Baarova beigegeben. Ein übriges tun dann die hier prachtvolle Adele Sandrock, Georg Alexander, Lizzi Holzschuh, Friz Odemar und Rudolf Carl und Schmidt - Gentner tat einige einschmeichelnde Melodien hinzu . Das alles photographierte Walter R. Lach geschickt und Schnittmeister Fredersdorf sorgte allerDas dings nicht durchweg - für Tempo. den hatte Publikum amüsierte sich und Film zehn Minuten später wieder vergessen. Ein Mondial- Film (Wien) im Siegel-Monopol Verleih. „ Knox und die luſtigen Vagabunden“ Die Wiener Produktion beschert uns ein überaus anspruchsloses Lustspielchen, geschrieben von Saßmann und inszeniert von E. W. Emo , der aber nicht die innere Dürftigkeit der Handlung voll überbrücken konnte. Wenn der Film immerhin intereſſiert, so ist dies das Verdienst einer Reihe guter Schauspieler. Hans Moser hat hier Gelegenheit, zu zeigen, daß er ein Charakterspieler von Graden ist und nicht nur der ewig nuschelnde Komiker. Seine Leistung trägt den Film. Ihm zur Seite gegeben wurden die bekannten dänischen Komiker Karl Schenström und Harald Madsen (bekannt unter ihrem Namen Pat und Patachon) , Leo Slezak und Adele Sandrock , die immer die Lacher auf ihrer Seite hatten. Georgia Holl sieht gut aus und spielt ansprechend, etwas steif ist der Liebhaber des Rolf Wanka. So dürfte der Film trok seiner Bescheidenheit in der Handlung und der Spielleitung vielen gefallen, die keine großen Ansprüche stellen. Ein Projektograph-Film (Wien) im SiegelMonopol-Verleih ,,Lady Windermeres Fächer“ Nach der gleichnamigen Komödie von Oskar Wilde ist ein Dialog-Film entstanden, der in seinem Format starte Qualitäten aufweist. Drehbuch (Lerbs, Hofmann und Fredersdorf) , Regie (Heinz Hilpert) und Darstellung vereinigen sich zu einer guten Arbeitsgemeinschaft. Die Dialoge sind gut abgefeilt, die Darstellung zurückhaltend und sauber und auch der Ton (Hrich) wohltuend echt.

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5. Dezember 1935 Wenn uns Heutigen auch das Milieu dieser englischen Geſellſchaftsſatiré himmelsfern liegt und wir uns fragen, ob es notwendig ist, überhaupt das überspiste, verlogene gesellschaftliche Leben und Handeln einiger weniger Lords und Earls heute als Grundidee zu einem Film zu nehmen, trozdem Tausende von zeitnahen und wirklichkeitsnahen Themen auf Verfilmung warten, so ist doch das Ganze mit viel Fingerspihengefühl, Grazie und überlegenem, feinen Humor angepackt, ein Verdienst aller, besonders aber des Dialogleiters und Regisseurs. Hier muß man die Sprachmeisterung an erster Stelle erwähnen der Bühnenspielleiter Hilpert hat keineswegs versagt und fand in seinen Schau[pielern ausgezeichnet pointierende Sprecher. Lil Dagover ist sowohl als Ballettmeisterin wie als Dame der Gesellschaft gleich glaubhaft und echt einige geschmackliche Entgleisungen in der Kleidung seien ihr verziehen, da sie wohl nicht auf ihr Konto fommen dürften. Ausgezeichnet auch der Lord Auguſtus des Friz Ode = mar. Walter Rilla , Hanna Waag , Karl Ludwig Schreiber , Carl Günther und all die anderen passen sich in Haltung und Spiel gut dem Milieu an. Ein Sonderlöb verdient Heinz Salfner als Herzog von Barwid, ver trottelt, degeneriert und doch ganz Aristokrat! Auf die Kamera kam es hier weniger an (Oscar Schnir ch) , eher vielleicht noch auf die Bauten (Ludwig Reiber und Heinrich Beijenherz ). Gronostays Musik unterstreicht wirkungsvoll die Geistreicheleien. Verehrer dieses Filmgenres werden voll auf ihre Rechnung kommen und auch das übrige Publikum wird den gut und sauber gemachten Film gern akzeptieren . Ein Georg-Witt-Film der Rota.

Film-Nachrichten

Aufruf

an alle deutschen Filmtheater Freifilmvorstellungen für vom Winterhilfswerk betreute Volksgenoſſen NSK Der Reichsverband Deutscher Filmtheater e. V. ruft hierdurch seine sämtlichen Mitglieder im Einvernehmen mit der Reichsfilmkammer auf, ſich an der ideellen Betreuung der= jenigen Volksgenoſſen zu beteiligen, welche vom Winterhilfswerk des deutschen Volkes 1935/36 erfaßt werden. Alle deutschen Filmtheater haben stets ihre Verbundenheit mit dem gesamten deutschen Volke bekundet. Um ihnen Gelegenheit zu geben, dies auch in einer besonderen Weise zum Ausdruck bringen zu können, wird jedes deutsche Filmtheater aufgefordert, in der Zeit vom 1. Dezember 1935 bis zum 30. März 1936 außerhalb der nor malen Vorstellungen eine oder mehrere Freivorstellungen für die betreuten deutschen Volksgenossen durchzuführen, jedoch höchstens einmal im Monat. Die deutschen Verleihfirmen haben sich zur koſtenloſen Überlassung der Filme bereit erklärt und tragen somit zur Durchführung des Winterhilfswerks bei . Reichsverband Deutscher Filmtheater e . V.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin . Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m b. H., Zentralverlag Der N. S. D. A. P., München - Berlin Bersand: Cher - Verlag , Berlin__SW 68, Simmerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rinchen (Bostichedtonto München 113 46) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUP

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RSK Folge 285

6. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Zum ersten Mal

NSK Es hat wiemals darüber einen Zweifel geben können, daß der Nationalsozialismus Jahre brauchen würde, um die Fehlbeträge einer vierzehnjährigen Mißwirtschaft zu be= seitigen. Nicht zuletzt war das auch der Grund, warum des Führer sofort nach der Machtübernahme vom Volk eine Ermächtigung für vier Jahre verlangte. Diese vier Jahre sollen den ersten Zeitraum einer auf weite Sicht geplanten Aufbauarbeit zur Beseitigung der gröbsten Zu stände bilden. Mancher, der wußte, wie furchtbar die Lage in Deutschland war, hat damals ob eines so kurzen Zeitraumes ſein Haupt geschüttelt und prophezeit, daß das unmöglich sein würde . Noch sind keine drei von den vier Jahren ins Land gegangen , und die Erwartunge sind bereits übertroffen worn ist nicht nur gelungen, die gröbster eben. Es Mißstände vergangener Systemze:oein Reste und beseitigen, sondern auch miteiten restlos zu Aufbauarbeit erfolgrei der eigentlichen ist nicht nur gelungen, i:wach zu beginnen. Es zun diesen drei Jahren er T

Der

Kampf

gegen

NSK Die a) Tätigkei der Emigranten , die Deutschlan itch e der Matchtü den Ratic erna bernahme durch verließen , war , überall in de nalsoziali smus mit ihr Welt die Behauptung zu verbreiten , sei aus Deutschlan auchoffere Verschwind d m wirHolldi e e ge istige Leiſtuen ng verschwunden . Wenn durch diese Propaganda auch Nationalsozi alis n geistigen Fähigkeite dieser nicht von den te Art n find en Menschen überzeugter geworden sind, so zułam doch in größerem Maße als bisher wir alich Einsicht gelangt, daß sie zum mindesten nicht Selbstunterschätzung und Minderwertigkeitsfühlen leiden.

ausgeglichen die Etats des Reiches und der Länder in Ordnung zu bringen, sondern auch die Etats der Kommunen weitgehend zu bereinigen Es gibt heute bereits Großstädte, die ihre aus der Systemzeit stammenden und viele, viele Millionen Reichsmark betragenden Fehlbeträge vollkommen abgedeckt haben. Eine Stadt nach der anderen meldet, daß ihr Haushalt zum ersten Male seit dem Ende des Krieges endgültig ausgeglichen ist. Es sind dabei keine Kunstkniffe angewandt worden, ſondern zielbewußte und sparsame nationalsozialistische ührung hat Erfolge zu verzeichnen, die in einem so kurzen Zeitraum selbst bei größtem Optimismus nicht erwartet werden konnten . War es früher ein trauriger Ruhm, ungeheure Fehlbeträge von Jahr zu Jahr mitzuschleppen, so ist es heute der berechtigte Stolz mancher Kommunalverwaltung , die früheren Fehlbeträge restlos abgedeckt zu haben und sich nun der eigentlichen Aufbauarbeit zuwen -

den zu können.

die

Konjunktur

Ein Punkt, der immer wieder von den Greuelpropagandisten als Beweis für ihre Behaup tungen angeführt wird , ist der zahlenmäßige Nachweis, daß die Buchproduktion in Deutſchland gegenüber der Systemzeit zurückgegangen jei. Es stellt dies den merkwürdigen Versuch dar, den Geist in Zahlen erfaſſen zu wollen. Die nationalsozialistische Bewegung hat es von Anfang an als ihre Aufgabe angesehen, der Minderwertigkeit und den Konjunkturerschei nungen gerade auf geistigem Gebiet schärfsten Kampf anzusagen . Die Dienststelle der Partei , der ein wesentlicher Teil dieser

F

1

NSK Folge 285 Arbeit übertragen wurde, ist die Parteiamtliche Schuße des N.S. Prüfungskommission zum Schutze Schrifttums. Natürlich hat die Emigrantenhete die Gründung dieser Dienststelle nicht vorübergehen lassen, ohne zu verbreiten, es handele sich dabei um eine Zensurftelle zur Knebelung des Geistes. Worum es sich in Wahrheit dabei handelt, mögen ein paar Beiſpiele aus der Arbeit dieser Parteidienststelle zeigen. Es ist richtig, daß durch diese Arbeit der ,,Geist", so wie er in den statistischen Berech nungen der Emigranten eine Rolle spielt, eingeschränkt wird. Jene Art von Literatur, wie fie pon den emigrierten Literaten und "Wissen schaftlern", die heute in Paris und anderen Städten Europas sich bereits wieder unangenehm bemerkbar machen, produziert wird, ist heute in Deutschland in der Tat unmöglich geworden. Wir kaben kein Interesse daran, daß der „ Geist" des Juden Magnus Hirschfeld, der in den lezten 15 Jahren schon tief genug in das deutsche Volk eingedrungen war, noch weiter verseuchend wirkt. Sofort nach der nationalsozialistischen Revolution begannen auf dem Buchmarkt die Ritter der Konjunktur eine Überproduktion an Büchern zu veranstalten. Es gab nichts, was vor dieſen Hyänen sicher gewesen wäre. Und in vorderster Front standen dabei nur zu oft solche Verlage, die bisher gerade das Gegenteil von nationalsozialistischen Büchern verHier wurde von der Bewegung legt hatten. auf das schärffte zugegriffen. Verlagen, die bisher nur anrüchige Werke herausgebracht hatten und sich jest „ umstellen" wollten, wurde die Herausgabe nationalsozialistischen Schrifttums untersagt. Ein anderes Kapitel stellten die sogenann= ten ""Prachtwerke" dar, deren Inhalt in keinem Verhältnis zu der sonstigen Aufmachung stand. Dabei wurde ausschließlich auf die äußere Ge= staltung, Einband und Papier Wert gelegt, während alles andere dahinter zurücktrat. Wie solche Machwerke zusammengeschrieben wurden, das zeigt als Beiſpiel ein Buch mit dem klingenden Titel „ Ehrenbuch der Arbeit". 67 Seiten umfaßten Bilder in schlechtester Ausführung, der Text war zum größten Teil aus Reden führender Männer der Bewegung und aus dem Wortlaut des Gesetzes zum Schuße der nationalen Arbeit zusammengestellt. Dazu kamen dann Verbindungstexte in schwülstiger, ſtiliſtiſch mangelhafter, und grammatisch fehlerhafter Form. Dieses ""Werk“ sollte durch den Reisebuchhandel Menschen gerade der ärmsten Volksschichten aufgeschwazt werden, die dann monatelang Raten abzahlen mußten , denn der Preis stand wieder in umgekehrtem Ver = Während früher hältnis zum Inhalt. der Staat diese Dinge einfach geschehen ließ, hat die nationalsozialistische Bewegung eine derartige Ausplünderung der ärmsten Volksgenossen durch geeignete Maßnahmen verhindert. Es gab kein Gebiet, das von diesen Konjunkturverlagen verschont blieb. Ganze Schriftenreihen wurden ins Volk geschleudert, in angeblich nationalsozialistische denen das Kampferlebnis geschildert wurde, die in Wirklichkeit aber übelsten Kitsch enthielten, der in keiner Weise dem Einsaß und dem Wollen unſerer Kämpfer gerecht wurde. Romane und

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6. Dezember 1935 Jugendschriften, völlig wertlose Bücher über die Führer und Kämpfer der Bewegung, Staatsbürgerkunden, und ABC's des Nationalſozialismus wurden in Maſſen produziert. „Hermann, der Hitlerjunge" trat neben „ Ulla, ein Hitlermädchen“, „ Die vier vom Arbeitsdienst", „ Blut und Boden",• Mensch und Gemeinschaft" wur den in der oberflächlichsten Weise dargestellt . Menschen, die mit der Bewegung innerlich nicht das geringste zu tun hatten, fühlten sich veranlaßt, den „Lebensweg des Führers", den „ Kampf um die Feldherrnhalle“, die ,,Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung“, das "Gedankengut der nationalsozialistischen Revolution" in Buchform darzustellen. Für jede Gelegenheit und jeden Anlaß wurden nationalsozialistische Liebesbriefsteller" herausgebracht, Hochzeitsreden im nationalsozialistischen Geift", ,,Reden und Toaste“, „ Der Festmarsch der N.S.D.A.P. mit Führerhymne“, „ Deutsches Sonnenfest“, „ Fahnenhissung und Fahneneinholung“, alles wurde genau festgelegt und vorschriftsmäßig behandelt, damit niemand gegen den ""Geist" verstoßen konnte. Die Bücherproduzenten waren schneller als der Gesezgeber. Nachschlagewerke wurden herausgegeben, noch bevor die Ausführungsbestimmungen zu den betreffenden Gesezen erschienen waren, nur um als erste mit einem Buch auf dem Plan zu sein. Dem Käufer gegenüber aber wurde der Eindruck erweckt, als handele es sich um ein Werk, dem das gesamte vorhandene Gesetzes und Verordnungsmaterial als Grundlage gédient habe. Geschichtswerke wurden auf neu umfrisiert, nach der nationalsozialistischen Revolution oberflächlich überarbeitet, mit neuen Bildern ausgestattet, so daß der Käufer auf den ersten Blick glauben mußte, es handele sich um ein völlig neues Werk. In Wirklichkeit war von dem geistigen Umbruch , der durch die nationalsozialistische Bewegung herbeigeführt worden ist, nichts in dem Buch enthal ten. Es ging einem Geschäftsmann im übelſten Sinne nur darum, mit möglichst geringen Kosten einen möglichst hohen Verdienst herauszuwirtschaften . Alle diese Beiſpiele, die noch durch zahlreiche weitere vermehrt werden könnten, zeigen, welche Verwahrlosung im vergangenen System gerade auf kulturellem Gebiet eingerissen war. Jene Männer, die heute von jenseits der Grenzen ein Geschrei über die "" Knebelung der geistigen Freiheit" erheben, waren die Nuznießer dieses Zustandes. Wenn man ihnen und ihresgleichen auf die Finger klopft, dann möch = ten sie die Welt in Bewegung sehen, weil es ihnen nicht um die Leistung und den Wert, sondern um den Verdienst und die Zahl geht. Die nationalsozialistische Bewegung hat mit aller Schärfe eine Buchproduktion abgeschnitten, die für das Volk nicht nur wertlos, sondern sogar im höchsten Grade schädlich ist. Wer ein Buch schreibt, muß dazu durch eine innere Verantwortung und von einer tiefen Begeisterung getrie = ben werden. Wer ein Buch herausbringt, dem darf es nicht einzig um ein Geschäft gehen, sondern in erster Linie um die Schaffung Dr. G. K. eines kulturellen Wertes .

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6. Dezember 1935

Ein festes Bollwerk

der

Bewegung

Die Ortsgruppe Landshut der N.G.D.A.P. feiert ihr 15jähriges Bestehen NSK Die Ortsgruppe Landshut der N.S.D.A.P. schaut am 7. und 8. Dezember 1935 auf ihr 15jähriges Bestehen zurück. Als erste Ortsgruppe der Partei im Gau Bayerische Oſtmark und als dritte des Reiches wurde sie am 20. September 1920 gegründet. Der Anfang im Jahre 1920 Ein Düßend deutscher Männer war es, das am 20. September dem Führer Adolf Hitler unverbrüchliche Treue gelobte. Verlacht und vers ¡pottet wurden diese ersten Landshuter „ Nazi “, von einem Lokal zum anderen gehegt. Dennoch warben die Männer der Bewegung unermüdlich für ihren Führer und seine Bewegung. Dazu gehörte nicht allein gläubiges Vertrauen auf die Partei, sondern mehr noch wurde der tatbereite Einsatz eines jeden einzelnen Parteigenossen verlangt. Endlich war im Jahre 1921 die Ortsgruppe Landshut so weit gekommen, die erste öffentliche Versammlung einberufen zu tönnen. Der Führer sprach. Und ganze Sie alle aber 40 Zuhörer waren erschienen. wurden von Adolf Hitler der Bewegung ge= wonnen und arbeiteten von nun an mit, als 3wei Apostel der neuen Weltanschauung. weitere Volksversammlungen finden dann noch im gleichen Jahre statt, die einen guten Besuch aufzuweisen haben . In diesen beiden Veranstaltungen wurde erstmals die eben gegründete Sturmabtei = lung als Saalschutz eingesetzt, um deren ungestörten Verlauf zu garantieren. Wie rastlos und erfolgreich die Ortsgruppe Landshut in dieser Zeit für die Bewegung tätig war, beweist die Gründung zweier neuer Ortsgruppen in Moosburg und Viecht. Zweimal wird dann im Jahre 1922 der unermüdliche Wille aller Parteigenossen der Ortsgruppe Landshut, stets aktiv in der Bewegung mitzuarbeiten, ausdrucksvoll unter Beweis gestellt : 21 Landshuter Nationalsozialisten beteiligen sich am 15. November d. I. am Deutschen Tag in Coburg. Heute muß wohl kaum mehr an die Bedeutung dieses, in die Geschichte der N.S.D.A.P. einfolgenreichen gegangenen Ereignisses hin gewiesen werden. Nicht vergessen soll darum sein, wie mannhaft vor allem auch die Landshuter hier den Kampf mit der roten Meute siegreich aufnahmen. Schon wenige Wochen später zeigten sich unsere Landshuter erneut als wahrhaft nationalsozialistische Kämpfer . In der Hochburg der „ Schwarzen “, in der „ Dreihelmestadt", verhinderten sie nämlich die Aufführung von Wedekinds undeutschem Theatertüd "Frühlings Erwachen ", mit der Parole : „Wer deutsch denkt und seine Toten ehrt, verläßt das Theater".

Ortsgruppe Landshut im Jahre 1923 Das für den Nationalsozialismus denkwürdige Jahr 1923 war auch für die Ortsgruppe Landshut ein Jahr reich an historischem Geschehen. Bereits der 18. Januar sah die allzeit rührigen Landshuter Parteigenossen auf dem Plan , als es galt, die vom Führer gestifteten fünf erſten

Standarten der Sturmabteilungen zu weihen und entgegenzunehmen. Ehrenvoll war dieser große Tag auf dem Marsfeld für die Ortsgruppe Landshut der N.S.D.A.P.; denn Landshut zählte mit Verleihung der 4. Standarte nun auch rein äußerlich unter die erſten Bannerträger der Bewegung. ""1 Alarm ! Die Roten planen einen Putsch in München! Die Landshuter Sturmstaffel hat in München Bereitschaftsdienst zu übernehmen !" So lautete am 1. Mai 1923 ein Befehl des Führers, der von den marxistischen Umsturzplänen Kenntnis erhalten hatte. Einsatzbereit, wie immer, stellten sich unsere Landshuter auf dem Oberwiesenfeld ein. Doch der Putsch unterblieb. Nach Passau führte der zweite Deutsch e Tag unsere wackeren Landshuter Partei= genossen. An ihrer Spike der erste Spielmannszug der Bewegung in der Bayerischen Ostmark, dessen Aufstellung ein Verdienst der Ortsgruppe Landshut ist. 200 Landshuter Nationalsozialisten sah der Nürnberger Deutsche Tag am 1. Sep= tember 1923 zur Stelle. Glückverheißend und aufrüttelnd gestaltete sich dieses Ereignis für die junge Bewegung des Führers, denn Scharen neuer Anhänger, die zu Bekennern des Natio= nalsozialismus werden sollten, fanden damals Anschluß an die Partei . Darum nahmen es die Landshuter Teilnehmer auch nicht allzu tragisch, als sie sich in einer regelrechten Schlacht auf dem Regensburger Bahnhof den Weg zurück in die Heimat bahnen mußten. Der aufge= wiegelte rote Mob, der sich dort in dichten Scharen zusammengefunden hatte, wurde zäh und verbiſſen niedergerungen. Als Sieger verließen unsere Landshuter das Kampffeld und tehrten dann voll froher und zukunftsgläubiger Hoffnung heim . Das Nürnberger Erleben hatte doch gezeigt, daß der Endsieg des deutschdenkenden Volkes und mit ihm der Sieg der Bewegung gegen den Marxismus aller Schattierungen vor der Tür ſtand . Aber ein hartes Schicksal hatte anders über die Zukunft der Bewegung bestimmt. Unvergessen bleibt jedem wahren Nationalsozialisten das bittere Geschehen um jenen blutigen 9. November 1923 - unauslöschlich ist es in der Erinnerung aller derer gegraben. die sich mit Adolf Hitler erhoben, um mit ihm in die Freiheit zu marschieren . Aktivsten Anteil nahm die Ortsgruppe Landshut an der Entwicklung der Dinge am 9. November. Als sich nämlich am Abend des 8. November die dortige Hundertſchaft der Sturmabteilung sammelte, um in Freising den Saalschutz über eine Veranstaltung zu übernehmen , in der der Führer sprechen wollte, wurde plöglich die geplante Kundgebung abgesagt. Dagegen traf nachts um 1 Uhr die Meldung von der Bildung einer deutschen nationalen Regierung ein, die ungeheuere Begeisterung in Landshut auslöſte. Bald danach ereilte die Ortsgruppe Landshut der Befehl, die Humboldt-

+ A dute al? and tus and

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brüde in München zu besetzen und zu sperren. 240 Landshuter Nationalsozialisten traten an und führten den Befehl aus. Aber fassungslos mußten diese dann die Nachricht von dem Verrat der schwarzen Machthaber hören. Troßdem rückte die Landshuter Hundertſchaft, nachdem die weitere Bewachung und Sperrung der Brücke zwecklos geworden war, in wohldiszipli nierter Marschkolonne von ihrem innegehabten Posten ab und zog geschlossen durch die Stadt zum Bahnhof. Daheim angekommen, mußte die Gefolgschaft des Führers schlimmste Bedrückungen und Demütigungen ertragen, während der Führer selbst in Festungshaft ge= nommen war. Erneuter Kampf um die Macht Doch niemand konnte unsere Landshuter daran hindern, sogleich wieder im Geiste der Bewegung weiterzuarbeiten . Unverzagt finden. sich die alten Kampfgenossen zusammen, um getarnt im „ Verein der Kunstfreunde“ für den Führer und seine Bewegung tätig zu ſein, bis dieser selbst wieder das Ruder seiner augenblicklich verbotenen Partei kraftvoll und ziel bewußt führen kann. Und höchstes Lob sprach der Führer in seiner ersten Rede nach der Festungshaft seinen Landshuter Parteigenossen aus, indem er erklärte : „ Auf den Gau Niederbayern baue ich meine Bewegung wieder auf“. Von nun an vollzieht sich langsam aber stets fortschreitend die Entwicklung der Ortsgruppe Landshut. Hart und unerbittlich ist der Kleinkampf des Alltags um die Macht. Um den immer dreister lauern-

Kulturgeſtaltung

6. Dezember 1935 den Terror roter und schwarzer Horden wirksam begegnen zu können , gründete im Jahre 1927 Pg. Himmler in Landshut die Schutzstaffel (S.S.) . An Pfingsten 1930 marschiert dann erstmals die S.S. in Landshut an ihrem Gründer und Führer vorbei. Und weiter schreitet die Zeit und mit ihr die Bewegung. 1931 war in Landshut ein nationalsozialiſtiſcher Schülerbund gegründet worden, dem die Jugend in Scharen zuströmte. Begeistert fuhren damals die Landshuter Jungen zu der großen Tagung des N.S.-Schülerbundes nach Cham , um dort ihren nachmaligen Gauleiter Hans Schemm . sprechen zu hören. Kampfesfroh und gestählt kehrten sie wieder heim und gerade sie waren es, die in den endlosen Wahlkämpfen des Jahres vor der Machtergreifung stets opferwillig und einſazbereit zur Verfügung standen. Hart und schwer wurde im Jahre 1932 im Ortsgruppenbereich Landshut im Dienste der Bewegung ge= arbeitet, denn noch immer war die Bayerische Volkspartei so stark und mächtig. Trogdem zählte bei der Machtübernahme die Ortsgruppe 450 treue und erprobte Parteigenossen, auf die sich der Führer in all den Jahren des Ringens um die Macht immer verlaſſen konnte, und diese 450 sind auch heute noch der Kern , um den sich das politische Leben der Ortsgruppe in steter Aufbauarbeit bewegt. Daher kann die jubiläumsfeiernde Ortsgruppe Landshut der N.S.D.A.P. heute mit Stolz von sich erklären : „Landshut war , ist und bleibt ein festes Bollwerk der Bewegung !!"

aus

dem Geiſt

Zur Eröffnung des Paul-Krannhals-Archivs in Marburg

NSK Der Nationalsozialismus gibt durch Wille und Tat der organischen Weltanschauung Ausdruck. Er ist elementarer Aufbruch des deutschen Seelentums. Nach Vollzug der politischen Einigung stehen wir mitten in der Aufgabe der Neugestaltung unserer Kultur. Um ſie umfaſſend, gültig und von Dauer zu lösen, bedarf es der Bewußtwerdung , der Klärung und Festigung unserer elementaren geistig-seelischen Kräfte auf allen kulturellen Lebensgebieten. Die organisatorisch zusammengefaßten Kräfte sollen durch Verdeutlichung ihres innersten Wesensgehaltes zum organischen Wachstum, zum freien Dienst am Ganzen der Volksgemeinschaft als lebensnotwendige Betätigung erzogen werden. Es gilt, die Einheit von Natur und Geiſt in unſerem kulturellen völkischen Leben tatsächlich zu vollziehen. Wir müssen uns an unserem eigenen blutbedingten und heimatverwurzelten Zielbilde orientieren, um unsere Wege danach auszurichten. Das organische Weltbild, das seit dem Erwachen der deutschen Seele durch alle Zeiten hindurch immer wieder geschaut, erlebt, gestaltet und durch die Erlebnisse der Natur und Errungenschaften des Geistes berei chert und erweitert wurde, ist unser Zielbild, es trägt unsere völkische Menschheitsaufgabe in sich.

Welches sind die Wirkungsziele der im orga= nischen Weltbilde zutage tretenden Weltan= schauung? Ganz allgemein : die menschenmögliche Verwirklichung des organischen Weltbildes in der Kulturgestaltung, und zwar auf dem Wege, die jedem Volke seiner heimatverwurzelten Natur gemäß von der Weltordnung vor: geschrieben sind. Die praktiſche Betätigung der organischen Weltanschauung fordert auf allen kulturellen Lebensgebieten wie Staat, Wirtschaft, Recht, Erziehung, Kunst, Verwertung des Wissens, Technik usw. eine Kulturgest a ltung aus dem Geiste heraus, welche die Bau- und Leistungsgedanken der lebendigen Naturordnung offenbaren. Insbesondere sind 3. B. die Lebensgefeße der organischen Einheit des Mannigfaltigen und der gliedhaften Unterordnung der Leistungsteile unter das lebendige Lebensganze, wie sie die Idee des Organismus ausspricht, auf allen Lebensgebieten zur Geltung zu bringen. Die höchste kulturelle Lebenseinheit ist für das organische Denken immer die Volksgemeinschaft als Schöpfer eines einheitlichen Lebensstils einer völkischen Kultur.“ Also Paul Krannhals, dem es gegeben war, zum Dienst am Ganzen „ in Vielem das Eine zu ſchauen“, um am ewigen orga= nischen Weltbilde der deutschen Seele auf seine Weise für unsere Gegenwart und Zukunft wei-

NSK Folge 285 terzubauen und der neuentstehenden deutschen Kultur dadurch ihre inneren geistig-seelischen Grundlagen in ihrer ganzen religiösen Tiefe bewußt zu machen. Es war von jeher ſein Wunſch, eine geistig -2 seelische Führerschicht heranzubilden, der er den Blick für die umfassenden Lebenszusammenhänge schärfen wollte. Vor allem lag ihm (wie sein Aufruf aus dem Jahre 1931 zur Arbeitsgemeinschaft ,,Das organische Weltbild" in dem Organ des Nationalistischen Studentenbundes Die Bewegung“ zeigt) daran , dem akademischen Nachwuchs das Erlebnis des organischen, ganzheitlichen und legtlich religiösen Weltanschauung zu vermitteln, um die von den Hochschulen geleistete Fachschulung zum Dienst am Ganzen der Volksgemeinschaft fruchtbar zu machen. Er, dem sich das Leben in überwältigender Klarheit in seinen beiden allgemeinen Baugesezen : der organischen Mannig faltigkeit und der organischen Einheit des Mannigfaltigen, der organischen Über- und Unterordnung in dem organischen Mittel -Zweckverhältnis offenbarte, war nicht nur Denter , sondern auch Tatmensch ; er rief nicht nur zum Denken, sondern zur sinnvollen Tat aus organischem Denken auf. Und daher ist die Aufgabe des seinen Nachlaß verwaltenden Archivs eindeutig, klar und zwingend. Die Mannigfaltigkeit des Gesamtwerkes, wie sie in der Anwendung des orga= nischen Gedankens auf den verschiedensten Lebensgebieten sich kundtut, in ihrem organischen Sinnzusammenhang aufzuzeigen und zum Zwede praktischer Verwirklichungen an die dafür aufgeschlossenen Menschen, vor allem der studentischen Jugend heranzubringen. Das Paul Krannhals - Archiv ist kein Aufbewah rungsort aufgehäuften Wiſſensstoffes. Es hütet Leben, das fortzeugen will und ruft die verantwortungsbewußte Jugend, um als Träger der organischen, ganzheitlichen Lebensidee am Neubau der deutschen Kultur mitzuwirken.

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6. Dezember 1935 1. Eine gleichzeitige Mitgliedſchaft zu noch bestehenden oder suspendierten studentischen Korporationen ist für Mitglieder bzw. Anwärter des Studentenbundes untersagt. 2. Die Austrittserklärungen haben bis zum 1. Januar 1936 zu erfolgen. Die Hochschulgruppenführer haben bis zum 15. Januar 1936 Vollzugsmeldung zu erstatten. 3. Nicht betroffen durch diese Anordnung werden selbstverständlich die aus den Korporationen gebildeten Kameradschaften, die ja Teil des Studentenbundes find. Ebensowenig werden dadurch betroffen Korporationen, deren Eingliederung als Kameradschaft in den Studen tenbund in Aussicht genommen, aber noch nicht vollzogen ist. München, 6. Dezember 1935. gez.: Albert Derichsweiler, Reichsstudentenbundführer.

N.S.D. - Studentenbund und Reichsbund Deutſcher Diplomlandwirte Zwischen dem N.S.D.- Studentenbund und dem Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte (R.D.L.) ist folgendes Übereinkommen getroffen worden : Der N.S.D.-Studentenbund und der R.D.L. führen die weltanschauliche Facharbeit ihrer Landwirtschaft studierenden Mitglieder gemeinjam durch. Ausführungsbestimmungen zu diesem Übereinkommen erläßt der jeweilige Hauptstellenleiter für politische Erziehung in der Reichsstudentenbundführung im Einvernehmen mit dem jeweiligen Reichsgeschäftsführer des R.D.L. NSK

Luze beglückwünſcht Mackenſen NSK Der Stabschef Luke sandte dem Generalfeldmarschall von Madensen anläßlich seines Geburtstages folgendes Telegramm : ,,Dem großen Soldaten des Weltkrieges in meinem Namen und im Namen der gesamten S.A. zum heutigen Tage die beſten Glückwünſche.

Nachrichten Heil Hitler! Luze."

Studentenbund und Korporationen NSK Nachdem die studentischen Korporationen von seiten der Partei als nationalsozialistische Erziehungsgemeinschaften nicht anerkannt wer -- ein großer den, hat sich wie bekannt — Teil von studentischen Verbänden und Korporatio= nen aufgelöst. Von diesen Korporationen ſind wiederum eine größere Anzahl Kameradschaften des Studentenbundes geworden. Im Gegensatz dazu bestehen nach wie vor an den Hochschulen eine Reihe von Korporationen, die bewußt ihr altes forporationsstudentisches Brauchtum beibehalten wollen. wie wiederholt Der Studentenbund will betont diese Korporationen an ihrem Eigenleben nicht behindern. Es ist jedoch unmöglich, daß in Zukunft Studentenbundsmitglieder derartigen noch bestehenden Korporationen angehören. Ich ordne deshalb folgendes an :

Parteiamtliche Bekanntgabe Der Reichsschatzmeister: NSK Die Besuchszeiten in der Reichszeugmeisterei der N.S.D.A.P. werden mit sofortiger Wirksamkeit wie folgt festgesetzt : Für den Leiter der Reichszeugmeisterei : Dienstag und Freitag von 11 bis 12.30 Uhr.. Für die Einkaufs- und Zulassungsabteilung, Rechtsstelle und Betriebsprüfstelle : Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 11.30 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten können Besucher grundsäglich nicht mehr empfangen werden. München , 6. Dezember 1935. gez.: Schwarz.

?

3

Frontberichte

des

Winterhilfswerkes

Ein

ganzes

NSK Wie oft haben wir schon einer arbeitenden Kolonne zugeschaut oder haben selbst mit allen Kräften zugepackt, wenn unter dem gleichmäßigen ,,Hau — Rud!" ein schweres WertWas der einzelnen stüd fortbewegt wurde. Menschenkraft unmöglich wäre, so, unter dem Einsage vieler Menschenkräfte nach einem Willen und in einer Richtung, wird auch das Schwerste leicht und das schier Unmögliche erreicht. Das gilt nicht nur für die Arbeit in Werkstatt oder Fabrik, beim Bahn- oder Straßenbau, für all die Arbeitsmöglichkeiten, wo vieler Menschen Muskelkraft zusammenwirken, um Schweres zu heben oder zu tragen , das gilt vor allem auch für ein Volk, das als Lebens- und Schicksalsgemeinschaft eine Aufgabe lösen, ein gestedtes Ziel erreichen will. Da muß es dann eben heißen : Ein Volk ein Wille eine Tat! Wir waren ein völlig entkräftetes, zusammenJa, gebrochenes todkrantes" Volt. Volt? waren wir denn überhaupt noch ein Volt? Waren wir nicht vielmehr zu einem zusammenhanglosen Haufen voneinander übervorteilenden Einzelindividuen geworden ? — Man stieß dem Rebenmanne den Ellenbogen in den Magen, um vorwärts zu kommen ; man schritt über Leichen, wenn es nur Nuzen versprach; der Arbeitnehmer wütete gegen den Arbeitgeber, der Verbraucher gegen den Erzeuger ; der Hausbesizer drückte den Mieter, und der Arbeiter haßte den Lebenside al Leben und Bauern. beherrscht vom eigenen wurden persönlichen Interesse , von den Intereſſen des eigenen Geldbeutels. Mit feinem Ge= danken dachte man daran, daß auch der andere ſein Lebensrecht habe, daß es auch höhere Pflichten der Allgemeinheit gegen= über geben könnte. Der Eigennuk regierte, und damit fiel ein Volk auseinander. Die Folge davon wieder war, daß nicht mehr „ nur“ ein oder zwei Millionen deutscher Menschen arbeitslos und ohne Hoffnung umherirrten - darunter die verächtlich als „ Bodensazz“ bezeichneten 500 000 Volksgenossen, die man als arbeitsunfähig ansah , sondern daß die Ziffer des grauen Heeres der Erwerbslosen zu jener grauenhaften Zahl von fast 7 Millionen hinauf fletterte.

Wieviel Not und Elend, wie zermürbte Mütter, wie viele ernährte deutsche Jungen und mutlos gewordene, der Arbeit Männer umfaßt diese Zahl ! -

viele von Sorgen darbende, unterMädel, wie viele völlig entwöhnte War es bei einer

1935/36

Volk hilft

·

mit

zerrütteten Wirtschaft überhaupt noch möglich, ein ,,todfrankes" Volk, in dem statt der Leistung die Zahl , statt der Ord = nung der Zufall , statt der Diszi = plin die Gesetlosigkeit , statt der Pflicht die Korruption herrschten, von dem ichsüchtigen, gemeinschaftsfeindlichen Denken zu heilen und zu der Erkenntnis zu bringen, daß das Wohl der Volksgemeinschaft auch das Wohl der einzelnen bedeutet? ,,Alle Mann anpaden ! Hau Rud!" Ein ganzes Volt stellte sich unter einen Willen und bekannte sich zu einer Tat. Der Führer rief, und mit harten Arbeitsfäusten pacten die arbeitsgewohnten Nationalsozialisten die ihnen gestellte Aufgabe an. Millionen von Volks = genossen kamen zu Arbeit und Brot ; aber noch müssen Hunderttausende warten, bis auch sie wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden können . War in der vergangenen Zeit nur immer von Rechten die Rede, so stehen heute zum Wohle der Gesamtheit und damit auch wiederum des einzelnen die Pflichten im Vordergrunde . Nicht mehr „Intereffen" gilt es zu wahren , sondern Aufgaben zu lösen. Was wir tun, wir Hau - Rud!" tun es nicht für uns, sondern für das Ganze, für unser Volt und seine Zukunft. Und der einmütige Geist der Kameradschaft, der ein ganzes Volk erfaßt hat, verzehnfachte, ja verhundertfachte die Kräfte. Das wird jedem eindringlich klar, wenn er die Arbeit des Winterhilfswerks verfolgt, durch das ein großes Volt, unser Volk, zur Selbsthilfe aufgerufen wurde. Heute hat das deutsche Volk bis auf wenige Unbelehrbare erkannt, daß die gegen= seitige Hilfe immer die wirksamste Form der Gemeinschaftshilfe darſtellt. Bei Regen und Kälte, bei jedem Wind und Wetter sammeln P. L. und N.S.V., S.A. und S.S., B.D.M. und H.I. an den großen Sammeltagen des W.H.W., ohne Rücksicht auf sich selbst vom frühen Morgen bis zum späten Abend Groschen um Groschen, oder sie laufen treppauf und treppauf von Haus zu Haus mit den Haussammellisten, um die Eintopfspenden abzuholen. Emsig schleppen die fleißigen Arbeitsbienen des W.H.W. die Pfundspenden , die Opfer an Kleidern und Mänteln, Wäsche und Stiefeln zusammen. In den Arbeitsstellen des Winterhilfswerks, in den Ortsgruppen und Kar toffelkellern , den Lebensmittelverteilungsstellen und Kleiderkammern, arbeitet das Heer der un-

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NSK Folge 285 sichtbaren und unbekannten Kämpfer, das hier selbstlos und freiwillig für die notleidenden Volksgenossen tätig ist, ohne dafür auch nur den , geringsten klingenden Lohn zu erhalten. Die meisten von ihnen haben schon ein gerüttelt Maß von Arbeit geleistet, wenn sie abends nach ihrer Berufstätigkeit in Büro oder Fabrik, in Werkstatt oder Laden, Laboratorium, Studierzimmer oder im Haushalt ihre Kraft dem W.H.W. zur Verfügung stellen.

Alle packen mit an in Rud!" „Hau der großen kameradschaftlichen Dienstgemeinſchaft, aus der heraus der Nationalsozialismus der Tat geworden ist. Und ihre Tat ist stumm . Alle diese freiwilligen , selbstlosen Helfer stehen nicht in der breiten Öffentlichkeit ; sie arbeiten still und unbekannt , aber begeistert von der Erkenntnis , daß sie mitverantwortliche Zellen im deutschen Volkskörper sind, in den sie sich darum organisch einfügen , und deſſen Aufgabe sie freudig bejahen und erfüllen. Sie wachsen in dieser gemeinsamen Arbeit zu einer Kampfgemeinschaft zusammen , verschworen in Treue zum Volke. Sie alle kennen für ihre Arbeit nur ein Ziel, zu dem sie von einem Willen gelenkt werden : das freie, glückliche ,

6. Dezember 1935 arbeitsfreudige, friedvolle und doch wehrhafte Deutschland! Hört, ihr deutschen Volksgenoſſen, das „ Hau Ruck!", nach dessen Kommando Millionen deutsche Männer und Frauen aus allen Ständen und Schichten Hand anlegen beim Wiederaufbau der deutschen Nation ? Sie züchten durch ihrer Hände Arbeit nicht etwa die Begehrlichteit von Bettlern durch Almosen groß, sondern hier wird Selbsthilfe des ganzen Volkes um des Volkes willen geleistet. Viel ist in den vergangenen Jahren geschafft worden; aber es gilt jezt nicht, mit ſatter Zus friedenheit darauf zurückzublicken, sondern unser Blick hat sich auf die Zukunft zu richten. Aus dem Erreichten schöpfen wir den Mut zu neuen Taten ; denn Berge von Arbeit liegen noch vor uns. Darum : weiter helfen, weiter opfern, weiter mitarbeiten auch ihr, die ihr noch fernsteht, reiht euch ein in die geschlossene Arbeitsfront der deutschen Notgemeinschaft - teine Müdigkeit vorschützen alle Mann anpacken! Hau ―― Rud! und die Sonne einer heiteren Zukunft wird auf ein glückliches Deutschland B. scheinen.

Von der ſeeliſchen Betreuung durch

das

Winterhilfswerk

„ Es iſt ein großer Kampf um die Herzen und in dieſem Kampf werden wir jiegen !“ NSK Nicht nur für die materielle Betreuung der Hilfsbedürftigen sorgt das Winterhilfswerk, sondern geht darüber hinaus auch zur seelischen, zur ideellen Hilfeleistung über. ,,Das Winterhilfswerk hat", so heißt es in einer Anordnung des Reichsbeauftragten für das W.H.W., „ die Hilfsbedürftigen durch eine seelische Betreuung zu stärken und ihnen auch auf diese Weise im Winter zu helfen." Diese seelische Hilfe hat in den meisten Fällen Bedeutung. eine Die ungeahnte alten Frauen und Männer, die da allein in ihren oft dunklen und feuchten Zimmern ſizen und tagein, tagaus keinen Menschen haben, mit dem sie einmal sprechen können, wie nötig und wie wohl tut gerade ihnen eine seelische Betreuung. Sie verlieren durch sie das oft so quälende Gefühl des Alleinſeins. Sie lernen Menschen kennen, die sich ihrer annehmen ; sie wiſſen einen Ort, an den sie gehen können, wenn sie einmal Verlangen nach Gesellschaft, KameSie sind radschaft und Unterhaltung haben. nicht mehr ausgeschlossen von den kleinen Genüſſen des täglichen Lebens , die sich für sie doch nun einmal im Zeitungleſen, Rundfunkhören oder Lesen eines Buches ausdrücken. So wie sie die Angst vor dem kommenden Winter mit seiner Kälte verloren und ſeit nunmehr zwei Jahren das Bewußtsein haben, daß man sie nicht vergißt, sondern eine Stelle ge= schaffen wurde, die nur und ausschließ = lich dazu da ist, für sie zu sorgen, ihren Man= gel an Lebensmitteln, Heizungsmaterial und

sonstigen Gegenständen des täglichen Lebens zu stillen, machen sie auch dankbar von dieſer neuen Hilfe Gebrauch. Es gibt vielerlei Möglichkeiten für eine ſeeDie aus dem vergangenen lische Betreuung. Jahr schon bekannten Wärmeſtuben und Gemeinſchaftshäuser werden mit Lesestoff , Zeitungen und auch mit gutem Rundfunkgerät ausgerüstet, so daß Räume ge= ſchaffen werden, in denen unſere bedürftigen Alten, aber auch die noch erwerbslosen Jungen sich aufhalten können und im gegenseitigen Gesprächsaustausch mancherlei Anregung er: halten. Mit Büchereien wurden Vereinbarungen derart getroffen, daß diese ihre Räume und ihr Buchmaterial den im Sinne des W.H.W. Bedürftigen kostenfrei zur Verfügung stellen. Heimabende mit Musik und Vorträgen , die von den örtlichen Amtsträgern veranstaltet wurden, führten Betreute und Betreuer zusammen und dienten damit dem Gemeinschaftsgedanken. Aber auch der Kunstgenuß soll den Be= dürftigen nicht vorenthalten werden. In engster Zusammenarbeit mit der R.S.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" werden sie überall an Theater , Kino- und Musikveranstaltungen teilnehmen können. Weiter haben sich viele Künſtler zur Verfügung gestellt, um durch ihre Kunſt den Volksgenossen Freude und Frohsinn zu bringen. Schließlich fehlen auch nicht die ver schiedenen Musikkorps der Wehrmacht und der

NSK Folge 285 Parteiorganisationen, deren Plazkonzerte für die Betreuten des Winterhilfswerkes diesen stets einen besonderen Genuß bedeuten. All dies find Maßnahmen , um dem großen Kreis der Betreuten die ste te Hilfsbereitschaft der Volksgemeinschaft auf allen Gebieten spürbar werden zu lassen. Es sind aber längst nicht alle Stellen, an denen die seelische Fürsorge eingesezt werden fann und wird.

Das Hauptgebiet der seelischen Betreuung liegt bei den einzelnen Amtswaltern und Helfern, die im Auftrage des W.H.W. -- und ſomit im Auftrage des Führers --- zu den Volksgenossen kommen. Das Wort, das sie sagen, die Tat, die ſie tun, wirkt auf den, dem sie gilt! Je sauberer und anständiger sie ist, um so tiefer und weitreichender ist die Wirkung. Sie sind Pioniere der Idee und können, wenn sie die ihnen gegebenen Mittel richtig einsetzen, größte Erfolge erzielen . Auf der anderen Seite schöpfen die Helfer selbst aus ihrer Arbeit für die Bedürftigen die Kraft für diese Tätigkeit. Die Einsatzbereitschaft, die die hohe Aufgabe des Winterhilfswerkes von allen seinen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen verlangt,

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6. Dezember 1935 die ungeheuren Opfer an Zeit und Mühen können nur ermöglicht werden durch den Ausgleich, der ihnen durch ihre innerliche Freude am Werk geschaffen wird . Es ist etwas unbeschreiblich Großes und Schönes an dem ureigensten Werk des Führers, in vorderster Linie zu kämpfen und zu ſiegen. An jedem Erfolg sind sie mitbeteiligt. Die Freuden der Betreuten über erhaltene Gaben sind ihre Freuden, und die Tränen des Dankes, die schon manchem Mütterlein, manchem Manne ungewollt in die Augen traten, ſind Dankeszehren, von denen auch ihnen ein Teil ge= bührt. Diese Wechselbeziehungen zwischen der inneren Freude der Betreuten, für die viele Hunderttausende arbeiten, um einen Dank abzustatten und ihnen Hilfe zu bringen, und dem großen Heer der Helfer, die aus dem Widerschein des Erfolges ihrer eigenen Arbeit eine tiese innere Genugtuung und Befriedigung verspüren, die ihnen Kraft zu jeder, auch der schwersten Aufgabe gibt. Diese Wechselbeziehungen sind das Ergebnis einer Volksgemeinschaft, die die Notwendigkeit des Zusammenstehens erkannt hat. Und die Erfolge aus diesen Wechselbeziehungen kommen ebenfalls wiederum nur ihr zugute. J. F.

Feſtſchmaus für die Gäſte des W.H.W. NSK Da waren ſie nun : drei Hirſche und sechs Rehe, das erste Wild, das die Großküche Weißensee der N.S.V. aus der diesjährigen Jägerspende des W.H.W. zugeteilt erhalten hatte. Hei, da herrschte eitel Freude bei dem Küchenpersonal. Aber was gabs daran alles zu tun? Es kamen die ganzen Tiere an und mußten nun kunstgerecht zerlegt werden. Welche Arbeit aber würde wohl nicht geschafft werden, wenn es heißt, bedürftigen Volksgenossen ein schmackhaftes Essen zu bereiten, das sogar „Bessergestellte" sich kaum leisten konnten ? Gleich am nächsten Tag gingen die Männer der N.S.V. an die Arbeit. Im Keller wurden die Tiere abgezogen, zerteilt und für die verschiedenen Gerichte zurechtgemacht. Dann kamen die Keulen und Rückenstücke nach oben in die Küche und wurden emsig „ gespickt“. Viele Stunden dauerte diese Arbeit. Als dann am Sonntag der feine WildbratenGeruch die Räume durchzog, schnupperten die Koftgänger neugierig in die Luft : Was war das wohl? Sauerbraten hatte auf dem Speiſezettel gestanden, aber das roch noch nach etwas anderem !" Wie auch sonst üblich, ging jeder zur Kasse, gab seine Marke ab und bekam dafür sein Essen. Es duftete und schmeckte prachtvoll, und mancher wurde an Muttern erinnert. Die feine Sahnentunke, die er vor sich hatte, war genau so zu= bereitet, wie Mutter es einst machte. Bald war ein lieblicher „ Streit“ im Gange. Sauerbraten oder Wildbraten ? „ Mensch, det is doch Rehbraten, wenn de det nich schmeckt. Det is jewiß von de Jäjerspende" meinte der eine, aber der andere blieb dabei : „Auf der Speisekarte hat Sauerbraten ge= standen - denn is et och welcher!" Schließlich mußte die Küchen-Leiterin den „ Kampf“ schlichten und bestätigen, daß es eine W.H.W.- Spende

der deutschen Jäger sei. Da schmeckte es nochmal so gut. Wild ! Viele aßen es zum erstenmal. Die Kostgänger aus dem vergangenen Jahr da gegen frischten Erinnerungen auf. Denn auch im vergangenen Jahr hatte manch ein Hasenbraten vor ihnen gestanden, und_mit_Rotkohl wurde Meister Lampe zum schönsten Festtags= schmaus. Zwei- und dreimal holten sie sich nach. Es schmedte doch zu gut. Fast mochte man meinen, daß es ihnen leid tat, satt zu werden. Bei einem solchen Eſſen, da hätte gern mancher endlos weiteressen mögen. Es waren aber auch Fleischportionen ausgegeben worden, wie sie sonst undenkbar sind und nur durch die großzügige Spende der deutschen Jäger ermöglicht wurden. Einige Tage später erlebten die bedürftigen Volksgenossen wiederum eine Überraschung : Es gab Frei-Essen. Das mußte nach ihrer Meinung einen besonderen Grund haben. Aber dem war nicht so, sondern wiederum konnte ihnen gesagt werden : „ Es ist das W.H.W. , bei dem ihr heute zu Gaste seid". Es gab an diesem Tage eine süße Sagoſuppe, Wildragout und Gurken . Auch diesmal verstummte die sonst so lebhafte Unterhaltung schnell, und jeder war nur mit seiner Mahlzeit beschäftigt. An einzelnen gedeckten Tischen saßen die alten Männer und Frauen, die allein nicht mehr für ihren Lebensunterhalt sorgen können, beieinander, freuten sich über die einfache Aster auf ihrem Tisch und freuten sich der Fürsorge, die ihnen zuteil wurde. Wenn auch die Alten in starter Mehrheit vorhanden waren, so kamen auch Mütter tinderreicher Familien und junge, noch arbeitslose Männer dazu. Den fünf Menschen, die in der Großküche für die Betreuten arbeiten, macht die viele Arbeit nichts aus. Je größer die Zahl der zu Betreuenden iſt, deſto eifriger ſind ſie am Werk. Ihre

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NSK Folge 285 größte Freude ist es, wenn sie recht abwechſlungsreiche und schmackhafte Mahlzeiten bieten können. Daß sie ihr Ziel bisher stets erreicht. haben, beweist manch dankbarer Blick oder Händedruck, der ihnen galt. Sigt man mit den alten Männern und Mütterchen zusammen und sieht, wie es ihnen schmeckt und sie nachholen, bis sie ganz gesättigt sind, dann zieht eine tiefe Freude ins Herz. Sind sie dann fertig und wollen gehen, so ist es leicht möglich, daß man auf eine diesbezüg liche Frage zu hören bekommt : „ Ja, so gut

6. Dezember 1935 haben wir alten Leute es noch nicht gehabt. Das ist sein Werk" währenddes ein runzeliger Finger auf das Bild des Führers zeigt, das auch auf dieses Werk praktischen Nationalsozialismus herniederschaut. Gewiß, nur ein Wildeſſen, aber denkt auch immer daran, ob ihr Gebende oder Nehmende seid, daß dieses Wildessen viel mehr als eine Mahlzeit, daß es der Ausdruck einer Zeit ist, in der es nur noch eines gibt : Das Gemeinschaftsbewußtsein ! J. f.

Das iſt ein wirkliches

NSK Vor einigen Tagen geschah es, daß nach der Sammlung zum Eintopfgericht bei der Kreisführung des W.H.W. in einer Stadt des Gaues Kurhessen eine alte Frau erschien, von der man wußte, daß sie selbst schwer um ihren Lebensunterhalt zu kämpfen hatte, und von der man deshalb eine Spende zum Winterhilfswerk kaum erwarten durfte. Es war eine Rentnerin , die außer ihrer kleinen Rente den ganzen Monat hindurch keinerlei Nebenein nahmen hatte. Auf die Frage des W.H.W.Beauftragten nach ihrem Wunsche, äußerte sie: „Ich habe mir vorhin meine Rente abgeholt. Und da es leicht vorkommt, daß ich am Sonntag über Mittag nicht zu Hauſe bin, wie ich

Opfer !

auch bei der legten Eintopfſammlung nicht zu Hause war, möchte ich meine Eintopfspende gleich für den ganzen Winter bezahlen." Sprachs und legte 6,- RM. hin als ihre Spende zum Eintopfgericht des deutschen Volkes. Diese Frau, die für jeden Eintopfſonntag von ihrer kleinen Rente Don nur 45,- RM. 1,— RM. als Opfer brachte, sollte allen Volksgenossen ein Vorbild ſein, ein gleiches, ihren Verhältnissen angepaßtes Opfer zum Winterhilfswerk zu bringen. Denn es hilft ja nichts, wenn wir uns dem Ruf zum Opfern durch eine kleine Spende unterziehen. Unsere Gabe zum W.H.W. ſoll vielmehr ein wirkliches Opfer für uns bedeuten. Dr. M. B.

Druck : M Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerftr 88.

Nationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Rachf., 6. m b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. B.. München Berlin Berland: Eher - Verlag , Berlin SM 68, 3immerstraße 88. 1 Alle Zahlungen find nach München (Postschedkonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK Breſſedienst der NGDAB

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RSK Folge 286

Staatsminister Wächtler als Gauleiter und

NSK

7. Dezember 1935

Nachfolger Schemms

N.S.L.B. —

Der Stab des Stellvertreters des

Führers gibt, laut NSK, folgende fügungen des Führers bekannt :

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. 6. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Ver-

„Ich ernenne hiermit den bisherigen stellvertretenden Gauleiter und Staatsminister Frith Wächtler , Weimar, zum Gauleiter des Gaues Bayerische Ost = mart der R.S.D.A.P. Berlin, den 5. Dezember 1935 . (gez.) Adolf Hitler." „Ich ernenne hiermit den Parteigenossen Fritz Wächtler , Weimar, zum kom missarischen Leiter des N.S. = Lehrerbundes und Hauptamts : leiter bei der Reichsleitung der R. S. D. A. B.

Berlin, den 5. Dezember 1935. (gez.) Adolf Hitler." * Gauleiter Fritz Wächtler wurde am 7. Januar 1891 in dem ostthüringischen Städtchen Triebes als drittes Kind von neun Geschwistern geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Seminars in Weimar wurde er im Jahre 1911 Lehrer im Landkreis Weimar. Im Jahre 1913 trat er als EinjährigFreiwilliger in das Infanterieregiment 94 in Weimar ein. Mit diesem Regiment zog er zu Kriegsbeginn an die Front. Er kämpfte im Westen, in Ostpreußen und in Galizien. Nach zweimaliger Verwundung wurde er im Jahre 1915 zum Leut = nant befördert. Infolge eines schweren Leidens fand er dann einige Zeit in der Heimat Verwendung. Im Januar 1918 kam er wieder an die Westfront. Er erhielt das

Hauptamtsleiter

Eiserne Kreuz 2. Klasse, den Weißen Falken und das silberne Verwundetenabzeichen . Nach der Revolution wurde Pg. Wächtler wieder Lehrer in Vippach - Edelhausen. Im April 1926 gründete er dort die erste Ortsgruppe der N. S. D. A. P. und war auch der erste S. A. Führer. Später wurde er Bezirksleiter und gehörte von 1929 ab zu den sechs nationalsozialistischen Abgeordneten , die in den Thüringischen Landtag einzogen. Der damalige Volksbildungs- und Innenminister Dr. Frid ernannte ihn zu seinem Fachberater. In der R.S.D.A.P. bekleidete er das Amt des Gauschulungsleiters und Stellvertretenden Gauleiters. Im August 1932 wurde er Thüringischer Volksbildungsminister, und im Jahre 1933 wurde ihm noch das Thüringische Innenministerium übergeben. Dem Nationalsozialistischen Lehrerbund, zu dessen Hauptamtsleiter ihn der Führer jezt berufen hat, gehört er seit seiner Gründung an. Er nahm an der Gründungsversammlung im Jahre 1927 in Hof teil und hatte damals maßgeblichen Anteil am Aufbau des N.S. - Lehrerbundes. Bis zum August 1932 und erst in diesem Monat erfolgten Berufung des Pg. Wächtler zum Volksbildungsminister war er Gauamtsleiter des N. S. L. B. im Gau Thüringen. Als Volksbildungsminister war er nach wie vor ein eifriger Förderer des N.S.L.B. , der nicht nur dem Gauamtsleiter in Thüringen, sondern auch dem leider allzu früh dahingegangenen Führer des N.S.L.B., Gauleiter Hans Schemm , zu dessen Nachfolger er jetzt be= rufen wurde, stets mit Rat und Tat ein treuer Kampfgenosse war.

***

*NG ki

2

RSK Folge 286

Prophet

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der

7. Dezember 1935

deutschen

Sehnsucht

Zum 100. Geburtstag Adolf Stöckers am 11. Dezember

NSK Das Erlebnis des Weltkrieges brachte einen ungeheuren Wandel im Denten und Fühlen des deutschen Voltes. Durch den Nationalsozialismus , der aus diesem Erlebnis erwuchs, wurde das Empfinden für die enge Gemeinschaft, die ein Volk bildet, wieder lebendig. Jene innere Solidarität des Volkes, die in der Zeit seit der Macht : übernahme durch den Nationalsozialismus immer wieder, oft in der ergreifendsten Form, ihren Ausdruck fand , war in Deutschland vor dem Weltkriege einfach nicht mög= lich. Die Begeisterung der Augusttage 1914 ist nur zu verstehen, weil hier zum erstenmal die innere Geschlossenheit und der einheitliche Einsatz des ganzen Volkes für ein Ziel und einen Kampf aus klang. Um dann aber durch die Unfähigkeit der politischen Führung schon in wenigen Wochen wieder dem alten Zustand der Aufspaltung und der Gegensätze Plaz zu machen . Die Sehnsucht im deutschen Volke nach wirklicher Einheit ist im Vorkriegsdeutschland aber wiederholt zum Ausdruck gekommen. Die Geschichte Deutschlands iſt eigearlich nichts anderes, als die Geschichte der Sehnsucht , ein Volk zu wer den. In der Dichtung spielt sie eine Rolle, und in der Entwicklung, im Entstehen und Werden, den politischen Ideen und Bewe gungen. Niemand aber hat die Kraft gehabt, diese unendliche Sehnsucht zur Wirllichkeit zu gestalten. Auch Bismarck empfand etwas davon, aber seine Kraft reichte nicht aus, den Staat, den er schuf, mit der inneren Kraft zu erfüllen, die nur die Geschlossenheit eines Volkes geben kann . Es bedurfte erst einer so tiefen Erschütterung, wie die viereinhalb Jahre Ringen gegen eine Welt, viereinhalb Jahre Blut und Eisen und Einsatz des Höchsten und Letzten , um einem Mann die seelische Kraft zu diesem Werk zu geben. Durch Adolf Hitler wurde die geschichtliche Sehnsucht des deutschen Voltes zum ersten Male Wirklichkeit, das ist der tiefe Sinn des 30. Januar 1933, des Tages von Potsdam und des ersten Tages der deutschen Arbeit am 1. Mai. Die Sehnsucht, die hier Wirklichkeit wurde, hat immer wieder in der deutschen Geschichte ihre Propheten gehabt. Ullrich von Hutten war einer von ihnen; und auch die kleinen Kämpfe des deutschen Bauernkrieges waren nichts anderes. Vor 100 Jahren, am 11. Dezember 1835, wurde ein Mann geboren, der der Träger dieser Sehnsucht im wilhelminischen Zeitalter wer = den sollte : Adolf Stöcker.

Er war gleich dem anderen Manne, der in vielen Dingen sein Gegenſpieler sein sollte, gleich Otto von Bismard ein Kind seiner Zeit, in der er lebte , von deren Vorstellungswelt er sich nicht lösen konnte. Und doch trug es ihn über sie hinaus, weil er die Sehnsucht hatte und den Kampf führte, sie zu überwinden . Adolf Stöder war ein Mann des Hofes. Er gehörte zur engsten Umgebung Wilhelms I. als deſſen Hofprediger . Und dieſer Mann erkannte instinktiv die Gefahren unserer innerpolitischen Entwicklung . Er lehnte sich gegen sie auf. Er rang sich gegen seine Umwelt durch und vollbrachte das damals für einen Mann pon seiner Stellung Unerhörte, er suchte den Weg zum deutschen Arbeiter. Der Marrismus hatte bereits Berlin und die Industriegebiete für sich erobert und wurde zu einer immer ernsteren Gefahr für den BeDa ging ein. stand des deutschen Volkes . Mann des Hofes, der Gesellschaft ins Volk, in die Arbeiterviertel Berlins und unterGegen = nahm einer Versuch, den bewegung gegen den Marxis = Adolf Stöcker wurde mus wachzurufen . zum Volkstribun, er sprach in den gegnerischen Massenversammlungen, er ließ sich niederbrüllen, beschimpfen und auspfeifen, aber er rang um die Seele des Arbeiters, er faßte ihn persönlich, setzte sich mit seinem Wollen und seinen Nöten auseinander. Dieser Mann, der diesen für jene Zeit unerhörten Weg beschritt, wurde vom gleichen Zeitpunkt an als ein Fremdkörper in der Gesellschaft betrachtet, in der er stand. Und ein zweites Problem stieß ihm in seinem Kampf auf: das Judentum. Er sah überall dort, wo zersetzende Kräfte am Werk waren, die gleichen Urheber, die gleichen unterirdischen Verbindungen . Er erkannte die Zweifronten stellung , in der das Judentum seinen Kampf führte, in proletarischer Maske in den marxistischen Organisationen, im Gewand des bürgerlichen Biedermannes am kaiserlichen Hofe Aber er und in der Welt des Kapitals . ging aus von seinen orthodox-religiösen Vorstellungen. Für ihn war das Judentum noch eine Sache der Konfession , nicht des Volkstums und der Rasse. Adolf Stöcker kämpfte an gegen seine Zeit, aber er fand nicht die Kraft, sie zu innere Konflikt Der überwinden . Hofmann und Volkstribun rich ihn auf, er konnte sich nicht entscheiden

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7. Dezember 1935

Blatt 3

NSK Folge 286 Diese Hemmungen hinderten ihn im entscheidenden Kampf. Der Boden wurde ihm entzogen. Der anfänglich erfolgreiche Vor stoß gegen den Marxismus brach zuſammen . Aber trok dieses Mißerfolges und dieser Schwächen bleibt Adolf Stöcker ein Prophet jener Sehnsucht nach einer Gemeinschaft aller Deutschen. Seine

Lebensgeschichte und sein Lebenskampf zeigt uns Heutigen, welcher Kraft und welcher tiefen Wandlung durch den Nationalsozialismus es bedurft hat, um diese Sehnsucht über alle Schranken des wilhelminischen Deutschlands und alle marriſtiſche Verhehung hinweg Wirklichkeit werden zu laſſen. Dr. G. Kr.

Leibeserziehung

der

Lehrer

Eine ganze Schule turnt vor

NSK Als Reichsminister Rust Ende August in Neustrelitz die „Stammschule für Geländesport", die von da av den Namen „Führerschule des Berliner Hochschulinstituts für Leibesübungen" führte, zum Reichsministerium für Erziehung, Wiſſenſchaft und Volksbildung gehörig, übernahm , nahm er gleichzeitig Gelegenheit, über die künftige Ge= staltung der Schul- und Hochschulerziehung richtungweisende Ausführungen zu machen, aus denen vor allem herausragte, daß die Grundlage jeder deutschen Erziehung Charakterschulung durch förperlichen Einsatz zu sein habe. Noch ist alles im Werden, noch ringt man um die neue Erziehungsform in Deutschland. Es geht um die Ganzheit des Menschen, nicht um die Bildung des Wissens, des Körpers oder der Seele allein. Der Nationalsozialismus hat in den Gliederungen der Partei und des Staates Erziehungsformen neue geschaffen, aber es bleibt doch die größte Erziehungsarbeit für die Schule, für die Hochschule übrig. Für diese Erziehung muß aber auch der neue Lehrer geschaffen werden. Dieser Lehrer kann jedoch nur dann ganze Arbeit leisten, wenn er ſelbſt ein 99heldischer Mensch" ist, womit gleichzeitig das Erziehungsziel im nationalsozialiſtiſchen Staate aufgezeigt ist. Dieser Mensch muß die im stande sein , Gesamtheit seiner körperlich ፡ geistigen und seelischen Kräfte in den Dienst des deutschen Volkes zu stellen. Der Erzieher im Dritten Reich ist kein Gelehrter, kein Ästhet mehr, sondern ein Mensch, der den unerschütterlichen Glauben, der eine kraftvolle Haltung offenbart, an die Idee in sich trägt. Überall, wo sich Gelegenheit bietet, der Jugend in vollstem Umfange des Wortes Vorbild zu sein, muß die neue Lehrergeneration in weitester Front stehen. Sie muß der Jugend das vorleben , was sie von ihr selbst fordert. Nur so kommt sie ihr nahe und schafft eine erfolgreiche Erziehungsarbeit im Sinne des Führers Adolf Hitler. Jeder Lehrer im Dritten Reich hat die Pflicht, den körperlichen Einsatz wieder zu Ehren zu bringen . Das war einst selbstverständlich und auch in den Kampfzeiten der nationalsozialistischen Revolution spürbar. Härter noch als die Jugend sein soll, muß der Erzieher gegen sich selbst sein. Was bisher vermißt wurde, wird mehr und

mehr erreicht werden : Daß der Lehrer des nationalsozialistischen Deutschlands wissenchaftlich entsprechend vorgebildet, aber auch in förperlicher Hinsicht geeignet und weltanschaulich 邕 ausgerichtet ist als wahrer Träger volksgemeinschaftlicher Erziehung. Die Wege, die zum Erfolge führen, sind verschieden. Wichtig ist, daß überhaupt etwas ge= schieht, um zu beweisen, daß der Erzieher im Dritten Reich ein Kämpfer ist. Der nationalsozialistische Staat als die organisierte Kraft des deutschen Volkes braucht harte, entschlossene und widerstandsfähige Menschen, braucht, um das Gesamtziel mit den Worten des unvergeßlichen Staatsministers Hans Schemm auszudrücken, den Typ des kämpferischen , des soldatischen , den Typ des politischen Menschen. Es ist viel geschrieben worden über die gedanklichen Auslegungen des Führers über die Bedeutung der Leibesübungen für die Er= ziehung des deutschen Menschen. Die Erziehung ist nur in der Gemeinschaft möglich, wobei die Gemeinschaft das Volk ist. Damit ist Leibeserziehung eine völkische, eine politiſche Erziehung zur Volksgemeinschaft. Der Reichssportführer von Tschammer und Osten , der kürzlich in Athen weilte und im Archäologischen Institut der dortigen Uni versität über die deutschen Leibesübungen sprach, betonte, daß nicht mehr die Technik der Leibesübungen, die heute in aller Welt faum noch verschieden, das Entscheidende ist, sondern das, was hinter dieser Technik steht, gleichsam das Inwendige und Hintergründige, das, was man den geistigen und charakterlichen Gehalt der Leibesübungen zu nennen berechtigt wäre, das erst bestimmt ihren eigentlichen Wert. Etaat und Nationalsozialiſtiſcher Lehrerbund arbeiten mit ganzer Kraft daran, den Lehrer soweit zu schulen, daß er imſtande ist, die Leibesübungen in seine Erziehungsarbeit planmäßig einzufügen. In verschiedenen Lagern ist hier beste praktische Arbeit geleistet worden. Die Erzieher, die in diesen Lagergemeinschaften zu sammengefaßt waren, hatten neben den besten geistigen Fähigkeiten und Anlagen die sportlichen Leistungen, das Können als Führer sowie den Willen zur Kameradschaft in nationalsozia= listischer Sinngebung unter Beweis zu stellen . Haltung und Leistung sind aus : schlaggebend. Die Schule kann das vom

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NSK Folge 286

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7. Dezember 1935

Staate vorgeschriebene Erziehungsziel nur dann erreichen, wenn wahre Führerpersönlichkeiten vor die Jugend gestellt werden, d . h. Lehrer, die in Haltung und Leistung Vorbild sind. Nicht Richtlinien sind entscheidend für den Erfolg der Schule, sondern die Persönlichkeit des Erzichers. So hat z. B. die Hauptschulverwaltung der Reichshauptstadt nach der Machtübernahme so fort entsprechende Maßnahmen getroffen, um dieser Grundforderung in ihren Bezirken zum Durchbruch zu verhelfen. Bezüglich der einheit lichen Gestaltung der Leibesübungen wurden in jedem der zwanzig Verwaltungsbezirke bewährte Turnlehrer zu städtischen Fachberatern für Leibesübungen, denen tüchtige Turnlehre rinnen als Mitarbeiterinnen zur Seite stehen, ernannt. Diese Einrichtung, die sich bereits glänzend bewährt hat, erbrachte zugleich den Beweis, daß Berlin in dieser Hinsicht führend geworden ist. Die Fachberater haben neben vielen anderen Arbeiten die Aufgabe, die Lehrkräfte in verschiedenartigen Lehrgängen so zu schulen, daß sie als vorbildliche Führer anzusprechen sind und auch von der Jugend als solche anerkannt werden . Der Erfolg dieser Lehrgänge spricht ebenfalls für sich, sie haben für das gesamte Berliner Schulwesen die größte Bedeutung, da die Teilnahme an ihnen jezt

vom Staatskommiſſar der Stadt Berlin, Dr. Lippert , bestimmten Lehrergruppen zur Pflicht gemacht wurde. Damit diese Kurse in den zwanzig Verwaltungsbezirken dieſelbe nationalsozialiſtiſche Haltung, dieselben Leiſtungen zeigen, wurden kürzlich auch die Fachberater und ihre Stellvertreter, also 40 Turn- und Sportlehrer zu be = sonderen Lehrgängen zuſammengezogen . Auch die Mitarbeiterinnen der städtischen Fachberater, die Turnlehrerinnen werden in einem ständigen Lehrgang besonders ausgebildet. Diese Kurse geben der Leibeserziehung in allen Schulen den Volks-, Mittel-, Berufs- und nicht nur einen größeren höheren Schulen Auftrieb, sondern zugleich erhält die Leibeserziehung in der Reichshauptstadt damit ein diese Um Gepräge. einheitliches Leistungssteigerung auch nach außen hin kenntlich zu machen, werden nach und nach sämtliche Schulen neben den regelmäßigen Schulwettkämpfen einmal im Jahre einen Querschnitt durch ihre Arbeit unter dem Motto „ Eine ganze Schule turnt vor" geben. Auch hier zeigt sich die vorzügliche Zusammenarbeit zwischen den und Nationalsozialistischen dem Behörden Lehrerbund. Alle dienen nur dem einen großen Ziele, das uns der Führer vorgeschrieben hat . W. Schnauck.

Die NSK Randbemerkung :

Umfrage über NSK In Kalifornien, wo bekanntlich seit über 26 Jahren die Sterilisation gesez = lich eingeführt worden ist, hat man sich darum bemüht, die öffentliche Meinung zum Sterilisationsgesetz zu erkunden. Man ist so vorgegangen, daß insgesamt 1225 Personen, darunter 686 Frauen und 539 Männer, von Studenten nach ihrer Ansicht über die Unfruchtbarmachung be fragt wurden. Dabei wurden folgenden Fragen besondere Aufmerkſamkeit zugewandt : 1. Ob die Sterilisation, wie sie in Kalifornien geübt wird, gebilligt werde, 2. ob der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration getannt werde. Da sich zwischen den befragten Männern und Frauen tein wesentlicher Unterschied bezüglich der Antworten fand, so wurden in der Veröffentlichung nur die Gesamtzahlen mitgeteilt. Daraus geht folgendes hervor : Rund drei Viertel der befragten Bevölkerung (genau 76 v. H.) wußten, was die Sterilisation bedeutet. Unter denjenigen, die sich über das Wesen der Unfruchtbarmachung klar waren, wurde sie von 92 D. H. entschieden gebilligt. Die Mehrzahl der Gegner oder Skeptiker der Unfruchtbarmachung fand sich unter denjenigen ,

die

Steriliſation

die nicht wußten , was die Steriliz sation überhaupt ist. Der höchste Hundert sat der Billigung fand sich sehr bemerkenswerterweise bei Akademikern und Akademikerinnen, vornehmlich bei Fachleuten. Der Schluß, der daraus gezogen werden muß, ist klar. Je mehr einer von Inhalt und Weſen der Sterilisation versteht, um so eher wird er sie auch billigen. Wo dagegen Unkenntnis über diese wichtige rassenhygienische Maßnahme herrscht, wird sie, wie es nicht weiter verwunderlich sein kann, Zweifler und Ablehner finden. Der Wert einer solchen Ablehnung muß zwar sachlich bedeutungslos sein, spielt jedoch gefühlsmäßig und für die einheitliche Durchführung einer solchen Maßnahme unter Umständen eine bedeutende Rolle. Daraus ergibt sich, daß die Aufklärung über das Wesen der Sterilisation nicht eindringlich und umfangreich genug gestaltet werden kann, nicht nur in Kalifornien , wo nunmehr seit fast einem Menschenalter staatlich sterilisiert wird, sondern ebenso in Deutschland , das mit seinem vorbildlichen Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses heute der Spize aller Staaten steht.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

ཟིས་རྫུན་བློམ་པས་ ས

A. かか

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 286

Ungarische Eisenbahner bei der Jahrhundertfeier in Nürnberg NSK In den lezten Jahren haben zahlreiche Angehörige fremder Staaten Deutschland bes sucht und sich ihre eigene Meinung über das Dritte Reich bilden können. Sie weicht zumeist wesentlich von dem Bild ab, das wir leider auch heute noch häufig in der ausländischen Preſſe finden. Eigene Anschauung ist eben der beste Lehrmeister, und dem persönlichen Erleben halten die Lügengebilde des Auslandes nicht ſtand. Auch die deutsche Beamtenſchaft hat ſich mit Erfolg in den Dienst der Aufklärungsarbeit über das neue Deutschland gestellt. Die Vortragsreisen, Reichsbeamtenführer, der die Reichswalter Pg. Neef , im Laufe dieſes Jahres nach Ungarn, Lettland und Österreich unternommen hat, haben in weitgehendem Maße dem Verständnis der Arbeit des Nationalsozialismus gedient, und dasselbe Ziel verfolgten die Austauschreifen con Beamten, die in derselben Zeit stattfanden und erſt kürzlich wieder etwa 400 ungarische Eisenbahner nach Deutschland führten. Auf Veranlassung Hermann Neefs sind die Erfahrungen, die bei den Eisenbahneraustauſchreisen gemacht wurden, in einem Preisausschreiben ausgewertet worden, dessen Durchführung sich des besonderen Interesses des Ge= neraldirektors der Deutschen Reichsbahn , Dr. Dorpmüller , und des deutschen Gesandten in Budapest, Dr. von Mackensen , erfreuen durfte ; es war dabei die Aufgabe zu lösen, in einer kurzen Arbeit persönliche Eindrücke von der Deutschlandreise festzuhalten, und für die Preisträger war als Belohnung die kostenlose Teilnahme an der am 7.8. Dezember in Nürnberg stattfindenden Jahrhundertfeier der Deutschen Reichsbahn ausgesezt. Auch dieses Preisausschreiben erbrachte wiederum den Beweis, welchen tiefgehenden Eindruc ausländische Besucher des neuen Deutschland über die Aufbauarbeit des Führers in ihre Heimat mitnehmen.

7. Dezember 1935 als Träger und Schöpfer der Kultur in seiner Art und Raſſe erhalten würde. Raſſenpolitif sei daher im wahrsten Sinne des Wortes Friedenspolitik, da sie gewaltsame Entnationalisierung fremder Volkstümer als ein vergebliches und falsches Bemühen ansehen müſſe. Dr. Groß wird weiter vor den Ortsgruppen in Florenz, Mailand, Turin und Genua sprechen.

H.J.-Fahne im Lande Braunschweig über 212 Schulen NSK Braunschweig, 7. November. Der gemeinsamen Erziehungsarbeit der Hitler- Jugend und der gesamten Lehrerschaft ist es zu danken, daß nunmehr schon in 212 Volksund Mittelschulen des Landes Braunschweig über 90 v. H. der Schüler und Schülerinnen sich den verschiedenen Gliederungen der Hitler-Jugend angeschlossen haben. Der Tag ist nicht mehr fern, wo die Fahne der deutschen Jugend über allen Schulen des Landes Braunschweig wehen wird.

Ehrensiegel der Nordischen Gesellschaft für Jean Sibelius NSK Die Nordische Gesellschaft ließ heute durch ihren Reichsgeſchäftsführer Dr: Timm und den stellvertretenden Geschäftsführer des Reichskontors Berlin, A. Funkenberg, Sr. Exzellenz dem finnischen Gesandten A. Wuorimaa das für Finnlands großen Komponisten Jean Sibelius, anläßlich seines 70. Geburtstages, bestimmte Ehrensiegel der Nordischen Geſellſchaft überreichen. Die Begleitadreſſe hat folgenden Wortlaut : ,,Dem Künder Finnlands, dem Sänger der nordischen Natur, dem großen Sinfoniker verleiht die Nordische Gesellschaft ihr Ehrensiegel."

Größtes Kartoffellager Europas im Gau Hamburg der N.S.V.

Dr. Groß vor den Auslandsparteigenoſſen in Rom

NSK Rom, 7. Dezember . Der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P., Dr. Groß , sprach in zwei Versammlungen vor der Auslandsortsgruppe in Rom über den Rassengedanken im neuen Deutschland . Er führte hierbei aus, daß nicht nur Deutschland , sondern ebenso andere europäische Völker bevölkerungspolitische Überlegun= gen' bei ihrem politischen Handeln und ihrer Sozialpolitik berücksichtigen. Hierin könne niemals eine Gefahr für die europäische Sicherheit erblickt werden, da jede Nation es als ihre naturgegebene Aufgabe ansehen müsse, ihre eigenen Volkswerte zu bewahren und zu fördern. Dies sei aber nur möglich, wenn der Mensch

NSK Das Winterhilfswerk des Gaues OstHannover hat die Patenschaft für den Nachbargau Hamburg übernommen und liefert seinem Patengau rund 150 000 Zentner Kartoffeln . Um dieses lebenswichtige Nahrungsmittel unter einer ständigen Kontrolle zu haben, ist es dem Gau Hamburg gelungen, einen 240 Meter langen Schuppen zur Lagerung der Kartoffeln zu erhalten. Dieser Schuppen ist heizbar und mit modernen Entlüftungsanlagen versehen, so daß ein Verderben der Kartoffeln unmöglich ist. Zur Einlagerung wurden etwa 3000-4000 Ballen Stroh benötigt und die Höhe der eingelagerten Kartoffeln beträgt 2,5 Meter. Für die dauernd nötigen Betreuungsarbeiten. dieses Nahrungsmittels wurden 150 Unterstügungsarbeiter eingestellt, die damit im größten Kartoffellager Europas tätig sind.

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Rationalsozialiſtiſche Brief · und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München - Berlin Bersand: Cher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Bostichedlonto München 113 46) zu richten

Partei -Korrespondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAR

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NSK Folge 287

Winterhilfe

9. Dezember 1935

auch für

notleidende

Industriezweige Gau Baden gibt Großauftrag an seine Keramische Induſtrie

NSK Die nationalsozialiſtiſche Bewegung sieht im Rahmen der Arbeitsbeschaffung eine besondere Aufgabe darin, ſolchen Gebieten Hilfe angedeihen zu laſſen, die aus den verschiedensten Gründen unter der verfehlten Wirtschaftsführung des Systemreiches beſonders gelitten haben. Insbesondere hat sich auch das Winterhilfswerk in den Dienst dieser Aufgabe gestellt, indem es gerade der Heimindustrie , die hauptsächlich in Notstandsgebieten zu Hause ist, Aufträge zwecks Herstellung der Anstecknadeln und dergleichen erteilt hat. Neben der Reichsleitung arbeiten auch die Gaue der N.S.D. A.P. in diesem Sinne. Auf solche Weise ist es in den ersten drei Jahren des Wiederaufbaues von Staat und Wirtschaft bereits gelungen, gerade in den Notstandsgebieten viel Not und Elend zu lindern. Auch im Gau Baden gibt es solche notleidenden Industriezweige . Zu die Zell - Harmersihnen gehört bacher keramische Industrie , die vom Winterhilfswerk des Gaues jezt einen Auftrag auf Herstellung von 150 000 Stück Weihnachtsteller erhalten hat. In Zell ist seit mehr als 500 Jahren die Handwerkskunst der Töpferei zu Hause. Heute befindet sich dort eine Steingutfabrik, die zurzeit 320 Volksgenossen Arbeit und Brot gibt. Bei dem Auftrag , den das Werk erhielt, handelt es sich um Steingutteller, die das Bildnis des Reiterleins als Dezem berabzeichen tragen, mit Tannengrün und der Aufschrift Fröhliche Weihnachten" be= • malt sind . Es ist intereſſant, einmal durch dieses

Werk durchzugehen und sich die Herstellung dieses Steinguttellers anzusehen. Steingut ist gebrannte Erde, zu deren Herstellung Ton, Quarz und Kalk die Bestandteile liefern. Man sieht, wie in großen Trommeln die Materialien zerrieben und mit Zusaz von Wasser zu einer schlammigen Masse vermengt werden. Dieses Gemisch, das der Fachmann Schlicker nennt, kommt in große Behälter, die durch eine Rohrleitung mit der Gießerei verbunden sind. Bei der Herstellung des Steingutes unterſcheidet man festen und flüſſigen Ton. Ersterer wird durch Filtrierpreſſen geleitet und durch seine Entwässerung zu einer festen knetbaren Masse, um in der Dreherei auf der Drehscheibe zu Schüsseln, Gefäßen oder Vaſen „ emporzuwachsen “. Dagegen wird der flüssige Ton in Gipsformen zu kunstvollerem Geschirr, z. B. Tassen, Tellern, Services und Schüsseln verarbeitet. Die gegossenen oder gedrehten Gegenstände, die noch schmiegsam, weich und feucht ſind, müſſen nun längere Zeit trocknen. Alsdann werden sie in Schamottekapseln aufgeschichtet und in riesigen Öfen aus Backstein aufgesetzt. Nach erfolgter Zumauerung der Öfen werden dieselben unter Feuer genommen und auf eine Temperatur bis zu 1200 Grad erhißt. Dieser Vorgang wird Rohbrand genannt und dauert 18 Stunden. Wir haben auch die Malerwerkstätte besucht, wohin, um bei unserem Auftrag zu bleiben, die Teller nach dem Brennprozeß gelangen. Unter Vorlage von Schablonen werden sie hier bemalt. Kunſtverſtändige Hände sind am Werk, um mit Hilfe eines

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NSK Folge 287 Sprigverfahrens die Gegenstände mit den anmutigsten Farben zu versehen . Um die Farbenmuster haltbar zu machen, schließt ſich ein zweiter Brennprozeß , der sogenannte Glasurbrand, an. Nun erst sind die Teller fertig und treten ihren Weg hinaus ins Volk an. Schon aus diesem einen Beiſpiel kann man ſehen, wie das Winterhilfswerk bereits zu einem wesentlichen Faktor im deutschen Wirtschaftsleben ge= worden ist. Es ist bekanntlich eine der Wirtschaftsunternehmungen größten in Deutschland, dessen Hauptaufgabe es zwar ist, deutsche Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, zu betreuen, daß aber zum anderen auch der beste Kunde von Handel, Wirtschaft und Induſtrie und ſo für die ſiegreiche Durchführung des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit wesentlich bestimmend iſt. Wer sein Opfer zur Winterhilfe des deutschen Volkes bringt und dafür eine Ansteck-

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9. Dezember 1935 nadel oder dergleichen gewissermaßen er= wirbt, hilft nicht nur Not lindern, sondern trägt auch zur Arbeitsbeschaffung gerade in solchen Gebieten bei, die von der Natur wenig begünstigt unter den Auswirkungen einer verfehlten Staats- und Wirtschaftsführung in den Jahren vor der Machtübernahme ganz besonders zu leiden gehabt haben. So wie der Gau Baden sich ent= ſchloſſen hat, von sich aus durch Vergebung des Auftrages in Höhe von 150 000 Stück Steingutteller seiner bodenständigen keramischen Industrie zu helfen, ist es auch in den anderen Gauen. Es kommt immer wieder darauf an, Arbeit und Brot denen zu geben, die in Not ſind, und auch Freude denen zu bringen, die die Erzeugnisse echter deutscher Handwerkskunst erwerben. Das Winterhilfswerk als Organisation des ge= samten deutschen Volkes baut sich nun einmal auf dem Opfergedanken auf. Nach allen Seiten hin Gutes zu wirken ist seine Aufgabe .

Die NSK Randbemerkung :

Auernheimer ſtellt Öſterreicher „ chemiſch“ dar

NSK Am Rande des politischen Lebens gehen oft Ernst und Scherz , Tragik und Lächerlichkeit ineinander über. So entbehrt es einer gewiſſen Komik nicht, wenn der Jude Raoul Auern = heimer im Wiener ,,Verein der Muſeumsfreunde" über die "" Erwed ung des Österreichers" spricht. Um die Neuösterreicher" einigermaßen den Museumsfreunden ſchmackhaft zu machen, erklärte der nationale Jude, daß es wohl vor 1918 Österreicher, aber nicht den Österreicher ge= geben habe. Da sich Kultur nicht improviſieren laſſe, meinte Herr Auernheimer, daß „ die österreichische Kultur schon Jahrhunderte vor der Erweckung des Österreichers virtuell vorhanden gewesen" sei. Der Jude klagt dann über den Verlust des Habsburgerreiches, ohne die Muſeumsfreunde daran zu erinnern, daß es nicht zuletzt jüdische Freimaurer gewesen sind, die an dem "" Verschwinden des Reiches" ihren Anteil hatten . Die Österreicher von 1919 aber als „ Emi granten im eigenen Land" zu bezeichnen, weil man den Neuösterreicher noch nicht erwartet hatte, ist im Hinblick auf die Beschlüſſe der Deutsch-österreichischen Nationalversammlung von 1919 und das ſtarke völkische Bekenntnis des Donaulandes eine bezeichnende jüdische Unverfrorenheit. Seit 1919 habe, wie dieser Sohn Israels meint, der Österreicher wie der Mime hinter den Kulissen auf sein Stichwort gelauert, das Vaterland hieß“. Dieser Jude hat sicherlich auch hinter den politischen Kulissen

solange gelauert, bis er mit seinem Stichwort 3ersetzung" wieder an der Oberfläche auftauchen konnte. Selbst der biederen christlich-sozialen ,,Reichspost" ist es zuviel, daß der Vortragende Österreich in seiner jezigen Gestalt auch chemisch darzustellen versuchte" — und typisch jüdisch freilich auf geistreich-spielerische Art und in einer faſt ſatiriſch anmutenden Liebe.“ Es ist traurig, daß diese Vorfälle Gegenwartscharakter tragen und noch nicht zu den Requi= siten des hier so famos politiſch aufgeklärten Museumsfreunden gehören .

Siedlerverpflichtung durch Dr. Ley Richtfest der D.A.F.-Siedlung im Kreiſe .Mayen/Rhld. NSK Die Reichsbetriebsgemeinschaft Stein und Erde teilt mit, daß am 12. Dezember 1935 das Richtfest der Dr. Robert - Ley - Siedlungen im Kreise Mayen / RhId., stattfindet. Es spricht außer dem Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Dr. F. Klose , der Reichsorganisationsleiter der N.S.D.A.P. und Reichsleiter der D.A.F., Dr. Robert Ley , der die Siedler auf den Baustellen durch Handschlag feierlich verpflichten wird . Im Anschluß daran findet eine Großkundgebung statt, zu der ebenfalls Dr. Ley das Wort ergreifen wird.

REK Folge 287

Das

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Butterbrot

einmal

9. Dezember 1935



einmal

dünner

dicker,

gestrichen

Von Tronje NSK Man kann wohl sagen, daß mein Freund Max, den ich vor ein paar Wochen kennenlernte, ein ordentlicher Staatsbürger ist. Er zahlt pünktlich seine Steuern, spudt in der Straßenbahn nicht auf den Boden, geht genau im rechten Winkel über die Straße und unterläßt auch alles andere, was ihn in Konflikt mit polizeilichen Auffassungen über das Verhalten gesitteter Menschen bringen könnte. Er respektiert die staatlichen Einrichtungen als ein Unternehmen, an dem er sich jährlich in angemessener Weise entsprechend seinem Einfommen finanziell beteiligt, und er ist gescheit ge= nug, um zu wiſſen, daß eine öffentliche Ruhe und Ordnung nur hergestellt werden kann, wenn der einzelne eben bestimmte Einschräntungen seiner persönlichen Bequemlichkeit in Kauf nimmt. Auch mit der N.S.D.A.P. ist Max einverstanden, denn er erinnert sich nicht ohne Unbehagen daran, wie früher durch die Vielzahl der Parteien die öffentliche Ruhe gestört und lieb gewordene persönliche Beziehungen vergiftet wurden. Weitere Argumente seiner politischen Einstellung hat mein Freund Mag nicht. Denn vom Nationalsozialist sein, ist Max noch weit entfernt. Da haperts noch ziemlich. Freilich für das W.H.W. ist er zu haben . Ihm ist es nämlich auch einmal recht dreckig gegangen. Damals wäre er froh gewesen, wenn es ein Winterhilfswerk gegeben hätte. Und er ist anständig genug, um das nicht zu vergeſſen. Er gibt gerne. Am Tag der nationalen Solidarität hat er eine ganze Hand voll Groschen eingestedt und hat sich gefreut, daß er jedem Sammler einen in die Büchse geben konnte. Wenn er irgendetwas wiſſen will , dann kommt er zu mir, weil er weiß, daß ich Parteigenoſſe bin. Wir unterhalten uns dann darüber, was wohl in Abessinien werden wird , oder warum die N.S.D.A.P. gegen die Juden kämpft, oder warum sie auch die Jugend nationalsozialiſtiſch erziehen will. Neulich aber kam er ganz aufgeregt. Seine Frau hatte im gewohnten Milchgeschäft nicht das gewohnte Quantum Butter bekommen. Wie Maschinenfeuer prasselten Argumente, Vermutungen und Befürchtungen auf mich herab. Erinnerungen an frühere Kriegszeiten vermischten sich mit der im Tone der Entrüstung mitgeteilten Aussicht, daß die im Mareschen Haushalte üblichen Weihnachtsbäckereien an Zahl und Qualität eine Beschrän= fung erfahren würden. Kurz, Erschütterungen wurden mir aufgezeichnet, mit denen wohl abessinische Schlachten, amerikanische Springfluten und chinesische Wirren nicht annähernd konkurrieren könnten. Als Mar dazu überging, die ganze deutsche Ernährungslage mit größtem Pessimismus in den Kreis seiner Betrachtungen einzubeziehen ,

schien mir der Augenblick gekommen, um auch ein Wörtlein mitzureden, obwohl es schwer war, Maxens Redestrom zu unterbrechen. Mein kurzer Hinweis darauf, daß eine Regierung zwar vieles könne, wie das bei uns ja reichlich bewiesen wurde, daß ihre Machtbefugnisse sich aber leider nicht auf den Umfang der landwirtschaftlichen Erzeugung ausdehnen lieBen, da diese doch unbestrittenermaßen weitgehend von ganz anderen Faktoren, dem Wetter usw., abhingen, erregte einige Verblüffung. Außerdem zeigte sich Max überrascht durch die Erinnerung, daß Butterverknappungen immer wieder vorkommen, und daß die gegenwärtige Verknappung ihm nur deshalb auffalle, weil man heute in Deutschland nicht dieselben Methoden wie früher anwendet, um diesen Zustand zu überwinden. Im Zeichen der freien Wirtschaft" regelte sich eine Verknappung durch Preissteigerung. Das heißt, eine Ware, von der weniger vorhanden ist, als gebraucht wird, wird so teuer, daß große Teile der bisherigen Verbraucherschaft aus geldlichen Gründen auf den Kauf verzichten. Da gibt es dann kein Schlangestehen.“ Arm und reich ſcheiden sich dann wieder. Die Bemittelten können sich Butter kaufen, soviel sie wollen , die weniger Bemittelten können zusehen. Die Verknappung hat ihr Ventil im Preis gefunden. Ein Blick über die Grenzen gibt uns täglich solche Beispiele genug. In Deutschland haben wir auf den wichtigſten Gebieten der Lebensmittelversorgung diese unsozialen Möglichkeiten durch die Marktordnung so gut wie ausgeschaltet. Die Frage ist heute nicht mehr : „Was kostet ein Pfund Butter ?" , sondern die Frage ist: ,,wieviel Butter bekommt man für den einzelnen ?" -- ganz gleich , ob er viel oder wenig Geld besigt —, denn der Butter preis ist trok der Verknappung stabil geblieben. Butterknappheiten hat es immer schon ge= geben. Gerade vor zehn Jahren , im Jahre 1925, war das beispielsweise, wie ich zufällig neulich in alten Zeitungen feststellte, auch der Fall. Damals stieg der Butterpreis innerhalb eines Monats um nicht weniger als 20 Pfennig für das Pfund. Man mußte im September 2,30 RM., im Oktober 2,50 RM. für das Pfund Butter bezahlen. Da war die Knappheit freilich einfach zu überwinden. Da blieb dem einfachen Arbeiter der Schnabel sauber. Ähnliche Butterknappheiten, z . B. im Jahre 1928 und in anderen Jahren, haben sich ebenso ausgewirkt. Die nationalsozialistische Ernäh = rungspolitik hat diese Fragen der rein kapitalistischen Lösung entrückt . Es wird dadurch sowohl dem Bauern wie dem Verbraucher ein Dienst erwiesen .

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NSK Folge 287 Zum erstenmal freilich ist dadurch für die jenigen , für deren Geldbörse Preisveränderungen unintereſſant waren, eine Butterknapp= heit fühlbar geworden. Noch ein weiteres : Früher steckte man eben dann erheblich mehr Devisen in ausländische Butterfässer, heute interessieren uns mehr die Rohstoffe, die unsere deutschen Arbeiter in den Fabriken brauchen, die damals stempeln gingen und Butter nur noch vom Hörensagen kannten.

9. Dezember 1935 Für Leute, die wie mein Freund Max, warm in den Büros ſaßen, und am Ersten ihr festes Gehalt beziehen, war freilich die frühere Methode, eine Butterknappheit zu überwinden, bequemer. Unsere Methode ist allerdings vernünftiger und anständiger. Max ist still geworden, wie ich ihm das auseinandersetzte. Und ich habe fast den Eindruck, daß er sich in Zukunft etwas denkt, bevor er sich durch ein dünner gestrichenes Butterbrot ins Bockshorn jagen läßt.

Deutsche Nordlandreiſe

1936

Von Dr. Ernst Timm, Reichsgeschäftsführer der Nordischen Gesellschaft NSK Man spricht so viel von der Südsehnsucht des deutschen Menschen , die ihn immer wieder über die Alpen zu den sonnigen Ländern des Mittelmeeres zieht. Für ganze Perioden der deutschen Geschichte glaubt_man diese Sehnsucht des Deutschen nach dem Süden verantwortlich machen zu können. Man entwickelt Theorien , die es wahrscheinlich machen, daß der nordische_Menſch ohne dieſen Drang nach Sonne und Süden gar nicht leben kann. Aber man übersieht leicht, daß die Wurzeln der Lebenskraft von jeher im Norden gelegen haben und daß der Süden wohl manche Blüte zur herrlichen Entfaltung gebracht hat, aber niemals die aufbauende Kraft des Lebens hat stärken können. Man übersieht auch , daß sowohl in der Geschichte als auch im täglichen Leben ebensosehr bei jedem echten Deutschen eine Sehnsucht nach dem Norden festzustellen ist. Zehntausende deutscher Volksgenossen finden alljährlich den Weg in die Nordmeere und in die Länder des Nordens. Die Küsten Islands und die Fjorde Norwegens werden ständig von den herrlichen Schiffen der deutschen Handelsmarine besucht, die deutschen Männern und Frauen Erholung und unvergeßliches Erlebnis vermitteln . Wir sind heute geneigt, in diesen zahlreichen Nordlandreisen mehr zu ſehen als den Wunſch, eine herrliche Landschaft kennenzulernen und in forgenlosem Bordleben auszuspannen. Wir vermuten hinter der Tatsache, daß ſehr viel mehr Deutsche ins Nordmeer als ins Mittelmeer fahren, nicht nur eine Auswirkung der billigeren Preise, sondern, ein, wenn auch unbewußtes Urgefühl nordischer Weltzugehörigfeit.

Die Deutsche Nordlandreise 1936 wird den Teilnehmern die nordischen Länder nicht_nur von außen zeigen, sondern sie unter der Führung der jeweils hervorragendsten Sachkenner an Landschaft , Volk und Kultur heranbringen. An Bord des Schiffes werden. in zwangloser Folge Vorträge führender Persönlichkeiten Deutschlands und des Nordens stattfinden, es werden Filme laufen, die einen Eindruck derjenigen Landschaft vermitteln, die nordische nicht besucht werden fann, Künstler werden Werke ihres Volkes zu Gehör bringen, Volkstanzgruppen und Volksmusik werden den Eindruck der nahen völkischen Verwandtschaft verstärken , in deutschen Abenden an Bord wird Gelegenheit zu zwanglosem Zusammensein mit Angehörigen der nordischen Länder sein. Deutschland fann es sich im Augenblick nicht leisten, Reisen ins Ausland zu propagieren , die große Devisenmengen verschlingen. Selbstverständlich wird der Eindruck des nordischen Landes noch sehr viel unmittelbarer und einprägſamer ſein, wenn man 14 Tage der vier Wochen lang allein oder in kleinen Gruppen durch das Land selbst reist. Solange wir aber darauf ange= wiesen sind, deutsche Schiffe und deutsche Verkehrsmittel zu benutzen, wird es keine bessere Art geben, den Norden in seinem Charakter kennenzulernen , als die ,,Deutsche Nordlandreise 1936".

Parteiamtliche Bekanntgabe

Die Nordische Gesellschaft und die N. S. Kulturgemeinde haben sich aus dieser Überlegung heraus entschlossen, im Juli des nächsten Jahres mit einem der schönsten Schiffe der deutschen Handelsmarine, dem Motorschiff „ Milwaukee“ der HamburgAmerita-Linie, eine Nordlandreise zu veran stalten, die diesen Überlegungen bewußt Rechnung trägt, eine Nordlandreise, die selbstverständlich Ausspannung Erholung und bringt, daneben und darüber hinaus aber das Erlebnis der nordischen Welt immer wieder betont. Dieser Welt der weiten Räume und der fühlen Sachlichkeit, der Gegensäge in Eis und Vulkanen , in Meer und Gebirge, der jahrtauſendalten Überlieferung und des modernen artverwandten Lebens .

Der Reichsschatzmeister:

NSK Der Reichsschatzmeister der N.S.D.A.P. gibt bekannt : Abzeichen des Reichsparteitages 1935 tönnen nur noch durch die Reichszeugmeisterei der N.S.D.A.P. , München, Schwanthaler Str. 53/55 , zum Preis von 50 Pf. per Stück abgegeben werden. Dienststellen wollen Sammelbestellungen aufgeben, Lieferung erfolgt nur gegen Vorauszahlung oder Nachnahme.

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Amtlicher Pressedienst der N.S. - Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Streiflichter aus dem Sowjet-Paradies

Die „Gleichberechtigung “

in

der Frau

Rußland

NSK Die in Moskau erscheinende Zeitung „Deutsche Zentralzeitung" brachte vor kurzem einen Artikel von Georg Wegener, in dem dieser glaubt, wiederum einmal ſeinen Landsmänninnen von dem Elend und der „ Skla= verei" der deutschen Frauen berichten zu müſſen. Warum? Vielleicht will er hiermit den Frauen der Stalinſchen Epoche zeigen, wie sicher doch eigentlich ihr Leben im Schuße der SowjetRegierung verläuft. Vielleicht aber auch ist es von Zeit zu Zeit notwendig, die russische Frau über die grausame Lage der Frauen anderer Länder aufzuklären, damit ihr dankbar zum Be= wußtsein kommt : gemessen an diesen Zuständen geht es uns noch gut. Zu diesem Zweck muß allerdings Herr Wegener sehr stark auftragen ; z. B. wenn er schreibt : „ Die große Achtung vor der deutschen Frau und Mutter hindert die Naziführer nicht daran, Frauen durch S.A. -Banden durchpeitſchen zu lassen und sie in den Konzentrationslagern und Gefängnissen zu foltern." Daß solche Methoden bei einem Kulturvolk ſo unmöglich sind, daß jedem vernünftigen Menschen die Lächerlichteit einer solchen Behauptung ohne weiteres flar ist, scheint Herr Wegener nicht in Betracht zu ziehen. Oder sollte es so sein, daß in Rußland ähn= liche Methoden üblich sind und jeder unbedenklich daran glaubt ? Das letztere scheint der Fall zu ſein ; denn in welchem Lande wäre es sonst möglich, daß sich Scharen obdachloser Kinder bettelnd und stehlend herumtreiben, oder daß nördlich von Karhumäke ein sogen. Lager der „ Heimatlosen" errichtet worden ist, von dem uns ein Finne schreibt : „ Dieses Konzentrationslager ist der Schrecken der finnischen Bevölkerung, denn es ,,beherbergt" die obdachlos gewordenen Kinder verschickter Bauern . Hier sind etwa 4000 Kinder aus den verschiedensten Gebieten der Sowjetunion zusammengepfercht. Es gibt da weder Schulen noch Werkstätten. Ein großer Teil der Kinder geht jedes Jahr an Hunger, Krankheiten und Entbehrungen zugrunde. Sehr oft verſuchen die Kinder zu fliehen, doch kommen die

meisten in den Sümpfen um oder sie werden von den Wachen auf der Flucht erschossen." Mit Bedauern stellt der Verfaſſer weiter fest, wie die deutsche Frau aus dem Produktionsprozeß verdrängt wird, wie die Lage der werktätigen Frau im Nazi-Deutschland immer kataſtrophaler wird, wie Erwerbslosigkeit, Hamstern und Verzweiflung das ist, was der Natio nalsozialismus den deutschen Frauen gebracht hat." Aber die größte Sünde des Nationalsozialismus ist der Kampf des deutschen Faschismus gegen die Gleichberechtigung“. Da mag der Verfasser allerdings recht haben, eine lehnen Gleichberechtigung" wir deutschen Frauen ab. Mag der Verfasser ruhig mit Bedauern von den „ Sklavenketten" der deutschen Frau reden, oder davon, daß sie höchstens noch „ Kinder gebären und den Haushalt führen darf ", wenn die Freiheit“ und „ Gleichberechtigung“ der russischen Frau in der Hauptsache darin besteht, daß sie zu den= ſelben elenden Bedingungen wie die Männer arbeiten muß, daß sie schon deshalb dem Kochtopf fernbleibt, weil sie selten etwas zu kochen hat. Wenn allerdings immer noch eine Reihe von deutschen Frauen im Erwerbsleben tätig ist, ſo arbeiten sie doch unter anderen Bedingungen wie die gleichberechtigte" russische Frau. Eine sowjetrussische Stenotypistin kann, wenn sie täglich mindestens 12 bis 14 Stunden arbeitet, etwa 125 bis 155 Rubel im Monat verdienen ; das sind ungefähr 3 bis 42 Goldrubel oder 6,50 bis 10 RM. Dies alles scheint der Verfasser nicht zu wisſen, oder müssen diese Greuelnachrichten der russischen Frau vorgetischt werden, um sie ab= zulenken und ihr einen billigen Trost zu geben ? Und wenn der Verfaſſer bei all dieſen Erörterungen den zum Mann gewordenen, trinkfesten, ungebildeten und schimpfenden Nazi vor ſich ſieht“, dann ist er anscheinend auch bei diesem Bild allzuſehr vom russischen Vorbild be= eindruckt. Dr. A. Petmecky .

Weihnachten, die hohe Zeit des Herzens NSK Weihnachten steht vor der Tür, und überall wird eifrig gerüstet, diese Tage festlich zu begehen. Dabei berührt es uns ganz ſeltſam, wie stark auch jedes Fest, seit die nationalſozia-

listische Weltanschauung unserem Leben einen neuen Sinn gegeben hat, eine ganz neue Ge= ſtalt bekommen hat. Wir kehren dahin zurück. ein Fest von innen her zu gestalten. Wir

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NSK Folge 287 fragen heute nicht danach, wie üppig der Gaben= tisch sein kann, der zu erwarten ist. Wir bekla= gen nicht denjenigen, der vielleicht nichts als einen kleinen Tannenzweig mit einem Licht und ein paar duftende Pfefferkuchen in seiner Stube hat und beneiden nicht den, dem jeder Wunſch erfüllt werden konnte. Denn das ist nicht der Sinn des Weihnachtsfestes. Daß aber diese Tage wirklich zu einer Hochgezeit unferes Herzens werden, daß diese seltsamen, dunkelsten Tage des Jahres, mit denen unsere Väter die mannigfaltigſten Vorstellungen, wie das Umgehen der Götter auf der Erde, das Unwesen der Geister und Dämonen verbinden, oder glaubten, daß die Tiere sich durch die Sprache zu offenbaren vermöchten, deren Denken und Fühlen dem Sinn des Menschen sonst verschlos sen bleibt, daß diese Tage auch für uns wieder Tage der inneren Ruhe und Samm²lung und des Sichbesinnens werden, darauf kommt es an. Ist nicht das ganze deutsche Volk durch Notzeiten gegangen, unſere Männer draußen im Graben oder in den Lazaretten, Frauen und Kinder oft hungernd und frierend in der Heimat, daß es in diesen Zeiten gelernt hat, aus der Kraft der eigenen Seele, der er-

9. Dezember 1935 füllten Pflicht sich die Quellen zu erschließen, aus denen wir den Glanz der Feste nehmen können? Viele Millionen Arbeitsloser sind in den legten zwei Jahren wieder zu Arbeit und damit zu Brot gekommen. Aber dennoch wissen wir alle, daß noch manche Not zu ſtillen iſt. In zwei Jahren laſſen ſich die Spuren nicht verwischen, die durch 15 Jahre Mizwirtschaft entstanden sind.

Aber wir wollen diese Festtage, die vor uns liegen, feiern aus der Freude heraus, daß uns jedes Jahr dem Ziele näher bringt, das wir erstreben: Gesunde Familien und frohe, stolze Menschen . Als die Not ganz groß war, hat es mich oft gewundert, wie viel geschenkt wird einfach um des Schenkens willen. Es hat mir manches Fest verärgert. Schenken soll der Ausdruc unseres Herzens , unserer Liebe sein. Aber unsere Festfreude, die wollen wir uns aus dem eigenen Herzen holen und groß und klein soll in unserer Nähe fühlen, daß in uns die rechte Weihnachtsfreude ist. Charlotte de Boor-Friedrich .

Kunst oder Kitſch ? Gedanken über Schaufensterdekorationen und ihre Wirkungen NSK Bald ist wieder einmal Weihnacht , das Fest der Liebe und Freude, der Geburtstag des Lichts. Nirgendwo auf der Welt wird dieſes Fest so gefeiert wie bei uns, in keinem anderen Land ist die Spannung und Vorfreude so groß. Zu Hause, in der Familie, ist das stille Glüd dieser Zeit verkörpert in den Stunden um den Adventskranz oder leuchter. Draußen um den Straße, weisen „Weihnachtsschaufenster" und die dazu gehörige Lichtreklame auf das nahende Fest hin. So innerlich das eine sein kann, so äußerlich ist oft das andere. Denn wenn man so durch diese große, nie endenwollende Stadt geht, inmitten einer stets eiligen Menge, langsam von Schaufenster zu Schaufenster, dann fällt einem mancherlei auf und ein. Die Schaufensterkunst hat ihre besonderen Geseze wie jede andere Kunst auch. Mögen diese Geseze im einzelnen auch für ähn = liche Kunstgebiete gelten, eins stellt die Schaufensterkunst völlig für sich und ist zugleich ihr oberster Grundsatz : ein „Lied ohne Worte" zu sein, wie man es einmal formuliert hat. Die Ware muß wirken, ohne daß sie erst schreiend auf sich aufmerksam macht. Die Mittel dazu liegen in den Bereichen des sicheren Instinkts und des untrüglichen Geschmacks. Ein unbestechlicher Raum- und Farbensinn ist die Grundlage jedes künstlerisch wertvollen Schaufensters. Dazu kommt die Notwendigkeit einer sicheren Hand in der Auswahl und Zusammenstellung der Auslage. Es muß nicht sein und wirkt auf den Käufer nur verwirrend und abschreckend, wenn der gesamte Ladeninhalt in Kostproben bereits das Schaufenster anfüllt. Denn ein wichtiges Gesetz der Schaufensterkunst

ist ja, den höchstmöglichen Anreiz zum Kauf zu bieten. Und das wird weniger durch ein wildes Durch- und Nebeneinander aller möglichen Dinge, als durch eine treffsichere Auswahl erreicht. Jedes Material, jeder Stoff fordert eine ebenso arteigene dekorative Verwendung, Buddhatempel aus Konſervenbüchsen und Windmühlen aus Taschentüchern oder Unterwäsche wirken im Höchſtfall „,ſenſationell ", niemals aber geschmackvoll . Ebensowenig geht es an, ein Schaufenster, das Metallwaren ausstellt, mit zartrosa Blüten zu „,garnieren“. Ja, wird man nun ſagen, das ist ja alles ganz ſchön und gut für die Großstadt, in der es fast nur Spezialgeschäfte gibt. Aber wie ist es in Kleinstädten , und vor allem auf dem Dorf, wo jeder Laden vielerlei „ auf Lager" haben muß ? Selbstverständlich sind hier die Bedingungen andere. Damit wird aber noch lange nicht die Notwendigkeit eingesehen oder zugestanden, daß - durch Altersstaub geheiligt glitzernde Hornkämme neben ſauren Heringen liegen müssen ! Auch hier läßt sich trok Vielfalt der Ware und beschränktem Raum doch noch vieles zum Guten ändern. Worauf es uns ankommt, ist dies : Das Schaufenster hat neben ſeinen künstlerischen und kulturellen Aufgaben vor allem besondere soziale und nationale Verpflichtungen. Es soll Berater und Erzieher sein, und es foll Ge = Das find volksverbindend wirken . wissensfragen, die nicht mit fabelhaftem Geschäftssinn" beantwortet werden können, sondern nur durch Takt und Einfühlung. Wenn einige beſonders übereifrige und konjunktur-

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freudige Läden ſich plößlich auf „ Blut und Bo= den" um- und einstellen und nun z. B. selbst= gewebtes Leinen um eine märchenerzählende Urahne anhäufen (die natürlich auf einem handgeschnitten Stuhl sigt!) , während ein paar Zentimeter von dieser „ Gruppe" entfernt bereits ein enorm billiger" Konfektionsanzug und ein Grammophon auf Teilzahlung" locken dann ist das nicht nur geschmacklos, sondern bereits gefährlich. Für die großen wie für die kleinen Kinder. Für die Seele der heranwachsenden Generation, der dadurch mehr ge= ſchadet wird als wir ahnen. Denn diese Art von Reklame und Werbung ist unsozial und unnational, weil sie zu Oberfläch =

lichkeit und Verflachung beiträgt, anstatt mit anderen Mitteln und in anderer Art in dieser Zeit mithelfend aufzurufen zu der so notwendigen „schöpferischen Pause“, zu Be= sinnung und Vertiefung, wie sie das Weihnachtsereignis vor allem fordert. Märchenmotive, Sagen- und Legendenstoffe sind teine Warenhausartikel, die man beliebig zur Schau stellen oder im Kulissenraum aufbewahren kann, sondern sie sind deutsches Volksgut, das es in den jungen Herzen lebendig zu machen und hier zu erhalten giltheute mehr denn je. Die Wege dazu aber führen nicht über verfehlte Schaufensterdekorationen. E. Mg.

Einsatz der Frau in

der Erzeugungsschlacht

NSK Diese Frage richtet sich an alle Hausfrauen in Stadt und Land. Erzeugungsschlacht ist nicht etwa eine Angelegenheit, die man ge= trost dem Reichsnährstand überlaſſen kann, es gilt hier alle Kräfte einzusehen nicht nur im Erzeugerhaushalt sondern auch im Haushalt des Verbrauchers. Die Bauernfrau braucht man nicht mehr über Sparsamkeit mit wirtschaftseigenen Nahrungsmitteln zu belehren ; was ihr in diesem Winter der zweitenErzeugungsschlacht eingeprägt werden wird, ist eine gesteigerte Aufmerkſamkeit bei der Fütterung des Groß- und Kleinviehs, sei es im Kuhstall, im Schweinekoben oder auf dem Hühnerhof. Noch mehr als bisher wird sie auf sauberes und gut schmeckendes Futter achten müssen, für Licht und Luft und trockene Ställe zu sorgen haben, richtige Vorratswirtschaft be: treiben müſſen, da Deutſchland immer noch unersezliche Mengen von Kartoffeln, Obſt und Gemüse durch schlechte Einkellerung und mangelnde Kontrolle verlorengehen. In all diesen Arbeiten, die die Bäuerin neben ihrer Sorge um den Haushalt, ihren Mutter- und Frauenpflichten zu leisten hat, soll sie sich aber eins wiſſen mit der Städte = rin. Der bäuerliche Betrieb, der auf seinem Acker den Flachsanbau verdoppelt, durch richtige Einteilung ein paar Schafe mehr aufzieht, muß wissen, daß auf der anderen Seite im städtischen Haushalt auf jedes Viertelpfund Kartoffeln, auf jede Brotrinde geachtet wird.

Die Summe dessen, was durch Achtsamkeit und Pflege, durch richtige Schädlingsbekämpfung, durch bessere Arbeitseinteilung und Durchführung an Sachwerten erspart werden kann, ist im Sinne der Erzeugungsschlacht ebenso wichtig, wie die Menge an aktiver Mehrerzeugung vom Boden oder im Viehstall. Wenn durch ſorgſames Arbeiten, gute Resteverwertung, zwanzig Hausfrauen in der Stadt im Jahre je ein Pfund Fett vor dem Abfalleimer oder dem Spülwaſſer bewahren, so leisten dieſe Hausfrauen im Gesamterfolg der Erzeugungsschlacht mehr, als wenn ein Musterbetrieb seine Leistungsfähigkeit bis zur Grenze seiner Möglichkeit steigert. Es handelt sich jetzt darum , die breite Masse aller deutschen Haushaltungen zu erfassen und sie zu verantwortungsbewußtem Handeln wachzurütteln. Letzten Endes verlangt der Führer und der Reichsbauernführer von der einzelnen Hausfrau ja tein Opfer, fällt doch der eigene Vorteil mit dem Wohl des gesamten Volkshaushaltes zuſammen . Niemals haben sich die deutschen Frauen von denen anderer Völker an Disziplin und Verantwortungsbewußtsein übertreffen laſſen. Denken wir an den Opfermut der italienischen Frauen in heutiger Zeit, so wissen wir, daß die deutschen Frauen in gleicher Lage mindestens ebenso selbst = verständlich jedes Opfer brächten. Go werden wir auch in dieser zweiten Erzeugungsschlacht unseren Einſat freudig leiſten . H. C.

Raffenpolitische Schulung auch für die Frau Ein Tag in der Rednerinnen - Schule des Raſſenpolitiſchen Amtes der N.G.D.A.P. NSK Eigentlich habe ich kein Glück heute. Als ich nach Grünheide komme, um einen Tag im Schulungslager des Rassenpolitischen Amts der N.S.D.A.P. mitzuerleben, erzählt die Lagerleiterin, daß der Vortrag über „ Rasse und Geschichte" ausfallen muß. Um so mehr Gelegenheit ist dafür gegeben, sich mit den

Frauen, die am Lager teilnehmen, zu unterhalten. Aus allen deutschen Gauen sind sie Ostpreußen, hierhergekommen : aus aus München, aus dem Saarland, aus der Mark. Alle Berufe sind vertreten : die Ärztin, Stenotypistinnen, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen arbeiten gemeinsam . Auch die Organisatio=

Blatt 8

NSK Folge 287 nen, aus denen die Teilnehmerinnen kommen, sind verschieden : Sie sind von der Frauenschaft, von der Deutschen Arbeitsfront und von anderen N.S.-Berufsorganisationen in das Lager berufen worden, um vielleicht später selbst über die rassenpolitischen Fragen sprechen zu dürfen. Eine gute Vorbildung und weltanschauliche Sicherheit sind notwendig , um diese Fragen zu behandeln, deren Lösung erst die Gewähr für den des Dritten Fortbestand Reiches bilden wird. Und eben, weil die Rassenfragen zu den wichtigsten nationalsozialistischen Erziehungsfragen gehören , werden auch die Redner ganz besonders vom Rassenpolitischen Amt ausgebildet. Und in den Lager-Arbeitsgemeinschaften, in denen die verschiedensten Fragen erörtert werden, zeigt es sich schon, wer fähig ſein wird, außerhalb dieſes Lagers mitzuarbeiten an der raſſenpolitiſchen Erziehung des Volkes. Der Frühsport ist schon vorbei, als ich im Lager ankomme. Bald ſizen wir für kurze Zeit beieinander,um ein paar neue Lieder zu lernen, und man merkt gleich, daß all diese Frauen fich gut verstehen, so wie es nur in gemeinschaft= licher Arbeit, bei gemeinsamem Leben und Erleben möglich sein kann. Selbst die bescheidenen

9. Dezember 1935 räumlichen Verhältnisse des Lagers, das notdürftig im alten Kurhotel" eingerichtet ist, können an diesem fröhlich-kameradschaftlichen Beieinander nichts ändern. Dieser Kursus wird allerdings der lezte in Grünheide sein, die nächsten sollen in Wuhlheide in einem den Anforde= rungen beſſer entsprechenden Lager stattfinden. Statt der ausfallenden Schulung am Vormittag, wird dann eine Wanderung gemacht. Neben dem Sichkennenlernen , den Fragen nach der Art und dem Leben des anderen ſteht immer wieder das Erlebnis der leßten Tage und wird besprochen. Außer den größeren Vorträgen finden Arbeitsgemeinschaften statt, in denen in kleineren Gruppen verschiedene gestellte Themen bearbeitet werden, um dieselben nachher im ganzen Kreis zu besprechen. Die allgemeine Aussprache ist oft so lebhaft, daß die Lagerleiterin eingreifen muß. Ob aber über das Thema: „Persönlichkeit und Gemeinschaft ", ob über die „ Biologische Erziehung des Kindes" gesprochen wird oder über irgendeine andere Frage, immer ist der Grundgedanke doch der= selbe, Mahnung und Verpflichtung zugleich : Du bist nichts , gar nichts , wenn du nicht bist für dein Volk und die Zu kunft deines Volkes. Käthe Pommeranz .

Schwer zu unterscheiden für manche !

Muſeum

oder

NSK Es geht nichts über Kunstverständnis ! „Frauen sollten sich nur dann mit befreundeten Fachgelehrten ins Museum wagen, wenn sie sie Diese uns also als nächstenliebend' kennen. nicht erbarmungslos an schönen Dingen vorüberschleppen, um uns begeistert zu einer Vitrine mit irgendwelchen undefinierbaren Tonscherben sogar unser neues hin zu führen und dabei Herbstmodell völlig übersehen können." Die Schönheit des Pergamonaltars geht einem natürlich erst auf, wenn man im dreiviertellangen Cape oder im neuartig verschnürten Wollkleid sich liebreizend an eine jonische Säule schmiegt und den Blick verträumt über die herrlichen Friese schweifen läßt. Wenngleich es auch an sich nicht unſchön ist im olivgrünen Samtfostüm mit horizontalem und vertikalem Pelzbesat sich lässig auf das Kapitell einer forin thischen Säule stützt. Will man aber vielleicht etwa gar die Hieroglyphen eines Obelisken entziffern, so ist es unbedingt nötig, sich in ein Kuttenkleid, das die kapuzenartige Lösung deutlich erkennen läßt, zu hüllen. Möglicherweise

Modeſalon ? erreicht man es aber auch, wenn man in einem pelzgefütterten Tagesmantel aus Diagonalshetland davor steht. Allerdings muß man dabei eine altägyptische Tierfigur anfaſſen — die einen Pavian darstellt — was man ja verstehen kann ! Doch wir begehen auch keinen modischen Fehl= tritt, wenn wir in dem schon erwähnten Kapuzenkleid der Königin Nofretete ins silberspieglende Auge sehen, denn wir in unserer modernen Kleidung verspüren dann vielleicht für Augenblicke das Wesensverwandte holder Weiblichkeit von einst und 46 von jezt, das Jahrtausende überdauert '. . Doch der Höhepunkt des Museumbesuchs ist unbedingt erreicht, wenn ,,beim Verweilen an dem Ansichtskartenstand der Nachmittagsmantel in sattem Grün mit reicher Rotfuchsverbrämung wirkungsvoll zur Geltung kommt." Und die Moral von der Geschicht : Es gibt scheinbar auch heute noch in Berlin Leute, die den Unterschied zwiſchen einem Muſeum´und einem Modeſalon noch nicht kennen. Lotte Theile.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

Bartei-Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P.. München Berlin Bersand : Eher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmerstraße 88. Alle Zahlungen find nachh Rünchen (Boftshedtonto München 113 46) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspreſsechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAP

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10. Dezember 1935

Wir wollen

die

deutsche

Vollfamilie !

Zur Konstituierung des Ehrenführerrings der Kinderreichen im R.d.K.

NSK Der Liberalismus war es, der uns die Massenerscheinung des Geburtenrüdgangs und damit die Kinderreichen = frage beschert hat. Er hat 1789 in Frankreich Boden gefaßt — und ſeit 1790 datiert der französische Geburtenrückgang ! Genau wie die Geburtenziffer in Deutschland im gleichen Schritt mit der Verbreitung des Liberalismus ſank, mit der Novemberrevolte ihren Bruchpunkt hatte und nach der Machtergreifung nach oben ausschlug ein verlässiger Gradmesser der Gesinnung! Nicht der Wirtschaftslage , denn in der Abkehr vom Kinde sind in der Zeit wirtschaftlicher Hochblüte die bemittelten Kreise vorangegangen. Der irrt also, der die Kinderreichenfrage als eine Fürsorgeangelegenheit anſieht, weil er glaubt, es ginge nur um die Haushaltssorgen der bestehenden kinderreichen Familien. Derirrt noch mehr , der vielleicht meint, nur mit Geldzulagen den Willen zum Kinde wieder hochzukriegen. Und der irrt erst recht , der etwa gar es für besser hielte, auf eine Verringerung der Volksdichte abzuzielen, aus Furcht vor jener „ Übervölkerung", die uns äußere und innere Feinde an die Wand gemalt haben, um den Lebenswillen des Volkes zu ertöten und das unbequeme Deutschtum im kalten Verfahren aus der Geschichte auszuschalten. Noch ist diese Gefahr nicht beseitigt , noch bedarf es steigender Einsicht, daß aller Aufs bau und alle Erfolge des Dritten Reiches urd seines Führers nicht der Gegenwart allein sen dern der Zukunft gelten und es an uns an allen deutschen Frauen und Mänliegt nern -- in treuer volkspolitischer Pflichterfüllung dieser Zukunft die lebendigen Träger zu geben, in Millionen artreiner, gesunder Kinder. Das geht aber nicht ohne kinderreiche Fa-

milien, denn nur die Familien mit vier oder mehr Kindern tragen ihr volles Teil bei für ein Deutschtum der Zukunft. Nur dann ist dieses gesichert, wenn die Vierkinderfamilie wieder zur Norm wird. Anders nicht ! Wer also immer wieder nur von der Bedürftigkeit der lastenden kinderreichen Familien als von einer Fürsorgefrage spricht, oder die kinderreiche Familie nur als Steuer- oder Wohnungs frage auffaßt, geht an dem Kern der Sache vorbei. Es geht nicht nur um die Rettung der deutschen Vollfamilie überhaupt, nicht extra nur um soziale Dinge, ſondern darum, Lebensmöglichkeit für die finderreiche Familie zu schaffen , da = mit recht viele junge Ehen kinderreich werden. Also - eine bevölkerungspolitische Aufgabe und nichts anderes. Fürsorgebedürftig und fürsorgeberechtigt zu werden, das ist für niemanden ein lockendes Ziel, Elternfreude und Elternstolz werden dabei auch nicht ins Wachsen kommen. Und wer vollends nur wegen staatlicher Zulagen sich zur Elternschaft und zum Kinderreichtum entschließt, der möge es lieber bleiben laſſen. Hier muß viel Schutt weggeräumt werden. Und man hat mit Recht damit begonnen, erst das Ansehen der erbgeſunden kinderreichen Familie wieder aufzurichten und das Verständnis für ihre Bedeutung wieder zu wecken . Es war eines der schwersten Verbrechen der Systemzeit, daß sie die deutsche Vollfamilie nicht nur verelenden ließ, sondern sie diffamiert hat, um uns den Willen zum Kinde zu verekeln . Man hat unterſchiedslos gesunde, geordnete finderreiche Familien mit denen in eine Reihe gestellt, denen erbkranke Säufer und aſoziale verantwortungslose minderwertiger Nachwuchs in die Welt setzen. Das

ging so weit, daß in weiten Kreisen der Begriff ,,tinderreich" geradezu ein Beigeschmack von schwachsinnig oder dergleichen bekam . Der Reichsbund der Kinderreichen hat einem die erbtüchtigen Kinderreichen zu Bunde der Auslese und des berechtigten Kampfes gegen die überlebende liberalistische Kinderfeindschaft vereinigt und tritt für die Ideale ein, die den verantwortungsbewußten Vollfamilien vorschweben und für die sie alle ihre Opfer bringen . Rassen Mit Unterstützung des politiſchen Amtes der N. S. D. A. P. hat Reichsbundesleiter Stü we an eine Reihe kinderreicher Väter, die im neuen Deutschland an führender Stelle stehen, die Anregung gerichtet, sich zu einem Ehrenführerring der Kinderreichen im R. d. K. zuſammenzuschließen und als Front des Vorbildes allen Anfeindungen gegen die kinderreiche Familie entgegenzutreten. 44 führende Persönlichkeiten aus allen Kreisen, darunter jechs tinderreiche Reichsminister, Diplomaten , Oberbürgermeister ,

Sperrfrist bis

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Donnerstag,

Gelehrte , Industrielle sind der Anregung gefolgt und erweisen damit allen Kinderreichen einen großen Dienst. Reichsstatthalter Gauleiter Saucel wird am Donnerstag , dem 12. Dezember , als Vater von sieben Kindern die Leitung des Ehrenführerringes übernehmen. Am Donnerstag, dem 12. Dezember, abends, wird durch eine Großkundgebung in der Weimarhalle in Weimar die Gründung vollzogen werden. Es gilt Schritt für Schritt und Hieb für Hieb die giftigen 3rrmeinungen und Vorurteile auszutilgen, die in der Systemzeit plan= mäßig in deutsche Köpfe gepflanzt worden sind, um den ehemals gefürchteten deutschen Kindersegen das Lebensmark unseres Volkes zu treffen. Wir aber wiſſen, daß gerade hier die Lebensfrage unseres Volkes liegt, das ein neues Bekenntnis zur Elternpflicht die Voraussetzung einer deutschen Zukunft ist, zugleich aber auch Kernpunkt und lehte Folgerung der nationalsozialistischen Gesinnung. Dr. Paul Danzer.

12. Dezember (Frühausgabe) .

„Mein

Archiv

bleibt

deutsch"

Die Sammlung Rehfe

das kommende Muſeum für Zeitgeschichte

NSK Gelegentlich der Pressekonferenz der Reichspressestelle der N.S.D.A.P. in München hatten zahlreiche Vertreter der in- und ausländischen Presse die Möglichkeit, die heute schon berühmte Sammlung Rehse eingehend zu besichtigen. Wie Staatsminister Gauleiter Adolf Wag= ner vor einiger Zeit bei einer Pressekonferenz der Reichspreſſeſtelle der N.S.D.A.P. bekanntgab, erhält die Hauptstadt der Bewegung auf Anordnung des Führers neben anderen Kulturbauten ein großes Museum für Zeitgeschichte. In Bälde schon wird dieser Bau errichtet werden, um die riesige Sammlung Rehse aufnehmen zu können. Friedrich Rehse, der Begründer und Leiter der Sammlung, hat keine Opfer und keine Mittel gescheut, um in unermüdlicher 20jähriger Arbeit alles zusammenzutragen, was mit den Geſchehnissen unſerer Zeit in irgendeinem Zusammenhang der steht. Hunderttausende ver = schiedenartigsten Dokumente liegen in Kästen und Schränken in mehr als 50 Räumen der Münchener Residenz aufgestapelt, das größte Archiv für Zeitgeschichte und Publizistik der Welt. Zahlreiche ausländische Muſeen haben schon für diese Sammlung geradezu unglaubliche Summen geboten, aber Friedrich Rehse iſt auch in ſchweren Zeiten standhaft geblieben und hat das dem Führer persönlich gegebene Versprechen gehalten : Mein Archiv bleibt Deutschland erhalten. Rehse hat sein bedeutendes Vermögen seiner Idee geopfert und hat so, unterstützt von zahl-

reichen Gönnern, sein Werk herübergerettet in das Dritte Reich. Jetzt steht es unter der Obhut des Führers und kann sich ungehemmt weiter entfalten. Zahlreiche Volksgenossen sind dort beschäftigt, um das täglich aus aller Welt einlaufende Material zu ordnen und einzugliedern . Die kommenden Generationen werden es einmal diesem Manne zu danken haben, ein lückenloses Material von Deutschlands und der Welt schweren und großen Zeiten zu besitzen. Der stets liebenswürdige Vater Rehse hatte seine Sammlung für den geschlossenen Besuch der Pressevertreter mit großer Sorgfalt und Fachkenntnis hergerichtet. In zwei großen Sälen war ein Teil der für die Preſſe be= sonders interessanten Dinge aufgelegt. So sah. man die größte Zeitung der Welt. Dieses stammt natürlich aus Riesenblatt Amerika. Als am 12. Februar 1859 die erste Ausgabe gedruckt war, ging die ganze Druckerei in Flammen auf. Heute existieren nur noch zwei Exemplare dieser eigenartigen Zeitung, aber eine davon besigt die Sammlung Rehse! Im Gegensatz hierzu sah man das kleinste Buch der Welt , ein Büchlein von kaum einem Quadratzentimeter Größe , trog dem tadellos gedruckt und sogar mit winzigen Bildern ausgestattet . Obwohl in den beiden Sälen nur ein ganz kleiner Bruchteil der Sammlung zur Schau gestellt war, konnte man sich kaum mehr von dem Gezeigten trennen. Proklamationen aus dem Revolutionsjahr 1848, sämtliche deutsche Anschlagtelegramme des Krieges 1870/71 , französische Karikaturen aus dem belagerten Paris, Spottbilder auf Kaifer

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Wilhelm I. und Bismard, französische Ballonpostbriefe, deutsche und französische Proklama : tionen und Bekanntmachungen geben ein anschauliches Bild der politischen Geschehnisse des vergangenen Jahrhunderts. Besonders interessant waren die Dokumente des Weltkrieges und der darauffolgenden Jahre der roten Revolution. Deutsche und ausländische Mobilmachungsbefehle aus dem Jahre 1914, die blutrünstige Greuelhete der Franzosen, wirkungsvolle Werbeplakate für die amerikanischen Kriegsanleihen, feindliche Zersehungsschriften in deutscher Sprache und die deutsche Gegenpropaganda, auf Taschentücher gezeichnete Fluchtpläne gefangener englischer Offiziere, phantastische Landkarten mit den Kriegszielen unserer damaligen Gegner, die Friedenserklärung Wilsons und Hunderte von anderen wertvollen Originalen. Von dem stillen Kampf in der Heimat spricht die riesige Sammlung von Lebensmittelkarten, alle erdenklichen Erfahmittel, darunter allein mehr als 50 Erfazſchuhe mit Holz- und Metallsohlen der verſchiedenartigsten Konstruktionen. Zeugen aus Deutschlands Diese heroischer Zeit leiten hinüber in die Jahre der Schmach und der Ohnmacht. Ein Originalbrief Eberts aus Kopenhagen an einen ruſſiſchen Marxiſten vom Jahre 1917 gibt den Beweis, mit welchen Mitteln und mit welcher Hinterhältigkeit der Dolchstoß gegen den Frontsoldaten vorbereitet wurde. Zahlreiche Dokumente aus den Jahren 1918-1920 zeigen noch einmal die Leiden des deutschen Volkes . Auf Notizblätter mit Bleistift hingeschmierte „ Todesurteile" und Haftbefehle, „ Befehle“ zur Beschlagnahme von

10. Dezember 1935 Bargeld bei Banken und Firmen und die Originalaufnahmen der Münchener Geiselmörder und anderer roten Revolutionsgrößen beweiſen eindeutig, welche Kreaturen damals die Macht in Händen hatten. Inflationsbanknoten und verschiedenartiges Notgeld erinnerte uns an die Schrecknisse der katastrophalen Geldentwertung. Wie mitten in dieſem Chaos der Führer mit seinen Getreuen begann, das Volk wieder aus dem Unglück herauszuführen , dies bezeugen die erste Hakenkreuzfahne der N.S.D.A.P. in München, die ersten Versammlungsanfchläge der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und die kleinen Handzettel, die damals der Führer selbst noch von Haus zu Haus und von Wohnung zu Wohnung getragen hat. Lückenlos sind die Unterlagen über den Kampf und die werdende Größe unserer Bewegung bis zum Tag der Machtübernahme. Die Geschehnisse der neuen Zeit sind durch wertvolle Originale vertreten, z. B. die farbigen Entwürfe zu dem Straßenschmuck beim „ Tag der deutschen Kunst“ in München , Pläne und Mo= delle der gigantischen Straßen und Bauten unſeres Führers sowie zahlreiche andere wertvolle Objekte. So ist die Sammlung Rehse ein lebendiges Geschichtsbuch von unerhörter Ein dringlichkeit. Die kommenden Generatio= nen werden durch sie ein klares Bild von der Größe und den Nöten unserer Zeit übermittelt bekommen, denn diese Originaldokumente sprechen eine unzweideutige Sprache. Sie sind der unbestechliche Mittler unſerer Tage mit den kommenden Geschlechtern.

Wiederaufbau in der Eifel

Triumph der Tat Die ,,Dr. -Robert-Ley- Siedlung" als Beispiel nationalsozialistischer Aufbauarbeit NSK Wenn wir am 12. Dezember im Grenzlandgau Koblenz-Trier das Richtfest für die Dr. = Robert Ley - Siedlung" im Stadtund Landgebiet des Kreises Mayen festlich begehen und wenn an diesem Tage der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley , die Siedler auf den Baustellen feierlich verpflichtet, so wird damit dem deutschen Volke ein Wert sichtbar vor Augen gestellt, an dem mit zäher Energie von den Männern der Bewegung gearbeitet wurde, denen Taten mehr als Worte gelten. Dieses Bergland der Eifel, wo es immer mehr Steine als Brot gegeben hat, mußte seit dem Kriegsende besonders harte Not leiden. Es gab keine Garnisonen mehr. Mit der fremden Besatzung, die ins Land kam, wurden die wirtschaftlichen Fäden zerschnitten, die einſtmals vielfältige Beziehungen über den Rhein hinweg bis in die fernsten Gaue des Reiches fnüpften. Künstliche Steine, Beton und Ze-

ment, verdrängten die wertvollen Lavagesteine vom Markt. Die Tuffsteine oder der schöne dunkle Bajalt der Mayener Brüche, von deſſen unverwüstlicher Festigkeit und würdigem Aussehen zahllose Baudenkmäler zeugen, fanden keine Abnehmer mehr . Auch die Schieferbergwerke verloren ihren Absatz. Der nahezu völlige Zusammenbruch dieser einst blühenden Industriezweige schien jene fröh= lichen, aber in rauher Arbeit zähe und ſtark gewordenen Menschen der Verzweiflung preiszugeben. Separatisten und Marxisten wußten die Not zu nutzen. Versprechungen wurden ge= geben, aber nicht gehalten. Kommiſſionen kamen aus Berlin. Das kannten die Leute schon bald. Sie wußten dann, daß wieder gewählt werden sollte. Es geschah jedoch nichts, die Not zu wenden. Als der Führer dem deutschen Volke seinen Glauben an sich selbst zurückgab , da horchte man in der Eifel auf und wagte wieder zu

NSK Folge 288 hoffen. Zum erstenmal hörte man nichts von Versprechungen und leeren Worten, sondern sah allenthalben ein kräftiges Zupacken und keine Scheu vor den schwierigsten Problemen. Dazu gehörte ohne Frage der wirtschaftliche Wiederaufbau und der soziale Eifel. Auch das wußte man, daß nicht alles auf einmal gemacht werden kann. Um so eifriger stellte man sich in den Dienst des Ganzen. Das beweisen die Mitgliedszahlen der National= sozialistischen Volkswohlfahrt im Gau KoblenzTrier, wo es sich die Ärmsten der Armen buchſtäblich nicht nehmen ließen, noch mit den allergeringsten Opfern anzutreten in der Sorge, daß es immer noch anderswo schlimmer ſei als zu Hause. Wer noch vor wenigen Monaten die ausgesprochenen Elendsquartiere sah, in denen fleißige und gesunde Menschen mit großen Familien „ wohnten“, vergißt nicht dieſe Bilder der Not, die eine einzige Anklage sind gegen alle Verantwortlichen, die ein gesegnetes deutsechs Land hart an der Grenze derart verlommen ließen. Baufällige Häuſer, die von drinnen und draußen mit Balken vor dem Einsturz gestützt werden mußten, von deren Decken die Kalk- und Mörtelstücke des Nachts auf die zwischen Stroh und Lumpen schlafenden Kinder fielen, die an allen Ecken Wind und Wetter freien Zutritt ließen, sind die erschütternden Zeugen einer beispiellosen Verelendung. Das alles konnte nur Schritt um Schritt beseitigt werden. Der Gauleiter , Pg. Simon , mußte zunächst seine ganze Kraft einsehen im Kampf gegen die unmittelbaren Sorgen des Tages, gegen Hunger und Kälte. Sonderaktionen der N.S.V. halfen fürs erste. Als der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Stein und Erde, Pg. Dr. Klose , die Betriebe besichtigte, die zu Hunderten ſtillgelegt waren, erkannte er, daß hier Reichshilfe gegeben werden mußte, um der teilweise 95 Prozent umfassenden Erwerbslosig= feit zu steuern. Auf Grund der vorgelegten Berichte griff der Reichsleiter der D.A.F., Pg. Dr. Ley , unverzüglich ein. Er gab den Auftrag, zugleich mit der Inangriffnahme der sozialen Aufgabe mit allen Mitteln eine wirtschaftliche Belebung in das Gebiet hineinzutragen. Das ist auch das Wesensmerkmal der neuerstehenden Siedlungen, daß es sich hier nicht allein um die Beseitigung von Elendshütten handelt, sondern daß eine umfassende Gesundungsaktion unternommen wird, um den Menschen Heimstätten Lebensraum , aber auch Arbeit und Brot zu geben. In welchem Maße das bereits gelungen ist, zeigt die statistische Kurve der Arbeitslosigkeit, die im Jahre 1935 steil und stetig abfällt. Aber das lehrt auch der Augenschein. Unweit der Stadt Mayen liegt ein riesiges Steinbruchgelände. Bruch an Bruch ist hier aneinandergereiht, fast zweihundert an der Zahl. Schwere Kräne stehen auf hochragenden Felsen, unter denen auf tiefer Sohle die Steine gebrochen werden. Im Frühjahr führte mich der Kreisleiter, Landrat Pg. Heiliger , dorthin, Nirgends sah ich arbeitende Hände. Hier und da flickte jemand an einer Bude, vielleicht um sich irgendwie nüzlich zu machen , vielleicht auch nur, um nicht untätig im Hauſe zu ſizen. In tiefem Schweigen lagen die Brüche und Werstätten.

Blatt 4

10. Dezember 1935 Wer im Sommer und Herbst wiederkam , fand ein völlig verändertes Bild. Schon von weitem sah man den weißen Dampf der Lokomotiven, hinter denen eine lange Kette vollbeladener Loren folgte. Man hörte schrille Pfiffe und langgezogene Signale, das Rasseln der Kelten an den Kränen, die über Nacht wieder zum Dienst und Leben erweckt sind. Wahrlich, hierhin sollte man die Nörgler führen, um ihnen zu zeigen, wie deutſche ſchaffende Menschen wieder glücklich geworden sind , wie sie werken und wie sie das frohe Lied der Arbeit singen. Gewiß ist erst der Anfang gemacht. Vieles bleibt noch zu tun. Auch die neue Siedlung ist ein Beginn. Sie soll ein Beispiel sein, um einen lebendigen Impuls zu geben, um darzutun, wie deutsche Menschen wieder sezhaft werden können, wie ihnen ihre Heimat gesichert zu werden vermag. Nach den Grundsäßen und Richtlinien des Reichsheimſtättenamtes der N.S.D.A.P. und der D.A.F. sind in Mayen und in Ettringen etwa 40 Häuſer geschaffen worden, die am 1. Mai 1936, am Feiertag der nationalen Arbeit von 40 erbgeſunden und fleißigen Familien mit vielen Kindern bezogen werden. Dafür verschwinden 40 unwürdige Behausungen, Niststätten der Verzweiflung und der Schande, die gelöscht zu haben, eine Kulturtat ist. Nicht weil hier ein paar Siedlungen das Richtfest feiern, ist deshalb der 12. Dezember ein Meilenstein der Eifel am Weg zur Freiheit, sondern weil unter der Blickrichtung aufs Ganze, auf die Einheit von Mensch und Betrieb, Werk und Heimstätte ein Stück nationalsozialistischer Aufbauarbeit geleistet wurde, weil wir hier erleben dürfen den Triumph der Tat !

Karl August Walther.

Stimmen des Auslands

Kommunistische Umtriebe im

amerikaniſchen Heer

NSK Die in Baltimore erscheinende Zeitung Baltimore Correspondent“ meldet folgenden Vorfall aus San Franzisko, der beweist, daß die bolschewistische Internationale ihre Wühlarbeit fortsetzt: Den militärischen Behörden ist es gelungen, ein kommunistisches Nest innerhalb des 30. amerikanischen Infanterieregimentes aufzudecken. Im Zusammenhang damti wurde ein gewisser Isaac Finkelstein verhaftet. Die kommunistische Zelle hatte die Aufgabe, für die Beseitigung der Militärbehörden und die Einsetzung einer Bauern , Soldaten- und Arbeiterregierung in den Vereinigten Staaten zu sorgen. Gerüchte über einen Teilangriff auf die Behörden in San Franzisko führten schließlich zu Finkelsteins Verhaftung. Finkelstein ist führender Organisator in der Kommunistischen Partei und hat den Sonderauftrag, im Falle eines Bürgerfriges Soldaten auszubilden und Revolten anzustiften. Nach Angabe der Behörden wird Finkelstein auf dem schnellsten Wege deportiert werden.

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

Azeihnacht

im

deutſchen

NSK über die Erde brausen die wilden Stürme des Nordens. Kälte und Frost haben ihre Herrschaft angetreten, denn der Sonne Kreislauf war immer kleiner geworden und immer geringer ihre lebenspendende Wärme. Still und heimlich nur glimmt im Schuße der mütterlichen Erde das Leben. Es ist eine Zeit, da auch in den Menschen die Stille der Natur ins Herz greift. Aber wenn dann die Adventszeit kommt, die Zeit vor der großen winterlichen Sonnenwende, dann beginnt auch in den Herzen der Menschen wieder neue Lebenshoffnung zu feimen, jene urgewaltige Sehnsucht nach dem Frühling mit seinem Wachsen und Blühen. Weihnacht - Winterfonnenwende ! Dann ist bald der Höhepunkt strenger Wintersmacht überwunden. Bald wird der Tageskreis der Sonne wieder größer, und immer mehr zunehmende Wärme lockt die ersten frühen Keime aus der Erde, damit sie Künder sind eines neuen Jahres voll Saat und Arbeit und schwerer Frucht. So steht die heilige Zeit der Weihnacht vor uns, ein Sinn bild des Lebens , das sich aus Tod und Sterben immer wieder erneuert, aus dem Vergehen und Verwelken immer wieder neue Frucht wachsen läßt. Ist es da verwunderlich, daß im Brauchtum des der Natur so verbundenen Bauerntums gerade diese Zeit einen so vielfältigen Reichtum entwickelt hat, wie sonst zu keiner Zeit des Jahres. Der Winter schloß mit seiner Kälte und seinem Frost ein Jahr des Lebens ab , und ob es schlecht war oder gut, ob es Freude brachte wieder wächst neue Hoffnung dem eder Leid neuen Jahr entgegen und der Wille zu weiterer Arbeit, vielleicht auch oft der Vorsatz zu beſſerer Arbeit. Schon im Brauchtum der Vorweihnachtszeit findet dieſes Hoffen vielfältigen Ausdruck. So wird am Barbaratag oft ein Zweiglein mit möglichst vielen Knoſpen ins Zimmer geholt und an einem möglichst warmen Ort mit Sorgfalt gehegt und gepflegt. Wie groß ist dann die Freude, wenn nach geraumer Weile die ersten Knospen aufspringen und zu einer Zeit, da draußen eisige Kälte herrscht, in den Zimmern die ersten Blüten vom nunmehr bald kommenden Frühling künden . Und wem man . besonders gut gesonnen ist, dem schenkt man einen solchen Blütenzweig. So überträgt man finnbildlich die Kraft des Lebens und den Willen zum Leben und damit zur Arbeit. Dieſer gleiche Sinn liegt auch in allem Brauchtum um den Weihnachtsbaum verankert. Auch er ist mit seinem immergrünen Kleid Sinnbild nie versiegender Lebenskraft. Gewiß , in seiner heutigen allgemeinen Anwendung und in seiner heutigen Form ist der Weihnachtsbaum erst seit wenigen Jahrhunderten bekannt. Und

Brauchtum!

doch ist er uraltes Ahnenerbe. Immer war der Baum unseren Altvorderen ein Sinnbild des Lebens. Dichtungen der germanischen Frühzeit und jahrtausendealte Felszeichnungen des Nordens haben diese Tatsache eindeutig be= wiesen. Ob es sich um einen Blütenstrauch oder um den Zweig eines immergrünen Baumes oder schließlich um einen Baum selber handelte, wo sie im Brauchtum auftraten, da waren sie jederzeit ein Sinnbild der immer wieder sich erneuernden Lebenskraft und Lebensstärke, ein Sinnbild, das in den Zeiten der winterlichen Ruhe und Starre auf den kommenden Frühling hinwies. Und ist es nicht besonders bemerkenswert, daß auch heute noch fast aller Schmuck am Weihnachtsbaum irgendwie wieder das Leben selber versinnbildlicht ? Die Kerzen = wie die Winterſonnenflammen stellen Abbilder der Sonne dar, wendfeuer deren Kraft ja das Leben der Erde erst möglich macht. Die vielen Kugeln versinnbildlichen ebenfalls wieder die Sonne, und ſchließlich sind die Früchte, wie Äpfel , Nüſſe und dergleichen ja doch bekannt als Zeichen der werdenden und wachsenden Frucht, die in schüßender Hülle verborgen ist und einmal diese Hülle sprengen wird, um selbst Frucht zu werden. Die Vielfalt deutschen Weihnachtsbrauchtums ist damit nicht erschöpft. Es lebt in allen Landschaften und Gauen, und immer wieder in neuer Gestalt, wenn auch einheitlich und klar in seiner grundlegenden inneren Bestimmung. Landschaftlich sehr verschieden sind z . B. die Formen des Weihnachtsgebäcks . Da gibt es Kränze, Räder, Scheiben, Schlingen, Halbbögen und viele ähnliche Bilder, die jedoch allesamt sollen. Der die Sonne versinnbildlichen Schimmelreiter, der Wüder, der in späterer Zeit zum Nikolaus, zum Ruprecht oder zum Rugklas wurde, schließlich Formen, die eine Frauengestalt (Berchta usw., später Frau Holle) darstellen und Bilder solcher Tiere, die als Sinnbilder der Fruchtbarkeit bekannt sind, vervollständigen den Reichtum der Gebäckformen. Ist die heilige, die Mittwinternacht , nun gekommen, dann werden vielfach die alten Herdfeuer gelöscht und erst in später Stunde das Feuer für das nächste Jahr entfacht, das dann bis zur Sommersonnenwende oder auch bis zur nächsten Winterwende nicht mehr verlöschen darf. Aus den nordischen Ländern ist der Julblod bekannt, ein Holzkloben, der am Tage der Sonnenwende in das verglimmende alte Herdfeuer gelegt wird und nun die Glut in dieser Nacht der Wende bewahren muß, um damit das neue Herdfeuer entzünden zu können . So treten auch in diesen Bräuchen immer wieder

Blatt 6

NSK Folge 288 die Sinnbilder hervor, die das Gesez des Lebens . selbst darstellen und zu jeder Zeit den Menschen mahnen, diesem Gesetz sich unterzuordnen und zu dienen. Uraltes Vätererbe hat sich durch die Entwicklung und Wandlungen der Jahrtausende erhalten, tro

Der Bauer

als

10. Dezember 1935 aller Versuche , es zu zerstören . Der heutigen. Generation aber ist die Verpflichtung auferlegt, diesen Schat echtester deutscher Kultur zu bewahren und aus seinem Geist die Klarheit blutgebundener Weltanschauung zu erkennen. Bornhagen.

Schrittmacher

der Kultur

NSK Mit Recht rühmen wir uns des Hochſtandes unserer Technik. Täglich faſt erfinden Fachleute der verschiedensten Arbeitsgebiete Geräte und Verfahren, die uns gestatten, unter Ersparung von Arbeitskraft, Zeit oder Bargeld höherwertige Leistungen irgendwelcher Art zu erreichen. Geradezu bewundernswert ist die menschliche Fähigkeit, auf errungenen Kenntniſſen fußend, die Dinge des täglichen Bedarfes und die zu ihrer Erzeugung notwendigen Arbeitsmittel zu verbessern und zu vervollkommnen. Da ſollte es nicht mehr als recht und billig sein, wenn wir einmal zurückſchauen und ſehen , wo denn die Anfänge zu all dieſen vielfältigen und oft gar gewaltigen Entdeckungen zu suchen sind, wer also den Ruhm hat, der Urerfinder , der Erstgrundlegende gestalter fast aller dieser kulturellen Schöpfungen zu sein. Die Antwort wird manchem recht erstaunlich klingen : es ist in den meisten Fällen unser aller Ahnherr : der Bauer. Als vor ungezählten Jahrtausenden unsere und Altvordern sich auf derselben Scholle darüber hinaus - seßhaft machten, auf der wir heute noch ſizen, galt für ihr Bestehen und ihr Fortkommen die bleibende Losung : „Hilf dir selbst !" Und das dem arischen, zumal dem innezutiefst Menschen germanischen ſtellte wohnende Kulturbedürfnis seine Forderungen. Das Bedürfnis aber ist der erste und wirksamſte Antrieb zur Erfindung. Da der Mensch der Scholle im Gegensah zum Nomaden feinen Unterschlupf, sondern ein Dauerhaus benötigt, mußte sich der Bauer als Bauherr inmitten seines Acker- und Weidelandes ſein Haus ſelbſt herstellen . Er ist also der Vorgänger des Baumeisters. Welche Fülle von Erfindungen aber mußten erst gemacht werden, um den Baustoff vorzubereiten und aneinanderzufügen ! Das germanische Bauernhaus bestand, wie auch heute noch in waldreichen Gegenden Deutschlands und Standinaviens, aus Holz. In holzärmeren Landschaften, die aber Lehmboden hatten, und wo auch Schilfrohr aufzutreiben war, diente Fachwerk der Holzerſparnis. Grundmauern von Stein sind gewiß in steinreichen“ Gegenden schon sehr frühzeitig aufgeführt worden, denn wie wir aus den Steingräbern der Steinzeit wissen, waren unsere germanischen Vordurchaus erfahren eltern im Steinbau. Alle diese Werkstoffe verlangten aber nun andere Vorbehandlung und andere Bindung. Wir müssen also den Bauern auch als den Vorgänger der Steinmeken , der Zimmerleute und Maurer bezeichnen, der in der Eigenwirtſchaft sich nicht nur Lehmziegel, Balken und Quadern ſelbſt ſchuf, sondern auch die dazu nötigen Hämmer, Arte, Spaten , Mulden usw. aus eigener Kraft und Kenntnis beschaffte und anfertigte.

Noch mehr hat dann die Zeit, in der man die kunstvollen Waffen und Geräte aus Metall anfertigte, den Facharbeiter ausgebildet, deren Gestaltungskraft urtümliche von unserem heutigen Handwerk und Kunstgewerbe nicht übertroffen wird , wie unzählige Muſeumsſtücke uns zeigen. Aber nicht nur die Geräte zum Hausbau, von denen noch Hebel , Nagel , Mörtelfellen, Klammerhaken wahllos genannt seien, mußte der Bauer sich selbst schaffen. Es wird wohl niemand als übertreibung auffaſſen, wenn man die Herstellung des Rades und somit des Wagens als eines der wichtigsten Kulturmittel preist. Das älteste Zugmittel für größere Gegenstände ist gewiß die Schleife" gewesen. Abgehauene Baumzweige wurden beladen und mit der Hand fortgezogen. Dieser Urahne des Schlittens eignet sich besonders für Sandboden, Wiese, Tannennadelgrund und Schnee. Noch heute greift man mangels anderer Transportgelegenheit zu solch einem „ Beförderungsmittel". Zum Fortbewegen schwerer Dinge, Felsblöcke 3. B., ist dann der gefällte Baum als „ Walze“ benugt worden. In Scheiben geschnitten und die Scheiben später mittels einer Achse verbunden, wurden Räder aus dem Baumstamme. Bevor aber die Räder paarig unter einen solchen Kasten gestellt wurden, so daß ein Kastenwagen sich ergab, dürfte man das einzelne Rad als Rollmittel vor oder unter einem solchen Kasten benutzt haben. Das war dann die heute noch unentbehrliche Schubkarre , die der Bauer der Frühzeit erfand , als er das Rad ersonnen hatte. Auch für seine Bekleidung hatte der Bauer selbst zu sorgen. Der Bauer ſchor seine Schafe, und die Bäuerin verſpann und verwebte die Wolle zu Tuchen. Der Bauer baute Flachs, und die Bäuerin stellte mittels der selbst geschaffenen Spindel Garn, mittels des Webstuhles , den sie sich erfand , Leinwand her. We der Bauer zugleich Fischer war, knüpfte sich das ländliche Paar seine Neze auch wohl mit Hilfe der Kinder selbst. Der Bauer züchtete Rinder, dessen Leder er nach eigener Erfindung gerbte und zu Riemen und Schuhwerk - der Bundſchuh , die Opanke lebt ja heute noch - zuschnitt. Bon Wildtieren empfing er den Winterpels and die Pelzdecke, also einseitig gegerbte Tierhäute, die auch als Pelzstiefel für die kalte Jahreszeit verwendet wurden . Übrigens fanden wir bei Moorleichen in Schleswig auch schon__den „ Absa z“, eine hohe Fersenkappe am Schuhwerk, die das Gehen erleichtert und den Schuh Also hat auch der dauerhafter macht. Schuster im Bauern seinen Ahn herren zu betrachten , ebenso wie Weber und Schneider. Der Schmied stammt gleichfalls aus Bauernblut, denn von der Wagenkette zum Schwert, von der Pflugschar es gibt zum Eggenzahn, vom Rasiermesser herrliche Schabgeräte aus der Zeit, da Rom noch nicht gegründet war bis zum Ohrlöffel, vom

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NSK Folge 288

Fingerring bis zur Spange, von der Nähnadel bis zur Prunkschale stellte der Bauer sich alles selbst her. Nicht anders ist es mit den Geräten des Hauses : Tonkrüge und irdene HolzVorläufer der Fayence Schüsseln

Die

Wiſſenſchaft

NSK Die Zeiten, in denen der deutsche Bauer das Stieftind unseres Volkes gewesen ist, sind in politisch-praktiſcher Hinsicht durch den ge chlossenen Angriff der nationalsozialistischen Agrarpolitik größten= teils wohl endgültig überwunden. Wenn bis zur Machtübernahme das Bauerntum besonders bei der Wissenschaft völlig verkannt worden ist , ſo iſt es allmählich dem Vorgehen der Bauernpolitik des Dritten Reiches gelungen, auch hier eine Reviſion der Meinungen anzubahnen. Eine neue Bresche im gleichen Sinne wird der ſoeben eröffnete Reichsleistungskampf Studierenden schlagen, indem er dem wissenschaftlichen Nachwuchs den Weg ins Dorj, den Weg zum Bauern selbst weist. Aus der früheren Abgeschlossenheit des Schreibtisches ge= löst und zum praktischen Einsatz für die nationalsozialistische Weltanschauung veranlaßt, soll der Student in vier großen Gruppen Probleme anpacken, die das Leben unseres Volkes bewegen. Von diesen Hauptaufgaben wieder zeigt das Thema „Das Dorf“ besonders deutlich, daß die Jugend auf Deutschlands Hochschulen mit jenen Tagen gebrochen hat, in denen der Bauer für die Wissenschaft einfach nicht „ hoffähig “ war. Indem eigens für den Wettkampf gebildete Arbeitsgemeinschaften ins Dorf selbst gehen werden, wird die Fühlung, die unsere Studenten im Arbeitsdienst, im Landdienst, in der Landarbeit usw. mit dem Bauern bereits aufgenommen haben, weiter vertieft. Gerade das Thema „ Das Dorf" gestattet übrigens eine Fülle von Bearbeitungen . Hat man doch dabei an folgende Aufgabengebiete gedacht, aus denen die Einzelarbeiten entnommen werden sollen : Das Dorf und ſeine Geschichte, Dorf und Landschaft (Planung, Technik, Siedlung) , das Dorf und seine Kultur (Brauchtum, Kunsthandwerk) , Dorf und Recht, das Dorf und seine Wirtschaft, sein Gesundheitswesen , ſeine Schule uſw. Seiner beſonderen Fähigkeit entsprechend wird sich der juristische Student etwa mit den Weistümern als Rechtsquelle für eine neue Gesezgebung beschäftigen, wird der Mediziner die Hygiene auf dem Dorf oder seine erbbiologische Bedeutung untersuchen, der spätere Lehrer vielleicht die völlische oder kulturelle Erziehungsaufgabe Die Facheines Dorfschullehrers bearbeiten. ſchulen, die ihrem Wesen nach weniger wissenſchaftlich forschend als praktisch gestaltend sind, sollen wieder andere Aufgaben in Angriff nehmen. So wird man auf auf dem Fachgebiet Maschinenbau und Elektrotechnik die Energieversorgung auf dem Bauernhof im Krieg und Frieden verfolgen und aus dem Forschungen sich ergebende Vorschläge unterbreiten. Die Arbeit der Studierenden des Kulturbaues sollen sich auf die Melioration eines Bauernhofes, d . h. auf Ent- und Bewäſſe = rung, auf Vorflutbeschaffung, Wasserversorgung,

10. Dezember 1935 schale und Schlafbank, Feuerherd und Kamin, Bronzekessel und Waſſereimer aus Holz und Metall sind Erfindungen des schollebebauenden Germanen, des Urvaters unserer reichen deutWerner Lenz. schen Kultur.

geht

ins

Dorf

Grabenregulierung, Moorkultur und Wegebau beziehen. Da die gewerblichen Zuſammenballungen und sinnlosen Menschenanhäufungen in einigen Landschaften sowie die Entvölkerung in anderen Gebieten bekanntlich jede organische Landschaftsgestaltung plöglich unterbrochen haben, so ergeben sich hier Arbeitsansäße für die fünstigen Architekten. Sie werden also den Fragen der Einordnung von Siedlungen in die umgebende Landschaft, der Raumplanung und dem Aufbau von Neubauerndörfern unter den Gesichtspunkten der Größenordnung, der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Struktur nachgehen. Bei dem Historiker kann man etwa an eine Untersuchung der Grundbesitzverhältnisse denken, während den Gartenbauern und Gartengestaltern wieder vorgeschlagen ist, ein Dorf unter dem Gesichtspunkt ihrer Studienzweige um zu gestalten bzw. zu erweitern. Die Kunsthandwerker sind für die Aufgabe der inneren Ausgestaltung des äußeren Schmuckes eines Erbhofes, eines Dorfwirtshauses, eines Dorfplazes oder Feierabendhauses angeſetzt. Von ihnen werden Vorschläge z. B. für Möbel , plaſtischen Schmud, Leucht- und Gebrauchsgegenstände, Vorhänge usw. eingefordert. Den Gebrauchsgraphiker schließlich hat man auf den Entwurf eines Plakates oder eines Abzeichens zum Erntedanktag auf dem Bückeberg hingewiesen.

Wenn bei allen diesen Bearbeitungen aus dem Aufgabengebiet ., Das Dorf" darauf aufmerksam gemacht wird, daß mit örtlich gegebe= nen und in Wirklichkeit vorhandenen Höfen und Dörfern gerechnet werden solle, so ergibt sich ganz folgerichtig für den Studenten im Reichsleistungskampf die Parole : Hinein ins Dorf, hinein ins Alltagsleben des Bauern! Mit dieser Parole ist zugleich die Gewähr gegeben, daß aus dem wirklichen Leben heraus die Lösungen geboren werden, die dann dem Praktiker wertvolle wissenschaftliche Unterlagen zum fruchtbaren Weiterbau bieten . Daneben wird der Bauer erkennen, daß an Deutschlands Hochschulen keine weltfremden Theoretiker für das spätere Leben ausgebildet werden. Die erwähnten studentischen Arbeitsgemeinschaften, die hinweg über die frühere Zersplitterung des deutschen Geisteslebens, hinweg über die nur nach sich selbst ausgerichteten Fachgruppen in engstem Zusammenwirten an eine der gestellten Aufgaben herangehen, werden das Band zwischen Stadt und Land, zwischen Studenten und Bauern zu ihrem Teil fester binden helfen. Damit aber wird der Reichsleistungskampf über seine rein sachliche Seite hinaus zu einer wichtigen e r zi e h e r iſ chen Maßnahme im Geiſt der deutschen Volksgemeinschaft . Dr. Bernhard Sommerlad.

Druck: M. Müler & Sohn K.G .. Zweigniederlaffung Berlin. Berlin SW 68 Zimmerstr. 88.

NSK-Nachrichten

Zu RSK Folge 288

Aufruf Pg. Wächtlers an die deutschen

Erzieher und Erzieherinnen NSK Der neu berufene Gauamtsleiter des N.S.L.B., Pg. Wächtler, hat an die deutſchen Erzieher und Erzieherinnen folgenden Aufruf erlaſſen : Deutsche Erzieher und Erzieherinnen! Das Vertrauen des Führers hat mir die schwere und doch so stolze Verpflichtung übertragen, das Erbe Hans Schemms zu erhalten, zu fördern und weiter auszubauen. Voller Zuversicht und in dem Glauben an die innere Bereitschaft der deutschen Erzieherschaft gehe ich an dieses Werk. Nachdem der äußere organiſa= torische Sinn und Aufbau des deutschen Erzieherstandes im N.S.L.B. nunmehr fast vollendet ist, müssen zukünftig alle Kräfte zur Erreichung des zweiten und größeren Zieles unserer nationalsozialistischen Erzieherorganisa tion eingesetzt werden, der weltanschaulichen Ausrichtung aller deutschen Erzieher und ErJeder Lehrer Das Ziel heißt : zieherinnen. und jede Lehrerin in Deutschland ist Träger und Repräsentant der Bewegung ist Künder der Idee Adolf Hitle $ ! Das sei unser gemeinsames Arbeitsprogramm . Das ist Ziel und ist Aufgabe, die ich mir selbst bei Beginn meiner Arbeit stelle. Erzieher und Erzieherinnen ! Gemeinſam ans Werk im felsenfesten Glauben an die hohe Mission unseres heißgeliebten Führers und an die Unsterblichkeit Es lebe der Erdes deutschen Volkes ! zieher aller Deutschen , Adolf Hitler ! Heil Hitler! gez. Fritz Wächtler , Hauptamtsleiter in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. und kommissarischer Leiter des N.S.L.B.

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10. Dezember 1935

10 schließt der Aufruf, die beglückende Überzeugung, durch restlose Pflichterfüllung das große Vertrauen des Führers gerechtfertigt und damit für die Erhaltung, Förderung und Stärkung des deutschen Volkes alles getan zu haben, was in unseren Kräften ſtand, se i uns einst höchster Lohn !" Jahrtausendfeier in der, alten sächsischen Kaiserpfalz NSK Gauleiter Jordan besichtigte die baulichen Überreste der alten sächsischen Kaiserpfalz in Memleben. Bei dieser Gelegenheit gab der Gauleiter Weisung, im kommenden Jahre der 1000jährigen Wiederkehr des Tages, da König Heinrich I. in der Pfalz zu Memleben an der Unstrut die Augen schloß, in würdiger Form zu gedenken. Den Höhepunkt wird ein Weiheſpiel in den Ruinen der Pfalzkirche darstellen. Abgeschlossen soll die Jahrtausendfeier durch einen Appell des zuständigen Kreises der N.S.D.A.P. in dem nahegelegenen Wiehe , dem Geburtsort des großen deutschen Geschichtsschreibers Rante , werden. Betriebsappelle in allen Metallbetrieben NSK Die R.B.G. 6, Eisen und Metall , plant gemeinsam mit dem „ Amt für Schönheit der Arbeit“ Anfang Februar 1936 eine Aktion ,,Schönheit der Arbeit". Anläßlich dieser Aktion werden in sämtlichen Betrieben der Metallindustrie Betriebsappelle abgehalten werden .

Notizen

Nichtarische Abstammung Kündigungsgrund

Gauleiter Wächtler an die Bevölkerung seines Gaues NSK Der neuernannte Gauleiter der bayerischen Oſtmark, Pg. Wächtler , hat an die Bevölkerung seines Gaues einen Aufruf er= laſſen, in welchem er zunächst seines großen Vorgängers, Hans Schemm , gedenkt und betont, daß er stets und immer bemüht sein werde, das Vertrauen des Führers, der ihn an dieſe Stelle berufen habe, zu rechtfertigen, durch nimmermüden Einsatz aller seiner Kräfte für die nationalsoziali stische Bewegung und damit für Deutschland. Sodann wendet er sich an alle Partei- und Volksgenossen und ermahnt sie, für Führer, Volk und Vaterland alle ihre Kräfte einzusehen , um so zu einer verschworenen und unzerstör= baren Gemeinschaft zu verwachsen. Denn, und

NSK Seitdem der Rassegedanke im deutschen Volk durch die Aufklärungsarbeit der N.S.D.A.P. Eingang gefunden hat, mehren sich die Fälle, in denen Deutsche versuchen, ihre rechtlichen Beziehungen zu Juden zu lösen. Diese Fälle liegen. sowohl auf familienrechtlichem Gebiet (Verlobungen, Ehen, Adoptionsverträgen, Vor mundschaften usw.) , als auch auf dem Gebiet des Arbeits- und Vertragsrechts. In zahlreichen Fällen haben die Gerichte den Ansprüchen auf Lösung dieser Beziehungen stattgegeben. Neuerdings hat auch das Reichsgericht , wie in der „ Juristischen Wochenschrift “ ausführ lich mitgeteilt wird, entschieden, daß nichtarische Abstammung eines Dienstpflichtigen Grund zu einer fristlosen Lösung des Dienstverhältnisses sein kann, wenn dem Dienstberechtigten die Weiterbeschäftigung des jüdischen Dienstver pflichteten vernünftigerweise nach Treu und Glauben nicht mehr zugemutet werden kann.

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Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung : BerlinSW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München · Berlin Bersand: Eher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Postichedlonto München 113 46) zu richten

Korreſpondenz Partei-

NCK Breſſedienst der NGDUB

NSK Folge 289

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sünder mann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

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11. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung:

„ Menschliche Körperſchaft fehlbarer Nationen“ …… NSK Mit diesem Attribut verbrämte der englische Premierminister in der Londoner Unterhausdebatte den Genfer Völkerbund. Die Aussprache in dieser Parlamentsfizung ging um die Marschroute, die England und Frankreich in der Beilegung des ostafrikanischen Kon= fliktes jezt gehen werden. Die Abgeordneten wollten von ihrer Regierung möglichst eingehend über die Absichten unterrichtet werden, die Hoare und Laval zurzeit beseelen. Ihr Bemühen war freilich ziemlich zwecklos, weil die verantwortlichen Staatsmänner der Downingstreet es im Interesse einer ruhigen Entwicklung für nötig erachten, dem Parla= ment erst umfaſſende Aufſchlüſſe zu geben, wenn der Gang der Dinge klar ist. Es liegt in der Natur der Sache, daß bei einer solchen Aussprache das Thema „ Völkerbund" zum Hauptgegenstand ihrer Erörterungen wurde. Sowohl Eden wie auch Baldwin ließen es sich nicht nehmen, die Genfer Politik und damit den Völkerbund zu beleuchten und seine Bedeutung für die internationale Politik in den Mittelpunkt ihrer Darlegungen zu stellen . Man darf dem englischen Premier nachsagen, daß er in seiner Kritik sich von einer menschlichen Seite gezeigt hat, die von Offenheit und Wirklichkeitssinn zeugt, wenn er den Völkerbund als „ eine sehr menschliche Körperschaft fehlbarer Nationen" darstellt, die von

Das

fehlbaren Staatsmännern in einer Ratsver= sammlung vertreten werden , deren Bestreben es ist, womöglich einen Völkerbund aufzubauen, der im Laufe der Zeit vielleicht der Menschheit alle die Dienste leisten kann , von denen sie bei der Gründung des Völkerbundes träumte". Deutschland nimmt diese Worte des der= zeitigen verantwortlichen Chefs der englischen Politik mit Intereſſe zur Kenntnis, weil es in ihnen ein Eingeständnis ſieht, das abermals nachträglich die Haltung des Reiches gegen= über dem Völkerbund legitimiert und der Welt vor Augen führt, daß die Abkehr Deutschlands von Genf keine Provokation, ſondern eine Lebensnotwendigkeit für eine Nation war , die fich Diffamierung, Ehrlosmachung und Entrechtung freimachen wollte. Wenn sich die nüchterne Erkenntnis, daß Fehler dazu da sind, aus ihnen zu lernen, Bahn brechen sollte, dann wird die Kritik der Geschichte einst dartun, daß Deutschland mit ſeinem Austritt aus dem Völkerbund einen wesentlichen Schritt im Intereſſe der Verwirklichung der ursprünglichen Aufgaben der Genfer Einrichtung zum Segen der Menschheit vorwärts getan hat ; denn erst der Entschuß des Reiches dürfte in Genf und anderen Städten zum Nachdenken angeregt haben.

Ehegesundheitsgesetz und seine Durchführung

Von Ministerialdirektor Dr. Arthur Gütt, Berlin NSK Zu dem am 18. Oktober 1935 erlassenen Gefeß zum Schuße der Erbgesundheit des deutschen Volkes ist soeben die Erste Durchführungsverordnung am 10. Dezem= ber 1935 im Reichsgesetzblatt I S. 1419 veröffentlicht worden. Bekanntlich schafft das Gelez eine Reihe von Ehe hindernissen , bei

deren Vorliegen eine Ehe vom Standesbeamten nicht geschlossen werden darf, so daß diese Maßnahmen die folgerichtige Ergänzung des Ge= setzes zum Schuße des deutschen Blutes und des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses darstellen. In weiser Beschränkung hat der Gesezgeber die Eheverbote scharf umgrenzt und

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NSK Folge 289 nur auf solche Fälle ausgedehnt, in denen ein vernünftiger und verantwortungsbewußter Mensch von sich aus nicht heiraten würde. Diesem Grundgedanken folgend, hebt der § 1 der ersten Verordnung die Bedeutung der Eheberatung, die ja bereits durch einen Runderlaß des Reichsministers des Innern vom 21. Mai 1935 eine einheitliche Regelung erfahren hatte. besonders hervor, indem die Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnisses nur als ein Teil der Eheberatung erklärt wird. Es ist schon lange eine sittliche Überzeugung verantwortungsbewußter Eltern gewesen, daß vor jeder Eheschließung die Stimme des Arztes gehört werden sollte, weil die Verlobten einander Offenheit und Rechtschaffenheit über ihren Gesundheitszustand schuldig sind. Zweds Erlangung des Ehetauglichkeitszeugnisses können sich die Verlobten von dem für sie zuständigen Gesundheitsamt, aber auch von einem vom Reichsärzteführer hierfür besonders zugelassenen Arzt der freien Praxis untersuchen lassen. Hierbei ist auf das Empfinden der Verlobten und Eltern weitgehend Rücksicht genommen , indem es ihnen überlassen wird, ob sie sich von dem Arzt des Geſundheitsamtes oder von ihrem Hausarzt untersuchen lassen wollen, dem die zu Untersuchenden und ihre Familien vielleicht seit längerer Zeit bekannt sind.

Da das Ehetauglichkeitszeugnis jedoch amtlichen Charakter trägt, muß seine Ausstellung allerdings im Gesundheitsamt erfolgen, das nicht nur die Untersuchungsergebniſſe anderer Ärzte, ſondern auch seine sonstigen erb= biologischen Ermittlungen (Sippentafel, Erbkartei) der Beurteilung zugrunde legen wird. Zuständig für die Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnisses iſt immer das Gesundheitsamt , in dessen Bezirk die Braut ihren Wohnsiz hat , dem also auch die Ermitt = lungsergebniſſe über den Bräutigam zugesandt werden müſſen , der sich seinerseits an das für seinen Wohnsiz zuständige Gesundheitsamt zu wenden hat. Bis zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt braucht jedoch das Ehetauglichkeitszeugnis nur dann beigebracht zu werden , wenn der Standesbeamte begründeten Verdacht hat, daß ein Ehehindernis im Sinne des § 1 vorliegt. Die Geltungsdauer eines Ehetauglichkeitszeugnisses beträgt nach § 7 der 1. Ver= ordnung sechs Monate, da es ja nur bei einer zeitlichen Beschränkung gesundheitliche Gefahren auszuschließen geeignet ist. Ein Zwang zur Beibringung von Nachweisen wird nicht ausgeübt. Allerdings wird das Gesundheitsamt in Fällen der Verweigerung von Angaben und Nachweisen nicht in der Lage sein, ein Ehetauglichkeitszeugnis auszustellen. Wird die Untersuchung von Ehepartnern von einem freipraktizierenden Arzt vorgenommen, so soll diese Untersuchung dann kostenlos sein, wenn die betreffende Person bei einer reichsgesetzlichen Krankenkasse versichert oder ein anspruchsberechtigtes Familienmitglied eines Ver= sicherten ist, ferner auch in solchem Falle, in die zu dem untersuchende Person bei eintretender Krankheit auf Kosten der öffentlichen Fürsorge zu behandeln wäre. Das Vorhandensein dieser Voraussetzungen ist dem Arzt durch Vorlage eines Ausweises der

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11. Dezember 1935 Krankenkasse oder der Fürsorgebehörde nachzuweisen. Wird das Ehetauglichkeitszeugnis dagegen aus Gründen des § 1 versagt , so steht jedem Verlobten ein Beschwerderecht an das für den Sitz des Gesundheitsamts zuständige Erbgesundheitsgericht zu. Gegen die Entscheidung des Erbgeſundheitsgerichts kann wiederum binnen einer Frist von 14 Tagen Einspruch beim Erbgesundheitsober = gericht erhoben werden, das dann endgültig entscheidet. In allen diesen Fällen ersezt der Beschluß des Erbgesundheitsgerichts bzw. Erbgesundheitsobergerichts gegebenenfalls das Ehetauglichkeitszeugnis. Bei Ablehnung gemäß § 6 der ersten Verordnung zum Blutschuhgesek kann die Entscheidung des Gesundheitsamts nur im Wege der Verwaltungsbeschwerde ange= fochten werden, d. h. eine Beschwerde ist bei der Aufsichtsbehörde des Gesundheitsamtes , also 3. B. in Preußen bei dem Regierungspräsidenten, zulässig. So ist von dem Gesetzgeber eine ausreichende Gewähr dafür geboten worden, um Mißgriffe oder Fehl= entscheidungen in Zweifelsfällen zu vermeiden. Eine Ausnahme von allen diesen Vorschriften ist dem Standesbeamten in solchen Fällen gestattet, in denen er bisher nach geltendem Recht eine Ehe auch ohne Aufgebot schließen durfte, wenn ihm z. B. durch ärztliches Zeugnis nachgewiesen wurde, daß wegen der lebensgefährlichen Erkrankung eines Verlobten ein Aufschub der Eheschließung nicht möglich sei. Die höhere Verwaltungsbehörde kann nach Richtlinien, die noch erlassen werden, Befreiungen von den §§ 1 und 2 des Gesetzes in besonders gelagerten Fällen bewilligen. Auch hier ist eine Beschwerde an den Reichsminister des Innern zulässig, der endgültig entscheidet. Zusammenfassend wird also ein Verbot der Eheschließungen nur in verhältnismäßig we nigen Fällen notwendig sein. In allen anderen Fällen, in denen schwere Ehehindernisse nach § 1 nicht vorliegen, wird der Arzt das Zeugnis auch dann auszustellen haben, wenn erbliche Belastungen vorliegen. Er wird aber den Verlobten mit seiner ärztlichen Erfahrung zur Seite stehen. Sind die Verlobten zwar äußerlich gesund, liegen aber z . B. beiderseits schwere erblich bedingte Belastungen vor, so wird der Eheberater den Verlobten zwar dringend von der Eingehung der Ehe abraten, die Freiheit des Entschlusses dieser äußerlich gesunden Personen wird jedoch nicht angetastet. Wer also guten Willens ist und sich überhaupt ein Urteil zumuten darf, muß zugeben, daß das Ehegesundheitsgesetz der nationalsozialistischen Regierung im Laufe der Zeit sich zu einer Erziehungsmaßnahme des ganzen deutſchen Volkes auswirken wird. Was vielen heute noch als ein Zwang erscheinen mag, wird in Jahren und Jahrzehnten dem deutschen Volke und darüber hinaus vielleicht einmal allen weißen Völkern zu einer Selbstverständlichkeit geworden sein.

Damit ist ein bedeutungsvoller Weg zu Erbgesundheit und Rassenreinheit beschritten der allein geeignet erscheint, das Verantwortungsbewußtsein der Familie und den Nachkommen gegenüber zu stärken und so eine Geſundung und Höherentwicklung unseres Volkes zu gewährleisten.

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NSK Folge 289

Deutsche

11. Dezember 1935

Erzeugungsschlacht

bolschewistische

NSK Auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar hat der Reichsbauernführer R. Walther D a r ré das zweite Jahr der Erzeugungsschlacht eröffnet. Mindestens für die Dauer eines Jahrzehntes wird das deutſche Bauerntum die Aufgabe haben, mehr aus dem deutschen Boden herauszuholen, um im Laufe dieser Zeit die Ernährung des Volkes aus eigenem voll und ganz decken zu können. Gerade die jezige Versorgungslage bei Fett und Fleisch verlangt gebieterisch, daß im Interesse der Verbraucher diese Erzeugungsschlacht zu einem Erfolg geführt wird . Wenn wir an diese Fragen herangehen, so tritt als Vergleichsmaßſtab, allerdings im negativen Sinne, der 5 oder 10- Jahresplan des bolschewistischen Rußland an uns heran. Hier mögen einige Vergleiche zeigen, wie grundsäglich andere Wege dort gegangen werden . Enteignungen Durch gewaltsame die Privatwurde Betriebe aller bäuerlichen initiative jedes einzelnen russischen Bauern vollkommen getötet. Die Folge davon war, daß nicht Ertragssteigerungen eintraten, sondern die Erträge von Jahr zu Jahr zurückgingen , so daß Millionen Don Menschen in diesem flächenmäßig so gewaltigen Reich wegen Mangel an Lebensmitteln verhungern mußten. Der erste 5- Jahresplan des Jahres 1927 sah bis zum Jahre 1933/34 eine Ertragssteigerung von 14,3 v. H. vor, in Wirtlichkeit wurde jedoch nur eine solche von 6,7 v. H. erreicht. Die technischen Kulturen sollten in Sowjetrußland eine Steigerung von rund 10,5 v. H. erfahren, erreichten jedoch nur 5,2 v. H. Dem stehen gegenüber die Ertragssteigerungen in Deutschland von 1933 auf 1934 bei Flachs um 136 v. H., bei Hanf um 630 v. H. und bei den Ölfrüchten Raps und Rübsen um 67 v. H. Die Kornernte ging in Rußland auf 89,4 Millionen gegenüber 89,9 Millionen im Jahre 1933 zurüd , obgleich dort die Anbau fläche durch Verschiebung nach nördlichen Gebieten um Hunderttausende von Hektar vermehrt wurde. In Deutschland haben wir 1934 gegenüber 1931 eine Steigerung der Weizenerträge von 4,03 Millionen To. auf 4,53 Millionen Tonnen, eine solche des Roggens von 6,68 Millionen To. auf 7,60 Millionen To., die der Gerste von 3,01 Millionen To. auf 3,20 Millionen To. Trozdem im Jahre 1934 in der ganzen Welt, somit auch in Deutschland, eine sehr schlechte Ernte war, konnte 1935 doch ein Mehrertrag von 400 000 To. Getreide geerntet werden. Während vor dem Kriege Rußland 70 v. H. seiner Agrarprodukte nach anderen Staaten ausführte, liegen heute die Verhältniſſe um gekehrt. Hungersnöte und ein starkes Ab-

Ernährungspolitik

sinken des Lebensstandards sind der Erfolg dieser ganzen Maßnahmen. Heute führt Rußland nur mehr 26 bis 32 v. H. seiner Agrarprodukte nach anderen Staaten aus, aber auch diese Summe ist zu hoch, denn in Wirklichkeit brauchte es seine gesamte agrarische Produktion zur Befriedigung der Bedürfniſſe im Inland. Nur aus devisenpolitiſchen Gründen wird mit Hungerlöhnen exportiert. Die Rechnung muß dann der russische Arbeiter selbst bezahlen. Bei uns wurde durch die Einführung der nationalsozialistischen Marktordnung die Handelsspanne zwischen Verbraucher und Erzeuger auf ein Minimum herabgedrückt, wäh = rend der russische Staat als Erzeuger und Händler in einer Person bei Brot, Getreide , Mehl usw. mit einer Gewinnspanne mit oft über 1000 v. H. arbeitet. So zahlt der russische Staat dem Kollektivbauern für 100 Kilogramm abgelieferter Butter den gleichen Preis, den er dem Industriearbeiter für 12 Kilogramm im Laden wieder abnimmt. Er steckt also rund 700 v. H. als Verdienst spanne in die eigene Tasche. Für 100 Kilogramm Fleisch bezahlt der Staat den Preis, den der Verbraucher im Laden für 8 Kilogramm Fleisch begleichen muß. Diese Wucherpreise sind nicht einmal in der liberalistischen Epoche in Deutschland möglich gewesen. Für die Höhe der Zinsknechtschaft im heutigen Rußland mag der Umstand entscheidend sein, daß die landwirtschaftlichen Maschinen für die Bewirtschaftung der Kollektivgüter von den Arbeitern zu Leihfäßen ausgeborgt werden müſſen. So muß in Sowjetrußland meistens die Hälfte der gesamten Ernte an den Staat abgeführt werden, wogegen dieſer dem Kollektivbauern für 100 Kilogramm abge= liefertes Getreide soviel bezahlt, wie er dem Induſtriearbeiter für 6 Kilogramm Brot abnimmt. Bei uns in Deutschland bekommt der deutsche Bauer für hundert Kilogramm Getreide 80 Kilogramm Brot. Interessant ist dabei, daß der russische Staat aus dieser Getreidegewinnspanne von insgesamt 24 Millionen Rubel etwa ein Drittel der gesamten Staatseinnahmen deckt. Wie liegen demgegenüber die Verhältnisse in Deutschland ? In erster Linie tritt die arbeitsbeschaffende Wirkung der landwirtschaftlichen Erzeugungsschlacht bei uns in Erscheinung. So ging der Aufwand der deutschen Bauern an Betriebsmitteln , vor allem an Düngemitteln , Erſaßbauten und Repa= raturen stark in die Höhe. An reinem Stickstoff wurden gegenüber dem Vorjahr 11 v. H., an reiner Phosphorsäure 18 v. H. und an reinem Kalidünger 14,4 v. H. mehr verbraucht. Nach einer Schätzung des Statistischen Reichsamtes wurden gegenüber 1932/33 im Jahre 1934/35 rund 71 Millionen RM. mehr für Neu-

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NSK Folge 289 bauten und Unterhaltung der Wirtschafts: gebäude von der Landwirtschaft ausgegeben. Der Umbau und die Unterhaltung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen erbrachte einen Mehr aufwand von 94 Millio nen RM. und die schon erwähnte Steigerung der Kunstdüngemittelverwendung ergab insge samt 130 Millionen RM. mehr als im Vorjahr. Rußland ist aber trotz der Industrialisierungspläne in der Düngemittelindustrie den Verhält= nissen nicht gewachsen, da mangels Qualitätsarbeiterschaft und Arbeitsmethoden die Erzeu gung hochprozentiger Kunstdüngemittel nicht möglich ist und die niedrigprozentigen teilweise 60 bis 70 v . H. unbrauchbare Bestandteile enthalten. Während in Rußland eine Verringerung der Viehbestände ſtattfindet, konnte in Deutschland die Anzahl der reinen Wollſchase im lezten Jahre um rund 600 000 Stück vermehrt werden. Die Ertragssteigerung der Heuernte bei

Fünf Jahre

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11. Dezember 1935 Heu, Klee und Luzerne stieg von 26,43 Millionen auf 33,11 Millionen Tonnen. Das alles sind immerhin Zahlen, die sich in der deutschen Erzeugungsschlacht sehen lassen können und die einen Beweis dafür geben , daß die Methodik, wie in Deutschland unter Heranziehung des gesamten deutschen Bauerntums Ertragssteigerungen zu erzielen sind, die völlige Sicherung der Ernährung im Laufe der Jahre bringt. Rußland geht den umgekehrten Weg und versucht durch seine überpizte Industrialisierung eine Entbäuer = lichung des gesamten Landes durchzuführen, die auch vom bevölkerungspolitiſchen Standpunkt aus betrachtet, zum Ruin dieses Staates führen muß. Das Bauerntum ist die Grundlage jedes Staates, wer es vernichtet, vernichtet damit das Volk und den Staat selbst. Wer das Bauerntum fördert, wobei die Verbraucherinteressen voll und ganz berücksichtigt werden, wird einen Staat auf Ewigkeit schaffen. Dr. Lorz.

Sowjet - Flieger

Aus der Avant - Garde des Weltproletariats entflohen

NSK Gerade in diesen Tagen, in denen sich die Wirtschaftler mit den Währungsexperimenten der Sowjets beschäftigen und der Film Friesennot“ auf das Schicksal deutscher Menschen im russischen Raum hinweist, interessiert die fürzlich im Nibelungen-Verlag erschienene Broschüre „Fünf Jahre Sowjetflieger". Bücher und Berichte von Europäern über Rußland las man oft — selten aber sprach ein dort geborener Mensch zu uns. Schlicht, flar und nüchtern berichtet der frühere Offizier der Roten Luftflotte Kra wez. Er schildert uns seinen Dienst in der Roten Armee, der am 15. Juni 1928 mit dem freiwilligen Eintritt in die Militärfliegerschule zu Leningrad begann, er berichtet über die ungestüme Ausbildung der Kader des roten Flugwesens, erzählt von seiner Tätigkeit als Kettenführer in der Armee und als Fliegerinstrukteur in der Zentralschule der „ Ossoaviachim“ ( Geſellſchaft zur Förderung der Landesverteidigung des Flug- und Gaswejens) in Tuchino unweit von Moskau bis zu dem Augenblick, wo er am 1. Oktober 1933 mit einer Maschine der Nacht-Luftpostlinie Leningrad-Moskau die Grenze überflog und in Lettland landete. Den Zweckt seiner Zeilen sieht der Verfaſſer in folgendem : mir die erscheint ,,Am allerwichtigsten Schilderung jenes teuflischen Machtsystems der Dritten Internationale, das besonders deutlich in der Roten Armee wirksam ist und 160 Millionen Menschen der U.d.S.S.R. die Möglichkeit nimmt, das Joch einer in der Geschichte beispiellosen Sklaverei abzuschütteln ." Das persönliche Schicksal dieses ehemaligen Sowjetoffiziers ist nur die Rahmenhandlung. Das Wesentliche sind aber die Dinge, die Kraweh so scheinbar nebenbei erwähnt. Wir erfahren, daß jeder Gemeinesund jeder Vorgesehte nicht nur ein militärischer Fachmann seiner Waffe, sondern auch ein aktiver politischer Kämpfer für die Sache der proletarischen Revolution sein muß, und daß

jeder einzelne in der Kompanie bei offiziellen dienstlichen Beziehungen dem Parteiaktiv untergeordnet ist. Die Konflikte, in die ein tüchtiger Soldat in Zweifelsfällen kommt, werden intereſſant beleuchtet. Der Leiter und Kommissar der Leningrader Militärschule ist ein Jude namens Jurowski. Die politische Arbeit leitet der Jude Serafimowitsch, während die kommenden Offiziere der Roten Armee in Leningrad die Geschichte des Klaſſenkampfes durch den Juden Karagodsi vermittelt erhalten. In der Dritten WoroschilowMilitärschule in Orenburg für Flieger und Flugzeugbeobachter, die Kraweh auch besuchte, waren die Lehrmeister für die militärtechnischen Fächer größtenteils ehemalige Offi = ziere der zaristischen Armee , während u. a. das Fach „ Leninismus “ von dem Kurſiſten unter Leitung des kleinen jüdischen Genossen Tschernjawij behandelt wurde. Diese „ sowjetisch“ ausgebildeten Lehrer ( Juden) waren imstande, das Entgegengesezte von dem zu beweisen, was nach unserer Vorstellung ein fester Begriff wäre. Man kann unter diesen Umständen verstehen, daß es schwer war, etwas gegen die jüdiſche Sophisterei zu erwidern, ohne mit dem proletarischen Staat zu kollidieren. Sowohl der gesamte politische als auch der sanitäre Teil der Roten Armee befindet sich in jüdischen Händen. Der Chef der militären und sanitären Verwaltung der Roten Armee, Genosse Fischmann, iſt I u de. Der Chef der Sa nitäts-Ausbildung der Orenburger MilitärSchule, Genosse Knoch, war Jude, seine Frau war ebenfalls Jüdin. Der Militärchirurg der Schule, Dubrowſki , war Jude. Einer der Hauptärzte Orenburgs, Schapiro , war ebenfalls Jude. Seine Frau arbeitete in der sanitären Abteilung unserer Schule. Auch sie selbst war eine Jüdin. Der Chef der Kammerverwaltung der Schule, Genosse Lenski, ist Jude. Die jüdische Willkür war stark zu erkennen." Wie die an sich gut gestellten Offiziere und Flugzeuginstrukteure der Roten Armee das

NSK Folge 289 Leben um sich sehen, zeigen u. a. zwei Stellen in der Arbeit des G. Krawez. Es handelt sich hier um Zustände in der Orenburger Garnison : ,,Arbeiter und Angestellte konnten sich nie ſattessen und manchmal, wenn wegen Transportschwierigkeiten die Zufuhr von Mehl ausfiel, gab es buchstäblich Hunger. Fett gab es überNur grausige Bilder haupt nicht. fonnte man in der Stadt sehen. Auf den Gehsteigen der Hauptstraße kauerten oder lagerten manchmal hungrige Menschen. Sie trugen Lumpen und hier und da sah man ihren nackten, schmutzigen, ausgemergelten Körper. überall trochen Läuse. Wenn man aus einem Kino nach Haus gekommen war, mußte man seine Kleider absuchen". Politisch wurden die einzelnen Offiziersanwärter auf den Schulen stark beſpitelt, und mehr als einmal griff die " besondere Abteilung“ ein, und dann verschwanden wieder einige wegen " Mangel an politisch-moralischer Eignung." Bemerkenswert ist auch, daß der Anteil der Bauern am besonderen Bestand der russischen Luftstreitkräfte 50 Prozent erreichte, und der seinerzeit neue Kurs (Kuladen-Beseiti gung) im Dorf notwendigerweise eine ganze Reihe von Kurſiſten und Offizieren berühren mußte. Als die Kursisten eines Tages das Thema: Rote Armee und kommunistischer Aufstand in einem Bourgeois- Land behandelten, erklärte · . die ihnen der Jude Tschernjawij : Rote Armee ist die bewaffnete Weltprole = des Avant - Garde tariats , und sie ist zu aktiver Mitwirkung in jedem Kampf verpflichtet, der auf die Machtergreifung für das Proletariat gerichtet ist. " Es wird ferner gelehrt, daß neben dem deutschen Faschismus in der augenblicklichen Kampfetappe der Hauptfeind der U.d.S.S.R. im britischen Imperialismus zu ſehen sei. Wie falsch man die eigenen politischen Führer, denn solche sind auch die Offiziere der Roten Armee, über Deutschland informierte, zeigt folgende Ausführung : „ Deutschland stand immer in unseren Augen am Vorabend der Sowjetisierung und stellte nach dem Ausdruck unserer das aller schwächst e Polit-Arbeiter" Glied dar in der imperialistischen Kette. Deutsche waren bei uns von allen Ausländern am zahlreichsten vertreten". Aber als dann die Presse nach der Revolution von 1933 plöglich umfiel, und nun Deutschland in Grund und Boden verdammte, ,,lachte man in der Roten Armee aus vollem Herzen“ über die scharfe Wendung in der Presse. Es war immerhin schwierig, einen Haß gegen ein Land aufzuzwingen, das man über ein Jahrzehnt mit großer Sympathie zu betrachten gewohnt war. Man erreichte damit das Gegenteil, denn ,,der Name Hitler wurde sehr popu lär. Er wurde zum Symbol der Festigkeit und Entschlossenheit und begann die Idee des Kampfes gegen den Kommunismus zu vertörpern ... An den Toren unseres Flugplages (Tuchino bei Moskau) tauchte irgendwo ein Hakenkreuz auf, gezeichnet mit Kohle ; den Schuldigen fand man nicht." Rußland befindet sich in einem Zustand der totalen Mobilmachung, aber allmählich wird

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11. Dezember 1935 auch den eigenen Leuten klar, daß die Maſſe des Volkes nicht den eigenen Sozialismus unter schrecklichen Opfern bauen half, ſondern daß man in der U.d.S.S.R. einen Weltkrieg und eine Versklavung anderer Völker nach dem sowjetischen Muſter vorbereitet. „ Die Sowjetregierung zieht sehr wohl in Rechnung, daß das Problem des bewaffneten Volkes, wenn auch die sowjetischen Zeitungen davon noch so sehr schreiben, nicht gelöst werden wird. Die mobilifierten Bauernmassen werden die Regierung der Dritten Internationale nicht verteidigen. ganz gleich, welche nationalen Losungen sie auch herausbringen mag. Die Rote Armee hat sich inzwischen ein Gegengist erzeugt, doch scheint es zum mindesten etwas optimistisch , wenn Kraweh schreibt : „ Das russische Volk wird auch nicht schlummern, und der Beginn kriegerischer Operationen wird der Beginn eines Partisanenaufstandes in der U.d.S.S.R. sein." Daß sich aber allmählich Kräfte auch im Innern regen, ist verständlich, und wird durch die zahlreichen Erschießungen wegen sogenannter Kontra-Revolution noch bekräftigt. Ich weiß sehr gut, wieviel Blut in unserer Heimat täglich vergoſſen wird und wie teuer den Volksgenossen diese jüdische Okkupation zu stehen kommt. . . . Die erbittertsten und ge= fährlichsten Feinde der Sowjetmacht sind heute in erster Linie ehemalige Anhänger des Kommunismus, organisierte und nichtorganiſierte. In der U.d.S.S.R. bildet sich allmählich eine Auslese von Männern, die an diesem Kampfe teilnehmen. Im Verlauf des Kampfes hat sich unter schrecklichen Verlusten nach und nach ein kleines, aber sehr, qualitativ nach, Die innere mächtiges Aktiv gebildet. Lage in der Sowjetunion ist auch so, daß es dort nicht mehr nötig ist, für die Notwendig keit eines Kampfes gegen das bestehende Regime zu agitieren." Rein militärisch interessiert auch noch, daß durchaus mangelhaften die Tatsache der Fliegerei der Sowjetrussen bei manchem französischen Offizier und Strategen den Wert der Roten Armee als Kampfgefährten stark herabminderte. Daß man heute in Frankreich aus politischer Loyalität“ plöglich in Gründen Blättern die ungeheuren Leistungen sowjetrussischer Aufbauarbeit preist, ist mehr eine durch das Militärbündnis notwendig gewordene Verlegenheitsmaßnahme. Die nüchternen, ungeschminkten Tatsachen, von denen G. Kraweh berichtet, werden über den wahren Zustand des inneren Lebens in der Union, des Aufbaus und der Arbeit der Roten Luftflotte auch manchem unserer westlichen Nachbarn die Augen öffnen . Man kann sich dem Verfaſſer rein politiſch in ſeiner Schlußfeststellung durchaus an= ſchließen, wenn er schreibt : „ Der Bolschewismus ist der Feind aller Völker, des russischen so gut wie jedes anderen. Auch die geknechteten Untertanen der jüdiſchbolschewistischen Kremlherrscher warten darauf, die roten Ketten sprengen zu können.“ -gesa.

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N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht

Der freie Anwalt

als

Rechtswahrer

Die Maßnahmen des N.S. -Juriſtenbundes zur Behebung der Anwaltsnot NSK Die berufspolitische Zielsetzung innerhalb der deutschen Anwaltschaft vor ihren be= rufenen Trägern der ständischen Organisation festzulegen und gleichzeitig das immer dringender werdende Problem der Beseitigung des Notstandes der Anwaltschaft im Intereſſe der deutschen Rechtspflege einer endlichen Lösung zuzuführen, waren der Anlaß für den Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank , die Mitglieder des Reichsfachgruppenrates und des Jämtliche Gaufachberater-Rechtsanwälte N.S.-Juristenbundes zu versammeln. Es stan= den Maßnahmen zur Erörterung, die — von der nationalſozialistischen Führung des deutschen der Rechtswahrerstandes und insbesondere deutſchen Anwaltschaft bisher getroffen und in Vorschlag gebracht — einerseits der deutschen Anwaltschaft eine neue Grundlage für die freudige Erfüllung der ihr obliegenden Aufgaben geben und andererseits die wirtschaftliche Notlage der Anwälte beheben sollen. Immer Geistige Not der Anwaltschaft?! wieder muß der Anwalt Sturm rennen gegen die von der vergangenen Zeit her überkommene landläufige Anschauung, die mit dem Anwaltsberuf die übelwollende Vorstellung verbindet, wie sie dem Begriff des „ Advo = faten" anhaftet : die geschäftsmäßige Ausnukung von Streitigkeiten. Immer wieder hat der Anwalt sich zu wehren gegen diese fort= währende Verkennung seines Berufs. Hier gilt es, den in vielen Kreisen des Volkes noch bestehenden falschen Vorstellungen über die Bedeutung und die Aufgabe des Anwaltsberufes entgegenzutreten, im deutschen . Rechtsanwalt nicht den geschäftstüchtigen Advokaten der verklungenen liberalistischen Epoche sehen zu wollen, sondern den treuen unermüdlichen Kämpfer für die Rechtssicherheit, Rechtswahrheit und Rechtsklarheit in Deutschland“ (Frank). Nicht der Erwerbstrieb ist es, der das Handeln des Anwalts bestimmt, sondern ſein Dienst am Recht. Das aber ist freier Beruf und kein Gewerbe. Und will die neue Rechtsanwaltsordnung diese gewandelte Wirklichkeit anerkennen, so muß sie ihr durch Aufnahme einer dahin gerichteten Bestimmung Ausdruck verleihen. Diese Betätigung des deutschen Rechtsanwalts im Interesse des Rechtsfriedens und der Rechtssicherheit bedarf weiterhin dann auch der geseglichen Sicherung in all ihren möglichen Auswirkungen. Der Anwalt ist seinen Volksgenossen Helfer in Rechtsnot ; als Organ der Rechtspflege an der Findung des Rechts berufen, ist er daher bei der Austragung aller Rechtsangelegenheiten als Vertreter Jeder deutsche Rechtsanwalt zuzulaſſen. das muß die neue Rechtsanwaltsordnung klarstellen - ist berechtigt, vor allen Gerichten,

auch Ehren- und Schiedsgerichten, Spruchstellen , Behörden und Selbstverwaltungskörperschaften die ihm anvertrauten Rechte wahrzunehmen, soweit natürlich nicht persönliche, d . h. in seiner Person liegende Gründe eine Zurückweisung bedingen. Eine Ausnahme gilt weiterhin für gewisse Sondergerichte der N.S.D.A.P. , die diese als Hoheitsträgerin aus eigener Machtbefugnis näher zu regeln hat. Dieser grundsäßlichen Sicherung, wie sie für die Betätigung des Anwalts aus seiner anerkannten Berufsauffaſſung ſich ergibt, entspricht es nicht, wenn das Auftreten eines deutschen Rechtsanwalts vor dem Arbeitsgericht von einer Genehmigung abhängig bleibt, wie es bisher das Arbeitsgerichtsgesetz vorschreibt. Die Gründe, die in der Systemzeit für die Einfügung dieser Bestimmung geltend gemacht wurden, sind mit ihrer Zeit, die den Klaſſenhaz predigte, dahingesunken : Der Anwalt ist Diener am Recht, nicht Vertreter einseitiger Parteiintereſſen. Mit dem Blick auf das Ganze wird er die ihm anvertrauten Rechte im Sinne eines nationalsozialistischen Ausgleichs zwischen den Belangen des „ Arbeitnehmers“ und des „ Arbeitgebers“ und im engsten Einvernehmen mit dem zuständigen Rechtsberater der Deutschen Arbeitsfront vertreten. Dieser umfassenden Berufung des deutschen Anwalts entspricht andererseits der Schutz des Volkes gegen unzu v e r l ä ſſig e Rechtsberatung. Es wird jeder von irgendwelcher Rechtsberatung ausgeschlossen werden müſſen , der hierzu nicht durch beſon= dere Vorbildung geeignet ist, ſo daß Mißbräuche auf diese Weise unterbunden werden (Schwarzarbeitsgesez) . Zur fachlichen Eignung und persönlichen Zuverlässigkeit wird auch die Überprüfung der Bedürfnisfrage treten müſſen. Dem Grundprinzip einer auf Leistung begründeten fachlichen Auslese ent= sprechend, soll auch die Zulassung zur Anwalt= schaft überhaupt in der neuen Rechtsanwaltsordnung eine Änderung erfahren in An= lehnung etwa an die neuen Beſtimmungen über die Zulassung von Gerichtsaſſeſſoren zum Staatsdienst. Der Vorschlag wird dahin gehen , daß zur Anwaltschaft nur zugelaſſen wird, wer ein Probedienstjahr und außerdem seine An= wärterzeit von drei Jahren erledigt hat. Während des Probejahrs würde der Anwärter noch der Justizverwaltung unterstehen, alsdann jedoch der Selbstverwaltung und damit der Ehrengerichtsbarkeit der Anwaltschaft unterstellt werden. Die Besoldung würde in einem etwa der Besoldung der Gerichtsaſſeſſoren entsprechendem Umfange erfolgen, und zwar seitens der Anwaltschaft.

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NSK Folge 289 Neben der Möglichkeit einer praktiſchen Ausbildung für den Nachwuchs unter Umständen , die ihm Gewähr einer bescheidenen Existenz und Aussicht auf den Aufbau einer eigenen Praxis bieten, würde die erörterte Maßnahme eine Sperrung des uferlosen Zustroms zur Rechtsanwaltschaft auf vier Jahre bedeuten und alsdann den Zugang in geregelten Grenzen halten. Die unbedingt gebotene Durchführung der Nürnberger Gesezgebung auch im Bereiche der Anwaltschaft in einem dem Bedürfnis der deutschen Rechtspflege entsprechenden Umfang wird eine weitere Senkung der bisherigen Anwaltszahl herbeiführen. Zwecks Sicherung des Erfolges der zur Gesundung des Rechtsanwaltsberufes durchzu-

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11. Dezember 1935 führenden Maßnahmen geht das Bestreben weiter dahin, die landgerichtliche Zuständigkeitsgrenze auf 500 RM. herabzusehen, die Umgehung geseßlich festgelegter Zuständigkeiten durch Vereinbarung anderer Gerichtsstände (Prorogation) zu verbieten und den Anwaltszwang für Schiedsgerichtssachen bei solchen Streitigkeiten einzuführen , welche die Streit wertgrenze der Amtsgerichte überschreiten. In Verfolg des Grundsatzes vom freien Beruf der Anwaltschaft wird auch jede Ver= beamtung abzulehnen sein. In dieser Linie liegt es, wenn an der Spize der Kammervertretung ein freier Anwalt steht, nicht aber die Anwaltsorganisation durch allzu starke autoritäre Überwachung seitens beamteter, halbbeamteter oder ehrenbeamteter K. D. Persönlichkeiten beengt wird.

Die Volksgemeinſchaft im bürgerlichen Recht

NSK Die nationalsozialistische Bewegung stellt allem Ringen und Arbeiten für das deutsche Volk den Gemeinschaftsgedanken voran . Der Gemeinschaftsgedanke soll das gesamte Leben durchdringen und die tätigen Volksträfte gestalten. Der Volksgemeinschaft zu dienen ist auch die Aufgabe des Rechts. Der Gemeinschaftsgedanke beseitigt die früher bestandenen scharfen Trennungen in den einzelnen Zweigen des Rechtslebens im öffentlichen Recht, Privatrecht, Staatsrecht und bürgerlichen Recht und gibt eine verbindende Einheit. Die Auswirkungen des Gedankens der Volksgemeinschaft im bürgerlichen Recht lassen einen grundlegenden Wandel eintreten. Es ist kennzeichnend für die liberalistische Auffassung, daß das bürgerliche Recht als Privatrecht die Rechtsbeziehungen und Rechtsverhältnisse der einzelnen Personen immer nur als Gleichgeordnete regeln soll. Dem bürgerlichen Recht fiel dann die Aufgabe zu , die Befugnisse des einzelnen zu bestimmen und abzugrenzen. In dem Bestreben, die nach dem Gesetz zugelassenen größtmöglichen Einzelinteressen voll auszunuzen, wurde der Gedanke der Rücksicht auf die Mitmenschen zurückgedrängt. Wie sich aus dem Recht der Gleich und Nebenordnung eine Kampfordnung entwickelte, kam in der vertraglichen Regelung des Arbeitsverhältnisses am deutlichsten zum Ausdruck. Beide Vertragsparteien standen sich gegenüber ohne jede innere Bindung. EinDie individualiſtiſch-materialiſtiſche stellung des bürgerlichen Rechts findet sich auch im Personen-, Verbands- und Familienrecht. Ein Recht an der eigenen Persönlichkeit als Ganzes wird nicht anerkannt. Es gibt zwar ein Recht am eigenen Namen, aber ein Recht an der Ehre wird abgelehnt. Im Gesellschafts- und Vereinsrecht kannte man zwar eine „ Gemeinschaft“, aber in der individualistischen Anschauung einer Summierung der Einzelindividien. Ein natürlicher Einheitsgedanke fehlte. Gerade in dem Rechtsgebiet , in dem der Gemeinschaftsgedanke am stärksten zur Geltung kommen müßte, im Familienrecht, hat das bisherige bürgerliche Recht die Ehe in wesentlichen Punkten als eine

Privatangelegenheit der Beteilig = ten aufgefaßt und nicht erkannt, daß die Familie aus ihrer Bedeutung in der Boltsgemeinschaft heraus gestaltet werden muß. Zwar sind bisher durch die Rechtsprechung des Dritten Besserungen , aber Reiches nicht grundlegende Gestaltungen erreicht worden. Nunmehr treten an die Stelle des individualistischen Interessenschutes die Grundgedanken : ,,Gemeinnuß geht vor Eigennutz", „ Einsatz im Dienst an der Volksgemeinschaft“. Der einzelne existiert für die Volksgemeinschaft und für ein die Volksgemeinschaft zur Grundlage nehmendes Recht nur, wenn und soweit er in dieser Gemeinschaft steht und wirkt ; der einzelne iſt Mensch nur in der Gemeinschaft, nur von der Gemeinschaft aus erhält er Leben, Aufgabe und Wirkungskraft. Für das Recht, auch für das bürgerliche Recht, folgt daraus, daß der einzelne im Recht nur so viel gelten kann , als er in der Gemeinschaft wert ist. Wenn nun einige meinen, es werde dadurch die einzelne Persönlichkeit geknechtet und ihrer Freiheit beraubt, so werden sie erkennen müssen, wenn sie erst einmal das Wesen der völkischen Gemeinschaft voll erfühlt und erlebt haben, daß diese Umwertung der einzelnen Person sie auf eine höhere Stufe ihres Wertes, ihrer Stellung erhebt. Die echte Volksgemeinschaft verbindet die einzelnen Volksgenossen untereinander, nimmt sie heraus aus dem Kampf der Intereſſen des Gegeneinander und Nebeneinander und gibt die Kraft im Rahmen der Rechtsbeziehungen, die von dem Gedanken der Pflicht und Treue beherrscht sind , zu erfolgreicher Aufbauarbeit. Es wird nicht einfach sein, den Gedanken der Volksgemeinschaft im bürgerlichen Recht bald zu verwirklichen, denn das sogenannte Privatrecht ist durch die jahrhundertelange Durchdringung in der individualistischen Rechtsauffassung verkittet. Jedoch wird die natürliche Kraft der nationalsozialistischen Weltanschauung nach mühevoller Stoßtrupparbeit dem Gedanken der echten Volksgemeinschaft auch im bür gerlichen Recht zum Siege verhelfen . T.

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11. Dezember 1935

Der Gemeinſchaftsgedanke

als

Grundlage

des kommenden Mietrechts

NSK Die Neugestaltung des deutschen Rechts umfaßt sämtliche Teilgebiete des Volkslebens. Eines ergänzt das andere, eines bezieht sich auf das andere, wie alle Lebensers chei nungen eines Volkes ineinander übergreifen. Die Regelung des Verhältnisses von Vermieter und Mieter von Wohnungen gehört zu den wichtigen, im Werden begriffenen Rechtsschöpfungen, die sich die nationalsozialistische Rechtsauffassung zur Aufgabe gestellt hat . Die Mängel des „geltenden“ Mietrechts zeigten sich vor allem darin, daß es in Gestalt eines privaten Vertrages zwischen Vermieter und Mieter zu Interessentengegensäßenführte, die ein mühseliges Flicwerk von Hilfsgesetzen im Laufe der lezten Jahre bis zur Machtübernahme notwendig gemacht hatten. Während des Weltkrieges mußten so gesetzliche Maßnahmen gegen unbegründete Kündigungen und Mietpreiserhöhungen getroffen werden ; der Er = folg war aber durchaus unzu = reichend , zumal die liberalistische Gestaltung der Wohnungswirtschaft die gemietete Wohnung immer mehr zum Handelsobjekt politiſcher oder wirtschaftlicher Interessentengruppen machte. Diese Entwicklung ist vom Volke nie verstanden worden und erfuhr auch eine heftige und berechtigte Ablehnung durch sein. Rechtsgefühl. Eine Besserung auf diesem Gebiete konnte allein von einer Staatsführung erwartet wer= den, die selbst frei war von egoiſtiſchen und politischen Bindungen an ,,maßgebende“ Interessentenkreise. Der Nationalsozialismus hat hier viel nachhaltiger eingegriffen, als es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte. Das werdende nationalsozialistische Wohnungsrecht wird das Ergebnis einer äußerst sorg= fältigen Vorbereitung sein. Der Gesezgeber von heute denkt gar nicht daran, etwa das geltende Mietrecht mit all seinen Schwächen nur „ paſſend" zu machen, es gewissermaßen nur mit einem äußeren Anstrich zu übertünchen. Die Wichtigkeit dieser Regelung des Zusammenlebens von Millionen von Volksgenossen, die darauf angewiesen sind, in gemieteten Räumen leben zu müſſen, hat der Verantwortlichkeit der nationalſozialiſtiſchen Gestaltung völkischen Lebens eine sehr tiefgehende Neufchöpfung auferlegt. Der Übergang zum künftigen Wohnrecht hat schon manches gebracht, was auf das endgültige tünstige Recht schließen läßt. Es können nämlich teine grundlosen Kündigungen oder untragbare Mietpreiserhöhungen geduldet werden. Der Einheitsmietvertrag vom Jahre 1934 bringt bereits zum Ausdruck, daß die Wahrung des Volkswohls allen übrigen Rüdfichten vorgehen muß ,,Vermieter und Mieter versprechen im Haus sowohl untereinander, wie mit den übrigen Mietern im Sinne einer vertrauensvollen Hausgemeinschaft zu= sammenzuleben und zu diesem Zweck jede gegenseitige Rücksicht zu üben.“

Auch bezüglich des Luftschutzes kommen Erwägungen zum Ausdruck, die Vermieter und auch Mieter verpflichten, persönliche Intereſſen zurückzustellen, wo es das Wohl des Ganzen erfordert. Sollte hier z. B. der eine oder andere Beteiligte noch zu sehr belastet sein von Vorstellungen egoistischer Art, würde er hier den Forderungen der Gemeinschaft nicht nachkommen wollen, sollte er nicht einsehen, daß ein eigen= üchtiger Gebrauch der Mietsachen, der Wohnung, der Kellerräume uff. nicht in sein ausschließliches und willkürliches Belieben gestellt werden kann , so sehen wir heute in einem der= artigen Verhalten einen Mißbrauch persönlicher Rechte. Während der Übergangszeit, in der wir noch leben, spricht man hier z . B. von einem „,vertragswidrigen Ge= brauch". Auch der „ Fall Köppen" zeigt deutlich die Kluft, die zwischen der alten Vorstellungswelt schrankenloser Verfügungsgewalt des einzelnen über die seinem Recht" unterstellten Sachen und dem Rechtsempfinden des Volkes besteht. Der Nationalsozialismus vertritt die Auffassung: „Ieder Deutsche hat ein Recht auf eine Wohnung. Die Familie ist die Keimzelle des Volkes; um ihren hieraus entſpringenden Pflichten gegenüber dem Volksganzen gerecht zu werden, ist ihr durch Gejeh die Möglichkeit zu bieten, die Rechtsbeziehungen, die die rechtliche Grundlage und tatsächliche Voraussetzung zur Entfaltung der Familie schaffen, günſtig zu ge= stalten." (N.S.-Handbuch für Recht und Gesetzgebung 1935. G. 989.) Der Gedanke der Volksgemeinschaft verlangt ferner den Frieden der Hausgemeinschaft, das Vertrauensverhältnis zwiſchen Mieter und Vermieter und vor allem ein gedeihliches Zusammenleben der Beteiligten. In der Volksgemeinschaft muß die kleinste Zelle des Staates, nämlich die Familie, wachsen. Im Zusammenleben dieser kleinen Zellen mit dem nächſt größeren Kreis, nämlich der Hausgemeinschaft, zeigt sich auch schon eine wichtige Aufgabe fünfs tiger Wohnungsgestaltung : die Erziehung zur Volksgemeinschaft. Wer den Gedanken der Hausgemeinschaft nicht verstanden hat, der ist von der Volksgemeinschaft noch weit entfernt. Das Wohnrecht muß also die günstigsten Voraussetzungen für die Entfaltung der Familie und damit auch letzten Endes für das Gemeinschaftsleben sicherstellen. Der Mieter kann daher niemals nur als Zahler angesehen werden, der dem Vermieter etwa eine Rente zu sichern hat. Es ist selbstverständlich, daß die Sicherung und Durchführung dieser leitenden Grundsäge nicht den besonderen Zweck einer einseitigen Bevorzugung des Mieters erfüllen darf; es handelt sich hier vielmehr um Rechtspflichten, die die künftige Hausgemeinschaft, also Vermieter und auch Mieter, betreffen. Deshalb hat der Mietrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht bei den Beratun= gen über die Neugestaltung des Wohnungsrechts

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NSK Folge 289 im vorigen Jahr die Forderung nach einer Rechtsgestaltung erhoben, die dem Mieter ein Heimgefühl vermittelt und ihm die Empfindung gibt, Räume daß die gemieteten Mittelpunkt seines Lebens und Berufes sind. Dies sind die großen Umrisse der künftigen Gestaltung der Wohnungsmiete, die den For-

Die Beschränkung

NSK Nach der bisherigen Rechtsauffassung konnte jeder über sein Eigentum frei verfügen, ohne Rücksicht darauf, ob es im Sinne der Volksgemeinschaft geschah. Der Sat ,,Eigentum verpflichtet" der Weimarer Verfassung hing völlig in der Luft. Bei dieser Rechtsbetrachtung bestand jedenfalls kein Unterschied, ob nun z. B. jemand einen auf dem Jahrmarkt gekauften Kinderluftballon zum Zerplagen brachte, oder ob er aus lauter Bosheit eine in seinem Eigentum befindliche Roggenmiete in Brand steckte, bevor der Gerichtsvollzieher sie pfänden konnte. So war es auch nur folgerichtig, wenn dem Eigentümer eines Grundstücks das Recht gegeben wurde, ohne Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse der Volksgemeinschaft jede Beeinträchtigung im ungestörten Besitz, die von einem Nachbargrundstück ausgeht, auszuschließen, nötigenfalls durch die Klage auf Unterlassung oder Schadenersah. Auch nach nationalsozialistischer Rechtsauffassung sind sogenannte Nachbarrechte geschützt, wenn die Beeinträchtigung des Grundeigentums so erheblich ist, daß der Nachteil dem Eigentümer nicht zugemutet werden kann. Jedoch ist hier nicht der Anspruch des Grundeigentümers der Ausgangspunkt des Rechtsschußes, sondern das Bedürfnis der Allgemeinheit. Der Eigentümer hat der Volksgemeinschaft gegenüber in erster Linie Pflichten , deshalb muß er auch berechtigt sein, von seinem Grundstück alles abzuwehren, was ihn an der Erfüllung dieser Pflichten hindert. Mögen es nun gesundheits- oder sachschädliche Einwirfungen sein, wie z. B. Dämpfe, Gerüche, Geräusche, Erschütterungen und dergleichen. Andererseits fann es aber das Wohl der Volksgemeinschaft auch erfordern , daß der Grundeigentümer sich gewisse Beschränkungen seiner Nachbarrechte gefallen lassen muß, die ihm sonst gegenüber einem einzelnen Nachbar nicht zugemutet werden würden. Das ist der Sinn der Gesetze über die Beschränkung der Nachbarrechte vom 13. 12. 1933 und vom 18. 10. 1935. Sie bezwecken solche Einrichtungen, wie Sportanlagen, die der Volksertüchtigung dienen oder der Volksgesundheit, wie Kranken- und Heilanſtalten, in ihrem Beſtand zu fördern . Iſt doch das Interesse der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft an einem durch sportliche Übungen gestählten Nachwuchs schußbedürftiger als die Launen eines unfreundlichen Grundstücksnachbarn, der schon bei einem Schuß aus einer Kleinkaliberbüchse oder beim Anblick einer

11. Dezember 1935 derungen der höheren Intereſſen der Volks gemeinschaft gerecht werden wird. Das kommende Mietrecht kann nicht mehr Privatrecht sein, es wird vielmehr Volksrecht sein müſſen. Es hat auch eine große erzieherische Bedeutung, weil es zur nationalsozialistischen Volksgemeinschaft hinführen wird. Dr. Z.

der Nachbarrechte S.A. -Mannschaft pazifistische sporttreibenden oder sonstige Zustände bekommt. Die nationalsozialistische Gesetzgebung hat daher in solchen Fällen den Klageweg ausgeschlossen, im übrigen aber den Betrieb der Anlage an die Genehmigung des Reichsministers des Innern gebunden, der im einzelnen die Verhältnisse vorher zu prüfen hat. Zweck dieser Prüfung ist, fest= zustellen, ob der Wert des Betriebes für die Allgemeinheit größer oder geringer ist als die Nachteile , die ihr etwa daraus erwachsen würden. Deswegen kann der Reichsinnenminister seine Genehmigung versagen, auch dann, wenn es sich um bereits bestehende Anlagen handelt, oder sie mit der Erfüllung bestimmter Bedingungen ver knüpfen (Auflage) , oder auch dem beeinträchtig= ten Eigentümer eine Entschädigung zuerkennen und ihren Umfang in Form einer Auflage fest= sehen. Schließlich hat er das Recht, eine bereits erteilte Genehmigung jederzeit zu widerrufen. Diese Befugnisse können von ihm auf andere Behörden übertragen werden. Die im Geſetz vom 13. 12. 1933 aufgeführten Bestim= mungen sind sinngemäß auf die Vorschriften des Gesetzes vom 18. 10. 1935 anzuwenden. Der nationalsozialistische Gedanke, der diese Geseze geschaffen hat, kommt besonders noch durch die Unterscheidung der Betriebe nach dem Grade ihrer Bedeutung für die Allgemeinheit zum Ausdruck. Die der Volksertüchtigung dienenden Anlagen brauchen nicht im öffentlichen Eigentum zu sein, dagegen werden nur solche Anstalten zum Nutzen der Volksgesundheit durch das Gesetz über die Beschränkung der Nachbarrechte geschüßt, die vom Reich, den Ländern, den Gemeinden oder sonstigen unter ſtaatlicher Aufsicht stehenden Körperschaften oder Anstalten betrieben werden. Entscheidend ist dabei also die Frage, ob es sich um gemeinnüßige Betriebe oder um solche handelt, die zur Gewinnerzielung bestimmt sind, z. კ. B. um Privatkrankenhäuser. Mit diesen Gesezen ist in die früher geltende, individualistische Auffassung vom Eigentum eine entscheidende Bresche geschlagen. Wie es heute anerkannter Grundſay iſt, daß der Eigentümer einer Sache nicht mehr willkürlich mit ihr verfahren kann, sofern ein öffentliches Interesse damit verbunden ist, so muß er sich auch gewisse zumutbare Nachteile gefallen lassen, die von Grundstücken mit einem gemeinnügigen Betriebe der genannten Art ausgehen, ohne deswegen gleich die Gerichte in Anspruch neh Dr. St. men zu können.

Druck : M Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerſtraße 88.

NSK - Nachrichten

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Zu NSK Folge 289

Ehrung des Reichsschaßmeiſters der N.S.D.A.P. Ehrenmitglied

der

Deutschen

Rechtsfront

NSK In Würdigung seiner großen Verdienste um den Aufbau der deutschen Rechtsfront hat der Reichsleiter des Reichsrechtsamtes, Miniſter Dr. Frank, dem Reichsschatzmeister Schwarz die Ehrenmitgliedschaft der deutschen Rechtsfront überreichen laſſen. In der Begründung dieser Ehrung schreibt Minister Dr. Frank : Weder Reichsrechtsamt noch der Juristenbund hätten sich entwickeln können, wenn nicht Sie, hochverehrter Herr Reichsschatzmeister, immer wieder in kritischen Zeiten der Kampfepoche geholfen und uns immer wieder Ihre wertvolle Unterstützung hätten zuteil werden laſſen.“ Außer dem Führer ist der Reichsschatzmeister einzige das Ehrenmitglied der großen deutschen Rechtswahrorga = nisation.

Arbeitstagung in der Reichsschule der N.S.V. in Blumberg Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt über praktische Fragen der Wohlfahrtspflege Berlin, 11. Dezember. NSK In der Reichsschule der N.S.V. in Blumberg fanden sich am heutigen Vormittag die Gauamtsleiter der N.S.V. sowie die Leiter der Ämter für Wohlfahrts- und Ju = gendpflege in den einzelnen deutschen Gauen zu einer zweitägigen Arbeitstagung zu ſammen. Die Hauptreferate, an die sich eine längere Aussprache knüpfen wird, wurde von dem Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt, dem Leiter des Amtes für Werbung und Schulung, Gauleiter Pg. Maierhofer, sowie von dem Amtsleiter für Wohlfahrts- und Jugendpflege, Pg. Althaus, gehalten. In seinen Ausführungen betonte der Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt, daß die Voraussetzung zu jeder Arbeitsleistung in der N.S.V. eine einheitliche geistige Ausrichtung sei. Im weiteren Teil seines Referates behandelte Pg. Hilgenfeldt praktische Fragen der nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe. Er betonte dabei, daß die kommenden Aufgaben von entscheidender Bedeutung für die gesamte Struktur unseres Volkes und für das Werden einer unerschütterlich zusammenhaltenden Nation seien. Der Leiter des Amtes für Werbung und

11. Dezember 1935

Schulung, Gauleiter Pg. Maierhofer, sprach danach über das Wesen einer nationalsozialistischen Erziehung und die Zielseßung unserer Schulung. Er wies bei seinen Darlegungen darauf hin, daß in unserem Volke Fundamente geschaffen werden müßten, die für die Sicherung der Zukunft unseres Volkes und seine erbbiologische Gesundheit von größter Wichtigs feit seien. Es gelte heute mehr denn je, unser Volk an seine ewige Sendung zu erinnern . Die N.S.-Volkswohlfahrt ſei als eine vom Führer beauftragte Organisation nur solange auf dem richtigen Wege, als sie sich in ihrer Arbeit bewußt im Sinne der nationalsozialistischen Be= wegung und im Rahmen der Politik unserer Reichsregierung auf die großen Zukunftsaufgaben einstelle. In den Nachmittagsstunden sprach der Leiter der Arbeitstagung, der zugleich Leiter des Amtes für Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe im Hauptamt für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. ist, Pg . Althaus, über die zukünftigen Aufgaben der nationalsozialistischen Wohlfahrtspolitik. Bei Redaktionsschluß dauert die Tagung fort.

Ein nachahmenswertes Beiſpiel

NSK Effen, 11. Dezember. Ein vorbildliches Beispiel von Opferbereitschaft haben am ,,Tage der nationalen Solidarität“, die im Reichsbund der Deutschen Beamten zusammengefaßten Beamten des Gaues Essen gegeben. Sie haben bei der dem Hauptamt für Volkswohlfahrt unterstellten Jugendversicherungshilfe vorerst einen Betrag von 320 000 RM. sichergestellt, der zur Berufsausbildung von erbgeſunden und begabten Kindern aus unbemittelten Familien dienen soll. Auf diese Weise wird es 320 Kindern , die nach erbbiologischen und bevölkerungspolitischen Gesichtspunkten ausgewählt werden, ermöglicht werden, ihre Berufsausbildung durchzuführen, ohne ihre Eltern zu belasten. über die finanzielle Unterstügung hinaus will die Beamtenschaft diesen Kindern auch weiterhin Berater und Helfer sein. Zur Herstellung dieses persönlichen Verhältnisses haben sich in allen Kreiſen des Gaues Beamte, die im Amt für Beamte der N.S.D.A.P. tätig sind, în hinreichender Anzahl als Paten zur Verfügung gestellt. Es wäre begrüßenswert, wenn dieser vorbildliche Schritt des Gaues Essen auch in den anderen Teilen unseres Vaterlandes Nachahmung finden würde.

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1982)

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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf : A1 Jäger 0022 Serlag : Franz Eher Nachf. , G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P.. München · Berlin Bersand : Eher - Verlag , Berlin__SW 68, Alle Zahlungen find nach 3immerstraße 88. Rinchen (Postichedkonto München 113 46) zu richten

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDAP

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12. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung:

. Was nun?……

NSK

Man kann nicht bestreiten, daß die

europäische Außenpolitik in den letzten Monaten und Wochen ein wahrlich bewegtes Bild gezeigt hat. Während in den heißen Wüstenstrichen der ostafrikanischen Gefilde die Kanonen sprechen, war die Diplomatie in den westeuropäischen Regierungsstädten und in der Metropole des Völkerbundes heftig an der Arbeit. Der Sanktionsfeldzug gegen Italien schien vor seiner stärksten Vollendung zu stehen, vor einem Ausmaß, daß bereits südlich der Alpen von feindseliger Handlung Englands und Frankreichs gesprochen wurde. Den allgemeinen Sanktionen sollte die Ölsperre folgen, um Italien entschieden auf die Knie zu zwingen. Jezt steht bereits fest, daß dieser Entschluß zumindest auf unabsehbare Zeit hinausgeschoben wurde. Aber auch die sonstigen Bemühungen um die Liquidierung des Abessinienkonfliktes scheinen Formen anzunehmen, an die man noch vor wenigen Tagen nicht geglaubt hätte. London und Paris haben in Rom und Addis Abeba Vorschläge zu einer gütlichen Einigung zwischen den feindlichen Mächten überreicht, die letzten Endes beiden Gegnern, Italien offenbar in weiterem Ausmaße, Konzessionen machen. Tagelang wird bereits an der Themse und der Seine über die Einzelheiten der englisch-französischen Vereinbarung inhaltsschweres Schweigen bewahrt. Insgesamt allerdings verstärkt sich der Eindruck, daß England sich offenbar zu einer konzilianteren Haltung entſchloſſen hat. Wenn auch nach wie vor die englische Staatsführung ihre Politik auf den Völkerbund ab=

stimmt, so wird man andererseits nicht vertennen können, daß die Genfer Institution noch nicht endgültig über ihre vollzugsähnlichen Aufgaben hinausgekommen ist, die schon oft außenpolitischer Gegenstand Erörterungen waren. Der Völkerbund sanktionierte sazungsgemäß die Sühnemaßnahmen gegen den Angreifer. Hätte er nicht auch verschärfte Beschlüsse gefaßt? Wird er nun zu minder scharfen Entschlüssen bereit sein? Stehen hinter der neuesten außenpolitischen Situation welts politische Fragen , die vor Wochen noch nicht dringlich schienen ? Spielen die Grenzen Europas überschreitende polis tische Probleme für den gegenwärtigen Status der Behandlung des ostafrikanischen Streitfalles eine maßgebende Rolle ? Sollte am Ende eine europäische Round-Table-Konferenz, die außer halb der eigentlichen Völkerbundsatmosphäre drei oder vier Staaten erfaſſen würde, in den Bereich der Möglichkeit treten ? Geht der Weg vom Achtzehner über den Fünferausschuß des Völkerbundes zu einer kleineren Zuſammenkunft außerhalb Genfs ? Alle diese Fragen bewegen zurzeit die politischen Gemüter, weil eine solche Entwicklung in der internationalen Politik kein Novum und außerdem nur die Wiederholung schon erlebter Ereignisse bedeuten würde. Der Völkerbund dürfte allerdings unter solchen möglichen Voraussetzungen dann wieder eine Rolle spielen, die nach seiner bisherigen Vergangenheit nicht weiter verwunderlich wäre. In der internationalen Politik scheint noch immer der jeweilige 3 weckmäßigkeitsbegriff die lezte und entscheidende Rolle zu spielen. Dr. Bn.

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Die Grundsätze eines Aufbauwerkes

So wurde

das

Winterhilfswerk

geschaffen

Von Hauptamtsleiter Erich Hilgenfeldt NSK Maßgebend für den Aufbau einer Orga= niſation iſt immer die Aufgabe. Und die Aufgabe, die vor uns stand, als wir im Jahre 1933 den Auftrag erhielten, die Organiſation des Winterhilfswerks durchzuführen , war die zusätzliche Versorgung von ungefähr 17 Millionen Menschen . Jede Organisation muß sich nach der ihr ge= stellten Aufgabe richten. Sie ist niemals Selbstzwed, sie ist immer nur Mittel zum Zwed. Sie ist die Form , die den Inhalt, eben die Aufgabe, aufnehmen muß ; ebenso richtet sich auch die Erfüllung der Aufgaben nach den wirtschaftlichen und organiſatoriſchen Voraussetzungen, Die für sie gegeben sind. Damals, am 16. September 1933, zogen wir mit 36 Mann in das Reichstagsgebäude ein. Zur Vorbereitung der Organisation standen uns praktisch nur 14 Tage Zeit zur Verfügung, denn die Betreuung im Winterhilfswerk des deutschen Volkes im Winter 1933/34 begann bereits mit dem 1. Oktober. Grundprinzip dieser Organisation war zu= nächſt, für die wichtigsten Versorgungsgebiete uns die besten Fachleute zu holen, weil wir uns darüber im klaren waren, daß hier nicht erst Lehrgeld gezahlt werden durfte. Wie mußten uns der besten Männer auf dem Gebiete der Finanzen, der Wirtschaft, der Kohlenversorgung, der Kartoffelversorgung und der Mehlversorgung versichern, kurz auf all den vielen Gebieten, auf denen das Winterhilfswerk tätig werden sollte. Denn der Auftrag des Führers lautete : es soll niemand frieren. Das sekte voraus, daß wir die zusäßliche Kohlenversorgung so durchführten, daß eben tatsächlich niemand zu frieren brauchte. Der weitere Auftrag lautete, daß wir dafür sorgen sollten, daß niemand hungerte. Auch hier wieder war die Voraussetzung, die Haupt= nahrungsmittel in einem solchen Umfange zu liefern, daß tatsächlich niemand zu hungern brauchte. Auch das war eine gewaltige Organiſationsaufgabe. Bevor wir an die Arbeit gingen, haben wir erst eingehend das uns gestellte Aufgaben= gebiet untersucht. Als wir den Auftrag bekamen, wußten wir noch gar nicht, wieviel Bedürftige denn überhaupt da sind. Es war noch nichts von einer Organiſation vorhanden. Damals bestand die N.S.-Volkswohlfahrt noch nicht, sie ist erst nach Abschluß des Winterhilfswerkes aufgebaut worden. Wir mußten dem Auftrag gemäß und auch aus der Aufgabe selbst heraus die Organiſation des Winter= hilfswerkes von unten her aufziehen als eine Gemeinschaftsorganiſation aller deutschen Menschen, und

eine solche Gemeinschaftsorganisation ist

das Winterhilfswerk auch heute noch. Es ar= beiten an dem Winterhilfswerk die verschie= densten Gliederungen der Partei mit, sowie alle Verbände der freien Wohlfahrtspflege, die Caritas, die Innere Mission der evangelischen Kirche, das Deutsche Rote Kreuz, die Heilsarmee, die Technische Nothilfe, ja sogar die Adventiſten, um bloß ein Beispiel der kleinsten Gruppen zu geben, die hier in den Rahmen der Organiſation eingespannt sind. Sie gehören zu der unendlich großen Schar der Helfer und Helferinnen des Winterhilfswerkes. Sie sind hier mit eingeſpannt, weil der Führer von uns fordert, daß alle Menschen, die mithelfen wollten und die bereit waren , diese Tat zu bejahen, auch das Recht haben sollten, an dieſer Arbeit mitzuhelfen. Wir haben in unserer Leitung die Spizenposten der verschiedensten Aufgabengebiete mit Fachleuten besetzt und haben diesen Fachleuten dann die Helfer und Helferinnen zur Verfügung gestellt, die sie zur Erfüllung ihrer Arbeit notwendig hatten. Wir haben für das Reich eine Rahmenorganisation geſchaffen, die von vornherein die verschiedensten Eigenarten der Bevölkerung und die verschieden gelagerte wirtschaftliche Struktur sowie die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und organiſa= torischen Voraussetzungen berücksichtigt, die gleichfalls im ganzen Reich äußerst verschieden sind.

Bei dem riesigen Umfang der ganzen Aufgabe müſſen wir das Finanzweſen ſo leiten, daß wir die größtmögliche Sicherheit gegen Unterschlagung und Unterſchleife haben. Deshalb wurde uns damals im Einvernehmen mit dem Reichsschatzmeister der ge = Finanzapparat samte der N. S. D. A P. für das Winterhilfswerk zur Ver = fügung gestellt. Mit Hilfe der Gauschatz= meister und des gesamten Revisionsapparates haben wir dann die Finanzüberwachung so ge= leitet, daß uns die Gaue 32 an der Zahl täglich ihre Tagesbilanzen übermittelten, und die Kreise wieder 1000 an der Zahl — alle 10 Tage ihre Finanzen nach oben gaben. Wir hatten dadurch die Möglichkeit einer genauen Finanzüberwachung. Dieser Apparat ist so sein, daß die kleinsten Schwankungen beim Vergleich der Ergebnisse, z . B. der Eintopfſpende, ſofort Rückschlüsse bei uns auf die Leitung zuließen. So war es eine der wesentlichsten organisatoris schen Aufgaben des Winterhilfswerkes, die Sicherung des gesamten Finanzwesens so durchzuführen, daß alles ordnungsmäßig flappte. Diese Grundlagen der Organisation und der Rahmen, den ich hier eben geschildert habe, waren die ideenmäßigen Vorausseßungen für die Erfolge. Wir haben uns

bemüht,

allen Dingen so

In Selcapes T2 11

.

26 13. mars ser

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gründlich auf die Spur zu kommen, daß wir, aufbauend auf dieser Gründlichkeit , dann auch die größtmögliche Sicherheit für die Versorgung

12. Dezember 1935 Unter den sonstigen Betreuten sind in der Hauptsache die verschämten Armen zu nennen, sowie die große Menge von über 9 Millionen Familienangehörigen . Wir haben rund 3,5 Millionen Haushalte

geben konnten. So haben wir uns z . B. von den Arbeitsämtern die Zahlen der Erwerbslojen in allen deutschen Kreisen geben lassen. Es ist selbstverständlich, daß in den Industriegebieten auch die Bedürftigenziffern am größten sind, d . h. die Betreuung muß dort am besten funktionieren . Infolgedessen ist die Hauptgütermenge in diese Gebiete zu leiten . Im ersten Winterhilfswerk des deutschen Volkes hatte ich rund 17 Millionen Menschen zu versorgen. Diese 17 Millionen Menschen haben sich aus den verschiedensten Gruppen der Bedürftigen im Sinne des Winterhilfswerkes zusammengesezt. Im Sinne des Winterhilfswerkes ist bedürftig jeder, der den eigenen Haushalt und den Unterhalt seiner Familie nicht selbst aus eigenen Kräften ganz oder teilweise schaffen kann. Im lezten Winterhilfswerk waren es nicht ganz 14 Millionen Menschen. Die Säule der 14 Millionen Menschen umfaßt Arbeitslose, Wohlfahrtsempfänger, Kurzarbeiter, Rentenempfänger und sonstige Betreute.

Die

deutsche

NSK Vor furzer Zeit hat der Reichsinnenminister Dr. Wilhelm Frid an alle Reichsstatthalter und Oberpräsidenten den folgenden Erlaß gerichtet : „ Nach dem Wegfall der Eigenstaatlichkeit der Länder haben die Hoheitsgrenzstöcke an den deutschen Binnengrenzen ihre Be= deutung verloren . Ich ersuche daher, ihre Be= seitigung alsbald zu veranlaſſen .“ Damit fallen durch einen Federſtrich die Symbole einer deutschen Geschichtsepoche, die ein ganzes Jahrtauſend umspannt. Um ihre Errichtung und Erhaltung ist viel kostbares Blut geflossen und ihr tausendjähriger Bestand hat uns zum Volk ohne Raum und Reich ohne Grenzen gemach t. Daher muß uns die Beseitigung dieser Symbole Schid salswende bedeuten, weil sie das deutsche Schicksal eines Jahrtausend darstellen und ihre Geschichte die Geschichte des deutschen Niederganges ist. Es kann kein Argument gegen diese Feststellungen sein, daß sich innerhalb dieser Grenzpfähle deutsches Leben in seiner höchsten Vollendung entfaltete, bald von diesem, bald von jenem Lande im Deutschen Reich ein Quell deutscher Tatkraft aufbrach, der in mächtigem Strom das ganze Volk zu befreiender Tat mitriß, und schließlich der siegreiche Aufstieg Preußens die Grundlagen für die Volk- und Staatwerdung ſchuf. Wenn man heute die deutschen Kleinstaaten zu rechtfertigen sucht mit dem Hinweis, daß in den anderen Staaten von den Reichshauptstädten alles Leben polypenartig an sich gesogen

unter den Bedürftigen, und in diesen 3,5 Millionen Haushalten sind im letzten Winterhilfswerk rund 13,8 Millionen Menschen betreut worden . Ich bin der Überzeugung , daß es gelungen ist, die verschämten Armen fast restlos zu erfaſſen. Dieser Säule der Betreuten, die die große Zahl der Menschen darstellt, die vom Winterhilfswerk eine Unterstützung empfangen, steht gegenüber die Säule der freiwilligen Helfer und Helferinnen. Die Zahl der freiwilligen Helfer und Helferinnen machte im leyten Winterhilfswerk 1,2 bis 1,3 Millionen Menschen aus. Und das ist die Lösung des Rätsels der geringen Verwaltungskosten , mit denen das Winterhilfswerk des deutschen Volkes arbeitete. Aus dem Rechenschaftsbericht ist zu ersehen, daß

die Unkosten noch nicht einmal 1 v. H. des Wertes der gesamten Leistungen ausmachten . Sie sind nur deshalb so niedrig, weil eben eine so große Anzahl von Menschen, von Helfern und Helferinnen, bereit sind, ehren amtlich für das Winterhilfswerk zu ar: beiten .

Schicksalswende

wurde, während das Deutsche Reich vor einer solchen Verarmung dadurch bewahrt blieb, weil aus den einzelnen deutschen Landeshauptstädten Zentren des wirtſchaftlichen, geiſtigen und künſtlerischen Lebens des deutschen Volkes wurden, wenn man heute sich mit dem Schicksal des Auslandsdeutschtums damit versöhnt, daß man seine völkerbindende und deutsches Wesen in der Welt kündende Aufgabe hervorhebt, und wenn man schließlich die Schrumpfung des deutschen Staatsraumes fatalistisch als die Folge eines verlorenen Krieges hinnimmt, dann haben dieſe Begründungen und Argumentation gewiß ihr Richtiges an sich, aber man darf die anderen Auswirkungen und Ursachen dieser Erscheinungen nicht übersehen in bezug auf das Gesamte. Entscheidend ist die volkspolitische Lage nach einem Jahrtausend deut scher Geschichte. Und die zeigt sich heute so , daß das Deutsche Reich als der deutsche Kronstaat auf ein Biertel seines größten Umfanges zusammengeschrumpft ist und mehr als ein Drittel des deutschen Voltes über alle Staaten und Kon = tinente zerstreut leben. Als Heinrich I., der Sachsenkaiser, deutsche Stämme unter seine Herrschaft und zur An= erkennung seiner Oberhoheit zwang, blieben die Stammesherzog = Grenzpfähle der deutschen tümer stehen. Die Grenzen seines Reiches waren die Machtgrenzen des von ihm begrün-

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deten Kaisertums, aber sie umschlossen kein Reich der Deutschen. Burgunder und Franken 3. B. blieben außerhalb der Reichsgrenzen . Während sich in den Nachbarstaaten allmählich die Volkswerdung seiner Bewohner vollzog, begann im deutschen Kaiserreich die stets wachsende Aufspaltung in landesfürstlichen Hoheitsgebieten. Die ganze mittelalterliche Kaisergeschichte füllt letzten Endes ein Verteidigungskrieg der Reichsidee gegen den Länderpartikularismus aus. Er wird zu einem offenen Machtkampf zwischen Kaisertum und Papsttum, in dem Augenblick, in dem die Länderfürsten in ihren separatistischen Bestrebungen die Unterſtüßung des Papstes finden oder - was in der Wirkung das gleiche iſt der Papst die Landesfürſten zur Schwächung der Kaisermacht ausspielt. Mit es por = der Volkwerdung war über. Mit dem Tode des letten Hohenstaufen sank auch die Reichsidee mit ins Grab. An ſeinem Rande aber ſtand die befestigte Landeshoheit : in Bayern und der Rheinpfalz die Wittelsbacher, in Braunschweig = Lüneburg die Welfen, in SachsenWittenberg und Lauenburg , Anhalt Brandenburg und die Askanier, in Meißen und Thüringen die Wettiner usw. fort. Die Reichsgüter waren an Fürsten und Städte aufgeteilt. Als aus raumbedingtem Zwang deutsche Bauern und Bürger, Ritter und Mönche nach Often zogen, um neuen Lebensraum für das Volk zu gewinnen, da fehlte die einheitliche Führung und der Schutz eines mächtigen Reiches für das angebahnte Kolonisationswerk. Während die deutschen Koloniſten nach dem Osten und Südosten vorstießen, führten Städte gegen den Kaiser Krieg, und Fürsten und Bischöfe, Ritter und übte zogen gegeneinander oder gemeinſam gegen den Kaiser zu Felde. Es zeugt für die ungeheueren Volksenergien , daß das Kolonisationswerk trok der Planlosigkeit , mit der es mangels einer einheitlichen Führung durchgeführt wurde , einen solchen Erfolg gehabt hat. Und während sich die deutsche Kleinstaaterei entfaltete, gingen Gebiet um Gebiet des deutschen Siedlungsraumes verloren . Um 1700 noch gab es über 200 souveräner Staaten und Städte. Noch in der Mitte des vergangenen konnte der „ Kladderadatſch“ Jahrhunderts spottend erzählen, daß die ganze Bevölkerung von Reuß-Greiz an einem Sonntagnachmittag nach Reuß-Schleiz auswanderte, um dort beim Kaffee das in ihrem Lande verbotene Wizblatt ungestört lesen zu können . Es erscheint uns heute unglaublich, daß noch vor kaum drei Jahren ein bayerischer Miniſterpräsident erklären konnte, er werde im Falle ciner Reichsreform, die die Souveränität der Länder antaſte, den Reichsstatthalter an der Maingrenze verhaften laſſen. Mit dem Siege der nationalsozialistischen Revolution fiel die Eigenstaatlichkeit der Länder deren lezte Symbole durch den genannten Erlaß beseitigt wurden. Am Ende der deutschen Eigenstaatlichkeit und am Anfang des neuen deutschen Volksstaates müſſen wir uns als Ergebnis der tausendjährigen Geschichtsentwicklung die bes

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reits eingangs gemachten Feststellungen vor Augen halten : Wir sind Volk ohne Raum und ohne Grenzen geworden. Das in mehr als 200 Staaten aufgeteilte deutsche Volk blickte in dem Jahrtauſend deutscher Geschichte von den Grenzen weg und sorgte sich um seine Landesfürstlichkeit. Gerade dieſe Tatsache widerlegt die noch heute im Ausland ſo vielfach aufgestellte Behauptung vom deutschen Imperialismus. Es mußte erst ein elementares Ereignis kommen, wie es der Zusammenbruch des Jahres 1918 war, der die Grundlagen des gesamten Deutschtums in der Welt erschütterte. Dieses Ereignis erst ließ das deutsche Volt in seiner Gesamtheit erkennen, daß es um seine Existenz schlechthin geht, und hat vielleicht zum erstenmal in allen seinen Teilen zugleich ein gesamtdeutsches Volksbewußtsein ausgelöst ! Wir können daher heute mit Recht von einem gesamtdeutschen Bekenntnis sprechen und müssen unter diesem Blickwinkel die innervölkischen Auseinanderſeyungen in den deutschen Volksgruppen in der Welt beurteilen. Dieses Ringen um eine gesamtdeutsche Ausrichtung ist der natürliche Reflex der inneren Hier Volkswerdung des deutschen Volkes. ringt der Gedanke der Einheit mit dem Ungeist eines völkischen Sepa = ratismus. Gewiß: Es hieße die blutbedingte Eigenart und volksbindende Kraft der Sprache eines Volkes bestreiten und verleugnen, wollte man das immerwährende volkhafte Empfinden aller deutschen Stämme in allen Jahrhunderten nicht zugeben. Wenn wir daher heute von Volk- oder Nationwerden reden - ich sage deshalb Volkoder Nationwerden, weil in dem Gebrauch der einen oder anderen Wortverbindung keine Systematik herrscht und Volk und Nation gleichdann ist darunter zu verstehen gesetzt werden das Verschmelzen zu einer politischen Einheit und das Bewußt werden der völkischen Einheit aller Teile unseres Volkskörpers. Der politiſche Separatismus dynastischer und kirchlich- römischer Prägung konnte im Laufe der deutschen Geschichte Volksteile zu einer ſtaatlich-politiſchen Selbständigkeit führen und sie untereinander ausspielen, er konnte , sie gegeneinander in den erbittertsten Krieg freiben und zu allerhand feindlichen Handlungen veranlassen, er konnte sich sogar zu einer sprachlichen Entfremdung entwickeln und die einstige politische und ſtammliche Eigenart vergessen lassen. Aber eines gelang ihm nicht : das im Blute der gleichen Art pulsierende Volksbe Es war zu den wußtsein abzu töten. verschiedenen Zeiten in den einzelnen Volksteilen in einem ungleichen Grade lebendig, so daß wir es erleben konnten, daß im gleichen Zeitpunkt, in dem das Volk einen Aufschwung seines gesamten völkischen und künstlerischen Lebens erfuhr, Teile in voller Teilnahmslosig= keit verharrten, um schließlich doch in der gleichen Flamme des völkischen Lebens aufzu gehen. Andererseits gab es Epochen deutscher Geschichte, in denen nur Volksteile Träger des lebendigen Volksempfindens waren, während im übrigen Volkskörper alle völkischen Regungen erstorben waren. Aber zwischen diesem Aufflammen des deuts



NSK Folge 290 schen Volksbewußtseins über alle staatlichen Grenzen hinweg, liegen die langen Epochen der deutschen Vielstaaterei mit ihren kleinen landesfürstlichen Sonderinteressen, die zur Schrumpfung des deutschen Staatsraumes und zur Aufsplitterung der deutschen Volkskraft führten . Dr. K. V.

Nachrichten

Ausklang der Arbeitstagung der N.S.V. in Blumberg Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt über die Zukunftsaufgaben der N.S.-Volkswohlfahrt NSK In der Reichsschule der N.S.V. in Blumberg bei Berlin fanden sich in diesen Tagen die Gauamtsleiter der N.S.V., sowie die Leiter der Ämter für Wohlfahrts- und Jugendpflege in den einzelnen deutschen Gauen zu einer zweitägigen Arbeitstagung zusammen . Die Hauptreferate wurden von dem Hauptamtsleiter der N.S.V. , Pg. Hilgenfeldt , dem Leiter des Amtes für Werbung und Schulung in der N.S.V. , Gauleiter Pg. Maierhofer , sowie von dem Amtsleiter für Wohlfahrts- und Jugendpflege, Pg. Althaus , gehalten. In einer heute sich anschließenden Aussprache erörterten die Gauamtsleiter und Leiter der Ämter für Wohlfahrts- und Jugendpflege in den einzelnen deutschen Gauen Fragen der praktischen Arbeit. Die Aussprache erstredte sich in den Vormittagsstunden haupts sächlich auf Fragen einer nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege , während in den Nachmittagsſtunden vorzüglich Fragen erörtert wurden, die das Winterhilfswerk des deutschen Volkes betrafen. Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt nahm verschiedentlich Anlaß, sich an der Aussprache zu beteiligen und den Gauamtsleitern für die Durchführung ihrer Zukunftsaufgaben wichtige Hinweise und Anregungen zu ver= mitteln. In den späten Nachmittagsstunden nahm der Leiter des Amtes für Werbung und Schulung, Gauleiter Pg. Maierhofer , die Gelegenheit wahr, um den anwesenden Gauamtsleitern einen Werbefilm über die Arbeit der N. S. V. vorzuführen . Damit fand die überaus fruchtbare und in ihren Ergebnissen erfreuliche Arbeitstagung der N.S.V. -Gauamtsleiter und der Leiter der Ämter für Wohlfahrtspflege in den einzelnen Gauen ihren Abschluß.

Neue Heimstättenſiedlungen in Hannover NSK Ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit eines Gauheimstättenamtes zeigt besser als alle theoretischen Ausführungen den festen Entschluß der nationalsozialistischen Bewegung, mit allen Kräften die Seßhaftmachung des deutschen Arbeiters anzustreben. Dem Heimstättenamt des Gaues Süd -Hannover-Braunschweig ist es gelungen, 60 Morgen Siedlungsgelände vor den Toren der Stadt Hannover zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis zu erwerben. Hier werden 145 Heimstättenſiedlungen nach den Richtlinien des

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12. Dezember 1935 Reichsheimstättenamtes der Deutschen Arbeitsfront errichtet. Außerdem ist der Bau einer großen Anzahl Kleinstwohnungen geplant. In Kahlefeld am Harz konnte die Kirche veranlaßt werden, geeignetes Siedlungsgelände zu einem tragbaren Preis zu verkaufen. Zehn Gefolgschaftsmitglieder einer Kahlefelder Weberei, die dort angesiedelt wurden, leisteten gemeinschaftliche Selbsthilfearbeit, ſo daß schon jetzt, vier Wochen nach Baubeginn, das Richtfest ge= feiert werden konnte. Die Restfinanzierung ers möglichte der Betriebsführer der Weberei durch ein zu günstigen Bedingungen gegebenes Arbeitgeberdarlehn. Besonderes Interesse erweckt der Bau von neun Siedlerstellen mit je 1250 Quadratmeter Land durch die Torfoleumwerke in Poggenhagen, da beim Bau dieser Heimstätten weitgehend Teltonplatten, ein Erzeugnis der Torfoleumwerke, zur Verwendung gelangten. Auch dieſes Vorhaben wurde vom Arbeitgeber durch Bereitstellung von Land und Baumaterial unterſtüßt. Erhebliche Mittel zur Reſtfinanzierung ſtellte das Peiner Walzwerk zur Verfügung. In Ottos= hof bei Peine entstehen 43 Heimſtätten mit je 1000 Quadratmeter Land für Gefolgschaftsmit= glieder des Peiner Walzwerkes. Das Betriebsführerdarlehn braucht in diesem Fall erst nach Abdeckung der ersten und zweiten Hypothek ge= tilgt zu werden. Auch in Telgte, wo Heimstätten für Stammarbeiter der Seidenspinnhütte Celle errichtet werden, konnte das Vorhaben durch geldliche Unterstützung durch den Arbeitgeber jetzt bes gonnen werden. Insgesamt entstehen hier 157 Heimstätten ; im ersten Bauabschnitt werden zwölf Stellen errichtet. Die Stadt Hannover stellte acht Gefolgschaftsmitgliedern der Städtischen Wasserwerke den Betrag von je 1500 RM. als 3. Hypothek zu günstigen Bedingungen zur Verfügung. Diese Heimstätten, jede 1250 Quadratmeter groß, können in turzer Zeit bezogen werden. In Duderstadt ist ein 77 Stellen umfassendes Angriff genommen , Vorhaben in wovon 15 Stellen mit je 1000 Quadratmeter Land im Rohbau fertig sind . In Hannover-Redlingen ist ein Vorhaben von 46 Stellen soweit gediehen, daß mit dem Bau nunmehr begonnen werden kann. In der gleichen Gegend ist eine Siedlung mit 150 Heimstätten von je 1000 Quadratmeter in Vorbereitung. 13 Jahre Ortsgruppe Wolfenbüttel Gauleiter Jordan und Staatsminister Alpers sprachen auf der Jahresfeier NSK Die Ortsgruppe Wolfenbüttel gehört mit zu den wenigen Ortsgruppen in ganz Deutschland, die schon 1922 gegründet wurden . Seit dieser Zeit hat gerade Wolfenbüttel im braunschweigischen Lande eine Vorpostenstellung im Kampf um den Nationaljozialismus inne. Zur Feier des 13jährigen Bestehens veranstaltete sie eine Massenkundgebung, die als Jahresabschlußversammlung der Ortsgruppe und als würdige Gedenkfeier zur Erinnerung an die 13. Wiederkehr ihres Gründungstages gedacht war. Der braunschweigische Staatsminiſter Alpers und der Gauleiter Jordan Halle-Merseburg hielten richtungweisende Reden .

NGK Sonderdienſt

Film

Der Deutsche Film

und Winterhilfswerk materiell Winterhilfe, oder deutsche durch den Einsaß ihrer Leistung. Unter der fördernden Mitarbeit des Reichsfilmdramaturgen Willy Krause , des Reichspropagandaminiſteriums und der Amsleitung Film in der Reichspropagandaleitung der N.S.D.A.P., entstanden die Szenen. Der Chefdramaturg der Ufa-Werbefilme, Pg. Arnold Funke , hat gemeinsam mit seinen dramaturgischen Mitarbeitern Ernst Dahle und Gert von Zizewiß die Ideen gegeben und ausgearbeitet, Dr. Peter Paul Brauer setzte sie in Szene und die Kameraleute Günther Rittau und Willi Winterstein schufen die Bilder. Sie wurden unterstützt durch die in den Dienst der Sache gestellte Arbeit einer Reihe von Hilfsoperateuren, Aufnahmeleiter, Regieassistenten, Architekten, Cutter, Requifieteuren, Garderobiers, Standphotographen und Tonmeister. Ihnen allen, den Bekannten und Unbekann= ten, den Angeführten und den nicht Genannten, der Dank des deutschen Volkes für ihre Mitwirkung an dem großen Hilfswerk! So kämpft weiterhin der deutsche Film in vorderster Front für Deutschland und seine sozialen und nationalen Einrichtungen , immer einsatzbereit und wirkungsvoll . Jede der nächſtfolgenden Wochenschauen wird Abschnitte von oder über das Winterhilfswerk bringen, in einer Form , die jeden Volksgenossen erfaßt und mitreißt. Der Ton macht die Musik, heißt es in einem alten Sprichwort, nun, der Film hat in seiner Winterhilfswerbung den rechten Ton getroffen und das deutsche Volk wird es ihm zu danken wiſſen ! C. B.

NSK Der deutsche Film hat sich in erfreulicher Weise mit in den Dienst des Winterhilfswerkes Ein eigenes des deutschen Volkes gestellt. Konto ""Winterhilfe des deutschen Films" hat bereits über 100 000 RM. aus allen Kreisen des Filmwesens und des Filmschaffens auf sich vereinen können, die Lichtspieltheaterbesizer geben Freivorstellungen für Volksgenossen, die von der Winterhilfe betreut werden, und fast alle bekannten Filmkünstler haben am Tag der nationalen Solidarität“ das Atelier mit der Straße vertauscht, auf der fie Seite an Seite mit den Staatsmännern, Ministern und Politischen Leitern für das Winterhilfswerk sammelten.

Aber auch bei der Werbung für die größte Hilfsaktion, die die Welt kennt, steht der Film mit an erster Stelle. Es ist allen Kinobesuchern. schon aufgefallen , daß in jeder Wochenschau eine Szene auf das Winterhilfswerk hinweist und zum Geben auffordert. Der „ Abessinienit ammtisch ", „ Das ist unser Krieg" und „ Die Scherbenküche" waren einiger jener Szenen, die bisher in den Wochenschauen herausgekommen sind ; weitere folgen in wöchent lichen Abständen. Kurze, lustige oder ernste Abschnitte, aus der Wirklichkeit nachgeformt, geben die Grundstimmung, der sich niemand entziehen kann . Für die Winterhilfswerbeaktion hat sich das Filmwesen und haben sich die Filmschaffenden selbst los in den Dienst der guten und großen Sache gestellt. Rohfilmfabrikanten, Kopier anstalten, Requisitenfirmen und der technische und künstlerische Stab ſpendeten so für die

Die Autorität

des Filmregisseurs

Die letzte Ausgabe des Organs des „ ICE" (Internationales Lehrfilm- Institut) , die „ Intercine", bringt einen interessanten Aufsatz, der besonders auf das autoritäre Schaffen des Filmregisseurs eingeht. Im nachfolgenden veröffentlichen wir einige Teile. NSK Die Auffassung vom Film als einer Kunst schlechthin ist die Wurzel zahlloser Widersprüche. Der Film kann auch andern, zwedbestimmten wie idealen Zielen dienen. Bevor man also den Film ganz allgemein als Kunſt betrachtet, sollte man die Unterschiede feststellen zwischen Vollendung und Wirkung, die ein dokumentarischer, Lehr- oder Propagandafilm haben. kann, und der emotionellen Wirkung , die ein

tünstlerischer Film bei den Zuschauern auslöst Diesen Unterschied festzustellen ist einigermaßen schwierig, denn der Film läßt sich nach seinen äußeren Merkmalen und nach seinen verschiedenen Funktionen, die er ausüben kann , nicht mit gleicher Genauigkeit in Einzelgebiete zerlegen, wie etwa Werke der Sprache. So ist es leichter, ein philosophisches Werk von Gedicht zu unterscheiden, als einen dokumentarischen von einem künstlerischen Film. Beim Film, dessen Stoff notwendigerweise immer naturalistisch iſt, findet . man oft genug rein künstlerische Wirkungen in einer dokumentarischen Arbeit, die sich nicht streng im Rahmen einer unpersönlichen Objektivität gehalten hat.

NSK Folge 290 Die wirklichen Kunstwerke des Films dagegen bestätigen die Grundgeseße der Kunſt, nämlich : daß Kunst der Ausdruck eines persönlichen Gefühls iſt, mit dem die ganze Welt erfaßt wird . Und daß , dank der schöpferischen Fähigkeiten eines bestimmten Menschen, eben diese Welt ein ganz neues und ſelbſtändiges Leben gewinnt. Das Gefühl , nicht zu verwechseln mit Gefühlsseligkeit, Sentimen talität, ist eine absolute Kraft im Menschen , aus der das Kunstwerk herauswächst. Ein Kunstwerk schaffen oder begreifen zu können, ist das erste und sicherste Zeichen der Freiheit des menschlichen Geistes.

Man kann daher über Kunst nur diskutieren als über eine persönliche Ausdrucsform. Was nun die kinematographische Kunst anbelangt, so ist sie nicht aus einer ästhetischen Lehre entstanden . Auch bei dieser neuen Kunſt beruht das Schöpfungswunder lediglich auf dem ästhetischen Gefühl , das dem Menschen eingeboren iſt.

Die reine Filmkunst, die sich vollständig von den herrschenden ästhetischen Vorurteilen loslöste, ist als Reaktion aus dem Widerstreit zwischen Theater und Film (wobei lehterer sich onmaßte, das Theater ersehen zu wollen) ent= standen. Es ist klar, daß die Verfilmung von Theaterstücken, Romanen und Novellen die notwendige formale Einheit des Originalkunstwerks zerstört. Dagegen ist es absolut notwendig, daß bei einem Kunſtwerk Eingebung und Schaffung eine natürliche Einheit bilden, die unter allen Umstän den erhalten bleiben muß. In der Seele des Schöpfers vollzieht sich bereits bei der Eingebung der Prozeß der Formgebung, und zwar die Schaffung einer einzigen fest umriſſenen Form. Es hat lange Zeit gedauert, bis man zugab, daß auch der Film vom Moment der gedanklichen Entstehung an eine eigene , ihm eigentümliche Form, besitzt. Es bedurfte, um sich davon, zu überzeugen, erst einer Reihe praktiſcher Beiſpiele, nämlich jener Filme, die zum ersten Male wirklich Filme waren . Als die Filmtechnik noch in den Kinderschuhen steckte, beanspruchten fast alle Beteiligten (der Manuskriptautor, der Schauspieler, der Regisseur, der Operateur) die Vaterschaft des jeweiligen Films für sich. Es fehlte die ideale Autorität, die der Dramatiker beim Theater für die Aufführung darstellt ; infolgedessen besaß beim Film jeder der Mitwirkenden eine unfontrollierbare Handlungsfreiheit. Nun tritt aber der Film nicht eher in den Bereich der Kunst ein, bis es einem der Mitwirkenden gelingt, alle praktischen Elemente, die zu seiner Herstellung notwendig sind, zusammenzufassen, und zwar unter dem Gesichtspunkt ſeiner persönlichen, gefühlsbetonten Einstellung.

Die Handlungsfreiheit, die die verschiedenen Mitwirkenden sich noch in den ersten Filmen nahmen, hat ihren Ursprung im Fehlen einer konzentrisch wirkenden Kraft. Im Bestreben, sich auf die gleiche Stufe zu stellen wie das

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12. Dezember 1935 Theater, hat der Film auch dieselben Fehler begangen wie das Theater. Wenn dort nämlich ein eigenwilliger, starker Regisseur fehlt, so handeln die Mitwirkenden ja auch mehr oder weniger auf eigene Rechnung. Beim Theaterstück existiert wenigstens eine Art Regie, bevor es auf die Bühne kommt, rämlich in den Regieanweisungen des Autors. Dasselbe ist beim Filmmanuskript nicht der Fall, das zwar einen künstlerischen Wert an sich haben, aber so wie es ist , nicht ohne weiteres verfilmt werden kann. Um es kurz zu sagen, besteht zwischen dem Film und dem Filmsujet derselbe Unterschied wie zwischen Romeo und Julia" von Shakespeare und der Ur-Novelle von Bandello. Übrigens wäre es absurd zu glauben, daß die innere und äußere Einheit eines Films durch die Zusammenarbeit der verschiedenen , an der Herstellung Beteiligten zu erreichen wäre. Das zugeben, hieße behaupten zu wollen, daß jeder von ihnen sozusagen eine künstlerische Teilviſion besäße, die die der andern ergänzte, oder aber, daß die künstlerische Auffassung aller gleich sei, was dem Grundprinzip der Kunſt widerspricht. Durch Diskussion läßt sich zwar eine Annäherung der verschiedenen Standpunkte erreichen, aber eine wirkliche, künstlerische Einheit kann niemals aus solchen Debatten entſtehen.

Selbst in der Politik hat die Erfahrung ge= lehrt, daß aus dem Gegeneinander der Parteien leine liberale Regierung, sondern ein Diktator entsteht. Dasselbe ist auch im Film der Fall : Aus dem Gegeneinander muß eine Art Diktator herauskommen, nämlich der Regisseur. Von allen am Film Mitwirkenden ist der Regisseur der einzige, der, ohne Bindung an eine Spezialaufgabe, das ganze Werk mit einem Blick zu umfassen vermag. Dabei beruht ſeine Aufgabe im wesentlichen auf Ge = schmack und Intuition , zwei wichtigen Eigenschaften des schaffenden Künstlers. Bestimmt sind nicht alle Regisseure auf der ohne Höhe ihrer Aufgabe, und das erklärt es zu rechtfertigen die ästhetische Grundsaylosigkeit in den vielen falschen Urteilen , die man über die Funktion des Regisseurs zu hören bekommt . Während die sogenannten Mitarbeiter nur einen Ausschnitt des Films übersehen können, hat der Regisseur eine Totalvision. Er ist der einzige, der, um wirklich etwas Künstlerisches zu leisten, filmisches Gefühl und filmisches Einfühlungsvermögen haben muß. Zuſammenfassend kann man sagen, daß die einzigen Kunstwerke, die aus dem Filmchaos entstanden sind , diejenigen waren, bei denen der Regisseur die Schauspieler, Operateure, Techniker usw., die sich im übrigen ihrer Aufgabe zu entledigen hatten, fest zusammenhielt und absolut beherrschte.

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Das

Ausland

NSK Nicht nur die deutsche Preſſe beſchäftigt sich seit dem Tage der Uraufführung mit dem neuen deutschen Großfilm Friesennot" und widmet demselben in dauernder Folge lange Spalten und ganze, bebilderte Seiten. Die Resonanz, die das deutsche Werk in der Preſſe und in allen Teilen der Bevölkerung gefunden hat, ist einmalig und bisher noch nie dagewesen. Der Ruf des Films ist bereits weit über die Reichsgrenzen gedrungen und die ausländische Presse befaßt sich sehr eingehend mit der Tendenz, dem künstlerischen Wert des Inhalts und der Gestaltung und seinen Auswirkungen. So schreibt das gewiß nicht übermäßig deutschfreundlich eingestellte Algemeen Han = delsblad“, Amsterdam in der Ausgabe vom 27. November 1935 unter anderem : „ Der Film Friesennot', aus der Zusammenarbeit von Werner Kortwich, Peter Hagen , Sepp Allgeier und Walter Gronoſtay zustande gekommen, ohne daß im besonderen ein Regisseur, Autor, Ka= meramann usw. genannt worden wäre, ist vom reinen künstlerischen und techniſchen Standpunkt gesehen einer der besten deutschen Filme der lezten Jahre." Die ,,Revalsche Zeitung", Reval äußert sich am 29. November 1935 : „ Man erfuhr, daß die Delta-Film- Gesellschaft' deutsches Schicksal auf russischer Erde dreht. Nun hat die Uraufführung dieses großen Films stattgefunden, und wir stehen erschütterten Herzens vor einem großen Kunstwerk , wie es bisher der Film nur selten darzustellen und zu gestalten in der Lage wa r.“ Die Freie Presse ", Lodz, sagt am 26. November 1935 im Rahmen eines großen Aufrisses des Problems ,,Auslandsdeutsches Leid im Film" : Dieses Geschehen ist wahrhaftig geschildert. Es hängen ihm keine theatralischen Schlacken an. Was hier gefilmt wurde, ist bestimmt so oder ähnlich hundertmal in Rußland vorgekommen . Der Staatsſchauspieler Friedrich Kayßler stellt den Vorsteher dar. Kayßler ist fraglos der größte Darsteller, den das deutsche Volk hat und er meistert diesen schweren Stoff mit der ganzen Größe seines herrlichen männlichen Herzens. Er ist wirklich Jürgen Wagner, der Vorsteher und Führer der deutschen Gemeinschaft im fernen russischen Urwald, eine Figur von erhabener Männlichkeit. Doch auch die schauspielerischen Leistungen der anderen Mitspieler sind groß. Sämtliche Mit-

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" über ,,Friesennot

wirkenden sind bedeutende Namen. Die liebliche Jessie Vihrog, die das Mädchen zwischen den beiden Raſſen zu spielen hat, der ruſſiſche Kommissar, der von dem mongolischen Schauspieler Inkischinoff dargestellt wird, sind überragende künstlerische Leistungen. Die Photographie, die sich öfters des Rembrandschen Halbdunkels bedient, hat außerordentlich eindrucksvolle Bilder geschaffen, und die Regie hat es verstanden, ein wirklich naturgetreues Bild rußlanddeutschen Bauernleben zu geben. Es mag vielleicht da und dort die Tracht nicht ganz hundertprozentig echt gewesen sein, aber das ist wirklich ganz unwesentlich. Die Menschen, die gezeigt wurden, sind völlig echt und so ist der erste wirklich große, ausländdeutsches Leid auf das tiefste erschauende Film entstanden, der, so hoffen wir, nicht nur das Reichsvolk, ſondern auch die gesamte zivilisierte Menschheit von dem furchtbaren Schicksal überzeugt, das deutsche Menschen um ihres Deutſchtums und ihres Glaubens willen erdulden müſſen. Das gesamte Auslanddeutſchtum muß diesen Film als großes Geschenk betrachten und muß dankbar ſein, daß das neue Deutschland auslanddeutsches Schicksal in so heroischer Weise zu gestalten ver stand." An eine kurze Inhaltsangabe fügt die ,,Neue Freie Presse", Wien (8. Dezember 1935) , die allerdings kleine Seitenhiebe auf die nationalsozialistische Staatsführung nicht unterlaſſen zu dürfen glaubt, verſchiedene Ausführungen über den künstlerischen Wert des Films „ Friesennot“, wenn sie sagt : „ Die Fabel , von Abzweigungen, wie etwa der Liebe des nur halbdeutschen Mädchens Mette ( Jeſſie Vihrog) und des sich aus der bolschewikischen Welt heraussehnenden russischen Anführers (Inkijinoff) , begleitet, ist nun in einer Weise ge= ſtaltet, die den Bereich der wahren Kunst nicht nur erreicht, ſondern das ganze Werk mitten in ihn hineinzustellen vermocht hat. Bilder von hoher Schönheit, Dialoge von Prägnanz und Eindringlichkeit, eine Regie, die niemals eine Länge sich einschleichen läßt, von Steigerung zu Steigerung zu führen weiß, all dies sind po sitiv zu wertende Tatsachen, die diesem Film des Deutschen Schicksals auf russischer Erde' eine Sonderstellung sichern.

Es würde ein Zerrbild geben und mißverständlich sein, wollte man diesen Film ein Tendenzwerk nennen.“

So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 12. Dezember. „ Der junge Graf“ Anny Ondra hat sich von den Autoren Dinah Nelken und Hanns H. Zerlett ein Drehbuch schreiben lassen, das in seinem burlesken Ton die fünstlerischen Eigenarten dieser Darstellerin erfassen soll. Zwischen

grotesken Szenen und ulkigen Verkleidungskomödien tollt sie voll Tempo durch den Film und hat sehr bald die Sympathien des Publifums auf ihrer Seite. Die Spielleitung von Carl Lamat tut ein übriges, um durch wikige Einfälle und häufig wirklich sehr filmisch ge= löste Tricks die Lacher bei guter Laune zu erhalten. Wenn dann noch Darsteller wie Ödemar als Diener und falsche Ahnfrau ,

NSK Folge 290 Junkermann als griesgrämischer Schloßherr und Hans Söhnter als Erzieher des tollen Bub-Mädels Egon - Billie von Anny Ondra ihre lustspielerprobten Töne in den Film mischen, so ist der Erfolg gewährleistet. Schade bleibt eigentlich nur, daß unserer Meinung nach mit reichlich viel Mitteln gearbeitet wird, die als Lustspielpointen schon unseren Großvätern bekannt waren. Um so bedauerlicher, als der Film sonst an Schwung und Tempo nichts zu wünschen übrig läßt, wie er auch in den kleineren Rollen mit Heidemann, Tiedke, Platen und der für den Film neuen Irmgart Nowak gut besezt ist . Photographisch haben Otto Heller und O. Martini sauber gearbeitet, die Architektur von Zander und Degenau war geschickt (besonders für die Höhepunkte der Geisterszene) ausgeklügelt. Einen besonderen Hinweis verdient ein Duett, das von Leo Leur einprägsam komponiert und von Hans Hannes mit einem guten Text versehen wurde. Eine durchschnittliche Groteske hat ihr Publikum gefunden. Ein Ufa-Film .

,,Der Ammenkönig“

„So was läßt sich halt nicht verbieten !" Nämlich die gesunde , vollsaftige Lebensfreude, die aus jedem Bild dieses entzückenden Films spricht und eine in dieser Form unübertreff= liche Abrechnung mit Spießern und Duckmäusern hält. Es ist dem neuen deutschen Film manchmal vorgeworfen worden . er sei philisterhaft. All die Nörgler sollten sich einmal dieses wohltuend unbefangene Filmspiel ansehen, das nach dem Theaterstück von Max Dreyer durch die drei Autoren Arel Eggebrecht , Ernst Hasselbach und Erich Kröhnke jezt der Dann Leinwand zugänglich gemacht wurde. würden sie einsehen, daß einem Filmschaffen, das die heikelsten Stoffe mit einem so herzlichen Lachen anfaßt, das wirkliche Leben nicht fremd sein kann! Dabei hat die Spielführung von Steinhoff , die Ausstattung von Schroedter und die Musik von Grothe die Linie dieses Films in ein beachtliches fulturhistorisches Niveau geführt. Stadt und Land, vertalkte Höflinge und kraftstrogende Natur burschen, Romanowsky als alternder Markgraf in feinsinniger menschlicher Komik, und Gustav Knuth als selbstbewußter muskulöser Bauernbursche, das sind die Kontraste, denen der Film ſeine Atmosphäre schöpft. In die Gegensätzlichkeit, die sich aus diesen Typen ergibt und die in erotischen Konflikten gipfelt, die nichts mit der schwülen Stimmung französtscher Hofluft zu tun haben, werden entzückende Frauengestalten gestellt : Käthe Gold als Thronfolger zum junge Markgräfin , die tommt, Marie-Luise Claudius und Fita Benthoff. In weiteren Rollen erfreuen Erika von Thellmann , Theo Lingen , Klein-Rogge, Behmer, Siedel Rotmund , Ettel, Flokina von Platen, Dammann, Netto, Schnell. Besonders schöne Landschaftsaufnahmen gelangen dem ausgezeichneten Kameramann Karl Buth. Man darf diesem Film, der vom Publikum mit großem Beifall aufgenommen wurde, einen schönen Erfolg voraussagen . Von der Filmprüfstelle ist er als künstlerisch wertvoll" ausgezeichnet worden. Ein K. J. Fritzsche-Film der Europa. „ Die selige Excellenz“ Es ist immer eine erfreuliche Tatsache, wenn man feststellen kann, daß eine kleine Firma,

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durch keinerlei Konzertnamen vorbelastet, einen Film präsentiert, der in jeder Phase mit Lust, Liebe, Können und Fingerspißengefühl für tünstlerische Wirkungen gemacht worden ist. Dies alles kann man von der „seligen Excellenz" behaupten, die nach Presber neu vertonfilmt wurde. Hier herrscht kein kaltſchnäuziger Humor, keine gewollte Ballung von Possensituationen, alles ist gut fundamentiert und auf ein an= ständiges Niveau gebracht. Hanns H. Zerlett , als Autor und Regisseur gleich geschickt, hat die Handlung stimmungsvoll und milieuecht zu formen verstanden und bringt Schmiß und Elan in das Ganze. Dabei verzichtete er bewußt auf „ Star"namen, die häufig viel versprechen, aber um so weniger halten, sondern ſtellte ein Darſtellerenſemble zusammen, das sich sehen lassen kann. Dieser Film ist ein wesentliches Beispiel, daß der Ensemblefilm innerlich mehr bieten kann als ein Film, bei dem den „ Stars “ die Rollen auf den Leib geschrieben sind. Selbstverständlich gehört zur Führung eines guten Spieltrupps eine sichere Hand, die hier immer wieder zu spüren ist. So versagt keine Pointe, kein Wort oder technischer Wig (wie der Rülpser des Kammerdieners Bendow) und die Zuschauer haben allen Grund, sich gut und ausgiebig zu amüsieren. Wirkungsvoll sind die Darsteller eingesetzt.. Hilde Hildebrandt war selten so gelöst und frei ; sie beherrschte alle Nuancen und Töne, die gefordert wurden. Neben ihr gibt Walter Steinbed eine fabelhafte Charakterstudie, neben die die Leistung Wolfgang Liebeneiners stark abfallen muß. Eine Reihe weiterer, erprobter und gut ausgewählter Darstel= ler, wie Lien Deyers , Eugen Rex , Wilhelm Bendow , Ilso Rose - Vollborn , Hanny Weiße und Olga Limburg ( um nur einige zu nennen) , ſtellen einen Schauspielerstab dar, den man sich gern gefallen läßt. Georg Krause photographierte , Moldenhauer und Dürnhöfer bauten und Leo Leur schrieb eine dem leichten Genre angepaßte Musik, aus der sich ein Kabarettenchanson wirkungssicher heraushob. Wer einige Stunden angenehm unterhalten sein will von einem Film mit Niveau, möge sich unbesorgt an die felige Excellenz “ wenden . Er wird nicht enttäuscht. Ein Euphono- Film der Panorama- MärkischeSchneider.

„ Eine Seefahrt, die iſt luſtig“ Der Film mit dieſem Titel auch. Er will nicht mehr, als mit bescheidenen Mitteln eine Stunde zu unterhalten und Lachen zu spenden. Gar häufig ist er etwas zu primitiv, ohne aber und das ist sein Gutes kitschig oder klamaufhaft zu werden. Dr. Alwing Elling , der Spielleiter, hat die Handlung geschickt inszeniert und durch einen geschickten Schnitt mit viel Tempo versehen. Ida Wüst , Paul Hendels , Paul Heidemann , Hilde Krüger und Erich Fiedler spielen ihre Rollen gut und Isa Vermehren singt ihre bekannte lustige Seefahrt". Die Zuschauer unterhielten sich. Ein Astra-Film der Cando .

Im weißen Rößl" Wie oft schon hat man dieses „ weiße Rößl“ auf der Bühne gesehen. Die Verfilmung durch Carl Lamac hält sich geschickt an die Revuevorlagen, er stellt eigentlich die bekannte Revueoperette mit der Musik von Ralph Benazky

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RSK Folge 290 nur in die Natur und ins Atelier, versieht die Handlung mit eigen wirksamen Gags und beschränkt sich im übrigen auf die Führung der gut eingesetzten Darsteller. Christl Mardayn gibt der Rößl -Wirtin das temperamentvolle, derbe, das diese Rolle verlangt, Hermann Thi mig hält mit seinen Mitteln haus und erzielt dadurch erfreuliche Wirkungen, Theo Lingen macht dies wett und trägt etwas zu stark_auf und findet in Willy Schaeffers einen sicher pointierenden Partner. Daneben sehen sich Friz Odemar, Anny Markart, Hans Olbonga (diesen Bubendarsteller muß man sich merken) und Friz Imhoff für die übrigen Rollen ein und allen gemeinsam gelingt es, die Zuschauer Lachen und Schmunzeln zu zwingen. Eduard Hoesch und Ludwig 3 ahn leisten als Kameraleute gediegene Arbeit. Ein Unterhaltungsfilm ohne künstlerische Qualitäten, der den Durchschnitt hält. Ein Hade-Ondra-Lamac-Film der Bavaria.

12. Dezember 1935 gehört haben, daß der Reichspropagandaminiſter und Präsident der Reichskulturkammer in seinen Reden über das fünstlerische Schaffen derartige Ansichten vertreten hat. Im Gegenteil. Das künstlerische Einspruchsrecht muß und wird ſtets gesichert Schaffenden den bleiben. Allerdings dürfen sie es nicht dazu ausnutzen, um Starlaunen zu befriedigen. Um in Zweifelsfällen zu entscheiden, ist die Reichsfilmkammer mit ihren dafür in Frage kommenden Stellen da.“

Dr. Goebbels vor den Filmschaffenden NSK Am Sonnabend, 14. Dezember, spricht auf einer Versammlung der Reichsfachschaft Film im Reichstagssitungssaal der Krolloper Reichsminister Dr. Goebbels zu den deuts schen Filmschaffenden.

„ Der alte und der junge König“ für Südtirol verboten Film-Nachrichten

Großerfolge des Films ,,Friesennot“ NSK Der mit den höchsten Prädikaten ausgezeichnete Film Friesennot" hat im Publikum eine starke Resonanz gefunden. So meldet das Universum, Stuttgart, an zwei Tagen 10 924 Besucher. In Kiel hatte der Film in zehn Tagen 16 613 Besucher. Rostock meldet den größten geschäftlichen Erfolg seit Bestehen des Lichtspielhauses Sonne (15 Jahre). In der Berliner verlängerten Uraufführung in den Kammerlichtspielen wurden am zehnten und elften Spieltag 7283 Besucher gezählt und das beste Geschäft seit langer Zeit gemeldet. Auch an anderen Plätzen steigert sich die Besucherzahl von Tag zu Tag.

Organisationen, Verbände und Vereine fordern in Aufrufen ihre Mitglieder zum Besuch dieses Films auf, den jeder deutsche Volksgenosse gesehen haben müsse .

NSK Der deutsche Großfilm ,,Der alte und der junge König “ wurde für das Königreich Italien zugelaſſen, jedoch wurde die Vorführung in den Provinzen Bozen und Trient verboten.

Film-Büchertisch

,,Vom Kintopp zur Filmkunſt“ NSK Im Verlag Hermann Wendt, Berlin, erschien eine Broschüre von Albert Stenzel unter dem Titel „ Vom Kintopp zur Filmkunst" (Menschen, die Filmgeschichte machten) , welche in flüssiger, interessanter Form den Werdegang der Filmkunst an Hand der Leistungen von Asta Nielsen, Paul Wegener Das Büchlein und Emil Jannings aufzeigt. kann Fachleuten und Laien gern empfohlen werden.

Künstlerisches Schaffen ohne Zwangsjacke

Filmkalender 1936 "

NSK In einem Interview, welches der Reichsfilmdramaturg Willy Krause dem Hauptschriftleiter der Fachzeitung Film-Kurier" gab, erklärte dieser: Die Festsetzung eines starren Tarifs für künstlerisches Schaffen nach dem Muster marristischer Gewerkschaftstarife kommt im nationalsozialistischen Staat nie und nimmer in Frage. Sie werden wohl auch kaum jemals

NSK Die Ufa hat ihren alljährlichen Filmkalender nun für das Jahr 1936 erscheinen lassen. Szenenbilder aus bekannten und unbekannten Filmen, Großphotos beliebter Filmkünstler und sonstige Illustrationen in guter Aufmachung und Ausführung beleben die Seiten. Ein gutes Werbemittel für das filmische Schaffen.

Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 290

Die Meister des deutschen Kraftfahrsports beim Führer NSK Am Donnerstagmittag empfing der Führer in der Reichskanzlei die Meister des deutschen Kraftfahrsports, die ihm von Korpsführer Hühnlein, dem Führer des deutschen Kraftfahrsports, vorgestellt wurden . Der Führer beglückwünschte die einzelnen bes kannten Kraftfahrsportler, unter denen sich u. a. der Carracciola , Europameister der deutsche Bergmeister Hans Stud , der deutsche und Europameister für Motorräder (250 ccm) Geiß , sowie die Fahrer der deutschen Motorrad nationalmannschaft be= fanden, die zum dritten Male im Kampf gegen unter 12 Nationen siegreich geblieben war zu ihren ihr der Weltrekordmann Henne Erfolgen. Im Anschluß an den Empfang waren die Meister des deutschen Kraftfahrsports Gäſte des Führers in seiner Wohnung. Gauleiter Wächtler dankt Ruckdeschel und Kolb

NSK Bayreuth, 12. Dezember. Der neuernannte Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark hat an Pg. Ruckdeschel , der als stellvertretender Gauleiter seit dem Tode Hans Schemms im März d. 3. kommissarisch die Führung des Gaues übernommen hatte, ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm für seine erfolgreiche Arbeit in dieser Zeit seinen herzlichsten Dank ausspricht und gleichzeitig der Hoffnung Ausdrud gibt, mit ihm zum Wohle des Gaues in enger Zusammenarbeit zu bleiben. Ebenso hat er dem Reichsgeschäftsführer des N.S.L.B., Pg . Kolb , der kommissarisch die Führung des Lehrerbundes übernommen hatte, in einem persönlichen Schreiben für die geleistete Arbeit Dank und Anerkennung ausgesprochen, und zum Ausdruck gebracht, daß er sich auf die gemeinsame Arbeit im Dienſte des Führers von Herzen freue. Westmark-H.J. kämpft für das W.H.W. NSK Koblenz, 12. Dezember.

In der Zeit vom 18. bis 22. Dezember erfolgt ein Generaleinsatz sämtlicher Gliederungen der H.I. des Gebietes Westmark für das Winterhilfswerk. Diese Großtat gegen Hunger und Kälte wird auch für die Westmark-H.I. ein neues Bekenntnis der deutschen Jugend zum Sozialismus der Tat werden. Nach dem Auftakt und der Verteilung der Sammelbüchsen am 18. werden am 19. und 20. Dezember im ganzen Gebiet Westmark in den Nachmittagsstunden Straßensammlungen der Hitler-Jugend durchgeführt. Der 21. De-

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zember, der Tag der Sonnenwende, soll im Rahmen des Staatsjugendtages unter dem Motto: ,,Schüler und Lehrer tämpfen gemeinsam für das Winterhilfs = werk" mit dem Einsah sämtlicher Schüler und Schülerinnen durchgeführt werden. Am Sonntag, dem 22. Dezember, finden ab 11 Uhr in sämtlichen Standorten der H.I. musikalische Veranstaltungen statt, bei denen Musik , Spielmanns- und Fanfarenzüge ein gesezt werden. Im Anschluß an die musikalischen Darbietungen werden bis Einbruch der Dunkelheit wieder Straßensammlungen durchgeführt.

Feierliche Überreichung der Ehrenkreuze für Überseedeutſche NSK Wie die Deutſchen im Ausland die Überreichung der Ehrenkreuze für die Frontfämpfer gefeiert haben, zeigt uns folgender Bericht, den uns das Preffeamt der AuslandsOrganiſation der N.S.D.Ä.P. übermittelte. Die Deutschen der Insel Aruba , (Niederländisch-Westindien) im Karibischen Meer vers einigten sich in der „ German Bar", einem Lokal, das einem Parteigenossen gehört, um anläßlich der Überreichung der Ehrenkreuze die Frontkämpfer zu ehren. Die Ausgestaltung des Raumes, in dem die Feier stattfand, mit den Farben des neuen Reiches und den blumenge : schmückten Bildern des Führers und des Generalfeldmarschall von Hindenburg erweckte bei allen Teilnehmern das Gefühl, auf heimatlichem Boden zu ſein. Dazu kam noch, daß die Besazung des deutschen Tantschiffes „Vizcaya“ als Gäste teilnahmen. Man sah, daß bei dieſen, fast ausschließlich jungen Seeleuten die Arbeit der Auslands-Organisation der N.S.D.A.P., die bei den deutschen Seeleuten geleistet wird, gute Früchte getragen hat. Man merkte es an ihrer Haltung, man sah es ihren begeisterten Mienen an, man hörte es aus ihren Worten und Liedern, daß sie eins sind mit unser allerFührer. Noch einmal erlebten diese Deutschen dort draußen auf dieser fernen westindischen Insel den Heldenkampf ihres Volkes. Sie erlebten und sahen im Geiste die Waffentaten zu Lande im Osten und Westen und Süden, in der Lufi und zu Wasser und in der ganzen Welt. Der Leiter des Stüßpunktes Aruba der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P., Pg. Brieschke , erinnerte an diese Taten und an die Führer in diesem Kampfe. Er erinnerte an den verzweifelten Kampf des Führers und seiner Kameraden um die Freiheit des deutschen Volkes. Dann folgte die feierliche Verteilung der Ehrenkreuze. Der älteste der mit dem Ehrenkreuz beliehenen Frontsoldaten, ein alter Afrika kämpfer , dankte im Namen aller für die Ehrung. Für diese Deutschen war ein herrlicher unvergeßlicher Abend , der ihnen, mit dem Gefühl der Verbundenheit mit der Heimat und dem deutschen Volke, die Kraft gegeben hat, weiter auszuhalten auf ihrem Posten draußen in der Welt.

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Rationalſozialiſtiſche



ParteiKorreſpondenz

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerftr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b. S., Zentralverlag Der NS. D. A. B.. München . Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin_SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Boltschedlonto München 113 46) zu richten

NCK Breſſedienſt der NGDUB

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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

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Reichsärztekammer

zum

Geleit

Von Amtsleiter Dr. Bartels, Stellvertreter des Reichsärztetührers NSK Leztes Ziel des Nationalſozialismus_iſt die Erstarkung und Gesundung des deutschen Boltes, um diesem den Weg in die große Zutunft freizumachen. Die Erreichung dieses lezten Zieles ist nicht in erster Linie eine wirtschaftliche oder organisatorische Frage, sondern eine Frage des Wertes dieses deutschen Volkes insgesamt und in seinen einzelnen Stämmen, Sippen, Familien und Menschen. So steht das Dritte Reich unseres Führers allen Fragen und Aufgaben auf dem Gebiete der Volksgesundheit, der Rasse und des Erbwertes, den Trägern dieser Aufgaben ganz anders gegenüber, als die unglückselige Bergangenheit, in der das Primäre nicht der Mensch war, sondern in der weiteste und gerade die führenden Kreise der Bevölkerung in den Ausdrucksformen der deutschen Menschen, in Staats- und Wirtschaftsform , das Primäre sahen, dem der Mensch zu dienen habe. Das Dritte Reich will mit seinen Staats- und Wirtschaftsformen dem deutschen Menschen dienen, sieht in ihnen nur den Ausdruck seines völkischen Entwicklungswillens und weges. Die beste Staats- und Wirtſchaftsform wird zeitlich bedingt sein, wenn die sie tragende Menschengruppe rassisch, erbbiologisch und gesundheitlich im Wert immer mehr absinkt. Sie wird ewig sein, sich immer verbessern mit_zunehmender Gesundheit, mit zunehmendem Rasse- und Erbwert des Volkes, für das sie die äußere Lebensform darstellt. Zwei Welten scheidet der 30. Januar 1933 : die Welt des materialistisch-liberalistischen Denkens mit ihrer Mißachtung des Menschen und des eigenen Volkes und jene Welt, in deren Mittelpunkt als legte und größte Arbeitsaufgabe die Sorge um den deutschen Menschen, um das deutsche Volk steht, dem alles, aber auch alles dienen soll und dienen muß. Wir als Ärzte erinnern uns alle noch jener Verfallszeit, in der man den Arzt, der auf Grund seiner Ausbildung, seiner Erfahrung und auf Grund seiner großen Liebe zu seinem Volte, die ja die Mehrzahl von uns Arzt wer den ließ, Warner und Führer im Volte hätte sein können, hätte sein müssen, immer mehr von diesen Aufgaben bewußt abdrängte. Nie vergesse ich jenen Eindruck der Erbärmlichkeit vergangener Systemregierungen, den ich

als junger Arzt 1920 empfand, als eine Gruppe der deutschen Arzteschaft sich vor Abschluß der Versailler Verhandlungen an die Regierung wandte, um aus ihrem Verantwortungsgefühl dem Volke gegenüber zu fordern, dem hungernden deutschen Volke, seinen Kindern, nicht hunderttausende (833 933) Stück Rindvieh durch Abgabe ans feindliche Ausland zu entziehen, die Kinder unseres Volkes nicht weiterem Hunger mit allen ſeinen Folgen auszufeßen. Die Antwort gab die sozialdemokratische Abgeordnete Frau Dr. Frieda Wunderlich natürlich Jüdin Sie belehrte die Ärzte, daß politiſche Fragen sie nicht zu berühren hätten, sie nichts angingen, Kranke hätten sie zu behandeln, die Sorge um das vielleicht an sich „ geſunde“ Volk sei nicht ihre, sondern der erwählten Volksvertreter Aufgabe. Aber selbst dieses Gebiet ließ die Vergangenheit nicht unbehindert. Krankhein sezte hier einen pathologischen, faßbaren , darstellbaren Vorgang voraus. Ein Mensch, müde, abgehegt, verzweifelnd an seinem und seiner Familie Leben und Zukunft war ihrer Ansicht nach nicht frank! Für ein erbgesundes , durch Not und Hunger schwaches Kind, war es unmöglich, nur das Reisegeld zu erhalten, um es vier Wochen auf dem Lande, in der Heimat der Eltern, bei Großeltern oder anderen deutschen Menschen, frischer und stärker werden zu laſſen. Aber für hoffnungslose , erbminderwertige Psychopathen , Syphilitiker, Schwachsinnige, wurde das Geld in irrsinnigen Summen hinausgeworfen , alles aus Mitleid mit den Armsten der Armen. Konnte oder wollte jene Zeit, wollten jene Volksvertreter nicht die ungeheure Roheit einer solchen Einstellung dem gesunden Volke gegenüber fühlen und erkennen ? Die Sorge des deutschen Arztes um sein Volk und dessen Zukunft war damit eine politische Haltung, die mißbilligt und mit allen Mitteln unterdrückt wurde. Amtsärzte wurden diszipliniert, nicht, weil sie abnorme Summen für Minderwertige ausgaben, diese der Arbeit an wertvollen Volksgenossen entzogen , sondern weil sie ihre Sorgen laut werden ließen, um das Wertvolle vor dem überwuchern durch das Minderwertige zu schüßen. Den freien Arzt versuchte jene Zeit umzuformen vom ärztlichen. gesundheitlichen Führer, vom alten treuſorgen-

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den Hausarzt zum vorzugsweise wirtschaftlich interessierten Gewerbetreibenden . Die Vergütung der ärztlichen Leistungen half nach wo immer möglich, schuf Verhältnisse, daß eine Unzahl deutscher Ärzte, um überhaupt leben zu können, sich aus Zeitgründen gar nicht mehr um die ihren Rat und ihre Hilfe suchenden Menschen so kümmern konnte, wie ihre ärztliche Pflichtauffaſſung es von ihnen verlangt hätte. Tausende deutscher Ärzte haben seelisch schwer darunter gelitten, nicht mehr Arzt sein zu können, immer mehr Gewerbetreibender werden zu müssen, um selbst leben zu können, daher auch die Verankerung in der Reichsgewerbeordnung. Die neue Ärztekammerordnung gibt den Weg zur Umkehr frei , verche langt die Umkehr. „ Der ärztli

wird diese ihre Aufgabe so ernst nehmen , wie nur irgend möglich. Deutscher Arzt sein dürfen , heißt Diener und Führer seines Volkes sein dürfen . Kein Arzt kann sich, wenn er aus Liebe zu seinem Volke schaffen will, von seinem Volke absezen. Er lebt ja in ihm, ist ein Stück von ihm , ſeine Kinder gehen mit den anderen Kindern seines Volkes in die nächste Generationsepoche hinein. Er ist, wie die gesamte deutsche Ärzteschaft, nach § 19 berufen, zum Wohle von Volk und Reich für die Erhaltung und Hebung der Gesundheit, des Erbgutes und der Raſſe des deutschen Wer die Berufung als Volkes zu wirken . heilige Pflicht zu dieser Aufgabe nicht fühlt, soll kein Arzt werden, soll auch nicht Arzt bleiben.

Beruf ist kein Gewerbe", sagt § 1 A b s. 2. Ehrlich muß aber auch zugestanden werden, daß ein Teil der deutschen Ärzteschaft an der Umbewertung der ärztlichen Aufgaben und der ärztlichen Tätigkeit nicht unschuldig gewesen ist. Jungärzte wandten sich unmittelbar nach dem Staatsexamen einem Spezialgebiet, das größeren wirtschaftlichen Gewinn als das Arbeitsgebiet des praktischen Arztes versprach, zu. Sie wurden nicht Spezialärzte aus einem großen ärztlichen Können heraus, aus dem sie ihr Sonderleistungsgebiet entwickelt hätten. Diese Art der Spezialisierung, die wirtschaftlich einträglich gewesen sein mag, hat das Vertrauen des deutschen Volkes zum deutschen Arzt sicher, vorsichtig gesagt, nicht gefördert.

Dienst am Volke, Recht zu dieſem Dienst am Volke ist Eigenart unseres Berufes. Ihr haben wir alle zu dienen nach gleichen harten Ge= sichtspunkten. So konnte nur eine Ärzteſchaſt entstehen, der alle Ärzte angehören , ganz gleich wie ihre Tätigkeit geartet ist und wo sie sich vollzieht. So gehören auch die Hochschullehrer der medizinischen Fatultäten nach § 25 wie alle Ärzte mit Ausnahme der Ärzte der Wehrmacht , für die die Zugehörigkeit zur Reichsärztekammer während ihrer Dienstzeit ruht, der Ärztefammer an.

Es kann, soll der Arzt, auch sachlich gesehen, feinen Aufgaben gerecht werden, die Aus- und Fortbildung nicht allein seine persönlichste Angelegenheit sein. Er hat das zu können , was notwendig ist im Intereſſe der Gesundheit und Gesundheitsführung unseres Volkes. Es genügt nicht, ein guter Facharzt zu sein, er muß, ganz gleich, welchem Fachgebiet seine Haupttätigkeit gilt, jede erste Hilfe dem verunglückten oder in deutschen afute Lebensgefahr kommenden Menschen gewähren können. So ist gemäß § 46 Schulung und Fort = bildung der deutschen Ärzte Auf gabe der Reichsärztekammer, der aus gleichen Grunde auch die Förderung der Ausbildung obliegt. Ärztliche Berufsausübung ist größter Dienst am Volke. Sie ist nicht zu trennen von den großen Gesichtspunkten der Zukunftsgestaltung unseres Voltes. So unterliegt auch sie nach § 46 der Aufsicht der Ärztekammern . Arzt sein heißt aber nicht nur Fachkönner ſein. Wir als Ärzte wissen alle, welche ungeheure Bedeutung das Vertrauen des Patienten zum Arzt hat. Dieses Vertrauen gewinnen können, dieses Vertrauen besigen und nicht verlieren, dieses Vertrauen immer neu erwerben , verlangt neben dem fachlich erfahrenen, den deutschen, mitfühlenden und miterlebenden Menschen im Arzt. Uns sollen unsere Volksgenossen ihr Geheimstes, ihr Persönlichstes, oft ängstlich vor der Welt Gehütetes sagen. Wir brauchen restlose Offenheit, um raten und helfen zu können . Aber wir, die wir dieſe rückhaltlose Offenheit fordern müſſen, müſſen eingedenk ſein, daß wir sie uns zu erwerben haben. Es muß vom Arzt eine ganz besondere sittliche Haltung verlangt werden. So obliegt in Zukunft der Reichsärztekammer nach § 46 die Sorge nicht nur um einen wissenschaftlich , ſondern vor allen Dingen auch um einen sittlich einwandfreien und hochstehenden Ärztestand. Ihr obliegt die Berufsund Ehrengerichtsbarkeit , und sie

So steht in den großen Grundzügen , denen alle weiteren Bestimmungen dienen, die deutsche Ärztekammer des Dritten Reiches vor uns mit den in ihr ausgesprochenen Aufgaben , mit den durch sie der deutschen Ärzteschaft gegebenen Rechten. Um den hohen Aufgaben gerecht werden zu können , mußte eine Bestimmung gefunden werden, die die für die gesundheitlichen Aufgaben überhaupt zuzulassenden Ärzte um= riß . Arzt kann in einem Volke nur sein, dem Volke in unserem Sinne dienen kann nur der , der blutsmäßig dieſem Volke sich verbunden fühlt, der weiß, daß er mit seinem Volke lebt oder zugrunde geht. So sieht § 2 vor, daß nur der Arzt sein darf , der die Bestallung als Arzt von der zustä n digen deutschen Behörde erhalten hat . Aber nach §§ 3 und 5 soll nur der Arzt sein können, der diesem unserem deutschen Volke blutsverbunden ist. Für die legten großen Ziele , auf die die deutsche Ärzteſchaft sich nunmehr insgesamt immer mehr vorbereiten und ertüchtigen muß , für diese Ziele, in erster Linie unserem Volke und seiner Zukunft zu dienen, kann nur der mitkämpfen und führen, der unserem Volke ganz zu eigen ist. So mag die deutsche Ärzteschaft in eine neue Entwicklung treten mit Aufgaben, größer und gewaltiger als ihr je gestellt waren , als eine Kampfgruppe für unser Volk, für Adolf Hitler , der den Ärzte führer selbst beruft. Der Führer gab der deutschen Ärzteschaft den Weg frei. Möge sie ihn gehen, froh ob der großen Aufgaben und des Rechtes, am Volke zu arbeiten, vor vielen anderen . Aber auch eingedenk und voll des Bewußtseins der Verant wortung gegenüber unserem deutschen Volke.

Ein großer Bucherfolg NSK Das neueste Buch von Reichsminister Dr. Goebbels „ Der Angriff“, hat bereits seit seinem Erscheinen im Verlaufe von drei Wochen eine Auflage von 50 000 Exemplaren erreicht.

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Zur Eröffnung der Reichs-See-Sportschule ,,Gorch Fock" der H.J.

Hier erhält die

und

Marine - H.J.

ihre

sportliche

weltanschauliche Ausbildung

NSK ,,Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft." Dieſe politische Binsenwahrheit hat fich im Lauf der Geschichte mehr als einmal erwiesen. Aber man darf es nicht bei der Ers tenntnis bewenden laſſen, daß man die Jugend auf seiner Seite hat, sondern man muß auch dann die erforderlichen Schritte unternehmen, um diese Jugend auf seiner Seite zu halten und fie mit dem Geist und mit der Weltanschauung restlos vertraut machen, um ihr so das erforderliche Rüstzeug zu geben, mit dem sie ihrerseits wiederum auf andere einzuwirken in der Lage ist. Adolf Hitler hat die Jugend auf seiner Seite. Er hatte sie durch seine neue Idee erobert, und es galt nun, diesen begeisterten Glauben, der in den jungen Herzen lebte, durch ein grundsägliches Wissen um all die vielgestaltigen Probleme dieser Weltanschauung zu untere mauern. Dieser Aufgabe sollen die einzelnen Ge = bietsführerschulen der Hitler = Jugend dienen, die überall in Deutschland errichtet wurden, und denen am vergangenen Sonnabend eine neue hinzugefügt wurde, die in ihrer Art die erste im Reich darstellt, die Reichs-See-Sportſchule I der Hitler- Jugend „Gorch Fod" in Brieros in der Mart. Die erste ihrer Art insofern, als sie neben der weltanschaulichen Schulung, die ſelbſtverſtändlich auch hier im Vordergrund steht, die seesportliche Ausbildung der MarineHitler-Jugend durchführen soll. Weit draußen in der märkischen Heide, südöstlich von Berlin, erhebt ſich, von hochgewachse= nen Kiefern überschattet, der einfache, aber saubere und ansprechende Bau der neuen Schule. In der Systemzeit diente dieses Gebäude einst der Unterrichtung kommunistischer Jugend in den Ideen des Klassenkampfes und der Völkerzersetzung. Dort wurden sie mit den Waffen vertraut gemacht, die ihnen dazu dienen sollten, den bestehenden Staat zu unterwühlen und die Internationale des Prole= tariats vorzubereiten. Heute wird dort eine Jugend , der Ehre , Vater = land , Treue , Nation teine leeren Worte mehr ſind , in die Gedanken einer Weltanschauung eingeführt , deren Grundlage eben diese Be = griffe sind , die jene verlachten. Überall in diesem Haus weht ein frischer und jugendlicher Geist. Die einzelnen Aufenthaltsräume sind ebenso wie die Schlafräume freundlich eingerichtet, jedoch durchaus einfach Nur den Speiſeraum und zwedentsprechend. haben sich die Jungen besonders schön gemacht, indem sie an der Breitſeite ein großes Bild von Gorch Fock angebracht und die übrigen

Wände mit den farbenfreudigen Signalflaggen dekoriert haben. Neben diesen Räumen befindet sich im Haus noch eine Kantine, in der sich die Jungens, die hier aus allen Teilen Deutschund zwar aus lands jedem der 25 Gebiete je drei Mann zusammenkommen und im Durchschnitt zwischen 16 und 21 Jahre alt find, alles Nötige besorgen können, ſelbſt= verständlich mit Ausnahme von Alkohol und Zigaretten. Das ist ihnen für die Dauer ihres Aufenthaltes in der Schule vorenthalten. Ferner sind große, äußerst hygienische Bad- und Duschräume eingerichtet. Rings um das Haus herum gruppieren sich die einzelnen Geräteund Boots : schuppen , in welch letteren eine Motorpinasse, drei Kutter sowie fünf Dingis (kleine Boote für ein bis zwei Mann) untergebracht werden können. Auch eine große Turnhalle, in der sich Recks, Barren, Pferde, Bodenmatten und sonstige Sportgeräte befinden, ist vorhan den. Denn gerade die körperliche Ertüchtigung soll in diesen Wochen ebenfalls besonders ge= pflegt werden. Endlich breitet sich zwischen dem Haus und dem Ufer der große Übungsplaß aus, in dessen Mitte sich als Wahrzeichen der Schule ein hoher, kunstgerechter Mastbaum erhebt, an deſſen Topp die Fahne der H.I. und an deſſen Gaffel die deutsche Nationalflagge wehen . Am Ufer sind die einzelnen Boote, in denen die Jungens ihre Übungen abhalten, angebunden, plätschern im Wasser, und werden von dem leisen Herbstwind hin und her bewegt . . . Der Dienst ist so eingeteilt, daß die Jungens einerseits nicht allzu stark in Anspruch genommen werden, auf der anderen Seite jedoch der Tag voll ausgefüllt ist. Denn in der relativ kurzen Zeit von vier Wochen soll ihnen hier doch möglichst viel, und das möglichst gründlich vermittelt werden. 6.25 Uhr heißt es raus aus den Klappen und auf dem Plaz zum Frühſport angetreten. Eine Viertelstunde Bewegung in der frischen Morgenluft treibt ihnen die eventuell noch vorhandene Schläfrigkeit aus den Augen, so daß sie richtig wach und aufgeweckt auf ihre Zimmer zurücktehren, sich waschen und anziehen, um sodann zum Morgenkaffee anzutreten. Punkt 8 Uhr steht die Belegschaft, 75 Mann an der Zahl, in ihren weißen Drillichanzügen por dem mit flatternden Müzenbändern Flaggenmast Flaggen angetreten zur parade. Ein kurzes Kommando, alles steht tadellos ausgerichtet, und stolz steigt die Fahne im Wind empor. Es folgt das Lied der Bewegung, und dann gehts an die Arbeit, die je nachdem in praktischer Betätigung auf den Booten, wie Ruderererzieren, Wurfleinenwerfen, Knoten und ähnlichem mehr besteht,

NSK Folge 291 oder in theoretischem Unterricht über Winken, Morsen, Kartenkunde usw. Kurz nach 12 Uhr wird dann das wohlverdiente Mittagessen, das stets sehr gut und reichlich ist, eingenommen. Daran schließen sich zunächſt Aufräumungsarbeiten, Saubermachen des Eßraumes und Reinigen der Zimmer. Denn abgesehen von dem Schulleiter, zwei Seeſportlehrern und vier Hilfsausbildern, sämtlich alte Seebären, sowie einigen Männern ſeemänniſchen Personals, dem Sanitäter und dem Koch, ist hier niemand fest angestellt, so daß die Jungens darauf angewiesen sind, ihr Heim selbst in Ordnung zu halten. Wenn bis 14 Uhr noch Zeit bleibt, können sie sich anschließend etwas ausruhen, dann aber heißt es wieder zackig ran an den Dienst. Für den Nachmittag sind größtenteils weltanschauliche Vorträge über all die vielen grundsäglichen Fragen des Nationalsozialismus vorgesehen, und außerdem wird noch einige Zeit der sportlichen Betätigung gewidmet. Dem eigentlichen Dienst, der um 18 Uhr beendet ist, folgt das Abendessen, an das sich des

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13. Dezember 1935 öfteren noch Heimabende anschließen, die der besonderen Pflege der Kameradschaft dienen sollen. Denn auch sie ist einer der Grundpfeiler unseres Programms .

So wird den Teilnehmern an diesen Kursen die Zeit bestimmt nicht lang werden. Denn nur die Sonntage ſind dienſtfrei und werden dazu benuzt, um Ausflüge in die engere und weitere Umgebung zu machen. Im übrigen sind die Tage genau eingeteilt. Als Abschluß müſſen die Jungen dann eine große Leistungsprü fung ablegen, die ihnen selbst und ihren Vorgesezten ein Rechenschaftsbericht darüber sein wird, wie sie sich in diesen vier Wochen bewährt und was sie gelernt haben. So wird auch hier in planmäßiger Ausrichtung nach dem Willen des Führers daran ge= arbeitet, eine junge Generation heranzubilden, die einst den Bestand des Dritten Reiches nicht nur zu sichern in der Lage ſein wird, ſondern die dieses Reich zu immer größerer Machtvollkommenheit führen wird. Klaus Danzer.

Sperrfrist bis Sonntag, den 15. Dezember 1935

Neue N.S.K.K.- Motorſportſchule Bayerische Oſtmark NSK Am Sonnabend erfolgte die feierliche N.S.K.K.-Motorſportſchule Einweihung der Bayerische Ostmark in Regensburg. Zwei am Ostrand der Stadt gelegene e he = malige Fabrikgebäude wurden so umgestaltet, daß sie nunmehr der neuen Beſtimmung in jeder Weise entsprechen. Die Schule besteht aus zwei großen Bauten und liegt unmittelbar neben dem Exerzierplak. Das vordere Gebäude enthält die Unterfunftsräume für den jeweils 380 Mann umfassenden Schulungslehrgang , außerdem ist hier die Verwal der tung , Dienst wohnungen die Schulungsleiter und die große Fahrzeug = halle für Lastkraftwagen untergebracht. Im rüdwärtigen Bau sind die mustergültig eingerichteten Lehrsäle, die geräumigen Werkstätten , die Betriebsstoff- und Ersatzteillager sowie die Einstellräume für Personenkraftwagen und Motorräder. Die Grundstücke und die gesamten Baukosten hat in großzügiger Weise die Stadt Regensburg zur Verfügung gestellt. Das alte, schöne Regensburg hatte für dieſen Tag besonders festlichen Flaggenschmuck ange= legt. Vormittags 9.30 Uhr versammelten sich die Ehrengäste, an der Spize Korpsführer Hühnlein , Gauleiter der Bayerischen Oſt= mark, Wächtler , und der Kommandeur der X. Division, Generalmajor Wäger , im historischen Rathaussaal. Oberbürgermeister Dr. Schottenheim begrüßte im Namen der Stadtverwaltung die Gäste und hieß sie in der alten Reichsstadt Regensburg aufs herzlichste willkommen. In seiner Ansprache erklärte Dr. Schottenheim, daß es der Stadt Regensburg eine besondere Freude wäre, dem Nationalsozialiſtiſchen

Kraftfahrkorps diese Motorsportschule übergeben zu können, um so ihren Teil zur motorsportlichen Ertüchtigung der deutschen Jugend beitragen zu können. Korpsführer Hühnlein dankte mit herzlichen Worten für diese von echt nationalsozia= listischem Geist getragene Tat und nahm für das N.S.K.K. die neue Schulungsstätte in Obhut und Besiz. Anschließend erfolgte die allgemeine Besichtigung der Schule und konnten sich die Gäste von deren großzügigen und vorbildlichen Einrichtungen überzeugen. Die darauffolgenden motorsportlichen Vorführungen des 15. Lehrganges zeigten geradezu überraschend kühne und wunderbar genau ausgeführte Fahr: leistungen. Nachmittags 3 Uhr waren im Stadtpark die Regensburger N.S.K.K. - Staffeln zur Besichti gung angetreten, mit ihnen die Sturm-Stander, die vom Korpsführer geweiht und deren Träger auf dem Ehrendienst verpflichtet wurden. In besonders feierlicher Weise erfolgte bei dieser Gelegenheit die übernahme derjenigen jungen N. S. K. K. - Männer, die bis zum 9. November in den Reihen der H.I gestanden hatten. Am Abend versammelten sich die N.S.K.K.Führer der Bayerischen Ostmart im Keplersaal, wo Korpsführer Hühnlein die Arbeit des Korps als Wegbereiter und Verfech ter des Motorisierungsgedankens Deutschlands beleuchtete und die Marschrichtung für die kommende Zeit festlegte. Den Abschluß des ereignisreichen Tages bildete ein großer Kameradschaftsabend N.S.K.K.-Standortes Regensburg, der alle Anwesenden in freudiger Stimmung bis in die späten Nachtſtunden beiſammenhielt. F. M.

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NSK Folge 291

Gesundung

und

13. Dezember 1935

Neugestaltung

der Anwaltschaft Von Dr. Walter Raeke, M. d. R. NSK Der Stellvertreter des Reichsjuristens führers, Reichsamtsleiter Dr. Raefe, stellt uns über die heute vom Kabinett verabschiedete Rechtsanwaltsordnung folgende Ausführun gen zur Verfügung. Das in der letten Sigung des Reichskabinetts verabschiedete Gesetz zur Änderung der Rechtsanwaltsordnung beginnt mit den folgenden grundlegenden Worten, die nicht nur für alle deutschen Rechtswahrer, sondern für die Ge= samtheit der Volksgemeinschaft die feierliche Proklamierung der Stellung und des besonderen Aufgabengebietes der deutschen Anwaltschaft im nationalsozialistischen Staat und in der deutschen Rechtspflege enthalten : ,,Der Rechtsanwalt ist der berufene, unab hängige Vertreter und Berater in allen Rechtsangelegenheiten. Sein Beruf ist kein Gewerbe sondern Dienst am Recht. Die Rechtsanwalt= schaft so zu erhalten, daß sie ihre hohe Aufgabe erfüllen kann, erachtet die Reichsregierung für ihre ernste Pflicht. Sie steht in dem jedes Be= dürfnis übersteigenden Zustrom zur Anwalt= schaft eine schwere Gefahr für den Berufsstand und darüber hinaus für die gesamte Rechtspflege. Um dieſer Gefahr zu begegnen und den Nachwuchs vor unausbleiblichen Enttäuschungen zu bewahren, hat die Reichsregierung das folgende Gesetz beschlossen." In Auswirkung dieser Zweckbestimmung besteht der wesentliche Inhalt des Gesetzes (abge= sehen von organisatorischen Bestimmungen zur Durchführung des nationalsozialistischen Führergrundsages) in der Einführung eines Au s = Leseprinzips nach dem Vorbild der für die Laufbahn der Richter und Staatsanwälte bereits seit dem 1. April 1935 geltenden Vorschriften, so daß alſo künftig auch die Anwärter für den Anwaltsberuf grundsäglich einen mehrjährigen Probe- und Anwärterdienſt zu absolvieren haben, in dem sie im Interesse der Rechtspflege ! ihre besondere Eignung und — im Interesse der rechtſuchenden Volksgenossen ! ihre besondere Zuverlässigkeit für die hohen Aufgaben ihres Berufes nachweisen müssen, bevor sie endgültig zur deutschen Rechtsanwaltschaft zuge= laſſen und als Rechtsanwälte beſtellt werden fönnen. Hiernach handelt es sich also keineswegs, wie in einem tendenziösen Bericht der Frankfurter Zeitung" über Die Forderungen der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte des B.N.S.D.I.“ irreführend behauptet wird, um die Einführung eines mechaniſchen „ numerus clausus", der von den früheren liberalistischen Anwaltsvertretun= gen erstrebt worden war, sondern lediglich um die Durchführung einer auf rein sachlichen Ges sichtspunkten beruhenden, nicht etwa nur im Interesse der Anwaltschaft, sondern im Intereſſe der deutschen Rechtspflege und damit des deutschen Volkes notwendigen und unvermeid-

lichen Auslese , während im Gesetz eine ges schlossene Zahl also ein „,numerus clausus" für die Aufnahme in den Probe- und Anwärter= dienst, geschweige denn für die Zulaſſung zur Anwaltschaft überhaupt nicht vorgesehen ist. Selbstverständlich wird aus zwingenden Gründen der Gesundung, solange die heutige ungeheure Überfüllung mit ihren zwangsläufigen Nachteilen für die Rechtspflege besteht, eine bes sonders sorgfältige Auslese stattfinden müſſen ; aber trotzdem werden bereits in den ersten vier Don Assessoren Jahren Tausende nach den neuen Vorschriften in den Probe- und Anwärterdienst aufgenommen bzw. zur Anwaltschaft zugelassen werden können , wobei vor allem in Betracht kommt, daß zur Vermeidung von Härten bis zum Ablauf des Jahres 1938 diejenigen Aſſeſſoren, die ihr Examen schon bereits vor dem 1. April 1935 abgelegt haben, auch ohne Ableistung oder unter Abkürzung des Probe- und Anwärterdienstes zur Anwaltschaft zugelassen werden können. Auch abgesehen von dieser Übergangsvorschrift kann solchen Assessoren, die nach ihrer Persönlichkeit und ihrer Befähigung für den Beruf eines Rechtsanwalts vorzugsweise geeignet sind, der einjährige Probedienst teilweise oder ganz erlaſſen werden und die Zulaſſung zur Anwalt= schaft schon zu einem früheren als dem normalen Zeitpunkt der Beendigung des Anwärterjahres erfolgen . Vor allem wird aber durch das neue Gesetz eine angemessene Besoldung aller im Anwärterdienst Probeund beschäftigten Assessoren sichergestellt, wobei — wiederum in Anlehnung an die Laufbahnen der Richter und Staatsanwälte die gleichen Bezüge zu zahlen find wie an die Aſſeſſoren des ſtaatlichen Probe= und Anwärterdienstes. Hiernach wird also künftig im Gegensatz zu heute - ein junger Anwaltsaſſeſſor , schon mit 27 oder 28 Jahren bei bescheidenen Ansprüchen zur Begründung einer Familie in der Lage sein, und in jedem Fall ist auch der Gesamtheit des juriſtiſchen Nachwuchses durch die nunmehr getroffene Regelung nicht nur in ideeller, sondern auch in materieller Beziehung sehr viel besser ge= dient, als wenn die Anwaltschaft auch weiterhin ohne jede Rücksicht auf die für die Ausübung dieses Berufes erforderliche besondere Eignung einem hemmungslosen Zustrom offengehalten worden wäre mit der unvermeidlichen, ſchon jekt in bedrohliche Erscheinung getretenen Folge, daß angesichts einer solchen Überschwemmung - ab= gesehen von den mit ihr verbundenen schweren Schäden für die Rechtspflege - kaum noch ein einziger der in einem so überschwemmten Beruf eintretenden Anwärter auch nur das allergeringste Existenzminimum hätte erwerben können. Die Zulassung zur Anwaltschaft kann nach

At

NSK Folge 291 dem neuen Gesetz nur noch im Einvernehmen mit dem Reichsführer des Bundes NationalSozialistischer Deutscher Juristen erfolgen. Andererseits wird sich der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank , auch dafür ein sehen, daß die Anträge des Rechtswahrernachwuchses auf Zulaſſung zu dem anwaltlichen Probe- und Anwärterdienst unter Beachtung des nationalsozialistischen Leistungsgrundsages wohlwollend geprüft, daß insbesondere alle unbilligen Härten vermieden werden und demgemäß auch von der vorerwähnten Übergangsvorschrift, wonach bis zum Ablauf des Jahres 1938 bereits vorhandene Aſſeſſoren in unbeschränkter Zahl noch ohne Ableistung oder unter Abkürzung des Probe- und Anwärterdienstes zugelassen werden können, in allen geeigneten Fällen weitgehender Gebrauch gemacht wird. Entsprechend der durch das neue Anwaltsgesetz verkündeten Berufung des Rechtsanwalts zur Vertretung und Beratung des deutschen Volkes in allen Dingen des Rechts ist gleichzeitig mit der neuen Rechtsanwaltsordnung ein "" Gesez zur Verhütung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Rechtsberatung“ verabschiedet wor den. Nach der grundlegenden Bestimmung dieses weiteren Gesetzes, das auch als Gesetz gegen die Schwarzarbeit auf dem Gebiete der Rechtspflege bezeichnet werden könnte, darf in Zufunft die geschäftsmäßige Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten - abgesehen von Rechts: anwälten - grundsäglich nur von solchen Perjonen betrieben werden, denen hierzu von der zuständigen Justizverwaltungsbehörde eine be sondere Erlaubnis erteilt worden ist, und zwar darf diese Erlaubnis nur dann erteilt werden, wenn einerseits der Antragsteller die für den Beruf eines Rechtsberaters erforderliche Zuver lässigkeit und persönliche Eignung sowie genügende Sachkunde besigt und andererseits das Bedürfnis nicht bereits durch eine hinreichende Zahl von Rechtsberatern, insbesondere von Rechtsanwälten gedeckt ist. Endlich ist in diesem Zusammenhang zu er wähnen, daß durch ein drittes Gesetz, das in derselben Kabinettsſizung verabschiedet wurde, die unter dem Einfluß der Kriegs- und Nachtriegsverhältnisse auf 1000.- RM. erhöhte Zuständigkeit der Landgerichte in vermögensrechtlichen Streitigkeiten auf den früheren Satz von 500, - RM. herabgesetzt worden ist, so daß in Zukunft von dieser Wert stufe an auch wieder der gesetzliche Anwaltszwang besteht. Für diese Regelung war - abgesehen von den berechtigten Belangen der Anwaltschaft - ebenfalls die Erwägung entscheidend, daß bei den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen solche Rechtsstreitigkeiten, bei denen es sich um Vermögenswerte von mehr als 500,- RM. handelt, keineswegs als Bagatellsachen angesehen werden können, daß vielmehr das Interesse des Staates an einer geordneten und zuverlässigen Rechtspflege bei der gerichtlichen Entscheidung von Prozessen über so hohe Vermögenswerte die Einschaltung eines sach- und fachkundigen Anwalts erfordert, dessen vornehmste Aufgabe nach wie vor darin bestehen wird, bei allen ihm anvertrauten Mandanten zum Wohle der Volksgemeinschaft auf eine gütliche Verständigung und auf einen gerechten Interessenausgleich hinzuwirken.

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13. Dezember 1935 Sißung des Reichsgruppenrates Jung-

juristen Rede des Reichsministers Dr. Frant NSK Berlin, 13. Dezember. Unter Leitung des Reichsgruppenleiters JungBundes Nationalsozialistischer juristen des Deutscher Juristen findet am kommenden Montagvormittag in Berlin im Hause der Deutschen Rechtsfront eine Sigung des Reichsgruppen= rates Jungjuristen statt. In der Sizung, an der auch Vertreter des Reichsjustizministeriums teilnehmen werden, wird Reichsjuristenführer Reichsminister Dr. Frant selbst das Wort er greifen. Die Tagung wird sich mit der Bedeutung des jüngst erlassenen Gesetzes über die Rechtsanwaltsordnung befaſſen und die Ergeb= nisse des Kampfes der N.S.D.A.P. für die Jungjuristen im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz zur Darstellung bringen, sowie die weiteren Maßnahmen behandeln, die im Intereſſe der Jungjuristen nunmehr zu treffen sind. Notstandsarbeitern der Westmark wird geholfen

NSK Was macht das W.H.W. mit den ges sammelten Groschen? Diese Frage kann man immer wieder hören. Und in diesem Zusammenhang tauchen dann die unglaublichsten Lügenmärchen auf. Kritikaster, Nörgler und Miesmacher glauben durch Ausstreuung irrsinniger Gerüchte das große soziale Hilfswerk des deuts schen Volkes diffamieren zu können. All diesen Neunmalklugen sei es gesagt : Das Opfer des deutschen Volkes wird restlos verwandt, um den Ärmſten der Armen zu helfen, um die Not zu lindern, die gerade in den Notstandsgebieten noch vorhanden ist. Fast 70 000 RM. konnte das W.H.W. in den lezten vier Wochen wieder ausgeben für Hilfs= maßnahmen zugunsten von Notstandsarbeitern und armen Familien. Arbeitsschuhe wurden beschafft, Elendswohnungen ausgebessert, Tausende von Mittagessen aus den Volksküchen verteilt, Wolle und Stoffe aufgekauft und vom B.D.M. und der N.S. -Frauenschaft zu Strümpfen und warmen Kleidungsstücken verarbeitet, Säuglingswäsche ausgegeben, etwa 1700 Familien im Gau mit Betten für Erwachsene oder für Kinder beschenkt und für tauſende Mark Lebensmittel und Milch ausgegeben. Auch Arbeiter aus dem Saargebiet, die an den Straßenarbeiten im Moselort Pommern beschäftigt sind, erhielten zur Beschaffung notwendiger Arbeitsfleider 300 RM. zur Verfügung gestellt. 69 Mütter und neun Säuglinge wurden im November in die N.S.V. - Erholungsheime zum Kuraufenthalt verschickt. So flossen in den Kreis Daun 500 RM., in den Kreis Mayen 950 RM., in den Kreis Koblenz-Land 1050 RM., nach Birkenfeld 900 RM., Bornkastel 750 RM., Kochem 400 RM. , Kreuznach 100 RM., Trier-Stadt 1500 RM. und Hermeskeil 500 RM. Für die 1688 ausgegebenen Betten mußten 62 996 RM. aufgebracht werden. Diese Zahlen beweisen mehr als tauſend ſchöne Worte und sind ein Schlag ins Gesicht für all die ""ungläubigen Thomase", die medern um des Mecerns willen .

Frontberichte

des

Winterhilfswerkes

Sozialiſten

der

1935/36

Tat

Friedrich der Große und Adolf Hitler, zwei Männer, denen die Wohlfahrt ihres Volkes alles galt NSK „ In vielen Städten bestehen die Wohnungen nur aus dumpfigen Kellerräumen, in denen verwahrloste Bewohner hausen. Von den 40 Häusern des Marktplates haben 28 weder Türen, noch Dächer, noch Fenster. Noch weit schlimmer sieht es auf dem Lande aus. Meilenweit gibt es weder einen Handwerker, noch einen Arzt, weder eine Apotheke, noch eine Postanstalt. Nur die Juden machen hier gute Geschäfte ; denn sie haben den ganzen Handel und das gesamte Handwerk in Händen. Die Häuser sind hölzerne, mit Lehm be= worfene Hütten, in denen sich nur ein einziger Raum befindet; darin hauſen die Menschen einträchtiglich mit dem Vieh zusammen. Der Herd bildet das einzige Hausgerät. Selten wird ein Licht angezündet, nur der Kienspan wirft an den langen Winterabenden ein spärliches Licht. Kärglich ist die Nahrung. Brot backen nur die Reichen. Viele Dörfer besigen überhaupt keinen einzigen Backofen.' ― ,,Im Seitenflügel eine Portierwohnung im Keller. Bewohnt von einem Ehepaar, drei Kindern und drei Untermietern. Der Mann 37 Jahre alt ist Bäcker von Beruf, aber wegen Lungenblutens arbeitsunfähig. Die Frau - 39 Jahre - ist unterleibsleidend. Gie besorgt die Portierstelle. Von den drei Stuben ist keine heizbar, nur in der Küche befindet sich ein Ofen die Kochmaschine. Der unmittelbar an der Kellertreppe gelegene Raum mag vordem als Waschküche gedient haben. Hier steht einziger Gegenstand zwischen den schmutzigen und ein Bett; naſſen vier unheimlichen Wänden sonst nichts, weder Stuhl, noch Tisch. Das Bett ist vermietet. Der Nachbarraum ist völlig verwahrlost. Die Dielen sind verfault und teilweise aufgeborsten. Auch die Stubendecke ist start be schädigt. Gerümpel ist hier ordnungslos aufeinandergehäuft. Auch wenn es nicht gesagt worden wäre, kann man sich vorstellen, daß Ratten und Mäuſe ſich hier tummeln. In der dritten Stube ſind drei Betten. Zwei davon find an Schlafburschen vermietet. Wer schläft im dritten? In der Küche , dem einzig heizbaren Raum schläft die Famille. Ein kleines Kinderbett steht dort. Hier schläft die Vierzehnjährige mit der Neunjährigen.' Zwei Berichte, die beide grauenhafte Bilder und doch von Not und Elend aufrollen liegen sie beide über 150 Jahre auseinander ; denn der erste stammt aus dem Jahre 1772 und schildert den damaligen Zus stand des verödeten und verarmten Westpreukens, und der zweite ist ein Ausſchnitt aus dem Buche „ Die Wohnungsnot und das

Wohnungselend in Deutschland“ vom Jahre 1929, der ein Berliner Elendsbild wiedergibt. Damals übernahm vor über 150 Jahren ein königlicher Sozialist der Tat , Friedrich der Große , dieses Westpreußen vom polnischen Königreiche , dessen alte Macht und Herrlichkeit unter den Wahlkönigen immer mehr zerfallen war, weil ein übermütiger, herrschsüchtiger Adel im Grunde genommen mehr Macht besaß als der König, da auf dem polnischen Reichstage Stimmeneinheit herrschen mußte, wenn ein Beschluß qültig werden sollte übernahm heute - nach über 150 Jahren ein nicht weniger königlicher Sozialiſt der Tat, Adolf Hitler, der unbekannte Gefreite des Weltkrieges, ein völlig zerrüttetes , aus tauſend und aber tausend Wunden blutendes, am Rande des Abgrundes stehendes Deutschland, dessen Volk sich unter dem zersekenden Einflusse artfremder, gemeinschaftsfeindlicher Führer" scheinbar nur noch aus Schiebern und Drückebergern, Philistern und Spartakisten, die sich gegenseitig nach dem Leben trachteten , zusammenseßte. Auf der einen Seite Millionen von arbeitslosen Volksgenossen, die durch die jahrelange, zer= mürbende Not mit ihren Familien körperlich und seelisch zugrunde zu gehen drohten, auf der anderen einige tausend Millionäre, deren Leben und Lebensideal ausgefüllt war mit der Jagd nach Reichtum und Macht, Ehre und gesellschaftlicher Stellung , und zwischen diesen beiden Gruppen die Millionen deutscher Volksgenossen, deren Gang zur Arbeit zu einem Anstehen um Lohn geworden war mit der ewigen Angst im Herzen, -morgen auch zu den Abgebauten zu gehören das war die Erbschaft, die Adolf Hitler übernahm . Zwei Sozialisten der Tat gingen ans Wert. Der große Preußenkönig schickte seine tüchtigsten Beamten in die Wildnis Westpreußens. Im Nezegebiet beispielsweise war das Land wüst und leer, das Vieh schlecht und entartet, das Adergerät höchst mangelhaft, alles ohne Eisen, der waren aussogar die Pflugschar ; die gefogen, voller Unkraut und Gestein, die Wieſen versumpft und die Wälder ausgeholzt. Der Alte Frig wies Gelder an, um Häuser, Ställe und Scheunen bauen zu lassen, setzte Ansiedler so an, wie sie dem Lande den größten Nugen Württemberger bekamen bringen konnten : Acerboden, weil sie gute Landwirte waren ; Holländer mußten die Viehzucht fördern und die und Pfälzer den wichtigen Obst-, Gemüse Gartenbau. Er schenkte ihnen Baupläße mit Hof und Garten, gewährte Vorschüsse zu mäßigen Zinsen und befreite ste

13. Dezember 1935

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NSK Folge 291 für mehrere Jahre von Steuern und Abgaben. Ungefähr 50 neue Dörfer wurden so gegründet und besiedelt. Gerichte wurden eingesetzt und Schulen angelegt. Deutsche Handwerker brachten nach und nach durch ihrer Hände Arbeit und Fleiß Segen und Wohlstand über das ausgefogene Land. Um den Handelsverkehr zu beleben, ließ Friedrich den Bromberger Kanal anLegen. Weite Streden wurden entſumpft und urbar gemacht. Weder Zeit noch Geld, weder Mühen noch Sorgen scheute der große König, um dem Lande und seinen Bewohnern zu helfen ; und der Erfolg seiner vorbildlichen Fürsorge blieb nicht aus. In wenigen Jahrzehnten war das bisher menschenleere Land durch eine Viertelmillion Ansiedler bevölkert, hatte sich an die Ordnung des neuen Lebens gewöhnt und unterschied sich kaum noch von den übrigen preußischen Gebieten . Von dem, was Friedrich der Große in der westpreußischen Wüstenei geschaffen hat, sagte damals einer seiner Mitarbeiter : ,,Was gemacht wird , ist nicht auf kurze Zeit, sondern auf die Er selbst Jahrhunderte gemacht." Politischen aber schreibt in seinem Testament" vom 27. Juli 1752 :

jei. Wie jener große Preußenkönig kennt er nur die Arbeit für sein Volk. Zu eiserner Selbstdisziplin, höchster Selbstverantwortung und Selbstbestimmung hat er sich erzogen, führt ein aufopferndes Arbeitsleben im Dienste der Wiedererstarkung seines Volkes und gönnt sich selbst keine Ruhe. In beispiellosem Kampfe hat er die Nation vom Abgrunde zurückgerissen, sie gerettet aus einem Chaos von Korruption, Verfall und Verzweif= lung und darüber hinaus die Voraussetzungen und die Grundlagen geschaffen, deren das Reich zu seiner Wiedergejundung bedarf. Als Sozialist der Tat pacte er mit beiden Fäusten die durch das vierzehnjährige Verelendungssystem ins Riesenhafte vergrößerte soziale Not an, von der alle Schichten des deutschen Volkes erfaßt waren. In gewaltiger Arbeitsschlacht wurden Millionen deutscher Volts : genossen wieder in den Arbeitsprozeh eingeordnet. Die trennenden Mauern zwischen den einzelnen Klaſſen, Ständen und Volksgruppen fielen. Das Bauerntum fam wieder zu seinem Rechte in der Erkenntnis, daß der Bauer stets der opferbereiteste und treueste Sohn Deutschlands war, daß wir selbst ohne ihr nicht wären und Stadt und Land eben zusammengehören, weil sie beide aus demselben Boden wuchsen.

„Nicht, damit er in Verweichlichung lebe, ist der Herrscher zu seiner hohen Stellung erhoben ; nicht, damit er sich mäste mit dem Mark des Volkes, während alles darbt. Der Herrscher ist der erste Diener des Staates. Er wird gut bejoldet, damit er die Würde seines Standes aufrechterhalten kann, aber man fordert von ihm , daß er werktätig arbeitet für das Wohl des Staates, und daß er wenigstens die wichtigsten Angelegenheiten mit Achtsamkeit leitet. Ohne Frage bedarf er der Hilfskräfte, die Bearbeitung der Einzelheiten wäre zu ausgedehnt für ihn. Wohl aber muß er die Beschwerde von jedermann anhören und denen, welchen Vergewaltigung droht, ſchleunigst ihr Recht schaffen."

Aber was eine vierzehnjährige Mißwirtschaft faſt restlos in Grund und Boden gewirtſchaftet hatte, läßt sich nicht von heute auf morgen, nicht in zwei, drei Jahren wieder gutmachen. Immer noch gibt es eine deutsche Not, immer noch leben unter uns deutsche Volksgenoſſen, die zu den Opfern des Systems der vergangenen vierzehn Jahre gehören, und wenn heute von ihnen auch die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit genommen sind und sie wieder gläubig in die Zukunft schen, sie leiden noch Not, fie tragen noch Entbehrung und führen einen schweren Kampf gegen all die Sorgen des Alltages. Ihnen zu helfen und ihr Los zu erleichtern. hat der Führer das Winterhilfswerk des deutschen Volkes geschaffen, das uns zu Beginn des neuen Jahres zuruft :

So sah ein König auf Preußens Thron seine Aufgaben, er erfüllte sie ein ganzes Leben hindurch, ohne seine Arbeit auch nur einen einzigen Tag zu versäumen, und sein Volk sah zu diesem königlichen Sozialisten der Tat mit Ehrfurcht und Bewunderung, Stolz und Vertrauen empor .

,,Seid Sozialisten der Tat !“ Zwei leuchtende Beispiele Friedrich der . Große und der Führer an ihnen sollen wir erstarken, ihnen müssen wir nacheifern ; dann wird auch für uns das Wort Adolf Hitlers Wahrheit werden :

Nach 150 Jahren schenkte ein gütiges Geschick dem deutschen Volke in seiner höchsten Not wieder einen Sozialisten der Tat von ganz ähnlichem Formate, unsern Führer und Reichsfanzler, der einmal geäußert hat, daß er zu tiefst Nationalsozialist geworden sei, als er als Soldat an der Front die Kameradschaft kennengelernt hatte, den Fortfall jedes Klassenunterschiedes, der ihn zu der Überzeugung gebracht habe, daß die wahre Volksgemeinschaft das Rechte

„Je mehr ihr in der Erkenntnis aufgeht, daß die Opfer, die wir nun von euch fordern, mithelfen, eine Volksgemeinschaft aus der Theorie zur wirklichen Gemeinschaft des Lebens zu erz heben, um so mehr werdet ihr ſelbſt an dieſer Gemeinschaft Anteil haben, und sie wird euch H. B. glücklich machen!"

Eine notwendige Betrachtung

Vom

Glück

NSK Böswillige Schmieranten sprachen gelegentlich in ausländischen Zeitungen von der ,,organisierten Bettelei des Winterhilfswerkes". Nach ihrer Darstellung werden die Deutſchen alljährlich in einem bis in die Einzelheiten aus-

des

Schenkens

geflügelten Eroberungsfeldzug des W.H.W. notwendig planmäßig ausgebeutet, so daß Hunderte von Millionen als Spendenaufkommen zu verzeichnen sind “. Nach der Lesart dieser Verleumder fann weder von einer frei =

t

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NSK Folge 291

willigen noch von ſ el b st v er ständlich lung die Rede sein.

einer vom Volk als empfundenen Samm-

Man könnte im dritten Jahr des Winterhilfswerkes solche bewußt antideutſchen Äußerungen übergehen, weil sie ja schon genügend durch die eigentliche Lage der Dinge wiederlegt werden. Denn nirgendwo ist der große U mbruch, der sich im sozialen Leben aller Schichten des deutschen Voltes vollzogen hat, deutlicher sichtbar, als gerade beim Winterhilfswerk. Das Geben ist uns feineswegs zu einer seltsamen Gewohnheit" ge= worden -- wie das kürzlich in einer ausländischen Zeitung zu lesen war -- sondern ein erfreulicher Ausdruck der wachsenden Soli : darität aller Volkskreise unter = einander. Wenn die geldlich mehr begüterten Vollsgenossen früher nur ungern in den Beutel griffen, während der „ kleine Mann" seit dem Beginn der ersten Sammlungen nicht spendete, sondern vielfach wirklich opferte , so kann man heute schon fast ganz allgemein beobachten, daß alle Berufe und Voltskreise gleichmäßig an den Sammelerfolgen beteiligt sind und je nach ihrem Einkommen die Hilfsaktion des W.H.W. nach besten Kräften unterstützen. Der Gedanke einer brüderlichen Verbundenheit aller Voltsteile hat sich damit durchgesezt, ein Volk von 65 Millionen bisher neben- und gegeneinanderstehender Menschen hat sich zu einer großen Kameradschaft zusammengeschlossen. Darüber hinaus muß aber gerade gegenüber einer oben angeführten, nicht näher zu charakte= risierenden Berichterstattung festgestellt werden , daß kein Land der zivilisierten Welt auch nur etwas annähernd ähnliches dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes vergleichsweise an die Seite stellen kann. Kann es nun den Beifall der aus dem Reich ausgewiesenen Juden und Judenknechte finden, wenn das durch die Juden planmäßig in seinem völkischen Bewußtsein durch lange Jahrzehnte erschütterte deutsche Volt sich heute zu einer Tatgemeinschaft zusammenfindet, in der nur ein Maßstab gilt: der größere Einsaß für das all . gemeine Wohl ? Kann es den Beifall unserer ewigen Widersacher finden, die seit je in Mißgunst und Neid gegen die Wohlfahrt des Reiches gerichtet waren, wenn unser durch die Unfähigausgeblutetes der Novemberpolitiker feit deutsche Volk allein in den ersten beiden Laufzeiten des W.H.W. nahezu eine dreiviertel Milliarde Reichsmart aufgebracht hat, die den sozial bedrängten Volksgenossen sofort zugeleitet werden konnten ? Welches Land hat bisher angestrebt oder gar erreicht, daß in seinem Bereich, auf dem We g freiwilligen einen über Ausgleich , Volkskraft und Volksgesundheit in einem so umfaſſenden Ausmaß gepflegt und planmäßig behütet wurden, wie das gegen= wärtig und nahezu ſeit der Machtergreifung des

13. Dezember 1935 Nationalsozialismus in Deutschland durch die N.S.-Voltswohlfahrt geschieht? Die Tatsachen sprechen eine so gewaltige Sprache, daß jeder Zufaß durch Worte eher eine Abschwächung als eine Erhärtung sein muß. Aber es geht letztlich auch gar nicht um Zahlen oder lediglich um Geldwerte. Denn wich tiger als das Sammelergebnis ist der Geist , in dem gesammelt und der Geist , in dem gespendet wurde. Deutschland ist glücklich geworden, weil das deutsche Volt sich heute als eine große Familie, weil jeder Volksgenosse, sei er wohlhabend oder hilfsbedürftig, sich als Glied dieser Volksfamilie fühlt. Die Gegensätze von gestern sind überbrüdt durch den Willen zur Gemeinschaft, das Trennende ist aufgehoben ; das alle Glieder der großen Familie Verbindende dagegen tritt nicht nur Tag für Tag in Erscheinung, ſondern wird auch in der Tat immer wieder gepflegt. Wo sich gestern noch unverkennbar selbstsüchtige Bestrebungen gegen das allgemeine Wohl richteten, da zeigt sich heute mehr und mehr der flar flar ausgeprägte Wille zu einem neuen, bewußt auf das Volksganze ausgerichteten Streben.

Dieser neue Geist unseres Volkes zeitigt schon jezt die schönsten Früchte. Zahlreicher werden in diesen Tagen die Fälle, wo nicht das Nehmen und Bekommen bestimmend war, sondern das Glüd des Schenkens . Immer häufiger auch wird das Bestreben sichtbar, daß der eine Volksgenosse dem anderen eine Liebe" erweisen will, wo einer „ nicht nur immerzu empfangen“, sondern selbst auch geben" will . Die N.S.V. appellierte seit dem Beginn ihrer Arbeit an den Opferwillen, die Uneigennützigkeit und an die Einsatzbereitschaft des einzelnen zur Schaffung einer Gemeinschaft der Volksgenossen. Nun findet dieser Appell seine schönste Erfüllung darin, daß im größten Teil unseres Volkes der Wille zur Mitarbeit entsteht, der die notwendige Vorausseßung bildet zum Werden einer wahrhaft sozialistischen Haltung des ganzen deutschen Volkes. Davon wissen freilich die Ewiggestrigen nichts. Vom Glück des Schenkens und von der wahren Volksstimmung haben sie kaum jemals etwas gehört. Daß nach einem schweren Leidweg, dessen Spuren trotz aller gemeinsamen Bemühungen bis heute noch nicht völlig beseitigt werden konnten, ein ganzes Volk in seiner Gesinnung vom Glauben an eine neue Zeit beseelt ist, und daß aus diesem Glauben heraus täglich und stündlich ein Werk geschaffen wird, von dem noch in Jahrhunderten gesprochen wird, das fühlen, erkennen und wissen nur die, die den Pulsschlag des deutschen Volkes spüren.

Die anderen aber mögen durch die deutschen Straßen und überall in die Hütten der „ Armen"

Blatt 8

NSK Folge 291 gehen. Sie werden dann allenthalben einen inneren Reichtum spüren, ein Hoffen und Glauben und eine Zuversicht lebendig sehen, wie das früher niemals in deutschen Gauen gewesen ist.

Auch

13. Dezember 1935 Daran mögen aber die innerlich Verzagten und Kleingläubigen ermessen, wie reich im Deutschland Adolf Hitlers die "..Armen" wurden. Erich Berger.

sie haben es geſchafft

NSK Bestimmt haben die beiden alten Herren, die da vor mir mit ihrer Sammelbüchse die Straße entlang gehen, noch niemals jemand auf der Straße um Geld ansprechen müſſen. Nein, bestimmt nicht. Denn sie tragen ihre Büchsen verdammt unbeholfen. Sie sind beide Volksgenossen, aus denen eine Unentschlossenheit spricht, die nicht unangenehm berührt, die aber deutlich eine gewisse Scheu des ersten Anfangs erkennen läßt. Und wirklich dauert es auch eine ganze Weile, bis sie ihren ersten Groschen in der Büchse haben. Eine alte Frau hat ihn hineingesteckt. Jedem der beiden Sammler einen in die leere Büchse. Dieser Groschen ist wie ein Schlüſſel, der etwas aufgeschlossen hat. Und als ein Pimpf dem einen auch seinen Groschen hineingetan hat, da hat ihn radikal die Sammlerlaune gepact. Erst noch ein biſſel ſchüchtern geht er den Menschen entgegen, die durch die Straßen fluten. Und mit jedem Groschen und Sechser wächst sein Mut. Seine Augen strahlen schon jezt vor Freude, weil der schwere Anfang überwunden ist. Und als sogar eine Mark, eine ganze Mark, in dem Schlitz verschwindet, da freut er sich, als hätte er gleich hundert bekommen. Der andere Herr hat ſich inzwiſchen selbständig gemacht. Ich höre ihn noch rufen und mit der

Büchse klappern, und dann schwenke ich seitwärts ab. So ein klein bißchen Schlachtenbummler spielen. Um die „ Prominenten " drängen, schlagen und puffen sie sich. Die haben freilich schneller eine Büchse voll, als meine beiden alten Herren vorhin eine ganze Mark zusammengebracht haben. Später komme ich durch ein kleines Gäßchen. Meine Beinahe hätte ich sie da übersehen. Die stehen da beiden alten Herren nämlich. mit strahlenden Gesichtern und schweren Büchsen in der Hand. Und mit einer kindlichen Neugier wiegen sie ihre Büchsen ab, wer nun wohl mehr drin hat. Beide haben sie fast voll. Und dann erzählen sie sich noch schnell ihre Erlebnisse. Sie lachen und unterbrechen sich und sind wie zwei Pimpfe, die das erstemal auf Fahrt geweſen ſind . ,,Wissen Sie, Herr Kollege, ich mache das ſo und ich habe vorhin beim Minister ge= " sammelt. Ich kann Ihnen sagen, da iſt es zugegangen! Ein Gedränge ..." Dann wird noch einmal die Hand geschüttelt und die Sammlung geht weiter.

„Einen Groschen für das Winterhilfswerk! Für das Winterhilfswerk . . . danke schön ... für das Winterhilfswerk . • für das Winterhilfswerk . . ."

Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

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I

NSK -Nachrichten

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Zu NSK Folge 291

Paul

Krannhals-Archiv

NSK Anfang Dezember 1935 fand in Anwesenheit des Kurators und des Rektors der Univerſität ſowie des Dekans der philosophischen Fakultät und anderer geladenen Gäſte die feierliche Eröffnung des Paul -Krannhals-Archivs in Marburg statt. Prof. E. Jaensch hielt eine zu Herzen gehende Begrüßungsansprache . Er betonte, daß die Hütung und Herausgabe des Nachlaſſes des großen Philosophen, den die Philipps-Universität mit Stolz zu ihrem Ehrendoktor zähle, nicht zufällig in Marburg geschehe , sondern mit innerer Notwendigkeit. Denn Paul Krannhals war von den Vertretern der geistigen Welt einer der wenigen und frühesten , die den Aufbruch der deutschen Seele voraussahen und sich von Anfang an in den Dienst der deutschen Bewegung stellten. Der Redner legte die geistigen Verbindungsfäden dar, die von dem Werke Paul Krannhals zum Nationalsozialismus gehen. Im nächsten Vortrag würdigte Friz Timmermann den großen Toten als Vorbild für die Jugend . Er trug dazu Abschnitte vor aus einem im Langemarckbuch der Deutschen Studentenschaft im Jahre 1932 erschienenen Aufſag von Paul Krannhals, betitelt : „ Bereitschaft Ziel ". Der Tod der HeldenOpfergang jugend, die sich aus allen Schichten des deutschen Voltes zusammensetzte und die das gleiche Schicksal zu einer unlösbaren, fortzeugenden und lebendigen Einheit berband, wurde die schicksalhafte Geburt dex deutschen Volksgemeinschaft. Das Erleben dieser Gemeinschaft, das Bewußtsein, daß wir auch als Volk eine lebendige, organisch gegliederte Einheit, daß wir auf Gedeih und Verderben aufeinander angewiesen find wie die Zellen, Gewebe und Organe unseres eigenen leiblichen Organismus, war das Vermächtnis der Helden des Weltkrieges. Wenn Paul Kranghals dieses Vermächtnis umschrieb Opfergang Ziel, so kam mit: Bereitschaft in diesem Dreiklang zugleich die Haltung zum Ausdruck, die er selbst dem Leben gegenüber einnahm

Aus Hem Hauptwerk des Philosophen „ Das organische Weltbild", trug Wilhelm War stat eine Stelle über den deutschen Lebenswillen vor, die der organischen Weltanschauung Krannhals den treffendsten und persönlichsten Ausdruck verleiht. Frau Juga Krannhals - Russell , die Lebenskameradin des Philosophen und jetzige Verwalterin seines Nachlasses, umriz in ihren Schlußworten die Bestimmung, der das PaulKrannhals -Archiv dienen soll. Gemäß der orga=

13. Dezember 1935

in

Marburg

eröffnet

nischen Weltanschauung, welche die Kultur nach den Gesetzen der Naturordnung zu gestalten fordert, soll das Archiv zur kulturellen Verwirklichung des organischen Weltbildes beitragen. Es war von jeher der Wunsch des Verstorbenen, eine geistig-seelische Führerschicht heranzubilden, der er den Blick für die umfassenden Lebenszusammenhänge schärfen wollte. Vor allem lag ihm daran, dem akademischen Nachwuchs das Erlebnis der organischen, ganzheitlichen und leztlich religiösen Weltanschauung zum Dienst am Ganzen der Volksgemeinschaft fruchtbar zu machen. Demgemäß ſoll das Archiv kein Aufbewahrungsort toten Wissenstoffes sein, sondern jungen Menschen den organiſchen Sinnzuſammenhang der Welt nahebringen und in ihrem eigenen Leben zu verwirklichen helfen.

Versammlungsruhe über Weihnachten

NSK Der Reichspropagandaleiter der N.S. D.A.P., Reichsminister Dr. Goebbels , gibt bekannt : Mit Rücksicht auf die vor uns liegenden Feiertage ordne ich hiermit eine allgemeine Versammlungsruhe für die Zeit vom 15. Dezember 1935 bis 15. Januar 1936 an . Diese Ruhepause betrifft alle öffentlichen Versammlungen und Kundgebungen. Nicht eingeschlossen sind die Weihnachtsfeiern der N.S. D.A.P., ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, die Filmvorführungen der Amtsleitung Film der Reichspropagandaleitung. München , den 12. Dezember 1935. Der Reichspropagandaleiter der N.S.D.A.P.

Gauleiter Staatsminiſter Wächtler dankt

NSK. Aus Anlaß meiner Ernennung zum Gauleiter der Bayerischen Ostmark, zum kommissarischen Leiter des N.S.- Lehrer-Bundes und zum Hauptamtsleiter bei der Reichsleitung der N.S.D.A.P. , sind mir aus allen Kreisen der Bevölkerung, insbesondere aus Thüringen, so viele Glückwünsche zugegangen , daß ich nur auf diesem Wege herzlichst danken kann. Die zahlreichen Bekundungen persönlichen Vertrauens, der Verbundenheit und der Treue, werden mir neue Verpflichtung sein im Dienste des Führers und des deutschen Volkes. Bayreuth, Weimar, den 13. Dezember 1935. Heil Hitler! gez .: Fritz Wächtler , Gauleiter und Staatsminister.

Nationalſozialiſtiſche

Brief. und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerftr. 90, 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b. H., Zentralverlag ber RS. D. A. P.. München Berlin Bersand: Eher • Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostichedkonto München 113 46) zu richten

✪ Bartei-Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt . Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichsoreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUR

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14. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Was

iſt

NSK Emigranten verneinen alles. Es gibt teine einzige Maßnahme des nationalsoziali = stischen Deutschland, die der Kritik dieſer Leute, die 15 Jahre lang die Möglichkeit hatten, ihre politische Befähigung nachzuweisen, ſtandhalten könnte. Die Gehässigkeit in der Darstellung der innerdeutschen Verhältnisse kennt keine Grenzen. Die Wahrheit ist ein Begriff, der mit den Erzeugnissen dieser Geister" nicht das geringste zu tun hat. Ein besonderer Gegenstand des Spottes ist von jeher für die jüdischen Emigranten die ge= nationalsozialistische Bevölkerungspolitik wesen. Die Grundsäge, die von der nationalsozialistischen Bewegung bereits in der Kampfzeit mit aller Klarheit herausgestellt wurden, find von dieser Seite auch vor der Macht = übernahme abgelehnt worden . Man glaubte, diesen Anschauungen mit niedrigem Wig und den für das jüdische Wesen so bezeichnenden angeblichen Geistreicheleien entgegentreten zu können. Die jüdische Presse des November-Deutschland war erfüllt mit derartigen Artikeln, und die heutige Emigrantenpresse steht den damaligen Erzeugnissen in keiner Weise nach. Gerade in den lezten Tagen hat eines dieser Blättchen, ausgerechnet durch die Feder einer Frau, sich in der üblichen Form mit der nationalsozialistischea Eheförderung auseinandergesezt und sich mit jüdischem Wig über den Willen zum Kinde, der im deutschen Volke wieder vorhanden ist, lustig gemacht. Nun paſſiert einem anderen dieser Blätter ausgerechnet am Tage darauf das Unglück, daß es aus einem großen internationalen Artikeldienst den Aufsag eines früheren französischen Ministers über „ Aktive Bevölkerung spolitik“ nachdruckt, der im Rahmen einer größeren Artikelserie erscheint. Das Unglück will es, daß dieses Emigrantenblatt durch den Abdruck dieses Artikels der eigenen Hez propaganda aufs ſchärfſte ins Gesicht schlägt. Der französische Politiker, ber

nun

richtig ?

durchaus kein Freund des nationalsozialiſtiſchen Deutschland ist, stellt mit aller Eindeutigkeit die Erfolge der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik dem französischen Volk als leuchtendes Beispiel hin. schon faschistischen Er zeigt, wie im Italien, seit dem Marsch auf Rom, eine Wendung in der Bevölkerungspolitik eingetreten ist und fügt dann hinzu : „ Die Entwicklung in Deutschland ist noch überzeugender. Im Jahre 1934 gab es in Deutschland 215 000 Geburten mehr als 1933. Ein energischer Abwehrkampf hatte gegen die Abtreibung eingesezt und gleichzeitig eine großzügige staatliche Propaganda für die Hebung der Geburtenziffer." Dieser Aufsatz muß ausgerechnet in den Spalten einer Zeitung erscheinen, deren Herausgeber und verantwortlicher Leiter ein Jude ist , der vor der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland Propagan = der übelsten einer disten der Abtreibung überhaupt w a r. Nun muß er sich durch einen franzöſiſchen Politiker in seiner eigenen Zeitung indirekt bescheinigen lassen, daß er einer der schlimmsten Zerseßer der deutschen Volkskraft war, deren Beseitigung von diesem französischen Politiker als eine der anerkennenswertesten Maßnahme der nationalsozialistischen Staatsführung bezeich= net wird. Der Aufſay ſchließt mit der folgenden flaren Feststellung : Als überzeugter Anhänger der persönlichen und politischen Freiheit bin ich natürlich weit davon entfernt, das faschistische Regime und noch viel weniger die nationalsozialiſtiſche Diktatur zu bewundern. Aber das Beispiel Italiens und Deutschlands berechtigt zu der Feststellung, daß von einer mit Energie und Au sdauer geführten Kampagne zu = gunsten einer Geburtensteigerung günstige Ergebnisse zu erwarten Vind."

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Genf -

ein-

und

NSK Wenn der Völkerbund eine einzelne Persönlichkeit wäre, würden wir tiefempfundenes und aufrichtiges Mitleid mit ihr haben, weil sie in ihrer Brust Gewissenskämpfe auszu fechten hätte, die wahrlich nicht leicht sind. Nun ist aber dieser Völkerbund eine Staatenverbindung, die sa zungsgemäß die Wahrung des Friedens unter den Nationen durch kollektive politische Prinzipien zu gewährleisten hat. Wilson hat sich, als er die Völkerbundsidee der Welt präsentierte, sicherlich nicht träumen laſſen, welche praktiſchen Auswirkun gen seine Gedanken in der internationalen Wenn er Politik einmal zeitigen könnten. heute die Augen öffnen würde, dann würde er vermutlich topfschüttelnd und fassungslos vor Dingen stehen, die er in seinen kühnsten Träumen nie geahnt hätte. Da die Genfer Erfindung eine zwischenstaatliche Organisation ist, scheiden naturgemäß gefühlsmäßige und menschliche Erwägungen aus, und treten an ihre Stelle sachliche und konkrete politische Argumente. Was ist geschehen? Zwischen zwei Staaten sind Meinungsverschiedenheiten ausgebrochen , deren Beilegung die Partner auf diplomatischem Wege nicht mehr glaubten erledigen zu können, so daß also an die Stelle der Beratungen und des Notenwechsels die kriegerische Auseinandersetzung trat. Pflichtgemäß bedienten sich die Genfer Wortführer des Völkerbundes und ergriffen die jazzungsgemäß vorgesehenen Maßnahmen gegen den Angreifer in Form von Sanktionen . Trotz aller Freundschaftsbeteuerun gen gegenüber Italien war man entschloſſen, rücksichtslos alle Mittel einzusehen, über die der Völkerbund zur Beilegung eines Krieges verfügt. Man hatte den Eindruck, als ob Abeſſinien im Schuße von Genf kämpft, während Italien zum erstenmal seit Beſtehen des Völkerbundes dessen konzentrische Machtfülle verspüren sollte. Rücksichtslos gegenüber dem Wirtschaftsverkehr aller kleineren Völkerbundsstaaten wurde die Einfuhrsperre über Italien verhängt, das feinerseits den Boykott von Waren aus den Sanktionsländern zur Durchführung brachte. Die Wogen der Erregung gingen hoch. In Wort und Schrift sprach man in Italien von der feindseligen Haltung der ehemaligen Verbündeten. Es gab Tage, in denen große und ernstzunehmende ausländische Blätter fast stündlich den Ausbruch eines europäischen Krieges befürchteten und fast bereits die Kanonen im Mittelmeer donnern hörten. England auf Flottenunterstützung bestand Frankreichs, falls ein italienisches Torpedo seinen Kurs auf ein Kriegsschiff des Britischen Imperiums nehmen sollte. Nur wider strebend erklärte sich der Quai d'Orsay im Rahmen der Genfer Sazungen mit dem Londoner Anfinnen einverstanden . Das Gebot der vielgefeierten Kollektivität erforderte diese Haltung der französischen Staatsmänner. Die politische Atmosphäre stand also im Zeichen einer Hochspannung, die durchaus zur Entladung fommen konnte.

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ausgeschaltet

Es gab Politiker, die in diesen Tagen den Zeigefinger erhoben und ſagten, daß der Völkerbund zum erstenmal eine Feuerprobe bestände und den Nachweis erbrächte, eine Institution zu sein, vor der die Mächte respektvoll zurückwichen. Wir haben diesem Standpunkt immer die Auffassung entgegengehalten, daß die Genfer Politik ja legten Endes nur eine Machtpolitik weniger Staaten mit völ terbundlicher Tarnung sei, weil die entscheidendsten Beschlüſſe nie in Genf, sondern in den Regierungsstädten derjenigen Länder fielen, die man als tonangebend und federführend im Völkerbund bezeichnen muß. Was heißt denn der Begriff „ Unteilbarkeit"? Der Völkerbund hatte nur noch darüber zu entscheiden, ob der Beschluß zweier oder dreier Kabinette in seiner Gesamtheit anzunehmen oder abzulehnen ist. Er war also seit seinem BeVollzugsorgan be : stehen nur das stimmter Machtinteressen. Weil wir die Genfer Politik nicht nur so kannten , ſondern auch über ein Jahrzehnt am eigenen Leibe so erfahren haben, lag es für uns auf der Hand, daß auch die Bereinigung des ostafrikanischen Konfliktes eines Tages Formen an= nehmen würde, die unser feststehendes Urteil nur von neuem bestätigen würden. Wie überall, so ging auch hier die Zeit mit uns und gab der nationalsozialistischen außenpolitischen Argumentation recht. Die französischenglischen Einigungsvorschläge zur Beilegung des italienisch -abessinischen Krieges stellen ein Dokument dar, über das vielleicht später einmal eine völkerrechtliche Literatur entstehen wird. Ohne hier für die eine oder die andere Seite entsprechend unserer strikten Neutralität Stellung zu nehmen, müssen wir zunächst unterstreichen, daß der Völkerbund wieder einmal vor eine bis in die lezten Einzelheiten ausgearbeitete Entscheidung gestellt wird, zu der er nur noch Ja oder Nein zu sagen hat. Dem ausdrüdlich nach dem Genfer Statut und den vorhergegangenen juristischen Ausschußberatungen als Angreifer gekennzeichneten Staat, werden gebietsmäßige und wirtschaftliche Rechte zugestanden, die er sich in allerdings verstärktem Maße durch einen Waffengang erzwingen wollte. Der ausdrücklich nach denselben Methoden als angegriffen bezeichnete Staat soll die Rechnung bezahlen. Diese auf eine furze Formel gebrachte Entscheidung der englisch-französischen Kabinettspolitik soll nun der Völlerbund sanktionieren. Jedenfalls bedienen wir uns bei dieser Feststellung der bekannten und eindeutigen Argumente, die von den beteiligten und interessierten Mächten vor dem Völkerbund selbst in die Debatte geworfen wurden. Man stempelt Italien in Genf plöglich zum enfant terrible der Völkergemeinschaft und erinnert sich nun seiner Lebensbedürfnisse. Wo bleibt da die Konsequenz? Die Frage der Lebensnotwendigfeiten großer Nationen hat immerhin bei dieser neuesten Entwicklung des abessinischen Falles eine Illustration erfahren , die man nicht

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unbeachtet laſſen ſollte. Es scheint sich in London und Paris jedenfalls ein unverkennbares Verständnis für die Frage des Lebensraumes anderer Nationen bemerkbar zu machen. Abgesehen von den impulsiven Widerständen in den eigenen englischen und französischen) Kreisen, die zum Teil sogar den Rücktritt des englischen Außenministers fordern und gegen den „Länderraub" Front machen, wird die Entscheidung über den italienisch-abessinischen Krieg kaum in Genf fallen, da nach der Meinung des „Daily Telegraph" der Völkerbund bei einer Annahme der französisch- englischen Vorschläge dann selbst zugegeben hätte, daß die einzige

14. Dezember 1935Waffe , die er besize , in seine Hand zerbrochen wäre. “ Am Rande des europäischen Horizonts steigt unter diesen Umständen bereits die Möglichkeit einer imperialistischen Lösung auf, die vielleicht einem Stresa nicht unähnlich sein dürfte. Die europäische Politif würde sich dann wieder im Kreise gedreht und den Völkerbund zu einer Komödie und einem unberechenbaren Werkzeug bestimmter Mächtegruppen gemacht haben. Seine Idee hat keinen Hauch von Verwirklichung verspürt, sie war imaginär und bleibt es auch. Wieder einmal befindet sich Genf in einer üblen Situation. Wie lange noch ? Dr. Walter Bastian.

Gedanken zu Masaryks Rücktritt

Katheder

und

NSK Am 6. März dieses Jahres, dem 85. Geburtstag des großen Nationalheros und Staatspräsidenten I. G. Masaryk , trat der Minister für Schulwesen, Dr. Kramarsch, ans Mikrophon, um sich in einer Ansprache an die deutschen Schulkinder zu wenden. ,,Kinder der Republik", begann der Minister seine Festrede und, nachdem er die kindlichen Herzen“, die „noch rein und frei von Trug sind", gepriesen hatte, beschloß er mit dem Hinweis auf den betagten Jubilar : „ Am besten und dauerndſten werdet ihr ihn feiern , wenn ihr euch fest vornehmt und feierlich gelobt, nach seinen Grundsähen fleißige und ehrenhafte Arbeiter und gute Bürger der Republik sein zu wollen und euch immerdar und unter allen Umständen von seinen Worten leiten zu lassen, die ihr auf seiner Flagge leset." „Die Wahrheit siegt!" Einige Wochen später schlug an den Wahlurnen zum Prager Parlament die Stunde der Einigung des Sudetendeutſcht ums Jahre hindurch hatte es zerrissen im Abwehrkampf gegen die tschechische Assimilierungspolitik gestanden. Ein Kampf, der nicht erst seit dem Bestehen des neuen Staates geführt, sondern der schon zu Zeiten der Slawisierungspolitik der Habsburger aufgenommen worden war und der mit dem Einzug_tschechischer Priester in mährische und böhmische deutsche Dörfer begonnen hatte ! Seit dem sudetendeutschen Freiheitslampje der Jahre 1918/1919 ist das Deutschtum in der Defensive geblieben , hoffend auf die politische Mission jenes Mannes, dem es zur 1934 Stimme ihre Präsidentenschaftswahl gegeben hatte, und der einst erklärte : „ Die Deutschen lasse man in Deutschööhmen sich selbst entwickeln und regieren. Wir wollen dafür in den tschechischen Landen unsere Freiheit haben. Denn das soll mir erst ein Politiker sagen, wie man in einem Zehnmillionenstaat mit einer Irredenta von 3 Millionen fertig werden will." Nach einer Herrschaft von 17 Jahren ist der Politiker und Staatsmann Masaryk von der politiſchen Weltbühne dieſes Jahrhunderts , auf der er eine entscheidende Rolle gespielt hat, zurückgetreten. Ein fast 30jähriger, völkischer Erneuerungs- und Freiheitskampf um ein Volk, vier Jahre rastloser Kampf eines Heimatlosen

Präsidentenſtuhl hinter der Front der Alliierten, um die Verwirklichung eines traumhaften Kriegszieles, 17 Jahre Präsidentschaft und das hohe Alter eines an Kämpfen , Entbehrungen und Erfolgen reichen 85jährigen Lebens gebieten allen denen , die keinen Haß nähren , Ehrfurcht vor der geschichtlichen Größe dieser Perſ önlichkeit. Eine bewunderungswürdige Zähigfeit und eine unermüdliche Arbeit an den festgesteckten Zielen seines politischen Willens, der glückliche Instinkt für die Gunst des Augenblicks und das verzehrende Feuer einer nationalen Idee, haben den großen Tschechen zu dem politischen Sternenhimmel Europas getragen . Es ist oft genug auf den krassen Unterschied zwischen den demokratischen Idealen und der politischen Wirklichkeit der meiſten Demokratien hingewiesen worden . Die Ausprägungen, welche die Parole von 1789 der ...Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ im Ablauf der Geschichte bereits erfahren hat, sind iprechende Beispiele die innere für Unwahrheit dieser Epoche genug ! Sie sind es, die für unser politisches Handeln „ die leidenschaftlichen Kämpfer mit__nüchternem Blic“ fordern, und die uns die Lehren ziehen ließen, daß nur völkische Stärke und Geschlossenheit in die Waagschale des politischen Schicksals der Nationen geworfen werden kann. Masaryk ist der geradezu klassische Zeuge für Als den politischen Stil dieser Zeit. Staatsmann tat er das Gegenteil von dem, was er als Philoſoph und völki scher Agitator lehrte. Die Geseze seines politischen Handels schrieb ihm nicht seine humané und liberale Weltanschauung vor, sondern jener Versailler Imperialismus , der allen liberalen Ideen zum Hohn, die sich in der Gestalt Wilsons noch einmal einen mächtigen Propheten erkoren hatten, eine willAirliche neue Sagung Europas schuf. Es gibt Leute, deren politisches Verständnis in den Tränen über die Treulosigkeit der Italiener im Weltkrieg erstickt. Es sind dieselben Leute, die bei der Beurteilung der Persönlichkeit Masaryks nicht über die Tatsache hinwegkommen, daß er die deutsche Realschule in Auspiz, das deutsche Gymnaſium in Brünn, die deutsche Universität in Wien besuchte, daß er seine Schriften in deutscher Sprache verfaßte und als Professor der Philosophie von dem Katheder der deutschen Universität in

NSK Folge 292 Prag dozierte, aber bei Ausbruch des Welt= frieges die Donaumonarchie verriet und als einer der erbittertsten Feinde des deutschen Volkes die Lüge von der Kriegsschuld verbreiten half. Man wird diese Entwicklung weniger unter gefühlsmäßigen Gesichtspunkten, ſondern unter Würdigung des völkischen Freiheitswillens eines in Größe und Eigenleben seiner Nation ringenden Kämpfers verstehen müſſen. Das völkische Lebensintereſſe bestimmte seine Handlungen. Aber wie weit entfernt sich der Politiker von dem Sprecher des Hochschultatheders, wenn der lettere 1887 noch schrieb: „Für uns ist und bleibt die Niederträchtigkeit der Handlungen dieselbe, ob sie für uns oder für das Vaterland oder für welchen Zweck auch immer unternommen wird." Der kluge Politiker und weitsichtige Staatsmann ohne den Nebel von Versailles hat einst aus Masaryk gesprochen, als er erklärte : „Alle Minderheiten müssen ihre Volks- und Mittelschulen haben. Soweit es sich in einem nicht einsprachigen Staate um die Behörden und die Amtssprache handelt, muß die Regel gelten, daß das Bedürfnis der Einwohner und der administrative Vorteil entscheiden der Staat ist für die Einwohner da, nicht die Einwohner für den Staat." Bedarf es einer Gegenüberstellung von Idee und Wirklichkeit ? Während so der größte Demokrat der Gegenwart", wie ihn Dr. Benesch genannt hat, den Ansat gezeigt hat, aus seinem eigenen völkischen Kampf staatsmännische Folgerungen den von ihm beherrschten „ Minderheiten" gegenüber zu ziehen, während er wenigstens Versprechungen abgab, hat sein früherer Mitkämpfer und jeziger erbitterter Gegner Dr. Kramarsch viel offener das Versailler Programm formuliert : ,,Nur drakonische Härte kann die Deutschen niederzwingen. " Welcher Spott über Masaryks Politik, wenn der andere Masaryk in ihm erklärt : „ Chauvinistischer Nationalis = mus hat nirgends eine Berechti gung a m wenigsten bei uns." In diesen Tönen hat Masaryk immer noch geflötet, als er ſchon einige Jahre praktische Politik hinter sich hatte. Sein Werk Weltrevolution“, das 1925 in Berlin erschien, ist Zeugnis dafür. Und so macht sich jener oben schon aufgezeigte Unterschied zwischen den Proklamationen und Idealen demokratischer Geister und ihren politischen Praktiken in der Persönlichkeit Masaryks bemerkbar. Man wird mit Recht fragen, wie ein so bedeutender Kämpfer für völkische Freiheiten, ein so erbitterter Gegner der Habsburgerpolitik, selbst ein kleines Habsburgerreich" errichten und in ihm eine unvergleichbar ſchärfere Volkstumspolitik der Unduldsamkeit einschlagen fonnte? Der Bruch im Grundsäß = lichen des Kampfes von Masaryk , das Aufgeben einer aus völkischen gesunden Kraft genährten Gesinnung ist heute stärker denn je unverständlich, nachdem die lezten Wahlen zum tschechischen Parlament die Unantaſtbarkeit sudetendeutschen Lebenswillens gezeigt haben. Wer aber weiß, daß das tschechische Aktionskomitee im Ausland" während des Weltkrieges in der Rue Cadet von Paris im gleichen Haus wie der Grande Orient de France" seinen Siz hatte und ferner weiß, daß an der Spize dieses Aktionskomitees ein Logenbruder namens Masaryk stand, der wird verstehen, warum diese starke Persönlichkeit den imperialiſt is ch : ,,demokratischen“ Weg und nicht die gesunde völkische

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Bahn seines jchritt.

eines Freiheitskämpfers tschechischen Volkstums be=

Die wirkliche Führung der Politik hatte der greife Hausherr des Hradschin bereits seit längerer Zeit der geschulten Hand seines baldigen Nachfolgers Benesch anvertraut. Wenn er zu Lebzeiten die hohe Würde seines Amtes niederlegt, so nur deshalb, weil auf diesem Weg die Fortsetzung seiner Politik durch seinen persönlichen Einsatz für den Nachfolger gesichert ist. Der Rücktritt Masaryks bedeutet also keineswegs das Aufgeben der politischen Konzeption dieses Staatengründers. Dr. Benesch hat schon öfters gezeigt, daß er franzöſiſcher als die Franzojen in allen jenen Fragen ist, die mit der Aufrechterhaltung des Status quo von VerEine ausfailles in Zuſammenhang ſtehen. gleichendere Innenpolitik im Sinne jener einst von dem Professor Masaryk vertretenen Ideen würde nicht nur den Völkern des tschechisch-slowakisch-judetendeutschen Staates die innere Befreiung und das verträgliche Zusammenleben im Sinne einer „, modernen Schweiz" (Masaryk) ermöglichen , sondern würde Prag auch die äußere Selbstän digkeit seiner von Paris und Moskau abhängigen Politik wiedergeben. Der große Name des Dr. Benesch beruht nicht auf einer überwältigenden nationalen Außenpolitik des Tschechenstaates, ſondern einzig und allein auf der europäischen Rolle, die ihm von Paris in dem internationalen Pakt- und Sicherheitssystem zur Erhaltung des französischen Über : In der gewichtes in Europa zugewiesen ist. Prager Burg aber seht man die Bedeutung des Staatswesens mit den europäischen Diensten des Herrn Benesch und seiner Sprecherrolle in Genf gleich. Prag ist jedoch nicht der Nabel der Welt. Eine englische Zeitschrift hat türzlich die Flugzeug = Tichechoslowakei als das mutterschiff der Sowjetunion in Europa" bezeichnet. Eine bezeichnendere Charakteristik für die politischen Ambitionen unseres Nachbarn dürfte selten gefunden worden sein. Die antideutsche Politik hat durch jene Bündnisse ihren Gipfelpunkt erreicht. Hören wir, was jener so weise Philosoph und völkische Kämpfer Maſaryk in seinem Buch „ Das neue Europa" für ein Urteil über eine solche Politik fällte : „ Das tschechische Volk kämpfte immer für die Gleichberechtigung, niemals für die Vorherrschaft. Mit Rücksicht auf seine_zen= trale Lage wird der tschechoslowakische Staat stets das größte Interesse daran haben, den deutschen und den übrigen Minderheiten volle Rechte zu garantieren. Schon der gesunde Menschenverstand wird dies verlangen.“ Wir können im Geiste unserer europäischen Friedenspolitik_nur__hoffen, daß sich nach den Worten des großen Tschechen ,,der aesunde MenDie Parole bricht. schenverstand" Bahn Sicherheit durch Unruhe", der man gegenwärtig dient, dürfte der Staatengründung und dem Aufbauwerk des Schöpfers zutiefst zuOder soll unbeabsichtigt jener widerlaufen. Titel seines im hohen Alter geschriebenen Buches Weltrevolution" das Vermächtnis des scheidenden Präsidenten für die politische Zukunft seines Volkes werden? Allein die Tatsache, daß die Tschechen bei allen diesen Experimenten nur verlieren können , läßt uns die Hoffnung, daß der Erbe Masaryks doch noch Ausgleich in seinem einmal den inneren Staate sucht und einer natürlichen europäischen Ordnung in seiner äußeren Politik zusteuert. Günter Kaufmann .

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Frontzulage NSK Der wahre Kämpfer, der im Erlebnis eine weit über das kleine Ich hinausgehende Schau gefunden hat, ist stets bescheiden gewesen und hat auch nie sonderlich nach Dank und Lohn gefragt, weil er der Auffassung war, daß geleistete. Taten von selbst ihre Anerkennung finden. Und von diesem Gesichtspunkt her ist Schicksalsweg des der deutschen Frontsoldaten von 1914 bis 1933 im wesentlichen zu erklären. Zwischen diesen Jahren haben volksfremde Führer versucht, den grauen Soldaten des Weltkrieges nicht nur um seine Anerkennung, sondern auch um sein Ers lebnis - feine Idee -- zu betrügen, bis einer aus seinem Graben kam und ſeinen Glauben zur Grundlage einer neuen Staatside e machte. Der Frontſoldat mußte erst den schweren Weg von 1918 bis 1933 gehen, um seinen an= Siegeszug durch Deutschland treten zu können. Als deutsche Männer draußen in Blut und Opfer die Fronten des Vaterlandes hielten , da rief die Heimat ihnen ihr „ Der Dank des Vaterlandes ist euch gewiß“ zu . Das Versprechen war leicht hingegeben, jedoch eingelöst wurde es von dem „ Vaterland" nicht. Das monarchistische System verschwand sang- und flanglos --- an seiner eigenen Feigheit und Unfähigkeit vergehend von der politiſchen Bühne, und neue Machthaber erschienen, die erst recht nicht an die Einlösung des Versprechens dachten, sondern die Soldaten als „Dumme" verlachten. Am schwersten aber traf es die, die an den Fronten schwere Schädigungen an der Gesundheit erlitten hatten und daher im Wirtschaftsgetriebe nicht mehr voll arbeitsfähig oder nur bedingt erwerbsfähig waren. Die Frontkämpferversorgung der Systemzeit war daher ein Hohn auf alle dargebrachten Opfer. Die Regierung Adolf Hitlers hat es als ihre Ehrenpflicht aufgefaßt, das nachzuholen, was andere versäumt hatten. Das am 3. Juli 1934 erlassene Gesez, das wichtige Grundsäke für die Versorgung festlegte, enthielt als Kernstück die Einführung einer Front zulage für die versorgungsberech tigten Frontkämpfer. Da aber Ver= besserungen für die Kriegshinterblie = benen am vordringlichsten waren, konnte die uneingeschränkte Gewährung der Frontzulage vorerst nur für alle um mindestens 70 v. H. in ihrer Erwerbsfähigkeit beschränkten Soldaten durchgeführt werden ; für alle übrigen Verſorgungsberechtigten mußte die Vollendung des 50. Lebensjahres Voraussetzung sein. Das neue Gesetz über die Frontzulage vom 13. Dezember 1935 beseitigt nunmehr mit Wirkung vom 1. April 1936 ab die Altersgrenze für alle um 60 und 50 v. H. in ihrer Erwerbsfähig = keit geschädigten Front kämpfer. Die Männer der Reichsregierung, die zumeist selbst Frontkämpfer waren, haben damit bewiesen,

daß sie ihre Kameraden in schwerer Zeit nicht vergessen haben. „ Der Dank des Vaterlandes ist euch gewiß!" Andere gaben das Versprechen fe. Adolf Hitler aber macht es zur Tat.

Nachrichten

Zuſammenſchluß aller pommerschen Frauen im Deutschen Frauenwerk NSK Stettin, 14. Dezember. Die Reichsfrauenführerin hat der sich oft überschneidenden Arbeit der Frauenverbände eine einheitliche Ausrichtung gegeben. Im Deutschen Frauenwerk hat sie die Organiſation ge= schaffen, in der das einheitliche Wollen der deutschen Frauen zum Ausdruck gebracht wird. Des= wegen haben ein Teil der Verbände bereits ihr Deutschen Eigenleben aufgegeben, um im Frauenwerk verantwortlich weiter zu arbeiten. Auch die Reichsgemeinschaft deutscher Hausfrauen, die annähernd 100 000 Mitglieder umfaßt, tritt nach 20jährigem Bestehen mit dem 1. Januar 1936 in die Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft über, in der sie sich bereits in gemeinsamer Arbeit mit der N.S. -Frauenschaft zusammengefunden hat. In Pommern bestehen fünf Ortsgruppen mit rund 1000 Mitgliedern in Stettin, Stolp, Stralfund, Greifswald und Greifenhagen. Die Mitglieder dieser Ortsgruppen erhalten durch ihre Vorsitzende Aufnahmescheine in die Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft und erwerben dort die Einzelmitgliedschaft, ohne dadurch Mitglied der N.S. -Frauenschaft zu werden. Wer Mitglied der N.S.-Frauenschaft ist, zahlt in der Abteilung des Deutschen Frauenwerkes keinen Sonderbeitrag. Eine Aufnahmegebühr wird von den Mitgliedern der Rd.H. nicht erhoben. Wie wir durch Rücksprache mit den örtlichen Vorsitzenden festgestellt haben, werden in Pommern sämtliche Mitglieder der R.d.H. in das Deutsche Frauenwerk übertreten. Damit ist die Zusammenarbeit sämtlicher Hausfrauenvereine zum Abschluß gebracht worden , da die landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine ( L.H.V.) im Reichsnährstand zuſammengefaßt sind und auf Grund des Abkommens der Reichsfrauenführerin und des Reichsbauernführers vom Februar 1935 auch die Mitarbeit der pommerschen Kreisbäuerinnen als Abteilungsleiterinnen der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft im Deutschen Frauenwerk gewährleistet ist.

Das ist Hilfsbereitschaft NSK Ein rührendes Zeichen opferwilliger Hilfsbereitschaft legte eine in dürftigen Verhältnissen lebende Volksgenossin ab, die am Tage der Nationalen Solidarität einem Sammler in Königs Wusterhausen, der seine Handschuhe vergessen hatte, ihre Wollhandschuhe anbot. Erstaunt und erfreut zugleich über so viel Hilfsbereitschaft dankte der Sammler für den Willen praktischer Mithilfe, die über das Geldopfer hinaus so überaus wichtig ist.

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NSK-Nachrichten

Zu NSK Folge 292

Zehn Jahre N.S.D.A.P. im Oberharz NSK Veranlaßt durch das 10jährige Bestehen der Ortsgruppe Clausthal- Zellerfeld bringt die „Harz-Wacht“ einen geſchichtlichen Rückblick über die Entwicklung der N.S.D.A.P. in ClausthalZellerfeld . Wir lesen dort, daß bereits am 30. Mai 1924 dort eine Ortsgruppe der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung begründet wurde und schon der Parteitag am 17. August 1924 in Weimar durch einige Parteigenossen beschickt worden ist. Im März 1925 erfolgte die Neugründung der Ortsgruppe und nun begann, verlacht und bespöttelt von den politischen Gegnern, der Kampf um die Menschen des Oberharzes. Der Bericht wird fort= gesezt mit der Wiedergabe einer Reihe von Erlebnissen aus der Kampfzeit und gibt einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit der Nationalsozialisten, die sich schon als erste mit Leib und Seele dem Führer verschrieben hatten. Dr. Lehnich Vorsitzender des Film-

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muſik, ferner alte Volkslieder, das neue Liedgut der Hitler- Jugend, und wurde ausgeführt von einem großen Streichorchester, ferner von einem H.3.- und B.D.M.-Ansingechor. Außer den Tagungsteilnehmern und den geladenen Gästen nahmen 1200 Angehörige des Standortes Bremen der Hitler- Jugend an der Veranſtaltung teil. Die Arbeitstagung am Sonntag, dem 15. Dezember, wurde um 9 Uhr durch eine Feierstunde eröffnet. Zur Aufführung gelangte die Kantate von Hans Baumann „ Den Müttern“. Im Anschluß daran sprach die Obergauführerin Erna Bohlmann , die das B.D.M.Hauptreferat im Kulturamt der Reichsjugendführung betreut. An der eigentlichen Arbeitstagung nahmen auch drei Vertreter des Kulturamtes der Reichsjugendführung teil. Wolfram Brodmeier sprach über „ Junge Dichtung“, Heinrich Hartmann über „ Heimbau und Heimausgestaltung “ und Wolfgang Stumme über „ Muſikauffaſſung der jungen Generation“. Den Ausklang der Tagung bildete wieder eine musikalische Veranſtaltung.

rechtsausschusses NSK Der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank , hat den Präsidenten der Reichsfilmkammer, Pg. Staatsminister Professor Dr. Lehnich , zum Vorsitzenden des Filmrechtsausschusses in der Akademie für Deutsches Recht berufen. Der Filmrechtsausschuß wird von dem Vorſizenden neu gebildet. Die bisherige Mitgliedschaft im Filmrechtsausschuß gilt damit als erloschen.

Reichsleiter Alfred Rosenberg bei der Marine NSK Auf Einladung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Admiral Dr. h. c. Raeder stattete Reichsleiter Alfred Rosenberg der Marineschule in Flensburg-Mürwik einen Besuch ab. Er wurde von Admiral von Trotha begrüßt, der ihn durch die Schule führte, und hielt sodann vor den Offizieren und Fähnrichen der Schule eine Rede über „,,Nationalsozialistische Welt- und Staatsauffaſſung“ . Anschließend fuhr Reichsleiter Rosenberg nach Kiel , wo er gleichfalls vor den gesamten Offizieren der Ostseestation in Gegenwart des Flottenchefs Admiral Foerster über dasselbe Thema sprach. Kulturtagung des Gebietes Nordſee NSK Das Gebiet und der Obergau Nordsee führte als Auftakt ſeiner Winterarbeit am 14. und 15. Dezember in Bremen seine erste große Kulturtagung durch. Die Tagung wurde am Sonnabend im großen Saal der „ Glode" in Bremen durch einen musikalischen Abend der Hitler-Jugend eingeleitet. Der Abend brachte alte und neue Streich-

Tagung des Deutschen Olympiſchen Ausschusses NSK Der Deutsche Olympische Ausschuß hielt im Haus der Flieger eine Tagung ab, in deren Mittelpunkt ein ausführliches Referat des Reichssportführers über die Aufgaben dieses Ausschusses stand. Zunächst gab von Tschan = mer und Osten einen einleitenden geſchichtlichen Rückblick über die Entwicklung des nationalen Olympischen Komitees. Klar umriß er dann die Aufgaben des Deutschen Olympischen Ausschusses, der keinesfalls mit dem Organisationskomitee für die XI. Olympiade oder dem der IV. Olympischen Winterspiele identisch oder gar zu verwechseln sei . Um alle an dem sport= lichen Geschehen interessierten Stellen im Deutschen Olympischen Ausschuß vereinigt zu sehen, wurden vor kurzem auch die Gliederungen der Partei, des Arbeitsdienstes und des Deutschen Luftsportverbandes aufgefordert , Vertreter in den Ausschuß zu entsenden . über die weitere Arbeit sagte der Reichssportführer, daß er erst nach der Sicher = stellung der Kosten für die Vorbereitung und Beschickung der Weltspiele an die Einzelarbeit gehen konnte. Durch das Eintreten des Führers für die Olympischen Spiele, durch das Innenministerium und durch den Hilfsfonds für den Deutschen Sport war die finanzielle Bajis gegeben, so daß bereits im Frühjahr 1934 mit den vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden konnte. Für die Sommerspiele in Berlin ist noch manche Arbeit zu leisten, für die Olympischen Winterspiele in Garmisch- Partenkirchen dagegen befinden wir uns bereits im legten Stadium , dem der Auswahl . Die

Zu RSK Folge 292 Mannschaften sind soweit überprüft und gesiebt worden, daß tatsächlich nur noch die Besten zuſammen sind. Bezüglich des Leistungsstandes sagte der Reichssportführer, daß wir es nur der syste= matischen Erziehung und Schulung zu verdanken haben, daß der Ausfall an natürlich-biologischer Kraft für die Generation der diesmaligen Olympiakämpfer und -kämpferinnen ſich nicht stärker bemerkbar mache. „ Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die jungen Männer und Frauen, die für Deutschland die Olympischen Wettkämpfe zu bestreiten haben, in den größten Elendsjahren geboren sind, muß man sich vergegenwärtigen, daß der Leistungsstandard Deutschlands, der allen europäischen Ländern gegenüber durchschnittlich gut ist, wirklich das Ergebnis einer systematischen Ar = beit und freudigen Zusammenwir kens aller dafür in Frage kommenden Kräfte in Deutschland ist . Es kann nicht unsere Aufgabe allein sein, einen olympi schen Sieg um jeden Preis zu erkämpfen, sondern es muß unsere Pflicht sein, eine olympiadereife Leistung als Ergebnis einer ſyſtematiſchen, auf breitester Grundlage durchgeführten Körpererziehung anzusehen, und alles abzu lehnen , was etwa einer künstlichen Leistungssteigerung gleich käme. Wir brauchen in Deutschland Männer, die für ihren Beruf und für ihre Wehraufgabe körperlich tüchtig sind, und nicht ſolche, deren Beruf es ist, irgendeine ſpezialisierte Sportleistung zu erreichen.“ Im Anschluß an das Referat des Reichssportführers sprach sein Stellvertreter, Arno Breitmeyer , in Verbindung mit den einzelnen Leitern der Sportausschüſſe über die Arbeit der Fachausschüsse. Ausländische Studenten in der Reichs-

führung des W.H.W. NSK Berlin, 14. Dezember. Das Deutsche Institut , für Ausländer der Universität Berlin veranstaltete mit etwa 30 Studentinnen und Studenten eine Besichtigung der Reichsführung des Winterhilfswerkes am Maybachufer. Die Gäste, unter denen fast alle Nationen der alten Welt und mehrere Besucher aus Übersee vertreten waren, bezeugten lebhaftes Interesse für die gewaltige Organis der sation des Spendenaufkommens und Spendenverteilung an die Bedürftigen . graphischen und plastischen Darstellungen aus den verschiedenen Arbeitsgebieten des Winterhilfswerkes fanden allgemeine Anerkennung und Bewunderung.

Die Arbeit des Reichsmütterdienstes NSK Die Reichsabteilungsleiterin Erna Röpke gab auf einer Schulungstagung der hauptamtlichen Lehrkräfte einen Überblick über die Arbeit des Reichsmütterdienstes. Seit 1/2 Jahren seines Bestehens ist die Zahl der hauptamtlichen, fachlich geschulten Lehrkräfte auf 900 gestiegen, neben ihnen arbeiten draußen

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14. Dezember 1935 im Reich weit über 1000 nebenamtliche Kräfte, die treue Pioniere für die Arbeit geworden sind. In den Städten von über 50 000 Einwohnern sind 80 Mütterschulen geſchaffen worden ; das Ziel der Reichsleitung ist es, jedem Kreis seine Mütterschule zu geben, die dann zum Mittelpunkt der ganzen Schulungsarbeit werden soll. Von Oktober 1934 bis Oktober 1935 sind in 12 000 Lehrgängen über 305 000 Frauen geschult worden, im kommenden Jahr wird die Aufgabe noch größer sein. Wohl = fahrts- und Gesundheitsämter haben erkannt, daß in der Mütterschulung vorbeugende Gesundheitsfürsorge und fruchtbare Erziehungsarbeit geleistet wird, die Gemeinden wünschen und fördern deshalb die Einrichtung neuer Kurse und stellen Räume, Mittel, ja sogar ganze Häuser zur Verfügung.

Auslandsfahrten des Gebietes Kurmark 1936 NSK Berlin, 14. Dezember. Das Gebiet Kurmark wird im Jahre 1936 Auslandsfahrten durchführen . Als Fahrtenziele sind geplant : Finnland , Lettland, Estland, Pommerellen, Mittelpolen, Wolhynien , Südslawien (Sprachinsel Gottschee) , Flandern und Nordfrankreich . Jede Fahrt wird ungefähr 3-4 Wochen dauern. Den Jungen wird so Gelegenheit ge= geben, Deutschland von außen her zu betrachten. Gleichzeitig haben sie die hohe Aufgabe, Deutschland im Auslande zu vertreten. Firma Osram siedelt in der Kurmark Der Gauleiter beim Richtefest NSK Berlin, 14. Dezember. In Anwesenheit des Gauleiters und Oberpräsidenten Wilhelm Kube feiert die OsramSiedlung in Hohenneuendorf (Kreis Niederbarnim) am Sonnabend , dem 14. Dezember, nachmittags 2.30 Uhr, ihr Richtefest. Die 52 neuerstandenen Siedlungshäuser , die den dritten Bauabschnitt von den vier vorgesehenen darstellen, werden nun in kurzer Zeit für viele Gefolgschaftsmitglieder der Firma Osram-Berlin gesunde und zweckmäßige Wohnungen sein.

Verbot tschechoslowakischer Beamtenzeitschriften NSK Die Nationalsozialistische Beamtenzeitung“, das in einer Auflage von 1,2 Millionen erscheinende Zentralorgan des Hauptamts für Beamte, ist kürzlich ohne Angabe von Gründen für die Tschechoslowakei verboten worden. Infolgedeſſen können die im tschechoslowakischen Hoheitsgebiet tätigen und dort lebenden deutschen Beamten ihre Berufszeitschrift nicht erhalten. Als Gegenmaßnahme hat nunmehr der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda neun tschechoslowakische Beamtenzeitschriften für das Reichsgebiet verboten. Von dem Verbot sind insbesondere Eisenbahner- und Zollbeamtenzeitschriften betroffen.

Druck: M Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerſtraße 88.

Partei -Korrespondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerftr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. B.. München Berlin Bersand: Eher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen sind nach München (Postichedtonto München 113 46) zu richten

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Dtto Dietrich , Reichspressechef der N. 6. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

NCK Breſſedienst der NGDUB

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16. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Propagandiſten des NSK Sie famen über die Grenzen und waren Märtyrer der Friedensidee. Sie konnten es mit ihrer Überzeugung nicht mehr vereinbaren, in einem Deutschland zu leben, das statt der Friedensliebe dem Völkerhaß diente. sprachen diese emigrierten Apostel und wiesen auf ihre Schriften und Bücher hin, in denen sie für den Frieden" gekämpft hatten. Aber sie verwechselten Frieden mit Pazifismus. Sie hatten nicht dem Frieden ge= dient, sondern z. B. den Mord am unge = borenen Leben propagiert , und durch diese Propaganda die sittliche Kraft eines Voltes zu unterwühlen gesucht und gefährdet. In der Fremde richteten sie sich häuslich ein. Sie waren - das merkten die Gastgeber bald - weniger Fanatiker des Friedens, als F a na= titer der Propaganda. Einer der ihren, das war doch selbstverständlich, mußte Träger des Friedenspreises werden. Und wenn sich jemand diesem Gedanken entgegenstellte, dann wurden sie Fanatiker des Hasses , unduldsam im Namen des Friedens. Es dauerte nur kurze Zeit, dann begriffen

Selbstzucht

als

Grundlage

„Friedens"

ihre neuen Gastgeber, warum ein gesundwerdendes Deutschland mit diesen Menschen nichts mehr zu tun haben wollte. Sie mischten sich in alles ein, selbst in die zu fernstliegenden Fragen und säten Zwietracht, wo alles Einigteit wollte. So ging einer von ihnen, der ein Großer nicht so sehr in der Dichtung als in der Propaganda war, der Jude Franz Werfel , hin und schrieb ein Buch über die Unterdrückung der armen Armenier durch die Türken. Die noch größeren Propagandisten aber machten einen "" Weltfilm" daraus. Die Armenier, der Gegenstand des Mitleides, aber gingen hin und und verbrannten das Bild dieses Juden Werfel, weil er Zwietracht säen wollte zwischen ihnen und den Türken. Überall, wo sie sind, machen sie sich unliebsam bemerkbar. Fragen, die sie nichts angehen , rühren sie nur zu gern an. Sie sprechen pharisäerhaft vom Frieden und sind Apostel der Zwietracht und des Haſſes. Franz Werfel aber wird verwundert sein, wie die Armenier ihm sein großmütiges Mitleid beantwortet haben.

und

der

Treue

Volkskraft

Von Reichsleiter Walter Buch

Anläßlich einer kürzlich stattgefundenen Tagung der H.3 Rechtsorganisation sprach der Oberste Parteirichter über den zweiten Kriegsartikel des alten Heeres in seiner Ewigkeitsgeltung für deutsches Soldatentum. Bei seiner Betrachtung der ersten Soldatenpflicht, der Treue , ging er in folgenden Ausführungen auch auf die Treue in der Ehe und Familie ein:

Es gibt eine Erscheinung, die ich als ein Zeichen der Entartung, der Erschlaffung sehe, eine Erscheinung, die dem Juden mit seinem ausgeprägten Spürsinn für alles Faule früh sichtbar geworden ist, und die er dann für seine Zwecke gewandt ausgenügt hat, um das Leben des deutschen Volkskörpers zu gefährden. Auf feinem Gebiet seiner Zersehungskunst ist der

NSK Folge 293 Jude so gerissen vorgegangen wie hier. Auf feinem ist ihm der geblendete Deutsche so ahnungslos unter Preisgabe seiner Art ge= folgt wie auf dieſem. Gerade wenn wir uns mit dem Begriff Treue beschäftigen , ist es notwendig, uns auch vor Augen zu führen, wie hier die Dinge liegen. Das Eingehen auf die Judenfrage wird im allgemeinen nicht peinlich empfunden , weil sie nur in seltenen Fällen das eigene Ich berührt . Einem Eingehen auf Gedanken der Treue wird dagegen gerne aus dem Weg gegangen , weil er allzu leicht zu unbequemen Selbstbetrachtungen führen kann. Ols der Oberste Richter der Partei fühle ich mich verpflichtet, auch hierüber zu sprechen, und dies um so mehr, als ich diese Fragen schlechtweg für die wichtigsten zur Erhaltung unserer Art halte. Darum hat sich auch eines der ersten Gespräche, die ich nach der Machtübernahme mit dem Führer pflegen durfte, um diese Dinge ge= dreht. Es gipfelte in der Übereinstimmung: wenn es uns nicht gelingt, die Ehe und die Familie im deutschen Volk wieder in Ordnung zu bringen , dann sind alle Opfer, die gebracht sind, dann ist alle Arbeit der vergangenen Jahre, dann ist alles Blut, was geflossen ist, vergeblich geweſen. Denn die Familie ist die Urzelle des Voltes. It sie gesund, dann kann wohl einmal an der äußeren Haut des Volkskörpers eine Bazillen können einErkrankung auftreten. dringen. Sie werden immer wieder durch die gesunden Säfte aus dem Blut ausgeschieden. Sind dagegen die innersten Zellen eines Körpers angesteckt und die Fäulnis in das Rückenmark vorgedrungen, dann kann nur die langsame Verweſung folgen. Luther hat ein Wort gesprochen, das mich, seit ich es kenne, nicht mehr losgelassen hat. Wenn man von Urworten spricht, dann muß das meines Erachtens dazu gerechnet werden : „Die Familie ist die Quelle des Segens und Unsegens der Völker." Ich verstehe das Kopfschütteln eines manchen Jungen, der gegen den ausgesprochenen Willen der Familie zur H.I. gelangt ist, der sich den geschlossenen Unwillen ſeiner Eltern , seiner ganzen Sippe zugezogen hat, weil er vor Jahren diesen phantastischen , unwirklichen, blödsinnigen oder verbrecherischen Nazis sein Herz geschenkt hatte. Ich kenne den Gegenſaz vieler gläubiger Kinder zu den glaubensarmen Eltern. Ich habe volles Mitgefühl mit den Spannungen zwischen Eltern und Kindern . Das ist alles gewiß unendlich schwer und doch verständlich. Uns Frontsoldaten hat der Krieg beim Genic gepackt und hat uns durch und durch gerüttelt. Wer jahrelang im Schüßengraben lag und große Abwehrschlachten mitgefochten hat, dem find kaum irgendwelche Gefühle fremd geblie ben. Vom himmelhohen Jauchzen nach heißem , siegreichem Sturmangriff bis zum eiskalten todesbangen Grausen, wenn in diesigkalter Nacht der Gigantenhagel des Trommelfeuers brüllt und Kamerad auf Kamerad in den Dred Die des Trichtergeländes gewühlt wird. Schlachten des Weltkrieges haben uns in uns umgestülpt. Gar mancher, um den es tage- und wochenlang trachte, hai Einkehr bei sich gehalten, bis schließlich vielen aufging: Dein

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16. Dezember 1935 Standpunkt, von dir auf die andern zu bliden und die Dinge von dir aus zu beurteilen, ist falsch. Ein Hammerschlag des Schicksals , und du liegst in Stücke zerfekt unfenntlich im Dred. Nur aufs Ganze tommi's an. Das muß leben. Sonst hat all' das, was hier außen geschieht , keinen Sinn. Auf diese Weise wurden wir in Feindesland durch unerhörte Schicksalshiebe vorbereitet und aufnahmefähig gemachi für die Lehren, die der größte Frontsoldat , die der Führer, aus der Lehre des Weltkrieges uns zu verkünden hatte. Von ihm lernten wir zuerst richtig ſehen . Das richtige Sehen von der Gemeinschaft , vom Voltsganzen her. Leben heißt kämpfen, heißt teimen , Früchte tragen , welken . Leben weist in die Zukunft, iſt nicht Hängenbleiben im Augenblick. Leben außerhalb der Gemeinschaft ist unmöglich. Du bist nicht ein einzelner. Du bist Glied einer Kette, Teil einer Gemeinschaft. Aus der dich feine Macht befreien lann . Du wirst -- und bist ihr verfallen. Darum ist der Blickpunkt von der Gemeinschaft her lebensnotwendig. Darum steht im Vordergrund jeder Gemeinschaft als ihre wichs tigste Trägerin die Treue. An anderer Stelle habe ich gezeigt, wie es dem Juden gelungen ist, in dem angekränkelten Volk Zucht und Ordnung zu unterhöhlen. Zucht ist nichts anderes als Treue zur eigenen Art. Im 19. Jahrhundert ist das deutsche Volk in weitem Umfang zuchtlos, d . h . treulos der eigenen Art geworden . Darum mußten wir die verheerenden Notjahre erleben. Darum ist es, um die Not zu wenden , notwendig, zur Treue zur eigenen Art zurückzufinden . Vor allem in der Urzelle des Volkes, in der Fu = milie. Unsere Vorfahren gaben vor tausenden von Jahren der engſten Gemeinschaft von Mann und Weib den Namen : Ehe. Dieses Wort Ehe ist entstanden aus dem alten Wort etwa, was ewig bedeutet. Damit ist schon ausgedrückt, daß Ehe mit ewig zusammenhängen soll, daß die Ehegemeinschaft von Mann und Weib fürs ganze Leben dauern soll . Ehe muß unlösbare Lebensgemeinschaft sein. Als unsere Vorfahren sich anschickten, über die ganze Erde hin ihre Staatengebilde aufzurichten, hatten sie sich schon auf die Einehe beschränkt. Die Ansicht, daß diese ungeheure staatenbildende Kraft ihnen erwachsen sei, weil sie in freiwilliger Selbst zucht sich auf die Einehe beschränkt hätten, hat sehr viel für sich. Denn keine von den Rassen, die der Vielweiberei huldigen , hat überall auf Erden, vom fernſten Osten, über Afrika bis in die entlegensten Höhen Südamerikas Zeugen hinterlassen für ihre Herrschaft. Es ist richtig, daß die Einehe eine Selbſt be ſ ch r ä n kung des Mannes verlangt, eine sittliche Hal = tung , die bedingt ist durch feste Selbstzucht. Aber herrschen kann nur, wer Selbstzucht übt. Deshalb, weil der Führer sein Volk wieder zum Herrenvolk erheben will, läßt er es durch die rauhe Schule des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht gehen. Wenn wir wieder ein Herrenvolk werden wollen, müssen wir zur Art unserer Vorfahren zurückkehren , müssen wir Selbstzucht üben und treu sein. Treubruch rüttelt an den Grundfesten des Volkstums ,

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lockert die Bande der Familie, zerreißt feinsten Maschen der Volksgemeinschaft.

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Das Kind muß immer das geeinte Wir der Eltern sich gegenüber und um sich sehen. Nur so kann es feste Wurzeln im Leben schlagen. Es ist einleuchtend, daß, so betrachtet, der Gattenwahl eine besonders große Bedeutung zufällt. Ich vertrete die Auffaſſung, daß die Gatten = wahl im Hinblick auf das Volts : der ganze überhaupt wichtigste Schritt im Leben des einzelnen ist . Es gibt keine Ehrfurcht, die nicht Treue in sich schlösse. Es ist für uns Alte ein wundervoll beruhigender Gedanke, daß diese Auffassung von der Jugendführung in so eindringlicher

Die Heimstätte

16. Dezember 1935 Weise vertreten wird . Doch wie könnte das auch anders sein, steht doch auf des Führers Befehl an der Spike der Jugend ein Mann, der in seinen Gedichten schon Zeugnis abgelegt hat für die Ehrfurcht, die er selber empfindet vor dem ewigen deutschen Volk und seinem Führer : Ehrfurcht Wir wollen stets in stiller Ehrfurcht stehn an allen Fahnen, die der Freiheit wehn, vor allen Menschen, die gerecht und gut, vor jeder Mutter und vor jedem Mut. Und alle, die zur Ehrfurcht sich bekennen, wollen wir Brüder unseres Blutes nennen, doch den, der diese tiefe Treue schmäht, bekämpfen wir. Der Kampf iſt uns Gebet.

des deutſchen Lehrers

Vom Neubau des Hauses der deutschen Erziehung in Bayreuth – Sitz der Kursräume für 20 Lehrer Zentraldienststelle des N.S.L.B. NSK Bayreuth ist die Stadt, in der Richard Wagner und Houston Stewart Chamberlain, die beiden großen Erzieher, in höchstem weltanschaulichen Sinn wirkten. Bayreuth, der Bayerischen Ostmark Hauptſtadt, barg auch den Erzieher Jean Paul in seinen Mauern . In diesem Bayreuth wuchs in den vergangenen Monaten auf Wunsch des verstorbenen Gauleiters Hans Schemm das „Haus der deutschen Erziehung" heran, das kein Museum werden soll, sondern ein Haus des Lebens .

liefs und Sprüche von großen deutschen Erziehern zieren, wird im Hintergrund

Durch diesen Neubau, der auch einer Groß- . stadt zur Ehre gereichen würde, ist

An diese Halle, ausgeführt im StahlskelettBau, schließt sich nach rückwärts ein Eisenbeton= Bau an, der all die anderen Räume für BüroDen zwecke und den Kursbetrieb enthält. ganzen, 250 verschiedene Räume umfaſſenden Bau zeichnet im Innern eine vorbildlich e Zweckmäßigkeit aus, die auch für den uns führenden Regierungsbaumeister Lokke spricht, der als Träger der Verantwortung die ganze Innengestaltung überwacht.

ein ganzer Stadtteil neu aufgeſchloſſen worden. Zwar konnte man bisher nur die erste Etappe des Baues vollenden ·die angrenzende große Bibliothek steht noch im Rohbau aber es steht schon jest fest, daß dem HansSchemm = Plaß durch das Haus der deutschen Erziehung ein neues Gesicht gegeben wird . Kommt der Besucher vom Bahnhof her, so zieht gleich dieser helle Monumentalbau das Hauptaugenmerk auf sich. Eine wuchtige märkische Wehrkirche scheint dem Baumeister als Vorbild gedient zu haben. Die aufstrebenden, ecigen Pfeiler, welche an der Vorderseite des Hauses das große Schieferdach tragen, sind aus Fichtelgebirgsgranit und außerdem mit heimischen Sandsteinplatten verkleidet. Über eine Freitreppe, auf der man an drei Stellen Skulpturen , erzieherische Werte symbo= lisierend, aufstellen wird, gelangt man in das Innere. Hier verstärkt sich der Eindruck einer Kirche noch mehr : wir stehen in der Weihehalle, einem großen, weiten und ernsten Raum, der in seinem Dämmerlicht eine andachtsvolle Ruhe verbreitet. Während ein großes Standbild „ Die deutsche Mutter“, geschaffen von dem Düsseldorfer Künstler Hoselmann, die Stirnseite des Hauses schmückt, und die Wände rechts und links Re-

die größte und ſchönſte Orgel der Bayeriſchen Ostmark ihre Aufstellung finden. Das ewig deutsche faustische Drängen findet in dem steinernen Gebet dieser neu empfundenen Gotik gerade hier in der Weihehalle seinen tiefsten und klarsten Ausdruc.

Im Keller befindet sich unter der Weihehalle ein großer 1 /2stöckiger Ausstellungssaal, in dem die Lehrmittel-Firmen ihre neuesten Erzeugnisse den Kursteilnehmern des N.S.L.B. vorführen. Der ganze Monumentalbau steht auf einer 1 Meter starken durchgehenden Eisenbetonplatte, und die Schwierigkeiten der Gründung und Fundamentierung werden klar, wenn man hört, daß der Untergrund Schwemmland des ,,Roten Mains" ist, der jezt als isolierter Schlauch“ durch das Haus geführt wird . Da das Gebäude 22 Meter im Grundwasser steht, boten auch die Isolierungsarbeiten einige Schwierigkeiten . Wohl zum erstenmal in der Geschichte ist der Main baulich, also nicht nur bildlich überbrückt worden. So wird hier die Mainlinie symbolisch und

NSK Folge 293 tatsächlich überbrückt, und dieje Tatsache wird als besonderes Merkmal für die tünftige Arbeit am deutschen Erzieher mit bestimmend sein.

In der Nähe dieses „ gefangenen“ Mainarmes liegen neben einem großen, allen Ansprüchen gerecht werdenden Luftschutkeller, die Heizräume, der Rohrverteilungs = alles auf teller und die Schalträume das Modernste und Vorbildlichste eingerichtet und hergestellt von den deutschen Firmen, die als Spezialist einen Namen haben. Dann sehen wir die Zimmer und Säle für die Kursteilnehmer ; junge und alte Lehrer werden hier geschult, können neue Erfahrungen sammeln. In einem großen Schlafsaal sind Schlafgelegenheiten für 70 Personen. Eine schalldichte Telephonzelle verbindet diesen Raum mit allen Abteilungen des Hauses. Nicht weit davon entfernt die sauberen hygienischen Wasch = und Toilettenanlagen. Ein größerer Raum wiederum enthält die Kleiderschränke. Von hier aus geht es gleich in den Kurssaal, der auch den allgemeinen Zusammenkünften dient. Bilder aus der Welt der Erziehung und dem kulturellen Leben Deutschlands schmücken die mit Lärchenholz verkleideten Wände. Die für je 12 Arbeitsplätze bestimmten modernen Laboratorien für Biologie, Mikroskopie, Phyſit und Chemie

find bestimmt für den Dienst am deutschen Erzieher. Über 120 Menschen kann der sehr praktisch gebaute Hörsaal fassen, der, durch indirektes Licht seine Helligkeit erhaltend, gleichzeitig für Schmal-, Normal- und Tonfilm eingerichtet ist. Eine Turnhalle , die zurzeit unserer Besichtigung bereits widerhallte vom fräftigen Sang einer Jungenklasse, wird den Lehrern den körperlichen Ausgleich bieten. für die geistige Arbeit. Hier werden sie praktisch die theoretisch erlernten neuen Methoden im Turnen ausprobieren können. Die Verbindung zwischen der das Zentrum dieses Hauses beherrschenden Weihehalle und dem Flügel, der die Einrichtungen für den Kursbetrieb enthält, wird durch die Büro räume des N. S. L. B. hergestellt. Helligkeit und Zweckmäßigkeit zeichnen die geschmackvoll eingerichteten Zimmer aus. Man hat hier wohl das Modernste auf diesem Gebiet ge= schaffen. Neben der fast in jedem Zimmer eingebauten Waschtoilette befinden sich überall Radio und Lautsprecheranschlüsse. Die Zimmer der Hauptreferenten haben eine Mikrophonanlage. Ein für mehrere be= stimmtes Ferngespräch kann durch eine soge= nannte Konferenzschaltung aus der rund 170 Anschlüsse betätigenden Zentrale so umgelegt werden, daß alle Referenten es gleichzeitig aus einem in ihrem Zimmer eingebauten Lautsprecher hören. Der neuernannte Führer des N.S.L.B., Gauleiter und Hauptamtsleiter Wächtler , kann zu mehreren Mitarbeitern gleichzeitig durch eine ähnliche Anlage sprechen und sich sogar in Rede und Gegenrede mit ihnen

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16. Dezember 1935 unterhalten. Eine moderne Diktaphon = anlage gehört ebenfalls zu diesen technischen Hilfsmitteln. Das Wort von der Schönheit der Arbeit in jedem Zimmer befinden sich mehrere Blumen auf dem Fensterbrett und zahlreiche Bilder an den Wänden hat in diesem Haus eine äußerst glückliche Lösung ge= funden. Oben auf dem Dach dieses größten Bayreuther Hauses steht eine Sternwarte , zu der wir durch ein Dachzimmer gelangen, in dem alle Sternbilder in Zeichnungen und Photos angebracht sind. Mit dem vorzüglichen Instrument, das gute Refraktoren hat, die es gestatten, Sterne bis zur Größenordnung 400 zu beob achten, werden die Lehrer zu arbeiten haben. Eine Universität würde stolz sein, dieses wertvolle astronomische Hilfsmittel zu befizen.. So ist das Haus vom Dach durch die einzelnen Geschosse bis zum Luftschukkeller eine vorbildliche Heimstätte der deutschen Erzieher. Im Gegensatz zu dem benachbarten Bibliotheksbau, der noch ein Gerüst braucht, hat im Haus der deutschen Erziehung ein Teil der Büros schon die Arbeit aufgenommen. Während in der Weihehalle die Hämmer und Sägen ohrenbetäubende Geräusche verursachen und im Treppenhaus der Schweißapparat an den schmiedeeisernen Geländern arbeitet, und hier und da in den Kursräumen die lezten Handgriffe getan werden, gehen bei Beendigung der ersten Bauetappe unsere Gedanken weiterhin zu dem Tag, an dem die beiden großen Bauten gemeinsam eingeweiht werden . Der Geist Hans Schemms, dessen sterbliche Reste in einem besonderen Raum der Weihehalle feierlich beigesetzt werden, wird fortleben in seinem Haus und von dort überall da hinausdringen, wo in deutschen Schulen deutsche Jugend im nationalsozialistischen Geist erzogen wird. Daß dieses Denkmal lebendiger deutscher Erziehung mitten zwischen den herrlichen Zeugen aus großer Zeit gerade in Bayreuth erstand, enthält für dieſe Stadt eine große und schwere Verpflichtung , der sie sich voll bewußt ist. Nach zweijähriger Bauzeit wird das „Haus der deutschen Erziehung" im Juni 1936 im Dienst an der kommenden Generation voll seine Arbeit aufnehmen gemäß den Worten, die Hans Schemm als früherer Gauleiter und Gründer des nationalsozialistischen Lehrerbundes bei der Grundsteinlegung sprach: „Die Schulung der deutschen Erzieher in nationalsozialistischer Weltanschauung soll in den Räumen dieſes Hauſes Wirklichkeit werden. Von diesem Haus ſoll für unser deutsches Erziehungsleben Kraft und Stärkung ausstrahlen, damit wir deutschen Lehrer in den Herzen unserer Kinder einen Dom deutschen Wesens aufrichten können, der härter ist als Granit und Stein." Gert Sachs.

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Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Schutz der Jugend – nach ruffiſchem Vorbild ? Die fommuniſtiſche Frauenführerin Kollontay arbeitet im Völkerbund zum Schutze der Jugend NSK Die Jugendſchutzkommiſſion des Völkerbundes hat ein neues bemerkenswertes Mitglied bekommen. Frau Kollon tay , kommunistische Frauenführerin, bringt in der Tat ,,alle Vorausſegungen“ mit die sie geeignet machen für eine Arbeit im Völkerbund zum Schuße der Jugend in den einzelnen Ländern. Überall da, wo sich tiefe sittliche oder soziale Schäden innerhalb der Jugend zeigen, soll diese Kommiſſion die nötige Anregung zum Einschreiten des Völkerbundes geben. Und für dieſe Arbeit zum Schuße der heranwachsenden Jugend nimmt man eine Frau, die bekannt und berüchtigt ist durch ihre Teilnahme an der blutigen Oktober - Revolution von 1917 , die aber auch ebenso be tannt ist als Freundin „ berühmter" Sowjetführer. Frau Kollontan gab ihrer Auffassung von Ehe und Familie auf dem Dritten Kommunistischen Kongreß in Moskau in folgenden Worten sehr deutlich Ausdruck : „ Wir machen grundsätzlich keinen Unterschied zwischen einer Prostituierten und einer geseßlich verheirateten Frau, sobald sich diese von ihrem Mann ernähren läßt. Es ist für die Republik der Arbeiter völlig gleichgültig, ob die Frau sich einem oder mehreren Männern verkauft. Die alte Familienform ist verschwunden. Sie ist unbrauchbar für die kommunistische Gesellschaft. Die Familie war in der von uns zertrümmerten Welt ein Staat im Staat, eine unabhängige Klaſſe in einer Volksgemeinschaft. So etwas fann und darf es in einem kommunistischen

Ein

Gruß

an

Staatswesen nicht geben." Frau Kollontay hat uns mit ihren besonderen Ansichten über Ehe, Familie, über die neue Moral in einem Buch : ,,Wege der Liebe" genügend bekannt gemacht und hat auch dafür gesorgt, daß ihre Ansichten in Rußland nicht lediglich Theorien blieben, sondern in die Praxis umgesetzt wurden. Frau Kollontan hat zusammen mit Troki die im Frühjahr 1918 erschienenen Aufrufe verfaßt, die mit den Worten beginnen : „ Vom 1. Januar 1918 ab wird der Privatbesit an Frauen, die ein Alter von 17 bis 42 Jahren erreicht haben, aufgehoben." Frau Kollontan ist die Hauptverantwortliche für die ungeheure sittliche Verwahr = losung innerhalb der russischen Jugend. Ihren Lehren und ihrem Einfluß ist die vollkommene Zerstörung und Auflösung von Ehe und Familie zu verdanken. Die Folge dieser neuen „ Ordnung“ ist eine Schicht verwahrloster Kinder, die elternlos, obdachlos, kaum bekleidet, schmuzig, verlaust, krank, sich durch Betteln, Stehlen und Rauben ernährend, das russische Land durchzieht. Nach all diesem fragt sich jetzt nur, ob der Völkerbund unter diesen neuen Gesichtspunkten der Frau Kollontan die soziale und sittliche Lage der Jugend untersuchen will. Frau Kollontay wird zweifellos neue Probleme und Anregungen in die Debatten der Beratungen der Jugendschußkommiſſion des Völkerbundes wer= fen können. Dieser Ansicht sind doch sicherlich alle Frauen der dem Völkerbund angehörenden Staaten.

die Brüder

in

der Ferne

N.S.- Frauenschaft und A.O. ſammeln Bücher für unsere Auslandsdeutſchen NSK ,,Wir wollen ihnen eine wirkliche Weihnachtsfreude machen", sagte die Referentin für Frauenfragen in der Auslandsorganiſation, die mir gegenüber an ihrem Schreibtisch saß. „ Wir wollen unseren Frauen draußen gerade an diesem Fest, das so viel Freude und Liebe ausstrahlt und dadurch das Gemeinschaftsgefühl im kleinen und großen Kreis ſtärkt und belebt, zeigen, daß sie nicht außerhalb stehen, daß keine Grenzen , keine Länder und Meere , die zwischen uns liegen, unsere innere Verbundenheit zerstören können. Darum haben wir heschlossen, in diesem Jahr eine große Bücher-

Jede Bücherei sommlung zu veranstalten. unſerer vielen Ortsgruppen im Ausland und in Übersee ſoll eine Bücherkiste erhalten. Sehen Sie, hier haben wir sie alle“, und damit wies sie auf eine umfangreiche Kartei,,,nur wenige Namen daraus : Ungarn, Brasilien, Sao Paulo, Tokio und Malaga ―― an sie alle müssen wir denken.“ Und nun erzählt sie vom Leben, von der Arbeit, von der Not all unserer deutschen Frauen jenseits der Grenzen unseres Vaterlandes . „ Wir können uns kaum hineindenken, in wie völlig anderen Verhältnissen die Deutschen im Ausland leben als wir hier. Wir wissen zwar,

NSK Folge 293

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daß es in Übersee keinen Winter gibt wie bei uns, daß es keine talte Jahreszeit sondern Regenzeiten gibt. Aber wiesich das alles auf die ganze Lebensführung und -haltung auswirkt, das machen wir uns doch selten flar. Ein solch schönes Winterfest mit dem ihm eige nen deutschen Weihnachtszauber kennen sie dort nicht. Die Kinder machen große Augen, wenn man ihnen von weißem Schnee, Rodelschlitten und Eisbahn, von Schneemann und Nikolaus erzählt. Sie können es sich nicht vorſtellen . Die beste Hilfe ist es ihnen da, wenn sie von uns und über uns etwas hören, wenn sie in einem deutschsprachigen Buch, das aus unseren Händen kommt, ein Stück Heimat in der Hand halten. Und wie begehrt sind deutsche Bücher draußen , gerade, weil sie eine solche Seltenheit sind, immer wieder werden sie gelesen, und einer borgt sie dem anderen. Hauptsächlich wünschen sich unsere Frauen nationalsozialistisches Schrifttum, das ihnen ein wirklich anschauliches und gutes Bild vom neuen Deutschland gibt. Denn den meisten draußen geht es ja so , wie es uns hier vor 1933 gegangen ist. Sie find in allem, was sie über den Nationalsozialismus hören, auf den guten oder schlechten Willen einer ausländischen Presse angewiesen." ,,Wenn Sie nun die großen Stapel der eingesandten Bücher hier vor sich haben, dann werden Sie die Sachen doch gewiß nicht wahllos in die einzelnen Länder schicken?“ - „ Nein, natürlich nicht", war die Antwort, das ist gerade unsere Hauptarbeit wir müssen ganz sorgfältig prüfen und auswählen , welche Bücher für die einzelnen auslanddeutschen Gruppen in Frage kommen. Es gibt da Gebiete, die furchtbar ſchlechte Poſtverbindungen haben. Die Menschen dort wissen naturgemäß sehr, sehr wenig über uns. Wir müssen fie erst einmal in die Grundlagen der nationalsozialistischen Weltanschauung einführen. Dann können wir solchen Menschen, die in großer sozialer Not leben, wie z. B. in Tokio, auch in der Schweiz und in einigen Teilen von Bulgarien und Rumänien , nur Bücher ſchicken, von denen sie wirklich etwas haben, praktiſche Dinge, ſolche, die ihnen eine wirkliche Hilfe sind. Manche Gruppen, die in guten Verhältnissen leben, haben sich schon eine Bibliothek zusammengestellt nach dem Muster unserer großen Buchausstellung, die wir auf der Sondertagung der Auslandsorganisation hatten, kurz vor dem Parteitag. Listen von diesen Büchereien haben wir hier, da wählen wir dann natürlich Bücher aus, die sie noch nicht haben, vielleicht besonders schöne Heimatbücher, Romane, Gedichtbände." „Ist es nicht sehr schwierig für unsere Frauen

16. Dezember 1935 hier in Deutschland, aus der Fülle unserer Literatur da das Richtige und Geeignete her auszusuchen?" ,,Gewiß, aber dazu hat die Reichsleitung der N.S.-Frauenschaft den eine zelnen Gauen, Kreisen und Ortsgruppen einen sehr schönen Hinweis gegeben. Eine recht um= fangreiche Liste, in der besonders wichtige und wertvolle Bücher herausgestellt wurden, ist an die Gaue abgegeben worden.“ Da sind Bücher angeführt, die zum " rein nationalsozialistischen Schrifttum gehören, Bücher zur nationalpolitischen Erziehung , zur Rassenkunde und Be = Kriegsvölkerungspolitik , dann bücher , deutsche Geschichte und Vors geschichte , Landschaft , Volkskunde und Brauchtum , Bücher über deutsche Kunst und Dichtung und vor allen Dingen N. S. Frauenschrifttum und ausJede Ortsgesprochene Frauenbücher. gruppe trägt dann in das Buch, das sie sich ge= wählt hat, ihre genaue Anschrift ein. Auf dem Gau werden sie zunächst alle gesammelt, dann gehen sie zur Abteilung Ausland in der Reichsleitung der N.S.-Frauenschaft und von dort kommen sie dann zu uns, zur Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. Wir ordnen die Bücher und verteilen sie, und dann gehen sie in alle Welt und bringen mit duftenden Tannenzweigen und einem Schreiben von uns aus der ,,Weihnachtsgruß einen Heimat." ,,Unsere Frauen hier wissen dann leider nicht, welche Gruppe draußen ihr Geschenk befommt?" „ Nein, das läßt sich leider nicht Aber in den einzelnen Büchern einrichten. stehen ja die Namen der Geber. Sicher werden unsere Arbeitsgemeinschaften im Ausland antworten, und da ist ja dann die persönliche Fühlungnahme doch da.“

,,Sie sprachen vorhin von der großen Not, die viele von unseren deutschen Volksgenossen leiden müſſen. Macht die N.S.D.A.P. da noch andere Weihnachtsgeschenke, gibt es auch Sachlieferungen und Lebensmittelſpenden ?“ „Nein, das geht leider nicht . Da arbeiten die einzelnen Ortsgruppen der N.S.D.A.P. im Ausland selbständig. Sie arbeiten füreinander. Die Wohlhabenden helfen den andern, so unterstützen manche Gruppen in China die Notleidenden in Schanghai und Totio. Und gerade draußen ist die Kameradschaft so besonders schön ; die gemeinsame Sehnsucht, die Liebe zur Heimat verbindet sie ganz stark. Und auch unser Weihnachtsgeschenk soll ein Zeichen unserer Liebe sein, und wir wollen hoffen, daß recht viel Freude, neuer Mut und neuer Glaube Gaevert. daraus erwächst ."

Die Spitzenklöpplerin NSK Eine Straße endet irgendwo. Zwischen Wald und Wiesen zieht sie sich entlang, an Totenbrettern mit gar seltsamen Sprüchen, vorDer Himmel hängt bleiern und schwer bei. über der Bayerischen Oſt mark. Vielleicht, die daß plötzlich ein Sturm losbrechen will

Berge sind dunstig und grau, die Spigen in den Wolken verschwunden . Einsam iſt es, und nur die Räderspuren im Sand verraten, daß die Straße Leben kennt. Schwere Pferdehuse und vielleicht einen Wagen mit langen Holzſtämmen. Wer weiß das? Und es ist ja auch einerlei.

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NSK Folge 293 So kann man wandern in dem Grenzland stundenweit, kein Mensch begegnet dem Wandernden. Langſam führt die Straße zu einer kleinen Höhe hinauf. Hier ist ein mit Steinen durchsäter Acker. Ein Muttergottesbild hängt bewegungslos an einer knorrigen Eiche. Und von der Höhe aus wird dem umſchauenden Blick in der Ferne eine Rauchfahne winzig erkenn= bar. Dach und Schornstein und darüber der helle Rauch das ist alles, was außer Wald, Feld und Wiese zu erspähen ist. Und in der Ferne sind die Grenzberge nun ganz im Dunſt verschwunden. Diese Straße zu gehen ist müh sam, sie ist so ungepflegt und gewissermaßen ausgestoßen aus der harmonischen, schweren. Landschaft. Das Haus rückt dem Wanderer entgegen, und es scheint, als ob es vieles gut machen möchte, was an der Straße, die ihm die Wandernden entgegenbringt, gesündigt worden ist. Sein Dach hängt schief und vergnügt über den knallgelben Wänden, und die braunen Schutzhüllen der Fenster jetzt weit dem Tag geöffnet sind deshalb vergnüglich anzusehen. Hinter dem Haus machen struppige Hühner und ein kleiner hinkender Hund darauf aufmerksam, daß auch sie da sind. Eine Klingel gibt es nicht, auch keinen Briefkasten --Post kommt wohl kaum in diese entlegene Gegend. Und wenn man die Tür öffnet, fällt man geradezu in die Diele. Sie liegt tiefer und man ſteht nun mitten drin in der Trußburg . Vor einer Tür- und es gehen deren sogar drei ab voń dieser leeren Diele liegt eine Matte mit eingewebtem „ Salve". Hinter einer Tür klingen helle Kinderstimmen. Es soll wohl ein Lied werden, was da begonnen, doch klingt es wie ein vielfältiges Durcheinander an Melodien. Behutsam flopft der Wandernde an die Tür, dieſe unmelodische Melodie hört nicht auf. Nun denn mutig hinein ! Ein Frau von ungefähr 40 Jahren sit am Fenster. Hart und von der Not gezeichnet ist das Gesicht. Und um sie herum ſizen auf Fußbänken und kleinen Stühlchen die Kinder . Fünf nein sechs sind es, die um die Mutter versammelt sind. Buben und Mädels , bunt durcheinander. „ Grüß Gott“, sagt die Frau zu dem Wandernden, ,,Grüß Gott", fällt der Kin derchor ein. Und die Mutter erhebt sich und geht dem Gast entgegen. Vor ihr ruht, auf cinem Kiſſen, eine wunderbar schöne Spize, an der sie geklöppelt hat. Und nun sieht der Wandernde, daß all die Kinder ebensolche Kiſſen vor sich haben und klöppeln . Wie geschickt das durch die kleinen Fingerchen geht. Rechts und links werden die Holzstäbe mit den Fäden geworfen, ein Faden ſchlingt ſich um den anderen, die Stednadel hält die Verschlingung fest.

,,Lassen Sie einen Augenblick mich zuschauen", bittet der Gaſt. Die Frau hebt verwundert den Blick. Und dieser Blick ist hell und sauber, durchdringend leuchtend. Das Sofa an der Längsseite neben dem Herd, der Tisch mit dem blau-weißen Leinen, über dem sorgfältig ein Wachstuch liegt, die Kommode mit dem künſtlichen Blumenstrauß, die Stühle, der Spiegel in zersprungenem Birkenrahmen und auch die Bilder, Drucke aus Illuſtrierten, die die hellblaue Wand schmücken. Sogar der braune

16. Dezember 1935 Schrank bekommt einen Strahl von dieſem Leuchten. Die Frau hat sich wieder der Arbeit zuge-, wir wandt : „ Zeit ist Geld, Sie wissen das müssen bis Freitag fertig sein". Und eifriger arbeiten die Kinderhände, während die Mutter erzählt : „ Sie sei Witwe, und als junges Ding in Bamberg bedienstet gewesen. Dann habe sie ihren Mann kennengelernt, er habe einen kleinen Hof an der Grenze gehabt.“ „ Damals war die Grenze noch nicht so Grenze, wissen Sie", fährt sie zur Erklärung fort. "" Sie hatten 30 Morgen und fünf Kühe im Stall, und Schweine und Kaninchen und Federvieh. Aber der Mann sei kränkelnd geweſen, und sie hätte immer mehr nur alles alleine schaffen müſſen. Und dann wäre Jahr für Jahr ein Kind ge= Ja, und nach und nach hätten sie fommen. verkaufen müſſen, das Wetter hätte die Ernten vernichtet, das Futter für das Vieh der Boden ernährte uns hätte nicht gereicht nicht. Es war zuviel für mich und der Mann fing an, wildern zu gehen, und dabei haben die Tschechen ihn dann erschossen. So bin ich in das Haus hier eingezogen, das ich vererbt bekommen habe. Klöppeln und das bißchen Feld für die Kartoffeln und der kleine Garten so kommen wir durch. Jezt geht es uns schon ganz gut. Wir haben uns lieb, die Kinder helfen mir, und ich schaffe schon. Holz gibt der Wald zum Heizen, Eſſen für uns der Acker und Garten, durch unsere Arbeit bekommen wir Geld und mit Kleidung hilft uns die N.S.V.“ Dabei gingen die Hände geschäftig hin und her, und immer schöner zeichnete sich das Muster vom Kissen ab. „ Wissen Sie“, fuhr sie gesprächig fort, wir haben eine Selbsthilfe hier im Winkel. Wir tragen unſere Arbeit hier alle zum Ortsschulzen, der sammelt sie und dann liefert er sie weiter. Zur Weihnachtszeit schnitt der Karl, das ist mein ältester Bub, auch Löffel und Quirle und Spielzeug. Das geben wir dann auch dem Schulzen, und der verkauft es für uns. Das Garn bekommen wir durch ihn auch billiger, überhaupt er hilft, ſoviel er kann.“ Die Decke war fertig geklöppelt, ſie ſpann ſie aus, zog und streckte sie, ging dann zum Herd, um die Kartoffeln abzugießen, und lud den Gast zum Mahle ein : „ Das müssen Sie tun und miteſſen, ſo ſelten kommen Fremde her, und ich unterhalte mich gerne mal wieder“. Es gab Pellkartoffel und weißen Käse und das So lebten sie tagein Mahl war köstlich. tagaus : Käsesie hatte zwei Ziegen im Stall und Kartoffeln, Sonntags ein Ei dazu, an Festtagen ein Huhn oder ein Kaninchen. Im Sommer Salate und Gemüse, Beeren und Pilze aus dem Wald. Das Essen war beendet, die Kleinste sprach das Tischgebet. Die drei Ältesten klapperten mit ihren Pantinen der über eine Stunde ent= fernten Schule zu, als der Gast sich verabschie= dete. Während der Wandernde leise die Tür schloß, begann die Mutter den Kindern ein Märchen zu erzählen, und diese starke mutige Frau ahnte nicht, daß sie und ihre Kinder selbst wie ein zufriedenes, glückliches Märchen in diesem wirklichen Leben erſchien. Eine Straße endet irgendwo - wie schön, wenn sie bei einer solch starken, heldenhaften Mutter endet. Ursula Pfahl.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68. Zimmerstraße 88.

NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 293

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Der Reichsgruppenrat

16. Dezember 1935

der Jungjuristen

tagt

Ansprachen der Reichsminister Dr. Frank und Dr. Gürtner und des Staatssekretärs Dr. Freisler NSK Berlin, 16. Dezember.

beſondere zum Ausdruck, daß es sich hier weit über die Grenzen des Ressorts hinaus um Probleme handelt, die ganz allgemein die Sorgen um den geistigen Nachwuchs der Nation berühren. Die Neuordnung, die die Zulassung zum Rechtsanwaltsberuf durch die jüngsten Geseze der Reichsregierung erfuhr, ergab sich bekanntlich aus einer Notlage, die das unverantwortliche Wirtschaften und Geschehenlassen der früheren Gewalthaber in Deutschland verursacht hatte. Der Mut zur Verantwortung dein rechtsuchenden Volksgenossen, der jungen Generation und den späteren Generationen der Rechtswahrer gegenüber und der Gejundung des deutschen Rechtslebens ganz allgemein entsprang allein dem nationalsozialistischen Willen zur Tat.

Im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin fand am Montag eine für die Zukunft des deutschen Rechtslebens wie für die künftige Berufsstellung wichtige der Jungjuristen Besprechung statt. Unter Vorsitz des Reichsjuristenführers , Reichsminister Dr. Frank, tagte der Reichsgruppenrat der Jungjuristen. Als Gäste waren zu der Situng der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner und der Staatssekretär im Reichsjustizministerium, Dr. Freisler erschienen. Reichsminister Dr. Frank hob in einer längeren einleitenden Rede hervor, daß die joeben von der Reichsregierung erlassenen Justizgesetze notwendige Maßnahmen zur Regulierung des fünftigen Rechtslebens darstellten , nachdem sich innerhalb der Rechtsanwaltstätigkeit eine Umkehr vollzogen Das habe. bisherige Manchesterprinzip, bei dem jeder Anwalt sein Büro wie eine Festung gegen den anderen ausgebaut hat, sei in Auflösung begriffen gegenüber der sich in Deutschland vollziehenden inneren Rechtsbefriedung . In gleichfalls längeren Darlegungen führte der Reichsminister der Justiz, Dr. Gürtner , aus, daß auf dem Gebiete der Personalpolitik eine den Interessen des juristischen Nachwuchses gerecht werdende Planung eintreten müsse mit dem Bestreben, das erschreckende Mißverhältnis zwischen den vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten und den nachwachsenden Juristengenerationen in Einklang zu bringen, um die gegenwärtige Not zu beheben und den Nachwuchs vor weiteren Enttäuschungen zu bewahren . An Hand eingehenden Zahlenmaterials gaó Staatssekretär Dr. Freisler ein vollständiges Bild der gegenwärtigen Lage der Anwaltschaft und des juristischen Nachwuchses. Er führte dabei aus, daß es gemeinsame Aufgabe des Reichsministers der Justiz und des Reichsjuristenführers sein werde, die Lage des juristischen Nachwuchses auf der Grundlage der neugeschaffenen Gesetze weitgehend zu bessern. Der Reichsminister der Justiz habe deswegen ein Referat für die Betreuung der Jungjuristen eingerichtet, das ihm unmittelbar unterstehe und das sich in steter Zusammenarbeit mit dem Reichsjuristenführer bemühen werde, bestehende Arbeitspläge zu erhalten und durch stetige Fühlungnahme mit anderen Staatsstellen, ständischen Organisatio= nen und Verbänden neue Arbeitsmöglichkeiten für die Jungjuristen zu schaffen. In den Ausführungen der beiden Reichsminister und des Staatssekretärs kam ins-

Der Reichsjuristenführer erklärte, daß der hier zusammengetretene Arbeitskreis seine Aufgabe erst beginne und nunmehr sozusagen in Permanenz tage, bis das Problem gelöst sei. Erstes Reichstreffen der im N.S. -Lehrerbund zusammengeſchloſſenen Privatſchulen NSK In Berlin sand mit Genehmigung der Hauptamtsleitung das erste Reichstreffen der 600 im N. S. - Lehrerbund zusammengeschlossenen Privatschulen statt. Fast 200 Privatschulen aller Schularten hatten Vertreter entsandt. Des ferneren waren erfreulicherweise die meisten Gauamtsleitungen durch den jeweiligen Gaufachschaftsleiter vertreten. Für die Hauptamtsleitung war der Geschäftsführende Leiter der Reichsabteilung Wirtschaft und Recht des N.S.-Lehrerbundes, Pg. Diekmann , erschienen.

,

Die Veranstaltung diente einerseits einer ge= meinsamen Zusammenkunft aller Privatschulen, andererseits fachlichen Sonderbesprechungen der einzelnen Privatschularten in S ondersizungen. Des ferneren fanden besondere Besprechungen der Gaufachschaftsleiter VII ſtatt, in denen die einzelnen Fachschaftsleiter über die Erfahrungen und Ergebnisse der bisherigen Arbeit in den Gauen berichteten und Richtlinien für die künftige Arbeit aufgestellt wurden. In der Hauptsizung aller Privatschulen gab der geschäftsführende Leiter der Reichsabteilung Wirtschaft und Recht des N.S.-Lehrerbundes, Pg. H. Diekmann, die mit der Genehmigung der einer Gründung erfolgte Hauptamtsleiter ,,Rechtsstelle für Privatschulen" als Unterabteilung der Abteilung Wirtschaft und

પુ

Zu NSK Folge 293 Recht des N.S. -Lehrerbundes bekannt. Diese Rechtsstelle für Privatschulen hat die Aufgabe, den Privatschulen, ihren Leitern und Lehrfräften in allen privatschulischen Sonderfragen, die über den Rahmen des eigentlichen Tätig= keitsbereiches der Abteilung Wirtschaft und Recht hinausgehen, helfend und beratend zur Seite zu stehen. Mit der Gründung dieser Rechtsstelle erfüllt der N.S.-Lehrerbund in großzügiger Weise das Versprechen beſonderer Betreuung, das er den Privatschulen bei Auflösung der verschiedenen alten Privatschulverbände gegeben hat. Die Mitteilungen Pg. Diekmanns wurden ergänzt durch Berichte der einzelnen Referenten und Geschäftsführer der neuerrichteten Geſchäftsstelle, aus denen hervorging, daß die Rechtsstelle für Privatschulen" den angeschlossenen Privatschulen, ihren Inhabern, Leitern und Lehrkräften Rechtsschutz gewährleisten wird durch ſorgfältige Beratung in allen privatschulrechtlichen, steuerlichen, versicherungstechnischen und sonstigen wirtschaftlichen und sozialen Fragen, durch allmähliche Vereinheitlichung der Anstellungsbedingungen mittels Schaffung von Normalverträgen und durch Bereitstellung eines zweckmäßigen Versicherungsschutzes über den ge= seglichen Versicherungsschuß hinaus zu günstigen Prämienjäßen und Bedingungen . Weiterhin wird es aber auch Aufgabe der Rechtsstelle sein, darüber zu wachen, daß der Ruf der guten Privatschulen nicht beeinträchtigt wird durch Außenseiter , Eigenbrötler und solche, die den Geist der weuen Zeit noch nicht erfaßt haben. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen örtlichen Parteiinstanzen und Behörden wird sich die Rechtsstelle dafür einsehen, daß solche Schädlinge überall da, wo sie noch vorhanden sind, ausgemerzt werden.

Deutsch-englische Waffenkameradschaft NSK Der Präsident der englischen Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Königlich Britischen Fliegerkorps hat im Auftrage des Prinzen von Wales dem Herausgeber des Werkes Jagd in Flanderns Himmel", Oberstleutnant Bodenschah, seinen persönlichen Dank und seine Anerkennung übermittelt für dieses erstmalige Fliegerbuch einer Fliegereinheit, des berühmten Jagdgeschwaders Freiherr von Richthofen Nr. 1. Bekanntlich hatte das Geschwader, das eine Reihe der beſten deutschen Flieger in seinen Staffeln kämpfen, siegen und sterben sah, und deſſen letter Kommandeur Hermann Göring war, vor allem die englischen Flieger als besonders tapfere und ritterliche Gegner kennengelernt. Das Werk des ehemaligen Geschwaderadjutanten, das zum erstenmal das vollständige Kriegstagebuch des Jagdgeschwaders und viele unbekannte Aufnahmen bringt, findet daher in englischen Kreisen besondere Beachtung.

Gute Beteiligung am kommenden Reichsberufswettkampf NSK Seit dem 1. Dezember 1935 läuft die Werbeaktion zur Teilnahme am 3. Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend . Schon jet

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16. Dezember 1935 den Gauen kommen verschiedenen aus Meldungen über den starken Zustrom Jugendlicher bei den einzelnen Meldestellen. So teilt die Gaujugendwaltung Sachsen mit, daß in einigen Kreisen, wie Dresden und Großenhain, die Kontingentszahlen bereits er= reicht, ja teilweise sogar bedeutend überschritten wurden. Auch die Gaujugendwaltung Kurmark der D.A.F. meldet, daß im Bereich des Gaues die Werbung in den einzelnen Kreisen, wie Arnswalde, Zauch-Belzig und Deutsch-Krone, bereits abgeschlossen werden konnte und daß aus den anderen Kreiſen der Kurmark teilweise Meldungen von 50 bis 75 v. H. vorliegen. Den größten Erfolg hatte die Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau zu verzeichnen, die bereits vor einigen Tagen melden konnte, daß das ihr zugeteilte Kontingent von 20 000 Jungbergleuten wesentlich überschritten sei, so daß zahl= reiche Jungarbeiter, die sich noch melden wollten, zurückgewiesen werden mußten. Arbeiter beglückwünſcht Gauleiter Wächtler NSK Staatsminister Wächtler erhielt anläßlich seiner Ernennung zum Gauleiter des Gaues Bayerische Ostmark eine große Anzahl von Glückwunschschreiben aus allen Kreiſen der Bevölkerung. U. a. schrieb ein Volksgenosse aus dem Verbreitungsgebiet des „ Geraer Beobachters" folgendes : ,,Sehr geehrter Herr Staatsminister ! Den ""Geraer Beobachter" vor mir, lese ich, daß Sie auf Befehl des Führers Thüringen verlaſſen müſſen, um die Stelle des tödlich verunglückten Führers des N.S.L.B. zu besetzen. Ich bin nur ein einfacher Arbeiter, aber mir tut es von Herzen leid, daß gerade Sie uns Thüringer verlassen müſſen , und so wie mir geht es vielleicht noch vielen anderen Arbeitern. Wo einmal auf der Arbeitsstelle der Name Wächtler genannt wurde, da glänzten aller Augen. Noch vor der Machtübernahme durch unseren allverehrten Führer Adolf Hitler habe ich Sie als Feind der Arbeiter betrachtet, natürlich nur durch die Verhehung der Judenpreſſe und durch unsere ehemaligen Bonzen. Wie freue ich mich und wie dankbar bin ich unserem Führer Adolf Hitler und auch Ihnen, daß mir wohl schon spät, aber noch nicht zu spät , die Augen geöffnet worden sind über das unheilvolle Wirken der von Juden durchsetzten marristischen Organisationen. Als Sie beim ersten Spatenstich zur Elsterregulierung zu uns Arbeitern, die meist eine jahrelange Arbeitslosigkeit hinter sich hatten, zu Herzen gehende Worte gesprochen haben, und als Sie dann noch persönlich jedem von uns die Hand drückten, da habe ich Ihnen im Innern abgebeten, daß ich Sie einst als Feind betrachtet habe. Ich will nicht viele Worte machen, aber beneiden tue ich die Volksgenossen, die nun in Ihrem neuen Wirkungskreis von Ihnen betreut werden. Unser Führer hat beſtimmt eine gute Wahl getroffen, daß er gerade Sie an einen so hervorragenden Posten berufen hat. Alle guten Wünsche begleiten Sie, Herr Staatsminister. Heil Hitler!" In treuer Anhänglichkeit

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Bartei-Korreſpondenz

Nationalsozialiſtiſche

Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68. Zimmerftr. 90, 11 Fernruf A1 Jäger0022 Berlag Franz Cher Nachf., G. m b. H., Zentralverlag Der RS. D. A. P.. München Berlin Berland : Eher - Verlag . Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Künchen (Bostschedlonto München 113 46) zu richten

NGK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspresſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

RSA Folge 294

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17. Dezember 1935

Hauptamtsleiter Wächtler:

Die Aufgaben des

N.S. - Lehrerbundes

Erziehung der Erzieherschaft zum Nationalsozialismus NSK Der neue Hauptamtsleiter des N.S.Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler , gewährte einem Vertreter der N.S.K. eine Unterredung, in der er grundlegend zu der Arbeit des N.S.Lehrerbundes unter seiner Führung Stellung nahm. Frage: In Ihrem Aufruf an die deutschen Erzieher und Erzieherinnen haben Sie es als Ihre Aufgabe und Ihr Ziel hervorgehoben, daß jeder Lehrer und jede Lehrerin in Deutsch land Träger und Repräsentant der nationalsozialistischen Idee fein ſoll. Würden Sie mir noch nähere Ausführungen machen über die Bedeutung des Lehrers und Erziehers für den Bestand unserer Weltanschauung und damit für die Zukunft des deutschen Volkes überhaupt? Antwort: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Die Wahrheit dieser Erkenntnis ist uns in den Jahren des Kampfes bis zur Machtergreifung selbst im reichsten Maße offenbar geworden. Der Führer hatte die Jugend und deshalb gestaltet er jetzt Gegenwart und fernste Zukunft. Die deutsche Jugend scharte sich zu Sturmbataillonen Adolf Hitlers, weil ihr unverdorbener Instinkt und ihr Blut fie die Richtigkeit der Erkenntnisse und der Forderungen des Führers ahnen und fühlen ließen. Diese Jugend aber sehte sich damit in sehr zahlreichen Fällen nicht nur in schärfstem Gegen sah zum Elternhaus sondern auch zur Schule . Ich sehe hier davon ab, daß die Schule als öffentliche Anstalt mehr oder weniger Ausdruck der politischen und weltanschaulichen Haltung des Systems war und daß dieſer Gegensatz naturnotwendig kommen mußte. Da Sie mich nach der Bedeutung des Lehrers und Erziehers fefragt haben, denke ich jezt nicht an die Schule als Anstalt , sondern an den einzelnen Lehrer. Und es war ja tatsächlich so , daß in ſehr vielen Fällen der Bruch zwischen Schule und Schüler zur Lösung des Vertrau =

ensverhältnisses zwischen Lehrer und Schüler führte. Der Lehrer versuchte, dem Angehörigen der Hitler-Jugend, des Nationalsozialistischen Schülerbundes und des N.S.D.Studentenbundes mit Verstandes- und Vernunftsgründen die Irrsinnigkeit und Unrichtigfeit der nationalsozialistischen Weltanschauung nachzuweisen - oft mit väterlichem Wohlwollen - allerdings meist mit dem Erfolg, daß die fanatische Liebe zum Führer in den jungen Herzen noch mehr zu brennen und zu lohen begann. Nur in Schwachen kamen Zweifel hoch, ich selbst tenne fie quälten sich innerlich ab solche Fälle sie begannen zu schwanken, die junge Seele zerriß : Wirkung der Autorität des Lehrers und Erziehers. Der Zweifel ist der Zerstörer des Glaubens ! Und nur eine Gemeinschaft, die vom unbegrenzten kompromißlosen Glauben an die Richtigkeit einer Idee getrieben wird, ist fähig, für Jahrhunderte zu schaffen. Dazu kommmt, daß die deutsche Jugend, auch rein äußerlich gesehen, den größten Teil ihrer Zeit in den Klassenzimmern und Hörsälen usw. verbringt und von der Erzieherschaft wesentlich beeinflußt wird und daß , beſonders in kleineren Verhältnissen, der Unterricht bis ins Elternhaus ausstrahlt. Wir Nationalsozialisten, besonders die vom Fach, haben in den Kampfjahren die Bedeutung des Lehrers und Erziehers für unsere Weltanschauung leider oft in negativer Hinsicht feststellen können. Die gesamte Erzieherschaft hatte im wesentlichen dieselbe äußere und innere Struktur wie die anderen Stände und Berufe auch. Mit dem Jahre 1933 wurde das anders. Zuerst rein äußerlich. Die Schulen wurden öffentliche Einrichtung des nationalsozialiſtischen Staates. Das erforderte, daß die Exponenten des Liberalismus und Marxismus aus der Erzieherschaft mehr oder weniger ausgemerzt

(

NSK Folge 294 werden mußten . Unter der genialen Führung des Gründers des N.S.L.B. , Hans Schemm, gliederte sich das aufgespaltete Lehrervereins wesen in die eine Reichsorganisation ein. Die Lehrerschaft war im überwiegenden Maße guten Willens, ihrerseits am nationalsozialistischen Staate positiv mitzuarbeiten. Dem Wollen entsprach und entspricht aber nicht in allen Fällen das Können. Es ist ja kein Zufall, daß besonders auch in der Erzieherschaft jener von uns Nationalsozialisten so heiß befehdete Intellektualismus stark Wurzeln geschlagen hatte und noch hat. Jener Intellektualismus, der wie ein Zuchthaustor seinen Träger vom blühenden und schöpferischen Leben und damit auch von der nationalsozialis stischen Weltanschauung ab- und ausschließt. als Ich weiß es aus meiner Erfahrung langjähriger erster Vorsitzender eines thür. Bezirkslehrervereins, als N.S.L.B.-Führer, als Thür. Volksbildungsminister seit August 1932 wie schwer es manchem aufrichtigen Erzieher und mancher Erzieherin wurde, die Fesseln und Schladen einer absterbenden Welt abzuschütteln. Und nicht nur einmal fündeten Wünsche und Pläne von solchen Männern und Frauen, die sich für nationalsozialistisch hielten, daß Seele und Geist noch nicht zum Urquell völkischen Seins sich zurückgefunden hatten. (Über Konjunkturritter und ähnliche Phrasendrescher verliere ich kein Wort.) Dieselbe Erfahrung machte ich bei meinen zahlreichen Schulbesuchen in Thüringen. Ich kam immer unangemeldet. Nicht deshalb, weil ich die Pünktlichkeit usw. der Lehrerschaft als Polizist kontrollieren wollte, sondern weil ich mich vom tatsächlichen Stand der weltanschaulichen Festigung der Erzieherschaft überzeugen wollte. Ich wollte die Dinge sehen, wie sie sind . Die weltanschauliche Grundhaltung eines Menschen äußert sich immer in seinem Fühlen, Denken und Handeln. In erster Linie ist jene leicht festzustellen bei einem Erzieher. Das ist etwas selbstverständliches. Ein Nationalsozia= list läßt sich unbewußt und bewußt nur leiten von seiner Weltanschauung. Für ihn ist diese der Magnet, der Wertvolles anzieht und Nichtiges unberührt läßt. Die Idee ist Wertmaß stab aller Dinge. Das gilt für alle Unterrichtsdisziplinen, zumal ein Lehrer nicht nur Kennt nisse, Wissen und Fertigkeiten vermitteln, sondern erziehen, d. h. Charakter bilden soll. Wem die Idee nicht Motor ſeines Lebens geworden ist, ist einfach unfähig, Menschen zum Nationalsozialismus zu erziehen. Ich könnte Ihnen hier sehr inſtruktive Beispiele aus meinen Unterrichtsbesuchen geben. Und diese Fähigkeit der Erzieherſchaft kann man nicht in Versammlungen und bei Aufmärschen feststellen, sondern in Arbeitsgemeinschaften und besonders in den Klassenzimmern und in den Hörsälen. Da aber die gesamte Jugend des nationalsozialiſtiſchen Staates durch die Schulſtuben und Hörsäle der deutſchen Erzieher geht, müſſen diese Träger der nationalſozialiſtiſchen Weltanschauung sein und werden. Deshalb stellte ich nur diese Aufgabe und dieses Ziel

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17. Dezember 1935 in meinem ersten Aufruf an die deutsche Erzieherschaft heraus. Das ist Anfang und Ende meiner Aufgabe. Die zuständigen Unterrichtsbehörden des Reiches und der Länder haben Verordnungen und Anordnungen über Änderungen des Unterrichtsbetriebes, über Lehrplanänderungen und Stoffpläne erlassen. Das ist alles notwendig und darf nicht unterbleiben . Aber ausschlaggebend ist es nicht. Anordnungen werden erst lebendig durch Menschen, die deren Geist erfaſſen und ihn in die Wirklichkeit umſeßen. Ein Liberalist wird auch mit dem in unserem Sinne besten Lehrplan nur Liberaliſten erziehen, während ein Nationalsozialiſt den miserabelsten Lehrplan umgest a 1ten wird zum Instrument national : sozialistischer Erziehung ! Der hier und da noch bestehende Gegensat zwischen H.3. und Schule liegt - von Unebenheiten abgesehen, die mit einer jungen, schnell großgewordenen Organisation notwendigerweise verbunden sind, die aber von Tag zu Tag mehr abgeschliffen werden in der Hauptsache darin, daß mancher Lehrer noch manches lehrt, was die H. I. als Organ der Partei , aus weltanschaulichen Gründen ablehnt und ablehnen muß. Es ist das erstemal in der mehrtausendjährigen Geschichte der Deutschen, daß es ge= lungen ist, das deutsche Volk auf einer einheitlichen weltanschaulichen Ebene zu sammeln . Schon diese Tat des Führers macht ihn unSterblich. Noch nie ist das deutsche Volk in solch starken Glauben und in solchem unbegrenzten Vertrauen zum Führer geeint gewesen. Die Schule, d. h. der Lehrer, hat als höchste Aufgabe, diese Einheit und diesen Glauben in Unterrichtsdisziplinen allen 3น unter = mauern. Das kann er aber nur, wenn er Träger der Idee ist. Dann wird der Dienst in der H.3. von allen als die organische Fortsetzung der Schularbeit angesehen und empfunden und umgekehrt werden. Damit glaube ich, Ihre Frage über die Bedeutung des Lehrers und Erziehers für den Be= stand unserer Weltanschauung und damit für die Zukunft unseres Volkes überhaupt beantwortet zu haben. Meine Forderung und Aufgabe heißt: Erziehung der Erzieherschaft zum Nationalſozialismus. Frage: Welche Wege und welche Möglichteiten sehen Sie, Gauleiter Wächtler, als neuer Hauptamtsleiter des N.S.L.B. im einzelnen, das große Ziel zu verwirklichen ? Welche Aufgaben sind Ihrer Meinung nach die vordringlichsten ? Antwort: In meinen Ausführungen habe ich, wie ich glaube, indirekt auch schon diese Frage beantwortet. Wie ich als Hauptamtsleiter und als Leiter des N.S.L.B. dieses Ziel erreichen will , darüber bitte ich, mich jetzt noch nicht zu befragen. Da kenne ich die Möglichfeiten der Reichsorganisation noch nicht genau genug. Mein Weg wird aber grundsäßlich derselbe sein, wie ich ihn in Thüringen gegangen bin. Im November 1932 zog ich die stellungs-

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NSK Folge 294 losen Junglehrer in einem Arbeits : lager Egendorf bei Weimar zusammen. Das arme Land Thüringen konnte keinen Pfennig besteuern. Mit Reichsmitteln öffneten wir einen Steinbruch und bauten Straßen, um den Bedingungen zu genügen. Wir fanden noch genug Zeit, um Arbeitsgemeinschaften zu bilden, die die Gedankengänge des Nationalsozialismus vermittelten. Im Frühjahr 1933 entstand aus diesen Anfängen auf meinen Antrag (ich hatte neben meinem staatl. Amt noch das Amt des stellv. Gauleiters und des Gauschulungsleiters inne), durch Beſchluß des Thür. Kabinetts, die Staatsschule für Führertum und Politif. Als Minister für Volksbildung ordnete ich an, daß sämtliche Lehrer Thüringens an einem 14tägigen weltanschaulichen Kurſus an dieser Schule teilzunehmen hätten und daß in Thüringen tein Lehrer in Zukunft feſt angeſtellt werden könnte, der nicht an dieſem Kurſus mit Erfolg teilgenommen hätte. Das gilt heute noch. Bis heute haben an dieser Schule 263 Kurse stattgefunden, in denen 17 207 Teilnehmer ge= schult wurden. Es sind 14tägig geschult worden Lehrer und Lehrerinnen aller Schulgattungen, vom Profeſſor an der Landesuniverſität bis zum Schulhelfer, in vollkommen gemischten Kursen. Von insgesamt 5476 Volksschullehrern wurden 4639 = 84,71 Prozent geschult. Von insgesamt 1082 Lehrern an mittleren und höheren Schulen wurden 821 = 75,88 Prozent ge= schult. Von insgesamt 767 Berufsschul- und technischen Lehrern wurden 726 = 94,65 Prozent geschult. (Als Innenminister - seit Mai 1933 - habe ich bis heute sämtliche Bürgermeister, sämtliche Landräte und die Ministerialbeamten des Landes bis auf einen kleinen Reſt auf diese Schule geschickt. Neben diesen rein weltanschaulichen Kursen haben Lehrgänge in Biologie und Rassenkunde stattgefunden. Kurse in Vorgeschichte sind vorbereitet. So ähnlich denke ich mir die Schulung durch den N.S.L.B. Es ist selbstverständlich, daß ich diese Wege nur beschreiten werde im engsten Einvernehmen mit den intereffierten Parteis und Staatsstellen. Frage : Neben der Hauptaufgabe der weltanschaulichen Neuformung des deutschen Er1 ziehers seht sich der N.S.L.B. auch in hohem Maße für die Erneuerung des gesamten Schulwesens , der Schularten, der Lehrpläne uw. ein. Welche besonderen Aufgaben hat der N.S.L.B. auf diesem Gebiet? Antwort : Aus meinen Darlegungen werden Sie ersehen haben, daß ich als höchstes Ziel des N.S.L.V. immer wieder die weltanschauliche Ausrichtung der Erzieherſchaft anſehe. Das schließt ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß auch die von Ihnen angeführten Aufgaben nach Möglichkeit gelöst werden . Die N.S.D.A.P. will eine völlige Neuordnung des völkischen Daseins herbeiführen. Die Siche= rung der Existenz und die Gewährleistung der Zukunft des deutschen Volkes brauchen alle gesunden Kräfte der Nation. Dieje Lebensforderung zwingt auch auf dem Gebiete der Schulorganisation zu neuen Lösungen, und

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17. Dezember 1935 zwar im sozialistischen Sinne. Der Besuch von höheren Schulen und Universitäten darf in Zukunft nicht mehr abhängig sein von Stand, Klasse, Herkunft und Vermögen, sondern nur von Leistung und Charakter. (Ich weise hier noch besonders hin auf die Not erbtüchtiger finderreicher Familien ! ) Der Einwand, daß auch früher tüchtige Kräfte trok Armut und ungenügender Schulbildung sich durchrangen, ist nicht stichhaltig in völkischen Notzeiten. Wir sind immer noch ein ster = bendes Volk und müſſen allen wertvollen Kräften zur Entfaltungsmöglichkeit verhelfen. Die Lösung dieses Problems greift weiter über die reinen Anfgaben der Erziehung hinaus. Sie ist nur im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen des Reiches einer baldigen Löſung entgegenzuführen . Wohl habe ich meine ganz bestimmten Pläne und Vorschläge, die nicht uferlos sind. Ich hoffe zuversichtlich, daß sie ver wirklicht werden können. In den höheren Schulen kennt ſich bald der Fachmann nicht mehr aus. Es wird höchste Zeit, daß hier eine Vereinfachung Wirklichkeit wird. Mit Vorschlägen werde ich dienen . Auch der Lehrpläne werde ich mich mit Liebe annehmen. Im neuen Jahr werde ich den Gauamtsleitern des N.S.L.B. ganz bestimmte Aufgaben stellen . Wertmaßstab wird immer die nationalsozialistische Weltanschauung sein. Frage : Aber nicht nur Lehrer und Schule Find in den Aufgabenbereich des N.S.L.B. eingeschlossen, sondern auch die Jugend, der Hans Schemm besonders zugetan war. Ich weiß, daß auch Ihr Denken und Fühlen unserer Jugend gilt. Wie wird die Stellung des N.S.L.B. zur Jugend im allgemeinen und zur Hitler-Jugend im besonderen sein ? Antwort: Mein ehrliches und aufrichtiges Bestreben wird dahingehen, das beste Verhältnis zur H.I. zu finden und herzustellen. Ich darf auch hier auf mein Wirken in Thüringen hinweisen. Mit dem Gebietsführer der H.3., Pg. Günther Blum , verband mich ein freundschaftliches Verhältnis, das nicht nur äußerlicher Art war. Wir ergänzten uns gegenseitig in unserer Tätigkeit. Gemeinsames Ziel war die Ausrichtung der Jugend auf den Nationalsozialismus. Ich kranke nicht an Zuständigkeitskomplexen. Schwierigkeiten haben wir gemeinsam ausgeräumt. Je nach den Notwendigkeiten trat der eine oder andere in den Vordergrund. Der Erfolg hat uns recht ge= geben und ich glaube, fein anderes deutsches Land und kein anderer deutscher Gau kann ein besseres Ergebnis erzielen . In dieser Stunde find 38 Prozent aller thüringischen Volksschulen und 45 Prozent aller thüringischen Mittel- und höheren Schulen hundertprozentig in der H.I. orga= niſiert, das ſind 78,65 Prozent aller Volksſchüler und 93,73 Prozent aller Schüler der mittleren und höheren Schulen. Dazu kommen 15 Prozent aller Volksschulen und 30 Prozent aller Mittel- und höheren Schulen, die zu 90-99 Prozent in der H.3. organisiert find. Im Einvernehmen mit dem Gebietsführer der

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H.3. konnte ich anordnen, daß am 6. Dezember 1935 , am 86. Geburtstag des Generalfeldmarschalls v. Mackenſen, auf 566 Volksſchulen (38 v. H.) und auf 48 Mittel- und höheren Schulen (45 v . H. ) des Landes die Fahne der H. I. gehißt wurde, weil die Schüler und Schülerinnen dieser Anstalten zu 100 v. H. der Bewegung angehörten. Nur durch meinen persönlichen Einsatz und durch die treue Mitarbeit meiner Lehrerschaft konnte dieses Ergebnis erzielt werden. Während in anderen Gauen Transparente für den Eintritt in die H.I. und den B.D.M. werben, mußte in Thüringen eine Eintrittssperre verhängt werden. Zahlreiche Führerkurse der H.3. und des J.V. mußten neu eingerichtet werden , die ich - nicht mit Mitteln des Haushalts

Beispielhafte

NSK Der Offene Brief, den Botschafter von Ribbentrop an Lord Allen gerichtet hat, ist ein Glied in der Kette der zahllosen Argumentation über die Bedeutung der in der Welt noch vielfach verkannten nationalsozialistischen Revolution. Deutschland hat es an sich nicht nötig, auf jeden einzelnen ausländischen Anwurf einzugehen und darzutun, warum dieſe oder jene Maßnahme im Zuge des nationalſozialistischen Umbruchs ergriffen wurde oder nötig war. Es ist aber freimütig genug, politischen Persönlichkeiten, die im übrigen die Fähigkeit zu objektiven Urteilen und die Be= reitwilligkeit zur Förderung der Wahrheit haben, auf ihre Fragen und Einwände Rede und Antwort zu stehen. Man sollte im Ausland nicht in den Fehler verfallen, Person und Sache zu verwechseln und sich damit für einzelne Personen einzusehen, die durch ihre politische Vergangenheit und Tätig= keit bewiesen haben, daß sie ein Gefahrenmoment für die gesellschaftliche und menschliche Ordnung überhaupt darstellen . Von Litten bis zu Dimitroff ist kein allzu großer Schritt. In diesem Zusammenhang lohnen sich immerhin einige Fragen, über deren Bedeutung man im Auslande einmal nachdenken sollte. Hat es nicht bereits in gewiſſen Gebieten des britischen Imperiums wiederholt ein verhängnisvolles Wetterleuchten chaotischer Umsturzgewalten ge= geben? Nagten nicht schon bolschewistische Kräfte hier und da am Mark der englischen und amerikanischen Kriegsmarine ? Sind nicht die Sendboten Moskaus auch mehrfach im Donauraum aufgefallen ? War ihre Hand in der kürzlichen blutigen Revolte Brasiliens nicht entscheidend am Werk ? Immer wieder entlarven die Regierungen und Polizeien die Komintern bei ihrer zersehenden Tätigkeit, immer wieder laufen die verschwörerischen Fäden in Mos tau zusammen. In Deutschland ist diese Gefahr völkischer, gesellschaftlicher und staatlicher Zersetzung für alle Zeiten gebannt, weil die nationalsozialistische Revolution ganze Arbeit geleistet und das Volk

17. Dezember 1935 finanziert habe. Diese Tatsache ist mein Programm. Frage: Zum Schluß unserer Unterredung möchte ich Sie bitten, mir etwas darüber zu sagen, was Hans Schemm nicht nur für den N.S.L.B., sondern auch für die gesamte geistige und weltanschauliche Erneuerung des deutschen Volkes bedeutet hat. Antwort : Darüber kann ich nicht viel Worte machen. Fragen Sie einen deutschen Erzieher, fragen Sie irgendeinen Nationalsozialiſten in Bei dem Namen Hans irgendeinem Gau. Schemm werden die Augen aufleuchten in Erinnerung, und dann durch Trauer beschattet werden. Hans Schemm war eine einzig artige und einmalige Erscheinung. Mir aber war er noch Freund. Gert Sachs .

Revolution

vor dem drohenden Untergang in einer kommunistischen Revolte gerettet hat. In anderen Staaten Europas und der übrigen Welt jedoch ist die Immunität gegen das Mos = fauer Gift noch keineswegs genügend start, um die verwundbaren Stellen vor dem Eindringen des bolschewistischen Spalt und Zersehungspilzes zu schützen. Es wäre vielleicht besser, wenn sich die verantwortlichen Politiker solcher Länder etwas eingehender und poſitiver mit der nationalsozialistischen Revolution befassen und ihre Vorurteile überwinden würden . In diesem Sinne verdienen die Darlegungen Ribbentrops besondere Beachtung, wenn er feſtstellt, daß eine spätere objektive Geschichtsschreibung eines Tages den nationalsozialiſtiſchen Machtkampf geradezu als das Musterbei spiel für eine Revolution ansehen wird, wie sie nur eine Nation von höchſtem Kulturniveau überhaupt durchführen fann. Kann es eine bessere Bestätigung hierfür geben, als die Tatsache, daß ein großer, internationaler Geschichtsforscher uns kürzlich allen Ernstes sagte, die Welt würde sicher mehr Verständnis für die große nationalsozialistische Revolution aufgebracht haben, wenn sie mit den gramsamen und barbarischen Methoden früherer Revolu= tionen durchgeführt worden wäre“. Das ist immerhin eine Feststellung, der man zumindest eine Kenntnis der Geschichte nicht absprechen fann. Das nationalsozialistische Deutschland ist be= wußt erstmalig einen anderen revolutionären Weg gegangen. Der größte weltanschauliche Umbruch aller Zeiten wurde mit den geringsten Opfern an Gut und Blut durchgeführt, weil im Gegensatz zu früheren Revolutionen in anderen Ländern nicht Willkür und terroristischer Blutwahn die Stunde diktierten, sondern Diszi pliniertheit umd Zielklarheit Tempo und Richtung der nationalsozialistischen Revolution bestimmten. Das Führerprinzip war in der Kampfzeit erprobt und erfuhr durch die Machtübernahme seine geschichtliche Vollendung. Es war daher selbstverständlich, daß es auch kompromißlos zur Richtschnur der

NSK Folge 294 neuen Staatspolitik, die dem zweitausendjährigen Sehnen aller Deutschen Erfüllung brachte, werden mußte : Ein Reich , ein Volk , ein Führer. Die Verwirklichung dieser These duldet keine Halbheiten. Das Schicksal einer Nation steht in keinem Verhältnis zu einem außerhalb ihres Blutsverbandes zu ihrem Schaden wirkenden Menschen. Wer dieser Erkenntnis sich verfchließt, versündigt sich an den Lebensgefeßen einer erhabenen Vorsehung, die andere im Munde führen, ohne sich ihrer zwingenden Ge= sezmäßigkeit bewußt zu sein. Die nationalsozialistische Revolution ist nicht nur eine Kur an den Ursachen völkischen Niederganges , sondern auch an seinen Symptomen. Das deutsche Volk hat unter der Führung des Nationalsozialismus das heilsame Serum gegen den Bazillus gefunden, der am Lebensnerv der Völker sein schmarozendes Dasein fristen möchte. Es bedarf keiner Jurisdiktionen und staatsrechtlichen Haarspaltereien, um die Größe und

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17. Dezember 1935 Geschlossenheit des deutschen Umbruchs greifen zu können . Lebensgesetz und Lebensrecht eines Volkes werden nicht durch Paragraphen und formale Entscheidungen gesichert, sondern allein durch die Weltanschauung , zu der sich ein durch Not und Unterdrückung ge= gangenes und zu Freiheit und Größe wieder aufstrebendes Volk unter der Führung eines So ist die nationalAdolf Hitler bekennt. sozialistische Revolution in der Geschichte der Revolutionen zu einem staatspolitiſchen und gesellschaftlichen Umbruch geworden, der es nicht nötig hatte, das Schema anderer Revolutionen zu übernehmen und anzuwenden . Die nationalsozialistische Revolution wird in der zukünftigen Geschichtsschreibung eine befondere Stellung einnehmen und als Beispiel dafür dienen, daß auch ohne Ströme von Blut ein neues Zeitalter aus der Wiege gehoben werden kann . Dr. Walter Bastian.

Die NSK Randbemerkung :

Achtung vor hiftoriſcher NSK In der Propaganda der Vaterländischen Front Österreichs werden immer wieder große Worte von der „europäischen Sendung des Österreichertums" gemacht. Diese Sendung soll darin liegen, daß das gegenwärtige Österreich die wahre deutsche Kultur" gegen den „ Barbarismus des Nationalsozialismus" verteidigt. Dabei wird stets die innere Verwandschaft dieser „ wahren Kultur" mit der lateinischen Seele betont. Es ist notwendig, auf dieſen geistigen Hochmut der innerösterreichischen Propaganda hinzuweisen, um dem gegenüber zu zeigen, wie diese Propagandiſten in Wirklichkeit aus ihrem fanatischen Haß gegen alles Nationalsozialistische und alles Deutsche heraus zu Vorkämpfern der schlimmsten Kulturlosigkeit werden. Die Heze kennt dabei keine Grenze. Alles, was an historischer Größe in Deutschland geschaffen worden ist, wird in übelster Form in den Schnutz gezogen, sofern es in den Rahmen dieser Propaganda paßt. Es gibt wohl kaum einen deutschen Staatsmann, dessen gewaltige geschichtliche Leistung eine so allgemeine Anerkennung in der Welt gefunden hat, wie die Taten Friedrichs des Großen. Große ausländische Denker, es ſei nur an Thomas Carlyle erinnert, haben in ihren Schriften dieſem deutschen Genie Denkmäler gesezt. Die Geschichte hat endgültig und eindeutig ihr Urteil über den großen Preußentönig gesprochen. Das hindert aber alles die Propagandisten der Vaterländischen Front nicht daran, ihren fanatischen Haß gegen den Nationalsozialismus und gegen alles Deutsche auch auf Friedrich den Großen auszudehnen. Sein Bild wird Jugend in völlig verzerrter Form vorgezeichnet. Er wird als ein Mann der Falschheit und Verlogenheit" hingestellt. Selbst in die Schule

Größe

greift diese Vergiftung über. Es ist kennzeichnend für die Art, wie man eine „ vaterländische“ Ge= sinnung in die deutsche Jugend Österreichs hineintragen will, daß heute bereits Geschichtsbücher für die Schulen herausgegeben werden, in den eine solche Verfälschung der Geschichte Plaz ge= griffen hat, und der Grund für alle diese Maßnahmen ist, daß Friedrich der Große der „ Abgott der Helden des Dritten Reiches" ist. Sie sprechen vom Barbarismus der anderen und nehmen für sich die alleinige Wahrung der Kultur in Anspruch. Aber ein wesentliches Merkmal wirklicher Kultur ist die innere Achtung vor der geschicht = lichen Größe , die zu groß und heilig ist, als daß man ihre Herabsetzung zum Mittel einer Hekpropaganda machen könnte.

Reichserziehungsminister stiftet 2000 Mark für N.S. - StudentenbundWettbewerb NSK Der Herr Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat zur Prämiierung von Arbeiten auf dem Gebiet der körperlichen Erziehung innerhalb des zweiten Reichswettbewerbes des N.S.Studentenbundes den Betrag von 2000 Mark zur Verfügung gestellt. Von Tschammer und Osten Vorsteher des Reichskontors Berlin der Nordischen Gesellschaft

NSK Der Reichssportführer von Tschammer und Osten hat das Amt eines Vorstehers des Reichskontors Berlin der Nordischen Gesellschaft übernommen .

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D. A.P.

Wirtſchaftsordnung

vom

Bauern her

Die landwirtschaftliche Marktordnung —´ihre Aufgaben und ihre Durchführung

NSK Seit 1933 ist ganz planmäßig auf eine Marktordnung im landwirtschaftlichen Warenverkehr hingearbeitet worden. Will man verstehen, was diese Marktordnung für die deutsche Nahrungsmittelversorgung bedeutet, so muß man sich die Zustände, wie sie vorher auf diesem Gebiete herrschten, vergegen= wärtigen . Da war es einmal die katastrophale Wirtschaftslage des deutschen Bauerntums , die zu ernsthaften Beſorgniſſen Anlaß gab. Die Bauern konnten ernten was sie wollten, immer mehr sanken die Preise herab , immer schmaler wurde der Lohn für ihre Arbeit. Fiel die Ernte gut aus, so wurden durch das starke Angebot die Preise verdorben, die Ware wurde kaum abgenommen. War die Ernte schlecht, so wurden durch die Überschwemmung des Marktes mit Waren ausländischer Herkunft die Preiſe ebenfalls heruntergedrückt. Wie es auch kam , immer wurden auf Kosten des Bauern die Erzeugerpreise auf einen niedrigen Stand gehalten. Entsprechend den Weltmarktpreisen Janken weiterhin auch im Durchschnitt der Jahre die Preise mehr und mehr herab, während die Industrieerzeugnisse von Jahr zu Jahr im Verhältnis dazu teurer wurden. Man ist leicht geneigt anzunehmen , dieser ständige Preisabstieg sei wenigstens dem deutschen Arbeiter zugute gekommen. Dazu ist aber festzustellen, daß wohl auf keinem anderen Gebiet, wie gerade am landwirtſchaftlichen Warenmarkt, die Verbraucherpreise so dauernd aufund abgingen und damit ein ewiges Hin und Her in der Wirtſchaft geſchaffen wurde, was sich für den Arbeiter nicht gerade günstig ausge= wirkt hat. Ein Zeichen hierfür ist der sich in der oft Nachkriegszeit wiederholende Kampf um den Brotpreis. In den Parlamenten wurde hin- und hergestritten. Entweder über die Erhöhung oder Erniedrigung des Brotpreises . Der Brotpreis war vielfach ein politisches Handels objekt geworden, mit dem die Parteien um die Gunſt ihrer Anhänger warben. Daß der Brotoreis einmal herauf- und einmal heruntergeseht werden mußte, war eine Folge der Unruhe, die durch die Spekulation am Getreidemarkt hervorgerufen wurde. Der Spekulant war der eigentliche Herr über Deutsch lands Brotversorgung . Hier hat nun die Marktordnung eingegriffen. Ihr Ziel ist es, eine gleichmäßige Verteilung der Landwirtschaftlichen Erzeugnisse und eine volkswirtschaftlich gesunde Preisentwick I ung herbeizuführen. Die äußere Organisation. zur Durchführung der Marktordnung wurde mit dem Reichsnährstand geschaffen. Vom Erzeuger bis zum Verbraucher wurde der Markt erfaßt, eine Voraussetzung, wollte man eine gerechte

Verteilung und gerechtfertigte Preisentwicklung durchführen. In den einzelnen Hauptvereinigungen wurden die Wirtschaftszweige zusammengefaßt. Alle Hauptvereinigungen gehören wiederum der Hauptabteilung III des Reichsnährſtandes an, die den landwirtschaftlichen Markt insgesamt betreut. Die Marktverbände haben die Aufgabe, sowohl die Erzeugung nach Menge und Güte als auch die Verteilung in der Weise zu lenken, daß die Versorgung des Volkes zu erträglichen Preisen sichergestellt wird. Es ist durch die Marktordnung erreicht worden, daß die zwischen dem Erzeuger und Verbraucher liegenden Berufsgruppen nicht mehr um ihrer selbst willen da sind, sondern lediglich als notwendige Sammler , Verarbei = ter und Verteiler der landwirtſchaftlichen Güter. Von einer beherrschenden Stellung sind die Zwischenträger auf dem landwirtschaftlichen Markt zu dienenden Mittlern geworden. Es kann nicht Aufgabe der Marktverbände sein, der einen oder anderen beteiligten Gruppe Vorteile zufließen zu laſſen, sondern lediglich vom gesamtwirtschaftlichen , volkspolitischen Gesichtspunkt aus den Markt zu überwachen. Der Marktverband sezt Preise und Preisspannen fest, erläßt Vorschriften über die Beschaffenheit und Verpackung der Erzeugnisse, ist befugt, Betriebe zu kontingentieren und sogar stillzulegen, ferner aber auch zu bestimmen, woher die Erzeugnisse zu beziehen oder wohin sie zu liefern find. Das sind ähnliche Rechte, wie sie ein Kartell Der in der gewerblichen Wirtschaft besikt. grundsägliche Unterschied ist nur, daß es sich bei einem gewerblichen Kartell um einen Zusammenschluß zum Zwecke der Erreichung mög lichst hoher Vorteile der ganzen Betriebsgruppe handelt, während der Marktverband nicht einen einstufigen, sondern einen gesamtstufigen Zusammenschluß darstellt, in welchem die Intereffen vom Erzeuger bis zum Verbraucher nach völkswirtſchaftlichen Gesichtspunkten ausgewogen find. Nicht der Verdienst wie beim Kartell, ſondern die Bedarfsdeckung ist das Ziel eines Marktverbandes. Heute geben die in der Reichshauptabtei = lung III des Reichsnährſtands zusammengefaßten 13 Wirtschaftsverbände den äußeren Rahmen für die Durchführung der Marktordnung . Sie haben die Übersicht über die Belange des Marktes und treffen danach ihre Regelungen, die für die Versorgung entscheidend sind. Wichtig ist dabei nicht das Interesse eines einzelnen Standes oder einer einzelnen Organisation, sondern stets das Wohl der Gesamtheit, das



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des Arbeiters genau so wie des Bauern. Darin besteht der grundsägliche Unterschied zu einer Marktbeeinflussung durch Kartelle. Die Marktordnung schafft die Voraussetzun gen für die heute in Angriff genommene Er-

17. Dezember 1935 zeugungsschlacht, deren Ziel es ist, die deutsche Erzeugung so zu steigern, daß im Notfalle Deutschland in der Lage ist, sich aus sich selbst heraus zu ernähren und damit unabhängig vom Weltmarkt und vom Auslande zu werden.

Landjugend im

Reichsberufswettkampf

NSK Deutsche Wertarbeit und deutsche Leistung haben immer in aller Welt Bewunde rung und Erstaunen erregt. Deutschlands Weltgeltung war in entscheidendem Ausmaß in den Leistungen seiner Arbeitsmänner der Stirn und der Faust begründet. Zwar hat das können und die Fertigkeit des deutschen Arbeitertums womit alle Volksgenossen gemeint find, die in irgendeiner Form Werte schaffen in den Jahren des wirtschaftlichen Zusammenbruches manche Einbuße erlitten, weil für Millionen einfach teine Möglichkeit der Betätigung in ihrem Beruf mehr vorhanden war. Mit desto größerem Willen und desto größerer Einsatzbereitschaft hat jedoch ein jeder im neuen Staat daran gearbeitet, die so entstandenen Schäden wieder wettzumachen . In diesem Kampf will die Jugend nicht müßig sein. Vorbei sind die Zeiten, da die Jugend nur ein bestimmter biologischer Bestandteil des Volkes war, der an verantwortlicher Stelle niemals eingesezt werden konnte. Auch die Jugend hat heute vom Führer ganz bestimmte Aufgaben zugeteilt bekommen, die es so oder so zu lösen gilt. Die bewußte Klarheit und Zielstrebigkeit des Einsatzes der deutschen Jungman nschaft wurde durch die Organisation des Reichsberufswettkampfes eindeutig unter Beweis gestellt. Nach zwei vorhergegangenen Reichsberufswettkämpfen ist die schaffende Jugend Deutschlands nunmehr zum 3. Reichsberufswettfampf aufgerufen worden. Und mit der Jugend aller Stände und Berufe wird auch die Jugend des deutschen Landvolkes zum Wettkampf antreten, um den Wert ihrer Leistungen und das Ausmaß ihres Könnens unter Beweis zu stellen. In den Jahren vor der großen Wende des deutschen Schicksals hat man von der deutschen Landjugend und von ihrer Arbeit eigentlich recht wenig gehört. Einmal glaubten die offiziellen Persönlichkeiten des Systems, der und Parteien Organisationen über die und ,, dummen Bauernjungens“ ,,naiven Bauernmädel " geringschäßig hinwegsehen zu können, zum anderen aber fürchteten sie diese wieder, weil sie in der einfach selbstver ständlichen Haltung volklichen dieser Jugend des Landes eine große Gefahr für das eigene internationaliſtiſche System sahen. Doch wurden die klassen und standesmäßigen Schranken von der nationalsozialistischen Bewegung niedergebrochen und heute hat jeder Beruf und jeder Stand ſeinen bestimmten Arbeitsplatz und seine bestimmte Aufgabe, und jeder einzelne ist dem Volke verpflichtet und im Volke verankert. Die Lebensbedingungen des deutschen Volkes find bestimmt nicht leicht. Der Raum ist zu klein

und zu eng. Troßdem aber gilt es, Arbeit und Brot für alle zu schaffen. Diese gewaltige Aufgabe ist aber nur zu lösen, wenn alle Arbeit gleichzeitig auch höchste Wertarbeit ist. Das gilt in erster Linie für die Arbeit des deutschen Landvolkes, denn von der Bereitstellung der für das Volk notwendigen Lebensmittel hängt das Schicksal des nationalsozialisti schen Wiederaufbauwerkes überhaupt ab. Im Rahmen des Einsatzes für die Erzeugungsschlacht ist immer wieder darauf hingewiesen worden, wie unabwendbar notwendig beste Arbeitsleistungen sind, um aus dem vorhandenen Boden die notwendigen lebenswichtigen Nahrungsmittel für das deutsche Volk zu gewinnen.

150 000 Landjungen und Landmädel werden nun zum dritten Reichsberufswettkampf an= treten, um in diesem Wettkampf der Arbeit zu zeigen, was sie zu leisten vermögen. Auf Grund der Erfahrungen bei den Berufswettkämpfen in den Jahren 1934 und 1935 sind die Vorbereitungen zum kommenden Reichsberufswettkampf schon jetzt in Angriff genommen worden. Träger des Reichsberufswettkampfes sind wie im ver gangenen Jahr das Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront und die Hitler- Jugend . Die Durchführung in der Gruppe „ Nährstand " ist dem Reichsnährstand übertragen worden. Um den besonderen Arbeiten der verschiedenen Nährstandsberufe gerecht werden zu können, ist die Gruppe Nährstand noch in folgende Sondergruppen aufgegliedert worden : Bauern und * Landarbeiter, Gärtner und Gärtnerinnen Gar , tenarbeiter, Binnenfischer , Küstenfischer, Förster, Forstarbeiter, Winzer, Melker und Melkerinnen, Bäuerinnen und Winzerinnen . In diesem Zus sammenhang ist es vielleicht ganz intereſſant zu erwähnen , daß beim vergangenen Reichsberufswettkampf drei Angehörige des Reichsnährstandes sich in die Reihe der 38 Reichssieger durchgekämpft haben. Als die vergangenen Reichsberufswettkämpfe ausgetragen wurden, hat diese Aktion im Inund Ausland berechtigtes Aufsehen erregt, und in den Kommentaren ausländischer Zeitungen war immer wieder festzustellen , daß der Reich sberufswettkampf als eine der bezeichnenden Außerungen des wiedererwachten deutschen Lebenswillens angesehen wurde.

Wieder gilt es neuen Einsatz und Leiſtung! Deutsche Landjugend, an dich geht der Ruf. Es kann da keine Bedenken geben. Der Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend soll aller Welt beweisen, daß der Arbeit hohes Ziel in Deutschland wieder im Mittelpunkt des Lebens steht.

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Die

in

der

Futterfrage

Erzeugungsschlacht

NSK Der Städter, der mit den Problemen der Landwirtschaft nicht so vertraut ist, wird es oft nicht verstehen, daß es der deutschen Lands wirtschaft nicht schneller gelingt, den Lebens, mittelbedarf des deutschen Volkes aus eigener Erzeugung sicherzustellen. Denkt er sich doch, daß es nicht so schwer sein kann, die Schweinezuchten zu vergrößern oder z . B. die Zahl der Milchlühe zu vermehren. Gewiß wäre dies dem deutschen Bauern möglich, und dem deuts schen Züchter ist es auch gelungen, auf allen Gebieten der Viehzucht, in der Rindvieh- und Schweinezucht, in der Schaf- und Geflügelzucht Tiere zu züchten, denen ein hohes Leistungsvermögen innewohnt. Was uns aber in noch nicht ausreichendem Maße zur Verfügung steht, das ist das Futter für diese Tiere. Bekanntlich ist die Versorgung mit Brot, Getreide und Kartoffeln und auch mit anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln für das ge = samte deutsche Volt sichergestellt, während wir nur 98 v. H. des deutschen Fleischbedarfs und 87 v. H. des Butterbedarfs aus eigener Kraft decken. Eine der Hauptaufgaben der Erzeugungsslacht um die restlichen Prozente in Fleisch und Fett zu erzeugen, liegt in der Beschaf fung von Futter aus eigener Scholle. In den Jahren der liberalistischen Wirtschaft wurden große Mengen von Ölkuchen für die Fetterzeugung eingeführt, und gleichfalls ausländische Gerste zu Tausenden von Tonnen, um die Schweinemästereien mit Futter zu bedienen. In der nordwestdeutschen Tiefebene hatten sich eine große Anzahl von Schweinemästereien ge bildet, die allein auf der Einfuhr der billigen Importgerste aufgebaut Es ist das Bestreben der national, waren. sozialistischen Agrarpolitik seit der Machtergrei= fung gewesen, diese Schweinemast vom Westen nach den östlichen Gebieten zu verlegen, um hier die große Kartoffelernte zu verwerten, und

„Der

17. Dezember 1935

Kerl

hierin sind schon sehr beachtliche Erfolge er zielt worden. Aber nicht nur die Fütterung und Mast ein zelner Tierarten muß auf eigene wirtschaftliche Grundlage umgestellt werden ; soll die Selbst, versorgung Deutschlands erreicht werden, dann ist es absolut notwendig , die Futtermittel für sämtliche Nuttiere aus eigenem Boden zu erzeugen . Um dieſes Ziel zu erreichen, gibt es die verschiedensten Mittel und Wege. Einmal gilt es die noch vorhandenen Öd = länder zu fultivieren. Gleichfalls ist durch eine Verbesserung, Pflege und Düngung der Wiesen und Weiden eine Steige = rung der Erträge möglich. Weiterhin fönnen durch Zwischenfrucht und Stoppelfruchtbau brachliegende Ackerflächen nugbringend zur Grünfutterherstellung verwandt werden. Das im Sommer nicht verwandte Futter kann in Gärfutterbehältern für den Winter eingesäuert werden und liefert so ein schmackhaftes und nahrhaftes Futtermittel. Der gleichfalls in der Erzeugungsschlacht stark propagierte Anbau von Ölpflanzen liefert den wertvollen Ölkuchen. Vor allen Dingen ist bei der Behandlung der Futterfragen wichtig, daß die Ausdehnung des Futterbaues nicht auf Kosten des Brotgetreides und des Gespinstfaseranbaues vor sich geht. Es wäre nichts erreicht, wenn wir etwa genügend Futter erzeugten, dafür aber auf der anderen Seite Brotgetreide einführen müßten. Dieses eine Beispiel der Futterversorgung zeigt, wie unendlich groß und schwierig die Erzeugungsschlacht ist. Sie verlangt vom deutschen Bauern nicht nur, wie etwa die Getreideschlacht Mussolinis, die Vergrößerung der Erzeugung irgendeines Nahrungsmittels. Gerade diese eine Teilaufgabe : „Alles Futter und alle Leistungen aus der eigenen Wirtschaft“ beweist, wie vielseitig die Anforderungen sind, die die Erzeugungsschlacht an die deutsche Landwirtschaft stellt.

gefällt

mir! “

Zum Todestage Gustav Ruhlands am 4. Januar

NSK 3m Herbst 1887 erzählte ein bayerischer Staatsminister dem Reichskanzler Fürst Bismard , ein Münchener Student, der als ehe= maliger Landwirt von den Zöllen nicht viel halte, habe die Absicht, eine Studienreise durch die landwirtschaftlichen Konkurrenzländer der Welt zu unternehmen , um an Stelle der Schutzzölle besser geeignete Maßnahmen der praktiſchen Politik für die Landwirtschaft ausfindig zu machen. Bismarck war von den Liberaliſten aller Schattierungen her Kritikastereien an seinen Schußzzollmaßnahmen gewohnt ; er pflegte sie mit der ihm eigenen Deutlichkeit abzuweisen. Aus der Außerung des Münchener Studenten

aber spürte er nicht negative Kritik, sondern positives Wollen heraus. Und seine Antwort war : „Der Kerl gefällt mir. Ich halte auch nicht viel von meinen Zöllen. Aber ich habe bis jezt noch niemanden gefunden, der mir etwas Besseres hätte vorschlagen können." Der Student hieß Gustav Ruhland. Die beabsichtigte Reise wurde ihm durch Bismarck selbst ermöglicht. Aber als er zurückkehrte, war Bismarck nicht mehr im Amt. Als Privatmann nur konnte Ruhland für die gewonnenen

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NSK Folge 294 Erkenntnisse kämpfen. Später fand er zwar eine Betätigungsgrundlage im Bund der Landwirte, auch hier aber wurde er planmäßig isoliert. Seine Gegner suchten seine Arbeit in jeder Weise zu diskreditieren. Langwierige Prozesse raubten ihm Zeit und Kraft. Schließ lich übernahm er eine Professur in der Schweiz, in Freiburg. Am 4. Januar 1914 und nicht, wie man bis vor kurzem annahm, am 14. Januar --- starb er, noch nicht 54jährig. Seine Werke wurden mit Bedacht aufgekauft und dem Handel entzogen. Sic verschwanden fast völlig - bis R. Walther Darré ſein Hauptwerk, das „ System der politischen Ökono mie", im Jahre 1933 neu herausgab. Die Ursache des Hasses, dessen Gustav Ruhland sich erfreute, war klar. Er hatte es gewagt, die Schädlichkeit und Sinnlosigkeit der tapitalistischen Wirtſchaft aufzuzeigen und auf der anderen Seite den Marxismus zu bekämpfen. Er war als Sohn eines Landwirts und Posthalters in einem Einödshofe in Hessental im Spessart geboren. Er wollie selbst Bauer werden, aber die damaligen Erbrechtsverhältnisse verhinderten das. Das war seine erste Lehre, wie es denn auch später immer die nackte Wirklichfeit, die unbestreitbare Tatsächlichkeit der wirts schaftlichen und sozialen Zustände blieb, aus der er seine Erkenntnisse schöpfte und seine Schlüsse zog, die ihn mit den meisten der damaligen Autoritäten“ in Widerspruch brachten, da die Entwicklung der Nationalökonomie als Wiſſenschaft, wie er feststellte, nicht Schritt gehalten hatte mit den praktisch-politischen Gegebenheiten. Hie und da ist das bekanntlich heute

noch so . . . Man erläutert Ruhlands wissenschaftliche und wirtschaftliche Auffassungen am besten, wenn man ihn selbst zitiert : Die nationalökonomiſche Wissenschaft hat es seit 1879 versäumt, mit dem Freihandel auf der ganzen Linie zu brechen. Sie hat es unterlassen, den wiſſenſchaftlichen Gegensatz zur Freihandelslehre systematisch klar herauszuarbeiten und zwar nicht nur für die Lohnarbeiter, sondern für das ganze Gebiet der Volkswirtschaft. Was deshalb heute vor allem not tut, das ist eine wissenschaftlich scharfe und präzise Antwort auf die Frage: was ist ein Freihändler? und was ist der größte Nach diesen PrinGegensatz hierzu ? zipien müſſen ſich dann die Geister und Parteien scheiden." - Was ist ein Freihändler ? Anwort : Ein reiner Individualist. Für ihn ist der Staat nichts als die Summe seiner Staatsbürger und die Volkswirtschaft nur die Summe der Privatwirtschaften. vorhandenen Das einzelne Individuum ist im Prinzip nicht nur frei, sondern auch selbstherrlich, souverän . Jeder kann tun und laſſen, was er will. “ — Und was ist der größte prinzipielle Gegensatz zum freihändlerischen Individualismus? Etwa der Marrismus ? ,,Nein“, sagt Ruhland, sondern : ,,in Wahrheit gibt es einen viel tiefer greifenden Gegensah, einen Gegensaß, der in dem einzelnen Menschen - statt einem selbständigen freien nur ein AbMittelpunkt der Weltauffassung den ſieht und gesplittertes Dom Ganzen sieht „ganzen Menschen “ als den ewigen

17. Dezember 1935 Normalmaßstab für alle mensch lichen Dinge in der Einheit der menịchlichen Gesellschaft erblickt. Das ist die for genannte organische Auffassung der Volks wirtschaft !" ,,Der volkswirtschaftliche Arbeitserfolg bleibt", so führt Ruhland in dieser Untersuchung weiter aus, „ganz allgemein abhängig von der Frage, ob die Interessenten des arbeitslosen Einfommens Herren der Volkswirtschaft sind cder nicht . . . Die volkswirtschaftliche Arbeitsfrage läßt sich von der Beseitigung der volkswirtſchaftlichen Herrschaft der Kapitaliſten gar nicht trennen !"

Nur eine planmäßige Ordnung in der Volts: wirtschaft, welche die Wiederkehr allgemeiner Krisen verhütet, schließt den Ring einer wahrhaft sozialen Gesetzgebung für das ganze Volk. Diesen theoretischen Beweisführungen entsprechen Ruhlands praktische Forderungen und Vorschläge, die er als Agrarwissenschaftler in erster Linie auf die landwirtschaftlichen Notwendigkeiten abstellte. Einige seiner Thesen lauteten: Die Getreidepreise sind deshalb so ruinös, weil die Bildung der Preise in der Hand des internationalen Kapitalismus ruht. Die Landwirte sollten danach trachten, die Preisbildung ihrer Produkte selbst in die Hand zu nehmen. Es wäre von größter allgemeiner Bedeutung, daß sich die Landwirte international über diese Säße aussprechen und verständigen könnten . Als nächstes praktisches Ziel wäre die Abschaffung des Börsenterminspiels in Getreide ins Auge zu fassen. Es ist eine Forderung der sozialen Gerechtigkeit von eminentester Be= deutung, daß mit dieser standalösen Depression der Getreidepreise durch das internationale Großkapital endlich aufgeräumt und damit die redliche landwirtschaftliche Arbeit ihres ge= rechten und billigen Lohnes teilhaftig werde. Schon hier weist Ruhland auf die allgemeine soziale Bedeutung einer Befreiung des Bauerntums aus den Fesseln des Großkapitals hin. Und an anderer Stelle entwickelt er einmal als „ Gesetz der normalen volkswirtschaftlichen Entwicklung" das Prinzip, daß „ die Löſung der Agrarfrage, in der rechten Weise erfaßt, die Löſung der sozialen Frage bedeutet". Es würde zu weit führen, die tatsächliche Zwangsläufigkeit dieses Gesetzes an Hand der Ausführungen Ruhlands in allen ihren Einzelheiten aufzuzeigen. Heute sind hierfür glücklicherweise nicht mehr Zeitungsaufsätze notwendig, denn die Staatsführung selbst trägt jetzt den organischen Zusammenhängen im Leben der Wirtschaft und des Volkes Rechnung. Sie hat erkannt, was Ruhland in einer, vor genau 25 Jahren erschienenen Schrift, aussprach: „ Jeder Baum muß sterben, aber der Wald braucht nicht zu sterben. Ieder Mensch muß sterben, aber ein Volk braucht nicht zu sterben . Bisher sind alle reichen Völker an der falschen Wirtschaftspolitik zugrundegegangen. Es ist die Aufgabe, endlich einmal die Bahnen für die rechte Wirtſchaftspolitik aufzufinden !“ E. Fritz Baer.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

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ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

19. Dezember 1935

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NSK Folge 296

Die NSK Randbemerkung :

Mehr Achtung vor dem Minderheitenrecht! NSK Nachdem durch die Unterhaltung eines deutschen Pressevertreters mit Joseph Des hottay in Malmedy in erschreckender Weise die seelische Not der dem Ausweisungsbefehl zum Opfer gefallenen Deutschen in Eupen = Malmedy, aber auch zugleich das Vertrauen dieser Verurteilten auf eine bessere Zeit mit gerechterer Einsicht der verantwortlichen belgiſchen Regierungsstellen bekannt geworden find, scheint es uns noch einmal an der Zeit, auf die schreiende Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, die deutschen Menschen widerfahren ist, die weiter keine Schuld haben, als daß man ihnen lezten Endes ihre Anhänglichkeit zu ihrem Volkstum trok ihrer loyalen Haltung gegenüber dem belgischen Staat und der belgischen Gesetzgebung vorwirft. Dieſe Menschen leisten keinen aktiven Widerstand, aber sie sind auch entschloſſen, nur der brachialen Gewalt zu weichen und sich von ihrer Scholle jagen zu laſſen. Es hat in der Nachkriegszeit Epochen ge= geben, in denen das Minderheitenrecht im Mittelpunkt großer und oft erregter nationaler und internationaler Debatten gestanden hat. Das Minderheitenproblem ist überhaupt eine typische Erscheinung der durch den Versailler Friedensvertrag geschaffenen europäischen Konftellation. Das deutsche Volk wurde

in ganz besonderer Weise davon betroffen, in den verschiedensten Ländern durch die Gebietsneuregelungen Minderheiten abzutreten, denen ihre völkischen und menschlichen Rechte feierlichst zugesichert wurden. In der Praxis haben wir dann allerdings wiederholt das Gegenteil von dem erlebt, was versprochen und garantiert worden war. Während sich Deutschland stets seiner Pflichten gegenüber den wenigen Minderheiten innerhalb seiner Grenzen bewußt war und Lebensnotwendigen teinen Schritt abseits Minderheitenrechts getan hat, blieb es den Staaten, die das Minderheitenproblem in großer Ausdehnung erst geschaffen haben, vorbehalten, sich immer wieder an den feierlichen Versprechungen zu verſündigen, die in Genf und anderen europäischen Regierungsstädten gegeben wurden. Man kann nach Lage der Dinge unter solchen Umständen nicht mehr von einer internationalen Rechtssicherheit sprechen, wenn die Vertragspartner und Garanten dieser Verträge eine Auffassung an den Tag legen, die mit Recht und Selbstverständlichkeit nicht in Einflang zu bringen ist. Die Ausweisung der vier Deutschen aus Melmedy zwingt uns daher, den Appell zu höherer Achtung vor dem Minderheitenrecht an diejenigen zu richten, die glau= ben, sich über ihre Pflichten hinwegsehen zu tönnen.

Kampf der Verstädterung ! Von Reichsamtsleiter Dr. Groß

NSK Wir haben eine Verstädterung als geschichtliche Erscheinung und wir haben eine Anzahl von sozial- und bevölkerungspolitisch nega tiven Entwicklungen, die wir zu einem wesentlichen Teil mit der Verstädterung in Verbindung setzen. Wenn wir uns heute darauf befinnen,

daß das A und O unserer Arbeit um die Existenz des Volkes in der Bevölkerungspolitik liegen muß, dann begreifen wir, daß Bevölkerungspolitik im Wesen, quantitativ, qualitativ und rassisch gesehen, keine mechanische Angelegenheit ist, die organisiert werden kann.

NSK Folge 296 Und wenn es so scheint, als ob man hier von Maßnahmen an sich sehr viel erwartet, dann müſſen wir uns einig darüber sein : In dem Augenblick , wo es sich um das Leben eines Volkes handelt , kann das Gesez und der Staat nicht mehr tun , als die Lebenskräfte zu schüßen und sich auswirken zu lassen ; er fann aber nicht befehlen , daß Leben ge schaffen wird , daß Leben lebt. Wenn nun die Verstädterung erfahrungsgemäß diese Lebensträfte der Nation im biologischen und zugleich im seelischen Sinn immer wieder gehemmt und gelähmt hat -- es ist dies eine Erscheinung der Geschichte nicht nur der Neudann ist zeit, sondern schon des Mittelalters es erforderlich, daß wir uns in der Bevölkerungs und Rassenpolitik mit dem Problem der Stadt an sich auseinandersehen. Das darf nicht heißen, daß wir dieses Problem bis in die letten Feinheiten als wissenschaftliches Problem studieren und zu Papier bringen, sondern als Gegenstand unseres heutigen Lebens überwinden und aus der Welt schaffen. Wir dürfen daher unter feinen Umständen dahin abgleiten, daß wir mit dem Studium der Frage an sich be= ginnen, sondern wir müssen den Kampf gegen die unerfreulichen Erscheinungen im bittersten Ernst aufnehmen. Selbst verständlich wirken die Tendenzen von gestern und heute noch lange nach, und wir sind heute feineswegs so weit, daß die Tatsache der Verstädterung und die Erkenntnis dieser Tatsache allein genügt, um überall die gleiche Wirkung auszulösen. Es gibt noch immer Kräfte und Meinungen, die diese Dinge anders ansehen. Bei der Betrachtung unserer Aufgabe, die wir uns vorgenommen haben, müſſen wir uns zunächst darüber im klaren sein, daß die Stadt fich charakterisiert durch die Anhäufung, durch die Masse Mensch und zum anderen durch das Hineinstellen der städtischen Bevölke rung in eine künstliche Umwelt, die keine Naturverbundenheit, keine Beziehung zu urſprünglichen Kräften mehr hat. Aus diesem Grunde fönnen wilde Siedlungen niemals als ein Kampsinstrument gegen die Stadt betrachtet werden. Verstädterung besteht nicht nur in der Anhäufung der Masse , sondern in der Loslösung des Men = schen aus dem natürlichen Rahmen , aus dem selbstverständlichen Er leben von Tag und Nacht , von Winter und Sommer. Es kann sehr wohl eine Stadt so liegen, daß die Menschen noch in einer natürlichen Umwelt leben und es kann umgekehrt eine Siedlung von 12 Häusern ein Wahnfinnsgebilde sein, obwohl es nicht eine Stadt ist. Die Erhaltung der Natur als Umwelt und die Verhinderung der Zusammenballung großer Menschenmassen, das beides zugleich sind die Forderungen, die wir erheben müssen. Und wenn wir das als Ziel einer künftigen Entwicklung, der auch unsere Erhebungen und Forschungen dienen müſſen, hinstellen, dann handelt es sich nicht nur darum, daß wir dieses Ziel begründen, sondern daß wir dieses Ziel auch als Ziel durchzusetzen haben gegenüber Kräften, die andere Ziele verfolgen, und die nicht verstehen, daß die Masse an sich, das Leben in der Masse Erscheinungen sind, die wir überwinden müſſen.

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19. Dezember 1935 Wir haben durchaus Maffenerscheinun gen in unserem Leben. Ein Teil des Sieges der politischen Bewegung ist ja auch dem Einsatz von Massen zu verdanken gewesen. Und so glaubt nun mancher, daß diese Masse einen Wert an sich darstellt, eine Auffassung, die nicht von der Asphaltgesinnung herkommt und doch in ihrer Auswirkung leicht mit ihr zusammentreffen tann. So müssen wir auch sehen, daß alles das, was für die Erholung des Menschen getan wird, oft an die Grenze des Gefährlichen kommen kann, nämlich dann, wenn die gekünstelte Umwelt und der Massenbetrieb als wesentlicher Wert an sich auftritt. Die Erholung des Menschen kann und soll nichts anderes sein, als das Wiedergewinnen des Alleinseins für einen Augenblick; nicht im Sinne des Individualis, mus, sondern einfach im Besinnen auf Kräfte und Anrufung von Kräften. Ich kann nicht fortwährend in Gemeinschaft leben, oder ich werde in dieser Gemeinschaft minderwertig und klein. Ich muß wieder zum Weggeben neu aufladen können und das geschieht nicht in öffentlichen Tankstationen, sondern in den inneren Kräften, die ich in mir selbst vorfinde. Ich muß dorthin gehen, wo ich mich selbst wiederfinde, in die natürliche Umwelt, die mir in der Stadt fehlt. Das Problem der Berstädterung ist also nicht lediglich als bautechnische Angelegenheit, sondern als großes kulturelles, insbesondere kulturvernichtendes Problem zu begreifen. Wir werden im Zusammenhang mit der Ver. städterung alle möglichen Entwicklungen auf den verschiedensten Gebieten zu bearbeiten und zu prüfen haben. Wir werden die Möglichkeit einer Umkehrung des bisherigen Weges zu prüfen haben, über deren Schwierigkeiten wir uns flar find. Wir werden aber darüber das Polemische, das Kämpferische nicht vergessen dürfen! Wir werden gestützt auf die Fülle von Erkenntnissen, die wir erarbeiten, zu Exponenten einer Einstellung werden müssen, die offen bekennt, die auch dort widerspricht, wo verkehrte Ent wicklungen noch nicht erkannt und abgebogen worden sind. Ich spreche absichtlich nicht von der Frage der Verstädterung, sondern Don dem Kampf gegen die Verstädterung , denn das soll und muß der Zweck unserer Arbeit sein. Wir wollen uns nicht den Kopf über Kleinigkeiten zerbrechen, denn es kommt darauf an, daß wir uns im Grundsätzlichen über den Weg klar und Schlüssig sind und daß wir uns in den Stand setzen, die vertretene Forderung mit wohlbegründetem Material zu belegen. Ich darf darauf hinweisen, daß die geistige Haltung vieler Kreise uns noch manchen harten Strauß bescheren wird. Wenn wir aber das Leben des Volkes in den Mittelpunkt unserer Arbeit rücken, dann können wir keinen Kompromiß schließen. Bei aller Sachlichkeit und Gründlichkeit ist es darum notwendig, daß der Zusammenhang mit dem Ganzen gehalten wird und daß wie nie vergessen, daß die erarbeiteten Ergebnisse nur Rüstzeug zum Kampf sein können. Wir müssen über die Prüfung der Wege hinaus mit einer gewissen Leidenschaft und Besessenheit am Ziel festhalten. Wir erreichen nichts, wenn wir nicht leidenschaftlich glauben, und ein Glaube, der nicht in der Gestaltung der Wirklichkeit fruchtbar wird, bleibt zwecklos.

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„Der Bauer im Umbruch

der

Zeit"

Ein grundlegendes Werk über die geistig-politiſche ſowie soldatiſche Bedeutung unſeres deutſchen Bauerntums NSK „ Der Bauernstand ist der Felsen, an dem das Gespensterſchiff der Sozialdemokratie zerschellen wird, wie die Armee der Wall ist, vor dessen Mauern die Trompeten von Jericho vergeblich Alarm blasen werden !" Dieses prophetische Wort sprach Bismard , als er nach seinem Ausscheiden aus dem Amt mit Sorge die politische Entwicklung des Reiches verfolgte. Er sollte recht behalten. Als im November 1918 und in der darauffolgenden Zeit des Bürgerfrieges die Sozialdemokratie vorübergehend triumphierte, da ging diese Revolte ohne Teilnahme des irgendwelche Bauerntums vor sich. Und als dann der Nationalsozialismus seinen Vormarsch antrat, da waren es die Bauernprovinzen, in denen er seine breitesten Stellungen beziehen konnte. Diese geist i g-politische wir vor allem auch die soldatische Wehrkraft des Bauerntums wird in einem Buche aufgezeigt, das, herausgegeben von dem Regierungsrat im Reichs- und Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Wolfgang Clauß , und verfaßt von namhaften Angehörigen des Ernährungsministeriums und des Reichsnährstandes, unter dem Titel „ Der Bauer im Umbruch der Zeit“ soeben in der Reichsnährſtand -Verlags - G.m.b.H. , Berlin SW 11, erschienen ist. Dem Buche ist ein vom Reichsnährstand und vom Reichs- und Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterzeichnetes Vorwört vorangestellt. Schon dieſe Tatsache zeigt, daß es sich hier nicht nur um irgendeine mehr oder minder wichtige Neuerscheinung handelt, sondern, daß der Inhalt des Buches grundlegend und maßgebend ist für Beurteilung des deutschen die Bauerntums. Die Bedeutung des Bauerntums ist heute wohl allgemein erkannt. Noch immer aber be= stehen vielfach Unklarheiten über sein wirkliches Wesen und über die Ziele und Methoden des nationalsozialistischen Kampfes für die Befreiung des Bauern aus der Not, in die er im liberalistischen System geraten war. Man weiß, daß es Eröhöfe gibt aber was ist eigentlich ein Erhof? Hier und da scheint noch immer die Ansicht zu herrschen, daß er im Grunde kaum etwas anderes darstellt als eine Art Fideitommiß. Das Fideikommiß aber ging von der bloßen Tatsache eines landwirtschaftlichen Be= triebes aus , der Erbhof dagegen von der wirklichen Verbundenheit des Menschen mit dem Boden. 52 v. H. der standesherrlichen und 40 v. H. der übrigen Fideikommisse in Preußen wurden von ihren Besizern nicht einmal bewohnt, geschweige denn bewirtschaftet. Hier zeigt sich der Unterschied des Fideikommißsystems gegenüber dem Erbhofgedanken. Auch im Erbhofrecht mußten Besiggrößenangaben als Normen festgestellt werden, aber sie allein sind nicht entscheidend .

So ist z. B. der Bismarcksche Besitz zum Erbhof erklärt worden, um Bismarck noch in seinen Nachkommen zu ehren. So wurde ferner die dem Generalfeldmarschall von Mackensen verliehene frühere Domäne Brüssow als ´· Erbhof anerkannt, und ſo ſind aus Gründen der Bodenverwurzelung eines Geschlechts oder in Anerkennung besonderer Leistungen nach dem Stande vom 1. Oktober 1935 ſchon 254 Erbhöfe über die Norm von 125 ha in die Erbhöferolle eingetragen. Zugelassen sind nach dem Stande vom 30. November 1935 etwa 400 Höfe, deren Größe über die als Norm angegebene Höchſtgrenze hinausgeht. Schon diese Zahlen zeigen die bis in die allerlette Zeit hinein durchgeführte Aktualität des Buches „ Der Bauer im Umbruch der Zeit.“ In noch stärkerem Maße als für die sachlichen Angaben gilt dies für die behandelten Probleme selbst. Wie ist der Boden in Deutschland verteilt? Wie viele Neubauernhöfe wurden ge= schaffen? Nach welchen Gesichtspunkten wird die Landabgabe zum Zweck der Neubildung deutschen Bauerntums durchgeführt? - Das sind nur einige der Fragen, auf die hier erschöpfende Auskunft gegeben wird. Besonderes Interesse werden zweifellos die Mitteilungen über die vom Arbeitsdienst in Angriff genommenen größeren Arbeitsvorhaben zur Gewinnung und Verbesserung von Kulturland erwecken. Die hier ge= nannten Zahlen werden erstmals in dieser Zusammenfassung veröffentlicht. Man erfährt, daß nicht nur in den bekannten Gegenden, im Emsland, im Sprottebruch usw. kultiviert wird, sondern daß nicht weniger als reichlich eine Million Morgen Landes in den Kultivierungsvorhaben des Arbeitsdienstes erfaßt werden. Wohl ebenso wichtig ist die Siedlung. Die Siedlung wurde von den früheren Regierungen nur zaghaft oder gar nicht in Angriff ge= nommen. Jezt erst iſt man mit Energie darangegangen, die vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Aber auch in der Siedlungsart hat sich ein grundlegender Wandel vollzogen. Während 1919 bis 1921 von 100 Neubauernhöfen mehr als 60 eine Betriebsgröße von weniger als 5 ha hatten und damit zum überwiegenden Teil lebensunfähig waren, ist im Jahre 1934 der Anteil dieser Kleinst- Siedlungen auf rund 12 v . H. gesunken und der Anteil der Neubauernhöfe mit mehr als 10, ja zum Teil mehr als 20 ha auf 70,3 v. H. gestiegen. So wird jetzt endlich ein wirklich gesundes Neubauerntum geschaffen. Diese grundlegende Veränderung der jetzigen Maßnahmen für das Bauerntum gegenüber den früheren Methoden zeigt sich auf allen Gebieten, insbesondere natürlich auf dem Gebiete des Ernährungswesens . Es ist ganz außer-

E

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NSK Folge 296 ordentlich zu begrüßen, daß in dem Buch Der Bauer im Umbruch der Zeit" in_zusammenfassender Weise alles dies einmal dargestellt wird. So wird dieses Buch eine unentbehrliche Waffe in der Hand derer, die für das neue

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Deutschland kämpfen gegen alle, die nicht zu sehen vermögen oder nicht sehen wollen, was die Erhaltung des deutschen Bauerntums für die Gesamtnation bedeutet . E. Fritz Baer

Sterbender Kapitalismus Das Hoheitsrecht des Staates über das Kapital NSK Einige berufene Wirtschaftsführer haben sich in der letzten Zeit über den Begriff des Kapitalismus und des Sozialismus geäußert. Verschiedene Wirtschaftsschriftleiter hielten sich daraufhin für berufen, ihrerseits diese Begriffe zu deuten, und sie haben es ganz zufällig an dem gleichen Tage veröffentlicht. Bei der Frage nach Kapitalismus oder Sozialismus in der Wirtschaft handelt es sich nicht um Worte oder theoretische Begriffe, sondern um eine weltanschauliche Frage von hoher politischer Bedeutung . Deshalb ist es notwendig, daß auch wir eine Begriffs= deutung des Kapitalismus vornehmen . Zur Klärung muß man sich mit der Entstehung des Kapitals und des Kapitalismus befassen. Jede Wirtschaft braucht zu ihrem Leben Kapitalgüter wie der Körper das Blut. Diese Kapitalgüter, wie Bodenerzeugnisse, Rohstoffe, Maschinen, Arbeitskraft und auch Geldfapital, sind vorgeleistete Arbeit der Allgemeinheit, die für weitere Erzeugung eingesezt wird . Den Einsatz dieſer Kapitalgüter für volkswirtschaftliche Zwecke hat man nach der wirtschaftstechnischen Auffassung als Kapita= lismus bezeichnet. Im Laufe der Wirtschaftsentwicklung sind aber die Ausmaße der Kapitalgüter und des fapitalistischen Einsatzes immer größer ge= worden. Mit der Verfügungsgewalt über die Kapitalgüter war eine große soziale und politische Macht verknüpft. Eine Zeit, die feine menschlichen und völkischen Bindungen kannte, hat dann diese Macht mißbraucht. Das soziale Elend der Vorkriegszeit und der Zuſammenbruch vieler großer Konzerne während der Krisenjahre sind sprechende Beiſpiele für Eigennuz und mangelnde volkswirtschaftliche Fähig teiten, die häufig Hand in Hand gingen. Der sozialistische und politische Kampf der lezten Jahre richtete sich nicht gegen den wirtschaftstechnischen Kapitalismus, den ja kein ver nünftiger Mensch ablehnen kann. Er ging viels mehr gegen den Mißbrauch der Kapitalmacht, die vernichtet und durch den Sozialismus überwunden werden soll. So wurde der Kampf gegen den Kapitalismus eine politische Kampfparole. Das Wort und der Begriff Kapitalismus ift in der Vor- und Nachkriegszeit so anrüchig geworden, daß er auch durch wirtschaftstechnische Erklärungen nicht mehr reingewaschen werden kann. Diese politische Vorbelastung muß auch von Wirtschaftsführern berücksichtigt werden, die eine Begriffsbestimmung für den Kapitalismus suchen, den sie als Einsatz von Kapitalgütern für volkswirtschaftliche Zwecke brauchen.

Der Kapitalismus als Mißbrauch von Kapitalmacht , den wir bekämpfen, beruht auf Eigennut, Verantwortungslosigkeit und Spekulation. Unter dem Vorwand von Privatinitiative und Rentabilitätsstreben hat man nur an sich gedacht und nicht an seine Mitarbeiter und an seine Gefolgschaft. Weiterhin wurden allgemeine Wirtschaftsvorgänge spekulativ ausgenugt . Das Streben nach beſſerer Wirtschaftlichkeit führte zu einer Kapitaliſierung der erhöhten Ertragsrente mit dem unsittlichen Bestreben, anderen Volksgenoſſen einen höheren Kapitalwert aufzuhalsen. Solche spetu lativen Manöver haben wir lange genug an der Börse und an den landwirtschaftlichen Märkten miterlebt. Unter den zahlreichen Pressestimmen über den Kapitalismus ist auch verkündet worden, daß wir alle in einer Front stehen. Das ist unbestreitbar richtig, denn es ist die soziali : stische Front der Bewegung. Der Führer hat uns in Nürnberg gesagt, was er unter Sozialismus versteht. Mit wenigen Worten war es gesagt : Pflichtbewußt= icin und Dienstfreudigkeit. Menschen,

An die Schriftleitungen! In NSK Folge 295 vom 18. Dezember 1935 ist auf Blatt 4a ein Fehler unterlaufen. Es handelt sich hier nicht, wie irrtümlich als Überschrift gewählt wurde, um eine Eingliederung des Bundes Artam in den Reichsnährſtand, ſondern um eine Eingliederung dieses Bundes , der bereits vorher dem Reichsnährstand angeschlossen war, in die HitlerJugend bzw. in den Landdienst der H.3. Wir bitten, falls die Meldung bereits veröffentlicht wurde, eine dementsprechende Berichtigung zu bringen.

die sich nach solchen hohen Idealen richten, arbeiten auch in der Wirtschaft ohne privattapitalistische Entlohnung. Die Auffassung ist völlig abwegig, nach der Kapitalismus und Sozialismus verschiedene Wirtschaftsformen darstellen sollen. Es gibt zwar einen sogenannten wirtschaftstechnischen Begriff vom Kapitalismus, der jeder Wirtschaft zugrunde liegt. Trotzdem kann man nicht behaupten, daß privatwirtschaftliche Betriebe fapitalistisch geführt werden und daß gemeinwirtschaftliche Unternehmungen eine Form des Sozialismus verwirklichen. Die Wirtschaft baut sich vielmehr auf der Arbeit auf, aus dem das Kapital entsteht.

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NEK Folge 296

Blatt 4a

19. Dezember 1935

Das Kapitalgut wird wiederum für volkswirt: schaftliche Zwede und späterhin für unsere Gesamtpolitik eingeſeßt. Wer nun die Verfügungsgewalt über das Kapitalgut besigt, ist für den Nationalsozialismus gleichgültig, der sich ja auch über das Privateigentum nicht den Kopf zerbricht. Deshalb ist wohl auch die Befürchtung, daß Kapitalismus mit Reichtum verwechselt wird, nicht ganz berechtigt. Es kommt vielmehr darauf an, jedem Volksgenossen das sichere Gefühl zu geben , daß mit dem Kapital kein Mißbrauch mehr getrieben wird. Viele gesetzgeberische Maßnahmen der Steuer-, Finanz- und Wirtschaftspolitik bringen bereits das Hoheitsrecht des Staates über das Kapital zum Ausdruck. In erster Linie wird es aber auch hier wieder eine Erziehungsfrage sein, jedem Menschen beizubringen, daß er allein nichts ist Auch sein wirt ohne die Gemeinschaft. schaftliches Leben ist nicht denkbar mit Zusammenarbeit die ohne anderen Volksgenossen. In der Be= Mitarbeiter triebsgemeinschaft wird jeder eingeordnet, und tagtäglich kann er den ge. meinsamen Dienst miterleben.

als guter Kenner der auslandsdeutschen Fragen besonderes Interesse zeigte. Hieran schloß sich eine längere Unterhaltung über die Frage auslandsdeutschen Sports im allgemeinen und im Zusammenhang mit den olympischen Spielen, an der auch der Sport- und Olympia-Referent Auslandsorganiſation, der Abteilungsleiter Pg. Schulte, teilnahm .

Der Betriebsführer muß Vorbild ſein, und die verantwortliche Sorge für Gefolgschaft, Betrieb, Absatz und Rentabilität gehört zu seinem Dienst. Ist er sich der großen Verantwortung dieser Aufgabe bewußt, dann wandelt sich der kapitalistische Unternehmer zu einem wirklichen Sozialisten.

NSK Eine geradezu vorbildliche Betriebsordnung hat ein Unternehmen in Herdege/Ruhr eingeführt. Wir entnehmen derselben einige der wesentlichsten Punkte:

Zuſammenfassend muß nochmals betont werden, daß wir gegen einen wirtſchaftstechniſchen Kapitalismus nichts einwenden können , daß wir aber immer gegen den Mißbrauch von Kapitalgütern kämpfen werden. Jeden Versuch , aus den wirtſchaftlichen Voraussetzungen wirtschaftspolitische Führungsansprüche abzuleiten , weisen wir schärfstens zu = rü d. Die Verfügungsgewalt über das Kapital muß in ihrer lezten Auswirkung der Allgemeinheit zustehen. Sie stellt jezt der Wirtschaft große Aufgaben für politische Ziele, und es wird sich durch die gemeinsame Arbeit ganz zwangsläufig ergeben, daß sich jeder in unsere sozia listische Front einreiht. Dr. G. Oeltze von Lobenthal.

Das W.H.W. sorgt auch für unſere 40 000 Spielsachen im Westmarkgau

Kleinsten

NSK Der Westmarkgau Koblenz-Trier-Birkenfeld hat für die Kinder unserer Volksgenossen zum Weihnachtsfest 40 000 Stüd Spielsachen im Werte von 120 000 RM. fertigſtellen laſſen. Die Anfertigung erfolgte durch erwerbslose Arbeitsgemeinschaften, die sich in vorbildlicher Weise in den Dienst der guten Sache stellten. Holz und Farbe wurden gespendet. All diesen Umständen ist es zu verdanken, daß tausende von minderbemittelten Kindern durch die Elternschaft beschert werden können.

Zur Nachahmung empfohlen

Beim Ableben eines Arbeitskameraden mird ein Sterbegeld bis zu 500 RM. bezahlt. Bei Hochzeiten von Werksangehörigen erfolgt die Überreichung von Geldgeschenken, ebenso wie die Auszahlung von Treuegeldern bei 25- und mehrjähriger Zugehörigkeit zum Betrieb. Zur Stärkung und Erfrischung wird von der Werksküche jederzeit kostenfrei Kaffee verausgabt. Er= holungsbedürftige Arbeitskameraden, die aus Krankheitsgründen verschickt werden, erhalten während der Erholungszeit das Gehalt weiter und dazu noch eine Krankenbeihilfe . Außerdem stellt der Betrieb im Winter täglich drei Freiplätze im Theater mit freier Beförderung zum und vom Theater zur Verfügung. Diese Leistun gen der Betriebsführung neben anderen sozialen Maßnahmen beweiſen wiederum , daß der nationalsozialiſtiſche Geiſt im Betrieb mehr und mehr zum Durchbruch kommt.

Parteiamtliche Bekanntgabe

Nachrichten

Der Reichsschatzmeister :

Der Reichssportführer bei der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. NSK Der Reichssportführer, S.A.-Gruppenführer von Tschammer - Osten , besuchte am 19. Dezember 1935 in Begleitung seines Stellvertreters, S.A.- Sturmführer Breitmeyer, und mehrerer Herren seines Stabes die Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. in der Tiergartenstraße. Gauleiter Bohle unterrichtete den Reichssportführer über das Tätigkeitsgebiet der Auslandsorganisation, für das der Reichssportführer

NSK Der Reichsschatzmeister der N.S.D.A.P. gibt bekannt : Die Ämter des Unterfertigten bleiben vom Montag, dem 23. Dezember 1935, bis Montag, dem 6. Januar 1936, für den Parteiverkehr geschlossen. Es wird ersucht, auch den Schriftverkehr ents sprechend einzuschränken. gez.: Schwarz.

München, den 19. Dezember 1935 .

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Film

internationale

NSK Novemberſonntag. Es goß in Strömen. Man saß vor dem jämmerlichen Holzfeuer eines mittelalterlichen Kamins in einer kleinen Stadt, fror rechtschaffen und dachte an Grog. Aber Grog gab es nicht. Die kleine Stadt lag in Italien, und es war der ewig heitere südliche Himmel, aus dem der Regen wie aus Eimern stürzte. Lob und Preis der Zivilisation, die auch italienische Novemberkleinstädte mit einem Kintopp ausrüstete. Im Kino friert man nicht. Erstens, weil man den Mantel anbehalten kann, und zweitens, weil dort gewöhnlich viele Menschen in einem Raum beisammen sind. Man ging ins Kino. Vielleicht, so dachte man, vielleicht winkte doppelter Gewinn . Zwei oder drei Stunden ohne Frösteln im Rücken und ein_italienischer Film, aus dem sich etwas lernen ließe. Denn in fremden Ländern regt sich zuweilen überraschend die Wißbegier und die Luſt zu Vergleichen. Um die Kintoppwärme wurde man nicht betrogen. Das Haus war bis auf den lezten Play bejezt. Und auch die sonntägliche Anwandlung zur Nachdenklichkeit kam auf ihre Kosten. Denn es gab einen deutschen Film. Tonfilm in be= dentlich schlechter Synchronisierung . Ein Spielfilm mit ernsten Absichten, den_man_ſchon vor geraumer Zeit zu Hause in Deutschland ge= sehen hatte. Es war zwar derselbe Film, aber man sah ihn hier mit anderen Augen. Man sah ihn eben in einer italienischen Stadt mit einigen hundert italienischen Augenpaaren zugleich. Das Filmpublikum kleiner italienischer Städte pflegt feiner Zustimmung oder seinem Mißfallen unmißverständlichen Ausdruck mit südlicher Lebendigkeit zu verleihen. Ausrufe des Entzückens oder der Ablehnung gehören zur vielstimmig lauten Begleitmusik italienischer Kleinstadtfinos. Die deutschen Filmkilometer rollten ab. Mit ihnen eine bequem erfundene Liebesgeschichte zum zärtlichsten Ende. Im Saal geschah zunächst nicht viel. Irgendwo entwich ein stimmungsche weicher Seufzer, tönte ein sanftes bella " herüber. Sonst kam nichts aus italienischem Zuschauermunde. Erst als Gesichter und Gefühle in Großaufnahmen den fünften Filmakt verkündeten, wurde der Beifall bewegter. Man kehrte zurück ins Albergo. Und war als Deutscher im fremden Lande über diesen deutschen Film so betrübt, wie man es in Deutschland nie gewesen wäre. Man begann vorsichtig zu fragen : Bitte schön , wie hat Ihnen dieser Film gefallen? Man fragte schließlich genauer : Was gefiel Ihnen an diesem Film? Oder was fanden Sie auffällig ? Sie wußten, was sie einem Gast schuldig waren, sie antworteten : Wundervoll, herrlich war der Film! Das hieß Ganz nett! aber, ohne Höflichkeit übersetzt : Mehr nicht! Tiefergehende Bewunderung empfing allein die Trägerin der weiblichen Hauptrolle . Nicht

Visitenkarte

der Sonderheit ihres Spiels oder ihres Anteils an der Handlung wegen. Sondern weil ſie eine ,,bellissima signorina bionda“, ein Mädchen war, das schlank und wenigsagend_von hohen Beinen in die liebreiche Welt des Drehbuches herablächelte . Der Wurschelkopf eines Stars, dem es lichtblond im Filmwind um die Stirn wehte, das war der nachhaltigste Eindruck dieses deutschen Films in dieser italienischen Stadt. Es war leider kein allzu oberflächliches Urteil . Denn außer einer mit Allerweltspsychologie verbrämten Liebesmär bot der Film nichts. Blonde Frauen wachſen in vielen Gegenden, von deutscher Eigenart war nichts zu sehen. In hundert italienischen Städten sahen neugierige Leute einen deutschen Film und haben schließlich nicht gegähnt. Eine gute Gelegenheit war verpaßt, Menschen jenseits der Grenze zu zeigen , wie des Deutschen eigene Art und Haltung besondere und achtungheischende Dinge vollbringen können. Statt dessen sah man ,,la signorina bionda", einen sauberen, einen gangbaren, einen belangloſen Film. Darüber war man an jenem verregneten Novembernachmittag zornig. *

Man macht eine falsche Rechnung, wenn man jenseits der Grenzen am besten mit tunlichst neutralen" Filmen zu fahren glaubt. Nicht einmal kaufmännisch geht diese Rechnung auf. Denn ein in Deutschland hergestellter Film ist draußen nicht ein Film unter anderen schlechthin, sondern immer und zuerst ein deutscher Film. Gibt somit Anlaß zu Vergleichen, Rückschlüssen, Urteilen, die jenseits der dargestellten Gegenständlichkeit liegen . Wie jeder an sich selbst nachprüfen kann, wenn fremdländische Filme in Deutschland laufen. Was hat den Begriff Hollywood denn eigent lich so zum Bersten mit seinem unerträglichen Inhalt versehen? Nicht das Happy end, nicht das ungegliedert hübsche Jedermannsgesicht an sich. Sondern die bewußte Ausmerzung fremdstämmiger und fremdländischer Eigenart , die dort auf die Spitze getrieben wurde. Die dort Filme gleichzeitig in sieben Sprachfaſſungen so unüberbietbar neutral auf einen Globetrottergeschmack zuschnitt, wie Gardinen und Tapeten in einem Wolkenkrakerhotel. Um damit jeden deutschen, französischen oder englischen Kinobesucher glauben zu machen, es wäre ein Film seines eigenen Landes, was er da sähe. * Seit jenem nachdenklichen Kinonachmittag mit der blonden Signorina ist einige Zeit verronnen. Der deutsche Film hat begriffen, welche ungeheuer wichtige Aufgabe er jenseits der Grenze zu erfüllen hat. Denn wenn auch der Film als Mittler deutscher Art nicht die Tiefe des dichterischen Wortes, der Schöpfungen der Musik, der bildenden Künste, der Wissenschaft erreichen kann,

NSK Folge 296 so ist seine Wirkung doch unvergleichbar rascher, gegenwärtiger, breiter und allgemeinverständ= licher. Selten wird sich die Auflage eines deutschen Buches jenseits der Sprachgrenzen mit der Wirkungsbreite eines guten Films vergleichen können . Es sind in diesem Jahre Filme entstanden, über die man nicht mehr so betrübt zu ſein brauchte, wenn man sie draußen sähe. Filme, die wie „ Hermine und die sieben Aufrechten" oder „Regine“ ein Teilstück deutscher Eigenart mit künſtleriſch gültigen Mitteln in Bild und Handlung gestaltet haben. Die sich nicht bei der Abwandlung unverbindlicher Romanthemen aufhielten, die den Reiz der Spinnstubenpoesie oder biedermeierlicher Alt-Heidelberg-Romantik nicht für das Wesent liche ansahen, das man draußen vom deutſchen Menschen zu verkünden habe. In den Filmen „ Der alte und der junge König“ und schon früher in den Flüchtlingen" ist von zwei ganz_verſchiedenen Stoffgebieten aus ein erfolgreicher Vorstoß unternommen worden, Menschen ausgeprägt deutscher Lebenshaltung, deutscher Haltung zum Leben, in der schicksalhaft notwendigen Erfüllung ihrer Pflicht zu zeigen. Stärker noch, weil in seinem dichterischen Vorwurf geschlossener und tiefer, spricht der Wille zum deutschen Film in unserm Sinne aus dem fürzlich in Berlin uraufgeführten Film „Friesennot“. Er erzählt mit der Wucht und unerbittlichen Strenge eines echten Epos, in der künstlerischen Gestaltung und Rollenbesehung dem großen Thema durchaus gerecht, vom harten Schicksal friesischer Bauern in der Wolgarepublik. Nicht, was er erzählt, ist wichtig. Wichtig ist, wie er am Gegensas Friese- Sowjetrusse die durch Jahrhunderte unveränderte deutsche Art, deutsche Haltung, deutsche Notwendigkeit dieser weitab vom heimatlichen Raum lebenden, kämpfenden, untergehenden oder obsiegenden Friesenbauern sichtbar macht. Das ist die besondere Leistung dieses Films. Das sind die beredten Zeugen deutschen Schicksals , von denen wir reden . Zeugen, die mit ernster Sprache reden, weil deutsches Schicksal meist ernſtes Schicksal war und ist. * Jezt wird der vielerfahrene Mann, der an den Produktionsſtatiſtiken der Filmindustrie fitt, ungeduldig und sorgenvoll uns sagen : Jawohl , das wiſſen wir alles seit langem . Aber die Filmindustrie ist wie jede andere Industrie auch aus Gründen eines soliden Geschäfts ausfuhrhungrig. Wen wird draußen deutsches Schicksal in solcher harten Ballung und Beſon= derheit angehen? Wer wird mir draußen, jenseits der Grenze die Kinokaſſen füllen ? Für diesen Mann und seine besorgte Frage haben wir die kleine Geſchichte aus der kleinen italienischen Stadt erzählt. Es braucht durchaus nicht immer und zwangsläufig die Schwere deutschen Schicksals zu sein, die im Film vom wirklichen und wertvollen Wesen gesamtdeutscher Art zeugen soll. Neben die Filme vom deutschen Schicksal in der Welt können die Filme von der deutschen Leistung, vom deutschen Anspruch in der Welt treten. Filme freilich, die dieſe Leistung und diesen Anspruch in einer Art darzustellen hätten, wie Ja, da wollen wir dem besorgten Mann die Frage vorlegen, welche ausländischen Filme denn unsere Achtung und unseren Beifall errungen haben. Und dazu noch das Geld in den Kassen anhäuften ? Das waren vor einigen Monaten die Filme ,,Bengali" und „Die scharlachrote

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19. Dezember 1935 Blume". Filme ganz verschiedener Handlungen, weit auseinander liegender Zeitabschnitte. Gemeinsam war beiden die saubere Arbeit, die dort von tüchtigen Regisseuren, guten Schauspielern und flugen Drehbuchautoren geleistet worden war. ,,Bengali“ schilderte das Tun und Treiben indischer Kolonialoffiziere auf gefährdeten Grenzposten, „Die scharlachrote Blume" erzählte die Geſchichte von jenem seltsamen Lord Pimpernell, der während der französischen Revolution Duhende von Adligen aus den Jakobinerkerkern befreite. Mit einem fesselnden Thema hatten die Hersteller in beiden Fällen erstaunlich ge = chicte Kulturpropaganda verbunden, das war das Entscheidende am Erfolg dieser Filme. Denn diese englischen Offiziere, dieser merkwürdige Lord Pimpernell, die sich mit anständiger Haltung und Humor, mit Tapferkeit und Klugheit in einer gut ersonnenen Filmhandlung zu bewegen wußten, sie hatten nebenher noch eine andere wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie hatten ohne Worte und zwischen den Filmtiteln eine sehr wirkungsvolle Geschichte zu erzählen , die ungefähr so lautet : ,,Seht her, wir Engländer sind nun einmal solche Hauptterle ! So grundgescheit, unerschrocken und kaltblütig, so geschickt, anständig und ritterlich. Wir machen nicht gerne viel Aufhebens davon, bemühen uns auch gar nicht beſonders um dies Ansehen . Wir sind eben so und damit basta. Weil wir aber so sind, deshalb gibt es ein englisches Imperium. Und weil es ein britisches Imperium gibt, müſſen wir so sein. Wir machen das alles ohne Pauken und Drommetenklang, so zwischen zwei Drinks denken wir gelegentlich ernsthaft über ernsthafte Dinge nach. Selbstverständlich, ohne den Humor zu verlieren. Wir haben den natürlichen Sinn für die Selbstverständlichkeit großer Dinge. Niemand soll es solchen Leuten übel nehmen , daß sie im Theater der Weltgeschichte die Logenpläge einnehmen. Sie machen sich gut auf diesen Pläzen. Ist es ein Wunder, wenn der farbige Mann in Pretoria oder in Kaschmir oder in Neuseeland ganz von selbst vor solchen Leuten aus dem Wege tritt und ,,Sahib“ zu uns sagt und Master"? Es ist eine mitunter etwas schwierige, aber stets feine Sache, Engländer zu sein ----- b ' e: haupten diese englischen Filme. Es ist sogar, wie man sieht, keine unangenehme Sache, von Engländern beherrscht zu werden. Und es ist somit eine gottgewollte Sache, daß der Union Jad auf allen Längen und Breitengraden flattert." Das ungefähr erzählten ,,Bengali “ und „ Die scharlachrote Blume" mit verschiedenen, aber immer sehr verständlichen Ausdrucksmitteln . Erzählten es mit heiterer Unbekümmertheit, die uns zuweilen sogar reichlich naiv anmutet. Dennoch erreichten die Filme ihr Ziel. Das doppelte Gesicht der Pimpernells und Bengalis wird von allen erkannt werden, es wird in der Erinnerung aller haften bleiben, als das Gesicht eines lugen anständigen Mannes, der die Welt versteht und dem die Welt einiges schuldig ist. * Das sind wahrlich keine neutralen Filme, sind vielmehr Filme betonter volklicher Besonderheit , die den Sonderanspruch eines Volkes ernst und nachhaltig, zugleich mit allem Humor und Geist dieser Besonderheit gewürzt verkünden. Neutrale Filme sind stillose Filme. Wo sich Besonderheit und volkliche Eigen-

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NSK Folge 296 art mit fünstlerischer Befähigung verbinden, da wächst das heran, was man Stil nennt. Stillose Filme sind, wie sich gezeigt hat, draußen, jenseits der Grenze, Mißerfolge und versäumte Gelegenheiten. Filme mit ausgeprägtem nationalen Stil haben auch internationalen Erfolg. Haben etwas, was mehr als dieser zeitliche Erfolg wiegt : sie haben die Möglichkeit, die Achtung des fremden Mannes vor eigener Art und Leistung zu erwecken. Aus der Achtung kommt das Verständnis , aus dem Verständnis die Willigkeit , den Anspruch des anderen anzuerkennen und gelten zu laſſen. Deshalb sollte sich der deutsche Film nicht allein mit der Schwere unseres geschichtlichen Schicksals in aller Welt beschäftigen. Wo bleiben die Filme des deutschen Humors, der männlichen deutschen Lebenshaltung nicht

nur im Ertragen, sondern auch im Tun ? Der Film, der dem Begriff des preußischen Offiziers, des Leutnants mit dem Butterbrot", wie er in aller Welt als allgemein anerkannte Prägung deutscher Eigenart galt, menschlich vollgültige, unpathetische Gestaltung gibt? Wo bleibt, beispielsweise der Film der deutschen Erfinder, die unter vielen anderen wertvollen und nüzlichen Dingen der Welt auch das Germanin, das Heilmittel gegen die Schlafkrankheit schentten, damit dieſe übrige Welt ihr Kolonialreich nutzen kann? Es gibt Stoffe dieser deutschen Art in Fülle, es würde sich der notwendigen Aufgabe ihrer filmgerechten Bearbeitung sicherlich auch ein richtiger Dichter zuwenden, wenn der Mann der Filmindustrie weniger vor den Statistiken der Verleihfirmen und dafür häufiger an verregneten Novembertagen im Kintopp einer kleinen Stadt jenseits der Grenze ſizen würde. (Aus : ,,Im Feldquartier“)

So sehen wir den neuen Film NSK Berlin, 19. Dezember. Der Student von Prag

Schon zweimal ist in der Stummfilmepoche die Geschichte des Studenten, der sein ,,Ich" verkauft, als Grundlage eines Filmes gewählt worden, und beide Male mit starkem Erfolg. Jetzt hat sich auch der Tonfilm des Stoffes bemächtigt, und zwar mit gutem Erfolg. Das Drehbuch von Hans Kyser und Artur Robison hat der Handlung die naheliegende, allzu dick aufgetragene Mystik genommen und aus dem dämoniſchen Dr. Skarpis einen eifersüchtigen Freier mit hypnotischen Kräften gemacht. Dadurch rückt das Ganze in das Stadium einer größeren Glaubwürdigkeit , was dem Film sehr zugute kommt. Leider aber hält diese Linie nicht bis zum Ende durch. Der Zuschauer erlebt nun die Liebestragödie des armen Studenten Balduin zur ſchönen Sängerin, seinen Aufstieg zum Reichtum, der ihm seine Seele, sein ,,Spiegelbild" kostet und ihn ruhelos macht, seine Verzweiflung und sein Ende. Für die äußerst schwere Rolle wurde Adolf Wohlbrück auserwählt, der jedoch nicht das Faszinierende seiner Vorgänger mitbringt. Die Gestaltung dieser Rolle beweist, daß seinem Können Schranken gezogen sind, die er selbst nicht immer erkennt. Was ihn auszeichnet, ist die Frische, mit der er an seine Aufgabe herangeht. Eine ausgezeichnete Leistung gibt Theodor Loos als Dr. Skarpis. Seine Rollenauffassung zeugt von darstelleund Wollen. Auch Erich rischem Können und Fiedler weiß seinem Baron Waldis glaubhafte Gestalt zu verleihen. Dorothea Wieck und Edua Greyff übernahmen den weiblichen Part und besonders die Wied vereinigt ein beAussehen mit schauspielerischer zauberndes Qualität. Der früh verstorbene Regisseur des Films , Artur Robison , hat alle vorhandenen Möglichkeiten ausgenußt und gemeinsam mit seinem Stab (Bruno Mondi - Kamera , Theo Ma & eben ፡ Musik und Roger von Normann Schnitt) ein Werk zusammengefügt, welches man troh verschiedener Mängel anerkennen muß. Der Film wird einem Publikum, das unterhalten werden will, unbedingt gefallen. Ein Cine -Allianz -Tonfilm der Europa

Eine Nacht an der Donau Als ob es einmal einen Monat lang ohne Donau, Budapest, Künstlerliebe und Ungarwein, Wiener und Baroninnen ohne Prinzen, Damenkapellen gehen würde ! Auch dieser neue Film lebt davon und dazu von ältesten und abgestandensten Effekten, die keinen Hund mehr vom Ofen weglocken. Hanns Marschall und Gustl Kernmayer erwiesen sich als wenig geschickte Autoren und brachten keine eigenen Ideen mit und auch Carl Boese wußte aus dem Drehbuch wenig Erfreuliches zu machen. So erfreut einzig das Spiel von Ida Wüſt , Olga Engl , Gustav Waldau , Margot Symo und Leo Slezak , während alle anderen, einschließlich Dorit Kreyßler und Wolfgang Liebeneiner matt und fad bleiben. Schade um zwei Stunden Zeit! Ein Cicero-Film im Verleih Panorama-Märkische-Schneider.

Film-Nachrichten

Die Glocke ruft! Die Gaufilmstellen der Partei werben für Olympia 1936 NSK Jedesmal, wenn es gilt, einen das ganze Volk oder sogar die Welt berührenden Gedanken in das Bewußtsein der Allgemeinheit zu tragen, ist dem Filmwesen eine besondere Bedeutung in der Propaganda dieser Ideen zugekommen. Ebenso wie beispielsweise bei der Durchführung des Winterhilfswerks eine vor bildliche Werbung in allen Licht ſpielhäuſe rn einsezte, hat sich der Film jezt des großen olympischen Gedankens angenommen und vermittelt in hervorragenden Bildstreifen Hunderttausenden von Menschen des In- und Auslands einen Begriff von der Bedeutung dieser friedlichen internationalen Kampfspiele. Bei dieser Werbung, deren Wert in erster Linie im Aufzeigen der Schönheit deutschen

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Landes, der gewaltigen vorbereitenden Arbeiten und der Erfassung des Symbols „ Olympia“ als ehrenvollen friedlichen Kampfplates aller Völker liegt, stehen wie schon so oft die Gauin vorderster filmstellen der Partei Front.

Mit Sicherheit werden diese beiden Filme außerordentlich dazu beitragen, den olympischen Gedanken breitesten Kreisen nahezubringen . str-.

Gemeinsam mit dem Amt für Sportwerbung hat die Gaufilmstelle Groß-Berlin kürzlich den Propagandafeldzug für diesen Gedanken in einer ausgezeichnet gelungenen Veranstaltung eröffnet. Im Anschluß werden weitere Werbeabende im ganzen Reiche und im Ausland folgen. Im Mittelpunkt der Olympia-Filmabende stehen zwei Tonfilmstreifen, deren hervorragende Beschaffenheit außerordentlich dazu beiträgt, das Interesse an den Olympiſchen Spielen 1936 zu wecken. Einer von ihnen zeigt in von Ertl ausgezeichnet photographierten Bildern die Olympischen der Kampfstätten Winterspiele in Garmisch - Parten = tirchen. Seit der Epoche der in der ganzen Welt berühmt gewordenen Bergfilme von Luis Trenker und Dr. Fand erinnern wir uns nicht, so schöne Schneeaufnahmen und malerische Schibilder gesehen zu haben.

Film -Büchertisch

Der zweite, vielleicht noch eindrucksvollere Film der Olympiawerbung heißt „ Die Glocke ruft“ und wird im Vorspann als Gemeinschaftswerk von Trinks, Wenneis, Ertl , Baumeister und Frenz bezeichnet. Mit allen Mitteln moderner Aufnahmetechnik, ausgezeichneten überblendungen und prachtvoll gelungenen Montagen ist dieser Film gleichzeitig ein international wertvolles Dokument guter Werbung und ein Beweis der auch in Kultur- und Werbefilm sichtbaren künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten deutschen Filmschaffens.

Das Recht der Reichskulturkammer NSK Der Referent der Reichskulturkammer, Dr. Karl-Friedrich Schrieber , hat im Junker & Dünnhaupt Verlag, Berlin, eine zweibändige Zusammenstellung aller für den Kulturſtand geltenden Geseze und Verordnungen und aller amtlichen Anordnungen und Bekannt- , machungen der Reichskulturkammer und ihrer Einzelkammern herausgebracht. In übersicht licher Form, getrennt nach den einzelnen Kammern, erfaßt das Buchwerk alles Wissenswerte über den Aufbau des Kulturlebens in Deutschland. Auch die Reichsfilmkammer und ihre Untergliederungen sind mit sämtlichen Erlassen und Verfügungen ver treten und so ergibt sich für alle Filminteressenten die Möglichkeit, in einer Zusammenstellung gleich greifbar alles Wissenswerte bei der Hand zu haben. Wesentlich hierbei ist ferner, daß jede Anordnung als Quellenangabe des Beröffentlichungsdatum der Filmfachpresse trägt und dadurch hier nachgelesen und derselben entnommen werden kann. „ Das Recht der Reichskulturkammer" wird in keiner Filmdienststelle, keinem Geschäftslokal und keinem Lichtspieltheater als wichtige Sammlung fehlen dürfen.

Druck: M Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

¡ationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanſgrift der Schriftlettung: Berlin SW68. Zimmerftr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Cher Nachf., 6. m b. H., Bentralverlag der A S. D. A. P.. München - Berlin Bersand : Cher Verlag , Berlin_SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rünchen (Poſtſchedkonto München 113 46) zu richten

✪ Bartei Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUR

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Die NSK Randbemerkung :

Suden im Hintergrund NSK Von Zeit zu Zeit putscht es irgendwo. Mit beinahe verblüffender Regelmäßigkeit erhebt an irgendeinem Punkte der Welt der rote Aufruhr das Haupt, um die Moskauer Weltmission zu erfüllen. So wenig Erfolge bei den bisherigen Versuchen erzielt wurden, so kann man wohl den roten Elementen das eine nicht absprechen, daß sie überall dort noch am aussichtsreichsten arbeiten, wo behäbige Bürger in der Tonne der parlamentariſch-demokratischen Ungebundenheit unbeschwert von hohen Idealen ihren Geschäften nachgehen. Brasilien, der jüngste Programmpunkt der Komintern, der mit Mißerfolg in Angriff genommen wurde, zeigt wieder einmal, wer mit von der Partie ist. Überall da, wo verführte Arbeitermaſſen den roten Stern eines utopiſchen Weltbildes anbeten und sich ihn auf handgreiflicher Weise zu erobern suchen, find als intellek tuelle Urheber Juden im Spiel. Eine von der brasilianischen Polizei durchgeführten

Auch

ein

gescheiterter

NSK Man sollte meinen, wenigstens wenn man nur auf sie selbst, ihr Geschrei und Geſchreibsel hört, daß die Emigranten, den Beweis erbringen könnten, daß nur die Existenz der bösen Nazis die schöpferische Größe des Parteienstaates und die treibhausähnliche Fruchtbarkeit des Parlamentierens sobotiert habe. Wir wollen aber unseren Lesern beweisen, daß die Emigranten neben einem guten Bündel von Devisen und einem Topf voll Haß und Bitternis gegen das Dritte Reich auch Weſensbestandteile des deutschen Zwischenreiches von 1918 an die neuen Stätten ihres Wirkens im Diesseits mitgenommen haben. Die Emigrantenpreſſe verrät uns, welcher

Aktion hat ein ganzes Rudel bewährter fommunistisch-führender Juden ans Tageslicht und hinter Schloß und Riegel befördert, die als Drahtzieher des Unternehmens anzusehen find. Also auch die Braſilianer haben ihre Sorgen. Es kann mancher braven Zeitung im Ausland, die sich über die Zurückdrängung der Juden im Dritten Reich erregt, ebenso wie manchem demokratischen Philister passieren, daß hinter all ihrer demokratischen Moral und Menschenliebe die Juden und Bolschewisten ihr Geschäft besorgen. Dann könnte einmal die Stunde schlagen, in der Verblendete ſehend und Unbelehrbare klug werden. Die Juden haben, nachdem die Internationale der freiheitlichen Demokratien keinen sicheren Boden für ihre uneingeschränkte Herrschaft mehr abgab, die intellektuelle Führung der roten Internationale übernommen. Sie gehen heute daran , die Ochsen zu zählen, die sie vor ihren Wagen spannen müssen, um ihr Ziel zu erreichen.

,, Nichtangriffspakt " Krieg gegenwärtig zwischen den emigrierten Sozialdemokraten und den emigrierten Kommunisten in den einzelnen Ländern ausgebrochen ist. Das Zentralfomitee der K.P.D., wobei das ,,D" ja nur noch eine Fittion darstellt, hat an den in Prag refidierenden Vorstand der S.P.D. ein Schreiben gerichtet, das eine Vereinigung der beiden Parteispitzen zum Kampf gegen Hitler und zur Wiedereinführung der verlorenen Freiheiten" vorschlug. Die roten Emigranten wünschten eine ge= meinsame Erklärung mit ihren rosaroten Leidensgefährten herauszugeben, die das „ ge= meinsame Vorgehen in einer Reihe von aktuellen Fragen" enthalten sollte. Das Organ

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H

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NSK Folge 297 der emigrierten Unterwelt, „Die Welt . bühne“, berichtet, daß sich der alte sozialdemokratische Parteivorstand einer Aussprache über diesen Vorschlag nicht länger entziehen konnte, nachdem die Vertreter verschiedener emigrierter Richtungen keineswegs bürgerlicher sich sträubten, gemeinsam mit den Kommunisten über den Sturz des Hitler-Regimes zu beraten. Am 23. November fand in Prag, dem Gene-= ralquartier der ehemaligen Weimareaner die erste Kriegsberatung über die Möglichkeit einer Einigung gegen das Dritte Reich statt. Der Neue Vorwärts" die Gazette des Genossen Otto Braun, berichtet, daß man nach alt-parlamentarischer Manier während der Aussprache mit den Kommunisten eine Denkschrift Parteivorstandes überreichte, und die „Weltbühne“ flagt erbittert, daß die sozialdemo= fratischen Führer versuchten, die Politik ihrer Partei nach 1918 zu rechtfertigen und die Verhandlung auf ein prinzipielles Gleis zu schieben. Sicherlich bedauert es mancher von uns, die Rechtfertigung einer pleitegegangenen Politit nicht mitangehört zu haben und es wäre tüstlich zu erleben gewesen, wie die sozialdemotratischen Vertreter einen Nichtangriffs = palt den Kommunisten vorschlugen, dem ein Zusammengehen von Fall zu Fall folgen könnte." Die Kommunisten ihrerseits schlugen als gemeinsame Formel für den Kampf gegen das Dritte Reich ,,Kampf für demokratische Freiheiten" vor, wobei man, angesichts des Terrors und der Not im Sowjetstaat, annehmen muß, daß sie sich mit diesem Vorschlag eines Kampfwortes über ihre rosaroten Brüder nur lustig machen wollten. Der Weltbühne“ aber ist zu entnehmen : „, Indessen hat der Prager Parteivorstand der S.P.D. für solche Parolen nicht das geringste Interesse. Er hat es brüst abgelehnt, mit den Kommunisten zusammenzuarbeiten und er hat jeinen Standpunkt stur mit dem alten Argument begründet, daß ein 17jähriger Bruderkampf nicht so ohne weiteres aus der Welt zu schaffen sei.“ Der Kriegsrat vom 23. November, zu welchem sich die in ihrem Vaterland nichts geltenden Propheten zusammengefunden hatten, hatte die

Pannen

und

NSK An der Tatsache, daß wenige Tage vor dem Weihnachtsfest zwei europäische Kabinette durch eine außenpolitische Krise erschüttert wurDer englische den, läßt sich nichts ändern . Außenminister Hoare und der französische Staatsminister Herriot, der Vorsitzende der raditalsozialistischen Partei, sind von ihren Amtern zurückgetreten : der eine in ritterlicher und geradezu rührender Form, als er vor dem Parlament von seinem „ Glück“ sprach, das ihn verlaſſen hätte, der andere mit der wohl kaum leugbaren Absicht, seinen Ministerpräsidenten über kurz oder lang mit in den Strudel hin-

20. Dezember 1935 Vertraulichkeit der Besprechung vereinbart und die Verpflichtung übernommen, Veröffentlichungen zu unterlassen. Wer möchte nicht Mitgefühl für die Bitterkeit hegen, welche den ſozialdemokratischen Parteivorstand ergriff, als der kommunistische " Gegenangriff" 900 Zeilen breit die kommunistischen Argumente für die Notwendigkeit einer Einheitsfront auseinandersekte und in seiner indiskreten Publikation nur 60 Zeilen den roten S.P.D.-Brüdern und ihren Einwänden gegen die Einheitsfront Plak gab. In einem dreiſpaltigen Klagelied stellt der „ Neue Vorwärts“ feſt, daß die Stärke des HitlerRegimes die Uneinigkeit seiner Gegner sei. Wir glauben, daß noch eine größere Stärfe des ,,Systems“ in der Abwesenheit dieſer ſtreitbaren Herren und ewig uneinigen zersetzenden Elemente liegt. So beschimpfen sie sich gegenseitig, ſo verfassen die Parteivorstände in alter Berufskenntnis Denkschriften, erörtern die Zweckmäßigkeit von Nichtangriffspakten, treten für und gegen Erklärungen ein, schmieren ihre Gazetten mit Pamphleten gegeneinander ebenso wie mit Beschimpfungen gegen das Volt voll, als deſſen Engel und Meſſiaſſe ſie ſich einst ausgaben. Sie freuen sich, daß in Deutschland Butterknappheit ist und hoffen auf günstigen Wind für etwaige Unterminierarbeit. Aber dabei sind sie nicht einmal so schlau, wenigstens die innere Einige feit und Geschlossenheit vom Nationalsozialismus zu übernehmen. Wenn sie sich etwas weniger deutlich im Auslande bespuden wür den, so könnte man sich vorstellen, daß sie wenigs stens ein einigermaßen friedliches und genehmes, wenn auch ohnmächtiges Daſein zu führen vermöchten. Der Völkerbund hat die Periode seiner Flüchtlingskonferenzen überwunden, die große Welle der internationalen Sentimentalität und des Mitgefühls für den ausgestoßenen Schmuk eines Volkes ist vorübergegangen. Und so wird es ein trauriges Flämmchen sein, das in wenigen Tagen auf den Tannenbäumchen deutscher Emigranten entzündet wird, wobei sie in manchen Gegenden noch nicht einmal sicher sind, daß sie nicht wegen Verbreitung eines ,,heidnischen" Baumkultes verfolgt werden. G. K.

Prinzipien

einzureißen. Und was hat zu diesen die Nationen und Gazetten bewegenden Ereignissen lezten Endes den Anlaß gegeben ? Jenseits des Kanals spricht man von Indiskretionen, die zu raschen Entscheidungen zwangen. Die Ereignisse haben sich angeblich überſtürzt und technische Fehler und Unfälle haben ein weiteres getan. Es war plöglich Verbindungsmöglichkeit die fernmündliche zwischen zwei westeuropäischen Regierungsstädten in die Brüche gegangen. An die Stelle des Telegramms oder Funkspruchs trat der ehrsame Briefträger, durch deſſen Vermittlung man

NSK Folge 297 in der einen Stadt überraschenderweise erfuhr, was in der anderen vorgegangen war. Und nun war die Panne nicht mehr wegzudiskutieren. Es werden vor den Parlamentariern Erflärungen abgegeben, daß so etwas nie mehr passieren würde und daß man so ein Unheil in der Zukunft verhindern würde. Und im übrigen stände die Regierung dort, wo sie immer stand. Mit dem Opfer des einen und dem Geständnis des anderen konnte dann ſchließlich ein allgemeiner Miniſterſturz und Kabinettswechsel verhindert werden, während diesseits des Kanals noch nicht zu übersehen ist, ob das bevorstehende neue Jahr nicht doch Überraschungen bringt und eine Regierung von einer anderen abgelöst wird. Die Bemühungen zur Beilegung eines nun seit Wochen tobenden Krieges sind in dem internationalen Getriebe auf ein Gleis geschoben worden, das nicht zum Ziele, sondern eher zu einer Entgleisung ge= führt hat. In den alpinen Bergen liegt als Dritter der europäischen und Weltinteressentenschaft eine korporative Institution, die von den Vorgängen in den beiden westeuropäischen Metropolen nicht unberührt geblieben und nun ihrerseits Entschlüsse gefaßt hat, die eigentlich keine sind, wohl aber eine seit Monaten umrungene Entscheidung traditionsgemäß hinauszuzögern . Der Völkerbund schwebt zwischen Scylla und Charybdis und möchte offenbar einerseits den. Großmächten nicht wehe tun, aber auch andererseits den kleinen Staaten helfen und insgesamt dem Frieden irgendwie dienen. Der kritische Vorgang wandert daher von Ausschuß zu Ausschuß, um in kollektiver Zusammenarbeit doch noch den Stein der Weisen zu finden. Das ist Genf! Die kollektive Politik ist ein Prinzip, ist eine Erfindung, die über die ganze Nachkriegspolitik Europas ihre Schatten ausbreitet. In der Theorie mag sie eine sehr ideale Angelegenheit sein, in der Praxis und in den Händen der Diplomaten aber ist sie zu einem politischen Faktor geworden, mit dem man alles und nichts machen kann. Nur so erklärt sich überhaupt erst die Möglichkeit, daß es trok Völkerbund und Sanktionsverhängung zum Ausbruch eines Krieges kommen konnte, über deſſen Ausgang und Ende noch keine Voraussagen gemacht werden können. Man glaubte einen Friedensplan" entdeckt zu haben und hatte das Pech, über diesen Plan selbst in innerpolitische Schwierigkeiten zu geraten. Wir stehen nicht auf dem Standpunkt, daß die Indiskretionen und Kabelstörungen allein für das Scheitern der fühnen Vorschläge verantwortlich sind, sondern daß hier irgend etwas am System nicht stimmt, das lebensnotwendiger Korrekturen bedarf. Es ist eigents lich keine natürliche Entwicklung, wenn Pannen und Prinzipien, statt eine Situation zu klären, zu unangenehmen Komplikationen führen. Jedenfalls erbliden wir in einer solchen Entwicklung nicht den Gipfelpunkt außenpolitischer Vollendung und friedenspolitischer Großtaten, wie sie einst 14 verheißungsvolle Punkte vers sprachen.

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20. Dezember 1935 Die schon gefaßten und nun wieder verworfe= nen Vorschläge und Entschlüsse sind nach den wörtlichen Erklärungen des zurückgetretenen englischen Außenministers in einer Atmoſphäre zustande gekommen, die man durchaus als kriegsbedrohlich bezeichnen muß, wenn Hoare sagt : „ Wir haben keinerlei Angst als Nation vor einer italieniſchen Drohung ; denn wenn Italien angreifen sollte, werden wir den Angriff erwidern, und nach unserer Geschichte zu urteilen, mit vollem Erfolg. Was uns beschäftigte, war etwas ganz anderes, nämlich, daß ein solcher isolierter Angriff ohne die volle Unterstügung der anderen Mächte unweigerlich zur Auflösung des Völkerbundes hätte führen müssen." Der Redner gibt dann weiter zu, daß die Pariser Unterhaltungen wirklich „ in einer Atmosphäre der Kriegsdrohung" stattgefunden hätten und „ England allein militärische Sicherheitsmaßnahmen getroffen“ hätte.

In diesem Appell an die Kollektivität des Völkerbundes, dessen Macht " wenig nütze, falls fie nicht mit einem Schlage geltend gemacht werde", unterstüßt Baldwin seinen zurückgetretenen Kollegen mit der Feststellung: „ Wenn wir dank unserer Völkerbundstreue allein tun müſſen, was alle anderen tun sollten, dann wird das englische Volk sagen, dies iſt das leztemal, daß wir es unserer Regierung erlauben , sich auf die kollektive Sicherheit zu verpflichten." Das sind harte Worte, vielleicht nicht nur für Genf im allgemeinen sondern auch für einen Staat im besonderen. Man hat sich augenscheinlich bei der Prinzipienreiterei fast zu Tode gehezt. Überzeugende und begeisterte Außerungen über den Völkerbund wechseln mit refignierenden Erkenntniſſen ab. Eine Exkursion in die direkte Machtpolitik löst innerpolitische Komplikationen und Ministerrücktritte aus. Die Kanonen sprechen im übrigen weiter ihre eherne Sprache. Der eine der beiden kriegführenden Staaten vertraut auf seine eigene Kraft und sein von ihm erkanntes Recht, der Gegner appelliert an den Völkerbund und erwartet von Genf Hilfe und Unterstützung. Zwischen diesen Meinungen und Feuern steht die durch die Gedanken Wilsons zustandegekommene kollektive Macht der Nationen.

Wir haben wiederholt der Meinung Ausdruck verliehen, daß bei der Gegensätzlichkeit der Interessen und Prinzipien der Völkerbund nicht gerade zu beneiden ist, aber auch immer wieder festgestellt, daß er für seine unglückliche Poſition selbst verantwortlich ist, wenn er sich quaſi zum Gerichtsvollzieher bestimmter Machtinteressen mißbrauchen läßt. Die Pannen sind schließlich viel weniger gefährlich als die Prinzipien, die sich nicht nur nicht auf einen Nenner bringen lassen, sondern darüber hinaus so gegensätzlicher Natur sind, daß eine follektive Politik unter solchen Umständen zum Unding an sich werden muß. Deutschland steht bei diesem Wirrwarr weit vom Schuß und kann nur immer wieder feststellen, daß die geniale Außenpolitit seines Führers es vor den Konflikten bewahrt hat, mit denen sich andere Staaten in diesen Tagen wieder mühevoll abringen dürfen. Dr. Walter Bastian.

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Ernährungsrichtlinien und

Vortragstätigkeit

Von Regierungsrat Dr. Ertel-Berlin. NSK Das Hauptamt für Volksgesundheit bei der Reichsleitung der N.S.D.A.P. hat auf Ans trag der Reichsarbeitsgemeinschaft für Volts: ernährung bei den einzelnen Gauen Ernährungsreferenten eingesetzt, zu deren vordringlichsten Aufgaben die Mitwirkung an der einheitlichen Ausrichtung aller Vortragsredner gehört, die sich mit Ernährungsfragen beschäftigen. Während es bisher den Rednern mehr oder weniger selbst überlassen blieb, sich an die Einstellung der offiziellen Geſundheitspolitik und an die ernährungswirtschaftlichen, im beson deren also an die erzeugungstechnischen Forderungen zu halten, hat schon die Aufstellung der Schulungsrichtlinien durch die Reichsarbeitsgemeinschaft für Volksernährung_im Juli 1935 erheblich Wandel geſchaffen. Dieſe Richtlinien, die gemeinsam mit den Vertretern der an der Reichsarbeitsgemeinschaft beteiligten Reichsbehörden und Parteidienststellen erarbei tet worden sind, werden nunmehr die Grundlage des weiteren Aufklärungswerkes bilden. Hinzu kommen die Maßnahmen zur Kontrolle der Ernährungsredner, die im Oktober d. Is. über alle Reichssender veröffentlicht wurden. Hiernach werden alle Personen, die vom 1. Oktober 1935 an Vorträge über Ernährungsfragen halten, zunächst von der Reichsarbeitsgemeinschaft unter Mitwirkung des Sachverständigenbeirats für Volksgesundheit bei der Reichsleitung der N.S.D.A.P. und der Ernährungsreferenten bei den Gauamtsleitungen einer gewissen Eignungsprüfung hinsichtlich der notwendigen Sachkunde und der persönlichen Zuverläſſigkeit unterzogen. Dieſe Eigenschaften werden bei Personen, die einer Reichs- oder Landesbehörde, dem Reichsärztes führer und dem Reichsnährstand unterstehen, als vorhanden vorausgesetzt. Ebenso gilt dies für Instrukteure der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes, der S.A. und S.S., so daß sich in ſol» chen Fällen eine Kontrolle erübrigt. Wird bei den Ermittlungen festgestellt, daß bei den einzelnen Rednern gewiſſe Unzulängs lichkeiten bestehen, so wird Gelegenheit geboten, auf geeignete Weise solche Mängel zu beheben. Anderenfalls kann der Genehmigungsschein der Reichsarbeitsgemeinschaft nicht erteilt werden. Die anerkannten Redner dagegen werden auch weiterhin betreut, indem ſie Hinweise über den neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung sowie über die modernen Beobachtungen und Erfahrungen praktischer Art erhalten . Ebenso erfolgt ihre Eintragung in eine besondere Liste , die allen Veranstaltern von Vorträgen, 3. B. den Gliederungen der N.S.V., der N.S.Frauenschaft, dem Deutschen Frauenwerk, der Deutschen Arbeitsfront u. a. m. zugänglich ge= macht wird. Diese Maßnahmen laſſen eine wesentliche Belebung der Vortragstätigkeit erwarten. Denn die genannten Organisationen werden sich um so öfter zur Abhaltung von entschließen, Ernährungsvorträgen je größer die Gewähr dafür ist, daß

sachlich einwandfreie , weltanschaulich zuver lässige und mit der offiziellen Auffaſſung über gesundheitliche und wirtschaftliche Ernährungsfragen vertraute Redner zur Verfügung stehen. Im Hinblick auf die außerordentlich wichtige Rolle, welche die Ernährung für den Gesundheitszustand der Bevölkerung spielt, würde eine Erweiterung und Vermehrung der Ernährungsvorträge nur zu begrüßen ſein. Dies kann auf dem eingeschlagenen Weg ohne weiteres erreicht werden, wenn die Ernährungsrichtlinien und die Rednerkontrolle zur vollen Auswirkung ges tommen sind. Es ist deshalb erforderlich, daß alle beteiligten Kreise hierbei mitwirken. Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Volksernährung nimmt Anregungen gern entgegen . Sie erteilt bereitwilligst Auskunft, insbesondere auch für den Fall, daß sich hier und dort noch Beanstandungen ergeben sollten. Die Anschrift der Reichsarbeitsgemeinschaft lautet : Berlin W 62, Einemstraße 11.

Nachrichten

Raffengedanke und Raſſenpolitik des Nationalsozialismus Ein Vortrag Dr. Groß' vor den Auslandsdeutschen in Florenz NSK Vor den in Florenz ansässigen Auslandsdeutschen sowie vor geladenen italienischen Gästen sprach der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P. Dr. Groß über das Thema: Rassengedanke und Rassenpolitik des Nationalsozialismus." Da besonders über die Raſſenpolitik des neuen Deutschland viele Unklarheiten im Auslande herrschen, andererseits aber diese Fragen die Öffentlichkeit der anderen Nationen sehr bes schäftigen, fand der Vortrag von Dr. Groß sehr interessierte Aufnahme. Die Zuhörer dankten ihm für ſeine eindrucksvollen Ausführungen mit aufrichtigem Beifall. Gruß einer Heimarbeiterin an das W.H.W. NSK Eine Heimarbeiterin aus Olbernhau im Erzgebirge, die bei der Herstellung der roten Reiterlein als Plaketten für die 3. Reichsstraßensammlung tätig war, legte in eine der Pappschachteln, die mit den Abzeichen gefüllt wurde, einen Zettel mit folgender Aufschrift hinein : ,,Mögen Ihnen unser Obernhauer Reiterlein viel Freude bereiten. Ich möchte jedoch mal wissen, wohin sie geritten sind. Frau Wally Neubert." Die Sendung mit dieſem erzgebirgiſchen Gruß gelangte jetzt in den Kreis Teltow. Der Kreisamtsleiter ließ es sich nicht nehmen, dieſer Volksgenossin, Mutter von drei Kindern, zuſammen mit der erbetenen Nachricht ein schönes Weihnachtspaket zu übersenden.

2

1

Frontberichte

des Winterhilfswerkes

Bom

Geben,

Helfen

1935/36

und

Raten

Eine Hauswalterin über ihren Ehrendienſt für das W.H.W. NSK Unser E. B. Schriftleiter ist nach dem Berliner Westen gefahren und hat an verschiedenen Stellen Hauswalter und Hauswalterinnen der N.S.V. nach ihrer Arbeit befragt. Nachfolgend schildert eine Hauswalterin ihre Auffassung und ihre Erlebnisse im Dienste des W.H.W. Kleine Arbeit -- großer Erfolg Wie die Arbeit eines großen Betriebes und das geregelte Arbeiten einer Behörde nur möglich ist, wenn alle beteiligten Beamten, Angestellten und Arbeiter gemeinschaftlich zujammenarbeiten, so ist es mit der Volksgemeinschaft. Nur wenn alle den ehrlichen Willen haben, kann eine solche Kameradschaft des ganzen Volkes auf die Dauer wirksam werden. Oft bedarf es nur einer kleinen Arbeit, um einen ganz großen oder doch verhältnismäßig großen Erfolg zu erzielen. Als ich anfing, stand ich einer Mauer von Understand gegenüber. Ich merkte gleich : ein zelne Volksgenossen wollten einfach nicht mittun. Sie dachten und lebten in Vorstellun gen, die heute veraltet sind und für die Zukunft feine Geltung haben dürfen, soll das Lebensgefühl des Nationalsozialismus sich im Bewußtsein aller Kreise wirksam verankern. Ich ging also daran, den einzelnen ,,Haushaltungen" menschlich näherzukommen. Denn jeder Erfolg der N.S.V. baut sich letzten Endes auf der durchdachten Mitarbeit von Hauswaltern auf. Es ist daher auch sehr entscheidend, ob wir unsere Arbeit mit Luft und Liebe besorgen oder als eine nebensächliche Tätigkeit auffaffen, die man nur dann ausführt, wenn man Langeweile verspürt oder sonst nichts Besseres zu tun hat. Es ist nicht damit getan, daß man Sammlungen einzieht oder Spenden entgegennimmt. Ich glaube, es ist notwendig, daß der Haus = walter der unmittelbare VerbinN. S. V. der dungsmann zwischen und allen Volksgenossen seines Bereiches ist. Was mich anbelangt, so habe ich von An= fang an versucht, nicht nur Hilfsbedürftige ausfindig zu machen und zu betreuen, sondern gleichzeitig mich auch darum zu fümmern, ob in den einzelnen Familien alles in Ordnung ist". Nur auf diese Weise ist es mir gelungen, jene verschämten Armen zu finden, die lieber hungern und frieren oder eine sonstige Not erleiden, als an irgendeine Stelle heranzutreten, die ihnen das Leben vielleicht etwas leichter machen könnte. Diese verschämten Armen herauszufinden, war in jedem Fall sehr schwer. Zumeist handelte es sich um ältere Leute, die

sich nur unbeholfen in der heutigen Zeit zurecht finden. Erst wenn ich diesen Volksgenossen menschlich näher gekommen war, enthüllte sich ein oft schlimmes Bild des Mangels und der Sorge.

Seelische Betreuung Ich habe in diesem Falle aber nicht nur dafür gesorgt, daß die Leute mit materiellen Mitteln unterstügt wurden, sondern mich auch um ihre Go seelische Betreuung gefümmert. organisierte ich in einem ,,meiner" Häuser die Im Hilfsbereitschaft aller untereinander. 3. Stod wohnt ein Studienrat M., der einer alten Dame, die eine kleine Wohlfahrtsrente bezieht und im 5. Stodwerk wohnt, regelmäßig Bücher, Zeitschriften und Zeitungen ausleiht. Im Erdgeschoß wohnt ein Künstler, der für Kabaretts und Kleinbühnen dann und wann zwei oder drei Freitarten zur Verfügung hat. Die bringt er mir dann jeweils, und ich freue mich immer, wenn ich nun die Karten an Leute weitergeben kann, die den Genuß eines Theaterstüdes oder eines Lustigen Abends schon seit Monaten oder vielleicht sogar seit Jahren vermissen. In den nächsten Wochen will ich sogar soweit tommen, daß die Bewohner der drei Häuser, die ich als Hauswalter zu betreuen habe, in einer kleinen Gastwirtschaft zu einer gemeinsamen fleinen Feierstunde zusammenkommen. Ich erhoffe mir von einer solchen Veranstaltung außerordentlich viel für das und Gemeinschaftsdenken Gemeinschaftsleben ,,meiner" drei Häuser. Darin erschöpft sich freilich die Arbeit eines Hauswalters noch keineswegs, sondern ich möchte vielmehr behaupten, daß sie damit überhaupt erst anfängt. Wie ich schon erwähnte, ist es not = wendig , daß man sich um die einzel nen Familien regelrecht fümmert. Man kann da viel helfen und raten und so manches geben, das noch nicht einmal etwas fostet. Gerade Familien, die in der Kampfzeit dem Nationalsozialismus fremd oder gar feindlich gegenüberstanden, ersuchen mich immer wieder um Auskunft und um meine Meinung zu der oder jener Sache. In einem Fall kommt der älteste Junge in die Lehre und die Familie weiß noch nicht, wo sie ihn hinstecken" will. Bei einer anderen Familie kommt der kleine Kurt im nächsten Jahr zur Schule, und es ist ein Streit darüber entstanden, ob er nicht am besten erst eine Vorschule besuchen soll. Während ich hier persönlich raten konnte, da ich von Beruf Lehrerin bin , habe ich bezüglich

RSK Folge 297 der Lehrstellenvermittlung den Familienvater an die zuständige Stelle der Hitler-Jugend verwiesen.

Ein dickes Notizbuch! Im Laufe der Zeit habe ich mir ein jezt schon ziemlich umfangreiches Notizbuch angelegt, in dem säuberlich die Anschriften der Deutschen Arbeitsfront", der D Rechtsberatungsstellen der N.S.D.A.P.“, die Auskunftsstelle der Frauenschaft und viele andere Anschriften aufgezeichnet sind. komme ich nun zu einer Familie, um Eintopfspenden einzuziehen, dann werde ich schon lange nicht mehr vor der Tür stehen gelassen, sondern gleich in die gute Stube" geführt. Dort stehen oftmals mit Bändchen versehen - meine Pfundspenden längst bereit. Zugleich aber werde ich auch wieder um den oder jenen Rat ersucht. Ja, der Vertrauensmann des W.H.W. wird unter das Kreuzfeuer von Fragen genommen, die er oft selbst nicht mehr entscheiden kann, weil sie etwas sehr abseits führen. Denn zwischenhinein fragen ehemalige Marxisten plöglich, wie denn diese oder jene vom Nationalsozialismus propagierte Auffassung eigentlich gemeint sei. Sie geben damit deutlich zu erkennen, daß sie suchen und mit den Fragen der Zeit fertig werden wollen. Für das alles muß man eine klare Antwort haben. Der Hauswalter, der nicht aus eigenem Wissen raten kann, muß den Volksgenossen Stellen der Partei , der Behörden und ihrer Untergliederungen angeben können, wo sie ausführlich beraten werden. Nicht selten kommt es vor, daß in gewiſſen Wohnungen Übelstände vorhanden sind, die Da hört einer schleunigen Abhilfe bedürfen. der Betreuer der einzelnen Familien , daß „ eine Etage höher" der Mann regelmäßig seinen Wochenlohn vertrinkt und dann seine Frau im betrunkenen Zustande so mißhandelt, daß es „das ganze Haus hört". Unmündige Kinder werden dabei Zeugen eines würdelosen und schamlosen Schauſpiels. In einem anderen Fall trifft die „Frau vom W.H.W." auf schwarzarbeitende Doppelverdiener, die sich bisher durch geschickte Scheinverträge der polizeilichen Recherche entziehen konnten . Zuweilen findet man auch schwere bauliche Schäden in der Wohnung vor, die trok alles Drängens der Mieter von den Hausbeſizern einfach nicht beseitigt werden. Wenn solche Übelstände noch gegen baupolizeiliche Vorschriften verstoßen und darüber hinaus das gesundheitliche Wohl der Mieter bedrohen, dann find sofort die zuständigen behördlichen Stellen zu benachrichtigen, damit einem solchen Verhalten tatkräftig begegnet werden kann. So wird der richtige W. H. W. - Hauswalter ein „ Mädchen für alles“. Wenn daher der Plag eines ehrenamtlichen Helfers, eines Vertrauensmannes, der im wörtlichen Sinne das Vertrauen seiner Führung wie das Vertrauen der Betreuten haben muß, zu be= sezen ist, so sollte man nach meiner Meinung grundsäglich nur an die besten Kräfte denken. Weg zur großen Gemeinſchaft Und nun noch ein Wort zu den „ ver = schämten Armen". Sie sind zumeist in ihren Formen sehr bescheiden und ihr Haushalt iſt immer blitzſauber. Er zeugt da und dort von einem früher vorhandenen Wohlstand. Sie bedauern selbst, für das W.H.W. nichts geben zu können und sind

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20. Dezember 1935 danach geneigt, freundlich grüßend die Tür wieder zu schließen. Für sich selbst Unterstügung zu heischen, das kommt ihnen gar nicht in den Sinn. Jezt erwächst aber dem Vertrauensmann des Winterhilfswerkes eine oft große Aufgabe. Es muß ihm irgendwie gelingen, solche Volksgenossen aus ihrer Isolierung herauszuholen und zum Reden zu bringen . Das erstemal wird er damit zwar nicht viel erreichen. Aber wenn er öfter fommt und unter dieſem oder jenem Vorwand den betreffenden Volksgenossen immer wieder spricht, dann wird er nach und nach doch sein Vertrauen gewinnen und schließlich an eine wirklich dankbare Betreu ungsarbeit gehen können . Menschen, die ohne eigene Schuld in Not geraten und auf alle Fälle nach außen hin" den Schein wahren wollen, verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Sie zeigen schon in der Art des Auftretens, daß sie wirklich in einem Notstand sich befinden müssen. Der Menschenkenner wird in ihren Naturen erkennen, denen es eben ,,peinlich ist, in den Geruch der Armut" zu kommen oder gekommen zu sein. Verschämte Arme sind mehr als feinfühlig und sie bedürfen daher einer beson = ders pfleglichen Behandlung. Man macht sie plaudernd und im leichten Scherzton darauf aufmerksam, daß sie ja nichts geschenkt bekommen. Man helfe ihnen deshalb, weil sie sich selbst. wenn sie es könnten, ja genau so bereitwillight zur Hilfe für andere zur Verfügung stellen würden. Und das geht alle Volksgenossen an ! Glaube doch keiner, a usgerechneter wäre zu schade Mehl einzusammeln". Denn es geht ja im Grunde nicht darum, sondern um den Nachweis, daß wir Deutschen in allen Gliedern ein einiges Volk geworden sind. Es geht darum, dem „ kleinen Mann" die Überzeugung einzuhämmern, daß mit ihm auch die „beſſeren Leute" an einem Strang“ ziehen. Auf meinen " Botengängen“ für das W.H.W. sehe ich immer wieder, daß die Bevölkerung mehr und mehr verstanden hat, was der Natio= nalsozialismus erstrebt und was er ſeinem Wesen nach eigentlich will. Die Mehrzahl der Volksgenossen gibt gern und freudig, verhältnismäßig viel . Nicht wenige von denjenigen, die regelmäßig ihre Pfennige dem W.H.W. spenden, werden sogar vom Winterhilfswerk laufend betreut. Auf ihren Gesichtern spiegelt sich der Glanz einer ganz großen Freude , wenn auch sie mal 20 oder 30 Pfennige in die Büchse des Hauswalters tun können. Man merkt ihnen so recht an, wie stolz es sie macht, auch einmal geben zu können. Und wenn es auch nur Pfennige ſind . . . Geben um der Liebe willen Aber von allen Sammlungen ist die PfundSpendensammlung immer wieder der beste Maßstab für die Beurteilung der Menschenherzen. Da ist z. B. ein ältliches Fräulein. Sie ist Telephonistin und arbeitet Tag für Tag ihre vorgeschriebene Stundenzahl. Sie hat niemanden zu versorgen und stellt deshalb ihre Ersparnisse ausnahmslos dem W.H.W. zur Verfügung. Auf ihre besondere Art allerdings. Sie fertigt fleine Päckchen aus Mehl, Nudeln und anderen Lebensmitteln. In jedes dieser Päckchen legt sie obenauf einen Brief, in dem sie dem Empfänger einige aufmunternde und freundliche Worte sagt. Gewiß, es sind ja nur Worte. Aber in ihnen

ཁི་ སུ་

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NSK Folge 297 liegt soviel Wärme und Mitgefühl, soviel Ver= stehenwollen und ehrliche Liebe, daß trok der vielfältigen Not mancher der Empfänger nicht die Gabe, sondern durch sie den Mitbruder sieht, der ihn versteht und der mit ihm trägt. Dieses ältliche Fräulein schenkt nicht um zu geben, sondern sie schenkt mit Liebe. Sie tann nicht viel geben, weil sie vom Leben nicht mit irdischen Glücksgütern gesegnet wurde. Aber was sie schon gibt, das verteilt sie aus vollem Herzen. Was sie daher dem einzelnen Volksgenossen zu sagen hat, das wiegt so schwer, das ist so gewichtig und so wertvoll, daß es den legten Wert, den es auf dieser Welt gibt, umfaßt ― das Herz.

20. Dezember 1935

Der Nationalsozialismus selbst hat uns die Kraft gegeben, den Volksgenossen zu finden. Wer das Glück hat, für das Winterhilfswerk ehrenamtlichen Dienst zu tun, der wird sehr bald eine Bereicherung seines Lebens fühlen, die er nie mehr entbehren möchte. Freilich handelt es sich dabei nicht um eine materielle Bereicherung, sondern um die Freude, am Werk des Führers Anteil zu haben, den Volksgenossen fagen zu dürfen : Ihr seid nicht verlassen, wir denken an euch und sorgen für euch, denn wenn es euch besser gehen würde, dann würdet ihr ja auch im gleichen Geist für die bedürftigen Volks, genossen sorgen.“

Geſchehen zwiſchen Berlin und Nürnberg

Eine Skizze NSK Es war auf der Fahrt von Berlin nach Nürnberg im Speisewagen des D-Zuges. Ge= rade fuhren wir — „ drei Mann hoch“ durch Thüringen, freuten uns an dem weißen Märchenwald draußen, beobachteten neugierig die ersten Schispuren auf den Hängen und stellten sorgende Betrachtungen an um drei junge Rehe, die vergeblich im Schnee nach Futter suchten. „ Ach“, ranzte mein Gegenüber, „machen Sie sich doch keine Kopfschmerzen um solche Viecher, für die ist auf jeden Fall gesorgt.“ „So?", erwiderte ich, „ glauben Sie wirklich? Aber ich kann mir denken, daß man auch daran Anteil hapen kann . Sehen Sie, die Futterpläge können beispielsweise verschneit fein, oder es kommen zu viele Tiere an eine Stelle, da wird doch keines richtig satt, meinen Sie nicht auch ?" ,,Na ja, aber das soll unsere Sorge nicht sein, dafür sind ja doch die Förster und Wildheger da, die werden es schon richtig machen. Ober, bringen Sie mir ' ne Flasche Badener, aber anständig temperiert !" Herrlich, dachte ich, wirklich ein ,,netter" Junge; na, so fängt's an. Da fiel mein Blick auf „fie“. Unbeachtet und verlassen stand fie vor mir, klein eigentlich, aber doch wieder ohne weiteres sichtbar. Man konnte sie von jedem Plak aus gut ſehen, und es war mit ihr und den Menschen ganz merkwürdig. Man kannte ſie nämlich schon lange ; manche waren froh, wenn sie ihr aus dem Wege gehen konnten, andere aber waren glücklich, sie zu treffen. Aber sie hatte doch mehr gute Freunde als ihr nicht wohlwollende Bekannte, und das war jeht ausschlaggebend — paßt auf !

Der anständige temperierte Badener" wurde nämlich gebracht, und da stand „sie“ plöglich im Wege. Den Servierkellner störte sie nicht ; im Gegenteil, er faßte sie behutsam an und stellte sie vor die Weinflasche, unmittelbar davor, so, daß man sie jezt erst richtig sehen konnte. Mein Gegenüber aber machte nun etwas sehr Merkwürdiges. Er nahm sie hoch, stellte sie mit vernehmlichem Geräusch auf die äußerste Ede

des Tisches und rief abermals nach dem Ober: ,,Nehmen Sie doch das Ding hier weg, man ist ja nirgends mehr vor ihr sicher, selbst nicht hier im Speisewagen." ,,Nein, mein Herr, das darf ich nicht tun, und gestatten Sie mir die Bemerkung, daß dieses kleine Ding doch wirklich noch Play hat. Meine Kollegen und ich haben ihr erst gestern auf der Fahrt nach Berlin unſer ganzes Trinkgeld geschenkt, man weiß doch wirklich, daß man damit das beste Werk tut. Wollen Sie ihr nicht auch eine Mark schenken? Bitte, seien Sie ſo freundlich." ,,Herr, in welchem Ton sprechen Sie mit mir ? Ich denke nicht daran, ihr was zu geben, ich habe dafür kein Geld. Man muß schon so rechnen heute, nehmen Sie den Kram endlich fort, sonst passiert etwas !"

Der Ober nahm sie leicht auf und reichte fie mir entgegen. Ich gab ihr, was ich entbehren konnte. Dann ging er mit ihr von Tisch zu Tisch, und jeder bereitete ihr gern einen freundlichen Empfang. Es war herrlich, zu ſehen, mit welcher Liebe ihr jeder der Insassen entgegen fam , und wieviel Geld sie in der kurzen Zeit bekam. So viel, daß ſie beim beſten Willen nicht mehr tragen konnte, auch nicht dann, wenn ihr mein Gegenüber etwas gegeben hätte. Inzwischen war aber mein sauberes Gegenüber ausgestiegen . Der Mann hatte Angst vor ihr bekommen, eine Angst, die ihn lächerlich und im schlechten Sinne unvergeßlich für uns alle machte. Denn „ ſie“, das war eine kleine Büchse des Winterhilfswerks . Rudolf Hartmann .

Das „Reiterlein “ auf dem Chriſtbaum NSK In den Tagen vor Weihnachten, näm, lich in der Zeit vom 18. bis 22. Dezember, werden die Gliederungen der Hitler-Jugend das Abzeichen für den Monat Dezember, ein höl

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zernes Reiterlein , vertreiben. Dieſes Abzeichen, in 7 600 000 Stüd von der erzgebir gischen Spielwarenindustrie hergestellt, hat in 80 000 Tagewerken über 2000 Heimar = beitern Arbeit und Brot gegeben. Zu seiner Herstellung sind 25 Arbeitsgänge bei rund 950 000 Arbeitsstunden benötigt worden. Zu Weihnachten kommen 7 600 000 Reiterlein des W.H.W. in alle deutschen Gaue. Sie sind ein Gruß jener handwerklichen Künstler des

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20. Dezember 1935 Erzgebirges, das auch heute noch zu den deutschen Notstandsgebieten gehört. Wenn am Weihnachtsabend der bunte Lichterbaum im Glanz der Kerzen strahlt, dann laßt unſere lieben Volksgenoſſen aus dem Erzgebirge mitten unter euch sein. Hängt die „ Reiterlein" neben die glitzernden Tannenzapfen, neben das Silberhaar und die bunten Kugeln. Ihr feiert dann das Fest der Winterfonnenwende inmitten eures Volkes.

Wenn es ernſt wird mit der Gemeinſchaft …… NSK Man kann an der Einstellung eines Volksgenossen zu dem Gemeinschaftswerk „Kraft durch Freude" und insbesondere zu den Urlaubsreisen sehr gut erkennen, ob er das Wollen unserer Zeit begriffen hat oder nicht. Es gibt so viele Menschen, die das Wort ,,Gemeinschaft“ bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in den Mund nehmen, allgemeine Weisheiten über nationalsozialistisches Denken und Handeln äußern, theoretisch über alles genau Bescheid wissen und für jede Maßnahme eine weltanschaulich begründete Deutung finden. Aber wenn man ihnen von den " Kraft-durch-Freude"Reisen erzählt, wo Volksgenossen aus allen Berufen und Ständen zusammenkommen, und wenn man ihnen zur Teilnahme an einer solchen Reise rät, dann springen sie plöglich ab. ,,Nein, nein, für mich ist das richts !" Fragt man nach Gründen für dieſe Antwort, dann heißt es faſt immer : „ Das ist ein Massenbetrieb! Man fühlt sich dauernd verpflichtet, mit den andern zuſammenzusein! Und das liegt mir nicht !“ Abgesehen davon, daß die KdF. -Reisen mit Massenabfertigung nichts zu tun haben, daß jeder seinen Urlaub so gestalten fann, wie er will, ist diese Auskunft doch überaus aufschlußreich in bezug auf die innere Einstellung des betreffenden Volksgenossen. Wenn es ernst wird mit der Gemeinschaft, dann entdecken die klugen Leute plötzlich ihren Individualismus, dann sind sie besorgt, in der "" Masse untertauchen" zu müssen, dann halten sie sich — ganz entgegen ihren sonstigen Beteuerungen für viel zu bedeutend, um „ nur“ ein Urlauber sein zu können. Es sind immer dieselben armseligen und blutleeren Individualiſten“, die mit solchen Einwänden kommen. Es sind immer die sogenannten Individualisten", die als Glieder einer Gemeinschaft kläglich versagen. Sie haben eine instinktive, durchaus berechtigte Scheu, ihren Individualismus einmal auf die Probe_zu stellen, indem sie mit schaffenden Volksgenossen zusammen in die Ferien gehen. Denn sie wissen ganz genau, daß an der Tatsache der Gemeinschaft die schönsten Redensarten über die Gemeinschaft zerbrechen. Noch einmal : auf einer Gemeinschaftsreise bann man sich am besten vom Wert seiner Persönlichkeit überzeugen ! Da zeigt es sich, wer inneré Autorität besigt. Da stellt sich heraus,

wer um seiner Haltung willen von allen geachtet wird. Da „ſpielt man die Rolle“, die einem wirklich zukommt. Da imponiert man nur als Charakter und nicht als Schönredner. Und da zeigt sich auch, was für dieses Leben wichtig, und was für die Gemeinschaft unwichtig ift. Wir haben heute geschlossene Persönlich teiten nötig. Auf ,,Individualisten" fönnen wir gern verzichten. Auf der Azorenfahrt im April dieses Jahres befand sich auf der „Oceana“ ein Mann, ein bayerischer Holzfäller, der jedem Urlaubskameraden die höchste Achtung ab nötigte. Dieser Mann war von einer beispiellosen Harmonie in allem, was er tat und sagte. Er gab sich niemals Mühe, irgendwie hervor zutreten. Aber es ging von ihm etwas aus, was jedem Mann an Bord, vom Kapitän bis zum jüngsten Steward, mit dem Bewußtsein erfüllte: Das ist ein Kerl !"

Wie kümmerlich hätten sich gegen den Engelbert, diesen ausgesprochenen Gemeinschaftsmenschen - und deshalb : Persönlichkeit jene Leute ausgenommen, die den „ einfachen Arbeiter" gönnerhaft auf die Schulter klopfen und sagen: „ Ich bin ja auch nur ein Volksgenosse!" Einer hat das mal mit dem Engelbert versucht. Der Erfolg war köstlich. Der Berthel" lächelte. Na, es war wiederschmetternd für den "" Gönner", - dieſes Lächeln. Er suchte das Weite und hat auf der ganzen Fahrt nicht mehr über den Begriff des Voltsgenossen" geredet. Aber es gibt auch Menschen, die auf den Reisen aus „Leuten“ zu Volksgenossen und Kameraden wurden, die in der Urlaubergemein= schaft, die immer ein freiwilliger Zusammenschluß ist, zu richtigen Kerlen wurden. Manch einer hat erst auf KdF.-Reisen erlebt, was das heißt : Volksgemeinschaft. Und manch einer hat hier erst seine Persönlichkeit entdeckt, als ihn die andern, die Kameraden in kleinen Dingen, um Rat fragten. Es geht nichts über eine Anonymität, die man sich selbst auferlegt. Und es gibt keine schönere Gelegenheit zu diesem gefunden Experiment, als eine Gemeinschaftsreise. Man kann viel, unendlich viel für sich aus diesem Experiment gewinnen. Und am Schluß einer Reise hat man dann die heilsame Erkennt nis gewonnen : ,,Also, so stehe ich da!" H. St.

Druck : M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68 Zimmerstraße 88.

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 297

Umschulung einkommensloſer Rechtswahrer NSK Berlin, 20. Dezember. Der N.S.-Juristenbund hat in seinem Sozialamt ein ,,Arbeitswerk zur Förderung des Berufseinsaßes der deutschen Rechtswahrer" errichtet. Zweck dieses Arbeitswerkes ist es, Rechtswahrer in verstärktem Maße dadurch in Arbeit und Brot zu bringen, daß ihnen Kenntniſſe auf verſchiedenen Gebieten des Wirtschaftslebens vermittelt werden. Insbesondere ist es die Aufgabe dieses Arbeitswerkes, den Jungjuriſten weitere Arbeitsgebiete zu erschließen und die vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten durch den Nachweis von Bewerbern mit geeigneten Kenntniſſen auszuwerten. Infolgedessen werden in den Arbeitsgemeinschaften des Arbeitswerkes diejenigen Wissensgebiete behandelt, nach denen auf Grund der Arbeitslage Nachfrage besteht. Das Arbeitswerk soll also feine Berufsschulung darſtellen, ſondern den stellungsuchenden Rechtswahrern die Aneignung solcher praktischen Kenntnisse ermöglichen, die ihre Vermittlung in eine Stellung nach Möglichkeit gewährleisten. Auf diese Weise wird mit Rücksicht auf die große Zahl einkommensloser Rechtswahrer eine wirksame Arbeitsbeschaffung in die Wege geleitet, die um so erfolg versprechender iſt, als sie auf vorhandene Bedürfnisse Rücksicht nimmt . An der Spitze des Arbeitswerkes steht ein Kuratorium, das sich aus führenden Persönlichkeiten des Wirtschaftslebens zusammensetzt, und dem Vertreter des Reichsjuſtizminiſteriums, des Reichsfinanzministeriums, des Reichswirtschaftsministeriums, sowie der Präsident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und die Reichsführung des N.S.Juristenbundes angehören. Die Kurse der Arbeitsgemeinschaft beginnen am 6. Januar 1936 und enden im März . Eine Teilnahme steht allen beschäftigungslosen Bundesmitgliedern offen. Anmeldungen und Anfragen können nur berücksichtigt werden, soweit sie unter Einhaltung der im Mitteilungsblatt Nr. 7 zum Heft 23/24 „ Deutsches Recht“ vom 15. Dezember veröffentlichten Richtlinien erfolgen und spätestens bis zum 31. Dezember 1935 bei der Reichsgeschäftsstelle, Berlin W 35, Tiergartenstraße 20, eingehen.

Parteiamtliche

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20. Dezember 1935

Stimmen des Auslands

Brasilianischer Wissenschaftler erkennt den Wert der deutschen Steriliſationsgesetzgebung NSK In der „ Gazeta“, der größten Nachmittagszeitung Sao Paulo , Brasilien, veröffentlicht Mauricio de Madeiros , ein bekanntes Mitglied der „ Academia de Letras", (Akademie der Wissenschaften) in Rio de Ja= neiro, einen beachtenswerten Artikel mit dem Titel: Die Sterilisation". Dieser Artikel wurde, wie das Presseamt der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. mitteilt, anläßlich der in Rio de Janeiro stattgefundenen Ersten Interamerikanischen Konferenz für geistige Hygiene" geschrieben. Bei dieser Konferenz trat die größte Zahl der teilnehmenden Wiſſenschaftler für den Wert des deutschen Gesetzes ein. Mauricio de Madeiros schreibt u. a.: „ Das deutsche Gesez ist etwas Einzigartiges an technischer Vorsicht. In ihm ist alles vorausgesehen, weil die Entscheidung, auf der sich die Sterilisation begründet , ein regelrechtes Urteil darstellt, das durch zwei medizinische und Erbgesundheitsgerichte geht, ein örtliches nämlich und das Oberste. Das örtliche Gericht ſezt sich zusammen aus einem Berufsrichter und zwei medizinischen Sachverständigen, von denen einer Amtsarzt ist und der andere Privatmann. Das Oberste Erbgesundheitsgericht wird von einem Richter des Reichsgerichts und zwei Medizinern gebildet. Im Prozeß selbst treten Zeugen auf. Der Patient kann ihrer soviel anführen, wie er will, und kann die Verteidigung durch einen Vertreter oder persönlich vornehmen. Man wird sagen, daß die Prozeßform der Sterilisation den Anschein einer Strafe gibt. Das ist nur ein Anschein, der aber besteht, um die Interessendes Patienten zu sichern. Wenn jedoch das Oberste Erbgeſundheitsgericht seine Entscheidung gefällt hat, so ist diese end gültig. Außerdem ist das Gesetz in seinem technisch - operativen Teil sehr vorsichtig , denn dieser kann nur durch einen kompetenten und zugelassenen Spezialisten vorgenommen werden , und dieser ist dann noch verpflichtet, ein Dokument vorzulegen, in dem er genau die Technik angibt, die er angewandt hat!

Bekanntgabe Der Oberste Parteirichter : NSK Das Oberste Parteigericht bleibt vom 22. Dezember bis 3. Januar 1936 geschlossen. gez.: Buch. München, den 20. Dezember 1935 .

Ich bekenne, daß ich, je mehr ich über dieſes Gesetz lese, und je mehr ich die Ergebnisse seiner Anwendung und die Art kenne wie es ange= wandt wird, um so größere Begeiste = rung dafür empfinde. Das Gesez Hitlers ist ein einzigartiges Monument der Weisheit !"

Nationalſozialiſtiſche Brief • und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. • b. 5., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München Berlin , Berlin SW 68, Bersand: Cher - Verlag 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach 113 46) zu richten München (Bostichedkonto Rünchen

ParteiKorreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAR

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NSK Folge 298

}

21. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Volks - Weihnachten NSK Ausländische Hezblätter haben geglaubt, sich darüber lustig machen zu müſſen, daß in Deutschland Minister auf die Straße gingen und bettelten ". Es gibt kein Teil des Volkes, der nicht seinen Anteil trüge an dem großen Hilfswerk, das ein wenig Weihnachtsfreude auch in das leßte deutsche Haus tragen will. Mit unermüdlichem Eifer zog die Jugend durch die Straßen, um ihren Anteil an den Kampf gegen die Not zu bewältigen , um mit frohen, lachenden Gesichtern an die Hilfsbereitschaft der Volksgenossen zu appellieren. Man kann das nationalsozialistische Deutsch, land mit den verschiedensten Augen sehen. Wir haben nie erwartet, daß die deutschfeindliche Presse und die Emigranten ihren Lesern Deutschland so schildern würden, wie es wirklich ist. Wir haben es nie anders erwartet, daß in den Augen dieser Menschen oder wenigstens in ihrer Darstellung der Nationalsozialismus überhaupt nicht fähig ist, ein einziges gutes Werk, das ihrer Kritik standhalten könnte, zu schaffen. Warum ſoll von dieser Seite aus nicht

Merkwürdige

NSK Unter dem Titel : „ Das ist mein Österreich!“ findet man an den österreichischen Volks-, Haupt- und Mittelschulen als Klassenlektüre und Richtlinie für den vaterländischen Unterricht ein Buch, dem wir u. a. folgende Stellen entnehmen : ,,Schauen wir ein wenig! Das heute so progige Berlin wird zur Zeit Leopold des Glorreichen überhaupt nicht genannt. Die Bewohner seiner Gegend, der Mark Brandenburg, waren damals noch Wenden, also Slawen, Und die und obendrein halbe Heiden. Preußen? O jemine! Die waren zu jener Zeit

auch gegen die führenden Männer, die man sonst in ganz anderer Hinsicht kritisiert, nicht auch der besorgte Vorwurf erhoben werden, sie würdigten sich zu „ Bettlern “ herab ? Wenn man aber in Deutschland heute durch die Straßen geht, gerade in den Weihnachtstagen, dann steht man, wenn man sehen will , daß der Nationalsozialismus es doch verstanden hat, eine Volksgemeinschaft der Deutschen, Volts weihnacht eine zu schaffen. Mag der „ Osservatore Romano“ noch so sehr gegen den „ heidniſchen “ Weihnachtsbaum wettern. Mag der Ewigunzufriedene auch noch so sehr über „ das ewige Sammeln“ ungehalten sein. Diese Gemeinſchaft der Deutschen, die alle umfaßt, vom Führer bis zum legten Arbeitslosen, ist da. 30 000 Weignachtsfeiern am Sonntag im Reich, auf denen 5 200 000 Kinder beschenkt wurden, das ist Ausdruc dieses Gemeinschaftswillens , der heute alle beherrscht , die Deutsche sind.

Schullektüre noch keine Deutschen, sondern ein den heutigen Lettländern verwandter Stamm und gleichfalls Heiden. Erst ein Menschenalter später wurde ihnen durch den Deutschen Ritterorden das Christentum und Deutschtum zugleich eingebläut. Dabei hielten sie sich damals schon für das klügste Volk der Welt. Kriegerisch und tapfer waren sie, fleißig auch. Aber Menschenopfer und Vielweiberei blühten. Bier und Met kannten sie; aber gegorene Stutenmilch schmeckte doch viel besser. Gebrechliche Söhne durfte der Vater ersäufen; ebenso die Töchter bis auf eine. Manche radikale Lehren des heutigen Nationalsozialis-

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NSK Folge 298 mus mögen auf erblicher Belastung aus jener Zeit beruhen ; vielleicht ist das auch bei den Nußknackergesichtern des deutschen Nordens der Fall. Sonst ist von der Kultur der Preußen aus jenen Tagen wenig zu berichten. Haben wir heimatbewußte Österreicher also wirklich eine „Aufnordung“ nötig?" . „ Alter Steffel, du stehst noch? Du stehst wirklich noch? Denk dir, was mir geträumt hat ! Die Preußen wollten dich umblaſen. Da hast du sein wienerisch geschmunzelt und gebrummt : ,,Sollen sich vorerst ihr großes Goscherl besser waschen !" Und bist ruhig stehengeblieben . Aber, Steffel, Spaß wärs keiner, wenn uns die Preußen als Kolonie gekriegt hätten, wie es ihre Absicht war. Da wärst du gleichgeschaltet" worden. Weil du ein Wiener bist und der richtige Wiener erst am Abend einen Spitz hat, hättest du deinen Spit tagsüber ablegen müſſen und hättest ihn erst in der Dämmerung wieder auffeßen dürfen . Und wenn du dich nicht gefügt hättest, so hätten sie dich umgelegt und nach Berlin geschleppt als Fothobel für preußische Maulhelden. Alles wegen der Gleichschaltung, mein Lieber. Und bilde dir nicht ein, du wärst ins preußische Maulwerk nicht hineingegangen . Du, das ist groß. Die Nilpferde in Schönbrunn können da bei weitem nicht mitkonkurrieren. Also sei froh, Steffel , daß nichts passiert ist. eſſerer ge= sind Die preußischen Geschichtsverb wohnt, die Zeit, in der du gebaut worden bist, das finstere Mittelalter zu nennen. Sie haben ja für ihr Land da oben recht. Als der Deutsche Orden in 50jährigem Kampf den Preußen das Christentum eingeprügelt und das Land erobert hatte, kam er zusamt seinem Gebiete unter polnische Oberhoheit und nun wird es für lange Zeit. Es rührt sich nichts, es gibt keine größeren Taten zu vermelden - kein Wunder, daß den preußischen Geschichtsschreibern jene Zeit finster vorkommt."

21. Dezember 1935

,,In den siebziger Jahren des 14. Jahrhunderts unternahmen Albrecht III. und Leopold III., die Söhne Albrechts II., des Weiſen, und Brüder Rudolfs des Stifters, einen Kreuzzug gegen die Preußen. Die waren damals fast so lieb und gewinnend wie heute. Einer ihrer Häuptlinge ließ Gefangene langſam verbrennen, oder mit Keulen erſchlagen, oder mit den Beinen an einen Baum aufhängen. Der Höhepunkt ihrer Kultur aber war folgender : Man schnitt dem Gefangenen den Nabel aus und nagelte ihn an einen Baum. Dann trieb man mit Keulenschlägen den armen Teufel so lange um den Stamm herum, bis die Eingeweide aus dem Leibe herausgewunden waren. Wo wäre einem Österreicher je so etwas eingefallen ? Diese Brutalität ſchlägt heute wieder durch. Offenbar erbliche Belastung ! Wie damals der Schrei des Entseßens das ganze sittliche Europa. durchhallte, so sieht heute die ganze Welt das Schauspiel, wie Großpreußen dem armen, wehrlosen Österreich den Bauch eintreten möchte. Deutsche Treue von heute ! Weil man den anderen Nachbarn nichts tun kann und vor ihnen fagbuckeln muß, läßt man ſeine Wut und seinen Ingrimm an der Donauheimat aus“ *

Der fromme Verfasser, Iosef Wagner , der übrigens geistlichen Standes iſt, aus dem „ christlichen“ , „ toleranten“, „ kulturhütenden“ Neuösterreich sei seiner eigenen geisti gen Armut überlassen. Daß ein solches Buch aber drüben erscheinen und zur Schul lektüre werden konnte, läßt tief blicken und ist geradezu ein Hohn auf das Wort des österreichischen Außenminiſters, der dieser Tage feierlich erklärt hat, von österreichischer Seite aus gäbe es keine Hinderniſſe für die Wiederherstellung freundnachbarlicher Beziehungen. Der Minister wird mit uns darin einig ſein, daß auch Schmutzlachen Hindernisse auf dem Wege M. des Zusammenfindens sein können .

Junggesellen-Weihnachten in

den Bergen

NSK. Die Freunde siten an dem großen runden Tisch, an den sie sich im Laufe der Zeit gewöhnt haben. „ Für einen Junggesellen ist Weihnachten die bescheidenste Zeit im ganzen Jahr ", beginnt Hans, du lungerst in der Gegend herum und triegst sentimentale Anwandlungen. Man hat .niemand, die Mädchen machen auch alle in Familie, die Kneipen schließen sogar, es ist zum Auswachsen!" Der junge Mann gähnt mißmutig hinter der Hand. Die Stimmung an dieſem Gaſthaustiſch ist heute nicht berühmt, und das Bier schmeckt nicht recht bei dem kalten Wetter. „Hans, du hast doch sicher Bekannte. Lad' dich doch einfach ein, du bist doch sonst nicht so schüchtern." „ Das ist es ja eben. Du kannst nach Hauſe fahren. Bei mir fällt das aus. An solchen

Familientagen ist man nicht gern gesehen. Die Leute wollen Weihnachten für sich sein. Meinst du, ich hätte Lust, scheel angesehen zu werden oder das fünfte Rad am Wagen zu spielen ? Was machst du denn für eine Bittermiene, Theodor ?" Der stille, junge Mann in der Sofaecke winkt ab. „ Ich bin das gewohnt, Herrschaften. Ich habe keine Eltern mehr und auch keine Verwandten, mit denen ich mich stehe. Vor drei Jahren war ich arbeitslos . Fragt nicht, was ich da gemacht habe ! Vor vier Jahren auch! Ich werde mir ſelbſt einen neuen Mantel ſchenken und dann bleibt noch reichlich übrig, um mir die Feiertage die Nase zu begießen.“ ,,Da kommt Fritz ! Sei uns gegrüßt, Genosse feuchter Stunden !" „Heil Hitler ! Was macht ihr für trübselige. Gesichter? Theodor, mir graut vor dir !" Der

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NSK Folge 298 junge Monteur hängt den Mantel auf und schlägt das Bein über den Stuhl. Theodor hebt den Kopf: „Hat bei euch jemand Geburtstag gefeiert ? Oder hast du in der Lotterie gewonnen?" ,,Ja, du bist in merkwürdiger Stimmung, Fris", wirft Ernst mißbilligend ein. „ Willst du dich am Ende verloben, alte Betriebsnudel ?“ „ Das jehlte noch! Ich weiß schon, was ihr habt. Weihnachten!" „ Ja, was willst du machen ? Es bleibt wohl nichts übrig, als sich Theodor anzuschließen. Der hebt sich nämlich einen !" ,,Nee, keine Lust. Ich fahre weg", wirft Friz hin. ,,Ach so, du hast ja noch Angehörige. Nun ja “, sagt Ernst und zieht an seinem Knöſel. ,,Herrschaften, hört mal her ! Ich fahre nicht nach dem Rhein. Das kostet Fahrgeld hin und zurück, Geschenke und so, und du bist gebunden. Ich fahre in die Alpen !" „ So, und das kostet nichts ?" „Doch, Theo, aber laßt mich doch mal ausreden. Ihr seid doch alle in der Arbeitsfront und dadurch automatisch in der N.S.- Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude". Wir haben also das Recht, deren Einrichtungen zu benußen. Der Gedanke kam mir heute mittag, als ich an der Geschäftsstelle vorbeiging. Also man kann da sieben Tage lang mit einem K.d.F.- Zug von Weihnachten bis Neujahr in die Berge fahren. Den Urlaub hab' ich schon in der Tasche. Ein Sonntag, zwei Weihnachtstage und Neujahr gehen da ab. - Herr Wirt, ein Schiwasser !" ,,Mensch, du Angeber !" ,,Was heißt hier Angeber ? Das ist das erfrischendste Geföff, was es gibt. Also ich sehne mich nach den weißen hohen Bergen, nach Dorfball , Heimatabend und Gitarrenmusik, Dorfball, solchen Dingen, die früher nur für seine Leute bestimmt waren. In dem Preis ist Unterkunft, Verpflegung, überhaupt alles drin . Kommt mit !" ,,Mensch, eine Idee ! Rodeln, Jodeln, Eisschießen, Schifahren - wie im Kino. Aber die Nebenkosten! Wie steht's denn damit, Frig ?" Viel weniger, als ihr denkt ! Also zunächſt nehmt ihr die derbsten Schuhe mit, die ihr habt. Man ölt die Treter ein, die Sohlen mit Leinöl. Neue Schuhe am besten ein paar Tage vorher, die andern machen uns die Leute da unten schon. Wollene Wäsche, Pullover oder Sweater habt ihr alle. Knickerbocker oder lange Hosen, die unten kurz gewickelt werden. Ich habe eine Norwegerbluſe für oben drüber, Segeltuch mit langen Ärmeln und Reißverschluß. Das braucht man aber nicht unbedingt . Taschenlaterne nehme ich auch mit, dann noch Rucksack und Feldflasche.“ Ernst ist bei der Sache. „ Ja, wie ist es mit dem Alkohol ?" ,,Den vermeidet man beim Wandern und Schilaufen überhaupt. Aber abends, wenns gemütlich wird ! Wenn du einen Grog oder Punſch nicht magst, kannst du dir einen Bierwärmer bringen laſſen. Du kannst sogar Karten spielen. Das Schönste ist die Luft , die Wanderungen im Schnee. Mädel sind auch da, die sich einsam fühlen." „ Also, ich fahre mit ! Die Klubkaſſe geht mit . Wir stürzen sie oben. Was hast du , Hans? Ach so ! Na, dann müssen wir eben zusammenlegen."

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21. Dezember 1935 ,,Einen Augenblick mal ", hebt da Ludwig Boſſe die Hand, einen Augenblick ! Ich kann nicht mit. Meine Mutter erwartet mich Weihnachten. Aber Hans, sieh dir mal das Ding hier an. Das ist eine Reisesparkarte von K.d.F. Bis ich in Urlaub fahre, hast du die Marken à fuffzig neu eingeklebt. Hier, das kannst du haben. Sie ist voll, das heißt , hier sind vierzig Mark. Willſt du?" ,,Mensch, fabelhaft ! Vielen Dank ! Also, Friz, spiel' einen. Wir fahren Weihnachten bis Neujahr in die Berge." ,,Und ich nehm' mein Schifferklavier mit . M. O. Juhu !"

Weihnachtsferien

in der Reichsorganiſationsleitung NSK Der Reichsorganisationsleiter gibt befannt: ADie Ämter des Unterfertigten sind vom Montag, dem 23. Dezember 1935, bis Dienstag, dem 31. Dezember 1935 , für den Parteiverkehr geschlossen. Den Schriftverkehr bitte ich auf das notwendigſte Maß einzuſchränken. München, den 21. Dezember 1935. gez. Dr. Ley. " NSK Der Stabsleiter des Verbindungsstabes der N.S.D.A.P., Berlin , Wilhelmstraße 64, gibt bekannt : Weihnachtsferien des Verbindungsstabes der N.S.D.A.P. vom 23. Dezember 1935 bis 1. Januar 1936 einschließlich. Von Zuschriften irgends. welcher Art bitten wir, Abstand zu nehmen.

Stimmen des Auslands

Ein rumänisches Blatt über die Verjudung der Presse NSK Wie die „ Czernowizer Deutsche Tagespost" meldet, befaßte sich das rumänische Blatt „ Universul", Bukarest, das gewiß nicht in den Verdacht ſteht, antijüdiſch zu ſein, mit dem Einfluß des Judentums in der Presse. Es wird das . Interview, das der Führer einem amerikanischen Journalisten gewährte, erwähnt und erklärt, daß dieses Interview in allen deutschen Blättern erschienen sei. Darin wird folgende redaktionelle Bemerkung erwähnt : ,,So oft haben wir auf die tendenziöse Art hingewieſen, in der die tatsächliche Leitung der Agentur Rador die Presse unterrichtet. Wir fragen den Verwalter und selbst den Außenminister, wie es kommt, daß seine Agentur in der Lage ist, uns über alle Lügen in der Welt zu unterrichten , es aber nicht der Mühe wert findet, auch uns unwissenden Rumänen über ein Ereignis wie das vorstehende, worüber alle Weltblätter berichtet haben, zu informieren." ,,Czernowitzer Deutsche Tagespost" bemerkt dazu, daß man dem „ Universul“ antworten könne, weil alle Lügen über Deutschland von Juden verbreitet werden, die von ihnen beherrschten Nachrichten-Agenturen aber kein Interesse daran haben, Dinge zu verbreiten, die für Deutschland günstig sind.

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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NSK - Nachrichten

Zu NSK Folge 298 Der N.S.D.F.B. (Stahlhelm) auch im Auslande aufgelöft NSK Die Auflöſung des N.S.D.F.B. (Stahlhelm ) im Reich hatte selbstverständlich zur Folge, daß auch die Auslandsgruppen des N.S.D.F.B. , aufgelöst wurden. Gesuche einzelner dieser Gruppen um Genehmigung zur Fortführung der Stahlhelm-Organisation wurden nicht berücksichtigt. Im übrigen ist jetzt zwischen dem früheren Bundesführer des N.S.D.F.B. , Reichsarbeitsminister Seldte, und dem Leiter der AuslandsOrganisation der N.S.D.A.P. , Gauleiter Bohle, eine Vereinbarung über die Aufnahme der ehemaligen Stahlhelmer in die Auslandsortsgruppen der N.S.D.A.P. gemäß den Richtlinien des Reichsschagmeisters vom 15. November 1935 zustande gekommen. Der älteste Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P. kehrt in die Heimat zurück NSK Berlin, 21. Dezember. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, hat an den bisherigen Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P. für die Südafrikanische Union , Pg. Professor Dr. Hermann Bohle , der nach fast vier Jahrzehnten Auslandsaufenthalt endgültig in die Heimat zurückkehrt, folgendes Telegramm gerichtet : „ Dem ältesten Landesgruppenleiter der N.S. D.A.P. zur Rückkehr von ſchwerem Posten in die deutsche Heimat ein herzliches Willkommen. Heil Hitler ! gez.: Rudolf Heß." Professor Bohle war seit 1906 ununterbrochen Profeſſor an der Univerſität Kapstadt. Beim Ausbruch des Weltkrieges organisierte er den deutschen und österreichischen Hilfsverein zur Unterstützung der Frauen und Kinder der deutſchen Männer, die interniert wurden. Im April 1932 gründete er den Stüßpunkt Kapstadt der N.S.D.A.P. Im Juni 1932 wurde er zum Landesgruppenleiter für die Südafrikaniſche Union ernannt und hat dieſes Amt bis zu seinem Fortgang vor wenigen Wochen innegehabt. Bei seinem Abschied von Kapstadt wurde Professor Bohle im Auftrage der Deutschen Gesandtschaft in Pretoria das Verdienstkreuz des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes überreicht.

Wer war 1926 zum Reichsparteitag in Weimar? NSK Weimar, 21. Dezember. Am 3. und 4. Juli 1936 findet in Weimar die Feier der zehnjährigen Wiederkehr des 1. Reichsparteitages nach der Wiedergründung der Partei statt. Mit den Vorarbeiten hierzu hat das Gau-

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21. Dezember 1935 organisationsamt der Gauleitung der N.S. D.A.P. in Weimar bereits begonnen. Es wird eine Liste der Teilnehmer des 1. Reichsparteitages zusammengestellt. überwältigende Erfolge beim Generaleinsatz der kurmärkischen H.J. NSK Frankfurt/Oder, 21. Dezember. Durch den restlosen und willigen Einſat aller Formationen der H.3. konnte aus vielen Orten der Kurmark schon am zweiten Kampftag ein großer Erfolg gemeldet werden. In Frankfurt/ Oder wurden am 19. Dezember bereits 13 000 Reiterlein verkauft, weitere 6000 Stück wurden am 20. Dezember abgesezt, so daß nur noch eine reine Büchsensammlung durchgeführt wird. Der Einsatz der Schulen am 21. erübrigt sich somit. Ähnliche Meldungen liegen aus Schneidemühl, Luckenwalde, Jüterbog und Wittenberge vor, wo auch bereits am ersten Tage alle Plaketten, so in Schneidemühl 9000, Luckenwalde 3400, Jüterbog 3900 und Wittenberge 5500 Stück, verkauft wurden. Potsdam, Prenzlau, Landsberg, Küſtrin und Kottbus melden ebenfalls ſtärkſten Einsatz und größte Erfolge der Sammelaktion. Berufung in die Kommiſſion für Wirtschaftspolitik NSK Der Gauleiter des Gaues Halle-Merseburg der N.S.D.A.P. gibt bekannt : ,,Der Gauwirtschaftsberater Dr. Traut = mann hat mich gebeten, ihn wegen außerordentlicher Inanspruchnahme von dem Amt des Gauwirtschaftsberaters zu entbinden. In Würdigung der besonderen Verdienste des Pg. Dr. Trautmann in der Partei innerhalb des Gaues Halle-Merseburg bin ich seinem Wunsche nachgekommen. Zum kommissarischen Gauwirtschaftsberater des Gaues Halle-Merseburg habe ich den Pg. Dr. Mölln ey ernannt. Pg. Dr. Trautmann wird als Wirtschaftsberater 3. b. V. der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik bei der Reichsleitung weiterhin angehören und von dem Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik einen besonderen Auftrag erhalten. gez .: R. Jordan , Gauleiter." 25 Führerlager des niedersächſiſchen Jungvolks NSK Sämtliche Jungbanne des Gebietes Niedersachsen führen während der Weihnachtsferien in allen Teilen des Gebietes etwa 25 Führerschulungslager durch. Die gesamte niedersächsische Jungvoltführerschaft findet sich in diesen Lagern zu gemeinsamer Arbeit und zu gemeinsamem Erleben zusammen. Diese Lager ermöglichen eine einheitliche und planmäßige Schulungs- und Ertüchtigungsarbeit , so daß eine gleiche Ausrichtung der gesamten Führermann= " schaft möglich ist. Weltanschauliche Arbeitsund gemeinschaften, kulturelle Werkarbeit förperliche Ertüchtigung in zum Teil ganz herrlichem Schigelände wechseln in bunter Folge und werden wesentlich zur einheitlichen For mung und Ausrichtung der Jungvoltführer Niedersachsens beitragen.

મિત્ર



Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Simmerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Küngen (Postschedtonto München 113 46) zu richten

Partei Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D A P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDUB

23. Dezember 1935

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NSK Folge 299

Die NSK Randbemerkung:

Eine Bilanz,

die ſich ſehen laſſen kann

NSK Das Institut für Konjunktur . forschung gibt einen sehr aufschlußreichen Bericht über die Industrie - Konjunktur des Jahres 1935 heraus, der in sachlicher und ungeschminkter Weise einen tatsächlichen Überblid über den wirtschaftlichen Aufschwung im dritten nationalsozialistischen Jahr gibt und im einzelnen nachweist, daß die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung sich auf der ganzen Linie als richtig und erfolgs reich erwiesen haben. Auch das Jahr 1935 ist hinsichtlich der Produktion, des Umsages und der Beschäftigung ein Jahr des Aufstieges und des Wiederaufbaus. Es ist anerkanntermaßen ein Unsinn, wenn man die verschiedensten Gebiete des öffentlichen Lebens haarscharf voneinander trennen und mit philisterhafter Genauigkeit etwa nachweiſen wollte, daß zwar auf diesem und jenem Gebiet unverkennbare Fortschritte erzielt, aber auf anderen Gebieten sogar Stillstand und Rückschritt verursacht worden seien. Bei einer dynamischen Staatsführung, wie sie der Natio= nalsozialismus verkörpert, gibt es so etwas überhaupt nicht. Alle Maßnahmen dieser Staatsführung sind auf das Gesamtwohl in politischer, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ausgerichtet und haben der daher auch im Gesamtleben Nation ihre spürbaren wirkungen.

Aus-

Wenn beispielsweise die größte Tat des Führers im Jahre 1935 die Erklärung der deutschen Wehrhoheit durch Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ist, dann wirkt sich dieser Entschluß nicht nur militärisch oder

erzieheriſch, sondern schaftlich aus.

Wenn

man sich

zugleich

die

eminent

einzelnen

wirt-

Rubriken

des genannten Berichtes des Instituts für Konjunkturforschung ansieht, so stellt man fest, daß es auch nicht eine einzige Sparte gibt, in der eine Rückwärtsentwiclung festzustellen wäre. Nun gibt es Überschlaue, die vielleicht auf den Dreh kommen könnten, es handele sich bei dieſem von den Nationalsozialisten immer wieder herausgestellten Wirtschaftsaufschwung ja nur um eine fünstlich aufgepeitschte staatliche Konjunkturpolitik , die eines Tages zum Stillstand kommen müsse, der dann seinerseits die befürchtete Ernüchterung auslösen würde. Diesen ängstlichen Geistern sei gesagt, daß der Nationalsozialismus keine Probleme und keine Aufgaben scheut, an deren Lösung und Erledigung er nicht heranginge. Wenn man schon den unglücklichen und hinkenden Vergleich zwischen staatlicher und privater Konjunktur -- was sollen überhaupt diese Unterschiede legten Endes in einem Staat der Volksgemeinschaft und der Betriebsgemeinschaften? - machen will, dann möge man der Zukunft ruhig ins Auge sehen ; denn staatlich geleistet werden konnte, wird privatim ebenso zu erzielen sein. Jedenfalls ist für den aufmerksamen Beobachter der Bericht des Instituts für Konjunkturforschung eine aufs schlußreiche Quelle und ein wertvoller Beitrag für die objektive Beurteilung des dritten Jahres nationalsozialistischer Wiederaufbauarbeit. Der Bericht ist eine Bilanz , die sich sehen lassen kann.

6.

NSK Folge 299

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Die Vorbereitungen

Sportleute

für

die

23. Dezember 1935

der

amerikanischen

Olympischen

NSK Der amerikanische Journalist und Schriftsteller E. Emerson berichtet über die Vorbereitungen der amerikaniſchen Sportsleute für die große Reise nach Deutschland. In allen amerikanischen Wintersportplägen trainieren die geübtesten Schlittschuhläufer, Schiläufer und Bobsleighfahrer jezt eifrig in der Hoffnung, demnächst in Garmisch - Par = tenkirchen ihre Künste zeigen zu dürfen. Nach einleitenden Wintersportspielen in Kanada und bei Lake Placid im Adirondackgebirge von Neuyork wurden kurz vor Weihnachten die entscheidenden Bobsleigh , Schi- und SchlittschuhRennen abgehalten. In die Weihnachtsfeiertage fallen die Wettkämpfe im Hockey und Kunſtschlittschuhlaufen im Madison Square Garden von Neuyork für erhoffte Beteiligung an den Olympischen Wintersportspielen in GarmischPartenkirchen. Die Sieger in diesen amerikanischen Wettkämpfen fahren am 3. Ja nuar nach Deutschland ab , ſo daß fie rechtzeitig in Bayern eintreffen können, um vorher etwas auf den dortigen Bahnen und im Gelände zu trainieren. Mehrere hundert ihrer Freunde wollen ihnen am 25. Januar auf dem franzöſiſchen Dampfer „Champlain" nach Europa folgen. Nach Beendigung der Olympischen Winterspiele wollen einige der Mitbewerber sich an den geplanten Winterspielen für Kunſt schlittschuhläufer in Paris beteiligen. Fast zu gleicher Zeit mit den amerikanischen Winterspielen veranstalten verschiedene Fechtverbände der Vereinigten Staaten ihre Ausscheidungstämpfe , um festzustellen, wer im Frühjahr beim nationalen Fechtturnier zweds Beteiligung an den Olympischen Spielen mitmachen darf. Der Sieger in den Ausschei = dungskämpfen - je drei für jede vorgesehene Waffe (Florett, Stoßdegen und Säbel) , also neun Mann für jeden Fechtklub oder für jede haben Gelegenheit, im Laufe des Universität Winters mit anderen auserlesenen Fechtern ihre Klingen zu messen, bis sie im Frühjahr in Neuyork zum nationalen Wettkampf antreten. Unterdeſſen trainieren einige der Vielversprechenden unter Anleitung bekannter Berufsfechter, darunter die italieniſchen maestri di scherma Aldo Nadi, Giorgio Santelli, Costello, Greco und Vinci, die Belgier Clairmont und Pichart, die französischen maitres d'armes . Darrielé, Deladrier und Graſſon und der deutsche Fechtmeister Funke. Im entlegenen Fort Belvoir in Virginien trainieren neun amerikaniſche Leutnants für den modernen olympischen Fünfkamp f. Neben ihrem Garnisondienst üben diese jungen Offiziere sich fast täglich im Hindernisreiten, Pistolenschießen, Dauerlauf, Schnellschwimmen und Stoßdegenfechten . Außerdem beteiligen sie fich an allen solchen Wettkämpfen im nächsten Umkreis von Washington, für die sie Urlaub erhalten können. Dieser wird ihnen bereitwilligst gewährt, denn ihr Vorgesetter, Obers William C. Rose hat eine führende Stelle im Vor-

Spiele

1936

stande des American Olympic Comittees. Nach Weihnachten gedenkt er, die neun Pentathleten nach West Point am Hudſon zu versezen, wo es bessere Reit- und Schwimmgelegenheiten gibt, so daß sie sich in der dortigen Kadettenschule und im nahen Neuyork mit gewiegten Reitern, Schwimmern, Dauerläufern, Degensechtern und Pistolenschützen meſſen können. Bis Ostern oder spätestens im Frühsommer kann sich dann entscheiden, welche drei unter den neun Athleten für Beteiligung an den Wettspielen in Berlin auserkoren werden. Natürlich hoffen mehrere der übrig gebliebenen sechs Offiziere, ihre glücklicheren Kameraden nach Berlin begleiten zu dürfen. Wahrscheinlich werden sie mit all den anderen amerikanischen Wettbewerbern mehr als dreihundert an der Zahl – am 15. Juli auf dem Dampfer „ Manhattan" von Neuyork abfahren. Zu gleicher Zeit bringt ein HapagDampfer mehrere Hundert sportfreudige Mitglieder des Bundes der Freunde des Neuen Deutschland. An fast allen amerikanischen Universitäten werden im Laufe des Frühjahrs die Schwimmer, Ruderer, Paddler, Boxer, Ringer, Stemmer, Tennis , Polo-, Handball- und Kor55allspieler sowie die Leichtathleten sich in Wettfämpfen für Beteiligung an den Olympischen Spielen bewerben. Unter all den vielen Tauſenden amerikanischen Sportsleuten, die zurzeit für die Olymp ade trainieren, und unter den Tausenden anderen Sportfreunden in den U.S.A. iſt die Erwartung auf die Spiele durch die vorzüglichen Druckschriften des deutschen Organiſationskomitees aufs höchste gesteigert worden. Insbesondere erzielte die Garmisch-Partenkirchen-Schrift mit ihren anregenden Bildern und Beschreibungen lebhafte Anerkennung unter allen amerikanischen Wintersportlern, die sie zu Gesicht bekamen. Auch ein glänzender deutscher Wintersportfilm , der hier und dort in den Vereinigten Staaten von dem bekannten Sportschriftsteller Arthur Grig vorgeführt wird , erregt allenthalben Bewunderung für die Musterleistungen der deutschen Bobsleighfahrer, Schiund Schlittschuhläufer. Unter diesen Umständen und anbetrachts der Tatsache, daß Präsident Roosevelt , sowie sein Staatssekretär Hull, der Kriegsminister Dern und der Marineminister Swanson den ehrenamtlichen Vorstand des American Olympic Committees bilden, kann man sich vorstellen, welchen Abscheu die häßlichen Stänkereien gewisser Gegner der olympiſchen Spiele erregt haben. Man glaubt in gut unterrichteten Kreijen nicht, daß jene Sportverderber mit ihren Stänkereien mehr Erfolg haben werden, als sie seinerzeit mit ähnlichen Machenschaften vor Abhaltung der letzten Olympiade in Los Angeles hatten. Damals waren es, ebenso wie heute, hauptsächlich Kommunisten , die gegen die olympischen Spiele heßten. Sowohl Avery Brundage , der Vorsitzende des American Olympic Committees, wie General

.?.

NSK Folge 299 Charles H. Sherrill und William May Garland , zwei amerikanische Mitglieder des internationalen Ausschusses für die Olympischen Spiele, haben in öffentlichen Äußerungen jenen Sportverderbern gründlich heimgeleuchtet. Um sich ganz der Sache der Olympischen Spiele zu widmen hat Herr Brundage leider seinen bisherigen Vorsiz in der amerikanischen Amateur Athletic Union abgegeben, sonst hätte er es verhindert, daß der Tammany Richter Jeremiah Mahoney , der ihn im Vorsitz ablöste, diese Stellung dazu mißbrauchte, die jüdischen Stänfereien gegen amerikanische Beteiligung an den Olympischen Spielen in Deutschland aus selbstsüchtig politischen Beweggründen zu befürGlücklicherweise ist die Amateur worten. Athletic Union durch ihren Vizepräsidenten Fred L. Steers eines Beſſeren beraten. Übrigens hat die Amateur Athletic Union nur eine Stimme unter den 75 anderen Sportverbänden, aus denen das American Olympic Committee zusammengesezt ist. Die Union ist wichtig deshalb nur, weil sie bisher eng mit dem amerikanischen Ausschuß zusammengearbeitet hat und weil ihre Entscheidungen maß gebend find in Berufungen über den Amateurstand fraglicher Athleten in den U.S.A. Also hätte es der Amateur Athletic Union kaum gelingen können, viel von der übrigen Beteiligung àn den Olympischen Spielen zu vereiteln . Zentralstellen für die Stänkereien gegen die Berliner Olympia sind bezeichnenderweise die Schriftleiter des „ American Hebrew“ und die berüchtigte jüdische Liga für wirtschaftlichen Boykott Deutschlands. Unter den Leuten, die sich daran hervortun, sind solche bekannte Deutschenheter wie Samuel Untermyer , Samuel Dickstein , Emanuel Celler , die Rabbiner Wise , Goldstein und Newman , der Neuyorker Bürgermeister LaGuardia , der Gewerkschaftsführer Green und der frühere Berliner Botschafter James W. Gerard. deren Führer Unter den roten Verbänden, gegen die Olympiade eifern, sind die Liga gegen Faschismus, die Anti-Nazi Federation und die Studentenliga für Industrielle Demokratie. Unter den reinjüdischen Verbänden sind die Liga gegen das Neue Deutschland, der U. S.

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23. Dezember 1935

Maccabi Verein, die jüdischen Kriegsveteranen und der Jüdische Arbeiterausschuß. Außerdem stänkern noch die American Federation of Labor, das pseudochristliche Federal Council of Churches und der pseudo-katholische Verein der Katholischen Kriegesveteranen nebst mehreren Freimaurerlogen und dem Geheimbund der Eagles. In der Hearstpresse hilft Arthur Brisbane diesen Sportverderbern durch fortwährende Anwürfe gegen den deutschen Sportgeist. Da Brisbanes Plaudereien täglich in großer Aufmachung auf den Vorderseiten all der 28 Hearſtblätter erscheinen, finden seine deutschfeindlichen Sticheleien leider viele Leser. Auch die bekannten Deutschenheter Irving Cobb und ,,Walter Winchell " (Isidor Lippschit) be teiligen sich an diesen journalistischen Stänfereien. Nach einer Umfrage bei 2000 amerikanischen Zeitungen behauptete der „ American Hebrew“, es hätten sich 235 ihrer Schriftleiter gegen ame= rikanische Beteiligung an den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen und Berlin ausgesprochen. Unter dieſen Zeitungen ſind die erwähnten 28 Hearstblätter, die gesamte jüdische Presse, die gesamte rote Preſſe, mehrere unparzwei katholische Arbeiterzeitungen, teiische Blätter und einige sogenannte liberale Organe, die sich in ihren Gedankengängen noch immer nicht von der Wilsonschen Kriegspſychoſe erholt haben. Mit Ausnahme einiger verärgerter Athleten, die sich von einer Beteiligung an den kommenden Wettspielen keinen Erfolg erhoffen können , steht fest, daß alle wirklichen Sportfreunde in Amerika von den vielversprechenden Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Deutschland begeistert sind . Auf die 375 amerikanischen Bewerber an den Berliner Wettspielen und auf die Geldmittel, die für ihre kommende Deutſchlandreise unter den Sportsfreunden in Amerika aufgebracht werden, muß es schließlich ankommen, wie rege sich die U.S.A. an der Olympiade be= teiligen werden. Jedenfalls darf man im kommenden Sommer in Berlin, Kiel, Bayreuth, Oberammergau und München auf eine Hoch flut von Amerikanern rechnen .

Betriebs-Weihnachten NSK Die längste Zeit unseres Lebens sind wir im Beruf tätig, und all unser Tun und Laſſen auf dieser Welt ſteht in irgendeiner Beziehung dazu. So ist die Pflege der Ge = meinschaft im Beruf etwas unbedingt Anzustrebendes, und wenn in den Tagen der Wintersonnenwende bei der Inflation der Weihnachtsfeiern, mit denen man uns auch in diesem Jahre wieder beglückte, neben der familiären eine die tiefste Berechtigung hat, dann ist es die Feier der Weihnacht im Kreiſe jener Menschen, mit denen man tagtäglich zusammen ist, mit denen man zusammen arbeitet, auf die man angewiesen ist. Einige Weihnachtsfeiern in Groß-Berliner Betrieben haben wir mitgemacht, die sehr ver-

so

und

so

schiedenartig waren . Daß wir bei der folgenden Betrachtung jene Betriebe ausnehmen, die wirtschaftlich nicht dazu in der Lage sind, der= artige Feiern zu veranstalten, ist selbstverständlich. Wir wissen gut genug, daß es heute noch viele Betriebsführer gibt, die ihre ganze Kraft dazu verwenden müſſen, um ihren Gefolgleuten nächsten Lohntag am nicht mit leeren Händen gegenübe zutreten. Auch das wird sich ändern. So gab es u. a. eine vielleicht für viele typische Weihnachtsfeier . Spigen des Staates, der Partei und der Behörden - selbstvers ständlich auch die Preſſe - waren eingeladen . ,,Man muß doch ein Echo haben “, hörte ich hinter mir jemand sagen. Der ""Betriebsführer"

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NSK Folge 299 tam auf 12 Stunden. Er ließ sich feiern wer würde das auch anders wagen. Dann waren einige Kräfte vom Kabarett da, man lachte ein wenig, es gab Pfefferkuchen und Betriebsführer" grüßte jovial Kaffee, der lächelnd nach allen Seiten und ging dann, bevor der Tanz anfing, nicht aber, bevor er der Presse nochmals die Hand gegeben hatte mit dem Hinweis, nicht zu vergessen, den Namen der Firma im Bericht zu nennen. Eine Kälte lag über dem Saale. Es fehlte hier der Betriebsführer, der mit seinem Herzen dabei war. Man hatte den Eindruck : diese Feier wird nur gemacht, weil die Zeit das eben so verlangt.“ Hinzu kommt vielleicht noch in dem genannten Betriebe ein Dampferausflug im Sommer, ein Vergnügen, die Spende für das W.H.H. Um so erfreulicher vermerkt man dann, wenn die Weihnachtsfeier eines Betriebes zum Erlebnis wird. So bei der Maschinenfabrik App e 1. Sicherlich gibt es noch hundert ähnliche Fir= men, die ihr Weihnachten ſo feierten, ſicherlich. Aber wir wollen diese Feier einmal herausstellen, um zu zeigen, wie man es machen kann, wenn bei dem Betriebsführer der Wille vorhanden ist, mit ſeiner Gefolgschaft kameradschaftlich zusammenzuarbeiten. In einem einfach geschmückten Riesensaal und vielen Nebensälen ſaßen bunt durcheinander der leitende Chefingenieur neben der Frau des Portiers, die Reinemachefrau neben dem Abteilungsleiter, die Braut des Angestellten neben dem Arbeiter rund 1200 Personen vor Bergen von Kuchen (einen ganzen Lastkraftwagen hatte man zur Heranschaffung benötigt) und lauschten den Klängen der guten Kapelle. Dann sprach der Betriebsführer, ein Älterer im weißen Haar, der selbst seine Fabrik aus den Anfängen hochgearbeitet hat. Arbeitskameraden", begann er seine Rede und dann dankte er denen, die ihm die Möglichkeit gaben, das Werk so mit Erfolg zu führen, er dankte den leitenden Ingenieuren wie den einfachen Arbeiter für die Mithilfe in schlichten Worten , die jeder versteht. Er sprach von der Kameradschaft im Betriebe, von der notwendigen Einigkeit, ohne die sich kein Werk vollenden läßt. Auf einen Stock geſtützt, ſtand er auf dem Podium. Wir glauben ihm, wenn er ſagte, daß es das schlimmste für ihn wäre, einmal eine Weihnachtsfeier im Kreise seiner Mitarbeiter versäumen zu müssen, und so sei er, obgleich noch krank, gekommen, um allen persönlich mitzuteilen, daß er die Weihnachtsgratifikation gegenüber dem Vorjahre a uf das Doppelte habe erhöhen können. Jeder, der länger als 1 Jahr im Betrieb ist, gleichgültig, ob Arbeiter oder Angestellter, erhält 50 RM. und die neu Hinzugekommenen entsprechend weniger. Habt ihr schon Tränen in Arbeiteraugen ge= sehen, Tränen der Freude und Rührung? Wißt ihr, was das ist, wenn man bei 540 Mann Belegschaft solche Summen zahlt und dabei den Grundsat vertritt, daß jeder Überschuß den Mitarbeitern und ihrem Wohle zu dienen habe ; wenn dieser schlichte Mann im weißen Haar ſagt, daß ein Betriebsführer dazu da ist, die Herzen seiner Leute zu gewinnen ? Das ist Kameradschaft ! Aus solchem Betrieb kann auch eine Werk -

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23. Dezember 1935 schar kommen, die Leistungen im Sprechchor und Gruppengesang bietet, wie wir sie erleben durften. Und wer nahm an der Weihnachtsfeier in Spandau teil ? Nicht nur Werkangehörige nein, auch die Frauen und Kinder, die Bräute. Alle Frauen bekamen ein nettes Geschenk , die Kinder einen Riesenteller , die Männer zahlreiche Biermarken. Wir erlebten hier die Gemeinschaft eines Betriebes. " Unserem lieben, herzlich verehrten Chef" war der Prolog der Gefolgschaft gewildmet. Und aus all den anderen Darbietungen, die sich auf der Bühne und im Saal abspielten, sprach derselbe Geist. Hier sprach das Herz, das auch noch so hohe Gratifikationen nicht ersezen kann. Hier war die Gemeinschaft, die einen Betrieb unzerstörbar macht. Hier gibt es alte Kollegen, die ihren Chef mit „ Justav“ anreden. Spricht man mit den Leuten, die meist über Tarif bezahlt werden, immer wieder hört man es : „Der Alte ist richtig !" In solchen muß jeder Betrieben Nationalsozialist werden. Wenn Gustav Appel auch in seiner Rede nicht vom Sozialismus sprach hier wurde er gelebt. Hier hebt man nicht dauernd die Hand zum Hitler-Gruß, grüßt man aber, dann ist es echt. Der Vertrauensrat und der Betriebszellenobmann sind Menschen, auf die sich der Betriebsführer verlassen kann. ,,Stinkt" es irgendwo, wendet sich der Chef an seinen „ Rat des Vertrauens", und die Sache wird beigebogen. Hat man nach oben Wünsche, wird der Fall bald geklärt. In dringenden Fällen werden die Gefolgschaftsmitglieder aus einem Sonderfonds unterstützt. 130 Arbeiter und Angestellte haben Gartenland - Parzellen von der Firma kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Im Sommer machte man einen Dampfer-Ausflug und ab März nächsten Jahres wird auch in diesem Betrieb, der regelmäßig die belastenden" Betriebsappelle durchführt, ein Saal von 20 ×27 Meter mit moderner Küche für die Gefolgschaft gebaut. So war diese Weihnachtsfeier, bei der der Betriebsführer mitten unter seinen Leuten saß, der Ausdruck einer Grundhaltung, die durch den ganzen straff geleiteten Betrieb geht. Diese Haltung wird gekennzeichnet durch das Wort, das als Stirnband über den Saal gespannt war : ,,Dem Volfe Brot Dem Führer Treue !" Gert Sachs.

Nachrichten

Winterhilfswerk und N.S.V. 40 Goldmark in zwei Sammelbüchsen NSK Am Tage der nationalen Solidarität bekannten sich zwei Volksgenossen aus der Kurmark zu besonders tatkräftiger Opferbereitschaft. In Gütergoß im Kreis Teltow ſtedte einer der Genannten ein goldenes Zwanzigmarkstück in die Sammelbüchse, und ein ähn= licher Vorfall wird aus Deutsch-Krone gemeldet. Dort opferte ebenfalls ein Volksgenosse ein goldenes Zwanzigmarkstück aus der Vorfriegszeit.

Gonderdienst NGK

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Weihnachtsgedanken

NSK Nirgendwo in der Welt fann Weihnachten wohl so zum inneren Erlebnis werden wie in den nördlichen Ländern. Weihnachten ist an den Kreislauf des Jahres gebunden, an das Blühen und Vergehen, an Wachsein und Schlaf. Von der großen Zuversicht der schlummernden teimenden Kräfte, die unter der weißen Starre der Landschaft ihre Ewigkeit bewahren, wird die Seele der Menschen erfüllt. Oft habe ich von Landsleuten, die lange Jahre in Übersee gelebt haben, gehört, daß Weihnachten für sie nur eine Feierstunde der Sehnsucht und Erinnerung gewesen war, die sie mit Trauer erfüllte, weil rings um sie die Natur nichts von dem Zauber des heimatilichen Weihnachtsfestes trug. In manchen fernen Ländern liegt Weihnachten in der heißesten Jahreszeit. Schon in dem Kind ist der Begriff Weihnachten unlösbar mit Schnee und Kälte verbunden, schon in seinen Geschichten und Liedern erlebt das Kind die Nacht, die Starre in der Natur, erlöst durch den strahlenden Baum, dem Licht in der Stube. Irgendwie im Unterbewußtsein erlebt dieses Kind , wenn draußen auch die Welt stumm und weiß unter einem schweren Himmel liegen sollte oder Eisregen an die Fenster pocht, das Freuen und Hoffen -- das gläubige Ver= trauen auf die Wiederkehr der Wärme. In dieser winterlichen Jahreszeit, wenn die Menschen Hunger und Kälte mehr verspüren, tritt die Aufgabe des Helfens an den heran, der keine Entbehrungen zu leiden braucht. So schließt sich auch hier wieder der Ring warmes Essen und warme Sachen als Gaben, Wärme und Licht verbreitend gegen Hunger und Kälte. Deutlich tritt hervor, daß das, was wir jedes Jahr zu Weihnachten erleben, eng verschmolzen mit unseren klimatischen Verhältniſſen ist, die uns von jeher in Art und Haltung den Stempel aufdrückten.

In den Städten haben sich mit der Zeit diese · inneren Beweggründe verwischt , das Geschäftsund Geschenkweihnachten ist stark in den Vordergrund getreten ; aber auf dem Land , wo den Menschen vom frühen Kindesalter an Gottes ewiges Gesicht in der Weite der Felder entgegentritt, wird Jahr für Jahr aufs neue Weihnachten geboren. In der Ferne der Landschaft, wo kein Licht die Nacht zum Tag macht, sind Tier und Mensch

in ihrem Lebenskreis in den Schlaf der Natur eingeſchloſſen, das Feiern des Festes ist dem Landmann eine innere Notwendigkeit, geht es doch bald wieder aufwärts, der Sonne entgegen. Heute, wo sich Stadt und Land wieder be= gegnen, wo die Brüde zwischen der städtischen und ländlichen Jugend in der gegenseitigen Ergänzung und dem Austausch geschlagen ist, wird es vielen ein Bedürfnis sein, Weihnachten auch innerlich zu feiern. Daß die christliche Religion die Geburt Jesus in den Monat Dezember gelegt hat, entsprach der weisen Voraussehung, daß es leichter ist, ein uraltes Brauchtum mit Neuem zu verschmelzen, als es zu unterbinden. So geschah es, daß die Geburt des Lichtes, die Feier der Son= nenwiederkehr, die bald die Felder, Wiesen und Wälder mit drängender schwelender Kraft erfüllt, die Gestalt des heiligen Kindes annahm.

Das kleine Kind, von überirdischem Licht umflossen, liegt auch heute noch, von stummen Betern und Bittenden umgeben, in der Krippe. Es versinnbildlicht immer aufs neue die Geburt, das Hoffende, das große Wunder, das Licht, das noch einmal aufgehen kann und an dem viele sich wärmen würden. In dem Kind werden sich die Menschen immer wieder vollenden wollen als ewige Wiedergeburt, wie draußen in den Feldern die Natur sich immer wieder in der Kraft der Sonne erneuert. Die ewige Auferstehung des Menschen und das ewige Wiedererwachen der Natur sind heute für uns die Weihnachtsgedanken, die uns mit Liebe erfüllen, um Freude zu verbreiten. In unseren Geschenken aber wird nur dann etwas davon leben, wenn wir aus diesen Gedanken heraus verstehen, das Fest zu einer wirklichen Feier zu gestalten. Ob wir in der Kirche innere Sammlung suchen, auf einem eine samen Spaziergang, in der Gemeinschaft durch Singen von Liedern oder durch das Vorlesen eines guten Buches ; überall , wo Bereitschaft vorhanden ist, werden die aufrichtigen Gedanken in der Stunde der Weihnacht durch die Tat Empfängnis finden.

Zeit und Raum werden dann zu etwas Unbegrenztem zusammenschmelzen und so ein festes Band um alle deutschen Brüder und Schweſtern diesseits und jenseits der Grenzen schlingen. Ruth Storm .

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NSK Folge 299

Mutter

beschert

NSK Weihnachten ist ein Fest der Mutter, der Frau. Um ihm einen festlichen Glanz zu geben, braucht die eine eine große Geldbörse, die andere nur ein großes Herz und wenig Geld. Mit wie wenig Geld Menschen sich das Fest schön gestalten können, wissen die wenigsten oder glauben es nicht. Denn nicht überall steht eine besondere Weihnachtsvergütung zur Verfügung, die die mag sie auch noch so klein sein Und Festesvorbereitungen erleichtern hilft. dennoch wird gerade dies Fest überall ein Fest der Liebe, wie es im reichsten Hause nicht sinnvoller sein kann. Weit draußen, am Rande Berlins, ist eine Siedlung finderreicher Familien . Ein Teil der Väter sind noch arbeitslos, viele haben nur einen geringen Verdienst. Dennoch strahlt aus allen Fenstern der Glanz vieler Kerzen und von überall her tönen die Stimmen jubelnder Kinder und unserer alten Weihnachtsweisen . ,,Stille Nacht, heilige Nacht . . .“ Im Hause Nr. 27 wohnt eine dreizehnköpfige Familie. Vater Wolff ist Arbeiter und bringt 45 Mark wöchentlich nach Hause. Von diesem Gelde muß Mutter alle Ausgaben bestreiten, - das ist ihre Sache. Es ist gewiß nicht wie leicht, damit Weihnachten zu feiern und dennoch liegt gerade über ihrem Lichterbaum ein besonderer Glanz. Der Baum ist ein Zeichen der Verbundenheit der Volksgemeinschaft, alles andere das Werk unermüdlich schaffender Mutterhände. Bei den Eltern ist das Christkind schon vor vier Wochen eingekehrt und in eigener Person bei ihnen geblieben, so daß sie ihrem jüngsten Töchterchen, ihrem elften Kinde, am Heiligabend zum erstenmal den strahlenden Lichterbaum zeigen. Doch horch: es klopft. Der Weihnachtsmann ! Und schon falten sich neun Händepaare und das Jüngste stammelt leiſe, faſt unhörbar, sein WeihnachtsLieber guter Weihnachtsmann . . ." gebet:

Silvester im NSK Viel zu fragen hat ein Kind um Weihnachten. Grad, wenn man das nötigste auf Vorrat weiß fürs nächſtemal, beginnt schon wieder Neues. Da sind die zwölf Nächte, in denen man nicht ſpinnen und nähen darf, nichts waschen, nicht mal Puppenwäsche. Was man träumt muß man sich merken, für jeden Monat sagt eine Nacht alles voraus. Und mitten in den Zwölfen da ist Silvester und dann Neujahr. Wer ist Silvester ? Das ist ein steinalter Mann, tief im wilden, wilden Wald. Zu dem läuft das alte Jahr wie ein geheßter Hirſch, Glock zwölf, und dann kommt das neue Jahr. Lustig ist Silvester, wenn mans auch nicht bis zu Ende feiern kann, weil man noch nicht zwölf Jahre alt ist. Erst dann darf man mit den Großen aufbleiben, bis über die Mitternacht hinaus. Jezt muß man noch um zehn Uhr zu Bett, um am anderen Morgen früh aufzuwachen. Mit dem neuen gestrickten Krimmer-

23. Dezember 1935

ohne

Geld

und merkt nicht, daß es seinem ältesten Bruder gegenübersteht. Jedem bringt er etwas, und ſei es nur ein kleines Spielzeug, das wenige Pfennige kostete. Lotte hat sich eine Nähmaschine gewünscht, mit einem Stückchen Stoff, „ sie kostet ja nur 50 Pf., und mehr hatte Mutti ja auch nicht“ — ſo hatte sie vor Wochen verständig gemeint, und mit dieser Bescheidenheit haben alle anderen Ge= schwister auch ihre Wunschzettel geschrieben .. Mutter hat alle ihre kleinen Wünsche erfüllt, denn sie kosteten in Wirklichkeit alle nicht mehr als je eine Mark. „ Das ist aber auch das Höchste, was ich anwenden konnte, denn zu eſſen muß auch noch etwas sein“, meinte sie. Und auch für ihren Mann war ein Zeichen der Liebe dem Weihnachtsmann gegeben worden. An alle hatte die Mutter gedacht, für alle gesorgt. Nur für sie allein blieb nichts, denn für andere hat eine Mutter stets Zeit und Geld ... Aber auch an sie ist gedacht worden : Lotte, Erika und Paul haben von einer Tante je 25 Pf. bekommen. Mit diesem Gelde bewaffnet, haben sie vor einigen Tagen einen Marsch nach Berlin angetreten, fünfviertel Stunden waren sie unterwegs, um den Eltern auch etwas schenken zu können : eine Glasſchale zu 25 Pf., zwei Porzellanschälchen zu 25 Pf., von denen Mutter nur vier hatte, und schließlich einen Aschenbecher, den Paul seinem Vater schenkt und der ebenfalls 25 Pf. koſtete, waren das Ergebnis dieſes Ganges. Aus einem kleinen Schlig in den Fensterläden leuchtet Kerzenschimmer heraus und gibt Kunde von dem frohen Fest, das innen be= gangen wird. Ein Beweis der mütterlichen Fürsorge. Glück und Freude ist nicht an Reichtum und Geld gebunden, sondern kommt zu denen, die ein großes und weites Herz ihr eigen nennen. Frohe Weihnachten all ihnen im deutschen Land! Elly Jaesche.

alten

Königsberg

muff und den Handschuhen mit den buntgeringelten Mauchen wird man zu den Tanten gehn und ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen ! Aber ein bißchen hat man doch schon mitgefeiert mit den Erwachsenen. Am Nachmittag, als es ſchneite, lief es sich gut den Schloßberg hinauf. Ein paar Kinder sausten ihn auf hochkufigen Schlittchen hinunter. Was ganz Neues war's, recht zu bestaunen, das kannte man noch nicht. Schlittschuhbahn war noch nicht ; bloß, wo unterm straßengrauen Schnee das Rinnſteineis vorſah, konnte man schlittern. Dabei wartete man , ob ein Jung oder eine alte Frau riefen : „ Ei, e Spielche Glück !" und einem in der Zigarrenschachtel die neun gipsernen, buntbemalten Orakelfigürchen entgegenhielten. Das erste Spiel, das einem angeboten wird, muß man kaufen, nur das und am meisten das von Kindeshand gebrachte, trägt das Glück ins Haus.

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NSK Folge 299 Was steckt nicht alles in ein bißchen buntem Gips mit Rauschgold ! Eigentlich viel mehr als in dem schweren Stückchen grauen Zinn, das einem der Vater schon auf dem bunten Teller legte. Kinder dürfen es früher als die Großen gießen und brauchen auch keinen Hausschlüssel dazu. Neun ist auch eine gute Stunde, und wenn einem der langgezogene Drachen nicht gefällt, der da so stachelig in die Waſſerschüssel zischte und seine grauen Krankheitsschwären zeigt, so gießt man ihn eben am Dreikönigstag in der Schummerstunde um, damit man nach seinem Schattenbild auf der Ofenkachel und aus seinen blanken Knubbeln Geld und Glück prophezeien kann. Vielleicht sogar aus einem filbernen Segelchen Godewind für weite Fahrt ! Lief nicht das eigene Walnußſchiffchen mit dem Wachslicht länger als die Schiffchen der anderen über das glänzende Wasser in der Waschschüssel ? Deutlich sieht mans beim Einschlafen vor sich, grad wie Linas Schlorr an die Tür fliegt. Am Lachen kann man es hören, daß der Pantoffel nach dem Tisch zeigt. Lina bleibt da, wie sollte das auch anders sein, wenn sie auch mit der geringelten Apfelschale über die Schulter ein W warf und der neue junge Briefträger Wölk heißt, ſogar einen Vornamen hat und Willy obenein ! Es schläft sich gut ein, mit Gelächter urd Gläserklingen nebenan. Man träumt dabei nicht von Hochsommer und Erntewagen, bloß von zukünftigen Silvesterabenden . Von dem Geruch der brauen Karpfentunke, der verzuckerten fetten Pfannkuchen. Von dem seltsam wehmütigen Licht der letzten Kerzen an dem schon ein bißchen dürren Tannenbaum, der früh am Neujahrsmorgen immer verschwunden sein wird.

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23. Dezember 1935 Von einem Augenblick der Stille, wo man mit den Großen auf die Uhr blickt, deren Zeiger dicht vor zwölf stehen. Der heiße, rote Punsch dampft schon aus den kleinen uralten Gläſern, aber noch darf man nicht anstoßen. Ganz leise betet man mit den Großen : „Bis hierher hat mich Gott gebracht -- bis hierher hat er mich erfreut" - da dröhnt und braust das Glockenläuten vom Dom mit dem Frostnebel durchs offene Fenster, grad wie von drüben eine helle Stimme ruft: „ Profit Neujahr ! “ Nun kommt auf einmal zu dem Glockenläuten wildes Lärmen und Schreien, Raſſeln von Dedeln und Töpfen, Stimmen rufen, Klingeln gellen -jezt wird das arme Hirschchen in den wilden Wald gehegt ! Wo soll es sich verstecken ? Alle Stuben sind hell und voller Menschen. In der Küche? Da darf keiner mehr herein. Auf dem Tisch liegt der vergessene Löffel vom Zinngießen, alles ist aufgeräumt, der Herd ist warm, aber da wärmen sich heute die Toten, kein anderer darf herein ! Auf der Straße ? Da lärmen sie und schreien dem neuen Jahr ent gegen ; je lauter, desto schneller kommts herein, so rasch, daß es keiner sieht. Schön ist's, ihm entgegenzulaufen, an den Türen die Klingeln zu drücken, unterm Pfeiler zu warten, bis sie oben hinausſehen und mit ganz grober Stimme zu rufen: Profit Neujahr !" laut in das orgeltiefe wilde Glodengeläut und das Gerassel! Wenn dann beides verhallt, wieder oben am Fenster zu stehen und grad, als die Uhr Eins schlägt, noch einmal Profit Neujahr zu rufen und eine Stimme zu hören, die ganz von ferne her durch die eisige Frostluft Antwort gibt, weither, ehe sie im wilden, wilden Wald vertlingt ! Agnes Miegel .

Ohne Weihnachtsbaum in Deutſch - Südwest

NSK Weihnachten in Deutschland war schön, liebe Eltern. Alles war so , wie Mutter es uns manchmal aus ihrer Kindheit beschrieben hatte. Große Schneeflocken wirbelten durch die Luft, als wir am 24. Dezember in die Kirche gingen. Schlitts schuhe lagen für mich auf dem Weihnachtstisch, es war schönes Frostwetter, und wir konnten eislaufen. In den Zimmern wars gemütlich . warm, und in der Ofenröhre wurden uns Bratäpfel gebraten aber ich habe doch so große Go Sehnsucht nach unserer Farm gehabt. schreibt die kleine Ilse nach Hauſe. Wenn man dies harte Land Süd-West-Afrika kennen und lieben gelernt hat, glaubt man das ohne weiteres einem drüben geborenen Kinde. Wie ich zuerst hörte, daß jede deutsche Familie draußen es dringend ersehnt, jedes ihrer Kinder ein paar Jahre in Deutschland zur Schule schicken zu können, verstand ich sehr gut, daß alle deutschen Eltern das wünschten, aber ich äußerte dann doch Bedenken, ob sich die Kinder drüben wieder zurecht fänden, es sei doch so viel leichter und abwechslungsreicher in Deutschland. ,, Sie werden immer mit Dankbarkeit und Anhänglichkeit daran denken — aber sie sind glücklich, wenn sie wieder in Süd-West sind ", wurde mir versichert. Advents- und Weihnachtszeit in der heißesten Zeit, unter erbarmungsloser, strahlender Sonne ! Aber hier wird jede Stimmung, jedes innere

Geben aus eignen inneren Tiefen geholt. — Die Gottesgabe, das tun zu können, ist uns Deutschen mehr eigen als den kühleren Briten, den oberAuch hier flächlicheren romanischen Völkern. singen alle deutschen Kinder Advents- und Weihnachtslieder in den Schulen und in den weit im Lande verstreuten Farmhäusern in die warme Dezemberluft hinaus. Überall wird geheimnisvoll vorbereitet, liebevoll erlauschte Wünsche sollen erfüllt werden, gerade wie in der Heimat ! Jede deutsche Frau, wo sie auch in der Welt ist, wird um Weihnachten ihr Haus ſchmücken und wird backen und Weihnachtsbilder herausholen. Und wenn sie noch so müde und abgespannt iſt, so denkt sie bestimmt daran, daß sie hier draußen nie nur an sich denken darf, ſondern Kulturträgerin für Deutschland ist. Kein deutsches Kind soll in seinem Elternhaus deutsche Sitten und Gebräuche entbehren. Kein einſamer Nachbar soll Weihnachten vorbeireiten, ohne zu Gaſte zu kommen, ohne ein deutsches Weihnachten zu finden. Es ist ja schon ſo ſchön, in den Wochen vor Weihnachten den in Afrika geborenen Kindern, die Deutschland noch nicht kennen, wieder und wieder zu erzählen, wie es zu Hauſe im Vaterland war. Dann wird vorgelesen aus den Mappen voll Zeitschriften und Büchern, die treu und regelmäßig aus Deutschland gesendet werden. Wie gut versteht man das Winterhilfswerk hier

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draußen, wo nachbarliche Hilfe immer eine Selbstverständlichkeit war. Groß war die Freude, als einmal viele Christrosenabzeichen in einem Päckchen kamen. Dem Frachtfahrer, der fast jede Woche mit ſeinem Laſtauto in der Nähe des Hauses vorbei kommt und Post bringt, wird in dieſen Dezemberwochen sehnsüchtiger denn je entgegengeblickt. Dann wird ein Kaſuarinen-, ein EukaIyptusbaum oder ein Kameldornaſt zum Chriſtbaum bestimmt. Liebe, kleine alte Dinge aus der Heimat, und mit geschickten Fingern neu gefertigte bunte Sterne und goldene Blumen und Ketten schmücken ihn. Wohl biegen sich die Kerzen dann sehr bald im heißen Zugwind und tropfen, wohl duftet der fremde Baum nicht wie die harzige dunkelgrüne Weihnachtstanne ! Aber auch um ihn stehen deutsche Menschen.

Und wie groß ist die Freude, wenn recht viele Bücher aus Deutschland den Paketen entnom= men werden und Bilder, die ihnen all das Große und Neue, das Deutſchland jezt erlebt, das sie selbst miterleben können, nahe bringt. Manchem glüdlichen Farmerpaar hat Freundesliebe etwa einen Radioapparat herüber geschickt. Das technische Wunder baut dann Brücken, noch fühlbarer und merkbarer als die der Liebe und Gedanken herüber nach Hauſe. Mit andächtig gefalteten Händen, mit frohen und doch ein wenig wehmütigen Gesichtern ſtehen und ſizen sie um ihren Radioapparat, wenn es ihnen ge= lang, durch den Richtstrahler Afrika klaren Empfang aus Deutschland zu bekommen . Vielleicht hören sie durch ihn weit, weit von uns entfernt die deutschen Weihnachtsglocken läuten. L. v. Keiser.

Weihnachtsgeschenke NSK Eigentlich wollte ich ja bescheiden sein und mir nur den „,,Damenkalender“ aus dem Deutschen Verlagsbuchhaus, Dresden, wünſchen. ,,Damenbildnisse von Vertreterinnen unserer Zeit aus Politik, Wissenschaft, Kunst, Sport, Theater und Film" zeigt er. Aber wie er sie zeigt ! In sinnvollem Durcheinander bedeutende und ganz unbedeutende Frauen unseres Landes, anderer Länder, als Modepüppchen, als arbeitende Frauen, in verträumten Pyjamas auf eine üppige Liegestatt hingegossen, im trauten Heim (wohin sich sogar ein Ehemann verlaufen hat ! Was hat er im „ Damenkalender" verloren ? ) , ganz verwirrt an Blätterranken im Gärtelein zupfend , mehr oder minder süß lächelnd, mit und ohne die bewußte weiße ,,Rette sich, Weste bezüglich der Raſſefrage und wie er kann !" hat der kluge wer kann Verlag gedacht, und noch schnell die Bilder der Reichsfrauenführerin sowie einiger Frauen unserer Minister hineingemixt. Hurra ! Nach außen hin ist dem nationalsozialistischen Geschmack Genüge getan ! Eleganten Da ich als „Dame" der Welt" oft in den " Silberspiegel" schaue, fiel mir noch manch andere "" liebenswürdige Weihnachtsaufmerksamkeit“ auf. „ Wir sind in dieſen Wochen überfüllt von den ſich überſchneidenden Gefühlen : Haben-wollen, Geben-wollen, Nichtwählen können !" Ich entschloß mich fürs „ Habenwollen" und suchte mir als praktische Da me folgendes aus : „ ein Schönheitslaboratorium , das in seiner eleganten Ausführung gleich auf die Winterreise nach dem Fest mitgenommen fann" (was brauch ich Sonne, werden Schnee, Erholung ? Schönheit ist wichtiger ! ) , ,,Strümpfe mit aufgemalten Zehen“ für meine goldenen Sandaletten (bohrt ein Zeh tatsächlich mal ein Loch, ist niſcht zu merken) , zehn Meter leuchtend bunten Reißverschluß" für alle Fälle, ein Korsett mit verstellbarem Ausschnitt für das großzügig dekolletierte Abendkleid“, „ einen Schirm mit Bleistift in der Krücke, der der Rennbahnbesucherin eigent

lich zugedacht, sich aber auch im täglichen Leben bewährt", drollige Likörbecher aus Silber in Fingerhutform, als ob sie gerade ein fleißiges Riesenfräulein vom Finger abgenommen hätte" (o, wie oft ich da nippen werde !) , „ baumelnde bunte Wollbällchen, die als Portemonnaie an den Handschuh genäht werden“ (welch klingelnder Effekt bei den Einkäufen ! ) , „ einen Spiegel im Armband, der der Frau bisher gefehlt hat, um durch eine kleine Handbewegung unauffällig zu sehen, ob der Inhalt der Puderdose in Bewegung gesezt werden muß, oder ob die Löckchen außer Rand und Band geraien sind", mit Schwan besetzte Atlaspantöffelchen, denen eine das Fußgelenk umspannende Straßtette Halt verleiht“ ( nur fürs Haus, versteht fich !) , „ ein Bolerojädchen aus Tüll als Ergänzung meines allzu leichten Nachtgewandes" (macht nichts, wenn ich, um es nicht zu zerdrücken, morgens vom steifen Liegen mit zerbrochenen Gliedern aufwache ! ) , „ ein holdseliges Nichts von Müffchen zum Abendkleid, das den Händen eine Zuflucht gibt“, „ einen Pelzmuff mit eingearbeiteter Tasche, der es mir erspart, mit einer Hand krampfhaft ein Ledertäschchen zu umspannen und meine Hände damit unbarmherzig Kälte und Froſt auszusehen“, „ Négligés, Déshabillés, Teagowns oder ein Nachthemd, das wie ein Abendkleid aussieht, wenn ihm vernünftigerweise auch die kleine Schleppe fehlt damit ich meinen guten Freunden mit ſtrahlendem Begrüßungslächeln sagen kann : Ihr sollt euch bei mir wie zu Hause fühlen !“ Go - das wäre wohl alles ! Für mich! Meinem Mann muß ich eine Kleinigkeit schließ= lich auch schenken. Ich habs ! „ Ein goldenes Tablettendöschen, das dem Einnehmen von den Beigeschmack Medikamenten bitteren nimmt“ oder „ ein winziges silbernes Döschen mit angearbeitetem Löffelchen". Nein, bin ich froh, ich schenke wirklich praktisch! Wozu das filberne Döschen ist ? Ich bitt Sie, für Natron ! Das wird er brauchen können ! Lotte Theile.

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

NSK -Nachrichten

Zu NSK Folge 299

Blatt a

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Weihnachtsgruß an die Deutſchen im Auslande

NSK Der Leiter der Auslands-Organisation der N.S.D.A.P., Gauleiter E. W. Bohle, übersendet den Deutschen im Auslande zum Weihnachtsfest 1935 folgenden Gruß : Zum Weihnachtsfest 1935 und zum Jahreswechsel sende ich den deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen in aller Welt herzlichste Grüße aus der alten Heimat. Die Deutschen draußen wiſſen , daß wir im Reich immer derjenigen gedenken, die fern der Heimat leben. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist das Auslandsdeutschtum heute ein vollwertiges Glied der großen deutschen Volksgemeinschaft. Und wenn wir wiederum in diesem Jahre deutsche Weihnacht, das deutscheste aller Festé, feiern können, so wandern unsere Gedanken gerade in diesen Tagen zu allen Brüdern und Schwestern, die nicht das Glück haben, Weihnachten in Deutschland begehen zu können . In den Tagen des weihnachtlichen Friedens und in den lezten Tagen des Jahres, die den Menschen immer wieder zur Besinnung aufrufen, wollen wir alle, hier und draußen, in tiefer Dankbarleit des Mannes gedenken, der es möglich ge= macht hat, Weihnachten im Zeichen eines inneAllein ren und äußeren Friedens zu feiern. dem Werk Adolf Hitlers verdanken wir es, daß ein einiges Volk sich in gegenseitiger Kameradschaft und Verbundenheit am Heiligabend zusammenfindet. Weil wir dies wiſſen und immer wieder freudig empfinden, wollen wir in diesen Tagen wiederum aus ganzem Herzen geloben, auch im kommenden Jahr mit allen unſeren Kräften an der Vollendung des Friedenswerks unseres Führers mitzuarbeiten. Überall, auch im entlegensten Winkel der Welt, wo Deutsche wohnen, hat der Gedanke deutscher Einigkeit Eingang gefunden. Diesen Gedanken zu festigen und auch dem legten Deutschen das Gefühl zu geben, daß er zu uns ge= hört, betrachte ich als die erste und ſchönſte Aufgabe der Auslands- Organiſation unſerer Bewegung. Die aufopferungsvolle Mitarbeit meiner Parteigenoſſen draußen hat uns im vergangenen Jahr diesem großen Ziel nähergebracht. Ihnen allen an der Jahreswende für ihre Mühen herzlichst zu danken, ist mir eine kameradschaftliche Pflicht. Deutschland und Adolf Hitler

diese Losung wird auch im neuen Jahre unser ganzes Sein erfüllen ! E. W. Bohle.

Verwaltungsamt der N.S. -Presse bis 4. Januar 1936 geſchloſſen NSK Bom 21. Dezember 1935 bis 4. Januar 1936 einſchließlich ist das Verwaltungsamt des Reichsleiters der Preſſe der N.S.D.A.P., Berlin W 9, Potsdamer Straße 13, wegen der Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sowie der Jahresabschlußarbeiten für den öffentlichen Verkehr und Beſuche jeglicher Art geſchloſſen. Zwangseingliederung in die Vaterländische Front ,,im eigenen Intereſſe“ NSK Die Bezirksleitung der „ Vaterländischen Front" ließ vor einigen Tagen eine sogenannte Kundmachung, in der sämtliche Einwohner Wiens zum Eintritt in die Vaterländische Front" aufgefordert werden, überall verteilen. Ein derartiger Aufruf, der außerordentlich intereſſant für die Werbemethoden bestimmter Kreise, in Österreich ist, liegt uns im Original vor. Er hat folgenden Text : Kundmachung! Die Einwohnerschaft Wiens wird in den nächsten Tagen im Zuge der Erstellung der neuen Einwohner listen und zur Ausfertigung der Erkennungskarten bei den hierzu berufenen Behörden vorgeladen. Bei dieser Gelegenheit ist auch der Nach weis der Mitgliedschaft der V. F. zu erbringen. Es ergeht nun an alle jene, die das Bekenntnis zu Öſterreich durch den Beitritt zur V.F. noch nicht abgelegt haben, die Aufforderung, in ihrem eigenen Interesse die Anmeldung der Mitgliedschaft bei der V.F. durch zuführen. Auf den von Staats wegen auszustellenden Erkennungskarten wird die Mitgliedschaft der V.F. amtlich verzeichnet, weshalb es unbedingt notwendig ist, daß die Mitgliedschaft zur V.F. ebenfalls nachgewiesen wird . Anmeldungen zur Vaterländischen Front können in der Bezirksstelle V, Siebenbrunnengasse 37, von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr durchgeführt werden . Österreich !" Der Bezirksleiter. Verleger und Herausgeber : Vaterländische Front, Bezirksstelle Margareten.

C

Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin SM 68, Alle Zahlungen find nach 31mmertraße 88. Künchen (Poſtſchedkonto München 113 46) zu richten

❖ Vartei -Korreſpondenz

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

NCK Breſſedienſt der NGDUB

24. Dezember 1935

Blatt 1

NSK Folge 300

Viktor

Lutze

NSK Am 28. Dezember begeht der Stabschef der SA. Viktor Luke seinen 45. Geburtstag.

In den ersten Anfängen der Bewegung kam er zu Adolf Hitler, einer der ersten Kämp-

45 Jahre

matisch wurde sie angepackt.

fer für den Nationalsozialismus in Norddeutsch-

Truppe

zusammenzufassen .

land. Es war kein leichter Boden, auf dem er den Kampf durchkämpfen mußte. Berlin,

Kampfzeit

mußte

Hamburg,

das

nisch-westfälische

fächſiſche

und

Industriegebiet

das

rhei=

waren

dem Zusammenbruch des Jahres 1918

seit

immer

wieder, in faſt regelmäßigen Abständen, vom Fieber

marxistischen

Aufruhrs

durchschüttelt

Die zu breit an=

gelegte Organiſation der S.A. galt es zu einer geschulten, glaubensstarken, dem Fü h. treu rer fanatisch ergebenen

jeder

Wie

in

der

einzelne S.A.-Mann

nicht nur in seiner Formation ,

sondern an seiner Stelle im täglichen Kampf des Voltes, im Beruf und im persönlichen Leben zum kämpferischen Träger und Künder der nationalsozia listischen Weltanschauung werden. Immer dann, wenn es darum geht, die unbedingte Treue

worden. Der Gau Ruhr, dessen Gausturmfüh

und den unzerstörbaren Glauben an die Füh-

rer Viktor Luke bald nach der Neugründung der N.S.D.A.P. wurde, war eine Hochburg des

rung zu erweisen, da soll diese Truppe, als der Grundstock dieser Zuverlässigkeit, im Volke stehen .

Margismus.

Mit

unermüdlicher

Kleinarbeit,

mit unerhörten Opfern mußte die nationalsoziaWenig über ein Jahr ist es her, daß Viktor

listische Idee hier hineingetragen werden in das Volk. Aber was einmal gewonnen worden war, das stand auch fest und hart zum Führer und zur Bewegung .

Luze vom Führer mit diesem Auftrag an die Spike der S.A. gestellt wurde. In dieser kurzen Zeit ist es ihm gelungen, die Umwandlung, die die S.A. wieder in die alte Richtung und die

Viktor Luze, Frontoffizier des Weltkrieges, hat den Kampf der S.A. von seinen schwersten

alte Aufgabe zurückführte, zu vollziehen.

Anfängen an mitgemacht.

Wie jeder örtliche

Umorganiſation der S.A., die einheitliche Aus-

S.A.-Führer hat er um jeden Fuß breit Boden, um jede Seele des deutschen Menschen ringen.

schafft. Und wenn Stabschef Luke am 28. De-

müſſen. So ist er gewachsen mit der S.A., bis ihn der Führer nach der schweren Krise des 30. Juni 1934 zum Stabschef ernannte.

richtung der Führerschaft, alles das wurde ge-

zember ſeinen 45. Geburtstag begeht, dann kann mitten im Werk, im Schaffen stehend er zurückblicken auf ein gewaltiges Stück Arbeit,

Wiederum war es eine harte Aufgabe, vor die Viktor Luke gestellt worden war.

Die

Syſte

das er dem Führer und dem deutschen Volf geleistet hat.

A

3i

NSK Folge 300

Der

Blatt 2

24. Dezember 1935

Nationalſozialismus

dringt

auch in die entlegenſte Siedlung Eine N.S. -Zeitung wird in Mexiko gegründet

NSK Söre mal, Braun, wir müssen ein eigenes Blatt herausgeben, wenn wir hier vorwärtskommen wollen!", meinte Pg. Heinz R. eines Tages zu mir, als unser Häuflein Parteigenossen in Mexiko nicht größer werden wollte. Ich, der damals die ersten Schritte in der Partei tat, also eine Art N.S.-Wickelkind war, schlug vor Entsehen die Hände über dem Kopfe zuſammen, dachte im stillen faſt, Heinz sei übergeschnappt. Aber Drückebergerei gibt es bei uns nicht, und so sezte ich mich denn seufzend an unſeren uralten Klapperkasten und tippte auf Wachspapier nach Hs. Diktat ſo ein Ding von fünf Seiten herunter, das mir zunächst höchſt überflüssig vorkam. Am andern Morgen nahm ich es dann mit nach meiner Arbeitsstelle, um es im Büro meines Chefs auf seinem Apparat abziehen zu laſſen. Eine heitle Sache insofern, als besagter Chef uns Nazis gar nicht grün" war, und es kaum gutgeheißen hätte, nun gar unfreiwilliger Mitarbeiter bei uns zu werden. Da ich aber der einzige war, der unser Nachrichtenblatt so „ billig“ herstellen laſſen konnte, deichselte ich die Sache mit José , einem halbindianischen Jungen, der den Apparat zu bedienen hatte. Ich schärfte ihm ein, daß der „ Iefe“ von der Sache nichts merken dürfe, daß aber für den braven José ein gutes Trinkgeld abfallen würde. Die Sache klappte denn auch und die erste Nummer gelang über Erwarten gut. Als ich dem kleinen Mexikaner für die saubere Arbeit einen Silberpeso in die Hand drückte, war er so gerührt, daß er mir den schweren Packen es war die Erstauflage von 500 im Laufschritt in meine Bude Exemplaren schleppte. Nun ging es ans Adressenschreiben, Falzen und den Versand an unsere Getreuen, die im ganzen Lande zerstreut wohnen. Noch immer murrte ich innerlich über das überflüssige Ding". Doch der Erfolg gab Heinz recht : Aus allen Teilen des Landes kamen begeisterte Zustimmungen. Freund Heinz aber ging aufs Ganze. So ließ er denn einige recht saftige Artikel gegen jene Kreise los, die uns besonders wohlwollend" gegenüberstanden. Die erhoben natürlich ein gro= Bes Wehgeschrei über die „ groben Nazi“. Uns aber machte von da ab unſer Blatt erſt recht Spaß. Die bessere" Gesellschaft war nämlich über den Inhalt immer genau unterrichtet, obwohl jene Herren es angeblich für unter ihrer To Würde hielten, das „ Schundblättchen“ nannten sie liebloserweise unser Mitteilungsblatt zu lesen. Trotzdem oder vielleicht gerade darum stieg unsere Auflage binnen kurzem um ein Mehrfaches. Schriftleiter Heinz R. wollte aber noch höher hinaus. Also wurde der Plan ausgehedt,

eine richtiggehende Zeitung zu drucken. Nach langem Hin und Her wegen der Kosten gelang auch der zweite Wurf, und im Februar 1934 kam die erste gedruckte Nummer heraus. Der Erfolg war wider Erwarten groß. Die Aufmachung gefiel allgemein und der zadige Inhalt erst recht. Es gab und gibt natürlich in Mexiko noch Leute, denen unser Stil nicht gefiel, doch daran sahen wir ja gerade, daß wir auf dem rechten Wege waren. Unsere Zeitung schlug ein ; die Aussichten waren glänzend. Auch Anzeigen hatte der „ N. S. - Herold“, wie wir das Blatt voll Stolz nannten, zur Genüge. Als wir so im schönsten Gange waren, padte leider unseren Heinz das Heimweh, so daß er den Staub der Azteken von den Füßen schüte telte. Dadurch rüdte meine Wenigkeit zu dem verantwortlichen Amt des Schriftleiters auf. Interessant ist im Auslande immer die Aufnahme eines neuen Blattes in den Leserkreisen. Begeistert wurde der „ N.S.-Herold“ selbstredend von den Parteigen offen gelesen, die eifrig für die Verbreitung sorgten. Auch in Arbets ter- und Angestelltenkreisen fand unser Blatt großen Beifall und die treuesten Leser. Weniger Anklang oder vielmehr stille Gegnerschaft fand der ,,N.S.-Herold" aber in den sogenannten patriotischen" Kreisen, die angeblich das Deutschtum gepachtet haben. Sie mochten natürlich den „ N.S.-Herold“ gar nicht. Und doch, wenn niemand es sah, las man das „ Blättchen“ oft mit größtem Eifer. Manche sollen dabei vor „ Wonne“ fast geplaßt sein, wie zufällige Beobachter mit stillem Behagen feststellen konnten. Um derartige heimliche Freuden recht oft zu wiederholen, flatterte so mancher ,,N.S.-Herold“ auf Schreibtische, deren Besizer über das unbezahlte regelmäßige Erscheinen unangenehm erfreut waren. Jezt erscheint unser Blatt in einer für unsere Berhältnisse recht beachtlichen Auflage, hat seinen festen Bezieherstamm, und auch die Anzeigen sind derart, daß nicht nur die Untosten gededt werden, sondern wir immer noch einige Gelder an die Ortsgruppe abführen können, deren Sädelwart selbst= verständlich schmunzelnd den höchst willtommenen Draht einſtreicht. Während ich die erste Zeit immer allerhand Kopfzerbrechen darüber hatte, wo ich den „ Geist“ für die Zeitung hernehmen sollte, sige ich nun manchen Abend vor einem riesigen Berg Mate= rial, das uns größtenteils aus der Heimat zuſtrömt. Die Qual kommt jezt von der Wahl, d. h. es wird zu einer wahren Kunst, aus vielem Guten das Beste herauszusuchen. Da wir hier auch bereits über einen eige = nen Bilderdienst verfügen, können wir wohl sagen, daß wir über den Berg sind. In

RSK Folge 300 Inapp 24 Monden ist unser „R.S.-Herold “ den Kinder und Flegeljahren entwachsen, ist aus dem überflüssigen Ding" ein starker Kämpfer für den Nationalsozialismus geworden. Als Gliederung der Auslandsorganiſation der N.S.D.A.P. tragen wir so die großen Gedanken Adolf Hitlers in die fernsten mexikanischen Siedlungen, vom Atlantischen zum Stillen Ozean, wo nur immer heute Deutsche wohnen. E. C. Braun.

Was ein Schweizer in Wien erlebte NSK Das Schweizer Blatt „ Grenzbote“, Schaffhausen, bringt einen längeren Aufſah, in dem ein Schweizer die Eindrücke schildert, die er auf einer Radfahrtour durch Öster = reich gewann. Unter der Überschrift ,, Wien, die deutsche Stadt " berichtet der Ver-

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24. Dezember 1935 fasser über das, was ihm in Wien am meiſten auffiel. Er schreibt u. a.: ,,Was sich mir hier zeigt, muß man mit eigenen Augen gesehen haben. Sonst denkt man an Übertreibung. Es ist aber feine Übertreibung. Ich stehe vor einem Stück Asien mitten in Europa ! Von zehn Personen, denen ich begegne, ſind neun Juden. Jede Art Jude ist dabei vertreten. Der eigentliche GhettoJude im schmierigen schwarzen Talar, mit lan= gem Vollbart und Ohrenlöckchen. Der bleiche Dancing-Jude. Vor den Läden gelangweilt der Geschäftsjude. Was mir besonders auffällt: wie viele davon das Abzeichen der Vaterländischen Front oder, wie man im Volksmund sagt, das „ Charakterbruchband “ tragen. Bor: tämpfer katholisch-christlicher Politik ! Am gleichen Tag veranstaltet der Bund jüdiſcher Frontlämpfer eine Demonſtration zugunsten der Restauration der Habsburger."

Die NSK Randbemerkung :

Belgische Weihnachtsbejcherung NSK Gewiſſe Kreiſe des Auslandes halten es immer für nötig, das neue Deutſchland zu verleumden, der verrücktesten Barbarisierung und Germanisierung anzublagen, von einem finsteren Heidentum zu faseln, das Sinken des Kulturniveaus „ festzustellen “ und überhaupt den Eindruck zu erwecken, als sei hier im Herzen Europas eine Macht erstanden, die durch und durch teuflisch und gefährlich für ihre friedfertige Umgebung sei. Wenn Emigranten, Juden und andere völkerfeindliche Elemente in dieser Weise ihrer üblen Phantasie freien Lauf laſſen, dann verwundert uns das nicht, weil sie sich ja nur in ihrem ureigensten Element zeigen. An ihrer Art und ihrem Wesen werden sich allemal auch noch andere Völker stoßen und daraus ihre Konsequenzen ziehen. Wenn aber heute eine Regierung zu= sieht, wie nachgeordnete Behörden in unerhörter Weise, die ungeschriebenen Geseze wirklich menschlicher Kultur mit Füßen treten , ohne diesem Treiben Einhalt zu gebieten, dann fragen wir uns, ob ein solches Verhalten auf die Dauer mit dem ſonſt von beiden Seiten gewünschten gutnachbarlichem Verhältnis in Einklang zu bringen ist. Was würde geschehen, wenn Deutschland vier Belgiern, die sich offen zu ihrem Volkstum bekennen, aber im übrigen der deutschen Gesezgebung völlig loyal gegenüberstehen, einfach trok entgegenstehender Verträge ausbürgern, sie dann innerhalb weniger Stunden unter der Androhung von Gewalt ausweisen und schließlich obendrein ihr Hab und Gut konfiszieren würden, weil man absichtlich ihre umstrittenen Schulden, die überdies zum Teil aus dem menschenunwürdigen Verfahren stammen, so hoch berechnet hat, daß eine Bezahlung von vorn= herein unmöglich ist ? Wie würde sich Belgien in einem solchen Falle verhalten ? Würden die belgischen und luxemburgischen Blätter sagen : Jawohl, das geht alles in Ordnung? Das ist nun einmal so ? Damit muß man sich in der

heutigen Zeit zwischen staatlichen RechtsVerträge, vereinbarungen und ,,heiliger" Minderheiten rechtlicher Anerkennungen und schiedsgerichtlicher Gegebenheiten abfinden ? Die Zeit erfordert solche heroische Haltung? uſw. Wir glauben, wir würden eine andere Antwort erhalten. Und auch mit vollem Recht! Aber mit diesem gleichen Recht er = warten wir von der belgischen Re = gierung , daß sie Mittel und Wege findet , das jedem sittlichen Gefühl hohnsprechende Verhalten gegen = über den aus Malmedy ausgewiesenen vier Deutschen in einer Weise zu korrigieren , daß die ge = ordneten Beziehungen zweier Län der keinen Schaden erleiden. Es gibt in Europa genügend unerfreuliche Spannun= gen, so daß es nicht unbedingt geboten erscheint, sie noch durch eine weitere zu vermehren. Seit Generationen haben die Dehottays ihren Besiz in Malmedy . Seit Generationen haben sie dort die Traditionen ihrer Väter gepflegt. Eine belgische Regierung läßt es heute zu, daß sie am Vorabend des Weihnachtsfestes wie Hunde vom Hofe gejagt werden ! 500 000 belgische Franken Schulden rechnet man ihnen vor, obwohl die ganze Schuldsumme in Wirklichkeit noch keine 50 000 Franken erreicht. Ist das nicht Betrug ? Man muß sich solcher Mittel bedienen, um in den Besitz des Vermögens der vier Opfer zu kommen ? Verschafft man sich auf solche Weise Rechtstitel? Die Antwort auf diese Fragen dürfte sich erübrigen. Die belgische Weihnachtsbescherung , die den Dehottays zu = teil wurde , geht nicht nur an ihnen selbst nicht spurlos vorüber , son = dern auch an allen denen , die noch irgendein Gefühl für Recht und Ordnung und Wahrheit besiken. Dr. B.

Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

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Nationalsozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. 3immerftr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag Franz Cher Nachf., G. m b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P., München - Berlin Bersand : Cher · Verlag , Berlin SW 68, 31mmerstraße 88. Alle Zahlungen sind nach München (Postfchedtonto München 113 46) zu richten

Partei -Korreſpondenz

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUB

27. Dezember 1935

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RSK Folge 301

Bekenntnis

zur

Kraft,

Sinnbild

NSK War das ein Fest ! In dem gleichen Saalbau Friedrichshain , dessen Rund den alten Berliner S.A.-Männern aus mancher bewegten Kundgebung her in schwerer Erinne= rung ist, saßen 1500 Männer , Frauen und Kinder an langen, weißgedeckten Tischen. Der Bühnenraum war in einen gleißenden Tannenwald verwandelt, der den ganzen Saal mit weihnachtlichem Duft erfüllte. Und auf all den jungen und alten Gesichtern zeichneten sich Weihnachtsfreude und Weihnachtsglüd ab, daß keiner sich ausschließen konnte. Das war am „ Goldenen Sonntag" im Saalbau Friedrichshain. Zur gleichen Stunde wurden in Groß-Berlin in weiteren 300 Sälen 600 000 Volksgenossen und 160 000 Kinder gastlich bewirtet und reichlich mit Geschenken bedacht. Aber das schönste bei diesen örtlichen Weihnachtsfeiern war wohl das Bewußtsein, daß zur gleichen Stunde im ganzen deutschen Reichsgebiet in 30 000 Sälen rund 5 200 000 Kinder mit ihren Eltern versammelt waren, um überall bestätigt zu sehen, was Dr. Goebbels kennzeichnend für den Charakter dieser Gemeinschaftsstunde aussprach : ,,Sie soll allen deutschen Kindern, auch den ärmsten und bedürftigsten, ein weihnachtliches und heimatliches Gefühl geben und ihnen einen Abglanz vermitteln von dieſem Fest, das das deutscheste unter allen Festen genannt werden kann. Es ist ein christliches Fest ; aber dadurch, daß wir ihm einen so tiefen und innerlichen Sinn geben, auch im wahrsten Sinne des Wortes ein nationalsozialiſtiſches Fest. Denn im Hinblick auf den großen Gedanken der Gemeinschaft, der das ganze deutsche Volk verbindet, hat das Gebot der Nächstenliebe für uns alle einen neuen und überraschenden Inhalt be= kommen. Für uns seid ihr, meine deutschen Kinder, und eure Eltern die Menschen, die uns am nächsten stehen und denen zu helfen und die zu betreuen uns nicht nur ein Gebot des Herzens,

des Glaubens

sondern auch eine liebe und freudig erfüllte Pflicht des Gewiſſens ist.“ Man muß gesehen haben, wie der Berliner Gauleiter in jedes einzelne Kinderherz und in jedes Herz der Erwachsenen hineinsprach. Es waren Worte, die etwas ausdrüden sollten, das gar nicht mehr in Worte zu kleiden iſt, weil es ein Appell an die letzten und reifsten Gefühle des Menschen überhaupt war. Unvergeßlich und auf lange Jahre hinaus ein leuchtendes Erlebnis wird der weitere Verlauf dieser Feier im Saalbau Friedrichshain für die 1500 Männer, Frauen und Kinder gewesen sein. Gerade die Eltern erhielten an diesem Abend ein Wort mit auf den Weg, das in seiner weittragenden Tiefe sie immer wieder beschäftigen wird : ,,Denn auch diese Kinder werden einmal erwachsen sein und an den schweren und verantwortungsvollen Pflichten der Nation teilnehmen müſſen, und sie werden das um so williger und freudiger tun, je mehr sie das Gefühl haben dürfen, daß sie auch bei den Festen des Volkes nicht unbedacht bleiben, sondern wie wir alle gastlich daran teilnehmen können. Dann wird sich schon in jungen Jahren um alle deutschen Kinder, ob reich oder arm, ob hoch oder niedrig, ein festes Band der Liebe und Zuſammengehörigkeit schlingen. Sie werden schon von frühester Jugend an lernen, daß es im Leben niemals darauf ankommt, was einer besikt, ſondern nur darauf, was einer ist und was einer leistet und bedeutet. Dann wird auch einmal in nicht allzu ferner Zukunft für immer wie um diese Stunde in ganz Deutschland der innere Streit, Haß, Neid und Mißgunst des einen gegen den anderen verstummen und alle sich zu edlem Wettstreit im Dienste an unserem ganzen Volke vereinigen. Das ſoll der tiefere Sinn und die innerste Aufforderung dieser schönen und festlichen Stunde sein." Fern von einer sentimentalen, das wesentliche übersehenden Weihnachtsfeier der Vergangenheit wurde über alle deutschen Sender ein Bekenntnis an die Kraft gesprochen, das

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über die Stunde hinaus allgemeine Gültigkeit hat. Denn dieſes Bekenntnis zur Kraft war zugleich auch ein Bekenntnis des Glaubens an unser Volkstum. Die N.S.D.A.P. hat in Zusammenarbeit mit der N.S.-Volkswohlfahrt Millionen von deutschen Menschen Licht und Wärme in die Verlassenheit ihres Alltags geschickt. Noch einmal hat die N.S.V. als die Treuhänderin des deutschen Gemeinschaftswillens im Jahre 1935 in diesen Weihnachtsfeiern ihre unlösliche Verbundenheit mit den bedrängten deutschen Volksgenossen zum Ausdruck gebracht. Nun geht es unter der Einſegung aller Kräfte ins neue Kampf jahr . Wie in den vergangenen Jahren, wird auch im Jahre 1936 die

Kapital

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NSK Folge 301

und

N.S.V. das soziale Gewissen des deutschen Volkes sein. Sie wird, getreu dem Befehl des Führers, an ihrer Stelle dafür sorgen, daß das deutſche Volk in seiner Gesamtheit noch enger auf Gedeih und Verderb verbunden wird. Sie wird dadurch die Organisation der deutschen Kame= radschaft sein, einer Kameradschaft, die bewußt und für die ganze Welt sichtbar in den Mittelpunkt ihrer Arbeit das nationalsozialistische Lebensbewußtsein und damit den Kampf aller für alle stellt. Es ist nicht nur eine billige Aufforderung, sondern zugleich ein Appell des Herzens, wenn auf der Monatsplakette des Winterhilfswerks für den Januar 1936 die Parole geprägt wurde : „ Seid Sozialisten der Tat !" E. B.

deutſcher

Sozialismus

Von Dr. Rudolf Albert NSK Niemand kann bestreiten, daß Kapital ein Produktionsfaktor ist, der bestimmte Funktionen in der Wirtschaft auszuüben hat . Der Kapitalismus nun war eine Krank = heitserscheinung des Liberalismus, der an Stelle der produktiven Funktionen des Kapitals deſſen Mißbrauch sette und, ohne daß im Einzelfalle jeder Kapitalbesizer dafür verantwortlich zu machen wäre, ein Syſtem erzeugte, das seiner Natur nach die Menschen zu Knechten machen mußte. Der nationalsozialistischen Weltanschauung nach hat das Kapital im Gegensatz hierzu dem Volke zu dienen. Dem privatwirtschaftlichen Zweck, den der einzelne Kapitalbesizer mit seinem Eigentum verbindet und auch verbinden muß, will er richtig wirtschaften, wurde durch den Nationalsozialismus eine höhere volkswirtſchaftlich-ſozialiſtiſche Bestimmung übergeordnet, die nur in einem Staat denkbar ist, der das Gemeinwohl auf allen Lebensgebieten voranjezt. Das Primat der Arbeit, ohne die keine Kapitalbildung denkbar ist, konnte allein durch diese Wandlung zur Geltung kommen. Es ist bekanntlich nicht die Aufgabe des nationalsozialistischen Staates, in möglichst großem Umfange selbst zu wirtschaften. Er will vielmehr die Wirtschaft lenken und führen. Gerade in dieser Zielsetzung ist auch wieder die Verpflichtung zu erkennen, die er den Kapital besigenden Volksgenossen auferlegt, nämlich ihr Kapital so einzusehen, daß es der Volkswirtschaft und damit der Arbeitsschlacht zugute kommt.

Dividenden, die über sechs Prozent bzw. acht Prozent hinausgehen, zunächst auf eine gewisse Zeit der Golddiskontbank, die den entsprechenden Betrag in erstklassigen Renten anlegt, abzuführen, so bedeutet diese Bestimmung • nichts anderes als eine Kapitalslenkung, um die Bedürfnisse der Arbeitsschlacht decken zu helfen. Auch der Neue Plan trägt dazu bei , das Kapital, das unter dem Liberalismus an Freizügigkeit gewöhnt war, zu veranlaſſen, im Außenhandel Wege zu gehen, die dem sozialistischen Aufbau der deutschen Wirtschaft ent= sprechen.

Während unter der Herrschaft des Kapitalismus das Kapital zu machtpolitischen Zwecken mißbraucht werden konnte, erzieht der Nationalsozialismus den Kapitalbesizer, den Grundsatz ,,Eigentum verpflichtet" unbedingt zu erfüllen . Die Adolf = Hitler Spende der deut = schen Wirtschaft ist ein beispielhaftes Symbol für den schon erreichten Grad ſozialiſtiſcher Einsazbereitschaft. Oder wenn das Anleihestod gesetz die Kapitalgesellschaften zwingt,

Ein Kapitalbesizer, der als Volksgenosse sich seiner sozialistischen Verpflichtung bewußt iſt und danach handelt, wird in der von sozialiſtiſchen Gesichtspunkten bestimmten Wirtschaft stets ein wertvolles Glied ſein. Kapital gegen Sozialismus? Eine irrige Ansicht verklungener Zeiten ! Kapital im Dienste des Sozialismus , die Parole der Gegenwart und Zukunft!

So begegnen wir im Staate Adolf Hitlers in der Wirtschafts- und Sozialgesetzgebung auf Schritt und Tritt Bestimmungen, die den deutschen Sozialismus verwirklichen, der das Kapital zwingt, ſich zum Nußen der Volksgemeinschaft zu betätigen. Wurde dabei der kapitaliſtiſch-jüdiſche Geist in der Wirtschaft zerstört, so trug die Entwicklung auch mit dazu bei, in verschiedener Weise dem Kapital beſizenden schöpferischen Volksgenossen zu helfen, der ſein Kapital zum Nußen der Volkswirtschaft einsetzt. Nur der Kapitalismus ist der Feind der sozialistischen Gemeinschaft, während das Kapital als produktiver Faktor der Wirtschaft ihr dienen muß. Kapital, das im sozialistischen Sinne geleitet wird, muß immer dazu ver= helfen, daß der Lebensstandard des Volkes steigt. Daß Deutschland auf diesem Wege vorwärtsschreitet, könnte durch Tauſende von Beispielen belegt werden.

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Die Auflösung

des

27. Dezember 1935

Reichsverbandes

Deutscher Rundfunkteilnehmer Übergabe seiner techniſchen Einrichtungen und Zeitschriften an die Partei NSK In einer überfüllten Versammlung des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer in Berlin, die von Vertretern aus dem ganzen Reiche besucht war, gaben Reichsiendeleiter Hadamovsky und der Geschäftsführer von Fehrentheil einen abschließenden Bericht über die Verbandsarbeit seit 1932. Die Mitgliederzahl ist von 62 000 auf 450 000 gestiegen. Der Verband hat mit den Apparaten seiner Rundfunkhörer den Funkwarten der Partei die Möglichkeit zur Organisation des Rundfunkgemeinschaftsempfanges während der großen Wahlkämpfe gegeben. Die Werbung für den Rundfunk, die Schaffung des Volksempfängers VE 301 , die Zusammenarbeit mit der Rundfunfindustrie und dem Handel, die Gründung der nationalsozialiſtiſchen Rundfunkkammer e. V. 1933, der Massenbesuch der Rundfunkausstellun = gen, die Durchführung der Rundfunksprecherwettbewerbe, des populären Volkssenders auf der Rundfunkausstellung und des Tanzkapellen wettbewerbs find wesentliche Arbeiten des Verbandes in diesem Zeitraum . Sämtliche Dienststellen standen unter der Leitung der Funkwarte bzw. der heutigen FunkStellenleiter der Partei, die die Ämter des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer in Personalunion mitversehen haben. Für Rundfunkwerbung, Propaganda und technische Arbeiten konnten große Mittel zur Verfügung gestellt werden. Im Jahre 1934 verfügte die Organisation im Reich allein über einen Betrag von 1 Million Reichsmark. Nach dem Bericht wurde dem Vorsitzenden des Verbandes, Reichssendeleiter Hadamovsky , und dem Geschäftsführer v. Fehrentheil Entlastung erteilt. Reichssendeleiter Hadamovsky führte dann aus, daß im August 1930 bei der Gründung des Verbandes vielleicht 15 000 Rundfunkhörer in der N.S.D.A.P. zusammengefaßt waren und eine wirkungsvolle Rundfunkpolitik nur durch den Aufbau einer besonderen , möglichst viele Hörer auch außerhalb der Partei erfassenden Organisation, durchgeführt werden könnte. Diese Aufgabe sei damals von Dreßler = Andreß , dem heutigen Leiter von „ Kraft durch Freude und Ministerialrat im Propagandaministerium, aufgenommen worden. Heute feien in der Partei dank der durch den Verband und seiner Männer herbeigeführten Rundfunkentwicklung und dank der allgemeinen politischen Entwicklung der Partei bereits ebenso viele Rundfunkhörer zusammengefaßt wie im Verband. Damit entfällt die Notwendigkeit besonderer Organisationsformen. Der Verband könne mit Recht erklären, daß er nicht nur seine verbandsmäßigen Aufgaben, sondern auch seine allgemeinen rundfunk politi weitgehend schen Aufgaben erfüllt habe. Der Rundfunk ist judenrein. Der Niggerjazz ist verboten . Die Länder- und Aktieninteressen, die bei den Sendern maßgebend waren, sind ausgeschaltet. Es gibt nur einen Reichsrundfunk. Die Rundfunkeinheit ist in der Reichsrundfunkkammer gesehlich ver ankert. Hörer, Volk und Partei haben den ihnen zustehenden alleinigen Einfluß im Rundfunk. Die Versammlung beschloß nach den immer wieder von Beifall und Jubel unterbrochenen Ausführungen die Auflösung des Reichsver-

bandes Deutscher Rundfunkteilnehmer zum 31. Januar 1936 und setzte den Revisor, Pg. Karl Trom , als Liquidator ein. Die Versammlung beschloß die Übergabe der technischen Verbandseinrichtungen, soweit fie nicht zur Liquidation benötigt werden, an die Funkstellenleiter der Partei. Die Versammlung richtete ein Telegramm an den Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels. Der Weiterbezug der Zeitungen des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer, der Monatszeitschrift „Funk und Bewegung“ und der technischen Zeitschrift „Funktechnischer Vorwärts" wurden den Mitgliedern mit folgendem Beschluß zur Pflicht gemacht : ,,Die Mitgliederversammlung billigt Die Übertragung der Zeitungen des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer Funk und Bewegung und Funktechnischer Vorwärts" auf den Zentral-Parteiverlag. Die Mitgliederversammlung beschließt weiterhin, im Intereſſe eines glatten Überganges der Verbandszeitschriften an die Partei, den Monat Januar 1936 für die Mitglieder beitragsfrei zu laſſen. Die Mitgliederversammlung verpflichtet alle Mitglieder des R.D.R., auch in Zukunft nach der Auflösung Bezieher der parteiamtlichen Rundfunkzeitschrift „ N.S.-Funk“ oder ersatzweise ab 1. Februar 1936 der als wöchentliche Programmzeitschrift zum monatlichen Bezugspreis von 35 Pf. erscheinenden ebenfalls parteioffiziellen Zeitschrift „Funk und Be = wegung" zu werden. Staatsrat Pg. Essau , Mitglied des Kulturſenats, gab anſchließend als Leiter des Deutschen Funktechnischen Verbandes, der mit dem R.D.R organisatorisch verbunden ist, eine Erklärung ab, wonach ein Beschluß über die Auflösung des Deutschen Funktechnischen Verbandes im Januar 1936 herbeigeführt werden soll. Der Kreisgruppeninspektor für das Gebiet Pfalz-Saar gab im Einvernehmen mit Reichssendeleiter Hadamovsky die Erklärung ab, daß der Verband Deutscher Rundfunkteilnehmer an der Saar mit Rücksicht auf die besonderen rechtlichen und politischen Verhältnisse im Saargeebiet seine Organisation bis 31. März 1936 fortführt.

Nachrichten

Dank an die Ortsgruppe Luzern der N.S.D.A.P. NSK Im Auftrage des Leiters der AuslandsN.S.D.A.P. , Gauleiter der Organisation Bohle, überreichte der Leiter der Landesgruppe Schweiz, Pg. Gustloff, kürzlich der Ortsgruppe Luzern ein Bild des Führers mit eigenhändiger Unterschrift und ein Bild seines Stellvertreters, Rudolf Hei, mit persönlicher Widmung. Diese beiden Bilder stellen den Dank des Führers und seines Stellvertreters für die Überreichung der Fridericus-Fahne des Regiments Schwerin dar, die dem Führer auf

NSK Folge 301 dem Reichsparteitag der Freiheit übergeben wurde. Die Überreichung der beiden Bilder an die Ortsgruppe Luzern gab Veranlassung zu einer schlichten Feier in dem deutschen Heim, das sich die Gruppe selber im Freiwilligen Arbeitsdienst geschaffen hat. Landesgruppenleiter Gustloff wies in seiner Ansprache auf den Sinn des Opfers der Gefallenen vom 9. November hin und legte eindrucksvoll dar, wie jeder einzelne sich mit dem Führer und der Heimat verbunden fühle. Glückwunschtelegramm Korpsführer Hühnleins an Stabschef Luze NSK Der Korpsführer des N.S.K.K. , Hühn = lein, sandte an Stabschef Luze anläßlich seines 45. Geburtstages folgendes Telegramm : „Stabschef der S.A. Victor Luze, Berlin-Dahlem.. Lieber Luze! Zu Ihrem heutigen Geburtstage meine beſten Wünsche, zugleich im Namen des N.S.K.K., das mit der S.A. auch im neuen Jahre in alter treuer Kampfkameradschaft verbunden bleibt. Hü h n le in.“

Sperrfrist 31. Dezember 1935 : Neujahrsaufruf des Gauleiters Bohle NSK Der Leiter der Auslandsorganiſation der N.S.D.A.P., Gauleiter E. W. Bohle, veröffentlicht zum Jahreswechsel folgenden Aufruf: Das Jahr 1935 war für die Auslandsorganiz sation der N.S.D.A.P., die Betreuerin aller Dienststellen der Partei im Auslandsdeutſchtum und in der deutschen Seeschiffahrt, ein Jahr der Gestaltung. Die umwälzenden politischen Ereignisse im neuen Reich der Deutschen konnten und haben in ihren Auswirkungen nicht halt gemacht an den Grenzen, sondern erfaßten jeden Bürger des Reiches in allen Teilen der Welt, der sich zur nationalsozialistischen Weltanschauung und damit zum Führer und seinem Staat bekennt. Lüge und bewußte Entstellung prallten bei allen Auslandsdeutschen und Seefahrern, die deutsch denken, ab, weil das Reich stark und frei wurde, und weil die Freiheit von jeher des Deutschen höchstes Gut war. Unsere Parteigenossen draußen und in der Seeschiffahrt haben in stiller, aufopferungsvoller Arbeit Ungeheures geleistet. Ihrem Tun voran stand das Leitmotiv : Niemandem zuleide, nur Deutschland zuliebe ! Auch im neuen Jahre wird die Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. , hier und draußen, ihre Pflicht gegenüber Führer und Volk er= füllen. In großer Zeit grüßen wir in Treue und Verbundenheit die Deutschen draußen, die für immerdar unzertrennlich mit uns verbunden sind, weil Adolf Hitler es gewollt hat. Es lebe Deutſchland ! Es lebe der Führer! E. W. Bohle .

20 Sendestationen zur Bolschewiſierung der Welt NSK Die „ Deutsche Rundschau in Polen" erfährt aus Moskau, daß dort eine Sigung des sogenannten Radiosowjets der Sowjetunion stattgefunden hat, unter deſſen

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27. Dezember 1935 fich Leitung alle sowjetrussischen Sendestationen befinden. Diesmal nahmen an den Beratungen des Radiosowjets auch. der Post- und Telegraphenkommiſſar, der Sefres tär des Politbüros sowie Dimitrow als Vertreter der Komintern teil. Der Moskauer Korrespondent des „ Expreß. Poranny" versichert angeblich von gut informierter Stelle, daß in dieser Sigung der Plan einer riesigen Rundfunkoffen ſive der Komintern gegen die ganze Welt beschlossen worden ist. Zu diesem Zwecke ist die Sowjetregierung an den Bau von 20 neuen riesigen Sendestationen her angegangen, von denen 12 bereits vor der Inbetriebnahme stehen. Die neuen Rundfunkstationen werden 100 bis 250 Kilowatt stark sein, wobei die für Europa bestimmten Stationen auf langen Wellen, die übrigen auf kurzen Wellen von 20 bis 60 Metern arbeiten werden, so daß sie dadurch eine riesige Reichweite erhalten. Die Baukosten der neuen Rundfunkſtationen ſindmit 80 Millionen Rubel veranschlagt ; die Komintern hat diesen Betrag bereits zur Verfügung gestellt. Die Hauptaufgabe dieser 20 Rundfunkstatio = nen wird darin bestehen, propagandistische Kommuniqués der Komintern in 22 Sprachen der Welt zu vermitteln, außerdem ſieht das Programm künstlerische Darbietungen vor, die ebenfalls im kommunistischen Geiste ge= halten sein sollen. Generalleiter des ganzen Unternehmens wird der vom Reichstagsbrandprozeß her bekannte bulgarische Kommunist Dimitrow werden, die Leitung des künstle= rischen Teiles ruht in den Händen des deutschen Kommunisten Piscator. Schon jezt engagiert. man in allen Ländern der Welt Rundfunkansager, selbstverständlich ausschließlich unter hervorragenden kommunistischen Agitatoren. Unter anderem wurden eingeſtellt fünf japa= nische, ebensoviel chinesische, zwei arabische Ansager usw. Die Organisation, die den Namen „ Radjowieschtschanie Kominterna" tragen wird, hat. von der Sowjetregierung die Weiſung erhalten, daß für die Länder bestimmte Darbietungen, mit denen Sowjetrußland gute Beziehungen unterhält, in einer „ künstlerischen“ Form unter Ausschluß eines aggressiven politischen Tones gehalten werden. Als die so privilegierten Länder hat das Außenkommissariat genannt : England, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Frankreich, die Tschechoslowakei, Rumänien, Schweden, Norwegen und Dänemark. Dagegen soll die Organiſation gegenüber anderen Ländern freie Hand behalten ; gegen= über Deutschland und Japan fordert die Sowjetregierung sogar, wie es heißt, einen radikalen aggressiven Ton. 15 dieser neuen propagandistischen Sendestationen werden im ganzen europäischen Rußland untergebracht werden, je nachdem, welches Land die betref Fünf andere fende Funkstation bedienen soll. Stationen werden nach Sibirien verlegt, von wo aus sie Japan , China, Australien, Englischund Holländisch-Indien bedienen sollen. Wie aus diesem Plan hervorgeht, handelt es sich hier um einen großen Krieg im Ather, der durch die Moskauer Komintern der ganzen Welt erklärt wird.

Druck: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88

-19.

Vartei - Korreſpondenz

ationalſozialiſtiſche

ef. und Drahtanschrift der Schriftleitung: SW68. Zimmerstr. 90, III. Fernruf : A1 Jäger 0022 lag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., alverlag der R. S. D. A. P.. München Berlin Jand : Eher - Verlag , Berlin SW 68, mertraße 88. Alle Zahlungen find nach den (Postichedtonto München 113 46) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienſt der NGDAB

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NSK Folge 302

28. Dezember 1935

Die NSK Randbemerkung :

Der entlarvte NSK Der Abbruch der Beziehungen von Uruguay mit Sowjetrußland auf Grund nachgewiesener kommunistischer Werbetätigkeit durch den sowjetrussischen Gesandten Minkin beleuchtet schlaglichtartig eine Situation, die sich nicht nur auf den südamerikanischen Kontinent beschränkt, sondern mehr oder weniger stark alle Länder der Erde berührt. Die politische Polizei von Montevideo hat einwandfrei feſtgeſtellt, daß Minkin als die Seele der kommuniſtiſchen Umsturzbewegungen auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent anzusehen iſt. Wie weit ſeine fieberhafte revolutionäre Tätigkeit bereits ge= wirkt hat, bewiesen erst letthin jene blutigen Aufstände in Brasilien, die nichts anderes als der Versuch des Bolschewismus waren, im größten südamerikanischen Staat festen Fuß zu fassen. Das scharfe und berechtigte Vorgehen von Uruguay gegen den sowjetrussischen Gesandten wird überall da, wo Völker Ruhe und Ordnung lieben, auf größtes Verständnis stoßen, zeigen doch gerade dieſe Vorgänge, was sie zu erwarten haben, wenn es Sowjetrußland jemals gelingen würde, die sogenannte Weltrevolution zum Siege zu führen. Erst kürzlich hat der Präsident

Roosevelt eine scharfe Warnung an die sowjetrussische Adresse erlassen, ihre Agententätigkeit in den U.S.A. einzustellen. Er hat damals ge= wissermaßen für die ganze nichtbolſchewiſtiſche Welt gesprochen, heute tut das Uruguay, indem es aus dem Verhalten des Gesandten der U.d.S.S.R. die einzig mögliche Folgerung zieht. Es ist gut, wenn von Zeit zu Zeit der Schleier des Geheimniſſes, der über der bolschewistischen Tätigkeit im Ausland liegt, gelüftet wird, um Völkern, die in diesem Punkt allzusehr an die Tatsache der Zugehörigkeit Sowjetrußlands zum Völkerbund glauben, zu zeigen, daß die Idee der Weltrevolution mit Konsequenz von den sowjetrusſſiſchen Machthabern nach wie vor verfolgt wird . Was von Uruguay gilt, gilt mehr oder weniger von allen anderen Ländern der Erde. Der Bolschewismus wühlt und möchte die an sich schon unruhige Welt durch revolutionäre Umtriebe in noch größere Unruhe verstriden. Sich hiergegen nach besten Kräften zu wehren, ist das Recht jeden Landes. Was heute Uruguay zu tun gezwungen ist, könnten morgen auch andere Länder zu tun gezwungen sein. Vielleicht dient der Zwischenfall von Montevideo der Moskauer Zentrale als Warnung.

Europäische Ein

Ausblick an

NSK An der Schwelle eines Jahres, eines Ringes am Baume der Menschheitsgeschichte, halten die Völker Rückschau und Ausschau. Aus 365 Tagen, die angefüllt waren mit Begebenheiten, suchen sie die Ereignisse heraus, die entscheidenden Einfluß haben auf die Gestaltung der Zeit, und sie über-

Drahtzieher

Probleme

der Jahreswende

prüfen die großen Probleme, die hinüberreichen von Jahr zu Jahr. Wir Deutsche können mit Stolz aus dem vergangenen Jahr die großen Tage herausheben, an denen die deutsche Saar zum Reich zurückkehrte, die Tage, an denen der Führer dem deutschen Volk die Wehr freiheit und damit die politische Hand-

NSK Folge 302 lungsfreiheit wiedergab. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß den Beziehungen des nationalsozialiſtiſchen Deutschland zum britiſchen Reich der alte Zündſtoff der Flottenfrage ein für allemal genommer wurde. Des weiteren hat der abessinische Streitfall eine Probe auf das Exempel der= jenigen Bestrebungen der deutschen Außenpolitik geliefert, die darauf hinausgehen, daß Deutschland nicht durch Mitgliedschaften und Pakte in Fragen hineingezogen wird, an denen das deutsche Volk eigene Interessen nicht besitzt. Die ruhige Sicherheit, mit der Deutschland das Spiel der Kräfte verfolgen kann, ohne sich an ihm zu beteiligen , das ist die Stärke, mit der das Reich in das Jahr 1936 hinzugehen vermag. In organischer Entwicklung ist in diesem Jahre das innerpolitische Erneue= rungswerk Adolf Hitlers außenpoli tisch zur Wirkung gelangt. Die These, daß ein starkes Deutschland eine beſſere Garantie für den europäiſchen Frieden bildet als ein entwaffnetes und parla= mentarisch geschwächtes, hat in diesem Jahre ausgesprochen und unausgesprochen allge= meine Anerkennung gefunden. Das nationale Fazit, das wir außenpolitisch ziehen dürfen, ist ein Beitrag zu dem Saze, daß Männer die Geschichte machen. Der Staatsmann Adolf Hitler ist es, der den Weg einer starken und dennoch von der Notwendigkeit des europäischen Friedens überzeugten deutschen Außenpolitik energisch und nicht zum Schaden der an= deren europäischen Nationen beschritten hat. Man wird später einmal erkennen, daß mit der politischen Wiederherstellung Deutschlands als Großmacht auch ein entscheidender Beitrag zu der Frage der Stellung Europas in der Welt geliefert worden ist - ein entscheidender Beitrag zu dem Problem, das besonders seit dem großen Krieg ein ebenso bedeutſames wie vielversprechendes geworden iſt. Zwei Auffassungen von grundsäglicher Bedeutung sind es, die zu dieser Frage in der Diskussion vieler politischer Köpfe - selten ausgesprochen, aber um so öfter überlegt im Vordergrund stehen. Die einen sehen den Weg der Stärkung Europas und damit der Erhaltung seiner führenden Stellung in der Welt in einer Entwicklung, die etwa der innerdeutschen Entwicklung des 19. Jahrhunderts entspricht und auf dem Staatenbund aufbaut, deſſen lezte Konsequenz der Bundesstaat ist. Diese Auffassung krankt daran, daß es da= mals um eine Nation ging, die sinnlos in Staaten zerrissen war, während in Europa heute die meisten Staaten den Charakter von Nationalstaaten tragen. Die andere Auffassung geht dahin, daß die Kernfrage der europäischen Stellung in

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28. Dezember 1935 der Welt die Erhaltung der Leben skraft der einzelnen Nationen ist. Denn diese Nationen sind es ja, deren Welt befruchtet schöpferische Kräfte die haben und heute noch befruchten . Sie sind es, die die Hauptträger des Kulturfortschrittes der Menschheit überhaupt sind. Ihr gegenwärtiges Zusammenwirken ebenso wie ihre Spannungen, ihr dauernder politischer Interessenkampf sind es nicht zulegt, die die inneren Kräfte der einzelnen Nationen stark und lebendig erhalten. Nicht dadurch, daß ihre immer wieder auftauchenden Intereſſengegensäße ge leugnet werden, stellt man den Frieden her, sondern da durch erhält man ihn, daß die Völker in gegenseitiger Offenheit ihre Intereſſen vertreten und die Wege suchen, um sie mit denen ihrer Nachbarn, mit denen der anderen Nationen in Einklang zu bringen. Solange solche starte Nationen in

Europa leben, brauchen sie keine Konkurrenz zu fürchten, solange sie sich rein erhalten, vor keiner Rasſſengefahr zu zittern. Wenn es Leute gibt, die etwa hinter jedem japanischen Fahrrad die „ gelbe Gefahr“ wittern, so kann man nur dazu ſagen, daß sie Gefahr und wirtschaftliche Konkurrenz verwechseln (genau so wie oft vor dem Kriege von der deutschen Gefahr gesprochen und die Konkurrenz deutscher Fabriken gemeint werden) . Die gelbe Gefahr“ ist weniger eine Angelegenheit der europäischen Nationen als eine Angelegenheit der europäischen Ingenieure. Wie wir diese Ingenieure fennen, werden sie in dieser Konturrenz einen Ansporn zu besonderen Leistungen sehe n. Die einzige und große Gefahr, die immer noch vor den Toren Europas lauert, iſt der Weltbols chewismus . Er ist das trojanische Pferd, das in die Völker Europas hineingetragen werden soll, um die innere Auflösung der Volkskraft zu organiſieren. Deutschlands besondere Stärke beruht nicht zuleht darin, daß es dieſe Organiſation der inneren Vernichtung der Nationen mit starker Hand zerstört und sie aus Deutschlands Grenzen für alle Zeiten verbannt hat. Die Erkenntnis der europäischen Bedeutung gerade dieser Maßnahmen scheint für manche Politiker in Europa auch für eine spätere Zeit vorbehalten zu sein, wenn auch festgestellt werden kann, daß der An = schauungsunterricht, den der Bolschewismus in seinem Moskauer Kongreß ebenso wie in seiner europäischen Politit und in den blutigen Aufständen, die er in den verschiedensten Staaten organisiert hat, den europäischen Staatsmännern erteilte, eine gewisse Wirkung nicht verfehlt hat. Solche Fragen und Probleme sind es, die an der Jahreswende diejenigen beschäftigen, die wissen, was Nationen für die Menschheit bedeuten. Helmut Sündermann,

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lungsfreiheit wiedergab. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß den Beziehungen des nationalsozialiſtiſchen Deutſchland zum britischen Reich der alte Zündstoff der Flottenfrage ein für allemal genommer wurde. Des weiteren hat der abessinische Streitfall eine Probe auf das Exempel der= jenigen Bestrebungen der deutschen Außenpolitik geliefert, die darauf hinausgehen, daß Deutschland nicht durch Mitgliedschaften und Pakte in Fragen hineingezogen wird, an denen das deutsche Volk eigene Interessen nicht besitzt. Die ruhige Sicherheit, mit der Deutschland das Spiel der Kräfte verfolgen kann, ohne sich an ihm zu beteiligen , das ist die Stärke, mit der das Reich in das Jahr 1936 hinzugehen vermag. In organischer Entwicklung ist in dieſem Jahre das innerpolitische Erneue= rungswerk Adolf Hitlers außenpolitisch zur Wirkung gelangt. Die These, daß ein starkes Deutschland eine bessere Garantie für den europäischen Frieden bildet als ein entwaffnetes und parla= mentarisch geschwächtes, hat in dieſem Jahre ausgesprochen und unausgesprochen allge= meine Anerkennung gefunden. Das nationale Fazit, das wir außenpolitisch ziehen dürfen, ist ein Beitrag zu dem Saze, daß Männer die Geschichte machen. Der Staatsmann Adolf Hitler ist es, der den Weg einer starken und dennoch von der Notwendigkeit des europäischen Friedens überzeugten deutschen Außenpolitik energisch und nicht zum Schaden der an= deren europäischen Nationen beschritten hat. Man wird später einmal erkennen, daß Wiederherstellung mit der politischen Deutschlands als Großmacht auch ein entscheidender Beitrag zu der Frage der Stellung Europas in der Welt geliefert worden ist - ein entscheidender Beitrag zu dem Problem, das besonders seit dem großen Krieg ein ebenso bedeut james wie vielversprechendes geworden ist.

Zwei Auffassungen von grundsäglicher Bedeutung sind es, die zu dieser Frage in der Diskussion vieler politischer Köpfe - selten ausgesprochen, aber um so öfter überlegt im Vordergrund stehen. Die einen sehen den Weg der Stärkung Europas und damit der Erhaltung seiner führenden Stellung in der Welt in einer Entwicklung, die etwa der innerdeutschen Entwicklung des 19. Jahrhunderts entspricht und auf dem Staatenbund aufbaut, dessen lehte Konsequenz der Bundesstaat ist. Diese Auffassung krankt daran, daß es damals um eine Nation ging, die sinnlos in Staaten zerrissen war, während in Europa heute die meisten Staaten den Charakter von Nationalstaaten tragen. Die andere Auffassung geht dahin, daß die Kernfrage der europäischen Stellung in

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28. Dezember 1935 der Welt die Erhaltung der Leben s fraft der einzelnen Nationen ist. Denn diese Nationen sind es ja, deren Welt befruchtet schöpferische Kräfte die haben und heute noch befruchten. Sie sind es, die die Hauptträger des Kulturfortschrittes der Menschheit überhaupt ſind. Zusammenwirten` gegenwärtiges Ihr ebenso wie ihre Spannungen, ihr dauernder politischer Intereſſenkampf sind es nicht zulegt, die die inneren Kräfte der einzelnen Nationen stark und lebendig erhalten. Nicht dadurch, daß ihre immer wieder auftauchenden Interessengegensätze geleugnet wer den, stellt man den Frieden her, sondern da= durch erhält man ihn, daß die Völker in gegenseitiger Offenheit ihre Intereſſen vertreten und die Wege suchen, um sie mit denen ihrer Nachbarn, mit denen der anderen Nationen in Einklang zu bringen . Solange solche starte Nationen in Europa leben, brauchen sie keine Konkurrenz zu fürchten, solange sie sich rein erhalten, vor keiner Rassengefahr zu zittern. Wenn es Leute gibt, die etwa hinter

jedem japanischen Fahrrad die „ gelbe Gefahr" wittern, jo kann man nur dazu sagen, daß sie Gefahr und wirtschaftliche Konkurrenz verwechseln (genau so wie oft vor dem Kriege von der deutschen Gefahr gesprochen und die Konkurrenz deutscher Fabriken gemeint werden ) . Die gelbe Gefahr“ ist weniger eine Angelegenheit der europäischen Nationen als eine Angelegenheit der europäischen Ingenieure. Wie wir diese Ingenieure kennen, werden sie in dieser Konkurrenz einen Ansporn zu besonderen Leistungen sehen. Die einzige und große Gefahr, die immer noch vor den Toren Europas lauert, ist der Weltbolschewismus. Er ist das trojanische Pferd, das in die Völker Europas hineingetragen werden soll, um die innere Auflösung der Volkskraft zu organiſieren. Deutschlands besondere Stärke beruht nicht zuleht darin, daß es dieſe Organiſation der inneren Vernichtung der Nationen mit starker Hand zerstört und sie aus Deutschlands Grenzen für alle Zeiten verbannt hat. Die Erkenntnis der europäischen Bedeutung gerade dieser Maßnahmen scheint für manche Politiker in Europa auch für eine spätere Zeit vorbehalten zu sein, wenn auch festgestellt werden kann, daß der An = schauungsunterricht, den der Bolschewismus in seinem Moskauer Kongreß ebenso wie in seiner europäischen Politit und in den blutigen Aufständen, die er in den verschiedensten Staaten organisiert hat, den europäischen Staatsmännern erteilte, eine gewiſſe Wirkung nicht verfehlt hat. Solche Fragen und Probleme sind es, die an der Jahreswende diejenigen beschäftigen, die wissen, was Nationen für die Menschheit bedeuten. Helmut Sündermann,

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Deutſchland

in

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der

Weltpolitif

Das Dritte Reich als ruhiger Pol in den bewegten Ereigniſſen des -Eine außenpolitiſche Bilanz Jahres 1935

Von Dr. Walter Baſtian NSK Wenn je seit dem Ende des vierjährigen Weltkrieges, der ganz Europa in schwerste Erschütterungen versezte und auch die sogenannten Siegermächte trok eines raffiniert ausgeklügelten Friedensdiktates keinen beſſeren Zeiten ent= gegenführte, wieder ein Jahr im Zeichen gefahrvoller außenpolitischer Entwicklungen stand, so war es das vergangene. Die Völker dieses Erdteiles standen wieder einmal hart am Rande gewaltsamer Zuſammenſtöße und friedenszerstörender Geschehnisse. Die Staatsmänner konnten nur mit Mühe den Ausbruch waffenpolitischer Auseinandersetzungen größeren Ausmakes verhindern, es aber nicht vereiteln, daß im Osten Afrikas die Kanonen losgingen. Dort tobt seit einem Vierteljahr der Krieg. Und das trok des Völkerbundes und trok der so viel gefeierten kollektiven Politit. Auch beim Eintritt in das neue Jahr ist noch nicht zu übersehen, wann und wie die Brandsadel in Abessinien gelöscht werden kann. Die kämpfenden Parteien bestehen auf ihrem je von ihnen erkannte Recht und sind nicht gewillt, zugunsten der Gegenseite nachzugeben. Westeuropäische Kabinette geraten ins Wanken und der Völkerbund windet sich unter einer Belastungsprobe, die ihm fast den Lebensatem raubt. Im Herzen dieses zuckenden Europas aber liegt das nationalsozialistische Deutschland, angefeindet und verleumdet von einer in allen Winkeln der weiten Welt wirkenden internationalen Macht, in Ruhe und Selbstsicherheit, ein Bollwerk gegen das völkermordende Gift bolſchewiſtiſcher Weltrevolutions= pläne und das Regulativ eines außenpolitiſchen Systems, das einen bestimmten Frieden will, aber serienweis Unsicherheiten und Gefahren auslöst. Wer weiß , ob die Flamme des Krieges nicht schon vernichtend über diesem Erdteil Lodern würde, wenn Adolf Hitler sich wunschgemäß dem kollektiven Prinzip mit seinem Volk und seiner Wehrmacht zur Verfügung ge= stellt hätte? Gerade die Entschlossenheit des Führers, Deutschland aus diesem Kreislauf herauszuhalten , ist das Gegengewicht zu einer Politik, die geradezu naturgesetzmäßig zu Zusammenstößen und gewaltsamen Entladungen führen muß. Ein außenpolitiſches Prinzip , das seine Vollendung nur in einem Bündnissystem sieht, innerhalb deſſen bestimmte Staatengruppen mit bestimmter Frontstellung gegen andere bestimmte Staatengruppen ihren imperialistischen Interessenkreis vertreten und zur Sicherung ihrer Pläne Eintreifungs = und Offensivpakte abschließen müssen, fann niemals die Ideen eines Wilson realisieren, ſondern muß sie letzten Endes in ihr Gegenteil verkehren. Wo die Achtung vor Rasse und Nation, vor Lebensrecht und naturzugunsten gegebenen Lebensnotwendigkeiten reiner Machtinteressen und damit Unterdrückungstendenzen schwindet, ist der Keim des Krieges gelegt. Europa ginge im SchlachtenLärm unter, wenn Deutschland sich in diese Front eingliedern ließe. Aber die Größe und Weitsicht der nationalsozialistischen Außenpolitik weiß zielflar im Interesse eines wirklichen

Weltfriedens solche Zuspigungen zu unterbinden. Vergegenwärtigen wir uns einmal die Entwicklung des italienisch- abessinischen Konfliktes, um klar zu erkennen, wohin die europäischen Methoden der westlichen Demokratien führen mußten. Am 7. Januar schlossen der italienische Regierungschef und der damalige französische Außenminister Laval in Rom ein Abkommen, auf Grund dessen Italien Konzeſſionen in Abessinien gemacht wurden, die immerhin einen gewissen Gegensatz zu der bisherigen tontinentalen Zielsetzung Frankreichs darstellten. Der Hintergrund dieser Vereinbarung dürfte in dem Interesse Frankreichs an der Beteiligung Italiens an der mittel- und südosteuropäischen Politik zu suchen sein. Ein gutes Vierteljahr später trafen sich England, Frankreich und Italien auf der Konferenz in Stresa wieder, um sich dort in einer Front gegen Deutschland zusammenzufinden, weil das Dritte Reich seine Wehrhoheit sich wiedergenommen hatte und da= mit wieder in die Reihe der souveränen Großmächte eingerückt war. Es schien so, als ob die im Kriege erprobte Entente Cordiale von neuem gefestigt und durch Rom ergänzt war. Die Entwicklung sollte aber sehr bald andere Tendenzen zeigen. Italien eröffnete am 3. Oktober den Krieg gegen Abessinien, indem es ſeine Armee in das Gebiet des Eine offi Gegners einmarschieren ließ. zielle Kriegserklärung ist freilich im Zeitalter des Völkerbundes und der kollektiven Friedenssicherung offenbar nicht mehr notwendig. An die Stelle diplomatischer Erörte= rungen trat die einwandfreie kriegerische Auseinandersetzung. In diesem Augenblick stand die Autorität des Völkerbundes auf dem Spiel, der nun irgendwie sakungsgemäß in Aktion treten mußte bzw. anzukurbeln war. Die Erfüllung Aufgabe lag von dieser jeher in den beiden Metropolen diesseits und jenseits des Kanals, in denen das Programm für die Genfer Beschlüsse als unteilbares Ganzes seine legte Formulierung zu finden pflegte. Die Selbständigkeit des Völkerbundes, in Wahrheit ein Vollzugs = organ bestimmter macht politischer Interessen , steht seit seinem Bestehen auf dem Papier, und die kleinen Staaten haben nur noch den Willen der Großmächte zu legalisieren. So kam es am 18. November zur Durchführung der Sanktionen gegen das zum Angreifer erklärte Italien, nachdem allerdings der Krieg bereits in den afrikanischen Gefilden seit sechs Wochen ſein Regiment führte. Frankreich entledigte sich seiner völkerbundlichen Verpflichtungen nur widerstrebend, weil ihm Italien im Donauraum zweifellos wichtiger als in Abessinien ist. Es war daher logisch, daß die Stresafront zunächst irgendwie Schaden nehmen mußte, weil England mit Konsequenz und Schärfe sowohl auf die Anwendung der Völkerbundsfagungen wie auch auf die Schwächung der italienischen Machtposition im Mittelmeer bestand. Das Unglück wollte es, daß in diese Zeit europäiſcher und weltpolitischer Interessengegensätze die Londoner Flots tenkonferenz fiel, die ganz zweifellos aus

"

RSK Folge 302 dem Gesamtspiel der Kräfte nicht weggedacht werden kann. Ein aufstrebender Staat im Fernen Osten machte seine Forderungen geltend, von denen die britische Weltreichspolitik nicht unberührt bleiben konnte. Ob der Kurswechsel in der Sanktionspolitik auf die Londoner Besprechungen der Flottenmächte unmittelbar zurückgeführt werden kann, wird eine spätere und objektive Geschichtsschreibung erweiſen. Jedenfalls ist auffallend, daß plötzlich die geplanten Ölsanktionen gegen Italien nicht_nur hinausgezögert wurden, sondern daß der französische Ministerpräsident und englische Außenminister in Paris sogar Friedensvor [ chläge vereinbarten, die in weitgehendem Maße den italienischen Forderungen entgegen= tamen und kaum noch in einer engeren Beziehung zu der ursprünglich eingeschlagenen Völkerbundspolitik standen. Ein Proteststurm in den eigenen Kreisen, dem Samuel Hoare zum Opfer fiel, brach aus und ließ die Pariſer Einigungsformel in Schall und Rauch aufgehen. Die Konsequenz der so viel gefeierten tollektiven Politik war in die Brüche gegangen . Der Krieg tobt weiter. Die europäische Politik schwankt von einem Der gescheiterte Extrem ins andere. Vermittlungsvorschlag löst englische Rückfragen wegen eventueller Militärsanktionen bei den Mittelmeerſtaaten aus. Der Völkerbund vertagt traditionsgemäß seine Entscheidungen. Die Kabinette von London und Paris haben vor ihren Parlamenten Machtproben zu bestehen, die hart an die Grenze von Regierungsrüdtritten und Einzeldemiſſionen reichen. Der Begriff der Kollektivität erfährt wieder einmal die seltsamsten Variationen.

weig

Fernab von diesem schwankenden Hin und Her einer in sich zerrissenen Weltpolitit steht im Herzen Europas das nationalsozialistische Deutschland, das es von sich gewiesen hat, sich in ein Block- und Paktsystem verwickeln zu laſſen, aus deſſen Kompliziertheit sich in ernſten Situationen einschlägige Juristen kaum noch herauszufinden vermögen. Die Tat des Führers vom 16. März, die den diffamierendsten Teil des Versailler Gewaltdiktats überwand, dem Reich seine Ehre und Hoheit wiedergab und es zu einer Macht werden ließ, die in voller Gleichberechtigung mit anderen Staaten ihr Lebensrecht zu verteidigen in der Lage ist, hat Deutschland in der internationalen Politit zu einem Friedensfaktor ersten Ranges ge= stempelt. Das außenpolitische Programm Hitlers, das er der Welt in seiner denkwürdigen Reichstagsrede der 13 Punkte am 21. Mai präsentierte, ist der Katechismus, an dem die Politik des Dritten Reiches grundfäßlich und endgültig ausgerichtet ist und durch den allein in die weltpolitische Kalkulation ein Sicherheitsfaktor gebracht wird, der Unvorsichtig= teiten und Leichtsinnigkeiten einerseits sowie unverantwortliche Machtintereſſen andererseits auf ein Minimum herabdrückt. Die Auswirkungen konnten nicht unterbleiben. Ein großer Staat trat mit Deutschland zur Behandlung lebenswichtiger Fragen in direkte Verhandlungen, denen am 18. Juni das Flottenabkom deutsch englische men als eine erste entscheidende Regelung des Marineverhältnisses dieser beiden Mächte ent= sprang. Grundsäglich wurde der Gedanke der Flottenrivalität zwischen Deutschland und dem Inselreich begraben und an seine Stelle ein flares und der Größe und Bedeutung der Vertragspartner entsprechendes Kräfteverhältnis gesezt. Der erste Schritt zu einer wirklichen Rüstungsbegrenzung zwischen zwei souveränen

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Mächten war damit getan. Die Politik der direkten Verständigung, einer offenen Aussprache, der gegenseitigen Achtung und des gegenseitigen Vertrauens war aus der Taufe gehoben. An die Stelle endloser und verwor rener internationaler Konferenzen war die Politik der natürlichen Realitäten getreten. Das Grundprinzip der nationalsozialiſtiſchen Außenpolitik hatte sich Geltung verschafft, auch wenn noch am 3. Februar in der Londoner Konferenz zwischen England und Frankreich versucht worden war, ein allgemeines Sicherheitssystem , das auf den Ostpakt und den Donaupakt hinauslaufen follte, unter Einschluß Deutschlands zustande zu bringen. Die Beteiligung des Reiches an derartigen Experimenten kann so lange nicht in Frage kommen, als der Geist der Machtbündnisse bei einem solchen Friedenssystem" die Vorherrschaft auszuüben trachtet und es damit in seine Dienste zu zwingen sucht. Mögen auch noch so feierliche Erklärungen und Versicherungen über die Harmlosigkeit von Verträgen abgegeben werden , wie sie die Weltöffentlichkeit anläßlich_des_ffranzösisch Beistandspaktes sowjetrussischen vom 2. Mai sowie des fast gleichen Vertrages zwischen Prag und Moskau vom 16. Mai erlebt hat, an der Tatsache militärpolitiſcher Bündnisse mit verschwommenen Angriffs = charakter und ausgeflügelten Spiken gegen Deutschland läßt sich nichts ändern. Mit dem Geist von Locarno ſind derartige Abkommen ebensowenig in Einklang zu bringen wie mit dem ursprünglichen Sinn der Völkerbundsfakungen, die auch nicht gerade Militärbündnisse als die Voraussetzung wirklicher und auf der Vertrauensbasis aufgebauter Friedenspolitik anzusehen belieben. Wenn sich Deutschland derartigen Plänen gegenüber reſerviert verhält, so ist das nicht nur sein gutes Recht, sondern vielmehr die Pflicht einer Staasführung, die sich für das Wohl eines 65-MillionenVolkes verantwortlich fühlt. Der Führer hat in seiner großen außenpolitiſchen Rede hierfür die treffenden Worte gefunden , die die zukünftige Geschichtsschreibung einst als richtungweisend würdigen zu wiſſen wird. Gerade die roten Machthaber im Kreml, denen man in Genf einen feierlichen Einzug bereitet hat, sollten etwas mehr Beſcheidenheit in ihrem weltpolitischen Auftreten üben, nachdem sie unvorsichtią genug waren , auf dem 7. Weltkongreß der Kommuniſti , schen Internationale ihre weltrevolutionären Fanfaren hinauszupofaunen . Der Generalstab der Weltrevolution , wie die Kommunisten aller Länder dieses Treffen im Juni nannten, hat nicht nur seine umſtürzleriſchen Parolen für die Terroristen und Volksverheker in allen Kulturstaaten der Erde gegeben, fondern bereits Auswirkungen gezeitigt. auch im Jahre 1935 die bolichewistische Gefahr mit einer Deutlichkeit zeigten, die selbst die ahnungslosesten Gemüter in den Regierungsstädten endlich aufmerksam werden lassen sollte. Es ist ein Treppenwik der Zeitgeschichte, wenn Herr Litwinow vor dem Völkerbundsrat ſich in friedenspolitischen Phrasen ergeht und seine Hintermänner in Moskau zum Bürgerkrieg in der Welt hehen. Das Doppelgesicht Moskaus zeigt sich ohne Maske, aber gewiſſe Staatsmänner glauben mit dem Kommunismus ihr politisches Geschäft machen zu können. Inzwischen verstärkt sich der rote Gürtel um Paris und flackern die bolschewistischen Revolten in anderen Ländern auf. Westeuropa sollte dem Nationalsozialismus dankbar sein. daß er gegen die rote Flut einen Schutzwall

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errichtet hat, der vor dem Zuſammenbruch der Kulturwelt allein zu retten vermag. Das sollte auch ein kleiner Staat wie Litauen bedenken, der offenbar im Schuße von Moskau glaubt, sich gegenüber Deutschland eine Brüs fierungspolitik leisten zu können, die die nachbarlichen Beziehungen nicht gerade zu fördern geeignet ist . Die Unterdrückung des Memeldeutschtums hat es nicht vermocht, den Willen dieses abgetrennten deutschen Volksteiles auch nur im geringsten zu beeinfluſſen. Trok Verlegung der im Memelstatut garantierten Autonomierechte und trog übelster Entrechtungsmaßnahmen der Kownoer Gewalthaber trug das memelländische Deutschtum am 29. und 30. September bei den Landtagswahlen einen über 90prozentigen Sieg davon, der alle Behauptungen der Litauer über den undeutschen Charakter des Memellandes Lügen strafte und die verantwortlichen Garantiemächte auf ihre Pflichten aufmerksam machen mußte. Der Sieg des Memeldeutschtums stellt sich würdig an die Seite des saarländifchen Volksbekenntnisses am 13. Januar, dem am 1. März in Anwesenheit des Führers die Rüdgliederung des Saargebietes in das Reich folgte. Das deutſche Volk ſah in dieſer vertrag= lichen Voltsabstimmung eine erneute und selten günstige Gelegenheit, mit seinem französischen Nachbarn eine Plattform zu schaffen , auf der das friedliche Zusammenleben dieser beiden großen europäischen Kulturnationen möglich sein könnte. Der

Reichskanzler gab dieser Meinung in überzeu gender Weise Ausdruck, ohne daß sich jedoch bis jezt in der Pariser Diplomatie Persönlichkeiten gefunden haben, dem inneren Wunsch beider Völker zu äußerer Anerkennung zu verhelfen . Sollte zwischen Deutschland und Frankreich nicht ein ähnlich ausgeglichenes nachbarliches Freundschaftsverhältnis realisierbar sein wie zwischen dem Deutschen Reich und Polen ? Freilich hatte hier der Heros der polnischen Nation in der Gestalt des am 12. Mai verewigten Marschalls Pilsudski ein Fundas ment mit legen helfen, auf dem das deutschpolnische Verhältnis sich zu seiner heutigen Form entwickeln konnte. Aber auch die Berlin-Warschauer Politik wäre nicht möglich geworden, wenn ſie unter dem Stern der Äliancen, der Völkerbundsentscheidungen und einer in ſich unsicheren Kollektivität gestanden hätte. Ähnlich der deutsch- englischen Politik gestaltete sich in direkter Zusammenarbeit ein Verhältnis zwischen zwei Mächten, das die Lebensnotwendigkeiten der anderen Seite kennt, versteht und würdigt. So ist die Stellung Deutschlands in der Weltpolitik zwar noch überwiegend einseitig, aber auch Das ebenso einzigartig und beispielgebend. Dritte Reich steht wie ein fester Bloc , wie ein ruhiger Pol inmitten der bewegten Ereignisse der Außenpolitik des Jahres 1935. Als ein wiedererſtandener Machtfaktor muß die Welt mit dem Reich rechnen und arbeiten. Der Nationalsozialismus hat Deutschland aus der Rolle des Objektes in die des Subjektes versezt.

Franz Adam 50 Jahre

Tagen während der Kampfzeit, ohne zu zweifeln, zur Fahne eilte.

NSK Der Begründer und Leiter des N.S.Reichs-Symphonieorchesters, Franz Adam , vollendete am 27. Dezember 1935 sein fü n f zigstes Lebensjahr. Ein großer Künstler des neuen Reiches und ein unermüdlicher Kämpfer der Bewegung darf heute mit Stolz und Freude auf einen symbolischen Lebensabschnitt ſchauen , der erfüllt war von Kampf und Not, von Sieg und Ehre. Die Fülle der Begebniſſe dieſes fünften , an Kämpfen reichen Jahrzehnts ist so groß, daß sie in wenigen Worten nicht zu ſchildern ſind . Allein, wenn wir am heutigen Tage rückschauen, dann treten uns in allen Ereignissen immer wieder gleiche persönliche Züge entgegen, die wert sind, daß sie vor allen anderen beachtet werden. Es sind alle die Züge, die Franz Adam in so hervorragendem Maße als einen der Repräsentanten des praktischen Nationalsozialismus schon in den Jahren des Kampfes erkennen laſſen.

Für Franz Adam war diese Kampfsphäre, in der er sich ohne Rast und Ruhe bis auf den heutigen Tag aufopferte, das N. S. ReichsSymphonieorchester , jene erste Kampfgemeinschaft nationalsozialistischer Musiker, die er sammelte, um sie dem Führer als aktive Hilfstruppe der politischen Propaganda zuzuführen. In diesen ersten Tagen schon, da er der jungen Musikerfront Münchens Ziel und Richtung wies, setzte er das eigene, der Bewegung des Führers zugeschworene Wesen mit vollem Erfolg ein. Er schuf um sich eine Keimzelle fünftiger Kameradschaft, die sein Orchester später stark machte, daß es in guten und bösen

Es war kein falsches Pathos, sondern nur die notwendige Folge jener ersten kameradschaftlichen Tage, wenn in Zukunft alle seine Musiker von ihm nicht anders als vom „ Vater" reden konnten, der ihnen zuſprach, wenn dem einzelnen die Not über den Kopf zu wachsen drohte, der ſie aufrüttelte, wenn sie schwach werden wollten, und der ihnen allen in den Zeiten des Niederbruchs neue Hoffnungen wies. Durch das Vertrauen seiner Muſiker war er zum „Meister" des Orchesters geworden, das er mit unbeirrbarer Zielklarheit zu einem geschliffenen Instrument der politischen Propaganda bildete. Vertrauen wiederum berief ihn in die Reichsleitung der Partei und in den Kultursenat der Reichskulturkammer. Der nationalsozialistische Musiker Franz Adam aber ist der alte Kamerad Don früher geblieben, denn, was er heute ist, ist er auf eine ihm selbst kaum bewußte Weise geworden. Er handelte so, wie ihm seine Natur den Weg wies, immer geradlinig auf die Probleme des Tages selbst zusteuernd, ein Feind allen denen, die Umwege und Hintertreppen bevorzugen. Ihn grüßt an diesem Tage die Dankbarkeit seiner Gefolgschaft, ihm danken die vielen Menschen, die in Hunderten von Städten Deutschlands durch ihn und sein Orchester zum ersten Male das Wunder der deutschen Muſik erlebten, und ihn grüßen auch wir mit dem Wunsche, daß uns sein Wesen und seine Kunst noch durch viele tatenfrohe Jahre kraftvoll und jung erhalten bleibe. Erwin Bauer.

NSK - Nachrichten

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Zu RSK Folge 302

Neujahrsgruß

an

die

NSK Der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank, erläßt zur Jahreswende 1935/36 folgenden Aufruf an die deutschen Rechtswahrer : Das Jahr 1935 bedeutet als das Jahr der durch Adolf Hitlers unsterbliches Wirken wiedererlangten deutschen Wehrfreiheit einen gewaltigen Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Der Führer hat lange vor Ablauf der ihm bei der Machtübernahme vom deutschen Volk erbetenen vierjährigen Frist mit Wiederherstellung der Wehrhoheit Deutschlands den ersten großen Punkt seines nationalsozialisti schen Programms verwirklicht. Sieht man neben dieser Großtat die übrigen gigantischen Leistungen des Drittes Reiches auf den Gebieten der Arbeitsbeschaffung , der Herstellung des Einheitsstaates , der Vernichtung der zersetzenden Kräfte , des großartigen Ausbaues des und der Volks : Rassenschutzes gesundheit , dann war das Jahr 1935 ein stolzer Ausdruck der wiedererweckten schöpferischen Kräfte unseres Volkes. Stolz sind wir deutschen Rechtswahrer in dem Gefühl , Mitstreiter an diesem weltgeschichtlichen Ringen des Nationalsozialismus zu sein. Im vergangenen Jahre wurden durch eine Reihe bedeutsamer Maßnahmen Rechtsleben und Rechtsansehen in Deutschland gefördert : Die Einheit der Reichsgewalt über die Rechtsver waltung , grundlegende Justiz- und Ver = waltungsgeseze wurden geschaffen, der Bund Nationalsozialiſtiſcher Deutscher Juristen wurde zur unumstrittenen Einheitsorganisation des deutschen Rechtswahrers ausgebaut, die Akademie für Deutsches Recht und das Reichsrechtamt der N.S.D.A.P. waren erfolgreich bemüht, ihre Aufgaben zu entwickeln : Kurz , auch auf dem Gebiete des Rechts ein frohes Arbeitsleben in Kameradschaft und Führertreue! Und freudig wie stark treten wir stählernen Willens an zur unermüdlichen Weiterarbeit im Jahre 1936. Stärker, freier, mächtiger, ge= schlossener und immer nationalsozialistischer das immer klarer und beReich der Deutschen

28. Dezember 1935

deutschen

Rechtswahrer

glückender das Recht der Deutschen und immer unbeugsamer unsere Entschlossenheit, Deutschland groß zu machen in Frieden und Freiheit! Es lebe das Reich Deutschland ! Es lebe das nationalsozialistische Recht der Deutschen und sein Vorkämpfer Adolf Hitler ! Dr. Hans Frank , Reichsminister, Reichsjuristenführer.

Sozialismus wächſt aus der Kameradschaft NSK Um bedürftigen Kameraden zu helfen, veranstaltete das Fähnlein Weddigen ( Guben) eine Geldsammlung unter den Jungen, die 15 Reichsmark erbrachte. Von diesem Geld wurden Ausrüstungsgegenstände gekauft und diese zusammen mit Süßigkeiten, die ein Kaufmann gespendet hatte, den Kameraden zu Weihnachten zugesandt.

Gunnar Gunnarsſon ſpendet für das deutsche Winterhilfswerk NSK Die Nordische Gesellschaft veranstaltete eine große Reise des isländischen Dichters Gunnar Gunnarsson , die von großem Erfolg begleitet war. Gunnar Gunnarsson lernte auf dieſer Reiſe große Teile Deutſchlands kennen. Bei seiner Abfahrt aus Deutschland stellte der bekannte isländische Dichter dem deutschen Winterhilfswerk einen Teil seines Vortragshonorars zur Verfügung. Sperrfrist 31. Dezember 1935 Stabschef Luze zum Jahreswechſel NSK Mit Stolz blickt die S.A. auf ein Jahr der Arbeit und Pflichterfüllung zurück. Mit ihren alten Standarten und Sturmfahnen marschiert ſie ins neue Jahr und führt in ihnen die ewig gleichbleibende Parole mit: Wo der Führer steht, steht seine S.A. ! Luze.

Druck : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin. Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88

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Jationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Serlag Franz Eher Nachf., 6. m b. H., entralverlag der N. S. D. A. P., München Berlin Serland : Cher Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen sind nach München (Postichedkonto München 113 46) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt . Wilhelm Wetß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſsechef der N. S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter . Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUB

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Partei - Korreſpondenz

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Fahre N.S.- Studentenbund

Im Kampf mit Korpsſtudententum und Kommunismus NSK Anfang 1926 wurde bald nach der erfolgten Neugründung der N.S.D.A.. im Jahre 1925 der N.S.D.St.B. gegründet. Dieser Tag wird von _den_Nationalſozialistischen Studenten in feierlicher Form begangen werden. Wir veröffentlichen aus diesem Anlaß schon jezt einen rückſchauenden Artikel eines alten S.A.-Mannes, der während seiner Studienzeit im Kampf um die Hochschule in vorderster Front gestanden und die ganze Entwicklung des N.S.D.St.B. mitgemacht hat.

Vor 10 Jahren gründeten in München einige Studenten, an der Spike der jezige RechtsRatsherr anwalt Wilhelm und Pg. Tempel in Leipzig, im Auftrage des Führers den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Zwar hatten bereits vor 1926 aktionsfähige Zellen der nationalſozialiſtiſchen Revolution an den deutschen Hochschulen be= standen. Aber erst im Januar 1926 erfolgte der feste Zusammenschluß aller nationalſozialistischen Studenten in einer Untergliederung der N.S.D.A.P. Eine einheitliche Leitung, die ihren Sitz kurze Zeit in Leipzig hatte, ſorgte für die nationalsozialiſtiſche Durchdringung der deutschen Studentenſchaft. Im Jahre 1928 ging die Führung des N.S.D.St.B. von Wilhelm Tempel, der sich aus beruflichen Gründen von der hochschulpolitischen Arbeit zurückzog, auf Baldur v . Schirach , den damaligen Führer der Hochschulgruppe München des N.S.D.St.B. über. Die Reichsleitung des Bundes wurde wiederum nach München, in die Hauptstadt der Bewegung verlegt. Die Organisation dehnte sich aus und festigte sich überall entstanden neue Hochſchulgruppen, die bald in Kreiſe gemäß dem Aufbau der deutschen Studentenschaft zusammengefaßt wurden, um so eine leichtere Durchdringung zu ermöglichen. Was wollte der N.S.D.St.B. in der Kampfzeit? Er wollte nicht die Zusammenfassung der nationalsozialistischen Jungakademiker sein, um ihnen ein Eigenleben zu garantieren . Er

wollte vielmehr mit besonderen Mitteln den Nationalsozialismus unter die Studenten tragen, sie dadurch wieder in die geschlossene Front aller Deutschen einreihen und die Aktivsten unter ihnen der N. S. D. A. P. zuführen. Die Partei be= stimmte das Wesen und die Kampfrichtung des N.S.D.St.B. Darum war es für alle nationalsozialistischen Studenten in der Kampfzeit Ehrenpflicht, soweit sie nur irgendwie Zeit er= fonnten, übrigen S. A. - Mäner 3น werden und sich somit in die schlagkräftigſte Untergliederung, über die die N.S.D.A.P. in der Kampfzeit verfügte, einzureihen. Der Kampf des N.S.D.St.B. an den Hochschulen vollzog sich nicht mit „ akademischen ", sondern mit „ nationalsozialiſtiſchen" Mitteln. Wir alte Studentenbundsmitglieder wollten kein Klub feiner Leute in der N.S.D.A.P. sein, sondern nationalsozialistische Kämpfer unter den Studenten und Akademikern und wollten unsere ewig gleich bleibenden Waffen so ge= brauchen, wie es die besondere Lage des plages, der Hochschule, erforderte. Wir haben überall das politiſche Leben an den deutschen Hochschulen in Schwung gehalten. Unsere Stehkonvente" in den Wandelhallen der Universitäten, unsere Schulungs- und Sprechabende, unsere Versammlungen waren keine gesellschaftlichen Ereigniſſe, sondern dienten der Vorbereitung neuer Kampfhandlungen und zogen natürlich die Aufmerksamkeit der anderen Gruppen und Grüppchen aller Art im wachsenden Maße auf sich. Die Sizungen der Allgemeinen Studen = tenausschüsse erhielten durch unsere Anwesenheit erst ihre Bedeutung. So mancheiner von uns war ursprünglich das einzige na= tionalsozialistische Aktenmitglied" und sah sich einer wütenden Meute von „ unpolitiſchen“ Freistudenten, politisch kurzsichtigen Korporationsſtudenten, sich international gebärdenden Sozialdemokraten und ähnlichen Erscheinungen gegenüber. Die Sigungsprotokolle aus der

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RSK Folge 303 Kampfzeit bieten ein gewaltiges Spiegelbild vom Ringen nationalsozialistischer Studenten, die im Laufe der Kampfzeit in immer größerer Anzahl Einzug in die Studentenausschüsse der Hochschulen Deutschlands, Österreichs und Danzigs hielten, um die deutschen Studenten und Hochschulen. Den Sachlichkeitsfanatikern erschienen wir als ,,unakademische Krachmacher". Wir aber fanden, daß unser Verhalten doch einen tieferen Sinn hatte. In tausenden von Studentenversammlungen, auf Kreistagungen und Studententagen, bei Beratungen_mit_Fakultäten, Rektoren und Ministerien kämpften wir als Nationalsozialiſten und arbeiteten am Sturze des Alten und der Vorbereitung des Neuen . Bundesgenossen hatten wir keine. 3war ver suchten wir, so manchen Korporationen und Verbänden unter Anknüpfung an ihre vielfach im Politischen wurzelnde alte überlieferung farzumachen, daß sie ihren Korporationsbetrieb den Erfordernissen des politischen Tageskampfes anzupaſſen und als Organiſationen junger „nationaler" deutscher Menschen, die Wissen und Charakter ausbilden wollten, mit aller Bürgerlichkeit der Gesinnung zu brechen und in die Reihen des Nationalsozialismus einzutreten hätten. Hunderte verdienstvoller alter Kämpfer des N.S.D.St.B. blieben in ihren Korporationen oder wurden farbentragende Studenten, um auch das Korporationsſtudententum zum Kampfe aufzurufen. Der N.S.D.St.B. war niemals ein Feind der Korporationen, solange er hoffen konnte, dieſe würden die Zeichen der Zeit verstehen. Aber die Entwicklung des hoch= schulpolitischen Kampfes und besonders der hochschulpolitiſchen und politischen Einstellung der führenden Männer der Korporationen, seien es aktive Studenten oder seien es Alte Herren, hat gezeigt, daß alle Gattungen in dieser Hinsicht falsch waren. Wie lächerlich -mutet es uns an, die wir die Kämpfe mit den Korporationen erlebt haben, wenn noch vor Monaten inzwischen aufgelöste Verbände oder heute der noch verbliebene Rest ewig Gestriger darauf hinweisen, daß ihre Arbeit" und ihr Kamps" gleichsam notwendige Voraussetzungen zur Errichtung des Dritten Reiches gebildet hätten. Der N.S.D.St.B. hat dem Nationalsozialis-

mus gegen eine Einheitsfront von den Korps studenten bis zu den Kommunisten die Macht in der „ Deutschen Studentenschaft", für deren Anerkennung als offizieller Zusammenschluß aller deutschen Studenten der N.S.D.St.B. am wirkungsvollsten fämpfte errungen. Die deutsche Studentenschaft befand sich 1931 mit den meisten Einzelstudentenschaften an Deutschlands Hochschulen schon längst in den Händen der N.S.D.A.P., als um die Macht im Staate noch erbittert gerungen wurde. Als erster Exponent des N.S.D.St.B. übernahm Pg. Gerhard Krüger 1931 die Führung der Deutschen Studentenschaft" und Dank des damit aller deutscher Studenten. Kampfes des N.S.D.St.B. hat Deutschlands Studentenschaft wiederum gezeigt, daß sie stets an der Spike steht, wenn es um die Freiheit und Ehre des Vaterlandes und die Befreiung von innerer Schmach geht. Nunmehr versucht der N.S.D.St.B. , nachdem feit 1933 nicht nur die Studentenschaften, sondern die Hochschulen insgesamt vom NationalJozialismus her gestaltet werden, das Zusammenleben der deutschen Stu = denten neu zu formen. Es ist gewiß manches Experiment unternommen worden , und es ist gewiß noch sehr viel zu tun, um den N.S.D.St.B. des Dritten Reiches zur großen nationalsozialistischen Studentenorganiſation auszubauen. Alles das gibt aber teiner Korporation das Recht, auf ihre Unentbehrlichkeit zu pochen. Sie gestalten das deutsche Studententum ebensowenig im Dritten Reiche wie sie zur Eroberung der deutschen Studentenschaft für den Nationalſozialismus in der Kampfzeit beigetragen haben. Der N. S. D. St. B. ist alleiniger Erbe der besten Traditionen deutschen Stu dententums geworden und ist zugleich der mächtige Arm der N.S.D.A.P. an den deutschen Hochschulen. Er hat in den vergangenen 10 Jahren seines Bestehens bewiesen, daß er eine scharfe Waffe in der Hand des Führers war, und er wird auch in den kommenden 10 Jahren beweisen, daß er noch nicht stumpf geworden ist. Wir alten Nationalſozialiſten, die wir auch im N.S.D.St.B. kämpften, werden im Herzen auch fernerhin Mitkämpfer des Bundes bleiben. Christian Zinßer.

,, Ausgelernt"

und

doch

,, minderleistungsfähig “?

Gefahren für den Facharbeiternachwuchs NSK Während die Nachwuchssorgen der deutschen Wirtschaft bereits Schlagwortcharakter annehmen, scheint über die Mittel der Gefahrenbekämpfung nicht allgemein Übereinstimmung zu herrschen. Der Grundsaß, daß für die Förderung des Facharbeiternachwuchses eben alle Hebel in Bewegung zu setzen, sämtliche Mög lichkeiten zu ergreifen sind, macht offenbar auch

zuweilen vor der Sozialpolitik Halt, wenngleich die Verbindung und gegenseitige Abhängigkeit Don Arbeitseinsatz, Berufsertüchtigung und Sozialpolitik nicht geleugnet wird. Ein klassisches Beispiel dieser Bedingtheit ist der Reichsberufswettkampf. Er stellt eine Demonstration des Nachwuchses! den Willen zur Wertarbeit an den Anfang des beruflichen

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Schaffens ; mit seinen Ergebnissen umreißt er zugleich die Bedingungen der Arbeitsleistung, unter denen die berufliche Lenkung des einzelnen entsprechend seiner Anlagen ebenso wie die sozialpolitischen Verhältnisse des Lehrbetriebes nicht an lehter Stelle zu finden sind . Wenn der Berufswettkampf auf der anderen Seite mit erstaunlichen Leistungen der Ungelernten überrascht und damit die einer ungenutten Möglichkeiten Mehrung und Wertsteigerung der nationalen Arbeit andeutet, sollte die Notwendigkeit und Richtung eines sozialpoli= tischen Einsatzes für die Förderung des Nachwuchses eindeutig festgelegt sein. Um so mehr muß es verwundern, wenn zu den erfreulichen Bemühungen um ein Berufsfür ausbildungs- und ein Arbeitszeitgesetz Kinder und Jugendliche solche Kommentare von neueren Verordnungen treten, die völlig gegen= teiligen Bestrebungen das Wort reden. Einer iſt Ausdeutungen dieser Vielzahl die 14. Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit unterworfen gewesen. Diese Verordnung, die am 19. Oktober 1935 in Kraft trat, gestattet dem Treuhänder der Arbeit unter anderem, innerhalb seines Bezirkes durch schriftliche Anordnung für einzelne Betriebe oder Betriebsabteilungen oder für bestimmte Gefolgschaftsmit glieder die Geltung aller oder einzelner Be stimmungen einer Tarifordnung auszuschließen, wenn es ihm aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen dringend geboten erscheint ; die Anordnung kann auch mit Rückwirkung erfolgen. Diese Neuregelung, so heißt es in einer Verlautbarung des Reichsarbeitsministers, sucht ent sprechend dem Grundgedanken des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit den in einer überbetrieblichen Regelung der Arbeitsbedin gungen liegenden Gefahren der Schematisierung und Erstarrung zu begegnen und gibt dem Treuhänder der Arbeit die Möglichkeit, ohne langwieriges Verfahren den wirtschaftlichen und sozialen Erforderniſſen Rechnung zu tragen. Es ist kein Zweifel, daß die 14. Durchfüh rungsverordnung, von der wir an dieser Stelle nur eine Teilvorschrift behandeln, auf ein allgemeines wirtschaftliches und soziales Bedürfnis zurückgeht, da man sonst schwerlich zu dieser ent= scheidenden Auflockerung der Tarife geschritten wäre. Ein amtlicher Kommentar, der den Anwendungsbereich der Ermächtigung gültig absteden würde, ist der Öffentlichkeit nicht bekannt geworden. Mit um so größerer Vorsicht sind alle übrigen Verlautbarungen aufzunehmen, soweit sie insbesondere den Personenkreis berühren, der von der Verordnung betroffen werden könnte. Denn hier liegen die Schwierigkeiten und Gefahren. Die Anwendung der Vorschriften über die Herausnahme eines Betriebes aus einer Tarifordnung wird in Be= tracht kommen, wenn ein an sich lebensfähiger Betrieb, etwa wegen Auftragsmangels, vor dem Zusammenbruch steht und die Gefolgschaft be= strebt ist, ihre Arbeitsplätze durch gemeinſame Opfer zu erhalten. Es wird sich also immer um Ausnahmefälle handeln, zumal die Tarifordnung in jedem Fall Mindestarbeitsbedin= gungen enthält, also auch die schwächsten Be=

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triebe berücksichtigt. Wie aber steht es mit der Herausnahme einzelner Gefolgschaftsange= höriger? Diese Möglichkeit war bisher nur ge= geben, wenn die Tarifordnung oder der als Tarifordnung weitergeltende Tarifvertrag ausdrücklich Vorbehalte, z. B. für Minderleistungsfähige, enthielt. Zu diesen Minderleistungsklauseln" aber hat die bekannte Stuttgarter Arbeitsrecht-Kartei kürzlich eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es heißt : „ Minderleistungsklauseln sollten mit dem Sinn und Wesen von Tarifordnungen unvereinbar sein“. Und weiter die an dieser Stelle besonders bemerkenswerte Erklärung: " Soweit Jugendliche noch als minder = leistungsfähige Gefolgschaftsmitglieder betrachtet werden, bleibt es dem Berufsausbildungsgesetz vorbehalten, für alle Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter einheitlich das Ausbildungsverhältnis festzulegen und damit einer Form der Erziehungsbeihilfe gegenüber dem Leistungslohn den Vorzug zu geben.“ Dieser Stellungnahme dürfte zuzustimmen ſein, da sie vor allem dem richtigen Grundsat folgt, daß Jugendliche, die sich noch in der Berufsausbildung befinden, überhaupt nicht von werden . erfaßt Tarifregelungen sollten. In dieser Frage scheint auch Einigteit zu herrschen. Unverständlicherweise aber will man in der tariflichen Stellung ausgelernter Lehrlinge ein Problem entdecken. Das Bestreben, für die Herausnahme einzelner Gefolg= schaftsangehöriger aus der Tarifordnung geeig= nete Beispiele zu finden, führt naturgemäß zu dem Begriff der Minderleistungsfähigkeit, und von dem schwerbeschädigten oder älteren Beschäftigten ist nur ein kleiner Schritt zu dem es Dor ausgelernten Lehrling, den frühzeitiger Entlassung zu schüßen gelte. Diese Ansicht wird insbesondere von der Zeitschrift Deutsches Arbeitsrecht" (Heft 12, Dezember 1935) vertreten, die ermäßigte tarifliche Mindestbedingungen“ gegenüber angemeſſenen eigenen Ersaßregelungen der Betriebsführer in Erwägung zieht. Die Gefahren einer solchen Auslegung sind ohne weiteres ersichtlich. Es sind im übrigen die gleichen, die bei der Diskussion um den „ Lehrlingsfortbildungsvertrag“ derart den Ausschlag gaben, daß die Arbeitsgerichte in ständiger Rechtsprechung übereinstimmend die Ansicht vertraten, daß dieses Gebilde, das aus denselben Gründen der Minderleistungsfähigkeit und des Entlassungsschußes eine Vergütung rechtfertigen sollte, die zwischen der Erziehungsbeihilfe des Lehrlings und dem Facharbeiterlohn bzw. dem Angestelltengehalt liegt, „,in jedem Falle eine unzulässige Umgehung der Tarif = regelung darstellt und daher unwirksam iſt“ (AG. Königsberg, 12. Juli 1935) . Wie noch die jüngsten Versuche, für den Lehrlingsfortbildungsvertrag , ein Produkt von Notzeiten, ein praktisches Bedürfnis zu rekonstruieren, auf der ganzen Linie fehlschlugen, so lassen sich auch die Erwägungen, die ähnliche Bedürfnisse jener Sondervorschrift der 14. Durch führungsverordnung zugrunde legen wollen, nicht aufrechterhalten. Denn einerseits wird der Rückgang der Arbeitslosigkeit anerkannt, womit der besondere Entlaſſungsschutz ſeine Bedeutung verliert, und zum anderen ist nicht ersichtlich,

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NSK Folge 303 warum Gefolgschaftsangehörige, die ihre Gehilfen oder Gesellenprüfung zur Zufriedenheit untertariflichem bestanden haben, Entgelt arbeiten sollen. Bedeutet doch das Bestehen dieser Prüfungen, daß der Jugendliche in der Lage ist, eine selbständige, vollwertige Berufsleiſtung zu vollbringen, und daher den üblichen Tariflohn zu beanspruchen hat. An dieser Logik ist der Lehrlingsfortbildungsvertrag gescheitert, sie wurde nicht entkräftet durch die Begründung von Minderleistungsklauseln in Tarifordnungen, soweit sie auf ausgelernte Lehrlinge Anwendung finden sollten, von ihr wer= den auch die Entscheidungen des Treuhänders der Arbeit über Anträge, ausgelernte Lehrlinge aus der Tarifgeltung herauszunehmen und für sie eigene Ersaßregelungen zu ſchaffen, ausschlaggebend bestimmt sein. Wohlgemerkt, es handelt sich hier keineswegs um eine billige Fürsorge für Jugendliche, etwa um das Bestreben, lediglich dem einzelnen auf Kosten des Betriebes eine wirtschaftliche Beſſerstellung zu ermöglichen. Was auf dem Gebiet der Sozialpolitik geschieht und entschieden wird , darf sich nur aus staatspolitischen Notwendigteiten rechtfertigen. Wenn die berufstätige Jugend Deutschlands unter Führung der natio nalsozialistischen Jugendbewegung und der Deutschen Arbeitsfront im Reichsberufswettkampf Jahr für Jahr den Weg zur Wertarbeit und zur beruflichen Höchstleistung geschlossen

Nachrichten

Sperrfrist bis 1. Januar 1936

Neujahrsbefehl an das N.S.K.K. NSK Korpsführer Hühnlein erließ den nachstehenden Neujahrsbefehl an das N.S.K.K.: N.S.K.K.-Männer ! Das Jahr 1935 ist vergangen. Als das wiedergewonnenen der „Jahr Wehrfreiheit“ wird es in der Geschichte der Deutschen fortleben für alle Zeit. In zäher, stiller Kleinarbeit fügte das Korps Stein an Stein. Ein jeder gab sein Bestes. Vieles ist erreicht worden, doch manches bleibt Nürnberg noch zu tun übrig. und Coburg heißen die Marksteine dieses Jahres, auf die das Korps mit Stolz zurückblickt. Die zu einer Kameradschaft der Tat fest und unlösbar zusammengeschworene, aufs beste ge= schulte und disziplinierte Einheit des Sturmes ist und bleibt unser Baustein ! Mit ihm fügte das Korps sein ehernes Fundament. Diesen Baustein mit Sorgfalt und Fleiß weiterhin zu bereiten und zu pflegen, ist jedes N.S.K.K.-Führers vornehmste Pflicht. Nicht in der Besichtigung größerer Einheiten, sondern in dem festen Verwachſenſein mit seinen Stürmen und in der lebendigen Anteilnahme an ihrer Arbeit möge der mittlere wie höhere N.S.K.K.Führer stets das Vordringlichere seiner Aufgabe erblicken. Die ab 1. Februar 1936 in Auswirkung des Führerbefehls vom 12. Auguſt 1935 für das ge-

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30. Dezember 1935 marschiert, wenn sie unermüdlich Sturm läuft gegen das überhandnehmen des ungelernten Arbeiters , der teine innere Beziehung zu seiner Alltagsarbeit besigt und damit vor der Gefahr steht, dem Volk und Staat zu entfremden, wenn der nationalsozialistische Staat, parallel zu den Bestrebungen der Jugend, ein Gesetz über die Berufserziehung Jugendlicher vorbereitet, das der zukünftigen Ausbildung von Facharbeitern die bestmögliche Grundlage geben soll, dann wären solche Anordnungen schlechterdings unmöglich, die zu dem. schon vorhandenen Unterschied zwiſchen den Entgeltbeträgen eines Lehrlings und jugendlichen Arbeiters durch untertarifliche Entlohnung von Ausgelernten ein weiteres Hindernis für die Berufsergreifung und Eingehung eines ordent lichen Lebensverhältnisses hinzufügt. Allein die Möglichkeit solcher Tarifausnahmen — in einer Zeit wachsender Wirtschaftsgesundung ! - ist dem Kampf des Staates und der Wirtschaft um einen zahlen und leistungsmäßig geeigneten Nachwuchs, psychologiſch gesehen, außerordentlich abträglich. Es empfiehlt sich daher auch bei unverbindlichen Kommentaren eine größere Bedachtsamkeit und Zurückhaltung. Denn das lette Wort sprechen nicht die Kommentatoren, ſondern die Treuhänder der Arbeit , die allein die Belange des Staates wahrzunehmen haben. Hans Lufft.

samte Korps einschließlich der Motorgruppenund Motorbrigadestäbe eingeführte schwarze Spiegelfarbe wird der Geschlossenheit und dem . festen Zusammenhalt des N.S.K.K. auch nach außen hin sichtbaren Ausdruck verleihen. Mit uns marschiert die Jugend, der unser Herz gehört. Ein neues Jahr mit neuen Aufgaben zieht heran . Große Zeiten erfordern ganze Männer. Danken wir dem Herrgott, daß er uns in eine solche Zeit gestellt. Es lebe Deutschland! Es lebe der Führer! 1936 Sieg Heil ! Oberstdorf, am 1. Januar 1936. Hühnlein , Korpsführer.

Ein sinnvoller Akt der Tierschußtat „ Der Die Tierschutzzeitschrift NSK Deutsche Tierschutz“ ( Seehaupt i . Oby .) hat in wochenlanger Arbeit die noch lebenden Kriegspferde festgestellt. Die Aktion ist augenblicklich noch im Gange. Auf Weihnachten erhielten 587 Kriegspferde ein am Geschirr festzumachendes Ehrenschild , das ein kleines Eisernes Kreuz trägt und die Aufschrift „ Kriegskamerad". Das Ehrenschild für Kriegspferde wurde von dem bekannten Tierschützer Diplomlandwirt Finus gestiftet. Darüber hinaus erhielten 45 Kriegspferde eine Ehrenspende in Form von je 1/2 Zentner Hafer. Diese Ehrenspende erhalten nachweisbar in Not lebende Besizer von alten Kriegspferden. Auch diese Aktion ist noch nicht abgeschlossen.

11.

N G K Gonder die nst

Die

deutſche

Frau

Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes

Gedanken

zur

NSK Nie zeigt sich die Eigenart des einzelnen deutlicher, als in der Art, wie er die Feste des Jahres auszugestalten pflegt. Die einen begrüßen nun das neue Jahr in Übermut und ausgelassener Fröhlichkeit, andere drückt die Sorge um das Kommende und die Schwere der zu erwartenden Aufgaben, wieder anderen gilt jedes Fest als ein Meilenstein auf unserem Wege, der zu Rast und Besinnung auffordert und an dem wir rückschauen und ausschauen und das Gewesene übersehen und für das Kommende uns vorbereiten. Silvester 1916 standen wir draußen unter den Sternen, als die Glocken das neue Jahr einzuläuten begannen, und dachten alle das gleiche : Dieses Jahr war unser Vater im Felde geblie= ben. Wer wird der nächste sein ? Werden die großen Brüder noch herankommen, wie lange wird das alles noch dauern, und wie viele wird das neue Jahr noch von uns verlangen? Wie viele wird es noch holen in diesem Maſſenſterben? Ich entsinne mich so deutlich, wie selbst= verständlich uns das alles war. Solange nicht die Lage entschieden war, konnte es kein Ende nehmen, aber es war eine Silvesternacht, wie ich bis dahin noch keine mit Bewußtsein erlebt hatte. Es folgten viele andere, 1919 in seiner Stumpfheit und Sinnlosigkeit, 1923, 1929 und immer wieder begleitete mich in dieser Nacht die Erzählung von Walter Flex von dem Weihnachten im Felde, die einmal die erſte uns Kindern verständliche Antwort auf all das Rätselhafte gewesen war. Noch immer füllten die Tränen der weinenden Mütter den See der Ungeborenen, noch immer lagen über all unse= rem Erleben die Kriegsereignisse, die in unse= rem Erinnern unauslöſchlich waren, auch wenn wir sie nicht verstanden. So wurde jede Sil = vesternacht eine erneute Frage nach unseren Aufgaben, nach dem Sinn unferes Einsazes, nach einem „ Überwinden". Als wir dann verstreut in einem harten Eristenzkampf an unserem Platz standen, in dieser Nacht alle weit voneinander entfernt, das eine Jahr am Bett Schwerkranker, das andere Jahr einſam und frierend in einer Großstadtmanſarde, das dritte selbst todkrank und das vierte wieder einsam und frierend in einer ungeheizten Kammer hungrig und arbeitslos, da war es immer wieder die Kriegsneujahrsnacht 1916, die vor meinem Auge

Jahreswende

stand, und die hinauswies in die Aufgaben unſerer Zeit, die eine Mahnung war an das, was wir zu schaffen hatten, um das Sterben unserer Väter nicht umsonst sein zu lassen, und immer noch rannen die Tränen der vereinſamten Mütter in den See der Ungeborenen, wie in Walter Fler' Erzählung. Und dann kam das Jahr, in dem ich das erste Mal vom Nationalsozialismus hörte, in dem ich Goebbels in den überfüllten Tennishallen hatte sprechen hören, und es kam für mich die erste Neujahrsnacht heran, da saßen wir, ein kleines Trüppchen aufs engſte verbundener Menschen, in dem Kellerloch, das wir unser ""Heim“ nannten und warteten auf das Läuten der Glocken und dachten und erwogen, ob das kommende Jahr schon den Sieg Hitlers bringen würde. Die berühmten Septemberwahlen 1930 lagen hinter uns und hatten unseren Willen, unsere Freude und unseren Mut ungeheuer gestärkt. Es kam noch eine andere Neujahrsnacht in unseren Keller und es kam die uns als die dunkelste erscheinende des Jahres 1932. Wer aber hätte damals noch gefragt, wo unsere Aufgabe lag und was uns das Jahr zu tun brächte ? Die Arbeit des Tages wies der Augenblick, aber alles stand doch unter der gleichen Verpflichtung, unter dem gleichen Sinn. 1933 ging ich durch tiefen Schnee mit einem mutlosen Menschen, den selbst ein schweres Schicksal ge=. troffen hatte, und der nicht recht an einen Aufstieg zu glauben wagte, troßdem es ja nun wirklich keiner Hellsicht mehr bedurfte, zu sehen, wo wir zuzupacken hatten. Aber mir selbst war so frei und froh zumute, wie nie zuvor und 1916 stand deutlich vor meiner Seele und die Erzählung fiel mir wieder ein, die mich all die Jahre begleitet hatte und ich dachte, daß wir die Tränen trocknen wollten, daß es nun ein Ende haben müßte, und die toten Soldaten nun zur Ruhe eingehen könnten, denn wir waren wach und bereit, ihr Erbe zu verwalten und für die zu sorgen, die noch kommen sollten. Ein neues Jahr steht vor uns. Wir wiſſen noch nicht, was es in seinem Schoße für uns birgt, aber das eine wissen wir : Kom me, was immer da wolle, wir sind bereit, mitzuarbeiten an der Gesundung unseres Volkes und Staates, und die Fahne, die uns unsere Väter vor zwanzig Jahren übergaben, wir tragen sie in die neue Zeit hinein. Charlotte de Boor-Friedrich .

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Probleme der Jetztzeit

Umſchulung und

Arbeitsplahaustauſch

NSK Eines Tages ging durch die Tagespreſſe eine Notiz über den Arbeitsplazaus tausch. Junge Menschenkinder unter 25 Jahren . wurden aus den Betrieben herausgenommen und machten dafür älteren Volksgenossen Plak. Und es ging ein Aufatmen durch die älteren arbeitslosen Volksgenossen : endlich waren sie nicht mehr zu alt, endlich gab es auch für sie mal wieder Arbeitsmöglichkeiten. Vorüber war die Zeit, wo man eine „, 18jährige erfahrene Buchhalterin" in den Zeitungen suchte - · gottlob, man war mit 30 Jahren nicht mehr zu alt! Und beglückt zogen Familienväter auf die Arbeitsplätze endlich wieder von Herzen schaffen zu können und daheim die Familie satt und froh zu wissen, beflügelte ihre Arbeitsluſt. Was aber nun wurde mit den herausgenommenen Kräften, mit den jungen Mädchen, die durch den Arbeitsplataustausch ihre Stellen verloren ? Mußten sie nun anstatt der jezt Arbeitenden stempeln gehen ? Auch hier griff der Staat ein, und in Verbindung mit der Reichsjugendführung und den zuständigen Arbeitsämtern wurden Lager eingerichtet, die den Übergang zur Landhilfe schufen. Denn nach den gemachten Erfahrungen zeigte es sich, daß man die jungen Städterinnen nicht gleich zu den Bauern oder Siedlern aufs Land geben konnte. Der Übergang war zu kraß , die Arbeit und Eingewöhnung zu schwer, die Stadtkinder aber noch keine rechte Hilfe bei der bäuerlichen Arbeit.

So wurden die Umschulungslager geschaffen überall im Deutschen Reich. Lager zu vier, sechs, acht Inſaſſinnen , oftmals auch Lager zu 10, 20 oder 25 Arbeitswilligen je nachdem, wie es sich aus der Erfahrung der einzelnen Gebiete heraus gebot. Die Lager zu vier Insassinnen, wie sie z. B. im Gau Kurmark geschaffen wurden, sind in einem Bauernhaus untergebracht . Der Bauer erhält dafür Zuſchuß vom Staat. Die vier jungen Mädchen schlafen zusammen, die Bäuerin ist die aufsichtsführende, ältere Freundin , der Mädels. Acht Wochen -- das ist die Zeit für jedes Lager dauert die Umschulung . Die Mädels lernen durch das Wohnen beim Bauern , durch die tägliche Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit der bäuerlichen Familie ihre Nöte und Sorgen aber auch ihre Freuden kennen. Es gibt keine vorgeschriebene Arbeitszeit, wie es ja auch auf dem Bauernhof feinen begrenzten Achtstundentag gibt. Langsam und ohne Druck oder Zwang werden die Mädels von der Bäuerin in ihre Arbeit und in all das Neue, das doch das Landleben für ſie bedeutet, eingeführt . Und langsam nun schlingt sich auch das feste Freundschaftsband zwischen den Mädels und „ ihrem“ Hof. Sind die acht Wochen herum, werden die Mädels, wiederum sorglich durch die Arbeitsämter betreut, als Haushilfen den Bauernhöfen zugeführt, deren Bäuerin der Hilfe dringend

bedarf. Durch die acht Wochen kameradschaftlichen Zusammenlebens sind sie nun immerhin schon so mit dem bäuerlichen Leben vertraut, daß sie allein sich der Verantwortung, die sie auf dem neuen Bauernhof haben , voll bewußt sind und Bauer und Bäuerin für ein volles Jahr arbeitsfreudig zur Seite stehen. Während der Umschulungszeit bekommen sie täglich 20 Pf. Taschengeld. Wenn sie aber nach den acht Wochen als Haushilfe bei einem Bauern in den Dienst treten, wird ihnen der tarifliche Lohn gezahlt, der in den einzelnen Gegenden unterschiedlich ist . Allerdings ist es eine Voraussetzung ihrer Anstellung mit, daß sie mindestens drei Kühe voll ausmelken können. Bei den größeren Lagern, die natürlich nicht bei einer bäuerlichen Familie untergebracht sind, sondern als Lager in Schulen oder freien Wohnhäusern zusammengefaßt sind, betreut die Mädels eine Kameradschaftsführerin. Sie gehört wohl immer dem B.D.M. an. Wie überhaupt die Reichsjugendführung und das Arbeitsamt Kameradschaftsführerin nach ihrer charakterlichen Eignung auswählt. So haben wir oft auch Studentinnen als Kameradschaftsführerinnen, die aus Lust und Liebe sich dieser Aufbauarbeit zur Verfügung gestellt haben. Und diese Kameradschaftsführerinnen sind Idealistinnen in des Wortes schönster Bedeutung. Sie arbeiten mit ihren Kameradinnen zusammen für dasselbe und haben doch eine viel größere Taschengeld Verantwortung. Sie müssen vorbildlich als Führerinnen den Mädels zur Seite stehen. Und das ist nicht immer so einfach wie es wohl scheint. Gibt es Meinungsverschiedenheiten der Arbeitswilligen mit ihrer Bäuerin , so muß die Kameradschaftsführerin ſchlichten und begütigen. Und all die arbeitswilligen, oft sehr selbständigen Städterinnen, unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer eine leichte Aufgabe. Hier und da gibt es auch unter den Mädels Elemente , die nicht hineinpassen in den Kreis, die zuerst mit großen Erwartungen das „ Landleben" kennenlernen wollten, sich aber in ihren Erwartungen getäuscht fahen, anfangen , das Lager in ein fröhliches Durcheinander bringen zu wollen. Da allein kann nur das energische Handeln und das vorbildliche Auftreten der Kameradschaftsführerin den Frieden herstellen und evtl. auch die Störenfriede, die sich der Ordnung nicht fügen wollen, aus dem Lager entfernen. Und sind dann die acht Wochen Umschulungsarbeit herum, dann ziehen ihre Mädels " wieder von dannen, einzeln verstreut auf Bauernhöfe - und für die Kameradschaftsführerin fängt das neue Erleben mit den neuen Kameradinnen an. Takt, Herzensgüte und fröhliche Energie wird von ihr verlangt, um den frisch hereinkommenden , neuen Stadtmädels Kameradin und Führerin zu sein. So geht es ihr alle acht Wochen — selten nur, daß mal ein Lager länger bleibt, oder die einzelne Haushilfe im Lager verbleibt. Nur dann, wenn kein paſſender Arbeitsplatz für sie gefunden

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worden ist, denn das Arbeitsamt sorgt auch hierfür.

4000 Hausgehilfinnen braucht allein im nächsten Jahr der Gau Ostpreußen -- was für ein herrliches Aufgabengebiet gibt es für unsere Mädels zwischen 17 und 25 Jahren. Denn die Not an Hilfskräften und die Nach frage ist groß in den bäuerlichen Betrieben. Und neben dem beglückenden Gefühl, für seinen bescheidenen Teil dem Volk durch seinen wichtigsten Erhalter, dem Bauern , zu helfen, bleibt dem jungen Mädel noch das herrliche Bewußtsein, durch den Arbeitsplatzaustausch einem arbeitslosen älteren Voltsgenossen Arbeit und Brot verschafft zu haben. Ursula Pfahl

Nach dem einen Jahr als Haushilfe in der bäuerlichen Familie , kann das Mädel entscheiden, ob sie weiterhin in diesem neuen Beruf bleiben will, oder zu ihrem alten zurückkehren möchte. Fast immer ist ihr die Möglichkeit gegeben, in ihrem alten Betrieb, auf ihrem alten Arbeitsplaß, wieder unterzukommen. Sollte jedoch der Arbeitsplatz für sie durch irgendwelche ungünstigen Umstände nicht mehr frei sein, dann vermittelt auch hier das Arbeitsamt wieder einen anderen.

Fanatismus

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oder

Leidenschaft ?

Eine Aufgabe für die deutschen Frauen

NSK Am 7. Oktober 1923 schrieb H. St. Chamberlain an Adolf Hitler : „" Sie find ja gar nicht, wie Sie mir geschildert worden sind ein Fanatiker, vielmehr möchte ich Sie als den unmittelbaren Gegensah des Fanatikers bezeichnen. Der Fanatiker erhitzt die Köpfe, Sie erwärmen die Herzen. Der Fanatiker will überreden, Sie wollen überzeugen, nur überzeugen - und darum gelingt es Ihnen auch.“ Als mir diese Worte kürzlich wieder vor Augen kamen, fiel mir ein, daß in ihnen eine Aufgabe für die deutsche Frau beschlossen liegt. Denn es werden hier jenseits begriff = licher Unterscheidungen Gemütswerte angesprochen, für die gerade die Frauenseele ein besonders feines Organ haben dürfte. Es ist gewiß kein Zufall, daß man die Frauen die geborenen Psychologen heißt. Es kommt darin ja nichts weiter zum Ausdruck, als daß die Frau stärker als der Mann fähig ist, von der gedanklichen und willensmäßigen Zielſeßung abzusehen und auf den Gefühlsuntergrund zu lauschen , dem Handlungen und Gedanken entspringen, und von woher sie ihren Sinn und ihre innere Daseinsberechtigung empfangen. Und in diesem Sinne glaube ich, daß der Unterschied zwischen Fanatismus und Leidenschaft, wie ihn Chamberlain in seinem Brief unübertrefflich charakterisiert, wert ist, gerade von der Frauenwelt in aller Deutlichkeit erfaßt zu werden. Wir sind ja daran gewöhnt, die Worte fanatisch und leidenschaftlich für gleichbedeutend zu nehmen, und der deutsche Sprachgebrauch läßt dies auch bis zu einem gewissen Grade zu. Doch wer genau zuſieht, wird entdecken, daß auch in den Führerreden das Wort Fanatismus oder fanatisch nie Selbstwert hat, sondern immer vorkommt in Verbindung mit Leidenschaft, mit Durchsetzen, kurzum mit Ausdrücken, die deutlich erkennen laſſen, daß eben die echte män n liche Leidenschaft gemeint ist, die unsere Feinde so gern mit dem Wort Fanatismus ver< dächtigen. In Wirklichkeit handelt es sich ja um seelische Zustände, die fließend ineinander übergehen, so wie Zorn und Wut ineinander übergehen, ― und doch gelegentlich von grund-

verschiedener Bedeutung sein können. Es gibt einen gerechten Zorn, der Wunder wirken kann, aber es gibt keine gerechte Wut, sondern nur und bestenfalls eine berechtigte Wut, - und das ist allerdings eine andere Sache. Es ist gut, wenn Männer sich nicht zu viel mit Psychologie belasten, aber es ist notwendig, daß die Frauen das ihnen eigene seelische Taftgefühl pflegen und lernen, mit Bewußtheit darüber zu verfügen. Die Frau hat weniger mit Fanatismus zu tun, kann alſo dort sehenden, wachen Auges sein, wo der Mann von Natur blinder ist und der Ergänzung von der weiblichen Seite bedarf. Stellen wir uns einen nur fanatiſchen Mann vor. Er wird nicht sonderlich erfreulich sein, aber wir halten ihm instinktiv die in seinem Fanatismus zum Aus= druck kommende männliche Kraft zugute. Stellen wir uns jedoch ausgesprochen fanatische Frauen vor : die gefühlsmäßige Wirkung auf den Beobachter kann nur ein einziger Widerwille sein. Denken wir an Schillers : „ Da werden Weiber zu Hyänen !" Denken wir an Roſa Luxemburg, Klara Zetkin! Uns wird augenblicklich klar : reiner Fanatismus vernichtet weibliche Würde , während er die Würde des Mannes nur schädigt. Dies ist aber auch der Grund, weshalb weiblicher Fanatismus eine so seltene Eigenschaft ist, daß man sie getrost als Entartungserscheinung bezeichnen kann. Die gesunde Frau ist frei davon. Nun aber möchte ich zu der höchst einfachen Anwendung dieser psychologischen Auseinandersetzung kommen. Gerade heute, wo die deutsche Frau anfängt, sich dessen voll bewußt zu wer= den, daß sie eine besondere Mission hat, noch über ihre biologische Funktion hinaus, genügt es, glaube ich, auf einen Tatbestand wie den geschilderten hinzuweisen und zu erklären : Wir Männer haben es dringend nötig, in unseren Frauen Gefährtinnen zu besitzen, die von dem Gefühl der inneren Bezogenheit der Ge= schlechter wissens mäßig durchdrungen find. Wir Männer , sind leicht zornmütiger Natur. Der Kampf ist unser Element. Und wenn wir in fanatischer Verbissenheit ein Ziel

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NSK Folge 303 verfolgen, neigen wir dazu, unser sachliches Ziel und das gedankliche Kalkül, das unser Wollen zur planmäßigen Aktion werden läßt, Gewalt über unser Herz gewinnen zu laſſen. Und dann ſind wir als Männer immer gefährdet, und um so gefährdeter, je mehr wir meinen, unseres Zieles ganz sicher zu sein. Kein Ziel ist aber auf die Dauer sicher, wenn wir unserer selbst nicht sicher sind, und da ist es von Natur her so geordnet, daß durch die Beziehung zur Frau die Herzenssicherheit des Mannes wächst. Es ist das Teil der Frau, nicht die Taten zu sehen, sondern die Motive der Taten. Denn das feine, instinktsichere Unterscheiden zwiſchen echtem und unechtem macht die Frau erst zur Hüterin und

Fahrt in den

30. Dezember 1935 Wahrerin der höchsten Güter, die der Mann bei Namen nannte und schuf. Und je mehr der deutsche Mann seiner selbst als Willensträger der Nation inne wird, um so mehr erwächst für die deutsche Frau die Aufgabe, aus der Sicherheit ihres Gefühls heraus männliches Ungestüm, männlichen zornesmütigen Tatendrang immer wieder zu bändigen zu lauterer Leidenschaft. Leidenschaft ist echte Kraft, die zu echter Tat drängt. Fanatismus dagegen kann sich wohl als Kraft auswirken, stammt aber für uns Deutsche niemals aus der ſchöpfe= rischen Gewalt und dem Ergriffensein des menschlichen Herzens. Dr. Werner Achelis.

Schnee

an Deutſchlands

NSK Schweigend steigen wir am Chriſtmorgen mit geschulterten Schiern hinauf zum Kamm. Noch umgibt uns Dunkelheit, nur der Schnee wirft seinen bläulichen Schimmer. Stadt und Massenbetrieb haben wir hinter uns gelassen, um den Heiligen Abend in der feierlichen Stille einer erzgebirgiſchen Baude zu verbringen. Wir lassen den aufsteigenden Morgen auf uns einwirken. Der Schnee ist trocken, die Luft rein ; da dichter Wald den Wind abhält, empfinden wir die Kälte nicht sehr. Wir sind eine bunte Gesellschaft, Mädel und Jungen aus den verschiedensten Städten Deutschlands zusammengewürfelt, auch sogar einen Engländer haben. wir unter uns, der einmal echte, deutsche Weihnachten miterleben möchte. Nach mehreren Stunden sind wir auf der Höhe angelangt. Die Schier werden angeschnallt und nun geht es dem endgültigen Ziel zu. Freundlich werden wir aufgenommen, als wir nach langem Suchen, das uns der winterliche Nebel noch erschwerte, die Hütte erreicht hatten, wo wir für einige Tage bei einem Bauern, der uns seine Wohnstube zur Verfügung gestellt hat, Quartier nehmen wollen. Wir ſizen am weißgescheuerten Tisch. Man hat uns eine heiße Suppe und ein schwarzes, trockenes Stück Brot gegeben. Das war ein Abendbrot ! Besser hat feinem von uns je die Gans vom Heiligen Abend zu Hause geschmeckt. Die Frau legt neues Holz ins Feuer und zeigt uns, wie wir den Herd weiter zu behandeln haben. Die Petroleumlampe wird heruntergeschraubt und dann sett sich der Mann zu uns, während seine Frau die Kinder von der Weihnachtsstube fernhalten muß. Unseren Anführer hatte der Bauer schon oft am Weihnachtsabend bei sich gehabt, und wir fühlen uns wohl bei ihm. Jest soll es an die Ausgestaltung unserer „Weihnachtsstube" gehen. Der Anführer unserer Gruppe flüstert eifrig mit dem Bauer, damit die Kinder, die uns etwas unbeholfen begrüßten, nichts merken. Besonderen Wert legen wir auf die Ausschmückung des Raumes und den festlichen Schmuck des Tisches. Tannengrün, Tannenzapfen und pfel sind bald zusammenge holt. Tannenzapfen und ausgehöhlte Äpfel sind unsere Kerzenhalter. Dann hören wir Horntöne, die uns herausrufen. Mit der ganzen Familie des Bauern

Grenze

stapfen hir hinaus in den Schnee, voll Erwartung dessen, was nun kommen soll. Es ist etwas ganz Besonderes um Weihnachten, man spürt es so recht in der Landschaft, die tief im Schnee vergraben liegt. Da stehen wir vor einer Tanne, die unsere Kameraden mit Kerzen geschmückt haben. Der Glanz der Lichter läßt den Schnee aufgligern. Tief feierlich spüren wir den Abend, und fühlen in diesem Augenblick, für manchen vielleicht zum ersten Male, die Seele der Landschaft. Es ist uns, als erlebe der Wald , gleich uns, diesen feierlichen Augenblick. Das erste Weihnachtslied ertönt. Die Lichter brennen still und hoch in den Abend . Kurz spricht unser Führer zu uns, wie das Brennen der Kerzen, die helle Flamme der Lichter unserm Leben gleich ſei. Wir sehen nur den brennenden Baum. Alles andere hat die Dunkelheit des Abends verschluckt. Auf dem Heimweg fühlen wir, wie diese kurze, gemeinsame Feierstunde uns so das rechte Zusammengehörigkeitsgefühl gab. Im Haus geht es dann froh und lustig zu. Hier finden wir nicht den üblichen Tannenbaum , sondern die uns noch fremde, wunderschöne drei Stockwerk hohe Weihnachtspyramide des Erzgebirges, bei der wir in jeder Abteilung Darstellungen aus dem Leben Christi erblicken. Der Bauer des Erzgebirges scheint im Alltag hart, aber da draußen an unserer Weihnachtstanne konnten wir erkennen, zu welch tiefem, innerem Erleben er fähig ist. In seinen Weihnachtsfeiern lebt das echte bäuerliche Erbe weiter. Als dann die Kinder im Bett liegen und Mann und Frau sich zu uns gesezt haben, da beginnt das Fragen und Erzählen. Und wie sie so berichten, erst von der Weihnachtsfeier vergangener Jahre, dann von den Kindern und schließlich von ihrer Arbeit, da wurde uns das Schöne, aber auch Schwere in der Arbeit dieser Men schen erst richtig klar. Als sich dann der Bauer zur Ruhe legte, da schnallten wir nochmals die Schier an und gingen für eine kurze Stunde hinaus in die weite Schneelandschaft, um das Feierliche und Erhabene dieses Abends innerlich für uns zu ver arbeiten, und daraus neue Kräfte zu ſchöpfen für das, was uns im kommenden Jahre erwartet. Erika Madert.

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100

Bartei -Korreſpondenz

Nationalſozialiſtiſche

Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. 3immerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz her Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N. 6. D. A. P., München Berlin Bersand: Eher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Postschedkonto München 113 46) zu richten

NCK

Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.

Breſſedienst der NGDUB

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31. Dezember 1935

Sperrfrist bis 2. Januar

Die

Mitgliedersperre

NSK Der Reichsschatzmeister der N.S.D. A.P. gibt über die bestehende Mitgliedersperre der N.S.D.A.P. die folgende Bekanntmachung heraus: Aus gegebener Veranlassung wird bezüglich der zurzeit bestehenden allgemeinen Sperre, hinsichtlich der Aufnahme von Mitgliedern in die N.S.D.A.P. folgendes bekanntgegeben :

Die unter dem 19. April 1933 ergangene Verfügung über eine allgemeine Mitgliedersperre (Verordnungsblatt der Reichsleitung Folge 45/46 vom 30. 4. 1933 ) und die hierzu ergangenen Ergänzungsverfügungen bestehen nach wie vor zu Recht. Ausnahmen von dieser allgemeinen Aufnahmesperre bestehen nur in so = weit , als sie von dem Unterfertig = ten im Einvernehmen mit dem Führer verfügt worden sind. Die zurzeit in Kraft befindlichen Ausnahmen von der allgemeinen Aufnahmesperre find folgende: 1. Meine Anordnung 25/35 v. 25. 10. 1935 im Verordnungsblatt der Reichsleitung der N.S.D.A.P., Folge 108, S. 340, be= treffend die Aufnahme von Angehörigen der Hitler - Jugend und des Bundes Deutscher Mädel in die N.S.D.A.P. 2. Meine Anordnung vom 15. 11. 1935 betreffend die Aufnahme von Mitgliedern des aufgelösten Nationalsozialistischen Deutschen Fronttämpferbundes (Stahlhelm ) indie N.S.D.A.P. (Rundschreiben 147/35 an sämtliche Gauschahmeister der N.S.D.P.) .

der

N.S.D.A.P.

Andere Ausnahmen der allgemeinen Aufnahmesperre als die beiden vorgenannten bestehen nicht. Ich habe bereits in meiner Anordnung Dom 3. 7. 1935, betreffend Mitgliederaufnahme (Rundschreiben 77/35 an sämtliche Gauschatzmeister der N.S.D.A.P.) , alle diejenigen Volksgenossen, die bei einer fünf:= tigen Loderung der Mitgliedersperre in erster Linie zu berücksichtigen sind, im einzelnen aufgeführt. Ich betone jedoch nachdrücklich, daß bisher eine Lockerung der Aufnahmesperre nach meiner Anordnung vom 3. 7. 1935 (Rundschreiben 77/35) nicht verfügt worden ist, und daß auch mit einer Lockerung der Mitgliedersperre für absehbare Zeit nicht gerechnet werden kann. Die verwaltungstechnischen Schwierigkeiten, die einer Lockerung der Mitgliedersperre ent= gegenstehen, bestehen nach wie vor fort und zwar so lange, als nicht der Umzug der zuständigen Dienststellen der Reichsleitung der N.ED.A.P. in das neue Verwaltungsgebäude der N.S.D.A.P. erfolgen kann . Ferner bemerke ich, daß alle Verfügungen und Anordnungen, betreffend die Mitgliedersperre oder die Aufnahme von Volksgenossen in die N.S.D.A.P., ausschließ = lich von dem Unterfertigten im Einvernehmen mit dem Führer erlassen werden. Ich ersuche alle Volksgenossen, von der Einreichung von Aufnahmegesuchen, solange nicht eine Lockerung der allgemeinen Mitgliedersperre verfügt ist, Abstand zu nehmen. Sämtliche Anträge auf Aufnahme in die N.S.D.A.P. nach einer Locke-

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rung der Mitgliedersperre find ausschließlich an die zuständigen Ortsgruppen oder Stüßpunkte der N.S.D.A.P. zu richten. Die Einreichung von Aufnahmeanträgen unmittelbar bei der Reichslei tung der R. S. D. A. P. ist zwedlos , verursacht der Reichsleitung eine völlig unproduktive Arbeit und verzögert die Erledi =

31. Dezember 1935 die einschlägigen Bestimmungen der Reichsleitung der N.S.D.A.P. wünschen, werden gebeten, sich mit den zuständigen Ortsgruppen oder Stüßpunkten der N.S.D.A.B. ins Benehmen zu ſeßen. Die Ortsgruppen und Stüßpunkte find angewiesen, die notwendigen Auskünfte an die anfragenden Volksgenossen zu erteilen. gez.: Schwarz.

gung der Gesuche.

München , den 2. Januar 1936.

Die Volksgenossen , welche Aufschluß über

Neujahrsbotschaft des Reichsjugendführers

an die

deutsche

NSK Der Jugendführer des Deutschen Reiches erläßt zur Jahreswende 1935/36 folgenden Aufruf an die deutsche Jugend : Jugend Adolf Hitlers, meine Kameraden und Kameradinnen ! In diesen Tagen bewegt uns vor allem das Gefühl der Dankbarkeit. Wenn die vergangenen zwölf Monate der nationalsozialistischen Jugendbewegung bedeutende Erfolge brachten und mehr als je zuvor das Vertrauen des deut = schen Volkes in unsere erzieherische Arbeit uns als fühlbare Macht vorwärtshalf, so danken wir dies an der Schwelle des kommenden Arbeitsjahres den deutschen Eltern, die in ihrer Selbstlosigkeit und unermüdlichen Liebe unsere stärksten Bundesgenossen im Kampfe um eine einzige und einige deutsche Jugendbewegung gewesen sind . Genau so wie ihr selbst, meine Kameraden und Kameradinnen , der Hitler-Jugend die Treue gehalten habt, so haben auch eure Eltern in Treue und Vertrauen zur Jugend gehalten . Sie haben sich in diesem Vertrauen auch nicht durch kleine Schwächen beirren laſſen, die allen menschlichen Einrichtungen anhaften, und haben in der Vergangenheit immer mutig über die Kinderkrankheiten , die unsere Organisation hatte, hinweggesehen , weií sie mit uns empfanden, daß unser Ziel richtig war. Sie werden heute mit uns feststellen, daß die Jugend des 1. Januar 1936 ein fröhlicheres Gesicht trägt als die Jugend früherer Jahre. Die jungen Herzen sind nicht mehr durch die lügnerischen Parolen des Klaſſenlampfes verheßt und verbittert. Arme und reiche Jugend trägt dasselbe Kleid der nationalsozialistischen Glau bensgemeinschaft und die Sommerlager von 1935 haben unserem sozialiſtiſchen Willen einen alle Erwartungen übertreffenden Ausdrud verliehen. Eine freie Jugend wächst heran, die fich freiwillig zusammengeschlossen hat, um sich_in_straffer Selbstzucht für ihre kommenden Aufgaben vorzubereiten. Die Weltanschauung , die von der Alten Garde der N.S.D.A.P. im harten Kampf gegen die Feinde unserer Bewegung durchgesetzt und zum Staatsgedanken

Jugend

des Dritten wehrhaften Reiches erhoben wurde, ist für die Jugend eine Selbſtverſtändlichkeit. Die junge Generation lebt und wächst in den Gedanken auf, die noch vor wenigen Jahren als phantastisch und wirklichkeitsfremd verlacht wurden. Es wird auch im kommenden Jahr die wesentlichste Aufgabe der Hitler-Jugend sein, die Grundgedanken der Weltanschauung Adolf Hitlers den in unseren Reihen nachwachsenden Jugendlichen zum Erlebnis zu gestalten. Die Erziehung der Kameradschaft ist und bleibt die Voraussetzung für alle tiefere Erkenntnis des Wesens unserer Idee. Je mehr wir lernen, in der Sorge um das Wohlergehen der Gemeinschaft uns selbst zu vergeſſen, um so näher rücken wir unserer höchsten Berufung : Träger und Führer des nationalsozialisti schen Reiches zu werden. In ehrfürchtiger Treue grüßen wir am heu tigen Tage unseren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Er hat uns mit einem Vertrauen, das uns ſtolz und glücklich macht, persönlich die Aufgaben gestellt, die wir im Jahre 1936 zu erfüllen haben. Die wesentlichste unter ihnen besteht in seiner Forderung, daß aus nahmslos jeder Junge und jedes Mädel , dem Beispiel der Hitler-Jugend folgend, schon in frühen Jahren dem Staate und damit der Zukunft unseres Volkes zu dienen habe. Von der Hitler-Jugend wird erwartet, daß sie die außerschulische Erziehung aller deutschen Jugend übernimmt. Die Einzelheiten dieser Aufgabe, die Schaffung einer einheitlichen großen Reichsjugend unter Führung der Hitler- Jugend, werden den Gliederungen der nationalsozialistischen Jugendverbände und der deutschen Öffentlichteit zu gegebener Zeit mitgeteilt werden. Der Führer hat einen großen Betrag für die Heimbeschaffungsaktion der Hitler-Jugend zur Verfügung gestellt und hat uns so in den Stand gesezt, eines der schwierigsten Probleme der Jugendarbeit seiner Lösung entgegenzuführen. Ein besonderer Ausschuß, der noch im Januar zusammentritt , wird die Durchfüh= rung des Heimbauplanes der Reichsjugendfüh=

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NSK Folge 304 rung übernehmen. Die Grundsteinlegung aller neuen Jugendheime wird am Geburtstag unseres Führers, am 20. April, erfolgen. Die geplanten Heime werden dem Stil der H.I. entsprechend, schlichte zweckmäßige Bauten sein, Symbole des Gemeinschaftswillens unserer Jugend. Dem B.D.M. stelle ich im olympischen Jahre 1936 die Aufgabe, alle in ihm zusammengeschlossene weibliche Jugend sportlich zu ertüchtigen . Das Amt für Körperſchulung in der Reichsjugendführung erläßt hierfür im Einvernehmen mit der Reichsreferentin des B.D.M. Sonderbestimmungen, für deren Durchführung die Obergauführerinnen mir persönlich verantwortlich sind. Das ganze Jahr 1936 erhält den Namen „ Jahr des deutschen Jungvolks". In dieser Parole liegt für alle Gliederungen der Hitler- Jugend die Verpflichtung, unsere Nachwuchsorganisation so zu unterstützen, daß alle im Jungvoltalter befindlichen Jugendlichen in diesem Jahr noch durch das deutsche Jungvolk erfaßt werden. Hierfür ergehen gesonderte Anweisungen durch das Organiſationsamt und durch das Propagandaamt der Reichsjugendführung. Die Durch= führung dieser Forderung ist nicht allzu schwer. Haben wir doch in manchen Teilen unseres Baterlandes bereits mehr als 80 v. H. der entsprechenden Jahrgänge erfaßt. Wenn bis Ende 1936 das deutsche Jungvolt alle Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren umfaßt, werde ich die Besten aus den Reihen des Jungvoltes

Der

31. Dezember 1935 in die Hitler-Jugend berufen . Die Hitler- Jugend und der B.D.M. sollen nicht größer werden als unbedingt notwendig ist, um für die Nationalsozialistische Deutsche an Arbeiterpartei ihren Nachwuchsbedarf charakterlich und leistungsmäßig einwandfreien und jungen Nationalsozialiſten Nationalsozialistinnen zu gewährleisten. Meine Kameraden und Kameradinnen, erkennt diese Aufgabe der Sicherung des Nachwuchses für die N.S.D.A.P. als eure edelste und vornehmste. Es ist die größte Freude unseres Führers, zu wissen, daß Jahr für Jahr eine selbstlose Jugend am 9. November in die Partei tritt, um als junge Garde der Bewegung der Alten Garde einen Teil ihrer Arbeit und Sorgen abzunehmen. Die nationalsozia = listische Bewegung kennt kein Generationsproblem. Sie ist selbst in ihren an Jahren ältesten Kämpfern eine Bewegung der Jugend. Ein echter Nationalſozialiſt bleibt immer jung. Wer hinter der Fahne Adolf Hitlers marschiert, ſei er nun der jüngste Pimpf oder der greise General Lizmann, er gehört zur ewigen Jugend unseres deutschen Volkes. Mit dieſer Gewißheit unserer nicht zu erschütternden jugendlichen Kraft und Gesinnung schreiten wir gläubig in ein neues Jahr des Kampfes für das Reich des Unbekannten Soldaten, der uns heute regiert. Wir werden unsere Pflicht tun. Vorwärts, vorwärts ! Baldur von Schirach.

Jahresschluß

NSK Die Jahreswende ist im politiſchen Leben immer ein Anlaß gewesen, auf einen zu rückliegenden Zeitabschnitt einen kurzen Rückblick zu werfen. Die Tage des Jahresschlusses find Tage der Besinnung auch im politi = schen Leben , so daß in den politiſchen Ereignissen stets eine gewisse Ruhe einzutreten pflegt. Das deutsche Volk kann in diesem Jahre wieder auf einen Abschnitt des ruhigen, klaren Aufbauwerkes, das unter der Führung Adolf Hitlers begonnen hat, zurückschauen. In dieser Hinsicht stellt Deutschland gegenwärtig entgegen aller voreingenommenen Kritik gegen den Nationalsozialismus das Element der Ruhe und Beharrlichkeit in der politi[chen Entwicklung der Welt dar. Während in Deutschland die Jahreswende in Ruhe gefeiert werden kann, ist die Welt in ihrer Gesamtheit ein Herd der Unruhe und der ungewissen politischen Gestaltung. Unsere beiden westlichen Nachbarn, England und Frankreich, haben in diesen Tagen Krisen erlebt, die mehr waren als die üblichen Weihnachtskrisen, die uns Deutschen aus den Jahren des parlamentarischen Syſtems nur zu gut bekannt waren. Während in England die Kriſe aus einer gefestigten politischen Tradition noch rasch und ohne besondere Schwierigkeiten überwunden werden konnte, ist man sich in Frankreich darüber klar, daß der knappe Kammersieg, den der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval davontragen konnte, noch kein Ende der gefähr=

der

anderen

lichen Krise darstellt, die Frankreich schon seit Monaten beherrscht. Diese innere politische Unsicherheit muß sich in den Zeiten besonderer außenpolitiſcher Spannungen besonders hemmend auswirken. Gerade dieses Zusammentreffen der außenpolitischen Spannungen und der innenpolitischen Krise zeigt mit größter Deutlichkeit, wie ungesund das System der ständigen Parlamentskämpfe um Regierungssige ist. Der Kampf, der heute Europa in Unruhe versezt hat und deſſen Rückwirkungen sich auch in London und Paris in Form dieser Schwierig= feiten der Regierung fühlbar gemacht haben, der Kampf zwischen Italien und Abessinien , geht mit unverminderter Kraft weiter. Gerade in den Tagen vor Weihnachten sezte der lang erwartete Gegenstoß der abessinischen Kräfte ein und forderte ein verstärktes Heranziehen der italienischen Truppen. Zur gleichen Zeit vollzieht sich im Fernen Osten ein stiller, aber um so zäherer Machtkampf zwischen Japan und Sowjetrußland , das den chinesischen Unruheherd als eine willkommene Gelegenheit für die Ausbreitung seines Einflusses betrachtet. Wie start sich diese kritischen Auseinandersetzungen und Spannungen auch auf das übrige Staatensystem auswirken, zeigt deutlich die Tatsache, daß gerade in diesen stillen Tagen des Jahresschlusses in der englischen Öffentlichfeit Pläne über die Zusammenfassung der ge=

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samten britischen Verteidigungskräfte zu einem Ministerium zur Verteidigung des britischen Weltreiches erwogen werden. Dazu kommen die Meldungen über Verschiebung der Truppen an der libyschen Grenze, alles dies sind Anzeichen dafür, daß die Spannungen zu Beginn des Jahres 1936 in gleichem Maße weiterwirken werden. Wie groß die Unruhe ist, die gegenwärtig alle Staaten beherrscht, wird deutlich aus den Alarmnachrichten, die aus Südamerika kommen, wo die Regierung von Uruguay schärfſte Maßnahmen gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr ergreifen mußte, um einen Aktionsherd der Zersegungspropaganda, wie sie auf Anweisung der Komintern ſyſtematiſch in der ganzen Welt betrieben wird, aufzuheben. Der Bolschewismus sucht die gegenwärtige Unruhe für seine Zwecke auszunuzen und entfaltet eine verschärfte Aktivität, weil die Drahtzieher dieſer Unruhe wiſſen, daß die Aufmerksamkeit und die Kräfte der Regierung gegenwärtig auf andere Probleme als auf die Innenpolitik gerichtet sind. Diese Unterminierungsarbeit innerhalb der verschiedenen Völker und Staaten zeigt sich dabei von einer Gefährlichkeit, die bisher in voller Klarheit in der Welt nicht erkannt wor= den ist, die aber nachträglich den wiederhölten Mahnungen und Äußerungen der nationalsozialistischen Führer recht gibt. Auch in ihrem eigenen Land haben die bolschewistischen Machthaber in diesen Tagen keine Ruhe gegeben. Die Verfolgungsmaßnahmen der gewalthabenden Minderheit gegenüber der Bevölkerung werden mit anhaltender Rücksichtslosigkeit durchgeführt, dabei aber der Versuch unternommen, dem Außenstehenden möglichst wenig Einblick in diese Verhältnisse zu geben. Der Ausschluß von 200 000 Mitglie = dern der kommunistischen aus Partei und dem kommuniſtiſchen Jugendverband zeigt eindeutig, mit welchen Mitteln hier vorgegangen wird . Zur gleichen Zeit schlägt man den Grundsägen, die der Bolschewismus in den anderen Ländern aus propagandistischen Gründen vertritt, rücksichtslos ins Gesicht. Während die kommunistische Propaganda in den sogenannten kapitalistischen Staaten für ihre Tätigkeit die Maske der

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31. Dezember 1935

Arbeiterfreundlichkeit benugt, wird in der „ Heimat des Proletariats “ der Raub = bau an der Arbeitskraft des einzelnen zum Gesetz und zum System erhoben. Aber nicht nur in diesem Lande, dessen Be : herrscher aller Kultur und Gesittung seindlich gegenüberstehen, sondern auch in einem Staat, deſſen Gesicht Führung sich das einer ,,christlichen" Friedfertigkeit zu geben versteht, herrscht alles andere als innere Friedfertigkeit. Es ist ein bezeichnender Vorgang , wenn ausgerechnet in Österreich, wo bei offizieller Gelegenheit soviel von christlicher Nächstenliebe und christlicher Kultur die Rede ist, der reichsdeutschen Kolonie in Wien eine gemeinsame Weihnachtsfeier unmöglich gemacht wurde. Hier treffen sich die ,,christlichen" Machthaber auf der gleichen Linie mit dem fanatischen Haß gegen alles Deutsche, wie er das offizielle Litauertum beherrscht. In Wien werden deutsche Weihnachtsfeiern nicht gestattet, in Memel verbietet ein litauischer Machthaber das öffentliche Aufstellen eines Weihnachtsbaumes im Zentrum der Stadt. Beide Vorgänge beweisen, zu welcher Entartung in der Wahl ihrer Mittel eine systematisch genährte Haßpsychose führen kann. Es sind 12 Jahrzehnte her, daß man nach Abschluß des größten Weltringens, das unsere Geschichte bisher gesehen hat, geglaubt hat , durchdie Gründung eines „,Bundes der Nationen“ mit dem Sit in Genf ein neues Zeitalter des Friedens und der friedfertigen diplomatischen Beziehungen herbeiführen zu können, wäh rend in Wirklichkeit diese anderthalb Jahrzehnte dieses ,,Instrument des Friedens " aber nichts anderes gewesen ist als ein Mittel der einseitigsten Macht = politik gegenüber dem im Weltkrieg unterlegenen Deutschland. Die Spannungen aber zwischen den Nationen und Völkern sind nicht aus der Welt geschafft worden. Ienes Land jedoch, das man vor 15 Jahren zum Störenfried der Welt stempeln wollte, und das man solange aus der Gemeinschaft der Nationen auszuschalten bestrebt war, ist heute zu einem Hort des Friedens und der friedlichen politischen Aufbauarbeit geworden. G. K.

NGK

Volk

und

Bauer

Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.

An der Jahreswende NSK Wenn die Glocken am Silvester das neue Jahr einläuten, dann wollen wir noch einmal auf das vergangene Jahr und seine Ge= schehnisse zurückblicken. Das Jahr 1935 war gewiß kein ſchlechtes Jahr für uns, und es wird in der Geschichte des deutschen Volkes einen ehrenden Platz eingeräumt bekommen, denn es brachte Deutschland die Wehrfreiheit zurüd. Während wir zu Anfang des Jahres voller Jubel die Saarabſtimmung mitfeiern durften, die ein machtvolles Bekenntnis des Saarlandes zu Deutſchland darſtellte, wurde die Welt am 16. März 1935 durch die Verkündung der allgemeinen deutschen Wehrpflicht überrascht. Nach jahrzehntelanger Knechtschaft und Ohnmacht hat uns der Führer durch diese Tat die Freiheit zurückgegeben und aus Deutſchland wieder eine Macht geschaffen , die in der Welt etwas zu bedeuten hat. Die Zeit ist endgültig vorbei , wo uns fremde Staaten in unsere ureigensten inneren Angelegenheiten hereinreden können und wo Deutschland der Sündenbock der ganzen Welt war, dem die Schuld an jedem Unheil in die Schuhe geschoben wurde. Das neue Deutschland ist nicht mehr ein Spielball fremder Mächte, sondern steht als gleichgeachteter und gleichberechtigter Staat unter den Nationen der Welt. Wenn wir heute wieder eine starke Armee und eine Luftwaffe haben, dann nur mit dem einen Zweck, unſer Land gegen Angriffe von außen zu verteidigen. Das nationalsozialistische Deutschland denkt nicht daran, mit dem Säbel zu raſſeln und andere Völker zu überfallen, sondern seine Armee soll nur zum Schuße des eigenen Volkes dienen. Gerade der deutsche Bauer hat die Wiedereinführung der Wehrpflicht mit besonders frohem Herzen begrüßt . Pflug und Schwert sind zwei Begriffe, die untrennbar zueinander gehören, denn immer hat der Bauer, wenn es darauf ankam , die heimatliche Scholle und die Grenzen des Vaterlandes mit dem Schwert in der Hand verteidigt und mit seinem Blut die Treue zur Heimat besiegelt

Wenn so die äußere Freiheit des deutschen Volkes zurückerobert worden war, ging das Aufbauwerk im Innern mit ungehemmter Kraft weiter. Auch in diesem Jahre konnten wieder hunderttausende deutscher Volksgenossen in Arbeit und Brot gebracht werden . Stillgelegte Fabriken wurden in Betrieb genommen, Schienenzepps und neue gewaltige Lokomotiven legen Zeugnis ab von deutscher Wertarbeit, Brücken und Autobahnen wurden eingeweiht, überall neues Leben und der lebendige Wille zum Aufbau. Die Arbeitsdienstpflicht wurde verkündet , sie ist die Vorschule eines jeden jungen Deutschen für seinen späteren Eintritt in die Armee. Jeder Deutſche ſoll einmal Hacke und Spaten in die Hand nehmen und Dienst am deutschen Boden leisten, er soll selbst die körperliche Arbeit kennen-

lernen, um die Volksgemeinschaft aus eigenem Erleben und gemeinsamen Einsatz für das Ganze mitgestalten zu können. Wenn es aber schon in drei Jahren gelang, über 4 Millionen Arbeitslose in Arbeit und Brot zu bringen, so sind doch viele Hunderttausende noch in Not. Diesen Menschen zu helfen und ihnen die Gewißheit zu geben, daß fie feine mindergeachteten Proletarier, sondern gleichwertige Volksgenossen sind, die als Opfer der falschen Wirtschaftspolitik des vergangenen Systems arbeitslos geworden sind. das ist der Sinn des alljährlich vom Führer angeordneten Winterhilfswerkes des deutschen Volkes. Der Rechenschaftsbericht des Winterhilfswerke 1934/35 ergab, daß Leistungen in Höhe von 362 Millionen Mark aufgebracht wurden. Und diese gewaltige Summe aus freiwilligen Opfern eines Voltes , das selbst nicht im Überfluß lebt, aber für die noch ärmeren Volksgenoſſen gerne opfert, ist der schönste Beweis für eine nationale Solidarität. Auch in diesem Winter ist an uns alle erneut der Ruf zum Winterhilfswerk ergangen und keiner wird fehlen, jeder will mithelfen, die Not zu lindern! Während das neue Deutschland seit seinem Bestehen im friedlichen Kampfe gegen Hunger und Kälte, gegen Arbeitslosigkeit und für den Wiederaufbau liegt, zeigte die Welt im letzten Jahre kein freundliches Gesicht. Italien, das neuen Lebensraum für ſein Volk brauchte, liegt im Kriege mit Abeſſinien, der Völkerbund erweist aufs Neue ſeine Unfähigkeit, da er nicht in der Lage ist, den Streit zu schlichten, und auf Betreiben Englands werden wirtſchaftliche Sanktionen gegen Italien eingeleitet. Das nationale Italien wehrt sich in seltener Ein mütigkeit gegen dieſe wirtschaftlichen Maßnahmen; Friedensvorschläge werden gemacht, Minister werden gestürzt , die englische Flotte exerziert im Mittelmeer, Unruhen in Ägypten und in der ganzen Welt . In China erklären sich einige Provinzen unabhängig und stellen sich unter Japans Schuß. In Rußland ver= hungern wieder unzählige Menschen, und der Bauernstand verelendet mehr und mehr. In Dänemark ziehen 40 000 Bauern vor das Königsschloß in Kopenhagen, um ihre Not zu flagen. Überall Unruhen, Aufruhr und Streits, eine nur Deutschland liegt wie ruhige Insel in diesem Wirbel der Welt. Das Dritte Reich kümmert sich nicht um die Streitigkeiten anderer Völker, und hat daher nur den einen Wunsch, von den anderen auch in Frieden gelaſſen zu werden. Auch im neuen Jahr wird es daher unsere vordring lichste Aufgabe sein, die Arbeitsschlacht weiter siegreich voranzutragen. Um neue Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, brauchen wir aber Rohstoffe. Deutschland ist nun aber nicht reich an Rohstoffen und

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RSK Folge 304 wir müssen diese daher größtenteils aus dem Auslande einführen. Dazu brauchen wir aber wiederum Devisen , und diese sind sehr knapp. Es heißt daher, unsere Ansprüche auf allen Gebieten einzuschränken , um alle Devisen für die Rohſtoffeinfuht und damit für die Arbeitsschlacht freizumachen. Hier muß die Arbeit des deutschen Bauern einsehen, der seine Existenz ja einzig und allein dem Nationalsozialismus dankt und daher auch seine ganze Kraft für den nationalsozialistischen Staat einsehen muß. Wenn Adolf Hitler nicht den Sieg vor drei Jahren davongetragen hätte, dann wäre der Bolschewismus zur Macht gekommen . Dann gäbe es in Deutſchland keine freien Bauern und Landwirte mehr, dann müßte unser Volk genau so hungern wie das ruſſiſche Volk ; dann wäre an der Stelle von Zucht und Ordnung heute Mord und Totschlag an der Tagesordnung, dann gäbe es ſtatt Wiederaufbau nur Zerstörung und Vernichtung, statt Volksgemeinschaft wieder Klassenhaß und Verhegung. Gerade gegen den Bauern als den bodenständigen Volksteil würde sich der Haß dann aber am ersten und am stärksten richten, er würde kaltblütig vernichtet werden. Gerade zum Jahreswechsel wollen wir uns noch einmal an dieſe furchtbare Möglichkett erinnern und dem Herrgott dafür danken, daß es alles anders und beſſer gekommen ist. Und wenn einmal die eine oder andere Maßnahme für den einzelnen hart ist und wenn auch bei schlechterer Ernte

31. Dezember 1935 die Preise im Interesse der Volksge samtheit nicht höher sein können, dann müssen diese Opfer für die Nation gebracht werden, denn der einzelne ist nichts und die Gemeinschaft alles! Und legten Endes verdankt ja auch der einzelne wiederum der Gemeinschaft, daß er heute wieder fest auf seinem Hofe ſigt und nicht mehr das Objekt jüdischer Spekulation und jüdischen Wuchers ist. Das deutsche Landvolk muß die Erzeugungsschlacht schlagen und siegreich durchführen. Jede Mart an Devisen, die wir bei der Lebensmitteleinfuhr freimachen können, kurbelt die Arbeitsbeschaffung an und gibt deutschen Arbeitern Brot. Das Ziel ist daher weitgehende Unabhängigkeit in unserer Ernäh = rung Ein starkes Dom Auslande. Deutschland, das auch im Ernstfalle sein Volt aus eigener Kraft ernähren tann, ist der beste Garant für einen dauernden Frieden. Für den deutschen Bauern steht daher auch im neuen Jahre das Ziel unverrüdbar fest Steigerung der Erzeugung ! Alle unsere Wünsche wollen wir darum zum Jahreswechsel zusammenfassen in der Hoffnung, daß auch das neue Jahr den deutschen Wiederaufbau weiter vorwäristreiben wird und in dem festen Glauben an Deutſchlands Zukunft. Fritz Brabant.

Die Ertragsteigerung – eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit

NSK

Jedes

Bemühen

um

eine

Ertrag-

steigerung hat einmal seine Grenzen dort , wo der höhere Aufwand den Nugen, den man daraus ziehen kann , nicht mehr lohnt . Es taucht daher oft die Frage auf, ist eine Ertragsteige = rung volkswirtschaftlich zu rechtfertigen oder muß sie, da sie insgesamt nicht zu vertreten ist . abgelehnt werden. Bereits seit mehr als 100 Jahren geht die Diskuſſion darüber , ob sich eine Ertragsteigerung in der Landwirtſchaft lohnt. Immer und immer wieder gab es Theoretiker, die behaupteten, unmöglich ist es, den Ertrag aus dem Boden noch weiter zu erhöhen. Die höchste Grenze ist bald erreicht. Heute fordern wir nun von der Landwirtschaft, daß der Ertrag aus dem deutschen Boden möglichst gesteigert wird , daß der Bauer in der Erzeugungsschlacht alle Kräfte an= ſpannt, um mitzuhelfen an der Sicherung der Nahrungsfreiheit. Hat die Landwirtschaft nun aber auch die notwendigen Ertragsreferven ? · Dazu ist festzustellen , daß noch bei weitem nicht alle Möglichkeiten erschöpf : find, die ausgenugt werden könnten zum Nugen der deutschen Nahrungsmittel- und Rohstoffver= forgung aus eigenem Boden. Das zeigen uns vor allem die großen Unterschiede, die es in den Erträgen einzelner Betriebe, die unter den gleichen natürlichen Bedingungen arbeiten, heute noch gibt. Eine Untersuchung hat gezeigt, daß bei Betrieben mit gleichem Einheitswert der

Gesamtertrag der am besten bewirtschafteten Betriebe um 74 v . H. über dem der schlecht bewirtschafteten Betriebe liegt. Das bezieht sich auf das volkswirtschaftliche Einkommen des Betriebes, das gleich der Summe der Betriebserträgnisse ist, die der Betriebsgefolgschaft als Lohn, dem Staat als Steuern, dem Gläubiger als Zinsen und dem Betriebsinhaber und seinen mitarbeitenden Angehörigen als Arbeits- und ſoweit vorhanden . Kapitalseinkommen zukommen . Durch die Erzeugungsschlacht soll nun erreicht werden , daß diese hohe Spanne ven 74 v. H. möglichst verkleinert wird, indem das volkswirtſchaftliche Einkommen der bisher schlechter bewirtschafteten Betriebe sich der Höchststufe nähert. Die herangezogene Untersuchung hat ergeben, daß . sezen wir den Wirtſchaftsaufwand der geringſten Stufen gleich 100 , der Wirtschaftsaufwand bei den Betrieben mit hohem volkswirtschaftlicher Einkommen nur 119 beträgt, also nur 19 v. H. über den der Betriebe mit geringem volkswirtschaftlichen Einkommen liegt. Würden nun also die heute schlecht abschließenden Betriebe ihren Wirtschaftsaufwand verhältnismäßig um wenige Prozente erhöhen, so würde damit für das volkswirtschaftliche Einkommen eine anteilsmäßige höhere Steigerung eintreten . gibt sich also, daß noch zahlreiche Mög Ertragsteigerung lichkeiten zur deutschen Landwirtschaft in der vorhanden sind.

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NSK Folge 304 Die Arbeit des Bauern muß vor allem darauf ausgerichtet sein , die wirtschaftspolitische Lage, in der sich heute Deutſchland befindet , zu erleichtern und dazu beizutragen, die Nachwirkungen der Wirtſchaftspolitik der Nachkriegszeit, unter denen wir heute noch leiden müſſen , zu beheben. Das Hauptaugenmerk ist dabei auf die Viehwirtschaft zu richten . Anteil der inländischen Erzeugung 1924 1931 1932 97 Brotgetreide 72 90 101 Kartoffeln 103 98 126 137 104 Zucker 1 1 0 Margarine 80 85 80 Butter Schmalz 43 66 58 98 91 98 Fleisch

am Verbrauch 1933 1934

105 100 99 1 88 67 98

93 99 99 14 87 79 98

Wie aus obenſtehender Tabelle hervorgeht, sind wir hauptsächlich bei den Produkten , die aus der Viehwirtschaft anfallen, noch vom Ausland abhängig. Bei dem geringen Nahrungsmittelverbrauch in den Kriſenjahren war die Abhängigkeit natürlich geringer als heute, wo der Verbrauch an Lebensmitteln durch die Erfolge in der Arbeitsschlacht in startem Maße zugenommen hat.

55,6 57,5 58,4

888888888

66,8 1932 1933 66,2 1934 vorläufig 68,2

83 87 86

50,2 53,3 54,5

18885

Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln davon aus dem Inland Gesamter mit Nahrungs- ohne Jahi mittel Berücksichtigung d . eingeführten verbrauch Futtermittel Bill. Bill. Kalorien o. H. Kalorien v. H.

75

80

Bäuerliche Bả

31. Dezember 1935

Wenn heute hier und da Verknappungen auf einzelnen Gebieten der Nahrungsmittelverſorgung vorkommen, so ist das eine Folge der wirtschaftlichen Entwicklung der Landwirtſchaft. in der Nachkriegszeit, die, ohne auf die Zufunft bedacht zu sein, von heute auf morgen ihre Produktion auf die jeweils am günstigsten zu verwertenden Erzeugniſſe einstellte. So kam es, daß, wenn beispielsweise die Schweinepreise anstiegen, jeder Bauer zur Schweinezucht überging. Alles wurde für die Schweinezucht getan. Dadurch war das Angebot nachher wieder jo groß, daß die Preise rapide herabſanken und die Bauern sich nun alle auf ein anderes Produkt umstellten. So ging das ewig hin und her mit stets schwankenden Preisen und einer stets sluktuierenden Erzeugung. Unter dieſen Umständen. wäre eine Notzeit , die ja immer mal hätte eintreffen können, kaum überſtanden worden. Ziel der Arbeit des Reichsnährstandes ist es nun. dafür zu sorgen, daß für alle Zeiten die Versorgung im Notfall immer aus der eigenen. Scholle erfolgen kann. Daß weiterhin die Preis* bildung so ist, daß sie dem Bauern eine gerechte Entlohnung und dem Arbeiter einen tragbaren Preis gibt. Dazu ist es aber notwendig, von dem Weltmarkt bis zu einem gewiſſen Grade unabhängig zu sein. Aufgabe der Erzeugungsschlacht ist es, den Weg hierzu zu bahnen. Nicht von heute auf morgen wird das erreicht werden können, sondern in langjähriger planvoller Arbeit, die die Struktur der Landwirtschaft so gestaltet, daß sie ein sicherer Hort der deutschen Nahrungsmittelversorgung bildet.

und städtiſche

Geistesformen

NSK Bei bäuerlichen und städtischen Menschen lassen sich mancherlei Unterschiede feststellen, die sich aus der Verschiedenartigkeit der Umwelt ergeben. Es ist eine bekannte Tatsache, daß sich die städtischen Menschen viel schneller als die Landbewohner einer neuen Lage anzupaſſen verstehen . Das ganze Tempo des Großstadtlebens, der neuzeitliche Verkehr zwingen schon das kleine Kind dazu, ſchnell zu reagieren, wenn es sich durchsetzen will. Die gleiche Schnelligkeit des Geistes, die viele Dinge auf einmal in den wesentlichsten Punkten erfaßt, und sofort die notwendigen Handlungen folgen läßt, tann von den Landbewohnern nicht in gleicher Weise erwartet werden, da sich ihr Leben in einer ganz anderen Umwelt voll : zieht. Früher ist aus der Langsamkeit des Bauern der falsche Schluß gezogen worden , daß der Städter dem Bauern überlegen sei. Die verbreitete Ansicht von dem „ dummen Bauern “ ging wohl in der Hauptsache darauf zurück, daß man aus der größeren Beweglichkeit der Städter

ohne irgendwelche Berechtigung auf Klugheit schloß. Es handelt sich hier um Unterschiede, die zu irgendwelchen Wertungen in teiner Weise berechtigen, da eben die Umwelt für diese Eigenarten verantwortlich ist. Aus dem Leben und der Tätigkeit des Bauern, die ihn tagaus, tagein mit lebenden Organismen, mit dem unberechenbaren Walten der ergeben sich manche Natur zusammenbringt, Eigenschaften, die der Städter nicht in gleicher Das bäuerliche Weise besigen kann. Denken ist notwendigerweise gegenständlich , es haftet an der Wirklichkeit und verliert sich nur ungern in unfruchtbare Abstraktionen. Dabei ist die Logik, das Philosophieren und Spintisieren dem bäuerlichen Denken keinesfalls fremd. Die Erdnähe verhindert es aber, daß man auf ganz wenigen, vielleicht unwirklichen Voraussetzungen ein trügerisches Gebäude aufbaut. Handelt es sich darum, aus der Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse und unter gleichzeitiger gedanklicher Durchdringung ein

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RSK Folge 304 Werk zu gestalten, so hat der in den Grundzügen seines Wesens bäuerliche Mensch große Vorzüge. Die Wirklichkeitsnähe und die innere Ruhe, mit der der Bauer an die Erscheinungen des Lebens herangeht, sind wohl ein Hauptgrund dafür, daß unsere Kultur auf den bäuerlichen Einfluß nicht verzichten darf. Es würde sonst allzu leicht eine oberflächliche Zivilisation entstehen, die in keiner Weise in die Tiefe vordringt. In der Großstadt verhindert die Fülle der neuen Eindrücke bei vielen Menschen, daß ſie sich mit den Einzelheiten, die vielleicht sehr Das Leben in wichtig sind, näher befaſſen. seiner Buntheit zieht wie ein Filmstreifen an den Augen der Menschen vorüber, es entstehen feine plastischen Eindrücke, die Fähigkeit, Tiefenwirkungen zu sehen, geht häufig verloren. Die Feinnervigkeit und die im Zeitalter der Technik für den Städter unbedingt notwendige Fähigkeit, sich schnell anzupaſſen und umzustellen , wird erkauft durch eine gewisse Oberflächlichkeit. Wenn man weiter berücksichtigt, daß das Leben in einer Welt mit vorwiegend anorganischen Dingen und außerordentlich starken künstlichen Reizwirkungen viele naturhaften Instinkte und Fähigkeiten abſtumpft, ſo erkennt man darin Schattenseiten der großstädtischen Anpassungsfähigkeit. Auf den verschiedensten Gebieten lassen sich die Einflüsse der verschiedenartigen Umwelt bei den Menschen erkennen. Während der Wig des Großstädters sich mehr auf die äußere Form erstreckt und häufig genug im „ Geistreichen“ und Schlagfertigen stedenbleibt, sieht der Bauer die komischen Seiten des Lebens aus einer etwas anderen Beleuchtung. Der Sinn für Humor iſt gepaart mit innerer Ruhe und Abgeklärtheit,

31. Dezember 1935 die man bei den Großstädtern im allgemeinen nicht findet. Nur wenn man sich über das Getriebe des Alltags erheben und das Leben aus einer anderen Perspektive betrachten kann, erschließen sich die komischen Seiten. Der bäuerliche Mensch, wenn seine Veranlagung überhaupt in diese Richtung weist, findet eher als der Großstädter die Sammlung zu einer solchen Betrachtungsweise. Der bäuerliche Mensch hat auch in vieler Beziehung eine größere Sinnesschärfe als der Großstädter. Das Auge der Großstädter wird z . B. durch die Fülle des Lichts und die immer grell hervortretenden Bilder verdorben. Bei Nacht fällt es ihm viel schwerer als dem Landbewohner, sich zu orien= tieren. Im Gelände ſieht der Großstädter, ſelbſt wenn seine Sehschärfe gut ist, nicht so viel wie bäuerliche Menschen. Unsere Beispiele, die beliebig vermehrt wer= den könnten, haben gezeigt, daß die Umwelt einen ausschlaggebenden Einfluß auf die Menschen ausüben muß. Daraus ergibt sich die Lehre, daß die Großstädter, wie das in der Vergangenheit leider vielfach geschah, nicht den geringsten Grund haben, auf die schwerfälligen Bauern herabzusehen . Um= gekehrt muß aber auch der Bauer Verständnis für die andere Artung der Stadtmenschen haben, deren Eigenarten durch das technische Zeitalter, dem wir nun einmal angehören, geformt wer= den. Es ergibt sich außerdem für uns die Notwendigkeit, nach Wegen Ausschau zu halten, wie wir dafür sorgen, daß bei der Stadtbevölkerung die wertvollen bäuerlichen Eigenschaften nach Möglichkeit erhalten bleiben, während das Landvolk, ohne unbäuerlich zu werden, die für die Meisterung der modernen Technik notF. Sohn. wendige Elastizität gewinnt.

Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88 .

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