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German Pages [898] Year 1936
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ARTES LIBRARY VERITAS I OF IGAN CHTHE ITY OF M UNIVERS
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THE GIFT OF Professor James K. Pollock
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Rationalſozialiſtiſche partci. tent she isbriter Brief. und Drahtanschrift der Schriftleitung: SW68. Zimmerstr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlin Berlag Franz Cher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der RS. D. A. P.. München Berlin Berland : Eher · Verlag , Berlin_SW_68, Alle Zahlungen find nach 3immertraße 88. München (Poftschecktonto München 113 46) zu richten
Vartei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Wet ß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter : Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NSDUB
2. Januar 1936
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RSK Folge 1
Die NSK Randbemerkung :
Ein „ Bürger“ ſieht den Arbeitsdienſt NSK Ein Berliner Blatt hat sich in seiner Neujahrsnummer auch lang und breit über deutschen Entwicklung der die Innenpolitik ausgelassen. Das wäre gewiß erfreulich, wenn es dem bürgerlichen Chronisten nicht merkbar schwer gefallen wäre, Ideen und Absichten des nationalsozialistischen Staates in vielen seinen Handlungen und Gesezen zu verstehen. Es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn ein findiger Journalist die Arbeitsdienst = pflicht über ihr Ideal der Erziehung zur Gemeinschaft und einer neuen Arbeitsgesinnung hinaus mit hohen Ideen begründen könnte, die im Einklang mit dem nationalsozialiſtiſchen Wollen des Volkes ständen. Der Chroniſt der Berliner Tageszeitung gehört aber nicht zu den findigen Journalisten, die neue Ideen finden, welche dem Willen der Volksgemeinschaft gerecht werden. Er schrieb, daß sich unter den jungen Menschen der deutschen Arbeitslager ein neuer Lebensstil ausbreite : „Verzicht auf üppiges Leben , strahlende Genüsse und sorglofen Lebenswandel." Und dann heißt es, zwar verklausuliert, aber doch unmißverständlich, weiter : „ Weil dieser Stil aber nicht Vorbereitung auf ein ständiges Leben dieser Art sein soll, sondern nur Schule, die lehrt, wie dankbar man jede Nuance eines beſſeren Lebens hinnehmen soll -— darum wurde der Arbeitsdienst mit Recht Pflicht."
Hie Sport
hie
Gewiß wird niemand behaupten, daß die Lebens form des Arbeitsdienstes eine Dauererscheinung sein kann, aber die Erziehung in diesen Lebensformen wird auch auf den Lebensstil derjenigen jungen Deutschen, die den Arbeitsdienst abgeleistet haben, Einfluß nehmen. Derjenige, der den Sinn seiner Arbeitsdienstzeit richtig verstanden hat und für den dieſes sozialistische Erlebnis nicht nur eine Schule um der Lehrer, sondern um der Geschulten willen ist, der wird ohne weiteres den Verzicht auf ein ,,üppiges Leben" und auf „strahlende Genüſſe" ertragen können. Wenn aber der bürgerliche Artikelschreiber einer Berliner Zeitung den Arbeitsdienst als eine Schule bezeichnet, „die lehrt, wie dankbar man jede Nuance eines besseren Lebens hinnehmen soll", so wird darin einer Geisteshaltung das Wort geredet, die im Nationalsozialismus nichts anderes sieht, als einen schöngeistigen Patriotismus. Der betreffende Artikelschreiber, der in seiner Zeitung die innere Entwicklung des nationalsozialistischen Staates verantwortlich seinen Lesern vermittelt, hat vom Sinn und Weſen des Arbeitsdienstes noch nichtsbegriffe n. Nur bürgerliche Lebejünglinge werden sich zu einer Auffassung bekennen, daß der Arbeitsdienst nur eine Lehre dazu ist, um wieviel angenehmer es ist, wenn man ihm nicht angehört.
jüdische
Hetze
,,Den Deutschen und ihrem großen Führer Hitler einen herzlichen Sportgruß" NSK Ausgerechnet zur Weihnachtszeit versuchten deutschfeindliche Elemente in Neuyork den Erfolg der wintersportlichen Entscheidungsfämpfe für Beteiligung an den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen durch un-
erhörte Flegeleien zu stören . Am Madiſon Square Garden, wo die Hockeyspieler und Schlittschuhläufer ihre Künste zeigten, mußten starte Polizeifräfte aufgeboten werden, um die Sportler und Zuschauer vor roter Řadau -
fad
A laveck ProfJames 1124.38 1936 NSK Folge 1 machern zu schüßen. Dank dieser Maßnahmen . erzielten die Neuyorker Eisspiele wohlverdienten finanziellen Erfolg, so daß der Deutschlandreise der amerikanischen Wintersportler nichts mehr im Wege steht. Immerhin ist man in Neuyork darauf gefaßt, daß sich im Januar bei der Abreise der Hockeyspieler, Bobsleighrenner, Schi- und Schlittschuhläufer am Dampferdock grobe Ruhestörungen wiederholen werden. Durch solch unerquickliche Vorgänge und durch die deutsch-hegerischen Reden, die bei der fürz lichen Jahresversammlung der Amateur Athletic Union in Neuyork gehalten wurden, sind den Amerikanern jest gründlich die Augen geöffnet worden, welch dunkle Elemente in ihrem Lande den wüsten Boykott gegen Deutschlands Olym piade aufwühlen. General Sherrill, ameri kanischer Vertreter im Internationalen Olympischen Ausschuß, hatte Recht mit seiner freimütigen Warnung : „ Wenn die Juden nicht aufhören, mit ihrer Heze gegen die Teilnahme unserer Sportler an den Olympischen Spielen in Deutschland mag es kommen, daß unser Volk sich gegen die Hezer wendet. Dann haben auch wir Amerikaner den von den Juden so gefürchteten Antisemitismus.“ Glücklicherweise gelang es den deutschfeindlichen Elementen in der Amateur Athletic Union bei ihrer kürzlichen Jahresversammlung in Neuport nicht, einen erheblichen Spalt zwischen ihrem Verbande und dem American Olympic Committee zu treiben. Ihr Vorschlag einer Entschließung gegen Beteiligung an der Olympiade wurde abgelehnt. Jeremiah Mahoney, bisheriger Vorsitzender der Union, der eine solche Entschließung befürwortete , wurde niedergestimmt und legte darauf seinen Vorsitz nieder. An seiner Stelle wurde sein langjähriger Vorgänger Avery Brundage, der auch den Vorsitz über das American Olympic Committee führt, wieder in ſein früheres Amt gewählt . Es war eine glückliche Löſung anbetrachts des Umstandes, daß der amerifaniſche olympische Ausschuß mehrere Mitglieder der Athletic Union enthält und seit Jahren das Sekretariat und die Räume seiner Neuyorker Geschäftsstelle im Woolworth Wolkenkrazer mit denen der Athletic Union teilt. Eine Trennung der beiden Sekretariate zu so später Zeit wäre den Geschäftsführern sehr unbequem und ab= träglich gewesen . Nun bleibt die gemeinsame Führung einheitlich. Noch nie hat eine Tagung der Athletic Union in Amerika solches Aufsehen erregt wie diese legte. Die Neuyorker Judenpresse , die sich früher gar wenig mit den Angelegenheiten der Athletic Union befaßt hatte, brachte drei Tage lang viele Spalten von Sensationsberichten über die Tagung . Das war, weil die schon längst bejahte Frage_amerikanischer Beteiligung an der Elften Olym piade von gewissen Deutschenhezern in Neuyork böswillig wieder in den Vordergrund gezerrt worden war und jüdische Politiker, die mit Sport gar nichts zu tun hatten, von Jeremiah Mahoney zur Debatte zugezogen wurden . Ein jüdischer Verband The Jewish Welfare Board - der unter seinen Tausenden von Mitgliedern auch einige unbedeutende Tennisund Basketballspieler zählt, bescherte die Athletic Union mit einem anti - olympischen Protest, auf dessen enormer Papierrolle angeblich mehr als 240 000 Unterschriften geklebt waren. Auf der ganzen Liste von ausschließlich jüdischen Namen war kein einziger , dessen Träger sich in irgendwelchem Sport ausgezeichnet hätte oder gar als Bewerber für olympische Ehren auftreten könnte. Als Spree
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2. Januar 1936 cher des „Jewish Welfare Boards“ erſchien der jüdische Jurist Aaron Steuer, in Neuyork bekannt durch sein Auftreten in verschiedenen Skandalprozessen, aber keineswegs ein Sportsmann. Schon am Abend vorher hatte er von sich hören lassen bei einem Bankett im Mekkatempel der Neuyorker Freimaurer, das unter groBem Aufwand von den jüdischen Gegnern der Olympischen Spiele zweds Stimmungsmache Coctails und Whisky veranstaltet wurde. flossen in Strömen, und die teuersten Zigarren wurden freigebigst verabreicht. Unter den anderen Hezrednern gegen Deutschland , die sich bei diesem Bankett hervortaten , waren der Neuyorker Bürgermeister Fiorello La Guardia, der jüdische Politiker Luigi di Benedetto aus New Orleans , der frühere Berliner Botschafter James W. Gerard, Charles L. Ornstein und der frühere Richter Jeremiah Mahoney. Der Verlauf der darauf folgenden Jahresversammlung der Amateur Athletic Union war ein Musterbeispiel für parlamentarische Praktiken und Winkelzüge. Nebenbei sei bemerkt , daß nur wenige aktive Sportler beim Redeſchwall mitmachten. Meistens waren es bebrillte Schriftführer und Schahmeister der verschiedenen zugehörigen Sportverbände. Obwohl die Zeit der Beteilig von denen eine erstaunliche Zahl durch ten, geldliche Mithilfe des „ Jewish Welfare Board" aus fernen Städten der Vereinigten Staaten herbeigeschafft wurden, gar kurz bemessen war, mußten die Hunderte von Delegaten st undenlang ihre Einzelstimmen abgeben über belanglose Prozedurvorschläge und Einwände. Ein Entwurf zu einer Entschließung, worüber fast eine Stunde heftig debattiert wurde, war den Delegaten nicht einmal vorgelesen worden. Nur wenige Eingeweihte wußten Bescheid. Worum sich eigentlich alles drehte hie Sport , hie Judentum ! ---- fam erst am dritten Sizungstage offen zur Sprache. Bei dieser letten Tagung wurde vier Stunden lang hin und wieder gesprochen. Zwei Stunden lang hatten Steuer, Mahoney, Blum, Frank, Ornstein und andere Deutschenheter das Wort; dann sprachen Brundage, Hulbert, Kirby, Steers und weitere Mitglieder des American Olympic Committees. Eine Stilblüte des Wehgeschreies, das gegen amerikanische Beteiligung an der Berliner Olympiade ausgestoßen wurde, war Aaron Franks absonderliches Bekenntnis : „ Ich bin ein Jude, und Hitler ist ein Gewaltmensch. Trokdem lasse ich mich in dieser Sache nicht von meinen religiösen oder raſſiſchen Gefühlen beeinflussen. Ich bin gegen amerikanische Betei= ligung an der deutschen Olympiade, weil eine solche Handlungsweise unlogisch wäre." Ornstein hatte eine Entschließung verlangt, wonach eine neue Kommission der Athletic Union nach Deutschland reisen sollte, um nochmals die sportliche Sachlage an Ort und Stelle zu untersuchen. Bundesrichter Hulbert, ein aktiver Sportmann und früherer Vorsitzender der Athletic Union war der Meinung, der vom American Olympic Committee schon gebilligte günstige Bericht einer früheren Untersuchungskommission sollte genügen. Nebenbei wollte er wiſſen, auf wieviel die Kosten für eine solche weitere Untersuchungsreise sich belaufen würden. Die lehte Untersuchungsreise habe schon genug Geld gekostet. Darauf erwiderte Aaron Steuer : Haben Sie keine Sorge ! Ich erbiete mich , die Gelder hierfür von den Gönnern des Jewish Welfare Board zu erbringen.“ Richter Hulbert frug spöttisch, ob dieselben
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Gönner, falls der Bescheid der vorgeschlagenen neuen Untersuchungskommiſſion günstig für Garmisch-Partenkirchen und Berlin lauten sollte, dann auch Beiträge für amerikanische Beteiligung an der Olympiade ſtiften möchten. Steuers offenkundige Verlegenheit über diese verfängliche Frage erregte allgemeine Seiterfeit unter den anwesenden Sportlern.
2. Januar 1936 Jim Patrick McGinley , Führer der Atlantic Athletic Association , hatte einen Heiterkeitserfolg als er freimütig erklärte : ,,Ich bin irischen Blutes und entbiete den Deutschen und ihrem großen Führer Hitler meinen herzlichen Sportgruß. Alle unsere besten Mannschaften wollen nach Berlin. Ich wäre der lezte, ihnen dies zu verwehren. Im Gegenteil, ich ziehe mit." Den allergrößten Beifall erntete die kurze Ansprache eines jungen Sportlers von der Pennsylvania Universität, Leiter der Intercollegiate Athletic Association : „Wir sind die Jungen, aber alt genug, zu wissen, was wir wollen. Nicht nur die besten unserer Athleten, sondern alle sportfreudigen Studenten an allen unseren Universitäten sind begeistert für ameritanische Beteiligung an den Olympischen Spies len. Was auch hier entschlossen werden möge, unsere jungen Sportler werden in Deutschland freudigst mitmachen." Die schlichten Worte dieses Jünglings gaben den Ausschlag. Eine Mehrheit der Versammlung stimmte für Beteiligung. Als Mahoney sich desavouiert fah, legte er, wie schon telegraphisch gemeldet, seinen Vorsiz in der Athletic Union nieder. Avery Brundage, ſein langjähriger Vorgänger im Vorſtande, wurde wieder als Führer eingesetzt. Gleich nachher versammelten sich die Leiter des American Olympic Committees zu einer Sigung unter Vorsiz von Avery Brundage. Es wurde einmütig beschlossen, die amerikanischen Vorbereitungen für die Olympiade unter Einsatz aller Kräfte fortzusetzen. Edwin Emerson.
Als die Fürsprecher des American Olympic Committees endlich zu Worte tamen, erstattete ihr Vorsitzender, Avery Brundage, einen ausführlichen Bericht über die unparteiische Haltung des Internationalen Ausschusses für die Olympischen Spiele und über die einwandfreien Sportzustände in Deutschland. Er verlas eine diesbezügliche Zusicherung des Reichssportführers von Tschammer und Often. Fred L. Steers, Vizepräsident der Athletic Union, berichtete, er habe alle bisherigen olympischen Preisträger in Amerika und alle voraussichtlichen amerikanischen Bewerber um olympische Ehren über ihre diesbezügliche Meinung befragt. Unter den 140 Antworten, die einliefen, war nur eine gegen Beteiligung an der deutschen Olympiade ausgefallen . Nachdem die Leiter des American Olympic Committees gesprochen hatten, meldeten sich die Borsigenden verschiedener athletischen Sonderverbände zum Wort. Alle waren für Beteiligung an der Olympiade. Die Wintersportler, Fechter, Pentathleten und studentische Leichtathleten, so hieß es, seien fest entschlossen, sich an der Olympiade zu beteiligen, nötigenfalls auf eigene Koste n.
Vermehrter Urlaub
im neuen
Staat
― In zwei Jahren mehr erreicht
als in zehn Jahren ſozialdemokratischer
Regierungspolitik und Gewerkschaftskämpfe NSK Der Führer des Betriebes hat für das Wohl seiner Gefolgschaft zu sorgen. Dieser Grundsatz ist der Arbeitsauffassung des Natio= nalsozialismus entsprechend im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit niedergelegt worden. Die mangelhaften Urlaubsbestimmungen , die bei der Machtübernahme vorgefunden wurden, haben neben den übrigen sozialen Einrichtungen im eigenen Intereſſe von Wirtschaft und Staat eine grundsägliche Änderung zugunsten der Gefolgschaftsmitglieder erforderlich gemacht. Die Treuhänder der Arbeit, als die einzigen Stellen welche auf Grund des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit tarifliche Bestimmungen mit Gesezeskraft erlaſſen können, haben in zahlreichen neuen Tarifordnungen der Notwendigkeit der Erhöhung des Urlaubes Rechnung getragen. Es ist selbstverständlich, daß der feine Mechanismus der Wirtschaft und der eigene Einsatz des Wirtschaftskörpers bei der Arbeitsbeschaffung und der Wiederwehrhaftmachung des Volkes eine organische Entwicklung zur Durchsetzung dieser Forderungen notwendig machte . Die Urlaubsgrundsäge bei den Angestellten waren in den alten Tarifordnungen, welche bei Inkrafttreten des erwähnten Gesezes eine weitere Gültigkeit erhielten, im allgemeinen
hinreichend bereits berücksichtigt worden, wäh= rend eine sofortige Initiative hinsichtlich der Urlaubsbestimmungen unserer Arbeiter d. h. der gewerblichen Gefolgschaftsmitglieder dringend geboten erschien. Denn in zahlreichen Industrien und Gewerben war bis her überhaupt keine tarifliche Ur = laubsregelung vorhanden gewesen. In diesen leider sehr zahlreichen Fällen ordneten die Treuhänder nach den Richtlinien des Reichsarbeitsministers einen Mindesturlaub an, der zunächst eine Staffelung von 6-12 Tagen vorsah. Diese Mindestbestimmungen sind aber nicht nur denjenigen Arbeitern zugute gekommen, welche bisher überhaupt keinen tariflichen Urlaubsanspruch besaßen, sondern auch dem sehr hohen Prozentsatz aller derjenigen Arbeiter, deren tarifliche Urlaubsregelung bisher noch weit unter diesen Mindestbestimmungen von 6-12 Tagen gelegen hatte. Die Urlaubsgrundsätze der Vergangenheit unterscheiden sich wesentlich von denen von heute. Der Urlaub ist ein Freizeit- und Ent= geltanspruch. Er bedeutet eine Gegenlei = stung für eine längere Dienstleiftung, die eine Erholung erforder = lich macht. Das wesentliche des Urlaubs ist deshalb Gewährung von Freizeit unter Fortbestehen des Lohnan-
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NSK Folge 1 spruches. Darum ist eine Umwandlung der Urlaubsforderung in einen reinen Entgelt= Es muß anspruch grundsäglich ausgeschlossen. darum auch jede anderweitige Arbeit während der Dauer des Urlaubs verboten sein, wenn man dem neuen Sinn der Urlaubsregelung gerecht werden will. Der Urlaubsanspruch wird erworben nach einer gewissen Anwartschaftszeit ; die teilweise in einer viermonatigen Betriebszugehörigkeit vielfach auch erst nach einjähriger Arbeit abgeleistet ist. Durchschnittlich beginnt der Urlaubsanspruch nach einer sechsmonatigen Betriebszugehörigkeit. Der Durchschnitt der Höhe des in den gelten= den Tarifordnungen verfügten Urlaubs beträgt nach genauen Ermittlungen der Treuhänder gegenwärtig 5-13 Werktage. In verschiedenen Tarifordnungen konnte der Urlaub eine Höhe von 18 Werktagen bereits erreichen. Allein im Wirtschaftsgebiet Brandenburg sieht eine solche 18tägige Urlaubsregelung die Tarifordnung für die Metallindustrie, für die Filmtheater, für die Filmindustrie, für das Be= wachungsgewerbe sowie für die Obst- und Ge= müse wie Konserven-Industrie vor. die Kriegsopfer Die Schwerbeschädigten, ebenso wie die Arbeitsopfer erhalten vielfach meiſt ohne Rückſicht auf die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit einen zuſäglichen Urlaub. Die Hitler- Jugend und die Deutsche Arbeitsfront haben sich in den legten beiden Jahren vor allen Dingen einer Neugestaltung des Urlaubswesens für Lehrlinge und Jungarbeiter bis zum 18. Lebensjahr eingesetzt. Die Urlaubsforderung mußte bei der Jugend aus geſundheitlichen wie aus staatspolitischen Gründen nachdrücklichst vertreten werden. Indem man Freizeitlager für Jungarbeiter einrichtete, die unter Berücksichtigung der Erholungsbedürftigkeit für die körperliche Ausgleichstätigkeit zu den Anstrengungen des Berufes sorgten, wurde ein großer Teil der Unternehmer , die mit dem Hinweis auf eine Ver = bummelung der Freizeit den Urlaubsansprüchen ablehnend gegen = überstanden , zu freiwilligen , sehr oft vollbefriedigenden Urlaubsveranlaßt. Bekannt ist regelungen veranlaßt. auch, daß das im neuen Jahr zu erwartende Berufserziehungsgesetz der deutschen Jugend" eine gesetzliche Regelung der Urlaubsfrage reichseinheitlich vorsehen wird. Wenn in den Tarifordnungen für den Urlaub Mindestbestimmungen vorgesehen sind, so entspricht diese Sozialpolitik der durch die Treuhänder festgestellten allgemeinen Wirtschaftslage des betreffenden Berufszweiges. Es enthält diese Anordnung aber auch die ernste Mahnung an den Betriebsführer , über diese Mindestbestimmungen hinaus höhere Urlaubsregelungen einzurichten , wenn die wirtschaftliche Lage seines Betriebes es gestattet, d. h. wenn sein Betrieb nicht zu den schwächsten gehört , auf welche der Treuhänder in seinen Mindest = bestimmungen Rüdsicht nehmen mußte. Die Urlaubsfrage hat während der Wirkſamkeit des nationalsozialistischen Arbeitsrechts be-
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2. Januar 1936 reits wesentlich mehr Fortschritte gemacht, als in zehn Jahren sozialdemokratischer Regierungszeit und der überwundenen Tariflämpfe zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften möglich war. Nur eine mit Überlegung durchgeführte Fortsetzung dieſer nationalsozialiſtiſchen Sozialpolitik tann bei den gleichzeitig hohen Anforderungen, welche Volksgemeinschaft und Staatsinteresse an die Wirtschaft stellen müſſen, die berechtigte Verwirklichung_aller ſozialiſti= schen Forderungen der Gemeinschaft ergeben. Kif.
Nachrichten
Telegramm Hermann Görings an Korpsführer Hühnlein
NSK Der Preußische Ministerpräsident und General der Flieger, Hermann Göring, sandte an Korpsführer Hühnlein folgendes Telegramm : ,,Dem N.S.K.K. und ſeinem Korpsführer übermittle ich zum Jahreswechſel kameradschaftliche Grüße und meine besten Glüdwünsche. Mit Bewunderung habe ich verfolgt, wie Sie, lieber Parteigenosse Hühnlein, im vergangenen Jahre unterstüßt von Ihren Männern --- den Aufbau des N.S.K.K. zielstrebig durchgeführt haben. Möge Ihnen das neue Jahr die gleichen großen Erfolge bescheren. Hermann Göring.“ Gruß der deutschen Rechtswahrer an den Führer NSK Der Reichsgeschäftsführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Dr. Wilhelm Heuber , M.d.R., hat an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum Jahreswechsel das nachstehende Telegramm gerichtet : „Die gesamte Nation hat Ihnen, mein Führer, heute am Jahresende für die wiedergewonnene Freiheit und Ehre zu danken. Für die alten Kämpfer und Parteigenossen im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen wie im Namen der deutschen Rechtswahrer, habe ich die Ehre, Ihnen diesen Dank zu übermitteln. Im Kampfe um das Lebensrecht unſeres Volkes begleiten Sie unsere beſten Wünſche, unſere unverbrüchliche Treue und unsere gläubige Hoffnung, daß Ihr Wirken Deutſchland auch im neuen Jahr zum Segen wird.“
Ehrungen für Franz Adam NSK Aus Anlaß seines 50. Geburtstages wurden dem Leiter des N.S.-Reichs-SymphonieOrchesters als Sachberater für musikalische Fragen im Stabe des Stellvertreters des Führers, Pg. Franz Adam , mannigfache Ehrungen zuteil. Franz Adam gründete das erste Kampforchester der N.S.D.A.P. und hat bereits seit den Jahren 1929 und 1930 mit diesem Orchester eine bedeutende volkserzieherische Arbeit in vielen Gauen Deutschlands geleistet. An seinem Geburtstag, den sein Orchester mit einer Feier beschloß, liefen aus allen Teilen des Reiches und des Auslandes Glückwunschtelegramme ein.
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N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht
Im Zeichen
der
Menschenrechte
Die rechtlichen Grundlagen des belgiſchen Ausbürgerungsgeſetzes
NSK Je mehr Völker sich von dem parlamentarisch-demokratischen Verfaſſungssystem lossagen, desto lauter preisen dessen Anhänger seine Vorzüge. Als Adolf Hitler im Dritten Reich an die Stelle einer von Partei und Stammesgegensägen zerspaltenen Parlamentsdespotie eine starte Reichsführung sezte, die nicht die Einzelwünsche und rechte, sondern die Volksgemeinschaft, ihre Ehre und ihr Lebensrecht in den Vordergrund stellte, da beklagten die Parteipolitiker, Journalisten und Emigranten in den parlamentarisch regierten Staaten im Chore das Los des armen deutschen Volkes. Mit den Klagen über die Unkultur, Sklaverei und Anarchie, die angeblich in Deutschland herrschen sollte, verbanden die geschäftigen Propagandisten zugleich den Hinweis auf die Vorzüge des eigenen Verfassungssystems. Der Hymnus auf die demokratischen Verfassungsfreiheiten klang meistens aus in einem Bekenntnis zu den Freiheits- und Menschenrechten als den höchsten und heiligsten Gütern jeder Zivilisation. Ohne Anerkennung und Unterstützung der Menschenrechte kann es kein wahres Leben der Völker sowohl in ihrem inneren Bestand als auch in ihren gegenseitigen Beziehungen geben“, erklärte der Präsident der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika Rooſe= velt aus Anlaß seiner Ernennung zum juriſtischen Ehrendoktor der Universität Washington. Der Stolz unseres Nachbarlandes Belgien ist es, in seiner Verfassung diese Menschenrechte als Grundrechte bereits sehr früh und in be= sonders eindrucksvoller Weise verankert zu haben. Ja es wird gegenüber den durch Gewalt und Diktat zu Belgiern gemachten nichtbelgi= schen Volksgruppen mit diesen Wohltaten der belgischen Verfassung geradezu Propaganda ge= trieben mit dem Ziele, die Herzen dieser von ihrem Mutterlande losgerissenen Menschen für den belgischen Staat zu gewinnen. So hat der gegenwärtige belgische Ministerpräsident vor kurzem erklärt, daß Belgien den Eupen-Malmedyern so wie allen Belgiern den Genuß unserer großen Verfassungsfreiheiten ge= währe". Er sprach damit nur eine gesezlich bestehende Pflicht aus, denn die gegen ihren Willen in den belgischen Staatsverband eingegliederten Deutschen aus Eupen= Malmedy haben auf Grund des Artikels 36 des Versailler Vertrages endgültig und von Rechtswegen die belgische Staatsangehörigfeit" erworben. Diese völkerrechtliche Bestim= mung bindet auch den Gesetzgeber und die Gerichte in Belgien. Die Deutschen in Belgien haben also ein völkerrechtlich verbrieftes Recht auf den Besitz des belgischen Staatsbürgerrechts. Sie haben daher auch ein
Recht, daß ihnen der belgische Staat " so wie allen Belgiern den Genuß der großen VerfaſDahin gehören in sungsfreiheiten" gewährt. erster Linie das im Artikel 6 der belgischen Verfassung verbriefte Recht : Die Belgier find gleich vor dem Geſeß . . . “, ferner der Artikel 14 der belgischen Verfassung, der lautet : „ Die Freiheit der Kulte und ihrer öffentlichen Ausübung ebenso wie die Art der Meinungsäußerung auf jedem Gebiete sind gewährleistet . . .". Nach Artikel 20 haben die Belgier . . . das Recht, " sich zu vereinigen Trotz dieser eindeutigen völkerrechtlichen und verfassungsrechtlichen Bindung ist am 30. 3uli 1934 in Belgien ein Gesek " betreffend den Verlust der Staatsangehörig = keit“ erlaſſen worden, das im § 1 bestimmt, daß den Belgiern, welche ihre Staatsangehörigteit von einem nichtbelgischen Erzeuger herleiten (was ausschließlich auf die Bewohner von Eupen-Malmedy zutrifft) und schwer gegen ihre Pflichten als belgische Staatsbürger vers stoßen, auf Antrag der Staatsanwaltschaft ihre belgische Staatsangehörigkeit entzogen werden. kann. Mit Recht hat der gegenwärtige belgische Justizminister dieses Ausnahmegesetz als völkerund verfassungsrechtswidrig erklärt. Die Deuts schen in Belgien haben sich stets in loyaler Weise zum belgischen Staat gestellt. Der einzige Vorwurf, der ihnen gemacht werden kann, ist der, daß sie in Ausübung der ihnen verfassungsrechtlich garantierten Grundrechte ihr deutsches Heimatbewußtsein gepflegt und gemäß Artikel 19 des Versailler Vertrages eine Revision der erpreßten Volksbefragung von 1920 für notwendig erklärt haben. Diese verfassungsmäßig freigegebenen Äußerungen einer erlaubten Ge = sinnung , nicht dagegen eine Betätigung, die als ein schwerer Verstoß gegen die staatsbürgerlichen Pflichten angesehen werden könnte, hat der Appellationshof zu Lüttich zum Anlaß ge= nommen, um durch ein nicht revisionsfähiges Urteil vom 24. Oktober 1935 den drei Namensträgern De hottay und dem Paul Forius die belgische Staatsangehörigkeit zu entziehen. Durch willkürliche und unrichtige Anwendung eines dem Völker- und Verfassungsrecht z11= widerlaufenden Gesezes sind deutsche Männer, die seit Generationen mit ihrer Heimat verbunden sind, zu Staatenlosen gemacht worden. Dieser Ausbürgerung ist nun auch noch die Ausweisung gefolgt. Aufrechte Männer, die gegen ihren Willen in einen fremden Staat von hineingezwungen worden sind, sind gewaltsam jezt Polizei dessen
!
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NSK Folge 1 über die Grenze gezerrt worden. Zuvor pfändete und beschlagnahmte der belgische Gerichtsvollzieher noch ihr Hab und Gut unter der Angabe, Steuerbeträge sicherzustellen . So sieht es in den Ländern aus, die uns Gesezlosigkeit, Unkultur und Unduldſamkeit vorwerfen. Wenn in Deutschland Kommunisten, Pazifiſten und Juden daran gehindert werden, die deutsche Volksgemeinschaft, ihre Kultur und ihren Frieden zu unterwühlen, sieht man die heiligsten Menschenrechte, die Kennzeichen der abendländischen Kultur, in Gefahr. Wenn aber in Memel, in der Tschechoslowakei, in Belgien und anderen Staaten Deutsche ins Gefängnis
geworfen oder von Haus und Hof vertrieben werden, nur weil auch sie die Freiheiten der Verfassung in Anspruch nehmen. und ihre Sprache, Religion und Kultur pflegen wollten, dann schweigt das sogenannte Weltgewissen, schlafen die Verfechter der Menschenrechte, rührt sich keiner von denen, die sich über die „ Grauſamkeiten des nationalsozialistischen DeutschEs ist land" nicht genug ereifern können. schon so, wie der Führer auf dem Parteitag der Freiheit unter Hinweis auf das Memelunrecht gesagt hat : „ Das Recht ist schwach, der Schein regiert die Welt. Wehe dem, der selbst Dr. H. schwach ist."
Die gesetzliche Sicherung der deutſchen Zukunft Von Dr. Botho Schleich, Amtsgerichtsrat in Weißenburg i . B.
NSK Ein raſſebewußter völkischer Staat wird stets seine vornehmste Aufgabe, ja, seine heiligste Verpflichtung darin erblicken, das Blut als Spender des Lebens im Volkskörper stark und rein zu erhalten, um so das Volkstum als den eigentlichen und einzigen Trä 2 ger menschlicher Kultur vor jeglicher Entartung und damit vor dem Niedergang zu schüßen. Dieser Gedanke hat den Politiker, der das Schicksal seines Volkes gestaltet, ebenso zu beherrschen wie den Gesetzgeber, der die Regierungsmaßnahmen in Gesetzesform tleidet. Die gesamte Aufbauarbeit des Dritten Reiches vollzieht sich daher auf allen Gebieten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens unter dem Zeichen des Zellenne u baues des deutschen Volkes mit dem Ziel der Bildung der Deutschen Volksgemeinschaft und der Sicherung ihres Bestandes. Wenn der Führer in der klaren Erkenntnis, daß jeder Krieg als Aderlaß die Völker ihres besten Bluts beraubt, durch seinem Kampf für Deutschlands Friede und Freiheit dem politiſch geeinten Volk den Willen zur Ehr und die Waffe zur Wehr wiedergegeben hat, so dient dies alles in demselben Maße der Sicherung und Selbsterhaltung des deutschen Volkstums wie die Nürnberger Gesetzgebung, die dem deutschen Volk innerpolitisch die reinliche Scheidung zwi= schen Reichsangehörigen und Reichsbürgern auf einer rassischen Rechtsgrundlage brachte. Denn durch sie wurde im Rahmen des deutschen Staatsvolks die deutsche Volksgemeinschaft gegründet, in deren Adern nur deutsches oder artverwandtes Blut rollt. Während Geburt und behördliche Genehmigung die äußere Mitgliedschaft zum deutschen Staatsverband jedermann vermitteln, können nur Blut und Bewährung allein den einzelnen Volksangehörigen auch zum Volksgenossen erheben, deſſen Herz nur für Deutschland schlägt, dessen Hirn nur an Deutschland denkt und deſſen Hand nur für Deutschland arbeitet . So ist der deutsche Volkskörper von Grund auf neu geformt worden. Ihn auch in seinem
Kern und in seinen Entwicklungskeimen gesund und widerstandsfähig zu erhalten, ist die Tendenz vieler Gesetze, die sich gegen rasse- und wenden. erbbiologische Verfallserscheinungen Während auf der einen Seite der deutsche Blutstrom durch Verhütung erblich kranken oder krankhaft veranlagten Nachwuchses im Wege der Sterilisierung und Kastrierung von Gift= stoffen gereinigt wurde, wurde auf der anderen Seite das deutsche Bauerntum als die ewige, erdverwurzelte Blut- und Kraftquelle des deutschen Volkes neugebildet und damit zugleich das Gefühl der Bodenverbundenheit im Volke wieder wachgerufen. So soll die gesetzliche Regelung der landwirtschaftlichen Schuldverhält niſſe die trostlose Vergangenheit liquidieren, das Erbhofrecht dagegen mit seinem Schuß der deutschen Scholle vor Verschacherung die fi= nanzielle Existenz des Nährstandes für alle Zeiten sicherstellen. Damit jedoch das deutsche Blut als Träger wertvollen Erbgutes weder versiegt noch versandet, sondern kraftvoll aus der Vergangenheit durch die Gegenwart in die Zukunft weiterströmt, erging das Verbot der ehelichen Verbindung zwischen einem Erbkranken ohne Rücksicht darauf, ob er fortpflanzungsfähig ist oder nicht, und einem Ehegesunden, sofern nicht beide Verlobte oder der männliche eine fremde Staatsangehörigkeit besitzen. Um aber auch den Bestand des deutschen Blutes vor der Zersehung und dem Verlust seiner Hochwertigkeit durch Bastardierung zu be wahren, wurde nicht nur die Eheschließung und der außereheliche Verkehr zwischen Juden und deutschblütigen Staatsangehörigen, sondern auch die Eingehung jeder Ehe untersagt, aus der eine die Reinerhaltung des deutschen Blutes ge= fährdende Nachkommenſchaft zu erwarten ist. Hierdurch soll namentlich der Verseuchung der deutschen Blutsgemeinschaft durch die aus der Zeit der „ Schwarzen Schmach" an Rhein und Ruhr stammenden Mischlinge vorgebeugt wer den, deren negroider Bluteinschlag beim Einsickern in den deutschen Volkskörper den Aufartungs- und Aufnordungsbestrebungen ebenso empfindlichen Abbruch tun würde, wie es bei
NSK Folge 1 dem Aufgehen von Zigeunern im deutschen Volke der Fall wäre. Mag aber auch der Gesetzgeber durch diese Maßnahmen, insbesondere durch die Förderung der Ehen von erb- und raſſetüchtigen Volksgenossen und ihrer kinderreichen Familien mit Hilfe von Ehestandsdarlehen, Kinderbeihilfen, Steuer- und Siedlungserleichterungen sowie durch das Verbot der Schließung bloßer Scheinehen ohne wirkliche Lebensgemeinschaft in weitgehendstem Maße die Grundlagen geschaffen haben, die dem Lebensrecht und Lebenswillen des deutschen Volkes gerecht werden, so laſſen sich doch die deutsche Volkswerdung und -erhaltung legten Endes weder organisieren noch ge= ſezlich anordnen. Sie können vielmehr nur
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2. Januar 1936 durch eine Erziehung des Volkes selbst zu einem biologischen Denken und Handeln im Wege seiner seelischen, sittlichen und sozialen Erneuerung verwirklicht werden. Den Gedanken an eine richtige Gattenwahl und eine gesunde Geburtenpolitik, ja, an eine Familiengründung überhaupt in das deutsche Volk gefühls- und verstandesmäßig hineinzutragen, ist im Interesse der Zukunft unseres Volkes deshalb genau so ein dringendes Gebot der Gegenwart, wie es ein zwingendes Gebot wahrer deutscher Volksgemeinschaft ist, unter Beseitigung aller Kastengegensäge zwischen den einzelnen Klaſſen und Konfessionen nur deutsche Gesinung zu lehren und deutschen Gemeinschaftsgeist zu pflegen.
Vom Arbeitsvertrag zum Arbeitsverhältnis
NSK In der nationalsozialistischen Rechtserneuerung hat das Recht der Arbeit eine grundlegende Neugestaltung erfahren. Diese Um formung war gerade im Arbeitsrecht erforderlich, weil es galt, die marxistische Klassenkampfidee, die scharfe wirtschaftliche Trennung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu be= seitigen. Wenn durch das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit entſprechend der nationalsozialistischen Weltanschauung die soziale Ehre und die Betriebsgemeinschaft in den Vordergrund gestellt wurden, so wurde damit ein Gesez geschaffen, das von der ganzen Welt als vorbildlich anerkannt wurde. Dieses Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit stellt jedoch nicht eine abschließende Regelung, sondern eine grundsägliche Gestaltung der Neuordnung der Arbeit dar. Es werden noch weitere Geseze folgen, z. B. ein Arbeitsschutzgesetz, ein Berufsausbildungsgesetz und ein Gesetz über das Arbeitsverhältnis. Vielfach wird dieses zu erwartende Gesetz als das 19Arbeitsvertragsgesetz“ bezeichnet. Man wird der Ansicht zustimmen, daß die Bezeichnung ""„ Arbeitsvertragsgesetz“ ungeeignet ist, wenn man erkannt hat, welcher gewaltige Unterschied darin besteht, ob die Regelung der Arbeitsverhältnisse als Arbeitsvertrag oder als Arbeitsverhältnis geformt wird.
der neueren Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts zum Ausdruck: „ Die bisherige Auffassung des Arbeitsverhältnisses als eines rein schuldrechtlichen, in welchem der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ohne innere Verbundenheit mit entgegengesezten Be = langen einander gegenüberstanden, ist der eines mehr perſonenrechtlichen Verhältnisses ge= wichen, in welchem der Führer des Betriebes und die Gefolgschaft zu einer auf gegen seitigem Vertrauen begründeten Betriebsgemeinschaft miteinander verbunden sind. Aus dieser Auffaſſung heraus ſind nunmehr die gesetzlichen oder vertraglichen Bedingungen des einzelnen Arbeitsverhältnisses und die aus ihnen folgenden gegenseitigen Rechte und Pflichten der in der Betriebsgemeinschaft verbundenen Arbeitsparteien auszulegen." In den Vorarbeiten zur Abwandlung des Wesens des Arbeitsvertrages zum Arbeitsverhältnis hat Professor Dr. Siebert in seinem Buch „ Das Arbeitsverhältnis in der Ordnung der nationalen Arbeit “ folgende Grundsäge zusammengefaßt: Grundlage der nationalsozialistischen Ordnung der Arbeit ist die Gemeinschaft des Betriebes. Diese Betriebsgemeinschaft ist eine lebendige Gemeinschaft, gegründet auf die nationalsozialistische Volksgemeinschaft und auf die soziale Ehre der arbeitenden Volksgenossen.
Beim Arbeitsvertrag steht allzuſehr das Vertragsmäßige im Vordergrund, bestimmt durch ein interessenmäßiges Denken der beiden Vertragsparteien. Das Arbeitsverhältnis ist beherrscht von einem Gemeinschaftsdenken. Entscheidend ist die Eingliederung der Einzelperson in die Gemeinschaft; Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis haben ihren Ursprung aus einem besonderen Treueverhältnis der durch das Arbeitsverhältnis verbundenen Personen.
Die Begründung des Arbeitsverhältnisses ist in ihren Voraussetzungen und in ihren Wirkun gen aus der Ordnung der Betriebsgemeinschaft zu bestimmen, in die der Beschäftigte eintritt. Die Eingliederung ist Eintritt in eine förperschaftsähnliche Ordnung. Die Wirkungen des Arbeitsverhältnisses beruhen insgesamt auf der beiderseitigen Treupflicht. Das nationalsozialistische Arbeitsverhältnis geht nicht aus von einem Interessendenken, sondern von einem Gemeinschaftsdenken .
Wenn im Bürgerlichen Geſetzbuch immer nur von Arbeitsvertrag die Rede ist, so werden diese Vorschriften durch die nationalsozialiſtiſche Rechtserneuerung eine Abänderung erfahren müſſen.
In seinem Werk „ Mein Kampf“ (S. 676) hat
Der Wille der Abwandlung des Arbeitsvertrages zum Arbeitsverhältnis kommt auch in
der Führer die Richtung gewieſen : „Nationalsozialistische Arbeitnehmer und nationalsozialistische Arbeitgeber sind beide Beauftragte und Sachwalter der gesamten Volksgemeinschaft.“ H.T.
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2. Januar 1936
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NSK Folge 1
Der neue Sinn
NSK Der nationalsozialiſtiſche Staat ist inſofern kein totaler Staat, als er nicht daran denkt, alle Lebenserscheinungen vom Staate aus zu regeln oder auf den Staat zu beziehen. Es war daher auch keine Befürchtung unberechtig= ter als die, daß mit der nationalsozialistischen Revolution eine Verstaatlichungswelle auf allen Gebieten einsehen würde. Der nationalsozia= listische Staat ist aber ebensowenig ein neutraler Staat in dem Sinne, daß er sein Leben neben einer staatsfreien bürgerlichen Gesellschaft und Privatwirtschaftet fristet. Total, d. h. alle Lebensgebiete umfassend und durchdringend ist die nationalsozialistische Weltanschauung. Sie durchdringt Staat, Bewegung und Volk in gleichem Maße und vers bürgt dadurch den Gleichklang in unserem ge= samten öffentlichen und privaten Leben. Zu der staatsfreien Sphäre gehörten früher auch die freien Berufe und Gewerbe. Wenn man die freien Ferufe auch kraft ausdrücklicher gesetzlicher Vorschrift nicht unter die Bestimmungen der Gewerbeordnung fallen ließ, so zeigt doch schon die Tatsache, daß es einer solchen besonderen Bestimmung bedurfte, daß man die Tätigkeit der Ärzte, Rechtsanwälte usw. an sich als gewerbliche Tätigkeit einschäßte, wenn auch natürlich als Tätigkeiten höherer Art. In der Tat gibt es auch wiedersprechende Entscheidungen des Reichsgerichts über die Frage, ob Rechtsanwälte Gewerbetreibende sind oder nicht. Am 13. Dezember 1935 sind nun zwei bedeutsame Geseze erlaſſen worden, die die wichtigsten freien Berufe auf eine neue rechtliche und ethische Grundlage stellen : die Reichsärzte = ordnung und das zweite Gesez zur Änderung der Rechtsanwaltsord nung. Beide Geseze weisen sowohl in ihrer grundsäglichen Regelung wie auch in organisatorischer Hinsicht weitgehende Übereinstimmung auf. Das wichtigſte aber dürfte sein, daß der freie Beruf jezt eine gesamtvöltische Aufgabe und Verantwortung auferlegt bekommen hat, daß nicht mehr der Umkreis seiner Rechte und Freiheiten, son dern der Inhalt seiner Pflichten im Vordergrunde steht. „Der_Rechtsanwalt ist der berufene und unabhängige Träger und Berater in allen Rechtsangelegenheiten. Sein Beruf ist kein Gewerbe, sondern Dienst am Recht.“
der freien
Berufe
„Der Arzt ist zum Dienst an der Gesundheit des einzelnen Menschen und des gesamten Voltes berufen. Er erfüllt eine durch dieſes Geſet geregelte öffentliche Aufgabe. Der ärztliche Bes ruf ist kein Gewerbe." (So § 1 der Reichsärzteordnung.) „Die deutsche Ärzteschaft ist berufen, zum Wohl von Volk und Reich für die Erhaltung und Hebung der Gesundheit des Erbgutes und der Raffe des deutschen Volkes zu wirken.“ ( So § 19 der Reichsärzteordnung.) Diese grundlegenden Bestimmungen der neuen Geseze zeigen klar, daß man nicht daran denkt, die freien Berufe zu verbeamten. Andererseits konnte der nationalsozialistische Staat eine Freiheit im liberalistischen Sinne Nur ein Staat, in dem die nicht gewähren. Trennung von Staat und Gesellschaft, öffentlichem und privatem Leben in der Volksgemeinschaft aufgehoben ist, konnte eine Regelung treffen, die zwar die äußere Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit der freien Berufe unangetastet läßt, sie aber gleichzeitig zu Trägern eines Amtes, einer öffentlichen Aufgabe erhebt und ihnen so eine Art Organstellung einräumt, wie es Staatssekretär Dr. Freisler be zeichnet hat. Diese Aufgabe erfüllen die freien Berufe auch in Zukunft unter eigener ständischer Verantwortung und Verwaltung. Der Reichsärztekammer und der Reichsrechtsanwaltskammer, die als neugeschaffene Körperschaften des öffentlichen Rechts der Staatsaufsicht unterstehen, sowie ihren Untergliederungen (Ärzte- und Anwaltskammern ) sind neben den ständischen Organisationen (wie dem Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen) die fachlichen und ständischen Aufgaben übertragen worden. Sie haben über die Wahrung der Berufsehre und die Erfüllung der Berufspflich= ten zu wachen ; ihnen liegt die Ausbildung und Auswahl des Nachwuchses allein oder unter Mitwirkung staatlicher Stellen (insbesondere bei der Zulassung zum Beruf) ob. Der freie Beruf ist erhalten geblieben im Vertrauen darauf, daß die in ihm wohnenden hohen Werte und schöpferischen Kräfte der Volksgesamtheit nutzbar gemacht werden. Der äußeren Freiheit entspricht auch eine innere Gebundenheit, dem Rechte eine Verpflichtung. Das Dr. H. ist der neue Sinn der freien Berufe .
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68 , Zimmerſtr. 88.
Rationalſozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerftr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b. S., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Poßschedfonto München 113 46) zu richten
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VarteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N S. D A P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUP
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RSK Folge 2
3. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Sie erfüllen das Vermächtnis der Front NSK Ebenso wie bei jedem wirklichen Krieg zwischen dem dauernden Kleinkrieg und den großen Offensivschlachten zu unterscheiden ist, so auch bei unserem Krieg". Neben den allmonat= lichen Eintopfsonntagen, bei denen jeder Deutsche ohne Unterschied von Stellung und Rang am gleichen Tisch sigt, war es im vergangenen Monat der ,,Tag der nationalen Solidarität“, an dem sich alle führenden Persönlichkeiten des neuen Deutschland in die vorderste Front dieſes Kampfes stellten, um an ihrer Stelle dazu beizutragen, ihren Volksgenossen die Not des Winters leichter zu machen. In diesem Monat nun werden die in der N. S. K. O. V. zusammengeschlossenen deutschen Frontkämpfer antreten, um sich von neuem, aber diesmal in friedlichem Kampfe, für ihr Vaterland einzusetzen. Sie werden am 5. Januar vor das Volk treten und sie werden jeden . einzelnen mahnen, diese im Vergleich zu dem Opfer jener 2 Millionen des Weltkrieges geringfügige Belastung auf sich zu nehmen im Intereſſe der gemeinsamen Nation . Gewissermaßen symbolisch ist dieser Tag für den ehrlichen Friedenswillen des deutschen Volkes. Die Männer, die vier und mehr Jahre in Frankreich und Belgien, in Rußland und
Polen, in den Karpathen und in Galizien mit der Waffe in der Hand den Ansturm der Feinde vom Vaterland abwehrten und schwerste Opferan Blut und Gesundheit bra chten , ſie haben sich heute in der N.S.K.O.V. zuſammengefunden unter dem Zeichen, das einer von ihnen, der unbekannte Soldat des Weltkrieges, zum Siege führte. Und an diesem Tag nun treten sie an zu einem Kampf ohne materielle Waffen, der geführt wird zur Linderung der Not unserer deutschen Volksgenossen, die heute noch immer als Opfer einer vierzehnjährigen Zerstörungspolis tik elend und arbeitslos find . Mit ihnen treten die Mütter und Witwen der Toten des großen Krieges an, um im Geist dieser Toten mit deren alten Kameraden in einer Front zu kämpfen. So, wie einst im Schüßengraben jener Geist, der 14 Jahre später Deutschland erobert hat, in einem der unbekannten Soldaten des groBen Krieges wach geworden ist, so zeigen heute Tausende und aber Tausende, daß dieser Geist auch der ihre geworden und geblieben ist, und daß sie nicht beiseite stehen wollen , wenn es gilt, die Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland unter Beweis zu stellen .
Der Marsch der 350000
Zum
ersten Jahrestag
NSK Vor einem Jahre war's da lauschten Millionen Deutsche im Reich den Meldungen, die ihnen die Wellen des Rundfunks zutrugen von der gigantischen Heerschau saarlän discher Treue , von dem Marsch der 350 000 am 6. Januar, von der Riesenkundgebung auf dem Wadenberg in Saarbrücken am lez-
an der Saar
des 6. Januar 1935
ten Sonntag vor dem Tage der Abstimmung, dem Tage der Entscheidung und des Sieges. Jetzt aber, da abermals der 6. Januar ge= kommen ist, wird den Saarländern ein eigener Sender, dessen Geschenk mit ein Zeichen der stolzen Freude und Anerkennung des Reiches für ihre unwandelbare Standhaftigkeit ist,
RSK Folge 2 dieſen Tag aufs neue in ſeiner ganzen Wucht und Größe vor Augen führen. „ Der Marsch der Treue" heißt die Sendung, die der junge Reichssender Saarbrücken abends um 7 Uhr startet. Wie war das doch vor einem Jahre? In der ersten Januarhälfte des Jahres 1935 tonzentrierte sich stärker als je zuvor das Interesse der ganzen Welt auf die Saar. Denn nunmehr sollte ja in dem jahrelangen Kampf um dieſes gegen alles Recht von seinem Mutterlande losgeriſſene Stück deutschen Bodens und deutschen Volkstums die endgültige Entscheidung fallen. Es sollte sich weisen, ob die Versailler Mär Don den „Saarfranzosen“ zu Recht bestand. Und es sollte sich weisen, ob die Lockungen, die der marxistische Volksverrat immer wieder in die Öffentlichkeit trug, stärker waren als die Stimme des Blutes. Aus England, aus Italien, aus Schweden und aus Holland waren fremde Truppen herbei= geeilt, um die " Freiheit der Abstim mung“ zu schützen , die angeblich so schwer bedroht sein sollte. Das Saarvolt aber, seines Deutschtums und seiner Zukunft gewiß, ertrug auch diese lette Schmach mit schweigender Geduld. Es ging an den fremden Uniformen uninteressiert vorüber, schmückte seine Städte und Dörfer mit Blumen und Grün, zog strahlende Lichterketten quer über die Straßen und an den Fronten der Häuser entlang und rüstete so für den Tag der Entscheidung. Acht Tage vor der Abstimmung aber, am 6. Januar 1935 , bewies das deutſche Saarvolk noch einmal vor aller Welt, daß der 13. Januar nur eines bringen könne : einen über eindeutigen wältigenden , Sieg des Deutschtums. Unter strömendem Regen, der mit Eis und Schnee vermischt seit den frühesten Morgenſtunden ununterbrochen auf das Saarland niederging, vollzog sich am 6. Januar das Wunder einer Kundgebung, wie sie die Saar und mit ihr die Welt zuvor nie erlebt hatte : 350 000 saardeutsche Menschen marschierten in Saarbrüden, auf dem Wackenberg, auf dem kleinen Plaz daneben und in den Straßen und auf den Pläten der Saargroßstadt für die bedingungslose Rückkehr in die deutsche Heimat. Da die Züge sie nicht mehr zu faſſen vermochten, mußten Tausende und aber Tausende überall im Lande auf den Bahn abermals höfen zurüdbleiben. Und Tausende verharrten stundenlang auf den Landstraßen, da der stockende Verkehr ihnen teine Möglichkeit mehr zum Weitertommen ließ.
Von überall her, aus den entlegenſten Winkeln des Saarlandes, waren sie aufgebrochen. Verschieden nach Art und Alter, Dialekt und Beruf, einig aber in dem einen, heißen Gedanken, in Treue für Deutsch = land zu marschieren . . Gewiß, auch andere marschierten an diesem Tage. Auch in Saarbrücken . „ Rot Front“ gröhlten fie und plärrten unaufhaltſam „Niedaa!". Rote Tuchfezen trugen sie an Stangen und redten die geballte Faust hoch.
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3. Januar 1936 Ganze 20 000 Menschen -- wenn man ihnen ― viel zugestehen will hatten sie auf die Beine gebracht, darunter Männer und Frauen und Kinder, Marristen und Emigranten aus dem Lothringen. Und benachbarten immer wieder redten sie die Faust, die nur den Haß kennt und die ohnmächtige Wut, die das Symbol der Zerstörung ist . Geschieden von ihnen aber, in den Straßen Saarbrückens und im weiten Saarland, da hoben Hunderttausende die freie, geöffnete Hand zum Himmel, riefen jauchzend den deutschen Gruß einander zu . Erst 24 Stunden zuvor - und dies ist das zweite Wunder des großen Tages der Saar war der Appell ergangen, in Treue für Deutschland zu marschieren. Und 24 Stunden später marschierte das schaffende deutsche Volk an der Saar, wie die Welt noch nie zuvor einen Marsch erlebt hat, marschierte, marschierte und marschierte, im Herzen die heiße Gewißheit : daß es dem Morgenrot der Freiheit entgegen= ging, der Freiheit im neuen, geeinten Deutschland, das weit die Tore geöffnet hielt. Wenn aber jetzt dann auf dem Wackenberg in Saarbrücken der Bau des neuen Senders begonnen werden soll, dann wissen alle um die tiefe, symbolische Bedeutung dieser Tatsache. Denn gerade hier an der Saar, wo so lange Zeit hindurch die Zentrale der Hezapoſtel der Internationale war, soll der neue Sender nunmehr zur Hochburg der Verständigung werden, der Verständigung von Volk zu Volk, von Land zu Land. Dem 6. Januar aber folgte der 13. Januar, der Tag der Abstimmung. Schweigend und mit zusammengebissenen Zähnen jedes laute Wort war ja verboten standen die Menschen vor den zahllosen Abstimmungslokalen Schlange, schweigend zeichneten sie ihr Kreuz in das deutsche Feld auf dem Stimmzettel. Und am 15. Januar, abermals zwei Tage später, vertündete der Rundfunk aller Welt die stolze Kunde, daß 90,7 Prozent aller Abstimmungsberechtigten sich zu Deutschland bekannt hatten. Vom Gesicht geriſſen war nunmehr der Versailler Lüge von den ,,Saarfranzosen “ der trügerische Schleier. In alle Winde zerstoben war mit einem Schlage der ſeparatiſtiſche Spuk des ,,Status quo". Und der aus Deutschland vertriebene Marxismus, der da geglaubt hatte, an der Saar noch einmal Fuß faſſen zu können, hatte seinen lezten, vernichtenden Schlag erhalten. Denn das Bekenntnis der Saar zu Deutschland war ja zugleich eines der stärf= ſten Bekenntnisse zum National sozialismus , das die Welt je erlebt hatte. Die Führer-Elite" des separatistischen Landesverrates floh Hals über Kopf über die Grenze. Und jene, die sich von ihr verführen ließen, folgten nach, verraten und verkauft, einem ungewissen Schicksal entgegen. Durch das befreite Saarland aber ging der Jubel und erlebte seine leßte, mitreißende Steigerung am 1. März, an jenem für die Geschichte der Saar ewig denkwürdigen Tage, da der Führer , seinem Versprechen getreu, selber kam, das Saarvolk heim zu holen.
jt.-
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NSK Folge 2
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Ein
Pamphlet
3. Januar 1936
gegen
Deutschland
Wie sich der zurückgetretene Genfer Flüchtlingskommissar in Resignierung vor Juden und Emigranten zu rehabilitieren versucht NSK Der amerikanische Professor James G. McDonald hat am 31. Dezember 1935 sein Amt als Flüchtlingskommissar für die aus Deutschland kommenden Emigranten niedergelegt und als Begründung einen 34 Seiten langen Schriftsat dem Generalsekreta= riat des Völkerbundes mit der bemerkenswerten überschrift: „ Letter of Resignation “ überreicht. Man flüstert sich in Genfer Kreisen schon seit langem zu, daß Herr McDonald bei den aus Deutschland geflüchteten Juden und Emigranten in Ungnade gefallen sei, weil er zu wenig Entschlossenheit für die " Elite" gezeigt habe, die nach der Machtübernahme die Grenzen des Reiches überschritten haben. Ein Teil dieſer „Garde“ ist von der Staatsführung des Dritten Reiches wegen ihres volksverräterischen Treibens mit der Ausbürgerung geächtet worden. Das deutsche Volk und auch ein Teil des Auslandes haben diese Maßnahmen begrüßt, weil fie mit Recht die Elemente aus der Volksgemeinschaft ausschloß, die die Grundbegriffe staatlichen Gemeinschaftslebens durch Verrat und Verleumdung in übelster Weise außer acht ließ. Es war auf der anderen Seite selbst= verständlich, wenn diese Elemente in der Welt ein Geschrei über ungerechte Behandlung und Tyrannei des nationalsozialistischen Staates erhoben und für sich Stimmung zu machen versuchten. Sicherlich ist es für einen sogenannten Flüchtlingskommissar teine reine Freude, fich solcher „ Opfer“ väterlich anzunehmen.
Das berechtigt ihn aber nicht, sich wegen der gegen ihn aus den Kreiſen der Emigranten erhobenen Vorwürfe nun in einer Weise zu rehabilitieren zu versuchen, die letzten Endes auf eine Beschimpfung und Brüskierung Deutschlands in übelster Weise hinausläuft. Es muß ihm mit aller Entschiedenheit über die Ver= leumdung hinaus das Recht abgesprochen werden, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumiſchen und Behauptungen aufzustellen, für die er jeden Rechts- und Wahrheitsnachweis schuldig bleiben wird. Das nationalsozialistische Deutschland hat noch keine Judenpogrome erlebt , wie sie auch in unseren Tagen noch in anderen Staaten wiederholt Gang und Gebe find. Wir erinnern nur an bekannte Ereigniſſe in einem osteuropäischen — und einem mitteleuropäischen Staat oder an Vorgänge der Lynch justiz an Negern , die jenseits des Atlantik wiederholt von sich reden machten, ohne daß allerdings die Organe der Weltöffentlich empört aufheulten. Wir erinnern ferner an die in einem großen Lande immer wieder vorkommenden Fälle brutaler Lynchjustiz. Wir erinnern weiter an Christenverfolgungen, Mißhandlung von Geistlichen und Inbrandsegung von Kirchen und Klöstern, die sich im vergangenen Jahre in europäischen Staaten abgespielt haben. Überall war hier Brutalität und Mordbrennerei die Losung der
Aktionen . Der Bolschewismus hat es sich leisten können, Ströme von Blut zu vergießen, Millionen von Menschen zu morden, Kirchen in Kinos zu verwandeln und die Religion auszurotten. Mit den Vertretern Moskaus aber seht man sich gleichberechtigt an einen Verhandlungstisch und zieht sie ebenbürtig in den Kreis der internationalen Diplo= matie. Das alles vergißt eine gewiſſe Weltpreſſe, vergißt auch der Herr Profeſſor Mc Donald, wenn er Deutſchland beschimpft und begeifert! Andererseits scheint ihm nicht aufzufallen, daß er sich mit seinen Anwürfen gegen das Reich heftig blamiert , wenn er feststellt, daß von den 80 000 Flüchtlingen, die das Reich verlaſſen haben, ungefähr drei Viertel neue Heimſtätten gefunden haben oder in ihr „ Ursprungsland“ zurückgekehrt seien. Wir danken dem ge= weſenen Kommiſſar für die Feststellung, daß ein Teil der Emigration sich auf ihr „U r = ſprungsland“ besonnen hat und ſeinem palästinensischen Heimatgefühl bzw. den geographischen Gefilden, aus dem sie ansonsten ge= kommen ist, sich wieder zugewandt hat. Nach der Berechnung des Herrn McDonald bleiben nur noch 15 000 Flüchtlinge übrig, die eines völkerbundlichen oder ähnlichen Schußes bedürfen. Eine genaue Prüfung dieser noch nicht wieder die Prosperität erlangt habenden „Flüchtlinge“ dürfte wahrscheinlich noch manch nettes Untersuchungsergebnis zeitigen und auch Angehörigen anderer Staaten begreiflich machen, daß diese Herrschaften nicht unbedingt als ausgezeichnete Mitglieder des Staatsverbandes anzusehen seien würden. Die Staatsführung des Dritten Reiches kann für sich das Recht in Anspruch nehmen, nicht in barbarischer, sondern durchaus humaner Weise eine Revolution durchgeführt zu haben, die erfahrungsgemäß in anderen Ländern mit anderen Opfern vor sich zu gehen pflegen. Sie muß es daher ablehnen, sich eine Einmischung in ihre ureigensten inneren Angelegenheiten bieten zu lassen, deren sich Herr McDonald schuldig gemacht hat. Die Gesetzgebung zum Schutze von Volk und Staat basiert auf der nationalsozialiſtiſchen Grunderkenntnis über die Notwendigkeiten der Reinerhaltung und damit Lebenskraft eines Volkes , ohne daß zugleich mittelalterliche Zustände ausgelöst wurden . Schließlich ist die Erhaltung eines 65- Millionen - Volkes , das im Herzen Europas eine friedenspolitische Mission zu erfüllen hat, wichtiger , als der Schuß von Elementen, denen Profit umjeden Preis zum Inbegriff ihres Lebens geworden ist. Es ist ein Treppenwit der Zeitgeschichte, wenn Herr McDonald behauptet, daß die Juden Deutsch= land unter dem Kaiserreich hätten einig und stark machen helfen , während des Krieges sich in einem gleichen Verhältnis wie die deutschen Volksgenossen für das Vaterland geopfert
!
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NSK Folge 2 hätten und unter der Republik die „jüdiſchen Führer" die schlimmsten Wirkungen der Niederlage mit abzuwenden geholfen hätten. Der Professor stellt sogar weiter feſt, daß die jüdischen Wirtschaftler und Geschäftsleute in hohem Maße dazu beigetragen hätten, die Fortsegung des deutschen Kampfes während des Krieges zu ermöglichen. Aus solchen Feststellungen sprechen allerdings Geschichtskenntnisse, mit denen sich Herr McDoneald ka um wird in die erste Reihe der Historiker einordnen können. Das frei= lich jüdische Wirtschaftler und Geschäftsleute in und nach dem Kriege in Deutschland eine große, aber in ihren Auswirkungen zweifelhafte Rolle zu spielen vermochten, be= streiten wir nicht, das deutsche Volk jedoch legt teinen Wert mehr auf die weitere Betätigung dieser Herrschaften. Der Nationalsozialismus hat die Nation zu einer Volksgemeinschaft zusammengeführt, die für Parasiten und Schmaroßer kein Verständnis mehr hat und unzweideutig Wert darauf legt, sie in ihrer politischen Wirkungsmöglichkeit auf ein Minimum beschränkt zu ſehen, wie es die nationalsozialiſtiſche Gesetzgebung zu legaliſieren wußte. Das sind ureigenste innere deutsche Angelegenheiten , die weder einen Herrn McDonald noch sonst irgend jeDie mand des Auslandes etwas angehe. inneren Angelegenheiten eines Staates pflegen ſeit jeher für die Außenpolitik tabut zu ſein , und wir sehen keine Veranlaſſung, in dieſer von jeher erkannten internationalen Gepflogenheit irgendeinen Wandel gut zu heißen oder gar zu dulden. Wir haben nichts dagegen, wenn sich rein philantropische Organisationen derjenigen Ele =
Stimmen des Auslands
,,Ob damit der Fremdeninduſtrie gedient ist?" NSK Die Schweizer Zeitung „ Berner Wochenblatt und Oberländer Volkszeitung“ brachte fürzlich einen Bericht eines Schweizers, der Deutschland bereiste um sich persönlich von den tatsächlichen Verhältnissen zu überzeugen. Mit Erstaunen mußte er feststellen, daß er durch ge= wisse Schweizer Blätter ganz falsch informiert wurde. Er schreibt u. a.:
3. Januar 1936
mente annehme, die von sich aus die Flucht aus Deutschland antraten . Aber in der zwischenstaatlichen Politik und dem gesellschaftlichen Verkehr von Nation zu Nation haben Argu= mentationen keinen Plaz, wie sie sich Herr McDonald leistet, der im übrigen, auch innerlich unsicher geblieben zu sein scheint, weil er nicht den Mut aufzubringen vermochte etwa Maßnahmen dem Völkerbund vorzuschlagen, die irgendwie konkreter Natur ſind . Er spricht nur von einer evtl. Intervention" bei der deutschen Regierung und hegt die Hoffnung, daß ein solcher Schritt die beabsichtigten Ergebnisse haben könnte, andernfalls die Erwägung diplomatischer Korrektheit verschwinden “ müßten. Diese Feststellung zeigen die ganze Zivilcourage des gewesenen Flüchtlingskommissars und dürften kaum dazu angetan sein, einer grundsätzlichen Haltung des deutschen Volkes auch nur eine winzige Korrektur zu erwirken. Es ist für einen Profeſſor kein erhebender Erfolg, wenn er resigniert sein Amt niederlegt , dabei vor ſeinen___ „ Schußbefohlenen" Verbeugungen macht und einen großen Staat, der einen ganzen Erdteil vor dem Chaos bolschewistischer Zerjezung gerettet hat, beschimpft und brüskiert. Wenn Herr McDonald unter diesen Voraussetzungen und Gegebenheiten einen erbärmlichen Abgang von der Genfer Bühne sich verschafft hat, so muß er das mit sich ſelbſt ausmachen. Das deutsche Volk jedenfalls lehnt es ab, sich mit ihm auf einer Ebene in eine Diskuſſion zu begeben. Deutschland ist ein souveräner Staat wie andere Mächte und duldet keine Einmischungen in seine inneren Angelegenheiten. Dr. Walter Bastian .
zeugen, daß die Berichte der Schweizer Presse nicht immer der Wahrheit entsprechen. Überall war man äußerst freundlich und zuvorkommend gegen uns, so daß wir uns ſofort wohl und behaglich und auch sehr sicher fühlten in dem so viel geschmähten Deutschen Reich. Wir trafen auch mit anderen Schweizern zusammen, die es auch gar nicht fassen konnten, daß man in der Schweiz eine solche Heze gegn das Nachbarland führen könne. Was uns auch auffiel, war, daß wir auch nicht ein einziges böſes Wort über die Franzosen hörten.
,,Wenn man heute gewisse Schweizer Zeitungen liest, vernimmt man nur unerfreuliches aus Deutschland. Sehr selten und nur in ob jektiv gehaltenen Blättern werden auch gute Neuerungen erwähnt. Steht es überhaupt den Bürgern eines neutralen Staates an, beständig über das Nachbarland zu schimpfen ? Ich glaube damit wird Haß gesät, der späteren Kriegen Borschub leistet.
Was aber das deutsche Volk immer mehr empfindet, das ist die Deutschlandheze in der Schweizer Presse und der Ton, mit dem man den deutschen Gästen in der Schweiz begegnet. Eine tüchtige Bürgersfrau sagte uns : Wir halten die Schweizer immer für ein braves, tüchtiges Volk, aber ihre Einstellung gegen uns tut uns so leid. Eine einfache, schlichte Landfrau beklagte sich über den gehässigen Ton, dem sie in der Schweiz begegnet sei. Ein Herr, der in Davos sich aufgehalten hatte, war sehr deprimiert über das Benehmen der Schweizer. Ich könnte diese Beispiele vermehren .
Wir haben nun neulich eine Deutschlandreise gemacht und da intereſſierte es mich, wie die Schweizer Blätter mit den Tatsachen übereinstimmen. Es wurde behauptet, die deutsche Bevölkerung sei still und traurig. Davon haben wir nichts gemerkt. Nur konnten wir uns über-
Das sind die fatalen Folgen der Deutſchlandheze durch die Schweizer Presse. Wo wir hinkamen, war nur eine Begeisterung für Hitler und daher berührt die Deutschen unsere Einstellung so sehr. Ob damit der Fremdenindustrie gedient ist ?"
Frontberichte
des Winterhilfswerkes
Unſer
Krieg um den
eines
NSK " So laßt uns immer Soldaten des Führers bleiben, die ihre Pflicht erfüllen und gern einen manchmal harten Weg gehen." Wir wollen es ja gar nicht anders haben. Nur die Arbeit macht glücklich, nur der tägliche Kampf läßt uns Männern das Leben lebenswert erscheinen. Seid aufrichtig, tapfer und jederzeit entschlossen, seid fanatisch in eurem Tun und unentwegt treu der Sache des Natio= nalsozialismus. Erkennt den tiefen Sinn des Wortes Adolf Hitlers, daß der Kampf um das Werden der Gemeinschaft unser Krieg ist, den wir um die Erhaltung des Friedens, die Vertiefung des gegenseitigen Verstehens und für die Erziehung unseres Volkes zu einem einheitlichen Denken, den wir aber nicht zulett auch um die Erhaltung und Mehrung unserer völkischen Kraft führen. Versprecht euch gegen= seitig als Männer : Wir gehen in ein neues Kampfjahr, in dem wieder nur dieser Maßstab gelten soll soll:: Die Bewährung durch Taten , die Opferbereitschaft für das Gemeinwohl ! Die Neujahrsstunde ist vorüber. Die Kame= raden der Feierstunde sind ihren Arbeitsplägen wiedergegeben, und um sie herum hat sich das ganze deutsche Volk wieder der täglichen Pflichterfüllung verschrieben. Aber das Ver = sprechen dauert an, es findet an jedem Tage seine unmittelbare Erfüllung. Auch dann wird geschafft, wenn nicht jeder ein äußerlich erkennbares Arbeitsergebnis sehen fann. Werden die geistigen, seelischen, sittlichen und allgemeinen Wertmaßstäbe eines Volkes umgeformt, werden sein Wille und seine Haltung bewußt und planmäßig in eine völlig andere Richtung gelenkt, dann ist dazu eine Kleinarbeit erforderlich, die den letzten Mann angeht. Denn wie das Reich nur dann uns erhalten bleibt, wenn sich die ganze Nation schützend vor dieses Reich stellt, so fönnen eine neue Gesittung und eine wirklich nationalsozialistische Gesinnung nur dann alle Schichten erfassen, wenn alle Volksgenossen gleichmäßig in der ausgleichenden Harmonie des Nationalsozialismus denken, empfinden und leben. Wir wissen, daß wir heute noch eine gute Strecke zu gehen haben, um dieses Ziel zu er= reichen. Aber wer - um nur einen Frontabschnitt aus dem großen Kampf zu nennen 3. B. die Arbeit der N.S.-Volkswohlfahrt verfolgt, der weiß, daß wir auf dem besten Wege sind, eine solche, ihrem wesentlichen
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Frieden
jeden
Charakter nach politische Ausrich = tung unseres Volkes in absehbarer Zeit zu er= reichen. Man ist vielfach geneigt, zu glauben, es müssſe jeder Deutsche ohne weiteres und aus dem naheliegenden Vergleich mit der hoffnungslosen Verelendungspolitit der Novemberrepublik einsehen, daß der Nationalsozialismus der einzige und beste Weg zu einer inneren Erneuerung unseres Volkes ist. Aber dem ist nicht so. Schlimme Zeiten einer äußeren und inneren Not werden um so lieber vergessen, als sie ja doch nach der Meinung der Allzuvielen vorbei sind und nach menschlicher Voraussicht kaum jemals wiederkehren können . Der einzelne beschäftigt sich dafür um so lieber mit dem Alltag. Wenn ihm an den Genüssen des Alltags etwas zu fehlen scheint, oder wenn er sich durch diese oder jene Regierungsmaßnahme in seiner persönlichen Handlungsfreiheit bedroht glaubt, dann schimpft dieser stets an sein persönliches Wohl denkende eine zelne wie ein ausgewachsener Rohrspaß. In erster Linie rennt er dann naturgemäß gegen den bösen Nationalsozialismus an und wird in seinen Dialogen ebenso blind wie hemmungslos gegenüber denkbaren und an sich selbstverständlichen Einschränkungen. Der ehrenamtliche Helfer der N.S.V., der neben seiner acht- oder zehnstündigen Berufsarbeit, als Repräsentant eines Ge = meinschaftsbewußtseins , wie wir es in dieser Form in der ganzen deutschen Ge= schichte nicht finden, auch zu dem einzelnen" kommt, wird zum Sündenbock für Nörgeleien oder mühsam verstedte Wutausbrüche. Er steht damit fast täglich jenem Geist gegenüber, der das Denken des Nationalsozialismus nicht begreifen will oder zurzeit beim besten Willen noch nicht verstehen kann. Auf den Helfer brechen mißverstandene Anschauungen und falsche Auslegungen des „ kleinen Mannes" herein, und an ihn werden Fragen gerichtet, die man nur an ihn stellt und —— aus verständlicher, aber unberechtigter Vorsorge — nie an eine Be= hörde richten würde. Der Helfer Schulze spricht in solchen Fällen in aller Ruhe und ,,unter uns" mit dem Mieter Müller. Herr Müller wird bei jedem Besuch des Helfers Schulze aufgeklärter". So wird die Politik des Dritten Reiches, so werden die Pflichten, die der Nationalsozialismus an die Spite seiner Arbeit für das Volts= ganze gesetzt hat, planmäßig popularisiert.
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REK Folge 2 Am Ende des Meinungsaustausches Müller gegen Schulze finden sich beide auch menschlich zusammen, die N.S.V. hat damit wieder einen ehrenamtlichen Helfer mehr. Gewiß, wir könnten den einzelnen" abseits stehen lassen ! Aber wir tun das nicht und werden es niemals tun ! Denn das Geheimnis der gemeinschaftlichen Aktion liegt ja doch in einer ſyſtematiſchen und seelischen Eroberung der vielen Einzelmenschen. Der Eintopfsonntag hat uns z . B. die märchenhaft anmutende Summe von 30 Millionen Reichsmark erbracht. Aber wichtiger noch als dieses Geld war doch die Tatsache, daß das deutsche Volk vom Minister über den Generaldirektor bis hinunter zum kleinsten Tagelöhner symbolisch an diesem Tag am gleichen Tisch saß und jeder damit an seine Pflicht gegenüber der Gemeinschaft unmittelbar erinnert wurde ! Ist das nicht Erziehung im weitesten Sinne des Wortes ? Der Rechner wird erfreut vermerken, daß das deutsche Volk als das erste und bisher einzige Volk der Erde in zwei Wintern nicht weniger als 725 561 525,60 Reichsmart aufbrachte, als freiwilliges Opfer für die Volksgenossen, die dieses Opfers bedurften ! Aber wertvoller noch als diese ¾ Milliarde ist doch die Tatsache, daß die Stände und Klaſſen in diesen beiden Wintern auf Gedeih und Ver= derb zu einer Einheit des Denkens zu= sammengewachsen sind ! Geschichtlich bedeutsamer ist doch, daß in diesen beiden Wintern das
deutsche Gewissen mobilisiert wurde, und daß nun die Millionen Menschen haltungsmäßig eine Kameradschaft bilden, die - mag kommen, was will durch nichts mehr erschüttert werden kann! Die gewaltigen Geldsummen haben fraglos ungezählten Volksgenossen helfen können und haben eine Gemeinschaft der Tat überhaupt erſt geschaffen. Doch wegweisend für unsere zu= künftige Arbeit muß das Bewußtsein bleiben, daß wir erst dann wahrhafte Gefolgsmänner des Führers sind, wenn wir aus gleichgültigen, ſich unbeteiligt fühlenden Volksgenossen glühende Fanatiker seiner Idee machen, wenn wir aus dem lauteren Quell der Liebe heraus täglich und stündlich dem Führer Seelen erobern, damit an dem Wall dieſer Liebe zum Führer, zum Reich, zum Nationalsozialismus alle Bestrebungen zerbrechen, die darauf hinauslaufen, unser Volk zu schädigen, das Reich in seiner Unversehrbarkeit zu beeinträchtigen und die Reinheit der Bestrebungen des National = sozialismus im Volksbewußtsein zu trüben. Die N.S.-Volkswohlfahrt, eine Organisation von über 5 Millionen deutscher Menschen, iſt die Trägerin eines Kampfes, der einmal von der Geschichte als der Kampf um das Ver = trauen und die Liebe eines Volkes zum völlischen Staatsgedanken bes zeichnet werden wird . An uns , an jedem deutschen Mann und an jeder deutschen Frau, an der gesamten deutschen Jugend liegt es also, daß wir diesen Kampf erfolgreich bestehen. Das möge uns auch in diesem Jahre die Richtschnur Erich Berger. unseres Handelns sein.
Lichtſtrahlen des Glückes in den Augen von Millionen
NSK Man muß mitten unter den Betreuten des W.H.W. gewesen sein, wenn man ihr Glück erahnen will ! Es gab so vieles, was sie be= glüdte, viel mehr als nur die empfangene Gabe ! Das Tieffte, was das W.H.W. ihnen offen= barte, war das Wissen um die lebendige Kameradschaft und Volksgemeins shaft. Sie sahen Tag für Tag, wie das ganze Bolt vom Minister bis zum letzten Arbeitslosen zuſammenſtand und plante und arbeitete und opferte, um all das Schwere erträglich zu machen. Sie sahen, wie gerade die vom Glück stiefmütterlich behandelten oft am ehesten bereit waren, sich für die notleidenden Schwestern und Brüder einzusehen . Darum wußte auch der Bedrängte, daß er nicht mehr allein stand, wußte, daß der tödliche Bann des Einsamseins ge= brochen war. Nun durfte jeder wieder froh sein, nun konnte der Lichtstrahl des Glückes in seinen Augen wieder aufleuchten . Doch auch die materielle Gabe tat wohl ! Wer jahrelang durch das Leid der Arbeitslosigkeit hindurchgegangen war, wer als Kleinrentner jahrelang von den armseligen Pfennigen leben mußte, die ihm die Inflation noch gelassen hatte, für den bedeutete der monatliche Zentner
Kohlen, der Vorrat an Kartoffeln oder der neue, warme Mantel einen ganzen Reichtum. Und auch der Volksgenosse, der dank der Tatkraft des Führers wieder in Arbeit und Brot gekommen war, nohm gern die dargebotene Hilfe, um all die Lücken auszufüllen, die hier und da und dort sich auftaten, um all das ſchadhaft Gewordene zu erneuern. Weil die Verelendung in Deutschland viel zu groß geworden war, konnte das W.H.W. ſich nicht auf die Betreuung der Arbeitslosen beschränken. Unkenntnis und böser Wille wollten aus dem Mißverhältnis der Ziffern von Arbeitslosen und Schützlingen des Winterhilfs = werkes den Beweis für eine versuchte Verschleierung unserer Arbeitslosenziffern tonstruieren. Sehr mit Unrecht ! Der Unterschied zwischen der Zahl der Arbeitslosen und jener der Bedürftigen gibt vielmehr ein erschütterndes Bild von dem Elend, das Versailler Vertrag, Inflation, Dawes- und Young-Plan in Deutschland geschaffen hatten. Im einzelnen setzt sich im W.H.W. 1934/35 das Heer der Betreuten wie folgt zusammen : 1 320 270 Arbeitsloſen- und Kriſenunterſtüßungsempfänger, 633 830 Wohlfahrtsunterstützungsempfänger, 871 909 Rentenempfänger, 70 746
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NSK Folge 2 Kurzarbeiter, 1 436 548 sonstige Bedürftige. An Familienangehörigen des oben bezeichneten Betreutenkreises wurden weitere 9533 268 Volksgenossen in das W.H.W. mit einbezogen. Niemand kann den Segen ermeſſen, der in diesen nüchternen Zahlen verborgen liegt. Wie viel Sorge wurde Millionen von Volksgenossen abgenommen, wieviel Hoffnung wieder geweckt, wieviel Wille zu einer starken Zukunfsgestaltung wieder lebendig ! Jeder Volksgenosse, der sich vor seinem Gewiſſen ehrlich bezeugen kann, daß auch er für seinen Teil mitgearbeitet hat am Werden dieses Werkes, mag sich die Worte des Führers aneignen, die er bei Eröffnung des dritten W.H.W. prägte : „Wir sind wirklich stolz bei dem Gefühl, daß wir damit etwas aufgezogen haben, was die ganze andere Welt bisher noch nicht besaß, und auch wir nicht."
Der unbekannte Helfer
ein Treu-
händer der Gemeinſchaft Auch die beste Organisation muß notwendig bald mit Leerlauf arbeiten, wenn in ihren Trägern das Feuer der Einsatzbereitschaft er= liſcht. Wenn das Winterhilfswerk als die „ größte ſoziale Tat der Weltgeschichte" gewertet werden muž, dann dankt es diesen Erfolg in erster Linie dem Stabt der 1/3 Millionen unermüdlicher Helser. Dieses Heer der Namenlosen ist in der Tat die Fronttruppe im Kampf gegen Hunger und Kälte , die, nimmer rastend, sich selbst vergessend, den Sieg an ihre Fahnen helfen mußte. Wie in den Kampfjahren Hunderttausende von jungen Männern freiwillig auf
„Nie möchte ich
jede Freizeit verzichteten, um in der S.A., S.S. oder Hitler-Jugend den Boden für das kommende Deutschland vorzubereiten, und wie da mals diese Jugend selbstlos zu opfern bereit war, so ist der unbekannte Helfer, der für das W.H.W. Tag für Tag nach schwerer Berufsarbeit sich in freiwilligem Helferdienst bereit hält, der Träger und die Verkörperung einer Gesinnung, die nur eines kennt : Selbstlose Pflichterfüllung und Tatbereitschaft für das deutsche Volk. Mancher dieſer Helfer hat selber mit materiellen Sorgen zu kämpfen . Mancher dieſer Helfer verdient in seinem Beruf und durch seine tägliche Arbeit gerade soviel, daß er damit recht und schlecht auskommen kann . Wenn er trotzdem an den Volksgenossen denkt, dem es noch schlechter geht, und wenn er bereit ist, denen zu helfen, die nach seiner Meinung noch mehr der Hilfe bedürfen, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, daß die Selbstlosig teit , die der Nationalsozialismus predigt, und daß der Gemeinschaftssinn , den er in unſerem Volke erweckt hat, der Sieg da vongetragen haben gegenüber der Selbstſucht und dem Eigennut. Was früher der S.A.Mann für ein kommendes Reich war, das ist in diesem Reich der unbekannte Helfer, der Volksgenosse, der für seinen Teil die Arbeit des Führers unterstüßen will. Dieſem unbekannten Helfer, der schon längst ein Beiſpiel für die geworden ist, die heute noch abseits ſtehen, rufen wir in dieser Stunde zu : Den Säumigen wirſt du Vorbild ſein. Du kannſt all denen, die nicht mit in der Reihe stehen, für den neuen Kampf Mahnung und Ansporn sein, damit diese die eigene Leistung erhöhen und das eigene Opfer vervielfachen.
von meiner Arbeit laſſen“
Eine Hauswalterin erzählt von ihren Pflichten – Erlauſchtes und Erlerntes aus 2½ Jahren praktiſcher Arbeit NSK Hauswalterinnen das sind die vielen Tausende deutscher Frauen, die Tag um Tag, jahraus, jahrein ein Riesenmaß von Kleinarbeit leisten, die diese Arbeit ehrenamtlich leisten, aus Liebe zur Sache, aus Liebe zu ihrem Volt. Nicht alle werden gleicherweise mit ihrer Aufgabe fertig. Und wer einmal mit mehreren solcher Hauswalterinnen gesprochen hat, der wird bald die Erkenntnis gewinnen, daß sich durchaus nicht jede Frau für diese Aufgabe eignet. Einmal sprach ich mit einer jungen Frau, die erst seit kurzem in unserem Hause die N.S.V.Beiträge einkassierte. Sie saß am Tisch im Wohnzimmer, während sie mir die Quittung ausschrieb, wir kamen ins Plaudern — und von Frau zu Frau schüttete sie mir ihr Herz aus. ,,Sie glauben nicht, wie schwer unsere Arbeit oft ist", sagte sie mir, „ man muß zuviel unfreundliche Worte hören, man begegnet zu viel Unverständnis. Sehen Sie, Sie führen mich ins Zimmer, daß ich mich einen Augenblick hinsetzen fann. Aber wie viele tun das ? Hundertmal wird uns einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen, oder sie öffnet sich einen Finger breit, und man spricht mit uns, wie man mit Bettlern oder irgendwelchen aufdringlichen und unerwünschten Menschen sprechen würde. Sie
Und glauben nicht, wie es mich zermürbt ! wenn ich mich nicht innerlich verpflichtet fühlte, durchzuhalten am liebsten würde ich mein Amt niederlegen !" Dieser Frau und sie steht gewiß nicht allein da hätte ich sagen mögen : ,,Beste, tun Sie es, legen Sie diese Arbeit in andere Hände, in die Hände einer Berufenen , denn Sie sind dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen !" Frauen, die solche Ehrenämter übernehmen, müssen förperlich und vor allem seelisch den Anforderungen gewachsen sein. Das Ergebnis der Arbeit aller derjenigen, die wirklich am rechten Plate stehen, ist vollgültiger Beweis dafür, welch gewaltiger Segen die Arbeit einer Hauswalterin ist, die wirklich zu ihrer Aufgabe befähigt ist. BeUnd solche Frau, die Hauswalterin treuerin der ihr anvertrauten Volksgenossen im höchsten und besten Sinne ist, war es, die mir leuchtenden Auges die Worte sagte : ,,Nie mehrim Leben möchte ich von meiner Arbeit lassen !" Wer dieser Frau gegen= übersißt, spürt in ihr das Verstehende, Mütterliche, gleichzeitig aber liegt in ihren Bewegungen und in ihren Worten etwas Bestimmtes, Sicheres, das für ihre Aufgabe unerläßlich ist. Und man ist sofort überzeugt : ſie
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NSK Folge 2 steht über ihrer Aufgabe, sie weiß sie zu meistern. Diese Frau wird sich nie dadurch ab schrecken lassen, wenn Menschen in ihrer Unvernunft und in ihrem Nichtverstehen sie unfreundlich empfangen, und sie weiß, daß sie als Hauswalterin die Aufgabe hat, im höchst en Sinne des Nationalsozialismus erzieherisch zu wirken. ,,Seit zweieinhalb Jahren bin ich nun schon Hauswalterin", erzählt Frau v. H., die in einem Berliner Vorort zwei Häuser betreut, „gleich als eine der ersten habe ich dieses Amt übernommen, als man mich dazu aufforderte. eine lange Zeit, in der Zweieinhalb Jahre aus der ich ungeheuer viel gelernt habe Praxis für die Praxis ! Sehen Sie, das ist das Schöne an dieser Arbeit, daß sie uns so unglaublich viel Menschenkenntnis vermittelt. Wir lernen die Menschen sehen mit ihren kleinen und großen Schwächen, wir lernen unterscheiden zwischen wirklicher, bitterer Notlage und der fleinen hinterlistigen Schlauheit, die die Vorteile der N.S.V. ausnuten möchte! Natürlich ist nicht immer böser Wille der Grund für übertriebene Ansprüche an das Winterhilfswerk. Oft genug sind es Menschen, die früher unter gänzlich anderen Verhältnissen lebten und sich einfach nicht mehr im Leben zurechtfinden. So hatte ich zum Beispiel einmal eine Kleinrentnerin zu betreuen. Ich brachte ihr eine Anweisung auf eine Büchse Fleisch. Sie sah furchtbar entsegt aus. „ Aber Büchsenfleisch bin ich doch gar nicht gewöhnt", sagte ich habe doch früher eine die alte Dame, Villa mit acht Zimmern im Grunewald geund nun geben Sie mir Büchsenhabt fleisch!" Nach liebevollem Zureden und allerlei Ratschlägen, wie sich dieses Büchsenfleisch wirklich schmackhaft zubereiten ließe, war sie aber trok schließlich doch recht zufrieden damit der früheren Achtzimmerwohnung .. Begegnen Sie nicht auch häufig Neid und Miggunst unter den Betreuten?" „Natürlich, aber auch diese Einstellung ist meistens Unverständnis und läßt sich durch das rechte Wort leicht beheben. Kam da kürzlich eine Frau zu mir und war furchtbar aufgeregt. Daß die Leute zwei Treppen bei uns im Hause Unterstützung von der Winterhilfe kriegen", sagte die Frau, „finde ich unerhört ! Wissen Sie, daß die Tochter, das junge Mädchen, jede Woche zum Friseur geht und sich ondulieren läßt ? Wenn die dafür Geld haben, brauchen sie doch wirklich keine Winterhilfe !" Ich habe der aufgeregten Frau ruhig entgegnet : ,,Wissen Sie, was für einen Beruf dies junge Mädchen hat? Sie ist Verkäuferin . Überlegen Sie also einmal ſelbſt. Von einer Verkäuferin verlangt man, daß sie einen tadellosen, gutgepflegten Kopf zeigt. Ist das nicht der Fall, findet sie bestimmt keine Stellung. Also gehört hier der Friseur zu den unbedingt notwendigen Aufwendungen da sollten Sie sich nicht so darüber aufregen !" Worauf die Frau mich ansah und kleinlaut meinte : „ Ja, wenn die Sache soo liegt . . ." „Manchmal", fährt die Hauswalterin fort, ,,bleiben uns natürlich auch peinliche Erlebnisse nicht erspart. Einmal erlebte ich gerade in der Zeit vor Weihnachten einen solchen Fall. Ich kam da, mit der Absicht, um Weihnachtsspenden zu bitten, zu einer Familie. Der Mann war aus ganz kleinem Herkommen, er hatte in seiner Jugend Heringe verkauft. Später war man zu Geld gekommen, und heute saßen sie ganz besonders „auf dem hohen Pferd". Zufällig betrat vor mir der Vote eines Delikatessengeschäftes das Haus, und es begab sich, daß er das gleiche Ziel hatte wie ich. Vor meinen Augen lieferte er einen
Delikatessenkorb ab, der geradezu märchenhaft schön war. Eine Ananas thronte oben darauf, Früchte, Wein und Champagner - einfach alles war darin enthalten. Der Hausfrau freilich war es anscheinend recht peinlich, daß ich ausgerechnet dieses Wunderwerk von Korb gesehen hatte. Immerhin als ich, nachdem der Bote gegangen war, bescheiden fragte, ob sie nicht für unsere Weihnachtsspenden etwas beitragen und auch ein Patet stiften würde, fuhr fie ärgerlich heraus: Wieso? Ist das Pflicht? Ist das Zwang?" ,,Durchaus nicht", habe ich ge= antwortet, ich fragte Sie lediglich, ob Sie ein Paket geben wollen." „ Sie fragen mich, ob ich eins geben will ? Dann ist es also doch Zwang! Ich lasse mir das nicht gefallen !" Die junge Frau ließ sich nicht belehren. Aber ihre völlig ungerechtfertigte Empörung war lezten Endes nur der Ärger darüber, daß ich zufällig Zeugin der Delikatessenlieferung gewesen war und daß sie sich trotzdem nicht entschließen fonnte, für die Winterhilfe ihr Opfer zu bringen . Solche Fälle aber haben mich niemals abgeschreckt. Und wenn ich heute, nach zweieinhalb Jahren, auf meine Arbeit als Hauswalterin zurückblicke, kann ich nur mit Freude feststellen, daß doch ein wesentlich anderer Geist im Volte eingezogen ist. Man beginnt zu begreifen. Man versteht auch unsere Arbeit. In nimmermüder Freundlichkeit habe ich mir die Herzen der von mir betreuten Menschen_erobert, und es ist mir mit ganz wenigen Ausnahmen gelungen. Das Vertrauen, sehen Sie, kommt fast immer erst im vertraulichen Gespräch von Mensch zu Mensch. Oft, wenn ich in Familien tomme, haben sich die Menschen zu rechtgelegt, was sie der „ Hauswalterin“ ſagen wollen. Das alles bedeutet mir wenig . Oft aber kommen wir dann allmählich ins Plaudern, und dann öffnen sich die Herzen, sie erzählen mir von ihren kleinen und großen Sorgen, von Plänen und Hoffnungen. Und daraus formt sich auf einmal klar und deutlich das Bild eines Lebens, und man ſieht, wo Hilfe notwendig ist. Oft freilich habe ich auch Menschen, die ohne Not klagten, mit Nachdrud zurechtgewiesen. So erst vor kurzem eine Frau, die da auch glaubte, ein wenig jammern zu müſſen, obwohl sie es nicht nötig hatte. „ Liebe Frau", habe ich ihr gesagt, ihr Mann hat Arbeit und Verdienst genug, daß Sie gut auskommen können. Und Sie sind allesamt gesund. Morgens, mittags und abends sollten Sie ihrem Schöpfer für das alles danken ! Und ich glaube, Sie können auch mit Leichtigkeit ihr Scherflein für das Winterhilfswerk geben. Essen Sie einmal ein Stück Kuchen weniger zum Kaffee - schon haben Sie zwanzig Pfennig erspart, die einem anderen Menschen Hilfe bringen!" Ein paar Tage später habe ich diese Frau wieder gesehen. Wissen Sie", sagte sie, „ ich habe immer an Ihre Worte denken müssen, ich sollte morgens, mittags und abends meinem Schöpfer danken. - Und ich habe es meinem Mann gesagt. Mein Mann meint, es wäre erstaunlich, wie Sie sich immerfort abrennen, treppauf, treppab, und alles für die N.S.V. - und dann hat er gesagt, es wäre eigentlich das Wenigste, was wir tun könnten, daß wir (6 regelmäßig unsere kleine Spende geben Frau v. H. sieht mich an. Ihre Augen strahlen. Wir müssen ein wenig erzieherisch wirken. Und ich glaube, es ist mir schon gelungen. In diesen zweieinhalb Jahren habe ich den Weg gefunden und ich weiß, in welcher Weise wir immer weiterbauen müssen, um die Volksgemeinschaft im höchsten Sinne Wirklichteit werden zu laſſen . Josefine Schultz .
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Rationalſozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. P., München • Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen sind nach 3immerstraße 88. München (Bostichedtonto München 113 46) zu richten
Partei Korrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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Die NSK Randbemerkung :
Franzöſiſche NSK Auf einem Neujahrsempfang der fran= zösischen Kolonie in Wien hat der französische Gesandte Puaux eine Rede gehalten, die offenbar dazu beſtimmt war, den österreichiſchen einen Regierungskreisen zum Neujahrstag französischen Topf echten voll Honigs vorzusehen . Würde man nicht die Grazie der Diplomatie zu schätzen wiſſen, ſon= dern die Worte des französischen Gesandten als so wäre es un= bare Münze nehmen bestreitbar, daß das gegenwärtige Österreich die bestmögliche Form eines Para = dieses auf Erden ist und in Zukunft den Mittelpunkt der Weltpolitik überhaupt bilden wird. So erklärte Puaux, dessen Rede in Österreich natürlich weiteste Verbreitung fand, daß der stabile Schilling wie ein. Felsen inmitten der monetären Flut ſteht“, und wenn er „ unter dem blauen Sonnenhimmel der freudigen Invasion der Touristen aus dem Auslande" begegne, wenn er sähe, „ wie ſich zu Weihnachten die politischen Gefängniſſe geöffnet haben“, so denke er an die Güte österreichischer Staatsmänner. Aber dann hat der französische Gesandte der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß im Geiste der Güte und des gegenseitigen Sichverstehens das Gefühl für die Harmonie „ es der schönen Stadt Wien eines schönen Tages ermöglichen würde, die Hauptstadt des
Arbeiten
oder
Selbſtlosigkeit europäischen Bundes zu werden “, und, so fügte er hinzu, „ dieſer Wunsch wird vielleicht eine Prophezeiung sein“. Die Selbstlosigkeit des französischen Diplo= maten ist auch geeignet, ein größeres Intereſſe als nur das der österreichischen Regierungsstellen zu erregen . Welche neuen umwälzenden politischen Möglichkeiten tun ſich auf, wenn die franzöſiſchen Diplomaten alle ihre Kraft darein legen würden, ihre eigene Machtstellung zu= gunsten des kommenden politischen Zentrums eines europäischen Bundes in Wien zu verringern. Wieviel Selbstlosigkeit strahlt am Neujahrstage von der Franzöſiſchen Geſandtschaft in Wien aus, wenn man die „ Stabilität des Schilling" preist, ohne daß man gleichzeitig das andeutet, die notwendig gewordenen Kredite der Wiener Bundesregierung zu gewähren. Fast ist anzunehmen , daß auch die österreichische Regierung statt einer so großen An= erkennung der Schillingsstabilität und der Wahrsagung einer zukünftigen Rolle Wiens ,, als Hauptstadt eines europäischen Bundes" die Streichung einiger diffamierenden Artikel des Vertrages von St. Ger = main und die Befreiung der Regie : rung von der Völkerbundskontrolle lieber gewesen wäre.
Rente
beziehen ?
Einkommensverlagerung durch den nationalsozialistischen Wiederaufbau zugunsten der schaffenden Volksgenossen NSK Wir haben über alle Zeitalter hinweg Arbeiter und Rentiers in Deutschland gehabt, nur das Verhältnis der Arbeitenden zu den Nichtarbeitenden hat jeweils geschwankt. Es hat auch in allen Jahrhunderten Reiche und Arme gegeben, je nachdem wie Glück und Unglück, wie Fähigkeit und Unfähigkeit, wie Kraft und
Schwäche verteilt waren. Diese Ungleichheit wird uns auch in aller Zukunft beschert bleiben, falls nicht ein übermäßig kluger Chemiker oder Arzt es einmal zustande bringt, alle Menschen durch eine Injektion „ gleich“ zu machen. Der Nationalsozialismus ist nicht dieser Arzt, und er hat auch niemals die Absicht gehabt,
01
NSK Folge 3 alle deutschen Volksgenossen in eine gleiche Uniform zu zwingen, wie es gelegentlich von Emigrantenſeite her behauptet worden ist. Aber einen Grundsag hat der Nationalsozialismus : Alle diejenigen, die dazu fähig sind, müssen Aufbau mitarbeiten eines am neuen Staates , mitarbeiten als Arbeiter der Stirn und der Faust, nicht aber als Rentner mit der Hand in der Hosentasche. Daß die neue Staatsführung diesen Grundſag in die Tat umzusetzen gewillt und vor allem auch dazu in der Lage ist, hat ja bereits schlagend der Erfolg der drei Etappen Arbeitsschlacht bewiesen. Bekanntlich waren am 1. Dezember nur noch 1,98 Millionen arbeitsloſe Volksgenossen bei den Arbeitsämter gezählt gegenüber 5,35 Millionen am gleichen Zeitpunkt 1932, also kurz vor der Machtübernahme ! Aber auch die Verteilung der Einkommensquellen zeigt unter nationalsozialistischer Wirtschaftsführung ein gegenüber dem liberalistischen Zeitalter verändertes Bild. Der neue Staat fördert in erster Linie die Einkommensbildung aus direkter Arbeit, er vergrößert das Heer der Schaffenden und nicht die Armee der Rentner. Daher weist das Lohn- und Gehaltseinkommen unſerer deutschen Arbeiter, Angestellten und Beamten seit 1933 allein eine Zunahme um 5,2 Milliarden RM. auf ! Auch die deutsche Bauernschaft kann eine Einkommenssteigerung während der lezten drei Jahre um 1,4 Milliarden RM. melden. Und schließlich haben Handel und Gewerbe einen Mehrverdienst von 800 Millionen RM. im Jahre 1935 erzielt. Das ergibt, in großen Zügen betrachtet, eine Steigerung der direkten Arbeitseinkommen seit 1933 um rund 7¹/2 Milliarden RM. ! Das ist eine gewaltige Leistung, die noch dadurch an Größe gewinnt, daß in den letzten drei Jahren nur verhältnismäßig geringe Preissteigerungen in den Lebenshaltungskosten eingetreten sind, so daß also die Kauftraft dieser Mehreinkommen im Gegennahezu ganz ersaz zu den früheren Jahren halten geblieben ist. Veränderung der Arbeitseinkommen seit 1933 Land- u. Forstwirtschaft + 1 400 Mill . RM. Handel und Gewerbe + 800 "" "" Löhne und Gehälter + 5 200 "9 " Zusammen + 7 400 Mill. RM. Der Erfolg zeigt sich dementsprechend nicht nur in gesteigertem Verbrauch, sondern auch in einer wachsenden Sparkraft des deutschen Voltes. Die Einlagen unserer Sparkassen haben ſeit Anfang 1933 allein einen Zuwachs von nicht weniger als 3 Milliarden RM. erhalten. Auf der anderen Seite hat sich der steigende Beschäftigungsgrad der deutschen Wirtschaft in einer beträchtlichen Verminderung der Unterstügungen und Renten geltend gemacht. Die Einkommen aus Renten und Penſionen ſind während der drei Jahre Nationalſozialismus um nicht weniger als 1,5 Milliarden RM. gesunken ! Gesunken ist des weiteren auch das Kapitaleinkommen, d. h. das Einkommen aus Zinsscheinen und aus Aktiendividenden insbesondere. Die Zins-
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4. Januar 1936 senkungsaktion, die seit Anfang 1935 den bislang überbürdeten Schuldnern wieder ein freieres Atmen gestattet, hat den lezten Rest der Wuchereinkommen aus früher übertriebenen Zinsforderungen hinweggeschwemmt. Man rufe sich nur einmal ins Gedächtnis zurück, daß es vor fünf Jahren Städte und Gemeinwesen gab, die 10 v. H., 12 v. H. und sogar darüber hinaus an Zinsen für ihre An= leihen bezahlten, ganz abgesehen von noch höher verzinslichen privaten Schulden. Dieſe ungesunden Verhältnisse gehören jedoch der Vergangenheit an, und auch jeder gerechtdenkende Gläubiger wird sich jene unsichere Vergangenheit hoher Zinsen und vieler Zusammenbrüche nicht wieder zurücksehnen. Einkommen aus Kapital, Miete und Renten 400 Millionen RM. Kapitaleinkommen Vermietung und Ver+ 100 "" "" pachtung - 1500 Renten und Pensionen " Zusammen :
- 1800 Millionen RM.
Die Einkommen aus Miete und Pacht sind in der Zeit von 1933 bis 1935 um 100 Millionen RM. gestiegen, da die Bautätigkeit der lezten Jahre und der rasche Zuwachs an neu erbauten Wohnungen die Mieteinnahmen sichtlich vermehrt haben . Trozdem ist aber aus obigen Zahlen deutlich zu ersehen, daß nicht alle Einkommensteile einen kräftigen Zuwachs erfahren haben. Die Einkommen aus Kapital, Miete, Rente uſw. weiſen eine erstaunlich starke Abnahme um 1,8 Milliarden RM. auf. Die neue Lenkung der deutschen Wirtschaft hat es mit sich gebracht, daß die Einkommensströme sich gegenüber jenem vergangenen Zeitabſchnitt langsam mehr und mehr verlagert haben. Der Nationalsozialismus hat in erster Linie die Arbeit der Stirn und der Fauſt ge= fördert. Der Arbeiter, der Angestellte, der Bauer und der Gewerbetreibende sind wieder stärker als in früheren Jahren in die Lage versetzt worden, Verdienste zu erzielen. Auf der anderen Seite ist das große Heer der „ Unterstützungsempfänger" um rund zwei Drittel seines damaligen Bestan = worden zusammengeschmolzen und auch die Überspigung der Zins : einkommen ist verschwunden. Das will natürlich nicht bedeuten, daß der Rentenempfang Nationalsozialismus jedem feindlich gegenüberſtünde. Dort, wo Renten und Pensionen am Blaze sind, sollen sie nach wie vor bestehen. Das beweist die Neuregelung der Kriegshinterbliebenen-Renten, die Regelung der Kleinrenten usw. Und nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zuſammenhang auch das gewaltige Winterhilfswerk, das ja nicht zuletzt auch den Armen und Alten unter den Arbeitsveteranen Unterstützung bringt. Im übrigen aber brauchen wir alle Hirne und alle Fäuste für den Wiederaufbau , denn niemals wird ein neues Deutschland gewaltig erstehen, wenn zwei Drittel der arbeitsfähigen Volksgenossen un tätig und mit färglicher Rente dem ArbeitsE. H. prozeß zusehen müssen.
Die
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REK Folge 3
Sozialpolitik
NSK Es ist heute nicht an der Zeit, von neuen Aufgaben der Sozialpolitik zu sprechen. Was in der jüngsten Vergangenheit be = gonnen wurde, ist fortzusehen , jedoch unter noch entschiedenerer Betonung, daß Sozialpolitik einen Teil der allgemeinen Staatspolitik darstellt, und daß Sozialrecht als politisches Recht zu gelten hat, insofern es auf die Leistungsfähigkeit des einzelnen und den Wert seiner Arbeit für die Volksgemeinſchaft Einfluß nimmt. Wie der Ursprung der deutschen Sozialpolitik in der Wehrhaftmachung des Nachwuchses liegt, im Schuße der Kinder gegen übermäßige Beanspruchung durch die Fabrikarbeit, die nach Auffassung eines preußischen Königs allzu bedenkliche Folgen für die förperliche Konstitution der jüngsten Rekrutenjahrgänge aufwies, so wird auch im neuen Jahr die Sozialpolitik wiederum auf der Ebene des Wehrwillens und der Leistungssteigerung der gesammelten Volkskraft Anerkennung finden müſſen. Kennzeichnend für die bisherigen sozialpolitischen Leistungen des Nationalsozialismus ist die Tendenz, die Planlosigkeit übernommener Ansätze in den verschiedenen Zweigen der Sozialpolitit durch eine dauerhafte Grundlegung zu ersehen, aus der sich eine sinnreiche und absolut erfolgsichere Entwicklung für alle Zukunft ergeben soll . Dieſer Grundzug der neue= | ren Sozialpolitik ist bei gleichzeitiger höchster Anspannung aller wirtschaftlichen Kräfte die Ursache dafür, daß die nationalsozialiſtiſche Sozialpolitik nicht mit billigen Versprechungen und materiellen Besserungen größeren Um= fanges in die Erscheinung trat. Lohnerhöhungen, Leistungssteigerungen der Sozialversicherung mußten hinter der Aufgabe zurücktreten, zunächſt die Arbeit des Volkes selbst und das Recht auf Arbeit zu sichern, auf der anderen Seite das gewaltige das Versicherungswerk, Milliardenwerte des Volksvermögens verwaltet, überhaupt lebensfähig zu erhalten. Die Zahl der Beschäftigten ist in der Zeit vom 31. Januar 1933 bis zum 31. Oktober 1935 von 11,49 Millionen um fast genau 5 Millionen auf rund 16,5 Millionen gestiegen. Die Grundlagen der Invaliden , Angestellten und knappschaftlichen Pensionsversicherung, vor der Machtübernahme durch unerfüllbare Vers sprechungen, sinnlose Leistungssteigerungen und ständig verminderte Einnahmen nahezu vernichtet , sind noch vor dem grundsäglichen Neuaufbau der Sozialversicherung durch die Anwendung gesunder Verfahren grundſäßlich ſolide gestaltet worden. Was diese Arbeit, die in aller Stille geleistet und von der Öffentlichkeit in ihrer Tragbreite vielfach verkannt wird, für die werktätige Be= völkerung bedeutet, ist allein daran zu ermessen, daß rund 20 Millionen Menschen von der Krankenversicherung erfaßt und 2½ Millionen durch die Invalidenversicherung betreut werden . Hier wie dort wurden die Fundamente für die fünftige Entwicklung geschaffen, hier wie dort
im
neuen
Jahr
Maßnahmen die sich er griffen , weitestgehend im Privatleben des einzelnen auswirken. Zwischen diesen Gebieten, die gewissermaßen die Eckpfeiler der Sozialpolitik darstellen , liegen die umfangreichen Maßnahmen auf dem Gebiete des Wohnungsund Siedlungswesens, der Ordnung der nationalen Arbeit und der Reform des gesamten Arbeitsschutes. Für einen Rückblick auf die Arbeiten der Reichsregierung in der Klein siedlung , im Eigenheimbau, im Bau von . Landarbeiterwohnungen , in der Förs derung des Wohnungsbaues, der Altstadtsanierung , ist hier nicht der Raum. Weſentlich ist die Tatsache, daß nicht nur die Grundlagen ausgebaut und gefestigt wurden, ſondern zugleich auch die gesamte Wohnungsproduktion ebenso wie der Investitionsaufwand eine erheb= liche Steigerung erfuhr, wobei ein Zeichen wachsenden Vertrauens die Beteiligung öffentlicher Mittel erheblich gestiegen ist. Das Ziel, alle Unterkünfte menschenwürdig zu ge= stalten und für alle Volksgenossen, die siedlungswillig und siedlungsfähig sind, tatsächlich Siedlungsmöglichkeiten zu beschaffen, ist durch die neue Ordnung im Wohnungs- und Siedlungswesen wesentlich nähergerückt. Das neue Jahr wird für die Ordnung der nationalen Arbeit einen weiteren Gewinn an Vertrauen und gemeinsamer Schicksalsgeſtaltung innerhalb der Betriebe verzeichnen müſſen. Die Überwindung des Klassengegensatzes und des überſteigerten Kollektivismus iſt von ſo kühnem Wurf, daß die konkrete Einzelver = wirklichung erst in Jahren und Jahrzehnten allgemein folgen kann. Noch sind die Freuden des Treuhänders der Arbeit sehr stark von Enttäuschungen und Sorgen überschattet, noch bedarf es im ursprünglichen Umfange der sozialen Ehrengerichtsbarkeit und der überbetrieblichen Regelung der Arbeitsbedin= gungen. Die deutsche Unternehmerschaft hat sich im Jahre 1936 klarer und eindeutiger noch als bisher der Bewegungsfreiheit und der Führungsrechte würdig zu erweisen , die ihr das Geſeß zur Ordnung der nationalen Arbeit eingeräumt hat. Die Möglichkeiten der privaten Initiative innerhalb der Betriebsordnungen sind noch wenig erkannt und nur in bescheidenem Maße aus gebaut worden. Hier ist der Raum für die Leistungsbewertung, die sich zugunsten der arbeitenden Volksgenossen über die Mindeſt= regelungen der Tarifordnung erheben soll . Das entscheidende Ereignis wird für die Ordnung der nationalen Arbeit der Erlaß eines Gesezes sein, das im Geiste der A.O.G. das Arbeitsverhältnisses Recht des regelt. Nicht geringer an Bedeutung, grundlegender aber für die Zukunft wird das Ge = jeg über die Berufsausbildung und Berufserziehung der deutschen Jugend sein, das ebenfalls für 1936 angekündigt wurde. Diese Schöpfung des Nationalsozialismus wird in demselben Maße wie das im neuen Jahre erwartete Gesetz über die Arbeitszeit der Kinder
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und Jugendlichen stärksten Anteil haben an der beruflichen Ertüchtigung des Nachwuchses . Mit diesen fundamentalen Gesezen bekennt sich die deutsche Sozialpolitik wieder am eindeutigſten zu ihrem Wesen und Ursprung, zu ihrem ſtaatspolitischen Charakter schlechthin. Der Staat folgt mit ihnen dem Weg seiner Jugend, die im Reichsberufswettkampf die allseitige Ertüchtigung angebahnt hat und mit Recht vom Berufsausbildungs- und Arbeitszeitgesetz die ge= sezlichen Grundlagen zur weiteren Entfaltung ihres Ertüchtigungswerkes erwarten darf. Die neue Regelung der Arbeitszeit für Kinder und Jugendliche wird im neuen Jahr nur den Anfang einer Gesamtreform des deutschen Arbeitsschußes darstellen. An die Stelle der in jahrzehntelanger wechselvoller Entwicklung entstandenen, in Novellen der Gewerbeordnung, in selbständigen Gesetzen und Verordnungen, reichs- und landesrechtlichen Vorschriften zersplitterten Regelung wird eine eine Zusammenfassung aller Arbeitsschuß vorschriften in einem einheitlichen Gesezes werk treten. Auf den Gesundheits- und Gefahrenschuß, die Ord= nung der Heimarbeit trifft das gleiche zu, was grundsätzlich über die Tendenz der bisherigen
Sozialpolitik und die Aufgaben in der Zukunft gesagt wurde. Die ersten Jahre nationalsozialistischer Sozialpolitik haben Grundlagen geschaffen, die über Erfolg und Dauer der künftigen Entwicklung entscheiden werden. Einer oberflächlichen Betrachtung möchte sich die Vielgestaltigkeit des sozialpolitischen Geschehens in eine Unzahl zusammenhangloser Einzelmaßnahmen auflösen . Das Jahr 1936 wird dagegen im gesamten Volk die Erkenntnis tiefer begründen müſſen, daß die Sozialpolitik in all ihren Zweigen nicht dem armen und schwachen Individuum an ſich, sondern der gesunden Volkskraft schlechthin dient. Die Maßnahmen aller Träger der Sozialpolitik aber, vom einzelnen Betriebsführer bis zum Treuhänder der Arbeit, im Siedlungswesen ebenso wie in der Sozialversicherung, werden noch entscheidender von der Verpflichtung bestimmt sein, daß jede sozialpolitische Handlung von politischer Bedeutung ist, und daß es gilt, immer und überall die Belange des Staates wahrzunehmen, ja, a us schließlich in der Verantwortung gegenüber diesem Staat Sozialpolitik zu leisten. Hans Lufft.
Nachrichten
Haussuchung durchgeführt und 1100 Pfund kommunistische Propaganda-Literatur beschlagnahmt. Die Schriften sollen von Detroit nach Kanada eingeschmuggelt worden ſein.
Pg. Kolb zum Oberregierungsrat befördert NSK Der Reichsgeschäftsführer des N.S.L.B. und Hauptstellenleiter des Amtes für Erzieher, Pg. Max Kolb, ſeit 17. März 1933 als Beauftragter Hans Schemms, dann als Regierungstat 1. Klaſſe am Bayerischen Kultusministerium wirkend, wurde zum Oberregierungsrat be= fördert. Pg. Kolb hat sich besonders um die Gründung des N.S.L.B. verdient gemacht in selbstloser Hingabe Seite an Seite mit Schemm das Werk ausgebaut und nach dem Tode Hans Schemms das Erbe betreut. Der Erzieherschaft Bayerns und des Reiches ist Pg. Kolb als ein aufrechter Streiter für die Idee Adolf Hitlers und als verdienter Schulmann bekannt !
Stimmen des Auslands
Die kommuniſtiſche Internationale wühlt in Kanada NSK Wiederholt brachte die kanadische Presse in den letzten Wochen Nachrichten über die verstärkten Umtriebe kommunistischer Elemente in Kanada. So teilt „Toronto Daily Star“ u. a. mit, daß die Polizei aus Windſor Nachricht über ein tommunistisches Propagandalager erhalten habe. Es wurde darauf hin eine
„Mail“ und „ Empire" melden, daß auf der Universität in Toronto ein kommunistischer Klub gebildet worden sei, der mit einer größeren Versammlung vor die Öffentlichkeit trat. Etwa 40 Studenten waren anwesend und der Redner forderte dazu auf, eine Einheitsfront zu schaffen. Des weitern wurde erklärt, vor der Machtübernahme durch den Kommunismus müſſe eine Periode des Sozialismus vorausgehen. In einer weiteren Meldung erklärt „ Mail “ und „ Empire", daß in Montreal eine Aus stellung kommunistischer Literatur organisiert worden sei. Man beabsichtige damit auf die Gefahren, die Kanada durch die Wühlarbeit des Kommunismus drohen, hinzuweisen. Das Blatt schreibt weiter : Hunderte von Zeitungen, Zeitschriften, Flugblättern, Dokumenten und Karikaturen werden in der Ausstellung gezeigt. über dem Eingangstor der Ausstellung befindet sich eine Tafel, die eine Spinne mit Hammer und Sichel auf dem Rücken zeigt und gerade damit beschäftigt ist, die Erde zu umgarnen. Man liest darunter die Worte : Die rote Eroberung Der Kommunismus ſpinnt sein Nez um die Welt. Auf einem anderen Plakat wird mitgeteilt, daß 40 Zeitungen von den Maritine-Distrikten bis nach Britisch-Kolumbien die Arbeit der Zersetzung betreiben. Die Ausstellung soll besonders für Schulen und Lehrer, sowie religiöse Verbände bestimmt sein.
Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N S. D. A. P.. München • Berlin Versand : Cher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostichedkonto München 113 46) zu richten
Vartei - Korrespondenz
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUP
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NSK Folge 4
Die NSK Randbemerkung :
Die beiden NSK Man kann jede Tat unter zwei Gesichts- / punkten sehen. Der eine ist, daß man in ihr das wirklich schöpferische, den neuen Willen , der in jeder vorwärtsstoßen Handlung liegt , erkennt. Der andere aber ist der Gesichtspunkt der ewigen Kritik, der in seiner Gehässigkeit nichts Positives mehr anerkennt.
Es gibt eine große historische Leistung. die nicht ihren Bedmesser gefunden hätte , der immer und auch jedes mit nörgeln= der oder auch eifersüchtig gemeiner Kritik begleitet hätte. Auch dem großen Einigungswerk Bismards haben solche Zeitgenossen gegenübergestanden. Wer spricht heute noch von ihnen? Wir Nationalsozialisten können uns mit diesem Beispiel zufrieden geben, wenn wir die Gehässigkeit sehen, mit der die zeternden Emigranten in jeder Handlung und Maßnahme des nationalsozialistischen Deutschlands etwas Anstößiges entdecken und dann nur noch dieſes Anstößige und nichts anderes sehen. Wenn es nach ihrer Darstellung ginge, müßte Deutschland schon wenige Tage nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler zusammengebrochen und im Chaos untergegangen sein.
Auf den Boden dieser Art der Kritik hat sich
Die in
Geſichtspunkte nun wieder einmal auch die englische Zeitung ,,News Chronicle" begeben. Am vergangenen Sonntag haben in ganz Deutschland alte Frontsoldaten, die in dem 4½jährigen Ringen unſeres Volkes mit einer Welt von Feinden schwerste Opfer gebracht haben, blind geschossen oder zu Krüppeln wurden, dem Volk gezeigt, daß für sie der Dienst an der Gemeinschaft mit diesem Opfer nicht beendet ist. Sie haben mit der Sammelbüchse in der Hand gestanden und ſich erneut in den Dienſt deš Volkes gestellt, gegen Hunger und Kälte ihrer Volksgenossen gekämpft, wie ſie einst die Heimat verteidigt haben. Derjenige aber, der keine Not empfindet, mußte sich sagen, was ist das Opfer weniger Groschen für dein Volk im Vergleich zu den Opfern an Blut und Leben , die die Soldaten des großen Krieges für ihre Nation ge = bracht haben. Am gleichen Tage ging der Berichterstatter des englischen Blattes durch die Straßen und sah diese alten Soldaten. Aber er sah nicht die Tat, die hier einem großen Willen Ausdruck gab. Er sah nur, daß „ blinde und verkrüppelte Frontkämpfer“ „ aus ihrem Leiden Kapital schlugen". Der Berichterstatter wollte das nationalsozialistische Deutschland treffen und schlug sich selbst.
Betätigung
der sozialen
NSK Ausgangspunkt jeder Betätigung in der sozialen Selbstverwaltung ist die Betriebsgemeinschaft. In ihr hat der einzelne Volksgenosse seine selbstverwalterischen Fähigkeiten und Kräfte einzusetzen, um an der inneren Geschlossenheit dieser Gemeinschaftszelle
Selbstverwaltung
mitzuarbeiten. tatkräftig Ihre schicksals gebundene Einheit zu schaffen und gesund zu erhalten, ist grundlegende Voraussetzung für jedes daseinsfördernde Wirken der sozialen Selbstverwaltung auf den nächsthöheren Ebenen. Die in ihr tätigen und aufbauenden Kräfte
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6.1
NSK Folge 4
vermögen sich nur dann in den einzelnen Fachschaften sinnvoll auszuwirken, wenn sie hier zweckbewußt zum Einsatz gebracht werden können. Aus der inneren Geschlossenheit des Betriebsganzen erwächst erst die in sich geordnete Reichsbetriebsgemein = chaft mit ihren Untergliederungen und führt den Einsatz aller wirkenden Kräfte zur Hebung des nationalen Lebensstandards herbei. Da unterste organisatorische Glied der soziaken Selbstverwaltung ist der Vertrauensrat mit seinen einzelnen Angehörigen und ihren Helfern. An ihn müssen alle Zweifelsfragen und Rechtsfälle herangetragen werden und er hat die notwendigen Schritte einzuleiten und durchzuführen. In dieser Beziehung entstehen für den einzelnen Betriebsangehörigen Verpflichtungen nach zwei Richtungen hin : Einmal muß er sich bei seiner Mitarbeit an der sozialen Selbstverwaltung dieses ihres unterſten Organes wirklich bedienen und es nicht aus irgendwelchen persönlichen oder sachlichen Gründen übergehen wollen. Zweitens hat der einzelne Betriebsangehörige mit darauf zu achten, daß jedes Mitglied des Vertrauensrates seinen Verpflichtungen in vollem Umfang tatsächlich nachkommt und dadurch seine aufbauende Wirkung bewahrt. Als die oben erwähnten Helfer des Vertrauensrates find die einzelnen Vertrauensmänner und die innerbetrieblichen Blockwalter der D.A.F. anzusehen. In Großbetrieben, in denen der einzelne Gefolgsmann häufig noch keine persönliche Verbindung zu dem einzelnen Vertrauensmann besigt, soll diese eben über den ihm persönlich betannten Blockwalter der D.A.F. geschaffen werden. Etwaige Beschwerden , über einen Blockwalter oder Vertrauensmann sind stets zunächſt an den Betriebswalter der D. A. F. oder den Zellenobmann der N.S. B. Ö. zu richten. Diese sind die unmittelbaren Vorgesezten der ersteren in sozialpolitischer Be= ziehung oder haben zumindest die Macht, sie durch höhere Organe zur Verantwortung ziehen zu laſſen. Nur wenn auch Betriebswalter der D.A.F. oder Zellenobmann der N.S.B.O. versagen, darf der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft bzw. der entsprechenden Untergliederung im Gau oder Kreis oder der Treuhänder der Arbeit eingeschaltet werden. Das gilt auch dann, wenn der Betriebsangehörige mit der nach Beratung im Vertrauensrat getroffenen Entscheidung seines Betriebsführers nach bestem Wissen und Gewissen nicht einverstanden zu sein vermag . Die Regelung jeder innerbetrieblichen Tagesfrage vollzieht sich also, das sei nochmals ausdrücklich betont, über den Blockwalter bzw. einze Inen Vertrauensmann und Betriebswalter bzw. Zellenobmann im Vertrauensrat der Betriebsgemeinschaft. Der Blockwalter ist „ die oder unterste Stüße" des Betriebswalters Zelle nobmanns, und deren einzige Aufgabe ist es, „ aus dem Betrieb einen Musterbetrieb zu machen“. Hierbei sind sie auf die ver = antwortungsbewußte Mitarbeit
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jedes Gefolgsmannes angewiesen und werden von der Reichsbetriebsgemeinschaft in ihren Handlungen überwacht. Als Amts= walter unterliegen sie außerdem genau wie jeder Vertrauensmann einer erhöhten Verantwortung vor dem sozialen Ehrengericht. Dessen Rechtsprechung kann nur vom Treuhänder der Arbeit erwirkt werden, der im übrigen auch die Fälle entscheidet, deren endgültige Klärung innerhalb der Betriebsgemeinschaft selbst aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist. Bis zu ihm greifen überhaupt nur die innerbetrieblichen Angelegenheiten der sozialen Selbstverwaltung. Für die Klärung sozialpolitischer Fragen überbetrieblicher Art sind die Arbeitsaus Arbeitskammern zu= ſ ch ü s s e und ständig. In ihnen sizen sich Unternehmen und Gefolgschaftsmitglieder in gleicher Anzahl ge= genüber und treffen die Entscheidung bezüglich des Materials, das aus den einzelnen Betriebsgemeinschaften als volkswirtschaftlich von Bedeutung anfällt. Ihnen zur Seite steht das Arbeitswissenschaftliche Institut der D. A. F., das alles sammelt, was an besonderen Leistungen auf den einschlägigen Fachgebieten hervorgebracht wird . Innerhalb jeder Betriebsgemeinschaft erfolgt also unter Mitwirkung des Treuhänders der Arbeit und der zuständigen Reichsbetriebsgemeinschaft die Ausrichtung der betrieblichen Einheiten nach dem volkswirtſchaftlichen Nugen. Der Einsatz der einzelnen Fachschaften und die Regelung aller sie betreffenden sozialen und wirtschaftlichen Fragen wird unter Beihilfe der Arbeitsausschüsse, Arbeitskammern und des Arbeitswissenschaftlichen Instituts herbeigeführt. Von ihnen besteht über den Reichsarbeits- und Wirtschaftsrat eine direkte Verbindung zur Leitung der Deutschen Arbeitsfront und damit zur Führung der Nation und des Staates. Aus diesem stufenförmigen Aufbau der sozialen Selbstverwaltungsorganisation geht eindeutig hervor, daß nur aus der Ordnung und Gesunderhaltung jeder kleinen Einzelzelle die Geſundung der ge= samten Nation und ihrer Wirtschaft erwachsen kann. Damit wird gesagt, daß die Mitarbeit jedes Volksgenossen an der sozialen Selbſtverwaltung von entscheidender Bedeutung für das Wohl und Wehe der Nation ist. Ihr verantwortungsbewußter Einſaß hat innerhalb der Betriebsgemeinschaft zu erfolgen, um sich über diese und die Reichsbetriebsgemeinschaft auf die gesamte Volkswirtschaft auszuwirken. Die entschlossene Übernahme der Selbſtverantwortung jedes einzelnen Volksgenossen ist daher unbedingte Lebensnotwendigkeit für die Nation, wobei die Erhaltung des Arbeitsfriedens in ihr eine eiserne Selbstdisziplin erfordert. Diese hat sich vor allem in der zweckentsprechenden Benuzung der einzelnen selbstverwalterischen Stellen an Hand ihres organisatorischen Stufenaufbaues zu äußern. Grundlegender Gedanke bei der Mitarbeit an der sozialen Selbstverwaltung muß die Überzeugung sein, daß jeder Mensch das Schicksal seiner Gemeinschaft mit gestalten hilft und an ihrem Los entsprechend teilnimmt.
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Vom Alleinſein“ „ NSK Unter dem Signum Kln . bringt die Frankfurter Zeitung" eine beschauliche" Be= trachtung über das Thema : Vom Alleinſein. In dieser kaum 60 Zeilen lange Notiz beginnt der Verfaſſer ſeine Betrachtung mit einem kurzen Ausschnitt aus Dostojewskijs „ Totem Haus". Dostojewskin schildert hier aus seiner sibirischen Sträflingszeit die furchtbaren seelischen Qualen des ewigen Zusammen seins mit seinen Leidensgenossen. „ Bei der Arbeit stets unter der Aufsicht der Wachen, zu Hause mit 200 Schicksalsgefährten zusammen, und nicht einmal, nicht ein einziges Mal allein !" Wer weiß davon so fährt jezt Herr Kln. unvermittelt fort daß dieses Leid heute auf Unzähligen lastet ? Zwar milder, so meint er - weil der Zwang des ewigen Zuſammenseins mit anderen nie ganz ohne Ausnahmen ist und vielleicht auch erträglicher, weil viele schon so abgestumpft sind, daß sie es für selbstverständlich halten, aber, das ist der Sinn dessen, was er in folgendem meint, die Unterschiede sind verglichen mit dem, was Dostojew= stij zu erleiden hatte, nur graduell. Etwas milder , aber im Großen und Ganzen dasselbe. Schon diese Gegenüberstellung ohne Nachdenken darüber, was in Wirklichkeit hinter den gegebenen Vergleichen steckt, ist eine Verhekung, die ja gerade durch Leichtfertigkeit und Gewiſſenlosig= feit gegenüber deutschen Menschen die jüdisch kapitalistischen Methoden der letzten hundert Jahre in die Zuſammenpferchung der Großstädte getrieben wurden, aus der sie heute durch die systematische Arbeit und Opfer bereitschaft des Nationalsozialismus befreit werden sollen. Erst zwischen Weihnachten und Neujahr konnte wieder in Berlin das feierliche Richtfest für 2000 neue Wohnungen im Theater des Volkes gefeiert werden, die ausschließlich Laubenbesizern zur Verfügung gestellt werden, um ihnen eine menschenwürdige Behausung zu schaffen, deren Mietzins auch ihrem Einkommen Aber abgesehen davon, erschwinglich ist. diese Gegenüberstellung ist auch deswegen eine nicht scharf genug zu verurteilende Bosheit, weil jeder Mensch zugeben wird, daß die ein ganzes Jahrzehnt durchgeführte Isolierung und Zusammenpferchung mit Strafgefangenen in Sibirien mit dem Leben selbst der ärmſten Familie überhaupt nicht verglichen werden fann.
Aber kommen wir auf den Kern der Dinge : Der Auffassung der Frankfurter Zeitung" von der Gemeinschaft. Das bis dahin Gesagte war nämlich für den Literaten eben nur das Vorspiel, um sich gegen die nationalsozialistische Auffassung von Volk und Gemeinschaft zu wenden. „Das ist das doppelte Gesicht jenes Ver= maffungsprozesses - so fährt Herr Kĺn. in seiner Betrachtung fort - der sich vor allem in den großen Städten vollzogen hat, daß die Menschen miteinander einſam bleiben und doch nicht allein
sind. Zwiespältig wie die Sache selbst, sind auch die Wünsche, die sich daran knüpfen : der eine ist der, welcher aus der Einsamkeit in der Maſſe wieder nach echter Nachbarschaft und Gemeinschaft rust, während der letzten Jahre schien es, als ob dieser, nur dieser Ruf gehört werden sollte. Kürzlich hat nun Reichsamtsleiter Dr. Groß in einem Auffah ,,Kampf der Verstädterung" im Völkischen Beobachter" auch wieder an jenen anderen Wunsch erinnert : daß Gemeinschaft nämlich nur die eine Seite unseres Lebens sei, ja, daß man ihrer sogar zu viel tun könne : „ Die Erholung des Menschen kann“ so schreibt Dr. Groß in dem Auffak — „ und soll nichts anderes sein, als das Wiedergewinnen des Alleinseins für einen Augenblick, nicht im Sinne des Individualismus, ſondern einfach im Besinnen auf Kräfte und Anrufung von Kräften. Ich kann wicht fortwährend in Gemeinschaft leben, oder ich werde in dieser Gemeinschaft minderwertig und klein." Soweit das Zitat, das Kln. dem Aufsatz von Dr. Groß entnimmt und hier in einen ganz anderen Zusammenhang stellt. Kln. schließt seine Betrachtung mit den Worten : „ Wer möchte dem Drängen nach Gemeinschaft, daß sich allenthalben (und schon seit langem ) regt, Abbruch tun ? Keiner ! Und doch ist es gut, wieder daran erinnert zu werden, daß Gutes eben nur im Maßhalten gut bleibt. Und wenn man also heute Gemeinſchaft organisiert und exerziert, so wäre zugleich zu bedenken, zuweilen sei es auch notwendig, daß - der Mensch allein sei."
Wir haben hiermit die Notiz des Kln. wörtlich wiedergegeben, und können jezt dem Leser selbst das Urteil darüber überlassen, wie hier von der Frankfurter Zeitung" nationalsozialistisches Denken und Tun gewandelt wird. Die Feierstunden des Nationalsozialismus, in denen angefangen vom Führer das deutsche Volk jährlich bis zum schlichtesten Volksgenossen einige Male an symbolischen Wendepunkten der deutschen Geschichte seine Kampf- und SchicksalsFrankfurter gemeinschaft erlebt, vergißt die Zeitung ganz. Die Veranſtaltungen von „ Kraft durch Freude" sind ihr Vermaſſungsprozeſſe ; die Erziehung der deutschen Mannschaft in S.A. und S.S., in dem N.S.K.K. und der D.A.F., was ist sie für die Frankfurter? Daß vom Nationalsozialismus nicht Gemeinschaft im räumlichen Beisammensein von einzelnen Menschen gemeint ist, sondern daß es ihm auf die seelische Haltung allein, ganz allein ankommt , die im Nächsten den Bruder und Schicksalsgenossen sieht, und sich ihm auf Gedeih und Verderb , im Glück und Unglück verbunden weiß, das brauchen wir wohl nicht erst noch einmal zu sagen. Daß in dieser seelischen Haltung das Zusammenkommen vieler Volksgenossen, wo es auch immer sei, erst seinen Sinn bekommt, und daß die nationalsozialistische Führung auf jeden Aufmarsch und jede Versammlung verzichten würde, wo dieser Sinn nicht sichtbaren Ausdruck gewönne, das steht genau so feſt.
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Eine unzeitgemäße Verwechslung
,, Und
wollen
Sie
Offerte
machen
NSK 3ch bin vom Gaureferenten für Reisen, Wandern und Urlaub herbestellt, ich . . ." ,,Vier Treppen bitte, Zimmer Falkenhorst !" „Wie bitte?"
Fahrstuhl
ist
links,
Aber der Pförtner hat viel zu tun, heute ist großer Tag im Gauamt ,,Kraft durch Freude", eine Sprechstunde jagt die andere, da will ich denn allein mein Heil versuchen .. Im " Vierten" sieht es indes gar nicht aus wie auf einem windigen Raubvogelhorst, sondern wie in einem modernen Verwaltungsgebäude, mit dem Unterschied, daß die Räume des Amtes für Reiſen, Wandern und Urlaub wie auch die andern Räume in dem „ Kraftdurch-Freude"-Haus der Gauleitung — alleſamt in freundlichen Farben gehalten und mit allerlei Erinnerungsstücken von den verschiedenen Fahrten geschmückt sind. An der Tür des Zimmers aber, in dem der Gaureferent arbeitet, ist ein hübsches Erzeugnis der oberbayerischen Volkskunst angeheftet : Ein Bauerngemälde , blau, rot und weiß auf einer Eichenplatte. Ein Falke ist darauf zu ſehen, der von seinem Horſt . über die Berge hinsieht. „Das ist eins der vielen Geschenke“, so erflärt mir der Referent, ,,die wir von unsern Fahrten mitgebracht haben. Die Volksgenossen, bei denen unsere ,,K.d.F."-Fahrer zu Gaste sind, die Ortsgruppen der D.A.F., die Gemeindevorstände, alle eifern um die Wette, uns mit Andenken bepadt auf die Heim = reise zu schicken , wenn die schönen Tage des Kraft-durch-Freude"-Urlaubs vorüberge= gangen sind. Hier bitte, sehen Sie sich einmal diese vergrößerte Kuhglode aus Berchtesgaden an, prüfen Sie doch einmal den Klang . . . ! “ Ich lasse mich nicht lange bitten, es klingt, als läute einer eine kleine Kirchturm -Glocke ! Aber schon steht ein Abteilungsleiter mit einer großen Sammelbüchse vor mir. Er lächelt schadenfroh und weist auf ein großes Schild aus Berchtesgaden. hinter der Kuhglode „Mißbrauch bei Strafe verboten !" steht da zu lesen. Und darum kostet es jezt ein paar Groschen! ,,Es gibt niemand, der nicht in Versuchung kommt, an der Kuhglocke zu bimmeln, wenn er uns besucht. Das haben wir einfach für die Winterhilfe geschäftlich ausgenügt !" freut sich der Referent. ,,Sie erleben doch sicher manches Lustige während Ihrer Tätigkeit. Es sind gewiß nicht alle Engel geworden durch das sozialistische Werk „Kraft durch Freude“, und seltsame Käuze wird es auch zu allen Zeiten geben!" ,,Ja, da kann ich Ihnen viel Ulkiges erzählen . Aber ich will vorausschicken, daß wir — und wir dreschen hier keine Phrasen, sondern
mir
umgehend
.
arbeiten mit Fahrplänen, Arbeitergroschen und den Verkehrsbehörden, alles reale Dinge also -fast nur Freude haben in unserer Tätigkeit. Es ist unmöglich, das Maß von Dankbarkeit und Glück in Worte zu fassen, das unſere Urlauber mündlich und in Briefen wiedergegeben Wenn wirklich einmal einer das haben. sozialistische Werk der D.A.F. mit einem Unterprivatwirtschaftlichen nehmen verwechselt, dem gegenüber er ,,Geschäftsdeutsch“ sprechen und „ die Preise sorgfältig auskalkulieren" muß, dann lachen wir ihn tüchtig aus, und er ist kuriert. Da hat uns ein Mann, der gewöhnt ist, Jahr für Jahr seine Sommerreise zu machen und von der Lichtnot eines großstädtischen Arbeiters keine Ahnung hat, einen Brief geschrieben, der lautet ungefähr so :
,,An das Urlaub".
Reisebüro
Reisen,
Wandern ,
Die Gesellschaft, mit der ich jährlich meine Sommerreise zu unternehmen pflege, ist äußerst kulant, und kann ich ihr meine vollſte Zufrieden= heit ausdrücken. Dem Rufe des Führers folgend, stelle ich mich zur Verfügung, um durch Unterstützung Ihres Reisebüros „ Kraft durch Freude" " das ganze Werk des Führers zu fördern. Ich erkläre mich bereit, eine Fahrt mit Ihnen versuchsweise zu unternehmen, und wollen Sie mir umgehend Offerte machen über eine Fahrt nach Norwegen ; Vorbedingung wäre Beschaffung einer Einzelkabine, da ich ärztlich nachweisen kann, daß mich mein Beruf start aufregt . . ." „ Und was haben Sie dem Mann aus dem Lande Vorgestern geantwortet ?" „Wir haben ihm einen Brief geschrieben, ausnahmsweise, obwohl wir ihm sonst nur das Programmheft gesandt hätten. Aber wir haben ihm doch mitteilen müſſen, daß Volksgenossen mit einem Gehalt wie dem seinen an die Berufsverkehrsverbände zu verweisen sind, die den verwöhntesten Ferienreisenden gegen ent= sprechende Bezahlung zu befriedigen vermögen". ,,Das war ja immerhin ein zahmer Fall, haben Sie noch etwas auf diesem Gebiet auf Lager?" „Ja“, lacht der Referent, und seine Kame= raden an den Schreibtischen nicken verſtändnisvoll, die „ Baronin" ! Und er berichtet : ,,Auf unsere Anfrage nach preiswerten Quartieren mit guter Verpflegung reagierte auch eine Dame, die früher „ nur bessere Herr = schaften" durch Zeitungsinserate suchte, in den letzten Jahren aber mit ihrem Häuschen am Ostseestrand nicht allzu große Einnahmen er= zielen konnte. Wir erklärten uns einverstanden, in die beiden am besten erhaltenen Zimmer junge Leute einzuquartieren , und alles schien in Ordnung. Kaum waren aber die Gäste an-
ཝཊྛཱ ཱ
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gelangt, als sich die gute Dame hinsette und uns einen gewaltigen Schreibebrief ins Haus sandte : . . . meine Enttäuschung war maßlos ! Ich dachte Arbeiter mit schwieligen Fäusten und herkulischem Bau , Steinſezer oder Eisengießer. die verbissen werken , empfangen zu können, Leute, die mich angeregt hätten in ihrer gewaltigen Urfraft ; aber es kamen lauter kleine Leute, Krimskramshändler und so, mit Manieren !!! Ersparen Sie mir, meine Herren, die Beschreibung dessen, was ich . . ." ,,Man sieht, die Dame las gerne Marlittund Heimburg-Romane!" sagt der Referent, ,,dabei hätte sie um ein Haar die „ schwielige Urkraft“ zu ſpüren bekommen , denn sie stellie ohne unser Wiſſen in die Zimmer doppelt so viel Betten auf und wollte noch eigene Quartiergäſte darin unterbringen. Da mag sie denn auch gemerkt haben, daß die adretten „ kleinen Leute" wirklich Hand-Arbeiter waren, nur daß sie nicht den „Blauen“ anhatten, sondern ihre gute Kleidung. Viele Auslandsblätter haben ja festgestellt, unsere Fahrtteilnehmer seien durchweg ,,Bessergestellte"; das geschah zu Unrecht. Denn unsere
Urlauber sparen nicht nur für die Reise, sondern auch für ihre Ausrüstung, Kleidung, Wäsche, Schuhe und so fort. Auf der MadeiraFahrt fiel es der dortigen Bevölkerung und auch andern Ausländern geradezu auf, wie gut unsere Urlauber gekleidet waren. Es war ordentlich schwer, sie davon zu überzeugen, daß die Mehrzahl der Teilnehmer keine „ Bessergestellten", sondern einfache Arbeiter waren. Oft mußten unsere Leute erst ihre riſſigen Arbeitshände vorweiſen, bevor ihnen die ausländischen Berufskameraden glaubten, daß sie teine ,,Vergnügungsbourgois" waren !" Ich verabschiede mich von dem Gaureferenten . Zwei Ferngespräche sind angemeldet, ein Arbeitskamerad steht ungeduldig mit der Unterschriftsmappe neben uns, und ein auswärtiger Amtswart möchte empfangen werden . . . Das Generalkommando „ Kraft durch Freude" eines deutschen Gaues arbeitet ! Keine Minute iſt zu verlieren ; es geht um Kraft und Freude deutscher Menschen, die es mitunter noch nicht begreifen können , daß ihnen die Deutsche Arbeitsfront das geben will, was früher nur ein Privatvergnügen der feinen Leute mit den dicken Geldbeuteln war ... M. H. de Brentani,
Nachrichten
Reichskassenverwalter der einzelnen Gliederungen benannt :
Schulungstagung des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgeſellſchaft im Deutschen Frauenwerk NSK Berlin, 6. Januar. Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft im deutschen Frauenwert hält vom 6. bis 11. Januar eine Schulungswoche für Kolonialfrauen in den Räumen der Reichsarbeitsrichtschule der N.S.-Frauenschaft in Berlin ab. Die Teilnehmerinnen sind vorwie = gend Gauverbandsvorsitzende des Bundes , die aus allen Teilen des Reiches herbeikommen, um sich über die heutigen Aufgaben und Ziele ihrer Arbeit in den früheren deutschen Kolonien unterrichten zu lassen. Der Frauenbund unterzieht sich damit einer sehr dankenswerten Aufgabe, da neben der kolonialen auch eine nationalsozialistisch- weltanschauliche Schulung hergeht, in der die Kolonialfrauen besonders auf ihre Verantwortung der heranwachsenden Jugend gegenüber hingewiesen werden.
Ein Referat der Reichsfrauenführerin , Frau Gertrud Scholz - Klink wird der Schulungswoche eine besondere Bedeutung geben.
Parteiamtliche
Nachfolgend gebe ich die Reichskaſſenverwal, ter der Gliederungen der N.S.D.A.P. gemäß Paragraphen 13, 14 und 20 der ersten Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. April 1935 (RGBI. 1, Seite 583) bekannt : Georg Pappes, tomm. Reichskaſſenverwalter der S.A. , München, Oberste S.A.-Führung, Barerstraße 11 ; Oswald Pohl, Reichskaſſenverwalter der S.S., München, Reichsführung S.S. , Gabelsbergerstraße 31 ; August Koebele, Reichskaſſenverwalter des Nat.-Soz. Kraftfahrkorps, München, Korpsführung Nat.-Soz. Kraftfahrtorps, des Briennerstraße 41 ; der Georg Berger, Reichskassenverwalter Hitler-Jugend (einschl . des Jungvolks, des Bundes Deutscher Mädel und der Jungmädel) , Berlin NW 40, Reichsjugendführung, Kronprinzenufer 10 ; Martin Froschauer, Reichskaſſenverwalter des Nat. Soz. Deutschen Studentenbundes, München, Reichsführung des Nat.-Soz . Deutſchen Studentenbundes, Barerstraße 15 ;
Bekanntgabe
Die Reichskassenverwalter der Gliederungen der N.S.D.A.P. NSK Der Reichsschahmeister der N.S.D.A.P. hat in der nachstehenden Bekanntgabe die
Hans Wolff, Reichskasserverwalter der Nat.Soz. Frauenschaft, München, Reichskassenverwaltung der Nat.- Soz . Frauenschaft, Barer= straße 15. München, den 4. Januar 1935.
gez.: Schwarz.
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Gonderdienft
Die
deutſche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Unſere Ausrichtung für das Jahr 1936 Eine Rede der Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz-Klink an die deutschen Frauen NSK Die deutschen Frauen aller Schichten und Organisationen ſtehen zu Beginn des neuen Jahres vor dem Führer der Deutschen und danken ihm dafür, daß er unser Volk am Leben erhalten und wieder zu sich selber geführt hat. Wir haben nach besten Kräften versucht, unsern Anteil an diesem Sich selbst - Wieder = finden“ zu erkennen, und all unsern Frauen und Mädchen zum Erleben werden zu laſſen. Was in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist, werden die künftigen bringen, das glauben wir heute mehr denn je, weil jedes Arbeitsjahr bei allem Schweren, vor das wir immer wieder gestellt waren, ein Jahr unerhörten Kräftemessens, und damit ein Jahr des Kräftewachsens, gewesen ist. Männer und Frauen dieses Volkes stehen zu Hunderten und Tausenden draußen in ihren Ortsgruppen und Kreiſen und wiſſen, daß diese Kräfte, die sie alle so bitter nötig brauchen, in ihnen wachsen konnten, weil der Führer an das Gute und Starle in ihnen allen ge= glaubt hat. Darum ist es auch unſere, ſeiner Gefolgsleute größte Aufgabe, in den uns anvertrauten Menschen diesen Glauben an sich selbst zu wecken, zu stärken und in Taten umzusetzen. Dieser innere Befehl ist für Mann und Frau gleichermaßen verpflichtend, für den Werktätigen ebenso wie für den geistig schaffenden Menschen unseres Volkes. Die nationalsozialistische Bewegung sieht in Mann und Fraugleich wertige der Träger Zukunft Deutschlands ; sie fordert allerdings mehr als jemals , daß jeder von beiden seine wesensgebundenen Aufgaben voll und ganz er = füllt. Der Frau werden also außer der Sorge um eigene Kinder in erster Linie die Dinge zur besonderen Betreuung anheimgestellt werden müssen , die ihrer Sorge als Mütter der Nation bedürfen. Hierher gehören vor allem all die Gedanken über Familienrecht und Familienpflege , Jugendrecht und Jugendschuß, ebenso wie die Ausrichtung der gesamten Berufswege, die die deutsche, weibliche Jugend in nächster Zeit gehen wird ; wissen wir doch, daß noch mancher Mann und manche Frau arbeitslos beiseitestehen, und daß infolgedessen noch manche Umstellung gerade in der Frauenberufsarbeit nötig sein wird . Wir bejahen diese zeitgebundenen Wege, weil wir
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den festen Glauben haben, daß wir aus eigener Kraft die Lage unseres Volkes wieder so ge= stalten werden, daß viele durch die Gegenwart bedingte Härten wieder verschwinden werden. Niemals aber wird es unsere Liebe zu unserem Volke zulassen, daß zeitgebundene Notwendigfeiten zum Ausgangspunkt problematischer Ausnur um der Problematik einandersetzungen ― gemacht werden, oder aber daß daraus willen von ſenſationslüſternen Menschen ein Versagén der nationalsozialistischen Weltanschauung konstruiert wird. Wenn man uns immer wieder fragt, gerade auf dem Gebiet der Frauenarbeit, ob wir aber auch alles sehen würden, was zu tun ſei, dann können wir darauf nur eines sagen : Wir geben jedem das Recht und die Möglichkeit, an unſeren Sorgen mitzutragen und die Wege der Auferstehung unseres Volkes mit uns zu gehen, aber wir müſſen ſpüren, daß Liebe und Sorge den einzelnen treibt ; daß er aus seiner Liebe zu seinem Volke heraus den Weg zu uns findet. mit intellektuellen Abhandlungen dagegen oder blasierter Überheblichkeit ist noch nie ein Volk erlöst worden. Diese Liebe soll uns alle im neuen Jahre lehren, noch besser als wir es bis jetzt vermochten, hineinzuhorchen in das lebendige Leben und an jedem Plaz, auf dem wir stehen, unsern Beruf so auszufüllen, daß er zu dem wird, was sein tiefster Sinn ist : unſere Berufung, als Deutsche wir selber zu werden ! Ich möchte euch, meine Frauen, einmal recht klar zu machen versuchen, was es heißt, an der tiefsten Berufung teilzunehmen, die es für uns Frauen gibt : der zum Muttertum. In den schlimmen 14 Jahren von 1918 bis 1933 war das Muttertum in unzähligen Fällen seines tiefsten Sinnes entkleidet worden und herabgesunken zu einer Außerlichkeit, die überdies noch in Mißkredit geraten war ; das Kind – die ursprünglich tiefste Be= jahung der Frau zum Leben wurde als Belastung und als ein Opfer betrachtet ; es be= deutete sehr oft nicht mehr jenes unfaßbare Verbundensein mit Gott als der schöpferischen Kraft alles Lebendigen, unter das wir uns mit gefalteten Händen und zitterndem Herzen beugen, sondern sehr oft eine Angelegenheit des ausflügelnden Verstandes und damit der Abkehr vom größten Geschehen des Lebens. Viele Frauen erfüllten wohl äußerlich noch den Beruf der Mutter, aber sie hatten es verlernt, sich bei diesem Geschehen unter das große Gesetz des Lebens zu stellen, das in der Bejahung des Kindes die Antwort der Frau an
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NSK Folge 4 ihr Volk und an die Lebensrechte dieses Volkes sieht. Durch diese Veräußerlichung der Mutterberufung zum " Mutterberuf" mußten die Kinder dieser Mütter freudlos, ungesegnet und somit kraft- und seelenlos werden. Lebensfeindliche Kräfte unter Führung des Marxismus hatten versucht, die deutschen Frauen auf diesen Weg zu bringen ; es ist daher unsere Aufgabe, in ihr wieder das Göttliche zu wecken und die Berufung zum Muttertum zu der Grundlage werden zu laſſen, von der aus die deutsche Frau ihre Berufung als Mutter der Nation erkennt. Nicht ichbezogen wird sie dann ihr Leben gestalten, sondern volksverpflichtet. Wir wissen und glauben, daß alle deutschen. Frauen diesen Ruf nach und nach aufnehmen werden, wenn wir nur immer weiter den Weg frei machen, den eine falsche Zeit zugeschüttet hat. Immer mehr gläubige Helferinnen werden sich in unsere Reihen stellen , die so froh und stark an die Arbeit gehen, wie wir es schon bisher getan haben. Nicht nur die leiblichen Mütter werden so zu berufenen Müttern der Nation werden, sondern jede deutsche Frau und jedes Mädchen wird auf seinem Posten eine Helferin des Führers werden, sei es im Arbeitsdienst, sei es in der Fabrik, auf der Hochschule oder am Krankenbett, im Haushalt oder draußen auf unseren Schiffen. Wir haben die Kette der helfenden Hände gebildet und sie wird immer stärker werden, weil unsere Liebe zu unserm Volk es so will ! Bei uns stehen die Frauen, die schon im großen Kriege ihrem Volke gedient und bewieſen haben, daß sie ihr Volk über ihr „ Ich" stellten oft sind sie die ersten, die
Auf dem Wege zur
6. Januar 1936 in der N.S.-Bewegung diesen Dienst fortund sich verbanden mit denen, die als setzten jüngere zu dieser Bewegung stießen, weil sie das Leben unserer Nation restlos bejahten ; sie fragten nicht : „Was kommt dabei heraus ? “, sondern sie waren ganz einfach da, wo man sie brauchte. Deutsch sein, heißt und hieß für uns Frauen auch schon immer stark ſein, — und ſtark sein kann nur, wer Leid und Entbehrung kennt ; Kampf mit sich selbst und dem Leben schafft Stärke, Kampf ſchafft aber auch immer Klarheit. Und da noch viele Deutſche sich über sich selbst klar werden müssen, wird all unſere Arbeit auch weiter Kampf sein, Kampf miteinander und umeinander, bei dem uns eines wesentlich sein soll : als immer kraftvollere und frohere Menschen daraus hervorzugehen. Wir gehen in das neue Jahr als deutsche Menschen , die wach sein und nie müde werden , weil sie ein ander tragen wollen durch alle Fährnisse unſeres Volkes. Wir wollen keine Kompromisse aus Schwachheit , sondern wir wollen einander Kame = raden sein , die Höchstes voneinander fordern können , weil sie be = reit sind , ebenso Großes zu geben. Dann wird die Arbeit der deutschen Männer und Frauen gemeinsam formen den artbewußten stolzen den Menschen , wir deutschen brauchen , damit unser Volk weiter lebt ! Das sei unser Auftakt zum neuen Jahre und in diesem Willen gehen wir alle wieder ans Wert !
Arbeitsdienstpflicht
für Mädels
NSK Der Beginn eines neuen Jahres fordert von uns immer eine Rechenschaft über das Vergangene, ein Klarwerden über die Aufgaben des kommenden Jahres. Hinter uns liegt ein Jahr verhältnismäßig ruhiger innerer Aufbauarbeit im Frauenarbeitsdienst. Durch den Aufbau der Wehrpflicht und der männlichen Arbeitsdienstpflicht war es nicht möglich gewesen, auch den freiwilligen Frauenarbeitsdienst schon 1935 auf eine breitere Baſis zu stellen. Aber die Intensität des Einsatzes und der Arbeit ist deshalb nicht geringer gewesen, als sie in einer Zeit äußeren Ausbaus gewesen wäre. So war es möglich, jedes einzelne Arbeitsvorhaben des Frauenarbeitsdienstes auf seine Notwendigkeit zu prüfen, die Schulung der Führerinnen und die dafür notwendigen Schulungslager auszu= bauen, und die Gesamterziehung im Frauenarbeitsdienst auf eine flare, einheitliche Linie zu bringen. Waren diese Vorbereitungen und die damit verbundene innere Festigung des Frauenarbeitsdienstes an sich schon klar auf einen zukünftigen Ausbau des Frauenarbeitsdienstes gerichtet, so bekommen sie ihren großen Auftrag mit der Erflärung des Arbeitsdienstgesetzes, das gleich-
zeitig den Ausbau zur Dienstpflicht auch für die weibliche Jugend einschließt. Mit diesem Gesetz ist der gesamten heutigen Arbeit des Frauenarbeitsdienstes die Aufgabe gegeben, Grundvor= bereitung und Vorstufe für die allgemeine Frauenarbeitsdienstpflicht zu ſein. In seiner Neujahrsbotschaft zeigt der Reichsarbeitsführer, Staatssekretär Hierl, klar und eindeutig den Weg, den der freiwillige Frauenarbeitsdienst zu gehen hat und die Aufgaben, die auf seine Führerinnen warten : Das Arbeitsdienstgeset hat die Arbeitsdienstpflicht auch für die weibliche Jugend grundsätzlich festgelegt. Damit ist klar zum Ausdruck gebracht, daß der zurzeit bestehende, noch freiwillige Frauenarbeitsdienst nichts anderes sein kann, als die Vorbereitung und Vorstufe für die allgemeine Frauenarbeitsdienstpflicht. Die zurzeit noch bestehende, diesem Zweck nicht entsprechende und daher unorganische Verbindung mit der Reichsanstalt wird gelöst werden. Das kommende Jahr wird für die Entwicklung des Frauenarbeitsdienstes entscheidend sein. Alle, die im freiwilligen Frauenarbeitsdienst
E
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NSK Folge 4 führend dienen, müſſen ſich als Wegbereiterinnen für die Durchführung der Frauenarbeitsdiensts pflicht betrachten. Alles was im freiwilligen Frauenarbeitsdienst geschieht, soll mit Blickrichtung auf dieſes Ziel geschehen. Nur mit sehr viel Idealismus, unermüdlichem Fleiß, selbstloser Einordnung und zäher Beharrlichkeit wird das Ziel in absehbarer Zeit erreicht werden. Das kommende Jahr wird für alle, die unter den Fahnen des Arbeitsdienstes dienen, wieder ein Jahr ernſter Arbeit sein, der Arbeit am
Mütter,
die
6. Januar 1936 deutschen Boden, der Arbeit für deutsche Mütter, der Arbeit an der deutschen Jugend und nicht zulezt der Arbeit an sich selbst. Wir wollen auch im neuen Jahre bleiben eine durch Treue, Gehorsam und Kameradschaft fest zuſammengefügte, auf Adolf Hitler verschworene Gemeinschaft. Wir wollen auch im neuen Jahr unſere Pflicht tun, freudig und nach beſten Kräften, jeder an seiner Stelle und alle zuſammen im gleichen Geist, im Dienſt an unſerem gemeinsamen Volke und nach dem Willen unseres Führers. Hanna Röpke .
gebückt
gehen
Von der Altstadtſanierung in Braunschweig NSK Unsere Frauen sollen aufrecht und stolz durchs Leben gehen. Aufrecht trok aller äußeren Widerstände und Schwierigkeiten, die wohl jede von uns im Kampf mit dem Alltag zu überwinden hat. Aufrecht auch trotz aller Not, denn die Zeit des gewaltigen Aufbruchs, die wir erleben durften, braucht den ganzen Menschen und seine lebensbejahende Kraft, braucht dabei in erster Linie ein starkes Frauengeschlecht, das die Zukunft des Volkes sicherstellt. Kannst du, der du dein helles, freundliches Heim hast - es braucht nicht immer groß zu sein aber Luft und Sonne sind sicher darin, oder gar du, der du draußen auf dem freien Lande inmitten grüner Wiesen, wogender Felder und Wälder wohnst, dir vorstellen, daß Schwestern in elenden dunklen Löchern hausen, ein ganzes Leben lang ? Daß deutsche Mütter in Räumen wohnen, die nie einen Sonnenstrahl sehen, in denen sie oft genug nicht aufrecht ſtehen, sondern nur in gebüdter Haltung arbeiten können? Wo die Kinder aufwachsen ohne Luft und Sonne? Wer offenen Auges durch unsere deutsche Heimat geht, der findet neben vielem Schönen aller Gaue doch in allen Großstädten ganze Viertel solcher Elendswohnungen. Lange Zeit machte sich niemand Gedanken darüber, daß vielen unserer Brüder und Schweſtern Luft und Sonne fehlten . Was scherte die anderen schon all die Not, wenn es ihnen gut ging, wenn jene gut genug waren, an ihren Maschinen zu stehen und zu schaffen, Tag für Tag, bis sie verbraucht waren . Das iſt nun anders geworden. Wir wollen, daß jeder Teil hat am Licht und an der Sonne, die uns allen im deutschen Vaterland gemeinsam scheinen foll. Wie wir das anfangen ? Komm einmal mit in eine Stadt, die sicher dein Entzücken finden wird, wenn du sie als Fremdling das erſtemal durchwanderst. Komm nach Braunschweig, laß uns gemeinsam durch die Stadt Heinrichs des Löwen gehen, das die niedersächſiſchen Patriziergeschlechter und Kunsthandwerker zu einem wahren Schatzkästlein geſtalteten. In kaum einer anderen Stadt finden wir ein so einheitlich ge= schlossenes Bild ganzer Straßenzüge und Stadtviertel mittelalterlicher Fachwerkbauten . Hier baute solider Bürgerfinn und gab seiner Wohl =
habenheit sichtbaren Ausdruck. Da ist kaum ein Haus, das nicht reichhaltige Schnißkunst aufweist. Fast immer geben dieſe engen, anheimelnden Straßen dann am Ende den Blick auf einen freien, sich ausweitenden Plak frei, den himmelstrebende Kirchtürme überragen. Hinter diesen glänzenden Fassaden ganzer Straßenzüge im Altstadtviertel wohnt unendlich viel Not und Elend , und die Freude an den Kleinodien dieses nordischen Nürnbergs" be= kommt einen bitteren Beigeschmack. Komm einmal mit hinter die kleinen Türen ! In oft nachtdunklem Flur muß man die Stiegen erſt ſuchen, die in die oberen Stockwerke führen. Wundern dich da die verhärmten Frauengesichter, die dir entgegensehen beim immer brennenden trüben Lampen oder Kerzenlicht ? Hier, wo die Menschen zusammengepfercht hauſen, wo sich oftmals für zehn und mehr Familien ein einziger Wafserhahn im Parterre des Hauses befindet, wo irgendwo in einer dunklen verräucherten Ecke eine Kochstelle für etwa fünf Familien ist. Da muß der Mensch gleichgültig und abgeſtumpft werden ! Aber diese Wohnverhältnisse waren nicht immer so . Hier bauten Habsucht und unverantwortlicher Leichtsinn über ein Jahrhundert hindurch unter einer gewiſſenlosen Baupolizei die einstmals freien Gärten und Höfe der Patrizierhäuser zu, machte Schuppen und Speicherräume durch kleinste Aufteilung zu Wohnungen, die nur den Namen „ Stall “ verdienten und ver= mietete dieses zugebaute Altſtadtviertel an die Arbeiterbevölkerung. Da konnte es nicht wunder nehmen, daß den Menschen in diesen Behausungen der Begriff für Volk und Heimat verloren ging, und daß gerade in diesen Elendsvierteln unsere kommunistischen Gegner ihre Schlupfwinkel hatten. Wir aber, die wir unser Deutschland über alles lieben und die wir wollen , daß jeder einzelne zu seinem Vaterland steht, wir sind nun darangegangen, diesen Menschen Licht und Sonne zu bringen. Wie manche Mutter hat hier in diesen Häusern ihre Kinder dahinſiechen sehen. Und nur durch diese unmenschlichen Wohngelegenheiten erklärt sich die Tatsache, daß Braunschweig mit an erster Stelle marschiert. So gab es auch schon vor unserer Machtüber-
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nahme Menschen, die sich für eine Sanierung einſegten und Pläne ausgearbeitet hatten. Aber es bedurfte erst einer nationalsozialistischen Regierung, um diese Pläne in Angriff zu nehmen. So wurde im Dezember 1933 mit der Sanierung des ersten und schlimmsten Blocks am Wollmarkt zu Füßen der Andreaskirche begon= nen. Das war keine leichte Arbeit. Die wertvollen Außenfronten mußten völlig erhalten bleiben. Da mußten alle Fachwerkbalken sorg samt abgestützt werden. Die Stockwerke wurden erhöht, breite Treppenaufgänge geschaffen, Luftschächte und ſanitäre Anlagen und vor allem wurden die Höfe aufgelichtet. Man kennt dieſe Höfe nicht mehr wieder. Überall dringt nun Luft und Sonne ungehindert hinein. In einstöckigem Zweckbau ſind Waschküchen und sonstige Dinge untergebracht. Aber was das Wesent= lichste und Schönste ist : überall schauen einem jezt frohe Mütter entgegen und lachende Kinder
Eine haarige NSK In ihrem Jungmädchenstübchen mit den funkelnagelneuen rosa Schleiflackmöbeln saß vor dem mit Goldtüll umwogten, bis zur Erde reichenden Spiegel Adrienne, des wohlsituierten Handelsherrn einzig Töchterlein. Die winzigen Händlein tief in die sprechenden Augen gedrückt, durchschüttelte ein haltlos Schluchzen den gut durchwachsenen und trainierten, lilienschlanken Körper. Von weichen Teppichen gedämpft, vernahm sie nicht ihres Verlobten Schritt, der sich ſofort über ſie neigte, die im Sonnenlicht flirrenden Löckchen im Nacken zu küssen, welche sich, dicht am schiefen Scheitel beginnend, wie ein Kranz um das Köpfchen legten . Jäh sprang Adrienne auf, und, sich an des geliebten Mannes mit einem frischgestärkten blütenweißen Hemd bekleideten Brust emporrankend , schrie ſie gellend in sein linkes Ohr : „ Oh, Adolar, lies das neueste Heft der ‚Dame ' ! Und du wirst meine Verzweiflung verstehen !" Vorsichtig hielt er sie ab trug er doch fürwahr bereits am Vormittag den tadellosen Frack, der ihm, auf dem Rücken seines feurigen Hengstes dahersprengend, wundervoll zu dem herbmännlichen Antlig stand. „ Gebiete deinen Tränen, du, mein bräutlich Mädchen ! Nimm Rücksicht auf meinen Papierkragen, dein liebes Weihnachtsgeschenk, daß er nicht weich werde durch deiner Tränen Flut und laß mich selbige von deinen verwirrten schwarzgetuschten Wimpern küssen !" Er tat also, und boten beide damit ein so harmonisch Bild, wie es in schlicht bürgerlich Häusern juſt selten ist. Oh, Adolar", hauchte Adrienne, ,,ist auch mein übriges Haar glatt und betont es die natürliche Linie des Hinterkopfes, werden auch meine sorgfältig gedrehten Locken um den Kopf gelegt, wobei das Wichtigste die wie aus Metall gearbeitete Form der Locken ist so ist alle Mühe meiner beiden Zofen umsonst!“ Adolar ließ seine kernigen Glieder, die ein markerschütternder Schrei aus seinem verbiſſe= nen Munde begleitete, in den erſtbeſten reſedagrünen Sammetfauteuil gleiten, wobei er einen flüchtigen Blick in die „ Dame" warf. Er blätterte und flüsterte an Adriennes Blü-
6. Januar 1936 und Männer, die mit ganz anderen Schritten jetzt zu ihrer Arbeitsstätte gehen. Zwanzig Prozent der Wohnungen fallen bei diesen Sanierungsarbeiten fort . Um einmal für diese Ersatz zu schaffen und um zum anderen, der hier herrschenden dringenden Wohnungsnot überhaupt möglichst bald abzuhelfen, wird gerade hier in Braunschweig eine umfangreiche, vorbildliche Siedlungspolitik getrieben. Da ist im Nordwesten vor den Toren der Stadt die in ihrer Durchführung für das ganze Reich vor=" bildliche Gemeinschaftssiedlung Lehndorf entstan den, da baut die Dietrich-Klagges-Gartenſtadt auf freiem Gelände ihre Eigenheime, und so geben wir dem deutschen Arbeiter wieder ein Heim auf eigenem Grund und Boden, wo seine Kinder aufwachsen in Licht und Sonne und wieder erdverbundene Menschen werden, die mit allem, was sie haben für diese, ihre deutsche Thea Herfeld . Heimat eintreten.
Geschichte tenhals : „Für den Ballsaal bringt die Mode Abendhüte und Kopfschmuck. Silbertrikot, geschlungen, schließt oben mit einer Silberblüte ab. Der Abendhut aus Cellophan und Tüll ſigt, von einem Lockenkranz umrahmt, weit auf dem (6 Hinterkopf. Wahrlich, mein herzig Kind .. ,,Ich will aber das Diadem aus schwarzen Straußfedern !", stampfte Adrienne zornig mit den Brokatsandaletten das Parkett, daß es nur ſo ſtäubte , „ erhalte ich doch deinen Familienschmuck der letzten Ahnfrau erst nach der stan= - , so soll wenigstens desamtlichen Trauung — dies Reiherdiadem mich auf meinem erſten Balle mit dir zieren ! Es wirkt dekorativ und festlich und schmückt eine schlichte, strengere Frisur, welchlettere aus den Händen des ersten Figaro der Metropole entgegenzunehmen ich gedenke, wofern du mir deinen Rennwagen zum Zwecke der Beförderung zur Verfügung stellst. “ „ Mitnichten ! Was die rechte Satteltasche meines schnaubenden Roſſes barg, was ich dir hiermit überreiche, ach, es genügt, dir voll und ganz Ersatz zu schaffen für Reiherdiadem und strenge Frisur. Wohl ist die „Dame" allein ſeligmachend für eine Frau von Format wie du. Jedoch, pot ei !, ich las in einer der Tagesgazetten vom lezten Schrei in der Frisörkunst : Passend zur Farbe ihrer Robe stecken die Damen bunte Locken und Zöpfe ins eigene Haar. Und da du heut abend eine graurotblau-farierte Chenilletoilette deine statuenhaften Formen umbauschen lässest, habe ich selbst einen Zopf geflochten aus den drei Strähnen graurotblau.“ „ Hei, eine Handarbeit von dir, Geliebter, ist würdig deinem auch mir bald zustehenden Wappen !", jubelte Adrienne da. Auf riß sie das Päckchen, dessen kunstloser Zeitungspapierhülle man den sinnigen Inhalt nicht anmerkte. Adolar selbst aber nestelte mit zitternden Fingern seiner aristokratischen Rechten, sowohl wie Linken, den karierten Zopf in das lockende Goldgeſpinſt des bräutlichen Hauptes , das wonnestrauchelnd an seine wattierte Schulter sank. Lotte Theile.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
Nationalſozialiſtiſche Brief, und Drahtansgrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Cher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P.. München • Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SM 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postichedlonto München 113 46) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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7. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Läftig
auch
NSK Der außer Dienst befindliche Flüchtlingskommissar der Genfer Liga hatte die Bedeutung des Judentums in der deutschen Geschichte, insbesondere ihre Verdienste um das Nachkriegsdeutschland zu einer dicken Denkschrift verarbeitet und seinen Auftraggebern zur Ver öffentlichung überreicht. Herr Hätte der MacDonald die Zeitung gelesen, dann wäre er sicher nicht auf so seltsame Theorien, wie er fie in seinem Gutachten über das Emigrantenelend als Ursachen angibt, verfallen. Das gewiß nicht deutschfreundliche „ Ech o de Paris" hätte ihn bei seiner Gutachtertätigkeit wesentlich unterſtüßen können, wenn es MacDonald gelesen hätte. Dieses Pariser Generalstabsblatt hatte es sich nicht nehmen laſſen, vor einigen Wochen einen Monsieur Raymond Cartier auf die Spur der nach Palästina emigrierten Juden zu sehen, damit er eine groß aufgemachte Repor= tage über ihre Adventsgefühle in der neuen und angestammten Heimat verzapfe. Cartier hat ausführlich berichtet und dabei maßgebende Palästinenser sprechen lassen. Durchweg hat er zur Antwort erhalten : „ Die deutschen Juden find drauf und dran, uns ernste Schwierigteiten zu schaffen die die Homogenität unserer Bevölkerung in Frage zu stellen. Sie
Die
Deutschland wurde in diesen drei Jahren wieder einig und frei ! deutsche
Staat
ist
haben eine allzu ausgesprochene Tendenz, geschlossen unter sich zu leben." Der rücksichtslose Zustrom eines starken jüdiſch-deutschen Elements, so berichtet Cartier weiter, bringt ,,tatsächlich die Gefahr mit sich, das palästinensische Nationalheim ernsthaft zu stören." Selbst die Ureinwohner des gelobten Landes klagen bitter: Außerdem machen sich viele dieser deutschen Juden schlechthin unleidlich auf eine durch ihren Anspruch überlegenheit." Wir Deutschen haben die jüdischen Ange= hörigen des Reiches nicht über die Grenzen befördert, sondern ihnen nur die Gastrolle zugewiesen, welche ihnen zukam. Um wieviel mehr ist es traurig, wenn die angestammte Heimat Zurüdder Juden, den ins Vaterhaus tehrenden einen so fazenjämmerlichen Empfang bereitet ! Wenn ſelbſt Paläst i na die Juden aus Deutschland als lästig empfindet und dieses immerhin bemerkenswerte Ereignis nicht Mister MacDonald eine Denkschrift entlodt, so sollte dieser Herr dann doch mindeſtens dieſe wenig begehrten Wanderer zwischen den Völkern und Erdteilen in aller Stille an einem Schlupfwinkel der Welt unterbringen. Staub und Lärm scheinen uns schon im Emigranten-Intereſſe unangebracht.
Partei
NSK Drei Jahre sind seit der Übernahme des deutschen Staates durch die N.S.D.A.P. vergangen. Sie haben dem deutschen Volk und Staat ein völlig neues Gesicht gegeben.
Der
in Palästina
wieder
e in
führt
sauberer Staat der Ehre. aber auch geschaffen wurde :
Was
Es wurde geschaffen durch den Führer und seine N. S. D. A. P. Die N.S.D.A.P. wurde einst vom Führer am Anfang seines Kampfes geschaffen als die Organisation, welche die Trägerin des
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NSK Folge 5 Nationalsozialismus ſein sollte. Nach der Machtübernahme wurde das deutsche Volk in seiner Gesamtheit dieser Träger des Nationalsozialismus.
Die Partei aber übernahm nach dem Willen des Führers - die Führung des deutschen Volkes zum und im Nationalsozialismus. So führt heute die Partei das deutsche Volk, welches seine besten Söhne dieser Partei als Mitglieder gibt. So führt heute die Partei den Staat, welcher von der Partei deren beste Mitglieder erhält. Die Partei führt zum Nationalsozialismus. Welches Lebens- oder Arbeitsgebiet Ein es in Deutschland auch geben mag. jedes wird von der Partei nationalsozialistisch gestaltet . In der Reichsleitung der N.S.D.A.P. werden diese Einzelgebiete von den einzelnen Ämtern geformt und geführt. Dazu ers fassen die Gliederungen und angeschlossenen Verbände als verlängerter Arm der N.S. D.A.P. alle Volksgenoſſen, um sie auf ihren Spezialgebieten im nationalsozialiſtiſchen Geist auszurichten. Sei es die Kommunalpolitik oder die Wirtschaftspolitik. Seien es die Erzieher, Ärzte, Beamte oder die Arbeiter der Stirn und der Faust in den ſonſtigen Berufen. • Sei es Handel, Handwerk, Technik oder Reichsnährstand. Ganz gleich, ob Kolonialpolitik oder Rechtsfragen, alle Gebiete find restlos von der N.S.D.A.P. erfaßt und werden organisatorisch von ihr geleitet. Dazu übernimmt die Schulung die Füh = rerauslese und = erziehung. Wäh= rend die Propaganda jeden deutschen Volksgenossen erfaßt, um das deutsche Volk nationalsozialiſtiſch zu geſtalten. So sehen wir, daß der Führer alle Voraussetzungen schuf, um der N.S.D.A.P. die ewige Führung Deutschlands zum und im Nationalsozialismus zu geben. Die Partei wird sich auch nicht damit zufriedengeben, das Aufgebaute und Neugestaltete geschaf= fen zu haben, sondern immer wieder das schon Geschaffene vervollkommnen und durch ständige Kontrolle und Arbeit erhalten. Aber über die Möglichkeiten hinaus, welche der Führer der N.S.D.A.P. gegeben hat, müſſen wir das Notwendigste zur Erfüllung unserer großen und verantwortungs-= vollen Aufgabe erkennen und dürfen es nie vergessen:
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nicht lebt, um zu leben, sondern um seine Pflicht zu tun an Führer und Volk!
Jeder Parteigenosse muß begreifen, daß auch er Repräsentant der Führung zum und im Nationalsozialismus ist! Alle anderen Dinge haben daher für ihn zurückzustehen hinter der großen Ewigteitsaufgabe der N.S.D.A.P. Jeder Parteigenosse muß die Forderungen des Nationalsozialismus zuerst bei sich erfüllen, muß. zuerst sein ganzes Leben und Handeln natio= nalsozialistisch gestalten und so den Nationalsozialismus vorleben ! Führer sein heißt vorleben und vorſterben können ! Beginnen wir mit dem Vorleben, das für viele schwerer ist als das Vorſterben!
Die Partei, das ist keine Organiſation ! Die Partei, das sind keine Worte! Die Partei, das sind wir! Wir lebenden Menschen ! Die Partei, das sind die Mitglieder der N.S.D.A.P. ! Wir geben der Organisation, wir geben den Worten das Leben! Auf uns sieht daher das ganze deutsche Volk ! Auf jeden einzelnen von uns ! Was wir tun, danach beurteilt das deutsche Volk die Taten der N.S.D.A.P. Unser Ruf, unsere Autorität, sind Ruf und Autorität der Partei.
das
Unsere Fehler, unsere Vergehen, sie werden der Partei angerechnet und vor= geworfen. Dessen wollen und müſſen wir uns als Parteigenossen zu jeder Zeit bewußt sein. So wollen wir unsere Aufgabe klar und deutlich erkennen, welche uns die Mitgliedschaft zur N.S.D.A.P. stellt. Ziehen wir aber aus dieser Erkenntnis die Folgerungen, so haben wir die wichtigste Voraussetzung erfüllt, daß die N.S. D.A.P. die ewige Führung Deutschlands zum und im Nationalsozialismus bedeutet und ist! Daran wollen wir stets denken, wenn wir voll Stolz und Freude feststellen : Die N. S. D. A. P.
führt !
Der Stabschef bei den Gruppen Hochland und Sachsen NSK Berlin, 7. Januar.
Ein jedes Mitglied der N.S.D.A.P. muß fich stets der Ehre und der Verantwortung bewußt sein, daß es dieser Führung Deutschlands angehören darf ! Jeder Parteigenosse muß wissen, daß er
Am Sonnabend und Sonntag, dem 18. und 19. Januar, wird der Stabschef die S.A.Gruppe Hochland und am 25. und 26. Jannar die Gruppe Sachsen besichtigen.
Pawella gi
33.4
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NSK Folge 5
Sie feilschten um halbe Pfennige
Die
Ehre
der
Arbeit
beute
Kraftquelle für den Schaffenden NSK In der marxistisch-liberalistischen Zeit, die den Arbeiter zum Proletarier stempelte, den Klaſſenkampf verschärfte, das Stehkragenprole= tariat schuf und die Achtung vor sich selbst und den anderen zerstörte, die Ehre in den Schmuk zog, da kämpfte der deutsche Arbeiter unter Führung jüdischer Volksverräter gegen den Unternehmer in der Hoffnung, seine Lage verbessern zu können. Aber auch der ziel bewußte Arbeiter der damaligen Zeit fand in diesen Kämpfen nicht die innere Befriedi = gung, er wurde immer verbitterter und bewußt immer mehr verheßt. Im Dritten Reich kämpft der deutsche Arbeiter um Achtung, Anerkennung und Ehre, eine Kraftquelle , die ihm immer wieder neu stärkt und befähigt, alle Widerwärtigkeiten zu überwinden und gegen das Schicksal anzufämpfen, das sich so oft im Leben nur durch Kampf überwinden laſſen will . Die Arbeit ist hier nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern sie allein ist es, gleichviel ob mit Stirn oder Faust geleistet, die dieses, in jedem Menschen ruhende stille Sehnen und Hoffen kann aufleben lassen, zu lodernder Flamme schüren, aber auch die ersehnte Erfüllung bringen . Was ist nun aber Arbeit ? In der früheren Systemzeit war die Arbeit ihres Adels beraubt. Sie wurde herabgewürdigt zu einer Ware, um die geschachert und gefeilscht wurde. Die jüdischen Volksverräter sagten, die Arbeit sei eine Ware , die möglichst teuer verkauft werden müſſe. Der Unternehmer betrachtete die Arbeitskraft ſeiner Arbeiter ebenfalls als Ware, die er möglichst billig einkaufen und reſtlos ausnutzen müsse. Nun sezten sich Arbeits geberverbände, Syndici und Gewerkschaftsgrößen zusammen, der Markt wurde eröffnet, es ging ans Schachern und Feilschen, oft nur um halbe Pfennige. Alles wahre soziale Empfinden wurde von der Sozialdemokratie und dem Kommunismus ausgeschaltet, es galt nur, wer wird in diesem Kampfe der Sieger sein. Darum standen gar oft auch die errunge nen Scheinerfolge in keinem Ver = hältnis zu den in diesen Kämpfen gebrachten Opfern. Den jüdischen Arbeiterführern lag auch jedes Interesse fern, den Arbeiter besser oder gar zufriedenzustellen, konnte er doch für seine dunklen Zwecke nur eine unzufriedene und verbitterte Masse gebrauchen, die sich von seinen lügenhaften Versprechungen betören ließ. Hierdurch aber wurde die Arbeit ihrer Ehre und Würde entkleidet, verkaufte sich der Arbeiter selbst, mußte jede innere Verbindung zwischen Arbeiter , Betrieb und Unternehmer vernichtet , die Kluft immer tiefer und größer werden. Ist die Arbeit eine Ware oder was ist sie ? Die Arbeit der Stirn und Faust kann nun und nimmer eine Ware sein oder werden. Sie ist der Lebensinhalt eines jeden Menschen, gibt ihm sein Gepräge und erhält wieder je nach
seinen Leistungen und Fähigkeiten von ihm ihr Gepräge. Wohl soll und muß die Arbeit das Brot, die Existenzgrundlage , geben, aber sie kann niemals zur Ware wer = den, da sie von der Person nicht zu trennen ist. Werden dem Menschen Fleiß, Fähigkeiten und Leistungen genommen, so ist er ein Nichts, eine Drohne am Volkskörper. Was waren die schwersten Depressionen der jahrelang zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit verurteilten Volksgenossen ? Man hatte ihnen die Möglichkeit genommen, sich in der Vollkraft ihrer Jahre zu betätigen, ihren Fleiß und ihre Fähigkeiten zu entfalten. Sie waren nicht mehr der Ernährer der Familie, sondern mußten sich selbst kärglich ernähren laſſen. Die Spannkraft aber wurde untergraben, wozu die mangelhafte Ernährung und die seelischen Kämpfe wesentlich beitrugen, Not und Elend zogen ein und zerstörten so manches Familienglüd, blieben nicht ohne Einfluß auf die heranwachsenden Kinder. Ist dies nicht ein schlagender Beweis, wie unlöslich die Arbeit mit der Person verbunden ist? Arbeit adelt, sie verleiht Rechte , aber auch Und hat auch ihre Ehre ! Pflichten ! Wohl nahmen bereits früher einige Berufe und Stände den Ehrbegriff auf, aber nicht nur für diese ist die Arbeit mit Ehre verbunden, son= dern dies gilt für jegliche Arbeit der Stirn und der Faust ! Am 1. Mai 1934 wurde durch den Führer der Arbeit die Ehre wiedergegeben, trat das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit in Kraft und ſchuf die ſoziale Ehre, fie unter besonderen Schutz stellend. Wie ein roter Faden zieht sich durch das ganze, klar durchdachte Gesetz der Begriff der sozialen Ehre, der Treuepflicht, aber auch der auf dem Verantwortung, alles aufgebaut Führerprinzip . Führer und Gefolgschaft sind zu einer Betriebsgemeinschaft verbunden, es besteht kein Gegensatz, keine Kluft mehr. Einer hat die soziale Ehre des anderen zu achten, sie zu verlegen wird unter Strafe gestellt. In gegenseitiger Treue verbunden , trägt auch jeder Je größer mit an der Verantwortung . die Befehlsgewalt, der Aufgabenkreis des auch die Vereinzelnen, je größer ist beVerantwortung Diese antwortung. steht nicht nur gegenüber Betriebsführer und Gefolgschaft sondern auch gegenüber Volk und Staat. Gerade diese Verantwortung, die sowohl Führer wie Gefolgschaft tragen, ist ein Stolz und eine Ehre. Noch eines aber ist wesentlich! Die Arbeit ist tein Personalgut mehr, sondern sie gehört der Volksgemeinschaft , dem Staate. Wie jeder Volksgenosse im Interesse und zum Wohle des Volksganzen verpflichtet ist, sich seine Gesundheit so lange als möglich zu erhalten, so dient auch die Arbeit des einzelnen nicht der Einzelperson, sondern der Volksgemeinschaft. Dies ist wieder ein Beweis, daß die Arbeit niemals eine Ware sein kann, daß
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Un
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RSK Folge 5 die hier in der Systemzeit gegangenen Wege Irrwege waren. Als besten Vergleich können wir unser Heer heranziehen. Dieses bildet eine geschlossene Einheit, in der es neben den höchsten Befehlshabern verschiedener Offiziere und Unteroffiziere Dienstgrade, aber auch Soldaten gibt. Jeder steht auf seinem Posten, jeder trägt eine Verantwortung und ist bemüht, seine Pflicht eifrig zu erfüllen. Jeder ist aber auch durchdrungen von gemeinsamer Ehre , die alle verbindet, im Dienst an Volk und Vaterland ! So steht auch das Heer der Arbeiter der Stirn und Faust, das die gleiche Einheit sein soll und muß, im treuen unermüdlichen Kampf zum Wohle und zum Aufstieg des deutschen Volkes und Vaterlandes. Ieder steht an dem
7. Januar 1936 Plak, der ihm nach Leistung und Fähigkeit zutommt, getragen von dem Verantwortungsge= fühl Führer und Staat und Volksgemeinschaft gegenüber, durchdrungen von der alle verbindenden Ehre im Dienste der Allgemeinheit.. Das ist der Kampf um Ehre, Achtung und Anerkennung, den der Arbeiter der Stirn und Faust im Dritten Reich kämpft, ein Kampf, der siegreich durchgeführt werden wird, da er die Erfüllung des stillen Sehnens und Hoffens verbürgt, das jahrzehntelang im Herzen eingeschlossen war. Das ist auch der Weg, der allein zur wahren Volksverbundenheit, zur wahren Volksgemeinschaft führt. Darum ist dieser Weg auch der richtige und zugleich die Lösung der Frage : Was ist Arbeit". Otto Mau .
Raffegedanke,
Volksgeſundheit
und
NSK Zum ersten Male wird im Rahmen des allgemeinen Reichsberufswettkampfes ein Reichsleistungskampf der Studen = ten durchgeführt. Lernende sowohl wie Lehrer - und hier besonders die jüngere Dozentenschaft vereinigen sich in einer Aufgabe, deren Lösung Zeugnis ablegen soll vom Stande wissenschaftlicher Leistung im Dritten Reiche. Gleichzeitig aber soll die Aufgabenstellung zu einer so gearteten Bearbeitung wissenschaftlicher Themen führen, daß dieselbe in einem bestimmten Verhältnis zu den völkischen und politischen Notwendigkeiten des Deutschen Reiches steht. Die Gesamtarbeit wird wesentlich (wenigstens bezüglich der ersten zwei Zentralaufgaben) als Mannschaftskampf durchgeführt ; es sind jeder der verschiedenen Hochschulen besondere in Aufgaben zugewiesen worden, die Arbeitsgemeinschaft zu lösen sind, sich aber zur Unterteilung in einzelne kleinere Themen eignen. In einem Abschlußlager werden dann und noch bestimmte Leistungen_sportlicher musischer Art durchzuführen sein. Die Zentralaufgaben betreffen : a) das deutsche Dorf b) den Betrieb als Einheit c) den Einfluß des Juden in Wissenschaft und Kunst d) die völkische Idee als kulturell gestaltende Kraft. In diesem Rahmen treten manche Züge beſonders hervor , ſo der Rassegedanke und die Volksgesundheit. Das bedeutet sich schon in den näheren Angaben zur Ausführung jener vier Hauptaufgaben an : z . B. in den Zusammenstellungen Dorf und Ge = sundheitswesen“ und „Betrieb und hierin Volksgesundheit". Für die gehörigen Fragen sammelt und bearbeitet der „ Reichsausschuß für Volksgesundheitsdienſt“ (beim Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern) ständig das neueste Lehr- und Unterrichtsmaterial ; und zwar in seiner Hauptabteilung I über Rossenkunde, Rassenpflege , Erbfunde, Erbpflege, Familienkunde, Familienpflege, auch Geschichte des völkischen Gedankens, Rasse und Recht usw. in seiner Hauptabteilung II über Allgemeine Gesundheitspflege,
Reichsleistungskampf Volksernährung, Bekämpfung der Volkskrankheiten und Volksschäden uſw. Wie zahlreich die Beziehungen aus diesem Arbeitsgebiete heraus zum Reichsleistungskampf find, ergibt sich, wenn man einige der den Hochschulen gestellten Aufgaben nennt: „ Erbbiologiſch e Bestandsaufnahme eines Dorfes“ und „Menschliche und tierische Paraſiten" (Berlin) , „ Dorf und Recht" (Bonn), Staatliche Bauerngesesgebung und ihre Bedeutung im volksdeutschen Raum“ (Hochsch. f. L., Dortmund) , „ Die erbbiologische und rassische Bestandsaufnahme eines Dorfes" und über die Grade der Blutsverwandtschaft deren Folgen im Gesundheitszustand" (Erlangen) , „ Politische Volkskunde“ und „ Das Dorf und die Bedeutung des Pfarrers" (Göte tingen) , „ Bevölkerungspolitische Erhebungen“, „Kulturelle Kräfte des Dorfes“, „Kulturträger auf dem Dorf" und „ Die germanisch-slawischen Grenzverhältnisse an der Saale im Raum des Saalekreiſes" (Halle) , „ Die Gemeinschaftsgestaltung in einem bestehenden Dorf“ und „Dorf und Recht" (Hamburg) , „ Pſychologiſchanthropologische Untersuchungen im Hinblid auf die Industrie und wirtschaftliche Planung“ und Kirchliche Sitten und religiöses Brauchtum im deutschen Dorf" (Marburg) , "Dorf und Recht" (München) , Brauchtum als ein Symbol zur Erhaltung und Verwirklichung der Dorfgemeinund schaft" (Hochschule für WissenschaftsSozialwissenschaften, Nürnberg) . Der fulturelle Ausdruck eines Dorfes“ und „ Die Württembergischen Dörfer und das religiöse Brauchtum“ (Tübingen) , Raſſenkundliche Untersuchungen eines neuen Dorfes“, „ Untersuchung der Erbstruktur mehrerer Rhöndörfer", Das Bauernrecht in verschiedenen mainfränkischen Dörfern“ und "Altgermanische Volksgebräuche in Spessart und Rhön" (Würzburg ) . Es dürfte von Nutzen sein, darauf hinzuweisen, daß der genannte Reichsausschuß für alle in solchen Themen berührten Fragen zur Verfügung steht und es als einen besonders schäzbaren Teil seiner Aufgabe betrachtet, mit seinem Material überall in Rat und Tat behilflich zu sein, wo das völkisch-politische Leben und Geschehen unseres Volkes es erheischt.
Volk
NGK
und
Bauer
Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D. A.P.
Azieder
das
einmal
deutſche
Vorbild!
Der Geſundungsplan für die estnische Landwirtschaft im wesentlichen nach der nationalsozialiſtiſchen Agrarpolitik ausgerichtet NSK Wohl selten sind die Leistungen eines Staates so verleumdet und verzerrt wiedergegeben worden, wie die Taten der nationalsozialistischen Staatsführung von einem großen Teil der Weltpresse. Daß diese Heße zum weitaus überwiegenden Teil auf die Machenschaften der Juden zurückzuführen ist, braucht wohl nicht des näheren dargestellt zu werden. Das deutsche Volk hat nun dieſe Heze zwar zur Kenntnis genommen, sich im übrigen aber nicht viel daran gestört und den einmal als richtig erkannten Weg ruhig und zielſicher — und man tann wohl auch sagen, mit Erfolg - weiterbeschritten. Doch eine merkwürdige Tatsache läßt sich immer wieder feststellen. Völker, in denen vor gar nicht allzu langer Zeit noch aufs heftigste gegen das neue Deutschland ge= hegt wurde, führen nun bei sich Maßnahmen durch, die denen im nationalsozialiſtiſchen Deutschland doch verteufelt ähnlich sehen. Man sagt das zwar nicht - aber zu bestreiten ist es auch nicht. Die Anstrengungen der deutschen Staatsführung waren zum größten Teil vollkommen neu, bisher noch an keiner Stelle in der Welt erprobt ; ja sie widersprachen meistens sogar den herkömmlichen und überlieferten Theorien über Wirtschafts- und Staatspolitik. Wie hat man, um nur ein Beiſpiel zu nennen, über den deutschen Arbeitsdienst ge= wettert, auch nicht ein gutes Haar ließ man an ihm. Und sehen wir uns heute in der Welt einmal um, dann müſſen wir doch mit Erstaunen feststellen, daß soundsoviel Staaten mittlerweile ebenfalls den Arbeitsdienst eingeführt haben, wenn auch nicht so großzügig und umfaſſend wie Deutschland . Aber es ist nicht nur bei der Nachahmung des Arbeitsdienstes geblieben. Die verschiedensten Maßnahmen wirtſchafts- und ſozialpolitiſcher Art wurden nach dem deutschen Vorbild ausgerichtet, um der immer größer werdenden wistschaftlichen und politischen Not Herr zu werden. Das gilt in ganz besonderem Maße auch für die Maßnahmen der nationalsozialis tischen Agrarpolitit. Schon die überraschend hohe Teilnehmerzahl von Vertretern des ausländischen Bauerntums an den bishe rigen Reichsbauerntagen ließ das bedeutende Interesse dieser Kreise an der deutschen Ernährungspolitik erkennen. Und mittlerweile hat dieſes Interesse auch tatsächliche und praktische Auswirkungen gehabt. Die Maßnahmen zur Ausrichtung der Erzeugung auf den Verbrauch, die möglichst weitgehende Erstellung der lebens-
notwendigsten Nahrungsmittel aus dem eigenen Grund und Boden, Ordnung des Marktes und Eingliederung der Ernährungswirtschaft in die Notwendigkeiten der Gesamtwirtschaft, das alles find Dinge, die im Ausland immer mehr als einziger Ausweg aus der herrschenden weltwirtschaftlichen Krise ers fannt werden. Die Vorgänge bei einer ganzen Reihe von europäischen und auch außereuropäischen Staaten beweisen das zur Genüge. Und erst in diesen Tagen ist ein weiterer Staat dazu übergegangen, das deutſche Beiſpiel nachzuahmen und damit als gut und richtig anzuerkennen. Es ist Estland , das von der allgemeinen weltwirtschaftlichen Krise auch auf's schwerste betroffen wurde und nun mit aller Macht einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Not ſuchen muß . Auf Grund ſeiner Wirtſchaftsstruktur muß Estland die notwendigen Gesun= dungsmaßnahmen bei der Landwirtschaft ansehen, denn es ist ein ausgesprochener Agrarstaat. Der estnische Staatswirtschaftsrat hat darum den Entwurf eines Gesundungsplanes für die Landwirtschaft genehmigt, der nun die estnische Landwirtschaftspolitik der nächsten Jahre aus= richten wird. Nicht nur im Grundsätzlichen, ſondern auch in den meisten speziellen Dingen verrät dieser Entwurf das deutsche Vorbild. Der Plan verzichtet, gemäß der estnischen Wirtschaftsstruktur, darauf, aus Estland einen industriellen Selbstversorgungsstaat zu machen. Jedoch wird danach gestrebt, den Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugniſſen aus eigenen Kräften und Mitteln zu erstellen. Darüber hinaus sollen solche landwirtschaftliche Erzeugnisse angebaut werden, die ausländische Staaten aufzunehmen bereit sind. Estland will dafür in entsprechendem Umfange Induſtrieerzeugnisse dieser Länder aufnehmen. Im einzelnen sieht der neue Landwirtſchaftsplan Estlands folgende Maßnahmen vor : Neuzubildende Genossenschaften sollen in einer Art Selbstverwaltung und Selbstverantwortung den Markt mit landwirtschaftlichen Erzeugniſſen regeln. Durch Normung und Standardisierung der Waren soll die Qualität verbeſſert und dem Geschmad der ausländischen Bezieher angepaßt werden. Um in Zeiten eines übergroßen Produktionsanfalles die Waren sicher aufbewahren zu können, sollen Lager- und Kühlhäuser errichtet werden. Auch soll der Versuch gemacht werden, sowohl die Erzeugungs- als auch die Transportkosten zu senken. Wenn auch in Est=
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NSK Folge 5 land für die vorhandene Bevölkerung Raum genug vorhanden iſt, ſo ſoll doch troßdem be= gonnen werden, Sümpfe und andere Öd= ländereien urbar zu machen . Schon die bisher angeführten Maßnahmen zeigen eindeutig, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik hier richtungweisend ge= wesen ist. Doch wird diese Tatsache im folgendem noch deutlicher. Um die Erträge je Hektar zu erhöhen, soll eine geeignete Bodenbearbeitung und eine umfangreiche Sortenwahl beim Saat und Pflanzgut eingeführt werden und darüber hinaus bei einigen Erzeugnissen z. B. bei Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Erbsen und einigen anderen - ein geeigneter Anbauplan eingeführt werden. Den Viehbestand will man von unwirtschaftlichen Tieren säubern. Durch Leistungszucht soll ein Viehbestand mit höchster Leistungsfähigkeit und dabei wirtschaftlichster Futterverwertung herangezogen werden . Intereſſant ist die Feststellung, daß es das Ziel
aller Landwirte sein müsse, die Leistungen des Viehstapels auf wirtschaftseigener Grundlage zu erreichen, u. a. befürwortet man ausdrücklich den Bau von Gärfutterbehältern. Ist das nicht in Deutschland schon seit langem ein wesentliches Arbeitsprogramm? Die weiteren Anordnungen befaſſen ſich dann mit den Gebieten des Obst- und Gemüsebaues, der Fisch- und Eierwirtschaft, der Lein- und Hanfwirtſchaft und der Kleintierzucht, besonders auch mit Pelztierzucht. Man kann die estnische Regierung zu diesen Maßnahmen nur beglückwünschen. Jedoch kann es uns Deutschen niemand übelnehmen, wenn wir die Tatsache feststellen, daß das bislang so verleumdete Deutsch ፡ land wieder einmal Vorbild für andere Staaten geweſen ist. Es ist gut, daß diese Tatsache im Ausland immer mehr anerkannt wird, denn die Anerkennung einer Leistung durch Nachahmung trägt manchesmal mehr zur Sicherung des Weltfriedens bei als Hunderte von Verhandlungen am grünen Tisch!
Gedanken zur Grünen Woche Berlin 1936
Bauer
und
NSK Die diesjährige Grüne Woche steht im Zeichen der Erzeugungsschlacht, im Kampf des deutschen Volkes um seine Nahrungsfreiheit. Neben der wiedergewonnenen Wehrfreiheit ist die Frage der Unabhängigkeit unserer Ernährung die Kernfrage für die Gestal tung der deutschen Zukunft überhaupt. Dieser Kampf aber kann vom Bauern allein nicht bis zum Siege vorwärtsgetrieben werden, an ihm hat sich jeder deutsche Voltsgenosse zu beteiligen, vor allem auch der städtische Verbraucher. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der schicksalhaften Vers bundenheit aller Berufe und Stände kommt am deutlichsten in den beiden Sonderschauen des Reichsnährstandes „ B a u er und Landarbeiter" und ,,Bauerntum und städtische Arbeiterschaft“ zum Ausdruck. Richtung und zielgebend bei diesen Darstellungen ist das Wort des Führers, das er am 1. Mai 1933 vom Tempelhofer Feld aus an das deutsche Volk richtete: „Es ist notwendig, daß man jeden Stand die Bedeutung des anderen lehrt. Und so wollen wir in die Städte gehen, um ihnen das Wesen und die Notwendigkeit des deutſchen Bauern zu erklären, und wir gehen auf das Land und zu unserer Intelligenz, um ihnen die Bedeutung des deutschen Arbeiters beizubringen. Und gehen zum Arbeiter und zum Bauern, um ſie zu belehren, daß es ohne deutschen Geist auch kein deutsches Leben gibt, daß sie alle zusammen eine Gemeinschaft bilden müſſen, Geist, Stirn und Faust, Arbeiter, Bauern und Bürger." Schon bei der Machtübernahme hat der Führer das nächste Ziel umriſſen, daß es vor allem andern darum gehe, das deutsche Bauerntum zu retten und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Arbeiter
Damit war in klarer Weiſe bekundet, daß es darum gehen mußte, die Grundlage der Nation für alle Zukunft auf sichere Füße zu stellen. Damit hatten Bauer und Arbeiter gleichermaßen eine Ehrenrettung erfahren. Der Besucher der Grünen Woche sieht auf der Sonderschau „ Bauer und Landarbeiter“ zunächſt die Entstehung des Landarbeiters. Durch die liberalistische Berfälschung des Steinschen Bauernbefreiungswerkes wurde das Landvolk in zwei Stände, Bauern und Landarbeiter, geteilt. Der Marxismus mit seinem Klaſſenhaß und seiner Vernichtungsidee gegen jeden Gedanken der Gemeinschaft hat dieses Erbe gern ergriffen und weitergeführt. Das Ergebnis ist Landin vier Worte zusammenzufaſſen : flucht , Verstädterung , Einfindersystem , Volkstod. Erst der Nationalsozialismus hat den Landarbeiter wieder zu seinem Volke geführt. Heute gehen wir genau den umgekehrten Weg, indem wir den Landarbeiter bei der Neubildung deutschen Bauern= weitestgehend berücksichtigen und ihn wieder mit der deutschen Scholle vereinigen, von der er gekommen ist . Sein Arbeitsplat als Werkbruder des Bauern ist ge= sichert, überall in deutschen Landen entstehen für ihn neue bessere Wohnungen. Auch der Landarbeiter ist ein Teil des Blutsquells der Nation. Landarbeiter und Bauern sind im Reichsnährstand vereinigt und kämpfen Seite an Seite für die Erringung der deutschen Nahrungsfreiheit. Vom Landarbeiter führt die Linie der Entwidlung unmittelbar zum städtischen Arbeiter. Ein großer Teil der auf dem Lande als Folge der falschen Wirtschaftspolitik freiwerdenden Arbeitskräfte ist nach der Stadt gezogen. Das flache Land hat in den letzten Jahren des vorigen und zu Beginn des jezigen Jahr-
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hunderts rund die Hälfte seines Ge burtenüberschusses verloren . Go wurde das bevölkerungspolitische Gleichgewicht zwiſchen Oſt und Weſt und zwischen Stadt und Auch der städtische Arbeiter Land zerstört. tommt vom Bauern her. Das gleiche Blutserbe macht sich in den Gestalten der deutschen Arbeiter und Bauern bemerkbar. Die Schrebergärtenbewegung, an der rund 90 v. H. Arbeiter und Angestellte beteiligt sind, ist der Ruf des Die Regierung alten bäuerlichen Blutes. führt in der Stadtrandſiedlung dieses wertvolle Sehnen nach eigenem Boden fort. 150 000 Kleinsiedlungen mit rund 4 Millionen Menschen sind seit 1933 entstanden, über 300 Millionen hat der Staat dafür ausgegeben. Das gemeinsame Blutserbe äußert sich auch in der gemeinsamen Lebensauffassung. Für den Bauern ist die Arbeit am Boden zugleich Dienst für Familie und Volk, quch der deutsche Arbeiter in der Stadt faßt seine Tätigkeit als fittliche Pflicht und Verantwortung gegenüber dem Ganzen auf. Der Jungarbeiter wird nicht mehr in klaſſenkämpferischem Haß heranwachsen, vielmehr wird ihm im Landjahr Gelegenheit gegeben, sich seiner bäuerlichen Herkunft wieder Der Arbeitsdienst bringt die zu entsinnen. Jungmannen vom Pflug und Schraubſtock, vom Büro und vom Hörsaal zu gemeinsamer Tätigfeit zusammen. Jeder deutsche Mann hilft mit, Neuland zu gewinnen und altes Kulturland zu verbessern und trägt ſo zu seinem Teil dazu bei , die Nahrungsfreiheit unseres Volkes zu erringen. Auch auf wirtschaftlichem Gebiet ist zwischen Bauer und Arbeiter eine engere Verflechtung und Abhängigkeit festzustellen, als dies häufig
7. Januar 1936 angenommen wird und als es die abgegangenen Heßer einer verflossenen Zeit wahr haben wollten. 32 v. H. aller gewerblichen und industriellen Betriebe und 34 v. H. der gesamten deutschen Arbeiter und Angestelltenschaft leben unmittelbar vom Bauern. Gegenüber dem Tiefstand im Jahre 1931/32 wurden 1934/35 allein für Düngemittel 133 Millionen Mark mehr ausgegeben, für Geräte und Maschinen 70 und für Erhaltung des Inventars 49 Millionen. Der Mehrverbrauch an Düngemitteln schwankte zwischen 11 und 18 v. H., der für Landmaschinen betrug sogar 80 v. H. Diese Mehrausgaben der Landwirtschaft durchflossen in belebender Weise den ganzen Wirtschaftskörper. Auch der Handel hatte wieder vermehrte Tätigkeit, die Arbeitsbeschaffungsmaß nahmen der Reichsregierung wurden so von der Landwirtschaft her günstig beeinflußt. Erst die Erkenntnis von der organischen Einheit des Wirtschaftskörpers eines Voltes ermöglichte die entsprechende Handlungsweise und trug den Keim des Erfolges in sich. Der Kernpunkt des nationalsozialistischen Programms auf wirtschaftlichem Gebiet lautet : „ Arbeit und Brot." Bauerntum und Arbeiterschaft sind vereint im Kampfe um die Erreichung dieses Zieles für alle deutschen Volksgenossen. Der Arbeiter ist sich bewußt, daß der Bauer auch für ſein Brot ſorgt. Der Bauer weiß, daß auch der Arbeiter in der Stadt für ihn tätig ist. Bauer und Arbeiter haben sich nach langem Bruderstreit gefunden und sich die Hände gereicht. Sie wissen, daß ihre Arbeit ein gemeinsames Ziel hat, daß eine Aufgabe fie mit starkem Bande umschließt : Dem Ganzen Dr. Schr. zu dienen, Dienst für Deutschland.
Gruppenſiedlung,
ein
neues
Siedlungsverfahren ?
NSK Bei der Neubildung deutschen Bauern= tums ist in den meisten Fällen folgendes Siedlungsverfahren gebräuchlich : Das zur Siedlung geeignete Gut wird von einer Siedlungsgesellschaft, die unter Aufsicht des Reiches und des Reichsnährstandes steht, käuflich erworben. Die Gesellschaft bewirtschaftet das Gut bis zur Aufteilung und Fertigstellung der einzelnen Erbhöfe. Die Neubauern beziehen dann die fertig hergestellten Einzelhöfe und bebauen das ihnen zugeteilte Land. Außer diesem Verfahren gibt es noch eine andere Möglichkeit, die der Gruppenfied = lung. Unter Führung eines Obmannes wird bei dieser Siedlungsart das aufzuteilende Gut sofort von den Neubauern gemeinsam bewirtschaftet. Ohne die Mitarbeit einer Siedlungsgesellschaft wird der bisherige Gutsbetrieb nun von den Siedlungsbewerbern, die im Freiarbeiterlohn stehen, weitergeführt. Die vorgesehenen Neubauern wohnen und eſſen gemeinsam. Der Obmann oder Gruppenführer ist gleichzeitig Gutsverwalter, dem sich jeder unterzuordnen hat. Die Familie des einzelnen Neu-
bauern muß bis zur Fertigstellung der zelnen Höfe in der Heimat bleiben, da nicht genug Raum für diese auf dem Gutshofe vorhanden ist. Die Gruppensiedlung bietet gegenüber dem üblichen Siedlungsverfahren verschiedene Vorteile, die sich größtenteils nicht in Geld ausdrücken laſſen. Der Neubauer lernt die Wirtschafts- und Bodenverhältnisse, die ihm meistens fremd sind, kennen. Weiterhin kann er den Bau seines Hofes überwachen und seine besonderen Wünsche können berückfichtigt werden. Das Gemeinschaftsgefühl der aus allen deutschen Gauen kommenden Siedler wird durch die gemeinsame Arbeit geweckt und so der Grundsatz für die spätere Dorfgemeinschaft gelegt. Weil jeder einzelne am Erfolge der Arbeit weitestgehend interessiert ist, wird durch diese Siedlungsart eine Verbilli gung des Verfahrens erreicht, die sich zum Teil in dem ersparten Lohn, am meiſten aber in der erhöhten Leistung zeigt. An allen Stellen, an denen die Gruppenſiedlung bisher durchgeführt worden ist, hat sich ge=
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NSK Folge 5 zeigt, daß dem Neubauern der Siedlungshof zu Bedingungen günstigeren weit übergeben werden konnte als bei dem Verfahren mit Hilfe einer Siedlungsgesellschaft. Die Höhe der Anzahlung auf jeden einzelnen Hof konnte niedriger berechnet werden als sonst üblich. Weiterhin ist wie schon erwähnt die wirtschaftliche Erfahrung für den Neubauern von unschäzbarem Wert. Viele Mißerfolge, die aus Unkenntnis der Boden- und Klimaverhältnisse in den ersten Jahren allzu leicht eintreten können, werden vermieden . Der Erfolg dieser Siedlungsart hängt allerdings sehr von der Eignung des Gruppenführers ab. Nicht genügt für diesen nur die Fähigkeit, ein großes Gut zu bewirtschaften, er muß gleichfalls die Mentalität, die Bedürfnisse und Eigenschaften seiner bäuerlichen“ Mit-
7. Januar 1936 arbeiter aufs genaueste kennen und darüber hinaus eine Führernatur ſein, die diese Gemeinschaft das eine Jahr, das wohl in den meisten Fällen bis zur endgültigen Aufteilung des Siedlungsgutes gebraucht wird, kraftvoll zusammenhält und ihrem Ziel zuführt. Da die Führer einer solchen Gruppe, um unparteiisch zu blei = ben, an der Siedlung selbst nicht mitbeteiligt sind, besteht wohl die Möglichkeit, einen fähigen Stamm dieser Leute heranzubilden. In diesem Jahre ist das 750 Hektar große Gut Sadellow in Mecklenburg dazu ausersehen, das Gruppenſiedlungsverfahren endgültig praktisch auszuerproben. Alle an der Reubildung deutschen Bauerntums intereſſierten Kreise werden das Ergebnis dieser neuen Siedlungsart mit Spannung erwarten. Hg.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerftr. 88,
Rationalsozialiſtiſche Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P.. München . Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach 3immer traße 88. Rinchen (Postichedkonto München 113 46) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertretez : Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Die NSK Randbemerkung :
Auf dem Flug nach Prag – Ballaſt abgeworfen NSK Die österreichische Gondel rüstet zu einem neuen Aufstieg in die diplomatischen Sphären Europas. Hatte der Ballon tro mancher Hinderniſſe bisher mühelos die Alpen in füdlicher Richtung überflogen und seine Passagiere sicher auf römischem Boden, entweder im Pa = lazzo Chigi oder der Bank von Ita = lien, abgesezt, so hat das Sanktionsunwetter am Himmel Europas den Wiener Steuermann in neue Flugrichtungen gewiesen. Die Reise des Bundeskanzlers Schuschnigg führt nach Prag. Der Vatikan hat für Landungsmöglichkeiten des österreichischen Ballons gesorgt. Das bisherige zerklüftete politiſche Gelände ist spürbar eingeebnet worden. Der große Demokrat der Prager Burg weiß, was er den Stimmzetteln von zwei ihm wesensfremden Internationalen schuldig ist. Wenn man Besuche macht, bringt man Geschenke mit - oder in unserem Fall : man beseitigt alle Eindrücke, die dem Gastgeber Gegenstand von Beanstandungen sein könnten. Die österreichische Gondel hat auf dem Fluge nach
58 Millionen
Prag Ballast abgeworfen 19 Mitglieder des ehemaligen sozialdemokratischen Parteivorstandes Österreichs sind amnestiert und ihre Verfahren niedergeschlagen worden. Ein fürwahr königliches Gaſtgeſchenk ! Sicherlich wird die Emigrantenpresse unter Führung des ,,Neuen Prager Vorwärts" den noblen Gast gebührend feiern ! Aber was wird Benesch seinem Wiener Gast als Gegengabe überreichen? Wiegen 19 sozialdemokratische . Führer eine Habsburger Krone auf? Wird der österreichiſche Bundeskanzler eine Anleihe mitbringen ? Wird er seine Reise in umliegende oder entferntere europäische Hauptstädte fortsetzen ? Wird Herr Starhemberg, der in Rom nicht dieselben Wege und Stadtviertel wie Herr Schuschnigg besuchte, auch die Gondel nach Prag besteigen oder in einem eigenen Ballon starten ? Viel sind der Fragen und groß die Sorgen, die der Ausflug in die abessinischen Berge den daheimgebliebenen Politikern an der Donau gebracht hat.
Agrartagewerke
Gewaltige Aufbauarbeit am deu'schen Boden - Das Bauerrtum in der Arbeitsbeschaffung - 350 Millionen RM. durch die Deutsche Rentenbank- Kreditanstalt NSK Die nationalsozialiſtiſche Arbeitsbesch iffungspolitik zeichnet sich in besonderem Maße dadurch aus, daß sie nicht nur die Unterbringung der Arbeitslosen bewerkstelligen will, ſondern sie will dieses Ziel bei gleichzeitiger Verrichtung volkswirtschaftlich wertvoller Arbeitsleiſtung erreichen. Nur unter diesem Gesichtspunkt sind die gewaltigen finanziellen Mittel
mobil gemacht worden, die die Wirtschaftsmaschine wieder in Gang gesezt haben. Das deutsche Bauerntum ist an der produktiven Arbeitsbeschaffung über ihr zentrales Kreditinstitut, die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt, mit insgesamt 350 Millionen Mark be teiligt. Hiervon stammten seinerzeit aus dem Papen-Programm 50 Millionen RM., des weis
fi:
t
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teren sind rund 200 Millionen RM. aus dem sogenannten „ Sofort-Programm" und ferner 100 Millionen RM. aus dem Reinhardt-Programm geflossen. Die Deutsche RentenbankKreditanstalt legt soeben in einem Bericht Rechenschaft darüber ab, was mit diesen Kapitalmitteln auch tatsächlich geschaffen wor= den ist. Die Arbeiten, die mit diesen namhaften Mitteln bewältigt worden sind, erstrecken sich in erster Linie auf Meliorationen , auf Landgewinnung , auf Wegebau und Aufforstung , dann aber auch auf Fluß regulierung , Wasserleitungsbau , Küstenschutz usw. Die Meliorationskredite im engeren Sinne kamen einer Fläche von insgeſamt rund 360 000 ha zugute (vergleichsweise beträgt die Fläche des Landes Braunschweig rund 365 000 ha) , davon Aderdränage auf 57 900 ha, Grünlandmeliorationen auf 218 400 ha und 83 900 ha Moor- und Ödlandkultivierungen. Es ist besonders hervorzuheben, daß der Nationalsozialismus in zwei Ja hren rund 84 000 ha Moor und Öd land urbar gemacht hat , während in den ganzen Jahren von 1914 bis 1930 insgesamt nur 290 000 ha Boden in Deutſchland kultiviert worden waren. Ein erheblicher Teil der Mittel wurde für die großzügigen Anlagen von Landgewinnung an der schleswig-holſteiniſchen Küste eingesetzt, die dem deutschen , Volke in den nächsten Jahrzehnten viele tausend Hektar neuen fruchtbaren Bodens geben sollen . Erstmalig ist auch eine systematische Aufforstung unserer Waldbestände vorgenommen worden ; auch hier ist die beträchtliche Fläche von 43 000 ha neu in Bearbeitung genommen worden. Im Wegebau wurde eine Strecke in Arbeit genommen, die mit rund 6150 km etwa dem Seeweg von Hamburg nach Neuyork entsprechen würde. Hunderte von Genossenschaften, Gemeinden und Zweckverbänden konnten ferner Wasserleitungen bauen. Alle durchgeführten Vorhaben zusammengenommen ergeben nach den statistischen Unterlagen einen Tageswaſſerverbrauch von etwa 140 000 cbm.
8. Januar 1936 Verteilung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf die verschiedenen Gebiete
57 948 ha Aderdränage 218 403 ha Grünlandmeliorationen Moor- und Ödlandkultivierung 83 917 ha 3 400 km Flußregulierung 6 150 km Wegebauten 42 210 ha Aufforstungen 140 000 cbm Wasserleitungen Tagesverbrauch Für Landgewinnung und Küstenschutz ferner 16,4 Millionen RM. Schon diese überſchlägliche Zuſammenſtellung zeigt, daß der Wert der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im landwirtſchaftlichen Bereich sehr bedeutend ist. Der direkte Wert aber, den alle diese Maßnahmen für die Arbeitsschlacht bes reits gehabt haben, läßtsich ermessen, wenn man erfährt, daß nicht weniger als 58 Millionen direkte oder indirekte Tagewerke allein aus dem Sofort-Programm und dem ReinhardtBrogramm geleistet worden sind. Die Erwartungen , die an die Einbeziehung der Land- und Forstwirtschaft in die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen geknüpft waren, sind also voll und ganz erfüllt worden . Denn es ist nicht nur eine im Verhältnis zu den von der Rentenbank-Kreditanſtalt aufgewendeten Kreditmitteln sehr große Zahl von Erwerbslosen beschäftigt worden, sondern es wurden gleichzeitig auch wertvolle volkswirtschaftliche Leistungen erzielt. Es ist gelungen, große dauernde Werte zu schaffen, die zur Erkämpfung der deutſchen Nahrungsfreiheit nicht unwesentlich beitragen und die die Grundlage für die Erzeugungsschlacht des Reichsnährstandes verbreitern. Nicht zulezt aber auch ist den wieder Schaffenden zum Bewußtsein gebracht worden, daß sie wichtige Aufbauarbeitam deutschen Boden geleistet haben ; es wurde ihnen der enge Zusammenhang zwischen deutschem Blut und deutschem Boden vor Augen E. H. geführt.
Zur Ankündigung einer Reichsjugend
Mobilmachung
der
NSK Mit der Auflösung des Reichsausschusses der deutschen Jugendverbände, jenem Parlament der Jugendverbände des Staates von Weimar, wurde ein neuer Abschnitt deutscher Jugendarbeit begonnen, der keine Einflüsse in den Reihen der deutschen Jugend mehr gelten laſſen konnte, die gegen Volk und Staat gerichtet waren, oder die mit beiden nichts gemein haben wollten. Die Hitler-Jugend übernahm als Trägerin der Mehrheit der deutschen Jugend alle Aufgaben, die der körperlichen und weltanschaulichen Ertüchtigung dienten. Um den Wunsch eines nicht unerheblichen Teiles der Jugend nach aktivem Einsatz entsprechen zu können, mußte sie ihre Reihen joweit als möglich den neuen Kame-
Jugend
für
den
Staat !
raden öffnen. Alte Jugendverbände hatten sich aufgelöst oder waren im Zuge politischer Parteiverbote beseitigt worden. Die HitlerJugend trat als die Jugend des neuen Führer Deutschlands und als die Jugendbewegung, deren leidenschaftlicher Einſaz_dem neuen Staat galt, mit neuen Zielen ein Erbe der Vergangenheit an. Ihrer Bestimmung nach, als Jugend der Bewegung, mußte die Hitler- Jugend den Grundsag der Freiwilligkeit aufrechterhalten. Es liegt ein starkes Bekenntnis zu den Ideen der Revolution darin, wenn das Freiwilligkeitsprinzip ein so rapides Anschwellen. der Mitgliederziffer zur Folge hatte, daß die ihr Jugendbewegung nationalsozialistische
NSK Folge 6 zweites Grundgesez, nur eine politische Auslese zu bilden , mit ihrem 6-Millionen Mitgliederbestand zahlen rein mäßig nicht mehr erfüllen gar konnte. Wenn der Reichsjugendführer in seiner bedeutsamen Botschaft für das Jahr 1936 erflärt hat, daß die Hitler- Jugend und der B.D.M. nicht größer werden sollen als unbedingt notwendig ist, um den Nachwuchs der besten jungen Nationalsozia listen für die N.S.D. A. P. zu stellen, der so ist darauf hingewiesen , daß in Hitler - Jugend als politische Auf gabe des kommenden Jahrzehnts feine son = Massenorganisation 2 dern der Tradition der Kampfzeit entsprechend eine auserlesene Elite der Jugend herangezogen werden soll . Während in der Kampfzeit schon der freiwillige Eintritt in die Jugendbewegung selbsttätig das Ausleseprinzip regelte, wird fünftig die Zugehörigkeit zur ,,Jugend des Führers" nach Auslesegesichtspunkten der Jugendführung bestimmt werden müſſen. In allen Bereichen unseres Lebens, gleichgültig, ob im Sportlichen, im WeltanschaulichPolitischen oder im Beruflichen, ist an Stelle der Wertung nach Klaſſe oder Geld die Wertung nach der Leistung für die Gemeinschaft getreten. Die Hitler- Jugend hat sich im Reichsberufswettkampf ihr Symbol als Bekenntnis zur Leistung errichtet, und damit nicht nur ihre neue Idee, sondern auch einer eindrucksvollen Form auf ganz neue Weise Bahn gebrochen. Iit hier aus eigenem Antrieb einer Revolution der Erziehung zum Sieg verholfen, so kann weder der Staat noch die Volksgemeinschaft auf die Dauer darauf verzichten , daß ein gewisser Teil der Jugend diesem neuen Weg des Volkes zur Leistungsgemeinschaft fernbleibt . Gilt es doch, eine totale Mobilmachung der Jugend für ihren Staat und damit für ihre eigene politische Zukunft durchzuführen, die ohne die Ertüchtigung und die innere Bereitschaft aller nicht erzielt wird. In diesem Sinne ist die Ankündigung einer einheitlichen großen Reichsjugend "" durch den Reichsjugendführer zu verstehen, der in seiner Botschaft erklärte, daß ausnahmslos jeder Junge und jedes Mädel, dem Beispiel der HitlerJugend folgend, schon in frühen Jahren dem Staate und damit der Zukunft unseres Volkes zu dienen habe. Wenn also die Hitler-Jugend wieder zur Formation der politischen Auslese gestaltet werden soll, ſo gibt Baldur von Schirachs Ankündigung einer einheitlichen großen Reichsjugend" Aufschluß darüber, daß in Zukunst an eine obligatoriſche Erfassung der gesamten deutschen Jugend zu gewissen Dienstleistungen, außerhalb, aber unter Führung der Hitler- Jugend, gedacht ist. Es wäre ein verfehlter Versuch, wollte man heute über Entscheidungen der Zukunft weissagen. Auch Schirachs Botschaft will nur die Entwicklung kennzeichnen, in der sich der Gestaltwandel der nationalsozialistischen Jugendarbeit oder die Überwindung eines nach der Machtübernahme notwendig gewordenen Anfangsstadiums vollzieht. Was hier angedeutet ist, stellt vielleicht einen Gestalt wandel, aber keine Neuorientierung der nationalsozia listischen Ideen für die Jugendertüchtigung dar. Im Gegenteil, das neugesteckte Ziel würde die Verwirklichung einer allgemeinen körperlichen und charakterlichen Erziehung bringen und andererseits die Idee der politischen Auslese von neuem einer organisatorischen Lösung zuführen. Mit der Erfassung der gesamten deutschen Jugend würden sich für die Ideen
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8. Januar 1936 nationalsozialistischer Jugendarbeit, die heute noch in der Entfaltung begriffen sind, ungeahnte Bereiche und Räume politischer Wirtsamkeit öffnen. Der Leistungsgrundsay muß dabei am Ziel dieser neuen Jugendarbeit den nachfolgenden Jahrgängen und Generationen gleicherweise in Fleisch und Blut übergehen, wie die bürgerliche Gesellschaftsformel in Jahrhunderten gewachsen und anerzogen die Menschen von gestern prägte. Das innere Gesez der werdenden Gemeinſchaft der Deutschen wird die vom Reichsjugendführer aufgezeigten Zukunftsaufgaben bestimmen. Der Führer selbst hat in der Kampfzeit den Turnunterricht in den Schulen als zeitlich zu knapp bemessen bezeichnet. Der fehlende körperliche Ausgleich zu rein geistiger oder beruflicher Tätigkeit hat nicht nur die törperlichen Anlagen der Jugend, sondern gleichzeitig auch ihre Leistungen und ihre Arbeitskraft in Schule und Beruf gemindert. Es ist an der Zeit, daß eine alte Wahrheit beherzigt wird, die der Turnvater Jahn folgendermaßen formulierte : „ Die Turnkunst soll die verlorengegangene Gleichmäßigkeit der menschlichen Bildung wieder herstellen, der bloß einseitigen Vergeistigung die wahre Leibhaftigkeit zu ordnen, der überfeinerung in der wiedergewonnenen Männlichkeit das notwendige Gegengewicht geben und in jugendlichem Zusammenleben den ganzen Menschen umfassen und ergreifen." Die körperliche Tauglichkeit und Leistungsfähigkeit der Jugend ist, ohne daß sie ,,verdrillt" (Jahn) wird, die Voraussetzung jeder gesunden und wertvollen Leistungssteigerung für die Gemeinſchaft. Wenn in den kommenden Jahren der g leichmäßigen Entwicklung der natürlichen Anlagen des Körpers einer aller Jugendlichen als Grundvoraussetzung des Einsazes für den Staat erstmalig größere Bedeutung beigemessen werden sollte, so erscheinen die Ausführungen des Beauftragten des Jugendführers des Deutschen Reiches für Jugendertüchtigung, Dr. Helmut Soldatentum Stellrecht, über und Jugendertüchtigung“ in der Schriftenreihe der Hochschule für Politik Beachtung zu verdienen. Nicht indem man der Jugend Maschinengewehre und Handgranaten in die Hand drückt, sondern indem man durch körperliche und seelische Ertüchtigung ein startes, frohes und freies Geschlecht erzieht, wird dem Staat ein widerstandskräftiges Volk geboren. „Härter als die Umwelt“ ſoll der deutsche Junge sein. Im Gelände, im Zeltlager, auf Fahrt, sollen die tausend Kleinigkeiten erworben werden, die einmal die wehrfähigen Männer der Nation als „ angeborene" Eigenschaften und Voraussetzungen mitbringen sollen. Schärfung der Sinne, Ausnutung des Geländes, Nachtschärfe der Augen und ähnliches, ſind in weitem Maße in der Natur des Menschen vorhanden . Durch Arbeit im Büro oder in der Werkstatt“, sagt Stellrecht, geht verloren, was die Natur dieser mitgab." Pflege ilm Eine Naturanlagen , die ein maßgebender Jugendführer fordert, deutet allein schon zur Genüge an, daß eine vormilitärische Jugenderziehung nach dem Vorbild hochgerüsteter Nachbarn für das Reich des Nationalsozialismus nach wie vor kein Gegenstand der Erörterung iſt. Wie immer die Entscheidungen über die Maßnahmen auf dem Gebiete der Jugendertüchtigung in Zukunft ausfallen werden, das eine teht fest : sie werden von dem Bewußtsein erjüllt sein, daß ohne Ausnahme alle dem Staate und der Gemeinschaft zu Die geben haben , was ihr gehört.
RSK Folge 6 Millionen Freiwilliger find ein wunderbarer Beweis dafür, daß das Gesetz der Gemeinschaft, mit der inneren Reife der Nation in dem Willen zusammenstehen, füreinander zu leben und zu wirken, eins sind. Die Räume der Erde sind enger und die Verantwortung der Staaten größer geworden. Die Jugend, die ihre Kraft nicht übt und ihren
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8. Januar 1936 Körper nicht stählt, läuft Gefahr, den Plak ihres Volkes an der Sonne zu verlieren. Eine organische Verwirklichung dieser völkischen Lebensgesetze aber wird dafür sorgen, wie Stellrecht sagt, eine ganze Front von Millionen einen gemeinsamen Schritt vorwärts tun zu laſſen“. Günter Kaufmann.
Gemeinschaft der Kulturwilligen – Über zwei Dußend Wanders Die Arbeit der N.S.-Kulturgemeinde auf dem Lande außerhalb Deutſchen der Theaterſtädte bühnen betreuen die 40 Millionen
Nationalsozialistische NSK Die Kulturgemeinde hatte ihre Arbeit im neuen Jahr mit einer Demonstration begonnen, die programs matischen Charakter hatte, und die - denn nur so erhält ja eine Demonstration erst einen rechten Sinn - eine Menge von Anregungen für die praktische Arbeit vermittelte und eine Fülle von ebenso praktischen Erfahrungen zur Erörterung stellte. Das war die große Arbeitstagung am 2. Januar in Berlin, die unter dem Zeichen der Kunstpflege außerhalb der großen Städte stand und allein schon durch die Wahl des Themas lo lebensnahe war wie nur irgendmöglich. Weshalb aber wurde gerade dieses Thema gewählt ? Die N.S.-Kulturgemeinde hat ja neben der Erfüllung der Aufgaben der Kunstpflege und Kunstwertung, durch die sie in Personalunion mit dem Amt für Kunstpflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung verbunden ist, noch die andere große Verpflichtung übernommen, nämlich die, als Organisation des Volkes die Gemeinschaft der Kulturwilligen und sich durch die aktive und paſſive Teilnahme an ihren Bestrebungen persönlich Bindenden und Bekennenden zu betreuen . Selbstverständlich ist, wie der Leiter der N.S.Kulturgemeinde und des Amts für Kunstpflege, Amtsleiter Dr. Walter Stang , am 2. Januar mit allem Nachdrud feststellte , diese Gemeinschaft leine " Verbraucher - Organisation“ der von Künstlern geschaffenen Werte. Der Staat ist nichts ohne die Partei und ohne das Volk. Die wahre Demokratie, wie der Nationalsozialismus sie begreift, besteht darin, daß feine Interessengruppen irgendwelcher Art Volk und Staat scheiden, sondern daß das souveräne Volk selbst sich durch die Partei den Staat geschaffen hat, der seinem Wesen gemäß ist. Deshalb kann fich dies Volk nie zu einer Vereinigung organisieren, die den Zweck hat, Werte zu „ verbrauchen", die außerhalb seiner Gemeinschaft von Menschen geschaffen wurden, die etwa nicht zu ihm gehören. Vielmehr wachsen diese Werte aus ihm selbst, und es selbst entscheidet durch die Männer seiner ihm gemäßen Organisation , denen es sein Vertrauen schenkte, über die Güte dieser Werte, und ob es sich verlohnt, ob es zweckmäßig, erfreulich, notwendig und gut ist, diese Werte zu pflegen. Das ist im kulturellen Leben nicht anders als in allen übrigen Bereichen des öffentlichen Lebens. Der Künstler.
jührt heute fein volksfernes Dasein mehr wie im liberalen Zeitalter, sondern er dient dem Volt mit seiner ganzen Kraft und unterwirft sich seiner Entscheidung und Wertung. Er ist fein Individualist mehr, der die Schaffung eines Kunstwerks mit dem Ausdruck einer privaten Meinung verwechselt, sondern er sieht dem Volk ins Gesicht und schafft, was diesem Volk gemäß ist. Die R.S.-Kulturgemeinde, vom Stellvertreter des Führers allein dazu berechtigt, eine Organi= sation von „Besuchern“ zu schaffen, ist die Zusammenfassung des Volkes, ist die „ Organisation des Volkes" im Bereich des kulturellen Lebens. Und da vierzig Millionen Volksgenossen aller außerhalb der Theaterstädte wohnen, widmet sie diesen ihre besondere Aufmerksamkeit. Deshalb stand jene Tagung unter dem Zeichen der Kunſtpflege außerhalb der großen Städte. Dies geschah aber noch aus einem anderen Grunde. Jedermann weiß, daß die kulturelle Erneuerung sich nicht in ein paar Jahren vollziehen kann . Wenn die Bemühungen um sie also ohnehin eine Sysiphusarbeit darstellen, der man sich mit Leib und Leben und mit seiner ganzen verfügbaren Lebenskraft unterziehen um so mehr gilt das für die Weltmuß und Großstädte und ihre Kunstwerte aufnehmenden und schaffenden Bewohner, die ja doch in allererster Linie und wohl beinahe allein dafür verantwortlich sind, daß das Gesicht der deutſchen Kunst von der Dichtung, Muſik und Malerei bis zum Schauſpieler, Bühnenbildner und Regisseur jedem von außen und aus der Sphäre einer liberal und in künstlerischen Dingen artistisch gesonnenen Umwelt fommenden Eins fluß erlag, nur nicht demjenigen der Menschen außerhalb dieser Welt- und Großstädte, der unserem Wesen allein immer noch gemäß war. fünf Aus den Darbietungen der Wanderbühnen , die zur Ausgestaltung der Arbeitstagung mit herangezogen wurden, und aus den Überlegungen, die daran geknüpft wurden, wuchs die Erkenntnis, daß alle diese Bühnen, deren es heute unter der Obhut der als zwei mehr N.S.-Kulturgemeinde und nicht nur aus Dugend gibt, niemals technischen und materiellen Gründen - in die Gefahr gerieten, Theater nur artistisch als glänzendes Schauspiel zu sehen. Sie haben sich immer die Fähigkeit zur „ Tiefenregie" bewahrt und haben nie vergessen, daß eine Inszenierung
NSK Folge 6 Millionen Freiwilliger sind ein wunderbarer Beweis dafür, daß das Gesetz der Gemeinschaft, mit der inneren Reife der Nation in dem Willen zusammenstehen, füreinander zu leben und zu wirken, eins sind. Die Räume der Erde sind enger und die Verantwortung der Staaten größer geworden. Die Jugend, die ihre Kraft nicht übt und ihren
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8. Januar 1936 Körper nicht stählt, läuft Gefahr, den Plak ihres Volkes an der Sonne zu verlieren. Eine organische Verwirklichung dieser völkischen Lebensgesetze aber wird dafür sorgen, wie Stellrecht sagt, eine ganze Front von Millionen einen gemeinsamen Schritt vorwärts tun zu lassen". Günter Kaufmann.
Gemeinschaft der Kulturwilligen Die Arbeit der N.G.»Kulturgemeinde auf dem Lande -- Über zwei Dußend Wanderbühnen betreuen die 40 Millionen Deutſchen außerhalb der Theaterstädte Nationalsozialistische NSK Die Kulturgemeinde hatte ihre Arbeit im neuen Jahr mit einer Demonstration begonnen, die programs matischen Charakter hatte, und die - denn nur so erhält ja eine Demonstration erst einen rechten Sinn - eine Menge von Anregun gen für die praktische Arbeit vermittelte und eine Fülle von ebenso praktischen Erfahrungen zur Erörterung stellte. Das war die große Arbeitstagung am 2. Januar in Berlin, die unter dem Zeichen der Kunstpflege außerhalb der großen Städte ſtand und allein schon durch die Wahl des Themas lo lebensnahe war wie nur irgendmöglich. Weshalb aber wurde gerade dieses Thema gewählt? Die N.S.-Kulturgemeinde hat ja neben der Erfüllung der Aufgaben der Kunstpflege und Kunstwertung, durch die sie in Personalunion mit dem Amt für Kunstpflege beim Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung verbunden ist, noch die andere große Verpflichtung übernommen, nämlich die, als Organiſation des Volkes die Gemeinschaft der Kulturwilligen und sich durch die aktive und paſſive Teilnahme an ihren Bestrebungen persönlich Bindenden und Bekennenden zu betreuen. Selbstverständlich ist, wie der Leiter der N.S.Kulturgemeinde und des Amts für Kunstpflege, Amtsleiter Dr. Walter Stang , am 2. Januar mit allem Nachdruck feststellte, diese Gemeinschaft feine Verbraucher - Organisation" der von Künstlern geschaffenen Werte. Der Staat ist nichts ohne die Partei und ohne das Volk. Die wahre Demokratie, wie der Nationalsozialismus sie begreift, besteht darin, daß feine. Interessengruppen irgendwelcher Art Volk und Staat scheiden, sondern daß das souveräne Voll selbst sich durch die Partei den Staat geschaffen hat, der seinem Wejen gemäß ist. Deshalb kann sich dies Volk nie zu einer Vereinigung organisieren, die den Zweck hat, Werte zu „ verbrauchen", die außerhalb seiner Gemeinschaft von Menschen geschaffen wurden , die etwa nicht zu ihm gehören. Vielmehr wachsen diese Werte aus ihm selbst, und es selbst entscheidet durch die Männer seiner ihm gemäßen Organiſation, denen es ſein Vertrauen schenkte, über die Güte dieser Werte, und ob es sich verlohnt, ob es zweckmäßig, erfreulich, notwendig und gut ist, diese Werte zu pflegen. Das ist im kulturellen Leben nicht anders als in allen übrigen Bereichen des öffentlichen Lebens. Der Künstler
führt heute kein volksfernes Dasein mehr wie im liberalen Zeitalter, sondern er dient dem Volt mit seiner ganzen Kraft und unterwirft sich seiner Entscheidung und Wertung. Er ist tein Individualist mehr, der die Schaffung eines Kunstwerks mit dem Ausdruck einer privaten Meinung verwechselt, sondern er sieht dem Volk ins Gesicht und schafft, was diesem Volk gemäß ist. Die N.S.-Kulturgemeinde, vom Stellvertreter des Führers allein dazu berechtigt, eine Organi sation von „ Besuchern“ zu schaffen, ist die Zusammenfassung des Voltes, ist die Organisation des Volkes" im Bereich des kulturellen Lebens. Und da vierzig Millionen außerhalb Volksgenossen aller der Theaterstädte wohnen, widmet sie diesen ihre besondere Aufmerksamkeit. Deshalb stand jene Tagung unter dem Zeichen der Kunstpflege außerhalb der großen Städte. Dies geschah aber noch aus einem anderen Grunde. Jedermann weiß, daß die kulturelle Erneuerung sich nicht in ein paar Jahren vollziehen kann. Wenn die Bemühungen um sie also ohnehin eine Sysiphusarbeit darstellen, der man sich mit Leib und Leben und mit ſeiner ganzen verfügbaren Lebenskraft unterziehen um so mehr gilt das für die Weltmuß und Großstädte und ihre Kunstwerte aufnehmenden und schaffenden Bewohner, die ja doch in allererster Linie und wohl beinahe allein dafür verantwortlich sind , daß das Gesicht der deutschen Kunst von der Dichtung, Musik und Malerei bis zum Schauspieler, Bühnenbildner und Regisseur jedem von außen und aus der Sphäre einer liberal und in künstlerischen Dingen artistisch gesonnenen Umwelt kommenden Einfluß erlag, nur nicht demjenigen der Menschen außerhalb dieser Welt- und Großstädte, der unserem Wesen allein immer noch gemäß war. der fünf Aus den Darbietungen Wanderbühnen , die zur Ausgestaltung der Arbeitstagung mit herangezogen wurden, und aus den Überlegungen, die daran geknüpft wurden, wuchs die Erkenntnis, daß alle diese Bühnen, deren es heute unter der Obhut der zwei als mehr N.S.-Kulturgemeinde Duhend gibt, niemals — und nicht nur aus technischen und materiellen Gründen - in die Gefahr gerieten, Theater nur_artiſtiſch als glänzendes Schauspiel zu sehen. Sie haben sich immer die Fähigkeit zur „ Tiefenregie“ bewahrt und haben nie vergessen, daß eine Inszenierung
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NSK Folge 6 nicht allein in der rein künstlerischen Formung vollkommen, sondern daß sie beseelt sein muß. Sie konnten und mußten dies aber eben gerade deswegen, weil sie vor Menschen spielten, die ihnen davongelaufen wären, wenn man hätte den Versuch machen wollen, allein ihr Auge zu unterhalten und sie allein im Bezirk des Verstandes zu „ intereſſieren“.
Aus diesem Grunde auch läßt die N.S.-Kulturgemeinde die Wanderbühnen in Berlin ſpielen, wie sie es seinerzeit bereits mit der Reichswanderoper , der Deutschen Musikbühne , tat. Hierher gehört auch das Gastspiel der Schultes = Thoma Bühne, und hierher werden gehören die Ende Januar beginnenden Aufführungen des Wuppertaler Deutschen Künstler-Marionettentheaters Don Friz Gerhards. Das Land kommt heute in die Stadt. Es hat ihr viel zu sagen, weil es ge= sünder geblieben ist. Befruchtung, Genesung und Erneuerung des großstädtischen Kunstbetriebes und der großstädtischen Kunstauffaſsung müſſen und werden auf die Dauer die Folge sein. Aus diesem Grunde rückt die N.S.Kulturgemeinde das Land in den Vordergrund ihrer Arbeit, und aus dieſem Grunde sprach sie von ihm demonstrativ und programmatisch vor der Öffentlichkeit der Weltstadt Berlin, die dieſe H. Gn. Absicht verstanden hat.
8. Januar 1936
Der Richter im Dritten Reich Eine grundlegende Tagung im Hauſe der Deutschen Rechtsfront NSK In den lezten Monaten ist in der Tages- und Fachpresse wiederholt die Frage nach der Unabhängigkeit des Richters aufge= worfen worden, was zu Erörterungen geführt hatte, die nicht immer in der einheitlichen Linie des Nationalsozialismus lagen. Zur Klärung dieser für alle Rechtswahrer hochbedeutsamen Frage hat der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank , die Gesamtvertretung der deutschen Richter und Staatsanwälte sowie der deutschen Rechtspfleger auf den 14. Januar zu einer Tagung in das Haus der Deutschen Rechtsfront einberufen. Im Anschluß an grundsätzliche Ausführungen Reichsjuristenführers Professor wird des Dr. Edhardt Dom Reichserziehungsministerium über das Thema „Der Richter als Beamter" sprechen. Ferner wird der Gauführer des Gaues Nürnberg des N.S.= Juristenbundes, Landgerichtsrat Dr. Denzler, in Gemeinschaft mit dem Gaufachberater „ Richter und Staatsanwälte“ Stuttgart, Staatsanwalt Moser von Filsed, die Fragen „ Richterliche Unabhängigkeit“ und „ Bindung des Richters an das Gesetz" behandeln.
Stimmen des Auslands Nachrichten
Englisches Blatt antwortet
Starker Aufschwung
dem bisherigen Flüchtlingskommiſſar MacDonald
in der Schullandheimbewegung NSK. Im Jahre 1935 nahm die Schullandheimbewegung, gestüßt auf einen Erlaß des Reichsministers Rust vom Oktober 1933 einen gewaltigen Aufschwung. Zu den bestehenden 260 Heimen kamen 36 neue dazu, Außerdem so daß die Zahl 296 erreicht ist. werden in steigendem Maße die Jugendherbergen , die dazu geeignet sind, für Landheimzwecke benutzt. Das Hauptamt für Erzieher hat ein Reichssachgebiet „ Schullandheim" eingerichtet, dem die Förderung der Landheimbewegung obliegt. * Das König-Georg-Gymnasium in Dresden, das bereits im Jahre 1916 als erste deutsche Schule ein kleines Schullandheim errichtete, hat soeben in Geifing im Erzgebirge ein neues Schullandheim geweiht. Es erhielt den Namen „Brüder-Reinhardt-Haus, Grenzlandheim", in Erinnerung an zwei ehemalige Schüler, von denen der eine als S.A.- Mann an dem „ Bluts sonntag" im Juli 1932, der 18 Menschenleben forderte, in Greifswald von Rotfront erschlagen wurde und der andere als Fähnrich mit der „Niobe" in der Ostsee unterging. Das Hauptamt für Erzieher überbrachte die Glüc wünsche durch Reichssachbearbeiter Dr. Nicolai. Infolge der günstigen Lage auf dem Erzgebirgstamm kann das Heim sowohl im Sommer als auch im Winter voll belegt werden.
NSK Die in London erscheinende Zeitung „Bladshirt" fommt in einem Artikel auf das Rücktrittsschreiben des bisherigen Flüchtlingskommiſſars MacDonald in Genf zu sprechen und schreibt, daß der Genannte einen Brief verfaßt habe, in dem er die Regierung in Deutschland verurteile. Es heißt dann weiter : MacDonald tut dies in einem Augenblick, wo sein großer Landsmann Oberst Lindbergh aus den Vereinigten Staaten flieht , offensichtlich, da man dort nicht in der Lage ist, seinen jungen Sohn vor Raub und Mord zu schützen. Es wird dann von dem englischen Blatt eine Stelle aus dem offenen Brief MacDonalds angeführt und folgendermaßen kommentiert : Wir zweifeln, ob der Völkerbund auf dieſen ergreifenden Aufruf für die armen Parasiten, die Deutschland nicht mehr so bereitwillig und gutmütig als Gastgeber finden, antworten wird. Wir empfehlen die Ausdehnung dieses schönen Prinzips Mr. MacDonalds auch für die Neue Welt. Wir können uns vorſtellen, wie Amerika eine Kommission des Völkerbundes begrüßen würde, die der Ursache der Demoralisation und des Egils prominenter amerikanischer Bürger nachgeht. Herr MacDonald, beseitigen Sie diesen Balken aus Ihrem eigenen Auge ! H. R. H.
NGK Das Deutſche Recht
Der Wille
des
Führers
als
Quelle
des Rechts
NSK Das Programm der N.S.D.A.P. ist heute zweifellos noch nicht durchgeführt. In den drei Jahren der Regierung Adolf Hitlers ist Schritt für Schritt an seiner Verwirklichung gearbeitet worden, und in den kommenden Jahren - und wenn nötig, von den kommenden Generationen - wird es weiter Schritt für Schritt der Vollendung entgegengebracht werden. Man kann einen Staat demokratiſch-liberalistischer Verfassung, individualistisch-kapitali= stischer Wirtschaftsform und materialiſtiſchinternationaler Politik nicht mit einem Schlage in ſeinem ganzen Aufbau und Wesen , in seinem ganzen Verfassungs- und Wirtschaftsgefüge in einen nationalsozialistischen Staat umwandeln. Der Unterschied ist zu gewaltig . Es ist ja schließ= lich nicht nur ein Regierungswechsel von der Sorte gewesen, wie wir ihn in den Jahren der Novemberrepublik rund dreißigmal erlebten, sondern es war ein Umbruch im Leben des gesamten Volkes. Dieser geistige Umbruch bedingt eine völlige Umgestaltung aller unserer Lebensformen, der Staatsführung und der Auffassung vom Staat, der Arbeit und der sozialen Einrichtungen wie der Einstellung zur Arbeit und zum Sozialismus, der Induſtrie, des Handels, der Wirtschaft und ihrer Zweckbestim = mungen, der Landwirtſchaft und des Verkehrs, eine Umgestaltung auch der Auffassung vom Volk und der Behandlung des Volkes, aber auch der Handlungsweise des Volkes hier gerade der Rassenanschauungen - der Geschichtsauffassung und der bevölkerungspolitischen Ansichten. Zu einem gewiſſen Teil konnte der Umbruch mit dem Elan der Revolution, mit der Stoßtraft der ungeheuren Leidenschaftlichkeit der Be= wegung erreicht werden ; dies gilt besonders für den geistigen Umbruch. Zum größeren Teil aber, vor allen Dingen in der praktischen Gestaltung des Lebens, muß er sich organisch vollziehen.
Hier taucht nun die Frage auf, ob das Parteiprogramm und die in Auslegung und Fortführung des Programms vom Führer erhobenen Forderungen und Erklärungen schon heute objettives Recht sind, also schon heute beachtet und von den deutschen Richtern zur Grundlage ihrer Entscheidungen gemacht werden müſſen, daß also die Richter nach einer noch nicht vom Führer durch staatliche Geseze sanktionierten Rechtsan= schauung entscheiden müſſen , oder ob der Richter nur den bestehenden, im Reichsgesetzblatt ver= öffentlichten Gesezen folgen darf. Für die eine Ansicht wird vorgetragen, der nationalsozialistische Staat handele in seiner Führung der
nationalsozialistischen Weltanschauung gemäß, dann aber könnten auch die Richter nicht für Recht erklären, was dem Wollen der Führung widerspricht, und nicht für Unrecht, was sich mit ihren Zielen deckt. Für die andere Meinung wird angeführt, daß der Führer und sein Stellvertreter wiederholt selbst betont hätten, daß die Durchführung des Programms der Partei nur allmählich erfolgen könne. Zeit und Umfang der Verwirklichung des Programms bestimme allein der Führer. Nachgeordnete Stellen und insbesondere staatliche Gerichte dürften dem Willen des Führers nicht vorgreifen . Andernfalls, entstünde eine große Rechtsunsicherheit, da nicht alle Richter in gleicher Weise von der Erkenntnis der nationalsozialistischen Anschauungen. erfaßt und erfüllt seien. Die Antwort kann nur lauten : Die im Programm der N.S.D.A.P. vom Führer entwickelten Grundsäge sind bindendes Recht. Unser Staat ist der nationalsozialistische Staat. Das heißt : Grundlage des Staates, seiner Führung, seines Wesens und seines Zweckes ist der Nationalsozialismus, ist das Programm der N.S.D.A.P. Aufgabe des Volkes, besonders aber der Beamten dieses Staates ist, den Anschauungen des Staates Rechnung zu tragen. So haben sich die Beamten als Repräsentanten des nationalsozialistischen Staates zu fühlen und dementsprechend dienstlich und außerdienstlich zu handeln. Das gilt auch für den deutschen Richter. Es ist unmöglich, daß der Richter die nationalsozialistischen Gedanken und Forde= rungen außerdienstlich vertritt, dienſtlich aber in seinen Urteilen und Beſchlüſſen ihnen entgegentritt und den gegenteiligen Anschauungen den Sieg gibt. Dieses Ergebnis würde zu einer inneren Unsicherheit und Unehrlichkeit des Richters führen. Kein Richter aber darf wider seine Überzeugung entscheiden ! Das Ergebnis würde sich aber auch schlecht vereinigen lassen mit dem dem Führer geleisteten Treueid. Den Treueid halten, heißt auch den Willen deſſen tun, dem man die Treue geschworen hat. Des Führers Wille aber ist das Programm seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Ist dieser Wille noch nicht überall in unseren Gesetzen verankert, sondern erst jeweils bei der Neuschöpfung deutschen Rechts zur Geltung gekommen, so muß er bei den alten Gesezen von Fall zu Fall durch die Rechtsprechung durchgesezt werden. Das bedeutet keineswegs
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NSK Folge 6 eine Bevormundung des Führers oder eine Vorwegnahme seiner Maßnahmen. Es entspricht dies vielmehr nationalsozialistischer Grundauffassung, wie sie Reichsminister Dr. Frant einmal zum Ausdruck brachte „ Ein Richter, der
das Treugelöbnis auf den Führer abgelegt hat, kann in Zukunft nur aus der nationalſozialistischen Weltanschauung heraus, in der er mit allen seinen Volksgenossen verbunden ist, seine R. L. Entscheidung treffen“.
Planmäßiger
Die Arbeitslage
8. Januar 1936
Arbeitseinſah
Nachfrage nach Fachkennern —'Das Arbeitswerk des B.N.S.D.I.
Von Dr. Schepp, Abteilungsleiter NSK Die bisher erreichte gewaltige Ver= mehrung der im Arbeitsprozeß Tätigen um 5 Millionen erfolgte seitens der Wirtschaft im wesentlichen nach Maßgabe des steigenden Bedarfes an geschulten, bestmöglich verwendbaren Kräften, die den vorhandenen freien Arbeitsplatz auf Grund ihrer besonderen Kenntniſſe und Erfahrungen auszufüllen vermögen. Ihre Wiedereingliederung in das Arbeitsleben hat im Verlauf der nationalsozialistischen Aufbauarbeit in solchem Umfang stattgefunden, daß eine offensichtliche Knappheit an geschulten Kräften mit fachlichen Kenntniſſen entstanden ist, während ein erheblicher Teil von Stellenloſsen, die nicht die erforderlichen Kenntniſſe besitzen, zu der Zahl der noch vorhandenen 2 Millionen Arbeitslosen beitragen. So ist das Facharbeiter problem in den Vordergrund getreten , dessen Lösung neben der fachlichen Ausbildung des Berufs= nachwuchses in denjenigen Maßnahmen besteht, die eine Wiedereingliederung der vorhandenen arbeitsfähigen Volksgenossen mit Hilfe ihrer entsprechenden fachlichen Schulung und Umschulung bezweden. Der planmäßige Arbeitseinsatz ist also nach einer weiteren Richtung bedingt. Es handelt ſich ebenso um die Frage der Bereitstellung von Arbeitsplätzen wie um die Frage der Heranbildung geeigneter Fachkräfte für die vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten. Diese Ent = wicklung , die auf den Gesezen der Arbeitsteilung beruht, beschränkt sich nicht auf die Arbeit der Faust, sie gilt auch für die Arbeiter der Stirn. Ihre Arbeitslage unterliegt den gleichen Vorgängen, die den Berufsaufstieg und die Arbeitsaussichten des einzelnen im wesent lichen von seinen fachlichen Kenntnissen und Erfahrungen abhängig machen. Von einem Urteil über Wert und Nachteile des Spezialistentums sei an dieser Stelle abgesehen; es handelt sich um eine arbeitspolitische Tatsache. Worauf allerdings verwiesen werden. muß, ist die Feststellung, daß die Entwicklung zum Spezialistentum innerhalb der Berufe der Stirn neben einer gewissen Einseitigkeit auch zu dem wenig befriedigenden Zustand geführt hat, der in einer nur sehr begrenzten praktischen Auswertung des geistigen Wissens besteht. Das erworbene geistige Wiſſen kann oft genug nur auf bestimmten Spezialgebieten und dann auch nur in Verbindung mit den für diese Gebiete entscheidenden Erfahrungen verwertet werden. Das schließt natürlich nicht aus, daß sich auch auf
im Sozialamt
der Deutschen Rechtsfront
engen Spezialgebieten Persönlichkeiten entwickeln, die überragendes leisten. Aber der geistig geschulte Nachwuchs ist aus seiner beruflichen Gesichtsweite und einem begreiflichen allgemeinen Schaffensdrang auf eine das erworbene Wiſſen vollumfassende und entsprechend gehobene Laufbahn gerichtet. Ihm die Möglichkeiten zu einer freien Betätigung auf den verschiedensten Teilgebieten des öffentlichen Lebens zu verschaffen bzw. zu erweitern und die Grundlagen für eine verantwortungsfreudige Spezialisierung außerhalb der staatlich anerkannten Laufbahnen zu sichern, gehört mit zu den Aufgaben eines planmäßigen Arbeitseinsatzes. Der Eingang in eine beamtete oder sonstwie fest geregelte Laufbahn, wie die eines Richters, eines Staatsanwaltes , eines Verwaltungsbeamten , eines Rechtsanwalts oder Notars, steht nur einem geringen Teil des Nach = wuchſes an Rechtswahrern offen . Die Ausbildungsverordnung über die Laufbahn des Richters und Staatsanwaltes sowie die Änderung der Rechtsanwaltsordnung haben mit der Sicherung der Laufbahn für die zugelassenen Anwärter auch eine Abgrenzung mit sich gebracht, während es für den Volkswirt eine gesicherte Berufslaufbahn überhaupt nicht gibt. Das Problem des Arbeitseinsatzes der Rechtswahrer lautet alſo : 1. Arbeitsmöglichkeiten für den Teil des Nachwuchſes zu finden, der es sind die meiſten nicht in feste Laufbahnen übernommen werden kann oder keine beamtete Laufbahn erstrebt, 2. diejenigen Rechtswahrer wieder einzugliedern, die ihren Arbeitsplak unverschuldet verloren haben, 3. die Eingliederung in das Berufsleben überhaupt nach Maßgabe des Bedarfes an Rechtswahrern mit besonderen fachlichen Kenntnissen vorzunehmen und dem einzelnen die Erwerbung solcher Kenntnisse zu ermöglichen. Es soll sich dabei keinesfalls um eine zusätz= liche akademische Ausbildung handeln, die in ihrem Wert für das Vorwärtskommen im Leben zunächst fraglich wäre. Vielmehr kommt es darauf an, den Stellensuchenden auf Grund der Arbeitslage jeweils solche praktischen Kenntnisse zu vermitteln, nach denen eine erkennbare und Die nicht ausgeglichene Nachfrage besteht. Vermittlung dieser Kenntniſſe muß mit Hilfe der Praxis und der in der Praxis stehenden Fachkenner sowohl in Arbeitsgemeinſchaften wie zusätzlichen Eingangsstellungen erfolgen. in Diesem Zweck dient das „ Arbeitswerk des
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8. Januar 1936
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NSK Folge 6 B.N.S.D.I. zur Förderung des Berufseinsatzes der Deutschen Rechtswahrer“.
Das Arbeitswerk ist von der Erkenntnis ge= leitet, daß einerseits die Entwicklung der Arbeitsteilung auch innerhalb der geistigen Berufe bei der planmäßigen Durchführung von Arbeitseinsatzmaßnahmen nicht unberücksichtigt bleiben darf, und daß den nach einer Berufslaufbahn strebenden Rechtswahrern Gelegenheit gegeben werden muß, sich auf aussichtsreichen Spezialgebieten praktisch einzuarbeiten, um durch eigene Kraft den Weg zum Berufsaufstieg zu finden. Das bedeutet ebenso ein Mittel zu dem Zweck, den einzelnen einer niederdrückenden Beschäftigungslosigkeit zu entreißen wie eine planmäßige Lenkung des nachströmenden Nachwuchses in geeignete Berufswege. Entscheidend für einen Erfolg ist selbst= verständlich die Großzügigkeit und Syſtematik, mit der das Arbeitswerk durchgeführt und seitens der Staatsverwaltung, der Wirtschaft und der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung unterſtügt wird . Ihren Willen hierzu haben die beteiligten Stellen und Persönlichkeiten durch ihren Beitritt zum Kuratorium kundgegeben, so daß die ersten zehn Arbeitsgemeinſchaften des Arbeitswerkes bereits Anfang Januar beginnen . Im weiteren Aufbau muß das Arbeitswerk für den gesamten Rechtswahrerberuf die dringend notwendige Ergänzung zu der Ausschaltung eines erheblichen Teiles des Nachwuchses von der Justizlaufbahn bilden. Man kann diesen Teil, wenn man andererseits den
Rechtsreform deutſcher
Grundsatz der planmäßigen Regelung vertritt, nicht nach liberalistischem Muster sich völlig selbst überlassen ! Das gilt sowohl für Juristen wie für Wirtschaftsrechtler. Das Arbeitswerk will die mehr fürsorgeriſchen Maßnahmen, wie sie in der Schaffung vorübergehender zusätzlicher Stellen, in Notstands= programmen u . ä. zum Ausdruck kommen, möglichst vermeiden. Es ist viel richtiger, den jungen Nachwuchs zu beſtimmten Zielen hinzuführen, ihm die Wege zu ebnen, aber es der Fähigkeit und der gesunden Kraft des einzelnen zu überlassen, sich durchzusehen und eine wirkliche Existenz zu erringen. Hierauf nicht auf fürsorgliche Mittel kommt es den jungen Berufskameraden selbst an, und wer von ihnen erſt in das praktiſche Berufsleben hineingestellt wird und sich auf bestimmten Arbeitsgebieten spezialisieren kann, wird weiterkommen. Besondere, aus der Praxis erworbene Erfahrungen auf dem Gebiet des Devisenrechtes, des Steuerrechtes, der Betriebsprüfung, der Wirtschaftsorganiſation und Marktordnung, des Warenhandelsrechtes, des Sparkassen- und Genossenschaftswesens, der Energieversorgung usw. sichern auf Grund der Arbeitsteilung und der Arbeitslage für Rechtswahrer den natürlichen , durch das eigene Können erzielten Einsat der Arbeitskraft. Und das ist die bedeutsamste Vorausſeßung für planvolle Arbeitseinsatzmaßnahmen, die im Sinne des Arbeitswerkes des B.N.S.D.I. zugleich die Förderung der schöpferischen Leistung und der Freude an der Berufstätigkeit umschließen.
Gemeinwirtſchaft
Gedanken zum neuen Energiewirtſchaftsgeseh NSK Privatwirtschaft und Gemeinwirtschaft werden vielfach noch als unbedingte Gegensäge empfunden. Der Weimarer Zwischenstaat war auch auf wirtschaftspolitischem Gebiete ein Kompromißprodukt. Er erstrebte wirts schaftlich einen Sozialismus, der aber bereits in den ersten Anfängen steden blieb und der nicht zulezt die privatkapitalistischen Zusammenschlüsse in Konzernen, Kartellen und Syndikaten begünstigte und hervorrief. Der tiefere Grund für dieses Versagen der erstrebten Sozialisierungsmaßnahmen liegt in der formalen Natur dieses Sozialisierungsversuches. Die Sozialisten der Weimarer Republik erstrebten einen Staatskapitalismus, eine Überführung wirtschaftlicher Unternehmen in die öffentliche Hand. Im Brennpunkt der wirtſchaftspolitiſchen Auseinandersetzung zwischen Privatwirtschaft und staatskapitalistischen Sozialismus ſtand ſeit jeher die Energiewirtschaft. Sie schien den Novemberſozialisten am geeignetsten zu sein, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Bereits am 31. Dezember 1919 wurde ein „ Gesez betref= fend die Sozialisierung der Elektrizitätswirtschaft" erlassen. Praktische Bedeutung hat dieses Gesetz nie erlangt. In der Folgezeit sind so= wohl von privater wie von staatlicher Seite
eine Vielzahl von Entwürfen veröffentlicht, Untersuchungen angestellt worden und Teilmaßnahmen erfolgt, die sämtlich eine größere Einheitlichkeit in der Elektrizitätsverſorgung, der Tarifgestaltung und Finanzierung erstrebten. Die Uneinheitlichkeit der wirtschaftspolitischen Anschauungen des Parteienstaates erlaubte aber feine großzügige Lösung der zutage getretenen Mängel und keine ein heitliche Planung und Leitung der deutschen Energiewirtschaft. Erst der nationalsozialistische Staat war in der Lage, die längst notwendig gewordene ge= setzliche Regelung der deutschen Energiewirtschaft vorzunehmen, weil er nicht widersprechende Wirtschaftsprogramme und Sonderintereſſen zu einem Kompromiß zu verbinden brauchte, sondern eine klare eigene Stellungnahme und die Macht zu ihrer Verwirklichung besaß . „Nicht das ist im nationalsozialiſtiſchen Staate von grundsäßlichem Intereſſe, ob die Energieversorgung von privater oder öffentlicher Hand befriedigt wird, sondern die Unterordnung jeglicher Erzeugung unter die Intereſſen des Gesamtwohles von Volf und Staat, ganz einerlei ob die Wirtſchaftsführer Verwal-
8. Januar 1936
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NSK Folge 6 B.N.S.D.I. zur Förderung des Berufseinsatzes der Deutschen Rechtswahrer".
Das Arbeitswerk ist von der Erkenntnis ge= leitet, daß einerseits die Entwicklung der Arbeitsteilung auch innerhalb der geistigen Berufe bei der planmäßigen Durchführung von Arbeitseinsatzmaßnahmen nicht unberücksichtigt bleiben darf, und daß den nach einer Berufslaufbahn strebenden Rechtswahrern Gelegenheit gegeben werden muß, sich auf aussichtsreichen Spezialgebieten praktisch ein= zuarbeiten, um durch eigene Kraft den Weg zum Berufsaufstieg zu finden. Das bedeutet ebenso ein Mittel zu dem Zweck, den einzelnen einer niederdrückenden Beschäftigungslosigkeit zu entreißen wie eine planmäßige Lenkung des nachströmenden Nachwuchses in geeignete Berufswege. Entscheidend für einen Erfolg ist selbsts verständlich die Großzügigkeit und Systematik, mit der das Arbeitswerk durchgeführt und seitens der Staatsverwaltung, der Wirtschaft und der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung unterstützt wird . Ihren Willen hierzu haben die beteiligten Stellen und Persönlichkeiten durch ihren Beitritt zum Kuratorium kundgegeben, so daß die ersten zehn Arbeitsgemeinschaften des Arbeitswertes bereits Anfang Januar beginnen . Im weiteren Aufbau muß das Arbeitswerk für den gesamten Rechtswahrerberuf die dringend notwendige Ergänzung zu der Ausschaltung eines erheblichen Teiles des Nachwuchses von der Justizlaufbahn bilden . Man kann diesen Teil, wenn man andererseits den
Rechtsreform deutſcher
Grundsag der planmäßigen Regelung vertritt, nicht nach liberalistischem Muster sich völlig selbst überlassen ! Das gilt sowohl für Juristen wie für Wirtschaftsrechtler. Das Arbeitswerk will die mehr fürsorgeriſchen Maßnahmen, wie sie in der Schaffung vorübergehender zusätzlicher Stellen, in Notstandsprogrammen u . ä. zum Ausdruck kommen, möglichst vermeiden. Es ist viel richtiger, den jungen Nachwuchs zu bestimmten Zielen hinzuführen, ihm die Wege zu ebnen, aber es der Fähigkeit und der gesunden Kraft des einzelnen zu überlassen, sich durchzusetzen und eine wirkliche Existenz zu erringen. Hierauf nicht auf fürsorgliche Mittel kommt es den jungen Berufskameraden ſelbſt an, und wer von ihnen erst in das praktiſche Berufsleben hineingestellt wird und sich auf bestimmten Arbeitsgebieten spezialisieren kann , Besondere , aus der wird weiterkommen. Praxis erworbene Erfahrungen auf dem Gebier des Devisenrechtes, des Steuerrechtes, der Betriebsprüfung, der Wirtschaftsorganiſation und Marktordnung, des Warenhandelsrechtes, des Sparkassenund Genossenschaftsweſens, der Energieversorgung usw. sichern auf Grund der Arbeitsteilung und der Arbeitslage für Rechtswahrer den natürlichen , durch das eigene Können erzielten Einsak der Arbeitskraft. Und das ist die bedeutsamste Voraussetzung für planvolle Arbeitseinsatzmaßnahmen, die im Sinne des Arbeitswerkes des B.N.S.D.I. zugleich die Förderung der schöpferischen Leistung und der Freude an der Berufstätigkeit umschließen.
Gemeinwirtschaft
Gedanken zum neuen Energiewirtſchaftsgeseh NSK Privatwirtschaft und Gemeinwirtschaft werden vielfach noch als unbedingte Gegensätze empfunden. Der Weimarer Zwischenstaat war auch auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiete ein Kompromißprodukt. Er erstrebte wirtschaftlich einen Sozialismus, der aber bereits in den ersten Anfängen steden blieb und der nicht zulegt die privatkapitalistischen Zusammenschlüsse in Konzernen, Kartellen und Syndikaten begünftigte und hervorrief. Der tiefere Grund für dieses Versagen der erstrebten Sozialisierungsmaßnahmen liegt in der formalen Natur dieses Sozialisierungsversuches. Die Sozialisten der Weimarer Republik erstrebten einen Staatskapitalismus, eine Überführung wirtschaftlicher Unternehmen in die öffentliche Hand. Im Brennpunkt der wirtschaftspolitischen Auseinandersehung zwischen Privatwirtschaft und staatskapitalistischen Sozialismus stand ſeit jeher die Energiewirtschaft. Sie schien den Novemberſozialisten am geeignetsten zu sein, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Bereits am 31. Dezember 1919 wurde ein „ Gesetz betref= fend die Sozialisierung der Elektrizitätswirtschaft" erlassen. Praktische Bedeutung hat dieses Gesetz nie erlangt. In der Folgezeit sind so= wohl von privater wie von staatlicher Seite
eine Vielzahl von Entwürfen veröffentlicht, Untersuchungen angestellt worden und Teilmaßnahmen erfolgt, die sämtlich eine größere Einheitlichkeit in der Elektrizitätsversorgung, der Tarifgestaltung und Finanzierung erstrebten. Die Uneinheitlichkeit der wirtschaftspolitischen Anschauungen des Parteienstaates erlaubte aber feine großzügige Lösung der zutage getretenen Mängel und keine ein = heitliche Planung und Leitung der deutschen Energiewirtschaft. Erst der nationalsozialistische Staat war in der Lage, die längst notwendig gewordene gesezliche Regelung der deutschen Energiewirtschaft vorzunehmen, weil er nicht widersprechende Wirtschaftsprogramme und Sonderinteressen zu einem Kompromiß zu verbinden brauchte, sondern eine klare eigene Stellungnahme und die Macht zu ihrer Verwirklichung besaß. „Nicht das ist im nationalſozialiſtiſchen Staate von grundsäßlichem Intereſſe, ob die Energieversorgung von privater oder öffentlicher Hand befriedigt wird, sondern die Unterordnung jeglicher Erzeugung unter die Intereſſen des Gesamtwohles von Volk und Staat, ganz einerlei ob die Wirtschaftsführer Verwal-
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NSK Folge 6 ter oder Betriebsführer privaten oder öffentlichen Vermögens sind. Stadt , Keis- und Ländergrenzen dürfen für den Energieversorgungsgedanken keine hemmende Wirkung haben, darum ist die Unterordnung der gesamten Energiewirtschaft unter die Reichsführung eine selbst = verständliche Notwendigkeit , ohne daß deshalb ein Reichsmonopol zweckmäßig oder notwerdig wäre. Das Reich kann und muß sich mit der allgemeinen Wirtschaftsführung in der Energieversorgung genügen laſſen.“
Mit diesen Worten kündigte der stellvertre= tende Reichswirtschaftsminister Schacht im September 1935 in Saarbrücken den Erlaß eines Energiewirtschaftsgefeßes an. Die Grundgedanken, die der Minister damals über die gesetzliche Neuregelung aussprach, sind ausnahmslos in das am 13. Dezember 1935 erlassene „Ge = sez zur Förderung der Energiewirtschaft (Energiewirtschaftsgese )" eingegangen. Der Gesetzgeber hat bewußt jede Verstaatlichung der Energiewirtschaft, den Aufbau eines bürokratischen Verwaltungsapparates, die Einsegung eines besonderen Staatskommissars abge= lehnt, und sich damit begnügt, die deutsche Energiewirtschaft (Elektrizitäts- und Gasversorgung) der Aufsicht des Reiches zu unterstellen (§ 1) . Dieſe übt der Reichswirtschaftsminister, in einigen Fällen im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern aus. „ Der Reichswirtschaftsminister kann von dem Energieversorgungsunternehmen jede Aus = funft über ihre technischen und wirtschaftlichen Verhältnisse verlangen . . .“ und dieſe mitteilungspflichtig machen ( § 3) . Eine solche Anzeigepflicht besteht nach § 4 besonders vor dem Bau, der Erneuerung, Erweiterung Aus oder Stillegung von Energieanlagen. Gründen des Gemeinwohles kann der Reichswirtschaftsminister solche Vorhaben in einem besonderen Untersagungsverfahren verbieten . Bon großer praktischer Bedeutung ist die gesetzlich festgelegte Pflicht eines Energieversorgungsunternehmens, allgemeine Bedingungen und Tarife öffentlich bekanntzugeben und zu dieſen Bedingungen und Tarifpreisen jedermann an sein Versorgungsnetz anzuschließen" ( § 6) . Um
8. Januar 1936 aber die Abnehmer vor einem Mißbrauch der durch das Versorgungsmonopol gegebenen wirte schaftlichen Machtstellung der Unternehmer zu schützen, ist dem Reichswirtschaftsminister auch ein Einflußnahmerecht auf die allgemeinen Bedingungen und Tarifpreise gegeben (§ 7) . Für den Fall, daß ein Unternehmen seiner Versorgungspflicht nicht genügen fann, und außerstande ist, zu den festgesetzten Tarifen zu liefern, ist dem Reichswirtschaftsminister das Recht gegeben, einen solchen Betrieb zu untersagen und ein geeignetes Unternehmen mit der Übernahme der Versorgungsaufgabe zu beauf tragen (§ 8) . Daß ein solch schwerwiegender Eingriff zugelassen wurde, entspricht dem nationalsozialistischen Grundſaß, daß das Gemeininteresse dem Einzelinteresse unbedingt vorzugehen hat. Andererseits aber gewährt ein solch weitgehender Eingriff mit Enteignungscharakter einen Anspruch auf eine angemessene Entschädigung, die das ist eine gesetzgeberische Neuheit - in einer Beteiligung an demjenigen Unternehmen, zu dessen Gunsten die Enteignung erfolgt, gewährt werden kann ( § 9) . Die angeführten Bestimmungen zeigen, daß das Energiewirtschaftsgesetz weit über den Kreis der Beteiligten hinaus als gese } = geberisches Werk von grundlegen der Bedeutung ist. Das Gesetz kann geradezu als vorbildlich für die nationalſozialistische Wirtschaftsgesetzgebung angesehen werden, deren Ziel es ist, die freie Initiative der privaten Wirtschaftsführer, ihre schöpferischen Kräfte und ihren Wagemut planvoll einzuſeken zur Erreichung eines höchstmöglichen Nugens für die Volksgesamtheit. Nicht eine bürokratische Staatswirtschaft ist das Ziel, sondern eine elastische staatliche Wirtſchaftslenkung, die nach gemeinwirtschaftlichen Gesichtspunkten die Bedürfnisse und Wünsche der Verbraucher mit den Notwendigkeiten der in ihrem Bereich frei schaffenden Unternehmer in Einklang zu bringen hat. Die freie Privatwirtschaft ist nicht mehr frei im libera = len Sinne , sie hat eine öffentliche Aufgabe erhalten. Soweit diese im Spiele steht, hat der Staat über ihre Erfüllung zu wachen. Dr. E. Höhndorf.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
1
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Beatralverlag Der R. S. D. A. P.. München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin__SW 68, 3immertraße 88. Alle Zahlungen find nach Münden (Postscheclonto München113 46) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
9. Januar 1936
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NSK Folge 7
Die NSK Randbemerkung :
Vertiefung
des
deutſch-engliſchen
Verhältniſſes Zu der erſten Zuſammenkunft der Deutſch-Engliſchen Geſellſchaft in Berlin NSK Berlin, 9. Januar. Nach dem deutsch-englischen Fußball-Länderſpiel in London im Anfang Dezember des vergangenen Jahres gab die Anglo - GermanFellowship zu Ehren des in London weilenden Reichssportführers von Tschammer und Osten einen Empfang, auf dem Tischreden gewechselt wurden, bei denen der Wunsch nach Vertiefung des deutsch-englischen Verhältniſſes zum Ausdruck kam. Der Präsident der Mount Anglo- German - Fellowship, Lord Temple , sprach bei dieser Gelegenheit davon, daß besonders nach dem großen sportlichen Ereignis gewissermaßen ein Wendepunkt in den Gefühlen zwischen beiden Nationen eingetreten und eine Sympathie für Deutſchland unverkennbar festzustellen sei, während der Präsident der Deutsch-Englischen Gesellschaft, Herzog Eduard von Sachsen - Coburg, Grüße und Wünsche der deutschen Schweſterorganiſation überbrachte und bereits ankündigte, daß am 11. Januar die erste Mitgliederversammlung seiner Organisation in Berlin stattfinden würde, um die gegenseitige Verständigung zwischen Deutschland und England zu fördern und eine Plattform zu schaffen, auf der das Verhältnis beider Nationen eine weitere gedeihliche Entwicklung erfahren könnte. Inzwischen ist der 11. Januar herangerückt, an dem nun das Berliner Zuſammentreffen ſtattfinden wird. Herzog Eduard hatte die Freundlichkeit, einen Vertreter der Nationalsozialistischen ParteiKorrespondenz in den Räumen der DeutschEnglischen Gesellschaft zu empfangen und sich mit ihm zwanglos über den Sinn und die Bedeutung dieser Gesellschaft zu unterhalten. Die Deutsch-Englische Gesellschaft ist keine Organiſation im üblichen Sinne, die bestimmte Ziele oder Zwede verfolgt, sondern ein loderer Zusammenschluß von deutschen und
englischen Persönlichkeiten des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens beider Nationen, die zwanglos zusammenkommen oder in Verbindung treten, um zu ihrem Teile an der Vertiefung und Verbreiterung des gegenseitigen Verhältnisses mitzuwirken und das Verſtändnis für die Lebensaufgaben der beiden blutsverwandten Nationen zu fördern. Abseits der amtlichen Politik und Diplo= matie suchen die Mitglieder der Deutsch- Eng= lischen Gesellschaft einen Gedankenaustausch zu pflegen und Kontakte herzustellen, die gewissermaßen eine menschliche Ergänzung zu dem amtlichen Verkehr beider Staa= ten darzustellen vermögen. Es kommt ja lezten Endes im gegenseitigen Verkehr der Völker immer wieder auf die persönlichen Beziehungen und Freundschaften an, die nicht unerheblich das Zusammenleben der nachbarlichen Nationen zu beeinflussen in der Lage sind. Wenn nun bei der ersten Mitgliederversamm lung etwa 30 Gäste aus London in Berlin weilen, dann dürfte sich bereits manche Möglichkeit engerer Fühlungnahme ergeben, die in bescheidenem Maße dem Wunsche Ausdruð gibt, der auch bei der Londoner Zuſammenkunft im Hintergrunde der dortigen Unterhaltungen lebendig gewesen sein dürfte. Lord Mount Temple hat es sich nicht nehmen laſſen, auch am Sonnabend als Gast der Deutsch-Englischen Gesellschaft in der Bendlerstraße zu weilen. Nach der Zusammenkunft werden die englischen Gäste der Einladung des Preußischen Ministerpräsidenten zum Opernball Folge leiſten und am Sonntag im Beisein des Reichssportführers von Tschammer und Osten das Reichssportfeld besichtigen , um nach London auch einen Eindruck von den deutschen Vorbereitungen für das Olympia mit heimzunehmen.
ས
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NSK Folge 7
9. Januar 1936
Demokratische ,, Gleichberechtigung"
NSK Das Statiſtiſche Staatsamt in Prag veröffentlicht soeben eine intereſſante Übersicht über den Anteil der nationalen Volksgruppen in der Tschechoslowakei an Beamten- und Angestelltenposten im Staats- und öffentlichen Dienste. Dieſe amtliche Übersicht ist wohl die beste Rechtfertigung für die Berechti = gung der Klagen der einzelnen Volksgruppen , daß entgegen allen Ver= Tschechoslowakei sicherungen in der das Nationalitätenproblem in feiner Weise gelöſt ist und die so sehr gepriesene „demokratische Gleichberechtigung" in der Praxis nicht geübt wird. Insgesamt stehen in der Tschechoslowakei 487 600 Personen in Staats- und öffentlichen Diensten. Davon entfallen u. a .:
Differenz
Bollsgruppe abfolut
Tschechen und 399 387 Slowaken 65 574 Deutsche 7 644 Ungarn 1 772 Polen Karpathoruſſen 5 185
9,33 4,01 3,3 5,5 3,6
326 500 108 734 23 400 2.900 18 430
+ 72 887 43 160 15 756 1 128 13 245
Während fast jeder 10. berufstätige Tscheche im Staats- oder öffentlichen Dienste steht, finden wir bei den Polen erst jeden 20., bei den Deutschen jeden 25. und den Ungarn und Karpathorussen erst jeden 33. Berufstätigen im Staats- oder öffentlichen Dienste. Entsprechend dem Bevölkerungsanteil ergibt sich folgender Hundertſaz : 84 v. H. Tschechen u. Slowaken 67 v. H. Deutsche 13,4 v. H. 22,3 v. H. 1,6 v. H. Ungarn 4,8 v. 5. Bolen 0,4 v . H. 0,6 v. H. 3,8 v. H. 1,15 v . H. Karpathoruſſen Die Benachteiligung der nationalen Volksgruppen bei der Besetzung von Arbeitsplägen im Staats- und öffentlichen Dienste läßt sich nicht wegleugnen und noch weniger rechtfertigen. Das eiserne Pflichtbewußtsein , das gerade den deutschen Beamten im Blute liegt, läßt sie auch bei den schwierigsten Seelenkonflikten ihre beschworene Pflicht getreu erfüllen. Und so stellt ihre planmäßige Entfernung von ihren Arbeitsplätzen nicht nur eine Ungerechtigkeit, sondern zugleich auch eine Diffamierung der ganzen Volksgruppe dar , der sie angehören. Was für die sudetendeutschen Beamten gesagt ist, gilt auch für die anderer Nationalität, die ebenso getreu ihre Pflicht erfüllen . Der Verband der deutschen Staatsangestellten= Vereinigungen hat in einer Denkschrift an die Regierung u. a. folgende Angaben über den Stand der deutschen Angestelltenschaft gemacht : Bei einem Bevölkerungsanteil von 22,3 v. H. waren die Deutschen unter den Angestellten vertreten : 1. Allgemeine Staats- und öffentliche Verwaltung mit 14 653 d. s. 12,9 v. H.
2. Andere Zweige der öffentlichen, einſchließlich tirchlichen Verwaltung
3. 4. 5. 6. 7.
mit Post mit Eisenbahn mit Schulwesen mit Offizierskorps mit Militärgagiſten mit
5 396 5 887 19 218 19 359 527 534
d. f. d. f. d. s. d. f. d. s. d. f.
18,6 11,8 10,3 21,7 5,5 5,1
v. H. v. H. v. H. v. H. v. H. v. H.
In Böhmen war noch vor einigen Jahren bei Neuaufnahmen in den juristischen Finanzkonzepsdienst das deutsche Element mit 10 v. H. vertreten. Seit Mitte 1932 hat sich das Verhältnis weitgehend verschlechtert. Unter den seither aufgenommenen 250 Juristen waren nur mehr 10, also 4 v. H. Im technischen Finanzdienst und im Stande der Geometer waren in Böhmen, das zu einem Drittel deutsch ist, seit Jahren keine Aufnahmen Deutscher mehr zu verzeichnen. Seit 1914 ( !) wurden ungefähr 60 absolvierte Techniker aufgenommen, darunter nur ein Deutscher. Seit 1926 wurden in Böhmen 80 Geometer im Staatsdienst angestellt ; unter ihnen befindet sich ebenfalls bloß ein Deutscher. Seit 1929 wurde im staatlichen Vermessungsdienst überhaupt kein Deutscher aufgenommen. Bei einem systemisierten Stand von insim konnten Steuerbeamten geſamt 4400 Januar 1933 noch 390 Deutsche gezählt werden. Ende 1935 waren es nur mehr 176. ( !!) In den Jahren 1927 bis 1933 wurden an 1500 A nwärter aufgenommen, darunter nur neunzig Deutsche. Noch schlechter liegen die nationalen Verhältnisse bei der Gefällskontrolle und Finanzwache : Bei der Gefällskontrolle in Böhmen sind 921 Tschechen, aber bloß 68 Deutsche beamtet, bei der Finanzwache in Böhmen 1629 Tschechen und nur 195 Deutsche. Von 149 Aufsehern ist bloß einer ein Deutſcher. Obwohl am 1. Januar 1935 94 tschechische Oberrespizienten befördert wurden, hat man bei der Beförderung nicht einen einzigen deutschen Beamten berücksichtigt. Seit 1919 wurden in Böhmen bei einem Stande von 290 Beamten und 1660 Unterbeamten nur fünf Deutsche aufgenommen, während bei der Gefällskontrolle bei einem Stande von etwa 1000 Beamten überhaupt kein Deutscher Berücksichtigung fand. Ganz ähnlich liegen die Verhältniſſe in Mähren und Schlesien : Hier gibt es bei 108 Beamten nur noch 19 Deutsche und bei 840 Unterbeamten auch bloß 90 Deutsche. Seit 1919 wurde hier überhaupt kein Deutscher bei der Gefällskontrolle oder Finanzwache aufgenommen. Nicht anders ist das Bild der nationalen Zusammensetzung des Beamtenkörpers der anderen öffentlichen Kategorien des Staatsund Dienstes. Die gleiche Praxis der Verdrängung der Sudetendeutschen und Angehörigen der anderen Volksgruppen von ihren Arbeitsplätzen wird in der Privatindustrie geübt, auf die tschechisches Finanz- und Bankkapital Einfluß
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NSK Folge 7
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Rücksichtslos werden deutsche gewonnen hat. Arbeiter und Angestellte auf die Straße gesetzt und an ihre Stelle tschechische eingestellt. In dieſer in der Praxis bekundeten „ nationalen Toleranz" und geübten „demokratischen Gleichberechtigung“ liegt die Ursache für die tatastrophale Auswirkung der Erwerbslosigkeit in den Sudetenländern, die das Sudetendeutschtum zu einem Volk von Bettlern gemacht hat. Nimmt man das Dienſteinkommen eines Beamten mit durchschnittlich 1200 Kronen an ( d . J. 150 RM. ) , das eher zu hoch als zu niedrig angegeben ist, so bedeutet das ein monatliches Mehreinkommen von 86 Millionen Kronen , d. ſ. jährlich über eine Milliarde bei dem unberech= tigten Mehr von 72 000 tschechoslowakischen Bee amten, während das sudetendeutsche Volksvermögen monatlich rund 52 Millionen, d. s. jährlich über 620 Millionen, verliert.
9. Januar 1936 Der tschechoslowakische Staatspräsident Dr. Be nesch hat einmal gesagt : „ Wir sind überzeugt, daß es keine beſſere und wirksamere Methode gibt als die Demo fratie , die Methode der Freiheit und der gegenseitigen Respektierung, die Methode der Zusammenarbeit, der praktischen gegenseitigen nationalen Toleranz." Die Zahlen der amt= lichen tschechischen Statistik sprechen eine andere Sprache. Sie erklären vielleicht am besten die politischen Verhältnisse in der Tschechoslowakei, sie künden den Sinn des Kampfes des Sudetendeutschtums, den es unter den Fahnen der Sudetendeutschen Partei jetzt geschlossen um seine Gleichberechtigung führt, den man nicht als Rechtskampf anerkennen will, und zeigen den Unterschied zwischen der Philosophie der Prager Humanitätsprofeſſoren und der Praxis der Prager politischen Machthaber. Dr. K. V.
Verantwortlichkeit
in
der sozialen
NSK Für viele Menschen, gleichgültig ob Unternehmer oder Arbeitnehmer, ist der Ausdrud soziale Selbstverwaltung" bisher ein leerer Begriff ohne gestaltende Lebensnotwen= digkeit und praktischen Betätigungsdrang ge= blieben. Gerade in dieser Beziehung aber haben sich verantwortungsbewußter Kampfeswillen und politisches Soldaten= tum zu bewähren. Die Endziele sind auch hier politische, und ihre Erreichung verlangt den mutigen Einsatz jedes Volksgenossen unter Verwendung seines fachlichen Könnens und fähig feitsbedingten Vorausschauens als Kampfmittel. Diese Waffen im Ringen um die Gestaltung des völkischen Lebens zweckdienlich einsehen lernen, heißt zum politischen Soldaten werden und verlangt in dieſem Daseinskampfe die Wahrung eiserner Selbstdisziplin nebst der Betätigung höchsten Verantwortungsbewußtseins. In der Natur jeder Sache und allen Ge= schehens liegt es, daß sie, von verschiedenen Seiten betrachtet, auch ein unterschiedliches AusJehen bieten. Das gilt nicht nur bezüglich ihres Anblicks, ihrer Betrachtungsweise an sich, sondern es hat auch in bezug auf ihre Auswirkung im praktischen Leben Gültigkeit. Mit anderen Worten heißt das : Jedes Ding hat zwei Seiten und beide sind zu berücksichtigen, wenn die zweckentsprechendste Lösung gefunden werden soll. Die Vertreter der einen Seite und Richtung haben sich also mit denen der anderen auseinanderzusetzen, um den jeweils richtigen Weg zu finden. Dieser wird in der Richtung zu suchen sein, in der das Gemeinwohl am stärksten und anhaltendsten gefördert wird. Auf diese Weise wird auch das Recht nicht dort gefunden werden, wo die größere Macht zum Einsatz gelangt, ſondern allein dort, wo der größere Gerechtig teitsfinn und ein höheres Verantwortungsgefühl wohnen.
Selbstverwaltung Es widerspricht daher durchaus der Vorstellung und den Erfordernissen der sozialen Selbstverwaltung, wenn heute noch ein Unternehmer, nur weil er den von ihm Beſchäftigten übergeordnet ist, eine diktatorisch bestimmende Gewalt über sie verlangt. Der Umstand, daß er in wirtſchaftlicher Beziehung eine gewiſſe Macht hat, darf niemals zu ihrer willkürlichen Betätigung ausarten. Er untergräbt damit die sozialen Verhältnisse der völkischen Gemeinschaft und schwächt ihren inneren Zusammenhalt. Er schädigt damit aber auch die politische Schlagkraft der Nation und macht ihren entschlossenen Einsatz im entscheidenden Augenblick unsicher. Erwächst hieraus ein politiſcher Nachteil für die Volksgesamtheit, so leidet darunter jedes ihrer Glieder, mithin auch das einzelne Unternehmen und sein Führer. Gerade in der Beachtung dieser Schicksalsbindungen und der klugen Voraussicht, zu ihrer Stärkung beizutragen, zeigt sich erst wahres Führertum und begründet das mit überhaupt seine Befehlsgewalt. Genau so verkehrt ist es aber auf der anderen Seite, wenn im bloßen Vorhandensein einer Betriebsführung bereits die Gewißheit für die Einschlagung des richtigen Weges gesehen wird. Die verantwortungsbewußte Mitarbeit jedes Mitgliedes der Gemeinschaft wird daher zur unbedingten und unabdingbaren Lebensnotwendigkeit, da nur dann die sozialen, politiſchen und alle anderen Verhältnisse der Nation beſtmöglich geordnet werden können. Die selbstverantwortliche Betätigung in der sozialen Selbstverwaltung ist daher kein Recht des einzelnen Volksgenossen, sondern einer der wichtigsten Bestandteile seiner nationalen Verpflich= tungen. Der Unternehmer hat also nur dann das Recht auf eine höhere soziale Stufe, wenn er ſein Führertum in sozialistischem Sinne dauernd von
!
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NSK Folge 7 neuem unter Beweis stellt. Dieses Recht kann nicht ererbt oder erkauft, sondern es muß immer wieder erarbeitet und erkämpft werden. An diesem Kampfe nimmt auch jeder Arbeitnehmer teil und erobert sich auf diesem Wege eine seiner Leistung entsprechende Hebung seines Lebensniveaus. Beide, Betriebsführer sowohl wie Gefolgschaft, müssen ihre Fähigkeiten und Kräfte also in den Dienst der
Der Film
gegen
als
9. Januar 1936 Allgemeinheit stellen, um allein über die Förderung des Gemeinwohles an der Sicherung und Hebung des allgemeinen Lebensstandards einen ihrer selbstverantwortlichen Leistung entsprechenden Anteil zu gewinnen. Nur auf diesem Wege wird der Begriff „soziale Selbstverwaltung" mit blutdurchpulstem Leben erfüllt und verschmilzt Nationalismus und Sozialismus zu daſeinsH. Kl. notwendiger Einheit.
Aufklärungsmittel
die Hetzpropaganda
Das deutsche Wunderland - Von draußen gesehen NSK ,,Diesmal machen wir die ganze deutsche Kolonie von Sao Francisco mobil !“ meinte unſer Filmwart, als er vorsorglich die runden Blechtrommeln aus: packte, die den Film „ Echo der Heimat" enthielten. " Auch die anderssprachige Elite der Stadt wird diesmal kommen“, ergänzte zuversichtlich der Aufklärungswart. „ Na, iſt das nicht etwas gewagt ? ... Die verstehen doch kein Wort deutsch." wendete Schulze vorsichtig ein. „Mensch, wenn Adolf Hitler bei uns redet, verſtehen sie alle deutsch", erwiderte der Werbemann in seinem lachenden Optimismus. „ Und ich sage euch, die Vorführung wird ein Er = eignis für die ganze Stadt." Nach diesem siegbewußten Schlußsage leitete er auch sofort den hierzulande üblichen großen Tamtam ein. Und er behielt recht. Der Film schlug ein : Ich lebe nun 26 Jahre in Braſilien, aber einen Publikumserfolg wie diesen habe ich hier noch nicht erlebt. Also die Sache ging so : Den richtigen Auftakt bildete die Kindervorführung am Nachmittag, zu der wir neben der deutſchen auch die Jugend der anderen Schulen eingeladen hatten. Und sie kamen zu Hauf ! Die Zauberworte „Hitler“ und „ Deutschland" haben heute hier draußen eine ungeahnte Zugkraft. Da hatte uns nämlich die gegnerische Lügenpropaganda - ungewollt natürlich - schön vorgearbeitet. Unvergeßlich bleibt mir der Eindruck auf die Kinder, die Kopf an Kopf, mit glühenden Wangen dasaßen . Wie staunten da die Kinderaugen, weit aufgerissen, als auf der Leinwand die Bilder aus dem neuen Deutschland vorbeizogen. Vor allem natürlich die Vorführungen der deutschen Jugend bei der Arbeit, bei Sport und Spiel. Solche Massen von ihresgleichen in solcher Ordnung, im herrlichen deutschen Landschaftsrahmen, hat die hiesige Jugend noch nie beisammen gesehen. Und wie schrien die Kinder jubelnd auf, als das heitere Kasperle-Theater und andere deutsche Kinderbelustigungen an die Reihe tamen, als Lach salven und frohes Jauchzen durch den Saal dröhnten. Die Aufregung der Erlebniſſe rötete noch die Wangen der jungen Welt, als sie heimwärts eilten und dort von dem Gesehenen erzählten. Kein Wunder, daß damit auch die Spannung unter den Erwachsenen mächtig stieg.
Der Abend selbst wurde denn auch wirklich das erwartete große Ereignis. Das Kino war „ proppenvoll“, die Stimmung entsprechend. Selbstredend war alles, was hier deutsch spricht , zur Stelle. Aber auch die ein• heimische Intelligenz war da ; die brasilianischen Behörden ebenfalls, und nicht zu vergessen die Konsulen mit der Auslese der fremden Kolonien der Stadt. So rollte denn der Film ab : Zuerst die zauberhafte Stimmung der herrlichen Landschaften am Rhein, dann die ehrwürdigen Baudenkmäler aus der tausendjährigen deutschen Geschichte, die Wunderwerke deutscher Technik und Kunst. Alles meisterhaft untermalt und treffend hervorgehoben durch schöne deutsche Musik, durch Melodien, die jedes deutsche Herz höher schlagen lassen. Diese Bilder, technisch und filmiſch großartig zusammengestellt, trugen denn die Zuschauer sogleich mit magischer Gewalt in jenes Deutschland, von dem jedes der Anwesenden in der letzten Zeit soviel gehört oder gelesen hatte ... allerhand Gutes und vielleicht noch mehr Böses. Und nun sahen sie alle dieſes Land mit eigenen Augen, konnten ſich ſelbſt ein wahres Bild davon machen. Ein internationales Publikum, wie es wohl kein Kino in Deutschland je in seinen Räumen hatte, sah nun dieses fleißige deutsche Volk bei der Arbeit in Stadt und Land, sah die Männer des Arbeitsdienstes in Wald und Moor, sah ferner auch die heute bereits weltberühmten Reichsautobahnen entstehen. Und vor diesem anspruchsvollen Publikum, das auch die sonstige Filmprduktion der ganzen Welt kennt, rollten dann auch die Bilder der großartigen deutschen Turn- und Sportveranstaltungen vorbei ; es sah die vorbildliche Massendisziplin der Deutschen bei Freude, Spiel und Sport, sah vor allem auch die mustergültige Erziehung der neuen deutschen Jugend, deren körperliche und geistige Ertüchtigung für den friedlichen Wettbewerb mit den anderen Kulturvölkern. Und dann schließlich der Höhepunkt, der Führer selbst. Ein Rud ging durch die Vers sammlung. So mancher stieß unwillkürlich den Nachbar an : Also, das ist er ! Freund und
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NSK Folge 7 Gegner (es waren nicht nur Freunde des neuen Deutschland zugegen) wendeten fein Auge von dem Manne, dessen Name heute schon ſchicſalsumwittert ist, wie der weniger Sterblicher vor ihm . Und als Adolf Hitler dann sprach, hätte man wirklich eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Mäuschenstille ! Man be= dente dabei : Die Hälfte der Anwesenden verstand kein Wort deutsch, um die Worte an sich würdigen zu können. So wirkte die Persönlichfeit an sich, die Größe, so schön gepaart mit Schlichtheit und Würde. Der Film rollte weiter, doch der Geist dieses Mannes begleitete uns fühlbar auf dem leßten Teil dieser wundervollen Filmreise, auf der jeder der anwesenden Deutschen wohl auch ein Zipfelchen seiner trauten engeren, ach so fernen Heimat zu Gesicht bekam . Ich habe noch keinen Film erlebt, der so an den deutſchen Herzen rüttelt und doch zugleich Verstand und Sinne in den Bann schlägt. Und der Gesamteindruck des prächtigen Abends? „Fabelhaft!" „ Einzigartig !“ „ Ein Meisterwerk deutscher Filmkunst!", sagten die Deutschen, in deren Augen ersichtlich Liebe zur alten Heimat und unverhohlener Stolz auf ihr großes Vaterland strahlten. ,,Sua terra é una maravilha!" ― ,,Euer Stüd Erde ist ein Wunderland !" sagten mir Brasilianer mit ehrlicher Überzeugung. Diese Antworten in gefühlsmäßig verschiedenen Abstufungen geben zusammengefaßt ein Werturteil, das zu gleichen Teilen unserem Volte, dem Vaterlande und dem Film als solchen gilt. Eine interessante Würdigung dieser drei und des Auslandsdeutſchtums an ſich enthält die Antwort eines höheren Offiziers der braſilianischen Marine, dessen Weltanschauung von der unseren himmelweit verschieden ist: ,,De vos Allemaos nao se podia esperar outra cousa!" on euch Deutschen habe ich auch nichts anderes erwartet !" So wird unser Volk und seine Leistungen heute. wieder überall geſchäzt. Es war also eine famose Idee der Auslandsorganiſation der N.S.D.A.P., jezt auch den Film als Aufklärungsmittel gegen die feindliche Propaganda einzusetzen, denn dieser eine Film erschlägt ja schon spielend tauſend Lügen über unser Vaterland. Die unantastbare Wahrheit des Lichtbildes wuchtet allen Lug und Trug unwiderstehlich nieder. Der Ausländer, dessen Auge diese untrüglichen Bilder gesehen hat, ist hinfort gegen weitere Lügen gefeit. Alle Druckerschwärze der Welt kann eben auf die Dauer nicht gegen das strahlende Licht des Films aufkommen . Möge darum dieſes Echo der Heimat“ seinen Siegeszug um die Welt machen und ihm recht bald weitere solche Lichtkünder über das neue Deutschland folgen. Krappe.
Nachrichten
Dank des Führers an die Kriegsopfer NSK Der Führer hat in einem Schreiben an den Reichstriegsopferführer Oberlin dober ſeinen beſonderen Dank für das von den Kriegerhinterbliebenen und den alten Kameraden in
9. Januar 1936 selbstlosem Einsatz erfolgreich durchgeführte Hilfswerk am Sammeltage der deutschen Front: soldaten ausgesprochen. Führertagung des N.S.L.B. am 28. Januar in Bayreuth
NSK Gauleiter und Hauptamtsleiter Bg. Wächtler hat sämtliche Gauamtsleiter, Gaugeschäftsführer, Reichsfachschaftsleiter und Reichsfachreferenten des Hauptamtes für Erzieher zum 28. d. M. nach Bayreuth geladen. Diese Tagung wird dadurch ihre besondere Bedeutung erhalten, weil Pg. Wächtler sie zu einer Bro grammfundgebung für die künftige Arbeit des R. S. L. B. auszugestalten ge= denkt.
Planmäßiger Arbeitseinſaß für Rechtswahrer
NSK In Anbetracht der großen Zahl stellenloser Rechtswahrer und insbesondere derjenigen Jungjuristen, die ein weiteres Fortkommen außerhalb der Justiz ſuchen müſſen, hat der N.S.-Juristenbund ein „Arbeitswerk zur Förderung des Berufseinsatzes der deutschen Rechtswahrer“ errichtet. Dieses Arbeitswerk hat die Aufgabe, Rechtswahrer dadurch in verstärktem Maße in Arbeit und Brot zu bringen, daß ihnen in Unterrichtskursen besondere Kenntnisse auf verschiedenen Gebieten des Wirt = schaftslebens vermittelt werden. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Wirtschaft zwar nur einen begrenzten Teil von Rechtswahrern als Syndici und Justitiare aufzunehmen vers mag, jedoch stets Nachfrage nach Spezia listen auf dem Gebiet des Deviſen- und Steuerrechts, der Betriebsprüfung, des Binnenhandelsrechts, der Marktordnung, der Energieversorgung, des Sparkaſſen- und Genossenschaftswesens hat. Die Erwerbung entsprechender Spezialkenntniſſe erfolgt im Rahmen des Arbeitswerkes unter unmittelbarer Mitwirkung der Praxis, die durch führende Persönlichkeiten im Kuratorium des Arbeitswerkes vertreten ist. Dem Kuratorium gehört auch der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung an. Das Arbeitswerk geht von der Tatsache aus, daß das Problem Justizlaufbahn der jungen, außerhalb der ſtehenden Juristen nur lösbar ist auf der Grundlage einer vorausschauenden Berufspolitik, die nicht an dem für die richterliche und anwalt= schaftliche Laufbahn geltenden Begriff des Juristen festhält, sondern den Nachwuchs der= gestalt lenkt, daß den vorhandenen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Wirtschaft Rechnung ge= tragen wird. Das liberalistische Prinzip, den Nachwuchs sich selbst zu überlassen , wird bewußt abgelöst durch planmäßige nationalsozialistische Aufbauarbeit. Anmeldungen von Mitgliedern des B.N.S.D.I. zu diesen Kursen sind unter Einhaltung der im Mitteilungsblatt Nr. 7 zum Heft 23/24, Deutsches Recht“ vom 15. Dezember veröffentlichten Richtlinien an die Reichsgeschäftsstelle des N.S.-Juristenbundes, Berlin W 35, Tiergartenstr. 20, zu richten.
Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
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zationalſozialiſtiſche rief, und Drahtanschrift der Schriftlettung: alin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 erlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. H., ntralverlag der N. S. D. A. P., München Berlin orsand : Eher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immertraße 88. inden (Bostichedtonto München 113 46) zu richten
Partei -Korreſpondenz
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter : Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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Wird der Weltstörenfried NSK Es ist noch nicht lange her, daß der Außenminister Sowjetrußlands in den Kreis der Friedensstifter" von Genf trat und versuchte, das Parkett des Völkerbundes, der ge= gründet wurde, um die Friedenspolitik zwischen den Nationen zu fördern , aber zu einem Instrument einseitiger Machtpolitik geworden war, auch zu einer Plattform der Politik des Bolschewismus zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, suchte Herr Litwinow als der Repräsentant der offiziellen Außenpolitik Moskaus sich den westlichen der Gepflogenheiten anzuWeise jeder in Diplomatie passen. Man hat in Genf wohl selten so Don schönklingende Worte wohlgeformte, Frieden und Friedenspolitik gehört, wie in dieſem Augenblick. Und man kann auch sagen , diese „Anpassungsmethode" Litwinows daß nicht ohne Erfolg gewesen ist, die die verschiedenen Bündnisverträge Sowjetrußlands beweisen. Neben dieser offiziellen Außenpolitik wurde aber gleichzeitig die andere , wahre Außenpolitik des Bolschewismus sichtbar, die im krassesten Widerspruch zu den Worten Don Genf stand. schönen Der 7. Komintern - Kongreß in Moskau gab die Richtlinien dieser anderen" Außenpolitik, deren Mittel nicht wohlgeformte Reden und gut ausgewogene Pakte, sondern eine weitverzweigte unterirdische Organisation in allen Ländern der Erde, Streiks und Bomben waren. Das nationalsozialistische Deutschland hat warnend auf diese Gefahr aufmerksam gemacht, ohne daß die Staatsmänner in Europa und der übrigen Welt für sich die Folgerungen aus dieser 3 wiespältigkeit zwischen den Worten der bolschewistischen Diplomaten und den Handlungen der bolschewistischen Agitatoren gezogen hätten. Wir haben in Deutschland während des Zusammenbruchs im Jahre 1918 als erstes Land, gegen das der bolschewistische Ansturm sich richtet, die Zwiespältigkeit und Heuchelei dieses Systems zu spüren bekommen . Im März 1918 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen
erkannt?
dem damaligen Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgenommen. Als erster Abgesandter zur Herstellung der Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten wurde der Botschafter Adolf Abramowitsch Joffe nach Berlin entsandt, der aber seine Hauptaufgabe nicht in der Aufnahme guter Beziehungen zur Wilhelmstraße, sondern für die zersezenden marxistischen in Deutschland Organisationen sah. Auf diesem Gebiete entfaltete Herr Joffe mit Hilfe der russischen Rubel und mit Hilfe des aus Rußland stammenden jüdischen Agitators Radek Sobelsohn eine unermüdliche Tätigkeit. Als man im November 1918 diesen merkwürdigen Diplomaten aus dem Reich auswies, war es zu spät ; ſeine Tätigkeit hatte bereits die beabsichtigte Wirkung gehabt. Das republikanische Deutschland hatte diese Lehre, die dem kaiserlichen Deutschland erteilt worden war, nicht auf sich beUnter dem jüdischen Außenminister zogen. Rathenau begann die Ara der deutsch-ruſſischen Freundschaftsverträge", die immer mehr zu einer Ära des offenen Bürgerfrieges in Deutschland zu werden drohte und unser Volk bis nah an den Abgrund der bolschewistischen Gefahr führte. Diese beiden Vorgänge haben sich unauslöschlich in das Gedächtnis der nationalsozialistischen Staatsfüh rung eingegraben. Der Bolschewismus hat Deutschland eine wirksame Lehre seiner wahren Absichten und Pläne erteilt. Die Vorgänge, die sich in diesen Tagen in Südamerika um den „ Gesandten“ Minkin und dem von ihm finanzierten Hauptagitator Prestes abspielten, haben der Welt eindeutig gezeigt, daß die Taktik der Kommunisten in Deutschland im Jahre 1918 kein Einzelfall ge= wesen, sondern der grundsäßliche Weg des bolschewistischen Vorgehens in der Welt ist. Dort, wo Spannungen vorhanden sind, wird rücksichtslos die unterirdische Propaganda zum Einsatz gebracht. Freundschaftsverträge und Friedensreden treten in den Hintergrund. Die diplomatischen Vertreter des offiziellen Ruß-
chlids
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lands werden entgegen aller diplomatischen Tradition zu Finanziers der Agita = tion des „,anderen“ Sowjetrußlands, der Komintern. Geschidt haben die bolschewistischen Machthaber immer wieder den Eindruck zu er weden versucht, als handle es sich hier um zwei völlig verschiedene Ebenen. Aber die Spigen der Weltpartei des internationalen Bolschewiss mus sind zugleich auch die Spigen des bolschewistischen Staates, des Vaterlandes des Proletariats. Wer wollte sagen, daß die rechte Hand dieser Männer nicht wüßte, was die linke tut? In der ausländischen Presse beginnen sich auf Grund der Vorgänge in Südamerika die Stimmen zu mehren, die auf diese Tatsachen mit Nachdruck hinweisen. Vor wenigen Tagen hat die Londoner „ Morning - Poſt“ in einem Leitartikel es als eine Unverschämt -= heit“ bezeichnet, wenn die Moskauer Zentrale die Verantwortung für diese Wühltätigkeit in der Welt vor dem Forum des Völkerbundes ablehnt. Das englische Blatt hat besonders den ,,Nichteinmischungspaft" Sowjetrußlands mit Bulgarien angeführt, um ihm die auf Direktiven Moskaus erfolgende Aktivierung der bulgarischen Kommunisten, von deren Unabhängigkeit damit nicht mehr die Rede sein fönne, gegenüberzustellen. Nun ist auch die „Times" mit einem ausführlichen Leitartikel gefolgt, der das Vorgehen der Räteregierung mit dem gleichen Ausdruck Unverschämtheit" bezeichnet und mit aller Klarheit die kommunistische Bewegung in ihrer Organisation als ein Einziges und Unteilbares", dessen Führung mit der Räteführung eng verbunden sei, hinſtellt. In Frankreich wagt man angesichts des französisch-sowjetrussischen Bündnisses nicht mit der gleichen Offenheit die Lage zu kennzeichnen. Aber angesichts der bevorstehenden Kammerwahlen wird auch dort von der Preſſe auf die Zusammenhänge zwischen den französischen Kom= munisten und Moskau, das wie das „E cho de Paris" feststellt ausgedehnte Geld=
10. Januar 1936 mittel für den Wahlkampf und damit für die Zersehungsarbeit im Lande des eigenen Bundesgenossen zur Verfügung gestellt habe, aufmerksam gemacht. Die Kommunisten haben in Frankreich für die Wahl ein Bündnis mit den übrigen marxistischen Gruppen geschlossen, das sich in der sogenannten „ Boltsfront" seine organisatorische Kampffront geschaffen hat. Vielleicht lebt man in Frankreich in der Hoffnung, daß die ge = mäßigten Marxisten in dieser Front die Oberhand behalten würden. Aber wir Deutschen wissen zu gut aus eigener Erfahrung, die wir in den Jahren des vergangenen parlamentarischen Systems gemacht haben, daß bei einem solchen Zweckmäßigkeitsbündnis immer der radikalere Teil die Oberhand behalten muß , weil er seine Forderungen mit dem größeren Nachdruck und der größeren Folgerichtigkeit vertreten und propagandistisch auswerten kann. Deutschland ist seit dem Jahre 1933 der Gegenstand einer unerhörten Greuel propaganda geworden . Auch die englische Preſſe hat dabei keine Ausnahme gemacht. Selbst ein so ernst zu nehmendes Blatt wie die „ Times" gehalten, hat es gelegentlich für notwendig den Nationalsozialismus mit dem Bolschewismus in Parallele zu sezen. Die jüdische Heze hat das nationalsozialistische Deutschland als den Störenfried der Welt zu brandmarken versucht. Der Flüchtlingskommissar MacDonald hat in einer Denkschrift an den Völkerbund diese jüdischen Argumente aufgegriffen. Sollte die Weltöffentlichkeit und mit ihr die verantwortungsvollen Staatsmänner Europas jetzt das wahre Ge= sicht des Bolschewismus und den wahren Störenfried unter den Nationen , dessen Planen, wie die ,,Times" sagt, auf das ,,Verbrechen des zivilen Krieges" unter gleichzeitiger Betonung der Loyalität gegenüber dem Grundsatz des internationalen Friedens ge= richtet ist, erkennen ? Dr. Gerhard Krüger.
Zum Jahrestag der Saar
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Monate ſpäter ………
Von Karl Mages NSK Eines muß man den Separatisten und sonstigen Gegnern Deutschlands zugestehen : In den Jahren, da der Abstimmungskampf an der Saar seine Wogen hochtrieb, ließen sie nichts, aber auch nichts unversucht, den Menschen an der Saar den Geschmack an Deutſchland zu verekeln. Es ſette besonders ein nach der Machtübernahme Adolf Hitlers. Vor den sogenannten ,,blutigen Konzentrationslagern", den Schref= kenskammern der Gestapo" hatte das Saarvolk mit Rücksicht auf sein gutes Gewissen teinerlei Angstgefühle. Es sagte vielmehr, als die separa= tistischen Lügen immer dicer kamen, in aller Freundlichkeit : „ Lieber in Deutschland im Zuchthaus, als im „Paradies des Status quo
oder eines anderen "9 wohlwollenden" Nachbarn, aber auf alle Fälle in Deutschland !" Die Separatisten versuchten es auf eine andere Manier. Ihre Schreie überschlugen sich : ,,Hungersnot in Deutschland !" Ersatzstoffe wie in den schlimmsten Kriegsjahren !" Das Saarvolk in stoischer Ruhe : „ Gut, dann hungern und ersatzen' wir eben mit !" Die Separatisten : „ Die Rückkehr der Saar bedeutet den Krieg !" Das Saarvolt aber in unwandelbarem Glauben : ,,Nein, im Gegenteil den Frieden!" In zäher Verbissenheit schufen die Separa= tisten neue Konstruktionen überspißter Hezen In= und Lügen : „ Revolution in Deutschland Die Truppen stehen bereits an der flation !
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NSK Folge 8 Grenze !" Und immer toller, immer toller. Das Saarvolk lächelte nachsichtig über diese Hysterie der vor Angst toll gewordenen Separatistenjührer. Dann am Morgen des 13. Januar 1935 der letzte Verzweiflungsschrei : „ Nuzet die lezte kostbare Frist - Hitler wadelt schon mehr als ihr wißt. Helft ihm nach ! Stoßt zu, ſtoßt fest ! Gebt ihm den Reſt !“ Es war zu spät. Das Saarvolk hatte wohl ,,mißverstanden". - Es gab dem verzweifelten Haufen separatistischer Spekulanten den Rest, so gründlich, daß am 15. Januar nur noch einige Geprellte mit dummzwinkernden Augen vor der Tatsache standen : „ Es ist aus ! Die Saarist deutsch !"
Dann kamen einige Wochen der Möbeltransporte und von dem separatistischen Spuk war nichts mehr übrig. Kläglich wie sie gelebt , sind sie auch gegangen. So wie ihr " Kampf" sich äußerte zwischen Nacht und Traum sind sie auch verschwunden. Zurück blieben 800 000 lachende, frohe Men= schen, die sich immer wieder über diese Tatsache freuten: Wir sind wieder restlos bei unserem Deutschland!" Rasch vergingen die Wochen vom 15. Januar bis zum 1. März . So viele festliche Vorberei= tungen waren zu treffen. Dann kam der Führer selbst ; so wie er es auf dem Ehrenbreitstein im August 1934 versprochen:
„Es wird keine glücklichere Stunde für mich geben, als wenn ich zu euch an die Saar kommen kann ! " Und es war für das Volk an der Saar die glücklichste Stunde. * Die harte, nüchterne Arbeit forderte ihr Recht. Reichskommissar Gauleiter Bürdel , vom Führer beauftragt, hatte es wahrhaftig nicht leicht. Aber Bürdel ist in seine unerhört schwere Aufgabe hineingewachsen, wie er vorher in den Kampf um die Saarrückkehr hineingewachsen war. Das Erbe, das er angetreten, war in Wirklichkeit trüber und trostloser als es beim ersten Anblick den Anschein erweckte und von der Regierungskommission verlassen wurde : Mehr als 60 000 - statt wie von der Regierungskommission angegebenen 36 000 - harrten der Wiedereinsehung in Arbeit und Brot. Und die Wiedereinführung des saar = ländischen Wirtschaftskörpers in die gesamtdeutsche Wirtschaft war eine Aufgabe, die viel Takt und Geschick erforderte. Bürcels Arbeitsbeschaffungsplan für die Saar war eins der größten Programme, die im neuen Deutschland in Angriff genommen wurden. Beseitigung der Elendswohnungen , Errichtung ausgedehnter Arbeitersiedlungen, Straßenbauten, Bodenverbesserun= gen, Kultivierungen, Aufforstungen, Kanalifierungen, Wasserleitungsbauten und sonstige Maßnahmen gaben tausenden Arbeitern Arbeit und Brot. In den einzelnen Gemeinden und Kreisen wurden Arbeiten mit einem G esamtaufwand von 44,5 Millionen Reichsmart in Angriff genommen . Das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Gruben erforderte einen Gesamtaufwand von 30 Mil-
10. Januar 1936 lionen Reichsmark. Dem Handwerk , das ein Drittel der von der Regierungskommiſſion statistisch erfaßten Erwerbslosen stellte, wurde durch die Bereitstellung eines 40 prozentigen Instandsezungszuschusses ge= holfen. 2000 Siedlungen wurden er= richtet oder werden in nächster Zeit ihrer Vollendung entgegengehen . Zur Bekämpfung der übrigen Arbeitslosigkeit wurde ein Betrag von 100 Millionen Reichsmark aufgewandt. Für jugendliche Arbeitslose hatte Bürdel Arbeitspläße im Reich vers mittelt, die gerade den jüngeren Arbeitern an der Saar Gelegenheit geben, neue Gaue ihres Vaterlandes kennenzulernen . Ein besonderes Kapitel bildete die geistig= seelische Rückgliederung. Fünfzehn Jahre Trennung vom Reich führten die Menschen an der Saar in ein gewisses Eigenleben, aus dem sie heraus- und in den großen deutſchen Volkskörper hineingeführt werden mußten. Das Bewußtsein : „ Ihr im Reich — wir an der Saar ! " war durch 15 Jahre hindurch fest eingewurzelt und konnte nur wieder ausgelöscht werden durch die immer wiederkehrende Erinnerung : „ Wir alle gehören zum Reich !" Vom Reich aus kam in all den Jahren der Ruf : „ Ihr Saarländer ! “ Es mußte sich zwangsläufig der Begriff der Sonderstellung bilden. Dazu kam noch, daß das Saarvolk während 15 Jahre hindurch in Oppoſition zu seiner Regierung stand, ja stehen mußte, weil ihm diese Regierung fremd und aufgezwungen war. So manchem mochte es schwer gefallen sein, nach 15jährigem ewigen Oppo= nieren nun plöglich mit den neuen Verhält= nissen vertraut zu werden. So mancher wird hilflos einen „ Gegner" gesucht haben, weil es ihm nicht eingehen wollte, daß nun einfach keine Gegner mehr da sind. Es dauerte wenige Monate und auch diese Rückgliederung " war vollzogen, zùm Leidwesen einiger „ Gewohnheitsmeckerer" und enttäuschter Postenjäger, die mit ,,Flüsterwizen" ihre mißglückten Spekulationen abreagierten. Wenn heute Reichskommissar Gauleiter Bürckel erklärt : „ Die Rückgliederung ist vollzogen ! " dann kann er dies tun mit bestem Gewissen und mit dem Gefühl tiefster Befriedigung, das nur restlos erfüllte Pflicht zu bringen vermag. Bürdel gilt seit Jahren schon bei „seinen Arbeitern" als der " Sozialist der Westmark“. Dieser Titel, den ihm der Volksmund verlieh, wiegt schwerer als festliche Ehren und formeller Ruhm ; er zeugt von der Liebe und Achtung der Menschen zum Menſchen ; und dieſes Bewußtsein ist schön.
Nun sind zwölf Monate vergangen seit dem Tag, wo eine Welt mit angehaltenem Atem nach der Saar schaute ; inzwiſchen haben neue Ereignisse die Gefühle der Nationen erschüttert. Sie betrafen uns nicht und wir sind glücklich, daß sie es nicht tun. Wir wollen gar nicht im * Blickfeld des internationalen Intereſſes ſtehen. Wir wollen nur eins : in aller Stille dienen an unserem ewigen Deutschland !
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Der
Schicksalstag
NSK 13. Januar 1935 an der Saar . . . Feierstimmung liegt über den Menschen an der Saar, eine Feierstimmung ganz besonderer Art, die sich auf alles, was diese Menschen umgibt überträgt und alles aus dem Alltag heraushebt und überſtrahlt mit dem Glanz eines einzigartigen herrlichen Festes. Die Fabriken sind nicht mehr Stätten hämmernder Arbeit, sondern in die Flut von zehntausenden Lichtern gestellte Fackeln. Die Straßen sind keine Straßen mehr, sondern flammende Lichthallen und glühende Arkaden . Es gibt keine Nacht mehr an der Saar, seit Tagen schon nicht mehr. Wenn die Sonne den trüben Nachmittag verläßt, um hinter den lothringischen Bergen unterzutauchen, flammen Millionen Birnen auf, aneinandergereiht als endlose Ketten, und stellen den Abend in ein einziges Glühen. Die Straßen quer und die Straßen entlang. Und damit nicht genug : die Häuſer ſelbſt beginnen zu flammen und in all dieses Licht hinein fällt der Strahl unaufhörlich auf Türmen rotierender Scheinwerfer. Es ist kein müßiges Spiel mit den Reflexen Millionen brennender Birnen, sichtbar sondern die gewordene Freude eines Volkes, das sich vor der Erfüllung seiner Sehnsucht weiß : Durch Nacht zum Licht. Durch die Nacht fünfzehnjähriger Knechtschaft zum Licht der Freiheit und der Heimkehr ins Vaterland. Irgendwie muß die Freude eines nach langen, bangen Jahren erlösten Volkes dem Jauchzen seines Herzens sichtbaren Ausdruck geben. Und Licht wollen die Menschen haben, weil es in ihren Herzen sonnenhaft ist. Die Saar am Vorabend der Volksabstimmung. Es ist keine taumelnde Freude, fein Rausch, was die Menschen padt, sondern eine Freude so kristallklar und rein, ſo gelöst von allem egozentrischen Denken, daß ſie jeden packen muß, der in ihre Ausstrahlungen tommt. Nicht ein einzelner ist frohgestimmt und fühlt sich beglückt, sondern ein ganzes Volk. Und dieses Volt findet sich in dieser Freude, in dem Gefühl, durchweg gleich reich und gleich groß beschenkt zu sein ; beschenkt mit der Freiheit aller, erlöst von denselben Zwingherren, die alle beherrschten, geeint auf demselben Weg, der zur Heimat führt.
Ein später Winter hatte plöglich über Nacht die Erde in ein dichtes weißes Kleid gestellt. Schnee war gefallen und was gestern noch schwarz, steht heute in leuchtendem Weiß. Saarvolt meint, es sei das Leichentuch des Status quo ; das Bahrtuch der Fremdherrſchaft. Wir fahren hinaus aus der rastlosen Stadt, wo ununterbrochen die Sonderzüge Tausende aus dem Reich kommende Abstim mungsberechtigte heranbringen, wo die Autos in endlosen Kolonnen durch die Straßen jagen, wo die Menschen eifrig dabei sind, ihren Wohnungen den letten Schmuck zum festlichen Tag anzulegen. Wir fahren hinaus über das weiße Land, durch die Dörfer und Städtchen..
10. Januar 1936
des
Saarvolkes
Überall das gleiche Bild . Überall geschmückte Häuser als Merkmal eines Volksfest e s. Jawohl, dieser 13. Januar war keine Volksabstimmung schlechthin, sondern ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes, Ein Volk rüstet zum Fest seiner Freiheit. Die Dorfstraßen wurden zu Tannenalleen, die Häuser zu grünen und weißen Würfeln. Es war verboten an der Saar war seit fünfzehn Jahre irgend etwas ständig ver = boten Fahnen zu zeigen und Symbole. Sie liegen bereits zum Anbringen fein säuberlich gerüstet in den Stuben bereit. Aber wehen nicht dennoch zahlreiche Fahnen aus zahlreichen Häusern? Es sind Fahnen, geflochten aus Tannengrün und bunten Bändern. Aus allen Häusern aber ragen bereits die mit Grün geschmückten Fahnenstangen, bereit morgen die herrlichen Fahnen unseres Vaterlandes zu tragen. Nichts ist zu spüren von der Spannung und Erregung der lezten Wochen und Tage. Tausende ehemalige Separatisten finden noch in letter Stunde den Weg zur Volts : gemeinschaft zurück; ein separatistischer Zeitungsverkäufer wirft ſeine Sudelſchriften auf die Straße, stampft sie in den Schnee und ruft „Heil Hitler!“ Massenübertritte gestern noch separatistisch tätiger Funktionäre werden von der Bevölkerung mit tattvollem Verstehen quittiert und als selbstverständlich ohne besondere Worte begrüßt. Die Glocken läuten und durch den Schnee bahnen sich unzählige Menschen den Weg zur Kirche. Flehende Gebete bitten um den Sieg der guten Sache. Wo sind die Separatisten, die solange und soviel von sich reden machten ? Menschen stehen in der Kälte des Winterabends beiſammen Sie sprechen in froher Erregung . Alle reden vom Reich, von der Heimkehr, vom Vaterland. Sie sprechen auch vom Status quo, vom Separatismus ; aber sie reden davon, wie von etwas, was sie gar nicht berührt, was einmal längst gewesen. ,,Terror Terror !" Die separatistischen Zeitungen plärren es noch einmal in kolorierten Schlagzeilen hinaus. Wo ist der Terror ? Die Menschen haben Feierstimmung. Sie denken nicht an Blut und Mord. Nur hin und wieder rottet sich ein Emigrantenhäuflein zuſammen , einige Separatisten, die in keifender Manier nach dem Status quo kreiſchen oder heimkehrende Menschen belästigen. Fieberhaft gearbeitet wird im Generalstab des Separatismus. Die Kopiermaschinen werfen Tausende gefälschte Briefe aus. Tausende flattern in die Wohnungen des Saarvolkes. Tausende fliegen als plumper Schwindel erkannt in die Feuer der Öfen. Die Telephone schrillen bei der Abstim = mungskomission. Die Separatisten melden die von ihnen selbst konstruierten angeblichen Sabotagen der Deutschen Front an der ,,geheimen Abstimmung". Die Separatisten arbeiten fieberhaft ; gehezt von einer wahnsinnigen Angst vor dem 13. Januar. Sie wollen
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NSK Folge 8 unter allen Umständen die Volksabstimmung verhindern . Sie haben wieder einmal ver= spielt. Die Volksabstimmung wird durchgeführt. In der Landesführung siken die Führer in erwartungsvoller Ruhe beisammen, sie lächeln über die letzten Seiltänzertricks des hysterisch gewordenen Landesverrats.
Die Volksabstimmung wird durchgeführt . 13. Januar 1935 an der Saar. Ein historischer Tag. Ein klarer Wintertag wischt sich eine talte Nacht aus den Augen, blinzelt ein wenig verschlafen in die Sonne und springt mit beiden Füßen in das Geschehen dieses großen Tages. Autos jagen pauſenlos über die glitſchigen Straßen, die Straßenbahnen sind zum Bersten gefüllt und über die Bürgersteige schiebt sich eine zahlenmäßig nicht leicht zu erfaſſende Menge festlich gekleideter Menschen. Alte Mütterchen humpeln mühsam am Stoď zum Stimmlokal. Sie haben die freie Autofahrt ausgeschlagen, sie gehen allein zur Urne. Sanitätswagen bringen auf behutsamer Fahrt die Kranten in die zuständigen Stimmlokale. Und vor den Stimmlokalen selbst stehen die Menschen in langen Schlangen, Stunden um Stunden. Keine Parteien tragen werbende Schilder. Ein Hitlerjunge hält eine Tafel mit der wich-
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Tage
Kampf
10. Januar 1936 tigen, aber sehr drastischen Mahnung : „ Nicht grüßen! Maul halten !" Die Mahnung wird befolgt. Eine geradezu feierliche Stille liegt über den Stimmlokalen. Ein Mütterchen steht vor dem Abstimmungsvorsitzenden, der einige Fragen stellt. Das Mütterchen schaut ihn aus gütigen Augen groß an. Aber es schweigt. „Hören Sie schlecht, liebe Frau ?" Das Mütterchen bleibt stumm wie das Grab, geht in die Zelle, gibt seinen Umschlag ab und geht schweigend von dannen. Auf der Straße erst findet es seine Sprache wieder. ,,Ich werde mich hüten und das Maul auftun, ich will hemm , nię wie hemm !" Das ist kein journalistischer Scherz, sondern er = schütternde Wahrheit . Das Zeichen deutscher Disziplin gibt dem Tag ein besonderes Gepräge. Mit maschinenmäßiger Gleichmäßigkeit läuft das Geschehen der Abstimmung ab . Unermüdlich fligen die Autos von Ort zu Ort, rattern die Autobusse, in der Mehrzahl deutsche Wagen. Die Verkehrspolizei ist überbeschäftigt. Die übrige Polizei ist Publikum. Das Militär, wenig zu sehen, schaut staunend in diesen geordneten Trubel. Keine fiebrige Spannung liegt über den Menschen, sondern sieghafte Gewißheit : „Wir alle sind für Deutschland ! Wir alle K. W. tehren heim!"
um
die
Saar
1934 : Das Jahr der Frontenklärung, Sammlung und Entſcheidung
Die Regierungskommiſſion : NSK Auch im letzten Jahre vor der Abstimmung, im Jahre des Endkampfes um die Saar, entwickelte die vom Völkerbund eingesezte Regierungskommission leb= hafter fast noch als in der vorausgehenden Zeit eine eifrige Tätigkeit im Sinne jener „ Neutralität“, die das Saarvolk nie verstehen konnte. Und sie fand dabei in den letzten Monaten die rege Unterstützung der Abstimmungstommission. Verordnungen wurden erlassen, deren Auswirkungen immer wieder in einer Beschnei dung der Propagandamöglichkeiten für die deutsche Sache an der Saar gipfelten, Verordnungen, die darüber hinaus aber nicht selten auch allen Interessen der gesamten saardeutschen Bevölkerung direkt zuwiderliefen. Abzeichen wurden verboten , unter ihnen oft solche, bei denen wirklich niemand zuvor hätte auf den Gedanken kommen können, daß sie politischen Charakter" trügen . Haussuchungen wurden veranstaltet. Aber anstatt sie dort durchführen zu laſſen, wo sie wirklich notwendig waren, in den Schlupf= winkeln der Separatisten nämlich, hielt man sie in den Häusern der Deutschen Front ab, glaubte sogar, in den Geschäftsstellen der Nachrichtenbüros „ Material “ finden zu können. Zeitungen wurden verboten , weil die Regierungskommiſſion ihren Veröffent-
lichungen einen Vorstoß gegen die Ver= ordnung zur „ Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung" erblicken zu müssen glaubte . Prozesse wurden unter den Augen der Regierungskommiſſion angeſtrengt, die sowohl im Gegenstand der Anklage, wie auch in ihrem Urteil allem deutschen Empfinden Hohn ſprachen. Und am Ende, kurz vor dem Weihnachtsfest, verbot die Regierungskommiſſion für die rest= liche Zeit des Abstimmungskampfes sogar das Flaggen. Auch wurde untersagt, dem Willen zur Rückkehr ins deutsche Vaterland durch Inschriften an den Wänden der Häuser Ausdruck zu geben. Den Beamten wurde jede politische Betätigung verboten. Zum Schluß dann sind die Abſt im mung struppen gekommen, ohne die die Regierungskommission sich angeblich zu schwach fühlte, die noch ihrer Ansicht so bedrohte Freiheit der Abstimmung" zu schützen. Das Saarvolk stand den fremden Soldaten neutral und zurückhaltend gegenüber. Es ertrug auch diese letzte Schmach mit jener Ruhe und fanatischen Disziplin, die es auf seinem langen Leidensweg von jeher be wiesen hatte. Die Separatisten : Immer hoffnungsloser und darum immer verzweifelter wurde im letzten Jahre vor der Abstimmung von Monat zu Monat der „ Kampf“ der Separatisten um ihre Anhänger. Vor keiner Lüge , vor keiner Verleum -
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dung schreckte ihre Heße zurück. Über alles und jedes fielen sie her, was im neuen Deutſchland geschah. Der Freiwillige Arbeitsdienst, die Geschehnisse des 30. Juni , ja, selbst der Tod des greifen Reichspräsidenten war ihrer Hezpresse Anlaß, in der schamlosesten Weise gegen das neue Deutschland zu wüten. Neue " Parteien“ wurden gegründet, die an Mitgliederschwund bald wieder verendet waren, bevor noch die Kunde von ihrer Geburt recht in die Öffentlichkeit gedrungen war. Neue Zeitungen , Gebilde der übelſten Art, deren Redakteure um 30 Silberlinge ihr Vaterland verrieten, traten auf den Plan . Unter ihnen auch die „Neue Saar-Post“, die ihre Judasarbeit im Zeichen des Chriſtusfreuzes begann und auf Katholikenfang ging. Im Stadt- und Landesrat übertraſen sie sich fast gegenseitig bei ihren endlosen Bemühungen, aus den nichtigsten Anlässen ihre traditionellen Heß- und Propagandareden vom Stapel zu laſſen. Sie ließen dabei selbst die einfachsten Regeln des Anstandes so sehr außer acht, daß sie sich einmal sogar selbst zum Saal hinausprovozierten : in der Stadtverordnetenfizung vom 29. Juni 1934 mußte einer der separatistischen Hauptschreier nach dreimaliger Verwarnung mit Polizeigewalt entfernt werden. „Massenkundgebungen“ wurden anberaumt, so der berüchtigte „ Tag von Sulzbach“, der eine Gegendemonstration " zu der gigantischen Saarkundgebung am Rhein werden sollte. Und am anderen Tage faselten ihre Zeitungen von Zehntausenden, oder gar von Hunderttauſenden, und mußten doch froh sein, wenn fie in Wirklichkeit auch nur den zehnten Teil davon zusammenbrachten. Denn immer mehr schmolz von Monat zu Monat das Häuflein derer zusammen , denen der Irrsinn des Status quo" noch nicht aufgegangen war. Es kam die Festſekung des Abſt im mungstermins , es kam dann später die Bekanntgabe der Abstimmungslisten. Tagelang haben sie gezetert, daß diese Listen „ ge = fälscht“ seien. Haben mit frecher Stirn behauptet, daß sie „ 100000 Stimmen zu viel" enthielten. Die Abstimmungskommiſſion selbst gab ihnen auf diese irrsinnigen Anwürfe die rechte Antwort. So mußten sie denn zu einem letzten Trick ihrer Ohnmacht greifen : 3u Tausenden und aber Tausenden schickten sie plöglich ihre un = begründeten Einsprüche" in die Welt, vergeudeten ein wahnsinniges Geld damit, Tausende und aber Tausende von eingeschriebenen Briefen zu versenden. Aber auch dieser lezte jämmerliche Versuch einer Sabotage der Abstimmung mußte scheitern. Da nun begann sich das wahre Gesicht der Helden vom Status quo zu zeigen. Überfälle auf überfälle machten von sich reden. Die Schwarze Garde" trat auf den Plan. Eine maßlose Flugblattheke sette ein. Ja, selbst am Vorabend des weihnachtlichen Burgfriedens waren deutsche Volksgenoſſen nicht sicher vor hinterhältigen Anschlägen kommunistischer Mordbuben. Fehlgeschlagen ! Nur eines erreichten die Leute vom Status quo mit dieser Desperadopolitik: eine lezte Klärung der Fronten ... !
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10. Januar 1936 Das deutsche Saarvolk
Am 1. März des Jahres 1934 aber brachte dem deutschen Saarvolk ein heller Morgen jenen Tag, der seit langem von allen, die wahrhaft deutschen Sinnes, mit allen Fa= fern des Herzens ersehnt und erkämpft wurde : den Tag der restlosen, alle trennenden Schranken der Partei, des Standes, der Konfession und der Klaſſen zerschlagenden Einigung! Die Deutsche Front wurde gegründet ! Und ihr Schirmherr wurde Gauleiter Bür de l, der Sozialist der Westmark, die Hoffnung und Zuversicht des ganzen schaffenden Saarvolkes ! Schon am 30. Januar, dem Gedenktag der nationalen Erhebung, hatte das Saarvolk eindeutig bewiesen, wie stark und unlöschbar sich des Führers Mahnruf bei der Niederwaldkundgebung in seine Herzen grub, sich auf die hei ligsten Pflichten gegenüber dem deutschen Vater= lande zu besinnen. Das ganze Land war in ein unübersehbares, wogendes Wimpel- und Fahnenmeer getaucht, dessen Wogen hell aufbrandend bis in die lezten Gemeinden hinausschlugen. Und so blieb es fortan bei allen großen Geschehnissen, die das neue Deutschland bewegten : Als am 21. März in Deutschland die Frühjahrs offensive des zweiten Jahres im großen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit begann, da lag das ganze Saarland unter lichtblauem Himmel abermals in prangendem Flaggenschmud. Und in den Fabrifen, in den Gaststätten, überall sammelten sich feiernde Menschen um die Lautsprecher, gemeinsam mit den schaffenden Brüdern im Reich den großen Appell des Führers entgegenzunehmen. Als am 20. April der Führer seinen Geburtstag beging, da bot das Land an der Saar aufs neue das beglückende Bild des freudigen, unaufhaltsam wachsenden Bekenntnisses zu Deutschland und Adolf Hitler. Und als am 2. August der greise Reichspräsi = dent von Hindenburg ſtarb, da klangen auch an der Saar in allen Städten und Dörfern die Glocken. Im Landesrat tat die Fraktion der Deutschen Front, was in ihren Kräften stand, um die Würde des deutschen Saarvolkes und die Belange seiner Ehre zu wahren . Aber was halfen alle Proteste ? Was alle Ablehnungen ? Eine Farce war dieser Landesrat, dem ja nur ,,beratende" Stimme zugeteilt war, eine Farce, und ohne jede wirkliche Bedeutung für die politische Entwicklung an der Saar. Denn : Ablehnung oder Annahme einer Verordnung, die Regierungskommiſſion traf ihre Entſchlüſſe troßdem nach Gutdünken. Alle Stände des Saarlandes, die Bergarbeiter, die Hüttenarbeiter, das Handwerk, der Handel und die Bauernschaft, fanden sich immer wieder in machtvollen Kundgebungen zu einmütigem Treuebekenntnis zu Deutschland zusammen. Die Deutsche Gewerkschaftsfront wurde zur Dachorganisation aller Verbände des schaffenden Volkes. Eine entscheidende Etappe aber und ein richtungweisendes Erlebnis war die gigantische Saar Treuekundgebung in Koblenz , war jener mächtige Schwurtag des 26. Auguſt, an dem ganz Deutschland im Zeichen
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NSK Folge 8 der Saar stand, upd an dem die ganze Welt unmittelbar Zeuge des größten Appells der Treue und Ehre wurde, den je ein Staatsmann abhalten konnte. Und immer näher rückte der Tag, der die endgültige Entscheidung bringen sollte. Immer wilder und ungezügelter wurden die verzweifelten Angriffe der ſeparatiſtiſchen Hezer. Doch immer enger auch schloß sich das deutsche Saarvolt zusammen um die Fahne des neuen Deutschland. Kundgebungswellen lösten sich ab. Im kleinsten Ort fanden Kultura bende statt. Die Lichtspielhäuser , das Thea = ter , alles und jedes stellte sich in den Dienst der deutschen Sache. Einfache Priester stan= den auf, die es für ihre Pflicht hielten, abzurechnen mit der Lüge von der „ Gefährdung der Religion" im neuen Deutschland, und abzu-
Saarkampf und NSK. Auf dem Wackenberg in Saarbrücken, dem Schauplatz des gigantischen Treumarsches der Saar am 6. Januar 1935, soll demnächst mit dem Bau eines großen, neuzeitlichen Funkhauses für den neuen Reichssender Saarbrücken begonnen werden. Inzwischen hat aber dieser jüngste der deutschen Sender, der kürzlich von Reichsminister Dr. Goebbels offiziell eingeweiht wurde, schon längst seine Arbeit aufgenommen und läßt täglich auf Welle 240,2 seine Stimme mit einer Stärke von 17 kWh im Chor der deutschen Sender mitklingen. Jezt aber, in den Tagen rund um die Jahresfeier der großen Entscheidung und des Sieges an der Saar, hat der Reichssender Saarbrücken seine Arbeit ganz in den Dienst der Erinnerung an das Geschehen vor einem Jahre gestellt. Am 6. Januar bereits wurde in der von Karl Mages gestalteten Sendung „ Der Marsch der Treue" der Aufbruch der 350 000 saardeutschen Menschen, die damals in Schnee und Regen, in Näſſe und Kälte in Saarbrücken und im weiten Saarland für die bedingungslose Heimkehr ins Vaterland mar= ſchierten, aufs neue lebendig ins Gedächtnis gerufen. Jeht nun wird am 12. Januar , abends um 20 Uhr, eine heitere Rückſchau unter dem "" den Leitwort Nir wie hemm " Auftakt. geben zum Kommenden. Am 13. Januar dann, am eigentlichen Jahrestag der Saarabstimmung . Feierstunde wird am Vormittag eine der Saar" überleiten zu der großen Sendung am Abend, die unter der Gesamtleitung des Intendanten Dr. Raskin steht : „Der 13. Ianuar 1935 der Schicksalstag der deutschen Saar“. Den 15jährigen Leidensweg der Saar will diese Sendung noch einmal ins Bewußtsein rufen, ausklingend in das Jahr 1934, das den erbitterten Endkampf brachte. Dies aber sind die wichtigsten Stationen des legten Jahres vor der Abstimmung : Grün dung der Deutschen Front am 1. März 1934 - erſte große Kundgebung der Deutschen Front und Verkündung ihrer Mitgliederzahl am die vielen 6. Mai 1934 in Zweibrücken fleinen Dinge des Nahkampfes - die Abwehr der Hehe und der Verleumdungen - das große Ereignis der Führerkundgebung auf dem Ehrenbreitstein im August 1934 Beginn und Durchführung der großen Offensive
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10. Januar 1936 rechnen mit denen, die mit dieser Lüge vor allem die saarländischen Katholiken irre zu machen suchten. Die Stimme des Blutes, die Stimme des Gewissens und die Stimme der christlichen Moral ", so sprachen die Priester, „ fie klingen zusammen zu einem wundersamen, starken Gleichklang in66 der einen Forderung : Heim zum Reich! So schloß sich allenthalben der Ring. Der Priester trat neben den Laien, der Bauer neben den Handwerker, der geistige Arbeiter neben den Werkmann der Faust. Und sie alle dachten und schwuren nur eins : die Saar ist deutsch ! Am 6. Januar 1935 dann marschierten 350 000 Menschen an der Saar, um Zeugnis abzulegen für Deutschland. Und am 13. Januar schließlich kündete es der Stimmzettel aller Welt : die Jo Thiel. Saar ist deutsch !
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erneut
erlebt
im Spätherbst 1934, die mit der entſcheidenden Rede Gauleiter Bürckels in Kaiſerslautern Entlarvung der am 18. Oftober 1934 einseßte, separatistischen und marxistischen Verräterzentralen die gigantische Kundgebung auf dem Wadenberg die Ankunft der abstimmungsberechtigten Sa ar deutschen aus aller Welt — und zum Abſchluß das wunderbare Bekenntnis eines 15 lange Jahre von Deutschland abgetrennten Volkes, das sich ,,tapfer wie abgesprengte Kompanie" durchschlug zum „Heimatregiment Deutschland“. Gewaltig ist die Fülle dieses Stoffes, und es könnte fast unmöglich erscheinen, ihn in einer einzigen Sendung zusammenzuballen. Doch stehen hinter dieser Sendung Männer, die aus unmittelbarer Anschauung und Erlebnisnähe her aus mit dieſem Stoff vertraut ſind. Und ſo ſoll denn diese Sendung die Erinnerungen lebendig machen, die sich an das geschichtliche Ereignis des 13. Januar 1935 knüpfen. Außerdem wird am gleichen Tage, von 18 Uhr bis 19.45 Uhr die große Kundgebung in der Wartburg in Saarbrücken auf alle Reichssender übertragen. Auf den 13. Januar, den Tag der Abstimmung, folgte der 15. Januar, der Tag der Bekanntgabe des überwältigenden Sieges. Da= zwischen aber lag der 14. Januar. Gewiß wußte man im Innersten, daß die Abstimmung nur einen großen Sieg für Deutſchland bringen Die Spannung_war konnte, aber dennoch. groß und schier unerträglich. „Kinner , Kinner ...! der Vierzehnte??" meint darum eine Sendung aus Saarbrücken am Abend des 14. Januar und erinnert: „ Heute wisse mers! - aber damals ?“ Den Abschluß der Sendungen rund um den Jahrestag der Saarabstimmung bringt dann am Mittwoch, am 15. Januar also, die Erinnerungssendung an die Verkündung des Ergebnisses der Abstimmung aus dem historischen Saale der Wartburg, in dem vor einem Jahre dieser Verkündigung auch die nächtliche Zählung der Stimmen voraufging. Historische Aufnahmen des Rundfunks werden das große Erlebnis des 15. Januar aufs neue ins Bewußtsein rufen , und die historische Meldung des Saarbevollmächtigten an den Führer wird dabei wiederholt werden. Und aufs neue wird aufklingen der Jubel , der vor einem Jahre an diesem Tage durch das Saarland ging. Die Saar ist deutsch! jt.-
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Frontberichte
des
Winterhilfswerkes 1935/36
Jedes Haus hat ſein beſonderes
und
eigenes
Geſicht
Betrachtung eines Hauswalters zum Eintopfſonntag NSK Das Wort „Eintopffonntag" wirkt sich aus wie ein elektrischer Kraftstrom, der, wenn er eingeschaltet ist, ein ganzes Volt mit all seinen Millionen Menschen in Bewegung fett. Bis zum Hauswalter hinunter ist an einem solchen Tage alles in emfiger Tätigkeit, bis die eingesammelten Geldbeträge angeliefert und aufgerechnet sind, um dann den größeren Sammelstellen zugeführt, und somit als Endergebnis der Sammlung durch die Presse be= fanntgegeben zu werden. Wer erstmalig als Hauswalter ein Haus bes treut, beschreitet gewissermaßen Neuland, geht auf Entdeckungsreisen aus, und erst allmählich erhält so ein Haus für ihn ein besonderes Gesicht. So ging ich denn am lezten Eintopfsonntag, die Mappe mit der Liste unter dem Arm, den Bleistift in der Hand, den Geldbeutel in der Tasche, fröhlichen Mutes ans ungewohnte Werk. Überall, wo ich klingelte, wurde ich schon erwartet, und jeder Hausgenosse wußte, ohne daß ich viele Worte zu machen brauchte, worauf es ankam und um was es sich handelte. So, das erste Stockwerk wäre geschafft, da erlcdigte sich alles glatt. Der Hausherr saß in rofiger Sonntagslaune am Kaffeetisch. Seine Frau erhob sich, nahm mir die Liste ab und folgte willig dem kategorischen Befehl : „ Gib ihm eine Mark." Weiter gings von Tür zu Tür. Nicht wahr, das Treppensteigen ist doch recht beschwerlich?" ,,Ach nein, das macht mir gar nichts aus. Für mich ist nur wichtig, daß ich hinter jeder Tür ein freundliches Gesicht sehe, denn dann darf ich damit rechnen, auch ein gebe= freudiges Herz zu finden!" Die so angeredete Frau lächelt mir freundlich zu, und während ich höher steige, höre ich, wie fie meine Worte auf Befragen ihrem Mann gegenüber wiederholt. Jezt bin ich im Hinterhause angelangt. Ein altes Mütterchen öffnet. Sie nidt ein wenig fummervoll. ,,Ich habe nur eine kleine Rente-" ,,Dann können Sie mir nichts geben," fall' ich ihr ins Wort. Fast beleidigt aber klingt ihre Entgegnung: „Aber doch, ich möchte gern etwas geben. Heute können es aber nur fünf Pfennige sein, aber das nächste Mal," fuhr sie tröstend
fort, wird es mehr, dann gebe ich gern zehn." Ja, du gutes, sorgendes Mütterchen, du weißt wohl nicht, daß dein Pfennig viel , viel mehr wiegt, als die runde Mark des Vorderhauses. Und noch einmal vier Treppen im zweiten Seitenflügel. Eine Tür öffnet sich, schließt sich aber sofort wieder. Sie wird wieder geöffnet. und durch den Türspalt hält mir eine Hand 20 Pfennige entgegen. ,,Hauswart" lese ich an dem Türschild. Der Mann hat Arbeit, zwei Kinder verdienen, soviel wußte ich. „ Es tut mir leid, ich kann das Geld so nicht ohne weiteres nehmen, Sie müssen sich in die Liste eintragen." Da wird der Riegel zurüdgeschoben. Ich trete in einen dunklen Flur, kein Tisch, kein Stuhl, aber aus der Küche dringt etwas Licht. „ Ach, ich darf wohl eintreten und hier am Tisch die Sache erledigen ?" Eine Frau mit hartem, fast feindlichen Gesichtsausdruck, tritt mir entgegen. ,,Das sind wir hier nicht gewohnt, die Herren", ja gewiß, Herren" sagte sie,,,pflegten das immer im Korridor abzumachen." - „ Geht es wirklich nicht anders? . . ." Auf diese Tür freue ich mich schon jetzt für das nächste Mal. Ein Stockwerk weiter öffnet ein alter Mann mit griesgrämigem Gesicht, der an nichts glaubte, nichts mehr erhoffte und wie unter dem Druck eines Zwanges stehend aber doch 20 Pfennige einzeichnete. Dann kam wieder ein altes Mütterchen, abgehärmt, müdes Achselzucken. Ich verstand ohne Worte und schritt stumm weiter. Schon hatte ich das nächste Treppengeländer in der Hand. Salt !", rief die alte Frau hinter mir her, ,,meine beiden Untermieterinnen möchten gern etwas geben." Ich trat ein. Eine Frau, Mitte der Fünfzig, stand vor mir. Ihr Gesicht trug die Spuren von Not und Sorge, doch die großen, dunklen Augen leuchteten so freudig, war es Güte, war es Dant? ,,Ich bin durch schwere Not gegangen", sagte fie leise, aber jezt bekomme ich seit kurzem von der Bank, bei der ich jahrelang angestellt war, eine nette Rente, nun geht es mir besser, und ich kann auch anderen helfen. Hier sind 50 Pfennige." ,,Und das gebe ich natürlich auch", rief
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fröhlich ihre Stubennachbarin, ich habe jezt neuerdings Arbeit in der Fabrik, da möchte ich auch meinen Anteil am Eintopfſonntag beitragen.“ Es gab einen festen, herzlichen Händetruck beim Scheiden. So bekam auf einmal „ mein“ Haus ſein besonderes Gesicht, und wenn ich dieſes Gesicht anblice, darf ich wohl sagen wie zu einem
Sorgen?
alten Freunde, dem man wohlwollend auf die Schulter klopft: „ Adolf Hitler kann sich auf dich verlassen." Den alten Griesgram und die unliebenswürdige Hauswartfrau werde ich beim nächsten= mal nicht übergehen. Sie sollen durch gütiges Verständnis und durch Liebenswürdigkeit überE. G. zeugt werden.
– - Fort
damit !
Aus der Tätigkeit der Familienfürſorge der N.S.V.
NSK Kommt da neulich eine Frau zu uns auf die N.S.V.-Ortsgruppe, erregt, Hut und Mantel nur flüchtig übergeworfen. „ Helfen Sie mir! Bei uns daheim ist geradezu der Teufel los. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.“ Bleich und aufgeregt hastete sie das heraus . „Na, dann nehmen Sie bitte erst mal Plak, und nun erzählen Sie uns mal Ihre Sorgen der Reihe nach."-,,Mein Mann versucht mich dauernd zu schlagen. Unser Siebzehnjähriger mischt sich dann ein und nun ohrfeigen sie sich gegenseitig. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen !" Ja, das ist nun wirklich eine unangenehme Geschichte. Der Mann trinkt nicht, ist über sechzig, gerade pensioniert, das muß alſo irgendeinen Haken haben. Den muß also die Leitung der Familienfürsorge erst finden, bevor sie da etwas tun kann. Nun folgen Besuche auf Besuche. Beim Mann, bei der Frau, beim Sohn. Und da ergibt sich plötzlich ein Bild, das so ganz anders ist, als es die Frau zuerst gemalt hat. Da hat sie nämlich selbst den Stein des Anstoßes gegeben. Achtzehn Jahre hindurch hat sie mit ihren drei Kindern zufrieden neben ihrem zwanzig Jahre älteren Mann gelebt und nun, da er pensioniert worden ist, entdeckt sie auf einmal, daß sie doch eigentlich mit ihren vierzig Jahren noch viel zu jung ſei , um ihre Tage an der Seite eines alten Mannes zu verbringen. Unschöne Wortgefechte, heftige Szenen stellen sich nun fortgesetzt ein, und der Mann vergißt sich auch einmal. Und diesen unerfreulichen Zustand hat die Familienfürsorge unserer Ortsgruppe Das ist nun wieder geradebiegen müſſen. wochenlang hin und her gegangen und dieser Tage auch zu einem glücklichen Ende gekommen . Ja, lieber Leser, du schüttelst da den Kopf. Natürlich hast du gedacht, daß mit dem Winterhilfswerk, mit Eintopfsonntag, Kinder- und Mütterverschickung, daß mit der Adolf-HitlerFreiplatspende die Arbeit der N.S.V. erledigt sei. Freilich, woher soll es auch die große Öffentlichkeit wissen, daß besonders bei einer Großstadtortsgruppe, wie z . B. bei uns, das nur die großen sichtbaren Dinge sind, die materiellen Seiten unseres Hilfs = wertes gewissermaßen . Aber da der Mensch nicht nur vom Eſſen und Kleiden und Erholungsurlaub allein lebt,
da äußere Not in vielen Fällen auch Don einer inneren Not be = gleitet ist, da viele Volksgenossen weniger äußere als vielmehr innere Not leiden , müſſen wir neben die äußere Hilfe eben auch die innere stellen, neben die materielle Betreuung auch die seelische. Eine Betreuung, die in vielen Fällen unendlich viel schwieriger zu mei stern ist, da nicht der Opferwille eines lebensstolzen Volkes die Mittel dafür aufbringen kann, sondern vielmehr einzig und allein die innere Hilfsbereitschaft, der Takt, der Mensch im Helfer sie zu beseitigen vermag. Diese schwierige und doch so schöne Arbeit leistet unsere Familienfürsorge mit ihren Helfe= rinnen und Zellenmüttern. Die Zellenmütter find dabei gewissermaßen die Erkundungspatrouillen, die in die Familien gehen, wenn sie merken, daß irgendwo ihre Hilfe nötig ist. Oft ist einem dadurch geholfen worden, daß er einmal ungehindert sein übervolles Herz ausschütten konnte, weil er durch den Besuch der Helferin erkannte, daß er gar nicht so verlaſſen war, als er bisher annahm. Manchmal aber liegen die Dinge doch viel tiefer und bedürfen
Der schönste Dank Eine ganz kleine Skizze NSK Doch diese Worte eines Kreisamtsleiters der N.S.V. seien hier einmal verzeichnet. Auf meine Frage, wer nun eigentlich am freudigsten gespendet hätte, antwortete er schlicht : „Das ganze deutsche Volk ohne Unterschied ! Doch halt eines ist uns aber besonders aufgefallen. Überraschend zahlreich gingen uns nämlich Spenden von den Volksgenossen zu, die durch die große Arbeitsschlacht des nationalsozialistischen Deutschland wieder in Lohn und Brot gebracht wurden. Gerade sie kannten die materielle und seelische Not der Arbeitslosigkeit aus eigenem Erleben. Mit ihren Spenden für das Winterhilfswerk wollten sie ihren Dank abstatten für die Wiedereinreihung in den Arbeitsprozeß, es ist der schönste Dant, den sie geben können. Gerade über solche Spender haben wir uns M. P. immer ganz besonders gefreut !"
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NSK Folge 8 einer sehr langsamen und vorsichtigen Behandlung. Besonders wenn es sich darum handelt, eine zerrüttete Ehe wieder zu ordnen. Da kommt eines Tages ein Mann nicht mehr mit dem Lohn nach Hause, weil ihm angeblich seine Wohnung nicht mehr gefällt. Seine Frau muß sich Arbeit suchen, um ihre zwei kleinen Kinder ernähren zu können. Die N.S.V. sucht den Mann, aber er zeigt wenig Neigung zum Unterhalt seiner Familie. Ein Brief an den Arbeitgeber tut erstaunliche Wirkung. Zur Sicherheit wird mit dem Arbeitgeber verhandelt und die Fabrikpflegerin sorgt dafür, daß die Frau ihr Wirtschaftsgeld be= kommt. Schließlich vermittelt die N.S.V. auch noch eine andere Wohnung und nun ist alles wieder im Lot", sagt die Frau und lacht dabei übers ganze Geſicht. In anderen Fällen dreht es sich auch nur darum , einem ratloſen Volksgenoſſen Auskünfte zu erteilen und Wege zu zeigen, wenn er in einer Angelegenheit nicht so bewandert ist, daß er sie gut durchführen kann . Manchmal heißt es dann, zu vermitteln zwischen dem Volksgenoſſen und seinem Hauswirt, oder einer Behörde, oder sonst einer Stelle. Ein Vater ist neulich bei uns gewesen, deſſen Tochter bei ihrer Schwesternausbildung durch Ansteckung im Krankenhaus gestorben ist. Nun will das Krankenhaus die Beerdigungskosten nicht bezahlen, der Vater kann ſie aber auch nicht bezahlen, da er ſelbſt nur das Allernötigste hat. So wendet er sich denn an uns, und ein kurzer Briefwechsel mit dem Krankenhaus genügt, die Kostenfrage zu erledigen. Oder du bist krank. Mußt immerzu liegen. Dann kommt die Zellenmutter oder eine Helferin zu dir, um dir aus einem Buch oder aus der Zeitung vorzulesen. Sie wird sogar deine Pflege für einen Vormittag übernehmen, damit deine Frau ihre Einkäufe erledigen kann, ohne ſich abhezen zu müſſen . Sie wird dir auch an-
Auch seelische
10. Januar 1936 dere kleine Wünsche erfüllen , soweit es in ihrer Macht liegt. Am meisten Freude bereitet uns die Altenbetreuung. Da sind wir auch besonders stolz darauf. Ursprünglich hat die Altenbetreuung nur mit den Geburtstagsglü & wünschen und einem kleinen Geschenk begon= nen, aber allmählich ist eine ständige Hilfe daraus geworden mit manchmal täglichen Be= suchen. Alle alleinstehenden, alten Volksge= nossen fallen von ihrem 75. Geburtstag an unter diese Betreuung. Dann bekommen sie zu jedem . Geburtstag ein kleines Pädchen mit einem nüßlichen Gegenstand , etwas Lebensmitteln und Gebäck dazu, was eben zu einem bescheidenen Geburtstage gehört. Das sollte einer einmal sehen, wie sich diese Alten freuen, wenn die Helferin der N.S.V. gratuliert ... ! Daraus entwickelt sich oft eine herzliche Kameradschaft mit den Alten, die unendlich dankbar sind. Plauderstündchen, Spaziergänge, Begleitung bei Gängen in die Stadt und all die kleinen Dinge mehr, die uns nichts, den alten Volksgenossen aber sehr viel find. Das ist die andere Seite unseres Hilfswerkes . Sie ist damit aber noch nicht erschöpft, denn du, Volksgenosse, wirst dazu auch gebraucht. Habe keine Angst, daß du das etwa nicht könntest. Es gibt da unendlich viele Dinge, die du tun kannst, ohne daß darüber geredet werden muß. Zum Beispiel in der Nachbarhilfe. Wohnt nicht der oder jener in deinem Hause, der deine Hilfe braucht? Und wenn es nur das ist, daß der Kohleneimer nach oben und der Mülleimer nach unten gebracht wird. Dem du deine Zeitung am Abend in den Briefkasten ſtecken kannst, wenn du sie gelesen hast. Mit dem du manchmal ein Stündchen plauderſt, oder den du mal an deinem Rundfunk hören laſſen kannſt ? Dein Groschen in der Büchse hilft gegen Hunger und Kälte, hilf du selbst als Mensch dem Menschen !
Einsamkeit ſteuert
die N.S.V. NSK In einem großen, festlich beleuchteten Saal fist eine zahlreiche, erwartungsfrohe Zuhörerschaft und lauſcht geſpannt den Vorgängen auf der Bühne. Musikalische Vorträge leiten den Abend ein, dann folgen in bunter Abwechslung Gesang und Tanz, Akrobaten und Spaßmacher. Und im gleichen Maße, wie das fünstlerische Programm das Stimmungsbarometer auf ,,stark an= schwellend" schnellen läßt, lockert und löst sich die gute Laune der vielen Gäste. War es bei den Musikvorträgen mäuschenstill im Saal und der Beifall von einem faſt feierlichen Ernst getragen, so tauten bereits bei der Sängerin die Gemüter ein wenig auf, und man hörte vielfach gemurmeltes Lob wie „ fein fingt ſe“ oder „ ach, ſon ſchönes Lied, det is doch was Wunderbares". Als etwas später der ultige Exzentriker Knoten in seine Beine
machte und sonstige Allotria trieb, da prasselte das Lachen in den Saal, wie ein Wolkenbruch aufs Glasdach. „Kinder, is det ne Marke“ rief meine Nachbarin, ein junges, blaſſes Frauchen, deren zarte Wangen jetzt vor Freude glühten, und ihre beiden Jungens sperrten zunächst weltentrückt Mund und Augen auf, um danach die Mutter in einen ebenso lauten, wie aufgeregten Dialog zu verwickeln , wie schön und wie großartig dies sei, und man müſſe dies doch morgen gleich zu Hause ebenfalls probieren. ,,Na, und wie gefällt es Ihnen ?", fragte ich meinen Nachbar zur Rechten, einen älteren Mann. ,,Prima Arbeit ist det, det kann ich Ihnen sagen. Ich bin ja selber vom Bau , aber vor zich Jahren mal unglücklich gestürzt und mußte daher meinen Beruf aufgeben . Aber innerlich,
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RSK Folge 8 wiſſen Sie, da is man halt doch noch mit Leib und Seele dabei , und wenn die in de N.S.V. wüßten, wat se mir for ne große Freude mit dem Besuch von die Vorstellung gemacht haben, det kann ich janich ſo erklären . Aber wiſſen Sie, die Volksgenossen von det W.H.W. sind ja ooch zu nett. Da sagt doch die Frau, die wo mir die Eintrittskarten jejeben hat, zu mir : „ Na, Herr Schröder, das ist doch was für Sie, nicht wahr?" Ich denke mir, wieso kommt se denn zu die Rede, und meine Jedanken müſſen wohl auf meinem Jesicht jestanden haben, denn sie meinte nachher: „ Na, Sie waren doch ſelbſt mal Künſt= ler, denk ich?“ ,,Is det nich einfach fabelhaft, wie bei die Maſſe von Menschen, for die ſie zu sorgen haben, das Interesse for den einzelnen da ist ?" Und dann kommt der Höhepunkt der guten Laune, als der Komiker lustige Wize vom Stapel läßt, und nachdem die Vorstellung zu Ende ist, da ist mit all den Volksgenoſſen eine ganz große Veränderung vor sich gegangen. Man sieht nur noch leuchtende Augen, gerötete Wangen, und so manchen beredten Stunden Frohsinn Mund. 3 wei haben ein Wunder gewirkt. Ein anderes Bild
Feierstunde für die Mütter. Weit über 1000 Frauen, alte und junge, solche, die in der Blüte
10. Januar 1936 ihres Lebens stehen und solche, deren Gesicht vom Schicksal hart gezeichnet wurde, aber trozdem eine einzige, untrennbare Ge :፡ meinschaft, denn sie sind allesamt Mütter! Und für sie, nur für sie ist diese Feierstunde gedacht. Nun hören sie aus dem Munde eines Berufenen den tiefgefühlten Dank, aber auch zugleich den Weckruf : Ihr deutschen Mütter, ihr seid es, aus denen alle Kraft und alle Freude, aller Mut und aller Stolz strömt für die besten Söhne unseres Landes ! Ihr Mütter aber seid auch eingedenk, daß es eure heiligste Pflicht ist, die junge Saat treu zu behüten und ihr all das mit auf den Weg zu geben, was gut, groß, wahrhaft und stark in euch iſt! Feierliche Stille liegt im Raum und gleich einer Melodie aus dem Äther klingt das Hohelied der Mutter . . . Dann folgt eine schöne, künstlerische Darbietung und wiederum eilen viele, vorher vom Alltag arg zermürbte Menschen, seelisch gelöſt und gestärkt ihrem Heim zu. Wer nur einmal, nur ein einziges Mal Zeuge ſein konnte, wie bedrückte, vom Schicksal manchmal hart angefaßte Menschen der Freude be= dürfen und durch Freude neu aufleben , der wird mit uns empfinden. Die Freude ist ein Lebensbedürfnis, darum helft alle mit, Freude C. K. zu schenken!
Streiflichter vom Winterhilfswerk
In Zahlen nicht erfaßbare
NSK Die Geschäftszimmer der Ortsgruppe der N.S.V. gleichen einem aufgeregten Bienenkorb. Geschäftige Menschen eilen treppauf, treppab. Federn fliegen über Papier, Aktenregale, selbst= gefertigt von fleißigen Händen, denn für Verwaltungszwecke dürfen keine Unkosten entstehen, bedecken die Wände. Jeder Hilfsbedürftige hat hier sein eigenes Altenstück, in dem bei Heller und Pfennig jede ihm zugewiesene Spende belegt ist. Denn Ordnung muß sein ! Stöße von Karteikarten liegen griffbereit und geben auf jede nur denkbare Frage Auskunft. Hauswarte kommen und gehen, geben Bericht, fordern Hilfe für „ ihre “ Bedürftigen. Gerade in dieser Ortsgruppe ist die Zahl ſolcher Hilfsbedürftigen besonders groß, denn ich habe mir für meine Erkundungsfahrt mit Vorbedacht eine Gegend im hohen Norden" Berlins, den Wedding, gewählt. Wer diese Gegend seit zwei oder drei Jahren nicht mehr betreten hat, wird sie kaum wiedererkennen, so tiefgründig ist hier die Wandlung ſeit dem nationalſozialiſtiſchen Umbruch, sie ist als anders wo. viel tiefergehend als War nicht einmal der „ Wedding“ eine Hochburg des Kommunismus, galt er nicht als übel verrufen ? Und heute?
Werte
Ja, heute sind gerade die damals überzeugtesten Marxisten besonders eifrige Helfer am Winterhilfswerk ! Vielleicht hat nichts so sehr zu der inneren Umwandlung der Menschen dieses Stadtviertels beigetragen, als die Erkenninis, daß mit dem Winterhilfswerk der Nationalsozialismus eine in der Welt einzig dastehende soziale Tat vollbracht hat. Daß hier nicht viel geredet, sondern ge = handelt wird ! So kam einer nach dem andern und bot sich freiwillig zur Mitarbeit an, und sie waren alle froh und dankbar, daß ihre Hilfeleistung nicht abgewiesen, sondern mit offenen Herzen begrüßt wurde. So wurden aus ehemaligen Gegnern Volksgenossen im wahrsten Sinne des Wortes. So lieb wurde ihnen die Helferarbeit, daß fie diese nicht mehr miſſen möchten. Ja, es ist vorgekommen, daß Leute, die aus irgendeinem Grunde nicht dafür geeignet waren und deshalb abgewiesen werden mußten, mit Tränen in den Augen baten, doch weiter mithelfen zu dürfen ! Sind solche Erlebnisse in Zahlen auszudrüden, sind sie meßbar? Nein aber sie sind lebendiges Wirken an der Seele des deutschen Volkes, an der Schaffung einer wahren Voltsgemeinschaft, an der Neugestaltung des deutschen Menschen im Sinne Adolf Hitlers ! M. P.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerftr. 88,
NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 8
Generalappell des N.S.K.K. Der Stellvertreter des Führers und Korpsführer Hühnlein sprechen in der Deutschlandhalle NSK Berlin, 10. Januar. Zum Generalappell des Nationalsozialistischen Kraftfahrtorps werden am kommenden Donnerstag, dem 16. Januar 1936, 20 Uhr, neben der Motorbrigade Berlin Abordnungen aller angrenzenden Motorgruppen und -brigaden sowie das gesamte Führerkorps des N.S.K.K. in der Deutschlandhalle antreten. Im Rahmen dieses Appells werden der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß , sowie Korpsführer Hühnlein das Wort ergreifen. Den Abschluß des Generalappells bildet ein Vorbeimarsch, den Korpsführer Hühnlein gegenüber dem Funkhaus in der Masurenallee abnehmen wird.
Fortbildung der Sozialversicherungsbeamten Verwaltungswissenschaftlicher Fortbildungsfurs der Verwaltungsakademie Berlin und des Reichsbundes der Deutschen Beamten NSK Die Verwaltungsakademie Berlin, die bekanntlich unter der Leitung des Reichsbeamtenführers Hermann Reef steht, veranstaltet gegenwärtig im Zusammenwirken mit dem Reichsbund der Deutschen Beamten einen verwaltungswissenschaftlichen Fortbildungskursus für die Beamten und Angestellten der Berliner Berufsgenossenschaften. Nach Be grüßungsworten des zuständigen Gaufachschaftsleiters des Reichsbundes der Deutschen Beamten, Oberregierungsrat Schmitt , begann der Kursus in der Berliner Universität mit einem Einführungsvortrag des Universitätsprofessors Dr. Dersch über 33Grundsätzliche Gesichtspunkte der neuen Rechtssprechung in der Unfall- und Invalidenversicherung". Weiterhin werden u. a. Ministerialdirektor Dr. Engel über „ Grundsätze der Invalidenversicherung", Senatspräsident Kühne über „Grundsätze der Krankenversicherung", der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung Dr. Syrup über Arbeitsschuß und Arbeitslosenhilfe", sowie Präsident Grießmeyer , Staatssekretär Dr. Krohn, Ministerialdirektor Dr. Gütt und der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P. Dr. Groß über grundsägliche Fragen der Sozial- und Bevölkerungspolitik sprechen. Eine zusammenfassende Darstellung über die Sozialpolitik im Dritten Reich wird ferner Hauptamtsleiter Hilgenfeldt geben. Dem zunächst für die Sozialversicherungsbeamten bestimmten Fortbildungskursus kommt
10. Januar 1936 weit über den Kreis der unmittelbar Betei= ligten hinaus Bedeutung zu. Auch er bietet wiederum einen Beweis für die Zweckmäßigkeit der Arbeit, die der Reichsbund der Deutschen Beamten zusammen mit den Verwaltungsakademien nicht nur für die berufliche Weiterbildung der Beamten, sondern auch für ihre Erziehung im Geiste der Volts : gemeinschaft leistet.
Reichstagung des N.S.L.B. im Juli 1936 NSK Die Reichstagung des N.S.L.B. findet am 11. und 12. Juli d. 3. in Bayreuth statt. In dem Mittelpunkt der Reichstagung wird die Einweihung des Hauses der Deutschen Erziehung" stehen. Der Zeitpunkt liegt wenige Tage vor Beginn der Festspiele. Die Reichstagung wird vermutlich eine außerordentlich große Beteiligung finden. Wenige Tage später, am 26. Juli, wird die große Kongreßhalle ebenfalls in Bayreuth eingeweiht. Wenn man dazu bedenkt, daß gleichfalls das „Haus der Deutschen Stenographenschaft" und die „Landesbildstelle" ihrer Vollendung entgegensehen, ist zu ermessen, wie stark Bayreuth im Aufblühen begriffen ist. Die Stadt der Wagnerspiele wird dazu also fünftig gleichzeitig eine Stadt sein, die ver . schiedene politisch bedeutsame Reichsorganisatio nen beherbergt.
Die D.A.F. vertritt auch ausländische Arbeiter NSK. Ein Holländer , der im Kreise Dinslaken beschäftigt war, klagte auf Nachzahlung von Lohn, auf ein ordentliches Zeugnis und auf eine Erklärung, da er in seiner Ehre gekränkt war. Der Holländer wurde durch die D. A. F. vertreten. Der Antragsgegner wurde wegen seines Verhaltens ermahnt und hingewiesen, daß er die Pflicht habe, darauf zu achten, daß seine Gefolgschaft anständig behandelt wird. Ebenso nahm der Antragsgegner in einer schriftlichen Erflärung die gegen den Antragsteller ausgesprochene Ehrenkränkung mit Bedauern zurück. Der holländische Staatsangehörige wird seinen Konsul von dem Ergebnis dieses Streitfalles unterrichten.
Der Wille zur Leistung NSK Der Appell des Führers, die Berufsleistung jedes einzelnen Volksgenossen zu steigern, das fachliche Wissen zu erweitern, ist nicht ohne Erfolg verklungen . Das Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung im Gau Essen hat sich trotz der Kürze der Zeit gut entwidelt. Seit November 1935 laufen in allen Kreisen einwandfrei auf-
Zu NSK Folge 8 gezogene Kurse. Ausgewählte Referenten vermitteln unseren Arbeitskameradinnen und Arbeitskameraden theoretische und Experimentalübungen ; Lichtbild und Film vertiefen weiter den Stoff und gestalten die Lehrabende beson ders lebendig. So sind denn auch die Kurse gern und gleichmäßig besucht. Der Schwerpunkt der Teilnahme liegt vor allem bei den Berufsgruppen Eisen und Metall, Verkehr, Druck und Papier und Handel. Die Art der arbeitsgemein schaftlichen Weiterbildung fördert weiterhin den Zuspruch, so daß eine neue Anzahl von Kurjen im Beginnen und Ausbau begriffen ist. In insgesamt 229 Lehrgängen vervollkommnen sich 6627 Volksgenossen in ihrem Beruf. Der Bezug der wahlfreien, kostenlosen Zustellung der fachlichen Schulungsblätter der D.A.F. hat sich erfreulicherweise weiterhin vermehrt. Diese Tatsache beweist ebenfalls daß durch Eigenstudium im Fachblatt der Wille zur Leistungsgemein schaft marschiert.
Richard-Wagner-Festwoche Detmold 1936 vom 2. bis 7. Juni Unter der Schirmherrschaft von Frau Winifred Wagner, Bayreuth und Gauleiter Reichsstatthalter Dr. Alfred Meyer NSK Die im vergangenen Jahre neu begründete Richard-Wagner- Stätte in Detmold soll auf Wunsch des Reichsstatthalters und Gauleiters Dr. Alfred Meyer zu einer dauernden Einrichtung ausgebaut werden. Ihre Aufgabe wird sein, in alljährlichen Festwochen die Kunstund Geisteswelt des großen Bayreuther Meisters durch die gründliche Vorbereitung auf das Festspielerlebnis in Bayreuth zu erschließen, die Größe seiner Kunstwerke mitzuteilen und im Geiste nationalsozialistischer Kulturpflege den. deutschen Regenerator Richard Wagner darzustellen. Nachdem die künstlerischen und organijatorischen Vorbereitungen zum Abschluß ge= bracht worden sind, ist die Richard-WagnerFestwoche 1936 auf die Zeit vom 2.- 7. Juni , also die Pfingstwoche, beginnend mit dem Pfingstdienstag, festgelegt worden, um damit wiederum den Besuch aus allen Gauen Deutschlands zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Festwoche steht Richard Wagners Ring des Nibelungen". An den Vormittagen werden Einführungen in Dichtung und Musik gegeben, während an den Abenden das Werk selbst in seinen Hauptteilen, zum Teil szenisch, zum Teil nur musikalisch, im engsten Zusammenhang mit den voraufgegangenen Einführungen zur Darstellung gelangt. Besonders Feierstunden gelten dem Schaffen Siegfried Wagners (Gedenkfeier am 6. Juni, der 67. Wiederkehr seines Geburtstages) und Houston Stewart ChamberLain (Aufführung seiner Bühnendichtung ,,Der Tod der Antigone"). Mit der künstlerischen Gesamtleitung wurde wiederum Otto Daube beauftragt. Zur Mitwirkung wurden bisher gewonnen : Generalmusikdirektor Rudolf Schulz Dornburg, Berlin, Oberspielleiter Dr. Hans Windel mann , Hannover, Professor Karl Kittel , Bayreuth, Nanny Larsén Todsen , (Brünnhilde), Josef Corred (Wotan), Hilde Singenstreu (Sieglinde, Freia, Gutrune), Herbert Alfen (Fafner, Hunding, Hagen) , Bruno Misersti (Mime) , Kammersänger Alfred Kase ( Donner, Gunter) , Grete Lüd =
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10. Januar 1936 dede (Frida, Waltraute, Norn), Juo Herma Kittel (Waldvogel) ; von der Oper des Lippischen Landestheaters Elly Ney, Lyane Finus, Ludwig Rento, Josef Stenzel, vom Schauspiel des Lippischen Landestheaters Oberspielleiter Willibald Mohr, Else Hähnel, Inge= borg Fuhrmann, Franz Bliez, Heinz Scheepers und Richard Beron. Weitere Verhandlungen mit auswärtigen und hiesigen Künstlern und künstlerischen Vereini gungen stehen vor dem Abschluß. ,,Buch des Opfers " 1,7 Millionen Mark in Westfalen-Süd gezeichnet
NSK Die Aktion für die öffentliche Auslegung des Buch des Opfers" wurde mit dem 31. Dezember 1935 im Gau Westfalen- Süd abgeschlossen. Nach den bereits vorliegenden Mel = dungen kann festgestellt werden, daß über 1,7 Millionen Reichsmark gezeichnet worden sind. Hiermit wurde das Ergebnis des Vorjahres bereits mit 650 000 RM. übertroffen. Dieses Ergebnis stellt wieder einmal die große Opferfeudigkeit der Bevölke rung unter Beweis. Vertrauen zu Deutschland NSK Die Londoner Zeitung ,,Daily Mail" berichtet, daß der englische Industrielle Mr. M. H. Pidles , der vor einigen Tagen zum Präsidenten des Britischen Wollverbandes in Bradford gewählt wurde, sein Vertrauen zu den deutschen Industriellen zum Ausdruck gebracht hat. Nach Meldung des Blattes erklärte er, es ist befriedigend, daß Deutschland seine Versprechungen, die den Austauschschwierig= teiten im vergangenen Jahr folgten, hinsichtlich der Begleichung der Schulden gehalten hat. Unjer innigster Wunsch ist es, daß sich die Verhältnisse günstig entwickeln mögen und uns in die Lage versehen, unsere normalen Handelsbeziehungen mit Deutschland wiederaufzu nehmen.
Parteiamtliche Bekanntgabe
Der Reichsschatzmeister: NSK Der Reichsschatzmeister der N.S.D.A.P. erläßt bezüglich der Hilfskaffe folgende Bekannts machung: Unter Hinweis auf meine Veröffentlichungen Nr. 12/35, 13/35 und 20/35 in den Verordnungsblättern der Reichsleitung, Folge 100 S. 292 und Folge 104 6. 315, gebe ich zusammen fassend bekannt : jowie Mitglieder der N.S.-Frauenschaft Walter und Warte der der N.S.D.A.P. angeschlossenen Verbände, die nicht Parteimitglieder sind, können in gleicher Weise wie Parteimitglieder der Hilfskaffe der N.S.D.A.P. angeschlossen werden. München , den 9. Januar 1936. gez.: Schwarz.
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Nationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SM68, Zimmerſtr. 90, 111. Fernruf: A 1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Rachf., G. m. b. H., Zentralverlag der RS. D. A. P., München . Berlin Bersand: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Voßschedkonto München 113 46) . zu richten
✪ Vartei Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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RSK Folge 9
Der
Sieg
NSK Am 15. Januar 1936 jährt sich zum dritten Male der für die politische Entwicklung in Deutschland bedeutsame Tag, an dem das Lippervolt zur Wahlurne schritt und dem Führer der deutschen Freiheitsbewegung einen Wahlfieg melden konnte. Am 30. Januar 1933, genau 14 Tage später, wurde Adolf Hitler Reichstanzler ernannt. Das zum schöne Lipperland schickt sich an, den 15. Januar festlich zu begehen . Diese Stunden sollen nicht nur dazu dienen, alte Erinnerungen auszu´tauschen, sondern neue Kraft zu sammeln für die kommenden Aufgaben. Hohnlächelnd versuchte die damals jüdischliberalistisch-marxistische Presse, den lippischen Wahlkampf zu bagatellisieren. Der Führer ließ sich dadurch nicht irre machen. Er kämpfte um die Seelen deutscher Menschen. Und dieser Einsatz aller, die in den Stunden der Gefahr zusammenhielten, denen der Führer ein leuchtendes Beiſpiel von Einſaß- und Opferbereitschaft gab, führte zum Erfolg. In Lippe wurde tatsächlich das Schicksal Deutsch = lands entschieden. Die Menschen, die damals das glaubten, was ihnen eine dem Volk entfremdete Preſſe auftiſchte, haben in dieſen drei Jahren Gelegenheit gehabt, fich davon zu überzeugen, daß der Führer recht hatte, wenn er die Stoßkraft der Bewegung auf das kleine Lipperland konzentrierte. Sie konnten sich auch davon überzeugen, daß der Nationalsozialismus die Rettung Deutschlands gebracht hat. Hätte damals im lippischen Wahlkampf den Volksmassen das vorausgesagt werden können , was in dieſen drei Jahren an gigan= tischen Leistungen vollbracht worden ist, sie würden, wenn sie es geglaubt hätten, schon 1933 einmütig der deutschen Freiheitsbewegung ihre Stimme gegeben haben. Aber in jenen Wintertagen des Jahresanfangs 1933 herrschte in Deutschland Verzweiflung und Not. Ein großer Teil der Menschen hatte den Glauben überhaupt verloren. Das alles ist heute anders geworden. Hinter uns liegt das Jahr der deutschen Freiheit , das uns wieder stark und mächtig ge-
11. Januar 1936
von
Lippe
macht hat. Hinter uns liegen die Jahre, in denen auf allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens eine Wandlung zum beſſeren eingetreten ist. Hinter uns liegen die Jahre der erfolgreichen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Linderung deutscher Not durch das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Die Zeit hat auch bewiesen, daß die Menschen unrecht hatten, die uns damals weismachen wollten, nach der Wahl bekümmert sich die nationalsozialistische Bewegung „ einen Dreck“ um Lippe. Auch in Lippe können wir mit den Erfolgen der nationalsozialistischen Staatsführung mehr als zufrieden sein. Die Finanzen des Landes, der Kreise und der Gemeinden sind in Ordnung gebracht. Eine große Anzahl unserer Gemeinden, die früher bis über die Ohren verschuldet waren, verfügt heute schon wieder über ansehnliche Guthaben. Das lippische Volk arbeitet wieder. Man sieht wieder frohe und zufriedene Gesichter. Wahrlich, wir haben allen Grund, immer wieder dankbar zu ſein ; allen Grund, um das Erinnerungstreffen würdig zu begehen. Gewiß, eine gewaltige Arbeit liegt noch vor uns. Behalten wir den Geist, der alle die aktiven Mitkämpfer im lippischen Wahlkampfe beseelte, halten wir für alle Zukunft zusammen und arbeiten nur an einem Ziel : Deutschland , dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Wer die gewaltige Aufbauarbeit unseres Führers richtig verstehen will, der muß sich jene Zeiten immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen, in denen Deutschland in das Chaos zu versinken drohte. Niemals darf das wiederkommen, was Deutschland an den Rand des Abgrundes brachte : Niedertracht, Haß, Zerklüftung und Streit. Unsere ganze Kraft aber wollen wir einſeßen, daß an deren Stelle tritt : Ein Volk , ein Wille , ein Führer ! A. Pr.
I got AER
RSK Folge 9
Blatt 2
11. Januar 1936
Vor zwei Jahren in Lippe
,,Wir lassen
nicht im
Deutschland
Chaos
NSK Kalt war's damals vor zwei Jahren ... Und heiß zugleich ... So falt und winterlich, daß wir uns heute in unseres matschigen Winters Mißvergnügen" beinahe mit Freude an jene Tage erinnern . Trotzdem wir auf unserer kleinen „ Hercules“, mit der wir durchs Lipper Land kariolten, nicht schlecht gefroren haben. Und politisch heiß. So heiß, daß man, wenn man sich die damalige Situation ins Gedächtnis zurüdruft, faum glauben fann, daß das alles in zwei Jahren so anders werden konnte.
Herr Schleicher „regierte" und die Realtion machte die legten Anstrengungen. Und Hermann Görings Wort in Detmold : „Und wenn sich die Reaktion mit der Faust Mostaus verbündet, wir laſſen Deutschland nicht im Chaos untergehen“ bedarf keines Zuſages mehr zur Fixierung der damaligen Situation. Höchstens daß man noch auf den Aufruf Adolf Hitlers hinweist, in dem der Führer erklären mußte, daß die der Reichsregierung nahestehende Presse" in den letzten Tagen systematisch eine Flut von unwah = ren Behauptungen über die N.S.D.A.P. und seine Person in die Öffentlichkeit trage. Es war die Zeit des Torpedierens , die Zeit der Pseudo- Autoritären. Die Zeit, in der sich der Golgathaweg des deutschen Volles seinem Ende zuneigte. Zwei Wochen vor der Macht
Aber Lippe Das Ländchen, seine Menschen gingen schon lange in Ordnung. Wir von der Ruhr fannten die " Gegend" gut. Vor allem aus der Verbotszeit, wenn wir mal so eine kleine verbotene Übung veranstalten wollten. Oder wenn ein Sturm mit recht vielen erwerbslosen Kumpels übers Wochenend eine Erholungspause auf dem Lande nötig hatte. Da waren die Lipper immer bereit. Trog ihrer roten Regierung. Oder gerade deswegen. Aber jetzt, in dieſen Tagen um den 15. Januar 1933, da kannten selbst wir Lippe nicht wieder. Solch eine Begeisterung. Solch eine Treue. Solch eine Bereitschaft zu Hitler ! *
Denn es war kein Kinderspiel . Fünfzehn Grad unter Null. Und Schnee und Eis. Und keine Städte, die so einfach die Zehntausende hergaben für die Riesenverſammlungen mit dem Führer, Göring, mit Goebbels und dem greisen Lizmann .
untergehen !"
Nein, da hieß es stundenweit über Land zumarschieren. Nach Lemgo , nach Detmold. Dann aber fehlten die Säle, um alle aufs zunehmen. Da folgten dem Marsch durch Kälte, Eis und Schnee lange Stunden im Zelt bei .. 15 Grad unter Null . Und die anderen dachten, nun holt sich Hitler die nächste Schlappe. Und sie freuten sich schon im voraus. * Wir aber, die wir in Lippe faßen, wir wußten um etwas anderes. Aus der Begeisterung der Massenversammlungen ahnten wir die Kraft des Willens zur Freiheit, die diese Menschen beseelte. Das Meer der Fahnen, überall in Stadt und Land, war uns Unterpfand der Treue. Und wenn wir nächtens , halb erfroren, durch die Stille der Landschaft rasten, dann klang uns das Brausen des Windes wie Siegesfanfare. * So erlebten wir jenen lezten Wahlkampf im alten System als etwas Urgewaltiges . Fo sahen wir in legter Stunde eines Ringens, das über 12 Jahre schon gegangen war, ein ſo grandioses Bekenntnis zu den Fahnen, denen wir verschworen, wie selten wohl. Das stand am Ende und am Lippe Anfang. Für uns Beweis , für die anderen Menetekel ! Als wir am Sonntag der Schicksalswahl, am 15. Januar 1933, Detmold verließen, da fuhren wir ruhig von dannen . Wir ließen uns Zeit, denn die Kälte litt keine schneidige Fahrt mehr und keine lange Etappe. Aber auch sonst konnten wir warten, denn die Schlacht, das fühlten wir, war ge= wonnen. Und abends dann in der Ruhrstadt, da fündete uns der Lautsprecher, daß unser Gefühl uns nicht betrogen. Der Sieg war unser geworden. Der Sieg gegen alle ! *
Aber das wußten wir nicht, dieſem daß 15. Januar der Treue sobald der Tag der Freiheit folgen sollte. Heute aber, wo diese Tage, ihr Erleben, hinter uns liegen, da erkennen wir ganz klar, daß das so kommen, nach Lippe kommen mußte. Weil das lezte Erleben, das lezte Bekenntnis zur Fahne, die heute die des Reiches ist, nur ein solch gewaltiges sein durfte, wie das von Lippe war! Treue am Anfang Treue an der Wende Treue über alle Zeit ! P. E. Rings..
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wirft den
Eine Antwort an NSK Die ausländische Hezpresse schreckt selbst nicht davor zurück, das Bekenntnis der nationalsozialistischen Regierungsmitglieder zur Volksgemeinschaft, am Tage der nationalen Solida rität“ zur Hehe zum Anlaß zu nehmen. Auch jezt wieder, als die deutschen Frontsoldaten, trok sichtbarer oder unsichtbarer Kriegsvers legungen am vergangenen Sonntag unter Bes weis stellten, wie gering ihnen ihre körperliche Behinderung erscheint, wenn es gilt, sich für die Armsten der Nation opfernd einzusehen. Blättern vom Schlage der „ News Chronicle", deren besonderes Kennzeichen ein una ustilg= barer Deutschenhaß ist, blieb es vorbehalten, an dem einen Tage „bettelnde Minister" zu sehen, die Volksgemeinschaft heuchelten und am anderen von „ blinden und verkrüppelten Frontkämpfern“ zu berichten, die sich auf Mitglieder der H.I. ſtüßen mußten. „ So schlüge man aus ihrem Leiden Kapital , um für das Winterhilfswerk zu sammeln." Mit überraschendem Scharfblick ſtellt dann der Korrespondent der genannten Zeitung fest, daß die Mitteilung von 12,5 Millionen durch die Winterhilfe betreuten Deutschen doch klar zeige, wie nahe bereits Deutschland am Abgrund stände. Jeder Kenner innerdeutscher Verhältnisse (und zu solchen muß der Korreſpondent einer ausländischen Zeitung gehören, wenn er objektiv be richten will) weiß aber, daß es nicht die Aufgabe der N.S.V. sein kann, nur die zu unterstüßen, die gerade vor dem Verhungern sind ; das waren Methoden einer überwundenen Wohlfahrtsauffaſſung . Die N.S.-Volkswohlfahrt hat das Prinzip der vorbeugenden Fürsorge , und wenn man einen Blick in den Rechenschaftsbericht des Winterhilfswerkes für das deutsche Volk für 1934/35“ wirſt, kann man deutlich sehen, daß sich Hunderttauſende zusäßlich Betreuter, so u . a. Rentenempfänger, Kurzarbeiter und deren Familienangehörigen unter den Unterſtüßten befinden. Für Zwede der Jugendpflege, Flüchtlingsfürforge, Seuchenbekämpfung und Siedlungshilfe wurden 1934/35 = 5 520 486,94 RM. ausgegeben, während über 10 Millionen Mark für den Feierschichtenausgleich dem deutschen Bergbau zur Berfügung gestellt wurden. Für das Hilfswerk „Mutter und Kind“, die Bettenhilfe, die Kinder-Landverſchidung, das Erholungswerk des deutschen Volkes, das Saarurlauberwert so wie den bereits genannten Feierschichtenausgleich im deutschen Bergbau hat die R.S.V. an Geld und Sachwertleistungen insgesamt 152 691 769,94 RM. aufgewendet. Es steht somit fest, daß rund zwei Drittel des Gesamtaufkommens Jahre im 1934/35 der vorbeugenden Fürsorge zugute kamen. Man unterstützt durch die N.S.V. und das W.H.W. auch Menschen, die bereits wieder in Lohn und Brot stehen, aber durch die Arbeitslosigkeit so heruntergekommen sind, daß sie eine fremde Hilfe vorläufig nicht entbehren fönnen.
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Stein ?
News Chronicle"
Alle falschen Mutmaßungen und gemeinen Verdächtigungen hätte sich der Korrespondent der News Chronicle“ durch einen Gang in das Hauptorganisationsamt der N.S.V. in Berlin ersparen können. Bereitwilligst hätte er schwarz auf weiß die Unterlagen dafür erhalten, daß die Arbeitslosenzahl in Deutschland nicht größer als amtlich angegeben ist, und wenn man von 12.5 Millionen durch die N.S.V. betreuten deutschen Menschen spricht, dann find damit vor allem die zusätzlich Betreuten und ihre zahlreichen Familienangehörigen gemeint. Der Artikelschreiber sollte einmal die Verhältnisse seines eigenen Landes mit den Aber dieser Vergleich deutschen vergleichen. würde nur den Beweis erbringen, daß es sich bei dem Artikel der „ News Chronicle“ um nichts anderes als böswillige Greuelpropa = Wie sieht es denn im ganda handelt. Vaterlande jenes Schreibers, in England , aus? Warum waren gelegentlich der Novem berwahlen, die ,,distressed areas" (das heißt, verzweifelte Länder oder auch schwarze Gebiete) so oft Gegenstand lebhafter Debatten ? Es sei nur an Bischop Aucíand und das Tyne = Gebiet erinnert. In Jarrow an der Tyne , wo erst 5000 Arbeiter die größten Schiffe der Welt bauten, wachsen heute Blumen und Gras. Statt eines Bergwerks stehen in Bishop Auckland nur noch Ruinen. Die eingefallenen Gesichter dieser Männer der TyneGegend, die jeglichen Widerstand verloren haben, hinterlassen einen tiefen Eindruck. In den Straßen hängt Wäsche, die nicht in den engen Zimmern getrocknet werden kann, in denen oft mehr als neun Perſonen zusammen leben müssen.
In Berlin sieht man nicht solche zerlumpte Gestalten , wie sie in den Londoner Parks als typisch zu finden sind. Vielleicht hat der Korreſpondent jener Zeitung einer Speiſung der „ Down and outs“ (der obdachlosen Bettler) in der Nähe des berühmten Trafalgar-Plates beigewohnt. Die Hoſpitäler, gestiftet und unterhalten von reichen Lords und Geschäftsleuten, veranstalten häufig „ Flag-Days“, das heißt öffentliche Straßensammlungen, wobei jeder, der ein paar Pennies stiftet, ein Abzeichen aus Pappe, eine Flagge", erhält. Ja, es gibt Bettler mit Kriegsorden in den Straßen von London . Ein erheblicher Unterschied, ob einer in seiner Feldzugsuniform bettelt oder ob andere Kriegsteilnehmer für die ärmeren Volksgenossen sammeln gehen ! Über die Verkehrssicherheit im Londoner Stadtteil Whitechapel erübrigen sich weitere Worte. Im Norden und in den „,Midlands “, den industriellen Grafschaften Mittel-Englands, findet man eine geradezu furchtbare Arbeitslosigkeit. Im Parlament gibt es häufige Debatten über das zum Himmel schreiende Wohnungselend . Entsezlich sehen die zahlreichen 19Slums", die Elendsquartiere aus. Dabei verdienen die meist sehr
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reichen Besitzer dieser Elendsquartiere oft noch viel an den unerhört hohen Mieten. Denselben Eindruck gewinnt man in den Kohlenminengebieten Durham Don und Cumberland. 90 Prozent der Be = völkerung von vielen Dörfern sind arbeitslos. In Abständen von 1 Kilometer kann man von einem verlassenen Bergwerk zum anderen wandern. Die Landschaft ist lieblich, aber in den Dörfern lebt die Bevölke rung unter furchtbar trostlosen Bedingungen . Jährlich werden 20 000 Engländer ins Ge= fängnis geschickt, weil sie nur das eine Ver brechen begangen haben, nämlich zu arm zu sein, ihre Schulden, meist Mietsschulden, zu bezahlen. Noch sind die Strafen für den Mundraub ungeheuer hart. Man bemüht sich zwar vom Staate her und auch durch private Wohlfahrtorganisationen der Not Herr zu werden, doch es bleibt noch auf Jahre hinaus ungeheuer viel zu tun, bis man den Tauſenden von Engländern ein erträgliches Auskommen bieten kann. England, die Nation, der 27 Prozent der gesamten Erdoberfläche untertan ist, hat das Prinzip der freien Wohltätigkeit, während wir in Deutschland in dem einzelnen das Gefühl der Schidsalsverbundenheit, das Gefühl der Verantwort lichkeit für den Volksgenossen wecken, und die Menschen während der Notzeit zum pflichts bewußten Opfern erziehen , ihnen klarmachend , daß dies ein Dienst von Volksgenosse zu Volksgenosse iſt. Wenn im eigenen Vaterlande, in diesem Falle Groß-Britannien, jo viel Not und Elend neben großem Reichtum und Prunk herrscht, dann sollte man nicht die Maßnahmen zur Linderung der Not in einem Lande, in dem man nur Gastrecht genießt, ſo herabſeßen, wie es der Korreſpondent der News Chronicle“ für nötig hielt. Die Größe und Energie, mit der das Deutſchland Adolf Hitlers den Kampf gegen Erwerbslosigkeit, Hunger und Elend aufgenommen hat, wird auch den Unbelehrbaren im Auslande zu gegebener Zeit Achtung abzwingen. Man muß die Dinge nur sehen, wie sie sind und nicht wie man sie gern ſehen möchte. Gert Sachs.
Nachrichten
Zusammenarbeit der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung mit den Hochschuleinrichtungen der N.S.D.A.P. NSK Für die Durchführung der Reichsplanung ist die Mitwirkung aller brauchbaren Kräfte an den Hochschulen notwendig. Die besondere Bedeutung der Reichsplanung für die nationalsozialistische Bewegung erfordert eine Auslese der besten nationalsozialiſtiſchen Hochschulkräfte im Sinne kameradschaftlicher Gemeinschaftsarbeit. Um diese Gemeinschaftsarbeit zu sichern, fand am 10. Januar 1936 eine Besprechung mit dem Reichsamtsleiter des N.S.-Dozentenbundes, Pg. Dr. Schulze , dem Reichsamtsleiter des R.S.D. Studentenbundes, DerichsPg. weiler , dem Geschäftsführer der Hochschul-
11. Januar 1936 tommiſſion der N.S.D.A.P. , Pg . Dr. Wirz , und den Präsidenten der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung, Pg. Dr. Ludowici , dem Siedlungs- und Planungsbeauf treaten im Stabe des Stellvertreters des Führers, statt. Zur Gewährleistung der Auslese der besten nationalsozialistischen Hochschulträfte wurde eine. enge Zusammenarbeit aller Hochchuleinrichtungen der N. S. D. A. P. mit der Akademie für Landesforchung und Reichsplanung vereinbart.
Enge Zusammenarbeit zwischen R.D.B. und B.N.S.D.J. Zweite Reichstagung der Gausachbearbeiter Reichsjustizverwaltung im R.B.D. NSK Berlin, 11. Januar. Unter dem Vorsitz des Sachbearbeiters X (Reichsjustizverwaltung) im R.D.B., Amtsgerichtsdirektor im Reichsjustizministerium Pg. Dr. Dittrich , fand heute in Berlin die zweite Reichstagung der Gausachbearbeiter X (Reichsjustizverwaltung) im R.D.B. statt. Im Mittelpunkt der Erörterung stand das gemeinFame Rundschreiben, das der Reichsbeamtenführer, Pg. Hermann Neef , und der Reichsjuristenführer, Pg. Dr. Frank , am 7. Dezember v. Is. erlassen hatten, und über das in seinem Referat der Hauptabteilungsleiter im R.D.B. , Pg. Tiebel , M. d . R., folgendes ausführte Durch dieses Rundschreiben seien die lezten Unklarheiten, die zwischen den beiden Organisationen bestanden hätten, aus dem Wege ge= räumt worden. Es beruhe auf der Bekanntgabe des Stellvertreters des Führers und des Reichsministers des Innern vom 10. Februar 1934. Endlich sei die Möglichkeit geschaffen, durch fruchtbare Zusammenarbeit beider Organisationen die Juſtizund beamtenschaft fachlich weltanschaulich weiterzubilden und die Justizbeamtenschaft dorthin zu bringen, daß sie ihre Aufgabe und Staat restlos für Führer erfüllen könne. Jede Organisation habe ihre vom Führer angewiesene Aufgabe , der B.N.S.D.I. die Schaffung eines neuen deutichen Rechts, zu der er eine starke Organisation brauche, der R.D.B. die einheitliche Betreuung sämtlicher deutschen Beamten . Deswegen feien auch sämtliche Beamten Mitglieder des R.D.B. , wenn sie auch zunächſt organiſatoriſch zum Teil vom B.N.S.D.I. erfaßt werden . Die weiteren auf der Tagung erörterten Fragen beschäftigten sich mit der Schulung der Justizbeamten, mit Laufbahnwesen und Uniformierungsangelegenheiten . Auch auf dem Gebiete der fachlichen Schulung, jo betonte hier der Leiter der Fachschaft, Pg. Dr. Dittrich, werde in Zukunft eine Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Organisationen erfolgen. Die Organifationen haben im nationalsozialistischen Staat keinen Selbstzweck, sondern seien dazu bestimmt, Helfer zu sein , daß die große natio : nalsozialistische Aufgabe von allen gelöst werden könne.
Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtr. 88.
Fationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Na d) f., G. m. b. S., Zentralverlag der RS. D. A. P .. München Berlin Bersand: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postscheckonto München 113 46) zu richten
Bartei -Korrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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13. Januar 1936
Die Fanfaren des Herrn Molotow NSK In Moskau wurde wieder einmal die Propaganda- und Agitationstrommel heftig ge= rührt, und Herr Molotow stieß ſeine politiſchen Fanfaren mit dem Brustton der Überzeugung in alle Welt hinaus . Im Zentralexekutivkomitee hielt er eine außenpolitische Rede, in der er sich befleißigte, die friedenspolitische Haltung des Bolschewismus in allen Nyancen zu demonstrieren. Sein Thema war weit genug gefaßt, um auch über die Grenzen Europas hinaus die politischen Argumente der Sowjetmachthaber eindringlich, aber auch mit der gewohnten Tarnung, darzulegen. Die Konstruktionen des Herrn Molotow suchen die friedenspolitische Bedeutung Moskaus in einer Weise zu interpretieren, als ob ohne den Kreml bereits ein Krieg aller gegen alle den Erdball erschüttern ließe. Der Sowjetkom miſſar läßt fast alle mehr oder weniger be= deutenden Staaten Revue paſſieren und teilt sie gewissermaßen in friedensfreundliche und friedensfeindliche Machtgruppen ein, wobei er allerdings die Völkerbundsstaaten als kapitalistische und imperialistische Gebilde bezeichnet, die entgegen ihrer scheinbaren Absicht lezten Endes doch auf friegerische Auseinanderſegungen lossteuern . Die gefährlichsten Mächte find jedoch für ihn die " faschistischen" Staaten und der östliche Nachbar I a pan. Deutsch land, Italien und dem oſtaſiatiſchen Inselreich schiebt er gewiſſermaßen die entschloſſene Absicht unter, Sowjetrußland angreifen und aufteilen zu wollen.
Der deutsche Faschismus", wie Hert Molotow den Nationalsozialismus zu nennen beliebt, habe angeblich die Politit ,,territorialer Ers oberungen“ auf sein Banner geschrieben und drohe mit unerwarteten Angriffen einer laut losen Kriegsluftflotte den Massenmord“ verhängnisvoll zu inszenieren. Wie eine schwarze Wolke" laste die Deutschland unterschobene Ab sicht bereits über der Tschechoslowakei und das Reich sei in ein „ Kriegslager" inmitten Europas Go und mit ähnlichen Beverwandelt. hauptungen sucht der Moskauer Kommissar
gegen Deutschland Stimmung und Front zu machen, ohne allerdings offenbar selbst zu merken, daß seine der Aufrüstung der Roten Armee dienende Propaganda -Rede die Kriegspsychose, statt einzudämmen , vergrößert und verschlimmert, wenn er beispielsweise erklärt : „ Der italienisch-abessinische Krieg zeigt, daß die Gefahr des Weltkrieges immer mehr wächst und Europa immer mehr erfaßt. Dieser Krieg hat erst begonnen und es iſt jezt unmöglich vorauszusehen, wann und womit er enden wird.“ Wenn der Bolschewismus von den Segnungen seiner sozialistischen Errungenschaften und seiner friedenspolitischen Sendung sowie Bedeutung im Konzert der in Genf vertretenen Nationen überzeugt ist, dann dürften derartige Fest= stellungen eigentlich überflüssig und gegenstands, Los sein. Bis jezt haben sich unseres Wissens noch nirgends Dinge entwickelt, die dem Be ſtand des sowjetruſſiſchen Staates von außen her irgendwie gefährden. Es ist keine kollektive Aktion und kein Militär-Bündnis gegen Mos: tau abgeschlossen worden, man hat sich im Gegenteil in Genf, Paris und Prag um die Gunst Moskaus bemüht und die rɔter Machthaber mit allen Ehren und Würden auf das Parkett der Weltdiplomatie geführt, ſte um ihre Unterschrift zweiseitiger Verträge ge= beten und ihnen das Recht als Genfer Wortführer zuerkannt. Warum unter solchen Lor. aussetzungen eine gigantische Aufrüstung der weltrevolutionären Machtzentrale erforderlich ist, vermögen wir nicht einzusehen, wenn wir die offiziellen Reden der roten Diplomaten ernſt nehmen würden. Allerdings besteht neben dieser Moskauer Diplomatie die Komintern, die anläßlich ihres diesjährigen 7. Weltkongreſſes unz das andere Gesicht des Bolschewismus zeigte. Auf dem Generalstab der Weltrevolution wurden die Parolen zur Unterminierung der Kulturstaaten gegeben. In diesem Sinne bekommt dann freilich auch die Rede des Herrn Molotow genau so eine andere Bedeutung , wie die formvollendeten Beteuerungen seines Kollegen Lit-
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NSK Folge 10 winow in Genf. Die Rote Armee dient viel weniger der Sicherung der sowjetischen Grenzen als vielmehr dem weltre volutonären Zweck , der sich durch Kriege und ihre Auswirkungen viel leichter und zielklarer erfüllen läßt als in einer Atmoſphäre wirklicher Befriedung der Nationen. Es ist immer sehr wirksam, wenn man einer Sache, die ins Wanken gerät, noch den vernichtenden Schlag versezen kann, der sie endgültig zum Fall bringt. Und solche Schläge werden immer dann am wirkungsvollsten sein, wenn man das geeignete Mittel hierfür in der Hand hat. Die Rote Armee dürfte im Sinne ihrer roten Kommandeure eine solche Mission haben . Wenn man nun von seiten der bolſchewiſtiſchen Staatsführung für den Ausbau dieſes Instruments friedenspolitische Argumente in die Debatte führt, dann fällt die mehr oder weniger geheime Absicht nicht so augenfällig auf und wird doch das gleiche Ziel erreicht. Allein unter diesem Gesichtspunkt betrachten und be= urteilen wir die Ausführungen Molotows, dessen Spigen gegen Deutschland ja nur allzu verständlich sind, weil der Nationalsozialismus in den Augen der Komintern derjenige WiderSiegeszug stand ist, der dem des Bolschewismus entschieden Einhalt geboten hat. Deutschland und ein Teil der Weltmächte fallen nicht mehr auf das plumpe Moskauer Argument herein, daß die Rote Armee gestärkt werden und jede Möglichkeit ausnüßen müſſe, „ um den Frieden zu unterstüßen und die Werktätigen aller Länder über die besondere sowjetruſſiſche Linie in der internationalen Politik aufzuklären.“ Braſilien und Uruguay werden hierfür sicherlich aus der
Rote
13. Januar 1936 legten Zeit die geeignetsten Kommentare geben können. Und schließlich ist Herr Molotow in einem schwachen Augenblick auch ehrlich genug, zuzugeben, daß der Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund keineswegs bedeute, daß fortan kein radikaler grundsätzlicher Unterschied zwischen sowjetischer internationaler Politik und der Politik kapitalistischer Mächte besteht." Damit hat sich der Kommissar unzweideutig von seinem Kollegen Litwinow distanziert , der als Ratspräsident etwas flüger und taktischer die grundsätzliche Haltung der Moskauer Weltrevolutionäre zu tarnen verstand. Dort in Genf suchte man sich als gleichwertig und gleichartig einzuführen und das volle Vertrauen der internationalen Kollegen zu erwerben. Jedes Ding braucht seine Zeit. Auch die Erkenntnis der bolschewistischen Gefahr schreitet nur langsam poran. Zwei führende englische Blätter haben sich bereits mit diesem Thema in diesen Tagen auseinandergesezt und von bolschewistischen „ Unverschämtheiten" gesprochen. Es gibt auch Staatsmänner, die den drohenden Bürgerkrieg in ihren Ländern kommen sehen, wenn der kommunistischen Agitation nicht Einhalt geboten wird . Aber das sind alles erst bescheidene Ansätze. Die Entwicklung schlägt vielleicht sehr bald ein schnelleres Tempo ein, wenn aus Moskau noch mehr Reden vom Format der Ausführungen des Herrn Molotow in die Metropolen der Kulturstaaten dringen. Mögen die roten Machthaber im Kreml noch öfter ins Horn stoßen und ihre Fanfaren in die Welt schmettern. Sie sorgen von selbst für die nötige Aufklärung. Dr. Walter Bastian.
Pharisäer
NSK Am 7. Januar tagte der „ Ausschuß zur Unterdrückung des Terrors", der vom Völkerbundsrat am 10. November 1934 anläßlich der Ermordung des Königs Alexander Don Jugoslawien und des französischen Ministerpräsidenten Barthou eingesezt worden war, zum zweiten Male seit seiner Gründung. Unter dem Vorsitz des Belgiers Carton de Wiart gehören diesem Ausschuß die Vertreter von elf Nationen an: Belgien, Niederlande, Frankreich, Spanien, Chile, Ungarn, Italien, Polen , Rumänien, die Schweiz und - die Sowjetunion ! Die Zarenmörder in einem Ausschuß zur Unterdrückung des Königsmordes ! Die Prediger des Terrors als Mittel zur Entfesselung der Weltrevolution in einem Komitee zur Bekämpfung des politischen Terrorismus. Ein blutiger Hohn für jeden, der Moskaus wahres Gesicht einmal erkannt hat. Man sollte meinen, damit wäre der Gipfel der Heuchelei erreicht, höher ginge es einfach nicht mehr.
Und doch ! Wenn man liest, was der Temps" über das Programm dieser zweiten Tagung des Genfer Terrorausschusses zu be= richten weiß , dann sieht man , daß der Unsinn doch noch steigerungsfähig ist. Auf „französische
Anregung" wie der „ Temps" stolz bemerkt beschäftigte sich der Ausschuß mit dem Plan der Errichtung eines Internationalen Strafgerichts , „ dem die streitenden Parteien die (des Terrors) Angeklagten ausliefern könnten (pourraient déférer) , anstatt sie durch ihre eigenen Gerichte abzuurteilen oder sie auszuweisen". Wie schwer mag es da dem Sowjetvertreter gefallen sein, die Maske des pharisäerhaften Ernstes festzuhalten und nicht in ein Gelächter über so viel Vertrauensseligkeit auszubrechen. Man stelle sich einmal vor, ein van der Lubbe wäre von einem internationalen Terrorgericht abgeurteilt worden, in dem ein Sowjetvertreter gesessen oder vielleicht zufällig gar den Vorsitz geführt hätte. Oder Uruguay hätte den diplomatischen Vertreter der Sowjetrepublik, Herrn Minkin , Felljude und Revolutionshezer von Beruf, nicht ausweisen dürfen, sondern hätte es dem Internationalen Terror= gericht überlassen müſſen, darüber zu befinden. Das wäre so ganz nach dem Geschmack der roten Pharisäer. Dann könnten sie noch risikoloser als jezt ihr Geschäft der Heze und Wühlerei in allen Staaten der Erde betreiben. Fast kommt man auf den Gedanken, daß der
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,,Temps" sich irrt, daß die Anregung zu dieſer famosen Neugründung nicht von Frankreich, sondern von Sowjetrußland ausgeht. Bei der Freundschaft, die jetzt zwischen Moskau und Paris herrscht, wäre das ja kein Wunder. Ist doch Marianne troß ihrer früheren schlechten finanziellen Erfahrungen mit dem "" russischen Bundesgenossen“ sogar erneut bereit, einen tiefen Griff ins Portemonnaie zu tun , damit der rote Weltaufwiegler weitere 800 Millionen Franken in Kanonen und Kriegsmaterial an= legen kann. Aber daß Frankreich tatsächlich glauben sollte, es tönnte sich zur Erreichung seiner Ziele ohne eigene Gefahr der Sowjets bedienen, das will uns unglaublich erscheinen, die wir das wahre Wesen Moskaus erkannt haben, von dem Dr. Goebbels sagt : „ Wer mit dem Bolschewismus paktiert, der wird von ihm zugrundegerichtet werden". Und doch kann man diese Möglichkeit nicht einfach als absurd abtun. Es gibt tatsächlich noch immer Millionen und aber Millionen in der Welt, die auf die Maske der roten Pharisäer in Genf hereinfallen, die da wirklich glauben, der Bolschewismus habe sich innerlich gewandelt und entwickle sich „ nach rechts “. Wie wäre es sonst möglich, daß der tschechoslowakische Minister ohne Portefeuille Dr. Franz Spina , der noch dazu deutscher Nationalität ist, auf einer Landwirtstagung in Prag erklären konnte, die Bauern hätten einen Rechtskurs in Rußland erzwungen , sie hätten ihren Besiz wieder ; Rußland nähere sich auf reli-
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Dienste
NSK Das kulturelle Niveau eines Volkes wird nicht durch den Aufwand bestimmt, den eine kleine ,,Oberschicht“ entfaltet, sondern von der Art und Weise, in der die Errungenschaften einer Zeit in den Dienst der Gemeinschaft ge= stellt werden, dann aber auch von der Art, in der die Gemeinschaft von dieſen Errungenschaften Gebrauch macht. Zu den Kulturgütern eines Volkes zählen nicht bloß die Kunstschäße der Vergangenheit, der kulturelle Reichtum eines Volkes hängt keineswegs nur davon ab, daß die Muſeen mit Bildern, die Bibliotheken mit Büchern gefüllt find. Der lebendige Besit entscheidet, das Bewußtsein aller wertvollen Volksgenossen, daß alle Errungenschaften unserer Zeit ihnen ge= hören. Kein Volk kann sich rühmen , seine Leiſtungen in ähnlicher Weise für die Gemeinschaft nukbar gemacht zu haben wie das deutsche. Wir sind die ersten, die die Technik bewußt und aus nationalen Erwägungen in den Dienst der schaffenden Menschen stellen. Und wir haben damit eine der weſentlichſten kulturellen Aufgaben der Gegenwart wenn nicht gelöſt , ſo doch in großzügiger Weise in Angriff genommen. Betrachtet man unter dem Gesichtspunkt dieſer Erwägungen allein die Einrichtung der „Kraftdurch-Freude"-Reisen, die ja bloß einen Teil des Gemeinschaftsganzen nationalsozialiſtiſchen wertes ausmachen, so wird klar : Hier ist zum ersten Male die richtige Konsequenz aus einer großartigen technischen Entwicklung gezogen worden. Die Möglichkeit, daß alle arbeitenden Volksgenossen verreisen und ihren Urlaub in
des
Schaffenden
einer schönen Landſchaft oder auf einem großen Überseedampfer verbringen, bestand an sich längst. Sie wurde nicht ausgewertet, weil es den entscheidenden Personen oder Persönlichkeiten an der nötigen Kraft, Einsicht oder Entſchloſſenheit fehlte, und weil der schaffende Mensch geringer und unwichtiger angeſehen wurde als die Maschine oder das Geschäft mit Maschinen. Als Dr. Ley im Februar 1934 die erſten Urlauberzüge der N.S.G. „ Kraft durch Freude" mit dem Versprechen hinausſchickte : „ Nach euch werden noch Millionen fahren !", erstarrte die ganze Welt in Skepsis. Und warum ? Weil hier ein Volk im Begriff war, eine ganz natürliche Folgerung aus der Entwicklung zu ziehen ! Niemand kam auf den Gedanken, daß es auch rein wirtschaftlich gesehen - vernünftiger ist, leerstehende Eisenbahnwagen oder andere unausgenügte Kräfte des Verkehrs in den Dienst des arbeitenden Volkes zu stellen, anstatt überhaupt nichts zu tun . Niemand konnte sich vorstellen, daß es eine andere Bewertung des Menschen gab als die nach der Höhe seines Einkommens oder nach seiner gesellschaftlichen Stellung. Es erschien all den erleuchteten" Geistern, die das neue Deutschland unter ihre sozialkritische Lupe nahmen und von Arbeiterknebelung“ zeterten. plöglich ganz unverständlich, daß der Arbeiter verreist, daß er von Einrichtungen Gebrauch macht, die das Volk seiner Arbeit verdankt, und daß er die Vorzüge des modernen Lebens
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nicht nur neidvoll erkennen , sondern sogar für sich in Anspruch nehmen kann. Welche Verwirrung des Denkens ! Welch ge= radezu erbärmliche Beurteilung kultureller Notwendigkeiten! Freilich ging der Nationalsozialismus nicht mit ausschließlich kaufmännischen und_materiellen Erwägungen an die Aufgabe, die Errungenschaften der Technik auch für die Freizeit des schaffenden Menschen nukbar zu machen. Im Vordergrund der Überlegungen standen ideelle und weltanschauliche Motive : Wer für ſein Volk arbeitet, hat einen natürlichen Anspruch auf Freude und Erholung. Dieser Überlegung haben sich andere Momente unterzuordnen ! Es hat sich praktisch gezeigt, daß es möglich ist, derartige Vorsäge in die Tat umzuſeken. Das deutsche Volk ist der lebendige Beweis. Und damit ist gleichzeitig die Bestätigung für den Grundsak erbracht worden : Es gibt keine wirtschaftlichen oder materiellen Schwierigkeiten, die nur auf Koſten der Lebensfreude ärmerer Volksgenossen überwunden werden können ! Der schaffende deutsche Mensch erobert sich die Gegenwart. Sie wird ihm zum lebendigen Besik. Er fühlt sich nicht mehr als Sklave oder Knecht der Maschine, die man im tiefen Mik-
13. Januar 1936 verstehen ihrer Bedeutung einmal zum Symbol unseres Zeitalters erklärte. Nein, der Arbeiter selbst ist der Repräsentant unserer Zeit! Die Maschine ist in seinen Dienst gestellt; ſiè wird in einer Weise zum Segen für den Menschen, wie es sich früher niemand hat träumen lassen, und wie es selbst heute außer uns Deutſchen nur wenige ganz ermeſſen können. Das kulturelle Niveau des deutschen Volkes hat sich gerade durch die K.d.F. "-Reisen bedeutend gehoben. Nicht allein, daß auch der weniger bemittelte Volksgenosse sein Vaterland kennenlernt, daß er sich erholen und ausruhen kann, ist dabei entscheidend , sondern daß alle Mittel der Technik und des Verkehrs , also wesentliche Errungenschaften unserer Zeit, in den Dienst der Gemeinschaft gestellt wurden. Dadurch wurde der Beweis erbracht, daß es nicht der Lohn standard ist , der die kulturelle Höhe eines Volkes be zeichnet. Der Nationalsozialismus hat den Schaffenden das Bewußtsein der sozialen und nationalen Ehre gegeben und hat, wie die Leistungen beweisen, unter den schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen hieraus die kulturelle Konsequenz gezogen. Helmut Streiter.
Die NSK Randbemerkung :
Die
Wacht im Weſten
Grenzland ist Ideenscheide. NSK An der Grenze drängt das Schicksal viel stärker nach Erfüllung als im Innern eines Landes. Der Ruf des Fremden ist hier lauter und drohender. Die Mission der Grenzmark ist es daher, Wahrer des eigenen Volkstums und Schutzwall gegenLiber jeglichen fremden Einflüſſen zu ſein. Mehr als einmal im Laufe seiner wechselvollen Geschichte hat der deutsche Westen, das Land am Rhein und Saar, dieſe ſeine politische Aufgabe erkannt und erfüllt. Das Erlebnis der Grenze machte die Menschen politisch wachsam und hellhörig und schuf trotz der geographischen Zerrissenheit dieses Raumes ein Reichsbewußt= ſein, von dem das übrige Deutschland im besten Sinne befruchtet wurde. Die völkische Dynamik dieser Landschaft trieb fast zu allen Jahrhunderten auch die Entwicklung im Reiche vorwärts, der Kaiserdom zu Speyer und die Reichsfeste Trifels sind nicht die einzigen lebendigen Zeugen der Fruchtbarkeit des pfälzisch-ſaarländischen Grenzraumes im ge= samten deutschen Sinne. Von hier aus drangen die Rufe Ullrich von Huttens nach dem Reich in die Zerrissenheit der deutschen Kleinstaaterei, nur diese Landschaft konnte auch dem Rheinland-Separatismus ein tödliches Ende bereiten. Zu allen Zeiten bewies diese vorgeschobene Bastion des Deutschtums ihre reine Gesinnung, es ist nicht verwunderlich, wenn auch der Nationalsozialismus hier eine seiner stärkten Stellungen hatte. Bei allen Wahlgängen stand der Gau zwischen Rhein und Saar mit an erster Stelle. Aus der großen und lehrreichen Vergangenheit ſeiner Heimat zog der
Menschenschlag in diesem Land seine politische Kraft und erkannte aus seiner eigenen pölkischen Not schon frühzeitig die Notwendig eines ſtarken geeinten Reiches. Die Grenze machte ihn zum ersten Ideenträger des neuen Reichsgedankens. Kompromißlos und mit dem Willensdrang, der nur dem Grenzraum eigen ist, sette sich dieses Land für eine neue Ordnung ein. Aus Vergangenheit und Gegenwart erwuchsen ihm die Klassenloses Kampfparolen : Gemeinschaftsprinzip gegen liberalen Individualismus ; ſozialistische Lebensform statt tapitalistische Willkür. Gerade die Auseinandersehung mit den Ideen des Westens bildet den politischen Lebensinhalt dieses aktivistischen Grenzgaues. Erst das Urteil der Historie wird einmal zu sagen vermögen, daß die Saarabſtimmung letztlich ein entscheidender weltanschau licher Kampf zwischen zwei beherrschenden Ideen war. Dieser Kampf wurde auf deutscher Seite mit sozialistischen Parolen geführt und deshalb auch gewonnen. Mit sozialistischen Parolen, denen dann auch die sozialistische Gestaltung folgte ! Am Jahrestag der Saarabstimmung wurde nun durch Befehl des Führers Pfalz und Saar zu einem neuen Gau Saarpfalz vereint. Damit wird dieser Raum, der geopolitisch, weltanschaulich und ideenmäßig längst schon eine Einheit bildet, auch geographisch und serwaltungsmäßig fest zusammengefügt. Saar und Pfalz schlugen gemeinsam ihre völkischen Daseinsschlachten, nun sollen sie beide ihren verdienten Lohn erhalten, den ihnen eine widrige Geschichte Jahrhunderte lang vorenthielt. Damit vollzieht das Reich den bisher wichtigsten
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NSK Folge 10 Aft der Vereinheitlichung im Sinne der Reform des Reiches. Der zuständige Minister des Dritten Reiches erklärte erst dieser Tage, daß gewisse Einrichtungen in dem neuen Gau erſtmalig Teile der Reichsverwaltung sind. Der westlichste Grenzgau des neuen Deutschland empfindet es als Dank und Anerkennung für sein Jahrhunderte altes Streben nach dem Einheitsreich, daß gerade bei ihm der verheißungsvolle Anfang im Neuaufbau des Reiches der Deutschen begonnen wurde. Der neue Grenzgau ist eine Ideallandſchaft in nationalsozialistischem Sinne : Arbeiter und Bauern sind seine Menschen , die Lebensformen in jenem Gau sind einfach und deutsch, das flache Land wiegt vor, die betriebſame Industrielandſchaft vereinigt sich in harmonischer Weise mit saftigem Bauernland , im ganzen Gaugebiet gibt es nur zwei Großstädte ; eine denkbar günstige Bevölkerungsstruktur ! Ein starkes Reich hat sich eine starke Grenzmark geschaffen. Durchpulst von den Kraftströmen des neuen Reiches und in sich eine organische Einheit, wird der neue Gau Saarpfalz dem Reich ein starker völkischer Schutzwall sein, getreu seiner historischen Mission, die Wacht im Westen zu halten. Damit ist inbegriffen eine ausgleichende und friedliebende Vermittlungstätigkeit zu dem westlichen Nachbar, die trok_aller Gegenſäglichkeit bei der Achtung und Anerkennung der beiderseitigen Volkstümer erfolgreich sein kann.
Stimmen des Auslands
Die Ziele Moskaus NSK Die Londoner „Times" läßt sich von ihrem Korrespondenten aus Riga berichten, daß in Moskau eine drei Tage dauernde Kon = ferenz der Jungbauern mit den Führern der kommunistischen Partei und den Mitgliedern der Sowjetregierung stattgefunden habe. Der Korrespondent schreibt seinem Blatt u. a.: Die Konferenz bot erneut einen schlagenden Beweis dafür, daß sich die Führerschaft über den Zweck und die Unternehmungen der ruſſiſchkommunistischen Partei, der Sowjetregierung und der Organisation der Komintern, über die Anstiftung von Unruhen im Ausland vollkom men einig ist. Der Sekretär der Komsomol (Jung-Kommunisten) und ein Mitglied des der Exekutiv-Komitees jungkommunistischen Internationale sekten den jungen Bauern auseinander, welche Rolle sie beim Einsatz Ruß lands als Quelle der Revolution in anderen Ländern spielen sollten. Sie erklärten, daß dies eine Aufgabe sei, die man als Erbe Lenins betrachten müſſe und daß Stalin und andere Führer jet bereit ſeien, ihnen den Weg zu zeigen, um das im Aus lande zu erreichen , was ihre Väter in Rußland durchgeführt hätten. Der Redner stellte dann wörtlich fest : Wir müſſen uns auf unſere hiſtoriſche Aufgabe als Soldaten in der Roten Armee des internatio-
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13. Januar 1936 nalen Kommunismus vorbereiten. Die ältere Generation entschied die Frage, wer wen in unserem Lande vernichten sollte. Wir Jungen der Sowjetunion, geführt von unserer Partei, von dem großen Stalin, haben über die sehr wichtige historische Aufgabe zu entscheiden, wer in der ganzen Welt den anderen zu vernichten hat. Koſſareff schloß seine Ansprache mit den Worten : Geführt von dem Kameraden Stalin werden wir den Sieg des Kommunismus auf internationaler Baſis erringen.
Sowjetrussische Buchausstellung als Beweis des Kulturabbaus in Rußland NSK Die Deutschen Nachrichten für Litauen" berichten, daß in Kaunas , der Hauptstadt Litauens, eine sowjetrussische Buchausstellung eröffnet wurde. Dazu führt das Blatt folgendes aus : Eine besonders große Werbung, etwa durch die Presse, hat nicht stattgefunden. Diese Zurückhaltung kann man bereits beim flüchtigen Besuch der Ausstellung leicht verstehen, denn der allgemeine Eindruck ist unbedingt ungünstig. Inhalt und Auswahl der Bücher zeigen deutlich, wie sehr der Bildungsgrad des russischen Volkes in der Zeit Der Kommunistenherr chaft zurückgegangen ist. Auch die äußere Aufmachung der Bücher iſt im allgemeinen minderwertig. Die Galerie „jüdischer Charakterköpfe" an den Wänden, die überall vertretenen Kommunisten¡ymbole, Sowjetstern, Sichel und Hammer, lassen den Besucher keinen Augenblick vergessen, in welcher Atmosphäre er sich befindet. Im Ausstellungsraum gibt es auch ein Buch für die Eintragung der auf der Ausstellung gewonnenen Eindrücke. Diese sind auch dort fast durch weg als ungünstig angegeben. Unter den Besuchern findet man Typen, die ſonſt wohl selten in Museen zu finden sind , und die ihre besonderen Gründe für ihren seltenen Museumsbesuch haben müssen. Besonders stark vertreten sind jüdische Besucher.
Die rote Internationale ſeßt ihre Arbeit in Südamerika fort NSK Das in Neuyork erscheinende Blatt „ Der nationale Amerikaner“ veröffentlicht folgende Meldung aus Brasilien : In den einzelnen Staaten Brasiliens werden jezt Organiſationen gegründet, die sich als „Frente Negra" Schwarze Front bezeichnen. Diese Organis fationen wollen die Rechte der Farbigen wahren und deren wirtschaftliche Lage beſſern. Kommunistische Einflüſſe ſind unverkennbar. Es ist bezeichnend, daß bei den Gründungsversammlungen dieser Organisationen wütende Hezreden gegen den Faschismus und den Imperialismus gehalten werden. Die ebenfalls unter kommunistischem Einfluß stehenden Arbeitersyndikate haben der Schwarzen Front meist Unterstüßung zugesagt.
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N S K Gonder die nfi
deutſche
Die
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Abkommen zwischen
der Reichs-
frauenführerin und dem Reichsbauernführer
Enge Zusammenarbeit der Abteilungen Volkswirtſchaft,Hauswirtſchaft und dem Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk und der Abteilung II H / Hauswirtſchaft im ReichsnährstandNSK Zwischen Landfrau und Stadtfrau be stand in vergangener Zeit oft eine Kluft, über die nur schwer eine Brüde gegenseitigen Verständnisses führte. Fast schien es so, als wenn auch im neuen Staat dieſe Lücke nicht geſchloſſen werden konnte.
Um zwischen
dieser der
Entwicklung
vorzubeuen,
Reichsfrauenführerin
ist
Gertrud
Scholz - Klink und dem Reichsbauernführer R. Walther Darré ein Arbeitsabkommen für die Zusammenarbeit der Abteilungen Volkswirtschaft - Hauswirtschaft und Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwert einerseits und der Abteilung II H/Hauswirtschaft des Reichs= nährstandes andererseits getroffen worden. Da= nach wird die Schulung auf allen nicht mit der Markterzeugung zusammenhängenden Gebieten, die nicht bäuerlich-ständische Fragen berühren, vom Deutschen Frauenwerk getragen. Die Leiterin der Abteilung II H/Hauswirtschaft des Reichsnährstandes wird als Sachbearbeiterin für die ländliche Hauswirtschaft in die Abteilung
material den Amtsträgerinnen des Reichsnähr= standes zu. Den bäuerlichen Werkschulen wird das Material über die Landesbauernschaft zu= geleitet. Der Reichsnährstand macht es sich zur Aufgabe, überdies alle Lehrerinnen der bäuerlichen Werkschulen und Frauenſchulen, soweit sie über 21 Jahre und nicht schon Führerinnen im B.D.M. sind, zum Eintritt in die N.S.-Frauenſchaft aufzufordern. Die N.S.-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwert ihrerseits übertragen den Lehrerinnen, soweit sie als Mitglieder der bzw. B.D.M.= bestätigt N.S.-Frauenschaft Führerinnen sind , bestimmte Aufgaben und ziehen sie insbesondere zur Durchführung der hauswirtschaftlichen und volkswirtſchaftlichen Schulung der Landfrauen innerhalb des Deutschen Frauenwerks heran. Das Deutsche Frauenwerk hat kein Aufsichtsrecht über Kurse der bäuerlichen Werkschulen, die sich vor allem auf die landwirtschaftliche
Volkswirtſchaft – Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauenwerks eingegliedert und vertritt auch in
Erzeugung erstrecken. Die Wanderkurse der bäuerlichen Werkschulen werden vor allem in den Sommermonaten abgehalten. Die bäuer-
diesen Fragen den Reichsnährstand in der Reichsarbeitsgemeinschaft für Mütterſchulung des Reichsmütterdienstes. Die beiden Abteilungen des Deutschen Frauenwerks werden zur Schulung der Landfrauen vorwiegend Lehrerinnen der landwirtschaft =
lichen Werkschulen haben den Kurſusplan ein Vierteljahr vorher der Leiterin der Abteilung II H/Hauswirtschaft zugleich in ihrer Eigenschaft als Sachbearbeiterin für die ländliche Hauswirtschaft in der Abteilung VolksDeutschen wirtschaft Hauswirtschaft im
lichen Haushaltungskunde und geeignete Bäuerinnen heranziehen. Das Deutsche Frauenwerk und der Reichsnährstand verpflichten sich, sich über die Einberufung von Bersammlungen, Lehrgängen, Vorträgen usw. gegenseitig zu unterrichten, und zwar so frühzeitig, daß nicht zur ſelben Zeit und am gleichen Ort Veranstaltungen beider Organisationen stattfinden oder kurz aufeinander folgen. Das Deutsche Frauenwerk leitet sein Schulungs-
Frauenwerk und als Vertreterin des Reichsnährstandes in der Arbeitsgemeinschaft für Mütterschulung zur Kenntnis zuzuleiten. Durch dieses Arbeitsabkommen ist eine Überschneidung der Schulungsmaßnahmen des Deutschen Frauenwerks und der Abteilung II H/Hauswirtschaft des Reichsnährstandes ausgeschaltet. Es gewährleistet im Gegenteil ein gutes Zusammenarbeiten unter den Frauen in Stadt und Land. Ks.
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13. Januar 1936
Aus dem Leben
einer bayerischen Bergbäuerin NSK Steigt man von der kleinen Talſtation gut vier Stunden bergwärts, so grüßt, wenn man erst zwei Wildbachstege und ein Stück schütteren Bergwaldes hinter sich hat, aus den Bergnebeln die völlig einsam gelegene HöllEinöde. Woher der schöne Hof mit ſeinen altersbraunen Holzaltanen den Namen hat, weiß keiner zu sagen . Manche behaupten, er hätte ursprünglich zur Helle" geheißen, des schier unglaublichen Lichtes wegen, das hier heroben aus Himmelsbläue, Bergschnee und dem weißen Schmelzwasser sich zusammenbraut. Anders erzählt es die Hoffibel : Darnach soll einſt eine Vorfahrin der heutigen Höllbäuerin den Teufel selber überlistet haben, indem sie dem Höllenfürſten, als der sie ungebeten besuchen kam , drei Knödel auf seinen Heimweg mitgab. In diese Knödel aber hatte die Afra Höllbäuerin drei Körnchen „ Berchtesrauch" Bannmittel gegen alle bösen Geister - heimlich eingeschmuggelt, die hatten den Teufel samt Hölle fast zerrissen und ein Gewitter über dem ganzen Bergland entfacht, als sollte die Erde beriten und unter Wasserfluten sich begraben. Das sei des Teufels erste und legte Bekanntschaft mit dem stillen Einödhof gewesen, der fortan zur Höll" geheißen habe. Also die alte Fibel. Die Nachfahrin jener sagenhaften Höllbäuerin ist heute 40 Jahre alt. 14 Kinder hat sie, die Barbara Höllöderin. Und einen Mann, den im Krieg zehn Granatsplitter nämlich stark zugerichtet haben. Aber ungeachtet deſſen hat der Höllbauer später im Freitorps "Oberland" den Kampf gegen die landfremden Insurgenten mitgekämpft und dann im Braunhemd dem Führer seinen Mann gestellt. Die Barbara hat zu all diesen Geschehnissen nur ihren Leibspruch ge= ſagt : „ All Ding muß seinen Plaz haben !" Sie selber hat von ihren 14 Sprößlingen
immerhin sieben ganz ohne Hilfe, mutterseelenallein, zur Welt gebracht und hat ihnen später dann, wie es eben traf dem Alter nach, all die vielen B.D.M.- und Hitlerjungenstrümpfe ge= strict. Und mit diesem ihrem groben Schafwollgestrick hat es die Barbara vermocht, einen, den das große Wasser und mancherlei mehr von der Heimat getrennt hatte, wieder heimzuholen. Mit eben so einem Paar schlohweißer Hitler": Und das will schon allerhand Strümpfe! heißen : besonders, wenn der besagte Brasilienfahrer solch dicſchädeliger , querköpfiger Kerl iſt wie der Steiner Hons ! Der seinerzeit wegen eines Mädels und einer dummen Wirtſchafts- Doch das hat nichts, gar nichts geschichte zu tun mit unserer Begebnis über die Höllbäuerin! Die hat nur einige Male, wenn sie -im Dorf unten die ihren, Mann, Jungen und Mädel, an den Festtagen des neuen Deutſchlands stramm S.A.-, H.I.- und B.D.M.-Dienst tun sah, --- hineingeschaut in zwei vergrämte Mutteraugen. Und hat gewußt : Da in der Einer, der ein braunen Reihe fehlt einer. Nach einem Glied der Kette da müßte sein. solchen Tag geschah es, daß ein Päckchen abging aus dem Hölltal . Gefandt an den Hans Steiner, wohnhaft im Staate Sao Paolo. Nichts weiter war im Packpapier als ein Paar schlohweißer S.A.-Strümpfe, gestrickt von der Höllbäuerin. Als dann ein paar Monate später einer in der braunen Reihe der Bergdorf- S.A. marschierte, die Ferne noch im Gesicht, aber in den Augen schon die Heimat, an den Füßen aber jene Strümpfe, die über's Meer hatten reiſen müſſen, um den baumlangen S.A.-Mann in da hat der zweiten Reihe links heimzuholen, die Barbara nur mit dem Kopf genickt : „ All Ding muß eben seinen Plas haben !" Seht, das ist die Barbara Höllöderin. Jo v. Wich.
Das hauswirtschaftliche Zahr
Nur ein Lebergang von der Schule zum Beruf - Eine schwere aber dankbare Aufgabe für die deutſche Hausfrau NSK ,Was wird denn Ihre Elisabeth anfangen, wenn sie Ostern mit der Schule fertig ist ? Meine Anna hat nämlich noch gar keine bestimmten Neigungen ; ich als Mutter fände es am beſten, wenn ſie ſich erst einmal mit den Grundbegriffen der Hauswirtschaft vertraut machte, aber im elterlichen Haushalt wird das meist doch nichts rechtes !“ „Elisabeth , die später einmal ins Büro möchte, ist ja ein eifriges B.D.M.-Mädel , und da hat sie auf den Heimabenden so viel vom „Hauswirtschaftlichen Anlernjahr" gehört, daß fie sich bereits bei der Berufsberatungs-
stelle unseres Arbeitsamtes zur Ableistung dieses Jahres gemeldet hat. Nach den neuen Richtlinien für das Hauswirtschaft= liche Jahr, die übrigens im Völkischen Beobachter" vom 1. Januar veröffentlicht waren, darf man keinesfalls das hauswirtschaftliche Jahr mit der hauswirtschaftlichen Lehre" verwechseln. Das hauswirtschaftliche Jahr ist nur ein Übergang von der Schule zum Beruf und hat den Zweck, die Mädels in den Pflichtenkreis einer deutschen Hausfrau und Mutter einzuführen und sie in den grundlegenden häuslichen Arbeiten zu unterweisen. Die
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R.S.K. Folge 10 ,,hauswirtschaftliche Lehre" dagegen ist eine regelrechte Berufsausbildung für diejenigen jungen Mädchen, die sich späterhin ganz der Hauswirtschaft widmen wollen . Entdeckt übri gens im hauswirtschaftlichen Jahr ein Mädel seine besondere Neigung für Hauswirtschaft oder Kinderpflege, ſo iſt das um so besser, denn wir wünschen uns doch alle für unsere Töchter recht weibliche Berufe, die eine gute Schule für eine spätere Ehe find." ,,Wird denn das hauswirtschaftliche Jahr auch in Heimen wie das Landjahr abgeleistet ?" ,,Aber nein, das kommt nach den neuen Be= stimmungen gar nicht mehr in Frage. Es han delt sich nur um Familienhaushalte, die die schulentlassenen Mädchen schlicht um schlicht" und das ist aufnehmen, ohne daß dadurch Bedingung eine angestellte Hausgehilfin verdrängt wird. Geeignet für die Aufnahme eines jungen Mädchens sind besonders Haushalte mit Kindern, in denen die Hausfrau ſelbſt mitarbeitet, das junge Mädel in der Familie mitleben läßt und mütterlich anleitet. Gewiß stellt die Einstellung solcher meist erst 14jähriger Mädchen eine gewiſſe Belastung für die Hausfrau dar und sie bedarf schon eines guten Teils Idealismus und Begeisterung für ihre Erzie hungsaufgabe, um dem Kinde, denn das find
Das Deutsche Frauenwerk gliedert sich ein hauswirtſchaftliches Prüfungsinstitut an NSK Das Deutsche Frauenwerk hat nach Auflösung der Hausfrauenvereine die 1924 von Versuchsstelle für diesen geschaffene Hauswirtschaft in Leipzig übernommen . Die Arbeit dieses Prüfinstitutes erhält seine Ausrichtung durch die Abteilung Volkswirt: schaft-Hauswirtschaft im Deutschen Frauen= werk. Die Prüfungen sollen sich auch weiterhin auf alle Industrie - Erzeugnisse erder streden, die Hauswirtschaft dienen. Von einer Spruchkammer, die sich aus Vertretern der Wissenschaft, der Technik und aus praktischen Hausfrauen zusammensett, wird jeweils das Urteil über die Zweckmäßigfeit, Beschaffenheit und Güte des zu prüfenden
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die Vierzehnjährigen vielfach noch, eine gute „ Lehrmutter“ zu sein . Aber wie beglückend ist auch der Gedanke, auf diese Weise dem Vaterlande bei der Erziehung der Jugend behilflich zu sein ! Ich finde die Idee so schön, daß auch ich mich zur Aufnahme eines jungen Mädchens bereit erklären will. Die Krankenkassenbeiträge werde ich schon noch aufbringen können, und in unserem siebenköpfigen Haushalt fällt ein Esser mehr nicht so ins Gewicht. Und schließlich hat man ja auch nicht nur Mühe mit solch jungem Mädel , be= sonders im zweiten Halbjahr kann sie doch auch schon allerlei selbständig machen." ,,Das leuchtet mir alles sehr ein, und ich werde meiner Anna sagen, daß sie sich die neuen Richtlinien beschafft. Mein Haushalt ist wohl zur Aufnahme eines Anlernmädchens nicht so geeignet, da wir keinen Platz für die Unterbringung einer weiteren Person haben ?" ,,In den Richtlinien steht ausdrücklich, daß auch solche Haushalte in Frage kommen , nur müſſen die Mädels, wenn sie zu Hauſe ſchlafen, aus gefestigter Familie stammen. Und dann wird einem als Anlernmutter noch eine große Erleichterung zuteil : Die Betreuung der jungen Mädchen in der Freizeit übernimmt der B. D. M. ! “ Ilse Brüninghaus .
Erzeugnisses gefällt. Das Prüfzeichen der Versuchsstelle (eine Sonne mit der Inschrift des Deutschen Frauenwerkes) wird solchen Gegenständen zugesprochen, die der Hauswirtschaft nach Preis, Qualität und Nuganwendung dienlich sein können . Ein Verzeich nis der geprüften Erzeugnisse wird zu Beginn eines jeden Jahres vom Deutschen Frauenwerk, Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft, herausgegeben. Diese Zusammenstellung ist der einkaufenden Frau ein unentbehrlicher Rats geber. Nur die Frau , die im Haushaltgeschäft nach Ware mit dem Sonnenzeichen fragt, wird mithelfen, der deutschen Qualitätsware wieder die Geltung zu verschaffen, die sie einst besaß. Se erspart sich Enttäuschung und bewahrt sich vor Verlust, wenn sie beim Einkauf auf das Prüfzeichen für hauswirtschaftliche Erzeugniſſe achtet.
Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
:
Nationalſozialiſtiſche
ParteiKorreſpondenz
Stief und Drahtans grift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der RS. D. A. P.. München • Berlin Sersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rinchen (Postichedlonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt! Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NSDAP
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RSK Folge 11
14. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Verwirklichung fozialiſtiſcher NSK In allen Gebieten der Hitler- Jugend finden gegenwärtig Führertagungen statt. Sie bedeuten in diesem Jahr einen besonders verantwortungsvollen Anruf an Leiſtung, Kraft und Einsatz all derer, die wahrmachen sollen, daß Jugend von Jugend geführt werde. Die vielversprechende und vielfordernde Losung des Jahres 1936 heißt : Reichsjugend. Der Reichsjugendführer und sein Stellvertreter haben auf den ersten Führerappellen be= Jahr des reits bekanntgegeben, daß im Jungvolks" alle Jungen der Jungvolkjahrgänge erfaßt werden sollen, weil der Staat auf die Dienstleistung von keinem verzichten kann. In fünf bis acht Jahren wird es dann einmal . der Fall sein, daß nur noch diejenigen Jungen in der Hitler- Jugend marschieren, die sich in vierjähriger Jungvolkdienstzeit aus = gezeichnet haben. Nur der Hervorragende und Tüchtigſte wird Hitlerjunge ſein können. Alle anderen, die nun nicht etwa als schlecht“ oder „untauglich" bezeichnet werden sollen, aber die nicht den Einklang größtmöglicher
Nur
Untertan dem
Ausleje!
charakterlicher, körperlicher und weltanschaulich politischer Bewährung aufweisen können, werden in der unter Führung der H.I. stehenden Staatsjugendorganiſation zu Dienstleistungen herangezogen werden. Baldur v. Schirach hat in Königsberg ausdrücklich jedes doktrinäre Verfah = ren" der Auslese abgelehnt. Es soll eine natürliche Stufenleiter in den kommenden Jahren in Deutschlands Jugendbewegung ent= stehen. Es soll nicht nach „ Gut“ und „ weniger gut“ geschieden werden, sondern diejenigen sollen zu größeren Aufgaben und verantwortungsvolleren Dienst berufen werden, deren innere Anlagen die besten Voraussetzungen für den Dienst an der Gemeinschaft versprechen. Wenn bürgerliche Zeitungen hierin sorgenvoll ein Mittel zur Beseitigung von Protektion und altliberaler " Empfehlung" erbliden, so haben sie recht, aber jeden , der seine Pflicht tut , werden die Tore der Zukunft geöffnet sein.
Lebensgesetz
des Volkes !
Reichsminister Dr. Frank über die Unabhängigkeit des Richters NSK Die vieldeutigen, sich oft widersprechenden und keineswegs immer in der einheitlichen Linie des Nationalsozialismus liegenden Preſſe= veröffentlichungen über den Begriff der Un= abhängigkeit des Richters hatten dem Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank , Veranlassung gegeben, am Dienstag eine Tagung der Gesamtvertretung der deutschen Richter und Staatsanwälte und deutschen Rechtspfleger in das
Haus der Deutschen Rechtsfront einzuberufen. Zwed dieser Beratungen war, im Interesse des Ansehens des deutschen Rechts einen Schuhwall gegen falsche, antinationalsozialistische Vorstellungen von dem Begriff der richterlichen Unabhängigkeit im Dritten Reich zu errichten und gegen bürokratische Be= vormundungen Stellung zu nehmen . An dieser Arbeitstagung nahmen der Reichsjuristenführer persönlich, ferner der Reichs-
ラえ
NSK Folge 11 inspekteur des N.S.- Juristenbundes, Reichsamtsleiter Dr. Raete , der Reichsgeschäftsführer Dr. Heuber , sämtliche Reichsfachgruppenleiter des N.S.- Juristenbundes, Projeſſor Dr. Edardt vom Reichswiſſenſchaftsministerium, Professor Dr. Höhn und die Gaufachberater der Reichsfachgruppe „ Richter und Staatsanwälte" und Rechtspfleger" teil . Nachdem der Reichsfachgruppenleiter „ Richter und Staatsanwälte", Amtsgerichtsdirektor Dr. Geffrog , auf die Bedeutung der auf dieser Tagung zu flärenden Probleme hingewiesen hatte, zeigte der Reichsjuristenführer in einer längeren Ansprache den Gedanken des von be= hördlichen Weisungen unabhängigen und nur durch seine nationalsozialistische Weltanschauung gebundenen Rich . ters auf. Während im liberalistischen Zeitalter, das dem Richter eine unabhängige, allein dem Gesetz unterworfene Stellung lediglich dess halb einräumte, weil es die Interessen des einzelnen gegenüber dem Staat wahren zu müſſen glaubte, das Volk alſo neben und oft genug auch gegen den Staat stand, lebt der nationalsozialistische Führerstaat nur im Volk und durch das Volt. Aus dieser Erkenntnis heraus ergibt sich naturnotwendig auch die völlig andersgeartete Stellung des Richters im Dritten Reich. Das, was dem Richterberuf seinen Gehalt gibt, kommt nicht aus seiner Eigenschaft als Beamter, sondern aus seiner Eigenschaft als Repräsentant des ewigen Weistums und Träger der ewigen Blutgesetze unseres Volkes. So muß an die Stelle überlebter Formalordnungen wieder der Appell an die Blutsordnung treten. Wer den Richter verkümmern ließe, der würde die einzige geschichtliche Chance der Stabilifierung von Machtverhältnissen verlieren. Nur jene Gewalt, die aus dem Recht emporquillt , ist geschichtlich Macht. Die Worte des Führers von der Unabhängigkeit des Richters sind so zu werten, daß der Richter frei ist in seinen Entscheidungen, dem nur unter tan Lebensgesez des Voltes. Die Formalgesete dürfen keine Fesseln für den Richter sein, sondern nur Anhaltspunkte zur Förderung der Gemeinschaft des Volkes darstellen. Der Richter darf sich nicht in einer Antithese zum Gesetzgeber bewegen, er soll aber auch nicht immer nach Auslegungen von Auße rungen des Gesetzgebers fragen, denn Rechtfreimütige , lebens = sprechung soll wirklichkeitsnahe Volksdienst = arbeit sein. Der Nationalsozialismus schützt den Richter in seiner Unabhängigkeit auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung und Volksführung , aber er verlangt von ihm die Zugehörigkeit zu jenem weltanschaulichen und Willensbildungsbereich, dem der Führer und seine Entscheidungen angehören . Der Nationalsozialismus wird keine weltanschaulich losgelöſte , über uns flatternde und in dieſem Sinn unabhängige Rechtsprechung im zeitlosen Raum dulden können, sondern er muß verlangen, daß auch die Rechtsprechung des Dritten Reiches ein Bestandteil der Gemeinschaftsgliederung unseres Volkes ist. Sofern ein Gesetz formaler Art, eine Verordnung formaler Art mit der Unterschrift des Führers vorhanden ist, ist der Richter weiterer weltanschaulicher
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14. Januar 1936 Bedenken enthoben, denn hier hat der Führer selbst die Grenzen gezeigt, innerhalb deren er maßgeblich des Volkes Stimme spricht. Die weiteren Vorträge der Tagung dienten der Untermauerung der vom Reichsjuristenführer aufgezeigten Gedankengänge, die Prof. Dr. Edardt am Schluß eines historischen Rückblicks den Werdegang des auf Richters im Laufe der Zeiten in folgende Leitsätze zusammenfaßte: 1. Der Richter ist nicht als Hoheitsträger des Staates über den Staatsbürger gesezt, sondern er steht als Glied in der lebendigen Gemeinschaft des deutschen Voltes. Es ist nicht seine Aufgabe, einer über der Boltsgemeinschaft stehenden Rechtsordnung zur Anwendung zu verhelfen oder allgemeine Wertvorstellungen durchzusetzen, vielmehr hat er die tonkrete völkische Gemeinschaftsordnung zu wahren, Schädlinge auszumerzen, gemeinschaftswidriges Verhalten zu ahnden und Streit unter Gemeinschaftsgliedern zu schlichten. 2. Grundlage der Auslegung aller Rechtsquellen ist die nationalsozialistische Weltanschauung , wie sie insbesondere in dem Parteiprogramm und den Äuße rungen des Führers ihren Ausdruck findet. 3. Gegenüber Führerentscheidungen, die in die Form eines Gesetzes oder einer Verordnung gekleidet sind, steht dem Richter kein Prüfungsrecht zu . Auch an sonstigen Entschei= dungen des Führers ist der Richter gebunden, sofern in ihnen der Wille, Recht zu ſehen unzweideutig zum Ausdruck kommt. 4. Gesetzliche Bestimmungen, die vor der nationalsozialistischen Revolution erlassen sind, dürfen nicht angewandt werden, wenn ihre Anwendung dem heutigen gesunden Volksempfin den ins Gesicht schlagen würde.. Für die Fälle, in denen der Richter mit dieser Begründung eine gesetzliche Bestimmung nicht anwendet, ist die Möglichkeit zu schaffen , eine höchst richterliche Entscheidung herbeizuführen. 5. Zur Erfüllung seiner Aufgaben in der Gemeinschaft muß der Richter unabhängig sein. Er ist nicht an Weisungen gebunden. Unabhängigkeit und Würde des Richters machen geeignete Sicherungen gegen Beein=flussungsversuche und ungerechtfertigte Angriffe erforderlich. Der weitere Verlauf der Tagung stand unter der Leitung von Reichsinspekteur Dr. Raete, der zunächst über die Frage der Ernennung und Beförderung von Richtern sprach. Hierbei hob Dr. Raeke hervor, daß die richtige Einstellung zum nationalsozialistischen Staat als unentbehrliches sachliches Erfordernis für alle Ernennungen und Beförderungen aufgestellt werden müßte. Wie dem Richter, müßte auch dem Rechtspfleger bei seinen Geschäften völlige Unabhängigkeit verbürgt werden. Es sei erforderlich, ihn mit der gleichen Fürsorge zu umgeben, wie den Richter und Staatsanwalt. Beide Berufsgruppen müßten sich in gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Verstehen begegnen und so in festverbundener Kameradschaft an den hohen Zielen nationalsozialistischer Rechtssprechung arbeiten.
stogim
14. Januar 1936
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NSK Folge 11
Die Raſſe im
neuen Geſchichtsbild
Von Reichsamtsleiter Dr. Groß NSK Wenn wir einen Blick in die Ausein= andersetzungen der Welt, wie sie etwa in der Preſſe oder in den Parlamenten oder in den sonstigen politischen Gesprächen der Länder erfolgen, werfen, dann sehen wir, daß im Augenblick eine Anzahl von akuten politischen Problemen im Vordergrunde stehen : der Krieg in Abessinien, die Flottenfragen u. a. m. Wenn man aber genauer hinschaut, so sieht man, daß hinter diesem Vordergrunde großer, vielleicht weltgeschichtlicher Auseinandersetzungen eine zweite große geistige Schlacht politischer , weltanschaulicher Art ge= schlagen wird, die vielleicht doch wesentlicher ist . Denn wenn es sich im Vordergrunde aller unſerer politischen Dinge heute darum handelt, wie die verschiedenen Staaten in ihren Machtverhältnissen sich gegeneinander abgrenzen, dann handelt es sich bei den anderen Auseinandersehungen, die ich hier im Auge habe, darum, welche Vorstellungen vom Ablauf und von den Zielen geschichtlichen Lebens in den einzelnen Völkern und überhaupt in dieser Zeit auf der ganzen Erde heute Geltung haben sollen oder nicht . Was für ein Weltbild über einem Volke steht und herrscht, davon wird jeder be = rührt, der überhaupt am Leben des Volkes innerlich Anteil nimmt. Das heißt nicht, daß er gerade als Mensch aus Büchern und Zeitschriften sich die philosophischen Erkenntnisse über irgendwelche Dinge bildet, ſondern am geistigen Leben dieses Volkes und an den Auseinandersetzungen und seinem geistigen Welt= bilde nimmt jeder teil, ganz gleich, wie sein Bildungsniveau ist und wie es um seinen Wissensstoff steht, die die Nation zum Guten oder zum Bösen in Bewegung halten. Wir erleben heute in Deutschland eine solche innere geistige und seelische Bewegung der Nation in unerhörtem Ausmaße ; wir haben sie selbst eine Revolution genannt.
Wir sind uns von jeher darüber klar gewesen, daß das Wesen dieser Gedanken darin besteht, daß es sich nicht um Machtverhältnisse innerpolitischer Art handelt, etwa der Art, daß Gruppen oder Personen an die Stelle von ihren Vorgängern treten, sondern das Wesen dieser Revolution ist eine Umwertung all' dieser Begriffe und Vorstellungen. Aber diese Revolution im Geiste ist deshalb auch nicht beendet mit dem Abschluß irgend einer äußeren staatsrechtlichen Umordnung oder einer Neuordnung im Staate. Wenn das Revolutionäre nur in der Form der Überführung der Machtverhältnisse in andere Hände bestanden hätte, dann wäre freilich die Revolution im Jahre 1933 zu Ende gewesen und insofern war sie es auch aber das, was dieser Bewegung unserer Zeit den Charakter einer richtigen Revolution gibt und geben kann, das greift weit darüber hinaus. Die geistige Neuordnung kann nicht an ihrem Ende angelangt sein deshalb, weil ein paar Positionen besezt sind oder weil ein paar Geseze geändert oder neu erlassen worden sind, sondern diese geistige Revolution geht so lange weiter, bis das Weltbild dieser neuen Zeit das allein herrschende und dominie rende im Raume des deutschen Menschen geworden ist. Worum geht
es dabei ?
Was
macht den
Unterschied zwischen der alten und neuen Haltung auf diesem Gebiet aus? Wir wissen, daß im Mittelpunkt der ganzen Entwicklung die Fragen stehen, die mit dem Schlagwort Rasse“ in Zusammenhang gebracht werden! Hat die große Bewegung, die durch die nationalsozialistische Partei vor nunmehr drei Jahren den Staat übernahm, an Formen und Werte der völkischen Bestrebungen in der Nation angeknüpft ? Dieser Ausdruc „völkisch“, von vielen kleinen Gruppen mißbraucht und ins Lächerliche gezogen, hat das eine Gute, daß er im Gegensatz zu der formalrechtlichen Staatsauffassung das Wesen einer staatlichen Zielsetzung und staatlichen Aufbauarbeit sehr gut beleuchtet. Vom alten Rom her ist in Europa eine juristische, eine formale Auffassung vom Ablauf geschichtlicher Formen und geschichtlicher Werte herübergenommen worden, das Recht der Staaten , die Grenzen der Staaten, die Verfassung der Staaten, alle die Dinge, die begrifflich paragraphenmäßig zu ordnen waren. Etwa seit 100 Jahren wurde dann zunehmend diese Auffassung abgelöst durch eine modernere Auffassung, die sah nicht mehr im Staat an sich und in seinen Rechtsformen und Rechtsnormen das Wesen geschichtlicher Vorgänge und damit die Aufgabe politischer Tätigkeit, sondern ſie glaubte, etwas Ursprünglicheres, etwas Lebendigeres an die Stelle zu sehen, das selbst erst wieder die Staaten ſchuf und deshalb vor ihnen kam in der Rangordnung. Das war das Zeitalter, wo man eine neue Wirtschafts = politif in Europa einzuführen versuchte. Dieses beides wird nun abgelöst vom Nationalsozialismus, seiner durchbrechenden revolutionären Haltung, die im Staat und auch in der Wirtschaft abgeleitete Werke sieht, die selbst einen Schöpfer haben und brauchen, und die nur bestehen können, solange dié ursprüngliche Kraft selbst besteht. Wenn wir vom Volk reden, dann meinen wir damit nicht nur Gemeinschaft, die über Klaſſen hinweg und über alle Gruppen und Schichten hinweg sich erstreckt, sondern wir meinen damit die andere noch größere Gemeinschaft, die über die Generationen hinaus: greift und nicht nur die Menschen, die miteinander heute auf gleichem Boden leben, die das gleiche Schicksal erleben, zu einer Einheit zusammenfaßt, sondern die zugleich alle Menschen in diese Einheit einbezieht, die vor uns und nach uns auf diesem Boden lebten und leben werden. Wenn ich sage, auf dieſem „ Boden “, ſo ſtimmt dieses Wort „ Boden“ schon nicht, denn es zeigt sich, daß hier die neue Denkweise einen ganz anderen Volksbegriff sucht und braucht, als er in der Vergangenheit üblich war, d. h . des Volkes, das von Generation zu Generation, durch Jahrhunderte und Jahrtausende der Geschichte rückwärts und vorwärts , schreitet.
Indem wir so die lebendige Geschlechterfolge und diese ursprüngliche Lebendigkeit der Menschen im Volt als den legten Wert geschicht lichen Lebens herausstellen, sprechen wir zugleich Behauptungen aus, die mit den Meinungen von gestern manchmal in Widerspruch stehen . Wir lehnen eine Auffassung ab, die gestern etwa glauben konnte, daß geistiges Leben und kulturelle Werte im Leben der Menschheit völlig
こ
NSK Folge 11 selbständig und losgelöst von körperlichen und fleischlichen Substraten oder von den Menschen als ihrer Träger sein können . Wir lehnen eine Auffaſſung ab, die glaubt, es könnte eine kulturelle oder geistige Leistung, wenn ſie einmal geschehen sei, warum wisse man nicht, auf ewige Zeiten lebendig und wertvoll und ſchöpferiſch bleiben und Beſtand haben, auch dann, wenn Menschen der Art, die sie einst schufen, längst nicht mehr auf dieſer Erde leben. Es gibt kein Weiterleben geistiger Werte ohne die Menschen, aus denen sie wurden. Man weist auf manche Dinge hin in der Vergangenheit, wo große Kulturvölker zugrunde gingen und trotzdem ihre Werte und Werke weiterlebten, daß Griechenland zwar als politischer Begriff Jahrhunderte hindurch verschwunden sei, aber trotzdem Griechenland als Idee, Kulturwert und Kulturfaktor unbedingt lebendig und ein gewaltiger Faktor für unsere eigene humanistische Kultur sei. Es ſei nichts weiter als heute z. B. ein Weiter leben Griechenlands in uns. Und man war peinlich berührt, wenn andere Leute darauf hinwiesen, daß das im günstigsten Falle eine Selbstttäuschung ist. Das, was heute unter uns an humanistischen Gedankengängen weiterlebt, das ist ein Ragout fin, bestehend aus Pergamenten mit griechischen Schriftzügen aus schönen Statuen und in erster Linie aus lebendigen Vorstellungen, Wünschen, Sehnsüchten, Hoffnungen von Menschen unserer Zeit. Das Weiterwirken solcher . Werke ist eben gebunden an das Weiter leben der Menschen , aus denen sie wurzeln, für die sie wurden, und es ist nicht möglich, von einem solchen abstrakten Sein und einem solchen bedingungslosen ewigen Leben irgendwelcher geistigen Werte zu sprechen, zu behaupten, daß das Nicht-mehr-gebunden-sein an Mensch und Volk seine ewige Dauer behielte. Es entsteht dann die zweite Frage : Sind wir heute innerlich dasselbe wie die Menschen , die wir biologisch unsere Vorfahren nennen müſſen, vor 1000 oder 2000 Jahren waren oder nicht ? Besteht eine solche Gemeinsamkeit , eine solche Kontinuität der inneren Haltung, innerhalb eines Volkes durch die Geschichte hindurch? Oder sollte es nicht vielmehr to jein, daß große Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte innerhalb des Volkes vor sich gehen, die das innere Gesicht dieser Nation völlig wandeln : Wir pflegen ja heute durch die Luft zu sprechen ohne Draht über die Erde, wir sehen in wenigen Monaten oder Jahren Dinge, die weit von hier vorgehen, wir haben feine Zeit mehr, wir werden gehegt, geschoben. Wir haben äußerlich und innerlich tausend Dinge gelernt, die noch vor hundert Jahren uns nicht im entferntesten bekannt waren. Sind wir bei alledem nicht völlig andere Menschen als die Menschen vor 100 Jahren oder gar 1000 Jahren ? Diese Frage ist nur zu begreifen und zu beantworten, indem wir auf die Abhängigkeit der Form des Menschen, in törperlicher wie geistiger Art von den Gesezen der Erblichkeit hinweisen. Denn steckt nicht im Grunde hinter der Meinung, daß die gewaltige Umänderung der Umwelt auch eine Änderung des Menschen herbeiführen müßte, steckt nicht doch hinter der Überzeugung, daß die Umwelt überhaupt die lebendigen Wesen prägt? Damit steht die Milieu-, die Umweltslehre in ihrer kraſſen und orthodoxen Form, wie sie anfangs oder Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgearbeitet wurde, der Auffassung gegenüber, die Voraussetzung für das rassische Denken unserer Tage ist! Wir müssen erkennen, daß nicht das Jahr-
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14. Januar 1936 hundert mit all ſeinen materiellen und ideellen Einflüssen den Menschen prägt, sondern daß die Prägung dieses Menschen abhängig ist von den erblichen Anlagen. Weil aber die erblichen Anlagen ausschließlich abhängen von der Folge der Generationen, von den Gliedern in der Kette der Generationen, deswegen ist es gewiß, daß zeitliche und irgendwie umweltbedingte Einflüsse irgendwelcher Art niemals den Charakter und das Wesen eines Volkes durch die Geschichte hindurch wesentlich zu verändern vermögen. Das Oberflächlichste auf dieser Welt kann für alle Menschen der Erde verbindlich sein, was aber in die Tiefe geht , wird eben, weil Tiefe die Mannigfaltigkeiten raſſi= scher, von Natur erblich bedingter Formen darstellt, zwangsläufig verschiedene Gesichter an= nehmen können , je nach der Art Mensch , zu der es spricht und für die es gelten soll. Wenn wir deshalb heute in allen Fragen ge= rade des geistig-ſeelischen Lebens die Besinnung auf die rassische Eigenart der Menschengruppen fordern, dann ist es eine Forderung, die zugleich der inneren Vertiefung und der Ermöglichung des inneren Ernstes dient. Was allen Menschen gleich sein kann, das kann nur oberflächlich und damit am Ende für alle gleich bedeutungslos sein. Was aber für Menschen und Menschengruppen auf dieser Welt innerster und wertvollster Beſik ſein und werden soll, daß muß dann freilich der besonderen Art dieser Menschengruppe sich anpaſſen und das muß diese Menschengruppe aus sich herausholen und muß es nach den Gesehen ihres Stils und nach der Überlieferung ihrer Eigenart formen. Sie kann es nicht abschreiben aus Zeiten oder Völkern , die andere Prägungen, d. h. anderen Blutsgesehen ihr Dasein verdanken ; sie muß diese Selbständigkeit der Prägung ihrer legten seelischen Werte fordern, nicht weil sie übermütig glaubt, allein wahre Werte zu verkörpern , sondern weil sie weiß , daß es Werte eben lehter Art für mich nur innerhalb meiner eigenen Rasse , meines eigenen Blutes und meiner eigenen Stil und Denkgeseze giót. Da sie freilich bloß für mich zu gelten brauchen , so kann ich nicht erwarten, daß die andere Welt draußen sie annimmt ; genau so wenig aber, wie ich der anderen Welt zumuten darf, daß sie mir etwa ihre Gesetze aufzwingt und aufzwingen darf.
Dr. Leh sprach in der Schulungsburg Erwitte NSK Erwitte, 14. Januar. Reichsleiter Dr. Len , der am Mittwoch, an der Erinnerungsfeier für die lippischen Januar wahlen 1933 in Detmold teilnehmen wird und Dienstag mittag in Bradel eintraf, besuchte am Dienstagnachmittag überraschend die Reichsschulungsburg der N.S.D.A.P. und D.A.F. Erwitte. Diese Schulungsburg, die am 24. November des vorigen Jahres ihrer Bestimmung übergeben worden iſt, führt zurzeit den zweiten Lehrgang mit etwa 200 Teilnehmern aus allen Gauen des Reiches durch. Dr. Ley nahm in der Schulungsburg mit seiner Begleitung bis zum Mittag Aufenthalt und sprach am Nachmittag vor den Teilnehmern des Lehrganges in einer einſtündigen Rede.
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NGK
Volk
und
Bauer
Conderbienfi Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
Mzehrfreiheit nicht
ohne
Nahrungsfreiheit Nationalsozialiſtiſche Gemeinſchaftsaufgaben auf der Grünen Woche
NSK Fast ein Jahr ist vergangen, seit dem deutschen Volke vom Führer die Allgemeine Wehrpflicht wieder geschenkt wurde. Der Ges danke der Wehrfreiheit hat seitdem wieder praktische Bedeutung für das gesamte völkische Leben unseres Volkes erlangt. Die materiellen Aufgaben, die beim Aufbau unserer neuen Wehrmacht, die den äußeren Ausdruck der wiedererlangten Wehrfreiheit darstellt, zu lösen find, sind damit im lezten Jahre tennzeichnend auch für alle Gebiete des deutschen Wirtschaftslebens geworden. Schon aus diesem Grunde wird der Besucher der diesjährigen Grünen Woche, die vom Berliner Messe- und Ausstellungsamt in der Zeit vom 25. Januar bis 2. Februar 1936 am Kaiſerdamm veranſtaltet wird, von den vom Reichsnährſtand aufgebauten Lehrschauen der Sonderschau „Wehrhaftes Bauerntum “ ganz be= sondere Beachtung schenken. Hier wird gezeigt, wie schon in frühgeschichtlichen Zeiten der Germane, der in erster Linie Bauer war, sich durch wehrhafte Haltung auszeichnete. Dabei tritt gerade die friedliche Seite des Wehrgedankens in den Vordergrund , die ja auch heute für die nationalsozialiſtiſche Bauernpolitik, unsere Wirtschafts- und Staatspolitik überhaupt kennzeichnend ist. Alle die großen Ziele, die hier gesteckt sind, können nur im Frieden geschaffen werden. So war es auch beim germanischen Bauern in der Frühzeit unserer Geschichte. Kriege zerstörten stets die friedlichen Arbeitsmöglichkeiten auf der von den Vätern ererbten Scholle. Deshalb war der Bauer von jeher ein Garant des Friedens. Ebenso selbstverständlich betonte er aber stets den Wehrgedanken. Stets hat ein Bauernvoll wie die Germanen seine gesamte waffenfähige Mannschaft in der Waffenhandhabung geübt und im Ertragen von Anstrengungen gestählt. Wenn der Bauer Angriffskriege ablehnt, so war er doch stets bereit, seine Scholle auch unter Einsatz seines Lebens und seines Besizes zu verteidigen. Dabei bewährten sich gerade die Bauernheere als ausgezeichnete Krieger. In den Stürmen der Völkergeschichte, von denen die germanischen Siedlungsgebiete stärker als andere heimgesucht wurden, haben sich besonders die germanischen Bauernvölker als Träger eines wehrhaften Friedens erwiesen. Dem äußeren Frieden muß aber der innere entsprechen. Die Lehrschau zeigte deshalb, wie beim wehrhaften germanischen Freibauerntum die Sippe gleichzeitig Wehrverband wie Bluts-, Rechts- und
Kultverband ist. Wir finden dort Darstellungen der germanischen Wehrverfassung und germanischer Verteidigungswerke, Modelle einer germanischen Wagenburg, eines grabenumwehrten Bauernhofes vom Niederrhein ſowie von ſächsischen Volksburgen. Gerade diese Darstellungen werden heute bei dem steigenden Intereſſe für das Leben unſerer Vorfahren für alle Besucher aus Stadt und Land Neues und Wissenswertes bringen. Es wird aber auch gezeigt werden, wie mit der Zerstörung der bäuerlichen Freis heit des Bauern Wehr errichtet wurde. Er mußte sein Wehrrecht an den Ritter abtreten, weil er unter fremdem Recht verarmt war. Hand in Hand damit ging die Auflöſung der germanischen Volksverſammlungen und Sippenverbände. Am längsten finden wir die Kämpfe freier Bauern um ihr altes Wehrrecht noch in Dithmarschen , Stedingen , Fries = land und der Schweiz. Zu einem späteren Zeitpunkt noch waren die Bauernkriege ein Zeichen dafür, daß der bäuerliche Wehrwille auch nach Entziehung des ursprünglichen Wehrrechtes lebendig blieb. In neuerer Zeit entſtand mit dem Aufkommen stehender Heere aufs neue die Verbindung von Bauer und Soldat. Unter dem Großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen, griff das preußische Heer zum ersten Male wieder bewußt auf den Bauern zurück. Seitdem sind Bauerntum und Heer untrennbare Begriffe in der brandenburgischpreußischen Geschichte gewesen. In vollem Umfange wurde das deutſche Bauerntum durch die von Scharnhorst durchgeführte Allgemeine Wehrpflicht wieder wehrhaft. Auch der vom Zwischenreich übernommene Versailler Schmachfrieden, der uns das erste Recht des Mannes, die Wehrfreiheit, nahm, hat an der Wehrhaftigkeit des Bauern nichts geändert. Dies kam besonders darin zum Ausdruck, daß die nationalsozialistische Erhebung ge = rade in den schwierigsten Monaten ihren stärksten Rückhalt auf dem Lande fand. Erst in diesen Tagen, als man der dreijährigen Wiederkehr des Tages der Lipper Wahlen gedachte, wurde wieder daran erinnert, daß die Überwindung der Krisenmonate von 1932 und damit der Auftakt zu neuen Erfolgen und ſchließlich zum Endſiege von einem der am stärksten bäuerlichen Gebiete Deutschlands ausging. In der neuen Wehrmacht steht der Sohn des Bauern neben dem des Arbeiters, Beamten oder Angestellten.
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NSK Folge 11
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Hier tragen alle Schichten unseres Volkes gleichmäßig die Ehrenpflicht des Wehrdienstes.
Mittelbar fällt aber der deutschen Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit eine wichtige Sonderaufgabe zu, die untrennbar mit dem materiellen Aufbau unserer Wehrfreiheit verbunden ist. Dies ist die Aufgabe, unser ge= samtes Volt nach Möglichkeit hinsichtlich der Nahrungsversorgung und, soweit es die natürlichen Bedingungen zulassen, auch bei der Rohstoffversorgung unabhängiger zu machen. In den Sonderschauen „ Erzeugungsschlacht“ und ,,Marktordnung" werden diese Aufgaben im einzelnen so dargestellt, daß sie in erster Linie dem Städter ein Bild von der umfaſſenden Tätigkeit vermitteln, die im Rahmen der nationalsozialistischen Bauernpolitik auf allen Ge= bieten der deutschen Landwirtschaft geleistet wird. Das Werk kann niemals gelingen, wenn nur einzelne von der Notwendigkeit der zu lösenden Aufgaben überzeugt sind. Es genügt
Zwei
14. Januar 1936 aber auch nicht, wenn man glaubt, der Landwirtschaft allein die Lösung dieser Aufgaben überlassen zu ſollen. Gerade die Sonderschau ,,Marktordnung" zeigt, wie die in der „Erzeugungsschlacht“ dargestellten Ziele nur erreicht werden können, wenn das deutsche Volt in seiner Gesamtheit als Verbraucher auf die natürlichen Gelegenheiten Rüdsicht nimmt. Deshalb können die deutschen Verbraucher, insbesondere die Hausfrauen, zur Nahrungsfreiheit und damit auch zur Wehrfreiheit beitragen, wenn sie bei ihren Einfäufen in erster Linie diejenigen Nahrungsmittel berücksichtigen, welche die deutsche Heimatscholle im Hinblick auf die jeweilige Jahreszeit hervorbringt. Wenn die Grüne Woche allen ihren Besuchern die Erkenntnis von der Verbundenheit dieser wichtigen Aufgaben der nationalsozialiſtiſchen Aufbauarbeit vermittelt, dann wird sie ihr Ziel erreicht haben. K. H.
Milliarden
müſſen
Reichsmart
gerettet
werden !
Auch Schädlingsbekämpfung und Vorratsschutz ſind Aufgaben der Erzeugungsschlacht
NSK In harter unermüdlicher Arbeit versucht der Bauer Jahr für Jahr neue Erzeugnisse zu schaffen, Erzeugnisse, die um so notwen= diger find, als sie die Grundlage bilden für die Erhaltung des menschlichen und tierischen Lebens überhaupt, nämlich die Futter- und Nahrungsmittel . Jeder weiß, daß die deutsche Landwirtschaft heute noch nicht soweit ist, daß fie den Bedarf an diesen Erzeugnissen im eigenen Lande zu decken vermag . Die fehlenden Mengen im Inlande hervorzubringen, muß aber im Hinblick auf die Nahrungsfreiheit , die wieder eine Voraussetzung für die politische Freiheit ist, unbedingt angestrebt werden ; deshalb wurde die Erzeu gungsschlacht eingeleitet und der Bauer hat bereits im ersten Jahre dieses Kampfes bewiesen, daß er bereit ist mitzuarbeiten . Nun sind aber nicht nur die Landwirtschaft und das ganze deutsche Volk Nuznießer dieſer Erzeugnisse, sondern hinzu kommt noch ungeheure Heer der Nagetiere, Insetten , Pilze und Bakterien, die ebenfalls von diesen Produkten ernährt sein wollen, die also einen Teil der bäuerlichen Erzeugnisse für sich beanspruchen und ihn daher der Verwertung durch Mensch und Nuttier entziehen, ohne dafür irgendwelchen Nutzen zu schaffen. Der Schaden, den diese Schmarozer allein den Pflanzen und Vorräten zufügen, ist unge= heuer. Denn dauernd sind unsere Kulturpflanzen von den Angriffen schädlicher Insekten, kleiner Pilze, unsichtbarer Bakterien, raumbeanspruchender Unkräuter und anderen Schädlingen bedroht. Selbst wenn die Früchte be= reits geerntet und in die Scheuern, Mieten und Speicher gebracht sind, befinden sie sich noch längst nicht in Sicherheit. Denn hier war-
ten wieder neue Schmaroßer, um sich an den Vorräten gütlich zu tun. Und schließlich weiß jede Hausfrau, daß die Lebensmittel noch nicht einmal in der Speisekammer vor Ratten und Mäusen, vor Käfern und Larven, vor Pilzen und Bakterien (Verderben und Fäulnis ) ge= ſchüßt sind, daß Motten Kleider und Gewebe zerfressen und andere Insekten in Wände und Möbel eindringen. So ist es tein Wunder, daß der Schaden dieser Lebewesen jährlich insgesamt auf zwei Milliarden RM. oder auf rund 15 v . H. der gesamten Pflanzenproduktion geschätzt wird , eine Summe, unter der man ſich infolge ihrer enormen Höhe nur wenig vorzustellen vermag. Es sei daher erwähnt, daß der Bauer jeden fünften Apfel, jede 12. Bohne, jeden 10. Zentner Weizen und jeden 13. Zentner Kartoffeln diesen Schädlingen opfern muß. Allein die Pflanzenkrankheiten vernichten von den wichtigsten Kulturen auf dem Acker und im Garten 10,8 v. H. der Gesamternte 860 Mill. RM., die tierischen Schädlinge 7,8 v . H. = 620 Mill. RM. und das Unkraut vermehrt diese Verluste um weitere 600-700 Mill. RM. Festgestellt wurde, daß im großen Durchschnitt das Unkraut den Ertrag je Hektar um drei Doppelzentner Getreide verringert. Hin und wieder kann ein einzelner Schädling derartig gefährlich werden, daß er die geſamte Ernährung eines Volkes gefährdet, wie wir es 1916 erlebten , als die Kartoffelfäule, deren Urheber ein unscheinbarer Pilz ist, ein Drittel der Gesamternte an Kartoffeln vernichtete, was dann zu dem berüchtigten Kohlrübenwinter führte, der Schäden zur Folge hatte, von denen unser Volk sich bis zum Kriegsende nicht erholt hat. Nach dem Kriege breitete sich dann ein
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RSK Folge 11 neuer Feind in den Getreidespeichern aus, der Korntäfer , der jährlich für etwa 100 Mill. Reichsmart Getreide und Getreideerzeugnisse vernichtet. Auf gleicher Höhe werden die Verluste geschätzt, die die Obst made dem deutschen Obstbau und die die Reblaus , der Meltau und die Sauerwürmer dem Weinbau zufügen. Ein Feldmäusepaar mit rund 300 Nachtommen gebraucht zu seiner Ernährung jährlich nicht weniger als 18 3entner Getreide, und jede Ratte vernichtet Werte von 5, — RM. Durch Fellentwertung und Mindererträge an Milch und Fleisch verursacht die Dassel-
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fliege in der deutschen Rinderzucht jährlich Schäden von 70 Mill . RM. Die ungeheure Anzahl der Schädlinge und ihre verschiedene Lebensweise machen den Kampf gegen sie außerordentlich schwer. Die Erzeugungsschlacht fordert Bauern und Gärtner auf, mitzuarbeiten, um die Verluste des Volksvermögens durch diese Schädlinge so weit wie irgend möglich zu verhindern. Auch die Schäd= lingsbekämpfung und sachgemäßer Vorratsschutz find Wege zum endgültigen Ziel : die Erringung der deutschen Nahrungsfreiheit ! Dr. K. Schünemann.
Bodenverbundenheit –
quelle
der
NSK Der Charakter des deutschen Menschen ist bodenverbunden. Der Gegenſaz, zu dieſer Verbundenheit mit dem Boden ist das Nomadentum, das wir in den einzelnen Völkerſchaften aſiatiſchen Ursprungs stark ausgeprägt finden. Für Deutschland ist die enge Verbindung zur Scholle ausschlaggebend für die Entwidlung kulturelle geworden. Gleichzeitig läßt sich aus den geschichtlichen Erfahrungen die Erkenntnis ableiten, daß immer dann, wenn diese Bindung zum Boden verloren gegangen iſt, das deutſche Volk einem Verfall entgegenging. Es kam dann nur immer darauf an, welche Kräfte stärker waren, diejenigen, die die alte Bindung lösen wollten oder die, die instinktmäßig sich an den Boden der Väter flammerten. Die Erfahrungen der neuesten Zeit sind uns allen ein sprechendes Beispiel. Innerhalb von 100 Jahren sind über 4,3 Mill. Morgen Land , das von Bauern bestellt wurde und sich von Generation zu Generation vererbt hatte, in die Hände des Großgrundbesizes übergegangen. Alles die Folge einer volksschädlichen liberalistischen Einstellungsweise ! 50 000 bis 60 000 bäuerliche Betriebe hätten auf diesem Land eine Lebensmöglichkeit gehabt . Im Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde auf Grund der zahllosen Klagen, die über die Lage des Bauern= standes geführt wurden, die Bauernbefreiung eingeleitet. Durch die verhängnisvolle Gesetzgebung Hardenbergs ist dieses Befreiungswerk verfälscht worden und wirkte ſich ſo ſtatt zum Vorteil, mehr zum Nachteil des Bauerntums aus. Aus Bauern wurden besiglose Landarbeiter, die im Dienste des Großgrundbesizes standen: 1867 1804 Bauern 25 v. H. 38 v. H. 5 v. H. 10 v. H. Eigenkätner Landarbeiter . 20 v . H. 41 v. H. Aus Bauernland wurden Großbetriebe, die Bindung zum Boden war gelöst. Der Großgrundbesig mit seiner Auffassung vom Boden als Ware mobilisierte die Scholle. So befanden sich gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts von den ursprünglich dem Adel gehörigen Gütern in den östlichen Provinzen Preußens nicht weniger als 64 v. H. in bürgerlicher Hand.
Kraft-
Nation Verfolgen wir einmal den Besitzwechsel bei land- und forſtwirtſchaftlichen Grundstücken, so ergibt sich, daß gerade durch den Kauf bei den Großbetrieben der Boden weit öfter in fremde Hände überging als bei den Bauernbetrieben, trogdem ja durch die Wandlung im Recht während des 19. Jahrhunderts beide gleich , gestellt waren. So ergibt sich für die Provinz Brandenburg für die Zeit von 1896 his 1899 folgendes Bild : Von 100 dem Besizwechsel unterworfenen land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken gingen nach Ausscheidung der Parzellierungen über : durch Kauf durch Erbgang in der Größen= Reg.-Bez. Reg.-Bez. Reg. Bez. Reg.-Bez. tlaffe Potsdam Frankfurt Potsdam Frankfurt 2- 5 ha 36,1 34,8 63,9 62,2 5- 20 ha 57,9 42,1 50,7 49,3 20-50 ha 65,2 66,2 33,8 34,8 50-100 ha 53,9 68,8 31,2 46,1 100-200 ha 67,9 32,1 55,0 45,0 31,7 55,7 68,3 200 ha u . darüber 44,3 Besonders stark ist die Zahl der bäuerlichen Betriebe, die durch Erbgang ihren Besizer wechselte, gegen die Zahl der Großbetriebe. Der Bauernbetrieb vererbte sich vom Vater auf den Sohn, Generationen hindurch war der Hof die Lebensquelle für eine Familie. Aus dieser festen Bindung zur Scholle, die nicht abriß, entwickelte sich der Sippengedanke, auf dem sich das kulturelle Leben in der Frühzeit aufbaute. Durch die Entwicklung in den lezten Jahren , der Nachkriegszeit, wurde die Bindung des Bauern zur Scholle in immer zunehmendem Maße gelöst. Hatte der größte Teil der Bauern ein Jahrhundert lang, trozdem ihm das Recht eine Mobilisierung des Bodens ermöglichte, an der Scholle festgehalten, so mußte der Bauer jezt unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse den Hof der Väter verlassen . Eine Abwanderung großen Stils vom Lande in die Stadt sezte ein, Deutschlands bäuerliche GrundAus diesen lage drohte verlorenzugehen. Gedanken heraus wurde das Erbhofgesetz geschaffen, das alte Rechtsgrundsätze wieder zur Geltung bringt, das die Gewähr für einen ewigen Bestand eines deutschen Bauerntums sichert. Die Bindung zur Scholle ist wieder geschaffen worden.
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtr. 88
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NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 11 Einheitliche Kulturarbeit von Partei
und Hitler-Jugend Gemeinsames Feierstundenmaterial in den Vorschlägen der Reichspropagandaleitung und des Kulturamtes zur Feiergestaltung
NSK Das Kulturamt der Reichsjugendführung ist daran gegangen, in Gemeinschaft mit dem Kulturamt der Reichspropagandaleitung die für eine wirklich nationalsozialistische Kulturgestaltung notwendigen Unterlagen zu schaffen. Partei und Hitler-Jugend wollen durch diese Zusammenarbeit fundtun, daß es heute nur ein gemeinsames Streben und ein gemeinsames Ziel geben darf. Sie findet darin ihren Ausdrud, daß das Kulturamt der Reichspropagandaleitung und das Kulturamt der Reichsjugendführung gemeinsam die Vorschläge zur nationalsozialistischen Feier gestaltung bearbeiten und herausgeben. Diese Vorschläge erscheinen im Eher-Verlag, und zwar monatlich. In diesen Tagen ist die erste Lieferung des neuen Jahres erschienen. Für die Führerschaft der H.3. und der Führerinnenschaft des B.D.M. ist der in ihr enthaltene genaue Gliederungsplan des Materials von Wichtigkeit. Die Vorschläge der Reichspropagandaleitung und des Kulturamtes der Reichsjugendführung für die nationalsozialistische Feiergestaltung sind nach folgenden Gruppen unterteilt : Neben grundsäglichen Richtlinien, Aufsätzen und Bekanntmachungen finden wir eine „ Warnungstafel", wo alles das verzeichnet wird, was einer nationalsozialistischen Kulturarbeit zuwider läuft. Eine umfangreiche Gruppe heißt ,,Unsere Dichtung", im engen Zusammenhang damit eine vierte Gruppe ,,Im Sprechchor". Es schließen sich an die Gruppen Führerworte aus Rede und Schrift", „ Deutsche Merkworte aus der Vergangenheit", Im Kameradschaftskreis", ,,Scherz und Ernst im Spiel", Theater und Freilichttheater",,,Der Film",,,Der Rundfunk", ,,Volkslied und Volkstanz",,,Lieder der Front", „Alte und neue Märsche", Feiermusik für Blasorchester", Trompeten-, Fanfaren- und Spielmannsmusik",,,Kameraden musizieren", Feiermusik für großes Orchester", „ Chorlieder zur Feier", Größere Werke der Musik“, „ Künst lerische Formgebung",,,Raum- und Playgestaltung“, „ Architektur und Plastik“, „ Graphik und Malerei". Im Anhang finden wir Besprechungen und Randbemerkungen. Es muß die Aufgabe eines jeden Führers und einer jeden Führerin in H.3. und B.D.M. sein, sich an Hand dieser Vorschläge mit der Entwicklung unserer jungen neuen Kultur vertraut zu machen. Die Vorschläge sind monatlich für 20 Pfennig zu beziehen , so daß der Bezug der gesamten Führerschaft mög-
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14. Januar 1936 lich ist. Die einzelnen Lieferungen der Vor schläge werden in einer besonderen Sam mel mappe zusammengefaßt, die auch in diesen Tagen im Eher-Verlag herausgekommen ist und nur 70 Pfennig kostet. In seiner Bekanntgabe an die Hitler-Jugend gibt Obergebietsführer Cerif in der ersten Folge der Vorschläge seinem Wunsch Ausdruck, daß dieses Material dazu beitragen möge, das fulturelle Leben der Nation zu fördern und ihm die ganze Kraft der Jugend zuzuleiten.
Kulturkundgebung der Danziger H.J.
NSK Unter Mitwirkung des Kulturamtes der Reichsjugendführung und der Rundfunkspielschar des Deutschlandsenders, die sich mit 90 Teilnehmern auf eine Danzig-Fahrt begibt, führt die Danziger Hitler-Jugend am Sonnabend, dem 25. Januar, um 20 Uhr, in Danzig eine Kulturkundgebung durch, der nach dem politisch richtunggebenden Besuch des Reichsjugendführers besondere Bedeutung beizumessen ist. Im Mittelpunkt dieser Kundgebung steht eine Rede des Obergebietsführers Cerff. Ein reichhaltiges musikalisches Programm wird die praktische Kulturarbeit der Hitler- Jugend unter Beweis stellen. Die Teilnehmer der Rundfunkspielschar, unter Leitung von Wolfgang Stumme, setzen sich aus 35 Mädeln, 15 Instrumentalisten, 15 Jungvoltjungen und 25 Hitlerjungen zusammen. Das musikalische Programm bringt eine Hamburger Tafelmusik von Gerhard Maaß, die Durchführung eines gemeinsamen Volksliedsingens, wie es die Hitler- Jugend bisher schon in zahlreichen Städten, besonders in Grenzgebie ten, durchgeführt hat, eine Musik für Blockflöten, ebenfalls von Gerhard Maaß, und die Aufführung der Kantate ,, Das Jahr überm Pflug" von Hans Baumann, mit der Musik von Spitta. Die Kulturkundgebung wird auf den Rundfunk übertragen.
550 000 RM. überschritten Die „ Goldenen Bücher" des W.H.W. in Pommern NSK Stettin, 14. Januar. Am Donnerstag haben die in die „ Golde = nen Bücher" des W.H.W. Pommern bisher eingezeichneten Beträge die Summe von rund 554 000 RM. erreicht. Es geht jetzt also auf das 6. Hunderttausend zu. In wenigen Tagen schon wird die Zeichnungssumme in den „ Goldenen Büchern" um 200 000 RM. höher sein , als die des „ Goldenen Buches" im Winterhilfs= werf 1934/35.
Nationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtans grift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m.· b. H., Zentralverlag Der RS D. A. P.. München Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmertraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Postschedkonto München 113 46) zu richten
VarteiKorrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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RSK Folge 12
15. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Lippe
Vorabend
NSK Ganz Lippe stand anläßlich der vor drei Jahren in diesem Lande geschlagenen Entscheidungsschlacht im Zeichen des traditionellen Erinnerungstreffens, an dem alle Kämpfer, die jene für Deutschlands Schicksal ſo bedeutsame Wahl miterlebt haben, teilnahmen. Über die, politische und geschichtliche Bedeutung dieſer Wahl ist viel geschrieben worden. Ihr Ergebnis sollte nach dem Rückschlag vom 6. November 1932 und dem ungünſtigen Ausfall der thüringischen Gemeindewahlen den Beweis erbringen, daß die Bewegung wieder in Vormarsch begriffen sei. Der 15. Januar 1933 erbrachte dieſen Beweis in überwältigender der Weise und trug entscheidend zu 14 Tage später erfolgten Machtübernahme bei. Der Führer selbst hat damals in dem fleinen, etwa 120 000 Wahlberechtigte zählenden Lippe in 16 gewaltigen Massen = fundgebungen gesprochen und sozusagen um jeden einzelnen lippischen Volksgenossen gerungen. Zuerst in Böſingfeld und Detmold, dann in Leopoldshöhe, Derlinghausen, Augustdorf, Horn, Hohenhausen, Kalldorf, Schwalenberg, Lage, Lemgo, Lipperode, Schlangen, Barntrup, Blomberg und schließlich in Bad Salzuflen. Von überall strömten wie heute die Massen zusammen, um den Führer zu hören und durch die Macht seiner Persönlichkeit die nationalsozialistische Idee zu verstehen.
Späte
der
Revolution
fanden Neben den Führerkundgebungen gleichzeitig im ganzen Lande Abend für Abend Massenversammlungen mit maßgebenden Führern der Partei statt. Unsere Redner sprachen in allen Städten und in den kleinsten Dörfern. So beispielsweise Dr. Goebbels in Herrentrup, Kirchdonop und Mosebed, Dr. Frid in Schlangen und Bad Salzuflen, Darré in Hohenhauſen und Schwalenberg, Göring in Detmold und Bad Salzuflen, Kerrl in Lage und Schieder, Ruſt in Horn, Hohenhausen und in vielen anderen Orten. Außer diesen Versammlungen wurde ganz Lippe von allen möglichen Arten unserer Prodie sogenannten paganda erfaßt, wobei Hauswerber erinnert sei, die in der kleinsten lippischen Bauernkate für die Idee des Natio= Viele unserer Volksnalsozialismus warben. genossen, die das Lipperland vorher nur aus Prospekten der Verkehrsvereine, aus Postkartengrüßen oder sonstwie vom Hörensagen kanrten, haben während des lippischen Wahlkampfes das schöne Land der roten Rose schäzen und lieben gelernt. Sie haben manch unvergeßliches Erleb nis aus dem Wahlkampf mitgenommen und sind glücklich, unter dem Führer jene Schlacht ge= schlagen zu haben, die für den Aufstieg am Vorabend der RevoDeutschlands lution --- entscheidend war.
Einsicht
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,,Französisches Gold für den Krieg der Komintern " bemerkenswerte italienische Pressestimme del Turiner NSK Die „ Gazzeta Popolo" veröffentlicht unter der oben zitierten Überschrift einen Leitartikel, der in ausgezeichneter Weise das Thema Bolschewismus behandelt und an die Adresse Frank reichs gerichtet ist. Das oberitalienische Blatt bezeichnet den Bolschewismus als „ das
>> Eine
Trojanische Pferd in der bürgerlichen und kapitalistischen Organi sation des Völkerbundes", innerhalb dessen Sowjetrußland zielklar auf Zerstörung und Krieg hinarbeite, indem es durch Anfachen des Feuers der Sühnemaßnahmen „ den Konflikt von Afrika nach Europa zu übertragen" trachte.
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Mostau wünsche nach dem erwähnten Leitartikel von der verhaßten französischen Bourgeoisie Gold zur Fortführung seiner Propaganda für den sozialen Umsturz zu erhalten. Frankreich habe vor dem Weltkrieg das zaristische Rußland finanziell für ſeine Aufrüstung gegen Deutschland unterſtüßt und ſei jezt gewillt, dem bolschewistischen Rußland für den gleichen Zweck Gelder zur Verfügung zu stellen, aber der Sowjetstaat „benutze das franzö s i s ch ce Gold zur Durchführung der revolu = tionären Pläne der Komintern und den Sanktionismus zur Entfesselung eines Krieges in Europa". Soweit die Stoßseufzer der Turiner Zeitung. Auch wenn wir uns mit der politischen Er tenntnis dieses Blattes durchaus identifizieren, sehen wir uns zugleich gezwungen, einmal die Frage aufzuwerfen, warum denn bei der Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund so wenig derartige Urteile zu hören waren, und warum sich fast alle in Genf vertretenen Staaten so freundschaftlich für den Einzug Moskaus in die Völkerbundsstadt eingesetzt bzw. schamvolles Schweigen bewahrt haben. „ Spät kommt ihr , doch ihr kommt . . .“ Wir werden immer wieder an den bekannten Brunnen erinnert, der erst geschlossen wird, nachdem das Kind hineingefallen ist.
Deutsche
das Herz
15. Januar 1936
Man muß sich darüber im klaren sein, daß das erwähnte italienische Urteil zwar objektiv ist, aber natürlich in der gegenwärtigen Situation nicht mehr als exkluſiv objektiv in der Welt aufgefaßt werden wird, da ja Italien zu einem Kontrahenten eines völkerrechtlichen Streites geworden ist, der zum Teil in Genf ausgefochten wird. Italien macht eben jezt seine besonderen Erfahrungen mit dem Völkerbund und kommt über ihn zu Urteilen , die es unter anderen Umständen vielleicht nicht gefällt hätte. Jede Medaille hat ihre zwei Seiten. Kritik wirkt immer um so überzeugender, je weniger man mit dem Odium der Parteilich teit belastet ist. Da sich aber inzwischen die Gefahr bolschewistischer Zerstörungspläne langsam herumzu= ſprechen beginnt und die „ Gazzeta del Popolo“ trok der besonderen Umstände, unter denen sie zu ihrem Urteil gelangt ist, durchaus richtig liegt, ist ihr Beitrag zu dem Kapitel Genf und Bolschewismus, Paris und Moskau usw. , immerhin bemerkenswert genug, um von deutscher Seite regiſtriert zu werden. Die nationalsozialistische Auffassung von Moskau und ſeiner Komintern seht sich schrittweise durch, weil die Einsicht und Erkenntnis aller = orten zu dämmern beginnt. Dr. Bn.
Gildehäuſer
des baltiſchen
Deutſchtums
Geschichtliche Betrachtung zu den lettiſchen Enteignungsgesetzen NSK Die tragische Geschichte des deutschen Voltes, bedingt durch die Schwäche des Reiches 500 Jahre hindurch, hat es gewollt, daß nicht nur wertvolle Blutströme in fremde Länder floſſen, um dort langsam zu verſiegen, sondern fie hat auch bewirkt, daß ein Drittel aller Deutschen außerhalb der Reichsgrenzen wohnt. So ist es kein Wunder, daß wir in kleineren oder größeren Zeitabständen immer wieder den Notſchrei einer deutschen Minderheit in einem fremden Staat vernehmen müſſen — trok aller Minderheitenrechte. Aber, das deutsche Volk ist wach, es lebt mit seinen Brüdern im Ausland ! Die zu Beginn dieses Jahres veröffentlichten Wirtschaftsgesete Lettlands (es handelt sich um Gesetze über die Errichtung eines staatlichen Wirtschaftsrates, die Errichtung einer Handwerkskammer, und um die neue Faſſung des Gesezes über die Handels- und Induſtriekammer) haben daher einen starken Widerhall in der deutschen Öffentlichkeit ausgelöst. Wenn die Gesetzgeber auch nur beabsichtigen, die Wirtschaft Lettlands einheitlich nach neuen Gedanken aufzubauen ; die sofortige Einsetzung von Liqui datoren für die Große und Kleine Gilde in Riga hat auch die Optimisten gelehrt, was die Gesetze bedeuten. Einen Schlag gegen das Deutschtum ! Die Muflösung der Großen Gilde, der Kleinen Gilde und evtl. auch des
Rigaer Gewerbevereins, die innerhalb einer Frist von drei Monaten unter Einziehung ihres Eigentums durch den Staat zu erfolgen hat, bringen eine folgenschwere Schwächung des Deutschtums in Lettland in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht mit sich. Wir müssen schon in die Geschichte des Deutschtums im Baltenland schauen, wenn wir die Bedeutung der Gilden und Gildehäuſer als Lebensausdruck dieser deutschen Volksgruppe auch in der Gegenwart verstehen wollen. Der Beginn der Kolonisation in den jezigen Ländern Lettland, Estland und Kurland fällt in das Ende des 12. Jahrhunderts ; Riga wurde 1201 gegründet. Der Strom der Wanderer ging über See ; war doch die Kolonisation außer durch den Gedanken der Mission vor allem durch den Handel nach Rußland veranlaßt. Die Rigaer Kaufleute waren Glieder jener Gemeinschaft , aus der heraus im 14. Jahrhundert die deutsche Hanse erwuchs. Riga blühte infolge seiner günſtigen Lage als Umschlagshafen rasch auf. Sehr früh hören wir von den Gilden, die in die eigenartige Rigaische Stadtverfaſſung eingeglie= dert waren . Im Gegensatz zu der Ratsverfaſſung der meisten andern Städte der Hanse hatte sich in Riga eine Dreistände = Verfassung her-
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ausgebildet . Sie beruhte in der Teilnahme der Gilden, und zwar der Großen oder Kaufmannsgilde, und der Kleinen oder Handwerksgilde, an der Regierung neben Bürgermeister und Rat. Zu wichtigen Beschlüssen mußten die beiden Gilden vorher ihr Einverständnis erklären. Aus der Ältesten-Bank der Großen Gilde wurden die Ratsmitglieder gewählt. Für ihre Zusammenkünfte erbauten sich die Gilden früh ihre eigenen Häuser. Obgleich im 13. Jahrhundert Riga zweifellos schon ein Rathaus besessen hat, so ist doch von den öffentlichen Gebäuden jener Tage außer dem großen Saale im unteren Geschoß des Hauses der Großen Gilde nichts erhalten. Wie Bürgermeister und Rat im Rathaus tagten, ſo berieten die Gilden die vom Rat vor sie gebrachten Angelegenheiten in ihren Gildeſtuben . Daß in den Gildehäusern über die wirtschaftlichen Belange ihrer Gilden verhandelt wurde, ergab sich von selbst, wie sie auch der Mittelpunkt des kulturellen und geistigen Lebens wurden. Neben der Bedeutung, die die Gildehäuser als Siz der verfassungsrechtlichen Gilden hatten, weisen einzelne und bekannte Tatfachen darauf hin, daß sie tatsächlich früh schon der gesellschaftliche Mittelpunkt der beiden Stände waren. Jahrhunderte lang wurden unter vorgeschriebenen Festlichkeiten die Hochzeiten auf der Gildestube gefeiert ; die erste Nacht hatten die jungen Eheleute in der angrenzenden ,,Brautkammer" zu verbringen. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts an war Livland und damit, trok zähesten Widerstands, sehr bald auch Riga ein Teil Polens und Schwedens, und dann endlich Rußlands. Im Zusammenhang mit der Entnationa lisierungspolitik der Russen verloren 1887 die Gilden ihren verfassungsrechtlichen Charakter. Doch trotz der geänderten Rechtsverhältnisse haben sie ihre Bestimmung nicht völlig eingebüßt, denn sie haben weiterhin eine große Zahl privater deutscher fultureller und sozialer Einrichtungen verwaltet. Dadurch hat der Zusammenschluß der Bürgerschaft, gerade seit-
Soziale Jugendarbeit
NSK Die Vorbereitungen zur Erneuerung des Jugendschutes in Deutschland sind bereits be trächtlich weit gediehen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem in Deutschland verschiedene wichtige Gejezentwürfe fertiggestellt werden, erscheint es zweckmäßig, einmal den Blick über die Grenzen zu richten und die Maßnahmen anderer Staaten zu beobachten, die sich mit dem Arbeitsschutz und der Berufsausbildung der Jugend beschäftigen. Die Beobachtung ist um so fruchtbarer, als sie besonders unter den Gedanken einer Zuſammenarbeit von Jugend und Staat gestellt werden kann. Seit 22 Jahren wird von der nationalsozialistischen Jugend in Deutschland das Berufsausbildungsgesetz verlangt. Seit dieser Zeit werden die sozialpolitischen Vor : aussetzungen der erhöhten Berufsleistung gefordert, zu der sich die Jugend im
15. Januar 1936 dem sie durch die Aufhebung der alten Verfassung politisch entmündigt war, in den Gilden nur noch an Bedeutung gewonnen. In der Kleinen Gilde blieben auch die Handwerksämter noch fortbestehen. Hier wie in der Großen Gilde waren es immer mehr die kulturellen und geselligen Interessen, die in den Vordergrund traten und den Zusammenhalt unter den Deutschen ermöglichten. Die heutigen Gildehäuſer ſind Neubauten des 19. Jahrhunderts in spätgotischen Formen ; es sind aber in geschickter Weise ältere Teile, wie in der Großen Gilde der Versammlungsſaal und die Brautkammer, mit eingebaut worden. Die Eigenschaft der Gildehäuser als kultureller Mittelpunkt brachte es mit sich, daß in ihnen durch die Jahrhunderte auch ein großer Schat künstlerisch und historisch wertvollen Kulturgutes angesam = melt wurde. Hier ſei ſtatt vieler Einzelheiten nur die sogenannte „ Docke“ erwähnt, ein aus Eichenholz geschnigtes und bemaltes Marienbild der Großen Gilde, unter dem stehend der ,,Dockmann", der Sprecher der Gilde, seines Amtes waltete. Mit der Errichtung der lettiſchen Republik wurden die Gilden private, öffentlich anerkannte Vereine. Sie sind neben dem Gewerbeverein der kulturelle Mittelpunkt des gesamten Deutschtums in Lettland. Ihr Wert und ihre Bedeutung für das Deutschtum wuchs besonders, seitdem durch die Agrargeseze der deutsche Adel in Lett = land seinen wirtschaftlichen Rück halt verloren hatte und das Bürgertum Rigas , das sowieso 62 Pro zent der gesamten deutschen Bevölkerung Lettlands ausmacht, das legte deutsche Bollwerk wurde. Denn eine deutsche Bauernbevölkerung hat es ja, wie erwähnt, bedingt durch die Eigenart der Siedlung, in Lettland nie gegeben. Die wirtschaftlichen Geseze treffen das Deutschtum Lett= lands also keineswegs nur wirtschaftlich, son= dern in starkem Maße in ſeiner kulturellen B. B. Selbstverwaltung.
bei
den
Anderen
Reichsberufswettkampf und in der zusätzlichen Berufsschulung bekennt. Wenn der Staat, wie oben gezeigt wurde, dieſe geſetzlichen Vorbereitungen trifft, dann liegt die ſoziale Arbeit der Jugend in derselben Willensrichtung, auf derselben Ebene des politischen Wirtens. Das neue Jahr wird auf dem Gebiet der sozialen Jugendarbeit wesentlich im Zeichen der allgemeinen Berufung und Einfüh = rung der Betriebsjugendwalter stehen. Damit werden die beachtlichen Ansätze, die schon überall bestehen, im ganzen Reich ihren Ausbau erfahren. Während sich also der Staat bemüht, das Vorfeld der Arbeitsleistung seiner Jugend zu säubern und damit allen unteren Treuhände-Kammern und Ver= Dienststellen bände - zur Tätigkeit im gleichen Sinne ver-
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8.8
NSK Folge 12 anlaßt, geht die Jugend daran , unmittelbar im Rahmen des Einzelbetriebes die berufstätigen Jugendlichen zu erfaſſen, damit dem Gemeinschaftsleben zu dienen, den Willen zur Wertarbeit zu pflegen und die allgemeinen sozialpolitischen Leiſtungsvoraussetzungen zu beobachten.
Staat und Jugend begegnen einander, ſie find eine Einheit am Werk. Auch andere Staaten erlassen Schutzgesetze für die Jugend, auch sie versuchen, die Berufsausbildung zweckentsprechend zu regeln . Auch die Jugend anderer Länder treibt soziale Arbeit. Groß-Britannien sett 1935 die wöchentliche Höchſtarbeitszeit für Personen zwischen 14 und 18 Jahren auf 52 Stunden herab, Österreich hat im vergangenen Jahr bedeutsame Geseze über die Kinderarbeit erlassen ; Schweden plant, durch eine Novelle zum Arbeitsschutzgesetz Jugendliche unter 16 Jahren aus der eigentlichen Induſtrie, sowie aus dem Bau- und Vertehrsgewerbe zwischen 19 und 6 Uhr herauszunehmen ; Italien hat durch ein Gesetz von 1934 die Beschäftigung Jugendlicher unter 14 Jahren mit gewiſſen Einſchränkungen verboten ; Irland erneuert die üblichen Berufsprüfungen noch im Laufe dieses Jahres durch eine völlig neue Prüfungsordnung ; ja, auch China beschäftigt ſich mit arbeitsrechtlichen Fragen und hat auf seiner 13. Tagung eine ganze Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung der Berufsausbildung gemacht. Überblickt man jedoch die im Ausland getroffenen Maßnahmen, von denen die eben genannten nur ein Teilausschnitt aus dem legten Arbeitsjahr bilden, ſo zeigt sich unvermittelt, daß von einer aktiven Anteilnahme und Mitarbeit der Jugend dieser Länder nicht die Rede sein kann, daß hier Staaten ausschließlich nach wirtschaft= lichen Möglichkeiten und Erfordernissen Vorschriften zur Regelung der Jugendarbeit eriassen, ohne daß in den überwiegenden Fällen die politische Notwen = digkeit einer gesunden und leistungsfähigen Jugend durch diese selbst an den Staat her angetragen und vom Gesetzgeber zum Ausdruc gebracht wird. Betrachtet man die weltverbreitete Scout-Bewegung, so ergeben sich sehr wohl Voraussetzungen einer sozialen Arbeit, die ein Begegnen mit dem sozialpolitischen Wirken des jeweiligen Staates ermöglicht. Sie hat aber völlig den Charakter der individuellen Hilfeleistung, sie entspringt nicht einem neuen Ordnungsbewußtsein, nicht dem Willen, sozialpolitische Leistungsvoraussetzungen zu schaffen, sondern erstrebt lediglich den reibungslosen Verkehr von Mensch zu Mensch. Die tägliche gute Tat, zu der sich der Scout verpflichtet, zeigt den Abstand vom politischen Sozialismus, der der sozi= alen Arbeit der nationalsozialiſtiſchen Jugendbewegung innewohnt. Scouts stellen sich gruppenweise in bestimmten Krankenhäusern zur Bluttransfusion zur Verfügung. Durch Erfassung verwahrloster Jugendlicher in gesunden Jugendabteilungen werden Resozialisierungsversuche unternommen ; man baut Heimstätten für minderbemittelte Kameraden kurz, man treibt typische Jugendfürsorge .
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15. Januar 1936 Nirgends aber eine Stimme, die etwa die Neugestaltung des Jugendarbeitsrechts im Ertüchtigung Sinne beruflichen einer forderte!
Diese Einstellung würde als Eingriff in den Aufgabenbereich des Staates gedeutet, der dieser Jugend fern liegt, oder aber als parteipolitische Stellungnahme ausgelegt werden. Ein sozialer Einsatz großen Stils ist für die Scouts eine Unmöglichkeit, der liberale Charakter ihrer Welt steht dem entgegen. Der Staat selbst hat ihnen zwar Autonomie gegeben, aber keine Verantwortung für die Gestaltung etwa der sozialen Gesetzgebung, soweit sie die Jugend betrifft, übertragen. Entsprechend diesem Beispiel hat die soziale Gesetzgebung des Auslandes, die auf das Arbeitsleben dieser Jugend Einfluß nimmt, den Charakter des parlamentarischen Kuhhandels , der uns man denke an das Tarifvertragswesen -aus unserer Vergangenheit bekannt ist. Nicht etwa, daß die einschlägige Gesetzgebung absolut unsozial wäre und meilenweit hinter der deut= schen zurüdstände. Eine ausgezeichnete Zusammenfassung der ausländischen Gesezes= bestimmungen, die jetzt von Ministerialdirektor Dr. Sizler in der sozialpolitischen Zeitschrift der Hitler-Jugend,,,Das Junge Deutschland", gegeben wurde, zeigt, daß die Entwicklung im Auslande im allgemeinen positiv ist, und ein übergreifen des Jugendschußes auf Länder festgestellt werden kann , die sich bisher völlig ablehnend verhielten. Zulassungsalter und Schutzgrenze steigen, die gefährlichen Beschäftigungsarten werden immer schärfer ausgeschieden, die Arbeitsdauer wird herabgesezt, die Nacht- und Sonntagsarbeit eingeschränkt und die Freizeit erhöht. Und doch steht hinter diesen Maßnahmen eine Notwendigkeit, die aus bisherigen Mißständen hervorgeht. Nicht ein sittliches Wohlwollen oder eine politische Planung ist maßgebend, sondern der Zwang der erhöhten wirtſchaftlichen Anforderungen ebenso wie der Druck der Arbeitnehmerseite, soweit es wiederum der Drud der Arbeitgeberseite zuläßt. Dieses Bild soll man sich vor Augen halten, wenn, die Erörterungen um den neuen Jugendschutz und die Berufsausbildung in Deutschland ausgetragen werden. Das Arbeitsschicksal der Jugend kann nicht Spielball verschiedener Richtungen sein, sondern muß in der gleichen Aktionsrichtung von Jugend und Staat liegen, die auch allein die Willensrichtung der Wirtschaft sein kann. A. M.
Die D.A.F. marſchiert NSK Die Werbung für die D.A.F. kennt teine Müdigkeit. In Versammlungen und in den Betrieben wird unentwegt daran gearbeitet, die Ziele und Aufgaben der D.A.F. zu vertiefen und die Reihen der Front aller deutschen Schaffenden zu verstärken. Im Kreis Essen wurden trok des Weihnachtsmonats 2309 Mitglieder neu erobert. Der Kreis Duisburg meldet einen Zugang von 1020 Volksgenossen. 20 Betriebe stehen erneut mit Lehrling und Direktor in der D.A.F.
daga
NGK Das Deutſche Recht
Auf dem Rechtswege zur
deutſchen
Volksgemeinschaft Von Dr. Botho Schleich, Amtsgerichtsrat in Weißenburg i. B.
NSK In der flaren Erkenntnis, daß der von Oswald Spengler prophezeite Untergang des Abendlandes Wirklichkeit wird, wenn es nicht gelingt, einen Umbruch in der Geschichts- und Geistesbetrachtung der Völker Europas herbeizuführen, hat der Nationalſozialismus den Rassenbegriff in den Mittelpunkt seiner Weltanschauung geste 11 t. Denn Aufstieg und Verfall eines Volkes find nicht so sehr durch seine politische Einheit als vor allem durch die Reinheit seiner rassischen Zusammensetzung bedingt, da die charakteristischen Eigenschaften, die trotz Wahrung aller Spielarten im einzelnen dem Volksganzen ein persönliches Gepräge geben, durch Rassenmiſchung ausgelöscht und so die Völker in eine tote Menschenmaſſe aufgelöst werden. Die nationalsozialiſtiſche Lehre nimmt daher ihren Ausgang weder von dem Einzelmenschen, noch von dem Staar, sondern von dem Volt, das nicht als geschichtlich gewordene Einheit, ſondern als geistig - seelische Ge = meinschaft die Grundlage seiner eigenen politischen , kulturellen und wirtschaftlichen Existenz bildet und die Geseze seiner Entwicklung in ſich ſelbſt trägt. So wird im Dritten Reich der Begriff Staatsvolk, dessen Mitgliedschaft nicht nur durch Geburt, ſondern auch durch beliebige Verleihung von jedermann erworben und wieder aufge= geben werden konnte, von dem Gedanken der Volksgemeinschaft abgelöst, um die sich die natürlichen Bande gleichen Blutes und gemeinsamen Heimatbodens schlingen. Doch läßt sich diese Idee nicht von heute auf morgen verwirklichen. Mag auch eine Einigung der deutschen Stämme, Staaten und Stände durch Zerschlagung der politischen Parteien auf revolu= tionärem Wege verhältnismäßig rasch herbeigeführt werden, so kann sich trotzdem die Umwandlung eines nur äußerlich durch den bloßen Besitz derselben Staatsangehörigkeit zusammengeschlossenen Volksverbandes in einen durch Artgleichheit innerlich zusammengeschweißten Volkskörper nur allmählich auf dem Wege langsamer Entwicklung vollziehen. Die Bildung dieser Gemeinſchaft zu er= möglichen und ihren Bestand nicht nur in der Gegenwart, sondern auf Generationen hinaus sicherzustellen, ist die Aufgabe des nationalsozialistischen Gesetzgebers, der dadurch zu einem Gestaltformer des neuen Deutschlands wird. Angesichts der Größe und Wichtigkeit dieser Aufgabe galt es zunächst in erster Linie, unter
Beseitigung der Staatsangehörigkeit in den einzelnen deutſchen Ländern den Kreis der im Besiz der Reichsangehörigkeit befindlichen Perſonen von den Elementen zu reinigen, deren Berbleib in dem Schuhverband des Deutschen Reiches nicht erwünſcht ſchien . Aus ihm wurden daher nicht nur viele wieder ausgeschloſſen, die erst nach dem Novemberverbrechen von 1918 bis zum Beginn der nationalsozialistischen Revolu= tion des Jahres 1933 in Deutſchland eingebürgert worden waren, vielmehr wurden aus ihm auch manche im Ausland anſäſſige Reichsange= hörige entlassen, die sich der auf den Gedanken der Treue und des Vertrauens aufgebauten deutschen Volksgemeinschaft nicht würdig zeig= ten, indem sie die deutschen Belange schädigten oder der Aufforderung, in die Heimat zurückzukehren, keine Folge leisteten. So gelang es, durch Widerruf der Einbürge= rungen die große Gefahr der oftjüdischen Invasion zu bannen und durch Aberkennung der Staatsangehörigkeit das deutsche Ansehen im Ausland zu wahren, das die Haßgeſänge und Hezreden gewiſſenloser Emigranten jüdiſcher Rasse oder undeutschen Geistes unter Berufung auf ihr angebliches Deutschtum zu untergraben versuchten. Um aber auch den künftigen Erwerb der deutschen Reichsangehörigkeit durch lästige Ausländer zu verhindern, wurden die Ansprüche auf Einbürgerung beseitigt, die das bisherige Reichs- und Staatsangehörigkeitsrecht bestimmten Personen, wie z. B. der Witwe oder ge= schiedenen Frau eines Ausländers, die zurzeit der Eheschließung eine Deutſche war, oder einem ehemaligen Deutschen, der als Minderjähriger die Reichsangehörigkeit durch Entlassung verloren hatte, gewährte. So haben von jezt an die Einbürgerungsbehörden nur nach pflichtmäßigem Ermessen über die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit zu entscheiden. Während auf diese Weise der Kreis der dem Deutschen Reich angehörenden und ihm dafür besonders verpflichteten Staatsangehörigen nach rein politiſchen Gesichtspunkten gesäubert wurde, beruht der am Parteitag der Freiheit neugeschaffene Typ des Reichsbürger auf der natürlichen Grundlage des Blutes und der moralischen der Bewä h rung : Denn Träger der vollen politischen Rechte soll nur der Staatsangehörige sein, der deutschen oder artverwandten Blutes ist und durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem deutschen Volk und Reich zu dienen. Ein dem deutschen Raſſefremder angehörender Staatsverband (Jude, Neger, Zigeuner usw.) besißt daher eben-
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sowenig wie ein Volksverräter und Volksverbrecher die nur dem Reichsbürger als Volksge: nossen zustehenden Rechte der Abstimmung in politischen Angelegenheiten und der Bekleidung eines öffentlichen Amtes, hat aber troßdem die Pflichten eines Reichsangehörigen zu erfüllen. So ist der deutsche Volkskörper auf geſetz-
Soziale Maßnahmen
NSK In einer Zeit, in der der nationalsozia listische Staat zum Aufbau eines neuen Deutſchlands alle Kräfte des Volkes einsehen muß, gilt es durch das Wirken aller schöpferischen Persönlichkeiten auf allen Gebieten Höchstleis stungen hervorzubringen. Dabei werden die technischen Fortschritte von besonderer Bedeutung sein. Das deutsche Volk braucht alle Ers finder, mögen sie am Schraubstock, an der Hobelbank, in den Büros oder in den Maſchinenhallen stehen, alle Erfinder sind wertvolle Volksgenossen, die besonders beachtet und ge= fördert werden müſſen. Die Förderung der Volkswohlfahrt wird auf das engste mit der Güte der Gesezgebung über den gewerblichen Rechtsschuß zusammenhängen. Die endgültige gesetzliche Formulierung des Patentgesehentwurfes wird in Deutſchland und im Ausland mit großem Interesse erwartet. In einem Vortrag über die Grundlagen des neuen Patentrechts vor der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe hat Staatssekretär Dr. Schlegelberger angekündigt, daß die Arbeiten der Reichsregierung an einem neuen Patentgesetz kurz vor dem Abschluß stehen. Während Staatssekretär Dr. Schlegelberger sich bei seinen Darlegungen auf die Grundlagen des Patentrechts beschränkte, hat bei der zweiten Jahrestagung der Akademie für Deutsches Recht der Präsident des Reichspatentamts, Dr. Klauer , ein Mann, der seit einem Jahrzehnt Gelegenheit hatte, die Entwicklung des Patentgesetzentwurfs aus nächster Nähe zu beobachten, schon über Einzelheiten das Patent gesehentwurfs Ausführungen gemacht. Eine besondere Bedeutung kommt im Patent= recht dem Begriff der Neuheit der Erfindungen zu. Nach geltendem Recht sind Erfindungen, die bereits vor der Anmeldung in öffentlichen Druckschriften beschrieben oder im Inlande offenkundig vorbenugt sind, wegen mangelnder Neuheit dem Patentschutz entzogen. Das gilt auch für den Fall, daß jemand ohne Zustimmung des Erfinders den Gegenstand der Erfindung vor der Anmeldung druckschriftlich veröffentlicht oder offenkundig benutzt hat. Dem Erfinder ist damit nach geltendem Recht die Möglichkeit genommen, Patentschuß zu erwirken. Eine solche Regelung entspricht keineswegs der Billigkeit. Eine neue Vorschrift soll dieſe Schädigung verhindern. Meldet der Erfinder binnen sechs Monaten nach der wider seinen Willen erfolgten Veröffentlichung oder Benuzung die Erfindung zum Patent an, so soll
15. Januar 1936 lichem Wege neu geformt worden, gebildet aus der Gesamtheit derer, die als Träger der Reichsangehörigkeit das deutsche Staatsvolk ergeben, beseelt jedoch nur von dem Gemeinschaftsgeiſt der Menschen, die dank ihrer Deutschblütigkeit und treudeutschen Gesinnung das Rüdgrat dies ſes Staatsvolts find.
im
neuen
Patentrecht
ihm in Zukunft diese Veröffentlichung oder Benutzung nicht mehr als neuheitsschädlich entgegenstehen. Diese Vorschrift wird voraussichtlich noch eine Erweiterung erfahren. Der Erfinder soll in die Lage versezt werden, durch Vorträge und Vorführungen in der Öffentlichkeit das Interesse des Kapitals und der Industrie zu weden, durch öffentliche Erörte rungen und Versuche die wissenschaftliche und technische Durchbildung und Vervollkommnung der Erfindung zu ermöglichen, um sie nicht vorzeitig im ungereiften Zustande zur Anmeldung zu bringen. Eine Reihe weiterer Vorschriften über die Gebühren werden im Geiste wahrer Volksgemeinschaft darauf zielen, den weniger bemittelten Erfinder gegen gewiſſe Härten der bisherigen Gesetzgebung zu schützen. Zwar muß die Anmeldegebühr nach wie vor auch dem armen Anmelder auferlegt bleiben ; sie ist nur gering, zugleich aber der unbedingt erforder = liche Schußdamm des Patentamts gegen eine Überschwemmung mit wertlosen Anmeldungen. Die Kosten im Erteilungsverfahren für Zeichnungen, Modelle, Gutachten, Patentjahresge= bühren, die Kosten für Rechtsstreitigkeiten zur Verfolgung von Patentverlegungen machen dem Erfinder große Sorgen. Für bedürftige Anmelder ist daher eine Stundung der Gebühren für die ersten sechs Jahre der Patentdauer, also für ein Drittel der Schußzeit vorgesehen. Sie könner ihm beim Verfall des Patents im fiebenten Jahre erlassen werden. In Zukunft ſoll auch die zweite Patentjahresgebühr überhaupt fortfallen, während die Gebühr für das erste Jahr unter dem Namen der Bekanntmachungsgebühr in der alten Höhe fortleben wird. Von großer Bedeutung ist die vorgesehene Maßnahme der Bereitschaft zur Lizenzerteilung , d. h. die Einräumung besonderer Vergünstigungen für solche Patentinhaber, die sich in der Anmeldung oder späterhin bereit erklären, an jedermann Lizenzen an dem erteilten Patent zu gewähren. Dieser Vorschrift liegt einmal der Gedanke zugrunde, daß auf diese Weise manchem Erfinder die Verwertung seiner Erfindung und die Erhaltung des Patentschußes erleichtert werden kann, ferner daß er sich in gewiſſer Weise durch seine Bereiterklärung auch um das Wohl der Volksgemeinschaft verdient macht, da er ja seine Erfindung unter Verzicht auf das ausschließ = liche Recht jedermann zur Verfügung stellt. Eine außerordentlich wirkungsvolle Neuerung in sozialer Hinsicht soll für den bürgerlichen
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Rechtsstreit vor den Gerichten eingeführt wer= den. Eine neue Vorschrift ſieht nun die Möglichkeit vor, die gerichtlichen und außergericht lichen Prozeßkosten der Partei nur nach einem Bruchteil des vollen Streitwerts zu bemessen, wenn dies zur Vermeidung einer erheblichen Gefährdung ihrer wirtschaftlichen Lage gerecht, fertigt erscheint.
Sinn
und Aufgabe
NSK Der Führer hat auf dem legten Parteitag in Nürnberg die Aufgabe der Verwaltung flar gekennzeichnet : " Staatsaufgabe ist die Fortführung der historisch gewordenen und ents wickelten Verwaltung der staatlichen Organisationen im Rahmen und mittels der Gesetze." In der Idee der Rechtsgrundlage unseres Staates wurzelt also die Tätigkeit der Verwal tung und ihrer Beamten, die die Wahrer und Ausleger seiner Gesetze sind. Die Führung der Geschäfte hat nach dem Gesichtspunkt der Ges rechtigkeit zu erfolgen, die auf dem Fundament der nationalsozialistischen Weltanschauung und den aus ihr geborenen Gesezen ruht. Unsere Weltanschauung hat eine bestimmte Vors stellung rassischer Ordnung , in der sich das Leben des Volkes vollzieht. Die Geſetze sind aus diesem Ordnungsdenken geboren, ihr Sinn und Zwed ist die Sicherung der Voltsund Lebensordnung. Die Verwaltung ist der Vollzieher und Wahrer dieser Ordnungsgesetze. Daher ist die Verwaltung nie und nimmer Selbstzweck, sie dient dem ganzen Bolt. Im Weimarer Staat konnte der Beamte deshalb keine Staatsidee vertreten, weil eine solche nicht vorhanden war. Es blieb ihm daher als einziger Anhalt für seine Tätigkeit das Gesegeswort, und so konnte manchmal durch eng= stirniges Verhalten einzelner die Verwaltung in den Ruf der „ Bürokratie “ kommen, so wie die Öffentlichkeit das Wort „ Bürokratie“ verstand. Damit war ein kleinlicher, lebensfremder Menschentyp gemeint, der an den Erforder= niſſen des wirklichen Lebens vorbeiging und auf oft falsch und zu eng verstandenen Paragraphenbestimmungen herumritt. Dennoch ist die aus der Vorkriegszeit stammende Verwaltung in ihrem Aufbau geſund gewesen und hat durch ihren automatischen Weiterlauf während der zerstörenden Systemherrschaft der Roten und Roſaroten manchen Schaden abwenden können. Anders soll die nationalsozialistische Verwaltung sein und handeln. Die Geseze geboren aus der nationalsozialistischen Anschauung find wirkliches Leben. Es tann nicht wie früher sein, daß Gesetzesnormen hingestellt werden, nach denen sich das Leben zu richten hat, ohne Rücksicht auf die artgebundenen Entwicklungswege die uns schicksalhaft mit unserem Blut gewiesen sind. Nein, aus der Anschauung unseres raffischen Lebens- und Rechtsdenkens werden die Geseze geschöpft. Sie sollen die natürlichen Wege auf allen
15. Januar 1936 Aus dem Hinweis auf nur einige der sozialen Maßnahmen des neuen Patentrechts mag erkannt werden, daß das neue Patentgesez dazu beitragen wird, den schöpferischen Willen und die schöpferische Kraft der Volksgenoſſen zu weden und zu stärken und im Intereſſe der Volksgemeinschaft zu höchster Leistung zu be= -tz. flügeln.
der Verwaltung
Lebensgebieten unseres Boltes ebnen und vor den unser völkisches Sein gefährdenden art= fremden Einflüssen schüßen. Doch damit ist noch nicht alles erreicht, daß richtige Geseze ers lassen werden. Der Buchstabe der Gesetze be= kommt erst Leben durch die Menschen, die sie anwenden und ausführen . Erst dann wird der Geist des Gesetzes zum wahren Leben erwedt, wenn es auch richtig richtig verstanden zur Geltung kommt. Der Beamte als Hüter der öffentlichen Ordnung muß eifrig darüber wachen, daß der wirkliche Geist des Gesezes zum Inhalt ſeiner praktiſchen Durchführung und nicht Sinn der Gesetzesbestimmung in Unsinn verkehrt wird. Ein tiefer Gehalt liegt daher in der Arbeit der Verwaltung, die der Hort für die Durchsetzung der Gesetzesbestimmungen nationalsozia= listischen Staatsführungswollens ist. Die Tätigkeit der Verwaltung muß also praktischer Nationalſozialismus der Tat ſein. Die neue Gesetzgebung läßt in erheblichem Maße eine Auslegungsfreiheit zu . Es ist naturgemäß in unserer Zeit mit den mannigfachsten Berflechtungen wirtschaftlicher und sonstiger Art unmöglich, daß sich alles nach den Gesichtspunkten des gewohnheitsmäßigen und überlieferten Rechts von selbst regelt. Man stelle sich einmal das Durcheinander vor, das entstehen würde, wenn es z . B. im Verkehrswesen keine Fracht- und sonstige Tarife gäbe. Jedoch soll neben den Formbestimmungen soviel Freiheit für den Rechtsausleger, den Verwaltungsbeamten, bestehen, daß er die Anwendung des Gesezes in Einklang mit der Sachlage bringen kann, die die Grundlage seiner Entscheidung bildet. Hierin liegt also die große Verantwor= tung der Verwaltung : Auslegung der geſet= lichen Bestimmungen nach eigenem pflich tgemäßem Ermessen, getragen von der Überzeugung, innerlich völlig frei so zu entscheiden, daß die Entscheidung rechtens, d. h. gerecht im höchsten Sinne dieses Wortes ist. Die Bevölkerung fommt mit den ihr nahestehenden Verwaltungsstellen in Berührung und sieht in diesen die Repräsentanten staatlicher Arbeit und staatlichen Wollens. Vielfach ist ein sehr feines Gefühl für gerechte Arbeit vorhanden, so wie in der Wehrmacht der einfache Soldat genau weiß, welcher Führer der richtige ist. Der Verwaltungsbeamte muß diese Schlüsselstellung des Vertrauens vom Volk zum Staat so verwalten, daß das Vertrauen des Volkes ein unerschütterliches Fundament und eine eherne Basis für die Staatsführung bleibt.
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NSK Folge 12 Boraussetzung dafür ist, daß jeder Träger der Verwaltung innerlich Nationalsozialist, d . h. daß ihm die nationalsozialiſtiſche Auffassung in Fleisch und Blut übergegangen ist. Der Beamte muß das richtige Empfinden für den Sinn des Wollens der Staatsführung haben, um den Willen des Führers und seiner Mitarbeiter
Volksverheher find NSK Ein Entschuldungsamt hat vor einiger Zeit das für einen Landwirt bereits eingeleitete Entschuldungsverfahren wieder aufgehoben, weil er inzwischen in besonders gehässiger Weise gegen die Partei und ihre Einrichtungen gehetzt hatte und deshalb auf Grund des Gesetzes gegen heimtüdische Angriffe auf Partei und Staat zu Gefängnis verurteilt worden war. Diese Entſcheidung wurde damit begründet, daß der Landwirt sich durch sein Verhalten der Vergünstigung des Entschuldungsverfahrens unwürdig erwiesen habe, und nicht mehr die Gewähr für eine ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens biete. Nach § 3 Abs. 1, Ziffer 4 des Schuldenregelungsgesetzes in Verbindung mit Artikel 2, Absatz 2 der II. Durchführungss verordnung kann wegen nachträglich festgestellter Entschuldungsunwürdigkeit das Verfahren wieder eingestellt werden . Diese Entscheidung iſt ein Musterbeispiel für echtes, völkisches Rechts : denken. Der Rechtswahrer im nationalsozialistischen Staat urteilt nach dem lebendigen Recht, indem er im Rahmen der Geseze versucht, dem jeweils gegebenen Lebensverhältnis sinn und wesensgemäß zu entscheiden. Der Landwirt, der als Glied der Volksgemeinschaft sein Land als Eigen besigt, trägt dieser Ges meinschaft gegenüber eine Verantwortung. Um dieser Verantwortung und des Wohles der Gesamtheit willen wird ihm vom Staat die Erhaltung und Verwaltung seines Bodens durch das Entschuldungsverfahren erleichtert und gefichert. Daraus ergibt sich wiederum, daß er auch seinerseits verpflichtet ist, sich dieser Gemeinschaft einzuordnen. Kann oder tut er das nicht, stellt er sich bewußt außerhalb der Grundgesetze der Gemeinschaft des Voltes, so beweist er damit eindeutig, daß er nicht in der Lage ist, seine Verantwortung und Aufgabe ihr gegenüber zu begreifen. Er kann daher auch nicht das von der Organisation der Volksgemeinschaft, dem Staat, getragene Entschuldungsverfahren sinngemäß und richtig durchführen. Denn er unterwühlt und zerstört die
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15. Januar 1936 ausführen zu können. Der Führer iſt uns Sinnbild und Garant artgetreuen Denkens und Handelns, die Verwaltung ist im Staat ausführendes Organ seiner Gesetze. Ihr muß daher als Leitstern gelten, dem Führer nachzueifern und in seinem Geist zu handeln. Dr. B.
entſchuldungsunwürdig
Grundlagen ebenderselben Gemeinschaft, die allein ihm die Erhaltung seines Eigens ermöglicht. Es wäre daher unrecht und unbillig, einem solchen Mann die von den Opfern anderer Volksgenossen im Hinblick auf seine besondere Aufgabe getragene Hilfe zu gewähren. Diese wirklich lebensgerechte Entscheidung hätte in dem durch den Nationalsozialismus überwundenen liberalen Rechtsstaat nicht erfolgen können. Dieser ging in seiner Auffaſſung vom Recht nicht von der Einheit der Lebensordnung eines Volkes aus, sondern zertrennte die einheitliche Ordnung. in Gegensäte. Er stellte den einzelnen gegen die Gemeinschaft, das Recht gegen die Politik, das Recht gegen die Moral und ſo fort. Recht waren die durch Gesetz errichteten Normen, unabhängig davon, ob sie auch immer wirklich der politischen Lage des Volkes oder seinen sittlichen Anschauungen entſprachen. So konnte der Bolschewist rechtmäßig" die Grundfesten von Volk und Staat unterwühlen, wenn er nicht gerade gegen ausdrückliche Gesezesparagraphen dabei verstieß ; denn diese Volkszerstörung war ja eine politische und damit rechtlich grundsäglich nicht erfaßbare Tätigkeit. Das volksfeindliche Verhalten des Landwirts hätte daher im liberalen sogenannten Rehisstaat rechtlich nicht gewertet werden dürfen. Im nationalsozialistischen Staat ist Recht, was dem Volke nügt, Unrecht, was ihm schadet. Das mit ist klar die Einheit der Rechts- und Lebensordnung, die der liberale bürgerliche Rechtsstaat zerrissen hatte, gekennzeichnet. Das stete Bewußtsein dieser einheitlichen Grundordnung des Volkes ist für jeden Rechtswahrer' Vorausdie selbstverständliche segung seiner Tätigkeit. Ihr entcntspricht ein lebendiges, dem Sinn und der tatsächlichen Wirklichkeit eines Lebensverhält nisses gerecht werdendes Rechtsdenken, für das die hier herangezogene Entscheidung des Ents schuldungsamtes ein lehrreiches und beachtensv. M. wertes Beiſpiel bildet.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 12
Die
Reichstagung
gemeinde
1936
NSK In der Pressekonferenz der Reichspreſſeſtelle der N.S.D.A.P. in München gab der Preſſereferent der N.S.-Kulturgemeinde, Dr. Ramlow , Mitteilungen über Reichstagung der N.S.-Kulturgemeinde 1936 und führte u. a. dabei folgendes aus : Die Nationalsozialistische Kulturgemeinde ist die von der nationalsozialistischen Bewegung für die Sammlung und Stärkung des Kulturwillens im deutschen Volke bestimmte Organisation. Sie wurde als „Kampfbund für deutsche Kultur" 1928 von Alfred Rosenberg gegründet. Die erste organisatorische Aufgabe erhielt sie nach der Machtergreifung unter dem Namen „ Reichsverband deutsche Bühne “, um dem vor dem Zusammenbruch stehenden deutschen Theaterleben wieder eine sichere, geistige und wirtschaftliche Grundlage zu geben. Nach der Arbeit eines Jahres war die Mitgliederzahl von 300 000 auf 700 000 gestiegen. Nach den lezten Feststellungen beträgt die Mitgliederzahl jezt rund 12 Millionen Volksgenoſſen, die ihre Bereitwilligkeit zur Teilnahme am Kulturleben der Nation durch eine Verpflichtung zum regelmäßigen Besuch künstlerisch kultureller Veranstaltungen beträftigt haben. Die N.S.K.G. von unterscheidet sich früheren Besucherorganisationen dadurch, daß sie nicht allein ein . Verwaltungsapparat zur Regelung des ,,Kultur, verbrauchs" ist, sondern vielmehr durch planmäßigen Aufbau ihres Veranstaltungswesens, durch kulturpolitische Erziehung ihrer Mitglieder und durch nationalsozialistisch bestimmte Pflege neuer Kulturkräfte, die organisatorische und weltanschauliche Grundlage für ein neucs, gesundes Kulturleben schafft. Die N.S.K.G. ist der organisatorische Arm des Amtes für Kunstpflege in der Reichsleitung, das dem Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der N.S.D.A.P. , Reichsleiter Alfred Rosenberg, untersteht. Leiter des Amtes für Kunstpflege und zugleich Leiter der N.S. - Kulturgemeinde ist Dr. Walter Stang. Die N.S.K.G. pflegt, parallel der Aufgabe des Amtes für Kunstpflege, alle Zweige des deuts schen Kunstlebens. Dadurch ergab es sich, daß die vorjährige Reichstagung der N.S.K.G. (Düsseldorf 6. bis 12. Juni 1935 ) zu einem der größten kulturellen Ereignisse des Jahres wurde. In elf Uraufführungen aus allen Gebieten fünstlerischer Gestaltung und in zahlreichen beispielhaften Veranstaltungen wurde in diesen sechs Tagen ein Gesamtquerschnitt durch den gegenwärtigen Stand des deutschen Kulturschaffens gegeben. In drei Haupttagungen, an
15. Januar 1936
der in
NS- Kultur-
München
denen außer den Obleuten der N.S.K.G. aus dem ganzen Reich zahlreiche führende Persönlichkeiten des deutschen Kulturlebens teilnahmen, wurden von berufenen Männern die wesentlichen Gegenwarts- und Zukunftsfragen kultureller Führung im Dritten Reich erörtert. Von dieser Tagung gingen starke Antriebe auf das gesamte Kulturleben des Reiches aus. Die Ergebnisse weiteren Fortschreitens in der lulturellen Neugestaltung wird die Reichs tagung 1936 in München vorlegen. Der Aufbau der N.S.K.G. , die Gestaltung ihrer vielfältigen Aufgaben, sind nun soweit gediehen, daß die neue Reichstagung ebenso wie alle, die ihr folgen werden, nach München verlegt werden konnten, nach der Stadt der deutschen Kunst und der Hauptstadt der Bewegung. Die Reichstagung in München beginnt am 14. Juni, abends, mit einer Feierstunde ; die folgenden drei Tage werden den Kern der Gesamttagung bilden. Der 15. Juni wird gestaltet als „ Tag der Kunst“, der 16. Juni als „Tag des Volkstums". Die Kunst als kulturschöpferischer Ausdruck der hervorragenden Einzelpersönlichkeit, das Volkstum als Summe der schöpferischen Gaben der Volksgemeinschaft in Heimatlandſchaft und Stammestum sind die beiden starken Säulen, auf denen das Gebäude unserer nationalen Kultur errichtet ist. Der 17. Juni wird als „ Tag der Jugend“ Rechenschaft über den revolutionären Gestaltungswillen der im National, sozialismus heranwachsenden jüngeren Geschlechter geben. Der 18. Juni gibt in einer Fülle von Einzelveranstaltungen verschiedenster Art Proben aus der praktischen Arbeit der N.S.K.G. , wie sie im ganzen Reich in vielen Hunderten Ortsverbänden regelmäßig durchgeführt wird. Die ganze Tagung soll und wird zeigen, daß die nationalsozialistische Kulturgemeinde, die Organisation des Amtes für Kunstpflege in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. ihre von der Bewegung gestellte Aufgabe in immer weiter steigendem Maße erfüllt : den Kulturwillen des deutschen Volkes zu wecken, zu sammeln und im nationalsozialistischen Sinn für den Wiederaufbau des Reiches einzusetzen.
Führerratstagung des Reichsbundes der Deutschen Beamten NSK Berlin, 15. Januar. Der Reichswalter des Reichsbundes der Deutschen Beamten, Pg. Hermann Neef , hat die Mitglieder des Führerrats des Reichsbundes
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Mello 222
Blatt b
15. Januar 1936
Zu NSK Folge 12 der Deutschen Beamten zu einer Tagung am 21. Januar 1936 in Berlin eingeladen. Hauptgegenstand der Beratungen bildet der Bundeshaushalt 1936 in Verbindung mit einer übersicht über die Finanz- und Bermögenslage des Reichsbundes der Deutschen Beamten. Äußerdem werden Hauptabteilungsleiter des Reichsbundes der Deutschen Beamten zu der Entwicklung und zu dem Stand bestimmter Sachfragen ihrer Arbeitsgebiete das Wort nehmen. Dem Führerrat des Reichsbundes der Deutschen Beamten gehören an : Reichsminister Dr. Frank, die Staatssekretäre Funk, Dr. La mmers , Dr. Landfried , Milch , Ohne = forge , Reinhardt , der ständige Stellvertreter des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahngesellschaft, Direktor Kleinmann, 6.6. - Standartenführer Dr. Beſt , Ministerialrat Dr. Fabricius , Oberbürgermeister Fiehler und S.A.-Standartenführer Klä hn.
Reichsausbildungskurjus für Lagerleiterinnen des Hauptamtes
Pyn . Scholz- Klink und die Führerin des B.D.M , Pen . Trude Mohr , neben anderen maßgebenden Referentinnen vorgesehen . Bernhard Kummer spricht über „ Nordische Weltanschauung“. Die Oberleitung des Kurses liegt in den Händen des Reichsschulungswalters und der Reichsreferentin für weibliche Erziehung im N.S.L.B.
,,Schönheit der Arbeit “ baut Gefolg= schaftshäuser NSK Wie stark der Einfluß des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ bei der Geſtaltung der Betriebsgemeinschaften ist, erkennt man an den Berichten, die aus den einzelnen Gauen monatlich einlaufen. Unter der vielseitigen Arbeit des Amtes im Gau Magdeburg-Anhalt verdient besonders der rege Aufbau der Gefolgschaftshäuser erwähnt zu werden. So heißt es in dem Bericht :
für Erzieher der N.S.D.A.P. NSK Bayreuth, 15. Januar. Der neue Hauptamtsleiter des N.S.L.B. , Gauleiter der Bayerischen Ostmark, Staatsminister Pg. Friz Wächtler , richtete in seiner Neujahrsbotschaft an die deutschen Erzieher und Erzieherinnen einen Appell, in dem es u. a. hieß : ,,Wir sind Zeugen eines weltanschaulichen Umformungsprozeſſes von unerhörter und weltgeschichtlicher Bedeutung. Die nationalsozialistische deutsche Erzieherschaft muß in solchen Zeiten Stoßtrupp sein und immer mehr werden." Am Anfang dieser vorgezeichneten Entwicklung steht daher die Herausstellung und Ausbildung eines nationalsozialistischen Erzieherführerkorps in vom Hauptamt für Erzieher der N.S.D.A.P. veranstalteten Reichskursen und im Mittelpunkt der ganzen Tätigkeit der weitere Ausbau der Lagerschulung . Der Auftakt zu dieser Arbeit beginnt bereits im laufenden Monat. In der Zeit vom 19. bis 26. Januar findet im Hans-Schemm- Schulungslager zu Maßbach (Gau Mainfranken) ein Reichsausbildungskursus für Lagerleiterinnen im N. S. L. B. statt. Hauptamtsleiter Pg. Friz Wächtler wird bereits am 20. Januar das Lager besuchen und eindeutig die Wege für eine zielklare und einheitliche Ausrichtung aufzeigen. Neben Referenten aus der Reichsleitung des Hauptamtes für Erzieher spricht auch der Reichsgeschäftsführer, Oberregierungsrat Pg. Kolb , über ,,Hans Schemm und sein Werk". Als Vortragende sind ferner die Reichsfrauenführerin
Die Firma Ravia-Spoer A.G. in Barleben bei Wolmirstedt hat ein Gefolgschaftshaus in Auftrag gegeben, das ganz nach den Angaben des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ gebaut wird . Die Firma Drendmann , Magdeburg, hat ihrer Gefolgschaft ein Kameradschaftshaus übergeben, in dem in vorbildlicher Weise alle For= derungen des Amtes für „ Schönheit der Arbeit“ verwirklicht worden sind. Ein kleines Freibad sorgt für die nötige Erfrischung während der Sommerzeit. Auch die Firma Kolb & Co. , Dessau, baut ein Gefolgschaftshaus unter maßgeblicher Mitarbeit des Amtes. Bei den Junkers Flugzeugwerken in Dessau wurde ein Kameradschaftshaus für alle Gefolg= schaftsmitglieder eingeweiht. Das Haus enthält zwei große Säle und ausgedehnte Wirtschaftsräume mit den modernſten Kücheneinrichtungen. Die Firma Fahlberg-List A.G., Magdeburg , hat mit einem Koſtenaufwand Don rund RM. 150 000, ihrer Gefolgschaft neue Kame= radſchaftsräume eingerichtet . Mit dem Bau von modern eingerichteten Kameradschaftsräumen mit Wasch- und Badeanlagen, zweckmäßigen Garderobenräumen und einem hellen, Aufenthaltsraum , eingerichteten wohnlich konnte die Firma Mogk G.m.b.H. einen Wunsch der Gefolgschaft erfüllen.
Solche Kameradschaftshäuser konnten auch von kleineren Firmen, z . B. Ziegelei Jaenice, Stendal, gebaut werden. Außerdem wurden weitere hygienische Einrichtungen jeder Art geschaffen, bessere Arbeitspläge , Grünanlagen, Toreinfriedungen und auch Verbesserungen des Gesamtbildes der Fabrikanlagen zur Verschönerung des Landschaftsbildes .
Korreſpondenz Partei -
ſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der RSD. A. P.. München Berlin Bersand: Eher - Verlag . Berlin SW 68, Simmerstraße 88. Alle Zahlungen And nach Rinchen (Postichedtonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NSDAP
NSK Folge 13
Blatt 1
16. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Der Thrann NSK Mit dem Rücktritt des Sicherheitsdirektors, Gendarmerieoberst Franz 3elburg, recte Ziony, ist die Bevölkerung der Steiermark von einem Mann befreit worden, der zu den gehaßtesten gehört, den das neue Regiment an einen verantwortungsvollen Posten gesezt hatte. Mit einer Härte und Grauſamteit, die an Sadismus grenzte, hat er alles verfolgt und gequält, was seinem Machtbereich nahekam. Nach den Feststellungen englischer und französischer Beobachter gehörte der Amtsbereich dieses Mannes, vor allem das berüchtigte Konzentrationslager Messendorf zu den Plägen, wo „,,Brutalitätsakte gegen die Gefangenen verübt zu werden pflegten und in denen mit Bezug auf Hygiene und Menschlichkeit das Niveau am tiefſten war“ . Vor allem galt sein Haß allem , was deutsch empfand und deutsch bleiben wollte. Es blieb ihm vorbehalten, 17 Jugendgruppen des Schulvereins Südmark, dessen Aufgabe es
der
Steiermark ist, für die Deutscherhaltung der kärntniſchen und steiermärkischen Grenzgebiete zu sorgen, aufzulösen. Nachdem die Regierung seinem Wüten beinahe zwei Jahre zugesehen hatte, wurde er plöglich abberufen, nicht wegen seiner Unmenschlichkeit, sondern weil eine englische Regierungskommission im Anmarsch auf das Lager Meſſendorf war und verschiedene Auslandsorganiſationen ſeine Abberufung forderten. Unter diesem Druck hat man es auch für richtig gehalten, das ganze Konzentrationslager aufzuheben, in dem zulekt u . a. noch 23 junge Leute zwischen 15 und 17 Jahren aus Mured in der Steiermark eingekerkert waren. Das Verschwinden dieses Mannes wird nicht nur von seinen Opfern, ſondern auch von jenen Anhängern der Regierung mit einem Aufatmen begrüßt, in denen der Parteihaß noch nicht die Gefühle der Menschlichkeit und Gerech= tigkeit ausgelöscht hat.
Als Nationalsozialist besondere Opfer bringen ! Rudolf Heß auf dem Generalappell des N.S.K.K. NSK Aus Anlaß des Generalappells der Motorbrigade Berlin in der Deutschlandhalle richtete der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß , an das N.S.K.K. eine Ansprache, in der er betonte, daß das neue Jahr wieder Arbeit und wieder Sorgen bringen werde wie das vergangene, aber auch wieder neue Erfolge. Heute brauchen wir nicht mehr wie vor der Machtergreifung einem kommenden Jahr mit der Überzeugung entgegenzusehen, daß doch alles Mühen vergeblich sei. Was da= mals jeder, der sein Volk liebte, gelitten hat, wissen nur wir selbst. Und jeder Ausländer, der dem heutigen Deutschland verständnislos
gegenübersteht, möge sich vor Augen führen, was wir durchgemacht haben und wohin es in Deutschland unter der Herrschaft früherer Systeme gekommen ist, er würde uns beſſer verstehen. Vielleicht wächst nach dem Anſ ch a u u n g s unterricht , den der Bolschewismus neuerdings in Südamerika der Welt gegeben hat, das Verständnis für Deutschlands Maßnahmen. Wenn aber das Ausland trok alledem uns kein Verständnis entgegenbringen will, so können wir es auch nicht ändern ! Das Ausland mag auf ſeine Weiſe glücklich werden, wir nehmen uns die Freiheit , auf unsere Weise glücklich zu ſein.
T
NSK Folge 13 ,,Mit Freude sehen wir aber“, sagte der Stellvertreter des Führers, „ daß die Verständigung zwischen den Anständigen ihren Fortgang nimmt allen Interessenten an der Völkerverhegung zum Trok. Vertreter der Frontkämpfer Englands und Frankreichs haben Besuche mit Nächster denen Deutschlands ausgetauscht. Tage wieder eine begibt sich deutsche Frontkämpferabordnung nach England , einer Einladung der eng lischen Frontkämpfer folgend. Sie nehmen unſere aufrichtigsten Wünsche mit, daß auch ihr Besuch beitragen möge, das Band zu festigen, das die Leidensgefährten aller Nationen der Fronten des großen Krieges miteinander verbindet und mithilft, eine neue Völkerkatastrophe zu verhindern. Aus der gleichen Hoffnung her= aus begrüßen wir die Anglo - German Fellowship' in England und die ‚DeutschEnglische Vereinigung', die vor kurzem in Anwesenheit namhafter Engländer aus der Taufe gehoben wurde. Auch diese beiden Vereinigungen sind getragen vom Geiste besten Frontkämpfertums." „Die Leistungen, die Deutſchland unter der Herrschaft des Nationalsozialismus vollbracht hat, wären unter vergangenen Systemen nicht möglich gewejen. Alle bisherigen Erfolge der deutschen Wiederaufbauarbeit wären nicht möglich gewesen ohne die freudige Mitarbeit des Volkes und der Einordnung des einzelnen unter die höheren Interessen. Die Männer des N.S.K.K. hätten sich zum großen Teil, schon bevor der Nationalsozialismus Staatsprinzip wurde, freiwillig eingegliedert in eine Organiſation, die ihrerseits nur den gemeinsamen höheren Intereſſen diente und dient.“ ,,Neben der freien Zeit, die der N.S.K.K.Mann opfert, bringt er materielle Opfer, verschleißt er seinen Wagen. Es wird von ihm gefordert, daß er Vorbild ist, daß er opferbereiter , mutiger ist, daß er die Fahrdisziplin besser hält als jeder andere deutsche Kraftfahrer. Von ihm wird erwartet, daß er trokdem in ſeiner Haltung ſich nicht erhebt über andere, daß er nicht etwa bei Straßenkontrollen und sonstigen Gelegenheiten, bei denen er mit Staatsorganen in Berührung kommt, ein Vorrecht für sich verlangt, kurz, daß er Natio = nalsozialist durch und durch ist.
Startversuch
16. Januar 1936
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Als Nationalsozialist soll er sogar ein be = sonderes Opfer bringen, ein Opfer, das ge= rade der gute Automobilist empfindet : Ich habe in einem Erlaß verlangt, daß der kraftfahrende Parteigenosse im allgemeinen seine Höchstge= schwindigkeit beschränkt, damit Reifen und Material gespart werden, solange, bis wir darin wieder Überfluß haben. Sie dürfen mir glauben, daß die Herausgabe dieses Erlaſſes mir nicht gerade leicht gefallen ist, denn ich fahre als alter Flieger auch sehr viel lieber 120 Kilometer als 80 bis 90. Und im übrigen geht der Führer wie überall auch hier mit gutem Beispiel voran. Sicher ist, daß nur zehn Prozent geringere Höchstgeschwindigkeit im gesamten deutschen Kraftfahrwesen im Jahr Millionen an ersparten Devisen bedeuten. Es ist nationalſozialiſtiſch, in Erkenntnis dessen, das Opfer eines Vergnügens zu bringen ! Denn Geschwindigkeiten über 100 Kilometer sind in erster Linie ein Vergnügen und nicht so sehr eine Zeitersparnis, wie jeder alte Kraftfahrer unter Ihnen weiß, der feſt= gestellt hat, wie wenig es auf die Gesamtfahrzeit ausmacht, wenn man den Wagen bis zum Außersten ausfährt !" Mit dem Hinweis, daß Korpsführer Hühnlein die Sonderaufgaben des N.S.K.K. kennzeichnen werde, betonte Rudolf Heß, daß das Korps ebenso wie es den anderen Formationen der nationalsozialistischen Bewegung kameradschaftlich verbunden sei, auch zur Wehr macht in enger Kameradschaft stände. Die verschiedenartigen Aufgaben , die die Motorisierung dem deutschen Kraftfahrer stelle, habe die Kameradschaft der Führung und der einzelnen zur Grundlage und zur Voraussetzung. Der Stellvertreter des Führers ſchloß mit den Worten : „Weltanschaulich im Nationalſozialismus geeint stehen die deutschen Kraftfahrer im kommenden Jahr vor Aufgaben, zu deren Be= wältigung ich Ihnen von dieser Stelle Kraft und Energie und die daraus ſich ergebenden Erfolge wünſche ! Ich weiß, und das erfüllt uns alle mit stolzem Bewußtsein, daß auch die national . sozialistischen Kraftfahrer gemeinsam mit der ganzen Gefolgschaft des Führers am Ablauf des Jahres 1936 dem Führer wieder melden können : Wir haben unsere Pflicht getan !“
zur
Weltrevolte
Die Aufrüstung der Roten Armee „für keinen anderen Staat erreichbar" - ,,Generalstabschef" Tuchatschewski ergänzt die politischen Weisheiten Molotows strategisch NSK Wenn man die bombastischen Aufrüftungsreden der zuständigen Moskauer Kommiſſare, die im Verlaufe weniger Tage gehalten wurden, einer näheren Kritik unterzieht, dann kann man eine gewisse Taktik in diesen Verlautbarungen nicht verkennen . Während Molotow die politische und finanzielle Seite der Aufrüstung und Vervollständigung der unter jüdischer Führung stehenden Avantgarde der Weltrevolution demonstrativ und agitatorisch
behandelte, hat es sich der Marschall der Sow-jetunion, Tuchats chewski , offenbar zum Ziel gesetzt, die strategische Seite der Roten Armee mit gebührender Gründlichkeit zu beleuch ten und in einer Weise zu polemiſieren, als ob die ganze Welt vor der Armee des Bolschewismus erzittern müßte. Methode und Taktik ſind durchsichtig genug, um der Welt zu zeigen, was in Moskau geplant und geſpielt wird. Wir sind uns darüber im klaren, daß ſowohl
NSK Folge 13 Herr Molotow wie auch Herr Tuchatschewski in plumpester Weise zu bluffen versuchen, um mit ihrem Kriegsgeschrei und der Versicherung der „ Kampfbereitschaft" der Roten Armee einen ge= bührenden Eindruck auf die Mächte machen , die sich in der großen Außenpolitik der sowjetruſſi= schen Hilfe glauben bedienen zu müssen. Die militärischen Fanfaren der roten Kommandeure sollen ihren Eindruck bei den Pariser und tschechischen Generalſtäben nicht verfehlen und diesen bündnispolitischen Partnern das Gefühl einer überlegenen Sicherheit hegemonialer Weltbeherrschung suggerieren. Ver = treter des französischen General = stabs haben vor längerer Zeit eine Infor mationsreise nach Sowjetrußland angetreten und sich von der Schlagkraft der bolschewistischen Wehrmacht und der Leistungsfähigkeit der sowjetischen Rüstungsindustrie zu überzeugen versucht, um gegebenenfalls den militärischen Wert ihres Bundesgenossen richtig in ihre strategische Kalkulation einsetzen zu fön nen, wobei sie allerdings offenbar außer acht gelassen haben, daß ihre Ziele und die Absichten der Komintern auf sehr verschiedenen und wesensfremden Ebenen liegen. Die Politik der Militärallianzen , die an sich bereits mit dem Sinn der Völ : terbundsfagungen und dem Geist eines Locarnovertrages sowie anderer internationaler Vereinbarungen nicht in Einklang zu bringen ist , pflegt analog geschichtlicher Tatsachen nur dann im Intereſſe der Vertragspartner zu „ Erfolgen" zu führen, wenn das Ziel der Verbündeten einheitlich und von gleichen Tendenzen getra = gen ist. Frankreich schloß vor dem Weltkriege mit dem zariſtiſchen Rußland ein Bündnis, um auf der Linie der damaligen allgemeinen Einfreisungspolitik Deutschlands den strategischen Ring um das Reich zu schließen und im Ernstfalle eine militärische Rückdeckung und Hilfeleistung auf der entgegengesetzten Grenze seines Gegners zu erhalten. Dieses Ziel war klar und eindeutig. Das Vorkriegsrußland war ein nationaler Staat, der keine internationalen Ambitionen besaß, aber das bolschewistische Rußland ist eine Macht, deren legtes Ziel in der Verwirklichung der Weltrevolte liegt. Die Komintern schredt nicht davor zurück. fich mit ihren extremsten weltanschaulichen Gegnern zu verbünden, wenn sie damit die völkische Kraft der Nationen zerstören und den Ausbruch des Chaos verwirklichen kann. Man bedient sich trok atheistischer Parolen der konfessionellen Verbände und trog der fanatisch gehaßten Bourgeoisie ihrer Kreise, um Schritt für Schritt die souveräne Nationalitätsidee zu zerstören und an ihre Stelle einen rasse- und kulturlosen Menschheitsbrei zu sehen, der einem internationalen Parasitentum eine noch immer profitgebende Konkursmasse ist. Über diese Tatsache sollten sich die Staatsmänner derjenigen Länder im klaren sein, die in Moskau die Möglichkeit einer Assistenz ihrer imperialistischen Pläne glauben erblicken zu können. Das lehte Jahr hat ja nicht nur die Realisierung der politischen Parolen des in Moskau stattgefundenen Zusammentritts des Generalstabes der Weltrevolution in einigen Staaten gezeigt, sondern auch in verschiedenen
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16. Januar 1936 Heeren und Marinen die unterirdische Hand der Moskauer Zersetzung spüren lassen . Im bürgerlichen Leben hüten sich die Menschen, mit Ele= menten Verträge zu schließen, von denen sie wissen, daß auf der anderen Seite teine ehrliche Bereitschaft zur Einhaltung der getroffenen Vereinbarungen vor= handen ist. Kein Kaufmann ſucht sich für ſein Unternehmen einen Betrüger als Sozius oder einen Mann, der nur darauf ausgeht, das ge= meinsame Geschäft zu zerstören, um es dann bei der Zwangsversteigerung für einen Judaspfennig an sich reißen zu können . Die gescheiten Diplomaten aber scheinen diese Grundregeln des gegenseitigen Verkehrs außer acht laſſen zu können und verbünden sich mit einer Diplomatie, die hinter einer gefälligen und freundlichen Maste grinsend auf Mord und Terror und Vernichtung sinnt. Es mehren sich freilich die Stimmen, die diese ungeheure Gefahr unseres Zeitalters erkannt haben und vor kurzsichtigen außenpolitischen Abenteuern aufrechte Warnun gen aussprechen. Ein Land, in dem die Hungersnöte und die Verzweiflung von Millionen Menschen an der Tagesordnung sind, ein Land, das seine Bauern von der Scholle vertreibt und seine Arbeiter mit dem Stachanowsystem der grauenhafteſten Ausbeutung ausliefert, ein solches Land erhöht seinen Rüstungsetat von acht auf vierzehn Milliarden Rubel und steigert die Gehälter des Personalbestandes der Roten Armee in einem Jahr laut Erklärung Tuchatschewstis um 57 Prozent ! Stolz erklärt dieser Marschall : „Diese unsere Arbeit schafft die Bürgschaft dafür, daß die Kampfausbildung der Roten Armee auf einer besonders hohen Stufe stehen wird, die für keinen anderen Staat erreichbar ist." Der Ehrgeiz der bolschewistischen Gewalthaber ist also damit sinnfällig genug dokumentiert. Der Sowjetstaat will sich die stärkste militärische Waffe der Welt schaffen , um über seine gescheiterten sozialistischen Errungenschaften hinweg im Zeichen von Sichel und Hammer blutig die Weltmacht an sich zu reißen und die Tradition großer Kulturnationen durch die Irrlehre des marxiſtischen und leninistischen Materialismus zu ersetzen. Eine Utopie ringt um Weltgeltung. Das Schicksal der Menschen und Völker steht nicht zur Debatte, wenn es darum geht, einer jüdischen Minderheit unter Vorſpiegelung einer sogenannten Diktatur des Weltproletariats die Herrschaft über den Erdball auszuliefern. Wenn es allerdings jemals zu gewaltsamen Ausein= andersetzungen mit der sowjetischen Weltrevo Tutionsarmee käme, dann würden wir wieder erleben, wie zwar die Völker sich zerfleischen und die Arbeiterschaft im Bruderkampf dahinblutet, während die großen geistigen Führer" der Weltrevolte im sicheren Hinterhalt ſizen und ihr Leben nicht in die Schanze schlagen . Sie würden beizeiten den Weg über die Grenzen finden und sich der Rache der von ihnen irregeleiteten Menschen entziehen. Deutschland spricht hier wie tein anderes Land auf der Erde aus Erfahrungen, die es wieder innerlich gefestigt und äußerlich stark gemacht hat. 1,3 Millionen Sowjetrussen stehen unter den Waffen. Die Rote Armee ist gegenüber dem
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NSK Folge 13 Vorjahr um 350 000 Mann erhöht worden. Dreizehn Kriegsakademien und sechs Hochschulen für militärische Zwecke wurden auf Kosten des Lebensstandards des russischen Volkes aus dem Boden gestampft. Die neue Organiſation der Roten Armee hat die Mobilisationsbereitschaft erhöht und zur Verlängerung der Ausbildungszeit geführt. Der Personalbestand des Friedensheeres ist bereits den Erforderniſſen in Kriegszeiten angenähert worden. So
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16. Januar 1936 stellt sich nach den eigenen Angaben des roten Marschalls der Startversuch zur Weltrevolte dar. Es wird der Tag kommen, an dem das russische Volt mit Entsehen einsieht, daß seine bolschewistische Staatsführung die Milliarden hätte besser anwenden können. Ein sinnloser Versuch mag geglückt sein, das soziale Elend aber ist erzielt, und die Welt wendet sich vom Bolschewismus ab. Dr. Walter Bastian.
die Unfruchtbarmachung
NSK Noch immer richten sich die Angriffe unserer Gegner insbesondere gegen die deutsche bevölkerungspolitische Gesetzgebung und hierbei insbesondere gegen das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Auf diese Angriffe regelmäßig zu erwidern, lohnt sich nicht. Es kommt daraufum so weniger an, als das Gesez zur Verhütung erbfranten Nachwuchses ja nur eine Teilmaß nahme ist, die unsere aufbauende Erb- und Rassenpflege nur vorbereiten soll. Es mag freilich mit zur Taktik des Gegners gehören , dieses Gesez, das weder in seiner zahlenmäßigen Auswirfung noch in seiner Stellung im Aufbau einer echten Rassen- und Erbpflege im Vordergrund der Erörterungen zu stehen hat, immer wieder in den Mittelpunkt von Diskuſſionen zu ſtellen, um uns von unſerer Aufbauarbeit abzulenken. Der Nationalsozialismus wird sich dadurch nicht irremachen lassen. Wenn aber kürzlich von einer Seite , die sachverständig sein sollte, vorgetragen worden ist, daß die Rechtsprechung zum Gesetz nur dann ,,volksverbunden“ sein könne, wenn fie die betroffenen Ledigen , die „ aus Familien" anständigen wohlgeordneten stammten, deren guter Ruf außerehelichen Geschlechtsverkehr nicht zulaſſe, von der Unfruchtbarmachung ausnehme, dann muß dem doch aufs schärfste widersprochen werden. Hier liegt ein Angriff vor, der sich nicht nur gegen das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, sondern gegen die nationalsozialistische Rechtsauffassung als solche richtet. Das wird noch deutlicher, wenn man weiter feststellen kann, daß bei diesen „,geordneten gutbürgerliche Familien" an offenbar Familien gedacht wird.
Eine solche Unterscheidung
enthält
also
eingeschlossen die Behauptung, daß Menschen, die nicht zu den Kreiſen des sogenannten guten Bürgertums “ gehören, sittlich
von
Ledigen
weniger einwandfrei sind . Eine solche Zweiteilung widerspricht in jeder Weise der nationalsozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft. Iſt es dem Nationalsozialismus endlich gelungen, Klassenhaß und Standesdünkel im täglichen Leben des Volkes zu bekämpfen und mindestens bei den Menschen , die mit ihrer Zeit gehen können, zu überwinden, so wird er feinesfalls zusehen, wie auf eigen= artigen Umwegen eine solche Klasseneinteilung wieder eingeführt werden soll. Die moralische Wertung eines Menschen hängt von seiner persönlichen Haltung ab und nicht davon, ob er zu irgendwelchen Kreisen gehört, die behaupten, für sich Sittlichkeit und Moral gepachtet zu haben. Es ist leider zu oft feſtzustellen geweſen, wie ſehr die Scheinheiligteit gerade in jenen Kreiſen ihre üppigsten Blüten treibt, die über die schlechte Moral derjenigen sich nicht genug erregen konnten, die weder zu ihrem ,,Verein“ noch sonst zu einer der Organiſationen des guten Bürgertums gehörten. Die Unfruchtbarmachung der ledigen Erbfranken erfolgt nicht, weil erwartet oder vorausgesetzt wird, daß es zu einem außerehelichen Geschlechtsverkehr kommen wird, sondern weil kein Mensch die Wechselfälle seines oder gar eines fremden Lebens auf Jahre hinaus voraussehen kann, um sich ein Urteil darüber zu bilden, daß er allen derartigen Möglichkeiten immer aus dem Wege gehen können wird. Die hohe Verantwortung vor der Volksgemeinschaft verlangt, daß jeder das Mittel in Anspruch nimmt, das die Erzeugung erbkranken Nachwuchses und die weitere Belastung des deutschen Volkes damit ausschließt. Das ist allein die Unfruchtbarmachung. Deshalb ist der Erbkranke, der sich freiwillig dieſem Eingriff unterzieht, in dieſem Punkt seiner Lebensführung wahrhaft ein Nationalsozialist, mögen auch andere viel beſſer über den Nationalsozialismus reden können als er.
Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
!
Bartei-Korreſpondenz
Nationalsozialiſtiſche
Stiel und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerstr. 90, 111 Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b H., 3ntralverlag der NS D. A. B.. München · Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, 31mmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach Kinden (Bostichedlonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDAB
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NSK Folge 14
17. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Einſt Feinde, jeßt Freunde NSK In den Stahlgewittern eines mördes rischen Weltkrieges standen sie sich nahezu vier Jahre gegenüber und erfüllten bis zum letzten Blutstropfen die höchste Pflicht, deren ein Mensch fähig ist : Verteidigung der Ehre und Freiheit des Volkes und Vaterlandes. Frontsoldaten kämpften erbittert um jedes Stückchen Erde fremden Bodens, aber sie standen sich als ritterliche Kämpfer gegenüber, die vor dem Todes- und Kampfesmut ihrer Gegner menschliche und nationale Hochachtung besaßen. Gerade der Engländer galt als der Prototyp des vornehmen und ritterlichen Kämpfers, der in germanischer Grundauffaſſung den Feind, der für die gleiche Sache kämpft und blutet, ritterlich zu behandeln weiß. Man spricht schlechthin von der englischen Fairneß, die auch im Weltkrieg zu unzähligen Malen von sich reden machte. Ist es da ein Wunder, wenn nunmehr nach rund 18 Jahren die Männer, die sich damals mit den mörderlichsten Waffen eines modernen Zeitalters in der Hand gegenüberstanden, den Weg zu einander finden und aus dem großen, erschütternden nationalen Erlebnis der Front auch menschlich einander näherkommen ? Im vorigen Jahr weilte eine Delegation der British Legion als Gast der deutschen
Das
Sozialamt
der
Frontkämpferverbände im Reich. Heute fährt eine deutsche Delegation nach Lon don , um den Besuch zu erwidern und die Bande der Freundschaften fester zu knüpfen. Die Männer, die sich nun in London wiederſehen, wurden durch ein ergreifendes und historisch gewaltiges Erlebnis zueinandergeführt und stehen abseits vom Getriebe der täglichen diplomatischen Beziehungen. Dadurch wird Wesen und Bedeutung dieser freundschaftlichen gegenseitigen Besuche umrissen. Und doch können sie zu Pionieren eines besseren Verhältnisses der Nationen zueinander werden, weil sie sich nicht als Vollstrecer des Willens einer verhängnisvollen Diplomatie betrachten, sondern sich außerhalb dieser Sphäre tennen und achten gelernt und festgestellt haben, daß der Wunsch und die Sehnsucht der Völker nur zu häufig andere Wege gehen als ihre Staatsführungen, die sie in die Trommelfeuer furchtbarer Schlachten schickten . Die Völker wollen den Frieden , wenn ihn nur die Staatsmänner nicht gefährdeten ! Männer, die mit Flammenwerfern und Handgranaten eine unglückselige Politik verteidigten, schließen heute Freundschaften, die als ein Symbol für den Willen der Völker wirken und der Diplomatie die Wege in eine bessere Zukunft weisen sollten
Deutschen
Arbeitsfront
Wesen, Ziel und Wirkung einer Teilarbeit der D.A.F. NSK Der nationalsozialiſtiſche Umbruch gebot selbstverständlich eine wesentlich andere Behandlung von Menschen und Dingen, als sie in der Systemzeit üblich war. Den Geschäftspolitikern von einst war der schaffende Mensch ein willkommenes Objekt, deſſen er sich am deutlichsten erinnerte, wenn eine Neuwahl vor der
Türstand. Es hatte dann den Anschein, als nähme das Leben des Arbeiters für kurze Zeit Inhalt und Gestalt an. Gesezentwürfe wurden in den Versammlungen angekündigt und das Los der arbeitenden Schichten theoretisch be= leuchtet. Aber so plözlich solche Meteore sich am Firmament zu zeigen pflegten, um so schneller
"
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17. Januar 1936
NSK Folge 14
waren sie auch wieder verschwunden. Die treibenden Motive, die von den Handelnden ausgingen, wurden von allen wirklich schaffenden deutschen Volksgenossen stets schnell erkannt. Der Deutschen Arbeitsfront blieb es vorbe= halten, das nachzuholen, was Jahrzehnte hindurch verabsäumt war. Das Sozialamt ist gewissermaßen die soziale Werkstatt der Deutschen Arbeitsfront. Lag einst die große deutsche Katastrophe mit im gegenseitigen sozialen Haß begründet, den man bewußt förderte um des Klaſſenkampfge = dankens willen, dann wurde dem Sozialamt nunmehr die Aufgabe gestellt, die großen Probleme des Arbeitertums zu betrachten und zu behandeln unter dem Gesichtswinkel , daß sich die Dinge der Menschen nicht lösen lassen einzig und allein vom Standpunkt der materiellen Belange aus. Die unzerstörbare Art deutschen Lebens ist in erster Linie begründet in der seelischen Kraft und Tiefe deutscher Menschen. Der Kunstschlosser, der ein Meisterwerk schafft, der Feinmechaniker, bei dem es bei seinem Arbeitsſtüd oft auf den Bruchteil eines Millimeters ankommt, wenn das Werk gelingen soll, betrachten ihr Schaffen nicht nur Dom Standpunkt des Lohnes aus. In jedem vollendeten und gut gelungenen Stüd Arbeit stedt etwas, was man Seele nennt. Wie wäre auch sonst möglich, daß Deutschland, im Herzen Europas gelagert, umgeben von Industrieländern, sich durch die Qualität seiner Erzeugnisse behaupten konnte und sich weiter behaupten wird. Es liegt zudem in jedem schaf= fenden Volksgenossen der Stolz auf die eigene schöpferische Kraft. Wenn deshalb das Sozialamt zu den Problemen des Arbeiters der Stirn und der Faust täglich und stündlich Stellung zu nehmen hat, dann geschieht das nicht und es kann nicht geschehen in dem Geiste, als gelte es Massenprobleme zu lösen oder, wie das früher der Fall war, daß man nur von der „ Masse“ der Menschen sprach, die nur leben wollen von heute auf morgen, nein, heute geht es um die Vollendung des schaffenden Arbeiters als eines der wertvollsten Glieder der Nation. Was wären die Unternehmungen ohne den neuen Typ des arbeitenden Volksgenossen, der durch seine gesteigerte Arbeitsintenſität erst die Grundlagen einer neuen Rentabilität der Betriebe mitgeſchaffen hat! Das Spiel und der Kampf um den Tarif von einst waren doch nur ödes, lächerliches Getue. Und wenn im Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront das Lohnproblem behandelt und durchberaten, wenn die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Gegenwart und die der Zukunft in Rechnung gestellt werden, dann steht die Leistung des einzelnen Menschen im Vordergrund der Diskussion. Denn nur aus der Leiſtung erwächst der Gewinn, und der Gewinn iſt entſcheidend für den Anteil des einzelnen Schaffenden am Arbeitsertrag. Das Sozialamt sammelt die zahlreichen Beispiele sozialer Erkenntnisse weitsichtiger Betriebsführer, die in ihren Arbeiten
nicht den Menschen sehen, der wegen Lohn seine Arbeit verrichtet, sondern der beteiligt wird an dem finanziellen Ergebnis Denn der gemeinsamen Schaffens. Betrieb ist ja doch heute eine Gemeinschaft, und Gemeinschaft bedeutet schließlich schlechthin : arbeiten am gemeinsamen Werke. Wo aber gemeinſam etwas geſchaffen wird, kann nicht einseitig der Anteil am Arbeitsertrag zur Berteilung gelangen. Aber das Sozialamt sammelt nicht nur jene guten Erkenntnisse und Vorbilder, sondern es trägt sie weiter, damit andere im gleichen Sinne davon befruchtet werden. Als die soge= nannten „Köpfe“ in der Syſtemzeit von der Leistungsbewertung sprachen, dann mußte das eitel Lug und Trug sein. Denn die Leiſtungsbewertung hat ja stets eine fundamentale Voraussetzung, nämlich daß die Leistung überhaupt einen Sinn hat. Wenn sechs Millionen Menschen arbeitslos sind , dann find alle Grundsäge illusorisch , weil ja keine oder zu wenige Menschen da sind, die die Ergebnisse des leistungsmäßigen Schaffens sich zunuze machen können. Es mußten alſo die Voraussetzungen zur Anerkennung der Leistung in der Beseitigung der Arbeitslosigkeit geschaffen werden, wollte man überhaupt zur Anerkennung der Leistung kommen. Arbeit und Brot wurde durch die Tatkraft des Nationalsozialismus zur Parole. Für eine Leistungsauslese blieb in der ersten Zeit nach der Machtergreifung oft keine Zeit. Hauptsache war, daß der deutsche Mensch erst einmal wieder in Arbeit fam. Hier und da fehlte daher noch die seelische Vers bundenheit mit der ihm zugewiesenen Beschäftigung, es war für den einzelnen Volksgenossen noch nicht die Arbeit da, nach der er sich sehnte. Allein, je mehr Menschen in Arbeit kamen, desto automatischer vollzog sich wieder der Auslese= prozeß. Es fluteten auf einmal Faharbeiter zurüd zu den Stätten ihres ureigensten Berufes und die dadurch freigewordenen Plätze mußten durch andere Volksgenossen besetzt werden. Das alles schreibt sich mit einigen Federstrichen so leicht dahin, aber es ging und geht im Grund genommen um das harte Schicksal von Millionen deutscher Menschen, die durch Arbeit erst wieder auf den Weg zur Nation gebracht werden mußten. Als der Führer den Gedanken der Reichsautobahnen in die Tat umsezte, Tausende und aber Tausende Volksgenossen mit Hacke und Spaten ans Werk gingen, da galt es, auch sie zu betreuen. Lagerführer wurden vom Sozialamt eingesetzt.
Denn wo Menschen in großer Zahl beieinander sind, handelt es sich nicht nur um die Fragen materieller Dinge, sondern auch um solche tultureller Art, die gemeistert werden müssen. Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben des Sozialamtes, die oft mit elementarer Gewalt auftretenden sozialen und wirtschaftlichen Ereignisse in eine feste Form zu bringen, die sich aber decken muß mit der großen Linie unſerer nationalsozialistischen Weltanschauung . In allen
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waren sie auch wieder verschwunden. Die treibenden Motive, die von den Handelnden ausgingen, wurden von allen wirklich schaffenden deutschen Volksgenossen stets schnell erkannt. Der Deutschen Arbeitsfront blieb es vorbes halten, das nachzuholen, was Jahrzehnte hinDas Sozialamt ist durch verabsäumt war. gewissermaßen die soziale Werkstatt der Deutſchen Arbeitsfront. Lag einst die große deutsche Katastrophe mit im gegenseitigen sozialen Haß begründet, den man bewußt förderte um des Klaſſenkampfge = dankens willen, dann wurde dem Sozialamt nunmehr die Aufgabe gestellt, die großen Probleme des Arbeitertums zu betrachten und zu behandeln unter dem Gesichtswinkel , daß sich die Dinge der Menschen nicht lösen laſſen einzig und allein vom Standpunkt der materiellen Belange aus. Die unzerstörbare Art deutschen Lebens ist in erster Linie begründet in der seelischen Kraft und Tiefe deutscher Menschen. Der Kunstschlosser, der ein Meisterwerk schafft, der Feinmechaniker, bei dem es bei seinem Arbeitsstück oft auf den Bruchteil eines Millimeters ankommt, wenn das Werk gelingen soll, betrachten ihr Schaffen nicht nur Dom Standpunkt des Lohnes aus. In jedem vollendeten und gut gelungenen Stüd Arbeit stedt etwas, was man Seele nennt. Wie wäre auch sonst möglich, daß Deutschland, im Herzen Europas gelagert, umgeben von Industrieländern, sich durch die Qualität seiner Erzeugnisse behaupten konnte und sich weiter behaupten wird. Es liegt zudem in jedem schaf fenden Volksgenossen der Stolz auf die eigene schöpferische Kraft. Wenn des halb das Sozialamt zu den Problemen des Arbeiters der Stirn und der Faust täglich und stündlich Stellung zu nehmen hat, dann geschieht das nicht und es kann nicht geschehen in dem Geiste, als gelte es Massenprobleme zu lösen oder, wie das früher der Fall war, daß man nur von der „ Masse“ der Menschen sprach, die nur leben wollen von heute auf morgen, nein, heute geht es um die Vollendung des schaffenden Arbeiters als eines der wertvollsten Glieder der Nation. Was wären die Unternehmungen ohne den neuen Typ des arbeitenden Volksgenoſſen, der durch seine gesteigerte Arbeitsintensität erst die Grundlagen einer neuen Rentabilität der Betriebe mitgeschaffen hat! Das Spiel und der Kampf um den Tarif von einst waren doch nur ödes, lächerliches Getue. Und wenn im Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront das Lohnproblem behandelt und durchberaten, wenn die wirtschaftlichen Möglichteiten der Gegenwart und die der Zukunft in Rechnung gestellt werden, dann steht die Leistung des einzelnen Menschen im Vordergrund der Diskussion. Denn nur aus der Leistung erwächst der Gewinn , und der Gewinn iſt entſcheidend für den Anteil des einzelnen Schaffenden am Arbeitsertrag. Das Sozialamt sammelt die zahlreichen Beispiele sozialer Erkenntnisse weitfichtiger Betriebsführer, die in ihren Arbeiten
nicht den Menschen sehen, der wegen Lohn seine Arbeit verrichtet, sondern der beteiligt wird an dem finanziellen Ergebnis Denn der gemeinsamen Schaffens. Betrieb ist ja doch heute eine Gemeinschaft, und Gemeinschaft bedeutet schließlich schlechthin : arbeiten am gemeinsamen Werke. Wo aber gemeinſam etwas geſchaffen wird, lann nicht einseitig der Anteil am Arbeitsertrag zur Verteilung gelangen. Aber das Sozialamt sammelt nicht nur jene guten Erkenntniſſe und Vorbilder, ſondern es trägt sie weiter, damit andere im gleichen Sinne davon befruchtet werden. Als die soge= nannten „Köpfe “ in der Syſtemzeit von der Leistungsbewertung sprachen, dann mußte das eitel Lug und Trug sein. Denn die Leistungsbewertung hat ja stets eine fundamentale Bor= ausſegung, nämlich daß die Leistung überhaupt einen Sinn hat. Wenn sechs Millionen Menschen arbeitslos sind , dann find alle Grundsäze illusorisch , weil ja teine oder zu wenige Menschen da sind, die die Ergebnisse des leistungsmäßigen Schaf fens sich zunuze machen können. Es mußten also die Voraussetzungen zur Anerkennung der Leistung in der Beseitigung der Arbeitslosigkeit geschaffen werden, wollte man überhaupt zur Anerkennung der Leistung kommen. Arbeit und Brot wurde durch die Tatkraft des Nationalsozialismus zur Parole. Für eine Leistungsauslese blieb in der ersten Zeit nach der Machtergreifung oft teine Zeit. Hauptsache war, daß der deutsche Mensch erst einmal wieder in Arbeit tam. Hier und da fehlte daher noch die seelische Vers bundenheit mit der ihm zugewiesenen Beschäftigung, es war für den einzelnen Volksgenossen noch nicht die Arbeit da, nach der er sich sehnte. Allein, je mehr Menschen in Arbeit kamen, desto automatischer vollzog sich wieder der Auslese prozeß. Es fluteten auf einmal Faharbeiter zurüd zu den Stätten ihres ureigensten Berufes und die dadurch freigewordenen Pläße mußten durch andere Volksgenossen besetzt werden. Das alles schreibt sich mit einigen Federstrichen so leicht dahin, aber es ging und geht im Grund genommen um das harte Schicksal von Millionen deutscher Menschen, die durch Arbeit erst wieder auf den Weg zur Nation gebracht werden mußten. Als der Führer den Gedanken der Reich sautobahnen in die Tat umſeßte, Tauſende und aber Tausende Volksgenossen mit Hade und Spaten ans Werk gingen, da galt es, auch sie zu betreuen.
Lagerführer wurden vom Sozialamt eingesetzt. Denn wo Menſchen in großer Zahl beieinander sind, handelt es sich nicht nur um die Fragen materieller Dinge, sondern auch um solche kultureller Art, die gemeistert werden müssen. Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben des Sozialamtes, die oft mit elementarer Gewalt auftretenden sozialen und wirtschaftlichen Ereignisse in eine feste Form zu bringen, die sich aber decken muß mit der großen Linie unserer nationalsozialistischen Weltanschauung . In allen
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RSK Folge 14 Fällen führt nur das vertrauensvolle Zusammenwirken mit den Parteiund Regierungsstellen, ein Hand-ins Hand-Arbeiten mit den Reichsbetriebsgemeinschaften und mit den Gauwaltungen zum zes wünschten Erfolg. Tausendfältige Fragen treten auf, von denen das Schicksal von Einzelpersonen und ganzen Berufsgruppen abhängig ist. Sie können an dieser Stelle nur kurz angedeutet werden. Hier handelt es sich um die Prüfung der Möglichkeit der Einführung der Bers trauensräte im öffentlichen Dienst, um Lohn- und Gehaltsangleichsfragen, um die Zukunft der Landſtraßenwärter, um diejenige der Büro- und Behördenangestellten, um die Volksgenossen, die bei der Reichsbahn tätig Find und sich nach dem Angestelltenverhältnis ſehnen, um die Frage der Ehrengericht sbarkeit in der Binnenschiffahrt, um die Besoldungsreform bei den Sparkaſſen, um die Reform der Sozialversicherung und all die vielen Einzelfragen, die in dieſen Sektor fallen. Im Bereiche des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit geht es einmal um den Kündigungsschuß und die rechte Anwendung der Betriebsordnung, das andere Mal um Tarifordnungen. Gerade auf dieſem Gebiete sind die wirtſchaftlichen Begebenheiten in den einzelnen Industriezweigen besonders zu prüfen. Dort find es die Fragen des Steuerrechts, die beurteilt und gelöst werden wollen im Intereſſe der Kinderreichen oder des Einsatzes der Beder mühungen zur Steuerfreiheit Weihnachtsgratifikationen. Schließlich um die Verhinderung der Doppelbesteuerung, der Steuerfreiheit für besondere Zuwendungen, der Werbungskosten bei Akkord= löhnen und um die Bürgerſteuer und legten Endes um die Sonderzuschläge der Brauereiarbeiter und die Zuschläge für Brotkutscher. In anderen Fällen gilt es, Betriebsstilllegungen zu verhindern ; dann ist die Frage zu prüfen, inwieweit die Gefängnisarbeit sich nachteilig auf die freie Wirtschaft auswirkt und auf den Lohn der in ihr schaffenden Volksgenossen. Große Fragen bedürfen ſodann auch oft der statistischen Untersuchung.
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17. Januar 1936 immer wieder in zahlreichen Einzelfällen Eingriffe und Entscheidungen notwendig. Auf dem Gebiete des Arbeitsschutes (Schutzbestimmungen für Frauen und Jugendliche, Schadenverhütung in jeder Art und Form) fallen täglich neue Aufgaben an. Das gleiche gilt von dem einst so vernachlässigten Erfinderschutz. Wer aber zur Lösung und Mitarbeit an den sozialen Fragen berufen ist, muß auch stets die Möglichkeit ihrer praktischen Durchführung für die Wirtschaft prüfen. Die Lage des Binnenmarktes und die jeweilige Exportkonjunktur ist in Rechnung zu stellen. Nicht der National sozialismus ist schuld daran, daß Deutschland kostbare Gebiete deutschen Landes durch den Versailler Vertrag hat abgeben müſſen, ſondern jene Machthaber einer vergangenen Zeit, die fich das alles haben kampflos nehmen laſſen. Am härtesten find von jenen Auswirkun betroffen. gen die Grenzgebiete Immer wieder bedarf es des Einsages, um den Grenz- und Notſtandsgebieten same Hilfe zu bringen.
wirk-
In Zusammenarbeit mit allen Stellen Don Partei und Staat sucht das Sozialamt immer wieder neue Wege zu ergründen, um den bes . sonders bedrängten Volksgenossen das Leben und Schaffen erträglicher zu gestalten. Wenn mit diesen Zeilen versucht worden ist, das Wirken des Sozialamtes zu kennzeichnen, dann kann es sich nur um kurze Andeutungen handeln. Neben der Behandlung von grundsäglichen Dingen geht es allmonatlich noch um Tauſende von Einzelfällen, wo entweder das Daſein von Menschen und Gruppen durch die Grausamkeit der Vergangenheit zur Tragödie wurde, oder wo in Eingaben Gedanken und Vorschläge unterbreitet werden, die alle mehr oder weniger einer eingehenden Prüfung unterzogen werden müſſen. Der Wert solcher Anregungen schafft immer wieder aufs neue die enge Verbindung mit dem praktischen Leben, deren Träger die Werte schaffenden deutschen Volksgenossen sind. Das deutsche Arbeiter = tum ist im Dritten Reich ein Ele = ment aufbauender Kraft geworde n. Franz Mende.
Eine Fülle von Arbeit bringt die Betreuung der Heimarbeit und der Lohnarbeit. Wer das Schicksal der Heimarbeiter und dasjenige des Lohngewerbes von einst kennt und es mit dem von heute vergleicht, kommt sehr schnell zu der Überzeugung, daß gerade auf diesem Gebiete wirklich vorbildliche und segensreiche Arbeit seitens des Sozialamtes geleistet wurde. Hier ist es die Bekleidungsinduſtrie, dort die der anderen Gewerbezweige, wie Glaswaren, Holz, Eisen und Metall, Druck, Leder usw., die zu betreuen sind. Dem Sozialamt unterstellt sind die Berechnungsstellen. Fortlaufend muß über ihre Errichtung , Einstellung der Berechnungsstellenleiter, Rechner und Hilfspersonal, sowie über die Finanzierung (Aufstellung der Gebührenordnungen) entschieden werden. Weiterhin sind auch naturgemäß
„ Kommunismus, die gemeinſame Sache der Völker"
Ein Geständnis der Roten Internationale NSK Das fommunistische Blatt „ Deutsche Zentral-Zeitung", Moskau, läßt sich aus Paris berichten, daß dort eine von 4000 Personen besuchte Versammlung stattfand, in der der „""Befreiung" Dimitroffs besonders gedacht werden sollte. Der französische Kommunist André Gide hat, so berichtet das Moskauer Blatt weiter, u. a. wörtlich folgendes erklärt : ,,Wenn der Kapitalismus in jedem einzelnen Land seine Interessen auf besondere Art nüßt, so ist der Kommunismus die gemeinsame Sache der Völker der ganzen Welt."
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NSK Folge 14 gesamten Terror der damaligen Regierung und der hinter dieser stehenden Kampfverbände zu ertragen. Dies ging so weit, daß der N.S.D. A.P. sogar von einem Senat das Recht genommen worden war , Mitgliederversamm lungen durchzuführen , ein Verbot, das aufs schärfste gegen die verfassungsmäßig festgelegten Grundrechte verstieß. Aber es gibt eben zwei verschiedene Auffassungen von nationaler Ehre und Würde. Die Tatsache, daß eine einzige Partei die Kraft besessen hatte, die absolute Mehrheit zu erringen, trug natürlich zu einer Verschärfung Völkerbundskommissar der Opposition bei. Lester hielt es durchaus für angängig und mit seinem Auftrag für vereinbar, zu einem reinen Organ der Opposition zu werden. Seine Stellung kann nicht mehr als über dem Streit in innerpolitischen Fragen stehend betrachtet werden, sondern im Gegenteil, der Völkerbundskommissar hat sich selbst zu einer innerpolitischen Partei gemacht. Während die früheren Kommissare, besonders der englische General Haking und der italienische Graf Gravina, es für ihre wesentlichste Aufgabe gehalten hatten, mit dem Senat eine enge Fühlung herzustellen und überhaupt ihre Aufgabe in vorbildlicher Weise lösten, stellte der Völkerbundskommiſſar Leſter nicht so sehr eine enge Verbindung mit der Regierung und der Bevölkerung, sondern fast ausschließlich mit den wenigen verärgerten Vertretern der Opposition her. Es bestand die Gefahr, daß Danzig, ähnlich wie das Saargebiet unter dem Präsidenten Knox, zu einer Stätte übelster und ge = meinster Emigrantenheze wurde. Ähn= lich wie Präsident Knox gerade mit diejem national würdelosen Menschen enge Fühlung hatte, genau so wenig hat der Völkerbundskommissar in Danzig aus den Erfahrungen des Herrn Knox irgendwelche Lehren gezogen, sondern ist den gleichen Weg wie dieser gegangen. Der Danziger Senat hat alles getan, um der Opposition die verfaſſungsmäßig gewährleisteten Freiheiten zu geben. Es liegt ja schließlich nicht allein an der Regierung, wenn die Oppo= fitionspresse wegen ihres unglaublichen hegerischen Verhaltens wiederholt Verbote auf sich nehmen mußte. Trotzdem hat der Opposition stets und jeder Zeit ein Zeitungsorgan zur Verfügung gestanden, in dem sie ihre Meinung in die Danziger Bevölkerung hineintragen fonnte.
Nach der letzten Volkstagswahl, die wiederum einen gewaltigen Sieg der nationalsozialiſtischen Bewegung darstellte, unternahm die Oppo= sition den Versuch, die Gültigkeit dieser Für derartige Wahl anzu zwei fel n. Fragen ist durch die Verfassung ein Danziger Gericht als oberste entscheidende Instanz eingesetzt. Dieses völlig unabhän = gige Gericht, das zum überwiegenden Teil aus Nichtnationalsozialisten zusammengesezt ist, hat eine bis in alle Einzelheiten gehende Untersuchung der Wahi Durchgeführt. Auf Grund dieser eingehenden
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17. Januar 1936 Untersuchungen ist das Gericht dann als oberste Instanz zu einem endgültigen Urteil gekommen. Die Opposition und als ihr Bundesgenosse der Völkerbundskommissar haben sich jedoch mit diesem Urteil nicht zufrieden gegeben, sondern die Beschwerde an den Völkerbund weiterge= leitet, der sich auf seiner am Montag beginnenden Sizung mit den Danziger Fragen wiederum zu beschäftigen haben wird. Der Freistaat Danzig ist aus der Stätte der Gefahr eine Stätte des Friedens ge= worden. Wir haben in Europa ein ähnliches Staatsgebilde, für das die gleichen Mächte, die im wesentlichen Träger des Völkerbundes ſind, die Garantie übernommen haben. Im Meme Igebiet aber, das einem unglaublichen Terror von litauischer Seite, der einfach durch nichts mehr überboten werden konnte, zu leiden hatte, haben die Garantiemächte ein energisches Einschreiten nicht für notwendig gehalten, im Gegenteil, sich troß der immer größer werdenden Entrechtung des Memeldeutschtums mit einem leeren Protest in Kowno begnügt. Die Erregung, die über diese Behandlung deutscher Menschen in Deutschland entstanden war, hat die litauischen Machthaber zunächst vor einer weiteren Ausübung ihres Gewdltregiments im bisherigen Umfange zurückschrecken lassen. Die neuesten Vorgänge im Memelgebiet zeigen aber, daß Litauen im Grunde nicht gewillt ist, seine Politik gegenüber dem Memeldeutschtum zu ändern . Die Absicht der Opposition und scheinbar auch des Völkerbundskommissars in Danzig geht nun dahin, die Mächte zu einem Eingreifen oder zum mindesten zu einer Untersuchung in Danzig zu ver= anlassen. Es müßte im deutschen Volke stark befremdend wirken, wenn die gleichen Mächte , die in Memel ein Vorgehen trok des unmenschlichen Terrors, der dort ausgeübt wurde, abgelehnt haben, nunmehr zu einem solchen Vorgehen sich entschließen, wo es ſich gegen eine nationalsozialistische Regierung wenden soll und wo ein recht = licher Anlaß dazu nicht vorhanden ist. Das in der vom Völkerbund garantierten Danziger Verfaſſung festgelegte Oberste Gericht hat in diesen Fragen eine endgültige Entscheidung gefällt. Es widerspricht dem Sinn jeder staatlichen und rechtlichen Ordnung , wenn über einem nationalen Gericht nun plößlich eine neue internationale Instanz gesezt werden sollte. Ein solches Vorgehen müßte da die verheerendsten Folgen haben, da damit jede Autorität des Staates und jedes Vertrauen in die Rechtsprechung in der Bevölkerung zerstört werden würde. Es ist einfach unvorstellbar, daß der Völkerbund ein Interesse an einer solchen inneren Zersetzung haben sollte, ebenso wie es unvorstellbar ist, daß die Mächte nun plöhlich aus einer Stätte, an der es mit Mühe gelungen ist, den Frieden herzustellen, wiederum eine Stätte des Un = friedens zu machen. Dr. Gerhard Krüger.
"A
Frontberichte
des Winterhilfswerkes 1935/36
Die ideelle Bedeutung des WHW NSK Es war in der Kampfzeit. In einem kleinen Raume saßen einige nationalsozialistische Fabrikbesizer zusammen. In einer Zeit, in der noch der „Klaſſenkampf“ zwischen Arbeitneh= mern" und „ Arbeitgebern" tobte, in der sich die ,,kapitalistischen“ und „ proletarischen" Verbände bis aufs Blut bekämpften, hatten sie sich zuſammengetan, um das Los ihrer Arbeiter zu verbessern, der sozialen Not zu steuern, den Hunger zu bannen. Sie berichteten sich gegen= seitig, was sie in dieser Richtung bisher getan hatten. Der eine hatte einer finderreichen Familie Kohle und Lebensmittel ins Haus gesandt, ein anderer hatte mit geldlicher Unterstützung ge= holfen, ein dritter hatte einer Wöchnerin Milch und Stärkungsmittel geschickt und die Kosten für Arzt und Hebamme übernommen. Ein jeder zählte auf, wie er versucht hätte, der Not der - . Nur einer von ihnen, Armsten zu steuern 11 ein verhältnismäßig junger Mensch , mit scharf ausgeprägten Zügen, saß stumm dabei und blickte sinnend vor sich hin. Aller Augen wandten sich ihm jezt zu. Er schaute seine Freunde der Reihe nach an und fragte : „ Habt ihr bei eueren Hilfeleistungen euch als Absender genannt ?" Verdugt blickten die anderen. „ Allerdings !", flang es zurück. - ,,Seht ihr, dann habt ihr es falsch gemacht. Dadurch habt ihr euere Arbeiter gewissermaßen verpflichtet, euch irgendwie zu danken. Der wahre Nationalsozialist aber gibt und hilft, ohne Dank zu beanspruchen, ohne irgendwelche Vorteile für sich erreichen. zu wollen. Das Gefühl, sich verpflichtet zu fühlen, hat etwas Bedrückendes für den Empfänger, das hättet ihr ihm ersparen sollen !" Dieser schlicht gekleidete Fabritbesizer, der selbst unter der Wirtschaftskrise schwer zu kämpfen hatte, hatte die sittlichen Gebote Adolf Hitlers innerlich erfaßt. * Warum ich diese buchstäblich wahre Geschichte erzähle? Nun, weil dieser, von roten Hezern als „Kapitalist" verlästerte Fabrikbesizer eine Art Vorläufer und Wegbereiter für das in der ganzen Welt ohne Beispiel dastehende Winterhilfswerk des Deutschen Volkes ist. Auch bei diesem weiß der Betreute nicht, von wem die Mittel gerade für seine, ihm ins Haus gebrachte Spende kommen, wer gerade dieſes Pfundpaket gestiftet hat ; irgend ein Volksgenosse hat es sich vielleicht von seinem kargen, jauer verdienten Arbeitslohn abgespart. Der Spender ist hier nicht ein Einzelner , sondern die Volksgemeinschaft.
Die N.S.V., die Partei, sind nur Vermittler und Verteiler, das ganze deutsche Volk dagegen hat je nach Vermögen und Können, bis hinab zu den kleinsten Beiträgen des Unbemittelten, in einmütiger Hilfsbereitschaft die nunmehr Spenden zusammengetragen, die wiederum ohne Ansehen der Person den Bedürftigen zufließen. Niemand verlangt von den Betreuten einen Dank oder eine Gegenleistung; ohne Beschämung, ohne Verpflichtung irgend= welcher Art kann der Betreute die Spende ent= gegennehmen. Wieviel Sonnenschein fällt hier in den grauen, trüben Alltag, wieviel Not und Hunger wird gebannt - Freude zieht an die Stelle von Kummer und Sorge in Millionen deutscher Herzen ein. * Ist diese Freude aber nur Gast im Hause der Denn auch Keineswegs ! Betreuten? jeder Spender , jeder Helfer wird einen Schimmer dieser Freude verspüren, wenn er sich ausmalt, mit welch' leuchtenden Augen seine Pfundspende entgegengenommen wird, wenn er bei seinem schlichten Eintopfgericht sizt und daran denkt, daß von dem hierbei ersparten Betrag ein anderer Volksgenosse satt wird. Dann muß auch er darüber Freude empfinden und er wird dem Geschick dafür danken, daß er in der Lage ist, einem weniger Begüterten helfen zu können. Denn voll tiefer Wahrheit ist das Wort : „ Geben ist seliger denn nehmen !" ,,Werfreudig gibt , gibt doppelt und unschätzbare selbst sich spendet Werte. * Kann man das Winterhilfswerk mit einer Wohltätigkeitssammlungen" seiner früheren oder charitativer Vereinstätigkeit" vergleichen? Nun und nimmer, denn es ist etwas grundlegend anderes. Es hat nichts zu tun mit ,,Barmherzigkeit" oder „ Mildtätigkeit". Nicht ,,Mitleid" ist sein Leitgedanke, sondern sitt= liche Verpflichtung ! Das ist ja gerade. die hohe ethische Idee, die Adolf Hitler dem deutschen Volke eingeimpft hat, eine Idee, die noch nirgends in der ganzen Welt in dieser Weise zur Tat geworden ist. Man hat früher so oft von „,moralischer Verpflichtung" gesprochen. Welcher Unterschied ! In der liberalistisch-marxistischen Epoche, im Zeitalter des Materialismus, hat man so oft die Begriffe verwischt, man verwechselte Freude mit Vergnügen", Kultur mit „ Zivilisation“, ,,Moral" mit Ethos ! Adolf Hitler erst hat uns diese Begriffe wieder klar unterscheiden gelehrt. Und wenn er nun von jedem Deutschen for=
J
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NSK Folge 14 dert, das Du über das Ich zu stellen , wenn das A und O jeder Volksgemeinschaft das Wir ist, so stellt er hiermit eine so hohe ethische Forderung auf, wie kein Staatsmann und Führer eines Volkes vor ihm. * Welchen Mißbrauch haben die marxistischen Parteien einst mit den Begriffen sozial " und „ſozialistisch“ getrieben ! Konnte eine Partei, die den Klassenkampf predigte, überhaupt den Sozialismus zur Tat werden lassen ? Niemals ! Denn sie hatte ja nicht einmal das Wohl, sondern nur die Herrschaft einer Klasse , eines Volksteiles im Auge. Alles wurde nur unter dem Gesichtswinkel betrachtet : was nüßt es mir, was meiner Klaſſe? Sie nannten sich „ Arbeiterparteien“ und durften doch nicht einmal dafür sorgen, daß es den „ Arbeitern" gut ging, denn nur durch die Un zufriedenheit der Massen konnten sie ihre eigene Existenz sichern ! Durch die Prägung
Schluß
mit
17. Januar 1936 des Wortes ,, Prolet" drückte man der Arbeit den Stempel der Minderwertigkeit, der „ Versklavung" auf ! Da kam Adolf Hitler - er riß die Klaſſenscheidewände nieder, er prägte das Wort vom Adel der Arbeit, gleichberechtigt stand der Arbeiter der Faust neben dem Arbeiter der Stirn . Erst spätere Geschlechter werden dieses Wunder deutscher Volkwerdung voll zu würdigen verstehen. Nur auf ihrem Boden konnte die hohe ethische Idee Adolf Hitlers zur Tat werden, war es möglich, den Sozialismus zu verwirklichen der seinen sichtbarsten Ausdruck findet im deutschen Winterhilfswerk, dessen Wert nicht in toten Zahlen zu erfaſſen und zu meſſen ist, sondern das unermeßliche seelische und sitt= liche Werte im deutschen Volke verankert und das einst die Geschichte preisen wird als die größte wirklich soziale Tat der Menschheit. MaX Peschmann
der Wohltätigkeit !
Ein kleiner Rückblick in die Zeit der Wohltätigkeitsveranſtaltungen zugunsten ...
NSK Pfui, wie gemein ! ", werden die Hilfsbereiten entrüstet sagen, die als Haus- und Straßensammler in vorderster Front des W.H.W. im Kampf gegen die Not gestanden haben, wenn sie dieſe Überschrift lesen. ,,Gott sei dank - endlich mal einer, der mutig gegen die ewige Bettelei zu Felde zieht“, werden die anderen schmunzeln, jene ewig Gestrigen aus der Etappe, die nichts weiter können, als nörgeln, medern und sich tuschelnd hämische Wize zu erzählen über all das, was jedem anständigen Volksgenossen lieb und teuer ist. Wer im Dienste des W.H.W. mit gewohnter Regelmäßigkeit sein Revier abklappert, Pfund, spenden einsammelt, die Eintopfgroschen lassiert, der lernt die Menschen kennen : Neben der Vielzahl derer, die mit gelassener Selbstverständlichkeit und ohne viel Aufhebens ihre Pflicht tun, stehen die wenigen Ausnahmen der Mürrischen und Übelgelaunten, die im Haussammler ihren persönlichen Feind ſehen, oder jenes Grüppchen intellektueller Besserwisser, die eine gottlob überwundene Zeit „ die ersten Kreise“ nannte. An einen Vertreter dieser „ ersten Kreise“ geriet ich neulich. „Mein lieber , junger Freund", so begann der alte Herr, dem ich meine Spendenliste unterbreiten wollte. Zwar schien es mir, als wäre mein Besuch ihm durchaus nicht lieb “, na, und von „ jung“ kann ja auch keine Rede mehr sein, wenn man sich 1914 schon im grauen Rock getummelt hat, und Freundschaft" datiert ebenfalls erst unsere zwangsläufig seit den Tagen des Winterhilfs= werkes. Aber schließlich, für 50 Pfennig kann der Sammler ja diese plumpe Vertraulichkeit hinnehmen, so denkt der Herr Geheimrat a. D. ,,Lieber, junger Freund", sagt also betont wohlwollend der Hochwohlgeborene,,,wirklich, es imponiert mir, mit welchem Eifer und mit
welcher Beharrlichkeit Sie sich in den Dienst der guten Sache stellen - alle Achtung. Man gibt ja auch gern, es iſt ja für eine edle, gute Sache, aber" und er runzelt gewichtig die Stirn „ Ihr Werben und Wirken hat so etwas sagen wir mal Gewaltsames an sich , und das verbittert. Man würde mehr geben, wenn alles individueller, frei= williger gehandhabt würde, wenn man nicht ständig der Verfolgung ausgesetzt wäre durch Abzeichen, Listen und rasselnde Sammelbüchsen. Wenn ich mich an die Zeit vor dem Kriege erinnere, da haben wir auch für die Armen und Unterdrückten gesorgt, haben wohltätige Veranstaltungen aufgezogen, die uns reichliche Mittel in die Hand gaben für Werke der Nächstenliebe. Ja, damals war es eine Freude, ein Vergnügen, anderen zu helfen und wohlzutun, heute dagegen fühlt man das Geben manchmal schon als einen lästigen 3wang." Also sprach der Herr aus der „ guten, alten 3eit." Daß ich ihm die rechte Antwort nicht schuldig geblieben bin, versteht sich von selber ; und nun vergegenwärtigen wir uns doch einmal, wie die vielgepriesene Wohltätigkeit von Anno dazumal aussah! Da gründete sich zunächst ein Komitee ; denn ohne ein solches ging's einfach nicht. Dieſes Grüppchen der sogenannten „ feinen Gesellschaft", Menschen, denen die Not noch nie ins Fenſter geschaut, kamen im mollig durchwärmten Salon zusammen, mühten sich im Klappern der Teetassen, im Klingen der Likörgläser, um die Fassung eines wirksamen Aufrufes und pala= verten stundenlang über die Ausgestaltung ihres ""Wohltätigkeitsfestes". Aber sonderbar, im Vordergrund ſtand nicht etwa die brennende
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NSK Folge 14 Frage: Wie helfen wir ?", sondern : „Wie amüsieren wir uns ?" Theaterstücke wurden ausgewählt und die Rollen beſezt, neue Kotillontouren erdacht und die Ausstattung lauschiger Sektpavillons be= sprochen. Da gab's dann die ersten Kämpfe, denn am begehrtesten waren natürlich die Stände, wo Sekt und Bowle oder schäumendes Bier und Likör von zarter Frauenhand der Phalanx flirtender Männer kredenzt wurden ; Kaffeezelt und Kuchenõusetts, Verkaufstische für belegte Brote und Würfelbuden waren weniger begehrt. Die Frau Präsident hatte es sich so reizend gedacht, wenn sie selber mit berückendem Augenaufschlag den perlenden Champagner in die geschliffenen Kelche gießen würde . . . Aber denselben Gedanken hatten auch die Frau Konsul und die Frau Geheimrat und die Frau Direktor und die Frau Staatsanwalt. Und als schließlich die Frau Landrat, die zwei heiratsfähige Töchter ihr eigen nannte, temperamentvoll widersprach und es als zweckmäßiger vorschlug, die jüngeren Damen mit der ehrenvollen Aufgabe des Ausschankes von Alkohol zu betrauen, da war der Krach da. ,,Jüngere Damen- das ist ja empörend “, entrüstete sich die Frau Präsident und legte das Protektorat nieder und steckte sich hinter ihren Mann und - ein halbes Jahr ſpäter ſaß der Herr Landrat strafversezt in einem gott= verlaſſenen Landstädtchen. Alles wegen der Wohltätigkeit. Aber auch zu Hause gab es manchen Ehezwiſt um des Wohltätigkeitsfestes willen. Die meisten Frauen hatten natürlich nichts anzuziehen", und wenn der Mann seine Ruhe haben wollte, dann bewilligte er eben ein neues Kleid , wenn's auch schwer fiel. Was tut man nicht alles für den guten Zweck?! Aber endlich waren dann alle Klippen glück-
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17. Januar 1936 lich umschifft, in festlich geschmückten Sälen wogte ein Heer schwarzer Fräcke und bunter Uniformen zwischen seidenen Ballroben, auf weißen Frauenſchultern und Armen wurde koſt= barer Schmuck zur Schau gestellt, Mütter legten ihr von säuſelnder Liebenswürdigkeit ge= sponnenes Garn, um Echwiegersöhne einzufangen alles wegen der Wohltätig : keit. Der junge Referendar, der noch auf Vaters Tasche lag, vertrudelte einen blanken Taler an der Würfelbude der Frau Staatsanwalt, um sich die Wege seiner Karriere zu ebnen, der Leutnant, ein armer Schlucker mit 80 Mark Monatszuschuß, spielte der Tochter seines Kommandanten gegenüber den Krösus alles für die Wohltätigkeit. Nach einer durchtanzten, vergnüglichen Nacht kam das Komitee dann zur Abrechnung zusammen, und die sah ungefähr so aus: 1515,70 Mark Einnahme davon waren abzuziehen für Ausgaben 898,60 Mark es verbleiben also 617,10 Mark Ein klägliches Ergebnis, das in keinem Verhältnis stand zu dem Aufwand an Luxus und Glanz. Aber die Mehrzahl der Beteiligten war ja auch gar nicht beseelt von dem Wunsch zu helfen, sondern ihre sogenannte Wohltätigkeit war nichts weiter als ein verlogenes Aushängeschild für rein mensch Freuden , liche Eitelkeiten und Schwächen. Wahre Hilfe aber soll Mitempfinden, Mitfühlen, Mittragen an der Last, mit einem Wort : soll höchste Kameradschaft sein, wie wir sie im Weltkriege Tag für Tag kennenlernten, und wie fie heute wiedererstanden ist im Winterhilfs= werk des deutschen Volkes. Und darum noch einmal : Keine Wohltätigkeit mehr ! K. F. H.
Nicht Worte - Zaten entſcheiden !
Ein Besuch bei freiwilligen Helfern einer NSB-Ortsgruppe NSK Fräulein M. wünschen Sie zu sprechen ? Da kommen Sie leider etwas zu früh. Sie kann frühestens um fünf Uhr hier sein.' Mit einem freundlichen Lächeln hatte ein Herr mit gütigen , hinter dicken Brillengläsern versteckten Augen mir diesen Bescheid gegeben, als ich auf der Ortsgruppe der N.S.V. nach der Leiterin der Abteilung „Hauspflege“ fragte. Und dann wurde mir weiter berichtet, daß Fräulein M. nicht, wie ich vermutet hatte, Buchhalterin oder eine richtige" Wohlfahrtspflegerin sei, sondern daß sie eine einfache Fabritarbeiterin ist, die nach jahrelanger Arbeitslosigkeit seit einigen Wochen eine Aushilfsarbeit erhalten hat. ,,Ia- und dann will sie nach der aufreibenden Arbeit an der Maschine noch hier bis in die Nacht hinein tätig sein?" Ich muß wohl ziemlich hilflos den Berg von Attenstüden, Karteikästen und Personenvermerten angestarrt haben, die um ihren Arbeitsplay herum aufgestapelt waren. Denn der bebrillte Herr meinte begütigend : „ Es ist ganz gewiß nicht leicht ; aber wir haben immer
einen Weggefunden. Müssen halt immer ausprobieren, wie wir es machen. Gehen wird es schon! Was Fräulein M. anpackt, das sezt sie auch durch.“ Gern folgte ich der Einladung der beiden Mitarbeiter von Fräulein M. und ſah mir ihren Arbeitsbereich auf der Ortsgruppe näher an. Er umfaßt die Betreuung jener Familien und Einzelpersonen, denen eine geordnete Führung thres Haushaltes infolge von Krankheit, Altersschwäche oder auch Arbeit außerhalb des Hauſes unmöglich ist. Eine von der N.S. -Volkswohlfahrt bestellte Hauspflegerin kommt Tag für Tag in die in Frage stehende Wohnung, fegt, heizt, wäscht, focht : kurz, leistet all die Arbeiten, zu deren Erledigung die Betreuten selbst nicht in der Lage sind. Manche dieser Familien sind nur für kurze Zeit Pfleglinge der N.S.V., andere wieder, vor allem naturgemäß ältere Personen, müssen die segensreiche Einrichtung der Familienpflege dauernd in Anspruch nehmen. Zu jeder Ortsgruppe gehören in Berlin etwa ein Duzend Familienpfle-
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gerinnen , denen von der Leiterin der Abfeilung Hauspflege" ihre Arbeiten zugewiesen werden. Neben der zur Regelung der praktischen Aufgaben erforderlichen Büroarbeit hat die Leiterin der Hauspflege auch die Obliegenheit, selbst die betreuten Familien aufzusuchen, sich aus eigener Anschauung von ihren Nöten ein Bild zu machen, die erforderlichen Abhilfemaßnahmen zu treffen und die gesamte Tätigkeit der Hauspflegerinnen zu überwachen : ein Arbeitsfeld, das die Arbeitskraft eines schaffensfrohen Menschen voll und ganz in Anspruch nimmt. Wie Fräulein M. das alles nach einer vorher bereits erledigten achtstündigen Arbeit in der Fabrik noch leisten kann, war mir einstweilen ein ungelöstes Rätsel. Fräulein M. gegenüber hatte der Herr mit der großen Brille seinen Laden" aufgebaut. Ein oberflächlicher Blick über_die_auf_seinem Tisch ausgebreiteten Papiere, Anträge, Formulare, Atteste, Karten und andere Schriftstücke gab mir die Gewißheit, daß ich hier dem Sachbearbeiter für „ Mutter und Kind“ gegen= überstand. Da lagen nun mehrere Anträge auf Erholungsverschickung von Müttern. Die erforderlichen ärztlichen Zeugnisse waren gleich ange= heftet. Daneben wimmelte es noch von Anträgen auf Verschickung bedürftiger Kinder. Eine Aufstellung über einen demnächst abgehenden Kindertransport mit genauem Fahrspiegel" erregte mein besonderes Intereſſe. Neben dem Reiseweg und Verteilungsplan der Kinder waren Ankunft und Abgang der Züge auf Umsteige und Zielbahnhöfen enthalten. Ës ist ein erhebendes Gefühl, zu sehen, mit welcher Gründlichkeit hier Partei- und Volksgenossen, die selbst seit Jahren arbeitslos find, tagaus tagein selbstlose Arbeit für ihre Volksgenossen verrichten, nicht geleitet vom Trachten nach Gewinn, sondern einzig und allein be = stimmt durch das Wissen um die chidsalsverbundene Volksgemeinchaft. Auch dem dritten Mitarbeiter in dieſem Amtszimmer der Berliner Ortsgruppe stattete ich noch einen kurzen Besuch ab. Es war nicht gerade sehr leicht, an ihn heranzukommen, ſo umlagert war er von Hilfefuchenden. Er ist der Be = kleidungsobmann der Ortsgruppe. ,,So ein Kammerunteroffizier," meint er,,,ist immer ein viel umschwärmter Mann. Das war auch beim Kommiß schon so gewesen. Aber mit Schmus oder gar mit Bestechungsversuchen ist nichts zu machen ! Da hilft keine Molle und tein noch so schöner Augenaufschlag. Wer bedürftig ist und würdig, dem wird geholfen ; wer aber glaubt, auf Schleichwegen zu einem neuen Mantel oder einem Paar neuen Schuhen zu kommen, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht." Und lächelnd blättert er in seinem Kontobuch nach dem Namen einer Frau , die ihm gerade ihre Wünsche vorträgt. ,,Richtig, da stehen Sie ja schon ! Kleid und Jacke betommen Sie, nicht wahr? Sie haben doch im lezten Jahr schon etwas von uns erhalten." Ein ewiges Kommen und Gehen herrscht in diesen Ortsgruppen. Selten sind die für die Wartenden bestimmten Stühle leer. Mit halblauter Stimme berichten die Besucher von Leid und Sorge und enttäuschten Hoffnungen. Desto heller leuchten aber ihre Augen, wenn sie sehen und am eigenen Leibe_verspüren , wie ſich das ganze Volk auch ihre Sorgen zu seinen eigenen
17. Januar 1936 gemacht hat. Wenn sie erfahren, wie das selbstlose Wirken dieser Frauen und Männer hier nur der selbstverständliche Ausdruck einer Geisteshaltung ist, die der Führer dem deutschen Volke aufprägte. Hier wird man nicht abgefertigt , nicht nach talten toten Paragraphen behandelt und auf Wartebänke aufgereiht" ; diese Worte eines Bedürftigen auf meine Frage nach seinen gemach ten Erfahrungen waren der beredte Ausdruck für den Umbruch, den mit unserem Leben auch die Wohlfahrtspflege dank der Arbeit der N.S.Volkswohlfahrt erlebt hat. An jedem von uns aber liegt es, sich persönlich immer wieder aufs neue nach den großen lich immer wieder aufs neue nach den großen Gedanken der Volksgemeinschaft und Einazbereitschaft auszurichten und so wirkliche Aufbauarbeit für ein ewiges Deutschland zu leisten. Dr. M. V.
Ein Bericht ohne Zahlen NSK Zahlen haben stets etwas Nüchternes, Seelenloses an sich. Sie sind ein rechnerischer Begriff, man kann mit ihnen die Entfernung eines Firsternes von der Milchstraße, die Menge eines Giftes, die imstande ist, einen Menschen zu töten, die Länge des deutschen. Eisenbahnnezes, die Ölvorräte der Welt und die Winzigkeit eines Pantoffeltierchens ausdrücken. Man kann das Gewicht des menschlichen Gehirnes meſſen, man kann die Herzschläge zählen, Herzensregungen aber, seelische Werte, sind in Zahlen nicht ― Wenn wir daher hören, ausdrücb a r. daß am „ Tage der nationalen Solidarität“ das deutsche Volk über vier Millionen Mark für das Winterhilfswerk gespendet hat, dann freuen wir uns von Herzen über ein derart gewaltiges Ergebnis, wir errechnen, wie vielen Menschen hiermit geholfen werden kann. Aber mit diesen wahrhaft einzigartigen Zahlen ist die Bedeutung des Winterhilfs= werkes, dieser größten Gemeinſchaftstat aller Zeiten, bei weitem nicht ausgeschöpft. Sie erzählen uns nichts von den ſtrahlenden Augen, von freudig klopfenden Herzen, von Freudentränen, die über verhärmte , von Kummer, Not und Sorge vorzeitig gefalteten Wangen herabrollen. Sie erzählen uns nichts von der Begeisterung Winterhilfs = Soldaten des der werks, des Riesenheeres der freiwilligen Helfer, von der Liebe, mit der sie die gewaltige Arbeit zur Behebung der sozialen Not auf sich genommen haben. Wollten wir all das gesammelte Geld auf eine Riesenwaagschale legen und auf die andere Seite der Waage alle durch das W.H.W. ausgelösten und geweckten seelischen Werte, -- die Schale mit den materiellen Gütern würde hoch gen Himmel schnellen, die Schale mit den ideellen Werten aber gewichtig sich nach unten neigen. Zahlen sind tot unmeßbar ist das seelische Erleben aller am W.H.W. Beteiligten, der Betreuten sowohl wie der Helfer . . . M. P.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
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NSK- Nachrichten
Zu NSK Folge 14
Der Führer empfängt den Reichskriegsopferführer NSK Berlin, 17. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat heute den Hauptamtsleiter für Kriegsopferfragen, Reichstriegsopferführer Oberlin dober , zu einem eingehenden Vortrag über Frontsoldaten- und Kriegerhinterbliebenen -Fragen empfangen .
Reichsminister Dr. Frank über das ,,Haus des Deutschen Rechts “ Die Aufgaben der deutschen Rechtsführerschule.
NSK In einem Geleitwort in der ab 1. Januar zweimal monatlich erscheinenden 3 e it schrift der Akademie für Deutsches Recht" kündigt der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, die nunmehrige Errichtung des Hauses des Deutschen Rechts in der Hauptſtadt der Bewegung an. Wie erinnerlich, hat der Führer bereits im Frühjahr 1935 die ihm vorgelegten Baupläne besichtigt. Wie Reichsminister Dr. Frank nunmehr mitteilt, hat das Projekt des Hauses des Deutschen Rechts ihm gegenüber die Billigung des Führers gefunden. Das neue Haus, das nach den Anordnungen des Reichsjuristenführers nicht nur die Heimstätte der Reichsrechtsführung des deutschen Volkes sein wird, sondern die Zentrale des deut = ichen Rechtslebens bilden und insbeson= dere die deutsche Rechtsführerschule bergen soll, wird sich würdig in den Rahmen der großen Repräsentativbauten des Dritten Reiches einfügen. Seine Errichtung ist der Akademie für Deutsches Recht vom Reichsjuristenführer als Aufgabe zugewiesen . Entsprechend dem Grundsatz des Führers, daß große Geschichtsepochen in großen Bauten ihren sichtbaren Ausdruck fin= den, soll dem deutschen Rechtsleben ein monumentaler Hauptbau geschaffen werden, der der Stolz aller deutschen Rechtswahrer sein wird und für kommende Generationen ein Hort des deutschen Rechtsgewissens werden soll.
Wie die N.S.K. hierzu noch besonders mitteilen kann, soll die deutsche Rechtsführerschule Kriegsschule nationalder die ſozialiſtiſchen Rechtswahrer" werden. In ihr soll künftighin eine größere Anzahl der charakterlich geeignetsten und befähigsten Aſſeſſoren und derjenigen, die eine abgeſchloſſene Rechtswahrerausbildung besigen etwa zweibis dreihundert an der Zahl - auf ein Jahr besonderen vorzugsweisen einer wissenschaftlichen Ausbildung un= terzogen werden, die sie befähigt, die geistige Garde bei der Rechtsgestaltung zu stellen . Mit der Aufnahme in die deutsche Rechtsführerſchule wird eine bevorzugte Beförderung in allen Rechtswahrerberufen verbunden sein. Mit dieser echt nationalsozialiſtiſchen
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17. Januar 1936 Führerauslese wird auch auf dem Rechtsgebiet das ungesunde, weil allzu bürokratisch gehandhabte Laufbahnprinzip " in positi ver Weise durchbrochen.
Zehn Jahre N.S.D. - Studentenbund Das Programm für die Münchener Feierlichkeiten am 25. und 26. Januar NSK Die Zehnjahresfeier des N.S.D.St.B. in München erhält ihren Auftakt durch eine Kundgebung im Bürgerbräufeller am 25. , abends, die unter dem Motto „ Unser Weg unser Ziel " steht, und auf welcher der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der Reichsstudentenbundführer Albert Derichsweiler sprechen werden. Im An= ſchluß daran findet ein geselliger Kameradschaftsabend statt. Für den Sonntagvormittag ist eine Feier im Odeon vorgesehen, bei welcher das Spiel Heldische Feier" zur Uraufführung ge= langen wird. Den Höhepunkt dieser Veranstal tung bildet die Übergabe der neuen N.S.D.St.B.Fahne sowie die Weihe von 33 Gaufahnen durch den Stellvertreter des Führers. Den Abschluß des Tages und der Feier überhaupt bildet am Sonntagabend eine Großkund gebung im Zirkus Krone.
Neue Wege politiſcher Schulung NSK Effen, 17. Januar. Der Kreis Essen der D.A.F. hat seit Januar eine neue Form der politischen Schulung durchgeführt. Statt wie bisher einzelne Abende zu diesem Zwed zu verwenden, ist man hier dazu übergegangen, ungefähr 100 bis 150 Vertrauensmänner, Betriebszellenobleute und Betriebswalter für einen ganzen Sonntag zu sammenzufassen. Die Teilnehmer gliedern sich in vier bis fünf Arbeitsgemeinschaften, um so die einzelnen Fragen eingehender behandeln zu können. Nach übereinstimmendem Urteil aller Teilnehmer verspricht diese neue Art der Schulung guten Erfolg.
Schulungskursus auf Schloß Gültſtein NSK In der Zeit vom 14. bis 21. Januar hält das Hauptamt für Kriegsopfer der N.S. D.A.P. auf Schloß Gültstein (WürttembergHohenzollern) einen Schulungskursus für die Mitglieder des Gaurings für Nationalsoziali Voltsaufklärung. stische Propaganda und Schulungsleiter ist der Propagandaleiter der N.S.K.O.V. Das reichhaltige Programm sieht eine stattliche Anzahl von Referaten über die verschiedensten Gebiete, Aussprachen und eine Filmvorführung, sowie Besichtigung der Daimler-
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Zu NSK Folge 14 Benz-Werke, des Flughafens und einen Besuch der Stadt Stuttgart vor. Die Tagung findet ihren Abschluß mit einem Kameradschaftsabend am 20. Januar 1936. Schulungskurs für Wirtſchaftspolitik in München NSK Rund 500 Teilnehmer aus allen Gauen des Reiches sind bereits zu dem diesjährigen Schulungskurs für Wirtschafts = politik unterwegs, der von der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. in München veranstaltet wird. Der Kurs steht im Zeichen der Vorbereitung zur zweiten Arbeitsschlacht. Der Leiter der Kommiſſion, Bernhard Köhler, wird mehrfach über die wirtschaftspolitischen Grundsäße und Aufgaben sprechen. Unter den Rednern der ersten Tage werden weiterhin genannt Gauleiter Streicher, der Treuhänder der Arbeit, Börger, und Gauwirtschaftsberater Hunke. Für die einheitliche Ausrichtung unserer Kulturarbeit NSK Zwischen der Amtsleitung Kultur der Reichspropagandaleitung und dem Kulturamt der R.I.F. wurde eine Vereinbarung getroffen, durch die die engste Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Dienſtſtellen gewährleiſtet wird. Gegnerschaft gegen die H.J. als Kündigungsgrund NSK Das Arbeitsgericht Essen hatte sich mit der Wiedereinstellungsklage eines Betriebsangehörigen zu befassen, dem gekündigt worden war, weil er durch die Weigerung, ſeine Kinder in die Hitler-Jugend zu schicken, nach Auffassung des Arbeitgebers eine gegen die Bestrebungen und Grundlagen des neuen Staates und seinen Führer gerichtete Einstellung an den Tag ge= legt hatte. Da der Gekündigte troz guten Zuredens des Gerichts sich hartnädig weigerte, seine Meinung über die H.3. zu ändern, wurde nach ausgiebiger Vernehmung der beiden Parteien die Widerrufsklage des An gestellten abgelehnt mit der Begründung, daß die Kündigung zwar eine Härte für den Kläger bedeute, daß sie aber niemals als unbillig erscheinen könne, da sie sich in gesetzlichem Rahmen bewege. Lokomotive , Alemania“
Taufe einer in Deutschland gekauften Lokomotive in Chile NSK Die chileniſche Staatseiſenbahn hat in Deutschland 25 Großlokomotiven ge= tauft. Wie das Presseamt der Auslandsorgani = sation der N.S.D.A.P. mitteilt, wurde auf der Station Alameda in Santiago der erste dieser Giganten durch die chilenische Frühlingsfönigin. in Anwesenheit des Generaldirektors der chilenischen Staatsbahnen, des deutschen Konsuls, eines Vertreters der Reichsbahn-
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17. Januar 1936 zentrale für Verkehrswerbung und von Tausenden von Arbeitern und Angestellten der Staatsbahnen feierlich auf den Namen „Alemania“ (Deutschland) getauft. Eine ,,Alemania" Kupferplatte mit diesem Namen wurde an der Maschine angebracht. Damit bezeugt die chilenische Staatsbahnverwaltung ihre Freundschaft zu Deutschland und bekundet zugleich ihre Anerkennung für die Leistungen der deutschen Technik. Der Transport dieser Riesenmaschine von Hamburg nach Chile war an sich schon eine technische Großleistung, da diese Lokomotive unzerlegt auf dem deutschen Schiff verladen wurde.
Der ,,Temps " fälscht Reden Eine Erklärung Professor Frants NSK Der Präsident des Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutſchlands , Profeſſor Dr. Walter Frank, nimmt in einer Erklärung gegen einen hezerischen Artikel des „ Temp s“ Stellung: Der Pariser „ Temps" veröffentlicht unter der Überschrift „ Das Dritte Reich und die Geſchichte“ einen Beitrag, in dem aus meiner „ kürzlich gehaltenen" Treitschke -Rede (sie wurde vor anderthalb Jahren gehalten ) angeblich wörtliche Zitate gebracht werden. Ich stelle fest, daß niemals auch nur ein einziger Saß Satz dieses angeblichen Zitats von mir gesprochen oder geschrieben wurde. Obwohl die betreffende TreitschkeGedächtnisrede ,,Kämpfende Wissenschaft" im Wortlaut gedruckt vorliegt, hat der Berichterstatter des „ Temps" es für richtig gehalten, seinem Leserpublikum völlig er = logene Säte als meine wörtlichen Äußerungen vorzusetzen . Das Urteil über diese Art von Journalistik überlaſſe ist allen anständig Denkenden.
Die zunehmenden Verhaftungen von Kommunisten in Litauen
NSK Die ,,Deutschen Nachrichten für Litauen “, Kaunas, bringen nachstehende Meldung : Daß die kommunistischen Umtriebe in Litauen in den lezten Monaten erheblich zugenommen haben, beweisen die in letzter Zeit häufig vorkom menden Massen verhaftungen von Kommunisten . Allein am 25. Dezember wurden von der litauischen Staatsschußpolizei in Siauliai 40 Personen und ebensoviel in Joniskis verhaftet. Auch im Kreise Raseiniai sind Verhaftungen von Kommunisten erfolgt. Ein Verein der liberalen Jugendgruppen ist geschlossen worden, weil seine Mitglieder kommunistische Propaganda betrieben haben . Dieser Tage hat die Staatssicherheitspolizei auch in der Stadt Memel eine illegale Kommunisten versammlung , an der etwa 60 Personen teilnahmen, ausgehoben. Während einer Haussuchung bei einer Jüdin ist eine große Menge kommuniſtiſcher Literatur gefunden worden.
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Rationalsozialiſtiſche ( Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag Der RS D. A. B.. München · Berlin Bersand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach Zimmerstraße 88. München (Postichedkonto München 113 46) zu richten
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N. S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
NSK Folge 15
Der
VarteiKorreſpondenz
18. Januar 1936
Frontkämpferverständigung
NSK Die Auffassung, daß in erster Linie die Frontkämpfer berufen sind, die vom Weltkrieg vergiftete Atmosphäre des Erdballs zu bereinigen, ist durch das Vorbild unseres Führers und Reichskanzlers nunmehr bei allen Nationen durchgedrungen. Das Beispiel derer, die sich viereinhalb Jahre im ehrlichen Waffengange gegenüberstanden und sich nun die Hand zum kameradschaftlichen Zusammengehen geben, wird gerade auf jene Generation von großem Eindruck sein, die den Krieg nicht miterlebte und die in den nächsten Jahrzehnten nach und nach bei allen Völkern zum Einsatz kommen wird. Diese jungen Menschen, Träger der Menschheitszutunft, sehen jezt das Wundersame, daß die Männer, die den Krieg mit unbezähmbarer Verbissenheit ausfämpften, nun ritterlich voreinander den Degen senken. Es können dies nur Männer sein, wie sie es sind : FrontDenn nur der Frontkämpfer, kämpfer. jener Mann, der dem Gegner ins Weiße sah und bei dem es um das Du oder Ich ging, hat die ganze Größe jenes Geheimnisses ge= ſpürt, die über Tod und Waffe hinweg die Kameradschaft der Front bildete. Wer mit toten oder verwundeten Feinden in demselben Trichter lag, wer, obwohl Feind von Nation aus, dem Sterbenden von drüben den letzten Liebesdienst erwies, obwohl er wußte, daß der= selbe Mensch ihn eben noch töten wollte, wer mit dem Schlag des Kolbens innehielt, weil er plöglich sah, daß der andere hilflos war nur in einem Soldaten solcher und ähnlicher Erlebnisse ist das aufgegangen, was wir Kameradschaft der Front von hüben und drüben nennen . Das war keineswegs Verbrüderung, weichliches Getue, es war die Achtung vor dem Gegner , von dem jeder wußte, daß auch er für sein Volk, für seine Ideale dasselbe tat, dasselbe litt und dasselbe opferte. draußen Tapferkeit da stand gegen Tapferkeit , und nichts war dem Frontsoldaten hier wie drüben verhaßter als der Feige, nichts ekelerregender als der Verräter.
Wir haben den Weltkrieg wahrlich nicht gegen feige Memmen geführt, wir haben mit einer Übermacht tapferster Feinde gerungen, wir haben auch voller Achtung auch dann noch auf fie geblidt, wenn unsere Kraft sie zurüdstieß; und wir haben, wenn uns selber dieses Unheil traf, gewußt, daß es in Ehren geschah. Dieses ist der Geiſt, aus dem heraus die Annäherung der gegnerischen Frontsoldaten heute erfolgt. Es ist nichts Pazifistisches und Winselndes, es ist der Stolz auf den eben = bürtigen Gegner , der den Frontsoldaten von hüben zum Frontsoldaten von drüben führt. Daraus erklärt sich, daß die Verständigungsbemühungen des marxistischen Deutschlands immer vergeblich sein mußten. Denn wer sich damals traf, hatte vielleicht einmal den soldatischen Rock getragen, er war aber nicht innerlich Soldat und nie Frontsoldat gewesen. Er war einer von den Verbrüderern, vor denen wir an der Front ausspuckten, und den der Frontsoldat drüben genau so verachtete wie wir mit dem er nicht zuſammenkommen wollte. FrontDie Verständigung der kämpfer konnte ehrlich nie und nimmer durch ein pazifistisches, knochenerweichtes Deutschland erreicht werden. Der Frontſoldat will zum Frontsoldaten sprechen, mit dem ihn das höchste Erlebnis verbindet ; er zeigt aber den Rücken , wenn einer weimernd aus der Etappe kommt und sich heldisch aufbläst. Erst das soldatische Deutschland, erst die Tat Adolf Hitlers , der die Unwürde unseres Volkes zerriß, das winselnde ,,Reichsbanner Schwarz-Rot- Gold" und die ,,Eiserne Front mit den Sklarekpfeilen" zum Teufel jagte und erklärte : „ Das deutsche Volk ist überzeugt, daß seine Waffenehre in tausend Schlachten und Gefechten rein und makellos geblieben ist, genau so, wie wir auch im fran = zösischen Soldaten nur unsern alten, aber ruhmreichen Gegner sehen" - erst dieses soldatische Deutschland konnte dem . gegnerischen Frontsoldaten ehrlich die Hand reichen , weil es die Sprache
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RSK Folge 15 ſpricht, die aus der Front kommt, weil es Achtung fordert, wie es Achtung geben kann. Die Verständigung zwischen hüben und drüben wird immer auf der Bahn der Ehre bleiben und immer die nationalen Gegeben heiten aller Völker achten, solange sie von Frontsoldaten oder ihrem Geiſste getragen wird.
18. Januar 1936 Die Zeit Adolf Hitlers , von der so viele einst sagten, daß sie Krieg bedeute, ist die große Wandlung zum Frieden , weil sie aufgebaut ist auf nationalem Stolz, auf der inneren Kraft und der Wehrbereitschaft gegen Unlauterkeit und Angriff. Otto Riebicke.
Das Ringen um die Religion in Deutschland NSK Der Hauptschriftleiter der „ Niedersächsischen Tageszeitung" veröffentlicht Unterredung mit Reichsminister Kerr , in der der Minister eingangs über die Haltung des Nationalsozialismus zur Religion befragt wird. Pg. Kerrl erklärt, das Ringen unserer Zeit ist, im großen und ganzen gesehen, nicht ein Ringen gegen die Religion, sondern ein Ringen um die Religion. Die Frage nach Gott und der richtigen Erkenntnis Gottes bewegt heute die Mehrheit des deutschen Volles. Diese Strömung äußert sich auf der einen Seite darin, daß die Anteilnahme an kirchlichen Dingen außerordentlich rege ist, und auf der anderen Seite darin, daß neue Formen des Glaubens gesucht werden. Der nationalſozialistische Staat bejaht die Verlebendigung des Glaubenslebens, weil er den religiösen Menschen zur Grundlage seines Staatsbaues macht. Ein Nationalsozialismus muß religiös sein, er muß Ehrfurcht vor der religiösen Auffassung eines anderen haben, aber die Form seines Glaubenslebens bleibt ihm freigestellt ; jeder kann nach seiner Faſſon ſelig werden. Reichsminister Kerrl äußerte sich dann, daß es dem Volk um so besser ginge, je stärker die religiösen Bewegungen sich äußerten und vor allen Dingen praktisch im Sinne Jesu betätigten. Die N.S.D.A.P. habe nichts mit der Deutschen Glaubensbewegung อิน tun, wie sie sich überhaupt nicht um Glaubensfragen der Konfeſſionen oder einzelner Gruppen fümmere. Die Aufgabe des Staates sei es nur, dafür zu sorgen, daß im kirchlichen Leben Zucht und Ordnung herrsche, „ daher wendet er sich gegen religiöse Versammlungen öffentlichen Charakters außerhalb der Kirche, denn Religion ist nach unserer Auffassung tein politischer Majsenartikel , sondern Sadje der dazu berufenen Gemeinschaften."
Nachdem der Minister den Streit unter den Konfessionen als negativ wirkend bezeichnete, und als allein positiv das Wollen und Handeln im Sinne des Stifters der christlichen Kirche erflärt, heißt es: Weniger Dogmenstreit sollten die Konfessionellen in den Vordergrund stellen, vielmehr die Religion und Gesinnung des Einsages für den Nächsten und die Gemeinschaft des Volkes ; denn Ten= das ist wirklich positives Christentum. denzen, die zur Gottlosigkeit führen, bekämpft der nationalsozialistische Staat auf das schärfste, weil er sie als den Feind in der Ordnung und
Kultur betrachtet. Daher den Kampf gegen den Bolschewismus, daher der Schuß der Kirchen ; daher aber auch die Forderung an die Kirchen, daß sie diesen Staat bejahen und aus völliger innerer Freiheit zu ihm kommen. über die Stellung seines Ministeriums zu den Kirchen beider Konfessionen äußert sich Reichsminister Kerrl dahingehend, daß er sich bemühe, den Kirchen die religiöse und seelsorgerische Tätigkeit zu erleichtern . Bezüglich der Religionsausübung bestehe völlige Freiheit. Es müsse aber darüber gewacht werden , daß auf beiden Seiten vorkommende A n = sätze zu einer Priesterherrschaft unterdrüdt würden. Der Staat, so sagt Pg. Kerrl, kann keinesfalls dulden, daß die Kirchen auch heute noch da und dort in mehr oder weniger versteckter Form eine politiſche Einflußnahme erstreben und damit die natio nale Einigkeit und Disziplin unseres Voltes untergraben. Die Schwächung der Widerstandsfraft unseres Volkes durch den politischen Katholizismus, der das Reich an den Rand des Abgrundes führte, ist uns Warnung genug. Eingehend befaßt sich die Unterredung mit der Lage innerhalb der protestantis schen Kirche . " Es gibt die verschiedensten Richtungen, und es ist Sache der Kirche , sich darüber in brüderlicher Liebe zu unterhalten. Der Streit wurde aber nur dadurch verschärft, daß sich die Parteien selbst als rechtmäßige Kirche proklamierten." Der Staat müſſe als Garant der öffentlichen Ordnung dafür sorgen, daß keine Gruppe unterdrückt würde und durch die Bildung des Reichskirchenausschusses seien die vorhandenen streitenden kirchlichen Fronten ihrer machtpolitischen Position entkleidet worden. Zum Schluß äußert sich Reichsminister Kerrl über die Stellung des deutschen Protestantismusses in der evangeli schen Welt , und spricht seine Hoffnung nach einer geeinten starken evangelischen Kirche aus. Kerrl appelliert an den Geiſt und das Vorbild Martin Luthers , deſſen nationale Ge= sinnung sich alle Protestanten immer zum VorWenn es gelingt, daß bild nehmen könnten. die Kirchen ihren inneren Streit fruchtbar gestalten, um in Zukunft in einer dieser Geschlossenheit in Gesinnung und Tat das prak tische Christentum Iesu Christi vorzuleben, dann wird es ihnen auch gelingen, als verbindendes Glied zu den angelsächsischen und nordischen Staaten segensreich zu wirken."
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Mitteleuropa
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NSK Wenn heute die europäische Öffentlichteit die Reise des österreichischen Bundeskanzlers nach Prag mit einem größeren Intereſſe verfolgt, als bei gewöhnlichen Ministerbesuchen von Hauptstadt zu Hauptſtadt üblich ist, so liegt das nicht daran, wie man gegenwärtig aus der österreichischen Tagespresse entnehmen könnte, daß Wien zur Achse der europäischen Politik geworden ist, sondern weil hinter einem harmlojen Vortrag vor einem Industriellenklub gefällt werden offensichtlich Entscheidungen follen, die nicht in Wien, sondern von übervölkischen Mächtegruppen bestimmt werden. Seit jenem Tage, an welchem Tardieu den europäischen Staatsmännern einen Donaupaft präsentierte, ist die Frage nicht endgültig entschieden worden, für welche Großmacht die Tür zum Donauraum und in den europäischen Südosten geöffnet und für welche sie geschlossen bleiben soll. Seit dem Einmarsch italienischer Askaritruppen nach Abeſſinien iſt das politische Stimmungsbarometer am Wiener Ballhausplay in starte Schwankungen geraten. Mit der wachsen den Gegensätzlichkeit Italiens zu den europäischen Mächten hat der klerikale Flügel der österreichischen Regierung die außenpolitische Federführung übernommen . Fast scheint zunächst die Beantwortung der Gretchen-Fraze des Völkerbundes über Österreichs Verhalten im Sanktionsfalle das letzte starke Bekenntnis zum Süden in Rom gewesen zu ſein. An der Reise nach Prag ist –wie man hörte - der österreichische Außenminister Ber ger - Walden egg, ein Vertrauensmann des Fürsten Starhemberg, ziemlich unbeteiligt. Die Vorbereitungen der Reise dürften vielmehr in den Händen des Wiener Nuntius Sibe = lius und des Prager Nuntius Ritter ge= legen haben. Österreich bedarf neuer Anleh nung, und so bleibt für Starhemberg und Berger-Waldenegg nur die Hoffnung, daß Dr. Schuschnigg ihre eigenen Interessen, die Reichsverweserschaft, mit seiner eige nen Mission verbunden hat . Das amtliche Österreich, und vor allem die ausgesprochen katholische Presse in Wien, haben mit auffallender Heftigkeit die Reise als einen Privatbesuch hingestellt. Auch der Bundeskanzler selbst hat von Prag aus gegen unzutreffende Vermutungen Stellung genommen, aber gleichzeitig seine Verhandlungen mit Benesch , Hodza , Kardinalerzbischof kaspar , dem Führer der Christlich- Sozialen Partei, unter den Sudetendeutschen usw. bekanntgegeben . Die Presse der übrigen europäischen Länder ist so auch nicht von der Bedeutungslosigkeit der Reise überzeugt worden. Die offene Hilfe des katholischen Klerus für die Wahl des Staatspräsidenten Benesch , die Sorge des Vatikans um seine österreichische Position , das Intereſſe franzöſiſcher Kreise nach dem Abtritt der Italiener von der österreichischen Bild-
einer
Krone
fläche, einen neuen Riegel gegen das Reich rorzuschieben, und vor allem die wachsenden finanziellen Schwierigkeiten der österreichischen Regierung haben es nötig gemacht, daß Schuschnigg mehr als nur einen Vortrag in der tschechoslowakischen Hauptstadt hielt. Indiskretionen, die vor allen Dingen aus Warschau bekanntgeworden sind , geben tieferen Einblick in die Absicht der österreichischen Regierung, die mit der tschechoslowakischen Republik eine völlige Übereinstimmung in allen die beiden Staaten berührenden Problemen der internationalen Politik erstrebt. Sie ist dabei im Gegensatz zu ihrer bisherigen, durch Rom diktierten Außenpolitik zu einer ausgesprochenen Völkerbundspolitik sowie einem Eintritt in das von Frankreich ge = führte Sicherheits- und Kollektivsystem bereit. Sie will durch diese Bereitschaft und damit durch eine formale Anerkennung des territorialen Status quo in Mittel- und Osteuropa die entscheidende Frage, die die Prager Reiſe erfüllt, schmackhaft machen: die Restau = ration. Die tschechoslowakischen Regierungskreise haben im letzten halben Jahr eine erstaunliche Beweglichkeit gezeigt. Während sie selbst eine stark freimaurerische Herkunft zeigen, haben sie Freundschaft mit den Bol = sche wisten geschlossen, schwören nach wie vor auf das demokratische Frankreich, haben mit Hilfe des Vatikans dem Nachfolger Masaryks seinen Plaz bereitet wer sollte nicht glauben, daß sie auch bereit sind, einem Habs = burger seine Krone zu vermitteln ? In der Tat kommt es bei den Gesprächen zwischen Schuschnigg und Hodza sowie Benesch darauf an, ob sich die tschechoslowaki schen Staatsmänner den Freunden in der Kleinen Entente gegenüber zu einer Vermittler rolle in der Habsburgerfrage bewegen lassen. Der österreichische Bundeskanzler wird ebenso wie die vatikanische Diplomatie die Habs = burgerkrone als den besten Ga ranten gegen eine innere Umwä l zung in Österreich und eine Annäherung an das Reich anpreisen können. Ob aber die Bukarester und Belgrader Staats = männer den Vorteil einer Abwendung dieser Gefahr für größer erachten als die Sorgen, die ihnen selbst durch die Rückkehr der Habsburger entstehen werden, das ist vorderhand noch das Rätsel, welches Herr Schuschnigg den tschechischen Staatsmännern zu lösen aufgetragen hat. Man spricht sogar schon von einem Zeitpunkt , dem 1. Mai dieses Jahres, bis zu dem es die tschechoslowakische Regierung übernehmen soll, die jugoslawische und die rumänische Regierung für die Wiederherstellung der Habsburgermonarchie in Österreich zu gewinnen. Auch hat Schuschnigg vor seiner Abfahrt nach Prag einem Vertreter des Nach-
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NSK Folge 15 richtenbüros Avala Andeutungen dahingehend gemacht, daß die Vereinbarungen der römischen Protokolle auch auf Jugo = slawien ausgedehnt werden könnten. In Belgrad und Bukarest wird man jedenfalls gegenwärtig sehr hellhörig sein und aufmerken , welchen Zwecken die Kleine Entente, jene Donaufonföderation, welche die Herrschaft der Habsburger in Mitteleuropa ablöste, dienstbar gemacht werden soll. Die wirtschaftspolitischen Rücksichten und Sorgen der tschechischen und österreichischen Regierungen werden bei der in Wien gewünschten und in Prag wie in Paris nicht ungern ge= sehenen Entwicklung, ebenso wie bei dem Tardieu-Plan, zwangsläufig in den Hintergrund treten müſſen, weil sie den wichtigsten Kunden des mitteleuropäischen Raumes, Deutschland , ausschließen wollen. Hingegen wird man auf kulturellem Gebiet, dem katholischen Führungsanspruch im Donauraum entſprechend, eine geistige Annäherung herbeiführen. Man möchte sogar annehmen, daß die Besprechungen zwischen Prag und Wien zu einem Kulturabkommen führen werden. In dieser Rich= tung liegt es, wenn sich kürzlich der stellvertretende tschechoslowakische Außenminister, Dr. Krofta , in der Wiener ,,Reichspost" zu der Auffassung bekannte, daß Wien für die Tschechoslowakei als Vermittlerin österreichischer Kultur größte Bedeutung habe. Also auch in Prag scheint man sich merklich an die „ österreichische Kultur" anzunähern und diese von der deutschen Kultur zu unterscheiden, was man beTonders auch aus dem Verhalten der Prager Regierung dem Sudetendeutschtum gegenüber entnehmen kann. Das fulturelle Annäherungsbedürfnis an das Deutschtum, wie man es Herrn Schuschnigg gegenüber betont haben wird, läßt sich hier leider stark vermissen . Der österreichische Bundeskanzler scheint, übereinstimmenden Pressemeldungen zufolge, auch nicht ein Gespräch mit dem österreichischen Emigranten und Führer der Sozialdemokratie, Bauer , gescheut zu haben, und damit wieder jene Doppelstellung erkennen lassen, welche der Katholizismus überall dann nicht vermeidet, Gehen die Christlichwenn er politiſch iſt. Sozialen heute noch mit der Heimwehr und dem Austro-Faschismus, so scheinen sie morgen bereit zu sein, wieder der Sozialdemokratie die Hand zu reichen. Die Rolle des Zentrums im Nachtriegsdeutschland kommt uns hierbei in Erinnerung. Schließlich hat der Prager Besuch auch die Schwächen der österreichischen Regierung und der eigenen Unsicherheit des Systems enthüllt. Denn wenn ein Polizeiabkommen zwischen Prag und Wien besprochen worden ist, wenn also die tschechoslowakische Regierung der österreichischen Staatspolizei bei der Überwachung ihrer innerpolitischen Gegner helfen will und andererseits die österreichische Regierung den Prager Polizeibehörden ihrerseits die Verfol gung derjenigen Sudetendeutschen zugesagt hat, die als staatsgefährlich gelten, so will das heißen, daß zwei unsichere Partner auf breiter gemeinsamer Basis eine größere Sicherheit an= streben müssen. Im Hintergrund der Ereigniſſe im Donauraum schimmert die Habsburgerkrone. Herrn
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18. Januar 1936 Starhemberg bleibt nur die Hoffnung, daß er als Wegbereiter Ottos für eine geraume Zeit zum Reichsverweser ausersehen wird. Über diese Symptome kommender Tagesereignisse und Symptome politischer Geschehnisse aber zeichnet sich eine traurige Wahrheit ab : Mit jeder anderen Macht und mit jeder anderen Hilfe ſind gewisse Kräfte Österreichs um ihres eigenen Lebens willen bereit zu paktieren , wenn es gilt, einen Damm gegen die Heimat, gegen die JahrGesetze tausende alten einer unlösbaren Schicksalsgemeinschaft aufzuwerfen . Günter Kaufmann
Nachrichten
Sammeltermine und Sammelabzeichen der Gaue im W.H.W. 1935/36 NSK 3m Nachstehenden bringen wir eine Übersicht über einen Teil der im Rahmen des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes 1935/36 in einzelnen deutschen Gauen vorgesehenen Sammlungen : Baden Genehmigter Sammeltermin (zusammen mit Eintopf) : 9. Februar 1936. 200 000 Specbrettchen. Genehmigter Sammeltermin (zuſammen mit Eintopf) : 8. März 1936. 200 000 verschiedenfarbige Stopfeier. Hersteller : Hochschwarzwald, Holzschneffler, Drechsler.
Düsseldorf Genehmigter Sammeltermin : 26. Januar 1936. 200 00 Messerchen. Hersteller: Industrie- und Handelskammer Solingen. Genehmigter Sammeltermin : 23. Februar 1936. 200 000 Samtrosetten. Hersteller : Heimarbeit Lobberich und Breyell. Kreis Viersen-Kempen. Magdeburg - Anhalt Genehmigter Sammeltermin : 15. März 1936. 286 000 Bernsteinblumen. Hersteller : Staatliche Bernsteinmanufaktur in Königsberg. Schwaben Genehmigter Sammeltermin : 23. Februar 1936. 150 000 gedrechselte bunte Abzeichen, Kunſtharz. Hersteller : Obermeister G. Heinz, Drechsler-, Schirm- und Stockmacherinnung in Waal. Süd - Hannover - Braunschweig Genehmigter Sammeltermin : Steht noch nicht fest. 400 000 Alabaster-Gipsplaketten. Hersteller: Osterode (Harz) . Thüringen Genehmigter Sammeltermin : 16. Februar 1936. 300 000 Tannenzweige mit gewölbtem Tannenzapfen und feststehender Nadel (Nadel in Schmalkalden) . Hersteller: Arbeitsgemeinschaft Catterfeld, Pg. Kühne, Catterfeld.
NSK - Nachrichten
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Zu RSK Folge 15
Der Deutsche Hof der Partei übergeben NSK Nürnberg, 18. Januar. Das Hotel Deutſcher Hof, das ſich im Beſik des Vereins „ Lehrerheim“ befand, wurde am Freitag abend von dieſem Verein in einer Sigung dem Frankenführer, Gauleiter Streicher , für die Nationalsozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei übergeben. Der Verein „ Lehrerheim“ schickte an den Führer folgendes Telegramm : „ Im Beisein des Gauleiters Julius Streicher hat heute abend der Verein „ Lehrerheim“, Nürnberg, einmütig und mit freudigem Herzen beſchloſſen, das Lehrerhaus in Nürnberg zu den von Reichsschahmeister Schwarz vorgeschlagenen Bedingungen zu übergeben." Das „Lehrerheim“ oder wie sein anderer Rame heißt, das Hotel Deutscher Hof, wird bekanntlich mit den angrenzenden Gebäuden der Siemens-Schuckert-Werke vereinigt und zu einem Großhotel ausgebaut werden, das in der Lage ist, den erhöhten Bedürfniſſen, die die Reichsparteitage mit sich bringen, Rechnung zu tragen. Das Großhotel wird durch die Partei erbaut werden.
18. Januar 1936 nehmer aus allen Gauen des Reiches erſchienen : Mitarbeiter der Gauwirtſchaftsberater; Kreiswirtschaftsberater, Wirtschaftsbeauftragte in den Ortsgruppen und sonstige Parteigenossen, die wirtschaftspolitisch aktiv tätig sind. Während des Schulungskurses sind jeden Tag eine Reihe von wirtſchaftspolitiſch bedeutsamen Vorträgen führender Politiker vorgesehen . Die Vorträge werden im großen Hörsaal der Universität München abgehalten. Außerdem werden in 24 Arbeitsgemeinschaften einzelne Aufgaben der Wirtschaftspolitik eingehender vor geschlossenen Teilnehmergruppen durchgesprochen. Dem allgemeinen Schulungskurs schließt sich noch ein Führerlehrgang und eine Gauwirtschaftsberatertagung an. Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der N.S.D. A.P. , Bernhard Köhler, wird an den einzelnen Tagen über einheitliche politische Meinungs- und Willensbildung, über die Verwirklichung des deutschen Sozialismus und dann besonders über die zweite Arbeitsschlacht sprechen. Vorbildliche Hilfsbereitschaft
Neue Berufungen in Ausschüsse der Akademie für Deutsches Recht NSK Berlin, 18. Januar. Der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, hat im Einvernehmen mit dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Ley , und Dr. Ulrich - Gotha als Vorſizenden der versicherungsrechtlichen Akademieausschüsse den Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Banken und Versicherungen“ in der Deutschen Arbeitsfront, Rudolf Lencer , sowie den FachVersicherungen ", gruppenleiter ,,Gruppe Ginther , in den Ausschuß für Versicherungswesen und in den Sonderausschuß für die Reform des Agenten- und Maklerrechtes der Akademie für Deutsches Recht berufen.
Der diesjährige wirtschaftspolitiſche Schulungskurs der N.S.D.A.P. NSK Der diesjährige Schulungskurs der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. wird , wie bereits gemeldet, vom 20. bis 24. Januar in der Hauptstadt der Bewegung durchgeführt. Es haben bisher drei Schulungskurse der Kommiſſion seit dem Juli 1934 in einem Abstand von jeweils einem halben Jahr stattgefunden. Zum ersten Kurs waren 100 Teilnehmer gemeldet, zum zweiten 230 Teilnehmer, zum dritten bereits etwa 350 Teilnehmer. Zu diesem Januarkurs sind bereits über 500 Teil-
NKS Einen neuerlichen Beweis von Sozialismus der Tat erbrachte die N.S.V. in Teupih im Kreise Teltow. Der N.S.V.-Ortsgruppenamtsleiter sezte sich sofort nach Bekanntwerden des schweren Unglücks in Neuß im Gau Düsseldorf, wo durch eine Wirbelsturmkatastrophe zahlreiche Familien obdachlos ge= worden waren, mit der Kreisamtsleitung der N.S.V. in Verbindung und bot Hilfe an. Gestern abend trafen nun 38 Kinder aus dem Stadtteil Neuß in Teupit zu einem vier wöchigen Erholungsaufenthalt ein. Es handelt sich um Kinder jener Eltern, die durch die Unwetterkatastrophe obdachlos geworden sind und sich daher in besonderer Notlage befinden. Was ein englisches Blatt über die bolschewistische Wühlarbeit denkt NSK Das in London erscheinende Blatt „ The Patriot“ kommt nochmals auf den bolſchewistischen Umsturzversuch in Südamerika zu sprechen und beleuchtet auch besonders die Rolle, die die Sowjets dabei spielten . Es wird u. a. ausgeführt : Die Sowjets versuchen nunmehr, die Angelegenheit vor den Völkerbund in Genf zu bringen . Wenn sie es tun, ſo ſoll man hoffen, daß die Vertreter der anderen Nationen ein wenig klar denken und offen sprechen werden. Es ist einfach unbegreiflich, daß ziviliſierte Nationen diesem kommunistischen Ungeziefer erlauben sollten , sich über die ganze Welt zu verbreiten, und daß sie troydem noch freundliche Beziehungen mit der Nation aufrechterhalten, die es verbreitet.
Drud : M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin , Berlin SW 68. Zimmerstr. 88
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Nationalsozialiſtiſche Stiel und Drahtanſgrift der Schriftleitung: BerlinSW68. Zimmerftz. 90. III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag Frans Eher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag Der RSD. A. P.. München - Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Postichedtonto München 113 46) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſsechef der N. S. D A P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 16
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Die NSK Randbemerkung :
Seltſamer
Genfer Ablenkungsverſuch
NSK Der Hohe Völkerbundskommissar in Danzig hat einen Bericht an den Völkerbund gesandt, der in unglaublicher Weise sich mit den innerpolitischen Angelegenheiten der Freien Stadt befaßt und offenbar bemüht ist, für die bevorstehende Genfer Sigung einen Punkt auf die Tagesordnung zu sehen, der alle anderen Ereignisse überschatten soll. Will man auf solche durchsichtige Art und Weise die Aufmerksamkeit der Welt von Abessi = nien ablenken und so tun, als ob sich im Often Afrikas und im Mittelmeer nichts ereignete, das weniger sensationell als die Sorgen der Danziger Minderheit ist ? Wir können uns sehr wohl die Verlegenheit hinsichtlich seiner Bölterbundes des Haltung gegenüber dem italienisch-abeſſiniſchen Konflikt vorstellen, aber schließlich bessert er ſeine Situation nicht dadurch, daß plößlich einer seiner hohen Beamten seine anderen Aufgaben dienende Tätigkeit dazu benutzen soll, sich zum Wortführer einer fleinen Opposition Don Deutschnationalen, Zentrümlern und Sozialdemokraten zu machen, um internationale Konflikte in Danzig vorzutäuschen, die in Wirklichfeit nicht vorhanden sind. Der
Hohe
Kommissar
ist
internationalem
Statut gemäß lediglich dazu da, in evtl. Kon =flitsfällen zwischen Danzig und Polen die Rolle eines ehrlichen Vermittlers zu spielen und für ein gutes Verhältnis beider Staaten zu sorgen, falls irgendwelche ernſteren Differenzpunkte sich ergeben sollten . Dies und nichts anderes ist sein Amt ! In Anbetracht des ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Danzig und Polen wie auch zwischen Deutschland und Bolen aber besteht weder Veranlassung noch
Notwendigkeit, daß Herr Lester sich überhaupt bemerkbar macht, eine Situation, die er selbst nur dankbar begrüßen sollte. Statt deſſen benugt er seine Stellung zum übelſten Mißbrauch seines Amtes, indem er Genf einen Bericht unterbreitet, der der Form und dem Inhalt nach eine sonst nicht statthafte Einmischung in die inneren Verhältnisse eines Staates darstellt, die schärfſte Zurückweiſung verdient. Die Mehrheit der Danziger Bevölkerung hat in einem überwältigenden Bekenntnis dem Nationalsozialismus ihr Vertrauen geschenkt und ihn allein zur Führung der Regierungsgeschäfte beauftragt. Kein Völkerbundskommiſſar hat infolgedessen das Recht, sich eine innerpolitische Kritik anzumaßen, zu der er weder befugt noch berufen ist. Genf hat andere und größere Aufgaben zu erfüllen, als sich um die innerstaatlichen Angelegenheiten Danzigs zu tümmern und sich zum Wortführer einer lächerlichen Opposition aufzuschwingen . Im Osten und Afrikas donnern die Kanonen trepieren die Flugzeugbomben . Dieser Punkt dürfte für die Tagesordnung einer Genfer Sizung wichtiger sein als das Geschrei und Gejammer einiger Danziger Oppo= sitioneller. Herr Lester blamiert sich mit seinem Bericht, und der Völkerbund würde sich noch mehr blamieren, wenn er diesen Bericht zur Unterlage einer internationalen Untersuchung und Verhandlung machen würde . Auf solche Weise lenkt man das Intereſſe von peinlichen Der und heiklen Angelegenheiten nicht ab. Krieg in Abessinien scheint uns wichtiger zu ſein und den Frieden mehr zu gefährden als die nationalsozialistische Staatsführung in Danzig.
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NSK Folge 16
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Jugendwalter
NSK Die sozialpolitische Jugendarbeit steht noch in wesentlichen Fragen am Anfang. Über die Fortschritte, die das vergangene Jahr auf diesem Sondergebiet des politischen Einsatzes verzeichnet, ist ebenso wenig zu streiten wie über die Erfolge der nationalsozialistischen Arbeitsgestaltung im allgemeinen angesichts der 7- Millionen = Zahl der erwerbs = lofen Jugend in der Welt. Die deutsche Jugend hat dank des Wirkens der Treuhänder zur Arbeit auch vielfach die Freizeit erhalten, die den biologischen Erforderniſſen Rechnung trägt und eine Freizeitgestal = tung größeren Ausmaßes ermöglicht. Lehrlingsordnungen , Lehrverträge wurden geschaffen, der Reichsberufsweitkampf fand allseitige Unterstüßung, und die Ehrengerichte beendeten ihre Verfahren zum Schuß der Jugendlichen oft genug mit der Entziehung der Lehrbefugnis oder der Aberken= nung der Betriebsführereigenschaft. Dennoch find dies Ansäge, die eine planmäßige Neuordnung, welche dem Gesetzgeber vorbehalten ist, nur einleiten können . Gegenwärtig beschäftigen sich die beteiligten Dienststellen und Organisationen mit dem Entwurf eines Gesezes über die Berufs = erziehung und eines Gesezes über Kinderarbeit und die Arbeitszeit der Jugendlichen . Auf dem Gebiet der Neuordnung der gesamten Berufserziehung und des Arbeitszeitschußes der Jugendlichen , durch die erstmalig vom Staat her die Grundlage für jene erhöhte Berussleistung geschaffen wird, zu der sich die Jugend im Reichsberufswettkampf selbst aufgerufen hat, müssen nationalsozialistische Gesetze notwendig von historischer Besbeutung sein. Dies gilt um so mehr, als sie nicht nur einen alten Rechtszustand durch einen neuen erſehen, nur seinen materiellen Gehalt abwandeln , ſondern völlig neue Erziehungstendenzen im Arbeitsleben der Jugend verankern wird. Die Neuordnung der Arbeitszeit wird ebensowenig wie die Reform der Berufsausbildungsgrundlagen als Maßnahme staatlicher Fürsorge oder wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit zu betrachten sein, sondern aus Gesichtspunkten des ureigenen Staatsinteresses als neue Basis für die Heranbildung einer allfeitig leistungstüchtigen Betriebsjugend gelten müſſen. Diese Auffassung will nicht nur in die Organe der wirtschaftlichen Selbstverwaltung und in die Diensträume der Betriebsführer Eingang finden, sondern ist gleichermaßen von der ar = beitenden Jugend selbst anzuerkennen . Die Voraussetzung dafür ist im Reichsberufswettkampf, in der freiwilligen Teilnahme an den Arbeitsformen der zusätzlichen Berufsschulung gegeben. Die Erziehung im Sinne der höheren Leistung auf der Grundlage eines neuen Arbeitsschußes und einer geordneten Berufsausbildung übernimmt dagegen der Jugendwalter bzw. das Vertrauensmädel im Betrieb. In der Erkenntnis , daß eine solche Dienststelle der Deutschen Arbeitsfront und der
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in
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den
Betrieben
Hitler-Jugend innerhalb des Betriebes mit ten für das Jahr 1936 vorbehaltenen staatlichen Maßnahmen auf dem Gebiete der Jugendarbeit erhöhte Bedeutung gewinnen wird, sind in diesen Tagen durch den Leiter des Jugendamtes der D.A.F., Obergebietsführer Axmann , nähere Bestimmungen über die Berufung von Betriebsjugendwaltern und Vertrauensmädeln erlaſſen worden. Die Anordnung leitet also nicht neue Maßnahmen ein , sondern bestätigt und erweitert lediglich die vor geraumer Zeit mit der Ernennung von Sprechern der Jugend begonnene Organisation einer Jugendführung in den Mittel- und Großbetrieben der deutschen Wirtschaft. Der Wechsel der Bezeichnung will zum Ausdruck bringen, daß bei der Berufung der Betriebsjugendwalter und Vertrauensmädel nicht unorganische Sonderbestrebungen der Jugend maßgebend sind , daß alſo von einer Interessenwahrnehmung alten Stils nicht die Rede sein kann. Die arbeitende Jugend, die heute in den Betrieben steht, hat in keiner Weise Veranlassung, im Rahmen der neuen Sozialordnung, die durch das A.O.G. und die D.A.F. ge= schaffen wurde, eigene Wege zu gehen. Die Einheit und Totalität des Betriebes, deren Betreuung die D.A.F. sich zur Aufgabe gesetzt hat, ist ebenso auch die Grundlage der Betriebsjugendarbeit. Wer die Einheit des Betriebes stört, alte Gegensätze konstruiert und neue Pole gegeneinander führt, dient feineswegs der sozialen Befriedung un ſeres Volkes, am wenigsten aber dem Arbeitsleben der jungen Generation. Wichtig erscheint vor allem die Feststellung, die in der Anordnung getroffen , wurde , daß Betriebsjugendwalter und Vertrauensmädel dem Betriebswalter der D.A.F. unterstehen . Niemand denkt daran, neue Gewalten im Betrieb zu schaffen, die unabhängig von bestehenden und bewährten Einrichtungen ihr neues Dasein aufrichten. Betriebsjugendwalter und Vertrauensmädel haben die Aufgabe, den Betriebswalter und durch ihn den Vertrauensrat und Betriebsführer in allen Jugendfragen zu beraten was insbesondere nach Erlaß der angekündigten Geseze notwendig sein wird und zum anderen die Betriebsjugend zu einer Gemeinschaft zusammenzufassen und auf das Ideal des Reichsberufswettkampfes , die weltanschauliche, berufliche und körperliche Leistungsfähigkeit, auszurichten . Entscheidend für eine erfolgreiche Tätigkeit der Betriebsjugendwalter und Vertrauensmädel ist eine sorgsame Auslese. Betriebswalter und Jugendabteilung der D.A.F. wirken hier zusammen, um aus den nationalſozialiſtiſchen Jugendformationen die geeigneten Kräfte zu ermitteln. Das Können des Betriebsjugendwalters entscheidet darüber, ob die Jugend im Betrieb vor jede soziale Anregung, vor alle Wünsche und Forderungen z u nächst die Le istung für die Gemeinschaft seht. Die Errichtung von Lehrlingsheimen, die DurchfühJungarbeiter-Freizeitlagern von rung im ganzen Reich, die Maßnahmen der arbeitsrecht-
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lichen Betreuung, die Aktion der zusätzlichen Berufsschulung und des Reichsberufswetttampjes das sind Aufgaben und Projekte, deren Wirkungsmöglichkeit nicht begrenzt werden kann. Zu den Voraussetzungen aber, daß aus diesen Maßnahmen mit der Tradition der Leistung zugleich die neuen Grund-
20. Januar 1936 lagen der Wirtſchaftsentwicklung erwachsen, gehört die sorgsame Pflege und Förde rung des Leistungsstrebens innerhalb der Urzelle der Wirtschaft. Der Jugendwalter des Betriebes soll vorleben und vorarbeiten, um auf dieser Basis vorfämpfen zu können. Albert Müller.
Zur Eröffnung der Grünen Woche Berlin 1936
Neue Wege des Ausstellungswesens NSK Wer die Entwicklung des Ausstellungswesens in den letzten Jahren aufmerksam vers folgt und beobachtet hat, dem fiel die ungeheure Veränderung auf diesem Gebiete der Propaganda auf. Es ist bekannt, daß die gesamte Propaganda durch den Nationalsozia= lismus eine Revolutionierung von Grund auf erfahren hat. Dies kommt entsprechend dem Wesen und Charakter des Ausstellungswesens auf diesem Sektor besonders deutlich zum Ausdruck. Während sich in der Zeit vor der nationalsozialistischen Erhebung der weitaus größte Teil der öffentlichen Ausstellungen nur an einen be= stimmten Menschenkreis, an eine festumrissene Gruppe von Intereſſenten wandte, wird gegenwärtig immer mehr und mehr versucht, den Kreis der Besucher zu erweitern. Die Besucherzahlen der heutigen Ausstellungen weisen eine ganz andere Höhe auf als wie vor einigen Jahren. Ohne die Bedeutung des Ausstellungswesens für die Wirtschaftswerbung zu verkennen und Wert und Notwendigkeit zu leugnen, wurde angestrebt, im Rahmen jeder Ausstellung eine besondere Schau für die Allgemeinheit, für jeden deutschen Volksgenossen , einzufügen. Der Charakter der Warenmesse, die im deutschen Ausstellungswesen immer stärker Eingang gefunden hatte, wurde von der Lehrschau verdrängt. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß diese Lehrschauen die politi schen Gedanken bewußt in den Vordergrund rückten. An Stelle des Trennenden war die Einheit getreten . Der Nationalsozialismus hatte auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit riesige Umwälzungen gebracht. Die Ausstellungen setzten sich nun zum Ziele, diese Gedanken und Veränderungen, die neue Zielſeßung und Richtung möglichst rasch in die Massen der deutschen Volksgenossen hineinzutragen. Dadurch wurde die Gefahr der Überladung heraufbeschworen . Man wollte in einer Ausstellung möglichst alle neuen Ideen und Leistungen zur Darstellung bringen. Für den Besucher selbst war es aber eine Unmöglichkeit, diesen ungeheuren Stoff bewußt zu besehen, geschweige denn zu verarbeiten und . zu verstehen. Wenn heute im Ausstellungswesen das aufklärende und erzieherische Moment im Mittelpunkt steht, dann muß vor allem auf den Besucher Rücksicht genommen werden. Der verantwortliche Leiter einer Ausstellung muß sich
in die Psyche des Beschauers versezen können, d. h. er muß Psychologe sein. Man muß sich darüber klar sein, daß dem Besucher häufig nur wenig Zeit zur Verfügung steht. Zum. anderen soll der einfache Volksgenosse, der Arbeiter und Bauer, der nur die Volksschule besucht hat, das Dargestellte verstehen können. Eine öffentliche Ausstellung ist fein Museum und hat mit rein wissenschaftlichen Darlegungen nichts zu tun. Wenn zu ihrem Verständnis höhere Bildung" verlangt werden muß, ist ihr Zwed in der heutigen Zeit verfehlt. Der beschränkten Aufnahmefähigkeit entsprechend muß das Gebotene so klar wie möglich dargestellt sein. Die Grundgedanken sind klar, deutlich und eindrucksvoll herauszustellen. Große Statistiken, mit möglichst großem Zahlenmaterial haben auf einer Ausstellung, die sich an alle Volksgenossen wendet, nichts zu suchen. Wenn eine Zahl verwendet wird , muß sie im Vergleich erscheinen, und zwar so, daß das Beispiel dem Vorstellungskreis des Besuchers ent nommen wird. Man konnte früher immer wieder Vergleiche sehen, die als Ausgang die deutsche Eisen- oder Stahlerzeugung nahmen. Darunter vermögen sich die wenigsten Volksgenossen etwas zu denken. Wenn man aber die Jahreserzeugung der deutschen Fahrzeugindustrie als Grundlage nimmt, kann jeder Volksgenosse die Größe und Bedeutung dieses Industries zweiges in der deutschen Volkswirtschaft als Maßstab erkennen . Der Besucher einer Ausstellung kommt von Fabrik und Büro oder von zu Hause. Er tritt aus seinem Kreis heraus und soll nun plöglich große Zusammenhänge erkennen und verstehen lernen. Es ist unbedingt nötig, daß an den Vorstellungskreis des einzelnen , an seine Sorgen und Nöte auf einem besonderen Gebiet angeknüpft wird und dar= aús dann die großen Zuſammenhänge und maßgeblichen Gesichtspunkte abgeleitet werden. Natürlich hat dies mit den einfachsten Mitteln zu erfolgen. Bei einer Darstellung zwei oder mehrere Gedanken oder Gedankenverbindungen zum Ausdruck zu bringen, dürfte immer zu einem Mißerfolg führen, weil der einfache, von keinem Fachwissen belastete Besucher einfach nicht in der Lage ist, diesen Gedankenschritt mitzumachen, zudem in so kurzer Zeit. Wenn bei Ausstellungen, wie man es häufig beobachten konnte, Führungen mit langen Vorträgen notwendig sind, stimmt schon
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arbeit das große Ziel, die Erringung unserer Nahrungsfreiheit nicht zu erreichen ist. Er soll aber auch erkennen, daß dieses Ziel zusammen mit der Erringung der Wehrfreiheit die Voraussetzung für die Gestaltung der deutschen Zukunft überhaupt ist. Besucher aus Stadt und Land müſſen das Gefühl mit nach Hause nehmen, daß sie blutsmäßig eine Einheit darstellen und daß die Arbeit für ein Ziel sie engstens verbindet. Das politische Ziel der Volksverbundenheit und Volksgemeinschaft fommt in allen Teilen der ,,Grünen Woche“, in all ihren Lehr- und Sonderschauen, sichtbar zum Ausdruck.
etwas nicht. Die Ausstellung soll durch die Art der Darstellungen für sich selbst sprechen. Es soll jedem Besucher möglich sein, den Gedankengängen zu folgen, und den roten Faden, d. h. den wesentlichen Grundgedanken, zu erkennen. Dann ist die Darstellung wie sie sein soll und der Erfolg einer solchen Ausstellung wird entsprechend sein. Auf der diesjährigen Grünen Woche" Berlin wurden diese neuen Wege bewußt beschritten. Dem Verbraucher sollen mit den einfachsten Mitteln die großen Zusammenhänge unſerer Versorgungslage vor Augen geführt werden. Er soll erkennen, daß ohne seine Mit-
Verſchärfte
des
20. Januar 1936
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NSK Folge 16
Unterdrückung
Volkswillens
in
Deſterreich
Starhembergs Erkenntnis : Nationalsozialiſtiſche Propaganda ſtärker als neuöſterreichiſcher Staatsgedanke
NSK 3wei Ereignisse haben in den letzten Tagen die europäiſche Öffentlichkeit über Ziele und Wesen der österreichischen Politik aufgeklärt. Die Reise des Bundeskanzlers von Schuschnigg nach Prag hat über die außenpolitische Orientierung am Wiener Ballhausplatz für die kommenden Monate Aufschluß gegeben. Andererseits hat der Führer der Vaterländischen Front, Vizekanzler Starhemberg , der in der außenpolitischen Gestaltung des österreichischen Schicksals mit zunehmender europäischer Schwäche seiner römischen Freunde in den Hintergrund treten mußte, zwei in n enpolitische Reden gehalten, die als Ergänzung zum Schuschnigg -Besuch in Prag schlaglichtartig die innere und äußere Schwäche des herrschenden Wiener Regimes beleuchten. Als am 11. September 1933 Engelbert Dollfuß auf demselben Wiener Trabrennplak den Generalappell Front der Vaterländischen abhielt, sein Programm enthüllte und die versammelten Mannen als die Treuhänder des rot-weiß-roten Bändchens" bezeichnete, war es vielleicht noch nicht abzusehen, in welcher Richtung sich die neuösterreichische Politit entwideln würde. Die Kundgebung am vergangenen Sonntag und die Rede des Fürsten Starhemberg haben ebenso wie die Neuorientierung außenpolitische nach der Kleinen Entente hin Aufschluß darüber gegeben, daß die Wiener Regierung im Inneren jeden Weg, nur nicht einen Weg in Übereinstimmung mit dem Volkswillen , einzuschlagen bereit ist, wie sie außenpolitisch jede Verständigung sucht, wenn sie nur für den Gegensatz zum Reich nützlich ist. Starhemberg ist in seiner jüngsten Rede soweit gegangen, die Vaterländische Front als eine einheitlich geschlossene Kampfbewegung“ zu bezeichnen, hat aber gleichzeitig die " Verschiedenartigkeit der Auffassungen über dieses oder jenes
Problem des öffentlichen Lebens“ innerhalb der Vaterländischen Front zugegeben. Da der Vizekanzler in Gegenwart der versammelten Amtswalter die politische Buntschedigkeit dieſer Zwangsorganisation nicht leugnen konnte, hat er doch den Mut beſeſſen, dieſen einer einheitlichen Kampfbewegung doch wohl un wür digen Zustand als die Errungenschaft eines Kulturvoltes zu preisen. Starhemberg wertete die politische Zerrissenheit in den eigenen Reihen als ein Zeichen dafür, daß die Anhängerschaft der Vaterländischen Front nicht cinem ,,unwürdigen Kadavergehorsam gegen = über der Staatsführung“ verfallen ſei. In Wahrheit wünscht sich der österreichische VizeVolts : kanzler ein einheitliches bekenntnis , wie es ihm der Nationalſozialismus in Deutschland zum Vorbild geschaffen hat. Denn Herr Starhemberg erhebt durchaus den Anspruch nach ""Totalität“, nur mit dem Unterschied, daß es ihm nicht gelingt, das leidenschaftliche Bekenntnis der Deutschen in Österreich auf das Programm von Engelbert Dollfuß zu vereinigen. Die in ihren politischen Ansichten so gespaltene Vaterländische Front ſoll die mit ihren 2 Millionen Mitgliedern Totalitätswünsche des neuen Regimes erfüllen, die nach Starhembergs letter Rede soweit gehen sollen, daß auch der ,,bedeutungsloseste Posten eines Vereinsvorstandes in irgendeinem kleinen Der Don ihnen ausgefüllt wird. Ort" Vaterländischen Front steht das ausschließliche Recht zu, Politif zu machen und politische Propaganda zu entfalten“, was laut Starhemberg „die Möglichkeit nicht ausschließt, innerhalb der Vaterländischen Front in einer entsprechenden Art und Weise verschiedenartige Auffassungen über politische Vorgänge laut werden zu laſſen.“
staatsmänniDiese kurze Wiedergabe der schen" Gedanken des gegenwärtig führenden Wiener Politikers zeigen das innere Durch-
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NSK Folge 16 einander, das sich aus dem Zwieſpalt von er. Kampfeinheitlicher träumter bewegung und der Verschiedenartig = teit der politischen Auffassungen ergibt. Wären die zwei Millionen angeb lichen Mitglieder der Vaterländischen Front aus eigenem Antrieb heraus in die Mitgliederlisten der Organisation des Regimes eingetragen worden, so wäre auch die Frage nach der Boltsabstimmung von Herrn Starhemberg in einer Pressekonferenz, welche dem Bundesappell der Vaterländischen Front vorausging, bejahend zu beantworten gewesen. Hingegen hat Starhemberg eine Volksabſtimmung für Österreich abgelehnt. Auch die in der Dollfußschen Verfassung vorgesehenen Wahlen im Rahmen der von der Regierung mit ihren Vertrauensleuten besetzten ständischen Körperschaften hat Starhemberg als eine Angelegen= heit bezeichnet, die in Regierungskreisen nur erwogen" würde. Vor der gesamten Weltöffentlichkeit hat der österreichische Vizekanzler namens des herrschenden Regimes die Erklärung abgegeben , daß „eine Abstimmung Sache der Propaganda“ ſei, und daß Österreich nicht in der Lage wäre, mit den Mitteln für eine solche Propaganda in Konkurrenz zu treten, die den Nationalsozialisten zur Verfügung ständen ! Eine Volksabstimmung fönne in Österreich abgehalten werden, wenn man die Garantie hätte, daß sie unbeeinflußbar sei ! Ein besseres Eingeständnis für die herrschende Diktatur gegen den Volks : willen konnte von dem maßgebenden österreichischen Staatsmann nicht gegeben werden. Der Nationalsozialismus ist in Deutschland ohne Mittel und ohne die staatliche Macht, welche Herrn Starhemberg und seiner Zwei-MillionenOrganisation zur Verfügung steht, an die Regierung gekommen. Das Saargebiet hat bewiesen, wie sich der Volkswille gerade gegen eine volksfremde durch viele Geldmittel unterstützte Propaganda durchsetzt. Würde daher der österreichische Staatsgedanke mehr als eine Fiktion und vor allen Dingen ein festes Gut der völkischen Haltung des österreichischen Deutschtums sein, so müßten sich die gegenwärtigen Machthaber mit spielender Leichtigkeit gegen die angeblich fremden Ideen und gegen die konkurrenzlosen Geldmittel des Nationalsozialismus durchsetzen können. Auch dürfte gerade Herrn Starhemberg aus eigener Erfahrung bekannt sein, wie wenig Propaganda und Geldmittel, selbst wenn sie auf guter ausländischer Währung fußen, bedeuten, wenn sie gegen die nationale Idee und das unerschütterliche völkische Bekenntnis einer Nation eingesetzt werden. Niemand wird jedenfalls in der Welt nach dieser Rede bestreiten, und die Herrn StarHemberg in verschiedenen europäischen Hauptstädten befreundeten Staatsmänner
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20. Januar 1936 werden es mit Schrecken vernommen haben, daß der Nationalsozialismus und seine Propaganda selbst in Österreich , unabhängig vom Reich , stärker ist , als der " neuösterreichische Staatsgedante." Ob sich bei einem so traurigen Kurs der neuösterreichischen Staatsaktion noch länger eine Konfurrenz ausländischer Währungen mit den seelischen und völkischen Mitteln der österreichischen Nationalsozialisten lohnt? Außer diesem wertvollen Bekenntnis zu den politischen Schwierigkeiten der Rede enthält die Schuschnigg - Regierung Starhembergs eine weitere wichtige Mitteilung. Entgegen seiner bisherigen Habsburg-feindlichen Einstellung, die nur durch die Aussicht auf eine mehrjährige Reichsverweserschaft ge= mildert werden konnte, hat Starhemberg einen offenen Verzicht auf die Reichs = verweserschaft ausgesprochen und sich erſtmalig zu „ Kaiser Otto" bekannt. Vor nicht allzu langer Zeit bezeichnete der= selbe Starhemberg den jezt als „ Kaiser" apostrophierten Habsburger Sprößling und seine Familie als Spanier. Interessant dabei ist, daß nach seinen Worten die Errichtung einer Monarchie nur möglich sei, wenn sie dem histrorischen und traditionellen Denken Östers reichs entspreche. Er hat daran erinnert, daß zur gleichen Zeit, in der unter Dollfuß Österreich wieder österreichisch" wurde, die Erinne rung an den Begriff des Hauses Habsburg wieder erwacht sei. Es sei nicht zu leugnen, daß im Laufe der Jahrhunderte Habsburgs Größe auch Österreichs Größe ge= wesen sei . Richtig ist aber, daß die „ Größe Habsburgs" niemals auf der Macht des fleinen Gebietes zwischen Passau und Preßburg Und wenn Habsburgs beruht hat. Größe heute mit Österreichs Größe , wie sie für die Zukunft vorge = wird , so sehen ist , gleichgesezt uns , liegt es wohl nicht bei daraus Konsequenzen politische zu ziehen. Der Österreichische Vizekanzler hat die Welt auch darüber nicht im unklaren gelaſſen, wie er die Unvereinbarkeit des Volks : willens an der Donau mit dem herrschenden Regime überbrüden will . „Radikaler, systema= tischer und hartnäckiger als bisher wollen wir den Kampf gegen versteckte und offene Feinde des vaterländischen Gedankens führen." Ist das das Gesicht neuer Friedenspolitik im Donauraum? Soll das die Tradition der österreichischen Geschichte sein, die auf einer Linie über Schober, die Wiener Beschlüsse von 1919 und die Bündnispolitik großer Gestalten des Habsburger Hauses, eine andere Vergangenheit erkennen läßt. Günter Kaufmann.
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N S K Gonder die nst
Die
deutſche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S. - Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Frauen
in
der
arbeiten
ärztlichen
NSK überall da, wo heute in Deutschland ein Mensch, sei es Mann oder Frau, arbeitet, schafft er an seinem Plak für ein Großes, Ganzes, für sein Volk, und seine Arbeit hat nur Bedeutung, wenn sie im Hinblick auf dieses Ganze getan wird. Wenn das der Sinn all unserer Arbeit ist, dann hat die Frau auch über ihre Aufgaben in der Familie hinaus unendlich viele und besondere Möglichkeiten, ihrem Volt zu dienen. Ein Aufgabengebiet, auf dem gerade heute die Frau sehr viel, mehr noch als früher leisten kann, ist das der ärztlichen Fürsorgetätigkeit. Kaum ist es möglich, ein paar Minuten mit der Ärztin ungestört ſprechen zu können, die die Betreuung in einer großen Frauenſchule im Norden Berlins übernommen hat. Der Schule sind Kindergarten und Hort angegliedert. In dem hellen und durch seine einfache und zweckmäßige Einrichtung schönen Sprechzimmer werden etwa noch fünf Kinder im Alter von fünf Jahren untersucht. Einige der Kindergartenschülerinnen helfen bei diesen Reihenuntersuchungen und erhalten so ihren ersten praktischen Unterricht über der Bau des menschlichen Körpers, einige ärztliche Untersuchungsmethoden und über die wichtigsten Kinderkrankheiten. Dieser Unterricht wird ergänzt durch Vorträge über Krantheiten der Kinder , über Rassenkunde und Erblehre. Jest wiegen und messen fie die Kinder, die dann weiter von der Ärztin untersucht werden. Für jedes Kind, das untersucht wird, wird ein Gesundheitsbogen angelegt, in der der eben aufgenommene Untersuchungsbe fund und, soweit das durch Befragen der Eltern festzustellen ist, auch die Krankheiten der Eltern eingetragen werden. Das ist erbbiologisch sehr wichtig, denn es wird so möglich, den Erbgang einzelner Krankheiten zu beobachten, Erbkrankes auszumerzen, das Geſunde aber zu erhalten und zu stärken. Für die Ärztin ist es nicht immer einfach, manchmal sogar unmöglich, zu erfahren, was sie wissen will , weil auch heute viele Menschen nicht begriffen haben oder es nicht begrei fen wollen, wie wichtig für die Erhaltung des ganzen Volkes die genaue Kenntnis des Geſundheitszustandes der einzelnen im Volk ist. Wichtig ist es darum, zuerst einmal das Vertrauen der Eltern zu gewinnen. Die Ärztin läßt die Mütter in ihre Sprechstunden tommen, unterhält fich mit ihnen, und gibt ihnen Ratschläge für die Ernährung ihrer Kinder. Sie arbeitet mit ihnen in den Mütterschulungen, hält dort medizinische Vorträge und lehrt so die Mütter ihre
Fürsorge
fleinen Patienten kennen. Auf dieſe Weiſe wird es langsam möglich, nicht nur hier, sondern durch systematische Arbeit in ganz Deutschland, über den erbbiologischen Zustand des Volkes etwas zu erfahren. Es wird sicher noch lange dauern, vielleicht wird es überhaupt erst in den nächsten Generationen möglich sein, durch die eigene fortlaufende Beobachtung genauere An= gaben über die Vererbung bestimmter Krantheiten zu machen und diese Erkenntnisse dann praktiſch zu verwerten. Ich wundere mich, daß ich so wenig kranke Kinder in dieser Sprechstunde sehe. Als ich die Ärztin danach frage, lacht sie : „ Der Arzt ist eben nicht nur für die Kranken , sondern in ebenso großem Maße auch für die Geſunden da. Und beſonders iſt dies bei der Ürztin, die in der Fürsorge arbeitet, der Fall . Wenn eins der Kinder, die wir zu betreuen haben, plötzlich erkrankt, dann überweisen wir es, wenn es der Behandlung bedarf, dem praktischen Arzt. Aber es gilt immer aufzupassen. Es ist sehr unangenehm, wenn etwa wegen einer ansteckenden Krankheit ein Hort geschlossen werden muß, unangenehm auch deswegen, weil die Mütter sehr vieler Kinder, gerade hier im Norden, beruflich tätig sind und sich tagsüber wenig um ihre Kinder kümmern können . Viel mehr Zeit als die Betreuung der Kranken nimmt aber tatsächlich die Betreuung der Geſunden in Anspruch. Es wird durch die Anlegung der Gesundheitsbogen eine Arbeit geleistet, die über das rein Zufällige und Gegenwärtige hinausgeht. Bei diesen Reihenuntersuchungen werden. aber auch die Kinder, die erholungsbedürftig sind, herausgefunden, um von der N.S.V. oder vom Hort selbst für ein Wochen verschickt zu werden. Auch das ist Dienst am gesunden Kinde, Dienst am werdenden Volk.
Zur ärztlichen Betreuung gehört schließlich auch die Sorge um die Ernährung des Kindes. Abgesehen davon, daß die schwächlichen Kinder besondere Kräftigungsmittel bekommen, ist es eine selbstverständliche Pflicht der Ärztin, dar auf hinzuwirken, daß möglichst nur Nahrungsmittel, die in Deutschland selbst erzeugt werden, Verwendung finden und daß sie soweit wie nur irgend möglich ausgenutzt werden. Die Ernährungsfrage ist sowohl vom ärztlichen, wie auch vom wirtschaftlichen Standpunkt ungeheuer wichtig ! Die Sprechstunde ist vorbei. Die Kinder sind wieder zu ihren Spielkameraden gegangen, die Mütter haben sich verabschiedet. Bis zur näch= ſten Unterrichtsstunde, die die Ärztin den Kin-
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NSK Folge 16 dergartenschülerinnen zu geben hat, ist noch so viel Zeit, daß wir gemeinſam die Kindergärten und den großen Hort besuchen können, in denen die Kinder unter Aufsicht spielen, basteln oder ihre Schularbeiten machen. Man merkt es den Kindern an, sie sind gern im Kindergarten. Viel elende Kinder sehen wir noch, Kinder, deren Väter jahrelang arbeitslos waren, Aber viele von ihnen sind schon vorgemerkt für die Verschickung im Sommer und werden
Leibesübung
für
Berufs-
und
NSK Pflichterfüllung trägt oft die Freude in ſich ſelbſt, aber es gibt auch eine Menge Pflichten, zu denen man ſich aufrütteln, ja, die man ohne weiteres als Opfer ansprechen muß. Pflichterfüllung und Verantwortungsbewußtsein stehen mit großen, mahnenden Lettern über dem Aufbauwerk des Volkes. Daneben aber steht die Notwendigkeit, den deutschen Männern und Frauen eine Quelle der Daseinsfreude zu schenken, die sie immer wieder an das Helle des Lebens heranführt. Überall wird das versucht : billige Theatervorführungen und Konzerte, preiswerte Reiſen, gute Geselligkeit. Man weiß wohl, daß Arbeit und Freude brüderlich Hand in Hand gehen müssen. Entgegen allen Erwartungen der Zweifler kommt den deutschen Frauen ein gut Teil der Aufbauarbeit zu . In vollem Umfange sieht das nur derjenige, der innerhalb dieser ungeheuer tätigen Frauenwelt steht. Mit bewunderungswürdiger Tatkraft gehen die Frauen an ganz große Aufgaben heran. Und die Liebe zur Sache ist bei ihnen so groß, daß sie sich förmlich verzehren und nicht an Gesundheit und Er = haltung denken ; sie schenken sich mit ihrem ganzen Menschen dem gesteckten Ziele. So verliert sich manche Hausfrau restlos in den häuslichen Pflichten, die andere verengt sich ganz auf ihren Beruf. Hier steht die Leibesübung als Helferin und Dienerin. Ich meine nicht die Leibesübung als Rekord, auch nicht die Leibesübung als Schauvorführung, ich meine die Leibesübung als Alltagskost, als „Volksnahrung". Leibesübung muß in sich sprühendes Leben und weite Sicht vereinigen, jede Einengung wäre Rüdgang. Der Mensch hat sie geschaffen in seiner Freude an der Bewegung, sie ist also na turgeboren und naturnotwendig. Man kann wohl ohne Übertreibung ſagen, daß der an und für sich gesunde Mensch, der sich gegen natürliche Bewegung stemmt, in sich den Kern der TrägIch heit oder des frühzeitigen Alterns hat. möchte von diesem Menschen behaupten, daß er auch in seinem sonstigen Leben, sei es im Beruf,
20. Januar 1936 frisch und gesund zurückommen. Die Kindergärtnerinnen find bald hier, bald dort, helfen den Kleinen, leiten die Arbeiten der Größeren. Aber auch hier im Kindergarten wird nicht übersehen, daß das Kind in erster Linie zur Mutter gehört. Der Kindergarten, der Hort, ist eine Hilfe für die arbeitende Frau, aber, sobald es ihr irgend möglich ist, holt sie ihre Kinder ab, um mit ihnen zusammen zu sein. Käthe Pommeranz.
als
Ausgleich
Haushaltsarbeit
in der Politik, in der Familie, nie tatfroh und schöpferisch sein kann. Es gilt, Kräfte, die noch oder schon schlummern, wachzurufen, auch bei euch Frauen und Mädchen. Glaubt doch nicht, daß zur Leibesübung nur Jugendlichkeit und körperliche Ge= wandtheit von vornherein gehören ; vergeßt endlich einmal, daß Leibesübung unbedingt Höchstleistungen bringen müßte. Die überlassen wir einer geringen Zahl von besonders Befähigs ten. Für die Gesamtheit haben wir die planmäßige, freudebetonte Breitenarbeit. Junge Mädchen für sich und Frauen für sich, und für jede Gruppe besondere Gestaltung nach der Leistungsfähigkeit und Reife des Alters. In den Arten der Leibesübung laſſen wir uns keine BeGeräteturnen allein schränkungen auferlegen. wäre ebenso verhängnisvoll wie tänzerische Gymnastik allein, die Mannigfaltigkeit der menschlichen Anlagen erträgt keine Begrenzung. Und so pflegen wir in den Vereinen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen alles das, was dem fraulichen Körper dienlich ist. Das aber haben wir nicht aus Büchern gelernt, das brachte uns langjährige Erfahrung in unserer ,,turnerischen Volksarbeit". Womit soll die Frau beginnen ? Mit freier Gymnastik, mit Keulen und Bällen, mit bunten Tänzen, mit Schwimmen und Tennis , mit volkstümlichen Übungen . Und wenn ein wenig Selbstvertrauen da ist, verlangt jede geſund denkende Frau nach mehr. Dann will ſie irgendwie etwas leisten, und dann versucht sie sich in den allereinfachsten Formen am Hindernis, Was wir auch tun, wir wollen am Gerät. schlicht und einfach bleiben, aber auch niemals eng sein. Vielseitigkeit und Freudigkeit stehen über der förperlichen Ertüchtigung des Volkes, beide Forderungen haben die deutsche Leibesübung auf den jezigen hohen Stand gebracht, nur sie erzieht den Menschen nach all seinen Anlagen. Und noch eins ! Leibesübung kommt vom Naturtrieb her, sie darf sich nicht in mehr oder weniger staubigen Hallen verkriechen , sie gehört möglichst hinaus in Luft und Sonne , unter den blauen Himmel und in die weite Natur.
Henni Warninghoff.
* * + in
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NSK Folge 16
20. Januar 1936
Da können wir nicht mehr
Das
(ein kleines Paket wurde unter dem Tiſch ausgewidelt), sieh fie dir genau an! Wie, Ahnfiches hast du hier in der Deutschen Spizenschule gesehen? Unmöglich ! Die Menschen da unten haben ja eine ganz andere Technik! Viel feiner! Biel duftiger! ... Ja, ich habe für Ellen und mich reichlich Spigen eingekauft Mit 5 Mark kam ich in Berlin wieder an . Grenzkontrolle? Ich hatte alles im Corsage verstedt. Ich bitte dich, dort sieht doch keiner nach! .. Acht Tage wollte ich bleiben -- aber vier Wochen sinds geworden • nein, eben, hast ganz Recht, ich habe hier nichts zu ver säumen . • die Kinder sind beim Fräulein sehr gut aufgehoben wozu verdient denn mein Mann so viel, wenn ers für seine Frau nicht ausgeben soll? warte doch noch einen Moment; ich muß noch schell anrufen, daß die Hummern für heute abend geschickt werden. Du kannst nicht kommen? ach? na ja, das kann ich verstehen Du mußt doch auch mal glücklich sein . weiß denn dein Mann davon? aha, du gehst in seine Wohnung . . . ja, zu Frédéric schade, daß du heute nicht frei bist M. tommt ganz fabelhafter Kavalier der -alten Schule To vornehm himmlisch also, einen Augenblick!" Damit rauschte sie zum Telephon. Den Rest des Kaffees mußte • ich stehenlassen mir war so schlecht geworden, daß ich schleunigst in die frische Luft gehen mußte. ...
NSK Horchen an der Tür ist bestimmt kein Zeichen von guter Erziehung. Gespräche am Rebentisch belauschen ist auch nicht gerade sein. Ich habs aber doch getan ! Mittags. In einem Café. Im Westen der Stadt. Zwei elegant getleidete Frauen nahmen ihr Frühstück ein, während ich schnell eine Tasse Kaffee trinken wollte. Daß aus einer Taſſe Kaffee zwei Tassen wurden, ist nicht meine Schuld. Die beiden ,,Damen" sprachen eifrig und sehr laut. Das Gespräch hatte anscheinend eben erst begonnen. Auffangen konnte ich nur die Worte der .unJüngeren, die mir zugewendet ſaß. " erhört aparte Frau, die nicht nach Deutschland gehört, weil sie gar nicht zwischen die Spießer paſſen würde sehr zurechtgemacht, aber hübsch; viel Schmuc bißchen start aber ſie trägt erstklassige Korsetts und wirkt wie eine Walküre eine melodische Stimme - na, bezaubernd. Ach, und der Mann von ihr ! Alsó ich habe mich sofort in ihn verliebt ! Sehr schöne Hände ein entzückender Causeur, Charmeur wir haben uns prachtvoll unters halten und tanzen kann er ! Man hat ja in Deutschland keine Ahnung mehr von wahrhaft elegantem Tanz! Die anderen Pensionäre? Fabelhaft interessante Menschen fast nur Adelman fühlte sich endlich wieder mal unter sich ... Ich bin schweren Herzens wieder fortgefahren, sehr schweren Herzens! Devisen? Gott, Kleinigkeit! Mit meinen Bes ziehungen! Ich hab reichlich mitgenommen. Und dann hat „Er" mich auch dauernd eingeladen. Mit seinem wunderschönen Wagen haben wir traumhafte Fahrten am Meer gemacht ach, diese Natur ! Kommt ja Deutschland gar nicht mit ! ... Doch, sehr schönen Schmuckt gabs zu kaufen. Ich habe mir zwei Kolliers gekauft, dies Armband hier - wonnig, nicht? Nein, gar nicht teuer! Nach unserem Geld 750 Mark. Direkt billig ! ... Ja, dieſen Smaragdring stedte " Er" mir am Abschiedsabend an die Hand immer Kavalier! Sie? Gott, sie hatte ja Ersaß, Wir waren ja beide umschwärmt von den elegantesten Männern ... Nun sieh dir mal die Spizen hier an
Schrecklich, daß wir von den Seelennöten gewisser Frauen so wenig wissen in unserem verarmten Deutſchland ! Wir sollten uns doch mehr um sie fümmern und ihre Gesellschaften besuchen. Aber wer weiß, ob sie uns aufnehmen würden ? Unsere Männer sind ja teine wir fabelhaften Kavaliere der alten Schule Frauen sind nicht unerhört apart - unser Bernsteinschmud wäre nicht standesgemäß Brot halten wir für nötiger als frische Hummern, wir sind ja viel zu rückſtändig, viel zu altmodisch, viel zu wenig international - da können wir nicht mehr mit! Lotte Theile .
Leben selbst hat
NSK Es ist sonderbar, daß gerade unter den Frauen die Zahl der Heimatdichterinnen be: sonders groß ist, als ob sie ganz besonders die Möglichkeit in fich trügen, Ausdruck zu finden für das Wesen und die Eigenart eines Volksstammes und das Leben einer Landschaft, gleichsam, als wenn sie, selbst zutiefst einbezogen in den Kreis des heimatlichen Seins, einfach nur Mittler und Gestalter deſſen wären, was selbst in ihnen lebt und wirkt. Keiner gedanklichen Konstruktion, keines dramatischen Aufbaues bedarf es, sondern der Wirklichkeit einer Landschaft in ihrer wechselseitigen Wirlung auf die Bewohner; diese in der Einheit ihrer Rasse, in ihrer Verbundenheit mit der Vergangenheit, die immer gegenwärtig, aber nie benannt ist, und ihrer Verpflichtung auf die Zukunft werden wahrhaftig durch die dichte-
mit !
das
Wort
rische Kraft eine der Ihrigen. Das Leben selbst hat das Wort. Eine dieser Dichterinnen ist Margarete Von der schmalen, langgestreckten Boie. Insel Sylt dem Festland vorgelagert wie ein Wall, und ihren Einwohnern, alle aus altem Friesengeschlecht stammend, erzählt sie. Eine weite Zeitspanne umfaſſen ihre Werke, angefangen bei der Zeit, in der das Christentum langsam auch auf der weltfernen Insel Fuß faßte, und der alte Götterglaube, der nie ganz verschwand, zu weichen begann (Sylter Treue), über die Zeit der größten Machtentfaltung (,,der Sylter Hahn“) und der politischen Losreißung von Dänemark (,,di e letten Sylter Riesen") reichen sie bis zur jüngsten Gegenwart (,,Damm bau") , dem 1927 beendeten Bau des Hindenburgdamms, der
;
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NSK Folge 16 die Verbindung Sylts mit dem Festland be: werkstelligte und damit das Ende seiner jahrhundertealten treu bewahrten Eigenart bedeutete. Kühne Seefahrer waren die Sylter, und manch einer von ihnen fuhr als Kapitän Sommer für Sommer hinaus nach Island zur Walfisch jag d. Doch, obwohl sie dann ein ansehnliches Vermögen mit nach Hause brachten, verfielen sie nie dem Luxus. Das harte . Seemannsleben und ihr fühler, rechnerischer Sinn bewahrte sie vor Verweichlichung und Verschwendung. Streng hielten auch die Frauen zu Hause auf Sitte und Ordnung. Haus und Vieh und die Bestellung der fargen, sandigen Ader war ihre Aufgabe während der langen, einsamen Sommermonate. Im Winter dafür, wenn die Männer zu Hause waren, ging es hoch her. Musik erklang aus den Häusern, es wurde getanzt und gefeiert, und um die Adventszeit dann standen die jungen Paare vor dem Altar, und des Festens und Jubelns war kein Ende. Trotz aller Freude wurde nie das Maß überschritten, denn die Gesittung ihrer Raſſe ließ sie nie die Grenzen vergessen. Freiheitlich waren sie gesinnt, aber voll Zucht und Haltung. Doch auch andere Zeiten kamen. Zeiten der Not und der Willkür, von Landesfremden veranlaßt. Stürme vernichteten ihre Schiffe, und die Männer ertranten. Die Düne deckte die Häuser zu , und die Ücker verſandeten . Kriege verriegelten die Meere, und Hunger und Not und in ihrem Gefolge Verwilderung der Sitte schlichen über die Insel. Echte Friesen sind sie alle, diese großen Männer und Frauen. Wortkarg und bedächtig, doch fühn und entschlossen , wenn es zu handeln gilt . Da ist Lorens Jens Grethen, genannt Lorens der Hahn, weil er die Helgoländer Fischer, mit denen er als Junge seine ersten Seefahrten machte und die erst bei dem ersten Hahnenschrei h zum Fischfang aufmachten, selbst noch bei tiefer Nacht aus den Betten krähte. Vom einfachen Schiffsjungen brachte er es bis zum Kapitän, denn er besaß neben dem Können, den Mut zur Führung und harte Entschlußkraft in schwerer Seenot. Zu Hause auf der Heimatinsel sorgte er für Recht und Ordnung, war ein gerechter Richter auf dem Thing und gewöhnte seinen Landsleuten das „ Stranden", das Aneignen fremden bei Sturm und Wetter angeschwemmten Guts untergegangener Schiffe ab. Doch dafür übermittelte er ihnen ein sicheres Gut : An den langen Winterabenden holte er die jungen Leute der Dörfer zuſammen , um ihnen das theoretische Rüstzeug für ihre See fahrten mitzugeben und ihnen die nauthische
20. Januar 1936 Berechnungsweise und all das , was er auf seinen weiten Fahrten erfahren hat, beizu bringen. Uwe Jens Lornsen, einer der lezten Sylter Riesen, war aus demselben Schlag, lebte er auch einige Jahrhunderte später. Mit der Seefahrt war es aus, England hatte ihnen den Rang abgelaufen. So sezte er seine ganze Tatkraft ein, sein Heimatland von der dänischen Herrschaft zu befreien. Doch die Zeit war noch nicht reif, Ruhe war die erste Bürgerpflicht, obwohl es allerorten schon gärte, und die Kraft dieses mächtigen Mannes wurde in den Kerkern, die es damals überall in Deutschland für Freiheitshelden gab, zerbrochen. In dem alten Peter Eschels, dem Paſtor, der sich zäh und unerschütterlich für den Dammbau, der technischen und auch geistigen Verbindung Sylts mit dem Festland einsekte, lebte auch noch viel von dem wagemutigen Seefahrerblut. Siegte er auch gegen den Starrfinn und das ,,Let mi tofrör", das „ Laß mich zufrieden“, seiner Landsleute, er selbst mußte weichen und seine Heimatinsel verlassen, als der Damm fertig geworden war . In sich geschlossen, herb, stolz und doch von einer unbändigen Lebensfreude, wie sie nur die Einheitlichkeit einer reinen Raſſe ſchafft, ſind auch die Frauengestalten Margarete Boies. Da ist die treue Ose, die fest und selbstverständlich zu ihrem Mann hält, ſelbſt als sie seinetwillen Schande und Tod bedroht. Und Moiken Peter Ohm, die schlicht und einfach den ihr bestimmten Lebensweg geht und zu ihrer Heimat und deren Sitte und Rechtsspruch steht und von ihren Verlobten, trok großer Liebe, löst, weil er sich durch eine schwere Tat außerhalb der Gemeinschaft stellte und von dieser verstoßen wurde so fest verwurzelt ist sie dem Heimatboden und dessen Entscheid. Prächtig ist auch Gondelina, die Tochter des Dammbaupastors, die so nüchtern praktisch , ja sogar brummig erscheint und dabei eine Künstlerin von Gottes Gnaden ist, die mit immer neuer Schaffenskraft die Schönheit der heimatlichen Düne und die Beleuchtungen des brandenden Meeres in ihre Bilder einfängt. Diese Gestalten und um sie herum das Dorf mit seinen tiefgeducten Häusern, die Insel in ihrer landschaftlichen, herben Schönheit, das Meer in seiner Unendlichkeit und ungeheuren Macht ist von Margarete Boie meisterhaft dar= gestellt. An alte Sagas erinnern oft ihre Erzählungen. Hier ist sie zu Hause, so leben in ihr die Menschen ihrer Heimat und dieſe ſelbſt, und so schuf sie ihnen Ausdruck für das ganze Volk. Lore Bauer.
Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstr. 88.
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 16
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Die Einheit der deutschen
20. Januar 1936
Gemeindeverwaltung
Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik der N.S.D.A. P. in Quedlinburg NSK Das Hauptamt für Kommunalpolitik der Reichsleitung hielt in der tauſendjährigen Kaiserstadt Quedlinburg die erste diesjährige Reichsarbeitstagung der Gauamtsleiter für Kommunalpolitik ab, die vollzählig besucht war und vom Leiter des Hauptamtes und Vorsitzenden des deutschen Gemeindetages, Oberbürgermeister Reichsleiter Fiehler, geleitet wurde. Der Geschäftsführer des Hauptamtes, Amtsleiter Schoen, eröffnete die Tagung im großen Sizungsfaal des festlich geschmüdten Rathauses mit dem Gedenken an den kürzlich verstorbenen Reichsstatthalter und Gauleiter von Magdeburg-Anhalt, Hauptmann a. D. Loeper. Der Hauptstellenleiter im Hauptamt für Kommunalpolitik, Dr. Stroelin , Oberbür germeister in Stuttgart, prach über die im Vordergrund des kommunalpolitischen Intereſſes ſtehenden Probleme der Energieversor = gung im Zusammenhang mit der deutschen Gemeindeordnung und dem neuen Energiewirtjchaftsgesetz. Hierauf referierte Hauptstellenleiter Dr. Dr. Bagenkopf Hagen über die augenblickliche Finanzlage der Gemeinden. An Hand eines reichen Zahlenmaterials konnte er hierbei eindeutig die fortschreitende finanzielle Gesundung der deutschen Gemeinden feststellen. Der stellvertretende Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik, Mitglied des Ausschusses für Kommunalrecht und Kommunalverfaſſung der Akademie für deutsches Recht, Oberbürgermeister Dr. Dr. Weidemann - Halle, schloß die Reihe der tiefgehenden Richtung weisenden Referate mit einem umfassenden Überblick über die allgemeine kommunalpolitische Lage in Deutschland. An die Sachreferate schloß sich unter der Leitung des Reichsleiters Fiehler eine überaus angeregte Aussprache der Gauamtsleiter für Kommunalpolitik, die allen Beteilig= ten eine Fülle von Aufſchlüſſen und Erfahrungen vermittelte. Die inhaltsreiche Tagung gewann ihren Höhepunkt durch die eindrucksvolle Schlußansprache des Reichsleiter Fiehler, der einen Überblick über die im vergangenen Jahr ge = leistete kommunalpolitische Arbeit und die in der nächsten Zukunft zu leistende Arbeit gab: Parteigenossen", so schloß er zusammenfassend , unser Kampf war nicht umsonst, seine Rede das wiſſen wir beſtimmt. Aber wir müssen noch mehr als bisher zusammenstehen und jede Kräftezersplitterung vermeiden. Es geht nicht darum, ob der oder jener recht hat, sondern ob
das, was gewollt wird, übereinstimmt mit dem, Nationalsozialismus der was von uns verlangt. Das müſſen wir immer herausstellen und so müssen wir es unter uns selbst halten. Wir können stolz ſein auf die Gesamtarbeit, die wir geleistet haben. So werden wir auch in Zukunft zusammenarbeiten und zusammenhalten müſſen. Wir müssen überall Verständnis für die Notwendigkeit der Selbstver = waltung und für die Einheit der Gemeindeverwaltung erwecken und verbreiten. Das Volk erfühlt sie viel leichter als mancher, der nicht im kommunalen Leben steht, sie mit dem Verstande erfassen kann. Unser Aufgabenkreis ist riesengroß, aber trotzdem noch klein, gemessen an der, die unser Führer sich und dem deutschen Volk gestellt hat. Wir sind aber stolz darauf, daß er uns eine solche Aufgabe gegeben hat. Und dieses Volk iſt - troh mancher Meckerer im Kern gesund geblieben, sonst und Nörgler hätte es die Erschütterungen der Vergangenheit schließlich überwinden nicht ertragen und können. Das gibt uns den Mut zu weiterer Arbeit und zu weiterem Kampf. Daß wir dabei stets im Geiste und nach dem Willen unseres Führers handeln werden, das wollen wir auch heute wieder geloben. Unserem Führer Adolf Hitler ein dreifaches Sieg-Heil " (stürmischer Beifall) . Reichsleiter Fiehler gab nun folgendes an den Führer und Reichskanzler gesandte Telegramm bekannt : „ Die auf der Reichsarbeitstagung des Hauptamtes für Kommunalpolitik in der tauſendjährigen Kaiſerſtadt Quedlinburg verſammelten Amtsträger der Partei senden Ihnen ehrerbietige Grüße. Heil mein Führer! gez.: Fiehler.“ Die Stadt Quedlinburg gab den Teilnehmern an der Reichsarbeitstagung einen Begrüßungsabend im Quedlinburger Hof, in deſſen Verlauf Staatsrat stellvertretende Gauleiter der Eggeling den Willkomm der Gauleitung entbot. Eine fachkundige Führung durch das Schloßmuſeum, die Krypta und den Dom vermittelte lehrreiche Einblicke in die große hiſtoriſche Vergangenheit der Stadt Quedlinburg. Eine abschließende Fahrt nach Schierke am Brocken offenbarte den winterlichen Zauber des Harzes. Allen Teilnehmern wird die Tagung, die im Zeichen der 1935 Grundgesetz gewordenen. deutschen Gemeindeordnung stand und vor allem dem Erfahrungsaustauſch der nationalsozialistischen Kommunalpolitiker diente, unvergeßlich bleiben.
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20. Januar 1936
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Zu NSK Folge 16
Eröffnung
der
Olympiaſtraße
München - Garmisch
NSK Nach Monaten angestrengter Arbeit ist jezt die Olympiaſtrecke München — Garmisch restlos fertiggestellt worden. Anläßlich ihrer Eröffnung veranstaltete der Tra = ditionsgau eine Fahrt auf der neuen Strecke, an der Gauleiter, Staatsminister Adolf Wagner, der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt , Ministerpräsident Siebert und zahlreiche Vertreter von Partei und Staat teilnahmen . Eine lange Wagenkolonne stand am Vormittag startbereit in der Ludwigstraße, vom Ludwigsdenkmal bis zur Universität reichend. Die Gauleitung , die Führung der Gliederungen der Bewegung im Gau München-Oberbayern, die Führer der Partei im Kreise Rosenheim , Wasserburg und Ebersberg sind versammelt zur Fahrt nach der Olympiastadt Garmisch-Partenfirchen. Gauleiter Adolf Wagner schreitet die Front der vor dem Ludwigsdenkmal aufgestellten Ehrenstürme ab. Ein kurzes Signal, dann sezt sich die lange Kolonne langsam in Bewegung. Bald liegt München hinter uns. Bald kommt Starnberg in Sicht. Die neue Umgehungsstraße führt hinab zu dem lieblichen Städtchen vor den Toren Münchens. In den fahnenübersäten Straßen grüßen Pimpfe und Hitlermädels, Männer und Frauen die Kolonne. Wieder reihen sich Duende von Wagen des Kreises Starnberg der langen Kette an. Hirschbergal m. Zum Greifen nahe, klar und plastisch steht die Wettersteinwand in ihrer grandiosen Schönheit vor uns. Schade, daß keine Zeit zum Verweilen bleibt . Weilheim erwartet uns . Wieder gliedert sich eine neue Kolonne ein. Wieder leuchten die roten Hakenfreuzbanner in Schnee und Sonne. Wieder fahren wir durch ein Spalier erhobener Arme. Ein Bild, das sich immer wiederholt in den Dörfern und kleinen Städten des bayerischen Oberlandes, die wir auf unserer Fahrt be= rühren. In Murnau schließen sich die Wagen der Kreije Weilheim (zweiter Teil) , Tölz und Miesbach an. Unsere Kolonne hat jezt eine Fahrtiefe von mehreren Kilometern. Wir befinden uns jezt auf dem Teil der Strecke, der am stärksten umgestaltet wurde. Eine breite übersichtliche Umgehungsstraße, auf der keinerlei Bahnschranken oder verbaute Dorfwinkel den Durchgangsverkehr hemmen, hat uns hinter Murnau aufgenommen. Bei Eschenlohe gibt es einen kurzen Aufenthalt. Hier tritt die technische Großartigkeit der Linienführung der Reichsstraße Mün = chen Garmisch am augenfälligsten in Erscheinung. Durch den Fels sind in harter Arbeit zwei breite Tunnel geschlagen, die heute zum erstenmal für den Verkehr freigegeben werden. Die Belegschaft , die hier am Werke war, hat vor dem Tunnel Aufstellung genommen . In launigen Versen feiert ein Bauarbeiter Werk, Förderer und Geldgeber. Ihm antwortet der Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt , in humorvoller Weise. Dann wird die Strecke freigegeben und nun schluckt der weite, mit Tannengrün und Fahnen geschmückte Tunnelmund Fahrzeug um Fahrzeug. Zum erstenmal rollen die Pneus über den Zementboden des Tunnels . Ab= gedämpfte Lampen erhellen die Fahrbahn und als nach mehreren hundert Metern die schneebedeckte Landschaft im strahlenden Sonnenschein
wieder vor uns liegt, da sind wir mitten drin im herrlichen Dom unserer Alpenwelt und in greifbarer Nähe liegt vor uns die Olympiastadt Garmisch-Partenkirchen. Näher rüden die Berge zusammen. Die Autoschlange windet sich durch die letzten Siedlungen vor Garmisch - Partenkirchen. Das Bild ist das gleiche geblieben. Das Ende der langen Kolonne ist irgendwo zwischen Murnau und Farchant, als die ersten Wagen verschwinden in den Straßen der olympischen Stadt. Nach kurzer Mittagspause beginnt im neuerbauten Festsaal die Führertagung des Traditionsgaues, die Gauleiter Staatsminister Wagner einberufen hat. Wir gehören zu denen, die während der Zeit der Führertagung einen prüfenden Blick auf die Wettkampfstimmung und die Vorbereitungen zur Olympiade machen dürfen. Es ist oft ge= sagt: Deutschland ist bereit. Mehr ist es, dieses Bereitsein zu erleben. Und im Mittelpunkt der Eindrücke steht die neue Straße, die heute ihrer Bestimmung übergeben worden ist. Kraft und Wille haben sie gebaut, Kraft und Wille eines aufbaufreudigen Volkes geben diesen Tagen und dem ganzen Wettkampf das Gesicht. Nach der Führertagung nimmt Gauleiter Wagner den Vorbeimarsch der angetretenen Verbände ab. - Vorbeimärsche sind dem Stil unserer Zeit kennzeichnend geworden. Sie sind nicht Demonstrationen im alten Sinne, sie sind nur Zeichen der Bereitschaft . Und der ganze heutige Tag war ein leuchtender Beweis dafür, was wirkliche Bereitschaft vermag. Vortrag des Siedlungsbeauftragten Dr. Ludovici im Verein Deutscher Ingenieure NSK Berlin, 20. Januar. Am Montag, dem 20. Januar 1936, hielt im Ingenieurhaus der Siedlungsbeauftragte im Stabe des Stellvertreters des Führers und Leiter des Reichsheimſtättenamts der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ludovici, vor den Mitarbeitern des Vereins Deutscher Ingenieure einen Vortrag über das Thema „ Siedlung und Planung", der die Grundlage für die technisch-wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiet des deutschen Siedlungswerks bilden sollte. In seinen Ausführungen behandelte er, ausgehend vom Gesamtzusammenhang der deutschen Aufgaben, die uns für die Sicherung der Ernährung, die Sicherung der Rohstoffbeschaffung, die Arbeitsbeschaffung, die Hebung des Lebensstandards des deutschen Arbeiters und die Landesverteidigung gestellt sind, eine Reihe von Einzelfragen, die an die Technik konkrete Forderungen stellt. In der anschließenden Aussprache, die unter Leitung von Professor Dr. Garboz stattfand , wurden die Anregungen freudig begrüßt und das dargebotene Material durch die praktischen Ziel Erfahrungen der Ingenieure ergänzt. dieser Aussprache sollte sein, zwischen den Referenten der technisch-wiſſenſchaftlichen Fachausschüsse und den amtlichen Parteistellen auf dem Gebiet der Siedlung einen ständigen Meinungsaustausch und fruchtbringende Gemeinschaftsarbeit sicherzustellen.
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Nationalsozialiſtiſche
Vartei -Korrespondenz
Briefs und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerstr. 90, 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag : Franz Eher Nachf., G. m. b H., Zentralverlag Der NS D. A. P., München Berlin Bersand: Eher Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postscheclonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt · Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich . Reichsvressechef der N S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter : Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAP
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NSK Folge 17
Siedler
21. Januar 1936
im
Moor
12000 ha Gartenland werden erobert - Deutschlands größte gärtnerische Siedlung NSK In Ostfriesland, zwiſchen Emden und Wilhelmshaven, wo sich längs der oldenburgischen Grenze endlose Moor- und Ödlandflächen dehnen und ein farger Boden nur dürftigen Lebensraum zu gewähren vermag, ist in den letzten Jahren in aller Stille ein deutsches Siedlungswerk entſtanden, das in ſeiner Art einzig daſteht und für die Zukunft von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung sein dürfte : Wies moor. Vor nunmehr zwanzig Jahren sezten die ersten Siedler den Spaten in den unwirtlichen Moorboden um Wiesmoor . Ein Areal von rund 10 000 Hektar Hochmoor wurde damals vom preußischen Domänenfistus in Kultur genommen, etwa 2000 Hektar wurden zur Abtorfung bestimmt. Aus diesem Abtorfungsbetrieb haben sich die Anlagen der Nordwestdeutschen Kraftwerke entwickelt, in denen gegenwärtig etwa
jährlich 100 000 Tonnen Torf gewonnen und in elektrische Energie zur Stromversorgung Nordwestdeutschlands verwandelt werden. Mit der Stromversorgung und Torfgewinnung sind technisch und wirtschaftlich die Anlagen einer industriellen Großgärtnerei und gärtne rischen Siedlung verbunden, die sich gerade in den lezten drei Jahren dank einer zielbewußten staatlichen Unterstützung zu einem einzigarti gen Musterbetrieb gestaltet haben. Die Gesamtanlagen, wie sie in und um Wiesmoor entstanden sind, dienen in ihrem Endzwed der großen nationalpolitiſchen Aufgabe der Kultivierung und Besiedlung eines oftfriesi ſchen Moor- und Ödlandkomplexes von über 12 000 Hektar. Wohl hat auch der frühere preußische Staat Versuche zur Rugbarmachung der ostfriesischen Moore unternommen. Stets jedoch sind sie in den Anfängen steckengeblieben, weil es an einer einheitlichen Planung fehlte."
Während noch bis vor einigen Jahren der Torfgewinnungsbetrieb in Wiesmoor unrentabel war und der gewonnene Torf keineswegs zur Erzeugung des für Nordwestdeutschland erforderlichen Stromes ausreichte, so daß Jahre hindurch Kohle als Zusaßfeuerung verwendet werden mußte, ist es nunmehr in zäher Arbeit gelungen, die Kohle ganz aus Wiesmoor zu verbannen und Überschüsse an Torf zu erzielen. Dieser Überschuß an Torf gerade gab nun die Anregung dazu , nach holländischem Muster in Wiesmoor Treib häuser anzulegen, sie mit Torf zu heizen und unter Glas Gemüsetulturen zuziehen.
Wohl waren hierbei anfänglich Schwierig keiten der verschiedensten Art zu überwinden , aber in zäher Aufbauarbeit ist es gelungen , eine gärtnerische Mustersiedlung inmitten eines unwirtlichen Moor- und Sumpfgebietes zu schaffen. Wo noch vor wenigen Jahren tümmerliches Heidekraut auf moorigem Untergrund wucherte, ist heute die Gartenstadt Wiesmoor mit ihren sauberen Anlagen und zahlreichen Nebensiedlungen aus dem Boden gewachsen. Kilometerweit dehnen sich heute die Gewächshausanlagen, in der Tat, eine industrielle Gärtnereianlage größten Ausmaßes. In der Hauptsache wird in Wiesmoor der Anbau von zwei Kulturarten betrieben : von Gurken und Tomaten. Etappenweise haben sich während der letzten Jahre die gärtnerischen Anlagen vorgeschoben. Ostfriesische Arbeitskräfte sind in den Spezialkulturen herangebildet worden, und heute ernährt der einst targe Moorboden
bereits über hundert Siedlerfamilien, die in schmuden Eigenheimen ein zufriedenes Leben führen. Aus dem Landbesig der Nordwestdeutschen Kraftwerke sind den tüchtigsten Stammarbeitern Grundstücke von je einem halben Morgen gegen langfristige Stundung und Tilgung des Kaufpreises übereignet worden. Etwa 20 Doppelhäuser und über 30 Einzelhäuſer
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NSK Folge 17 in verschiedenen Größen sind bis heute errichtet worden. Die Treibhausanlagen in Wiesmoor bestehen aus etwa 25 Tomatenhäusern und 40 Gurkenhäusern. Um die Gärtnereianlagen laufen Warmwassergräben, die die für das Begießen der Kulturen erforderliche Feuchtigkeit liefern. Durch eine Untergrundbewässerungsanlage läßt sich auch im Winter eine unterirdische Bodenerwärmung durchführen. Zur Förderung des Pflanzenwachstums iſt eine Kohlensäuredüngungsanlage eingerichtet. Kurz, die neuzeitlichsten technischen Errungenschaften ſorgen für die regelmäßige Speiſung der umfang: reichen gärtnerischen Anlagen und Treibhäuſer von einer zentralen Stelle aus, der Wärmequelle im Kraftwerk. In der richtigen Erkenntnis, daß der deutsche Frühgemüsemarkt mit dem des Auslandes nur durch Erzeugung beſſerer Qualitäten erfolgreich in Wettbewerb treten kann, ist in Wiesmoor von Anbeginn an eine sorgfältige Bodenbewirtschaftung betrieben worden. Hierbei kommt be sonders die Verbindung mit einer ausgedehnten Freilandwirtschaft und die Lage Wiesmoors an einem Kanalsystem zustatten, das fich bis an die norddeutschen Flußmündungen und in die Marschen Ostfrieslands verzweigt. Unter diesen günstigen natürlichen Bedingungen ist es möglich geworden, alljährlich einen vollständigen Bodenwechsel in den Gurten- und Tomatenhäusern durchzuführen. Sowohl die Mengenerträge wie die erzielten Preise, die höher als die der Auslandserzeugnisse liegen, haben die gesunden Grundlagen , auf denen die Gärtnereibetriebe in Wiesmoor liegen, wiederholt unter Beweis gestellt.
Etwa 1 Million Stück Gurken, 250 000 Kilogramm Tomaten, 100 000 Stück Kohlrabi und 5000 Kilogramm Bohnen und Melonen gehen alljährlich von Wiesmoor im Großhandelswege nach Hamburg, Bremen, Bers lin, Leipzig und Köln, ja ſogar in die skandinavischen Länder. Hand in Hand mit dem Ausbau der Treibhausanlagen in Wiesmoor, der Ansiedlung
Vortrupp
der
21. Januar 1936 von Stammarbeitern und der Erzeugung von Frühgemüse geht seit nunmehr drei Jahren die Inangriffnahme und Weiterführung der ostfriesischen Moorkultur und Siedlung. Das Torfkraftwerk und seine weitverzweigten Gliederungen sind keineswegs Selbstzweck, sondern haben die Aufgabe, den abgetorften Untergrund zu kultivieren. Weit über 1000 Hektar sind bis jezt abgetorft, man rechnet für die Zukunft mit einer laufenden Abtorfung von etwa 50 Hektar jährlich. Aus den Gewächshäusern werden alljährlich Tausende von Kubikmetern bakterienreiche Erde frei, die in die abgetorften weiten Moorflächen wandern und hier einen wertvollen Nährstoff für den jungfräulichen Untergrund liefern. Gerade in dieſer idealen Verflechtung von Industrie und Landwirtschaft, in diesem vollendeten Kreislauf von Arbeit, Material und techniſchen Einrichtungen liegt das ganz neuartige Ge heimnis von Wiesmoor begründet. So ist es gelungen, das neu zubereitete Kulturland ſofort auf eine Höchstleistung zu bringen und den ganzen ehemals fandigen, moorigen Boden im Umkreis von Wiesmoor Jahr für Jahr so zu verbessern, daß er nach einigen Jahrzehnten den hochwertigsten Kulturböden gleichkommen dürfte. Durch die glückliche Verbindung von Industrie und Landwirtschaft ist in der Tat in den weiten Moorgegenden um Wiesmoor die Grundlage für eine gärtnerische Siedlung größten Stils geschaffen worden, wie sie wohl nirgends in unserem Vaterlande wieder anzutreffen sein dürfte. Aber auch für die rein bäuerlichen Siedlungen wird das Werk von Wiesmoor bahnbrechend sein. Gemessen an den bisher in Wiesmoor erzielten Erfolgen , dürfte die Zeit nicht mehr fern sein, wo auch bäuerliche Siedler in dieser seither wenig bekannten Nordwestecke des Reiches auf Vorposten im Kampf gegen Moor und Heide stehen, um für ein Volk ohne Raum aus Ödland ein Brotland zu schaf= fen, in dem die Rinder graſen, die Fohlen tra= ben und Rapsblumen golden leuchten im Son= Dr. K. Meysemeyer. nenglanz.
Bewegung
Die Bedeutung des Studentenbundes in der Kampfzeit NSK Am 25. und 26. Januar begeht der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund in zwei großen Kundgebungen die Zehn jahresfeier feines Bestehens. Die studentische Jugend war es, die sich schon früh zur nationalsozialistischen Bewegung be: fannte. Als im Jahre 1926 der Führer den Auftrag zur Gründung eines Zuſammenſchluſſes der nationalsozialistischen Studenten gab, wurden an den verschiedensten deutschen Hochschulen verhältnismäßig rasch Hochschulgruppen des N.S.D.St.B. gegründet. Gerade die Universi täten und Hochschulen waren in der damaligen Zeit in besonders starkem Maße der geiſtigen Überfrembung ausgefeßt, die im
deutschen Volke immer mehr Platz zu greifen drohte. Das marriſtiſch-demokratische Preußische Kultusministerium suchte systematisch die Tra dition deutscher Wissenschaft und Forschung zu unterhöhlen. Ausgesprochene Pazifisten und Marristen wurden den einzelnen Hochſchulen als Profefforen aufgezwungen . In der studentiſchen Jugend regte sich die Auflehnung gegen diese Überfremdung schon sehr früh. Im Jahre 1927 tam es zu einem offenen Konflikt zwischen der Studentenschaft und dem Preußischen Kultusministerium, der seinen Höhepunkt in dem Kampf um das Studentenrecht, der über die großdeutsche Frage ausgebrochen war, fand. Die
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NSK Folge 17 an allen preußischen Hochschulen durchgeführte Abstimmung über die Forderungen des Kultusministers Dr. Beder ergab ein überwäl tigendes Bekenntnis der studentis schen Jugend gegen das damals herrschende System. Das war der Boden, auf dem die neue Kampftruppe der nationalsozialistischen Bewe gung angesetzt wurde. Dieser Konflikt zwischen dem damaligen Staat und der Jugend, der zunächst einmal rein organisatorische Ursachen hatte, wurde von den nationalsozialistischen Studenten grundſäßlich auf das Politiſche übertragen. Immer wieder war die Gefahr vorhanden, daß die großen Korporationsverbände, die damals die wesentlichsten Träger der Deutschen Studentenschaft waren, in den Kampf gegen das System nachzugeben bereit waren. In dieser gefährlichen Situation griff die nationalsozialistische Propaganda immer wieder ein und riß, als der radikalere und folge= richtigere Teil der Studentenschaft die Gesamtheit der studierenden Jugend mit. Während die N.S.D.A.P. nach der Neugründung im Jahre 1926 nur langsam Schritt für Schritt das Volk für sich gewinnen konnte, und die Ziffern der nationalsozialistischen Stimmen bei den einzelnen Landtagswahlen immer noch unter 10 v.5 . der Gesamtbeteiligung lagen, war das Bild an den Hochschulen bereits ein ganz anderes. Die Jugend bekannte Unter dieser sich zu Adolf Hitler. Parole fanden die Wahlen zu den Studentenausschüssen an den deutschen Hochſchulen ſtatt und, gleichgültig in welchem Teile Deutschlands die Hochschule lag, stets konnte ein immer stärkeres Anwachsen tes Nationalsozialismus in der Jugend festgestellt werden. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wurde immer mehr auf diese Vorgänge hingelenkt. Auch die gegnerische Preſſe konnte an dieser „Raditalisierung der Jugend" nicht vor= übergehen. In Zeiten, in denen eine gewiſſe Ruhe in der politischen Entwicklung vorhanden war, wirkten solche Wahlen mit immer größer werdenden nationalsozialistischen Stimmenzahlen als ein Alarmruf. Mit einem ge= wiſſen Schrecken erkannten die herrschenden Parteien, daß die Jugend und damit die Zu funft nicht mehr ihnen gehörte.
3m Juli 1931, während in Deutschland die Auswirkungen Erfüllungspolitik zum der ersten Male in ihrer ganzen Katastrophe sichtbar wurden und die Reichsregierung auf Grund des Zusammenbruchs der Jacob Goldschmidtschen allgemeine Bankfeiertage Danat-Bank einführen mußte, gelang es den nationalsozia listischen Studenten bereits, die Führung des Gesamtzusammenschlusses aller deutschen Stu denten mit Einſchluß Öſterreichs, Danzigs und Sudetendeutschland zu übernehmen . Es war dies die erste ständische Organiſation , die der Nationalsozialismus in die Hand bekam. Auf dem 14. Deutschen Studententag in Graz wurde Parteigenosse Walter Lien au von dem damaligen Reichsführer des N.S.D.St.B. , Baldur von Schirach , mit der Führung der Deutschen Studentenschaft beaufragt. Es war selbstverständlich, daß nunmehr alle diejenigen Kräfte, die gegen den National-
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21. Januar 1936
sozialismus an den deutschen Hochschulen antämpften, sich zur Abwehr gegen das weitere Vordringen der nationalsozialistischen Bewegung in der Studentenschaft zusammenschlossen. Die großen Korporationsverbände, die nach Entziehung der staatlichen Anerkennung und damit der staatlichen Finanzierung der Studentenschaft in Preußen im wesentlichen die Deutsche Studentenschaft getragen hatte, versuchten aus dieser finanziellen Lage politische Vorteile herauszuschlagen. Sie suchten die nationalsozialistische Führung der Deutschen Studentenschaft in ihrer Arbeit finan ziell zu sabotieren und gaben damit grundsäglich die Kampfstellung gegenüber dem margistisch demokratischen Kultusministerium auf. Die N.S.D.A.P. war für sie nur eine Partei , wie die anderen alle auch , der gegenüber keinerlei Rücksichten zu nehmen waren. Die Querverbindungen, die von hier aus zu den Ministerien der übrigen Länder liefen, bewirkten, daß auch von diesen Hochschulländern die staatlichen Beiträge für die Deutsche Studentenschaft gesperrt wurden. Die Linkspreſſe glaubte bereits einen Zusammenbruch der Deutschen Studentenschaft und damit das erste Versagen der nationalsozialistischen Be= Unter unwegung verkünden zu können. geheuren Opfern, die von seiten der einzelnen Kämpfer des N.S.D.St.B. gebracht wurden, gelang es, diesen Zusammenbruch zu verhindern und zugleich eine Spaltung in die einheitliche Front der Gegner hineinzutragen. Auch die weiteren Wahlen an den Hochschulen brachten immer wieder neue Erfolge der nationalsozialistischen Bewegung. Die Machtposition, die der Nationalsoziali stische Studentenbund durch die Übernahme der Führung der Gesamtheit der Studenten erobert hatte, war von großer Bedeutung, da die staatlichen Stellen bei allen Fragen in denen fie auf die Selbstverwaltung der studentischen Jugend angewiesen waren, nicht mehr am Nationalsozialismus vorübergehen konnten. Es begannen damals von feiten der „ autoritären" Regierungen die Versuche, auf den verschiedensten Gebieten der nationalsozialistischen Bewegung den Boden zu entziehen. Der Gedanke des Arbeitsdienstes, der für den Nationalsozialismus in erster Linie ein großes Werk der Erziehung der Volks . gesamtheit zum Sozialismus war, sollte zu einer reinen Kampfmaßnahme gegen die Arbeitslosigkeit herabgewürdigt werden. Zu gleicher Zeit wurde damit überhaupt der Versuch unternommen, große Teile der Jugend dem Einfluß der nationalsozialiſtiſchen Bewegung zu entziehen. Auch andere staatliche Organisatio nen, die in der damaligen Zeit entstanden, wie das Reichskuratorium für Jugendertüchti gung und das Notwerk der Jugend waren von Schleicher nicht zuletzt auch als ein Mittel für dieses Ziel gedacht. In allen diesen Fragen konnte der Nationalsozialiſtiſche Deutsche Stu dentenbund sich über die Deutsche Studentenschaft einschalten und mit aller Deutlichkeit den Willen der Jugend zum Ausdruď bringen , daß sie zu einem solchen Wege nicht bereit war.
Trotz des immer schärfer werdenden Kampfes und der immer größeren Knappheit der finans
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NSK Folge 17 ziellen Mittel konnte der N.S.D.St.B. auf dem Gebiete des Arbeitsdienstes und der körperlichen Ertüchtigung der Jugend große Vorarbets ten leisten. In enger Zusammenarbeit mit den damals von Oberst Hierl in den einzelnen Gauen gegründeten nationalsozialistischen Ded organisationen als Träger des Arbeitsdienstes, meist unter dem Namen „ Verein für Ums schulung", ging die Studentenschaft daran, auf dem Gebiete des Arbeitsdienstes praktische Er. fahrungen zu sammeln und systematisch eine Führerschicht für die kommende Arbeitsdienstpflicht heranzubilden. Es war bezeichnend, daß auch auf diesem Gebiet die Leitung der Korporationsverbände versuchte, die Einheitsfront der Jugend gegen den da. maligen Staat zu durchbrechen und die politi. schen Grundsätze gegenüber den sogenannten sachlichen Zielen hinanzusetzen. Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund ist in der Kampfzeit ein Vortrupp der nationalsozialistischen Bew eNicht wenige Hochschulstädte gung gewesen. wurden für ihren Gau die Zentren, von denen aus die Eroberung des weiten Umkreises ers folgte. Hunderte, Tausende von Studenten marschierten in den Kampforganisationen der R.S.D.A.P., in der S.A. und S.S. Zahlreiche ihrer Kameraden traten in den Versammlungen der Partei als Redner auf und suchten neue Glaubensträger für die Bewegung Adolf Hit lers zu gewinnen . Gleich dem Studenten Horst Wessel, der im Kampf um das rote Berlin sein Leben einsetzte für die Erneuerung und Gesundung des deutschen Volkes, hat so manch ein anderer dieser jungen Deutschen `sein Leben geopfert in dem Kampf für die Idee Adolf Hitlers. Nach der Machtübernahme ist in der Organis sation der Studentenschaft eine grundlegende Wandlung eingetreten. Arbeitsgebiete, die die Jugend im damaligen Kampf gegen eine volksfremde Staatsführung an sich ge riffen hatte, find heute wieder vom Staat übernommen worden. Aber der Einsaßwille , mit dem die Jugend damals an die Erfüllung der ihr gestellten Aufgaben heranging, ist der gleiche geblieben. Der Nationalsozia listische Studentenbund ist auch heute der Kampftrupp der nationalsozialistischen Bewegung an den Hochschulen für die Neugestaltung der Hochſchule im Geiſte des Nationalſozialismus. Gerade das vergangene Jahr hat auf diesem Gebiet große Wandlungen herbeis geführt. Die Korporationsverbände , die in der Kampfzeit gegenüber den Anforde rungen, die der Nationalsozialismus und die an fie stellen Reugestaltung Deutschlands mußten, durchweg versagt haben, sind in Ertenntnis dieses Versagens von sich aus den Weg aufzulösen. Die Ents gegangen, fich wicklung an den Hochſchulen wird dahin gehen, wie sie der Führer für die gesamte Bewegung festgelegt hat, daß die geſamte Jugend nationals dieser bie Besten ist, sozialistisch studentischen Jugend aber organis
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21. Januar 1936 siert sind in der N. S. D. A. P. und ihrem Kampftrupp, dem N. S. D. St. B. Dr. G. Kr.
Stimmen des Auslands
Ein französischer Frontkämpfer über die deutsch-franzöſiſche Verſtändigung NSK Der in Paris lebende franzöſiſche Frontkämpfer Jean Boissel , der im vergangenen Jahre in einer von Tausenden besuchten Versammlung in Nürnberg über die Notwendigkeit einer deutsch-französischen Verständigung unter großem Beifall gesprochen hat, nimmt in einem furzen Aufsatz, der nachstehend im Wortlaut folgt, zu der Frage einer wirklichen deutsche französischen Verständigung und Freundschaft und zu den Aussichten für das Jahr 1936 Stellung. Jean Boissel schreibt u. a.: Können wir vielleicht um die Seemannssprache anzuwenden - nach einem solchen unruhigen Jahr eine Brüde bauen? Wie wurde im Jahre 1935 die Verständigung verwirklicht, die für Deutschland und Frankreich von so großem Interesse ist? Es brachte keine Verwirklichung, sondern nur Verträge. Stellen wir gleich die Frage : Wieviele Verträge von seiten Frankreichs waren uneigennützig ? Der französische Frontkämpfer meint dann, daß man den Frieden nicht mit Berechnungen und Intriguen umgeben soll. Er wendet sich gegen die jüdische Presse , die dem Volk Gift einträufele. Das französische Volk, so stellt er fest, ersehnt heiß den Frieden. Wir wollen uns keine Illuſionen machen, eine gesunde und endgültige Verständigung kann nur langsam erfolgen, denn bei uns gibt es noch eine große Arbeit der Entgiftung zu erledigen, eine Arbeit, die durch das jahr hundertelange Wirken des Juden und des Freimaurertums notwendig geworden ist. Ich habe Vertrauen, volles Vertrauen auf den endgültigen Erfolg. Das Herz Frankreichs, das echte gallische Herz, in dem auch fränkisches Blut fließt, wird gesund bleiben. Es handelt sich bei dem deutsch-französischen Verſtändigungswerk um ein gewaltiges Werk und es wird Zeit, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bevor es Erfolg haben wird. Wir dürfen nicht vergessen, daß dieſe Aufgabe ein Werk für Generationen darſtellt. Wenn es möglich wäre, an der Schwelle des neuen Jahres einen Wunsch auszusprechen, so wäre dies mein Wunsch, daß unsere jungen Männer und unsere jungen Mädchen ſich obligatorisch sechs Monate in Deutschland aufhalten müßten. Ich bin überzeugt, daß nach Ver= wirklichung dieser Vereinbarung, der Friede, die Verständigung und die Achtung zwischen unseren beiden Ländern Tatsache geworden wäre, denn unsere beiden Länder hätten sich H. R. H. kennengelernt.
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Volk
und Bauer
Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
Die „ Grüne
Bedeutung
Woche“
für den
Von Diplomlandwirt Mag- Erdmann Knappe, NSK Mit Recht haben hunderte, ja tausende Berliner diese Frage gestellt, als das Aus, stellungs- und Messeamt der Stadt Berlin im Jahre 1926 erstmalig an Anschlagsäulen, in der Preſſe, in unzähligen Werbeschriften die Einwohner der Reichshauptstadt zum Besuch der 39„Grünen Woche “ aufforderte. Aber, was war denn schon für den Städter zumal in damaliger Zeit, in der auf Wunsch vergessener Machthaber Städter und Bauer einander ſpinnefeind waren auf einer Ausstellung „Grüne Woche" zu sehen? Was sollte ihn , den Städter, wohl bewegen, nach dem Messegelände hinauszupilgern? Konnte ihn überhaupt ein landwirtschaftlicher Maschinenmarkt etwas anderes war doch die „ Grüne Woche“ in den Jahren 1926 bis 1932 nicht --- zum Besuch reizen? Run, vieles hat sich mit den Jahren geändert ! So auch die Grüne Woche “. Aus den landwirtschaftlichen Maschinenmärkten ist 1934 und 1935 eine Lehr- und Aufklärungsschau geworden. Die außerordentliche hohe Besucherzahl der „ Grünen Woche“ 1935 350 000 Besucher gingen durch die Sperre war der beste Beweis, daß die Veranstalter mit der völligen Neugestaltung der „ Grünen Woche" das Richtige getroffen hatten. In wenigen Tagen öffnen sich nun wieder die Tore der „Grünen Woche 1936 “ in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm. Zum ersten Male zeigt sich das Ausstellungsgelände im neuen Gewand. An Stelle der abgebrannten Hallen sind schöne Neubauten entstanden. Seit Wochen und Monaten ist das Ausstellungs- und Messeamt der Stadt Berlin unter regster Mitarbeit des Reichsnährstandes mit den Vorarbeiten beschäftigt. Wie im Vorjahr ist eine große Zahl von Sonderzügen angefordert, die das große Heer der ländlichen Besucher besonders aus dem Osten des Reiches in die Reichshauptstadt bringen sollen. In diesem Jahr rechnet die Ausstellungsleitung mit einem noch größeren Besuch aus städtischen Kreisen, denn im Vordergrund der ""Grünen Woche 1936" steht die Ernäh = rung des deutschen Volkes. Wir alle ob Landmann oder Städter - wissen heute, daß die Nahrungsfreiheit die Voraussetzung für die Wehrfreiheit ist. Wir wissen auch, daß die Regierung zur Erringung dieser Nahrungsfreiheit zur Erzeu= gungsschlacht aufgerufen hat . Aber der Städter weiß nicht, wie diese friedliche Erzeugungsschlacht vom Bauern geschlagen wird . Das
und ihre
Städter
Reichsabteilungsleiter im Reichsnährstand
zeigt ihm die Grüne Woche" (vom 25. Januar bis 2. Februar 1936) in einer großen Sonderschau des Reichsnährstandes „Die Erzeu gungsschlacht". Diese Erzeugungsschlacht muß auf vielen Auf ,,Kriegs"schauplätzen geschlagen werden. vier Fronten wird gleichzeitig angegriffen. Es gilt , die Versorgung mit Futtermitteln , Fett, Gespinstfasern und Wolle sicherzustellen ! Von der Lösung dieser Aufgaben hängt der siegreiche Ausgang der Erzeugungsschlacht ab. In anschaulicher, leicht verständlicher Weise werden sie dem städtischen Besucher nahegebracht. Ihn wird naturgemäß die Frage der Fettversorgung am meisten interessieren. Die Grüne Woche" zeigt, daß wir heute rund 50 v. H. unseres Fettbedarfs aus eigener Erzeu = gung deden. Im Intereſſe einer gesunden Devisenwirtschaft geht das Streben des Reichsnährstandes nun dahin, die fehlende Fettmenge nicht durch Einfuhr aus dem Ausland zu decken, sondern durch Steigerung der eigenen Erzeugung. Eine ausreichende Fettleistung kann nur durch eine ausreichende Ernährung unserer Milchkühe erzielt werden. Die „ Grüne Woche" zeigt die Maßnahmen, die der Erweiterung der Futtermittelversorgung aus eigener Scholle dienen. Der Zuchtwahl wird in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Nur diejenigen Tiere, deren Leistung den Ansprüchen genügen, sollen zur Zucht zugelassen werden. Dieser Auswahl dient u. a. die ständige Kontrolle der Milchkühe , die bisher nur zu einem Teil ausgeübt wurde. Wenn man sieht, daß die jähr= liche Milchleistung der Kühe ohne Kontrolle von 2200 Liter einer Leistung der kontrollierten Kühe von 3300 Liter gegenübersteht, so verſteht man, daß die in Aussicht genommene Pflichtkontrolle zu einer vermehrten Fetterzeugung beitragen wird. Ein Liter mehr Milchertrag je Kuh und Tag würde eine zusätz= liche Buttermenge von 120 000 Tonnen im Jahr ergeben. Das ist fast die doppelte Menge, die Deutschland an Butter aus dem Ausland einführt ! Die Schweine wird man zukünftig auf ihre Mastfähigkeit prüfen, um bei der Schweinemast den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Deutlich werden uns auch die Erfolge der ersten Erzeugungsschlacht, wenn wir sehen, daß die Anbaufläche von Ölfrüchten, wie Raps und Rübsen, von 5000 Hektar im Jahr 1933 auf 47 000 Hektar im Jahr 1935 gestiegen ist ! Das
NSK Folge 17 bedeutet einen guten Schritt vorwärts in der Unabhängigkeit von ausländischen Futtermitteln für die heimische Spederzeugung. Erfreuliche Erfolge werden dem Besucher auch auf dem Gebiet der Gespinstfaser- und der Wollversor gung gezeigt. Weitere Sonderschauen für den Landmann wie für den Städter lehrreich und intereſſant find die Sonderschauen des Reichsnährstandes
Wie
21. Januar 1936
Blatt 6
geht
es
„Wehrhaftes Bauerntum“ und ,,Bauerntum und städtische Arbei terschaft". Die letzte Schau zeigt die enge Berflechtung der Landwirtschaft mit allen übrigen Wirtschaftszweigen, zeigt u. a. die Landwirtschaft als Arbeitsbeschaffungsquelle für den städtischen Arbeiter. Es lohnt sich schon, diese Grüne Woche 1936" zu besuchen. Für jeden aus Stadt und Land ! Sie geht alle an !
dem Bauern
rings um Deutſchland ? Auch hier zeigt Deutſchland im Gegensatz zu den anderen eine ruhige und stetige Aufwärtsentwicklung NSK Überall in der Welt rings um Deutschland steht der Bauer im Kampf um sein Dasein. Verschuldung, drückende Zinsenlast, schwierige Absatzverhältnisse und ungünstige Preisbildung treiben ihn auf die Straße, und die Folge dieser Entwicklung ist eine zuneh = mende Radikali ſierung des Bauerntums. Die Regierungen der Länder versuchen mit mehr oder weniger einschneidenden Maßnahmen dieser Notlage zu steuern. Das ist der Eindruck, den man in Deutschland von der Lage des Bauern draußen in der Welt erhält, wenn man sich die ausländischen Zei tungen durchsieht. Wir in Deutschland kennen diese Lage des Bauerntums nur zu gut. Auch bei uns marschierte vor noch gar nicht langer Zeit der Bauer unter der schwarzen Fahne, lehnte sich auf gegen die staatlichen Organe und kämpfte verzweifelt um Haus und Hof. Mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus hat der Bauer wieder die Stellung bekommen, die ihm als Grundlage des völkischen und volklichen Lebens zukommt. Durch die Sicherung seines Hofes und durch eine straffe Marktordnung, die ihm einen gerechten Preis und den Absah seiner Erzeugnisse sichert, ist die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung einer zuver = sichtlichen und aufbau willigen Stimmung gewichen ; denn wie könnte anders sonst eine Erzeugungsschlacht durchge= führt werden, die an den deutschen Bauern die höchsten Anforderungen stellt. Vergessen wir diese Entwicklung nicht, wenn hier und da Stimmen laut werden, die das Erreichte als zu ge= ring und die Opfer, die gebracht werden müſſen, um das Bauerntum wirklich retten zu können, als zu groß ansehen. Für diese ewig Unzufriedenen ein kurzer Rundgang durch eine Reihe von Ländern , in denen es dem Bauern alles andere als gut geht. Beginnen wir mit Amerika , das durch die Ablehnung der Rooseveltschen Gesetzgebung zur Rettung des Farmers in das allgemeine Intereſſe gerückt ist. Hier hatte Roosevelt versucht, durch einſchneidende Maßnahmen in das liberale Gefüge der amerikanischen Landwirtschaft den Absah und den Anbau zu regeln und
durch starke Subventionen die Notlage des Farmers zu lindern. Wie groß die Not in Amerika wirklich sein muß , zeigt neben den dauernden Meldungen über Lieferstreiks, Farmerproteftzüge u. a. m. der Bericht des „Natio= nal Reſſources Board", in dem empfohlen wird, 450 000 Betriebe mit 30 Mill. Hektar durch den Staat aufzukaufen, da das Land durch schlechte Anbaumethoden, die wiederum mehr oder weniger eine Folge der schlechten Lage der Farmer ist, so arm geworden ist, daß es die Beſizer nicht mehr ernähren kann. Das Oberste Bundesgericht hat durch einen formalen Einspruch Roosevelts Pläne verhindert. Aber es ist noch nicht abzusehen, welchen Einfluß das auf die verzweifelte Lage der Farmer haben wird. Auch Dänemark hat in den letzten Tagen einen Plan zur Sanierung der Landwirtschaft dem Parlament unterbreitet. Durch Zinsenzuschuß und durch eine Schuldensanierung, durch die Mehrausgaben von 124 Millionen Kronen entstehen, die wiederum durch Steuern aufgebracht werden sollen, soll der Landwirtschaft geholfen werden. Wird das einen grundsäglichen Wandel bringen ? Denn groß ist die Not der dänischen Landwirtschaft, die hauptsächlich auf den Weltmarkt angewiesen ist. Nach einer Untersuchung der parlamentarischen Landwirtschaftskommission haben nicht weniger als 600000 bäuerliche Betriebe eine Schuldenlast von 110 v. H. ihrer Pfandleihenwerte. Und Methoden wie die Abschlachtung von 40 000 Zuchtſauen, um die Schweinezucht einzuschränken , zeigen die Widereiner liberalistisch kapitalistischen jinnigkeit Agrarpoltik. Auch in Frankreich verzweifelte Bauern. In unzähligen Versammlungen demonstrieren sie gegen die Vernachlässigung durch die Regierung und fassen Entschließungen, in denen gesagt wird, daß der französische Bauer nichts mehr zu verlieren habe und deshalb alles wagen könne. Der Absatz an landwirtschaftlichen Maschinen ist seit 1930 um 70 bis 80 v. H. zurückgegangen. Die Lage auf dem Getreidemarkt ist troß einer etwas günſtigeren Preisentwicklung immer noch katastrophal. Mit einer Flut von Notverordnungen, deren
GADA
}
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NSK Folge 17 „Erfolge" start an die Brüningſchen Notverordnungen in Deutſchland erinnern, verſucht man, der Lage Herr zu werden. Noch schlimmer das Bild in Litauen, wo es sogar zu bewaffnetem Widerstand der Bauern kam, deren Rädelsführer vom Kriegsgericht dann zu langjährigen AbsatzZuchthausstrafen verurteilt wurden. schwierigkeiten selbst bei einem Preisstand, der nach deutschem Gelde für ein Pfund Butter etwa 25-30 Pf., bei einem Schlachthuhn 30 Pf. und bei einer Ente 50 Pf. beträgt . Es ist deshalb verständlich, daß bei einer solchen Lage der Kommunismus willige Ohren findet und daß er alles benutt, um die Bauern in Aufruhr zu versetzen. Die Verhaftung von Kommunisten bei den Bauernunruhen, die Flugblätter ver teilten, zeigt das. Man könnte diese Liste noch um vieles vermehren ; denken wir nur an Österreich mit
21. Januar 1936 seiner ungeheuren Verschuldung des Bauerntums und den unzulänglichen Versuchen, zu helfen. Und auch in einem Land wie die Schweiz, das doch lange ein Gegenstand des Neides war, schließen sich die Bauern trog ihrer individualistischen Haltung über alle Parteien hinweg zu einer gemeinsamen Organisation zusammen und unterbreiten der Regierung ihre Forderungen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Wohin wir sehen, überall in der Welt rings Deutschland, Bauern in . Unruhe. Als lachender Dritter sieht dieser Entwicklung die Dritte Internationale, der Kommunismus, zu, der das Chaos noch schürt, weil er weiß, daß er nur in der Verzweiflung ernten kann. Soll das nicht auch die ewigen Besserwisser bei uns dazu bringen, die Entwicklung in Deutschland vielleicht einmal unter diesem Gesichtswinkel zu H.D. sehen?
Außenhandelsergebniſſe im
Lichte der
Erzeugungsschlacht
NSK Der Abschluß der deutschen Außenhandelsbilanz 1935 zeigt erneut die Bedeutung der durch die Verringerung der Lebensmitteleinfuhr möglich gewesenen Ersparnisse, die der Devisenbeschaffung zugunsten der Rohstoffeinfuhr zugute kommen. Man kann feststellen, daß die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiter zurückgegangen ist, dagegen ergibt sich bei der Einfuhr von lebenden Tieren gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung, die in den besonderen dieses Versorgungsverhältnissen Jahres begründet war. Zusammengefaßt ist aber der Einfuhrüberschuß an lebenden Tieren, Lebensmitteln und Getränken mit 0,963 Milliarden noch immer niedriger als im Vorjahr mit 0,979 Milliarden RM. Gerade diese Tatsache wird man um so mehr betonen können, weil sie zeigt, daß die auf einzelnen Lebensmittelgebieten im Laufe des Jahres aufgetretenen Spannungen tatsächlich mengenmäßig so gering waren, daß die Lebensmittel ፡ Ein fuhrim ganzen trok des gestiegenen Berbrauchs noch immer niedriger blieb als im Vorjahre. Das ist gewiß ein schöner Erfolg der Erzeugungsschlacht. Weitere Schlüsse über die Wirkung der Erzeu gungsschlacht wird man ziehen können, wenn die Außenhandelsergebnisse für das ganze Jahr im einzelnen vorliegen. Inzwischen ermöglichen aber auch die bis jetzt bekannten Zahlen nicht uninteressante Betrach tungen. Dies gilt von der Steigerung der Lebensmitteleinfuhr im Dezember, wo gegenüber dem Vormonat eine Erhöhung um 12,5 Mill . RM. festgestellt wurde. Es läge nahe, diese Steigerung etwa mit der gerade um die Weihnachtszeit so erfreulich rasch beseitigten Verknappung an Butter und Schweinefleisch in • Verbindung zu bringen. Demgegenüber zeigen aber die Einzelaufstellungen der Zahlen, daß
auf die Erhöhung der Buttereinfuhr nur 1,3 Mill. RM., auf die Erhöhung der Fleischeinfuhr nur 1,0 Mill . RM. entfallen. Dagegen hat die Einfuhr an Südfrüchten um 9,7 Mill. RM. zugenommen. Diese Einfuhr erfolgt aber nicht nur aus ernährungswirtschaftlichen Gründen, sondern bildet einen wesent lichen Bestandteil unseres Austauschverkehrs. Sie hilft also, den deutschen Fertigwarenabsah zu erleichtern und dient damit der Arbeitsschlacht . Recht aufschlußreich ist auch die Untersuchung der Monatsdurchschnittszahlen . Danach ist die Lebensmitteleinfuhr von 90,2 Mill . RM. im Durchschnitt 1933 auf 88,9 Mill. RM. im Jahre 1934 und 83,0 Mill . RM. im Jahre 1935 ge= Funken. In der gleichen Zeit konnte die monatliche Rohstoffeinfuhr von 1933 mit 201,7 Mill . Reichsmark auf 1934 mit 216,7 Mill. RM. erhöht werden, sie mußte sich allerdings 1935 eine Verminderung auf 212,7 Mill. RM. gefallen lassen. Es ist aber nicht auszudenken, was ge= schehen wäre, wenn die nationalſozialiſtiſche Bauernpolitik nicht von Anfang an bewußt die Förderung der Versorgung aus eigener Scholle betrieben hätte. Die deutsche Außenhandelsbilanz würde dann gerade in dieſem Jahr, das die Last zweier von der Natur weniger begünstigter Erntejahre zu tragen hatte, wahrscheinlich ein ganz anderes Aussehen erlangt haben. Das vorliegende Außenhandelsergebnis wird ein weiterer Ansporn für den deutschen Bauern sein, alle Kräfte in der Erzeugungsschlacht einzusehen, damit der steigende Bedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen, den die aufsteigende deutsche Wirtschaft aufweist, bei möglichst allen Zweigen der landwirtschaftlichen Erzeugung auf höhere Erträge trifft, soweit dies die natürlichen Verhältnisse nur H. irgendwie gestatten.
Drud : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
NSK-Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 17
21. Januar 1936
Tiefes Schweigen am Kenotaph Der kurze Besuch der deutschen Frontkämpfer im trauernden London (Von dem die deutsche Frontkämpfer-Abordnung begleitenden Sonderberichterstatter der NSK) NSK London, 21. Januar. über England lagen die dunklen Schatten des bevorstehenden Ablebens König Georgs V. Aber es war, als ob sich von diesem Schatten der Besuch der deutschen Frontkämpferabordnung noch klarer und einprägsamer abhob. Und wenn irgend etwas dieſem Beſuche seinen besonderen Stempel aufprägte, so war es die Teilnahme der deutschen Frontkämpfer an dem Ergehen eines Souveräns, der sich stets als ein ritterlicher Mensch, im Kriege wie im Frieden, erwiesen hat. Als bei der Landung in Dover die Mitglieder der deutschen Fronttämpferab= ordnung ihren britischen Kameraden die Hand drückten, da war ihre erste Frage : Wie geht es dem König? Diese Frage hat in der englischen Öffentlichkeit einen Widerhall erwedt, an dessen Aufrichtigkeit kein Zweifel ist. Hurra-Rufe begleiteten die deutsche Frontfämpferabordnung, als sie Dover verließ. Hurra-Rufe empfingen sie eine Stunde später in London. Es war ehrliche Freude, die aus den Mienen der Männer sprach, die sich mit ihren Fahnen eingefunden hatten, und durch deren Spalier die Vertreter deutschen Soldatenlums zuſammen mit den Führern der British Legion, die Hand zum deutschen Gruß erhoben, schritten. Eine riesige Menschenmenge hatte sich vor dem Viktoria-Bahnhof in London versam melt und grüßte die deutschen Frontkämpfer, zu deren Empfang sich neben den Vertretern der British Legion, unter ihnen der greise General Jan Hamilton, Oberst Croßfield, Major Fetherstone-Godley und der Präsident der British Legion, Generalmajor Sir Frederick Maurice, der deutsche Botschafter von Hoesch und der Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P., Pg. O. Benn, eingefunden hatten. Mitten im Herzen Londons, von einem niemals abreißenden, gewaltigen Verkehr umbrauſt, liegt das Ehrenmal für die Toten des Briti schen Weltreiches, der „Kenotaph". Nur wenige Schritte sind es von dort bis zur Downing-Street, in der Ministerpräsident BaldLinks und rechts win seines Amtes_waltet. erheben sich die Sandſteinfaſſaden der rußgeschwärzten Regierungsgebäude. Als dann am Montagvormittag die deutsche Frontkämpferabordnung in Begleitung der Führer der British Legion sich unweit des Ehrenmals versammelte, deutete nichts darauf hin, daß hier die erste große Ehrung der Gefallenen des Britischen Weltreiches durch deutsche Frontkämpfer sich ereignen würde. Ünbekümmert strömte der Verkehr weiter. Erst als der Fahnenträger der deutschen Abordnung, Hauptmann a. D. von Coſſel, das Hakenkreuzbanner entfaltete, sperrten Schußleute für kurze Zeit den Verkehr. Schweigend schritten die Führer der deutschen Frontkämpferverbände zum Ehrenmal, hinter ihnen die Abgeordneten der British Legion. Ihnen voran wehte die deutsche Nationalflagge, der Union-Jack und die Flagge
des Hauptquartiers der British Legion. Im Auftrage aller deutschen Fronttämpferverbände legte Dr. Stahmer einen Lorbeerkranz nieder, dessen mit dem Hakenkreuz geschmückte Schleife die Inschrift trug: „ Die Deutsche Frontkämpferabordnung". Die Fahnen senkten sich zum Gruß an die Toten. In tiefem Schweigen verharrte auch die Menge, die sich angesammelt hatte. Ein kurzes Gedenken der Toten . . . dann brauste der Verkehr wieder weiter. Der Kranz aber an den Stufen des Kenotaph" wird weiter Kunde von der großen Kameradschaft der Front, die Deutsche und Engländer gemeinsam umschloß, geben. 10 000 oftmärkische Handwerker tagten in Paſſau NSK Baſſau, 21. Januar. 10 000 ostmärkische Handwerker hatten sich am Montag in der Nibelungenhalle in Passau zu einer Arbeitstagung versammelt, die durch die Anwesenheit des Reichshandwerksmeisters Schmidt eine besondere Bedeutung erhielt. Im Anschluß an die Eröffnungsansprache des Präsidenten der Handwerkskammer von Niederbayern sprach Reichshandwerksmeister Schmidt. In seinen Darlegungen nahm er zu den verschiedensten Fragen, die das Handwerk berühren, Stellung und zeichnete in klaren Linien Aufbau und Aufgaben des deutschen Handwerks im nationalsozialistischen Staat. Höhepunkt seiner Rede war die Erklärung, daß er für das Handwerk teine liberalistische Interessenvertretung wolle, sondern vielmehr, daß er an die Aufgaben des deutschen Handwerks glaube, an deren Erfüllung er stets arbeite. Weiterhin sprach Pg. Dr. Schüler , der Geschäftsführer des Reichshandwerksmeisters , über das Thema „ Arbeit und Ehre", das er unter Berücksichtigung der geschichtlichen Eniwicklung des deutschen Handwerks darstellte. Am Nachmittag fand zwischen dem Reichshandwerksmeister und den Vertretern der bayeHandwerkskammern, den Bezirksriſchen innungsmeistern eine Sonderbesprechung statt, mit der die Arbeitstagung des ostpreußischen Handwerks in Passau austlang. Im Verlauf dieser inhaltreichen Arbeitstagung sandten die Versammelten folgendes Telegramm an den Führer und Reichskanzler : ,,10 000 Handwerker und Volksgenossen der Bayerischen Ostmark, versammelt in der Nibelungenhalle zu Passau am Jahrestag des Erlasses der 3. Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks , grüßen in Treue und Dankbarkeit den Führer und Reichskanzler Adolf ReichshandwerksHitler. Schmidt , gez. gez. Moosbauer , Kammerpräſimeiſter. dent."
Nationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerſtr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Eher Nachf., 6. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P., München Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Zimmerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Postschedlonto München 113 46) zu richten
Vartei- Korreſpondenz
NCK Breſſedienſt der NGDAB
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D. U. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
22. Januar 1936
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RSK Folge 18
Heimstättensiedlungen
im
Jahre
1935 ―
Heimstättensiedlung sichert die Lebenshaltung der Arbeiterfamilie
Rund
100 000 Wohneinheiten geschaffen
NSK Der Nationalsozialismus hat mit früheren Methoden der Sozialpolitik, die sich als unzureichend erwiesen haben, gebrochen. Wir alle haben erlebt, daß weder die Erhöhung der Nominallöhne, noch ein überlastetes System der Sozialversicherung legten Endes die Daseinsgrundlagen der werktätigen Volksgenossen sichern konnte. Die Wirtschaftskrise zeigte vielmehr, daß im Stadium des Niederganges jede Belastung der Wirtschaft und der Arbeiter selbst mit hohen Beiträgen zur Erhaltung der Arbeitslosen als Schraube nach unten wirkte und die Arbeitslosigkeit noch vermehrte. Es kam daher darauf an, zuerst ein deutschen Arbeiter mal dem Arbeitsplaß sichern. zu seinen Dies war die Leistung der Arbeitsbeschaffung. Sie wird ergänzt durch das deutsche Siedlungswerk , das die Lebensgrundlage und die Lebenshaltung festigt und verbessert. Schließlich tommt es ja vor allen Dingen darauf an, daß wir für die Werktätigen eine bessere Versorgung mit allen ihren Lebensbedürfnissen erreichen: bessere Wohnung , bessere Kleidung und bessere Ernährung stehen da an erster Stelle. Die Heimstättenſiedlung gibt uns die Möglichkeit, diese drei Ziele am besten und einfachsten zu erreichen. Sie bietet als Wohnung mehr Raum als die meist teurere Sie bringt städtische Miethauswohnung. durch ihren wirtschaftlichen Ertrag eine wesentliche Hilfe und zusätzliches Eintommen in der Ernährung. Sie macht dadurch vom Barlohn einen größeren Anteil für Kleidung und andere Lebensbedürfnisse
frei und sie schafft im Eigentumserwerb der Familie ein flares Zukunftsziel . Das Jahr 1935 hat in der Heimstättensiedlung große Fortschritte gemacht . Vor allem fonnte erreicht werden, daß die Grundsäge der Bewegung , die im Reichsheimstättenamt der D.A.F. entwickelt worden sind, auch für alle staatlichen Maßnahmen auf dem Gebiet der Heimstättensiedlung wurden. maßgebend Wirtschaftliche Planung der Siedlungshäuser, vernünftige Planung der Siedlerwirtschaft, Siedlerauslese und betreuung, Voraus : sowie Bodenbegutachtung, die ſetzung für den wirtschaftlichen Nugen der Siedlung für die anzusiedelnden Volksgenossen sind, konnten durch enge Zusammenarbeit mit dem Reichsarbeitsministerium allgemein sichergestellt werden. Die vom Reichsheimstättenamt geschulten Fachleute wirken heute als Planbearbeiter und Gartenfachleute in allen Gauen. Es entsteht keine Siedlung, bei der ihre und der Gauheimstättenämter Mitwirkung nicht herangezogen wird. Durch die Schaffung der A r beitsgemeinschaft zur Förderung des Arbeiterwohnstättenbau es , die unter praktiſcher Führung des Reichsheimstättenamtes Gemeinden, Siedlungsträger, Induſtrie und Architekten zur Gemeinschaftsarbeit zusammenfaßt, ist die einheitliche Richtung aller an der Arbeiterwohnstättenbau Front für den tätigen Stellen sichergestellt worden. Schließlich konnte der Deutsche Siedler = bund als Zuſammenfaſſung aller angesezten Siedler für den Zweck der Betreuung in fast allen Gauen bereits durchorganisiert und zur amtlichen Anerkennung gebracht
are thi
RSK Folge 18
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werden. Seine wichtigste Aufgabe ist es, in absehbarer Zeit die schon bestehenden und weiter entstehenden Siedlerwirtschaften zu wirtschaftlicher Höchstleistung zu bringen. Darüber hinaus handelt es sich aber um die Aufgabe, die dem großen der Nation gestellten Ziel entspricht, den Haushalt der Siedler- und Arbeiterfamilie instand zu setzen, mit den Erzeugnissen des deutschen Bodens hauszuhalten, d . h . den Verbrauch auf das einzurichten , was die Siedlerwirtschaft erzeugt. Sind damit für ein Siedlungswerk größten Umfanges die organisatorischen und sachlichen Voraussetzungen geschaffen worden, so kann auch zahlenmäßig bereits ein recht beachtenswertes Ergebnis der bisherigen Siedlungsarbeiten berichtet werden, obwohl wir uns am Anfang der Durchführung befinden. Durch die Arbeit der Gauheimstättenämter sind im Jahre 1935 26 568 Siedlerstellen fertiggestellt oder unmittelbar vor der Fertigstellung, 4030 Eigenheime fertiggestellt worden oder unmittelbar vor der Fertigstellung , 6321 Ge = schoßwohnungen fertiggestellt oder unmittelbar vor der Fertigstellung.. Dazu kommen weitere 50 821 Siedlerſtellen,
Zehn
22. Januar 1936 4658 Eigenheime, 4571 Geschoßwohnungen, die sich in der Vorbereitung befinden, deren Bau aber bereits finanziell und fachlich sichergestellt worden ist. Insgesamt ergibt sich eine Ziffer von 77 389 Siedlerstellen , 8688 Eigenheimen und 10 892 Geschoßwohnungen , oder zusammen 96 969 Wohneinheiten. In allen diesen Fällen ist das Reichsheimstättenamt und seine Gau-Heimstättenämter durch ihre Mitarbeit an der Planung, Finanzierung und Siedlerauswahl beteiligt. Diese Wohneinheiten stellen rechnerisch eine Bausumme von 519 188 864 RM. dar. Für das Jahr 1936 wird heute schon auf Grund der vorliegenden Vorbereitungsarbeiten mit einer Steigerung des Siedlungserfolges gerechnet. Wenn auch die vordringlichen Reichsaufgaben auf dem Gebiet der Arbeitsbeschaffung und Wehrhaftmachung noch keine Steigerung des Einſages öffentlicher Mittel ermöglichen, so wird durch die zusammenfassende Arbeit von Arbeitsfront, Partei und Staat erreicht werden, daß innerhalb des Wohnungsneubaues der Anteil krisenfester Siedlerheimſtätten noch weiter gesteigert wird .
Jahre N.S.D.- Studentenbund
NSK Am 25. und 26. Januar 1936 begeht der N.S.D.-Studentenbund in der Hauptstadt der Bewegung in München die Feier feines zehnjährigen Bestehens. Vor zehn Jahren gab der Führer dem Pg. Tempel den Auftrag, die nationalsozialistischen Studentengruppen an den einzelnen Hochschulen zusammenzufassen zu einer großen zentral geleiteten Organisation : dem N.S.D.- Studentenbund. Am 26. Januar 1926 veröffentlichte im Auftrage des Führers der Parteigenosse Tempel einen Aufruf, er begann : ,,Seit hundert Jahren schlaft ihr. Bürgerlicher Wohlstand schläferte euch ein. Jenes Bedürfnis nach Ruhe und Ordnung“ vererbte sich vom Vater auf den Sohn und den Enkel mit dem Ergebnis, daß der Akademiker es versäumte, sich rechtzeitig zu erheben und sich an die Spize vaterlandsliebender Proletarier" zu sehen, die ihr Sklavenlos abschütteln wollten.“ Er fuhr weiter fort: Solange ihr nicht in euch selber aufräumt mit den Hunderten von „,bürgerlichen" Vorurteilen, mit dem vertrockneten Geist der ,,civis academici", solange werdet ihrs erleben müſſen, daß die Geschichte des kommenden Dritten Reiches ohne euch , ja gegen euch gemacht wird." Auf diesen Aufruf hin hatten sich bis zum Ende des Jahres 1926 bereits über 20 Grup pen gebildet und über 500 Mitglieder kämpften in den Reihen des N.S.D.- Studentenbundes für die Idee Adolf Hitlers. Der Kampf, den die Bewegung im großen führte, wurde vom N.S.D.Studentenbund an den Universitäten mit gleicher Inbrunst und mit gleicher Schärfe
geführt. An Gegner fehlte es nicht. Von rechts bis links waren sie alle vertreten : die Kommu nisten, das Zentrum, die Deutsche Volkspartei und die Deutſchnationalen , alle ſtanden als Gegner gegen die Handvoll Nationalsozialiſten auf. Aber gegen die Kraft der Idee waren sie machtlos. 1926 nahm der Studentenbund den Kampf in den studentischen Parlamenten auf und schon 1929 gab es deutsche Hochſchulen, die absolute Mehrheiten für den Nationalſozialismus aufweisen konnten. Dietrich Edart mußte einmal in ſeiner Zeitschrift ,,Auf gut Deutsch" schreiben,,,daß es nicht wahr sei, daß die N.S.D.A.P. nur aus Studenten bestände.“ Der Kampf des Studentenbundes und sein Sieg schon lange vor der Machtergreifung zeigte jedoch, daß die nationalsozialistischen Studenten nicht die schlechtesten waren, und daß sie sich würdig zeigten jener Worte des Führers, die er 1927 auf einer Führertagung des Studentenbundes in Leipzig sprach und in denen es hieß : „ Der N.S.D.St.B. habe nicht nur eine Organisation zur Verbreitung nationalsozialiſtiſcher Weltanschauung auf der Hochſchule zu ſein, ſondern darüber hin aus die Führerschule der nationalſ o zi a l iſt iſ chen Bewegung." Es ist dies eine große, ungeheuer große Aufgabe, deren Erfüllung den Einsatz des ganzen Menschen verlangte. Was Wunder, wenn da nationalsozialistische Studenten nicht immer in den Hörsälen systemtreuer Professoren zu finden waren, sondern daß sie auf der Straße den Kampf um den deutschen Menschen mit ihren Kameraden in den Reihen der S.A.,
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NSK Folge 18 der S.S. durchfochten. Die gefallenen Studenten wie Horst Wessel , Axel Schaffeld , Bruno Reinhard heiligten diesen Kampf, und ihr Leben, das sie gaben, war für jeden ihrer Kameraden der Ansporn, selbst das Leben einzusetzen, um allen Widerstand und allen Terror zum Trok den Sieg zu erringen. 1928 wurde Baldur von Schirach , der heutige Reichsjugendführer, mit der Führung des Studentenbundes beauftragt, nachdem Pg. Tempel aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage war. Unter Baldur von Schirach wurden die großen politischen Hochschulerfolge errungen, und 1931 ſtand zum ersten Male die gesamte Deutsche Studentenschaft unter nationalsozialistischer Führung. Pg. Walter Lien au wurde nach dem Deutschen Studententag in Graz Vorsitzer der Deutschen Studentenschaft und später Pg. Gerhard Krüger sein Nachfolger. 1932 wurde Baldur von Schirach zum Reichsjugendführer der N.S.D.A.P. ernannt, und er berief nunmehr als Führer des Studentenbundes den bisherigen Kreisführer 10 des N.S.D.Studentenbundes, den Pg. Gerhard Ruehle. Ebenfalls durch andere Aufgaben zu ſehr in Anspruch genommen, übergab dieser mit dem Beginn der Machtergreifung die Führung an Dr. Staebel , und nun wollte es das Schicksal, daß in dem Augenblick, wo der Studentenbund die Früchte seines Kampfes hätte ernten sollen, er dazu nicht in der Lage war, sondern seine ganzen Kräfte aufwenden mußte, innere orga= nisatorische Schwierigkeiten zu überwinden . Der Zustrom konjunkturlüſterner Neulinge blähte ihn zu einer großen Massenorganiſation auf, die zu unbeweglich wurde, um im legten Anlauf den Sieg zu erringen. Die Partei jedoch, ge= willt, den Studentenbund durch diese Erscheinungen nicht zugrunde gehen zu lassen, organisierte ihn neu, und unter der Führung von Pg. De = richsweiler wurde zunächst daran gegangen, eine gründliche Siebung des Mitgliederbestandes vorzunehmen, um dann mit den besten Freiwilligen, die dann den Studentenbund aus: machten, die großen Aufgaben, die ihm gestellt wurden, zu erfüllen. Die politische Erziehung der gesamten Deutschen Studentenschaft wurde ihm übertragen, und in ſyſtematiſcher und zäher Arbeit wurde an diese Arbeit herangegangen. In kurzer Zeit werden Zehntausende von deutschen Studenten durch die Schulungslager des Studentenbundes gegangen sein, werden dort die nationalſozialistische Grundhaltung für ihren späteren Beruf erhalten haben ." Die Frage der Korporationen, die im
„ Schönheit
der
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Verlaufe des lezten Jahres diese Erziehungsarbeit zu stören drohte, wurde dadurch beseitigt, daß die Führung der Gemeinschaft stu = dentischer Verbände, die zum letztenmal versucht hat, das deutsche Korporationsstudententum in eine einheitliche Linie zu bringen, um es den Erziehungsaufgaben der Partei nutzbar zu machen, einsah, daß dies unmöglich war und die G.St.V. auflöſte. Daraufhin lösten sich der Großteil der ſtudentischen Verbände auf und große Organiſationen wie die Deutsche Burschenschaft überführten ihren Mitgliederbestand in die Reihen des N.S.- Studentenbundes. Damit ist die ruhige Entwicklung an der deutschen Hochschule gesichert, der Totalitätsanspruch, den die Partei und damit ihre Gliederung der Studentenbund beanspruchen muß, hat sich durchgesezt. Der Studentenbund steht nunmehr allein verantwortlich und allein maßgeblich an der deutschen Hochschule, die Aufgaben erfüllend, die Partei und Staat gaben. Die zehn Jahre des Kampfes berechtigen ihn jezt seine Feier zu begehen, schlicht wie der Kampf war. Ein Kameradschaftsabend wird die alten Kämpfer des Studentenbundes vereinigen, alte Bekanntschaften werden neu aufgefriſcht werden und so manches Kampferlebnis wird in Erzählungen und in Gedanken seine Auferstehung feiern. Baldur von Schirach wird erzählen von der Arbeit aus den Jahren des Kampfes und Pg. Derichsweiler wird einen Aufriß geben über den Kampf des lezten Jahres und wird hinweisen auf die neuen Ziele und Aufgaben des Studentenbundes der kommenden Zeit. In einer Morgenfeier wird die „Heldische Feier" von Gerhard Schumann, eines alten Kameraden des Studentenbundes, zur Aufführung gelangen und der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß , übergibt den Abordnungen der Gaue die Fahne des Studentenbundes, die vom Führer selbst entworfen wurde. Dieser Akt der Weihe wird in seiner Feierlichkeit für den Studentenbund die Verpflich= tung sein ,,zu kämpfen bis zum letzten, die Fahne des Führers hochzuhalten und voranzutragen zum Siege." In einer Großkundgebung wird der Studentenbund seine Größe und Stärke demonstrieren und wenn die vielen Tausende das Rund des Zirkus Krone füllen, wird damit der Beweis erbracht sein, daß der deutsche Student heute kein Stand mehr ist, sondern daß er in der Front der Arbeiter der Stirn und der Faust steht, daß er ein Glied des Volkes ist, und sich dessen bewußt, bereit ist, alles einzusehen für jein Volk.
Arbeit“
NSK Wir haben eine Reihe Berliner Betriebe besucht, um uns durch den Augenschein zu überzeugen , wie sich die Aktion des Amtes „ Schönheit der Arbeit" in der Praxis auswirkt. In einem Betrieb im Norden finden wir einen neuen Gefolgschafsraum ; groß und hell bietet er sich uns dar. Hier versammeln ich täglich in den Mittagspausen, besonders bei chlechtem Wetter, die Gefolgschaftsmitglieder, oft spielt dann die Betriebskapelle fröhliche Weisen, um die Arbeitspausen zu einer Erholung von Herzen und Hirnen zu gestalten. Die Kantine sorgt für die Erfrischung des Körpers. Auch die Garderoben wurden in diesem Betrieb vorbildlich umgebaut, or den tliche Kleiderschränke geschaffen . Man
in
der Praxis
zeigte uns neue Baderäume mit Du = chen , in Kacheln gehalten, hell und licht. Aber auch ein großer Teil der Betriebsräume selber wurde bereits instand gesetzt, die anderen Follen folgen. Endlich erhielt das ganze Grundstück selber auch äußerlich ein neues Gesicht , frisch angestrichen und verpußt, macht es heute einen viel freundlicheren Eindruck. Nun wandern wir zu einer Glühlampe nfabrik in Berlin NW . Daß hier vor allem dem Gedanken „ Gutes Licht Gute Arbeit“ Rechnung getragen wurde, liegt auf der Hand. Aber auch sonst hat Schönheit der Arbeit" manches neu geschaffen. Lagerräume wurden in schöne Speiseräume umgewandelt, wo man bei Rundfunkmuſik das Mittagessen
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NSK Folge 18 einnimmt. Eine Funkanlage ist über die ganzen Werkstätten eingerichtet, alle Bekanntmachungen werden durch das Mikrophon be kanntgegeben. Das Betriebsorchester unterhält jeden Dienstag und Freitag mit guter Streichmusik, die auf alle Werkstätten übertragen wird. Endlich sehen wir ein neu eingerichtetes Heim für die jugendlichen , weiblichen Gefolgschaftsmitglieder, die hier nach Feierabend in ihrer Freizeit die Möglichkeit haben. Kochen und Nähen zu erlernen. Wenn wir durch die Werkstätten gehen, sehen wir in jeder Abteilung das Bild des Führers , bei besonderen Anlässen ist es liebevoll geschmückt. In der Weihnachtszeit ſtand in jeder Abteilung ein festlicher Tannenbaum scheinbar kleine Dinge, die aber doch Freude machen. Alte Lagerräume wurden zu sauberen Garderoben umgestaltet, auch Baderäume sind vorhanden. Ein neuer Verbandsraum mit ſchneeweißen Betten dient dem Grundſay der Hygiene und Unfallverhütung. Ein Betrieb im Osten der Stadt. Wir sehen schöne weite Säle. Früher wurden diese Räume für Lagerzwecke benutt, ein Teil stand jahrelang leer. Nun soll hier ein Kameradschaftsheim geschaffen werden. Frische Farben chmüden die Wände. Alles, was dazu gehört, um ein solches Heim wohnlich zu gestalten, wird getan. Drei Säle stehen insgesamt als Kameradschaftsheim zur Verfügung. Ein Raum als Lesesaal für Bücherwürmer und Schachspieler, eine große Werttapelle ist im Aufbau. Ein Schachklub wird ebenso wie ein Klub Photoamateure aufgezogen. Auch auf dem Werkgelände sieht es heute schon anders
aus. Von den Lagerschuppen, die hier den Fabrikhof bedeckt haben, ist nicht mehr viel übrig. Aus dem weiten Gelände, das keinen besonders schönen Anblick geboten hat, und das sich hinter dichtem Bretterzaun barg, ist ein Sportgelände geworden. Ein Fußballplaz wird neben einer Aſchenbahn für 400 -MeterLäufe angelegt. In einer völlig umgestalteten Halle entstehen Ankleideräume und Brausebäder. Eine Erfrischungshalle wird eingerichtet. Grünanlagen werden rings um den neuen Sportplah geschaffen . Wir könnten noch durch viele Betriebe in Groß-Berlin gehen, überall würden wir dasfelbe Bild finden: In allen Betrieben wird Hand angelegt, um den Gedanken der „ Schönheit der Arbeit“ zu verwirklichen . Das Tempo dieser Aktion ist da und dort ein verschiedenes. Immer kommt es auf die Menschen und auf die besonderen Verhält nisse an. Wir müssen immer berücksichtigen, daß wir das, was ein früheres fluchbeladenes System in Jahren verbaut und verschandelt hat, nicht in Wochen und Monaten umkrempeln können, aber eines ist überall festzustellen : der Gedanke hat Fuß gefaßt und in allen Betrieben sind die Beauftragten der Deutschen Arbeitsfront dabei, mit Rat und Tat neu zu gestalten. Wie wir von dem Berliner Gauwart der N.S.G. ,,Kraft durch Freude" erfahren, ist auch das Verhältnis des Amtes " Schönheit der Arbeit“ zu den Betriebsführern meist ein erfreuliches ; auch der Betriebsführer begreift, daß Wandel geschaffen werden muß. So gehen die Beträge, die in Berlin für den Gedanken " Schönheit der Arbeit" ausgegeben wurden , bereits in die Millionen. J. B. R.
Die NSK Randbemerkung :
Frankreich
wird
auf
NSK Im Frühjahr dieses Jahres wird Frankreich seine Volksvertretung in großen Wahlen erneuern müſſen. Bereits die letzten Ergebniſſe Provinzialwahlen haben den Vorstoß einer roten Einheitsfront der herrschenden Schicht französischer Politiker und dem reichen. Bürgertum von Paris als akute Gefahr vor Augen geführt. Den Kampfbefehl , welchen der Generalsekretär der Komintern, Dimitroff, an die französischen Kommunisten aus Anlaß ihrer Landestagung gerichtet hat, zeigt erneut, daß die innerpolitische Entwidlung Frankreichs im Zeichen wachsen = den fommunistischen Vordringens steht. Die bolschewistischen Drahtzieher sind, und der Kampfbefehl Dimitroffs beweist es, unter keinen Umständen geneigt, ihre innerpolitische Agitation mit Rücksicht auf den bevorstehenden endgültigen Abschluß des Bündnisses Moskau-Paris abzuschwächen. Je näher die franzöſiſchen Frühjahrswahlen rüden, je stärker also die Parolen der roten Volksfront in die Ohren des französischen „ Citoyen" dringen, wird die politische Schicht von Paris, nach deren Willen Frankreich regiert wird, vor die peinliche Ge = wissensfrage gestellt : aus Furcht vor Deutschland und zur Aufrechterhaltung ihrer
die Probe
geſtellt
Hegemonieſtellung in Europa weiter mit Moskau zu paktieren com oder, um die rote Laus aus dem Pelz der Marianne zu schütteln, größeren Abstand von Moskau zu halten. Während dem französischen Bürger so viel von Sicherheit und Kollektivität berichtet wird und er sich in dem stolzen Bewußtsein befindet, daß die ganze Welt gegen Deutschland „ ge= sichert" ist, beginnt sich im eigenen Lande immer stärker die größte Gefahr für die Sicherheit des französischen Bürgers zu entwickeln . In der Außenpolitik kämpft man gegen einen in Wirklichkeit nicht vorhandenen Gegner und um dieser unbegreiflichen Ideologie willen vermag man das Gespenst nicht zu bekämpfen, das in der rauhen französischen Wirklichkeit darangeht, das Gefüge und die Sicherheit des Staates an einen Abgrund zu führen. Die starken Widersprüche und Gegensäte AußenDon französischer und Innenpolitik werden bei den kommenden Wahlen ohne Zweifel noch sichtbarer werden. Vielleicht treten sie sogar in einem solchen Maß in Erscheinung, daß sie das herrschende politiſche System aus einer krampfhaften Ideologie löſen und zu einer nüchternen Beurteilung der wirklichen französischen Unsicherheitsfaktoren zwingen.
N S K Gonder die nſt Das Deutſche Recht
Das Gesetz zur weiteren
des
Sicherung
Arbeitseinſahes
Von Dr. Schepp , Abteilungsleiter im Sozialamt der Deutschen Rechtsfront NSK
Das Gesetz über Arbeitsvermittlung,
Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung vom 5. November 1935 schafft die Voraussetzungen zur weiteren Sicherung eines planmäßigen und einheitlichen Arbeitseinsatzes. Damit ist der aus dem liberalistischen Geist stammende Zustand, der auch für die bestehenden Arbeitsvermitt lungseinrichtungen den Grundsatz des freien Wettbewerbes gelten ließ, überwunden. Diese Regelung fonnte mit der fortschreitenden Neugestaltung unserer nationalen Lebensbedingun gen erwartet werden, um so mehr als es sich dabei um die Sicherung der Arbeitsmöglichkeiten für den schaffenden Volksgenossen und den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit handelt. Die dementsprechenden Ziele des neuen Gefeßes laſſen sich erkennen, wenn man den Begriff des Arauffaßt. beitseinsatzes im weitesten Sinne Arbeitseinsatz bedeutet die planmäßige Verteilung der Arbeitsuchenden auf die vorhandenen Arbeitspläge und Berufe sowie die Gestaltung des Verhältnisses zwischen den Bedürfnissen der Wirtschaft einerseits und den nach ihren Arbeitsfähigkeiten einzusehenden Menschen andererseits. Mittel hierzu sind alle Einrichtungen, die der einheitlichen Erfaſſung der Arbeitsplätze und Stellensuchenden dienen, ferner alle weiteren Einzelmaßnahmen, wie die Freimachung von Arbeitsplägen und der Arbeitsplakaustauſch (Verordnung vom 10. August 1934) , die Erzielung bestimmter Arbeitsfähigkeiten durch Fach- und Umschulung, die Überführung städtiſcher Arbeitsloser zum Lande, die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsdienst, die Einflußnahme auf die Berufswahl und die Lenkung des Be= rufsnachwuchses. Diese Maßnahmen sind neben den Maßnahmen der Arbeitsbeschaffung und der Hebung des Beschäftigtenstandes von entdie für Bedeutung scheidender dauernde überwindung der Ar beitslosigkeit. Durch die Vereinheitlichung des Arbeitseinsates in der Hand der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung wird die Durch= führung geeigneter Planungen in verstärktem Maße ermöglicht.
Die Arbeitsvermittlung, die bisher außerhalb der Reichsanstalt stand, wird durch das neue Gesetz in das Werk des planmäßigen und zen-
tralen Arbeitseinſages eingegliedert. Es ist nicht zu verkennen, daß die Arbeitsvermittlung der D.A.F. leistungsmäßig und technisch einen sehr hohen Stand erreicht hatte, wenn auch die für einzelne Berufe aus der früheren Zeit bestehende sogenannte Sichttechnik allzu ſubtil war. Wichtiger als alle Technit der Arbeitsvermittlung, die mehr oder weniger einer mechanischen Auffassung entspricht, ſind die großen arbeitspolitiſchen Geſichtspunkte, nach denen der Strom der schaffenden Menschen in die richtigen Wege geleitet und die Verteilung von Arbeit und Brot gesichert wird. Hier liegt zugleich der Ausgangspunkt für einen planmäßigen zentralen Arbeitseinſak. Es handelt sich darum, die vorhandenen Stellensuchenden in Einklang mit der Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft zu bringen und jeden Leerlauf zu vermeiden. Dazu dient in erster Linie die zentrale Erfassung aller Stellensuchenden. Die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft ist im einzelnen nach Art und Umfang wie nach Bezirken und Wirtschaftszweigen völlig verschieden und läßt sich nur bis zu einem gewissen Grade beeinfluſſen. Sie wird stets denjenigen den Vorzug geben, die zur Übernahme einer bestimmten Arbeitstätigkeit am besten geeignet sind. Je höhere Voraussetzungen dabei an die Fähigkeiten und Berufsvorbildung der gesuchten Kräfte gestellt werden, um so notwendiger ist die umfassende Gestaltung des Arbeitseinsages. Das führt dazu, daß das Schwergewicht des Arbeitseinsages weniger in einer Kontrolle der offenen Stellen als in dem richtigen Einsatz des arbeitenden Menschen besteht. Dazu gehören auch die Fragen, die sich aus einer Berufserfüllung, einer Änderung der Berufsaussichten oder aus staatlichen Eingriffen in bestehende Berufsverhältniſſe ergeben. Zu derartigen Problemen führt gegenwärtig die durch die geänderte Zulassung zur Laufbahn des Richters, Staatsanwalts und Rechtsanwalts entstandene Lage der Jungjuristen, sowie die Lage der Volkswirte. Für den größeren Teil des Nachwuchses ist die erwartete Entwicklungsmöglichkeit im Bereiche der Justiz unterbunden, so daß die Frage nach ihrem anderweitigen Arbeitseinsatz entsteht. Das Ge
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biet der Wirtschaft und der wirtschaftlichen Or ganisationen liegt bei der verschwindenden Zahl der Eingangsstellen, die die sonstige Staatsverwaltung bietet, ohne weiteres nahe. Aber soviel Rechtswahrer als Syndizi, Rechtsberater von einzelnen Unternehmungen, Wirtschaftsgruppen und Berufsständen kann die Wirtschaft nicht aufnehmen, daß damit der Andrang der Stellensuchenden auch nur einigermaßen ausgeglichen würde. Hinzu kommt, daß für der= artige Stellen die Juristen noch im Wettbewerb mit den Wirtschaftsrechtlern stehen. Für den Arbeitseinsatz dieses Nachwuchses müſſen also neue Wege gesucht werden. Allerdings kann dies im allgemeinen nicht durch die zusätzliche Be= reitstellung von Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wirtschaft geschehen, soweit hierdurch eine neue Belastung der Wirtschaft entsteht. Es ist vielmehr notwendig, einem planmäßigen und einheitlichen Arbeitseinſah die Bedürfnisse der Wirtschaft und die Verhältniſſe der allgemeinen Arbeitslage zugrundezulegen. Die Wirtschaft hat einen laufenden Bedarf an Spezialkräften, wie Steuerrechtlern, Sachbearbeitern bei Kartellen, Deviſen- und Perſonalabteilungen, auf dem Gebiet des Siedlungs und Genossenschaftswesens, der Betriebsprüfung, Wirtschaftsorganisation und Marktordnung usw. Auf diesen Arbeitsgebieten können Rechtswahrer eingesetzt werden, die auf Grund ihrer Berufsvorbereitung nach Erwerbung einer entsprechenden Spezialpraxis zu vollwertigen Leistungen befähigt sind.
22. Januar 1936 denen die Tür zur Justizlaufbahn verschlossen ist. Der Berufsnachwuchs muß so gelenkt werden, daß er sich von vornherein für die Wirtschaft oder die Staatsverwaltung ent= ſcheidet; 2. die Aufnahmefähigkeit der Wirtſchaft muß dadurch erweitert werden, daß in der Wirtſchaft Eingangsstellen, ähnlich wie im Probedienst der Justiz, nur für geringere Zeitspannen, verfügbar gemacht werden, deren Besoldung übergangsweise einem Probedienst entspricht ; 3. im Zuge des Arbeitseinsatzes muß den Rechtswahrern die Aneignung einer Spezialpraxis auf einzelnen Gebieten der Wirtſchaft unter Mitwirkung von Persönlichkeiten des praktischen Lebens, auch durch Arbeitsgemeinschaften, Fachkurse usw. ermöglicht werden ; 4. die Zielrichtung des Arbeitseinſages, nämlich dem Rechtswahrernachwuchs die Freude und die Berufung für eine Arbeitstätigkeit in der Wirtschaft zu vermitteln, muß schon bei den Studienberatungsstellen der Univerſitäten einsehen. Das kann durch den Ausbau der Berufsberatung und die Bildung von Ausschüssen aus Berufskame= raden, die in der Praxis stehen, erfolgen ; 5. der gesamte Arbeitseinsatz für Rechtswahrer in der Wirtschaft und die Lenkung des Berufsnachwuchſes muß unter Einbeziehung der bereits bestehenden Formen des allgemeinen Arbeitseinsatzes und der damit zur Wirtschaft gegebe nen Verbindungen planmäßig und zen tral gestaltet werden. Das bedeutet, daß alle Beteiligten, auch das Justiz- und Wirtschaftsministerium, einem gemeinsamen Werk ihre Hilfe leisten.
Das Juſtizminiſterium hat ſich zu einer Hilfe für den außerhalb der Justizlaufbahn stehenden Berufsnachwuchs bereit erklärt. Ein Dauererfolg ist nur zu erreichen, wenn ein Teil des nachströmenden Berufsnachwuchses in die Wirtschaft umgelenkt wird. Das ist allein durch einen einheitlichen und planmäßigen Arbeitseinsatz möglich, wobei folgendes zu beachten ist : 1. Eine Laufbahn in der Wirtschaft darf nicht als zwangsläufiger Ausweg für diejenigen gelten,
Mit dem Gesetz zur weiteren Sicherung des Arbeitseinsatzes vom 5. November 1935 ist die Grundlage gegeben, um im Intereſſe von Staat und Volk der Eingliederung der schaffenden Menschen in das Arbeitsleben und der auftauchenden Berufsprobleme Herr zu werden. So bedeutet das Gesetz auch einen entscheiden = den Wendepunkt in der Beherr = schung der Arbeitslage und der Ge = staltung des deutschen Arbeits = willens.
Nationalsozialiſtiſche
Rechtsbetreuung
NSK Ausgehend von dem echt sozialiſtiſchen Gedanken, daß im Dritten Reich tein Volfseines genoſſe und sei er noch so arm wahrhaften Rechtsschutzes entbehren solle, rief Reichsminister Dr. Frank als Reichsleiter des Reichsrechtsamtes der N.S.D.A.P. im De= zember 1933 das „ Amt für Rechtsbetreuung des Deutschen Volkes" ins Leben und bestellte zum Leiter dieser wichtigen Abteilung des Reichsrechtsamtes den Reichsinspekteur des Bundes Rationalsozialistischer Deutscher Juristen, Reichsamtsleiter Rechtsanwalt Dr. Raeke M. d. R.
Schon vor der Machtübernahme hatte die Reichsfachgruppe Rechtsanwälte des N. S.Juristenbundes auf Veranlassung ihres Reichsfachgruppenleiters Dr. Raeke minderbemittelten Volksgenossen, die der Partei angehörten, meiſt unentgeltlichen Rat in allen Rechtsangelegen= heiten erteilt und ſo die Baſis für die nunmehr das ganze Volk umfassende Rechtsbetreuung geschaffen. Diese selbst war notwendig, sollte nicht der gesetzesunkundige minderbemittelte Volksgenosse durch falsche und unzweckmäßige Rechtsbetreuung schweren Schaden erleiden. Zwar gab es schon zuvor Stellen in Deutsch-
NSK Folge 18 land, die unentgeltlich Rechtsauskünfte erteilten, doch war dies durchweg eine Angelegen= heit der öffentlichen oder privaten Wohlfahrts pflege. Die Tätigkeit dieser Stellen bestand also lediglich in der Gewährung von Almosen auf dem Gebiete des Rechts. Nur wenige dieser Rechtsauskunftsstellen waren überdies ' mit zum Richteramt befähigten Volljuristen besetzt, die allein Gewähr für die richtige Auskunft boten. Nach den von Reichsminister Dr. Frank in bezug auf die N.S.-Rechtsbetreuung herausgegebenen Bestimmungen sind sämtliche im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen zusammengeschlossenen Rechtsanwälte unter der der Oberaufsicht Reichsrechtsamts des N.S.D.A.P. zur ehrenamtlichen Mitarbeit an der Rechtsbetreuung verpflichtet. Dieſe Rechtsbetreuung umfaßt die Erteilung von Rechtsauskünften, die mündliche oder schriftliche Rechtsberatung, die Anfertigung von Schriftsätzen, Eingaben, Anträgen und Schriftstüden aller Art sowie die kostenfreie Durchführung von Rechtsstreitigkeiten vor Gericht und anderen Spruchstellen. Nicht zu den Aufgaben der N.S.-Rechtsbetreuung gehört das Auftreten von Rechtsanwälten vor Gericht als Verteidiger. Ebenso kann eine mündliche Beratung, die Ausarbeitung Schriftsätzen, Eingaben, von Anträgen und anderen Schriftstücken in Strafund Privatklagesachen abgelehnt werden, wenn sich der ratsuchende Volksgenosse durch die begangene strafbare Handlung der Betreuung als unwürdig erweist. Ist ein Rechtsstreit unvermeidlich geworden, und sind die gesetzlichen Voraussetzungen für die Bewilligung des Armenrechts gegeben, so ist seitens des Leiters der N.S.-Rechtsbetreuungsstelle ein solches Gesuch bei dem zuständigen Gericht einzureichen. Anspruch auf diese Rechtsbetreuung haben alle Volksgenossen, die zur Aufbringung der ge= setzlichen Rechtsanwaltsgebühren, Gerichtskosten und sonstigen Auslagen außerstande sind. Diese Voraussetzung ist grundsätzlich in all den Fällen anzuerkennen, in welchen die gesetzlichen Voraussetzungen für die Bewilligung des Armenrechts gegeben sind, insbesondere bei Arbeitslosen-, Krisen- und Wohlfahrtsunterstügungs-Empfängern sowie bei Schwerkriegsbeschädigten. Können keinerlei Unterlagen über den Vermögensstand beigebracht werden, so hat der in der betreffenden N.S.-Rechtsbetreuungsstelle diensttuende Anwalt die Bedürftigkeit zu prüfen und falls sie nicht gegeben ist, die unentgeltliche Rechtsbetreuung abzulehnen . Sie
Notwendigkeiten NSK Vor nicht allzu langer Zeit ist gesetzlich der Tatbestand des Verbrechens der Transportgefährdung wesentlich erweitert worden. Wäh= rend sich bisher der § 315 des Strafgesetzbuches lediglich auf die Gefährdung eines Eisenbahntransportes bezog, d . h. also im wesentlichen ein Schußparagraph für den eigent = lichen Eisenbahn- und den Straßenbahnverkehr darstellte, ist nunmehr der
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darf sonst nur dann abgelehnt werden , wenn ein offenbarer Mißbrauch dieser sozialistischen Einrichtung vorliegt, insbesondere wenn gewohnheitsmäßige Querulanten als Rechtsuchende erscheinen. An jedem Amtsgericht, an dem mindeſtens drei der Reichsfachgruppe Rechtsanwälte des N.S.-Juristenbundes angehörende Rechtsanwälte zugelassen sind, befindet sich eine dieser Rechtsbetreuungsstellen. Sind weniger Rechtsanwälte bei einem Amtsgericht vorhanden, ſo ſind dieſe verpflichtet, die Rechtsbetreuung nach den vor> geschriebenen Grundsägen der N.S.-Rechtsmindestens einmal betreuungsstellen wöchentlich zu festgelegter und öffentlich be kanntzugebender Zeit in ihrer Kanzlei durchzuführen. Zur teilweisen Deckung der durch die ehrenamtliche N.S. -Rechtsbetreuung entstehenden baren Auslagen an Bürounkosten, Schreibkräften usw. sowie zur Verhinderung leichtfertiger Inanspruchnahme der N.S.-Rechtsbetreuung wird von jedem Rechtsuchenden ein Unkostenbeitrag von 0,20 RM. erhoben, der bei beſonders umfangreichen und langwierigen Beratungen mit Einverständnis des Rechtſuchenden auf 0,50 RM. für jede Rechtsberatung erhöht werden kann. Diese Beträge können in Fällen besonderer Art und völliger Mittellosigkeit gänzlich erlassen werden. Für Fälle, in denen es zur Klärung einer Rechtsfrage zweckmäßig erscheint, besondere Sachverständige heranzuziehen, haben sich die Mitglieder der Reichsfachschaft für das Sachverständigenwesen in der Deutschen Rechtsfront cbenso zu unentgeltlicher sachverständiger Mitwirkung ehrenamtlich zur Verfügung gestellt. Als besonders wichtig und dem Rechtsfrieden dienend ist die Einrichtung der Gütestellen bei Ein der N.S.- Rechtsbetreuung zu bezeichnen. Erlaß des Reichsjustizministeriums verlieh allein den Leitern der N.S.-Rechtsbetreuungsstellen im Gegensatz zu allen übrigen Beratungsstellen der sonstigen Gliederungen, Verbände, Organiſationen usw. das sogenannte „, Güteprivileg", mit dem die N.S.-Rechtsbetreuungsstellen ermächtigt wurden, in Rechtsstreitigkeiten rechtsträftige Vergleiche ohne Inanspruchnahme der Diese Maßnahme trug Gerichte zu schließen. nicht unwesentlich zur Entlastung der Gerichte bei, sondern war auch dazu angetan, durch gütliche Regelung von Streitfällen den Frieden innerhalb der Volksgemeinschaft zu fördern. Wn.
des Verkehrsrechtes !
Tatbestand der Transportgefährdung auch auf Schwebebahnen, auf Luftfahrzeuge und Seeschiffe ausgedehnt worden. Als Strafe tritt Zuchthaus bis zu zehn Jahren, in besonders schwer gelagerten Fällen Zuchthaus nicht unter fünf Jahren oder lebenslängliches Zuchthaus bzw. Todesstrafe ein. Lediglich bei der Gefährdung eines Straßenbahntransportes ist eine Gefängnisstrafe grundsätzlich vorgesehen.
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NSK Folge 18 Diese Erweiterung des § 315 des RStGB . war um so begrüßenswerter, als damit manche verbrecherische Handlung, die früher strafrechtlich nicht erfaßt werden konnte, nunmehr ge= ahndet werden kann. So konnte 3. B. der junge Mann, der sich bei einer Ozeanfahrt des Zeppelins heimlich von der Galerie der Halle auf den Ballon des Luftschiffes begeben hatte, früher nicht wegen Transportgefährdung be= straft werden, obgleich er durch seine Handlung das Luftschiff und seine Passagiere aufs höchste gefährdet hatte. Mangels entsprechender strafrechtlicher Tatbeſtände konnte der Betreffende seinerzeit nur wegen Hausfriedens bruch, wegen unerlaubten Betretens der Luftschiffhalle bestraft werden. Trotz der Erweiterung der gesetzlichen Tate bestände des § 315 RStGB . ist aber noch ein Problem offengeblieben, das dringend einer geseglichen Regelung bedürfte, nämlich die Ge = fährdung eines Krafttransportes. In allen den Fällen z . B., in denen ein Zusammenstoß zwischen einem Autoomnibus und einer Straßenbahn erfolgt, hat der Kraftfahrer des Autoomnibus eine Anklage wegen Gefährdung eines Eisenbahntransportes zu gewärtigen Der Straßenbahnführer andererseits fällt nicht unter den § 315 des RStGB., weil die Gefähr dung eines Krafttransportes als gesetzlicher Tatbestand noch nicht normiert worden ist. Hier wird offensichtlich dasselbe Delikt mit zweierlei Maß gemessen, das zu großen Ungerechtigkeiten führen kann. Jeder Kenner des Großstadtver= tehrs weiß, daß heute der Autobus fast ebenso stark, wenn nicht sogar stärker als die Straßenbahn, vom Publikum benutzt wird, und daß die Gefahr der Verletzung einer großen Zahl von Personen bzw. ihrer Tötung hier in einem ebenso großen Maße vorhanden ist, wie bei der Straßenbahn. Die starke Anhäufung von Personen in den Autobuſſen er heischt auf alle Fälle gebieterisch einen verstärkten strafrechtlichen Schuz. Auch die strafrechtlichen Auffassungen über den Berufsfahrer bedürften bei ruhiger Überlegung einer Abänderung. Wer als Selbstfahrer neben seinem eigentlichen Beruf einen Kraftwagen benutt, kann selbstverständlich nicht dieselbe Gewandtheit und Sicherheit besigen, wie eine Person, die den ganzen Tag nichts weiter tut als einen Kraftwagen zu steuern. Als Berufsfahrer dürfte daher nur der = jenige gewertet werden, für den das Fahren tatsächlich ein Beruf ist. Die Rechtsprechung hat sich aber dahin entwidelt, daß fie jeden Kaufmann, Arzt, Rechtsanwalt usw. als Berufsfahrer ansieht, wenn derselbe auch nur täglich mit dem Kraftwagen von seiner Wohnung zum Büro fährt und im übrigen den Wagen lediglich zu gelegentlichen Spazierfahrten benugt. Der Beruf des Betreffenden, der hier als Berufsfahrer angesehen wird, liegt aber offensichtlich auf einem ganz anderen Gebiet, hat auf alle Fälle mit der Kraftfahrt an sich nichts zu tun. Es ist ohne weiteres eine Überspannung des Gesetzes und sicherlich auch ein Verstoß gegen
das gesunde Rechtsempfinden des Volkes, diese Menschen als Berufsfahrer zu werten und fie strafrechtlich mit den Personen gleichzusetzen, für die das Autofahren tatsächlich der alleinige Beruf iſt. Jeder Kraftfahrer weiß, daß die Rechtsprechung den tatsächlichen Fortschritten der Technik nur sehr ungern und sehr langſam folgt, zumal sehr oft die technische Unkenntnis des Richters auf dem Gebiet des Kraftverkehrs eine gerechte Erkenntnis unmöglich macht. Es iſt daher dringend erforderlich, und es läßt sich auch heute schon durchführen, daß über Unglücke beim Kraftverkehr und deren schadensersatzmäßige Folgen nur Richter urteilen sollten, die selbst Auto fahren, und die daher auch die notwendigen Voraussetzungen der Fahrlässigkeit durch eigene Erfahrungen zu überprüfen in der Lage sind. Dann wären Auffassungen wie sie hinsichtlich der Schwarzfahrten, der Benuzung von Kraftfahrzeugen durch Leute ohne Führerschein usw. in zahlreichen Entscheidungen zum Ausdruck gekommen sind , wohl kaum mehr möglich. Geradezu unverständlich für jeden Kraftfahrer ist und bleibt u. a. auch die bekannte Reichs gerichtsentscheidung über die Verteilerklaue , die besagte, daß bei einem offenen Wagen nicht nur der Zündschlüssel abgezogen, sondern daß der Wagen technisch noch weiter gesichert werden müſſe durch Herausnahme der Verteilerklaue. Hier hat die Rechtsprechung ohne weiteres über den Rahmen des Gejezes hinausgegriffen. Die gesetzlichen Vorschriften über die technische Sicherung eines Kraftfahrzeuges sind genau und scharf umriſſen ; nur die Sicherungsmaßnahmen, die der Gesezgeber für den Bau und den Betrieb von Kraftfahrzeugen aufgestellt hat, können bei der Beurteilung der Sicherung von Kraftfahrzeugen maßgebend sein. Wenn troz dieser geseglich bestimmten Sicherungen der Wagen gestohlen bzw. durch einen Unbefugten benugt wird, so kann das nicht dem Wagenhalter zum Nachteil angerechnet werden. Die Rechtsprechung ist feinesfalls befugt , hier neue Voraussetzungen zu schaffen, die über die bestehenden Es ist gesetzlichen Vorschriften hinausgehen. außerdem technisch unmöglich, von dem Kraftfahrer zu verlangen, daß er beim Verlaſſen des Wagens das halbe Automobil mit sich herum schleppt. Auch hier würde ein techniſch durchgebildeter Richter faum zu derartigen Ergebnissen kommen können. Man sieht auch hierbei, daß die gerechte Beurteilung des Kraftfahrers nicht nur eine Frage des Gesetzgebers ist, fte ist gleichzeitig auch eine Frage der Auf=' fassung des Richters. Es besteht wohl die begründete Hoffnung, daß das deutsche Richtertum in Zukunft den Auffaſſungen und Anforderungen des modernen Verkehrs gerecht werden wird und daß es nicht mehr in dem Kraftfahrer von vornherein den Alleinschuldigen und das Übel der deutschen Landstraße sieht. H. St.
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Rationalſozialiſtiſche ( Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SB68, Zimmerftr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag: Franz Cher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der N. S. D. A. P.. München - Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immertraße 88. Kinden (Postſcheckkonto München 113 46) zu richten
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NGK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; fürbie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der R. S. D. U. B. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter: Helmut Sünder mann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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RSK Folge 19 Sperrfrist bis 25. Januar 1936
Appell der 25000 ältesten SA-Männer
vor dem Führer NSK Am 30. Januar 1936 findet im Lustgarten zu Berlin ein Appell der ältesten S.A.-Männer Deutschlands vor dem Führer statt. An diesem Appell nehmen 25 000 S.A.-Männer teil. Am Abend desselben Tages erfolgt eine Wiederholung des historischen Fadelzuges der S.A. vom 30. Januar 1933 vor dem Führer an der Reichskanzlei. Dieser Tag wird nicht nur eine Auszeichnung sein für die alten politischen Soldaten des Führers, sondern für die gesamte deutsche S.A.
Der Aufmarschstab anläßlich des Aufmarsches der Alten Garde der S.A. befindet sich in Berlin, Wilhelmstraße 106 (Dienstgebäude der Gruppe Berlin-Brandenburg ) . Telephon : A 1 Jäger 0036. Der Aufmarschstab setzt sich wie folgt zusammen: Führer des Aufmarschstabes : Brigadeführer Michaelis . Stellvertreter und Adjutant : Standartenführer Seifert. Transport: Oberführer Möslinger. Verwaltung: Sturmbannführer Seidel. An- und Abmarſch in Berlin : Sturmbannführer Lange. Sanitätswesen: Dr. Sanitätsoberführer Blome. Bresse : Obersturmführer Haffle. * NSK Zum dritten Male jährt sich am 30.Januar der Tag, an dem in Deutschland vom Fels zum Meer, in Ost und West, jubelnd die Hakenfreuzbanner aufgezogen wurden. Nach vierzehn Jahren Kampf war der Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, war der Oberste S.A.-Führer Kanzler des Deutschen Reiches geworden. Ein Jubel ohnegleichen ging durch Deutschlands Gaue. Die Opfer derer, deren Namen von den Feldzeichen und Sturmfahnen leuchten, waren nicht umsonst gewesen.
Spontan sammelten sich in allen Städten und Dörfern die Männer der Bewegung. S.A.und 6.S.-Einheiten veranstalteten Fadelzüge und himmelan leuchteten die Freudenfeuer der zusammengeworfenen Fadeln. Durch das Brandenburger Tor und die Wilhelmstraße marschierte zum ersten Male die S.A., die aktivſten politischen Soldaten des Führers, die in unzähligen schweren Saal- und Straßenschlachten an erster Stelle diesen Sieg erringen halfen und damit den Weg zur Übernahme der politiſchen Macht frei machten. Nach drei Jahren wird nun wieder zu Ehren ihres Obersten S.A.-Führers die S.A. marschieren . Aus ganz Deutschland werden die beiden dienstältesten S. A. - Männer jeden Sturmes nach Berlin kommen. Zu derselben Stunde, zu der der Führer am 30. Januar Kanzler wurde, werden auf dem Berliner Lustgarten 25 000 Männer der Alten Garde der S.A. zum Appell vor ihrem Obersten S.A.-Führer angetreten stehen und ihr Führer wird zu ihnen ſprechen. Gleichzeitig werden sprechen der Stabschef und Reichsminister Dr. Goebbels. Am Abend werden dann die 25 000 Mann auf der Charlottenburger Chaussee in 12er Reihen antreten, mit ihnen werden antreten je ein Marschblock der Berliner Standarten, Ehrenabordnungen der S.S., der Hitler-Jugend und des N.S.K.K. , ſo daß im ganzen 35 000 Mann zum Fadelzug angetreten sein werden. Um 8 Uhr abends wird sich der Fackelzug in Marsch setzen und durch das Brandenburger Tor, über die Linden und durch die Wilhelmstraße marschieren. An der Reichskanzlei wird der Führer den Vorbeimarsch dieser 35 000 Männer abnehmen . Nach Beendigung des Vorbeimarsches, der ungefähr 12 Stunden dauern wird, wird vom Kaiserhof her der sich aus drei Musikzügen zusammensetzende ,,S. A. = Ruf" anrüden. Und dem Führer wird zum erstenmal der „S.A.Ruf" gebracht werden. Der „ S.A.-Ruf" wird in Zukunft der Zapfenstreich der SA. sein. Der Fackelzug und der „ S.A.-Ruf“ werden
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durch Rundfunk übertragen werden. Desgleichen die mittags beim Appell gehaltenen Reden. Für die gesamte deutsche S.A. ist für diese Sendung Gemeinschaftsempfang angeordnet. Alle S.A.Männer Deutschlands werden in ihren Sturmlokalen und Unterkünften teilnehmen an dieſem Ehrentag der S.A., einem Tag, der allen, die ihn miterleben, Gelöbnis und Verpflichtung zugleich sein wird. Nur zur Information für die
Für den Pressekarten
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Schriftleitungen Appell im Lustgarten werden in beschränktem Rahmen auss
gegeben. Diese Pressekarten sind marschstab anzufordern.
beim Auf-
Photoausweise Besondere Photoausweise werden nicht aus, gegeben. Zum Photographieren zugelaſſen ſind nur Photographen, die den Ausweis des Propagandaministeriums haben und die Rote Armbinde mit Schild sichtbar tragen. Sämtliche Nachrichten über den Aufmarsch kommen über N.S.K. Nachrichten von privater Seite bzw. anderen Dienststellen sind nicht zu bringen. Die Reden kommen über D.N.B.
Sperrfrist bis 25. Januar früh!
Politischer
Soldat
und
Militär
Große Rede des Stabschef Lutze auf einem Empfangsabend des Außenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P. NSK Zu Beginn seiner Ausführungen vor den Gästen des Reichsleiters Alfred Rosenberg auf dem Empfangsabend des A.P.A. betonte der Stabschef Luze, daß er in erster Linie immer als Nationalsozialiſt, nicht als S.A.Mann spreche, da die S.A. nicht selbständig neben der nationalsozialistischen Bewegung, sondern nur in ihr stehen könne. „Die Aufgaben der S.A. sind die Aufgaben der Partei und umgekehrt. Sie sind also innerpolitischer Art." „Wenn ich Ihnen heute einen kurzen Überblick über das Wesen und die Aufgaben der S.A. im nationalsozialiſtiſchen Deutschland geben soll, muß ich einen kurzen Rückblick tun, um darlegen zu können, warum die S.A. die Sturmabteilung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom Führer geschaffen wurde, welche Aufgaben sie einst, heute und in Zukunft hat.“ „Es wurde im Gegensatz zu den sich in den Nachkriegsjahren allerorts auftuenden Wehrverbänden mit der S.A. erstmals ein Soldatentypus geschaffen , der rein weltanschau liche Funktionen zu erfüllen hatte : der politische Soldat ! Der Führer gab hierzu am 3. August 1921 den Befehl. Und auch heute, nach der Erringung und der inzwischen erfolgten Stabilisierung und Konzentrierung der staatlichen Macht, besteht das politische Soldatentum in Deutschland fort. Denn nach wie Dor unterscheiden wir grundsätzlich ganz scharf zwischen dem Soldaten als Ideen träger nationalsozialistischen Weltder anschauung, der Weltanschauung des deutschen Volkes und dem Soldaten als Waffenträger der Nation. Diese Unterschiedlichkeit wird schon dadurch besonders augenfällig, daß jeder deutsche Mann, der körperlich und geistig fähig ist, zum Waffenträger ausgebildet zu werden, hierzu gesetzlich verpflichtet ist, läßt man zunächst die also der Waffendienst ― psychologische Einstellung des deutschen Mannes zu ihm und noch andere Momente außer acht ·
seine Grundlage in einer staatlichen 3wangsmaßnahme findet, während der politische Soldat sich freiwillig in den Dienst der nationalsozialistischen Weltanschauung stellt. Auf der einen Seite also Dienstpflicht , auf der anderen dagegen Dienst frei willigkeit ! Bei Beurteilung dieser beiden Soldatentypen darf selbstverständlich nicht außer acht gelaſſen werden, daß die soldatischen Eigenschaften an sich von jeher im deutschen Volt man kann dies zurückverfolgen bis in die germanische Frühzeit besonders stark ausgeprägt gewesen find. Hier meine ich wiederum nicht den Soldaten als Militär , ſondern den Soldaten als Kämpfer. Der Soldat als Militär ist eine mehr oder weniger staatliche Notwendigkeit, was sich schon daraus ergibt, daß Staaten mit besonders günstiger politischer und geographischer Lage viel eher ohne dasselbe Risiko für die Gefähr= dung ihres Beſtandes von außen her auf eine betont starke Wehrmacht verzichten können, als politisch und geographisch ungünstig gelagerte Staaten. Der Soldat als Kämpfer jedoch stellt wie die Geschichte unseres Volkes aufzeigt und der Führer erstmals in voller Größe erkannt hat eine völkische Unerläßlichkeit dar." ,,Dafür aber, daß bewaffnete Macht schlechthin innenpolitisch, alſo völkisch gesehen, nur ein bedingt stabiler Faktor ist, bietet die jüngste preußische und deutsche Geschichte genügend BeiSpiele. Ich denke da zunächst an das Preußen Friedrichs des Großen und an das Bismarcsche Kaiserreich der Hohenzollern . Beide sind zweifellos groß und start geworden durch soldatischmilitärische Kraft. Aber auch nur, weil an der Spitze dieser Staaten Männer standen, die ideenmäßig die soldatischen Elementarbegriffe -Ehrenhaftigkeit, Treue, Einsatzbereitschaft, Opfermut und Kameradschaft richtig erfaßten und
!
RSK Folge 19 für ein Ziel einsetzten, das vom Volk grundsäglich bejaht wurde. In dem Augenblick aber, wo jene Männer ihr Ziel erreicht hatten, oder anders, sie aus dem politischen Leben ihres Voltes ausschieden, begann regelmäßig --— allerdings mit wechselndem Tempo eine Periode des Verfalls. Ihre Idee wurde bewußt oder unbewußt zerschlagen. Das ist das Entscheidende ; denn diese ideenmäßige Verfallsperi ode war auch immer der Beginn des Berfalls ihrer staatlichen Kon = truktionen. Dasselbe sehen wir 1918, wo auch die Schwertraft der Waffen nicht auf der Seite derer war, die diese Revolte anzettelten oder bejahten. Den besten Vergleich aber bietet die nationalſozialistische Revolution im Januar 1933, die auch ohne Waffengewalt zum Siege führte.“ ,,Man könnte als weitere Beispiele hier noch die Krieger- und Wehrverbände anführen. Obgleich sie sowohl vor dem Kriege als auch nach 1918 bestanden und sogar zahlenmäßig start waren, außerdem sich in formal-militärischer und waffentechnischer Ausbildung weit stärker betätigten, als die viel fleinere S.A. , konnten sie weder den Zusammenbruch 1918 verhindern, noch die Weimarer Republik bes Jeitigen. Besonders bei den Wehrverbänden und Kriegervereinen in Deutschland zeigte es sich, daß es nicht allein damit getan ist , soldatischen Geist zu pflegen und hochzuhalten. Diese Verbände haben, ohne den guten Willen in Abrede zu stellen, politisch Schiffbruch erlitten und damit einen weiteren Beweis dafür erbracht, daß soldatischer Geist ohne welt anschauliche Basis eine politische Anderung nicht durchzuführen in der Lage war. Ich glaube, daß es eines besonderen Hinweises auf die nach dem Kriege aufgestellten Freikorps nicht erst bedarf, um die Richtigkeit dieser Auffassung noch einmal zu belegen. Wollen Das best e soldatische bleibt ohne ideenmäßige Grundlage eine Technik ohne Geist!" „Sie Staaten der Vergangenheit gingen ursächlich nicht am Mangel eines machtpolitischen Faktors, sondern am Fehlen einer weltanschau lichen Basis und des dazu gehören den weltanschaulichen Instruments zugrunde. Eines weltanschaulichen Instruments, das in positiver Einstellung zum Staat auf einer soldatisch-kämpferischen Grundlage die Idee, aug der der Staat geformt war, im Volk vertrat. Sie gingen zugrunde am Fehlen der Erkenntnis, daß nicht der Staat und die Staatsform --- Monarchie oder Republik das Primäre ist, sondern das weltanschauliche Volte getragene Fundament dieſes Dom Staates." „Wir sehen aber aus ihnen auch eindeutig, daß es zwischen den soldatisch-politischen und den ſoldatiſch-militärischen Organisationen teinerlei Rivalität geben kann. (So gern auch eine gewiſſe Preſſe des Auslandes mit der= artigen Unmöglichkeiten operiert !) Partei und Wehrmacht sind nicht Selbstzweck, sondern
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23. Januar 1936 Mittel zum Zweck. Ihre Operations flächen sind verschieden gelagert. Ihr Ziel allerdings ist dasselbe : Deutschland !" „Die ausschließlich das Wesen des politischen Soldaten bestimmende Funktion schließt damit auch eine waffentechnische Bewertung der S.A. von vornherein aus !“ ,,Die technischen Einheiten sind unbedingt zweckmäßig und notwendig, um die innenpolis tische Einsatzbereitschaft der S.A. zu erhalten und zu stärken. Wenn man weiß, wie wertvoll das Vorhan= densein und der Einsatz technischer S.A.-Einheiten beim Eintritt von Naturkatastrophen und anderen Unglücken ist, muß man auch ihren praktischen Wert anerkennen.“ „Ein politisches Instrument, das nicht als lodere Bewegung, sondern als fest gefügte soldatische Organisation jederzeit dem Obersten Führer zur Verfügung stehen muß und andercrseits propagandistisch wirken soll, kann einfach auf straffste Disziplin und glänzende Haltung jedes einzelnen Mannes nicht verzichten ! Die Revolution 1933 wäre nach all' dem, was man uns angetan hat nicht ſo unblutig und äußerlich harmlos verlaufen, wenn sie von einer undisziplinierten Truppe getragen worden wäre!" „Wenn schon die Tugenden Einsatzbereitin schaft, Tapferkeit und höchste Hingabe ihrer Nukanwendung zwangsläufig in den Rahmen der Politik einbezogen werden oder mehr noch eine Grundlage politischer Handlungen sind, muß auch die Politik selbst von Männern gehandhabt werden , die diese Tugenden zum Leitzah ihres persönlichen Tuns erhoben haben. Denn lezten Endes ist es ja der Kämpfer , der kompromißlos für die Folgen oder besser für die machtmäßige Fortsetzung der Politik eines Staates mit allem einzustehen hat. Und es ist doch so, daß er bisher immer dort um die Ergebnisse seines Einsatzes gebracht wurde, wo politisierenden Schwächlingen, geldhungrigen Bankiers und Geschäftemachern die lezte Entscheidung oblag. Mehr noch, ich behaupte: nicht das Kämpfertum ist es je ge= wesen, das die Voraussetzung für eine ſinnloje Gewaltanwendung geschaffen hat, sondern jene eben genannten Typen , denen selbst jegliches Soldatentum fremd ist." Eingehend auf die Bestrebungen pazifiſtiſcher Ideen in der Vergangenheit, erklärte Stabschef Luze: " Nicht das sind ihre primäre Wirkungen , daß sie ein Volk tech = nisch entwaffne , sondern daß sie es seelisch kraft- und wehrlos mache. Der politische Soldat des neuen Deutschland wird dafür sorgen, daß sollte Deutschland einmal angegriffen werden die Heimat nicht mehr als leicht infizierbarer Körper zurückbleibt, sondern als das starke Rückgrat der Front, das gegen alle politischen Seuchen immun ist. Denn darüber kann es keine geteilte Meinung geben : hätte das Deutschland der Vorkriegszeit schon über ein politisches Soldatentum verfügt, wäre der Krieg an der Front und nicht in der Heimat entschieden worden !" Unsere Raffenerkenntnis", so ers
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tlärte Luze weiter, ist die Grundlage unseres Nationalbewußtseins und hat mit Rassenhaß grundsäglich nichts zu tun ! Die schiefe Lage, in die sich das Judentum -- um auch diese Frage kurz zu berühren in seinem deutschen Gastland ge= bracht hat, muß das Judentum sich selbst zu= schreiben. Der Deutsche ist seit altersher als gastfreundlich bekannt und nicht bei vielen Völkern des Erdballs genießt der Fremde ſo= viel persönliche Freiheit und auch Freundschaft, wie beim deutschen. Und nur, weil es tatsächlich an dem ist, haben auch die unzähligen Verbrechen des Judentums am deutschen Volk so= lange ungestraft hingehen können . Nun, wo der Faden unserer Geduld zu Ende ist, soll man es uns nicht verübeln, wenn wir uns lästiger Gäste erwehren.“ Nachdem der Redner die Haltung der nationalsozialistischen Formationen zu Kirche und Religion umrissen hatte, erklärte er ab, schließend : ,,Die S.A. besteht ausschließlich aus ideellen, freiwilligen und uneigennützigen Männern, die heute wie früher materielle und ideelle Opfer bringen müssen. Aus Männern, die nie flin genden Lohn bekommen haben, einen solchen auch nicht beanspruchen. Großindustrielle, Finanziers und andere Geldgeber hat die S.A. nie gehabt ; wenn auch ein Teil der geschäßten Weltmeinung heute noch nicht verstehen kann, daß es freiwillige politische Soldaten gibt, die ihren Mantel, ihre Uniform, ihre ganze Ausrüstung aus eigenen , oft färglichen Mitteln be stritten haben und noch bestreiten. Der S. A. Mann ist Vorbild im Opfern und in der Härte gegen sich Selbst." Nur darum war es auch möglich, daß er über
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Volk und
ein Jahrzehnt lang aufrecht, allen Anfeindungen zum Troh, seinen Weg ging, daß er nicht wankte und schwach wurde in einer Zeit, wo alles gegen ihn stand. Als der S.A.-Mann sich 1921 zum erstenmal und 1925 zum zweitenmal gegen alles zum Kampf stellte, hielt man ihn für größenwahnfinnig. Und als der Führer zu jener Zeit er flärte, daß die Sturmfahne der S.A. einstmals die Fahne Deutschlands ſein würde, fehlte es nicht an Zeitgenossen, die mitleidig lächelten. Und wir haben gestegt ! Die Sturmfahne der S.A. ist heute die Fahne Deutschlands ! Und der S.A.-Mann selbst ist der unermüdliche Kämpfer feiner Weltanschauung, eine der stärksten Säulen des Staates. Er ist immer der selbstlos opfernde und dienende Kämpfer gewesen, auch in jenen Tagen und Wochen, als verantwortungslose Führer falsche Wege gingen . Sein Grundsaß ist auch heute noch : mehr sein als scheinen ! Darauf kommt es an !" „Wir haben einen Wall aufgerichtet, verankert im Glauben, im Opfer und in der Einsazbereitschaft für die nationalsozialiſtiſche Idee. Wir werden diesen Wall verbreitern und erhöhen, und damit Deutschland schützen gegen jeden Feind des Staates, und so unsere hohe Aufgabe erfüllen, nicht nur für Deutschland, sondern zum Nutzen der gesamten Welt gegen den völkerverheerenden alles zersetzenden, Kommunismus. Und wir werden diesen Wail wenn es sein muß - mit unseren Leibern decen und mit unserem Blut zu Granit härten , weil wir wissen , daß auf diesem Wall der erste S. A. - Mann Deutschlands steht : unser Führer !"
die nationalsozialiſtiſche
Raffengesetzgebung Eine Unterredung mit Reichsminiſter des Innern Dr. Frick NSK Der Reichsminister des Innern ge= währte einem Mitglied der Berliner Schriftleitung der Rheinischen Landeszeitung eine Unterredung über Fragen der Volksgesundheit und über den Neuaufbau der deutschen Reichsminister Dr. Frid Gesundheitspflege. führte u. a. aus : Die Gesetzgebung der natio nalsozialistischen Regierung hat von Anfang an mit liberaliſtiſchen Grund , sähen gebrochen , daß man papierene Ge seze machen könne, nach denen sich das Leben richte. Wir Nationalsozialisten stehen auf dem Standpunkt, daß nur durch gründliche Aufklärung aller Volksgenoſſen durch die zuſtändigen nationalsozialistischen Sachbearbeiter, die Dr= ganisationen der Bewegung, durch die Preſſe. Flugschriften und Zeitschriften, die Volksgenossen von der Bedeutung, besonders neuer gelezgeberischer Werke überzeugt werden müſſen. Die Bedeutung der Rassen- und Gesundheitsgesekgebung ist von uns schon lange vor der Machtergreifung dem deutschen Volk vor Augen Gerade bei diesen Geseken geführt worden.
tommt es m. E. vor allem mehr auf die geistige Haltung und das Verständnis der Volksgenossen , als auf alles andere an. Das drüct ſich auch in den Geseken selbst aus. So erwartet z. B. das Gesek zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, daß die erbkranten Volksgenossen aus der Verantwortung. die jeder der Volksgemeinschaft gegenüber hat, selbst den Antrag auf Unfruchtbarmachung stellen und damit dazu beitragen , den Jammer und das Elend erbkranker Kinder zu verhindern. Auch das Ehegesundheitsgesek hat nur Ehehindernisse aus gesundheitlichen Gründen in solchen Fällen geschaffen, in denen jeder verantwortungsbewußte Mensch von sich aus auf Eheschließung verzichten würde. Da wir Nationalsozialisten den Raſſegedanken und die Familie als die Grundlage des Volkes und Staates wie als Hauptpfeiler unserer Weltanschauung erkannt haben, war es selbstverständlich, daß insonderheit bei Gesetzen, die dem Schuß der Rasse dienen sollen, die Partei maßgeblich an den Vorarbeiten wie
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bei der Durchführung etwaiger Ge = seze beteiligt wurde. Diese Zusammenarbeit hat sich fruchtbringend gestaltet und wird auch in Zukunft weiter gepflegt werden. Die größte Aufgabe, die der Abteilung Volksgesundheit in meinem Ministerium gestellt wird, ist die Durchführung der allgemeinen Eheberatung , wie sie bereits im Ehegesundheitsgesetz verankert ist. Hier wird es darauf ankommen, Vorsorge zu treffen, daß diese große Aufgabe sowohl verwaltungsmäßig, organisatorisch als auch menschlich taktvoll und reibungslos bewältigt werden kann. Um dies zu ermöglichen, wird von den Gesundheitsämtern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Familien und den behandelnden Ärzten angestrebt werden. über die große Bedeutung dieser Aufgaben ist man sich im allgemeinen in der Öffentlichkeit noch nicht völlig klar, denn über die große organisatorische Leiſtung hinaus, muß das deutsche Volk dazu erzogen werden, daß es in der ärzt-
lichen Beratung vor der Eheschließung nicht einen Zwang, sondern eine Selbstverständlichteit sieht. Erst die Nachwelt wird die Bedeutung dieser Maßnahmen voll zu würdigen verstehen, wenn in Zukunft nur noch geſunde und glückliche Ehen geschlossen werden. Anschließend möchte ich die Frage auch noch dahingehend beantworten, daß in meinem Ministerium alles getan wird, um die gesunde kinderreiche Familie auch wirtschaftlich zu fichern. Ich erinnere an das traurige Erbe, das die nationalsozialistische Regierung angetreten hat. Das Darniederliegen der Wirtschaft, die ungeheure Arbeitslosigkeit, die wir damals vorfanden, haben es bisher noch nicht zugelassen, diese Fragen in einem solchen Umfange zu lösen, wie wir es als Nationalsozia= listen fordern müssen. Ich darf aber der Hoffnung Ausdruck geben, daß es uns gelingen wird, unserem Volt einen wirtschaft : lichen Aufstieg wie eine friedliche Entwicklung zu ermöglichen."
Neue Ziele
neuen
im
Jahr
Schönheit der Arbeit" geht aufs Land - Neue Wege in der Raumgestaltung Vier Musterfabriken der D.A.F. - Enge Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk NSK Die in den vergangenen Monaten vom Amte ,,Schönheit der Arbeit“ in der Organisation der schaffenden deutschen Menschen durchgeführten Maßnahmen für Grünflächenanlagen auf Fabrikgrundstücken, der Kampf für besseres Licht und beſſere Lüftung, für Unfallschuß, gegen Staub, Ruß, Giftgase und Lärm, haben den Arbeitern und Angestellten bewiesen, daß sich keine Phantasten dieser Aufgaben annahmen. Hinter der nüchternen Zahl von 220 Mi I lionen Reichsmark, die deutsche Betriebsführer für Verbesserung ihrer Anlagen im Sinne von „ Schönheit der Arbeit“ bisher aufwandten, sehen wir die dankbaren Werktätigen, die solchen Einsatz zu schäzen wiſſen. Auch im vierten Jahre der nationalsozialiſtischen Geschichtsschreibung sind die Männer des Amtes aktiv an der Arbeit. Läuft jezt eine entsprechende Aktion in den Gerbereien, spricht am 18. Februar Dr. Len auf einem Reichsbetriebsappell aller deutschen Eisen- und Metallwerke, so wird nach den Vertrauensratswahlen ein größerer Frühjahrsfeldzug beginnen. Hierzu gehört ein Großreinemachen der Betriebe innen und außen, ein Überholen der Grünflächenanlagen, Zufahrtswege und Erholungsparks genau so wie eine Kleinarbeit der Schaffenden selbst in bezug auf Sauberkeit des Arbeitsplatzes. Bis in die kleinsten Ecken muß man hineinleuchten können, denn de m Werktätigen soll sein Arbeitsplaz Freude machen. Hat doch die D.A.F. das Ziel, aus der Stätte, die einstmals dem Profit und einer seelenlosen Produktion diente, wieder eine Stätte des Lebens zu machen. Am Tage vor dem 1. Mai und am 1. Mai selbst wird man erstmalig auch den Plaz ſeines täglichen Wirkens mit Blumen oder frischem Grün schmücken, um so auch die
Feierstimmung in Fabriken und Büros zu tragen. Eine Arbeit, in die alle entsprechenden Kräfte eingespannt werden, ist die Maßnahme, das Bewußtsein der schöneren Arbeits- und Wohnstätten auch auf das Flachland zu tragen. Gerade hier ist wir berichteten schon viel noch Wesentliches zu tun, um darüber
den Landarbeitern menschenwürdige Arbeits- und Wohnräume zu schaffen. Mit Hilfe der Handwerker und selbstverständlicher Mitarbeit des Reichsnährstandes wird man darangehen, das Bild der Land- und Dorfstraßen sowie der Landschaft selbst durch Entſchandelung zu verſchönern. Hierzu gehört das Instandsezen der Zäune, das Pflegen der Vorgärten sowie das Entfernen geschmackloser Reklametafeln . Daß ein würdiger Anger ein Dorf zieren ſollte, leuchtet jedem ebenso ein wie der Wunsch der Landarbeiter, so zu wohnen , daß man sich in den vier Wänden wohl fühlen kann. Eine weitere Aufgabe ist, den Landarbeitern im Sommer wie im Winter Badegelegenheiten zu besorgen mit dem Endziel, jedem Hof eine Badestube für das Gesinde einzuräumen. Auf dem Wege zu diesem Ziel sind Schwierigkeiten zu überwinden. Das wiſſen auch die Veranstalter dieser Aktion, doch sie können bereits auf recht gute Erfolge hinweisen, die sie mit ähnlichen Plänen in Pommern schon erreichten, wo man außerdem dazu überging, Feierabendhäuser und Feierabendräume zu schaffen. Durch zahlreiche aufklärende Bro = schüren , die immer mit den zuständigen Handwerkers, Industrie- und sonstigen Fachverbänden beraten und durchgearbeitet wurden , wird denen, die es angeht, das Notwendige klargemacht in bezug auf farbige Gestaltung der Arbeitsräume, der Grünanlagen-Herrichtung und der architek = tonischen Gestaltung ganzer Betriebe im Sinne ,,Schönheit der Arbeit“.
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Man geht jezt sogar daran, sich der Büround Kantinenmöbel anzunehmen . Die 300 in Deutschland bestehenden Stuhlfabriken erzeugen 500 bis 600 verschiedene Stuhlmodelle, die alle mehr oder minder nicht den an sie zu stellenden hygienischen Arforderungen genügen. Mit dem bekannten Professor Nothelfer entwickelte nun eine Sonderabteilung des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ rund 25 Mustermodelle, die in Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk nach genauen Güteangaben hergestellt werden und dann mit der Bezeichnung 99 Schönheit der Arbeit“ auch im Katalog erscheinen, so daß der Betriebsführer sofort weiß, wie er seine Wahl treffen muß. Auch das Kantinengeschirr, die anderen Büromöbel sowie die Beleuchtungsgegenstände wer= den nach diesen Gesichtspunkten untersucht und umgeändert. Vor allem wird eine Schematisierung vermieden, denn man will durch die Mustermodelle teinen Zwang ausüben, sondern nur einen Anstoß geben und durch Herausstellen der Muster
23. Januar 1936 zeigen, welche Wege gegangen werden müſſen. Die technisch und künstlerisch einwandfreien Modelle werden nach und nach auf dem deutschen Markt erscheinen und für Güte und Sorgfalt der Herstellung ist die Garantie durch die Mitarbeit der hervorragendsten Fachleute auf allen Gebieten der Betriebsgestaltung gegeben. Nach den Gesichtspunkten des Amtes werden im Industriegebiet ganze Betriebe um- oder neugebaut. Ja , die D.A.F. selbst errichtet im Laufe des Jahres 1936 drei bis vier Muſterfabriken und Betriebe, die in jeder Beziehung dann als vorbildlich herausgestellt werden können . Die Aufgaben des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ sind nicht klein, aber wir wiſſen, daß fte gelöst werden, weil die Arbeitsfront kameradschaftlich mit den Betriebsführern und Gefolgschaften, den Ingenieuren, Künstlern und Handwerkern zuſammenarbeitet, die Umgebung und damit den Werktag der ſchaffenden Deutſchen schön zu gestalten. Gert Sachs
Die NSK Randbemerkung :
Die deutſchen Eheverbote und
NSK Durch verschiedene Schweizer Zeitungen gehen Erörterungen über die Stellung der Schweiz zu den durch das deutsche Gesetz zum Schuße des deutschen Blutes und der deutſchen Ehre Maßgebend errichteten Eheverboten . dürften dabei die Ausführungen sein, die das dortige Zentralblatt für Staats- und Gemeindeverwaltung“ macht. Es bemerkt, die Schweiz werde sich wohl „dann und wann“ mit der Zulässigkeit von Ehen zu befassen haben. Allerdings nimmt es nicht mehr an, daß „ in Deutſch= land wohnhafte Deutsche in unserem Lande verbotene Ehen einzugehen versuchen" oder „ daß ihnen ein solcher Versuch gelingen würde". Die Schweizer Blätter kommen bei der näheren Betrachtung zu dem Ergebnis, daß die deutschen Ehehindernisse, die für die Ehen zwischen Juden und Deutschen gesezt sind, auch in der Schweiz beachtet werden müſſen. Auf die juristischen Einzelheiten braucht hier nicht eingegangen zu werden. Die Begründung ergibt im wesentlichen Artikel 1 des ""Abkommens zur Regelung des Geltungsbereiches der Geseze auf dem Gebiete der Eheschließung“, nach dem vom Ausländer der Nachweis zu erfordern iſt, daß er den Heiratsbedingungen seines Heimatstaates genügt. Schon dieses grundsäßliche Anerkenntnis der Gültigkeit des Nürnberger Judengeſehes ist von erheblicher Bedeutung, wenn man sich vor Augen hält, daß bald nach dem Erlaß der Nürnberger Gesetze die deutschfeindlich beein flußte ausländische Preſſe ſich nicht genug darin tun konnte, dieſe Gejeze als Kulturſchande uſw. zu bezeichnen, die in einem „ zivilisierten“ Lande
die
Schweiz
überhaupt nicht als Recht angesehen werden. könnten. Wie nicht anders zu erwarten war, hat sich dieser jüdische Entrüstungssturm allmählich gelegt und die Vernunft ſezt ſich durch. Es ist eben doch ein Unterſchied, ob man als in ſeiner ,,verantwortlicher“ Schriftleiter Zeitung unverantwortlich heßt, oder ob man als Staatsmann die Dinge ruhig und nüchtern vom rechtlichen Standpunkt aus betrachtet. Viel bedeutsamer aber ist noch eine andere Feststellung, die sich in der Schweizer Preſſe befindet. In dem vorerwähnten Abkommen über das Eheschließungsrecht findet sich nämlich der Sah, daß die Bedingungen des Heimatſtaates für eine Eheschließung dann nicht beachtet zu werden brauchten, wenn sie ausschließlich auf Gründen religiöser Natur" beruhten. Hierzu findet sich nun in der Schweizer Presse die Bemerkung : „ Auf dieſe Bestimmung kann sich jedoch der deutsche Bräutigam nicht berufen, weil ihm seine Heirat nicht aus religiösen Gründen, ſondern aus Raſſe = gründen verboten ist. Vom Raſſeſtandpunkt aus bleibt der Jude eben Jude, auch wenn schon seine Eltern zum Christentum übertraten." Es ist außerordentlich erfreulich, daß auch die schweizerische Presse, in der bisher für die deutsche Rassegesetzgebung teilweise recht wenig Verständnis zu finden war, nun selbst ihre Leser darüber aufklärt, daß hier von religiöſen Verfolgungen, von denen die Emigration zu gern faselt, gar keine Rede sein kann, sondern daß es lediglich der Wille zur Reinerhaltung des deutschen Blutes ist, der uns Veranlassung gegeben hat, die Nürnberger Geseze zu erlaſſen.
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 19
N.S.L.B. -Führertagung am 28. Januar in Bayreuth NSK Am 28. Januar findet in Bayreuth eine Führertagung des Hauptamtes für Erzieher (N.S.-Lehrerbund) statt, an der alle Gauamtsleiter, Gaugeschäftsführer, Reichsfachschaftsleiter und Reichssachbearbeiter teilnehmen. Der Hauptamtsleiter des N.S.L.B., Gauleiter Wächtler, hat diese Tagung einberufen, um die programmatischen Richtlinien für die Arbeit des N. S. L. B. in diesem Jahr festzulegen. Darüber hinaus kommt ihr eine besondere Bedeutung zu, weil auf dieſer Tagung der neue Hauptamtsleiter zum erstenmal vor dem Führerkoprs der deutschen Erzieherschaft seine Ziele und Wege darlegen wird, die zur Erfüllung der ihm vom Führer übertragenen Aufgabe notwendig sind. Die Zukunft wird von denen, die an der Neuformung und weltanschaulichen Durchdrin= gung der Erzieherschaft im Geist des Nationalsozialismus arbeiten, den Einsatz aller Kräfte erfordern . Zugleich gilt diese Tagung der Vorbereitung auf die große Jahrestagung des N. S. L. B. im Juli in Bayreuth, die durch die gleichzeitige Einweihung des Hauses der Deutschen Erzieh = ung" die größte deutsche Lehrertagung sein wird, die jemals stattgefunden hat.
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weltanschaulichen Schulung des Nachwuchses für die Durchführung der Raumplanung gewidmet. Da es sich bei der Reichsplanung um eine Maßnahme entscheidende zur Durchführung des nationalsozia = listischen Programms handelt, wurde der Akademie als einziger Dienststelle, die für Planungsfragen im Rahmen der N.S.D.A.P. zuständig ist, weiter die Aufgabe gestellt, Richtlinien für die praktiſche Raumgeſtaltung zu erarbeiten, um die Ergebnisse den staatlichen Dienststellen, die für die Durchführung eingesezt sind, als Stellungnahme bzw. als Anregung im Sinne des Zuſammenwirkens von Partei und Staat zu übermitteln.
Gründung des Arbeitskreises Nordmark der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung NSK In Gegenwart führender Vertreter von Partei und Staat wurde in diesen Tagen der Arbeitskreis Nordmark der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung gegründet. Der Präsident der Akademie, Pg. Dr. Ludo = wici , hat Pg. Stadtrat Schmidt - Altona zum Leiter des Arbeitskreises ernannt . Der Arbeitskreis Nordmark umfaßt die N.S.D.A.P.Gaue Hamburg und Schleswig-Holstein. Betriebsappelle der Bochumer Schacht-
Die Aufgaben der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung NSK Kaffel, 23. Januar. Im Rahmen der Führertagung des Arbeitsdienstes Gau Hessen-Nord in Kassel sprach der Geschäftsführer der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung, Pg. Roosch , über die Aufgaben der Akademie, wobei er u. a. ausführte : Der Gedanke der Reichsplanung iſt aus der nationalsozialistischen Weltanschauung entstanden. Die Akademie für Landesforschung und Reichsplanung hat sich das Ziel gesetzt, durch planmäßige Vorarbeiten einen schrittweisen Umbau unserer heutigen Raumstruktur zu er möglichen. Grundlage für die natio = Raumgestaltung nalsozialistische ist das Volk und die ihm gemäß e Ordnung. Deshalb wendet sich die Arbeit der Akademie vor allem gegen die Vermaſſung und Verstädterung, da nur durch eine geſunde Raum und Bevölkerungsstruktur die Durchsetzung des deutschen Sozialismus möglich ist. Die Akademie für Landesforschung und Reichsplanung faßt demgemäß alle Kräfte der Bewegung, die an dieser Aufgabe mitwirken , zujammen, um durch Erziehung und Schulung zu nächst die geistigen Ursachen der Verstädterung zu beseitigen. Besondere Beachtung wird der
anlage Konſtantin_6—7 NSK Bochum, 23. Januar. Vor einem Jahr hielt der Reichsorganisationsleiter, Pg. Dr. Ley, den ersten Betriebsappell auf der Bochumer Schachtanlage Konstantin 6-7 ab, der dort nunmehr jeden Montag stattfindet. Am 27. Januar ſpricht der R.B.G.-Leiter Bergbau, Pg. Padberg , anläßlich der einjährigen Durchführung dieser Appelle während des Schichtwechsels. Der Appell wird vom Reichssender Köln übertragen. Großer Erfolg des Wunschkonzertes des Deutschlandſenders NSK Das am 14. Januar zugunsten des Winterhilfswerks durchgeführte Wunschkonzert des Deutschlandsenders hat den erfreulichen Reinertrag von mehr als 6000 RM. er= bracht. Im einzelnen sind eingegangen : an Geldspenden 4514,52 RM., an Honoraren mitwirkender Künstler 1140 , - RM., aus einer Büchsensammlung 248,20 RM. Außerdem sind verschiedene Devisenbeträge sowie Sachspenden in Form von Briketts, Roggen, Kartoffeln usw. gestiftet worden Aus Bayern wurde auch eine Kiste Rettich geschickt. Da die Zahl der noch unerfüllten Wünſche außerordentlich groß ist, hat sich der Intendant des Deutschlandsenders entschlossen, am kommenden Sonntag ein neues Wünschkonzert zu veranstalten .
Bartei-Korreſpondenz
Nationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmeritt. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., 6. m b H., Zentralverlag Der RSD. A. P.. München · Berlin Berland : Cher . Verlag , Berlin_SW 68, Zimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Poſtſchedlonto München 113 46) zu richten
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N S. DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupi. schriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
NCK Breſſedienſt der NGDUP
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Die Sonderzüge
der
alten
SA
NSK Die Aufmarschleitung gibt bekannt : Die 25 000 am Aufmarsch am 30. Januar in Berlin teilnehmenden S.A. - Männer werden am 29. Januar abends in der Zeit von 19 bis 23 Uhr mit 30 Sonderzügen ihre Standorte verlaſſen. Die Sonderzüge treffen wie folgt in Berlin ein : 3ugZeit d. Nr. tommt von : Ausladebahnhof Ankunft Gruppe 16 19 15 14 7 13 18 2 17 12 1 25
230
26 27 24 23 22 21 20 28 9 8 10 6 11 4 3 5 29
Dresden Anhalter Bahnhof Weimar " " Plauen 99 "9 Darmstadt "" "" Halle " " Saarbrücken 99 " Stuttgart 99 99 Nürnberg " "" " " Stuttgart " "9 Rosenheim Regensburg Schles.Bahnhof Korschen Oppeln " ?? " Sagan " Insterburg "" 99 Hagen Gelsenkirchen 99 " Wesel "9 " Aachen " "9 Frankfurt/O. Potsdam. Bahnhof Ülzen Halberstadt " 99 Kreiensen " Frankfurt/M. 99 Trier " Lehrter Bahnhof Lockstedt. Lager Hamburg 29 " Bremen " Stettiner Bahnhof Stettin Stettin "9 ""
NSK Der Tag der Alten Garde am 30. Januar, der mit dem um 1 Uhr im Berliner Lustgarten stattfindenden Appell vor dem Führer seine Krönung findet, wird auf alle deutschen Sender übertragen werden. Desgleichen wird übertragen werden der um 8 Uhr beginnende Fackelzug, der eine Wie-
5.25 5.48 6.08 6.23 6.35 7.14 7.35 7.53 7.58 8.54 9.00 5.18 5.57 6.27 6.30 6.53 7.05 8.40 9 03 8.31 6.26 6.40 7.35 8.17 8.55 6.45 7.15 8.05 7.40 8.00
Sachsen Thüringen Sachsen Kurpfalz Mitte Kurpfalz Südwest Franken Südwest Hochland Bager. Oftmark Ostland Schlesien Schlesien Oftland Westfalen Westfalen Niederrhein Niederrhein Ostmark Niedersachsen Mitte Niedersachsen Hessen Westmark Nordmark Hansa Nordsee Pommern Pommern
derholung des schon Geschichte gewordenen Fadelzuges vom 30. Januar 1933 darstellt. Wie vor drei Jahren, wird auch von diesem Fadelzug, der ungefähr von 8 bis 10 Uhr dauern wird, eine Reportage über alle deutschen Sender gesendet werden. Gleichzeitig wird der auf den Fackelzug folgende „ S.A.-
Di i dadat? yorimo 06.8
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NSK Folge 20 * Ruf", der vom Kaiserhof her anmarschiert und zum ersten Male dem Führer gebracht wird, auf die gleichen Sender übertragen werden. Anſchließend werden dann noch einmal übertragen werden die mittags beim Appell gehaltenen Reden des Führers sowie die des Stabschefs und Reichsministers Dr. Goebbels.
Was
sind
NSK Wir verstehen unter Mischehe z. B., wenn in Wien etwa ein malaiiſcher Mufitschüler sich am Rennweg einmietet und die Tochter seiner Wirtsleute heiratet. Das ist eine richtiggehende Mischehe und das dieser jungen Ehe entsproffene Kind ein Mischling, den die Wiener Presse ganz richtig als den Rennweg - Malaien bezeichnete. Ein Land, in dem es sehr viele Mischehen gibt, ist Frankreich, dort heiraten nicht nur weiße Männer farbige Frauen, sondern in demselben Maße farbige Männer weiße Frauen. Die Ursache in Frant reich ist in den „gemischten Garnisonen", in dem gemeinsamen Erziehungsgang der jungen Franzosen mit den anamitischen Studenten, den Negerschüßen, arabischen Ärzten und den Beamten aus Senegal zu suchen. Mehr oder weniger hat jedes Land der Erde sein Mischlingsproblem ; überall dort, wo weit auseinanderliegende Rassen zusammentrafen, find die Unterschiede und die Folgen der Rassenmischung frühzeitig erkannt. Es sind in vielen dieser Länder gesetzliche Regelungen zur Ver hinderung von Raſſcnmiſchehen versucht worden. So hat Amerika, das ansonsten so gepriesene „Land der Freiheit", die Ehegemeinschaft zwischen weißen und farbigen Menschen verboten. Auch Deutschland hat vor dem Problem der Mischehe gestanden. Hier waren es besonders die deutsch- jüdischen Mischehen , die den Bestand des Volkes von der biologischen Seite her bedrohten. In zunehmendem Maße mischten sich die Juden mit den Deutschen, so daß schließlich das Eheverbot zwischen diesen beiden artungleichen Rassegruppen ausgesprochen werden mußte. Mit der Durchdringung nationalsozialistischen Denkens ist der Begriff der Mischche eindeutig festgelegt. Man versteht unter Mischche eine Ehe, deren Partner artfremden ungleichen Rassen angehören. Weil der Natio= nalsozialiſt weiß, daß ein Miſchling, das ist das Kind aus einer solchen Mischehe, den Anforderungen, die die Volksgemeinschaft an ihn ſtellt, nicht gerecht werden kann, da in ihm die Harmonie des Leibes und der Seele zerstört ist, wird das Entstehen von Mischlingen verhindert. Trog eindeutiger Begriffsbestimmung wird von anderer Seite immer wieder derselbe Aus-
Die Oberste S.A.-Führung hat für die gesamte S.A. Gemeinschaftsempfang anges ordnet.
So werden sich um 8 Uhr in allen
Standorten die S.A.-Stürme sammeln und gemeinsam mit den anderen Gliederungen der Bewegung Zeugen sein des Geschehens in Berlin.
Miſchehen ?
drud für einen anderen Zustand angewendet. So lesen wir im „ Kirchlichen Jahrbuch“, daß 1932 jede sechste Eheschließung eine „ Miſchehe" gewesen ist. In anderen Veröffentlichungen, in Aufrufen und Predigten spielte die Mischehe" gerade in der lezten Zeit wieder eine größere Rolle. Der völkische Sinn des Wortes ,,Mischehe" wird bewußt abgedreht auf die Ehen Deutscher verschiedenen Glaubensbekenntnisses. Man verstieg sich im Übereifer sogar zu der Außerung, daß der erbkranke Nachwuchs auf das Konto der Mischehen zu sehen sei, da der Fluch Gottes auf solchen Mischehen derart ruhe, daß dadurch — also auch bei Ehen zweier erbgesunder Deutscher ungleicher Konfession ein erbtranter Nachwuchs entsteht. So kommt es, daß von diesem eigenartigen Standpunkt aus die Ehe zwischen einem katholischen Neger = weib und einem katholischen Deutschen als vollständige und unlösliche Lebensund Liebesgemeinſchaft mit dem Zweck und Ziel, eine Familie zu gründen, Kindern das Leben zu schenken und so der Fortpflanzung des Menschengeschlechtes zu dienen, gutgeheißen wird und gültig ist, die Ehe zweier Deutscher, katholischen und nichtkatholischen Glaubens, dagegen angeblich eine „Mischehe“ darstellt und verboten sein soll. Es bedeutet eine Verleugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Verneinung des Volksgemeinschaftsgedankens , wenn immer wieder versucht wird, die stärkste Gemeinschaft, die es in unserem Volke überhaupt gibt, die Blutsgemeinschaft , durch künstliche Schranken zu zerstören. Aus artgleichen erbgefunden Deutschen, mögen sie konfessionell Katholiken oder Nichtkatholiken sein, werden immer gesunde deutsche Kinder mit allen Eigenarten unserer Raſſe entsprießen. Es ist falsch, von Mischehen zu sprechen, wo die Ehepartner verschiedenen Glaubensbekenntnissen angehören. Zwischen Deutschen gibt es keine Mischehe, denn wenn wir solche Unterscheidungen zuließen, würde die Aufspaltung unseres Volkes in so und so viele konfessionelle Gruppen und Grüppchen, die sich nur über der Schulter wegen ihrer „ Andersartigkeit im Glauben“ schief ansehen, unvermeidlich werden und die Volksgemeinschaft S. ernstlich bedrohen.
efurbaduto and sta wo
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Landarbeit
– – - ein
NSK Durch die Notwendigkeit der Nahrungsmittelversorgung aus eigener Scholle ist das -deutsche Bauerntum in den Vordergrund des Staatsgeschehens getreten, gleichzeitig aber auch der unentbehrliche Helfer des Bauern, der deutsche Landarbeiter. Die Mitarbeit des Landarbeiters ist ausschlaggebend für die erfolgreiche Durchführung der Erzeugungsschlacht. Sprechen wir so schlechthin vom deutschen Landarbeiter, so müssen wir uns doch immer der starken Unterschiede, die es in der sozialen Stellung des Landarbeiters in den einzelnen Gebieten heute noch gibt, bewußt sein. Wie wohl auf keinem anderen Gebiete spiegelt sich hier die große Verschiedenheit der landwirtschaftlichen Struktur in den einzelnen Teilen des Reiches wider. Im Westen haben wir den mit der Scholle verbundenen Heuerling, im Osten den besiglosen Landarbeiter. Zwischen beiden Extremen gibt es noch die einzelnen Zwischenstufen. Erst die lezten hundert Jahre brachten im Often des Reiches die Entwicklung, die zu einer Vergrößerung des besiglosen Landarbeitertums führte. Aus Bauern wurden Landarbeiter. Das Bauernlegen zerstörte die bäuerliche Grundlage, Großbetriebe entwickelten sich. Ein Bild davon gibt uns ein Vergleich des Anteils von Bauern, Eigenkätnern und Landarbeitern in der ostpreußischen Landbevölkerung : 1867 1804 Bauern Eigentätner Landarbeiter
38 v. H. 5 v. H. 29 v. H.
25 v. H. 10 v. H. 41 v. H.
In dem Zeitraum von 1804 bis 1867 wuchs die Zahl der besitzlosen ostpreußischen Landarbeiter von 55 000 auf 140 000. Insgesamt wurden innerhalb des 19. Jahrhunderts 4,32 Millionen Morgen Bauernland vom Großgrundbesik aufgeschluckt . Der Bauer ver = lor seinen Besitz und damit wurde der eigentliche Landarbeiterstand , wie wir ihn im Osten finden , ge = boren . Noch in der Nachkriegszeit hielt dieſes Bauernlegen an. Zahlreiche bäuerliche Betriebe, die seit Generationen vom Vater auf den Sohn übergegangen waren, gingen durch die Zwangsversteigerung in andere Hände über. Erst die Schaffung des Erbhofrechtes schiebt dieser Entwicklung einen Riegel vor. Die bäuerliche Grundlage Deutschlands ist für alle Zeiten gesichert. Durch die Neubildung deutschen Bauerntums soll sie nach Möglichkeit von Jahr zu Jahr verbreitert werden. Damit ist auch die Stellung des Landarbeiters eine völlig andere geworden. Wie ein bodenverbundenes Bauerntum geschaffen wurde, so muß auch der Landarbeiter in engere Beziehung zur Scholle treten. Das Ziel der Arbeit des Reichsnährstandes ist es, ein bodenverbundenes Landarbeitertum zu schaffen. Als richtunggebend gilt dabei das Heuerlingswesen , das sich im Westen des Reiches herausgebildet hat . Bon einem beispielhaften Heuer = lingswesen können wir aber nur dort reden , wo noch nicht durch die
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Ehrendienſt! Heuerlingsverbände der Heuerlingsvertrag in der Systemzeit zu einem Werkvertrag geworden ist. Das Heuerlingswesen schafft zwischen dem Bauern und seinen Mitarbeitern ein Verhältnis, wie es günstiger wohl kaum zu erreichen ist. Der Heuerling ist bis zu einem gewissen Grade als selbständiger Bauer anzusprechen. Er hat sein eigenes Großvieh, oft bis zu drei Stüd, ſein Haus und etwas Land und leiſtet dafür als Pacht Pflichtarbeit im Betrieb des Bauern . Leiſtet er zusäßliche Arbeit, so bekommt er besonderen Stundenlohn bezahlt. Natürlich kommt es auch beim Heuerlingswesen in hohem Grade auf den guten Willen zur Zusammenarbeit an. Doch ist immerhin gerade die soziale Stellung des Heuerlings weit anders als die des besitzlosen Landarbeiters. Der Heuerling iſt eine Borstufe zum Bauern . Um die Auslegung von Heuerstellen auch anderswo weiter zu treiben, ist es notwendig, dort wo jest Deputatarbeiter sind , diese zur Kuhhaltung zu verpflichten, soweit dies nicht schon der Fall ist. In Ostpreußen ist es be reits gelungen, durch Maßnahmen der Landesbauernschaft Landarbeitern zur Kreditbereitstellung 4000 Kühe zur Verfügung zu stellen. Eine wesentliche Stärkung der Eigenwirtschaft der Landarbeiter in Ostpreußen ist damit erzielt worden. Doch noch groß ist die Zahl der Landarbeiter, die vor allem im Osten des Reiches als Deputanten oder Hofgänger ihr Brot finden. Ihre Betreuung liegt in den Händen des Reichsnährstandes, in dem heute Bauer und Landarbeiter in gleicher Weise vertreten sind. Der Reichsnährſtand hat die Schulung der Junglandarbeiter übernommen, und betreut in Zusammenarbeit mit der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits-tosenversicherung den landwirtschaftlichen Arbeitseinsatz. Er legt die Tarifordnungen und Tarifverträge fest, die Arbeitszeiten werden von ihm bestimmt und die Innehaltung beaufsichtigt. Es ist das Ziel dieser Arbeit, dem Landarbeiter die Stellung, die ihm als Mitarbeiter des Bauern zukommt, zu verschaffen. Landarbeiter ſein, will gelernt sein ! Dies heute um so mehr, als zur erfolgreichen Durchführung der Erzeugungsschlacht der Höchsteinsatz Don allen Mitarbeitern an der deutschen Nahrungsmittelversorgung gefordert wird. Die Landwirtjchaft muß heute in der Erzeugungsschlacht ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. Vom deutschen Landarbeiter gilt heute das gleiche. Auch sein Dienst ist Ehrendienst, der mithilft, die Nahrungsfreiheit und damit eine der Vorausſekungen der politischen Freiheit Deutschlands zu schaffen. Vom Bauern aber ist weit stärker als bisher der Wille zur Durchhaltung der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte im Winter zu fordern . Nur durch die Bindung an den Boden und das Wirken in der Gemeinschaft, findet der Landarbeiter eine Bleibe, die ihm allein zur Erfüllung dieses Ehrendienstes verhilft.
NSK Folge 20
Moskaus Taktik NSK Die in der Bukowina erscheinende Czernowizer Deutsche Tagespoſt" berichtet ausführlich über die Wühlarbeit der roten Internationale auf dem Balkan. Das Aus: intereſſante folgende macht Blatt führungen : Gerade die Staaten des Südostens bieten ein Schulbeispiel für die Anwendung politischer Methoden mit doppeltem Boden. Während Moskau auf der einen Seite alles versucht, um das Syſtem ſeiner Bündnisverträge mit der Tschechoslowakei und der Türkei auch auf die anderen Staaten des Südoſtens auszudehnen, während es sich auch durch den jüngsten Mißerfolg in Rumänien und den Fehlschlag des Handelsvertrages mit Bulgarien nicht abschrecken läßt und die Rolle des Biedermannes einwandfrei weiterſpielt, läßt es gleichzeitig durch die Dritte Internationale die Minen legen, deren Exploſion die Weltrevolution vorantreiben soll. Dimitroff hat in Moskau die Parole ausgegeben, daß der Kommunismus im Kampf gegen den „ Faſchismus“ ſich auch der Bundesgenossenschaft der liberal-bürgerlichen Demokratie bedienen solle und daß er gleichzeitig die nationalen Gegensätze zwischen Völkern und Volksgruppen schüren müſſe, um die Zersehung der nicht-kommuniſtiſchen Staaten zu fördern . Es ist nicht zu verkennen, daß der bulgarische Kommunist Dimitroff dieje Taktik aus den Erfahrungen in seiner Heimat abgeleitet hat, und es besteht nicht der mindeſte Zweifel, daß seine Gesinnungsgenos = sen auf dem Balkan auch nach diesem Rezept verfahren. Der Balkan ist nun einmal ein Gebiet tiefgehender völfischer Gegensäße ; Not und Verarmung der breiten Bauernmassen machen es den Agenten der Dritten Internationale leicht, als einzigen Ausweg aus dem Elend den Kommunismus anzupreisen. Vor kurzem hat man in Bulgarien eine Geheimorganisation ausgehoben, eine rein tommunistische Zelle, die unter dem Namen Geeinte ORIMU (Innere Revolutionäre Makedonische Organisation) die Richtlinien Dimitroffs in die Tat umzusehen suchte: Als Nationalkampfbewegung getarnt, versuchte sie, „nach den bekannten Methoden des militanten Bolschewismus vorzugehen“, wie eine bulgarische Zeitung schrieb. Die Aufdeckung dieser Organisation, so schrieb die ,,Bulgarie" weiter, sei ein Ereignis, deſſen Bedeutung über die Grenzen Bulgariens hinausgehe. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen den organisierten Kommunisten in Bulgarien, in Jugoslavien und in Griechenland, ob sie nun Makedonier sind oder nicht, erscheint um so selbstverständlicher, als sie den verschwörerischen Organisationen durch die Befehle der Komintern vorgeschrieben ist." Daß auch der zweite Teil der Moskauer Vorschriften befolgt wird, sei mit einer jugoslavischen Außerung belegt . Otadschbina " (Vaterland) , das Blatt der jezt auch als Partei
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Blatt 4
im
Südosten
anerkannten jugoſlaviſch-völkischen Bewegung Zbor hat sich in einer der legten Nummern mit der „ neuen kommuniſtiſchen“ Taktik beschäftigt. In diesem Artikel heißt es u. a.: Rußland mußte sich wohl oder übel zu einer Freundschaftspolitik mit den verhaßten bürgerlichen Staaten entschließen. Nicht so die Dritte Internationale, die ihre wohlorganisierte Arbeit an der Vorbereitung der Weltrevolution fortſezt. Sie änderte nur die Taktik und beſchloß, die liberale Dekotratie zu unterſtüßen. Sie tat es aus dem Grund, weil die Kommunisten überzeugt sind, daß die liberale Demokratie mit ihrem überlebten System nicht imstande sein wird , die Probleme zeitgemäß zu lösen, daß also die Unzufriedenheit der Volksmassen steigen und da durch der Boden für eine breite kommunistische Aktion vorbereitet wird. Ein zweiter Grund liegt darin, daß die Kommunisten glauben, in dem liberalen Staat leichter arbeiten zu können. Am erbittertſten ſind die Kommuniſten gegen den Nationalsozialismus. Sie können es Hitler nicht vergessen, daß er ihrem Vormarsch in Europa eine Schranke sezte. Deshalb entschloß sich auch die Dritte Internationale , ihren Weg in Europa über den Balkan zu nehmen. Die kommunistische Aktion in Bulgarien verstärkt sich immer mehr, und bei uns in Jugoslavien schließen sich die Kommunisten, den Beschlüſſen der Komintern entsprechend, der Vereinigten Opposition an. Die Vereinigte Opposition hat gewiß mit dem Kommunismus nichts gemein, aber es wird ihr schwer fallen, sich von den lästigen Elementen zu befreien.“ Hält man sich diese Gefahren vor Augen, so wird manches in der Innenpolitik der Südstaaten verſtändlich. Kondylis hat ſeinen Staatsstreich vom 10. Oktober mit der Gefahr kommunistischer Unruhen begründet. Bulgarien bemüht sich unter äußersten Schwierigkeiten einen neuen Weg zu finden, jenseits der Parteien, und Parteitämpfe. In Jugoslavien ist Stojadinowitsch bemüht, die überführung des absolutistischen Regimes in liberaleren Formen so langsam und vorsichtig wie nur möglich vorzunehmen: Wahlen im gegenwärtigen Zeitpunkt mußten aller Voraussicht nach ein der= artiges Anwachsen der radikalsten Linken mit sich bringen eine kommunistische Partei gibt es schon seit 1921 nicht mehr , daß kein verantwortungsvoller Staatsmann ohne Not und Zwang den Staat einer solchen Gefahr aus= liefern könnte. Es mag sein, daß wie „ Otadſchbina" schreibt, die Niederlage des Kommunismus in Deutschland ihn veranlaßt hat, mit um so größerer Intensität den Balkan zu „ bearbeiten ". Ist dem so, so kann es daraus auch nur eine Folgerung geben: den festen Wall , den Deutschland gebaut hat , zu ver stärken und zu verlängern. Die erste Voraussetzung dazu ist, die kommunistische Tak lik der doppelten Methode zu durchschauen :
Wer mit Litwinow Geschäfte macht, entgeht auch Dimitroff nicht! H. R. H.
*
!
Frontberichte
des
Winterhilfswerkes
1935/36
Eine Betrachtung für jedermann
Vom
Glück
des
NSK Wir haben umgelernt, wir müssen noch immer umlernen, jeden Tag. Vieles, was wir mit uns schleppen an Begriffen und Anschauungen aus einer anderen Zeit, müssen wir abstoßen und uns schrittweise hineinfinden in das neue Denken einer neuen Zeit. Es ist nicht schwer, wenn wir guten Willens find. Wir müssen nur lernen, an die Stelle des Ich das Wir zu sehen. Nicht mehr satt und selbstzufrieden sein, weil es mir gut geht, solange es nicht uns allen gut geht. Nicht mehr verdrossen oder aufgebracht tritteln und meckern, wenn ich selbst einmal einen kleinen Nachteil habe aus einer Sache, die uns allen zugute kommt. Man hat früher viel Unfug getrieben mit dem Begriff Solidarität. Versuchte über Länder und Grenzen hinweg eine sogenannte Solidarität aufzurichten von Menschen gleicher Klasse und gleichen wirtschaftlichen Verhält= nissen. Und vergaß dabei, daß es niemals eine Gemeinschaft zwischen Men = schen verschiedenen Blutes und ver schiedenen Denkens geben kann. Wie kann ich einstehen für Menschen, deren Art und Wejen, deren Denken und Fühlen, deren Lebensanschauungen mir fremd sind, von denen ich nicht weiß, ob ihre Moralbegriffe das recht und gut heißen, was mir recht und gut scheint. Das neuerwachte, das arbeitende und aufbauende Deutschland hat uns einen anderen Begriff der Gemeinschaft gelehrt, hat uns die Erkenntnis gegeben, daß es eine Solidarität nur unter Menschen eines Volkes, einer Heimat, eines Blutes geben kann. Und aus diesem neuen und starken Gefühl der Gemeinschaft heraus ist auch die neue Art der Vorsorge gewachsen, wie sie im Dritten Reich betrieben wird. Sie wäre unmöglich unter den Lebensanschauungen der letzten Jahrzehnte, die das Ich in den Vordergrund stellten und die anderen ihrem Schicksal überließen. Wir haben erkennen gelernt, daß alle Hilfe, die wir einem Teil unseres Volkes zuwenden, Selbsthilfe ist, daß Wohlergehen oder Not der Nation unser eigenes Wohlergehen, unsere eigene Not find. Erst aus dieser Erkenntnis konnte eine Tat wachsen, wie sie das Deutsche Winterhilfswerk
neuen
Denkens
ist. Wenn wir unser W.H.W. den gemeinsamen Kampf eines eine gemeinsame Not, wird auch W.H.W. unternimmt, ein neues men.
betrachten als Voltes gegen alles, was das Gesicht bekoms
Dann werden die Hunderttausende, die mit der Sammelbüchse laufen, die an zugigen Stra= Benecken Abzeichen verkaufen, die unzählige Stunden freiwilliger Arbeit leisten, für uns die Einsatzbereitschaft des ganzen Voltes verförpern. Dann wird die große Freude, die das W.H.W. schon Millionen deutscher Volksgenossen brachte, die Quelle eines Glückes des ganzen Voltes sein.
Dann wird der Eintopfsonntag die Tischgemeinschaft von 70 Millionen Menschen fein, mehr als das : ein Bekenntnis gleichen Denkens, gleichen Fühlens, gleichen Weges und gleichen Zieles. Dann wird jeder Opfergroschen, jedes Pfundpaket uns selbst gegeben sein, daß wir nicht hungern müssen, daß wir ein warmes Kleid und ein geheiztes Stüblein haben. Erst, wenn wir es so ansehen, können wir das Winterhilfswerk in seiner ganzen Größe erkennen. Erst, wenn wir uns frei gemacht haben von den alten Begriffen der Wohl= tätigkeit und des Almosens, finden wir das rechte Verhältnis zu den Vorsorgebestres bungen unserer neuen Zeit. Entrümpelung der Dachböden und Wohnungen ist gut, besser noch ist, erst einmal unfere Herzen und unsere Köpfe zu entrümpeln, alles hinauszuwerfen, was darin noch spult an verrosteten und verschimmelten Ansichten und Begriffen, an Selbstsucht und Eigennut, an Klassendünkel und Eigenbrötelei. Und wenn wir dann sauber ausgeräumt haben, dann wollen wir ganz breit und fest den Gedanken hineinsehen, von dem alle unsere anderen Gedanken ausgehen müssen :
Mein eigenes Schicksal ist bedeutungslos. Zuerst kommt mein Volt. Für dieses habe ich zu arbeiten, für dieses habe ich mich einzusetzen, diesem habe ich zu helfen. Denn was ich für mein Volk tue, das tue ich für mich selbst. C. L.
ཏོ་ ཝཏྠཱ '
Blatt 6
RSK Folge 20
Auch Junge
und
NSK ,,Denken Sie sich“, sagt der Direktor der Mädchenoberschule, „neulich habe ich drei Aufsagthemen in meiner Klaſſe gestellt. Eines über den Winter, eines aus der Literatur und eines über das Winterhilfswerk. Und was glauben Sie, daß die Mädels gewählt hatten. Das Winterhilfsthema , die beiden anderen find glatt unter den Tisch gefallen. Ist das nicht ein Zeichen dafür, daß 66 unsere Jugend auf dem rechten Wege ist .. da und dort müſſen Ja, so ist das nun irgendwelche Zeitgenossen von Staats wegen daran erinnert werden, weil sie nicht immer einsehen wollen, daß sie gegenüber der Gemeinschaft besondere soziale Verpflichtungen haben. Und hier ist nun eine Schulklasse, ganz willkürlich aus vielen tausend Klaſſen herausgegriffen, für die ist der Sozialismus der Tat etwas [ o selbstverständliches , daß da kein Wort drüber verloren werden muß. Die Schule und ihre kleinen Helfer stellen manchmal die Erwachsenen weit in den Schatten. Das hat sich in dieser Oberschule gezeigt. Freiwillig und zum Teil aus sich heraus haben die Mädel eine Art Arbeitsdienst eingerichtet. Und zwar am Staatsjugendtag. Nach dem staatspolitischen Unterricht arbeiteten sie alle ein bis zwei Stunden für das Winterhilfswerk. Dann klapperten in der ganzen Schule die Stricknadeln, die Näh- und Häkelnadeln kamen nicht zur Ruhe, alles ging nach einem genau eingerichteten Plan. Dieser Plan ist mit der in Betracht kommenden Ortsgruppe der N.S.V. vereinbart worden, Damit die geleistete Arbeit auch wirklich gewinnbringend eingeteilt wird. „Keinem Säugling darf etwas fehlen !" heißt der Schlachtruf, und die Kleinsten gehen mit wahrem Feuereifer daran, Säuglingswäsche zu striden. Die größeren Mädel forgen dann auch schon für die größeren Kinder, nähen Hemden und Spielhöschen und all' so fleine Dinge mehr, die von Kindern gebraucht werden und die den Eltern Sorgen bereiten, weil sie eben Geld kosten und das Geld oft mals eine seltene Sache iſt. ,,Guden Sie mal unseren Babyforb an!" Ja, der Babykorb, das ist der Stolz der ganzen Schule, obwohl er zum größten Teil auf das Konto der angeschlossenen Frauenschule kommt. Das ist schon der vierte in diesem Winter !" Das ist auch eine Vereinbarung mit der N.S.V. Einige Wochen, bevor so ein Babykorb gebraucht wird, meldet die Ortsgruppe das der Schule. Und dann geht's los ! Babywäsche, Windeln, Milchflaschen, Betteinrichtung, Kissen und, was weiß ich, was alles zu so einem Korb gehört. Da wird mit einer Gewissenhaftigkeit daran gearbeitet, als würde es sich um eine Prüfungsarbeit handeln. Nachher Nachher ―― selbsts verständlich wird der fertige Korb der allgemeinen Besichtigung freigegeben soll einer einmal die Allerkleinsten kritisieren hören ! Da würde kein Fehler unentdedt bleiben . Die großen Mädel nähen natürlich schon wie richtige Schneiderinnen . Sie bessern geschenkte
24. Januar 1936
Jüngste helfen mit
Kleidungsstücke aus oder arbeiten sie um, sie nähen Hemden und sorgen dafür, daß jedes Jahr zum Weihnachtsfest vom Säugling bis zum Großvater alle in der Familie beschenkt werden können . ,,Gesammelt? Klar, haben wir auch. Mit dem B.D.M. zuſammen. Das war knorke ! Aber das ist nichts Besonderes. Das machen schließ lich alle anderen auch. Wir haben aber nun einmal unseren Ehrgeiz darin gesezt, et was Und darum haben Besonderes zu tun. wir auch unsere Arbeitsstunden eingeführt. Die machen viel mehr Spaß als das Sammeln, weil man da nämlich sieht, wie man hilft und wo man helfen kann. Am schönsten ist natürlich der Werfunterricht. Da werden nämlich Spielwaren gebastelt. Richtige Spielwaren . Wollen Sie mal sehen?"
Ein unförmiger Schrank tut seine Türen auf und heraus purzeln Hampelmänner aus Holz gesägt, Häuser, Bauklöke, Puppen und Holztiere, noch nicht fertig bemalt, und andere schon fertig, bunt wie ein Malkasten und in allen Größen. Der Wertunterricht ist noch keine Pflichtstunde. Aber weil es für das Winterhilfswerk ist, will sich niemand davor drücken. Basteln ist auch eine schöne Sache. Besonders wenn man weiß, daß man viel Freude damit macht. Und die wird gemacht, bestimmt. ,,Grete, lies doch mal den Brief vor, den Die Eltern wir gestern bekommen haben. schreiben uns nämlich manchmal, wenn sie sich sehr gefreut haben, und dann freuen wir uns erst recht. Mit der Rechtschreibung hapert es ja man so'n bißken in manchem Brief, aber das macht nichts." .. unser Kleiner ist ganz glückselig mit ,, seinem neuen Spielzeug. Was mein Mann ist, der sit in seiner Freizeit daneben , und wenn er nicht selbst mitspielt, dann paßt er auf, daß der Kleine die Sachen nicht gleich wieder zer, bricht, da paßt er auf wie auf rohe Eier . . . ! “ Da ist dann noch die Geschichte mit dem Puppenwagen. Die muß der Direktor aber selbst erzählen, weil die Mädel rot werden, wenn man fie danach fragt. Die N.S.V. hat angefragt, ob ein Puppenwagen zu beschaffen sei. Es würde dringend einer benötigt. Puppenwagen ? Natürlich, wer hat keinen daheim . Aber der Puppenwagen läßt auf sich warten. Einen Tag, zwei Tage, sechs, zehn, vierzehn Tage. Und immer noch bleibt er aus. Ein dringender Hinweis des Direktors löst das Rätsel. ,,Anneliese, du wolltest doch . 16 „Ja, aber Anneliese läuft rot an. „Nun ?!“ ,,Herr Direktor, ich kann doch nicht ..." und sieht angestrengt nach ihren Schuhen. „Also los, was ist mit dem Puppenwagen ?“ „Ich ... kann doch nicht mehr mit einem Puppenwagen über die Straße gehen. Da lachen mich doch die Leute aus." Na, der Direktor hat sie noch viel mehr aus-
ཏི }
Blatt 7
RSK Folge 20 gelacht. Und am nächsten Morgen standen etliche Puppenwagen im Treppenhaus. Bei Nacht und Nebel waren sie herbeigeschafft worden. Das erzählen aber die Mädel nicht gern. Das ist der Ausschnitt aus der kleinen Hilfe
Bewährung
NSK „Wir gehen in ein neues Kampfjahr, in dem nur der Maßstab gelten soll : Die Bewährung durch Taten, die Opferbereitschaft für das Gemeinwohl !" So schrieb einer von uns, so gab der dem neuen Jahr das Geleitwort. Es sind dieſes nationalsozialistische Worte, ein Ausspruch, ungefünftelt, klar und deutlich, allgemeinverständsollte man annehmen. Aber doch wielich derum tragen ſie jene große ideeliche Zielſezung in sich, die wohl schon so manchem schwer machte, den Nationalsozialismus zu verstehen, ihm noch schwerer aber aufgab, ihn zu leben!
ein „Bewährung durch Taten" Zauberspruch fast, von unerklärlicher Wirkung vielen und doch von stetem Erfüllen den anderen! Wir könnten heute tauſend und mehr Beiſpiele für die ungeheure Kraft dieses Sinns anführen, wir würden immer und immer nur eine Antwort bekommen : „ Ja, ihr habt recht !" Berdammt, es ging uns alten Nationalsozia listen wohl oftmals heiß in der Hölle des Systems, wir saßen die Tage und Nächte beiJammen und teilten buchstäblich das lezte, wir ließen uns Don einem Wohlfahrtsamt zum anderen weisen, immer vergeblich, immer umſonſt und doch hatten wir Mut ! Wir sahen die Nation sterbend am Boden, wir warfen in diesen Kampf unser ganzes, fanatisch glaubendes und glühendheißes Jungenherz und dann trugen auch wir unsere Toten auf die Berge. Aber wir glaubten ! Wir standen mit immer wieder neu entfachter Kraft, die wir selbst schon oftmals nicht mehr zu haben glaubten, denn vor uns war die Fahne, da war die Idee, da stand leuchtend der Glaube an unsere Sendung und da wart ihr, ihr Frontsoldaten! Da bekamen wir
auf
einmal
immer
einer Schule, die viel große Freude bereitet hat und noch bereiten wird. Alle Schülerinnen ohne Ausnahme helfen daran mit. Auch die, deren Eltern selbst betreut werden. Und die sind die eifrigſten.
durch
bereitſchaft für
die
24. Januar 1936
das
Taten –
Opfer-
Gemeinwohl !
gleiche Antwort auf unsere Fragen, da erfannten wir, warum das deutsche Heldentum ge= boren wurde und, daß das, was wir bislang nur immer als Wunder, als unerforschliches Rätsel glaubten, gar kein Wunder war, sondern nur das eine : Bewährung durch Taten! So allein fam der 30. Januar 1933 ! 30 Millionen Reichsmart hat die Sammlung eines einzigen Eintopfsonntags ers geben. Wir sind unendlich glücklich darüber und empfinden dabei gleichzeitig, wie herrlich und durch keinen königlichsten Sold der Welt ersehbar es ist, ein deutscher Volksgenosse zu sein! Deutsch sein, heißt treu sein !" Jawohl, aber deutsch sein, heißt auch, über ein Ding nicht viel Worte zu verlieren, sondern zu handeln ! Unter „kurz militärisch “ hat sich das bei uns am allgemeinverständlichsten gemacht und das sei denn auch der Bewährung durch die Tat am passendsten gleichgesetzt. und Die ist ja auch gerade heute, gerade vielleicht auch einzig und allein am dringlichſten, -- beim Winterhilfswerk die erste Parole am Morgen und der lezte Fanfarenstoß am Abend ! Daß wir es gestern konnten, haben wir bewiesen, daß wir uns heute dieser Worte erinnern, sehen wir, und daß wir es morgen und übermorgen, ja immer so halten werden, daran glauben wir, denn wir stehen in einer unübersehbaren Kolonne deutscher Arbeitsmenschen, die nichts anderes auf ihre Fahnen geschrieben haben als : Opferbereitschaft für das Gemeinwohl ! „Keiner soll hungern und frieren !" Nein, niemals, solange es Deutsche, solange es Nationalsozialisten unter uns gibt ! Und wir wiſſen es heute wieder : Die werden immer auf der Welt sein, denn wir sind ja mit dem Herzen dabei ! R. H.
Vergeßt das nie !
Auf jeden einzelnen kommt NSK Was heißt eigentlich opfern ? Vor mir liegt das Legiton, und ich suche unter „D": Operateur, Operation, Operette, Opfer. Es folgt eine langatmige Erklärung, was man sich unter Opfer vorzustellen habe. Man spricht von religiöser Handlung von einer Gabe für Götter usw. Und ganz am Schluß da steht es, da steht das Wort, das sich jeder Deutsche zum Losungs-
es an!
wort seines Lebens machen sollte : Hingabebereitschaft ! Nur das kannst du vom Leben verlangen, was du selbst zu geben bereit bist. Du verlangst von der Gemeinschaft, daß sie dir die Möglichkeit gebe, zu leben. Dieses Recht zu verlangen" hat nur , wer selbst bereit ist, alles hinzugeben an die Volksgemeinschaft und damit
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NSK Folge 20 die Voraussetzung schafft für eine starke Gemeinschaft, die erst dadurch die Möglichkeit hat, das Lebensrecht des einzelnen zu sichern. — Der Staat , als ein sichtbarer Aus drud der Gemeinschaft , hat das Recht zu verlangen, was ihm gebührt, um so mehr, wenn die Staatsgewalt ausgeübt wird von einer Führung, die bewiesen hat, daß sie selbst bereit ist , auch das Lezte für ihr Volk hinzugeben . " Aber warum immer wieder bitten und mahnen ? Warum nicht eine Steuer verbindlich für alle? Warum gibt es überhaupt ein W.H.W. ? Wie kann man nur so fragen ! Siehst du nicht, was es heißt, wenn du mal freiwillig auf deinen Sonntagsbraten verzichtest, damit ein anderer Volksgenosse satt wird? Was es heißt, wenn du dir ſo manche Zigarre verkneifft, damit ein anderer Volksgenosse nicht frieren braucht? Ein Volk und eine Gemeinschaft wollen wir doch werden, die allen Stürmen, die heranbrausen, mit Ruhe entgegensehen kann. Immer wieder mußt du dir klarmachen, daß auch von dir und deinem Tun und Laſſen das Wohl eines 65- Millionen = und Wehe Bolles abhängig ist. „Du sollst Opfer bringen ! " Ein Gebot, das uns der Führer gab. Wir kennen viele Gebote. Der Mensch braucht sie, um immer wie= der an seine Pflicht erinnert zu werden, falls
Ganz
Deutſchland
24. Januar 1936 seine innere Stimme, sein Gewissen nicht mehr fräftig genug ist, um ihn auf den rechten Weg zu zwingen. Eigentlich brauchen wir keine Gebote. Unser Gewissen sagt uns, daß wir nicht recht handeln, wenn wir stehlen. Und auch nur ein Mensch mit uns fremdem Denken und Fühlen kann sagen, daß uns das Gewiſſen nicht zwinge, die Volksgenoſſen zu unterſtüßen, denen es ohne ihr Verschulden leider noch nicht möglich ist, aus eigener Kraft das Leben zu meistern. Also folge der Stimme deines Herzens , das dir sagt, was deine Pflicht ist! Opfere! Gib nicht Brotfrumen, die von deinem. gedeckten Tisch abfallen, sondern zeige, daß dein Opfer einer wahren Hingabebereitschaft entspringt. Und dann, bitte keine Opfer unter dem Blaſen von Poſaunen, die ankündigen sollen, daß du ein besonderer Gläubiger bist. Denke daran, daß wir durch unsere stille, aber leidenschaft = liche Hingabebereitschaft für das Volksganze der Welt beweisen können, daß wir auf dem besten Wege sind, wirklich mal ein einzig Volk von Brüdern zu werden, das sich. in feiner Not und Gefahr trennt. Mehr als so manche siegreich beendete Schlacht können wir Deutschen unserem Volk und Reich dienen, wenn wir im richtigen Sinne das Gebot befolgen, das uns der Führer gab: „Jeder soll bereit ſein, Opfer zu bringen!" Willi Krause.
im Zeichen
der Rune!
SA, SS, NSKK und NS - Studentenbund ſammeln am 2. Februar für das Winterhilfswerk NSK Am 2. Februar veranstaltet das Winterhilfswert seine 5. Reichsstraßensammlung. Zum Verkauf gelangt eine Lederplatette mit der aufgepreßten altdeutschen Treuerune. Die Idee, Abzeichen aus Leder herzustellen , stammt aus Kreisen des Leipziger Buchbindereigewerbes. Während nämlich in früheren Jahren mehrfarbige Prägungen bei Bucheinbänden sehr beliebt waren, gibt der Geschmack unserer Zeit der schlichten, einfachen Buchhülle den Vorzug. Das bedeutet aber für viele der im Liegedrucverfahren arbeitenden Handpreſſer eine oft jahrelange Arbeitslosigkeit. Außer den Leipziger Buchbindern sind die Lederarbeiter in Offenbach a. M. und Hachenburg (Westerwald) an der Her: stellung des Lederabzeichens beteiligt. Ein erster Auftrag von 9 Millionen Abzeichen verteilte sich auf folgende Orte : Leipzig lieferte 3 Millionen, Offenbach 5 Mil-
lionen und Hachenburg 1 Million. Spätere Nachbestellungen erhöhten die Gesamtauflage um ein Beträchtliches. Wie alle Aufträge des W.H.W. hat auch die Herstellung der Lederabzeichen einer ganzen Reihe Don deutschen Volksgenoffen auf Wochen hinaus Arbeit und Brot gegeben. Die Leipziger Buchbindereien schätzen den Ges ſamtarbeitsverdienst an dem auf Leipzig entfallenden Anteil auf rund 40 000 RM. In Offenbach fanden etwa 200 Arbeiterinnen und Arbeiter in ungefähr 115 000 Arbeitsstunden Beschäftigung. Für den Verkauf der originellen und ge= schmackvollen Anstecknadeln werden S.A., S.6.,. N.S.K.K. und N.S.- Studentenbund eingeſeßt.. Das deutsche Volk wird durch Erwerb des vor : legten Reichssammelabzeichens seine Treue zu Führer und Volksgemeinschaft erneut unter: Beweis stellen.
Drud : M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmeritr. 88.
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 20
24. Januar 1933
Blatt a
Agrarpolitische Tagung
der
NSDAP
in
Weimar
Reichsleiter Darré vor den alten nationalsozialistischen Bauernkämpfern NSK Weimar, 24. Januar. Kurz vor der Eröffnung der diesjährigen Grünen Woche in Berlin hatte der Reichsleiter des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P., Reichsminister R. Walther Darré, seine alten Mitkämpfer in der nationalsozialistischen Bauernpolitik zu der schon traditionell gewordenen Tagung des agrarpolitischen Apparates nach Weimar berufen. Am Abend des Vortages hatte ein Kameradschaftsabend die alten Bauernkämpfer der nationalsozialiſtischen Bewegung , die den weltanschaulichen Kampf um die Gesundung des deutschen Bauerntums begonnen und gemeinsam zum Erfolg geführt hatten, vereint. In dem historischen Saal des Hotels Elefant, in dem zum erstenmal die grundlegenden Richtlinien für die nationalsozialiſtiſche Agrarpolitik an die damaligen landwirtſchaftlichen Gaufachberater ausgegeben worden waren , zeigte Reichsleiter Darré seinen alten Kampfgefährten, die nun schon alljährlich die großen weltanschaulichen, von der Verantwortung nicht für die Gegenwart allein, sondern für die Ewigkeit des deutschen Volkes getragenen Grundzüge der Politit des Blutes und der Scholle auf. Es waren die gleichen Männer, die ſchon vor Jahren nach Weimar gekommen waren, um den Kampf zu beginnen. Reichsleiter Darré umriß in seiner Rede die zukunftweisende und zukunftge = staltende Aufgabe nationalsozialistischer Bauern politik. Aus den Grundgedanken seiner Rede heben wir im folgenden hervor: Wenn wir uns alljährlich hier in Weimar zusammenfinden, so hat das den Zweck, uns jedes Jahr durch die vertraute Umgebung dieser Stadt und dieses Saales zum Bewußtsein zu bringen, daß wir als Nationalsozialisten unfere Arbeit am Bauerntum begonnen haben. Dies soll uns helfen, uns immer wieder nach den Grundsäzen des Nationalsozialismus auszurichten, damit die Richtung unseres Weges die richtige bleibt. Gerade in heutiger Zeit, wo ein Lippenbekenntnis zum Nationalsozialismus oft das billigste und bequemste Mittel darstellt, um sich ein politiſches Alibi zu verſchaffen und über sich gar den Mantel brüderlicher Nächstenliebe wegen früherer politischer Sünden gegen den Nationalsozialismus breiten zu laſ= jen, ist es so sehr notwendig, sich im Kreise der alten Nationalsozialisten bewußt zu bleiben, welches die Geseze waren, nach denen wir an getreten sind. Und wir können auch nur nach diesen Gesezen leben, weil wir legten Endes alles, was wir erreicht haben, diesen Gesetzen verdanken. Für uns gilt die feste überzeugung , daß der= jenige, der unter uns Nationalsozialisten heute zu weltanschaulichen Kompromissen neigt, in die Gefahr gerät, praktisch den gleichen Weg zu gehen, wie die Anhänger der völkischen und nationalen Parteien der Vergangenheit, denn diese gingen ja auf Grund ihrer Voraus stellungswelt dem System gegenüber
3wed mäßigkeits - Erwägungen heraus Kompromisse ein und verloren deswegen im Laufe der Zeit ihren politischen Einfluß. Die politischen Entscheidungen gingen in der Zeit vor der Machtübernahme ja nicht mehr aus von denjenigen Parteien, die Kompromiſſe, gleichgültig welcher Art, geschlossen hatten, sondern ganz allein von den beiden kompromißlos ihren Zielen nachſtrebenden Parteien , der N.S.D.A.P. und der K.P.D. Und nach dem gleichen Gesez werden sich auch in den kommenden Jahren die Geister in Deutschland scheiden. Nicht die Tagesklugen, die fachlich Orientierten, werden die Entscheidungen der kommenden Jahre zu treffen haben, sondern ausschließlich diejenigen Nationalsozialisten, die sachliches Können und charakterliche Sauberkeit mit kompromißloser Härte der alten Ziele der nationalsozialistischen Weltanschauung zu vers binden verstehen. In dem Augenblick, wo die Bauernführer den Blutsgedanken nicht restlos und rein bejahen und sich zu allen seinen Konsequenzen bekennen, müßten sie auf den Weg der reinen Wirtschaftsbetrachtung geraten und damit auf den Weg, der vom Bauern zum Farmer führt. Dies aber wäre das Ende des deutschen Bauerntums. Wir wollen uns immer gegenwärtig halten, daß der deutsche Bauer nur dadurch gerettet werden konnte, daß man ihm vom Gedanken des Blutes her eine neue Stellung im deutschen Volkskörper gab und ihn damit als Grundlage in diesem Volkskörper veranferte. Jedes Abdrängenlaſſen von dieser Einstellung birgt für das Bauerntum die Gejahr in sich, daß wieder einmal rein wirtschaftliche Gesichtspunkte die Maßnahmen der füh renden Männer des Volkes bestimmen. Damit taucht aber dann die Gefahr auf, daß unsere Entel die gleichen Notzeiten erleben werden, denen wir wie durch ein Wunder Gottes im legten Augenblick entgangen sind. Blut und Boden, Odal, sind der knappste Ausdruck deſſen, was uns gedanklich erfüllt. Diese Begriffe agen uns heute, daß nur dasjenige Geschlecht ewig leben wird, welches seine Wurzeln nicht von der Scholle läßt. Im Anschluß an die Rede des Reichsleiters, die allen Anwesenden die tägliche Arbeit im Lichte der großen Geschichte des deutschen Bauerntums und seines Kampfes offenbarte, waren die nationalsozialiſtiſchen Bauernführer Gäste des Gaues Thüringen. Bei dieser Gelegenheit ergriff Gauleiter, Reichsstatthalter Saudel , das Wort, um auf die tiefe traditionelle Verbundenheit des Gaues nationalsozialistischen Thüringen der mit Bauernpolitikhinzuweisen . Gauleiter Saucel sprach von der Sehn¡ ucht nach eigenem Boden , die gerade auch den deutschen Arbeiter erfülle, und die wegen der Raumenge Deutschlands unerfüllt bleiben müsse. Die Heraushebung des Bauerniums aus dem reinen Intereſſenkampf, die durch den " Nationalsozialismus erfolgt ist, habe auch gerade den Arbeiter, der selbst meist Enkel oder
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Zu NSK Folge 20 Urenkel deutscher Bauern ist, klar gemacht, welche Bedeutung die Gesundung des Bauerntums auch für ihn hat. Reichsleiter Darré dankte dem Gauleiter Thüringens für das Verständnis und die große Unterſtügung, die er immer dem nationalſozialistischen Bauernführer und damit dem deutschen Bauerntum habe zuteil werden laſſen. Gerade der Blutsgedanke, der den Bauer und Arbeiter als Bauernenkel auf den gleichen Blutsquell zurückführe, habe dem zerseßend wirtenden jüdischen Geist die Möglichkeit genommen, zwischen Arbeiter und Bauer Gegensäge herbeizuführen und aufzureißen.
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24. Januar 1936 Jugend-Führer, Fachgruppenleiter des N.S.D.Studentenbundes und Profeſſoren, Werkarbeiter und Unternehmer, nahmen an diesem Kurs teil. In großen Zügen entwickelte der Leiter der Kommiſſion, Bernhard Köhler , im Laufe der ersten vier Schulungstage die wirtschaftspolitischen Leitfäße der Partei. Ferner sprachen. Gauleiter Streicher , der Treuhänder der Arbeit, Börger , Vertreter der Reichsleiter Darré und Frank , Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der gewerblichen Organisation der Wirtschaft usw. In 24 Arbeitsgemeinschaften erhielten die Teilnehmer des Kurses das Rüſtzeug für ihre praktisch-politische Tätigkeit.
Im Zeichen einer neuen Rechtsschau Borbesprechungen über die wiſſenſchaftliche Ausgestaltung des deutschen Juristentages 1936 NSK Berlin, 24. Januar. Eine Reichsfachgruppenleitersigung des N.S.Juristenbundes im Hauſe der Deutschen Rechtsfront in Berlin, gab Gelegenheit, einen Einblick in die Vorarbeiten zu nehmen, die zum deutschen Juristentag 1936 bereits im Gange sind. Wenn auch noch nichts Abschließendes berichtet werden kann, da die Frage der wiſſenschaftlichen Ausgestaltung einer Tagung wie dieser ganz besondere Voraussetzungen hat, so lassen sich doch heute schon die großen Umriſſe erkennen, nach denen die Ausführungen der Redner gruppiert sein werden. Der bekanntlich vier Tage (16. - 19. Mai) umfassende deutsche Juristentag wird einerseits die Zusammenhänge von geordneter Wirtschaft und Recht , zum anderen die rasserechtlichen Erkenntnisse besonders heraus : stellen, wird sich dann als einer völlig neuen Art der Rechtsschau, der rechtlichen Betrachtung der Gemeinschaft, ihrer Voraussetzungen und ihrer Aus = wirkungen zuwenden, um ſchließlich in einem für die nationalsozialistischen Juristen sehr wichtigen Generalthema, der Betrachtung des Zusammenwirkens von Partei und Staat, seinen Höhepunkt zu erreichen. Man kann aus der vorbereitenden Arbeit des deutschen Juristentages bereits ersehen, daß er ein Treffen von Männern darstellen soll und wird, die, auf der selbstverständlichen Voraussetzung der nationalWeltanschauung sozialistischen aufbauend , ſich nicht scheuen, auch die schwierigsten Probleme des Rechtsgebietes in Angriff zu nehmen. Schulungsarbeit der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. NSK In der vergangenen Woche wurde der 4. große Schulungskurs der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. in München durchgeführt. über 500 Parteigenossen, die aktiv in der wirtschaftspolitischen Arbeit stehen, Gauwirtschaftsberater, Kreiswirtschaftsberater, deren Mitarbeiter, Leiter von Wirtschaftsorganisationen, Amtswalter der Deutschen Arbeitsfront, Schriftleiter und Redner, Hitler-
Am 23. Januar sprach der Leiter der Kommission, Bernhard Köhler , zum Abschluß der allgemeinen Schulungsarbeit ausführlich und eingehend über die große Aufgabe, die jetzt vor uns steht, über die durchgreifende Rationali = sierung der ganzen Volkswirtschaft.
Das Judentum in Amerika versucht den
Boykott
deutscher
Waren
mit
Expreſſermethoden vorwärtszutreiben NSK Der in Neuyork erscheinende ,,Deutsche Wedruf und Beobachter" bringt die Reproduktion eines Originalschreibens der so= genannten Anti -Nazi-Liga Reuŋork, die zum Zweck der Unterstützung des antideutschen Boykotts gegründet wurde. Der Text des Schreibens zeigt, auf welch verbrecheriſche Weiſe das jüdische Element, nach dem trok aller Hezpropaganda der Boykottfeldzug gegen das neue Deutschland zu keinem Erfolg führte, eramerikanische sucht, einzuGeschäftsleute schüchtern und sie zu veranlaſſen, keine deutschen Waren mehr zu verkaufen. Dieses Schreiben dürfte dazu beitragen, vielen Amerikanern die Augen über die wirkliche Gefahr des Judentums zu öffnen. Es hat folgenden Wortlaut : „ In der nächſten Ausgabe unſeres „ Economic Bulletin“ (Organ der Anti -Nazi -Liga) werden wir die Namen derjenigen Firmen veröffentlichen, die deutsche Waren führen. Da wir zuverlässig informiert sind, daß sie deutsche Waren führen, ist es unsere Absicht, Ihren Namen in unsere Liste aufzunehmen. Unser Bulletin wird innerhalb kurzer Zeit in Druck gegeben und wir würden eine Äußzerung Ihrerseits zu der Angelegenheit innerhalb zehn Tagen schäzen . Wenn wir nichts Gegenteiliges von Ihnen hören, werden wir an= nehmen, daß die obige Information richtig ist und daß Ihr Name der Liste beigefügt werden kann . Wir danken Ihnen für Ihre Höflichkeit. G. E. Harriman, Sekretär Non-Sectarian-Anti -Nazi - League. 729. Seventh Avenue Neuyork. Nazi = Germany ist der Feind der Zivilisation , weigern Sie sich, mit diesem Feind Handel zu treiben. H. R. H.
PRIZE
Partei - Korrespondenz
Rationalſozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerstr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 erlag Franz Eher Nachf., G. m. b H., entralverlag Der NS D. A. P .. München Berlin erland : Cher - Verlag . Berlin SW 68, immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postschedtonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt · Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breffedienst der NGDAB
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NSK Folge 21
Die NSK Randbemerkung :
Jahrestag
der politiſchen Weitſicht
NSK Am 26. Januar jährte sich zum zweiten Male der Tag, an dem das Abkommen zwiſchen Deutschland und Polen abgeschlossen wurde ein Abkommen, das damals in der Welt Überraschung bei den einen, Ungläubigkeit bei den anderen hervorgerufen hat. Es gibt in der Weltpolitik viele Verträge, die am Tage des Abschlusses schon ihren inneren Wert verloren haben. Das deutsch-polnische Abkommen gehört nicht nur nicht zu diesen Akten reiner Diplomatie, ſondern es hat im Gegenteil seine praktische Bedeutung und ſegensreichen Auswirkungen gerade in diesen beiden Jahren mehrfach auch nach außen hin zur Geltung kommen laſſen . Wenn vor zwei Jahren diese Vereinbarung geschlossen wurde, um, wie es zu Beginn der Erklärung heißt, „ durch eine unmittelbare Verſtändigung von Staat zu Staat eine neue Phase in den politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen einzuleiten“, dann können wir heute sagen, daß dieser Wunsch der beiden Nationen praktische Wirklichkeit geworden ist. Die deutsch-polnische Verständigung gehört zu den wenigen großen Taten des
Sorgen
politischen Weitblids , die in der europäischen Politik der letzten Jahre zu ver zeichnen sind. Wenn inzwischen Polens großer Marschall, Josef Pilsudski, Einzug in den Wawel in Krakau gehalten hat, so wiſſen wir, daß die Verſtändigung Polens mit Deutschland als eines seiner der wichtigsten Vermächtniſſe vom polnischen Volke gewahrt wird. Und wir wissen weiter, daß die inneren Beziehungen zwischen den beiden Nationen viele bedeutsame Fortschritte gemacht haben. Berlin und Warschau sind sich nähergerückt und die Ergebniſſe dieser Annäherung sind der Beweis dafür, daß zwei nationalbewußte Staaten einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Befriedung zu leisten vermögen , wenn sie in offener Aussprache sich an einen Tiſch ſehen und es gemeinſam unternehmen, die Interessen ihres Volkes in Übereinstimmung zu bringen und zu halten. So ist der Jahrestag des deutsch-polnischen Abkommens mehr als der Jahrestag eines diplomatischen Ereignisses, er ist der Jahrestag einer politischen Tat von staatsmännischer Weitſicht und von europäiſcher Friedensbedeutung.
einer
NSK Diese Zeilen entspringen einer Unterhaltung mit einer besorgten Mutter, deren kleiner Kummer hier und da in deutschen Elternkreisen sicherlich als symptomatisch für eine Mentalität anzusprechen ist, die über den Horizont engster Zeitgebundenheit sich nicht emporzuheben vermag. Es ist das heilige Recht der Eltern, um ihre Kinder besorgt zu sein,
Mutter
und es ist das ewig bangende Gefühl einer Mutter, ihr Kind vor den Widerlichkeiten und Gefährnissen des Lebens bewahren zu wollen. Die Mutterliebe gehört zu dem Erhabensten dieses irdischen Lebens überhaupt. Wer sich an ihr vergeht, versündigt sich an seinem Volt und an den kommenden Geschlechtern. Die Familie ist die Keimzelle der Volksgemeinschaft und
Zum Aufmarsch der alten S.A. in Berlin fügen wir den Schriftleitungen in der Anlage die Mater einer Mjölnir-Zeichnung bei. Wir bitten um Beachtung und geeignete wirkungsvolle Verwendung.
NSK Folge 21 steht unter dem ganz besonderen Schuß dieses Staates. „Wer die Zukunft hat, hat die Jugend." Dieses erst kürzlich wieder von Josef Goebbels ausgesprochene Wort zeigt nicht nur die poli= tische Mission des Nationalsozialismus, sondern offenbart auch seine Stellung zu denen, die nach uns kommen. Kann man auch nur einen Augenblic ernstlich glauben, daß die stolze Bewegung des Führers es jemals dulden würde, unfere Jugend Versuchen oder leichtfertigen Unterneh mungen auszusehen, die der empfindlichen und beeinflußbaren Seele des Kindes Schaden zufügen müßten ? Die Beantwortung dieser Frage steht außer jeder Debatte. Und doch begegnet man Auffassungen, denen man faſt verſtändnislos gegenübersteht. Die hier gemeinte Mutter, deren Junge mit Hochachtung und Verehrung zu ihr emporblickt, kann sich von kleinen und alltäglichen Hemmungen und Bedenken nicht freimachen. Sie klebt gewissermaßen an einigen unbedeutenden Unzulänglichkeiten, die sie als eine durch das Leben erfahrene und gereifte Frau überwinden sollte. Der Gefolgschaftsführer ihres Buben hat es ihr angetan, weil ihm offenbar bei dieſen und jenen Gelegenheiten die Fähigkeiten fehlen, die sein verantwortungsvolles Amt in tausend Kleinigleiten von ihm erfordert. Die Einwände sind nun der mannigfachsten Art, und wir stehen nicht an, zuzugeben, daß an sich ein Wort der Kritik richtig und berechtigt sein mag. Besorgte Eltern beanspruchen das Primat der Erziehung, und jede Mutter hütet ihr Kind, das sie unter dem Herzen getragen hat, mehr noch als ihren Augapfel. Es wäre nicht auszudenken, wenn es anders wäre. Die Einflüsse des Elternhauses machen sich während des ganzen Lebens eines Menschen nur zu oft entscheidend bemerkbar. Was in die Seele eines Kindes gelegt wird, ist nicht mehr fortzudenken. Erzieher und Richter fönnen hier Bände sprechen. Aber darum ist auch die Verantwortung der EI tern so ungeheuer und grenzenlos groß gegenüber den Dingen , die den Rahmen des engen Familienlebens [ prengen. Wenn der Nationalsozialismus unerbittlich an der Schaffung einer wahren Volksgemeinjchaft arbeitet und um den politiſchen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Neuaufbau der ganzen Nation ringt, dann berührt er auch die Ebene der staatlichen Erziehung, von der die Jugend als Trägerin der deutschen Zukunft nicht ausgeschlossen werden kann. Der Natio= nalsozialismus weist es von sich, in die Rechte der Eltern einzugreifen, weil er die opferreiche und hingebungsvolle Kleinarbeit der Mutter nicht ersetzen, ja auf sie nicht verzichten kann. Aber er muß von ihr erwarten, daß sie ihren Blick weitet und ihr über ir diz iches Kapital mit einfekt zum Gelingen des gewaltigen Werkes. Der Nationalsozialismus muß ein waches Auge auf all die Kräfte haben, die das Herz der Mutter nur immer wieder von neuem beschweren und sie von einem Konflikt in den anderen zu zerren trachten. Wir kennen die Tiraden, die von be= stimmten Seiten gegen die Hitler-Jugend ergehen und die Eltern zum Widerstand gegen
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die Jugendorganisationen der Bewegung aufzu= putschen versuchen. Man wirft der Jugend dieses Staates vor, daß sie verächtlich sich über die Eltern- und Erzieherschaft hinwegsete und sich als Garantin der Zukunft bereits erhaben und unfehlbar betrachte. Jugend ist stürmisch. Und es wäre wider= natürlich, wenn man der Jugend ihren Schwung, ihre Begeisterungsfreudigkeit und ihr kämpfe risches Vorwärtsdrängen nehmen wollte. Die Härten des Lebens tun hier schon genügend ihre Pflicht. Schließlich sei auch nicht vergessen, daß sowohl beim Jungen wie beim Mädel einige Jahre in Erscheinung treten, die man schlechthin als Flegeljahre zu bezeichnen pflegt. Wer von uns allen hat diese Jahre nicht auch durchlaufen? Wir blicken mit Stolz auf unsere Väter, die trotzdem sehr ordentliche Männer geworden sind, und sehen nicht ein, warum unsere heutige Jugend nicht einen gleichen, wenn nicht beſſeren Weg zurücklegen soll. Die körperlichen, sportlichen und charakterlichen Leistungsprüfungen, denen heute Jungen und Mädel gerecht werden müſſen, die Erziehung zur Volksgemeinschaft, zur Liebe von Volk und Vaterland, zu Kampfbereitschaft und Opfermut sind Voraussetzungen zur Erstarkung eines Geschlechts, dem wir die Zukunft des Dritten Reiches einſt anvertrauen müſſen. Man verlange doch von einer Bewegung, die vierzehn Jahre alt war, als sie zur Macht kam, und diese Macht total übernehmen mußte, nicht, daß bereits drei Jahre nach der Revolution bis in die letzten und kleinsten Gliederungen der verschiedensten Parteidienststellen ausnahmslos unfehlbare und vollendete Persönlichkeiten verantwortungsvollen ihrer gewiß Ämter walten. Ein neuer Staat ist nicht von heute auf morgen errichtet und eine Führergeneration kann nicht in der gleichen Zeit aus dem Boden gest ampft werden. Jedes Ding braucht seine Zeit. Aber schließlich sei nicht vergessen, daß: Akademien für die Ausbildung von Jugendführern erstehen werden, die nach Absolvierung des Arbeits- und Wehrdienstes die für ihre großen Aufgaben erforderliche Ausbildung erfahren. Das Problem der Führerauslese wird vom Nationalsozialismus als eines der lebenswichtigsten mit allen erdenklichen Mitteln gefördert und gelöst werden . Wer heute für die Jugend fürchtet, daß sie hier und da einer unglücklichen Führung ausgeseßt sei, beweist sein mangelndes Urteilsvermögen und einen mangelnden Glauben an die Stärke der Bewegung und die Größe ihres Führers. Welchen fürchterlichen und ver = derblichen Einflüssen war denn die deutsche Jugend in der Novemberrepublik ausgesetzt , als sich Organisationen der margistischen Freidenkerverbände , der sozialdemokratischen und kommunist i schen Internationale, Bestrebungen einer widerlichen Nadtkultur , der titschigen und sittenlosen Darbietungen in Literatur , Bühne und Film , der klassenkämpferischen Verheßung und der Verherrlichung Don Mördern und Hoch-
staplern , der Pflege der Korrup = Lästerung und aller tion der nationalen Begriffe um die Politischer deutsche Jugend rissen ? Terror und kriminelle Verbrechen waren an der Tagesordnung und wurden mit epischer Breite und anrüchigen Illustrationen in ge= wissen Pressen behandelt. Auf den Straßen, auf den Plätzen, in den Höfen und in der Umgebung der Städte lungerte die Jugend herum und begann am Sinn dieſes Daseins zu verzweifeln. Deutschland hatte weder Arbeitsdienst, noch Wehrmacht. Die soldatische Erziehung wurde zur Zielscheibe übelſten pazifistischen Spottes. Das alles scheinen manche in der kurzen Zeit des dreijährigen nationalsozialistischen Wiederaufstiegs vergeſſen คน wollen. Und trotzdem ist die deutsche Jugend nicht verkommen, weil ihr Kern noch gut und gesund war. Der aktive Teil der Kriegsgeneration sammelte sich in den braunen und schwarzen Bataillonen Adolf Hitlers, scharte sich weltanschaulichen um den politischen und Kampf der Partei, ging in ihre Gliederungen und Organisationen, wirkte in den Kontoren und Fabriken und unterstützte den grandiosen Kampf des Führers und seiner Mitkämpfer, die überwiegend die Stahlgewitter des Weltkrieges erlebt hatten. Bereits vor der Machtübèrnahme erwies es sich, daß die Jugend stärker als ihre Zeit war und sich begeistert hinter die
Zahlen,
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die
Fahnen der Zukunft reihte. Wenn diese Jugend in der Zeit des fürchterlichsten deutschen Niederganges nicht zerbrochen und zugrunde gegangen ist, dann ist es eine Sünde, wenn Mütter heute von gewiſſen Kräften beeinflußt und zu diesen und jenen unberechtigten Werturteilen hingerissen werden, die die Größe unserer Tage nicht erkennen oder nicht sehen wollen, weil ihnen ihr altes politisches Spiel durch den Umbruch des Jahres 1933 vereitelt wurde. Wir betrachten es geradezu als ein Verbrechen, wenn die Sorgen einer Mutter und welche Mutter wäre um ihre Kinder nicht besorgt? dazu ausgenugt werden , als ein geeigneter Nährboden politischen Unfrieden zu Nichts ist schlimmer , als erzeugen. seelische Empfindsamkeit politisch Wenn jemals ein zu mißbrauchen. Staatsmann um die Seele eines ganzen Volkes aus idealsten Motiven erfolgreich gerungen hat, dann ist es Adolf Hitler und seine Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Das Volk und die Jugend dieſes Volkes stehen heute in einer Front hinter ihm und blicken dankbar zu ihm auf, auch die deutschen Mütter, die sich ihr Urteil von keiner Stelle und von niemand trüben laſſen, weil ihr Glaube stärker als ihr Zweifel ist. Dies, ſei denjenigen sorgenden Müttern, die hier und da zu wanken drohen, ein ernster und ein wahrer Trost. W. B.
Schicksal
NSK Ein gewisser Teil der tschechoslowakischen Presse hat die Neigung laufend von dem ,,rapiden Ansteigen der Erwerbslosigkeit", von wirtschaftlichen Verelendung" und den der „Hungersnöten“ im Deutschen Reiche zu be-= richten. Mit dieser tendenziösen Berichterstattung versucht man nicht allein das Ansehen des nationalsozialistischen Deutschland her abzusetzen, sondern von den eigenen innerpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Da nun gerade in der Tschechoslowakei die wirtschaftlichen Segnungen der „ Demokratie" ausbleiben, die man als die einzig mögliche Regierungsform hinstellt und die den Völkern Freiheit und Wohlstand garantieren soll, ist man eifrig be müht durch merkwürdige Berichte über die deutsche Wirtschaftslage von der inneren Wirtschaftskatastrophe abzulenken . Nach den letzten Erhebungen des Ministeriums für soziale Fürsorge, gab es zu Beginn dieſes Jahres 797 190 bei den Arbeitsämtern gemeldete Erwerbslose (bei rund 14 Millionen Einwohnern des Staates) . Von diesen Erhebungen sind die erwerbslosen Heimarbeiter und Häusler, die ruinierten Weinbauern und Gewerbetreibenden, die Privatbeamten und Angehörige der Berufe mit höherer Schulbildung nicht erfaßt, so daß die tatsächliche Arbeitslosenziffer die Millionengrenze überschreiten wird. Rechnet man ihnen die Familienangehörigen zu, dann wird ersicht= lich, wie hoch die Zahl der unmittelbar von der Erwerbslosigkeit Betroffenen ist. Gegenüber der
bedeuten
Zahl der Arbeitslosen von 678 870 zu Anfang Dezember bedeutet die obige Ziffer ein Ansteigen um 118 320 Personen oder 17,4 Prozent. Im Verhältnis zum Vorjahr ergibt sich eine Verschlechterung von 12,9 Prozent . Interessant ist die Tatsache , daß die Erwerbslosigkeit im tschechischen Gebiete bedeutend niedriger iſt als im ſudetendeutschen Siedlungsraum. Diese Erscheinung läßt sich nicht mehr mit der verschiedenen wirtschaftlichen Struktur der Su= detendeutschen und Tschechen erklären, sondern ist der unwiderlegbare Beweis für die ganz ungleichmäßige Krisenbekämpfung im sudetendeutschen und tschechischen Volksraum. Sie zeigt inwieweit die Gleichberechtigung durch Demokratie" gewährt wird. Während von 1000 Einwohnern der Tschechoslowakei in den ſudetendeutschen Gebieten nach Angabe der "9 Mitteilungen des Deutschen Haupt-
Berichtigung In der N.S.K., Folge 20, Frontberichte des W.H.W., ist in einem Aufſaz „Bewährung durch Taten, Opferbereitschaft für das Gemeinwohl“ eine Mitteilung enthalten, daß die Sammlung eines Eintopffonntages 30 Millionen ergeben habe. Es muß natürlich richtig heißen : 30 Millionen Mart haben die vorjährigen Sammlungen für den Eintopfsonntag ergeben.
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verbandes der Induſtrie“ 94,1 erwerbslos war, beträgt die Verhältniszahl für die tschechischen Gebiete nur 43,7. Dieses krasse Mißverhältnis geht noch deutlicher aus folgender Übersicht hervor, in der die 12 Bezirke mit der größten und die 12 Bezirke mit der geringsten Erwerbs= losigkeit gegenübergestellt sind :
in einer Anzahl kleiner Städte und Landgemeinden vom Böhmerwald bis an die Oder. Sie zeigt eine traurige Wahrheit, daß heute im sudetendeutschen Gebiete mehr Särge als Wiegen gebraucht werden : Geburten Sterbefälle Rüdgang Trautenau 210 159 51 43 8 Deutsch-Wernersdorf 35 Landskron 113 98 15 Rigdorf 64 113 49 Altrohlau 66 15 81 Troppau 585 790 205 Warnsdorf 234 317 83 Schönlinde 85 147 62 114 164 278 Böhmisch-Leipa 542 654 112 Außig 123 100 Bensen 23 62 68 6 Hirschberg 46 47 1 Auscha Teichstatt 16 27 11 100 111 11 Schluckenau 170 118 52 Böhmisch-Kamnik 495 412 Karlsbad 83
• Bezirke m. d. größten auf 1000 Bea.m.d.geringf . auf 1000 Arbeitslosigkeit Berufstätige Arbeuslosigkeit Berfstg. . . 26,4 Rumburg . . . . 250,2 Groß-Prag Starkenbach • . 253,7 Jicin • 27,2 • 278,5 3lin Karlsbad 35,2 • 278,7 Königshof a. d. E. 41,1 Römerstadt · 41,6 Elbogen 280,3 Stratonit • • 41,8 281,2 Tabor Wſetin • Friedland 286,9 Ledetsch a. d . S. • 45,6 • 46,6 289,3 Chotebor · Jägerndorf 48,9 Freudenthal . . 294,3 Blatna 299,8 Laun 49,7 Preßniz . Sternberg • 51,8 313,5 Piset Graslih . 52,8 382,9 Kralowitz
Unter den 12 Bezirken mit der größten Erwerbslosigkeit befindet sich nur ein rein tschechischer und mit ein überwiegender tschechischer Bevölkerung. Unter den 12 Bezirken mit der geringsten Erwerbslosigkeit gibt es überhaupt keinen deutschen . Als im sudetendeutschen Gebiete die ersten Arbeiter und Angestellten entlassen werden mußten, da wurden im tschechischen Gebiete noch neue Induſtrien errichtet, als dort die ersten Betriebe stillgelegt wurden , ſurrten hier die Räder in unverändertem Tempo. Die tschechische Wirtschaft bekam durch die Maßnahmen der Regierung die Krise viel später zu spüren als die deutsche. Die sudetendeutschen Gebiete sind heute ein Industriefriedhof geworden, durch den das hohläugige Gespenst der Not und des Hungers schleicht. Die volkspolitischen Auswirkungen dieser Wirtschaftsentwicklung zeigen die nachfolgende Übersicht über Bevölkerungsbewegung
Arbeit und Aufgabe NSK In der Neujahrsbotschaft der HitlerJugend bezeichnete der Reichsjugendführer das Jahr 1936 als das Jahr des Deutschen Jungvolks". Immer am Anfang eines neuen Jahres stellt sich die Hitler-Jugend ein Ziel, das es im Laufe eines weiteren arbeitsreichen Jahres zu erreichen gilt. Dem Jahr der Schulung und dem Jahr der Ertüchtigung folgt nunmehr das Jahr des Jungvolks. Die der Jungvoltarbeit Wichtigkeit, die man zumißt, ist damit aufgezeigt und ihre sichtbare Herausstellung ein Zeichen dafür, daß diese Spielerei ist, Arbeit keine bedeutungslose Tondern außerordentlichen politi = schen Wert besikt. Das Deutsche Jungvolk ist keine Organisation, die sich in Märschen, Lagern und Feierstunden erschöpft. Die Aufgabe des neuen Jahres wird es ſein, den größeren Rahmen und die tiefere Bedeutung, die dem Jungvolkleben zukommt , in
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Es ist eine alte Erkenntnis, daß ein Volk nicht „ ausſtirbt“, ſondern „ ausgeboren“ wird. Sie bestätigt sich von neuem an dem angeführten Volkstum. Diese rückläufige Bevölkerungsentwicklung ist nicht die Folge völkischer Entartung mit ihrer charakteriſtiſchen „Scheu vor dem Kinde“. Sie ist die Auswirkung einer staatlichen Wirtschaftspolitik , die den sudetendeutschen Volkstodim Laufe der Zeit herbeiführen muß. Diese Zahlen, die das Schicksal eines auslandsdeutschen Volksteiles bedeuten, klagen zugleich ein System an, das sich der Welt als das ausschließlich richtige anpreist. Humanität und Menschenrechte sind die Parolen seiner verantwortlichen Männer, deren Taten auf den Unterschied von Theorie und Wirklichkeit ein so kraſſes Licht werfen. Dr. K. V.
des
Deutschen Jungvolks
größere staatspolitische Zusammenhänge zu stellen, die die Aufmerksamkeit und Sorgfalt, die man dem Jungvolt in seiner Schulung, Ertüchtigung und sonstigen Arbeit zuwendet, rechtfertigen. Immer wieder betont werden muß, daß das Jungvolt eine als Untergliederung der Bewegung in seiner ganzen Arbeit nur der Partei und der natio = nalsozialistischen Weltanschauung dient. Mit dem Jungvolk beginnt also ein Weg, der über die H.I., über S.A. und Arbeitsdienst in die nationalsozialiſtiſche Partei führt. Mit dem Jungvolk beginnt ein Weg der Auslese, der über immer härtere Anforderungen hinweg jene Truppe kühler, entschlossener uno fämpferischer Männer schafft, wie sie schon in der Kampfzeit durch die Feuerprobe gegangen sind und den Staat erobert haben. Die nationalsozialistische Weltanschauung
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NSK Folge 21 trägt heute den Staat total, und das Jungvolt ist seine jüngste Truppe, die millionenfach diese Weltanschauung in den Charakter der neuen Generation trägt. Mit jungem, underbildetem, aufnahmebereitem, wiſſensdurstigem Gemüt besitzt jeder Junge noch eine instinktive innere Lerntätigkeit. Alle Eindrücke, die er in dieser Zeit aufnimmt, gehen fest in seinen Charakter und in seine Haltung über. Die nationalsozialistische Idee manifestiert sich heute ſchon in unzähligen Veranſtaltungen des Jungvolks, in unendlich vielen Heimen wird die Weltanschauung praktisch bewährt, und das gesamte Jungvolkleben ist in den Herzen der Jungen zum nationalsozialistischen Erlebnis geworden. Im Jungvolk schon zeigt sich die erste Form einer größeren Gemeinschaft , die, dort vielleicht noch spielerisch und großzügig, den Grund legt zur Volksgemeinschaft. Das Jungvolk ist also politiſch ; und politisch sein bedeutet hier den Instinkt und das wachſame Bereitsein und selbstverständliche Verständnis für alle Fragen, Belange und Gebiete des Staates. In diesen wenigen Jahren schon, die das Jungvolk zum Aufbau seiner Organisation und Stabilisierung seines inneren weltanschaulichen Fundamentes zur Verfügung hatte, zeigt sich der Erfolg in überwältigender Weise in einer Aufgeschlossenheit der Pimpse, die jetzt schon alle Zusammenhänge größer und weitgespannter überblicken, als wenige Jahrgänge vor ihnen . Was vor einigen Jahren noch Ziel eines erbitterten politischen Kampfes war, ist heute bei den Pimpfen zu einem Bestandteil ihrerinneren Überzeugung geworden. Es ist nicht so, daß die Arbeitsgebiete der drei Erziehungsfaktoren, Schule, Elternhaus und Jungvolt, sich überschneiden. Die besondere Arbeit des Jungvolks für den Staat, die Vorbereitung der jungen Deutschen auf ihre Aufgabe und auf ihren Pflichtenkreis als Staatsbürger sowie die Einführung in die politische und weltanschauliche Staatsstruktur stellen in ihrer Art und in ihrer Durchführung etwas derartig Neues und Einmaliges dar, daß weder Staat , noch Schule und Elternhaus die Erziehungsarbeit des Jungvolts in Zukunft missen lönnen. Die Arbeitsgebiete des Jungvolts sind viel seitig und stützen sich besonders auf die Erleb niswirkung der Gemeinschaft. In Heimabenden, bei Sport und Spiel, in Märichen und Lagern zeigt sich in großen Umrissen das Gemeinschaftsleben, das in dieser starken Form den Grund legt, auf dem in zielbewußter Arbeit weitergebaut wird. Schranken und Gegensäge fallen, Klüfte, von einem vergangenen Gesellschaftssystem gezogen, werden ge = schlossen, und über die konfessionellen Streitig= keiten hinweg findet der Junge das Gemeinſame in allem. In den Heimabenden geschieht die weltan ichauliche Ausrichtung auf die Bewegung und die nationalsoziali stische Idee. Es hat sich gezeigt, daß über jede schematische Pädagogie das junge Führertum hier die entscheidende Rolle spielt. Die
Gleichaltrigen oder wenig Älteren verstehen ihre Verantwortung mit einer Würde zu tragen, mit einem ernſten Arbeits- und Führerwillen, der sich zum Segen der ihnen anvertrauten Jungen auswirkt. Da wird nicht ge= paukt und gelehrt, das Erlebnis ſelbſt übernimmt die Arbeit der Erziehung. Mit der weltanschaulichen Schulung verbindet sich zugleich die praktische Arbeit auf Sportplätzen , bei Geländeſpielen und allen anderen Gelegenheiten der körperlichen Ertüch tigungsarbeit. In Zukunft darf jeder neu eintretende Pimpf erst dann seinen Schulterriemen tragen, wenn er durch Ablegung einer sportlichen Probe bewiesen hat, daß er bereit und fähig ist, den Dienst im Jungvolk zu übernehmen. Die Verleihung des Schulterriemens bedeutet für ihn nicht nur eine Anerkennung sondern zeigt deutlich auch den starken Ehrbegriff, der im Jungoolk mit jeder Leistung verbunden ist. Eine Ehre bedeutet es für ihn, das Leistungsabzeichen des Jungvolks zu erringen. Da werden nicht nur sportliche Leistungen von ihm verlangt, sondern auch Kenntnisse von Fahrt und Lager . Er muß zelten können und es verstehen, eine richtige Kochstelle anzulegen. Das Leistungsabzeichen des Jungvolts ist nicht einer Sportauszeichnung gleichzusehen, sondern ein Spiegelbild der ge= jamten Jungvolftätigkeit.
In jedem Sommer ziehen die Jungbanne in Die Zeltläger und erfüllen so auch die sozialistische Forderung der Hitler-Jugend nach Freis zeit und Ferien. Bemerkenswert ist weiterhin der große Formund Stilwillen, den das Jungvolk besitzt und ihn in Feierstunden, öffentlichen Abenden, wie auch in der Einrichtung seiner Heime beweist. Das Jahr 1936 wird dem Jungvolk neue Arbeit und größere Aufgaben bringen. Herbert Reinecker.
Neue Kurse beim N.S. - Juriſtenbund NSK Zur Durchführung eines planmäßigen Arbeitseinsatzes seiner Mitglieder hatte der N.S.-Juristenbund gegen Ende des vergangenen Jahres Arbeitsgemeinſchaften ins Leben gerufen, die in den Kursen auf den verschieden sten Rechtsgebieten, insbesondere erwerbslosen Rechtswahrern und jungen Juristen, Kenntnisse für ihr berufliches Fortkommen ver mittelten. Schon der erste Lehrgang war derart stark in Anspruch genommen, daß sich das Personal- und Sozialamt veranlaßt sah , die Kurse zu wiederholen. Der Beginn der Lehrgänge den neuen ist auf 3. Februar festgesetzt worden. Ein Verzeichnis der Arbeitsgemeinschaften kann von der Reichsgeschäftsstelle des N.S.-Juristenbundes , Personal- und Sozialamt, Berlin W 35, Tiergartenstraße 20, angefordert werden. Anmeldungen zu den Kursen sind an die gleiche Anschrift zu richten.
Drud: M Müller & Sohn K.G. Zweigniederlaſſung Berlin . Berlin SW 68, Zimmeritr 98
NSK -Nachrichten
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Zu NSK Folge 21
Ehrung für Profeffor Karl Alexander von Müller
25. Januar 1936 minister den verdienten Gelehrten auf den ersten historischen Lehrstuhl der Univerſität München berufen.
NSK Berlin, 25. Januar. ,,Schönheit der Arbeit“ am Niederrhein Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat auf Grund eines Beschlusses des Preußischen Staatsministeriums dem Münchener Historiker Profeſſor Karl Alexander von Müller für ſein Werk „ Deutſche Geschichte und deutscher Charakter“ den VerdunPreis verliehen. Der Verdun-Preis wurde im Jahre 1843 von König Friedrich Wilhelm IV. geschaffen zur Erinnerung an den Vertrag von Verdun im Jahre 843, in dem sich zum erstemal die deutsche Hälfte des Frankenreiches von der romaniſchen Hälfte schied. Der Preis sollte in Abständen von fünf Jahren das jeweils beste Buch über deutsche Geschichte krönen. Den Preis haben u. a. erhalten : 1858 Giesebrecht für die „ Geschichte der deutschen Kaiserzeit" ; 1863 Häusser für die ,,Deutsche Geschichte"; 1879 der Große Generalstab für die Geschichte des deutſch-franzöſiſchen Krieges"; 1884 Treitschte für die Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert“ ; 1889 Lehmann für das Buch „ Scharnhorst" ; 1899 Haugk für die Kirchengeschichte Deutschlands" ; 1904 Koser für ,,Friedrich den Großen" ; 1909 Riezler für die „Geschichte Bayerns " und 1914 Bailleu für das Buch „Königin Luiſe“. Seit 1914 war der Preis nicht mehr zur Verleihung gelangt. Wenn der Reichswissenschaftsminister jezt den alten Brauch wieder aufgenommen hat, so zeigt sich auch darin, welch hohe Bedeutung der nationalsozialiſtiſche Staat der Geschichtswiſſenſchaft zumißt. Das preisgekrönte Werk „ Deutsche Gesichte und deutscher Charakter" ist Es stellt eine Auswahl 1925 erschienen. historisch-politischer Aufsätze dar, in denen sich Karl Alexander von Müller mit dem großen Ereignis des Zusammenbruchs von 1818 auseinandersetzt. Die Aufsätze tragen in sich jene jeltene Mischung strenger Wissenschaftlichkeit der Forschung, feinen Künstlertums der Darstellung und warmherziger Deutschheit der Gesinnung, die das Kennzeichen der Geschichtsschreibung Karl Alexander von Müllers sind. Der große Leitaufsatz Deutsche Geschichte und deutscher Charakter“ und die Reden über die ,,deutsche Erhebung vor hundert Jahren und heute" ( 1923 ) und „ Das Erbe des 19. Jahrhunderts" (1924) ragen aus dieser Sammlung hesonders hervor. Professor von Müller ist bekanntlich im Ottober vorigen Jahers vom Reichswissenschaftsminister zusammen mit Erick Marcs und Heinrich von Srbik zum Ehrenmitglied des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands ernannt worden . Gleichzeitig übernahm er die Leitung des Zentralorgans der deutschen Geschichtswissenschaft, der „Historischen Zeitschrift". Ab 1. April 1936 hat der Reichserziehungs-
NSK Der Niederrhein, einst eine starke „ Zentrumsfeste", bekennt sich immer stärker zum neuen Geist und Wollen. Gerade in vielen Betrieben ist der Gedanke „ Schönheit der Arbeit, in anerkennenswertem Maße eingedrungen . Ein Rückblick in das Wirken der Kreiswaltung Kleve gibt Aufschluß über die erzielten Ergebnisse. Da ist besonders ein Go che Werk hervor= zuheben, welches eine neue Kantine, die gesamte Gefolgschaft fassend, errichtete. Der helle schöne Raum gleicht einem großen Restaurant, die Wände sind mit Fliesen bekleidet, auf den Tischen, immer je vier Personen können daran Plaz finden, stehen in freundlichen Vasen frische Blumen. Für die leibliche, äußerst preiswerte Kost sorgt eine neue voll-elektrische Küche. Das gleiche Werk verteilte an alte bewährte Ge= folgschaftsmitglieder Schrebergärten lediglich gegen Zahlung einer kleinen Anerkennungsgebühr. Eine mittlere Schuhfabrik wurde vollständig umgewandelt. Der alte Bau mußte der Spizhade weichen und wurde durch einen neuen sauberen, hygienisch einwandfreien ersetzt. Auch die Arbeitsdienst läger wurden. einmal unter die Lupe genommen und Vorarbeiten eingeleitet, um unseren Männern vom Spaten nach schwerer Arbeit in Moor und Forst eine behagliche Wohnstätte zu verschaffen . Zu einer Gemeinschaftsbesprechung fanden sich geschlossen die Klever Betriebsführer und Be= triebszellenobleute zusammen , im festen Entschluß, die Betriebe weiter zu verschönen, aber auch schön zu erhalten.
Gemeinsame Teilnahme des N.S.D.St.B.
an den Feiern der
Bewegung am 30. Januar NSK Der Reichsstudentenbundführer Pg. Des richsweiler hat folgende Anordnung erlassen : In unermüdlichem und zähem Ringen haben wir Schritt für Schritt um die Eroberung der deutschen Hochſchulen gerungen. Der 30. Januar ist für uns der Tag, an dem wir den Durchbruch der nationalsozialiſtiſchen Bewegung feiern. Zu diesem Tage ergeht daher die Anordnung: Unbeschadet der Teilnahme an akademischen Feiern des 18. und 30. Januar nehmen die Gruppen geschloffen an gemeinsamen Feiern der Bewegung teil, da sie als Mitglieder des N.S.D.- Studenten-Bundes in erster Linie der großen Kameradschaft der Partei angehören. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß der Stu dentenbund sich an der Ausführung und Durchgestaltung dieser Feiern beteiligt.
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Vartei -Korrespondenz
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf: A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m. b. H., Zentralverlag der R. S. D. A. B.. München . Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Simmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Bostichedtonto München 113 46) zu richten
NCK
Breſſedienſt der NGDAB
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NSK Folge 22
Der Kampf
nur
eine
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N. S. D A. P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt[chriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
des
27. Januar 1936
nordiſchen Blutes
deutſche
nicht
Angelegenheit
Eine amerikaniſche Stimme zur Raſſenfrage NSK Das in Neuyork erscheinende Blatt „American Bulletin“ nahm kürzlich in einem längeren Artikel zur Rassenfrage Stellung und macht folgende bemerkenswerte Ausführungen : Wenn das 20. Jahrhundert zur Vergangenheit geworden ist, wird man seinen Anfang als ein Zeitalter der Veränderung erkennen, die ebenso revolutionär war, wie diejenige, welche durch das Christentum über die Welt gebracht wurde, als ein Zeitalter, in welchem der ewig vorhandene und kämpfende, aber lange unterdrückte Wille zur Freiheit der nordischen Seele eine Welt erEine neue An= schütterte und sie umformte. schauung ist geboren worden , deren Blick nicht nur die Dunkelheit der Vergangenheit durchdringt, hervorragenden Persönlichkeiten einen neuen Charakter gibt, historische Tatsachen in neues Licht rückt, geheimnisvolle Kräfte aufdect, welche die Geschichte schmiedeten, sondern auch einen Lichtstrahl in die ferne Zukunft wirft und ihre Umriſſe mit festen klaren Zügen zeichnet. Auf der Oberfläche erscheint diese neuerwachte Kraft, die bis jetzt mehr gefühlt als erkannt wird, als eine über die ganz Welt gehende antijüdische Welle. Aber das ist nur deswegen so, weil dieser Teil des Phänomens unter der Kontrolle von jenen veröffentlicht wird, welche fühlen, daß ihr Einfluß in der Gestaltung der Geschichte ausgerottet wird. Der sogenannte Anti- Semitismus ist nur eine Oberflächlichkeit. Die Grundlage des mächtigen Kampfes ist die Rebellion des Ariers gegen die Vorherrschaft fremder Einflüsse und die heldenhafte Anstrengung, sich zu befreien und seine eigenen Ideen zu behaupten . Es kann nicht geleugnet werden, daß die arischen Rassen , besonders diejenigen des nördlichen Europas , den größten Einfluß gehabt haben auf die Gestaltung der
Geschichte. Trogdem sie ein Volt idealistischer Träumer sind, waren sie es, die wirklich praktisch im Bauen und Konstruieren waren. Sie wurden angetrieben durch eine unaufhörliche Sehnsucht zu erforschen, zu erfinden und zu schaffen , und haben sich in Mengen in alle Teile der Welt begeben und überall ihren unverkennbaren Eindruck hinterlassen. Sie waren es, die immer für große Ideen kämpften und sie durch verzweifelte Anstrengungen und konzentrierte Willenskraft zur Wirklichkeit machten. Die Schönheit des alten Hellas , die Riesenbauten von Nordafrika , die zarte Schönheit der gotischen Dome geben alle Zeugnis von der Tatsache, daß eine Rasse von verwandtem Wo immer diese Blute diese geschaffen hat. Rasse sich niedergelassen hat, bearbeitete sie die Scholle, führte schöne Bauten auf und fand Zeit, Gedichte, Lieder und Musik zu schreiben zu oder einen Traum auf die Leinwand bringen. Dieser Kampf für Ideen und die Verwirklichung von Träumen, der begleitet ist von wilden geistigen und körperlichen Kämpfen, hat nie aufgehört und wird so lange leben, wie die Rasse, die diese Ideen hervorbringt und trägt. Die Wildnis, die sie kultiviert haben, die Wüsten, die ihr Genie fruchtbar gemacht hat, mögen zerstört worden sein durch andere, dunkle mongolische Rassen, aber der gleiche Geist ist tausendmal wieder geboren worden in jüngerer Zeit in den Werken unserer großen Meister der Kunst. Und ob es die Werke von Beet = hoven , Wagner , Shakespeare, Dante oder den norditalienischen Malern sind, immer wieder finden wir in ihren Schöpfungen den mächtigen Antrieb zur Freiheit des Geistes, und bei den religiöſen Reformatoren und Wissenschaftlern des Mittelalters die Liebe zur Wahrheit. Und so war es nicht nur bei den großen ein-
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NSK Folge 22 zelnen dieser Rasse, deren Persönlichkeit die Menschen ihrer Zeit und deren Nachkommen beeinflußte, sondern so war es auch bei den Völkern als Ganzes. Nordisches Blut ist über die ganze Welt verbreitet , in einigen Teilen konzentriert, in anderen verstreut ; es herrscht in England und Deutschland, im nördlichen Frankreich, in Skandinavien, unter den Kelten und in anderen nordeuropäischen Ländern vor , unter den Norditalienern, den Russen ; denn große Teile von Rußland sind einst von den Wikingern besiedelt worden, und den Magyaren . Der echte nordische Typus ist groß, blond und blauäugig, und obgleich heute die äußere Erscheinung der einzelnen nicht immer genau übereinstimmt mit der innewohnenden Seele, enthüllt ein Studium der Geschichte unserer Vorfahren die Tatsache, daß aell großen Meister, Staatsmänner und Krieger alle diese Raſſeneigenſchaften oder einen Teil derselben besaßen. Die Geschichte beweist uns auch, daß die Völker von Europa, deren äußere Ähnlichkeit eine artsverwandte Beziehung des Blutes zeigt, von denselben tiefen seelischen und geistigen Kräften heldenhaften Mutes, der Liebe zur Freiheit des Denkens, einem ruhelosen Suchen nach Wahrheit und tief religiösen Motiven in allen Werken der Kunst, angetrieben wurden. Andere Rassen haben natürlich die Gestaltung der Weltgeschichte ebenso wie die Geschichte der nordischen Völker beeinflußt. So haben die Juden nicht nur einen erstaunlichen Einfluß gewonnen, sondern es iſt ihnen als fremdes Element, das dem Ideal des nordischen vollständig entgegengesezt ist, als die Erfinder der blutlosen Lehre von der Gleichheit der Menschheit und dem sentimentalen ,,humanitären" Prinzip, gelungen, unsere Rasse schrecklich irrezuführen und sie an den Rand des menschlichen Chaos zu bringen, während sie selbst niemals ein Jota ihrer eigenen nationalen Eigentümlichkeiten opferten. Aber die Quelle nordischer Kraft ist nicht verfiegt. Sie hat einen neuen Glauben hervorgebracht den Glauben des 20. Jahr = hunderts daß in dem Geheimnis des Blutes die eigenen Werte von Gottes Gaben an die Menschheit und Gottes Wille leben, und daß es heißt das Werk Gottes zu entheiligen, wenn man diese unschätzbaren Gaben mißachtet. Und dieser Glaube ist mit dynamischer . Kraft hervorgebrochen, hat falsche und veraltete Dogmen gestürzt, die alten und wahren wieder aufgerichtet und die Geschicke der nordischen Völker zu neuen Formen geschmiedet. Während Deutſchland die erste Nation war, die einen politiſchen Ausdruck für dieſen neuen Glauben gefunden hat, ist der Kampf des nordischen Blutes um sein Weiterdauern teineswegs eine deutsche Angelegenheit. Er ist ein Kampf geworden, der jene Teile der Welt einbezieht, wo nordische Menschen sich niedergelassen haben. So sehen wir ein beständiges Pulsieren desſelben Blutes, nicht nur in einem Lande, sondern in allen Ländern, das sich in unzähligen Formen zu erkennen gibt, sich jedoch harmonisch vermischt, aus ein und derselben Wurzel stammt und von denselben Kräften der nordischen Seele seine Impulse erhält. Und es war auch das Blut und der Geist der
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27. Januar 1936 Nordländer, die dieses Land eroberten und durch heldenhafte Willenskraft und Opfermut die Grundlage zur Kultur des weißen Mannes auf dem nordamerikanischen Kontinent legten. Amerika war niemals ein Schmelz tiegel und kann es nicht ſein, denn die Natur hat keine solchen Einrichtungen. Es ist nur die Frage einer Raſſe, die einen Sieg über andere erringt. Dieser Rassenkampf unter den verschiedenen Raſſen, die jezt die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ausmachen, ist ständig weitergegangen, selbst wenn in unseren Geschichtsbüchern nichts darüber berichtet wird, und er wird noch begeisterter fortgeführt werden, während der kommenden Jahre, bis eine Raſſe und eine Raſſenauffaſſung die Nation beherrschen. Wenn Amerika leben und überleben soll und wenn es mit erneuter Kraft die Fortführung der Arbeit aufnehmen soll, die hier von den Gründern der Nation angefangen wurde, muß die nordiſche Raſſe den endgültigen Sieg erringen. Wie eine wahre nationale Kultur nur von einem gleichartigen Volke , von einer Raſſe getragen und ihre Einigkeit nur durch die Macht ihrer eigenen natürlichen Weltauffassung beibehalten werden kann, so muß auch eine Nation einen Idealtypus für Mann und Frau haben als Verkörperung der Ideale ihrer Rasse. Der künftige ideale amerikanische Typus muß sich aus den besten der verschiedenen europäischen Elemente nordischer Abstammung herauskristallisieren, aus allen jenen, welche die Träger eines gemeinsamen rassischen Erbgutes find. Wenn nicht Klarheit in die heutige Verwirrung kommt, und der nordische Amerikaner seine heiligste Verantwortung nicht erkennt, diejenige „ die Last des weißen Mannes zu tragen" nach den Worten von Madison Grant , dann wird ſich das Schicksal von Rom und Griechenland, deren chaotische ,,Demokratie" ihren Untergang herbeiführte, im Niedergang von Amerika wiederholen, bei einer Nation mit einem stolzen und edlen Anfang, die ihre Misſion nicht erfüllte, zu den Höhen der Kultur aufzusteigen, die in diesem Lande so leicht erreichbar sind. Es ist darum an uns, als Verteidiger unserer Rechte und Kämpfer für einen neuen Glauben die schlummernden Eigenschaften der nordischamerikanischen Seele zu erwecken, den Herzen unserer Völker neuen Mut einzuflößen und ihrem Gemüt das Bewußtsein von der großen Erbschaft einer Rasse einzuprägen, welche zu er halten ihre heiligste Pflicht ist.
Ein Plaz der Staatsjugend NSK Deutsch- Krone, 27. Januar. Der Bürgermeister der Stadt Deutsch-Krone (Kurmark) hat in Anbetracht der erfolgreichen Pionierarbeit, die die H.I. im deutschen Osten leistet, einen Platz in der Stadt „ Plaz der Staatsjugend" benannt. Deutsch Krone dürfte eine der ersten Städte sein, die der Staatsjugend eine solche Anerkennung zuteil werden läßt. Es ist dies ein Beweis dafür, daß Die Jugend des Führers in vorbildlicher Form ihre Pflicht tut und die ihr vom Führer ge= stellten Aufgaben zu erfüllen versucht.
है
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RSK Folge 22
Der
gefährliche
Käfer
Der Kartoffelkäfer ſteht vor der deutschen Weſtgrenze NSK In Amerika wütet ſeit Jahrzehnten unter den Kartoffelfulturen ein kleiner, aber gerade darum äußerst gefährlicher Feind -- der Kartoffel- oder Koloradokäfer , deſſen man bisher trok größter Bemühungen nicht Herr werden konnte. Leider ist dieser Vernichter der Kartoffelbestände auch nach Europa eingeschleppt worden. Da er längere Zeit ohne Nahrung leben kann, konnte er ohne besondere Schwierigkeiten die Überfahrt von Amerika nach Europa überstehen. Schon 1877 war er einmal bei Mülheim a. Rhein innerhalb der Grenze des Deutschen Reiches aufgetreten, jedoch wurde ein größeres Aufkommen in Europa zum erſtenmal 1922 aus Bordeaux ge= meldet, wo er auf verschiedenen Feldern in erheblichen Mengen gefunden wurde. Seit dieser Zeit hat er sich mit überraschender Schnelligkeit über ganz Frankreich verbreitet. 1935 war er bis auf etwa 22 Kilometer an die deutsche Grenze herangekommen , so daß damit gerechnet werden muß, daß der Kartoffelkäfer in diesem Jahre auf deutsches Gebiet übergreift. Diese Tatsache zwingt zu ganz umfassen = den Abwehrmaßnahmen. Denn Deutſchland ist das Land mit dem anteilsmäßig fast stärksten Kartoffelbau und eine Vernichtung dieser Bestände würde zu größten Schwierigteiten im Hinblick auf die menschliche und tierische Ernährung führen. Wie groß die Gefahr ist, die durch den Kartoffelkäfer droht, erkennt man vielleicht am besten aus der Tatsache, daß einzigen die Nachkommen eines Weibchens in einem Sommer die Zahl von etwa 30 Millionen aus machen können ! Es läßt sich errechnen, daß die Nachkommenschaft eines einzigen Weibchens eine Fläche von mindestens 2½ Hektar Kartoffelpflanzen zu ihrer Ernährung verbraucht. Angesichts dieser Zahlen braucht wohl nicht noch näher erläutert werden, warum dieser kleine Käfer einer der gefährlichsten Feinde der deutschen Landwirtschaft werden kann. Da mit dem Auftreten des Kartoffelkäfers schon seit Jahren gerechnet wurde, haben die zuständigen Stellen umfassende Abwehr und Bekämpfungsmaß = nahmen vorbereitet. Die Wirksamkeit dieser Anordnungen fonnte auch schon praktisch erprobt werden, als im vergangenen Jahr das Auftreten des Kartoffelkäfers bei Stade ge= meldet wurde. Der deutsche Pflanzenschußdienſt griff ſofort ein und es gelang ihm, den Käfer an dieser Stelle restlos zu beseitigen. Allerdings erfordern die Bekämpfungsmaßnahmen einen verhältnismäßig hohen Aufwand. Bei der Be= fämpfungsaktion in der Gegend um Stade waren z. B. im Anfang 116, ſpäter durchſchnittlich 50—75 Mann beim Suchen beschäftigt. Die Spritarbeiten wurden von 65 Mann ausge= führt, denen vier fahrbare Kartoffelspritzen, Motor- und Handfüllpumpen, 56 Batterierückensprigen, 6 Hebelhanddruck -= Rückensprizen und 2 Tonnenwagen zur Verfügung standen. Ins-
geſamt wurden 6453 Kilo Bleiarſenatpaſte und 122 322 Kilo Benzol verbraucht. Die Gesamtkosten betrugen etwa 100 000 RM. Wenn es auch gelang, in Deutſchland bisher einzelne Befallsherde im ersten Jahr des Auftretens auszurotten , so muß man doch bedenken, daß jezt ein Frontalangriff dieses gefürchteten Käfers in der deutschen Westgrenze droht. Es wird darum im Frühjahr ein Großkampf einsehen, wie er in dieser Form bisher noch nicht durchgeführt worden ist und es ist zu hoffen, daß die Gründlichkeit der deutschen Abwehrmaßnahmen und die von der deutschen Wiſſenschaft erprobten Bekämpfungsarten diese Schlacht zu einem guten Ende führen. Die praktische Durchführung der Abwehrmaßnahmen hat der Reichsernährungsminister dem Reichsnährstand übertragen. Im Laufe des Winters wird die Bevölkerung des gefährdeten Grenzgebietes über die Gefahren und über den Kartoffelkäfer selbst eingehend aufgeklärt werden. Es ist im Rahmen der Abwehrmaßnahmen unumgänglich notwendig, daß alle Einwohner des Grenzgebietes sich an diesem Abwehrkampf beteiligen, indem sie auf das Auftreten des Kartoffelkäfers achten und alle verdächtigen Erscheinungen sofort den zuständigen Stellen melden. Allen Einwohnern sollen die notwendigen Anleitungen gegeben werden, die zum Auffinden und Erkennen des - Kartoffeltäfers erforderlich sind. Der Abwehrdienst wird einem besonderen Beauf = tragten übertragen , der in Zusammenarbeit mit den Behörden der allgemeinen Ver= waltung und unter Umständen den Organiſa= tionen der Bewegung einen Überwachungs- und Abwehrdienst einſegt. Durch dieſe Organiſation werden alle Kartoffel- und ſonſtigen, dem Kartoffelkäfer nahrunggebenden Felder in regelmäßigen Abständen untersucht. Alle Grundstückseigentümer sind verpflichtet, auf den Kartoffeltäfer zu achten und sein Auftreten sofort zu melden. Wird dann an irgendeiner Stelle tatsächlich ein Befall festgestellt, dann werden unverzüglich die mit dem modernsten Gerätepart ausgestatteten Bekämpfungstrupps eingesetzt. Diese fliegenden Kolonnen werden die befallenen Kartoffelschläge mit Bleiarsenat besprigen, die befallenen Stauden vernichten und den Boden selbst in größerem Umkreise mit Rohbenzol tränken. Gerade die umfassenden und wohldurchdachten Abwehrmaßnahmen der zuständigen Stellen machen es allen Volksgenossen zur ganz besonderen Pflicht, sich an der Bekämpfung des Kartoffelkäfers zu beteiligen und genauestens alle Anordnungen zu beachten und zu befolgen, die im Rahmen dieſes Abwehrkampfes gegeben werden. So wird im kommenden Frühjahr an der deutschen Westgrenze ein Großkampf entbrennen, bei dem es darum geht, das deutsche Volk vor Millionen-Schäden und schwerwiegenden Einbußen im Hinblick auf die deutsche Nahrungsfreiheit zu bewahren. Karl- Heinz Backhaus.
Die
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NSK Folge 22
Überwindung
NSK Vor einiger Zeit war der Verfasser dieser Zeilen Zeuge, wie gelegentlich einer Bahnfahrt sich die Fahrgäste über die N.S.- Gemeinschaft Kraft durch Freude" unterhielten und ihre Einrichtungen einmütig lobend anerkann= ten. Nur eine Frau, die ein sehr gespreiztes und aufgeblasenes Wesen zur Schau trug, behauptete, für sie, die eine verbilligte Sommerreise ebenfalls gut gebrauchen könne, käme eine ,,K.D.F."-Fahrt niemals in Frage, da sie nicht immer mit Arbeitern zuſammen sein möchte. Der Zufall wollte es, daß kurze Zeit darauf eine andere Frau in das Abteil stieg und in der fie den K.d.F. "-Fahrten gegenüber so ableh= nend verhaltenen „ Dame“ eine alte Bekannte wiedererkannte, die sie in der Zeit ihrer ge= meinsam verlebten Ferien durch ,,K.d.F. " tennen gelernt hatte. Als sie sich nun jener Zeit ganz unverhohlen und sehr vernehmlich erinnerte, fühlte sich die andere bloßgestellt und verließ an der nächsten Haltestelle fluchtartig das Abteil. So amüsant diese Begebenheit auch ist, so hat sie doch ihre andere, sehr ernste Seite. Denn sie ist symptomatisch für die Denkungsweise noch vieler Zeitgenossen, an denen der ganze leidenschaftliche Kampf unserer Tage gegen Kastengeist und Standesdünkel völlig spurlos vorbeigegangen zu sein scheint. Sie ist außerdem sehr bezeichnend für die Gesinnung sich so überheblich und wichtigtuerisch gebärdender Menschen, die sich zwar aller Vorteile der den minderbemittelten Volksgenossen bestimmten Einrichtung bedienen, sich aber dann schämen zuzugeben, in einer Theater-Vorführung oder in einem Sommerurlaub die Gemeinschaft mit Arbeitern geteilt zu haben. In dem Kampf gegen den Standesdünkel, der vom Nationalsozialismus geführt wird , sind alle ihre Auswüchse als überbleibsel einer überlebten Epoche in ihrer ganzen albernen Bor= niertheit schonungslos der Lächerlichkeit preisgegeben und diese durch nichts begründete ,, Er= klusivität" gewisser Stände ist als Volksfeindlichkeit angeprangert worden. Ein Kuriosum und ein Beweis dafür, wie tief in gewiſſen Kreisen des Bürgertums der Standesdünfel Wurzel gefaßt hatte, ist die Tatsache, daß ſelbſt dann, als in der Nachkriegszeit eine grundlegende Verschiebung in der Gesellschaftsord= nung unseres Volkes eintrat, als diese bürgerlichen Kreise infolge des wirtschaftlichen Niederganges des Mittelstandes völlig verprole= tarisierten, d. h . als ihr Lebensstandard auf das Niveau des äußersten wirtschaftlichen Tiefstandes herabsank und sie weder in ihrer so= zialen Stellung, noch in der Lebenshaltung und Lebensführung mit ihrer Bürgerlichkeit von ehemals etwas gemein hatten, immer noch meinten, etwas „ Beſſeres“ zu sein und über den Arbeiter hinwegsehen zu müssen. Wenn man dann noch nach der Berechtigung zu dieser überheblichen Haltung bei ihnen forschte, dann blieb wahrlich nichts weiter übrig, als einzig und allein der Stehkragen, der sie vom „ Arbeiter" unterschied. Es ziehe jemand seinen Pelz aus und dafür
des
Standesdünkels
einen Arbeitskittel an, gehe dann unter die Menschen und er wird viele, sehr merkwürdige und traurige Erfahrungen damit machen ! Der Mann im Arbeitskittel wird selten in den Geschäften jener ergebenen Höflichkeit begegnen, auch dann nicht, wenn er dort einen sehr ansehnlichen Einkauf tätigt, wie der feine Mann“, der eine Kleinigkeit kauft und sie sich aber nach Hause schicken läßt. Gewiß ist die Ursache aller Anmaßungen, Überheblichkeit und Hochnäsigkeit, diese auf rein Äußerliches gerichtete Bewertungen von Menschen Engstirnigkeit und menschliche Beengtheit. Der geistig suchende Mensch hat zu allen Zeiten die Mauer des uns anerzogenen Vorurteils niedergeriſſen, wenn er mit Lebensunterhaltes in Menschen geringeren Berührung kam . Mag sein, daß hier das unverfälschte und echte Menschentum, das auf der Oberfläche liegend leicht erkennbar ist, viele unsere Dichter und Denter angezogen hat, als sie herabstiegen" und sich an Menschen wandten , zu denen keine Konvention den Einlaß verwehrte. Jene Konvention, die durch die gleichen angelernten Formen die Menschen uniformiert, hinter deren Übertünchung sich alles oder auch nichts verbirgt und durch die sich der Dummkopf neben dem Weisen gleich gut oder vielmehr flach und läppisch ausnimmt. Zur Ehrenrettung vieler, keinesfalls oberflächlicher und ungeistiger Menschen sei gesagt, daß es nicht immer Dünkel und Anmaßung iſt, die sie von anderen Volksgenossen trennt, die aus tauſenderlei Gründen, die nichts mit perſön, licher Wertung und eigenem Verschulden zu tun haben, sich nicht in der gleichen sozialen Stellung befinden können. Es ist dies vor allem anderen das Vorurteil , an dem unsere alte bürgerliche Erziehung, die an uns und unſerer Beziehung zur Umwelt soviel gesündigt hat, die Hauptschuld trägt und die aus eigener Kraft zu beseitigen nicht jedem gegeben ist. Was hier nur helfen kann, ist, abgesehen von der neuen Erziehung des Nachwuchses, Aufflärung, aber noch viel mehr die persönliche Erfahrung und das eigene Erleben. Die nationalsozialiſtiſche Schulung und Erziehungsarbeit an dem Menschen hat, in bezug auf dieſe bestimmte Art von Aufklärungen, zweifellos schöne Erfolge zu verzeichnen und hier ihre größten Verdienste erworben ! Die persönliche Erfahrung und das eigene Erleben, das wie nichts geeignet ist, den Wahn dieser gefährlichen und unsere Volksgemeinschaft schädigenden Vorurteile zu zerstören , hat der Nationalſozialismus durch keine Organisation besser begünſtigen können als es bei der N.S. - Gemeinschaft „Kraft durch Freude" der Fall ist. Jeder, der mit Vorurteilen behaftet eine „ K.D.F. "-Fahrt ange= treten hatte, um seinen Urlaub zu Lande oder auf hoher See zu verleben, war in jedem Fall von diesem Urlaub nicht nur restlos begeistert zurückgekehrt, sondern war auch äußerst überrascht davon, daß diese Urlaubszeit gerade durch die Kameradschaft mit seinen Fahrtgefährten so wesentlich verschönt und bereichert wurde. In dieser Kameradschaft hatte er aber den deutſchen
!
NSK Folge 22 Arbeiter kennengelernt ! Und es wird ganz gewiß noch mancher sich seiner geschämt haben, sich sehr jämmerlich und armselig vorgekommen sein, der einmal glaubte, auf den Mann im Arbeitstittel mit den schwieligen Händen herabſehen zu können, deſſen Überlegenheit er dann aber bei manchen Gelegenheiten und in vielen Dingen zu spüren bekommen hat. Seine überlegenheit in bezug auf Allgemeinbildung, gründliche Sachkenntnis, geſunden Menschenverstand, Charakter, Taktgefühl oder Herzensgüte. Neben dem Zweck der N.S.-Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude" dem deutschen Arbeiter die Schönheit des Lebens, der Kunst und der Landschaft zu vermitteln, erfüllt ſie dieſe andere große und ſchöne Aufgabe, deutsche Volksgenoſſen zuſammenzuführen, die früher unselige Vorurteile trennten. Wenn diese Vorurteile einmal aus dem deutschen Leben völlig gebannt sein werden, dann wird sich auch niemand mehr ſchämen, wie es die närriſche Frau während jener Bahnfahrt tat, von der hier einleitend berichtet wurde, ſeinen Urlaub im Kreiſe deutscher Arbeiter verv. Wr. lebt zu haben.
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27. Januar 1936 N.S. - Studentenbund, Abteilung studentischer Einsatz, arbeitet in allen Fragen der Landesforschung und Reichsplanung ausschließlich mit der Akademie zusammen. Ebenso erkennt die Akademie in allen studentischen Angelegenheiten, die ihr Arbeitsgebiet berühren, die ausschließliche Zuständigkeit des N.S. = Studentenbundes an. Die örtlichen Leiter der Abteilung studentischer Einsaß des N.S.-Studentnebundes treten an maßgebender Stelle in die Arbeitskreise der Akademie ein. Die Spenden-Fahrkarte der Reichsbahn NSK Während des Winterhilfswerks 1934/35 wurde bekanntlich von der Deutschen Reichsbahn die 10-Pfennig-Spendenkarte erstmalig eingeführt. Diese Sammelaktion erbrachte im Winterhilfswerk 1934/35 eine Gesamtein nahme von 114 017,- RM. Der diesjährige Spendenkarten-Verkauf brachte dagegen bereits in den Monaten November und Dezember einen Betrag von 139.290,- RM. Dieser Erfolg ist ein Verdienst der Schalterbeamten der Deutschen Reichsbahn, die den Reisenden Spendenkarten des Winterhilfswerks angeboten haben.
Nachrichten
über 8000 Jugendschriften Hauptamtsleiter des N.S.L.B. Pg. Wächtler Sachbearbeiter für alle Schulfragen beim Stellvertreter des Führers NSK Bayreuth, 27. Januar. Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, hat Gauleiter Pg. Wächtler als den Hauptamtsleiter des N.S.-Lehrerbundes den Auftrag gegeben, als zuständiger Sachbearbeiter alle Schulfragen für ihn zu behandeln. Gleichzeitig mit dieser Beauftragung hat der Stellvertreter des Führers dem Hauptamtsleiter des N.S.L.B. die Oberaufsicht über die einzige N.S.- Oberschule der Partei in Feldafing übertragen.
an die schlesischen Grenzkreise NSK In der Erkenntnis, daß der deutsche Kulturwille im guten deutschen Schrifttum seinen lebendigsten Ausdruck fand, und daß wertvolle Bücher jedem deutschen Volksgenossen auch im entlegensten Grenzdorf zugängig sein N. S. = Lehrerbund , müssen, schenkte der Gau Schlesien , 8379 Jugendschriften, das Ergebnis einer jahrelangen Sam mlung , an die Kreiſe Guhrau, Militsch, Roſenberg, Kreuzburg, Gr. Strehliß, Gleiwiß-Land, Ratibor, Leobschütz, Neustadt, Oppeln- Land, Namslau und Landeshut zum Aufbau de u tscher Büchereien.
Parteiamtliche
Arbeitsabkommen zwiſchen N.S.-Dozentenbund, N.S.D.St.B. und der Aka-
Bekanntgabe
demie für Landesforschung und ReichsDer Reichsschatzmeister:
planung NSK Berlin, 27. Januar. Die Akademie für Landesforschung und Reichsplanung schloß zur Durchführung und Sicherung ihrer Arbeiten folgende Arbeitsabkommen mit dem N.S.-Dozentenbund und dem N.S.- Studentenbund ab, in denen es u. a. heißt : Die Mitarbeit der Gliederungen des N.S. - Dozentenbundes an den Aufgaben der Reichsplanung erfolgt ausschließlich im Rahmen der Akademie. Die Akademie für Landesforschung führt die Auslese der dozentischen Mitarbeit für ihre Aufgaben nur im Einvernehmen mit N.S.Dozentenbund durch. Die Reichsführung des N.S. -Dozentenbundes stellt für die fachliche Mitarbeit an den Aufgaben der Akademie die Ämter für Wiſſenſchaft des Dozentenbundes an den einzelnen Hochschulen zur Verfügung und erläßt entsprechende Anordnungen. Die Amtsleiter für Wiſſenſchaft des N.S.Dozentenbundes treten an maßgebender Stelle in die örtlichen Gliederungen der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung ein . Der
NSK Der Reichsschazmeister erläßt folgende Anordnung : Am 30. Januar 1936, dem dritten Jahrestage der nationalsozialiſtiſchen Machtergreifung, bleiben die Amtsräume sämtlicher Dienſtſtellen der N.S.D.A.P. geschlossen. München , den 27. Januar 1936. gez.: Schwarz. Neue Diensträume der Reichspreſſeſtelle in München NSK Die Reichspressestelle der N.S.D.A.P. gibt bekannt : Die Münchener Diensträume der Reichspreſſeſtelle der N.S.D.A.P. und der Auslandspreſſeſtelle in München werden ab Montag, den 3. Februar 1936 nach Karlstraße 18 in das „Haus der Preſſe" verlegt. Die neuen Ruf nummern sind : München 56001 bis 56004 und für dringende Pressegespräche" 56081. Reichspressestelle der R.S.D.A.P. Dr. Dresler , Hauptamtsleiter.
N G K Gonder die nſt
Die
deutsche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Was
auf
das
Deutſche Frauenwerk
der „Grünen
NSK In der nächsten Woche werden wieder die grünen Hüte das Straßenbild Berlins beherrschen. Denn draußen in den Ausstellungshallen am Funkturm ist wieder die „ Grüne Woche", verbunden mit der „Deutschen Jagdausstellung", wie jedes Jahr zu Ende des Januars eröffnet worden. Die großen grünen Plakate mit den gelben ähren weisen überall auf das Ereignis hin. Ganz einfach und schlicht ist diesesmal die große Ehrenhalle, die man zuerst betritt. Durch den großen, von Säulen flankierten Raum geht der Blick auf ein mächtiges Gemälde, symbolhaft darstellend den Bauern, wie er sät, den Arbeiter, wie er ein Stück Eisen schmiedet. Es sind die beiden Stände , die aus dem ursprünglichen Stoff schaffen : Der Bauer aus der Erde die Nahrung, der Arbeiter aus dem Rohmaterial Werkzeug und Gebrauchsgegenstände. Dicht neben der Ehrenhalle ist eine Koje, die von der Zusammenarbeit des Deutschen Frauenwerks mit dem Reichsnährstand berichtet. Im Rahmen der Halle 1 , die in großen bildlichen Darstellungen von den Maßnahmen der Erzeu= gungsschlacht und der Marktordnung erzählt, wird unter dem Motto „ Die Hauswirtſchaft , ein wichtiger Teil der Ernährungswirtschaft" gezeigt, wie die Hausfrau ihren Teil zur Erreichung der Nahrungsfreiheit beitragen kann. Da steht an erster Stelle die häusliche Vorratswirtschaft : Auf schmalen Regalen werden Einmachgläser mit Obst und Gemüse gezeigt, dann das sachgemäße Einhorden der Kartoffeln im dunklen Keller, das im Herbst gemacht werden muß. Das Wurzelgemüse muß in trockenem Sand eingegraben sein, das Obst auf luftigen Schragen liegen und die Würste frei in der Luft hängen. Wenn man sich vor Augen hält, daß in einem Jahr in Deutschland für eine Milliarde RM. Nahrungsmittel verderben, macht man sich erst tlar, wie notwendig eine sachgemäße Vorratswirtschaft und Aufbewahrung ist. Noch weitere Beispiele werden gezeigt unter dem Motto ,,Kampf dem Verderb". Die nächsten Bilder stellen dar, daß die chollengebundene gemischte Kost", die Kost, die aus in unserem Klima und auf unserm Boden gewachsenen Nahrungsmitteln hergestellt ist, auch die zuträglichste für uns ist. Deutscher Sago, deutscher Gries , Süßmoste, Fische aus unseren Gewässern sind abgebildet. Doch fast ebenso wichtig ist dazu die sachgemäße,
Woche" zeigt gesunde Zubereitung : der Fisch darf nur kurz gewaschen werden, das Gemüse nicht abgebrüht, sondern gedämpft, Obst und Kartoffeln nur dünn geschält werden, damit ihnen alle ihre wichtigen Bestandteile erhalten bleiben. Besonders hübsch gelungen ist eine Darstellung der so sehr in Vergessenheit geratenen und so schmackhaften und wertvollen Küchenkräuter. Auf schwarzem Grund sind die feinen Blättchen und Stiele mit leuchtend grüner Farbe gemalt. Eine bunte Bildtabelle, die anzeigt, welches Gemüse in welchem Monat naturgemäß zu haben ist, vervollständigt diese anschauliche Darstellung. Die nächste Wand zeigt nun in einer Großdarstellung, wie die deutsche Hausfrau über die Eine Ernährungsfragen unterrichtet wird. deutsche Landschaft mit ihren Hügeln und Tälern, Wäldern und Feldern bildet den Hintergrund. Ganz links mäht ein Bauer sein Korn, und die Frau bindet es in Garben, und ganz rechts geht die Landschaft in eine Stadt über und eine Hausfrau geht mit dem MarktDavor ist eine Reliefkarte nez einholen. Deutschlands mit allen seinen Gauen, und von der Reichsleitung in Berlin aus, der Zentrale, gehen strahlenförmig die Nachrichten mit Hilfe aller Propagandamittel ins Volk. Da ist zuerst die Presse : Durch die Fachblätter, die Tageszeitung, Flugschrift und Aufklärungsheft gehen die Anordnungen hinaus. In den Hausfrauenstunden des Runfunks wird zu den Frauen gesprochen. In den Ortsgruppen der N.S. -Frauenschaft werden Vorträge gehalten , in den Kochkursen des Reichsmütterdienstes praktische Anleitungen gegeben, und in Werbefilmen und Lichtbildern für bestimmte Gerichte und ihre sachgemäße Zubereitung geworben. So daß man von dieſem großen Propagandaapparat sicher glauben kann, daß durch die vom Deutschen Frauenwerk in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand versuchte Lenkung der Verbraucherschaft allmählich auch die letzte deutsche Hausfrau erfaßt werden wird. Noch von manchem anderen wäre zu berichten, was die Frau direkt angeht. Von der Koje des Frauenarbeitsdienstes , der von seiner Arbeit beim Siedler und in vielen praktischen Beispielen von der Handfertigkeit seiner Mädels und von schichter, geschmackvoller Heimgestaltung erzählt. Und außerdem von einem kleinen Miniatursiedlergarten , in dem alle die Gemüse und Bäume gepflanzt ſind , die zu einem einfachen Gebrauchsgarten gehören. Doch es wäre wieder nur ein kleiner Ausschnitt von der großen, vielseitigen Ausstellung, die uns der Reichsnährstand und die Deutsche Jägerschaft in L.B. diesem Jahre, zeigen.
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Das
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NSK Folge 22
Mädel im Reichsberufswettkampf
NSK Zum drittenmal ruft das Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront und die HitlerJugend, rufen der Reichsjugendführer und der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, zum Wett= Dreißigprokampf der schaffenden Jugend. zentig war die Beteiligung der Mädel 1935, 420 000 stehen 1936 in den Reihen 40 v. H. Sie aller Wettkampfteilnehmer! warten mit Spannung auf die Aufgaben , die ihnen in der Zeit vom 2. bis 15. Februar gestellt werden. Sie wollen wissen, was der diesjährige Reichsberufswettkampf Neues bringen wird. Zum erstenmal nehmen die Jungarbeiterinnen und die ungelernten Hilfsarbeiterinnen teil, zum erstenmal werden die jungen Akademikerinnen durch den Reichsberufswettkampf miterfaßt. Die Aufgaben werden dies = mal noch viel stärker der wirklichen Beschäftigung der Teilnehmer Rechnung tragen. Wenn also ein Mädel den ganzen Tag beispielsweise Pralinen verpackt, so könnte sie die Aufgabe erhalten, eine nette Geburtstagsfendung zusammenzustellen. Wenn eine andere täglich mit verschiedenfarbigem Pa= pier arbeitet, so wird sie möglicherweise ein Muster aus Buntpapier tleben müssen . Es soll den Mädels dadurch die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen ihrer täglichen Arbeit doch etwas von ihrem persönlichen Denken und Fühlen zum Ausdruck zu bringen. Daneben bleiben die hauswirtschaft lichen Aufgaben, in etwas eingeschräntterer Form, bestehen. Es soll aber auf kein Wettkochen herauskommen, sondern die Mädel triegen z. B. Holz, Papier und Streichhölzer in die Hand gedrückt, und nun : Mach Feuer ! Vielleicht ist auch ein Wäscheſtück zu waschen. oder eine andere Hausarbeit zu verrichten . Auch die Gauwettkämpfe haben dieses Jahr ein etwas anderes Gesicht. Die Jungakademikerinnen kommen zu den sportlichen Kämpfen hinzu. Dadurch soll auch hier von vorn herein die Möglichkeit ausgeschaltet sein, daß ,,schwächliche Streber mit emsigem Fleiß die Palme erringen". Die Bewertung ſoll Ungerechtigkeit möglichst ausschalten. Daher wird jede Arbeit von drei Personen bewertet, dem
Wer
wird
Fachmann, dem Praktiker und einem B.D.M.Mädel . Ein sorgsam verfertigtes Knopfloch z. B. beurteilt eine hauswirtschaftliche Lehrerin, eine Hausfrau und ein B.D.M.-Mädel. Es soll aber sogar von diesem Jahr an möglich gemacht werden, jedem Teilnehmer am Reichsberufswettkampf seine Leistungen in den einzelnen Fächern mitzuteilen. Damit bringt der Wettlampf für die Einzelnen eine wirkliche prat= tische Förderung, indem ihnen gesagt wird, wie die aufgetretenen Mängel durch zusätzliche Be= rufsschulung u . ä. ausgemerzt werden können.
Darüber hinaus wird auch eine Auswertung des Reichsberufswettkampfes auf großzügiger Basis durch das Hollerith-Verfahren stattfinden. Man vergleicht z . B. die durchschnittliche Leistung der einzelnen Gaue und strebt dann einen Leiſtungsausgleich an. Man kann auch alle Arbeiten unter einem bestimmten Gesichtspunkt betrachten, also vielleicht wie das Verhältnis der Schulbildung zu den Leistungen steht. Dadurch wird sich ein sehr klares Bild in Berufserziehungsfragen und vorläufigen Mängeln ergeben, und Möglichkeiten und Anhaltspunkte für das kommende Berufserziehungsgesetz gegeben sein. In Zukunft wird der Reichsberufswettkampf teine zeitgebundene Erscheinung mehr sein, da er für seine völlige Auswertung, ständige Verbesserung und Erweiterung eine fortlaufende Arbeit benötigt. Allein seine Vorbereitung nimmt die Zeit von Oktober bis Februar in Anspruch. Da seine Durchführung von Februar bis Mai läuft, bleibt für ſeine Auswertung über die Beurteilung der Leistung des Einzelnen hinaus die Zeit von Mai bis Oktober. Die deutsche Jugend hat ihre ſozialen Forderungen nicht mit der Bitte um Erfüllung an den Staat herangetragen, ſondern der Wille zur Leistung zieht die notwendige Forderung nach den Vorausseßun gen zur Leistungsfähigkeit nach sich. Einmal kämpften wir mit um die Form des heutigen Staates, heute werten wir diesen Kampf um zum Willen, zur Leistung und friedlicher Aufbauarbeit . Dorothea Goedicke .
siegen ?
Unsere Schiläuferinnen bei den Olympiſchen Winterſpielen NSK Um heute in einem großen wintersportlichen Wettkampf, wie ihn die verschiedenen Ländermeisterschaften, Fis und Kandaharrennen, vor allem aber die Olympischen Winterspiele vorstellen, zu bestehen, genügt es nicht allein, eine gute Schiläuferin zu sein, eine gute Läuferin mit Stil und Technik, die Schwünge und Gelände meistert und über Stehvermögen verfügt. Der Kampf hat ſich bedeutend verschärft. Durch das Zusammentreffen von
jungem , tatenfrohem und wagemutigem Nachwuchs mit den bewährten Kräften früherer Jahre gibt es neuen Ansporn, der zu immer größeren Leistungen führt. Auch seelische , geistige Eigenschaften sind notwendig. Dazu ges hört vor allem Mut, viel Mut, Tatkraft, Zielbewußtsein und eine außergewöhnliche Willensanspannung, sachliche Berechnung, Ausdauer und Entschlossenheit nötig. Daß zum Kampf auch ein entsprechender Kampfgeist gehört, ist selbst=
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Und schließlich : gute, underverständlich. brauchte Nerven. Zum erstenmal werden Frauen zu den Olympischen Winterspielen im Schisport zugelassen. Aus allen Ländern haben sich Läuferinnen ge= meldet: aus England, Holland, Amerita, Frankreich, Schweiz, Österreich, Ungarn, Italien ; sehr start wird Norwegen vertreten sein. Am meisten aber interessiert uns die Frage, wie es mit den deutschen Schimädeln und Meisterinnen steht. Sieben deutsche Läuf erinnen wurden für die Olympischen Winterspiele auserwählt. Sie wur den nach den Leiſtungen , die sie im vergangenen Winter bei verschiedenen Wettkämpfen und Meisterschaften zeigten, gewertet. Unsere deutschen Läuferinnen haben in den lezten Jahren ganz großartige Leistungen hervorgebracht und den Beweis geliefert, daß Deutschland nicht nur über gute Torlauf- und Abfahrtsläufer und beacht liche Springer verfügt, sondern auch eine Damenklasse hat, die für die deutschen Farben schon manchen ehrenvollen Sieg errang. Wer die Läuferinnen einmal in einem Rennen gesehen hat, mußte die Überzeugung gewinnen, daß von ihnen alle Voraussetzungen erfüllt werden. Eine der größten Hoffnungen ist Christl Cranz. Sie ist so recht der Typ des deutschen Sportmädels : groß, blond , geſund_und_friſch. Es ist erstaunlich, wieviel ruhige, sichere Überlegung, wieviel festen Willen und Zielbewußtsein sie in sich vereinigt. Sie ist frei von Haſt und Aufregung ; man hat den Eindruck, als gäbe es nichts, was sie aus der Ruhe bringen fönnte. Christl Cranz hat schon große Siege in der Tasche. 1934 und 1935 wurde sie Deutſche Meisterin und siegte in den interationalen FisRennen. Auch jetzt beim Training hat sie wieder ihre sichere Überlegenheit gezeigt. Mehr wagt noch die kühne Draufgängerin Lisa Resch. Sie ist eine schneidige Sportlerin und dazu ein echtes Werdenfelser Kind : lebhaft, beweglich, forsch und energisch. Es ist In eine Freude, ihr beim Lauf zuzusehen. vielen internationalen Konkurrenzen konnte sie ehrenvolle Plätze belegen. Ganz ähnlich ist es mit ihrer Landsmännin Käthe Grasegger, dem Schimädel mit
27. Januar 1936 den berühmten fliegenden Zöpfen, die jetzt allerdings aufgesteckt sind. Sie gehört zu den Jüngsten, aber sie schlägt sich tapfer und der Plaz in den vordersten Reihen ist ihr stets sicher. Seit ihrem fünfzehnten Jahr läuft sie große Rennen. wer Hadi Pfeifer - Lantschner sollte von der kühnen Innsbruckerin, die jezt in Deutschland verheiratet ist, noch nicht gehört haben ! Ihr geht ein großer Ruf voran und auf ihrer Siegerliste stehen die ganz großen Rennen des In- und Auslandes. Eigentlich sieht man es der zierlichen Frau gar nicht an, daß sie eine so tüchtige Schiläuferin ist. Erst ihr Lauf offenbart wahrhaft „hohe Schule". Zu starken Hoffnungen berechtigt auch die Berchtesgadnerin List Schwarz. Die blonde Liſl fährt einen sehr guten Stil und hat be wiesen, daß sie nicht nur die Berge ihrer schö = nen Heimat meiſtert, sondern überall be = steht und zwar in Ehren. Ja, sie konnte sich bereits in furzer Zeit an die Spike arbeiten. Sie ist ein rechtes Naturkind und auch ein Naturtalent, das bei einem sogenannten wilden Rennen entdeckt" wurde. Dann ist da noch Frau Lotte Baader aus Freiburg. Sie ist eine ebenso tüchtige Hausfrau wie Sportlerin und beweist damit, daß eine gesunde, moderne Frau Sport und Hausfrauenpflichten sehr gut vereinen fann. Frau Baader zeigt einen sehr kultivierten Lauf, der ganz besonders im Torlauf zur Wirkung tommt.
Das einzige Schimädel aus dem deutschen Norden ist Ruth Gruendler. Sie hat einen einzigartigen Aufstieg hinter sich. 1930 erst trat sie in die Schiſchule am Arlberg, heute befindet sie sich unter den Olympiaanwärterin nen! Sie ist eben ein ganz durchtrainiertes Sportmädel, das seine Arbeit ernst nimmt und mit Sicherheit und Energie ihr Ziel verfolgt. Es wäre ein gewagtes und undankbares Denn Unterfangen, Voraussagen zu machen. vor Überraschungen ist man nie ſicher. Die Läuferinnen haben alle ein scharfes Training hinter sich. Man kann nur unseren deutſchen Läuferinnen viel Erfolg und ehrenvolle Pläge M. K. wünschen.
Olympia - Vorbereitungen Schulung der Auslandsreferentinnen in der Frauenarbeitsrichtſchule NSK Berlin steht im Zeichen der Olympiade. Wandern wir über das Baugelände der newentstehenden Fliegerkolonie in Staaten , so sehen wir die imponierenden Bauten Olympiadorses. Während einer
Fahrt rund um Berlin grüßen uns die Anlagen des Stadions und verheißen Großes für die kommenden sportlichen Kämpfe. Auf den Bahnsteigen und an den Fahrkartenſchaltern hört man die Verkehrsbeamten von ihren Schu lungsabenden sprechen, in denen sie fremde Sprachen zur besseren Bewältigung des Verfehrs mit Ausländern vermittelt bekommen .
Oder deutsche Köchinnen und Gastwirtsfrauen werden in die Geheimnisse fremder Kochkünfte eingeweiht und lernen die Herstellung von allerlei Nationalgerichten. Dem gleichen Ziele dient auch ein Schubungsturjus der Auslandsrefe = rentinnen der N.S.- Frauenschaft. der in der Reichsarbeitsrichtschule der N.S.Frauenschaft in Berlin stattfindet. Diesen Frauen erschließt sich während der Olympiawochen ein großes Arbeitsgebiet, und ihrer harren nicht leicht zu erfüllende Aufgaben . Es gilt vor allem , einer jeden Frau das geistige
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NSK Folge 22 Rüstzeug und die einheitliche Ausrichtung für die Arbeit zu geben, die im wesentlichen in der Betreuung der Olympiabesucher besteht und in dem Bemühen, allen Interessierten das neue Deutschland so zu zeigen , daß sie es verstehen und damit alte und neue Vorurteile überwinden lernen. Es werden Deutsche aus allen Teilen der Erde kommen, die mit brennender Sehnsucht darauf warten, das nationalſozialiſtiſche Deutschland zu erleben und liebzugewinnen. Die Neugier und die Wünsche der ausländischen Besucher werden über diese Frauen prasseln, und ihre richtige Behandlung wird sehr wichtig sein. Deshalb wird den Frauen in diesem Kursus aus berufenem Munde und von höchster Stelle die nötige Schulung zuteil. Es ist so wesentlich für den rein menschlichen und persönlichen Verkehr der Nationen untereinander für den ja die Olympiade eine ſo günstige Gelegenheit bietet , daß er mit viel Feingefühl und Verständnis ausgeführt wird. Die deutschen Frauen werden sich von Herzen bemühen, eine edle Gastfreundschaft zu üben, um den ausländischen Gästen den Aufenthalt in Deutschland recht angenehm zu R. gestalten.
Das Frauenkammerorcheſter ſpielt in Italien NSK Das Frauenkammerorchester unter der Leitung von Gertrude Ilse Tilsen , das im Dezember 1934 zum erstenmal öffentlich auftrat, hat sich im Laufe seines einjährigen Bestehens einen guten Ruf erworben. In vielen deutschen Städten hatte es im Laufe des Sommers und Herbstes Konzerte gegeben, so in Hannover, Erfurt und in den Städten Pommerns, und ist
überall mit großer Begeisterung aufgenommen worden. Im Kurzwellensender haben sie gespielt und im Dezember öfters für die N.S.-Kulturgemeinde und das Winterhilfswerk. Doch ihren größten Erfolg hatten sie im Sommer auf dem Nordischen Musikfest in Lübeck. Auf die guten Kritiken hin, die sie dort gehabt hatten, erhielten sie nun von der römischen Konzertdirektion eine Aufforderung, Anfang Februar ein Konzert in Rom zu geben. Und da sie wegen eines Konzertes nicht nach Italien fahren konnten, vermittelte ihnen die römische Konzertdirektion noch eine Reihe weiterer Konzerte in großen und kleinen Städten Italiens. Bis nach Sizilien wird sie ihre Reise führen. Es ist interessant, welche Stücke sich die italienischen Städte aus dem Repertoire des Frauenorchesters ausgesucht haben. Neben den Werken italienischer Meister wurden vor allem die Sinfonien Friedrichs des Großen und Bach und Händel verlangt. Doch diese Reise ist mit einigen Schwierigketen verknüpft; so gibt es z. B. in keiner der Städte, in denen das Frauenorchester spielen wird, ein Cembalo, und so müssen sie als Ersatz ihr Spinett mitnehmen. Auf der Rückreise spielen sie dann noch in München und anderen süddeutschen Städten. Nach ihrer Rüdkehr haben sie schon weitere Reisepläne. Sie stehen in Unterhandlung mit einer skandinavischen Konzertdirektion, die sie ebenfalls aus Anlaß ihres Spiels auf dem Nordischen Musikfest aufforderte. Doch vorerst fahren die 15 Frauen nun nach Italien. Am 2. Februar findet in Fiume ihr erstes Konzert statt, und wir wünschen ihnen vollen Erfolg, denn sie sind Trägerinnen des deutschen Kulturwillens und mit ihrer Musik Abgesandte Deutschlands zur Verständigung zwischen den beiden Völkern .
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68 , Zimmerkr. 88 .
Nationalsozialiſtiſche
Partei - Korrespondenz
Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSW68, Zimmerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Cher Nachf., G. m. b H., Bentralverlag der N. S. D. A. B.. München · Berlin Berland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Bimmertraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bokschedlonto München 113 46) zu richten
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm We i ß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N S. DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
NGK Breſſedienſt der NGDUB
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Die Alte
28. Januar 1936
Garde
Borbild für kommende
Geſchlechter
NSK Anläßlich des 30. Januar richtet der Berliner Gauleiter an die Alte Garde der S.A. folgende Grußworte: Als Gauleiter
der
Reichshauptstadt
grüße
ich
die
30 000
ältesten S.A.-Kame-
raden, die aus dem ganzen Reich hier zusammengekommen sind, um am dritten Jahrestage der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung dem Führer
erneut
ihre
Treue
zu
bekunden. Zwar können ihre 30 000 Mann nicht einzeln im Buche der Geschichte verzeichnet werden, aber als die treue, tapfere und stets opferbereite Alte Garde des Führers werden fie für immer Vorbild tommender Geschlechter sein. Diese stolze Gewißheit mögt Ihr, meine Kameraden, von dieser Feier des 30. Januar mit nach Hause nehmen und euch an ihr aufrichten in Kampf und Sorge des Alltags. Heil dem Führer! Dr. Goebbels.
Der ſelbſtloſen
S.A.
zum Gruß
NSK Der Staatskommissar der Hauptstadt Berlin richtet zum 30. Januar folgenden Gruß an die alten S.A.-Kameraden : Allen S.A. -Kameraden, die am 30. Januar nach Berlin kommen,
um
an
dem
großen Appell und Vorbeimarsch vor dem Führer teilzunehmen, rufe ich ein herzliches Willkommen zu.
Es erfüllt mich mit besonderem Stolz, daß die Alte Garde, die unent-
wegten Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers, zu Ehren ihres Obersten S.A.-Führers den historischen Zug in der Reichshauptstadt wiederholen und dadurch ein tiefes Erlebnis in der Bevölkerung wachrufen.
Berlin wird,
genau wie vor drei Jahren,
im
einheitlichen Willen mit der S.A. marschieren und erneut seinen Dank für die Opferbereitschaft der politischen Soldaten, die nie etwas für sich selbst wollen, in denen immer das deutsche Volk vor Augen steht, zum Ausdruck bringen.
Dr. Lippert , S.A.-Oberführer,
Staatskommiſſar der Hauptstadt Berlin.
Das
28. Januar 1936
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NSK Folge 23
Geheimnis
unserer
Kraft
Auf dem Weg in das vierte Jahr der nationalsozialistischen Revolution NSK Als Adolf Hitler im Jahre 1925 der N.S.D.A.P. als Marschroute für den zweiten und entscheidenden Abschnitt ihres Kampfes gegen den Weimarer Staat das Legalitätsprinzip gab, da mochten damals manche Zweifel im Herzen gehabt haben, ob dieser Weg wirklich zum Sturz des Systems führen. könnte. Erst nach etwa vier Jahren, als in den Tagen des Kampfes gegen den YoungPlan die außerordentlichen Entfaltungsmöglichkeiten gerade des legalen Kampfes erſtmals allen eindeutig zum Bewußtsein tamen, zeigte es sich ganz offen, daß der von Adolf Hitler gezeigte Weg nicht nur der einzig mögliche, sondern außerdem der allein richtige war. Dieser Kampf rüttelte die Massen auf und führte sie zur nationalsozialistischen Idee, er zermürbte das System von innen heraus und ließ das deutsche Volk in stetiger Entwicklung zu einer politischen Nation werden, zu einer Nation , die nicht mehr sich zum Spielball parlamen= tarischer Köder hergab. Es ist das Ergebnis des von Adolf Hitler im Jahre 1925 so weitschauend geplanten Kampfes der N.S.D. A.P. um den Staat gewesen, daß der größte Teil der deutschen Nation erstmals in ihrer Geschichte einen festen politischen Standpunkt bezogen hatte. Ebenso wie im Jahre 1925 wohl wenige den Sinn der Parole Adolf Hitlers in dieser Weiterentwicklung ahnten, so sahen auch im Jahre 1933 viele zwar die Größe der Persönlichkeit des Führers, aber sie erkannten noch nicht das besondere Geheim = nis seiner Staatskunst. Adolf Hitler ist vom 30. Januar 1933 an nicht nur energisch darangegangen, die Trümmerstätte, die ihm übergeben wurde , zu einem Bauplatz aufbauender Staatsarbeit zu machen, er hat ein besonderes Ziel vor Augen gehabt und angepackt : dem deutschen Bolt jenes Erbe seiner innerpolitischen Erlebnisse weiter zu entwickeln : das politische Denken, mit dem die Nation das Geschehen der Zeit mit erlebt und damit mit anpackt an ihren Aufgaben. Das monarchische Prinzip ist daran zugrunde gegangen, daß es den Volksboden unter den Füßen verlor, das parlamentarische System suchte von der Dummheit des Voltes zu leben, der nationalsozialistische Staat aber hat vom ersten Tage an das Ge= heimnis seines Erfolges in der Akti = vierung der Nation gefunden. Wir wissen es heute: die gewaltigen Taten Adolf Hitlers find von ihm möglich gemacht worden durch jene innere Mobili sierung des ganzen Volkes, durch die Er-
füllung aller, die zu ihm gehören, mit de m Glauben an eine politische Mission.
Die Wiedererringung der deutschen Wehrfreiheit , wäre sie möglich gewesen in einem Staat von Duzend Intereſſentengruppen , wäre ſie möglich gewesen ohne das innere Verständnis und die begeisterte Mithilfe aller Deutschen, der Kampf gegen das wirtschaftliche Erbe der Nachkriegszeit , hätte er nicht vergebens bleiben müssen ohne den Geist des Opfers und der Selbstlosigkeit, der diese Jahre der Geschichte des deutschen Volkes zu ihren stolzesten machen wird ? Die Konzentrierung auf die das großen Aufgaben der Zeit große Kennzeichen der vergangenen drei Jahre - ist nur denkbar in einem Staat, deſſen innere Kräfte unermüdlich und immer gesammelt, wieder gesteigert angeregt, werden. Als Adolf Hitler, von manchem damals unverstanden, die nationalsozia = listische Bewegung zur ewigen Triebtraft von Staat und Volk werden ließ und damit die Grundzüge des nationalſozialistischen Staates festlegte, hat er weitschauend diesem Staat das Grundgesez des Erfolges gegeben, Der Begriff einer politischen Nation hat durch des Führers Aufgabe an die N.S.D.A.P. einen neuen Inhalt bekommen. Die Aufgabe, die sich frühere Parteien gestellt haben, Dummheit zu säen um Hader zu ernten, ist abgelöst worden von einer unermüdlichen Arbeit am politischen Weitblic und damit am inneren Zusammenhalt der Nation. Es ist die Erfahrung der nationalsozialistischen Revolution, daß Geld eine Gemeinschaft nicht stark, und Not eine Gemeinschaft nicht schwach macht, sondern daß alles Werden und Vergehen im Völkerleben abhängt von dem inneren Willen , mit dem das Schicksal angepackt wird . Drei Jahre eines schweren, aber in seinen Ergebniſſen beiſpiellosen Daseinskampfes waren eine einzigartige Probe auf das Exempel der neuen politischen Führung der Nation , die von der N.S.D.A.P. repräsentiert wird. Nicht nur als eine politisch geeinte, sondern auch als eine die Zeit und ihre Erfordernisse erkennende Na = tion gehen wir in das vierte Jahr des neuen Staates hinein, stark durch die Erkenntnis, daß wir die Form der Führung
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NSK Folge 23 gefunden haben, die uns allen Sorgen von Gegenwart und Zukunft dennoch un besorgt ins Auge sehen läßt. Denn wir wissen: die politischen Prinzipien unseres Staates sind unsere unüberwindliche Stärke.
Die Löſung
28. Januar 1936 Diese Prinzipien aber immer mit dem inneren Leben zu erfüllen, das die Kräfte stets für jede nationale Aufgabe zu mobilifieren vermag, das wird von Jahr zu Jahr immer die Losung all unseres Tuns bleiben. Helmut Sündermann
der Arbeiterfrage
ſeit der Machtübernahme
Von Dr. Robert Ley NSK Das deutsche Volk ist ein Volk ohne Raum. Die Diskrepanz zwischen den vorhandenen Menschen und dem durch das Schicksal diesem Volke zugewiesenen Raum war schon vor dem Kriege der lekte und tiefste Grund für die soziale Not Deutschlands. Dieses Mißverhältnis von Blut zu Boden wird um so stärker empfunden, je höher entwickelt, je intelligenter und arbeitsamer ein Volt ist. Volk ohne Raum ! — iſt ein furchtbares Schicksal ; wieviel mehr, wenn nun dieſes fleißige, strebsame und wachsende Volk einen Krieg verliert, durch einen vernichtenden Frieden fruchtbarer Gebiet beraubt, all seiner mühsam aufgebauten Kolonien entblößt wird! Volk ohne Raum ! Schon Anfang des vorigen Jahrhunderts mußten die Bauernsöhne ihre Höfe und Dörfer verlassen, um in der jungen aufstrebenden Industrie ihr Brot zu verdienen. Sie, die Hunderttausende aus bestem Die graue Bauernblute, wurden heimatlos. Vorstadt nahm sie auf. Die Schlafstelle hoch unterm Dach teilen sie mit anderen, ebenso Entwurzelten. Keiner fümmert sich um sie. Schornsteine und Fabriken schossen wie Pilze aus der Erde, Maschinen donnerten, eine Erinnerung jagte die andere, der Mensch geriet in einen Taumel des Fortschritts. Jedoch den Bauernsohn, ihn, das Volk hatte man vergessen. Da kam der Jude, der Fremdrassige, und nahm ſich ſcheinbar seiner an. Er nannte ihn Genoſſe und er schlug sein sonst so klares und vernünftiges Denken mit fremden Worten und mit fremden Begriffen. Auch ihn, den Arbeiter, der gewöhnt war, einfach und völlig unkompliziert zu denken, ergriff ein Wahn, der Wahn einer nebelhaften, unvorstellbaren Internatioknochenerweichten nalen und phrasenhaften, Menschlichkeit. Bürger und Arbeiter waren vom Menschenfeind, dem Juden, eingefangen. Beide huldigten eingebildeten Phantomen und beteten gleichermaßen denselben Gözen an. Aus dieser traumhaften, unwahrhaften Vorstellung eines falschen Fortschritts, einer unehrlichen Menschlichkeit, eines feigen Pazifismus, einer heuchlerischen Maske, in einer verzerrten Frage von Freimaurerei und Marxismus wurden die Menschen unsanft und brutal durch den großen Krieg herausgerissen und hart und unerbittlich in die rauhe Wirklichkeit der Tatsachen gesezt. Mit einem Schlage waren die Nebel einer wahn- und aberwißigen Welt verflogen.
Welcher Weltapostel von Humanität und weltverbrüdernder Solidarität hätte es in jenen denkwürdigen, unvergeßlichen Augusttagen 1914 gewagt, den ausziehenden Soldaten die alten abgedroschenen Schlagworte bürgerlicher oder marxistischer Prägung vorzusehen. Der Mensch empfand zutieft : die religiöse Einheit von Blut und Boden. Auch der deutsche Arbeiter. Gerade er. Blut und Boden. Sie empfanden das köstliche Geheimnis damals noch unbewußt, instinktiv. Der Jude tat alles ; bereits im Kriege, um dieses Erwachen eines Volkes zu verhindern. Lieber wollten er und seine Trabanten dieses Volk vernichten, als es zum bewußten Begreifen dieses letzten Grundes aller Dinge kommen zu lassen. Es gelang ihm noch einmal. Das Volk hatte nicht die Kraft, im ersten Anlauf das Licht der Erkenntnis über das ewige Verhältnis von Blut und Boden zu erfassen. Es sant zurück, dieses ewig suchende Volk. Die Opfer schienen umsonst gebracht. Scheinbar verſank es, dieſes herrliche, tapfere Volk der Deutschen in ewige Finsternis. Die Besten verzweifelten, der Jude triumphierte. Es gelang ihm, den Wahn zur Tollheit und zur Raserei zu steigern. Volk ohne Raum ? Woher, weshalb? Narrheit -- sagte der Bürger. Man muß sich einschränken, man muß bescheiden sein. Was, der Pöbel fordert, hat Hunger? Schießt ihn zuſammen ! Volk ohne Raum ? Welcher Reaktionär be= hauptet das ? So kreischte der jüdische Arbeiterführer. Schränkt eure Kinderzahl ein ! Wozu überhaupt Kinder ? Schaut auf die Reichen, sie sind schlauer als ihr Proleten ! Und das arme gepeinigte, hungernde und ausgepowerte Volk glaubte es. Deutschland schien zu brechen. Volk ohne Raum Volt ohne Hoffnung Volt ohne Kinder Volk ohne Arbeit Volk ohne Brot Kampf aller gegen alle ! Deutschland schien zu brechen. Und heute ?! Ich soll über die Lösung der Arbeiterfrage, über die sozialen Probleme und darüber, was davon am vierten Jahrestage der Machtübernahme durch unseren Führer erreicht ist, schreiben? Geht mit mir in die Betriebe, landauf, land-
Die Menschen glauben wieder. Die Menschen wollen wieder leben. Der Arbeiter ist nicht mehr der Entwurzelte und Heimatlose, der Mißachtete und Zweitklassige.
ab, in Nord und Süd, in Oſt und West ! Nicht, als ob ich ihnen allen ein Paradies, ein Schlaraffenland zeigen fönnte, in dem alle Wünsche augenblicklich erfüllt werden , in dem es nirgendwo Rot und nirgendwo unerfüllte Wünsche gibt. Gewiß, wir haben noch Not und Elend genug. Ich gedenke dabei vor allem unserer tapferen Textilarbeiter und arbeiterinnen. Wir haben noch unendlich viel zu tun, ehe alles so ist, wie wir es wünſchen und wie es auch sein müßte, um ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Und so lade ich euch alle ein, beſonders die Ewiggestrigen und Besserwisser, die Mederer und Miesmacher geht mit mir durch die Betriebe und seht euch die schaffenden Menschen an, Deutschland ist dort und vielleicht gerade dort in der Fa , brit , in der Werkstatt , am meisten und am sichtbarsten anders und betimmt schöner geworden !
Vom
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NSK Folge 23
Gewiß , immer noch: ein Volk ohne Raum. Wir wollen das bei all den großen Erfolgen dieser großen Zeit nie vergessen. Und doch nicht mehr ein Volk ohne Hoffnung, ohne Kinder, ohne Arbeit und ohne Brot. Deutschland will wieder leben, Deutschland fordert stürmisch ſeinen Platz an der Sonne. Der Arbeiter ist stolz geworden. Die Gemeinschaft ist Wirklichkeit. Kraft durch Freude in den Menschen, in der Fabrik, in ganz Deutschland ! Soll ich all die Einzelheiten aufzählen, die ſeit 1933 in zahlloser Menge erreicht wurden ? Auch der verbittertſte Gegner kann die unerhörten Taten nationals sozialistischer Volts- und Staatsführung nicht mehr leugnen.
30. Januar
zum NSK Wenn am 30. Januar wiederum die alte S.A. durch das Berliner Brandenburger Tor marschieren wird, welche werden dann die Gefühle dieser alten Avantgarde des Obersten 6.A.-Führers Adolf Hitler sein? Das kann nur der ermessen und beurteilen, der das Herz des alten Marschierers, des S.A.-Mannes kennt, der an jenem historischen 30. Januar vor dem ehrwürdigen Reichspräsidenten und dem soeben zum Reichskanzler ernannten Führer in hellem Jubel vorbeimarschierte . Jahrelang hatte die S.A. verbittert gegen einen übermächtigen Feind gekämpft, unzählige Blutopfer hatte sie in ihrem Kampfe zu beflagen allein in der Gruppe Berlin-Brandenburg beträgt die Zahl der gefallenen S.A.Kameraden achtunddreißig. Welches aber war das Ziel, für das damals der alte S.A.-Mann marschierte, welches war der Glauben, der ihn beseelte und der ihm jene unbändige Kraft verlieh, das nun über alle deutschen Straßen" Riegreich flatternde rote Hakenkreuztuch zum Siege zu tragen ? Dieser Glaube ruhte im Führer , wie er immer im Führer ruhen wird! Der S.A.-Mann war derjenige, der es dem politischen Redner der Bewegung ermöglichte, sich überhaupt in den in der Anfangszeit oft vom Gegner beset= ten Sälen Gehör zu verschaffen . Der S.A.Mann war derjenige, der die beste Propaganda für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei bet den unzähligen Wahlkämpfen , die die Partei langsam zum Siege trug, durch disziplinierte Aufmärsche und Flugblattver teilung leistete. Keine Wahlversammlung aber der N.S.D.A.P. gab es, die nicht durch den Einmarsch von S.A. - Stürmen , voran die Standarten und Sturmfahnen, eröffnet wurde. Und in diesen Versammlungen , da predigten die Redner der Bewegung, und allen voran der Führer den Glauben an den neuen deutschen Sozialismus, das Programm der Bewegung . Für die Erfüllung dieses Parteiprogramms haben unzählige S.A.-Männer gehungert, wurden viele andere in die Gefängnisse des Weimarer
1933
30. Januar
1936
Systems geworfen, wiederum andere verwundet und vierhundert gingen zur Totenstandarte Horst Wessels ein! Nur der, der selber von dieſem unbändigen Glauben erfüllt war, der weiß , wie bedingungslos und treu der S. A. - Mann an den Sieg glaubte, kann verstehen, was der Tag, was die Stunden bedeuteten, da durch Deutschland die Kunde drang, der Führer ist mit der Regierung be auftragt worden". Da konnte man sich vor Glück und innerer Erregung nicht faſſen und man mußte erst einige Minuten ganz mit sich allein zubringen! Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler mündlich innerhalb der Berliner S.A. Und um 7 Uhr gab es am Großen Stern teinen S.A.-Mann der Gruppe Berlin-Brandenburg, der nicht zum Fackelzug, der nicht für die Stunde, die er in so heißer Sehnsucht herbeis gewünscht hatte, bereitstand. Und dann kam der Vorbeimarsch vor dem Führer ! Unbändige Freude, fanatische Freude war im Gesicht des Führers zu lesen. Er allein, der Führer, konnte verstehen, was in den Herzen der Männer vorging, was ihn und sie beseelte, die da unten vorbeimarschierten. Denn ein großer Teil ahnte doch damals noch nicht, was diese Stunde für die N.S.D.A.P., für die deutsche Geschichte bedeutete, da er nichts wußte von dem weltenbewegenden, umſtürzenden Glauben, der diese Bewegung vorantrug. Drei Jahre sind inzwischen vergangen. Wiederum marschiert der alte S.A.-Mann, der die Voraussetzung für alles jene schuf, was in nunmehr sechsunddreißig Monaten wurde. Wenn damals die Berliner S.A. -- symboliſch für die ganze S.A. im Reich marschierte, so marschiert an diesem 30. Januar die ge samte S.A., die in allen deutschen Gauen gleich stark und gläubig gekämpft hatte. Der Marxismus ist aus dem deutschen Volke ausgelöscht, Klassenkampf und Klassenhaß sind nicht mehr das schürende Feuer streitender Par-
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Bertad met to
+
Blanesuu
GAB
ab, in Nord und Süd, in Oſt und West ! Nicht, als ob ich ihnen allen ein Paradies, ein Schla= raffenland zeigen könnte, in dem alle Wünsche augenblicklich erfüllt werden, in dem es nirgendwo Not und nirgendwo unerfüllte Wünsche gibt. Gewiß, wir haben noch Not und Elend genug. Ich gedenke dabei vor allem unserer tapferen Textilarbeiter und -arbeiterinnen . Wir haben noch unendlich viel zu tun, ehe alles so ist, wie wir es wünschen und wie es auch sein müßte, um ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Und so lade ich euch alle ein, beſon= ders die Ewiggestrigen und Besserwisser, die Mederer und Miesmacher - geht mit mir durch die Betriebe und seht euch die schaffenden Menschen an, Deutschland ist dort und vielleicht gerade dort in der Fabrit , in der Werkstatt , am meisten und am ſichtbarsten anders und beimmt schöner geworden !
Vom
28. Januar 1936
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NSK Folge 23
30.
Die Menschen glauben wieder. Die Menschen wollen wieder leben. Der Arbeiter ist nicht mehr der Entwurzelte und Heimatloſe, der Mißachtete und Zweitklassige.
Gewiß , immer noch: ein Volk ohne Raum. Wir wollen das bei all den großen Erfolgen dieser großen Zeit nie vergessen . Und doch nicht mehr ein Volt ohne Hoffnung, ohne Kinder, ohne Arbeit und ohne Brot. Deutschland will wieder leben, Deutschland fordert stürmisch seinen Plaz an der Sonne. Der Arbeiter ist stolz geworden. Die Gemeinschaft ist Wirklichkeit. Kraft durch Freude in den Menschen, in der Fabrik, in ganz Deutschland ! Soll ich all die Einzelheiten aufzählen, die seit 1933 in zahlloser Menge erreicht wurden ? Auch der verbittertſte Gegner kann die unerhörten Taten nationals sozialistischer Volks- und Staatsführung nicht mehr leugnen.
Januar
zum NSK Wenn am 30. Januar wiederum die alte S.A. durch das Berliner Brandenburger Tor marschieren wird, welche werden dann die Gefühle dieser alten Avantgarde des Obersten Das kann S.A.-Führers Adolf Hitler sein? nur der ermessen und beurteilen, der das Herz des alten Marſchierers, des S.A.-Mannes kennt, der an jenem historischen 30. Januar vor dem ehrwürdigen Reichspräsidenten und dem soeben zum Reichskanzler ernannten Führer in hellem Jubel vorbeimarschierte . Jahrelang hatte die S.A. verbittert gegen einen übermächtigen Feind gekämpft, unzählige Blutopfer hatte sie in ihrem Kampfe zu beflagen allein in der Gruppe Berlin- Brandenburg beträgt die Zahl der gefallenen S.A.Kameraden achtunddreißig. Welches aber war das Ziel, für das damals der alte S.A.-Mann marschierte, welches war der Glauben, der ihn beseelte und der ihm jene unbändige Kraft verlieh, das nun über alle deutschen Straßen" Riegreich flatternde rote Hakenkreuztuch zum Siege zu tragen ? Dieser Glaube ruhte im Führer , wie er immer im Führer ruhen wird! Der S.A.-Mann war derjenige, der es dem politischen Redner der Bewegung ermöglichte, sich überhaupt in den in der Anfangszeit oft vom Gegner beset= ten Sälen Gehör zu verschaffen . Der S.A.Mann war derjenige, der die beste Propaganda für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei bei den unzähligen Wahltämpfen , die die Partei langsam zum Siege trug, durch disziplinierte Aufmärsche und Flugblattverteilung leistete. KeineWahlversammlung aber der N.S.D.A.P. gab es, die nicht durch den Einmarsch von S.A. - Stürmen, poran die Standarten und Sturmfahnen, eröffnet wurde. Und in dieser Versammlungen, da predigten die Redner der Bewegung, und allen voran der Führer den Glauben an den neuen deutschen Sozialismus, das Programm der Bewegung . Für die Erfüllung dieses Parteiprogramms haben un= zählige S.A.-Männer gehungert , wurden viele andere in die Gefängnisse des Weimarer
1933
30. Januar
1936
Syſtems geworfen, wiederum andere verwundet und vierhundert gingen zur Totenstandarte Horst Wessels ein! Nur der, der selber von diesem unbändigen Glauben erfüllt war, der weiß, wie bedingungslos und treu der S. A. Mann an den Sieg glaubte, fann verstehen, was der Tag, was die Stunden bedeuteten, da durch Deutſchland die Kunde drang, der Führer ist mit der Regierung be auftragt worden". Da konnte man sich vor Glück und innerer Erregung nicht fassen und man mußte erst einige Minuten ganz mit sich allein zubringen ! Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler mündlich_innerhalb der Berliner S.A. Und um 7 Uhr gab es am Großen Stern keinen S.A.-Mann der Gruppe Berlin-Brandenburg, der nicht zum Fadelzug, der nicht für die Stunde, die er in so heißer Sehnsucht herbeigewünscht hatte, bereitstand. Und dann kam der Vorbeimarsch vor dem Führer ! Unbändige Freude, fanatische Freude war im Gesicht des Führers zu lesen. Er allein, der Führer, konnte verstehen, was in den Herzen der Männer vorging, was ihn und sie beseelte, die da unten vorbeimarschierten. Denn ein großer Teil ahnte doch damals noch nicht, was diese Stunde für die N.S.D.A.P., für die deutsche Geschichte bedeutete, da er nichts wußte von dem weltenbewegenden, umſtürzenden Glauben, der diese Bewegung vorantrug .
Drei Jahre sind inzwischen vergangen. Wiederum marschiert der alte S.A.-Mann, der die Voraussetzung für alles jene schuf, was in nunmehr sechsunddreißig Monaten wurde. symbolisch Wenn damals die Berliner S.A. im Reich marschierte, für die ganze S.A. so marschiert an dieſem 30. Januar die ge= samte S. A., die in allen deutschen Gauen gleich stark und gläubig gekämpft hatte. Der Marxismus ist aus dem deutschen Volke ausgelöscht, Klaſſenkampf_und Klaſſenhaß ſind nicht mehr das schürende Feuer streitender Par-
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RSK Folge 23 teien, was Horst Weſſel einst sang, „ nun wehen Hitlerfahnen über allen Straßen", ist schönste Wirklichkeit geworden. Der Soldat der Wehrmacht repräsentiert das Deutsche Reich nach außen und dankt es dem politischen Sol= daten Adolf Hitlers, daß er dafür die Vorausſegung schuf. Freiheit und Brot" war die Parole gewesen, und Freiheit wurde mit dem Lage der Verkündung der Wehrfreiheit nach außen , jene Freiheit, die nach innen hergestellt war mit jener Stunde, da die N.S.D.A.P. die Macht übernahm. Vier Millionen deutsche Männer kamen wieder in Arbeit, das war die Erfüllung der Parole ,, Brot". Der Reichsnährstand, die Deutsche Arbeitsfront,
Heil
Dir
28. Januar 1936 der Deutsche Arbeitsdienst wurden aufgebaut, alles Leistungen und Organisation, die noch Jahrhunderte für unser Volt politisch bildend sein werden. Die N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" wurde geschaffen, und der deutsche Sozialismus fand blühende Erfüllung. Das ganze deutsche Volk marschiert heute einheitlich ausgerichtet, stolz und im Glauben an den Führer. So kann den S.A.-Mann an diesem 30. Januar kein anderes Gefühl bewegen als jenes, das ihn an jenem historischen Tage dem Führer danken ließ : Das Gefühl des Stolzes und der Freude ! Wir waren dabei, wir haben alles dies ſchaffen helfen ! Th. W.
S.A. !
Von S.A.- Obergruppenführer Hermann Göring NSK Der Appell der dienstältesten politischen Soldaten des Führers am hiſtoriſchen 30. Ianuar wird sich für uns alle zu einem besonderen Erlebnis gestalten. Aus dem ganzen Reich treffen die Abordnungen in der Reichshauptstadt ein, um in einem gewaltigen Aufmarsch Zeugnis abzulegen für den Gleichklang des po= litischen Willens, den die Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung machtvoll bekunden. Unsere alten Mitkämpfer der S. A. haben das Recht, mit besonderem Stolz für Hunderttausende ihrer Kameraden diesen histo= rischen Tag in der Reichshauptstadt zu gestalten. Haben wir doch alle in der S.A. und 6.6. unsere erste Feuerprobe abgelegt und sind stolz darauf, zu der Kampftruppe Adolf Hitlers zu gehören, die von der ersten Stunde ab mit Mut und Tapferkeit die Fahne der Bewegung verteidigte und vorantrug bis zum herrlichen Siege ; die Sturmtruppe, die heute, dem Befehl des Führers gehorchend, die Banner der nationalsozialistischen Bewegung in der kampferprobten Faust trägt. Als der Führer mir in den ersten Jahren des Kampfes die S.A. anvertraute, begann für mich eine Zeit harter Arbeit und stolzer Freude. In einer Zeit, als alles mutlos und feige geworden war, oder untätig der verloren geglaubten schönen Zeit des Vorkriegsdeutschland nachtrauerte, da wuchs in der S.A. eine Truppe stahlharter Männer , die nichts kannte als ihren Führer und ihr Vaterland. Wir trugen das Erlebnis des großen Krieges in unseren Herzen, wir waren geboren aus dem Erlebnis des Frontkampfes , aber wir zehrten nicht von schönen Erinnerungen und falschverstandener Tradition . Wir standen niemals resigniert abseits, auf Leiſtungen der Vergangenheit pochend . Nein ! Wir wuchsen aus dem Erlebnis des harten Kampfes, wir haßten die Verräter des Novembers 1918 , wir liebten unser Deutschland, den Führer, der für uns Deutschland repräsentierte, auch wenn nahezu das ganze Volk von unserem Glauben nichts wissen wollte . Der Haß hat uns start gemacht , die Liebe aber gab Glauben , die Kraft , uns den auszuharren bis zum Siege.
Die S.A.-Männer Adolf Hitlers waren keine bürgerlich-nationalen Vereinsmänner, sie waren aber auch keine wurzellosen Landsknechte. Die alten S.A.-Männer waren rauhe Kämpfer, echte Revolutionäre der Tat, die vor allem aber eines kannten : Disziplin und freiwilligen Gehorsam. Für sie gab es keine Sonderinteressen, teine Sonderpolitik, es gab nur eine Richtschnur des Handelns : den Willen des Führers. Das war und ist die S.A. Adolf Hitlers, deren Vorkämpfer, deren alte Garde an der Feldherrn = halle die Feuerprobe glänzend bestanden hai. In diesem Geist hat die S.A. in den langen Jahren des Kampfes ihre Aufgabe bestanden. Es hat Zeiten gegeben, wo ehrgeizige Burschen versuchten, die S.A. zu mißbrauchen und ihren Namen mit Verrat zu beschmutzen. Alle diese schändlichen Versuche sind gescheitert, wurden vereitelt durch die Treue der S.A.-Männer , die diesen Abtrünnigen geschlossen gegenübertraten. Niemals in den Jahren des Kampfes wie in der Zeit des Aufbaus ist der S. A. - Mann untreu gewesen. Jeder Nationalsozialist erfüllt seine Pflicht an der Stelle, wo er steht. Keiner darf sich irgendwie mehr dünken als der andere und jede Organisation ist genau so viel wert wie die andere, jede hat Gelegenheit, sich durch besondere Leistungen auszuzeichnen. In treuer Kameradschaft mit den anderen Gliederungen der Partei hat die S.A. in der Kampfzeit ihre Pflicht erfüllt. Schulter an Schulter haben alle Nationalsozialiſten gekämpft und ge= ſiegt. Und so soll es auch in Zukunft bleiben. Die Sorge dafür und die Verantwortung, daß die S.A. auch künftig ihren Mann steht, hat der Führer dem alten Vorkämpfer der S.A., Stabschef Luke , übertragen, der uns der Garant dafür ist, daß die S. A. ihre Aufgaben im alten Geist erfüllt. So wollen wir am Jahrestag des historischen 30. Januar den Aufmarsch der alten politischen Soldaten Adolf Hitlers erleben im Sinne unseres alten Kampfrufes : Dem Leben fern, Dem Tod so nah, Heil dir, S.A. !
古
NSK Folge 23
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landmeliorationen 20 000 Lohntagewerke, bei Moor- und Ödlandkultivierungen 19 000 Lohntagewerke, bei Aderdränage 17 500 Lohntagewerke, bei Wegebauten 14 500 Lohntagewerke, bei Flußregulierungen 14 000 Lohntagewerke, bei Küstenschutz 13 500 Lohntagewerke, bei Landgewinnung 10 000 Lohntagewerke, und bei Wasserleitung 9500 Lohntagewerke. Unterschiedlich ist auch die Wirkung auf die Ertragssteigerung. So rechnet man bei der Aderdränage mit einer durchschnittlichen Ertragssteigerung von 30 v. H., bei vielen Arbeiten ist sie aber erheblich höher. Hier liegen Ertragsreserven, die vom Standpunkt der Arbeitsschlacht und der Erzeugungsschlacht aus gesehen gleich wichtig sind. Die für diese Zwecke verwendeten Geldmittel können also, volkswirtſchaftlich gesehen, als eine ausgezeichnete Anlage betrachtet werden.
28. Januar 1936 Der Finanzierung muß allerdings nach wie vor größte Beachtung geschenkt werden, denn die bereitgestellten Mittel sind zum Teil bereits verbraucht. Im Jahre 1935 war die Zahl der insgesamt geleisteten Tagewerke schon auf 24,3 Millionen zurückgegangen, während sie 1934 den bisher unerreichten Höchststand von 47 Mill . Tagewerken, und im Jahre 1933 29,8 Mill. Tagewerken betragen hatte. Schon bei der Veröffentlichung des von der Deutschen RentenbankKreditanstalt über ihre Mitwirkung heim Landeskulturwerf herausgegebenen Berichtes ist auf die Notwendigkeit der Bereitstellung neuer erheblicher Mittel für diese Zwecke hingewieſen worden. Die gleiche Anregung hat auf dem dritten Reichsbauerntag Reichsarbeitsführer Hier gegeben, als er die weitgehenden Mög lichkeiten durch eine starke Zusammenarbeit zwischen Reichsnährſtand und Arbeitsdienst entwickelte. K. II.
Menn Feuer brennen und
Funken stieben ………
Altes Brauchtum zur Faſenacht NSK Wenn zur Faschingszeit jubelnde und ausgelassene Freude das Bild aller Tage be herrscht, dann denken wohl nur wenige daran, daß in diesem lustigen Treiben uraltes deutsches Brauchtum weiterlebt, daß fast alle heute noch üblichen Bräuche auf Handlungen des germaniſchen Brauchtums sich zurückführen lassen. Irreführend ist die heute üblich gewordene Ausdrucksform der Fastnacht, die man von fasten, Fastenzeit ableitet. Die Fasenacht hat aber mit der kirchlichen Fastenzeit nichts zu tun. Der Ausdruck ist vielmehr germanischen Ursprungs und in seiner Bedeutung erkennbar, wenn man z. B. das Wort Faselhengst (Zuchthengst) oder Faselschwein (3uchtschwein) zum Vergleich heranzieht. Die Silbe nacht" beweist ebenfalls den germanis ſchen Ursprung, denn sie bedeutet die alte germanische Zeitzählung und seinteilung, die mit Nächten anstatt mit Tagen maß. In der Schweiz und in einigen anderen Landschaften hat sich auch die ursprüngliche Ausdrucsform „Fasenacht“ bis heute erhalten. Es ist schwer, in den heutigen äußeren Formen der Faschingszeit der Städte den ursprünglichen Kerngedanken des Fasenachtbrauchtums zu er tennen. Besser ist's, man geht auf das Land, in die Dörfer, wo man ohne weiteres erkennen kann, daß alles Fasenachtbrauchtum sinnbildhaft und gleichnishaft ist für die frühjährliche Wandlung im Dasein der Natur. Nur so kann man erkennen, daß alle Erscheinungen des bäuerlichen Brauchtums ein Spiegelbild der Lebensgefeße , der Gefeße des Werdens und Vergehens in der Natur sind. Bezeichnend für den germanischen Ursprung der Fasenacht ist auch das heute vielfach ge=
brauchte Wort „ Karneval “ . Es hat sich aus dem „,carrus navalis" entwickelt und erinnert in diesem Zusammenhang an die Frühjahrsumzüge unserer Altvorderen, bei denen Schiffsnachbildungen mitgeführt wurden. Das Schiff ist vielleicht darum zu dieser Bedeutung gekommen, weil mit dem Auftauen des Eises auf den Flüſſen und Seen die Schiffahrt wieder möglich wurde und dieſes Auftauen des Eiſes eben das untrüglichste Zeichen des machtgewinnenden Frühlings war. Der sicherste Anhaltspunkt dafür, daß diese Schiffe und Schiffswagen in der frühgeschichtlichen Zeit beim Germanentum . eine besondere Rolle spielten, sind die zahlreichen in Skandina vorkommend Felszeichvien en nungen, bei denen das Schiffsbild des öfteren wiederkehrt. Das Brauchtum der Faschingszeit ist an sich nichts anderes als ein bestimmter Teil jener Brauchtumshandlungen, die von den germanischen Völkern im allgemeinen zum Beginn des Frühjahrs geübt wurden. Dieser Brauchtumsabſchnitt beginnt mit der Mittwinterzeit, wo die Sonne auf ihrem winterlichen Wendepunkt angekommen ist, und dann leitet er über in das Brauchtum der Saatzeit, durch die dann die entscheidende Jahreszeit des bäuerlichen Arbeitsganges eingeleitet wird. All das Brauchtum dieser Zeit des Überganges vom Winter zum Frühjahr drückt nichts anderes aus als die Dankbarkeit und Freude der Menschen, daß mit der Wiederkehr der Sonne die Macht des Winters gebrochen wird, und daß nunmehr wieder das Jahr mit Saat und Ernte, Höhepunkten des bäuerlichen Lebens, beginnt. So ist es auch verſtändlich, daß in all den verschiedenen Brauchtumsarten von der Mittwinterzeit bis zum späten Frühjahr gewisse grundsäßliche
28. Januar 1936
Blatt 6
NSK Folge 23 landmeliorationen 20 000 Lohntagewerke, bei Moor- und Ödlandkultivierungen 19 000 Lohntagewerke, bei Ackerdränage 17 500 Lohntagewerke, bei Wegebauten 14 500 Lohntagewerke, bei Flußregulierungen 14 000 Lohntagewerke, bei Küstenschutz 13 500 Lohntagewerke, bei Landgewinnung 10 000 Lohntagewerke, und bei Wasserleitung 9500 Lohntagewerke. Unterschiedlich ist auch die Wirkung auf die Ertragssteigerung. So rechnet man bei der Aderdränage mit einer durchschnittlichen Ertragssteigerung von 30 v. H., bei vielen Arbeiten ist sie aber erheblich höher. Hier liegen Ertragsreserven, die vom Standpunkt der Ar = beitsschlacht und der Erzeugungsschlacht aus gesehen gleich wichtig find. Die für diese Zwecke verwendeten Geldmittel tönnen also, volkswirtschaftlich gesehen, als eine eine ausgezeichnete Anlage betrachtet werden.
Der Finanzierung muß allerdings nach wie vor größte Beachtung geschenkt werden, denn die bereitgestellten Mittel sind zum Teil bereits verbraucht. Im Jahre 1935 war die Zahl der insgesamt geleisteten Tagewerke schon auf 24,3 Millionen zurückgegangen, während sie 1934 den bisher unerreichten Höchststand von 47 Mill . Tagewerken, und im Jahre 1933 29,8 Mill. Tagewerken betragen hatte. Schon bei der Veröffentlichung des von der Deutschen RentenbankKreditanstalt über ihre Mitwirkung heim Landeskulturwerk herausgegebenen Berichtes ist auf die Notwendigkeit der Bereitstellung neuer erheblicher Mittel für diese Zwede hingewiesen worden. Die gleiche Anregung hat auf dem dritten Reichsbauerntag Reichsarbeitsführer Hier gegeben, als er die weitgehenden Möglichkeiten durch eine starke Zusammenarbeit zwischen Reichsnährstand und Arbeitsdienst K. II. entwickelte.
Menn Feuer brennen und
Funken stieben ………
Altes Brauchtum zur Fasenacht NSK Wenn zur Faschingszeit jubelnde und ausgelassene Freude das Bild aller Tage be herrscht, dann denken wohl nur wenige daran, daß in diesem lustigen Treiben uraltes deutsches Brauchtum weiterlebt, daß fast alle heute noch üblichen Bräuche auf Handlungen des germanischen Brauchtums sich zurückführen laſſen. Irreführend ist die heute üblich gewordene Ausdrucksform der Fastnacht, die man von faſten, Fastenzeit ableitet. Die Fasenacht hat aber mit der kirchlichen Fastenzeit Der Ausdrud ist vielmehr nichts zu tun. germanischen Ursprungs und in seiner Bedeutung erkennbar, wenn man z. B. das Wort Faselhengst (Zuchthengst) oder Faselschwein (Zuchtschwein) zum Vergleich heranzieht. Die Silbe nacht" beweist ebenfalls den germanis schen Ursprung, denn ſie bedeutet die alte germanische Zeitzählung und -einteilung, die mit Nächten anstatt mit Tagen maß. In der Schweiz und in einigen anderen Landschaften hat sich auch die ursprüngliche Ausdrucksform „Fase= nacht" bis heute erhalten. Es ist schwer, in den heutigen äußeren Formen der Faschingszeit der Städte den ursprünglichen Kerngedanken des Fasenachtbrauchtums zu er kennen. Beſſer iſt's, man geht auf das Land, in die Dörfer, wo man ohne weiteres erkennen fann, daß alles Fasenachtbrauchtum ſinnbildhaft und gleichnishaft ist für die frühjährliche Wandlung im Dasein der Natur. Nur so fann man erkennen, daß alle Erscheinungen des bäuerlichen Brauchtums ein Spiegelbild der Lebensgefeße , der Geseze des Werdens und Vergehens in der Natur ſind . Bezeichnend für den germanischen Ursprung der Fasenacht ist auch das heute vielfach ge=
brauchte Wort „Karneval“. Es hat sich aus dem carrus navalis" entwickelt und erinnert in diesem Zusammenhang an die Frühjahrsumzüge unserer Altvorderen, bei denen Schiffsnachbildungen mitgeführt wurden. Das Schiff ist vielleicht darum zu dieser Bedeutung gekommen, weil mit dem Auftauen des Eiſes auf den Flüſſen und Seen die Schiffahrt wieder möglich wurde und dieses Auftauen des Eises eben das untrüglichste Zeichen des machtgewinnenden Frühlings war. Der sicherste Anhaltspunkt dafür, daß diese Schiffe und Schiffswagen in der frühgeschichtlichen Zeit beim Germanentum eine besondere Rolle spielten, sind die zahlreichen vorkommenden Felszeich= in Skandinavien nungen, bei denen das Schiffsbild des öfteren wiederkehrt. Das Brauchtum der Faschingszeit ist an sich nichts anderes als ein bestimmter Teil jener Brauchtumshandlungen, die von den germanischen Völkern im allgemeinen zum Beginn des Frühjahrs geübt wurden. Dieser Brauchtumsabschnitt beginnt mit der Mittwinterzeit, wo die Sonne auf ihrem winterlichen Wendepunkt angekommen ist, und dann leitet er über in das Brauchtum der Saatzeit, durch die dann die entscheidende Jahreszeit des bäuerlichen Arbeitsganges eingeleitet wird. All das Brauchtum dieser Zeit des Überganges vom Winter zum Frühjahr drückt nichts anderes aus als die Dankbarkeit und Freude der Menschen, daß mit der Wiederkehr der Sonne die Macht des Winters gebrochen wird, und daß nunmehr wieder das Jahr mit Saat und Ernte, Höhepunkten des bäuerlichen Lebens, beginnt. So ist es auch verständlich, daß in all den verschiedenen Brauchtumsarten von der Mittwinterzeit bis zum späten Frühjahr gewisse grundſ äßlich e
་་་ ་་་
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Handlungen in den verschiedenen Landschaften und zu verschiedener Zeit wiederkehren. Im Mittelpunkt alles heute noch im Bauerntum lebenden Fasenachtbrauchtums stehen die Feuer und Flammenstöße, die bren nenden Scheiben und Radkränze , das Fadeltragen usw., wie es bald als Lichtmeßfeuer, als Beekenbrennen, als Halefeuer usw. bekannt ist. Im Feuer verkörperte sich unjeren germanischen Vorfahren die lebenspen= dende Kraft der Sonne. Und wenn von allen Höhen die Flammen loderten, von den Berghängen die Feuerräder zu Tal rollten, wenn die jungen Burschen die brennenden Fackeln funstvoll im Kreise schwangen und die Funken weitumher stoben, dann lag all diesen Handlungen immer wieder der Gedanke zugrunde, daß man durch das Feuer innbild = haft die gewaltigen Lebenskräfte der Natur darstelle, unter deren Geſeßen das Dasein der Menschen stand. Für manche Teile des deutschen Landes sind gerade zur Fasenacht die Maskenumzüge charak teristisch, z. B. das Perchtenlaufen, Huttlerlaufen usw., die ebenfalls den Kampf zwiſchen dem Winter und dem aufbrechenden Frühling versinnbildlichen sollen. Da stellen die häßlichen Masken den Winter dar und wohlgeformte den Nach allerlei Umzügen durch die Frühling. Mark werden dann schließlich die häßlichen Masken aus dem Dorf getrieben und damit ſinnbildhaft zum Ausdruck gebracht, daß es nun mit des Winters Macht für lange Monate vorbei ist. In anderen Gegenden wird dieses Winter-
Bauer und
zwei
28. Januar 1936 austreiben wieder in anderer Form geübt. Da wird z. B. aus Stroh und Lumpen eine möglichst häßliche Gestalt zusammengesteckt, die von der Jugend durch das Dorf getragen wird, bis sie schließlich auf einem Feuerstoß verbrannt oder ins Wasser geworfen wird. An allen Orten hat sich darüber hinaus noch manches Brauchtum erhalten, das in irgendeiner Form die Fruchtbarkeit versinnbildlichen soll. Daß solches Brauchtum gerade in der Frühjahrszeit geübt wird, ist wohl verständlich, da doch von Tag zu Tag sichtbarer wird , wie in der Natur neues Leben zu keimen beginnt. Lebenskraft und Fruchtbarkeit werden versinnbildlicht durch den Lebensbaum, die Weiden- oder Haselrute, durch Waſſer und viele andere Dinge. Das Besprengen mit Wasser und das Schlagen mit einer Rute findet sich darum in manchem Fasenachtbrauchtum wieder. An all den angeführten Beispielen, die sich noch hundertfältig erweitern ließen, erkennt man jedenfalls eindeutig, wie einfach, klar und schlicht der deutsche Bauer mit den Entwicklungsgesehen in der Natur verbunden war und ist. Alles Geheimnisvolle, Schreckhafte, alles, was sonst mit Zaubereien und dämonischen Dingen erklärt wird , war für den deutschen Bauern ein selbstverständlicher natürlicher Vorgang, und nur aus der Erkenntnis dieſer natürlichen Zusammenhänge, nur aus dieſer tiefen Verbundenheit mit den Vorgängen in der Natur konnte die klare Lebensauffaſſung entstehen, wie sie seit alter Zeit für das Bauerntum charak- , teristisch ist.
Maſchine –
Gegenfäße ?
auch NSK Wenn man Bauerndichtungen jüngster Vergangenheit - liest, dann könnte man zu der Auffassung kommen, daß unsere Bauern sich keineswegs die Errungenschaften der Technik angeeignet hätten, ſondern daß sie wie vor Jahrhunderten mit der Hand säten, mit der Sense die schwere Reife des herbstlichen Getreides mähten, daß sie mit den Flegeln im Gleichtakt dreſchten und statt des Pfluges und der Egge sich des Spatens und der Harke bedienten. Und doch kennt das Landvolk Drill-, Mäh- und Dreschmaschinen usw., die auf jedem Bauernhofe gebraucht werden. Man ist vielfach gewillt, Bauern und Ma= schinenarbeit als zwei unversöhnliche Gegensätze anzusehen. Und sie stehen sich auch gegenüber, wenn man die bäuerliche Leistung als eine Arbeit ansieht, die allein durch das verständige Schaffen der Hand entsteht, wenn man die Maschine als einen geistlosen Ersatz der Menschentraft betrachtet, der mechanisch die gleiche Arbeit verrichtet. Man darf jedoch das Problem
nicht in dieser rein äußerlichen und extremen Gegenüberstellung sehen, denn auch unserer Hände Schaffen kann zuweilen rein mechanisch und damit einer Serienarbeit vergleichbar werden.
Der Bauer bedient sich der Maschinen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, des Wettbewerbs, möglicherweise auch aus Gründen der Exaktheit der Arbeit. Sie sind ihm nur Mitarbeiter. Helfer Nicht und mehr ! Denn der Bauer muß über die Maſchine herrschen, sie soll sein Diener sein und nicht der Mensch Sklave der technischen Errungenschaften. Er setzt die Maschine im Arbeitsprozeß an. Das ist ein ausschlaggebender Unterschied gegenüber der reinen Bandarbeit, bei der die Produktion in einzelne Arbeitsgänge zerlegt ist, deren Fortverlauf durch die Maschine selbst bestimmt wird. Wer am laufenden Band einen Arbeitsplag einnimmt, er hält von der Maschine seine Arbeit und sein Arbeitstempo vorgeschrieben. Dabei kann sich wohl ein hochentwickeltes Spezialistentum her ausbilden, aber der Überblick über das Gesamt-
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NSK Folge 23 werk geht verloren. Damit ist vielleicht das entscheidende Merkmal bestimmt. Wie der Künstler, so muß auch der Bauer seine ganze Arbeit von den Anfängen bis zur Vollendung, von der Saat bis zur Ernte nach dem von ihm erdachten Plan in allen ihren Einzelheiten gestalten. Ist diese Überlegung und Gegenüberſtellung
Von der
28. Januar 1936 von Menschen- und Maschinenarbeit richtig, dann darf der Bauer im Rahmen des jährlichen Arbeitskreises sich ruhig technischer Hilfs= mittel bedienen unter der Vorausſeßung, daß er allein Ansatz und Gebrauch dieser Maschinen beſtimmt, und daß die von ihm verwendeten technischen Hilfsmittel die Qualität der Arbeit nicht beeinträchtigen.
Entstehung
bäuerlichen Mortſchaßes NSK Außerordentlich mannigfaltig find in Deutschland die Bezeichnungen für die Wirts schaftsräume des Bauern, die zur Unterbringung des Viehs und der Erntefrüchte dienen. Diese Vielseitigkeit der Namen ist ein Beweis für die Verbreitung und Bedeutung des Bauerntums in allen Landschaften, um so mehr als von fast allen diesen Ausdrücken auch die altnordischen und althochdeutschen Formen und Wurzeln bekannt sind. Sie erstreden sich nicht nur durch die Binnenlandschaften unserer größeren Heimat, sondern sind auch im Hochgebirge und an der Küste der Meere zu treffen. Denn auch in den Bergwäldern voller Wild und an den fischreichen Seegestaden ist überall die bäuerliche Wirtschaft Rüdgrat der Lebenshaltung gewesen. Wenn der bayerische Bauer von seinem „Holzstadel" oder „Seustadel" spricht, so erkennen wir das fast rein erhaltene alt= hochdeutsche Wort „ stadal" wieder. Unser weit gebräuchlicheres Wort „ Sta11" weist sich von selbst als wurzelgleich mit dem altnordischen ,,stallr" „ stallr“ aus. Im Mittelhochdeutschen schrieb man „ stal". Dies Wort ist ein „ Standort“, wo man das Vieh „ einstellte", also eine Stelle" zur Unterbringung. Sehr beachtlich für die Verbundenheit des germanischen Nordens und Südens ist die Tatsache, daß ein dänisches Wort aus altnordischem Stamme, nämlich , gamme" = Stall, zumal Schafstall, im deutsch-schweize= rischen Bauernworte „gämmeli", das ist eine ,,tleine Scheune", anzutreffen ist! Der Begriff " Scheune“ mit seinen verwandten Bezeichnungen ist geradezu ein Musterbeispiel für das Bedürfnis des germanischen Menschen, dieser ländlichen Baulichkeit zahl= reiche Namen zu geben. Da gehen erstmals gedanklich übereinstimmend --- nebeneinander die Scheune“, althochdeutsch „ſcuginna“, „ ſcugin" und mittelhochdeutsch schiune“, „schiun“, und dabei Scheuer", althochdeutsch „sciura", mittelhochdeutsch schiure“ und „schiuwer". Dieser Ausdruck muß zumindest in Sachsen und Thü-
ringen ehedem vorgeherrscht haben, denn Luther spricht meist nicht von einer Scheune, sondern von einer Scheuer. Dann scheint aber schon zeitig der andere Ausdruckt sich stärker durchgesezt zu haben. Das sehen wir aus der gesamtdeutschen Verbreitung der frißt wie ein von Redensarten, wie Scheunendrescher", jener steht da, wie die Kuh vorm neuen Scheunentor" und derlei. „ Scheuns diele" ist „ Tenne", soweit innerhalb der Scheune gedroschen wird. Das geschah und geschieht ja aber auch unter freiem Himmel. Also ist auch der außenliegende Dreschplatz eine Tenne, alt hochdeutsch denni". Sehr weitverzweigt sind diejenigen Worte, die sich aus dem althochdeutschen scopf", später „furschopf" (fur = vor) entwickelten. Ein "" Schopf", z. B. „Holzschopf", eine Schupfe", ein Schupfen", ein ,,Schuppen", ein " Schober", z . B. „ Heuschober", sind einige Namen aus der stattlichen Reihe. Hierbei handelt es sich meist um eine Ersatzscheune, eine Notscheuer, oder aber um eine kleine Räumlichkeit, meist nur um einen Verschlag, der an ein anderes Gebäude angelehnt ist. Oft ist es nur ein Wetterdach mit einer oder zwei Wetterwänden. Somit ist der Schopf und Schober ein Vorbild für die heute vielgebrauchten transportablen Feldscheunen. Undeutsch ist der „Speicher", entstanden aus dem lateinischen „spicarium" - spica heißt die Ühre. Das Wort ist aber sehr früh eingedeutscht. Wir haben bereits ein althochdeutsches Lehnwort" „spihhari ", auf mittelhochdeutsch sagte man spicher". Es ist darunter meist ein Raum im Bauernhause über den. Wohnräumen zu verstehen, also der „Kornboden", den man auch mancherorts noch ,,Söller" nennt. Anderswo heißt er Bühne “. Bühne ist ebenso wie „Boden" zugleich ein Fußboden und ein Dedenbelag, der dem höheren Stockwerke wiederum als ein begehbarer Fußboden diente. Auch als „ Heuboden" ist das Wort verbreitet, so gut wie man auch „Heubühne" sagt. W. L.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88.
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NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 23
Die Auslandsdeutschen am 30. Januar Heimatredner für die Reichsdeutschen Kolonien im Auslande
NSK Der Tag der nationalsozialistischen Erhebung wird auch von den Reichsdeutschen Kolonien im Auslande feierlich begangen werGerade für die Auslandsdeutschen gibt den. dieser 30. Januar Veranlassung, sich der Schicksalswende vor drei Jahren zu erinnern, die ihnen eine wiedererſtarkte und wehrhafte Heimat brachte. Die Gedanken aller Deutschen in der Welt sind an diesem Tag auf den Führer gerichtet . Der engen Verbundenheit mit der deutschen Heimat wird in zahlreichen Reichsdeutschen Kolonien im europäischen Auslande durch schlichte und würdige Feiern Ausdruck gegeben, auf denen bei fast 150 Veranstaltungen von der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. eingesetzte Heimatredner sprechen werden. Für unsere Volksgenossen draußen gibt es an einem solchen Tage kein schöneres Erlebnis, als durch Bericht eines Redners in lebendige Verbindung zur Heimat zu kommen. Unter den Rednern, die dem Auslandsdeutschtum einen Abschluß aus der nunmehr dreijährigen Aufbauarbeit unseres nationalſozialistischen Deutschlands vermitteln werden, befinden sich u . a . Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann = Hamburg, Reichsstatthalter Gauleiter Dr. Meyer - Münster, Oberpräsident Gauleiter Wagner = Breslau, Oberpräsident Gauleiter Simon Koblenz, Staatssekretär im Reichsjustizministerium Dr. Roland FreislerBerlin, Gauleiter Iordan - Halle, der frühere Auslandskommissar für Ostindien, Ministerialrat Hasenoehr 1 - Berlin, Ministerialrat Engert = Berlin, Gauleiter MayerhoferN.S.V. Berlin, Hauptschriftleiter Sündermann - Berlin, Oberarbeitsführer Müller = Brandenburg, Gauarbeitsführer Kretsch= mann - Berlin, Präsident der Induſtrie- und Handelskammer Dr. Braun-Kassel sowie zahl= reiche Amtsleiter und andere Politische Leiter der Auslandsorganisation.
Berlin empfängt die alten S.A.Kämpfer NSK Der stellvertretende Gauleiter, Staatsrat Görlier, erläßt an die Berliner Parteigenossen zum Empfang der alten S.A. -Kämpfer den nachstehenden Aufruf: Parteigenossen, die alten S.A. -Kämpfer aus ganz Deutschland kommen , um am Tage der nationalen Erhebung den Führer zu grüßen und ihm erneut Treue zu geloben. Der Führer und Gauleiter Dr. Goebbels werden im Lustgarten zu diesen alten Nationalsozialiſten ſprechen. An uns liegt es,
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den - Kameraden einen festlichen Empfang zu bereiten und sie nicht nur mit unseren Fahnen, sondern auch mit bester Kameradschaft und froher Gastlichkeit zu grüßen. An jeden Parteigenossen richte ich deshalb die Aufforderung, alles zu tun, was dazu dient, den zu uns gekommenen S.A.-Männern den Tag in Berlin unvergeßlich zu gestalten.
gez.: Görlizer, stellvertretender Gauleiter.
Die Leistungen der Beamtenſchaft für die
Opfer der Arbeit"
NSK Auf Anordnung des Gauleiters und Reichsstatthalters Jakob Sprenger war im Jahre 1933 durch die damalige Nationalsozia listische Beamtenabteilung eine Sammlung für die Opfer der Arbeit in die Wege geleitet worden. Nachdem von den Beamten in den Jahren 1933/34 für die Arbeitsopfer 906 000 RM. aufgebracht worden sind, ist der Reichskreditgesellschaft A.G. am 22. März 1935 ein weiterer Betrag von 118 000 RM. überwiesen worden, ſo daß der Stiftung „ Für Opfer der Arbeit“ insgesamt bisher 1024 000 RM. an größeren Spenden zugegangen sind.
In diesen Tagen sind der Reichskreditgesellschaft A.G. aus den Reihen der Beamten erneut 34 000 RM. für die Opfer der Arbeit zugegangen. Diese Zuweiſung ist um so wertvoller, als der Stiftung „ Für Opfer der Arbeit“ allmonatlich Zuweisungen der Beamten zugehen, die ebenfalls recht beträchtliche Beträge ausmachen. Mit der Spende von 34 000 RM. stellt die Beamtenschaft ihren vorbildlichen Opferjinn erneut unter Beweis und gibt damit ein leuchtendes Beispiel unlöslicher Verbundenheit mit allen Schichten des deutschen Volkes und den Arbeitsopfern. Gauführertagung des N.S. -Juristenbundes
NSK Der Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frant , hat die Gauführer des N.S.Juristenbundes für den 1. und 2. Februar zu einer Arbeitstagung in das Haus der Deutschen Rechtsfront nach Berlin berufen, um die Richtlinien der rechtspolitischen Arbeit für das laufende Jahr bekanntzugeben. Im Mittelpunkt der umfangreichen Tagesordnung wird die Ausgestaltung des Deutschen Juristentages 1936 , der fünften Reichstagung des N.S.-Juristenbundes, ſtehen. Außerdem werden Berichte über den Stand der fachwissenschaftlichen Arbeiten und über den Ausbau der sozialen Einrichtung der Deutschen Rechtsfront gegeben werden.
Nationalſozialiſtiſche Partei - Korreſpondenz
NGK
SONDERDIENST
Das Wirtschaftsdenken
im
Dritten
Reich
Die Rede des Reichspressechefs der N.S.D.A.P., Dr. Dietrich , in Essen
Vollständiger Text NSK Wenn man im nationalsozialiſtiſchen Deutschland von der Wirtschaft sprechen will, dann muß man bei der Weltanschauung beginnen. Alle wirtschaftlichen Ideen, die die Geschichte der Menschen bewegt haben und die in der Geschichte etwas bedeuten, haben eine weltanschauliche Wurzel, aus der sie erwachsen find. Und wie man ein politisches System durch ein anderes nur dann erfolgreich ersehen kann, wenn es von einer beſſeren Weltanschauung getragen ist, so kann man auch ein wirtſchaf tliches System nur dann mit Erfolg durch ein anderes ablösen , wenn dieses auf einem richtigeren welt = anschaulichen Fundament ruht. Das ist jene große Wahrheit, die uns der Führer am wundersamen Beispiel des deutschen Volkes gelehrt hat. Durch eine Leistung, die einzigartig ist und in der Geschichte der Völker auf einſamer Höhe steht, hat der Führer das deutsche Volk aus tiefster Zerrissenheit zur politischen Einheit und weltanschaulichen Geschlossenheit gebracht. Er hat es zu einer einzigen Gemeinschaft, zu einem einzigen Block zusammengeschweißt und dadurch wieder zu nationaler Kraft emporgeführt. Kraftgewinnung durch Konzentration, Beseitigung aller Kraftvergeudung im Innern, um alle Energien der Nation zum Einsaz nach außen freizumachen, das ist legten Endes das große politische Grundgesetz, das der Nationalsozialismus im deutschen Volfe zur Geltung erhoben hat. Das Geheimnis des Erfolges der nationalsozialistischen Politik und ihrer fruchtbaren Wirkungen für die Nation. Wir wissen, daß die unheilvolle Zersplitterung des politischen Denkens, die der Nationalsozialismus beseitigt hat, von der Wirtschaft ausgegangen war. Skrupelloser kapitaliſtiſcher Wirtschaftsgeist und blinder marristischer Haß find die Ursache dieser nationalen Zerrissenheit gewesen. Und deshalb ist es von so außercrdentlicher Wichtigkeit , daß der gewon =
nenen einheitlichen Weltanschau ung im deutschen Volke auch eine einheitliche Wirtschaftsanschauung entspricht. Wir brauchen eine Einheit und innere Geschlossenheit des wirtschaftlichen Denkens, das nicht nur die wirtschaftlichen Quellen politischer Uneinigkeit ein für allemal verstopft, sondern auch eine Quelle neuer Kraftgewinnung für die Wirtſchaft erschließt. Im Dritten Reich ist die Deutsche Arbeitsfront der organiſatoriſche Zuſammenſchluß aller in der Wirtschaft Schaffenden. Die Deutsche Arbeitsfront ist die äußere Ordnung der ſozialen Arbeit, die die gesamte Volkswirtſchaft umfaßt. Was liegt näher als der Wunsch und die Notwendigkeit, daß der geistige Inhalt, der diese Gemeinschaft der Arbeit trägt und beſeelt, die Einheit eines wirtschaftlichen Denkens ist, das seine Wurzeln in der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung hat, aber auch de Richtigkeit seiner wirtschaftlichen Prinzipien tagtäglich in der Verbundenheit mit dem wirtschaftlichen Leben der Nation bestätigt findet. Wir Nationalsozialisten, alle die wir natio= nalsozialistisch denken und empfinden, fühlen mit absoluter Gewißheit, daß die geschlossene nationalsozialistische Weltanschauung auch ein einheitliches wirtschaftliches Ideengebäude in fich birgt. Wir wissen, daß all unser Handeln und Streben, all unser Ringen um das Fürund Miteinander im wirtschaftlichen Leben der Nation, um die seelische Einheit der wirtschaftlich schaffenden Volksgenossen, auch die innere Logik der Dinge für sich hat. Wir wissen es, denn wo würden all die Männer in den Betrieben sonst den Mut und die Kraft hernehmen, tagein, tagaus dieses einzigartige Werk der wirtschaftlichen Gemeinschaft zu predigen und unermüdlich an ihm zu arbeiten. Aber zu diesem Wissen um uns selbst und um die Richtigkeit unseres Handelns muß die festgegründete und unangreifbare wirtschaftliche Begriffs= bildung hinzukommen. Die Lehre, die unser wirtschaftliches Ideengut gedanklich zusammen-
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Sonderdienst zu NSK Folge 23 faßt und es jedermann verständlich so darbietet, daß seine Logik die wirtſchaftliche Afterweisheit des kapitaliſtiſchen Liberalismus und des klaſſen. kämpferischen Marxismus in hohem Bogen aus dem Sattel wirft. Es darf nicht sein, daß ein Teil der Nation, die Betriebsführer und Unternehmer in der Deutschen Arbeitsfront marschieren, aber über ihre wirtschaftlichen Auffassungen etwa lächeln und sie für wirklichkeitsfremd halten. Und es darf nicht sein, daß ein anderer Teil, die Gefolgsmänner in den Betrieben, sich inners lich deshalb noch nicht ganz freimachen können von der marxistischen Irrlehre und der nationalsozialistischen Auffaſſung von der Wirtſchaft noch verständnislos gegenüberstehen, weil sie ihnen nicht in logiſcher und populärer Form dar= geboten wird. Mit anderen Worten Rationalsozialistische Volkswirtschaftslehre muß zu einem festen Bestandteil unſerer Bolksbildung werden, mit dem sich nicht nur der Gelehrte, der Betriebsführer ufw. befaßt, sondern die auch dem Arbeiter in Fleisch und Blut übergegangen ist. Nun find Theorien im Wirtschaftsleben eine mißliche Sache, fie stehen bei den Praktikern bekanntlich nicht hoch im Kurse, und das viele fach mit Recht. Ich will deshalb hier auch die wirtschaftlichen Theorien nicht durch eine neue bereichern , ich will vielmehr die wirtschaftlichen Theorien der Vergangenheit an den Erfahrungen des praktiſchen Lebens messen, um daran ihre Untauglichkeit für uns aufzuzeigen. Und ich will andererseits aus dem mutigen, tatkräftigen und fühnen Vorstoß in wirtschaftliches Neuland, den das nationalsozialistische Deutschland unternimmt, die Grundlinien eines neuen wirtschaftlichen Gedankenbaues aufzeigen, den das aufgehende Zeitalter des Nationalsozialismus dem Liberalismus und Marxismus entgegenzustellen und zu errichten berufen ist. Vor etwa einem Jahre habe ich in Köln einen Vortrag gehalten über die philosophischen Grundlagen des Nationalsozialismus und dort den wissenschaftlichen Nachweis geführt, daß nicht das Individuum, nicht der einzelne, sondern die Gemeinschaft der notwendige Ausgangspunkt unseres Denkens und der Schlüſſel zur menschlichen Erkenntnis ist. Ich habe dort den Gemeinschaftsbe = griff als weltanschauliche Grundlage unseres Dentens umrissen und erkenntnis-theoretisch verankert, und ich fügte damals hinzu, daß von dieser neuen Grundlegung des Denkens aus fich auch alle an = deren wissenschaftlichen For = schungsgebiete im nationalsozia listischen Geiste erschließen und sinnvoll gliedern lassen. An diese Feststellung möchte ich heute anknüpfen und für das Gebiet der Wirtschaft darlegen, daß auch hier die Gemeinschaftsidee nicht nur eine fitte liche Forderung, sondern die ökonomisch notwendige und die wissenschaftlich zwingende Grundlage unserer Wirtschaft ist. Die wirtschaftliche Gedankenwelt des Liberalismus war über ein Jahrhundert lang beherrscht von der sogenannten klassischen Natio= nalökonomie. Sie war in England in der
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28. Januar 1986 Blütezeit seiner überseeischen Wirtschaftsexpans sion auf dem Boden der humanistischen soge nannten menschlichen Aufklärung entstanden und hatte im Liberalismus die ihr entsprechende Der Begründer weltanschauliche Grundlage. dieser freiheitlichen Wirtschaftslehre, die fich ſpäter den Titel Volkswirtschaftslehre zulegte, obwohl sie mit dem Bolt eigentlich nur sehr wenig zu tun hatte, war der Engländer A d a m Smith mit seinem 1770 erschienenen Buche ,,Der Reichtum der Nationen ". Weiter ausgebaut wurde sie durch Stuart Mill und andere, erhielt aber ihre entscheidende Ausprägung durch den Juden David Ricardo. Als die Lehre von der menschlichen Wirtschaft schlechthin wurde sie aus England von der Wissenschaft der europäischen Kulturstaaten insbesondere auch in Deutſchland eingeführt. Es ist die Lehre von den Tauſchwerten und Breifen, von den Märkten und Konjunkturen, von den Zinsen und Renten, von der Ware Arbeitskraft und dem Kapital als der alles be= wegenden Macht, die Lehre von der Wirtschaft als eines den Lauf der Geschichte bestimmenden Mechanismus, in dem der Mensch nur eine sehr nebensächliche und untergeordnete Rolle spielte. Man hat seitdem in Deutschland diese Wirtschaftslehre auf vielen Gebieten modifiziert und entsprechend dem wirtschaftlichen Fortschnitt weiter entwickelt, hat vieles, was nicht mehr in die Verhältniſſe paſſen wollte, verworfen und neues hinzugefügt. Aber der begriffliche Kern dieser Lehre ist geblieben und bis heute nicht über Bord geworfen und durch ein neues wirtschaftliches Denken ersetzt worden. Diese sogenannte klassische Nationalökonomie geht aus von dem Einzelmenſchen und seiner wirtschaftlichen Vernunft, die ihn verpflichte, mit dem kleinstmöglichen Einſat von Arbeit nach dem größtmöglichen Erfolge zu streben. Es ist der reine, nadte Egoismus, der hier zum höchsten Prinzip, zum Träger des wirtschaftlichen Lebens überhaupt erhoben wird. Diese Lehre sagt: Der wirtſchaftliche Egoismus des einzelnen ist die erhabenste und wichtigste Antriebskraft zur menſchlichen Wohlfahrt. Wenn alle Menschen diesen Egoismus nur in der rechten Weiſe anwenden und betätigen und wenn er nicht gehemmt wird durch außerhalb der Wirtschaft liegende staatliche Einflüsse, dann wird dieſer ſelbſttätige wirtſchaftliche Mechanismus am Ende die Interessen aller zur höchsten Harmonie zusammenführen. Mit einem Wort, der oberste Leitſak klassischen Wirtschaftsdoktrin lautet:
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Durch Eigennutz zum Gemeinnuz ! Wenn wir daraufhin das vornationalſozia= listische kapitalistische Deutschland betrachten, dann müssen wir feststellen : Dieser Egoismus ift zur höchsten wirtschaftlichen Entfaltung ge= kommen. Er hat am Baum der Praxis ſeine höchsten Blüten hervorgebracht. Aber das Para= dies, das er nach dieser Lehre hätte bringen müssen, ist ausgeblieben. In der Praxis hat dieses Prinzip uns den Klaſſenkampf von oben und unten beschert -- den Kampf aller gegen alle. Statt der Harmonie, die es versprach,
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Sonderdienst zu NSK Folge 23
hat es einen wirtſchaftlichen und politischen Trümmerhaufen erzeugt, und mit der gesamten Nation auch seine gutgläubigsten und überzeug testen Anhänger in den Abgrund geriſſen. Aber wir haben in Deutschland nicht nur den Bankrott dieser kapitaliſtiſchen Wirtſchaftslehre, dieser „Nationalökonomie für Unternehmer" erlebt, die der Arbeiter nie verstanden und stets gehaßt hat. Wir alle waren auch Zeugen des Zusammenbruchs jener ebenso verhängnisvollen Wirtschaftslehre , die sich der Ar = beiterbewegung bemächtigte , als diese sich in berechtigter Abwehr gegen den Kapitalismus und das verständnislose Bürgertum zu or ganisieren begann. Der Jude Karl Marx , der — aus Deutſchland ausgewiesen in England lebte und dort die Lehre der klassischen Nationalökonomie studierte, entwickelte aus ihren Grundbegriffen in seinen Büchern „ Zur Kritik der poli tischen Ökonomie“ und im „ Kapital" eine ökonomische Gegenlehre für die Arbeiter, den sog. Marxismus , deſſen vergiftende Wirkungen auf die Arbeiterschaft in Deutschland eine so unheilvolle Bedeutung gewinnen sollten. Man übersieht oft , daß Marx in seiner sich als streng wissenschaft = lich bezeichnenden Lehre und auf Grund seiner dialektischen Methode den Kapitalismus ſelbſt in ſeiner schärfsten Form als notwendig be = zeichnet und anerkennt , als eine geschichtliche Übergangsstufe 3น jenem internationalen lassenfämpferischen Sozialismus , den er als die Fata Morgana der Zukunft der Ar= beiterschaft vorgegaukelt hat. Er mußte den Kapitalismus als geschichtlich notwendig an= erkennen, denn wie hätte er sonst die Tatsache begreiflich machen wollen, daß er sein ganzes wirtschaftliches System auf den Grundbegriffen eben jener kapitaliſtiſchen Wirtschaftslehre aufgebaut hatte, die er zu überwinden vorgab. Auf der wirtschaftlichen Wertlehre der kapita= listischen Wirtschaftsdoktrin, auf der Wertlehre des Juden David Ricardo, hat der Jude Marx das ökonomische Gebäude seines sog. wissenschaftlichen Sozialismus aufgebaut. Er hat diese objektive Wortlehre, die sagt, daß der Wert einer Ware durch die darauf verwendete Arbeitszeit bestimmt wird , zwar für ſeine Zwecke ein wenig geändert, aber im Kern übernom= men. Diese Werttheorie ist ein geradezu lächerSie hat sich licher wissenschaftlicher Irrtum. für die Erklärung wirtschaftlicher Vorgänge als völlig unfruchtbar erwiesen ; wie überhaupt die Beschäftigung mit der Wertlehre, die man solange als das zentrale Problem der Wirtschaftswiſſenſchaft ansah, die Nationalökonomie wiſſenschaftlich geradezu kompromittiert hat. Ich habe Ihnen diese Ausführungen gemacht, weil hier ein entscheidender Punkt ist, an dem man in einfachster und gemeinverständlichster Weise das ganze marriſtiſche Syſtem aus den Angeln heben und ad absurdum führen kann. Denn diese Wertlehre ist die Säule , ' auf der die ganze Gedankenkon-
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28. Januar 1936 struktion des Marxismus ruht . Aus dieser Wortlehre entwickelte Marg seine be rüchtigte Lehre vom Mehr-Wert. Er machte dem Arbeiter glauben, daß es seine Arbeit ſei, die den Wert einer Ware bestimmt. Er sagte dem Arbeiter, daß der Unternehmer ihm bei der Entlohnung einen Teil dieses Wertes, den sog. Mehrwert, vorenthalte. Aus der MehrWertlehre leitete Marx seine Ausbeutungstheorie ab . Er sagte dem Arbeiter, daß diese Ausbeutung nach den Gesezen der kapitalistischen Wirtschaft nicht aufhören könne, bis das System der Privatwirtschaft selbst vernichtet sei . Und aus dieser Ausbeutungstheorie wiederum folgerte er die volkszerstörende Erkennt man Klassenkampftheorie. diese Wertlehre als glatten Unsinn und zieht man sie unter der marxistischen Konstruktion fort, dann fällt auch das ganze Gebäude des wirtschaftlichen Marxismus mit seinen wirtschaftlichen Wahnvorstellungen wie ein Kartenhaus zusammen. Erst der Nationalsozialismus hat diesem Spuk, der das wirtschaftliche Denken vernebelt, ein gründliches Ende bereitet. Jeder deutsche Arbeiter, der auch nur eine Spur von Empfinden für die natürlichen Zusammenhänge des Wirtschaftslebens hat, in dem er selbst steht, weiß, daß weder seine Arbeit noch die des Unternehmers oder deſſen Kapital den Wert der Ware bestimmen, die sie gemeinſam produzieren. Wenn die Ware nicht verkauft werden kann, hat sie wirtschaftlich überhaupt keinen Wert. Ob sie aber verkauft werden kann und ob zu angemessenen Preisen oder nicht, das hängt von zahlreichen Faktoren und Umständen ab, die durch die gesamte volkswirtschaftliche und poli tische Lage der Nation bestimmt werden. Erst der Absatz gibt der Ware ihren Wert. KaufQualität , kraft und technischer Fortschritt und Dispositionstalent, Verkaufsorganisation und Han delsverträge und vieles andere find für den Wert einer Produktion ebenso mitbestimmend , wie Arbeit und Kapital . Sie alle haben ihren Anteil am Erfolg, und dieser Erfolg ist in seiner Gesamtheit um so größer, je reibungsloser ihr Zusammenwirken ist. Die Qualität einer Nation, die Form, in der sie sich befindet, iſt es, die lehten Endes über den Wert ihrer Arbeit und die Höhe - ihres Lohnniveaus entscheidet. Es ist nicht so, daß der einzelne durch seine Arbeit wirtschaftliche Werte hervorbringt, deren Summe die Volkswirtſchaft ausmacht. Sondern es ist umgekehrt : wirtschaftliche Werte werden nur durch Zusammenarbeit in der Gemeinschaft geschaffen, und der Anteil des einzelnen an ihnen leitet sich aus der Gemeinſchaft nach Maßgabe seiner Leiſtung für sie ab. Mit anderen Worten : Das Wohl der Gemeinschaft ist das erste, die Voraussetzung und Bedingung für das wirtschaftliche Wohlergehen des einzelnen. Das ist der einzig richtige, weil allein mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmende Ausgangspunkt alles wirtschaftlichen Denkens, den sowohl der Kapitalismus wie das marristische Denken mißachtet haben. Und deshalb
Sonderdienst zu NSK Folge 23 mußten sie in der Praxis zur Zerstörung und zum Chaos führen. Der Nationalsozialismus begann den Neubau von Grund auf. Der oberste wirtschaftliche Leitsatz seines Programms lautet nicht durch Eigen= nuz zum Gemeinnuh", sondern umgekehrt. ,,Ge " meinnug geht vor Eigennuz". Der ökonomische Wirkungskreis dieses Wirt = Grundsages ist nicht die schaft" als etwas Eigengesetzliches , über oder neben der Nation stehendes, sondern es ist die Volkswirtschaft als wirtschaftlicher Organismus der Nation , der alle ihre Glieder zu dienen haben, wie sie alle ihren Gliedern dient. Die Zelle, auf der sich die Volkswirtſchaft aufbaut, aber ist die Betriebsgemeinschaft, in der alle, Führer wie Gefolgschaft, wissen, daß sie aufeinander ange= wieſen ſind, in der alle ihr Wirken und Werten begreifen als Dienst an der Volksgemeinschaft, die sie alle trägt und erhält. Gemeinnutz geht vor Eigennuz das ist die wahre Parole wirtschaftlicher Vernunft, die nicht nur das wirtschaftliche Leben in der Nation fruchtbar, ſondern es auch für den einzelnen erfolgreich werden läßt. Dieser oberste Grundsay ist nicht etwa nur eine notwendige moralische Gesinnung, sondern er trägt auch den innersten Erfordernissen der Wirtschaft Rechnung. Und zwar ſowohl für den Arbeitgeber wie für den Arbeitnehmer. Er ist die gemeinſame Plattform, auf der beide Teile ihre eigensten wirtschaftlichen Intereſſen gewahrt finden. Es muß einmal grundsäßlich mit dem Irrtum aufgeräumt werden, daß das private Erwerbsstreben mit der Respektierung des Gemeinwohls, das der Nationalsozialismus fordert, wirtschaftlich nicht vereinbar sei und dadurch in seinem natürlichen und erfolgreichen Wirken beeinträchtigt werde. Wir Nationalsozialisten sind nicht so hirnverbrannt, das gesunde persönliche Erfolgsstreben zu unterbinden und damit den stärksten Motor der menschlichen Wirtſchaft abzudroffeln . Im Gegenteil, wie der Natio = nalsozialismus mit allen Kräften bestrebt ist , die Persönlichkeit innerhalb der Gemeinschaft zur Entfaltung und für die Gemeinschaft zur Geltung zu bringen , so fordert er auch im Rahmen seiner Volkswirtschaft Persönlich = teitsleistung als ihre stärkste und durch nichts zu ersehende Kraft. Wir wissen, daß sie der stärkste Träger des wirtſchaftlichen Fortschritts und die unerläßliche Voraussehung unserer Kultur iſt. Was wäre uns allen das Leben ohne die Möglichkeit und Aussicht, durch unsere persönliche Leiſtung nach Höherem zu streben und es zu erreichen, und ſeien es auch nur Wünsche und Träume ? Ohne sie wäre uns das Leben nicht wert gelebt zu werden. Wir sehen dem persönlichen Erfolgsstreben im Wirtschaftsleben nur diejenigen gemeinnützigen Grenzen, die für das Ganze unerläßlich sind und die lehten Endes auf dem Wege über die Gemeinschaft den Intereſſen jedes einzelnen selbst wieder dienen. Indem wir die volkswirtschaftliche Solidarität als die Grundlage unseres Wirtschaftens stüßen, schützen wir jeden einzelnen selbst und fördern seine eigenen wohlverstandenen Interessen auch wenn er es
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28. Januar 1936 oft in seiner wirtschaftlichen Kurzsichtigkeit nicht erkennt. Möglich, daß es manchmal als Zwang empfunden wird. Aber dann ist es der Zwang zur Wahrung der eigenen Interessen, der hier auferlegt wird. Die Rückſicht auf das Gemeinwohl ist für den Volksgenossen im nationalsozialistischen Staat die Wahrnehmung seines eigenen Intereſſes, das mit dem der Gemeinschaft unlösbar verbunden ist. Wer jedoch an diesen Vorteilen innerhalb der Gemeinschaft teilnimmt und sich als einzelner trogdem von seinen Verpflichtungen auf Kosten der Anstän= digen drücken zu können glaubt, der ist nichts anderes als ein Betrüger am gemeinsamen Werk und verdient die Verachtung aller. Und was der Gemeinschaftsgedanke dem Betriebsführer und Arbeitgeber bedeutet, bedeutet er auch dem Gefolgsmann und Arbeitnehmer. Wie oft hört man den Nationalsozialismus wirtschaftlich in der Form ausgedrückt, daß man dem Arbeiter lediglich sagt, er ſei wie alle anderen und jeder an seiner Stelle dazu , da, um in der Volksgemeinschaft seine Pflicht zu erfüllen. Das sind Reden, die auf die Dauer nicht überzeugen. Auch das muß einmal gesagt werden. Von der Pflicht und der Selbstlosigkeit die Weltgeschichte allein läuft nicht weiter. Wer beispielsweise Tag für Tag in der Grube , im Dred und Schweiß vor der Kohle arbei tet , den kann man mit solchen wohl gemeinten, aber unzulänglichen Argumenten nur sehr schwer von seiner hohen volkswirtschaftlichen Mission überzeugen. In der Praxis sieht das ein wenig anders aus. Die Men = schen leben lezten Endes , um glüc = lich zu werden und nicht nur deshalb, um ihre Pflicht zu tun . Jedenfalls stellen sie sich das alle irgendwie ein bißchen vor. Auch der einfachste Arbeiter will vorwärtskommen im Leben. Und nur die Hoffnung auf dieſes persönliche Fortkommen für sich und seine Kinder und der Glaube an die Möglichkeit, es zu erreichen, läßt viele ihre schwere Arbeit leichter tun. Ihnen allein die Pflichterfüllung ohne die Befriedigung ihres persönlichen Strebens als Lebensziel zu sehen, ist das Gerede weltfremder Moralisten oder unsozialer Kapitalelemente, die auf die Einfältigkeit ihrer Mitmenschen spekulieren . Mit nationalsozialistischer Weltanschauung hat das wenig zu tun. Der Nationalsozialismus lehrt etwas ganz anderes. Er lehrt die arbeitenden Volksgenossen begreifen, daß sie selbst nur dadurch und eben nur dann ihr eigenes persönliches Glück finden können, wenn sie ihre Pflicht gegenüber der Gemeinschaft tun. Diese Gemeinschaft, in der sie arbeiten und für die sie arbeiten, das sind sie selbst. Die Gemeinschaft ist die Voraussetzung und Bedingung, durch die das eigene Glück erst Wirklichkeit werden kann. Wer in der Wirtschaft anderen hilft, hilft ihnen, um sich selbst zu helfen. Daß man den eigenen Intereſſen am besten dient, wenn man das Wohl der Gemeinschaft an die Spike ſeiner eigenen Wünsche stellt, das zu erkennen und andere erkennen zu laſſen, darauf kommt es an!
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Sonderdienst zu RSK Folge 23 Das ist das wahre Grundgesetz wirtschaftlicher Vernunft, das jede gesunde Volkswirtschaft beherrscht und ihre Entwicklung bestimmt. Dieser Gemeinschaftsgedanke des Nationalsozialismus ist teine theoretische Phrase , tein deerer Begriff, kein billiges Schlagwort, ſon= dern hat zum ersten Male dem Wort Sozialismus lebendigen Inhalt gegeben. Unjer Sozialismus ist nicht weltfremde Utopie, son dern naturgegebenes blutvolles Leben. Er ist der Sozialismus der Hilfsbereitschaft für die Armsten der Armen und der Sozialismus der Leistung für alle Schaffenden. Er gibt kein Versprechen auf die Seeligkeit, gaukelt den Arbeitern keine unerreichbaren Trugbilder vor, um sie in der Praxis nur um so tiefer ins Elend zu führen. Er predigt nicht die kindliche und aller Wirklichkeit hohn= sprechende Lehre von der Gleichheit der Menschen und ihrem gleichen Anspruch auf die Zuteilung der Güter dieser Erde, sondern er gibt ihnen das Bewußtsein zurüd, einem großen Bolte anzugehören, mit dem sie auf Gedeih und Berderb verbunden sind und in dem jeder genau so viel erreichen kann, wie er an Können und Leistung einzusetzen imstande ist. Der einAne zige gleiche wirtschaftliche spruch , den er allen Boltsgenossen zubilligt , ist das Recht auf Arbeit. Dieser wahre, weil einzig mögliche Sozialismus sorgt dafür, daß die Bedingungen zum Aufstieg für jeden Volksgenossen die gleichen find, so daß Charakter, Fähigkeit und Leistung der einzige Maßstab des Fortkommens sind. Der Nationalsozialismus hat alle Vorrechte der Geburt und des Standes beseitigt, dafür aber das Vorrecht der Natur wiederhergestellt. nach den ge= Indem er allen Volksgenossen die gleiche Chance gebenen Maßen der Natur welch kindliche gibt, unternimmt er es nicht die Ungleichheit der Menschen zu Utopie! beseitigen, sondern die Ungleichheit der Bedingungen, unter denen sie arbeiten! Das ist ein großer und entscheidender Gedanke, größer als er im ersten Augenblick erscheinen mag. Seine Verwirklichung im nationalsozialiſtiſchen Staat bedeutet für Millionen die Befreiung aus der Aussichtslosigkeit ihres bisher rein kapitalistischen Arbeitsverhältnisses. Bedeutet die Erlösung aus der erschlaffenden Hoffnungslosigkeit eines Arbeiterdaseins , das sich bisher als ohnmächtiges Handelsobjekt kapitaliſtiſcher Mächte fühlte, ohne sich jemals aus dieser Lage zum Lichte schöpferischer Mitgestaltung am Leben der Nation erheben zu können. Diesen Ausgestoßenen und Enterbten einer unheilvollen fapitalistischen Entwicklung gibt der Nationalsozialismus die wirtschaftliche Gleichberechtigung. Er räumt mit revolutionärem Schwung die Hindernisse bei= seite, die das liberalistische System mit all seiner Bevorrechtigung des Besizes und des Kapitals ihm als eine unübersteigbare Mauer vor aufgetürmt hat. Er gibt den in ihnen schlummernden Kräften und Fähigkeiten freie Entfaltung und läßt sie vollberechtigt teilnehmen am wirtschaftlichen Wettbewerb der Leistung und des Könnens. Man unterſchäße nicht die tiefen seelischen Wirkungen, die große moralische Kraft und die ungeheure praktische Be=
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28. Januar 1936 deutung dieser Möglichkeiten für die breite Masse der ſchaffenden Volksgenossen. Wir haben im deutschen Volke eine wirtschaftliche und soziale Ordnung eingeleitet, in der jeder Volksgenosse, was er auch sei und woher er auch kommt, zu den höchsten Stellen der Wirtschaft und des Staates emporſteigen kann, wenn er nur die Kraft, den Willen und die Fähigkeit dazu hat. Das iſt unſere Idee und das iſt unser Wille. Der Wille des Führers, von dem wir alle wissen, daß er Berge zu versetzen vermag, und von dem ich weiß , daß er für seine deutschen Arbeiter, wenn nötig, die Hölle zu stürmen bereit ist . Wenn sich hier und da noch Hindernisse in den Weg stellen, sie werden niedergerissen werden, um diesen Marschweg des unbekannten deutschen Arbeiters nach aufwärts bis zu den höchsten Stellen der Ration freizu= legen. Vielleicht wird die ältere Generation unſerer Arbeiterschaft diesen Weg nicht mehr in so erfolgreichem Maße beschreiten können. Dann werden ihn ihre Söhe gehen! Und wenn jemand sagt : der Weg ist zu lang und zu schwierig, um ihn erfolgreich zu gehen, dann verweise ich die Kleinmütigen auf das herrliche Beispiel, das ihnen unser Führer Adolf Hitler gegeben hat. Ein unbekannter namenloſer Arbeiter in der Millionenmasse seiner Kameraden, bahnte er Rich in unbändiger Willenskraft und Zähigkeit den Weg nach oben, zur höchsten Spize des Staates. Unter unendlich schweren Verhältnissen als sie heute im Zeichen des Nationalsozialismus dem deutschen Arbeiter sich bieten. Er ging diefen Weg, ganz auf sich allein gestellt, und erreichte sein Ziel gegen den Widerstand aller! Heute steht er, als ein Sohn des arbeitenden Volkes, am Steuer der Nation , um ſeinen Kameraden das leichter werden zu laſſen, was er selbst sich ſo hart erkämpfen mußte. Er hat den wahren deutschen Volksstaat erbaut und mit den wirtschaftlichen Grundsäßen eines lebendigen, schaffenden deutschen Sozialismus erfüllt. Und darum gehören ihm die Herzen und Hände aller, die an dieſem Gemeinſchaftswerk teilhaben. Mit Stolz dürfen wir feſtſtellen : In der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft hat die Jahrhunderte alte sozialistische Sehnsucht aller Schaffenden zum ersten Male ihre praktische Erfüllung gefunden. Und zwar ihre einzig mögliche Erfüllung! Was sich in dieser Gemeinschaft verwirklicht, ist der Sozialismus der Leistung , die natürliche , und daher einzige Harmonie der wirt schaftlichen Interessen , die es gibt. Der Nationalsozialismus, der dem persönlichen Erfolgstreben aller im Rahmen des ihm übergeordneten Prinzips der Gemeinschaft freien Raum läßt und es für alle nutzbar macht, hat zum ersten Male in der modernen Wirtschaftsgeschichte, ich möchte sagen das Kunststück fertiggebracht, Gemeinnug und Eigennuß auf einer gemeinsamen Ebene miteinander zu vereinen. Und wenn man fragt, wie war das möglich? dann antworten wir : Es wurde möglich, weil das deutsche Volk aus den ſchmerzlichen Erfahrungen seines Schicksals heraus eine höhere Stufe der nationalen Entwicklung beschritten hat, als sie die Geschichte bisher kennt.
Sonderdienst zu NSK Folge 23 Der Führer hat dies in seiner Münchner Rede am Sonntag so überzeugend ausgeführt, welchen schweren Weg das deutsche Volk wählen mußte, damit aus seinen verschiedenen Rassewesen, aus seinen Stämmen und Werten endlich trok allen störrigen Widerständen die Volkwerdung der deutschen Nation wurde. Nur so konnte die Entwicklungsstufe erreicht werden, auf der die politischen und wirtschaftlichen Gegensätze der Vergangenheit sich auflösen und zu einer höheren Einheit des Lebens der Nation zuſam= menwachsen. Unser Sozialismus ist deshalb keine ſtarre Gedankenkonſtruktion, die der Natur Gewalt antun muß, sondern die sinnvolle Ge= staltung und höchste Form des wirtschaftlichen Lebens, aus der die Nation immer wieder die Kräfte zu neuer Blüte entwickeln kann. Dieser Sozialismus reißt nicht in blinder Zerstörungswut, wie der Marxismus im Sowjetparadies, die Grundlagen der Wirtschaft ein, gibt nicht Millionen dem Hungertode preis, um dann den verruchten Kapitalismus zur Rettung herbeizurufen. Dieser Sozialismus ist nicht der Sozialismus der Nichtskönner, der Sozialismus der Unterleistung, der, wie im marxistischen Sowjetstaat, ein barbarisches Antreibersystem, das System Stachanow, zwangsweise einführen muß, um Leistungen aus der Arbeiterſchaft herauszupref= ſen, das das Syſtem als solches von innen hers aus unmöglich macht. be = Sozialismus unser Dieser, feitigt nicht das Eigentum und das mit die Triebkraft jeden FortSchritts überhaupt , sondern er bes seitigt Mißbrauch des Eigentums und erschließt damit den Fortschritt für alle. Dieser Sozialismus sagt nicht : Eigentum ist Diebstahl an der Gemeinschaft, sondern er ers hebt das ehrlich erworbene Eigentum zur ver= dienten Leistung für die Gemeinschaft. Dieser Sozialismus ſagt nicht : Eigentum gibt Vorrechte in der Nation, sondern Eigentum verpflichtet für die Nation. Dieser wahre Sozialismus, der die Welt des wirtschaftlichen Erfolges auch dem einfachsten Mann erschließt, läßt die wirtschaftlichen Kräfte der Nation nicht verkümmern , ſondern bringt fie zur Entfaltung und eröffnet die Aussicht, die Antriebskraft der menschlichen Wirtschaft zu vervielfältigen. Das ist unser Sozialismus, der Sozialismus, der alle umfaßt, die guten Willens find, der Sozialismus, der der Nation den Weg in eine große Zukunft freimacht. Wie wir gesehen haben, stellt sich diese Ausrichtung der wirtschaftlichen Interessen auf das Gemeinwohl nicht von selbst ein. Die Wirts ſchaft ist kein Mechanismus, der ſich ſelbſt ſchaltet und in dem jeder schalten und walten kann wie er will. Sie ist ein Organismus, der von einer Zentralstelle geführt und geleitet wird. Die Wirtschaft ist kein Ding an sich wie das kapitalistische und marzistische Wirtschaftsdenken vorgeben, sie ist, seitdem überhaupt Menschen beiſammen wohnen, ohne den übergeordneten Zusammenhang mit der Nation nicht denkbar. Wirtschaft ist nur als Volkswirtschaft möglich, wobei allerdings die einzelnen Volkswirtschaften miteinander in internationalen Austausch treten ; aber eine Weltwirtschaft im
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28. Januar 1936 Sinne der Auflösung der nationalen Grenzen aller Volkswirtschaften gibt es nicht. Ausgangsund Endpunkt ist stets die nationale Gemeinschaft. Und deshalb ist es nicht nur richtig, sondern für das Gedeihen der Wirts schaft notwendig, daß der nationalsozialiſtiſche Staat als Repräsentant der Volksgemeinschaft die Führung und auf allen Wirtschaftsgebieten das oberste Aufsichtsrecht übernimmt, das die Harmonie der Intereſſen in Unterordnung unter die höhere Idee der Arbeit für das ganze Volk gewährleistet. Er überwacht in engster Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront die Befolgung der nationalsozialistischen Grundsätze im Wirtschaftsleben. Er unterstüßt und fördert alles Gute in der privaten Wirtschaft, er merzt alles Ungesunde und Schlechte aus. Und er gibt von seiner Zuſammenſchau des Ganzen aus die Richtlinien für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Augenblicks. Das mag für den einzelnen Volksgenoſſen, ob Betriebsführer oder Gefolgsmann, wenn er im Augenblick den Notwendigkeiten des Ganzen Rechnung tragen muß, nicht immer begreiflich sein. Aber das Bewußtsein, daß dieser natio= nalsozialistische Volksstaat sein Staat ist, zu dem er als Sachwalter ſeiner eigensten Intereſſen Vertrauen haben darf, wird ihm das vorübergehende Opfer gering erscheinen laſſen im Hinblick auf den entscheidenden Rußen, der allen und damit auch ihm selbst daraus erwächst . Ich sagte bereits, daß die Wirtschaft tein Ding an sich ist. Daß die Vorstellungen von der Wirtschaft als eines ökonomischen Mechanismus, der überall und unveränderlich nach seinem eigenen Gesetz abläuft, ein grundlegender und verhängnisvoller Irrtum ist . Die Wirtschaftslehren des Kapitalismus und die des Marrismus haben sie als solche rein sachlich wirksame materielle Gegebenheit aufgefaßt. Sie befaßten sich mit den Verhältnissen und mit den Dingen, mit den Waren und Produkten, weniger mit den Menschen, die ſie ſchaffen. Sie forschten nach den ewigen Geſeßen dieſer ſogenannten Wirtschaft oder suchten die ökonomischen Be= dingungen" zu ergründen, durch die das ganze menschliche Dasein angeblich beſtimmt und gelenkt werde. In dieser materialistischen Auffassung Don der Wirtschaft hatte der menschliche Geist, die Idee, der Idealismus als schöpferischer und gestaltender Faktor des Wirt = schaftslebens keinen oder nur ge = ringen Raum. Sie wollten es nicht wahr haben, daß es der schöpferische menschliche Geist ist, der das Wirtschaften zu allen Zeiten bestimmt und gestaltet hat, von der primitivsten Stufe bis zu ihrer fortgeschrittensten Form. Und doch ist es so! Die Wirtschaft ist nicht jenes sich selbst überlassene seelenlose Gebilde in der Welt des Egoismus und Materialismus. Der wirtschaftende Mensch ist nicht jener homo öconomicus, von dem man gesagt hat, daß er statt des Herzens ein Hauptbuch in der Brust hat. Die Natur hat den Menschen nicht als Einzelwesen oder modernen Robinſon in die Welt gesetzt. Er ist da als Glied einer Gemeinſchaft des Blutes und
Sonderdienst zu RSK Folge 23 der Raſſe, die ihn hervorgebracht und zu dem emporgeführt hat, was er ist und für die er zu wirken und zu arbeiten hat, wie ſie es für ihn tut. Das Reich der Wirtschaft ist keine Welt für sich, die einmal geschaffen — ihr Leben lebt eigengeseßlich und unabhängig von der Seele und dem Willen der Menschen, denen zu dienen sie bestimmt ist. Wirtſchaft, ich sagte Das es schon, ist immer Volkswirtſchaft. Volt ist aber nicht der Knecht seiner Es Wirtschaft, sondern ihr Herr ! geſtaltet seine Wirtſchaft nach Maßgabe seiner Kräfte und seiner Fähigkeiten, nach Maßgabe seiner besonderen Bedürfnisse und voltlichen Notwendigkeiten. Wie es keine Wirtschaft als ewig gleichbleibendes Gebilde der Natur gibt, so gibt es auch kein ewig geltendes Gesez des Wirtschafts = lebens, in deren Besiz man seinen Lauf nun ein für allemal vorher bestimmen könnte. Das haben die Wirtschaftswissenschaft des Kapitalismus und die marxistische Lehre lange genug geglaubt, und deshalb hat die Wirklichkeit sie auch so oft Man kann innerhalb Lügen gestraft. eines bestimmten und für eine bestimmte Zeitgeltenden Wirtschaftssystems zur Erkenntnis typischer Beziehungen und auch gewisser gesetzmäßiger Tendenzen gelangen, niemals aber zu ewig geltenden Naturgesehen der Wirtschaft. Das gibt es nicht und ist ein wissen schaftlicher Nonsens. Ich habe zu Anfang auf den Unsinn der wirtschaftlichen Wertgeseze und ihre Folgen hingewiesen, und ich möchte diesen Punkt hier grundsäglich unterstreichen, weil er später im Zusammenhang unserer Gedanken von Bedeutung ift. Der Führer selbst hat es in klarer und eindeutiger Weise zum Ausdrud gebracht. Er sagte : „Es gibt keine Doktrin. Im Laufe der Jahr: tauſende hat sich die Wirtschaftsform ununterbrochen gewandelt. Aber es liegt im Wesen der Menschen, daß sie in einer bestimmten Zeit nur zu leicht der Doktrin zuneigen, daß die diese Zeit beſtimmende Wirtſchaftsform die allein mögliche und die allein erträgliche ist ; mit anderen Worten, daß die Menschheit einer Doktrin verfällt, die genau ſo ſchädlich ist wie vielleicht das Bekenntnis zur umgekehrten Doktrin ſchädlich sein könnte. Wir haben eine einzige Doktrin, nämlich die, daß es in der Wirtschaft keine Doktrin gibt." Das jagte der Führer und traf damit das Entscheidende. Die Wirtschaft der ziviliſierten Völker war immer, in jeder Phase ihres Dafeins und in der Höhe ihrer jeweiligen Entwick lungsstufe, das Produkt ihres schöpferischen Geistes; wenn ihre Organisation in unſoziale , überstaatliche und volkszerstörende Bahnen ge= lenkt wurde, dann war es die Schuld unfähiger Führer oder führender Schichten. Die Wirtschaft ist kein toter, ewig gleichbleibender Mechanismus, sondern sie hat ihre lebendige Geschichte, deren Träger der menschliche Geist und die menschliche Arbeit ist. Die patriarchalische Hauswirtschaft, die handwerklich gebundene Wirtschaft des Mittelalters, die arbeitsteilige Wirtschaft und die Gewerbefreiheit, das Zeitalter
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28. Januar 1936 der Maschinen und der modernen Industriealisterung, sie lösten einander ab, weil menschlicher Geist und menschliche Organiſation der Arbeit den Weg zu neuer Entwicklung gebahnt hatten. Technik und geniale Organiſation sind immer die Bahnbrecher der Wirtschaft gewesen. Wie stets in der Geschichte der Handel dem Schwerte kühner Eroberer folgte, so sind auch alle großen wirtschaftlichen Erschließungen und Konjunkturperioden der Völker durch den ihrer Zeit weit Unternehmungsgeist vorauseilenden wage mutiger Männer in Marsch gesetzt worden. Bedenken Sie, was ein Friedrich Krupp für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Stadt bedeutet und was er ihr, und darüber hinaus der deutschen Nation gegeben hat. Und soweit wir auch zurückblicken in unsere Geschichte : germaniſchen Erfindergenius, der der Natur ihre Geheimniſſe entrang und mit der Fadel seines Geistes der Wirtschaft vorund abenteuerlicher Unteranleuchtete nehmungslust nordischer Seefahrer verdan ten die weißen Rassen ihre jahrhundertelange wirtschaftliche Vormachtstellung in der Welt. Immer waren es geniale Ideen und vorausschauende Tatkraft, die die Plattform geschlagen haben zu neuer Entwicklungsstufe der menschlichen Wirtschaft, auf der sie dann Fuß faſſen und sich zu neuer Blüte entfalten konnte. Wir t= schaftlicher Fortschritt aber bedeu tet fortschrittliche soziale Lebenskultur. Und auch hier waren es immer die Nationen, deren Männer vorangingen, auf neuen, nie beschrittenen Wegen, die ihren schaffenden Volksgenossen den Segen dieſer Entwicklung, den Lebensstandard hoher Zivilisation und Kultur werden laſſen konnten. Und wenn ich diese Gedanken zusammenfasse, dann ergeben sie einen fundamentalen Sak aller Volkswirtschaft, den ich ſo ausdrücken möchte : Das Lohn- und Lebensniveau einer Ration ist nichts anderes als das Produkt ihres eigenen Geistes und der Qualität ihrer schaffenden Menschen. So ist es unzweifelhaft im ganzen und auf die Dauer gesehen. Aber auch der Wellen spiegel der Wirtschaft hat Ebbe und Flut. Das haben gerade jene, die Wirtschaft anderer Länder befruchtenden Völker, und voran die deutſche Nation, erfahren müſſen. Was sie der Welt gaben, durch den genialen Aufbau höherer Stufen der Technik, fiel oft nach Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs schmerzlich auf sie zurück, wenn andere Völker und andere Erdteile folgten und wenn sie sich unsere technischen Fortschritte nußbar und die Produktion unserer hochwertigen Induſtrieerzeugniſſe in Selbstversorgung zu eigen machen konnten . Die Perioden der Exportblüte wurden abgelöſt durch wirtschaftliche Depressionen, die bedingt waren durch eine Verlagerung und Angleichung der weltwirtschaftlichen Struktur. Wir wissen alle, wie dieser wirtschaftliche Stukturwandel in der Welt zum Mittel handelspolitischer Droſſelung und oft genug zur politischen Waffe anderer Völker gegen uns wurde. Diese gefährliche weltwirtschaftliche Abhängigkeit seines nationalen Lebens beseitigt das nationalſozia-
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Sonderdienst zu NSK Folge 23 listische Deutschland, indem es die liberalistische, kapitalistische Wirtschaftshülle abstreift und fie ersezt durch ein aus seinem Organiſationsgeiſt geborenes und seinem Leben entsprechendes neues Wirtschaftsſyſtem. Den Geist der Gemeinschaft, von dem es getragen ist, habe ich Ihnen nicht nur weltanschaulich, sondern auch in seiner inneren wirtſchaftlichen Notwendigkeit zu erläutern versucht. Bon außen gesehen ist es die Brotfreiheit und die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Nation, die wir durch die grundlegende Neugestaltung unserer Volkswirtschaft gewinnen wollen und gewinnen werden. Niemand wird erwarten, daß sich eine stärkere Umlagerung unseres wirtschaftlichen Schwergewichtes auf den inneren Markt und seine wechselwirkende Durchorganiſation von heute auf morgen bewerkstelligen läßt. Von der Erfindung notwendiger Ersazrohstoffe bis zur wirtſchaftlichen Großherstellung dieser Produkte bedarf es einer gewissen Zeit. Aber das Ziel werden wir erreichen. Es heißt keineswegs Lösung vom Welthandel und internationalen Güteraustausch. Das kann nicht entschieden genug gesagt werden. In dem Maße, in dem wir in der Lage sind, die Erzeugniſſe unserer hochwertigen Qualitätsarbeit auszuführen, werden wir immer auch die Produkte anderer Völker einführen. Wir wollen lediglich unser Volk sichern vor den Wechſelfällen politisch-wirtschaftlicher Situationen, die zu meiſtern wir im Notfall nicht in der Lage sein würden ; eine Verantwortung, die eine zielbewußte Führung vor der Nation nicht tragen kann. Aber diese Selbsthilfe durch die Organisation nationaler Selbstversorgungsmöglichkeiten wird die deutsche Nation niemals verzichten lassen auf ihre stolze, schöpferisch-technische Tradition und ihre große kulturelle Aufgabe im Kreise der Völker! Das nationalsozialistische Deutschland hat nicht die Absicht, vor der industriellen Weltmarktkonkurrenz anderer Völker, wenn sie den hohen Lebensstandard seiner fähigen und fleißigen Söhne bedroht, die Waffen zu ſtrecken. Es wird nicht resigniert vergangenen Exportmöglichkeiten nachtrauern, wenn und soweit fie durch die internationale wirtschaftliche Entwicklung überholt und unwiederbringlich sind . Es wird, wo es ſeinen Vorsprung durch die Ent= wicklung in außereuropäischen Ländern verlor, ihn durch neue Schöpfungen seines Geistes um so leuchtender wieder erſtehen laſſen. Solche Neuschöpfungen seines Erfindergeistes hat das nationalsozialistische Deutschland in der Technik, auf dem Gebiete der Chemie und der Physit bereits herrlich zu entfalten begonnen . Nicht im kapitalistischen, sondern im höchsten volkswirtschaftlichen Sinne. Wer bisher dem lächerlichen Irrtum verfallen war, daß die moderne Technik und der dadurch bedingte wirtschaftliche Fortschritt mit dem Kapitalismus untrennbar verbunden sei, den werden die Tatsachen eines beſſeren belehren. Der Nationalsozialismus befruchtet die Technik in einem bisher kaum vorstellbaren Maße. Denn er weiß, daß es gerade die breite Masse der schaffenden Volksgenossen ist, deren wirtschaftliche Lage von der Stellung der Nation im internationalen Kraftfeld abhängig ist. Er weiß, wie unmöglich es ist, daß ein starkes, gesundes Volt, das sich vorwärtsentwidelt, technisch auf einer
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28. Januar 1936 Stufe zurückbleibt, die seine schaffenden Menschen zu Sklaven anderer fortschrittlicherer Nationen werden läßt. Und deshalb macht er es den geistig führenden Schichten zur nationalen Pflicht, im Wettbewerb der Völker unaufhörlich den technischen Fortschritt für die breite Masse ihrer Volksgenossen zu erkämpfen . Das Beglückende der schöpferischen Technik ist für den Nationalsozialisten der Ruhm der sozialen Leistung. Denn das Glück, das der Erfinder den Menschen bringt, ist die Erlösung aus Sorge und Not für Millionen, die im Räderwerk der nationalen Wirtſchaft, jeder an seiner Stelle, in schwerer, gemeinschaftsbewußter Arbeit ihr Brot verdienen. Ihnen allen ihr Los zu erleichtern und ſie teilhaben zu laſſen auch an den Annehmlichkeiten des Lebens, das ist die große erhabene Aufgabe des technischen und wirtschaftlichen Fortschritts, für den der Nationalsozialismus so leidenschaftlich eintritt. Er läßt die Technik nicht zur Knechtschaft und zum Fluch werden für das schaffende Volk, son= dern gibt ihm durch seine herrlichen, der Erholung dienenden Einrichtungen der N.S. -Gemeinschaft „Kraft durch Freude" wieder die Natur und die Freude an den Schönheiten des Vaterlandes zurück. So verstanden und dem Volke nutzbar gemacht, dient die Technik in höchster schöpferischer Synthese wieder der Natur , zu deren Bezwingung fie ausgezogen war, indem sie ihre unerschöpfliche Schönheit und Kraft auf höherer sozialer Stufe den schaffenden Volksgenossen wieder erschließt. Wir sehen also, daß der nationalsozialistische Wirtschaftshorizont nicht etwa hinter den Fortschrittsidealen der kapitalistischen Wirtschaft zurückbleibt, sondern sie einschließt und über fie hinaus weiter vorstößt. Ich habe vor kurzem an anderer Stelle ausgeführt, daß mit der nationalsozialistischen Idee eines der größten schöpferischen Prinzipien des Geistes in der Weltgeschichte eingetreten iſt. Und ich habe der felsenfesten Überzeugung, die uns alle beseelt, Ausdruck gegeben, daß diese Idee in der Geschichte der Mensch heit als eine neue Geistes macht eine segensreiche Rolle spielen wird. Heute möchte ich aussprechen, was vielleicht vielen noch nicht zum Bewußtsein gekommen ist, daß der Nationalſozialismus auch auf dem Ge= biete der Wirtschaft die Schwelle eines neuen Zeitalters überschritten hat. Eine Wende des Schicksals nicht nur in der Politik, ſondern auch in der Wirtſchaft! Was wir heute in Deutschland an wirtſchaftlichem Geschehen erleben , noch ohne es vielfach begreifen zu können, all das Neue und Kühne, all das dem Denken Ungewohnte, das nicht Voraussehbare und doch Tatsachengewaltige, es ist der Schritt auf eine neue Stufe menschlicher Wirtschaft, den nationalsozialistische das Deutschland vollzogen hat oder zu vollziehen noch im Begriff ist. Wir selbst stehen vielleicht zu ſehr mitten in dieser Bewegung, um ſie ſchon mit jener Klarheit sich abzeichnen zu sehen , wie sie einmal die Geschichte sehen wird. Aber daß es ſo iſt, erscheint mir unzweifelhaft. Da s Wirtschaftssystem tapitalistische ist abgelöst durch das national-
Sonderdienst zu NSK Folge 23 sozialistische , das von einer ganz anderen Geisteshaltung getragen ist und das anderen inneren Gesehen gehorcht , als sie die tapita = listische Wirtschaft beherrschen. Und hier, an diesem Punkt lösen sich auch alle ſcheinbaren Widersprüche des Dentens, erklären sich die auseinanderklaffenden Auffaſſungen über Wert und Bedeutung des praktischen wirtschaftlichen Geschehens unserer Tage. Wer mit den doktrinären Wirtschaftsauffassungen einer bereits vergangenen Epoche die neue zu deuten unternimmt, wer die Maßstäbe des überholten kapitalistischen Wirtschaftsdenkens an den volkswirtſchaftlichen Neubau des nationalsozialistischen Deutschland anlegt, der macht eine falsche Rechnung auf und wird der neuen Zeit solange verständnislos gegenüberstehen, bis sie über ihn hinweggeschritten ist. Können wir uns zum Beispiel vorstellen, daß Des Handwerksmeister rechtschaffener ein ehrseiner Brille 18. Jahrhunderts durch die baren Zunftgesetze die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Notwendigkeiten der anbrechenden industriellen Epoche hätte erkennen können? Verhält es sich heute anders, wenn man mit überholten fapitalistischen Wirtschaftsbegriffen die Notwendigkeiten der nationalsozialiſtiſchen Gegenwart beurteilen will ?
Wir stehen mitten in einer wirtschaftsorganisatorischen Aufgabe von gewaltigem Ausmaß. Das deutsche Volk, das unter einer neuen groBen Idee politisch geeint und zusammengefaßt ist, um den Marsch in eine neue Zukunft anzutreten, errichtet auf den Trümmern einer vergangenen Zeit ein neues Wirtschaftsfundament, das in seinem Umfange und in seiner Anlage der Größe jener neuen Wirtschaftsepoche gemäß ist, die vor ihm liegt, und in die es mit seinem neuentfalteten Kräften hineinzuwachsen im Bes griff ist. Es ist die Wirtschaftsaufgabe, die uns das Schicksal geſtellt und zum Wohle der Nation zu lösen für würdig befunden hat. Dürfen wir vor der Größe dieser Aufgabe zagen? Dürfen wir zögern, den Fuß in dieſcs wirtschaftliche Neuland zu setzen, ohne den fis nanziellen Erfolg zahlenmäßig im im voraus errechnen zu können? Dürfen wir an notwendige volkswirtschaftliche Investitionen auf weite Sicht , die für Millionen brachliegende Ar = beitsträfte Arbeit Brot und kurz Rechenstift den schaffen , fristiger fapitalistischer Rentabilität anlegen ? Wenn wir volts . wirtschaftlich denken , wenn wir wirtschaftlich weitschauend denten, dürfen wir es nicht ! Dürfen es nicht in einem so grundlegenden Aufbauabschnitt wie dem, in dem wir uns jetzt befinden. Denn auch da, wo „ kapitalistische Rentabilität “ und Verzinsung zahlenmäßig nicht vorausberechenbar sind, kann das Vertrauen in die produktiven Kräfte, in die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Volkes Kapitalaufwendungen rechtferti gen, ja wirtschaftlich notwendig machen, wenn fie dem Bau einer Wirtschaftsapparatur dienen, in die eine im Aufstieg begriffene Nation hia einwächst. In einer solchen Periode stehen wir heute. Es war bei uns eines der Kennzeichen
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28. Januar 1986 des kapitalistischen Wirtschaftssystems, daß es solche Entwicklungen sich selbst überließ, dem Spürsinn des Kapitals, dem freien aber lang= samen Spiel der Kräfte. Heute ist die Aufgabe dafür zu groß und gewaltig, sind die Verhältnisse dafür zu schnellebig geworden. Der Nationalsozialismus lehrt uns, solche Entwicklungen planmäßig zu leiten, sie von Staats wegen tatkräftig zu unterstützen und sie durch Organisation und Auslese der Kraft zu unerhörter vielfacher Wirksamkeit zu bringen. Aber woher nehmen sie das viele Geld für all diese Anlagen und Unternehmungen, wird man fragen, und diese Frage hört man ja heute nicht selten. Kapitalbildung und Auftragsvolumen müſſen im Einklang miteinander stehen, sagt die kapitaliſtiſche Wirtschaftslehre, oder gemeinverständlich ausgedrüdt, man kann auf die Dauer nicht mehr ausgeben als man verdient, nicht mehr anlegen, als man erarbeitet und erspart, sonst müssen es die Nachfolgenden für uns sich absparen und wieder hereinbringen. In diesem Punkte allerdings stimmt das natio= nalsozialistische Wirtschaftsdenken mit der bisherigen wirtschaftlichen Auffassung überein. Auf die Dauer gesehen und für den Ablauf einer gesamten Konjunkturperiode ist es so. Aber ich darf daran erinnern, daß es auch von jeher ein Grundsatz des privatwirtschaftlichen Denkens ge= wesen ist, daß bei Beginn jeder Konjunktur ein kredit-politischer Vorgriff auf die Zukunft nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig ist. A ber ist das , was bei uns geschieht , etwas anderes als ein ebenso berechtigter Borgriff auf eine Konjunktur- und Wirtschaftsausweitung , die unsere steigende Wirtschaftskraft und wachsende nationale Stellung in der Welt naturnotwendig im Ge = folge haben muß? Solange wir Ausgaben anwenden, um bisher brachliegende unproduktive Arbeitskräfte für die Nation produktiv zu machen, solange wir Geld ausgeben, um Leute zu Verdienern zu machen, die bisher nur Verzehrer waren, solange wir Geld ausgeben zur notwendigen wehrpolitischen Sicherung des Wirtschaftsraumes, in dem wir leben und von dem wir leben, solange wir Geld verwenden, um vorhandenen unfruchtbaren Boden zu kultivieren und ertragreich zu machen, - solange ist die Finanzierung dieser Dinge der echteste wirtschaftliche Bedarf, den man sich überhaupt denken kann! Allerdings ist die Konjunkturperiode, in der sich diese produktiven finanziellen Aufwendungen volkswirtschaftlich umsehen und mit Gewinn zurückfließen, nicht so kurzfristig wie der ge= wohnte Ablauf. normaler wirtschaftlicher Konjunkturen. Aber außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Mittel. Und niemand wird bestreiten, daß wir uns in einer neuen außergewöhnlichen Zeit befinden. Das nationalsozialistische Wirtschaftssystem hat nicht mit theoretischen Erörterungen begonnen, sondern mit praktischer Arbeit. Es ließ das Notwendige zur Tat werden . Der fichere Faktor in seiner Wirtschafts- und Rentabilitätsrechnung ist das Vertrauen in die produktiven Kräfte der wiedererstandenen Nation. Der Zuwachs dieser Kräfte ist uner-
Sonderdienst zu RSK Folge 23 hört groß, und diese Kräfte werden von einem starken Willen geführt. Wer darauf baut, steht fest und sicher. Was heute investiert wird, wird in der Zukunft tauſendfältige Frucht tragen. Die gewaltigen Straßen und Ackerflächen, die Bauten und Anlagen, die heute geschaffen werden, werden noch in Jahrhunderten Zeugen eines fühnen und erfolgreichen Wirtschaftsdenkens sein. Könnten sie reden, sie würden vor unseren Nachfahren Zeugnis ablegen, um unendlich wieviel mehr sie sich bezahlt gemacht haben, als kleine Geister ihnen einst zuge= ſtehen wollten. Die Lehre aber, die unserem Volte aus dieser Tat erwächst, wird einst - das ist meine Überzeugung zur klassischen Theorie nationalsozialistischen Wirtschaftsdenkens werden. Dann wird man auf den Schulen und Univerſitäten etwa folgendes lehren : „Dem tapitalistischen Wirtschaftsprinzip „Kapital muß erzeugen" seßte das nationalsozia listische Wirtschaftssystem damals die Wahrheit entgegen „Arbeit schafft Arbeit!" Auch das Kapital ist nichts anderes als ersparter , nicht verzehrter Arbeitsertrag. Auch das Kapital ist ein Produkt der Arbeit. Es wurde durch Arbeit geschaffen , und daher ist es ſeine Bestimmung , auch wieder der Arbeit zu dienen. Ein System aber , das den Mißbrauch des Kapitals herausfordert , ja , überhaupt zur inneren Voraussetzung hat , nennen wir Kapitalismus. Der Nationalsozialismus brachte den fundamentalen Grundsatz zum Durchbruch, daß die Wirtschaft kein Kapitalproblem, sondern ein Organisationsproblem iſt. Durch den konzentrischen Antrieb der wirtschaftlich notwendigen Investitionen, die zu= gleich der Arbeitsbeschaffung für Millionen von Volksgenossen dienen, erwachte die am Boden liegende Wirtschaft zu neuem Leben. Aus dem Kapital wurden Löhne und Baustoffe, aus den Löhnen und Einkommen wiederum erwuchsen Kauftraft und Nachfrage nach den Waren. Aus dem Bedarf an Waren und Baustoffen entstand neue Arbeit, neue Nachfrage, neues Einkommen, neues Kapital und neues Unternehmen. Aus der Arbeit erwuchs mehr Arbeit und aus vermehrtem Acker größeres Brot.
Das Geld wurde vom Selbstzweck zum Mittel. und das Kapital, das damals aufgewendet
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wurde, diente nicht sich selbst, sondern dem Leben der Nation und ihrer Entfaltung, denen zu dienen seine Bestimmung ist. Mit einem Wort, damals hat das nationalsozialistische Wirtschaftsprinzip der „ Volkswirtschaftlichen Produktivität“ das liberalistische Dogma von der „ kapitalistischen Rentabilität“ abgelöst und praktisch den wirtschaftlichen Aufstieg der Nation begründet. Es hat den Weg freigemacht zu einer neuen Epoche wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegs, zu neuer Blüte und Entfaltung abendländischer Kultur. Das, was man ſpäter einmal über die heutige Zeit in den Schulen lehren wird, schon jezt zu begreifen und danach mit Einsicht und wirtschaftlichem Weitblick zu handeln, darauf kommt es an. Aber dazu bedarf es eines wahrhaft volkswirtſchaftlichen und nicht nur eines unzulänglichen privatkapitalistischen Denkens. Mit der Sicherheit seines intuitiven Könnens ist uns der Führer auch hier vorangegangen. Die private Wirtſchaft aufzufordern, ſeiner Initiative zu folgen, heißt lezten Endes nichts anderes, als den Spürfinn des Kapitals auf die richtige wirtſchaftliche Fährte zu lenten. So handeln, heißt wirtschaftlich und zugleich ge= meinschaftsbewußt denken im höchsten nationalsozialistischen Sinne. Dem großen Verständnis, das der Arbeiter und Angestellte dem gemeinsamen Aufbauwerk heute entgegenbringt, muß die produktive Arbeitsbeschaffung des Unternehmers entsprechen, getreu dem nationalsozia= listischen Grundsaß, daß Eigentum nicht bevorrechtigt, sondern für die Gemeinschaft verpflichtet. Daß sich in unserer heutigen Lage diese Arbeitsbeschaffung wirtschaftlich produktiv auswirken muß, glaube ich in meinen Ausführungen dargelegt zu haben. Was hier für die Gemeinschaft begonnen wird, wird allen, Arbeiter wie Unternehmer, aus der Gemeinschaft heraus reichen Nugen bringen. Das ist wahrer Sozialismus. Sozialismus der Leistung und Sozialismus der Tat. Zeigen wir uns würdig unſerer großen Zeit und ihren Erfordernissen. Man muß nicht nur kämpfen, um zu leben, sondern wir sind verpflichtet, Kämpfer zu sein, um innerlich frei und stark zu werden zu ſchöpferischer Leistung für das Leben unseres Voltes.
Rechnen wir nicht, wo wir glauben müssen ! Wägen wir nicht, wo wir wagen müſſen! Handeln wir in gläubigem Vertrauen auf die Kraft unseres Volkes und den unsterblichen Geist der deutschen Nation !
Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
Bartei -Korrespondenz
Jationalſozialiſtiſche Brief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: linSW68, Zimmerstr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m. b S., Centralverlag der NS D. A. P.. München Berlin erland : Cher - Verlag . Berlin SW 68, immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach inden (Poſtſchedlonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich . Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der R S. D A P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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RSK Folge 24
Die NSK Randbemerkung :
Georg
Bernhard
bekennt
NSK über den Ausgang der griechischen Wahlen glaubt man nirgends größere Begeiſte= rung als im Lager der Emigranten zeigen zu müſſen. Venizelos war noch vor wenigen Monaten einer der ihren, heute hat ihm sein Bekenntnis zu Georg II. den Zulauf ſeiner alten Anhängerſchaft wiedergewonnen. Gestern noch Emigrant - heute ein ernst zu nehmender Faktor des politischen Griechenland. Diese gewiß außergewöhnliche Tatsache reißt den Verbandsleiter der in Frankreich lebenden deutschen Emigranten, Georg Bernhard, zu einem Leitartikel in seiner Gazette hin, den er mit Anspielung auf Venizelos ,,Sanctus Emigrantius“ betitelt. Folgenden großartigen Satz lesen wir da : „Die politischen Emigranten aller Länder sollten diesen alten unermüdlichen Kämpfer Venizelos zu einer Art von welt-= lichem Schußheiligen erwählen“. Also Benizelos wird von den Emigranten heilig ge= sprochen, ein beachtlicher Grund für den alten
sich
zur
Monarchie
Kreter, niemals wieder eine Rolle zu spielen, die ihm einen so fragwürdigen Heiligenschein einbringt. Von dieser Emigrantenlaufbahn hell entzückt, rät Georg Bernhard seinen Genoſſen, das Bild Venizelos ,,den Unklugen vorzuweisen, die allzu leicht vergessen, daß jede Emigration die Anweisung auf das Königtum von morgen. mit sich führt". Monsieur Bernhard ist aus einem eingefleischten Pazifisten und Parlamentarier zum Royalisten geworden. Der kühne Rückflug von Venizelos in die Bereiche völkischer und politiſcher Wirksamkeit läßt den eitlen Juden nicht schlafen. Zu wem wird er sich wohl noch bekennen können und von wem glaubt dieser Manager von Schußheiligen noch eines ernsthaften Blickes gewürdigt zu werden? Herr Bernhard ist erstens teine Persönlichkeit, zweitens kein Kreter, der die Liebe seiner Landsleute besitzt, und auch die ,,Anweisung auf das Königtum" ist ein ausgedorrter Zwetschgenbaum, an dem man ſich jezt aufzuhängen gedenkt.
Zeitfragen des Arbeitsmarktes Eine Unterredung mit dem Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Geh. Reg.- Rat Dr. Syrup, beantwortete der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz einige der vordringlichsten Fragen un serer Arbeitsbeschaffungs- und Arbeitseinsatzpolitit. Frage: Die Bemühungen des Staates auf dem Gebiete der Landhilfe, des Arbeitsplayaustausches, der Umschulung usw. haben dazu gedient, den Bedarf nach landwirtſchaftlichen
Arbeitskräften auf dem Lande zu decken. Es bes steht in breitesten Volksschichten kein Zweifel darüber, daß aus Gründen nationaler und wirtschaftlicher Selbsterhaltung, der Kräftebedarf der Landwirtschaft gerade angesichts ihrer Intensivierung durch die Erzeugungsschlacht von deutschen Volksgenossen gestellt werden muß. Durch welche Mittel glauben Sie, kann die mit steigender Binnenkonjunktur stets eintretende Landflucht behoben werden, der Kräftebedarf der Landwirtschaft mühelos gedeckt und gleichzeitig die soziale Lage unserer
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RSK Folge 24 landwirtschaftlichen Arbeitskräfte weiter gehoben werden? Antwort : Sie weisen mit Recht auf die Frage der Sicherstellung des Kräftebedarfs der Landwirtschaft hin. Zweifellos sind hier Schwierigkeiten zu überwinden, die im Intereſſe der Fortführung der landwirtschaftlichen Erzeugungsschlacht unter allen Umständen in Angriff genommen werden müſſen. Die Gründe dafür find mannigfacher Art. Der hohe Beſchäftigungsstand unserer gewerblichen Wirtschaft zieht Ar= beitskräfte an. Die angeblichen Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten der Stadt, höhere Löhne, die größere Freiheit stärken die Neigung, vom Lande in die Stadt abzuwandern . In der Frage der Behebung der Leutenot der Landwirtschaft gibt es kein Allheilmittel, vielmehr ist entsprechend den festgestellten Ursachen das Zusammenwirken der verschiedensten Faktoren erforderlich, um Erfolge zu erringen. Entscheidend scheint mir für die Lösung der Landarbeiterfrage die Sicherung der Existenz , d. h. die Möglichkeit der Familiengründung auf der Grundlage eines Dauerbeschäftigungsverhält nisses zu sein, das auch einen gewissen beruflichen Aufstieg oder gegebenenfalls den Übergang zum Siedler oder selbständigen Bauern bietet. Diese elementaren Voraussetzungen werden von der Landwirtschaft in zunehmendem Maße selbst geschaffen werden, nicht nur weil ihr aus ihrer neuen Stellung als Nährstand des Volkes staatspolitische Pflichten zufallen, sondern weil sie zur eigenen Existenzsicherung dazu Anlaß hat. Reichsnährstand und agrarpolitiſcher Apparat der Partei erfüllen hier eine wichtige Erziehungsaufgabe. Wenn man von der Notwendigkeit der Stärfung des deutschen Bauerntums als Blutsquell und Nährstand des deutschen Volkes überzeugt ist, dann kann man Notlösungen nicht wollen, sondern muß stets die endgültige Lösung im Auge haben. Die Verantwortung vor Staat und Volk verpflichtet vor allem die Landwirtschaft in erster Linie selbst, aus wiedergewonnener eigener Kraft zur Lösung der Landarbeiterfrage beizutragen. Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung wird, wie bisher, der Landwirtschaft bei dieser Aufgabe nach Kräften behilflich sein. Frage: Eine Frage von allgemeinem Interesse geht dahin, in welcher Weise die durch unsere Wirtschaftsbelebung ermöglichte private Initiative künftig zu einer fortschreitenden Entlastung des Arbeitsmarktes führen wird? Antwort : An sich liegt heute ein hinreichend aufgestauter Arbeitsbedarf in der freien Wirtschaft vor, ich erinnere nur an den erheblichen Wohnungsbedarf und an den Ersatzbedarf der Wirtschaft. Die gesteigerte Empfindlichkeit des deutschen Binnenmarktes verpflichtet dabei aber trotzdem die Wirtschaft, sich der größeren Verantwortung bewußt zu werden, die ihr im Rahmen der Neuordnung der nationalen Arbeit aus ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihrer Gefolgschaften zufällt. Es gilt, als Gemeinschaft zusammenzustehen, die weiß, daß der Neubau der Wirtschaft und des Reiches nur unter Mühen, Opfern und mit wirtschaftlichem Wagemut vollendet werden kann. Frage : Besondere Sorge muß der schul-
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29. Januar 1936 entlassenen Jugend gelten. Nur, wer etwas gelernt hat, wer etwas kann“, hat Aussicht, fich im Leben erfolgreich durchzusetzen. Ist nicht eine der größten nationalVerpflichtungen der politischen deutschen Wirtschaft die Freigabe von Lehrstellen für einen möglich ſt großen Teil der deutschen Jugend ? Muß · sie nicht alles daran sezen, um der Zukunft der deutschen Arbeiterschaft, eine erstklassige Berufsaus der Jugend, Der heute be= bildung zu verschaffen? stehende Facharbeitermangel beweist untrüglich die Sünden, welche die Wirtschaft in der Vergangenheit begangen hat. Eine kürzlich bekannt gewordene Statistik zeigt, daß bisher stets in Zeiten erhöhter Wirtschaftskonjunktur die Lehrlingsausbildung vernachlässigt wurde. Ostern 1936 werden weit über eine Million Jugendlicher fordernd vor den Toren der Wirtschaft stehen, und die Lebensgesehe der Volksgemeinschaft verlangen ihre berufliche Ausbildung. Welche Maßnahmen haben Sie, Herr Präsident, vorgesehen, welche eine Lösung dieser so lebenswichtigen Frage versprechen? Antwort : Die Frage der beruflichen AusDom bildung unserer Jugend ist nicht Standpunkt der Volkswirtschaft, sondern ganz allgemein staatspolitisch gesehen von entschei dender Bedeutung. Einmal braucht die Wirtschaft einen ihrer Kapazität angepaßten Berufsnachwuchs. Dieses Verhältnis zwischen Kapazität und Nachwuchsbedarf ist jedoch nicht starr , sondern beweg = lich , um sich den vorhandenen Notwendigteiten besser anpaſſen zu können. Zum anderen ist pſychologiſch die Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit im Rahmen der Berufsausbildung gerade für die politische Grundeinstellung und Weiterentwicklung des jungen Menschen von besonderem Wert . Eine Jugend, die nicht arbeiten kann, obwohl sie will, iſt großen seelischen und sittlichen Gefahren ausgesezt. Nichts vermag den Wert ge = regelter Berufsarbeit zu ersehen. Aber nicht nur die berufliche Arbeit an sich kennzeichnet die Bedeutung der Nachwuchsfrage, sondern ebenso wichtig ist die Frage einer qualitativ hochwertigen Berufsausbildung unserer Jugend, beruht doch die Weltgeltung der deutschen Industrie, das Qualitätszeichen „ Made in Germany" auf dem deutschen Qualitätsarbeiter. Wenn es gelingen sollte, den durch politischen und wirtschaftlichen Unverstand der Nachkriegszeit verkümmerten Warenaustausch unter den Völkern wieder zu organisieren, wird das Ausmaß der Beteiligung wesentlich durch die Qualität der auszutauschenden Güter beſtimmt. Eine klug vorausschauende Betriebspolitik wird sich daher gerade der Frage des Nachwuchses mit besonderem Ernst annehmen. Man darf weder in Zeiten der Krise noch der Hochkonjunktur diese Fragen vernachlässigen, sondern muß im Rahmen des vorhandenen und künftig zu erwartenden Bedarfs eine Steigerung der Aufnahmefähigkeit zu erreichen suchen. Hier = bei muß jedoch der Gefahr der Lehrlingszüchterei und der falschen Be = rufslenkung von vornherein begegnet werden. Die Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung der Reichsanſtalt iſt unablässig bemüht, eine sinnvolle und den volkswirtschaftlichen sowie staatspolitischen Notwendigkeiten entsprechende Lenkung des ge=
samten Berufsnachwuchses in Zusammenarbeit mit Schule, H.I., D.A.F. und Wirtſchaft durchzuführen. Frage : Wir haben es in der Vergangenheit erlebt, daß in gewissen Berufszweigen ein thberangebot an Arbeitskräften, in anderen hingegen ein empfindlicher Mangel herrschte. Die von Ihnen geplante Entscheidung der volleinsatzfähigen, halbeinsatzfähigen und nichts ein asfähigen Arbeitskräfte kündigt die Mög lichkeit einer staatlichen Einsatzpolitik an. Liegt hier nicht eine begründete Hoffnung auf eine Dauerlösung des Arbeitslosenproblems vor, nachdem doch die Sechs- Millionen - Ziffer der Arbeitslosen im Januar 1933 den Zusammenbruch der ungebundenen , freien, d. h. hemmungslosen Wirtschaftsentwicklung bewiesen hat, und der Staat daran geht, seinen Führungsanspruch zu erfüllen ? Antwort : Die genaue Sichtung und Überprüfung der noch vorhandenen Arbeitslosen nach dem Grad ihrer Arbeitseinsatzfähig= feit ist ein dringendes Erfordernis, nicht nur um eine qualitative Bestandsaufnahme zu machen, sondern um Ansatzpunkte für fünftige Maßnahmen des Staates zur Regelung des Arbeitseinsatzes zu liegt darin der Sicherlich liegt gewinnen.
Die Umgestaltung seit
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erste Schritt zur Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit. Es wäre völlig unmöglich, dem freien dieses Aufgabengebiet Spiel der Kräfte zu überlassen. Die Erfahrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit haben nur zu deutlich gezeigt, daß es einer ordnenden Hand bedarf, um Störungen auf diesem so wichtigen Teil des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu vermeiden. Ich glaube, wir können stolz sein nicht nur auf eine so leistungsfähige, sondern auch charakterliche hochwertige Arbeiterschaft. Das gilt nicht nur für diejenigen, die im Arbeitsprozeß stehen, sondern auch für diejenigen, denen . das bittere Los der Arbeitslosigkeit noch nicht hat abgenommen werden können. Diese Treue der deutschen Arbeiterschaft kann sich aber nur darauf gründen, daß sie das Gefühl besitt, ge= recht behandelt zu werden und daß sie weiß, daß man für sie sorgt und daß man den noch Arbeitslosen in naher Zukunft die Möglichkeit gibt, durch eigene Arbeit für ſich und für ihre Angehörigen das tägliche Brot zu verdienen . In diesem Glauben bringt sie große Opfer beim Neubau von Volk und Vaterland. Sie hat ein Recht darauf, daß dieses Opfer würdigt.
des
Strafrechts
der Machtübernahme
Die gesamte Neuordnung des deutschen Volkslebens konnte auch vor dem Recht nicht halt machen NSK Die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus bedeutete, wie der Führer immer wieder betont hat, nicht eine bloße Regierungsänderung, sondern den Sieg einer neuen Weltanschauung. Dieser Sieg mußte, da zwischen der idealistischen Weltanschauung des Nationalsozialismus und der individualistischmaterialistischen, der überwundenen Epoche, ein unversöhnlicher Gegensatz bestand, naturnotwendig einen grundstürzenden Umbruch auf allen vom Gift des Marxismus und Liberalismus zersetzten Lebensgebieten zur Folge haben. Überall mußte, wenn der Sieg von Bestand bleiben und dem deutschen Volke in letter Stunde die Rettung bringen sollte, die nationalsozialistische Weltanschauung schnell und tatkräftig durch= gesetzt und fest verankert werden. Dies galt nicht zuletzt auch für das Gebiet des Rechts, das sich von einer völkischen Lebensordnung in der verderblichsten Weise allmählich zu einer äußeren Formal -Scheinwelt entwickelt hatte. Hier mußte eine völlige Umgestaltung in Angriff genommen werden mit dem Ziel, dieſes artfremde Formalrecht durch das ewige Recht wie es in Punkt 19 des der Deutschen“ oder das „Römische Parteiprogramms heißt Recht" (der Verfallszeit !) durch ein „ Deutsches Gemeinrecht" zu ersetzen. Dieses „deutsche Gemeinrecht“ aber bedeutet, da die nationalsozialistische Weltanschauung in allem und jedem auf das Volk bezogen ist, nichts anderes als die große Ordnung unseres Volkslebens, nichts anderes als das Recht, das
der Erhaltung und Förderung der Volksgemeinschaft dient oder kurz gesagt dem Volke nüßt. So steht auch im Mittelpunkt der nationaísozialistischen Strafrechtspolitik — im Gegensatz zu der Auffassung der liberaliſtiſchen Epoche nicht der Schutz des Verbrechers vor der staatlichen Strafgewalt, sondern der Schutz des Volkes und die Sicherung der Volksgemeinschaft durch rückſichtslosen Kampf gegen den Verbrecher. Dies war der große Leitgedanke für die von den maßgebenden Stellen der Partei und des Staates seit der Machtübernahme an der Umgestaltung und Erneuerung des Strafrechts geleisteten Arbeit, über die im folgenden in großen Zügen ein kurzer überblick gegeben sei : Bereits 1933 hat der damalige Preußische Justizminister und jezige Reichsminister Hanns Kerri durch seine bekannte Denkschrift ,,Nationalsozialistisches Strafrecht" die Strafrechtserneuerung wesentlich gefördert. Sodann hat die Akademie für Deutsches Recht in einem eingehend ausgearbeiteten, verdienstvollen Vorschlag die Grundzüge eines neuen Strafrechts dargestellt. Von nicht geringer Bedeutung war ferner auch das vom Bund Deutscher Nationalsozialistischer Juristen vorgelegte umfangreiche Material für ein nationalsozialistisches Strafrecht. Die Amtliche Strafrechtskommission schließlich hat einen Strafrechtsentwurf ausge arbeitet, dessen besonderer Teil zurzeit die
NSK Folge 24 „Zweite Lesung" zu bestehen hat, während bei dem Allgemeinen Teil die „ Zweite Lesung" be= reits beendet ist. Das gesamte hier genannte Material hat einem Strafrechtsausschuß des Reichsrechtsamtes der N. N.S.D. S. D. A. P., der im März 1935 in Fischbachau getagt hat zur Prüfung und eingehenden Durcharbeitung vorgelegen. Unter Verwertung des bei dieſer Tagung erarbeiteten Materials hat das Reichsrechtsamt Leitsäße" aufgestellt, die als Richtschnur für die Erneuerung des Strafrechts im nationalsozialistischen Geiste dienen sollen. Diese ""Nationalsozialistischen Leitsätze für ein deutsches Strafrecht“ ſind in einer weit verbreiteten und allgemein beachteten Dentschrift auch der Öffentlichkeit zugänglich ge= macht worden. Da die Erneuerungsarbeiten am Bau des deutschen Strafrechts noch nicht beendet werden fonnten, so ergab sich wiederholt die Notwen= digkeit, Umgestaltungen des geltenden Rechts, mit denen aus zwingenden Gründen im Intereffe der Volksgemeinschaft nicht länger gewartet werden konnte, in Form von Gesezes = novellen vorzunehmen . So sind allein zum Strafgesetzbuch bisher vier Novellen ergangen, deren wichtigste Bestimmungen im folgenden furz hervorgehoben seien : Das Gesez zur Abänderung straf = rechtlicher Vorschriften vom 26. Mai 1933 brachte im wesentlichen Verschärfungen geltender Strafvorschriften, die sich im Inter= eſſe eines geordneten, sauberen Gemeinschaftslebens als unbedingt notwendig erwiesen hatten, und zwar der Vorschriften gegen Korruption (Betrug und Untreue), falsche Anschuldigung (Denunziation) , Mißhandlung von Kindern und Wehrlosen, Tierquälerei , Abtreibung und Ge = werbsunzucht. Ferner stellte das Gesetz die studentische Schlägermensur frei, deren Bestrafung stets im Widerspruch zu der Auffaſſung weitester Voltstreise gestanden hatte, und erleichterte schließlich die Reichsverweisung ftraffälliger und gemeingefährs licher Ausländer. Die zweite Novelle, das Gesetz gegen ge = fährliche Gewohnheitsverbrecher und über Maßnahmen der Siche = rung und Besserung vom 24. 11. 1933, verwirklichte vorweg ein Kernstück des strafrechtlichen Erneuerungswerks : Strafschär fungen gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher und ein System von Maßregeln von Sicherung und Besserung , die neben oder an Stelle der Strafe die Volksgemeinschaft in hervorragendem Maße zu sichern bestimmt und geeignet sind sowie ein besonders wirksames Mittel zur Bekämpfung des Verbrechertums und zum Schutze des anständigen Volksgenossen darstellen . Das Gesez zur Änderung von Vorschriften des Strafrechts und des Strafverfahrens vom 24. 4. 1934 Dritte Novelle brachte eine völlige Neuge staltung der Vorschriften gegen Hochim Zusamund Landesverrat sowie menhang damit -- die Bestimmungen über die Bildung des Volksgerichtshofs. Dieses Gesez, das eine erhebliche Verschärfung der Strafen und sogar die Todesstrafe vorsteht,
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ist geboren aus der nationalsozialistischen Auffassung, daß der Angriff gegen den Bestand der Volksgemeinschaft das schwerste Verbrechen ist, das die Rechtsordnung kennt. Besonders bemerkenswert ist die Schaffung eines neuen obersten Gerichts für die Aburteilung von Hochund Landesverrat, des Volksgerichtshofes , der damit insoweit an die Stelle des eine Regelung, die Reichsgerichts getreten ist aber wegen der Besonderheiten der Aufgaben der beiden Gerichte durchaus gerechtfertigt erscheint. Die vierte und letzte Novelle schließlich, das Gesez zur Änderung des Strafge = sezbuches vom 28. 6. 1935 hatte zwei Ziele : Auf der einen Seite sollte sie verschiedenen, auf Einzelgebieten des Strafrechts hervorgetretenen, praktischen Bedürfnissen Rechnung tragen, fo 3. B. nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht - durch Neuordnung der Strafvor= schriften zum Schutz der Wehrpflicht und der Wehrmacht und nach Erlaß durch Neuregelung der des Reichsjagdgesetzes Strafbestimmungen Wilderei. gegen Außerdem ließen es bestimmte Vorkommnisse geboten erscheinen, die Strafen für Unzucht zwischen Männern zu verschärfen und Strafvorschriften gegen Beschimpfungen der N. S. D. A. P. und ihrer Gliede:= rungen zu erlassen. Auf der anderen Seite wurde mit dieser Novelle ein entscheidender Schritt zum Durchbruch der nationalsozialistischen Strafrechtsreform getan : Durch Einführung der Analogie (d . h. der Übertrag barkeit von Grundgedanken des Strafgesezes auf andere strafwürdige Taten) , die der Nationalſozialismus ſchon im Jahre 1926 gefordert und später wiederholt im Reichstag als einen nationalsozialiſtiſchen Wesensbestandteil der Strafrechtsreform bezeichnet hatte. Von eben so großer, wenn nicht von noch größerer Bedeutung als diese Novelle war aber die am gleichen Tage verkündete Novelle zur Strafprozeßordnung (Gesetz zur Ande. rung der Vorschriften der Straf verfahren und des Gerichtsver = fassungsgeseßes vom 28. 6. 1935) . Mit diesem Gesetz wurde der liberaliſtiſche Ausgangspunkt des alten Strafgesetzbuches „ Keine Strafe ohne formelles Gesez" endgültig verlassen und an seiner Stelle die dem nationalsozialistischen Gerechtigkeitsempfinden entsprechende Forderung ,,Kein Verbrechen ohne Strafe" verwirklicht. Damit fand zugleich eine EntwickTung ihren Abschluß, die auf der einen Seite den Richter zu formaljuriſtiſchen lebensfremden Entscheidungen zwang und auf der anderen Seite dem Verbrecher Gelegenheit gab, durch. spitsindige Machenschaften durch die Maschen des Gesetzes zu schlüpfen und sich der gerechten. Bestrafung zum Nachteile der Volksgesamtheit zu entziehen. Schon die bisherige Umgestaltung des Strafrechts hat den Erfolg gehabt, daß die Kriminalität in Deutschland um fast 30 v. H. zurückgegangen ist. Es ist zu erwarten, daß die Gesamtreform des deutschen Strafrechts, die nunmehr hoffentlich • bald beendet werden kann, diese Erfolge noch wesentlich vergrößern und sich in dem Sinne auswirken wird, in dem sie beabsichtigt ist : AlsSchutz für das ewige Reich der Deutschen! G. Sch..
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NGK Das Deutſche Recht
Vom
Recht der Arbeit
NSK Wenn von Rechtsfällen des täglichen Lebens die Rede ist, dann denken wir im allgemeinen an Miete, Pacht oder Kauf, an Werkverträge oder Unfallhaftung. Daß wir aber in unserer täglichen Arbeit dem Recht am allernächsten find, dessen sind wir uns faum bewußt. Unser Arbeitsleben bringt uns eine große Fülle von Rechtsbeziehungen , teils langdauernden , teils fich täglich neu ergebenden, teils von uns willentlich herbeigeführt, teils von unserem Willen unabhängig und mehr oder minder den Zufälligkeiten des Lebens überlassen. Es seien hier nur ein paar Fälle kurz skizziert, die fich an jedem Tage und in jedem Betriebe täglich ereignen können. Gelegentlich hört man im Bekanntenkreis oder im Kreise der Arbeitskameraden : „Ich bin fristlos entlaſſen.“ Und danach die Frage : Was nun?" Die fristlose Entlassung ift nur zuläſſig, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Was alles als wichtiger Grund anzusehen ist, kann hier nicht aufgezählt werden ; hierher gehören aber vor allem strafbare Handlungen wie Diebstahl, Unterschlagung und Betrug, staatsfeindliche Handlungen , grobe Pflichtverlegungen , Störung des Friedens im Betriebe. Hält das Gefolgschaftsmitglied die fristlose Kündigung für ungerechtfertigt, so ist zunächſt der Vertrauensrat des Betriebes -- ſpätestens binnen fünf Tagen nach der Kündigung an= zurufen und um Stellungnahme zu bitten. Ist die Beratung des Vertrauensrates über die Weiterbeschäftigung erfolglos , so muß er eine Bescheinigung hierüber ausstellen ; danach bleibt dem Gekündigten nur noch die Klage vor dem Arbeitsgericht, die innerhalb zweier Wochen nach Zugang der Kündigung unter Beifügung der Bescheinigung des Vertrauensrates eingereicht werden muß. Eine Frage, die häufig die Arbeitsgerichte beschäftigt, ist die Frage des Doppelverdienertums. Es stellt sich im Laufe des Arbeitsverhältnisses heraus, daß 3. B. der Mann der Arbeitnehmerin eine auskömmlich bezahlte Stellung hat, so daß Mann und Frau zusammen soviel verdienen, daß davon zwei Kündigt Familien bescheiden leben könnten. der Betriebsführer darauf die Arbeitnehmerin wegen dieſes Doppelverdienertums , so ist diese Kündigung keineswegs ungültig oder mit dem Gesetz gesprochen nichtig. Denn die Kündigung entſpringt ja in keiner Weise einem verwerflichen Gedanken des Betriebsführers, sondern an und für sich einer durchaus achtenswerten sozialen Einstellung. Aber die gekündigte Arbeitnehmerin kann auf Widerruf der Kündigung klagen , weil
der Staat noch kein gesetzliches Verbot des Doppelverdienertums erlassen hat und nicht schlechthin jedes Doppelverdienen als verwerflich angesehen werden kann. Vielmehr kann allenfalls ein solcher Fall des Doppelverdienens zur Kündigung berechtigen, der sich offensichtlich über den Durchschnitt heraushebt und das ſoziale Empfinden des anständigen deutschen Arbeiters verlegt. Eine besondere Stellung in unserem Arbeitsrecht nehmen die Vertrauensleute ein. In Betrieben mit in der Regel mindestens zwanzig Beschäftigten muß ein Vertrauensrat gebildet werden. Ein Vertrauensmann ist für die Dauer seines Amtes unk ün d b a r. Eine Ausnahme gilt nur, wenn die Kündigung infolge Stillegung des Betriebes oder einer Betriebsabteilung erforderlich wird oder aber ein wichtiger Grund gemäß § 123 Reichsgewerbeordnung vorliegt, der die friſtloſe Entlaſſung rechtfertigen würde. Die Endigung seines Amtes kann vorzeitig durch den Treuhänder der Arbeit herbeigeführt werden. Ist dem Be= triebsführer ein Gefolgschaftsmitglied als Ver= trauensrat nicht angenehm, so darf er die Be= stätigung des Vertrauensrates nicht dadurch hintertreiben, daß er ihm noch rasch vor der Vereidigung kündigt. Eine derartige Maßnahme verstößt gegen jedes ehrbare Verhalten und gegen die Grundanschauungen von Recht und Sitte ; dieser Verstoß aber macht eine solche Kündigung hinfällig, sie ist nichtig.
Einen hohen Anteil an den arbeitsrechtlichen Streitfällen nehmen die Arbeitsverträge mit Jugendlichen ein. Entweder will der Lehrherr das Lehrverhältnis fristlos aufheben, oder aber der Lehrling will die Lehre vorzeitig abbrechen. Hier sind es vor allem zwei immer wiederkehrende Gründe, die von den streitenden Parteien angeführt werden . Der Lehrherr rügt die Unbotmäßigkeit des Lehrlings und meint, sie nicht länger dulden zu können, und der Lehrling beschwert sich über harte Strafen, Schläge und Mißhandlungen. Ein Züchtigungsrecht steht dem Lehrherrn noch zu, er soll ja nicht nur fachlicher Ausbilder, sondern auch Erzieher sein. Das Züchtigungsrecht hat allerdings auch seine Grenzen ; man wird sie dort ziehen müssen, wo sie ein vernünftiger Lehrherr bei seinem eigenen Sohn gezogen haben möchte. Also, soweit, wie ein ordentlicher Lehrherr dem Meister seines Sohnes unter normalen Verhältnissen ein Züchtigungsrecht einräumen würde, soweit darf er es selbst gegenüber seinen Lehrlingen ausüben. Niemals aber darf er dieses Recht im Jähzorn überschreiten. Gerade Jugendarbeitsgericht
NSK Folge 24 zeigt deutlich, wie die Entwicklung des Arbeitsrechts läuft. Nur etwa 10 bis 20 v. H. aller Fälle im Jugendarbeitsrecht kommen noch zum gerichtlichen Austrag. Alle übrigen Streitfälle finden ihre gütliche Beilegung durch die Rechtsreferenten der Hitler - Jugend und die Jugendreferenten in den Rechtsberatungsstellen der D.A.F., die bei ihren Aus-
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gleichungsversuchen stets von dem Grundsatz der Erhaltung des Arbeitsfriedens ausgehen. Wenn fich jeder in ehrlicher Arbeit Schaffende auch von diesem Grundsak leiten läßt, so wird das Recht der Arbeit, das heute noch häufig zur Beilegung des Arbeitsunfriedens herangezogen werden muß, sich immer mehr entwickeln zu R. L. einem Recht des Arbeitsfriedens.
Die Ehe als Schicksalsgemeinschaft NSK Das Amtsgericht Hamburg hat be= reits einmal durch eine von wahrhaft nationalfozialistischem Geist getragene vollstreckungsrechtliche Entscheidung von sich reden gemacht. Damals hatte es in Verwirklichung des Bunktes 11 des Parteiprogrammes der N.S. D.A.P. ,,Brechung der Zinsknechtschaft“ einen Antrag auf Erlaß eines Pfändungs- und Überweisungsbeschluſſes abgelehnt, soweit damit nach dem 30. Januar 1933 höhere Zinsen als 5 v. H. geltend gemacht wurden. In einem weiteren Urteil Dom 3. September 1935 (IM. 1936, S. 62 f.) wird mit einer Begründung, die fich weniger an starre Paragraphen flammert, dafür aber aus dem Leben gegriffen und gerade deshalb auch dem einfachen Volksgenossen verständlich ist, ein Gläubiger = hintergehungsmanöver zweier Eheleute zunichte gemacht. Der Ehemann war erheblich verschuldet und infolgedessen wirtschaftlich zuſammengebrochen. Der Wirtschaftsbetrieb lief nun über den Namen der Ehefrau. Folgerichtig war als Mieter der ehelichen Wohnung nach außen hin nicht der Mann , sondern seine Ehe = frau in Erscheinung getreten. Sie hatte auch einen Teil der Wohnung untervermietet. Als ein Gläubiger des Ehemannes seine Forderung durch Pfändungs- und überweisungsbeschluß aus dem Betrag der Untermiete decken wollte, erhob die Frau Widerspruch mit der Behaup tung, ihr stehe an dem Mietzins „ ein die Veräußerung hinderndes Recht“ zu, da nicht ihr Mann, sondern sie die Vermieterin wäre. Ein so ,,begründeter“ Einspruch war eine in früheren Zeiten tagtäglich wiederkehrende Erscheinung, der die Gerichte mit den geltenden Bestimmungen machtlos gegenüberstanden, wenn der im liberalistischen Zeitalter nur schwer zu erbringende -- Beweis des Verstoßes gegen die guten Sitten nicht gelang. Diesem Mißstand hat das Amtsgericht Ham burg in der erwähnten Entscheidung in bahnbrechender Weiſe abgeholfen. Es führt aus : „Derartige Maßnahmen, gleichgültig, ob sie die Führung eines Geschäftes oder des persönlichen Wirtschaftsbetriebes betreffen, läßt die heutige Rechtsauffassung dann nicht zu, wenn dadurch eine Gläubigerbenachteiligung eintritt. Zu einer solchen Benachteiligung muß es aber ständig kommen und ist es auch hier gekommen. Eheleute sind auch insofern eine Schicksals: gemeinſchaft, als sie im Falle der Not ihr Vermögen und ihr Einkommen teilen sollten, und
der eine für den anderen einspringt. Diese Auffassung umschließt die Pflicht der Ehefrau, für Verbindlichkeiten ihres Ehemannes, wenn ez diese im Wirtschaftskampf für die Familie eingegangen ist, mit ihrer eigenen Arbeit einzutreten. Es ist nicht zu verkennen, daß bei dieser Auffassung die Ehefrau gelegentlich Nachteile oder Einſchränkungen erleiden wird. Trogdem muß diese Auffassung sich wieder durchfegen. Infolgedessen ist es unzulässig, wenn ein Ehemann, der wirtschaftlich zusammengebrochen ist, nunmehr sein Geschäft oder auch seinen privaten Wirtschaftsbetrieb dem Namen nach über seine Frau laufen läßt. Dies liegt auch dann vor, wenn besonders in dem privaten Wirtſchaftsbetrieb tatsächlich die Ehefrau die vorwiegende Arbeit leistet, da ja gerade diese Arbeiten in ihren Wirkungskreis gehören. Es ist also vollständig gleichgültig , ob im vorliegenden Falle die Ehefrau oder der Ehemann den Mietvertrag unterschrieben hat." Welch fundamentaler Wandel in der Auffassung von Recht und Gerechtigkeit wird in diesen wenigen Sätzen offenbar, wenn wir ste etwa vergleichen mit der verworrenen und Schuldenrege = labyrinthartigen lung des ehelichen Güterrechts des B.G.B. Hier die fommerzielle, liberalistischkapitalistische Auffassung von der Ehe als privatrechtlichem Vertrag, der gerade auf dem Gebiet der Schuldenhaftung seine schönsten Blüten trieb dort die Ehe im nationalsozia listischen Staat, eine wahrhafte Not- und Schicksalsgemeinschaft unter dem Leitsatz : „Einer trage des anderen Last !" In dem eben erwähnten Urteil hat das Hamburger Gericht das ältestem deutschem Rechtsdenken entstammende und heute wie ehedem tief in der Seele des Volkes lebende Sprichwort : „Mann und Weib haben kein ge = zweites Gut bei einem Leib“ - und ,,Die dem Manne traut, die traut auch den Schulden" wieder zu neuem Leben erweckt im Kampf gegen lebensfremde juristische Konstruktionen. Wir hoffen, daß die bevorstehende generelle und grundsätzliche Reform des Familienrechts dem ethischen Gedanken der unbedingten Schicksalsgemeinschaft der Eheleute auch in wirtschaftlichen Dingen gebührende Auswirkungen verleihen wird. Dr. E. D.
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Beamter und Amtsträger
NSK Das höchste Ideal der liberalen Weltanschauung ist die Freiheit. Nicht die Freiheit eines Volkes ist gemeint, sondern die Freiheit des einzelnen , des Individuums, das den einzigen natürlichen BauDenken stein im liberal-individualistischen darstellt. Volt, Staat, Stand und Gemeinschaft gelten nicht als eigenwüchsige und eigenständige Lebenswerte, sondern als Begriffe, die erst fünstlich durch Zusammenfassung von Einzelmenschen gewonnen werden. Für den liberalen Menschen scheint seine Freiheit dauernd durch irgendwelche Machtträger, insbesondere aber durch den Staat bedroht zu sein. Er tönnte auf Grund seiner Macht die Freiheit des einzelnen gewaltsam brechen. Es erscheint daher nach liberaler Auffassung notwendig, jeden Machtträger, ins Staat dauernd 34 den aber besondere fontrollieren und in seinem Wirkungsbereich zu beschränken. Diese Ang ſt vor der Macht des Staates hat dann dazu ge= führt, dem Staat einen besonderen, genau umgrenzten Bereich anzuweisen , innerhalb dessen er seine Ziele verfolgen und sich ausübrigen , dem auf allen wirken durfte ; Staatseinfluß entzogenen Lebensgebieten aber genoß der Bürger die Freiheit vom Staate. Der Gegensatz von öffentlichem und privatem Leben, von öffentlichem und privatem Recht, der das Denken im Zweiten Reiche beherrscht hat, hat sich aus dieser Grundeinstellung heraus entwickelt. Innerhalb des öffentlichen Lebensbereiches, in dem auch der sonst freie Bürger in einem Gewaltverhältnis stand, wurde alles, aber auch alles auf den Staat bezogen. Das Gesez erschien als Ausdruck des Staatswillens , der Beamte als Organ der Staatsgewalt, als „ politiſch“ galt alles, was sich auf den Staatszweck bezieht". Im Gegensatz zu dieser Anschauung liegt der Ausgangspunkt nationalsozialistischen der Lehre . nicht im Staat , sondern im Volt" (jo der Führer auf dem Parteitag der Freiheit, 1935) . Das Volk aber bedeutet für den Nationalsozialismus nicht einen bloßen Mengenbegriff, der erst durch Zusammenzählung der wahl- und stimmberechtigten Einzelmenschen gewonnen werden kann, sondern eine eigenständige Größe, den Mittelpunkt alles Denkens und den Zielpunkt alles Arbeitens und Kämpfens. Nach der nationalsozialistischen Auffassung ist auch der Staat nicht mehr ein Selbstzweck , sondern ein Mittel im Dienste der Bestandserhaltung und Sicherung der völkischen Gemeinschaft. Der öffentliche Bereich, in dem die Gemeinschaft sich und ihre Ziele durchsetzt, ist aber heute nicht mehr auf den staatlichen Macht und Wirkungsbereich beschränkt. Neben den Staat ist die nationalsozialistische_Volksbewegung, neben den Amtsträger des Staates , den Beamten, ist der Amtsträger der Partei und der ihr angeschlossenen Verbände getreten. Staat und Partei , Beamte und Amtswalter im stehen beide Dienste der Volksgemeinschaft auf Boden dem der nationalsozia : listischen Weltanschauung. Über dieser Gemeinsamkeit darf man aber andererseits auch nicht übersehen, daß Partei und Staat innerhalb des Volkes verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben daß beide als Organisationen des Volkes jelbständig nebeneinander be =
stehen , daß weder die Amtsträger der Partei ihre Befugnisse vom Staate, noch die des Staates ihre Befugnisse und Hoheitsrechte von der Bewegung ableiten. und Partei Einheit von Die Staat , um die wir uns tagtäglich auf allen Lebensgebieten bemühen . kann deshalb nicht im Sinne einer organisatorischen Verichmelzung . noch weniger im Sinne einer formalen uno schematischen Gleichsekung beider oder gar Unterstellung der Partei unter den Staat gemeint sein. Es wird vielmehr darauf ankommen, die gemeiniame völkische und weltanschauliche, d. h. nationalsozialiſtiſche Grundlage sowohl der Bewegung wie des Staates herauszustellen . Manche Begriffe die bisher nur auf den Staat bezogen waren und im staatlichen Bereich Geltung beiaken, werden nunmehr auf jene gemeinſame, Staat und Partei umfassende völkische Grundlage bezogen werden müſſen. So ist z. B. der Begrifi des Politischen heute nicht mehr vom Staate her, sondern vom Volte her zu bestimmen. Andererseits sind heute nicht mehr die Beamten des Staates , der Länder und Gemeinden allein die Träger und Erfüller der Gemeinschaftsaufgaben und Diener der Volksgemeinschaft. Jeder Volksgenosse ist heute in mehr oder minder startem Make an der Durchießung der völkischen Gemeinschaftszwede beteiligt. Die liberale Grenzziehung zwischen öffentlichem und privatem Lebensbereich, öffentlichem und privatem Recht und der Gegensag von Obrigkeit und Bürger ist damit gefallen. Neben den staatlichen Amtsträgern stehen heute die Amtsträger der Partei, die über die allgemeine Anteilnahme jedes Voltsgenossen an der Durchießung völkischer Gemeinschaftszwecke hinaus unmittelbar, jei es als politische Leiter und Führer. sei es als Gefolgsleute hoheitliche Aufgaben außerhalb des Staatsapparates kraft eines besonderen öffentlichen Treue und Pflichtenverhältnisses unter einer gesteigerten Autorität nach außen hin ausüben. Trog der nicht zu übersehenden Unterschiede zwischen Wesen und Aufgabe eines Beamten des Staates und eines Amtswalters der Bewegung werden wir dazu kommen müssen, für alle, die sich dem Führer von Volk. Bewegung und Staat gegenüber zu beſonderem Gehorjam, erhöhter Treue und gesteigerter Dienstleistung für die völkische Gemeinschaft verpflichtet haben, und die deshalb auch einen besonderen Ehrenschuk und eine gesteigerte Autorität genießen , einen gemeinsamen Oberbegriff , den der öffentlichen Amtsch trägerschaft anzuerkennen. Es handelt sich hierbei nicht um eine rein theoretische Frage oder um eine Begriffs= spielerei. Die Anerkennung des Oberbegriffs öffentlicher Amtsträger" ist z. B. Voraus jegung, um die bisherigen Beamtendelikte (Betechung, Amtsunterschlagung usw.) auf alle Amtsträger ausdehnen zu können. Es ist schwerlich einzusehen, weshalb eine Unterschlagung oder Bestechung eines Staatsbeamten schwer bestraft wird, die gleiche Tat etwa eines S.A.Führers oder eines Beauftragten des WinterHilfswerkes aber straflos oder sehr viel milder bestraft werden soll. Auch das neue Reichsbürgergesetz, in dessen erster Ausführungsverordnung bestimmt wird, daß uden nicht Träger öffentlicher Ämter sein können, seht den Beamte und Amtswalter
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zugleich umfassenden Oberbegriff des öffentlichen Amtsträgers voraus. Die angeführten Beispiele zeigen, daß es not wendig ist. jeden staatsbezogenen Begriff heute daraufhin zu untersuchen, ob er nicht einer Neuerfüllung und neuen Bezugnahme auf die Volksgemeinschaft an Stelle des Staates bedarf. Dazu ist es nicht in jedem Falle ein gesetz-
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geberischer Akt notwendig ; oft genügt es, wenn der Richter im Wege einer auf der nationalsozialistischen Weltanschauung beruhenden Auslegung die Anpaliung veralteter Geseges bestimmungen an die Grundjäte und Grundlagen der neuen Staats- und Volksordnung voll = zieht. Dr. Erich Höhndorf.
Die geſehliche Regelung
NSK In den großen Reden des Führers und in den Vorſprüchen mehrerer Reichsgefeße ist immer erneut zum Ausdruck gebracht worden, daß nach nationalsozialistischer Staatsauffassung „Grund und Boden die Grundlage von Volk und Reich“ sind. Gerade in der Gegenwart stehen wir mitten in dem Kampf um die Sicherstellung der Volksernährung aus eigener Scholle. Wenn dieses Ziel auch von überragender Bedeutung für die Bestandserhal tung und Sicherung unseres deutschen Voltes ist, so stehen ihm doch nicht minder wichtige Interessen von Volk und Staat gegenüber, zu deren Erfüllung in ganz erheblichem Maße Land benötigt wird. Die verschiedensten Verwaltungszweige nehmen für militärpolitische Zwecke , für Straßen- und Eisenbahnbauten, Wasserstraßen, Aufforstungen , Stadtrand- und Bauernsiedlungen Grund und Boden in Anspruch. Diese Landwünsche überschneiden sich nicht nur vielfach, sie können in ihrer Gesamtheit auch zu einer Gefahr für die Volfs = ernährung aus eigener Scholle anwachsen. Aus der klaren Erkenntnis dieser Sachlage ergab sich für die nationalsozialistische Staatsführung die Aufgabe, zu verhindern , daß dieses lebenswichtige Ziel durch eine planlose, nicht unbedingt erforderliche Inanspruchnahme von Land in Frage gestellt wurde. Es mußte eine neutrale Reichsstelle geschaffen werden, die in die Lage verlegt wurde, die sich überschneidenden Interessen und Bedürfniſſe der einzelnen Berwaltungszweige auszugleichen, eine zwedmäßige Gestaltung des deutschen Raumes zu fichern und den für Zwecke der öffentlichen Hand erforderlichen Landbedarf nach einheitlichen Gesichtspunkten zu decken". Dieser, im Gesetzesvorspruch ausgesprochenene Aufgabe will das am 29. März 1935 erlassene „ Gesez über die Regelung des Landbedarfs der öffentlichen Hand" dienen. Durch dieses Gesez ist eine Reichsstelle zur Regelung des Landbedarfs der öffentlichen Hand errichtet worden , die auf Grund eines Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers vom 26. April Reichsstelle für 1935 die Bezeichnung Raumordnung“ führt . Sie übernimmt die zusammenfassende übergeord = nete Planung und Ordnung des deutschen Raumes für das gesamte Reichsgebiet" (so der angeführte Erlaß) , fie hat darüber zu wachen, daß der deutsche Raum in einer den Notwendigkeiten von Volt und Staat entsprechenden Weise gestaltet wird". Damit die Reichsstelle ihre Aufgabe erfüllen fann , besteht für die obersten Reichsbehörden die Pflicht, jeden beabsichtigten Landerwerb für der Allgemeinheit dienende Zwecke mitzuteilen und der Reichsstelle alle erforderlichen
des
Landbedarfs
Auskünfte zu erteilen. Diese kann gegen die Durchführung der beabsichtigten Inanspruchnahme von Land Einspruch erheben . Der Leiter der Reichsstelle trifft seine Ent= scheidungen nach Anhörung der beteiligten obersten Reichsbehörden dem Führerprinzip entsprechend selbständig und eigenverantwortlich. Auf Grund eines Zweiten Erlaſſes über die Reichsstelle für Raum = ordnung vom 18. Dezember 1935 hat der Leiter der Reichsstelle für Raumordnung auch die Organisation und Rechsverhältnisse der Planungsverbände zu regeln und über fie die Aufsicht auszuüben. Von dieser Regelung sind ausdrücklich die Sonderplanungen in den einzelnen Arbeitsgebieten ausgenommen worden. Diese sollen auch weiterhin Aufgabe der zuständigen Ressorts bleiben, die aber verpflichtet sind, ihre Planungsvorhaben der Reichsstelle be kanntzugeben . Diese Regelung ist von besonderer Bedeutung für den zurzeit großen Landbedarf der im Neuaufbau befindlichen deutschen Wehrmacht. Am gleichen Tages wie das Gesetz zur Regelung des Landbedarfs der öffentlichen Hand" ist ein besonderes Gesek über die Landbeschaffung für 3 wede der Wehrmacht" er: lassen worden. Um die Beschaffung des für Zwecke der Wehrmacht erforderlichen Landes zu sichern und die im Zusammenhang damit notwendige Landbeschaffung für die Umsiedlung durchzuführen", ist im Reichstriegsministerium noch eine besondere Reichsstelle für Landbeschaffung gebildet worden. Sie hat insbeson dere das Recht der Enteignung, das auch gegenüber Erbhöfen nicht beschränkt ist. Die Reichsstelle als Enteignungsbehörde hat aber den beGrundeigentümern ange = troffenen eine messene Entschädigung zu gewähren, die das ist gegenüber den Enteignungsgesehen der Länder eine grundsägliche Neuerung auch in Land zur Neuansiedlung gewährt werden kann und bei Enteignung von Erbhöfen sogar muß. Gegen die Festsetzung der Entschädigung durch diese Reichsstelle ist Klage vor einem besonderen Gericht zulässig . Diese Gesetze eigen deutlich, wie sehr sich die verschiedenen Landinteressen und wünsche in einem überdölterten Staate überschneiden . Die durch die Verkehrsentwicklung, die Arbeitsbeschaffungspläne, die Notwendigkeiten der Landesverteidigung und Volksertüchtigung hervorgerufenen Landwünsche prallen in einem übervölkerten Raume zusammen mit den Interessen und Aufgaben des deutschen Nährstandes. Da tut unabhängige, schiedsrichterliche Führung und Planung not. Die angeführten Gesetze haben Dr. E. H. fie uns gebracht.
Drud: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtr. 88.
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 24
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schlacht eine durchgreifende Rationalisierung unjeres gesamten Erzeugungsapparates vorge nommen werden. Nur wenn bei gleiche m Arbeitseinsatz mehr oder bessere Arbeitserträge geschaffen werden, kann das Volksvermögen vergrößert werden. Nur so ist auch eine Verbillivon Arbeitsnicht Preissenkung! gung erzeugnissen möglich!
Hilgenfeldt dankt Neef NSK Die 2. Reichsstraßensammlung der Beamten und Handwerker am 1. Dezember 1935, für die der Reichsbund der Deutschen Beamten und der Reichsstand des deutschen Handwerks eingesetzt waren, hat das gute Ergebnis von 2 705 959,- RM . erbracht. Dieser Erfolg ist einmal der positiven Einstellung des gesamten deutschen Volkes zum Winterhilfswerk zu verdanken , zum andern dem wirkungsvollen Einsah der Organisationen der Beamten und Handwerker.
Wir haben wahrhaftig genug zu run in unserem Volke, um all die vielen Verluste an Volksvermögen durch den Kapitalismus vor dem Krieg, durch den Weltkrieg, durch die Reparationen, durch die Inflation und durch die Arbeitslosigkeit nach dem Kriege aufzuholen ! Unsere Werkstätten und Maſchinen ſind veraltet und in vielen Fällen gegenüber der Leistungsfähigkeit ausländischer Werkstätten , die beſſer durchrationalisiert sind, zurüdgeblieben .
Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk, Pg. Hilgenfeldt , hat in einem Schreiben an den Reichsbeamtenführer, Pg. Neef, für die selbstlose Einsatzbereitschaft aller an der 2. Reichsstraßensammlung Beteiligten seinen herzlichen Dank ausgesprochen und ge= beten, seinen Dank auch den Mitarbeitern und nachgeordneten Dienststellen des Reichsbundes der Deutschen Beamten zu übermitteln .
Es muß unser Ehrgeiz sein, den am besten arbeitenden Erzeugungsapparat der Welt zu bes .fizzen. Nur die besten und zweckmäßigsten Maschinen sind eines deutschen Arbeiters würdig. Denn nur mit einer so durchrationaliſierten Volkswirtſchaft werden wir auch dem schlichteſten Arbeiter eine Vermögensbildung ermöglichen können.
Recht auf Arbeit und Rationaliſierung der Volkswirtschaft NSK Am 26. Januar 1936 fanden die Kurse und die Tagung der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. in München ihren Abschluß. Die Tagung stand im Zeichen der Durchführung der zweiten Arbeitsschlacht.
Deutsche in Brasilien bauen sich aus eigenen Mitteln eine Schule
NSK Die Deutschen im Auslande, oft durch 10 000 Kilometer und durch jahre- und jahrzehntelange Abwesenheit von der Heimat getrennt, bekennen sich immer mehr und mehr zu dem Geist und Willen Adolf Hitlers. An vielen Stellen zeigen sie ihr Bekenntnis durch praktische Leistungen. So weihten, wie das Preſſe= amt der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. mitteilt, die Deutschen in Santa Clara bei Sao Paulo in Brasilien fürzlich ihre deutsche Schule ein.
Losung der ersten Arbeitsschlacht hieß : Einsatz aller Arbeitslosen in die Arbeit. Wenn wir die nicht voll Arbeitsfähigen, Invaliden und diejenigen abrechnen, die bloß eine bestimmte Stellung und nicht Arbeit überhaupt ſuchen, so können wir sehen, daß die erste Arbeitsschlacht in den meisten Gegenden Deutschlands bereits ihrem Ende entgegen geht. An vielen Orten und in vielen Berufsgruppen wird heute schon ein Mangel an fähigen Arbeitsfräften verspürt. Bernhard Köhler , der Leiter der wirtschaftspolitischen Truppe der Partei , hat um die Jahreswende die Losung zur zweiten Arbeitsschlacht ausgegeben. Sie lautet : Recht auf Arbeit und Rationalisierung der deutschen Volkswirtschaft !
Alle voll arbeitsfähigen Volksgenossen, die Arbeit suchen, müssen jederzeit Arbeit finden können. Der Staat und die Gemeinden müssen stets Arbeit bereit halten. Es muß überall so schnell wie möglich der Zustand erreicht werden , daß nicht mehr Mangel an Arbeit, sondern Mangel an Arbeitern herrscht. Darüber hinaus wird in der zweiten Arbeits-
29. Januar 1936
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Nur auf ihre eigene Kraft und ihren Opferwillen gestellt, gelang es ihnen, in neunmonatiger Arbeit das Werk zu vollenden . Die wenigen hundert deutsche Familien, die in diesem kleinen Ort leben, sind fast ausschließlich Arbeiter und Handwerker. Sie haben ge= handelt und gespart. 90 Männer und Frauen haben jede Woche einen, teilweise mehrere Tage freiwilligen Arbeitsdienst geleistet. wurde eine vier klassige, ganz moderne Schule aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Aber nicht nur eine Schule für ihre Kinder ist fertig geworden, sondern gleichzeitig ein großer Saal, in dem 300 deutsche Menschen sich zu Feierstunden und zu den Versammlungen der Ortsgruppe der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. zusammenfinden können.
t
Zu NSK Folge 24 Tag der Alten Garde NSK Der Tag der Alten Garde am 29. Januar wird folgenden Verlauf nehmen : 30. Januar 1936 : 6-9 Uhr: Eintreffen der Sonderzüge mit den S.A.- Einheiten auf den Berliner Bahnhöfen. Anschließend Abrücken in die Quartiere. Marsch der Einheiten von den Quartieren zu den Sammelplätzen der Marschsäulen. Abrücken der vier Marschsäulen zum Lustgarten . 11-13 Uhr: Aufmarsch im Lustgarten . 12.30 Uhr : Marsch der Standarten und Fahnen vom Schloß zum Appellplatz. 13 Uhr: Meldung des vollzogenen Aufmarsches durch den Aufmarschleiter an den Stabschef. 13.05 Uhr : Der Stabschef eröffnet den Appell. Es sprechen: der Gauleiter Groß-Berlins, Dr. Goebbels , der Führer. AnDer Stabschef beendet den Appell. schließend gemeinsame Verpflegung der S.A. durch den Hilfszug Bayern" in Anwesenheit des Führers und der Ehrengäste auf öffentlichen Plägen. Abrücken der S.A. in die Quartiere . 17--18 Uhr : Plazkonzert des M.3. der Wachstandarte vor dem Hotel Kaiserhof. 19-20 Uhr : Aufstellung zum Fackelzug in der Charlottenburger Chaussee, Spitze Sieges= allee. 19 Uhr: Marsch der Standarten und Fahnen vom Schloß zum Stellplag des Fackelzuges. 20 Uhr: Abmarsch zum Fadelzug durchs Brans denburger Tor, Unter den Linden, Wilhelmstraße. 20.10 Uhr : Vorbeimarsch am Führer vor der Reichskanzlei . 21.40 Uhr : Voraussichtliches Ende des Vorbeimarsches. 21.40 Uhr: Beginn des S.A.-Rufes vom Kaiserhof zur Reichskanzlei. 22 Uhr: Voraussichtliches Ende des S.A.-Rufes. 31. Januar 1936 : 2 Uhr: Zapfenstreich für die S.A. Der 31. Januar ist für die Angehörigen der S.A. zur Besichtigung der Berliner Sehenswürdigkeiten dienstfrei. Ab 19 Uhr : Rückfahrt der Sonderzüge. Die Aufmarschleitung teilt mit : Am 31. Januar werden die Männer der Alten Garde noch in Berlin bleiben und werden im Laufe des Vormittags einige Berliner Theater und Lichtspieltheater sowie die Grüne Woche und den Zoo besuchen. Die einzelnen S.A.-Gruppen sind auf folgende Theater ver teilt worden : Gruppe Schlesien, Hilfswerk NW, Oſaf, Sturmbann 3. b. V.: Theater im Admiralspalast Fledermaus". Gruppe Kurpfalz, Gruppe Westfalen, Hilfs= werk 3. b. V.: Theater des Volkes „ Zigeunerbaron". Gruppe Niedersachsen, Gruppe Thüringen : Volksbühne (Theater am Horſt-Weſſel-Play) ,,Der Sprung aus dem Alltag“. Gruppe Nordsee : Theater am Nollendorfplat Herz über Bord". Gruppe Bayr. Ostmark, Fahnenträger : Volksoper (Theater des Westens) „ Der Wildschüß“. Gruppe Niederrhein, Gruppe Berlin -Brandenburg : Ufa-Palaſt am Zoo „ Traumulus“. Gruppe Mitte : Universum (Lehniner Play) „Friesennot“.
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29. Januar 1936 Gruppe Franken, Gruppe Hansa : GloriaPalast „ Der höhere Befehl“. Gruppe Sachsen : Titania-Palast „ Der höhere Befehl ". Gruppe Hessen : Primus-Palast „ Der höhere Befehl". Gruppe Hochland : Capitol am 300 „ Die flugen Frauen“. Gruppe Südwest : Atrium, Kaiſerallee „ Die flugen Frauen“. Gruppe Ostland, Gruppe Ostmark, Gruppe Nordmark, Gruppe Pommern : Grüne Woche. Gruppe Westmark : Zoologischer Garten. Zur Veröffentlichung ab 31. Januar, 24 Uhr, freigegeben S.A., S.S., N.S.K.K. und Studenten sammeln am 2. Februar NSK Anläßlich der fünften Reichsstraßenjammlung für das Winterhilfswerk, die am 2. Februar zur Durchführung gelangt, haben der Chef des Stabes der S.A., Luze , der Reichsführer S.S. , Himmler , und der Korps= führer Hühnlein folgenden Aufruf erlassen : Große Opfer sind immer nur gebracht wor den für eine Idee und für eine Gemeinschaft , die sich als Trägerin dieser Idee erweist. Der Kampf der nationalsozialistischen Be= wegung hat Opfer gefordert. Diese Opfer sind gebracht worden aus der heiligen Überzeugung , aus dem festen Glauben an die Richtigkeit der Weltanschauung des Führers. Wie gestern, wird auch heute und morgen der Kampf für die nationalsozialistische Idee mit Opfern verbunden sein. „ Gegen Hunger und Kälte !" lautet die Parole, die sich die Bewegung in diesem Winterhalbjahr wieder gestellt hat. Am 2. Februar, zu Beginn des vierten Jahres der nationalsozialistischen Erhebung, werden sich die Männer der S.A. , S.S. und N.S.K.K., jene, in deren Reihen das na = tionalsozialistische Opfertum ge = boren wurde, in den Dienst des Kampjes gegen Hunger und Kälte stellen. Die aus ihren Reihen gebrachten Opfer an Gut und Blut werden den Volksgenossen daran erinnern, daß ohne Opferwillen ein Volk zerfällt, das ohne den Mut zum Opfer jede Gemeinschaft zugrunde gehen mu b. Der Chef des Stabes der S.A. gez. Luke. Der Reichsführer S.S.: gez. H. Himmler. Der Korpsführer : gez. Hühnlein. Gleichzeitig läßt der Reichsstudentenbundes führer, Pg. Derichsweiler , folgenden Aufruf an die deutschen Studenten veröffentlichen : Im Kampf um die deutsche Volksgemeinschaft steht der Student im ersten Glied. Wie Arbeiter, Bauern und Beamte, wie alle Stände dem Rufe des Führers zur nationalen Solidarität gefolgt sind, so stellt sich auch der Student bedingungslos in den Dienst des Winterhilfswerkes 1935/36 . Die Hauptschriftleiter der N.S. -Preffe beim Führer NSK Die Hauptſchriftleiter der nationalſozialistischen Parteipreſſe, die nach Abschluß der Woche der N.S.-Presse“ sich in Berlin zuſammengefunden hatten, waren am Mittwochmittag Gäste des Führers in seiner Wohnung in der Reichskanzlei.
fationalſozialiſtiſche
ParteiKorreſpondenz
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: erlin SW68. Zimmerstr. 90. 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b S., entralverlag der NS. D. A. P.. München . Berlin erland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Rünchen (Postschedkonto München 113 46) zu richten
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich . Dr. Otto Dietrich . Reichsvreſſechef der NS. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 25
30. Januar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Der hiſtoriſche Marſch
NSK Jahr für Jahr, Sonntag für Sonntag find sie marschiert. Und in der Woche gehörte in fast ununterbrochener Folge nach der Arbeit der Abend nicht der Erholung, sondern auch wieder dem Sturm . Es war nicht leicht, ohne Arbeit oder mit einem oder zwei Kameraden der einzige Nationalsozialiſt im Betrieb zu ſein und doch diesen unerschütterlichen ſiegesgewiſſen Glauben zu haben . Als am 30. Januar 1933 die Nachricht kam, daß der Sieg, um den sie jahraus, jahrein ge= kämpft und gerungen hatten, nun Wirklichkeit geworden war, da war es für diese Männer draußen in den Städten und Dörfern wie die Verwirklichung eines Traumes gewesen. Durch den Rundfunk hatten sie die große Stunde miterlebt, die damals Berlin, die Reichshauptstadt und den Mittelpunkt des politischen Geschehens,
Die
deutsche
erschüttert hatte. Der historische Marsch ihrer Berliner Kameraden war so auch für sie ein Erlebnis geworden . Drei Drei Jahre sind seitdem vergangen . Jahre, die genau ſo Kampf und Opfer und Einfaz für jeden dieser alten S.A.-Männer bedeuteten wie die Jahre vorher. Und doch ist es ein anderer Kampf gewesen, weil sie erlebten, wie die Sehnsucht, die sie erfüllt, nun Schritt für Schritt Wirklichkeit wird. Nicht leicht, nicht wie ein Geschenk des Himmels, ſondern im ſtändgen Ringen um das Vorwärts, um die Zukunft. Und am dritten Jahrestag dieses historischen 30. Januar, da marschierten die alten Glaubensträger der Bewegung, die treuesten Soldaten des Füh rers, den gleichen Weg, den sie einſt am Rundfunkapparat nur miterleben, nicht mitmarschie ren durften. Die Treue marschiert für den Führer.
Gemeinschaftsschule
Stadtschulrat Pg. Bauer vor der Münchener Presse NSK Bei der Bressekonferenz der Reichspreſſestelle der N.S.D.A.P. in München machte Stadtschulrat Bauer, ein bewährter Schulfachmann und alter Mitkämpfer unseres Führers, grundlegende Ausführungen über die deutsche Gemeinschaftsschule. Stadtschulrat Bauer beleuchtete eingehend die verschiedenen zuständigen Geſege und Verordnungen und führte dann weiter aus : Es ist klar, daß der Einschreibung in die Schulen eine Werbung für den einen oder anderen Charakter der Schule vorausgeht. Ins besondere wirkt die katholische Kirche seit Jahren, ja seit Jahrzehnten für die katholische Betenntnisschule. Werbung Die geschieht von Haus zu Haus, mündlich sowie in Flugblättern und Schriften, früher
auch in katholischen Elternversammlungen, heute in den Kirchen, bei Predigten und Andachten ; im vorigen Jahre fanden am Vorabend der Einschreibung in sämtlichen katholischen Kirchen Andachten mit Werbung für die katholische Betenntnisschule statt ; sämtliche Kirchenglocken wurden geläutet ; die Gläubigen wurden vielfach unter Androhung von ewigen Strafen eingeschüchtert. Aber auch die evangelische Kirche wollte nicht zurückbleiben und warb eifrig für die evangelische Bekenntnisschule. Es ist klar, daß die Anhänger der in der Reichsverfassung garantierten Gemeinschaftsschule nicht untätig zusehen konnten, und nun auch mit allen Mitteln für ihre Schu-
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NSK Folge 25 len werben. Es muß mit allem Nachdruck festgestellt werden, daß es sich hierbei nicht um einen böswillig vom Zaun gebrochenen Streit handelt, sondern um einen Kampf, der auf geseglicher Grundlage beruht. Ich habe schon im Vorjahre darauf hingewiesen, daß ein sol = cher Kampf, der sich alle Jahre wiederholt, in einem nationalsozià listischen Staat ein unerträgliches Schauspiel ist, und der Volksgemeinschaft, die von unserem Führer so heiß erſtritten worden ist, widerspricht und abträglich ist. Es ist aber unmöglich zuzusehen, wie die andere Seite arbeitet und die Volksgenossen in Gewiſſensfonflikte treibt. Wir haben den Kampf nie auf der Basis eines religiösen Streits ge = führt ; dies muß mit allem Nachdruck erklärt werden. Es handelt sich auch nicht um einen versteckten Angriff auf die Religion ; denn in der Gemeinschaftsschule find, nach Bekenntnissen getrennt, dieselben Religionsstunden, meist von denselben ReligionsLehrern wie in der Bekenntnisschule. Wir können nicht glauben, daß im nationalsozialistischen Staat der trennende Geist des Bekenntniſſes auch in die übrigen Unterrichts = fächer der Schule getragen werden soll. Wenn die kirchliche Seite sagt, es ges nüge nicht der bekenntnismäßige Religions: unterricht, sondern der Geist des Bekenntniſſes müßte auch die übrigen Fächer des Gesinnungsunterrichts durchdringen, also Geschichte, Naturkunde, Rassekunde, Schriftzeichen usw. Es gibt aber genug Beispiele, wie eine Ge = schichtsbetrachtung auf bekenntnis mäßiger Grundlage aussieht. Es ist auch unnötig, einen rassekundlichen Unterricht bekenntnismäßig aufzubauen. Für die Verfechter der deutschen Gemeinschaftsschule war einzig und allein maßgebend der Gedanke der Volksgemeinschaft, der im nationalsozialistischen Staat weltanschaulich begründet ist. Würden wir auf unser Recht und auf die Werbung für die Gemeinschaftsschule verzichten, so würden die Gegner nicht etwa sich auch ruhig verhalten, ſondern sie würden genau wie bisher werben, weil ihnen ja sowohl das Reichswie das Landeskonkordat eine Handhabe bietet. Es erhebt sich nun die Frage, was könnte geschehen, um den Streit einzudämmen . Ein Weg wäre denkbar, das ist die Beseitigung des Sperrartikels 174 der Reichsverfaſſung . Dann würde nach dem Grundsaß, daß Reichsrecht Landesrecht bricht, Artikel 146 der Reichsverfaſſung in Kraft treten, wonach die Schulen von vornherein Gemeinschaftsschulen wären. Damit würde in keiner Weise etwa das Konkordat bedroht. Im Gegenteil, würde sich eine Brücke von der Reichsverfaſſung zum Konkordat erge= ben, denn Abſah 2 des Artikels 146 lautet : „Innerhalb der Gemeinde sind indes auf Antrag von Erziehungsberechtigten Volksschulen ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschauung einzurichten, soweit ein geordneter Schulbetrieb Die Brücke zum nicht beeinträchtigt wird". Konkordat ergibt sich durch den fast gleichlautenden Artikel 23 des Reichskonkordats, der bes
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30. Januar 1936 Die Beibehaltung und Neueinrichstimmt: tung katholischer Bekenntnisschulen bleibt ge= währleistet. In allen Gemeinden, in denen Eltern oder sonstige Erziehungsberechtigte es be= antragen, werden katholische Volksschulen errichtet werden, wenn die Zahl der Schüler unter Berücksichtigung der örtlichen schulorganisatorischen Verhältniſſe einen nach Maßgabe der staatlichen Vorschriften geordneten Schulbetrieb erſcheinen läßt“. Der Vorteil in der Ermittlung der Willensmeinung der Eltern liegt darin, daß nicht alle Eltern heraustreten müßten, ſondern nur diejenigen, die eben eine besondere, eine Bekenntnisschule wünschen. So aber, wie die Dinge heute liegen, bleibt ein großer Teil der Eltern, die durchaus nicht Anhänger der Bekenntnisſchule sind, aus Gleichgültigkeit zu Hauſe, und sie müssen zugunsten der Bekenntnisschule ge= bucht werden. Die katholische Kirche beruft sich besonders auf die kirchlichen Verträge, auf das Reichskonkordat und auf das bayerische Kon= Wenn auch der tordat. nationalſozialistische Staat die Beibehaltung und Neuerrichtung katholischer Bekenntnisschulen gewährlei stet hat, so soll das nicht heißen, daß sich der nationalsozialistische Staat grundsäglich zur Bekenntnisschule bekennt. Der National , sozialismus erblidt vielmehr in der Gemeinschaftsschule, der Schule, in der alle deutschen Kinder zwar einen nach christlichen Bekennt nissen getrennten Religionsunterricht , den übrigen Unterricht aber gemeinsam ohne Unterschied des christlichen Bekenntnisses erhalten, diejenige Schulgattung , die am meisten der nationalsozialistischen Weltanschauung entspricht. Diese Weltanschauung sieht nicht im Einzelwesen die einzige gegebene Tatsache in den Erscheinungen dieser Welt, sondern vielmehr im lebendigen Organismus Volk. Das Einzelwesen hat kurze Lebensdauer ; die Gemeinschaft „ Volt“ aber muß leben Jahrhunderte und Jahrtausende, damit es die vom Schöpfer gestellte heilige Mission auf der Erde erfüllen kann. Zu diesem Zweck muß der Gedanke der Volksgemeinschaft das Volk bis in die lehten Fasern durchdringen, ſo daß für die großen lebenswichtigen Entscheidungen ein einheitlicher geſchloſſener Wille ge= währleistet ist. Darum darf der Gedanke der Volksgemeinschaft auch nicht vor den Schulstuben haltmachen. Daß uns das Schicksal in Deutschland eine religiöse Spaltung gebracht hat, ist nicht unsere Schuld. Es ist ein häßliches Kapitel, das darüber berichtet, zu welchem Gegensah, ja zu welch unglaublichem Haß diese konfessionelle Spaltung manchmal geführt hat. Unsere Aufgabe ist nicht , die konfessionelle Spaltung fünstlich weiterzutrei ben , sondern sie überall zu überbrüden. Hier gilt die Mahnung des Herrn Reichsminister Rust : ,,Betet in Euren Kirchen, aber marschiert in unseren Reihen !" Die katholische Kirche verpflichtet die Gläu-
30. Januar 1936
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NSK Folge 25 bigen häufig unter Hinweis auf den kirchlichen Gehorsam zum Eintreten für die Bekenntnisschule. Die überwiegende Mehrheit des deutschen Voltes fühlt sich in ihrem Gewissen verpflich= tet zur Erhaltung des Lebens der Nation alles zu tun, was der Staat für erforderlich hält. Der Nationalsozialismus verlangt, daß die Eltern sich zur Volksgemeinschaft bekennen und ihre Kinder in die Gemeinschaftsschule einſchrei , ben lassen sollten, nicht aus bloßem Gehorsam, sondern aus einer wohl begründeten Forderung, die jeden Nationalsozialisten im Gewissen ver pflichtet. Nach dem katholischen Theologen Pribilla, der Gesellschaft Jesu , steht über dem wirklichen Gehorsam der Spruch des Gewiſſens. Für uns Nationalsozialisten kann es nichts
anderes geben, als uns zu der Volksgemeinschaft der Deutschen zu bekennen , weil dieſe wohlbe= gründet ist. Der 30. Januar, der Erinnerungstag an die Berufung unseres Führers Adolf Hitler, hat uns erneut verpflichtet : Die Volksgemeinschaft, die unter so viel Opfern an Blut und Gut erſtritten worden ist, und die neben der innerlichen Erneuerung des deutschen Volkes wohl das kostbarste Geschenk der nationalsozialistischen Revolution ist, darf uns durch nichts verloren gehen. Deshalb lautet die Parole für die Schuleinschreibung : Ein Volk, ein Reich, ein Führer, eine Schule ! Alle Kinder in die Deutsche Gemeinschaftsschule !
„ Bodentreuer
Adel"
Die Neubildung deutschen Bauerntums als Förderung bodenständiger Kräfte Mit den folgenden Ausführungen hoffen wir, daß eine ab und zu aufgetretene Diskussion ihre Erledigung findet. NSK Es sind in lezter Zeit von bestimmter Seite wiederholt Versuche unternommen worden, den Nachweis zu führen, daß der Bestand des Großgrundbesitzes eine unerläßliche Notwendigkeit, ja, Voraussetzung für den nationalfozialistischen Staat und seine Zukunft bilde. Diese Versuche werden unterbaut mit dem Hinweis auf die zweifellos großen Leiſtungen, die der deutsche Adel im Ablauf der Geschichte vollbracht hat, und mit der Behauptung, daß dieser Adel das eigentlich bodenständige Element innerhalb des deutschen Volkes gebildet habe und heute noch bilde, im Gegensatz zu dem mehr fluktuierenden Bauerntum, deſſen Bodentreue bei jeder sich ergebenden Gelegenheit angezweifelt und in Abrede gestellt wird. Es sind vor allem zwei Veröffentlichungen, deren Inhalt diesen Nachweis zu erbringen versucht; die eine ist das Buch von Rechtsanwalt Dr. von Rohr „Großgrundbesitz im Umbruch der Zeit“, die zweite eine Schrift von Gadow ,,Ritter und Bauer in Mecklenburg", die allerdings in ihrer tendenziösen Beweisführung von allen Seiten als Werk einseitiger Interessen des Großgrundbesiges erkannt wurde und seine entsprechende Würdigung fand. In diesem Zusammenhang muß nun eine dritte Schrift einer Betrachtung unterzogen werden, die vor kurzem ebenfalls von Dr. von Rohr herausgegeben worden ist, und die unter dem Titel „ Bodenständiger Adel" von der statistischen Seite her versucht, die Verwurze= lung des deutschen Adels mit ſeinem Grund und Boden nachzuweisen, um damit die Behaup tungen jener beiden bereits erwähnten Schriften auch wissenschaftlich beweisbar zu machen. Die in dieser neuen Schrift wiedergegebenen Ermittlungen haben nun ergeben, daß seit dem Jahre 1800 im ganzen Reich 2650 Güter ununterbrochen im Besitz adliger Familien sich von Geschlecht zu Geschlecht bis auf unsere Zeit vererbt haben. Von diesen 2650 Gütern sind
952 seit dem Mittelalter, 808 seit dem 16. und 17. Jahrhundert, und 890 seit dem 18. Jahrhundert ohne Unterbrechung im Beſiß derselben adligen Familien. Aus dieser Tatsache schließt Herr von Rohr : „ Wo ein Geschlecht das Bodenerbe seiner Ahnen durch Jahrhunderte den Kindern bewahrt hat, und wo wir tausend solcher Geschlechter vor uns sehen, da kann es an Treue zu diesem Boden nicht gefehlt haben.“ Betrachten wir dieses Ergebnis im Zusam = menhang mit der ständig sich wiederholenden Behauptung von der besonderen Bodenständigkeit des deutschen Adels im Gegensatz zu der des deutschen Bauerntums, ſo läßt sich zweifellos ein Staunen nicht unterdrücken. Herr von Rohr beweist nämlich mit seinen Zahlen nur eine Tatsache und zwar die, daß es noch bodenständigen Adel gibt. Das iſt von niemanden jemals ernstlich bestritten worden. Allein, von der besonderen Bodenständigkeit des Adels können uns dieſe Zahlen in keiner Weise überzeugen ; denn sie zeigen uns doch schließlich nur, wie gering die Überreste des bodenständige Adels in Wirklichkeit sind.
Um die wahre Sachlage uns noch deutlicher zu machen, ſei festgestellt, daß es auf Grund der außerordentlich gewissenhaften Erhebungen von Conrad , die in den Jahrbüchern für Natio= nalökonomie und Statistik im Jahre 1888 veröffentlicht worden sind im Jahre 1855 in Preußen 16 433 Rittergüter gab, die 11 015 Besikern gehörten. Unter diesen waren 33 Prozent adlige Besitzer, während 64 Prozent dem Bürgerstande angehörten. Diese Feststellung spiegelt uns die gewaltige Umwälzung in den Besitzverhältnissen in Preußen seit dem Jahre 1800 wider. Man muß sich nämlich daran erinnern, daß noch im 18. Jahrhundert Bürgerliche Rittergüter überhaupt nicht erwerben durften, es sei denn, daß sie hierzu durch eine besondere königliche Erlaubnis befähigt wurden. Diese Ausnahmen waren aber verhältnismäßig ſelten und wurden von Friedrich dem Großen beispielsweise nur für Westpreußen gewährt. Erst seine Nach-
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NSK Folge 25 folger verfuhren in dieser Hinsicht weniger scharf. Diese Tatsache zeigt uns aber nicht nur den starken Wandel der preußischen Besitzverhältniſſe, ſie zeigt uns darüber hinaus wie gering die Überreste des bodenständigen Adels sind. 2650 Güter befinden sich nach der Statistik von Rechtsanwalt Dr. von Rohr im ganzen Deutschen Reich seit dem Jahre 1800 ununterbrochen im Besiz adliger Familien. Im Jahre 1855 gab es allein in Preußen noch 16 433 Rittergüter, wobei aber noch zu bedenken ist, daß sich die Zahl der Rittergüter seit dem Jahre 1800 schon verringert hatte, da inzwischen ein Teil die Berechtigung der Vertretung auf den Kreisund Landtagen verloren hatte und daher nicht mehr unter die Rittergüter gerechnet wurde. Es ist selbstverständlich, daß diese Zahlen nur bedingt vergleichbar sind. Sie geben uns aber die Möglichkenit, diese neueste Schrift von Dr. von Rohr ins rechte Licht zu rücken. In dieſem Zusammenhang muß aber noch auf ein Wert hin gewieſen werden, das durch seinen Inhalt dazu bestimmt ist, einseitigen_Intereſſen des Großgrundbesizes eine deutliche Antwort zu geben, und das auch die Bodenständigkeit des deutschen Adels einer peinlichen Untersuchung unterzieht. In diesem Werk, dessen Titel „ Der Bauer im Umbruch der Zeit" ist, finden wir einen Beitrag von Günther Pacyna über die Verteilung des deutschen Bodens. Hier werden wesentliche Feststellungen über die Bodentreue des Großgrundbesitzes und des Bauerntums gemacht, die allerdings den Adel nicht bevorzugt erscheinen laſſen. Danach entfielen in dem Zeitraum von 1835 bis 1864 in den damaligen preußischen Provinzen von 100 verkauften oder vererbten Rittergütern auf Vererbungen Verkäufe Provinz 45 55 . Kurmark 71 29 Neumark 30 70 Ostpreußen 64 36 Pommern 61 39 Bosen 72 28 Schlesien 45 55 Sachsen 24 76 Westfalen Die Zahl der freiwilligen Verkäufe im Verhältnis zur Zahl der Rittergüter betrug in diesem Zeitraum von nur 30 Jahren in der
Stimmen des Auslands
Kampf um die Entjudung des polnischen Handels NSK In der „Deutschen Tageszeitung in Polen", Leszno, findet man folgende Meldung : Im Dom Kupiectwa Polskiego" hat dieser Tage eine Versammlung des " Stowarzyszenie Kupcom Chrzescijan" stattgefunden, auf der die Frage der Entjudung des polnischen Handels eingehend besprochen wurde. Nach einer leb
30. Januar 1936Kurmart 80 Proz., in der Neumark 133 Proz., in Ostpreußen 137 Proz., in Pommern 128 Proz., in Posen 117 Proz., in Schlesien 155 Proz., in Sachsen 89 Proz., in Westfalen dagegen nur 24 Prozent. Die in diesen Zahlen zum Ausdruc kommende kapitalistische Mobilisierung des Großgrundbesizes ist wesentlich stärker als die der mittleren und großen Bauernhöfe, die für den Bauern eine ausreichende Lebensgrundlage bildeten. So ergibt sich für die Provinz Brandenburg in der Zeit von 1896 bis 1899 folgendes Bild : Von 100 dem Besizwechsel unterworfenen land- und Forstwirtschaftlichen Grundstücken gingen nach Ausschaltung der Parzellierung über :
in der Größenklasse 2- 5 5- 20 20- 50 50-100 100-200
ha ha ha ha ha
durch Kauf durch Erbeang Reg.-Ber. Reg. - Bez Reg Bez. Reg. Bez Potsdam Frankfurt Potsdam Frankfurt
36,1 49,3 66,2
68,8 45,0
200 ha u. darüb. 44,5
34,8 57,9 65,2 53,9 32,1 31,7
63,9 50,7 33,8 31,2 55,0 55,7
62,2 42,1 34,8 46,1 67,9 68,3
,,Dieses Beispiel“, so sagt Pacyna in seinem bereits erwähnten Beitrag in dem Buch von Dr. Clauß „ Der Bauer im Umbruch der Zeit“, ,,bestätigt, die allgemeine Beobachtung, daß nach Abschluß der Regulierung und der mit ihr verbundenen Beſikumwälzung das Bauern tum , wenn es über eine ausreichende Lebensgrundlage verfügte, ungleich bodenständiger ist als der durch den Kapitalismus viel stärker infizierte Großgrundbesitz. Das muß. gegenüber den Thesen der mehrfach erwähnten Anwälte einseitiger Großgrundbesitzerintereſſen deutlich herausgestellt werden. Neubildung deutschen Bauerntums bedeutet also Verstärkung der von Natur aus bodenständigen Kräfte, der Kräfte, die der ewige Blutsquell der Na tion sind. Diese Erkenntnis ist für die Frage der künftigen Gestaltung der Grundbesigverhältniſſe im Osten schlechthin entscheidend.“ Dieſen Worten ist nichts hinzuzufügen, sie sind eine Antwort an Herrn von Rohr. Walther.
haften Aussprache beschloß man, eine Liste der christlichen und jüdischen Fabriken aufzustellen, um als Orientierung bei Einkäufen zu dienen. Zugleich soll dieſe Liſte den Gewerbetreibenden die Industrieſtätten aufzeigen, aus denen die Juden zu verdrängen wären. Ein weiterer Beschluß lautet dahin, daß jeder polnische Kaufmann, der jüdische Ware zu nehmen genötigt sei, die Ware nur durch polnische Vermittler kaufen foll. Bemerkenswert ist ferner die Schaffung einer zinslosen Darlehnskasse für Kaufleute, die sich im Osten des Landes niederlaſſen, um dort die Entjudung des Handels wirksam zu be= treiben.
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmerſtr. 88.
Jationalſozialiſtiſche rief und Drahtanschrift der Schriftleitung: erlin SW68. Zimmerſtr. 90, III Fernruf Ai Jäger 0022 erlag Franz Cher Nad f., G. m b S., entralverlag ber N. S. D. A. P., München - Berlin erland : Cher - Verlag , Berlin_SW 68, immertraße 88. Alle Zahlungen knd nach München (Postſchedtonto München 113 48) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt · Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspreſſechef der N S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftletter : Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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RSK Folge 26
Deutſche
Partei Korreſpondenz
31. Januar 1936
Wiedergeburt
NSK Über die Kampfbahnen des alten gries chischen Nationalheiligtums Olympia haben die Jahrhunderte und Jahrtausende den erdigen Mantel der Geschichte gebettet. Aber der friadliche Wettkampf, der Athleten, Dichter, Schriftsteller und Künstler des Altertums in dem olympischen Forum sah, hat die geschichtliche Wirksamkeit jenes Volkes überdauert. dem er einst Quelle seiner Kraft und das Band völtischen Gemeinschaftserlebens war. In Zeiten, in denen sich die griechischen Stadt-Staaten ge= genseitig befehdeten, waren die Olympischen Spiele und das mit ihnen verbundene delphische Orakel die einzige Sammelstätte des Griechengesamtgriechische die welche tums, Schicksalsgemeinschaft zum Bewußtsein brachte. Die Erinnerung mag in Stunden angebracht ſein, in denen ein Volk wie das unſrige ſich zu demselben friedlichen Wettkampf der völkischen Kraft und Leistung rüstet, die einst den Kämpfern in den olympischen Bahnen ihre weltgeschichtliche Sendung eintrug. Vor wenigen Tagen erlebten wir den Vorbeimarsch von Stürmen der Alten Garde in der Wilhelmstraße, und die politische Geschlossenheit und Einheit einer Nation kam uns in ihrem Wert zum Bewußtsein, als wir uns den so be deutsamen Lebensabschnitt des Einsatzes dieser Männer für die Gemeinschaft vor Augen hielten. Und während gestern noch die weltanschauliche Geschlossenheit und die Einordnung des einzelnen unter einem poli tischen Willen so lebendig demonstrierte, wird heute schon durch die Eröffnung des dritten Reichsberufswettkampfes auch im Beruflichen der Gedanke der Leistung für die Gemeinschaft, der Gedanke des Wettkampfes um der Gemeinschaft willen im beruflichen Leben proklamiert. Es ist eine Fügung des Schicksals, daß zu diesem politischen und beruflichen Tatbekennt nis, zu diesem nationalen olympischen Geiste des Eintretens des einzelnen für alle, dem Messen der Kräfte zu der friedlichen Ertüchtigung der Nation der internatio-
von Olympia
nale olympische Gedanke , der völkerverbindende Geist des Sportes auf deutschem Boden die olympische Fackel entzündet. Die Olympiaden der Griechen sind eine Angelegenheit der Nation, der Ausdruck des völfischen Willens der Griechen gewesen. Aber mit dem Verfall des Griechentums verfiel nicht der olympische Ges dante. Er war eingebrannt in die Geschichte der Welt, und wie er einſt eine Nation zuſammenschloß, so hat ihn die Neuzeit berufen, Brücken unter den Völkern zu schlagen und somit das Wertvollste zu leisten, was ſeit hundert Jahren im Dienste des Weltfriedens getan worden ist. So reichen sich in diesen Wochen und Monaten die nationale und internationale Idee, welche aus den olympiſchen Ruinen der Nachwelt überliefert worden sind, auf deutschem Boden die Hand. Die deutschen Sportler begrüßen freudig die Sportkameraden der Welt. Ihr Wunsch ist es, daß der Geist, der ihren Wettstreit beseelen wird, über die olympischen Kampfbahnen hins aus sich zwischen den Völkern Geltung vers schaffen möge. Gleichzeitig aber gehen Deutschlands junge Arbeiter ans Werk, um im Berufsleben dem sportlichen und politischen Geist der Ertüchtigung für die Nation zu dienen. Sie zeigen aller Welt in diesen Stunden, daß der olympische Geist der Kameradschaft nicht nur auf den deutschen Rasen = flächen , sondern überall im Herzen der Nation , in den Betrieben und Werkstätten , in den Berufsschulen und in den Hochschulen lebt. Wohl unterscheiden sich der sportliche und der berufliche Olympiagedanke. Sollen sich hier die Besten der Nation im Kampfe mit den Besten der Welt messen, so soll in dem Wettkampf der deutschen Arbeiterjugend nicht der Reford, sons dern die gute Durchschnittsleistung, nicht eine abnorme Geschicklichkeit, sondern eine förperliche, berufliche und politische Ausgeglichenheit, der gesunde Geist im gesunden Körper erzogen werden. In der Gesamtleistung der Mannschaften findet das berufliche und das sportliche Ideal Ethische und physische seine Gemeinsamkeit.
17.J wolfore wedel
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Werte sollen geweckt werden, Gesichtspunkte, die vielleicht nicht in demselben Maße im grie chischen Olympia vorhanden waren, Ideale aber, die im gesamten Leben des spartanischen Staates immer wieder ausschlaggebend gewesen sind. Die Männer und Ideale von Olympia und von Sparta sind noch immer in der Weltge= schichte stärker gewesen, als jene Krämer- und Händlerseelen, die einst die Unruhe unter den griechischen Stadt-Staaten schürten und daraus ihre Gewinne zogen. Die delphiſche Pythia hat die Zukunft des Völkerschicksals nicht im Angeficht des Völlergemischs auf dem Markt von Bis räus gedeutet, sondern bestimmte das Schicksal der Welt im Anblick der stärksten und gewaltigſten
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Männer der alten Welt, die auf den olympischen Bahnen zum Kampf antraten. In Deutschland hat die olympische Idee ihre moderne Wiedergeburt erfahren. Mögen in diesem Sinne die starken und gesunden Kräfte der Welt jene große geistige Wende und den politischen Umbruch in Deutschland verstehen, aus dem heraus fie im Reiche eine so herzliche Aufnahme gewiß sein dürfen. Das Hämnern und Klopfen der deutschen Arbeiterjugend in den Betrieben soll als wahres Sinnbild deutschen Geistes und als die deutsche Begleitmuſik verstanden werden, welche der Wirt den olympischen Gästen der Welt als Ausdruck seines Wefens und Wollens zum Empfang darbieten fann. Günter Kaufmann.
In den letzten fünf Jahren :
6000Reichsdeutsche verließen Sowjetrußland NSK Der ""Arbeitsmann " veröffentlicht in seiner neuesten Ausgabe vom 1. Februar einen außerordentlich aufschlußreichen Artikel über die Lage der Reichsdeutschen in der Sowjetunion, welche die allerjüngste Entwicklung mit berücksichtigt. Wir geben aus diesem Artikel die nachfolgenden Einzelheiten wieder : Unterdrüdungs- und Einebnungstendenzen der Sowjetunion Die Lage der in der Sowjetunion alteingesessenen Reichsdeutschen hat gerade in den lezten Jahren infolge der Unterdrückungs- und Einebnungstendenzen der sowjetischen Innenpolitik eine dauernde Verschlechterung erfahren, welche eine stetig zunehmende Abwanderungswelle zur Folge hat. Im Ggegensatz zu dem alteingesessenen reichs deutschen Bevölkerungsteil haben die deutschen Spezialisten und Facharbeiter innerhalb der vergangenen fünf Jahre in der Sowjetunion eine bedeutende Rolle gespielt. Während ihre Anzahl im Zusammenhange mit der Durchführung des sowjetischen Industrialisierungsplanes bis zum Jahre 1932 ständig zunahm, ist jezt auch hier, vor allem infolge der beginnenden Verdrängung der Ausländer durch inzwischen herangebildete einheimische Kräfte sowie auch durch die Eeubelebung des deutschen Arbeitsmarktes, ein starker Rückgang zu verzeichnen. Die zahlenmäßige Auswirkung dieser Entwicklung wird am besten dadurch illustriert, daß die reichsdeutsche Bevölkerung, die im Jahre 1930 über 11 300 Köpfe zählte, jezt auf etwa die Hälfte zusammengeschmolzen ist. Die Gesamtzahl der zurzeit in der Sowjetunion ansässigen Reichsdeutschen kann auf rund 6000 geschätzt werden. Davon sind etwa 4000 dauernd und etwa 2000 als Spezialisten und Facharbeiter vorübergehend ansässig. Roch vor fünf Jahren stellte des deutschsowjetische Niederlaſſungsabkommen ein wirtungsvolles Werkzeug dar, um unseren Landsleuten, wenn auch vielfach unter Schwierigleiten und nur im Rahmen der besonderen Verhältnisse in der Sowjetunion, eine menschen-
würdige Existenz bei der Ausübung dort nicht verbotener Tätigkeit zu gewährleisten. So er= möglichte es bis vor kurzem den deutſchen Bauern die Fortführung ihrer Einzelwirtſchaften. Jest jedoch sind die Sowjetbehörden mehr als früher geneigt, ihnen nicht genehme Bestimmungen des Niederlassungsabkommens in schikanöser Weise zuungunsten der Reichsdeutschen auszulegen oder ihre Ziele unter strenger Handhabung des Grundsages der Inländergleich behandlung auch gegenüber Reichsdeutschen durchzusetzen. Die Zwangskollektivierungspolitit Das Niederlaſſungsabkommen sichert den Reichsdeutschen in der Sowjetunion grundfäßlich die gleiche rechtliche Behandlung zu, wie sie den Sowjetbürgern oder den Staatsangehörigen der meistbegünstigten Nation zuteil wird. Der Grundsatz der Inländergleichbehandlung wirkte sich ursprünglich für die Reichsdeutschen in dem. Sinne aus, daß er ein ihnen ungünstiges Sonderregime ausschloß. Dieser Rechtszustand erwies sich jedoch von dem Zeitpunkt an als nachteilig, als die Zwangskollektivierungspolitik in der Sowjetunion einsekte. Das Verbot, Zwangsanleihen von den Reichsdeutschen zu erheben, wird häufig umgangen, denn durch den Druck der öffentlichen Meinung. und der Parteistellen sehen sich Reichsdeutsche gezwungen, ebenso wie Inländer an der Zeich nung für die staatlichen Anleiheobligationen teilzunehmen. Seit 1933 häufen sich die Fälle, daß Reichsdeutsche wegen angeblicher politischer Vergehen - meist wegen Spionage oder gegenrevolutio= närer Handlungen verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt werden. Es hat den Anschein, daß bei der Vollstreckung der Freis heitsstrafen gegen Deutsche mit besonderer Härte vorgegangen wird. Es ist sogar vorgekommen, daß Reichsdeutsche, die ohne Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand in unwirtliche Gegenden verschickt wurden, den mit der Straf verbüßung verbundenen Strapazen erlegen sind. Es ist selbstverständlich, daß die deutschen Ver-
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NSK Folge 26 tretungen, wie überall, so auch gerade hier, sich dieser Deutschen besonders annehmen. Löhne unter dem Egiſtenzminimum Unter den alteingesessenen Reichsdeutschen gibt es heute taum noch Menschen, die ohne wirtschaftliche Sorgen sind. Auch in Transkautasien, deſſen reichsdeutsche Bewohner früher die wohlhabendsten unter den Rußlanddeutschen waren, hat sich die Lage wesentlich verschlechtert. Die Zahl der Unterstützungsempfänger ist trotz der großen Abwanderung in den lezten Jahren nicht zurückgegangen ; denn an dieser waren gerade die wirtschaftlich Stärkeren beteiligt. Die Löhne der reichsdeutschen Angestellten und Arbeiter liegen ebenso wie die der Sowjetbürger, vielfach unter dem Existenzminimum nach unse= ren Begriffen. Schärffter Kampf gegen die Kirche Besonders scharfe Formen hat der Kampf der Räteregierung gegen die evangelisch-lutherische Kirche angenommen, die - ebenso wie die katholischen Gemeinden in den geschlossenen deutsch. stämmigen Siedlungen stets ein Hort des Deutschtums gewesen ist . Dieser Kampf wird vor allem in der Weise geführt, daß den Gemeinden die Seelsorger durch Verhaftung entriſſen und sie durch rücksichtslose Besteuerung gezwungen werden, ihre Gotteshäuser aufzugeben. Deutschstämmige Geistliche gibt es heute nur noch in den größeren Städten. Ein besonders harter Schlag wurde der evangelischen Kirche dadurch versezt, daß das Predigerseminar in Leningrad, dessen Zöglinge die Aufenthaltserlaubnis nicht mehr erhielten, auf diese Weise zur Auflöſung gezwungen wurde. Damit ist der evangelischen Kirche der Nachwuchs an jungen Geistlichen gesperrt. Eine der letzten Wohlfahrtseinrichtungen der Sowjetunion, das Siechenheim in Tiflis, an
„Entgiftete NSK Die Bedeutung der Propaganda , die in der Welt seit über einem Jahrhundert, beſonders aber in den letzten fünfzig Jahren eine unerhörte Rolle gespielt hat, ist von uns Deutschen erst sehr spät erkannt und zur Anwendung ge= bracht worden. Es hat uns nie gelegen, mit großem Wortschwall und allen Mitteln persön licher und unpersönlicher Stimmungsmache in den Vordergrund zu treten, um irgendwelche politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Zwecke zu erfüllen und Ziele zu erreichen. Wir Deutschen zeichnen uns durch Charakterstärken und Charakterschwächen aus, die sich in unserer zweitausendjährigen Geschichte immer wieder sowohl zum Guten wie zum Schlechten auswirken mußten. Kein Land der Welt war innerlich je so zerrissen und zersplittert wie Deutschland. Alle heroischen Ansäge, ein einiges Reich aller Deutschen zu gründen, scheiterten immer wieder an Unzulänglichkeiten, die sym = tomatisch für das deutsche Volk und seine verschiedensten Staatsführungen waren. Erst der Weltkrieg hat uns auf den Einfluß der Propaganda, der wahren und unwahren Behauptungen, der Verbreitung verhehender Lügen und aufpeitschender Falschmeldungen in einer Weise aufmerksam werden
31. Januar 1936 deſſen Verwaltung Reichsdeutsche vornehmlich Anteil hatten, ist vor einiger Zeit durch die Sowjetregierung liquidiert worden. Terror gegen geſellſchaftlichen Zuſammenſchluß Der gesellschaftliche Zusammenschluß unter den Reichsdeutschen, die auch vom Verkehr mit ihrer russischen Umgebung immer mehr abgeschnitten werden, ist durch Terror nahezu lahmgelegt, er wird von den deutschen Behörden durch ge= legentliche Zusammenkünfte und durch intensive Gestaltung der nationalen Feiertage mühsam aufrechterhalten. Die Gründung der reichsdeutschen Schule in Moskau ist wohl der einzige Fortschritt, der im deutschen Kulturleben der gesamten Sowjetunion ſeit vielen Jahren zu verzeichnen ist. Sie ermöglicht es, wenigstens die in Moskau lebende junge reichsdeutsche Generation im Geiste des neuen Deutschlands zu erziehen, während die reichsdeutsche Jugend im übrigen Sowjetrußwenn auch in land den deutschfeindlichen, deutscher Sprache vermittelten Einflüssen der tommunistischen Sowjetschule ausgesezt bleibt. Der Zuzug zur reichsdeutschen Schule würde wohl größer sein, wenn nicht auf Reichsdeutsche, die in Sowjetdiensten stehen, von sowjetischer Seite vielfach ein Druck dahin ausgeübt wird, ihre Kinder in Sowjetschulen zu schicken. So ergibt sich zusammenfassend, daß das Schicksal der Reichsdeutschen in der Sowjetunion sich in jeglicher Hinsicht verschlechtert hat. Ein weiterer Zufluß an ihres Deutschtums bewußten Reichsdeutschen ist bis auf weiteres nicht zu erwarten. Damit schwindet für absehbare Zeit jede Aussicht darauf, daß die Grundlagen für ein erträgliches Dasein eines bodenständigen Rußlanddeutschtums mit wirtschaftlichem und kulturellem Eigenleben wieder geschaffen werden.
Brunnen“ lassen, die zu Gegenaktionen zwang. Aber da war es bereits zu spät. Eine ganze Welt war gegen uns aufgebracht worden und glaubte förmlich durch einen heiligen" Krieg das germanische Barbarentum niederschlagen, wenn nicht vernichten zu müſſen. Noch zu Beginn des über vierjährigen mörderischen Ringens hat ein deutscher Botschafter aus einem großen Lande, das noch nicht aktiv in die Front unserer Gegner eingetreten war, um die Bewilligung von Mitteln zur Bekämpfung einer unerhörten gegen Deutschland gerichteten Hezpropaganda gebeten. Seine Bemühungen blieben erfolglos, weil man im Reich, entsprechend der Mentalität des deutschen Charafters, sich nicht vorstellen konnte, daß vernünftige Menschen_auf_unglaubwürdige Behauptungen und Greuelmärchen hereinfallen fönnten. Wie konnte man ernstlich glauben , daß deutsche Soldaten die Kinder des Gegners in den besetzten Gebieten am Spieß braten und verzehren würden, oder daß deutsche Soldaten in der Schändung der Frauen und Mädchen des Gegners ihre höchste Befriedigung fänden, oder daß zur Abreagierung des Zornes der Zivilbevölkerung Hände und Füße abgehackt würden ?
NSK Folge 26 Wie Bestien und Furien wurden deutsche Sol= daten und deutsche Offiziere mit bluttriefenden Händen und Entsehen erregenden Fragen dargestellt. Deutschland erschien auf Plakaten und Hezblättern wie ein Untier, das die Kultur anderer Nationen zerstören und die Welt germanisieren wollte. Man glaubte es in Berlin nicht, daß ein solcher Wahnsinn fremde Völker in seinen Bann schlagen würde. Und darum war man zu einer Gegenpropaganda weder geneigt, noch befähigt. Die Welt aber wurde in steigendem Maße zum Feinde Deutschlands und verband sich zu seiner Vernichtung. Heute wissen wir, was Propaganda heißt und was sie zu erreichen vermag. Es ist eine der hervorragendsten Eigenschaften des Nationalsozialismus, daß er der Verbreitung von Lügen und Verleumdungen die Verbreitung der Wahrheiten und Tatsachen entgegensett, und mit allen Mitteln des Geistes und der Technik für eine Aufklärung über deutsches Wesen und Wollen in allen Erdteilen Sorge trägt. So gründlich, wie deutsche Arbeit und deutsches Streben nun einmal seit Jahrhunderten sind, ſo gründlich ist auch die nationalsozialiſtiſche Propaganda, für die im Dritten Reich in richtiger Erkenntnis ein eigenes Ministerium geschaffen_wurde. Es ist sicherlich sinnvoll und richtig, wenn dieses Haus nicht nur in seiner amtlichen Bezeichnung den Begriff der Propaganda, sondern auch der Volksaufklärung her ausstellt, um sich schon äußerlich von den propagandistischen Methoden gewisser Kräfte und Elemente des Auslandes zu distanzieren, denen es bei ihrem Treiben auf die Pflege der Wahrheit nur sehr selten ankommt. Der Begriff Propaganda ist von einem unangenehmen Odium umgeben, weil man unter einem Propagandisten schlechthin einen Mann zu verstehen pflegt, der in der Wahl seiner Mittel teine Hemmungen fennt. Solche Methoden lehnt jedoch der Nationalsozialismus ab und kennzeichnet daher seine Propaganda auch als Auftlärung. Auf welche raffinierte und ausgeflügelte deren Weise ausländische Propagandisten, Meister überwiegend Juden waren, Deutschland von innen und außen her zu unterminieren zu zersetzen und zu zerstören trachteten, dafür hat Paul H. Kunze mit seiner im Verlag Don Lehmann-München erschienenen Schrift deutsche Entgiftete Brunnen" die Literatur um einen Beitrag bereichert, der weiteste Verbreitung verdient, weil er besonders den Kampf um die deutsche Seele in den letzten Jahrzehnten in all seinen Finessen und Variationen überzeugend darstellt. Über das Buch
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31. Januar 1936 Kunzes zeigt nicht nur die Vernichtungsversuche und heimtüdischen Schläge, die gegen Deutſchland geführt wurden, sondern weist auch die Wege und Möglichkeiten auf, durch die den Widersachern des Reiches das Handwerk gelegt und den Volksgenossen die Verteidigung von Nation und Staat anvertraut werden kann . Überall können wir von Spionen und Hezern umgeben sein, ohne sie immer sogleich zu er fennen, täglich müssen wir uns bewußt sein, daß auch von tausend Kleinigkeiten trog ihrer Unscheinbarkeit viel für das Wohl und Wehe der Volksgemeinschaft abhängig ist. Es wäre verkehrt, wenn wir uns nun gewissermaßen täglich und stündlich in die Verteidigungsstellung begeben und dauernd auf der Lauer liegen wollten, um die sichtbaren und unsichtbaren Feinde unseres Volkstums abzuwehren. Dann liefen wir Gefahr, aus psychologischen Gründen hier und da gerade Fehler zu begehen, die vermieden werden sollen. Es kommt vielmehr darauf an, daß ein jeder Deutscher seine ge= samte Haltung zu allen Fragen des vielfältigen Lebens beobachtet und an sich selbst den Maßstab legt, als ob von seinem Denken und Handeln alles abhänge. Nachdem Adolf Hitler mit seiner genialen Staatskunft über Stämme, Konfessionen und Klassen hinweg die Brücke einer aufblühenden, ewigen Volksgemeinschaft aller Deutschen ge= schlagen hat, sind eine große Reihe von Gefahren gebannt, die zur Brunnenvergiftung einen nur zu geeigneten Nährboden abgaben. Aber dennoch müssen wir auf der Hut sein, uns täglich prüfen und kontrollieren, ob wir nicht doch noch hier und da uns übelwollenden Propagandisten, Heßern und Verleumdern Stoff für ihre unsaubere Arbeit bieten. Kunke ſpricht von dem „inneren Schweinehund ", der mehr oder weniger in jedem Menschen stedt, und, wenn er sich bemerkbar macht, zurückgewiesen werden muß. Es gibt keinen Menschen, der nicht irgendwelche Schwächen hätte, aber er muß an seiner eigenen Erziehung arbeiten und ſich ſtets dessen bewußt sein, daß er gegenüber Volt und Staat Verpflichtungen hat, die ihm keiner abnimmt. Zerfall, Abwehr und Gesundung der Nation" zeigen die große Linie, auf der sich das deutsche Schicksal abgespielt hat. Wir sind im größten Gesundungsprozeß aller 3eiten unserer Geschichte und müssen uns über die Höhen und Tiefen unserer großen Vergangenheit eingedenk sein, wenn wir die Zukunft meistern und die Brunnen entgiften wollen, die das deutsche Volk in den Abgrund zu ziehen bestrebt waren und ſind . Dr. W. Bastian.
Landeskultur — ein Stück Existenzsicherung
NSK Die Landeskultur ist schon einmal, nämlich zur Zeit Friedrichs des Großen, das KernStück einer weitausschauenden Politik gewesen. Friedrich der Große verband Hebung der Manufakturen, Heranziehung neuer Industrien mit Hebung der Landwirtschaft und Kultivierung und Besiedlung großer Ödland- und Moorflächen (Doer- und Warthebruch, Havel-Rhinluch, Dosseluch, Drömling). . Diese Politit Friedrichs des Großen hatte ihren legten Grund in der Existenzsiche= rung des preußischen Staates. Das damalige Preußen konnte in seiner Großmachtstellung in
der Mitte Europas nur gehalten werden, wenn es alle seine zerstreuten und zum großen Teil nur schwach bewohnten Bezirke möglichst zusam= menfaßte und mit Menschen besiedelte. Die Politik des großen Königs umfaßte daher plan= mäßig die gesamte Wirtschaft, das ganze Land und ganze Volk. Er handelte auf Grund einer totalen Staatsauffassung, wie sie erst wieder durch den Nationalsozialismus zur Geltung ge= tommen ist. Diese totale planmäßige Wirtschafts-, Landeskultur- und Siedlungspolitik Friedrichs des Großen, durch die ein möglichst starker und ausgeglichener Staatskörper herge-
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stellt wurde, hat erst die Stärke Preußens bes gründet und feine spätere Entwicklung möglich gemacht. Heute liegt das Problem anders, wenn auch die Grundfragen die gleichen geblieben sind, die Grundfragen nämlich, die sich aus der Mittellage Deutschlands zwischen hochgerüsteten europäischen Großmächten ergeben. Auch heute ge= hört es zur Existenzsicherung Deutschlands, seinen Raum zu möglichster Ausgeglichenheit zu bringen und ihn bestmöglichst auszunuzen. Zwar braucht die Staatsführung keine Induſtrie mehr ins Land zu ziehen, es kommt vielmehr in erster Linie darauf an, den richtigen Ausgleich zwischen den gewaltigen großstädtischen Zusam menballungen des Westens und den bevölterungsarmen Teilen des Oftens herbeizuführen . Gleichzeitig müssen wir alle notwendigen Nahrungsmittel, die wir heute noch einführen , ich dente insbesondere an Fett und Eiweiß (Fett: gegenwärtige Einfuhr etwa 600 000 Tonnen im Jahre; Eiweiß : gegenwärtige Einfuhr etwa 100 000 Tonnen im Jahr) , sowie in möglichst großem Umfange andere Rohstoffe, ich denke insbesondere an die Textilrohstoffe, weitmöglichst im Inlande hervorbringen . Im Gegensatz zur Industrie, die sich in einigen Wochen umstellen kann, können die Maßnahmen zur Erreichung der Nahrungsfreiheit , nur von langer Hand aus geplant und durchgeführt werden. Die Nahrungsfreiheit wird nicht allein durch vermehrte Düngung, beſſere Unkrautvernichtung, bessere Siloverwendung erreicht, sondern der Weg zu ihr führt in weitem Umfange über die Landeskultur. Denn auch gerade die volle Auswirkung der genannten Maßnahmen tritt nur ein, wenn die waſſerwirtſchaftlichen Verhältnisse vorher geregelt sind. Neben den wasserwirts schaftlichen Maßnahmen sind aber zur Ausnuhung des entwässerten Grund und Bodens die landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen not= wendig. (Umbruch des meliorierten Landes , Neuanſaat usw.)
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Landeskulturmaßnahmen, insbesondere die Kultivierung der heute noch vorhandenen Moorund Ödlandflächen, aber auch die intensivere Bodennugung durch Ent- und Bewässerung, führen gleichzeitig zur Stärkung und Vermehrung des Bauerntums, des mit dem Bauerntum verbundenen ländlichen Handwerkertums, wirken der Landflucht entgegen und dienen dem Ausgleich vom Westen und Osten. Sie sind daher eins der wichtigsten Stücke der totalen, auf den lezten Einsah gerichteten Politik, wie sie der Führer betreibt. Ich darf den Umfang ganz furz umreißen: 47 Mill. Hektar 29 "" ""
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Die Gesamtfläche Deutschlands beträgt rd . Landwirtschaftlich genugt sind . 1. Zu verbessern bzw. zu sichern sind : a) durch Dränung und Entwäſſerung b) durch Eindeichung c) durch Umlegung . d) durch Bewäſſerung 2. Neu zu gewinnen sind : Moor (von insgesamt 4 Mill. Hektar) Ödland (von insgesamt 1,4 Mill. Hektar) An der Küste schätzungsweise
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Eine Zusammenzählung der einzelnen Maßnahmen ist nicht zulässig ; denn die zu entwäſfernde Fläche ist in vielen Fällen ebenfalls einzudeichen, umlegungsbedürftig und 3. T. zu be wässern. Die Systemregierungen waren zu einer großzügigen Inangriffnahme der Landeskultur nicht in der Lage. Erst die nationalſozialiſtiſche Reichsregierung hat die Grundlage zu einer planmäßigen Durchführung des Landeskultur-
werkes gelegt. In den Geschäftsberichten des Verbandes Deutscher Landeskulturgenossenschaften ist festgestellt, daß die Aufwendungen aller Art, Kredite, Beihilfen, Notstandszuschüſſe, Wert der Leistung des Arbeitsdienstes uſw. betragen haben : Im im im im im im
Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre
1927 1928 1929 1930 1931 1932
.
110 102 113 97 42 46
Nach der Machtergreifung 1933 1934
Mill. Mill. Mill. Mill. Mill. Mill.
RM. , RM., RM., RM., RM., RM.
270 Mill . RM., 382 Mill. RM.
Dadurch, daß im Jahre 1935 ein Teil der bisher für wirtschaftliche Zwecke zur Verfügung stehenden Mittel der allmählichen Wiederherstellung der notwendigsten deutschen Rüstung zu geführt werden mußte, erklärt es sich, daß nach Feststellung des Geschäftsberichtes 1935 auch die für Landeskulturarbeiten verwandten Mittel hinter dem Umfang der beiden Vorjahre zurückgegangen sind. Sie betrugen rund 214 Mill, RM. In demselben Geschäftsbericht heißt es weiter : „Nach Durchführung der notwendigsten wehrpolitischen Maßnahmen wird zu prüfen sein, ob nicht den Landeskulturarbeiten vor allen wirtschaftsfördernden Maßnahmen der Reichsregierung der Vorrang gebührt, und zwar gerade auch deshalb, weil die Gewinnung der Nahrungsfreiheit und Erweiterung unserer Bodengrundlage gleichzeitig wehrpolitiſch von entſcheidender Bedeutung ist, wie der Weltkrieg gezeigt hat. Um planmäßig die Landeskulturarbeiten in Angriff zu nehmen und durchführen zu können, muß, wie ferner im Geschäftsbericht ausgeführt ist, die noch aus dem alten System stammende stoßweise vor sich gehende, in jedem Jahre neu zu erörternde Finanzierung durch eine auf läns gere Sicht berechnete und längere Zeit vorher gesicherte Dauerfinanzierung erſegt werden. Der Verband Deutscher Landeskulturgenossenschaften hat im Rahmen der Grünen Woche auf zwei großen, stark besuchten öffentlichen Tagun gen, die zugleich im Auftrage des Reichsnährstandes stattfanden, die Bedeutung der Landeskultur für die wirtschaftliche und politische Stellung unseres Volkes zum Ausdruck gebracht. Bei der Haupttagung am Montag, dem 27. Januar, sprachen : Reichsminister Kerrl über,,,Landeskultur und Raumordnung", Oberst Stuben= rauch (Reichstriegsministerium) über Landeskultur und Wehrfreiheit“, Landesbauernführer Dr. Wagner, Darmstadt, über „ Landeskultur und Bauerntum “, und zwar insbesondere über die vorbildliche Zusammenfassung von Umhegung, Melioration und bäuerlicher Siedlung im Freistaat Heſſen. In einer 2. Tagung wurde die landwirtschaftliche Abwasserverwertung behandelt, eine Maßnahme, die bisher unter der ,,verfehlten liberalistischen, das Einzelproblem der Klärung isoliert betrachtende Wirtschaftsauffassung" (aus dem Vorwort des Verbandsführers, Staatsminister Riede, zu dem Sonderdruck der " Deutſchen Landeskultur- Zeitung“ über landwirtschaftliche Abwasserverwertung im Ja= nuar 1936 ) sehr gelitten hat. Karl Linckelmann .
Frontberichte
des Winterhilfswerkes
Besuch
im Pfundladen
einer
1935/36
Berliner
Ortsgruppen- Amtsleitung
Kleine Plauderei bei der Ausgabe der Pfundſpenden NSK „ Wie das Geschäft hier geht, möchten Sie wissen? passen Sie einmal auf, ich mache Ihnen einen Vorschlag, ich schreibe für Sie den Artikel und Sie übernehmen einmal einen ganzen Tag lang den Pfundladen. Aber halt, das geht ja gar nicht, wenn ich da am hellen Tage schon von der Arbeit nach Hause käme, würde meine Frau sicher denken, mir sei etwas paſſiert. Sie kennt mich nur noch als Schlafburschen, weil ich keine Nacht vor zehn, elf Uhr hier herauskomme . . . Ja, im Pfundladen herrscht Hochbetrieb und die Regale mit den feinsäuberlich eingepackten Pfunden werden allmählich leerer. Einer nach dem anderen kommt mit seinem Lebensmittelgutschein. Männer, Frauen , Alte, Junge, Frauen mit dem Kinderwagen und einem schreienden Säugling darin , Mädel Dom B.D.M., welche für Kranke die ihnen zustehen= den Lebensmittel abholen. Da gibt es keine mürrischen Gesichter mehr unter ihnen -dixxx.com freilich, irgendwie steht der Ernst jedem ins Gesicht geschrieben, aber wenn sie ihre Pfunde mit sich nehmen, dann haben sie frohe Gesichter einer wie der andere. Viele nehmen das, was fie hier bekommen, hin wie eine Selbstverständlichkeit, manche wieder etwas stolz, obwohl sie keinen Grund dazu haben, aber andere wieder sind wie die Kinder, die etwas Schönes geschenkt bekommen haben. Besonders fällt uns eine Frau auf, die noch gar nicht so alt ist. Als sie ihre Lebensmittel in Empfang nimmt — es ist eine ganze Menge, denn sie hat fünf Kinder steht sie erst einen Augenblick davor mit großen Augen und lacht ſtill in ſich hinein. Und dann pact sie behutsam alles in ihre große Tasche und während sie geht, läßt sie ebensoviel Freude zurück als sie mit nach Hause genommen hat. Alle, die hier im Laden mithelfen, freuen sich über sie und wissen auf die Spanne von einigen Wochen im voraus, an welchem Tage sie wiederkommen muß- und sie freuen sich auf sie, auf ihr stilles, dankbares, glückliches Lachen. Um fünf Uhr ist eigentlich Ladenſchluß. Aber weil doch immer wieder einer dabei ist, der sein Lebenlang nicht lernt, rechtzeitig zu koinmen, wird erst um halb sechs der Schlüssel endgültig rumgedreht. Glaube aber feiner, daß die Arbeit dann vielleicht ein Ende gefunden
hätte. Im Gegenteil ! Dann geht sie erst richtig los und dauert manchmal bis ſpät in die Nacht hinein. Denn nun kommen die Bücher daran. Jedes Pfund muß genau gebucht werden. Es muß zu jeder Stunde über jedes Pfund, das hier durch den Laden gegangen ist, einwandfreie Rechenschaft abgelegt werden können . Und diese Abschreibungen nehmen jeden Tag viel Zeit in Anspruch . Da ist erst einmal das Eingangsbuch, in das alle gespendeten Lebensmittel notiert werden. In langen Spalten sind hier, wie in allen anderen Büchern auch, alle nur möglichen Lebensmittel angegeben, so daß neben der Nummer der Spendenquittung nur noch die jeweilige Pfundzahl für Mehl oder Reis oder Kaffee oder was weiß ich sonst vermerkt werden muß . Zweimal in der Woche werden die Lebensmittel von den verschiedenen Stützpunkten der Ortsgruppe abgeholt, ſortiert und schließlich in Ein anderes das Eingangsbuch eingetragen. wesentlich dickeres Buch dient nur zur Führung der täglichen Ausgaben. Hinter der Nummer eines jeden Gutscheines wird jedes Pfund einzeln aufgeführt. Manchmal sind das viele Zentner am Tag, die alle pfundweise hier nachweisbar sind. Und dann gibt es noch ein Lagerbuch, das ebenfalls jeden Abend stimmen muß. Keine Milchdose darf fehlen, kein Käsestückchen zu wenig da ſein. ,,Sehen Sie", der Volksgenosse, der diese Aus= gabestelle des Winterhilfswerkes unter sich hat, klopft mir auf die Schulter, „ wenn ich das nun immer alles genau beisammen habe, dann ist es immer schon spät nachts, und wenn ich dann nach Hause komme, weiß ich auch, was ich ge= schafft habe. Meine Frau meint ja manchmal, ich sei da etwas pedantisch. Aber wissen Sie, Ordnung muß sein! Zu jeder Stunde muß jeder kommen und fragen können, ob alles stimmt und dann darf nichts fehlen, dann müſſen die Bücher und der Laden in Ordnung sein wie bei einer möglichen Generalbesichtigung. Die Volksgenossen, die hier betreut werden, sollen nicht nur ihre Lebensmittel mit nach Hause nehmen, sondern auch die unumstößliche Gewißheit haben, daß hier ordentlich gearbeitet wird ." Heinz Eckert
Mütter
31. Januar 1936
Batt
NSK Folge 26
werden planmäßig
geſchult!
Die Leiterinnen der N.S.V.-Mütterheime in Heringsdorf NSK Das Müttererholungsheim des Hauptamtes für Volkswohlfahrt in Heringsdorf ist aus furzem Winterschlafe erwacht. Noch brausen Winterſtürme über den menschenleeren Ostseestrand, noch liegt die breite Promenade, auf der im Sommer ferienfrohe Menschen dahinschlendern, öde und ausgestorben, noch ist von all dem frohen Leben, das hier später überall herrscht, nichts, gar nichts zu spüren - und doch ist es mit der Heringsdorfer Winterruhe vorbei. Nicht nur das große Kindererholungsheim ist nach kurzer Pause wieder mit einer erholungsseligen und vor allem erholungsbedürftigen Kinderschar aus allen deutschen Gauen bevölkert, nein, auch das Mütter erholungsheim hat seine Pforten wieder geöffnet. Hell leuchtet der Lampenschein aus allen Fenstern in die dunkle Winternacht, und ob es draußen auch regnet und schneit, ob das Meer, von den talten Stürmen aufgewühlt, sich weit in den verlassenen Strand hineinwühltim Hauſe iſt es herrlich warm und gemütlich und der Blick aus den vielen, vielen Fenstern auf die tobende See ist auch im Winter einzigartig schön. „ Die Mütter sind wieder da !", ſo meinen die Heringsdorfer, als sie von dem neuerwachten Leben in ihrem" Müttererholungsheim hören und sie freuen sich, daß damit wieder etwas Verdienst für die Kaufleute, für die Bäder, Schlächter, Kolonialwarenhändler, aber auch für den Ansichtskartenhändler dicht am Strande in Aussicht steht. Sie freuen sich auf die Gäste der N.S.V. , die ebenso wie die kleinen Insassen des Kinderheimes nicht nur für ein paar kurze ,,Saison"-Wochen ihren Einzug halten , sondern die das ganze Jahr über, mit Ausnahme der Weihnachtszeit, die Heime bevölkern und damit auch in der monatelangen stillen Zeit Leben und vor allem Verdienstmöglichkeiten in das Ostseebad bringen. Aber noch ist es ja nicht so weit, noch sind es nicht erholungsbedürftige Mütter, die im Heim der N.S.V. angekommen sind . Nein, diesmal sind es zwar auch Frauen, aber sie kommen nicht zur Erholung, sondern zu ernster Arbeit im Dienste der Müttererholung, der ſonſt dieſes Haus dient. Mütterheimleiterinnen der N.S.V. sind es, die hier, zusammengerufen durch das Hauptamt für Volkswohlfahrt, einen achttägigen Kursus durchmachen sollen, der ihnen das nötige Rüstzeug für ihre schweren Alltagspflichten gibt. kommen Sie zu verantwortungsschwerer Arbeit, diese 35 Heimleiterinnen und Gausachbearbeiterinnen. Aber neben der Arbeit wird auch die Freude nicht vergessen und es bleibt viel Zeit nicht nur zu herrlichen weiten Gängen am Strande und im schönen Heringsdorfer Walde, sondern auch zu mancher frohen Stunde und manchem Kurzweil. Hier können sie erkennen, ob ihre Arbeit in ihrem Mütterheim, das sie allein, nur auf sich selbst gestellt, leiten müssen, richtig ist, ob sie in ihrem Tun und Laſſen ſo handeln, wie es die N.S.V.
und damit die nationalsozialistische Bewegung von ihnen erwartet. Der Stundenplan dieser Tage ist geschickt zusammengestellt. Vorträge mit anschließender Aussprache wechseln mit praktischen Übungen, mit Gesang und Spiel ab. Schon morgens vor dem Frühstüc wird Gymnastik getrieben , im Trainingsanzug - eine ganz Wagemutige hat sogar nur einen Badeanzug an geht es hinaus auf die Promenade und an den Strand. Es ist zwar noch ganz finster, und vom Meer weht ein frischer Wind, aber bei Lauf, Atemund Freiübungen spürt teine Frau die Kälte, und hinterher schmeckt das Frühstück um so besser. Überhaupt der Appetit ! Es iſt erstaunlich, was in diesen Tagen zusammengefuttert wird. Alle Angst um die schlanke Taille verschwindet, wie ja überhaupt jede innere Hemmung ver= lorengeht und aus den ernſten, verantwortungsbewußten Leiterinnen eine fröhliche Schar Kameraðinnen wird, die die Sorgen ihres wirklich nicht immer leichten Alltagslebens ganz be= wußt hinter sich liegen gelassen haben. Bei den praktiſchen Baſtelverſuchen, bei den Gesellschafts- und Scherzspielen geht es hoch her. Am Bastelnachmittag sollen die Frauen zur Anleitung in einfachen Handarbeiten für die Schützlinge in ihren Heimen angewiesen werden . Der Erfolg ist verblüffend ! Wirklich nette Sachen entstehen unter den geschickten Händen der eifrig Lernenden, aber zuleßt sieht der große Aufenthaltsraum so fürchterlich aus, daß sich alle Leiterinnen darüber einig sind, daß sie bei sich im Heim eine solche Unordnung nicht dulden würden! Troßdem ist dieser Werknachmittag nötig und keine Spielerei, denn gerade die Frage der Heimgestaltung in den Mütterheimen der N.S.V. ist überaus wichtig. Die Frauen, die hier in den Heimen, oft zum erstenmal in ihrem arbeitsreichen Leben zu einer Ruhe und Erholungszeit kommen, wiſſen ſehr oft, besonders im Anfang, mit ihrer vielen freien Zeit nichts anzufangen, und da muß die Hilfe der Leitung einsehen, die ihnen Anregung und Anweiſung zur Beschäftigung gibt, die aber auch darauf zu achten hat, daß sich die Frauen durch allzueifrige Arbeit, zum Beispiel durch stundenlanges Stricken, nicht überanstrengen und damit die gewünschte Erholung illusoriſch machen. Aber nicht nur praktische Anregungen werden von einer Mütterheimleiterin verlangt. Dis ihr anvertrauten Schüßlinge kommen auch in tausend Fragen des seelischen Lebens zu ihrer Betreuerin, von ihr die rechte Antwort und Hilfe erhoffend, und deshalb werden alle die immer wiederkehrenden Fragen zum Gegenstand lebhafter Aussprache bei der Tagung. Die Mütter, die in den Erholungsheimen der N.S. -Volkswohlfahrt Entspannung finden, sollen wieder lachen lernen, sie sollen nicht nur körperlich, sondern ebenso seelisch gestärkt zu ihren Familien zurückkehren. Daß dies die N.S.V. restlos erreicht hat, das bewies der ErI. A. folg der Heringsdorfer Tage.
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31. Januar 1936
andere
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Hier erzählt Werner Öllers aus dem Leben NSK Auf dem Tisch ſtand die rote Sammelbüchse, in der Ede saß, der sie gebracht hatte. Lange sah der Blockwalter schweigend auf die vor Müdigkeit ein wenig zuſammengesunkene Gestalt eines Helfers, auf den Schein roten Lichtes, den der alte Eisenofen durch die bes ginnende Dämmerung über Beine und Schuhwerk warf, auf die große Wasserlache, die rings um die Füße des Helfers zusammenrann und nun als schmaler, im Lichte des Ofens aufglänzender Bach zur Tür hinstrebte. „Ich weiß“, sagte schließlich der Blodwalter, der Inhalt der Büchse flirrte dabei auf den Tisch, „Haussammlung bei dem Wetter, es ist teine Kleinigkeit." ,,Was wäre schon das Wetter?" meinte müde der andere. ,,Aber schauen Sie: Die „Herrschaften“ sind nicht zu Hause und: ach, schon wieder einer! und : tausend andere Ausreden und die dazugehörigen Gesichter in der entsprechenden Umgebung und vergebliches Läuten an einer Wohnung, in der sich eben noch eine Gardine bewegte, ehe auf der Straße die rote Büchse erschien schaun Sie, Blodwalter, das ist es und mag " es auch immer seltener sein —.“ Ein Augenblick lang war Schweigen, in dem nichts sich regte als das Knistern des Ofens. Dann stand der Blockwalter auf, groß und ruhig kam seine Gestalt, von den Schatten des Abends verwischt, durch die Dämmerung und legte eine stille, feste Hand auf die Schulter des Sigenden . „Entehrt das Sie, lieber Freund? Oder gibt es nicht vielmehr erst Ihrem Opfer Ehre und Größe ? Ehre und Größe angesichts dieser Nugnießer der Nation? Denn, was, mein Freund, wären jene ohne die Nation, die nun für die Nation nicht zu Hause" sind ?" Der Sitende hob langsam das Gesicht zum Blockwalter empor, und wiederum schwiegen beide geraume Zeit. Bis schließlich der eine den anderen entließ : " Indessen, wir werden noch darüber sprechen. Vielleicht sehe ich Sie in den nächsten Tagen." Als sie sich sahen, zwei Tage später, hatte der Blodwalter für den Überraschten einen Auf-
Schmudicke
kommen
trag. Einen Auftrag und einen verſchloſſenen Briefumschlag . ,,Bitte, besorgen Sie das dorthin", sagte er und wies auf die Anschrift. „Die Leute haben Zwillinge gekriegt -- fleine, sehr kleine Verhältnisse der Mann ist Arbeiter, hat nur geringes Einkommen, drei Kinder waren schon da.“ Und während der andere schon unterwegs war, rief ihm der Blockwalter noch nach: „Und schauen Sie sich mal in der Wohnung um, ob das da ſo weiter geht!" Sette sich dann und schrieb an die Frauenschaft einen Brief, wobei er murmelte : „Für alle Fälle - wenn die es noch nicht wissen sollten." Es dauerte wohl zwei Stunden bis der Mann zurückkam, der sich erstmalig und ver= wundert ausgesandt sah, die andere Seite des Aber war es ,,Bettelns" kennenzulernen. der Mann , der mit dem Auftrag an die Zwillingseltern weggegangen war ? War es nicht ein ganz anderes Gesicht, ein Gesicht, aus dem tiefe Bewegung ſtrahlte, eine seltsam verflärte Feierlichkeit, feucht glänzende Augen? Schaut, wie er nun auf den Blockwalter zuging, wie er seine Hand nahm und sie schweigend festhielt, um schließlich nichts anderes zu sagen als : ,,Ich danke Ihnen." „ Als sie unterwegs waren, sagte der Blockwalter, „hat einer von denen, die neulich nicht zu Hause waren, von der Zwillingsgeburt ge= hört, ist zu seiner Frau gelaufen und hat die Hände über den Kopf zusammengeschlagen : Hast du es schon gehört? Zwillinge! Ach, die armen Leute ! Sie hatten ja bisher schon kaum zu eſſen -― und nun auch das noch! Nein, dieses Unglück, dieses Unglück ! Und dann ist er wieder davongewandelt und hat fich topfschüttelnd den Bart gestrichen ." Die beiden sahen sich an und nickten leiſe lächelnd einander zu. Und im Hinausgehen, da er den Türgriff schon in der Hand hatte, drehte der Besucher sich noch einmal um : ,,Bitte vergessen Sie nicht, mich für die nächste Haussammlung vorzumerken !"
und
Sauerbier
zuſammen
Eine Kurzgeschichte von Felix Herbſt NSK Der Fahrer Schmudice und der im Ruhestand lebende Rechnungsrat Sauerbier Find Nachbarn. Nun, was man so Nachbar nennt! Sauerbier bewohnt eine Fünfzimmerwohnung im ersten Stod, während Schmudice zwei kleine Zimmer und Küche im Kellergeschoß
ſein eigen nennt. Aber es ist ein „hochherrschaftliches" Haus, da ſpricht man nicht von Keller wohnungen, nicht waht ! Als Schmudice einzog, war Sauerbier nicht wenig empört, daß der Fahrer einfach den Aufgang für Herrschaften" benutte, und hatte sich
ปี
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NSK Folge 26 beim Hauswirt beschwert. Doch der hatte nur bedauernd die Achſeln gezuckt : ,,Wissen Sie, Herr Rechnungsrat, die Zeiten find anders geworden leider, leider. Ich kann Ihnen ja nachfühlen , wie die praktischen Auswirkungen dieser sogenannten - Voltsgemeinschaft auf Sie einwirken, aber ich bin machtlos. Wenn ich etwas sage, habe ich blok Scherereien ; also tun Sie mir bitte den Gefallen und drücken Sie beide Augen zu. Was Herr Sauerbier denn auch tat. Wenn fich die Männer am Hauseingang trafen und Schmudice sein frisches Heil Hitler ! " herausschmetterte, dann lüftete Sauerbier ein wenig den Hut oder hob mit matter Bewegung die Hand und brummelte mißmutig : „ N'Mojn". Aber eines schönen Tages machte Schmudice In dienstbei Herrn Sauerbier Besuch. licher Eigenschaft. Er war nämlich Hauswalter der N.S.V. geworden und beehrte nun auch die Wohnung im ersten Stock häufiger. Weiter als bis zum Klingelknopf an der Wohnungstür kam er allerdings nicht. Dort empfing ihn regelmäßig eine freundliche Hausangestellte, fragte nach seinem Begehr und reichte ihm dann den Fünfziger am Eintopfsonntag oder die Pfundſpende heraus, nahm die Quittung in Empfang, und bums flog die Tür zu. Herr Sauerbier empfing nicht Schmudice ließ sichs nicht verdrießen und tat weiter seine Pflicht, treppauf, treppab. Ein paar Tage vor Weihnachten ging er mit einer Spenden liste durchs Haus. Eine schlechte Zeit für die N.S.V. -Helfer, denn das nahe Fest hatte überall mächtige Löcher in die Geldbeutel gerissen; aber schließlich gab doch jeder Volksgenosse soviel er eben gerade konnte. Auch bei Sauerbier klingelte er. Wie immer öffnete das Mädchen, nahm ihm die Liste ab und ver schwand. Eine Mark wird er doch sicherlich geben, redete Schmudicke sich ein. Aber er hatte die Rechnung ohne den Herrn Rechnungsrat ge= macht. Ein paar Augenblicke, da erschien der Allgewaltige höchstpersönlich an der Tür, hochrot im Gesicht, mit Mühe den auf der Nase tanzenden Kneifer bändigend :
Habe ich meine Pfundspende nicht ordnungsgemäß abgeliefert?" „Aber gewiß doch, Herr Sauerbier !" ,,Ist denn etwa noch vom Eintopfsonntag ein Rückstand ?" ,,Alles in Ordnung." ,,Na also, was wollen Sie denn mit Ihrer Liſte?" ,,Da sollen Sie Ihre freiwillige Spende ein= tragen für die Weihnachtsbescherung der N.S.V. " Sauerbier rang nach Luft: ,,Nein, wissen Sie, diese ewige Bettelei hängt mir zum Halse heraus. Ich zahle allmonatlich fünf Mark für die Türplakette, dann kommer Sie alle naselang nach Pfundspenden und Ein-
31. Januar 1936 topfgeld vorgestern mußte ich auf der Straße ein Abzeichen kaufen - nein, was zuviel ist, - ist zuviel!" ,,Aber, Herr Sauerbier, regen Sie sich doch nicht auf! Sie stehen doch nicht allein . Wir alle geben, was in unseren Kräften steht, und dabei schnupperte er anzüglich ich meine" grinsend die lieblichen Bratendüfte, die über den Korridor wehen - - „ Ihnen wirds doch nicht Sauerbier ist aufgebracht : schwer!" „Was wissen Sie, obs mir schwer fällt oder nicht, Herr ... Jedenfalls habe ich diese ewigen Be= lästigungen satt. Ich zeichne nichts - aus Grundsah nicht !“ Bums schlug die Tür zu.
Sechs Wochen später. Es ist nachts 2 Uhr. Eine sternklare, bitterfalte Winternacht, unter den Füßen knirscht der Schnee, das Thermometer zeigt 12 Grad unter Da klopft ein Spazierstock an SchmuNull dides Fenster. Und dieser Spazierstock gehört Herrn Sauerbier, der, blizblau gefroren , seit einer Stunde ohne Schlüssel vor der Haustür steht. Jezt flirrt das Fenster: ,,Was ist denn los", fragt Schmudice verschlafen . „ Ach, lieber Herr Schmudice", sagt Sauerbier mit sanft geölter Stimme,,,denken Sie sich mein Malheur, ich habe den Hausschlüssel vergessen. Bitte öffnen Sie mir doch!“ Aber da legte in gemachter Erregung Schmudide los: ,,Nein, wissen Sie, diese ewigen Störungen hängen mir zum Halſe heraus. Ich bin doch kein Hauswart. Um zehn Uhr habe ich schon einen hereinlaſſen müſſen, um zwölfe wieSie sind jezt der dritte. Nein, was zuder viel ist, ist zuviel !“ ,,Aber, lieber Herr Schmudice", wendet Sauerbier schüchtern ein, Sie brauchen mir den Schlüssel doch bloß rauszureichen, das ist doch nicht so schwer“. ,,Was wissen Sie, obs mir schwerfällt oder nicht, Herr. Jedenfalls habe ich diese ewigen Belästigungen satt, ich schließe nicht auf aus Grundsah nicht !" Belämmert und frostzitternd steht Sauerbier da, nochmals zu klopfen wagt er nicht. Was tun bei dieser Hundekälte ? Zehn Minuten vergehen, da öffnet Schmudicke wieder das Fenster : ,,Eigentlich, Herr Sauerbier, haben Sie's gar nicht verdient, daß ich Mitleid mit Ihnen habe. Aber wissen Sie, ich beherzige des Führers Wort: „Keiner soll frieren ! Hier ist der Hausſchlüſſel !“ Anderntags brachte Sauerbier den Schlüssel zurück. Er war gar nicht mehr so zugeknöpft und von oben herab, es wurde manches zwischen den Männern gesprochen, und schließlich lag ein blankes Fünfmarkstück in Schmudices Hand für die N.S.V.
Ja, so ein kleiner Hausschlüſſel zur rechten Zeit wirkt manchmal Wunder !!!
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstr. 88.
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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. 3immerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m. b. S., Sentralverlag der N. S. D. A. P.. München Berlin Berland : Cher - Verlag , Berlin_ SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Künchen (Poſtſchedlonto München 113 46) zu richten
Partei-Korrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich . Dr. Otto Dietrich . Reichsoressechef der N S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Die
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Grundlage
derſozialen Selbſtverantwortung Arbeitsbedingungen für die ſozialen Arbeitsausſchüſſe geſchaffen
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Wenn wir einen Blick in die Wirt-
schaftsgestaltung der benachbarten Länder werfen, so sehen wir überall, daß sich Kreise und Gruppen bilden, die nach ständischem Prinzip eine wirtschaftliche Zusammenfassung erstreben und nach den jeweiligen politischen Einflüſſen einen organisatorischen Umbau vornehmen. Jeder denkt da zuerst an das Korporatio = system in Italien , das zwar den Individualismus ablehnt, aber zwischen Individuum und Gemeinschaft steht. Bei der italienischen korporativen Ordnung soll das Individuum und das Ganze in Harmonie miteinander existieren. Eine restlose Unterordnung des Individuums, trok Bejahung der Gemeinschaft wird vermieden und die Gemeinschaftsinteressen nicht als das Wesentliche angesehen. über allen steht die 99 Carta del Lavoro", die vom Großen Faſchiſtiſchen Rat am 21. April 1927 erlaſſen wurde. Die Freiheit des Individuums Wie Erklärung III des ist nicht unterdrückt. Gesetzes sagt, ist die syndikalische oder berufliche Organisation frei . Die syndikalische Vereinigung der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der freien Berufe erſteht aus dem Willen zum Zuſammenschluß der einzelnen, wenn sie einen ge= wissen Bestand erreicht haben. Die beruflichen Bereinigungen haben die Verpflichtung, durch Kollektivverträge die Arbeitsbeziehungen zwis schen den Kategorien der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die sie vertreten, zu regeln. Der faschistische Syndikalismus mündet also durch die Zusammenarbeit der Klaſſen in der Korporation, die diese Zusammenarbeit systematisch und harmonisch gestalten soll. In Österreich finden wir z. B. den politischen Katholizismus, der einen bewußt katholischen Ständestaat erstrebt und sich nach der Enzyklika Quadragesimo ausrichtet; d. h. also, jede Erneuerung der gesellschaftlichen Ordnung, Individuum, Gemeinschaft, Sozialismus, Eigentum
und Kapitalismus muß nach der Ansicht des Vatikans gestaltet werden, um ,,Die Katholische Soziallehre in neuem Licht aufleuchten zu lassen". Die Gesellschaft kann nach Ansicht der Enzyklika nur gesunden, wenn die der Kirche allein bewahrten Normen eingehalten werden . Ähnlich stark ist diese Gesellschaftslehre des Katholizismus in der Tschechoslowakei ausgeprägt, oder besser gesagt, auf dem Vormarsch, sich die politische Macht zu sichern. Die beste und sachlichste Kritik an all diesen Dingen übt der Nationalsozialismus selbst aus, ohne die hier aufgeworfenen einzelnen Punkte zu widerlegen. Der Führer Adolf Hitler ging neue Wege. Er stellte Volk und Nation wieder auf den ursprünglichen Boden ihres Volkstums, ihres ge= meinsamen Blutes und ihrer erbmäßigen Gesundheit. Das Volk wird gesehen als Träger der Rasse und allein davon hängt der Wert eines Volkes ab. Eine Gemeinschaft kann nur dort entstehen, wo eine rassenseelische Grundlage das gegen= seitige Verständnis ermöglicht. Durch die Erkenntnis der Raſſe und die Höherstellung der ewigen rassischen und lebendigen Grundlagen unseres Lebens war es möglich, das gesamte Volk in eine organische Form zu bringen , die allmählich zur Gemeinschaft gewachsen ist. Die Volksgemeinschaft findet im Zusammenschluß aller schaffenden Menschen ihren sichtbaren Ausdruck. Der Nationalsozialismus gab den durch die Arbeit zusammengehörenden Menschen ein neues Ideal : Betriebsgemeinschaft. die Unternehmer und Arbeiter haben ein Schicksal und dürfen sich deshalb nicht trennen . Der Betrieb ist eine Ganzheit und über diese Erkenntnis wird nicht mehr diskutiert. Wenn wir nun von sozialer Selbstverantwortung sprechen und in der deutschen Presse ge=
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lesen haben, daß die Deutsche Arbeitsfront ein neues Zentralamt : „ Soziale Selbstver antwortung“ gegründet hat, das die frühere Dienststelle des Beauftragten für die Durch führung der Leipziger und Bückeburger Vereinbarung erfaßt, so kommt klar zum Ausdruc, daß die Betriebsgemeinschaft der Ausgangspunkt jeder Tätig = feit in der sozialen Selbstverant= wortung ist. Hier hat jeder Volksgenosse seine Fähigkeiten und ganzen Kräfte einzusehen. Das unterste organisatorische Glied der Selbst= verantwortung verkörpert der Vertrauensrat mit seinen einzelnen Mitgliedern. Als betrieb liche Instanz der sozialen Selbstverantwortung hat er die Aufgabe, dem Betriebsführer ge= eignete Mitglieder der Gefolgschaft zur Seite zu stellen, die ihn bei der Vorbereitung seiner Entscheidung auf ſozialem Gebiet beraten sollen. Dem Vertrauensrat liegt also der Sinn zugrunde, die betrieblichen Angelegenheiten der Menschen selbst zu ordnen und ein wirkliches Vertrauensverhältnis zwischen allen in einem Betrieb tätigen Menschen zu schaffen. Er ist Hüter und Wächter des Vertrauens in den Betrieben. Für die Klärung überbetrieblicher Fragen sind die Arbeitskammern und Ar = beitsausschüsse zuständig. Im vergan= genen Jahre ist die Vereidigung der Mitglieder von 18 Arbeitskammern im gesamten Reichsgebiet erfolgt, der wiederum die Bildung der einzelnen Arbeitsausschüsse und Hauptausschüsse folgte. Hier im Arbeitsausschuß , einem überbetrieblichen Organ der sozialen Selbstverwaltung sizen Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglieder, die unmittelbar von den Maßnahmen der Sozial- und Wirtschaftspolitik betroffen werden , zuſammen und sind selbst beteiligt und mitverantwortlich an der Gestaltung des Lebens. Es muß betont werden, daß die Arbeitsausschüsse nicht das Kampffeld
zur Austragung persönlicher Streitigkeiten sind, sich auch nicht mit Fragen des inneren Lebens der einzelnen Betriebe zu beschäftigen haben, sondern als überbetriebliche Organe sich mit spezialisierten Fachfragen befassen. Den Arbeitsausschüssen werden von der Deutschen Arbeitsfront grundsätzliche Fachfragen zur Erstbehandlung gestellt, die den Fachschaften der D.A.F., den Reichsbetriebsgemeinschaften bei Entschlüssen die notwendige Lebenspraxis vermitteln helfen. In den Arbeitsausschüssen erfährt jede Erwerbsform und jeder Industriezweig eine gesonderte Beurteilung nach sozialwirtschaftlichen Gesichtspunkten . Damit diese nun ihre Tätigkeit aufnehmen. können, hat der Reichsleiter Pg. Dr. Ley den Arbeitsausschüssen eine Geschäftsordnung. gegeben, die alle Fragen, wie Zuständigkeit, personelle Zusammensetzung, Aufgaben des Büros mit allen notwendigen Unterlagen , insbesondere statistisch-wissenschaftliches Material für die Arbeit der Ausschüſſe, Sizungstermine, Leitung und Auflösung der Ausschüsse regelt und die Möglichkeit gibt, für die kommende verantwortliche Arbeit lebenswahre Entscheidungen zu treffen. Die Geschäftsordnung schafft also Ordnung in die zu betreibende Arbeit. Die ganze Arbeit kann für die Volksgemeinschaft nur dann befruchtend sein, wenn alle Institutionen die sozial-wirtschaftlichen Fragen der menschlichen Ordnung zur vollen und endgültigen Lösung bringen. Grundlegender Gedanke bei der sozialen Selbstverantwortung ist, daß jeder Mensch das Schicksal seiner Gemeinschaft mitgestalten hilft. Die Deutsche Arbeitsfront und ihr Zentralamt 99 Soziale Selbstverantwortung" tragen die Verantwortung für alle diese Dinge, die nur nach einem Gesetz ausgerichtet sind : Den Arbeitsfrieden zu garantieren, das schaffende Volk an seinem Los teilnehmen zu lassen und das Schidsal mitgestalten zu helfen . Bodo Stahr.
Die Lage der Sozialversicherung Eine Unterredung mit Staatssekretär Krohn NSK Ein Prüfstein für das sozialistische Wollen des nationalsozialiſtiſchen Staates ist seine sozialpolitische Praxis. Bei der Machtübernahme hatte die deutsche Sozialversicherung Milliardenschulden , sie stand kurz vor dem Zusammenbruch. Natürlich konnten diese mißlichen Zustände nicht von heute auf morgen beseitigt werden. Man hat sich mit Erfolg bemüht, neue gesunde Fundamente für die Sozialversicherung zu finden und ist auch heute noch dabei, den Geſundungsprozeß fortzusehen. Von der Sozialversicherung wird der
größte Teil des deutschen Volkes erfaßt. Es ist deshalb erwünscht , daß sich jeder Deutsche mit dem Stand der Sozialversicherung beschäftigt und alle neuen Maßnahmen tennenlernt. Über den gegenwärtigen Stand und über die für das Jahr 1936 geplanten
Maßnahmen befragt, äußerte sich Staatssekretär Dr. Krohn , der zuständige Sachbearbeiter, einem Berliner Schriftleiter der ,,N. S. 3.Rheinfront" gegenüber etwa folgendermaßen : Die Sanierung der Rentenversic cherungen , welche die Reichsregierung bei der Machtübernahme neben der Arbeitsbeschaffung als ihre vordringlichſte Aufgabe ansah, iſt durchgeführt bis auf die vorgesehene Beitragserhöhung zur Invaliden- und Angestelltenversicherung. Die Beitragserhöhung soll erst er= folgen, wenn in dem gleichen Maße die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gesenkt werden können , damit keine Mehrbelastung der Arbeiter, Angestellten und Unternehmer einDie Senkung der Arbeitslosenversiche = rungsbeiträge war aber trotz aller Erfolge der
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NSK Folge 27 Arbeitsschlacht bisher noch nicht möglich. Die infolge der noch nicht durchgeführten Beitragserhöhung vorhandene Lücke ist keinesfalls bedrohlich. Denn die Ausfüllung der Lüde ist ja nur um kurze Zeit verschoben. Der deutsche Arbeiter und Angestellte braucht sich nach dem entschlossenen Eingreifen der Regierung Adolf Hitlers um seine Rentenversicherungen keine Sorgen zu machen. Auch die Unfallversicherung ist völlig intakt und im Erstarken. Sie sammelt die durch die Inflation verlorenen Reserven allmählich wieder an. Die Krankenversicherung befindet sich zum Teil in einer gewiſſen Anspannung, da zahlreiche Krankenkassen die Beiträge gejenkt hatten, um auf diese Weise der Arbeitsbeschaf fung zu helfen. Einige sind dabei in nerständlichem Eifer zu weit gegangen. Da, wie ausgeführt, die Invalidenversicherung und die Angestelltenversicherung ihre jezigen Beiträge nicht voll brauchen, sondern selbst noch eine Beitragserhöhung haben müſſen, ſo iſt eine Beitragsüberschreibung von diesen Versicherungen zur Krankenversicherung nicht möglich. Die Lage der Krankenversicherungen ist aber, abgeſehen von ihrer schon erwähnten Erstartung infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs noch dadurch erleichtert, daß im Rahmen des Neubaues der Sozialversicherung eine gemeinſame Rücklage der Krankenversicherungen eingeführt wurde. Künftig wird nicht mehr jede Krankenkaſſe nur auf ihre eigene finanzielle Kraft gestellt ; hinter
Schwarze
und
NSK Draußen vor den Toren Berlins erhebt sich der monumentale Bau der Deutſchlandhalle. Die riesige Verſammlungshalle hat in diesen Tagen ein anderes Gesicht erhalten. Das Internationale Reit- und Fahrturnier hat aus dem Riesenbau eine Arena werden laſſen, wie sie in Berlin nicht wieder ihresgleichen findet. Eine bunte Geſellſchaft ist es , die sich auf den Tribünen tummelt, Menschen aus aller Welt, Pferdeliebhaber, Diplomaten, Offiziere, Rennstallbesizer, paſſionierte Reiter, natürlich Bertreter politischer Formationen und auch die Welt der Frau schenkt dem Wettkampf der Reiter und der Tiere ihre ungeteilte Aufmertsamkeit. Nicht nur die Reiter sind aus den euro = verschiedensten päischen Ländern zusammengefom men , auch die edelsten Reitpferde , fühnsten Springer und die die rassisch ፡ hervorragendsten 3ucht. tiere geben sich in der Deutschlandhalle ein Stelldichein. Besondere Bewunderung und Freude zeigt das Publikum den Leistungen der ausländischen Gäste. Hier ist es ein polnischer Baron, dort ein italienischer Leutnant, die mit großartigem Schneid die Begeisterung der Zuschauer, unter denen sich oft die höchsten Spigen der Partei und des Staates befinden, herausfordern.
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der Krankenversicherung steht die gemeinschaftliche Rücklage. Das gestattet eine beträchtliche Senkung des gesamten Rücklagefolls. Das überchießende Rücklagevermögen soll nach dem Willen der Reichsregierung dort langsam verbraucht werden, wo eine angespannte Kaſſenlage sonst etwa Beitragserhöhungen zweckmäßig erscheinen ließe. " Sparſamſte Wirtschaft in der Krankenversicherung zu erzielen und die cintommenden Mittel möglichst wirtschaftlich und zweckmäßig für die Gesundung der Versicherten zu verwenden , ist das Ziel des Gefeßes über den Neubau der Sozialversicherung . Der einzige Zweig der Sozialversicherung, deſſen Sanierung noch aussteht, ist die knapp = Pensionsversicherung. schaftliche "Ich habe die begründete Hoffnung, daß die Verhandlungen auch über diese Frage bald erfolgreich beendet werden können. Ihr Ziel ist die Erhaltung und Sicherung der knappschaftlichen Penſionsversicherung. Der Bergmann braucht bei seinem schweren Beruf eine besondere zusätzliche Versicherung, die auf die Eigenart des Bergbaues eingestellt ist und die großen Berufsgefahren berücksichtigt, die der Bergmann für seine Volksgenossen auf sich nimmt. Ich darf hervorheben, daß gerade die knappschaftliche Versicherung im Reichsarbeitsministerium immer eine besondere Stüße und treue Helfer gefunden hat. Das Reichsarbeitsministerium wird die knappschaftliche Pensionsversicherung nie zugrunde gehen lassen."
graue
Reiter
Es ist, als ob Menschen und Tiere der gleiche Kampfgeist erfüllt. Das erlebte man bei dem eindrucksvollen Polospiel zur Mitternachts= stunde zwischen den Budapester Gästen und den Hamburger Poloklub. Die leichten lebendigen Pferdchen waren hinter der Kugel in demselben sprühenden Elan hinterher, drängten sich gegen= seitig ab, wie die Reiter selbst die Führung der Kugel an sich zu reißen versuchten. Aber was dem Laien oben auf irgendeinem der Tausende von Tribünenpläßen auffiel, das waren die grauen und schwarzen Reiter , die sich für Deutschlands sportliche Ehre einsekten. Graue und schwarze Reiter? Man hat bisher nur die Vertreter der Wehrmacht an der Spize der deutschen Reitermannschaften bei sportlichen Wettkämpfen gesehen. Ihre überragende Leiſtung ist zwar heute auch noch unbestritten, und wer die Leistung eines Hasse , eines Brandt oder eines Barnewiß, und wie sie alle heißen, gesehen hat, der wird über die außergewöhnlichen Leistungen edler Reiter und edler Pferde voll größter Bewunderung sein. Aber die grauen Reiter haben jezt schwarze Gesellen zur Seite bekommen. Und auch die braunen S.A.-Reiter beginnen sich mit ihren Leistungen in die vorderste Reihe der deutschen Reiterelite heraufzuarbeiten. So ist ein gesunder Wettkampf ein geſunder
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NSK Folge 27 Antrieb und Ansporn zu höherer Leistung, ein richtigem richtiger Ehrgeiz auf Fled , und das richtige Miteinander sportlicher Kameradschaft gewachsen. Bauernsöhne sind es zumeist, die das Feld bestellen, die hinter dem Pflug hergehen, die wir dieser Tage mit frischem Reitergeist über die Hürden und Hindernisse hinwegfegen sahen. Da ist es der S.S.- Unterſturmführer Temme , der im vergangenen Jahr das deutsche Springderby gewann, dort der S.6.Hauptscharführer Lengnit , der das schwerste Hindernisrennen des Kontinents, die Pardubiger Steeple-Chase, als Sieg an die Fahnen der schwarzen Reiter heftete. Und auch diesmal stehen sie nicht zurüd. Obersturmführer Fege = lein errang eine Trophäe, wie auch andere überall unter den ersten waren . Die grauen Kameraden blicken mit Stolz auf die schwarzen 6.S. -Sportsleute. Die Pflege des Reitsports , die Zucht des edlen Tieres , die Ausbildung eines inneren ge = sunden, rassischen , kühnen Reiters typus haben auch in der politischen Formation ihre Geltung erhalten. Wieviel Bauernsöhne sind schon zu Reitern und wieviel Väter sind zu guten Züchtern geworden. Allzu oft haben die deutschen Bauern schon gemerkt, daß ihre Reitpferde, die sie dem sportlichen Training der S.S. zur Verfügung gestellt haben, in guten Händen, unter guten Reitern sich befinden und damit an Wert gewinnen. So sind ein gesundes und gut ausgebildetes Pferd und der mit seinem Tiere verwachsene S.S.oder S.A.-Mann die Quelle der Kraft eines gesunden Reitsports, der sich auch außer halb der militärischen Formatio = nen eine breite Grundlage im Volke schaffen muß. Aber gewiß wird nur urwüchſiges und unverbildetes Menschenmaterial unter dem Reitervolk gebraucht. Der Städter mißt vielfach nur die Höhe , die den Reiter vom Erdboden trennt und ist gern geneigt , diese gehobene Stellung mit Angeberei“ zu verwechseln. Wer aber die schwarzen Burschen in den Kampfbahnen der Deutschlandhalle hat um den Sieg fämpfen sehen, der weiß, daß nur die Härtesten der Harten, die Kühnsten der Kühnen in den Augen ihrer Kameraden höchste Anerkennung finden und daß das Leistungsprinzip in dieſer Formation nicht nur im Geist, sondern auch im Sattel fizt. In der Vervollkommnung des sportlichen Ideals sehen die grauen und schwarzen Kameraden , die für Deutschlands Fahnen fämpfen, gleiche Ideale, während militärische und politische Aufgabentrennung das Wesen ihrer verschiedenen Uniformen erkennen. läßt. Der 6.S.-Reiterführer Skowronsti , der mit großer Spannung den Kämpfen seiner Jungens folgt, Spannungen, die sich oft in lautem Beifall auslösen , erklärte uns das Glück, das in seiner Aufgabe liegt : ur = wüchsige Bauernjugend wächst auf den Rücken edler Pferde mit dem politischen Einsaz , mit dem sport = lichen Ideal zusammen , und in der Geradheit äußerer Haltung prägt jich die innere Geradheit des Cha-
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rakters und der gesunde Stolz auf Blut Rasse des • schlichten und deutschen Mannes aus. Auch für Japan nachahmenswert NSK Ein japaniſcher Graf über das neue Deutschland : „ Die Wiedergeburt Deutschlands unter dem neuen Regime“ - so lautet die Überschrift eines Artikels, den der japanische Graf Boshinori Futara , der Führer der japanischen Boy = Scouts", fürzlich in einer mandschurischen Zeitschrift veröffentlicht hat und dem wir folgendes entnehmen : ,,Als ich Deutschland vor drei Jahren besuchte, fand ich ein Land vor, das unter den Folgen der Weltkriegsniederlage und den Auswirkungen der Inflation schwer zu leiden hatte. Das Volk war so entmutigt, daß ich mich immer wieder fragte, was aus dem „ Deutschland über alles" von einst eigentlich geworden sei. Bei meinem zweiten Besuch im Oktober vorigen Jahres war ich über die Veränderungen, die unter dem Hitler-Regime vorgegangen waren, auf das stärkste überrascht - - ich fand überall große Begeisterung vor und stellte den unerschütterlichen Willen zum Wiederaufbau des Landes fest. Meine größte Aufmerksamkeit erregte aber bei diesem, meinem zweiten Besuch die Jugendbewegung", deren einer Zweig Freiwilliger Arbeitsdienst“ genannt wird. Diese Organisation besteht aus jungen Leuten, die zwar für einen Beruf vorgebildet ſind, die aber noch keine Stellung haben. Die Mitglieder find in Lagern untergebracht, wo sie sich_am Vormittage geistig beschäftigen, um am Nachmittage Straßen und Wege zu bauen oder zu reparieren. Die Freiwilligkeit und die Begeisterung, mit der dieſe jungen Leute für ihr Vaterland arbeiteten, machte auf mich einen tiefen Eindrud, und diese Einrichtung erschien mir auch für Japannachahmenswert , wo es ebenfalls genug unbeschäftigte Leute gibt, die mit ihrer vielen freien Zeit nichts anzufangen wissen. Besondere Freude hat mir die Besichtigung eines Lagers in Frankfurt an der Oder gemacht, wo eine ausgezeichnete Disziplin und eine vorbildliche Dienstauffassung herrschte. Es beeindruckte mich besonders stark, mit welcher Selbstverständlichkeit diese jungen Leute ihre privaten Intereſſen und Wünsche denen des Vaterlandes unterordneten. Denn heute müſſen in Deutschland alle jungen Leute in irgendeiner Weise der Sache Adolf Hitlers dienen. Diese Jugend sieht heute in Adolf Hitler so etwas wie Friedrich den Großen, und man bringt ihnen bei, daß „Hitler verlieren" gleichbedeutend mit dem Untergang Deutschlands sei. Diese Hitler-Jugend bildet den Eckstein des ganzen Staatsaufbaues, sie hat große Opfer gebracht, um dem „ Führer“ die Übernahme der Macht zu ermöglichen, und nicht weniger als 21 Hitlerjungen haben ihr Leben für die Verwirklichung ihrer Ideale verloren . Da das Hitler-Programm schrittweise verwirklicht wird und der Staat seine Kontrolle über das Leben der Nation planmäßig weiter und weiter ausdehnt, wächst im gleichen Maßstabe der Einfluß und die Bedeutung dieser Hitler-Jugend, weil es die Jugend iſt, die die Zukunft der Nation bestimmt....“
NSK -Nachrichten
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Zu NSK Folge 27
Gemeinsame
von
Industrie
NSK Schulungsburg Ursel, 1. Februar. Wir kennen schon sehr viele Fälle von vorbildlicher Betriebsgemeinschaft. Es gibt bereits " Betriebsfamilien", Zusammenkünfte vom Betriebsführer, dem Betriebswalter und einem Arbeiter. Zur Schulungstagung in Oberursel bei Frankfurt am Main haben sich aber alle Schaffenden der deutschen Bauindustrie , die Reichsbetriebsgemeinschaft Bau mit ihren Gaubetriebsgemeinschaftswaltern , Pflastererdes Bezirksinnungsmeister die und Straßenbauhandwerks sowie des deutschen Baugewerkes mit den Bezirksgruppenleitern der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie an dem runden berühmten zusammengesezt. Tisch Während der fast zweiwöchentlichen Tagung wurden viele weltanschauliche, sozial- und wirtschaftspolitische sowie fachliche und organisato= rische Fragen besprochen. Nach längeren Ausführungen von Pg. Bernhard Köhler sprach Pg. Claus Selzner über die Selbstverantwortung in der Wirtſchaft. Dr. Vögler, Leiter der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie, äußerte sich dann seinerseits zur Zusammenarbeit der Wirtschaftsgruppe mit der R.B.G. Bau und abſchließend formulierte der die Harpe Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter nächsten Aufgaben. Pg. Selzner stellte den Aufbau der Selbstverantwortung in die großen Zusammenhänge unserer Sozial- und Wirtschaftspolitik. Er ging davon aus, daß wir bei unseren fehlenden Rohstoffen und bei unserer schwierigen Ernäh rungsgrundlage den Kampf um die Unabhängigkeit vom Weltmarkt führen müssen. Daraus ergibt sich eine Gleichheit von Wehr- und Wirtschaftspflicht. Es ist daher notwendig, alle Betriebe auf diese großen Aufgaben auszurichten. Der Vortragende wies darauf hin, daß Versailles das Unglück für die Wirtschaft der Welt gewesen ist. Der Welthandel betrug im Jahre 1850 16 Mrd., 1913 160 Mrd., 1928 284 Mrd. und 1934 nur noch 96 Mrd. Er ist damit auf den Stand von 1890 zurückgesunken. Das furchtbare Ergebnis dieſer Entwicklung sind 25 Mill. Erwerbslose in der Welt. Zweifellos haben politische Einflüsse den Niedergang der Weltwirtschaft herbeigeführt und deshalb wollen wir durch unsere politiſche Arbeit den deutschen Wirtschaftsteil herausnehmen und fördern . Dieses Ziel erreichen wir durch die Befriedung mit der Arbeitsschlacht und durch die
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Schulungstagung
und
Arbeitsfront
Befriedigung
der Kämpfenden. Dazu müſſen wir alles beseitigen, was trennt und alles fördern, was zuſammenbringt. Die Grundlage hierfür gibt das Arbeitsordnungsgesez. Alle Betriebe sollen ihre Betriebsangelegenheiten möglichst selbständig unter Selbstverantwortung lösen, wobei im allge= meinen eine lose Aufsicht genügen wird . Es sigen nämlich nur noch die Betriebstätigen und feine Syndicis zusammen, wodurch zwar ge = sunde Spannungen erhalten bleiben, aber die unerfreulichen Interessenkämpfe be seitigt werden. Die Deutsche Arbeitsfront ist, so führte Pg. Selzner weiter aus, ebenso wie der Arbeitsdienst etwas vollkommen neues. Der Mensch steht im Mittelpunkt und aus den einzelnen Zellen der Betriebe mit ihren verschiedensten Funktionen ergibt sich die Verbindung der Zellen bei den Reichsbetriebsgemeinschaften. Die soziale Betreuung liegt weiter hin beim Sozialamt der D.A.F. und bei der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude". Betriebe selbst ist die unterſte und wichtigſte Stüße der Betriebswalter , weiterhin der Vertrauensrat, dann die Arbeitsausschüſſe und schließlich der Gauarbeits- und Wirtschaftsrat. Hier werden späterhin viele Aufgaben des Sachverständigenausſchuſſes der Treuhänder gelöst werden. Die oberste Spize für die ſoziale und wirtschaftliche Arbeit ist der Reichsarbeitsund Wirtschaftsrat. Die Besten aus den unteren Einheiten werden in die höheren Einheiten berufen, so daß sich die sachlichen Fähigkeiten mit der weltanschaulichen Grundhaltung treffen. Dadurch ist das modernste System einer arbeitspolitischen Führung aufge= stellt worden. Die Voraussetzung ist immer die Gemeinschaftsgesinnung, die mit der Betriebsgemeinschaft und Leistungsgemeinschaft beginnt und zur Schicksalsgemeinschaft und dann zur Volksgemeinschaft führt. Die Organisation der Selbstverantwortung beruht auf natürlichen Gesehen und ist daher ebenso zeitlos wie der Nationalsozialismus. Dr. Vögler wies darauf hin, daß die Deutsche Arbeitsfront bekanntlich alle Schaffenden vereint. Kein Betriebsführer braucht daher Angst vor der D.A.F. zu haben, da es ja auch keine Abstimmungen gibt. In den Betrieben selbst sollen alle Sorgen geregelt werden, und nur in schwierigen Fällen hilft die D. A. F. mit Rat und Tat. Der Treuhänder
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Zu NSK Folge 27 als Staatsanwalt der Arbeit darf nur in Ausnahmefällen in Anspruch genommen werden. In den oberen Stellen werden die allgemeinen wirtschaftlichen Fragen geregelt, so wird bei= spielsweise die Urlaubsfrage und der Leistungslohn im Baugewerbe besprochen werden. Ieder Betrieb muß aber mit gutem Beispiel vorangehen, damit sich aus der Familie und dem Betrieb die Volksgemeinjchaft bildet.
1. Februar 1936 Zum Abschluß der Schulungstagung ſprach Bg. Harpe über die künftige Zusammenarbeit zwischen Betriebsführern und Gefolgschaft. Der Betriebswalter ſoll künftig dafür verantwortlich ſein, daß die Einheit des Betriebes ge= wahrt bleibt und daß Betriebsführer und Gefolgschaft füreinander Verſtändnis haben. Drei große Aufgaben stehen der R.B.G. und der Wahrung Leistungsgemeinschaft und der Dr. OvL. Arbeitsehre.
Straffere Zuſammenfaſſung des Parteilektorates Wichtige Verfügung des Stellvertreters des Führers NSK Die Arbeiten der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schuße des N.S.- SchriftJums haben einen immer größeren Umfang anJenommen. War es in der ersten Zeit vorwiegend eine Arbeit des Aufräumens, des Sichtens und Ordnens des vorhandenen Schrifttumsgutes, so tritt nunmehr die Frage der Auswertung und der Nußbarmachung des ge= samten nationalsozialistischen Schrifttums für die Gliederungen der Partei in den Vorder= grund. Diese Auswertung bedingt eine straffere Zusammenfassung des Parteilettorates und eine stärkere Beteiligung einzelner Gliederungen der Partei an der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion. Die Ergebnisse dieser Auswertung werden in der N.S.Bibliographie , die in monatlichen Folgen erscheint und einen Überblick über das Monat für Monat erscheinende wichtigste Schrifttum zum Nationalsozialismus bietet, der Öffentlichfeit zugänglich gemacht. Zur reibungslosen Durchführung der damit verbundenen Arbeiten hat der Stellvertreter des Führers die nachfolgende Verfügung erlaſſen : Im Zuge des Ausbaues der Arbeit der Bar tei amtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuhe des nationalsozia listischen Schrifttums ordne ich an : Die Parteiamtliche Prüfungskommiſſion kanu innerhalb ihres Arbeitsgebietes, das ist die Brüfung des nationalsoziali : stischen Schrifttums , die Herstellung der N. S. - Bibliographie und die Aufstellung des für ihre Arbeiten notwendigen parteiamtlichen Lektorats , Parteidienststellen oder einzelne Parteigenossen mit bestimmten Aufgaben betrauen. Die Ausführung dieser Aufträge gilt als wich tiger Parteidienst und ist dementsprechend in allen Fällen schnell und sorgfältig zu erledigen. Dem Vorsitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion bleibt es im einzelnen überlaſſen, in welcher Form er Parteidienststellen oder Parteigenossen zur Mitarbeit heranzieht. gez.: R. Heß.
Die Stellung des Gauwirtschaftsberaters Das Hagener Urteil in der Berufungsinstanz bestätigt NSK Die Kammer für Handelssachen am Landgericht in Hagen hat Ende vorigen Jahres eine für die rechtliche Beurteilung von Amtshandlungen eines Gauwirtschaftsberaters grundsägliche Entscheidung gefällt. Der Gauwirtschaftsberater der N.S.D.A.P. im Gau Westfalen- Süd hatte aus zwingenden Gründen eine Mitgliederversammlung eines Industrieverbandes einberufen, wozu sazungsgemäß nur der Geschäftsführer (Treuhänder) berechtigt war. In dieser Versammlung wurde der Treuhänder von seinem Posten abberufen und ein neuer Geschäftsführer als Treuhänder erst kommissarisch, dann endgültig, bestellt. Der Abberufene bestritt die Gültigkeit seiner Amtsenthebung u. a. mit der Begründung, daß die Versammlungsbeschlüsse deswegen rechtsunwirkſam ſeien, weil ſagungsgemäß nur er zur Einberufung der Versammlung berechtigt gewesen ſei. Die durch den Gauwirtschaftsberater erfolgte Einberufung könne höchstens als Handlung eines außenstehenden Dritten angesehen werden. Das Gericht hatte die Gültigkeit der Abberufung bestätigt und die Befugnis eines Gau wirtschaftsberaters, sich in Angelegenheiten einzumischen, die ihn Kraft seines Amtes besonders angehen, bejaht. In der Begründung wurde ausgeführt, daß die Handlungen des Gauwirtschaftsberaters ein Ausfluß der Machtbefugnis seien, die sich aus der Stellung der N.S.D.A.P. als Träger und Erhalter des Staates ergebe. Die gegen diese Entscheidung eingelegte Berufung wurde jezt ( am 27. Januar 1936 ) vom Oberlandes gericht zurückgewiesen. Das Urteil hat damit in der Berufungsinstanz seine Bestätigung gefunden.
Drud: M Müller & Sohn K.G .. Zweigniederlaſſung Berlin . Berlin SW 68. Zimmeritr 98
Korreſpondenz Vartei-
Nationalſozialiſtiſche
Brief und Drahtansdrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerstr. 90, III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag Der N. S. D. A. P.. München Berlin Berland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, Simmerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Winden (Postichedlonto München 113 46) zu richten
NCK Breſſedienſt der NGDUB
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Der Arbeiter
Mit der Herausgabe beauftragt · Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichsvressechef der N S. DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
und
NSK Die große Wandlung, die sich nach der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus in allen Lebensäußerungen und Institutionen des Volkes durchsetzte, hat auch vor dem Betrieb Wir kamen nur mit dem nicht haltgemacht. ganz einfachen Grundſaß, den jeder vernünftig denkende Mensch erfaßte und für richtig hält : 93 Gemeinnuß geht vor Eigennut“, auf die Wirtschaft bezogen heißt es: Die Wirtschaft bestimmt nicht den Staat, sondern sie ist ein Mittel des Staates und hat sich der staatstragenden Idee, dem Nationalsozialis mus als das Kernstück des Staates und eigentlichen Träger des Dritten Reiches unterzuordnen. Der organisierte Betrieb : auf der einen Seite die kapitalistisch einseitig interessierte Unternehmerschaft, auf der anderen Seite der gewerkschaftlich orientierte arbeitende Mensch, der ebenfalls durch den Klassenkampf nur seinen Vorteil und sein Recht suchte, bekämpften sich beide mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, unterſtüßt durch einseitige Gesezgebungen und Tarifordnungen, Betriebs = rätegese und sonstige Verlegenheitsdichtungen" der damaligen Regierungen . Somit wurde der Internationale und dem Weltbolschewismus, in einigen Kreisen vielleicht durch die jüdische Beeinflussung der öffentlichen Meinung unbewußt, Vorspanndienste geleistet, die zur Auflösung jeglicher gesellschaftlicher Ordnung und staatlichen Autorität geführt hätten. Dieser wirtschaftlich organisierte Betrieb marxistischer Prägung wollte sich nicht hineinreden lassen, um die Aufloderung im nationalsozialistischen Sinne zu vollziehen, d. h. das wirtschaftliche Nützlichfeitsprinzip dem Staatsanspruch und den staatsrechtlichen Grundanschauungen und Forderungen des Nationalsozialismus zu unterstellen.
Wir alle wissen, daß sich diese völlige Umwandlung des Denkens und Handelns nicht entscheidend im bürokratischen und verwaltungstechnischen Behördendienst auswirkte. Der Arbeiter, der am meisten Grund gehabt hätte, bei Beginn unserer sozialpolitischen Ar-
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die Vertrauensratswahl beit sich passiv zu verhalten und uns nur zu erklären brauchte, „ wir machen nicht mehr mit“, dieser schaffende, werktätige und anständige Mensch brachte noch einmal das mit, was die Grundlage für alle Arbeit im Dritten Reich ist, das Vertrauen zum Führer Adolf Hitler, somit zur Partei und zum Staat. Wie Pg. Dr. Ley erst in Leipzig ausführte, wird es einmal zu den größten Wundern unferer Zeit überhaupt gehören, daß dieſe Millionen Menschen, die nun jahrzehntelang in ihren Verbänden gekämpft, die Streit, Gefängnisopfer, Not und Elend erlitten hatten, daß sie in dem Augenblick, wo man ihnen erklärte : das ist alles falsch, du hast ein Leben lang einem Phantom dieselben Menschen noch nachgejagt, daß einmal den Glauben faßten und die Hoffnung. Auf diesem Glauben konnte eine fundamen= tale Neuordnung entstehen, eine Organisation wachsen, die dem politischen Gestaltungswillen der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung Ausdruck verleiht und alle Kräfte für die Löfung der sozialpolitischen Probleme einseßte. Die Deutsche Arbeitsfront, ihre Erziehungsarbeit im Zuſammenhang mit der Ge= setzgebung am 10. Januar 1934, der historische Tag der Proklamierung des Gesezes zur Ordnung der nationalen Arbeit konnte die Umstellung des Arbeits- und Betriebslebens auf eine gerechte Grundlage vornehmen. Das Arbeitsordnungsgeset_ſchuf das Vertrauensverhältnis erforderliche von Arbeitgeber und Arbeitneh = mer und der nationalsozialistischen Weltan= schauung gemäß neue Begriffe : Betriebsführer und Gefolgschaft. Der Betriebsführer hat nach dem Gesetz die Fürsorgepflicht für die Gefolgschaft, er hat von seiner Gefolgschaft nicht nur die Arbeitskraft zu verlangen und sie dafür zu entlohnen, sondern er hat Führerpflichten, d. h. volle Verantwortung für ſeine Leute zu tragen, wie der Offizier seinen Soldaten gegenüber. Der Be= triebsführer ist nicht nur eine Wirtschaftsperson,
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R.S.K. Folge 28 der von der Rentabilität des Wirtschaftsbetriebes geleitet, die arbeitenden Menschen als seine Hilfsmittel für eine erfolgversprechende Produktion und einen gut ausbilanzierten Jahresumsatz betrachtet, demgemäß behandelt und leitet, sondern er führt die Menschen in seinem Betrieb und verkörpert deshalb die oberste Spike der betrieblichen Einheit. Wenn man dem Unternehmer nun die Führerpflichten zuspricht und ihm den durch das A.O.G. verankernten Begriff : Betriebsführer, verleiht, so muß man auch von ihm jenes Führertum verlangen, das der nationalsozialistischen Welt= anschauung nahe kommt und jeder Kritik ſtandhält. Jedes Führertum, ganz gleich, ob es als Betriebsführer, als Führer in irgendeiner Gemeinschaft des deutschen Volkes, in der Partei und ihren Gliederungen ist, muß als ein Auftrag von der völkischen Gemeinschaft angesehen und aufgefaßt werden. Dieses verantwortungsvolle Amt für den Betriebsführer findet nicht allein im Befehlen und Herrschen seinen Ausdruck, sondern durch das uneigennützige Dienen an der großen Gemeinschaft, in die man hineingeboren und allein durch sie zum Führer auserkoren ist. Hier sehen wir auch den kraſſen Unterschied von dem sogenannten Vorgesetztenverhältnis, wie es früher war. Entspricht der Betriebsführer dieser Gesinnung, so ist auf der anderen Seite die Treue der Gefolgschaft eine Selbstverständlichkeit. Die Arbeit des Betriebsführers wird dann mit der besten menschlichen Eigenschaft, dem Vertrauen , entlohnt. Vertrauen fann wiederum nicht verliehen, sondern es muß vom Betriebsführer erkämpft werden . Der Arbeiter will in ihm nicht nur den fachlichen Vorgesetzten sehen, sondern er will rein gefühlsmäßig erfassen, daß der Betriebsführer wirklich der beste Mann im Betrieb ist. Iſt das der Fall, so wird auch die gesamte Gefolg= schaft das Vertrauen zu ihm haben, das sie haben soll und auch haben will.
Wenn es nun Betriebsführer gibt, die durchaus nicht dieser Auffassung entsprechen und gern noch in die alten Fehler der flassenkämpferischen Arbeitgeberinteressen verfallen, ebenso unbekehrbare Arbeiter im Betriebsführer nur den Feind sehen, so setzt hier die erste Instanz der ſozialen Selbstverantwortung ein. Durch den Betriebszellenobmann bzw. Betriebswalter, dem Vertreter der Partei, wird die erste Selbstverantwortung repräsen tiert, die, wo es notwendig ist, als Nationalsozialist zu handeln, die gesamte Menschenführung in dieſer rein betrieblichen Einheit dem Programm der N.S.D.A.P. entsprechend, ausrichtet und den Arbeitsfrieden sichert. Die zweite rein betriebliche Instanz der sozialen Selbstverantwortung bildet der Ver : trauensrat , der das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinschaft zu vertiefen hat, dem Betriebsführer geeignete Mitglieder der Gefolgschaft als Vertrauen smittler zur Seite stellt, die ihm bei der Vorbereitung seiner Entscheidung auf sozialem Gebiet beraten sollen. Der Vertrauensrat und die einzelnen Vertrauensratsmitglieder haben die große Aufgabe, alle Maßnahmen und Betriebs : ordnungen zu beraten, die zur Verbesserung der
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3. Februar 1936 Arbeitsleistung und Gestaltung des Arbeitslebens dienen. Eine Leistungssteigerung ist aber nur möglich, wenn sich in dem einzelnen Betrieb, der Stätte , auf der sich die Deutsche Arbeitsfront aufbaut, worin sich ihre Arbeit zum Wohle des Staates auswirkt, eine Einheit zwischen allen in einem Betrieb arbeitenden Menschen, die Betriebsgemeinschaft bildet, die sich dem Leistungsgedanken verschwört und so mit der Millionenzahl der deutschen Betriebe zur Leiſtungssteigerung kommt. Eine wahre Betriebsgemeinschaft kann aber nur durch ein Organ geschaffen werden und das ist der Vertrauensrat. Der kommissarische Reichsobmann der N.S. B.D., Hauptamtsleiter Pg. Claus Selzner , hat die Aufgaben des Vertrauensrates wie folgt umrissen : Der Vertrauensrat soll die Atmoſphäre einer echten Volks- und Leistungsgemeinschaft in seinem Betrieb erzeugen. Er soll den unmeßbaren Wert des Vertrauens sichtbar dokumentieren und perſonifizieren und soll so für die Achtung aller ehrlich Schaffenden, ohne Unterschied der Arbeit werben und für sie dieſe Achtung erringen, aus der die Gleichberechtigung der Leiſtungsariſtokraten untereinander überhaupt erst resultiert.
Der Vertrauensrat unterscheidet sich also grundsätzlich von dem früheren Betriebsrat, der ſich bewußt auf dem Gegenſaß von Unternehmer und Arbeitnehmer aufbaute und auf Grund seiner einseitigen Interessenvertretung nur eine for= male Wirtschaftsdemokratie verwirklichen wollte. In den Betrieben mit mindestens 20 Beschäf= tigten ist vom Betriebsführer im Einvernehmen mit dem Betriebszellenobmann eine Liste der Vertrauensmänner und ihrer Stellvertreter aufzustellen. Die Zahl der Vertrauensmänner ist in § 7 des A.O.G. näher bestimmt. Sie bes trägt in Betrieben mit 20 49 Beschäftigten 50-99 "" 100-199 "9 200-399 "
2 Vertrauensmänner, 3 "" 4 "" 5 ""
Die Zahl der Vertrauensmänner erhöht sich für je 300 weitere Beschäftigte um einen Vertrauensmann und beträgt höchstens 10 . Zu dieser Liste sollt ihr, deutsche Arbeiter, in einen reinen Personenwahl Stellung nehmen und zu erkennen geben, wie die Vertrauensverhältnisse in eurem Betrieb gelagert find. Jeder einzelne muß erkennen, daß der Betrieb eine Schicksals gemeinschaft darstellt, in der das Wohlergehen eines jeden einzelnen von dem Wohlergehen des Ganzen abhängt. Erst durch unsere Kameradschaft und Einigkeit auch in der kleinsten Zelle der deutschen Wirtschaft, dem Betrieb , hat der Führer Adolf Hitler ein sicheres Werkzeug, um eine erfolgreiche Innen- und Außenpolitik zu betreiben . Unsere Gemeinschaft ist deshalb das Fundament des nationalsozialistischen Aufbaues, das nach dem Willen des Führers ein Hochziel kennt : Die Volks und Leistungsgemeinschaft des ganzen Volkes. Bodo Stahr.
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Autorität muß erworben werden !
Ein
Feldherr
NSK In Tuking , am Starnberger See, lebt still und zurückgezogen einer jener Großen der deutschen Nation, die heute schon zur Geschichte gehören : General Ludendorff , der Stratege von Tannenberg, der Feldherr des großen Krieges, dessen Buch „ Der totale Krieg" im Augenblick der Weltöffentlichkeit Gelegen= heit zu Diskussionen bietet. In diesen Tagen unternahm es Oberstleutnant a. D. Don Schäfer, in einem schlichten Werk „ Der Feldherr Ludendorff“ (Verlag Karl Siegesmund, Berlin 1935) das aufzuzeigen, was an jenem vorbildlichen preußischen Offizier unvergänglich ist. In Posen stand die Wiege dieses Mannes, der, aus einfachem Hause stammend, seinen Weg aus eigener Kraft ging. Nichts blieb ihm erspart. In einer für damalige Beförderungsverhältnisse unglaublich kurzen Zeit wurde er Chef der 2. Abteilung des Großen Generalstabs. Eine Bemerkung aus jener Zeit verdient festgehalten zu werden, in der er als Kommandeur des Füfilierregiments Nr. 39 Düſſeldorf sich darüber beklagte, daß Reichtum und Genußsucht selbst in militärischen Kreisen das Leben erschwere. „ Ich bin zu hart und einfach erzogen, verstehe auch Freude im mäßigen Genuß, aber darüber hinaus vermag ich nicht mehr zu folgen.“ Im Großen Generalstab hatte dieſer Offizier mit eisernen Grundsäßen" sich vor allem um die Fragen der Landesverteidigung zu kümmern, und ihm ist es in erster Linie als Chef der 2. Abteilung zu danken, daß die Heeresvorlage von 1913 die dringend notwendige Vermehrung der Wehrmacht und ihre organisato= rische Stärkung brachte. Ludendorff war ohne Zweifel der beste Mann im Generalstab , doch hatte ihm sein gerades Wesen, seine aufrechte Art unter den Byzantinern viele Feinde geschaffen. „ Disziplin " wollte man ihm beibringen, ihm, von dem Moltke als Chef des Militär -Kabinetts ſchrieb : „Er ist ein Mann von weitem Blid, von jestem Charakter, von schneller Auffassung und eisernem Fleiß . . ." Bei Beginn des Krieges finden wir ihn als Ober-Quartiermeister in der 2. Armee wieder, der gemäß dem Operationsplan der Sturm auf Lüttich zufiel . In finsterer Nacht begab sich Ludendorff gelegentlich eines Haltes der marschierenden Truppen nach vorn, übernahm für den soeben gefallenen General von Wuſſow den Befehl und führte die Brigade in die Stadt. Hier ſelbſt in vorderster Linie hat der Feldherr bewiesen, daß er auch Soldat im vollsten Sinne des Wortes ist. Für dieſe Tat schmückt ihn der Pour le mérite. Im August 1914 erhielt er die Ernennung zum Generalstabschef der 8. Armee in Ostpreußen. „Vielleicht retten Sie in Ostpreußen noch die Lage . . .“ hieß es in Moltkes bekanntem Brief. Er rettete fie -- in Zusammenarbeit mit Hindenburg , von
ging
ſeinen
Weg
dem Ludendorff ſchrieb, daß sich beider strate= gische und taktische Anschauungen deckten. Tannenberg war ein Stück Weltgeschichte. Das war teine Schlachtdurchführung wie bei Kannä, das war „Tannenberg“, ursprünglich und eigen= artig wie der Feldherr selbst, nach dessen Plan und Strategie die Schlacht geschlagen wurde. Tannenberg steht als Schlachtdurchführung einzigartig da in der Kriegsgeschichte. Wenn man Lüttich ein Soldatenstück nennen kann, Tannenberg und die Maſurenschlacht sind meisterhafte Feldherrnleistungen, geboren aus der Kühnheit des Entschlusses, dem unnachgiebigen Wollen und einer klaren Einsicht, handelnd nach dem Grundsatz: ,,Autorität muß erworben werden , sie ist nicht zu befehlen.“ Die Art, wie Oberstleutnant a. D. von Schäfer die Ereignisse der Tannenberg- Schlacht sowie die folgenden kriegerischen Entwicklungen schildert und klärend als Soldat sich zu dem Können General Ludendorffs bekennt, wirkt objektiv und überzeugend. Es hat lange Zeit gedauert, bis Ludendorff nach seiner an Erfolgen reichen Tätigkeit an der Ostfront in die Stelle des Heeres kam, für die er nach Können und Willensstärke wohl der Geeignetste war. Kaiser Wilhelm II. ernannte im August 1916 Ludendorff unter Beförderung zum General zum 1. General-Quartiermetſter. Auch über dieser Berufung stand, wie so oft im militärischen Leben des Generals, das vorwurfsvolle Wort : 3u spät! In eine der= zweifelte militärische Gesamtlage hatte man ihn hineingestellt. Er schuf fast aus dem Nichts Wesentlich die Armee gegen Rumänien . sezte er sich für eine Rüstungsbeschaffung auf breitester Grundlage ein ; er kritisierte den zu langsamen Bau der Kraftwagen eine Kritit, die durch die späteren Ereignisse als berechtigt anerkannt werden mußte.
Besonders interessant ist das Kapitel „Feld = herr und Politi ", in dem der Verfasser nachweist, daß es niederträchtig und gemein wäre, einem Manne wie Ludendorff die Verantwortung aufzubürden für alles Unheil, das der unglückliche Ausgang des Krieges über uns gebracht hat. Nur zu deutlich sah er all die Notstände um die Jahreswende 1917-1918. Dem sich breitmachenden krassen Egoismus, der Gewinn- und Genußsucht , der Pflichtvergessenheit und dem Pessimismus stellte er das Wort ent= gegen: „Das eigene Ich muß zurüdtreten vor dem gemeinsamen großen Ziel.“ Er selbst handelte als erster danach. Auch als Lehrmeister und Gestalter des Heeres sehen wir den General, die Erfahrungen der zweijährigen Angriffs- und Abwehrkämpfe dem . gesamten Heer zugänglich machend. So führte er mit den von ihm verfaßten Vorschriften „Die Abwehr im Stellungskrieg" und ,,Der „ Der Angriff im Stellungskrieg“ ein neues Kampfverfahren ein, während er gleichzeitig eine einheitliche und klare
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R.S.K. Folge 28 „ Das Gliederung des Feldheeres durchführte. Heer atmete seinen Geist", schreibt Oberstleutnant a. D. von Schäfer. Den gleichen Anteil, wie die befehligenden Armeeführer, hat der Feldherr an der Anlage und Ausführung des rumänischen Feldzuges im Winter 1916/17, der Eroberung von Riga und Ösel im Herbst 1917 sowie dem Sieg über die Italiener. Der Rückzug in die neugeschaffene Siegfriedstellung an der Westfront „ war in operativer und tattischer , orga , nisatorischer und technischer Hin ſicht ein neues Meisterstück Luden dorffscher Führungskunst". Nach Plänen des Feldherrn wurde der Angriff 1918 vorgetragen, und wenn auch das Ziel, die feindliche Front in zwei Teile zu große Erfolge waren spalten, mißlang So liegt eine tiefe dennoch zu verzeichnen. Tragit darin, daß allem Planen und Mühen der Führung, allem Heldentum und aller Pflichterfüllung der Truppen, der für eine Kriegsentscheidung ausreichende Erfolg doch versagt blieb", heißt es in dem Buch. Als alle anderen zu verzweifeln schienen, blieb Ludendorff auch in den schweren Tagen des August, September und Oktober 1918 unge= brochen in Haltung , Arbeitskraft und Energie , wie uns General-Oberarzt Dr. Hochheimer aus Spaa berichtete, gleichzeitig sein Pflichtgefühl und seinen Arbeitseifer rühmend. Ludendorff mußte am 26. Oktober 1918 gehen, er mußte abtreten seine Gegner waren stärker als er. Sicher war nicht alles richtig, was er tat, Fehler werden ihm nachgewiesen werden können .
Kernsätze
3. Februar 1936 Mögen wir manches an Ludendorffs Haltung. in der Nachkriegszeit verneinen, als Feldherr, Offizier und Charakter, als Deutscher an sich ist ihm die Anerkennung gewiß. Mit Stolz unterstreichen wir die Worte Schäfers : „ Kein anderes am Kriege beteiligtes Bolt hat eine Führerpersönlichkeit aufzuweisen, die Ludendorff gleichkäme“, wobei wir uns der Worte erinnern, die der Reichskriegsminister in den Märztagen des Jahres 1935 aussprach : ,,Wir gedenken des Mannes, deſſen Kraft wie Atlas eine Welt auf seinen Schultern trug ; wir neigen uns in Ehrfurcht vor dem Feldherrn Ludendorff." Es gilt weniger, einem Großen der deutschen Nation, als vielmehr den Feldherrn zu würdigen, wie er wurde und wie er ist. Dieser Aufgabe hat sich Oberstleutnant a. D. von Schäfer in seinem Buch unterzogen und ſte gut gelöst. Es iſt ſein Verdienſt, uns dieſen Mann, den Charakterstärke, klare Einsicht und unbeugsamer Wille neben der Liebe zu seinem Vaterlande auszeichnen, objektiv und unbeeinflußt in seiner ganzen Größe gezeigt zu haben. Neben Ludendorff stehen an Können und Cha= rakterstärke nur wenige unter den Größen der Geschichte, die ihm gleichen. Ging er politisch nach dem Zuſammenbruch auch Wege, auf denen wir ihm als Nationalsozialisten nicht folgen können, er bleibt für uns der Stratege des Weltkrieges, der Feld= herr, der Mann, deſſen Handeln und Wollen auch in der Nachkriegszeit die Einmaligkeit und Besonderheit einer vom Alltag weit entfernten Bersönlichkeit offenbart. Gert Sachs.
nationalsozialiſtiſchen
Wirtschaftsdenkens Aus der Rede des Reichspressechefs der N.S.D.A.P. Dr. Dietrich in Effer Nationalsozialiſtiſche Volkswirtſchaftslehre muß zu einem festen Bestandteil unserer Volksbildung werden, mit dem sich nicht nur der Gelehrte, der Betriebsführer uſw. befaßt, ſondern die auch dem Arbeiter in Fleisch und Blut übergegangen ist. * Die Gemeinschaftsidee ist nicht nur eine fitt= liche Forderung, sondern die ökonomisch notwendige und wiſſenſchaftlich zwingende Grundlage unserer Wirtschaft. * Gemeinnug geht vor Eigennuß das ist die wahre Parole wirtschaftlicher Vernunft, die nicht nur das wirtschaftliche Leben der Nation fruchtbar, sondern es auch für den einzelnen erfolg= reich werden läßt. * Es muß einmal grundsäßlich mit dem Irrtum aufgeräumt werden, daß das private Erwerbsstreben mit der Respektierung des Gemeinwohls, das der Rationalsozialismus fordert, wirtschafts
lich nicht vereinbar ſei und dadurch in seinem natürlichen und erfolgreichen Wirken beeinträchtigt werde. * Wir sehen dem persönlichen Erfolgstreben im Wirtschaftsleben nur diejenigen gemeinnützigen Grenzen, die für das Ganze unerläßlich sind und die letzten Endes auf dem Wege über die Gemeinschaft den Intereſſen jedes einzelnen selbst wieder dienen. Es ist nicht so, daß der einzelne durch seine Arbeit wirtschaftliche Werte hervorbringt, deren Summe die Volkswirtſchaft ausmacht, sondern es ist umgekehrt : wirtschaftliche Werte werden nur durch Zusammenarbeit in der Gemeinſchaft geschaffen, und der Anteil des einzelnen an ihnen leitet ſich aus der Gemeinſchaft nach Maßgabe seiner Leistung für sie ab. ܀ Die Qualität einer Nation, die Form, in der fie sich befindet, ist es, die lehten Endes über
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R.S.K. Folge 28 ,,Das Gliederung des Feldheeres durchführte. Heer atmete seinen Geist", schreibt Oberstleut= nant a. D. von Schäfer. Den gleichen Anteil, wie die befehligenden Armeeführer, hat der Feldherr an der Anlage und Ausführung des rumänischen Feldzuges im Winter 1916/17, der Eroberung von Riga und Ösel im Herbst 1917 sowie dem Sieg über die Italiener. Der Rückzug in die neugeſchaffene Siegfriedstellung an der Westfront ,, war in operativer und taktischer , orga = nisatorischer und technischer Hin 3 sicht ein neues Meisterstück Luden = dorffscher Führungskunst“. Nach Plänen des Feldherrn wurde der Angriff 1918 vorgetragen, und wenn auch das Ziel, die feindliche Front in zwei Teile zu große Erfolge waren spalten, mißlang dennoch zu verzeichnen. ,,So liegt eine tiefe Tragit darin, daß allem Planen und Mühen der Führung, allem Heldentum und aller Pflichterfüllung der Truppen, der für eine Kriegsentscheidung ausreichende Erfolg doch versagt blieb", heißt es in dem Buch. Als alle anderen zu verzweifeln schienen, blieb Ludendorff auch in den schweren Tagen des August, September und Oktober 1918 ungebrochen in Haltung , Arbeitskraft und Energie , wie uns General -Oberarzt Dr. Hochheimer aus Spaa berichtete, gleichzeitig sein Pflichtgefühl und seinen Arbeitseifer rühmend. Ludendorff mußte am 26. Oktober 1918 gehen, seine Gegner waren er mußte abtreten ſtärker als er. Sicher war nicht alles richtig, was er tat, Fehler werden ihm nachgewiesen werden können .
Kernsätze
3. Februar 1936 Mögen wir manches an Ludendorffs Haltung. in der Nachkriegszeit verneinen, als Feldherr, Offizier und Charakter, als Deutscher an sich ist ihm die Anerkennung gewiß. Mit Stolz unterstreichen wir die Worte Schäfers : „ Kein anderes am Kriege beteiligtes Volk hat eine Führerpersönlichkeit aufzuweisen, die Ludendorff gleichkäme“, wobei wir uns der Worte erinnern, die der Reichskriegsminiſter in den Märztagen des Jahres 1935 aussprach : „Wir gedenken des Mannes, dessen Kraft wie Atlas eine Welt auf seinen Schultern trug; wir neigen uns in Ehrfurcht vor dem Feldherrn Ludendorff." Es gilt weniger, einem Großen der deutschen Nation, als vielmehr den Feldherrn zu würdigen, wie er wurde und wie er ist. Dieser Aufgabe hat sich Oberstleutnant a. D. von Schäfer in seinem Buch unterzogen und fie gut gelöst. Es ist sein Verdienst, uns diesen Mann, den Charakterstärke, klare Einsicht und unbeugsamer Wille neben der Liebe zu seinem Vaterlande auszeichnen, objektiv und unbeeinflußt in seiner ganzen Größe gezeigt zu haben . Neben Ludendorff stehen an Können und Cha= rakterstärke nur wenige unter den Größen der Geschichte, die ihm gleichen. Ging er politisch nach dem Zusammenbruch auch Wege, auf denen wir ihm als Nationalſozialisten nicht folgen können, er bleibt für uns der Stratege des Weltkrieges, der Feldherr, der Mann, deſſen Handeln und Wollen auch in der Nachkriegszeit die Einmaligkeit and Besonderheit einer vom Alltag weit entfernten Bersönlichkeit offenbart. Gert Sachs.
nationalsozialiſtiſchen
Wirtschaftsdenkens
Aus der Rede des Reichspreffechefs der N.S.D.A.P. Dr. Dietrich in Eſſen Nationalsozialiſtiſche Volkswirtschaftslehre muß zu einem festen Bestandteil unserer Volksbildung werden, mit dem sich nicht nur der Gelehrte, der Betriebsführer uſw. befaßt, ſondern die auch dem Arbeiter in Fleisch und Blut übergegangen ist. * Die Gemeinschaftsidee ist nicht nur eine fitt= liche Forderung, sondern die ökonomisch nots wendige und wiſſenſchaftlich zwingende Grundlage unserer Wirtschaft. * Gemeinnug geht vor Eigennut - das ist die wahre Parole wirtschaftlicher Vernunft, die nicht nur das wirtſchaftliche Leben der Nation fruchtbar, ſondern es auch für den einzelnen erfolg= reich werden läßt. * Es muß einmal grundsäßlich mit dem Irrtum aufgeräumt werden, daß das private Erwerbsstreben mit der Respektierung des Gemeinwohls, das der Nationalſozialismus fordert, wirtſchaft-
lich nicht vereinbar sei und dadurch in seinem natürlichen und erfolgreichen Wirken beeinträchtigt werde. Wir sehen dem persönlichen Erfolgstreben im Wirtschaftsleben nur diejenigen gemeinnüßigen Grenzen, die für das Ganze unerläßlich sind und die lezten Endes auf dem Wege über die Gemeinschaft den Interessen jedes einzelnen selbst wieder dienen. * Es ist nicht so, daß der einzelne durch seine Arbeit wirtschaftliche Werte hervorbringt, deren Summe die Volkswirtschaft ausmacht, sondern es ist umgekehrt : wirtschaftliche Werte werden nur durch Zusammenarbeit in der Gemeinſchaft geschaffen, und der Anteil des einzelnen an ihnen leitet sich aus der Gemeinſchaft nach Maßgabe seiner Leistung für sie ab. * Die Qualität einer Nation, die Form, in der fie sich befindet, ist es, die lehten Endes über
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R.S.K. Folge 28 begreifen zu können, all das Neue und Kühne, all das dem Denken Ungewohnte, das nicht Voraussehbare und doch Tatsachengewaltige, es ist der Schritt auf eine neue Stufe menschlicher Wirtschaft, den das nationalſozialistische Deutschland vollzogen hat oder zu vollziehen noch im Begriff ist. Der Nationalsozialismus hat auch auf dem Gebiete der Wirtschaft die Schwelle eines neuen Zeitalters überschritten. Das deutsche Volk, das unter einer neuen großen Idee politiſch geeint und zuſammengefaßt ist, um den Marsch in eine neue Zukunft anzutreten, errichtet auf den Trümmern einer vergangenen Zeit ein neues Wirtſchaftsfundament, das in seinem Umfang und in seiner Anlage der Größe jener neuen Wirtschaftsepoche gemäß ist, die vor ihm liegt, in die es mit seinen neuentfalteten Kräften hineinzuwachſen im Begriff iſt. Solange wir Ausgaben anwenden, um bisher brachliegende unproduktive Arbeitskräfte für die Nation produktiv zu machen, solange wir Geld ausgeben, um Leute zu Verdienern zu machen, die bisher nur Verzehrer waren, solange wir Geld ausgeben zur notwendigen wehrpolitischen Sicherung des Wirtschaftsraumes, in dem wir leben und von dem wir leben, solange wir Geld verwenden, um vorhandenen unfruchtbaren Boden zu kultivieren und ertragreich zu machen, jolange ist die Finanzierung dieser Dinge der echteſte wirtſchaftliche Bedarf, den man ſich überhaupt denken kann!
Wer kann bei einer berittenen oder fahrenden Truppe dienen? NSK Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung, Obergruppenführer Lig : mann , hatte die Reiterführer aus allen Teilen des Reiches zusammengerufen, die in den Monaten Februar bis April in sämtlichen Wehramts-Meldebezirken des Reiches als hierzu Beauftragte Prüfungen abhalten werden. Zweck der Prüfungen ist die Erlangung des Reiterscheines, deſſen Besit gewährleistet : 1. bei freiwilligem Eintritt in das Reichsheer , die Einstellung in den selbstgewählten Truppenteil im Rahmen allgemeinen gesetzlichen und militärischen Bestimmungen und 2. bei der pflichtmäßigen Aushebung, die bevorzugte Einstellung als Reiter oder Fahrer. Zugelassen zu diesen Prüfungen sind alle jungen deutschen Männer der Jahrgänge 1914 bis 1918. Der Besiz des Reiterscheines und die dadurch gegebene Möglichkeit bei einer berittenen Waffe zu dienen, stellt eine Vergünstigung dar, die nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für alle Kreise von großer Bedeutung ist, die mit Pferden beruflich zu tun haben. Landwirtschaft und die Betriebe, die Pferdehalter sind, dürften deshalb an den Prüfungen ein starkes Intereſſe haben. Die Prüfungen verlangen nur geringe An = fangskenntnisse im Reiten und Fahren , eine gewisse förperliche Eignung und allgemeine Vorkenntnisse im Umgang mit
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3. Februar 1936 Das nationalsozialiſtiſche Wirtſchaftsſyſtem hat nicht mit theoretischen Erörterungen begonnen, sondern mit praktischer Arbeit. * Dem kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsprinzip „ Kapital muß Kapital erzeugen“ seht das nationalsozialistische Wirtſchaftsſyſtem die Wahrheit entgegen : „Arbeit ſchafft Arbeit!" * Auch das Kapital ist nichts anderes als erſparter, nicht verzehrter Arbeitsertrag. Auch das Kapital ist ein Produkt der Arbeit. Es wurde durch Arbeit geſchaffen, und daher hat es auch wieder der Arbeit zu dienen. * Der Nationalsozialismus brachte den fundamentalen Grundsatz zum Durchbruch, daß die Wirtschaft kein Kapitalproblem, ſondern ein Organisationsproblem ist. * Was für die Gemeinschaft begonnen wird, wird allen, Arbeiter wie Unternehmer, aus der Gemeinschaft heraus reichen Nutzen bringen. Das ist wahrer Sozialismus. Sozialismus der Leistung und Sozialismus der Tat. Man muß nicht nur kämpfen, um zu leben, sondern wir sind verpflichtet, Kämpfer zu sein, um innerlich frei und start zu werden zu schöpfe rischer Leistung für das Leben unseres Volkes. * Rechnen wir nicht, wo wir glauben müſſen! Wägen wir nicht, wo wir wagen müſſen! Handeln wir im gläubigen Vertrauen auf die Kraft unseres Volkes und den unsterblichen Geist der deutschen Nation !
Pferden. Die örtlichen Reiterformationen der S.A. und S.S. ſind in erster Linie die gegebenen Vorbildungsstätten für diese Bewerber. Die Sperre für den Eintritt in die S.A., Reiterei ist hierzu bereits aufge hoben. Ort und Zeit der Prüfungen werden durch die Tagespresse und durch Anſchläge bekanntgegeben. Das Mitbringen von Pferden ist erwünscht, jedoch nicht unbedingt erforderlich. An diese Besprechung schloß sich ein Vortrag des Inspekteurs der Kavallerie, Generalleutnant von Progrell , an. Hierzu erschienen ferner der Chefreiterführer der 6.6., der Leiter der Organisation „ Dienst am Pferde ", General Adam , und der zuständige Referent der Reichsjugendführung. Der Vortragende sprach knapp und flar über die zu befolgenden Richtlinien, über die Forderungen, die die berittenen Truppenteile an die reiterlich vorgebildeten Rekruten stellen müßten und wie dieſe berechtigten Wünsche erfüllt werden können.
Die Tagung wurde beendet durch ein kameradschaftliches Zusammensein. Obergruppenführer Lizmann ließ seine Abschlußworte aus flingen in dem Wunsche eines festen kame = radschaftlichen Zusammenhalts zwi Wehrmacht, schen Grau, Schwarz und Braun 6.S. und S.A. Die Reiterführer begaben sich dann zur Deutschlandhalle, um den reiterlichen Prüfungen der S.A.- und S.S.-Reiter beizuwohnen, die im Rahmen des internationalen Berliner Reitturniers abgehalten wurden .
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R.S.K. Folge 28 begreifen zu können, all das Neue und Kühne, all das dem Denken Ungewohnte, das nicht Voraussehbare und doch Tatsachengewaltige, es ist der Schritt auf eine neue Stufe menschlicher Wirtschaft, den das nationalsozialistische Deutschland vollzogen hat oder zu vollziehen noch im Begriff ist. Der Nationalsozialismus hat auch auf dem Gebiete der Wirtschaft die Schwelle eines neuen Zeitalters überschritten. Das deutsche Volk, das unter einer neuen großen Idee politiſch geeint und zuſammengefaßt ift, um den Marsch in eine neue Zukunft anzutreten, errichtet auf den Trümmern einer ver: gangenen Zeit ein neues Wirtſchaftsfundament, das in ſeinem Umfang und in ſeiner Anlage der Größe jener neuen Wirtschaftsepoche gemäß ist, die vor ihm liegt, in die es mit seinen neuentfalteten Kräften hineinzuwachſen im Begriff iſt. Solange wir Ausgaben anwenden, um bisher brachliegende unproduktive Arbeitskräfte für die Nation produktiv zu machen, solange wir Geld ausgeben, um Leute zu Verdienern zu machen, die bisher nur Verzehrer waren, solange wir Geld ausgeben zur notwendigen wehrpolitiſchen Sicherung des Wirtschaftsraumes, in dem wir leben und von dem wir leben, solange wir Geld verwenden, um vorhandenen unfruchtbaren Boden zu kultivieren und ertragreich zu machen, solange ist die Finanzierung dieser Dinge der echteste wirtschaftliche Bedarf, den man sich überhaupt denken kann !
Wer kann bei einer berittenen oder fahrenden Truppe dienen? NSK Der Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung, Obergruppenführer Liz 3 mann, hatte die Reiterführer aus allen Teilen des Reiches zuſammengerufen, die in den Monaten Februar bis April in sämtlichen Wehramts-Meldebezirken des Reiches als hierzu Beauftragte Prüfungen abhalten werden. Zwed der Prüfungen ist die Erlangung des Reiterscheines, deſſen Besit gewährleiſtet : 1. be i freiwilligem Eintritt in das Reichsheer , die Einstellung in den selbstgewählten Truppenteil im Rahmen allgemeinen geseglichen und militärischen Bestimmungen und 2. bei der pflichtmäßigen Aushebung, die bevorzugte Einstellung als Reiter oder Fahrer. Zugelassen zu diesen Prüfungen sind alle jungen deutschen Männer der Jahrgänge 1914 bis 1918. Der Besiz des Reiterscheines und die dadurch gegebene Möglichkeit bei einer berittenen Waffe zu dienen, stellt eine Vergünstigung dar, die nicht nur für die Beteiligten , sondern auch für alle Kreise von großer Bedeutung ist, die mit Pferden beruflich zu tun haben. Landwirtschaft und die Betriebe, die Pferdehalter find, dürften deshalb an den Prüfungen ein starkes Interesse haben. Die Prüfungen verlangen nur geringe An = fangstenntnisse im Reiten und Fahren, eine gewisse törperliche Eignung und allgemeine Vorkenntnisse im Umgang mit
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3. Februar 1936 Das nationalsozialistische Wirtschaftssystem hat nicht mit theoretischen Erörterungen begonnen, sondern mit praktiſcher Arbeit. * Dem kapitalistischen Wirtschaftsprinzip „ Kapital muß Kapital erzeugen“ sezt das nationalsozialistische Wirtschaftssystem die Wahrheit ents gegen : „Arbeit schafft Arbeit !" * Auch das Kapital ist nichts anderes als ersparter, nicht verzehrter Arbeitsertrag. Auch das Kapital ist ein Produkt der Arbeit. Es wurde durch Arbeit geſchaffen, und daher hat es auch wieder der Arbeit zu dienen. * Der Nationalsozialismus brachte den fundamentalen Grundsatz zum Durchbruch, daß die Wirtschaft kein Kapitalproblem, sondern ein Organiſationsproblem iſt. * Was für die Gemeinschaft begonnen wird, wird allen, Arbeiter wie Unternehmer, aus der Gemeinschaft heraus reichen Nutzen bringen. Das ist wahrer Sozialismus . Sozialismus der Leistung und Sozialismus der Tat. Man muß nicht nur kämpfen, um zu leben, sondern wir sind verpflichtet, Kämpfer zu sein, um innerlich frei und ſtark zu werden zu ſchöpferischer Leistung für das Leben unseres Volkes. * Rechnen wir nicht, wo wir glauben müſſen! Wägen wir nicht, wo wir wagen müſſen ! Handeln wir im gläubigen Vertrauen auf die Kraft unseres Volkes und den unsterblichen Geist der deutschen Nation!
Pferden. Die örtlichen Reiterformationen der S.A. und S.S. sind in erster Linie die gegebenen Vorbildungsstätten für diese Bewerber. Die Sperre für den Eintritt in die S.A., Reiterei ist hierzu bereits aufge hoben. Ort und Zeit der Prüfungen werden durch die Tagespresse und durch Anschläge bekanntgegeben. Das Mitbringen von Pferden ist erwünscht, jedoch nicht unbedingt erforderlich. An diese Besprechung schloß sich ein Vortrag des Inspekteurs der Kavallerie, Generalleutnant von Progrell , an. Hierzu erschienen ferner der Chefreiterführer der 6.6., der Leiter der Organisation Dienst am Pferde", General Adam , und der zuständige Referent der Reichsjugendführung. Der Vortragende sprach knapp und klar über die zu befolgenden Richtlinien, über die Forderungen, die die bes rittenen Truppenteile an die reiterlich vorgebildeten Rekruten ſtellen müßten und wie dieſe berechtigten Wünsche erfüllt werden können.
Die Tagung wurde beendet durch ein kame= radschaftliches Zusammensein. Obergruppenführer Lizmann ließ seine Abschlußworte ausklingen in dem Wunsche eines festen kame = radschaftlichen Zusammenhalts zwischen Grau, Schwarz und Braun - Wehrmacht, S.S. und S.A. Die Reiterführer begaben sich dann zur Deutschlandhalle, um den reiterlichen Prüfungen der S.A.- und S.S.-Reiter beizu wohnen, die im Rahmen des internationalen Berliner Reitturniers abgehalten wurden.
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Amtlicher Pressedienst der N.S. - Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
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Aufgaben
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Wohlfahrtspflege
NSK Die Reichsfrauenführerin hat in ihrer großen Rede vor den deutschen Frauen mit Recht darauf hingewiesen, daß der nationalsozialistische Staat für die großen Aufgaben, die er sich auf dem Gebiete der Volksgesundheit und der Volkswohlfahrt gestellt hat, auf die Ausbildung geeigneter Frauen bedacht sein muß, die ihm zuverlässige Helfer werden sollen. Wo erfolgt die Ausbildung ? Die staatlich anerkannten Frauenschulen für Volkspflege sind die Ausbildungsstätten für diese Helferinnen. Junge Mädchen von 20 Jahren aufwärts sind die Besucherinnen dieser Schulen. Aus den verschiedensten Vorberufen tommen sie, die Säuglingspflegerin, Krankenpflegerin, Kindergärtnerin, Lehrerin, die Abiturientin mit dem wissenschaftlichen Reifezeugnis und dem Sozialen Lehrjahr, die Abiturientin der Frauenoberschule, die mehrjährig Berufstätige, fie alle finden sich zuſammen, um in zweijähriger praktischer und theoretischer Ausbildung sich das Rüstzeug für den Beruf zu erarbeiten. Das Vielerlei der Vorbildung bringt eine bunte Gesellschaft zusammen, aber der gleiche Berufswunsch und die intensive Schulung für den Dienst am Volt in den sozialwissenschaftlichen Vorlesungen, praktiſchen Gemeinschaftsunterricht (Musit, Turnen, Gymnastik, Hands fertigkeit) und im Gemeinschaftslager läßt ste bald zu einer guten Kameradschaft zusammenwachsen. Ein halbjähriges Praktikum während der Ausbildung und ein Probejahr nach Ab= legung der staatlichen Prüfung vor Erteilung der staatlichen Anerkennung als Volkspflegerin gepährt ihnen einen Einblick in den Umfang und die Vielseitigkeit der sozialen Arbeit und zwingt sie zur Selbstprüfung über ihre Eignung und Berufung. Die Arbeit der Boltspflegerin Der Staat verlangt in den neugegründeten ftaatlichen Gesundheitsämtern der Stadt- und Landkreise die Gesundheitspflegerin. Sie ist die Helferin des Amtsarztes in den Untersuchungs- und Beratungsstunden für die ganze Bevölkerung, unentbehrliche Mitarbeiterin bei der Durchführung aller raſſe= und gesundheitspolitischen Maßnahmen, Führerin und Gesundheitserzieherin der Familien ihres Bezirks, Beraterin und Helferin, die die Forderungen des nationalsozialiſtiſchen Staates den einzelnen, auch wenn sie Opfer und Verzicht bedeuten, verständlich macht und auftretende Schwierigkeiten überwinden hilft. Auch in der großen Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits-
losenversicherung stellt das Reich weibs liche Kräfte mit sozialer Vorbildung ein, und zwar in den Dienst der Berufsberaterin für die weiblichen Jugendlichen und der Arbeitss vermittlung für Mädchen und Frauen. Die staatliche Polizei braucht weibliche Kräfte mit wohlfahrtspflegerischer Vorbildung, in den Stadtverwaltungen finden die Volkspflegerinnen ein reiches Arbeitsfeld, in der Familienfürsorge, in der Wirtschaftsfürforge, in der Krankenhausfürsorge. Überall find die Helferinnen und Beraterinnen , wenn Menschen mit den Schwierigkeiten des Lebens nicht zurechtkommen: aber vor allem Voltserzieherinnen, die bei aller Hilfe in erster Linie fordern, alle Eigenkräfte einzusetzen, sich immer der Gemeinschaft verpflichtet zu fühlen und entsprechend zu handeln. Die Ämter für Volkswohlfahrt und Volksgesundheit erweitern ständig ihre Arbeitsgebiete und setzen planmäßig fachlich vorgebildete weibliche Kräfte ein, ebenſo wie die andern staatlich anerkannten Wohlfahrtsorganisationen, das Deutsche Rote Kreuz, die Innere Miſſion und die Caritas. In den Mütter und Kindererho . lungsheimen finden wir Volkspflege= rinnen. Dort muß sie den Frohsinn warmen Lebens den abgearbeiteten, nervösen Müttern entgegenbringen und versuchen, ihnen ihre Laſten abzunehmen und sie in der Erholungszeit wieder zu lebensfrohen, elaſtiſchen, arbeitsfreudigen Frauen zu machen, die sich ihrer bes deutungsvollen Aufgabe im neuen Deutschland voll bewußt sind. Sport, Gymnaſtik, Volkstanz, Spaziergänge setzen das Gegengewicht zu den langen Liegezeiten des Tages, Lieder und Spiele tragen zur Entspannung bei. Bei allem muß die Voltspflegerin mitten unter den Müttern sein und Anregung und Anleitung geben. Einfühlungsvermögen, Tatt, psychologisches Verständnis muß sie besigen und praktische Kenntniſſe, dann gehen die Mütter ers holt und gestärkt und reich an manchem neuen Können zurück in ihre Familien. Anders sind die Aufgaben der Volkspflegerin in den Kindererholungsstätten. Aber auch hier wird der volle Einsatz der Persönlichkeit verlangt, und dieser gibt Erfolg und Befriedigung. Auch an den Arbeitsstätten des deutschen Volkes finden wir die Volkspflegerin. Als Siedlungshelferin steht sie den Siedler= frauen zur Seite und hilft ihnen, sich die neue Heimat zu erarbeiten. Der Reichsmütterdienst des deutschen Frauenwerkes steht der sozialen Betriebsarbeiterin zur Seite durch seine verschiedenen Kurse.
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R.S.K. Folge 28 In ihnen steht die Voltspflegerin neben der Jugendleiterin und der Gewerbelehrerin in der großen Schulungs- und Erziehungsaufgabe an der heutigen und der zukünftigen deutschen Mutter. Warum ist Wohlfahrtsarbeit ein Frauens beruf? Ein Beruf, in dem die Frau infolge ihrer Eigenart grundsäßlich anderes und oft auch mehr leistet als der Mann? Wohlfahrtspflege, soziale Arbeit ist im wesentlichen Erziehungsaufgabe, wer fie leisten soll, muß von seinem innersten Wesen aus herangehen, und das Wesenbestimmende der Frau ist ihre Mütterlichkeit. Sie wird in der sozialen Arbeit ges braucht, sie macht diese Arbeit zum Frauenberuf. Die Kräfte des Pflegens und Hütens, die alles schußbedürftige Leben in Obhut nehmen wollen, die erziehenden Kräfte, die mitfühlenden und anteilnehmenden Kräfte, brauchen wir. Diese letteren können ohne Disziplin eine Quelle des Klatsches und der Intrige sein, aber sie sind es auch, die der Frau im sozialen Beruf die lebendigen Beziehungen zu den Menschen eröffnen, an denen fie arbeitet, und sie durch ihre aus persönlichstem Verantwor tungsgefühl geborene Anteilnahme erreichen
Neue
Form
NSK Durch die Besinnung unseres Voltes auf sein arteigenes Wesen war der durch Jazzmusik und Negertanz verunſtaltete Gesellschaftstanz als Ausdruck der kulturellen Haltung unmöglich geworden. Rhumba, Charlston und ähnliche Tänze, die sich bei vielen besonderer Beliebtheit erfreuten, mußten dem neuen deuts ſchen kulturellen Wollen weichen. Der Charakter des Volkes prägt das Fest. Der Höhepunkt aller festlichen Stimmung ist be= sonders für die Jungen der Tanz. Und das Volk, das sich heute zu ſeiner eigenen Kultur zurückfindet, weiß, daß es auch für seine Tanzfeste einen neuen Stil schaffen muß. In der Volkstanzbewegung hat sich schon seit vielen Jahren eine Gruppe junger Menschen gefunden, die nach der neuen Tanzform suchten. Viele ſchöne, alte Volksmelodien und spiele tauchten dabei auf; doch waren Zeit und Menschen nicht reif, die guten Motive gewinnbringend auszuwerten. Die Deutsche Hochschule für Leibesübungen veranstaltete zum Abschluß des Semesters 1935/36 einen Kursus für Volkstanz, Gymnastik und Tanz, um diesen Tänzen eine breitere Basis zu schaffen und beauftragte den Reichsfachstellenleiter für Volkstanz in der N.S.-Kulturgemeinde mit der Durchführung. Zu dem Kurſus kommen außer den Studentinnen der Hochschule Mitglieder aus allen den Organisationen, die sich für Feſtgeſtaltung, für die Verbreitung guten, echten Volkstanzes und für die Neugestaltung unseres Gesellschaftstanzes einsetzen. Der Lehrgang diente der Vermittlung überlieferter, deutscher und nordischer Voltstänze. Er sollte zugleich eine Verwandts schaft zwischen dem traditionellen Volkstanz und der neuzeitlichen Arbeitsweise von Gymnastik und Laientanz aufzeigen. Biele Frauen und Männer, Mädel und Jungen aus allen Städten Deutschlands waren nach Berlin gekommen, um sich diesem Lehrgang ans Auschließen. Als Heim stand den Teilnehmerin
3. Februar 1936 fäßt, was Männern unerreichbar scheint. Der soziale Beruf erfordert wie kein anderer auch ganz besondere Charakterveranlagung, uners schöpfliche Güte, Hingabe und Glaube an die menschliche Natur, vereint mit Festigkeit und unerbittlicher Konsequenz. Er verlangt den Einfaz der ganzen Persönlichkeit. Soziale Arbeit ist Dienst am Volksganzen, er setzt sich aus vielen fleinen Einzelaufgaben zusammen, und gerade das Vielerlei darf die Volkspfleges rin nicht zur planlosen Betriebsfamleit vers leiten, sondern sie muß bei aller Eingelarbeit immer die große Linie sehen und nach dem wohldurchdachten Plan arbeiten, der dem einzelnen hilft als Glied des Ganzen und ihn dann einsetzt mit seinen Kräften für die Ges meinschaft. Die Frauenkräfte der Mütterlich teit, die Charakterveranlagung, die Bereitschaft zum Dienſt an der Gemeinschaft muß die Volks. pflegerin mitbringen in ihre Arbeit. Ihre geistige und politiſche Schulung für diese ArGo beit erhält sie in der Volkspflegeſchule. ausgerüstet mit den fraulichen Kräften des Gemütes und des Verstandes, des Wissens und des Könnes ist sie berufen, im neuen Deutſchland wertvollste Aufbauarbeit als Volkserziehe rin zu leisten. Dr. Dibbelt.
des
Tanzes
nen das Studentinnenheim_auf_dem Reichssportfeld zur Verfügung, im Sportforum fanden die Vorführungen statt. Wie oft hat man beim Volkstanz zugeſehen, wenn eine Jugendgruppe getanzt hat. Man hat sich das bunte Treiben angesehen und ist dann freudig oder auch etwas spöttelnd seiner Wege gegangen. Bei diesen Volkstänzen aber wird man schon bei seinen ersten Bewegungen aufmerksam. Da ist etwas Neues, irgendwie Vers trautes, was aus diesem Tanz ſpricht. Nicht ein leichtes Sich-Wiegen und Drehen ist es, sondern stolz und herb sind Form und Bewegung des Tanzes. Man weiß hier sofort um die Seele, die im Tanz liegt, ſpürt deſſen innerstes Wesen, das gebunden ist an Rasse und Volk. Man er kennt den tiefen und natürlichen Sinn des Tanzes. Was den „ Volkstanz" alter Tage zum Schreden und Spottobjekt gemacht hat, das Hüpfen und Springen, zu dem sich kein ernsthafter Mensch hergab, ist hier völlig überwunden. Es find teine tänzerischen Begabungen, die hier schreiten und sich drehen, sondern Männer und Frauen, die vielleicht schon viele Volkstänze alten Stils getanzt haben, sich aber hier durch gesunde und natürliche Bewegung sofort in den neuen Stil hineingefunden haben. Kraft, Schönheit und Gesundheit prägen die neue Form. So muß der Tanz sein, der beweisen soll, daß keine fremdrassigen Bewegungen und Rhythmen nötig sind, sondern daß ureigenster nordischer Stil da ist, der um neue Form ringt. Klang früher der deutsche Walzer auf, dann leuchteten höchstens die Augen der Alten". Wir Jungen zogen uns zurück oder hüpften und sprangen in toller Ausgelassenheit mit. Aber wir tanzten nicht. Nun erlebt man, wie hier der deutsche Walzer in aller innerlicher Abgestimmtheit „getanzt“ wird und ſpürt das ureigentliche Grundelement des Tanzes. Eine erzählt : An der Grenze haben wir vers sucht, durch Sport und Gymnastik gemeinsame
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R.S.K. Folge 28
Blatt 7
Freude und gemeinsames Erleben zu schaffen ; aber erst durch diesen Tanz war die Verbundenheit so fest da, wie wir sie wollten." Die schneeweiße Kleidung sämtlicher Tan zender vervollständigt in seinem schlichten Ernſt den Eindruck von Würde und Geſchloſſenheit. Nach Beendigung des Kurſes gehen alle wieder
Wo braucht man
NSK In diesen Tagen fand in Berlin eine Tagung des Bundes „ Deutscher Ärztinnen“ statt. Aus allen Teilen des Reiches waren sie gekommen, denn diese Versammlungen bieten immer willkommene Gelegenheit zur Aussprache und zum Austausch von Interessen und Erfahrungen, vermitteln Anregung und Klärung, besonders, da auf dem Programm aktuelle Fragen, wie die Arbeit der Ärztin und ihre Aufgaben in den Frauenorganisationen des nationalsozia= listischen Staates, auf dem Gebiet der Volksgesundheit und des weiblichen Sports, standen. Im Gau Ostpreußen ist die Durchorganisation schon sehr weit fortgeschritten, und die Referentin der dortigen Ortsgruppe berichtete über ihre Arbeit. Sie ging zunächst auf die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der weiblichen Ärzte ein und sieht eine Hauptaufgabe dieser Zusammenfassung in der politischen Schulung, damit sie überall da eingesetzt werden fönnen, wo Sonderaufgaben des Frauentums gefordert werden. Vor allem sind es folgende Arbeitsgruppen, die eine Mitarbeit der Ärztin verlangen; da ist in erster Linie der Reichsmütterdienst, der B.D.M. und das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront. Hier handelt es sich einmal um die gesundheitliche Überwachung und dann um erzieherische Aufgaben, wie ein Unterricht über hygienische Fragen, über Erbund Raſſenpflege u . a. m. Außerdem ist im Frauensport, beim Luftschutz, bei der N.S.Volkswohlfahrt, dem Amt für Volksgesundheit, der Studentinnenſchaft die Mitarbeit des weiblichen Arztes erwünscht. Aus der lebhaften Aussprache, in der von dem Fortschritt der Arbeit in den anderen Gebieten Deutschlands erzählt wurde, ging hervor, daß die Ärztinnen eine Notwendigkeit für unser Volt darstellen und immer ihren großen, mannigfaltigen Aufgabenkreis haben werden.
3. Februar 1936 auseinander in die verschiedenen Gegenden Deutschlands und zurück in alle ihre Gliederungen und bringen eine Form des Tanzes, die durch Gemeinschaft getragen, schöpferische Kraft entwideln kann und in reiner Schönheit unser Wesen darlegt. Erika Madert.
die Ärztin ? Der Frage Frau und Sport", die aus Anlaß der Olympiſchen Spiele eine besondere Aktualität besikt, wurde ein gesondertes Referat gewidmet. Das Schlagwort von der Vermänn= lichung der Frau durch den Sport" taucht auch heute noch auf. Auf Grund von zahlreichen Untersuchungen kommt die Vortragende zu dem Schluß, daß davon an sich keine Rede sein kann. Der Sport ist heute wesentlicher Erziehungsfaktor im nationalsozialiſtiſchen Staat, und es ist eine dankbare Aufgabe für die Ärztin, dieſe törperliche Erziehung und Ertüchtigung mit zu leiten. Doch bedarf es auf dem Gebiete des Sports wie der körperlichen Arbeit überhaupt (Arbeitsdienst) für die Frau noch mancher Klärung durch den Fachmann. Fräulein Erna Röpke , die Reichsreferentin für den Reichsmütterdienst, die anschließend sprach, umriß zunächst die Aufgaben des Frauenwerkes und zeigte in eindringlicher Weise, auch an Beispielen aus der Praxis, den Wert und die Möglichkeiten der Mütterschulung. Diese hat vor allem auch eine politische Aufgabe, doch arbeitet sie nicht mit trockenen theoretischen Belehrungen, sondern will durch die praktisch-fachliche Schulung eine Gesamtschau über die Aufgaben der deutschen Frau vermitteln. Es ist wichtig, immer vom eigenen Erleben der einzelnen Frau auszugehen und so den Blick aufs Ganze zu richten. Die Mitarbeit der Ärztin auf diesem Gebiet kann nicht entbehrt werden, denn sie ist es, die durch ihre frauliche Eigenart den Müttern die Möglichkeit gibt, über alle Fragen und Nöte ihres Herzens zu sprechen und sich Rat zu holen. So zeigte die ganze Tagung in Vortrag und Diskuſſion immer wieder das riesige Arbeitsgebiet der Ärztin im Dritten Reich, das uns die Möglichkeit zu all dieser fruchtbringenden Ars Dr. A. Hoffmann. beit geschaffen hat.
Frauen aus Stadt und Land tagen gemeinſam NSK Im Anschluß an die „ Grüne Woche 1936" findet eine gemeinsame Schulungstagung der Gaufrauenschaftsleiterinnen und der Landesabteilungsleite = rinnen und Sachbearbeiterinnen des Reichsnährstandes der Abteilung IC ,,Die Frau" und II H " Hauswirtschaft" statt. Die heute alle Frauen in Stadt und Land gemeinsam bewegende Fra= gen der völkischen Sendung des Bauerntums, der Erfahrungen und Maßnahmen auf dem Gebiete der Blutspflege und der praktiſchen Mitarbeit der Frauen an Deutschlands Nahrungsfreiheit durch die Erzeugungsschlacht werden im ersten Teil der Schulungstagung besprochen werden. Die große Ausrichtung über die Mit-
arbeit der Frauen am Aufbauwerk des Führers wird die Reichsfrauenführerin Frau ScholzKlink zu Beginn des zweiten Tages geben. Dieser Tag wird sich weiterhin mit den praktischen Fragen der gemeinsamen Arbeit von Erzeuger und Verbraucherhaushalt beschäftigen. Haben die Gauleiterinnen der N.S.Frauenschaft auf diese Weise die Aufgaben der Landfrau kennengelernt, so bringt der nächste Tag den Vertreterinnen der Bäuerinnen Gelegenheit, das Deutsche Frauenwerk zu sehen und von den zuständigen Abteilungsleiterinnen in kurzen Referaten über die dort / geleistete Arbeit unterrichtet zu werden. Der vierte Tag faßte die Sachbearbeiterinnen der Abteilung II H Hauswirtschaft“ zu einer
made.
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Schulungstagung in der Reichsarbeitrichtschule der N.S.-Frauenſchaft zuſammen. Er steht unter dem Thema „ Erziehung". In einem grundsätzlichen Vortrag wird über das Bildungsgut, das durch den Nationalsozialismus der weiblichen Erziehung gegeben ist, gesprochen werden ; anschließend werden Referate über das Mädel im Landjahr, im Frauenarbeitsdienst und seine Arbeit in der Siedlung, die Um: schulungsarbeit des B.D.M. und die Sonderaufgaben der Abteilung Landjugend behandelt. Die Fragen des weiblichen Ausbil -
3. Februar 1936 dungswesens auf dem Lande , bäuerliche Frauenschulen, bäuerliche Werkschulen werden an einem der nächsten Tage zur vollständigen Ergänzung der Erziehungsfragen der weiblichen Jugend dargelegt. Weitere Referate, wie nationalsozialistische Wirtschaftspolitik und Volksgesundheit im Dritten Reich, werden die Schulungsteilnehmerinnen aus Stadt und Land gleich stark interessieren, so daß auch diese Ta= gung und das gegenseitige Kennenlernen der Arbeit und Ziele ein weiterer Baustein zur Verständigung zwischen Bäuerin . W. und Städterin sein wird.
Eine Vertrauensfrau unter 20 Arbeiterinnen Zu den Vertrauensratswahlen 1936
NSK 3m ganzen Reich werden im Augenblick wieder die Vertrauensratswahlen vorbereitet. Die Wahlen müſſen am 4. April durchgeführt sein. Am 1. Mai beginnt die Arbeit der Mitglieder des Vertrauensrates mit dem Treuegelöbnis vor der Gefolgschaft. Betriebsführer und Gefolgschaft arbeiten im Vertrauensrat zuſammen für die Gemeinschaft. Es ist Aufgabe der Vertreter der Gefolgschaft, im Vertrauensrat alle berechtigten Forderungen vorzutragen, die die Gefolgschaft an ihre Führung stellen muß. Es ist aber auch Pflicht der Gefolgschaftsmitglieder im Vertrauensrat, das Verständnis für die Fragen und Schwierigteiten der Betriebsführung bei den Gefolg= schaftsmitgliedern zu wecken. In Betrieben mit mehr als 20 Frauen ist eine Vertrauensfrau als Mitarbeiterin des Betriebswalters tätig. Es ist selbstverständlich, daß die persönlichen Nöte und Wünsche einer Arbeitskameradin beſſer von einer Frau be urteilt und vertreten werden können als von einem Manne. Das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit schließt die Möglichkeit von weiblichen Gefolgschaftsmitgliedern im Vertrauensrat ein, da die Aufnahme in den Vertrauensrat nicht an das Geschlecht gebunden ist. In Betrieben mit einer größeren weiblichen Gefolgschaft ist daher die Aufnahme eines weiblichen Gefolgschaftsmitgliedes (der Vertrauensfrau) in den Vertrauensrat schon im Intereſſe von Betriebsführung und Gefolgschaft dringend zu raten. Die Vertrauensfrau, die Tag um Tag die gleiche Maschine bedient wie ihre Arbeitskameradinnen, die Stunde um Stunde dieselben Handreichungen tut wie sie, erhält wie feine andere Einblick in die Arbeitsforderungen ihres Betriebes. Sie kann beurteilen, wie groß die durchschnittliche Arbeitsleistung einer Frau ist und sie weiß auch, was über deren Kräfte geht. Einer Frau aber wird eine Arbeitskameradin naturgemäß ein besonders großes persönliches Vertrauen entgegenbringen. Die Wahl einer Frau in den Vertrauensrat wird für die weib liche Gefolgschaft die angestrebte vertrauensvolle Verbindung zwischen Gefolgschaft und Betriebsführer gewährleisten. Erwartet eine Frau ein Kind , so wird sie
dies verständlicherweise eher ihrer Vertrauensfrau mitteilen. Mit ihrer Hilfe wird es möglich sein, dieser Arbeitskameradin einen leichteren Arbeitsplatz zu vermitteln. Die Vertrauensfrau sezt sich in diesem Falle mit der N.S.V. in Verbindung und versucht, für bedürftige Arbeitskameradinnen, einen Zuſchuß der N.S.V. zu erreichen. Nach dem Gesez kann eine Frau, die ein Kind erwartet, sechs Wochen vor der Niederkunft die Arbeit niederlegen. Sie erhält jedoch dann Krankengeld, das nur einen Teil ihres Lohnes ausmacht. Die Unterstützung der N.S.V. in Form von Sachwerten oder auch Bargeld, kann diese Differenz ausgleichen. Die Vertrauensfrau muß die Möglichkeit haben, durch den Betrieb zu gehen. Sie muß die etwa durch die Art der Arbeit auftretenden gesundheitlichen Schädigungen bei Frauen sehen und dafür Sorge tragen, daß ihre Arbeitskameradinnen durch entsprechende Schutzmaßnahmen davor bewahrt werden . Sie hat auf die Sauberhaltung der sanitären Anlagen zu achten. Sie kann beispielsweise versuchen, in Zusammenarbeit mit dem Vertrauensrat der Gefolgschaft Dusch- oder zumindest Waschräume zu verschaffen. Es gehört gegebenenfalls auch zu ihren Aufgaben, einen Meister zu veranlaſſen, einen schüchternen, noch ungeschickten Neuling neben eine erfahrene Arbeitskameradin zu stellen. Auch bei den niemals ausbleibenden Gefolgschaftstleinen Reibereien zwischen mitgliedern kann sie durch verständnisvolle Ver mittlung Schwierigkeiten beseitigen, ehe sie gröBere, für die Betriebsgemeinschaft bedenkliche Formen angenommen haben. So ist es auch bei den diesjährigen Ver trauensratswahlen Ziel und Aufgabe des Frauenamtes der D. A. F., die Wahl von Frauen in den Vertrauensrat in möglichst vielen Betrieben mit weiblicher Gefolgschaft anzustreben. Eine genügende und durchgreifende Betreuung der deutschen Arbeitskameradinnen durch das Frauenamt der D.A.F. in Zusammenarbeit mit den Frauenreferaten in den Reichsbetriebsgemeinschaften ist ja erst dann gegeben, wenn sie in und außerhalb der Be = triebe durchgeführt ist. Die Vertrauensfrau steht im Betriebe an der Seite der Arbeiterin . Ihre Arbeit wird getragen von dem Vertrauen Dorothea Goedicke. der Gefolgschaft.
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Partei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich. Dr. Otto Dietrich . Reichspressechef der N S. DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. ſchriftleiter: Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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4. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Wir
grüßen Olympia!
NSK In ein Europa voll politischer Aus-
• teiligung großer Nationen an der Olympia
und
1936 zu verhindern. Ihr Argument war der
Debatten, tritt ein Ereignis, das das Augenmerk der Nationen von jenen Wirrnissen
Haß gegen das nationalsozialistische Deutsch-
hinwegzieht und es voll auf sich lenkt.
Unterschied zwischen den von
einandersetzungen,
voll
Die Idee des Kampfes ,
geistige
von
Pakten
land und ihre Furcht ging dahin, daß der ihnen
ent=
olympischen
worfenen Zerrbildern und dem wahren Ge-
überlieferung
sicht
über
Deutschlands
allzu
eindringlich
der
Jahrtausende hinweg, rief die Jugend der Welt und sie kam, um in diesen Tagen den
Welt zum Bewußtsein käme.
großen Wettstreit zu beginnen.
den in diesen Tagen Zeuge großer Ereigniſſe
auf die Ebene politischer Sympathien und Antipathien zu verschieben, ist an dem ge= sunden Empfinden der Sportler in der
sein.
ganzen Welt kläglich gescheitert. Und wir
Dieser Versuch, den sportlichen Wettkampf
Die schneebedeckten bayerischen Berge wer-
Denn nicht nur Parlamentsdebatten,
daß
dieses
Scheitern
nicht nur internationale Konferenzen oder
glauben ,
Völkerbundsversammlungen sind Dinge, die
eine gute Vorbedeutung für den Geist der Olympia 1936 sein wird.
die Welt bewegen : Hier auf dem Felde der sportlichen Leistung stehen sich die Nationen Mann für Mann gegenüber, hier ſpannen sich im Wettstreit aller aber auch die Brüden
Wir grüßen die Männer und Frauen, die aus der ganzen Welt in dieſem Jahre nach
der Kameradschaft und des inneren VerDeutschland kommen. stehens, jenes Faktors, der oft so schlecht in manche politiſche Konstruktionen hineinpaßt und trotzdem seine Wirkungen ausstrahlt. Die Vorgeschichte der diesjährigen Olympia ist ein lebendiges Beiſpiel für die Über-
•
Unsere Nation ſieht
es als Ehre an, daß der gewaltige Wett= kampf der Jugend aller Völker im Zeichen. der olympischen Dee diesmal auf deutſchem Boden ausgetragen wird. Und wir wollen stolz sein, wenn unsere
windung kleingeistiger Interessentenversuche durch die Kraft des olympischen Gedankens.
Gäste am Schluß dieses Jahres von ihm
Wir erinnern uns jener „ Komitees", die
sagen, daß der Geist von Olympia in diesen Monaten wahrhaft H. S. lebendig geworden ist.
es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Be-
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C.A
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4. Februar 1936
Reichsleiter Walter Buch :
Wesen
der
und
Sinn
Parteigerichtsbarkeit
NSK Vor der Bressekonferenz der Reichspreſſeſtelle der N.S.D.A.P. sprach am Mitt: woch, dem 5. Februar, Reichsleiter Walter Buch im Hauſe des Oberſten Parteigerichts in München über „Wesen und Sinn der Parteigerichtsbarkeit".
Dem Führer hat von Anfang an bei Wiederbegründung der Partei im Frühjahr 1925 der Gedanke vorgeschwebt, daß er für die von ihm zu bildende Gemeinschaft die Einrichtungen des Staates nachbilden wolle, die für eine politische Kampforganisation notwendig sind. Denn von vornherein war sein Ziel, mit dieser Gemeinschaft den Staat zu erobern. So bildete die 6. A. die Truppe, ohne die ein Kampf gegen den damals herrschenden Terror nicht zu denken war, der Reichsscha zmeister war die Zelle für das Finanz- und Wirtschaftsministe rium der Partei, die Organisations = abteilung könnte man mit einem InnenUnter Die vergleichen. miniſterium suchungs- und Schlichtungsaus schüsse bildeten die Keimzellen der heute aufwachsenden Parteigerichtsbarkeit. Die Untersuchungs- und Schlichtungsausschüsse nannte ich, nachdem ich im November 1927 mit deren Leitung betraut war, Uschla. Die bis dahin gebräuchliche Bezeichnung U.S.A. erinnerte mich zu lebhaft an die Vereinigten Staaten. Das wollte ich vermeiden, weil ich gerne eindeutig bin. Der Richter darf nicht in allen möglichen Farben schillern. Er muß versuchen, Mißverständnissen von An = fang an vorzubeugen , Zweifel gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zweck und Aufgabe dieser Uschla war, wie die der heute aus ihnen wachsenden Parteigerichte : „Die gemeinsame Ehre der Partei und die des einzelnen Parteigenossen zu wahren sowie nötigenfalls Meinungsverschiedenheiten einzelner Mitglieder auf gütlichem Wege auszugleichen". Zunächst hatte der Führer als Leiter der Untersuchungs- und Schlichtungsausschüsse den. Pg. Generalleutnant Heinemann berufen. Als dieser wegen seines hohen Alters dem Führer seinen Auftrag zurüdgab, wurde ich von Der Führer berief also beide ihm betraut. Male ehemalige aktive Offiziere der alten deutschen Friedensarmee zur Leitung dieser von ihm geschaffenen Einrichtung zur Wahrung der Ehre der Partei und des einzelnen Parteigenossen. Er wollte damit die allgemeine Ehrauffassung des deutschen Offizierkorps , entkleidet von den Sonderstandesanschauungen, in seine Bewegung hineingetragen wissen. Der Führer hatte erkannt, daß der von ihm der Bewegung vorgehaltene Wahlspruch : „ Gemeinnut vor Eigennuz" der selbstverständlichen, wenn auch nicht durch diese Worte ausgedrückten, Haltung des deutschen Offiziers entsprach. Seit Friedrich Wilhelm I. von Preußen und Friedrich
dem Großen , die als die ursprünglichen Schöpfer des deutschen Offizierkorps angesehen werden müſſen, iſt dieſem anerzogen worden, sich als erster Diener seines Volkes zu fühlen. Das Wort des Alten Frizen „ Ich dien” ſollte dem deutschen Offizier Richtschnur sein. Aus meinem alten Beruf habe ich es herübergenommen in mein neues Amt. Hier soll es Wurzeln schlagen in den Herzen der mir unters stellten Richter. Bei Beginn meiner Arbeit hatte ich insgesamt 60 000 Parteigenoss sen zu betreuen. Vom Frühjahr 1928 ab, als wir mit zwölf Männern in den Reichstag zogen, stieg die Zahl immer schneller. Mit dem Wachsen der Zahl vermehrte sich die Arbeit der Uschla. Ursprünglich versahen sie ihr Amt etwa in der Art von Vertrauensmännern der Gauleiter bzw. Ortsgruppenleiter. Jeder von diesen hatte drei Männer seines Vertrauens in seinem Stab, die ihm Reibereien innerhalb seines Arbeitsgebietes vom Leibe halten und ausgleichen sollten. Unwürdige Ele= mente sollten auf ihren Antrag vom Ortsgruppen bzw. Gauleiter aus der Partei entfernt werden. Auf zwei Seiten waren die für diese Arbeit notwendigen Anhaltspunkte niedergelegt. Das Anwachsen der Partei machte ihre innere Festigung notwendig. Diese hatte vermehrte Arbeit der Uſchla zur Folge. So ſah sich der Führer auf meinen Vorschlag veranlaßt, erstmals im August 1929 Richtlinien für die Uschla zu erlassen. Sie enthielten Weiſungen über die Bildung der Uschla, ihre Zuständigkeit und das anzuwendende Verfahren. Schließlich wurde in ihnen für die Mitglieder der einzuschlagende Beschwerdeweg aufgezeigt. Nach der Machtübernahme gab mir der Führer den Auftrag, aus der Uſchla eine Parteigerichtsbarkeit aufzubauen . Die deutsche Gèrichtsbarkeit erfreut sich seit langer Zeit eines guten Rufes auf der ganzen Welt. Der deutsche Richter galt als unabhängig und unbestechlich. Vor ihm konnte jeder sein Recht finden. Ähn= liches Ansehen mußte die Parteigerichtsbarkeit erringen. Das Gesetz vom 1. Dezember 1933 zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat be= stimmt, daß Partei und staatliche Ge = richtsbarkeit sich Rechtshilfe zu leisten hätten. So wurden denn auch die Augen der staatlichen Gerichtsbarkeit auf die der Partei gelenkt. Vor allem war es notwendig , die Zuständigkeit der beiden Gerichtsbarkeiten gegeneinander abzugrenzen. Der Führer tat das in seiner treffsicheren Kürze dergestalt, daß er sagte : Alle die Handlungen, die das Leben und das Gefüge des Staates berühren , sollen nach wie vor die staatlichen Gerichte behandeln, während diejenigen, die das Gefüge der Partei beträfen , von den Parteigerichten aufzugreifen Jeien. Am 17. Februar 1934 ergingen in Anlehnung
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an die alten Richtlinien für die Uschla neue, erweiterte, für die Parteigerichte. Sie enthielten allem bindende Auslegungen einzelner Sazungsbestimmungen für die Rechtsprechung innerhalb der Partei . Die Richtlinien wurden vom Führer genehmigt. In seiner großen Rede auf dem Parteitag 1934 sprach der Führer das Wort: Alle Deutschen sollen Natio = nalsozialisten werden , die Besten Parteigenossen.“ Mit dieſem zielsetzenden Wort setzte der Führer der Parteigerichtsbarkeit Ziel und Weg. Sie hat die Auslese, die die Partei nach dem Willen des Führers treffen soll, zu übernehmen. Die Partei soll Deutsche in sich vereinigen, die willens sind, das vom Führer am 24. Februar 1920 verkündete Programm zu verwirklichen. Frauen und Männer sollen ihr angehören, die entschlossen sind, nach der Satzung zu leben und für die Erreichung des Programms zu kämpfen. Jeder Staat verlangt von seinem Bürger die Erfüllung gewisser Pflichten. Wer gegen dieſen Pflichtenkreis verstößt, der hat sich vor dem Strafrichter zu verantworten . Die Partei for= dert, wie eben gesagt, vom Parteigenoſſen den Einsatz für das Programm des Füh rers , sie seht damit dem Parteigenossen einen höheren Pflichtenkreis über den vom Staat für ſeinen Bürger gesezten hinaus. Nur der Parteigenosse , der gegen dieſen erhöhten Pflichtenkreis verstößt, wird Dom Parteigericht angefaßt. Ich gebe Beispiele : 1. Ein Staatsbürger stiehlt. Damit schädigt er das Gesellschaftsleben des Volkes . Der Staat bestraft ihn. Dieser Bürger ist gleichzeitig Mitglied der N.S.D.A.P. Es ist einleuchtend, daß er nicht zu den Besten des Voltes gezählt werden kann. Infolgedeſſen wird er sich ebenfalls vor dem Parteigericht zu verantworten haben. Ob dieser Parteigenosse erst vom staatlichen Gericht und dann von der Partei abgeurteilt wird oder umgekehrt, oder ob vielleicht beide Verfahren nebeneinander herlaufen, darüber sind Bestimmungen erlaſſen. wegen 2. Ein Staatsbürger wird Angelns an verbotener Stelle bestraft . Die Partei wird davon nicht berührt . Die Parteigerichtsbarkeit wird also nicht eingreifen.
3. Ein Parteigenosse weigert sich , an Parteiveranstaltung teilzuneh = men. Der Staat wird dem ruhig zusehen, ohne fich darum zu fümmern. Das Parteigericht wird den Säumigen zur Rechenschaft ziehen, weil er gegen den erhöhten Pflichtenkreis der Partei verstößt. Mit diesen Beispielen will ich andeuten, daß die beiden Gerichtsbarkeiten sich nicht ins Gehege tommen, wenngleich jeder Parteigenosse jeder der beiden unterstellt ist. In den Richtlinien für die Parteigerichte sind auch die Strafen angegeben, die gegen einen Parteigenossen wegen eines Verstoßes gegen die Sazung von den Parteigerichten verhängt wer den können . Es sind dies : Verweis und Verwarnung. Zu diesen können als Nebenstrafen treten : Ab= ertennung der Fähigkeit zur Bekleidung Parteiamtes bis zu drei Jahren, Abeines erkennung des Rechtes zum Tragen der Waffe bis zu 12 Monaten, Aberkennung der Fähig-
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4. Februar 1936 teit zum öffentlichen Auftreten als Redner. Ist ein Parteigericht zur Überzeugung gelangt, daß der beschuldigte Parteigenosse durch sein Vers halten das Recht verwirkt hat, in der N.S.D.A.P. zu verbleiben , so wird es seinen Ausschluß aus der Partei aussprechen. Verweis, Verwarnung und Ausschluß sind also die einzigen Strafen, die das Parteigericht verhängen kann. Von der im Gesetz vom 1. Dezember 1933 zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat gegebenen Ermächtigung zur Verhängung von Geld und Haftstrafen ist bisher von der Parteigerichtsbarkeit kein Gebrauch gemacht worden. Wie ich schon betonte, ist die Parteigerichtsbarkeit erst im Aufbau begriffen. Mit der staatlichen Gerichtsbarkeit ist sie keineswegs zu vergleichen. Diese ist ebensowenig in drei Jahren auf ihre heutige Höhe gehoben worden, wie jene in dieser kurzen Zeitspanne einwandfrei hingestellt werden kann . Die Parteigerichtsbarkeit ist also noch vollkommen im Fluß. Sie muß ebenso wie die Partei wachsen aus deutschem Geblüt. Nur so kann vermieden werden, daß unnationalsozialiſtiſche Auffaſſungen als Fremdkörper in ihr Eingang finden. Weder in personeller noch in fachlicher Hinsicht ist sie fertig. Ich weise ausdrüdlich darauf hin, denn es widerstrebt mir, mehr zu scheinen als zu sein. Es wird eine Zeit kommen, da auch von der Parteigerichtsbarkeit wegen Vergehen gegen Zucht und Ordnung Geld- oder Haftstrafen verhängt werden. Heute ist es noch nicht so weit. Die heute gebräuchlichen Strafen ähneln denen, die früher von den Ehrengerichten der alten Armee ausgesprochen wurden. Wie diese, lehnen wir Geldstrafen für Verſtöße gegen die Ehrauffassung der N.S.D.A.P. ab. Wir sind der Auffaſſung, daß ein unehrenhafter Schritt nicht durch Geldbuße geſühnt werden tann. Geld i st das untauglichste Mittel zur Wiederherstellung ge = tränkter Ehre. Die Ehre ist ausschließlich im Blut verhaftet und nicht im Geldſac. Der Kumpel im Bergwerk, 700 Meter unter der Erde, hat für uns die gleiche Ehre wie etwa der Befehlshaber der Luftstreitkräfte und wenn er sich in seinem Flugzeug noch so hoch in den Himmel schwingt. Ich kann als oberster Parteirichter für mich keine andere Ehrauffassung in Anspruch nehmen wie etwa der Pförtner, der mir des Morgens die Türe öffnet. Ich spreche hier von der inneren, ehrenhaften Haltung des deutschen Mannes. Sie muß für jeden Volksgenossen die gleiche sein. Ich preche nicht von den äußeren Ehrungen, die felbstverständlich mit der größeren Verantwor tung des einzelnen wachsen. Umgekehrt werde ich niemals den Volksgenossen X. für unehrenhaft ansprechen, wenn er einmal die Haltung verliert und besoffen im Rinnstein gefunden wird. Dagegen würde ich unehrenhaft handeln, wenn ich das gleiche Maß für mich in Anspruch nehmen wollte. Denn mein hohes Amt verlangt von mir eine unbedingt gezügelte Haltung . Als oberster Parteirichter habe ich jeden Augenblick so zu handeln , daß jeder Partei oder Volksgenosse Zeuge meines Handelns sein könnte. Der Führer hat mir zur Leitung des Ge=
RSK Folge 29 ſamtapparates der Parteigerichte im Obersten Parteigericht ein Zentralamt unterstellt. Es bearbeitet sämtliche Personalangelegenheiten der Parteirichter. Ihm obliegt ihre Ausbildung und Schulung und die Zucht eines geeigneten Nachwuchses. Das Zentralamt hält die Verbindung mit den entsprechenden staatlichen Stellen zur Herbeiführung der für die Parteigerichtsbarkeit notwendigen Gesetze und Verordnungen. Schließlich werden in ihm die Rasseund Freimaurerangelegenheiten einzelner Mitglieder bearbeitet. Neben dem Zentralamt sind im Obersten Parteigericht drei Kammern eingerichtet, die lektes , verbindliches Recht für die Partei sprechen. Ihr Spruch ist unumstößliches Recht. Durch keine andere Rechtsein. richtung kann er umgestoßen werden. Nur der Führer kann, ebenso wie beim staatlichen Ges richt, auf dem Gnadenwege die Rechtswirksamkeit eines Urteils des Obersten Parteigerichtes abmildern oder aufheben. Die Arbeitsgebiete der einzelnen Kammern Jede find nach Gauen Gauen aufgeteilt. Kammer bearbeitet leztinstanzlich Beschwerden, die gegen Urteile von Gaugerichten an das Oberste Parteigericht gelangen. Jeder Gau hat fein eigenes Gaugericht. Dieses kann seinerseits, je nach der Mitgliederzahl , ebenfalls in einzelne Kammern aufgeteilt sein, die die Beschwerden mehrerer Kreis- und Ortsgerichte zu bearbeiten haben.
Die Kreis und Ortsgerichte sind die bei Kreis- bzw. Ortsgruppenleitungen eingerichteten Gerichte. Während Kreisgerichte je weils für mehrere kleine Ortsgruppen tätig werden, sind mancherorts in größeren Orten nach Bedarf Ortsgerichte beibehalten worden. Alle die genannten Gerichte vom Obersten Parteigericht bis zum Ortsgericht haben also Streitigkeiten von Parteigenossen auszugleichen oder Verstöße gegen die Sazung zu ahnden und schließlich Parteigenossen, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen, zur Wiederherstellung ihrer Ehre zu verhelfen . Es ist nicht so, wie bei der staatlichen Gerichtsbarkeit, daß die kleinen, niedrigen Gerichte etwa nur Übertretungen und Vergehen, die größeren und höheren Gerichte dagegen die schweren Verbrechen abzuurteilen hätten. Die Zuständigkeit der Parteigerichte für die Parteigenossenschaft ist mit anderer Blickrichtung geregelt. Wenn ich Sie bisher vom Obersten Parteigericht zum Ortsgericht geführt habe, so bitte ich mir nunmehr bei Betrachtung der Zuständigkeit von dieſen kleinen Gerichten hierher zurückzufolgen. Von den Orts- und Kreisgerichten werden alle Parteigenossen erfaßt, die in ihrem Bereich ansässig und als Mitglieder gemeldet sind, es sei denn, daß sie ein Parteiamt be= tleiden, auf Grund dessen sie der Zuständigkeit des übergeordneten Gaugerichts oder gar des Obersten Parteigerichts zu übergeben sind. Wer mit dem Urteil eines Kreis- oder Ortsgerichts nicht einverstanden ist, kann sich be= schwerdeführend an das übergeordnete Gericht seines Gaues wenden. Die Gaugerichte sind also erste Berufsinstanz gegen Urteile der Orts- und
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4. Februar 1936 Kreisgerichte und außerdem haben sie erstinstanzlich zu verhandeln gegen Parteigenoſſen, die ein mittleres Parteiamt bekleiden. Sie ſind in den Richtlinien im einzelnen bezeichnet. Die Kammern des Obersten Parteigerichts endlich sind zweite Berufungsinstanz hinsichtlich der Orts- und Kreisgerichte. Sie ſind erſte und einzige Berufungsinstanz gegen: über erstinstanzlichen Urteilen der Gaugerichte . Schließlich verhandeln ſie als einmaliges Ehrengericht ohne Berufungsmöglichkeit gegen hohe Parteiführer. Die Möglichkeit, daß der einfache Parteigenosse ohne Amt im Tageskampf bei der menschlichen Unzulänglichkeit durch Reid und Mißgunst hin und hergerissen * allzuleicht in Mißhelligkeiten verwickelt wird, die auch ein aus lauter Laien zuſammengesettes Orts- oder Kreisgericht aus der ortsgebundenen Enge nicht unbeeinflußt überblicken kann, hat dazu geführt, daß diesem Parteigenossen zwei Berufungsinstanzen bei Gaugericht und Oberstem Parteigericht zugebilligt wurden . Der Parteigenosse, der ein mittleres Parteiamt innehat, ist aus der Menge der anderen herausgehoben und genießt durch sein Amt schen eine Art Schutz vor bösen Mäulern. Er hat bereits einen Ausleseprozeß durchlaufen. Die Anforderungen , die an ihn gestellt werden, sind höhere. Darum unterliegen Klagen gegen ihn schon von Anfang an der Nachprüfung durch rechtskundige Richter. Eine Berufungsinstanz beim Oberſten Parteigericht muß genügen, um ihm sein Recht zuteil werden zu laſſen. Der hohe Parteiführer endlich muß es sich gefallen lassen, daß beim Obersten Parteigericht eine Spruchkammer, die aus den besten Richtern der Bewegung zu= sammengesetzt sein muß, einmalig und endgültig über ihn Recht spricht. Dafür genießt er ohnedies auf Grund seines Amtes den Schuß der gesamten Bewegung. Hier kann eingewendet werden, daß durch dieses Verfahren sowohl der Inhaber mittlerer Parteiämter, wie der hohe Parteiführer, gegenüber dem einfachen Parteigenossen wesentlich benachteiligt sei . Es ist richtig, daß jener auf eine, dieſer auf jede Berufungsmöglichkeit verzichten muß . Auf der anderen Seite ist es nach dem Gesamtaufbau der Partei vom Geführten zum Führer nicht möglich, daß der übergeordnete vom Untergeordneten abgeurteilt wird. Die Wesens art der Partei verbietet das. Wenn auch der Führer in seiner Bekanntmachung vom 25. April 1928 sich selbst mit allen Parteidienststellen den Anordnungen des Obersten Parteigerichts unterworfen hat, so wird doch sein Wort für jeden in der Partei immer höchstes Gesetz sein. Die Parteigerichtsbarkeit ist keineswegs ein Ding an sich. Sie hängt nicht außerhalb des Lebens der Partei . Sie ist lebendiges ihrer Glied Führung. Wie der Führer für die Gesamtbewegung die Marschrichtung angibt, so hat er auch bestimmt, was in der Partei rechtens sein soll. Wenn nach dem Willen des Führers Sinn und Zweck der Partei ist : Erhaltung der deutschen Art, so ist nach seinem Willen Recht für die Partei alles, was der
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Erhaltung deutscher Art entspricht, und Unrecht, was ihr widerspricht. Das im einzelnen festzustellen, ist letten Endes für die Partei die Aufgabe des Obersten Parteigerichts. Mit dieser Betrachtung sind wir von draußen Hier wieder in diesen Raum zurückgekehrt. soll also lettes Recht für die N.S.D.A.P. ge = funden werden. Dieser ungeheuer verantwortungsvollen Aufgabe sind wir uns am Obersten Parteigericht alle bewußt. Wir suchen ihr gerecht zu werden nach bestem Vermögen im unbändigen Glauben an den Führer und sein Werk. Es bleibt übrig, Ihnen noch über das Verhältnis der Parteigerichtsbarkeit zu den einzelnen Gliederungen der Bewegung wenige Worte zu sagen. Als Gliederungen der Partei betrachten wir die S. A., S. S. , N. S. K. K. und H. I. Nach dem vom Führer aufge= stellten Grundsak, daß jede Gemeinschaft die
Dinge in Ordnung zu bringen habe, die sie berühren - also der Staat mit seinen Gerichten die Angelegenheiten, die das Gefüge —, To des Staates bzw. des Volkes angehen haben die Gliederungen der Partei eigene Sonder oder Ehrengerichte mit verschiedenen Bezeichnungen geschaffen, die die Dinge bearbeiten, die ihren eigenen Kreis berühren . Bei diesen Gerichten wird es sich in der Hauptsache um Vergehen des Ungehorsams handeln, der von diesen ganz soldatisch aufgezogenen Gemeinschaften naturgemäß nicht geduldet werden kann . Jedoch wird das Gefüge der Partei nicht oder nicht unmittelbar von ihnen berührt, weil entweder der Angehörige dieser Gliederung nicht auch Mitglied der N.S. D.A.P. ist oder weil die zu behandelnde Ver= fehlung keine unehrenhafte Gesinnung in ſich birgt. Werden Verfehlungen Don Parteigenoſſen, die auf unehrenhafte Gesinnung schließen lassen, diesen Sondergerichten bekannt, dann geben sie die Sache ohne weiteres an die Parteigerichte ab.
Die Sammel- und Pflegeſtätte der jungen Kunſt Das Kulturamt der H.J., ſeine Leiſtungen und Aufgaben NSK Das Kulturamt der Reichsjugendführung, dessen offizielle Eröffnung und Einweihung in München erfolgen soll, hat den Beschluß gefaßt, sein diesjähriges großes Sommerlager in Heidelberg abzuhalten und bei der Gestaltung der Feiern anläßlich des 550jährigen Bestehens seiner ältesten Universität auf reichsdeutschem Boden mitzuwirken.
frühzeitig den erfolgreichen Versuch unternommen, diese künstlerischen Kräfte der neuen Jugend dem Volksganzen zu erschließen und ihnen selbst ein ideales Sprachrohr und Tätig keitsfeld zu eröffnen.
Keine Jugendbewegung der Geschichte und Gegenwart trägt ein derart totales, alle Lebenszüge ihrer Nation so in sich vereinendes Gesicht wie die der deutschen Hitler- Jugend. Ein einziger Blick in den Aufbau- und Gliederungsplan der Reichsjugendführung und ihrer zahlreichen Ämter und Abteilungen gewährt uns das Bild einer alle politiſchen, ſozialen und kulturellen Lebensgebiete umfassenden Jugendarbeit und läßt uns erkennen, daß keine der vielen anderen Jugendbewegungen der Gegenwart, auch nicht die des oft zum Vergleich herangezogenen faschistischen Italien, sich an Umfang und Tiefgang dieser Totalität mit der deutschen Hitler- Jugendbewegung meſſen tann.
Aus dieser Heranführung der Jugend an die Effentlichkeit des Rundfunks ergab sich im Laufe der Zeit fast von ſelbſt die weitere Aufgabe der Sammlung und Pflege, der Ausrichtung und Zielführung dieser Kräfte im Sinne einer künstlerischen Gestaltung des natio nalsozialistischen Lebensgefühl s. Aus dieser neuen zugewachsenen Aufgabe entstand zunächst die Arbeitsgemeinschaft junger Künstler der H. I. “, die dann um die Mitte dieses Jahres in einem eigenen Kulturamt der Reichsj u g e n d f ü ÿ rung zusammengefaßt wurde, das also jein Entstehen einem wuchshaften Werden und nicht einer organisatorischen Maßnahme von oben herab verdankt. Etwa 50 bis 60 junge deutsche Künstler der verschiedensten Kunstzweige wurden nach den strengen Richtlinien des Reichsjugendführers, der dieses neue wichtige Amt der H.I. selber leitet und mit seiner Vertretung Obergebietsführer Karl Cerff betraute, aus dem ganzen Reiche ausgesicht und im Kulturamt dem Ziele neuer nationalsozialiſtiſcher Kulturgestaltung dienstbar gemacht.
Während die meisten Jugendbewegungen nur
der die
ausländischen vormili-
tärische Ausbildung zum Inhalt haben, trägt die deutsche Hitler- Jugend in ſich die Aufgabe, das kommende Geschlecht des deutschen Volkes total im nationalsozialisti jchen Sinne zu formen und zu gestalten. Dieser Gestaltungswille der H.3. kann selbstverständlich auch und vor allem nicht an den jungen fünstlerischen Gestaltungsträften der Nation achtlos vorübergehen. Durch das Rundfunkamt der R.I.F. hat er schon
über 50 junge Kulturträger, über 1000 Kulturreferenten
Ein Blid in den Gliederungsplan des Kul turamtes zeigt uns die reiche und vielgestaltige Arbeit, die sich in nicht weniger als neun Hauptreferaten , denen wieder
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Referate beigegeben sind, vollzieht. Dem Hauptreferat für Musik ist die Betreuung des jungen Muſikſchaffens in sachlicher und persönlicher Hinsicht übertragen. Ihm angegliedert sind die Referate für Spielscharen und für H. I. - Kapellen so wie Spielmanns ፡ und Fanfaren = züge, denen bekanntlich ebenso wie den Referaten für Sprechchorarbeit und für Feierspiele des Hauptreferates für Feier und Freizeitgestaltung innerhalb der H.3. und der Bewegung eine große, unmittelbar praktische Bedeutung zu= tommt. Das Hauptreferat für Schrifttum , zu deſſen Unterstützung ein Referat zur Prüfung der ein = langenden Manuskripte ( Lektorat) besteht, leistet dieselbe Arbeit im Interesse der nachwachsenden schriftstellerischen und dichte= rischen Kräfte, ebenso wie das Hauptrefe rat für bildende Kunst für kommende Maler, Bildhauer, Plastiker, Graphiker usw. Dieses Hauptreferat sorgt übrigens in seinen Referaten für Raumgestaltung und Werkarbeit , auch für die praktische Auswertung der Arbeiten der jungen Künstler, während das Hauptreferat für kultu relle Auswertung für die Abfassung und Verbreitung von Aufsätzen und Bildern über ihre Arbeiten Sorge trägt. Diese horizontale Organisation des Kulturamtes der R.3.F. wird noch ergänzt durch die entsprechenden Kulturämter, die vertikal von der Reichsjugendführung über die Gebiete bis zu den Bannen und Jungbannen der H.I. und über die Obergaue bis zu den Untergauen des B.D.M. hinab gehen. Diese vertikale Organiz sation ist allerdings noch im Aufbau begriffen, aber schon heute sind in der gesamten H.I. nicht weniger als etwa 1000 Kulturreferenten von Amts wegen mit der Betreuung der kommenden Kunst und Künstler befaßt. Es stellt also diese Organisation einen gewaltigen Saug- und Siebeapparat dar, der die kulturschöpferiſchen Kräfte fast restlos zu er- fassen, zu sichten und der Volksgesamtheit nugbar zu machen vermag .
„Wort“, „Musik“ und „Bildende Kunst" Die Arbeitsgemeinschaft junger Künstler in der H.I. selbst ist in drei Gruppen ge= gliedert : Wort , Musik und Bildende Kunst. In der Gruppe ,,Wort" sind alle schriftstellerischen Kräfte zusammengefaßt. Hier ist der Sammelpunkt alles wortbildneriscjen Schaffens und zugleich sein Ausgangspunkt zur Öffentlichkeit. Von hier nehmen die Kampfgedichte, Sprechchöre , Kantaten, Feierspiele, Rahmenwerke für Feierstunden und Parteiveranstaltungen, Rundfunksendungen der H.I., soweit sie nicht von der Gruppe „ Musik“ veranstaltet werden, ihren Weg. Die Größe und das Maß der hier geleisteten Arbeit kann man annähernd ermessen, wenn man vernimmt, daß von hier aus in den bekannten verſchiedenen Sendereihen der H.I., „ Stunde der jungen Nation",,,Morgenfeier der H.I. “, „ H.I. an der Arbeit" usw. im ersten Halbjahr 1935 nicht weniger als 382 Sendungen allein über den Deutschlandsender gingen.
4. Februar 1936 Die Gruppe " Musik" befaßt sich außer mit diesen Dingen auch mit der Schulung des Musiknachwuchses. So veranstaltete sie bzw. das Kulturamt im Herbst vorigen Jahres ein Musikschulungslager in Erfurt , in dem Kurse über praktische Musikarbeit, z. B. Volksliedsingen , MusitInstrumentalmusik, führererziehung und vor allem vorbereitende Arbeit für die Erfurter Musiktage be= trieben wurde, die im Anschluß an das Lager als Großveranstaltung für die Öffentlichkeit durchgeführt wurden. Für das neue Jahr wird die Frage der Jugendmusikführerausbil= dung in Angriff genommen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Hochschule für Musikerziehung in Charlottenburg. Der erste einjährige Lehrgang wird am 1. April 1936 beginnen. Die Gruppe „ Bildende Kunst" betreibt ebenfalls nicht nur die Sammlung und Sichtung der künstlerischen Arbeiten aus der H.I. , sondern auch ihre praktische Verwertung durch Auftragbeschaffung und Vergebung, wie etwa für Plakatentwürfe und Heimbaupläne, durch Ausstattung neuer H.I.-Heime und Jugendherbergen mit künstlerischen Arbeiten von jungen H.I.Kameraden , Bildern, Holzschnitzwerken, Pla= stiken, Kunstphotos, Holz- und Linolschnitten, Architekturen usw. Demselben Zwecke dienen auch die Ausstellungen, die während des Winters von manchen Gebieten veranstaltet werden, in denen vor allem auch das Kunstschaffen der H.3. auf den betreffenden Gebieten einen breiten Raum einnimmt. Das Referat hat auch Einfluß auf die Ausstattung der H.3.- Zeitschriften mit Bildern und auf die Bereitstellung fünstle= rischen Bildmaterials für die Presse überhaupt. Leistungen und Zukunftspläne Von den bisherigen Leistungen des Kulturamtes der H.I. sind die in der Öffentlichkeit bekanntesten die Aufführung der chori schen Hymnen " Ewiges Volk" bei der Eröffnung der neuen Feierstätte in Braunschweig und Bekenntnis der Jugend" auf dem Parteitag der Freiheit in Nürnberg. Nicht minder bedeutsam war die vom Kulturamt gemeinsam mit dem Rundsunlamt veranstaltete Weltringsendung „ Jugend singt über die Grenzen“, an der sich nicht weniger als 32 verschiedene Länder be= teiligten und deren Gelingen als ein großer internationaler Erfolg der deutschen HitlerJugend-Bewegung anzusehen ist. In den beiden Lagern in Landed und Warniden 1934 und 1935 wurden die fähigsten Kunstkräfte der H.I. aus allen drei Gruppen kameradschaftlich zusammengefaßt und ihnen so die Möglichkeit des Vergleichs und vielseitiger An= regung wie gegenseitige Befruchtung geboten. Auch für dieses Jahr ist die Abhaltung eines solchen Lagers , und zwar für Heidelberg , geplant, wobei auf der neuen Feierstätte auf dem Heiligen Berg wieder ein großes Feierspiel eines der jungen Dichter aus den Reihen der Hitler-Jugend aufgeführt werden soll . Außerdem besteht der Plan, in den Fabriken gemeinsame Werkfeiern zwischen den Teilnehmern des Lagers, den jungen Künstlern, Dichtern und Kompo
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nisten und den Jungarbeitern zu veranstalten. Das Lager wird sich vor allem auch an der Feier des 550jährigen Jubiläums der Heidelberger Universität vom 27. bis 30. Juni 1936 beteiligen und an der Feiergestaltung führend mitwirken . Das Kulturamt betreibt auch eine reiche Neben der publizistische Tätigkeit. Belieferung der H.3. und übrigen Presse mit Kulturaufsätzen gibt es selber eine Reihe von Zeitschriften heraus, so etwa die bereits bestbekanntgewordene Zeitschrift „ Musik und Volf", dann die Liederblätter der H. I.“ u. a. m. Für die Zukunft ist eine Aufstellung junger Komponisten unter dem Titel „Lieder , die in der H. I. entstanden“, eine Neuauflage des Liederbuches Blut und Die Schriftenreihe Ehre" geplant. „Junges Volk", die der Eher-Verlag im Auftrage des Kulturamtes der R.I.F. und des Kulturamtes der Reichsparteileitung herausgibt, gliedert sich in drei Unterabteilungen , die Gruppe Fahrt und Feier", eine Art Zeltbücherei mit Texten für Feierstunden und Morgenfeiern, mit Kurzgeschichten zum Vorlesen Die zweite im Zelt, bei Heimabenden usw. Gruppe dieser Veröffentlichungen unter dem Titel ,,Kameraden" bringt schon große Werke für anspruchsvollere Gelegenheiten und enthält auch Musik mit Noten, als Drittes ist die Herausgabe einer Buchreihe der jungen Schriftsteller der H. 3. beabsichtigt. Außerdem wurde die ehemalige Spielgemeinde im Arwed- Strauch-Verlag vom Kulturamt übernommen und als neue Zeitschrift mit dem Titel „ Die Spielschar" für
Reichsstatthalter Wagner vor den badischen Beamten NSK In Karlsruhe fand unter Leitung des Gauamtsleiters Mauch eine machtvolle Kundgebung der badischen Beamtenschaft statt, auf der Gauleiter und Reichsstatthalter Wagner in der dortigen Festhalle vor mehr als 4000 Beamten über die nationale Idee und die deutsche Volkwerdung sprach. Reichsstatthalter Wagner bezeichnete es als erforderlich, die Beamtenschaft mitten ins Werden unserer Zeit hineinzustellen und zum unerschütterlichen Träger der neuen nationalen Idee der Bewegung zu machen. Er sprach gleichzeitig der Beamtenschaft und insbesondere dem Amt für Beamte besonderen Dank für ihre bereit willige Mitarbeit an den nationalsozialistischen Erziehungsaufgaben unserer Zeit aus. Gauleiter Wagner verwies abschließend auf das Ziel, im neuen Staat durch politische Erziehungsarbeit ein Beamtentum zu schaffen, das in fämpferisch-
die Feier- und Freizeitgestaltung wie für praktische Spielschararbeit im gleichen Verlag herausgegeben. Einheit der Kulturarbeit von Partei und Hitler-Jugend Die gesamte Kulturarbeit der H.I. vollzieht sich in engster Zusammenarbeit mit der S.. und anderen Parteigliederungen. Daneben be= steht noch die Kulturgemeinde der Jugend, die ebenfalls dem R.3.F. untersteht und die Aufgabe hat, über den Rahmen der H.3. hinaus die Jugend für den Theaters, Film- und Konzertbesuch zu erfassen. Es ist also das Kulturamt der R.3.F. mehr der kulturschöpferischen Arbeit, die Kulturgemeinde mehr dem empfan= genden Kulturerleben der deutschen Jugend zugewandt. Zwischen beiden Umtern herrscht aber die beste Eintracht und Zusammenarbeit, denn das Kulturamt ist der Auffassung, daß Kulturarbeit nicht etwas organisatorisch Begrenztes sein darf, sondern auf breitester Front in das Volk getragen werden muß. Nur so kann das Ziel erreicht werden, das der Reichsjugendführer Baldur von Schirach aufzeigte, als er auf der ersten Reichstagung des Kulturamtes in Potsdam im Juli 1935 sagte, daß die kommende Generation nicht mehr so sehr Einzelpersonen als Kulturschöpfer und träger begreifen soll, sondern vor allen sich selbst. In diesem Sinne soll die Arbeit des Kulturamtes der H.3. die neue Grundlage unseres ganzen völkischen Seins bereiten. Dr. J. Barth .
weltanschaulichem Wollen der Partei ebenbürtig. zur Seite gestellt werden könne.
Der Jsidor-Neumann-Prozeß vom Reichsgericht entschieden NSK In dem bekannten Kinoprozeß der Stadt Berlin gegen Iſidor Neumann ist heute vor dem Reichsgericht das Revisionsurteil gefällt worden .. Wir entnehmen aus der Begründung folgendes : Nach Ansicht des Gerichts ist ein Vertrag nicht mehr tragbar , dessen Durchführung den Belangen des Volkes nicht entspricht . Oberstes Gesez ist Dienst am Volte. Die Kündigung des Vertrages ist zugelaſſen worden, weil die Durchführung des Vertrages durch die Person des Volksschädlings Neumann gefährdet ist. Die fernere Durchführung des Vertrages mit Neumann ist nicht mehr möglich, weil sie mit den Pflichten der Stadt Berlin gegen das Volk nicht mehr vereinbar ist.
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NSK
Volk
und
Bauer
Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
Probleme
in
des
der
Arbeitseinſaßes
Landwirtſchaft
NSK Durch die verschiedenen Maßnahmen der Erzeugungsschlacht, die die ernährungspolitische Freiheit unseres Volkes und damit auch die Grundlagen unserer Wehrfreiheit herbeiführen soll, ist der Bedarf an fachlich geschulten Arbeitskräften in der Landwirtschaft erheblich gestiegen. Tatsächlich ist die Lage heute so, daß der Bedarf an solchen Arbeitskräften nicht gedeckt werden kann. Die Gründe liegen einmal in der in den vergangenen Jahrzehnten seit Beginn der Induſtrialiſierung - immer stärker gewachsenen Landflucht, durch die ein erheblicher Teil der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in die Städte abwanderte und zum anderen in der furchtbaren Notlage der Landwirtschaft selber, durch die sie gezwungen wurde, möglichst viel Arbeitskräfte einzusparen. Durch die von falschen Grundsähen getragene Wirtschaftspolitik des wilhelminischen und des margi stischen Deutschland wurde jede Möglichkeit vernichtet, auf dem Lande ein soziales Leben zu führen, daß zum mindesten die gleiche Anziehungskraft besaß wie das der Stadt. Die Zahl der Personen, die alle vorkommenden landwirtschaftlichen Arbeiten fachlich richtig erledigen fonnte, ging darum von Jahr zu Jahr zurüd. Und nun steht Deutſchland vor den katastrophalen Auswirkungen dieser verfehlten Sozial- und Wirtschaftspolitik und muß versuchen, die entstandenen Lücken in irgendeiner Form zu be= seitigen oder doch zum mindeſten abzuschwächen. Angesichts der augenblicklichen Notwendigteiten in wirtschaftlicher und politiſcher Hinſicht muß die Frage der Regelung des Arbeitseinsatzes zwei Grundsätze beachten : es gilt einmal, den augenblicklichen Bedarf möglichst zu befriedigen, weil sonst die Erzeugungsschlacht nicht in dem notwendigen Ausmaß in Angriff genommen werden kann, und zum anderen gilt es, die Grundlagen dafür zu schaffen, daß in Zukunft ein Landarbeiterstand heranwächst, der in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht so gestellt ist, daß er auf der Höhe anderer Berufe ähnlicher Art in der Stadt sich hält. Dazu ist natürlich als erste Voraussetzung die Ethisierung der landwirtschaftlichen Arbeit not wendig. Nacht nur das Landvolk, sondern alle deutschen Volksgenossen müssen die Überzeugung gewinnen, daß die Arbeit an der Scholle Ehrendienst ist am Volk und für den Staat und daß diese Arbeit nur denjenigen anvertraut werden fann, die aus innerſter Bindung und Berufung heraus dem Blute und dem Boden verhaftet find.
Zuerst müssen alle Schäden überwunden und ausgemerzt werden, die aus der Zeit des vergangenen Systems hier und da noch übrig=
geblieben sind. Der Reichsnährstand hat sich jedenfalls das Ziel gesetzt. die sozialen Ver hältnisse auf dem Lande so zu gestalten, daß allen Angehörigen des Landvolkes ein dem deutschen Menschen würdiges Leben geschaffen wird. Da wird einmal der Ausbildung des Berufsnachwuchses aller Reichsnährstandsberufe besondere Aufmerksamkeit ge= schenkt und eine Steigerung des betriebswirtschaftlichen Könnens herbeigeführt. Werkausbildung und Landjugendaustausch werden dabei an erster Stelle ſtehen. Weiter gilt es, den ländlichen Wohnungsbau w in erster Linie für den Landarbeiter den heutigen Bedürfniſſen anzupassen. Auch die vielartigen Bestrebungen, die wir heute unter dem Kennwort „Schönheit der Arbeit“ zuſammenfaſſen, werden dazu beitragen, das Leben auf dem Lande zu verbessern. Und in diesem Zusammenhang sind auch all die Maßnahmen wichtig, die die Schaffung einer echten , sozialistischen Dorf = gemeinschaft erstreben. Gemeinschaftsabende mit kulturellen Veranstaltungen aller Art und Unterhaltungsabende mit der Dars stellung echten bäuerlichen Humors all diese erst von der nationalsozialiſtiſchen Bewegung geschaffenen neuen Formen werden dazu beitragen, daß die Volksgenoſſen immer mehr dem ländlichen Leben verschworen werden . Allerdings darf nicht vergessen werden, daß diese Maßnahmen sich in der Hauptsache erst in der Zukunft richtig auswirken werden. Man darf diese Dinge nicht übertreiben , weil sie aus der seelischen und charakterlichen Haltung der Volksgenossen wachſen müſſen. Ieder Zwang kann dabei nur ſchaden ! In dem einen Dorf wird es vielleicht sehr schnell gehen, in einem anderen dauert es dafür wieder länger. Auch werden diese Entwicklungen weitgehend davon bestimmt, ob dem Dorfe nun wirkliche Führer vorstehen oder nicht. Jedenfalls ist es notwendig, diese Dinge in der Stille wachsen. zu lassen. Anleitung und Anweisung kann man geben, die Tat als solche aber muß immer im einzelnen wachsen, wenn er ein vollwertiges Mitglied der ländlichen Gemeinschaft werden sollen. In erster Linie wird es der Landjugend Aufgabe sein, die vorderste Front in diesem Kampf um die Seele des deutschen Menschen einzunehmen. Nun war es aber im Interesse der Sicherstellung der möglichst weitgehenden Nahrungsfreiheit Deutschlands notwendig, den augenblicklich sehr fühlbaren Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitern zu beseitigen oder doch wenigstens soweit wie nur eben möglich zurückzudämmen . Auch diese Aufgabe ist von der Staatsführung tatkräftig angepackt worden.
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Mädel, die in der Bauernarbeit Dienſt taten, die meisten wieder in die Stadt zurückkehren, so werden doch immer wieder einzelne sich entſchließen, auch in Zukunft der Landarbeit sich zu widmen. Darum muß mit allen Mitteln vers sucht werden, Aufstiegsmöglichkeiten für diese jungen Menschen zu schaffen, damit sie eine Familie gründen und sich ein Heim schaffen können, wie es der Würde deutscher Menschen entspricht. Und darüber hinaus muß für die Tüchtigen immer die Möglichkeit vorhanden sein, einmal selbst Bauer zu werden und einen eigenen Hof zu besitzen. Unter Berücksichtigung dieser Fragen wird es zweifellos möglich sein, dem Lande wieder Menschen zuzuführen und ein gesundes Verhältnis zwiſchen dem Volksteil des Landes und der Stadt zu schaffen, zumal auch zu erwarten ist, daß gerade im Bauerntum eine Steigerung der Geburtenhäufigkeit eintritt. Für die Zukunft gesehen ist unter der Einwirkung der nationalsozialistischen Maßnahmen mit einer wesentlichen Besserung der Verhältnisse beim landwirtschaftlichen Arbeitseinsaß zu rechnen. K. Backhaus.
Dabei wurden in der Hauptsache drei Verfahren angewandt, die aus den gegebenen Verhältnissen herauswuchsen und eine möglichst umfassende Feststellung all der Personen gewährleisteten, die irgendwie auf dem Lande eingesetzt werden fonnten. Es wurden also erstens Maßnahmen ergriffen, um die Zuwanderung landwirtschaft= licher Arbeitskräfte in nichtlandwirtschaftliche Betriebe zu verhindern. Dann wurde zweitens versucht, solche Arbeitskräfte aus der Induſtrie und dem Gewebe wieder der Landwirtschaft zuzuführen, die früher in der Landwirtschaft tätig gewesen waren oder vom Lande stammten und mit der landwirtschaftlichen Arbeit vertraut waren. Und dann wurde drittens versucht, berufsfremde, in erster Linie jugendliche, Arbeitskräfte der Landwirtschaft zuzuführen. Gerade der lezte Einsatz wird zweifellos von entscheidender Bedeutung sein. Immer wieder konnte in der vergangenen Zeit die Feststellung gemacht werden, daß die Jugendlichen das nötige seelisch-charakterliche Rüstzeug mitbrachten, den gewiß nicht leichten Dienst am deutschen Boden zu leisten. Und wenn auch von den Zehntausenden deutscher Jungen und
Die
Technik
der
4. Februar 1936
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eine
Hilfe
Landwirtſchaft
SK Genau so, wie es falsch ist, in Technik und Landwirtschaft einen unüberbrüdbaren Ges gensatz zu sehen, wäre es unrichtig, in der Technik nun allein das Heil für die Landwirtschaft zu erblicken. Aus der deutschen Landwirtschaft. in ihrer heutigen Struktur läßt sich die Technik nicht wegdenken. Die Entwidlung innerhalb des letzten Jahrhunderts wäre undenkbar, ohne die Fortschritte, die auf Grund der technischen Vers vollkommnung erzielt wurden. Roch im Anfang des 19. Jahrhunderts betrug der Ertrag bei den vier Getreidearten Weizen, Roggen, Gerſte und Hafer im mittleren Durchschnitt acht Doppelzentner je Hektar. 1933 bezifferte sich der Hel tarertrag auf 21,3 Doppelzentner. Ohne diese Ertragssteigerung wäre die bevölkerungspoli= tische Entwicklung während der lezten Jahrhunderte unmöglich gewesen. Die Nahrungsgrundlage für das 66-Millionenvolk hätte nie geschaffen werden können. Die natürlichen Bes dingungen haben sich in der Zwischenzeit nicht verändert. Der Wechsel der Jahreszeiten, die Kräfte der Sonne und des Regens blieben gleich. Die Entwicklung ist allein auf die Zusammenarbeit zwischen forschender Wissenschaft und Landwirtschaft zurückzuführen . Die Wissenschaft erarbeitete neue Methoden, die Industrie griff die Gedankengänge auf, Bauern und Landwirte nuzten die Erkenntnisse in ihrer Betriebsfüh rung So ergab sich eine Zusammenarbeit, die zu segensreichen Erfolgen für die gesamte Volkswirtschaft führte. Stellen wir heute auf Grund der politiſchen
und wirtschaftlichen Verhältnisse erneut die Forderung nach einer Ausweitung der Nahrungsmittelgrundlage nach einer Ertragssteigerung der Arbeit am deutschen Boden, so ist dies wiederum nur auf der Grundlage einer Zusammenarbeit von Wissenschaft und Landwirtschaft möglich. Doch gilt es, eine gesunde Synthese zwischen dem technischen Fortschritt und den Arbeitsmethoden der Landwirtschaft zu finden. Gerade das letzte Jahrzehnt zeigte uns, wohin die Technik, falsch angewandt, in der Landwirtschaft führen kann . Es kommt nicht darauf an, der Landwirtschaft sinnlos immer wieder neue Maschinen zuzuführen. Die Zusammenarbeit zwischen Technik und Landwirtschaft sollte dahin führen, der Landwirtschaft nun auch tasächlich eine Hilfestellung zu geben. Nur dann wird die Technik ein wesentlicher Faktor bei der endgültigen erfolgreichen Durchführung der Erzeugungsschlacht werden. Schon in den lezten Jahren ist fest , zustellen , daß der Bauer heute mehr und mehr zur Neuanschaffung von Maschinen übergeht. Der Wert der Maschinenkäufe steigerte sich von 81 Mill. RM. im Jahre 1932 auf nahe zu 2 Mill. RM. 1935. Der Wert Maschinenläufe ist damit fast wieder an den Höhepunkt der Nachkriegszeit 1927 mit 210 Mill . RM. gelangt. Doch wurden gerade damals in der Zeit nach der überwundenen Inflation viele Fehl= investitionen gemacht, die mit die Ursache der tolossalen Verschuldung der deutschen Landwirtschaft waren. Hinzu kommt natürlich die Un-
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NSK Folge 29 sicherheit des landwirtschaftlichen Absazmarktes, die unaufhörliche Rückentwicklung der Einnahmen der Landwirtschaft. Durch die heute ges schaffene Marktordnung ist eine weitgehende Sicherheit gegeben, die es dem Landwirt ermöglicht, seine Betriebsführung auf längere Sicht einzustellen. Durch den steigenden Absatz der Landmaschinenindustrie in den letzten Monaten war es möglich geworden, die Beschäftigtenzahl im deutschen Landmaschinenbau wieder zu vergrößern. Während 1932, im Jahre des Tiefstandes der landwirtschaftlichen Käufe, etwa 12 000 in der Landmaschinenindustrie beschäftigt waren, beträgt heute die Belegschaftszahl rund 25 000. Das ist eine hundertprozentige Steigerung. Trotz dieser anwachsenden Maschinenverwen= dung im landwirtschaftlichen Betrieb hat die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft zugenommen. Von 1882 bis 1925, also in den Jahrzehnten, wo die landwirtschaftlichen Bes triebe mehr und mehr zum Maschinengebrauch übergingen, hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtſchaft um 2,7 Millionen erhöht. Es beruht also auf einer völlig falſchen Annahme, wenn man ſagt, daß die stärkere
4. Februar 1936 Maschinenverwendung die Landflucht innerhalb des lezten Jahrhunderts gefördert habe. Die Maschine hat nicht den Menschen vom Lande vertrieben. Im Gegenteil, gerade heute ist es Aufgabe der Technik, durch Erleichterung der Landarbeit für den einzelnen Arbeitsbedingungen auf dem Lande zu schaffen, die einer Landflucht entgegenwirken. Welche Bedeutung der Maschine im bäuerlichen Betrieb heute zukommt, mögen nur soigende Beispiele aus der Bodenbearbeitung zeigen. Durch die Bearbeitung der Ader = frume war es möglich, im Mittel bestimmter Versuche 26 v. H. Mehrerträge zu erzielen . Im Mittel aller im Verlauf der letzten Jahre an= gestellten Untergrundbearbeitungsversuche betrug der Mehrertrag 15 v. H. Die Notwendigkeit einer sinnvollen Maschinenanwendung geht daraus ganz eindeutig hervor. Für die Durchführung der Erzeugungsschlacht kommt der Technik große Bedeutung zu. Doch gilt es dabei immer zu beachten, die Technik muß eine Hilfe sein für den bäuerlichen Be= trieb, der die Aufgabe hat, in der Erzeugungsschlacht auf einer Verbreiterung der deutschen Nahrungsmittelgrundlage hinzuarbeiten. Hermann Rasch.
Meiter auf dem Wege zur
ſozialiſtiſchen Wirtſchaft Das Beispiel der Brauwirtſchaft NSK Auch heute noch gibt es Leute, die nicht begreifen wollen und können, daß die Zeit eines Wirtschaftshemmungslosen liberalistischen denkens vorüber ist. Sie wollen nicht einsehen, daß eine neue Wirtſchaftsauffaſſung ſich in unaufhörlichem Vorwärtsdrängen durchsetzt. Besonders die Marktordnung ist dafür ein Beweis. Entstanden aus einer nationalſozialistischen Ideenwelt, der das Wohl der Gesamtheit höher steht als das einzelner Gruppen oder Wirtschaftsstufen, dient sie dem ganzen Volt. An Stelle eines kapitalistischen Marktgeschehens, in dem die Erzeuger- und Verbraucherpreise willkürlichen Schwankungen ausgesetzt waren, sind heute Vorratswirtschaft, geregelte Marktbeschickung, geordnete Versorgungslenkung sowie gerechte Regelung der Preise getreten. Die Marktverbände, die unter nationalsozialiſtiſcher, verantwortlicher Führung stehen, sind ein Vorbild der neuen Wirtschaftsgestaltung. Die landwirtschaftliche Marktordnung ist keine erkünstelte Theorie, sondern aus dem Zwange geboren, den sozialistischen Gemeinschaftsgedanken in der Wirtschaft zu verwirklichen. Die Auswirkungen haben wir gerade in den Wochen der Verknappung bei einigen wichtigen Lebensmitteln erlebt. Die Preise sind nicht, wie bei früheren Verknappungserscheinungen in der „freien“ Wirtschaft ins Uferlose geklettert, sondern mit geringen Erhöhungen durchaus gehalten worden. Am besten ist es, an einem Beiſpiel noch einmal die Notwendigkeit einer solchen tiefgreifen-
den Ordnung der Wirtschaft klar zu machen. Eins der besten Anschauungsmittel bietet dazu die deutsche Brauwirtschaft , denn in keinem Zweig der deutschen Wirtschaft haben sich in den lezten Jahren wohl derartige Mißstände beim Absatz der Erzeugnisse gezeigt, wie gerade im deutschen Braugewerbe. Solange der Absatz gut war, traten die Mängel nicht so in Erscheinung. Als dann aber nach 1929 der Absah um etwa 50 v. H. gegenüber dem lezten Friedensjahr bzw. 40 v. H. gegenüber dem . Höchstjahr in der Nachkriegszeit zurückging, ent brannte ein Kampf aller gegen alle. Wettbewerbsmethoden wurden hierbei entwickelt, die die ganzen Schwächen einer liberalen und sogenannten „ freien“ Wirtschaft deutlich werden ließen. An die Stelle der Leistungskonkurrenz trat die Kapitalkon = kurrenz. Darlehen wurden gewährt, Bürgschaften übernommen , Pachten, Zuwendungen. und Nebenleistungen jeder Art getätigt und ſo offen oder versteckt ein Wettbewerb betrieben, der sich auf die Dauer schädigend auswirken mußte. Es kam nicht mehr darauf an, ob die Höhe eines Darlehns wirtschaftlich gerechtfertigt war, oder ob die Höhe einer Pacht wirklich getragen werden konnte, sondern einzig allein darauf, und daß durch Einsatz des Kapitals eine neue Absatzstätte gewonnen wurde. Die Folge davon mußte notwendigerweise eine starke Abhängigkeit der kleinen und mittleren Betriebe von den Banten
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RSK Folge 29 und Lieferanten sein. Auch die Gastwirte ge= rieten durch solche Methoden in immer stärkere Abhängigkeit der Großbrauereien. Alle Versuche, die auch damals schon gemacht wurden, diesen haltlosen Zustand zu beheben, scheiterten, weil es in dem System der damaligen Wirtschaft anmöglich war, auf freiwilliger Grundlage ein ganzes Gewerbe zusammenzufassen. Der Sieg der nationalsozialistischen Wirtschaftsauffassung und die Zusammenfassung der einzelnen Wirtschaftsgruppen in Marktordnungsverbände hat auch hier grundlegenden Wandel gebracht. Im Herbst des vorigen Jahres wurde von der Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft eine Anordnung er= lassen, durch die an Stelle des Machtwettbe werbs wieder der Leistungswettbewerb gesetzt wurde. Mit vorsichtigen Mitteln, um dem franken Wirtschaftskörper nicht den Todesstoß zu versehen, wurde der volkswirtschaftlich ungerechtfertigten Darlehnsgewährung ein Riegel vorgeschoben. Die Gewährung, Vermittlung oder Inaussichtstellung von Darlehen beim Ers Auch werb neuer Kunden wurde verboten. die Anpachtung und Anmietung von Absatzftätten sowie die Übernahme von Wirtschaften zur Ausdehnung des eigenen Absages wurden unterbunden. Die Auswirkungen sind schon heute festzustellen und werden von allen be= teiligten Kreisen als günstig anerkannt. In diesen Tagen ist eine weitere Anordnung er
4. Februar 1936 gangen, durch die das so wichtige Bierpreisproblem als solches allerdings noch nicht gelöst oder geregelt, sondern erst einmal eine Verlagerung des kapitalistischen Wettbewerbs auf das Preisgebiet hin unterbunden wird. Denn ehe eine generelle Regelung der Bierpreise erfolgen kann, müssen erst alle Faktoren beseitigt sein, die den Preis unübersichtlich, schwankend oder ungerecht machen, ohne daß der Verbraucher dadurch einen Vorteil erhält. Daher muß der Frage weiteste Aufmerksamkeit geschenkt werden, ob eine Preisgestellung einer einzelnen Brauerei, eines einzelnen Biergroßverteilers oder einer bestimmten Brauereigruppe für die Brauwirtschaft wirtschaftsstörend wirkt und geeignet ist, die mit der Marktordnung des Reichsnährstandes verfolgten Ziele zu sabotieren. Bei all dieser Wettbewerbsregelung wird nicht schematisch von oben herab verfahren, sondern die Ausführung ist in die Hand der örtlichen Brauwirtschaftsverbände gelegt, die aus der genauen Kenntnis der Verhältnisse heraus ihre Maßnahmen treffen . Dieses kurze Beispiel der Wettbewerbsregelung in einer volkswirtschaftlich recht bedeutenden Wirtschaftsgruppe zeigt wohl deutlich die Notwendigkeit und die Wirkung der Marktord nung. Kritik werden immer nur die üben, die aus Eigeninteresse nicht die Auswirkungen auf das Ganze hin sehen können. H.D.
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Partei-Korreſpondenz
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der N S DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDAB
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Wilhelm
5. Februar 1936
Gustloffs
Heimkehr
NSK Wieder einmal steht die N.S.D.A.P. an der Bahre eines ermordeten Kämpfers. Wilhelm Gustloff ist zur Standarte Horst Wessel gestoßen. Die ganze Deutsche Nation trauert in Ergriffenheit und Dankbarkeit um einen Mann, der sein Leben ließ für ſein Bekenntnis zu Deutschland. Er fiel durch Mörderhand als einer von denen, die in ihrem ehrlichen Glauben und ihrer charakterfesten Haltung ſich den ſinnloſen Haß des Untermenſchentums zugezogen hatten. Diese ruchlose Tat verübt mitten im Frieden eines friedlichen Landes läßt mit einem Schlage jene organiſierte Verbrechergilde erkennen, die meiſt unter dem Deckmantel von Humanität und mit der Miene von zu Unrecht aus Deutschland Gewiesenen nicht nur mit Lüge und Verleumdung, sondern auch mit Mörderkugeln den Nationalsozialismus verfolgt, weil er ihr in Deutschland das Treiben gelegt hat. Wilhelm Guſt lo f f s T o d iſt e in Ruf an alle Anſt än dig en in der Welt. Er weist hin auf diejenigen, die unter Mißbrauch des Gaſt= rechtes ihre Aufgabe darin ſehen, die Beziehungen der Völker untereinander zu vergiften. In Davos ſind dieſe unterirdischen Kräfte einmal an die Öffentlichkeit getreten und haben ihr gemeines Verbrechertum der ganzen Welt geoffenbart. Daß das ſchweizeriſche Volk und die ſchweizerische Regierung mit Abſcheu sich von diesem Verbrecher abwenden , wiſſen wir. Wir hoffen, daß auch gewiſſe Teile der Schweizer Preſſe aus diesem tragischen Ereignis eine Lehre ziehen, denn die Stimmung, die mit Tinte und Feder erzeugt wurde, ist es wohl gewesen, die dem jüdiſchen Verbrecher Mut zu ſeinem Mord gegeben hat. • Wilhelm Guſt loff wird nun ſeine lezte Fahrt nach Deutschland antreten. Er wird eine Nation finden, die ſeinen Opfertod einreiht in die großen Menschenschicksale des deutschen Volkes. Stolz kehrt er zurück in seine Heimat , die in Ehrfurcht die Fahnen und Standarten der deutschen Einigkeit senff , für die er sein Leben gab.
5. Februar 1936
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Wilhelm
Gustloff
Das Leben und Sterben eines nationalsozialistischen Kämpfers
NSK Das Breffeamt der Auslandsorganis sation der N.S.D.A.P. stellt uns folgenden Aufsatz über den Lebensweg Wilhelm Guſtloffs, der als Landesgruppenleiter der N.S. D.A.P. in der Schweiz als jüngster Blutzeuge für die Bewegung ſein Leben für den Führer gab, zur Verfügung. Wilhelm Gustloff, den am 4. Februar 1936 die Kugel eines feigen jüdischen Meuchelmörders dahinraffte , ist nicht nur der dienstälteste Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P. im Auslande, sondern auch einer der ältesten und eifrigsten Streiter für die Idee Adolf Hitlers. Im Jahre 1895 in Medlenburg geboren, fiel der Schatten des Weltkrieges auf seine Jünglingsjahre . Dem werdenden Manne war es nicht vergönnt, mit der Waffe in der Hand für sein schwerbedrängtes Vaterland zu streiten. Als schwer Lungenkranker mußte er im April 1917 in Davos in der Schweiz HeiBon Beruf wohl Bankbeamter , lung suchen. fand er jetzt eine Anstellung als Assistent an dem Physikalisch-Meteorologischen Observatorium in Davos. Von jenseits der Grenze verfolgte er mit heißem Herzen das Geschehen in Deutschland . All ſein Tun und Trachten galt vom Tage der Gesundung an dem Kampf für Deutschland . Schon 1921 trat er dem Deutsch v ölk is chen Schutz- und Truzbund bei. Als er im Frühjahr 1923 von der Bewegung Adolf Hit= lers hörte, war Gustloffs Weg unabänderlich vorgezeichnet . Von jener Stunde an war er einer der fanatischsten Verschworenen Hitlers. Er lebte nur noch für den Nationalsozialismus , kannte nicht Ruhe noch Rast. Während er in der Schweiz auf Schritt und Tritt für des Führers Ideen warb, half er ſeinem Bruder mit Rat und Tat, in Mecklenburg die S.A. aufbauen. Obwohl noch nicht Mitglied der N.S.D.A.P. (es bestand noch keine Organisation im Ausland), warb Gustloff jahrelang unermüdlich unter den Kurgästen und sonstigen Reichsdeutschen in der Schweiz . In seiner Urlaubszeit in der Heimat war er stets in der ersten Kampfreihe zu finden , tat auch als Hospi tant Dienst in der S.A. überglücklich war er, als endlich im Jahre 1929 seine formelle Aufnahme in die N.S.D.A.P. stattfinden konnte . Mit Feuereifer stürzte sich Gustloff auf die Werbearbeit und konnte schon nach einem halben Jahre den Stü ß punkt D a vos gründen , der 1931 zu einer strammen Ortsgruppe ausgebaut wurde . Seine erfolgreiche Arbeit ging aber weit über den Rahmen einer Ortsgruppe hinaus, denn aus vielen , vielen Kurgästen , die zur Erholung in die Schweiz kamen , machte Gustloff starte Streiter für die Sache Adolf Hitlers, die, zurückgekehrt , in Deutschland aktiv für den Nationalsozialismus eintraten . So , wirkte die Persönlichkeit Gustloffs sogar von draußen auf die Heimat ein . Wo immer Gustloff auch hinkam, sezte er mutig und un-
entwegt alles für den einen Gedanfen ein : Hitler und Deutschland . Sein offenes , gerades Wesen erwarb ihm viele Freunde auch unter den Schweizern, obwohl Gustloff sich grundsäglich nicht in die Politit seines Gastlandes einmischte , auch jede Werbearbeit unter Schweizer Bürgern ablehnte . Schon im Dezember 1931 ernannte die AusLandsorganisation der N.S.D.A.P. Gustloff zum Landesvertrauensmann und einige Monate später zum Landesgruppenleiter. Diesem unvergleichlichen Kämpfer und Idealisten gelang es in verhältnismäßig furzer Zeit, einen großen Teil der Reichsdeutschen in der Schweiz in der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. zu einer wahren Volksgemeinschaft zusammenzuschweißen. Die Lauen rüttelte er aus ihrer Gleichgültigkeit auf, den Mutloſen brachte er wieder den Glauben an das deutsche Vaterland , die Jugend riß er zu freudiger und tatenfroher Werbearbeit
mit. Seit dem 1. Januar 1933 war Gustloff auch Landesjugendführer und hat als solcher in allen Orten , seines Bereiches H.I. und B.D.M. planmäßig aufgebaut oder den Ausbau der Gliederungen eingeleitet . Er ist auch Inhaber des Goldenen H. I. - Ehren zeichens 27 172. Mit den Erfolgen Gustloffs wuchs auch der Haß, der seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus in Deutschland von seiten der Emigranten und der Linkskreise aus der Schweiz gegen ihn geschürt wurde . Es verging wohl kaum ein Tag , an dem nicht in irgendeinem der im Zeichen der „ Pressefreiheit “ stehenden Blätter eine Giftsprite gegen Guſtloff verabfolgt wurde. Aber unermüdlich arbeitete Wilhelm Gustloff an dem Aufbau der Gruppen der N.S.D.A.P. in der Schweiz . Überall einte er die Deutſchen und schloß sie in den Gruppen der Partei zuſammen, um einander im echt nationalsozialiſtiſchen Sinne beizustehen und die Gedanken des Führers , die nationalsozialistische Weltanschauung in die Herzen aller Reichsdeutschen einzuhämmern . Diese Arbeit war überaus schwer , weil gerade in der Schweiz die Heßpreſſe gegen Deutschland die unsinnigsten Gerüchte verbreitete . Mit dem ihm eigenen Idealismus überwand Gustloff alle Schwierigkeiten . Es verband ihn mit seinen Mithelfern und Mitarbeitern ein festes Band der Kameradschaft . Überall war er selbst zugegen, und es gab wohl keinen Deutschen, der ehrlich hinter seinem Vaterland stand, der sich nicht an Guſtloff hätte wenden können und von ihm tatkräftige Hilfe erhielt . So ge= lang ihm die großzügige Organisation der deuts schen Winterhilfe und der N. S. V. - Arbeit in der Schweiz . Gerade weil Guſtloff mit unermüdlichem Idealismus an die Arbeit ging, erkannten Kommunisten . Marristen und Juden ihn als ihren gefährlichsten Gegner . Die syste= matisch gegen ihn betriebene Hezkampagne führte dann auch zu mehreren Interpellationen , die im
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NSK Folge 30 September 1935 von Bundesrat Baumann , dem Vorsteher des eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, beantwortet wurden . In der Beantwortung dieser Interpellationen heißt es : ,,Wenn gegen Gustloff bisher keine administrativen Verfügungen getroffen sind, so ist zu bemerken, daß u. E. auf Grund der bei uns liegenden Akten bis anhin auch keine Veranlassung dazu vorlag. Es ist bisher noch nie der Beweis für Handlungen Guſtloffs erbracht worden, die die Sicherheit des Landes gefährdet oder sonstwie mit unseren Gesetzen in Widerspruch gestanden hätten.“ Und weiter heißt es : ,,Was Gustloff selbst anbelangt, so haben wir aus den Akten den Eindruck erhalten, daß es sich um eine Persönlichkeit handelt, die bestrebt ist, unsere Gesetze zu respektieren und sich den Weisungen der kantonalen Behörden zu unterziehen.“ In dieser Beantwortung der Interpellation wird ferner mitgeteilt, daß man einen Wegweiser zur Landesgruppe Schweiz der N.S. dem D.A.P. mit Wort „ Mörder“ überschmiert habe. Die Interpellation kommt zu dem Schluß, daß sich die Erhebungen der zuständigen örtlichen und fantonalen Bes
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hörden mit den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft decken. Es sei nichts festgestellt worden, was eine Ausweisung Gustloffs rechtfertigen würde. Mit der Beantwortung dieser Interpellation war aber der Kampf, den Wilhelm Gustloff in der Schweiz führen mußte, nicht beendet. Gerade in letter Zeit haben sich die Preſſe= stimmen wieder vermehrt, die eine Aus weisung Gustloffs forderten und die andere deutsche Volksgenossen lediglich wegen ihrer Zugehörigkeit zur N.S.D.A.P. angriffen. Deutsche Professoren mußten ihren Plak verlaſſen nur darum, weil sie - sich zum Führer und seiner Idee bekannten. Es ist zu hoffen, daß man in der Schweiz ſich darauf besinnt, wohin die Duldung einer maßlosen Presseheße führen muß, die sich gegen die besten Deutschen, die hinter ihrem Vaterland ſte= hen, richtet. Staat und Partei ſind in Deutſchland eine Einheit, und so sieht das deutsche Volk und der deutsche Staat in seinen Parteigenossen die Träger deutscher Würde und Ehre. Es trauert das ganze deutsche Volk um Wilhelm Gustloff, der wie kein anderer aufrecht und tapfer für die Ehre seines Vater = landes und Volkes eintrat.
Wilhelm Guſtloff,
der nationalſozialiſtiſche Kämpfer Von Dr. Horst Lübbe, Abteilungsleiter im Rechtsamt der Auslands-Organiſation der N.S.D.A.P. NSK Pressefreiheit ist ein schönes Wort. Wozu Pressefreiheit führt, sehen wir in diesen Tagen. Ein Idealist, wie er selten vortommt, ein Kämpfer für Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit wurde von der feigen Mörderkugel getroffen. Wer Wilhelm Gustloff kannte, weiß, daß es für ihn nichts Schöneres und Ehrenvolleres geben konnte, als sein Leben für die Idee der nationalsozialiſtiſchen Bewegung und den Führer zu opfern. Der lezte bittere Schritt, den Wilhelm Gustloff tun mußte, war nur der Abschluß eines Lebens voller Kampf und nicht nur gegen ehrliche Gegner. Ständig hat er sich wehren müssen gegen Schmutz und Verleumdung. Kein Verbrechen, das ihm nicht untergeschoben wurde, kein Schimpfwort, dessen sich die kommunistische, marxistische und jüdische Presse nicht bedient hätte und das Gustloff nicht zu hören bekommen hätte. Wie Guitloff aber in Wahrheit war, das schildert uns in anschaulicher Weise ein Bericht eines Gegners aus dem liberalistischen Lager, der Gustloff in den Dezembertagen 1935 aufgesucht hat, um sich mit ihm über seine Ziele zu unterhalten. Er hat diesen Bericht in dem „Oberländer Tageblatt“ vom 20. Dezember 1935 veröffentlicht. Es ist in Parteitreisen bekannt, daß Gustloff jederzeit jedem Gegner zur Verfügung stand und ihm seinen Standpunkt erläuterte. Und jedesmal war der Erfolg einer solchen Aussprache der, daß der
Gegner dem Menschen Gustloff, dem reinen Idealisten, seine persönliche Hochachtung ent gegenbringen mußte, mochte er auch politisch anderer Ansicht sein. Und so heißt es denn in dem Bericht des Gegners und politischen Tod= feindes, wie sich dieser selbst einmal im Jahre 1934 bezeichnet hat : „ Ich habe keinen Grund, an der Aufrichtig. keit Gustloffs zu zweifeln. Deſſen aber bin ich gewiß, daß dem Mann, der mir gegenüber sizt, der Nationalsozialismus über alles geht und daß er seinem Führer Treye bis zum Tod geschworen hat. . . . Groß ist er in der Treue zu seiner Idee. Das ist schön. Jeder Mann, der treu ist, muß geachtet werden. . ."
An anderer Stelle heißt es : ,,Dieser Mann, der hier vor mir sigt, flößt mir Achtung ein. Ob er denn so denke ich im stillen mein politischer Gegner ist oder nicht eine gewisse Hochachtung kann man einem Mann, der krank ist und sich mit soviel Eifer für eine Idee einſeht, nicht verfagen..." Der Artikelschreiber muß aus seiner Einstel = lung heraus gleichwohl von neuem mit der Heze gegen Gustloff und gegen den Nationalsozia= lismus beginnen und leitet aus dieser großen Idee, die Gustloff beseelte, die Behauptung ab,
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Blatt 4 NSK Folge 30 er sei fähig, auf Grund seiner grenzenlosen Liebe zu seinem Vaterland die Geseze des Gastlandes zu übertreten. Und das, obwohl er in demselben Atemzug schreibt, Gustloff habe ihm versichert, daß er sich nie in schweizerische Verhältnisse gemischt habe und sich auch nie in solche mischen werde, er liebe das Schweizer Gastland und schäze das Schweizer Volk und seine Behörden und obwohl der Artikelschreiber daran die Bemerkung knüpft, er habe feinen Grund, an der Aufrichtigkeit Gustloffs zu zweifeln. Die marxistische Interpellation gegen Gustloff, die von Bundesrat Baumann in der Bundesversammlung beantwortet wurde, war ebenfalls fehlgeschlagen, und die höchsten Schweizer Behörden haben mit anerkennenswerter Objektivität und Unvoreingenommenheit bestätigt, daß Gustloff nicht das geringste vorzuwerfen sei. Und so ist der Tod Wilhelm Guſt= loffs, des geliebten Führers aller Reichsdeuts schen in der Schweiz , die zu ihrem Volk und Vaterland stehen, ein erneuter Beweis dafür, daß der ehrliche Kämpfer, der überzeugte Idealist der Todfeind aller jener unterirdischen Ströme und Richtungen sein muß , die Zersegung, Niedergang und Degeneration in die Völker hineintragen. Uns Deutschen muß der Tod Wilhelm Guſtloffs, der jetzt sich eingliedert in die Reihen der
Die
toten Helden unserer Bewegung, eine Mahnung zum festeren Zusammenschluß um die Der Führer hat Fahne des Führers sein. immer wieder der Welt verkündet, daß er Frieden und nichts als Frieden wolle, und das erste Gesez, das der Nationalsozialist im Aus= land einzuhalten hat, lautet : „Achte und befolge streng die Geseze deines Gastlandes! Mische dich nie in die inneren Angelegenheiten deines Gaſtlandes, in dem zu leben du die Ehre hast!" Wenn Gustloff die Reichsdeutschen im nationalsozialiſtiſchen Sinne einte und an der Herstellung der großen Volksgemeinschaft aller Deutschen auch im Ausland arbeitete, so tat er das auf Grund des internationalen , allgemein gewährten Fremdenrechts , das dem fremden Staatsbürger im Ausland die Pflege der Beziehungen zum Heimatland gestattet. So sehr anerkannt werden muß , daß die höchsten Schweizer Behörden dieses Gastrecht gewährten, so sehr muß hervorgehoben werden, daß die maß lose Presseheze , die seit Jahren Guſtloff mit Schmutz bewarf, zur Ermordung Gustloffs beitrug und die Stimmung herstellte . aus der heraus die feige Mörderkugel des Juden Frankfurter diesen ferndeutschen , ehrlichen und aufrechten Nationalsozialisten hinstred te.
Olympischen
Spiele
Von Wilhelm Kube, Gauleiter der Kurmark NSK Der olympische Gedanke ſtammt von dem ritterlichen nordischen Volte der Hellenen, die in der Harmonie von Geist, Seele und Körper die Erfüllung ihres rassischen Ideals sahen. Das Volk der Griechen ist eines der großen Kolonisationsvölker der Weltgeschichte . Fast alle Küsten des Mittelmeeres waren von griechischen Siedlungen besetzt. Ja , selbst bis in das Gebiet des Schwarzen Meeres trug das Griechentum seine Kultur. Es steckte eine ungeheure Kraft in diesem tapferen und geistig von Gott besſonders begnadetem Volke. Die Glanzzeiten Griechenlands sind Höhepunkte der menschlichen Entwicklung überhaupt gewesen . Das griechische Volk hat viele Wesenszüge mit dem deutschen Volte gemeinsam ., Durch seine Geschichte zieht sich auch die Tragit der Zersplitterung und der politischen Zerrissenheit . Aber während das griechische Volt an dieser Tragik zerbrach, fand sich das deutsche Volk unter der Führung Adolf Hitlers in der nationalsozialistischen Idee und in der nationalsozialistischen Staatsgestaltung zusammen. Aus dem gemeinsamen nordischen Blute heraus erwuchsen dem griechischen Volke die gemeinsame Kultur und der gemeinsame Glaube . Die edle und schöne griechische Sprache , die neben der deutschen Sprache eine der ausdruckreichsten Sprachen der Menschheit ist, verbreitete griechisches Denken und griechischen Schönheitssinn im Lebensraum des gesamten Mittelmeeres bis tief nach Vorderafien hinein . Darüber hinaus waren es Jahrhunderte hindurch die Olympischen Spiele , die alle vier Jahre die Auslese des Volkstums der Griechen in der Landschaft Elis vereinten . Hier fanden unter dem frohen Jubel einer unübersehbaren Menschenmenge die ritterlichen
Kampfspiele dieses Volkes statt. Es ging aber nicht nur um den Beweis förperlicher Tüchtigkeit und ritterlicher Haltung. Auch Kunst und Verstand famen im Wettkampf der Besten zu ihrem Recht. Das griechische Volt hat sich mit diesen Olympischen Spielen der Vergangenheit ein Denkmal gesetzt, das an innerem Werte der Akropolis und Namen wie Homer, Plato und Sophokles gleichtommt. Erst vor wenigen Jahrzehnten wurde diese nordische Idee der Olympiade von den Völkern unferes Zeitalters wieder aufgenommen . Nun aber richtet sich der Ruf zu den olympischen Wettkämpfen an alle hochgemuten Völker der Welt. So treten die germanischen Völker der Deutschen , der Angelsachsen und der Skandinavier gemeinſam_mit_den_Völkern der romanischen Sprachgemeinschaft , den Italienern , Franzosen , Spaniern usw. in den Ring. Daneben stehen Japaner und Chinesen, Polen, Bulgaren und Griechen . Kurz, der gesamte Erdballent ſendet ſeine Tüchtigsten
. nisierten olympischen Idee Kamrpfe zum moder In diese liegt einer der großen Einheitswerte der Menschheit. Körperliche Ertüchtigung und förperliche Leistung , geistige Haltung und Seelenadel kommen in jedem anständigen Volke zur Entwicklung. Alle vier Jahre entsenden die Völker ihre Besten zum Wettkampf um die Kränze des Ruhmes und der Ehre. Aber während das Volk der Griechensich im Altertum immer wieder an derselben Stätte zusammenfand , ist es heute Brauch , daß die Wettkämpfe immer wieder in einem anderen Lande veranstaltet werden . So sahen Griechenland , Holland, Nordamerika und andere Staaten die
!
NSK Folge 30 Kämpfer und Kämpferinnen als willkommene Gäste zur Olympiade bei sich. Für 1936 ist es das Deutsche Reich, das gaſtlich die verschiedenen Vertretungen der Völker in seinen Grenzen willkommen heißt. Es tommt bei den olympischen Kämpfen für die Wertung der einzelnen Nationen nicht darauf an, wieviel Goldene oder Silberne Medaillen das einzelne Volk davonträgt. Es kommt auf die Haltung der betreffenden Mannschaften überhaupt an. Denn selbstverständlich haben große Nationen wie die Amerikaner, die Deutschen und die Engländer vielmehr Möglichkeiten der Auswahl auf jedem einzelnen Gebiete, als sie kleineren Völkern zur Verfügung stehen. Und doch ist es immer wieder das fleine Volk der Finnen, das trok seiner geringen Menschenzahl stets im Vordertreffen der sieg reichen Nationen steht. Auch die Norweger und Schweden haben Anspruch auf ernsteste Beachtung. Und selbst, wenn ein Volk nur ganz wenige Männer und Frauen zum Wettkampfe zu entsenden vermag, ist es möglich, daß auch diese kleine Anzahl gestählter Menschen den Ruhm ihres Landes vertreten kann. Jeder Sieg wird durch das Aufziehen der Flagge des betreffenden Landes verkündet. So streiten die Mannschaften für die Fahne ihrer Nation und so vertreten sie die Ehre ihrer Nation. Die Nationalhymne des siegreichen Volkes trägt ihre feurigen oder feierlichen Klänge dann über das Kampffeld. Dieser ritterliche Brauch enthüllt uns das Wesen des olympischen Gedankens . Nicht der einzelne Kämpfer ist der Sieger. Er fämpft für sein Volk und er siegt für sein Volk. Das ist nationalsozialistisches Ideengut, das hier zum Ausdruc tommt. Der einzelne ist nichts, das Volk ist alles. Selbstverständlich grüßt der Dank seines Volkes den Sieger, aber er grüßt ihn wie er den Soldaten grüßt, dem das Volk allein das Recht gibt, das Schwert zu tragen und zu führen. So gibt das Volk allein den olympischen Kämpfern das Recht, für die Fahne der Nation zu kämpfen und zu streiten. Es ist selbstverständlich, daß jeder Neid und jeder unlautere Gedanke ausgeschaltet sind . Der überwundene Kämpfer, der unter dem Einſat aller seiner Gaben ehrlich um den Sieg gerungen hat, freut sich des Sieges eines noch besseren Kämpfers . Für das Verhältnis der Nationen untereinander ist die olympische Idee eine gute Lehrmeisterin ! Man sollte sie auch sonst hochhalten, dann würde der Menschheit manche Enttäuschung erspart bleiben. Auch die fleinsten Nationen treten gleichberechtigt in den Ring der Kämpfer. Für das Volt, das die Ehre hat, die Besten aller Nationen in seinen Grenzen aufzunehmen, erwachsen aus dieser Tatsache stolze Denn mit den Kämpfern Verpflichtungen. tommen zahllose Angehörige der einzelnen Nationen diesmal zu uns. Seit der Machtübernahme hat Deutschland immer wieder den dämonischen Haß der Greuelpropaganda erlebt. Durch den deutschen Fremdenverkehr ist es ge= lungen, die Besucher unseres schönen Vaterlandes über die wahren Verhältnisse im Dritten Reiche aufzuklären und zu unterrichten. So ist manches Vorurteil ge= fallen, das gehässige Feinde über Deutschland verbreitet haben. Nie aber hatten wir eine bessere Gelegenheit, das Wesen des Deutschlands Adolf Hitlers darzulegen, als in diesem Jahre. Wir haben es nicht nötig, irgendwelche Kulissen zu errichten. Hitler Deutschland söll fich so zeigen, wie es ist : Als wehrhafter Ordnungsstaat, als innerlich vornehmes und ritterliches Gastvolf, sauber, tapfer, stark und schön. Die deutsche Kultur soll der Welt in ihrer neuerstandenen Reinheit gezeigt werden.
Blatt 4a
5. Februar 1936
Ein diszipliniertes Volk tritt vor die Welt und zeigt, wie lächerlich und erbärmlich die Lügen find, die man über uns in der Welt verbreitet hat. Seit die uns heiligen Fahnen unserer stolzen Bewegung Deutschlands Symbol ge= worden sind, hat Deutschland seine Seele wiedergefunden. In diesem Bekenntnis zur eigenen Art liegt die geschichtliche Größe unseres Zeitalters für uns Deutsche. Wir sind nicht die Narren, die Fensterscheiben einwerfen und in sinnlosen Einzelaktionen über andersraffige Menschen herfallen. Jeder Deutsche ist sich der hohen Verantwortung bewußt, die er für den Führer und für das Volk in seiner Gesamtheit zu tragen und zu beweisen verpflichtet ist. Freundlich und gern heißen wir die Gäste aus aller Welt willkommen. Darüber hinaus aber wird_Deutschland in gerechtem Stolz der Welt die Leistungen zeigen, die Adolf Hitler vollbracht hat. Es ist ein neues Deutschland, das Eine gleichder Welt dargeboten wird. berechtigte, große Nation hat die unwürdigen Fesseln des Schand-Vertrages von Versailles aus eigenem Entschluß und aus eigener Kraft heraus abgeworfen. Im Bewußtsein dieses politischen und sittlichen Sieges ist Deutschland wieder in die Reihen der freien Völker dieser Erde getreten . So ist jeder einzelne Deutsche verpflichtet, im Jahre der Olympiade das zu zeigen, was unseres inneren Wesens Kern iſt. Wir brauchen uns nicht für die Olympiade innerlich beſonders vorzubereiten. Wir sollen so sein, wie uns der Führer haben will und wie wir wirklich sind. Dann tritt die gesamte deutsche Nation mit in den Ring der olympischen Kämpfer und dann soll uns die Goldene Medaille zieren, die dem Gastvolke der Welt geziemt.
So wühlt die rote Internationale in U.S.A. NSK Das Blatt ,,New York American" teilt mit, daß das vollständige Programm der kommunistischen Partei in Amerika Pläne eines bewaffneten Aufstandes und einer Abschlachtung aller „ Gegner " der „ Revolution" in den Vereinigten Staaten enthalte. In einer 72 Seiten umfassenden Schrift, betitelt Warum Kommunismus“, die von der kommunistischen Propaganda-Zentrale in Neuŋort herausgegeben und für 5 Cents verbreitet wird, werden die tatsächlichen Ziele der roten Internationale in U.S.A. enthüllt. Die Partei erstrebt : 1. Einen Generalstreit in ganz Amerika zu organisieren ; 2. sich der Waffenarsenale zu bemächtigen, einen bewaffneten Aufſtand zu unternehmen, Rebellionen in der Armee herbeizuführen und die Polizei mit Gewehren, Kanonen und Giftgas zum Nachgeben zu zwingen ; 3. das bestehende Regierungssystem zu stürzen und sich der Regierungsgewalt über das Land mittels revolutionärer Arbeiter = komitees zu bemächtigen ; 4. einen Sowjetstaat auf den Ruinen der alten Ordnung zu errichten und unter einer rücksichtslosen „ Diktatur des Proletariats " durch Mord und Hinschlachtung alle Feinde der Revolution auszurotten ; 5. in den Vereinigten Staaten mit Macht und Gewalt dasselbe Regime zu errichten wie in Rußland, als der Bolschewistenaufstand unter Trozki und Lenin die republikanische Regierung Kerenstys im Jahre 1917 stürzte.
NSK Folge 30 Kämpfer und Kämpferinnen als willkommene Gäste zur Olympiade bei sich. Für 1936 ist es das Deutsche Reich, das gastlich die verschiedenen Vertretungen der Völker in seinen Grenzen willkommen heißt. Es kommt bei den olympischen Kämpfen für die Wertung der einzelnen Nationen nicht darauf an, wieviel Goldene oder Silberne Medaillen das einzelne Volk davonträgt. Es kommt auf die Haltung der betreffenden Mannschaften überhaupt an. Denn selbstverständlich haben große Nationen wie die Amerikaner, die Deutschen und die Engländer vielmehr Möglichkeiten der Auswahl auf jedem einzelnen Gebiete, als sie kleineren Völkern zur Verfügung stehen. Und doch ist es immer wieder das kleine Volk der Finnen, das trok seiner geringen Menschenzahl stets im Vordertreffen der siegreichen Nationen steht. Auch die Norweger und Schweden haben Anspruch auf ernsteste Beachtung . Und selbst, wenn ein Volk nur ganz wenige Männer und Frauen zum Wettkampfe zu entsenden vermag, ist es möglich, daß auch diese kleine Anzahl gestählter Menschen den Ruhm ihres Landes vertreten kann. Jeder Sieg wird durch das Aufziehen der Flagge des betreffenden Landes verkündet. So streiten die Mannschaften für die Fahne ihrer Nation und so vertreten sie die Ehre ihrer Nation. Die Nationalhymne des fiegreichen Volkes trägt ihre feurigen oder feierlichen Klänge dann über das Kampffeld. Dieser ritterliche Brauch enthüllt uns das Wesen des olympischen Gedankens. Nicht der einzelne Kämpfer ist der Sieger. Er kämpft für sein Volk und er siegt für sein Volk. Das ist nationalsozialistisches Ideengut, das hier zum Ausdruck kommt. Der einzelne ist nichts, das Volk ist alles. Selbstverständlich grüßt der Dank seines Volkes den Sieger, aber er grüßt ihn wie er den Soldaten grüßt, dem das Volk allein das Recht gibt, das Schwert zu tragen und zu führen. So gibt das Volk allein den olympischen Kämpfern das Recht, für die Fahne der Nation zu kämpfen und zu streiten. Es ist selbstverständlich, daß jeder Reid und jeder unlautere Gedanke ausgeschaltet sind. Der überwundene Kämpfer, der unter dem Einsak aller seiner Gaben ehrlich um den Sieg gerungen hat, freut sich des Sieges eines noch besseren Kämpfers. Für das Verhältnis der Nationen untereinander ist die olympische Idee eine gute Lehrmeisterin ! Man sollte sie auch sonst hochhalten, dann würde der Menschheit manche Enttäuschung erspart bleiben. Auch die fleinsten Nationen treten gleichberechtigt in den Ring der Kämpfer. Für das Volk, das die Ehre hat, die Besten aller Nationen in seinen Grenzen aufzu nehmen, erwachsen aus dieser Tatsache stolze Denn mit den Kämpfern Verpflichtungen. tommen zahllose Angehörige der einzelnen Nationen diesmal zu uns. Seit der Machtübernahme hat Deutschland immer wieder den dämonischen Haß der Greuelpropaganda erlebt. Durch den deutschen Fremdenverkehr ist es ge= lungen, die Besucher unseres schönen Vaterlandes über die wahren Verhältnisse im Dritten Reiche aufzuklären und zu unterrichten. So ist manches Vorurteil ge= fallen, das gehässige Feinde über Deutschland verbreitet haben. Nie aber hatten wir eine bessere Gelegenheit, das Wesen des Deutschlands Adolf Hitlers darzulegen, als in diesem Jahre. Wir haben es nicht nötig, irgendwelche Kulissen zu errichten. Hitler = Deutschland soll sich so zeigen, wie es iſt : Als wehrhafter Ordnungsstaat, als innerlich vornehmes und ritterliches Gastvolt, sauber, tapfer, stark und schön. Die deutsche Kultur soll der Welt in ihrer neuerstandenen Reinheit gezeigt werden.
Blatt 4a
5. Februar 1936 Ein diszipliniertes Volk tritt vor die Welt und zeigt, wie lächerlich und erbärmlich die Lügen sind, die man über uns in der Welt verbreitet hat. Seit die uns heiligen Fahnen unserer stolzen Bewegung Deutschlands Symbol ge= worden sind, hat Deutschland seine Seele wiedergefunden. In diesem Bekenntnis zur eigenen Art liegt die geschichtliche Größe unseres Zeitalters für uns Deutsche. Wir sind nicht die Narren, die Fensterscheiben einwerfen und in sinnlosen Einzelaktionen über andersraſſige Menschen herfallen. Jeder Deutsche ist sich der hohen Verantwortung bewußt, die er für den Führer und für das Volk in seiner Gesamtheit zu tragen und zu beweisen verpflichtet iſt. Freundlich und gern heißen wir die Gäste aus aller Welt willkommen. Darüber hinaus aber wird_Deutschland in gerechtem Stolz der Welt die Leistungen zeigen, die Adolf Hitler vollbracht hat. Es ist ein neues Deutschland, das der Welt dargeboten wird . Eine gleichberechtigte, große Nation hat die unwürdigen Fesseln des Schand-Vertrages von Versailles aus eigenem Entschluß und aus eigener Kraft heraus abgeworfen. Im Bewußtsein dieses politischen und sittlichen Sieges ist Deutschland wieder in die Reihen der freien Völker dieſer Erde getreten . So ist jeder einzelne Deutsche verpflichtet, im Jahre der Olympiade das zu zeigen, was unseres inneren Wesens Kern ist. Wir brauchen uns nicht für die Olympiade innerlich besonders vorzubereiten. Wir sollen so sein, wie uns der Führer haben will und wie wir wirklich sind. Dann tritt die gesamte deutsche Nation mit in den Ring der olympischen Kämpfer und dann soll uns die Goldene Medaille zieren, die dem Gaſtvolke der Welt geziemt.
So wühlt die rote Internationale | in U.S.A. NSK Das Blatt ,,New York American" teilt mit, daß das vollständige Programm der kom munistischen Partei in Amerika Pläne eines bewaffneten Aufstandes und einer Abschlachtung aller „Gegner“ der „Revolution“ in den Vereinigten Staaten enthalte. In einer 72 Seiten umfassenden Schrift, betitelt Warum Kommunismus“, die von der kommunistischen Propaganda-Zentrale in Neuport herausgegeben und für 5 Cents verbreitet wird, werden die tatsächlichen Ziele der roten Internationale in U.S.A. enthüllt. Die Partei erstrebt : 1. Einen Generalstreik in ganz Amerika zu organisieren ; 2. sich der Waffen arsenale zu bemächtigen, einen bewaffneten Aufſtand zu unternehmen, Rebellionen in der Armee herbeizuführen und die Polizei mit Gewehren , Kanonen und Giftgas zum Nachgeben zu zwingen ; 3. das bestehende Regierungssystem zu stürzen und sich der Regierungsgewalt über das Land mittels revolutionärer Arbeiter = komitees zu bemächtigen ; 4. einen Sowjetstaat auf den Ruinen der alten Ordnung zu errichten und unter einer rücksichtslosen ,,Diktatur des Proletariats" durch Mord und Hinschlachtung alle Feinde der Revolution auszurotten ; 5. in den Vereinigten Staaten mit Macht und Gewalt dasselbe Regime zu errichten wie in Rußland, als der Bolschewistenaufstand unter Trogli und Lenin die republikanische Regierung Kerenskys im Jahre 1917 stürzte.
NGK Das Deutſche Recht
Das
ſchützt
Lebensmittelgeset
die
Volksgeſundheit
NSK Etwas unbeachtet von der Öffentlichkeit ift fürzlich das Gesetz über den Verkehr mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen in seiner neuen Fassung veröffentlicht worden. Dieses Gesetz ist nichtsdestoweniger eins der wesentlichsten für das tägliche Leben, da ledigs lich auf Grund dieses Gesetzes es dem Käufer gewährleistet wird, daß er Lebensmittel in einem nicht gesundheitsschädlichen und einwandfreien Zustande ohne jede Verfälschung zu kaufen vermag. Lebensmittel im Sinne des Gesetzes sind alle Stoffe, die dazu beſtimmt ſind, in unveränderter oder zubereitetem oder verarbeiteten Zustand von Menschen gegessen oder getrunken zu werden, soweit sie nicht überwiegend der Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten dienen sollen. Den Lebensmitteln stehen gleich : Tabak, tabathaltige oder tabakähnliche Erzeugniſſe, die zum Rauchen, Kauen oder Schnupfen bestimmt sind. Es ist offensichtlich, daß im Intereſſe der Volksgesundheit und im Interesse der Gewährleistung der Güte und Qualität der Waren Sicherungen geschaffen werden müssen, die einen Mißbrauch verhüten. In dem Gesetz ist daher u. a. ausführlich bestimmt, daß es verboten ist, Lebensmittel für andere derart zu gewinnen, herzustellen, zuzubereiten, zu verpacken, aufzu= bewähren oder zu befördern, daß ihr Genuß die menschliche Gesundheit zu schädigen geeignet ist. Daß als natürliche Folge derartige Gegenstände als Lebensmittel zu verkaufen oder vorrätig zu halten oder sie sonstwie in den Verkehr zu bringen ebenfalls strafbar ist, bedarf keiner besonderen Begründung. Während sich diese Bestimmungen in der Hauptsache gegen die Gesundheitsschädigung der Bevölkerung richten, ist es andererseits zum Schuße des Käufers verboten, zum Zwecke der Täuschung in Handel und Verkehr Lebensmittel nachzumachen oder zu verfälschen und Lebensmittel unter irreführender Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung anzubieten. Wesentlich ist auch die Bestimmung, daß es auch als irreführende Bezeichnung gilt, wenn die Herkunft der Lebensmittel, die Zeit ihrer Herstellung, ihre Menge, ihr Gewicht uſw. falsch angegeben sind. Bei der Anpreiſung und beim Verkauf der Waren darf nichts Falsches angegeben werden, was für die Bewertung der Ware maßgebend sein könnte. Verdorbene, nachgemachte verfälschte oder Lebensmittel müssen als solche ausdrücklich tenntlich gemacht werden. Naturgemäß müſſen zur Erreichung des Geseheszwedes nicht nur die Lebensmittel als solche einem gefeßlichen Schuß unterworfen werden, sondern auch die Gegenstände, in denen die
Lebensmittel aufbewahrt, zubereitet, verpadt, gereinigt, verarbeitet usw. werden. Alle diese Gegenstände, die mit den Lebensmitteln und dem Lebensmittelverkauf bzw. der Lebens, mittelverwendung in irgendeinem Zusammenhange stehen, hat der Gesetzgeber unter dem Begriff: Bedarfsgegenstände“ zusammengefaßt und entsprechend den Bestimmungen über die eigentlichen Lebensmittel ebenfalls unter ges sezlichen Schuß gestellt. Zuwiderhandlungen gegen diese Schutzbestim mungen werden mit Zuchthaus, Gefängnis und Geldstrafen geahndet, je nach der Schwere des Vergehens, unter Umständen kann sogar eine Zuchthausstrafe bis zu 10 Jahren eintreten, wenn infolge einer Gesetzesverlegung eine schwere Körperverlegung oder der Tod eines Menschen verursacht worden ist. Zur Durchführung des Gesetzes und zur Überwachung der Innehaltung der Vorschriften sind die Beamten der Polizei und die von der zuständigen Behörde beauftragten Sachverständigen befugt, in alle Räume, in denen Lebensmittel gewerbsmäßig hergestellt werden oder zur Verteilung kommen, oder in denen Bedarfsgegenstände zum Verkaufe vorrätig ge= halten werden, während der Arbeits- oder Ge= Sie können dort Beschäftszeit einzutreten. eine gegen und vornehmen sichtigungen
Empfangsbescheinigung Proben nach ihrer eigenen Auswahl zum Zwecke der Untersuchung fordern oder entnehmen. Die Polizei hat ebenfalls das Recht, die Einrichtung und Geräte zur Beförderung von Lebensmitteln zu besich tigen. Sie hat insbesondere auch die Befugnis zur Probeentnahme auf Lebensmittel und Bedarfsgegenstände, die an öffentlichen Orten, also auf Märkten , Plägen , Straßen oder im Umherziehen verkauft werden. Sie kann auch Proben bei Lebensmitteln entnehmen, die bereits an den Verbraucher unterwegs sind, aber bei dieſem noch nicht abgegeben worden find. Durch das Gesetz ist der Reichsminister des Innern zusammen mit dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft ermächtigt, zur Durchführung der einwandfreien Handhabung des Gesezes Durchführungsbestimmungen zu erlaſſen. Die Herstellung und der Vertrieb bestimmter Lebensmittel kann von einer Genehmigung abhängig gemacht werden. Zur Sicherung der Qualität und Güte der Lebensmittel kann außerdem zwingend be= stimmt werden, daß diese nur in Packungen oder Behältnissen von bestimmter Art oder in werden bestimmten abgegeben Einheiten dürfen, und daß an Vorratsgefäßen oder sonsti gen Behältnissen, in denen sie feilgehalten oder
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NSK Folge 30 zum Verkauf vorrätig gehalten werden, der Inhalt angegeben wird. Endlich kann auch bes ſtimmt werden, daß auf den Packungen oder Bes hältnissen, in denen sie abgegeben werden, oder auf den Lebensmitteln selbst Angaben über die Herkunft, die Zeit der Herstellung, den Herz ſteller oder Händler und über den Inhalt anzubringen sind. Allein aus diesen, allerdings nur hauptsächlichsten und wesentlichsten Bestimmungen des Gesetzes ist ersichtlich, daß der Staat auch auf diesem Gebiet sich den Schuß der Volksgemeinschaft hat angelegen sein lassen. Die Durchführung gerade dieses Gesetzes bietet ein
Der
5. Februar 1936 Musterbeispiel dafür, wie jeder einzelne Volksgenosse an der Aufrechterhaltung einwandfreier Zustände im öffentlichen Leben mitwirken kann. Jede Hausfrau, jeder Lebensmittelkäufer iſt in der Lage, einen Verkäufer auf die ungesetzliche, die Allgemeinheit und die Gesundheit von Volksgenossen schädigende Handlungsweise hinzuweisen und zur Aufrechterhaltung ordnungsmäßiger Zustände zu erziehen. Gesetze sind heute nicht mehr eine Angelegenheit des Staates und der Polizei, sondern sie sind entstanden aus der Volksgemeinschaft für die Volksgemeinschaft. Sie selbst muß daher über H. St. ihren eigenen Gesezen wachen.
unabhängige
NSK Wohl kein Ereignis in der neueren Zeit der Weltgeschichte hat soviel Unglück über Deutschland gebracht, als die französische Revolution von 1789. Von Freimaurern vorbereitet und von Freimaurern geführt, war sie es auch, die die geheiligten Menschenrechte" verkündete und den vom Judentum geprägten Sak „ alles, was Menschenantlig trägt, ist gleich", mit allen Mitteln propagierte. Sie stürzte die bestehenden Ordnungen um und verwirrte die Welt und legte den Grundstein zu dem für deutsches Wesen in seinen Auswirkungen so schädlichen liberalistischen Staat. In ihm brachte es, wir sehen das auch heute in demokratisch-liberalistisch regierten Ländern, der „Ich Kult“ zur höchsten Blüte. Nicht die Gemeinschaft, die Summe aller Volksgenossen, wurde geschützt und dadurch auch der einzelne, sondern die Rechte des einzelnen Individuums gegenüber der Gemeinschaft erlangten den Vorrang. Justitia, die Göttin der Gerech tigkeit, erhielt endgültig eine Binde über die Augen gelegt, und ihr Diener, der rechts sprechende Richter, wurde in der Ausübung seines völlig unabhängigen Amtes" zu größter Objektivität verpflichtet. Unabhängig, unabsehbar, nur seinem Gewissen und dem Gesetz unterworfen, war der Richter von jeher in Deutschland. Dadurch , daß man ihm nun vorſchrieb, objektiv, das heißt unbedingt voraussetzungslos, an die Dinge heranzugehen, wurde seine Unabhängigkeit eingeschränkt. Die bedingungslose und auf die Spite getriebene voraussetzungslose Objektivität führte in ihren Auswirkungen zu der so oft mit Recht gerügten Weltfremdheit des Richters, da er es, entsprechend der hohen Aufgabe seines Amtes, ängstlich vermied, persönlich Anteil an den Lebensvorgängen seines Voltes zu nehmen. Im Dritten Reich darf der Richter nicht mehr bedingungslos objektiv sein, denn Richtsch nur seines Handelns und Grundlage seines Wirkens ist die nationalsozialistische Welt = anschauung . Nur auf dem Boden dieser, das Leben des Dritten Reiches regelnden Weltanschauung ist der Richter unabhängig, denn hier liegen die Wurzeln seiner Kraft. Recht ist ewig , Macht ist vergänglich. Richter, Recht und Volk waren früher auf das engste miteinander verbunden. Dieses durch den
Richter
Liberalismus gelockerte Band gilt es wieder fest zu knüpfen. Mittel hierzu ist die gemeinsame, alle Schichten des Volkes verbindende Weltanschauung. Die wahre Unabhängigkeit des Richters aber wieder herzustellen, hat sich der Nationalsozialismus, wie Reichsminister Dr. Frank wiederholt betonte, zur vordringlichen Pflicht gemacht. Der Richter des Dritten Reiches muß mit ſeiner Arbeit im Volke wurzeln und dem wirklichen Leben entsprechende Sprüche fällen . Richten ist Kunst , nicht Handwerf. Niemals läßt sich das Rechtsgefühl im Volke durch lebensfremde juriſtiſche Konstruktionen unterdrücken.
Die Art der einzig möglichen im Boden der ver= Weltanschauung nationalsozialistischen ankerten Unabhängigkeit des Richters macht den auch heute noch in Deutschland vorhandenen Liberalisten erhebliches Kopfzerbrechen. Sie können es nicht faſſen, daß es nicht mehr wie früher möglich sein sollte, ihre ureigensten Interessen gegen die der Allgemeinheit zu verfechten. Sie sehen nicht, daß wirkliche Rechtssicherheit nur im Nationalfozialismus liegt. Sie sehen nämlich in der Rechtssicherheit nur eine Sicherheit für ihre eigene Macht. Sie wollen nicht erkennen, daß es keine Unterschiede gibt zwischen Recht und Moral. Sie wollen alles einordnen in ParaLebensgesetz des graphen , erkennen das Voltes" nicht an, weil es „ kein juristischer Begriff" ist. Sie schreien auch heute, weil das Dritte Reich noch immer keine geschriebene Verfassung , die nach liberaliſtiſcher Auffassung den Staat erst zum richtigen Staat macht, hat, und verkennen, daß allein das organische Wachstum, die folgerichtige, lebendige Entwicklung eine dem Volke zuträgliche Verfassung formen kann. Sie können nicht begreifen, daß neue, auf neuen Voraussetzungen gewachsene Erkenntnisse eine „ Abkehr von der justizmäßigen Auffassung des Staates" be= dingen. „ Ernste Bedenken " werden geäußert, wenn die Bewegung verlangt, daß gesetzliche Bestimmungen, die vor der nationalsozialistischen Revolution erlassen wurden, nicht angewendet werden dürfen, wenn sie dem gesunden Volksempfinden ins Gesicht schlagen. Es sind dieselben Sprüche, dieselben guten Rat-
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NSK Folge 30 schläge, wie wir sie aus der Kampfzeit tennen. Sie wurden schmunzelnd zur Kenntnis genommen, gewogen und zu leicht befunden. Unabhängigkeit des Richters? Jawohl, aber nicht
5. Februar 1936 mehr mit allen juristischen Sicherungen und einer falsch verstandenen Objektivität, sondern fest verankert im Nationalsozialismus und dessen Wn. Weltanschauung.
Oeffentlich bekundeter Gegenſatz
zur
nationalsozialistischen Volksgemeinschaft
begünstigt
kommuniſtiſche
NSK Niemand wird sich entsinnen, daß die katholische Kirche vor dem Kriege die Pflege des Sports und des Gruppenwanderns als ihre besondere Aufgabe betrachtet hätte. Im Gegens teil, jede sportliche Betätigung stieß damals meist auf den heftigen Widerstand der Geiſt= lichkeit, denn dieſe ſah darin eine nicht unerhebliche Gefahr für Jünglings- und Jungfrauenvereine. Als sich die Sportbewegung dann nach dem Kriege sogar auf dem platten Lande durchsetzte, begann der Klerus sich allmählich umzustellen. Zunächst hatte er gegen sportliche Betätigung nichts ernstliches mehr einzuwenden, wenn sie innerhalb der kirchlichen Vereine, alſo unter kirchlicher Aufsicht, ausgeübt wurde. Mit religiösen Dingen hatte das freilich nicht das geringste zu tun, dafür um jo mehr mit Politik. Ganz deutlich wurde dies, als die Geistlichteit sich mit allen Mitteln gegen den sieghaften Vormarsch der nationalsozialistischen Bewegung zur Wehr sehte, insbesondere gegen die von der S.A. und der H.I. ausgehende starke Werbekraft auf die Jugend. Ja, vielerorts gingen katholische Vereine nach der erfolgreichen nationalsozialistischen Revolution erst recht dazu über, sich in bewußten Gegensaz zum neuen Staate zu stellen durch öffentliches Auftreten in uniformähnlicher Kleidung und mit der ſonſtigen Ausrüstung nach dem Muster der nationalsozialistischen Gliederungen. Um der wachsenden Beunruhigung der Öffent= lichkeit abzuhelfen, erließen die zuständigen Be= hörden verschiedentlich Uniform- und Aufmarschverbote für die erwähnten katholischen Organiſationen. Wie wenig ein solches Verhalten kirchlicher Vereinigungen dem Gedanken der Volksgemeinschaft entspricht, wie sehr es vielmehr auf die Zersetzung des deutschen Volkes hinausläuft, das hat mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit das Kammergericht kürzlich in einem Urteil ausgesprochen. Die Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Arnsberg hatte in einer Anordnung über die Betätigung konfessioneller Organisationen vom 26. Juni 1934 den konfeſſionellen Jugendund Standesvereinigungen jeglicher Art „jede Betätigung außerhalb des kirchlichen, religiösen und charitativen Gebietes, insbesondere eine solche politischer, sportlicher und volkssportlicher Art" untersagt. Vor allem wurde jedes geschlossene Auftreten in der Öffentlichkeit, Gelände und Volkssport, Gruppenwandern, das öffentliche Führen und Zeigen von Fahnen und dergleichen, furz aller Kennzeichen, die auf die Zugehörig=
Bestrebungen
feit zu einer konfessionellen Vereinigung hinweisen, verboten. Anhänger dieser Organiſationen glaubten jedoch, das Verbot mißachten zu können und wurden infolgedeſſen in ein Strafverfahren verwickelt. Gegen das erſtinſtanzliche Urteil legten sie Revision ein, die vor dem Kammergericht zur Entscheidung fam. Die Angeklagten brachten vor, die erwähnte staatspolizeiliche Anordnung sei nicht rechtsgültig, da sie sich auf den § 4 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schuße von Staat und Volk vom 28. Februar 1933 stüße. Dieſe Beſtimmung richte sich aber lediglich auf die "„ Abwehr kommunistischer, staatsgefährdender Gewaltakte". Für den Erlaß der Anordnung sei die Staatspolizeistelle Arnsberg überhaupt unzuständig. Beide Einwendungen wies das Kammergericht mit Recht zurück. Nach dem Runderlaß des Preußischen Ministers des Innern habe die Verordnung des Reichspräsidenten allerdings zunächst den Zweck, jede Gefahrenquelle von seiten des Kommunismus rücksichtslos auszumerzen. Sie sei darüber hinaus aber auch gegen alle anzuwenden, die mit dem Kommunismus zu= sammenarbeiten und deren verbrecherische Ziele, wenn auch nur mittelbar, unterſtüßen oder fördern." Sogar gegen nicht-kommuniſtiſche Organisationen sei die Verordnung anwendbar, wenn die zu treffenden Maßnahmen der Abwehr kommunistischer Bestrebungen im weitesten Sinne gelten. Auch das Preußische Oberverwaltungsgericht hat die Auffassung vertreten, daß schon der Ausdruck der Unzufriedenheit mit der neuen Ordnung unter Umstän den geeignet sei , kommunistische Bestrebungen zu begünstigen. Manchem mag eine solche Auslegung der Verordnung des Reichspräsidenten zu weit hergeholt erscheinen. Nach der vom letzten Kongreß der Kommunistischen Internationale eindeutig ergangenen Anweisung an die Kommunisten der „faschistischen Länder“, insbeſondere in die kirchEingang lichen Jugendorganiſationen zu suchen, erscheint eine Unterstützung und Förderung bolschewistischer Bestrebungen durch ein Verhalten, wie es die Angeklagten im vorliegenden Falle an den Tag gelegt haben, durchaus gegeben. Keinesfalls ist es erforderlich, daß eine bestimmte kommunistische Bestrebung unmittelbar damit unterstügt wurde. Es genügt schon, daß sich aus dem Verhalten der Mitglieder einer Organiſation die Ablehnung und Feindschaft gegenüber dem nationalsozialiſtiſchen
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NSK Folge 30 Staate, der Partei und ihren Gliederungen ergibt, woraus die Propagandisten des bolschewistischen Umsturzes mittelbar Nußen zu ziehen vermögen. Die geheimen und daher vielleicht gefähr= lichsten Gegner der neuen Ordnung mögen es sich jedoch gesagt ſein laſſen : Die Maschen der Gesetze im nationalsozialistischen Reiche sind so gestaltet, daß nicht bloß die erklärten Feinde des Nationalsozialismus, sondern auch seine
5. Februar 1936 aalglatten und versteckten Widersacher darin hängen bleiben. Wenn heute noch der Versuch gemacht wird, auch außerhalb der Kirche die Absonderung von der Volksgemeinschaft zur Schau zu tragen, so werden die verantwort= lichen Stellen von Partei und Staat einem solchen, auf die Zersehung des deutschen Volkes gerichteten Treiben mit den geeigneten geſetz= lichen Mitteln unnachsichtlich zu begegnen. K. S. wiſſen.
OrganiſcherAufbau deutſcherWirtſchaft Geſetzgebung auf wirtſchaftlichem Gebiet NSK Wenn der nationalsozialistische Staat nach der Machtübernahme mit Erfolg an die Verwirklichung der übernommenen Führungsaufgaben für die Wirtſchaft herangehen wollte, so war eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfür, in der Wirtschaft Ordnung zu schaffen. Zur Verwirklichung dieser Ordnung erließ die Reichsregierung eine umfassende wirtschaftsrechtliche Gesetzgebung, die um so bedeutungsvoller ist, als sie sowohl im Ziel als auch in der Form ohne Vorbild war.
Keine Staatswirtschaft. Die wirtschaftsrechtliche Gesezgebung mußte dem nationalsozialistischen Grundsatz Rechnung tragen, nicht die privatwirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch die Staatswirtschaft zu ersetzen oder auch nur zu schädigen, sondern im Gegenteil den privatwirtschaftlichen Leistungswillen zu stärken und zu fördern, so weit dies im Rahmen des volkswirtschaftlichen Gesamtintereſſes möglich ist. Der Nationalsozialismus will keine bürokratisch am Bändel geführte Wirtschaft, sondern vielmehr eine Wirtschaft, die im Rahmen der von der staatlichen Führung aufgestellten Richtlinien aus sich selbst heraus die notwendigen Maßnahmen trifft und in dieſem Sinne frei verantwortlich wirtschaftet. Dieſe Zielsetzung wurde erreicht durch eine stärkere Bindung des einzelnen an seinen Beruf und durch die Schaffung großer wirtschaftlicher Selbstverwaltungskörper. Ordnung durch Selbstverwaltungskörper. In dem Maße jedoch, in dem die Neuordnung der Wirtschaft vor sich ging, konnten die gemit schaffenen Wirtschaftszusammenschlüsse Selbstverwaltungsrechten betraut werden. Vollkommen durchgeführt ist diese vom Nationalsozialismus für die Wirtschaft allgemein erstrebte Wirtschaftsverfassung bereits bei der Reichskulturkammer und beim Re ich snährstand. Unter Wahrung des Führerprinzips ist jede dieser beiden Wirtschaftsſäulen als Gesamtheit wie auch in ihren Untergliederungen mit der Ordnung der ihr zufallenAuf allen den Wirtschaftsfragen betraut. Stufen der Organiſation ſtehen der Führung der Beiräte oder Verwaltungsräte beratend zur Seite, deren Mitglieder berufen werden. In ähnlicher Weise wie bei diesen beiden
großen Wirtschaftsgebilden erfolgte kürzlich nunmehr auch der organische Aufbau des Verkehrs, den der Reichsverkehrsminister am 25. September 1935 verkündet hat. Eine weitere Sonderregelung durchaus autoritativer Art ist für die Reichsgruppe Banken mit dem Kreditwesengesetz vom 5. Dezember 1934 getroffen worden. Die gewerbliche Wirtschaft. Noch nicht soweit fortgeschritten wie bei den bisher behandelten Wirtschaftsgebieten ist die Entwicklung auf dem großen Gebiet der gewerblichen Wirtschaft. Alles, was bisher an Maßnahmen auf dem Gebiete der gewerblichen Wirtschaft getroffen wurde, beschränkt sich auf das rein Organisatorische : es wurde vollendet mit dem Erlaß der ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft vom 27. Novem= ber 1934. Die gesamte gewerbliche Wirtschaft wurde auf Grund dieser Durchführungsbestim = mungen eingeteilt in die Reichsgruppe Induſtrie mit sieben Hauptgruppen und in die Reichsgruppen Handel, Handwerk, Banken, Versicherungen und Energiewirtschaft. Diese neue Wirtschaftsorganisation hat jedoch grundsäglich keine marktordnenden Befugnisse, wenn auch der Reichswirtschaftsminister, der als Führer der gesamten gewerblichen Wirtschaft anzusehen ist, ihnen im Einzelfalle solche Befugnis verleihen kann. Die Aufgaben der neuen Wirtschaftsorganisation beschränken sich daher auf die Erfassung aller Wirtſchaftenden, auf Betreuung und Beratung in Fachange= legenheiten. Die Spitze der gesamten Organisation der gewerblichen Wirtschaft stellt die Reichswirtschaftskammer dar, deren Beirat das wichtigste Beratungsorgan des Reichswirtschaftsministers als Führer der gewerblichen Wirtschaft ist. Zur Organisation der Arbeit, der Deutschen Arbeitsfront, wurde durch das bekannte Leipziger Abkommen vom Frühjahr 1935 eine Verbindung hergestellt, die inzwischen auch von den anderen. Wirtschaftsständen Reichsnährstand, Reichskulturkammer, Verkehr - in gleicher Weise eingegangen wurde, und zur Bildung des Reichswirtschafts-, Reichsarbeitsrates geführt hat. Dr. Hans Buwert.
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68. Zimmeritr 88
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 30
N.S.-Frauenschaft
Führerinnenorganisation der deutschen Frauenarbeit NSK Der Stellvertreter des Führers hat folgende Anordnung erlassen : Die N.S.-Frauenschaft hat einen Mitgliederstand erreicht, der zur Lösung der ihr als Führerinnenorganiſation der deutschen Frauen ge= stellten Aufgaben vollkommen genügt. Ich bestimme daher, daß die weitere Aufnahme in die N.S.-Frauenschaft am 1. Februar 1936 gesperrt wird. Die Reichsfrauenführerin ist mir für die genaue Beachtung dieser Anordnung verant= wortlich. Von dieser Anordnung wird die Übernahme von Führerinnen des B.D.M. , des deutschen Frauenarbeitsdienstes und aus dem Frauenamt der D.A.F. in die N.S.-Frauenschaft nicht be= rührt. Die hierfür notwendigen Anordnungen erläßt die Reichsfrauenführerin im Einvernehmen mit den zuständigen Dienststellen. gez. R. Heß. Tagung der Lektoren für sozial- und
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5. Februar 1936 Fortune" veröffentlicht. Aus dem Ergebnis folgert nun die Zeitschrift, daß die antijüdische Bewegung in Amerika an Boden gewinne. Zwar, so stellt das Blatt fest, sei der Antisemitismus in keinem Teil des Landes stark genug, um politisch ins Gewicht zu fallen. Das Blatt bringt dann nachstehend prozentual die verschiedenen Ergebnisse auf die obige Frage in den verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten. (Bemerkenswert ist, daß man die Antworten in zwei Rubriken, nämlich in diejenigen, die Deutschlands Vorgehen in der Judenfrage billigten, und in jene, die keine bestimmte Antwort geben konnten, gliedern konnte) : Nordosten : Antijüdiſch 14 v. H.; unbestimmte Antwort 31,4 v. H. Mittlerer Westen : Antijüdiſch 16,1 v. H.; unbestimmte Antwort 28,8 v. H. Südosten : Antijüdiſch 7,5 v. H.; unbestimmte Antwort 32 v. H. Südwesten : Antijüdisch 14,7 v. H.; unbestimmte Antwort 32,9 v . H. Westen : Antijüdisch 9,8 v. H.; unbestimmte Antwort 49 v. H. Pacific - Küſte : Antijüdiſch 14,3 v . H.; unbestimmte Antwort 24,6 v. H.
wirtschaftspolitisches Schrifttum NSK Die Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. veranstaltet im Einvernehmen mit der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schutze des N.S.-Schrifttums und Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums eine Tagung der Lektoren für sozial- und wirtſchaftspolitiſches Schrifttum am 8. und 9. Februar in Berlin. Der Leiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P., Bernhard Köhler, wird einen Vortrag über „ Volkswirtschaft“ und einen weiteren über „ Sozialismus“` halten. Im Rahmen der Tagung wird Reichsleiter Bouhler sprechen, ferner Amtsleiter Hede = rich (Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schuße des N.S. - Schrifttums ) , Hauptstellenleiter Hagemeyer (Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums) , Hauptschriftleiter Dr. Trautmann, Dr. Payr (Zentrallektorat bei der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums). Zunehmende antijüdiſche Bewegung in U.S.A. NSK Wie das in Neugork erſcheinende Blatt „National American" mitteilt, veranstaltete die weitverbreitete und angesehene ame= rikanische Zeitschrift Fortune" eine Rundfrage in allen Staaten Amerikas, wie ſich die Öffentlichkeit der Regierung Roosevelt gegenüber einstelle. Eine dieser Fragen sollte auch feststellen, welche Auffassung der einzelne der Die Frage Judenfrage gegenüber vertrat. lautete : Glauben Sie, daß Deutschland auf die Dauer besser oder schlechter daran sein wird, wenn es die Juden aus dem Lande vertreibt ? Auch das Ergebnis dieser Frage wurde prozentual von der amerikanischen Zeitschrift
Parteiamtliche Bekanntgabe Der Leiter der Hilfskasse : NSK Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt : Nach wie vor ereignen sich unzählige Unfälle und Todesfälle im ehrenamtlichen Parteidienst (Kraftrad- und Kraftwagenunfälle, Verkehrsunfälle usw. ) . Es wird daher auf die Pflicht zur vorschriftsmäßigen Meldung und Beitragsüberweisung nachdrücklich hingewiesen. Bis zum 22. Februar 1936 müſſen sämtliche Hilfskaffenbeiträge für den Monat März 1936 auf das Spargirokonto Nr. 5000 der Hilfskaſſe der Nationalsozialiſtiſchen Deutschen ArbeiterPartei, München, bei der Bayerischen Gemeindebant (Girozentrale) , München, überwiesen werden. In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das Poſtſcheckkonto München 9817 , Hilfskaſſe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, erfolgen. Die Ortsgruppenleiter und vor allem die Hilfskaſſenobmänner und Kaſſenleiter werden dringend ersucht, für rechtzeitige und vollständige Einziehung und Überweisung der Beiträge von allen denjenigen, die der Hilfskaſſe zu melden find ( ämtliche Parteimitglieder, S.A.-Männer, 6.S.-Männer, N.S.K.K.-Männer, einschließlich aller Anwärter) zu sorgen, ebenso wie die sorgfältige Nachzahlung aller etwaiger Rückstände vorzunehmen ist. Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe ist laut mehrfach ergangener Anordnung des Führers Pflicht aller Angehörigen der Partei und ihrer Gliederungen. Geisselbrecht. München , den 1. Februar 1936.
lationalsozialiſtiſche
- Korreſpondenz Partei
rief, und Drahtanschrift der Schriftleitung: lin SW68. 3immerstr. 90, III Fernruf· Ai Jäger 0022 erlag Franz Cher Rachf., 6. mbH., atralverlag Dez ASD. A. B.. München • Berſia erland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, mmertraße 88. Alle Zahlungen And nach inchen (Postſchedkonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß. für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich . Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der RS. DA B. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher HauptIchriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Kräger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Die NSK Randbemerkung :
Sie ruhen nicht NSK Angesichts des furchtbaren Verbrechens , dem Pg. Wilhelm Gustloff als Märtyrer der nationalsozialistischen Idee zum Opfer gefallen ist, sollten so möchte man meinen die Federn der Hetjournaliſten zur Ruhe kommen . Der Eindruck dieser ruchlosen Tat, die in der ganzen Welt so tiefe Empörung hervorgerufen hat, läßt aber wieder einige der Organe, die ihre Aufgabe darin sehen, mit Lüge und Verleumdung die Völker zu vergiften, nicht ruhen. Sie zeigen wieder einmal ihr wahres Gesicht, indem sie krampfhaft verſuchen, nach dem Rezept : „ Nicht der Mörder , der Er mordete ist schuldig", die Schuld, die gerade auf ihren Schultern lastet, abzuwälzen. So unternimmt es die Basler „ Nationalzeitung" - anstatt in ihren Bänden die von ihr besonders gern verbreiteten antider deutschen Hezartikel aufzuschlagen Schweizer Bundesregierung ,,unbegreifliche Duldsamkeit" gegenüber der sich rein in den Bahnen der Schweizer Gesetze bewegenden Tätigkeit Gustloffs vorzuwerfen. Oder der ,,Berner Bund" versucht trampfs haft, dem Juden Frankfurter nachzuweisen, daß in seinem 3immer feine revolutionären Schrif
Holland
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ohne
ten, dafür aber medizinische Bücher gefunden worden seien, und daß sein Umgang hauptsäch lich aus „ Sportlern" bestanden habe. Wir kennen diese Töne aus der Zeit, als die Mörder unserer Kameraden im Reich sofort nach ihrer verbrecherischen Tat von interessierten Presseorganen mit Unschuldsmänteln überdeckt wurden, damit man ja vergäße, nach ihren Hintermännern zu forschen. Die Genfer Zeitung „ Le Travail" bringt das tolle Kunststück fertig, sich schützend vor den Mörder Frankfurter zu stellen und mit Beschimpfungen des Nationalsozialismus und Deutschlands das Bild ihrer beschämenden Äußerungen abzurunden . Wir hatten gehofft, daß wir wenigstens in diesen Tagen, in denen die ganze Welt sich einig ist, im Abscheu und im Efel über das gemeine Verbrechen des Juden Frankfurter, nicht neue Hezprodukte jener unverantwortlichen Völkervergifter zur Kenntnis zu nehmen brauche ten. In dieser Hinsicht ist unsere Hoffnung ge= täuscht worden. Denn sie wollen nicht ruhen. Aber wir glauben, daß ihre plumpen Manöver auf keinen fruchtbaren Boden fallen. Die Mörderkugeln von Davos haben eine zu deutliche Sprache gesprochen.
Tulpenfelder
Unromantische Reisenotizen eines Journalisten
NSK Die Einladung, aus Anlaß des 30. Januar vor einer der reichsdeutschen Gemeinschaften zu sprechen, die in zahlreichen Städten Hollands cinen regen kameradschaftlichen Zusammenhalt unter den Deutschen organisieren, war der Grund der Fahrt, über die hier in Streiflichtern berichtet werden soll . Jeder, dem vorher von dem Plane dieser
Fahrt erzählt wurde, bemerkte bedauernd : ,,Schade, daß Sie ausgerechnet in dieser Jahreszeit fahren.“ Denn in der deutschen Phantasie find blühende Tulpenfelder, Windmühlen und Holzpantoffeln Hollands bedeutendste Wesensmerkmale. Vor lauter Frühjahrs- und Sommer-Romantik hat schon mancher deutsche Hollandreisende vergessen, die inneren Probleme
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der Niederlande zu studieren, und die Schönheit alter Grachten in Delft hat ihn abgehalten, den Rotterdamer Hafen oder das Amsterdamer Judenviertel aufzusuchen. Den Freunden zum Troß wurde die Fahrt unternommen und ihr das Ziel gestellt, unromantisch zu sein. Manchem in Holland lebenden Reichsdeutschen ist es zu verdanken, daß dabei allerlei beachtet wurde, was poetischer veranlagte Naturen hätten beiseite liegen lassen. Sind wir gern gesehene Gäste ? Mit lautem Sirenengeheul bahnt sich unsere fleine Dampfbartasse ihren Weg durch das rege Treiben des Rotterdamer Hafens. Von allen Seiten grüßen überraschenderweise Es sind deutsche Hakenkreuzfahnen. Schiffe, die an diesem Tage, am dritten Jahres, Revolution, nationalsozialistischen tag der reichen Flaggenschmuck angelegt haben. Und die deutschen Schiffe beherrschen den Hafen. Lang= sam ziehen Frachtkähne an uns vorbei, die aus dem Ruhrgebiet Kohle bringen. Sie legen an Bald treten die großen Überseeschiffen an. Krane in Tätigkeit, und mit gigantischer Eisenfauft wird Tonne auf Tonne aus den Kähnen geholt und mit mächtigem Getöse in die dunkle Öffnung des Riesen versenkt. Es ist ein stolzes Lied deutscher Arbeit, das hier fern von der deutschen Grenze ertönt . Wir erfahren, daß die deutschen Schiffe im Rotterdamer Hafenverkehr an erster Stelle stehen. Erst an zweiter kommen die Holländer und an dritter England. Die Rotterdamer haben ihre Sorgen. Die Konkurrenz Antwerpens sigt ihnen schwer im Nacken. Die billigere belgische Valuta zieht ihnen viele Schiffe weg. Auch klagen ſie darüber, daß der deutsche Verkehr nachlasse, weil immer mehr Schiffe über die Kanäle nach Bremen geleitet werden. Die Rotterdamer, die diese Sorge zum Ausdruck bringen, vergessen freilich dabei zu bes merken, daß sie recht wenig unternehmen , um sich das Wohlwollen der deutſchen Kaufleute zu erhalten. Der deutsche Schiffer, der nach Rotterdam kommt, braucht nur die Meinungsäuße rungen mancher holländischer Zeitungen über das nationalsozialistische Deutschland zu lesen, um den Eindruck zu erhalten, als ab Deutsche hier nicht übermäßig gern gesehene Gäſte ſeien. Die Emigrantenliteratur prangt vorn auf jedem Zeitungskiosk als besonderer Willfommengruß für Deutsche, die hier Handel treiben sollen. In Wirklichkeit ist der Holländer durchaus nicht ſo, und er treibt mit dem nationalsozialistischen Deutschland ebenso gerne Handel wie mit dem früheren. Abends halten wir bei den reichsdeutschen Volksgenossen, die hier als Arbeiter, Angestellte und kleine Kaufleute ein hartes und arbeitssames Leben führen, eine schöne Feierstunde. Diese Volksgenossen sind wie alle Deutſchen draußen - wahre Pioniere unserer Idee, denn sie müssen tausendfach am Tage ihren Mann stehen gegen Unverständnis und oft auch gegen Böswilligkeit. Sie tun es aber mit starkem Rüdgrat, und ihnen nicht zuletzt ist es zu verdanken, daß die jüdische Heze
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in Wirklichkeit doch in den letzten Zügen liegt. Kameradschaftlich sizen wir noch manche Stunde beisammen, und sie erzählen von ihrem Schidſal und vom Leben hier. Aus ihren Worten ersteht der Eindruck des Holländers, der hinter der äußeren Maske der Deutschfeindlichkeit zu finden ist : ein Mann von Energie und Tatkraft, von innerer Sauberkeit, von Sorgfalt und Ehrlichkeit, den oft eine Angst vor der „ öffentlichen Meinung“ Rollen spielen läßt, die sein Herz ganz anders spielen würde . Ein Weltreich im Museum Wir stehen vor einer großen Tafel im Umſterdamer Kolonialmuſeum. Im Relief find die holländisch-indischen Kolonien dargestellt. Das Bild ist über und über mit kleinen Lämpchen übersät. Am unteren Rande ſind etwa zwanzig Druckknöpfe mit den Aufſchriften : Kohle, Mineralien, Zuder, Gummi, Ölpalmen, Kopra, Kaffee usw. usw. angebracht. Der Druck auf einen der Knöpfe bringt Duzende von Lämpchen zum Aufflammen. Überall dort gibt es diese Produfte! Mit Ausnahme von Weizen besigt Holland alle Produkte, die es irgendwie für Nahrung oder Industrie gebraucht. Ein wahrhaft gesegnetes Land. Dieses Kolonialmuseum - ein riesiger Bau, angefüllt mit Schäßen künstlerischer und wirtschaftlicher Art — wirft das Licht auf den a nderen Holländer. Er läuft nicht mit Holz= pantoffeln durch blumige Wiesen, er steuert nicht malerische Schiffe durch idyllische Landschaften, sondern er sigt hinter seinem Hauptbuch, das ihm Inhalt und Lebenszweck geworden ist. Er schickt Schiffe über die Meere, er nimmt tätigen Anteil am Reichtum, den frühere Jahrhunderte holländischer Größe ihm übermittelt haben. Er will nicht die Welt beherrschen, aber er hat ſich mit Fleiß und Verſtand in ihre Geschäfte eingeschaltet. Sein innerer Rückhalt sind diese Kolonien, die nicht weniger als den drei und fünfzigfachen Flächeninhalt des Heimatlandes umfaffen. Zwei kleine Beispiele, die ich höre, sagen Zusammen mit Bolivien beherrschen genug die Niederlande den ganzen Weltmarkt mit Zinn. Oder : Der Hafen von Curacao einer Holländisch-Guyana vorgelagerten Insel -, der der Hauptsiz der Shell -Kompanie ist, weist einen Hafenverkehr auf, der etwa den Amsterdamer Hafen um das Zehnfache übertrifft. Aber wiederum würde der fehlrechnen, der dem Holländer nur geschäftliche Profitintereſſen zubilligen wollte. Gerade dieses Kolonialmuseum, in dem ein Weltreich im Glaskasten eingefangen ist, legt beredtes Zeugnis ab von dem regen Intereſſe, das die holländische Kolonialverwaltung z. B. dem Kulturleben der Eingeborenenbevölkerung entgegenbringt. Das geht so weit, daß wie man uns berichtet — 3. B. auf der Insel Bali Missionaren jeglicher Konfession der Zutritt versagt wird, um das hochstehende religiöse Leben der Eingeborenen wicht zu stören ! Auch hier wieder zwei Extreme, zwischen denen sich der holländische Mensch bewegt: Hier der fühle, nach möglichst sicherem Gewinn Aus-
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schau haltende Geschäftsmann, dort der Erbe jenes altniederländischen Kunstempfindens, das so große holländische Söhne hervorgebracht hat, deren unsterbliche Werke wenige Straßenzüge weiter - im Reichsmuseum - uns mit tiefer Achtung vor der inneren Kraft dieser Menschen erfüllen.
traft, daß eine Nachprüfung der Richtigkeit des Arguments meist unterbleibt. Der pſychologiſche Grund dafür liegt zweifellos in dem eigen-artigen und seltsamen Freiheitsbegriff, der sich im holländischen Menschen herausentwidelt hat. Es sei auf dieses Thema deshalb noch zum Schluß ein Streiflicht geworfen.
In den Emigrantenhöhlen von Amsterdam
Freiheit, die ich meine
Schlagen Sie bitte das Amsterdamer Telephonbuch auf : Sie finden unter B den „ ehr. ſamen" und uns rühmlich bekannten Kaufmann Barmat , Julius. Studieren Sie die Schaufenster der Buchhandlungen. Der literarische Kurfürstendamm blict Ihnen entgegen. 3 wei Emigranten . buchverlage haben in Amsterdam thre Heimstätte gefunden. Oder gehen Sie ins Carlton-Hotel. Vielleicht haben Sie Glüd und treffen dort Herrn Samuel Untermeyer , den Neuyorker Juden, der bekanntlich immer noch einen Weltbonlott gegen Deutſchland zu organisieren vers sucht. Er hat hier sein Amsterdamer Absteige quartier, in dem er demnächst wieder erwartet wird. Bis dahin ist Herr Ascher sein Statthalter, der größte holländische Diamantenfabrikant und Händler, Ritter hoher Orden und Leiter des in Amsterdam bestehenden jüdischen Komitees, deſſen Haupttätigkeit in der Heze gegen Deutschland besteht. Und falls Sie weder Herrn Untermeyer noch Herrn Ascher zu Gesicht bekommen, dann trösten Sie sich, indem Sie einen kleinen Abendbummel durch das Amſterdamer Nachtleben veranstalten. Sie kommen etwa in Hecks Reſtaurant und wenden sich angeekelt ab. Hier ist das Lokal, wo Tausende von Juden mit Tausenden von blonden Mädchen, oft deutschen Dienstmädchen, Belanntschaften abzuschließen pflegen. Es scheint am Abend in Amsterdam faſt nur Juden zu geben. Bezeichnend ist, daß am Eingang jedes größeren Lotals die neuesten Börsenkurse angeschlagen find. Sie werden von den Besuchern eifrig studiert und notiert, bevor das Nachtleben beginnt. Zum Schluß ― weil man sich das Beste bes kanntlich bis zuletzt aufspart - betreten Sie die Räume des Hotels Trianon , dessen be sondere Eigenschaft es iſt, ſich im Besitz eines Gremiums von Emigranten zu befinden. Die „ Stimmung“ hier kommt dem sofort bekannt vor, der etwa Saarbrücken vor der Saarabstimmung besuchte und dabei im Theater= Café Emigranten -Physiognomien studierte. Hier wie dort die widerliche Jazzkapelle, die im Halbdunkel blödsinnige und meist etwas melancholische Schlager intoniert. Hier wie dort jene dekadenten Gesichtszüge derer, die aus Angst vor Gerichtsvollzieher oder Staatsanwalt die deutsche Grenze überschritten, und aus Ärger, daß in Deutschland kein Boden mehr für unsaubere Geschäfte vorhanden ist. Ich habe mir freilich sagen laſſen, daß die holländische Emigrantenfreudigkeit stark nachgelassen habe, und daß insbesondere kommunis stische Elemente, die sehr gern unter der Flagge der "" vom Nazi-Regime unschuldig Verfolgten“ segeln, scharf unter die Lupe genommen werden. Das Argument „ unschuldig erlittener Verfolgung" hat sonst beim Holländer so starke Zug-
Holland ist wohl derjenige europäiſche Staat, in dem man die wenigsten Soldaten auf der Straße sieht. Nicht deshalb, weil es teine gäbe, sondern deshalb, weil der Hols länder durchaus nicht stolz darauf ist, wenn er seiner Dienstpflicht Genüge leistet. Er sieht darin eher ein notwendiges Übel. Die soldatiſche Disziplin ist ihm gewissermaßen eine vorübers gehende Absage an geheiligte Lebensgrundsäge, eben an jene Vorstellungen, die er mit dem Begriff Freiheit verbindet. Und es gibt in Holland eine oft recht ſonderbare Wohnhausarchitektur : Zwei Haustüren in einem Haus. Der Bewohner des erſten Stodes hat das Bedürfnis, ſeine eigene Haustür und eine eigene abgeschlossene Treppe zu besigen.. Der Holländer hält außerdem etwas darauf, daß auch das Palais der Königin im Haag eine Hausnummer aufweist, wie jedes andere Bürgerhaus . Dieser Freiheitsbegriff ins Große projeziert, ergibt nicht weniger als siebenundfünfzig Parteien, die sich um den Holländer bemühen und ihm eine wahrhaft recht große Skala zur Außerung seiner politischen Gefühle zur Verfügung stellen.. Der Holländer ist stolz auf das, was er sich so als Freiheit vorstellt. Und nicht nur stolz. er ist hier auch unduldsam. Er gibt nicht zu, daß es auch andere Freiheitsbegriffe gibt. Mit jedem Deutschen gerät er darob gerne in eine von seiner Seite sehr von oben herab dirigierte Debatte. Es hindert ihn dabei nicht, daß die hollän = dische Regierung erst vor einiger Zeit in den Kolonien notwendige, aber in das freie Erwerbsleben recht einschneidende Maßnahmen im Intereſſe des allgemeinen Wohles traf: Durch die Gummi- und Tee -Restriktion wurde die Überproduktion in den Kolonien eingeschränkt. Die Pflanzer mußten eine erhebliche bzw. ihrer Verminderung ihres Anbaus Es mögen vornehmen. Gummiabzapfung manche dabei Vermögen verloren haben, aber es war notwendig. Hier hat man sich in kühnem Schwung über den sonst so wortreich gepredigten Freiheitsbegriff hinweggesetzt, weil eben doch über der Doktrin dem Holländer das Wohl seines Landes steht. Vielleicht kommt es auf dieſem Wege noch einmal so weit, daß der Holländer auch für den in Deutschland praktizierten Freiheitsbegriff Verſtändnis aufbringt. * Einige wenige Striche nur, fußend auf Eindrücken und kleinen Studien einer kurzen Reiſe durch Holland, sollen diese Zeilen sein. Ergeb= nis der Fahrt aber war vor allem die Er fenntnis : Deutsche und Holländer müssen sich besser kennenlernen, dann werden fie fich besser verstehen. Tronje.
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NSK Folge 31
Blatt 3
6. Februar 1936-
schau haltende Geschäftsmann, dort der Erbe jenes altniederländischen Kunstempfindens, das so große holländische Söhne hervorgebracht hat, deren unsterbliche Werke wenige Straßenzüge uns mit tiefer weiter -- im Reichsmuseum Achtung vor der inneren Kraft dieser Menschen erfüllen.
traft, daß eine Nachprüfung der Richtigkeit des Arguments meist unterbleibt. Der psychologische Grund dafür liegt zweifellos in dem eigenartigen und seltsamen Freiheitsbegriff, der sich im holländischen Menschen herausentwickelt hat. Es sei auf dieses Thema deshalb noch zum Schluß ein Streiflicht geworfen.
In den Emigrantenhöhlen von Amsterdam
Freiheit, die ich meine
Schlagen Sie bitte das Amsterdamer Teles phonbuch auf: Sie finden unter B den ehre ſamen“ und uns rühmlich bekannten Kaufmann Barmat , Julius. Studieren Sie die Schaufenster der Buchhands lungen. Der literarische Kurfürstendamm blidt Ihnen entgegen. 3 wei Emigranten buchverlage haben in Amsterdam thre Heimstätte gefunden. Oder gehen Sie ins Carlton-Hotel. Vielleicht haben Sie Glück und treffen dort Herrn Samuel Untermeyer , den Reuyorker Juden, der bekanntlich immer noch einen Weltbontott gegen Deutschland zu organisieren verſucht. Er hat hier sein Amsterdamer Absteigequartier, in dem er demnächst wieder erwartet wird. Bis dahin ist Herr Ascher sein Statthalter, der größte holländische Diamantenfabrikant und Händler, Ritter hoher Orden und Leiter des in Amsterdam bestehenden jüdischen Komitees, dessen Haupttätigkeit in der Heze gegen Deutschland besteht. Und falls Sie weder Herrn Untermeyer noch Herrn Ascher zu Gesicht bekommen, dann trösten Sie sich, indem Sie einen kleinen Abendbummel durch das Amsterdamer Nachtleben veranstalten. Sie kommen etwa in Heds Restaurant und wenden sich angeefelt ab. Hier ist das Lokal, wo Tausende von Juden mit Tausenden von blonden Mädchen, oft deutschen Dienstmädchen, Bekanntschaften abzuschließen pflegen. Es scheint am Abend in Amſterdam fast nur Juden zu geben. Bezeichnend ist, daß am Eingang jedes größeren Lokals die neuesten Börsenkurse angeschlagen find. Sie wer den von den Besuchern eifrig studiert und notiert, bevor das Nachtleben beginnt. Zum Schluß ---- weil man sich das Beste be= betreten Sie tanntlich bis zuletzt aufspart die Räume des Hotels Trianon , deſſen be sondere Eigenschaft es ist, sich im Besitz eines Gremiums von Emigranten zu befinden. Die "Stimmung" hier fommt dem sofort bes kannt vor, der etwa Saarbrücken vor der Saarabstimmung besuchte und dabei im TheaterCafé Emigranten -Physiognomien ſtudierte. Hier wie dort die widerliche Jazzkapelle, die im Halbdunkel blödsinnige und meist etwas melancholische Schlager intoniert. Hier wie dort jene dekadenten Gesichtszüge derer, die aus Angst vor Gerichtsvollzieher oder Staatsanwalt die deutsche Grenze überschritten, und aus Ärger, daß in Deutschland kein Boden mehr für unsaubere Geschäfte vorhanden iſt. Ich habe mir freilich sagen lassen, daß die holländische Emigrantenfreudigkeit stark nachgelassen habe, und daß insbesondere kommunistische Elemente, die sehr gern unter der Flagge der vom Nazi-Regime unschuldig Verfolgten" segeln, scharf unter die Lupe genommen werden . Das Argument unschuldig erlittener Verfol gung“ hat ſonſt beim Holländer so starke Zug-
Holland ist wohl derjenige europäische Staat, in dem man die wenigsten Soldaten auf der Straße sieht. Nicht deshalb, weil es teine gäbe, sondern deshalb, weil der Hol länder durchaus nicht stolz darauf ist, wenn er seiner Dienstpflicht Genüge leistet. Er sieht barin eher ein notwendiges Übel . Die soldatische Disziplin ist ihm gewissermaßen eine vorübers gehende Absage an geheiligte Lebensgrundsäge, eben an jene Vorstellungen, die er mit dem Begriff Freiheit verbindet. Und es gibt in Holland eine oft recht sonders bare Wohnhausarchitektur : Zwei Haustüren in einem Haus. Der Bewohner des ersten Stodes hat das Bedürfnis, seine eigene Haustür und eine eigene abgeschlossene Treppe zu besitzen. Der Holländer hält außerdem etwas darauf, daß auch das Palais der Königin im Haag eine Hausnummer aufweist, wie jedes andere Bürgerhaus . Dieser Freiheitsbegriff ins Große projeziert, ergibt nicht weniger als sieben und fünf zig Parteien, die sich um den Holländer bemühen und ihm eine wahrhaft recht große Stala zur Außerung seiner politischen Gefühle zur Verfügung stellen. Der Holländer ist stolz auf das, was er sich so als Freiheit vorstellt. Und nicht nur stolz. er ist hier auch unduldsam. Er gibt nicht zu, daß es auch andere Freiheitsbegriffe gibt. Mit jedem Deutschen gerät er darob gerne in eine von seiner Seite sehr von oben herab dirigierte Debatte. Es hindert ihn dabei nicht, daß die holländische Regierung erst vor einiger Zeit in den Kolonien notwendige, aber in das freie Erwerbsleben recht einschneidende Maßnahmen im Intereſſe des allgemeinen Wohles traf : Durch die Gummi- und Tee-Restriktion wurde die Überproduktion in den Kolonien eingeschränkt. Die Pflanzer mußten eine erhebliche Verminderung ihres Anbaus bzw. ihrer Gummiabzapfung vornehmen. Es mögen manche dabei Vermögen verloren haben, aber es war notwendig. Hier hat man sich in tühnem Schwung über den sonst so wortreich gepredigten Freiheitsbegriff hinweggesezt, weil eben doch über der Doktrin dem Holländer das Wohl seines Landes steht. Vielleicht kommt es auf diesem Wege noch einmal so weit, daß der Holländer auch für den in Deutſchland praktizierten Freiheitsbegriff Verſtändnis aufbringt. * Einige wenige Striche nur, fußend auf Eindrücken und kleinen Studien einer kurzen Reise durch Holland, sollen diese Zeilen sein. Ergebnis der Fahrt aber war vor allem die Erfenntnis : Deutsche und Holländer müssen sich besser kennenlernen, dann werden sie sich besser verstehen. Tronje.
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RSK Folge 31
Sowjetstern
6. Februar 1936
am Donau-Horizont
NSK Die Beiseßung eines großen Monarchen hat eine ausgezeichnete Gelegenheit gegeben, eine ganze Reihe von Staatsoberhäuptern und Staatsmännern zu versammeln und sie in hochpolitische offizielle und offiziöse Gespräche zu vermideln. Paris stand in diesen Tagen im Mittelpunkt des europäischen Interesses. Dort gaben sich die Politiker des Donau - Raumes und des Balkans ein Stelldichein mit den Männern pom Quai d'Orsay und den Botschaftern der westeuropäischen Mächte. Die ausländische Presse hat wieder einmal in reichlichem Maße Gelegenheit zu Orakeln und Kombinationen. Man kann feststellen, daß sie diese Gelegenheit nicht ungenutzt vorübergehen ließ. Wenn man die Auslassungen der jeweiligen Meinungsorgane der jeweiligen politischen Interessensphären einer ruhigen Betrachtung unterzieht, dann ist es kaum möglich, ein klares Bild der Ereignisse in den lezten Tagen zu erhalten. Es ist vielmehr so, daß sich die Widersprüche und extremsten Auffaſſungen kundtun und die europäische Politik in einer Situation enthüllen, die noch immer reichlich verworren ist. Neigungen und Zweckmäßigkeiten, Wünsche und Befürchtungen, Drausgängertum und Hemmungen wechseln in bunter Reihenfolge einander ab. Das Thema war ganz offensichtlich : Befriedung des Donau-Raumes, den der „,Temps“ als die empfindlichste Gegend des Kontinents" zu kennzeichnen beliebt. Vor dem Kriege sprach man von diesem Gebiet als dem „ Pulverfaß Europas“. Es hat sich also gegenüber früher offenbar nicht allzuviel geändert, und wir stehen nicht an, dem „,Temps" in seiner Argumentation durchaus recht zu geben. Es fragt sich nur, ob seine Befürchtungen unbedingt zu einem Dauerbestandteil der europäischen Politik gehören müssen. Vom deutschen Standpunkt aus sehen wir hierfür eine unbedingte Notwendigkeit nicht ein. Gerade die nationalsozialistische Außenpolitik sollte eigentIch der Welt die Augen geöffnet haben, daß man mit neuen Methoden einer klaren und offenen Aussprache und Respektierung der gegebenen völkischen Tat = sachen viel weiter kommt als mit der ewigen Besorgnis um Sicherheit und Kollektivität. Da aber die Erkenntnis hierfür noch nicht genügend gereift ist, steuert man seinen Kurs in den alten ausgefahrenen Gleisen mehr oder weniger hilflos weiter. Besuche und geheimnisvolle Besprechungen triefen von Erklärungen des gegenseitigen Vertrauens, und das Presseecho ge= staltet dazu eine Begleitmusik, die alles andere, nur nicht überzeugend harmonisch klingt. Da nach der „ Liberté" Italien infolge seines Waffenganges mit Abessinien „ außerhalb des europäischen Spieles" steht, geht das Bestreben der in Paris vereinigten Staatsmänner um die Wiederausgrabung der Donaupaktpläne und den Versuch, Bulgarien in die Balkan-Entente und Österreich in die Kleine Entente einzubeziehen , wo-
bei man mit wachsendem Wohlwollen das Ohr den sowjetrussischen Vorschlägen zur Festigung des europäischen Friedens zu leihen sich anschickt. Aber anscheinend löst die allzu feierliche Einschaltung des Bol = ſche wismus in die Gefilde der europäischen Politik doch nicht überall die behaglichsten Gefühle aus, weil man sich über die charakter: lichen Eigenarten und Geheimnisse dieses enfant terrible in der Gesellschaft der Kulturstaaten dieses Erdteils noch nicht so ganz im klären ist. Das geschäftige Bemühen Litwinows , Sowjetrußland als Ersatzmann und Freiwilligen, wie „ Le Jour" sich ausdrückt, für das zurzeit in Mitteleuropa ausfallende Italien anzubieten, hat Erinnerungen an die Rolle des zaristischen Reiches in Mitteleuropa vor 1914 ausgelöst, und die genannte Zeitung meint, daß es eine „ blutige Torheit“ wäre, diesem Staat heute denselben Plaz wieder einzuräumen. Man hat offenbar mit höflichen diplomatischen Worten Litwinow zu verstehen gegeben, daß er sich nicht weiter abmühen solle". Er ist denn auch nach Moskau abgereist. Freilich steht im Hintergrund noch immer der sowjetrussisch - französische standspakt , um dessen Ratifizierung in den nächsten Tagen entscheidende Ausein= andersetzungen in Paris zu erwarten sind. Im Sturm hat sich jedenfalls der kommunistische Rätestaat Osteuropas den kapitalistischen Imperialismus Westeuropas noch nicht erobert, wenn man auch zugeben muß, daß der zielflare Frontangriff der roten Machthaber beachtliches Ter= rain zu gewinnen vermochte.
Amüſant ist es, wenn Vizekanzler Fürst Starhemberg seine bekannten Erklärungen zur Restaurationsfrage abgibt und just in dem Augenblick nach Wien abreist, als der Kronprätendent, Erzherzog Otto von Habsburg, in Paris eintrifft und damit beide die politiſche Öffentlichkeit der französischen Hauptstadt mit Recht stutig machen. Zu diesem Kampf um Thron oder Reichsver weserschaft geben die Bemerkungen des türfischen Außenministers Rüchtü Aras gegen= über dem „ Petit Journal" eine reizvolle Illustration: „Wir leben in der Gegenwart und richten unsere Augen auf die Zukunft. Wir wollen teine ottomanische Wiederherstellung, noch eine solche des Zarismus . Weshalb sollten wir also die Wiederherstellung der Monarchie in Mitteleuropa hinnehmen ?" Nun darf man aber nicht vergessen, daß die Türkei dem Balkanbund angehört, und daß dieser wiederum in sehr bestimmten südoſt- und mitteleuropäischen Beziehungen zur Kleinen Entente steht, soweit es sich um die franzöſiſchen Intereſſen und Pläne jenes heißumstrittenen Gebietes handelt. Die Tschechoslowakei verfolgt die Tendenz einer sowjetfreundlichen Haltung der Kleinen Entente, die Türkei steht in freundschaftlichen Beziehungen zu Moskau , die Bemühungen um die Gewinnung Rum ä -
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NSK Folge 31 niens für diese Politik find stark und intensiv, Österreich hingegen verspürt ein unverkenn= bares Mißbehagen darüber, und der ungarische Außenminister hat sich von den Pariser Verhandlungen vornehm zu diſtanzieren gewußt, weil man in Budapest kein Verständnis für militärische Aufgaben des Bolschewismus im Donautal hat. Man kann also nicht gerade behaupten, daß die südosteuropäiſche Politik auf Rosen gebettet ist. Ob französisches Gold hier allein zu einer alle Teile befriedigenden Löſung führen kann, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.
So stellt sich also die diplomatische Kampagne um die Donaupaktpläne recht verworren dar. Der Weizen Moskaus ist noch nicht voll aufgeblüht. Italien ist im Osten Afrikas beschäftigt und dadurch in seiner Aktivität im Donauraum auf absehbare Zeit ausgeschaltet. Der Ehr ፡ geiz des Bolsche wismus hat einigen Mächten und Staatsmännern einen spürbaren Schred in die Knochen gejagt. Die Kollektivität wird hier und da durch die Wiedererweckung des Schlagwortes Stabili tät abgelöst. Ein neuer Dreh im alten Gewand. Hinter der Stabilität verbirgt sich die Sorge um den Status quo . Egoistische Interessen ringen mit friedenspolitischer Tarnung um ihre Geltung. Hinter den Kulissen der Kanzleien und Kabinette wird cin ge= schäftiges Spiel mit friedfertigen Völkern ge= trieben. Die Eintreisung Deutschlands ist ein stiller Wunsch gewisser politischer Kräfte und
Der bolschewiſtiſche „ Bund kämpfender Gottloser“ und ſeine zerſeßende Lätigfeit NSK Die in Moskau erscheinende „ Deutsche Zentral - Zeitung" veröffentlicht einen längeren Artikel zum 10. Jahrestag des Be= standes des " Bundes kämpfender Gottloser" in der Sowjetunion. Es werden intereſſante Angaben über die Entwicklung der Arbeitsmetho= den und der Ziele dieses Bundes zur Bekämpfung der Religion gemacht. U. a. heißt es, daß durch Rußland jezt eine neue gewaltige Welle gehe, die in ihrer Wirkung tief antireligiös ſei. (Stachanow- Bewegung. ) An anderer Stelle wird wörtlich erklärt : Für das Wirken überirdischer Kräfte und für einen Gott gibt es keinen Raum mehr, und das Leben wird nicht troßdem, sondern gerade des= wegen imrner fröhlicher und lebenswerter. Das Moskauer Blatt behauptet, daß es sich nicht um eine Verfolgung der Kirche handele. Der ,,Bund kärmpfender Gottloser" habe eine gewaltige praktische Tätigkeit auf kulturellem Gebiet entfaltet. Ein großes antireligiöses Muſeum in Moskau berbreitet seine Aufklärung unter jung und alt. In einigen Filmen und Theaterstüden wird die atheistische Welt =
6. Februar 1936
· Mächte. Die Bezeichnungen Bündnispolitik oder Militärallianzen sind verpönt, weil sie mit dem Geiste des Friedens schlecht vereinbar sind. Dafür spricht man eben von Kollektivität oder neuerdings Stabilität. Legten Endes aber verbirgt sich hinter diesen Schlagworten und Parolen nichts weiter als ein unverantwortlicher Mißbrauch des Friedens für die Vorbereitung eventueller unfriedlicher Auseinandersehunger . Man muß die Dinge beim Namen nennen, wenn man der Wahrheit die Ehre geben und einem wirklichen Frieden dienen will. Es ist eine Tragikomödie, wenn das bolschewistische Sowjetrußland das gegenwärtig für die europäische Politik lahmgelegte faschistische Italien ablösen und seine blutigen Absichten im Donauraum realisieren will. Der westeuropäische Imperialismus treibt ein bedenkliches Spiel, wenn er hierzu seine Hand zu geben bereit ist. Die letten Tage haben erst wieder von neuem in Ungarn bewiesen, welche Pläne die Komintern in Europa zu verwirklichen gedenkt. Es ist ein Verhängnis, wenn man überaus komplizierte politische Verwicklungen, wie sie der Donauraum und der Balkan aufweisen, durch die Einschaltung und Mitwirkung einer Macht zu lösen sich einbildet, die in der Vorbereitung und Durchführung der Weltrevolution ihr lettes und höchstes Ziel fieht. Der Sowjetstern am Donau horizont ist kein Gespenst , sondern eine drohende Gefahr. Dr. Walter Bastian.
anschauung des Marxismus propagiert. Die literarische und Verlagstätigkeit wurde ganz besonders stark entwickelt. Das Interessanteste an den Erklärungen des sowjetrussischen Blattes dürfte aber das Eingeständnis sein, daß auch der „ Bund fämpfender Gottloser" darauf ausgeht, durch seine Ideen und Methoden als Vorbild für ähnliche verderbliche Bestrebungen in anderen Ländern zu dienen, und daß er auch mit Linksorganiſationen verschiedener Länder zwecks rascherer Erreichung seiner Ziele zusammenarbeitet. In dem Artikel lesen wir wörtlich : Aber nicht nur für die Sowjetunion war die Arbeit der B.1.G. von Bedeutung. Sie hat den Kampf der Antireligiöſen in den kapitaliſtiſchen Ländern oft angespornt und durch riesige Erfahrungen befruchtet. Nicht nur mit den Settionen der Internationalen proletarischen Freidenker, denen der B.t.G. angehört, ſondern auch mit vielen sozialdemokratischen oder bürs gerlichen Freidenkerorganiſationen unterhält er fameradschaftliche Beziehungen. Mit größtem Intereffe verfolgen dieſe ſeine Arbeit. Zehn Jahre B.t.G. bedeuten eine gewaltige Kultur- und Aufklärungsarbeit für das Proletariat nicht nur der Sowjetunion, ſondern der H. R. H. ganzen Welt.
Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 31
Beamtenpflichten und Steuerpolitik Dank des Reichsfinanzminiſters an die Beamtenschaft
NSK Berlin, 6. Februar. Auf einem Gemeinschaftsabend der im Reichsbund der Deutschen Beamten zusammengeschlossenen Steuerbamten Groß -Berlins, dessen Ertrag für das Winterhilfswerk bestimmt war, sprach in den Festsälen des Zoo Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk über die Berufsarbeit der Finanzbeamten. Die Schwierigkeit für jede Steuerpolitik liege in der Unmöglichkeit, es allen recht zu machen. So lange noch die großen Lebensaufgaben der Nation der Erfüllung harren, sind wir nicht Herren, zu tun , was uns gefällt, und das Rezept, das große Steuereinnahmen bringt, die doch niemand drücken , ist noch nicht entdeckt. Gerade deshalb aber müſſen die Beamten in ihrer Arbeit bei aller notwendigen Härte auch ein warmes soziales Empfinden beſizen ; bei dem Verkehr mit ihren Volksgenosjen müssen sie sich stets vor Augen halten , daß fie Vertreter des Dritten Reiches sind und als solche strengste Gerechtigkeit zu üben haben. Der Minister sprach den Beamten Dank und Anerkennung dafür aus, daß sie in unermüdlicher und ständiger Pflichterfüllung diesen großen und schweren Berufsaufgaben gerecht geworden seien. Bei aller Schwere der zu erfüllenden Aufgaben muß die Beamtenschaft dankbar für die ihr zugewiesene Arbeit sein, weil ihr Gelingen Vorausſekung für die hohen völkischen Ziele ist, die der nationalsozialistische Staat verfolgt. Der Minister wies schließlich auf die inneren Beziehungen hin, die zwischen abendlicher Entipannung in kameradschaftlichem Kreise und der Berufsarbeit bestehen. Die Stunden des Beisamanenseins sollen binden, was sonst durch Arbeitsteilung und Verschiedenartigkeit der Aufgaben im Amt und im Dienst getrennt ist, sie bewirken daher innere Verbundenheit und neue Kraft für unsere Tagesarbeit. Wenn es uns gelingt, im engeren Kreiſe kameradschaftliche Gemeinschaft zu ſchaffen, so wird dies zum Symbol für die große Gemeinschaft und Kameradschaft des deutschen Volkes, in die wir hineingeboren sind und die zu einem inneren und heiligen Besiktum zu machen immer wieder unser heiligstes Bestreben und Be= mühen ſein muß .
Stimmen des Auslands
Dimitroff begrüßt die kommuniſtiſche Internationale
NSK Die in Moskau erscheinende „ Deutsche Zentral-Zeitung“ veröffentlicht ein Begrüßungs=
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6. Februar 1936
telegramm, das der aus dem ReichstagsbrandProzeß bekannte kommunistische Agent Dimitroff an den Parteitag der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs gerichtet hat. Es wird in dem Aufruf u . a. erklärt :
Euer Einfluß wächst zweifellos, eure Verbin= dung mit den Werktätigen ist bedeutend stärker geworden. Zehntausend neue Kämpfer eilen in die Reihen der kommunistischen Partei . Die nachstehend wörtlich wiedergegebene Stelle läßt keinen Zweifel darüber, daß die kommunistische Wühlarbeit unbekümmert fortgesezt werden soll. Es heißt u. a.: „ Es lebe das französische Proletariat und seine Avant-Garde, die kommunistische Partei Frankreichs, eine der besten Sektionen der kommunistischen Internationale, der Internationale Mary', Engels', Lenins, Stalins!" Im Namen des Exekutiv-Komitees der kommunistischen Internationale.
Ein
amerikanischer Polizist
über seine
Erfahrungen mit den Juden in Neuyork NSK Das in Neuyork erscheinende Blatt ,,National American" veröffentlicht die Zuschrift eines amerikanischen Polizisten , der ausführlich und sachlich seine Er ፡ fahrungen mit dem jüdischen Ele = ment in Neuyork schildert : Er schreibt u . a .: Nach ungefähr 15 Jahre Dienst bei der Neuyorker Polizei finde ich, daß ich in der Lage bin, über die Probleme zu sprechen, die die christliche Welt durch den jüdischen Kommunismus bewegen, den jüdischen Bolschewismus, den jüdischen Internationalismus und die jüdiſchen Verbrecher jeder Färbung. Der Jude, sei er in Amerika geboren oder im Ausland, ist der natürliche Feind Amerikas . Meine einfache Beobachtung der Juden in dieser großen Stadt veranlaßt mich ernsthaft zu glauben, daß innerhalb der nächsten zehn Jahre eine blutige Revolution von diesen listigen, margistischen Organisatoren inszeniert wird . Wenn man die Polizeiberichte der Stadt Neuyork, die kriminellen Fälle betreffend, durch = ſieht, so wird man feststellen, daß 97 v. H. aller Verbrecher , Lumpen und Diebe jüdischer Abkunft sind. Der Jude kann sich vom Verbrechen nicht fernhalten , da er seinen Lebensunterhalt durch Gesetzesverletzung verdient. Als Polizist habe ich bemerkt, wie jüdische Rabbiner sowohl die Bundes- als auch Staatsgesetze übertreten ohne ihre Handlungen im geringsten als anstoßerregend für andere zu betrachten.
Rationalsozialiſtiſche
ParteiKorreſpondenz
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. 3immerstr . 90 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz her Nachf., 6. m b H., Zentralverlag Der NS D. A. B.. München Berlin Berland: Cher - Verlag . Berlin_ SW 68, 31mmerstraße 88. Alle Zahlungen kind nach München (Postichedtonto München 113 46) zu richten
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der N 6 DA B. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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NSK Folge 32
Selbſterziehung
7. Februar 1936
zur
Leiſtung
Ein Wort zum Reichsberufswettkampf NSK Nachwuchserziehung und Berufsausbildung sind in den vergangenen Jahren Gegenstand ernster Gespräche und zahlreicher Bes mühungen geweſen. Wir werten als Ergebnis der verantwortlich geführten Aussprachen, daß wir heute eine klare Einsicht in die Ursachen Nachwuchsund Bedingungen unseres problems besigen, das mit den hohen Hypotheken der Arbeitslosigkeit, der Störung in der Berufslehre und der mangelhaften Allgemeinbildung vorausbelastet ist. Wir schäzen alle praktisch durchgeführten Einrichtungen und Veranstaltungen, mit denen einzelne Betriebe und die verschiedensten Organisationen und Ausschüsse die Not am beruflichen Nachwuchs zu beseitigen suchten. Es sind natürlich bei dieser Diskussion der Berufsausbildung in Deutſchland auch Argumente geäußert worden, die entweder wegen der Kurzsichtigkeit der Betrach= tungsweise oder aber einfach aus Mangel an fachlicher Begründung an den wirklichen Ansakpunkten und Aufgaben der Berufsertüchtigung vorbeigehen. Es hat sich als Pauschalurteil die Klage breitgemacht, daß der berufliche Nachwuchs in allen Arten und Schichten quali : tatio unzureichend sei und sich dauernd weiter verschlechtere. Diese allgemeine Dis friminierung, für die im übrigen noch niemand Beweise liefern konnte, wurde dann oft noch in völliger Verkennung der wirklichen Zusam menhänge durch einen Hinweis auf die übermäßige zeitliche und sachliche Beanspruchung der Jugend durch die nationalsozialistische Jugendorganisation ergänzt. Das Gewicht solcher Argumente hat unter dem imponierenden Eindruck der Reichs = berufswettkämpfe erheblich nachge = lassen und hat im allgemeinen Bewußtsein des Volkes der Überzeugung Plaz machen müſſen, daß die Jugend mit den verschiedensten Attionen systematisch den Weg einer Selbsterziehung zur Leistung geht. Der Reichsberufswettkampf ruft nicht nur in den jungen Wettkämpfern neue Impulse_und Anregungen wach und gestaltet damit die Aussichten für Lehrzeit und Lehrbeginn ausnehmend günstig , er schafft durch eine reichseinheitlich zusammengestellte Bewertungsordnung eine geeignete Arbeitsunterlage für eine systematische Vervollkommnung der beruflichen Ertüchtigung. Es hat sich bei den vorangegangenen Berufswettkämpfen ergeben, daß die Leistungserfolge
bei vergleichbaren Unterlagen durchaus unterschiedlich waren. Die einheitliche Aufgabenstellung und Schaffung eines plan= mäßig vorbereiteten Bewertungssystems sollen die Voraussetzung für einen umfassenden und klaren Querschnitt durch die deutsche Berufsausbildung geben. In den beruflichen Arbeiten sind ebenso wie in der weltanschaulichen Prüfung Leistungsklassen eingerichtet worden. Nach einem reichseinheitlich geschaf fenen Punktsystem sollen die Arbeiten aller Teilnehmer am Reichsberufswettkampf ausge wertet werden, so daß sich eine zahlenmäßige Aufteilung der wesentlichsten Leistungsergeb nisse ergibt. Es kommt nun für eine solche Bilanz des Berufsstandes und der Berufsausbildung nicht nur auf die absoluten Ergebniſſe an, sondern auf die Zusammenhänge und Erscheinungen, die zu den Wettkampfergebnissen geführt haben. Die Unterlage für diese Untersuchung und Feststellung bildet ein Personalbogen, der einen zahlen- und leiſtungsmäßigen Vergleich der verschiedenen Wettkampfgaue er möglicht. Dabei wird es freilich notwendig sein, daß Werturteile nur unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Landschaftsstruktur, der Erziehungsmaßnahmen der Wirtschaft und der allgemeinen Möglichkeiten der beruflichen Erziehung überhaupt gefällt werden. Mit Hilfe dieses Personalbogens, den der Teilnehmer am Reichsberufswettkampf selbst auszufüllen hat, wird ein Überblick über unseren beruflichen Ausbildungsstand, über seine schulmäßigen Voraussetzungen und über die weltanschauliche Führung der Jugend möglich gemacht. Dabei werden die Vielgestaltigkeit unseres Schulwesens und der Betriebslehre in Erscheinung treten und in ihrem Erfolgswert zu beurteilen sein. Ebenso können aus den auffallenden und in sich übereinstimmenden Abweichungen Schlüsse auf die sozialpolitiſchen Voraussetzungen der Be= rufsausbildung gezogen werden. Dieser mit diesem System gegebene einzigartige und absolut einmalige Überblick über Stand und Erfolg des deutschen Ausbildungs, wesens kann dann als Grundlage für ein planmäßiges Vorgehen im Sinne einer Beseitigung von Mißſtänden in der Berufsausbildung gelten. Es ist im Augenblick gar nicht abzusehen, welche weittragenden und fruchtbaren Wirkungen durch diese Auswertung des Reichsberufswettkampfes ausgelöst werden können. In einem Auffah des Organisations-
NSK Folge 32 leiters des Reichsberufswettkampfes, Hans Wiese , den die sozialpolitische Zeitschrift der Hitler- Jugend,,,Das Junge Deutschland", in ihrer Februar-Nummer veröffentlicht, wird eine Darstellung der technischen Voraussetzungen dieses Bewertungssystems gegeben. Hans Wiese weist dann weiter darauf hin, daß die auf dieſe Weise ermittelten Leistungsergebnisse eine Grundlage für die gesetzliche Regelung der Berufsausbildung geben, wie sie in den langen Jahren der Diskuſſion um das Berufsausbil-
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7. Februar 1936 dungsgesetz undenkbar gewesen wäre." So kann der Reichsberufswettkampf durch das großartige System seiner Auswertung als hervorragender Fattor im beruflichen Ausbildungswesen anges [prochen werden. Das sachliche Material, das sich aus dieser Erhebung für die heutige Berufsausbildung und die sozialpolitischen Voraus> segungen der Berufsleistung ergibt, kann als geeignete Unterlage für eine weitſchauende Nachwuchslenkung und Jugendpolitik dienen. G. E.
Vererben sich erworbene Eigenschaften ? NSK Immer wieder tauchen in der Presse des In- und Auslandes Artikel auf, die die Frage behandeln , ob die e r worbenen Fähigfeiten eines Menschen sich auf seine Kinder vererben können. Die Erbkunde und die Rassenkunde beantworten diese Frage mit Nein, haben sie doch erkannt, daß die von den Ahnen überkommene Erbmasse durch Umwelteinflüsse nicht abzuändern ist. Gewisse Kreise jedoch treten für eine solche Bererbung erworbener Eigenschaften ein. Nach dem französischen Naturforscher Lamard (1744-1829) nennt man sie „ Lamar diſten“. Sie sind besonders unter den Juden zu finden. Diese hoffen, damit die Bedeutung der Rassenunterschiede abzuschwächen, was ihre Anpassung an die europäischen Gast völker erleichtert haben würde. Es ist nicht verwunderlich, daß in Sowjetrußland alles getan wird, um diese Lehre zu stüzen, und daß der, der sie bestreitet, schwer bestraft wird. Als Beweis für die Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften wird von lamardistischer Seite gern auf die " berühmten Experimente" des Wiener Biologen Paul Kammerer hinge= wiesen. So konnte man fürzlich im „ Neuen Wiener Journal" einen Aufsatz von einem ge= wissen Walter Finkler finden, der die Überschrift trug : „Talent als Mitgift", und der, geStüßt auf die Salamanderversuche Kammerers, die Meinung vertrat, daß es in Zukunft möglich ſein würde, unſeren Kindern nicht nur „ tote Bücherweisheit" mitzugeben, sondern ihnen dar= über hinaus „ etwas von den Fähigkeiten lebendig zu vererben, die . wir uns selbst erwerben mußten". Obwohl die Vorgänge um Kammerer bereits Jahre zurückliegen, so sei hier doch, da von Iamardistischer Seite immer wieder darauf zurüdgegriffen wird, das Wesentliche darüber kurz mitgeteilt: Kammerer, ein Halbjude, setzte seine ganze Lebensarbeit dafür ein, Beweise für die Lehre von der Vererbung erworbener Eigenschaften zu schaffen. Er ging ſogar so weit, zu einer Fälschung zu greifen und ſchied, als er entlarvt wurde, freiwillig aus dem Leben, gerade als er von dem sowjetrussischen Volkskommissar Luna tscharski an die Universität Moskau be= rufen wurde. Die Fälschung hatte darin bestanden, daß Kammerer einem Männchen der Geburts
helferkröte Tusche in die Gegend der Daumenschwielen eingespritzt hatte, um zu be= weisen, daß sich durch dauernde Haltung im Wasser bei den Männchen dunkelgefärbte Haft= ballen an den Daumen gebildet hätten. Diese dunklen Daumenschwielen, die sich ſonſt nur bei den verwandten waſſerlebenden Arten finden die Geburtshelferkröte pflanzt sich für gewöhn= lich nur auf dem Lande fort sollten sich auf die Nachkommen vererbt haben. Außer den Versuchen mit den Geburtshelfertröten sind die an Feuersalamandern am befanntesten. Kammerer behauptete, daß junge gelbgeflecte Feuersalamander , die auf gelber Lehmerde aufgezogen werden, in einigen Jahren durch Zunahme des Gelb und Abnahme des Schwarz in völlig gelbe Tiere zu verwandeln wären. Das Umgekehrte wäre auf schwar zer Gartenerde der Fall, wo die schwarzen Flede so stark zunähmen, daß die Tiere zum Schluß völlig schwarz wären . Diese Veränderungen sollten auch auf die Nachkommen übertragbar sein, auch wenn dieselben auf neutralem oder gar entgegengesetzt wirksamem Boden großgezogen würden. Auch diese Behauptungen Kammerers fonnten von verschiedenen Forschern widerlegt werden. Ein früherer Mitarbeiter von ihm, Me gusar , sprach von „ äußerst unexakt“ geführten Versuchen und konnte, obwohl er selber ganz gleiche Versuche angestellt hatte, keine der Behauptungen Kammerers bestätigen. Ein anderer Forscher, Kurt Herbst, der ebenfalls an einem großen Material die Kammererschen Angaben prüfte, kam zu der Überzeugung, daß nur die Salamander l a r ven eine gewisse Fähigkeit hätten, ihre Farbe dem Boden anzupaſſen, daß aber verwandelte Salamander und mit dieſen allein hat Kammerer gearbeitet diese Fähigkeit nicht mehr bes fäßen. So wie sich die Behauptungen Kammerers als nicht richtig erwiesen haben, so ging es bis heute mit all ' denen der Forscher, die eine Vererbung erworbener Eigenschaften zu beweisen versuchten. Wo heute in Zeitungen und Zeitschriften volkstümliche Aufsätze über diese Frage crscheinen und für eine solche Vererbung eintreten, da gilt es auf der Hut zu ſein, da man in solchen Fällen gewiß sein kann, daß es sich nicht um reinste und lauterste wissenschaftliche Erkenntnis handelt, sondern daß da ein Geg = ner am Werk iſt! M. H.
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7. Februar 1936
Unser außenpolitischer Bericht
Aegyten,
Brennpunkt
NSK Wenn wir tagtäglich die Schlagzeilen über die Ereignisse am abessinischen Kriegsschauplatz lesen, so neigen wir dazu, eine ge= wisse politische Entwidlung außer acht zu lassen, die in Anbetracht ihrer Tragweite beDie Reatsondere Aufmerksamkeit verdient. tionen, die der italienisch abessinische Krieg nicht nur in der Frage der Sanktionen, sondern auch auf dem politischen Kräftefeld der arabischen und der schwarzen Welt hervorgerufen hat, sind vielleicht bedeutender als die Frage, ob Italien 20 oder 30 Dörfer innehat. Es ist schon oft die Rede davon gewesen, daß der italienisch-abessinische Konflikt das Er wachen der arabischen und Negervölker ge= fördert habe, und wenn hier und da ein Negeraufstand von größerem oder kleinerem Ausmaß stattgefunden hat, so wird er sofort als Folge dieses genannten Konflikts gedeutet. Tatsache ist aber, daß die arabischen Völker bereits ge = handelt haben. Viel wichtiger als die Frage, ob Matalle heute italienisch und morgen wieder abessinisch ist, ist die sprunghafte Kon= solidierung der arabischen Völker, die sich in den letzten wenigen Jahren vollzogen hat. Jener Besitzwechsel wird kaum in das Buch der Geschichte eingetragen werden, aber die politische Entwicklung in der arabischen Welt wohl. Den vier islamitischen Staaten, Türkei , Irak , Iran und Afghanistan ist es ge lungen, nahezu alle Streitfragen beizulegen, um einem einheitlichen politischen Kurs zuzusteuern. Sogar erhebliche dynastische Schwierigkeiten, die zwischen dem Irak und dem Reich Ibn Sauds bestanden, ſind aus dem Wege geräumt worden. Nichtangriffs- und Verteidigungspakte sind abgeschlossen worden. Eine Vereinheitlichung der Währungen, Paßformalitäten und der Unterrichtssprache wird Gemeinsame wirtschaftliche Ziele angestrebt. werden dabei gleichfalls in den Vordergrund gestellt, und in dieser Hinsicht ist das erste be= deutsame Gemeinschaftsprojekt der Bau einer Autobahnstraße von Iran nach Trapezunt. Man kann also fast von einem „ arabischen Block“ sprechen, der sich vom Bosporus bis an die Grenze Chinas erstrect. Diese Blockbildung er füllt ſelbstverständlich England mit einer ge= wissen Besorgnis und die übrigen Großmächte inſofern, als die Sowjetunion ihre Propagandaoffensive in diesen Ländern erheblich verstärkt hat. Es liegt auf der Hand, daß Ägyptens Haltung in der Frage dieser Blockbildung auf Grund seiner vorwiegend arabischen Bevölkerung von gesteigertem Interesse ist. Man könnte schließlich darüber streiten, welchem der genann= ten arabischen Länder die Führerrolle zukommt, aber schließlich kommt es auf diese Frage nicht so an. Es darf hierbei nicht außer acht gelassen werden, daß die Ägypter auf Englands Befehl gegen die Türkei ins Feld ziehen mußten. Ägyp= ten hätte sicher zur Frage des arabischen Blocks
der
Intereſſen
schon eher konkret Stellung genommen, wenn die innerpolitischen Verhältnisse gyptens flar wären. An und für sich hat ügypten seine politische Unabhängigkeit im Jahre 1922 erhalten, als England sein Protektorat über Ägyp = ten aufhob und Ägypten ein souveränes Königreich wurde. Der damalige Vertrag wurde jedoch von ägyptischer Seite nicht ratifiziert, da er vier Klauseln enthielt, in denen sich England strategische Verbindungswege auf ägyptischem Boden, das Recht der Verteidigung Ägyptens gegen eine fremde Macht usw. sicherte. Das parlamentarische Regime wurde im Jahre 1930 von König Fuad durch eine Art Absolutismus und Vorherrschaft der Hofpartei abgelöst. Gegen die Hofpartei ihren Nessim und Ministerpräsidenten Pascha , der im ägyptischen Volk als England gefügig gilt, stand bisher die Wafd = Partei , die größte und einzige organisierte Partei Ägyptens, in schärfster Opposition. Überraschenderweise haben sich in lezter Zeit alle ägyptischen Parteien zu einer Einheitspartei zusammengeschlossen und in einer Note an die Regierung folgende Forderungen gestellt : 1. Befreiung Ägyptens von den Kapitu = lationen. 2. Ersetzung der europäischen Leitung der öffentlichen Sicherheit durch eine ägyp tische Leitung. 3. Schaffung einer ausreichenden ägyptischen Verteidigungsarmee . 4. Eintritt Ägyptens in den Völkerbund. Wenn nun England durch seinen Oberkommissar Sir Miles Lampson daraufhin sofort ein englisch - ägyptisches Mili : tärbündnis in Aussicht gestellt hat, dagegen die Frage der Verstärkung des ägyptischen Heeres sehr ausweichend beantwortet hat, so steht doch fest, daß ein Abziehen englischer Truppen aus Ägypten nie in Frage kommen wird. In der englischen Zeitungssprache wird die Aufgabe, die England in Ägypten zu ers füllen habe, mit „ Kontrollierung der Freiheit“ (controle the liberty) bezeichnet. Über die angebliche Englandfeindschaft Ägyptens macht man sich sehr oft recht falsche Vorstellungen, die zu allerhand falschen Schlüssen führen. Im Volk und in politischen Kreisen wird zur Genüge über die Engländer, über die englische Verwaltung und das englische Heer Klage geführt. Aber wenn es darauf an= Der Engkommt, sieht es anders aus. länder versteht es, den Ägyptern flarzumachen, daß sie nicht verwalten können. Diese englische Einwendung ist jedoch nicht ganz stichhaltig, denn es gibt viele Ägypter, die an europäiſchen Universitäten studiert und europäische Verwaltungsmethoden erlernt haben. Es ist ja nicht abzustreiten, daß die Engländer seit der Besehung Ägyptens ( 1882) Ordnung geschaffen
CC
glo
RR
NSK Folge 32 haben, denn seinerzeit fanden sie einen Verwaltungsorganismus vor, der für Bestechung ebenso bekannt war wie die Verhältnisse im Orient überhaupt. Trok verschiedener Straßenkrawalle, Schießereien usw. betont die Preſſe der Wasd-Partei die unbedingte Notwendigkeit der Zusammenarbeit gyptens mit England. Die Kriegsschiffe und Truppen, die anläßlich der britischen in letten Flottendemonstration ägyptischen Häfen anlegten, wurden in der arabischen Presse gyptens als Freunde und Beſchüßer“ gefeiert, und das Blatt der WafdPartei fügt hinzu : Wäre Ägypten nicht von den Briten besetzt, so hätte Italien schon längst versucht, Ägypten zu zivilisieren", bevor es sich auf Abessinien stürzte.“ Wie verhält sich Ägypten in der Sanktionsfrage ? Obwohl englischerseits hinreichend Drud ausgeübt wird, daß Ägypten vor allem die Sanktionen durchführt, nimmt Ägyps ten in dieser Frage im großen und ganzen einen ablehnenden Standpunkt ein. Die ägyptischen Baumwollpflanzer waren froh, daß 1935 die Baumwollernte seit vielen Jahren vollauf abgesetzt werden konnte. Einer der Hauptabneh= mer war Italien. In der Außenhandelsbilanz mit Italien hat Ägypten ein Aktivum von 500 000 Pfund bei einem Umſag von 2,5 Mill. Pfund Sterling. Die Fellachen würden jeden falls saure Gesichter ziehen, wenn dieser Ums sag fortfiele. In der Erkenntnis der Wichtigfeit eines guten Verhältnisses zu Ägypten verstärkt Italien seine Propaganda in
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7. Februar 1936 diesem Lande beträchtlich. Der Duce hat ja eingypten Itamal das Wort geprägt : „Wenn lien gegenüber Sympathien beweist bei seinem abessinischen Feldzug, würde Italien auf seine Kapitulationen in Ägypten verzichten.“ Dieser Ausspruch hat jedoch nur geringen Effekt hinterlassen. Die großen Kolonien der Italiener in Kairo und Alexandria sind in den letzten Jahren straff organisiert worden, eine große Anzahl italienischer Schulen ist in mehreren ägyptischen Städten errichtet worden, in denen für billiges Geld italienischer Sprachunterricht erteilt wird. Die abessinische Propaganda fehlt ſelbſt= verständlich auch nicht, wie überhaupt die Sympathie der Ägypter auf der Seite der Abessinier Zwei pro-abeſſiniſche Propagandaſtellen ist. sind ins Leben gerufen worden, und zwar die eine von der toptischen Kirche (Monsignor Yoannes XIX . ) und die andere, die islamitische von einer mohammedanischen Jugendorganisation. Nach Meldung der „ Times" soll Prinz Omar Toussoun der Schatzmeister dieser beiden Organisationen geworden sein. Man könnte behaupten, daß Ägypten bei dieſem Intereſſenkampf das Gesicht der Sphinx zeigt, wohl wiſſend, daß dieſe Beeinfluſſung die Nervenkraft anderer Völker und Mächte kostet. Indessen vollzieht sich die Konsolidierung der arabiſchen Welt weiter, und vergeſſen wir die bevölkerungspolitische Entwicklung nicht : In 32 Jahrzehnten wird Ägypten die doppelte Einwohnerziffer haben wie jest. Hans Rau.
DEN 2018
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NSK Folge 32 haben, denn seinerzeit fanden sie einen Verwaltungsorganismus vor, der für Bestechung ebenso bekannt war wie die Verhältnisse im Orient überhaupt. Trok verschiedener Straßentrawalle, Schießereien usw. betont die Presse der Wasd-Partei die unbedingte Notwendigkeit der Zusammenarbeit Die KriegsÜgyptens mit England. Truppen, schiffe und die anläßlich der legten britiſchen Flottendemonstration in ägyptischen Häfen anlegten, wurden in der arabischen Presse gyptens als Freunde und Beſchüßer“ gefeiert, und das Blatt der Wafd= Partei fügt hinzu : „Wäre Ägypten nicht von den Briten besetzt, so hätte Italien schon längst versucht, Ägypten zu „ zivilisieren", bevor es sich auf Abessinien ſtürzte.“ Wie verhält sich Ägypten in der Sanktionsfrage ? Obwohl englischerseits hinreichend Druck ausgeübt wird, daß Ägypten vor allem die Sanktionen durchführt, nimmt ägyp ten in dieser Frage im großen und ganzen einen ablehnenden Standpunkt ein. Die ägyptischen Baumwollpflanzer waren froh, daß 1935 die Baumwollernte seit vielen Jahren vollauf ab= gesezt werden konnte. Einer der Hauptabnehmer war Italien. In der Außenhandelsbilanz mit Italien hat Ägypten ein Aktivum von 500 000 Pfund bei einem Umſag von 2,5 Miu. Pfund Sterling. Die Fellachen würden jedenfalls saure Gesichter ziehen, wenn dieser Umsatz fortfiele. In der Erkenntnis der Wichtig: feit eines guten Verhältnisses zu Ägypten verstärkt Italien seine Propaganda in 4
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7. Februar 1936 diesem Lande beträchtlich. Der Duce hat ja eingypten Ita mal das Wort geprägt : „Wenn lien gegenüber Sympathien beweist bei seinem abessinischen Feldzug, würde Italien auf seine Kapitulationen in Ägypten verzichten.“ Dieſer Ausspruch hat jedoch nur geringen Effekt hinterlassen. Die großen Kolonien der Italiener in Kairo und Alexandria sind in den letten Jahren straff organisiert worden , eine große Anzahl italienischer Schulen ist in mehreren ägyptischen Städten errichtet worden, in denen für billiges Geld italienischer Sprachunterricht erteilt wird. Die abessinische Propaganda fehlt selbstverständlich auch nicht, wie überhaupt die Sympathie der Ägypter auf der Seite der Abessinier Zwei pro-abessinische Propagandastellen ist. Leben gerufen worden, und zwar die ins find eine von der toptischen Kirche (Monsignor Yoannes XIX .) und die andere, die islamitische von einer mohammedanischen Jugendorganisation. Nach Meldung der „ Times" soll Prinz Omar Toussoun der Schahmeister dieser beiden Orga= nisationen geworden sein. Man könnte behaupten, daß Ägypten bei dieſem Intereſſenkampf das Gesicht der Sphing zeigt, wohl wiſſend, daß dieſe Beeinfluſſung die Nervenkraft anderer Völker und Mächte kostet. Indeſſen vollzieht sich die Konsolidierung der arabischen Welt weiter, und vergeſſen wir die bevölkerungspolitische Entwicklung nicht : In 3½ Jahrzehnten wird Ägypten die doppelte Einwohnerziffer haben wie jezt. Hans Rau.
Frontberichte
des
Winterhilfswerkes
Die
Parole
der
1935/36
N.S.-Volkswohlfahrt :
Vorsorge ſtatt NSK Schon die ersten Theoretiker des fa pi . talistischen Wirtschaftssystems haben erkannt, daß ein bestimmter Kreis derer, die auch an der Wirtschaft beteiligt sein müssen, früher oder später ins Elend geraten werde. Als dann die brutale Logik der Entwicklung Millionen Menschen zu Opfern der Raffgier einzelner machte, erging der Hilferuf an den Staat, doch in diesem Falle einzugreifen und sich um die Richtbar werdende Not zu kümmern. So trat die staatliche Sozialpolitik von Anfang an als die wirtschaftspolitische Medizin in Erscheinung, die den Kranken recht lange der endgültigen Vernichtung entziehen sollte. Auf die Menschen aber machte dies einen zwiefachen Eindrud. Die einen sahen darin ,,Nächstenliebe“,,,angewandtes Christentum", eine faritativ empfundene Wohlfahrt, und die anderen wieder wetterten über die Sozialpolitik als den Inbegriff der sozialen Abgabe und Belastungen". Sie waren bemüht, diese negative Seite der Bilanz möglichst niedrig zu halten. Daß die soziale Frage von keiner dieser beiden Seiten auch nur richtig gesehen worden ist, von einem ernsthaften Versuch ihrer Lösung ganz zu schweigen, können wir heute als das Resul= tat jener Zeit verbuchen. Wohin aber diese Linienführung zielte, wo letzten Endes die Stufen jener endlosen Treppe begründet find, über die im Laufe der wenigen Jahre des Systems nach und nach weit über die Hälfte unseres Volkes den schweren Weg in Armut und Verelendung gehen mußte, das sagen uns einige wenige Schlagworte : Die wirklichen Schäden konnten nicht erfaßt werden. Die Mittel wurden immer beschränkter und dürfti ger, der Anteil, den der einzelne erhielt, wurde immer niedriger. Wie tief das Existenzminimum deutscher Menschen eingeschätzt wurde, besagt die Höhe der Arbeitslosenunterstützung. Auf der anderen Seite wuchs eine Fürsorgepolitik, deren Kosten von teinem anderen Lande auch nur annähernd erreicht wurden. Das Volt spürte dabei aber, daß der Not gegenüber doch felbst der tostspieligste Apparat zum Versagen verurteilt war. Die völlige Erschöpfung sämt= licher vorhandener und zu erwartender Mittel war schließlich nicht mehr zu leugnen. Täglich und stündlich aber sammelte der Hunger Legion auf Legion und hatte bald mehr Gefolge als der plänereichste Staatsmann oder Agitator.
Fürſorge Der Nationalsozialismus erst rollte dann dieses Problem als wichtigstes und weitgreifend stes zuerst auf. Damals gab es Leute, die Erörterungen anstellten, ob er das mit Hilfe der Sozialpolitik in ihrer vorhandenen Gestalt schaffen könne. Einige meinten, nun würden die sozialen Lasten" erhöht werden, weil man es anders nicht schaffen könne. Andere glaubten, daß sie sich gar nicht darum zu kümmern brauchten : es sei eine Staats : angelegenheit. Der Staatsbürger habe einen Anspruch , den müsse der Staat erfüllen. Im übrigen sei es dem einzelnen überlassen, sich vom Staat beschenken zu lassen und andererseits Steuern aufzubringen. Auch heute noch vernehmen wir nicht selten die Erklärung : ich zahle soundso viele Steuern, die Abgaben der Be= triebe sind soundso hoch, mehr kann niemand von uns verlangen. Tatsächlich ist die Beseitigung sozialer Härten doch mehr als ein materielles Problem, ste wurzelt im Verfall der Gesinnung , im Mangel an Gemeinschaften.. Zur Meisterung dieser Aufgabe bedarf es darum auch ebensoseher innerer wie äußerer Maßnahmen. Darum tritt das W.H.W. zuerst als ein Appell an die Seelen auf. Aber auch die geldmäßige Seite ist nicht eine staatsbürotratische Angelegenheit, die im Verwaltungsweg und mittels Verordnungen erledigt werden könnte. An das ganze Volf trat die Not here an, die ganze große Millionengemeinschaft mußte sich betroffen fühlen, wenn wirksam beide Parolen erreicht werden sollten. Es war nicht der Sozialpolitik eine neue Aufgabe erwachsen“ und es ging nicht um eine verehrte Wohlfahrtspflege des Staates. Vielmehr lautete das Grundgeset : es gibt nur eine ge= meinschaftliche Not, im Kriege wie im Frieden. Nicht der Finanzminister des Staates, nicht das ,,Budget" hatte ein Bestimmungsrecht, nicht die Bürokratie konnte der Not steuern. Das ganze Volk war nötig geworden, nur die gemeinschaft= liche Vereinigung aller Klassen und Stände konnte das in jedem Augenblick zu erwartende Chaos aufhalten. Wie auf allen anderen Lebensgebieten hat der Nationalsozialismus in der Wohlfahrtspolitik nicht die Fürsorge, sondern die Vor = forge angestrebt und planmäßig durchgeführt. Die N.S.-Volkswohlfahrt entwickelte sich aus
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kleinsten Anfängen zu einem Machtinstrument, das durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel in ideeller Weise Härten neutraliſierte. Eine tommende Geschichtsschreibung wird einmal feststellen müſſen : Nicht große Wirtschaftstheoretiter oder einzelne Fachmänner, sondern der
So
iſt's
7. Februar 1936 Wille zur Gemeinschaft unter Führung Adolf Hitlers hat die Grundlagen zu einer neuen Blüte des Reiches und zu einer bis dahin unerhörten Kraftsteigerung des deutschen Volkes geführt. Gustav Berger.
richtig
Ein Ruf „ nach hinten“ NSK Neulich war ich auf dem Kameradschaftsabend eines mittleren Berliner Betriebes. Freudig gestimmte Menschen umgaben mich, herzliches Lachen lag in allen Augen, spiegelte sich wider in hundert und mehr frohen Gesichtern, und die Tanzmusik spielte dazu auf! Herrlich war das alles anzusehen und schön, es miterleben zu dürfen, denn hier fand die Veranstaltung in ihrer gewünschten Bestimmung wirklich sinnfälligen Ausdruck. Man merkte es Betriebsführer und Gefolgschaft an, daß heute Marschpause auf einem schweren Arbeitsweg war. Als alles so richtig schön im Gange war, kam plöglich irgendeiner aus der großen Vereini gung der frohen Menschen auf einen Gedanken, welcher dem Fest seinen besten Echtheitsspiegel aufdrückte und es dadurch mit dem Ehrennamen „Kameradschaft“ belegte. Dieser eine, es war ein kleiner Lagerarbeiter, kam fröhlich in der Rechten schwingend und munter flappernd mit einer Winterhilfsbüchse herbei , erzählte dann noch etwas von „ Sorgen und Alltag heute vergeſſen" und stand schon in einer Tanzpauſe mitten im großen Saal auf einem Stuhl. ,,Arbeitskameraden", rief er aus, „ wir haben ja auch verdammt hart zu knabbern, aber andererseits das große Glück, am deutschen Aufbau jeden Tag mithelfen zu können ! Gut, wir du haben uns den heutigen Abend verdient da drüben an deinem Schreibtisch, du an der Maschine und du am Steuer unserer Lieferwagen und wo auch immer, alle sind wir ge= meinſam für eine Idee am Werke. Nun aber, wo wir so recht von ganzem Herzen feiern fönnen, wollen wir auch derer gedenken, die heute noch nicht die Möglichkeit haben, das Lied der Arbeit zu hören. Und auch an die laßt uns erinnern, welche alt sind und darum doppelt arm in unseren Tagen. Wir wollen helfen, Arbeitskameraden, mit dem gleichen, vielleicht noch stärkeren Herzen wollen wir bei ihnen sein in dieser Stunde, mit dem wir hier beisammen ſind. Denkt gerade jezt an die Worte Adolf des Hitlers, die er anläßlich der Eröffnung Winterhilfswerks 1935/36 sagte, daß ihr jeden. Pfennig für diese größte volkliche Hilfeleistung der Welt nicht der Regierung, nicht einer Pers ſon, ſondern ausschließlich und immer nur euch selbst und damit Deutschland gebt ! Tritt ge= faßt, heran !" Beifall, riesengroßer Beifall brandete nach diesen Worten auf, und dann gaben sie, jeder
nach seiner Kraft. Diese eine Büchse wurde voll und noch eine, ſchließlich mußte noch die Müge eines S.A.-Mannes herhalten, da Herzen und Hände und die Hände bei den Herzen dabei waren. So sammelte eine frohe Gemeinschaft, damit die anderen auch glücklich würden. Weißt du, was das heißt ? Weißt du es ge= rade, der am Eintopfsonntag noch immer die Türen verschloſſen hält, damit der Bratenduft nicht herausdringe? Kennst du das auch, der ,,schon mal gegeben" hat, und auch du, der es ,,ja ganz nett, aber ein bißchen viel " findet? Euch von der Etappe geht es an , denn wir wollen euch jetzt endlich auch an der Front sehen ! Ihr müßt euch darüber klar sein, daß ,,Sammeln für das Winterhilfswerk" nicht etwa vergleichbar ist mit Almosengeben und auch nie und niminer etwas gemein hat mit dem Wohltätigkeitsfest eines vaterländischen Frauenvereins ! Diese Art Nationalgesinnung" lehnen wir ab, wenn sie sich nicht schon längst im Geschehen unserer Tage überhaupt totgelaufen hat. Wir wollen das gar nicht hören, „ ach Gott, die armen Menschen" oder „ wie entsetzlich" das sind Feine-Leute-Manieren, die wir längst vergeſſen haben, denn wir sind eine Volksgemeinschaft der Tat geworden, die über sich einen einzigen großen Namen weiß, den ihr ein Großer gab Nationalsozialismus ! Deshalb aber gerade haben Gefühlsduseleien gar keinen Platz mehr im deutschen Vaterland. Leben ist Kampf -— unser Leben aber ist größer, größer daher auch der Kampf ! Der wird einzig und allein immer nur aus der Gesinnung seine Stärke haben, es liegt daher an uns, ihn entweder mit dem Säbel zu raſſeln“ und damit dem berühmten, nicht beißenden Hund zu gleichen, oder ihn edel zu gestalten und dann die Achtung einer ganzen Welt als Lohn zu bekommen.
Denke aber auch daran, daß Achtung vor der Welt immer nur geboren wird aus der Achtung des einen vor dem anderen - des Besitzenden vor allem vor dem Nichtbesitzenden, denn der fämpft ja um seine Seele und sich selbst zugleich! Nicht spenden", sondern opfern , immer wieder nur opfern, nicht wohltätig", sondern mit dem Herzen dabei sein , nicht ,,sammeln", sondern helfen - so ist's richtig ! Rudolf Hartmann.
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Auch
Ausländer
7. Februar 1936
ſchäßen
den Eintopf
Geſchichten die das Leben ſchrieb NSK Schauplatz: Ein kleines Heilbad im Schwarzwald. Das Kurhaus lehnt mit seiner heimatlichen Bauweise unter breitäftigen Edelkastanien und träumt von beschaulicher Zeit ; aber die Bilder, die auf der Terraſſe hängen und deutſche Männer von Friedrich dem Großen bis Adolf Hitler zeigen, geben einem Blid ins Heute entschlossen Raum.
Der Däne lief über den Kies des Gartens und landete im Stübchen mit dem grünen Kachelofen. Dort saß mit schmunzelndem Gesicht sein Wagenlenter.
Behende, hübsche, niedliche Maidle in Tracht bedienen die Gäſte. Die Glotter rauscht unfern. Forellen gedeihen darin. Die gute Küche des Kurhauses verdankt nicht ihnen allein den guten Ruf.
,,So - ? Na, dann muß man eben auch in den sauren Apfel beißen. Also, Maidle , was eingibt es denn? Linsen mit Sped? Gut verstanden. "
Selbst einige Autofahrer folgen dem zwingenden Hinweis der geschnitten Wegschilder und fehren im Kurhaus zur Äzung ein, darunter Menschen aus vieler Herren Länder .... ,,Was Feines zu essen!" forderte an einem Eintopfsonntag im zweiten Jahr ein Ausländer. Er hatte breite Badenknochen und schwarzes, wirres Haar und fuhr recht böse auf, als er plötzlich vom Eintopfgericht hörte. „ Eintopfsonntag ? Was geht das mich an!" „ Die drei Gerichte, die es heut' gibt, sind sehr gut voriges Jahr hat der Herr „ Mir gleich, wer hier war und wer das Eintopfeffen gelobt hat. Ich verzichte. Danke! Denk' nicht daran !" Der Wagen fuhr davon, ins Tal hinaus, zum Oberrheinland. Derselbe Mann aus Pardubik oder Wisch= tuplig fügte sich sonst, wie er selbst im Garten des Kurhauses, beim Umherſchlendern zu einem Zufallsbekannten geäußert hatte, ohne Murren in den stillen Sonntag in England, in das Alkoholverbot in Schweden, in den Fischfreitag in Boston. Fremde Bräuche, deutete er an, um seine Weltkenntnis zu unterstreichen, muß man achten. Dies oder das war eben so in dem betreffenden Land, da mußte man sich fügen. Und fügte sich . Aber Eintopfsonntag -? Wie kommt man
denn dazu ? In Deutschland sich einfügen , in das, was Deutschland tut. Ausgeschlossen -* Ein Däne erschien mit seinem raschen Wagen im oberen Tal, bei den bunten Trachten, den Edelkastanien, dem hell-lila Wein und den Forellen des Kurhauses.
,,Was ist Ihnen denn Gutes begegnet ?" „ Schmedt Chauffeur.
prima“,
antwortete
fauend der
Als der Däne wegfuhr, hatten sich die Mißmutsfalten in seinem Gesicht zerstreut. Ein Feinschmeder war zufrieden und winkte, als der Wagen die steile Straße hinabrollte, grüßend mit der Hand zu dem Maidle, den Kastanien und dem alten Bau.
* Zwei ältere Engländer kamen zum hell-lila Wein, dem berühmten, nicht ungefährlichen Glottertäler . Sie wünschten gut zu effen, wie alle die vielen Autler, die ins Tal hinauf zu den Edelkastanien fahren. ,,Eintopf oh ", machten sie gedehnt. „Müſſen uir das eſſen?" Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Sie be kamen das Gericht, das sie sich unter den drei ausgesucht hatten und verzehrten es schweigend, ohne Stellungnahme. Die Engländer tranken Glottertäler dazu und fuhren dann wieder fort ohne eine Bemerkung.
Aber am folgenden Sonntag erschienen ste wieder in ihrem Wagen mit dem Nummernschild " GB". Sie gingen mit raschem Schritt über den Kies des Kurhausgartens und fragten in der Tür : „ Gibt es heute wieder Eintopfeſſen -?" ,,Nein, heute gibt es drei verschiedene Menüs und nach der Karte." Die Engländer wählten das große Eſſen und verzehrten es mit Behagen. Als sie das Eis aufgeschleckt und die Teller zurückgeschoben hatten, sagte der ältere von ihnen : „ Es war recht gut am lektenmal . Aber wir mußten doch sehen, wie es schmeckt, wenn es keinen Eintopf hier gibt."
„Eintopffonntag ? Das betrifft doch mich hoffentlich nicht? Mir können Sie doch geben, was Sie wollen wie?"
Darauf fuhren die gründlichen Engländer davon. Sie sahen ſich nicht um. Die Probe war für sie befriedigend abgeſchloſſen.
,,Nein, das ist nicht möglich“, entgegnete die trachtenfroh gekleidete kleine Saaltochter. „ Aber das Eintopfeſſen ist sehr gut heut ..."
Man konnte während und außerhalb des Eintopfsonntags in Deutschland gut eſſen. Karl Lütge . Yes.
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7. Februar 1936
Eine notwendige Rückſchau
Gedanken zur Winterhilfsſpende
am
30. Januar
NSK Wir marschierten am 30. Januar begeistert am Führer vorbei und stehen nun, die tampfzerschlissenen Fahnen eingerollt, wieder an unseren Arbeitsplägen, bereit, in täglicher Pflichterfüllung zu werken. Sie Drei Jahre sind ins Land gegangen . Das waren kurz, fast unwahrscheinlich kurz. ungeheure Tempo, das den Nationalsozialismus von jeher auch charakterlich von den einſtigen Syſtemparteien unterschied, hat uns alle fest in seinen Bann genommen und ließ Führer und Volk Wunderdinge an Taten vollbringen. Ist es denn von ungefähr, daß Adolf Hitler den größten Tag seines Lebens gerade den einfachsten Schichten des Volkes weiht? Er hat von Anfang an nur für dieſes Volk gekämpft. Er selbst ist einer von uns, ſeine Wiege ſtand ebensowenig wie unsere im Prunkgemach eines Palastes, aber sie stand in einem Haus von guter deutscher Art und Sitte, war da, wo oftmals die Not das Beten lehrte ! Kein rauschendes Siegesfest war das am 30. Januar, kein Anstoßen mit silbernen Pokolen und geschliffenen Gläsern gab es. Es war kein Volksfest, auf dem am Ende ein gebratener Ochse den Marktplay zierte, und doch war alles viel schöner, viel viel padender als die herrlichsten Gratisbelustigungen oder eine frohe Laune" gebender Fürsten. Denn wir erlebten in unseren Herzen noch einmal die Erhebung, erlebten an diesem Tag noch einmal das Erwachen unseres Voltes. Es war auch nicht „ rührend zu sehen“, wie die „alten und armen Leute" ihre " Winter-
Gardinenpredigt
Eine Frau wird tapfer NSK Die N.S.V. hilft ! Der Ehemann ist Erwerbslos, und die Ehefrau soll von der R.S.V. auf sechs Wochen in ein Müttererholungsheim verschickt werden. Das paßt aber dem lieben Manne durchaus nicht ! Dieser „ böſe“ Egoist" - wie ihn seine Frau nicht nur scherzend nennt will seinen guten Hausgeist und täglichen Trostspender nicht missen. Die Arbeitslosigkeit hat ihn zum Waschlappen und Querulanten gemacht. --„Sieh, Paul", sagt seine Frau zu ihm , „ du warst doch stets geduldig und haft eingesehen,
hilfsspende" am 30. Januar befamen, sondern wir sahen nur, daß wir wieder einmal unſere Pflicht an der Volksgemeinschaft getan hatten. Wir haben es gern getan und werden es morgen und immer wieder gern tun, denn wir tragen eine große Verpflichtung! Sie wurde uns auferlegt von fast zwei Millionen Toten des Weltkrieges, sie wurde uns gegeben durch die Jahre der deutschen Passion, und sie bleibt uns bis in Ewigkeit durch 400 für unser Leben gefallene Nationalsozialisten ! Sie alle starben uns und unseren Fahnen voran, wir wollen einsatzbereit und opferwillig sein, daß auch wir so zu sterben wissen ! Erst durch diese entschlossene Bereitschaft dienen wir in Wahrheit dem Leben. Wir wollen uns am Anfang des vierten deutschen Jahres nichts versprechen, wir wollen Handeln wollen wir und nicht glauben ! Sagungen aufstellen vom „ über den Berg sein“, genau so wenig, wie wir das bisher getan haben. Noch gilt es auch den lezten gesunden Volksgenossen an den Arbeitsplaß zu bringen und den letzten kranken Volksgenossen wieder gesund zu machen. Der größte Lebenstag des Führers Adolf Hitler, den er der Alten Garde und dem Winterhilfswerk weihte, sei uns Ansporn dazu, denn er hat uns damit erneut und immer unter Beweis gestellt, daß des Volkes schlichteſter Sohn auch sein bester und größter ist! Um den laßt uns kämpfen, für den wollen wir eintreten, dann treten wir auch für uns selbst ein ! Rudolf Hartman.
daß nicht allen Menschen auf einmal geholfen werden kann. Nun sind eben mal wir dran. Die N.S.V. verschickt mich, und du querulierst ! Du bist eigensinnig und machst dir nicht die Mühe, über eine so segensreiche Sache wie die Einrichtung der N.S.V. richtig nachzudenken. Du willst doch mit des Führers Hilfe ein neues Leben beginnen ! Habe ich mich in deiner langen Stempelzeit für dich und die Kinder nicht abgeradert, habe ich nicht mits gehungert? Könnt ihr Mäner die Arbeit und die Sorgen einer Hausfrau so wenig einschätzen, daß euch eine kleine Erholung der Frau gleich in die Knochen fährt ??!" Paul sagte dazu gar nichts, aber in seinem Herzen dankte er der N.S.V.
Drud: M Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SWM 68. Zimmerktr. 88
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 31
Französische Gäste im Braunen Haus NSK München, 7. Februar. Von Berlin kommend, trafen auf der Durchreise zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen mehrere Auslandsmitglieder des 99 Comité France-Allemagne" (Deutsch-Französische Gesellschaft) in München ein. Botschafter von Ribbentrop hatte den französischen Gästen in Berlin bereits einen herzlichen Empfang bereitet. Sie nahmen nun ihren kurzen Aufenthalt in München zum Anlaß, das Braune Haus zu besichtigen. Die Be= sucher, unter denen sich auch der Präsident des ,,Comité France-Allemagne“, Kommandant L’H opital , sowie der Vizepräsident Gustave Bonvoisin , Baron von Gout und der bekannte französische Schriftsteller Ferdinand de Brinon befanden, wurden von Oberstleutnant Röder herzlich willkommen geheißen . Es fand dann eine Führung durch die verschiedenen Räumlichkeiten statt, wobei Oberstleutnant Röder über die einzelnen Einrichtungen der Reichsleitung der N.S.D.A.P. Erklärungen abgab, denen die französischen Gäste mit großem Interesse folgten.
Erbkranke und Höhere Schulen Das Raſſenpolitiſche Amt zum Auslefeerlaß NSK Vor kurzem erst hat Dr. Groß, der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der N.S. D.A.P., Berlin, eindeutig darauf hingewiesen, daß die Volksgemeinschaft das mit der Unfruchtbarmachung verbundene persönliche Opfer des einzelnen voll und ganz anerkennt, besonders dann, wenn es freiwillig gebracht werde. Die Unfruchtbarmachung dürfe daher nicht zu einer Benachteiligung des betreffenden Menschen führen, deshalb nicht, weil sie ein verant= wortungsvolles Opfer dieses Menſchen für ſein Volk und seinen Staat darstelle, und daß deshalb dieser Mensch dieselbe Arbeitsmöglichkeit und Achtung wie jeder andere in der Nation im Rahmen seiner Kräfte haben müsse. Diese richtunggebende Äußerung ist auch in den Richtlinien zu dem bekannten und in der Presse besprochenen Ausleseerlaß des Reichserziehungsministers Rust berücksichtigt worden, die jetzt von dem Reichsinnenminister Frid an die in Betracht kommenden Behörden geleitet wurden. Diese sind vor allem die staatlichen Gesundheitsämter, welchen die verantwortungsvolle Aufgabe zukommt, die Untersuchungen für die körperliche Auslese vorzunehmen . In den Richtlinien iſt eindeutig der nationalsozialistische Grundsatz verwirklicht, daß jeder Volksgenosse an den Platz zu stellen ist, an den er seinen Leistungen nach gehört. So ist auch davon abgesehen worden, Träger von Erbkrankheiten grundsätzlich vom Besuch der höheren Schulen auszuschließen. Ein Hindernisgrund zum Besuch höherer Schulen soll nach den auf-
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7. Februar 1936
gestellten Grundsäzen nur in solchen Krantheiten erblickt werden, die eine spätere Berufsausbildung nicht gestatten würden.
Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages
Nationalsozialistische Monatshefte NSK Das Februarheft der N. S.Monatshefte (Zentralverlag der N.S. D.A.P., Franz Eher Nachf., Heft 71, 1,20 RM.) bringt drei geschichtliche Abhandlungen, die in gleichem Maße Beachtung verdienen. Dr. W. Kayser vom Reichskriegsministerium behandelt die unvollendete preußisch-deutsche Erhebung“, jene schicksalsschweren Jahre zwischen 1805 und 1815, und stellt in den Mittelpunkt seiner Betrachtung die umstrittene und bis jezt noch nicht richtig gewürdigte Gestalt des Friedrich August Ludwig von der Marwiz. Dr. Kayser beschreitet in dieser Skizze den Weg einer neuen völkischen Geschichtsschreibung, die in ihrer Weiterbildung dann auch einmal das Zeitalter der preußisch- deutschen Erhebung als unvollendeten Aufbruch der Nation würdigen wird. Eine große Persönlichkeit der nordischen Ge= schichte zeigt uns Thilo von Trotha in Gustav Vasa“. Dieser große Mann, der Befreier Schwedens von dänischer Herrschaft, war nicht nur der Reformator seines Landes, sondern auch als König der erste Bauer seines Staates. Die dritte Abhandlung, „ Von Bülow zu Hitler", ist der Vortrag, den Karl R. Ganzer auf der Reichsarbeitstagung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums gehalten hat. In klaren Ausführungen gibt Ganzer ein eindringliches Bild von der Auflösung des Zweiten und von dem Neubau des Dritten Reiches. An erster Stelle des Heftes steht die Rede des Präs. Prof. Dr. J. Stark zur Einweihung des Philipp -Lenard-Institutes in Heidelberg. Prof. Dr. Start würdigt darin Philipp Lenard als deutschen Naturforscher. Dr. H. Langenbuch er bringt eine sehr eingehende Betrachtung des Lebens und Schaffens von Emil Strauß. ,,Runen am deutschen Hause“ heißt der durch Bilder unterstützte Beitrag von K. Th. Weigel.
In Kritik der Zeit“ sezt sich Prof. Ba e um = ler scharf und gründlich mit einem Werk des Theologen K. D. Schmidt über „ Die Gehor samsidee des Ignatius von Loyola “ auseinander und nimmt dieſen theologischen Begriffs= fälschern ihre Tarnung. Ein weiterer Beitrag zeigt Die Katholische Aktion im Vormarsch". Waldemar Hartmann gibt in seiner Abhandlung „Die innere Schau in der Kunst" einen Überblick über den Maler Karl Leipold , von dessen Werken das Februarheft Farbdrucke und Schwarz -Weiß-Bilder in der bekannten guten Wiedergabe bringt. Die kulturpolitisch so bedeutsamen Monatsberichte, die den N.S. - Monatsheften schon ein besonderes Gepräge gegeben haben, vervollständigen den Inhalt der neuen Nummer.
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmeritr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Radf., 6. m b S., Sentralverlag der RSD. A. P.. München Berlin Berland: Cher - Verlag . Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach Ründen (Bostichedtonto München 113 46) zu richten
Partei -Korrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet B. für die Mitteilungen der Reichsorelleftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 33
Am
Mittwoch
Wilhelm
8. Februar 1936
Beisetzung
Gustloffs
in
Schwerin
Erste Einzelheiten über den Ablauf der großen Trauerfeierlichkeiten
NSK Schwerin, 8. Februar. Soeben erfahren wir die ersten Einzelheiten über den voraussichtlichen Ablauf der großen Trauerfeierlichkeiten zur Beisetzung unseres von dem jüdischen Verbrecher Frankfurter ermordeten Kameraden Wilhelm Gustloff. Die Heimat Schwerin, die Geburtsstadt des ge= fallenen Landesgrupenleiters der N.S.D.A.P. in der Schweiz erwartet ihren großen Sohn in tiefer Trauer und stolzer Ehrfurcht. Über Stadt und Land stehen die blutroten Zeichen der Bewegung umflort auf halbmast. Am Montagabend um 22.40 Uhr trifft der Totenzug von Davos her über Würzburg , Halle und Wittenberge auf dem Bahnhof Schwerin ein. Von Wittenberge aus geben Reichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt und Gauleiter Wilhelm Kube dem Gefallenen das letzte Geleit. Auf dem Bahnhof Schwerin spricht Gauleiter Hildebrandt furze Worte ernsten Gedenkens und legt im Namen der trauernden versammelten Parteige= nossenschaft einen Kranz am Sarg nieder. Dann hebt eine Ehrenabordnung Politischer Leiter den Sarg aus dem Zug und bahrt ihn unter Musikbegleitung auf eine auf dem Vorplatz wartende Lafette. Zehn Minuten läuten voraussichtlich die Glocken der Stadt ihre Heimgangsgrüße .
Unter Fadelspalier wird dann der Sarg nach der Schweriner Festhalle überführt. Im Trauerfondult marschieren Abordnungen der Wehrmacht , der S. A., der S. S. , des N. S. K. K., der H. J. , des Arbeits-
dienstes und der Politischen Leiter. Der Sarg wird in der Festhalle aufgebahrt und die Ehrenwachen ziehen auf.
Am Dienstag ist von 9 Uhr vormittags an der Bevölkerung Gelegenheit gegeben, den Kas meraden Gustloff zum letzten Male zu sehen. Trauergäste aus dem ganzen Reiche werden Kränze an der Bahre niederlegen . Große Teile der Formationen der Bewegung werden defilieren. Die große Beisetzungsfeierlichkeit selbst findet am Mittwoch um 12 Uhr mittags in der würdig geschmückten Festhalle Schwerins statt. Mitglieder des hiesigen Staatstheaters werden die Feier mit Beethovens unsterblicher Eroica einleiten. Dann spricht ein naher Freund des Toten, ein deutscher Pfarrer aus der Schweiz . Jetzt nimmt Reichsstatthalter Hildebrandt das Wort und dann Gauleiter Bohle. Die Trauerversammlung singt zum Abschied für die Ewigkeit das Kampflied unserer Sturmsoldaten. Die Wehrmacht bringt dem Frontsoldaten Gustloff den Ehrensalut . Anschließend erfolgt die Überführung nach dem hiesigen Krematorium . Nur die nächsten Angehörigen sind Zeugen des Heimganges. Zum lezten Male senten sich unsere Fahnen : Wilhelm Gustloff stellt sich dem Totenbataillon Horst Wessels. Die Geschichte der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung verzeichnet einen Helden, der da fiel, wie so viele vor ihm : Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P. , Wilhelm Gustloff, ermordet in Davos durch den Juden Frankfurter.
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NSK Folge 33
8. Februar 1936
Ein Musterbeispiel glücklicher Zusammenarbeit
Zur Aufführung
des
NSK Schon in der Systemzeit hat es nicht an Anfäßen gefehlt, um die Sozialversicherung dadurch zu entlasten, daß man in vorbeugender Aufklärungs- und Belehrungsarbeit Krank heitsvermeidung, Unfallverhütung und ähnliche lehrhafte Warnungen betrieb. Die Sache ging damals so vor sich, daß irgendein Verein oder ein Verband, vielleicht auch irgendeine aftive Einzelpersönlichkeit, manchmal sogar eine Behörde, oft auch eine finanziell interessierte Firma derartige Aufklärungsvorträge, belehrende Filme oder volksbildende Theaterstücke in die Welt jezten. Mit einem Riesenaufwand von Plakaten, Handzetteln, Zeitungsanzeigen und redaktionellen Boranzeigen wurden derartige Unternehmungen angekündigt und propagiert, und dennoch war der Erfolg selten ein guter. Wenn nicht irgends eine größere, nervenligelnde Sensation aus dem Thema sprach, so waren derartige Dara bietungen selten gut besucht oder gar überfüllt . Und man kann wohl mit Recht annehmen, daß in den meisten Fällen nur diejenigen Don folcher Aufklärung erfaßt wurden, die an sich persönliches Interesse für das genannte Thema mitbrachten. Die breiten Massen, an die man sich eigentlich wenden wollte, blieben jedoch unberührt. Es fehlte jede organische Verbindung zwischen den Gebenden und den Nehmenden, zwischen den Fachleuten und den * großen Massen des an sich stets lernbegierigen und empfangsbereiten Volles. Seit zwei Jahren arbeitet nun die Schadens verhütung. In jedem Gau, jedem Kreis, jeder Ortsgruppe siten ihre Sachbearbeiter. Es wäre lächerlich, zu verlangen, daß diese Männer und Frauen Fachleute auf allen, für den riesengroßen Bereich der Schadenverhütung in Betracht kommenden Gebieten sein könnten oder sollten. Vielmehr sind sie Mittelsmänner, find Treuhänder, die das Gold der reinen Wissenschaft und der hohen Fachkenntnis umformen in die Scheidemünze des Alltags und so die Schätze. des Wissens und Verstehens im Volke ausstreuen. Oder wir können sie auch mit den Schleusenwächtern eines verzweigten Kanals systems vergleichen. In das Sammelbecken Schadenverhütung fließen aus allerhand Quellen die wissenschaftlichen und für die Volksaufflärung wichtigen Erkenntnisse unter der stets gleichbleibenden Parole der Unterordnung der Einzelpersönlichkeit unter die Interessen der Gesamtheit. Wird nun dieses Gedankengut verteilt auf die Bevölkerungskreise, die es angeht, z. B. Arbeitsfront, Reichsnährstand, Deutsches Frauenwert, Reichsjugendführung. Lehrerschaft, N.S. -Volkswohlfahrt usw., so sind dies die großen Kanäle, durch die das Material wie ein Strom sich immer weiter verzweigend von der Zentrale in die Gaue, Kreije, Städte und Dörfer fließt. Voraussetzung für die Schadenverhütungsarbeit ist also, daß eine Stelle vorhanden ist,
Krebsdramas
„ zu ſvät !“
die für das notwendige Aufklärungsmaterial Die Schadenund seine Finanzierung forgt. verhütung ist dann Mittlerin zu den empfangsbereiten Volksgenossen, die durch die ver= schiedenartigsten Parteigliederungen und ständischen Organisationen im heutigen Deutschland in einer Totalität erfaßt werden können wie nie zuvor und sonst auf der ganzen Welt. Wie dieser Apparat funktioniert, das bes weisen die Vorführungen des Krebsdramas „3u spät !“ , die zurzeit in zwanzig Berliner Sälen nacheinander veranstaltet werden. Die Berliner Arbeitsgemeinschaft der Landes, Reichsversicherungsträger, der die Angestelltenversicherung, versicherungsanstalt, Krankenkassen und die Berufsgenossenschaften angehören, haben die sachliche Vorarbeit ges leistet, um das Gelingen dieses VolksbelehrungsVor allem hatten sie in stückes zu sichern. großzügiger Bereitwilligkeit die benötigten Mittel zur Verfügung gestellt. Dann sette die Schadenverhütung“ ein, die die Arbeit der propagandistische Vorarbeit und Auswertung übernahm . Sicher war es ein gewagtes Experiment, in Groß- Berlin ein Tendenz- und Lehrstück mit ärztlichem Vortrag anzukündigen . So etwas zieht in der Kleinstadt, erklärte naserümpfend mancher Skeptiker. Der Erfolg strafte ihn Lügen. Schon bei der ersten Vorführung strömten im Berliner Weſten ſolche Maſſen zusammen, daß höchstens die Hälfte der Besucher im Großen Saal des Landwehrkasinos Plak fanden . Dieses erfreuliche Zeichen für das brennende Intereſſe weiter Volkskreise läßt die weiterhin von derselben Arbeitsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Schadenverhütung an= gekündigten 170 Vorträge in allen Stadtteilen Berlins mit gleichem Optimismus erwarten . Diese Arbeitsgemeinschaft der beweist Reichsversicherungsträger mit allen solchen Aktionen, ebenso wie mit der freigebigen Hergabe von Druckschriften und Flugblättern an Schulen und die Besucher ihrer Veranstaltungen, daß sie mit Ernst und Eifer bemüht ist, nicht nur Schaden zu heilen und zu vergüten, sondern nach Möglichkeit zu verhindern und zu verhüten. Die Art, wie sich hier Parteidienststellen und staat , liche Institutionen zu gemeinsamer Leistung zuſammengefunden haben, fann als beispielgebend und ideal hingestellt werden. Zugleich aber ist es eine ernste Mahnung, den Bildungshunger und das Streben nach Wiſſen und Verstehen in allen Volkskreisen nicht zu unterschäßen. Wird dieses Streben ohne die früher üblichen Entgleisungen und Spezialisierungen in einer volkstümlichen und volksnahen Weise befriedigt, so kann die Schadenverhütungsaktion noch ungeheure volksgesundheitliche und volkswirtschaftliche Erfolge erzielen. Bringen wir jeden deut-
8. Februar 1936
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NSK Folge 33
Ein Musterbeispiel glücklicher Zusammenarbeit
Zur Aufführung
des Krebsdramas
NSK Schon in der Systemzeit hat es nicht an Anfäßen gefehlt, um die Sozialversicherung dadurch zu entlasten, daß man in vorbeugender Aufklärungs- und Belehrungsarbeit Krant heitsvermeidung, Unfallverhütung und ähnliche lehrhafte Warnungen betrieb. Die Sache ging damals so vor sich, daß irgendein Verein oder ein Verband, vielleicht auch irgendeine aktive Einzelpersönlichkeit, manchmal sogar eine Behörde, oft auch eine finanziell interessierte Firma derartige Aufflärungsvorträge, belehrende Filme oder volksbildende Theaterstücke in die Welt sezten. Mit einem Riesenaufwand von Plakaten, Handzetteln, Zeitungsanzeigen und redaktionellen Boranzeigen wurden derartige Unternehmungen angekündigt und propagiert, und dennoch war der Erfolg selten ein guter. Wenn nicht irgend eine größere, nerventigelnde Sensation aus dem Thema sprach, so waren derartige Dara bietungen selten gut besucht oder gar überfüllt. Und man kann wohl mit Recht annehmen, daß in den meisten Fällen nur diejenigen von solcher Aufklärung erfaßt wurden, die an sich persönliches Interesse für das genannte Thema mitbrachten. Die breiten Massen, an die man sich eigentlich wenden wollte, blieben jedoch unberührt. Es fehlte jede organische Verbindung zwischen den Gebenden und den Nehmenden, zwischen den Fachleuten und den großen Massen des an sich stets lernbegierigen und empfangsbereiten Voltes. Seit zwei Jahren arbeitet nun die Schadenverhütung. In jedem Gau . jedem Kreis, jeder Ortsgruppe siten ihre Sachbearbeiter. Es wäre lächerlich, zu verlangen, daß diese Männer und Frauen Fachleute auf allen, für den riesengroßen Bereich der Schadenverhütung in Betracht kommenden Gebieten sein könnten oder follten. Vielmehr sind sie Mittelsmänner, find Treuhänder, die das Gold der reinen Wissenschaft und der hohen Fachkenntnis umformen in die Scheidemünze des Alltags und so die Schätze des Wissens und Verstehens im Volte ausstreuen. Oder wir können sie auch mit den Schleusenwächtern eines verzweigten Kanalsystems vergleichen. In das Sammelbecken Schadenverhütung fließen aus allerhand Quellen die wissenschaftlichen und für die Voltsaufs tlärung wichtigen Erkenntnisse unter der stets gleichbleibenden Parole der Unterordnung der Einzelpersönlichkeit unter die Interessen der Gesamtheit . Wird nun dieses Gedankengut verteilt auf die Bevölkerungstreije, die es angeht, z . B. Arbeitsfront, Reichsnährstand , Deutsches Frauenwerk, Reichsjugendführung Lehrerschaft, N.S. -Volkswohlfahrt usw., ſo ſind dies die großen Kanäle, durch die das Material wie ein Strom sich immer weiter verzweigend von der Zentrale in die Gaue, Kreise, Städte und Dörfer fließt. Voraussetzung für die Schadenverhütungsarbeit ist also, daß eine Stelle vorhanden ist,
„ Zu ſvät !“
die für das notwendige Aufklärungsmaterial Die Schadenund seine Finanzierung forgt. verhütung ist dann Mittlerin zu den empfangsbereiten Volksgenossen, die durch die vers schiedenartigsten Parteigliederungen und stän= dischen Organisationen im heutigen Deutschland in einer Totalität erfaßt werden können wie nie zuvor und sonst auf der ganzen Welt.
Wie dieser Apparat funktioniert, das beweisen die Vorführungen des Krebsdramas „3u spät ! “, die zurzeit in zwanzig Berliner Sälen nacheinander veranstaltet wers den. Die Berliner Arbeitsgemeinschaft der die Landes, Reichsversicherungsträger, der Angestelltenversicherung, versicherungsanstalt, Krankenkassen und die Berufsgenossenschaften angehören, haben die sachliche Vorarbeit ges leistet, um das Gelingen dieses VolksbelehrungsVor allem hatten sie in stückes zu sichern. großzügiger Bereitwilligkeit die benötigten Mittel zur Verfügung gestellt. Dann sette die Arbeit der " Schadenverhütung“ ein, die die propagandistische Vorarbeit und Auswertung übernahm. Sicher war es ein gewagtes Experiment, in Groß- Berlin ein Tendenz- und Lehrstück mit ärztlichem Vortrag anzukündigen. So etwas zieht in der Kleinstadt, erklärte naserümpfend mancher Skeptiker. Der Erfolg strafte ihn Lügen. Schon bei der ersten Vorführung strömten im Berliner Westen solche Massen zusammen, daß höchstens die Hälfte der Besucher im Großen Saal des Landwehrkasinos Plak fanden. Dieses erfreuliche Zeichen für das brennende Interesse weiter Voltskreise läßt die weiterhin von derselben Arbeitsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Schadenverhütung an= gekündigten 170 Vorträge in allen Stadtteilen Berlins mit gleichem Optimismus erwarten. Diese Arbeitsgemeinschaft der Reichsversicherungsträger beweist mit allen solchen Aktionen, ebenso wie mit der freigebigen Hergabe von Druckschriften und Flugblättern an Schulen und die Besucher ihrer Veranstaltungen, daß sie mit Ernst und Eifer bemüht ist, nicht nur Schaden zu heilen und zu vergüten, sondern nach Möglichkeit zu Die Art, wie sich hindern und zu verhüten. hier Parteidienststellen und staatliche Institutionen zu gemeinsamer Leistung 3. mmengefunden haben, kann als beispielgeben. und ideal hingestellt werden. Zugleich aber ist es eine ernste Mahnung, den Bildungshunger und das Streben nach Wissen und Verstehen in allen Volkskreisen nicht zu unterschätzen. Wird dieses Streben ohne die früher üblichen Entgleisungen und Spezialisierungen in einer volkstümlichen und volksnahen Weise befriedigt, so kann die Schadenverhütungsaktion noch ungeheure volksgesundheitliche und volkswirtschaftliche Erfolge erzielen. Bringen wir jeden deut-
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NSK Folge 33 schen Volksgenossen fort von der egoistischen Einstellung auf seine eigene kleine Person, und bringen wir ihn hin zu der Anschauung, daß Gesundheit und Leistungsfähig,
Ein
neuer
8. Februar 1936 teit Pflicht als verantwortungsbewußter deutscher Volksgenosse ist, so gewinnen wir damit unbezahlbare Werte für die Gemeinschaft. Dr. Thomalla.
Schritt
nationalsozialiſtiſcher Schrifttumsförderung
NSK Gleichlaufend mit dem Reichsberufswettfampf wird die Reichsarbeitsgemeinschaft für deutsche Buchwerbung im Frühjahr 1936 im Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Voltsaufklärung und Propaganda, der Reichsschrifttumstammer, der Deutschen Arbeitsfront und der Reichsjugendführung erstmalig eine umfassende Werbung für das deutsche Fachbuch durchführen, die in Zukunft alljährlich wiederholt werden wird. Mit der dafür ausgegebenen Parole : „Jeder Betriebsführer und Meister schenkt dem aus der Lehre ausscheidenden oder in der Ausbildung stehenden Lehrling oder Jungarbeiter ein Fachbuch seines Berufs« gebietes" soll und muß erreicht werden, Hunderttausende junger Deutscher an das Fachbuch heranzuführen und darüber hinaus die Gesamtheit aller Schaffenden über den Wert und die Notwendigs teit dieses geistigen Hilfsmittels jeder Arbeit aufzuklären. Der liberalistischen Anschauungswelt hätte dafür kein anderes Mittel zur Verfügung ges standen, als das Fachbuch als Werkzeug der Persönlichen Weiterbildung zu preiſen, wobei dann aber die Frage, wem denn eigentlich an dieſer persönlichen Weiterbildung des schaffenden Menschen gelegen sei und was dieſer selbst durch sie zu erreichen vermöge, immer offen geblieben wäre. Die für uns selbstverständliche InbeziehungJegung der Leistungssteigerung zum notwendigen Einsa aller Kräfte des einzelnen für das Ganze hätte notfalls ersetzt werden können durch den Hinweis, daß der einzelne sich nur so im Kampf aller gegen alle behaupten fönne, ganz abgesehen davon, daß eine Werbung für das Fachbuch in einer Zeit steigender Arbeitslosigkeit und Verelendung geradezu als Verhöhnung der von ihren Arbeitsplätzen Vertriebenen hätte aufgefaßt werden müssen. Der Nationalsozialismus hat das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit zu Tatsachen des öffentlichen Lebens gemacht. Durch den entscheidenden Erfolg im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist erst die Voraussetzung dafür geschaffen, vom Fachbuch als Mittel der und Leistungssteigerung zu sprechen verstanden zu werden ! Heute ist es darum auch nicht mehr notwendig, der Frage nach dem Sinn und Zwed der persönlichen Weiterbildung auszuweichen ; im Gegenteil : gerade aus der Zielsetzung ergibt sich die Forderung nach einer bisher unbekannten und nicht für möglich ge= haltenen Ausbreitung des Fachbuches. Die Anregung, dem Lehrling oder Jungarbeiter ein Fachbuch zu schenken, wird aus Pflicht des der Betriebs = führers Fürsorge für zur die Gefolgschaft begründet. Die Aufs wendungen, die der einzelne Betriebsführer oder Meister dadurch zu machen hat, werden sich zugunsten des ganzen Betriebes und damit auch zu seinen Gunsten auswirken. Denn die Heranführung des Nachwuchses an andas das
Fachbuch gibt die Garantie dafür, daß es der deutschen Wirtschaft für die Zukunft nicht an fachlich durchgebildeten Wertarbeitern fehlen wird. Die Fachbuchwerbung ist eine logische Ergänzung des Reichsberufswettkampfes. Die Sichtung des vorhandenen Fachschrifttums war eine weitere Voraussetzung für die Durchführung der Aktion. Vertreter aller Reichsbetriebsgemeinschaften haben in Zusammenarbeit mit der Reichsschrifttumsfür Volts stelle beim Reichsministerium aufklärung und Propaganda und der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums in wochenlanger Arbeit die vorhandenen Bücher auf ihre Brauchbarkeit nach fachlichen und weltGie Gesichtspunkten geprüft. anschaulichen können als Ergebnis dieser Arbeit eine erste Liste deutschen Fachschrifttums vorlegen, die nunmehr bekanntgegeben werden wird. wird weiterhin laufend ergänzt werden. Damit ist eine wesentliche Vorbedingung für den Erfolg der Werbung erfüllt worden. Denn es wäre für den einzelnen fast unmöglich gewesen, aus der Fülle des Vorhandenen das Brauchbare und für den Nachwuchs Geeignete auszuwählen. Die Liste läßt zugleich erkennen, wo es noch fehlt, wo sich also eine Betätigungs möglichkeit für die deutschen Fachbuchverlage ergibt. Der Schwerpunkt der Werbung ist wiederum in die örtlichen Werbegemeinschaften des deutschen Buchhandels verlegt worden, denen örtliche Vertreter aller Reichsbetriebsgemeinschaften beigetreten sind. Mit gleich großem Einsatz aller Kräfte wie in der ""Woche des deutschen Buches" wird also das ganze deutsche Boll aufgerufen, die im Fachbuch Gestalt ge= wordene geistige Leistung und Berufserfahrung zu nützen, um durch Höchstleistung des einzelnen als Ganzes im wirtschaftlichen Wettkampf der Nationen zu beſtehen. G. v. Kommerstädt.
Amerikanischer Kommuniſt tritt offen für die Anwendung von Gewaltakten ein NSK Wie der in Neugort erscheinende „ Na tionale Amerikaner" berichtet, erklärte der jüdische Kommunistenführer Albert Weisbord auf einer fommunistischen Versammlung in La= bortemple Neuyork : „Wir müssen den Verfall unseres nationalen Staates und der Regierung fördern, Anarchie und Einzelterror, wie z. B. jener, an dem sich Stalin beteiligte, als er im Januar 1906 in Tiflis, Südrußland den Geldtransport mit Bomben belegte, sind zu empfehlen, wenn sie dem Arbeiter helfen. Wir wünschen keine Nationalisierung unserer Industrien und Landbesitzungen, nein wir wünſchen die Diktatur der klaſſenbewußten Arbeiter über ihre Herren .
NSK - Nachrichten
Blatt a
NSK Folge 33
Gruppe Hansa senkt die Fchner NSK Anläßlich des feigen Mordes an dem Pg. Gustloff erläßt der Führer der Gruppe Hansa heute folgenden Tagesbefehl : S.A.-Kameraden ! Wieder mußte die S.A. ein Blutopfer bringen. Unser Kamerad Trup pführer Wilhelm Gustloff , Standarte 89, Schwerin, Landesgruppenleiter der N.S. D.A.P. in der Schweiz, ist feige ermordet wor den. In vorbildlicher Pflichterfüllung ſtand er überall dort, wo es galt, sich einzusehen für die Idee und den Führer. Seit 1929 in der Partei und dann seit 1931 in unseren Reihen marſchierend, fand man ihn überall an schwierigster Stelle. Wir S.A.-Männer sind immer bereit, unser Ganzes und Leztes — unser Leben — für den Führer einzusetzen. Wir erfüllen unsere Pflicht in dem Bewußtsein, auch eines Tages unser Leztes hergeben zu müſſen denn wir find S.A.-Männer. Unser Kamerad Gustloff war und bleibt für uns das Vorbild im Vorleben und Vorsterben. Je stärker die Wut unserer Gegner, um so stärker wird unser Wille zum weiteren Be= schreiten unseres Weges sein, und auch kein Opfer kann uns davon abbringen . Unser Kamerad Gustloff ist eingetreten in die Standarte Horst Wessels und ist damit in die Garde der= jenigen übergegangen, die Wache halten über unsere Arbeit für Führer, Volk und Vaterland. Ich ordne S.A.-Trauer für die Standarte 89, deren Angehöriger der Emordete war, für die Zeit bis zum 29. Febuar 1936 an . Die gesamten Dienststellen der Gruppe Hansa flaggen halbmaſt am Tage der Beisetzung.
Der Führer der S.A.- Gruppe Hansa, gez. Fust , Brigadeführer. Einsatz des N.S. - Studentenbundes bei der Reichsplanung
NSK Zwischen der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung und dem Nationalſozialiſtiſchen Deutschen Studentenbund wurde das folgende Arbeitsabkommen geschlossen : Im Verfolg der am 10. Januar 1936 feſtgelegten grundsätzlichen Zusammenarbeit zwischen dem N.S.D.St.B. und der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung wird fol = gendes Arbeitsabkommen getroffen.
1. Der N.S.D.St.B., Abteilung studenti scher Einsag , arbeitet in allen Fragen der Landesforschung und Reichsplanung ausschließlich mit der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung zusammen. Ebenso erkennt die Akademie in allen studentischen Angelegenheiten, die ihr Arbeitsgebiet berühren, die ausschließliche Zubigkeit des N.S.D.St.B. an .
8. Februar 1936 2. Die Schulung im Rahmen des studentischen Einsates wird , soweit sie die Fragen der Landesforschung und Reichsplanung betrifft, gemeinsam von der Akademie mit dem N.S. D.St.B. durchgeführt. 3. Das aus dem Landdienst und Fa = brikeinsatz gesammelte Material wird der Akademie und ihren örtlichen Dienststellen zur gemeinsamen Auswertung zur Verfügung gestellt. Die örtlichen Leiter der Abteilung studentischer Einsat" des N.S. D.St.B. treten an maßgebender Stelle in die Arbeitskreise der Akademie ein. München, 22. Januar 1936.
gez. Heinz Pehmöller , Leiter der Abteilung „ studentiſcher Einfah“ des N.S.D.St.B. Berlin, 22. Januar 1936. gez.: Roosch , Geschäftsführer der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung.
„ Ohne das Recht auf Arbeit keine rationelle Wirtschaft !“ NSK In der ersten Februar-Nummer der Deutschen Volkswirtschaft“ veröffentlicht der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. , Pg. Bernhard Köhler , über ,,Vernünftige Volkswirtschaft" einen Auffah, in welchem er ausführt , daß es volkswirtschaftliche Verschwendung bedeutet, wenn man Arbeitslosigkeit duldet. ,,Im höchsten Interesse jedes Unternehmers liegt es, daß eine solche volkswirtschaftliche Verschwendung nicht getrieben wird . Denn jeder volkswirtschaftliche Verlust muß sich in mangelnder Kaufkraft, in Verlangsamung der Vermögensbildung, in Entwertung des vorhandenen Vermögens auswirken." „ Voraussetzung für vernünftige Einzelwirtchaft ist vernünftige Volkswirtschaft. Ist die Volkswirtschaft unrationell, dann kann auch die rationellste Gestaltung der Einzelwirtschaft nicht die Verluste ausgleichen, die in der Volkswirtschaft entstehen .
So ist das Interesse des einzelnen zwangs läufig an den Gemeinnutzen gebunden. Investitionsverbote, Erweiterungsverbote, Maschinenverbote sind nicht unserer Weisheit lezter Schluß. Sie sind Bremsen, die angelegt wer den mußten, solange das Recht auf Arbeit noch nicht für jeden einzelnen wirksam sein kann. Erst wenn dies der Fall ist, kann der Tatkraft und Finanzkraft des Unternehmers die volle Freiheit gelassen werden . Denn erst dann ist das Recht des Volksgenossen und die wirtschaftliche Vernunft vor Verlegungen sicher." So kann ohne das Recht auf Arbeit nicht an eine rationelle Wirtschaft gedacht werden weder an eine rationelle Volkswirtschaft noch an einen rationellen Betrieb.
Drud: M, Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
Rationalſozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerſtr. 90 I11 Fernruf A1 Jäger 0022 Verlag Franz Eher Nachf., 6. m b .. Zentralverlag der RS D. A P.. München · Berlin Berland : Eher . Verlag. Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostichedlonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wetk. für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDAB
Blatt 1
NSK Folge 34
,,Ich
Partei - Korreſpondenz
will
die
Brut
10. Februar 1936
vernichten ... "
Die Volkstumspolitik in der Sowjetunion
1. NSK Als Lenin nach seiner Europafahrt im plombierten Eisenbahnwagen in Petersburg eintraf, da verkündete er den dort versammelten Boltsmassen nicht nur den Beginn einer glüc lichen Zeit wirtſchaftlichen Aufstieges und sozialen Wohlstandes, sondern den Völkern des großen russischen Reiches, die bisher unter dem zaristischen Zentralismus in ihrem nationalen Eigenleben so stark behindert waren, die volle Freiheit in der Wahrung und Er haltung ihrer völlischen Eigenar t. Sie sollten in Hinkunft in selbstverwalteten Staatlichkeiten im Rahmen der geplanten föderativen Sowjetrepubliken ihrer nationalen, ſozialen und kulturellen Eigenart leben können. Stand dieses Zugeständnis an die nationale Eigenart der Volksgruppen auch im schärfſten Gegensatz zu den internationalen Theſen des Bolschewismus , die jedes Volkstum und Recht auf Bewahrung eines völkischen Eigenlebens ablehnen und bestreiten, die Anerkennung der Forderungen nach territorialer Autonomie der einzelnen Völker ermöglichte Lenin überhaupt erst die Festigung der Sowjetherrschaft. Sie war aber nur ein taktisches Zugeſtändnis, das von ihm selbst immer mehr und mehr zurückgenommen wurde, je mehr er auf die Verwirklichung des anationalen Weltkommunismus hinarbeite. Das ganze Leninsche Nationalitätenprogramm war , wie seine Nachfolger in Moskau heute immer wieder betonen, nur ein Weg , um unter der natioden nalen Hülle Sozialismus Leninscher Prägung, d. h. den Kommunismus , zu verwirklichen , wie Postyschew sich kürzlich ausdrückte. Die Sowjetpropaganda verweist heute mit Nachdruck auf die Prinzipien der Leninschen Bolkstumspolitik, die im russischen Nationalitätenstaate, in dem 86 Millionen Großruſſen 79 Millionen Angehörigen anderer Völker und Volksgruppen gegenüberstehen, zu einer befriedigenden Lösung des
Nationalitätenproblems geführt haben, da sie die Freiheiten der Völker achten und die Selbstverwaltung ihrer kulturellen und sozialen Einrichtungen garantieren . Überzeugender allerdings als diese Propagandafeststellungen wirken die Berichte der fast 6000 Wolgadeutschen , die um die Jahreswende 1929/30 das Land der garantierten nationalen Freiheiten", um ihres Volkstums und Glaubens willen verlaſſen haben, die Briefe der Zurückgebliebenen, die ein einziges Leidenslied darstellen, die Klagen der Ukrainer, Karelier, Ingermanländer, Georgier, Kubankosaken usw. Sie alle haben millionenfach das Stalin-Wort : „ Ich will die Brut vernichten . . ." in seiner ganzen Brutalität erfahren . Zuerst nahm man den Volksgruppen die Lebensmittel und die Ernte , dann den Boden , machte sie zu Sklaven, zerstörte ihre Gemeinden, Schulen und Kirchen, und wenn sie Widerstand leisteten, dann wurden sie mit Feuer und Schwert vernichtet, von Haus und Hof vertrieben und in die Verbannung geschickt. Heute ist die Zahl der Angehörigen der nationalen Volksgruppen um Millionen geschwächt, die bolschewistische Zentralverwaltung hat die letten Reste einer nationalen Selbstverwaltung vernichtet. Der Leidensweg, den die deutschen Volksgenossen in der Sowjetrepublik gehen müſſen, ist der dornenvollste, den eine auslandsdeutsche Volksgruppe überhaupt gehen muß. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstehen im russischen Staatsgebiet die ersten deutschen Ansiedlungen. Deutsche Wissenschaftler und Ärzte, Kaufleute und Offiziere, Handwerker und Bauern rief Peter der Große ins Land. Sie sollten Lehrmeister von Volk und Staat sein, das große Reich des Zaren europäiſieren und es der mittel- und westeuropäischen Kultur erschließen. Diese Pioniere des deut schen Kultur- und Geistes lebens, die
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NSK Folge 34 an der Gründung der zaristischen Hauptstadt Petersburg hervorragenden Anteil nahmen, erhielten im Laufe der Jahrzehnte immer mehr und mehr Zufluß. So entstanden zunächst in allen bedeutenden Städten des Landes blühende deutsche Gemeinwesen , die vorbildlich auch für die Russen wurden. Besonders die deutschen Kirchenschulen fanden u. a. starke Beachtung und wurden nicht nur von den deutschen Siedlern, sondern auch von den wohlhabenden russischen Familien besucht. Vor dem Weltkrieg gab es in Petersburg , Moskau , Odessa , Kiew , Saratow und in einer Reihe anderer Städte bedeutende deutsche Ge = meinden mit eigener Verwaltung. Sie sind heute vernichtet. In der Mitte des 18. Jahrhunderts beginnt eine neue und entscheidende Phase in der deuts schen Einwanderung, die zugleich die deutsche Tragik auslandsdeutscher Siedler einleitete. Die riesigen Landerwerbungen des russischen Zaren konnten erst dann als Gewinn gebucht werden, wenn die Bodenschäße , die in ihnen ruhten, gehoben, die Landflächen ausgenußt und ihr Besitz durch einen starken lebenden Grenzwall gesichert waren. Mit den in diesen Teilen angesiedelten Russen hat man keine gute Erfahrung gemacht. Ein verläßliches Element für diese Aufgaben sah man im deutschen Bauerntum. Und wie einst Peter der Große deutsche Ärzte und Wissenschaftler, Kaufleute und Handwerker in die Städte und ihre engste Umgebung berief. so ließ Katharina II. deutsche Bauern anwerben, die im Innern Pionierarbeit und nach außen Grenzdienste leisten sollten. In einem feierlichen Manifest vom 22. Juli 1763 wurden die Rechte und Pflichten der deutschen Kolonisten festgelegt : Freie Religionsübung , Befreiung vom Militärdienst, Befreiung von allen Steuern für die Dauer von dreißig Jahren, zollfreie Einfuhr des Vermögens, freie Wohnung im ersten Halbjahr, eigene Rechtsprechung, volle Bewegungsfreiheit. Überhaupt wird bei der Einrichtung ,,alle hülfliche Hand und Vorsorge dargeboten ... auf ewige Zeiten “. Dafür sollten mustergültige Bauernsiedlungen geschaffen werden. Der Schuß der eigenen Siedlung aber war zu= gleich der Grenzschutz des Staates. Über 27 000 Deutsche aus allen Berufen und
Rumänien
am
10. Februar 1936 allen deutschen Gauen fanden von hier den Weg über Lübeck und Kronstadt an die Wolga. vor dem Weltkrieg Hier blieben 204 größere deutsche Ansiedlungen . Sie alle liegen im geschlossenen Siedlungsraum auf beiden Seiten des mächtigen und Stromes werden von ungefähr 650 000 bis 700 000 Deutschen bei einem Landbesik von ungefähr 2,5 Millionen Hektar bewohnt. Fast gleichzeitig wie im Wolgagebiet entstanden bis vor dem Krieg in der Umgebung von Petersburg 47 Dörfer mit rund 20 000 Siedlern . Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden in Wolhyni en deutsche Ansiedlungen. Hier bearbeiteten bis 1914 ungefähr 250 000 Deutsche 2,5 Millionen Hektar Land. Durch einen Erlaß der russischen Regierung vom 20. Februar 1804 wurden für die Besiedlung des Gebietes am Schwarzen Meer Bauern angesiedelt, die als Mustersiedlungen gedacht waren. So entstanden am nördlichen Ufer des Schwarzen Meeres ursprünglich 209 deutsche Siedlungen zerstreut im weiten fruchtbaren Raum. Ein deutscher Auswandererstrom ergoß sich gegen Ausgang des letzten Jahrhunderts in das russische Landmeer, der die deutſchen Kolonien in Sibirien und Mittelaſien bildete. Bei Ausbruch des Weltkrieges lebten also in Rußland weit über 2 Millionen deutsche Menschen , nach der Volkszählung im Jahre 1926 gab es in den einzelnen Republiken insgeſamt 1 238 486 Deutsche, fast die Hälfte waren in den ersten acht Jahren bolschewistischer Herr= schaft vernichtet. Heute ist die Zahl durch das russische Gewaltregime sicher tief unter die Millionengrenze gesunken. Drei Jahre hat es gedauert, bis die Herrschaft der Bolschewiken auf dem Lande gegründet war. Es waren drei Jahre sinnlosen Mordens und Plünderns, Zerstörens und Vernichtens. Was sich in diesen Jahren an Grausamkeiten und Beſtialitäten abgespielt hat, läßt sich in Worten nicht schildern. Was in dieſen Jahren an Wohlstand und Kultur vernichtet wurde, läßt sich nicht bewerten. Als die Zeit des Kriegskommunismus 1920 beendet war, da lag fruchtbares Bauernland verwüstet da, hunderttausende Menschen waren ermordet und verDr. K. V. hungert.
Scheidewege
Mit dem oder gegen den Bolschewismus im Südosten Europas ? NSK Die jüngsten politischen Gespräche in Paris wurden nach allen bisherigen Verlautbarungen von nicht unwesentlich zwei Männern beeinflußt : Litwinow Beide erachten den und Titulescu. Abschluß eines Reistandspaktes zwischen der Sowjetunion und Rumänien als notwen= dig, und Frankreich würde offenbar ein solches Abkommen nicht ungern sehen, weil dann das erwünschte Verbindungsstück zwischen Moskau und Prag vorhanden und die Pariser
Neigungen nicht unbeachtlich befriedigt wären. Auch König Karol hat anscheinend in Paris eine für einen konſtitutionellen Monarchen nicht alltägliche außenpolitische Betriebsamkeit entfaltet. Inwieweit der rumänische Generalstab gegen die Paktwünsche Titulescus und seiner französischen Freunde Einspruch erhoben haben dürfte, ist im Augenblick nicht zu ers kennen. Jedenfalls haben sich englische Meldungen über die vollzogene Unterzeichnung eines rumänisch-sowjetrussischen Beistandspaktes bis
T
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jezt nicht bestätigt. Man wird aber annehmen dürfen, daß Titulescu seine Bemühungen, zu den gewünschten vertraglichen Vereinbarungen mit der Sowjetunion zu gelangen, nicht ein stellen wird. Seine außenpolitische Konzeption ist zweifellos weniger den besonderen Gegeben heiten Südosteuropas und Rumäniens, als vielmehr den 1918 geschaffenen französischen Sicherheits"bedürfnissen angepaßt und zielt auf einen weitgehenden Gleichklang der offiziellen Politik Bukarests mit der Frankreichs ab. Titulescu erscheint somit neben Hodza , der die Außenpolitik seines Vorgängers Benesch fortsetzt, als ein nicht unwichtiger Sekundant des Quai d'Orsay. Verkennt er die Gefahren, die durch den Abschluß eines Beistandspattes zwischen Rumänien und der Sowjetunion für sein Land heraufbeschworen würden ? Man wird feststellen dürfen, daß sein Programm den geo= graphischen Voraussetzungen, der Tradition rumänischer Politik und den Ansichten weiter und einsichtiger Kreise seines Landes widerspricht. Immerhin ist es Titulescu, der parteipolitisch nur sehr loder gebunden ist, gelungen, auch mit der Opposition" Fühlung aufzunehmen . In der Annahme, daß ein auch von ihm nicht als aussichtslos bezeichneter innerpolitischer Kurswechsel einen ebensolchen außenpolitischer Art nach sich ziehen könnte, scheint Titulescu bereits das Terrain zu ſondieren . Als Einbruchsstelle scheint ihm, soweit es sich um den nationalistischen, aus " Christlich-Nationaler Partei " und „Rumänischer Front" gebildeten Flügel der Opposition handelt, die Persönlichkeit Vaida . Voevods , des Führers der „ Rumänischen Front, am meisten geeignet zu sein sein. Vaida tommt Don der Nationalen Bauernpartei (Nationalzaranisten) her. Er war bereits Chef der rumänischen Regierung. Die Prinzipien der nationalzaranistischen Partei, die überdies in letzter Zeit einen ausgesprochenen Linkskurs einzuschlagen begann, scheinen ihm keines kämpferischen Einsatzes mehr wert zu sein. Andererseits kann seine neue politische Organis
Die Bedeutung
10. Februar 1936 sation, die Rumänische Front", nicht als Ausdruck eines modernen rumänischen Nationalismus gewertet werden. Dazu haften ihr viel zu viel, in der Persönlichkeit ihres Führers begründete, Schlacken der Vergangenheit an. Zu diesen gehört auch der Mangel an Bereitschaft zur entscheidenden Änderung der rumänischen Außenpolitik. Vaida ist einer Persönlichkeit wie Titulescu gegenüber viel aufgeschlossener als ſeine parlamentarischen Verbündeten von der ,,Christlich-nationalen Partei ", Cuza und Goga, die eher einen außenpolitischen Kurswechsel ernsthaft in Erwägung ziehen. Diese Erwägungen sind keineswegs nebensäch lich, weil nämlich ein Rücktritt der gegenwärtigen Regierung Tatarescu eher die Betrauung eines nationalistischen als eines nationalzaranistischen Politikers mit der Regierung auslösen dürfte. Sollte Vaida Tatarescu ablösen, so brauchte Titulescu um seine Position nicht besorgt zu sein. Gefahr droht ihm nur von seiten Gogas und Cuzas, wenn es Vaida nicht gelingen sollte, etwa um den Preis einer gemeinsamen Regierung von „ Rumänischer Front" und ,,Christlich-Nationaler Partei", jene von der Notwendigkeit der durch Titulescu verkörperten Außenpolitik zu überzeugen. Titulescu wird nichts unversucht laſſen, um für seine außenpolitischen Pläne auch Anhänger unter den maßgeblichen Männern der Christlichs Nationalen Partei" zu gewinnen . Es wird von entscheidender Bedeutung für das politische Kräftespiel in Europa sein, welche außenpolitischen Folgen ein in den Bereich des Regierungswechsel in Möglichen gerückter Rumänien zeitigen würde. Die Entscheidung liegt bei der Krone. Und nur so dürfte sich die intensive Anteilnahme Königs Karols an den Pariser Besprechungen erklären lassen. Ob mit Tatarescu, oder mit Vaida, oder anderen, die Schicksalsfrage lautet: 3st Rumänien bereit, für den Bolschewismus die Schleufen zu öffnen, oder will es einen Teil jenes Dammes bilden, der Europa vor größeren Anschlägen der Komintern bewahrt? C. Z.
der Krone
im
Britiſchen Weltreich NSK Ein geschichtlicher Streifzug durch die Weite des britiſchen Weltreiches, durch seine Maschinerie und Gliederung, vermittelt die richtige Vorstellung von der großen Bedeutung des englischen Mutterlandes und der alles beschützenden Krone für das Empire. Das englische Volk ist mit einem riesigen Weltreich eng verbunden, es erkennt den Wert und Unwert dieser Gebundenheit, es kennt die Wendepunkte in seiner Geschichte, die sich nicht vom Standpunkt der Innenpolitik beurteilen laſſen. Die schwierige Verwaltung der Kolonien und die zunehmende Verselbständigung der Dominien wäre nicht denkbar gewesen ohne stetige und ruhige Abwicklung der innenpolitischen Reibungspunkte des Mutterlandes. Eine starre, in einen schwer zu sprengenden Rahmen gepreßte Verfassung hätte den großen Erfordernissen in
der Entwicklung nicht genügt, hätte sich der Zuſammenfaſſung und Erhaltung des Staatenge= bildes hemmend in den Weg gestellt. Die Verfassung des Mutterlandes, d . h. die des "9 Vereinigten Königreiches", ist im ganzen und zur Hauptsache nicht schriftlich niedergelegt , es gibt keine abgeschlossene, alle im Laufe der Geschichte entstandenen Gesetze zusammenfassende Urkunde. Frühere Geseze wer den durch spätere nicht völlig aufgehoben, sondern nur die Teile, die durch die neuen automatisch ungültig werden. Die Organe der nicht kodifizierten britischen Verfassung ist die Krone , das aus zwei Häusern bestehende Parlament und die Rechtspflege. Die Exekutivgewalt liegt, formal, teilweise beim Kabinett und teilweise bei der Krone. Diese vier Organe, die sich in einer langen
NSK Folge 34 Entwicklung herausgebildet haben, werden auch für die Zukunft nicht unabänderlich ſein, ſon= dern sie sollen sich der nationalen und internationalen Entwidlung anpassen. Die gesamte britische Staats- und Regierungspolitik iſt elastisch und fähig, ſich den zukünftigen Erjordernissen anzupassen. Die Wandlung in der Maschinerie des Weltreiches, die auch immer Wandlungen in der staatsrechtlichen Struktur des Mutterlandes nach sich zieht, fordert des innigen Zusammenhanges wegen diese Elastizität. Das Haus Windsor ist Träger der Krone in erblicher Thronfolge. Der Krone wird häufig nur symbolische Bedeutung beigemessen. Dieſe irrige Auffassung kommt daher, daß der Monarch nur selten und unauffällig von seinen Rechten wenig Gebrauch gemacht hat. Rechtlich kann er ſein Beto einlegen gegen alle Geseze, auch wenn diese von beiden Häusern angenommen worden find. Neben seiner Beratung durch den Premierminister werden seine Handlungen beeinflußt durch die Parlamente des Mutterlandes und der Dominien. Der Untertan der Krone kann nicht gegen die Krone selbst, sondern nur gegen den Oberreichsanwalt klagen. Die Rechte des Königs sind formal sehr weitgehend. Nach den Staatsgesehen kann er Krieg erklären, Frieden schließen, Staatsgrundgeseze erlassen, neue Lords ernennen als Mitglieder des Oberhauses, er ist „ Urgrund und Quelle der Ehre, der Amtsgewalt und der Gerechtigkeit". Praktisch allerdings werden alle der Krone zustehenden Rechte vom Kabinett ausgeübt. Die Minister werden nur formal vom König ernannt. Die Entscheidung über Krieg und Frieden liegt maßgeblich beim Parlament und Kabinett. Die praktische Auswirkung der Krone liegt in der Geltendmachung der Persönlichkeit des Trägers. Zweifellos fann ein aktiver Monarch in England größere Wirkungen und Entscheidungen auslösen. Es besteht aber dann auch beispielsweise lein Zweifel darüber, daß der verstorbene König Georg V. durch seine Gewissenhaftigkeit, Ruhe und Gerechtigkeit sowie durch sein Verständnis für zeitbedingte Maßnahmen im Innern und Außern einen wirklich königlichen Einfluß auf Kabinett und Parlament ausgeübt hat. Der Monarch ist der ruhende Pol im britischen Weltreich. Die Innenpolitik des Mutterlandes wird der Weltreichspolitik untergeordnet. Stets, wenn der Bestand des Empire in Gefahr war, fanden sich in London die heftigsten politischen Gegner zur Einheitsfront zusammen. Früh hatte England erfahren, daß der Eroberung der Welt Schranken gesezt sind und daß man von London aus durch das Parlament das Tochtervolk jenseits des Ozeans nicht beliebig und nach Willkür behandeln kann. Seine Macht und Reserven hatte man überschägt. 1783 mußte England die Unabhängigkeit Amerikas anerkennen. (Kanada_fand daAnschluß die mals den an sich fon= nicht.) Daraus stituierenden Staaten sah ein, hat England gelernt und daß ein gewisses Maß von Selbstverwaltung zugebilligt werden müßte als Voraussetzung für bleibende Treue und Anhänglichkeit. Der Abfall der Vereinigten Staaten führte zur Entwicklung des Dominions, d. h. zum Selbſtverwaltungsland. Über die Verwaltung und Regierung des britischen Weltreiches, über die Stellung des Mutterlandes zu den Gliedern, beſtehen im allgemeinen nur unklare Vorstellungen. Gemeinhin trifft man die Auffassung, daß das Welt= reich mit allen Dominien, Kolonien, Krontolonien , Protektoraten, Schußſtaaten und Mandaten in allen Einzelheiten von London aus regiert und beherrscht wird. Formal ist das gesamte Weltreich der „ Krone Britanniens, Irlands und der Dominien über See" unter-
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10. Februar 1936 geordnet, aber der Grad und das Ausmaß der Verwaltung, die von London ausgeht, findet in den einzelnen Teilen des Staatenbundes und in den Kolonien einen sehr verschiedenen Niederschlag. England büßte durch die Teilnahme am Weltkrieg viel von seiner Vormachtsstellung ein, und die wirtschaftliche wie politische Entwidlung zwang das Mutterland Konzessionen den zu großen gegenüber Dominien. Zu fast völliger Unabhängigkeit von der Londoner Regierung haben ſich die autonomen Glieder des „ British Commonwealth of Nations" Kanada , die Südafrikanische Union , Australien , Neusee = land , der 3rische Freistaat und Neuentwickelt. Das Kaiserreich fundland Indien befindet sich verwaltungstechnisch in einer Entwicklung, die sich der Stellung eines Dominions nähert. Das Vereinigte Königreich ist formal heute den Dominien nebengeordnet, es beherrscht nicht mehr die selbständigen Reichsglieder. Immerhin kommt dem Mutterlande insofern eine wichtige Vorzugsstellung zu, als in London die direkte Verbindung mit der Krone besteht und die Flotte fast ausschließlich dem Kommando Großbritanniens untersteht. Die Dominien und Kolonien leisten Wehrbeiträge. Die Reichskonferenz ist zur ständigen Einrichtung geworden. Auch hierfür gibt es kein Gesez, sondern sie beruht auf einer freien Vereinbarung der unabhängigen Reichsglieder. Die Beschlüsse der Reichskonferenzen haben keinerlei Gesezeskraft , ſie ſtellen nur Bindungen dar, die die Parlamente der Reichsteile moralisch verpflichten und wohl gerade da= durch wirkungsvoller und dauerhafter als Gesezesakte sind. Die Weltreichskonferenz von 1926 stellte über Großbritannien und die Dominien fest: Diese Teile des Reiches ſind ſelbſtändige Staaten innerhalb des britischen Weltreiches, in gleicher Stellung zueinander, in keiner Weise, weder in ihren inneren noch in ihren äußeren Angelegenheiten, einander untergeordnet, obgleich sie durch gemeinſame Treue und Anhänglichkeit an die Krone vereint_und als Glieder der britischen Staatengemeinschaft (British Commonwealth of Nations) frei verbunden sind.“ Der Titel des Königs spielt die entscheidende Rolle, weil die Treue zur Krone die einzige formale Bindung zwischen den freien Reichsstellen darstellt. Der König Großbritanniens ist zugleich König von Kanada, der Südafrilanischen Union, von Australien, Neuseeland, dem Irischen Freistaat und von Neufundland , er ist Kaiser von Indien. Verträge, die von den Reichsteilen mit fremden Staaten abgeschloſſen werden und die die Intereſſen mehrerer Reichsteile berühren, werden im Namen des Königs abgeschlossen, nicht im Namen der Londoner Regierung. Die Krone ist damit international das Symbol der Zugehörigkeit der einzelnen Teile zum britischen Weltreich. Ausdrücklich erkannten alle Premierminister auf der Reichskonferenz 1926 an, daß in Sachen der Reichsverteidigung eine erhöhte Verantwortlichkeit heute und in absehbarer Zukunft bei der Londoner Regierung verbleiben muß. Die Entwicklung hat aber andererseits dahin geführt, daß die Richtung der auswärtigen Politik im Bereich der Landesgrenzen der Reichsteile von diesen selbst mitbestimmt wird, so daß in lebenswichtigen Angelegenheiten der Einfluß Londons erheblich zurückgegangen ist. Die Unterzeichnung der „ Magna Charta Libertatum" durch König Johann im Jahre 1215, des großen Freiheitsbriefes, bildete die Grundlage für die stetige Entwicklung Englands K. Bayer . und des Weltreichs.
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NSK Folge 34
10. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Die politiſche
Erziehung
des N.S.D. - Studentenbundes NSK Die 10- Jahres-Feier des N.S.D.Studentenbundes war bestimmend für die geſamte politische Arbeit des Bundes in der Zukunft. Auf ihr wurden die Aufgaben der kommenden Semester festgesetzt. In Lagern, die in der Zeit vom 27. November bis 1. April stattfinden, werden den Unterführern des Studentenbundes die eindeutigen Richtlinien gegeben zur Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben. In einem Lager der Gaustudentenbund.sführer und Mitarbeiter der Reichsstudentenbundsführung werden diese Richtlinien flar herausgestellt und damit der Weg der Erzie = kommenden studentischen hung gekennzeichnet.
Im Anschluß hieran werden den Mitarbeitern der Gaustudentenbundsführer und den Hoch- und Fachschulgruppenführern die Ergebnisse und Erfenntnisse des ersten Lagers in einem zweiten Lager vermittelt. Zwei Lager der Hundertschaftsführer werden dazu dienen, diesen die letzten Richtlinien und
Arbeitstagung in der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung NSK In der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung fand kürzlich eine Zusammenfunft und Arbeitsbesprechung der verschiedenen in ihrer engeren Landschaft tätigen Arbeitskreise der Akademie ſtatt. Dabei machte der Geschäftsführer der Akademie, Pg. Roosch , grundsätzliche Ausführungen darüber, wie die wissenschaftliche Forschungsarbeit bei dem Werk der Reichsplanung unmittelbar beteiligt sei. Reichsplanung ist letztlich der Versuch, die nationalsozialistische Idee durch eine wirklich sozialistische Gestaltung der Volksgemeinschaft und sozialistische Durchgestaltung des Raumes zur Verwirklichung zu bringen. Dieser unmittelbare Dienst für den Nationalsozialismus verlangt gerade bei den Kräften, die die wissenschaftliche Arbeit tragen sollen, eine straffe Auslese, die von Parteistellen getragen werden muß. Anschließend wurde das Arbeitsprogramm der Akademie für Landesforschung und Reichsplanung in seiner zentralen Faſſung bekanntgegeben und dann in seinen besonderen Möglichkeiten für die Arbeit im engeren Landschaftsbereich durchgesprochen. Die Frage der Landflucht steht im Mittelpunkt diejes Arbeitsprogramms. Nach allen Richtungen hin, so nach der kulturellen, geschichtlichen, raſſiſchen, verkehrspolitischen und wirtschaftlichen Seite,
die letzte Ausrichtung zur kameradschaftlichen. Erziehung zu geben. Für die ersten Semester der Mitglieder des Studentenbundes werden pflichtmäßige Lager während der Pfingstferien stattfinden. Dieselben find für die übrigen Mitglieder der Gesamtstudentenschaft freiwillig. Der fachlichen Ausbildung dienen Lager der Reichsfachgruppe. Es finden Lager statt, Reichsfachgruppe Technik und für die Medizin. Ebenfalls durchgeführt wird ein kulturpolitisches Lager. In diesen Lagern wird die politische Erziehungsarbeit bes sonders bezogen auf die fachlichen Erforderniſſe dieser Gruppen. So wird der Studentenbund in systematischer Arbeit die ihm übertragene Aufgabe der politis schen Erziehung des deutschen Studenten durchführen. Zu Beginn des neuen Semesters steht damit eine Führerschaft an der deutschen Hochund Fachschule, die klar und eindeutig ausge= richtet ist auf eine einheitliche Erziehung der gesamten Mannschaft an der deutschen Hochund Fachschule.
soll die Frage der Landflucht untersucht werden. Es gilt dabei, die Ergebniſſe der Statistik über diese lezte große Völkerwanderung der Moderne nicht nur festzustellen, ſondern sie politisch auszuwerten, damit die volkstötende Entwicklung der Landflucht beseitigt werden kann. An der Aussprache beteiligten sich die Vertreter der einzelnen Arbeitskreise sehr rege. Zum Abschluß der Besprechung sprach der Leiter der Landesplanung der Provinz Ostpreußen, Pg. Liedece , Königsberg . Aus seinen bemerkenswerten Ausführungen ging hervor, daß die nationalsozialistische Bewegung heute eine ganz bestimmte einheitliche Ordnung auf allen Gebieten festsezen will. Diese Ordnung wird langsam sichtbar, dringt schon in die Wirtschaft ein, in das völkische Leben, in die Art , wie Feste gefeiert werden und wie die Volksgemeinschaft dem einzelnen bewußt wird. Grundlage der neuen Raumordnung muß wieder die Siedlungszelle werden, so daß der Raum ein Zellengefüge wird. Soll aber die Siedlungszelle Grundlage der Raumordnung werden, so muß man den Raum kennen. Dazu gehört, daß man sich klar wird über Lage, Geschichte und Struktur des Raumes und seiner Bevölkerung. In diesem Zusammenhang spielt die wissen = schaftliche Erforschung der Landflucht die größte Rolle, weil es eine Lebensfrage ist.
N S K Gonder die nst
Die
deutſche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S. -Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Zur
des
Erneuerung
Ehescheidungsrechts
Von Rechtsanwältin Dr. Ilse Eben- Servaes, Berlin, Mitglied des Familienrechtsausschusses der Akademie für Deutsches Recht NSK Oberster Grundsatz auch auf dem Gebiete des Rechts ist die Volksgemeinschaft. Nicht der einzelne steht im Mittelpunkt des Rechtsdenkens, ſondern er wird gewertet unter dem Gesichtspunkt seines Wertes für das Volksganze. So ist die Ehe auch rechtlich als die Keimzelle der Volksgemeinschaft zu betrachten. Von diesen Gedanken ausgehend, ist im Familienrechtsausschuß der Akademie für Deuts sches Recht folgender Begriff der Ehe geprägt worden : „ Ehe ist die von der Volksgemeinschaft anerkannte, auf gegenseitiger Treue, Liebe und Achtung beruhende dauernde Lebensgemeinschaft zweier rassegleicher, erbgeſunder Perſonen verschiedenen Geschlechts zum Zwecke der Wahrung und Förderung des Gemeinwohls durch einträchtige Zusammenarbeit und zum Zwecke der Erzeugung raſſegleicher, erbgesunder Kinder und ihrer Erziehung zu tüchtigen Volksgenoſſen.“ Nach dieser Sinngebung der Ehe beſteht die Ehe also nicht lediglich in den persönlichen Be= ziehungen der Ehegatten zu einander, sondern fie ist die Keimzelle und Grundlage der Volksgemeinschaft. Für die Frage, ob eine Ehe zu ſcheiden iſt, iſt nach den bisherigen Gesetzen zu prüfen, ob, abgesehen von der Geiſteskrankheit, ein schuld= haftes Verhalten des einen Ehegatten gegen= über dem anderen vorliegt, und ob, mit Ausnahme der sogenannten abſoluten Scheidungsgründe, troßdem dem anderen Teil die Fortſetzung zugemutet werden kann . Diese Frage kann bei einer Betrachtung des Wertes der Ehe für die Volksgemeinschaft nicht ausschlaggebend sein. Die Fragestellung kann hier nur lauten : Ist die Ehe in ihrem innersten Kern ſo unheilbar zerrüttet, daß keine Aussicht auf eine ge= deihliche Fortsetzung mehr besteht und keine Gewähr vorhanden ist, daß in ihr Kinder zu wertvollen Gliedern der Volksgemeinschaft herangebildet werden. Da die Frage nicht vom einzelnen Ehegatten, sondern von der Volksgemeinschaft ausgeht, kommt es daher auf die Zer = rüttung der Ehe und nicht auf die S ch u l d, auf die objektive Wertlosigkeit für das Volksganze, und nicht auf die Zumut = barkeit für den einzelnen Ehegatten an. Daher ist auch die heute oft zu hörende Frage, ob die Ehescheidung erleichtert oder er = schwert wird, vollkommen unrichtig und be= weist, daß die Betrachtungsweise falsch ist. Der Nationalsozialismus sieht in der gesunden , wertvollen Ehe die Grundlage der
Volksgemeinschaft und hat daher ein Interesse an ihrer Erhaltung, aber ebenso ist eine unheilbare zerrüttete Ehe für die Voltsgemeinschaft wertlos. Wenn gerade von Frauen oft gesagt wird, diese Betrachtungsweise führe dazu, daß die Männer leichter eine ihnen unbequem gewordene Ehe lösen können, so kann man ihnen nur folgendes erwidern : Allerdings wird die Möglichkeit geschaffen, vollkommen wertlose Ehen, die unheilbar zerrüttet sind, zu ſcheiden, auch in Fällen, in denen heute durch das Verschuldungsprinzip eine Lösung nicht möglich ist. Aber andererseits wird gerade auch die Möglichkeit gegeben, Ehen aufrecht zu erhalten, wenn der Richter die Überzeugung gewinnt, daß die, wenn auch auf einem schuldhaften Verhalten beruhenden, Schwierige teiten einer Ehe aller Voraussicht nach nur vorübergehende sind, und wenn die begründete Aussicht besteht, daß trotzdem diese Ehe ihren Sinn und Zwed wieder erfüllen wird. Es darf auch nicht vergessen werden, wie die trampfhafte Erhaltung vollkommen zerrütteter Ehen, bei denen eine Schuld nicht nachzuweisen war, oft gerade den Kindern geſchadet hat. Es gibt manche Fälle, in denen eine weltanschauliche Kluft zwischen den Eltern besteht, in denen der eine Elternteil in der Bewegung gewachsen iſt, und der andere aus seinen alten Gedankengängen nicht herauskann, und so eine voll= kommene innere Entfremdung entstanden ist, die sich naturgemäß gerade bei der Erziehung der Kinder zu deren Nachteil stark bemerkbar macht. Dieses Hin- und Hergerissenwerden eines heranwachsenden Kindes infolge der weltanschaulichen Gegensätze bei den Eltern fann eine seelische Schädigung fürs Leben hervorrufen. Hier liegt keine Schuld vor, und doch hat die Volksgemeinschaft ein Interesse an der Lösung einer solchen zerrütteten Ehe, einmal im Interesse der Erziehung der Kinder zu tüchtigen Volksgenossen, zum anderen, um wertvolle aufbauende Kräfte eines Menschen, der durch eine unerträgliche Fessel gehemmt wird, für den Dienst an seinem Volke zu erhalten. Gerade eine Mutter wird verstehen, daß oft zum Wohle des Kindes die Lösung einer Ehe, in der eine ständige Atmosphäre des Unfriedens herrscht, notwendig für seine Entwicklung ist. Menschlich wird es dagegen auch zu verstehen sein, daß Frauen oft, trozdem sie unter einer zerrütteten Ehe selber leiden, sich, besonders wenn sie älter ſind, scheuen, die Ehe zu lösen in der Angst, bei einer Mitschuld ihren Unter-
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NSK Folge 34 haltsanspruch zu verlieren und in Not zu ge= raten. Man kann diesen Frauen auch nicht den Vorwurf machen, daß sie die Ehe anscheinend nur als eine Versorgungsanstalt betrachten. Da gerade die sittliche Erneuerung des deutschen Volkes ein wesentliches Ziel ist, so muß auch die Möglichkeit gegeben werden, daß die Frauen nicht aus einer tatsächlichen, persönlichen Not heraus Ehen erhalten, die ethisch wertlos ſind. Die Frage des Unterhalts wird daher unter allen Umständen grundsäglich unabhängig ge= macht werden müſſen von einer Entscheidung im Ehescheidungsverfahren. Es werden Billigkeitsgesichtspunkte maßgebend sein müſſen, und auch hier wird der Familienrichter im einzelnen Fall prüfen müſſen, und berücksichtigen, ob eine Ehe
Brücken von NSK Die französische Preſſe ſchickte in jüngster Zeit Frauen als Berichterstatter nach Deutschland. Aus wohlerwogenen Gründen. Denn die Frau verkörpert wie auch der Führer in ,,Mein Kampf" sagt - die stimmungsmäßige Haltung eines Volkes in seiner Gesamtheit stärker als der Mann, der in seinem Urteil und Handeln eher von verstandesmäßigen Gründen, von einer Doktrin oder dem augenblicklichen Vorteil geleitet wird. Es iſt intereſſant, unter dieſem Geſichtswinkel die deutschen Eindrücke zweier franzöſiſcher Journalistinnen zu betrachten. Mad. Bertillon vom „ Iour“ macht es sich zur Aufgabe, die Volksstimmung zu erfor= schen und in ihr der „ Opposition“ nachzugehen, deren geringes Ausmaß ihr nicht glaubhaft erscheint. Sie besucht die erste große Versammlung der R.S.D.A.P. in der Deutschlandhalle und beobachtet kritisch das Verhalten der Maſſe und des einzelnen. Mad . Titayna vom ""Paris Soir" geht geradeswegs zum Führer selbst und richtet ihre geschickt zusammengestellten politischen Fragen an ihn. Die eine gibt also den Eindruck der Führerrede und der Gefolg schaft, die andere den Eindruck der Persönlichkeit des Führers auf die französische Frau wieder. Mad. Bertillon beginnt mit einer kurzen zuſammenfaſſenden Darstellung der noch bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, von deren Druck sie eine „ geschickt verschleierte Oppo= ſition" erwartet. So glaubt sie z. B. das große Aufgebot der Absperrungsmannschaften darauf zurückführen zu müssen. Im Anblick der Halle der 20 000 steht sie zum ersten Male unter der Wirkung nationalsozialistischen Massenaufgebots und des schön gegliederten Riesenraumes. Freilich erhascht ihre gespanntes Ohr aus den Gesprächen ihrer Nachbarn nur die „ katastrophalen Bierpreise" und die "" Butterknappheit", aber ihre Augen sind nicht weniger aufmerksam. Sie empfindet den Heilruf der Versammlung beim Erscheinen des Führers ebenso stark und unmittelbar wie die folgende Stille : ,,das tiefste Empfinden eines jeden steigt an die Oberfläche . . . “ „ Ich schwöre, daß in dieser Minute niemand Der an die Butter- und Kaffeepreise denkt.
10. Februar 1936 nach kurzer Zeit gelöst und die Frau sehr wohl in der Lage ist, einen früheren Beruf wieder zu ergreifen oder ob nach 15 oder 20 Jahren eine Ehe geschieden wird, nachdem die Frau ihre Arbeitskraft im Hauswesen oder Geschäft verbraucht hat, oder ob eine Mutter von mehreren Kindern auch wirtſchaftlich in die Lage versezt werden muß, ihre Aufgabe als Mutter zu er füllen und nicht gezwungen wird, ihre Kinder Fremden zu überlassen, um selber zu arbeiten. Ebenso wird auch für die Frage, wem die Kinder nach der Ehescheidung zufallen, nur die Eignung zur Pflege und Erziehung maßgebend sein, und hierbei wird die natürliche Verbundenheit des Kindes zur Mutter Berücksichti gung finden.
Volk zu
Volk
Herr Deutschlands bringt nur durch seine Gegen= wart den Sonnenschein in ihre Herzen zurück .. Meine Nachbarn sind durch die Begeisterung verwandelt, eine absolut religiöse Be= geisterung. Die Frauen besonders fallen mir auf durch ihre innige Hingegebenheit. Die eben noch ganz reizlos waren, werden beinahe ſchön . . . “ Und nun wird diese Frau eines fremden Voltes, einer fremden Kultur und Rasse gepackt von der Redegewalt des Führers : „ von der Wärme seiner Stimme, der Musikalität seiner Betonung und den harmonischen Bewegungen seiner Hände", die sie besonders schildert. Und während sie mit flarer Urteilstraft feststellt, wie bewundernswert der Führer versteht, die Gefühle der deutschen Seele zu erregen ,,weil er zu ihnen gehört" , während sie die ,,glücklichen Formulierungen", seine vernichtende Abrechnung mit dem Parlamentarismus der anderen Völker und mit dem Bolschewismus anerkennt, fühlt sie sich widerstrebend in die unvergleichliche Stimmung dieser Versammlung hineingezogen. Wieder und wieder glaubt sie seine Rede an die Opposition" gerichtet, aber ſie erfährt, „ daß das Vaterland noch andere Opfer verlangt, daß die Größe des Reiches davon abhängt, daß der geistige Wert einer Nation sich an ihrer Opferfähigkeit erweije". Sie ist zu sehr Französin, um an der allgemeinen jubelnden Begeisterung teilzunehmen, aber sie gesteht : ,,Selten habe ich Frankreich so geliebt wie gerade jett, seine Erde und sein Volt"... und sie schließt mit den nachdenklichen Worten : „ Morgen werden alle diese Frauen mit doppelter Geduld in der ‚Butterschlange' stehen mit dem Gefühl, daß sie so dem Vaterland ein persönliches Opfer bringen und zu seiner Größe beitragen." Mad . Titayna empfängt in der Reichstanzlei Eindrüde persönlicher Art : Das behag lich eingerichtete Vorzimmer vergleicht sie mit den harten gotischen Holzstühlen Mussolinis, die Unnahbarkeit des italienischen Diktators mit der Schlichtheit und der offenen Liebenswürdig teit des Führers. Auch sie hat wie Mad . Bertillon die Empfindung , daß Bilder die Züge des Führers nur unvollkommen wiedergeben , daß seine Augen leuchtend das Gesicht beherrschen
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NSK Folge 34 und einen „magischen Einfluß aus üben“. Auch sie bewundert die Klarheit und Genauigkeit seiner Formulierungen, das Fehlen jeder konventionellen Diplomatensprache und fühlt sich dem Führer gegenüber als Mittlerin ihres Volkes und seiner Sorge um den Frieden. Sogleich stellt der Führer das Wort Pazifismus richtig, das nicht abstrakt sein darf, sondern die allgemeinen Menschenrechte einschließen muß: nicht zu das Recht eines Voltes, zu leben vegetieren ! Hier zeigt sich, daß der Führer ebenso meisterlich wie die deutsche Wesensart die französische zu behandeln versteht: ihr Sinn für flare Logit, für die „ allgemeinen Menschenrechte und die Moral", für das europäische Gleichgewicht und gesicherten Wohlstand und ihr ausgeprägter Familiensinn werden angesprochen und erleichtern der Französin das Verständnis für deutsche Lebensnotwendigkeiten. Wie eine große, aber Streitsüchtige Familie begabter Völker schildert der Kanzler Europa und ruft den bon sens der
Häusliche
und
10. Februar 1936 Franzosen zum Wohle beider Völker und der Menschheit auf den Plan. In liebenswürdigster Form widerlegt der Führer die Bedenken, daß die deutsche Frau nur dazu da ſei, Kinder zu bekommen, und schließt mit einer Einladung an das franzöſiſche Volk, Deutschland kennenzulernen, wie es überall ist : ruhig, arbeitſam, friedliebend. Die gewandte Fragestellung und aufrichtige Antworten zeigen den klugen politiſchen Sinn der Französin, ihr Gerechtigkeitsgefühl und ihr Verständnis für die Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes. Vor allem fällt auf, daß ſowohl sie wie ihre Kollegin die Bedeutung des deutschen Kampfes gegen den Bolschewismus verstanden haben und bejahen. Brücken fraulichen Verständnisses von Volt zu Volk kann das Jahr der Olympiade schlagen. Möchten viele aufrichtige französische Frauen den Weg zu uns finden ! Hildegard Passow.
Vorratswirtſchaft
Wohnungsbau
Zusammenarbeit von Architekt, Haus- und Landfrau
NSK "Wohnungsbau ist der steingewordene Zeitcharakter", sagt Paul Danzer im „ Völtischen Willen“ vom 21. November 1935 und bezieht diese Bemerkung auf die Zunahme von Klein- und Kleinstwohnungen, die geeignet sind, einer gesunden Bevölkerungspolitik im Wege zu stehen. Aber nicht nur für die Bevölkerungspolitik ist dieser Sat wichtig sondern auch für unsere volkswirtschaftlichen Aufgaben. Dies geht aus der Rede des Reichsministers Darré auf der Schulungstagung der Gaufrauenschaftsleiterinnen und der Frauen des Reichsnährstandes hervor. Der Reichsminister weist auf dieser Sigung darauf hin , von welch ungeheurer Bedeutung für die Erzeugungsschlacht die tatkräftige und sinnvolle Mitarbeit der Frau ist. Nicht nur, daß sie ihre Einkäufe danach richtet, was wirklich der deutsche Boden an Lebensmitteln hergibt und zu welchen Jahreszeiten er das tut, sondern er befürwortet auch ausdrücklich die Vorratswirtſchaft als entscheidenden Faktor in der Erzeugungsschlacht. Bei allen Versuchen, eine vernünftige Vorratswirtschaft einzuführen , stößt man allzuoft auf den Widerspruch, daß die Bauverhältnisse so sind, daß Vorräte sich weder in noch außerhalb der Wohnung halten laſſen. Das heißt aber, die Vorratswirtschaft ausschließen. An diese Tatsache knüpft der Reichsminister eine Ermahnung an die Baumeister und Architekten, beim Neubau von Wohnungen dieser Aufgabe zu gedenken und für ausreichendes Nebengelaß zu sorgen, das einer häuslichen Vorratswirtschaft die notwendigen Voraussetzungen schafft. Noch vor 50 Jahren war es selbstverständlich, daß jede Hausfrau, die etwas auf sich hielt, nicht
von der Hand in den Mund lebte, sondern im Laufe des Jahres Kammer und Keller mit den wichtigsten Vorräten anfüllte. Wir hören den erstaunten Ausruf der Hausfrauen in den letzten Wochen, warum es wohl keine Eier gibt. Go weit hat sich die Kenntnis der Hausfrau von den Begebenheiten der Landwirtschaft entfernt, daß es ihr nicht bekannt zu ſein ſcheint, daß zu dieser Jahreszeit tatsächlich gar teine Eier da sein können. Hätte sie nun rechtzeitig zu einer Zeit, wo es massenhaft Eier gibt, sich ges nügend damit eingedect, was gerade bei Eiern so besonders einfach ist, so würde ihr die scheinbare Eierknappheit gar teine Schwierigkeiten bereitet haben. Diese so einfache Tatsache läßt sich aber auch auf viele andere Lebensmittel übertragen . Gerade zum Winterausgang werden die Vorräte, die im Sommer gesammelt worden sind, start in Anspruch genommen, so daß sich augenblicklich ziemlich schnell Einmach- und Marme= ladengläser leeren. Die Hausfrau unterſtüßt die Bestrebungen des Reichsnährstandes, wenn sie diese Zeit benußt, die Gläser mit Zucker zu füllen und sich so eine Zuckersparkasse anzulegen, wie sie auch auf der Ausstellung der „ Grünen Woche" empfohlen und gezeigt wurde. Kommt dann das erste Obſt, ſo fängt sie bereits an, sich mit Vorräten neu einzudecken. Auch da, wo der Raum begrenzt ist und keine Borratskammer in der Wohnung vorgesehen ist, gibt es manchen Ausweg, und es ist an der Zeit, daß sich die Hausfrau nach Möglichkeiten um= fieht, wie sie den Forderungen gerecht zu wer den vermag. Vielleicht läßt sich doch hier und da auf dem Flur z. B. ein wenn auch noch so kleiner aber doch gut ausnutzbarer Raum finden,
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NSK Folge 34 den man rechtzeitig für die Sommereinmachzeit und das Einsammeln von Vorräten herrichten kann. Vor allem aber sei auch von der Hausfrau noch einmal ausdrücklich an den Architek ten die Bitte ausgesprochen, bei dem Bau von Miets- und Siedlungswohnungen, wo sich dieser Mangel besonders bemerkbar gemacht hat, dafüt
10. Februar 1936 Sorge zu tragen, daß genügend Nebenraum bes rücksichtigt wird, der sich eignet, Vorräte aufzu= bewahren, damit der deutschen Frau Gelegenheit gegeben ist, den Forderungen nach einer vernünftigen Vorratswirtſchaft im Rahmen der Erzeugungsschlacht nachkommen zu können. Charlotte de Boor-Friedrich .
Besuch in der Führerinnenſchule
des
Gaues
NSK Noch im Bannkreis Berlins, ehe man die äußersten Vororte erreicht, liegt das Füh = rerinnenschulungsheim Spindlersfelde der N.S. - Frauenschaft Gau Groß - Berlin. Kaum hat man die grauen Häuserfronten der Oststadt hinter sich und die Straßen beginnen sich etwas zu lichten, beginnt der märkische Wald. Und dort mitten zwischen Bäumen in einem schönen Garten liegt das Heim. Die Frauenschaftsleiterinnen der Gaue , die aus Anlaß der erſten gemeinſamen Tagung des Reichsnährstandes und des Deutschen Frauenwerks in Berlin waren, fuhren dort hinaus. Für sie gilt es vor allem, aus dem Beispiel des Gastgaus Berlin zu lernen und Anregungen aus ihrer Praxis weiterzugeben. So wird bis hoch in die Giebelſtube jedes Zimmers dieses einfach, schlicht und überaus praktisch eingerichteten Hauses besehen, jeder Schrank wird geöffnet, jeder Stuhl ausprobiert und nach verwaltungstechnischen Einzelheiten gefragt, denn manche der Frauenschaftsleiterinnen, die selbst ein solches Heim für ihren Gau planten, will aus der Erfahrung der andern lernen. Hat der frische fameradschaftliche Geist , der im ganzen Haus herrscht und manches der einfachen selbstverfertigten Hausgeräte schon einen Vergleich mit Heimen des Frauenarbeitsdienstes heraufbeschworen, so sieht man in dem Zimmer der Heimleiterin, daß man recht geraten hatte, denn der heimgestalterische Stil des Frauenarbeitsdienstes, der aus dem einfachsten Material und den billigsten Mitteln einen Raum dem Geschmack des modernen Menschen entsprechend wohnlich zu gestalten weiß, herrscht dort ganz vor. Und man erfährt, daß die Heimleiterin selbst Führerin im Frauenarbeitsdienst war und man läßt sich von ihr von dem Heim hier erzählen. Die Sachbearbeiterinnen, die Block- und Zellenfrauen der Frauenschaften werden hier geſchult, ſei es, daß fie in ihren Sachgebieten, wie Mütterschulung, Volkswirtschaft -— Hauswirtſchaft oder Kaſſenfragen unterrichtet werden, sei es, daß sie über das ganze Arbeitsgebiet der N.S.-Frauenschaft eine allgemeine Ausrichtung erhalten. Es war für mich nicht leicht“, erzählt die Heimleiterin, wie ich von meinem Lager hierher tam. Nachdem ich immer junge Menschen geführt hatte, sollte ich jetzt alle 14 Tage eine neue Gruppe von 20 Frauen übernehmen.
Groß-Berlin
Heute kann ich Ihnen sagen, ich möchte nicht mehr weg. Soviel Freude , wie man den Frauen hier geben kann, die oft noch nie aus ihrem Haushalt herausgekommen waren, und soviel Dank, wie man hier erhält, gibt es sonst nirgends . Und das Schönste meiner Arbeit hier ist, daß ich immer und immer wieder erlebe, allen Zweifeln zum Troß, * daß Frauen gemeinschaftsfähig sind. Eine solche Kameradschaft zwischen älteren Menschen, wie sie hier in den einzelnen Kursen herrscht, hätte ich mir nie träumen laſſen. Die Frauen sind rausgerissen aus ihrem täglichen Trott, fie tauen hier auf, werden durch die anderen angeregt und ents decken oft Fähigkeiten an sich, die sie selbst nie für möglich gehalten hätten. Dabei herrscht eine Disziplin unter ihnen ! Auf die Minute pünktlich sind sie da, keine tanzt aus der Reihe, sondern sie ordnen sich selbstverständlich der Gemeinschaft unter. Sie sind also vollkommen anders als ihr Ruf.
Auch dem Schulungsstoff bringen ste das größte Intereſſe entgegen . Bei allen ist der Drang, etwas zu lernen und weiterzukommen, sehr stark. Doch ich sehe auch darauf, daß die Vorträge so vorbildlich sind, daß eins fach niemand daran vorbeigehen kann. Das Beste ist mir gerade gut genug für meine Frauen. Und der Erfolg bleibt nicht aus : Manches Lied, manches Wort, mancher Gedanke von den Frauen von hier in ihre Frauen= schaft getragen, kam von dort her mit andern Kursusteilnehmerinnen wieder zurück. Ebenso viele unserer Handarbeiten , von denen Sie ja überall im Haus Proben sahen. Weihnachten hatten wir eine große Ausstellung. Den Rest davon farn ich Ihnen noch zeigen.“ Die Heimleiterin holt einen großen Kaſten ; Kissenbezüge , selbst gear= schöne beitete Kragen und Gürtel , aus Stoff , Garn und Leder , Tischdecen , Kaffee wärmer , Buchhüllen, Taschen , Handschuhe , Bastarbeiten usw. kamen hervor. Schöne, geschmackvolle Arbeiten, die einen neuen Stil in die Häuser bringen werden. Und die Zusammenarbeit von Frauenarbeitsdienst und Frauenschaft, die hier und auch sonst schon im Reich so überaus fruchtbringend ist, wird überall eine gute Gewähr für Arbeit und Ausrichtung der Zukunft werden. L.B.
Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK -Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 34
10. Februar 1936
Tagung der Lektoren für
ſozial-
und wirtſchaftspolitisches
NSK In der Zeit vor der Machtübernahme, die Don einer politischen Instinktlosigkeit sondergleichen beherrscht war, duldete man auch jederlei Schrifttum. Man fragte nicht danach, ob nun dieſes Schrifttum zur Zersehung des Volkes beitrug, ob es artfremden Zielen diente oder dem Daſeinskampf unseres Volkes. Die Partei hat nicht durch den Einsah von Büchern die Macht erobert, troßdem hat aber der Nationalsozialismus ſich bereits in der Zeit der Machtübernahme des deutschen Schrifttums angenommen. Daß man damals besonders von der Hitler- Jugend her die Bucharbeit aufnahm , mag für die künftige Entwicklung des Schrifttums und für die Stellung des Nationalsozialismus zum Buch von Bedeutung sein. Vieles wurde geleistet, aber welche Aufgaben von politischer Tragweite noch vor uns stehen, Tagung der zeigte jezt die erste Lektoren für sozial- und wirt : schaftspolitisches Schrifttum , welche am 8. und 9. Februar in Berlin von der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. veranstaltet wurde. In Stellvertretung von Reichsleiter Bouh = ler sprach Amtsleiter Hederich über die Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des N.S. - Schrifttums. Der Redner zeigte die Zerſezungsversuche offener und ge= tarnter Gegner mit Hilfe des Schrifttums . Wir wollen teine Einengung der Freiheit, wohl aber eine Beseitigung der Willkür. Der Unbedenklichkeitsvermerk , der von der Prüfungskommission erteilt wird, bedeutet nur, daß im allgemeinen keine politischen Bedenken gegen die betreffende Schrift erhoben werden, ohne daß damit eine Festlegung im einzelnen verbunden ist. Die Parteigmtliche Prüfungskommiſſion läßt jezt eine N.S. - Bibliographie laufend erscheinen, die eine umfassende Schau über das Schrifttum zum Nationalsozialismus darstellt und ein unentbehrliches Rüstzeug in der Hand eines jeden Nationalsozialisten ist, der am Kampfe der Bewegung teilnimmt. Im Rahmen ihres Aufgabenbereiches ist außerdem eine Sammlung der Reden des Führers durchgeführt, die zur Veröffentlichung gelangt. Der Leiter der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, Pg. Hagemeyer, sprach über die Arbeit dieser Stelle. Der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes müsse eine innere Aufrüstung der deutschen Menschen parallel gehen. In einer Führung durch die Reichsstelle fonnte Pg. Hagemeyer
Schrifttum
die gediegene Arbeit zeigen, welche hier seit 22 Jahren geleistet worden ist. Troß der Sparsamkeit des Arbeitseinsatzes hat sich die Reichsstelle ein umfassendes und erfolgreiches Wirkungsfeld geschaffen. Im Laufe der Tagung ſprachen weiterhin Pg. Beust (Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. ) über die Notwendigkeit einer einheitlichen Grundhaltung bei der Beurteilung des wirtschaftspolitischen Schrifttums. Pg. Noll über die Forderung des Nationalsozia lismus an das wirtschaftspolitische Schrifttum . Ferner der Leiter des Zentral-Lektorates bei der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, Pg. Dr. Payr , über die Abfassung von Gutachten durch die Lektoren.
Der Leiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P., Bernhard Köhler , deſſen mehrstündige Ausführungen den stärksten Beifall der Tagungsteilnehmer fanden, sprach besonders über den Begriff der Volkswirtschaft und über den deutschen Sozialismus. Wir entnehmen der Schlußrede Pg. Bernhard Köhlers folgende Sätze : Es kommt immer wieder vor, daß Nationalsozialisten noch auf Wirtschaftslehren hereinfallen, die aus vollkommen anderen Vorausſegungen entstanden sind. Was die Wiſſenschaftler der Vergangenheit unter Volkswirtschaft und Volkswirtschaftslehre verstanden haben, hatte gar keine innere Beziehung zum Volke und seinen Lebensgefeßen. Die Grundsähe der Volkswirtſchaft, wie wir sie verstehen, werden wissenschaftlich erst noch behandelt werden müſſen.
Der Staat hat nicht Wirtschaft zu treiben, sondern Volkswirtschaft. Der Staat kann nur Wirtschaft lenken.. Und diese Lenkung besteht eben darin, daß er Volkswirtschaft treibt. Die heutige Wirtschaftspolitik ist nur die folgerich tige Durchführung und Weiterführung der For derungen, die der Nationalsozialismus schon in den Jahren vor der Machtübernahme erhoben hat. Abschließend wies der Leiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. nochmals darauf hin, daß der Sozialismus nichts anderes sei, als die Sehnsucht nach Freiheit und Recht. Ohne Freiheit und Recht für jeden Volksgenossen gibt es keinen deutschen Sozialismus. Das Recht auf Arbeit ist auch die Grundlage für eine sozialistische Wirtschaft. Ohne die Wirksamkeit des Rechtes auf Arbeit ist überhaupt keine rationelle Wirtschaft denkbar.
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmeritr. 90. 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., G. m b H., Zentralverlag der RSD. A. B.. München Berlin Berland : Eher Verlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach 3immerstraße 88. München (Postichedtonto München 113 46) zu richten
NSK Folge 35
Partei-Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet B. für die Mitteilungen Der Reichsprelleftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der RS DA P. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
Blatt 1
11. Februar 1936
Vorwärts !
Gedanken
zum Tode Wilhelm
Gustloffs
Von Ernst Wilhelm Bohle, Gauleiter der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. NSK Die fünf Schüsse, die ein jüdischer Meuchelmörder in Davos in der Nacht des 4. Februar abgab, sollten Deutschland, das Dritte Reich Adolf Hitlers, treffen. Wilhelm Gustloff fiel ihnen zum Opfer, weil der Mörder wußte, daß Gustloff einer unserer Besten war. Die Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung hat immer wieder erkennen lassen, daß unsere Feinde in ihrem Kampf gegen uns stets einem verhängnisvollen Denkfehler verfielen. Man glaubte, mit der Erledigung eines einzelnen Nationalsozialisten die Bewegung ins Wanken zu bringen. und erkannte nicht, daß aus dem schweren Verlust , den die Bewegung erlitt, ein ungeheurer Impuls für unseren weiteren Kampf entstand. Die feige Mordtat an unserem Landesgruppenleiter Gustloff hat die gleiche Wirkung im Auslandsdeutschtum ausgelöst, wie vorher der Tod der vielen hundert nationalsozialistischen Kämpfer, die Rotfront und Reaktion in Deutschland erschossen. Als am Geburtstag des neuen Reiches vor drei Jahren, der zugleich der 38. Geburtstag Wilhelm Gustloffs war, das deutsche Volt im Reich sich wieder auf seine Ehre besann, konnte es nicht ausbleiben, daß die Deutschen draußen an den großen geschicht lichen Ereignissen in der Heimat lebhaften inneren Anteil nahmen. Es war die flare Aufgabe der schon damals bestehenden Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. , den Reichsdeutschen in aller Welt den neuen Geist der Heimat zu vermitteln und ihnen damit eine Verbindung zum Reich zu geben, die sie vorher nicht besaßen. Die Aufgabe war — einmal wegen der räumlichen Entfernungen und zweitens wegen des ungeheuren Lügenfeldzuges gegen Nationalsozialismus - schwer. Die Männer, die sich für
unsere Arbeit draußen zur Verfügung stellten, mußten Kämpfer sein, gewohnt mit allen Schwierigkeiten fertig zu werden, und durchdrungen von einem unerschütterlichen Glauben an den Führer und seine Bewe= gung. Sie mußten bereit sein, Verzicht zu leisten auf ein geruhsames Leben und entschlossen, alles daran zu setzen, um den Deutschen draußen die große nationalsozia= listische Volksgemeinschaft zu geben, ohne die ein Zusammenschluß von Deutschen heute nicht mehr denkbar ist.
Es gereicht dem Auslandsdeutschtum zur Ehre, sagen zu können, daß diese Männer Unter sich überall in der Welt fanden. ihnen stand Wilhelm Gustloff , überragend in der Persönlichfeit und fanatisch im Glauben , anvorderster Stelle. Lange vor der Machtergreifung schon für den Nationalsozialismus tätig, hat er bis zu seiner letzten Stunde unermüdlich für den Zusammenschluß der Reichsdeutschen in der Schweiz gewirkt; seine Arbeit und sein Denken haben nur diesem Ziel gegolten. Niemals verletzte er das Gastrecht des Landes, in dem er seine Gesundheit suchte und gefunden hatte. Schweizer, die ihn kannten , sahen und schätzten in ihm den wahrhaft anständigen Deutschen, der Deutschland über alles liebte. Ein ganzes Volt , im Reich und draußen , trauertan seiner Bah = re , Wilhelm Gustloff ist für Deutschland und für ein natioAuslands = nalsozialistisches deutschtum gefallen. Deutschlandhält ihm für alle Zeiten die Treue , die er Deutschland hielt . Unsere Losung aber heißt: Über Gräber vorwärts !
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Blatt 2
NSK Folge 35
Marianne
11. Februar 1936-
Quo vadis ?
Die außen- und innenpolitische Bedeutung der französisch- sowjetrussischen Bündnispolitik für Frankreich NSK Fast neuneinhalb Monate sind ver gangen, seit der französisch-sowjetruſſiſche Beis standspakt als das neueste und sensationellſte Ereignis der Weltöffentlichkeit unterbreitet wurde. Laval und Litwinow waren die beiden Männer, die bis zur endgültigen Ratifizierung dieses Bündnisses ihre Unterschriften gaben und eine neue Ara der Paris-Moskauer Beziehungen einleiteten. Seit jenem 2. Mai 1935 ist dieses Abkommen immer wieder Gegenstand mehr oder weniger temperamentvoller bzw. sachlicher Auseinandersetzungen zwischen den Staatsmännern und in den Presseorganen des In- und Auslandes gewesen. Es hat Wochen gegeben, in denen die Debatte über den Ruſſenpakt gegenüber akuteren Ereigniſſen in den Hintergrund trat, aber immer wieder ſpielte bei der Behandlung der großen europäischen diplomatische vielumstrittene dieſe Politik Schöpfung eine größere Rolle, wenn es darum ging, die Gestaltung des machtpolitischen Kräfteverhältnisses unseres Erdteiles zu revidieren und in endgültige Formen zu gießen. Für den Quai d'Orsay und den Kreml hat nun die Entscheidungsstunde geschlagen. Abgesehen von der Einheitlichkeit der bolschewistischen Presle, gehen die Meinungen und Urteile über die Militärallianz zwischen dem franzöſiſchen Imperialismus und dem sowjetruſſiſchen Bolichewismus noch immer auseinander und zeigen auf der einen Seite die Bereitschaft zu dem verhängnisvollsten Spiel in der Nachkriegszeit, und auf der anderen Seite die Sorge um die friedliche Zukunft Europas. Uns ſcheint in diesen Tagen aber besonders bemerkenswert zu sein, daß auch in französischen Kreisen die Erkenntnis der großen innenpolitischen Gefahren des Ruffenpaktes dämmert und sie unmißverständlich gezeichnet werden. Es gibt noch genügend klare Köpfe, die eine Zusammenarbeit zwischen Paris und Moskau nicht nur durch die fachliche Brille der speziellen Außenpolitik sehen, sondern auch die inneren Folgen berücksichtigen, die ein allzu herzliches Pattieren mit dem Bolschewismus naturnotwendig nach sich ziehen. Wir miſchen uns daher nicht in die inneren Angelegenheiten unseres westlichen Nachbarn , wenn wir die Äußerungen maßgeblicher französischer Blätter festhalten und der Weltöffentlichkeit zeigen, welche Sorgen man gewissermaßen im eigenen Lager hat. Freilich machen es sich die Befürworter des Pattes bequem, wenn sie, wie Léon Blum und Wladimir d'Ormessom im „Figaro", die feierlichen Erklärungen vom Stapel laſſen, daß der Pakt gegen niemand gerichtet“ ſei und „als Überbleibsel des berühmten Ostpaktentwurfes allen Ländern zur Teilnahme offen stehe“, oder weiter behaupten, daß das Abkommen im Rahmen der Völkerbundsfagungen bzw. des Locarno = Vertrages geschlossen sei. Gerade diese lehte Feststellung ist bekanntlich außers ordentlich umstritten und deckt sich keineswegs mit der deutschen_Auffaſſung, aber die wahre Bedeutung und Auswirkung des Abkommens liegt ichließlich in der Praxis weniger auf völkerrechtlichem Gebiet als vielmehr in der politischen Gesamtkonstella = tion der neuen Kräfteverteilung sowohl nach innen wie nach außen. Das Journal " kommt zu einer sehr beachtlichen Erkenntnis, wenn es schreibt : „In
den Händen einer gemäßigten Regierung wird der Pakt niemanden bedrohen oder bes unruhigen, In den Händen einer Regierung der Volksfront aber, die an die Sowjets. gebunden ist, wird er seine Form verunmittelbar gegen und sich ändern Deutschland richten." Das ist ein außenpolitisches Urteil. Aber das gleiche Blatt scheut auch vor einem Urteil innenpolitischen Charatters nicht zurück, indem es sagt : Seit Jahren befaßt sich Mostau in einer Art mit Frankreich, die sich bisher kein Land in der Welt erlaubt hat. Mostau bereitet die französischen Wahlen vor, Mostau stürzt die französischen Regierungen und Moskau hat Laval davonges jagt. Es ist notwendig, daß die Vertreter Frankreichs auf der Hut sind, damit der Vers frag, der bestimmt sei,,,den Frieden zu festigen und die Wohlfahrt Frankreichs und Rußlands zu sichern", sich nicht eines Tages in eine ziems lich zweideutige Kriegsmaschine verwandelt.' Solche Formulierungen sollten gewisse Kreiſe zum Nachdenken anregen. Der "„Ami du Peuple" ruft sogar warnend aus : „Ein Verbrechen wird vorbereitet. Das französisch-lowjetrussische Bündnis bringt Frankreich feine Vorteile, keine Sicherheitsgarantien. Es liefert Frankreich der revolutionären Propaganda aus!" Das sind französische Urteile. Auf einer ähnlichen Linie bewegen sich auch die Auffassungen anderer ausländischer Blätter. In Bolen schreibt beispielsweise der regierungsfreundliche ?! Expreß Poranny" : „ Der Palt gibt in militärischer Hinsicht Frank und in politischer Hinsicht reich nichts , ist völlig unbekannt, wohin er Frankreich führen wird. Wer die Entwicklung der soge= nannten Linksfront in Frankreich und den Sowjeteinfluß auf die innerpolitische Struktur Frankreichs beobachtet, kann sich sagen, was alles unter dem Deckmantel des franzöſiſchsowjetischen Paktes geschehen könne." Die italienische Tribuna" erinnert an den Besuch des damaligen französischen Außenministers in Moskau und zeigt die feinerzeitigen innerpolitis schen Hintergründe auf : „ Als Laval nach Moskau ging erhielt er von den Genossen der Dritten Internationale die posthume Anerkennung und Ermächtigung für die Rüstung, die er der französischen Linken präsentieren mußte. • Mit dem franzöſiſch-ruſſiſchen Pakt konnten die französischen Rüstungen ein Instrument Sowjetrußlands und der Dritten Internationale werden ... Freimaurertum und Bolschewismus. stehen bereit und garantieren den Kanonenfabrikanten die Niederwerfung des Proletariats." Solche und ähnliche Erwägungen füllen. die Spalten einer Weltpreſſe, der man einen ernsten Charakter nicht absprechen kann . Lediglich die englische Preſſe distanziert sich von allen Auffassungen, die die eventuelle In innerfranzösische Entwicklung betreffen. London steht nach wie vor der Begriff der Kollektivität“ in hohem Kurs, und nur in feiner Beziehung zu ihm wird der Russenpakt gewertet. Für die „ Times" ist die Kardinalfrage, ob der Vertrag zur Stärkung des Kollektivsystems beitrage oder nicht". Das Blatt findet ihn jedenfalls „, in der Absicht und der Form" mit dem gefeierten außenpolitischen Prinzip vereinbar, und die „ Morning Post" fann sich eine Spike gegen Deutschland nicht
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verkneifen, wenn sie den Gedanken einer „ Eintreisung" mit der wenig geschmackvollen Bee merkung glaubt abtun zu müssen : „ Es sei nicht das erstemal, daß Deutschland seinen Nachbarn zur Ergreifung von Verteidigungsmaßnahmen veranlaßt und dann diese Maßnahmen als Eins freisung beklagt habe." Es erübrigt sich für uns, auf diese unsinnige Randbemerkung näher einzugehen. Die Tatsachen reden eine kräftigere_Sprache. Der bolschewistische Generalstabschef Tuch at schewsti hält sich zurzeit in Paris auf und macht dort nicht nur irgendwelche netten Höfs lichteitsbesuche, sondern ,,inspiziert" die frans zösischen Kanonenfabriken, nachdem er sich auch offenbar sehr interessiert die englische Rüstungsindustrie angesehen hat, um zweifelsohne für seine rote „Friedensarmee" von etwa 1,5 Millionen Mann unter Gewehr sich die notwendige technische Rüdendedung in Westeuropa zu sichern. Es dürfte tein harmloser Zufall sein, daß der sowjetische Generalissimus gerade zu dem Zeitpunkt die französische Hauptstadt aufzusuchen sich verpflichtet fühlte, in dem die ente scheidenden parlamentarischen Auseinandersegungen über die Militärallianz ihren Anfang nahmen. Der Grad der Intimitätscheint uns immerhin recht beachtlich zu sein, und normalerweise kann man es einem Land, gegen das sich trot aller gegenteiligen Versicherungen Abkommen vom Format des Paris-Moskauer Beistandspaktes richten, nicht übel nehmen, wenn es in seinem Vertrauen zu solchen Methoden friedenspolitischer Vorbereitun gen nicht bestärkt wird und daher von einem
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Gefühl erhöhten Mißtrauens beseelt werden muß. Die deutsche Außenpolitik wird sich jedoch durch solche Entwicklungen nicht einschüchtern oder unter irgendeinen Druck seßen lassen. Sollte diese Art Spekulation vorhanden sein, dann wäre sie eine Kur am untauglichen Objekt. Die Reaktion des Reiches auf solche Dinge besteht darin, daß die Absichten im mer flarer erkannt und immer offener ge= tennzeichnet werden. Nur dadurch ist lezten Endes ein Staat in der Lage, seiner Außenpolitik die Tendenz und Richtung zu geben, die allein von vornherein allen Komplikationen und Gefahrenherden die bedenkliche Schärfe nimmt und darüber hinaus in der Praxis zu Maßnahmen führt, die einer wirklichen Stabilität des Friedens nüglich ist. Einer mißverstandenen Kollektivität ſehen wir die Politik der offenen Sprache und direkten Auseinandersehung entgegen. Wir lehnen es ab, einen Frieden zu „ organisieren“, der nur noch ein Mosaik von Militärallianzen und sonstigen gegeneinander gerichteten Blockbildungen iſt. Damit aber hat Deutschland in vollendetster Form seine unantastbare neutrale Haltung dokumentiert. Frankreich befindet sich nach der Meinung voraussehender Franzosen und der Auffassung urteilsfähiger Politiker in anderen Ländern nicht nur auf einem gefährlichen außenpolitis schen, sondern auch innerpolitischen Weg. In diesen entscheidenden Tagen sollte es sich mit tühler Sachlichkeit im Interesse des europäischen Friedens die Frage vorlegen : Wohin ? Dr. Walter Bastian.
vernichten ... "
Die Volkstumspolitik in der Sowjetunion (II . ) Die Tragödie deutſchen Bauerntums in Sowjetrußland
NSK Trok dieses Vernichtungskampfes gegen das deutsche Volkstum in Rußland haben die deutschen Bauern selbst in der Mißwirtschaft des Sowjetsystems zunächst gezeigt, welch bäuerlich-wirtschaftliche Kraft in ihnen steckt und eine vorbildliche Selbsthilfeorganisation im Rahmen der gegebenen Verhältnisse aufgebaut. ,,In ehrlicher Anpassung“, so heißt es in der " Ein Augenzeugenschilderung deutscher Todesweg" von Dr. H. Neusak ,,,an die veränderten Bedingungen des Wirtschaftssystems im halbsozialistischen Rußland der ge= milderten Periode der neuen ökonomischen Politik Lenins (NOeP. 1921-1926) hatten die Deutschen den Weg einer erfolgreichen genossenschaftlichen landwirtſchaftlichen Produktion be= schritten. Versuchsfelder, Viehausstellungen, landwirtschaftliche Kurse, laufende Untersuchung und Impfung der Kühe, Meiereien, Buttereien, Käsereien, Pferdezucht das waren die wichtigsten Gebiete einer gemeinschaftlichen Wiederaufbauarbeit der deutschen Kolonien während dieses Zeitabschnittes , einer Arbeit, die ihnen jest zum Verhängnis wird, da sie gerade dadurch zu " wohlhabenden Kulaken" geworden find. Greifen wir als Beispiel den Allgemeinen Mennonitischen Landwirtschaftlichen Verein (A.M.L.V.) heraus. Am 22. November 1922 ge=
gründet, umfaßte er 1926 folgende kolonistische Selbsthilfeorganisationen (nach dem offiziellen Nachrichtenblatt des Vereins „ Der Praktische Landwirt“, Moskau 1925/26) : 8 Viehzuchtgenossenschaften, 51 Saatzuchtgenossenschaften, 7 gemischte Genossenschaften, 7 Zentralgenossenschaften, 73 Koloniſtengenoſſenſchaften. Von den obigen Organisationen entstanden : im Jahre 1920 im Jahre 1924 12 3 im Jahre 1921/22 im Jahre 1925 16 2 im Jahre 1926 20 im Jahre 1923 Die gesamte A.M.L.V.- Organiſation umfaßte : Etwa v. . der aefomt. Rolos Wirts Brionen nisten mennon. etwa Wonfession del schaften R.S.F S R. 1262 8700 1924 20,0 4592 21 600 1925 72,6 32 300 74,2 1. Februar 1926 4694 4965 35 000 78,5 1. Juli 1926 Mitte 1926 war die überwiegende Mehrzahl der in Betracht kommenden Kolonisten bereits genossenschaftlich organisiert. hat nicht mehr als knapp drei Jahre bedurft, um diese organisatorisch und geschäftlich vorbildliche und einer musterhaften Qualitätsproduktion obliegende Gesamtorganisation auszu=
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NSK Folge 35 bauen und zu festigen. Es ist dies ein glänzendes Zeugnis für die wirtschaftliche Tätigkeit der rußlanddeutschen Kolonisten. Durch einen besonderen Erlaß des Landwirtschaftskommiſſariats vom 2. April 1926 wurde die hohe Qualität der U.M.L.V.-Produktion aner = kannt und die Saatzuchtgenossenschaften wurden in das staatlich anerkannte Net der Reinsaatproduzenten einbezogen." Mit der Verkündung des Stalin'schen Fünfjahrplanes ſezte die planmäßige Zer = störung der deutschen landwirt = schaftlichen Selbsthilfeorganisa = tion ein. Damit wurde das Deutſchtum jeden wirtschaftlichen Haltes beraubt, vom Boden entwurzelt und der Vernichtung preisgegeben. Als sich durch immer neue Strasbestimmungen die Lage der Rußland-Bauern immer mehr und mehr verschärfte, da sette in den Monaten August und September 1929 die Flucht der deutschen Rußlandbauern ein, durch die vielleicht zum erstenmal der Welt die Tragödie so recht bewußt wurde, die sich in den weiten Ebenen Rußlands abspielte. Zugleich aber sezten die russischen Gegenmaßnahmen ein, da man in Moskau die Gefahren dieser Bauernansammlungen den i n Städten nur zu scharf erkannte. Ein deutscher Kolonist aus der Krim schildert die bolschewistischen Gegenmaßnahmen : „Viele in unserer Gegend haben auch schon ihre ganzen Sachen verkauft gehabt, sind dann aber nicht mehr fortgekommen, denn den Deutſchen hat man überhaupt keine Fahrkarte mehr gegeben. Fast auf allen Stationen haben sich eine Masse Deutscher angesammelt, die nach Mostau wollten, aber sobald die Kaffe geöffnet wurde und die Passagiere sich in Reihen wegen Fahrkarten aufstellten, so kamen Agenten aus der G.P.U., kontrollierten die Papiere aller Passagiere und , ſobald ſie einen Deutſchen unter denselben trafen, führten sie ihn einfach aus der Reihe heraus und sagten : „Für euch Deutsche gibt es keine Fahrkarten !" Viele wurden auch in die G.P.U. geschleppt. So lagen nun die Leute mehrere Tage auf den Stationen und, da man sie nicht sortließ, so blieb ihnen nichts weiter übrig, als in ihre Heimat zurückzukehren. So lag zum Beiſpiel das ganze Dorf Toitobe, in Taganasch. Als man sie nicht sortließ, tehrten sie nicht wieder in ihr Dorf zurück, sondern gingen nach Kopam, nahe bei Taganaſch. Da kam nun ein Auto nach dem anderen aus der G.P.U., um die Leute zu überreden, ſie möchten doch wieder in ihr Dorf zurückkehren. Auch wir waren fertig, loszugehen, kamen aber natürlich auch nicht fort. Verkauft hatten wir noch nicht. In vielen Dörfern, in denen die Leute fortgekommen waren, sah es ganz unheimlich aus. Da kam man ins Dorf auf einen Bauernhof. Die Hühner und das Vich lief auf dem Hofe herum, in den Zimmern standen alle Möbel auf ihrem Play, auf vielen Stellen stand sogar noch das Geschirr auf dem Tische, aus dem die Leute erst noch gegessen hatten, ehe sie flohen. So haben viele ihr ganzes Hab und Gut im Stich gelassen und nur gesorgt, daß sie wegkommen konnten. Als dieser Aufruhr anfing, da kam ein Auto ums andere mit Kommunisten ins Dorf, um die Leute zu überreden, sie möch=
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11. Februar 1936 ten doch hierbleiben, möchten bedenken, in wei ches Unglück sie sich und ihre Kinder stürzen wollen, aber da half nichts mehr, da gab es kein Zurück mehr. Jeßt, da die Deutschen nicht alle wegkommen konnten, holen sie in der Nacht einen nach dem anderen mit dem Auto ab. Viele Deutsche sind jezt schon a rre = tiert. Man sucht immer die Männer, die für die Auswanderung agitierten , daß sie aber ſelbſt die Agitatoren sind, wollen sie nicht verstehen. Es wurde ihnen auch immer wieder auf den Versammlungen, die sie abhielten, geſagt : Unſere Agitatoren für die Auswanderung ſind : 1. die Verfolgung unserer Religion ; 2. eure Getreidebeschaffung; 3. euer fünfjähriger Plan. Aus unserem Dorf waren auch schon acht Mann arretiert, darunter eine Frau ... So wurden viele, viele Bauern ruiniert und ins Gefängnis gesteckt, und fast hauptsächlich Deutsche. Auch hat man fast in allen Dörfern die Kirche weggenommen und da rote Eden eingerichtet. Auch in unserer Kirche hat man eine rote Ede gegründet." Mit der Zerstörung des bäuerlichen Eigentums und aller landwirtschaftlichen Organi= sationen parallel ging die Vernichtung des deutschen Kultur- und Geisteslebens . Deutsche Pastoren, Priester und Lehrer wurden verfolgt, nur der geringste Versuch, ihre Berufspflicht zu erfüllen, wird mit Gefängnis und Verbannung und bei Wiederholung mit dem Tod be= Ihre Religiosität wird zur straft. politischen Unzuverlässigkeit ge = stempelt, die Grundlagen der Gemeinden, die Familien, zerstört und der Boden enteignet und ihnen eine neue Lebensform aufgezwungen. Was ihnen bisher heilig war, Volkstum, Glaube und Boden wird nicht mehr anerkannt. Ihre enge Bindung an die Gemeinſchaft und an den Boden, ihr Glaube wurde ihnen geradezu zum Verhängnis. Damit ist aber zugleich die Natio= nalitätenbehandlung durch den Bolschewismus im schärfſten Lichte beleuchtet. Er anerkennt nicht die Eigenart von Blut und Raſſe, ſondern sieht in den Völkern nur zwei Klaſſen : Ausbeuter und Ausgebeutete, Kapitalist und Prolet, Besizer und Schaffender. Er wendet sich daher den Proletariern zu, nicht um aus ihnen Be= ſizende zu machen, sondern mit ihnen aus den Besitzenden Proletarier. Eine solche Einstellung kennt keine Völker. Die Bolschewiki“, so sagt ein russischer Sozialrevolutionär,,,ver = ließen der die Schützengräben Nation und warfen die Schüßen gräben zwischen Klassen auf.“ Aus den blühenden deutschen Dörfern in Rußland , die ein gottergebenes und arbeitsames Bauerntum geschaffen und aufgebaut haben und aus den fruchtbaren Feldern und Ländereien , die es urbar gemacht und gepflegt hat, haben die Jahre kommunistischer Herrschaft Stätten des Elends und der Verwüstung gemacht . Die schmuden Bauernhäuser sind verfallen, sind Hütten ge= worden , in denen ein seelisch gebrochenes und verzweifeltes Menschentum haust, das die Seg= nungen der bolschewistischen Herrschaft auf allen Gebieten dieses Erdendaſeins durchlebt hat. * Und das gleiche Bild der Zerstörung bieten die anderen Volks-
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NSK Folge 35 gruppen. In der Ukraine verminderte fich die Bevölkerungszahl großer Städte und Dörfer von 24 000 auf 10 000 , und 15 000 auf 7000, von 6000 auf 2000. Auch hier wird die gleiche Arbeit der Zerstörung geleistet und die Aushungerung als Kampfmittel angewandt. An der finnländisch - ingermanlän dischen Grenze wurden die Bewohner gewaltsam aus ihren Dörfern vertrieben und in den verschiedensten Teilen des Landes getrennt von = einander angesiedelt. Familien werden aus= einandergerissen, die Kinder russischen Bolschewiken überantwortet und so in der brutalſten Weise die Volksgruppen zerstört und vernichtet. Die Georgier , denen einſt durch Spruch des Völkerbundes Eigenstaatlichkeit zugesichert worden ist, und von den Ruſſen gewaltsam dem neuen Sowjetverband einverleibt wurden, werden in der ähnlichen Weise geſchwächt und vernichtet, da sie Widerstand leisten. Nach dem blutigen Aufstand der Kubankosaken wurden die ganzen Volksteile dadurch bestraft, daß man ihnen alle Lebensmittel wegnimmt. Aber mit dieſem blutigen Terror und unmenschlichen Methoden begnügt man sich nicht. Der Justizkommissar Krylenko hat den Aus-
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11. Februar 1936 spruch getan: „Der Klassenkrieg muß vertieft werden , denn der individuelle Feind besteht noch heute. Wir haben noch nicht alle erschossen , nicht alle nicht vergewaltigt, alle physisch vernichtet." Der Repräsentant dieses Systems des Mordens und Zerstörens, das Millionen Menschenschicksale auf dem Gewissen hat, der in seiner Heimat in Stiefeln durch das Blutmeer der Gemordeten schreitet, hat Einzug gehalten in das Haus der Nationen und spielt sich dort mit unschuldsvoller Miene als Friedensengel auf. Er verheißt den Völkern Friede und Sicherheit und mahnt sie zur Einhaltung von Verträgen, der er selbst die Lebensprinzipien der Völker nicht achtet. Er verheißt den nationalen Voltsgruppen in Europa Lösung ihrer Probleme und verweist auf das russische Beispiel. Die kurze Übersicht allein schon möge zeigen, wie in der Sowjetunion Freiheit und Menschenrechte geachtet werden. Die geringste Regung nationalen Lebens beantwortet dieses System der Menschlichkeit mit Mord und Der Schlüssel der bolschewistischen Hunger. Lösung des Nationalitätenproblems ist die Dr. K. V. brutale Vernichtung.
Die NSK Randbemerkung :
Die gleichen NSK In den Jahren des Kampfes der nationalsozialistischen Bewegung um die Macht, haben wir im eigenen Volk diese Methoden der Verhegung tennengelernt: Tag für Tag wurde in der marxistischen und jüdiſchen Presse eine systematische Heße gegen den Nationalsozialismus und gegen die einzelnen Vertreter unserer Weltanschauung betrieben. Mit vollem Namen und voller Adresse , möglichst mit der Anschrift des Arbeitgebers und dem Namen des Be= triebes, in dem er beschäftigt war, wurde der einzelne S.A.-Mann in den Zeitungen des Klassenhasses genannt und zugleich die übelsten Verleumdungen über ihn verbreitet. Diese Art der Namensnennung ſollte der „proletarischen Abwehr“ dienen. Tausende von S.A.-Männern, die bei ihrer Heimkehr heimtückisch in der Haustür überfallen, die bis an die Stätte ihrer Arbeit vom marxiſtiſchen Terror verfolgt wurden, hunderte gefallener Kämpfer der nationalsozialiſtiſchen Bewegung baben erfahren, was unter dieser „ proletarischen Abwehr“ zu verstehen war. Niemand war sich im Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieser Überfälle und Mordtaten zu buchen waren. Die systematische Heharbeit, deren Folgen wir innerpolitiſchen Jahrzehnt des in einem Kampfes fast täglich zu spüren bekamen, ist heute durch die Tätigkeit der Emigranten und der jüdischen Greuelpropaganda ins Aus = land getragen worden. Wilhelm Guſt-
Mittel
der Heße
loff ist das Opfer dieser Heze. Und wiederum besteht kein Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieses Mordes zu suchen sind, auch wenn die Schuldigen mit krampfhaften Bemühungen die Parole „nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuldig", Tag für Tag in ihren Zeitungen verkünden. Die Hetmethoden des Judentums im Kampf die den Nationalsozialismus sind gegen geblieben , auch im innergleichen politischen Kampf des Reiches oder in der Emigration. Die schamlose Heze hört nicht auf, troz des Opfers, das sie gefordert hat. Wie einst jeder Mordtat an einem S.A.-Mann am nächsten Tag die Nennung neuer Namen mit genauer Wohnungsangabe folgte, so versucht auch jezt die jüdiſche Emigrantenpreſſe in einem Atemzug mit den Nachrichten über den Tod und die bevorstehende Beiseßung Gustloffs eine neue Heze gegen andere deutsche Menschen unter ge= nauester Angabe der persönlichen Verhältniſſe zu entfalten. An der Spize ſteht natürlich Herr Pariser Georg Bernhard mit seinem Tageblatt". Jeder anständige Deutsche, der heute im Ausland lebt, ist geschworener Nationalsozialiſt und sieht seine Aufgabe darin, durch sein persönliches Verhalten dem Verständnis und dem Frieden zwischen den Völkern zu dienen. Jene jüdischen Hezer aber kennen nur ein Bemühen, 3 wie tracht und Haß wie einst zwischen deutschen Menschen, so heute zwischen den Nationen zu säen.
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NSK Folge 35 gruppen. In der Ukraine verminderte fich die Bevölkerungszahl großer Städte und Dörfer von 24 000 auf 10 000, und 15 000 auf 7000, von 6000 auf 2000. Auch hier wird die gleiche Arbeit der Zerstörung geleistet und die Aushungerung als Kampfmittel angewandt. An der finnländisch - ingermanländischen Grenze wurden die Bewohner gewaltsam aus ihren Dörfern vertrieben und in den verschiedensten Teilen des Landes getrennt von= einander angesiedelt. Familien werden auseinandergerissen, die Kinder russischen Bolschewiken überantwortet und so in der brutalſten Weise die Volksgruppen zerstört und vernichtet. Die Georgier , denen einst durch Spruch des Völkerbundes Eigenstaatlichkeit zugesichert worden ist, und von den Ruſſen gewaltsam dem neuen Sowjetverband einverleibt wurden, werden in der ähnlichen Weise geschwächt und ver= nichtet, da sie Widerstand leisten. Nach dem blutigen Aufstand der Kubankosaken wurden die ganzen Volksteile da durch bestraft, daß man ihnen alle Lebensmittel wegnimmt. Aber mit diesem blutigen Terror und unmenschlichen Methoden begnügt man sich nicht. Der Justizkommissar Krylenko hat den Aus-
11. Februar 1936 spruch getan: „Der Klassenkrieg muß vertieft werden , denn der individu elle Feind besteht noch heute. Wir haben noch nicht alle erschossen , nicht . alle vergewaltigt , nicht alle physisch vernichtet." Der Repräsentant dieses Systems des Mordens und Zerstörens, das Millionen Menschenschicksale auf dem Gewissen hat, der in seiner Heimat in Stiefeln durch das Blutmeer der Gemordeten schreitet, hat Einzug gehalten in das Haus der Nationen und spielt sich dort mit unschuldsvoller Miene als Friedensengel auf. Er verheißt den Völkern Friede und Sicherheit und mahnt sie zur Einhaltung von Verträgen, der er selbst die Lebensprinzipien der Völker nicht achtet. Er verheißt den nationalen Volksgruppen in Europa Löſung ihrer Probleme und verweist auf das russische Beispiel. Die kurze Übersicht allein schon möge zeigen, wie in der Sowjetunion Freiheit und Menschenrechte geachtet werden. Die ge= ringste Regung nationalen Lebens beantwortet dieses System der Menschlichkeit mit Mord und Der Schlüssel der bolschewiſtiſchen Hunger. Lösung des Nationalitätenproblems ist die Dr. K. V. brutale Vernichtung.
Die NSK Randbemerkung :
Die
gleichen Mittel
NSK In den Jahren des Kampfes der nationalsozialistischen Bewegung um die Macht, haben wir im eigenen Volk diese Methoden der Verhegung kennengelernt : Tag für Tag wurde in der marxistischen und jüdischen Presse eine Heze Systematische gegen den Nationalsozialismus und gegen die einzelnen Vertreter unserer Weltanschauung betrieben. Mit vollem Namen und voller Adresse , möglichst mit der Anschrift des Arbeitgebers und dem Namen des Betriebes, in dem er beschäftigt war, wurde der einzelne S.A.-Mann in den Zeitungen des Klaſſenhaſſes genannt und zugleich die übelsten Verleumdungen über ihn verbreitet. Diese Art der Namensnennung ſollte der „proletarischen Abwehr“ dienen. Tausende von S.A.-Männern, die bei ihrer Heimkehr heimtückisch in der Haustür überfallen, die bis an die Stätte ihrer Arbeit vom marxistischen Terror verfolgt wurden, hunderte gefallener Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung baben erfahren, was unter dieser „proletarischen Abwehr“ zu verstehen war. Niemand war sich im Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieser überfälle und Mord = taten zu buchen waren. Die systematische Hezarbeit, deren Folgen wir innerpolitischen Jahrzehnt des in einem Kampfes fast täglich zu spüren befamen, ist heute durch die Tätigkeit der Emigranten und der jüdischen Greuelpropaganda ins Aus = land getragen worden. Wilhelm Guſt =
der Heße
loff ist das Opfer dieſer Heze. Und wiederum besteht kein Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieses Mordes zu suchen sind, auch wenn die Schuldigen mit krampfhaften Bemühungen die Parole nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuldig", Tag für Tag in ihren Zeitungen verkünden. Die Hetmethoden des Judentums im Kampf die Nationalsozialismus sind den gegen geblieben , auch im innergleichen politischen Kampf des Reiches oder in der Emigration. Die schamlose Heße hört nicht auf, trok des Opfers, das sie gefordert hat. Wie einst jeder Mordtat an einem S.A.-Mann am nächsten Tag die Nennung neuer Namen mit genauer Wohnungsangabe folgte, so versucht auch jetzt die jüdische Emigrantenpresse in einem Atemzug mit den Nachrichten über den Tod und die bevorstehende Beisezung Gustloffs eine neue Heze gegen andere deutsche Menschen unter ge= nauester Angabe der persönlichen Verhältnisse zu entfalten. An der Spize steht natürlich Herr Georg Bernhard mit seinem „ Pariser Tageblatt". Jeder anständige Deutsche, der heute im Ausland lebt, ist geschworener Nationalsozialist und sieht seine Aufgabe darin, durch sein persönliches Verhalten dem Verständnis und de m Frieden zwischen den Völkern zu dienen. Jene jüdischen Hezer aber fennen. nur ein Bemühen, 3 wietracht und Haß wie einst zwischen deutschen Menschen, so heute zwischen den Nationen zu säen.
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Wolk
und
Bauer
Gonderdienft Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
Der
Boden
verträgt
kein
Eapitalistisches Recht Der nationale Sozialiſt Rodbertus
NSK In Deutschland hat es zu jeder Zeit selbständige Persönlichkeiten gegeben, die sich ihren freien Blick nicht durch die gerade vors herrschenden Meinungen trüben ließen. Das trifft besonders für die hinter uns liegende Epoche zu, die von liberaliſtiſchem Denken beherrscht war. Es war allerdings das tragische Schicksal der weitschauendsten Männer jener Zeit, daß man ihre Ideen nicht verſtand und nicht verstehen wollte. Männer wie der Freiherr vom Stein, Ernst Morit Arndt, Adam Müller oder Gustav Ruhland konnten sich nicht durchsetzen, weil ihre Ansichten der herrschenden Meinung entgegenliefen und weil sich der Liberalismus so paradox das klingen mag ·- wie faum eine andere Geistesrichtung durch Unduldsamkeit auszeichnete . Ein Mann, der schon vor Generationen wesentliche Mängel des liberaliſtiſch-kapitaliſtischen Systems aufdeckte, und mit großer Schärfe geißelte, war der nationale Sozialist Johann Karl Rodbertus. Wenn man sich auch nicht mit allem einverstanden zu erklären braucht, was Rodbertus erdacht hat, so hat doch dieser aufrechte Kämpfer den jezt Lebenden noch manches zu sagen. Vor allem verdient er es nicht, in Vergessenheit zu geraten. Dieser Gelehrte und Landwirt, der auch als Politiker in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bei den deutschen Einheitsbestrebungen eine Rolle ge= ſpielt hat, vertrat eine sozialistische Anschauung , die dem internatio nalen Margismus entgegengesett war. Nicht mit Unrecht hat man Rodbertus als den 99 Sozialisten der organischen Staatsidee" bezeichnet, der die auf dem Materialis= mus aufgebaute Anschauung des Marxismus ablehnte. Rodbertus, der die Nöte der Landwirtschaft aus eigener Erfahrung kannte, hat auf die verhängnisvollen Wirkungen einer Ge= setzgebung hingewiesen, die nicht auf die Eigenarten des Bodens zugeschnitten ist. Es lohnt fich, einigen seiner Gedankengänge nachzugehen.
Rodbertus schrieb im Jahre 1868 folgendes über das Wesen des landwirtſchaftlichen Grundbesizes: „ Der Grundbesitz hat seine besondere Natur, wie Kapital und Arbeit sie haben. Er ist Parzelle vom nationalen Grund und Boden, er ist also Land, wenn auch Kulturland. Damit ist er gerade das Gegenteil des Kapitals : er ist die Unbeweglichkeit selbst. Er kann sich niemals in etwas anderes umsetzen, er bleibt immer Land. Er kann sich auch über keine Grenze fortsetzen, er muß im Lande bleiben."
Die Eigenart des Bodens, die sich in ganz wesentlichen Punkten von dem Kapital untere scheidet, macht es nach Rodbertus notwendig, den Boden in der Gesetzgebung anders zu be handeln wie die Kapitalgüter. Da sich die bis herige Gesetzgebung auf die Eigenart des Kapitals und nicht des wesensverschiedenen Grundbesizes eingestellt hat, müssen sich notwendigerweise Verfallserscheinungen in der Landwirtschaft anbahnen. Rodbertus hat mit größtem Nachdruck auf die durch ein falsches Rechtssystem besonders bei der landwirtschaftlichen Kreditgewährung und Verschuldung entstehen= den volkswirtschaftlichen Schäden hingewiesen. Leider hat man nicht auf die warnende Stimme dieses Mannes gehört ; erst die nationalsoziali= stische Regierung begann, die praktischen Folge= rungen aus den Unterschieden von Kapital und Boden durch die Ausgestaltung des neuen Bauernrechtes zu ziehen. Über die Bewertung und Verschuldung des Grund und Bodens führte Rodbertus folgendes aus : „Indem die Gesetzgebung die Kapitalisation der Rente nach dem laufenden Zinsfuß eingeführt hat, die gefundene Summe als das im Grundbesitz steckende Kapital betrachtet und dann wieder auf dieſes fiktive Kapital die Rente als Zinsen berechnet, hat sie es möglich gemacht, daß, während dasselbe Kapital bei demselben Gewinn sich doch immer nach demselben Zins, fuß verzinst, dasselbe Grundstück bei derselben Rente sich bald zu 3, zu 4 oder 5 Prozent verzinst. Hier springt doch der vitiöse Zirkel, in welchem sich jenes Rechnungsmanöver bewegt, in die Augen! So ist dem unbeweglichsten Vermögen der Welt eine Gesetzgebung aufgedrun= gen, die dem beweglichsten Vermögen der Welt entlehnt ist. So wird der Grundwert einem Kursspiegel unterworfen, dem selbst das Kapi= tal nicht unterliegt, muß Gewinn- und Verlustchancen bestehen , denen beiden es nicht ge= wachsen ist. Zwar, der einzelne Grundbesitzer wird mitunter dabei gewinnen, der Grundbesik ſelbſt muß immer dabei verlieren ; denn die Freiheit des Grundeigentums entzieht ihm immer sofort wieder diesen Gewinn. Wie ungleichmäßig werden also unſere ſozialen Grundlagen vom Staat behandelt ! Das Kapital hat schon eine Gesetzgebung gefunden, die es zu steigernder Bereicherung führt . . ., der Grundbesig besigt noch eine Gesetzgebung, die zu steigender Verarmung zwingt." Die zitierten Stellen zeigen, wie start sich Rodbertus im Gegensatz zu den damals herrschenden Auffassungen sette, wenn er den Boden
}
Blatt 6
NSK Folge 35 nicht als eine Ware ansehen wollte, mit dem man wie mit einem Kapitalgut verfahren könne. Der Nationalsozialismus hat in seiner Bodenpolitik, besonders durch das Reichserbhofgesetz, die Schlußfolgerung aus der Erkenntnis ge-
11. Februar 1936 zogen, daß der Boden die Grundlage nicht nur für die Ernährung, ſondern auch für unser völkisches und nationales Leben bildet und daß für ihn ein seiner Eigenart angepaßtes Recht F. Sohn. gefunden werden muß.
Lebensmittelversorgung
ohne
Marktordnung Das freie Spiel der Kräfte im Auslande NSK Die Entwicklung der Lebensmittelverjorgung, insbesondere der Preisbildung im Auslande, ist ein aufschlußreiches Beiſpiel dafür, wohin die Entwicklung unter besonderen Umständen,". wie sie der vergangene Sommer brachte, führen kann, wenn die ordnende Hand einer Die gemeinwirtschaftlichen Lenkung fehlt. Preiserhöhungam Weltmarkt betrug in der Zeit vom März bis Oktober 1935 bei Lebensmitteln 20,1 v. H. , bei Industrierohstoffen landwirtschaft, licher Herkunft 10,5 v. H. , bei Indus strierohstoffen industrieller Her = funft 7,3 v. H. Bei der Erhöhung der Lebensmittelpreise ist die Preissteigerung der Vieherzeugnisse mit 46,2 v . H. ungewöhnlich groß. Sie ist allerdings weitgehend jahreszeitlich bedingt. Im Oktober lag die Meßziffer der Vieherzeugnisse gegenüber dem Borjahresstand um 31 v. H., im Dezember nur noch um 13,4 v. H. höher. Ferner übertrafen die Dezemberpreise 1935 die des Vorjahres bei Butter um 11,9 v. H., bei Schmalz um 33,1 v. H., bei Käſe um 13,3 v. H. und bei Eiern um 4,6 v. H. Die Preissteigerungen an den ausländischen Märkten waren also erheblich größer als in Deutſchland, wo durch die Marktordnung ein Ausgleich geschaffen wurde, um die Volksgenossen mit geringerem Einkommen nicht durch die Preisbildung von der Möglichkeit des Bezuges dieser Lebensmittel auszuschließen. Zu bemerken ist schließlich noch, daß die erhebliche Schmalzpreissteigerung an den ausländischen Märkten in der Hauptsache unmittelbar auf die Verringerung des amerikanischen Angebotes zurückzuführen sein dürfte, die durch einen besonders niedrigen Schweinebestand in den Vereinigten Staaten von Amerika bedingt ist. Bei den übrigen Vieherzeugnissen scheint der Preisanstieg überwiegend als Folge erhöhter Nachfrage angesehen werden zu müssen. Diese dürfte allerdings teilweise wieder mittelbar mit dem verringerten Schmalzangebot zu sammenhängen, das eine Verbrauchsverlagerung von Schmalz auf Butter mit sich bringt. Bei Fleisch entfällt die 14prozentige Preiserhöhung am Weltmarkt hauptsächlich auf Rindund Schweinefleisch. Gegenüber der in Deutschland durch das Festpreissystem bewirkten stetigen Entwicklung der Getreidepreise war deren Bewegung am Weltmarkt sehr unterschiedlich. Während die Notierungen für Futtergetreide, abgesehen von
Hafer und Roggen, gegen Ende 1935 infolge befriedigender Ernten zumeist erheblich niedri= ger als im Vorjahr waren, haben die Preise für Reis, besonders aber für Weizen und Weizenmehl stark angezogen. Angesichts der in den Überseeländern eingebrachten verhältniss mäßig kleinen Weizenernte rechnet man damit, daß der Weltweizenmarkt beim Übergang ins neue Wirtschaftsjahr wieder annähernd normale Vorräte aufweisen wird. Das gilt um so mehr, als Argentinien bei einer Ernteverringerung um 40 v. H. keine sehr großen Überschüsse zur Ausfuhr bringen dürfte. Hervorzuheben ist, daß die Zuderpreise trok Ablaufs des Chadbourne -Abkommens und des dadurch bes fürchteten Andranges zum Weltmarkt um 20 v. H. gestiegen sind . Dies wird teilweise auf die erfolgreiche Marktregulierung in den Vereinigten Staaten zurüdgeführt. Eine weitere Klärung dürfte die in den nächſten ' Monaten geplante internationale Zuderkonferenz in Lon= don bringen. Dem hier entwickelten Bild über die Lage an den ausländischen Märkten für landwirtschaftliche Erzeugnisse, das natürlich die tatjächliche Entwicklung nur in groben Umriſſen skizzieren kann, aber trotzdem deutlich den Einfluß der besonderen Ereignisse und internatio= nalen Verwicklungen des Jahres 1935 erkennen läßt, entspricht die Lage der Landwirtschaft in den einzelnen Ländern. Belgien meldet Preissteigerungen vor allem bei Schweinefleisch, Weizen und Hafer. Die Weizenprämie für 1935 wurde aufgehoben. Frankreich berich= tet ganz allgemein eine erhöhte Rentabilität der Erzeugung nach Wegfall der Produktionsabgabe. Großbritannien hat seine Zu schußzahlungen an heimische Erzeuger fortge= sezt und insbesondere die Rübenzudersubvention verlängert. Auf der gleichen Linie liegt die Verminderung der Ausfuhrkontingente für Rindfleisch.. Ebenfalls fortdauernde Staatshilfe für die Landwirtschaft wird aus der Schweiz und aus Österreich gemeldet. Bei einzelnen Ländern wird der unterschiedliche Einfluß der ausländischen Märkte auf die einheimische Landwirtschaft besonders deutlich. So berichten die Niederlande über zunehmende Ausfuhr bei steigenden Butter- und Käsepreisen, während die Fleischausfuhr bei sinkenden Preisen noch rückläufig ist. Norwegen meldet beſſere Rentabilitätslage infolge steigender Preise für getreide und viehwirtschaftliche Erzeugniſſe, während Schweden eine weitere Erholung in
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NSK Folge 35 der Viehwirtschaft infolge höherer Verkaufs= erlöse und im allgemeinen gleichgebliebener Produktionskosten feststellt. Von den übrigen europäischen Agrarländern verzeichnen Dänemark , Estland , Finnland und Letts Iand eine Besserung der Viehwirtschaft infolge erhöhter Erlöse, während Jugoslawien niedrigere Erträge in der Viehwirtschaft, dagegen bedeutende Preissteigerungen bei pflanz= lichen Erzeugnissen feststellt. Man wird nicht fehlgehen, die so stark verschiedenen Auswirkungen der Lage an den internationalen Märkten
Kämpfendes
11. Februar 1936 auf die Landwirtschaft in den verschiedenen Ländern auf das freie Spiel der Kräfte" zu= rückzuführen. Dies hat auch zur Folge, daß die Preiserhöhungen zusammen mit der durch den erhöhten Bedarf der in Afrika Krieg führenden oder am Mittelmeer in Bereitschaft stehenden Truppen eingetretenen Verknappung vom Verbraucher in stärkerem Maße verspürt werden, als es bei einer gemeinwirtſchaftlichen Handhabung der Ernährungswirtschaft nach Art der Marktordnung des Reichsnährstandes der K. H. Fall sein würde.
Bauerntum
Volksdeutsches Bauerntum jenseits der Grenzen
NSK Keinem Staat kann man es verdenken, wenn er die volkliche und staatliche Entwicklung jener Volkskreise mit besonderem Intereffe verfolgt, die zwar politisch einem anderen Staate zugehören, vom volklichen Standpunkt aus jedoch - alſo blutsmäßig geſehen ― - zum eigenen Bereich gehören. Gerade Deutschland hat durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages einen großen Teil der blutsmäßig zu ihm gehörenden Menschen an fremde Staatsverbände abtreten müssen, wobei noch einmal die Tatsache festgestellt sein soll, daß diese Bestim mungen des Versailler Diktats den Grundsägen über das Selbstbestimungsrecht der Völker auf das ungeheuerlichste widersprechen. Betrachten wir das geschlossene deutsche Siedlungsgebiet Mitteleuropas, ſo kann man im Hinblick auf das heutige Deutsche Reich eigentlich nur noch von · einem Kernland sprechen, weil große Gebiete dieses Siedlungsraumes zerstüdelt und durch staatliche Grenzen zerriſſen worden sind. Jedoch hat die Geschichte bewiesen, daß auch unter schwierigsten Umständen völkische Minderheiten ihr voltliches Eigenleben durch die Jahrhunderte gesichert haben , wenn diese Minderheit sich auf ein zahlreiches, bodenständiges Bauerntum gründete. Nichts ist für eine Minderheit von so entscheidender Bedeutung, wie die soziale und berufliche Gliederung ihrer Angehörigen. Am widerstandsfähigsten ist in jedem Falle der Bauer gewesen, der auch in Krisenzeiten sich bis zu einem sehr weitgehenden Grade mit seiner Familie aus dem Ertrage seiner Arbeit durchhalten konnte. Diese Tatsache blieb auch in Zeiten fremdstaatlicher Unterdrückung be= stehen, wenn nicht der fremde Staat zum äußerſten Mittel griff und den Bauern mit seiner Familie von Haus und Hof vertrieb. Dieſer Testere Vorgang trifft im umfassenden Ausmaße eigentlich nur auf die Sowjet-Union zu, die in einer Weise gegen das Deutschtum in Rußland vorgegangen ist, daß man hier nur noch von einem Vernichtungsfeldzug sprechen kann. Mord , Raub, Plünderung, Verbannung - das sind die Methoden, mit denen die Bolschewisten gegen das deutsche Bauerntum in Rußland in der ungeheuerlichsten Form vorgegangen sind. Abgesehen von einem solchen Falle also, wo das Bauerntum durch Vernichtung beseitigt wurde, bleibt aber die Tatsache bestehen, daß
eine voltliche Minderheit sich desto gesunder entwidelte und allen Widerwärtigkeiten trotte, je stärker der Anteil des Bauerntums war. Es ist ja selbstverständlich, daß bei einem Min= derheitenkampf die Beamten, Angestellten und Arbeiter dieser Minderheit in ihren Existenzmöglichkeiten leicht zerbrochen werden, indem man sie aus ihren Arbeitsplägen verdrängt und dafür sorgt, daß sie an anderer Stelle eine neue Arbeitsmöglichkeit nicht mehr bekommen können. So hat sich in allen volksdeutschen Gebieten jenseits der Reichsgrenzen in den Nachkriegsjahren ein starker Rückgang der städtischen Schichten und dabei in erster Linie des Beamtentums bemerkbar gemacht. Trok dieser Einbußen und trotz aller heute noch bestehenden volkspolitischen Schwierigkeiten hat aber das Lebensmark des Grenzlanddeutschtums nicht getroffen werden können, weil immerhin rund 70 v. H. dem Bauerntum angehören und damit eine nachhaltige völkische Widerstandsfähigkeit gewährleistet ist. Das grenzlanddeutsche Bauerntum hat ſich trok der schweren Zeit in den Nachkriegsjahren zahlenmäßig gehalten. Anders aber, wenn wir die Entwicklung des Bodenbesitzes des Grenzlanddeutschtums be= trachten. Durch die sogenannten Agrarreformen, die in ihrer Art und Durchführung überraschend übereinstimmend ―― in Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Tschechoslowakei , Südslawien und Rumänien durchgeführt wurden, verringerte sich der Grundbesitz der Deutschen um rund 12 Millionen Hektar. Unter allen möglichen, angeblich sozialen Vorwänden wurde dieser Grund und Boden meist entschädigungslos enteignet. Fast völlig ausgerottet wurde der größere deutsche Grundbesitz, während die meist bäuerlichen Betriebe in ihrem Besisstande erheblich geschmälert wurden . Unnötig zu erwähnen, daß aus diesem enteigneten Grundbesitz für landsuchende Deutsche kein Grund und Boden bereitgestellt wurde. In Siebenbürgen enteignete man z . B. den größten Teil des dortigen deutschen Kirchenbesizes, der ungefähr 60 000 Hektar umfaßte und aus dessen Ertrag die kulturellen Einrichtungen der Siebenbürger Deutschen erhalten wurden. Für Polen rechnet man z. B. bis zum Jahre 1930 mit einer Enteignung von über 500 000 Hektar deutschen
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RSK Folge 35
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der Viehwirtschaft infolge höherer Verkaufserlöse und im allgemeinen gleichgebliebener Produktionskosten feststellt. Von den übrigen europäischen Agrarländern verzeichnen Dänemark , Estland , Finnland und LettIand eine Besserung der Viehwirtschaft infolge erhöhter Erlöse, während Jugoslawien niedrigere Erträge in der Viehwirtschaft, das gegen bedeutende Preissteigerungen bei pflanzlichen Erzeugnissen feststellt. Man wird nicht fehlgehen, die so stark verschiedenen Auswirkungen der Lage an den internationalen Märkten
Kämpfendes
11. Februar 1936 auf die Landwirtschaft in den verschiedenen Ländern auf das „freie Spiel der Kräfte“ zurückzuführen. Dies hat auch zur Folge, daß die Preiserhöhungen zusammen mit der durch den erhöhten Bedarf der in Afrika Krieg führenden oder am Mittelmeer in Bereitschaft stehenden Truppen eingetretenen Verknappung vom Verbraucher in stärkerem Maße verspürt werden, als es bei einer gemeinwirtſchaftlichen Handhabung der Ernährungswirtschaft nach Art der Marktordnung des Reichsnährstandes der K. H. Fall sein würde.
Bauerntum
Volksdeutsches Bauerntum jenſeits der Grenzen NSK Keinem Staat kann man es verdenken, wenn er die volkliche und staatliche Entwicklung jener Voltskreise mit besonderem Intereſſe verfolgt, die zwar politisch einem anderen Staate zugehören, vom voltlichen Standpunkt aus jedoch - alſo blutsmäßig gesehen - zum eigenen Bereich gehören. Gerade Deutschland hat durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages einen großen Teil der blutsmäßig zu ihm gehörenden Menschen an fremde Staatsver= bände abtreten müſſen, wobei noch einmal die Tatsache festgestellt sein soll , daß diese Bestim= mungen des Versailler Diktats den Grundsätzen über das Selbstbestimungsrecht der Völker auf das ungeheuerlichste widersprechen. Betrachten wir das geschlossene deutsche Siedlungsgebiet Mitteleuropas, ſo kann man im Hinblick auf das heutige Deutsche Reich eigentlich nur noch von • · einem Kernland sprechen, weil große Gebiete dieses Siedlungsraumes zerstückelt und durch staatliche Grenzen zerriſſen worden ſind. Jedoch hat die Geschichte bewiesen, daß auch unter schwierigſten Umständen völkische Minderheiten ihr voltliches Eigenleben durch die Jahrhunderte gesichert haben, wenn diese Minderheit sich auf ein zahlreiches, bodenständiges Bauerntum gründete. Nichts ist für eine Minderheit von so entscheidender Bedeutung, wie die soziale und berufliche Gliederung ihrer Angehörigen. Am widerstandsfähigsten ist in jedem Falle der Bauer gewesen, der auch in Krisenzeiten sich bis zu einem sehr weitgehenden Grade mit seiner Familie aus dem Ertrage seiner Arbeit durchhalten konnte. Diese Tatsache blieb auch in Zeiten fremdſtaatlicher Unterdrückung be= stehen, wenn nicht der fremde Staat zum äußerſten Mittel griff und den Bauern mit seiner Familie von Haus und Hof vertrieb. Dieser lettere Vorgang trifft im umfassenden Ausmaße eigentlich nur auf die Sowjet-Union zu, die in einer Weise gegen das Deutſchtum in Rußland vorgegangen ist, daß man hier nur noch von einem Vernichtungsfeldzug sprechen kann . Mord, Raub, Plünderung, Verbannung - - das sind die Methoden, mit denen die Bolschewiſten gegen das deutsche Bauerntum in Rußland in der ungeheuerlichsten Form vorgegangen sind. Abgesehen von einem solchen Falle also , wo das Bauerntum durch Vernichtung beseitigt wurde, bleibt aber die Tatsache bestehen, daß
eine volkliche Minderheit sich desto gesunder entwickelte und allen Widerwärtigkeiten trotte, je stärker der Anteil des Bauerntums war. Es ist ja selbstverständlich, daß bei einem Minderheitenkampf die Beamten, Angestellten und Arbeiter dieser Minderheit in ihren Existenzmöglichkeiten leicht zerbrochen werden, indem man sie aus ihren Arbeitsplägen verdrängt und dafür sorgt, daß sie an anderer Stelle eine neue Arbeitsmöglichkeit nicht mehr bekommen können. So hat sich in allen volksdeutſchen Gebieten jenseits der Reichsgrenzen in den Nachkriegsjahren ein starker Rückgang der städtischen Schichten und dabei in erster Linie des Beamtentums bemerkbar gemacht. Trok dieser Einbußen und trotz aller heute noch bestehenden volkspolitischen Schwierigkeiten hat aber das Lebensmark des Grenzlanddeutſchtums nicht getroffen werden können, weil immerhin rund 70 v. H. dem Bauerntum angehören und damit eine nachhaltige völkiſche Das Widerstandsfähigkeit gewährleistet ist. grenzlanddeutsche Bauerntum hat sich trot der schweren Zeit in den Nachkriegsjahren zahlenmäßig gehalten. Anders aber, wenn wir die Entwicklung des Bodenbesizes des Grenzlanddeutschtums bes trachten. Durch die sogenannten Agrarreformen, die in ihrer Art und Durchführung überraschend übereinstimmend ― in Estland, Lett= land, Litauen, Polen, der Tschechoslowakei, Südslawien und Rumänien durchgeführt wurden, verringerte sich der Grundbesitz der Deutschen um rund 12 Millionen Hektar. Unter allen möglichen, angeblich sozialen Vorwänden wurde. dieser Grund und Boden meist entschädigungslos enteignet. Fast völlig ausgerottet wurde der größere deutsche Grundbesit, während die meist bäuerlichen Betriebe in ihrem Besißstande erheblich geschmälert wurden . Unnötig zu erwähnen, daß aus diesem enteigneten Grundbesitz für landsuchende Deutsche kein Grund und Boden bereitgestellt wurde. In Siebenbürgen enteignete man z. B. den größten Teil des dortigen deutschen Kirchenbesites, der ungefähr 60 000 Hektar umfaßte und aus dessen Ertrag die kulturellen Einrichtungen der Siebenbürger Deutschen erhalten wurden . Für Polen rechnet man z. B. bis zum Jahre 1930 mit einer Enteignung von über 500 000 Hektar deutschen
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NSK Folge 35 Bodenbesizes. Auch in Südslawien sind bis zum Jahre 1930 rund 500 000 Hektar Land enteignet worden. Dieses Land wurde in der Hauptsache in Form der Anliegersiedlung verwandt und damit der Besitz von rund 250 000 südslawischen Bauern vergrößert. Die Enteignungsmaßnahmen in der Tschechoslowakei und der Selbsts behauptungskampf der Sudetendeutschen sind hinlänglich bekannt. Diese Beispiele, die leider noch erheblich ers weitert werden könnten, beweisen die ungeheuren Verluste, die das Vermögen der volksdeutschen Gruppen getroffen hat . Einmal wird durch den Verlust an Boden die Wirtschaftlichfeit des bäuerlichen Betriebes selbst gefährdet und zum anderen droht eine Auflockerung der volksdeutschen Siedlungsgebiete durch das Ein-
Fachbücher
11. Februar 1936 dringen von Neusiedlern aus den fremdvölkischen Gruppen. Die Tatsache der gefährdeten Wirtschaftlichkeit des Bauernbetriebes ist um so schwerwiegender, als ja gerade in den Jahren der Weltwirtschaftskrise das Bauerntum Europas insgesamt wirtschaftlich stark gefährdet war. Um so bewunderungswürdiger aber ist es, wenn man nach all den Jahren der Not und des Kampfes feststellen kann, daß die volksdeutſchen Gruppen jenseits der Grenze im allgemeinen sich in ihrem Bestande erhalten haben und daß sie heute mehr denn je der festen Zuversicht sind, ihr deutsches Volktsum erhalten zu können. Der Schicksalskampf des Grenz- und Auslandsdeutsche tums ist ein Hohes Lied von der Einsatzbereitschaft des deutschen Bauern und von seiner grenzenlosen Liebe zum deutschen Volk. K. B.
geben
NSK Alles Fachwiſſen, aller Gewinn der Forschung findet seinen Niederschlag in den Büchern. Erst durch das Buch wird das Ergebnis des Suchens der deutschen Forscher, deren Wissensdrang unermüdlich in die noch unbekannten Gebiete des stofflichen und geistigen Lebens vorstößt, Allgemeingut für die große Gemeinde. Es gibt kein Sondergebiet, das dem Streben des Deutschen nach umfassendem Wiſſen zu unwichtig wäre. Auch die Landwirtschaft in ihrer vielhundertfachen Verästelung hat im Fachbuche Niederschlag und Verbreitung gefunden. Ich erinnere mich noch daran, daß man vor dem Kriege mit einem schlechten Wize das landwirtschaftliche Studium in meiner Heimat lächerlich machen wollte : Im Nachbardorfe studierte ein junger Mann Landwirtschaft, und von ihm wurde erzählt, er ſei eines Tages in den Ferien, gerade als eine Kuh im Begriffe war zu falben, von seinem Vater zur Geburtshilfe bei der Kuh aufgefordert worden. Mit einem Stapel Bücher unter dem Arme habe er nun dem Vater auseinandergelegt, daß nach diesem Wissenschaftler aus dem hier vorliegen= den Buche, Kapitel ſoundſoviel und nach jenem Wissenschaftler usw. das Kalb erst in Stunden kommen könne. Während er aber dem Vater die Gründe des breiteren und genaueren auseinanderlegte, habe die Kuh befreit aufgeatmet, das Kalb war da. Der Vater aber schalt dann den Jungen, er sei trok seines Studiums dümmer als die Kuh. Das sind alles Mätzchen, und gottlob weiß heute der Landwirt, was er der Wissenschaft verdankt. Früher lachte man darüber, wenn der Bauer sich abends über sein Fachblatt oder ein Fachbuch sezte, um neues Wissen zu sammeln ; der „,,Bauer mit Brille" war eine Spottfigur. Heute schämt sich kein
Fachwiſſen
Landwirt mehr, abends die Brille auf die Nase zu setzen und aus Büchern zu lesen, was in ſeinem Betriebe zu tun am besten ist. Freilich mit der Buchweisheit allein läßt sich kein Landwirt formen, und manchmal mag auch die unlenkbare Urkraft der Natur sich stolz über alle Schulweisheit hinwegsehen. Aber immer bleibt die Regel gelten, daß nur der mit bestem Fachwiſſen ausgestattete Landwirt den hohen Anforderungen unserer Zeit, vor allem denen der Erzeugungsschlacht, gerecht werden kann und daß Fachbücher einer der besten Wege zu sölchem Fachwissen sind. In diesen Tagen wird in besonderem Maße für das Fachbuch geworben. Unter Beteiligung des Reichsnährstandes wird eine Liste der Bücher aufgestellt werden, die dem Landwirt zur Lese empfohlen werden können . Der ReichsBerufswettkampf ist der Rahmen dieser Wers bung. Je nach der landwirtschaftlichen Bes triebsart wird diese Liste in den verschiedenen Gauen verschieden sein. Denn , wenn der Bauer schon einmal angehalten wird, ein Buch zu kaufen, so muß er vor einem Fehlkauf unter allen Umständen bewahrt bleiben. Jetzt gerade zur Winterzeit hat der Landwirt Zeit, sich mit seinen Kindern und ſeinem Gesinde hinzusehen und sich ein Buch unter die Naſe zu halten. Er soll gewiß auch unterhaltende Bücher lesen, er soll auch aus Büchern von der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung lesen und lernen, er soll aber darüber nicht unterlassen, ſein Fachwissen auszubilden . Denn das gehört zum ganzen Bauern und Landwirt nach dem Sinne unseres Staates, daß er sein Fach beherrscht bis ins Lette, solches Wissen findet der einzelne in den Fachbüchern. Lingen.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK - Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 35
Reise
11. Februar 1936
nach
Dr. Franks
polnischen Staates fennenzulernen, und mit den führenden Männern der wiſſenſchaftlichen Inſtitutionen dieses Landes in gedanklichem Austausch zu treten.
NSK Die wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen haben schon mehrfach Anlaß zu gegenseitiger Fühlungnahme und erfreulicher Zusammenarbeit gegeben. Gerade auf dem Gebiete des Rechts wurde dies schon wiederholt durch die Tat erwiesen. Der Vortrag eines polnischen Strafrechtslehrers in einer Vollsitzung der Akademie für Deutsches Recht in Berlin , der Besuch deutscher Jung juristen in Polen und der Gegenbesuch der polnischen Jungjuristen in Deutschland im vergangenen Jahre, sind noch in unserer Erinnerung . Auch in diesem Jahre hat wieder eine Anzahl polnischer Jungjuristen den Weg nach Deutschland gefunden und nimmt zurzeit als Zuschauer an der Olympiade in Garmisch-Partenkirchen teil, um demnächst in Berlin von der Reichsführung des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen emp fangen zu werden. Es ist deshalb keine politische Aktion mehr, wenn sich nunmehr ein deutscher Reichsminister zu einem wissenschaftlichen Vortrag nach Polen begibt. Die Reise des Reichsministers Dr. Frant nach Warschau erfüllt vielmehr eine fulturelle Mission insofern, als sein Vortrag vor den polnischen Wissenschaftlern diese mit den Rechtsproblemen des nationalsozialistischen Deutschland vertraut machen wird und anderer= seits ihm selbst, als dem verantwortlichen Leiter der deutschen Rechtspolitik, Gelegenheit geben wird, das Rechts- und Justizsystem des
Anordnung
Dr.
Ley
des
zur
Warschau
Daß eine solche Fühlungnahme insbesondere für den deutschen Wissenschaftler und Rechtspolitiker von besonderem Interesse ist, geht wohl in hohem Maße auf die ähnliche geschicht liche Entwicklung zurück, die Deutschland und Polen in jüngster Zeit in ihrer Struktur als Führerstaaten genommen haben. Ergibt sich doch aus dieser Strukturänderung eine Masse von Problemen gerade im Rechts- und Juſtizbereich. Völlig abgesehen von den Fragen der inneren Staatsform hat die moderne Entwicklung in Polen ähnliche Rechtsfragen aufge= worfen, wie sie heute in Deutschland teilweise gelöst sind , teilweise noch sich im Umbruch be finden. Die enge Verbundenheit der Rechtswerdung mit dem Staatsaufbau ist also vielleicht der Punkt, in dem sich das wissenschaftliche Interesse der polnischen wie der deutschen Juristen am häufigsten und intensivsten berührt. Es ist somit zu erwarten, daß für beide Teile, für die deutschen Juristen wie für die polnischen, aus diesem Besuch des Reichsministers Dr. Frank sich eine Förderung der wissenschaftlichen Erkenntnisse ergibt, die, so hoffen wir, in einer Steigerung der kulturellen Beziehun gen ihren fruchtbaren Fortgang finden möge. d. P.
Reichsorganisationsleiters
Beiſehung
NSK Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gibt anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten Pg. Gustloff u . a. folgendes bekannt: Der Leiter der Landesgruppe Schweiz der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P., Pg.Wilhelm Gustloff , ist durch einen Juden hingemordet worden. Ganz Deutschland trauert um ihn, besonders aber die N.S.D.A.P. Der Reichspropagandaleiter Pg. Dr. Goeb = bels , der vom Führer mit der Durchführung des Begräbniſſes und der damit verbun denen Ehrungen für den Pg. Gustloff beauftragt ist, teilt hierzu folgendes mit : Am Mittwoch, dem 12. Februar 1936, wird der Pg. Gustloff in Schwerin (Mecklenburg )
•
Wilhelm
Gustloffs
begraben. An diesem Tage ist für die ge = samte Partei Trauer angesezt. Die Dienstgebäude der Partei und der ihr ange= schlossenen Verbände sezen ihre Fahnen auf , Halbmast. Die Führer der Partei tragen an diesem Tage einen Trauerflor. Den Führern der Partei ist an diesem Tage untersagt , gesellschaftlichen an Feiern und Vergnügungen teil : zunehmen. Weiter sollen keinerlei Einschränkungen durchgeführt werden. Insonderheit soll das Abhalten der gesellschaftlichen Veranstaltungen nicht beeinträchtigt werden. Theater, Konzerte usw. finden statt. gez. Dr. Robert Ley.
Rationalſozialiſtiſche Brief and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerſtr. 90 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eber Nachf., 6. m b S., Zentralverlag Der RED. A B.. München . Berlin Berland Eher - Verlag . Berlin SW 68, immertraße 88 Alle Zahlungen find nach Rinchen (Postichedtonto München 113 46) zu richten
Vartei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß. für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienst der NGDAB
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12. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Bilanz
der
Motoriſierung
NSK Deutsche haben durch ihre Erfahrungen und Versuche den Weg für die Entwicklung des Automobils frei gemacht. Deutsche Ingenieure, Konstrukteure und Arbeiter schufen laufend Verbesserungen und entwickelten die deutsche Automobilindustrie so, daß sie selbst in den Elendsjahren ihre internationale Vormachtstellung nicht abzugeben brauchte. Deutsche schufen die Autobahnen und Deutsche werden auch im Sinne einer plan vollen Moto = risierung des Vaterlandes die Sport-, Renn- und Gebrauchswagen erstehen laſſen, die jene grandiosen, dem Handel und der Wirtschaft dienenden Verkehrsadern richtig auszunuzen in der Lage sind.
Zulassungen stieg in den letzten drei Jahren um ein bedeutendes, und es sind alle Voraussetzungen dafür geſchaffen, daß diese Arbeit erfolgreich fortgesetzt wird. Die Automobil-Ausstellung in Berlin soll zeigen und beweisen, was wir bisher auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens technisch und sport= lich geleistet haben. Brachte das Jahr 1935 eine Ausfuhrsteigerung von rund 50 Millionen RM., so werden die jezt ausgestellten Automobile, Lastkraftwagen und Motorräder auf kommenden internationalen Rennen, Ausstellungen und sonstigen Wettbewerben nicht nur den Ruf deutschen Geistes und der deutschen Technik festigen und heben, son= dern auch ihre Früchte in flingender Münze tragen. Neben der allgemeinen Ausstellungsbedeutung kommt der diesjährigen Berliner Automobilschau ein besonderer Wert als Fattor einer starken Wirtschaftsbelebung zu .
Der Führer stellte das Ziel der Motorisierung Deutschlands, und unter straffer nationalsozialistischer Führung arbeiten Industrie und Sportverbände zusammen, ihre Aufgaben zu erfüllen . Von Sieg zu Sieg eilten unsere Fahrer in internationalen Rennen. Neuartige Konstruktionen und Verbesserungen in Gebrauchswagen überraschten die Fachwelt. Die Zahl der
Die Motorisierung Deutſchlands unter nationalsozialiſtiſcher Führung marschiert.
Nicht auf das Geld , auf den Menschen kommt
es
an …….
Nationalsozialistische Grundsätze bei der ländlichen Siedlung
NSK In der Einleitung zum Reichserbhofgesek heißt es im dritten Abſchnitt : „ Es ſoll auf eine gesunde Verteilung der landwirtschaftlichen Besitgrößen hingewirkt werden, da eine große Anzahl lebensfähiger fleiner und mittlerer Bauernhöfe, möglichst gleichmäßig über das ganze Land ver-
teilt, die beste Gewähr für die Gesunderhal tung von Volk und Staat bildet". Dieser Grundsag ist für das gewaltige Werk der Neubildung deutschen Bauerntums ebenso bestim= mend wie für das Reichserbhofgesetz selbst. Ist es doch danach selbstverständlich, daß alle Neubauernhöfe so ausgestaltet sein müſſen, daß sie
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lebensfähig sind, d. h. daß sie einer Familie zahlreichen Lebensmöglichkeit geben und daß sie darüber hinaus beitragen , die Bedürfnisse der Volkswirtschaft zu befriedigen. Mit der Durchführung dieser Grundsätze brach der Nationalsozialismus entschieden mit der Siedlungspolitik des vergangenen Systems. Die zu jener Zeit geschaffenen Siedlerstellen geben zum Sterben zwar zu viel, zum Leben aber zu wenig. Die zuständigen Stellen des nationalsozialistischen Staates statteten darum die Neubauernstellen mit Land, totem und lebendigem Inventar so aus, daß die Wirtschaftlichkeit dieser Stellen gesichert war. Nun könnte jemand auf den Gedanken kommen, daß diese Grundsäße aber erheblich mehr Geld erfordern, und daß dann nur noch Volksgenossen angesiedelt werden können, die den entsprechenden Geldbeutel besigen. Durch die Ar= beiten und Untersuchungen der Reichshauptabteilung I F. des Reichsnährstandes wird aber der eindeutige Beweis dafür erbracht, daß derartige Annahmen grundfalsch sind. Wer heute als Neubauer angesezt werden will, muß einmal die notwendigen fachlichen Kenntnisse haben und die Gewähr dafür bieten, daß er sein Land ordnungsmäßig bewirtschaften kann und zum anderen muß er den Grundsätzen nationalsozialistischer Rassenpolitik und Erbbiologie entsprechen. Sehr oft ist dabei der Fall eingetreten, daß gerade die fachlich und erbbiologisch beson ders geeigneten Volksgenossen nicht die zur Ansiedlung notwendigen Geldmittel aufbringen konnten. Darum hat die Staatsführung veranlaßt, daß bei Bewerbungen solch besonders wertvoller Familien die Anzahlungsmittel erforderlichen und Einrichtungskredite zur Verfügung gestellt werden. Durch diese Maßnahme hat Deutschland wieder einmal bewiesen, daß innerhalb seiner Grenzen das Wort von der Volksgemeinschaft Tat geworden ist, und daß die Grundsäze sozialistischer Weltanschauung auch die Grundsäße der praktischen Staatspoli = tit sind. Gewiß, auf gesunde wirtschaftliche Rechnungen und auf Wirtschaftlichkeit der meisten Unternehmungen kann niemand verzichten, und trokdem gibt es immer noch Mittel, die Grund• sätze der Volkspolitik mit den manchmal recht harten Realitäten des täglichen Lebens zu vereinbaren. Allerdings ist das nicht möglich, wenn das wirtschaftliche Handeln der Menschen nur vom egoistischen Erwerbssinne beherrscht wird. Wo aber die Arbeit von dem Willen beherrscht wird, einen möglichst großen Nugen für das Volk zu erzielen, da ist es möglich, durch Ausgleich der Mittel und Kräfte Wege zu beschreiten, durch die den Besten geholfen wird. Diese Tatsache wird gerade bei der Neubil-
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dung deutschen Bauerntums besonders deutlich. Von den 3630 Neubauern, die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1935 angesezt wurden, waren 5,6 v . H. völlig mittellos ; 9,0 v. H. verfügten über ein Vermögen bis zu 500 RM. 24,1 v. H. über ein Vermögen bis zu 2000 RM. Die vermögenslosen Volksgenossen gehörten in der Hauptsache dem Landarbeiterstande an. Es wäre ein Verbrechen am Volke gewesen, wenn man diese hochwertigen Facharbeiter, die auch erbbiologisch zum besten Volksteil gehören, aus rein rechnerischen Gründen um ihre Arbeitsstelle ge= bracht hätte, denn sie kamen meiſt von den aufgeteilten Gütern, die der Neubildung deutschen Bauerntums nuzbar gemacht wurden. Die vermögensmäßigen Hemmungen hat darum der Staat nach Möglichkeit beseitigt und durch Kreditgewährung die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß diese Volksgenossen als Neubauern angesiedelt werden konnten . So wurde die Volks- und Arbeitskraft dieſer Landarbeiter zu denkbar bestem Einsatz gebracht und eine ganze Anzahl selbständiger Existenzen gegründet, die Keimzellen freier Bauerngeschlechter. Ein Vergleich der Vermögensverhältniſſe der Neubauern aus den verschiedenen Provinzen ergibt, daß die vermögensärmeren Volksgenossen in der Hauptsache aus dem Osten kommen und daß vorwiegend aus dem Westen die kapitalstärkeren kamen. Wenn man bedenkt, daß der Anteil der Landarbeiter in der Kurmart 37,3 v. H., in Medlenburg - Lübeck 44,2 v. H., in Ostpreußen 35,8 v. H. , in Schles sien 26,8 v. H. und in Pommern sogar 53,0 v. H. beträgt, dann ist durch diese Tatsache wohl eindeutig bewiesen, in wie umfassendem Maße der Staat gerade für die minderbemittelten, jedoch wertvollen Volksgenossen Sorge trägt. Die Berufsgliederung der Neubauern aus den Westprovinzen zeigt, daß aus diesen Gebieten in erster Linie die Bauernsöhne gekommen sind, die sich in den Siedlungsgebieten des Ostens eine neue Lebensgrundlage, einen neuen, eigenen Hof erarbeiten wollen. Diese, meist nachgeborenen Bauernſöhne sind durch Abfindung in den Be= sig einiger Barmittel gelangt. Daneben sind es aber vielfach auch selbständige Landwirte und Pächter, die im Osten einen Neubauernhof erwerben wollen. So beweisen die Vermögensverhältnisse der Neubauern, daß der Nationalsozia= lismus nicht daran denkt, nur das Geld gelten zu laſſen, daß er in erster Linie bestrebt ist, den wertvollsten und leistungsfähigsten Volksgenossen zu helfen. Ihr Einsatz ist wichtig für Volk und Staat und darum wird ihnen auch unter allen Umständen Gelegenheit gegeben, ihr Können unter Beweis zu stellen. Für dieſe Grundsäke des Nationalsozialismus ist die Berufsgliederung und soziale Lage der Neubauern ein erB. neuter Beweis.
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lebensfähig sind, d. h. daß sie einer zahlreichen Familie Lebensmöglichkeit geben und daß sie darüber hinaus beitragen, die Bedürfnisse der Volkswirtschaft zu befriedigen. Mit der Durchführung dieser Grundsäße brach der Nationalsozialismus entschieden mit der Siedlungspolitik des vergangenen Systems. Die zu jener Zeit geschaffenen Siedlerstellen geben zum Sterben zwar zu viel, zum Leben aber zu wenig. Die zuständigen Stellen des nationalsozialistischen Staates statteten darum die Neubauernstellen mit Land, totem und lebendigem Inventar so aus, daß die Wirtschaftlichkeit dieser Stellen gesichert war. Nun könnte jemand auf den Gedanken kommen, daß diese Grundsäße aber erheblich mehr Geld erfordern, und daß dann nur noch Volksgenossen angesiedelt werden können, die den entsprechenden Geldbeutel besitzen. Durch die Arbeiten und Untersuchungen der Reichshauptabteilung I F. des Reichsnährstandes wird aber der eindeutige Beweis dafür erbracht, daß derartige Annahmen grundfalsch sind. Wer heute als Neubauer angesetzt werden will, muß einmal die notwendigen fachlichen Kenntnisse haben und die Gewähr dafür bieten, daß er sein Land ordnungsmäßig bewirtschaften kann und zum anderen muß er den Grundsätzen nationalsozialiſtiſcher Raſſen= politik und Erbbiologie entsprechen. Sehr oft ist dabei der Fall eingetreten, daß gerade die fachlich und erbbiologisch beson ders geeigneten Volksgenossen nicht die zur Ansiedlung notwendigen Geldmittel aufbringen konnten. Darum hat die Staatsführung veranlaßt, daß bei Bewerbungen solch besonders wertvoller Familien die Anzahlungsmittel erforderlichen und Einrichtungskredite zur Verfügung gestellt werden. Durch diese Maßnahme hat Deutschland wieder einmal bewiesen, daß innerhalb seiner Grenzen das Wort von der Volksgemeinschaft Tat geworden ist, und daß die Grundsätze sozialistischer Weltanschauung auch die Grundsäße der praktischen Staatspolitik ſind. Gewiß, auf gesunde wirtschaftliche Rechnungen und auf Wirtschaftlichkeit der meisten Unternehmungen fann niemand verzichten, und trotzdem gibt es immer noch Mittel, die Grundsäge der Volkspolitik mit den manchmal recht harten Realitäten des täglichen Lebens zu vereinbaren. Allerdings ist das nicht möglich, wenn das wirtschaftliche Handeln der Menschen nur vom egoistischen Erwerbssinne beherrscht wird. Wo aber die Arbeit von dem Willen beherrscht wird, einen möglichst großen Nutzen für das Volk zu erzielen, da ist es möglich, durch Ausgleich der Mittel und Kräfte Wege zu beschreiten, durch die den Besten geholfen wird. Diese Tatsache wird gerade bei der Neubil-
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dung deutschen Bauerntums besonders deutlich. Von den 3630 Neubauern, die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1935 angeſetzt wurden, waren 5,6 v . H. völlig mittellos ; 9,0 v. H. verfügten über ein Vermögen bis zu 500 RM. 24,1 v. H. über ein Vermögen bis zu 2000 RM. Die vermögenslosen Volksgenof= sen gehörten in der Hauptsache dem Landarbeiterstande an. Es wäre ein Verbrechen am Volke gewesen, wenn man diese hochwertigen Facharbeiter, die auch erbbiologisch zum besten Volksteil gehören, aus rein rechnerischen Gründen um ihre Arbeitsstelle ge= bracht hätte, denn sie kamen meist von den aufgeteilten Gütern, die der Neubildung deutschen Bauerntums nugbar gemacht wurden. Die vermögensmäßigen Hemmungen hat darum der Staat nach Möglichkeit beseitigt und durch Kreditgewährung die Vorausſeßungen dafür geschaffen, daß diese Volksgenossen als Neubauern angesiedelt werden konnten. So wurde die Volks- und Arbeitskraft dieser Landarbeiter zu denkbar bestem Einsatz gebracht und eine ganze Anzahl selbständiger Existenzen gegründet, die Keimzellen freier Bauerngeschlechter. Ein Vergleich der Vermögensverhältnisse der Neubauern aus den verschiedenen Provinzen ergibt, daß die vermögensärmeren Volksgenoſſen in der Hauptsache aus dem Osten kommen und daß vorwiegend aus dem Westen die kapitalstärkeren kamen. Wenn man bedenkt, daß der Anteil der Landarbeiter in der Kurmart 37,3 v. H., in Mecklenburg - Lübec 44,2 v. H., in Ostpreußen 35,8 v. H. , in Schlesien 26,8 v. H. und in Pommern sogar 53,0 v. H. beträgt, dann ist durch diese Tatsache wohl eindeutig bewiesen, in wie umfassendem Maße der Staat gerade für die minderbemittelten, jedoch wertvollen Volksgenossen Sorge trägt. Die Berufsgliederung der Neubauern aus den Westprovinzen zeigt, daß aus Linie die diesen Gebieten in erster Bauernsöhne gekommen sind, die sich in den Siedlungsgebieten des Ostens eine neue Lebensgrundlage, einen neuen, eigenen Hof er= arbeiten wollen. Diese, meist nachgeborenen Bauernsöhne sind durch Abfindung in den Besiz einiger Barmittel gelangt. Daneben sind es aber vielfach auch selbständige Landwirte und Pächter, die im Osten einen Neubauernhof erwerben wollen. So beweisen die Vermögensverhältnisse der Neubauern , daß der Nationalſozialismus nicht daran denkt, nur das Geld gelten zu laſſen, daß er in erster Linie bestrebt ist, den wertvollsten und leiſtungsfähigsten Volksgenoſſen zu helfen. Ihr Einsatz ist wichtig für Volk und Staat und darum wird ihnen auch unter allen Umständen Gelegenheit gegeben, ihr Können unter Beweis zu stellen. Für diese Grundsäge des Nationalsozialismus ist die Berufsgliederung und soziale Lage der Neubauern ein erB. neuter Beweis.
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Auslandsdeutsche Jungen NSK „ Jungens, wir müſſen diesmal etwas Besonderes aushecken, um einen ordentlichen Bazen Geld für das deutsche Winterhilfswerk aus dem Publikum herauszuholen. Die Jungkameraden in der Heimat sollen sehen, daß wir in Peru nicht auf den Kopf gefallen sind." Diese Losung unseres Anführers sehte natürlich zwei Duhend Jungenhirne in stürmische Bewegung. Jeder hatte zu Hause einen besonders schlauen Plan ausgetüftelt, einen immer abenteuerlicher als den anderen. Hin und her ging dann die Wechselrede : „ Is ja alles niſcht ! " meinte schließlich einer. „ Das Beste bleibt schon, jeder von uns nimmt sich dreißig Spießer aufs Korn und geht den Brüdern nicht von der Pelle, bevor sie nicht ihr Scherflein gegeben haben.“ „ Was, schon wieder mit dem Klingelbeutel ? Nee, das zieht nicht mehr, nachdem wir erst Anfang des Monats die ganze deutsche Kolonie von Lima abgeflappert haben. Wie wär's mit einem 3irtus ?" " Mensch, das is ' ne Idee", rief begeistert Schulze, der mit seinen langen Schlenkerbeinen und dem losen Mund der geborene Spaßmacher ist. Und so bauten wir denn in einer Ede des Winterhilfs-Festplates einen durch Tropenschilf abgesperrten Rummelplaz auf, malten phantasiereiche bunte Plakate, machten einen echt amerikanischen Riesentamtam mit allen möglichen Instrumenten, und siehe da, es klappte. Was schon im alten Rom nie seine Wirkung verfehlte, bewährte sich auch hier in der neuen Welt. Neugier macht auch im 20. Jahrhundert noch das Geld lose, und zwar selbst bei den ärgsten Knickern, die sonst nie einen Groschen spenden . Hinein strömten also die Massen, selbst Neger , Mestizen und Rothäute fehlten nicht , so daß die Bude gerammelt voll war. Natürlich hatte jeder treu und brav sein Eintrittsgeld abzuladen. Kurt war darin unerbittlich. Eine laungie Ansprache unseres „Zirkusdirektors" brachte das Publikum erst in die rechte Stimmung, und dann ging der Zauber los : Zuerst trat ein Pimpf auf, der ſchon durch seine Tracht die Lachmuskeln reizte : Ein Pfadfinderhut von „ Anno Tobak“ mit einer Schnur indianischer Kriegsfedern, dazu eine abgedankte Weste und ein Vaar Knickerbockers, in denen zwei solcher Bürschlein Platz gehabt hätten. An einem armdiden Seile zottelte ein gar grimmig dreinschauender Bär hinterher, der ein greuliches Brummen von sich gab. Das anfängliche Grinsen der Zuschauer verwandelte sich schnell in ein achtungsvolles Schweigen, als Bär und Bursch einen wirklich zierlichen Rokokotanz aufführten, zu dem eine Indiokapelle eine fürchterliche Musik machte, die aber einen so packenden Rhythmus hatte, daß bald sogar ein Teil der Zuschauer unwillkürlich luſtig mitſchunkelte. Das Tempo wurde dabei immer schneller, so daß dem Bären wohl die Puste ausging, das heißt, der drin stedende Junge kriegte in dem dicken Bärenfell keine Luft mehr. Plöglich brach er den Wirbeltanz ab und taumelte unter dem tosenden Beifall der Menge hinter den Vorhang. Dann führte der Herr „ Direktor“ unter ehrfürchtigem Staunen der Zuschauer ein vorſintFlutliches Geschöpf in die Arena. Nach der ersten Verblüffung sette unter dem lachenden Publitum ein eifriges Rätselraten ein : Ist das nun ein Esel, Ochse oder Pferd ?" Den lustigen Meinungsstreit beendete die feierliche Vor-
helfen
der Heimat
stellung des Manegeleiters : „ Sie sehen hier ein fensationelles Meisterstück der Schöpfung, ge= nannt der flügste Hans, mit einem Stammbaum, der nachweislich bis zur Arche Noah zurüdgeht. Dieses ahnenreiche Wesen leistete denn auch sofort Unerhörtes : Zuerst löste es die schwierigsten Rechenaufgaben unfehlbar durch ein mathematisches Stampfen, das auf die Verbindung mit der anderen Welt hindeutete. Das Staunen wuchs noch, als Hans einige Proben ablegte. übermenschlicher Menschenkenntnis Völlig platt jedoch waren alle Zuschauer, als das rätelhafte Tier gar noch die anwesenden Deutschen beim Namen nannte. Die Verwunderung über die Findigkeit unjeres Impresarios stieg ins Maßlose, als dieser schließlich eine Giraffe vorführen ließ, die erst vor knapp drei Tagen aus Afrika eingeführt worden war und unter seiner Meisterdreſſur Tango und Walzer tanzen gelernt hatte. Der Beifall des Publikums wollte denn auch kein Ende nehmen, als das langbeinige Geschöpf ſich elegant in tadellosem Walzerschritt wiegte und dabei das Köpfchen neckisch genau im Dreivierteltatt nach allen Seiten neigte. Der dröhnende Beifall ob der ungewöhnlichen Leistungen ging aber dann unerwartet in ein homerisches Gelächter über, als das länglich-zierliche Tier beim Abschiedstnig einen Fehltritt tat und dabei der Besenstiel zum Vorschein kam, der den schlanken Hals der Giraffe gehalten hatte. Und dann kam die Glanznummer unseres Programms : Die drei Weltmeister der Athletik : Iwan Petrowitsch, der starke Russe ; Max Bär, der Meisterstemmer aus Hinterpommern , und Ali, der wilde Türke. „ Erste Nummer, 100 Kilo stemmen !" brüllte der Direktor. Spielend stemm ten alle drei die schweren Dinger. Auch bei 150 Kilo flappte es noch, obgleich der Ruſſe schon mächtig teuchte und schwißte. Bei 200 Kilo jedoch war es bei ihm vorbei . Iwan plagte sich ja noch ehrlich ab, aber die 200 gingen eben doch über die Kräfte des bärtigen Kerls. Dann trat beherzt Mar Bär an, kriegte unter vielem Pusten und Schnaufen schließlich auch die Riesenhantel fast hoch, rutschte dabei aber aus, und .. futsch war seine weltberühmte Kraft. Nur Ali, der Schreckliche, schmiß dann mit wuchtigen Rucken das Riesenspielzeug doch noch dreimal hoch. Das begeisterte Publikum tobte vor Beifall, der aber urplöglich verstummte, als hinter Ali ein kleiner Knirps in den Ring huſchte, lächelnd mit einer Hand die 200 Kilo auf die Schultern nahm und damit unter Beifallsgelächter aus der Arena tänzelte. Heiter und hochbefriedigt verließen die Zuschauer unseren Zirkus. Schulze, der Frechdachs, war rasch in das Bärenfell geschlüpft und machte am Ausgang mit dem Sammelteller noch manches Geldſtück für das W.H.W. loſe, ſintemalen die Lacher ja immer auch gebefreudig sind. Die Deutschen freuten sich über ihre findigen Jungens, die Einheimischen aber bewunderten diese „ Jovenes alemanes “ ( die deutschen Jungen), die soviel Unternehmungsgeist gezeigt hatten . Hochbefriedigt waren natürlich auch wir Veranſtalter, denn außer dem moralischen Erfolg fonnten wir eine gutgefüllte Kasse abführen, die sicher auch der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. Freude bereitete, der die Landesgruppe Peru unter anderem auch den Erlös unseres Winterhilfswerkes für die deutsche Heimat überweisen konnte. Hans K.
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Thüringens
Jugend
12. Februar 1936
im
Geſundheitsdienst
zeigt ihr Können Die Wettkampfgruppen der Fachgruppe Geſundheit in Erfurt NSK Erfurt, im Februar 1936. Um die beginnende Mitte des Monats Februar hatten sich in Erfurt die Angehöri gen der Fachgruppe Gesundheit in der D.A.F. mit dem jugendlichen Nachwuchs versammelt, um den Reichsberufswettkampf mit einer feierlichen Kundgebung einzuleiten und das nach, in geschlossenem Einsatz, in der Stadt Erfurt, in ihren Apotheken, Berufsschulen und Sälen, den jungen Menschen der Fachgruppe Gelegenheit zu geben, ihre weltanschauliche Festigung und ihr theoretisches und praktiſches Können zu zeigen. Jungarbeiter und Jungdrogisten, der Nachwuchs der Dentisten , die werdenden technischen Assistentinnen uſw., sie alle setten hier ihr ganzes Wollen ein, um zu beweisen, daß sie würdig sind, im nationalsozialistischen Deutschland in den Ge= sundheitsberufen dereinst mitzuarbeiten als Gesellen und Meiſter. Darüber hinaus aber zeigte die Fachgruppe Gesundheit an diesem thüringischen Beispiel des gemeinsamen Einsages, daß es auch in ihren Kreisen und einzelnen Berufsgruppen vorüber ist mit Eigenbrötelei und allen jenen Begleiterschei= nungen des marxistisch- liberalistischen Systems, die sich auf allen Gebieten des deutschen tätigen Lebens so unwürdig und gemeinschaftsschädlich auswirkten. In Berlin machte der Wettergott ein ziem= lich trübseliges Gesicht, als wir am Anhalter Bahnhof den Zug beſtiegen, um ins grüne Herz Deutschlands, nach Thüringen, zu eilen, wo in diesen Stunden sich in Erfurt bereits die jungen Menschen der Fachgruppe Gesundheit in der D.A.F., alle jene, die sich darauf vorbereiten, einst im Gesundheitsdienst an der deutschen Nation tätig zu sein, versammelten. Als wir in Erfurt ankamen, da war Olympiawetter. Leise rieselt der Schnee aus froſtkaltem Himmel. Es scheint, als solle das wie ein Syme bol sein, daß jenes Olympia, das hier beſtanden werden soll, nicht weniger von Wert ist, als das andere, das man augenblicklich in den bayerischen Bergen unseres schönen Deutschlands austrägt. Und ist es nicht so? Kann ein Volk am Ende Wettkämpfer im Ringen der Na tionen um Preis und Ehre stellen, wenn es sein kostbares Gut, seine Gesundheit, nicht hütet, und wenn es nicht diejenigen, die Diener an dieser Gesundheit sind oder werden sollen, in einem Geiste erzieht, der da abgestellt ist in allen seinen Daseinsäußerungen auf die Ertenntnis, daß des Volkes Wohl immer und überall oberstes Gesetz allen Handelns zu sein hat. * Im vergangenen Jahre hatte sich die Fachgruppe Gesundheit in der D.A.F. noch nicht geschlossen am Reichsberufswettkampf beteiligt. Gerade hier war noch zuviel Ballast aus der vergangenen Zeit über Bord zu werfen, war noch so manches zu überwinden, was nicht dem Geiste entsprach, den der Nationalsozialismus gerade hier wissen muß, wenn er sichergehen will, daß die Volksgesundheit, überall, wo Menschen in ihrem Dienste tätig find, in den besten Händen liegt. Das ist so
wohl weltanschaulich als auch fachlich zu verstehen ! Und so darf es uns als ein gutes Zeichen gelten, daß man in Thüringen nicht die Wettörtlich des Reichsberufskampfes fämpfe durchführte, sondern daß man die junge Manne schaft in einer Stadt zusammenfaßte. Hier spornte man nämlich die Jugend der Fachgruppe nicht nur zur eigenen Leistung an, sondern man vermittelte ihr zugleich jenen Gemeinschaftsgeist , der gerade dort um Lo mehr vonnöten ist, als hier mit allergrößter Präzision und getragen Dom allerſtärksten Willen dazu, ein Rad ins andere greifen muß, wenn der Stand der Volksgesundheit so ent= wickelt werden soll, wie wir das im Intereſſe der Zukunft unserer Nation wünſchen müſſen. *
Festlich empfing uns der Saal der Gaststätte Villa“, in dem sich die Teilnehmer des Reichsberufswettkampfes der Fachgruppe Gesundheit aus dem Land Thüringen zu ihrer Eröffnungsfundgebung versammelt hatten. Festlich waren auch die Empfindungen der jungen Menschen. Um so festlicher, als sie fühlten, daß sie nicht allein standen. Daß vielmehr die ältere Generation stärksten Anteil an ihrem Wollen nahm und daß nicht nur jene bei ihnen weilten, die unmittelbar mit ihrem Einsatz im Reichsberufswettkampf in Verbindung standen, sondern daß fast alle Organisationen der Bewegung und der im Gesundheitsdienst tätigen Berufe von weither Abordnungen entsandt hatten. Sahen wir doch neben dem Landesärzteführer von Thüringen, Min.-Rat Dr. Klipp - Weimar, und dem Beauftragten des Hauptamtes für Volksgesundheit in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. und des Amtes für Volksgesundheit in der D.A.F., Pg. Stephan - Berlin, neben dem thüringischen Gebietsführer der H.3., Günther Blum , den Beauftragten der Partei, S.A., S.S. und Reichsheer, Vertreter der ärzteschaft, der Zahnärzte, Tierärzte usw. Nach dem Fahneneinmarsch ergriff Pg. Min.Er gab einen Rat Dr. Klipp das Wort. Rückblick auf die überwundene Zeit, in der der Kampf aller gegen alle auch die Berufsgruppen des Gesundheitsdienstes erfaßt habe. Dann wies er darauf hin, daß der Nationalsozialismus auch hier eine neue Berufsethit gegeben habe und daß die Jugend der Gruppen im Gesundheitsdienst in diesem Berufswettkampf beweisen. solle und wolle, daß sie einig sei, mit der Jugend aller anderen Stände in dem Willen zur Ausrichtung auf das eine Ziel : Dienst an Deutschland ! Zum Abschluß seiner Ausführungen wies Pg. Dr. Klipp auf die besondere Bedeutung des Gesundheitsdienstes hin und erklärte, daß wir es dahin bringen müßten, daß unsere Arbeit an der Volksgesundheit für alle Zukunft ſo fundamentiert würde, daß sie die Nation auf die Höhen zu tragen vermöge, die deutschem Wesen entsprächen. Alsdann sprach Pg. Stephan Berlin. Er überbrachte zuerst die Grüße des Hauptamtes für Volksgesundheit in der Reichsleitung der N.S.D.A.P. und des Amtes für Volksgesundheit in der D.A.F. und setzte sich dann mit dem Begriff Leistung und Gesinnung aus-
초함을
& Halle
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NSK Folge 36 einander. Er legte dar, daß zwar Leiſtung allüberall vorginge, daß aber, nach unserer und hier nationalsozialistischen Erkenntnis, wieder auch besonders in Betrachtung der Aufgaben der Gruppen des Gesundheitsdienstes diese Leistung niemals hervorgebracht werden könne, wenn Wissen und Charakter nicht aus der rassischen Bedingtheit des deutschen Menschen fämen. Damit erteilte Pg. Stephan eine Absage an alle jene, die sich da immer wieder bemühen, den nationalsozialistischen Leistungsgrundsatz nach ihrer eigenen Bequemlichkeit auszulegen, die da immer wieder behaupten, es sei danach auch im nationalsozialiſtiſchen Staate gleich, wie ein Mensch charakterlich usw. beschaffen sei, wenn er nur irgendwo, irgendwie eine Leistung vollbringe, ohne dabei danach zu fragen, wie ſich dieſe Leistung für die Gesamtheit auswirke, sich in das Gesamtschaffen der Nation eingliedern lasse. Ein Sprechchor von Angehörigen der H.3. leitete dann über zur Ansprache des thüringischen Gebietsführers Günther Blum, der zuerst eine Parallele zog zwischen dem Olympia des Sportes und dem Olympia der Arbeit der deutschen Jugend. Alsdann ſezte er ſich mit jenen auseinander, die da immer behaupteten, daß der Einsaz im_Dienſte_der_H.I. die Leistung der deutschen Jugend im Berufsleben herabmindere. Gerade der Reichsberufswettkampf, dessen Trägerin, gemeinsam mit der D.A.F., ja die H.I. sei, beweise das ernste Wollen der deutschen Jugend unterm Hakenkreuz, auch beruflich sich zu hervorragenden Gliedern der Volksgemeinschaft zu entwickeln. Dabei sei es klar, daß der Hitler- Jugend die Berufe im Gesundheitsdienst besonders am Herzen läge, denn kein Mensch könne leugnen, daß der körperliche Aufbau, ihre gesundheitliche Struktur, bestimmend seien für ihre Leistungen in der Zukunft. Außerdem wolle die HitlerJugend schon dem jungen Menschen einimpfen, daß sein Körper feineswegs ihm gehöre, ſondern daß auch er, wie alles andere, was er besize, bestimmt sei, dem Volke zu dienen. Nach diesen aufrüttelnden Worten des Führers der thüringischen Jugend hörten wir den Sprechchor „ Adel der Arbeit“, verfaßt von einem thüringischen Jungmann, und in Inhalt und Vortrag gleich packend.
Telegramm des Gauleiters Wächtler an die Witwe des ermordeten Landesgruppenführers Gustloff und Gauleiter Bohle
an
NSK Bayreuth, 12. Februar. Anläßlich der feigen Ermordung des Landesgruppenführers Pg. Gustloff übersandte der Gauleiter der Bayerischen Ostmark, Friz Wächt= ler, an die Witwe des Ermordeten sowie an Gauleiter Bohle nachstehende Beileidstelegramme : „Frau Gustloff, Schwerin.
Der Gau Bayerische Ostmark der N.S.D.A.P. versichert Sie durch mich seiner innigsten Anteil-
12. Februar 1936 Jetzt ergriffen die einzelnen Standesführer der am Reichsberufswettkampf beteiligten Berufe in der Fachgruppe Gesundheit zu furzen Ausführungen das Wort und dann schloß die Einleitungskundgebung, der ein kameradschaftliches Beiſammensein der Teilnehmer folgte, mit dem Bekenntnis zu Volk, Führer und Vaterland. Besondere Erlebnisse brachte uns dann der folgende Tag. Ob wir im Saal von Kochs Gaststätten der weltanschaulichen Prüfung junger Menschen beiwohnten, ob wir in der Fachschule an der Weidenstraße den jungen Dentisten bei praktischer Arbeit zusahen, in den einzelnen Apotheken Erfurts uns davon über= zeugten, daß auch hier der junge Nachwuchs emsig am Werke war, ob wir in Arnstadt , in der orthopädischen Klinik des Prof. Frosch, die technischen Assistentinnen bei ihren übungen zum Reichsberufswettkampf beobachteten, überall nahmen wir nur die besten Eindrücke mit hinweg. Fürwahr, das können wir unterstreichen, hier war deutsche Jugend mit eisernem Fleiß und festem Willen am Werke. Nicht allein, um in einem Wettkampfe Sieger zu werden, sondern vor allem, um die Kräfte zu ſchulen für ihre Gemeinschaftsarbeit in der Zukunft. * Reichsberufswettkampf der Fachgruppe Gesundheit im Gau Thüringen in Erfurt Überall standen und stehen in diesen Tagen und Wochen die jungen Menschen, der hoffnungsvolle Nachwuchs der neuen deutschen Nation, an der Werkbank, fizen sie in den Hörsälen, in den Werkstätten und Schulen am großen Werk. Wir haben Einblick in die Arbeit derer genommen, die sich in Thüringen zum Gesundheitsdienst an der Nation vorbereiten. Und nachdem, was wir dort sahen und weil wir wissen, daß überall die deutsche Jugend mit dem gleichen Eifer am Werke ist, sind wir überzeugt, daß es zum Siege nicht fehlen kann. Zu jenem Siege im Geiſte des Nationalsozialismus, in dem Geiste, den man mit dem Wort „ Der Arbeit soll das Zweck unserer Gemeinwohl sein“ umreißen kann. P. E. Rings .
nahme an dem schweren Schicksalsschlag, der Sie betroffen hat. Möge der Allmächtige Ihnen Kraft schenken zu seiner Überwindung.
Fritz Wächtler, Gauleiter." „Gauleiter Bohle, Schwerin. Bedauere schmerzlich, daß mir persönliche Teilnahme an der Beiseßungsfeier für unseren ermordeten Landesgruppenleiter Parteigenossen Gustloff unmöglich. Gau Bayerische Ostmark ſteht mit der Bewegung und dem ganzen deutschen Volke tief erschüttert an der Bahre dieſes von jüdischer Mörderhand gemeuchelten treuen über unsere große Kämpfers des Führers. Trauer aber reißt uns die alte Parole hinweg : über Gräber vorwärts !
Fritz Wächtler, Gauleiter."
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N G K Gonder die nst Das Deutſche Recht
Rechtsbewußtsein
und
Wehrhaftigkeit
Von Dr. Schepp, Abteilungsleiter im Sozialamt der Deutschen Rechtsfront NSK Das Rechtsbewußtsein ist die Quelle und zugleich die Moral der Wehrhaftigkeit, denn unter Wehrhaftigkeit ist der persönliche Wille zu verstehen, Ehre und Recht bis zum äußersten, auch unter Einsatz des Lebens, zu wahren. Wo dieser persönliche Wille auf ein Volt übergreift und zu einem gemeinsamen Willen wird, ge= schieht es um Ehre und Recht des Volkes. Dieser Wille, nicht das Maß der äußeren Rüstung ist entscheidend. Er ist ebenso entſcheidend für das Erleben der nationalen Gemeinschaft. Wem die nationale Gemeinschaft nur die Höhe des Guthabens ist, das die Staatsordnung an Existenzsicherung und persönlichen Schuß garantiert, kann Ehre und Recht seiner Nation nicht miterleben . Man kann nicht für Butter und Eier sein Leben einsehen. Es gab allerdings einmal ein Deutschland, das Ehre und Recht verkaufte, um in Frieden leben zu können. Das war nur denkbar, weil der nationale Wille fehlte, weil ein vom Marxismus geschürter Kampf aller gegen alle das nationale Erleben zerstörte und den Sinn für ein völkisches Rechtsbewußtsein entwertete. Rechtsbewußtsein und Wehrhaftigkeit galten als gefährliche Begriffe, als Militarismus und Kriegsdrohung, durch die der angenehme Zustand der scheinbaren Sorglosigkeit aus dem Gleichgewicht gekommen wäre. Es war ein allgemeines Dahindämmern, das von den Herren des Zweiten Reiches gerade dadurch gefördert wurde - hier liegt ihre tragischste Schuld daß sie die Gleichsetzung von Wehrhaftigkeit und Kriegsdrohung gel = ten ließen und gar unterstützten , um damit von vornherein einer Verurteilung des Wehrwillens politisch Vorschub zu leisten. einer solchen Verurteilung mußte zugleich die Quelle der Wehrhaftigkeit, nämlich das gesunde nationale Rechtsbewußtsein in Acht und Bann getan werden. Mit dem gleichen Eifer verhalf eine geschäftige Presse bei dieſem oder jenem außenpolitischen Anlaß zu einer Verwässerung und Zersetzung des Rechtsbewußtseins und da= mit des Wehrwillens. Das Rechtsbewußtsein als Quelle der Wehrhaftigkeit hat nichts mit Angriffsmilitarismus und Kriegsdrohung zu tun . Es iſt das natürliche Rechtsbewußtsein, mit dem jeder aufrechte Mensch für seine Existenz und seine Ehre eintritt und das genau so für ein Volk gilt. Wer seine Ehre gegen persönliche Vorteile verschachert oder aus Angst vor anderen im Beruf und im Leben keine Selbstbehauptung wagt, hat tein Rechtsbewußtsein. Er wehrt sich nicht da= gegen, daß man seine Rechte mißachtet. Wehe, wenn ein Volk so denkt ! Es unterliegt auf die Dauer den stärkeren Völkern, gibt sich der Miß-
achtung preis und verliert eines Tages auch seinen wirtschaftlichen Lebensraum. Für die Nationen gelten andere Geseze als für den einzelnen. Der einzelne ist immer noch, auch wenn er schwach ist, durch die Rechtsordnung des Staates, also der Gemeinschaft, geschützt. Eine den Nationen von höherer Stelle übergeordnete Rechtsordnung gibt es nicht. Die höhere Stelle für die Völker ist nur die Weltgeschichte , und jene Gerechtigkeit , die Sinn der Weltgeschichte ist , wägt ihr U rteil allein nach dem Ja oder dem Nein in der Seele und der Politik der Völker. Kompromisse mit der eigenen Ehre und dem eigenen Rechtsbewußtsein können vor der Geschichte nicht bestehen * höchstens vor dem heutigen Völkerbund". Die Bejahung des Rechtsbewußtseins bedeutet ebenso eine Bejahung der Wehrhaftigkeit wie der Grundsätze des Rechtes überhaupt. Das Bewußtsein von Recht und Ehre der Nation ges bietet, hierfür wehrhaft mit dem Einsatz des Lebens einzustehen. Die Grenzen dieses unbestreitbaren Rechtes durch einen Angriffstrieg zu überschreiten, heißt, das Recht selbst zu entfräften. Allerdings kommt es nicht auf die Art der Rüstung an. Angriffsrüstung und Ver= teidigungsrüstung laſſen ſich nicht trennen, weil Fie sich in jedem eintretenden Ernstfall gegenseitig bedingen. Es kommt auf den Geist der Wehrhaftigkeit an, für den die militärische Rüstung die äußere Erscheinungsform ist, deren Ausmaß diktiert wird durch die äußere Lage und die Rüstung anderer Völker. Das Gleichgewicht dieser Verhältnisse zu finden und den Frieden der Gleichberechtigung zu wahren, ist Angelegenheit der äußeren Politik und der Staatsführung. Aber der aufrechte Wille, Ehre und Recht der Nation zu schüßen und gegen jeden zu verteidigen, der daran tastet, ist Sache eines ganzen Voltes, das sein natürliches Rechtsbewußtsein besitzt. So unabhängig dieses Rechtsbewußtsein von der Kunst und dem Schachspiel der höchsten Diplomatie ist , so in sich begründet ist es als ewiges Recht des Lebens und der Selbsterhal = tung, das zugleich eine ewige Pflicht gegenüber dem Schöpferdes Lebens dieser Welt ist. Rechtsbewußtsein ist unbedingter und fonsequenter Lebenswille. Seine sittliche Bindung be= stimmt die Grenzen dieses Rechtes, wenn nicht aus dem Recht das Unrecht einer Verneinung des Lebens eines anderen lebensstarken Volkes werden soll. Daher ist das Rechts-
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hierüber an unschuldigen Butterläden abzureagieren. Das Bewußtsein von Ehre und Recht eines Voltes ist das innere Bekenntnis der Treue zu diesem Volt. Auf dieser Treue beruht das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl und die sozialistische Hilfeleistung untereinander . Wehrhaft für die Gemeinschaft des deutschen Blutes zu sein, heißt, den eigenen Lebenswillen mit Millionen Volksgenossen zu teilen und zu stärken, heißt, gemeinsam Gut und Blut durch das ewige Recht der Existenz zu wahren. Das schlichte Wort von dem Boden, auf dem wir leben, wird zu einem Sinnbild des Landes, das durch die Geschlechter unserer Ahnen hindurch: deutsch geworden ist. Dieses Land bis zum letzten zu schützen, bedeutet, die Ehre der Nation zu der eigenen zu machen. Und es bedeutet im Sinn der Weltgeschichte , das Rechtsbewußtsein seines Voltes unter allen Umständen zu bejahen. Das ist die Wehrhaftigkeit , die aus dem Charakter stammt und für die Zukunft bürgt !
bewußtsein zugleich die Moral der Wehrhaftigkeit. Es gibt keine Wehrhaftigkeit ohne gleichzeitige Opferbereitschaft. Das Bewußtsein von Ehre und Recht liegt im Charakter und ist unermeßbar größer als die mit dem Verzicht auf Charakter erkauften Augenblidsvorteile. Es ist auch größer als die privaten Bindungen, wenn es um Ehre und Recht des ganzen blutgebundenen Volkes geht. Wer dieses Rechtsbewußts sein hat, fann nicht nach dem persönlichen Schicks sal und dem eigenen Leben fragen. Es ist noch das geringste Opfer, vorübergehend feine Lebenshaltung einzuschränken, wenn die Wehrhaftmachung des Volkes dazu zwingt. Über persönliche Unbequemlichkeiten hinweg heißt es den Stolz zu füh = len , Teil einer Nation zu sein , die ihr Rechtsbewußtsein in der gan = zen Welt bekennt. Dafür kann man auch einmal eine höchst persönliche Unzufriedenheit mit einem i-Punkt des nationalsozialistischen Parteiprogramms überwinden, statt den ärger
Die Feststellung
der
Abstammung nach NSK Zu den revolutionärsten Erkenntnissen der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung ge= hört die von der Bedeutung der Bluts- und Rassenfrage für das Volks- und Staatsleben. Erst der Nationalsozialismus hat es uns wieder ins Gedächtnis zurücgerufen, daß jeder einzelne und jede Gemeinschaft in allen Lebensäußerungen durch die Blutssubstanz bedingt sind. Die Raſſenerkenntnis hat uns damit einen neuen Wertmaßstab, aber auch ein bisher übersehenes Mittel der Gemeinschaftsbindung wie ihrer Absonderung von anderen Blutsgemeinschaften geliefert, das für den Aufbau des Dritten Reiches entscheidende Bedeutung gewonnen hat. Im Rechtsleben haben diese neuen Erkenntnisse ihren vielfältigen Niederschlag gefunden. Durch die Nürnberger Gesetze, das Blutschutzgesetz und das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ist das Ge setz des Blutes und die Notwendigkeit seiner Reinerhaltung als ein Volks- und Staatsgrundgesetz erster Ordnung anerkannt worden. Während nach bisherigem Recht die Frage der Abstammung lediglich Bedeutung gewann für die Feststellung des Familienstandes und für die Fests bei unehelichen Kindern stellung der sogenannten Zahlvaterſchaft, knüpft der nationalsozialistische Staat und das neue Reichsrecht an die rassische Eigenschaft und die blutsmäßige Abstammung bedeutsame rechtliche . und politische Folgen. Für die Reichsbürgerschaft, die Beamteneigenschaft, die Bauernfähige keit u. a. werden bestimmte raſſiſche Voraussegungen fordert ; zwischen Juden und Nichtjuden besteht ferner das Verbot der Ehe und des außerehelichen Geschlechtsverkehrs . Der einzelne und die Gemeinschaft haben
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blutsmäßigen
geltendem Recht
heute somit ein erhebliches Interesse an der Feststellung, ob ein Reichsbürger Arier ist oder nicht. In teinem Verhältnis zu der Bee deutung , die der Feststellung der blutsmäßigen Abstammung heute autommt , stehen aber die rechtlichen Mittel und Möglichkeiten zur Ver = folgung dieses Interesses. Die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches und die Verfahrensgrundsätze der Zivilprozeßordnung befassen sich überhaupt nur mit der Frage der Ehelichkeit oder Unehelichkeit eines Kindes, also mit der Frage des Familienstandes, so= wie mit der Frage der Feststellung des Unterhaltsverpflichteten , der der Erzeuger eines Kindes sein kann aber nicht sein muß. Eine Feststellungsklage gibt das Gefeß nur zur Fest= stellung des Bestehens oder Nichtbestehens der unehelichen Vaterschaft, es bestimmt ferner, daß die unehelichkeit eines in der Ehe geborenen. Kindes nur geltend gemacht werden kann, wenn der Ehemann binnen Jahresfrist nach Kenntnis von der Geburt des Kindes dessen Ehelichkeit. angefochten hat. Nur der Mann kann also die Ehelichkeit eines in seiner Ehe geborenen Kindes anfechten, und auch dies nur innerhalb eines eng bemessenen Zeitraumes. Es kann nun aber vorkommen, daß eine mit einem arischen Manne verheiratete arische Frau im Ehebruch mit einem Juden ein Kind zeugt. Dieses Kind gilt, wenn der Ehemann seine Ehelichkeit nicht ansicht, als arisch, obwohl es blutsmäßig halbjüdisch ist. Ühnliche Fälle des Auseinanderfallens des auf einer Ehelichkeitsvermutung beruhenden Familienstandes und
?
NSK Folge 36 der wirklichen blutsmäßigen Abstammung find nicht selten ; sie lassen sich auch durch gesetzliche Verbote, wie sie die Nürnberger Geseze ges bracht haben, niemals völlig aus der Welt schaffen. In all diesen Fällen kann nach geltendem Recht weder das Kind selbst (das unter Umständen als jüdisch gilt, obwohl es blutsmäßig rein arisch ist) , noch die Mutter oder der Staat. die blutsmäßige Abstammung feststellen lassen oder die Ehelichkeit eines Kindes anfechten. Sos weit die Möglichkeit einer Feststellungsklage überhaupt gegeben ist, kann die blutsmäßige Abstammung, die eine Vorfrage für die raſſiſche Abstammung bildet, immer nur ,,nebenher“ bei der Feststellung der unehelichen Vaterschaft oder der ehelichen Abstammung festgestellt wer= den. Die deutschen Gerichte und die Rechtswissenschaft beschäftigen sich seit geraumer Zeit ununterbrochen mit diesen Fragen, ohne indeſſen nach geltendem Recht brauchbare Wege zur Lösung aller angedeuteten Probleme gefunden zu haben. Zum größten Teil haben die Gerichte, insbesondere die Obergerichte, eine Klage auf Feststellung der arischen Abstammung oder auch der Unehelichkeit, soweit sie von einem anderen als dem Ehemann der Mutter geltend gemacht wird, abgelehnt. Sie haben sich dabei insbesondere auch darauf berufen, daß auch im Rahmen einer zivilprozessualen Feststellungsflage die wirkliche Wahrheit nicht ans Licht
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12. Februar 1936 zu bringen sei, weil nach der geltenden Zivilprozeßordnung im Gegensatz zur Strafprozeß= ordnung das Verfahren ganz in die Hände der Prozeßparteien gelegt ist, die durch Versäum= nis und Anerkenntnisurteile, Verzichte und Vergleiche Einfluß auf die Urteilsgestaltung nehmen können. Hinzu kommt, daß die Frage der blutsmäßigen Abstammung eine biologische Tatsache ist, zu deren Feststellung es weniger der rechtlichen als der medizinischen Hilfsmittel (Blutgruppen= beweis usw.) bedarf. • Es besteht somit in der Rechtswissenschaft wie in der gerichtlichen Praxis völlige Ein stimmigkeit über die Notwendig = teit der Feststellung der rassischen Zugehörigkeit und blutsmäßigen Abstammung eines Menschen. Die Gerichte aber können, selbst dann, wenn man im weitesten Maße die rechtlichen Hilfsmittel der Gesezesauslegung, der entsprechenden Ge= sezesanwendung ( Analogie) und der Lückenausfüllung durch Säße des Parteiprogramms anwenden wollte, den praktischen Bedürfnissen nicht voll gerecht werden. Es wird daher neben den in der nationalsozialistischen Weltanschauung wurzelnden und aus ihr heraus das Recht auslegenden Richter der Gesetzgeber treten müſſen, um einen Weg zu eröffnen, der die Feststellung der blutsmäßigen und rassischen Abstammung allen ermöglicht, die daran ein unmittelbares Intereſſe haben. Dr. H.
Miſchehen sind auch heute
NSK Nach der Bestimmung des § 1333 des Bürgerlichen Gesetzbuches kann ein Ehegatte, der sich bei der Eheschließung über wesentliche persönliche Eigenschaften des anderen Ehegatten geirrt hat, die Ehe anfechten. Während früher als solche wesentlichen persönlichen Eigenschaf ten nur ansteckende Krankheiten (z. B. Syphilis), Geistestranfheit oder dauerndes Siechtum , Mangel der Zeugungs- und Gebärfähigkeit, Mangel der Jungfräulichkeit und ähnliche Tats bestände angesehen wurden, haben die Gerichte nach der Machtübernahme auf Grund der nationalsozialistischen Rassenlehre auch die Rañezugehörigkeit der Ehegatten als wesentliche persönliche Eigenschaft angesehen und den Irrtum über die Rassezugehörigkeit als AnDie Rechtfechtungsgrund gelten laſſen. sprechung des Reichsgerichts ließ die Anfechtung auch nicht dadurch ausgeschloſſen ſein, daß der anfechtende Ehegatte die Rassezugehörigkeit seines Ehegatten bereits bei der Eheschließung kannte. Maßgebend ist nur, daß ihm die Bedeutung der Rassever ſchiedenheit erst später bekannt wurde. Nach der Gesetzesvorschrift des Bürgerlichen Gesetzbuches ist die Anfechtung aber nur innerhalb sechs Monaten nach Entdeckung des Irrtums zulässig. Nach Ablauf dieſer Frist ist die Anfechtung ausgeschlossen, die Ehe bleibt für immer gültig. In einer vielbesprochenen Entscheidung (abgedruckt in der "" Jurist. Wochenschrift" 1934, Seite 2615) hat nun das Reichs-
anfechtbar !
gericht erklärt, daß ein Irrtum über die Bes deutung der Rassezugehörigkeit nach dem 15. April 1933 nicht mehr möglich ſei ; das in den ersten Apriltagen 1933 verkündete und in Kraft getretene Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums habe jedem Volksgenossen Klarheit über die Bedeutung der Rassenfrage verschafft. Da das Bekanntwerden des Gesetzes durch Rundfunk und Preſſe einige Tage gedauert, habe, sei also als Stichtag für den Beginn der Anfechtungsfrist von Mischehen der 15. April 1933 anzunehmen. Wer also bis zum 15. Oktober 1933 seine Miſchehe nicht angefochten habe, der könne sie nun auch nicht mehr anfechten. Diese Ansicht des Reichsgerichts- die im übrigen verschiedentlich von anderen Gerichten angegriffen worden ist und auch in der Preſſe Mißbilligung gefunden hat, ist falsch und wird den Erfordernissen unseres Volkes, dem zu dienen Aufgabe unseres Rechts ist, nicht gerecht. Zunächst ist dieser Stichtag ganz willkürlich ge= wählt. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums war und ist kein Raſſegesetz, zum mindesten nicht in seiner hauptsächlichen Bedeutung. Es sollte den für den deutschen Staat notwendig erforderlichen Beamtenkörper von allen unzuverlässigen Elementen, die in der Zeit der Novemberrepublik hineingedrungen waren, säubern ; deshalb mußten die von zahlreichen Ausnahmen abgesehen Juden aus ihren Ämtern scheiden, weil Juden
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NSK Folge 36 wicht zuverlässige Diener eines auf dem Volks tumsbegriff aufbauenden Staates sein können. Aber es mußten auch alle anderen politiſch und charakterlich Unzuverläſſigen aus den Beamten< stellen heraus, der Rassegesichtspunkt ſtand also nicht im Vordergrund. Das Volk hat daher auch von dem Berufsbeamtentumgeset teine besondere Notiz genommen, wenigstens nicht von seinem rassegesetzlichen Inhalt. Gerade dic Tatsache, daß nach diesem Gesez noch zahlreiche Juden in ihren Ämtern bleiben konnten, war geeignet, die früher übliche Vorstellung in weiten Kreiſen des Volkes „ Juden sind doch auch Menschen, es gibt ja auch anständige Juden usw." aufrechtzuerhalten. Auch die Stellung der N.S.D.A.P. zur Raſſenfrage war am 15. April 1933 noch in keiner Weise Allgemeingut des deutschen Volkes geworden, vielmehr sette das mals gerade erſt der Riesenaufklärungsfeldzug der Partei ein, durch den dem Volke klar ge= macht werden sollte, welch ungeheure Bedeutung die Raſſenzugehörigkeit für Ehe und Fami lie und damit für das ganze Volk hat. Wäre, wie das Reichsgericht meint, schon im April 1933 die Bedeutung der Raſſenfrage allgemein bekannt gewesen, so hätte die Partei bestimmt nicht die Aufklärungsarbeit aufgewandt, die ſie nach dem in den vergangenen Jahren in Versammlungen, Aus15. April 1933 stellungen, Rundfunk, Preſſe und Druckschriften geleistet hat und noch heute leistet und leiſten muß. Abgesehen von dieser umfangreichen Aufflärungsarbeit hat erst die Bekanntgabe der Nürnberger Geseze , insbesondere des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes eine umfassendere Aufklärung über die Bedeutung der Rassenfrage erreicht. Dadurch, daß in diesem Gesetz die Eheschließung zwischen Ariern und Juden verboten und unter Strafe gestellt und der Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Ariern als strafbare Rassenschande gebrandmarkt wurde, ist weiten Kreisen die Bedeutung der Rasse für Ehe und Familie, für Staat und Volk erst wirklich klar geworden. Noch weiter aufklärend wirkte die Erste Verordnung zur Ausführung des Gesetzes zum Schuße des deutschen Blutes und der deutschen Ehre, die am 14. November 1935 erlaſſen wurde und die Begriffe Jude und Mischling
12. Februar 1936 Kinder eines Deutschen eindeutig klarlegte. und eines Volljuden find Mischlinge, die für die Zukunft besonderen Bestimmungen unterReichsbürger liegen, denen Volksgenossen nicht unterliegen. Der voll jüdische Partner einer Mischehe kann nur Mischlinge erzeugen. Diese Tatsache, die eine wesentliche persönliche Eigenschaft ist, steht erst seit der Ausführungsverordnung vom 14. November fest, weil in ihr erst der Begriff des Mischlings festgelegt und die gesetzliche zufünftige Behandlung der Mischlinge mitgeteilt wurde. Will man daher einen generellen Stichtag für die Entdedung des Irrtums über die Bedeutung überRassezugehörigkeit" der haupt annehmen , so kann dies nur der 20. November 1935 sein (eine Woche nach Bekanntgabe der Ausführungsvers ordnung) . Demnach kann die Anfechtung von Miſchehen noch bis zum 20. Mai 1936 erfolgen. Darüber hinaus aber geht es nicht an, diesen Stichtag als einmalig und unabänderlich anzusehen. Wenn auch weiteste Kreise unseres Toltes nunmehr über die Bedeutung der Rasse unterrichtet sind, ſo ſind dennoch Fälle durchaus denkbar, in denen ein Volksgenosse von diesem Aufklärungsfeldzug noch nicht ergriffen worden ist, oder in denen ihm die Bedeutung trok der Aufklärungsverſuche noch nicht klar geworden ist. Für diese Fälle kann der gene= relle Stichtag keine Geltung haben. Man kann zwar annehmen, daß eine Vermutung dafür besteht, daß jeder die Bedeutung der Rasse erkannt hat. Diese Vermutung iſt jedoch nicht unSondern der anfechtende Ehewiderleglich. partner kann nachweisen , daß er den Irrtum über die Bedeutung der Rassezugehörigkeit erst später ers kannt hat. Er muß natürlich die beson= deren Gründe dafür darlegen, kann er das aber, so muß auch seine Anfechtung zugelassen werden. Denn maßgebend ist ja fein Irr tum und nicht die Aufgeklärtheit der anderen. Und legten Endes ist maßgebend der Nutzen des Volkes, für das Volk aber ist es von Nuken, wenn möglichst die bestehenden Mischehen aufgelöst werden können, um so die Raſſenreinheit unseres Volkes zu fördern und zu bewahren. R. L.
Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet ß, für die Mitteilungen der Reichsvreffeftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDUB
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Zur Internationalen Automobilausstellung:
Der
Motor
wird
Volksgut
Deutschlands Auto- Industrie erkämpft sich neue Erfolge NSK Tag und Nacht schaffen Arbeiter in den Autofabriken, sizen Konstrukteure hinter ihren Reißbrettern, kalkulieren die Wirtschaftler, um die deutschen Autos und Motorräder nicht nur qualitativ gut herauszubringen, ſondern sie auch preislich so zu gestalten, daß im In- und Auslande alte Absazmärkte gehalten und neue dazu erobert werden. Tage vergehen, bis aus einem Stück Blech unter den Händen der Arbeiter eine Karoſſerie entsteht ; wieviel Mehrzeit aber wird benötigt, um einen Wagen erstehen zu laſſen, ſo wie wir ihn in vielfacher Form und Gestalt auf der diesjährigen Automobilausstellung werden sehen können. Jedes kleine Teil ist ein Stüd Wertarbeit , auf den Millimeter genau wird gefeilt, ausgeschliffen und montiert, daß der Abnehmer zufrieden sein kann mit dem gelieferten Stück. In den nächsten Tagen werden ſich erneut die Leistungen für die Nationen ihren in Motorisierung messen. Besonders Deutschland kann hier mit innerer Befriedigung bei dieſer Gelegenheit wieder Rückschau halten auf ein Jahr der Arbeit und des Erfolges. Im Rahmen der deutschen Volkswirtschaft kommt der Automobil- und Motorradinduſtrie eine immer größere Bedeutung zu, und unter bewußter Förderung von Partei- und Staatsdienststellen konnte sich gerade dieser Induſtriezweig in den Jahren des Aufbaus stark ent= falten. Wir brauchen nur die Zahlen der Neuzulassungen zu vergleichen, um festzustellen, daß der Gedanke einer Motorisie rung Deutschlands keine Utopie mehr ist. Waren es 1932 nur 104 549, 1933 bereits 151 461 , 1934 schon 244 091 Autos, Lastwagen und Motorräder, die neu zugelassen wurden, so erhöhte sich für das vergangene Jahr die Zahl auf 331 075, und das Jahr 1936 wird - das zeigt schon der Monat Januar mit einer noch größeren Steigerung aufwarten. Der Besitz eines Autos ist eben im nationalsozialistischen Deutschland kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Autobahnen und Autostraßen sind auch nicht für Leute bestimmt, die mit einem Roller diese
Strecke abfahren wollen. Hier sollen Wagen verkehren, die den Staatsmann und Politiker, den Kaufmann und Wirtschaftler in schnellster Fahrt unter größtmöglichster Sicherheit und Bequemlichkeit von einem Ort zum anderen bringen, wobei an das Gefährt die höchsten Anforderungen gestellt werden müssen, wenn es auch ein armes Land ist, dem Mensch und Maschine dienen. Oberster Grundsaß aber ist und bleibt die Wohlfahrt unseres Vaterlandes. Der Führer selbst hat auf seinen Kampffahrten durch Deutschland das Auto schätzen gelernt, und er war es nicht die Automobilindustrie der die kategorische Forde = rung nach einem Volks auto stellte ; damit war allen Schaffenden der Autobranche das Ziel gesetzt, das da heißt : Das Auto muß Volksgut werden. Uns intereſſiert nicht, ob der Motor hinten oder vorn liegt, ob Vorder- oder Hinterradantrieb das Auto weiterbewegt, ob Blumenhalter im Innern vorhanden sind und ein eingebauter Radiokasten Fahrer und Insassen -mit schmelzenden Tönen erfreut : wir richten das Hauptaugenmerk auf eine Verbesserung der Fahreigenschaft unter besonderer Berücksichtigung des wirtschaftlichen Momentes. Mögen einige noch das Volksauto belächeln auch die Autobahnen hielt man für eine Utopie wir wissen, daß es eines Tages da ist in einer Ausführung und Qualität ſo= wie zu einem Preis, der es Tausenden von Volksgenossen ermöglichen wird, sich dieses Verkehrsmittels zu bedienen . Neben den deutschen Autofirmen mit Weltruf und der Industrie verdient das N.S.K.K. unter Korpsführer Hühnlein eine besondere Erwähnung. Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps ist als eine selbständige Gliederung der N.S.D.A.P. die Organisation, in der das Ideengut der Motorisierung besonders gepflegt wird. Der scharfe Kraftfahrgeländesport ist das Gewissen der Industrie", sagte einst Hühnlein, und so wird eben dieser Industrie in zahlreichen Sommer- und Winter-, Dauer- und Geländeprüfungs- sowie Geländeorientierungsfahrten Gelegenheit gegeben, ihre
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NSK Folge 37 Werke und Leistungen unter Beweis zu stellen. Hier duldet man keine besonders konstruierten Repräsentationsautos, man fährt auf Serienwagen, solchen nämlich, wie sie der Käufer erhält ; aus der Art und Weise, wie Wagen und Motor alle Strapazen überstanden und den Anforderungen genügten, fönnen Industrie und Hersteller ihre Schlüſſe ziehen. Aus einem Durcheinander von Organiſationen und Organiſatiönchen des Automobilsports und der Automobilindustrie schuf der nationalsozia= listische Staat die Berufsvertretung und die Sportverbände, deren wesentliche Aufgaben in der Förderung des Automobilwesens liegen und sich nicht auf mehr oder weniger genuß- und abwechslungsreiche Geländefahrten mit Damen und gesellschaftliche Veranstaltungen be= schränken. Unsere Aufgabe auf dem Gebiete des Kraftfahrwesens ist nicht Repräsentation , sondern Leistung. Der Aufgaben sind viele, die ihrer Lösung harren. außergewöhnliche und auf große Auch Leistungen fann der deutsche Automobilſport in den lezten Jahren zurückblicken. In keiner zurückliegenden Zeit gingen bei internationalen Autorennen im In- und Auslande so oft die Hakenkreuzfahnen am Siegermast hoch, wie in den Jahren des nationalsozialistischen Aufbaues. Der Mann am Steuer des Wagens wußte genau so wie fein Monteur , daß man Leztes herzugeben hatte, weil man die Fahnen einer Nation vertrat, für die sich restlos einzusehen wieder als ehrenhaft gilt. Fälschlicherweise spricht man in solchen Fällen nur von sportlichen Erfolgen, gerade aber die Rennsiege sind es, die den Ruf deutschen Geistes , deutscher Technik und deutschen Könnens so im Auslande festigen, daß auf der nunmehr ge= schaffenen Basis ein Export von Bedeutung aufgebaut werden kann . Das Ausland weiß deutsche Wertarbeit wieder zu schäßen und kauft in steigendem Maße unjere Autos, Lastkraftwagen und Motorräder. Führten wir im Jahre 1932 nur für 28 Mill. RM. aus, so können wir erfreulicherweise feststellen, daß in zielbewußter Arbeit diese Summe sich im Jahre 1935 auf 50 Mill . RM. erhöhte. Das sind Zahlen, die für sich sprechen. Die deutsche Automobilindustrie ist zu einem ausschlaggebenden Faktor in unserer Wirtschaft geworden.
13. Februar 1936 Man kann es wohl als wirtschaftlichen Weitblick bezeichnen, wenn viele große Autoschen Kraftfahrwesens wird besonders deutlich, wenn man sich erinnert, daß sich die Zahl der in Deutschland produzierten und abgesezten Wagen vervielfacht hat und seine Industrie sich unter den autoproduzierenden Ländern der Welt neben Amerika_und Großer = den Plaz dritten britannien kämpfte. Die diesjährige Internationale Automobil und Motorrad-Ausstellung in Berlin findet statt in einem Jubiläumsjahr : 50 Jahre besteht das Kraftfahrzeug. Diese Schau wird größer und gewaltiger werden als alle zuvor . Wir wollen auch nicht vergessen, daß es die Deutschen Benz und Daimler waren, die die Kraftfahrt für die Menschheit verwirklicht und durchgekämpft haben. Geradlinig geht Der Weg des deutschen Autos von 1886 bis in unsere Tage. Die Fesseln wurden der Autoinduſtrie genommen. Mit neuem Unternehmungsgeist und neuer Schaffenskraft können wir in die Zukunft schauen, weil der nationalsozialistische Staat in den vergangenen drei Jahren die Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung der deuts schen Automobilinduſtrie ſchuf. Aus einem Durcheinander von Organisationen des Automobilsports und der Automobilindustrie schuf der nationalsozialistische Staat die Berufsvertretung und die Sportverbände, deren wesentliche Aufgaben in der Förderung des Automobilwesens liegen und sich nicht auf mehr oder weniger genuß- und abwechslungsreiche Geländefahrten und gesellschaftliche Vers anstaltungen beschränken. Unsere Aufgabe auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens ist nicht Repräsentation, sondern Leistung. Gerade die nationalsozialistische Bewegung kann stolz darauf sein, daß sie im N.S.K.K. unter Führung des Korpsführers Hühnlein eine selbständige Gliederung besißt, die den Gedanken der Motorisierung in Deutschland entsprechend zum Durchbruch verholfen hat. In freiwilliger Einsatzbereitschaft sind die im Korps zusammengefaßten Männer nicht nur geländesportlich tätig, sondern weit mehr weltanschaulich gefestigte Bannerund Willensträger des Motoriſierungsgedankens im neuen Deutsch = Gert Sachs. land .
Die NSK Randbemerkung :
Der gerechte Richter NSK Zu den niederträchtigsten Verleumdungen von Volk zu Volk gehört es wohl , die Objektivität und Sauberkeit von Einrichtungen anzuzweifeln, die bei allen Kulturnationen den gleichen Respekt und die gleiche Hochachtung ge= nießen. Denjenigen, die im Kampfe gegen ihre politischen Gegner zu jedem Mittel zu greifen bereit sind, bereitet es keine Skrupel, die Sauberkeit, Objektivität und Wahrheitsliebe solcher Kulturerzeugnisse anzugreifen, wie es 3. B. die Wissenschaft und die Justiz sind .
Und wenn eine gewisse Auslandspreſſe und intereſſierte politische Hintermänner mit allen Mitteln den Kampf der Verleumdung gegen das völkisch erwachende deutsche Reich führen, so wissen sie, daß die Saat der Verleumdung, welche sie säen, um so leichter Wurzel faßt, je eher es gelingt, Zweifel in Moral, Sitte und Kulturhöhe der angegriffenen Nationen bei dem harmlosen ausländischen Zeitungsleser zu er wecken. Darum ist es erfreulich, wenn ein Blatt wie
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RSK Folge 37 der ,,Amsterdamer Telegraph", das wegen seiner unfreundlichen Einstellung Deutschland gegen= über bekannt ist, sich doch einmal dazu bereit ge= funden hat, sich ein eigenes Urteil zu verschaffen, objektiv zu prüfen und das politische Intereſſe irgendwelcher Hintermänner außer acht zu lassen. Ein Berichterstatter dieser holländischen Zeitung hat die deutschen Gerichte besucht, nahm an Prozeſſen in verschiedenen Gauen des Reiches teil und studierte eingehend die Gerichtspraxis des deutschen Volksgerichtshofes. Der Eindruck des Berichterstatters kann in folgenden Worten zusammengefaßt werden : „ Mein Eindruck von dieser Rechtsprechung ist günſtig. Hier waren ernsthafte Männer an der Arbeit, die einen schweren Auftrag und eine große Macht haben, und die sich dessen vollauf bewußt sind . Alle
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13. Februar 1936 Einwände der Angeklagten, entlastendes Material, wird mit peinlichster Genauigkeit und Gründlichkeit bei allen politischen Prozessen zusammengetragen. Wenn die Schuld bewiesen ist", so erklärt der Auslandsjournalist, „ nach der Teilnahme an einem Prozeß am Volksgerichtshof, so strafen sie äußerst streng." Wenn das Verständnis für die Lebensordnung einer völkischen Gemeinschaft, für die ehernen Gesetze des Gemeinwohls vorhanden ist, wenn also nicht der materialistische Eigennut und die Verantwortungslosigkeit der Gemeinschaft gegen= über triumphiert, so wird jeder, der mit dieser Voraussetzung an deutsches Recht und deutsche Richter herantritt,,,die deutsche Gründlichkeit und Gerechtigkeit" bewundern, wie es jener Berichterstatter der holländischen Zeitung tat.
Der Siedlungsgedanke schafft Raum NSK Solange es Großstädte gibt, wiederholt sich auch in kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Gesprächen der Begriff Siedlung. In den Vordergrund rückte er aber in dem Augenblick, als der Nationalsozialismus ihn aus der Sphäre romantischer Vorstellungen heraushob und ihn als Mittel gegen wirtschaftliche Not und innere Verarmung, die eine Folge des bolichewistischen Kollektivismus war, einsette. So kam es, daß gerade in der Zeit der Machtübernahme das Problem der Siedlung vielleicht sogar übermäßig stark zum Gegenstand der Tagesgespräche gemacht wurde. Das ist um so verständlicher, da das Siedeln an sich gerade für jeden Großstädter, der beginnt, ſich mit dem Gedanken des Siedelns vertraut zu machen, viel Bestechendes hat. Schnell wurde es klar, daß man die Aussiedlung von Erwerbslosen nicht als eine vorübergehende Notmaßnahme zu betrachten hatte, und daß man sie nicht aus dem Zusammenhang mit größerem Geschehen und aus dem Rahmen einer längeren Zeitspanne herausnehmen durfte. Man lernte, daß es sich nicht darum handeln fonnte, einigen Menschen, die keine Arbeit mehr fanden, recht weit draußen eine Bretterhütte zu errichten, wo sie auf dem bißchen Land ihr Leben kümmerlich fristen konnten, sondern man erkannte, daß der Siedlungsgedanke weit grö= Bere Aufgaben zu erfüllen hatte. Es wurde notwendig, das Siedlungsproblem von mehreren Seiten zu betrachten. Vom Kulturellen und Wirtschaftlichen her gesehen, war das Ziel der Siedlung zunächst einmal die Neubildung und Erweiterung des deutschen Bauerntums , das gerade als Träger und Erneuerer des deutschen Blutes am verproletarisiert zu stärksten Gefahr lief, werden. Der liberalistische Sag : „ Kaufe, wo Du am billigsten taufit", hatte das wirtschaft= liche Rüdgraf der Landwirtschaft gebrochen und dem deutschen Volke die eigene Ernährungsgrundlage, wenn auch nicht entzogen, so doch stark gefährdet. Hier mußten andere Wege beschritten werden, wenn nicht das deutsche Volk an seiner Wurzel vernichtet werden sollte. Und welches Mittel wäre geeigneter gewesen als die Neubildung des deutschen Bauerntums durch Siedlung. Sie gab nicht nur die Möglichkeit einer Intensivierung der Bodenbe = arbeitung , alſo eine Ausweitung der Ernährungsgrundlage und eine Stei = gerung der bäuerlichen Betriebe, sondern, was geradezu für den Nationalsozialismus eine Sonderaufgabe ist, sie führte Tausende von Volksgenossen wieder zurüd auf das Land und
machte sie zu seßhaften Menschen auf eigener Scholle, die von nun an mit vollem Verantwortungsbewußtsein, aber auch mit aller persönlichen Freiheit ihr Geschick selbst in der Hand hielten. Aus solchen Gesichtspunkten heraus übernahm es der Reichsnährstand, die bäuerliche Siedlung mit aller Macht voranzutreiben. Weit größere Schwierigkeiten als bei der Inangriffnahme der bäuerlichen Siedlung ergaben sich bei der Verwirklichung des Problems der Arbeitersiedlung , die zweifellos ein umstrittenes Gebiet darstellte. Klar war man sich von vornherein nur darüber, daß der Arbeiter gleich großes Recht auf Besitztum hat wie jeder andere schaffende Mensch, und so lagen die Schwierigkeiten am wenigsten in weltanschaulicher Richtung. Die Tatsache , daß es ja gerade die Industrialisierung war, die den an sich seßhaften Menschen immer dahin verschlug, wo er seine Arbeit fand, mußte erst ins Gegenteil verkehrt werden, ehe man an eine Siedlung für den Arbeiter herangehen konnte. Das heißt : Auf Grund der nationalsozialistischen Weltanschauung mußte das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erst so gestaltet werden, daß das Recht auf Arbeit jedem Einzelnen zuerfannt wurde, und daß der Arbeiter nicht wie eine Sache, sondern als Mensch behandelt wurde. Mit der Sicherheit auf Arbeit mußte man ihm seine innere Freiheit zurückgeben. So kam es, daß die Arbeiter- Siedlung nicht so schnell vorwärts getrieben werden konnte wie die bäuerliche Siedlung, sondern, daß sie zunächst nur dort in Angriff genommen wurde, wo die entsprechenden Vorausse zungen gegeben waren. Ein Moment neben allen anderen staatspolitischen Vorteilen der Arbeiter-Siedlung ist es im wesentlichen gewesen, das dem Problem immer wieder neuen Auftrieb gab : Die verstärkte Krisendurch der festigteit Industrie Siedlung. Das Werk, das seiner Stammarbeiterschaft eigenen Grund und Boden gibt, braucht in Krisenzeiten keine Entlassungen vorzunehmen, sondern kann leicht durch vorübergehende Arbeitszeitverkürzung einen Ausgleich schaffen, da der Stammarbeiter durch seine nebenberufliche Siedlertätigkeit vorübergehend mit geringerem Einkommen seine Existenz sichern kann. Und deshalb wird es für das Reichsheimstättenamt , das die Arbeitersiedlung betreibt, in der Zukunft die Hauptaufgabe sein müſſen, gerade für die Kreise Siedlerstellen zu schaffen, die am ehesten von
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NSK Folge 37 einer Wirtschaftsstockung betroffen werden können. Zur Erreichung dieser Ziele hat der Natio: nalsozialismus in den lezten Jahren seiner Machtübernahme schon große Leistungen vollbracht. In allem sind ungefähr über 80 000 Kleinsiedlerstellen mit Reichsmitteln geschaffen worden, weitere etwa 70 000
13. Februar 1936 sind im Bau oder zum Teil auch schon fertiggestellt. Damit sind zunächst rund 150 000 Stellen errichtet und gegen ¾ Millionen deutscher Menschen in neuen Kleinsiedlungsstellen untergebracht. Auf diesen Erfolg nach so kurzer Zeit darf das deutsche Siedlungswerk stolz sein, denn ihm ist nichts gleichwertiges an die Seite H. G-e. zu stellen.
Unfallfürsorge für
NSK Der N.S.-Lehrerbund , der nach der Verordnung zur Durchführung des Gesekes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. März 1935 zu diesen der Partei ange= schlossenen Verbänden gehört, ist sich der Pflichten verständnisvoller Zusammenarbeit auch auf diesem Gebiet von vornherein bewußt gewesen . Eine der wichtigsten Aufgaben der ange schlossenen Organiſationen ist die weltanschauliche und parteipolitische Schulung ihrer Mitglieder, die zweckmäßigerweiſe fast überall mit einer planmäßigen Körperschulung verbunden ist. Diese Schulung wird im N.S.-Lehrerbund nach gut organisierten Plänen in eigens dazu eingerichteten Schulungslagern durchgeführt. Es gibt in jedem der 32 Gaue des N.S.L.B. eins oder mehrere solcher Schulungslager, in die die Mitglieder nacheinander in fleineren oder größeren Gruppen einberufen werden, und in denen sie in Vorträgen und Aussprachen , aber auch in körperlichen und sportlichen Übungen für die Aufgaben der Partei und des neuen Staates geschult werden. Es ist auch bei Anwendung größtmöglicher Vorsichtsmaßnahmen unvermeidlich, daß bei solchen Übungen leichtere und schwerere Unfälle vorkommen, gegen deren Folgen die davon Betroffenen nach Möglichkeit geschützt werden müssen. Wenn auch die Teilnahme an diesen Schulungslagern nach Möglichkeit freiwillig ist, so muß der N.S.L.B. doch Wert darauf legen, daß im Laufe einer nicht allzu langen Zeit möglichst alle seine Mitglieder sich einer solchen Schulung unterzogen haben. Daher fühlt er sich aber auch moralisch dafür verantwortlich, die Schäden , die die Teilnehmer bei dieſer Schulung erleiden, nach Möglichkeit wieder gutzu= machen. Aus diesem Grunde hat er in seiner Abteilung Wirtschaft und Recht eine Unfallhilfe eingerichtet , die zunächſt_lediglich die Unfälle in den Schulungslagern in ihren Wirfungsbereich einbezogen hat, die aber, wenn erst die nötigen Erfahrungen über die Höhe der erforderlichen Mittel vorliegen, vielleicht auch auf sonstige Veranstaltungen des Bundes, die den gleichen oder ähnlichen Zwecken dienen, ausgedehnt werden kann. Die Unfallfürsorge des N.S.L.B. hat den Zweck, den in den Schulungslagern verunglückten oder zu Schaden gekommenen Mitgliedern Beihilfen zur möglichst gründlichen Ausheilung der erlittenen Körperschäden zu gewähren , im Falle von Invalidität oder gar Tod die Betroffenen bzw. deren Hinterbliebene weitgehend mit Geldmitteln zu unterſtüken und endlich den Teilnehmern auch etwaige Sachschäden zu erstatten, die sie in den Lagern erlitten haben. Bei der Einrichtung dieſer Unfallfürsorge ist natürlich eingehend auch die Frage geprüft worden, ob man den erforderlichen Schuk gegen die zu erwartenden Unfallschäden den Mitgliedern nicht durch Abschluß einer Unfall- oder Haftpflichtversicherung gewähren könne. Der N.S.L.B. konnte die bisher eingetretenen Schäden aus den laufenden Bundesbeiträgen der
den
Lehrer
Mitglieder decken, ohne daß für dieſen Zweck ein besonderer Beitragszuschlag hätte erhoben werden müſſen. Er konnte sich zu diesem Wege um ſo leichter entſchließen, als er auf ein enges und verſtändnisvolles Zusammenarbeiten mit den verschiedenen Lehrerkrantentaſſen, aber auch mit den sonstigen privaten Krankenkassen rech= nen durfte. Diese Zuſammenarbeit ist in der Tat in der erfreulichsten Weiſe erfolgt. Die praktische Arbeit auf dem Gebiete der Unfallfürsorge vollzieht sich nun in folgender Weise. Die einzelnen Gaue haben jedes in ihrem Bereich befindliche Schulungslager und jeden darin abgehaltenen Schulungsturjus mit der Zahl seiner Teilnehmer entweder selbst oder durch den betreffenden Lagerleiter der Reichsgeschäftsstelle der Abteilung Wirtschaft und Recht im N.S.L.B. zu melden. Stoßt nun einem der Teilnehmer ein Unfall zu , so wird auch dieser von dem Lagerleiter sofort, spätestens aber nach 3 Tagen, mit einem eingehenden Be richt über die Ursache, die Art und die Schwere des Unfalls der gleichen Stelle gemeldet. Selbstverständlich muß der Lagerleiter erforderlichenfalls sofort für die nötige ärztliche Hilfeleistung jorgen. Die Rechnungen über diese Hilfeleistung sowie über die sonstigen aus der Heilbehandlung entstehenden Kosten werden zunächst der Krantentasse eingereicht, der der Verunglückte angehört, die ſie, da je eine Unfallversicherung nicht abgeſchloſſen iſt, im Rahmen ihrer Sagung vergütet. Der N.S.L.B. hat aus dieſen und an= deren Gründen immer wieder darauf hingewiesen, daß seine Mitglieder es sich und ihren Familienmitgliedern schuldig sind, für den nötigen Kranken -Versicherungsschuß zu sorgen. Wer das nicht tut, muß damit rechnen, daß ihm auch die übrigen Wohlfahrtseinrichtungen der Organisation verschlossen bleiben. Den durch die Krankenversicherung nicht ge= deckten Teil der Koſten , die aus dem Unfall erwachsen sind, erstattet dann die Unfallhilfe des N.S.L.B. , wie sie auch etwaige Sachschäden, die bei den übungen zuweilen vorkommen, stets in voller Höhe ersekt. Die Unfallhilfe des N.S.L.B. kann natürlich nur für solche Schäden aufkommen, für die nicht ein Dritter haftpflichtig ist. Ist dieser Dritte ein Mitglied des N.S.L.B. , so wird auch diesem selbstverständlich in vollem Umfange Hilfe ge= leistet. Im anderen Falle steht dem verunglüdten oder geschädigten Mitgliede der Rechtsschuß des N.S.L.B., der gleichfalls von seiner Abteilung Wirtschaft_und_Recht verwaltet wird, zur Verfolgung etwaiger Schadensersatzansprüche zur Verfügung, und zwar sowohl durch Bereitstellung von Geldmitteln wie vor allen Dingen durch die erforderliche Rechtsberatung. Auf diese Weise stellt der N.S.L.B. die ſo= zialen und wirtschaftlichen Einrichtungen ſeiner Abteilung Wirtschaft und Recht auch in den Dienst der Partei, indem er hilft, alle seine Mitglieder mit den Ideen zu erfüllen , die die Grundlagen und das Wesen der Partei und des H.D. neuen Staates bilden.
Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
V sploh, RER
** I
Rationalſozialiſtiſche
Partei Korreſpondenz
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerstr. 90 III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., 6. m b S., Bentralverlag Der N. S D. A. P.. München - Berlin Berland : Eher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Voſtſchedkonto München 113 46) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich · Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUP
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Die NSK Randbemerkung :
Vor der
eigenen Tür
NSK Das Gesetz der Duplizität der Ereignisse hat sich wieder einmal erfüllt. Aus zwei Ländern kommen zu gleicher Zeit Meldungen über mehr oder weniger heftige politische Zusammenstöße, bei denen Polizei zu Fuß und zu Pferde eingesetzt werden mußte. In Frankreich wird ein Sozialistenführer verprügelt, und in Schottland fällt die Menge über einen Erzbischof und einen Priester her. Ausgerechnet in den Ländern, in denen am häufigsten Stimmen über die Zustände in Deutschland laut werden ... Die Pariser Krawalle stellen eine immerhin typische Begleiterscheinung in einem Staat dar, der das Unglüd hat, von den verschiedensten Parteien und Interessengruppen regiert zu werden. Die Temperamente äußern sich unter solchen Umständen in den mannigfachsten For= men. Uns laſſen ſelbstverständlich derartige Dinge falt, da wir den Zustand der Parteien= wirtschaft erstens erfolgreich überwunden und zweitens keine Veranlassung haben, uns in die Sorgen einer parlamentarisch regierten Demokratie einzumischen. Wir halten diese Dinge nur deswegen fest, weil gerade Paris der Hauptfit der Emigrantenpresse sowie einer Reihe marristischer Organe ist, die sich immer wieder berufen fühlen, die grauenhaften Zustände in Deutſchland zu geißeln, um die Welt
Der
schafft
fehren ...
gegen das Reich aufzuheßen und den Nationalſozialismus der Kulturbarbarei zu bezichtigen. Sie sollten aber lieber vor ihren eigenen Türen tehren .... Die Tumulte in Edinburgh sind weniger politischen, als vielmehr religiösen Charakters. Nachdem es immerhin geglüdt ist, die anges griffenen Geistlichen mit Polizeikräften den weiteren bedenklichen Zugriffen der Demonstranten zu entreißen, zogen diese auf einen freien Play, um unter freiem Himmel eine große katholikenfeindliche Kundgebung zu veranstalten. Man kann hiernach also nicht gerade von einem besonders paradiesischen Religionsfrieden in Schottland sprechen. Nichtsdestoweniger ist aber wochen- und monatelang der sogenannte deutsche Kirchenstreit ein Lieblingsthema gewiſſer englischer Blätter gewesen, wenn man gerade keinen geeigneteren Stoff zur unfreundlichen Behandlung des Nationalsozialismus zur Verfügung hatte. In Deutschland sind aber noch keine Geistlichen in Gefahr geraten, Opfer einer eventuellen Lynchjustiz zu werden. Der Staat hat vielmehr eigens zur kirchlichen Befriedung einen Minister bestellt und für eine sachliche Klärung der Kirchenfrage Sorge ge= tragen. Auch in dieser Beziehung scheint uns der Rat am Plaz zu sein : Vor der eigenen Tür kehren ..
Nationalsozialismus
der Jugend
NSK Der Leiter der technischen Staatslehranstalten in Hamburg hat in einer Veröffentlichung auf den Bedarf hingewiesen, der in der deutschen Wirtschaft an Ingenieur ፡ Nachwuchs besteht. Er hat u. a. darauf aufmerksam gemacht, daß die Absol-
Lebensraum
venten seiner Anstalten, die ihrer Abschlußprüfung erst entgegengehen, schon jezt in einem großen Teil vertraglich verpflichtet worden sind und also ihre Berufsausbildung nicht mit der Ungewißheit abschließen, was nunmehr geschehen soll.
NSK Folge 38 Dieser Vorgang gibt ein bezeichnendes Bild von den Auswirkungen, die die Aufbaumaßnahmen des nationalſozialiſtiſchen Staates für die Jugend und insbesondere die technische Fächer studierende Jugend gemacht hat. Man muß sich einmal vergegenwärtigen, in welcher katastrophalen Lage sich das deutsche Volk in dieser Hinsicht im Jahre 1932 befand. Seit dem Zusammenbruch im Jahre 1918 hatte ein immer stärkerer Zustrom der deutschen Jugend zu den Hoch- und Fachschulen eingeseßt, der in den Inflationsjahren 1922/23 seinen Höhepunkt erreichte, aber auch in den späteren Jahren in keinem nennenswerten Maße zurückging. Über das Schicksal dieser jungen Menschen konnte an sich kein Zweifel sein, war doch gerade in den akademischen Berufen eine Übersättigung vor= handen, die es nicht möglich machte, auch nur einen bescheidenen Prozentsaz dieses Nachwuchses in ihrem Ausbildungsgang entsprechen. den Stellungen unterzubringen. Die Jugend schien ausgesperrt vom Leben und von der Tätigkeit der Nation , ein Bild, das in allen Schichten des deutschen Volkes nicht nur im akademischen Nachwuchs — das gleiche war. Man fann nicht leugnen, daß der damalige Staat die Gefahren, die in dieser Entwicklung ents halten waren, sah, führte er doch die sogenannte Radikalisierung der Jugend und ihre Hinwen= dung zum Nationalsozialismus auf diese Ausſichtslosigkeit ihrer Lebenslage zurück. Aber alles, was in Maßnahmen ergrif fen wurde, um hier Einhalt zu tun, war in seinem Ergebnis geradezu kläglich zu bezeichnen. Die Überfüllung für Hoch- und Fachschulen nahm nicht ab, die Notlage und das Elend derjenigen, die ihr Studium und ihren Ausbildungsgang zum Abschluß gebracht hatten, wuchs in einem immer erschreckenderem Maße. Besonders troftlos waren die Zukunftsausſichten der Jung-Ingenieure, die von den Technischen Hochschulen und den Technischen Lehranstalten famen. Diejenigen, die wirklich eine Stellung erhielten, mußten sich mit einer Entlohnung begnügen, die zum größten Teile weit unter dem Existenz minimum lag. Ein hoher Prozentsatz von Jung-Ingenieuren aber war ausgeschlossen von der Arbeit, da der Staat nicht in der Lage war, entsprechende Maßnahmen zur Besserung der Lage zu ergreifen, suchte diese Jugend verzweifelt nach den verschiedensten Möglichkeiten einer Selbsthilfe. In der Technischen Hochschule in Dresden entstand zuerst ein Zusammenschluß dieser stellenlosen Jung-Ingenieure, der dann im Jahre 1932 in den verschiedensten Orten des Reiches gebildet wurde mit dem Ziel , das fachliche Wiſſen dieser jungen Menschen wenigstens durch irgendeine Möglichkeit der Beschäftigung in den Fabriken und Laboratorien auf dem Laufenden zu halten, und somit die Gefahr zu vermeiden, daß diese Menschen endgültig unfähig wurden, ihren Beruf später einmal auszuüben. Es ist heute schwer, ein genaues Bild von der Lage zu geben, in der sich damals der Nachwuchs für die technischen Berufe befand. Die Statistiken geben darüber nur ein sehr ungenaues Bild, besonders die höheren Fachschulen sind auf Grund ihrer Mannigfaltigkeit und Verſchieden=
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14. Februar 1936 artigkeit ſtatiſtiſch nicht zu erfassen gewesen. In den Technischen Hochschulen war das Bild so, daß es im Jahre 1914 in Deutschland 11 802 Studenten an den Technischen Hochschulen gab, denen im Winterſemeſter 1922/23 als dem Höhepunkt des Zudranges zu den Hochschulen 26 800 Studenten gegenüberstanden. Hinter dieser Zifs fer ſtand das Jahr 1931 mit 24 114 Studenten nur unwesentlich zurück. Wenn man sich nun vorstellt, daß das Vorkriegsdeutschland eine blühende Wirtschaft besaß, während das Nachkriegsdeutschland unter den Lasten des Weltkrieges, unter der Ausbeutung durch die Tribute und unter der Zerstörung der zwiſchenstaatlichen Wirtschaftsbeziehung aufs stärkste zu leiden hatte, so kann man sich vorstellen, wel= ches Maß von Not daraus entstehen mußte, daß jährlich weit über die doppelte Zahl von Diplom-Ingenieuren die Technischen Hochs schulen verließ. Die damaligen Reichsregierun= gen haben im Jahre 1932 versucht, das Problem der Überfüllung der Hochschulen aus der Ges samtnot des deutschen Volkes herauszulösen und hier Sondermaßnahmen zu ergreifen. Dieser Weg mußte von vornherein scheitern, da man einem einzelnen Teil des Volkes wirtschaft= lich nicht helfen kann, sondern nur im Rahmen eines Kampfes gegen die Gesamtnotlage auch die Notlage der akademischen Berufe beseitigt werden konnte. Die nationalsozialistische Staatsführung hat im Jahre 1933, um zunächſt einmal einen weiteren Zustrom zu den Hochschulen abriegeln zu können, ein Gesez gegen die Überfü l lung der Hochschulen erlassen. Es ist be= zeichnend, daß gerade in denjenigen Berufszweigen, in denen vor der Machtübernahme durch die nationalsozialistische Bewegung die größte Notlage geherrscht hat, und die a m en gften mit der Gesamtwirtschaftslage des deutschen Voltes verbunden sind, die tiefste Wandlung eingetreten ist. Der Kampf um die Wiedereingliederung des deutschen Arbeiters in den wirtschaftlichen Lebensprozeß des Voltes, wie ihn der Nationalsozialismus durch die Arbeitsschlacht in Angriff genommen hat, hat auch automatisch zur Folge gehabt, daß sich die Lage für die Jung-Ingenieure in einer erstaunlich kurzen Zeit vollständig geändert hat. Die verschiedensten Industriezweige haben neuen Auftrieb erhalten, bei dem Bau von Autostraßen und Großsiedlungen werden Bauingenieure in einer so großen Zahl benötigt, daß heute schon ein Mangel festzustel= len ist. Die Jugend, die auf Grund der Unfähigkeit der früheren Staatsführung sich aus= geschaltet glauben mußte, ist in so kurzer Zeit durch den Kampf der nationalsozialistischen Regierung voll und ganz eingeschaltet inden Lebensprozeß. Der junge Mensch, der sich heute zum Studium an einer Technischen Hochschule oder Technischen Lehranstalt entschließt, kann dies tun , nicht nur mit der Hoffnung, sondern mit der Gewißheit , später einmal auch wirklich in dem Beruf, den er sich erwählt hat, zu einer seinem Wiſſen und Ausbildungsgang entsprechenden Tätigkeit zu ge= langen. Der nationalsozialiſtiſche Staat hat der deutschen Jugend neuen Lebensraum und neue Zukunftsmöglichkeiten geschaffen.
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Garmischer Skizzen
Ein Tag im weißen Märchen NSK Als ich in Berlin wegfuhr, um einen Tag in Garmisch-Partenkirchen zu verbringen, da war es mein fester Vorſah, mit prüfendem Auge die deutschen Chancen zu studieren und an Ort und Stelle die Möglichkeiten und Aussichten der einzelnen Teilnehmer unter eine scharfe Lupe zu nehmen. Als aber der Zug in einen glitzernden Wintermorgen hineinfuhr, als mich in Garmisch die blauweiße Sinfonie eines herrlichen Tages empfing, und auf allen Gesichtern strahlende Freude zu lesen stand, da fühlte ich meine Vorsätze schwinden. Ich ging wie im Traum durch diesen Tag, und als ich abends mit dem Notizbuch in der Hand die Bilanz der Stunden zog, die ich erlebte, da fand ich keine einzige Zahl, keine Bewertung, aber dafür ein unerhörtes Erlebnis. Und es schien mir wichtiger, das in kurzen Strichen zu skizzieren, was täglich die Tausende und aber Tausende, die nach Garmisch strömten, als Erlebnis nach Hauſe trugen. * Die Arbeitsdienst = Männer lehnen ihre Schier an den Zaun, treten an und rücken mit hartem Schritt zum Essenfassen aus. Sie haben ihre Pflicht getan. Während die Mittag= sonne den Schnee zu einer glizernden und blendenden Fläche werden ließ, haben sie die große Olympia-Schanze betreut, die vom Gudiberg weit ins Land hinaussieht. Eine seltsame Karawane arbeitete sich fast eine Stunde lang den steilen Abfahrtsweg hinauf und bereitetc mit harten Tritten ihrer Schneeschuhe die Bahn für das bevorstehende Trainingsspringen . Dann rückten langsam die ersten Springer an. Norweger , die sich mit deutschen Freunden in ebenso gebrochener wie herzlicher Sprache unterhielten. Sie lehnten am Geländer und blinzelten so nebenbei zur Schanze hinauf, die sich in erdrückender Höhe über ihnen erhob, so, als ob sie nur mal eben vorbeigekommen wären . Zwanzia Minuten später fegen sie in unheim licher Geschwindigkeit über unsere Köpfe hinweg hinaus in die Luft, vollführen einen rudernden Kampf gegen die Erde, die sie wieder zu sich zurückzieht, um sie in ſausender Fahrt die legten Meter nach unten zu führen. Und das Geländer, an dem sie vorher so gemütlich lehnten, hüllen sie in die Nebel aufsprühenden Schnees. Ist solch ein Sprung nicht wie ein vermessener Versuch des Menschen, seine von der Natur ge= zogenen Lebensgrenzen auszudehnen, ist es nicht Anklage und Vermessenheit? Die Springer kümmern sich darum nicht . Nach tollem Sprung und toller Abfahrt ſchnallen sie mit der gleichgültigsten Miene von der Welt die Schier ab, nehmen von einem Arbeitsdienstmann die Müße , die ihnen während des Sprunges der Wind genommen hat und marschieren rüftig den Serpentinenweg bergan, um erneut anzustehen und darauf zu warten, daß die blaue Fahne zurückgezogen wird und so ihnen die Bahn wieder frei wird zu ſauſender Fahrt in die Tiefe dem Luftbild Partenkirchen zu. Es ist, als ob ein Bann sie zöge, als ob der Teufel sie reite und doch kann es kein Teufel ſein,
der hier Mut und Kraft der Nationen sich messen läßt in Taten männlichen Wagemuts und willensstarken Könnens. Die roten Omnibusse, die im Fünfminu = tenverkehr Tausende von Menschen von einer Kampfstätte zur anderen bringen, stehen bereit. Der Wagen ist bis auf den lezten Play besezt, während er uns in raschem Tempo durch Kainzensbad zum Bahnhof und von dort zum Riessersee bringt. Die Lautsprecher, die auf allen Straßen und Plätzen von Garmisch-Parten tirchen aufgestellt sind, rufen uns im Vorbeifahren die letzten Ergebnisse der Wettkämpfe zu . Wir hören sie in deutsch, in englisch und in französisch . In wenigen Minuten sind wir an der Bahnstation Riessersee. Es heißt jezt aussteis gen und die wenigen Minuten zum Riessersee hinauf zu Fuß laufen . Eine ganze Menge von lachenden und rufenden Menschen klettert einen selbstgewählten Weg direkt durch den Schnee zum Hang hinauf. Arbeitsdienstler sind aufgestellt und helfen denen, die herunterkommen. Alte Mütterchen schwingen ihre Handtasche, während sie eine fühne Rutschpartie beginnen. Sie könnten auch die schöne glatte Straße gehen. Sie tun es nicht. Anscheinend sind sie angesteckt von dem sportlichen Wagemut, den sie vor kurzer Zeit oben auf der Bobbahn bewun derten. Wir sind oben angelangt. Das gewaltige Massiv der Zugspige steigt vor uns auf, gleichsam ein überlegener Schuhpatron, der sich in seiner stolzen Ruhe nicht stören läßt durch das lebhafte Treiben hier unten. Und ob es hier lebhaft ist. Ein großer Eishockeykampf hat gerade sein lehtes Drittel erreicht. Die Tribünen sind erregt, laute Rufe feuern die Spieler an, Händeklatschen und Pfiffe bilden die musikalische Untermalung. Wir steigen weiter. Die Bobbahn liegt dor uns. Auch hier Tausende von Menschen. Einige Nachläufe des großen Bobrennens vom Vormittag werden erwartet. Auch hier spendet der Lautsprecher zackige Märsche als willkom mene Unterhaltung. Plötzlich wird die Musik unterbrochen. Eine Stimme kündigt den Start des ersten Bobs an, der Sprecher verfolgt den Bob auf seiner sausenden Fahrt und nach knapp einer Minute hören wir das näherkommende Rauschen, kaum sind wir uns darüber klar geworden, schon ſauſt an uns mit Poltern und Krachen der Bob vorbei durch die eisige Rinne in die letzte Kurve, zum Ziel . Die Sonne steht schon tief. Langsam legen fich die Schatten über den Rieſſerſee, vor deſſen leeren Tribünen ein paar Eiskunſtläufer ihre Kurven ziehen, um sich die lezte Sicherheit vor den großen Entscheidungskämpfen zu geben . * Unser legtes Ziel an diesem Tag ist das Eisstadion. Durch die Olympia- Straße am Zugspitbahnhof vorbei, fahren wir zu dieſem ſtolzen Bau, der als große Silhouette in den abendein steinernes lichen Himmel hineinragt Zeugnis der großen sportlichen Projekte, die im
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Zeichen der Olympia vom nationalsozialistischen Deutschland geſchaffen wurden. Hier eröffnet sich ein Ausschnitt der schweren sportlichen Einzelarbeit, die hier in diesen Tagen in Garmisch geleistet wird . Eben wird Sonja Henie von mehreren Prüfern, die in dicken Pelzmänteln auf dem Eise stehen, auf die Richtigkeit ihrer Pflichtfiguren geprüft. Mit mathematischer Genauigkeit führt sie und viele andere Vertreterinnen aller Nationen die schweren vorgeschriebenen Einzelforderungen aus .
Der Tag ist vorbei . Was wir sahen, war der Ausschnitt aus einem schönen Bild, das Kapitel eines reizvollen Buches, die Szene eines packenden Schauspiels - eines Schauspiels, in dem unter dem gleichen Rock des Sportdreß die Herzen von dreißig und mehr Nationen schlugen, alle vereint im Willen zum Sieg, vereint aber auch durch die Schönheit des Erlebnisses, das hier in Garmisch-Partenkirchen ein besonderes Band um alle geschlungen hat, die hier als Sportler und als Zuschauer, als Norweger, Franzosen, Engländer, Japaner, Deutsche, und wer sie sonst sein mögen, eine Seite ihres Tagebuches überschreiben : Winter olympia 1936 - ein weißes Märchen. Tronje.
Auf dem anderen Teil der Eisfläche tummeln fich die Prüflinge, die noch warten, bis sie aufgerufen werden. Es ist ein glizernder Tanz im Licht der Scheinwerfer, über denen von ferne die Sterne schimmern,
Wir kennen
die
NSK Zum ersten Male seit Bestehen des nationalsozialistischen Winterhilfswerkes tritt auch die Deutsche Arbeitsfront geschlossen an einem besonderen Sammeltage an die Öffentlichkeit, um an die Opferbereitschaft, an das Gemeinschaftsgefühl aller jener zu appellieren, die in Arbeit und Brot stehen, weil im neuen Deutschland sich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen gleichen Blutes nicht in Worten, ſondern vor allem in der Tat ausdrücken soll. Der Preußische Ministerpräsident, General der Flieger Pg. Hermann Göring, hat anläßlich des Tages der nationalen Solidarität in einer Unterredung mit einem Journaliſten einesteils seine Freude über die Opferbereitschaft der Volksgenossen zum Ausdruck gebracht, andererseits aber auch erklärt, daß er wünſche und hoffe, daß diese Opferbereitschaft sich auch dann in so vollendetem Maße zeigen möge, wenn es gelte, nicht prominenten Führern des neuen Deutschlands eine Spende für die notleidenden Volksgenossen zu geben, sondern in die Büchse des unbekannten Samm lers eine Gabe zu werfen . Und nun ist es so weit ! Wenn, nach der am 29. Februar von der D.A.F. durchgeführten Betriebssammlung, am 1. März das Heer der Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront auf die Straßen gehen. wird, um die W.H.W.-Narzisse, das Erzeugnis der heimatlichen Kunst und des Gewerbefleißes der Menschen im deutschen Odenwald, den Volksgenossen anzubieten, dann steht damit der deutsche Arbeitsmann auf den Straßen. Alle die vielen Tausende von unbekannten Sammlern bringen in diesem Sammeltage und durch ihren Einsatz von sich aus zum Ausdruck, daß die Front der Schaffenden ein festgefügtes Ganzes ist. Daß die Tage des Klaſſenkampfes und der unseligen Zerrissenheit vorübergingen und daß auch hier sich der Begriff „Einer für Alle und Alle für Einen !" siegreich durchzusetzen vermochte. Wie aber diese Männer der Deutschen Arbeitsfront sich so zu ihren Brüdern und Schwestern bekennen, die noch ausgeschaltet bleiben mußten aus dem Erwerbsprozeß, so erwarten sie selbstverständlich, daß auch alle
Not,
wir
helfen
mit!
anderen gleich, welchen Berufsstandes sie find sich ihrem Bekenntnis anschließen . Gewiß, dem Nationalsozialismus, den schaf= fenden deutschen Menschen dieser Zeit liegt nichts an schönen Gesten, Demonstrationen, hinter denen nicht echter Wille und tiefstes Herzensbedürfnis stehen, bedeuten uns kaum etwas. Dort aber, wo in einer symbolischen Handlung etwas aus dem tiefsten Wesensgrunde der nationalsozialistischen Idee zum Ausdruck gebracht werden kann, dort erkennen wir gerne neben Tat und Form gemeinschaftlich den Geist, der solche Tat wer den ließ, aus dem solche Tat allein entſpringen konnte. Und wenn nun die Deutsche Arbeitsfront zum Motto ihres Sammeltages für das W.H.W. „Wir kennen die Not, wir helfen mit !" genommen hat, dann wünschen wir, daß auch alle anderen sich diesem Wollen anschließen. Gewiß, es ist gleich, wo man gibt, und keiner will behaupten, daß die Spende, die bei einer anderen Gelegenheit dem W.H.W. zufließt, nicht genau so wertvoll ist als das Scherflein, das man ihm am 1. März zukommen läßt. A ber über dem Materiellen steht diesmal etwas ungleich Wertvolleres, etwas Höheres ! Genau so wie die Idee des Eintopfsonntags sich nicht erschöpft mit der Abgabe einer gewissen Geldsumme, mit der Zeichnung eines gewissen Betrages in die Sammelliste, sondern wie der Nationalsozia= lismus vielmehr verlangt, daß jeder Volksgenosse, ganz gleich, ob es ihm materiell möglich sei, auf seinen Tisch die erlesensten Genüsse zu stellen, sein einfaches Eintopfgericht zu sich nimmt, um damit seine innere Verbundenheit mit seinen minderbegüterten Brüdern zu be weisen, genau so hat der Sammeltag der D. A. F. seine besondere Idee, seine besondere Prägung. In der Gabe nämlich, die du am 1. März einem Sammler der D.A.F., einem Manne aus der deutschen Front der Schaffenden gibst, liegt zugleich der Ausdruck deines tiesinnerlichen Bekennens zu dieſer Front. Das möge sich jeder Volksgenosse tief ins Bewußtsein graben, das möge jedem Volksgenossen zu diesem 1. März Triebfeder seines Handelns sein. P. E. R.
Frontberichte
des Winterhilfswerkes
1935/36
Echte Liebe ſchenken! Wir wollen nicht lindern, wir wollen gefund machen! und te liegt noch NSK Es gab eine Zeit gar nicht allzulange zurüd - da besann man fich dann und wann wieder einmal seines guten Herzens und es hieß: „Es muß etwas für die Armen, Bedürftigen geschehen, gebe, wer geben fann !"
an unser Wollen glaubt, dann müssen wir es eben verstehen, sein Vertrauen und damit sein Herz zu erproben.
Und es gab dieser und jener zwar nicht immer freiwillig. Schließlich trommelte man das
Und wie ist der praktische Weg zum Herzen des Volksgenossen? Indem er mit uns teilnimmt an den kleinen Freuden des Alltags , die genau so notwendig sind, den Daseinskampf zu bestehen, wie Essen und Kleidung!
Elendsheer zusammen, eine wohlgeformte Rede stieg vom Stapel, jeder bekam eine Kleinigkeit in die Hand gedrückt und damit war einer schalen Nächstenliebe" wieder für eine ganze Weile Genüge getan. Wen kümmerte oder interessierte das Einzelwesen, wer fragte danach, was dem und jenem innerlich nottat ?
Ein armer Teufel — so sagten die Leute hat Hunger und friert, dafür bekommt er ein Expatet und ein wärmendes Kleidungsstück. Kann man etwa noch mehr für ihn tun? O ja! Man tann, besser gesagt, man muß ! Erstreckt sich eines Menschen Bedürftigkeit denn lediglich auf das reine Hunger- und Kältegefühl ? Kann man nicht satt sein und troz dem hungern, kann man nicht warmes Zeug am Leibe haben und dennoch innerlich frösteln? Gibt es nicht auch so etwas wie ein jeelisches Darben und Entbehren? Das allerdings ist ein Zustand, den man nur mit dem inneren Auge sehen kann, mit dem inneren Ohr hören kann. Und wer da helfend beispringt, der fann von wirklicher Alles andere ist Hilfsbereitschaft sprechen. Almosen, weiter nichts. Wir aber, wir wollen nicht Almosen spenden und uns dabei in troftreichen Worten selbst beweihräuchern, wir wol= len den Volksgenossen, den Bruder, den Kame= raden losreißen von aller Dumpfheit der Seele und ihm zurufen : Komm! Neben mir, neben uns ist dein Plak. Sei froh mit uns, hab' Anteil an allem Schönen, Frohen und Besinnlichen, das uns das Leben gibt! Und wenn der andere auch erst mal nicht recht
Da fällt dann wie von selbst die harte Kruste des Mißtrauens, der Bedrüdtheit, der Berzweiflung oder der Bitternis.
Es gibt ein innerliches Kräftesammelbeden, das gespeist wird von Freude, Hoffnung und Zuversicht. Ein Mensch, der tagaus tagein nichts weiter hört und steht, als den nüchternen Kreislauf der Dinge, woher soll der Lebensmut und Daseinsfreude schöpfen ? Raus aus dem grauen Freude tut not !
Alltag
mit
euch,
Wiederaufbauarbeit des Herzens könnte man es nennen. Willig und unermüdlich sind unsere vielen, treuen Helfer und Helferinnen dabei am Werk, sei es, daß sie als Jünger der ernſten und heiteren Muse ihre Kunst in den Dienst der guten Sache stellen, sei es, daß fie als Unternehmer in ihren Theatern, Kinos, Varies tés usw. Sondervorstellungen bei freiem Eintritt veranstalten. Und nicht zu vergessen, die vielen, guten Geister, die mit nimmermüden Beinen und liebevollen Worten in die Wohnungen eilen, ein Liebespalet, eine Einladung überbringen, dem alten Mütterchen ein wenig Gesellschaft leisten, der Bettlägerigen mit Wort und Tat hilfreich zur Hand gehen. Ihnen allen sei an dieser Stelle Dank gefagt. Aber was besagen da Worte : seht in solch ein Paar glückstrahlender Frauenaugen, hört solch süßes Kinderlachen, seht wie das innere Glüc und die Aufmunterung eine sichtbare Verwandlung des ganzen Menschen bewirkten. Ist das nicht Dantes genug ? Und so und nicht anders wollen wir sie alle erfassen und vereinen zur wahren und echten Volksgemeinschaft.
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Blatt 6
NSK Folge 38
14. Februar 1936
Sturlebuſch NSK Sein wahrer Name war Heinz. Den Namen Sturlebusch hatte ihm ein Bekannter feines Vaters gegeben, und zwar deshalb , weil ihm als kleines Kind, als er noch in der Wiege lag, beständig ein Büschel Haare terzengerade auf dem Kopf stand. Daher stammte der Name Sturlebusch, den er nun nicht mehr los wurde . Sturlebusch war neun Jahre alt, und abges sehen davon, daß seine Nahrung in den lezten Jahren durch böse Umstände nicht allzu nahrhaft gewesen, war er auch sonst kein Riese. ,,Wenn ich den Jungen nur mal fortbekommen fönnbe", jammerte die Mutter. Sie kam bei der N.S.V.-Kinderverschickung darum ein und fiehe da, Sturlebusch wurde von einem Ver trauensarzt untersucht und sollte tatsächlich sechs Wochen lang fort zur Erholung. Es hieß aufs Land", doch zu wem und wohin, wußte kein Mensch. Die gute Frau Eide fuhr schnell zu ihrer Freundin, wo die Sparbüchse des Jungen aufbewahrt wurde. Der Spartopf wurde geöffnet, der Inhalt gezählt, indessen freilich Frau Eide beständig das Wort „Pech“ vor sich hinmurmelte. ,,Das Pech - das Pech." Ja, der Inhalt des Spartopfes reichte weder für eine neue Bluſe, es noch für ein Hemd, noch für Strümpfe reichte eben für nichts. Frau Eide strich mit einer Handbewegung das Geld in die Handtasche und fuhr betrübt wieder fort. Sturlebusch sollte sechs Wochen aufs Land ― jammerte sie er,,man denke, sechs Wochen“ griffen - ,,und fein Mensch weiß , zu wem er kommt, und ich habe kaum etwas für ihn anzuziehen!" ,,Aber du hast es doch gewollt, hast doch beantragt, daß der Junge zur Erholung sollte", rief der Mann. „Natürlich, habe ich es gewollt, er braucht es ja auch", bestätigte Frau Eide fleinlaut, wäh rend ihr Gehirn sich mit Blusen, Strümpfen und neuen Hosen beschäftigte, mit Dingen, die sie dem Jungen nicht anſchaffen konnte. Dabei rückte der Tag der Abreise immer näher. Sturlebusch ähnelte seinem Vater und behielt in Angelegenheit der Reiserei auch die Ruhe seines Vaters. Er sammelte Bleistifte und Postkarten, Briefumschläge, mit von der Mutter geschriebenen Anschriften, versprach jedem ausführlich über Ankunft und Aufenthalt zu ſchreiben und fuhr eines Tages mit einigen hundert Kindern vergnügt vom Stettiner Bahnhof ab. Frau Eide stand auf dem Bahnsteig und winkte immer noch, als schon gar nichts mehr von den Kindern zu sehen war. Die vielen Kinder und die fabelhafte Organi sation! Das hätte sie nie für möglich gehalten ! Frau Eide steckte das Taschentuch wieder ein, aber ihre Gedanken verweilten bei ihrem Jungen. Sturlebusch fuhr in die Nacht hinein und damit in die bunte Welt. Sechs andere Jungen teilten das Abteil. Einige schliefen, andere wachten, denn das Reifen war intereſſant und nicht einmal zu wissen, wohin und zu wem, war noch viel intereſſanter. Sie erreichten bald Pommern , den Kreis Schlawe , und von Schlawe ab begann am frühen Morgen das Verteilen der Kinder. Sturlebusch wurde von einem Bauern mit Leiterwagen abgeholt . Die Pferde zogen an, und
die Fahrt ging los. Sturlebuschs Augen wurden groß und größer. Feld, nichts als Feld Tiere - da weideten Kühe, da lief Wiesen ein Schwein - vor kleinen Häusern ſpielten Kinder, Hühner gackerten, und dicht vor dem Wagen her lief ein Schwein. Das ist ein richtiges Schwein - · dachte Sturlebusch. Und so viele Tiere und gar kein Auto! Sturlebuschs Augen vergrößerten sich immer mehr, sein ganzes kleines Gehirn geriet fast in Unordnung. Der Wagen erreichte Belkow , und Sturlebusch wurde beim Amtsvorsteher abgeladen. Der Bauer mit seiner Frau und fünf Kindern kamen an den Wagen, nahmen das Köfferchen, und der Bauer sagte : „ Na, da ist ja unser Junge nun komm mal her." Sturlebusch folgte, ohne der neuen Umgebung weitere Beachtung zu schenken, denn das Herz wurde ihm schwer. Er dachte an Mama und Papa und besonders schwer wurde das kleine Herz, als er am Abend in einem ganz großen Bett allein im Zimmer schlafen sollte. Es ging doch merkwürdig zu in der Welt. Mama und Papa schliefen in Berlin, und er lag allein in so einem großen Bett. Als Sturlebusch nach langem Schlaf erwachte, war es heller Tag. Die Sonne leuchtete ins Zimmer, draußen lärmten Hühner und unter dem Fenster sprachen viele Kinder miteinander. Sturlebusch sette sich aufrecht, wollte sich befinnen und sah dann plözlich statt seiner Mutter die Bäuerin vor seinem Bett stehen. „ Na, mein Junge", sagte sie, „hast du gut geschlafen ? Nun steh mal auf.“ Sturlebusch krabbelte aus dem Bett, und jezt kam wieder der Augenblick, wo ihm das Wort „Mama“ auf die Lippen geraten wollte. Er sprach es aber nicht aus, sondern bemühte sich, alles ſo zu tun, wie ihm geſagt wurde. Oh ---- es gab Milch, viel Milch - Wurst Schinken Schokolade - Kuchen fräftiges Gessen und viel Kompott. Jedes der Kinder durfte sich soviel Eſſen herauslöffeln als der kleine Magen aufzunehmen vermochte. Dann ging es hinaus auf die Felder, mitten unter die Kühe, Schweine, Hühner. Sturlebusch dachte, er müßte wohl mal schreiben, da waren doch die vielen Postkarten, Briefumschläge. Aber zuerst hatte er viel zu tun. Sturlebusch durfte Gänse hüten, aber er schlief dabei ein. In welchem Traumland er spazieren ging, hat er hinterher nicht verraten, jedenfalls aber waren die Gänse, als er aufwachte, verschwunden. ,,Um Gotteswillen, unsere Gänse!" dachte Sturlebusch und zitterte am ganzen Körper. Weit und breit war keine Gans zu sehen. Ganz beklommen machte er sich auf den Heimweg, wollte sich von hinten herum ins Haus schleichen. Da sah er nun zu seiner großen Freude, daß die Gänse, während er schlief, alleine nach Hause gegangen waren. „ Unsere Gänse sind ja da! " rief er voller Freude. Die Bäuerin aber lachte laut und Sturlebusch schmeckte Milch und Brot mit Schinken nach dem überſtandenen Schrecken noch mal so gut. Auf den Rat der Bäuerin hin schrieb er nun gleich eine Karte nach Berlin - viel zu schreiben hielt er für überflüssig. Er hatte für Kühe und Gänse zu sorgen, fuhr Leiterwagen , mußte essen und war damit vollauf beschäftigt.
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Blatt 7
NSK Folge 38 Eines Tages kam eine Näherin ins Haus, die ihm eine neue Bluse nähte, eine Hose, ein Hemd - dazu wurden ein paar neue Wadenstrümpfe besorgt, seine Wäsche gewaschen und gestopft, und schließlich packte die Bäuerin für die Eltern eine Kiste mit Eßwaren . Nach vielen schönen Wochen fiel der Abschied allen schwer. Sturlebusch fam wieder auf den
Nur die rechte
14. Februar 1936Leiterwagen und trat, mit Köfferchen und Paketen beladen, die Rückreise an. Er sah so erholt aus, daß seine Mutter bei der Ankunft ihn kaum wiedererkannte. Als sie aber die Pakete öffnete, tamen ihr Tränen großer beinahe Tränen in die Augen Dankbarkeit und ebenso großer Freude.
Tat
darf gelten
Eine nachdenkliche Betrachtung
NSK Wie bei den Erscheinungen des täglichen Lebens die Gewohnheit und der Zug der Zeit unser Tun und Denken beeinflussen, so finden wir auch bei den größten Umwälzungen im voltlichen Leben und bei grundlegend sozialen Anderungen schon nach erstaunlich kurzer Zeit ein Abstumpfen der Mehrzahl der Menschen gegenüber dem Geschehen. Oft aber wird gerade durch diese gedankenlose Hinnahme revolutionären Wollens die Tat bereits dadurch in ihrem ursprünglichen ethischen Wert herabgemindert. Das Winterhilfswerk ist eine dem nationalsozialistischen Gedankengut entspringende Hilfe für notleidende Volksgenossen. Es soll aber darüber hinaus eine Werbung und Mahnung an das soziale Gewissen aller Volksgenossen jein! Das durch die vielfachen Besuche unserer Reichsleitung am Maybachufer bekundete Interesse des Auslandes an der Organiſation des Winterhilfswerkes liegt - ob zugegeben oder nicht in der Erkenntnis der Richtigkeit unserer heutigen Arbeit. Deutsche Art und deutsches Wesen wurden auch im Ausland Wegweiser für soziales Wollen, das aus dem Herzen und nicht nur aus dem Munde strömt. Die Organisation des Winterhilfswerkes hat zweierlei Aufgaben zu lösen. Dem Bedürftigen wird in seiner Not vom ganzen Volke geholfen. Darüber hinaus jedoch klopft sie wieder und immer wieder in stets veränderter Gestalt an das soziale Gewissen des einzelnen. Sie mahnt uns im Sinne des großen Gemeinschaftsgedankens , in dem unsere ganze
Kraft und Stärke liegt. --- Erfüllst du, Volksgenosse, auch hier deine Pflicht, oder sprichst du nur ein Lippen bekenntnis zu Führer und Staat? Es ist ja nicht damit getan, einen Betrag beliebiger Höhe in eine Liste zu zeichnen oder in eine Sammelbüchse zu steden ! Es ist nicht richtig, wenn wir uns etwa gleich im Voraus für die Woche oder für den Monat einen Betrag für Eintopf, Pfundspende und Straßensammlung zurechtlegen, der so als eine Art zusätzlicher Steuer gegeben wird . Wenn die nationalsozialistische Führung das Geld allein wollte, so fände sie einfachere und ge= räuschlosere Wege für diese Erhebung . Wenn also der selbstlose Helfer des Winterhilfswerkes persönlich bei uns anklopft, so klingt der Mahn= ruf ernst an unser Herz. Er fragt, bist auch du, Volksgenoſſe, Blut von unserem Blut, Sozialist des Herzens ? Gehörst du zu uns? Oder bist du noch nicht so weit? Wir wissen ja, daß Verständnislosigkeit , ja ge= heime Gegnerschaft nicht immer einem bösen Willen, einem schlechten Herzen entspringt ! Gar zu oft versperren der Hang am Hergebrachten, Überlieferung und Erziehung oder gedankenlose Starrköpfigkeit dem eigenen Herzen den Weg zu einem jungen Wollen. Schwer mag es sein, Sozialist der Tat zu werden, wenn man nie die bittere Not kennenlernte. Wen das Schicksal einmal selbst durch Hunger und Elend geführt hat, der weiß, daß es immer noch leichter ist, zu geben selbst vom wenigen als nehmen zu müſſen.
Vom Kampf im Alltag Skizze von Karl Heinz Eckert
Bei Zwick, dem Kohlenhändler, geht es lebhaft zu. Da stehen sie herum, Männer und Frauen, junge und alte, mit ihren Handwagen und warten, bis sie ihre Kohlen bekommen . Alle haben sie ihre Kohlengutscheine des Winterhilfswerks in der Hand, und bald be: ginnt zwischen den Umherstehenden ein kleiner Schwaz vom Wetter, von Schulzes und von den Zeiten. Wie das eben immer so geht, wenn ein NSK
paar Menschen zusammenstehen, die sich gerade kennen oder auch nicht kennen. Wie sie so alle auf ihre Kohlen warten, die der kohlenstaubschwarze Mann Zentner für Zentner abwiegt, wie einer nach dem anderen so mit seinem vollen Wägelchen wieder heimwärts ruckelt, da fällt mir eine kleine Epiſode ein, die ich 1932 erlebt habe. Es kann auch früher gewesen sein, ich weiß das nicht mehr so genau es ist auch nicht so wichtig, denn
J.
RSK Folge 38
Blatt 8
ficher ist sie in der November-Republik jeden Tag an jedem Ort auch paſſiert. Das war damals so gewesen . Auf der Straße ist es leer. Trostlos leer. Der Wind leckt die Pfützen vom letzten Regen auf. Dann und wann hört man eine Straßenbahn . Einmal fährt ein Auto vorbei, ein altes Vorfriegsmodell. Dann ist wieder Ruhe. Auf den Kähnen werden Kohlen verladen. Ein Kohlenwagen biegt um die Ede. Holpert die Straße entlang, macht eine für seine Verhältnisse schnelle Wendung, so daß die Kohlen lebendig werden und ein paar davon auf die Straße fallen. Da kommt Leben in die Straße. Auf einmal find Menschen da. Erst einer, dann fünf, dann fünfzehn. Kinder, Männer, Frauen, alte, junge. Sie kommen gelaufen, so wie ein Schwarm Tauben plötzlich da iſt, und alle bücken ſich nach den Kohlen. Haſtig, ſchnell, ſchnell, nehmen ſo= viel, als sie erwischen können . Eine Minute später ist der Plaz wieder leer. Troſtlos wie zuvor. Keiner von den vielen Menschen ist noch sichtbar. Alles ist vorbei, gerade wie ein Spuk. Ich bleibe stehen, weil die Melancholie des Plates etwas Bannendes hat. Nachher, vielleicht eine halbe Stunde später, rüttelt wieder ein Kohlenwagen übers Pflaster. Und wieder find die Menschen da, mit Säcken und Taschen, so schnell, als wenn die Erde sie ausgespien hätte. Dieselben Leute wie vorhin greifen hastig nach ein paar Kohlen, die von dem Wagen gefallen sind, und sind eine Minute später wieder verschwunden, spurlos verschwunden. Zwei Stunden später bin ich wieder vorbeigekommen. Es war immer noch das gleiche Schauspiel. Der Kohlenwagen zog die Leute an wie das Aas die Geier. Aber die Säcke und Taschen waren schon schwer geworden, zum Teil sogar schon voll. Es ist gut gewesen, daß sie Zeit gehabt haben, diese Menschen damals, sonst wären sie niemals zu einem warmen Zimmer gekommen. Ja, daran muß ich denken , während ich unter all diesen Bolksgenossen stehe, die ein, zwei oder drei Zentner Kohlen bekommen. Vielleicht find unter ihnen welche, die früher mit einer Markttasche hinter jedem Kohlenwagen haben herlaufen müssen, damit sie sich einmal in der Woche ihre Stube heizen konnten. Vielleicht ist so einer unter ihnen, wer weiß das ? Hinter vielen liegt diese Zeit wie ein schrecklicher Traum, und wenn ich den Alten sehe, der ſeine zwei Zentner gerade wegzieht, habe ich ein Gefühl, als hätte ich die Kohlen bekommen und nicht er. Ich helfe ihm eine Straße lang
14. Februar 1936 ziehen. Erst wundert ihn das ein bißchen, aber dann plaudert er los. Geradeſo, wie es ihm ums Herz ist. ,,So, nun tann Mutter die Bude wieder heizen! Wissen Sie, wir wohnen nämlich draußen in unserer Laube, und da ist es immerzu laufig talt bei dem Wetter. An der russischen Front im Kriege habe ich bestimmt nicht ein einziges Mal so gefroren wie früher manchmal in unserer kleinen Laube, das können Sie mir glauben." Er bleibt einen Augenblic stehen und sieht mich groß an dabei. „Aber jetzt ist das ja anders. Früher, was glauben Sie, wie wir da zu Kohlen gekommen find? Sie werden lachen - wir sind das ganze Jahr über hinter jedem Kohlenwagen herge= rannt und haben die paar Broden aufgeſammelt, die heruntergefallen ſind.“ Ich muß lachen, wie er das erzählt, aber er versteht das falsch. ,,Sie brauchen darüber nicht zu lachen, das war bitterer Ernst. Wir hätten ja sonst sogar an Weihnachten nicht einmal einheizen können.“ „Ja“, sage ich, „ das ist doch komisch. Ich habe da vorhin an etwas denken müſſen , und darum habe ich gelacht." Und ich erzähle ihm, was das war. Da muß auch er lachen. „ Ja, jezt ist es in allen Dingen Gott sei Dank anders. Ich wüßte wirklich nicht, was wir wohl gemacht hätten in den letzten drei Jahren, wenn das Winterhilfswerk nicht gewesen wäre. Die Rente reicht ja doch nicht weit. Wo sollen denn da die anderen Dinge herkommen , die zum Leben genau so wichtig sind. . .“ Ich bin viel weiter mitgegangen, als ich eigentlich vorgehabt habe und nun, auf dem Rückweg, sehe ich immer noch das frohe Gesicht des Alten vor mir, der keinen Rat mehr ge= wußt hätte, wenn das Winterhilfswerk nicht auch zu ihm gekommen wäre.
Großer Erfolg der fünften Straßensammlung in der Kurmark
NSK Berlin, 14. Februar. Die fünfte Reichsstraßensammlung stellte alle bisherigen Ergebnisse in der Kurmart weit in den Schatten. 162 603,70 RM. kamen durch den Verkauf der Lederplaketten ein und floſſen dem Winterhilfswerk zu . Damit hat die Kurmark aufs neue ihren opferbereiten Gemeinschaftswillen bewiesen. Doch auch der S.A. , S.S. und dem N.S.K.K. gebührt Anerkennung und Dant für ihre große Hilfe im Dienſt an Volk und Bewegung.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK Folge 38 ficher ist sie in der November-Republik jeden Tag an jedem Ort auch passiert. Das war damals so gewesen ... . . . Auf der Straße ist es leer. Trostlos leer. Der Wind ledt die Pfüßen vom legten Regen auf. Dann und wann hört man eine Straßenbahn. Einmal fährt ein Auto vorbei , ein altes Vorkriegsmodell. Dann ist wieder Ruhe. Auf den Kähnen werden Kohlen verladen. Ein Kohlenwagen biegt um die Ede. Holpert die Straße entlang, macht eine für seine Ver= hältnisse schnelle Wendung, so daß die Kohlen lebendig werden und ein paar davon auf die Straße fallen. Da kommt Leben in die Straße. Auf einmal find Menschen da. Erst einer, dann fünf, dann fünfzehn. Kinder, Männer, Frauen, alte, junge. Sie kommen gelaufen, so wie ein Schwarm Tauben plötzlich da ist, und alle bücken sich nach den Kohlen. Hastig, schnell, schnell, nehmen so= viel, als sie erwiſchen können. Eine Minute später ist der Plak wieder leer. Trostlos wie zuvor. Keiner von den vielen Menschen ist noch sichtbar. Alles ist vorbei, gerade wie ein Sput. Ich bleibe stehen, weil die Melancholie des Plages etwas Bannendes hat. Nachher, vielleicht eine halbe Stunde später, rüttelt wieder ein Kohlenwagen übers Pflaster. Und wieder find die Menschen da, mit Säcken und Taschen, so schnell, als wenn die Erde sie ausgespien hätte. Dieſelben Leute wie vorhin greifen hastig nach ein paar Kohlen, die von dem Wagen gefallen sind, und sind eine Minute später wieder verschwunden, spurlos verschwunden. Zwei Stunden später bin ich wieder vorbeigekommen. Es war immer noch das gleiche Schauspiel. Der Kohlenwagen zog die Leute an wie das Aas die Geier. Aber die Säcke und Taschen waren schon schwer geworden, zum Teil sogar schon voll. Es ist gut gewesen, daß sie Zeit gehabt haben, diese Menschen damals, sonst wären sie niemals zu einem warmen Zimmer gekommen. Ja, daran muß ich denken, während ich unter all diesen Bolksgenossen stehe, die ein, zwei oder drei Zentner Kohlen bekommen. Vielleicht find unter ihnen welche, die früher mit einer Markttasche hinter jedem Kohlenwagen haben herlaufen müssen, damit sie sich einmal in der Woche ihre Stube heizen konnten. Vielleicht ist so einer unter ihnen, wer weiß das ? Hinter vielen liegt diese Zeit wie ein schrecklicher Traum, und wenn ich den Alten sehe, der seine zwei Zentner gerade wegzieht, habe ich ein Gefühl, als hätte ich die Kohlen bekommen und nicht er. Ich helfe ihm eine Straße lang
14. Februar 1936 ziehen. Erst wundert ihn das ein bißchen, aber dann plaudert er los. Geradeso, wie es ihm ums Herz ist. „ So, nun kann Mutter die Bude wieder heizen! Wissen Sie, wir wohnen nämlich draußen in unserer Laube, und da ist es immerzu laufig talt bei dem Wetter. An der russischen Front im Kriege habe ich bestimmt nicht ein einziges Mal so gefroren wie früher manchmal in unserer kleinen Laube, das können Sie mir glauben. " Er bleibt einen Augenblick stehen und sieht mich groß an dabei. ,,Aber jetzt ist das ja anders. Früher, was glauben Sie, wie wir da zu Kohlen gekommen find? Sie werden lachen - wir sind das ganze Jahr über hinter jedem Kohlenwagen herge= rannt und haben die paar Brocken aufgesammelt, die heruntergefallen sind." Ich muß lachen, wie er das erzählt, aber er versteht das falsch. „ Sie brauchen darüber nicht zu lachen, das war bitterer Ernst. Wir hätten ja sonst sogar an Weihnachten nicht einmal einheizen können." „Ja“, sage ich, das ist doch komisch. Ich habe da vorhin an etwas denken müſſen, und darum habe ich gelacht." Und ich erzähle ihm, was das war. Da muß auch er lachen. „Ja, jetzt ist es in allen Dingen Gott sei Dank anders. Ich wüßte wirklich nicht, was wir wohl gemacht hätten in den letzten drei Jahren, wenn das Winterhilfswerk nicht gewesen wäre. Die Rente reicht ja doch nicht weit. Wo sollen denn da die anderen Dinge herkommen, die zum Leben genau so wichtig sind. . .“ Ich bin viel weiter mitgegangen, als ich eigentlich vorgehabt habe und nun, auf dem Rückweg, sehe ich immer noch das frohe Gesicht des Alten vor mir, der keinen Rat mehr ge= wußt hätte, wenn das Winterhilfswerk nicht auch zu ihm gekommen wäre.
Großer Erfolg der fünften Straßensammlung in der Kurmark
NSK Berlin, 14. Februar. Die fünfte Reichsstraßensammlung stellte alle bisherigen Ergebniſſe in der Kurmark weit in den Schatten. 162 603,70 RM. kamen durch den Verkauf der Lederplatetten ein und flossen dem Winterhilfswerk zu. Damit hat die Kurmart aufs neue ihren opferbereiten Gemeinschaftswillen bewiesen. Doch auch der S.A., S.S. und dem N.S.K.K. gebührt Anerkennung und Dank für ihre große Hilfe im Dienst an Volk und Bewegung.
Drud: M. Müller & Eohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK -Nachrichten
Zu RSK Folge 38
Siedlungsschau auf der Kölner Frühjahrsmesse ,,Siedeln und Wohnen im westdeutschen Lebensraum“
NSK Die deutschen Arbeiter im dichtbesiedel= ten Westen unseres Vaterlandes aus ihrer Existenzunsicherheit zu befreien und zunächſt die geeignetsten wieder mit dem deutschen Heimatboden enger zu verbinden und sie krisensester zu machen, ist eine Aufgabe, die in Westdeutschland durch die Gauheimſtättenämter und durch die Arbeitsgemeinschaften zur Förderung des Arbeiterwohnstättenbaues nachhaltiger denn je gefördert wird. Grundlage für ihre verstärkte Aufklärungsarbeit über die nationalsozialistische Siedlungspolitik ist das in den vergangenen drei Jahren erworbene Vertrauen des deutschen Arbeiters zur Reichsregierung und den mit seiner besonderen Betreuung beauftragten Stellen und Ämtern. Diese Tatsache ſchuf auch die Möglichkeit zu einer Förderung des deutschen Siedlungsim eine Fachveranstaltung werkes durch deutschen Westen. Wie die Siedlungsfragen hier gesehen werden, welche Vorschläge zu ihrer Lösung bestehen und was bereits in den vergangenen drei Jahren erreicht wurde, soll die Siedlungsschau Siedeln und Wohnen im westdeutschen Lebensraum zeigen, die in Verbindung mit der Kölner Frühjahrsmesse veranstaltet wird. Achtzehn westdeutsche Gemeinden und Landkreise werden auf ihr im Rahmen einer Leistungsschau ihre Aufgaben und Ziele und ihre bis jezt erlangten Erfolge anziehend und leicht faßlich darstellen. Sowohl für den Fachmann wie für die breiten Besuchertreise wirkt daneben besonders aufschlußreich auch die Behandlung der Siedlungsfragen durch die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Arbeiterwohnstättenbaues Bezirk Rheinland , sowie der acht westdeutſchen Gauheimſtättenämter und der Arbeitsgemeinschaften für Westfalen und Hessen-Nassau. Ein in natürlicher Größe erbautes Siedlungshaus mit vollständiger Innenausstattung und eine sachlich beratende Auskunftsstelle versprechen auf alle Siedlungswillige eine starte An= ziehungskraft auszuüben. Für den ideellen Teil der Ausstellung und für die gewerblichen Abteilungen war in gleicher Weise der Grundsatz maßgebend, durch größt= mögliche Vollständigkeit aufklärend zu wirken ; besonders herausgehoben sei, daß der ideelle. Teil vor allem erzieherische Zwecke zum Nuzen des gesamten deutschen Siedlungswerkes erstrebt. Die erste Kreisführerschule der N.S.D.A.P. NSK Bochum, 14. Februar. Im Bochumer Rathaus wurde eine Kreisführerschule der N.S.D.A.P. ins Leben gerufen, die in ihrer Art im Gau und im
Blatt a
14. Februar 1936 Reiche bisher einzig dasteht. Hier werden in Zukunft die politischen Leiter des Kreiſes Bochum ihr geistiges Rüstzeug erhalten, damit sie jederzeit gewappnet sind, den politischen Kampf um die Volksseele im Sinne des Nationalsozialismus zu meistern.
Kulturelle Arbeitstagung der pommerschen Hitler-Jugend NSK Stettin, 14. Februar. Die Kulturabteilung des Gebietes Pommern der Hitler-Jugend führt am 29. Februar und 1. März eine Tagung sämtlicher Kulturstellenleiter und = leiterinnen der pommerschen H. 3. durch, an der außerdem sämtliche Führer der Banne und Jungbanne, die Führerinnen der Untergaue, Abteilungsleiter der Gebietsführung, Abtei= lungsleiterinnen des Obergaues ſowie der Leiter der Gebietsführerschule und die Leiterin der Obergauſchule teilnehmen. Auf der Tagung wird der stellvertretende Kulturamtsleiter der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Cerff in grundsäglichen Ausführungen die Richtung der Kulturarbeit festlegen.
Eine Großkundgebung inmitten von Salz NSK Eine besonders eindrucksvolle Kundgebung, aus Anlaß der Vertrauensratswahlen 1936, findet im Untertagsbetrieb der Zeche Borth im Kreise Moers statt. In einem mächtig weit ausgeschossenen Salzdom von 120 bis 80 Meter Ausmaß versammeln sich sämtliche Führer und Betriebszellenobleute des Kreises Moers in Gemeinschaft mit der ge= samten Gefolgschaft des Bergwerks . Der Gauwalter, Pg. 3ohlik , wird über den Sinn und die Aufgaben der Vertrauensratswahlen 1936 800 Meter unter der Erde sprechen. Die Kundgebung ist umrahmt von Darbietungen der Werkscharen und von kurzen Reden des Betriebsführers der Deutschen Solvay-Werke in Borth-Wallach sowie des Betriebszellenobmanns. Betriebsführer und Zellenobleute zur Gemeinschaftskundgebung angetreten NSK Am Samstag, dem 15. Februar, 17.30 Uhr, spricht Hauptamtsleiter, Pg. Claus SeI zwer - Berlin vor sämtlichen Betriebsführern und Betriebszellenobleuten sowie vor den Propagandarednern des Gaues Essen in Duisburg in der Tonhalle. Die Ausführungen Pg. Claus Selzners be fassen sich mit dem Sinn und den Aufgaben der Vertrauensratswahlen 1936 . Durch diese Kundgebung, die durch musikalische und sprechchorische Vorträge der Wertscharen umrahmt wird, werden die Vertrauensratswahlen für den Gau Eſſen eingeleitet.
Nationalſozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68 Zimmerſtr. 90 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eber Nachf., 6. m b H.. Zentralverlag Der RS DA B.. München · Berlin Beriand Eber- Verlag Berlin_SW 68, 3immerstraße 88 Alle Zahlungen find nach München (Poſtſchedkonto München 113 46) zu richten
Vartei Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet k, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der N S. DAB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupte Ichriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 38
15. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Und
nun: Auf nach Berlin !
NSK Die sonnigen Tage von GarmischPartenkirchen sind beendet. Sie brachten sportliche Ereigniſſe erſten Ranges ; sie haben den Begriff Olympia im wahren Sinne seiner Bedeutung erfüllt. Es waren Tage harter sportlicher Leiſtungen für alle, die als Vertreter der Nationen aus der ganzen Welt gekommen waren, aber es waren auch Tage schönen Erlebens für die Hunderttausende von Besuchern, die sich an der Stätte des olympischen Winterkampfes eingefunden hatten. Mit stolzer Freude konnten wir Deutschen immer wieder die Feststellung machen, daß unsere Gäste zufrieden waren, daß sie die Schönheit unseres Landes bewunderten und die Großzügigkeit unserer Vorbereitungen anerkannten. Die hayerischen Alpen haben durch die großen Tage von Garmisch-Partenkirchen für den Wintersport neuen Klang bekommen.
Was aber mehr ist : Diese Winterolympiade war ein erfolgversprechender großer Auftakt für die große Olympia des Sommers 1936. Sie hat uns gezeigt, daß der olympische Geist sportlichen Kampfes und sport= licher Kameradschaft auch heute lebendig ist. Und sie mag unseren Gästen gezeigt haben, wie durchsichtig jene Propaganda war, die die olympischen Kämpfe auf deutschem Boden mit Haßargumenten vergiften wollten. Heute gehören diese Versuche der Vergangenheit an. Alle Nationen rüsten jest, nachdem die erste große Schlacht geschlagen ist, zum großen Wettstreit der Olympia in Berlin. Und während die Kämpfer des Wintersportes wieder heimkehren von ihren großen Tagen, sammeln sich die anderen Sportler der ganzen Welt unter der Parole „ Auf nach Berlin !"
Rationalisierung bedeutet Erhöhung der
sozialen
Pflichten
Von Bernhard Köhler, Leiter der Kommiſſion für Wirtschaftspolitil
NSK Rationalisieren heißt vernünftig machen ; in wirtschaftlichen Dingen also Verluste ver meiden und höheren Nuken erzielen. Die erste Arbeitsschlacht bedeutete daher , wirtschaftlich gesehen , den Beginn einer gewaltigen Rationalifierung der Volkswirtschaft , indem die Verlustquelle " Arbeitslosigkeit“ ausgeschaltet und ein vernünftiger Nußen der Volkswirts schaft wieder erzielt worden ist. Dieser Nugen
drückt sich notwendigerweise vor allem in Bildung öffentlichen Vermögens aus, wobei die Wehrhaftmachung und die Autobahnen an erster Stelle stehen. Rationalisierung von Betrieben ist nur mögs lich in einer vernünftigen Volkswirtschaft. Freisetung Arbeitskräften von fann in einer vernünftigen Voltswirtschaft nicht geduldet werden , wenn die Gefahr besteht , daß ſte
NSK Folge 39
vergeblich nach Arbeit suchen. Würden wir zulassen, daß Rationalisierung von Betrieben in dieser Weise vor sich ginge, so würden wir nicht nur unsere sozialistischen Aufgaben verleugnen, sondern auch zulassen, daß neu entstehende Arbeitslosigkeit zwangsläufig zu einer neuen Wirtschaftslähmung führte. Leute, die glauben, daß der Hinweis auf die notwendige und unaufhaltsame Rationalisierung der gesamten Volkswirtschaft ein Signal zur Abschüttelung unbequemer sozialer Verpflichtungen wäre, vergessen, daß die energischen, aber einseitigen und turzsichtigen Rationalisierungsmaß nahmen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts das Steigen der Arbeitslosigkeit nicht aufzuhalten und die verheerende Wirtschaftslähmung nicht zu bremsen vermocht haben. Vor der Rationalisierung der Betriebe steht die Rationaliſierung der Volkswirtschaft , d. h. das Recht auf Arbeit für jeden Volksgenossen. Eine Rationalisierung , die dieses Recht verlegt, ist widersinnig, unſittlich und wirtschaftlich gefährlich. Nur dentfaule Phantasielosigkeit kann unter Kostenverminderung nichts anderes verstehen als Verringerung des Lohn- und Gehaltskontos oder gar höheren Nuzeffekt dieses Kontos durch Raubbau auf Kosten der Werkleute. Wir haben den Kapitalismus und den Marxismus nicht bekämpft, um in die kapitalistische Leistungsideologie des Bolschewismus zu verfallen. Es scheint noch immer Leute in Deutschland zu geben, die sich auch mit einem bolschewistischen Regime abfinden würden, wenn es den Betrieben die Möglichkeit zur Anwendung einer Stachanow-Antreiberei gäbe. Ebenso wie der Schrei nach der vielgerühmten Privatinitiative vielfach recht gern vor der Macht und der Diktatur des Weltkapitalismus zu schweigen bereit gewesen ist. Leistungssteigerung der Betriebe heißt nicht nur Unkostenverringerung oder Erzeugungsmehrung beim Produkt. Sie heißt ebenso auch Ergänzung, Erweiterung, Neubegründung und Steigerung der sozialen Pflichterfüllung. Schönheit der Arbeit und die verwandten Aufgaben sind unabdingbare Leistungen der Betriebe. Die bisherige Produktion mit weniger Arbeitskräften aufrechterhalten zu können, ist noch längst tein Anlaß, Arbeitskräfte als überzählig anzusehen. Überschüssige Arbeitskraft wendet ein vernünftiger Hausvater in seinem Hauswesen zu seinem eigenen Nuzen an, und ebenso wird ein weitblickender Unternehmer verfügbare Arbeitskräfte seines Betriebes auch zunächst für seinen Betrieb nukbar zu machen ſuchen , anstatt auf ihre Leistung zu verzichten. Daß er fie bezahlt, um sie spazieren gehen zu lassen, verlangt ja niemand von ihm. Er wird gut tun , sich auf die Zeit einzurichten , in der Arbeitskräfte selten und fost bar werden. Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik wird dafür sorgen, daß der Leichtsinn derer, die zu früh auf Arbeitskräfte verzichten zu können glauben, sich selbst bestraft. Übrigens soll sich jeder darüber klar sein , daß wir die Mittel, um freie Arbeitskräfte zu neuer Arbeit anzusehen , immer nur aus der Wirtschaft selbst nehmen können. Dies gilt auch dann, wenn wir sicher find. auf diese später einzuziehenden Mittel Vorchüsse nehmen zu können. Oder bildet sich je mand ein, daß der nationalsozialistische Staat gesonnen ist, seine Vorschüsse länger als unbedingt nötig stehen zu lassen ? Oder hat man sich etwa der frügerischen Hoffnung hingegeben, wir bildeten uns ein, Geld aus Luft machen zu kön-
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15. Februar 1936 nen? Dies wäre freilich ein Triumph derjenis gen, die unseren „ Experimenten" verständnislos lächelnd zuschauen und in der Zwischenzeit kräftig daran verdienen zu können glauben. Wenn unsere Wirtschaftspolitik nicht von Anfang an gerade in ihrer sozialistischen Zielsetzung auf sehr nüchternen Rechnungen beruht hätte, wären wir höchstens so dumm gewesen, wie die rcattionären Gegner selbst und wie sie uns gern haben wollen. Rationalisie Fortschreitende rung der Volkswirtschaft bedeutet z u nächſt immer mehr Arbeit für alle die , die noch zu wenig oder gar keine Arbeit haben. Arbeit geben heißt allerdings nicht nur beschäftigen. Die deutsche Volkswirtschaft ist kein Kindergarten, in dem die Kleinen beschäftigt" werden, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Unser Vaterland ist uns geſchenkt worden, damit wir es durch Arbeit immer schöner, wohnlicher, ertrag= reicher und wohlhabender machen. Die Aufgabe für jeden verantwortlichen Unternehmer ist, an der Stärkung des volkswirtschaftlichen Betriebskapitals, d. h. an der Vermehrung des umlauffähigen Arbeitsertrages zum Unterhalt von immer mehr arbeitenden Menschen zu schaffen. Dies erfordert Leistungssteigerung der Betriebe, wo immer eine solche durch die geistige Anstrengung, Erfindungsgabe. Einsatzfreude und Entschlußtraft des Unternehmers erreicht werden kann. Hier liegt auch vor allem die Bedeutung der landwirtschaft= lichen Erzeugungsschlacht. "Hier liegt aber auch die große Chance des gewerb lichen Unternehmers , die MengenKonjunktur für seinen Betrieb durch Verbilligung und Verbesse = rung einer Erzeugnisse weiter fortzusehen. Es gibt immer Möglichkeiten, neue Verbesserungen durchzuführen und nicht nur neue Käufer anzuziehen, sondern auch im Wettbewerb das Absatzgebiet auszubreiten. Der Unternehmer soll nicht nur Kaufmann, ſondern vor allem auch Beobachter, Erfinder, Techniker sein. Hierzu braucht man kein neues Kapital. Nachdenken kostet nichts ; Nachdenken ist der billigste Betriebsstoff. Die fortschreitende Aufsaugung auch der legten Arbeitslosen wird den Weg auch zur technischen Ratio = nalisierung der Betriebe wirklich freimachen. Wenn die deutsche Volkswirtschaft die Abschreibungen verdienen will, die ungehemmter technischer Fortschritt ihr laufend auferlegen, muß sie stets mit allen Kräften arbeiten, d. h. niemals Arbeitslosigkeit dulden. Der Kapitalismus kann einen solchen ungehemmten Fortschritt nicht ermöglichen, schon deshalb, weil er lieber Arbeit verkommen, als Kapital entwerten läßt. Eine sozialistische Wirtschaft schafft immer neues Kapital und kann daher schnellere Abſchreibungen erzwingen. Nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der handwerkliche Betrieb, ebenso aber auch die Hauswirtschaft und die hygienische Gestaltung des Alltags stellen unseren Erfindern und Konstrukteuren unabsehbare Aufgaben. Man muß fich abgewöhnen, die Maschinen als das KennVer zeichen des Großbetriebes anzusehen. ringerung nicht nur des Anschaf fungspreises , ſondern auch ratio = nellste Gestaltung der Betriebs = tosten wird die Einführung ganz neuer Maschinentypen für diese 3wede unterstützen. Die noch bestehende überalterung recht erheblicher Teile unserer Industrie ist ferner ein Gebiet, auf dem sich betriebliche Rationalisierung mit volkswirtschaftlichem Nuzen betätigen kann,
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NSK Folge 39 ohne daß Arbeitskräfte freigesetzt werden Die müſſen. gesamte gewerbliche Wirtschaft hat das größte Interesse daran , daß die volle Verwirt : lichung des Rechts auf Arbeit für jeden Volksgenossen eine gleich -
15. Februar 1936 Verbrauchstraft bleibende des Voltes schafft und gleichzeitig die Grundlage dafür bildet daß die deutsche Industrie δί e beste , modernste leistungsfähigste und vorteilhafteste der Welt wird.
Arbeitsdienst
im Zeichen der fünf olympiſchen
Ringe
Einatz der Arbeitsmänner in Garmisch-Partenkirchen. – Gelbstlose Hilfsbereitschaft Einmütige Anerkennung bei allen ausländiſchen Gästen
NSK Garmisch-Partenkirchen, 15. Februar. Aus dem täglichen Dienſt mit Hacke und Spaten in der Gemeinschaft, die keine Klaſſenund Standesunterschiede kennt, wurden Hunderte von Arbeitsmännern herausgenommen, um in nimmermüder Tätigkeit als Abordnung des Arbeitsdienstes gleichsam während der Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen Ehrendienst zu tun. So lagen als ,,Sondergruppe Garmisch - Partenkirchen" 300 Männer des Arbeitsgaues 30 in kleinen, blißſauberen Baracken eine halbe Stunde vor der Stadt, zu Füßen des Waxenstein und des Kreuzeds. Schlaf- und Tagesräume wurden kaum benutzt, denn Tag und Nacht war man unterwegs, um immer einzugreifen, wenn sich Schwierigkeiten zeigten. Nächtelang wurde in der ersten Zeit der Olympiade gearbeitet, den Schnee von Bänken und Eisflächen zu beseitigen, damit die Eishockeyspiele, das Kunst- und Wetteislaufen programmgemäß durchgeführt werden konnten. Von all der Arbeit, die ſtill und ohne Aufsehen verrichtet wurde, erfuhr meist der Zuschauer und auch der Aktive recht wenig. Blieb ein Fahrzeug im Schnee stecken, mußten angefrorene und im Schnee eingeſunkene Autos befreit werden, weil sie ihre Parkplätze nicht verlassen konnten, dann • ... Schub - Kommando Arbeitsdienst vor ! Benötigte man Absperrmannschaften beim Schilauf, im Eisstadion, am Riessersee, an der Bobbahn : Arbeitsdienst vor ! Als in der Nähe des Riessersees Zuschauer vereiste Gänge nicht ersteigen konnten, griff der Arbeitsdienst ein und half allen mit freundlichen Worten hinauf. „ An alles denken diese Kerle", meinte einer hinter mir und schon erfaßte ihn der lebende Paternoster. Wer die Entfernungen in Garmisch-Partenkirchen kennt, weiß, welches Organisationstalent nötig ist, um bei den einzelnen Absperrungen immer die entsprechenden Leute zur Verfügung zu haben. Da müſſen Laſtkraftwagen zur Verfügung gestellt werden, da ſind die nicht ganz leichten Verpflegungsfragen zu regeln, und wenn die Arbeitsmänner, die manchmal acht und mehr Stunden im Freien stehen mußten, so gut standhielten, dann hat der Koch Gautochlehrer Kirmair beſtimmt seinen Anteil. Hin und wieder griff auch der Hilfszug Bayern in bewährter Weise ein, wenn an Großkampftagen aus der weiten Umgebung mehrere Abteilungen zusammengezogen wurden.
Wie gesagt : Ein Telephonanruf Garmisch 3375 genügte, um 80 Arbeitsmänner irgendwo erfolgreich einzuseßen . Die Männer mit den Spaten , um die sie Seile geschlungen hatten, waren bei allen Veranstaltungen ein alltägliches Bild. Daneben waren bei Mittenwald noch weitere 140 Mann der Abteilung Bud ewiesen stationiert, deren besondere Aufgabe die Betreuung der großen Sprungschanze war. Sie haben es ja sogar fertig= gebracht, in die Frühlingslandschaft der ersten Tage soviel Schnee heranzuschaffen, daß man die Konkurrenzen im Schispringen ohne SchwieImmer wieder rigkeiten durchführen konnte. mußten alle ran, den Schnee auf der Schanze festzutreten und bei Absperrungen behilflich zu sein. Reichssportführer von Tschammer und Osten hat sich gerade für die aufopfernde Tätigkeit dieser Männer auf einem Kameradschaftsabend erkenntlich gezeigt. Kurzum : klappte an der Organisation irgend etwas nicht, konnte irgendein Wagen nicht weiter, traten Versager auf : Das OlympiaKomitee und besonders der Verkehrsreferent Oberst Titel werden jedem beſtätigen, daß ihre lezte Rettung oftmals die Sondergruppe Gar misch des Arbeitsdienstes war. Fast unglaublich ist es, was man alles den Männern mit Hacke und Spaten zutraute. Reisende, vor allem Ausländer, wandten sich in fast grenzenlosem Vertrauen immer an die Sondergruppe Garmisch, wenn es galt, irgendwelche Schwierigkeiten zu überwinden. Ihr Führer, Oberstfeldmeister Firgon , wurde diesen Wünschen, sofern es sich menschlich möglich machen ließ, gerecht, und seiner intensiven Arbeit, die auch von den Unterführern unterstügt wurde, ist es zu verdanken, daß Gauarbeitsführer Baumann bei seinen Besichtigungen nichts zu tadeln fand, haben doch auch die Offiziere der Wehrmacht mehr als einmal Gelegenheit gehabt, sich lobend über die Haltung der Arbeitsmänner zu äußern.
Ganz besonderer Vorliebe erfreut sich der Arbeitsdienst bei unseren ausländischen Gästen. Wenn schon ein französischer Journalist schrieb, daß der Arbeitsdienst die personifizierte Hilfsbereitschaft sei , dann wird es sicher interessieren, was mir einer der amerikaniſchen Pressevertreter in Garmisch-Partenkirchen erklärte: „ Der Arbeitsdienst in seiner immer bescheidenen und höflichen Art, in seiner nimmer-
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NSK Folge 39 müden Hilfsbereitschaft, verförpert mir die deutsche Pflicht und die deut sche Treue. Immer wenn ich von Deutschland spreche, werde ich so einen großen Men= ſchen mit einem geschulterten Spaten vor mir ſehen und ich muß ehrlich gestehen, Stolz würde mich erfüllen, auch in meiner Heimat eine Organisation zu wissen , die erfüllt wäre von einem ähnlichen Geist , wie Ihr deutscher Arbeitsdienst." Wenn ein ehrlicher Mann, der viel in Deutschland und der Welt herumgekommen ist, seine Anerkennung über die jüngste Organisation der Bewegung so beredten Ausdruck verleiht, dann antwortet er für Tausende von Ausländern, die nur mit großer Hochachtung von dem Eindruck sprechen, den die Arbeitsmänner bei ihrem Auftreten während der Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen hinterlassen haben. Die Winter-Olympiade ist vorbei. Noch einmal erlebten die Arbeitsmänner am Sonntag --- sie waren durch weitere zehn Abteilungen auf 1600 Mann verstärkt worden einen Großkampftag, und es war eine besondere Ehre, daß sie am Nachmittag im Schistadion in Anwesenheit des Führers eine Ehrenabteilung stellen durften. Sie machten nicht viel her von ihrer harten
Lieber
Offenheit
15. Februar 1936 Arbeit, die Jungen vom Arbeitsdienst, nur selten traten sie repräsentativ in Erscheinung, erledigten dafür um so intensiver ihre Arbeit im Hintergrund. Nur die können den wertvollen Einsatz des Arbeitsdienstes richtig einschätzen, welche wissen, wieviel Kleinarbeit notwendig ist, um eine Organisation so vorbildlich sich abwickeln zu laſſen, wie wir es in GarmischPartenkirchen beispiellos und von allen bewundert erlebten. Darum aber wollen wir bei allem Stolz und bei aller inneren Freude, die uns über die Siege, die gute Organisation und das schöne Wetter als Deutsche und Nationalsozialiſten erfüllt, nicht vergessen, daß dem Arbeitsdienst ein großer Teil Dank gebührt. Vom frühen Morgen bis in den späten Abend, ja, Nächte hindurch, waren Führer und Männer auf dem Poſten, unter Beweis stellend , daß die harte Schule des Arbeitsdienstes eine Erziehungsgemeinschaft höchster Werte darstellt. Würde in GarmischPartenkirchen eine Goldmedaille für stille und treue Pflicht erfüllung erteilt, der Arbeitsdienst hätte sie verdient. Sein Handeln und Auftreten während der Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen stehen unter der altpreußischen Devise : „Mehr sein als scheinen !" Gerd Sachs.
als
Tarnung !
Locarno und eine notwendige Kritik am Russenpakt NSK Der Abschluß des französisch-sowjetrussischen Beistandspaktes ist im Rahmen der soge= nannten kollektiven Friedenspolitik ein völ terrechtliches Problem, das man nicht mit einer eleganten Handbewegung oder einigen subjektiven Formulierungen abtun sollte . Es ist in der gegenwärtigen europäischen Situation feineswegs angebracht, wenn etwa der Berliner Vertreter der halbamtlichen französischen Nachrichten-Agentur „Havas “ glaubt nach Paris drahten zu können, daß in Berlin ,,der Pakt nicht mehr als rechtlich im Widerspruch zum Locarno-Pakt stehend hingestellt werde". So einfach liegen die Dinge denn doch nicht und es wäre zweckmäßiger, wenn man sich auch auf französischer Seite noch einmal die geschichtlichen Vorfälle um den Locarno - Vertrag und seine Beziehungen zu dem Paris-Moskauer Abtommen vergegenwärtigen würde. Als der Abschluß dieses Vertrages Anfang Mai des vergangenen Jahres bekannt wurde, hat es die Reichsregierung nicht versäumt, gegen Ende jenes Monats den Signatarmächten des Locarno-Vertrages ein Memorandum zu überreichen, in dem sie ihre Bedenken gegen die Übereinstimmung des Russenpaktes mit dem Locarno-Vertrag eingehend erörterte und auf die Gefahr einer Aushöhlung des 1925 zwischen Deutschland, Frankreich, England, Italien und Belgien vereinbarten Abkommens aufmerkſam machte. Frankreich hat zwar der Wilhelmstraße eine schriftliche Antwort , der sich im wesentlichen auch die anderen Vertragspartner von Locarno anschlossen, zukommen lassen und sich bemüht, die deutschen Einwände zu entkräften , ohne daß jedoch jemals in eine öffentliche Diskuſſion eingetreten wurde, die die ent-
sprechende Klarheit gebracht hätte. Es ist also so, daß die Frage über die Unvereinbarkeit des Russenpaktes mit dem Locarno-Vertrag__noch völlig offen ist und Meinung gegen Meinung steht. Heute die kühne Behauptung aufzustellen, ein rechtlicher Widerspruch werde von Deutschland nicht mehr aufrechterhalten , geht auf der ganzen Linie an den Tatsachen vorbei. Außerdem ist nach Eingang der französischen sowie der übrigen Antworten den diplomatischen Vertretern der Locarno-Mächte formell und offiziell mitgeteilt worden, daß die Auffassung der Reichsregierung in fei ner Weise erschüttert sei . An diese Tatsache muß erinnert werden, um von vornherein gewissen gegen Deutschland gerichteten Argumentationen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Man wird unterstreichen dürfen , daß in französischen politischen Kreisen heute vielfach bereits fein Hehl mehr daraus gemacht wird, daß der franzöſiſch-ſowjetrussische Beistandspakt sich legten Endes gegen Deutschland richte. Es wäre besser, wenn man der Wahrheit die Ehre geben und Militärallianzen nicht als Sicherheitspakte oder Kollektivverträge zur Wahrung des Friedens tarnen würde. Aus dem Protokoll zum Russenpakt geht die Tendenz deutlich genug hervor, wenn dort von der ursprünglichen Absicht der Schaffung eines nordosteuropäiſchen Sicherheitsabkommens einschließlich Deutschlands gesprochen wird, das bekanntlich als Ostpaktplan seinerzeit auf der Tagesordnung der europäischen Politik stand und nicht den Beifall des Reiches aus bekannten Gründen, die der Führer in seiner großen außenpolitischen Rede der 13 Punkte am
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21. Mai des vergangenen Jahres umfassend und überzeugend erörterte, zu finden vermochte. Der Russenpakt ist nun gewiſſermaßen die Paris-Moskauer Parade gegenüber Berlin. Wenn heute der Versuch unternommen wird, zu behaupten, daß Deutschland ja trok des LocarnoVertrages teine Einwände gegen das franzöſiſchpolnische oder französisch-tschechische Bündnis ers hoben hätte, und daraus die Schlußfolgerung ge= zogen wird, daß auch der französisch-sowjetrussische Vertrag sich legten Endes auf der gleichen Linie der tollektiven Politik bewege, so darf schließ lich nicht vergessen werden, daß es sich bei jenen Verträgen um schlichte Abmachungen handelt, die sowohl auf dem Boden des Artikels 16 der Bölterbundsfagungen fußen wie auch in ihrer Tendenz noch einigermaßen mit dem LocarnoVertrag im Einklang stehen. Man hat diese Abkommen in Locarno offen auf den Tisch des Hauses gelegt und sie dort besprochen, während der Ruffenpatt in langen und ges vorbereitet und heimen Verhandlungen Deutschland als eine vollendete Tat = fa che präsentiert wurde. Das merkwürdigste und auch bezeichnendste aber ist, daß es sich sowohl die Pariſer wie die Moskauer Diplomatie vorbehält, gegebenfalls den Artikel 16 der Völkerbundsſakung , in deſſen Rahmen angeblich der Ruſſenpatt hineinpakt, eigenmächtig auszulegen und unter Umständen zu Aktionen zu schreiten, die in keinem Verhältnis mehr zum Genfer Statut wie zum Geist von Locarno ſtehen , wenn man berücksichtigt, daß sowohl Frankreich wie auch Sowjetrußland ständige Ratsmitglieder sind und es daher in der Hand haben, einstimmige Genfer Beschlüsse unmöglich zu machen. Man nimmt fich also die Freiheit, von sich aus nicht nur den Artikel 16 zu interpretieren und über ihn hinweg zur Tagesordnung überzugehen, sondern noch darüber hinaus den Artikel 17 , der ſich auf Nichtmitglieder des Völkerbundes bezieht, fat Wenn derartige tisch nahezu auszuſchließen. Möglichkeiten in den Bereich der Wirklichkeit treten, dann dürfte damit allerdings zugleich eine flagrante Verlegung des Loin juristisch carno Vertrages er Hinsicht erfolgt sein. Nach eindeutiger Auffassung makgeblicher deutscher und ausländischer Juristen ist jedoch der Locarno-Vertrag für die Beziehungen zwischen den westeuropäischen Mächten von so entscheidender Bedeutung, daß es vermieden werden sollte, über die Auslegung seiner Bestimmung irgendwelche Zweifel oder Rechtsunficherheiten aufkommen zu lassen. Wir sind uns
15. Februar 1936 freilich über die Tendenz der französischen Por litit auch hinsichtlich der Verträge mit der Kleinen Entente und Polen in bezug auf Locarno im flaren , weil es Paris zweifellos dars um qing, die bereits vor 1925 geschlossenen Abs kommen irgendwie in das Werk von Locarno einzubauen und juriſtiſche Schäden zu finden, die diese Absicht ermöglichen. Die Kernfrage ist aber heute, ob sich Paris und Moskau nicht nur dem Buchstaben , sondern auch dem Inhalt rach an den Artikel 16 der Völkerbundsfagungen in jedem Falle halten werden . Die sowjetische Diplomatie, die legten Endes den Willen der Komintern zu vollſtreden bestrebt · ist, dürfte kaum als ein zuverlässiger Garant für Genf und Locarno anzusprechen sein, und die Entwicklung der französischen Politik in der legten Zeit gibt uns keine Gewähr dafür, daß der Bolschewismus nicht auch in kapitalistischen Ländern eine verhängnisvolle Füh rerrolle zu spielen beginnt. Der Hinweis, daß Deutschland der Beitritt zu dem französisch-sowjetrussischen Pakt jederzeit frei stünde, ist derartig abwegig, daß eine ernſte Diskussion hierüber außer jeder Debatte steht. Glaube man ernstlich, daß das Reich jemals den Bolschewismus zum Garanten für Locarno machen und für den Marsch_kommunistischer Bataillone das Rheinland zur Verfügung stellen würde? Der Führer hat in seinen großen und grundsäglichen außenpolitischen Erklärungen immer wieder darauf hingewiesen, daß er das deutsche Volk niemals für unvorhergesehene und vorher nicht zu erkennende Aktionen zur Verfügung stellen oder gar verkaufen würde. Ein Pattieren mit dem Bolsche wis mus steht außer jeder Debatte. Es ist dem französischen Imperialismus_vorbehalten geblieben, Moskau das Tor für Westeuropa weit zu öffnen und sich mit einer Macht zu verbünden, deren bedenkliche kulturelle Miſfion_man_am_Quai d'Orsay nicht erkennen möchte. Die Sicherheit nicht Frankreichs, sondern Europas steht auf dem Spiel, wenn man die Völkerbundssagungen und den Geist von Locarno weitgehend den Händen der Moskauer Wir fämen in der Diplomatie anvertraut. internationalen Politik weiter, wenn man den Tatsachen ins Auge blickt und ohne Tar nung der Wahrheit die Ehre gibt. Der Be = griff der Kollektivität wird zur Absurdität , wenn zwei Mächte die Sahungen der gesamten Völkerbundsstaaten eigenmächtig auszulegen und anzuwenden sich ans schiden. Offenheit ist die Parole , die nochmals mit aller Deutlichkeit herauszustellen wir uns verpflichtet fühlen. Dr. Walter Bastian.
Drud: M. Müller & Eohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 39
Einheitliche Ausrichtung aller Dienſtstellen der R.B.G. Handel NSK Im Anschluß an die erste Jahrestagung am der Reichsbetriebsgemeinschaft Handel 30. Januar 1936 finden im ganzen Reich Kreisbetriebsgemeinschaftswaltertagungen ſtatt. Dieſe Tagungen haben den Sinn, alle Dienststellen der R.B. G. Handel einheitlich auf die Aufgaben des Jahres 1936 auszurichten. Aus diesen Gründen nimmt an den Tagungen ein Vertreter der Reichsdienststelle teil. Der Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter, Pg. Joachim Walter , eröffnete in Oldenburg unter Anwesenheit der Vertretungen der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer die Reihe der Kreisbetriebsgemeinschaftswaltertagungen. U. a. betonte er, daß das Jahr 1936 im Intereſſe der im Handel tätigen Volts: genossen unbedingt eine Vereinfachung der Organisation auf dem Abschnitt Handel bringen müsse. Die sehr beachtliche Mitarbeit eines großen Teiles der Betriebsführer aus dem Handel an den Arbeiten der Deutschen Arbeitsfront sei ein Beweis dafür, daß der wesentlichste Teil der Betriebsführer des Handels die Forderungen der Zeit erkannt und sich zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt habe.
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15. Februar 1936
sorgung und Rohstofflage, das Erfordernis fester Löhne, fester Preise und fester Währung. über die besonderen Aufgaben der Reichsbetriebsgemeinschaft Verkehr und öffentliche Betriebe sagte er u. a.: Wir wollen überall die ideelle Gemeinschaft der Arbeiter, Angestellten und Beamten verwirklichen. Ein gutes Stüd sind wir schon vorangekommen. Wir dürfen aber nicht nachlaſſen in dieser Arbeit, ehe nicht auch die letzten ideellen Trennungslinien zwischen Arbeitern, Angestellten und Beamten beseitigt sind. Entscheidend kommt es uns darauf an, daß die Betriebe von nationalſozialistischem Geist, von nationalsozialistischer Gesinnung erfüllt sind . Unser Streben ist darauf gerichtet, daß aus dem von uns sozial betreuten Gebiete der Verkehrswirtschaft, der Energiewirtschaft und der Verwaltung recht viele Musterbetriebe hervorgehen .
Ausstellung „ Das wehrhafte Deutschland" in Dresden NSK In der Zeit vom 26. Februar bis 5. April 1936 wird in Dresden in vier Sälen der sächsischen Landesbibliothek im Japanischen Palais die Ausstellung „Das wehrhafte Deutschland" gezeigt." Zwei Säle bergen eine historische Schau aus dem Handschriftenbesig der sächsischen_Landesbibliothek. Es wer den ungefähr 100 Dokumente ausgestellt, unter denen sich seltene Kostbarkeiten befinden.
D.A.F. - Großkundgebung in Schwerin NSK Mehr als 4000 Kameraden aus ganz Mecklenburg waren zur Großkundgebung der D.A.F. nach der Neuen Festhalle in Schwerin gekommen. Besonders stark waren die Gefolg= schaften der Reichsbahn und der Lübeck-Büchener Eisenbahn vertreten. Am Anfang der Kundgebung stand ein ernstes Gedanken für den ermordeten Landesleiter Pg. Gustloff. Sodann sprach der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Verkehr und öffentliche Betriebe, Georg Körner, über die innerdeutschen Notwendigkeiten, die sich aus der außenpolitischen Lage ergeben : Die Wehrmacht als Hort der Sicherheit und des Friedens, die Zusammenhänge zwischen Lebensmittelver-
Die Eröffnung erfolgt am Mittwoch, dem 26. Februar, durch eine große Kundgebung. Die Ausstellung, die unter der Leitung des Landesdienststellenleiters Sachsen der Reichsstelle zur Förderung des Deutschen Schrifttums, Pg. Herbert Lomma zich , steht, wird durch den Landesbibliothek, der Direktor sächsischen Bollert , eröffnet werden ; dabei wird der Leiter der Reichsstelle zur Förderung des Deutschen Schrifttums, Pg. Hans Hagemeyer , über das Thema ,,Von der inneren Aufrüstung des deutschen Menschen“ sprechen. Bei dieser Eröffnungstundgebung wird mit der Anwesenheit des Reichsstatthalters und Gauleiters von Sachsen, Pg. Mutschmann , der Vertreter der Ministerien, der Gauleitung sowie der staatlichen und städtischen Behörden ge= rechnet.
lationalsozialiſtiſche
rief und Drahtanschrift der Schriftleitung: erlin SW 68. Zimmeritr. 90. 111 Fernruf A1 Jäger 0022 erlag Franz Eher Nachf., 6. m b H., Intralverlag Der RS D. A. P .. München Berlin erland : Cher - Verlag Berlin SW 68, immerstraße 88. Alle Zahlungen find nach ünchen (Postichedkonto München 113 46) zu richten
VarteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wetß, für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. [chriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAP
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RSK Folge 40
17. Februar 1936
Das nächste große wintersportliche Ereignis:
Winterſportkämpfe
Gliederungen
der
der
N.S.D.A.P.
Mannschaften der S.A., S.S., des N.S.K.K. und der H.H. kämpfen am 29. Februar und 1. März in Oberſchreiberhau
NSK Oberschreiberhau, 17. Februar. Während Deutschland noch unter dem Eindruck der abgeschlossenen IV. Olympischen Winterspiele steht, werden in aller Stille die Vorbereitungen für ein neues sportliches Ereignis getroffen, das verdient, die Aufmerksamkeit des ganzen Reiches auf sich zu lenten. Unter der Barole: „Winter : [portkämpfe der Gliederungen der N.S.D. A. B." führen S.A., S.S., N.S.K.K. und H.3. gemeinsam am 29. Februar und 1. März in Oberschreiberhau im Riesengebirge einen wintersportlichen Wettbewerb großen Ausmaßes durch. Die Eigenart dieser Wettkämpfe besteht in Betonung der der gemeinsamen Leistung. Es sollen nicht Einzel-Rekorde erzielt werden, sondern unter dem Gesichtspunkt der Kameradschaftlichkeit Mannschaftsleistungen von gutem Durchschnitt erstrebt werden. Diese Zielsetzung ist von dem Gedanken getragen, daß die in der Kampfzeit geborene Geschlossenheit der soldatischen Kämpfer der N.S.D.A.P. eine fest= stehende Überlieferung ist und auf allen Gebieten zum Ausdruck kommen soll. Es steht heute schon fest, daß die Veranstaltung, deren verantwortliche Leitung in den Händen des Reichssportführers, S.A.Gruppenführers von Tschammer und Osten liegt, durch die Anwesenheit maßgebender Persönlichkeiten aus Partei und Staat besondere Bedeutung erhält.
Der Organisationsstab der Wintersportkämpfe der Gliederungen der N.S.D.A.P. hat in Oberschreiberhau im Riesengebirge (Hotel Schenkenstein, Fernruf 156 ) seine Arbeiten bereits aufgenommen.
Für die Schriftleitungen, nicht zur Veröffentlichung beſtimmt Die Leitung der Wintersportkämpfe würde sich freuen, recht zahlreiche Vertreter der Tagesund Sportpreſſe begrüßen zu können. Um eine reibungslose Arbeit der teilnehmenden Presscvertreter zu ermöglichen, werden die Schrifte leitungen gebeten, bis zum 24. Februar 1936 folgende Mitteilungen an den Organisationsstab ergehen zu lassen: 1. Vor- und Zuname, Dienſtſtellung und Anschrift des in Aussicht genommenen Vertreters, 2. Angabe, ob und zu welcher ungefähren Preislage Quartier gewünscht wird. Gegebenenfalls tann auch Unterkunft mit voller Verpflegung bestellt werden. Der Orga= nisationsstab übernimmt jedoch Gewähr nur für Quartier ohne Verpflegung. Den bis zum 24. d. Mts. gemeldeten Preſſevertretern gehen rechtzeitig Pressekarten, Programme und alle sonstigen notwendigen Mitteilungen zu . Für nach dem 24. d. Mts. eingehende Anmeldungen kann eine Gewähr nicht übernommen werden.
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NSK Folge 40
Und
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nach
dem
17. Februar 1936
Berufswettkampf?
15000 gehen in die Gaufämpfe – Die Auswertung der Leistungen -
Querschnitt durch die Berufsausbildung in Deutschland NSK Wohlgemerkt, erst die Ortswette kämpfe der diesjährigen Veranstaltung sind abgeschlossen. Die Gau- und Reichsents scheide sollen folgen. Eine Million berufstätiger Jungen und Mädel haben, gegliedert in über 500 fleine Berufssparten , an 2600 Wettkampforten im Reich thre erste Schlacht geliefert. Eine Auslese von etwa 15 000 geht in die Gaukämpfe, die legte Elite kämpft dann im deutschen Osten um die Ehre des Reichssiegers. Am 1. Mai ist die Durchfüh rung abgeschlossen, die Auswertung kann beginnen. Es ist Planung und System in diesem 3. Reichsberufswettkampf; der Querschnitt Berufsausbildung durch die in Deutschland, die Einwirkung auf diese, also die eigentliche innere Rechtfertigung einer solchen Attion, scheint gewährleistet. Dem Wettkampf 1936 kommt insofern gegenüber denjenigen der Vorjahre besondere Bedeutung zu. Von jedem Wettkämpfer wurde ein Perfonalbogen ausgefüllt, der über die Voraussetzungen der Berufsleistung des einzelnen unterrichtet, über Wettkampfgruppe, Sparte und Beruf, über Schullaufbahn ( vilfsschule - Voltsſchule — Höhere Schule) , Berufslaufbahn (Lehrling Volontär - Geselle An- oder Un= gelernter) , Berufs- und Fortbildungsschule (Pflichtschule --- Werkschule ― Fachschule) , Betriebsart (Handwerk Handel Induſtrie Haushalt - Heim- Nährstand Behörde arbeit - Freie Berufe) und über Mitgliedschaft bei nationalsozialistischen Formationen. Dieser Personalbogen ist mit einem Formblatt für das Wettkampfergebnis verbunden, das vom Prüfer oder Wettkampfleiter ausgefüllt wird. Der Personalbogen gewährleistet somit nach Festlegung des Arbeitsergebnisses nichts weniger als einen Überblick über die schulmäßigen Voraussetzungen der Berufsarbeit überhaupt, über den Stand der Berufsausbildung im allgemeinen und über die weltanschauliche Führung der Jugend im besonderen. Ein solcher Überblick iſt abſolut einmalig und auf keinem anderen Wege zu erreichen. Man wird nicht nur die Auswirkungen der Schulbildung auf die Berufslei = stung des einzelnen feststellen, sondern auch landschaftsweise wergleiche durchführen können, die Aufschluß geben über die Bielgestaltigkeit des Schulwesens und der Betriebslehre in Deutschland. zunächst haben wir die Möglichkeit, auf Grund planmäßiger Ver= gleiche besonders auffallende und in sich übereinstimmende Abweichungen von dem allgemei nen Leistungsniveau auf ihre Ursachen, d. h. auf die allgemeinen, nicht zuletzt schulischen und ſozialpolitischen Voraussetzungen der Berufsausbildung zurückzuführen. Erst auf Grund dieses Systems werden planmäßige Eingriffe zur Behebung von Mißständen in der Berufsausbildung ermöglicht . Die Leistungsergebnisse von 1 Million Berufswett kämpfern bilden eine Grundlage für die ge-
setzliche Regelung der Berufsausbildung, wie sie in den langen Jahren der Diskuſſion um das Berufsausbildungsgesetz undenkbar gewesen wäre. Wir denken hier besonders an den Berufswillen der uns und angelernten Jungarbeiter, die schon in den Wettkämpfen vorher beachtliche Leistungen vollbringen konnten. Auf zwei besondere Möglichkeiten des Auswertungssystems sei hier noch hingewiesen : Wenn die berufstätige deutsche Jugend im ganzen Reich vor einheitlichen berufstheoretischen Aufgaben gestellt wird, laſſen ſich Schlüſſe ziehen über das Leistungsvermögen der Be = rufsund Fortbildungsschulen , über die Erfassung der Jugend durch derartige Institute überhaupt und nicht zuletzt über das Format der Lehrkräfte in weltanschaulicher Beziehung. Schon in den vorhergehenden Wettkämpfen mußte vielfach festgestellt wer= den, daß die praktiſchen und theoretischen Leistungen einzelner Wettkämpfer oder ganzer Wettkampfgruppen in ihrer Höhe durchaus nicht übereinstimmen. Die Frage nach der Mitgliedschaft in einer nationalsozialisti= schen Organisation bezweckt einen Vergleich der beruflichen Leistungen und weltanschaulichen Klarheit unter Berücksichtigung der Schulungserfolge in diesen Organisationen. Zugleich läßt sich der Anteil der Hitler-Jugend und des B.D.M. an der Gesamtzahl der Teilnehmerschaft des Reichsberufswettkampfes ermitteln. Die Auswertung des dritten Reichsberufswetts tampfes ist das Kernstück der Aktion und wird auch die Grundlage des Berufswettkampfes in der Folgezeit darstellen. Erst die Auswertung, der Querschnitt durch die Berufsausbildung in Deutschland, erst das vorhandene sachliche Material, das sich aus der gigantischen Erhebung ermitteln läßt, eröffnet die Möglichkeit einer praktischen Einflußnahme auf die heutige Be= rufsausbildung und auf die sozialpolitischen Voraussetzungen der Berufsleistung des Nachwuchses. Damit berechtigt sich abermals die Frage, was nach dem Berufswettkampf geschehe. Die Auswertung der Ergebnisse, das Bemühen, sie zu den Voraussetzungen der Berufsausbildung in Beziehung zu setzen und insofern eine Umgestaltung derselben zu erzielen, wird – wie der Berufswettkampf selbst Sache der Jugendführung und der Deutschen Arbeitsfront sein. Nicht in deren Händen aber liegt die gesezliche Neufassung dieser Voraussetzungen, sowohl der schulmäßigen wie der praktisch betrieblichen, nicht unmittelbar wird auch die Neuordnung des Arbeitsschutzes der Jugend folgen können, der nicht weniger unter den Richtpunkten der Gesundheitspflege und Berufsausbildung stehen sollte. Man weiß, daß gegenwärtig wie vor mehr als einem Jahrzehnt die Neuregelung der Berufserziehung und des Arbeitsschußes durch
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NSK Folge 40 den Gesetzgeber vorbereitet wird. Beteiligt sind an den laufenden Verhandlungen neben den einschlägigen Staatsdienststellen die Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der Reichsjugendführung und der Wirtschaftsgruppen. Noch Übereinstimmung ; herrscht nicht allgemein wesentlicher ist der feste Vorsak, die aus der Vergangenheit überkommene Aufgabe endlich zu einer erfolgreichen Lösung zu führen. Bemerfenswert ist in diesem Zusammenhang das Interesse am Reichsberufswettkampf, das zahlreiche ministerielle Dienststellen, nicht zulegt die Vertreter der amtlichen Sozialpolitik, durch persönliche Besichtigungen zeigten, Organe also,
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17. Februar 1936 die noch vielfach in den Wettkämpfen der Vorjahre eine Propagandaaktion der Jugend, die sich mithin auf deren Wesens- und Wirkungstreis beschränkte, zu sehen glaubten. findet die Erwägung Ausdruck, daß man doch nicht ohne Kenntnis der Berufsauffaſſung und des Leistungswillens, ohne Berücksichtigung dieser neuen Tatsachen im Betrieb, an eine gesetzliche Neuordnung der Berufserziehung und des Arbeitsschußes der Jugendlichen herangehen könne, im besonderen nicht des Problems der Un- und Angelernten, die im Reichsberufswett= kampf zur fachberuflichen Leiſtung streben, zuA. M. friedenstellend Herr werde.
Die Gestaltung des Wirtschaftsrechts
Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsgesinnung sind untrennbar
NSK Der nationalsozialistische Staat seßt der hemmungslosen wirtschaftlichen Betätigung des einzelnen bestimmte Grenzen und hat, ohne die Privatinitiative des Unternehmers zu hemmen, ein für allemal die Führung über die Gestal= tung der wirtschaftlichen Verhältnisse übernommen. Der Wille, die Wirtſchaft zu ordnen, entspringt aus der tiefen Verantwortung für die Errichtung einer dauerhaften und gerechten Volksordnung. Die Grundvoraussetzungen bei der Gestaltung des Wirtschaftslebens sind dementsprechend gegeben durch die allgemeinen Rechtsgrundsäße des nationalsozialiſtiſch ausgerichteten Volkslebens. Seit die Wirtschaft in Auswirkung der liberalistischen Anschauung von der Unantastbarkeit der „ privaten Sphäre“ schwere Schäden im Sozialleben verursacht hat, sind von seiten des Staates Maßnahmen getroffen worden, die die freie Betätigung des wirtschaftenden Indivis duums zunächst nur sehr wenig spürbar, dann aber immer tiefergreifend einschränkten. Die Sozialgesezgebung Bismards be deutete den ersten erheblichen " Eingriff“ in den freien Bereich der Wirtschaft, und je mehr der Kapitalismus das Prinzip der ungezügelten Konkurrenz auf die Spize trieb, um so schärfer sah sich der Staat gezwungen, den wirtschaftlichen Mächten Grenzen zu sehen. Im Weltkrieg nahm die wirtschaftsrechtliche Gesetzgebung des Staates alsdann Formen an, die den Charakter der Privatwirt = schaft weitgehend aufhoben und an Stelle privatrechtlicher Normen gemeinrechtliche Grundsätze zu verwirklichen strebte. Auch die Nachkriegszeit sah die Wirtschaft vor Bedingungen gestellt, die ein Wiederaufleben liberalistischer Grundsätze unmöglich zu machen schienen. Indessen fehlte es dem Weimarer Staat an flaren Ordnungsvorstellungen, um in einem geschlossenen System gemeinrechtlicher Grundsätze die Gestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse erfolgreich zu meistern. Unter der Auswirkung der glücklichen äußeren und inneren Verhältnisse mußten zwar zahlreiche Maß-
nahmen getroffen werden, um die allerorts auftretenden wirtschafts- und sozialpolitischen Fehlentwidlungen einzudämmen , aber allen diesen Notmaßnahmen fehlte es an einer klaren Richtung und an einer einheitlichen Vorstellung der zu schaffenden Ordnung. Die Diskussion über das Verhältnis des Staates zur Wirtschaft bewegte sich nur in Extremen und proklamierte einerseits die Zurückführung der alten uneingeschränkten wirtschaftlichen Freiheit und andererseits die völlige Aufhebung des Eigentums an den Produktionsmitteln und die Ausschaltung der privaten Initiative. Das soeben erschienene Februarheft der „ Nationalen Wirtschaft", das aus der Gemeinschaftsarbeit führender Mitglieder der Reichsfachgruppe Wirtschaftsrechtler des N.S.Juristenbundes entstanden ist, gibt einen ausführlichen Überblick über die wirtschaftsrechtliche Entwicklung bis 1933 und stellt in klar umrissener Form die Grundsäße heraus, die für die Gestaltung einer nationalſozialiſtiſchen Wirtschaftsverfassung maßgeblich sind. Das aus dieser Wirtschaftsverfassung erwachsende Wirtschaftsrecht ist ausgerichtet nach gemeinrechtlichen Grundsägen und stellt die Anwendung der für das gesamte deutsche Volk gültigen Grundſäze für das spezielle Gebiet der Wirtschaft dar : Das Wirtschaftsrecht ist ein Recht der Gemeinschaften. Schon in der kleinſten wirtschaftlichen Einheit, dem Betrieb, ist der Grundsaz des Gemeinrechtes durch das Ge= sez zur Ordnung der nationalen Arbeit zum Mittelpunkt der Ordnungsgestaltung gemacht worden. Das Recht der Wirtschaftszweige, der Wirtschaftsgruppen und bezirke steht ebenfalls unter dem Gesetz der Gemeinschaft, denn von allen in der Wirtschaft tätigen Stellen und Bereichen wird eine Leistung für die Gemeinschaft erwartet. Aus diesem Grunde gilt für alle Leistungsgemeinschaften der Wirtschaft als erster Rechtsgrundsatz die Sicherung der Leistung für Volk und Staat. Der Staat als Vollstrecker des Volkswillens hat für die Wirtschaft eine Führerstellung eingenommen, die heute unbestritten ist. Aus einer Aufsichtskörper-
NSK Folge 40 schaft und Aufsichtsanstalt wurde auch im Wirtschaftsbereich ein Führungsorgan der Volksgemeinschaft. — Die Entwicklung des Wirtschaftsrechts hängt ab von der Verwirklichung des nationalſozialistischen Wirtschaftsdenkens als die unverrückbare Grundlage jeder wirtschaftlichen Betätigung. WirtschaftsWirtschaftspolitik , Wirtschaftsgesinnung recht und sind untrennbar miteinander ver bunden und werden der deutschen Wirtschaft eine Verfaſſung geben, die nicht als Zwangsjacke, sondern als echte Kraftquelle emp= L. funden werden wird .
Nachrichten
Engländer studieren das deutsche Puppenspiel NSK Die großen Erfolge, die die Reichspuppenbühne der N.S.-Kulturgemeinde hat, wurden auch im Ausland gewürdigt und ver anlaßten die „ British Puppet and Model Thea-
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17. Februar 1936 tre-Guild" eine größere Studienreise nach Deutschland zu unternehmen, um das deutsche Puppenspiel und insbesondere die Reichspuppenbühne der N.S.-Kulturgemeinde, Gerhards Marionetten kennenzulernen , ein Beweis der Anerkennung , die dieſe nationalsozialistische Kulturarbeit im Ausland gefunden hat. Not und Tod
NSK In dem bekannten steiermärkischen Kurort Frohnleithen a. Mur, der etwa 1800 Einwohner zählt, hat die schwere wirtschaftliche Notlage seit Beginn des Jahres bereits acht Menschen in den Tod getrieben. Der Häute händler Hans Wilibald , der Gastwirt Weißbäd , der Monteur Graf und der Hausmeister Stof haben sich am gleichen Tage das Leben genommen. Um der Not zu ent gehen, schieden weiter der Gastwirt Sch a ß, der Hilfsarbeiter Wallner und die arbeitsloje Maria Vogel aus dem Leben. Außerdem beging ein Arbeitsmann aus dem nahegelegenen Arbeitsdienstlager Selbstmord .
Die NSK Randbemerkung :
Der verkannte Nationalſozialiſt
NSK Was für seltsame Blüten der nackte, aber von üppiger Phantasie gedüngte Unverstand sprießen läßt, das ist uns Nationalsozia= listen trop der wildesten Kuriosa, die Auslandsjournalisten über unser Wollen und Sein aus ihren Hirnen und Rotationen locken, weiß Gott nichts Neues. Der Inhalt der Weltanschauung, die Adolf Hitler einem ganzen Volk vermittelte, ihre Tiefe, Größe und Würde - und ihre Schlichtheit verstehen eben nur die, die, je nach dem, Oberflächlichkeit, Bängnis und Leichtfertigkeit ausschalten und dafür mit Ernst und Herz zu begreifen suchen. Doch zur Sache : Ein Jude meuchelte unseren Parteigenossen Wilhelm Gustloff. Viele Don uns fannten seinen Namen nicht, den seine Kameraden und Mitarbeiter mit aller Hochachtung und Liebe nannten. Aber als die Kugeln des Mörders David Frankfurter ihn getroffen hatten, da brannte in den und Volks . Herzen aller Partei genossen der Name hoch und hell. Wir wußten es dann : Landesgruppenleiter der Schweiz, der dienstälteste Landesgruppenleiter, Mann der Pflicht , der Treue, der Ehre - ein Kämpfer. Nach den Charaktereigenschaften fragten wir nicht lange. Wir wußten sie auch so, denn er war ein Streiter des Führers, ein Glaubender. Das genügt uns. Das war uns auch genug, um uns alle gemeinsam, Führer und Gefolgschaft, an seine Bahre zu stellen und uns vor seinem Blut von neuem zu verschwören. So selbstverständlich ist uns das : der Pflicht die stille Ehre höchste Ehrenbezeugung dem, der die Pflicht mit dem Tode besiegelt. Aber den Schweizer Zeitungen ist das eben nicht selbstverständlich. Der Gehässigkeit der „Gazette Lausanne“ schon gar nicht. Haß trübt die Augen, umnebelt den Verstand, und
so wittert man denn erst einmal Sensationen, Geheimnisse, dunkle Hintergründe, gewiſſe Zusammenhänge. Und die besagte Gazette schießt los und verkündet, daß die Kommentare der deutschen Presse zum Davofer Attentat und die außerordentlichen Ehrungen , wie sie sonst nur höchsten Würdenträgern erwiesen wurden, zeigen, daß Gustloff „eine sehr wichtige Person" war. Es sei fombiniert man frisch-fröhlich-falsch weiter zu bezweifeln, ob die Berner Behörden klar gesehen hätten und zu folgern, daß die Behörden über die wirkliche Tätigkeit Gustloffs unzureichend unterrichtet gewesen seien. Wenn man dann weiter liest (und dabei die Angst spürt) , daß der Posten neu besetzt werden könnte, dann weiß man auch, wo hier legten Endes der Hase im Pfeffer liegt. Aber: Festgestellt wird hier das, was uns näher liegt, daß die „ Gazette Lauſanne“ einem Mann, der von seiner und der Gaſtnation bescheinigt frei und offen feine Pflicht tat , ganz tat, aufopfernd tat, für eine Person hält, hinter der gleich allerlei zu vermuten ist. Daß sie einen Mann, der dient und glaubt, für einen geheimnisvollen Amtsträger hält, und eine Person, deren Name sonst nicht in aller Munde ist, bei seinem Tode aber im Herzen einer ganzen Nation auflodert, als dunklen Hintermann und politischen Geheimkurier ansieht. Ja wie soll auch diese Gazette die Lösung dieses nationalsozialistischen Rätsels" finden, die wir hier herzlich gern verraten wollen. Sie heißt: Verschworene Kampfkamerad schaft eines ganzen Volkes. Wer seine Pflicht tut, gehört ihr an, und wer gar sein Leben für sie opfert, ist ein Held und wenn er eben noch der unbekannteste S.A.-Mann oder der geringste Parteigenosse war - das ganze Volk steht hinter ihm.
N G K Gonder die nſt
Die
deutsche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Studentinnen,
die
alles
wiſſen
Wie die Olympia-Führerinnen ausgebildet werden – „Die Studentinnen find doch die eifrigften " - Bombenfest und über alles im Bilde NSK Am Sonntagmorgen, wenn manch einef fich noch einmal schlaftrunken im Bett umdreht, fann man im Zentrum Berlins eine kleine Schar Männer und Frauen beobachten, die aufmerksam ihrem Führer folgen, der ihnen alles Wissenswerte von Berlin zu zeigen bemüht ist. Man glaubt eine Gruppe Fremder vor sich zu haben, beim Näherkommen hört man dann aber den Führer dieſen oder jenen seiner Leute fragen, was er z. B. vom Bau der Universität wüßte, oder welches die ältesten Gebäude der Straße Unter den Linden“ ſeien. Es ist dies ein kleiner Teil von den Studentinnen , und Studenten die Dom Studentenwerk Berlin für die Olympiade zu Führern für Ausländer, Auslandsdeutſche und Nicht-Berliner geschult werden. Die Schulung ist nicht einfach und manch einer ist wieder weggeblieben, weil Zeit und Mut und Ausdauer nicht ausreichten. Es sind auch eine ganze Anzahl Studentinnen , die sich für dieſen im Studentenwerk in der Führungsdienst im Johannisstraße gemeldet haben. Die Gruppen den find nach verschiedenen Sprachen zusammengestellt. Es gibt englische, französische, italienische, polnische, spanische , schwedische, russische, rumänische und andere Gruppen, und die Beherrschung einer dieser Sprachen ist Voraussetzung für die Aufnahme. Am Sonntag oder am freien Wochentag= nachmittag, geht es dann mit dem Führer durch Berlin. Viel muß in verhältnismäßig furzer Zeit bewältigt werden. Da heißt es zuerst : ,,Stadtbild Berlin". Insgesamt dreimal muß diese Führung mitgemacht werden. In der Woche dann darauffolgenden wird im Studentenhaus in der Oranienburger, Straße die Schulung abgehalten. Jetzt wird das, was man bei der Führung in deutscher Sprache gehört hat, in die fremden Sprachen übertragen. In der polnischen Arbeitsgemeinſchaft iſt zum Beispiel eine Polin, die, wenn es nötig scheint, forrigiert und erzählt, was ihre Landsleute hier in Berlin wohl am meisten intereſſieren würde. Die Arbeitsgemeinschaft stellt sich dann ganz darauf ein. So ist es in allen Sprachgruppen. Doch vieles gibt es, was nicht in eine fremde Sprache übertragen werden kann, so zum Bei[piel " Reichspropagandaminiſterium ", dann gilt es, das Wort so zu erklären , daß jeder Ausländer weiß, worum es sich handelt, und das ist nicht immer einfach.
Aber in den Wochenstunden wird das Thema wieder und wieder besprochen, bis jeder Bescheid weiß. Voller Stolz und mit stillem Lachen erzählt der Leiter : „Die Studentinnen sind doch die eifrighten. Sie Dadurch werden die lernen und lernen. Studenten wieder angestachelt ; denn wer läßt sich leichten Kaufs von einem Mädel übertrumpfen? Und so haben wir denn einen regen Betrieb in unserer Arbeit und kommen weiter." Außer den Führungen durch „ Alt-Berlin“, die Museen und das Schloß, werden Führungen veranstaltet durch die Vororte, durch das olympische Dorf in Döberit u. a. m. Man fann sie dann hinausfahren sehen, eine große Gruppe, jeder mit seinem Schein in der Hand, der dann draußen in Döberitz abgestempelt wird. 33 Testate, ſie entlocken manchem einen Entsegensschrei, lohnen sich aber zum Schluß von selbst. Reben der Führung steht als wichtigster Punkt die politische Schulung. Jede Führerin muß flar und fachlich dem fragenden Ausländer in allen Dingen Bescheid sagen können. Sind alle Führungen durchgemacht und die Schulung beendet, dann gibt es eine große Prüfung, die nur die Tüchtigſten auswählt.
Wer dann mit allen Wassern gewaschen ist, viel weiß und sein Wissen andern zu verz mitteln vermag, bekommt seine erste Führung übertragen. Aber immer noch werden dieſe Führungen streng überwacht und erst, wenn man sich auf den einzelnen bombenfest" verlassen fann, wird er eingereiht in die Gruppe derer, die während der Olympiade dem Ausländer Berlin und das Reich so zeigen können, daß jeder Fremde weiß, was Deutschland ist, was es will und wie es arbeitet. Es kommt vor, daß ein plöglicher Anruf im Studentenwerk meldet, daß 3. B. eine Spanierin zur Olympiade nach Deutschland kommt und für die Zeit ihres Aufenthaltes in Deutschland eine Studentin als Führerin haben will, und zwar soll diese schon in Straßburg zu ihr stoßen. Das ist eine Aufgabe, die manch ein Mädel stolz macht. Noch ein Gebiet gibt es, die im Führungsdienst ganz in den Händen der Studentin liegt. Das ist die Kinderbetreuung. Eltern , die mit ihren Kindern nach Berlin kommen , wenden sich ebenfalls an das Studentenwerk. Eine Studentin wird benachrichtigt, die sich der
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Kinder annimmt. Sie geht mit ihnen vielleicht in den Zoo oder zu anderen Veranstaltungen und liefert am Abend die Kinder, treu behütet, wieder bei den Eltern ab. Ferner gibt es noch den „ Autolotsendienst". Die Dame, die allein mit ihrem Wagen zur Olympiade kommt, kann so ihre treue Führerin bekommen. Fast an allen Tankstellen ist solch ein Führer oder Führerin zu bekommen. Seit acht Jahren besteht der studentische Führungsdienst. Das Studentenwerk hat aus eigenen Mitteln angefangen, den Führungsdienst zu organiſieren, hat hart kämpfen müſſen und ist dann im Jahre des Umbruchs belohnt worden . Es hat seine
Leiſtungskampf im
17. Februar 1936 Führer und Führerinnen geschult und eine ,,eiserne Garde" herangezogen. Jezt arbeitet das Verkehrsbüro mit dem Studentenwerk eng zusammen. Jeder Nicht-Berliner, Auslandsdeutsche und Ausländer weiß diesen Dienst zu schäßen oder wird ihn schäßen lernen. Die ersten Olympia - Führerinnen und -Führer sind jezt schon in Garmisch. 70 Leute , die alle stark in Anspruch genommen werden. In Berlin werden für die Olympiade allein 900 Leute geschult, davon find 20 v. H. Frauen. Was den Führungsdienst aber vorwärts und hoch bringt, ist die Liebe zur Sache, die jedem aus den Augen leuchtet, der sich für diesen Dienſt am Land zur Erika Madert. Verfügung gestellt hat.
einſamen
Ein Kapitel Reichsleistungswettkampf der Studenten NSK Erstmalig nimmt in diesem Jahr die deutsche Studentenschaft an den Arbeiten des Reichsberufswettkampfes der deutschen Jugend teil. Sie will damit unter Beweis stellen, daß sie im Rahmen der gesamten deutschen Volksgemeinschaft nichts weiteres ist, als nur ein kleines Glied in der Kette der schaffenden deutschen Jugend, die sich in unermüdlicher Arbeit und mit ernstem Eifer auf die Leistung im Beruf vorbereitet, um dem deutschen Namen, der deutschen Arbeit und insbesondere der deutschen Wissenschaft den Ruf zu erhalten, deſſen ſie sich bisher erfreut. In diesen Tagen steht der deutsche Student als Arbeiter der Stirn zugleich mit dem berufstätigen Lehrling als dem Arbeiter der Faust in einem Wettstreit um die Siegespalme, um die Ehre, am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, auf dem Tempelhofer Feld dem Führer des deutschen Volkes als Sieger im Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend vorgestellt zu werden. Die Arbeit im Reichsleistungskampf der deutschen Studentenschaft soll eine Mannschaftsarbeit sein , eine Arbeit, die von Kameraden getragen und ge= leistet wird, die nichts enger miteinander verbindet als die nationalsozialistische Weltanschauung. Es war von vornherein selbstverständlich, daß sich daher in erster Linie die Kameraden des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes und die Kameradinnen der A.N.St. (Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Stu= dentinnen) zur Arbeit im Reichsberufswettkampf zusammenfanden. Im Rahmen unserer Medizinischen Fachschaft bildete sich daher Anfang Dezember vorigen Jahres eine Arbeitsgruppe von 15 Berufskameraden und zwei Kameradinnen der A.N.St. Wir hatten uns als Aufgabe erbbiologische, hygienische und bevölkerungspolitische Erhebungen über ein Dorf im Thüringer Wald gestellt. Bereits in den Tagen der Vorbereitung bekam jeder Teilnehmer eine Sonderaufgabe im Rahmen der Gesamtheit gestellt. Der eine wählte den Altersaufbau und die Bevölke-
Walddorf
Eine Studentin berichtet
rungsentwidlung i m Dorfe , der andere die Krankheit und besonders die Erbkrankheiten im Dorf , der Dritte die Frage nach den Zusammen hängen zwischen Erb qualität , Lohn und Kinderzahl . Wir Mädel hatten uns zur Aufgabe gestellt, einmal die Ernährung der Dorfbewohner , insbesondere die Säuglingsernährung , vom ärztlich-wiſſenſchaftlichen Standpunkt zu untersuchen . Anfang Januar zog unsere Mannschaft in dem einsamen Walddorf ein und brachte zunächst naturgemäß etwas Unruhe in den sonst ruhigen Ort. Ein Dorfabend, zu dem die Bewohner fast vollzählig erschienen, und an dem auch zwei Professoren teilnahmen, half uns über die ersten Schwierigkeiten gut hinweg. Es entspann sich bald ein gutes Verhältnis zwischen unserer Mannschaft und den Dorfbewohnern, die zum größten Teil in Kistenfabriken oder bei der Waldarbeit beschäftigt waren. Unsere Aufgabe bestand zunächst darin, von allen Familien des Dorfes die Sippschaftstafeln aufzustellen, d. h. Tafeln, die die sämtlichen Nachkommen der zwei Großelternpaare eines Menschen (Probanden) enthält. Oft war das recht schwierig, weil viele Familien immer wieder ineinander geheiratet hatten und manche weder ihren Verwandtschaftskreis engeren noch weiteren kannten. Oft hieß es nur, ja, wir sind hier alle eine große Freundschaft. Im Lager entspann sich unter uns bald ein recht gutes kameradschaftliches Verhältnis. Es war nicht nur das Gefühl , daß man hier acht Tage zusammen leben mußte, sondern es war das Bewußtsein, daß man gemeinsam an einer Arbeit schaffen konnte, wobei sich einer auf die Arbeit des anderen verlaſſen mußte. Wenn der eine seine Tafel nachlässig aufgestellt hätte, hätte der andere zur Ausarbeitung seiner Aufgabe wenig damit anfangen können. Dieses Bewußtsein, daß wir alle für ein Ziel arbeiteten, hat uns alle, Jungens und Mädels, als
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eine feste Lagergemeinschaft und Arbeitskame= radſchaft zuſammengeschweißt. Sehr gut war auch die Zusammen = arbeit mit allen amtlichen Stellen, der Gemeinde und der Partei. So war auch bald ein inniges, vertrauensvolles Verhältnis zu den Bewohnern des Dorfes ge= funden. Sie erkundigten sich laufend nach dem Fortschritt der Arbeit, und oft sah man den einen oder anderen Lagerkameraden im eif-
17. Februar 1936 rigsten Gespräch mit einem Holzhauer oder Kistenmacher über die meterlangen Sippschaftstafeln der Familie Finn oder Elsmann gebeugt, alle bemüht, in unklare Verwandtschaftverhält= nisse die mathematische Klarheit der Sippschaftstafel hineinzubringen. Die Lagerkameraden und die Dorfbewohner bedauerten es in gleicher Weise, daß das Lager bereits nach acht Tagen seinen Abschluß finden mußte. Margarete Geiher.
Hausrat, den wir
immer
lieben
Kultur - keine Frage des Geldes, ſondern eine Angelegenheit der Gesinnung NSK Die zerstörende und zerstreuende Kraft des Liberalismus, der Macht der Ichsucht und des Geldes, hat sich am deutlichsten und in seinen Folgen am schlimmsten da gezeigt, wo Einheit und Harmonie, Behaglichkeit und Geborgenheit jedem Volksgenossen geschenkt sein sollte : im deutschen Haus. Im reichen. Industriestaat herrschte die Maschine, der Intellekt, die Seelenlosigkeit. Gut und richtig war, was Geld brachte und für Geld billig zu haben war, Dividenden beſtimmten das, was früher Ergebnis von Fleiß, liebevoller Hingabe und stillem Versenken war. Und daher konnte man keine Beziehung mehr zu den Dingen haben, wollte auch bald wieder etwas anderes, immer Neues um sich haben, und schließlich erfand man ein Wort, daß allem Unsinnigen, Geschmacklosen und Lächerlichen eine Entschuldigung gab : ,,das ist eben modern". So ging die deutsche Seele aus dem deutschen Haus. Es wurde unwahr. Schon nach außen trug es eine Maske falschen Scheins, Giebel, die keine waren, Steine, die „ künstlich“ hergestellt, falscher heuchlerischer Zierat, Baustil aus allen Jahrhunderten entlehnt, proßenhaft, pompös. Im Innern dasselbe Bild : Sinnlose Fülle, Nippes und Sächelchen, überall falsches Wesen und Prunk bis zum künstlichen Blumenschmuck. Die Jahrzehnte des Kitsches und ver= irrter Phantasie wurden abgelöst durch „ neue Sachlichkeit" und tödliche Nüchternheit, das lezte, was noch nach Beschwingtheit und Be= seeltheit gedeutet werden konnte, wurde durch Technik und Konstruktion, durch flügelnden Verstand ersetzt. Man kam der völligen Verneinung alles Seelischen, aller Gesinnung immer näher, der Liberalismus hatte sich zum Bolschewismus entwickelt. So wurde aus dem deutschen Haus der dachlose Klotz aus Beton und Glas und Eiſen, und in seinem Innern sollte die Wohnkoje dem Menschen Obdach sein. Farbe und Form wurde. verpönt, das jüdische Bauhaus triumphierte. Alle Formen des gestaltenden Lebens zeigten dasselbe Bild, ob es sich nun um Hausrat, Kleidung, Dichtkunst oder Malerei handelte : seelen und würdelos, oberflächlich und widernatürlich, weil der deutsche Mensch nichts mehr wußte von seinem Blut und seinem Boden . Wo blieb die deutsche Frau, die Hüterin der ewigen Flamme des deutschen Herdes, der Geele?
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Wir wissen, daß sie am Zerfall teilnahm, weil auch sie eine innere Abnahme zeigte. Bildung erschien ihr als Wissen, ihr schönes Hand- und Tagewerk, Hauswirtschaft und die Arbeit der Nadel, oft genug nur als eine unumgängliche Pflicht, der sie sich gerne entzog ; Zerstreuung und Freude suchten die meisten Frauen außer halb des Hauses, und wenige waren es, die dabei den Weg zur Natur fanden und damit zur Geſundung. Und die Entwurzelung und Zerrissenheit der Zeit verschüttete schließlich auch die besten Kräfte, die mütterlichen. Noch einmal, am Rande der Vernichtung, wurde dem deutschen Volk eine Wiedergeburt geschenkt. Langsam, aber unbeirrt und widerstehlich schreitet es einem neuen Leben entgegen. Gläubig und vertrauend sieht es in eine schöne Zukunft, und alles fremde Wesen, alle Unkultur und Eitelkeit, alle Kälte und Erschöpfung beginnt zu weichen. Die Frau erkennt jezt ihre Verpflichtung, und unter den besten von ihnen ist ein großes Suchen und Tasten , das deutsche Leben und Sinnen und Glauben wieder in die deutsche Umwelt zu bringen. Sie besinnen sich, daß noch in mancher Familie Geräte, Bilder und Erzeugnisse kunſtreicher Frauenhände sind , die uns heute wieder ſo merkwürdig ansprechen und vertraut sind. Dann ist auch der Weg nicht mehr weit zu den Schazkammern deutscher Museen. Aber es geht nun nicht darum , das Erbe guter Vergangenheit nur nachzuahmen. Sonſt wird heiliges Volksgut bald „ Mode" und das Warenhaus ist dann sein Ende. Es gilt , das Ahnenerbe gläubig zu verstehen , ihm mit Liebe und froher Dankbarkeit zu begegnen , innerlich von ihm ergriffen zu sein , und dann im eigenen Blutstrom zu spüren , daß das alles ja gar nicht tot ist , sondern noch in uns lebt und jet erwacht ist kraft des Geistes unserer herrlichen Bewegung. Und die deutsche Frau erkennt, daß das Neue nicht von außen her gelehrt oder befohlen werden kann, sondern aus unserem Innern herauswachsen muß. Es geht auch hier um die Gesinnung. Wenn wir innerlich wahr werden, dann haſſen wir die Lüge der Schminke, des falschen Schmuckes, der Verwandlung von Holz und Metall, daß es etwas „ gleichſehe“. Wenn wir mit der "" Entstädterung“ unserer
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Gesinnung begonnen haben, die Bindung an die Scholle suchen und die reine Schönheit der ewigen Ratur als Erlebnis und Troſt ſuchen, dann vertragen die Bilder, die nun in unserer Seele leben, nicht mehr die sinnlosen, ober= flächlichen Muster auf Deden und Kissen und Geräten, wie sie die Warenhäuser anbieten, und wir fliehen die aufdringliche Werbung jeder Unkultur. Wenn wir von nun ab nicht mehr sein wollen, als wir sind, dann füllen wir unser Haus nur mehr mit dem, was wir brauchen und mit der Einfachheit tommt die schlichte Schönheit , die so ergreifend und warm iſt. Wenn wir unser Volt lieben, dann verlangt uns nicht nach chinesischem Porzellan, japanischer Seide, persischen Teppichen und geflammten Hölzern fremder Zonen, dann wollen wir nach des Tages Arbeit „,daheim“, bei uns selbst sein. Wenn wir deutsch werden wollen, dann wollen wir wieder eine Sache um ihrer selbst
Von, für und
willen tun", und wir sagen nicht mehr : „ Ach, das kauft man doch billiger“, ſondern ein fröhliches Schaffen geht allenthalben an, und Liebe und Glauben und Hoffen vieler Seelen ringt nach Ausdruck. Wenn wir an Deutschland glauben, dann suchen wir die Dinge unserer Umwelt nicht bei internationalen Konzernen oder äffen das Fremde nach, sondern beim deutschen Handwerker und Künstler. Und dann wird er auch uns wieder verstehen , und wir tragen Dinge ins Haus, die wir lieben für immer, an denen wir uns nicht übersehen". Viele Säge mit ,,wenn" wären hier noch anzuführen und sind doch alle in einem „ Wenn" inbegriffen: Wenn wir Frauen alle Nationalsozialiſtinnen. find, dann ist die deutsche Kultur im deutschen Haus fest gegründet und auf diesem Boden ge= deiht dann auch ihre schönste Blüte, die Kunst. Auguste Reber-Gruber .
über
Frauen
Eine nachahmenswerte Ausstellung der Göttinger Universitätsbibliothek NSK Andere Gäste als gewöhnlich, sah das stille Haus der Gelehrsamkeit, die Göttinger Univerfitätsbibliothel, als dort unlängst eine äußerst reiche und in ihrer Art einzig daſtehende Ausstellung „Die Frau und das Buch “ aus dem reichen Schaß der viel tausend Bände und Werke aufgebaut war. An Stelle der Akademikerinnen, die hier ihrem Studium nachgehen, fanden die Frauen, die tagsüber am Herd und im Haushalt schaffen, oder ihrem Beruf nachgehen, den Weg in die Bibliothek. Als Sinnbild empfand jede die Büste der ersten Göttinger Doktorin, Dorothea von Schlözers, über den vielen Werken, die uns offenbar werden ließen, welch starke Anteilnahme die Frau an allen Lebens- und Wissensgebieten hat. So wurde auch in der Eröffnungsrede zum Ausdruck gebracht, daß die Mutter die erste Vermittlerin sittlicher und geistiger Werte ist und fie dazu einen Schatz an Bildung und Lebensweisheit braucht, der sie ebenbürtig neben die Arbeit des gelehrten Mannes stellt. Sie ist die größte Arbeitgeberin und Verbraucherin , ist Wirtschafterin , Mutter und Erzieherin und soll eine Gattin sein, die an allen geistigen und beruflichen Interessen ihres Mannes Anteil nimmt. Die interessante Ausstellung war gegliedert in Bücher von Frauen, für Frauen, über Frauen und in die Abteilung Frauen um große Männer ", und sollte die Frau als Schöp = ferin und Urheberin, als Leserin und Nutznießerin und als Dargestellte und Anregerin des Buches zeigen. nnen und Schriftstellerinnen sind Die Dichteri en n Abteilung Bücher von in der erste groß Frauen vertreten. Die reichhaltige Reihe nimmt ihren Anfang bei Sappho , um über die Dichterinnen des Mittelalters bis in die Gegenwart zu führen . Da finden wir neben der Gott-
schedin und Neuberin, Bettina von Arnim, Annette von Droste-Hülshoff, Ottilie von Wildermuth, Carmen Sylva, Ricarda Huch, Ina Seis del, Agnes Miegel, Ruth Schaumann und viele andere. Unzählig sind die Unterhaltungsschriften, Zeitschriften, Almanache und Frauenkalender der lezten Jahrhunderte bis zu den Werken und Schriften der heutigen Zeit und der Frauen innerhalb der Bewegung. Wobei wir aber nicht vergessen wollen zu erwähnen, daß auch manches Kochbuch seinen Plak im Haus der Univerſi tät hat. Heilige und Hexen" überschreibt sich die Abteilung der Bücher über Frauen, wo neben vielen ehrenden auch die Aphorismen von Schopenhauer nicht fehlen. Nicht wenig Bände find den „Frauen um große Männer “ gewidmet, während eine Vitrine als ganz besondere Koſtbarkeit Briefe berühmter Frauen , von Bettina von Arnim, Cosima Wagner, Carmen Sylva, Aagathe von Siebold und anderen enthält. Bücher der Frau über die Frauenbewegung , der Kriegs- und Nachkriegszeit sowohl als über die Aufgaben und Arbeiten der Frau innerhalb des nationalsozialistischen Staa= tes bergen in sich den Niederschlag einer heroischen Zeit, in die wir selbst mit jeder Faser unseres Seins verwurzelt sind. Der Göttinger Universität gebührt der Dank der Frauen für diese einzigartige Ausstellung , die Zeugnis davon ablegte, daß Bücher Künder und Deuter des Lebens, Rufer und Führer zu tätigem Leben sein können und müſſen, und es wäre zu wünſchen , daß andere Städte im Reich diesem Beispiel folgten und ihren Frauen ebenfalls durch eine gleichwertige Ausstellung einen solchen umfaſſenden Überblick ermöglichten . Dor Feldher .
Druck: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin. Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 40
Reichsminister Dr. Frick im Vorſtand der Nordischen Geſellſchaft NSK Reichsinnenminister Dr. Frid ist dem Obersten Rat der Nordischen Gesellschaft beigetreten, dem weiterhin unter Vorsiz von Gauleiter und Oberpräsident Lohse , Kiel, folReichsgende Persönlichkeiten angehören : miniſter Reichsbauernführer R. Walther Darré , Reichsleiter Alfred Rosenberg , Reichsführer 6.6. Himmler , Reichsjugendführer Baldur von Schirach , Reichssportführer von Tschammer und Often , Professor Dr. Hans F. K. Günther , Bürgermeister Dr. Drechsler , Lübeck, als Präsident des Großen Rates der Nordischen Gesellschaft.
17 000 RM. werden an Autobahnarbeiter verteilt NSK Frankfurt a. M., 17. Februar. In Zusammenarbeit zwischen der obersten Bauleitung der Kraftfahrbahnen Frankfurt a. M. und der Gaubetriebsgemeinschaft Bau Hessen-Naſſau wurde bei der Eröffnung der Reichsautobahn , Teilstrecke Darmstadt - MannHeidelberg von den beim Bau dieser heim Strecken beteiligten Firmen eine Leiſtungsspende gegeben, die den Arbeitskameraden, die an dieser Strede mitgearbeitet haben, zugute .ommen soll. Diese Spende in Höhe von rund 17000 AM. wurde der G.B.G. Bau zur Verteilung übergeben. Sie wird an folgende Arbeitsfameraden verteilt : Alle diejenigen Gefolg= chaftsmitglieder, die vom Arbeitsamt als freie Arbeiter (nicht Stammarbeiter) einer beim Bau dieser Teilstrecke beschäftigten Baufirma zugewiesen wurden . Bedingung dabei ist, daß jie Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront vor dem 31. Dezember 1935 gewesen sind. Nach Prüfung der Listen werden den einzelnen Ortswaltungen die auf sie entfallenen Beträge sofort zur Verteilung zugestellt. Die Verteilung erfolgt frühestens Mitte März.
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17. Februar 1936 Rheinland der N.S.D.A.P. , und des Reichsleiters der Deutschen Arbeitsfront, hat der Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront Gau KölnAachen, Dr. K. G. Schmidt , angeordnet, daß die Arbeitsschule der Deutschen Arbeitsfront Köln, die rund 6000 deutsche schaffende Menschen aller Berufsgruppen ſchult, von jezt ab den Namen ,,Dr. == Robert - Ley = Schule" führt . Die Schule, die durch ihre erfolgreiche Arbeit einen immer größeren Umfang und eine ständig zunehmende Bedeutung gewonnen hat, wird ab 1. April 1936 ein eigenes Schul gebäude beziehen.
Gau Sachsen bereitet die Vertrauensratswahlen vor NSK Dresden, 17. Februar. Im Zeichen einer besonderen Anspannung aller Kräfte für die kommende Arbeit im Hinblic auf die Vertrauensratswahlen stand die vergangene Woche im Wirkungsbereich der Deutschen Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen. Die wichtigsten Abteilungen wurden für die Ausrichtung zur Vertrauensrats = wahl zu Schulungen und Tagungen zusammengerufen. Die Sozialwalter und Organisationswalter aus den Kreiſen kamen in Bie l'atal zusammen, wo sie in einer einwöchigen Schulung Parolen und Richtlinien erhielten. Dann weiter kamen in der Zeit vom 14. bis 16. Februar alle Presse- und Propaganda-
„ Das Wirtſchaftsdenken im Dritten Reich" als Maſſen-Broschüre NSK Der Zentralverlag der N.S.D.A.P., Franz Eher Nachfolger, hat ſoeben die bekannte Eſſener Rede des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich als Broschüre zum Einzelpreis von 0,10 RM. herausgebracht. Weitesten Volkskreisen ist damit die Möglichkeit gegeben, sich mit den ebenso bedeutsamen wie packenden Ausführungen Dr. Dietrichs ver: traut zu machen.
Lehrerkundgebung mit Gauleiter Wächtler in Braunschweig
NSK Der Nationalsozialistische Lehrerbund Gau Süd-Hannover- Brauſchweig veranstaltet am Sonntag, dem 23. Februar 1936, im „ Hofjäger“ zu Braunschweig, eine Großkundgebung, auf der der Gauleiter des Bayerischen Oſtmark, Hauptamtsleiter des Amtes für Erzieher, Staatsminister Wächtler , sprechen wird. Kölner D.A.F. -Schule erhält den Namen Dr. Leys NSK Köln, 17. Februar. Anläßlich des 46. Geburtstages Dr. Robert Lens, des früheren Gauleiters des Gaues
walter zu einer Tagung in Kipsdorf zusammen. Der Gau -Presse- und Propagandawalter Pg. Schladiz gab seinen Mitarbeitern aus dem Gau Sachsen in grundsäglichen Ausführungen Richtlinien für die kommenden Arbeiten, wobei er auf alle Gebiete der Preſſe und Propaganda näher einging und jedes einzelne besonders behandelte. Der Ausklang der Tagung im Kurort Kipsdorf war eine als überraschung freudig aufgenommene Partie mit zehn schellenbehangenen Pferdeschlitten durch die Romantik des märchenhaften Winterwaldes. Der Abend vereinte dann alle D.A.F.-Walter zu einem zwanglosen Beiſammenſein_im_Kreiſe fröhlicher und ungetrübter Kameradschaft. Am Sonntagmorgen brachte ein Bus alle
tobe f
Zu NSK Folge 40 Tagungsteilnehmer von Kipsdorf_nach Dresden, wo im Hause der Deutschen Arbeitsfront vor erweitertem Zuhörerkreis durch die Anwesenheit sämtlicher Kreiswalter, Kreis-Organisations sowie Sozialwalter und sämtlicher für die D.A.F. tätigen Redner die Tagung ihre Fortsetzung und ihren Abschluß_fand. Dabei brachte Gauwalter Pg. Peitsch noch einmal in einem die wichtigsten Gebiete streifenden Bericht Tatsachen und Zahlenmaterial aus der Arbeit des Gaues Sachsen zur Verwertung in der Propaganda für die bevorstehenden Bertrauensratswahlen zur Kenntnis. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab GauOrganisationswalter Pg. Hänschel die ge= nauen Richtlinien für die technische Vorberei= tung und Durchführung der Vertrauensratswahlen bekannt, indem er auf die wichtigſten Fragen und Probleme ausführlich einging. Noch einmal ergriff der Gauwalter Pg. Peitsch das Wort, um in grundlegenden Ausführungen alle für die Vertrauensratswahlen wichtigen Fragen noch einmal zu erörtern und in anſchaulicher Weise zu klären. Schließlich machte noch der als Gast erschienene Pg. Fischer vom Reichspropagandaamt der Deutschen Arbeitsfront, Berlin, in einem Kurzreferat alle D.A.F.-Walter auf die Daseinsberechtigung und besondere Bedeutung der Rundfunkarbeit aufmerksam, wobei er die Anteilnahme aller auf den gleichzeitig zur Schau gestellten D. A. F. -Empfänger Nr. 1011 , deſſen beachtliche Klangstärke bald dar- , auf den Saal beherrschte, hinwies . Nach dieser gründlichen Parole-Ausgabe auf dem besonderen Gebiete der Presse und Propaganda, die ihre ganze Kraft vornehmlich in den Dienst der Vertrauensratswahlen 1936 ichloß stellt, Gau-Propagandawalter Pg. Schladit mit dem Treuebekenntnis zum Führer die in allen Teilen erfolgreiche Tagung. Sechzehn Jahre N.S.D.A.P. Parteigründungsfeier am 24. Februar 1936 in der Hauptstadt der Bewegung NSK München, 17. Februar. Der Traditionsgau München = Oberbayern Am 24. Februar begeht die gibt bekannt : Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei ihren Gründungstag. Wie in jedem Jahr so wird auch heute der Parteigründungstag im historisch denkwürdigen Hofbräuhaussaal abgehalten. Infolge der beschränkten Plakverhältnisse findet eine Parallelkundgebung im Zu beiden Feiern verZirkus Krone statt. sammeln sich die ältesten Kämpfer der Bewegung. Teilnahmeberechtigt an der Feier im Hofbräuhaussa al sind : 1. die Inhaber des Blutordens, die gleichzeitig im Besiz des Goldenen Ehrenzeichens der Partei sind, 2. die Inhaber des Blutordens, soweit Plat vorhanden ist, 3. die Sternedergruppe . Teilnahmeberechtigt an der Feier im Zirkus Krone sind : 1. die Inhaber des Blutordens, 2. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei. Der Zutritt zu beiden Feiern erfolgt nur gegen Vorweis der Zutrittskarte. Die Zutrittskarte wird ab Dienstag, 18. Februar 1936, im Haus der Nationalsozialisten, Prannerstraße 20, 1. Stock, gegen Ausweis abgegeben. Die a us -
Blatt b
17. Februar 1936 wärtigen Teilnahmeberechtigten , die an der Parteigründungsfeier teilnehmen, bestellen ihre Zutrittskarte bei der Gauleitung München-Oberbayern im Haus der Nationalsozia listen unter Angabe der Parteimitgliedsnummer bzw. der Ausweisnummer als Blutordensträger bis längstens Donnerstag, 20. Februar 1936. Die Zutrittskarten werden poſtwendend übersandt.
Stimmen des Auslands
Die kommunistische Gefahr in Indien NSK ,,Manchester Guardian", die links orien= tierte große Tageszeitung, befaßt sich mit einem Bericht, der kürzlich von dem Informationsbüro der indischen Regierung herausgegeben wurde und in dem vor allem auf den Feldzug gegen die kommunistische Gefahr in Indien hingewiesen wird. Der Bericht stellt einen weiteren Beitrag zu dem Kapitel „ Sowjetkommunistische Weltpropaganda“ dar. In der Denkschrift wird zu= nächst, die das englische Blatt ſchreibt, auf die Verhandlung gegen die kommunistischen Ver: schwörer im Jahre 1929 hingewiesen, worauf dann für einige Zeit die kommunistische Agitation in Indien nachließ. Es wird festgestellt, daß es sich um eine Anlage des revolutionären Programms der kommunistischen Internationale gehandelt habe, deren Ziel es war, in Indien die Lage für einen bewaffneten Aufstand vorzubereiten. Spätere Ereignisse in Verbindung mit dem sogenannten Generalstreit in der Textilindustrie bewiesen, daß verschiedene der später freigelassenen Verhafteten sofort die revolutionäre Agitation wieder aufnahmen. Die Öffentlichkeit konnte auf mannigfache Weise erkennen, daß das russische Intereſſe an dem indischen Kommunismus nicht geringer geworden war. Die kürzliche Zunahme des Kommunismus in den Gewerkschaften ist auf die Absicht der Entwicklung eines Streikprogramms zurückzuführen. Auf zahlreichen Kundgebungen traten immer wieder kommunistische Lehren in Erscheinung. Man bildete die allindiſche ſozialistische Partei, als deren Ziel man die Vernichtung der Kapitalisten, der Großgrundbesitzer und den Sturz der indiſchen Fürſten, den drei Hauptstüzen des britischen Imperialismus, be= zeichnete. Dann kam der Textilstreik im April bis Mai 1934, worauf im Juli die Regierung die kommunistische Partei von Indien mit der Begründung, daß sie eine Gefahr für den öffentlichen Frieden darstelle, als ungeseßlich erklärte. Die Regierung von Punjab, Bombay und Madras führten dann eine Aktion gegen verschiedene kommunistische Organisationen durch. Im weiteren Verlauf des Jahres waren weniger offene Anzeichen kommunistischer Aktivität zu erkennen, obgleich ein Streik der Hafenarbeiter in Kaltutta im November bis Dezember 1934 zu verzeichnen war. Die Art und Weise, mit der man dieſen Streik durchführte und die Tatsache, daß er zuſammenbrach, sobald die gesetzlichen Führer der Gewerkschaften eingriffen, liefern einen schlagenden Beweis, daß das Unternehmen von kommu> nistischer Seite beeinflußt war.
Rationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmerstr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eher Nachf., 6. m b S., Zentralverlag der NS D. A. B.. München " Berlin Berland : Cher Verlag . Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach München (Bostscheckonto München 113 46) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt [chriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDUB
RSK Folge 41
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Die Berner NSK Der Schweizer Bundesrat hat einen Beschluß gefaßt, der nicht nur im Widerspruch zu jeglichem Rechtsgefühl steht, sondern auch eine beispiellose Brüstierung des nationalsozialistischen Deutschlands darstellt. Der Landesgruppenleiter der N.S.D.A.P. Wilhelm Gustloff ist vorsätzlich von einem Juden niedergeschossen worden, der mit zynischer Frechheit erklärte, mit ſeinem Mord das Deutsche Reich treffen zu wollen. Ein Sturm der Entrüstung ging nicht nur durch Deutſchland, ſondern auch durch alle diejenigen politischen Kreise des Auslandes, denen sittliche Begriffe noch ein Inhalt sind. Von maßgebender staatlicher Schweizer Stelle wurde in offiziellster Form anerkannt, daß Gustloff sowohl in persönlicher wie in politischer Hinsicht seine Rechte und Pflichten gegenüber dem schweizerischen Gastlande in gewissen hafter Weise respektiert hat.
18. Februar 1936
Provokation marristischen Gegner zu schüßen -- im Gegenteil : Man unternimmt es, die Dienststelle, deren Leiter einem heimtüdischen Mord zum Opfer fällt, aufzulösen und damit den Eindruck zu erwecken, als ob nicht die verbrecherisch e Gesinnung des Juden Frankfurter, sondern die Existenz der Landes- und Kreisgruppenleitung der N.S.D.A.P. für die Bluttat verantwortlich zu machen wäre. Und das, nachdem man unmittelbar nach dem Attentat in ebenfalls offizieller Weise gegen= über der Reichsregierung sein Bedauern zum Ausdruck gebracht hatte. Es handelte sich hierbei um einen diplomatischen Schritt, dem nach bisheriger Gepflogenheit in der internationalen Politik stets die Bedeutung einer gewissenhaften und ernsthaften Aktion zuzusprechen war. Die deutsche Nation empfindet den Berner Beschluß als eine Herausforderung, die wohl nicht ohne geeignete Gegenmaßnahmen bleiben
Trotzdem hat die Schweiz geduldet, daß die marxistische und jüdiſche Heße, die der einzige Hintergrund der Davoser Bluttat ist, ungehindert weiterhin Deutschland und die nationalsozialistische Bewegung beleidigte und den Er-
wird. Wenn die Schweizer Regierung ohne jede rechtliche Veranlassung den in der Schweiz lebenden Reichsdeutschen die Möglichkeit freien nimmt, organiſatoriſchen Zuſammenſchluſſes
mordeten zu beschuldigen versuchte, um feigen Mörder zu entlasten. Der Schweizer Bundesrat hat es nicht nur unterlassen, sich der amtlichen Feststellungen über die Tätigkeit Gustloffs zu erinnern und den toten Deutschen vor den schmutzigen Angriffen seiner jüdischen und
dann trifft sie damit nicht nur die Deutschen in der Schweiz, ſondern das ganze deutsche Volk , das es für billig halten würde, wenn die in Bern proklamierten Grundsätze auch auf die in Deutschland lebenden Schweizer Anwendung fänden .
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18. Februar 1936
Blatt 2 NSK Folge 41
Um
die
Ordnung
NSK Frankreichs Bündnispolitik teilte den Donauraum in zwei feindliche Blocks von Siegern und Besiegten und seine Anleihepolitit diente der Stärkung und Bewaffnung der einen und der Niederhaltung und politischen Erpreſſung an den anderen. Wahre Wirtschafts interessen lagen dieser Anleihepolitik nicht zu Grunde, da Frankreichs westeuropäischer Wirtschaftsraum naturgemäß nach dem Süden gerichtet ist und schön an sich ein autarkes Gesolange die bilde darstellt. Deutschland kam Réparationspolitik , der Dawes und Joungplan als wirtschaftlicher Machtin Kraft waren faktor im Donauraum nicht in Frage; erstens wegen der Verelendung der deutschen Wirtschaft überhaupt, zweitens weil die ganze deutsche Wirtschaft auf Export im Dienste der Repa rationen eingestellt und daher nach dem Westen und nach Übersee gerichtet war. Erst der Umschwung in Deutschland, das Ende der Reparationen und die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf den Aufbau im inneren, auf Bedarfdedung und Sicherung der vollen Freiheit und Souveränität auf allen Gebieten ließ Deutschlands naturgegebene Bedeutung in Mittele europa und besonders im Donaubalkanraum erheblich wachsen. Die politische Lage ist in den Donaustaaten ſeit diesem Zeitpunkt sehr versteift und die Wirtschaft wurde in diesem Zusammenhang von der Politik weitgehend als Waffe verwendet . Italien mußte im Dienste Frankreichs in die Bresche springen um zu verhindern , daß Österreich und Ungarn der Anziehungskraft des politisch und wirtschaftlich erstarkenden deutschen Reiches verfielen. Fast drei Jahre lang stand Mitteleuropa im Zeichen der römischen Protokolle und der Wacht am Brenner ". In den Römer" Protokollen war wenigstens bei einem Teil des verwickelten Donauproblems der Versuch unternommen worden, alte Bruchlinien zu vertleistern . Italien , das seiner neueroberten Gebiete an der adriatischen Gegenküste nicht froh werden konnte, weil seinen beiden Häfen Triest und Fiume das Hinterland fehlt, bot Österreich und Ungarn Freihafenzonen und ging mit diesen beiden Staaten ein enges Wirtschaftsbündnis ein , das außerdem durch enge politische Zusammenarbeit untermauert werden sollte. Dadurch sollte der Donauraum mit dem Mittelmeerraum verschmolzen werden und Ungarns und Österreichs Wirtschaftsschwierigkeiten eine Lösung finden. Nun erwies es sich aber bald daß der italienische Markt weniger aufnahmefähig für die Erzeugnisse der beiden Donaustaaten war, als man es ursprünglich erwartet hatte. Österreich und Ungarn hatten sich überdies in den 14 Jahren nach Kriegsende so sehr wirtschaftlich auseinandergearbeitet , daß sie nun jekt schwer um eines machtpolitisch bestimmten Abkommens willen aufeinander abgestimmt werden konnten . Mitten in dieſes ſchwierige Organisationswerk hinein platte dann der italienisch-abessinische Krieg ; wenige Monate genügten infolgedessen , um das italienische Gewicht in Mitteleuropa so sehr zu schwächen, daß nun ein gefährliches Vakuum entstand . Die Sanktionspolitik hatte nicht nur die junge italienisch-französische Freundschaft empfindlich abgekühlt , ſondern auch die beiden Partner der Römerprotokolle im Donauraum vor ein schweres Dilemma gestellt. Sie standen nun vor der Wahl entweder die Zusammenarbeit mit Italien auf wirtschaftlichem Gebiete aufzugeben , oder gegen ihre Pflichten als Völkerbundsmitglieder zu verstoßen .
im
Donauraum
Österreich und Ungarn entschieden sich für Italien und gegen den Völkerbund. Österreich hatte sich in den lezten Jahren daran gewöhnt, durch Italien von Fall zu Fall mit einigen Millionen Schilling aus seinen immer wiedertehrenden Schwierigkeiten errettet zu werden. Die österreichischen Haushaltsorgen waren nicht nur wirtschaftlich, sondern auch durch die unnormalen Mehraufwendungen, die die ständige Niederhaltung des Volkswillens mit Waffengewalt erforderte, bedingt. Einerseits konnte Österreich von Italien, dessen gesamte Wirtschafts- und Finanzkraft dem ostafrikanischen Kriege diente, nicht mehr unterstützt werden ; bei den verstimmten Völkerbundsstaaten Eng land und Frankreich fand es verschlossene Türen . Ungarn ging es fast ebenso, allerdings wirkte sich die neue Lage dort weniger besorgnis erregend aus, weil Ungarn, das sich den Blick für die Wirklichkeit und die natürlichen Gegebenheiten nicht durch politische Voreingenommenheiten hatte trüben lassen, weiter auf seinen größten Absatzmarkt, das Deutsche Reich, rechnen konnte. Österreich hatte dagegen den Güteraustausch mit dem Deutschen Reich bewußt eingeschränkt. Italiens Ausscheiden aus dem mitteleuropäischen Kräftespiel ließ eine Tatsache ins volle Licht treten: daß die Lösung der österreichischen Frage um keinen Schritt vorwärts gekommen war. Man hatte einen schweren Deckel über den kochenden Topf geſtülpt um ein Überſchäumen zu verhindern, nun fiel der Deckel fort . . . es brodelte nach wie vor. Als Englands König starb, versammelten sich die, führenden Männer der Politik und Wirtschaft an seinem Grabe. Man ging an die Arbeit, in London zuerst und dann in Paris. Es galt einen neuen Deckel zu finden, den_man über den brodelnden österreichischen Keſſel Stülpen konnte : Eine neue und sichere Garantie für Österreichs Unabhängigkeit"! Herr Litwinow aus Moskau bot dafür das gewaltige Gewicht der roten Millionenarmee, die rote Luftarmada und Moskaus Tankgeschwader an; Otto von Habsburg, aus Stemockerzeel herbeigeeilt, trumpfte dagegen mit seinem Gottesgnadentum auf. Die Staaten der Kleinen Entente, die ihre Eigenstaatlichkeit 1918 im Kampfe gegen Habsburg errungen hatten, dachten natürlich nicht daran, diese wieder durch Errichtung eines Kaiserthrones in Wien gefährden zu laſſen. Herr Titulescu drohte mit den drei Armeen der Tschechoslowakei, Rumäniens und Jugoslawiens. Ungarn, das noch an die drohende Kriegsgefahr zurückdachte, als kurz nach dem Kriege Karl von Habsburg zwei abenteuerliche Restaurationsversuche machte, schwieg. Österreichs Finanzminister aber klopfte ganz ſtill und unbemerkt an die Pforten des englischen und Von des französischen Finanzministeriums. großen Erfolgen ist bisher nichts bekannt geworden. Österreichs Schwierigkeiten bleiben dieselben ; es genügt nicht, auf einen brodelnden Kessel einen schweren Deckel zu stülpen, man muß ihn schon vom Feuer wegstellen, wenn man verhindern will, daß er überkocht oder gar explodiert. Mit anderen Worten : innere politische Unzufriedenheit und eine kranke Wirtschaft kann nicht durch kostspielige Polizei- und Militärmaßnahmen und politische Experimente wie die Wiederaufrichtung alten Kaiserglanzes und wirtschaftliche Zwangskonstruktionen, die
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dem natürlichen Gefälle und Kräftespiel der Wirtschaft wiedersprechen, behoben werden. Die deutsche Wirtschaft, ist, nachdem sie sich von den Fesseln einer unsinnigen und die ganze Wirtschaft gefährdenden Reparationspolitik befreit hat, naturgemäß ein gewichtiger Faktor im Donauraum. Das Deutsche Reich mit seinen 65 Millionen Menschen und seinen gewaltigen Industrieanlagen ist als größter Donaustaat und als größter natürlicher Abnehmer für die Produkte der übrigen Donaustaaten, unmöglich von der Mitbestimmung und Beteiligung am Wiederaufbau dieses europäischen Kernraums auszuschließen. Jahrhundertelang flutete ein befruchtender Strom kultureller und wirtschaftlicher Werte zwischen den deutschen Landen und den reichen Getreide- und Rohstoffgebieten des Donaubeckens hin und her.
Die Künstler von
18. Februar 1936 die Habsburger Wenn noch Deutsche wären, würden sie nicht vergessen, daß die glanzvollsten Zeiten ihres Reiches die waren, als sie sich als deutsche Fürsten fühlten und sie sich auf ihre deutschen Kernlande, die damals ein Teil des großen deutschen Kaiserreichs waren, stüßen konnten. Sie sollen auch nicht vergessen, daß ihre Loslösung von ihren deutschen Wurzeln und ihrem Bewußtsein als deutsche Fürsten ihr stolzes Reich dem Untergange geweiht hat. Man sollte bei der Geschäftstüchtigkeit und wirtschaftlichen Unternehmungsbereitschaft die natürlichen Voraussetzungen nicht übersehen, die gebieterisch ihr Recht verlangen, auch wenn man glaubt, es hinanſehen zu können . Unorganische Entwicklungen tragen niemals zum Gedeihen W. D. eines Sorgenkindes bei . . .
Idar-Oberstein
Ein Besuch bei den Edelsteinschleifern des Hunsrück
Wenn man vom Gau KoblenzNSK Trier als von einem Notſtandsgau spricht, dann darf man den kleinen Landesteil Birkenfeld nicht vergessen. Hier liegt, nicht weit von entfernt, IdarDeutschlands Westgrenze Oberstein , die Stadt im Hunsrück. Schon vor zwei Jahrtausenden wurden hier die Gemmen der Antike aus den edlen Rohstoffen geschnitten, die die Römer fanden, als fie von Mainz her über den Hunsrück nach Trier vordrangen. In den Melaphyr-Felsen eingebettet ruhen wunderschöne kleine Achatmandeln, Drusen von Amethyst und Topas. Wir wissen, daß hier schon im frühesten Mittelalter die Edelsteinschleiferei in primitiven Schleifmühlen heimisch war, aber sehr wahrscheinlich reicht die Kunst Idar-Obersteins in viel, viel frühere Zeiten zurück. An den Höfen des Mittelalters war der schöngebänderte Achat Idars bekannt, und ein Gang nicht nur durch deutsche Museen verrät uns die Höhe der damaligen Schleifkunst. Trotzdem blieb die Bevölkerung arm, der Boden gab nur wenig her, und der Jahrhunderte währende Abbau machte das Finden der Edelsteine immer mühsamer. Da trat vor nunmehr hundert Jahren eine plötzliche Wendung ein, die den ungeahnten Aufstieg IdarObersteins zur Folge hatte, eine Wendung, durch die vor dem Kriege Idar-Oberstein_zur relativ reichsten Stadt der Welt wurde. Auswanderer, junge Idarer, denen der Lebensraum zu eng wurde, suchten ihr Glück in exotischen Ländern, und einige führte der Weg auch nach Brasilien. Wie mögen diese Glücklichen gestaunt haben, als sie dort am Fuße der Berghänge Tausende von Zentnern wunderbarer Achatmandeln herumliegen sahen, Stücke bis zu hundert Kilo schwer, auf die kein Mensch achtete. Sofort wurde die Verbindung mit der fernen Heimat hergestellt und die Steine auf Segelschiffen nach Deutschland verladen. Mit einem Schlage waren die Schleifer von Idar der mühseligen Arbeit enthoben, die das Graben und Suchen nach den höchstens faustgroßen Achatmandeln des Hunsrück verursachte. Nun ging es aufwärts, zunächst durch die Bearbeitung der Achate. Dabei blieb es aber nicht, denn Brasilien und Uruguay lieferten bald edlere Steine, wie Amethyste und Topaſe in niegekannter Schönheit, große Rauchtopase
und andere herrliche Mineralien seltener Art. Aus der einfachen Achatschleiferei ging der Lapidarbetrieb hervor. Heute noch sieht man in Idar die Wasserschleifen, die einst den Grundstock legten zum deutschen Edelsteingewerbe. Heute noch liegen die Schleifer wie vor Jahrhunderten lang hingestreckt auf ihren Kippstühlen vor den durch Wasser getriebenen Schleifsteinen, um mit Kraft und trozdem nie ohne zartestes Gefühl die großen Rohstücke auf den viele Zentner schweren Sandsteinen abzu stoßen. Mühevoll, gefährlich ist diese Arbeit ; für den Beschauer immer wieder fesselnd, wenn er sieht, wie aus dem unscheinbaren Rohstoff der edle Stein sich entwickelt und im letzten Arbeitsgang an großen, rasch sich drehenden Holzblöden den herrlichen Glanz bekommt. Es ist ein schöner Anblick, diese alte Schleife am rauschenden Bach mit dem großen Schaufelrad. Nichts von der Eintönigkeit, die nur zu oft dem modernen Fabrikationsbetrieb anhaftet. Die Funde an edlen Steinen in Brasilien und Uruguay, später auch in Australien, auf Ceylon, Madagaskar, Südwestafrika usw. wur den immer häufiger. Waren es erst Amethyste, Topase und Bergkristalle, die den Schleifer be-geisterten, so kamen später hinzu die herrlichen Berylle, Smaragde, Aquamarine usw., die Turmaline, die in allen Farben gefunden wurden. Diese harten Steine konnten nicht auf Sandsteinen geschliffen werden und das Gewerbe bekam eine bedeutende Vergrößerung in Geſtalt der Lapidärien, das sind Betriebe mit horizontal laufenden Schleifscheiben, auf die Schmirgel aufgetragen wird. Es ist wunderbar zu sehen, wie die kleinen Fazetten auf dem Stein angelegt werden und wie das Polieren zu Hochglanz dem Stein das Feuer gibt, das den Menschen immer wieder fesselt. Hunderte solcher Lapidärien sind erstanden, und das Gewerbe hat sich im Laufe der lezten hundert Jahre Weltruf geschaffen. Dies gilt nicht nur für das Herstellen der fertigen Ware, sondern vor allen Dingen auch für den Rohsteinhandel . Heute ſizen in aller Welt die jungen Idarer • und suchen Steine für die Industrie ihres Heimatstädtchens im Hunsrück. Ein großer Hof in Idar. In Holzverschlägen liegen große Achatmandeln herum , mit roter Farbe find Nummern aufgetragen . An der eisernen Waage stehen die Händler. Dreißig Mark, fünfzig Mark, hundert Mark und mehr
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NSK Folge 41 bringt ein Stein in der Versteigerung. Es ist ein eigenartiger Anblic. Junge und alte Männer, oft mit Spitbart und großem Schlapphut unterhalten sich spanisch, schließen ihre Geschäfte spanisch sprechend ab. Achtundvierzig Jahre lang war einer der ältesten Händler hier auf dem Hofe in Uruguay. Einer der vielen deutschen Pioniere in der Welt, die, zurück nach Deutschland gekommen, nicht etwa verständnislos einer neuen Zeit gegenüberstehen, sondern mit Freude trok hohen Alters mitarbeiten am Aufbauwerk des Führers . Noch etwas anderes von großer wirtschaftlicher Bedeutung erstand in den lett . Jahr zehnten die Diamantschleiferei , die heute in Idar-Oberstein etwa 2000 Ar = beiter beschäftigt. Ein feines Summen erfüllt den Raum, den man betritt, erzeugt durch die Tausende von Umdrehungen in der Minute machenden Stahlscheiben, auf denen der Diamant, der König der Edelsteine, geschliffen wird. Nach der Machtübernahme versuchte der internationale Diamantenhandel, der in ganzen Welt von Juden beherrscht wird — im Gegensatz zu Deutschland, wo er niemals in die deutsche Diaman= jüdischen Händen lag tenschleiferei auszuschalten. Aber es blieb beim Versuch. Heute ist die Diamantenschleiferei zu 90 v. 5. beschäftigt. Täglich kommen die Wertpäckchen mit Rohsteinen und täglich gehen die von deutschen Künstlern herrlich geschliffenen Steine ins Ausland. Wir scheiden von der Stadt der Edelsteine. deren Geschichte sich bis zu den Römerzeiten zurückverfolgen läßt, die eine weltbeherrschende , monopolartige Stellung einnimmt. In allen Teilen der Erde ſizen junge Idarer, um aus den Urwäldern Brafiliens Amethyste, Topase, Aquamarine, aus
18. Februar 1936 dem australischen Busch Opale, Saphire, aus China, Ceylon, Madagaskar, Afrika alle wertvollen Rohsteine unter Mühen und Gefahren zu sammeln und der heimischen Industrie zu= zuleiten, von wo sie als Kleinodien wieder hinausgehen in die Welt, Freude und Ehre werbend der unerreichten deutschen _HandE. D. werkskunst.
Nachrichten
Die nationalsozialiſtiſchen Notare tagen in Berlin
NSK Berlin, 18. Februar.
Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank , hat für den 20. Februar eine Reichsfachgruppentagung der Fachgruppe Notare des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen angesetzt. Die Tagung findet im Hause der Deutschen Rechtsfront in Berlin statt. Zu der Tagung haben der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, und die Staatssekretäre Dr. Freisler und Schlegelberger ihr Erscheinen zuge= sagt. Der Reichsjuriſtenführer, Reichsminiſter Dr. Frank, wird nach einer Eröffnungsansprache des Reichsfachgruppenleiters Notare, Wolpers , auf der Tagung das Wort ergreifen . Das Programm der Tagung sieht einen Bericht der Reichsfachgruppenmitglieder über die Lage der Notare in den verschiedenen Teilen des Reiches und die Erörterung akuter Fragen auf dem Gebiete der Notariatsordnung und der Neugestaltung des deutschen Notariatsweſen vor. Der
Die NSK Randbemerkung :
„Heil
Moskau“ – gleich Kriegszuſtand
NSK Moskau hat in Südamerika heftig eins auf die blutroten Bombenlegerfinger bekommen Moskau versucht nun nach dieser radikalen Abfuhr, seine 99 Ehre" in Europa vor allen Bolschewisten zu retten. Zwischen Alarmzustand und Kriegszustand, zwischen Panzerwagen und Schießereien, zwischen Hingemordeten und Verleßten, die auf der roten Strecke blieben, klingt in Madrids wahlerregten Straßen der Hetruf „ Heil Moskau !" Zusammen= rottungen, Überfälle, Schreie von Heßern und Gehegten, Sturm gegen das Staatsgefängnis, die Staatsführung im verzweifelten Kampf um die Ordnung - Spanien, das Land, das vor furzem im Flammenschein der gebrandschatten · Kirchen und Klöster loderte, sieht mit Entsetzen wieder die bolschewistische Fraße über sich, steht am Rande einer roten Schreckensrevolution,
deren Macher sich in Moskau die mordbeſudelten Hände reiben dürften. Deutschland hat in den Jahren der Not und des heißen Kampfes um sein neues Werden erkannt, welches der Ursinn des Rufes „Heil Mostau" war . Die übrige Welt scheint der Beispiele viele und allzudeutliche zu benötigen. Hoffentlich hört sie jetzt tief hinein in die spanischen Wahlwirren. Hoffentlich sieht sie nicht nur das Entsehen und Grauen und regi= striert es oberflächlich, sondern begreift endlich, daß der Ruf „ Heil Moskau“ überall, wo er ertlingt, den Kriegszustand bedeutet. Hoffentlich ! Aber wahrscheinlich muß ſie ſich gerade in solchem Augenblick wieder damit beschäftigen, auf einen mit dem schreckensbleichen Finger zu zeigen, der im Ausland die Hand zum Hitlergruß hob und dadurch den Frieden der friedlichen Welt in Gefahr bringt.
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Volk
und
Bauer
Gonderdienſt Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
Über
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kann
Schiedsrichter
Reichsnährstand
werden ?
Eine neue Anordnung des Reichsbauernführers sichert lebensnahe Rechtssprechung
NSK Schon vor längerer Zeit war vom Reichsnährstand bei jeder Landesbauernschaft ein Schiedsgericht für Lieferstreitigkeiten gebile det worden. Allen an der Ernährungswirtſchaft beteiligten Wirtschaftskreisen war dadurch Ge legenheit gegeben, ihr Recht vor einem privaten Schiedsgericht zu suchen und eine schnelle, zuverlässige, billige und gerechte Entscheidung zu erhalten. Diese auf Anordnung des Reichsbauernführers gebildeten Schiedsgerichte entsprechen in weitestem Maße deutschem Rechtsempfinden. Einmal wird die Rechtssicher heit durch den rechtskundigen Vorsitzenden gewährleiſtet und zum anderen durch die reichen Fachkenntnisse und Erfahrungen der beisigenden Berufskameraden eine dem praktischen Leben entsprechende Rechtsprechung und Rechtsauslegung gewährleistet. Nun ist in dieſen Tagen die bisherige Fassung der Schied zerichtsordnung für die Schiedsge= richte für Lieferstreitigkeiten beim Reichsnährstand durch eine neue Anordnung des Reichsbauernführers im Sinne volksrechtlicher deuts scher Anschauungen wesentlich erweitert worden. Bisher war der Kreis der zum Schiedsrichteramt zugelassenen Personen auf die Mitglie der des Reichsnährstandes beschränkt. Es konnten also nur solche Personen zu Schiedsrichtern ernannt werden, die im Sinne der 1. Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes Angehörige des Reichsnährstandes waren. Das waren neben den Erzeugern von landwirtschaftlichen Erzeugnissen ausschließlich die geſeßlichen Vertreter der am Schiedsgerichtswesen besonders beteiligten reichsnährstandszugehörigen Handelsgesellschaften jeder Rechtsform, der Genossenschaften, Zusammenschlüsse, der Verteiler , Be- und Verarbeitungsbetriebe und sonstigen Einrichtungen . Außer diesen gesetzlichen Vertretern konnte feiner der übrigen in reichsnährstandszugehörials arbeitenden Personen gen Betrieben Schiedsrichter tätig sein. Diese Regelung hatte eine empfindliche Lücke entstehen lassen, denn die oftmals reichen Fachkenntnisse und jahrelangen Erfahrungen der nicht zur gesetzlichen Vertretung berechtigten Personen konnten für die überaus bedeutungsvolle Schiedsrichtertätigteit nicht in Anspruch genommen werden. Go konnten z . B. die Personen der reichsnährstandszugehörigen Genossenschaften mit all ihren verschiedenen Einrichtungen an der Schiedsrichtertätigkeit nicht beteiligt werden, obwohl die landwirtschaftlichen Genossenschaften und ihre Einrichtungen im Landhandel einen bedeutenden Plaz einnehmen und die Zahl der Schiedsgerichtssachen, an denen sie beteiligt sind, recht umfangreich ist.
Die neueste Anordnung des Reichsbauernführers über die Schiedsgerichtsbarkeit im Reichsnährstand beseitigt nun diesen empfindlichen Mangel. In Zukunft ist es nunmehr allen Personen, die in einem reichsnähr = stands zugehörigen Betriebe tätig find, ermöglicht, die Schiedsrichtertätigkeit bei den Schiedsgerichten des Reichsnährstandes auszuüben. Sie müssen allerdings in die Schiedsrichterliste des Reichsnährstandes aufgenommen sein. Diese Bestimmung war notwendig, um zu verhindern , daß ungeeignete und unzuverlässige Personen zu dieſer verantwortungsvollen Tätigkeit herangezogen werden . Nach wie vor liegt darum also die Entscheidung über die Aufnahme in die Schiedsrichterliste beim Reichsnährstand . Für die Parteien, die das Schiedsgericht in Anspruch nehmen, ist damit aber auch die Gewähr unbedingter Zuverlässigkeit der zum Schiedsrichamt zugelaſſenen Personen gegeben. Deutschem Rechtsempfinden entspricht auch die Tatsache, daß in Zukunft bei der Berufung zum Schiedsrichter für die Schiedsgerichte beim Reichsnährstand kein Unterschied dahin gemacht wird, ob die zu berufende Perſon ſelbſtändiger Betriebsinhaber oder Geschäftsmann, ob leitender Angestellter oder Angestellter in untergeordneter Stellung ist. Danach ist es also in Zukunft möglich , aus allen Kreiſen der Ernährungswirtschaft Personen für die Ausübung des Amtes eines Schiedsrichters heranzuziehen, soweit sie die Gewähr unbedingter Zuverlässigkeit, Ehrenhaftigkeit und umfassender Fachkenntnisse bieten. Durch die neue Anordnung des Reichsbauernführers ist damit auch verhindert, daß die Schiedsgerichte nur aus bestimmten Kreisen der zur Ernährungswirtschaft gehörenden Personen gebildet werden. Ieder deutsche Reichsangehörige, ob er zu den Eraeus gern, zu den Verarbeitern oder zu den Verteilern gehört, ist für die Ausübung des Amtes eines Schiedsrichters zugelaſſen, wenn er durch den Reichsnährstand in die Schiedsrichterliste aufgenommen worden ist. So entspricht die neue Anordnung in höchstem Grade nationalsozialiſtiſchem Rechtsdenken, das jeden starren Rechtsformelkram ablehnt und eine Übereinstimmung zwischen dem tätigen Leben des Volkes und der Rechtsprechung herbeiführen will . Die Grundsätze der Schiedsgerichtsbarkeit entsprechen weiter auch in großem Maße Bestimmungen des altdeutschen Bauernrechts, z . B. in der Tatsache, daß Berufsgenossen über Berufsgenossen zu Gericht sitzen. Wer zu d.cjer ehrenvollen Tätigkeit berufen wird, trägt ein ungeheures Maß von Verantwortung ; denn er muß sich darüber klar
Blatt 6
NSK Folge 41 sein, daß er an der unmittelbaren Gestaltung des Rechtes seiner Berufskameraden und Standesgenossen mitwirkt. Alle beteiligten Wirtschaftskreise aber werden nach dieser Anordnung in stärkerem Maße die Schiedsgerichte des Reichsnährstandes in Anspruch nehmen, weil sie wissen, daß bei deren Entscheidungen nicht nach
18. Februar 1936 toten Paragraphen, sondern nach den Erforder= niſſen des praktischen Lebens Recht gesprochen wird. So ist durch die neue Anordnung des Reichsbauernführers wiederum ein weiterer Schritt zur Schaffung eines volksnahen Rechtes getan -S. worden.
Fischer, Fifthtag
und wie
Maßnahmen, die zielbewußt die Fischwirtſchaft fördern
NSK In diesen Tagen läuft im ganzen Deuts schen Reich die neue große Werbeaktion für den Absaz deutscher Fische. In jedem Gau ist ein Fischtag eingerichtet worden, für dessen Durchführung sich die Frauen- und Verbraucherorganisationen zusammen mit der Fischwirtschaft einsehen. Der Grund dazu liegt in den verstärkten Fischanlandungen, mit denen in den Monaten Februar bis April zu rechnen ist. Der Reichsnährstand hat gemeinsam mit der Haupt, vereinigung der deutschen Fiſchwirtschaft die Propagierung dieser zusätzlichen Fischtage für notwendig gehalten, um die erwarteten Maſſenfänge restlos dem Verbrauch zuzuführen. Es darf nicht mehr, wie früher, vorkommen, daß Hunderttausende von Zentnern dieses wertvollsten Nahrungsmittels in einer Zeit, in der wir mit den vorhandenen Lebensmitteln aufs äußerste haushalten müſſen, verloren gehen. In diesem Zuſammenhang iſt es vielleicht interessant, eine kleine Betrachtung der volts -Bedeutung wirtschaftlichen der deutschen Fisch wirtschaft und der Entwicklung, die sie seit der Machtübernahme unter Einwirkung der auch hier durchgeführten Marktordnung genommen hat, anzustellen. Gerade die deutsche Fischwirtschaft hat in den Jahren von 1929 ab einen starken Rückgang erlebt. Betrug 1929 der Produktionswert der deutschen Fischindustrie noch 134,1 Millionen RM., so ging er im Jahre 1932 auf 79,8 Millionen RM. zurück. Erfreulicherweise stieg er in den darauffolgenden Jahren, und 1934/35 belief sich die Gesamtproduktion auf rund 100 Millionen RM. 342 Hochseefischdampfer, die in der Schleppneßfischerei tätig sind, 171 Fahrzeuge der großen Heringsfischerei, 153 Motorhochseekutter und rund 12 000 Küstenfischerfahrzeuge, von denen 2000 auf die Nordseeküste und 10 000 auf die Ostseeküste entfallen , entreißen den Fischsegen dem Meere. Die Fischwirtschaft hat an sich stark unter Absatzschwierigkeiten zu leiden. Der leichtverderbliche Fisch muß möglichst schnell abgesetzt werden. So weiß der Fischer, der oft wochenlang draußen auf dem Meere liegt, nie, ob er, wenn er nach Hause kommt, wirklich den Lohn für seine Arbeit ernten wird. In früheren Zeiten war dies wirklich stark in Frage gestellt, und auch der Verbraucher hatte nichts von dem niedrigen Preis, den der Fischer erhielt. Auch hier hat die Marktordnung des Reichsnährstandes eingesetzt und verſucht unter den größten Schwierigkeiten, die bedingt sind durch die Kompliziertheit des Fischabsatzes, dem Fischer
einen gerechten Lohn zukommen zu lassen. Mit der Gründung der Hauptvereinigung der Deutschen Fischwirtschaft, die recht schwierig verlief, ist die Fischwirtschaft als Ganzes im Reichsnährstand zusammengefaßt, und alle örtlichen und Sonderinteressen werden mehr und mehr den Erfordernissen des Ge= meinwohles untergeordnet. So hat man in der Hochseefischerei zur Sicherung einer gesunden, gleichmäßigen Belieferung des Verteilerapparates während des ganzen Jahres genau die Zahl der Dampfer festgelegt , die für den Frischfischfang in Frage kommt. Es ist heute nicht mehr zulässig, daß sämtliche Fischdampfer auf Heringsfang fahren und Frischseefische lediglich als Beifänge anlanden. Der Hauptvereinigung der Deutschen Fischwirtschaft steht ausdrücklich das Recht zu, die Anlandungen nach Menge, Art und Beschaffenheit zu regeln, so daß künftig die reſt= lose Durchführung eines Friſchſiſchanlandungsplanes für die Travelheringsſaiſon gesichert iſt. Auch die Anlandungen der isländischen Fischdampfer , die sich auf den geregelten Absatz der deutschen Erzeugnisse sehr störend auswirkten, wurden durch ein Abkommen ge= ordnet. Bei der Salzheringsproduktion wurde die Qualitätsfrage durch Einführung eines Stempels, durch den eine Güteeinstufung zum Ausdruck kommt, geregelt. Nur dadurch und durch eine stärkere Salzheringsproduktion kann. unsere Abhängigkeit vom Ausland, die heute noch immer zu fast 40 v. H. besteht, behoben werden. Bei dem Sprotten- und Heringsabsak gelang es, auf freiwilligem Wege eine gewisse zentrale Leitung der Fänge und die reibungslose Abnahme zu beſſeren Preisen durch die Fischindustrie zu sichern. Auf die Fischer wurde eingewirkt, ſtärker als bisher die Qualitätsansprüche, die Sortierung und eine gute, einheitliche Verpackung zu beachten. Bei der Fischindustrie wurden Bestimmungen, die eine planlose Vermehrung fischindustrieller Betriebe als mit der Marktordnung nicht verträglich verhindern, erlaſſen. Auch auf dem Fischmehl markt wurde eine Zusammenarbeit zwischen den deutschen Fischmehlherstellern und dem Fiſchmehlimport hergestellt. Ebenso gelang es, die gerade im Fischhandel eingeriſſene Preisschleuderei zu beseitigen und eine ge= wiſſe Mindeſtſpanne zu sichern. Nicht vergessen werden dürfen die Pläne zum Bau von Kühlhäusern an den wichtigsten Anlandeplägen und die Gestellung von Kühlwagen durch
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die Reichsbahn, durch die die Qualität der angebotenen Fische gehoben wurde. Faßt man diese eben angeführten Maßnahmen zuſammen, ſo muß man feststellen, daß auch die Marktordnung auf dem Gebiete der Fischwirtschaft zweifellos in stärkstem Maße dazu bei=
Landarbeit
trägt, die Fischwirtſchaft zu fördern, und zwar nicht nur im Intereſſe der Fiſchwirtschaft, son= dern auch des deutschen Abnehmers, der jegt die Möglichkeit hat, ein wertvolles Nahrungsmittel zu angemessenem Preise und in guter H.D. Beschaffenheit zu erhalten.
will
gelernt
ſein
Bedeutung und Durchführung der Schulung unſerer Landjugend NSK Es ist falsch, wenn wir annehmen, daß es einfach wäre, einen Pflug zu führen, sich in den Lebens- und Arbeitsrhythmus eines landwirtschaftlichen Betriebes einzufühlen. Das kann nur jemand sagen, der Landarbeit nicht kenni, der noch nie selbst einmal den Pflug geführt hat. Wenn wir heute von der Landwirtſchaft erwarten, daß sie zu einer Ertragssteigerung ihrer Arbeit kommt, so ist das nur auf Grund einer Vertiefung des fachlichen Könnens zu erreichen. Nur durch eine bessere Nutzung des deutschen Bodens können wir die Erzeugungsschlacht gewinnen. Auf Grund dieser Tatsachen ist ersichtlich. welche Bedeutung der beruflichen Aus = bildung des landwirtschaftlichen Nachwuchses heute zufällt. Der landwirtschaftliche Betrieb darf bei der heutigen Betriebsführung nicht stehenbleiben, er muß sich immer wieder auf die stets fortschreitenden Arbeitsmethoden umstellen. Die Erfolge, die wir bereits in den lezten Jahren auf dem Gebiet der Erzeugungsschlacht feststellen können, find nur dadurch möglich gewesen, daß sich be reits eine große Zahl von Betrieben auf bisher oft unbekannte Arbeitsmethoden eingestellt hat. Es sei hier nur an den Gärfutterbehälterbau erinnert mit der Möglichkeit, dadurch auch im Winter eiweißreiches Futter für die Tierhaltung zu erhalten. Aus all diesem ist es ersichtlich, warum der Reichsnährstand dem Ausbildungsgang der Landjugend so große Bedeutung beimißt. Der Schulung der Landjugend dienen in erster Linie die landwirtſchaftlichen Fachschulen. Nach den neuesten Feststellun gen des Statiſtiſchen Reichsamts wird an 700 Schulen und Beratungsstellen der Landesbauernschaften Unterricht erteilt. Erst im Laufe des legten Jahrzehnts sind diese Fachschulen mehr und mehr Mittelpunkt des Ausbildungsganges der Landjugend geworden. Allein von 1910 bis 1934/35 ist die Zahl der Schulen um 66 v. H. gewachsen. Die Entwicklung der Schülerzahl zeigt von 1918 bis 1931 von Jahr zu Jahr einen ständigen Anstieg. Der Schüler besucht im allgemeinen erst die Schule, wenn er ein oder zwei Jahre praktischer Tätigkeit durchgemacht hat. So hatten im Jahr 1934/35 98,8 v. H. aller Schüler bereits eine praktische Tätigkeit bei ihrer Aufnahme in die Lehranstalt aufzuweisen. In der Regel beträgt diese praktische Tätigkeit sogar mehr als zwei Jahre (76,5 v. H. aller Fälle). So gliedert sich der Ausbildungsgang der Landjugend in folgende drei Abschnitte :
1. Allgemeiner Schulbesuch; 2. Praktische Tätigkeit im elterlichen oder in einem sonstigen Lehrbetrieb ; 3. Besuch der fachlichen Lehranstalt. Infolge der praktiſchen Lehrjahre in irgendeinem landwirtſchaftlichen Betrieb kommt der angehende Bauer frühestens mit 17, meistens erst mit 18, 19 Jahren auf die landwirtschaftliche Fachschule. Nur 15,6 v. H. aller zum erstenmal in einer Lehranstalt aufgenommenen Vollschüler war knapp unter 17 Jahre alt. Der Anteil der Altersjahrgänge ist dagegen vor allem bei den männlichen Schülern verhältnismäßig groß, so im Reichsdurchſchnitt 31,5 v. H. Eine Aufteilung der Schüler nach dem Beruf der Eltern zeigt, daß die größte Zahl von Erbhöfen kommt. Die 91,4 v. H. der landwirtschaftlichen Berufe sehen sich zusammen aus 62,4 v. H. Bauern, 28,3 v . H. ſonſtigen ſelbständigen Landwirten, 0,4 v. H. Landarbeitern und 0,3 v. H. Gutsbeamten. 8,6 v. H. der Schüler stammten von Eltern mit nichtlandwirtschaftlichen Berufen. Hier stellten den größten Anteil Geistliche, Lehrer und Handwerker. Fordern wir, daß im Laufe der Jahre jeder zukünftige Bauer, Landwirt und Landarbeiter eine fachliche Schulung erhält, so ist es interessant festzustellen , in welchem Prozentsaz be= reits heute die Landjugend von dieser Schulung erfaßt wird. Es zeigt sich, daß noch nicht einmal ein Drittel der Landjugend von den Betrieben von 5 bis 100 Hektar, die eigentlich doch durch die landwirtschaftliche Fachschule erfaßt werden müßte, eine solche tatsächlich be= suchen. Dieser niedrige Prozentsatz wird in der Hauptsache durch die Auszählung nach dieser Betriebsgrößenklasse verursacht. Nehmen wir die großbäuerlichen Betriebe von 20 bis 100 Hektar allein, so ist der Prozentſak wesentlich günstiger (50,99) . Bei den Erbhöfen liegt der Prozentsatz bei 42,1 v. H. Diese Zahlen zeigen, daß bis zur Gesamterfassung der Landjugend noch ein weiter Weg ist. Die Arbeit des Reichsnährstandes zielt darauf hin, nach und nach immer größere Teile der Landjugend in der fachlichen Ausbildung zu er fassen. Bereits im Winterhalbjahr 1935/36 ist gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahr eine Zunahme um 4,8 v. H. in der Gesamtschülerzahl festzustellen . Die Zunahme der Schüler, die in die Unterklasse neu aufgenommen wurde , be= trägt ſogar 16,4 v. H. Durch die eigene Einsazbereitschaft der Jugend (Reichs : berufswettkampf) und die Arbeit des Reichsnährstandes (Neuordnung des landwirtſchaftlichen Ausbildungswesens) wird die Entwidlung weiter gefördert.
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Forderung :
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Wertevermehrung
Neue Werte aus unserem Boden - Zwischen Großbesitz und Kleinbetrieb
NSK. Die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der Leistung des deutschen Arbeitsdienstes liegt darin, daß er nicht Konkurrenzarbeit verrichtet, sondern, daß er neue Werte schafft, Werte, die ohne ihn nicht da wären. Getreu seiner Miſſion als Armee des Friedens erobert er dem deutschen Volte buchstäblich neue Provinzen nicht durch Krieg gegen andere Völker, sondern im Kampfe mit Meer und Moor, mit Sand und Unfruchtbarkeit. Dank dieser Tätigkeit des Arbeitsdienstes wird Deutschland allmählich spüren, wie viele Schäße sein Boden birgt, die bisher völlig ungenutzt oder doch wenigstens nicht bis zum Lezten ausgenugt sind . Hierzu ge hören nicht nur die Gebiete, die dem Meere abgerungen werden, und nicht nur die Öd- und Brachländereien, die Zug um Zug kultiviert werden. Es gibt daneben noch Flächen im Umfange von Millionen von Morgen , die zwar bebaut, aber doch noch nicht bezw. nicht mehr so zur Ernährung des deutschen Volkes herangezogen werden, wie es möglich ist. Werte vermehrung und Leistungssteigerung ist auch hier das Erfor dernis unserer Zeit. Ein Teil der gesamten landwirtschaftlich ge= nuzten Fläche Deutschlands befindet sich im Besig von Groß- und Größtbetrieben. Die Entwicklung in der Landwirtschaft ist in vergangenen Zeiten denselben Weg gegangen wie das städtische Leben, nämlich den Weg des Liberalismus und des Kapitalismus. Einen zahlenmäßigen Ausdruck, der wohl manchen in Erstaunen sezen dürfte, findet diese Entwicklung in der Tatsache, daß im letzten Jahrhundert allein in Ostdeutschland nicht weniger als rund 3200000 Morgen bis dahin bäuerlich gewesenén Landes in Großbesit übergegangen sind. Die Bauern mußten den weißen Stecken in die Hand nehmen, die übrigen Arbeitskräfte wurden großenteils durch Maschinen ersetzt, und auf riesigen Flächen baute der Großbesit Kartoffeln und Getreide.
Ist das nicht aber für die Ernährung unseres Volkes notwendig ? Liegt nicht sogar darin, daß die bäuerlichen Klein- und Mittelbetriebe in so starkem Umfang von Großbetrieben aufgekauft werden konnten, ein Beweis, für die wirtschaftliche Richtigkeit der Agrarproduktion im Großbetrieb? Nun, es ist nicht ganz so . Die Verhältnisse lagen in gewissen Entwicklungsabschnitten der deutschen Wirtschaft etwas anders als heute, aber heute jedenfalls ist es Tatsache, daß die Produktion an Kartoffeln und an dem für die menschliche Ernährung erforderlichen Getreide in Deutschland ohnehin a usreicht, daß aber noch immer ein beträchtlicher Produktionsbedarf an Vieh und an Milcherzeugnissen vorliegt. In diesen Produk-
ten jedoch sind bäuerliche Klein = und Mittelbetriebe ganz erheblich leistungsfähiger als Großbetriebe. Selbst Getreide übrigens wird in bäuerlichen Betrieben nicht selten in größeren Mengen erzeugt als in Großbetrieben ; das tritt nur in den Marktstatistiken deshalb nicht in Erschei nung, weil die bäuerlichen Betriebe schon für ihre Familienmitglieder und für ihr Gesinde einen Teil ihrer Ernte verbrauchen, was volkswirtschaftlich ebenso wichtig ist wie die Zuführung der Ernte an andere Verbraucher, da ja die bäuerlichen Produkte auch bei Eigenverwer tung der deutschen Volksernährung zugute kommen. Eine genaue Prüfung in einem Gebiet, in dem frühere Großbetriebe in bäuerliche Be= triebe aufgesiedelt worden waren, hat gegenüber dem früheren Großbetrieb eine Ertragsste i gerung bei Weizen um 3 v. H. , bei Roggen um 4 v. H., bei Hafer um 4 v. H., bei Gerſte um 6 v. H. und bei Kartoffeln um 8 v . H. ergeben. Diese Ertragssteigerung ist gleichbedeutend mit einer entsprechenden Erhöhung des absoluten Nuzungswertes des bebauten Bodens. Eine bereits vor dem Kriege über das ganze Reich durchgeführte andere Untersuchung hat außerdem ergeben, daß die bäuerlichen Betriebe dem Bedarf des deutschen Voltes reichlich 11 v. H. mehr Rindvieh zuführen, als ihr Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche beträgt, weiter reichlich 13 v. H. mehr Schweine und rund 2,4 v. H. mehr Milchund Molkereierzeugniſſe. Wenn wir diese Zahlen anführen, dann wollen wir damit nicht zu einem Sturmlauf gegen den Großgrundbesitz aufrufen . Wirkliche Rechte sollen nicht angetastet werden . Eine ge= sunde Verteilung des deutschen Bodens zwischen Großbeſiß und bäuerlichem Klein- und Mittelbesig ist das, was Deutschland braucht. Nicht kapitalistische Rücksichten , aber auch nicht margistische Neid = tomplexe sind heute maßgeblich, sondern allein das nationalsozialiſtiſche Prinzip, daß die Leistung und der Wert für das Ganze entscheidend ist für die Bemessung der Rechte des einzelnen. Der deutsche Boden ist das Kostbarste, was einem Deutschen zur BeAuf nichts treuung übergeben werden kann. anderes kommt es an, als darauf, daß er so verwaltet wird , wie es für die deutsche Volksgesamtheit am nü ß lichsten ist. Und deshalb müssen in einer Zeit, in der es notwendig ist, die Leistungskraft der deutschen Scholle zu steigern und neue und vermehrte Werte aus ihm herauszuholen, wo immer es angeht, die Voraussetzungen hierfür auf allen Gebieten geprüft und geschaffen werden auch auf dem Gebiete der Verteilung des deutschen Bodens! Walther Heinrich.
Drud : M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
Rationalſozialiſtiſche Brief. und Drahtans drift der Schriftleitung: Berlin SW 68. Zimmerſtr. 90. III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Cher Nachf., 6. m b S., Bentralverlag der NS. D. A. P.. Rinchen - Berlin Serland: Cher - Verlag , Berlin SW 68, Bimmertraße 88. - Alle Zahlungen find nach München / (Poſtſchedlonto München 113 46) zu richten
) ParteiKorreſpondenz
NCK Breſſedienſt der NGDUB
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Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet ß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich Dr Dtto Dietrich Reichspressechef der N S DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin.
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Die NSK Randbemerkung :
Der
„vergrößerte“
NSK Am Ende jenes herrlichen nach dem Schöpfer des Völkerbundes benannten Genfer Quai erhebt sich das Hotel Hottop, in der Vorfriegszeit das Absteigequartier europäischer Fürstlichkeiten, Politiker und Industriemagmaten, in der Nachkriegszeit das Hauptquartier der Liga der Nationen. Wer den Völkerbund an großen und kleinen Tagen erlebt hat, wer das Menschengewimmel von etwa 50 Abrüstungsdelegationen in der Blütezeit des Genfer Bundes gesehen hat und andererseits weiß , wie selten man in den Zeiten großer Pausen einem Menschen in den Gängen und Hallen des alten Hotels begegnet, wenn die Diplomaten der Welt es für zweckmäßiger halten, direkt miteinander zu verkehren, der wird schon aus technischen Gründen mit fragendem Blick vor jenem großartigen Palast gestanden haben, der sich nur wenige hundert Meter entfernt, verstedt hinter Gärten und Villen, als das neue Völkerbundsgebäude präſentiert. Am Montag, dem 17. Februar, find in aller Stille sechs Genfer Transportunternehmungen mit elf Zügelwagen und zwei offenen Lastwagen vor dem alten Völkerbundsquartier vorgefahren und haben die ersten Stapel von Aften, Memoranden, Abrüstungsvorschlägen, Minderheitenbeschwerden, Ausschußberichten und Kommuniqués ihrem neuen Bestimmungsort zugeführt. Ein Chef, neun Vorarbeiter und 80 weitere Arbeitskräfte werden im Laufe dieser Woche gegen Entnahme eines Betrages von 75 500 Schweizer Franken aus der Völkerbundskaſſe den papiernen Niederschlag der europäischen Nachkriegsdiplomatie am Genfer Ufer in das neue Palais hinaufschleppen. Dabei dürften die wertvollsten Gegenstände den fleißi gen Händen der Genfer Arbeiter, denen ein
Völkerbund
/
guter Verdienst durchaus zu gönnen ist, zunächſt noch nicht anvertraut werden. Gemeint ist die 200 000 Bände umfassende Völkerbundsbibliothek, die erst im Frühjahr den Beamten und Akten der Liga unter das neue Dach nachfolgen soll. Es ist selbstverständlich, wenn die Welt von diesem Umzug, der die Völkerbundsmitglieder jährlich mit 600 000 Franks Mehrausgaben für das kostspielige Unterkommen der Liga in Genf belasten wird, kein allzu großes Aufheben macht. Denn wenn die Liga künftig einen Raum von 17 900 Kubikmeter am Genfer Ufer mit Akten und Schreibtischen belegt, also dreimal mehr wie es in dem alten Gebäude notwendig war, so wird die Weltöffentlichkeit , ganz gleichgültig, ob sie an die meſſianiſche Verheißung der Kollektivität glaubt, diese Tatsache doch als heiter empfinden.. Der dreimal vergrößerte Völkerbund hat seit der Grundsteinlegung seines neuen Palais' ununterbrochen im politischen Konkurs gelebt. Es find kaum Wochen oder Monate zu entdecken, in denen die Genfer Maurer und Zimmerleute mit der Überzeugung ans Werk gehen konnten, einen Friedenspalast aufzurichten. Denn ent= weder schlugen sich die Mitglieder der Liga im Fernen Often oder sie führten in Südamerika Der Sinn des Genfer Frie Krieg. denspalais' aus 3ement und Eisen mutetsofast noch wirklichkeitsfremder als das theoretische Friedens gebäude der Versailler Völkerbundsparagraphen. Die Hoffnungen und Erwartungen der Welt, die einst im Genfer Palais zum Ausdruck kommen sollten, werden nur klein und bescheiden sein, denn die Errichtung des neuen Palais vollzog sich unter so friegerischen Umständen, daß den Genfer Handwerkern aus Zunft und Diplomatie der Sinn für ihr Werk verlorengegangen sein muß.
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Kampf den Neuregelung des Siedlungswejens
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Mietskaſernen - Keine unbeschränkte Baufreiheit mehr
NSK Soeben wird eine Verordnung des Reichs- und Preußischen Arbeitsministers über die Regelung der Bebauung vom 15. Februar 1936 veröffentlicht, die für den Wohnungsbau und für die Siedlung von grundsäßlicher Be= deutung ist. Damit wird ein weiterer folge= richtiger Schritt auf dem Wege getan, den der nationalsozialiſtiſche Staat seit der Machtergreifung beschritten hat. Der Führer bezeichnete die deutsche Siedlungspolitik als eine der vordringlichsten, wichtigsten und schwierigsten Aufgaben, die der Reichsregierung gestellt seien. Er forderte, unter Vermeidung der früher gemachten verhängnisvollen Fehler, den einheitlichen Aufbau der deutschen Siedlung unverzüglich in Angriff zu nehmen. Durch die am 1. März d . I. in Kraft tretende Verordnung ist die deutsche Siedlungs- und Wohnungspolitik nunmehr diesem Ziel einen großen Schritt nähergekommen.
Außengebiete , also für bauliche Anlagen, die außerhalb von Baugebieten oder innerhalb eines im Zusammenhang gebauten Ortsteils ausgeführt werden sollen. Hier fehlten bisher ausreichende gesetzliche Vorschriften. Die Folgen dieser Unterlassung_kennen wir nur zu gut. Die planlose Stadt-Land-Bewegung hat hierin eine ihrer Hauptursachen. So konnte auch bis weit in das platte Land hinein eine wilde planloſe Siedlung entstehen, die der Allgemeinheit schweren Schaden verursacht und den landschaftlichen Charakter vieler deutscher Gegenden schwer entstellt hat. Nunmehr tönnen die Baugenehmigungsbehörden für bauliche Anlagen die Genehmigung versagen, wenn ihre Ausführung der geordneten Entwicklung des Gemeindegebietes oder einer ordnungsmäßigen Bebauung zuwiderläuft. Diese Vorschrift hat insbesondere für bauliche Anlagen zu gelten, deren Versorgung mit Wasser-, Gas-, Entwässerungsanlagen oder mit Wegen unwirtschaftliche Aufwendungen verursachen würde.
Zunächst beseitigt die Verordnung den bisherigen Haupthinderungsgrund für die einheit liche Siedlung und für den einheitlichen Wohdes 3ersplitterung nungsbau, die Rechts in eine Unzahl landesrechtlicher Vorschriften auf diesem Gebiet. Die Verordnung schafft nämlich eine einheitliche Rechtsgrundlage für die Regelung der Bebauung, ins besondere für die Ausweisung von Baugebieten. Sie gestattet die Festlegung bestimmter Gebiete als Kleinsiedlungs-, Wohn-, Geschäftsoder Gewerbegebiete durch die zuständigen Be= hörden. Hierbei ist darauf zu achten, daß wesentliche Beeinträchtigungen des Gemeinschaftslebens in gesundheitlicher Hinsicht unterbleiben. So wird der bauliche Organismus der Gemeinden nach einheitlichen Gesichtspunkten gegliedert.
Damit sind den Behörden weitgehende, aber auch sehr verantwortungsreiche Befugniſſe eingeräumt worden. Um eine einheitliche Durchführung zu gewährleisten, haben die Aufsichtsbehörden die Handhabung der neuen Vorſchriften sorgfältig zu überwachen. Dabei wird der Wille des Gesetzgebers, daß die erteilten Befugs nisse nicht dazu benutzt werden dürfen, der Bautätigkeit unvertretbare Beschränkungen aufzuerlegen, stets zu beachten sein.
Künftig können weiterhin die Gemeinden vorschreiben, daß in bestimmten Gebieten Gebäude mit mehr als einem Vollgeschoß und ausgebautem Dachgeschoß nicht errichtet werden dürfen. Gleichzeitig ermächtigt die Verordnung die mit der Durchführung beauftragten Gemeinden, Vorschriften über die Mindestgröße von Baugrundstücken zu erlaſſen. Damit ist den Mietskafernen der Kampf angesagt. Der Eigentümer fann nicht mehr sein Grundstüd ohne jede Rücksicht auf die gesundheitlichen Erfordernisse der Mieter bebauen. Seine privatwirtschaftlichen Belange haben den Forderungen des Gemeinwohls zu weichen. Diese neuen Vorschriften werden von den Grundstücksspekulanten nicht freudig begrüßt werden. Aber sie waren notwendig, um eine neue Wohnungspolitik, deren oberster Grundsatz das Wohl des schaffenden Volksgenossen ist, in die Tat umzuſeken. Von ebenso großer Tragweite sind die Be stimmungen hinsichtlich der sogenannten
In seinem Begleiterlaß weist der Reichs- und Preußische Arbeitsminister die Gemeinden erneut an, zur Förderung der Kleinsiedlungen ausreichendes Gelände vorzusehen, das nach einheitlichen Grundsäßen zu erschließen ist. Der Reichs- und Preußische Arbeitsminister wendet sich weiter mit allem Nachdruck gegen die übermäßige Ausnutzung von Grundſtücken, beſonders durch vielgeschossige Bauten, deren Zulaſſung den nationalsozialistischen volksgesundheitlichen Forderungen in keiner Weise entspricht . Es wird deshalb auf die Notwendigkeit hingewiesen, in Zukunft die Flachbauweise weit gehend zu fördern und mehr als drei Wohngeschosse an Wohnstraßen grundsäßlich nicht mehr zuzulaſſen. Die viergeschossige Bauweise soll in der Regel auf die wichtigen Geschäftsstraßen größerer Städte beschränkt bleiben. Auf dem Gebiete des Wohnungs- und Siedlungswesens geht es in erster Linie darum, neue geistige Grundlagen entsprechend den Zielen * nationalsozialistischer Staats- und Wirtschaftsführung zu schaffen. Damit ist vor allem der liberalistische Grundſaß von der unbeschränkten Baufreiheit nicht zu vereinbaren. Darin liegt vor allem die Notwendigkeit der neuen Verordnung, der weitere folgen werden, bes -n-gründet.
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Sochachtung vor unſerer Rechtsauffaſſung
―― Unterredung mit 80 polnische Jungjuriſten nach ihrer Deutſchlandreiſe Bizepräsident Doberſki – Eindrucksvolles Ergebnis der Gemeinſchaftsarbeit NSK Als Reichsminister Dr. Frank im Haus der Akademie für Deutsches Recht in Berlin zu 80 polnischen Jungjuriſten ſprach, die nach einer fünftägigen Reise durch ihr Nachbarland mit reichen und tiefen Eindrücken vom neuen Deutschland erfüllt waren, da klang aus seiner klaren Darlegung des Wesens der neuen deutschen Rechtsauffassung, ihrer völkischen Voraussetzung und ihres großen geistigen Zieles dieser ehrliche Wunsch der deutschen Rechtswahrer heraus : Die jungen Generationen des Rechtsdienstes mögen sich fameradschaftlich in ihren nationalen Bemühungen die Hände reichen , da auch im Recht die Gemeinſchaftsarbeit die einzige Form der Entwicklung darstellt. Wie diese Hoffnung schon durch die erste, nach dem Abkommen zwischen der Reichsgruppe der Jungjuristen in der deutschen Rechtsfront und dem Verband der polnischen Jungjuristen durchgeführte Reise, schön und für die weitere Zusammenarbeit anspornende Erfüllung gefunden hat, das erfuhren wir in einer Unterredung mit dem Leiter der polnischen Reisegruppe, dem Vize= präsidenten des Großen Rates des Verbandes der polnischen Jungjuristen und seiner AusDie landsabteilung Tadeus Doberski. aus Hochachtung aller seiner Kameraden Referendaren, Assessoren, Rechtsanwälten, Staatsanwälten und Verwaltungsjuriſten ſezte sich die polnische Gruppe zusammen für die Rechts- . ſehnsucht, die gesezgeberiſche Tätigkeit und für unsere juristischen Institutionen mit der Akade mie für Deutsches Recht an der Spike, die Bes wunderung für die weltanschauliche Fundierung des neuen deutschen Rechtslebens und die hingebungsvolle Arbeit der jungen nationalsozialistischen Rechtsdiener, famen in seinen Ausführungen zum überzeugenden Ausdruck. Referendar Lane , der die Polen auf ihrer Reise als kameradschaftlicher Führer begleitete und übrigens vor einiger Zeit in einer ersten offiziellen Vortragsreise in Warschau und Krakau weilte, war unseren Fragen und den polnischen Antworten ein Dolmetscher, der für beide Nationen und ihre Rechtsanschauungen flares Verständnis besaß. Stolz und Dank und tiefe Befriedigung über die überaus herzliche Gastfreundschaft, Aufnahme und offizielle Anteilnahme, der die Polen überall begegneten in Dresden , wo die Gäste die historische und kulturelle Nähe der beiden Nationen empfanden, in München , wo sie von der ewigen Ehrung der toten Vorfämpfer gepact wurden, in Garmisch , wo sie deutschen Sportgeist und Friedenswillen am lebendigsten fühlten, und vor allen Dingen in Berlin , als sie sich mit führenden Rechtspflegern aussprechen konnten — , diese Empfindung stand am Beginn der Unterredung.
Im Anschluß an die Rede des Reichsministers, die der Vizepräsident als unvergeßlichen Höhe= punkt der deutschen Reise bezeichnete, fanden
wir dann deutlichste Antwort auf unsere Fragen nach der Beurteilung des neuen deutschen Rechtslebens . Besondere Be= wunderung und Anerkennung zollen die Polen aus dem Werk der Gesetzgebung dem juristischen Abschluß des Neuaufbaues des Deutschen Reiches, der Vereinheitlichung, Konzentration und der einmütigen weltanschaulichen Durchdringung des Rechtslebens, besonders auch der autoritären Vereinigung der Amter des Präsi denten und Kanzlers , in der der Wille, die politische Auffassung, die Treue und Liebe des ganzen Volkes ein abschließendes Zeugnis gefunden hat. Das Urteil, das Dobersti über die Schaffung der Akademie für Deutsches Recht aussprach, entsprang keineswegs nur der Höflichkeit eines gut empfangenen Gaſtes, ſondern war überzeugend echt. Er bezeichnete diese Einrich tung als einzigartig , vorbildlich und wegweisend für die Welt und für jeden Staat, der an der Neugestaltung seines Rechtswesens arbeitet. Das Werk der Akademie aber und die deutsche Rechtsentwicklung seien fest gesichert durch die Persönlichkeit des Reichsministers. Nicht weniger auch sei die Vollendung garantiert durch den bewundernswerten Eifer, die helle Begeisterung und die dienstliche Hingabe, mit der die nationalsozialistischen Jungjuristen ihre Aufgabe als Diener eines neuen Rechtes begriffen und anpacten. Auf ihrer Reise haben sie überall Einblic in die Praxis nehmen können und sich davon überzeugen laſſen, daß die Worte, die Dr. Frank so überaus herzlich gesprochen hatte, nicht Theorie, sondern Empfindung und Wille der ganzen Nation sei. Begeistert aber sei jeder der 80 Polen über die Auffassung des Reichsministers von der Notwendigkeit einer Gemeinſchaftsarbeit gerade der jungen Generation der Völker gewesen. Auch die Polen seien der Auffassung, die sich durch diese Reise so herrlich bestätigt habe, daß gerade die jungen Juristen ihre gemeinsame Aufgabe hätten in der Entwicklung des Rechts und der Verständigung der Völker auf der Grundlage der nationalen Achtung und Würde. Die herzliche Aufforderung zu einem Gegenbesuch der deutschen Jungjuristen, der im Herbst vor sich gehen wird, und die Tatsache, daß außer der Vertiefung des Verständnisses und der Bereicherung des Wiſſens persönliche Kame= radschaften geschlossen worden seien, bewiesen den Ernst und die Ehrlichkeit der geäußerten Ansichten. Wenn Reichsminister Dr. Frank als gemeinsame Aufgabe erklärte, daß das Werk des Marschalls Pilſudſki und des Führers Adolf Hitler von den Juristen der benachbarten Nation auf dem Gebiet des Rechts zu verwirklichen ist und „ eine gleichklingende Melodie des Rechtsdenkens" entstehen möge, dann wissen wir nach dieser Unterredung, daß beide Nationen sich um die Erfüllung ehrlichst bemühen, eingedenk der geistesgeschichtlichen Sendung des Rechts . Rtg.
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Ohne Fachwissen keine Leistung Ein Beitrag zur Fachbuchwerbung — Leberwindung langer Entfremdung vom Beruf
NSK. Wenn im Anschluß an den Reichsberufs= wettkampf von den dazu berufenen Stellen in Staat und Bewegung in besonderem Maße mit der Werbung für das gute Fachbuch eingesetzt wird, so liegt diese Maßnahme durchaus im Intereſſe aller schaffenden deutschen Menschen. Die Verhältnisse am Arbeitsmarkt in der Zeit des verflossenen Systems waren derart, daß nicht nur der größte Teil der aus der Schule zur Entlassung tommenden jungen deutschen Menschen den Arbeitsplatz und damit die Lehre entbehren mußten , sondern es fann auch die Tatsache nicht abgeleugnet werden, daß ein unendlich großer Prozentsatz der Ge= lernten und fachlich Geschulten als Mitarbeiter durch lange Jahre der Erwerbslosig= keit ihrem vorher erworbenen fachlichen Wissen derart entfremdet wurden, daß fie bei der Wiederaufnahme in den Arbeitsprozeß neuer Schulung, neuer Anlernung bedurften und noch bedürfen, um wieder zu jener Leistung zu gelangen, die den Namen des deutschen schaffenden Menschen einst in aller Welt so bekanntgemacht hat. Lehrfabriken , Umschulungswertstätten - aufgezogen auf Veranlassung der D.A.F. -- haben hier schon in den ersten Jahren nach der Machtübernahme mit ihrer Tätigkeit eingesetzt und wesentlich zur Besserung der entstandenen Mißverhältnisse bei= getragen. Wie auf allen Gebieten des deutschen tätigen Lebens ist es aber hier auch nicht allein damit getan, daß die Hilfe für unsere Voltsgenossen von außen kommt, sondern jeder hat die Verpflichtung, intensivst an sich selbst zu arbeiten und alle ihm gebotenen Möglichkeiten von sich aus auszunuzen, um wieder vollkommèn intakt, im Sinne des deutschen Arbeitsgedankens, zu werden. Ein Mittel, das ihm hierzu geboten wird, ist das gute Fachbuch. Sage nun niemand, seine Mittel langten nicht, um sich in den Besiz solcher Bücher zu sezen. Einerseits ist die Preisgestaltung solcher Bücher in den meisten Fällen so gehalten, daß sie für jeden erschwinglich sind, der in Arbeit und Brot steht. Andererseits aber möge jeder schaffende Volksgenosse bedenken, daß er hier sein Kapital nicht verschwendet oder tot anlegt. Vielmehr ist es doch so, daß die Vervollkommnung des Wiſsens und die damit verbundene Steigerung der Leistung meistenteils auch eine Er = höhung der Verdienstmöglichkeiten für ihn mitbringt. Und wenn das nicht schon heute der Fall ist, so wird es doch in der Zukunft sein, dann sein, wenn alle Dinge wieder so geordnet sind, daß jene Beschränkungen , die wir uns um der Allgemeinheit willen heute noch auferlegen müssen, fallen können . Und wie steht es nun mit dem Lehrling, wie steht es mit dem Betriebsführer in bezug auf die Aktion ,,Werbung für das gute Fachbuch ?" Der Betriebsführer , der diesen Namen im neuen Deutschland zu Recht tragen will, muß, menschlich und wirtschaftlich gesehen, das an einer allergrößte Interesse
leistungsfähigen Gefolgschaft haben. Er muß auch vor allen Dingen darauf bedacht sein, dem jungen Menschen, der in seinem Betriebe sich die Grundlagen für ſein künftiges tätiges Leben erwarb und nun als Gefelle entweder im alten Betriebe oder woanders weiterschafft, Rüstzeug für seine Fortbildung mit auf den Weg zu geben. Was läge näher, als daß er seinen Lehrlingen nach dem Abschluß ihrer Lehrjahre das Fachbuch ihrer Berufsgruppe als Geschenk mit auf den Weg gibt. Ja, wir gehen noch weiter. Wir stellen die Pflicht des Betriebsführers zur Schenkung, zu dieſer Schenkung, flar heraus, denn am Ende erfüllt er damit, daß er dem jungen Menschen so einerseits das Gefühl gibt, daß er an seinem weiteren Wohlergehen Anteil nimmt und andererseits die Möglichkeit gibt, an sich selbst zu arbeiten, auch seine Pflicht der Gemeinschaft gegenüber, der ja jeder, also auch er, verantwortlich ist. Aber auch bei anderen Gelegenheiten, auch da, wo es ſich nicht um den Lehrling handelt, sondern wo es darum geht, deutsche Schaffende überhaupt bei irgendwelchen oder zu irgendwelchen Gelegenheiten im Betriebe zu ehren, ist die Schenkung des Fachbuches durch den Be= triebsführer stets zu wünschen. So können also auch hier, in der Frage der Werbung für das gute Fachbuch, nach durchaus nationalsozialistischen Grundsägen, alle zu einander helfen. Die einen, indem sie es weiteſten Kreisen zugänglich machen, die anderen dadurch, daß sie sich darüber klarwerden, was dieses Fachbuch für sie, ihre Zukunft und den Wiederaufbau der Volksgemeinschaft bedeutet und willig sind, sich das Wissen, das ihnen dieses Fachbuch vermittelt, anzueignen, sich dieses Wissens in ihrem und damit im Intereſſe der P. E. R. Allgemeinheit zu bedienen.
Nachrichten
Staatssekretär Rizzi in München NSK Der italienische Staatssekretär Rizzi stattete auf seiner Rüdreise von den Olympischen Winterspielen in Garmisch- Partenkirchen dem Braunen Haus einen Besuch ab. Zur Begrüßung des Staatssekretärs Rizzi, der sich in Beglei tung des General Bevilaqa befand, war am Münchener Hauptbahnhof Hauptamtsleiter Dr. Dresler und Oberbannführer Hellmuth erschienen. Im Braunen Haus wurde der Staatssekretär Rizzi von Reichsamtsleiter von Wulffen empfangen, der den italienischen Gast durch das Braune Haus , über den Königlichen Play und durch das Oberste Parteigericht führte. Staatssekretär Rizzi hat auf seiner Reise durch Einrichtungen der Deutschland die Hitler - Jugend studiert.
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NGK Das Deutſche Recht
Mietſteigerungen ſind
NSK Bor wenigen Tagen brachte die Tages= preſſe unter der Überschrift „ Keine Steige = rung der Neubaumieten" die MitteiLung, daß der Reichsarbeitsminister in einem demnächst im Reichsarbeitsblatt zur Veröffentlichung kommenden Schreiben die Steigerung von Neubaumieten für unzulässig erklärt habe. Die in dieser Meldung angeschnittene Frage der Steigerung von Mieten verlohnt es, einmal generell untersucht zu werden. Denn nicht nur bei den Neubauwohnungen, sondern auch bei Altbauten ist in lezter Zeit das Bestreben erkennbar geworden, durch Kündigungen die Zahlung höherer Mieten zu erreichen. Diesen Versuchen muß nicht nur bei Neubauwohnungen, sondern grundsätzlich entgegengetreten werden. Es ist zwar durchaus richtig, daß der Nationalsozialismus sich nicht für eine Woh = nungszwangswirtschaft einsetzt. Darum sind auch die in den Jahren des Verfalls getroffenen einschneidenden Bestimmungen des Mietnotrechts seit der Machtergreifung des Na= tionalsozialismus allmählich gelockert und aufgehoben worden, so doß heute von den Kleinstwohnungen abgesehen ein Mietnotrecht nicht mehr besteht. Aber diese Tatsache gibt den Hauswirten nun noch keineswegs das Recht zu willkürlichen Kündigungen und Preissteige rungen. Ist es schon eine Frage für sich, ob nach der Grundauffassung unseres werdenden Rechtes der Vermieter überhaupt das Recht zu unbegründeter, also willkürlicher Kündigung des Mietverhältnisses hat, so ist zweifellos schon für unseren heutigen Rechtszustand eine Kündigung zu dem Zweck, eine höhere Miete herauszuschinden, rechtsunwirksam . Wenn die bisherige Mieteinnahme für den Hauseigentümer ein ausreichendes , wenn auch bescheidenes Entgelt für die Hergabe der Wohnräume darstellt und sich im Rahmen der zurzeit für andere Wohnungen gleicher Art und Lage üblichen Mietforderung hält, und wenn ferner - wie fast überall in den Städten Deutschlands eine gewisse Knappheit an gleichartigen Wohnungen besteht, so ist eine Mietsteigerung in keiner Weise berechtigt. Gewiß soll der Hauseigentümer seine Wohnungen nicht verschenken, das wird ihm nicht zugemutet. Oft handelt es sich bei den Hauswirten um Kleinrentner oder Volksgenossen ohne eigenes Eintommen. Sie wollen und müssen davon leben, was ihnen das Vermieten ihres Hauſes einbringt. Dieser Lebensunterhalt muß ihnen durch die Mieteinnahmen sichergestellt werden, neben den für die Erhaltung des Hauses erforderlichen Geldern und den steuerlichen Laſten. Mehr aber auch nicht. Wir leben auch heute noch in einer Notzeit, in der es auf das Zusammenstehen aller und auf die Hilfs- und Opferbereitschaft des ganzen Volkes ankommt.
unzuläſſig !
Da geht es nicht an, etwa durch Erhöhung der Mieten aus den Mietern Geld herauszupreſſen, um sich selbst Luxus gestatten zu können. Da muß sich eben jeder in seinen Ansprüchen einschränken, der Mieter, um den angemessenen Mietzins zahlen zu können, der Vermieter, um dem Mieter das Auskommen mit seinen geringen Einnahmen zu ermöglichen. Der größte Teil der schaffenden Volksgenossen ist bei der angespannten wirts schaftlichen Lage leider auch heute noch ge= zwungen, sich mit einem geringen Lohn zu= frieden zu geben, und um diesen Volksgenossen das Auskommen zu erleichtern, sind Preisfest= setzungen und Preisüberwachungen, Marktordnungen und anderes geschaffen worden. Wollte man hier Mietsteigerungen zulassen, so könnte das zu schwerwiegenden Auswirkungen auf dem gesamten Arbeits- und Wirtſchaftsmarkt führen. Lohnsteigerungen wären unvermeidbar, dadurch aber würde unser Export ge= schädigt, da wir dann mit dem uns immer wieder unterbietenden Ausland nicht Schritt halten könnten, unsere Außenhandelsbilanz würde sich also verschlechtern, und die sich dar= aus ergebenden Folgen für unsere eigene Wirtschaft, die das gesamte Volt treffen würden, liegen auf der Hand. Hier gilt es also, daß alle im Interesse der Gesamtheit zurüdhaltend sein müssen. Wo also eine Mietsteigerung nicht aus anerfennenswerten Gründen erforderlich wird , wo sie nicht den Bestand des Hauses oder den Unterhalt des Eigentümers ſicherstellen soll, und wo sie im Blick auf die wirtschaftliche Lage des Mieters nicht bedenkenlos tragbar erscheint, wo die Mietsteigerung also kurz gesagt willtürlich ist, da verstößt sie gegen die Sittenanschauungen des deutschen Volkes. Eine Kündigung zum Zwecke einer solchen willkürlichen und daher sittenwidrigen Mietsteigerung verstößt damit ebenfalls gegen die geläuterte ſitt= liche Anschauung aller anständigen Volksgenossen und ist infolgedessen nichtig. Die Ausnuzung der Vertragsfreiheit, die durch das Bürgerliche Gesetzbuch freilich an sich gestattet ist, wird hier zur Willkür und führt zur Nichtigkeit. Einer Räumungsklage des Vermieters muß in diesem Falle der Erfolg versagt werden, da kein Gericht das sittenwidrige Verhalten des Hauswirts unterstützen darf. Anders ist es, wenn der Vermieter berechtigte Gründe für die Erhöhung der Miete geltend machen kann. Daß dieſe Gründe nicht an den Haaren herbeigezogen sein dürfen, sondern einer eingehenden Prüfung standhalten und durch Unterlagen belegt werden müssen, versteht sich von selbst. In einem solchen Falle aber verstößt die Kündigung, die unter Kennzeichnung der Gründe, die die Mieterhöhung erforderlich machen, erfolgt, nicht gegen die guten Sitten. Sie ist mithin wirksam. Es ist
NSK Folge 42
jedoch Sache des Vermieters, diese Gründe nach zuweisen. Gelingt ihm der Nachweis nicht, so muß er den Schein gegen sich gelten laſſen, seine Kündigung ist dann nichtig. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, bedarf es keines neuen Mieterschutzrechts. Das Ergeb-
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19. Februar 1936 nis folgt vielmehr aus dem geltenden Recht. Denn es handelt sich hier lediglich darum, klar zu erkennen, was im nationalsozialistischen Staat als mit den Anschauungen von Recht und Sitte vereinbar iſt, und was ihnen widerR. L. spricht.
Hartnäckige Verweigerung
des
Hitler - Grußes
als Grund zu fristloser Entlassung
NSK Nirgendwo hat sich der tiefgreifende Wandel unserer Rechtsauffassung anschaulicher bemerkbar gemacht als auf dem Gebiet des Arbeitsrechts. Es hängt dies mit der besonderen Würde und Ehre zuſammen, die der nationalsozialistische Staat gerade der Arbeit zurückgegeben hat, und mit der veränderten Stellung des gesamten Wirtschaftslebens überhaupt. Die materialistische Wirtschaftsauffassung, wie sie am krassesten durch Karl Marx verkündet worden ist, erblickte in den wirtschaftlichen Vorgängen ausschließlich einen Prozeß zur Befriedigung materieller Bedürfnisse. Die Wirtschaft in diesem materialistischen Sinne galt als der höchste und legte menschliche Zweck, im Ver gleich zu dem Werte wie Nation, Staat, Religion, Kultur usw. nur die Rolle untergeordneter, ja nebensächlicher Zwecke beanspruchen durften. Im Rahmen eines solchen Systems mußte notwendig die Arbeit zu einer käuflichen und verkäuflichen Ware degradiert werden. Und da sich eine Weltanschauung nirgends treffender und unverhüllter widerspiegelt als im Recht, zeigte sich gerade im Arbeitsrecht die verheerende Folge der liberalen Wirtschaftsauffaſsung. Zwei Symptome haben das Gesicht des vergangenen Arbeitsrechts bestimmt : Es war einmal der Einzelarbeitsvertrag, der eine Art Kauf der Arbeit als Ware darstellte ; es war sodann der Interessengegensatz zwischen der unternehmenden und der ausgebeuteten Klasse, von dem das Tarifrecht der damaligen Zeit beherrscht war. In keinem Falle aber war von dem Betriebe als einer Arbeitsgemeinschaft die Rede ; denn der Gemeinschaftsgedanke hätte das materialistische Wirtſchaftsſyſtem aus den Angeln gehoben. Ganz anders die nationalsozialistische Auffassung. Sie lehnt die Wirtschaft als Selbst= zweck ab und weist ihr die Rolle eines Hilfs: mittels innerhalb des Aufbaus der Vollsgemeinschaft zu. So wie aber der einzelne Wirtschaftsbetrieb selbst ein Glied im großen ganzen der Volksgemeinschaft darstellt, ſo iſt auch der Betrieb in sich eine Ge meinschaft , die im Kleinen die Idee der Vollsgemeinschaft widerspiegelt. Durch den Gemeinschaftsgedanken hat die Arbeit die ihr eigene Würde wieder erhalten. Sie hat den Arbeiter aus der Erniedrigung eines Objektes der Unternehmerwillkür und des Klassenkampfes befreit. Damit hat sie aber den Pflichtenkreis der im Betriebe Arbeitenden nicht vermindert, sondern vermehrt. Es sind eben heute
nicht mehr rein wirtschaftliche Er wägungen , die für die Beurteilung der maßBetriebsverhältnisse gebend sind. Deutlich genug hat dies das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit gezeigt. Und es ist daher selbstverständlich, daß der Gemeinschaftsgedanke sich auch auf die arbeitsgerichtliche Rechtsprechung auswirken mußte. Der § 1 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit, der als Zwed der Arbeit sowohl die „För derung der Betriebszwecke“, als auch den „gemeinen Nugen von Volk und Staat“ bezeichnet, läßt unzweideutig erkennen, daß der Gedanke der Betriebsgemeinschaft mit der Idee der Volksgemeinschaft nicht in Widerspruch treten darf. Daraus folgt dann mit Notwendigkeit, daß ein gegen die Volksgemeinschaft gerichtetes Verhalten auch mit der Betriebsgemeinschaft nicht vereinbar ist. Dies hat unlängst das Landesarbeits = gericht Berlin wieder in einer Entschei dung ausgesprochen (veröffentlicht in der " „ Juris stischen Wochenschrift“ vom 21. Februar 1936) . Es hatte sich mit folgendem Fall zu befassen: Eine Angestellte eines deutschen Betriebes war fristlos entlassen worden, weil sie hartnädig den deutschen Gruß verweigerte. Der Hitler-Gruß war im Betriebe allgemein ge= bräuchlich. Die Angestellte war von Arbeitskameraden wiederholt auf ihr sonderbares Verhalten aufmerksam gemacht worden. Das Gericht hatte festgestellt, daß die Klägerin nicht etwa nur gelegentlich oder aus Nachlässigkeit den deutschen Gruß vermied, sondern daß sie dies stets ganz bewußt getan hatte. Das Gericht stellte es darum nicht auf die einzelne Unterlassung ab, sondern auf das Gesamtverhalten: Entscheidend ist vielmehr, daß das Ge samtverhalten der Klägerin erkennen läßt, daß sie den nationalsozialistischen Staat bewußt und erkennbar ablehnt. " Aus diesem Grunde hat das Gericht die fristlose Entlassung gebilligt. Mit der alten materialistischen Auffassung der Arbeit wäre diese Entscheidung nicht vereinbar geweſen. Faßt man aber, wie wir es tun, den Betrieb als ein Glied der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft auf, und erblickt man im Betrieb selber eine Gemeinſchaft, dann spielen nicht nur rein wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle, sondern dann ist die Einordnung jedes Mitgliedes der Gefolgschaft in die Gemeinschaft von ausschlaggebender Bedeutung.
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NSK Folge 42 Bringt ein Betriebsangehöriger zum Ausdruck, daß er der durch den Nationalsozialismus ge stalteten Volksgemeinschaft ablehnend gegenübersteht, dann verstößt er auch gegen den Geiſt der Betriebsgemeinschaft. Er schließt sich sozu= ſagen selbst aus dieser Gemeinschaft aus. Und die fristlose Entlassung ist in einem solchen
Das Programm
19. Februar 1936 Falle nichts anderes als die äußere Konjequenz aus dem gemeinschaftswidrigen Verhalten. Die Einordnungspflicht des Gefolgschaftsmitgliedes ist nicht auf das Wirtschaftliche be= schränkt, sondern erfordert darüber hinaus ein Verhalten, das unserer neuen Auffaſſung von der Betriebsgemeinschaft entspricht. ng.
der N.S.D.A.P.
und ſeine
Verwirklichung
NSK 16 Jahre sind am 24. Februar vergangen, daß die damals zahlenmäßig so verschwin= dend kleine N.S.D.A.P. ihr Programm verkündete, ein Programm, das im Zeitpunkt seiner die schärfste Kampfansage Veröffentlichung die gegen die herrschenden Anschauungen und Gewalten auf allen Lebensgebieten darstellte. Es war ein Programm, das von seinen Anhängern einen ungeheuren Glauben erforderte, ein Programm, mit dem rechnender Verstand nur wenig anzufangen wußte. Rein gefühlsmäßig bekannte sich der unverbildete, einfache und gläubige Mann aus dem Volke eher zu den Forderungen der Partei als der mehr am Buchstaben klebende sogenannte Intellektuelle, der den einen oder anderen Programmpunkt in seiner Formulie= rung beanstandete und als „ undurchführbar“ bezeichnete. Amtsgerichtsrat Dr. Max Bauer, Amts= leiter im Reichsrechtsamt der N.S.D.A.P. in München, schreibt in dem parteiamtlichen nationalsozialistischen Bewegungsorgan des amtlichen Rechtsdienstes „ Deutsche Rechtspflege", daß die gleiche Beobachtung auch heute gemacht werden kann. Auch heute gibt es noch bemit: leidenswerte Zeitgenossen, die sich besonders flug vorkommen, wenn ſie Halbſak für Halbsak des Programms unter die Lupe nehmen und dann den sittlich Entrüsteten spielen, wenn sie einen Programmpunkt herausfinden, der noch nicht der Verwirklichung zugeführt ist. Sie übersehen, daß noch kein Nationalsozialist be= hauptet hat, daß das gesamte Parteiprogramm in drei oder vier Jahren durchgeführt sein wird. Zweifelsohne gibt es eine Reihe von Programmpunkten, die bisher noch nicht vers wirklicht worden sind. Aber nur die Böswilligen können in der bisherigen Nichtdurchführung irgendeiner Forderung der Leitsätze ein Aufgeben des Programmpunktes erbliden. Der Buchstabenbefangene verweist z. B. auf Punkt 12 der Leitsätze, dessen zweiter Absatz die restlose Einziehung aller Kriegsgewinne fordert. Ihm entgeht, daß von der Programmverkündung bis zur Machtübernahme 13 Jahre verstrichen sind, daß seitdem die Kriegsgewinne durch unzählig viele Hände gegangen und insbesondere durch die Inflation größtenteils zerronnen sind, daß aus diesem Grunde eine Feststellung und Einziehung der Weltkriegsgewinne nicht mehr möglich ist. Diese durch Zeitablauf eingetretene objektive Unmöglichkeit der N.S.D.A.P. zur Last zu legen, hieße ihr einen Vorwurf daraus machen, daß sie nicht früher die Macht in
Deutschland errungen hat. Aber auch in der Feststellung, daß die Weltkriegsgewinne heute nicht mehr erfaßt und eingezogen werden fönnen, liegt nicht ein Abgehen der Partei von der zwölften These des Programms. Vielmehr bekennt sich die Partei nach wie vor zu der Forderung, daß die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen an der Volksgemeinschaft bezeichnet werden muß. Infolgedeſſen wird sie auch Vorsorge treffen, daß in Zukunft eine persönliche Bereicherung durch den Krieg unmöglich gemacht wird. Die 25 Forderungen des Parteiprogramms wurden bewußt auf die Zeit ihrer Verkündung abgestellt. Trotzdem hat sich bisher bei keinem Programmpunkt die Notwendigkeit einer nachträglichen Änderung ergeben. Nur der Punkt 17 wurde (am 13. April 1928 ) mit einer Anmerkung versehen, die jedoch keine Änderung gegenüber der ursprünglichen Forderung bedeutete, sondern lediglich Verleumdungen gewisser Agrargruppen als solche bloßzustellen hatte. Es ist auch heute ― drei Jahre nach der Machtergreifung - keine Veranlassung gegeben , irgendeinen Programmpunkt abzuändern. Vielmehr hat das Führerwort seine Geltung behalten, das bestimmt : „ Am Parteiprogramm darf nichts geändert werden". Wenn wir nun die Frage nach der bisherigen Verwirklichung des Parteiprogramms aufwerfen, so kann niemand in Abrede stellen, daß in den drei Jahren seit der Machtübernahme bereits so viele und so grundlegende Forderun gen des Programms erfüllt worden sind, wie dies am 24. Februar 1920 und auch am 30. Januar 1933 niemals für möglich gehalten wurde. Nach einer Besprechung der bisherigen Verwirklichung der Forderungen des Parteiprogramms kommt Amtsleiter Dr. Bauer zu folgendem Schluß : Die Verwirklichung der einzelnen Forderungen des Parteiprogramms ist jedoch von dem Bestehen einer starken Zentralgewalt, wie sie in These 25 gefordert wird , abhängig. Dieſe Voraussetzung zu schaffen, bewirken das Ermächtigungsgesetz, die Gleichschaltungsgesetze, das Gesez zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat, das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches, das Gesetz über das Staatsoberhaupt und das Reichsstatthaltergesek. Erst nach Schaffung einer starken Zentralgewalt war es möglich, an die Verwirklichung der außenpolitischen Der Austritt Forderungen heranzugehen. Deutschlands aus dem Völkerbund zeigte der
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NSK Folge 42 Welt an, daß das Dritte Reich nicht mehr ge= willt war, das unwürdige Spiel in Genf weiter mitzumachen. Das Geſetz über den Aufbau der Wehrmacht und das Wehrmachtsgesetz brachten dann die Erfüllung der Programmpunkte 2 und 22. Als dem Punkt 9 der Leitsäge widersprechend, mußten die früher bestehenden Vorrechte des Hochadels und der „ Einjährigen" in Wegfall kommen. Überdies ließen diese Sondervorschriften die Wehrpflicht eher als Last, denn als Ehrendienst am Volke erscheinen. Hinzuweisen ist schließlich auf Punkt 23 des Programms, der im Schriftleitergesetz seine Verwirklichung gefunden hat, wie auch auf Forderung 19, der bei allen grundlegenden neuen Gesezen Rechnung getragen wurde. Entgegenzutreten ist der Auffaſſung, daß das Parteiprogramm heute noch nicht als bindenEine des Recht angesprochen werden könne. solche Anschauung verrät ein SteckengebliebenIn sein im formalistischen Rechtsgedanken. Wirklichkeit ist das Programm der N.S.D.A.P. seit der Machtergreifung die Grundlage unseres gesamten Staatslebens, der Ausgangspunkt bei der Erlassung neuer Geseze und die Richtlinie für die Auslegung aller in Geltung befindlicher Gesetze. Wenn vom Gesetzgeber der Weg beschritten wird, daß einzelne Forderungen des Programms besonders ausgestaltet und als for= melle Gesetze im Reichsgesezblatt veröffentlicht
19. Februar 1936 werden, so dient dies lediglich der Rechtssicherheit, ändert aber nichts daran, daß die bes treffende Forderung schon früher Geltung besaß, wie alle anderen Programmpunkte, die bisher noch nicht in ein besonderes Reichsgesetz aufgenommen worden sind. Der Richter kann heute, wenn er nach „Treu und Glauben“, „ gesunder Volksanschauung" oder „ Billigkeit“ zu entscheiden hat, seiner Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn er seinen Überlegungen die Programmpunkte der N.S.D.A.P. zugrunde legt. Tut er dies bewußt nicht, so handelt er gegen den Willen des Führers und bricht damit ſeinen Adolf Hitler geschworenen Treueid. Aber nicht nur für den Richter und Staatsbeamten, sondern für jeden deutschen Volksgenossen hat das Programm der N.S.D.A.P. seine Bedeutung . Wir sind davon überzeugt, daß alle 25 Thesen der Verwirklichung zuge= führt werden, sind uns jedoch im klaren darüber, daß manche Punkte erst nach Jahren und Jahrzehnten in Erfüllung gehen können. Wenn wir gar die These 12, daß Gemeinnut stets vor Eigennut zu gehen hat, zutiefst und mit heißem Herzen erfaſſen, ſo müſſen wir erkennen, daß diese Forderung niemals durch die Erlassung eines Gesetzes verwirklicht werden kann, sondern nur dadurch, daß Generation um Generation um die Verwirklichung dieser Forderung ringt. Möge in diesem Ringen unsere Generation vor der Geschichte bestehen.“
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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Zu NSK Folge 42
Die Narzisse, das W.H.W. -Abzeichen des 1. März NSK Am 1. März werden an den Mantelaufschlägen aller deutschen Volksgenossen, die sich zu unserem Winterhilfswerk bekennen, Millionen kleiner, kunstgerecht geschnitzter Narzissen blühen . Sie werden in ihrer Blumensprache dem Vorübergehenden sagen : 29Gib auch! " und den notleidenden Volksgenossen weitere Hilfe versprechen. Schon seit dem Monat August arbeiten die Elfenbeinschniger im Odenwaldbezirk ErbachHöchst und in Geislingen in Württemberg sowie die Kammacher im Bezirk Ober-Ramstadt an den 14 Millionen Narzissen, die von der Reichsführung des Winterhilfswerkes bestellt wurden. Monate hindurch waren 148 Betriebe mit 1770 Arbeitern und Arbeiterinnen, von denen 430 neu eingestellt wurden, mit der Herstellung des Abzeichens beschäftigt ; durch die Herstellung des Abzeichens war es in diesem Jahre möglich, den ganzen Arbeiterstamm sowie die neu eingestellten Volksgenossen den Winter über in Beschäftigung zu halten, während sonst in den Betrieben der Elfenbeinschnigerei stets im Herbst und Winter Entlassungen unvermeidlich waren. Es gibt einen Begriff von der mühsamen Arbeit, die geleistet werden muß, um die kleinen Narzissen zu der höchsten kunsthandwerklichen Vollendung zu bringen, wenn wir uns von den Facharbeitern sagen lassen, daß insgesamt zwölf Arbeitsvorgänge notwendig sind von der Kunstharzstange bis zu der fertigen Narzisse. Im Vorjahr ist in manchen Orten nach den lezten Exemplaren des Edelweiß-Abzeichens, das zum Teil aus den gleichen Werkstätten stammte und vielfach noch heute als Schmuckstückchen getragen wird, eine förmliche kleine Jagd entstanden. Die Narziſſe, die am 1. März von den D.A.F.Waltern, den K.d.F.-Warten, Betriebsführern, Geschäftsinhabern, Betriebswaltern und Vertrauensmännern angeboten wird, kann sicherlich auf den gleichen Erfolg rechnen. Prof. v. Srbits Bekenntnis für eine volksverbundene Geschichtswissenschaft NSK Anläßlich des dritten Vortrages , den der Wiener Professor Ritter von Srbik an der Berliner Universität über die Stellung Österreichs in der deutschen Geschichte" hielt und den er unter stürmischem Beifall des Auditoriums mit den Worten, daß die österreichische Heimat deutsch bleiben solle in Ewigkeit" ge= schlossen hatte, fand im Kleinen Saal des Ministeramtes Reichswissenschaftsminis des steriums zu Ehren von Profeſſor von Srbik ein Herreneſſen im kleinsten Kreise statt. Staatssekretär Kunisch als treter des abwesenden Erziehungsministers Rust dankte dem Wiener Historiker für seine Vorträge, die das Beispiel einer unerschrocken nur der wissenschaftlichen Wahrheit dienenden Geschichtsforschung seien. Professor Ritter von Erbit sprach in warmen Worten seinen Dank aus für das Verständnis, das er in Berlin gefunden habe. Die Pflicht der Geschichtswissen schaft, so führte er aus, sei die unbestechliche Erforschung der Wahrheit. Damit aber laſſe sich sehr wohl das Bekenntnis zu einer natio-
Blatt a
19. Februar 1936 nalen Miſſion der Geschichte vereinen. Die ältere Generation ſtehe dem neuen Wollen einer neuen Zeit oft allzu engherzig gegenüber. Möge ihr dieses Neue im einzelnen mitunter fremd sein, im Ganzen sei es doch gesund und zukunftskräftig und müsse auch von der älteren Generation verstanden und anerkannt werden . In diesem Sinne hob Heinrich von Srbik sein Glas auf eine volksnahe , volksver = bundene Geschichtswissenschaft. Australische Besucher über Deutschland NSK Große australische Tageszeitungen veröffentlichen in den lezten Wochen Berichte von Auſtraliern, die Reisen durch Europa unternommen haben und nunmehr ihre Eindrücke schildern. So schreibt z. B. die in Brisbane erscheinende Zeitung ,,Sunday Mail ", daß der Australier S. W. Peterson eine längere Reise durch Amerika, Deutschland und England unternommen hat. Er hat sich sehr anerkennend über Deutschland ausgesprochen und u. a. erflärt : Den stärksten Eindrud, den ich auf meiner Reise durch Deutschland gewann, war der deutsche Eifer, geistige, körperliche und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die Ergebnisse waren geradezu erstaunlich. Die Deutschen sind entschlossen, eine Kraft zu ent wickeln, die sie in die Lage versehen soll, mit der übrigen Welt auf einer Basis zu verhan= deln, die Achtung garantieren wird. Der deutsche Handel habe mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber er seht sich durch. Die gesamte Industrie wurde zu einem Standard technischer Leistungsfähigkeit gebracht. Ferner erklärte Mr. Peterson, daß er 6000 Meilen mit seinem Wagen durch Deutsch= land gefahren sei . Es sei ihm auch besonders aufgefallen, daß die körperliche Verfaſſung der deutschen Jugend wahrscheinlich unerreicht das stehe. Der australische Besucher bemerkt dann noch: Wo ich auch immer in Deutschland weilte, stellte ich fest, daß die Bevölkerung außerordentlich freundlich den Engländern gegenübersteht. Der australische Oberst Evans bereiste mit seiner Frau ebenfalls das neue Deutschland ; er erklärte laut einer Meldung der in Brisbane Verscheinenden Zeitung „ Telegraph", daß die Deutschen das glüdlichste Volt, das man sich vorstellen könne, zu sein scheinen. Die Städte machen einen außerordentlich sauberen Eindruck. Der australische Großindustrielle I. B. Chandler (von der Firma Chandler & Co.) hat auf einer ausgedehnten Reise in Europa, wie „ Telegraph" weiter meldet, ebenfalls nicht versäumt, das neue Deutschland aufzusuchen. Er betonte besonders den Friedenswillen im deutschen Volk. In einem Interview erklärte er : Bei dem deutschen Volk scheint der ernste Wunsch vorhanden zu sein, die Freundschaft mit England zu fördern. Das deutsche Volk sei auch durchaus der Hoffnung, daß es die verlorenen Kolonien einmal wieder zurückbekommen werde. Man sei in Deutschland aber der Auffassung, daß man die Kolonien nicht durch Krieg, sondern durch freundschaftliche Verhandlungen wiedergewinnen werde.
zationalſozialiſtiſche rief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Jäger 0022 SW 68. Zimmeritt. 90 111 Fernruf A1 m erlin erlag b H., Franz Eher Nachf., 6. entralverlag Der RSD. A P .. München - Berlin erland Eher- Verlag . Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach immerstraße 88 tünchen (Vostschecktonto München 113 46) zu richten
Partei Korreſpondenz
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wetß, für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter : Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDAB
NSK Folge 43
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20. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Der Liberalismus NSK Auf der Anklagebank in Schwerin siht Seefeld, das Untier in greiser Menschengestalt, dem der Prozeß mehr als hundert Knabenſchändungen durch Aussagen verstörter Jugend und entsetzter Eltern nachgewiesen hat, deſſen perverse Tier- und Triebhaftigkeit 30 Jungen, dreißig junge hoffnungsvolle Menschen des deutschen Nachwuchses hinmordete, um seine widerwärtigen perversen Lüste zu befriedigen. Neben Seefeld, neben dem Knabenschänder und Jugendmörder, nein in ihm sigt ein anderer, hinter der Anklageschranke und vor dem sühnefordernden deutschen Volk. Oberstaatsanwalt Dr. Bensch hat in seiner Antlagerede mit schonungsloser Deutlichkeit den letten Schuldigen der gräßlichen Untaten ge= nannt und demaskiert, als er die libera listische Weltanschauung und ihr und der Logen Lieblingskind, die Humanitäts : duselei, an den Pranger stellte, diese marode, jüdische Humanitätsauffaſſung, die sich als Beſchüßer der Menschheit hinstellte, aber der Feigheit, Faulheit und Gemeinheit verkrüppeltes Kind war.
Von seiner Jugend an hat Seefeld seinen furchtbaren sexuellen Ausschweifungen gefrönt und die Jugend verdorben. Seit 1926 kommen wohl 20 Morde, die unsagbares Leid über deutsche Familien brachten, auf sein widernatürliches Luftkonto. Aber im Jahre 1926 hat ihn der größere Angeklagte dieses Prozesses, der Liberalismus , aus der Strafanstalt entlassen und auf die Volksgenossen losgelassen. Wahrscheinlich hat man Seefeld damals noch bemitleidet. Den Kranken, den Armen oder hat sich in den Logen und an den " Stammtischen
auf der Anklagebank zum treuen Spießer" an seinen Lufttaten aufgegeilt. Ein entmannter, ein ſterilisierter Seefeld, ein Seefeld in Sicherheitsverfahren hätte leinen Jungen verdorben und keinen einzigen gemordet. Keiner Mutter hätte man das tote Kind aus der düsteren Waldlichtung heimgebracht. Dr. Bensch hat denF all Seefeld als Muster = beispiel für die Richtigkeit natio nalsozialistischer Gesezgebung hingestellt. Die talten Zerreder und Theoretifer, die Heher im Ausland und die böswilligen Meckerer im Inland, die dem Nationalsozialis mus Entmannung als Verbrechen nachsagen wollen, mögen bei den Eltern und Anverwandten, mögen bei jedem nachfragen, der be griffen hat, daß eine gesunde Jugend die Zus funft unseres Volkes ist, was Humanität ist. Einen Verbrecher laufen zu laſſen oder ihn unschädlich zu machen und von der Volksgemeinschaft auszusondern und so der Voltsgemeinschaft Schuß vor allen Krankhaften zu gewähren. Der ekelhafte, grauenvolle Prozeß hat in dieser Enthüllung des Liberalismus und der Anklage und Verurteilung der schwächlichen Humanitätsduselei seine positive Auswirkung. Der Liberalist und der Jude wird natürlich für die deutliche Anklagerede des Oberstaatsanwalts kein Ohr haben, da er nur die sexuelle Anregung in dem Schweriner Prozeß suchen wird. Der deutsche Volksgenosse aber wird der nationalsozialistischen Staatsführung und ihrer Gesetzgebung Dank sagen , daß sie mit diesem Liberalismus kurzen Prozeß gemacht hat und ihn dort faßt und verurteilt, wo er sich noch sehen läßt.
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NSK Folge 43
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20. Februar 1936
Bolschewiſtiſche Wehrzerſetzung Sabotage und Unterminierung fremder Armeen und Marinen NSK Die Wehrmacht eines Staates ist sowohl nach innen wie nach außen gewissermaßen das eiserne Rückgrat einer Nation , die Garantie für politische Sicherheit und der über Interessenmeinungen stehende Erziehungsfaktor zur höchsten Einsatzbereitschaft für Volk und Vaterland. Armeen und Marinen sind in all den Staaten der Inbegriff nationaler Dienstbereitschaft, in den sie aus der Atmosphäre der Tages- und Parteienpolitik herausgehalten wer den, um den höchsten Ehrendienst, den Waffendienst, vorbehaltlos sicherstellen zu können. Opferbereitschaft und Einsatz des Lebens sind nur in Organiſationen möglich, in denen der Geist der Selbstlosigkeit und unbedingten Disziplin oberstes Gebot darstellt. Ist es daher verwunderlich, wenn aus= gerechnet jene Mächte, denen die Vernichtung der Völker zum begierigen Lebensinhalt ge= worden ist, ihre wichtigste Aufgabe auch in der Zersetzung der Wehrmacht der Nationen erbliden? Kein Mittel zur Erreichung dieses Zieles ist ihnen teuer und gefährlich genug. Sie wissen, daß sie bei Heer und Marine auf den verhältnismäßig stärksten Widerstand stoßen und bei ihren verbrecherischen Absichten und Anschlägen Gefahren ausgesetzt sind, die Kopf und Kragen tosten können. Infolgedessen führen sie ihren Kampf heimlich und unterirdisch, sie suchen die Moral und Disziplin zu unterminieren und die Schlagkraft der Wehrmacht durch Sabotage akte zu zerstören. Eine genaue und lückenlose Untersuchung über den Stand und Grad der_bolschewistischen Agitation in den Heeren und Flotten ist freilich nur sehr schwer anzustellen, weil die Generalstäbe und zuständigen Ministerien aus begreiflichen Gründen zur Vermeidung von Beunruhigungen vielfach der Öffentlichkeit gegenüber Zurüdhaltung bewahren, so daß man also die bisher bekanntgewordenen Tatsachen und Ereignisse nur als einen verschwindend fleinen Teil der wirklichen bolschewistischen Wehrzersetzung wird ansprechen können. Aber die diesseits und jenseits des Atlantik vor= gekommenen kommunistischen Aktionen werfen immerhin ein grelles Schlaglicht auf die Arbeit der Komintern und ihrer Handlanger. Im wesentlichen wiederholen sich die Methoden, die zur Vernichtung des völkischen Wehrwillens zur Anwendung gelangen. Förderung der Unzufriedenheit, des Ungehorsams und des Widerstandes gegen die Befehlsgewalt, die Verbreitung aufheßenden Propaganda- und Nachrichtenmaterials sowie Versuche zur Zerstörung technischer Anlagen in Kasernen und auf Kriegsschiffen sind im wesentlichen die immer wiederkehrenden Umtriebe der Moskauer Söldlinge. Ihr Erfindungsreichtum ist also nicht übermäßig genial, was allerdings auch zum Teil zu verstehen ist, weil naturgemäß unter den Angehörigen der Wehrmacht illegale Aktionen schwieriger als bei der Zivilbevölkerung durchzuführen sind . Soldaten und Matrosen find faserniert und nicht zu jeder beliebigen Stunde der gewünschten Beeinfluſſung zu unterwerfen, während man an Männer und Frauen der zivilen Maſſen jederzeit herankommen kann. Dafür ist aber auch eine relativ geringere Stärkung der weltrevolutionären Position in der Wehrmacht überaus gefährlicher, als schlechthin vielfach angenommen zu werden pflegt.
Staatsführungen stehen stets beim Ausbruch: irgendwelcher Revolten vor mehr oder weniger hoffnungslosen Katastrophen, wenn sich die meuternde Armee oder Marine an die Seite der Umstürzler stellt und die Geschüzrohre sich konzentrisch auf die Regierung zu richten bes ginnen. Ein Aufstand mit Ünterstützung des staatlichen Waffenträgers ist selbstverständlich auch für die Aufrührer wesentlich einfacher und überparteiliche erfolgsicherer, als wenn Bataillone und Regimenter den Plünderern und Streifenden entgegentreten. In klarer Erkenntnis dieser Tatsache ist die Zentrale der geplanten Weltrevolte denn auch entschlossen, nach einem festumriſſenen strate= gischen Plan sich der Wehrmacht fremder Nationen zu bemächtigen. Ein klassisches Beispiel bot hierfür der brasilianische Aufſt and. Der frühere Hauptmann des brasilianischen Bundesheeres und Anführer der Aufrührer, Carles Prestes , hatte, bevor er seine ver brecherische Tätigkeit aufnahm, als Agent der Komintern in Moskau einen Schulungsfurs für die kommunistische Zerlegungsarbeit im brasilianischen Heer absolviert und war auf diese Weise in der Lage, seine revolutionäre Strategie über die Grenzen Braſiliens hinaus auszudehnen. Er unterhielt auf Befehl´ der Komintern von Montevideo aus die notwendigen Verbindungen mit allen kommunistischen Organisationen in Brasilien , Uruguay , Argentinien , Chile und Bolivien . Daß er selbstverständlich sich für diese internationale Unterminierarbeit auch gefälschter Pässe bediente, ist für die Erfülluna seiner Aufgaben nur zu erklärlich. Am Widerstand des überwie genden Teiles regierungstreuer Truppen brach bekanntlich die entfachte Revolte nach kurzer Zeit zusammen. Brasilien ist aber ein warnendes Schulbeispiel dafür, daß man die bolschewistische Wehrzersetzung in anderen Ländern nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Unsere heutige Zeit iſt_leider_ſo_ſchnelllebig, daß vielfach Dinge in Vergessenheit ge= raten, die nicht ernst genug genommen werden können. Auch Amerika kann über die Hand Moskaus in seiner Wehrmacht ein Lied singen. Im Oktober 1934 machte der Kapitän zur See Kirkman vor dem Dickstein-Ausschuß Mitteilungen über die kommunistische Bearbeitung von Armee und Marine, die eindeutig eine sorgfältige Vorbereitung vom Neuyorker Hauptquartier der Komintern unter Beweis stellten und darlegten, wie die bolschewistische Parteileitung in der großen Hafenstadt der U.S.A.. ihre direkten Weisungen aus Mosfa u bezog. Organiſierte Gruppen verſtanden es, unter den Angehörigen der Wehrmacht umstürzlerische Literatur zu verbreiten sowie zu Unzufriedenheit, Untreue und Sabotage aufzureizen. Hier scheuten die Bolschewisten auch nicht davor zurück, Mädchen in ihre Arbeit einzuschalten, um von dieser Seite her die Matrosen für kommunistische und revolutionäre Ideen zu gewinnen. Es wurde ausdrücklich festgestellt, daß die Bemühungen dieser Art bis in das Jahr 1930 zurückreichen. Anfang 1935 bezeichnete Konteradmiral Woodward von der amerikaniſchen Marineleitung gelegentlich eines Vortrages die kommu-
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nistische Propaganda in der Kriegsmarine als eine wirkliche Bedrohung der natio nalen Verteidigung des Landes und wies weiter darauf hin, daß nicht nur die amerikanischen Marinestationen, sondern auch die Schiffe fremder Mächte in den amerikanischen Gewässern systematisch mit aufrühre rischen Flugblättern überschwemmt würden. Die Beeinflussung des Marineperſonals und der Arbeiter in den Werften ist nach seiner Auffassung derartig gefährlich, daß man ernstlich Sabotage des Kriegsschiffbaues befürchten müsse. Seine Bedenken waren nicht unbegründet und unberechtigt, denn bereits im Dezember 1935 wurden die Turbinenanlagen des neuerbauten schweren Kreuzers „Quincy" auf der Probefahrt schwer be= schädigt. Es lag nach fachmännischer Untersuchung ein ähnlicher Sabotageakt vor, wie auf einem englischen Schlachtschiff in Devenprot, dessen Turbinenanlagen durch eine 11/ 43öllige in den Maschinen aufgefundene Schraubenmutter zerstört waren. England hat erst dieser Tage wieder auf dem Kreuzer "" Cumberland", der in Chatham an der Themsemündung stationiert ist, einen Sabotageaft erlebt, über deſſen Einzelheiten die Admiralität im öffentlichen Intereſſe Schweigen bewahrt, während aus der Preſſe hervorgeht, daß in diesem Falle die elektrische Einrichtung des Kriegsschiffes beschädigt worden ist. Nach zuverlässigen Mitteilungen hat bereits bei Antritt der Arbeiterregierung der Vertreter Sowjetrußlands in London , Sokolnikow , aus Moskau Weisungen erhalten, das englische kommunistische Presseorgan „ The Labour", dessen Rubrit „ Marinesport" speziell die kom munistische Agitation und Propaganda innerhalb der Flotte betreibt, finanziell zu untere stützen. In der englischen Mittelmeerflotte sind wiederholt sehr erhebliche bolschewistische Umtriebe festgestellt worden. In den Motoren des U-Bootes ,,Oberon“ wurde im Dezember 1935 durch einen mutwillig einmontierten Eisenbügel die Maschine derartig zerstört, daß das Boot aus dem Hafen Plymouth nicht auslaufen fonnte. Ein ähnlicher Anschlag zerstörte auf dem Großkampfschiff „ Royal Dat die elef trische Leitung. Die holländische Kriegsmarine hat zu Beginn vorigen Jahres auf vier Kreuzern, zwei U-Booten und einem Flughafen in Niederländisch-Indien Meutereien erlebt, die allerdings im wesentlichen auf Löhnungsstreitigkeiten zurüdzuführen sein dürften und der fommunistischen Propaganda einen geeigneten Nährboden gaben. In dem sonst ruhigen und abseits der beweg= ten Weltpolitik liegenden Schweden ist man einer fommuniſtiſchen und pazifiſtiſchen Agitaton auf die Spur gekommen, die bereits bis etwa
Fischerei
20. Februar 1936 in das Jahr 1921 zurückreicht, aber in ebenfalls sinnfälliger Weise die bolschewistische Strategie enthüllt. Die „Frdesförening" macht es ihren wehrpflichtigen kommunistischen Anhängern zur Pflicht, sich als Soldaten einstellen · und gut ausbilden zu laſſen, um nach gründlicher Erlernung der Handhabe der Waffe dem Kommunismus im Bürgerkrieg zum Siege_zu verhelfen. Organisatorisch kommt es der Komintern auf gute Verbindungsmöglichkeiten in den Kasernen und Schiffen und auf die Bildung eines Militärausschusses in jeder Garnison an, der aus Bundes- und Parteigenossen zusammengesezt und dessen Aufgabe es ist, alle Arbeiter innerhalb der Wehrmacht am Orte zu organisieren. Dieſe ſollen dann divisionsweise zu einem Divisionsstab zusammengefaßt werden, während ein besonderer Stab für das ganze Land die gesamte militärische Arbeit zu leiten hat. Seit Frühjahr 1933 scheinen sich jedoch die schwedischen Parteien , die hinter der Regierung stehen, auf die Ergreifung entsprechender Gegenmaßnahmen geeinigt zu haben, um eine bedenklich heraufziehende Gefahr im Keime zu erstiden. Während einer kriegsgerichtlichen Verhandlung im September 1934 fonnte allerdings trozdem der Chef des Generalstabes , Generalmojor Ny = grén , feststellen, daß tagtäglich im Generalstab Meldungen von verschiedenen Regimentern wegen Verbreitung staats- und wehrfeindlicher Broschüren unter die Mannschaften in den Kasernen einlaufen. Diese willkürlich herausgegriffenen Beiſpiele und Tatsachen beweisen hinreichend, wie ernst es der Komintern um die bolſchewiſtiſche Wehrzersehung in den verschiedensten Ländern bestellt ist. Nüchterne Tatsachen sprechen hier Bände und sollten die Staatsregierungen gewisser Mächte vor einem allzu röſigen Optimismus hinsichtlich politischer Kooperationen mit Mosfau warnen. Eine Macht, die sich nicht nur innerpolitische Übergriffe in anderen Ländern zuschulden kommen läßt, sondern auch nicht da= vor zurückschreckt, fremde Armeen und Marinen durch Agitation, Unterminierung und Sabotage in ihrem Lebensnero zu treffen, ist nicht gerade in der internationalen Politik ein Partner oder gar Verbündeter , der zur Wohlfahrt des anderen sein bestes hergibt. Die bolschewiſtiſche Wehrzersetzung ist geradezu ein Fanal für die Gefahr , die ein Paktieren mit der Komintern in sich birgt. Trotz aller feierlichen Erklärungen der Moskauer Diplomatie für Friedenspolitik und Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Länder vermag sie es nicht zu verhindern, der Welt immer wieder Beweiſe dafür zu bieten, daß ſie nur ein Vollzugsorgan für die Komintern und damit für die Vorbereitung einer blutigen WeltrevoDr. Walter Bastian. lution ist.
wirtschaftlich
gesehen
Regelmäßige Fischtage steigern den Verbrauch - Erzeugungsschlacht auch in der Fischerel Hochseetischdampter und Küstenfischer im Wettstreit NSK Wen ein glückliches Geschick so zwischen 4 und 5 Uhr morgens in die Gegend des Alexanderplates in Berlin treibt, der wird in den Markthallen auch einige Stände finden, an denen Fische gekauft und gehandelt werden. Da liegen friedlich in Kiſten verpackt Kabeljau und Filet neben dem Rotbarsch ; wir sehen Schellfisch, Karpfen, Hecht, Aal, Zander, Schlei
und Barsch alles frische und vorzügliche Ware, die darauf wartet, verkauft zu werden. So, wie in der Hauptstadt des Reiches, gibt es in allen größeren Städten Deutschlands Märkte und Auktionen, auf denen frische Seefische verkauft und versteigert werden. Wie kommen nun diese Fische ins Binnenland ? Mit Kohle und genügend Eis ausgerüstet
}
3:
NSK Folge 43 fahren die Hochseefischdampfer unserer insgesamt 350 Dampfer starten Fischereiflotte auf acht bis siebzehn Tage hinaus in die Fischgründe, die sich hauptsächlich bei Island, vor der norwegischen Küste, bei der Bären- Insel und in der Barent-See befinden. Sind die Fänge eingebracht - bis zu 3000 3entner kann ein moderner Dampfer faſſen - so wird die Ware ausgenommen, abgeſpült und schichtweise mit Eis bedeckt in dem Kühlraum gelagert, bis dann das Schiff den Heimathafen ansteuert. Hier kommen die Fische in die 50 bis 100 Meter langen Auktionshallen und nehmen, von den Großhändlern erworben, ihren Weg ins Binnenland, wo der Großhändler wiederum dieses notwendige Lebensmittel auf den Markt wirft. Die vorgeschrittene Technik verhindert, daß in den wamen Sommertagen der Seefisch mit der warmen Luft und der Glut der Sonne überhaupt in Berührung kommt. Im Winter wie im Sommer kann die Hausfrau dank der muſtergültigen Zusammenarbeit von Fischgroßhandel, Reichsbahn und Fischeinzelhandel im Binnenlande den Seefisch jederzeit frisch auf den Tisch bringen. Ein Beispiel erläutert dies am besten: die mit einem Hochseedampfer mittags gegen 12 Uhr in Wesermünde gelandete Ware kann nachts um 12 Uhr in Berlin sein, wird am nächsten Morgen um 4 Uhr in der Markthalle zum Verkauf gebracht und schon mittags als feines Seefischgericht mit Gemüse eine Ab= wechslung in den Mahlzeiten bringen. Daß nicht nur die Hochseeflotte den Fischreichtum des Meeres in den Dienst der Volksernährung stellt, ersieht man aus der Fest. stellung, daß daneben rund 12 000 Fahrzeuge der Kutter - Hoſtſeefischerei und der Küstenfischerei an 800 000 Doppelzentner im letzten Jahre bargen. Belief sich der finan zielle Betrag der von der Fischdampferflotte dem Volke zur Ernährung übermittelten 2,6 Millionen Doppelzentner Seefische auf rund 50 Millionen Reichsmark, so steht der Ertrag der Küstenfischerei und der Kutter-Hochseefischerei mit 13 Millionen Reichsmark nicht allzuweit dahinter zurück. Für die deutsche Volkswirtschaft ist es von ganz wesentlicher Bedeutung, welche Summe wir für die vom Ausland eingeführten Fische im Jahre benötigen . Im Jahre 1934 belief fich die gesamte Einfuhr von Fischen und Fischwaren immer noch auf 50 Millionen RM. Man macht sich von diesem Umfang der Einfuhr erst einen Begriff, wenn man berücksichtigt, daß der gesamte Wert des Fanges der deutschen Hochſeefischerei im Jahre 1935 mit rund 50 Millionen RM. der Einfuhr gleich ist -- oder, um den Vergleich auf einem anderen Gebiet zu führen : unſer deutscher Automobilexport betrug 1935 auch gerade 50 Millionen RM. Es muß auf dem Gebiet der Fischerei aus ernährungs- und wirtschaftspolitischen Gründen unser` tatkräftiges Bestreben sein, die Einfuhr soweit als möglich abzudämmen und unsere deutsche Fischversorgung in größtem Maße von den ausländischen Fischereien unabhängig zu machen. Der Fisch aus deutschen Fängen muß in der Ernährung heute die Rolle spielen, die ihm zukommt. Vor fünfzig Jahren ungefähr fuhren die ersten
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20. Februar 1936 deutschen Fischdampfer in die Fischgründe der Nordsee. Und wenn dreißig Jahre später der durchschnittliche Kopfverbrauch an Seefischen neun Pfund, 1926 schon vierzehn Pfund und 1935 bereits 19,2 Pfund betrug, ſo iſt das ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. Aber noch längst sind nicht alle Möglichkeiten des Fis ch =: einbaues in unsere Volksernährung erschöpft, wenn man die genannten Zahlen in Vergleich setzt zu einem Verbrauch von hundert Pfund Fleiſch je Kopf der deutschen Bevölkerung im Jahre. England z. B. ißt je Kopf und Jahresdurchschnitt 55 Pfund Fisch und ebenfalls hundert Pfund Fleisch, wobei dieser Vergleich eigentlich falsch ist, denn eindeutig hat die Ernährungswissenschaft festgestellt, daß auch Fisch Fleisch ist, und sogar ein besonders hochwertiger Eiweißträger. Im Rahmen der Erzeugungsschlacht tommt der Ernährung durch Fische eine beson= dere Bedeutung zu. Es gilt zuerst einmal der Bevölkerung das Vorurteil zu nehmen, das sie zunächst gegen Fische und Fischwaren hatte. Die Gliederungen der Partei, insbesondere die N.S.-Frauenschaft zusammen mit dem Frauenwerk, sind unablässig bemüht, die Hausfrauen in dem Sinne zu erziehen, daß die Erkenntnis in ihnen wächst : „ Wir müssen uns bei der beschränkten Ernährungsgrundlage des deutschen Volkes im Verbrauch den zur Verfügung habenden Lebensmitteln anpassen !" Haben Reichswehr, Luftwaffe, Marine, Polizei und Arbeitsdienst für ihre Verpflegung regelmäßige Fishtage eingeführt, so wird jezt auch allgemein im ganzen Reich ein zweiter Fischtag in der Woche propagiert. Die Hauptschwierigkeit, mehr Fische auf den Mittagstisch zu bringen, lag und liegt vor allem darin, daß die Hausfrauen Mißtrauen gegen die Läden hatten und daß ihnen keine Fischgerichte bekannt waren. Diese Schwierigkeiten sind jetzt behoben. Vom Reichsseefisch-Ausschuß fahren Lehrküchen durchs Land, ebenso wie die in Berlin bestehende feſte die Lehrküche und im Reich darüber hinaus geweite Hausfrauenkreise planten Lehrküchen mit den tatsächlich gegebenen mannigfaltigen machen. vertraut Zubereitungsmöglichkeiten Welches Interesse für die veranstalteten to stenlosen Fischlochkurse vorhanden ist, zeigt die Tatsache, daß bis Ende Mai die Lehr = küche in Berlin bereits doppelschichtig besett ist. Ist die Erkenntnis der Notwendigkeit einer vermehrten Berücksichtigung der Seefische bei der Herstellung von Mahlzeiten erst tiefer ins Volksbewußtsein eingedrungen, sind alle Vorurteile gegen diese gesunde und leichte Kost niedergerungen, dann wird es nicht mehr vorwie es im vergangenen Jahre kommen, daß geschah --- 10 000 bis 15 000 Zentner Fische an einem Tag nicht mehr abſakfähig und somit dem Verderben ausgesetzt waren. 1934 wurden insgesamt rund 650 Millionen Pfund Hochsecfische gefangen und verkauft. 1935 waren es bereit 950 Millionen Pfund , und in diesem Jahre werden es noch weit mehr sein, zumal man jezt keinen Hochseedampfer wird aufliegen lassen, wie es ſonſt ſaiſonmäßig üblich war. Gert Sachs .
NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 43
Der
Notar
im
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Dritten
Reich
Reichsminister Dr. Frank aut der Arbeitstagung der Reichstachgruppe Notare NSK Berlin, 20. Februar. Auf Anordnung des Reichsjuristenführers. Reichsminister Dr. Frank , hatte sich im Hause der Deutschen Rechtsfront der Reichsjachgruppenrat der Reichsfachgruppe Notare des N.S.-Juristenbundes zu einer Arbeitstagung versammelt, auf der Reichsminister Dr. Frank in grundlegender Stellungnahme die nationalsozialistische Auffassung von dem Wesen des Notarberufs bekannt gab. Als Vertreter des dienstlich verhinderten Reichsministers der Justiz, Dr. Gürtner , nahm Staatssekretär Dr. Schlegelberger an der Tagung teil . Ferner waren der Reichsinspekteur des N.S.Juristenbundes, Reichsamtsleiter Dr. Raefe , der Reichsgeschäftsführer, Reichsamtsleiter Dr. Heuber , der Chef des Ministeramts Dr. Frant, Oberstaatsanwalt Dr. Bühler , der Präsident der Reichsrechtsanwaltskammer Dr. Neubert und Vertreter des Reichsfinanzund Reichswirtschaftsministeriums anwesend. Nach einleitenden Worten des Reichsfachgruppenleiters Notare, Notar Wolpers , betonte der Reichsjuristenführer zunächst die Unmöglichkeit, in der Gegenwart Einzelinteressen irgendeiner Berufsgruppe zu verfolgen. Jede Maßnahme könne nur unter dem Gesichtswinkel ihrer Notwendigkeit für das Gemeinwohl betrachtet werden. Der Notar sei der Treuhänder des Vertrauens des Volkes in dem Staat ; ohne den Notar sei ein reibungslojes Funktionieren einer sozialen, staatlichen , völkischen Gemeinschaft nicht denkbar. Als Treuhänder dieses Vertrauens des Staates sei der Notar eine der eminentesten Figuren des Stabilisationsmoments, das in dem Staat an sich liege. Ein Staat ohne Notar wäre eine reine Gewaltseinrichtung genau so, wie eine Rechtssicherheit ohne Rechtsordnung. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache stellte Reichsminister Dr. Frank vier Leitsätze auf, die die Auffassung des Nationalsozialismus von dem Beruf und der Stellung des Notars darlegen. 1. Unbedingte Erhaltung des unabhängigen , freiberuflichen Notars als Vertrauensinstrument zwischen Volk und Staat, darin liegend jede Bekämpfung einer weiteren Verbeamtung und einer weiteren Abhängigkeitssteigerung des Notars . 2. Die Ausgestaltung des Notariats mit mög lichst ausschließlicher Urkundszuständigkeit auch gegenüber Verwaltungsbehörden , die in eigener Sache tätig werden. 3. Ausbau der Selbstverwaltung der Notare durch Kammern und eigene Ehrengerichtsbarkeit. 4. Der Kampf gegen weitere Beeinträchtigungen des Arbeitsgebietes der Notare im
Interesse der Rechtspflege und zur Beseitigung der ungünstigen Wirtschaftslage der Notare. Als Vertreter des Reichsjustizministeriums erflärte Staatssekretär Dr. Schlegelberger, daß ein sich so klar zum Recht bekennender Staat, wie das nationalsozialistische Deutschland, einen Notar nicht entbehren kann. Es sei erforderlich, den Notar so fest zu verankern, daß das Volf mit ihm als einem festen, starken Bestandteil der Rechtsordnung rechnen dürfe. In übereinstimmung mit dem Reichsjuristenführer halte es das Reichsjustizministerium für eine sehr wichtige und vordringliche Aufgabe, die Zuständigkeitsgrenze für die Tätigkeit des Notars richtig zu finden. Als weitere Aufgabe unterstrich Staatssekretär Dr. Schlegelberger die Notwendigkeit, die Pflichten des Notars gegenüber der Allgemeinheit so stark und so klar herauszustellen, daß sich als Spiegelbild dieser Pflichten auch ein dem Amt des Notars entsprechender Rechtskreis ergäbe. Im weiteren Verlauf der Tagung nahmen Notare aus den bedeutendsten Gebieten Deutschlands zu der Lage ihres Berufes und verschiedenen berufspolitischen Problemen Stellung.
Neuordnung im Hauptamt für Handwerk und Handel der N.S.D.A.P. NSK Der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley hat die folgende Verfügung erlassen : Mit Genehmigung des Stellvertreters des Führers ergeht folgende Anordnung: 1. Das Hauptamt für Handwerk, Handel und Gewerbe (N.S.-Hago) führt in Zukunft die Bezeichnung: Hauptamt für Handwerk und Handel. Im Rahmen der Reichsleitung gehört es zum Dienstbereich des Reichsorganisationsleiters ; bei den Gauleitungen untersteht die Hauptstelle für Handwerk und Handel den Gauleitern ; in den Kreifen und Ortsgruppen ist der Aufgabenfreis des Hauptamtes für Handwerk und Handel durch Parteigenossen, die ehrenamtlich als Berater der Hoheitsträger tätig sind und auch feine hauptamtlichen Mitarbeiter haben dürfen, wahrzunehmen. 2. Der Leiter des Hauptamtes für Handwerf und Handel betreut weltanschaulich im Auftrage des Reichsorganisationsleiters die Reichsbetriebsgemeinschaften 17 und 18 der Deutschen Arbeitsfront. In den inneren Dienstbetrieb der Reichsbetriebsgemeinschaften darf er aber nicht eingreifen. Für die Propaganda, Schulungs- und
Zu NSK Folge 43 Pressetätigkeit gelten die Anweisungen des zu= ständigen Hoheitsträgers bzw. der von ihm beauftragten Amtsleiter. Das gleiche gilt sinngemäß für das Verhältnis in den übrigen Hoheitsbereichen. Es betreut z. B. der Fachberater für Handwerk und Handel bei einer Gauleitung die Betriebsgemeinschaften 17 und 18 über den Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront. Dem Leiter des Hauptamts für Handwerk und Handel und seinen Organen bei den Hoheitsträgern der Partei ist Gelegenheit zu geben, sich vor Besehung von Stellen in den Reichsbetriebsgemeinschaften 17 und 18 zu den personellen Vorschlägen der Gau-, Kreis und Ortsgruppenwalter der Deutschen Arbeitsfront zu äußern. Die Vertretung wirtschaftlicher Einzelintereffen ist nicht Aufgabe des Hauptamts für Handwerk und Handel und seiner Dienststellen. gez. Dr. Robert Len. 110 000 ausländische Jungwanderer Starke Zunahme ausländischer Jugend in deutschen Jugendherbergen NSK Auch im Jahre 1935 haben wieder zehntausende junger Ausländer die Möglichkeit benugt, durch den deutschen Jugendherbergs= ausweis deutsches Volt und deutsches Land tennenzulernen. Es ist dabei auch besonders erfreulich, feststellen zu können, daß die Gesamtzahl der jungen ausländischen Wanderer gegenüber 85 000 im Jahre 1934 auf 110 000 im Jahre 1935 gesteigert werden konnte. Die folgende Statistit gibt einen Überblick über die Länder und deren Jugend, die im vergangenen Jahre Deutschland und seine Jugendherbergen aufgesucht haben : England 32 628, Holland 15 973, Dänemark 13 146, Schweiz 6310, Nordamerika 5109, Polen 4910, Schweden 4523, Tschechoslowakei 4215, Frantreich 3137, Belgien 2224,, Norwegen 2052, Rumänien 1359, Südamerika 1203, Finnland 654, Italien 348, Asien 219, Afrika 108, aus dem übrigen europäischen Ausland 10 295. Der Zustrom der jugendlichen Ausländer wurde besonders durch die im Mai vergangenen Jahres vorgenommene Einweihung der deutschen Weltjugendherberge auf Burg Altena durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, gefördert, und es ist zu erwarten, daß die Zahl der jungen Ausländer, die in diesem Jahre Deutschland aufsuchen werden, stark zunehmen wird, um so mehr, als bereits Zehntausende von Anmeldungen wegen der Olympischen Spiele vorliegen. Die Bedeutung der Jugendherbergen als Übernachtungsstätten der jungen Ausländer fann nicht genug gewürdigt werden, wird ihnen doch dort hinreichend Gelegenheit gegeben, sich mit jungen deutschen Kameraden zu treffen, die jederzeit gerne bereit sind, ihnen das neue Deutschland zu zeigen und so von dem Unsinn der Heze gegen die nationalsozialistische Führung zu überzeugen.
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Stimmen des Auslands
,,Adolf Hitler, eine im Marsch befindliche Idee" NSK Wie die ,, Czernowizer Deutsche Tagespost" mitteilt, veröffentlicht das rumä nische Blatt ,, Curentul" einen Aufsatz aus der Feder des rumänischen Schriftstellers Nicolae Rosu über das neue Deutschland. Er schreibt u. a.: ,,Das deutsche Volk erlebt ein Ereignis, über das wir nicht hinweggehen können. Wir machen vor ihm halt, nicht, um nach persönlichem Geschmack den Wert und die Dauerhaftigkeit eines politischen Regimes zu besprechen. Wir machen vor einer erlebten Tatsache, durch Kampf erobert und nach dem Siege methodisch organisiert, halt. Hitler ist nicht mehr ein Politiker, ein unbesiegbarer Redner, ein geschickter Taktifer. Hitler ist nicht mehr Führer einer politischen Partei, die heute besteht und morgen zusammenbrechen kann. Adolf Hitler ist eine im Marsch befindliche Idee , eine Tatsache, die mit jedem Tage weitere Wurzel faßt . Der ,,Curentul" beleuchtet weiter ausführlich der die nationalsozialistischen Schöpfungen lezten drei Jahre und zieht einen Vergleich zwischen dem früheren Deutschland mit seinen politischen Kämpfen und Morden, dem Mißtrauen gegenüber der Staatsgewalt, mit der Arbeitslosigkeit usw., und dem heutigen Deutschland, das wieder in den natürlichen Lauf seines geschichtlichen Lebens zurüdgefunden hat. Polnische Rechtsanwälte lehnen Kollegialität mit Juden ab NSK Das ,,Pommereller Tageblatt" berichtet : Wie aus Gdingen gemeldet wird, hat der dortige Klub der Rechtsanwälte, in dem sich die christlichen Rechtsanwälte zusammengeschlossen haben, einstimmig folgende Entschließung gefaßt : ,,Alle polnischen Rechtsanwälte in Gdingen, die im Klub der Rechtsanwälte in Gdingen zu= sammengeschlossen sind, vertreten die Ansicht, daß die Kollegialität sich nicht nur auf die Ge = meinsamkeit des Berufs stützt, und sind zu der Überzeugung gekommen, daß es zwischen den jüdischen Anwälten und ihnen nichts Gemeinsames gibt, das die jüdischen Rechtsanwälte als Kollegen ansehen läßt. Die polnischen Anwälte sind der Überzeugung, daß die Juden sich nicht von spezifischen Merkmalen freimachen können, die der polnischen Psyche und Ethit fremd und diametral ent = gegengesezt sind. Deshalb wird einstimmig beschlossen, sich im Berufsleben gegenüber den jüdischen Rechtsanwälten auf einen reinen Rechtsstandpunkt zu stellen und alle kollegial gesellschaftlichen Beziehungen zu den jüdischen Anwälten abzubrechen."
Drud: M. Müller & Sohn K.G.. Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68. 3immerstraße 88
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Korrespondenz Bartei-
Nationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmertr. 90 111 Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eber Rachf., 6. m b .. Zentralverlag der NE D. A B.. München Berlin Berland Eher Verlag , Berlin SW 68, Jimmertraße 88. Alle Zahlungen find nach München (Bostichedlonto München 113 46) zu richten
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Wet ß, für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NGDUB
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Die NSK Randbemerkung :
Propagandiſten
Die
NSK In München sind diejenigen Parteigenossen zu einer großen und intereſſanten Tagung versammelt, die an der nationalſozialistischen Anteil haben.
führend
Propagandaarbeit
tagen
aus diesem politischen Verständnis der Nation die ideellen Triebfräfte zu geben vermag, die das Zeichen jeder großen Zeit gewesen sind. Deshalb ist die nationalsozialistische Pro-
Hier entrollt sich erneut das Bild von der inneren und nationalen Bedeutung
pagandaarbeit keine „ Geheimwiſſenſchaft“ wie
dieses
Sektors
der
Parteiarbeit.
es
manche
interessierten
Auslands-
Denn : reporter so gern wahr haben möchten -,
Propaganda heißt nichts anderes als die sondern eine verantwortungsbewußte Arbeit Verlebendigung und Erweckung jener ideauf allen jenen Gebieten des Geisteslebens , ellen Kräfte, die dem Volk die Stärke geben, die zur Seele des Volkes sprechen. über den Dingen des Tages zu ſtehen und Und sie kann zum Volke sprechen, denn
fie deshalb zu meistern. Propagandatreiben wie das die Machthaber von heißt nicht
aus ihm ist sie herausgewachſen,
einst nach dem Zusammenbruch ihrer „ Pro-
allein lebt und ihm allein dient ſie. Keiner
in
ihm
paganda"aktionen erkennen mußten - das
ist unter denen, die in München zur großen
Volk betören, sondern die Propaganda des
Tagung der Propagandiſten der N.S.D.A.P.
Nationalsozialismus hat nur eine innere
versammelt sind, der nicht in Hunderten von
Parole:
Versammlungen Tausenden und aber Tau-
das
Volk
hinzuweisen
auf
die
senden von Volksgenossen
großen Aufgaben der Zeit.
Auge in Auge
Einrichtung ist, die Millionen Volksgenoſſen
gegenübergestanden ist, und im Ringen um die Menschen das wurde, was Propagandist
informierend und erklärend mit den Ereig-
ſein bedeutet: den eigenen Glauben und die
Wie die
Presse
diejenige
nationale
nissen des Tages verbindet und ihnen den
eigenen
Blick auf das Geschehen der Gegenwart er-
zupflanzen und so aus dem Volk die Nation
ideellen
Kräfte
in
andere
ein-
öffnet, so ist es die Propaganda, die
gestalten zu helfen.
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Der Arbeiter
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war stets
der
Leiðtragende
Streif und Arbeitskampf im Ausland - Millionen gingen den Völkern verloren Fortschreitender Aufbau bei uns NSK An den verschiedensten Stellen im Ausland ziehen sich wieder Wolken zuſammen, die zu ernstlichen Arbeitskämpfen zu führen drohen. Das gilt nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern auch für fast den gesamten europäischen Kontinent , insbesondere den europäischen Westen. Und nicht zuletzt befindet sich auch die eng lische Insel immer wieder in Unruhe. Sogar aus der Schweiz wird von heftigen Arbeitsstreitigkeiten berichtet. In Marseille haben die Arbeiter Syndikate beschlossen, den GeneralStreit sämtlicher Marseiller Arbeiter auszus rufen. Der Aussperrungsbeschluß der dänischen Arbeitgeber, der etwa 100 000 Arbeiter umfaßt, ist vom Gewerkschaftsbund nunmehr mit Streifdrohung beantwortet worden. Der Ausbruch eines Streiks der gesamten polnischen Kohlenarbeiter scheint nur noch an einem Fädchen zu hängen. Der Liberalismus und die marriſtiſchen Klaſſenkämpfer sorgen dafür, daß die Gegensäze in der Wirtſchaft niemals verschwinden. Bezeichnend aber ist, daß in der liberalistischen Wirtschaftsauffaſſung eine Besserung der Wirtschaftskonjunktur auch eine Zunahme der Streiks und Aussperrungen „ dem Konjunkturrhythmus entsprechend" mit sich bringen müſſe. Mit den ersten Beſſerungszeichen am Wirtschaftshorizont wird also eine Vertiefung der Gegensätze zwischen Arbeiter und Unters nehmer als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Und tatsächlich scheint sich in einer ganzen Anzahl von Staaten diese Theorie in der Wirtschaftswirklichkeit zu bewahrheiten. Die wiedererwachte Wirtschaftstätigkeit hat die StreikLawine wieder anschwellen lassen. Die Vereinigten Staaten geben geradezu ein klaſſiſches Beispiel für diese liberalistische These. In den Krisenjahren waren jährlich schon rund 800 Streits ausgebrochen. 1933 stieg dieſe Ziffer bereits auf 1373, und 1934 wurden nahezu 2000 Streits in den U.S.A. durchgefämpft. Die Anzahl der streitenden Arbeiter bezifferte sich für 1934 auf etwa 2 Millionen gegenüber 774 000 im Vorjahre und 250 000 im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Krisenjahre. Allein der große Textilstreik im Herbst 1934 hatte insgesamt etwa 700 000 Arbeiter erfaßt, ganz abgesehen davon, daß bereits im Oktober nach kaum beendigtem Textilstreit schon wieder 30 000 Seidenweber in den Ausstand traten. Und die Folge der Streiks und Ausſperrungen war, daß die amerikaniſchen Arbeiter und Unternehmer faſt 25 Millionen Arbeitstage verloren haben, die beiden „feindlichen“ Parteien einen empfindlichen Ausfall an Lohn und Einkommen einbrachten
Allein an Lohnausfällen errechnet sich für das Jahr 1934 rund eine halbe Milliarde Mark ! Streiks und Aussperrungen in den U.S.A. Beteiligte Zahl der Berlorene Streitig ArbeitArbe totage nebmer feiten 1932 1933 1934
808 1373 2000
242 826 774 463 . 2 000 000
6 462 973 13 455 758 24 755 000
Dabei soll hier unerörtert bleiben, inwieweit die Ursache der Streiks auf rein wirt schaftliche oder auf politische Hintergründe zurückzuführen ist oder ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer dafür verantwortlich zu machen sind. Der Arbeiter war jedenfalls stets der Leidtragende. Denn, gelang es, nach wochenlangem Lohnausfall etwa eine Lohnerhöhung zu erkämpfen, so wurde diese durch steigende Preise in furzer Zeit bereits wieder illusorisch gemacht. Aber nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern mehr oder minder auch in allen ande- · ren Ländern mit ,,ungebundener" Wirtschaft werden erhebliche Ausfälle durch Arbeiteraussperrungen und Streifs gemeldet. Das von politischen Kämpfen durchschüttelte Spanien verlor in den letzten beiden Jahren je rund 14 Millionen Arbeitstage durch zwangsweise Arbeitsverhinderung, Frankreich beklagte im letzten Jahre 7,8 Millionen Streiftage gegen 5,5 Millionen im Vorjahre und 3,8 Millionen im Jahre 1932, die belgischen Arbeiter seßten 2,44 Millionen an Streiltagen die Arbeit aus, gegenüber 664 000 im Jahre zuvor . So kann man die Länder nach allen Richtungen hin aufzählen und findet nicht einen Staat, in dem es gelänge, auf harte Arbeitskämpfe und Lohnausfälle zu verzichten. Das Einvernehmen zwischen den Arbeitenden ist während der letzten Jahre im Auslande nicht besser geworden, sondern unter der fortgesetzten Schürung politischer Interessenten - ständig unsicherer. Streifs und Aussperrungen in den legten drei Jahren Verlorene Arbeitstage 1932 1933 1934 580 700 664 000 2 441 300 Belgien 1 130 000 96 460 Deutschland 139 764 89 727 2 301 Finnland 3 800 000 5 500 000 7 800 000 Frankreich Großbritannien 6 490 000 1 070 000 1750 000 Niederlande 114 200 534 000 1 773 000 2 134 000 3 932 000 2 366 000 Polen Rumänien 104 000 57 000 156 000 3 095 000 3 434 000 3 000 000 Schweden 3 589 000 14 441 000 13 788 000 Spanien Ver. Staaten 6 463 000 14 819 000 24 755 000 1922 000 2 169 000 4 775 000 Brit. Indien Aber nicht nur in Europa und Nordamerika, sondern auch Aſien und sogar Afrika ſind von dem Haß der Klassen in steigendem Maße in Arbeitskämpfe getrieben worden. Indien hatte beispielsweise 1934 nicht weniger als 4,8 Mil-
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RSK Folge 44 lionen durch Streits verlorene Arbeitstage zu beklagen. Die in den lezten drei Ja hren durch Streifs und Aussperrun gen verlorenen Tage hätten ausges reicht , um fast einer Million Menschen ein Jahr lang Arbeit und Brot zu geben. Innerhalb dieses Keſſels brodelnden Klaſſenhaffes und heftiger Kämpfe der Schaffenden untereinander steht Deutschland allein in Ruhe
da. Es sei aber nicht vergessen, daß auch unser Vaterland in jenen 14 Jahren nicht verschont gewesen ist von heftigen Kämpfen. Streifs waren nicht nur im direkten Arbeitsprozeß an
Wer
erstürmte
21. Februar 1936 der Tagesordnung, sondern es gab auch Käuferstreifs, Schulstreiks und dergleichen, Haß auf allen Gebieten. Auch bei uns galt damals die „ Wirtschaftsregel" von den zunehmenden Streifs bei steigender Wirtschaftskonjunktur. Der jezt drei Jahre lang bereits währende Wirtschaftsaufstieg im neuen Deutschland hat feine Streits mit sich gebracht, dafür aber die Zusammenschaltung von mehr als 30 Millionen arbeitenden Menschen in der Deutschen Arbeitsfront und das einmütige Ziel : Beseitigung der Arbeitslosigkeit zuerst, dann Hebung des Lebensstandards. Den Unterschied zu den verworrenen Verhältnissen früherer Jahre sollten wir nie vergessen !
Douaumont ?
Zum 20. Jahrestag des Kampfes um Douaumont am 25. Februar Von Major a. D. von Klüfer, damals Kommandeur des II . Bataillons Inf.-Reg. Nr. 24
NSK In einer demnächst unter besonderer Förderung durch die Forschungsanstalt für Kriegs- und Heeresgeschichte und des psychologischen Laboratoriums des Reichskriegsminis steriums im Stalling-Verlage in Oldenburg erscheinenden wehrpsychologischen Studie von mir über den Douaumont-Kampf des II./I.-R. 24 am 25. Februar 1916 heißt es in der Einleitung unter anderem : „Für jede ernste Geschichtsforschung ist das engmaschige Neg von Raum und Zeit und Zahlen das unerläßliche Gerippe. Wahrhaft lebendig aber wird die Forschung erst dann, wenn der Mensch mit seinem Fühlen und Denken, mit seiner Kraft und seiner Schwäche, mit seinem Wollen und Tun mitten hineintritt in die ihn umgebende meist feindliche Welt. Männer find es, die die Geschichte_machen.' Soldaten sind es, die die Schlachten schlagen. Mit ihrem Tun und Handeln an einem einzigen Tage des vier Jahre langen gewaltigen Ringens im Verlaufe nur weniger Stunden und auf beschränktem, aber seither vom Schicksal gezeichneten Raum wollen wir uns befassen. Nicht etwa nur, um festzustellen, wie ihre Namen hießen und wann und was sie damals taten, sondern vielmehr, um zu versuchen, bis in alle Einzelheiten hinein zu erforschen, wie und warum und welchen Hemmun gen zum Troß sie es vollbrachten. Nur so wird es gelingen, auch aus dieser Forschung als Endziel jeder Geschichtsschreibung für die Nachfahren lebendige Lehren und bleibenden Nußen zu schöpfen. Die aus Blut und Boden gewachsenen Seelenkräfte, die Erziehung und Ausbildung des Soldaten waren die Triebfedern seines Handelns, feines Kämpfens. Deshalb werden sie auch dauernd im Vordergrunde unserer Betrachtung stehen." Heute, am 20. Jahrestage der Einnahme des Forts Douaumont , des nordöstlichsten Edpfeilers der Festung Verdun , ist die immer wieder auftlingende Frage besonders verständlich: „Wer war der Erstürmer des Douaumont?
Wäre die Antwort so leicht, dann würden sich die zurzeit leider immer noch widerstreitenden Meinungen nicht 20 lange Jahre unge= mindert erhalten haben. Man will einen Mucius Scaevola, einen Winkelried, einen General von François bei Spichern, einen Richthofen, einen Horst Wessel genannt wissen. Um jedoch dem Urteil späterer, unparteiischer Leser nicht vorzugreifen, seien heute absichtlich zunächst nur einige dieser selbständig handelnden, aufopferungsbereiten Winkelriede" genannt, ohne ihr Handeln gegeneinander abzuwägen : Gefreiter Baat , 6./24 ; Oberleutnant von Brandis , 8./24 ; Hauptmann Haupt , 7./24; Gefreiter Hartung , 7./24 (seinen Wunden erlegen) ; Musketier Klein , 5./24 ; Leutnant Klingenberg 5./24; Musketier Kühn , 5./24; Bizefeldwebel Kunze , 4./Pi. 22 ; Leuts nant Neumann , Hans Georg, 9./24 (seinen Wunden erlegen) ; Leutnant d. Res. Radtte , 6./24 ; Vizefeldwebel Wiedenhus , 6./24 (später gefallen ) . Wir kennen alle den Wert der Stoppuhr. Aber ebenso wissen wir auch, daß ihr Zeiger allein nicht genügt, um über den Wert einer Tat zu entscheiden. Haltung und Form sind mit von ausschlaggebender Bedeutung. Ebenso kann die Beurteilung soldatischer Erfolge im Kampf keinesfalls allein von der Feststellung abhängig gemacht werden , um welche Uhrzeit die jeweils entscheidende Tat geschah. Viel wichtiger ist die Fragestellung, die bereits anfangs hervorgehoben wurde : Welche Hemmungen waren bei Fassung eines entscheidenden Entschlusses und bei seiner Durchführung zu überwinden und welche Seelenkräfte brachten trotzdem die Entscheidung? Dies zu erforschen hat Jahre beansprucht. Auch der Leser wird Stunden benötigen, um an dem Ergebnis dieser Forschung sich ein eigenes Urteil zu bilden. Dann möge er seinerseits nach eigenem Ermessen entscheiden ! Unter ausdrücklichem Hinweis auf die vorangegangenen Einschränkungen seien als Ergebnis sorgfältigster Forschung hier Auszüge aus einer Art Stoppuhr“-Liſte aufgeführt : Den 6 Meter tiefen Festungsgraben des Forts
RSK Folge 44 Douaumont erreichten am 25. Februar 1916 unter anderen bei den Ostbreschen etwa : 4.40 Uhr nachm. als erster deutscher Soldat der dem II /24 zugeteilte Vizefeldwebel Kunze 4./Pi. 22; 4.57 Uhr nachm. Gefreiter Baat, 6./24; bei der Nordoresche etwa : 5.00 Uhr nachm. als erster deutscher Offizier Leutnant d. Ref. Radtke, 6./24; 5.00 Uhr nachm. Vizefeldwebel Wiedenhus, 6./24 ; 5.00 Uhr nachm. Musketier Klein, 5./24; 5.01 Uhr nachm. Musketier Kühn, 5./24; 5.01 Uhr nachm. Leutnant Klingenberg, 5./24; 5.05 Uhr nachm. Hauptmann Haupt, 7./24; 5.05 Uhr nachm . Gefreiter Hartung, 7./24; 5.07 Uhr nachm. Leutnant Neumann, 9./24; 5.40 Uhr nachm. Oberleutnant von Brandis, 8./24. Die Frage: " Wem ist der deutsche Erfolg am 25. Februar 1916 zu danken ?" wird am Ende der vorerwähnten wehrpsychologischen Studie wie folgt beantwortet : „Unzweifelhaft zunächſt all den todesmutigen Männern und ihren Kampfgenossen, deren Namen vorstehend aufgeführt wurden, von denen jeder einzelne mit zähem Willen und äußerster Hingabe seine Pflicht tat- wie unlängst unser Reichskanzler ſo eindringlich von jedem Volksgenossen for an der Stelle, an die er vom Schicksal derte gestellt wurde." Weit mehr aber als der vorbildlichen Tüchtigteit, Zähigkeit, Zielstrebigkeit, Tapferkeit, Opferbereitschaft und Pflichterfüllung der einzelnen ― deren Namen für alle Zeiten in der Geschichte erhalten bleiben werden - ist der Gesamterfolg der einzigartigen, auf jahr-
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21. Februar 1936hudertelanger Tradition aufgebauten, faum erreichbar erscheinenden, mustergültigen Friedensund Kriegsausbildung und Erziehung der alten preußischen, deutschen Armee zu danken. Solch selbständiges, verantwortungsfrohes, aufopferungsbereites Handeln der Führer und jedes einzelnen herab bis zum Musketier, Kanonier und Pionier, solch mustergültiges Zusammenarbeiten aller Teile, solch selbstver= ständliches Unterstüßen des Nachbarn und der anderen Waffe, solche auf das gleiche Ziel zu sammengeballte Kraft wären undenkbar ohne eben diese einzigartige ſoldatische Erziehung und Ausbildung, um die uns zu allen Zeiten ehrliche Gegner mit Recht beneidet haben. Und trozdem, ohne die weitblickende, mühevolle Vorarbeit der höheren Führung, ohne die unmittelbar vorangegangenen schweren Kämpfe anderer Bataillone, ohne den Schuß. und die Hilfe der Nachbarn, ohne die kameradschaftliche, geschickt sich anpassende Unterstützung der Feldartillerie, ohne die Treffsicherheit und niederschmetternde Kraft der schweren Artillerie, ohne die tapferen Pioniere und ohne das so überaus wichtige Soldatenglück wäre einem einzelnen, wenn auch noch so tapferen Bataillon solch fühner Handstreich niemals geglückt. Der einzelne ist nichts, Die Gemeinschaft ist alles, Aber nur dann, wenn in der Gemeinschaft Der einzelne sein Alles gibt! Von den drei Bataillonen, I./Gr. 12, III./24 und II /24, einschließlich des Zuges " Voigt", 4./Pi. 22, die am 25. Februar 1916 Schulter an Schulter im Kampfe um den Douaumont standen, opferten in wenigen Nach = mittagsstunden 55 deutsche Helden das Leben für ihr Vaterland.
Selbstverantwortlicher NSK Das Leben innerhalb jeder Gemeinschaft wird unter Mitwirkung aller ihrer Einzelglieder gestaltet. Die Ers reichung der höchstmöglichen Vollendung in dieser Beziehung kann nur dann stattfinden, wenn sich jeder Volksgenosse für dieses Ziel entschlossen einsetzt. Das gilt in verstärk tem Maße deshalb, weil der einzelne Mensch über die Mitarbeit an der Formung des Gemeinſchaftslebens auch das eigene Schicksal zu gestalten hilft. Jeder zimmert ja nicht nur sein persönliches Lob, sondern auch das seiner Gemeinschaft. Ihr gegenüber trägt er die gleiche Selbstverantwortung wie bei der Ges staltung seines persönlichen Daseins. Diese nimmt ihm niemand ab, ſondern er wird immer wieder vor neue Entscheidungen gestellt werden, denen er bisweilen wohl eine Zeitlang, jedoch niemals auf die Dauer, auszubiegen vermag. Die Möglichkeit, einen Fehlgriff zu tun und dadurch persönlichen Schaden zu erleiden, hemmt häufig die notwendige Einsatzbereitschaft des einzelnen. Dieses Gefahrenmoment ist bei der Gestaltung des sozialen Lebens genau so wenig gänzlich auszuschalten, wie auch die Möglichkeit einer beruflichen Gefährdung niemals gänzlich zu vermeiden sein wird. Jedes organische Leben verlangt eben Kampf und würde ohne einen solchen in mechanischen Funttionen erstarren und zu fümmerlichem Vege=
Einſatz
iſt nötig
tieren einschrumpfen. Zu diesem Endziel hätten ſowohl der liberaliſtiſche Kapitalismus als auch der marxistische Sozialismus geführt, wobei nur die Mittel zur Erreichung des Zweckes verschieden waren. Die Verwirklichung der da= nationalsozialiſtiſchen . Gemeinschaftsidee gegen verlangt die mutige Einsatzbereitschaft jedes Volksgenossen und die Übernahme der vollen Selbst verantwortung durch ihn. Das gilt insbesondere bezüglich der Ge = staltung der sozialen Verhältnisse innerhalb der einzelnen Betriebsgemeinschaft wie auch der Volksgesamtheit. Gerade auf diesem Gebiete ist durch das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit ein derart weit = greifender Schuß für jede Einzelperson geschaffen, daß hier kaum mehr nennenswerte Gefahrenquellen bestehen. Unterläuft jemand bei seinem Einsatz für die Ziele der sozialen Selbstverwaltung einmal ein Fehlgriff, so dürfte beim Vorliegen anständiger Gesinnung trotzdem kein großer Schaden für ihn hieraus erwachsen. Denn der Führer der Betriebsgemeinschaft hat nur das Recht zur Verhängung einer Buße und das soziale Ehrengericht beurteilt nicht den Erfolg oder Mißerfolg einer Handlung, ſondern die Art ihrer gesinnungsmäßigen Beweggründe. Die von der heutigen Regierung erlassenen Kündigungs-
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NSK Folge 44 Douaumont erreichten am 25. Februar 1916 unter anderen bei den Ostbreschen etwa : 4.40 Uhr nachm. als erster deutscher Soldat der dem II /24 zugeteilte Vizefeldwebel Kunze 4./Pi. 22; 4.57 Uhr nachm. Gefreiter Baat, 6./24; bei der Nordvresche etwa : 5.00 Uhr nachm. als erster deutscher Offizier Leutnant d. Res. Radtke, 6./24; 5.00 Uhr nachm. Vizefeldwebel Wiedenhus, 6./24 ; 5.00 Uhr nachm. Musketier Klein, 5./24; 5.01 Uhr nachm . Musketier Kühn, 5./24; 5.01 Uhr nachm. Leutnant Klingenberg, 5./24; 5.05 Uhr nachm. Hauptmann Haupt, 7./24; 5.05 Uhr nachm. Gefreiter Hartung, 7/24; 5.07 Uhr nachm . Leutnant Reumann, 9./24; 5.40 Uhr nachm. Oberleutnant von Brandis, 8./24. Die Frage: Wem ist der deutsche Erfolg am 25. Februar 1916 zu danken ?" wird am Ende der vorerwähnten wehrpsychologischen Studie wie folgt beantwortet : " Unzweifelhaft zunächst all den todesmutigen Männern und ihren Kampfgenossen, deren Namen vorstehend aufgeführt wurden, von denen jeder einzelne mit zähem Willen und äußerster Hingabe seine Pflicht tat- wie unlängst unser Reichskanzler so eindringlich von jedem Volksgenossen fors derte an der Stelle, an die er vom Schicksal gestellt wurde." Weit mehr aber als der vorbildlichen Tüchtigs feit, Zähigkeit, Zielstrebigkeit, Tapferkeit, Opferbereitschaft und Pflichterfüllung der einderen Namen für alle Zeiten in zelnen ist der Geschichte erhalten bleiben werden der Gesamterfolg der einzigartigen, auf jahrs
21. Februar 1936hudertelanger Tradition aufgebauten, kaum erreichbar erscheinenden, mustergültigen Friedensund Kriegsausbildung und Erziehung der alten preußischen, deutschen Armee zu danken . Solch selbständiges, verantwortungsfrohes, aufopferungsbereites Handeln der Führer und jedes einzelnen herab bis zum Musketier, Kanonier und Pionier, solch mustergültiges Zusammenarbeiten aller Teile, solch selbstver ständliches Unterstüßen des Nachbarn und der anderen Waffe, solche auf das gleiche Ziel zu sammengeballte Kraft wären undenkbar ohne eben diese einzigartige soldatische Erziehung und Ausbildung, um die uns zu allen Zeiten ehrliche Gegner mit Recht beneidet haben. Und trogdem, ohne die weitblidende, mühevolle Vorarbeit der höheren Führung, ohne die unmittelbar vorangegangenen schweren Kämpfe anderer Bataillone, ohne den Schuß und die Hilfe der Nachbarn, ohne die kameradschaftliche, geschickt sich anpassende Unterstügung der Feldartillerie, ohne die Treffsicherheit und niederschmetternde Kraft der schweren Artillerie, ohne die tapferen Pioniere und ohne das so überaus wichtige Soldatenglück wäre einem einzelnen, wenn auch noch so tapferen Bataillon solch kühner Handstreich niemals geglückt. Der einzelne ist nichts, Die Gemeinschaft ist alles, Aber nur dann, wenn in der Gemeinſchaft Der einzelne sein Alles gibt ! Von den drei Bataillonen, I./Gr. 12, III./24 und II./24, einschließlich des Zuges „Voigt", 4./Pi. 22, die am 25. Februar 1916 Schulter an Schulter im Kampfe um den Douaumont standen, opferten in wenigen Nachmittagsstunden 55 deutsche Helden das Leben für ihr Vaterland.
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Selbstverantwortlicher NSK Das Leben innerhalb jeder Gemeinschaft wird unter Mitwirkung aller ihrer Einzelglieder gestaltet. Die Erreichung der höchstmöglichen Vollendung in dieser Beziehung kann nur dann stattfinden, wenn sich jeder Volksgenosse für dieses Ziel entschlossen einsetzt. Das gilt in verstärftem Maße deshalb, weil der einzelne Mensch über die Mitarbeit an der Formung des Gemeinschaftslebens auch das eigene Schicksal zu gestalten hilft. Jeder zimmert ja nicht nur ſein persönliches Lob, ſondern auch das seiner Gemeinschaft. Ihr gegenüber trägt er die gleiche Selbstverantwortung wie bei der Ges staltung seines persönlichen Daseins. Dieſe nimmt ihm niemand ab, ſondern er wird immer wieder vor neue Entscheidungen gestellt werden, denen er bisweilen wohl eine Zeitlang, jedoch niemals auf die Dauer, auszubiegen vermag. Die Möglichkeit, einen Fehlgriff zu tun und dadurch persönlichen Schaden zu erleiden, hemmt häufig die notwendige Einſazbereitschaft des einzelnen. Dieses Gefahrenmoment ist bei der Gestaltung des sozialen Lebens genau so wenig gänzlich auszuschalten, wie auch die Möglichkeit einer beruflichen Gefährdung niemals gänzlich zu vermeiden sein wird. Jedes organiſche Leben verlangt eben Kampf und würde ohne einen solchen in mechanischen Funttionen erstarren und zu kümmerlichem Bege=
Einſatz
iſt nötig
tieren einschrumpfen. Zu diesem Endziel hätten sowohl der liberaliſtiſche Kapitalismus als auch der marxistische Sozialismus geführt, wobei nur die Mittel zur Erreichung des Zweckes verschieden waren. Die Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen . Gemeinschaftsidee da= gegen verlangt die mutige Einsatzbereitschaft jedes Volksgenossen und die Übernahme der vollen Selbst verantwortung durch ihn. Das gilt insbesondere bezüglich der Ge = staltung der sozialen Verhältnisse innerhalb der einzelnen Betriebsgemein schaft wie auch der Volksgesamtheit. Gerade auf diesem Gebiete ist durch das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ein derart weitgreifender Schuß für jede Einzel = person geschaffen, daß hier kaum mehr nennenswerte Gefahrenquellen bestehen. Unterläuft jemand bei seinem Einsatz für die Ziele der sozialen Selbstverwaltung einmal ein Fehl= griff, ſo dürfte beim Vorliegen anſtändiger Ge= sinnung trotzdem kein großer Schaden für ihn hieraus erwachsen. Denn der Führer der Betriebsgemeinschaft hat nur das Recht zur Verhängung einer Buße und das soziale Ehrengericht beurteilt nicht den Erfolg oder Mißerfolg einer Handlung, sondern die Art ihrer gesinnungsmäßigen Beweggründe. Die von der heutigen Regierung erlassenen Kündigungs-
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RSK Folge 44 schutzbestimmungen verhindern aber weitgehend jede willkürliche Ausstoßung eines Gefolgsmannes aus seiner Betriebsgemeinschaft. Auf der andern Seite gefährden aber auch Unterlassungsfünden sowohl das ge= meinschaftliche als auch das persönliche Leben. Das gilt in sozialer Beziehung im gleichen Ausmaße wie im arbeitstechnischen Betriebsleben. Steht im letteren Falle ein körperlicher oder materieller Schaden als möglich im Vordergrund, so liegt ein solcher in sozialer Beziehung mehr auf seelischem und geistigem Gebiete. Früher oder später vermag er sich von dieſem aber auch auf das körperliche oder materielle Wohlbefinden auszudehnen, wie ja auch arbeitstechnische Unterlassungssünden in ihrer Auswirkung ihrerseits seelische und geistige Schäden hervorrufen können. Diese für das Gemeinschafts- wie für das Einzelleben möglicherweise nachteiligen Folgen einer Unterlassungssünde auf sozialem Gebiete bedingen die etwaige Bestrafung eines Menschen auch dann, wenn er es lediglich an der notwendigen Einsatzbereitschaft für die gemeinschaftlichen Belange fehlen läßt. Die Möglichkeit einer Bestrafung für schwere Unterlaſſungsſünden ist ebenfalls im Gesez zur Ordnung der nationalen
Das
21. Februar 1936 Arbeit für sämtliche Angehörigen einer Betriebsgemeinschaft vorgeſehen. Ein erzwungener Einsatz für die Verwirklichung der sozialen Selbstverwaltung wird natürlich kaum wirkliche Erfolge zeitigen. Eine wertvolle Leistung auf diesem Gebiete entſteht genau wie in arbeitstechnischer Beziehung ge= wöhnlich auch nur dann, wenn freudiger Leistungswille die persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen zur praktiſchen Betätigung drängt. Erst das hieraus erwachsende Können und Leisten des Menschen bestimmt seine Bedeutung für die Gemeinschaft und damit seinen Wert als Einzelpersönlichkeit. Zu einem derartigen Wirken jedes Volksgenossen wurde durch die nationalsozialistische Revolution überhaupt erst der Weg gebrochen. Diese Tatsache muß den einzelnen deutschen Menschen dazu bringen , den Dank an den Führer und die Opfer der Bewegung dadurch abzustatten, daß er sich für die Gestaltung der gemeinschaftlichen Belange nunmehr auch für seine Person selbstverantwortlich voll einsetzt. Diese Forderung muß an jeden Volksgenossen um so eher gestellt wer= den, als der selbstverantwortliche Einsatz des einzelnen sowohl zur Formung des Gemeinschaftslebens als auch zur Festigung des eigenen Kl. Schicksals unbedingt notwendig ist.
intereſſanteſte
NSK Die gewaltigen Leistungen, die unser junger nationalsozialistischer Staat in seinem unbeugsamen Aufbauwillen und seiner unerschöpflichen Tatkraft bereits vollbracht hat, sind uns allen ſchon ſo zur Selbſtverſtändlichkeit geworden, daß wir sie zumeist nur als Rahmen unseres Alltags der Pflicht und des Einſages betrachten. Wollen wir aber unsere Alltags= aufgaben ganz erfüllen, dann haben wir uns die Bedeutsamkeit des Geleisteten und die Größe des deshalb noch zu Schaffenden immer wieder tlar vor Augen zu führen. Nicht um stolz zu werden, aber um uns ſtolz dem Werke zu verpflichten. Aus der Zahl der sachlich-gerechten und ehrlichen Urteile des Auslandes, die neben den Lügen stehen, wie ein Sehender zwischen Blinden , begegnet uns heute die aufrichtige Bewunderung eines englischen Fachschriftleiters . Zusammen mit vierzehn weiteren Kameraden seines Berufes besuchte er auf Einladung der Fachschaft für den Fahrzeugbau die Automobilausstellung in Berlin und konnte dabei auch die Stettiner Strecke der Reichsautobahnen mit sachkundigem Blick und unter sachkundiger Führung besichtigen. Was er voll höchstens Lobes über die ungeheure deutsche Arbeitsleistung und die Zielstrebigkeit des Schaffens feststellte, freut uns leider doppelt. Wegen der Ehrlichkeit einmal muß man sich heute über Ehrlichkeit in der Welt freuen , wegen der Tatsache, daß er uns durch seine Ansichten, den Blick stärkend, aus dem Alltag führt, zum anderen. Das vermerkte der Fachschriftleiter des „Daily Tele = graph" nach seiner Rückkehr aus Deutschland
Autoland
in ſeinen Ausführungen, die unſere Nation als interessantestes Land für jeden Autofahrer nennen : 64 000 verschiedene Behörden bemühten sich um Deutschlands Straßenbau, heute früher stände an ihrer Stelle eine einzige Autorität. Für uns ist das selbstverständliches Führerprinzip und Unterordnung unter eine hohe Aufgabe. In England behindere Eifersucht und Feindseligkeit der privaten Eisenbahngesellschaften das Straßentransportwesen, Deutschland habe den Vorteil der staatlichen Eisenbahn . - Bei uns ist Eifersüchtelei, der Vater des Eigennuges, zum Besten des Volkes ausgerottet. In Deutschland wären die Autofahrer in einer beſſeren Lage als anderswo, sei die Produktion größer als anderswo, sei die Belastung des Autofahrers geringer als anderswo. Für uns , die wir die aufsehenerregenden Erfolge der Automobilindustrie in der Rohstofffrage diesen Feststellungen noch hinzufügen, iſt dies nur ein Teil in unserer Förderung der Technik und ihrer Nußbarmachung für das deutsche Leben. Deutschland ist hier als das intereſſanteſte und erfolgreichste Autoland bezeichnet. Die Gewißheit, daß die staatlichen und privaten Bemühungen um die Entwicklung des Kraftfahrwesens für uns nie materieller Selbstzweck, sondern immer nur Mittel zum größeren ideellen und kulturellen Zwed ſind, ist für uns dabei ſo klar, wie die Bewunderung des Engländers groß und ernst.
Frontber
ichte
des
Winterhilfswerkes 1935/36
Pioniere
der
Arbeit
Aus dem Alltag einer N.S.V.-Pflegerin NSK Es war eine ziemlich frühe Morgenstunde, in der die Pflegerin Clara aus der Albrechtstraße fommend, in einen der ersten fahrenden Straßenbahnwagen stieg und kurz vor der Wassermannstraße ausstieg. Sie bog in die Wassermannstraße hinein, sah nach den Nummern und blieb vor dem Hauſe Nr. 18 stehen. Die Straße war schmal, ohne Bäume und Blumen. Die Häuser, meist hohe Mietskasernen, dunkel, eines wie das andere. Nur hier und da verschiedene Türeingänge. Einige hatten große Tore, andere kleinere Haustüren. Clara sah an dem Hauſe, vor dem ſie ſtand, hoch und ging dann mit einem Milchjungen hinein. ,,Wissen Sie, wo hier eine Familie Müller wohnt?", fragte die Pflegerin. Hier", gab der Junge Bescheid, hier" und deutete auf eine Tür im Erdgeschoß. Da die Klingel nicht zu sehen war, nahm die Pflegerin einen Schlüssel und schlug mit dem mehrere Male kräftig gegen die Tür. Ein Mann, der wohl eben die vierzig erreicht hatte, mit didem, blonden Wuscheltopf, in Beinfleidern und blaugestreiftem Flanellhemd, öffnete. „Ach, Sie sind es“, ſagte er. „ Sie kommen von der N.S.V. ?“ Die Pflegerin betrat den dunklen Korridor. Rechts und links war eine Tür, von denen eine in die Küche führte, in der zwei Schlafburschen mit Aufstehen beschäftigt waren. Rechts war ein geräumiges zweifenstriges Zimmer nach der Straße, in dem Mann und Frau mit fünf Kindern wohnten. Die Frau hatte sich eine Kniegelenkentzündung zugezogen und mußte liegen. Das jüngste der Kinder war ein Mädchen von dreiviertel Jahren und der älteste Junge ſtand vor dem sechsten Lebensjahr. Die Luft in dem Raum war voller Ausdünstungen, so daß die Pflegerin fragte, ob sie das Fenster öffnen tönnte, worauf der Mann unverständlich brummte, seine Stiefel ergriff und damit nach der Küche hinüberlief. Vier Kinder lagen in einem Bett, bewarfen sich gegenseitig mit Kiſſen und Laken, während das Jüngste, das noch im Waschkorb lag, sich bemühte, hochzukommen und dabei abwechselnd weinte und lachte. Die Pflegerin trat an das Bett der Frau, nahm ihre Hand und fragte, ob sie geschlafen habe, ob die Schmerzen erträglich seien und
sagte, daß fie fich feinerlei Sorge des Haushaltes wegen hingeben dürfte, sie würde schon für alles sorgen. Die Kranle, eine noch junge Frau mit blaſſem schmalen Gesicht und dunklem Haar, sah die Pflegerin durchdringend an und ſagte, fie möchte doch erst mal nachsehen, ob ihr Mann und die beiden Schlafburſchen_ſchon_Kaffee hätten. Jeder bekäme eine Taſſe Kaffee und ein Brötchen dazu. Die Pflegerin ging in die Küche und sah, daß der Mann am Herd stand und mit tappenden, schwerfälligen Bewegungen Kaffee aufbrühte. Auf dem Tisch lagen zehn Brötchen, ein ange= schnittenes Schwarzbrot, daneben eine Dose mit Schmalz und auf Papier Wurstscheiben, die der Mann, der in einer Brauerei arbeitete, aufs Brot gelegt haben wollte. Auf einem Stuhl stand eine Waſchſchüſſel, in der sich die Schlafburschen gewaschen hatten, sich jezt die Haare bürsteten und an den Tisch traten, um einen Becher mit Kaffee und ihre Brötchen in Empfang zu nehmen. Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, griff jeder nach seiner Tasche. Die Pflegerin stand in der Mitte der Küche und ließ die Augen umhergleiten. Da waren Töpfe - Teller Messer, alles war benut und gebraucht worden , aber liegen und stehen gelassen. Kein einziger sauberer Teller, teine einzige Tasse, die Betten unordentlich, Laten und Bettzeug zerrissen. Ein lähmendes Gefühl bemächtigte sich ihrer. Wie und wo anfangen? Doch mit langem untätigen Überlegen kam man nicht weiter. Sie war doch in allen Fragen geschult worden, wollte eine Pionierin des Nationalsozialismus sein und das hieß helfen, zugreifen was und wo es immer auch war. Sie ließ die Kinder erst mal weitertoben, trat an das Bett der Kranken, sorgte für Sauberkeit, ordnete das Bett, verſah das kranke Knie mit Umschlägen und nahm das Kleinste aus dem Korb. Alle Wäschestücke, die benötigt wurden, waren schmutzig. Gleich morgen werde ich waschen müssen, dachte sie. Damit hatte sie aber auch das Bild ihrer Tätigkeit vor Augen. Die Kinder wurden gewaschen , angezogen, bekamen zu eſſen und zu trinken und wurden, bis auf das Kleinste, in die Küche geschickt. Nun war Plaz, das Zimmer zu reinigen. Als der Mann nach 6 Uhr aus der Brauerei
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NSK Folge 44 nach Hause lam, stand alles sauber an Ort und Stelle, wo es hingehörte. Die Kranke und die Kinder waren besorgt, und für den Mann das Nötigste für den nächsten Morgen geholt. Die Pflegerin schenkte frischen Kaffee ein und sagte, daß sie der N.S.V. melden wolle, daß die bei= den ältesten Jungen jeden Morgen in einen ihrer Horte kämen, wo sie mindestens solange verbleiben könnten, bis sie die Schule besuchten. Als die Pflegerin an dem Abend den Weg nach ihrem Heim antrat, lag die Straße dunkel. Vereinzelt brannten Laternen. Lautsprecher waren zu hören . Die Straßenbahn war mit lachenden und schwazenden Menschen besetzt. Ein dem Arbeiterstand angehörender Mann stand auf und bot ihr den Plaz an. Sie drückte sich schmal in die Ede und überlegte : Die Kinder mußten für den Hort angemeldet werden, Wäsche gewaschen und ausgebessert, und mit dem Knie würde es drei bis vier Wochen dauern, ehe die Frau wieder hergestellt war. Dann aber kam doch wohl eine
Betrachtung
21. Februar 1936 gründliche Erholung in Frage, wenn die Frau gesund werden und dem Staat geſunde, leistungsfähige Menschen erziehen sollte. Vier Wochen wanderte die Pflegerin Clara morgens und abends nach der Wassermannstraße. Sie hatte erreicht, daß zwei Kinder im Hort aufgenommen wurden und mit den anderen wurde ſie ſpielend fertig. Dem Mann schien der jezt geordnete Haushalt wohl zu tun. Er fügte sich in allem wie ein großer Junge, für den den die Mutter sorgt. Am ersten Sonnabend fam er noch angetrunken nach Hause, an den anderen schon nicht mehr. Er setzte sich vor das Bett seiner Frau und Mutter wenn du erst wieder gesund sagte: bist, dann machst du es so wie die Pflegerin von der N.S.V. " Die Frau nickte. Das war auch ihre Absicht. Sie hatte im Liegen beobachtet und beim Beobachten viel gelernt. Die Menschen müssen erst einmal am eigenen Körper erfahren, wieviel Gutes der Nationalsozialismus schafft, sie sind dann um so aufgeschlossener gegenüber seinen Forderungen. v. A.
eines Frontſoldaten
Das große Dreigeſtirn der Deutſchen: Pflichttreue, Diſziplin und Kameradſchaft! NSK Als nach dem westfälischen Frieden die Trompeter durch das ganze Reich flogen und allen Heeren und belagerten Städten, den zitternden Fürsten und dem tränenbleichen Volte, den Ruinen und Gräbern nach 30 furchtbaren Jahren den Frieden tündeten, da war Deutschland eine öde Wüstenei. Die Stadt Berlin, die doch verhältnismäßig verschont geblieben war, zählte damals nur noch 300 Bürger. Der Schriftsteller Betkius schreibt in einem Buch über diese Zeit :
„Wo zuvor tausend Gaſſen gewesen sind, sind nun nicht mehr hundert. Die kleinen Städte, die offenen Flecken, da liegen fie verbrannt, zerfallen, zerstört. Die Kirchen haben sie verbrannt, die Glocken weggeführt, zu Kloaken, zu Pferdeställen, Marketenderhäusern und Freudenhäusern gemacht und auf die Altäre ihren Unrat gelegt. Man wandert bei 10 Meilen und fiehet nicht einen Menschen , nicht ein Vieh, nicht einen Sperling. In allen Dörfern sind die Häuser voller toten Leichname und Aser ge= legen, von der Pest und Hunger erwürget, voller Maden und Würmer, und von Wölfen , Hunden, Krähen, Raben und Vögeln gefressen worden. Ihr wisset, wie die Lebendigen sich untereinander in Winkeln und Kellern gerissen, ge= schlachtet und gegessen ; daß viele vor den Türen nur um einen Hund und Kaze gebettelt ; daß die Armen in den Schindergruben Stücke vom` Aas geschnitten, die Knochen zerschlagen und mit dem Marke das Fleisch gekocht, das oft viel Würmer gewesen."
So sah Deutschland nach dreißig Jahren voll Schlachten, Brand , Mord und Seuchen aus. Verhungerten Bauern, feigen Bürgern, lieders lichen Soldaten und mattherzigen Höflingen läuteten die Glocken des Friedens. Jahrzehnte hat es gedauert, bis die größte Not und das bittere Elend einigermaßen behoben waren. Aber mit neuer Kraft regten sich der gesunde Sinn und das gesunde Blut nach dem ans Leben gehenden Aderlasse und führten dem Baume neue Kräfte zu, ſo daß er neue Blüten treiben und reiche Früchte reifen lassen konnte; denn Deutschland hatte wohl alles verloren, nur nicht seine Jugend , seine Zukunft. Und heute? Vier lange Jahre waren die Reiter der Apokalypse durch die Luft gestürmt; vier lange Jahre hatte der Tod die unersättliche Sense gedengelt und geschwungen ; wie ein Furienruf hatte sich das über uns allen schwebende Wort „ Krieg" in Ohr und Geist eingebohrt, und sein schriller, messerscharfer, weher Klang schien alles rings zu vertilgen, was uns in langen Jahrzehnten friedvoller Entwicklung als Ziel und Symbol menschlicher Gesittung vor Augen schwebte. Wir erlebten das wundervolle Schauspiel eines nationalen Zuſammenklingens von Millionen, des Aufgehens individueller, ſelbſtſüchtiger Begrenztheit in den Zauberkreis großer, allgemeiner Gedanken. Alle Frazen fader Wigblätter, alles Kokettentum des Denkens und Empfindens, alle blaſſe Zweifelei, Spöttelei und Ästhetelei - hinweg-
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NSK Folge 44 geblasen, ausgefegt von dem einen großen deutschen Familiengefühl : opferfreudiger Kampf gegen Übermacht ! Aber am heimatlichen Horizonte stiegen erstidende Nebel und unheilschwangere Wolken der Genußsucht auf; Sittenlosigkeit, Selbstsucht, ja Brutalität verſchütteten den deutschen Menschen in Etappe und Heimat ; die Gemütsverfassung der großen Maſſe der Daheimgebliebenen entsprach nicht dem Geiste, der an der Front lebte. Völlig entkräftet brach die Heimat zusammen. Ein furchtbares Erbe hinterließ der unglüdliche Ausgang des Weltkrieges dem deutschen Volte. Die Lage war so verzweifelt wie in einer ausgehungerten Festung. Es kam der Karfreitag der Deutſchen, jener 9. November 1918, an dem die eigenen Brüder den Frontsoldaten ans Kreuz schlugen ! - Zusammen mit der Frau Sorge nistete sich der Hunger mit fahlem Geſicht in die Häuser deutscher Menschen der Friede der Familien wurde gestört auf den Gassen lauerten mit tödlichen Waffen Haß, Mizgunſt und Neid - - große Betriebe verödeten oder verschuldeten - die Landwirtschaft war auf das Aussterben gesezt -- der Freitod ging um Niedergeschlagenheit und Verzweiflung, wohin man sah. Es war nach dem 30jährigen Kriege nicht anders als nach dem Weltkriege. Damals stand und heute steht das deutsche Volk an einer Zeitwende. Waren für den 30jährigen Krieg Glaubens- und Religionsfragen, soziale und Blutsfragen bestimmend, so schnt sich heute das junge Deutschland nach einem neuen Lebensinhalt und nach arteigener Kultur. Versanken nach dem Religionskriege die kulturpolitischen ideellen Triebkräfte immer mehr in einem sich schnell entwickelnden Materialismus, traten die Intereſſen der politisch-dynastischen Staatenverbände an Stelle der Kirche, die bis dahin alles beherrschte, immer mehr in den Vordergrund und leuchtete zum Schluß über allem der Stern Davids, so
Eine
21. Februar 1936 regte sich nach dem Weltkriege im deutschen Bolte ein gewaltiges neues Empfinden. Enttäuscht von der Herrschaft des reinen Verstandes und der Interessenwirtschaft vergötterter Einzelpersönlichkeiten, die sich den Pflichten ihrem Volke gegenüber nicht bewußt waren, quoll im deutschen Volke neues Leben aus allen verschmierten und verklebten Rizen dumpfer Spießbürgerlichkeit. Es folgte auf den Karfreitag der Deutschen nach Jahren der Schmach und der Unehre, schlimmster Not und herzzerbrechenden Leides das deutsche Ostern : der 30. Januar 1933 ! Mutlosigkeit und Verzweiflung wichen - an ihre Stelle traten die Hoffnungen und der Glaube an den Sieg des Lichtes über das Dunkel, des Guten über das Böse ; denn der deutsche Föhn brach mit gesundem, frischem Hauche in das erwachende Deutschland und jegte hinweg alles Morsche und Kranke, alle Schmarozer an deutschem Blut und Wesen. Wir streben als Volk nach dem Goethe-Wort wieder „Aus dem Dunkeln ins Helle" ; aber das Streben wird nur dann zum Ziele führen, der Aufstieg kann nur dann gelingen, wenn alle deutschen Menschen nach dem Leitmotiv des W.H.W. für den Monat Februar „ verschworen in Treue zum Volk“ sind. Denn vor uns liegt das so lange und so heiß ersehnte Dritte Reich, das Land unserer Kinder, das Reich der Treue mit einem einmütigen Volt, einer Gemeinschaft von Kameraden, einem Ineinander von Führern und Geführten. Pflichttreue, Disziplin und Kameradschaft dieses Dreigestirn des Frontgeistes wird von uns allen gefordert. ,,Verschworen in Treue zum Volt" bekennen wir uns zu dem Geschlecht, „ das aus dem Dunkeln ins Helle strebt", helfen als Kameraden dem Bruder und der Schwester in Not, unterstüßen das Winterhilfswerk unseres Volkes mit unserem Opfer an Geld und Gut in der freu digen Gewißheit und dem heiligen Glauben, daß wir damit unſeren Kindern und Kindeskindern die Tore öffnen zu einer neuen deutschen H. B. stolzen Zukunft.
Gewiſſensfrage
NSK Wenn Dieboldt mit seinen langen Beinen ordentlich ausschritt, dann war das ſo, als ob ein anderer Dauerlauf machte. ,,Verdammt", dachte er und stellte den Mantelfragen hoch, so lange dieser schneidende Oftwind anhält, wird es nichts mit dem Früh, ling." Dabei warf er noch einen Blick auf die Armbanduhr. Etwas knapp, ja . . . aber er würde es schon schaffen. Eine Stimme schreckte ihn auf, eine etwas heisere, eine durchaus nicht sehr wohlklingende Stimme. „ Eine Nadel -― kaufen Sie eine Nadel für das Winterhilfswerk." Dieboldt machte ein böses Gesicht und winkte heftig ab. Er war richtig ärgerlich. Das fehlte ja auch noch, daß er jegt, gerade jezt . . . Er lief weiter. Aber das flüchtig aufgenommene Bild der Frau, der heisere Klang ihrer Stimme liefen mit. Eine einfachere Frau mußte es gewesen
sein ... ste sah nicht so aus, als wäre sie auf Rosen gebettet. Ein dünnes Mäntelchen, das gewiß bei diesem Wind nur sehr unzureichenden Ein etwas Schuß und wenig Wärme bot. breites, aber beinahe primitives Gesicht, ein ganz und gar ungepflegtes Gesicht, von der Kälte gerötet, mit einem Anflug ins Bläuliche, von all den Üderchen, welche die spröde, harte Haut der Wangen durchzogen. Merkwürdig! Dieboldt mußte noch an diese ihm ganz und gar unbekannte und fremde Frau denken, als er mit einem „Hoppla“ in den gerade abfahrenden Zug sprang. Etwas feuchend fiel er in die Polster. „Na, das also hätten wir noch geschafft", dachte er, öffnete den Mantel und fischte nach der Zigas rettenschachtel. „Zwanzig Minuten gespart", überlegte er weiter und lehnte sich behaglich in seine Ede am Fenster zurück. Aber die frohe und geloderte Stimmung, mit der er sonst am Sonnabend sein Geschäft verließ, mit der er
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NSK Folge 44 geblasen, ausgefegt von dem einen großen deuts schen Familiengefühl : opserfreudiger Kampf gegen Übermacht ! Aber am heimatlichen Horizonte stiegen erstickende Nebel und unheilschwangere Wolken der Genußsucht auf; Sittenlosigkeit, Selbstſucht, ja Brutalität verschütteten den deutschen Menschen in Etappe und Heimat ; die Gemütsverfaſſung der großen Maſſe der Daheimgebliebenen entsprach nicht dem Geiste, der an der Front lebte. Völlig entkräftet brach die Heimat zusammen. Ein furchtbares Erbe hinterließ der unglüðliche Ausgang des Weltkrieges dem deutschen Volte. Die Lage war so verzweifelt wie in einer ausgehungerten Festung. Es kam der Karfreitag der Deutschen, jener 9. November 1918, an dem die eigenen Brüder den Frontsoldaten ans Kreuz schlugen ! - Zusammen mit der Frau Sorge nistete sich der Hunger mit fahlem Gesicht in die Häuser deutscher Menschen ― der Friede der Familien wurde gestört - auf den Gaſſen lauerten mit tödlichen Waffen Haß, Mißgunst und Neid - große Betriebe verödeten oder verschuldeten - die Landwirtſchaft war auf das Aussterben gesezt - der Freitod ging um Niedergeschlagenheit und Verzweiflung, wohin man sah. Es war nach dem 30jährigen Kriege nicht anders als nach dem Weltkriege. Damals stand und heute steht das deutsche Volk an einer Zeitwende. Waren für den 30jährigen Krieg Glaubens- und Religionsfragen, soziale und Blutsfragen bestimmend, so schnt sich heute das junge Deutschland nach einem neuen Lebensinhalt und nach arteigener Kultur. Versanten nach dem Religionskriege die fulturpolitischen ideellen Triebkräfte immer mehr in einem sich schnell entwickelnden Materialismus, traten die Interessen der politisch-dynastischen Staatenverbände an Stelle der Kirche, die bis dahin alles beherrschte, immer mehr in den Vordergrund und leuchtete zum Schluß über allem der Stern Davids, so
Eine
21. Februar 1936 regte sich nach dem Weltkriege im deutſchen Volte ein gewaltiges neues Empfinden. Enttäuscht von der Herrschaft des reinen Verstandes und der Interessenwirtschaft vergötterter Einzelpersönlichkeiten, die sich den Pflichten ihrem Volke gegenüber nicht bewußt waren, quoll im deutschen Volke neues Leben aus allen verschmierten und verklebten Rizen dumpfer Spießbürgerlichkeit. Es folgte auf den Karfreitag der Deutschen nach Jahren der Schmach und der Unehre, schlimmster Not und herzzerbrechenden Leides das deutsche Ostern : der 30. Januar 1933 ! -Mutlosigkeit und Verzweiflung wichen - an ihre Stelle traten die Hoffnungen und der Glaube an den Sieg des Lichtes über das Dunkel, des Guten über das Böſe ; denn der deutsche Föhn brach mit gesundem, frischem Hauche in das erwachende Deutschland und fegte hinweg alles Morsche und Kranke, alle Schmarozer an deutschem Blut und Wesen. Wir streben als Volk nach dem Goethe-Wort wieder „ Aus dem Dunkeln ins Helle" ; aber das Streben wird nur dann zum Ziele führen, der Aufstieg kann nur dann gelingen, wenn alle deutschen Menschen nach dem Leitmotiv des W.H.W. für den Monat Februar „ vers schworen in Treue zum Volk" find. Denn vor uns liegt das so lange und so heiß ersehnte Dritte Reich, das Land unserer Kinder, das Reich der Treue mit einem einmütigen Volt, einer Gemeinschaft von Kameraden, einem Ineinander von Führern und Geführten. Pflichttreue, Disziplin und Kameradschaft dieses Dreigestirn des Frontgeistes wird von uns allen gefordert. ,,Verschworen in Treue zum Volt" bekennen wir uns zu dem Geschlecht, „ das aus dem Dunkeln ins Helle strebt", helfen als Kameraden dem Bruder und der Schwester in Not, unterstüßen das Winterhilfswerk unseres Volkes mit unserem Opfer an Geld und Gut in der freudigen Gewißheit und dem heiligen Glauben, daß wir damit unseren Kindern und Kindeskindern die Tore öffnen zu einer neuen deutschen H. B. stolzen Zukunft.
Gewiſſensfrage
NSK Wenn Dieboldt mit seinen langen Beinen ordentlich ausschritt, dann war das ſo, als ob ein anderer Dauerlauf machte. ,,Verdammt", dachte er und stellte den Mantelfragen hoch, so lange dieser schneidende Oftwind anhält, wird es nichts mit dem Frühling." Dabei warf er noch einen Blick auf die Armbanduhr. Etwas knapp, ja ... . . . aber er würde es schon schaffen. Eine Stimme schredte ihn auf, eine etwas heisere, eine durchaus nicht sehr wohlklingende Stimme. „Eine Nadel - kaufen Sie eine Nadel für das Winterhilfswerk." Dieboldt machte ein böses Gesicht und winkte heftig ab. Er war richtig ärgerlich. Das fehlte ja auch noch, daß er jegt, gerade jezt . . . Er Aber das flüchtig aufgenommene lief weiter. Bild der Frau, der heisere Klang ihrer Stimme liefen mit. Eine einfachere Frau mußte es gewesen
ſein .. ſie ſah nicht so aus, als wäre sie auf Rosen gebettet. Ein dünnes Mäntelchen, das gewiß bei diesem Wind nur sehr unzureichenden Ein etwas Schuß und wenig Wärme bot. breites, aber beinahe primitives Gesicht, ein egtes Gesicht, von der ganz und gar ungepfl Kälte gerötet, mit einem Anflug ins Bläuliche, von all den Üderchen, welche die spröde, harte Haut der Wangen durchzogen. Merkwürdig! Dieboldt mußte noch an dieſe ihm ganz und gar unbekannte und fremde Frau denken, als er mit einem „Hoppla“ in den gerade abfahrenden Zug sprang. Etwas feuchend fiel er in die Polster. ,,Na, das also hätten wir noch geschafft", dachte er, öffnete den Mantel und fischte nach der Zigas rettenschachtel. ,,Zwanzig Minuten gespart", überlegte er weiter und lehnte sich behaglich in seine Ede am Fenster zurück. Aber die frohe und gelockerte Stimmung, mit der er sonst am Sonnabend sein Geschäft verließ, mit der er
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NSK Folge 44 es auch heute verlassen hatte, die war weg. Wie fortgeblasen. Die wollte und wollte nicht wiederkommen. ,,Steht da so in Kälte und Sturm", dachte es in ihm, „ um ihre Nadeln loszuwerden." Ist sicher selbst hilfsbedürftig, könnte ganz gut mal was brauchen, irgendeine Unterstützung, ein kleines Geschenk, und steht so, um für andere ... Mit einem Rud richtet er sich auf. In seine Stirn grub sich jene steile Falte, die er immer bekam, wenn er ganz angestrengt eine Sache zu Ende denken wollte. „Es wird zuviel ges Immer wieder wird sammelt", überlegte er. die Leute werden des Gebens gesammelt müde, natürlich.“ Aber diese Erkenntnis brachte Dieboldt keine Befreiung. Also war sie wohl nicht richtig, also stimmte wohl irgendwas nicht dabei. Warum um einmal von_mir selbst zu sprechen - warum gab ich nichts? “ fragte er fich. Und wußte schon : Wenn er diese Frage nicht befriedigend beantworten fönnte, würde er fich das ganze schöne Wochenende verderben. Sich und den Seinen. Würde die Frage, die ohne Antwort blieb, seine Seele beschweren, wie eine unverdaute Speise sich auf den Magen legt. „Ist es das Geld?" fragte er sich. „Nein, natürlich - das Geld, das war es nicht. Die paar Groschen, die spürte man nicht. Er wenige stens nicht. Eine Zigarre weniger von der Sorte, die er zu rauchen pflegte eine oder bestenfalls zwei Zigarren weniger . . nein, das war nicht der Rede wert. Ein Opfer war es nicht , wahrlich nicht. Dieses Betteln", tastete er nach einer anderen Deutung seines Verhaltens. Er rechnete ja mit seinem eigenen Ich ab, er konnte ganz ehrlich sein, niemand würde etwas erfahren darüber. Aber das mit dem „Betteln", das stimmte auch wieder nicht. Wer bettelte, der wollte etwas für sich. Diese Frau, die wollte nichts für sich. Die wollte etwas für andere , denen es noch schlechter ging als ihr. Und sie bettelte auch nicht, fie bat. In dem Bitten lag schon eine Forderung , eine Mahnung: ,,Mensch, erinnere dich an deine Pflicht!" Das lag in der Bitte. Es ist nicht angenehm, immer wieder an seine Aber vielleicht Pflicht erinnert zu werden. Vielleicht", dachte Dieboldt, mußte das sein. find die meisten Menschen und gewiß auch ich to geartet, daß wir allzu leicht unsere Pflicht Daß wir uns ihrer nur erinnern, vergessen. 44 wenn wir an sie . . . erinnert werden.“ Sie war eine einfache und bescheidene Frau“, bohrte Dieboldt. Aber nicht einen Augenblid habe ich geglaubt," vor einer Bettlerin zu stehen." Er entsann sich gelegentlicher wohltäti . ger Sammlungen vor dem Kriege. Da hatten hübsche, fröhliche junge Mädchen,
21. Februar 1936 feine Damen aus der besten Gesellschaft, Blumen, Margueriten, Narzissen oder Maiglödchen, zu irgendeinem menschenfreundlichen Zwed verkauft. Warum macht man es heute nicht ebenso?" überlegte Dieboldt. „Einem hübschen, netten Mädel schlägt man schwer etwas ab." Aber indem er dies dachte, erkannte er bes reits, daß er sich auch hier auf einem Holzwege befinde, daß es soviel hübsche Mädel gewiß gar nicht gebe, wie man fie für ein solches Opferwert brauchte. Und daß es nicht der Sinn des Opfers sein könnte, mit ein paar Groschen sich das Lächeln eines ſchönen blühenden Mundes zu erkaufen, auf das man, richtig genommen, keinen Anspruch hatte. „Warum gab ich nichts? Warum lief ich vors bet?" fragte sich Dieboldt zum soundsovielten Male. Und ganz plöglich wußte er es. Ich gab nichts aus Bequemlichkeit. Ich gab nichts, weil ich in dem kalten Wind den Mantel nicht öffnen und die Geldtasche nicht rausholen wollte. Weil ich fürchtete, meinen Zug zu versäumen und nicht eine Viertelstunde oder, wenn's hoch tam, zwanzig Minuten auf dem Deshalb gab ich Bahnsteig warten wollte. 64 nichts." Dieboldt war an seinem Ziel. In ein paar Minuten würde er zu Hauſe ſein. Aber gerade als er seinen Wagen verließ, rollte der Zug in der Gegenrichtung ein. In einem plöglichen Entschluß lief Dieboldt über den Bahnsteig und schon saß er wieder in dem anderen Zug, der ihn zurücbrachte in die Stadt, die er soeben verlassen hatte. Richtig, er fand die Frau dort, wo er sie vorher gesehen hatte. Sie ging langſam_auf Ihre und ab und zitterte fast vor Kälte. Stimme war heiser, war rauh vom vielen Sprechen und von dem bösen, scharfen Wind. Eine Radel, kaufen Sie eine Nadel für das Winterhilfswerk", forderte ſie. Dieboldt blieb stehen, griff in die Tasche. Die Frau betrachtete erstaunt und ein bißchen verwirrt den Geldschein, den er in die Sammelbüchse fingerte. „Dante", sagte sie dann. Und lächelte. Ihr Gesicht wurde nicht hübscher dabei, aber Dieboldt schien es, er habe noch nie ein ſo ſchönes Lächeln gesehen. Dieboldt kam um mehr als eine Stunde zu [pät nach Hause. Seine Frau wollte ihn mit Vorwürfen empfangen. Aber dann sah sie sein Gesicht, ein heiteres , gläubiges und in diesem Augenblick fast tna benhaftes Ge = sicht. Da verschluckte sie, was sie hatte sagen wollen und schlang den Arm um ihres Mannes Nacken. „Fein, daß du endlich da biſt“, ſagte sie. Und Hand in Hand, wie zwei Jungvermählte, gingen W. F. sie zu Tisch.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK-Nachrichten
Zu NSK Folge 44
Parteiamtliche Bekanntgabe
,,Hauptamt für Handwerk und Handel“ NSK Mit Genehmigung des Stellvertreters des Führers ergeht folgende Anordnung : 1. Das Hauptamt für Handwerk, Handel und Gewerbe (N.S.-Hago) führt in Zukunft die Bezeichnung: Hauptamt für Handwerk und Handel.
Im Rahmen der Reichsleitung gehört es zum Dienstbereich des Reichsorganisationsleiters ; bei den Gauleitungen untersteht die Hauptstelle für Handwerk und Handel den Gauleitern ; in den Kreisen und Ortsgruppen ist der Aufgabenkreis des Hauptamtes für Handwerk und Handel durch Parteigenossen, die ehrenamtlich als Berater der Hoheitsträger tätig sind und auch keine hauptamtlichen Mitarbeiter haben dürfen, wahrzunehmen. 2. Der Leiter des Hauptamtes für Handwerk und Handel betreut weltanschaulich im Auftrage die Reichsdes Reichsorganiſationsleiters betriebsgemeinſchaften 17 und 18 der Deutſchen Arbeitsfront. In den inneren Dienstbetrieb der Reichsbetriebsgemeinschaften darf er aber nicht eingreifen. Für die Propaganda, Schulungsund Pressetätigkeit gelten die Anweisungen des zuständigen Hoheitsträgers bzw. der von ihm beauftragten Amtsleiter. Das gleiche gilt ſinngemäß für das Verhältnis in den übrigen Hoheitsbereichen. Es betreut z . B. der Fachberater für Handwerk und Handel bei einer Gauleitung die Betriebsgemeinschaften 17 und 18 über den Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront. Dem Leiter des Hauptamts für Handwerk und Handel und seinen Organen bei den Hoheitsträgern der Partei ist Gelegenheit zu geben, sich vor Besetzung von Stellen in den Reichsbetriebsgemeinschaften 17 und 18 zu den personellen Vorschlägen der Gau-, Kreis- und Ortsgruppenwalter der Deutschen Arbeitsfront zu äußern. Die Vertretung wirtschaftlicher Einzelinteressen ist nicht Aufgabe des Hauptamts für Handwerk und Handel und seiner Dienststellen. gez .: Dr. Robert Ley . (Bereits in einem Teil der Presse veröffentlicht) Reichstagung der Propagandisten der N.S.D.A.P. in München Am
Freitag
NSK München, 21. Februar. begann in München die
Reichstagung der Propagandisten der N.S.D.A.P., zu der alle Gau -Propagandaleiter der N.S.D.A.P. mit ihren Mitarbeitern
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21. Februar 1936 sowie die Mitglieder des Reichsrings für nationalsozialistische Propaganda und Aufklärung in der Hauptstadt der Bewegung versammelt sind. In einleitenden Begrüßungsworten kennzeichnete der stellvertretende Reichspropagandaleiter, Hauptamtsleiter Pg. Fischer , die Aufgaben der Reichstagung, die einberufen worden sei, um den verantwortlichen Trägern der nationalsozialistischen Propaganda einen um= fassenden Überblick über die vielgestaltigen Aufgabenkreise Wirkungsgebiete und der propagandistischen Arbeit der Partei zu vermitteln.
Ausführliche Berichte der einzelnen Amtsleitungen der Reichspropa = gandaleitung standen im Mittelpunkt des ersten Tages der großen Reichstagung, die am Sonnabend fortgesezt wird . Die aktuellen Aufgaben, die die Partei auf den Gebieten der aktiven Propaganda, des Rundfunks und der Unterstützung der Kulturarbeit zu erfüllen hat, wurden von den Parteigenossen Dreßler = Gutterer , Hadamovsky , Andreß , Kaiser , Moraller , Ringler und Schäfer den versammelten führenden Propa = gandisten der Bewegung in intereſſanten Darbietungen aufgezeichnet. Für die Deutsche Arbeitsfront sprach in eindrucksvoller Weise Hauptamtsleiter Pg. Claus Selzner. Am Abend schloß sich ein kameradschaft liches Beisammensein an, zu dem der Oberbürgermeister der Hauptstadt der Be= wegung, Reichsleiter Fiehler , geladen hatte.
Eine Betriebsgemeinschaft besucht ein Grenzlandtheater NSK Bayreuth, 21. Februar. Groß war die Freude in der Belegschaft der Erlangen - Bamberger Baum vollspinnerei , Zweigniederlassung Schwarzenbach am Wald, als sich gestern die Fabriktore schon am frühen Nachmittag schlossen, weil der Betriebsführer seine gesamte Gefolgschaft zu einer gemeinsamen Fahrt nach Hof, zum Besuch des dortigen Grenzlandtheaters eingeladen hatte. Neben freier Fahrt und freiem Eintritt in das Theater wurden jedem Betriebsangehörigen auch noch 50 Pf. Zehrgeld ausgehändigt. Gegen 14 Uhr trafen die beiden Sonderzüge, die die Belegschaft der Schwarzenbacher Spinnerei fuhren, in Hof ein. Mancher Fahrteilnehmer sah nun zum erstenmal in seinem Leben die nur 30 Kilometer entfernte Nachbarstadt, während die Mehrzahl unter ihnen an diesem Tage zum ersten Male der Aufführung einer Operette, der unsterblichen „Fledermaus" von Johann Strauß beiwohnen durften. Kein Wunder war es daher, daß alle Schwarzenbacher Arbeitskameraden in großer Freude dieses seltene Erlebnis in sich aufnahmen und dem Betriebsführer für seine nachahmungswürdige Tat Dank wußten.
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Zu NSK Folge 44
21. Februar 1936
Aktivste junge Kultur Diesjähriges Lager des Rundfunk- und Kulturamtes der Reichsjugendführung in Heidelberg
NSK Die alljährlichen Lager junger Dichter, Musiker, Schriftsteller, Maler, überhaupt der jungen kulturschöpferischen Kräfte der jungen Generation, die vom Kultur- und Rundfunkamt der Reichsjugendführung unter Leitung des Obergebietsführers Cerff durchgeführt werden, sind allmählich zu einem Begriff ge= worden. Was diese Lager auszeichnet, ist die Tatsache, daß hier eine „Kameradschaft im Das erste Lager Geistigen" geschaffen wird. im Sommer 1934 in Landed im Badischen Schwarzwald, war erst ein Sichfinden dieſer jungen Kräfte . Das zweite Lager, im Juli 1935 in Warnicken an der Samlandküste von Oſtpreußen, brachte schon eine starke Verpflichtung der jungen kulturschöpferischen Menschen, ihr Schaffen nur unter dem Gesichtspunkt der Ge= meinschaft zu vollziehen. Das dritte in der Reihe dieser Lager kann das Kultur- und Rundfunkamt der Reichsjugendführung heute schon ankündigen. Es wird wie die vorherigen ebenfalls in einem Grenzlandgebiet stattfinden, in Heidelberg, deren älteste reichsdeutsche Universität in diesem Jahre ihre 550. Jahrfeier begeht. Die Erfahrungen aus den vorhergegangenen Lagern waren der Anlaß, das diesjährige Lager, das vom 1. bis 15. Juli stattfindet, in zwei Teilen durchzuführen. In der ersten Hälfte wird ein Vorlager alle die Persönlichkeiten zusammenfassen, vorbereiten und ausrichten, die auf den einzelnen Gebieten der Politik, Kultur und Wissenschaft der Jugend irgendwie richtunggebend sind. Diese innerlich gestraffte, auf die nachfolgende Arbeit ausgerichtete Gemeinschaft, wird dann den Kern des zweiten, sich sofort anschließenden großen Lagers bilden, das aus dem größeren Mitarbeiterkreis des Kultur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung, sowie aus den Kameraden und Kameradinnen, die in den Gebieten als Treuhänder und Mittler dieser Arbeit stehen, und schließlich aus einer Auslese der aktivsten H.I.-Führerschaft bestehen wird, die die Erfolge und Werte dieses Lagers in die gesamte deutsche Jugend hineintragen soll. Wir können heute schon mehrere namhafte Persönlichkeiten der Bewegung nennen, die ihre
Kraft in den Dienst dieses Lagers stellen wollen. Neben dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach werden wir den Leiter des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung, Moral : Ier , den Präsidenten der Reichstheaterkammer, Gebietsführer Dr. Schlösser , Dr. Groß , Professor Frant , Louis Trenker , und außerdem eine große Zahl junger Dichter, wie Wolfgang Eberhard Möller , Wolfram Brock maier , Gerhard Schumann , Herybert Menzel usw. finden. Das Heidelberger Lager wird beweisen, welche Werte die Einheit von politischem Soldatentum und innerer Schöpferkraft die Kameradschaft im Geistigen und die Verpflichtung auf die nationalsozia = listische Idee hervorzubringen vermag .
Die bevorstehende Reichstagung 1936 des Hilfswerks „ Mutter und Kind “ NSK Bayreuth, 21. Februar. Die Reichstagung 1936 des Hilfswerks ,,Mutter und Kind “ findet vom 8. bis 13. März 1936 im Gau Bayerische Ostmark stait. Im schönsten ostmärkischen Müttererholungsheim, Schloß Burgeller bei Scheßlih, unweit Bambergs, werden sich die Gaureferentinnen des Hilfswerks „ Mutter und Kind" sowie die Gausachbearbeiterinnen für N.S.Kindergärten und Horte aus allen Gauen unseres Reiches zusammenfinden . Maßgebende Persönlichkeiten der Partei und des Staates haben ihre Teilnahme an der Reichstagung zugesagt. Die umfangreichen organiſatorischen Vorarbeiten liegen in den Händen der Gauamtsleitung Bayerische Ostmark des Hauptamtes für Volkswohlfahrt. Während der Arbeitstagung wird der Hauptamtsleiter des Hauptamtes für N.S.-Volkswohlfahrt, Pg. Hilgenfeldt , Berlin, die Gaureferentinnen für N.S. - Kindergärten ver eidigen. Außerdem werden am 12. März 1936 alle N.S.- Schwestern ihren Schwesterneid leisten. Am 13. März soll als Abschluß der Reichstagung eine große Grenzlandkundgebung der N.S.V. in der Nibelungenhalle in Passau stattfinden.
Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW68. Zimmeritr. 90 III Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Franz Eber Nachf., 6. m b S., Zentralverlag Der RS D. A P.. München Berlin Berland Eher - Verlag , Berlin SW 68, 3immerstraße 88. - Alle Zahlungen find nach Künchen (Postscheckonto München 113 46) zu richten
VarteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreffeftelle verantwortlich Dr Otto Dietrich Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupte schriftleiter Helmut Sündermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger Sämtlich in Berlin
Breſſedienſt der NSDUB
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NSK Folge 45
22. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Der politiſche Wert
NSK Der erste Teil des olympischen Wettstreites in Deutſchland gehört bereits der Vergangenheit an. Er war ein Ereignis, auf das die ganze Welt mit Spannung sah und das wieder einmal den Beweis dafür erbrachte, daß die Völker viel friedlicher find als gewisse Staatsmänner sie hinzustellen belieben. Die Besten der Nationen standen sich im ritterlichen Kampf gegenüber und maßen ihre Kräfte. Die Besten gingen denn auch nach ehrlichem Urteil als Sieger vom Play. Ein französischer Journaliſt hat es sich nicht nehmen laſſen, den Reich s ſ port führer Deutschlands um eine Unterredung zu bitten und ihm einige Fragen vorzulegen, die von Tschammer und Often offen und ehrlich beantwortete. Er wandte sich gegen die unsinnige Behauptung bestimmter ausländischer Kreise, die die Leibes- und sportlichen Übungen nur als eine getarnte Vorbereitung für den Militärdienst und den Krieg bezeichnen möchten, ohne allerdings daran zu denken, daß ja nicht nur in Deutschland allein Sport betrieben und Leibespflege gefördert wird. Wir können dem Reichssportführer nur beipflichten, wenn er sagt, daß ſchließlich auch Krantenhäuser und Sanatorien Stätten der Kriegsvorbereitung
Volk
ist
NSK Ein Bevölkerungspolitiker und Arzt betrachtet nachstehend die großen weltpolitischen Probleme vom Standpunkt der Bevölkerungspolitik. Da diese Art einen aufschlußreichen Einblick in die Zusammenhänge zwischen Welt- und Bevölkerungspolitik ermöglicht, geben wir den Ausführungen gern Raum.
ritterlichen
Sports
sein könnten, weil sie franke und verunglückte lebensstarf wieder Männer und leistungsfähig machen. Die Verhekung unter den Völkern nimmt zuweilen Formen an, die schon fast an Wahnsinn grenzen . Die Spiele in Garmisch-Partenkirchen haben wie kaum ein anderes Ereignis dazu beige= tragen, die Sportler aller Völker menschlich näherzubringen und hier und da Freundschaften anzuknüpfen, die man pflegen statt stören sollte. Die olympischen Kämpfer von 28 Nationen hatten nicht nur die Möglichteit, ihre deutschen Sportkameraden, sondern auch den Geist des neuen Deutschlands kennenzulernen, um nun in der Heimat ihren Landsleuten lagen zu können, ob Deutschland im blutigen Terror und despotischer Tyrannei untergeht oder ob hier ein Reich erstanden ist, um deſſen inneren Frieden es andere Nationen beneiden können. Tschammer-Osten weist dem Sport die Aufgabe zu, den Menschen in natürlichen wie ebenso einer Weise erziehen. zu ritterlichen Von Menschen wird aber auch die Politik ge= macht. Mögen die hierzu berufenen Persönlichkeiten als Staatsmänner und Diplomaten auch in ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit obersten die Ritterlichkeit zum Grundsag ihres Handelns erheben.
Macht Die Flottenkonferenz in London hat zu dem vorläufigen Ergebnis geführt, daß die Japaner fich als stille Beobachter zurückgezogen und den Streit den übrigen Mächten überlassen haben . Damit ist der Partner ausgeschieden , um dessentwillen diese Konferenz eigentlich anberaumt worden war, denn drei Länder sind im wesentlichen am Aus-
C
NSK Folge 45 gange der Konferenz interessiert : England, die Bereinigten Staaten und Japan. Das Washingtoner Flottenabkommen legte für diese drei eine relative Flottenstärke von 5 : 5 : 3 feſt, womit sich Japan grundsäglich nicht für die Dauer zufrieden geben wollte. Es kämpft um seine Gleich stellung als Großmacht und, was hier entscheidet, es kann sich sein abwartendes Verhalten leisten, während die anderen Staaten, vor allem England, in allerhand andere weltpolitische Fragen Derwidelt sind und die Flottenfrage gern baldigt bereinigt hätten. Die Einzelheiten der Flottenkonferenz sollen uns in diesem Zusammenhange nicht berühren.
Das Gebiet aber, auf dem die drei Mächte mit ihren Interessen hart zusammenstoßen, ist der Stille Ozean. Eine anscheinend ges ficherte toloniale Besigverteilung ist zwar nicht erst seit heute problematisch geworden. Der Drang Japans über seine engen Grenzen hins aus ist keineswegs neuen Datums, die Art und Weise dagegen, wie dieses Streben nach Raum zum Ausdrud kommt und die Macht, die hinter ihm steht, sind durchaus neuartig. Die Vereinigten Staaten lassen sich aus diesem Dreiedsverhältnis noch mit einem gewissen Recht herausnehmen, denn der amerikanische Kontinent ist relativ nahe und die Flotte kann die eigenen Inseln im Pazifik jederzeit schüßen. Es bestehen auf ihnen zahlreiche Flottenstüßpunkte und Flugzeuglandepläge, ſo daß einem etwaigen Angriff wirksam entgegengetreten werden könnte. Außerdem haben die Nordamerikaner ihren weitest vorgeschobenen Posten, die Philips pinen, freiwillig aufgegeben und so ein Ventil geschaffen, dem sich ein Expansionsdrang zunächſt zuwenden kann. Anders ist es mit dem Verhältnis zwischen England und Japan. Wir wollen von allgemeinpolitischen Sympathien und Antipathien hier vollkommen absehen und das Verhältnis ledig lich unter einem ganz bestimmten Gesichtswinkel betrachten. Wir laufen damit auch nicht Ge= fahr, uns in einen Handel einzumischen, der uns unmittelbar nichts angeht, der uns aber doch, und zwar vom bevölkerungspolitischen Standpunkte , lebhaft "intereſſieren muß. Japan ist ein kleines Land von nur 381 000 Quadratkilometer. Es ist kleiner als das Deutsche Reich , hat aber absolut und relativ mehr Einwohner. Auf den Qua dratkilometer kommen 177 Menschen und, wenn man die Mandatsgebiete hinzurechnet, immer noch 156 Einwohner. Das sind bei der Kärglichteit des japanischen Bodens und trotz der Genügsamkeit der Bewohner ungeheuer viele. Hinzu kommt ein Geburtenüberschuß, der den der europäischen Länder weit in den Schatten stellt. In Japan wurden im Jahre 1932 32,9 Kinder auf 1000 Einwohner geboren, und der Geburtenüberschuß betrug 15.2 Personen. Stellen wir hierzu die niedrigste Überschußziffer in der Welt' 0,4 in Frankreich in Ver gleich, so wird uns die Bedeutung der Zahl bewußt. Japan ist ein stark wachsendes Land, es verlangt nach Raum für ſeine Menschen und hat am Beispiel der Europäer gelernt, wie man diesem Anspruch Genüge tun kann. Seien wir eingedenk, daß auch in Europa der plözliche Be= völkerungsdruck im 19. Jahrhundert einer der Gründe imperialistischen Strebens gewesen ist. Damals schlief Japan noch, heute ist es voll erwacht. Nach dem Gesetz der fommunizierenden Röhren besteht zwischen einem Gefäß mit überdruck und einem Vacuum eine natürliche Ausgleichstendenz. Dieses Gesetz ist physikalisch, es ist aber damit auch naturwissenschaftlich und biologisch und darf mit Recht auf das bevölke-
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22. Februar 1936 rungspolitische Gebiet angewandt werden. Was der Auswirkung entgegensteht, sind reine poliz tische Hindernisse, die auf Macht gegründet sind. Und sobald diese Macht schwindet, steigt die Wahrscheinlichkeit des Ausgleichs.
Ein solches Vacuum ist Australien , rein britischer Besit. Es ist 7,7 Millionen qkm groß und beherbergt nur rund einen Menschen je Quadratkilometer. Seine Lebendgeburten auf 1000 Einwohner liegen mit 16,9 für ein Kolonialland äußerst niedrig, und der Geburtens überschuß ist mit 8,2 auch nur wenig mehr als halb so groß wie der Japans, ſo daß mit einem schnellen Wachstum aus eigener Kraft nicht zu rechnen ist. Von der Einwohnerschaft wohnen mehr als 5 Millionen in den wenigen großen Städten und nur anderts halb Millionen sind eigentliche Aderbauer und Siedler. Wenn auch der Boden keine sehr reiche Frucht_trägt und durch eine mehrjährige Trockenperiode noch an Wert verlor, wäre dieser „ Raum ohne Volt" dennoch das natürliche Ausbreitungsgebiet der Japaner gewesen, - wenn man sie hineingelassen hätte. Dagegen besteht aber bis heute ein absolutes Verbot, das auf alle farbigen Böller ( merkwürdigerweise auch auf Italiener ) ausgedehnt ist . Auſtralien ist white man's country und soll es bleiben. Ähnlich ist es mit den anderen britischen Besitzungen im Stillen Ozean. Neuseeland ist zwar etwas volfreicher, es beherbergt 5,9 Menschen je Qudratkilometer, weist aber die gleichen Verhältnisse in der Bevölkerungsbewegung auf wie Australien und ist überdies äußerst fruchtbar. Wenn Australien für den geschidten Japaner sehr wohl besieds lungsfähig ist, so muß ihm Neuseeland geradezu als Paradies erscheinen . So liegen die Verhältnisse heute. Großbritannien hat es verstanden , seine Stellung im fernen Osten bisher weitgehend zu halten und vor allem seine dortigen Besitzungen vor der Einwanderung unerwünschter Völker zu bes wahren. Australien ist noch Land des weißen Mannes . Die Macht, mit der England dies fertiggebracht hat, beruht auf seiner uralten Tradition , seinem politischen Geschick und nicht zuletzt auf der Stärke seiner Flotte. Das schwache Australien vermag einer japanischer Invasion auf die Dauer nicht standzuhalten . Es bedarf des Schutzes. Die Australier wissen das auch ganz genau und empfinden das Problem ihres Kontinents um so stärker. Man könnte sich nun denken, daß England weiterhin Menschen aussendet, um die Kolonien stärker zu bevölkern. Aber dazu hat es deren nicht genug. Die lebendigen Ströme, die einst in die überseeischen Besitzungen flossen, verEngland hat zwar noch siegen langsam . 159 Menschen auf den Quadratkilometer, aber es weist auf 1000 Einwohner nur 14 bis 15 Lebendgeburten und einen Geburtenüberschuß von 2,4 ( !) auf. Überdies gibt es in Europa jezt Händel genug, die England offenbar mit wachsamem Auge zu verfolgen gesonnen ist. Eins aber geht nur : entweder splendid Isolation in europäischen Dingen und Weltmachtpolitif oder Teilnahme an den Sorgen Europas und Rückzug aus der Welt. Zwischen dieser Alternative steht Großbritannien übrigens nicht erst seit heute. Gelegentlich einer Urlaubsreise vor einigen Jahren unterhielt ich mich mit einigen englischen Ehepaaren, die sämtlich kinderlos waren. Sie begründeten dies klagend mit dem Hinweis, daß man sich keine Kinder leisten könne, weil die Aussichten zu schlecht seien. Auf meine Frage aber, wie sie sich ohne genügenden Nachwuchs im Mutterlande den Bestand des
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NSK Folge 45 britischen Weltreiches fernerhin dächten, äußerten sie sich sofort und mit größter Überzeugung : but we have our navy. Ja, die Flotte! Dieses Beispiel möge uns, ohne daß wir ein Werturteil dranknüpfen oder als Propheten auftreten wollen , zum Nachdenken veranlaſſen. Wir sind an dieser Entwicklung nicht beteiligt, können aber aus ihr unendlich viel lernen . Und zwar vor allem das eine, daß jedes Volk, will es in der Welt eine Rolle spielen oder auch
Raſſenpolitik
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NSK In der ausländischen Preſſe hat man in lezter Zeit versucht, die Erörterungen in der Kolonialfrage damit abzutun, daß der deutsche Rassenstandpunkt die Übertragung eines Man= dates von vornherein verbiete und unmöglich mache. Denn, so sagte man, aus allgemein menschlichen Gründen könne man den Eingeborenen eine deutsche Schutzhoheit nicht zumuten. Selbst die Engländer , die einen ausgesproche = nen Rasseinstinkt besigen und diesen in ihrer kolonialen Praxis nie verleugnet haben, wenn sie auch weniger davon gesprochen haben, haben diesen Vorwand aufgegriffen und glaub ten damit, die Angelegenheit im Keime zu erz stiden . Es dürfte nicht schwer sein, hinter diesen Außerungen das Judentum zu erkennen, das glaubt, auf diesem Wege von neuem das nationalsozialistische Deutschland zu verdächtigen und das Augenmerk wieder auf die jü dische Emigrantion zu lenken. Aber dieses Argument zieht nicht mehr, denn die westeuropäischen Nationen haben sich bereits wiederholt gegen die Zudringlichkeit ihrer ungebetenen Gäste zur Wehr sehen müssen, und der Often bzw. Südosten Europas dürfte hier mit seinen jüngsten antisemitischen Kundgebun= gen und Unruhen bessere Beispiele liefern als Deutschland, wo die Judenfrage gesetzlich ge= regelt ist. Diese bekannten Ablenkungsmanöver können auch nicht mehr darüber hinwegtäuschen, daßz gerade der nationalsozialiſtiſche Rassengedante geeignet ist, den Bedürfnissen der Eingeborenen gerecht zu werden, hat er doch zur Voraussegung, daß eine kulturelle Förderung nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Anlagen Aussicht auf Erfolg hat. Eine Minderbewertung oder gar Deklassierung ist schon deshalb ausgeschlossen, weil jede Rasse ihren Wert in sich trägt und entsprechend ihrer Eigenart geachtet werden soll. Der Raſſengedanke zielt daher nicht auf eine rücksichtslose Unterdrückung der Eingeborenen ab, sondern will nur das artgemäß e Leben der schwarzen Rasse schüßen und fördern. Diese Gedanken knüpfen unmittelbar an Deutschlands in der ganzen Welt von den Sachfennern als mustergültig anerkannte Eingeborenenpolitik an; seine Forscher, Kaufleute und Farmer haben eine friedvolle Entwicklung des schwarzen Erdteils eingeleitet, deren Tradition von einem freien und
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nur, wie wir, seinen Lebensraum behaupten und sich vor Unterdrückung und Überfremdung durch andere Völker ſchüßen, volkreich ſein muß. Dies zu erkennen und dies zu wollen ist notwendige Voraussetzung. Ein Volk stirbt nicht eines natürlichen Todes", wenn es nicht will. Wer genügend starken Nachwuchs hat, fann die Entwicklung abwarten und wird den Prozeß der Geschichte gewinnen, denn Volk ist Macht. Dr. Tornau.
Kolonialfrage seine Ehre wiedergewonnenen Deutschland fortgesetzt werden sollte. Nach der Aussprache im engliſchen Unterhaus vom 5. Februar hat sich die englische Presse weiterhin mit der deutschen Kolonialfrage be= schäftigt und hierbei auch die Bevölkerung spolitik in ihre Überlegungen einbezogen. So intereſſant ist es, wenn jezt die europäische Öffentlichkeit beginnt, sich mit den Fragen einer eventuellen Neuordnung des Kolonialprobelms zu beschäftigen, so sei aber schon am Anfang darauf hingewiesen , daß es nicht angeht, die Kolonialfrage mit einigen bevölkerungspolitischen Randbemerkungen zu erschöpfen und gleichzeitig abzutun. Wenn der fonservative Abgeordnete Emery Evans glaubt, die Kolonialfrage damit für Deutschland zu lösen, daß er den „ guten Rat" gibt, das Wachstum der Bevölkerung 3 น hindern und die bevölkerungspolitischen Maßnahmen zu beschränken, so muß dieser Lösungsvorschlag mehr als eigenartig berühren, auch wenn er zunächst für manche Gemüter sehr überzeugend zu sein scheint, zugleich ist er aber nur geeignet, die eigentliche Frage zu verschleiern, denn es werden hierbei Tatsachen übersehen , die für die weitere Aussprache sehr erheblich sind. Kolonialpolitische Interessen können nicht mit der Erhöhung der Geburtenzahlen verquickt werden, da diese heute noch nicht zur Erhaltung des Volksbestandes ausreichen. Wer aber dagegen einwenden wollte, daß sich die Frage dann von selbst erledige, dem ſei entgegengehalten, daß sich die großen europäischen Kolonialvölker in der Frage des Geburtenrückganges nichts gegenseitig vorzuwerfen haben, weil diese Entwicklung leider zu einer allgemeinen europäischen Angelegenheit geworden ist, die für die weiße Rasse als Ganzes vielleicht noch einmal von erheblicher Bedeutung werden dürfte. Die deutsche Bevölkerungspolitik gibt daher keinen Anlaß zur Beunruhigung, und es ist einer unsachlichen Berichterstattung zuzuschreiben, wenn kriegerische Verwicklungen als zwangsläufige Folge vorausgesagt werden. Die deutschen Kolonien waren altes, deutsches Eigentum , und es ist zumindest sehr umstritten , ob dem Völkerbund hier besondere Befugnisse zustehen. Wer hat Genf eine verbindliche Aktivlegitimation erteilt ? Haben nicht unsere früheren Gegner selbst die Kongo-Akte geschlossen, die die
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NSK Folge 45 Einbeziehung afrikanischen Bodens in kriegerische Berwicklungen der europäischen Völker verhindern sollte? Die Besizergreifung tolonialen Bodens im Laufe des 19. Jahrhunderts, an dem Deutschland im friedlichen Wettbewerb beteiligt war, ergab sich für die westeuropäischen Kolonialvölker nicht zuleht aus der besonderen industriellen Entwicklung, die gleichzeitig mit einem starken Anstieg der Menschenzahl verbunden war. In Deutschland verdichtete sich bis 1933 oer Lebensraum auf 140,3 Einwohner je Quadratkilometer , während noch 1816 nur 46,7 Einwohner auf 1 Quadratkilometer kamen. Wenn Deutschland also, gestützt auf die beson= dere internationale Rechtsauffassung, die Respektierung seiner Lebensrechte erwartet, dann hat es niemals nötig, dieſe mit besonderem bevölkerungspolitischen Drud oder kriegerischem Ausdehnungsdrang geltend zu machen. Zahlreiche objektive ausländische Beobachter haben eindeutig festgestellt, daß das deutsche Volk seinen alten Lebens- und Rohstoffraum heute nicht weniger als in den Jahren vor dem Welttriege benötigt. Der Versuch, die alte KolonialKolonialschuldlüge rassen- und bevölkerungspolitisch neu aufzufrischen, wird an der Richtig-
Bessere
22. Februar 1936 keit dieser ausländischen Urteile nichts ändern können. Bei den weiteren Erörterungen dürfte es daher ratsam sein, sich hieran zu erinnern und auf solcher Basis eine gemeinſame europäiſche Friedensarbeit aufzubauen, wie sie erst kürzlich in der „ Agence diplomatique et coloniale" als durchaus möglich hingestellt wurde. In ihr schrieb Louis Viellard : „ Ich gebe zu, daß auch Deutschland ein Recht auf Kolonien hat, und zahlreich sind die Franzosen, die zu einer Revifion des Status der deutschen Kolonien bereit sind, unter der Bedingung, daß England mitmacht. Wenn Deutschland uns dafür wirkliche Sicherheitsgarantien bietet, werden beide Völker zueinanderkommen, nicht mit Waffen, sondern in der aufrichtigen Freude, die starke Rassen aus Arbeit und Frieden schöpfen !“ Die ewige Angst um die eigene Sicherheit muß naturnotwendig verschwinden, sobald man sich erst einmal dazu aufgerafft hat, an die Stelle unbegründeten Argwohns die Bereitschaft zu offener und verständnisvoller Zusammenarbeit zu sehen. Nur so ist die Stabili= tät eines sinnvollen europäischen Friedens zu garantieren. Dr. R. Frercks.
Berufsausbildung
des
Jungbauern
Landjugendaustausch erweitert die politischen , kulturellen und beruflichen Kenntnisse NSK Deutsche Berufsarbeit hat seit jeher in aller Welt als ausgesprochene Wertarbeit, als eine Hochleistung sowohl in technischer als auch in kultureller Hinsicht gegolten. Diese hervorragenden Berufsleistungen sind in erster Linie das Ergebnis einer vielseitigen und umfassenden Ausbildung, die dem Nachwuchs fast aller Berufsgruppen zuteil wurde. Allerdings muß diese Feststellung eine Einschränkung ers fahren, denn bis zur Neuregelung der landwirtschaftlichen Berufsausbildung durch den Reichsbauernführer konnte man Don einer regelmäßigen und ordnungsmäßigen Berufsausbildung der Landjugend überhaupt nicht sprechen. Ansätze zur Schaffung einer den wirtschaftlichen Notwendigkeiten entsprechenden Berufsausbildung sind zwar gemacht worden, aber es muß doch festgestellt werden, daß sowohl Die staatlichen Stellen des wilhelminijchen und des marxistischen Deutſchland als auch die damaligen berufsständischen Organisationen der Landwirtschaft nicht die Tatkraft und auch nicht Das Einsehen gehabt haben, um ein solches Werk in seiner grundsätzlichen Bedeutung zu erkennen und in Angriff zu nehmen . Wenn es bis zur Bildung des Reichsnährstandes noch nicht zu einer einheitlichen Rege= lung der Berufsausbildung der Landjugend ge= kommen ist, so lag das im weiteren zum Teil auch an den besonderen Eigenarten des landwirtschaftlichen Berufes. Das Landkind brauchte sich nach dem Schulbesuch nicht lange zu überlegen, welcher Beruf ihm wohl am meisten liegen würde. Wenn auch manche von den
jungen Menschen des Landes in nichtlandwirtschaftliche Berufe abwanderten, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß der Landjunge und ebenso das Landmädel schon in jungen Jahren in den landwirtschaftlichen Beruf hinein wuch s. Im bäuerlichen Betriebe stellt auch die Landjugend schon eine wertvolle Arbeitskraft dar, und schon sehr früh müſſen die Landlinder, soweit es in ihren Kräften steht, auf dem Hofe mitwerken. Diese Tatsache ergibt natürlich ein gewisses Ausmaß landwirt= chaftlich-betriebswirtschaftlichen Könnens. Leider aber hat man geglaubt, daß dieses Können zur richtigen Bewirtschaftung eines Hofes a u sDie verantwortlichen Stellen des reichte. Reichsnährstandes waren darum von Anbeginn ihrer Tätigkeit bemüht, diesen Zuſtand grundJäglich und umfassend zu ändern. So wurden nicht nur Grundbestimmungen für die landWerkausbildung durch den wirtschaftliche Reichsbauernführer erlassen , sondern darüber hinaus Maßnahmen ergriffen, durch die im Wege einer zusätzlichen Berufsausbildung ein Höchstmaß betriebswirtschaftlichen Könnens der Landjugend erreicht werden soll. Eingehende Untersuchungen des Reichsnährstandes haben den Beweis erbracht, daß die Lücken in der Ertragsfähigkeit mancher landwirtschaftlichen Betriebe zu einem wesentlichen Teil durch das mangelnde betriebswirtschaftliche Können der Betriebsführer bedingt sind. Diese Tatsache läßt erkennen, welche Bedeutung die umfassende Berufsausbildung der Landjugend auch im Rahmen der Erzeugungsschlacht ge= winnen wird. Unter den zur Berufsausbildung
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NSK Folge 45 Der Landjugend vom Reichsnährstand ergriffenen Maßnahmen gewinnt nun der Landjugendaustausch sowohl in allgemein betriebswirtschaftlicher als auch in volkspolitischer Hinsicht besonderen Werk. Nicht nur auf dem elterlichen Hof und nicht nur in irgendeiner landwirtschaftlichen Fachschule soll der Landjunge oder das Landmädel ausgebildet werden, beide sollen vielmehr Gelegenheit haben, in anderen Gauen Deutſchlands auf anderen Höfen unter anderen be = triebswirtschaftlichen Bedingun = gen zu arbeiten. So werden die verschiedenen betriebswirtschaftlichen Methoden der einzelnen Landschaften, auch unter Berücksichtigung der verschiedenen Betriebsgrößen, mit den eigenen Kenntnissen verglichen und daraus Erfahrungen gemacht, die im Kampf um die Leistungssteige= rung der landwirtſchaftlichen Betriebe von entscheidender Bedeutung werden können. Diesen Möglichkeiten zur beruflichen Ertüch= tigung treten die politischen und kultu rellen Vorteile bei, die sich aus dem Landjugendaustausch ergeben. Die Landjugend, die bisher wohl am stärksten im heimischen Lebenskreis verankert war und nur selten Gelegenheit hatte, die deutschen Lande kennenzulernen, gewinnt durch die Möglichkeit des Landjugendaustauschs einen Einblid in die Lebensweise des Bauerntums anderer Gaue und einen Überblick über die Reichhaltigkeit und Vielfalt des deutschen Lebens überhaupt. Um die Landjugend in umfaſſendem Ausmaße das deutsche Leben und das deutsche Land kennen lernen zu lassen, mußte der Weg des Austauschverfahrens beschritten werden. Die Eigenart der bäuerlichen Betriebswirtschaft läßt es nicht zu , eine Arbeitskraft für längere Zeit ohne entsprechenden Ersatz aus dem Betriebe zu ziehen. So mußte der Austausch als einzig mögliches Mittel gewählt werden, und man kann sagen, ein glückliches Mittel, denn dadurch wird im Wege eines Verfahrens gleichzeitig zwei jungen Menschen Gelegenheit gegeben, am Austausch teilzunehmen. So gibt der Landjugendaustausch die Möglichkeit, unter gleichen Bedingungen den eigenen Sohn oder die eigene Tochter in eine andere Hofgemeinschaft aufnehmen zu laſſen und dafür die Kinder jenes Hofes in die eigene Gemeinschaft aufzunehmen . So laſſen die verschiedenen Maßnahmen des Reichsnährstandes zur beruflichen Ertüchtigung der Landjugend, die an dieser Stelle jedoch nicht erschöpfend dargestellt sind, erkennen, daß man der Jugend mit allen Mitteln und Möglichfeiten Gelegenheit geben will, sich für die ihr einmal zufallenden Aufgaben zu rüsten, damit die heute begonnenen Arbeiten zur Sicherung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Höherentwicklung des Volkes dereinst von be rufenen Trägern weitergeführt werden können. Kh. B.
Nachrichten
Berufserschließungen für Jungjuriſten Reichsminister Dr. Frank vor der Reichsgruppe Jungjuristen NSK Berlin, 22. Februar. Der Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen als die ständige Organisation aller Rechtswahrer hat von jeher nicht nur sein
22. Februar 1936 Augenmerk auf die berufliche und wirtschaftliche Lage seiner in Arbeit und Brot befindlichen Mitglieder gerichtet, sondern sich in besonderem Maße des juristischen Nach = wuchses angenommen . Soweit es irgend möglich war, war der N.S.-Juristenbund bestrebt, durch das Jungjuristen hilfs = werf und die Einleitung einer großen Hilfs = aktion die größten übelstände auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Lage des Nachwuchses zu mildern. Durch Umschulungslehrgänge mit dem Ziel, den Rechtswahrerbedarf der Wirtschaft zu decken, wurde ein weiterer Weg zur Unterbringung junger Juristen, die durch im Intereſſe einer geordneten Rechtspflege erlassenen Gesetze und Verordnungen den Rechtswahrerbedarf künftighin nicht ausüben können, beschritten. Mit diesen Maßnahmen konnte aber nur einem Teil der Jugend geholfen werden und es war eine Ehrenpflicht der ständigen Rechtswahrerorganisation, mit anderen Stellen zum Zwecke der Unterbringung von Jungjuristen in Verbindung zu treten. Trotz der Ungunst der Gesamtlage ist es dem N.S.-Juristenbund in Verbindung mit dem Reichsjustizminiſterium geglückt, zunächst einmal für eine große Anzahl Assessoren, Referendare und Rechtsstudenten, Unterbringungsmöglichkeiten in anderen Berufen zu erschließen. Eine eigens für die Behandlung dieser wichtigen Fragen nach Berlin in das Haus der Deutschen Rechtsfront einberufene Arbeitstagung des Reichsgruppenrats und der Gaugruppenleiter der Jungjuristen , an der auch die Fachschaftsleiter der studentiſchen juriſtiſchen Fachschaften teilnahmen, gab dem Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frant, Gelegenhiet, mit seinen jungen Kameraden die Probleme eines Berufswechsels zu erörtern. Bei seinen grundsäglichen Ausführungen ging Dr. Frank von der Verpflichtung des einzelnen aus, seinem Volke zu denen. Es sei völlig verfehlt, heute alte Berufsunterscheidungen aus der bürgerlichen Atmosphäre standes-dünkelhaft weiter zu pflegen, sondern es komme vielmehr für unsere Generation in dem großen Augenblick der letzten Entscheidung um die Durchsetzung des deutschen Lebens darauf an, daß jeder in dieser Gemeinschaft irgendwo einen Play einnehme, der ihm erlaube, seine ganze Männlichkeit einzusetzen. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache richtete der Reichsjuristenführer einen Appell an die Kameradschaft, deren Grundzug in der Gegenwart die Härte sein müſſe. Die Unterbringungsmöglichkeit von jungen Kameraden in einem anderen Beruf, der als vorbildlicher Dienst am Volke gleichfalls ein Beruf höchſter Ehre sei, bedeute für die Jungjuristennot eine ungeheure Erleichterung. Es sei als sicher zu betrachten, daß unzählige junge Menschen, die heute in die Jungjuriſtenlaufbahn ge= drängt worden seien, sie nicht erwählt hätten, hätten sich ihren schon früher in anderen Berufen Aussichten eröffnet. Abſchließend wies der Reichsjuristenführer mit ernſtem Nachdruck nochmals darauf hin, daß es für die heutige Generation hauptsächlich darauf ankomme, daß jeder von uns von früh bis ſpät ſich überlege, wie er unserem Führer seine geradezu gigantisch schwierige Arbeit der Befreiung Deutschlands ers leichtere.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK- Nachrichten
Zu NSK Folge 45
Dr. Goebbels vor den Propagandiſten NSK München, 22. Februar. Höhepunkt und Abschluß der Reichstagung der Propagandisten der Bewegung in München bildete die Rede des Reichspropagandaleiters der N.S.D.A.P. , Reichsministers Dr. Goebbels. Im großen Sizungssaal des Rathauses wurde Dr. Goebbels von den versammelten zweihundert Propagandisten der Partei begeistert begrüßt. In seiner eindrucksvollen Rede, in der Dr. Goebbels eine Reihe von wichtigen Einzelfragen und aufgaben behandelte, ging er von der Bedeutung aus, die der persönliche Kontakt gerade für die Männer von unschäzbarem Wert ſei, die auf dem Gebiete der nationalſozialiſtiſchen Propaganda ihre Pflicht zu erfüllen hätten. Denn die immer neuen Situationen, die das besondere Kennzeichen jeder Propagandaarbeit seien, erforderten jene innere Beweglichkeit, die unter dem Gesichtspunkt „Wie nüze ich am besten dem Volke und der Bewegung“ gerade dem Propagandisten als dem Manne des Volkes eigen sein müſſe. Er müſſe heute, wo durch die ganze Nation gewissermaßen ein nationalsozialistisches Fluidum gehe, insbesondere dafür beſorgt sein, daß nicht Dinge zu weltanschaulichen Problemen erhoben würden, die einer solchen Bewertung keineswegs unterzogen zu werden brauchten. Dr. Goebbels führte hier Beiſpiele aus allen Gebieten des täglichen Lebens und der Wiſſenschaft an und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Notwendigkeit eines gesunden Stils im gesellschaftlichen Leben. Nicht ob ein Mann mit einer Uniform oder einem Frad bekleidet sei, kennzeichne ihn als Revolutionär oder Nichtrevolutionär. Das Herz, das unter dem Frachemd und unter der Uniform schlägt, sei das Entscheidende. Nach solchen Hinweisen auf verschiedene Einzelauffassungen, die durch die nationalsozialistische Propaganda einer immer lebendigen Korrektur bedürfe, gab Dr. Goebbels seinen Männern einen kurzen Überblick über die politische Lage. Die Vertiefung des Verhältnisses zwischen Partei und Volt habe die stolzen Wochen des Jahres 1933 gerechtfertigt : denn ein wirkliches Verstehen und ein zufriedenes Füreinanderarbeiten sei heute das Kennzeichen der innenpolitischen Lage. Partei und Volt haben sich aufeinander eingespielt, der Erfolg sei der Beweis für die Natürlichkeit dieser Bindung.
Zum Schluß richtete Dr. Goebbels herzliche Worte fameradschaftlichen persön = lichen Verständnisses an die Propagan= disten der Partei, die ihrem Reichspropagandaleiter mit langanhaltendem Beifall das Ge= löbnis weiteren Einſages ablegten.
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Prof. Habicht sprach in Dänemark NSK Berlin, 22. Februar . Profeſſor Dr. Curt Habicht von der Technischen Hochschule in Hannover hielt in Dänemark eine Reihe von Vorträgen und zwar in den Städten Aalborg, Aarhus, Randers, Kopen= hagen und Helsingör über die Themen „ Niedersächsische Kunst in Skandinavien“ und „ Albrecht Dürer". Die Veranſtaltungen , die vom Verein ,,Freunde Deutscher Literatur", „ Verein der Deutschstudierenden an der Universität Kopen= hagen“ und „ Tysk Sprogforening" in Helsingör durchgeführt wurden, fanden in allen Städten sehr großen Anklang und hatten guten Erfolg. Sehr lobende Besprechungen der dänischen Presse zeigen die große Beachtung , die diesen Vorträgen zuteil wurde. ,,Neue Zürcher Zeitung“ über die kommunistische Gefahr
NSK Die in Zürich erscheinende ,,Neue Zür cher Zeitung“ veröffentlicht einen bemerkenswerten Leitartikel und wirst die Frage auf, wie groß ist die bolſchewiſtiſche Gefahr ? Obgleich das Schweizer Blatt den Kommunismus in seinem Wesen und seinen Auswirkungen stark unterschätzt , fehlt es doch nicht an zahlreichen Feststellungen, die beweisen , daß die Einsicht auf dem Vormarsch begriffen ist. So heißt es u. a.: Im Bolschewismus bestehen Gefahren genug, selbst wenn die Bewegung als solche nicht ſiegen kann, Gefahren der organischen Zerrüttung, frühe Anzeichen von Altersschwäche und fultus rellen Verfalls . Der Bolschewismus bliebe eine Gefahr, auch wenn es keine Gefahr einer Bolchewisierung gäbe. Es gibt kaum ein Land , wo Vertreter des Bolschewismus nicht Straßenkämpfe , Krawalle , Atten = tate und Verschwörungen angezettelt hätten. Ansätze zum Bürgerkrieg erschütterten das soziale Gefüge manchen Staates und untergruben das Gefühl der Sicherheit. Erregung, Verdacht und Haß verbreiteten sich unter der Bevölkerung. Es gibt auch Länder, wo die kom munistische Wühlarbeit den Staatsmecha nismus ſelbst ins Wanken und sogar zum Stocken brachte. Die Kommunisten , so lesen wir an anderer Stelle, benützen alle legalen Mittel , um die illegalen Mittel zu decken und die Abwehr des Regimes zu unterbinden. Zugleich benüßen sie alle möglichen illegalen und revolutionären Mittel, um die Legalität zu untergraben. Gemeinsam für alle Länder, so schreibt das Blatt, in die sich die bolschewistische Infektion einmal eingenistet hat, ist eben der krankhafte Zustand, der, wenn er nicht rechtzeitig beseitigt wird, zum Untergang führen fann wenn auch nicht im Bolschewismus so doch durch den Bolschewismus.
ationalsozialiſtiſche
ef und Drahtanschrift der Schriftleitung: ST368, Zimmerstr. 90, III. Fernruf: A1 Jäger 0022 lag : Franz Eher Nachf., G. m. b. H., alverlag ber N S. D. A. B., München - Berlin and : Eher . Verlag , Berlin SW 68, merstraße 88. Alle Zahlungen find nach (Poßschedtonto Berlin 4454) zu richten
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ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef der R. S. D. A. P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter: Helmut Sündermann. Stellvertreter: Dr. Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Ein Feuer war entzündet “ Der 24. Februar – der jährliche Appell der Erinnerung
NSK Jahr für Jahr versammelt der Führer die erſten ſeiner Getreuen um ſich, um in dem Raum, der vor nunmehr sechzehn Jahren Zeuge der Verkündung des Programms der N.S.D.A.P. gewesen war, abzuhalten.
den
jährlichen
Erinnerungsappell
Wenn Adolf Hitler im Jahre 1925 davon ſchrieb, daß hier am 24. Februar 1920 das Feuer entzündet war, „ aus deſſen Glut dereinst das Schwert kommen muß, das dem germaniſchen Siegfried die Freiheit, der deutschen Nation das Leben wieder gewinnen ſoll “ — so sind diese stolzen Worte heute zur tiefsten Kennzeichnung des Weges geworden, auf dem die N.S.D.A.P. heute, nach sechzehn Jahren, zurückblicken kann. Die deutschen Männer und Frauen, die im Hofbräufeſtſaal wieder um ihren Führer versammelt waren, ſind Jahr für Jahr diesen Weg mit ihm marschiert. Das Band des Glaubens an die Mission des Nationalsozialismus hat sie, die ältesten Mitkämpfer Adolf Hitlers, auch die zähesten werden laſſen.
und unentwegteſten
Manch einer ist grau geworden, viele von denen, die auch hierher gehörten, find schon von uns gegangen und leben nur noch in unserer Erinnerung und im Geaber alle zusammen bilden den unerschütterlichen denken der Nation Grundstein , auf dem der Führer sein Wert für Deutschland aufgebaut hat.
Das Feuer, das er in ihnen danach entzündete, hat in ihnen Träger und Kämpfer gefunden, hat durch sie in ganz Deutſchland den Glauben an die Zukunft und die Stärke zum Handeln entſacht. Und wenn dieser großen Stunde des 24. Februar 1920 jährlich gedacht wird, so sollen aus diesem Erinnerungsappell immer neu jene Kräfte des Glaubens und der Tat entfacht werden, die das innere Geheimnis der N.S.D.A.P. find, und es ewig bleiben müſſen. In die Reihen der Alten sind Millionen Junge eingetreten
in den
großen Stunden des Gedenkens an den Durchbruchskampf der Partei legen fie gemeinſam mit jenen, die im Münchener Hofbräuhaus um den Führer versammelt ſind, das Gelöbnis der Treue zur Bewegung ab. Sie tragen die Flamme , die damals entzündet wurde, fie tragen sie weiter und weiter.
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NSK Folge 46
24. Februar 1936
Der Mensch steht im
Vordergrund
Der Arbeiter im Kampf für die Nahrungsfreiheit Das Problem des Landarbeiters - Leistungslöhne, Deputat und kleine Eigenwirtschaft NSK Die Gefahren, die in der Abhängigkeit mit Nahrungsmitteln vom Auslande liegen, zeigte uns der lehte Krieg in vernichtender Deutlichkeit. Liegt doch in der unzureichenden Ernährung des Volkes einer der wesentlichen Gründe des verlorenen Kampfes. Die Kriegsjahre der Lebensmittelknappheit schlugen uns aber weit über diese Zeit hinaus Wunden, die sich nicht allein in einem Absinken der Geburten auswirkten, ſondern darüber hinaus ſich in den Nachkommen der Kriegs- und Nachkriegskinder zeigen werden. Berücksichtigt man alles das, so unterliegt es keinem Zweifel, daß die Ernährungsfreiheit so schnell und gut wie nur möglich gewonnen werden muß. Das Ziel wird durch die Steigerung landwirtschaftlicher Erzeugung und einen maß vollen Gebrauch erreicht. Mehr erzeugung bedeutet aber Bearbeitung des Bodens unter Verwendung bester und Vornan hierbei wirtschaftlichster Hilfsmittel. steht die menschliche Arbeitskraft Bauer und Arbeiter, Bebauer des Bodens und hierin dürfte der Schwerpunkt des Beginnens liegen. Die Frage gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß wir bewußt den Men [ chen als Hauptträger der Arbeiten in den Vordergrund stellen und die Maschine nur als unterstützende, ihm dienende Kraft. Neben der Lösung der ernährungspolitischen Aufgaben hat das Bauerntum seine bevölferungspolitischen Pflichten zu erfüllen. Beide Leistungen verlangen aber eine planmäßige Führung des Arbeitseinſages. Es ist nichts damit gewonnen, unter rüď sichtsloser Ausnutzung eigener und frem= der Arbeitskraft mehr zu erzeugen, vielmehr liegt nur in dem richtigen Einsaß der Arbeitskraft ein bleibender Erfolg. Darum ist es falsch, wenn jemand die Zahlen seiner Mehrerzeugung vorweist oder gar dartut, daß er mit Es weniger Arbeitskräften mehr leistete. tommt immer darauf an, ob auch der Erfolg unter verständiger Anwendung der Kräfte erreicht wurde. Die Ehefrau , die zuviel ar beitet und sich dadurch vorzeitig verbraucht, trägt ebenso an der Zerrüttung der Ehe und des Volkslebens Schuld, wie die Arbeiterfrau, die eine ihr mögliche Mitarbeit im landwirt schaftlichen Betrieb ablehnt. Der Mann soll Führer sein, diese Aufgabe gilt gleichermaßen seinem Haushalt und seinem Betriebe. Genau so, wie er die Verantwor tung für die Arbeitslast seiner Frau trägt, hat er als Betriebsführer darüber zu wachen, daß der Faule nicht den Fleißigen belastet oder der Ehrgeizige auf Kosten seiner Gesundheit soviel wie nur möglich Überstunden leistet. Schön, wird der Bauer sagen, aber die Landwirtschaft hat ja nicht die Mitarbeiter, die sie braucht. Und doch sind sie vorhanden ! Überblicken wir die hinter uns liegenden Jahre, so sehen wir immer die gleichen Erscheinungen es mangelt an Landarbeitern , selbst in den Zeiten, in denen das Heer unserer Arbeitslosen 6 Millionen Eingetragene überschreitet. Aber auch in der Vorkriegszeit herrschte der gleiche Zustand , den man durch die Einstellung ausländischer -- meist polnischer -Wanderarbeiter zu beseitigen versuchte. Die Beibehaltung der Ausländerbeschäftigung bis
vor wenigen Jahren zeigt, wie lange es dauerte, bis sich eine richtige Führung auf dem Gebiete des Arbeitseinsages durchsehen konnte. Der ausländische Arbeiter iſt jegt aus der deutschen Landwirtschaft verschwunden , alle Arbeit wird durch Deutsche geleistet, und es gelang ſogar, die Erzeugung wesentlich zu steigern. Dabei muß jedoch gesagt werden, daß die bisherige Lösung der Landarbeiterfrage noch nicht voll befriedigt und für die ErzeugungsSteigerung zusäßliche Hilfskräfte ge= braucht werden. Nun hatten wir zwar im Herbst 1935 noch rund 1 Millionen Arbeitslose, aber unter diesen befanden sich nur 2,75 v. H. Erwerbstätiger aus der Landwirtschaft, wobei zu berücksichtigen ist, daß 29 v. H. aller Erwerbstätigen im deutschen Volk zur Landwirtschaft gehören, also hier die weits aus geringste Arbeitslosigkeit be steht. Untersucht man die 2,75 v. H. landwirtschaftlicher Erwerbsloser, so setzen sie sich aus Verheirateten und Personen zusammen, die nur beschränkt für die Landarbeit geeignet sind. Hieraus kann mithin der für die Erzeugungsschlacht notwendige zusätzliche Bedarf an Arbeitskräften nicht gewonnen werden. Bleibt die leider noch recht umfangreiche Zahl der Erwerbslosen aus den übrigen Berufen, die grundsäglich jeden Bedarf decken müßte. Erforder= lich ist allerdings sorgfältige Auswahl und Umschulung , denn die Landwirtschaft kann nur diejenigen dauernd aufnehmen, die neben gutem Willen und körperlicher Eignung ein Mindestmaß an Kenntnissen aufweisen. Es ist durchaus zu begrüßen, daß den Arbeitsämtern durch das Gesetz vom 5. November 1935 über Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung die Arbeitsvermittlung allein übertragen wurde. Das bedeutet aber auch, daß sie die wesentliche Verantwortung für die Bereitstellung der Arbeitskräfte tragen. Die Landwirtschaft ist sich hierbei ihrer Pflichten durchaus bewußt und wird durch gute Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Betriebsführern und Gefolgschaftsmitgliedern die Aufgabe der Arbeitsämter erleichtern, sie ver langt aber auch, daß die gewerblichen Betriebe auf die Einstellung landwirtſchaftlicher Arbeiter verzichten und ihre freien Stellen mit Arbeitslosen aus ihren Reihen besezen. Für die Vermittlung ist der Wert des Arbeitsvertrages natürlich von erheblicher Bedeutung, wenn auch hierin nicht der entscheidende Grund für die Annahme oder Ablehnung landwirtschaftlicher Arbeit liegt. Zunächst einmal hängt es von der inneren Einstellung des Menschen ab, ob er landwirtschaftliche oder ges werbliche Arbeit zu seinem Lebensinhalt machen will . Allerdings wirken hier vielfach noch die Folgen liberalistischer Denkungsweise, die manchen Menschen die Entscheidung über seinen. Beruf von der Frage abhängig machen läßt : ,,Was kann ich verdienen ?" Gewiß liegt in einem gefunden materiellen Streben eine wertvolle Antriebskraft für unsere Fortentwicklung , aber zunächst einmal muß doch bei der Berufswahl an die innere Befriedigung ge= dacht werden. Erst dann , wenn unsere Gedanfen mit Begeisterung sich einem Arbeitsgebiet zugewandt haben, können wir erfolgreich wirken.
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NSK Folge 46 und schaffen. Dem jungen unerfahrenen Menschen und dem durch Jahre notvoller Arbeitslosigkeit geschwächten mangelt aber meist die Überlegung bei der Auswahl seines Berufs. Hier also muß die aus dem Gesetz vom 5. November 1935 den Arbeitsämtern als Monopol gegebene Vermittlung und Berufsberatung eins sehen, und auf die großen seelischen und nicht minder wirtschaftlichen Vorteile der Arbeit in der Landwirtschaft hinweisen. Zugegeben, daß die Arbeitszeit lang und der Bargeldlohn ge= ring ist, aber Deputat und kleine Eigenwirtschaft und die Arbeit in der Natur sind wertvoller als hohe Barlöhne im luftbeengten Werkstattraum. Nur gut geeig= nete und mit der Landwirtschaft verbundene Vermittler werden dieser Aufgabe gerecht werden. Der Wunsch nach Schaffung landwirtschafts licher Fachstellen im Rahmen der Arbeitsvermittlung gewinnt Berechtigung, wenn man die besonderen Aufgaben des Bauerntums im Statsleben und das Fehlen von Landarbeitern bei den immer noch zahlreich vorhandenen Arbeitslosen beachtet. Die Zusammenarbeit von Arbeitsamt und Bauerntum wird erst dann voll erfolgreich sein, wenn sie zwischen Menschen bes steht, die nur eine Liebe - die Landwirtschaft -restlos glüdlich macht.
Von
Tardieu
NSK Hodza , der tschechoslowakische Ministerpräsident und Außenminister, hat Anfang seiner Regierungszeit an eine bemerkenswerte außenpolitische Aktivität entfaltet, die ihren vorläufigen Höhepunkt ge= legentlich der jüngsten Zusammenkünfte von Königen, Staatsmännern und Politikern in Unter den zahlreichen Paris gefunden hat. schriftlichen und mündlichen Außerungen Hodzas ragt ein neuer Plan zur Organisie rung des Donauraumes hervor. Dieſer Plan ist jedoch weder in seiner Anlage, noch in seiner Zielsetzung originell . Er ist nichts weiter als der aufgewärmte Donauplan Tardieus , der im Anschluß an die mißglückten Versuche Brünings und Schobers, eine deutsch-östers reichische Zollunion zu bilden, zur Diskussion gestellt wurde. Daneben ist er einer jener vielen Pläne amtlicher und nichtamtlicher Natur, die im Laufe der vergangenen Jahre die Lösung südosteuropäischen der Schwierigkeiten zu bringen versprachen. Die Schwierigkeiten der südosteuropäischen Völker- und Staatenwelt, die sich aus den ehemaligen Balkanländern und den teilweise mit ihnen verschmolzenen Nachfolge = staaten der Habsburger-Monarchie zusammensett, ergaben sich aus dem jähen Auseinanderbrechen Österreich- Ungarns und sind sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur. Der Zusammenschluß der Tschechoslowakei, slawiens und Rumäniens zur „Kleinen Entente" sollte den politischen Einfluß Frankreichs im Donauraum ſichern und hat ihn auch vornehmlich durch die Politik Beneschs und Titulescus gesichert. Wirtschaftlich blieb jedoch der Einfluß Frankreichs gering, soweit es sich um die handelspolitischen Beziehungen zwischen
24. Februar 1936 Aber auch hinsichtlich der Verbesserung der Arbeitsverträge kann noch mancherlei geschehen, wenn hier auch Grenzen gezogen sind, die in der Niedrighaltung der Lebensmittelpreise zugunsten des großen Verbraucherkreises liegen. Trosdem aber fann der Betriebsführer durch Leistungslöhne dem erfolgreichen Arbei ter einen Mehrverdienst verschaffen und ihm durch Seßhaftmachung eine feste Heimat geben. Bei allen Verſuchen einer Löſung der Landarbeiterfrage wird man immer wieder dahin fommen, daß die berufliche Anerkennung des Landarbeiters und die Schaffung schöner Landarbeiter einzelhäuser mit Gärten und fleiner Eigenwirtschaft einen endgültigen Erfolg bringen. Zu diesen Bauten müſſen alle zuständigen Stellen durch Zuschüsse und Hypotheken mithelfen, denn gleichwie die Landwirtschaft in der Preisbildung ihrer Erzeugniſſe der Gesamtheit dient, muß diese durch Bereit Stellung von Mitteln ihr bei bei Errichtung der Arbeitsgrundlage helfen. Auf diese Weise finden aber auch die verheira teten Arbeitslosen wieder Beschäftigung, und die aus gemeinsamer Arbeit gewonnene Fruchtbarkeit des Bodens wird die eines freien, naturverbundenen Volkes zum Gefolge haben. Dr. Erhard Starcke.
zu
Hodza
den Staaten der Kleinen Entente und Frank reich handelt. Die raum politische Einheit Mitteleuropas , die außer den Ländern Südost europas auch Deutschland umſpannt, wurde durch die neuen Grenzziehungen im Südosten unferes Erdteiles nicht berührt und bildete nach wie vor die natürliche Grundlage neuer untereinander geknüpften und der wirtschafts lichen Struktur des jeweiligen Landes an= gepaßten Handelsbeziehungen. Deutschland ist es dank dieser organiſchen Grundlagen geglückt, mit allen Staaten Südosteuropas, sowohl denen der Kleinen Entente als auch den außerhalb dieſes Verbandes stehenden Ländern, in mehr oder weniger ausgebaute wirtschaftliche Beziehungen zu treten. Diese Beziehungen sind frei von macht politischen Erwägun = gen , den französischen wie fie etwa Kreditoperationen im Donauraum zugrunde liegen. Der Handel zwischen Deutschland und den südosteuropäischen Staaten ist so be= deutsam, daß ihm gegenüber der Handel zwischen Frankreich und denselben Staaten verschwindet. Deutschland ist der beste Kunde vieler Südostländer , deren agrarische Überschüsse auf den deutschen Markt gleichsam angewiesen sind. Deutschland leistet somit einen beachtlichen Beitrag zur Reorganisation eines Teiles Europas, der einem hoffnungslosen Schicksal, ja einer anarchischen Auflösung preisgegeben zu sein schien.
Offenbar ist dieser positive Beitrag Deutschlands zur Wiederbelebung zwischenvölkischen Warenaustausches vielen ein Dorn im Auge. Die gekünftelte Politik Frankreichs im Donauraum zielte von Anfang an auf eine entsprechende "" Gleichschaltung“ der Wirtschaft ab,
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um die natürlichen Beziehungen Deutschlands zu den Ländern Südosteuropas zu zerstören und Deutschland aus der Wirtschaft Südosteuropas auszuschalten. Der Plan Tardieus war der erste großangelegte Versuch solcher Art. Er sah die Bildung eines Donau blocks durch Gewährung gegenseitiger Brä = ferenzen vor und wollte die Länder Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Rumänien und Südflawien zu einem einheitlichen Wirtschaftsförper, innerhalb dessen sich der bisher auch auf Deutschland und andere Länder des mitteleuropäischen Raumes ausgedehnte Blutkreislauf bewegen sollte, zusammenfassen. Dieser Plan wurde nicht Wirklichkeit, weil der von ihm vor: geschlagene Weg für die betroffenen Staaten allzu riskant erschien, soweit er nicht überhaupt völlig unbeschreitbar war .
Plänen verleitet. Hodza scheint sich in die Zahl dieser Männer einreihen zu wollen. Seine unglückseligen Äußerungen, die er im Verlaufe eines seiner zahlreichen Pariser Interviews gegen Deutschland getan hat, sind bekannt und bezeichnend. Sie bildeten gleichsam den Auftakt zu seinem neuen Donauplan, der dem Tardieuplan sinngemäß aufs Haar gleicht. Tardieus Plan wird jedoch nicht dadurch besser, daß er jetzt von Hodza aufgegriffen wird. Inzwischen sind die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den Donauländern immerhin so stabil geworden, daß der Versuch Hodzas, in die Fußtapfen Tardieus zu treten, als Anachro nismus erscheint. Welche Märkte will Hodza den Donauländern an Stelle des deutschen Marktes anweisen ? Sein Versuch, Deutschland aus dem wirtschaftlichen Blutkreislauf Mitteleuropas auszufchalten, wird ebenso scheitern wie alle derartigen Versuche der vergangenen Zeit. Das Echo des Hodza-Planes in den Donauländern klingt schwach. Weder Reisen nach Bel= grad noch franzöſiſch- rumänische Petroleumabkommen werden die Stellung Hodzas stärken. Die tatsächlichen und natürlichen Verhält= nisse sind mächtiger als Hodzas Pläne. Diese entspringen weder wirtschaftlicher Vernunft noch politischer Einsicht, sondern zielen auf eine weitere Vergiftung der Atmosphäre in Europa ab. Sie dienen dem weiteren Ausbau der Tschechoslowakei als ,,Flugzeugmutterichiff der Sowjetunion und wollen auf wirtschaftlichen Umwegen finstere politische Zwede erreichen. Solche Pläne sind jedoch zu primitiv, als daß sie auf die Dauer noch Ausficht auf Verwirklichung haben könnten. Von Tardieu zu Hodza ist nicht einmal ein Schritt. C. Z.
Die Konferenz von Stresa im September 1932 schlug statt dessen zweiseitige Verträge zwischen den Donauländern und anderen Mächten vor, ein Vorschlag, dem selbst Frankreich zustimmen mußte und der den natürlichen Voraussetzungen der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands und der Südoſtſtaaten entsprach. Man hätte meinen sollen, daß das System zweis seitiger Verträge, auf dem sich die Handelsbeziehungen Deutschlands und der Donauländer zum Nutzen beider Teile aufbaut, keiner auf Abänderung dringenden Diskussion mehr fähig ist. Aber die Vernunft und der Wille zur Ordnung sind seit 1918 schon oft die Gefange = nen unbegründeter Angst vor dem angeblichen deutschen Eroberungs- und Vernichtungswillen gewesen . Diese Angst hat wiederholt zahlreiche Staatsmänner zu ebenso unbesonnenen wie unsinnigen Außerungen und
Kulturarbeit
24. Februar 1936
im
Arbeitsdank
Leiſtungswille der jungen Mannſchaft - eine Lehre für die Zukunft Fehler der Vergangenheit NSK Die Aufgabe, die der Arbeitsdank in kultureller Hinsicht in den Mitgliedſchaften zu lösen hat, ist unendlich wichtig, weil sie eine der Voraussetzungen bildet für die Schaffung des neuen deutschen Menschen überhaupt. Dabei muß in Betracht gezogen werden, daß im Arbeitsdienst zurzeit im wesentlichen noch diejenige junge Mannschaft erfaßt wird, die bis her in teiner nationalsozialistischen Organisation stand , sondern sich jekt zum erstenmal in eine nationalsozialistische Einrichtung einfügen muß. Es muß fernerhin in Betracht gezogen werden, daß diese junge Mannschaft nur auf die Dauer von sechs Monaten im Arbeitsdienst steht und dann in das Erwerbsleben zurücktritt oder ihren Wehrdienst ableistet. In einigen Jahren, wenn in ver mehrter Weise die H.I. zum Arbeitsdienst eingezogen wird, ist die Ausrichtung der fungen Mannschaft zum National = fozialismus zweifellos keine so schwerwiegende Aufgabe mehr, wie heute, in einer Zeit, in der wir was die Erfaſſung der jungen Mannschaft anbetrifft - noch im Zeichen des Umbruchs stehen.
Die Aufgaben des Arbeitsdankes gleichgültig ob es sich um ideelle oder wirtschaftliche Dinge handelt liegen einzig und allein in der Fortsetzung des Erziehungswerkes des Arbeitsdienstes. Alles Leben im Arbeitsdank spielt sich in den Mitgliedschaften ab und dort wird gerade in fultureller Hinsicht Pionierarbeit geleistet werden müſſen. Der Arbeitsdank legt dabei in teiner Weise Wert darauf, besonders hohe schöpferische Leistungen einzelner zu er zielen, vielmehr kommt es ihm darauf an, allen in den Mitgliedschaften zusammenge schlossenen ehemaligen Arbeitsmännern einen Begriff davon zu geben, was Kultur und was Unkultur ist. Der ehemalige Arbeitsmann, namentlich der, der bisher in keiner nationalsozialistischen Organisation gestanden hat, soll klar unterscheiden lernen, was in kultureller Hinsicht aus einem gesunden Volke kommt und was frankhaft oder schlecht ist und darum abgelehnt werden muß. Hierzu ein Rückblick in die Vergangenheit, zum besseren Verständnis der Aufgaben des Arbeitsdanks in den Mitgliedschaften. Kultur,
NSK Folge 46 Sitte, Sittlichkeit und Moral hängen eng miteinander zusammen. Wenn wir zurückdenken an die Zeit nach dem Kriege, so müssen wir uns sagen, daß das deutsche Volk wohl den Krieg in Ehren verlieren konnte, weil seine Kraft zum Widerstand nicht länger ausreichte. Ein geistiger, sittlicher und moralischer Niedergang wäre aber nicht nötig gewesen, und er wäre wohl auch nicht gekommen, wenn man im Volke selbst in früheren Jahren das Verständnis für seine eigene kulturelle Leistungs- und Schaffenskraft stärker geweckt und ihm dazu in jahrelanger Arbeit ein gesundes Urteilsvermögen anerzogen hätte. Denken wir in diesem Zusammenhang an die Schöpfung in der Musik der vergangenen Jahre. Allein die Lieder und Gassenhauer übelster Art, die dem Volke vorgesetzt wurden, die die Jungen und Mädel im Alter von 4 bis 5 Jahren auf der Straße begeistert nachfangen, untergruben den gesunden im Menschen wohnenden Instinkt für das Gute und Schöne. Auch die Negertänze in den Nachtlokalen trugen zur Verflachung bei, Bilder, Zeichnungen, schlechte Bücher, Kino, Theater, Zeitungen und Zeitschriften wetteiferten, die niedrigsten Instinkte im Menschen zu weden. Denken wir in diesem Zusammenhang an eine Folgerung, an die minderwertige Reklame, an den bunten und schreienden Kitsch, an die Plafate, vor denen manch einer kopfschüttelnd stehen blieb und die Welt von heute nicht mehr verstand, weil es der Art und der geistigen Ausrichtung des deutschen Volkes widersprach. Wir alle empfanden das Krankhafte an dem, was uns vorgesezt wurde. Wenige Jahre hätten genügt, und dieses Empfinden wäre abgelöscht. Die junge Generation hätte das Krankhafte hingenommen, weil es Besseres und Gesundes nicht gekannt hat. Wenn nun im Volke eine solche geistige und sittliche Verflachung aufkommt, sich breit macht und von Minderwertigen bewußt genährt wird, dann wird dieses Volk aus sich selbst auch kaum die Kraft nehmen können, Zeiten der Not zu überwinden. Das Volt braucht also starke, schöpferische Menschen, Menschen die jederzeit das Bekenntnis zur Kraft ablegen und nicht das Bekenntnis zur Lauheit und Schwäche. In der kulturellen Arbeit muß also im Menschen selbst das Wissen von der Kraft wieder geweckt werden. Das Wissen von dieser Kraft kommt aus dem Volke, aus seiner Arbeit, dem Schaffens und Leistungsvermögen, dem Wehrwillen, dem Mut, der Entschlossenheit, furz, aus allen guten Eigenschaften, die im Volke leben und Wurzel gefaßt haben. Ein solches Bekenntnis zur Kraft legt der junge deutsche Mensch im nationalsozialiſtiſchen Staate bereits in der Hitler-Jugend, in der S.A., S.S. und nicht zulezt im Arbeitsdienst ab. Dort schafft er uneigennützig für Volk und Heimat, ist einzig und allein für den Dienst an diesem Volke eingesezt. Nicht allein die tägliche Spatenarbeit ist hier gemeint, sondern die Arbeit an sich selbst, in der das Gemeinschaftserleben, das gute und das schlechte Beispiel mitwirkt. Ein solches Gemeinschaftserleben will sich auch im Volke auswirken. Schöpferische Kräfte sind am Werk, um das in Wort, Lied und Bild zu formen und zu gestalten, was im selbstlosen Dienst an der Nation erlebt und geleistet wird. Und diejenigen, die hier ſchöpfe-
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24. Februar 1936 risch tätig sind , sind keine schwachen Menschen, sondern solche, die von ihrem starken Empfinden denen abgeben, die die Gabe, das Schöne und Erhabene in irgendeiner Form darzustellen und anderen mitzuteilen , nicht besiken. Solche Menschen werden immer wertvolle Pioniere für die geistige Ausrichtung des ganzen Volkes ſein. Aus ihrer Kraft werden die schöpfen, die auf anderen Gebieten für die Nation schaffen, an ihren Worten , Liedern und Bildern werden ſich die aufrichten, die schwach werden wollen im Kampf um das Lebensschicksal und im Dienst an der Nation. Das Erziehungswerk des Arbeitsdienstes ist einzig und allein auf den Dienſt des jungen Menschen an der Nation ausgerichtet. Der Arbeitsdank hat also die Aufgabe, dieſes Erziehungswerk des Arbeitsdienstes fortzuſeken. Er wird das ſchöpferiſch kulturelle Gut des Arbeitsdienstes pflegen und dafür sorgen, daß das Werk der Pioniere auf dem Gebiete der Kultur dem deutschen Volke erhalten bleibt. Der Arbeitsdank wird sich niemals darauf beschränken, in den Mitgliedſchaften die Lieder des Arbeitsdienstes nur zu ſingen , ſondern er wird dafür Sorge tragen, daß jeder einzelne auch das Lied- und Wortgut des Arbeitsdienstes versteht und in ſich aufnimmt als eine geistige Kraftquelle für das spätere Leben. In der Gesamtausrichtung seiner kulturellen Arbeit fordert der Arbeitsdank Schlichtheit , Einfachheit und Gradheit. Je schlichter eine Kultur ist, desto eher wird sie von jedem verstanden und desto besser ist sie. Wenn die schlichte und gute Leiſtung von denen verſtanden wird , die selbst nicht schöpferisch tätig sind – und das ist die große Mehrzahl des Volkes , dann wird auch die große Leistung, die Leistung der Starken, die Leiſtung der Pioniere auf kulturellem Gebiet, richtig gewertet. Und darauf kommt es schließlich und endlich an ; denn die Kraft des schöpferischen Menschen ruht nicht allein in seiner starken Seele und in seinem feinen Empfinden, sondern in dem Bewußtſein, anderen von seiner Kraft abgeben zu können. Fühlt der ſchöpferiſche Menſch aber, daß er nicht verstanden wird, so erlahmt seine Schaffenskraft. Die Erwedung des urteilsgesunden Ver ständnisses für eine vollsnahe Kultur wird eine Aufgabe in den Mitgliedschaften werden, der sich der Arbeitsdank mit besonderer SorgBr. falt annehmen wird.
Auſtralischer Gelehrter für Förderung der Rassenforschung NSK Wie das australische Blatt „ Tele = graph", Brisbane, mitteilt, hielt der bekannte australische Professor W. E. Agar von der Universität Melbourne kürzlich einen Vortrag, in dem er auf die bemerkenswerte Entwicklung in Europa auf dem Gebiet der biologischen Forschung innerhalb der letzten zehn Jahre zu sprechen kam. Professor Agar empfahl eugenische Studien und Forschungen in verstärftem Maße auch in Australien zu betreiben, da sie für das nationale Leben von Wichtigkeit seien.
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N S K Gonder die nst
Die
deutsche
Frau
Amtlicher Pressedienst der N.S.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
Den
alten
Ballaſt
über
Bord !
― Die Höheren Mädchenschulen brauchen Wandlung Konflikt zwischen ? B.D.M.-Arbeit Lehrplan und Wo eine Reform einsetzen muß NSK Es war im Jahr 1931 , als man erwog, die Studienrätin Dr. Tscherning wegen ihrer nationalsozialistischen Einstellung aus dem Schuldienst zu entlassen. Trotz eifrigen Suchens fand man in den Personalakten keine Handhabe gegen sie und die Studienrätin blieb. Lachend erzählt sie diese kleine Begebenheit, die ihr erst vor kurzem zu Ohren gekommen ist. Heute sind 600 Schülerinnen der Mädchenrealschule ihr anvertraut, die Mädel der auslandsdeutschen Haushaltungsschule unterstehen ihrer Betreuung, ihre Abende gehören der Frauenschaft, dem B.D.M. , wo Frau Dr. Tscherning schon während der Kampfzeit als Rednerin tätig war. Warum erzähle ich das alles? Man muß davon wissen, um diese Frau zu verstehen. Eine leidenschaftliche, aber doch zurückhaltend zum Ausdruck kommende Hingabe und Liebe zu ihrem Beruf liegt in ihren Worten. Als Frau, die an selbständiges Durcharbeiten der Fragen gewohnt ist, spricht sie von der Zukunft der deutschen Mädchenbildung. " Wir müssen den Mut haben“, sagt sie, „ den alten Ballaſt aus den Lehrplänen über Bord zu werfen". Zwei Fremdsprachen auf der Mittelstufe sind nach ihrer Meinung eine unnötige Belastung. Für Leibesübungen, Musik und Deutsch müſſen mehr Stunden frei werden. Wir erreichen das nur, wenn wir eine Fremdsprache fallen lassen und uns zu dem Standpunkt bekennen, daß der Unterricht im Deutsch und der Geſchichte den glei= chen Bildungswert hat wie der Unterricht im Französisch. Eine Schulreform in dieser Richtung ist eine dringende Notwendigkeit. Eine Erhöhung der Stundenzahl ist auch im Hinblick auf die starke Inanspruchnahme der Mädel durch den B.D.M. unmöglich. Man kann daher nur weniger wichtige Fächer kürzen oder streichen, um für die Vertiefung des Deutsch- und Geschichtsunterrichts mehr Zeit zu bekommen. Man hat viel davon gesprochen, daß die Leistungen der Schüler nachgelassen hätten, seitdem fie in den Jugendorganiſationen zuſammenge= faßt seien. Aus ihren Erfahrungen heraus verneint Frau Dr. Tscherning dieſe Behauptung. Gerade die geistig regen Mädel , die im B.D.M. als Führerinnen tätig sind , nehmen die Schule ernster als früher. Sie merken, daß die geistige Ausbil dung, die ihnen die Schule bietet, nicht nur ihnen selbst, sondern auch ihrer B.D.M. - Arbeit zugute kommt. Gerade um dieser wertvollen
jungen Menschen willen, die Schule und Jugendbewegung gleich ernst und verantwortungsvoll auffassen, ist die Schulreform nötig, die in einer Konzentration des Stoffes und einer Verminderung der Stundenzahl bestehen muß. Die schon vereinzelt vorgekommenen Fälle der körperlichen Überanstrengung gerade der tüchtigsten und fähigsten Mädel sollten eine Warnung sein. 80 Prozent der Schülerinnen von Frau Dr. Tscherning gehören dem B.D.M. an. Sie ist sich immer der Aufgabe bewußt, in den ihr anvertrauten Mädeln eine große Zahl von Jugendführerinnen zu erziehen. Die Schule ist ja einer der Wege, auf dem der Erwachsene der Jugendbewegung begegnet. Der Grundsaß, daß Jugend durch Jugend geführt werden soll, wird voll anerkannt ; aber ebenso notwendig ist es, daß der jugendliche Führer die Möglichkeit hat, an reifen, älteren Menschen selbst zu wachsen. Die höhere Schule muß eine Gelegenheit dazu sein, wenn sie ihre Aufgabe an H.3. und B.D.M. erfüllen will. „ Über die Krisis der höheren Mädchenschulbildung sind schon viele Worte gemacht. Wie stehen Sie dazu ?", frage ich die Oberstudiendirektorin. Frauen mit umfassender geistiger Bildung brauchen wir immer, brauchen wir heute dringender als je“, ist die Antwort. Wer soll heute den biologischen und raſſenkundlichen Unterricht erteilen in der Schule, im Frauenarbeitsdienst, im B.D.M. ? Nur eine Frau kann über diese Dinge ganz tief und ernst zu Frauen sprechen. Für die Leitung von Frauen- und Mädchenschulen aller Art brauchen wir ebenfalls gründlich durchgebildete Kräfte. Allerdings sind vier Voraussetzungen erforderlich : Kör perliche, geistige , charakterliche und politische Eignung . Wir haben keinen Überfluß an Frauen, die diese vier Bedingungen erfüllen. Im Gegenteil , es fehlt an vielen Stellen an jungen Nationalſozialiſtinnen, die durch ihr geistiges Vermögen , ihren schöpferischen Schwung und ihr poſitives Wiſſen die Kräfte der Vergangenheit ablösen können . Die Mädel , die in den letzten beiden Jahren in die Oberstufe der höheren Schule eintraten, verstehen durchaus die Forderung, die die Zeit an sie stellt : In jeder Hinsicht bilden sie eine Auslese, die sich ihrer besonderen Verantwortung
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bewußt ist. Wenn die Mädel auch nach abge= legter Reiseprüfung und Studium heiraten sollten, so wird ihnen das, was sie gelernt haben, doch nie Belastung sein, ſondern immer nur eine Hilfe zur Ausreifung ihrer Persönlichkeit und damit zum Dienst an der Gemeinschaft, in die das Leben sie stellt . Eine hauswirtschaftliche Ausbildung für jedes Mädel wird langsam zur Selbstverständlichkeit. In Stuttgart haben wir bereits die Möglichteit, für die abgehenden Schülerinnen von drei Schularten eine hauswirtschaftliche Ausbildung anzuschließen : Für die Volksschülerinnen besteht das hauswirtschaftliche Volljahr, an die Mittelschule schließt sich das Hausfrauenjahr an und
24. Februar 1936 an die mittlere Reife der höheren Schule die einjährige Frauenschule. Die Ausbildung des Lehrernachwuchses liegt Frau Dr. Tscherning sehr am Herzen. „ Die jungen Referendare werden schon recht“, sagt sie, wenn wir den Mut haben, sie so zu erziehen, wie wir sie brauchen.“ Mut zu neuen, noch nicht begangenen Wegen, zu den Konsequenzen unserer Weltanschauung müssen wir haben, das war der Gedanke, der als bleibender Eindruck von der Unterredung mit Frau Dr. Tscherning in mir zurückblieb . Ohne diesen Mut wird die Reform des Schulwesens nur Stückwerk bleiben können. Dorothea Thimme.
Unser Platz
in
der
Eine Schau der Frauen NSK Es war ohne Zweifel ein erfreulicher Gedanke und sehr begrüßenswerter Entschluß, das 25jährige Bestehen des Vereins Düſſeldorfer Künstlerinnen von einer bloßen lokalen Angelegenheit zu einer Gesamts chaudes deutschen Frauenschaffens auf künstle = rischem Gebiet zu weiten . Und wenn man diese Ausstellung gesehen hat, so muß man ge= stehen, daß hier eine gültige Repräsentation der deutschen Malerin und Bildhauerin verauch erreicht sucht und was mehr ist wurde. Ja, es ist darüber hinaus gelungen, zu be= weisen, daß die deutsche Künstlerin nicht bloß , in einer zeitfremden Idylle verhaftet, sich mit lieblichen "" Genrebildchen" begnügt, sondern kraftvoll vorſtößt zu dem Erlebnis von Landschaft und Volk, und sich mit den Stilproblemen der Gegenwart bemerkenswert auseinandersetzt. Diese Schau zeigte durchweg ein solches künst= lerisches Niveau und z . T. eine fast männliche Ausdrucskraft und Kühnheit, ohne jedoch die weibliche Eigenart zu verleugnen, daß hier für die Frau als Künstlerin, als Kulturträgerin und Erfüllerin einer hohen geistigen Mission in die Entwicklung unserer Tage ganz allge= mein und überpersönlich eine Lanze gebrochen wurde. Die Beteiligung aus allen Teilen des Reiches war überaus groß. Nicht nur die traditionellen Kunststädte wie München, Berlin, Düsseldorf, waren zahlreich vertreten, sondern auch Kaſſel und Halle, Braunschweig und Rostock, Westfalen und das Rheinland, Königsberg und Stuttgart, der Norden und der südlichste Zipfel Deutschlands lieferten eine Fülle von Beiträgen zu dieser Ausstellung, die man wirklich als „, künst = lerisches Bekenntnis der deutschen Frau zur Gegenwart und dem Kulturwillen unserer Zeit“ ansprechen fann. Die Jury hatte stark gesichtet, so daß ein einheitlicher Gesamteindruck zustande kam . Er vermittelt einen intereſſanten Querschnitt durch das weibliche Kunstschaffen unserer Zeit.
Kunstschaffen
Kunst
- Vorurteil fallen e
Daß natürlich eine Wertung sehr unterschiedlich ausfallen muß, versteht sich von selbst. Vieles ist hier erst Ahnung oder Weg zu einem Ziel, von dem man noch nach dem bisher Erreichten nicht sagen kann, ob es erreicht wird. Starke Kräfte und Talente ſind zu spüren, aber manchmal fehlt die Sicherheit der Kompoſition oder das künstlerische Erlebnis übersteigt spürbar die malerische Ausdruckskraft. Von den bildhauerischen Arbeiten darf als wesentlichster Faktor Milly Steger, Berlin, an= gesehen werden, deren Skulptur : „ Die Sinnende", eine wundervolle Harmonie von seelischer Gelöstheit und körperlich-plastischer Erscheinung zeigt. Neben ihr steht Renée Sin tenis in ihren kraftvollen Schöpfungen , die merkwürdigerweise viel weniger bekannt sind als ihre zierlichen Kleinplastiken. In den Skulpturen herrschen die Tierbildnisse vor, in denen man oft die warme Freude an allem Lebendigen eine typische Wesenseigenschaft der Frau ―― ſpürt . In den Malereien stehen die Landschaften an erster Stelle. Hier fällt besonders die Münchener Malerin Maria Caspar = Filfer durch die starke Eigenart ihrer farblichen Ausdrucksmittel auf. Ostpreußen findet in der Königsbergerin E. Eisenblätter - Laf= kowski eine Vertreterin von besonderer Haltung. Ihre 99 Masurische Landschaft“ und „ Kleine Komposition", in weichen, grauen , gedämpften Tönen gehalten, betonen ein sehr stilisiertes, In tollem Farbenspiel persönliches Können. ungeheuer wirkungsvoller Kontraste erweist sich wieder A. v. Zizewiß , Berlin, als Malerin von Format, während I. Breusing , Berlin, durch die klare, ruhige Tönung ihrer Bildniſſe auffiel. Eine faſt männliche Kühnheit des Pinselstrichs und eine seltene Geſchloſſenheit der Linie zeichnet den „ Ziehharmonikaſpieler“ der Tegernseer Malerin Irm aus. Es ist hier nicht möglich, alle die zahlreichen Talente aufzuzählen, die Beachtung verlangen und verdienen . Wichtiger als die Nennung von Namen ist der Gesamteindruck dieser Schau,
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NSK Folge 46 Sinn und Ziel dieser Ausstellung , die die deutsche Frau würdig einreiht in das künstle= rische Schaffen unserer Tage, das aus dem inneren Erlebnis unserer Zeit und der überzeitlichen Vision bestimmt werden muß . Zugleich mag diese Ausstellung auch einmal mit dem vorgefaßten Urteil und der törichten Meinung aufräumen, als wolle die Gegenwart der Frau in Deutschland nur den engen Rahmen von Haus und Familie zubilligen. Welche Intensivität
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viele
24. Februar 1936 künstlerischer Betätigung gerade die Frau als verantwortungsbewußte Mitschöpferin am kulturellen Aufbauwerk unserer Nation entwickelt und dadurch zur Steigerung unserer geistigen Kräfte und unseres völkischen Lebensgefühls beträgt, davon legt diese Schau im Düſſeldorfer Kunstpalaſt, die sich der wärmsten Förderung des Städtischen Kunstdezernats erfreute, eindeutig Zeugnis ab.denerischerumlhwydrgovsl Dr. Gerda Dietz. eindeutig Zeugnis ab .
Grüße
. . .
Die finnische Dichterin Maila Talvio und ihre Welt vor deutschen Frauen Maila Talvio war noch ein Kind, als die Leute aus dem weiten Land ihrer Heimat zu ihr kamen und von ihr, der Schriftkundigen, erbaten, daß sie ihnen Briefe schreibe an die in der Fremde lebenden Töchter und Söhne. Es gab damals noch nicht viel Finnländer, die das Schreiben beherrschten . So kam eines Tages auch eine alte Frau in ihrem Sonntagsstaat, in dem einfachen schwarzen Kleid, das den Frauen des Suomilandes als Festkleid dient, das seidene Tuch um den Kopf, und bat das Mädchen Maila, einen Brief an die ferne Toch= ter zu schreiben. Was zu schreiben sei, erkundigte sich Maila, und die Antwort war : „ Grüße." Sie schrieb und wiederholte ihre Frage, und die Antwort war wieder : „ Grüße“, und ſie fragte ein drittes Mal, und die Antwort war wieder die gleiche. „ Und dann“, meinte die Mutter, ,, kann man vielleicht noch von dem Vater erzählen, und daß die Schwester sich verheiratet hat und dann viele Grüße.“ Diese Grüße, die die Mutter immer wiederholte, umschließen alles, was sie ihrem Kind in der Fremde zu sagen hatte. Darin lag die ganze Kraft ihrer mütterlichen Liebe, mit der sie ihr Kind auch über alle Entfernungen hinweg an sich und die Heimat band, mit der sie die Brücke von hier in die Ferne für die Tochter baute, auf der sie zurückkehren konnte mit ihren Gedanken in das Land ihrer Kindheit und der Familie, zu Haus, Hof und Garten und das weite Land mit seinen Wäldern und Geen.
""„Von aller Liebesraserei aber auf Erden, welche Menschenherzen gleich wie Muschelschalen zermalmt, ist die Liebe der Mutter zur Frucht ihres Leibes die wildeste und ist brennender denn zweier Liebenden Glut“, sagt Aino Kallas, der finnische Dichter, in seiner erschüttern= den Erzählung „ St. Thomasnacht“. Und etwas von der Wucht dieser Erlebnisfähigkeit, die hier. die Menschen untereinander verbindet, bringt die Dichterin Maila Talvio uns Deutschen zu Beginn ihrer Erzählung aus der Kalleval a= sage , dem großen Volksepos des Suomilandes, zu der die Nordische Gesellschaft eingeladen hatte, mit den Grüßen ihres Landes. Tief bewegt nehmen wir deutschen Menschen diese Grüße entgegen, und lebendig spürbar ist die echte Wesensverwandtschaft und Freundschaft , die zwischen diesem jungen
Volk des nordischen Kulturkreiſes neuen Deutschland herrscht.
und
dem
In der wunderbar belebten Sprache, mit der uns diese mütterliche Frau und Dichterin die großen Gestalten der Kallavalaſage nahebringt, ersteht vor uns die bunte Fülle menschlichen Da= seins, die Verſtrickungen von Gut und Böse, von Leidenschaften und tiefer, hingebungsvoller Liebe. Die großen Frauengeſtalten dieser Sage werden lebendig. Aino, das zarte Mädchen, das der Liebe des gewaltigen Väinämöinen gegen den Willen der Mutter und des Bruders entflieht, durch die finsteren Wälder irrt und schließlich beim Baden im See von Waſſerjungfrauen in die Tiefe gezogen wird . . . „ und ewig klingt durch die Wälder das Klagelied der Mutter für alle Mütter, die ihre Tochter nicht verstanden haben“. Läminköinen, der junge Held, geht seinen von Übermut und voller Lebenslust und Liebesdrang getriebenen Schicksalsweg unter der ihn unsichtbar machenden Zauberkraft der Mutterliebe, die über alle Entfernungen hinweg die Gefahren, in denen der Sohn schwebt, zu bannen weiß. Ein gewaltiges Lied von der Macht der Mutterliebe. Aus der Samposage , dem Lied der Zaubermühle, deren Besitz ewigen Wohlstand verleiht, ragt die Gestalt der Pohjolawirtin heraus, von der die Dichterin sagt : „ Heute würden wir sie eine moderne Frau nennen, im Mittelalter hätte man sie als eine Here ver brannt, so groß ist ihre Kraft, ihr Mut und ihr Können." Wie verständlich ist es, daß die Frauen des Suomilandes der größten Schwester aus dieser Sage ein Denkmal ſezen wollen, das ſie täglich an sie erinnert. Denn nicht Dichtung sind diese Wesen, ſondern Menschen von Fleisch und Blut waren sie einmal, und ihr Schicksal spiegelt das Schicksal des finnischen Volkes, an dem sie alle teilhaben, untereinander unlöslich verbunden.
Über den Rahmen eines beglückenden Erlebniſſes wurde dieser Abend das, was die Mutter einmal mit ihren „ Grüßen“ dem Kind Maila lehrte, eine Brücke von uns zu den Menschen in Finnland, und wir geben der Dichterin auf ihren Heimweg als Dank und Erinnerung an diesen Abend mit die „ Grüße der deutschen Frauen“. Charlotte de Bar-Friedrich .
Blatt 8
NSK Folge 46
Kabeljaubraten
und
24. Februar 1936
Rotbarſchroulade
Zwei Fischtage beinahe zu wenig NSK Der Reichsernährungsminister hat uns aufgerufen zu einem erhöhten Fischverbrauch, da gilt es als erstes, sich mit den verschiedenen Deutschen Seefischen und ihrer Zubereitungsart näher vertraut zu machen. Für uns Berliner Hausfrauen ist das leicht, denn der Reichsseefisch ausschuß hat am Potsdamer • Ringbahnhof eine Lehrküche eingerichtet, in der jetzt täglich zwei Lehrkurſe abgehalten werden. Er hat sogar eine Auto = lehrküche , die im Begriff ist, auf große Fahrt nach Thüringen und dann nach Württemberg aufzubrechen, und die schon erfolgreichen Fahrten durch Schlesien und Bayern hinter sich hat. In der Lehrküche werden unsere üblichen Vorstellungen Dom Fischkochen gründlich umgekrempelt. Freundlich, aber beſtimmt erklärt uns die Gewerbelehrerin in ihrem einleitenden Vortrag, daß es ganz und gar falsch ist, den Fisch zu kochen. Die allgemeine Verblüffung in unſerem bunt und zufällig zusammengekommenen Kreis schafft die rechte gemeinsame Grundstimmung der Wißbegier. Und nun rückt die junge Lehrerin den Fisch in das Licht einer ganz neuen Betrachtung: Fisch ist Fleisch. Sie spricht vom Kabeljaubraten , den wir spiden wie einen Hasenrücken, von Rotbarschrouladen, die zubereitet werden wie Rindsrouladen, vom Fischgulasch und vom Fischhackbraten. Und kein Gemüse gibts, das sich nicht als Beilage eignet, zum Braten passen alle Kohlarten, zum gedünsteten Fisch die zarteren
Vier Gänge Fisch, ein guter Vorsatz Gemüse, und natürlich immer und überall alle Arten von Salaten. Wir brauchen diese neue Weisheit nicht hinzunehmen, nein, wir sollen uns überzeugen, Eine selbst bereiten und selbst verzehren. neuzeitlich eingerichtete Küche mit großem Gasherd, feuerfesten Glasgefäßen und mit Alle einer langen Anrichte empfängt uns . Zutaten für die einzelnen Gerichte sind sorgsam zusammengestellt, wir können gleich an die Herstellung gehen. In einer knappen Stunde sind wir alle fertig, denn das ist ja ein großer Vorzug des Fischfleisches, daß es so schnell gar ist. Nun heißt es prüfen und kritisieren. Wieder ſizen wir um den Tisch, und von den Wandtafeln sehen die Fische in ihrer lebenden Gestalt herab sie kennen sich selbst nicht auf unsere Teller Als Vorgericht verzehren mehr wieder ! wir Rotbarschrouladen in Tomatentunke mit Kartoffeln. Es folgen gedünſtete grüne Heringe als Zwischengericht. Das Haupt = gericht bildet natürlich der Braten : Seelachs mit Rotkohl, und den Nachtisch macht ein Auflauf von Nudeln , geräuchertem Schellfisch und geriebenem Käse. Ein vollständiges Menü, das fein bißchen langweilt. Schon halten wir es für möglich, vier Wochen lang an drei Tagen Fischgerichte zu geben, ohne uns zu wiederholen - ja, ein paar von uns ſind entſchloſſen, freiwillig noch einen dritten Fischtag einzulegen ; was an uns liegt. soll geschehen, damit nicht wieder Tausende von Zentnern dieſes wertvollen Nahrungsmittels verderben , weil die deutsche Hausfrau es nicht zu würdigen verstand. Gerda Simons .
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
1.
NSK -Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 46
Wintersportkämpfe
der
24. Februar 1936
Gliederungen
der
N.S.D.A.P.
Mannschaftslaut Abtahrtstorlauf mit 700 Meter Höhenunterschied Wanderpreis des Führers im Dienstanzug Schispringen NSK Oberschreiberhau, 24. Februar. Die Wintersportkämpfe der Gliederungen der N.S.D.A.P., die von der S.A., S.S. , dem N.S. K.K. und der H.I. gemeinſam am 29. Februar und 1. März in Oberschreiberhau im Riesengebirge durchgeführt werden, versprechen sportlich zu einem ersten Wintersportereignis zu werden . Jede der teilnahmeberechtigten Gliederungen bleibt bemüht, mit bestem Läufermaterial in den einzelnen Spezialwettbewerben vertreten zu sein, ſo daß der friedliche Wettstreit in den Schimannschaftskämpfen sportliche Höhepunkte bringen dürfte, die dem deutschen Volk ein geschlossenes Bild von der starken und einmütigen Einsatzbereitschaft aller Gliederungen für Staat und Führer vermitteln werden. Die Mannschaftsleistung wird im Vordergrund stehen. So werden die Mann ſchaft släufe über 18 Kilometer in der Klasse A und über 12 Kilometer in der Klasse B verbunden mit einer Kleinkaliberschießzübung das Kernstück der schießsportlichen Großereignisse im Riesengebirge darstellen . Außerdem sind im Programm ein Abfahrtstorlauf und ein Sprunglauf ſowie H.I.Wettbewerbe nach eigener Ausschreibung vorgesehen. Die unter der verantwortlichen Leitung des Reichssportführers, S. A. = Gruppenführer von Tschammer und Osten , ſtehende Wintersportveranstaltung im Riesengebirge, die nach dem glanzvollen Verlauf der IV. Olym= pischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen nunmehr das Intereſſe auf die Süd -Ost-Ecke des Reiches konzentrieren wird, bringt als Auftakt am Sonnabend, dem 29. Februar, den Ab = fahrtstorlauf , der nach den Richtlinien des Fachamtes Schilauf im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen durchgeführt und bewertet wird. Er ist eine Kombination von Abfahrts- und Torlauf und wird auf einer 3500 Meter langen Strecke mit 700 Meter Höhenunterschied ausgetragen werden. Da die
Nationalsozialismus NSK Am 21. Februar dieses Jahres waren fünf Jahre vergangen seit dem Tage, da Hans Schemm in einer denkwürdigen Versammlung in Braunschweig den Gau SüdhannoverBraunschweig des N.S.-Lehrerbundes gründete. Nur ganz wenige Erzieher hörten damals die gewaltige Predigt des Idealismus des verstorbenen Hauptamtsleiters Pg. Schemm. Er füllte die Herzen seiner Getreuen so sehr mit
Nennungen hier wie auch in allen anderen Wettbewerben für die Einzelgliederungen be schränkt sind, werden nur die besten Vertreter am Start sein. Der Sonntag vormittag wird dann im Zeichen der Mannschaftskämpfe ſtehen. Ab 8 Uhr ist der Start der H.I. und der Teilnehmer am Mannschaftslauf der Klasse B vor= gesehen. Anschließend wird als Hauptereignis der Start zum Mannschaftslauf der Klasse A erfolgen. Jede Mannschaft besteht aus einem Führer der S.A., des N.S.K.K. bzw. der S.S. und vier Männern, die im Dienst:= anzug ihrer Gliederung einschließlich Koppel ohne Schulterriemen mit 15 Kilogramm Gepäck, dazu Brotbeutel und Feldflasche, anzutreten haben. Gewertet werden die Führer und drei Mann, die gemeinsam das Ziel durchlaufen müssen, da die Zeit des vierten Läufers maßgebend für die Bewertung ist. Auf der zweiten Hälfte der Strede ist eine Kleinkaliberschießübung zu erfüllen. In einer Entfernung von 50 Meter hat jede Mannschaft mit beliebigem Anschlag vier Luftballons mit fünf Schuß abzuschießen. Die Mannschaft muß hier mit dem Führer und drei Mann , die am Ziel bewertet werden, eintreffen und die Bedingungen erfüllen. Die Strede wird erst kurz vor dem Lauf gekennzeichnet werden. Als sportlicher Abschluß der großen Veranstal= tung wird am Sonntagnachmittag auf der bekannten Himmelsgrundschanze in Oberschreiberhau ein großes Schispringen durchge= führt werden. Von jedem Teilnehmer an diesem Sprunglauf wird eine Mindestleistung von 30 Metern verlangt. Anschließend werden Siegerbekanntgabe und Preisverteilung auf dem Sportplag erfolgen, und mit einem Fadelzug vor den Führern der Parteigliederungen wird die Veranstaltung ihren Abſchluß finden. Zu dem Hauptlauf der Wintersportkämpfe, dem 18-Kilometer-Mannschaftslauf der Klaſſe A, hat der Führer einen Wanderpreis ge = stiftet , um den ein besonders heißer Kampf entbrennen wird.
erfordert Charakterſchule Begeisterung, Glauben und Kampfeswillen, daß Gauamtsleiters, ſie unter Führung ihres fie Schmidt - Bodenstedt , Pg. Staatsrat durchhielten und rangen, bis der Sieg errungen war und die gesamte niedersächsische Erzieherschaft unter der Fahne Adolf Hitlers marschierte. Eine Ausstellung in den Räumen der Gauamtsleitung zeigte eindringlich in Briefen , Schaubildern, Presseartikeln und vielen anderen
Zu NSK Folge 46 aufschlußreichen Dingen den oft schwierigen, arbeits- und opferreichen Weg der vergangenen fünf Jahre. Der Gauamtsleiter Pg. Schmidt-Bodenstedt hatte aus Anlaß der Fünfjahresfeier die Mitarbeiter der Gauamtsleitung, die Kreis- und Ortsgruppenleiter zu einer Arbeitstagung zusammengerufen, um ihnen einmal für ihre Treue und Pflichterfüllung zu danken und ihnen gleichzeitig neuen Ansporn und Richtlinien für die kommende Arbeit zu geben. Anschließend blieben die Teilnehmer zu einem Kameradschaftsabend beisammen. Den Höhepunkt der Fünfjahresfeier bildete die Großkundgebung mit dem neuen Hauptamtsleiter Pg . Wächtler. Unter den zahlreichen Ehrengästen bemerkte man den Braunschweigischen Ministerpräsidenten Pg. Klag ges , der eins der ältesten N.S.L.B. -Mitglieder ist, den Staatsminister Pg. Alpers , viele Amtsleiter der Bewegung und auch Vertreter der Wehrmacht. Es war das erstemal, daß Pg. Wächtler in seiner Eigenschaft als Hauptamtsleiter des N.S.L.B. vor den Erziehern eines Gaues sprach. In seiner Begrüßungsansprache dankte der Gauamtsleiter für die damit unserem Gau gewordene Ehre und versicherte Pg. Wächtler, als dem Beauftragten des Führers, unbedingte Gefolgschaftstreue und Einsatzbereitschaft der gesamten Erzieherschaft des Gaues Südhannover- Braunschweig. Der Ausgangspunkt der grundlegenden Rede des Hauptamtsleiters war die durch die Geschichte immer wieder bewiesene Lehre, daß alle großen Kämpfe weltanschaulich bedingt sind. Weltanschauungen kennen keine Kompromisse. Der Nationalsozialismus stand und ſteht in ſchroffſtem Gegenſaz zum Liberalismus, der als Gedankengut der französischen Revolution noch heute die Welt weitgehend beherrscht, woraus der heftige Widerstand der Welt gegen die Lehre Adolf Hitlers folgert. Alle Kulturgestaltungen sind Ausdruck ihrer Zeit, so auch die Schule. Der Liberalismus formte die Lern- und Wissensschule, die den Einzelmenschen für den Lebenskampf, der zum Kampfe aller gegen alle wurde, mit dem notDer wendigen Wissen ausrüsten wollte. Nationalsozialismus fordert die Erziehungs- und Charakterschule . die zwar auch ihre Schüler mit guten Wissenstenntnissen versieht, aber sie ganz und gar auf ihre Aufgaben für die Gemeinschaft ausrichtet. Mit der Entwertung der liberalistischen Zeit entwertete auch die liberalistische Schule. Darunter litt das Anſehen der Erzieherſchaft zwangsläufig, insofern zu Unrecht, als der= jenige die Unwahrheit sagt, der behauptet, in den Schulen der Vor- und Nachkriegszeit ſei nicht mit größtem Fleiße gearbeitet worden. Die Tatsache, daß ein hoch gebildetes Volk in die Versklavung aller Völker geraten konnte, mußte auch der Lehrerschaft beweisen, daß es mit Wissen und Kenntnissen nicht allein getan ist. Ihre Besten wurden schon früh im Nationalsozialismus von den Forderungen der Zeit ergriffen. Durch ihren Kampf erlebten wir den Aufbruch der gesamten Lehrerschaft. Deren Forderung ist: Ein Reich eine Schule eine Erzieherschaft.
Der Nationalsozialismus ist im tiefsten Der Grunde eine pädagogische Revolution. Führer lehnt es ab, seine Macht auf Bajonette zu gründen. Das Reich muß in den Herzen der Millionen Volksgenossen ruhen. Und dem Führer bei diesem Werke zu helfen , das ist die Aufgabe des N.S.L.B. Wer als Erund zieher an diesem Werk mitbauen will
Blatt b
24. Februar 1936 das muß jeder Erzieher Reihen des N.S.L.B.
der gehört in die
Wir rücken bewußt von denen ab, die von der weltanschaulichen Revolution der Gegenwart nichts wissen wollen . Wir dulden ihre Verbände nicht länger. Die vornehmste Aufgabe des N. S. L. B. ist es , den neuen Ehrbegriff des deutschen Erziehers zu schaffen. Was uns nicht befriedigt, iſt der Zustand der Schule, die uns aus der Vergangenheit überliefert ist. Es fehlt vor allem an wertvollen Lehrbüchern , die aus dem Geiste des Nationalsozialismus geboren sind. Hier liegt ein großes Arbeitsgebiet für die Fachschaften. Notwendig ist, daß der Lehrer einsieht, daß er Vorbild sein muß. Charaktere können nicht durch Schulung erzogen werden, sondern nur durch gelebtes Vorbild. Lehre und nationalſozialiſtiſcher Glaube eines Lehrers müſſen Ausdruck seiner Lebenshaltung sein und umgekehrt. Wir lehnen den Versuch ab, aus der Schule wieder die überlebté Lernschule zu machen. Unsere Schule ist eine Schule der Erziehung. Der Lehrer der Gegenwart ist nicht ſo ſehr Lehrer als vielmehr Erzieher. Zusammen mit Elternhaus und Hitler - Jugend arbeitet die Schule an derselben, einen Aufgabe, den deutschen Menschen zu bilden, dem seines Volkes Schicksai höchste Aufgabe ist. Diese schwere Aufgabe muß der Erzieherschaft lezte Verpflichtung sein. An ihrem Ende muß der Sieg der nationalsozialistischen Revolution auf allen Lebensgebieten stehen. Wenn spätere Geschlechter auf das ge= waltige Geschehen zurückblicken, das eine ganze Welt, ähnlich wie die heute überlebte Revolution von 1789, umgestaltete, dann muß es heißen: Die deutschen Erzieher nicht zulet haben zum Siege beigetragen. Und das wird unsere größte Ehre sein!
Stimmen des Auslands
Die Judenfrage in Pommerellen NSK Unter dieser Überschrift bringt das „Pommereller Tageblatt" folgenden Bericht: Ganz besonders aktuell ist augenblicklich in Pommerellen die Judenfrage geworden nach dem Beschluß der Rechtsanwälte in Gdingen, zu den jüdischen Anwälten jede kollegiale Beziehung abzubrechen. Der Versuch bestimmter Kreise, diese Rechtsanwälte als regierungsfeindlich hinzustellen, ist jedoch gescheitert. Pommerellen , in Regierungsorgan Das „Dzien Pomorski ", stellt selbst fest, daß der Beschluß der Gdingener Rechtsanwälte mit Politit nichts zu tun habe, sondern daß er diktiert sei von der Sorge vor einer Überschwemmung Gdingens mit jüdi schen Elementen . Gdingen habe in wirtschaftlicher , politischer und strategischer Beziehung eine solche Bedeutung für Polen, daß sein rein polnischer Charakter gewahrt werden müsse . In Gdingen selbst betont man, daß in der Zeit des Aufbaues und der schwierigen Anfangsverhältnisse in Gdingen keine Juden vorhanden gewesen seien , jezt aber, wo die Stadt anfange aufzublühen , strömten sie massenweise herbei , um die Früchte der Arbeit mit einzuernten .
1
ationalſozialiſtiſche
lef. und Drahtanschrift der Schriftleitung: lin SW 68. Zimmerſt: 90. 111 Fernruf A1 Jäger 0022 rlag Franz Ebr Ra , 6. mb H.. tralverlag Der NS DA B.. München - Berlin rland : Cher.Berlag Berlin SM 68, Alle Zahlungen find nach mmertrake 88 (Postschedlonto Berlin 4454) richten
ParteiKorreſpondenz
NCK Breſſedienſt der NGDUB
Blatt 1
NSK Folge 47
Die
25. Februar 1936
Partei
von der Wehrmacht
NSK
Der Leiter der Presseabteilung des
Reichskriegsministeriums hat dieser Tage in Berlin einen Vortrag gehalten, der die des wehrpolitische Revolution Nationalsozialismus
zum
Thema
hatte. Es ist das besondere Verdienst dieses Vortrages, der auch in Broschürenform der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, daß in ihm vor allem auch die inneren Zusammenhänge zwischen der politischen Revolution und der soldatischen Wiedergeburt des deutschen Volkes in eindrucksvoller Klarheit und mit einer packenden logischen Schärfe herausgestellt werden.
Gerade
die
Mit der Herausgabɩ beauftragt Wilhelm Weiß, für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Retchspreſſechef der NS DAB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftletter Helmut Súndermann Stellvertreter: Dr. Gerhard Kräger. Sämtlich in Berlin.
Betrachtung
der
modernen
deutschen Wehrpolitik als einer Funktion der nationalsozialistischen Umwälzung bringt eine Reihe von Gedanken mit sich, die noch selten in solcher Klarheit ausgesprochen wurden, wie das hier geschieht. Das wehrpolitische Ergebnis wird als das Kriterium für den staatspolitischen Erfolg oder Mißerfolg einer Revolution bezeichnet und damit ein entscheidender Weg zum Verständnis des inneren Verhältnisses von Partei und Wehrmacht im heutigen Deutschland eröffnet. „Hätten Adolf Hitler und die N.S.D.A.P. in dieſen drei Jahren nur die eine Tat der wehrpolitischen Befreiung Deutschlands voll= bracht, es wäre genug des Ruhmes für Gegen= Dieser Sat wart und eine ferne Zukunft." ch kt außerordentli einer ist der Ausgangspun
–
aus
geſehen
aufschlußreichen Beweisführung über die Beziehungen zwischen dem Weltbild des Nationalſozialismus und der Richtung und dem Inhalt der neuen Wehrpolitik. Besonders bedeutsam ist, daß nicht nur die Verschiedenheit der Aufgaben von Wehrmacht und Partei betrachtet wird, sondern daß in eindringlicher Weise ge= rade auch die gegenseitige Ergänzung des täglichen Wirkens dieser beiden großen Faktoren unseres nationalen Lebens herausgearbeitet wird. Dem neuen Soldaten wird die Aufgabe zugewiesen, politisch denken zu lernen. Es gäbe heute nichts Armseligeres als den Soldaten, der unberührt vom politischen Geschehen der Zeit nur dem Garnisondienst fröne. Die gemeinsame Erziehungsarbeit am nationalsozia= listischen Menschen, die freilich keineswegs eine „Politisierung der Wehrmacht" in sich schließt, wird als die Synthese herausgestellt, auf der fich Partei und Wehrmacht treffen. Es ist dem Nationalsozialisten eine aufrichtige Freude, diese klaren und von innerer Überzeugung getragenen Ausführungen zu lesen. Sie zeigen allen denen, die es draußen im Ausland oft nicht glauben wollen, daß das Bekenntnis der Wehrmacht zur Partei und das Bekenntnis der Partei zur Wehrmacht nicht Lippenbekenntniſſe ſind, sondern daß dieſem gegenseitigen Verstehen die freudige Hingabe beider an die gemeinsame Aufgabe zugrunde liegt.
D
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NSK Folge 47
Zwei
Thefen
25. Februar 1936
und
eine
Idee
Edens Ablehnung der Einfreiſung und Befürwortung der Kollektivität NSK Wir sehen ſchon ein, daß nicht nur das Leben der einzelnen Menschen, sondern auch die ihr Schicksal beherrschende Gestaltung der öffentlichen Dinge irgendwie von Grund[äten geleitet oder beeinflußt sein muß. Warum sollte die große Politik auf Prinzipien verzichten, ohne die auch das Einzelleben nicht denkbar ist ? Grundsätze pflegen ihren dialektischen Niederschlag in Thesen zu finden, die irgendwie programmatisch die höheren Ziele und die Wege zu ihnen weisen . Eine Außenpolitik kann nur dann zu Erfolgen führen, wenn fie bestimmte Grundsätze gewissermaßen zur Richtschnur hat. Sie beginnt aber zu erstarren, wenn diese Grundsäte entweder nur noch lebensfremde Schemen sind oder statt zu Klarheit zu Unklarheit und damit Unsicherheit führen. Man wird der Londoner und Pariser Diplomatie leider nicht den Vorwurf ersparen können, daß sie in der Erfindung großer außenpolitischer Prinzipien ebenso begabt und reich wie in der Anwendung dieser Prinzipien je nach Lage der Dinge gewandt ist. Theorie und Praxis find von jeher zwei Erscheinungen ge= wesen, die nicht immer in Harmonie nebeneinander standen. In der großen Außenpolitik der Nachkriegszeit jedoch zeichneten sie sich in überwiegendem Maße durch eine Gegensätzlichfeit aus, die kaum noch überboten werden fann. Hierfür bot die erste Rede, die Eden in seiner Eigenschaft als Außenminister vor dem englischen Unterhaus gehalten hat, einen leider lehrreichen Beitrag. Sowohl in der Debatte des eigenen Parlamentes wie auch in der Presse des eigenen Landes wurde eine Kritik lebendig, die mit Eindringlichkeit die Anfechtbarkeit der englischen Außenpolitik erörterte. Eden selbst gibt zu, „ daß man achtzehn Jahre nach Kriegsschluß den gleichen Fragen gegen= überſtände, und zwar fürchterlich ähnlich in ihrem Charakter und in ihrer Bedeutung wie denen von 1914". Es spricht sicherlich nicht für den Ruhm einer Diplomatie, wenn sie offiziell ein solches Eingeständnis ablegen muß, und es fragt sich, ob man wirklich schon ernstlich in der Kriegsgeneration den Schlüssel zu der „Weisheit" gefunden hat, „eine Wiederholung der Leiden, die sie (die Kriegsgeneration ) ausgehalten habe, zu verhindern". Eden spricht in diesem Zusammenhang von der Mission Großbritanniens, das durch eine volle und attive Mitarbeit" zur Stabilisierung des Friedens beitragen müſſe und eine „ kollektive Sicherheit“ am wirksamsten „ nur durch die Maſchinerie des Völkerbundes“ ſchaffen könne. Und hier beginnt Eden bereits mit der Selbstkritik, wenn er feststellt, daß der Völkerbund nur ein Versuch sei , eine internationale Ordnung herzustellen". Der verantwort= liche gegenwärtige Chef der englischen Außenpolitik gibt also damit zu , daß der Völkerbund trotz seines achtzehnjährigen Bestehens noch nicht über das Stadium der "" Versuche" hinausgekommen sei. Das ist eigentlich keine Empfehlung
für Genf und keine Voraussetzung dafür, den Völkerbund in so entscheidenden Augenblicken wie der Gegenwart in den Sattel zu heben, um mit ihm alle Gefahren für die Sicherung des Weltfriedens niederzureiten . Wir wagen zu bezweifeln, daß die beiden Bedingungen, die Eden dem Völkerbund zur Erfüllung seiner wahren großen Aufgabe stellt Schaffung eines wahrhaften und mächtigen Kollektivsystems sowie Stärkung der militär-politischen Macht Englands , die Genfer Politik auch nur einen spürbaren Schritt vorwärtsbringen. Freilich sprechen bei dieser Argumentation sehr stark innerpolitiſche Gründe mit. Es gilt, für die Aufrüstung Großbritanniens das notwendige Verständnis in der englischen Öffentlichkeit zu erringen und dem Steuerzahler die Mehrausgaben für die Wehrmacht schmackhaft zu machen. ""Wenn man eine Abrüstung will, so ist das nur mit einer verſtärkten Macht und Autorität des Völkerbundes zu erreichen. Und diese Macht und Autorität muß in beträchtlichem Umfang von der bewaffneten Stärke Großbritanniens abhängen.“ Also durch Aufrüstung zur Abrüstung , so paradox es auch flingt. Die gegenwärtige Situation ers fordert nach Eden eine solche Haltung. Es wird sogar der Versuch unternommen, rech = nerisch nachzuweisen, daß eine Wiederaufrüstung und Stärkung der kollektiven Sicherheit die billigste Form der Wiederaufrüstung, billiger als eine Wiederaufrüstung innerhalb des Vorkriegssystems der Allianzen und unendlich viel billiger als eine Wiederaufrüstung innerhalb einer Isolierung sei." Das mag im Rah men einer weltfernen Theorie richtig und glaubhaft erscheinen, in der Praxis jedoch erregen derartige Betrachtungen ein gewisses Unbehagen. Besonders dann, wenn außerdem der Versuch unternommen wird, bei einer Politik des Fest= haltens am Völkerbund und der kollektiven Sicherheit klar zu unterscheiden „ zwischen dieser Politik und der Einkreisung". Im selben Atem= zuge erklärt Eden, daß London „ an einer Einkreisung keinen Anteil nehmen wolle". Das berührt durchaus sympathisch. Und einige Organe der öffentlichen Weltmeinung haben denn auch gerade diesen Sat besonders unterstrichen und, wie die „ Times“, betont, es sei höchste Zeit, von der negativen Friedenspolitik zu einer dynamischen Friedenspolitik überzugehen. Die kollektive Aktion müſſe sich nunmehr mit konstruktiven Aufgaben befaſſen ; denn es gebe keine Zukunft für den Völkerbund, wenn er lediglich als bewaffneter Beschützer des Status quo auftrete." Immerhin das Urteil eines regierungsoffiziellen und maßgebenden englischen Blattes, dem wir im Augenblic keinen entgegengesetzten Kommentar hins zuzufügen haben . Die Morning Post" spricht sogar bei der Beurteilung der Darlegungen Edens von einer „ genau so unübersichtlichen britischen Außenpolitik", wie sie seit dem Fallen-
NSK Folge 47 laſſen der Pariſer Friedensvorschläge beſtehe und stellt lediglich Wiederholungen " der Äußerungen der Vorgänger Edens fest. Der ,,Daily Expreß" sieht in dem Völkerbund „nichts anderes als den Gerichtsvollzieher der Versailler Mächte". Meinungen im eigenen Lager ... . . Es bleibt also von der Rede Edens nur die Alternative übrig : Kollektivität im Sinne einer Völkerbundspolitik, wie sie sich England denkt, oder Bündnispolitik , wie sie vor dem Weltkriege bestand und zur Katastrophe von 1914 führte. Das Foreign Office hat sich für das Kollektivitätsprinzip entschieden und lehnt in seinem Rahmen den Gedanken einer Einkreisung ab. Hierzu gibt das „ Echo de Paris" eine nicht abwegige Illustration, wenn es erklärt : „ In Wirklichkeit unterscheidet sich die Technik der kollektiven Sicherheit nicht mehr von der Technik der alten Bündnisse. Die Neuerung ist nur, daß der Zweck der alten Bündnisse der Beurteilung der einzelnen Regierungen überlassen war, während er gegenwärtig durch die Völkerbundssagungen bestimmt wird.“ Hier liegt das Ei des Kolumbus . Selbst nach englischer Auffassung ist der Völkerbund, wie eben zitiert, der Gerichtss vollzieher der Versailler Mächte". Deutschland hat schließlich aus diesem sehr richtigen und zwingenden Grunde Genf verlassen, weil der Völkerbund troß der ihm von Wilson gegebe= nen Sendung nicht die Kraft besaß, der Souve ränität und Gleichberechtigung der in ihm vereinten Staaten zu Achtung und Geltung zu verhelfen. Nach der bisherigen Praxis der zwischen den sogenannten Siegermächten und ihren
Ein
bewegtes
Blatt 3
25. Februar 1936 Trabanten geübten Politik der Kollektivität, die sich in den seltsamsten Pakten und Militärallianzen Luft macht und sich mit juristischer Spitfindigkeit auf die Genfer Sagungen und damit die moderne Kollektivität bezieht, ist der Verdacht einer Einkreisungspolitit nicht mehr von der Hand zu wesen. Freilich ist England zwar nicht Vertragspartner der hier gemeinten zwischenstaatlichen Vereinbarungen, aber immerhin eine tonangebende Macht im Kreise der Genfer Nationen, die sich bisher jedenfalls nicht darum bemüht hat, einer praktisch entgegen= gesezt angewandten Theorie der Kollektivität Die wirksam Widerstand entgegenzuſeßen. Thesen Kollektivität Nichtund beiden Dinge nach Lage der einkreisung sind nicht auf einen Nenner zu bringen und nicht dazu angetan, einer aufbauenden Friedenside zu einer international-politischen Fundamentierung zu verhelfen, daß man tatsächlich von einer Entspannung der europäischen Lage sprechen könnte. Solange sich hinter der These der Kollektivität nur eine bestimmten egoistischen Zwecken dienende Politik verbirgt, die praktisch im Gegensatz zur These der Nichteinkreisung steht, kan von Deutschland nicht ein Vertrauen erwartet werden, das einer Vogelstraußpolitik Einer idealen, aber darum auch gleichkäme. noch in der irrationalen Welt geisternden Kollektivität wird man sicherlich die Fähigkeit zusprechen können, den verhängnisvollen Weg einer Einkreisungspolitik nicht zu beschreiten, aber hart im Raume stoßen sich die Dinge. Zwei noch so formvollendete Thesen vermögen einer Idee nicht zum Siege zu verhelfen, wenn sie an ihrem inneren WiderDr. Walter Bastian . spruch franken.
Kolonialkapitel
Notwendige Erinnerungen an die Kongoakte NSK In den Erörterungen der internationalen Preſſe zur kolonialen Frage ist in letter Zeit die Kongoatte und ihre Bedeutung für die politische Entwicklung in Afrika, insbesondere während des Weltkrieges und nach ihm, in den Vordergrund getreten. Die englische Presse vermeidet gern eine eingehendere Beschäftigung mit ihr, vermutlich aus dem Gefühl heraus, daß dies zur Besprechung von Dingen führen könnte, über die man jenseits des Kanals gern den Mantel der Vergessenheit breiten möchte. Diese Bedenken bestehen für uns in Deutschland nicht. Wir haben im Gegenteil alle Veranlassung, uns mit diesem aus dem Jahre 1885 stammenden internationalen Vertrag auch heute noch zu beschäftigen, weil ohne ihn unser Kampf um Wahrung unserer völkischen Ehre und Anerkennung unserer kolonialen Rechte eines gewichtigen Stüßpfeilers entbehren würde. 15 Staaten, darunter Deutschland und die heutigen Kolonialmächte England, Frankreich, Belgien, Italien, Holland, Portugal haben diesen Vertrag geschlossen, geleitet nicht nur von freihändlerischen Bestrebungen, sondern auch aus dem Gedanken der „,trusteeship", der sittlichen
Verantwortung für das Wohl und Wehe der schwarzen Raſſe, das heute Lord Lugard so gerne als englisches und persönliches Monopol und eigene Erfindung in Anspruch nehmen möchte. Auf Mittel zur Hebung der ſittlichen und materiellen Wohlfahrt der eingeborenen Völkerschaften bedacht, wie es in der Präambel zur Kongoatte heißt, versuchten die vertragschließenden Mächte zunächst das Übergreifen jedes europäischen Krieges auf das Gebiet des sogenannten. konventionellen Kongobeckens zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurde in der Kongoatte für alle im Bereiche des Kongobeckens gelegenen Befizungen europäischer Mächte eine allge meine Neutralitätserklärung ver= einbart, weiter aber verpflichteten sich die Vertragschließenden, und das ist für die Beurteilung der Vorgänge bei Ausbruch des Weltkrieges wesentlich, im Falle der Verwicklung einer der beteiligten Mächte in einen europäischen Krieg, deren Besitzung im Bereich des Kongobeckens für die Kriegsdauer als neutral zu erklären und so zu behandeln. Für die Anwendung dieser Neutralitätsvereinbarung kam ganz Deutsch-Ostafrika und ein Drittel von
NSK Folge 47 Kamerun, dagegen nicht Deutsch-Südwestafrika in Betracht. Wie stand es nun mit der Durchführung dieser im Bewußtsein der „,trusteeship" für die schwarze Rasse freiwillig und feierlich übernommenen Neutralitätsverpflichtungen bei Ausbruch des großen Krieges 1914? Daß Deutschland mit Aussicht auf Erfolg einen Angriffs= krieg auf die seinen afrikanischen Kolonien benachbarten viel stärkeren und weiter entwickelten Kolonialgebiete Nigeria, belgischer und französischer Kongo, sowie Britisch-Ostafrika hätte führen können, selbst wenn es die Absicht gehabt hätte, sich seiner in der Kongoatte übernommenen Verpflichtungen zu entledigen, war angesichts der die Stärke und Ausrüstung einer fleinen Polizeitruppe nicht übersteigenden Streitfräfte in unseren Kolonien ausgeſchloſſen, was auch unseren früheren Feinden wohl bekannt war. Wenn trotzdem grotesk anmutende propagandistische Versuche namentlich von englischer und belgiſcher Seite gemacht worden find, um das Gegenteil zu beweisen, so mag allerdings das schlechte Gewissen zu dieſen Notfügen viel beigetragen haben. Daneben aber schwebte offenbar das sehr reale Ziel vor Augen, dem im Vertrag von Versailles diktierten Raub unserer Kolonien ein moralisches Mäntelchen umzuhängen. Es ist daher gerade heute von entscheidender Bedeutung, daß die dunklen Machenschaften und der Mangel an fair play, die beim Bruch der Kongoakte 1914 obwalteten, auch jezt wieder der Weltöffentlichkeit in die Erinnerung zurückgerufen werden. Über diese Machenschaften sind wir sehr deutlich unterrichtet durch einen Bericht des belgischen Gesandten in Paris, Baron Guillaume , datiert 16. August 1914, an den belgischen Außenminister. Aus diesem Bericht erfahren wir, daß England zunächst bestimmte Ansprüche geltend machen wollte und daß Frankreich den Teil des Kongo wiederzunehmen wünschte, den es infolge des Agadirzwischenfalles habe abtreten müssen. Beide Mächte waren der Ansicht, daß „ ein Erfolg nicht schwer zu erreichen sein würde". Sie waren ja über die Schwäche unserer lediglich Polizeizwecken dienenden Schußtruppen durchaus im Bilde, und sie brauchten den Erfolg, weil es ihnen, wie sich das französische Außenministerium ausdrückte . „darauf ankam, Deutschland überall da zu treffen, wo es nur immer zu erreichen sei “. Wie vertrauensselig, um nicht zu sagen naiv, demgegenüber die deutsche Regierung sich darauf verließ, daß nicht nur die für das Kongobecken übernommenen Neutralitätsbindungen allseitig respektiert werden würden , sondern daß überhaupt ein Krieg von Weißen auf afrikanischem Boden eine Ungeheuerlichkeit darstellen würde, beweist das berühmte Telegramm des Reichskolonialamts vom 2. August 1914 an die Gouverneure der deutschen afrikanischen Kolonien, daß diese außer Kriegsgefahr seien. Unter diesen Umständen konnte der Versuch der deutschen Regierung, die Neutralisierung des Kongobeckens zu erreichen und den Krieg auf dem afrikanischen Kontinent zu verhüten, leider keinen Erfolg haben. Ihre dahingehenden Bemühungen wurden einfach dadurch vereitelt, daß die der amerikanischen Regierung
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25. Februar 1936 übermittelten, die Neutralisierung der Kolonien des Kongobedens betreffenden Noten über einen Monat von den alliierten Regierungen zurüdgehalten abgelehnt und dann wurden. Schon bevor dieser Notenwechſel ſtattfand, hatten die englischen Kreuzer am 8. August 1914 die offene und unverteidigte Stadt Dar- es - Salam in Deutsch-Ostafrika bombardiert. · Mit der Haltung der alliierten Regierungen in der Frage der Neutralisterung der zum Kongobeden gehörigen Kolonien stimmt auch genau überein die der deutschen Kolonie Südwestafrika gegenüber beobachtete Politik. Südwestafrika gehörte an sich nicht zu den kolonialen Gebieten, für die eine Neutralisierung bindend vereinbart war. Aber die Mehrzahl der burischen Bevölkerung von Südafrika wollte teinerlei Angriffsmaßnahmen gegen die benachbarte deutsche Kolonie. Trokdem sezte die Regierung Smuts - Botha , entsprechend der ausgegebenen Parole, Deutschland überall zu treffen, wo es zu erreichen sei, den Angriffs = krieg gegen den Willen der 'burischen Bevölkerung durch. Zwei Daten sind hier für die ge= schichtlichen Zusammenhänge ſehr aufschlußreich : Am 6. August 1914 erteilte der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika der Schuhtruppe den Befehl, ein Überschreiten der Unionsgrenze unter allen Umständen zu unterlassen, weil ein Vorstoß in die Union zwecklos und politisch verfehlt sei. Am Tage darauf, dem 7. Auguſt 1914, telegraphierte der englische Kolonialſtaatssekretär an den Generalgouverneur der südafrikanischen Union : Falls Ihre Miniſter den Wunsch haben und sich imstande fühlen, einige Teile von Südwestafrika zu beſehen, so würden wir dies als einen großen und wichtigen Dienst für das Reich betrachten". Kann es einen eindringlicheren und schlüſſigeren Beweis dafür geben , wer in dieſem für das Ansehen der weißen Rasse so verhängnisvollen Krieg auf afrikanischem Boden der Angreifer war ? Das schlechte Gewissen der damaligen leitenden Minister in Südafrika zwang sie ja bekanntlich, sich „ korrigierten" und falschen Kartenmaterials zu bedienen, um in ihrem Parlament den Glauben zu erwecken , daß die ersten Kampfhandlungen, die auf deutsch-südwestafrikanischem Boden sich abgespielt hatten, auf Unionsgebiet gewesen wären. Alle diese Dinge könnten der Vergangenheit angehören. Wir Deutsche denken nicht gerne an sie zurück, weil sie die Erinnerung an eine Zeit heraufbeschwören , wo eine Welt voll Haß sich der niedrigsten Mittel bediente, um eine wirkungsvolle Kriegspropaganda gegen Deutschland zu betreiben. Es beſtünde auch keine Veranlassung, das Gedächtnis an sie wieder aufzu frischen, wenn nicht auch heute noch versucht würde, unseren Kampf um unser gutes Recht und um die Herausgabe der unter Bruch internationaler Bedingungen geraubten Kolonien mit ähnlichen Mitte In entgegenzutreten. Was zum Beispiel ſoll man dazu sagen, daß noch vor wenigen Tagen Abgeordnete des englischen Parlaments sich nicht gescheut haben, der englischen Regierung zu empfehlen, in der Auseinandersetzung über die deutschen kolonialen
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RSK Folge 47 Ansprüche wieder auf das berüchtigte Blaubuch der Union von Südafrika zurückzugreifen, das sich über die angeblich schlechte Behandlung der Eingeborenen Südwestafritas ausließ und als ein Machwerk unlauterſter Kriegspropaganda Dom südwestafrikanischen Landesrat und sogar von der Regierung der Union Südafrikas selber verleugnet worden ist?
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25. Februar 1936 Glauben Lord Lugard und Mr. Amery ernstlich, daß ein solches Verhalten, wie das jener Abgeordneter noch mit dem Gefühl von fair play auch im politischen Kampf zu vereinbaren ist und daß die Vertreter einer solchen politischen Moral ſich besonders gut als Repräsentanten des Gedankens der „,trusteeship " für die schwarze Raſſe eignen?
Deutſch-polnische
Parallelen
Eine Unterredung mit Reichsminiſter Dr. Frank über Polens Rechtsleben NSK Ein Berliner Schriftleiter der Rhei nischen Landeszeitung" wandte sich an den Reichsjuristenführer, Reichsminister Dr. Frank, mit der Bitte um eine Unterredung über die Eindrücke, die der Minister auf seiner Reise nach Warschau und Krakau gewann . Dr. Frank erfüllte diese Bitte, machte dabei über den Rahmen der bisher erſchienenen deutſchen und polnischen Berichte noch hinausgehende aufschlußreiche Mitteilungen und beantwortete einige Fragen, die besonders beachtenswerte Einzelheiten betrafen : „Ich kann Ihnen zugleich im Namen meiner Begleiter sagen, daß die Reise, die wir auf Anregung des Präsidenten Lutostanski unternahmen, für uns stets eine der schönsten Erinneinnerungen bleiben wird. Was man sich bei uns von sprichwörtlicher polnischer Gastfreundschaft erzählt, das trifft vollkommen zu. Wir waren von dem Augenblick an, als wir die Grenze überschritten hatten, Gäſte des pol = nischen Staates , und wir fanden eine wirklich herzliche Aufnahme. Die günstige Aufnahme meines Vortrags über Rechtspolitik ist wohl auch darauf zurückzuführen , daß aus verschiedenen Gründen heute in Polen nicht nur die an der Rechtspflege und an der Rechtspolitik unmittelbar beteiligten Persönlichkeiten den eins schlägigen Fragen ihr volles Augenmerk zuwenden. Unter meinen Zuhörern sah ich auch Offiziere der polnischen Armee , die mit stärkster Teilnahme meinen Ausführungen folgten, auch viele Männer aus anderen staatlichen Verwaltungen. Meine polnischen Gast= geber berichteten mir über die neueste Entwicklung des polnischen Rechts und ich erfuhr, daß es gegenwärtig eine Reihe offener Fragen gibt, denen sich die allgemeine Aufmerkſamkeit zuwendet." ,,Steht denn Polen vor ähnlichen großen Aufs gaben reformerischen Charakters wie das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ?“ Reichsminister Dr. Frank: „ In der Tat find beachtenswerte Parallelen vorhanden. Die Rechtspflege ist in Polen noch durch eine gewisse Zersplitterung erschwert, und die ersten Juristen des Landes sind damit befaßt, die erforderliche Vereinheitlichung zu sichern. Es gibt noch Landesteile, in denen geistliche Gerichte eingesezt sind. In
anderen Teilen wird nach österreichischen, in wieder anderen nach russischen Überlieferungen Justizminister Michalowski Recht gesprochen. und seine bewährten Mitarbeiter haben hier neue Lösungen vorzubereiten und dafür die ersten Fachleute ihres Landes berufen. Es besteht auch eine Kommission, die für alle Reformvorschläge zuständig ist und in ähnlicher Weise arbeitet wie bei uns die Akademie für deutsches Recht. Brennend ist heute die Frage des Eherechts. Die von der Gesetzgebungskommission oder ,,Kodifizierungskommission" - wie sie auch geals Grundlage für die neue nannt wird polnische Ehegesetzgebung erwogene Löſung eine sehr bemerkenswerte Anregung sieht eine Zeitspanne von zwei Jahren vor, die beim Auftreten einer Störung der Ehe verstreichen muß, ehe die Scheidung aus = gesprochen werden darf. Die Ehegatten leben während dieser Bedenkzeit, wie man es nennen könnte, voneinander getrennt, ihre Ehe ist aber dem Rechtsbande nach nicht geschieden. Auf anderen Gebieten ist übrigens die Rechtsreform bereits zu fertigen Lösungen gelangt. Die Gerichtsverfassung, besonders die Zivilprozeßordnung , ist neu geordnet. Die Neuordnung des materiellen bürgerlichen Redits wird zurzeit bearbeitet." „Wenn das polnische Rechtsleben einen so wichtigen Entwicklungsprozeß gegenwärtig durchläuft, dann kann man verstehen, daß Ihr Kommen und daß Ihr Vortrag und Ihre persönlichen Berichte allgemeines Intereſſe und Anerkennung ausgelöst haben ", bemerkte der Berichterstatter. „Dieses Intereſſe brachte vor allem mein verehrter Freund Professor 3011 in Krakau zum Ausdruck, der ein Frühstück für uns veranstal= tete und mich mit dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften bekanntmachte. Professor Zoll ist förderndes Mitglied der Aka = demie für Deutsches Recht. Er sprach mit großer Befriedigung von den Erfolgen unserer Akademie und würdigte mehrfach deren Mission. Zoll ist seinerzeit durch seine Vorschläge über eine allgemeine Bereinigung der Aufwertungsfrage über die Fachkreise hinaus in Polen und auch außerhalb seines Landes berühmt geworden. Eine „ Lex Zoll" hat damals eine große Rolle gespielt.
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Ich hatte ferner Gelegenheit, wertvolle Einblice in das polnische Verfassungsleben zu tun. Das polnische Parlament, der Sejm, hat nach Durchführung der Verfassungsreform bei der Gesetzgebung nicht mehr die Gesetzesinitiative. Diese liegt beim Staatspräsidenten, beim Ministerpräsidenten und beim Senat. Die von der Regierung vorbereiteten Entwürfe müssen zwar dem Parlament vorgelegt werden, das nach der Verfassung ein Einspruchsrecht besigt. Tatsächlich arbeitet aber die Regierung in vielen Fällen im Rahmen von Ermächtigungen, die das Parlament ihr für bestimmte Gebiete von vornherein erteilt. Auf diese Weise ist das Schwergewicht noch stärker zur Spize hin verlagert."
25. Februar 1936 Bestimmt keine Spießer! NSK Bayreuth, 25. Februar. In Simbach am Inn besteht ein kleiner Kaninchenzucht-Verein, der nicht allzuviele Mitglieder zählt. Doch ist seine Vereinsführung rührig und geschickt. Das beweist der erhebliche finanzielle Erfolg einer kürzlich abgehaltenen Ausstellung. Statt nun das hierbei eingegangene Geld, einem alten Brauch folgend, für einen gemütlichen Abend zu verwenden, entschlossen sich die Mitglieder des genannten Vereins zu einer schönen sozialen Tat. Der erzielte Überschuß wurde dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt, indem der Verein 100 be= dürftige Simbacher Kinder speiste.
Signale zur Vernichtung NSK Der Weg zur bolschewistischen Weltrevolution, aus der die Leiter, Agenten und Kuriere der Komintern vor ihresgleichen keinen Hehl machen, ist mit Verhekung, Zersetzung und Zerstörung, Gemeinheit und Mord, Sabotage und Attentat gepflastert. Je nach der Wichtigkeit des Opfers, vom einzelnen Menſchen bis zum Staat, und nach der Aufmerksamkeit seines Beschützers, von der festen Überzeugung des einzelnen bis zur kraftvollen, schonungslos den Gegner ausrottenden Regierung, werden diese zum Chaos führenden Methoden anges wandt. Wo sie Erfolg haben, ist Schreden, Verzweiflung und Vernichtung, Blut und Tod das Ergebnis. Wo sie nur die Möglichkeit eines Schein und Teilerfolges haben könnten , müßte erbarmungslose, vernichtende Abwehr aller, die um das Ziel der Komintern wiſſen, der allererste Erfolg sein. Der nationalsozialistische Staat kennt dies Moskauer Ziel nur allzu genau. Als Staat des Aufbaues, der Ordnung und des Friedenswillens ist er der schärfste Gegner dieses Vernichtungsgeistes und hat seine eisernen Konse= quenzen für die Abwehr gezogen. In seiner Sehnsucht nach wahrem Völkerfrieden, hat er den Wunsch, daß auch die anderen Nationen den Mephisto der Welt erkennen. Der Zeichen zum Erkennen sind viele. Die blutige Revolution ist dabei stets das letzte Merkmal. Wie Moskau versucht, bei starken Völkern den Hort der Ordnung und das Mark der staatlichen Festigkeit, gerade die Wehr = macht zu zersezen, kann jetzt nach anderen Vorkommnissen ein Fall lehren, über den die englische Admiralität berichtet. Nach Sabotageaften auf dem Schlachtschiff „Royal Oat" und dem Kreuzer Cumberland", hat sich in Chatham an Bord des Zerstörers „ Velox" der vierte ein neuer Anschlag ereignet in der englischen Flotte innerhalb kurzer Zeit durch den der Minenapparat des Schiffes beschädigt wurde. In der Untersuchung hat sich die Admiralität davon überzeugen können, daß ein sorgfältig ausgearbeiteter Plan, eine fommunistische groß angelegte Sabotageaftion , zugrunde liegt. So deutlich diese Tatsachen sind, sie sind doch nur kleine Steinchen, die den Weg der Komin-
tern zu dem Schreckensziel der Weltrevolution pflastern sollen. Wenn sich auch Deutschland jeder Einmischung in andere Nationen enthält, so wertet es doch derartige Sabotageakte an den Waffenträgern der Völker als Signal zur Vernichtung. Vernichtung ist das Ziel des Täters, schonungslose Vernichtung müßte überall die Antwort und das Ziel der von der Komintern erkorenen Opfer ſein.
Die Musterungen für den FührerNachwuchs gehen weiter NSK Koblenz, 25. Februar. Am Dienstag nahm der Reichsorganiſationsleiter der N.S.D.A.P. , Dr. Ley , im Gauhaus in Koblenz die Auswahl derjeni gen Parteigenossen aus dem Gau KoblenzTrier vor, die am ersten Führer-NachwuchsLehrgang auf den neuen Schulungsburgen der Partei teilnehmen sollen. Im Laufe der nächsten Tage wird Dr. Ley dieſe Muſterungen, für die bekanntlich außerordentlich hohe Anforderungen gestellt werden, in den Gauen Westfalen-Süd, Westfalen-Nord und Essen fortsezen. Aus jedem Gaugebiet werden in der Regel etwa 15 Bewerber ausgewählt. Der Siedlungs-Beauftragte der Partei beim Deutſchen Siedlerbund NSK. Der Siedlungsbeauftragte im Stabe des Stellvertreters des Führers und Leiter des Reichsheimstättenamtes der Deutschen Arbeitsfront, Dr. I. W. Ludowici , ſuchte dieser Tage die Reichsgeschäftsstelle des Deutschen Siedlerbundes, der die parteiamtlich und staatlich anerkannte einzige Organisation aller Heimstätten und Eigenheimsiedler ist, auf. Dr. Ludowici, in dessen Begleitung sich auch der Bundesleiter des Deutschen Siedlerbundes, Gerichtsassessor Werner Müller , befand, wurde von Reichsgeschäftsführer Arno May durch die verschiedenen Arbeitsräume geleitet und besichtigte mit besonderem Interesse die Abteilung Schulung und Betreuung.
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Volk
und Bauer
Gonderdienst Amtliches Organ des Amtes für Agrarpolitik der N.S.D.A.P.
„ Keinen beraubt's
und
macht
doch reich" Acker und Feld in Sage und Lied - Schillers berühmtes Rätsel NSK Der Ader ist seit alters her dem deutschen Menschen heilig. Das Ahnenblut in uns auch wenn wir bekennt sich immer wieder zur grü= äußerlich längst verstädtert sind nenden, blühenden Landscholle ; und jederzeit beglückt uns ein Blick auf die Äcker, darüber ein frischer Erdgeruch schwebt und sich würzig-herb mit dem Rauch schwelend-brennender Kräuter vermischt:
,,Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt." Was aber ist der Herbst anderes als die Ruhezeit der Natur, darin auch der Acker wieder trächtig wird zu neuer Fruchtreife ! Wie werden nach wenigen Monaten schon wieder junge Wanderburschen das Lied des Marschendichters Hermann Allmers in die blauenden Lüfte jubeln : ,, Vaterland, wie bist du schön mit deinen Saatenfeldern, mit deinen Tälern, deinen Höh'n und all den stolzen Wäldern . . . ! “
Und dann sind es wiederum nur wenige Wochen, da fällt uns das Erlebnis der reifenden Sommernacht zutiefst ins Herz : „ Es wallt das Korn, weit in die Runde, und wie ein Meer dehnt es sich aus ..." Getreulich bringt uns Jahr für Jahr der gleiche, feierlich schöne Ablauf der Monate neben neuen Sorgen auch immerdar neue, alt= vertraute Freuden ! Die deutsche Dichtung in Vers und Sage hat diese seelische Kameradschaft zwischen Mensch und Ackerfeld in wundersam vielseitiger Weise ausgebaut und zu Immer wieder rufts aus Klange gebracht. uns heraus: „ Gott schüße die goldenen Saaten!" Dieses Lied von Arno Holz bringt die des Stimmungsmalerei prächtig-versonnene hohen Mittags auf der ländlichen Flur: „Heimlich schleicht sich die Mittagsstille über das flimmernde, grüne Revier. Alles schläft ; ſelbſt Droſſel und Grille und vorm Pflug der müde Stier." Tiefverwurzelt ist Bauernschaft und Soldatentum. Der Mensch der Scholle weiß, wofür er zu kämpfen hat. Packend schildert Liliencron, der Kämpfer zweier deutscher Kriege, die einheitliche Gedankenwelt, die Wehrstand und Nährstand zusammenschmiedet :
Tod in Ühren Im Weizenfeld, in Korn und Mohn, Liegt ein Soldat, unaufgefunden, Zwei Tage schon, zwei Nächte schon, Mit schweren Wunden unverbunden. Durstüberquält und fieberwild, Im Todeskampf den Kopf erhoben. Ein letter Traum, ein letztes Bild ; Sein brechend Auge schlägt nach oben. Die Sense sirrt im ährenfeld, Er sieht sein Dorf im Arbeitsfrieden ; Ade, ade du Heimatwelt Und beugt das Haupt und iſt verſchieden. Kriegsschwert und Ackerpflug sind eiserne Geschwister, mit anderer Wefensart zwar, aber geschwisterlich aufeinander angewiesen. Schillers berühmtes Rätsel fragt nach dem ,,Ding, ges macht um zu verlegen, am nächsten ist's dem Schwert verwandt“. Dies Ding - der Pflug ―
... vergießt kein Blut und macht doch Wunden, Niemand beraubt's und macht doch reich ; Es hat den Erdkreis überwunden, Es macht das Leben sanft und gleich. Die größten Reiche hat's gegründet, Die ält'sten Städte hat's erbaut, Doch niemals hat es Krieg entzündet , Und Heil dem Volk, das ihm vertraut ! Pflug und Acer spielen natürlich in der deuts schen Sage ihre wichtige Rolle als Sinnbild deutscher Bodenverbundenheit und Heimattreue. Hingegen ist es dem deutschen Menschen eine arge Last, für fremde Leute auf ferner Scholle fronen zu müſſen. Eine lothringiſche Sage erzählt von dem Kreuzfahrer, der gefangen wird und für den Sultan mit andern Elendsgenossen sich tagein tagaus einspannen laſſen muß, um die türkischen Felder zu pflügen; dieser Mann im Pflug" lernt es so recht kennen, daß „ Elend“ eigentlich nichts anderes bedeutet wie ,,Ausland“ und Auslandsfron. Der Treue seiner Ehefrau erst gelingt es, den Sklaven vom Padischah frei zu bitten. Elſäſſiſch iſt die deutsche Sage vom Riesenspielzeug, wo das Riesenmädchen den Bauersmann auf seinem Acker entdeckt, ihn mit seinem Gerät aufsammelt und dem Vater heimbringt : „ Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behutsam an, den Bauern aufzustellen, den Pflug und das Gespann.“ Des Alten Mahnung erst läßt das unerfahrene Kind begreifen, daß der Bauer kein „ artig
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Spielding", sondern der Brotspender der Menschheit sei. Erwähnt sei schließlich noch - im Anklang an die vorgenannte Geschichte aus dem Morgenlande, wie der „ Eiserne Landgraf“, der in Ruhla ,,hartgeſchmiedet“ war, ſeine aufſäſſigen Adligen eigenhändig in den Pflug spannte und
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25. Februar 1936 mit ihnen den Edelader ,,ahrte“, umbrach. So zügelte er deren überschüssige Kraft und machte sie der Gesamtheit nutzbar. Arbeitskraft - auf deutschem Heimatader eingesetzt und genugt ist beste Ehrenarbeit, zugleich fröhlichstes, bes friedigendſtes Tun. Walthari.
Vertrauensratswahlen in der
Landwirtschaft von Bedeutung
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Jeder Betrieb des Reichsnährstandes wählt NSK Das aus den Ideologien der libera= listischen und marriſtiſchen Zeit entstandene Betriebsrätegesek konnte selbstverständlich nicht mehr als die bestimmende Regelung des Verhältnisses von Betriebsführer und Betriebsgefolgschaft in der nationalsozialiſtiſchen Volksgemeinschaft angesehen werden. Die Grundsätze der früheren Sozialverfaſſung waren wesentGegensatz lich darauf ausgerichtet, einen zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer deutlich werden zu lassen. Der Gegensatz zwischen den wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber und denen der Arbeitnehmer wurde vom Gesetz ausdrücklich anerkannt, da diese Vereinigungen als die Träger der Sozialverfaſſung bestimmt waren. Zwischen diesen Verbänden vollzog sich die Austragung der Arbeitskämpfe, und der Staat beschränkte sich ausschließlich darauf, von Fall zu Fall Vermittler in dieſem Kampfe zu sein. Diese Handhabung war im nationalſozialistischen Staat eine Unmöglichkeit . An Stelle des Gegensages mußte zwangsläufig die Schickfalsverbundenheit, die Kameradschaft treten, die all ihre Arbeit dem Gemeinwohl des Volkes unterordnet. Und so ist für die nationalsozialistische Auffassung die ausdrückliche Be= tonung der Betriebsgemeinſchaft charakteriſtiſch, die diese Schicksalsverbundenheit zum Ausdruck bringt. Der Unternehmer als Führer des Be= triebes und die im Betrieb tätigen Angestellten und Arbeiter als Betriebsgefolgschaft sollen im gegenseitigen Treueverhältnis zueinander stehen und an Stelle der nicht unmittelbar verant= wortlichen Verbände wieder die tragenden Kräfte der Sozialversicherung werden. Die im ,,Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ verankerten Bestimmungen sind der Ausdruck nationalsozialistischer Aufassung sozialpolitischer Verfassungen. Über Aufgaben und Pflichten des Betriebsführers und der Betriebsgefolgschaft und damit gleichzeitig über die Aufgaben des Betriebes spricht der § 1 des A.O.G .: Im Betriebe arbeiten der Unternehmer als Führer des Betriebes, die Angestellten und Arbeiter als Gefolgschaft gemeinsam zur Förderung der Betriebszwecke und zum gemeinen Nußen von Volk und Staat. Aus den anderen Bestimmungen des Gesezes sind noch folgende Punkte besonders hervorzuheben, weil sie die nationalsozialistische Auffassung vom Gemeinschaftsverhältnis und von den gegenseitigen Rechten und Pflichten des Betriebsführers und der Bes
Von Pflichten und Rechten
triebsgefolgschaft zum Ausdruck bringen. Der Betriebsführer hat für das Wohl der Gefolgschaft zu sorgen. Dafür hat diese ihm die in der Betriebsgemeinschaft begründete Treue zu halten. Diese grundsäglichen Bestimmungen sind für jeden Bauern und Landwirt zu wiſſen nötig, wenn in der nächſten Zeit die Vertrauens ratswahlen auch in der Landwirtschaft durchgeführt werden. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit gilt selbstverständlich nicht nur für die Betriebe der Industrie, des Handels und des Handwerks, sondern ebenso sehr für die in Frage kommenden Betriebe des Reichsnährstandes. Im Intereſſe der klaren Durchführung und Innehaltung der aus der Betriebsgemeinschaft sich ergebenden Rechte und Pflichten tritt dem Betriebsführer ein Vertrauensrat beratend zur Seite. Diesen Vertrauensrat bilden mit und unter der Leitung des Betriebsführers die Vertrauensmänner der Gefolgschaft. Der Vertrauensrat hat die Pflicht, das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinschaft. zu vertiefen. Er hat alle Maßnahmen zu be= raten, die der Verbesserung der Arbeitsleiſtung, der Gestaltung und Durchführung der allge= meinen Arbeitsbedingungen, insbesondere der Betriebsordnung, der Durchführung und Verbesserung des Betriebsschutes , der Stärkung der Verbundenheit aller Betriebsangehörigen untereinander und mit dem Betriebe und dem Wohl aller Glieder der Gemeinschaft dienen. Darüber hinaus hat er auf eine Beilegung aller Streitigkeiten innerhalb der Betriebsgemeinschaft hinzuwirken. Für Betriebe mit 20 bis 49 Beschäftigten werden zwei Vertrauensmänner gewählt. Ihre Zahl erhöht sich bei 50 bis 99 Beschäftigten auf drei, bei 100 bis 199 Beschäftigten auf vier, bei 200 bis 399 Beschäf tigten auf fünf. Ihre Zahl erhöht sich für je 300 weitere Beschäftigte um einen Vertrauensmann, soll jedoch insgesamt höchstens zehn bes tragen. Zum Vertrauensmann kann nur gewählt werden, wer das 25. Lebensjahr volls endet hat, mindestens ein Jahr dem Betriebe oder dem Unternehmen angehört und mindestens zwei Jahre im gleichen oder verwandten Berufs- oder Gewerbezweige tätig gewesen ist. Er muß die bürgerlichen Ehrenrechte besigen, der Deutschen Arbeitsfront angehören, durch vorbildliche menschliche Eigenschaften ausges zeichnet sein und die Gewähr bieten, daß er jederzeit rückhaltlos für den nationalsozia
NSK Folge 47 listischen Staat eintritt. Da der Reichsnährstand auf Grund der Vereinbarung am Bückeberg anläßlich des Erntedantfestes 1935 for poratives Mitglied der Deutschen Arbeitsfront geworden ist, haben damit alle Reichsnähr= standsangehörigen die Voraussetzung der Mitgliedschaft bei der Deutschen Arbeitsfront erfüllt. Das Amt des Vertrauensrates beginnt un= mittelbar nach der Verpflichtung, die regelmäßig am 1. Mai, am "" Tag der nationalen Arbeit“, stattfindet, und endet am 30. April eines jeden Jahres. Der Vertrauensrat wird nach Bedarf vom Betriebsführer einberufen. Er ist darüber hinaus verpflichtet, den Vertrauensrat einzuberufen, wenn die Hälfte der Vertrauensmänner diese Einberufung be= antragt. Das Amt der Vertrauensmänner ist selbstverständlich ein Ehrenamt und ein Entgelt darf darum für die damit verbundenen Arbeiten nicht gewährt werden, auch nicht in irgendeiner versteckten oder verschleierten Form. Jedoch ist für den Ausfall von Arbeitszeit, den die Erfüllung der Aufgaben eines Vertrauensmannes bedingt, der übliche Lohn zu zahlen. Darüber hinaus sind die notwendigen Einrich-
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25. Februar 1936 tungen und Geſchäftsbedürfniſſe, ſowie notwendige Aufwendungen für eine ordnungsmäßige Erfüllung der dem Vertrauensrat obliegenden Aufgaben vom Betriebsführer zur Verfügung zu stellen bzw. zu erstatten. Durch den Treuhänder der Arbeit und durch die Ehrengerichte wacht der Staat darüber, daß die durch das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit verliehenen Rechte auch nach Grundsägen nationalsozialistischen ausgeübt werden. Die Beziehungen zwischen dem Betriebsführer und der Betriebsgefolgschaft sollen von den Grundsäßen der Gerechtigkeit und der Standesehre beherrscht werden. So hat der nationalsozialistische Staat durch das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Grundlagen für eine solche Gestaltung der Arbeitsverhältnisse geschaffen, daß sowohl den wirtz schaftlichen und sozialen Verhältnissen des Betriebes und der Volkswirtschaft, als auch den Erfordernissen der Volksgemeinschaft voll und ganz Rechnung getragen wird. Und damit sind auch die Grundlagen für die Regelung der Ar= beitsverhältnisse in der Landwirtschaft im Sinne des Gedankens.der echten Volksgemeinschaft und Volkskameradschaft geschaffen. K. B.
Leiſtungen , die ans Wunderbare grenzen Verluste an Land und Werten aufgeholt -- Wenig gewürdigte Laten NSK Kürzlich erst hat der Führer bei der Eröffnung der Automobilausstellung zum Ausdruck gebracht, daß die Leistung der deutschen Bauern und Landwirte, die das Größtmögliche aus dem Boden herausholen, ans Wunderbare grenze. Dieses Wort hat deshalb besondere Beachtung gefunden, weil es bei einer Gelegenheit gesprochen wurde, die man als eines der größten Ereignisse der deutschen industriellen Wirtschaft ansieht. Die Leistungen der deutſchen Bauernarbeit kann man sich mit wenigen Zahlen verdeutlichen, wenn man die heutige Lage mit der Vorkriegszeit vergleicht, und dann den Stand der landwirtschaftlichen Erzeugung am Kriegsende betrachtet. Im Durchschnitt der Jahre 1909 bis 1913 mußten in Deutschland rund 66 Millionen Menschen ernährt werden. Der hierzu benötigte Nahrungsaufwand wurde. unter Berücksichtigung der Futtermitteleinfuhr zu rund 80 v. H. aus der einheimischen Erzeugung gedeckt. Im Jahre 1934 hatte die Be= völkerung Deutschlands wieder 66 Millionen Einwohner erreicht, dabei konnte trok der erheblichen Gebietsverluste auch der Grad der Selbstversorgung mit 80 v.H. wieder dem Stand der Vorkriegszeit angeglichen werden. Die Leistung, die notwendig war, um dieses Ergeb nis zu vollbringen, ist in den vergangenen Jahren viel zu wenig beachtet worden. Es waren ja nicht nur Gebiete verlorengegangen, auch der Viehbestand war in der Kriegs- und Inflationszeit zuſammengeschmolzen. Dazu haften große Mengen besten Zuchtviehes und eine erhebliche Anzahl landwirtschaftlicher Maschinen abgeliefert werden müſſen. Außerdem hatte der Boden unter dem Mangel an ausreichenden Arbeitskräften und ausreichenden Düngemitteln stark gelitten.
Hinzu kam , daß sich die Ernährungsgewohn= heiten zuungunsten der heimischen landwirtschaftlichen Erzeugungsmöglichkeiten geändert hatten, und auch die Verschiebung im Altersaufbau der Bevölkerung die Selbstversorgung erschwerte. Den zahlenmäßigen Umfang aller dieser Faktoren schildert in einer bisher noch nicht gebrachten Zusammenfassung Dr. Hans von der Decken in dem 115. Sonderheft der Berichte über Landwirtschaft über Deutschlands Versorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Danach hatte Deutschland durch das Versailler Diktat nicht weniger als 13 v. H. seiner Gesamt : fläche und sogar 14,3 v. H. der landwirtschaftlich genußten Fläche verloren. Die Auswirkungen dieser Gebietsverluste waren um ſo größer, als es sich hier um landwirtschaftliche Überschußgebiete handelte. Gerade bei den für die deutschen Ernährungsgewohnheiten wichtigsten Feldfrüchten war die Verringerung der Anbaufläche am stärksten. Die Verluste betragen nämlich bei Kartoffeln rund 17 v . H. und bei Roggen rund 18 v. H. Auch die Viehverluste waren sehr stark. 12 v. H. der 1913 vorhandenen Rinder- und Schweinemengen gingen allein durch die Gebietsabtretungen verloren. Durch die Schädigung des Viehbestandes waren im Jahre 1920 im Vergleich zum ehemaligen Reichsgebiet von 1913 nur noch vorhanden : an Pferden 78 v. H., an Schweinen 55 v. H., an Rindern 80 v. H. und an Geflügel 74 v. H. Außer der Verringerung der Zahl war eine Verschlechterung des Futterzustandes und der Leistung der Nuttiere eingetreten. Während im Jahre 1913 der durchschnittliche Milchertrag je Kuh rund 2250 Liter
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betragen hatte, war er im Jahre 1922 auf 1600 Liter zurückgegangen. Die Schlachtgewichte zeigten gleichfalls Verminderungen. Durch unerhörte Anstrengungen ist es gelungen, Jahre bis Bestände zum 1934 die wieder aufzufüllen und die ehemaligen Leistungen wieder zu erreichen. Auch die Ernte der Aderfrüchte wurde nicht durch die Gebietsverluste, sondern auch durch Mindererträge der Ernteflächen beeinflußt. Diese betrugen bei Roggen rund 25 v . H., bei Weizen 20 v. H., bei Gerste 23 v. H. , bei Hafer 22 v . H. und bei Kartoffeln 10 v. H. Auch hier konnten die Verluste in der Zeit von 1924 bis 1934 ausgeglichen werden. Es ergibt sich also die Tatsache, daß die deutsche Landwirtschaft unmittelbar nach der Beendigung des Krieges das deutsche Volk von einer start verkleinerten Fläche ernähren mußte, deren Ertragsfähigkeit dazu noch stark nachgelassen hatte. Zu berücksichtigen ist auch, daß die Gebäude und das tote Inventar vielfach veraltet oder nicht erneuert worden waren. Da durch die Inflation das Betriebskapital dahin geschmolzen war, mußte das Geld für die nötigen Ersatzbeschaffungen usw. gegen wirtschaftlich häufig untragbare Zinsen geliehen werden. Hier lie-
Den Führer geseh'n ? Von Lorenz Strobl NSK Selten setzt sich ein Bauer unserer abgelegenen Dörfer und Hofstätten in die Eisenbahn. Dreht jeden Groschen zehnmal in der schwieligen Arbeitsfaust, bevor er ihn in andere Hände gibt. Viel Schweiß und Mühe klebt an so einem kleinen, harten Pfennigstück. Das weiß der Bauer zu schäßen. Aber zu hundert und noch mehr Kilometer reichen die Füße nicht aus, und heute gilt es, den Führer zu sehen. Durch schlafende Dörfer, Felder und Wälder trägt sie der Zug zur Stadt. Fünf Stunden stehen sie eingekeilt in den Massen, staunen und warten. Fremd ist ihnen die Welt der Großstadt --— fremd die Menschen, die um sie branden. Sie haben Sehnsucht vielleicht nach ihrem Hof, der gottverlaſſen in den Weiten liegt, Sehnsucht nach ihren Einsamfeiten. So starren sie über die Menge. S.A.-Männer, alte Kämpfer marschieren vorbei, am Braunhemd Kriegsorden und Bänder. Da huscht ein Leuchten über die zersorgten Bauerngesichter. Kriegskameraden ! Die fennen sie wohl. Sind Seite an Seite mit ihnen gestanden im Felde bei Ypern, an der Somme, bei Verdun ... sind Blutsfreunde geworden. Fünf Stunden stehen die Bauern. Sie haben das Warten gelernt. Ihr ganzes Leben ist ein ewig Warten und Hoffen : von der Saat zur Ernte, von der Arbeit zum Segen, vom Leben zum Sterben. Viel Enttäuschung bringt oft das Bauernhoffen, wenn Blitz und Hagelschlag, wenn Seuchen und Krankheiten, wenn . . . Aber Schicksalsschläge können den Bauern nicht brechen. Sie gießen Eisen ins Blut, Eisen ins Mart, straffen sein Kreuz.
25. Februar 1936 gen die Quellen der Verschuldung, die in der Nachkriegszeit einen so katastrophalen Umfang annahmen. Weiter erschwerend wirkte die Tatsache, daß die deutsche Landwirtschaft in der Nachkriegszeit völlig unzureichend gegen den Wettbewerb einer ausländischen Landwirtschaft geschützt war, die nicht nur von den Schäden der Kriegszeit nicht betroffen worden war, ſon= dern diese Zeit vielfach zu übergewinnen und einer Verbesserung ihrer Betriebseinrichtungen hatte benutzen können. Nur weil die deutsche Landwirtschaft trotz aller dieser Schwierigkeiten ihren Produktionsapparat wieder voll leiſtungsfähig gestaltete, fonnte der Grad der Selbst= versorgung von 80 v. H. wieder erreicht werden. Bei der Beurteilung der Anstrengungen, die jezt im Rahmen der Weiterführung der Erzeugungsschlacht gemacht werden, wird man ge= rade an den hier geſchilderten Tatsachen nicht vorbeigehen können. Dabei ist zu bedenken, daß weitere zusätzliche Steigerungen der Erzeugung immer größere Aufwendungen verlangen, die nur deshalb zu ertragen sind, weil durch die nationalsozialistische Bauernpolitik der erforder= liche Ausgleich zwischen den einzelnen Zweigen der landwirtschaftlichen Erzeugung herbeigeführt K. H. worden ist.
Schweigend staunen die Bauern. Wortkarg sind die Männer. Sperren ihr Erleben in die tiefste Herzkammer. Das macht sie stark und reich zugleich. Die Pechfeuer flammen auf. Bewegung kommt in die Massen. Die Bauern stehen an ihrem Plaz verwurzelt, wie Sturmeichen im Wettertoben. Wanken und weichen keinen Schritt. Brauchen auch nicht drängen. Sehen über die Köpfe der Leute hinweg. Ein Kanonenschlag hallt über die festliche Stadt. Die Kolonnen marschieren den Berg herab. Voraus . . . „ Der Führer ... unser Führer . . .“ „Heil ... Heil . . .“ Die Bauern langen die Hüte von den Köpfen. Ernst und gemessen. Es hat sie kein Mensch deſſen gemahnt. Und nur vor dem Herrgott in der Kirche grüßen unsere Bauern also. Jubel, Begeisterung. Näher kommt der Führer. Tausend, vieltauſend Hände recken sich zum Himmel: grüßend, dankend, bittend, schwörend. Und darüber acht Bauernfäuste, von Arbeit und Wetter zerfressen, zerschunden. Die acht Männer rufen nicht. Nur in ihren stahlblauen Augen ist ein Brennen, Glänzen und Gleißen der Spiegel ihrer Seele voll Treu und Glauben. Längst ist der Führer vorbei . Die Begeiste= rung fliegt weiter durch die Straßen. Noch immer ragen die Bauernfäuſte über die Menge: schützend, segnend, betend. Wie abwesend fährt dann einer über die Augen und meint, daß es der Nebel sei. Stumm schreiten sie zum Bahnhof zurück. Aus den Taschen packen sie einen Ranken Schwarzbrot und kauen.
Schweigen immer noch.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlassung Berlin, Berlin SW 68, 31mmerstraße 88
F
NSK -Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 47
Eine
Großstadt
ißt
25. Februar 1936
Erbjen
mit
Speck
Eine einzigartige und vorbildliche W.H.W.- Veranſtaltung im Gau Kurheſſen J.R. 15 ſchlägt eine fröhliche Schlacht gegen die Not
NSK Kassel, 25. Februar. Als in der vorigen Woche die ersten Meldungen ergingen, daß das Infanterie-Regiment 15 zuſammen mit dem Ergänzungs-Bataillon 55 in Kassel eine Großveranstaltung zugunsten des W.H.W. durchführen wolle, die bisher im ganzen Deutschen Reich wohl ihresgleichen ſuchte, da hat mancher vielleicht den Kopf geschüttelt und gedacht: „ Wenn das man gut geht !" Aber alle Bedenken, alle Zweifel wurden gründlich Lügen gestraft. Die Veranstaltungen des I.R. 15 wurden nicht nur zu einem großen Erfolg 10 000 für das Winterhilfswerk Mark kamen ein , sie brachten nicht nur weit über hunderttausend Menschen aus der Stadt und aus dem ganzen Gau auf die Beine, nein, die wurden zu einem Volksfest von solchem Ausmaß, wie es Kassel bisher wohl kaum einmal erlebt haben dürfte. Und es war ganz allgemein unter den Zehntausenden , die die Straßen und die Plätze Kassels belebten, die eine Meinung über die Kameraden des J.R. 15, die bei der Rundfunkübertragung des Reichssenders Frankfurt ein einfacher Volksgenosse zum Ausdruck brachte : ,,Jezt, wo wir sehen, wie ihr Infanteristen im Dienste des W.H.W. solche Opfer auf euch nehmt, solche Leistungen vollbringt, haben wir euch noch viel lieber als bisher.“ Bereits gegen 9 Uhr früh hallten die Straßen Kassels wider vom Marschtritt der grauen Kolonnen. Auf fast allen Plähen der Stadt nahmen die Gulaschkanonen des Regiments Aufstellung und alsbald begann , unter dem klingenden Spiel der Spielleute und einem ungeheuren Andrang der Bevölkerung das Kochen des alten Soldatenessens : „ Erbsen mit Spec". Unermüdlich spielte auf sieben Plähen der Stadt die Regimentsmusik. Sammler zu Fuß rasselten mit den Sammelbüchsen des W.H.W. Berittene Abteilungen, deren Standarten diesmal die Aufschrift „ W. H. W. des I.R. 15" trugen, und die braven Meldehunde des Regiments durchzogen die Straßen und baten ebenfalls um die Gaben der Bevölkerung. Wer Lust hatte, konnte indessen auch die Unterkünfte des I.R. 15 gegen einen geringen Eintrittspreis besichtigen, die an diesem Tage zum ersten Male zur allgemeinen Besichtigung offen ſtanden. Um 11 Uhr war es soweit, daß die Feldküchen ihr Essen ausgeben konnten. Es muß hier besonders vermerkt werden , daß der Preis für einen Schlag Erbsen mit Speck, 30 Pfg., restlos dem W.H.W. zufließt, was nur dadurch möglich wurde, daß das gesamte Regiment gern das Opfer auf sich nahm, daß ihm für einige Zeit
die tägliche Eſſenrationen etwas gekürzt wurden, wodurch die notwendigen Materialien für diese Essenausgabe zusammengebracht wurden. Kaum waren die Feldküchen aufgemacht, so jezte ein geradezu überwältigender Andrang ein. Ganze Betriebe, so etwa die Reichsbahn, rückten an, die Behörden waren ebenfalls geschlossen angetreten. Auf dem Hitlerplak, wo sich auch die Ufa und der Rundfunk postiert hatten, erschienen u . a. zum Essen der Gauleiter des Gaues Kurheſſen, Pg. Staatsrat Weinrich mit dem gesamten Gaustab, sowie der Oberpräsident der Provinz Hessen-Naſſau Prinz Philipp von Hessen mit den Beamten und Angestellten des Oberpräsidiums. Und der Oberpräſident ſtieg selbst auf eine Gulaschkanone und gab Eſſen aus, wobei er als erstem unserem Gauleiter, Pg . Weinrich, seinen Teller füllte. Unterdessen schon rückten auf verschiedene Plätze der Stadt die Bataillone wieder auf zu großen Vorführungen und Übungen. Die nach Tausenden zählende Menge durchbrach überall die Absperrketten und mischte sich unter die Truppen, feierte mit ihnen frohes Biwakleben mit, feuerte sie an bei ihren Übungen, sang ihre Lieder mit, übte Kritik und gab gute und wohlgemeinte Ratschläge. Ein frohes und festliches Treiben entwickelte sich schnell, ein wahres Volksfest größten Ausmaßes , und wenn irgendwo, so kam hier die Verbundenheit der Bevölkerung mit ihren Soldaten zum Ausdruck. Nach dem Zapfenstreich rückten bei beginnendem Abend die Truppen wieder ab. Mit klingendem Spiel ging es zurück zu den Kasernen. Und am Abend wurde endlich allen nach des Tages Laſt und Mühe eine Erholung gegönnt beim Tanz .
Das W.H.W. im Testament bedacht NSK Hannover, 25. Februar. Wie sehr der Gedanke der N.S.-Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes bereits im Bewußtsein der Bevölkerung verankert ist, davon gibt eine Tat aus dem Ort Bils hausen , Kreis Duderstadt, Zeugnis. Ein solches Beispiel wurde sicherlich erstmalig verzeichnet, wird aber hoffentlich noch vielseitige Nachfolge finden. Der im November 1935 verstorbene Schlächtermeister Josef Zöpfchen in Bilshausen, hat in seinem Testament 150 RM. dem Winterhilfswerk vermacht. Die Summe konnte jezt dem Winterhilfswerk zugeleitet werden.
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¡ationalſozialiſtiſche rief • und Drahtanschrift der Schriftlettung: erlin ST 68. Zimmerit: 90. 111 Fernruf A1 Jäger 0022 erlag Fran , Ebr Na , G. m b H.. entralverlag Der NS DA V.. München • Berlin lerland . Eher Verlag Berlin SW 68, Immerstraße 88 Alle Zahlungen find nach erlin (Poſtſchedtonto Berlin 4454) อน richten
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Partei -Korreſpondenz
NGK
Mit der Herausgabɩ beauftragt Wilhelm Weiß. får die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietric Reichspreſſechet der RS DAB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftletter Helmut Sundermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
Blatt 1
NSK Folge 48
26. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Flandins
Bumerang
NSK Mit der Rede des französischen Außenministers Flandin vor der Kammer scheinen die großen Reden europäischer Staatsmänner über dieses Kapitel der kollektiven Unsicherheit in Europa zu einem vorläufigen Abschluß gekommen zu sein. Flandin hat die zweifelhafte Ehre, einen großen Aft französischer Außenpolitik, wie er mit der Reise Herriots nach Rußland begonnen wurde, seinem Ende ent Der Der Lyoner Bürgermeister gegenzuführen. Herriot, Barthou, Paul -Boncour und zuletzt Laval haben an dem Faden der Bündnispolitik mit Moskau gesponnen, die nunmehr als ge= schlossenes Aktendokument in den Tresoren des Quai d'Orsay niedergelegt werden soll. Flandin hat in allen Ländern mit Ausnahme Deutschlands eine günstige Aufnahme für den Russenpakt nach seinen Worten angetroffen. Daß die günstige Aufnahme, wie sie Flandin bemerkt hat, bei einer recht beachtlichen Reihe europäischer Staaten nur eine Fiktion ist, welche einem Teil der französischen Volksvertreter Sand in die Augen streuen soll, der nicht bereit ist, der schlechteren Sache zum Siege zu verhelfen, das beweisen die Außerungen einer Reihe ausländischer Staatsmänner und das ge= teilte Echo der europäischen Presse. Wenn Flandin den Abgeordneten der Kammer erklärte, daß der neue Paft nur eine Ergänzung der Völkerbundsſakung" sei, so ist es für uns wesentlich, zu wiſſen, in welcher Richtung die Lücken des Völkerbundes ergänzt werden sollen und daß die Außerachtlassung eines vom Völkerbund garantierten Rechtszustandes
Mitverantwortung
in der Pariser Diplomatensprache als „ Ergänzung“ betrachtet wird. Flandin, der sich ge= hütet hat, den Versuch zu unternehmen , die politiſch und juriſtiſch hieb- und stichfeste deutsche Argumentation zu widerlegen, hat eine Ungeschicklichkeit begangen, welche ihm außerhalb des Quai d'Orsay eines Tages in Frankreich übelgenommen werden könnte. Er hat erklärt, daß man die Außenpolitik nicht mit der Innenpolitik verkoppeln sollte, womit er den innerpolitischen Gegnern des Kommunismus in Frankreich, welche auch den Russenpakt ablehnen, eine Antwort geben wollte. Wie aber, wenn die Politik des roten Senators Cachin in Frankreich weitere Erfolge zeitigt, die rote Flut im Lande des „Liberté" weiter anschwillt und sich die französische Regierung gezwungen sieht, die Moskauer Direktiven für die Unterhöhlung ihrer Existenz mit der Drohung einer Neuorientieihrer Außenpolitik zu beantworten? Dann wird Flandins Bumerang zurückommen und man wird an das Wort erinnern, daß die Außenpolitik nicht mit der Innenpolitik vertoppelt werden dürfe ! Die gegenwärtige Außenpolitik der verantwortlichen Männer der bürgerlichen Linken bewegt sich zwischen zwei roten Mühlsteinen , bei denen der eine den gefährlichen innenpolitischen und der andere einen leichtsinnigen außenpolitischen Kurs einschlägt. Mögen sich die beiden roten Mühlsteine, der innen- und der außenpolitiſche, nicht verkoppeln , es wäre sonst um diejenigen, die sie ins Rollen gebracht haben, geschehen.
für
Betrieb
und
Volk
Von Dr. Hupfauer, Stabsobmann der N.S.B.O. NSK Bedingt durch die Tatsache, daß der Marxismus auf die sittlichen Werte und Grundlagen verzichtet hat und die materielle Idee des liberalistischen Staatsgedankens auf die
Spike trieb, arbeitspolitisch geſehen, den Eigennut so weit steigerte, daß sich die Produt tionsfaktoren Arbeit und Kapital zu Gegensägen entwickelten, um dem Gedanken des
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NSK Folge 48 Klaſſenkampfes immer mehr Nahrung zuzuführen, hat er jedes Band einer Gemeinschaft zerrissen . An diesem Frevel ist der Marxismus auch zugrunde gegangen. Der auf sittlichen Werten aufgebaute Nationalsozialismus hat die Gegensätze zwischen dem Kapitalismus und dem Marxismus durch die Initiative des national, sozialistischen Handelns überwunden und schon nach kurzer Zeit Resultate und Erfolge erzielt, deren Ursachen sich in der Organisation und den Träger der Arbeit hier widerspiegeln. Die Ende März vorigen Jahres erfolgte forporative Eingliederung der Organisation der Gewerblichen Wirtschaft in die D.A.F. und die Gründung der Reichsarbeits : tammer waren von besonderer Bedeutung auf dem Gebiet sozialpolitischer Arbeit. Arbeit und Kapital sind jezt untrennbare Begriffe geworden. Eine einheitliche Zusammenarbeit auf wirtſchafts- und ſozialpolitiſchem Gebiet wird dadurch ermöglicht. Wie der Führer in seinem Erlaß verkündet, erhalten die Grundlagen der neuen sozialen Selbst verantwortung aller schaffenden Deutschen nach der Errichtung der Deutschen Arbeitsfront, nach dem Erlaß des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und nach der Organisation der Gewerblichen Wirtschaft nunmehr mit der neuen Vereinbarung ihren Abschluß. Die Aufgaben dieser sozialen Selbstverantwortung und ihrer betrieblichen und überbetrieblichen Organe stehen jezt vor den kommenden Vertrauensratswahlen im Brennpunkt des Interesses. Ieder deutsche Arbeiter hat die Vereidigung der Mitglieder der Reichsarbeitskammer und der gebietlichen Arbeitskammern mit starker Anteilnahme verfolgt. Wenn der Reichsorganisationsleiter der R.S.D.A.P. und Reichsleiter der D.A.F., Pg. Dr. Ley , immer wieder die Einheit des Betriebes verfündet und die Betriebsgemeinschaft als das Kernstück der gesamten sozialpolitischen Arbeit herausstellt, so ist es gerade jezt wesentlich, darzustellen, wie der organisatorische Aufbau der sozialen Selbstverantwortung aussieht und wie diese Organe arbeiten. Das von Dr. Ley verkündete Dogma „ Der Betrieb ist eine Einheit“, bringt in ſeinem tieferen Sinne zum Ausdruck, daß der Betrieb nichts anderes darstellt, als eine einzige einheitliche Zelle im gesamten volkswirtschaftlichen Leben. Diese Lebenszelle kann ihrer Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn alle in ihr tätigen Faktoren reibungslos zusammenarbeiten, d. h. in der Auswirkung ihrer Schaffenskraft sich ständig gegenseitig ergänzen und in diesem Zusammenzu wirken zu einer einheitlichen , dem Ganzen dienenden Leistung kommen. Mit dieser Feststellung haben wir überhaupt das Grundproblem der Sozialen Selbstverantwortung berührt. In allen Organen der Sozialen Selbstverantwortung finden wir alle lebensgestaltenden Kräfte vereint und zwangsweise auf ein Zusammenwirken ausgerichtet. Durch die Soziale Selbstverantwortung werden sämtliche Kräfte der Wirtschaft für ein gemeinsames Ziel mobilisiert und so für die Gestaltung des Volkslebens einheitlich einge-
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26. Februar 1936 setzt. Der Einſat aller Volkskräfte ist deshalb erforderlich, weil es nicht möglich sein wird, von seiten des Staates oder der Partei oder der Wirtschaft dem einzelnen schaffenden Menschen und dem ganzen Volk den Lebenskampf abzunehmen. In den Organen der Sozialen Selbstverantwortung, dem Vertrauensrat, den Arbeitsausschüssen, den Arbeitskammern und dem Arbeits- und Wirtschaftsrat soll das schaffende Volk zu den Problemen seines Lebens selbst Stellung nehmen und verantwortungsbewußt die entscheidenden Inſtanzen der Partei und des Staates beraten. Der Vertrauensrat nun garantiert diese Haltung innerhalb des einzelnen Betriebes. Schon dadurch ist der Unterſchied zum früheren Betriebsrat klar ausgesprochen. Der Betriebsrat war ja schließlich nichts anderes als eine einseitige Interessenvertretung ; er war dazu da, ohne Rücksichtnahme auf die wirtschaftliche Lage des Betriebes Forderungen der Belegschaft rücksichtslos, wenn es sein mußte, mit Gewalt, durchzudrücken. Wie unheilvoll es war, die wirtschaftliche Lage des Betriebes bei derarti= gen Forderungen nicht zu berücksichtigen, zeigen eindeutig die traurigen wirtschaftlichen Ergeb= nisse der Systemzeit, die schließlich 72 Millionen Menschen ohne Arbeit und Brot aufwiesen. Eine Tatsache, die sich bei verſtändiger Zusammenarbeit zwischen Betriebsführung und Gefolgschaft nicht ereignet hätte. Der Vertrauensrat soll nichts anderes darstellen, als eine von Führung und Ge = folgschaft getätigte gemeinsame Lenkung des Betriebes. Durch die auf dem einzelnen Mitglied des Vertrauensrates ruhende Mitverantwortlichkeit wird es ausgeschlossen sein, daß von seiten der Ge= folgschaft Forderungen erhoben werden, die der Betriebsführer auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Betriebes zu leisten nicht imstande sein wird. Durch die Einsichtnahme der Vertrauensräte in alle Geschehnisse des Betriebes ist es ebenso unmöglich, daß ein Betriebsführer große Gewinne erzielen wird, solange er nicht den sozialen Forderungen der Gefolgschaft ge= recht wurde. Durch die Wahl selbst soll allen Gefolgschaftsmitgliedern die Möglichkeit ge= geben werden, in die Führung des Betriebes die anständigsten und tüchtigsten Mitarbeiter zu berufen. Wenn man nach diesen Darlegungen von dem Ausgang der Vertrauensratswah = len sprechen will, kann man der Überzeugung sein, daß das gesamte schaffende Volt den Wert des Vertrauensrats, wie überhaupt der sozialen Selbstverantwortungsorgane erkannt hat und in alle Zukunft kein anderes Ziel kennt, als seine ganze Arbeitskraft in den Dienst des Volkes und damit auch in den Dienst der eigenen Person zu stellen. Der Erfolg kann nur in der Zusammenarbeit liegen. Wie sehr der schaffende Mensch gewillt ist, an der Gestaltung seines Lebens mitzuwirken und verantwortlich zu den Problemen des Lebens Stellung zu nehmen, zeigt die bisherige erfolgreiche Arbeit des größten Teils der Vertrauensräte und ebenso sehr die Tätig= feit der erst seit kurzem für bestimmte Fachgebiete gebildeten Arbeitsausschüsse.
7 32. G:p.EL 1632
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NSK Folge 48
26. Februar 1936
Jüdische Bodenspekulation
in
Palästina
wird
NSK Die zunehmende Einwanderung von Juden aus Deutschland , Polen und anderen Staaten in Palästina stößt auf immer größere Widerstände seitens der arabischen Bevölkerung, denn als erste Anlage für das mitgebrachte Kapital sichern sich die Juden in sehr vielen Fällen Landbesit , und sehr oft haben sich die armen arabischen Fellachen dazu verleiten laſſen, einen großen Teil ihres Landbesitzes herzugeben. Die jüdiſchen Einwanderer aber, die dieſe Ländereien aufgekauft haben, haben weder Lust noch Fähigkeit, einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzunehmen, sondern treiben eine wilde Spekulation mit diesem neugekauften Besitz, um ihn vor allem den neu zuwandernden Raſſegenossen zu höherem Preis anzubieten. Die arabischen Fellachen fühlen es, daß sie dadurch in immer größere Bedrängnis geraten ; denn wenn ſie ſpäter wieder Boden kaufen wollen, sind sie nicht dazu in der Lage, denn inzwischen ist der Preis für den Grund und Boden, den sie meist für einen Pappenstiel veräußert haben, enorm gesteigert worden. Die arabischen Fellachen sind Judengegner, rein instinktiv. Von frühester Kindheit werden sie gewahr, daß die Juden ihre natürlichen Feinde Ihre antijüdische Einstellung ist auf sind. Rührigkeit Bewegung der der Grund Husseins radikaler geworden, um so mehr, als einer ihrer Führer, Izz ed Din el Kaſſam, im politischen Kampf gefallen ist. Die jüdische Preſſe, z. B. die jüdische PresseKorrespondenz „ Jewish Agency“, gibt ſelbſt zu, daß nach den Feststellungen der SHAW-Kommission und nach dem Weißbuch von 1930 656 arabische Besitzer Don Ländereien in
eingedämmt
Palästina landlos geworden sind. Es handelt sich in diesem Falle um Fellachen, deren Besit von den Juden nicht abgekauft, sondern durch jüdische List und durch Betrug, durch Gewaltmaßnahmen geraubt worden ist. Seit 1930 aber ist die Zahl der landlos gewordenen Fellachen rapid gestiegen. Diese jüdische Bodenſpekulation ist keineswegs geschlossenen Ansiedlung jüdiſcher mit der Kolonisten" in Einklang zu bringen, von der in den Sagungen des Völkerbundsmandates (Ar= tikel 6) die Rede ist. Es hat sich im Laufe der Jahre deutlich gezeigt, daß es den jüdischen Einwanderern durchaus nicht um bäuerliche Siedlung zu tun ist, nicht um Aufbau, Koloniſation, oder wie man jede wirklich landwirtschaftliche Betriebsweise zu bezeichnen mag, ſondern nur um ausgesprochene Bodenspekulation mit dem Ziel, die antijüdischen arabischen Fellachen vollkommen landlos zu machen, um sich so einen politischen Gegner „ ab= zukaufen“, damit er in andere Gebiete wandere. Der High Commiſſioner hat diese Vorgänge mit Verständnis verfolgt und hat neuerdings den arabischen Führern angekündigt, daß neue Geseze in Vorbereitung seien, wonach allen Bodenbesizern im Rahmen gewisser Einschränkungen verboten sei, Boden zu verkaufen. Nur die Veräußerung eines kleinen Teiles des jeweiligen Besizes sei zugelassen. Mit dieser Maßnahme erfreut sich der High Commissioner der Sympathie der arabischen Fellachen, während die jüdische Presse wütend dagegen tobt, weil sie sieht, daß mit diesem Gesetz die Veräußerung von Grund und Boden, der sich in arabischem Besitz befindet, erschwert Hans Rau . bzw. eingeschränkt werden soll.
Wer kämpft in Oberſchreiberhau? Die Mannschaften der Gliederungen der N.S.D.A.P. Über 600 Sportler meſſen ſich im Winterſport NSK Schreiberhau, 26. Februar. In dem bekannten Winterkurort des westlichen Riesengebirges, Oberschreiber hau , herrscht in diesen Tagen ein festliches Leben und Treiben . Fast stündlich treffen neue Teilnehmer an den großen Wintersportkämpfen der Gliederungen der Bewegung ein, und im Organisationsstab herrscht eine fieberhafte Tätigkeit, um die letzten Vorbereitungen für diese Großveranstaltung der Partei zu treffen . Zum ersten Male werden dieſe Winterſportkämpfe der Gliederungen der Bewegung unter Fortfall der bisher üblichen Einzelmeisterschaften unter Leitung des Reichssportführers von Tschammer und Osten zur Durchführung gebracht werden, um hier wieder die Geschlossenheit
aller Gliederungen der Bewegung finnfällig zum Ausdruck zu bringen. Im fairen sportlichen Wettkampf werden die Mitglieder der einzelnen Gliederungen der N.S.D.A.P. ihre Kräfte meſſen. Im Hauptwettbewerb ist die Mannschaftsleistung maßgebend, da gerade der Mannschaftskampf dazu angetan ist, ka mes radschaft und Opferfreudigkeit zu heben. Schulter an Schulter fämpfen hier die Sportler, die neben ihrer sonstigen sportlichen Tätigkeit ihren Dienst in den einzelnen Glie derungen der Partei versehen mit den Kameraden ihrer Gaue um den Sieg. Es wäre verfehlt, im Rahmen dieser Wintersportkämpfe in Anbetracht der ihr zugrunde liegenden Idee den einzelnen Mann besonders
NSK Folge 48 hervorzuheben, denn jeder der ausgewählten Kämpfer, ganz gleich welchen Gliederungen der NSDAP. er angehört, gibt sein Bestes für Es ist seine Mannschaft, für seine Gruppe. jedoch interessant festzustellen, daß an diesen Wintersportkämpfen eine ganze Reihe hervorragender Sportler teilnehmen, die internationalen Ruf haben und die sportlich gesehen ihren Kameraden Vorbild in der Leistung sein werden. Im Mannschaftslauf haben die einzelnen Gliederungen ihren besonderen Ehrgeiz darein gesezt, mit starken Mannschaften am Der Hauptlauf über 18 Start zu erscheinen. Kilometer am Sonntagvormittag , der um den Wanderpreis des Führers ausgetragen wird, wird von 34 Mannschaften bestritten werden. Die S.A. stüßt sich mit ihren 15 Mannschaften in erster Linie auf die Mannschaften der Gruppe Süd. Die erste Mannschaft diejer Gruppe wird von dem bewährten Truppführer Lengauer geführt werden. Mit dem deutschen Langlaufsieger Anton 3eller ፡ RugOberSchreiner- Traunstein, polding, Bauer Partenkirchen meier = Traunstein, und Josef Ponn Berchtesgaden als Ersatzmann ist diese Vertretung als beſonders kampfstark zu bezeichnen. Die zweite Mannschaft der Gruppe Süd, der u. a. die Brüder WörndlePartenkirchen angehören, wird von Josef G u mpold geführt werden, der ebenfalls der Olym Die Schlesier piamannschaft angehörte. schicken ihre beste Langlaufklaſſe für die Gruppe Eine Überraschung Schlesien an den Start. könnte das S.A. - Hilfswerklager Nordwest bringen. Die S.S. schickt ebenfalls 15 Kame = radschaften ins Rennen. Die vom Hochschulmeister Büchel geführte Mannschaft des Oberabschnitts Süd I, sowie die Mannschaften der Wachverbände K.L. Dachau und der S.S.-Führerschule Tölz werden ebenso wie die Mannschaften des Oberabschnitts Südost , die sich aus erfahrenen Läufern des Riesen- und Isergebirges zusammensetzen, eine gute Rolle spielen. Der nationalsozialistische Kraftfahrsport wird sich mit vier starken Mannschaften am Kampf um den Wanderpreis des Führers beteiligen. Die N.S.K.K. - Trainingsgemeinschaft hat bei der schlesischen Schimeisterschaft bereits gezeigt, daß sie über hervorragendes Läufermaterial verfügt und die erste Mannschaft mit Kainz, Kochel, Pöschl, Bayrisch- Eisenstein und den Rosenheimern Triebe, Darchinger und Greilinger hat erste Aussichten, in die Entscheidung mit einzugreifen. Auch die zweite N.S.K.K.Vertretung mit Fode , Rottach- Egern , Rieke und Vollbrecht = Claustal-Zeller feld, Ermel, Brückenberg und SteinhauserRosenheim, ist außerordentlich kampfstark. In der Klasse B über 12 Klm. wird der Kampf der 26 S.A.-, 9 S.S.- und 4 N.S.K.K.Mannschaften ebenfalls durchaus offen sein. Die Hitler - Jugend hat im Mannſchaftslauf eine Strecke von 6 Klm. zu bewältigen . In den Altersklassen 1918/19 und 1917 und älter starten hier je 6 Mannschaften, und zwar der Gebiete Hochland , Bayerische Ost = mark, Baden und Schlesien , die sich bei den Reichsschiwettkämpfen der H.3. in Nesselwang Die ausgezeichnet haben .
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26. Februar 1936 Hitler-Jugend hat bei ihrem Lauf auch eine Schießübung mit Luftgewehren zu erledigen. Im Abfahrtslauf , der am Sonnabend bereits zum Austrag kommen wird, liegen insgesamt rund 130 Meldungen vor. Die Hitler-Jugend startet hier auf einer ver = türzten Strecke von der etwa 1400 Meter hohen Veilchenkoppe zur Alten Schlesischen Baude und wird 45 Läufer über die mit Toren ausgestedte Abfahrtsbahn schiden. An diesem Abfahrtslauf wird unter anderem auch der Clym= piakämpfer Rudi Cranz , Freiburg, teilnehmen, dessen Start ganz besonderes Intereſſe auslösen dürfte. In der Hauptklasse , für die das Ziel in 900 Meter Höhe liegt, ſind unter den 80 Läufern eine Reihe von außerordentlich bewährten Kräften. Die S.A. tritt hier unter anderem mit den Olympiakämpfern Roman Wörndle -Partenkirchen , Gumpold -Hochland, Hans Marr -Thüringen und Plazer, Hilfswerk Nordwest, an, während die S.S. mit den bekannten Abfahrtsläufern Kraysi -Oberabſchnitt Süd, Manzenberger - S.S. -Hauptamt, Reyer = Oberabschnitt Südwest, FischerOberabschnitt West, und Gehring ihre besten Vertreter hat. Das N.S.K.K. stützt sich im Abfahrtstorlauf auf Steinhauser -Rosenheim, Stoll -Berchtesgaden , Knott -Oberaudorf, Seyfried -Reichenhall, Hermann = Lindau und Oberhofer-Rosenheim. Hart wird hier um den Sieg gekämpft werden. Auf der Himmelsgrundschanze wird am Sonntagnachmittag der große Sprung = lauf mit 90 Springern abgewickelt werden, der die besten Springer Deutschlands am Start sehen wird. Der beste deutsche Vertreter bei den Olympischen Spielen 1936, Hans Marr Oberhof (S.A.- Gruppe Thüringen) , führt die Streitmacht der S.A. an, die mit Gumpold (Hochland) , Moslehner ( Hochland) , Wei sheit (Thüringen), Schneidenbach ( Sachsen) , Altmeister Recknagel (Thüringen) und den Schlesiern Körner , Richter , Schier und Maywald als außerordentlich stark zu bezeichnen ist. Von der S.S. ſind die Allgäuer Wiedemann (Wachverbände K.L.-Lager Dachau) und Zschörnig ( Oberabſchnitt Süd) , Brantenberg = München (Oberabschnitt Süd) und Steinwinter- München (S.6.Sammelstelle) die stärksten Waffen. Das N.S.K.K. tritt im Sprunglauf mit den BirgerRuud-Schülern Albrecht und Friedrich Partenkirchen, Stoll ፡ Berchtesgaden, Sey = fried Reichenhall, Zenzinger ፡ Hausham und dem schlesischen Meister Brüdenberg an. Während beim Sprunglauf nach den Richtlinien des Fachamtes Schilauf im Reichsbund für Leibesübungen gewertet wird, wird die H.I., für die 23 Springer über den Schanzentisch gehen werden, nur die Weite werten. In den vier Altersklassen sind hier die Hochländer Haseidel , Neu und Pfeffer und die Schlesier Heinz Adolf und Georg Kohl die besten Springer. In allen Wettbewerben der Wintersportkämpfe der Gliederungen der N.S.D.A.P. dürfte es am Wochenende in Schreiberhau harte und interessante Kämpfe geben, die den Beweis er bringen sollten, daß in allen Gliederungen der Bewegung der Schisport eifrig gepflegt wird und die körperliche Ertüchtigung große Fortschritte gemacht hat.
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NGK Das Deutſche Recht
Die ſoziale
Ehrengerichtsbarkeit
Die Wandlung der Sozialpolitik – Weltanschauung und ſoziale Ehre Von Dr. Schepp, Abteilungsleiter im Sozialamt der Deutſchen Rechtsfront NSK Jede Zeit hat ihr soziales Gesicht. Go wurde die Sozialpolitik der reinen Staatsvernunft, der einst Bismard den Stempel der Furcht vor einem zunehmenden Klassenkampf bis zum großen Kriege aufgedrückt hatte, 1918 abgelöst durch die Sozialpolitik eines verschwom= menen Menschheitsbegriffes und einer schwächlichen Demokratie. Beiden Zeitabschnitten fehlte trog aller schönen Theorien, von denen es allzu viele gab, die Erkenntnis von der natürlichen Blutgebundenheit eines Volkskörpers und da= mit einer Sozialpolitik, deren Sinn in der Festigung des Volkskörpers zu bestehen hat. Wenn es hierfür eine Theorie gibt, so ist es nur die Theorie von der Selbsterhal= Erst der Nationaltung der Nation. sozialismus hat dieser Anschauung im Dritten Reich zur Geltung verholfen und der Sozialpolitik von heute ein neues Gesicht gegeben. Die Festigung des Volkskörpers seht eine Sozialpolitik voraus, die nicht zwischen Klaſſen vermittelt, sondern jeden Klassenstandpunkt unterbindet und die den ſozialen Schuß des einzelnen nach seinem Wert für das Leben des Volkes gewährleistet. Die sozialpolitiſche Auffassung der Systemzeit, nach der durch künstliche Eingriffe des Staates eine soziale Gerechtigkeit ohne Zutun und ohne Wertung des einzelnen Stück für Stück aufgerichtet werden sollte, iſt an dem Mangel einer großen Idee und der Indienststellung der deutschen Menschen in diese Idee gescheitert. Das einzige Prinzip war in Wirklichkeit nur das Prinzip der jeweiligen Zweckmäßigkeit. Es war die Sozialpolitik des halben Willens und der halben Lähmung. An ihre Stelle ist die nationalsozialiſtiſche Auffassung getreten, die alle natürlichen Kräfte eines jeden zur Selbsterhaltung anspannen will und das soziale Schicksal des einzelnen ab= hängig macht von dem Schicksal der Nation. Damit wird die Sozialpolitik zum Inbegriff einer durch die nationalsozialistische Weltanschauung bestimmten Aufgabe der Staatsführung. Das bedeutet zugleich, daß die Sozialpolitik über die äußere Gestaltung der sozialen Lebensbeziehungen und Verhältnisse hinaus den Volksgenossen in seiner menschlichen Eingliederung in die Staatsgemeinschaft erfaßt. Ob er mit der Hand oder dem Kopf arbeitet, ob er in guten oder färglichen Verhältniſſen lebt, ist ohne Bedeutung. Entscheidend ist seine Zugehörigkeit zum deutschen Blut , ist die Arbeit , die er für das Leben aller leistet, und entscheidend ist sein Persönlichkeitswert in der Gemeinschaft , von dem jeglicher
Arbeitsvertrag auszugehen hat. Das ist der Sinn der nationalsozialistischen Sozialpolitik . Ihr Kernstück ist das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit und im besonderen die soziale Ehrengerichtsbarkeit. Gerade sie ist der Ausdruck einer neuen Sozialpolitik, die von höheren Werten als nur denjenigen einer bloßen Zweckmäßigkeit ausgeht und die den arbeitenden Menschen nicht allein in seinem wirtschaftlichen Dasein, sondern auch in seinen inneren Ansprüchen auf soziale Anerkennung und Achtung erfaßt. Nicht das Brot allein macht das Leben aus - dieses ewige menschliche Gesez gilt für den Philosophen ebenso wie für den einfachsten Arbeiter. An dieser Erkenntnis ist die Sozialpolitik der verfloſſenen Jahre vorbei= gegangen. Das war ihr großer Fehler und war zugleich mit die Ursache dafür, daß eine der Nation entfremdete Arbeiterschaft sich den sozialen und politischen Inhalt ihres Daseins in internationalen Menschheitstheorien suchte. Die geistigen Kräfte der deutschen Arbeiterschaft waren von jeher zu lebendig, um sich mit einer Sozialpolitik abzufinden, die nach billigen Kompromiſſen zwischen sozialen Spannungen ſuchte und im Grunde ebenso weltanschaulich inhaltlos wie national unfruchtbar war. Die soziale Ehrengerichtsbarkeit zum Schuße der sozialen Ehre ist etwas wesentlich anderes als ein Geschenk oder ein Zugeſtändnis an die Arbeiterschaft. Sie ist der kennzeichnende Bestandteil einer nationalen So = zialpolitik , die den Arbeitsvertrag aus dem privatrechtlichen Schuldrecht heraushebt, um ihn dem öffentlichen Interesse und der Gemeinschaft des Betriebes gesetzlich unterzuordnen . Das bedeutet, politisch gesehen, daß der Arbeiterschaft in der Sicherung ihres berechtigten Plages im Volkskörper die Staatsmacht zur Seite steht und ihre soziale Ehre als freie Menschen an= erkennt. Die Fesseln, die durch die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Arbeitsplay , von Brot und Lohn, den Arbeitern im liberaliſtiſchen Staat auferlegt waren, sind gelöst. Für die Gemeinschaft, die ihre Form im Betriebe findet, gelten die besonderen Treueverpflichtungen des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit. Sie sind keine allgemeinen Grundsäge für das Verhalten des einzelnen, sondern tatsächliches bindendes Recht. Die gegenseitigen Verpflichtungen von Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglied entspringen dem durch die Betriebsgemeinschaft begründeten Treueverhältnis, also dem durch das Gesetz zur
NGK Das Deutſche Recht
Die soziale
Ehrengerichtsbarkeit
Die Wandlung der Sozialpolitik – Weltanschauung und ſoziale Ehre Von Dr. Schepp, Abteilungsleiter im Sozialamt der Deutschen Rechtsfront NSK Jede Zeit hat ihr soziales Gesicht. So wurde die Sozialpolitik der reinen Staatsvernunft, der einst Bismard den Stempel der Furcht vor einem zunehmenden Klaſſenkampf bis zum großen Kriege aufgedrückt hatte, 1918 abgelöst durch die Sozialpolitik eines verſchwommenen Menschheitsbegriffes und einer schwächlichen Demokratie. Beiden Zeitabschnitten fehlte trok aller schönen Theorien, von denen es allzu viele gab, die Erkenntnis von der natürlichen Blutgebundenheit eines Volkskörpers und da= mit einer Sozialpolitik, deren Sinn in der Festigung des Volkskörpers zu beſtehen hat. Wenn es hierfür eine Theorie gibt, so ist es nur die Theorie von der Selbster haltung der Nation. Erst der Nationalsozialismus hat dieser Anschauung im Dritten Reich zur Geltung verholfen und der Sozialpolitik von heute ein neues Gesicht gegeben . Die Festigung des Volkskörpers seht eine Sozialpolitik voraus, dię nicht zwischen Klaſſen vermittelt, sondern jeden Klassenstandpunkt unterbindet und die den ſozialen Schuß des einzelnen nach seinem Wert für das Leben des Volkes gewährleistet. Die sozialpolitische Auffassung der Systemzeit, nach der durch künstliche Eingriffe des Staates eine soziale Gerechtigkeit ohne Zutun und ohne Wertung des einzelnen Stück für Stück aufgerichtet werden sollte, iſt an dem Mangel einer großen Idee und der Indienststellung der deutschen Menschen in diese Idee gescheitert. Das einzige Prinzip war in Wirklichkeit nur das Prinzip der jeweiligen Zweckmäßigkeit . Es war die Sozialpolitik des halben Willens und der halben Lähmung. An ihre Stelle ist die nationalsozialiſtiſche Auffassung getreten, die alle natürlichen Kräfte eines jeden zur Selbſterhaltung anspannen will und das ſoziale Schicksal des einzelnen ab= hängig macht von dem Schicksal der Nation. Damit wird die Sozialpolitik zum Inbegriff einer durch die nationalsozialistische Weltanschauung bestimmten Aufgabe der Staatsführung. Das bedeutet zugleich, daß die Sozialpolitik über die äußere Gestaltung der sozialen Lebensbeziehungen und Verhältnisse hinaus den Volksgenossen in seiner menschlichen Eingliederung in die Staatsgemeinschaft erfaßt. Ob er mit der Hand oder dem Kopf arbeitet, ob er in guten oder färglichen Verhältnissen lebt, ist ohne Bedeutung. Entscheidend ist seine Zugehörig= keit zum deutschen Blut , ist die Ar= beit , die er für das Leben aller leistet, und entscheidend ist sein Persönlichkeitswert in der Gemeinschaft , von dem jeglicher
Arbeitsvertrag auszugehen hat. Das ist der Sinn der nationalsozialiſtiſchen Sozialpolitik. Ihr Kernstück ist das Gesez zur Ordnung der nationalen Arbeit und im besonderen die so = ziale Ehrengerichtsbarkeit. Gerade sie ist der Ausdruck einer neuen Sozialpolitik, die von höheren Werten als nur denjenigen einer bloßen Zweckmäßigkeit ausgeht und die den arbeitenden Menschen nicht allein in seinem wirtschaftlichen Dasein, sondern auch in seinen inneren Ansprüchen auf soziale Anerkennung und Achtung erfaßt. Nicht das Brot allein macht das Leben aus - dieses ewige menschliche Gesez gilt für den Philosophen ebenso wie für den einfachsten Arbeiter. An dieser Erkenntnis ist die Sozialpolitik der verflossenen Jahre vorbeigegangen. Das war ihr großer Fehler und war zugleich mit die Ursache dafür, daß eine der Nation entfremdete Arbeiterschaft ſich den ſozialen und politischen Inhalt ihres Daseins in internationalen Menschheitstheorien suchte. Die geistigen Kräfte der deutschen Arbeiterschaft waren von jeher zu lebendig, um sich mit einer Sozialpolitik abzufinden, die nach billigen Kompromissen zwischen sozialen Spannungen suchte und im Grunde ebenso weltanschaulich inhaltlos wie national unfruchtbar war. Die soziale Ehrengerichtsbarkeit zum Schuße der sozialen Ehre ist etwas wesentlich anderes als ein Geschenk oder ein Zugeſtändnis an die Arbeiterschaft. Sie ist der kennzeichnende Bestandteil einer nationalen Sozialpolitik , die den Arbeitsvertrag aus dem privatrechtlichen Schuldrecht heraushebt, um ihn dem öffentlichen Interesse und der Gemeinschaft des Betriebes gesetzlich unterzuordnen . Das bedeutet, politiſch geſehen, daß der Arbeiterschaft in der Sicherung ihres berechtigten Plazes im Volkskörper die Staatsmacht zur Seite steht und ihre soziale Ehre als freie Menschen an= erkennt. Die Fesseln, die durch die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Arbeitsplay, von Brot und Lohn, den Arbeitern im liberaliſtiſchen Staat auferlegt waren, sind gelöſt. Für die Gemeinschaft, die ihre Form im Betriebe findet, gelten die besonderen Treueverpflichtungen des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit. Sie sind keine allgemeinen Grundsäge für das Verhalten des einzelnen, sondern tatsächliches bindendes Recht. Die gegenseitigen Verpflichtungen von Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglied entspringen dem durch die Betriebsgemeinſchaft begründeten Treueverhältnis, also dem durch das Gesez zur
BAU DER Geldbeungh Belindatdizzqurd
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NSK Folge 48
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Ordnung der nationalen Arbeit geschaffenen Recht, zu dem der Arbeitsvertrag als abänderliche Rechtsform tritt. Dieses Treüeverhältnis wie überhaupt der nationale Treuebegriff ge= hören zur sozialen Ehre und unterliegen der sozialen Ehrengerichtsbarkeit. Demgemäß werden Verstöße gegen die soziale Ehre aus dem höheren Recht der Gemeinschaft und des Treue= verhältniſſes geahndet, das ſtärker ist als das private Vertragsrecht. Hier zeigt sich der germanische Rechtsgedanke. Weder das Eigentum am Betriebe noch der bestehende Dienstvertrag schüßen Unternehmer oder Gefolgschaftsangehö= rige davor, kraft des höheren Rechtes des Treue= verhältniſſes von der Betriebsgemeinſchaft ausgeschlossen zu werden, d. h. durch ein Ehrengerichtsverfahren mit der „ Aberkennung der Be fähigung, Führer des Betriebes zu sein" oder"
26. Februar 1936 mit Entfernung vom bisherigen Arbeitsplatz" bestraft zu werden. Die Sozialpolitik des Dritten Reiches ist mit der völligen Wandlung sozialrechtlicher Grundsäge aus dem Gesichtspunkt der neuen Staatsauffassung und der einheitlichen sozialpolitischen Weltanschauung des Nationalſozialismus zu betrachten. Es kommt den arbeitenden Menschen nicht auf die Summe zweckmäßiger Paragraphen, sondern auf die geistigen und politischen Voraussetzungen der entscheidenden Ziele, lezten Endes überhaupt auf eine Sozialpolitik des unbedingten und kompromißlosen Willens an. Unter dieser. Voraussegungen ist die soziale Ehrengerichtsbarkeit mehr als eine einzelne Rechtseinrichtung. Sie ist Ausdruck des sozialen Rechtes einer neuen Zeit.
Wer ist Berufsfahrer ?
Front gegen die bisherige Rechtsauffaſſung vom Berufsfahrer NSK Bei der Eröffnung der ersten Automobilausstellung im neuerstandenen Deutschland trat der Führer vor die Nation mit der Forderung: Stärkt unser Kraftfahrzeugwesen, das deutsche Volk muß ein motoriſiertes Volk werden. Und vor wenigen Tagen, als der Führer die gewaltige Schau der deutschen Kraftfahrzeugindustrie am Kaiserdamm eröffnete, hat er diese Forderung erneut unterstrichen und betont, daß es auf das Zusammenwirken aller verantwortlichen Stellen ankomme, um die Erfüllung dieser Forderung zu erreichen. Alle Hindernisse sollen der aufblühenden Kraftfahrzeugindustrie aus dem Weg geräumt werden, darum wurde die Kraftfahrzeugsteuer aufge= hoben und für die Anschaffung von Kraftfahrzeugen Erleichterung geschaffen. Aus der Erkenntnis der Bedeutung des Kraftfahrverkehrs für die deutsche Wirtschaft, ja für das ganze deutsche Volk wurde die neue Reichsstraßenvertehrsordnung erlassen, deren Bestimmungen da zu beitragen sollten, die zahlreichen, der Ents wicklung des Kraftfahrwesens abträglichen Entscheidungen deutscher Gerichte für die Zukunft auszuscheiden. Alles also ist abgestellt auf eine tatkräftige Förderung des Kraftfahrwesens . Ein Hindernis dieser Entwicklung ist aber bisher noch nicht ausgeräumt worden --- die verschärfte Bestrafung des Berufsfahrers. Der ungeheure Aufstieg der Technik, die bevorzugte Benutzung von Maschinen hat zu einer Erhöhung der Betriebsunfälle geführt ebenso, wie die zunehmende Motorisierung unseres Verkehrs leztlich unvermeidbar zu einem Ansteigen der Verkehrsunfallziffer geführt hat. Nun gibt es im Strafgesetzbuch die Bestimmung (§§ 222 Abs. II und 230 Abs. II ) , nach denen derjenige, der einen anderen fahrlässig verlegt oder getötet hat, schärfer bestraft wird, wenn er vermöge seines Amtes, Berufes oder Gewerbes zu besonderer Aufmerksamkeit verpflichtet war. Im Kraftwagenverkehr hat sich hier für den, der zu besonderer Aufmerksamkeit verpflichtet ist, der Begriff des „Berufsfahrers" herausgebildet. Dieser Begriff des Berufsfahrers hat durch
die Rechtsprechung der Gerichte - besonders des Reichsgerichts - eine derartig weite und umfassende Auslegung erfahren, daß heute nahezu jeder, der einen Kraftwagen fährt, im Sinne der Strafgerichte als Berufsfahrer anzusprechen ist. Ob es sich um einen Taxenchauffeur oder um einen Privatchauffeur, um einen zu ſeinen Patienten fahrenden Arzt oder um einen Rechtsanwalt handelt, der seinen Mandanten beſucht, jeder, der bei der Ausübung ſeines Berufes ſich eines Kraftwagens bedient, ihn ſelbſt fährt, iſt nach der Rechtsprechung Berufsfahrer und daher bei einem Unglücksfall schwerer zu bestrafen. Diese Rechtsprechung ist für die Zukunft schlechterdings unhaltbar. Erscheint schon die unterschiedliche Behandlung der Autofahrer überhaupt unbegründet, so ist vor allem die Auslegung, die die Rechtsprechung dem Begriff Berufsfahrer hat zuteil werden laſſen, willkürlich und durch nichts gerechtfertigt. Und sie ist geeignet, die auf der persönlichen Initiative des Führers beruhende günstige Entwicklung unse= res Kraftfahrwesens empfindlich zu stören. Aus welchem Grunde ist ein Arzt, der seine Patienten mit dem Kraftwagen besucht, zu größerer Aufmerksamkeit verpflichtet, als der elegante Herrenfahrer, der jeden Morgen mit seinem Wagen zum Tattersall fährt, um dort seinem Vergnügen beim Reiten nachzugehen? Weil der eine in der glücklichen Lage ist, seinen Wagen nur für Vergnügungsfahrten zu benuzen, braucht er nicht so sorgsam zu ſein. Und der andere wird doppelt hart gestraft, weil er den Kraftwagen zur leichteren Ausübung feines Berufes benutt ! Also der nur seinem Vergnügen nachgehende, nervlich nicht Belastete ist zu geringerer Sorgfalt und Aufmerksamkeit vers pflichtet, als der durch anstrengende Berufsarbeit nervlich Belastete.
Hier gibt es nur eins. Will man überhaupt eine unterschiedliche Behandlung zwischen „ Herrenfahrer“ und „ Berufsfahrer" bestehen laſſen, dann kann unter die Kategorie des Berufsfahrers nur der gerechnet werden, dessen Beruf das Fahren ist , der also fürs
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NSK Folge 48 Fahren bezahlt wird. Das sind, um einige Beispiele zu nennen, Taxi- und Privatchauffeure, Fahrlehrer, Rennfahrer, Autohändler. Das sind aber nicht Ärzte, Rechtsanwälte, Reisende und Vertreter, das sind auch nicht zum Fahren abkommandierte Soldaten, das sind nicht diejenigen, die irgendeinen Beruf ausüben und sich gelegentlich der Ausübung des Berufes eines Kraftfahrzeuges bedienen. Die Gerichte mögen sich vergegenwärtigen, daß ihre unbegründete scharfe Rechtsprechung der vom Führer befohlenen Förderung des deutschen Kraftfahrwesens hemmend im Wege
Das Ende
der
26. Februar 1936 steht und manchen von der Anſchaffung eines Wagens abhält. Die nun einmal_im " Kraftfahrzeugverkehr liegende Gefährlichkeit wird gewiß nicht dadurch vermindert, daß man sich eine willkürlich bestimmte Art von Fahrern herausgreift und härter bestraft als die anderen. Wohl aber wird dadurch das Gefühl der Ungerechtig= keit und der Unsicherheit hervorgerufen, das der Entwicklung unseres Kraftfahrwesens, aber auch dem Ansehen unserer Rechtspflege abträglich ist. Darum Schluß mit der bisherigen Rechtsprechung zur Strafbarkeit des Berufsfahrers. R. L.
Schundliteratur
Kampf den Schund- und Schmußſchriften, einſt und jetzt
NSK Wer hätte sie nicht gekannt, die üblen Hintertreppenromane und schauerlichen Detektivgeschichten, die hinter halbblinden Schaufenstern gewisser Buchläden mit verführerisch klingenden Aufschriften und phantaſtiſch-bunten Titelbildern ungeheure Abenteuer und nervenfigelnde Spannung erraten ließen ! Weite Kreise unseres Volkes und vor allem die Jugend erlagen oftmals dem eigenartigen Reiz dieser Lektüre. Wie war es zu erklären , daß solche Schmarren überhaupt auf den Büchermarkt kamen, und zwar in solchen Mengen, daß alljährlich bis zu 2 Millionen Mark für diesen Schund in Deutschland ausgegeben wurden ? Wie war es möglich, daß der Kampf, der auch früher schon und namentlich aus den Kreiſen der Erzieher gegen diese Schriften geführt wurde, fast wirkungslos verpuffte ? Das lag an dem auf liberaliſtiſcher Weltanschauung fußenden Weimarer System, dessen Verfaſſung es jedem Deutſchen freiſtellte, innerhalb der Schranken der allgemeinen Geseze ſeine Meinung durch Schrift, Druck oder Bild unverhohlen zu äußern. So war dem wilden Schreibertum Tür und Tor geöffnet und dem hemmungslosen Lauf einer überspannten und schmutzigen Phantasie keine Schranken gesetzt . Man hat zwar im Jahre 1919 gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Schund- und Schmuhliteratur für zulässig erklärt . Aber es dauerte mehr als 6 Jahre, bis man endlich ein ,,Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schundund Schmugschriften “ unter Dach und Fach bringen konnte. In seinen praktischen Auswirkungen aber stellte dieses Gesez einen Leerlauf dar. Der beabsichtigte Schuß der Jugend sollte dadurch erreicht werden, daß Schriften der genannten Art in eine Liste aufgenommen werden und alsdann zum Vertrieb in gewissem Umfang, insbesondere an Jugendliche unter 18 Jahren, verboten sein sollten. Die Aufnahme in dieſe Liſte geschah durch Prüfstellen, die außer einem be amteten Vorsitzenden aus acht den verschiedenen intereſſierten Kreisen angehörigen Sachverständigen zusammengesetzt waren. Erst wenn von dieser Kommission wenigstens sechs Mitglieder übereinstimmender Ansicht waren, konnte eine bestimmte Schrift in die Liste aufgenommen werden. Es ist wohl anzunehmen, daß bei der verschiedenen Geistesrichtung der Mitglieder der
Prüfstellen nicht allzu oft die erforderliche Stimmenmehrheit erzielt worden ist, so daß die tatsächlichen Erfolge der Gesetzesbeſtimmung nicht überragend werden konnten. Erst dem Nationalsozialismus blieb es vorbehalten, hier gründlich Wandel zu ſchaffen. Entsprechend der im Parteiprogramm auf gestellten Forderung des gesetzlichen Kampfes gegen eine Kunst- und Literaturrichtung, die einen zersehenden Einfluß auf unser Volksleben ausübt, hat die Reichsregierung schon einige Tage nach der Machtübernahme in der bekannten Verordnung zum Schuß des deutschen Volkes beſtimmt, daß Druckschriften, deren Inhalt geeignet ist, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden, polizeilich beschlagnahmt und eingezogen werden können. Auf Grund dieser Bestimmung setzten damals allerorts schlagartig Aktionen gegen Schmuß- und Schundschriften ein mit dem Erfolg, daß eine ungeheure Menge beschlagnahmt und verbrannt wurde. Hierdurch wurde eine gründliche Bereinigung des deutschen Buchhandels von schlechten Schriften, insbesondere auch erotischen Inhalts , erreicht. Für die Folge ist ein Zurückfallen in die überwundenen Zustände gewährleistet durch die Kulturkammergesetzgebung. Hiernach muß näm= lich jeder, der an der geistigen oder technischen Verarbeitung, der Verbreitung und dem Absatz von Kulturgut beteiligt ist, also auch jeder Schriftsteller, Verleger und Buchhändler, Mitglied einer Einzelkammer ſein, die in die Reichs, kulturkammer eingegliedert ist . Da diese unter Führung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda steht, ist die Gewähr gegeben, daß nur der zugelaſſen wird, der sich seiner hohen Verantwortung als Förderer und Verwalter deutschen Kultur- und Literaturgutes voll bewußt ist und die für die Ausübung seiner Tätigkeit erforderliche Zuverlässigkeit und Eignung besigt. Auf diese Weise ist dem natio= nalsozialistischen Staat im Kampf gegen schädliche Schriften jeder Art ein weit wirksameres Mittel in die Hand gegeben, um sowohl die Jugend als auch das gesamte Volk vor diesen zu schüßen, als es der liberale Staat in seinen Prüfstellen hatte. Diese und das gesamte Geſetz des liberalen Staates sind deshalb praktisch bedeutungslos und mit Wirkung vom 1. April 1935 aufgehoben worden.
26. Februar 1936
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NSK Folge 48 Es wird zwar auch in Zukunft nach einer Anordnung des Präsidenten der Reichsschrift= tumskammer bei dieser eine Liste solcher Bücher und Schriften geführt, die das nationalsozialistische Kulturwollen gefährden oder ungeeignet sind, in die Hände Jugendlicher zu gelangen. Aber die Entscheidung darüber, ob eine bestimmte Schrift auf die Liste gesetzt werden soll, steht heute entsprechend dem nationalsozialistischen Grundsatz vom Führertum dem Präsidenten der genannten Kammer im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksauf-
klärung und Propaganda, in gewissen Fällen auch dem Reichsminister für Wissenschaft, Er= ziehung und Volksbildung, allein zu. Da oben= drein jedem , der verbotene Schriften vertreibt oder sonstwie gegen die Anordnung verſtößt, Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer droht, ist die Reinerhaltung des deut = schen Kulturlebens von allem schädigenden und unerwünschten Schrifttum und der Schutz der Jugend vor verderblichen Einflüssen He. gewährleistet.
Wegen Nichtachtung
der Gemeinschaftspflichten
entlaſſen
Die Rechtsfolgen anstößigen Benehmens auf einer „ Kraft- durch-Freude "-Fahrt NSK Es gibt keine Rechte , denen nicht Pflichten entsprächen : das bedeutet der Satz ,,Gemeinnug geht vor Eigennut“, übertragen auf das Gebiet des Rechts. Iede echte Gemeinschaftsidee enthält stets eine Pflichtenlehre, und nichts kennzeichnet den Verfall einer Gemeinschaft mehr, als die Entleerung des Pflichtbegriffs. Aus diesem Grunde hat der Nationalſozialismus, als er eine neue Gemeinschaft im Volke aufzurichten begann, zuallererst die Erfüllung von Pflichten gefordert, allerdings in der Erkenntnis, daß eine allgemeine Pflichterfüllung ſchließlich allen und damit auch jedem einzelnen zum Wohle gereicht. Es ist darum heute ausgeschloſſen, daß jemand sich zwar die nationalsozialiſtiſchen Gemeinſchaftseinrichtungen zunuze macht, ohne die daraus sich ergeben= den Pflichten zu erfüllen . Zu welchen Folgen gemeinschafts- und pflichtwidriges Verhalten unter Umständen führen fann, zeigt eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Gleiwiß , welche soeben in Heft 2 der Zeitschrift "" Deutsche Rechtspflege" mitgeteilt wird . Eine Firma hatte einen bei ihr beschäftigten Arbeiter fristlos entlaſſen, weil er sich bei einer Bodenseefahrt der N.S.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" anstößig be = nommen und das Ansehen und den Ruf seiner Betriebsgemeinschaft geschädigt hatte. Der Entlassene flagte gegen die Firma und führte da= bei aus, daß die Tatsache seiner Zugehörigkeit zu der polnischen Minderheit in Oberschlesien nicht unberücksichtigt bleiben dürfe. Das Gericht gab der Klage nicht statt, sondern billigte die fristlose Entlassung. Es könne ,,dem Betriebsführer nicht zugemutet werden, daß er einen Arbeiter beschäftige, der sich in seiner Einstellung zum Staat, zum Volk und zur Betriebsgemeinschaft als Schädling erweist." Dabei könne so hatte es auch schon die frühere Rechtsprechung angenommen - auch das Verhal = ten außer Dienst einen Entlassungsgrund bilden.
„Die Fahrten Kraft durch Freude" ", sagt das Gericht, sind keine einfachen Vergnügungsreisen, sie sind vielmehr einer der Wege zur Verwirklichung des Gedankens nationalsoziali stischer Volksgemeinschaft . . . . Wer eine solche Fahrt mitmacht, muß wissen, daß er sich so zu
benehmen hat, wie es einem echten deutschen Arbeiter zukommt, der stolz auf seinen Betrieb und den darin herrschenden Gemeinschaftsgeist ist. Erregt sein Verhalten Anstoß, dann ſchädigt er den Betrieb und dessen Ansehen erheblich, und dies ist für die Entlassung das Entscheidende." Nun glaubte der Entlassene, der zwar deutscher Staatsangehöriger, aber Mitglied der polnischen Minderheit ist, man könne von ihm nicht verlangen, daß er sich als Pole wie ein ,,echter deutscher Arbeiter" benehme. Demgegenüber hebt das Gericht hervor, daß niemand von einem, der sich zu einem fremden Volkstum bekennt, verlange, daß er sich an nationalsozialistische Einrichtungen beteilige ; wenn er dies aber dennoch tue, so müſſe von ihm ein loyales Verhalten und anständiges Benehmen erwartet werden : ,,Er kann fernbleiben, ausweichen, sich nicht beteiligen, ohne daß man ihm daraus einen Vorwurf machen wird. Ieder Kulturstaat achtet die Anschauungen der anderen, und wie wir erwarten, daß man auch im Ausland das nationalsozialistische Deutschland wenigstens achtet, wenn man es auch nicht lieben sollte, wird ein Mann, der sich als Pole bekennt, irgendwelche Nachteile in Deutschland wegen dieses Bekenntniſſes nicht zu befürchten haben.“ Dies entspricht auch den Gedanken, die der Führer wiederholt öffentlich dargelegt hat . Wir sind zu ſehr davon überzeugt, daß das Volkstum im Blute seinen Ursprung hat, als daß wir das uns Eigene Angehörigen anderen Volkstums aufzwingen möchten. Wer aber freiwillig die Einrichtungen des Nationalsozialismus in Deutschland zu seinem Vorteil in Anspruch nimmt, der vergibt sich nichts, wenn er das Mindest maß von Takt und Anstand aufbringt, welches unter deutschen Volksgenossen eine Selbstverständlichkeit ist. Es gibt gewisse Regeln der Höflichkeit, die über die Grenzen des Volkstums hinausreichen und allgemeine Beachtung verdienen. Wer sie verleht, und zwar in einer Weiſe, daß das An= sehen des Betriebes, der dem Betreffenden Arbeit und Unterhalt gewährt, schwer geschädigt wird, darf seine Entlassung nicht als unBg. berechtigt ansehen.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
NSK Folge 48
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Es wird zwar auch in Zukunft nach einer Anordnung des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer bei dieser eine Liste solcher Bücher und Schriften geführt, die das nationalsozialistische Kulturwollen gefährden oder ungeeignet sind, in die Hände Jugendlicher zu gelangen. Aber die Entscheidung darüber, ob eine bestimmte Schrift auf die Liste gesetzt werden soll, steht heute entsprechend dem nationalsozialistischen Grundsatz vom Führertum dem Präsidenten der genannten Kammer im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksauf-
26. Februar 1936
klärung und Propaganda, in gewissen Fällen auch dem Reichsminister für Wissenschaft , Erziehung und Volksbildung, allein zu. Da obendrein jedem, der verbotene Schriften vertreibt oder sonstwie gegen die Anordnung verstößt, Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer droht, ist die Reinerhaltung des deut = schen Kulturlebens von allem schädigenden und unerwünschten Schrifttum und der Schuß der Jugend vor verderblichen Einflüssen gewährleistet. He.
Wegen Nichtachtung der Gemeinschaftspflichten
entlassen
Die Rechtsfolgen anstößigen Benehmens auf einer „ Kraft-durch-Freude " -Fahrt
NSK Es gibt keine Rechte , denen nicht Pflichten entsprächen : das bedeutet der Sat ,,Gemeinnug geht vor Eigennug", übertragen auf das Gebiet des Rechts. Jede echte Gemeinschaftsidee enthält stets eine Pflichtenlehre, und nichts kennzeichnet den Verfall einer Gemeinschaft mehr, als die Entleerung des Pflichtbegriffs . Aus diesem Grunde hat der Nationalsozialismus, als er eine neue Gemeinschaft im Volte aufzurichten begann, zuallererst die Erfüllung von Pflichten gefordert, allerdings in der Erkenntnis, daß eine allgemeine Pflichterfüllung schließlich allen und damit auch jedem einzelnen zum Wohle gereicht. Es ist darum heute ausgeschlossen, daß jemand sich zwar die nationalsozialistischen Gemeinschaftseinrichtun gen zunuze macht, ohne die daraus sich ergeben= den Pflichten zu erfüllen. Zu welchen Folgen gemeinschafts- und pflichtwidriges Verhalten unter Umständen führen fann, zeigt eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Gleiwik , welche soeben in Heft 2 der Zeitschrift "Deutsche Rechtspflege" mitgeteilt wird . Eine Firma hatte einen bei ihr beschäftigten Arbeiter fristlos entlassen, weil er sich bei einer Bodenseefahrt der N.S.-Gemeinschaft " Kraft durch Freude" anstößig be = nommen und das Anſehen und den Ruf seiner Betriebsgemeinschaft geschädigt hatte. Der Ents lassene klagte gegen die Firma und führte da bei aus, daß die Tatsache seiner Zugehörigkeit zu der polnischen Minderheit in Oberschlesien nicht unberücksichtigt bleiben dürfe. Das Gericht gab der Klage nicht statt, sondern billigte die fristlose Entlassung. Es könne ,,dem Betriebsführer nicht zugemutet werden, daß er einen Arbeiter beschäftige, der sich in seiner Einstellung zum Staat, zum Volk und zur Betriebsgemeinschaft als Schädling erweist." Dabei könne jo hatte es auch schon die frühere Rechtsprechung angenommen auch das Verhalten außer Dienst einen Entlassungsgrund bilden. ,,Die Fahrten Kraft durch Freude"", sagt das Gericht, sind keine einfachen Vergnügungsreisen, sie sind vielmehr einer der Wege zur Verwirklichung des Gedankens nationalsozialistischer Volksgemeinschaft . . . . Wer eine solche Fahrt mitmacht, muß wissen, daß er sich so zu
benehmen hat, wie es einem echten deutschen Arbeiter zukommt, der stolz auf seinen Betrieb und den darin herrschenden Gemeinschaftsgeist ist. Erregt sein Verhalten Anstoß , dann ſchädigt er den Betrieb und dessen Ansehen erheblich, und dies ist für die Entlassung das Entschei= dende." Nun glaubte der Entlaſſene, der zwar deutscher Staatsangehöriger, aber Mitglied der polnischen Minderheit ist, man könne von ihm nicht verlangen, daß er sich als Pole wie ein ,,echter deutscher Arbeiter" benehme. Demgegenüber hebt das Gericht hervor, daß niemand von einem, der sich zu einem fremden Volkstum bekennt, verlange, daß er sich an nationalsozialistische Einrichtungen beteilige ; wenn er dies aber dennoch tue, ſo müſſe von ihm ein loyales Verhalten und anständiges Benehmen erwartet werden : „ Er kann fernbleiben, ausweichen, sich nicht beteiligen, ohne daß man ihm daraus einen Vorwurf machen wird . Jeder Kulturstaat achtet die Anschauungen der anderen, und wie wir erwarten, daß man auch im Ausland das nationalsozialistische Deutschland wenigstens achtet, wenn man es auch nicht lieben sollte, wird ein Mann, der sich als Pole bekennt, irgendwelche Nachteile in Deutschland wegen dieses Bekennt= nisses nicht zu befürchten haben." Dies entspricht auch den Gedanken, die der Führer wiederholt öffentlich dargelegt hat. Wir sind zu sehr davon überzeugt, daß das Volkstum im Blute seinen Ursprung hat, als daß wir das uns Eigene Angehörigen anderen Volkstums aufzwingen möchten. Wer aber freiwillig die Einrichtungen des Nationalsozialismus in Deutschland zu seinem Vorteil in Anspruch nimmt, der vergibt sich nichts, wenn er das Mindest maß von Takt und Anstand aufbringt, welches unter deutschen Volksgenossen eine Selbstverständlichkeit ist. Es gibt gewisse Regeln der Höflichkeit, die über die Grenzen des Volkstums hinausreichen und allgemeine Beachtung verdienen. Wer sie verlegt, und zwar in einer Weise, daß das Ansehen des Betriebes, der dem Betreffenden Arbeit und Unterhalt gewährt, schwer geſchädigt wird, darf seine Entlassung nicht als une Bg. berechtigt ansehen.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 48
Das erste Kolonialheim Deutſchlands Eine Schule für Kinder auslandsdeutſcher Farmer NSK Hannover, 26. Februar. Die Ortsgruppe Bad Harzburg des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft kann für sich in Anspruch nehmen, das erste Kolonialheim in ganz Deutschland bereits im April zu eröffnen. Als einen bedeutenden Nachteil für das deutsche Volkstum hatten gerade unsere Farmer stets emp finden müſſen, daß ihre Kinder nicht von deutschen Menschen unterrichtet wurden, da die bisherigen Schulverhältnisse in den Kolonien nicht ausreichten. Nunmehr aber besteht Gelegenheit, daß ihre Kinder in der Heimat ausgebildet werden. Augenblicklich wird das Heim einer umfassen= den Instandsetzung unterzogen und wird nach dem Ausbau 14 Schülern und Schülerinnen Plaz bieten. Die Aufnahme in dem Heim ist so, daß den Kindern das Elternhaus weit= gehendst ersetzt wird . Die Bundesleitung Berlin wird die Hauptſorge für die jungen Menschenkinder übernehmen und sie wirtſchaftlich und finanziell weitgehendst unterstützen.
Blatt a
26. Februar 1936 Teilnehmern. Das Gausportamt wird diesen Vorstoß auf das Land im größten Umfange weiterführen, da es eine besonders wertvolle Aufgabe darin sieht, gerade der schaffenden Frau in den Landgemeinden in seinen Kursen Entspannung und Freude zu geben. Die Arbeit des Amtes gestaltet sich äußerst erfolgreich. Konnte das Vierteljahr Oktober/Dezember 1935 insgesamt etwa 18 000 Kurſus teilnehmer aufweisen, so brachte der Januar 1936 allein schon eine Beteiligungsziffer von rund 10 000. 150 Klm. durch thüringiſches Land Winterfahrt der Motorbrigade Thüringen NSK Zu der ersten thüringischen motorsportlichen Veranstaltung im Jahre 1936, die ,,Winterfahrt der Motorbrigade Thüringen", sind die Ausschreibungen in sehr großer Zahl von der Wehrmacht, der Polizei und sämtlichen Gliederungen der Partei und dem D.D.A.C. angefordert. Die Winterfahrt findet am 15. März 1936 bei jedem Wetter statt. Start und Ziel ist Friedrichroda. Die Fahrt geht durch das Thüringer Land über eine Strecke von rund 150 Kilometern .
Reichsschulungstagung des N.S.L.B. Meſsekundgebung der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. NSK Leipzig, 26. Februar. Leipziger Frühjahrsmeſſe Anläßlich der findet am Montag, dem 2. März, um 18 Uhr, in der Halle 20 auf dem Leipziger Messegelände eine Kundgebung der Kommission der Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P. statt, die freie Wirtunter dem Motto „ Freie Arbeit Weltwirtschaft“ ſteht, und auf der ſchaft u . a. sprechen werden : Pg. Werner Köhler , der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der N.S.D.A.P., Pg. Robert Leŋ, der Reichsorganisationsleiter der N.S.D.A.P. und Leiter der D.A.F. , Pg. Georg Lenk, komGauwirtschaftsberater , Staatsmissarischer minister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen.
in Schlesien ! NSK Breslau, 26. Februar. In der Zeit vom 5. bis 12. März 1936 führt das Hauptamt für Erzieher, Bayreuth, in der Gebietsführerschule der Hitler-Jugend in Braunau, Kreis Löwenberg, eine Reichsschulungstagung durch. Diese Reichsschulungstagung hat den Zweck, sämtliche N.S.L.B. - Gauſchulungswalter des Reiches wieder einmal in einem Kursus zusammenzuführen und ihnen die Zielrichtung für die neue Arbeit im Jahre 1936 zu geben. In Braunau, Kreis Löwenberg, legte im Jahre 1931 Parteigenosse Hans Schemm den Grundstein zum N.S.L.B. , Gau Schlesien.
Schlesiens Schulen unter der H.J.-Fahne
Sport in den Kurmarkdörfern „Kraft durch Freude" arbeitet auf dem Lande NSK Berlin, 26. Februar. Die Leibesübungen zu einer Sache des Volkes zu machen, ist mit die Aufgabe des ,,Kraft-durch-Freude"-Sports. Das Gaus port amt der Kurmark hat das Schwergewicht ſeiner Kurse in die kleineren Orte der Landkreise gelegt. Da die Vorurteile gerade in den ländlichen Orten gegen jede Form der Gymnastik besonders groß waren, konnten nur langsam Fortschritte gemacht werden. Jedoch ist heute bereits der Beweis für die Möglichkeit des Vorhabens erbracht worden . So laufen verschiedentlich in Ortschaften mit wenigen hundert Einwohnern Kurse mit 30 und mehr
NSK Breslau, 26. Februar. Fast täglich erhalten Schulen die Genehmigung, bei feierlichen Anlässen die H.I.Fahne zu hissen. Diese Erlaubnis erteilt die Gebietsführung Schlesien an Schulen, deren Angehörige zu 95 v . H. in der H.I. erfaßt sind. In den Monaten November 1935 bis Januar 1936 konnte insgesamt 244 schlesischen Schulen die Genehmigung erteilt werden. Die Höchſtzahl von 141 Schulen wird in Niederschlesien erreicht. Auch der Monat Februar brachte zahlreiche Anträge und es steht zu erwarten, Daß bis zum Frühjahr der Mehrzahl der schle= sischen Volks-, Mittel- und Höheren Schulen die Genehmigung zur Hissung der H.3.-Fahne bei besonderen Anlässen erteilt werden kann.
Zu NSK Folge 48
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26. Februar 1936
Gauleiter Telschow 60 Jahre NSK Am 27. Februar vollendet der Gauleiter des Gaues Oft-Hannover, Staatsrat Otto Telschow , sein 60. Lebensjahr. - - Otto Telschow entstammt einer alten märkischen Bauernfamilie, die sich bis in das Jahr 1545 zurückverfolgen läßt. Er wurde am 27. Februar 1876 in Wittenberge (Elbe) geboren und war, nachdem er in dem Kgl. Preußiſchen Militär-Knabenerziehungsinstitut in Schloß Annaburg eine soldatisch straffe Erziehung genossen hatte, lange Jahre Soldat in Kavallerie-Regimentern in Saarburg und Wandsbek. Nach seiner Militärdienstzeit trat er als Verwaltungsbeamter in die Polizeibehörde Hamburg über. Während des Weltkrieges hat er dem Vaterland als Lazarettoberinspektor in Flandern und auf dem Balkan Bereits gedient. jeit über tätig . dreißig Jahren er ist politisch Im Jahre 1905 schloß er sich der Deutsch- Sozialen Partei Liebermanns von Sonnenberg an und betätigte sich auch als Mitarbeiter an antisemitischen Blättern. Seine politische Haltung brachte ihn frühzeitig mit der nationalsozialistischen Bewegung in Verbindung. Im Jahre 1925 wurde er mit der Organiſation und der Führung des Gaues Lüneburg-Stade der N.S.D.A.P., des nachmaligen Gaues Ost-Hannover, beauftragt. Seit 1930 ist er Mitglied des Reichstages. Im Jahre 1933 wurde er zum Preußischen Staatsrat ernannt. Die Bevölkerung des Gaues Ost-Hannover grüßt ihren Gauleiter zu ſeinem Ehrentage mit dem Gelöbnis, dem Führer und ihm auch in Zukunft treue Gefolgschaft zu leisten.
Feierliche Übergabe des von den Deutſchen in Perus Hauptstadt gestifteten Humboldt-Denkmals in Lima
NSK Lima, 26. Februar. Als kürzlich die Hauptstadt Perus, Lima, den Tag ihres 400jährigen Bestehens feierte, wur den ihr von den ausländischen Kolonien Geschenke verschiedenster Art überreicht. Die Deutsche Kolonie entschloß sich, der Stadt Lima ein Denkmal des großen deutschen Wissenschaftlers und Südamerikaforschers Alexander von Humboldt zu überreichen. Zu der feierlichen übergabe des Denkmals waren der Präsident der Republik, General Oscar Benavides, der Bürgermeister der Stadt Lima, das gesamte Ministerium und das Diplo= matische Korps neben dem deutschen Gesandten in Peru, Vertretern der N.S.D.A.P. und des Deutschen Kolonieausſchuſſes erschienen . Unter den Klängen der peruaniſchen und der deutschen Nationalhymnen wurde das von den Flaggen Perus und des Deutschen Reiches umrahmte Denkmal enthüllt. Je drei Jungens und Mädchen des Jungvolks und des B.D.M. mit ihren Wimpeln sowie ein Bataillon des peruaniſchen Infanterieregiments Nr. 7 stellten die Ehrenwache. Es sprachen der deutsche Gesandte und der Vertreter der Landesgruppe Peru der Auslandsorganisation der N.S.D.A.P. Sie wiesen auf die besonders regen Kulturbeziehungen
alt.
zwischen Deutschland und Peru hin und baten den Bürgermeister der Stadt Lima, das Denkmal nicht nur als Zeichen der Dankbarkeit der hier lebenden Deutſchen, ſondern auch der Wertschägung des ganzen deutschen Volkes für die peruanische Nation entgegenzunehmen. Der Bürgermeister dankte in herzlichen Worten und gedachte der großen Verdienste Humboldts um Peru und ganz Lateinamerika . Nach dieser kurzen und sehr eindrucksvollen Feier begab sich der Präsident der Republik mit den Ehrengästen zum Denkmal , das er mit großem Interesse betrachtete. Die Limaer Tageszeitungen berichteten am folgenden Tage ausführlich über diese Feier und unterstrichen besonders den geſchloſſenen Eindruck, den die deutsche Kolonie in Lima bei dieser Gelegen= heit gemacht hätte.
Ausbildung
von
Gerichtsreferendaren
beim Hauptamt für Beamte NSK Die neue Justizausbildung der Referen dare sieht bekanntlich eine fünfmonatige Tätig teit in einer Stelle der staatlichen oder städtischen Verwaltung vor , um den Gerichtsreferendaren auch einen Einblick in den Gang dieser Behörden zu geben. Der Reichsjuſtizminiſter hat in den Kreis der die Ausbildung übernehmenden Verwaltungsstellen durch eine Verordnung vom 13. April 1935 auch verschiedene Dienststellen der N.S.D.A.P. einbezogen. Im Verfolg dieser Anordnung hat auch das Hauptamt für Beamte der Reichsleitung der N.S.D.A.P. die Ausbildung solcher Referendare übernommen , die auf ihren dahingehenden Wunsch die Verwaltungsstation in dieser Dienststelle ableisten wollen. Die Beschäftigung dieser Referendare ist bei den Dienststellen des Hauptamtes für Beamte vorgeſehen, um ihnen unter nationalsozialistischer Zielsetzung in dem ausgedehnten Verwaltungsapparat die Gelegenheit einer verwaltungsmäßigen Schulung zu geben.
Parteiamtliche Bekanntgabe Der Reichsschatzmeister: NSK Der Reichsschatzmeister gibt bekannt : In Ergänzung meiner Bekanntgabe vom 4. Januar 1936, betreffend die Reichskassenverwalter der Gliederungen der N.S.D.A.P. , ge= mäß §§ 13, 14 und 20 der Ersten Ausführungsbestimmung über die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 29. April 1935 (Reichsgesezblatt 1 , Seite 583) , gebe ich bekannt : Mit Wirkung vom 25. Februar 1936 wurde von mir ernannt: Martin Froschauer zum Kommissarischen Reichskaſſenverwalter des N.S.Deutschen Dozentenbundes, München, Reichsamtsleitung des N.S.-Deutschen Dozentenbundes, Barerstraße 15. Seine Tätigkeit als Reichstassenverwalter des N.S.-Deutſchen Studentenbundes wird hierdurch nicht berührt. München , 25. Februar 1936. gez.: Schwarz.
Korrespondenz Partei -
Nationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: BerlinSL68 Zimmerit: 90 [ 11 Fernruf A1 Jäger 0022 Raw . 6. m b S.. Serlag Frans Zentralverlap Der RS DAB.. München . Berlin Berland Eher Verlag Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach Zimmertrake 88 Berlin (Boltscheɗtonto Berlin 4454) richten
NCK Brefledienst der NEDUN
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Die
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die
Mit der Herausgabɩ beauftragt Wilhelm Weiß. für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich Reichsoreſſechet der RS DAB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftletter Helmut Sundermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
27. Februar 1936
höher
dünken
Volksgemeinschaft
NSK Die Zeitschrift „Der S. A. - Mann", das Organ der Obersten S.A.-Führung, veröffentlicht in ſeiner ſoeben erſcheinenden Ausgabe den nachstehenden intereſſanten Artikel unter der Überſchrift „Aus Ruinen blüht kein neues Leben“. Es gibt Dinge, die zwar nicht ſoſehr viel Staub aufwirbeln, dafür aber eine ganze Tonleiter unterirdischer Klänge auslösen. Klänge, die hier und da auch an die Oberfläche dringen. Ein solches Ding war der Erlaß des Stabschefs im vorigen Jahr, daß fein S.A.-Führer oder Mann zugleich Korpsſtudent sein dürfe. Der H.K.S.C.V. (Hohe Kösener Senioren Convents Verband) hatte sich damals bekanntlich geweigert, die leßten in seinen Reihen verbliebenen Juden und Judenstämm linge auszuschließen . Korps brüderliche Treue nannte man das. Diese Treue reichte aber schließlich doch nicht hin, als der Beſtand des Verbandes gefährdet erschien. Die dann folgende Selbstauflöſung iſt lediglich eine Folge geschichtlicher Entwicklung. Die Zeit war reif dazu .
Es soll an dieser Stelle mit gestürzten Größen nicht gerechtet, noch weniger den Gestürzten der Eselsfußtritt versetzt werden ! Der „Hohe Köfener Senioren Convents Verband “ ist aufgelöst , die einzelnen Korps suspendiert. Warum sie ihrerseits sich nicht auflöſten, ist nicht ganz verständlich. Vielleicht hofft man im stillen auf bessere Zeiten , um dann aufzumachen“. wieder Vielleicht spukt da irgendwo noch ein falscher Treubegriff herum, gebrochen zwar, aber dennoch nicht vollkommen vernichtet. Gegen diesen falschen Treubegriff, wie er auf der lezten Tagung des H.K.S.C.V. erschredend klar zutage trat, wenden sich diese Zeilen, weil hier Tatsachen und Begriffs= deutungen verdreht wurden , wie man es zwar liberalistischem Denken nicht übelnehmen würde, es flarer, unkomplizierter nationalsozialistischer Auslegung aber nie entsprechen kann.
Der Eid auf den Führer ist das Primäre. Vor ihm hat alles zurückzustehen. Diese eins fachste Regel der Disziplin fennt jeder S. A. - Mann. Ohne Verklausulierung und Verschnörkelungen liegt sie unserem Aufbau zugrunde. Dieser Regel gemäß handelten S.A.-Männer und Führer, die nach dem Erlaß des Stabschefs, ohne überflüssige Redensarten, ihre Bänder niederlegten bzw. aus ihren Korps austraten. Der Diensteid des S.A.-Mannes schließt eben alle anderen Verpflichtungen aus. Alle früher übernommenen Verpflichtungen erlöschen in dem Augenblic, da sie mit ihm nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Wenn man erleben mußte, daß S.A.-Führer and Männer, die dem Befehl des Stabschefs nachkamen , einfach als ehrlos erklärt wurden, dann zeugt das von einer Auffassung, die wir mit allem Nachdrud bekämpfen werden, auch dann, wenn die Körperschaften, die diese Auffassung großzüchteten, nach außen hin auf ihre Daseinsformen verzichtet haben. Zur Begründung dieser Feststellungen mögen nur einige Redensarten dienen, deren Belege an irgendeiner Stelle fein säuberlich in Aktendeckeln aufbewahrt werden und erst dann keine Geltung mehr haben werden, wenn diese Akten endgültig geschlossen werden können. Der Satz ,,Ein Hundsfott, der deswegen sein Band niedergelegt hat", spricht allein schon Bände. Die Einstellung, der Erlaß des Stabschefs habe damals „die Böcke von den Korporationsſtuden= ten geschieden", behält ihre gegen ihre Träger sprechende Gültigkeit solange, als diese Träger Eine auch noch irgendwie zusammenhalten. heute noch klassische Lösung des Gewissenskonflikts wäre wohl der zu gleicher Zeit ausgeteilte Rat für den Fall, daß derselbe Befehl etwa von der Partei gekommen wäre : „ Mein Band lege ich nicht nieder, aus der Partei scheide ich nicht aus ; dann werft mich aus der Partei heraus ! " Hieraus kann man nur ent= nehmen, daß ein Ausschluß aus der Partei dem freiwilligen Verzicht auf seine Korpszugehörig=
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བན་དང་སྨས་ མས་པའི་ ས་སྤང་ལ
མས་ཀྱི་ན
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keit vorzuziehen war und ist, daß also das Ehrenwort dem Bunde mehr gelten sollte als der Diensteid in der Partei. Dieser Treubegriff mag gutgemeint sein ! Er ist aber so ver schroben und verdreht , daß man daran nicht vorübergehen kann, ohne ihn richtigzu= stellen. Denn er ist nicht Ausfluß eines Einzelhirns, er ist das Produkt einer Erziehung in kleinen Gemeinſchaften, die sich höher dünken als die große Volksgemeinschaft. Diese Gedankengänge decken die Gefährlichkeit der Erziehungsart in vollem Umfange auf. Hier wird an einem klaren Befehl in einer Form herumgedeutelt, ja, die, die den Befehl ausführten, wurden in einer Weise beschimpft, wie man sie sich im Dritten Reich kaum denken kann. Zu ihrer Genugtuung ſei es nur geſagt, daß ihre Ehre dadurch keineswegs angetastet werden konnte. Es gibt im nationalsozialiſtiſchen Deutſchland nur noch einen Ehrenstandpunkt , das ist der des Deutschen. Der Sonderbegriff korpsstudentischer Ehre ist in dem Augenblick gefallen, als man es mit seiner korpsstudentischen Ehre vereinbaren konnte, dasselbe Band z. B. zu tragen und demselben Verband etwa anzugehören, wie der seinerzeit allzu bes rühmte Oberbürgermeister Dr. Böß und andere üble Kunden mehr . . . Hiermit dürfte die Verkehrtheit eines fast freimaurerisch anmutenden Treubegriffs genügend gekennzeichnet sein. Wir wollen aber noch ein übriges hinzutun. Während man also seinerzeit es als passend erachtete, S.A.-Führer und Männer, die ihrem Diensteid gemäß han= delten, als wortbrüchige Gesellen hinzustellen beliebte, machte man ihnen im gleichen Atemzuge den Vorschlag, ihr braunes Hemd schnell mit den braunen Hemden anderer Glie derungen der Partei zu vertauschen, in denen derselbe Befehl noch nicht erteilt wor-
Hungerlöhne für die
27. Februar 1936 den sei. Unnötig, zu sagen, daß dieſe ſonderbare Auslegung von Pflichtbewußtsein und Treugefühl angesichts des starren Festhaltens an anderen Verpflichtungen fast jesuitisch anmutet. Mit solchen Sophistereien kann man feinen Staat machen. Sie machen sich selbst lächerlich, sich und ihre Sophisten ! Der Treubegriff des S.A.-Mannes sieht nun doch etwas anders aus. In der S.A. hat er dem Führer seinen Diensteid geleistet, als S.A.-Mann sich unter die Hakenkreuzfahne gestellt, das S.A.Hemd zieht er nicht aus, wenn es ihm unbequem wird, ſondern nur dann, wenn der Führer ihn an eine andere Stelle befiehlt. So gradlinig ist unsere Auffassung. Sie geht eben nicht die gebundenen Wege einer Geistigteit, die im Parlamentarismus mit seinen vielen Abwandlungen und Nebenerscheinungen ihr politisches Spiegelbild gefunden hatte, und durch geistig überzüchtete Gedankengänge verbessert wurde. Um diese Verwässerung von vornherein unmöglich zu machen, um unsere Auffaſſung von Treue und Ehre einmal klipp und klar herauseiner zustellen, um unberechtigte Angriffe sterbenden Vergangenheit auf die Träger des . Heute und Gestalter der Zukunft in ihren ganzen lächerlichen Anmaßung bloßzustellen, Wir haben wir diese Zeilen geschrieben. wollen die Frage, warum die verschiedenen Korps sich suspendierten, d . h . ſich ſazungsgemäß die Möglichkeit offen behielten, ihren aktiven Betrieb zu jeder Zeit wieder aufzunehmen, in diesem Zusammenhang nicht streiten, denn a us Ruinen blüht kein neues Leben , und die Zeit dürfte nicht mehr fern sein, da ein endgültiges Bekenntnis zum Gestern oder Morgen gefordert wird. Daß der S.A.-Mann angefeindet wird, ist er gewohnt. Er geht ſeinen Weg weiter, so wie die Zeit weiterF. Ph. schreitet, die für ihn ist.
Sowjetarbeiterinnen
Sie sagen Freiheit und Gleichberechtigung und meinen Elend und Ausbeutung
NSK Wie die Arbeiterin der Sowjetunion es fertigbringt, bei ihren Löhnen und den herrschenden Preisen sich halbwegs satt zu eſſen und dabei noch wenigstens einigermaßen notdürftig gekleidet zu sein, ist ein Rätsel, das wohl schwerlich zu lösen ist. Das "" Geschenk" der jüdiſch-bolschewiſtiſchen Machthaber der U.d.S.S.R. an die Frauen war die Möglichkeit, jeden Beruf ergreifen zu dürfen. Das garantiert der Frau in der Sowjetunion ihre Befreiung" und ihre „ Gleichberechtigung“ mit dem Mann, daß sie zu den gleichen Bedingungen arbeiten darf wie er, daß fie als Häuerin im Bergwerk unter Tag arbeiten darf, beim Materialtransport Laſten bis zu zwei Zentner schleppen darf, in der Schmiede, bei Straßenbauten oder an den Bohrmaschinen bei großen Bauten zu finden ist. Es ist ein durchaus alltägliches Bild in der Sowjets union , Frauen unter der Aufsicht
eines Mannes die schwersten Arbeiten verrichten zu sehen , und es bedeutet wahrhaft einen „ erhebenden Anblic“, wenn man sieht, wie 20 Frauen am Straßenrand Steine klopfen unter der strengen Aufsicht eines gut genährten jungen Funktionärs. Alle Berufe stehen der Frau offen ; aber keinesfalls darf die Frau erwarten, den gleichen „ hohen“ Lohn wie ihr männlicher Kollege zu erhalten. Ihr allein bleibt es vorbehalten, in jedem Berufszweig den schlechtbezahltesten Posten zu erhalten. Das ist in der Tat sogar ein Vorrecht der Frau geworden ; den Anspruch auf die schlechtbezahltesten Stellen hat immer nur sie. Da sie körperlich nicht dasselbe leisten kann wie der Mann, aber nur Akkord löhne gezahlt werden, wird sie auch noch aus diesem Grunder schlechter entlohnt werden als der männliche Mitarbeiter. Wenn wir uns vor Augen halten, daß der Arbeiter der
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ri-
་ཕ་
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NSK Folge 49 Sowjetunion die Hälfte von dem verdient , was ein deutscher Arbeitsloser erhält , fönnen wir uns vorstellen, was die werktätige Frau verdient. Einige wahllos herausgegriffene Beispiele veranschaulichen uns flar, die Lage der Frau in dem sogenannten „ Arbeiterparadies“. Nach den neuesten Angaben vom Januar 1936 verdient eine Frau als Puzfrau oder als Brief= trägerin 60 Rubel . Die Verkäuferin erhält 80 Rubel, eine Lehrerin 90 Rubel, und gar eine Laborantin bringt es auf 150 bis 200 Rubel. Wohl den höchsten Lohn als Frau in der U.d.S.S.R. hat die Ärztin, die man notwendig braucht. Sie kann 350 Rubel monat= lich verdienen und erzielt damit den höchſten Lebensstandard. Wie viel“ die Frau tatsächlich verdient, zeigen uns die Preise für Lebensmittel, Klei dungsstückcke oder Möbel. Wenn 1 Paar Stiefel 200 Rubel, 1 Meter Wollstoff für Mäntel 150 bis 250 Rubel oder 1 fertiges Kleid ab 300 bis 800 Rubel, 1 Paar Strümpfe ab 14 Rubel und 1 Rod, 1 Bluſe je 100 Rubel koſten, braucht es keiner großen Überlegungen, festzustellen, wie oft die berufstätige Frau sich diese notwendigen Kleidungsstüde in diesem Leben kaufen kann . Daß es praktisch unmöglich ist für die Frau, fich irgendwelche Möbel anzuschaffen, wenn z. B. ein Kleiderschrank 450 Rubel, ein Tisch und eine Bettstelle je 100 Rubel kosten, ist nicht von so sehr großer Bedeutung ; denn bei den herrschenden Wohnungsverhältniſſen braucht sie für ihren Wohnwinkel" taum irgendwelche Möbel. Von ausschlaggebender Bedeutung ist allein die Frage der Lebensmittelpreise. Nachdem am
27. Februar 1936 1. Oktober 1935 die Lebensmittelfarten - die mit besonderen Vorrechten für die Arbeiter verbunden waren, abgeschafft worden sind, sind zwar die Löhne die gleichen geblieben, die Preise aber enorm gestiegen. Brot ist die Hauptnahrung in der U.d.S.S.R. 1931 zahlte man für 1 Kilo Brot auf Karten 18 Kopeken. 1934 60 Kopeken und heute zahlt man in den staatlichen Bäckereien 1 bis 2,80 Rubel. 1 Kilo Weißbrot tostet bis 4,20 Rubel. Sollte es einer Arbeiterin in Moskau oder Leningrad einfallen, etwas anderes" eſſen zu wollen, so darf sie für 1 Kilo Rindfleisch 7,60 bis 12 Rubel zahlen und für 1 Kotelettstüc 14 bis 16 Rubel. Eine Verkäuferin kann sich also gerade für ihren Monatslohn 6 Kilo Fleisch erlauben. Oder ist sie so leichtsinnig und möchte Zucker haben, so zahlt sie für das Kilo 4,90 bis 5,90 Rubel, für Butter 40 Rubel, für Kartoffeln 10 Stück (!) 8 Rubel, für ein Wasserglas Mehl 3 Rubel, für einen Liter Milch 2,40 bis 3,60 Rubel. Ein ganz vers meſſener Gedanke wäre es, wollte sie einmal Kaffee kaufen, dann könnte z. B. eine Lehrerin für ihren Monatslohn gerade 2 Kilo Kaffee bekommen, denn das Kilo kostet 48 bis 54 Rubel. Wenn es einer „ Ehemaligen" in Erinnerung an frühere Zeiten einmal einfallen sollte, eine Blume zu kaufen, wird sie sehr schnell dieſen phantastischen Plan aufgeben ; denn ein Alpenveilchen z. B. koſtet nur 60 Rubel ! Das sind die neuesten Angaben aus der Sowjetunion. Diesen Zahlen brauchen wir nichts mehr hinzuzusetzen, sie reden eine allzu Dr. A. Petmecky. deutliche Sprache.
Schanzenrekord
beim
Training
bereits
überboten
Von Vor Beginn der Wintersportkämpfe der Gliederungen der N. S. D. A. P. Kameradschatt und Kampfgeist - Eine Unterredung mit dem Wettkamptleiter NSK Oberschreiberhau, 27. Februar. Schon als man zum erstenmal aus Dunst und Ferne den Riesengebirgskamm mit der Reifträgerbaude erblickte, schon als man im Zug den ersten braunen und schwarzen Kameraden mit ihren fröhlichen Augen und ihren Schiern be= gegnete, wußte man Bescheid. Kaum hatte man sich ein bissel in Oberschreiberhau, dem berühmten Zentrum des schlesischen Wintersportgebiets umgesehen, gerade hatte man sich die frische Luft etwas um die Ohren wehen laſſen und eben die Nase in das Hotel am Schinkenstein, das Hauptquartier der Wintersportkämpfer und in den Betrieb des Organisationsstabes gesteckt, da war es schon unumstößliche Gewißheit : diese erstmalig gemeinsam durchgeführten Sportkämpfe der Bewegung, die am Sonnabend im Beisein des Stabschefs des Führers und des Reich sführers S.S. , des Korpsführers des
N.S.K.K. und Reichsjugendführers sowie vor den Augen der Gruppenführer, Abschnittführer und Gebietsführer ausgetragen werden, werden einen vollen Erfolg bringen. Der Reichssportführer wird bei seiner Abschlußrede am Sonntag eine Feierlichkeit vor Beginn findet nicht statt auf einen prächtigen, vorbildlichen Geist der Kameradschaft und Einsazbereitschaft und schon auch auf gute Leistungen hinweisen können. Die Preise, vor allem der Wanderpreis des Führers , werden das ist ebenso gewiß - durch Stabschef Luze in würdige Hände von Kameraden gelegt werden können, die ebenso ehrliche und unerschrockene Kämpferim weltanschaulichen Rin gen und in den Reihen der Marschierenden wie im sportlichen Wettbewerb sind. Was hier gesagt wird, ist keine falsche Berichterstattertheorie. Hier zunächst der sachliche
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NSK Folge 49 Beweis einmal für die ganze große sportliche Bedeutung unserer Kämpfe im Abfahrtstorlauf, Mannschaftslauf und Sprunglauf. Wenn die Zahl der gemeldeten Kameraden aus S.A., 6.S., N.S.K.K. und H.3., die nach ihren Gruppenausscheidungen und ihrem Training bes ständig jezt hier aus allen Gauen eintreffen und mit Schiern, Uniformen und fröhlichem Kämpferherzen die Straßen füllen, bis die Zahl 600 und das weiß-braun-schwarze Bild zwischen dem herabſchauenden Reifträger und dem Hochstein vollendet ist, noch nicht ganz überzeugen sollte, dann muß es der Klang der überall und nicht nur im Deutschen Reich ge= nannten Namen der Schikanonen tun, die in der Gemeinschaft der Gliederungen Zeugnis von ihrem Können ablegen werden . Welt = bekannte Schisportler und Teilnehmer der Winterolympiade stehen ja beinahe zur Auswahl in der Meldeliste neben den anderen Kameraden, die es ihnen gleichtun wollen, aber genau wie jene wiſſen , daß es nicht auf den Rekord , sondern auf die Höhe an = Gemeinschaftsleistung der tommt. Das stärkste Zeugnis aber für die zu erwartenden bedeutsamen Leiſtungen ſpricht aus Trainings = des dem Ergebnis das man Gliederungen, der sprunglaufes als freudige Überraschung gleich nach Eintritt in das Büro des Organisationsstabes serviert bekam : auf der idealen und wegen ihrer Schneefestigkeit viel gerühmten Himmelgrundschanze. von der am Sonntag die Sportler fliegen werden, wurde gerade jezt von einem Kämpfer der Bewegung der Schanzenreford über boten. Hans Marr ( SA . Thüringen) erzielte nach Sprüngen von 44 und 51 Meter eine Weite von 60 Meter stehend und übertraf da= mit den Schanzenrekord um 1½ Meter. Damit noch nicht genug. Von den 20 im Ergebnis aufgeführten Teilnehmern der Gliederungen übersprangen nicht weniger als 17 die 40= Meter-Marke. Ist das nicht Beweis genug für das Können unſerer mutigen, sportgestählten Kämpfer ? Berechtigt das nicht einfach ju jeder Hoffnung auf den Ausgang der Wintersportkämpfe, denen der Stellvertreter des Führers besten Verlauf wünscht? Aber wie gesagt : Für uns alle hier in Schrei= berhau und in der ganzen Partei liegt die Bedeutung nicht nur auf der ſportlichen Seite, sondern sehr betont gerade in dem ideellen weltanschaulichen Ergebnis. Darüber gab uns der stellvertretende Leiter des Organiſationsstabes, Standartenführer Seifert von der obersten S.A.-Führung, der bis zum Eintreffen des Leiters der Kämpfe, S.A.-Gruppenführer von Tschammer und Osten , die gesamte Vorbereitung und Durchführung leitet, deutlichen Aufschluß. Neben ihm sind in dem Organiſationsstab noch je ein Führer der S.S. , Oberführer Böhme , S.S.-Abſchnitt 21, von dem N.S.K.K. Sturmhauptführer Ruland aus der Korpsführung, und aus der Hitlerjugend, die mit 115 Kämpfern antritt, Bannführer Birfigt , von der Reichsjugendführung vertreten, wie sich auch das Schiedsgericht mit dem Vor-
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27. Februar 1936 sig von Gruppenführer v. Tschammer und Osten aus je einem Vertreter der Gliederungen bildet. Standartenführer Seifert erklärt, daß die jetzt erstmalig gemeinſam ausgetragenen Kämpfe der Gliederungen aus der E. A. Schimeisterschaft und den Wettbewerben der H.I. hervorgegangen seien. Die Zusammenfaſſung gibt der Geschlossenheit und Einmütigkeit innerhalb der Partei und ihrer Erziehungsabsichten deutlichen Ausdrud. Für die erste Durchführung der Kämpfe sei Oberschreiberhau gewählt wor = den, um diesem Grenzgebiet den ideellen und wirtschaftlichen Erfolg zugute kommen zu laſſen. Für die nächsten Jahre - die Kämpfe werden jezt jährlich durchgeführt habe man ja noch Auswahl genug. Die Bedeutung der Gesamtveranstaltung fennzeichnet der Standartenführer damit, daß er sie als Demonstration des nationalsozialistischen Sportgedankens anspricht, der in der Mannschaftsleistung und damit der gleichmäßigen Durchbildung, dem kameradschaftlichen Höchsteinsaz , sein Ziel hat. Daneben steht natürlich auch die wehrsportliche Erziehung , die sich in dem Kleinkaliberschießen innerhalb des Mannschaftslanglaufes schulen und beweisen soll. „ Der Geist und die Tugenden unserer Bewegung", so sagt der Standartenführer, „ wo könnten sie besser geſtählt werden und zum Ausdruck kommen als in diesen Schiwettbewerben, die dem einzelnen Mann und der kleinen Gemeinschaft das lezte an Ausdauer , Mut , Kampfentschlossenheit , Kamerad schaftstreue und Einsatzfreude ab= verlangen." Gerade darum begrüßt er auch die große Beteiligung der Hitler-Jugend besonders, auf deren Stärke und Haltung die Bewegung ihre ganze Hoffnung für die Zus kunft seßen muß. Auf dem Organisationsstab kann man sich auch überzeugen, daß die Durchführung, die sportliche Vorbereitung und die Stredenlegung, die in Gemeinſchaft mit den örtlichen Schifahrern vorgenommen wurden, gesichert und vollkommen fertig ist. Man kann beinahe schon sagen : die Spiele können beginnen. Da man mit dem Wetter nie rechnen kann, sind je zwei Streden für Abfahrtstorlauf und Langlauf vorbereitet, der Kleinkaliber = stand an der Gebertbaude ist mit seinen zehn Ständen fix und fertig er wurde von einem Kommando des S.A.-Hilfswerkslagers Breslau , Absperrdienst, Kraftin acht Tagen gebaut alles ist denkfahrwesen, Sanitätsbereitschaft bar gut organisiert. Wie sollte es auch anders sein? Alles wartet nur auf das Kommando : Los!
Außer dem Preis des Führers sind noch Preise von Rudolf Heß , vom Reichssportführer , von Gauleiter Wagner ፡ Schlesien und von der Stadt Schreiberhau zu erringen. Teilnehmer Jeder erhält eine Ehrengabe (fein Diplom, sondern ein ge= schmackvolles Werk der heimischen heimischen Glasinduſtrie) , und vor allem ist der Beweis der Leistungskraft der inneren Haltung und des Könnens der Kämpfer zu erbringen . Ritgen.
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 49
Die Ausmusterung des Führernachwuchses des Gaues Westfalen-Nord
NSK Münster i. W., 27. Februar. Im Rahmen seiner Fahrt durch die Gaue der Partei, um die erſten Schulungsanwärter für die Ordensburgen der Partei auszumustern, besuchte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley den Gau Westfalen - Nord , um die 30 An = wärter aus dem Gau persönlich auszumuſtern. Vor dem Gebäude der Gauleitung hatten in Münster die Ehrenformationen Aufstellung genommen, als Gauleiter Reichsstatthalter Dr. Meyer , in dessen Begleitung sich S.A.-Brigadeführer Lorenz , S.S. -Oberführer von Humann - Hainhofen, OberstarbeitsZimmermann , führer Gebietsführer Langanke , und andere Führer aus dem Gau befanden, den Reichsorganisationsleiter be= grüßte. Nachdem Dr. Len die Front der Formationen und des Führernachwuchses abgeschritten hatte, begab er sich in das Gebäude der Gauleitung, wo er in längeren Ausführungen zu den Schulungsanwärtern sprach. In seiner Ansprache betonte Dr. Ley , daß er vom Führer den Auftrag erhalten habe, für die Sicherstellung des Nachwuchses der politischen Leitung su sorgen. Die Kampfzeit habe diese Ausleje selbst besorgt. Nun müſſe man andere Wege finden. Es sei das Ziel , für die politische Leitung durch Schulung in den Ordensburgen den besten Führernachwuchs heranzubilden, den Niemand dürfe Deutschland überhaupt habe. bessere Führer besigen als die Partei. Dr. Len schilderte sodann die Wertmesser, nach denen die Schulungsanwärter ausgewählt werden. Die erste Voraussetzung sei eine ein wandfreie Gesundheit . Als zweite müsse die Rasse des Anwärters in Ordnung fein. Erbgesundheit der Familie fei eine unumgängliche Voraussetzung. Die Partei fordere hier das Tauglichkeitszeug nis la. Die dritte Bedingung sei eine selbst= verständliche : Das Bereits ein zum Opfer. Wer einmal Führer in dieser Bewegung wer= den wolle, der müsse schon in der Gemeinschaft Opfer gebracht haben und der müſſe die Gewähr bieten, daß er sein ganzes Leben restlos für das Wohl der Gemeinschaft einſeße. Abschließend richtete Dr. Ley mahnende Worte an den Führernachwuchs : „ Sie gehören uns ganz", so rief er aus. "" Ein Zurück gibt es nicht mehr. Das ist das Wesen des Führerordens, dem Sie angehören werden." Anschließend ließ sich Reichsorganiſationsleiter Dr. Leg die einzelnen Anwärter vorstellen und richtete an jeden von ihnen einige Fragen. Die weitere erbgesundheitliche und rassische Ausmusterung nahm dann die Ausmust e = rungskommission vor, die sich aus dem Sonderbeauftragten des Reichsärzteführers ,
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27. Februar 1936 Dr. Stred vom Hauptamt für Volksgesundheit, Hauptamtsleiter Marrenbach , und Pg. Bod vom Schazamt der D.A.F. zusammensetzt.
Opferwille entscheidet ! NSK Am 31. März schließt das Winterhilfswerk 1935/36 . Vier Wochen noch heißt es also, alle verfügbaren Kräfte mobil zu machen, um in dem Kampf gegen Hunger und Kälte die Entscheidung herbeizuführen .
Am 1. März findet die 6. Reichsstraßensammlung statt. Für diesen Tag stellte sich die Deutsche Arbeitsfront zur Durchführung der Sammlung zur Verfügung. Acht Tage später, am 8. März, ißt das deutsche Volt nochmals Eintopf, und am 21. und 22. März , dem ,, Tag der Deutschen Polizei", schwingen unsere deutschen Polizeibeamten die Sammelbüchse für das große Gemeinschaftswerk. überdies finden in einzelnen Gauen noch kleinere örtliche W.H.W.-Veranstaltungen statt. Vom Verkauf einer eigenen W.H.W. - Abschlußzplakette wurde in diesem Jahre Abstand genommen. Um so mehr werden gewiß alle deutschen Volksgenoſſen die genannten Opfertage benutzen und eingedenk sein, daß ,,Opferwille entscheidet".
Holländische Studenten Gäste der Reichsjugendführung NSK Berlin, 27. Februar. Die bei der Akademie für Deutsches Recht zu Gast weilenden holländischen Studenten, unter Führung von Prof. van Loon , Deventer, wurden von der Reichsjugendführung eingeladen. Gebietsführer Schulze begrüßte im Namen des Reichsjugendführers die holländischen Gäste und gab ihnen Aufschluß über Werden und Aufbau der H.I. Oberbannführer Stadler sprach im speziellen über die ſozialpolitischen Aufgaben der H.I. Die lebhafte Aussprache gab ein Bild von dem großen Intereſſe, das die aufgeworfenen Fragen bei den holländischen Gästen fanden.
Reichsminister Rust spricht zu den Wettkampfleitern des Reichsleiſtungslampfes NSK Reichsminister Rust wird am Freitag, dem 28. Februar, 16 Uhr, im Haus der Jugend, Teupiter Straße 36, vor den Wettkampfleitern und Gruppenleitern des Reichsleistungskampfes der Stu =
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NSK Folge 49 dierenden an den deutschen Hoch und Fachschulen sprechen. Die Wettkampfleiter sind dort zu einer Tagung zusammengekommen, deren Zweck die Auswertung der Arbeit des Reichsleiſtungskampfes für die komder Deutschen Wissenschaftsarbeit mende Studentenschaft sein soll. Japaner besuchen N.S.V. -Heime NSK Berlin, 27. Februar.
Gestern besuchten zwanzig japanische Akademiker das Erholungsheim der N.S.V. in Hohenlychen, in dem zurzeit etwa 30 Mütter mit ihren wenig Monate alten Kindern AusSpannung und Pflege finden . Gleichzeitig wurde die unter Leitung Profeſſor Gebhardts stehende Heilstätte besucht sowie das Jugenderholungsheim Waldfrieden . Die Gäste wurden von dem Präsidenten der deutsch-japanischen Gesellschaft, Admiral Behncke, begleitet. Unter dem Eindruck der Besichtigung sammelten die Japaner in ihren Reihen einen Geldbetrag , der von dem Geschäftsführer des Japanischen Vereins in Berlin, Ernſt Noishiki, dem Vertreter der N.S.V. überreicht wurde mit der Bitte um Verwendung für das Hilfswerk „Mutter und Kind". Eröffnung eines deutschen Kindergartens in Amſterdam NSK Amsterdam, 27. Februar. Die Deutsche Kolonie in Amsterdam hat nun , neben der Deutschen Kaiser-Wilhelm- Schule, einen Kindergarten für die Kleinkinder erhalten, der im Hauſe des „ Verein deutsches Haus“ und in Anwesenheit des Vorſtandes des Deutschen Schulvereins und des Lehrerkollegiums der Deutschen Schule eröffnet wurde. Nachtſuchfahrt der Motorgruppe Hessen 20 Kontrollpunkte find anzufahren. NSK Frankfurt/M., 27. Februar. Nach Meldeschluß steht die erfreuliche Tatsache fest, daß über 350 Meldungen zur Nachtsuchfahrt der Motorgruppe Heſſen vorliegen . Der Start zur Fahrt beginnt um 21 Uhr in Frankfurt am Main an der Großmarkthalle, in Kassel auf dem Friedrichsplay, in Worms auf dem Marktplak und in Siegen auf dem Nordplay. Nach 10stündiger Fahrt treffen alle Fahrer in Bad Nauheim am Kurhaus ein. Die Aufgabe besteht darin, in dieſen 10 Stunden von 20 im Gelände verstreuten Kontrollpunkten soviel wie möglich anzufahren. Eine besonders interessante Note erhält die Fahrt durch die Kraftrad- und Wagenmannſchaften. Dieſe Mannſchaften bestehen aus je drei Fahrzeugen und müssen die ganze Fahrt jeweils geschlossen fahren.
Märkische Gelände- und Orientierungsfahrt 1936 NSK Berlin, 27. Februar. Die Märkische Gelände und Orientierungsfahrt 1936" am 22. März wird über eine mar fierte Strede von 250 Kilometern führen , an der sich eine Anzahl Kontrollſtellen, die durch ein Band erkenntlich gemacht sind, befinden . Die
27. Februar 1936 Kontrollstellen sind in vorgeschriebener Reihenfolge anzufahren. Fahrer, die einen Kontrollpunkt nicht berührt haben, scheiden aus der Wertung aus . Die Fahrzeuge sind in sechs Klaſſen - drei Klassen für Motorräder bis 125, bis 250 und über 250 Kubikzentimeter und drei Kraftwagenkrassen, Kübelwagen der Wehrmacht, der Polizei und der politischen Gliederungen, Personen= kraftwagen bis 1500 und über 1500 Kubikzentieingeteilt. Nennungsberechtigt sind meter alle Fahrer, die im Besitz der für das Jahr 1936 gültigen internationalen Fahrerlizenz oder des nationalen Fahrerausweises der O.N.S. sind, und soweit sie ihren ständigen Wohnsiz im Bereich der Motorbrigaden Berlin, Hansa, Mitte und Ostmark haben. Der Schlußtag für Nennungen, die an die Motorbrigade Berlin (Sportabteilung), Berlin NW 40 , Reichstags = ufer 1 , zu richten sind, ist der 9. März 1936. Ein unermüdlicher Werber Der N.S.V. über 200 Mitglieder zugeführt. NSK Stettin, 27. Februar.
Wie schon wiederholt festgestellt wurde, zeich nen sich die pommerschen Gendarme = riebeamten durch eine besonders eifrige Tätigkeit für die N.S.- Volkswohlfahrt aus. Das gilt vor allem für die Mitgliederwerbung. Einer der eifrigsten ist der Gendarmeriewacht meister Hermann Dahlke in Massow , Kreis Naugard. Neben seiner beruflichen Zuverlässigkeit, die ihm von seinen Vorgesetzten nachgesagt wird, wirbt er in vorbildlicher Weise unermüdlich für die N.S.V., der er schon über 200 Mitglieder zuführen konnte. Troß seiner 57 Jahre fährt er mit dem Rade kilometerweit über Land, wenn er erfährt , daß in einer Ge= meinde Volksgenossen wohnen, die der N.S.V. noch nicht beigetreten sind. " Seefisch bisher faſt unbekannt “
Großer Erfolg der W.H.W.-Fischfleischaktion ! NSK Bayreuth, 27. Februar. Kreis Pfarrkirchen Der meldet : Die Empfänger der Unterſtüßung aus dem Winterhilfswerk haben während der Verteilung des Fischfleisches wirkliche Freudentage erlebt. Der Seefisch war bisher in unserem Gebiet so gut wie unbekannt. Das Winterhilfswerk hat hier der deutschen Hochseefischerei ein vollkommen neues Absatzgebiet geschaffen. Durch die laufenden Lieferungen während der Wintermonate und die große Freude, die bei den Bedürftigen darüber herrschte, wurde auch die übrige Bevölkerung auf das Fischfleisch aufmerksam . In allen Gaststätten unseres Kreisgebietes , in denen man früher nie Fischfilet zu eſſen bekam, wird nun an den Feiertagen überall Fischfilet angeboten. Viele Volksgenossen, die bisher nichts vom Seefisch wissen wollten, obwohl sie ihn überhaupt noch nie gekostet hatten, ſind nun regelmäßige Kunden in den Fischverkaufsstellen. Die Freude über dieses köstliche Geschent des Winterhilfswerks ist bei den Bedürftigen überaus groß , und wenn es heißt, es wird Fischfleisch ausgegeben, dann stehen die
Nationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanichrift der Schriftleitung: Berlin S2368 Zimmerit: 90 III Fernruf A1 Jäger0022 Berlag Fran , Eber Na , 6 mb H.. Zentralverlap ber RSDA B.. München Berlin Berland Eber. Verlag Berlin SW 68, 3mmerstraße 88 Alle Zahlungen And nach Berlin (Postschedkonto Berlin 4454) richten
Vartei-Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt Wilhelm Weiß. für die Mitteilungen der Reichsorelleftelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich Reichspressechef der NS D. A B. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftletter Helmut Sundermann Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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28. Februar 1936
Zwölf Monate später:
Nationalsozialistischer
Aufbau
im
NSK Vor einem Jahre, als der Kampf um die deutsche Saar der letzten Entscheidung entgegenging, da konnten die seperatistischen Hezblätter sich nicht genug tun , dem Saarland nach der Rüdgliederung die wirtschaftliche, fulturelle und soziale Verelendung zu prophezeien. Nun liegen 12 Monate nach der offiziellen Machtübernahme an der Saar hinter uns. Und es ist zu sagen, daß in diesen wenigen 12 Monaten nationalsozialistischer Aufbauwille und nationalsozialistische Tatkraft an der Saar Größeres begonnen und erreicht hat, als dies das vergangene System in 15 langen Jahren zuwege brachte. Große Tage hat die Saar erlebt. Der größte Tag aber war der 1. März 1935. Denn an diesem Tage schloß sich der Kreis, und die Stunde der Saar erfuhr ihre Erfüllung. Nun wehte ein anderer Wind. Er fegte den Franken hinaus aus Bank und Kontor, aus Geschäft und Handel : die Saar betam ihre deutsche Mark wieder. Die Regierungskommission des Saargebiets" hatte sich aufgelöst. Eine deutsche Saarregierung wurde gebildet, und sie begann umgehend und mit Energie ihre Arbeit. Wenige Wochen später begann auch der Neuaufbau der Partei. Der 1 März schon hatte die Leiter der neuen Kreise festgesetzt. Und Ende März bereits tam die Dienſtvorschrift für den Aufbau der Partei und der von ihr betreuten Organisationen heraus. Am 20. März noch ein kurzer Blick auf die Vergangenheit, eine lehte Abrechnung durch den Gauleiter. Drei Etappen für die Neuformung der Partei werden festgelegt, umgehend wird mit der ersten Etappe begonnen. Einige Monate später dann, am 17. Juni , trafen sich in Saarlouis die Führer. Ein erster Überblick wurde gewonnen. Der Gauleiter gab die Parolen des neuen Kampfes : gegen die Mammutgehälter, für den Sozialismus! Von den Führern nahm er die Berichte über die Gliederungen entgegen.
Saarland
Der deutsche Reichstag erhielt inzwischen acht neue Abgeordnete von der Saar, die der Führer selbst ernannte . Viel Vorarbeit war schon geleistet worden, um den Neubau der Formationen zu beginnen. Nach ihrem Verbot durch die Regierungskommission waren sie im Ordnungsdienst aufgegangen. Kurze Zeit nur, und sie standen wieder. Am 23. Juni fonnte Brigadeführer Rees auf dem Neumarkt in Saarbrücken die Motorstandarte Saar des N.S.K.K. vereidigen, am 1. Juli sprach Brigadeführer Caspary auf dem Kieselhumes zu den so schnell erstandenen Formationen der S.A., und im November fand in nächtlicher Feierstunde auf dem Rathausplat in Saarbrüden durch S.S.-Oberführer Weiß die Vereidigung der saarländischen S.S. statt. Am 9. März weilte der Reichsjugendführer in Saarbrücken. Die neue Einteilung der H.3. und des B.D.M. wurde bekanntge= geben. Die H.3. des Saarlandes wurde dem Gebiet Pfalz-Saar zugeteilt, der B.D.M. dem Obergau Pfalz - Saar . Am 23. Juni sprach Gauleiter Bürckel zu den pfälzisch-saarländischen Junglehrern und Junglehrerinnen mit dem Erfolg, daß 400 von ihnen sich zur H.3. bekannten. Die Gemeinschaft wuchs, und überall erstanden Lager in Wiesentälern und Waldschluchten. Am 18. August traten die Bannfahnen den Adolf Hitler = Marsch nach Nürn = berg an. Am 21. August endlich trafen die ausländischen Kameraden des Deutschlandlagers an der Saar ein, um ihre Kameraden an der Saar zu besuchen, deren Schicksal sie in den Tagen des Abstimmungskampfes in ihrer fernen Heimat am Lautsprecher verfolgt hatten. Ein Land harter Arbeit ist das Land an der Saar. Und eine Fülle großer Aufgaben war Gleich nach der Rückgliederung hier gestellt. packte man zu. Im März schon fand eine I ungarbeiterwoche statt, in Stadt und Land. die den Sinn hatte, einen ersten Begriff zu ver-
RSK Folge 50 mitteln von der Stellung, die der Arbeit und dem Arbeiter im neuen Deutschland wieder eingeräumt wurde : „Nur Leiſtung adelt“. Am 3. April ſprach zum ersten Male in Saarbrücken der Treuhänder der Arbeit. Das Arbeitsamt erließ Anordnung zur Regelung des Arbeitseinsatzes. Am 2. Mai eröffnete die Deutsche Arbeitsfront ihre Rechtsberatungsstelle, um sich 20 Tage später in machtvollen Kundgebungen offiziell zu proklamieren. Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley , kam dann Ende September selbst an die Saar. Von Betrieb zu Betrieb , von Hütte zu Hütte und Grube zu Grube fuhr er, stieg hinab in die Schächte, um seine Kameraden der Arbeit zu besuchen. Und die zielbewußte Schulung des Arbeiters nahm ihren Anfang ... Fünf Tage nach der offiziellen Rückgliederung bereits wurde das neue Recht für die Beamten an der Saar verkündet. Abbau und Aufbau, Vergangenheit und Zukunft,,,Saargebiet" und Saarland fanden darin ihren Ausdrud. Die Vereidigung der gebliebenen und der Eine Verwalneuen Beamten erfolgte. tungsakademie Pfalz - Saar wurde geschaffen. Sie soll das Wissen und die Arbeit der Beamten weltanschaulich unterbauen, soll fie schulen und bilden und den Bürokraten durch den Menschen überwinden helfen. Handel und Gewerbe an der Saar sahen sich nach der Rückgliederung vor große und schwere Aufgaben gestellt. Im Westen verlor die Saar langjährige Absaßgebiete, mußte sich also nun nicht nur gegenüber der Konkurrenz aus dem Reich durchsetzen, sondern sich darüber hinaus auch im Reich selbst neue Absatzgebiete ſchaffen. Mitte März fand in Saarbrüden eine Industrie = Ausstellung statt, eine erste Leistungsschau Saarländischer Betriebe und ihrer Qualitätsarbeit, die ihren Eindruck nicht verfehlte. Um die gleiche Zeit weilte der Reichshandwerksmeister anläßlich der Saarwoche des Handwerks in Saarbrücken . Am 7. Mai nahm eine Verordnung über Preisgestaltung und Marktregelung den Kampf gegen die Preistreiberei besonders bei landwirtſchaftlichen Erzeugnissen auf und stellte den Grundsak des gerechten Preises heraus. Das vordringlichste aber, was an der Saar zu tun war, das war die unverzügliche Aufnahme dieses Landes in das große Aufbau- und Arbeitsbeschaffungsprogramm des Reiches. Und in der Tat, in Stadt und Land, in allen Ge= meinden, bei der Reichsbahn, bei der Reichspost und bei den Saargruben, überall wurde ohne Aufschub mit der Arbeit begonnen. MilTionenprojekte wurden in Angriff genommen und durchgeführt. Bauvorhaben großen Stils, die bisher nicht über das Studium der Planung hinaus gedeihen konnten, städtische Großbauwerke, Schulen, Markthallen, Stadion, Brüden wurden zu bauen begonnen. Und überall an der Saar schossen im vergangenen Jahre Siedlungen aus dem Boden: in Saarbrücken, in Neunkirchen, in Saarlautern, in St. Wendel, bei Homburg ... Nicht nur Arbeit geben diese Siedlungen, sie
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28. Februar 1936 halfen und helfen auch mit, den Kampf gegen das Wohnungselend , eine der traurig, ſten Hinterlassenschaften der ehemaligen Regierungskommission, zum Siege zu führen. Es kamen die Tage, an denen überall in feierlicher Handlung die Holzbaraden, die bisher deutschen Volksgenossen als Wohnraum dienen mußten, öffentlich verbrannt wurden. Zum Zeichen, daß nunmehr auch auf diesem Gebiete endgültig aufgeräumt fei mit einer schmachvollen Vergangenheit . Und es famen weiter in Stadt und Land die Tage, an denen die ersten Siedlungen über 700 Einzelstellen find es bis heute - schlüsselfertig und ihrer Bestimmung übergeben wurden . - Auch das Straßennet des Saarlandes trug nach der Rückgliederung allenthalben die Spuren 15jährigen Mißwirtschaft. einer Und so nahm denn in den vergangenen zehn Monaten vor allem auch der Straßenbau eine bevorzugte Stellung ein in der Arbeitsschlacht. Hand in Hand mit den unzähligen Straßenbauten aber gingen Brüdenbauten, Fluß- und Bachregulierungen, Kultivierungsarbeiten, Rodungen, Aufforstungen, Kanal- und Wasserleitungsbauten. Und immer wieder fanden neue Menschen Arbeit und Brot. Im Juli bereits meldete der Kreis Merzig, daß 65 v . H. ſeiner Arbeitslosen wieder beschäftigt seien. Homburg be= richtete zu gleicher Zeit, daß von 2000 Arbeitslosen des Kreises 1200 wieder Arbeit fanden. Der Kreis Ottweiler aber konnte im Auguſt gar mitteilen, daß nicht nur alle Erwerbslosen des Kreises restlos wieder beschäftigt seien, sondern daß außerdem noch Kräfte aus dem Landfreis Saarbrüden hinzugezogen werden mußten. Auch die Reichsbahn und Reichspost griffen mit ein in den Kampf gegen die Arbeitslosigfeit. Gleich nach der Rüdgliederung wurden von der Reichsbahn zahlreiche Ausbesserungsund Erneuerungsarbeiten an Bauwerken im Gesamtbetrage von 100 000 Mark vergeben und brachten vornehmlich dem Handwerk und den kleineren Fabrikbetrieben eine fühlbare Be= lebung. Darüber hinaus aber hat die Reichsbahn umgehend ein großzügiges zufäßliches Arbeitsbeschaffungsprogramm in Angriff ge= nommen, durch das 2000 Mann insgesamt wieder volle Beschäftigung fanden. Und ebenso war die Reichspost bestrebt, sich an der zusäglichen Arbeitsbeschaffung zu beteiligen. Schließlich ging auch die deutsche Grubenverwaltung sofort nach der Übernahme an den Wiederaufbau der Gruben, die unter dem Raubbau und der frevelhaften Nachlässigkeit ihrer bisherigen Besizer in einen mehr als verwahrlosten Zustand geraten waren. Es versteht sich, daß auch diese Wiederaufbauarbeit sich ungemein belebend auf alle Gebiete des Arbeitsmarktes auswirken mußte. So standen im vergangenen Jahre an der Saar alle Stellen zusammen und werden auch im kommenden Jahre unter Einsatz aller verfügbaren Mittel dem gleichen Ziele zustreben, die Arbeitslosigkeit an der Saar endgültig und für immer aus dem Felde zu schlagen. Und während jenseits der Grenze Festungen und Drahtverhau den Bauern das Land einengen, erstehen im Saarland in allen Kreisen Werke jtdes friedlichen Aufbaues .
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LZ 129
ein
28. Februar 1936
Erfolg zielstrebiger
deutscher Arbeit
NSK Wieder lenkt sich das Intereſſe der Welt auf Friedrichshafen. Das neue Zeppelinluftschiff LZ 129 ist fertig. Anfang der kommenden Woche wird es die ersten Werkstättenfahrten machen. Die Arbeitsgemeinschaft des Zeppelinbaus steht voll Erwartung vor dem großen Ereignis, da der mächtige Tropfen= körper aus der Halle gezogen und seinem Element übergeben wird. Das heißt, eigentlich ist LZ 129 schon von Stapel gelaufen“. Vor wenigen Tagen wurden die Tragkonstruftionen , auf denen bisher das Schiff im Bau ruhte, beseitigt, und jezt schwebt das faſt fertig mit Gas gefüllte Luftschiff in der Halle, an vielen Stellen verankert und auf die beiden Landeräder gesetzt. Aber das Ereignis ist doch die erste Fahrt. Wird das neue Schiff die Erwartungen erfüllen, wird der Luftschiffbau Zeppelin zufrieden sein mit dem Ergebnis jahrelanger Arbeit? Wer könnte daran zweifeln!
Das ist ja das Wunderbare, daß nicht nur wir, daß die ganze Welt dieser einzigartigen deutschen Werkstätte ein Vertrauen entgegen bringt, wie wohl keiner anderen. Nirgendwo ist aber auch so unermüdlich, so zielsicher und mit solchem Mut an einem Werk gemeinſam geschaffen worden, wie an dem Bau jener Schiffe, die den Namen ihres genialen Konstrukteurs über Länder und Meere tragen. Diese Arbeitsgemeinschaft, die sich unter der konstruktiven, technischen Leitung Dr. Dürrs in der Friedrichshafener Werft seit Jahren mit dem Bau von immer vollkommeneren Luftschiffen befaßt, ist ein Sinnbild deutschen Schaffens. Aus den grundlegenden Ideen des Grafen Zeppelin haben der deutsche Ingenieur und der deutsche Arbeiter in jahrzehntelangem Eifer das geschaffen, was nun in der bisher vollkommensten Weise im LZ 129 zu sehen ist. Es ist auch von anderen Ländern der Versuch gemacht worden, nach dem Prinzip ,,leichter als Luft" Luftfahrzeuge zu bauen. Keine einzige Konstruktion hat sich auf die Dauer bewährt, vielmehr zeugen schwere Ver= luste nicht nur an Material, sondern auch an Menschenleben davon, daß der Luftschiffbau, der bei uns seit Jahren ausgereift ist, dort noch in den Kinderschuhen steckt. Wir haben an den schweren Luftschifftatastrophen der anderen menschlichen Anteil genommen und wissen, daß das Zusammentreffen widriger Umstände auch bei vielleicht richtiger Konstruktion zu Fehlschlägen führen kann. Wir wissen aber auch, daß wir aus unseren eigenen Fehlschlägen gelernt haben und so heute als einzige nicht nur den Mut, sondern auch die Fähigkeiten besitzen, große und betriebssichere Luftschiffe zu bauen. Darauf sind wir stolz, und wenn die silbernen Schiffskörper an der Stabilisationsfläche die Flagge des Reiches durch die Welt tragen, dann zeugen ste von der Zielstrebigkeit deutscher Arbeit. Es ist aber noch ein anderes, das uns diese einzigartige Stellung gegeben hat. Wir haben
aus vergangenen Fehlern gelernt, nicht nur in der Konstruktion, vor allem auch in der praktischen Luftschiffahrt. Unsere Fahrterfah = rungen , um die man uns beneidet, sind das Ergebnis eines mutigen Manneseinſages . Die Sicherheit der Luftschiffahrt beruht nicht zulezt auf der unermüdlichen Arbeit, die die seemännische und technische Besazung in zahlreichen Fahrten an sich selbst vorgenommen hat. Es ist ein Irrtum zu glauben , die Führung eines Luftschiffes hätte sich in dem Maße vereinfacht , wie z. B. die Bequemlichkeit für die Passagiere an Bord zugenommen hat. Das Gegenteil ist beinahe der Fall. Durch die Ausnutzung aller vorhandenen modernen Hilfs= mittel wird die Sicherheit der Luftschiffahrt vergrößert , an die Schiffs= führung werden damit aber immer mehr Anforderungen gestellt. Die 40 Mann Besagung , mit denen LZ 129 fahren wird, haben einen schweren Dienst. Ihrem rücksichtslosen Einsatz ist es gleicherweise zu verdanken, daß Deutschlands Zeppeline die einzigen Vertehrsluftschiffe in der Welt sind. Wenn das neue Schiff durch eine gewaltige Verbesserung der Fahrgasträume gekennzeichnet ist, so darf darüber nicht vergessen werden, daß dies nur möglich wurde, weil 40 Mann unter Verzicht auf Bequemlichkeit in allen Ecken und Winkeln des riesigen Schiffes oft unter Einsaß ihres Lebens einen harten Dienſt tun. Deutsche Arbeit und deutsche Flugerfahrung begründen unsere Stellung. Außerlich sichtlich hat dies in den lezten sechs Jahren der „ Graf Zeppelin" durch die Welt getragen. Er hat in 111 Ozeanüberquerungen (82 allein 1935) die erste regelmäßige Transozeanluftverbindung nach Südamerika hergestellt. 11 929 beförderte Passagiere können von dem Gefühl absoluter Sicherheit berichten, das der Fahrgast in diesem Verkehrsmittel nicht verliert. Über Millionen Flugkilometer auf 505 Fahrten 1 sprechen heute durchaus von der Leistungsfähigkeit dieses noch nicht veralteten Schiffes. Über 50 000 Kilogramm beförderte Fracht zeigen, (man 50 000 Kilogramm befördert Fracht zeigen, (man muß berücksichtigen, daß vielleicht nur bei ein Viertel der Fahrten Fracht und Post genommen wurde) wie leistungsfähig ein Luftschiff iſt. Der "" Graf Zeppelin" hat die Transozeanfahrten, insbesondere die Südamerikafahrt, erprobt, LZ 129 wird auf den Erfahrungen aufbauen. Das neue Schiff ist für den Südamerikadienst der Zeppelinreederei gebaut, ſagt Dr. Edene r. Welche Vorteile hat es gegenüber dem alten Schiff? Technische Einzelheiten sollen hier nicht interessieren. Es ist auch im Prinzip gar nicht so wichtig, daß L Z 129 nicht unwesentlich größer als „Graf Zeppelin" ist. Für die Stellung des Schiffes als Verkehrsmittel ist dagegen die Verbesserung der Fahrgasträume, die allein schon durch die Vergrößerung der Grundfläche auf das Vierfache gegenüber der des „ Grafen Zeppelin" gekennzeichnet ist, von besonderer Bedeutung. Es kann ohne übertreibung gesagt werden, daß
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NSK Folge 50 der Fahrgast des neuen Luftschiffes nicht die Annehmlichkeiten zu entbehren braucht, die er von der Seeschiffahrt gewohnt ist. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin die Verwendung von Rohölmotoren. Dieſe ſich auf die Sicherheit des Betriebes außerordentlich stark auswirkende Neuerung ist legten Endes auch eine der Gründe, weswegen die Fertig= stellung des Schiffes länger auf sich warten ließ. Die Dieselmotoren von Daimler-Benz, die in den Jahren 1934 bis 1935 Hunderte von Stunden auf den Prüfständen gelaufen sind,werden dem neuen Schiff ein besonderes Gesicht geben . Bei normaler Zuladung von 60 Tonnen Betriebsstoff hat das Luftschiff eine durchschnittliche Reichweite von 100 Fahrstunden. Für den praktischen Fahrbetrieb der im vorigen Jahre gegründeten Zeppelindreederei werden so in wenigen Monaten zwei Schiffe zur Verfügung stehen. Das Programm der Sonderfahrten und der Fahrplan ſind in großen Zügen kürzlich bekanntgegeben. LZ 129 wird durch den Einsatz auf der Südamerikastrecke bei jeder vierten Fahrt eine bedeutende Verbesserung in den Dienſt bringen. Künftig wird Rio , wo dank des guten Rufes der deutschen Luftschiff-
Das
28. Februar 1936 fahrt auch der geplante Hallenbau seiner Vollendung entgegengeht, ohne Unterbrechung angeflogen werden können . L Z 129 wird dadurch einen Tag einsparen . Als wichtige Aufgabe wird in diesem Jahr die Überquerung des Nordatlantik in Angriff genommen. Das neue Schiff soll da, wie Dr. Edener sagte, die Möglichkeit für den Luftschiffverkehr erproben. Wenn man von diesen wichtigen Fahrten nach der Ansicht Edeners auch noch keine regelmäßige Nordatlantikverbindung wie im Dienst nach Südamerika erwarten kann, so wird doch allein durch ge= legentliche Passagierfahrten der deutsche Name in die Geschichte der großen Flugverbindungen erneut tief eingegraben werden. Die diesbezüg= lichen internationalen Verhandlungen z. B. auch für die Postbeförderung sind soweit gediehen, daß die notwendige Zusammenarbeit mit den anderen Ländern erfolgversprechend erscheint. Ein neues Werk deutscher Arbeit ist fertig geworden. In dem Augenblick, wo LZ 129 die Halle verläßt, werden die bereits begonnenen Arbeiten am L Z 130 verstärkt aufgenommen . Eberhard von der Decken.
Märchen vom
NSK Ausländische Besucher, die das nationalsozialistische Deutschland in allen seinen Teilen . bereist haben und mit allen Schichten des deutschen Volkes in enge Berührung gekommen sind, haben nach ihrer Rückkehr in die Heimat Zeugnis abgelegt für den Friedens- und Au fbauwillen, der dieses zu seiner Kraft wieder erwachte Volk be = herrscht. Sie sind damit mit aller Aufrichtigkeit und unvoreingenommenheit der Hetze entgegengetreten, die nicht erſt ſeit der nationalſozialistischen Machtübernahme, aber seit dem 30. Januar 1933 in verſtärktem Maße gegen Deutschland verbreitet wurde, als ob das deutsche Volk von einer heimlichen Kriegsstimmung erfaßt worden sei. Das Märchen vom Erbfeind hat zwischen Deutschland und Frankreich schon wiederholt eine verhängnisvolle Rolle gespielt. Wir können heute behaupten, daß das deutsche Volk von dem Gedanken, die Franzosen seien der Erbfeind, mit dem es keine Verständigung geben könne, völlig frei ist. Und alle Ausländer, die sich der Mühe unterzogen haben, Deutschland wirklich persönlich kennenzulernen , sind zu dem gleichen Ergebnis gekommen . Adolf Hitler als derjenige europäische Staatsmann, der für sich nicht nur in Anspruch nehmen kann, der Lenker der staatlichen Außenpolitik, sondern auch der Führer und Sprecher seines Volkes zu sein, ist von Anfang an bestrebt gewesen, dieſem deutVerständigungswillen schen Friedensund gegenüber Frankreich Ausdruck zu geben . Als die Entscheidung über die Saar herannahte, hat der Führer darauf hingewiesen, daß mit dieser Entscheidung der legte territo riale Gegensatz zu Frankreich falle
Erbfeind
und damit der Weg für eine neue Epoche der gesünderen Beziehungen zwischen den beiden Völkern frei sei. Man kann nicht behaupten, daß jenseits der Grenze die Staatsmänner mit der gleichen Klarheit die neue Entwicklungsmöglichkeit gesehen hätten. Die Außenpolitik Frankreichs - wer wollte das leugnen ? - hat auch nach der Saarabstimmung im Zeichen einer Furcht vor der ,,deutschen Gefahr“ gestanden , für die in Deutschland jede Voraussetzung fehlt. Es sei denn, man stelle sich auf den Standpunkt, die Existenz des deutschen Volkes an sich stelle schon eine Bedrohung dar. Der Pakt zwischen Frankreich und Sowjetrußland ist lezten Endes nur aus dieser unbegründeten Psychose bestimmter französischer Kreise gegen Deutschland zu erklären . Während in Paris nach einer erregten Kammerdebatte dieses bedauerliche Abkommen ratifiziert wurde, hat der Führer in einem Interview gegenüber einem französischen Journaliſten nochmals seine persönliche Grundhaltung und die des deutschen Volkes gegenüber dem westlichen Nachbarn umrissen und mit aller Deutlichkeit gesagt, daß es andere Wege gebe als das gefährliche französische Spiel mit dem bolschewistischen Bazillus, um der angeblichen deutschen Ge = fahr ein Ende zu bereiten. Während man in Paris ein gegen Deutschland gerichtetes Abkommen ratifiziert, wird in Berlin nochmals dem Friedens- und Verständigungswillen des deutschen Volkes und seiner Führung Ausdruck gegeben . Deutschland kennt keinen Erbfeind, sondern nur den Willen, seiner inneren Aufbauarbeit friedlich nachzugehen. Deutlicher kann das Wort von der deutschen Gefahr nicht Lügen gestraft werden .
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Die NSK Randbemerkung :
Die Schlieffen-Geſellſchaft und General Krauß
NSK Die Schlieffen-Gesellschaft - die Vereinigung der ehemaligen und aktiven deutschen Generalstabsoffiziere - hatte zu ihrer heutigen Generalversammlung auch den österreichischen General d. 3. Alfred Krauß - den Sieger von Tolmein - geladen. General Krauß, der im Ruhestande in Wien lebt, ist bekanntlich einer der verdientesten Heerführer der österreichischungarischen Monarchie aus dem großen Kriege und in militärischen Kreisen weit bekannt ge= worden durch seine richtunggebenden Schriften über den Gebirgstrieg. Der Vorsitzende der Schlieffen-Gesellschaft, Generalfeldmarschall von Madensen , wollte durch die Einladung des General Krauß und seine Ernennung zum Ehrenmitgliede der Schlieffen-Gesellschaft die hohe Wertschätzung zum Ausdruck bringen, die der deutsche Heneralstab und mit ihm das ganze deutsche Heer für den tapferen Bundesgenossen von einst empfindet. Haben doch deutsche und öfter-
reichische Truppen auf so viel Schlachtfeldern gemeinsam gefämpft und unverweltliche Lorbeeren geerntet, daß auch die augenblicklich bes stehenden politischen Verstimmungen die Erinnes rung daran niemals auszulöschen imftande sein werden. Mit um so größerem Bedauern mußte der Generalfeldmarschall v. Mađensen am Freitags abend feststellen, daß der österreichische Gast nicht erscheinen konnte, weil die derzeitige öfterreichische Regierung seine Ausreise nach Deutschland als nicht erwünscht bes zeichnet hatte. So unerfreulich auch das Hinübergreifen des politischen Streites in die Sphäre der alten Waffenbrüderschaft von einstens ist, so mögen der verdiente General und seine alten Soldaten sich damit trösten, daß die Erinnerung an die gemeinsamen Kämpfe des deutschen Volkes und die großen Leistungen des österreichischen Heeres nie verblassen werden.
Frontberic
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des Winterhilfswerkes
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14. Sahrhundert:
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1935/36
„ Schuß-
Schlemmertafeln
..
Das neue Deutſchland ſchuf den Eintopffonntag
NSK Es ist manchmal lehrreich, in alten Chroniken zu blättern. Jedes Zeitalter hat sein eigenes Gesicht und eine andere Einstellung zu Volk und Staat. Mitten in der Hochkultur der gotischen Welt im 14. Jahrhundert brach sich die Idee des ,,Humanismus“ Bahn, jene Wiederbelebung griechischer und römischer Kulturideale, die den Gesichtskreis des einseitig beschränkten Mittelalters so unendlich weitete. Handel hatte die Städte reich und mächtig gemacht ; das bürgerliche Patriziertum wetteiferte mit dem allmählich von seinen Burgen herabsteigenden Adel. Neben üppigem Wohlstand aber wohnte auch damals bitterste Armut. Und so begann sich in jenen Zeiten so etwas wie ein soziales Ge= wissen" zu regen. Es ist wohl nicht ohne Wert, sich in Erinnerung zu rufen, wie man einst dieses soziale Gewissen" zu beschwichtigen versuchte. Wenn wir hierbei eine alte französische Quelle benutzen, so ist einmal zu berücksichtigen, daß damals im Osten Frankreichs der germanische, fränkische, flämische und burgundische Einschlag noch sehr bedeutend war, außerdem tommt es ja hier vor allen Dingen darauf an, den Unterschied bei der Behandlung sozialer Dinge in jenen alten, verklungenen Zeiten zu unserer heutigen Auffassung von sozialer Hilfe im neuen Deutschland zu zeigen.
Damals herrschte die Sitte, daß vermögende Familien sogenannte ,,Schußarme" betreuten, die sonn- und festtäglich zur „ Tafel" geladen wurden. Um ihnen die Beschämung ärmlicher Kleidung zu ersparen, vermutlich aber auch, damit man selber sich solcher Gäste nicht zu schämen brauchte, gab man ihnen für diese Gelegenheit" ein festliches Gewand. Diese Schutzarmen wurden sogar im Testament von Vater auf Sohn vererbt ! . . . Das alles klingt recht gut und menschenfreundlich, und wir wollen ruhig annehmen, daß all dies in bester Absicht und nicht etwa
aus Prozerei getan wurde. Ob sich aber diese menschenfreundlichen Handelsherren überlegt haben, wie diese Art von " Wohltätigkeit“ seelisch auf die Armen gewirkt haben mag? Diese Leute, die alltags in zerlumpten Kleidern hungern mußten, wurden an Festtagen in Samt und Seide gekleidet und an üppigen Schlemmertafeln gespeist. Mußte ihnen da ihr eigenes Elend nicht besonders kraß zum Bewußtsein kommen? Mußte nicht Neid auf jene Menschen sich einstellen, die tagein, tagaus ein solch sorgloses Schlemmerleben führen konnten ? Und mußte dieses ,, Almosenempfangen" nicht andererseits zu Parasitentum, zu Kriecherei und Verlust von Menschenwürde führen ? Welch ein Gegensatz zu der Auffassung von „sozialer Hilfe" im neuen Deutschland ! Wir laden unsere armen Volksgenossen nicht an Schlemmertafeln : wir begnügen uns in den Wintermonaten — ob reich, ob arm — allmonatlich selbst mit einem schlichten Eintopf= gericht und spenden den hierfür ersparten Betrag für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes, das dann wiederum die notleidenden Volksgenossen zu einem ebenso schlichten, aber nahrhaften Eintopfgericht einlädt. Nicht nur der Reiche spendet im Dritten Reich für das Winterhilfswerk, sondern auch der schlichte Arbeiter, der kleine Handwerker, der Bauer. Aus kleinen und kleinsten Beträgen fließen schließlich Millionenbeträge zusammen, die restlos in Form von Lebensmitteln , von Heizmaterial, von Kleidung, bedürftigen Volksgenossen zugeleitet werden. Ein ganzes Volk gibt in freudiger Hilfsbereitschaft, so wird auch den Betreuten das Gefühl eines „ Almojen= empfanges" erspart.
Geschichtliche Rückblicke regen zu Vergleichen an ; an solchen Vergleichen können wir den hohen sittlichen Wert der nationalsozialistischen Idee erst recht ermessen ! Max Peschmann .
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So sieht unser Grenzkampf aus :
80000
Ditmarkfinder werden
durch die WHW- Schulſpeiſung betreut NSK Der Weg zur Schule ist für die Stadtfinder eine Leichtigkeit. In einigen Minuten legen sie den Schulweg zurüd und ahnen dabei kaum, daß ihre Kameraden und Kameradinnen auf dem Lande zur selben Zeit bereits eine, anderthalb, ja mitunter zwei Stunden unterwegs sind, um noch pünktlich zur Schule zu kommen. Besonders im Winter, wenn Weg und Steg verschneit sind und der rauhe Wintersturm eisig hinter den kleinen Schulgängern herjagt, die im finsteren Wintermorgen beizeiten das elterliche Haus verlaſſen, ist der Schulweg kein Vergnügen. In den schwach besiedelten Kreisen des Gaues Bayerische Ostmark, der von der Not besonders stark betroffen wurde, wirkte sich dieser weite Schulweg sehr nachteilig für die Gesundheit der Landſchulkinder aus. Denn sie hatten meist während der Mittagspause nichts anderes zu eſſen als ein Stückchen trockenes Brot mit kaltem Kaffee, der während des morgendlichen Anmarsches vielfach schon halb verschüttet wurde. Niemand kümmerte sich vor der Machtergrei fung um das Los dieser Kinder. Wohl wurden stellenweise Schulspeisungen durchgeführt, die jedoch nicht den wirklichen Bedürfniſſen entsprachen. Wie ein Segen des Himmels kam hier die Hilfe des Winterhilfswerkes. Schon im ersten W.H.W. gab der Gaubeauftragte des Gaues Bayerische Ostmark nahezu eine Million
Miß
Mark für Schulspeisungen aus. Im Winterhilfswerk 1934/35 waren es 70 000 Kinder aus der Bayerischen Ostmark, die an jedem Schultag vom W.H.W. mit einer kräftigen Kost versorgt wurden, und im diesjährigen Winterhilfs= werk sind es nach den bisherigen Aufzeichnungen fast 80 000 Kinder der Ostmark, die die Vorteile der W.H.W.- Schulspeisung genießen. Die Mahlzeit besteht nicht etwa nur aus Suppe und Brot. In ergiebiger Weise werden Fleischgerichte, Gemüsekonserven, Reis, Nudeln und Würstchen verabreicht. Die Kinder be= dürftiger Eltern erhalten das Eſſen vollkommen kostenlos, während die Kinder bessergestellter Volksgenossen 5, 10 oder auch 15 Pfennige für eine Mahlzeit zahlen, je nach den Verhältnissen des Elternhauses . Es ist verständlich, daß die Landschulkinder der Bayerischen Ostmark nun mit viel größerer Freude zur Schule gehen. Die Eltern sind von Herzen froh, daß sie ihre Kinder wohlversorgt wiſſen, und die ehrenamtlichen , unermüdlichen W.H.W.-Helfer und Helferinnen schäßen sich glüdlich, in treuer Arbeit dieses segensreiche Werk durchführen zu helfen. Zahlreiche, aus dem Herzen geschriebene Briefe zeugen von der großen Dankbarkeit, mit der Kinder und Eltern diese Gabe der Volksgemein= schaft annehmen. H. S.
Carter jammelt für das Winterhilfswerk Ein Erlebnis auf der Fahrt nach Garmisch
NSK Der Berlin- Münchener Schnellzug eilt mit 1000 Olympiagästen dem Werdenfelser Land zu. Im Speisewagen ist ein buntes Durcheinander. Ich size mit einer Engländerin am Tisch. Wir kennen uns seit fünf Jahren. Sie war noch nie in Deutschland und ſo iſt alles neu für Miß Carter, was uns schon in drei Jahren zur Gewohnheit wurde. Miß Carters Blick bleibt an einer kleinen, roten W.H.W.- Sammelbüchse hängen, wie sie auf jedem Speisewagentisch der Mitropa steht. Obgleich ich in den letzten Tagen genügend Gelegenheit hatte, über die Einrichtungen des nationalsozialistischen Staates mit unserem englischen Gast zu sprechen, war sie jezt an einem Punkte angelangt, der nicht so ohne weiteres für jeden Ausländer verständlich ist. Besucher unseres Landes haben gewöhnlich das größte Bewundern für die Reisen der N.S.Gemeinschaft Kraft durch Freude". Hier sehen sie mit eigenen Augen, wie in allen Teilen des Reiches deutsche Arbeiter Freude und Erholung finden. Viel schwieriger ist es aber
das Winterhilfswerk in seiner ganzen Größe den ausländischen Gästen klarzumachen. ,,Was ist das : Winterhilfswerk?" ,,Nun, Miß Carter, das Winterhilfswerk ist die nationalsozialistische Großtat aller Zeiten. Die Idee des Winterhilfswerkes ist derart in das Bewußtsein der deutschen Volksgemeinschaft eingegangen, daß man glauben könnte, es ſei nie anders gewesen, als daß einer für den anderen sorgte, so gut er nur eben kann . Es ist heute einfach selbstverständlich für jeden, zu opfern . Wer einmal erkannt hat, welcher Segen von diesem Werke ausgeht, der kann gar nicht anders , als dasselbe zu fördern , wo immer es ihm nur möglich ist. So läßt es sich auch erklären, daß vor kurzem ausländische Studenten in Heidelberg, darunter auch Landsleute von ihnen, baten, mitsammeln zu dürfen.“ „ Ist es denn schon so schlimm in Deutschland bestellt, daß Sie so oft und so viel opfern müssen ?" ,,Ja, sehen Sie, diese Frage nehme ich Ihnen gar nicht übel, Miß Carter ! Vor der Macht-
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NSK Folge 50 übernahme durch den Führer hätte einmal einer sagen ſollen : Einmal im Monat iſt Eintopfsonntag ! - Im Gasthause werden diese und jene Gerichte verabreicht !" Das Volt hätte in seiner Zerrissenheit und Hoffnungslosigkeit gerufen : „ So schlimm ist es schon? So weit find wir schon gekommen?" Und heute? Mit Stolz und Freude können Führer und Volksgenossen vor eine ganze Welt hintreten und sagen : „Soweit sind wir schon! Ein Volk, das nahe daran war, sich selbst aufzugeben, ist bereit, sich aus der Not zu befreien und mit allen Mitteln das Elend zu bezwingen und stellt diese Bereitschaft täglich unter Beweis." Das ist der große Dank, den ein ganzes Volk seinem Führer darbringt, daß es ihm durch die Tat beweist, daß es ihn verstanden hat. Das Bolt gibt nicht, weil es etwa dazu gezwungen wurde, wie das Ausland vielfach glaubt ; das Volk gibt, weil es ihm selbstverständliches Be= dürfnis geworden ist, zu geben, und weil es weiß, daß jeder, der empfängt, auch moraliſch verpflichtet ist, wiederzugeben. Und wir empfangen ja täglich." „Wir sammeln in meinem Vaterlande auch hin und wieder auf den Straßen und bei besonderen Veranſtaltungen für unſere Hoſpitäler
28. Februar 1936 und Altersheime. Aber daß ein Teil des Volfes für den anderen gleichsam arbeitet, das habe ich noch nie gehört !" „Es gab auch bislang kein zweites Land in der Welt, das in ſeinem Wörterschaß das Wort : ,,Volksgemeinschaft“ hatte. Adolf Hitler hat es in 36 Monaten fertiggebracht, aus einem zerrissenen Parteienſtaat ein einiges Volk zu schaffen, und das feste Band, das unser Führer um unsere Nation geschlungen hat, wird Dom Volte selbst täglich nur noch enger ge= schlungen." Da stand Miß Carter plötzlich auf, nahm die kleine, rote Sammelbüchse und ging von Plak zu Platz durch den ganzen Speisewagen. Sie redete die Gäste in englischer Sprache an und bekam englische, dänische, schwedische, norwegische und deutsche Antworten und vor allem reichliche Spenden für das deutsche Winterhilfswerk. Mehr als jemals werden in diesem Jahr die Blicke aller Nationen auf Deutschland ge= richtet ſein, in dem sich die Jugend der Welt ein Stelldichein gibt, wie wir es nie sahen. Wenn diese Menschen wieder hinausgehen in die Welt, dann sollen sie ein Gefühl der Bewunderung für Führer und Volk mitnehmen. Das ist unser stolzester Wunsch und Gelöbnis E. D. zugleich !
Das Fünfmarkſtück einer Hausgehilfin NSK Daß unsere Zeit härter ist und infolgedessen für Gefühlsseligkeiten" weniger übrig hat, das merken wir alle Tage an uns selbst. Nicht alles, was uns einst zu flammender Begeisterung hinriß, hat seine Gültigkeit behalten, und mehr als schön klingende Treueschwüre macht die Haltung eines Menschen auf uns Einbrud. Aber hin und wieder kommt es doch vor, daß irgendein Ereignis uns in jene Stimmung versett, die wir auf gut bambergeriſch damit ausdrüden, daß wir sagen : ,,Da drübä könnt mä greina"! Vor uns liegt ein Stückchen weißes, verknittertes Papier, in das ein blankes Fünfmarkstück eingewidelt ist, das den Hilfsbedürf tigen der Stadt Bamberg zugute kommen soll. Nun wollen wir ja gern zugeben, daß schon des
öfteren Fünfmarkstücke in die gebende Hand der N.S.V. gekommen sind, aber die Umstände, unter denen es in diesem Fall geschah, sind doch besonderer Art. Denn auf dieſem verknitterten Blättchen Papier ſtehen noch folgende, von einer schwerarbeitenden Hand hingeschriebenen Verse : ,,Wenn ich auch arm an irdischen Gütern bin, Macht mich doch glücklich froher Opferſinn, Und bitte Gott, er möge doch segnend walten, Und den geliebten Führer und sein Reich [erhalten !"
Heil Hitler! Eine arme Hausgehilfin. Was soll man noch viel sagen angesichts solchen Opferwillens, an dem sich soviele ein Beispiel nehmen könnten ?
Drei Jahre NSV -Küche NSK Vor kurzer Zeit beging die älteste Küche der N.S.-Volkswohlfahrt in Berlin-Charlottenburg mit einer kleinen Feier den Tag ihres dreijährigen Bestehens. Ein paar Mitarbeiter, die schon vor der Machtübernahme in der N.S.V. tätig waren, hatte man dazu eingeladen, und es gab ein fröhliches Wiedersehen wie immer, wenn alte Parteigenossen und Parteigenossinen zusammentreffen. Damals, in den Tagen kurz vor der Machtübernahme, war die N.S.-Volkswohlfahrt ein unbekannter kleiner Verein mit kaum 100 Mit-
gliedern. Im Reich wußte niemand um sie und selbst in Berlin kannte sie nur der geringſte Teil der Parteigenossenschaft . Da auf einmal, mitten im rotesten Teil von Charlottenburg in einer ausgesprochen kommunistischen Gegend, erschien eines Tages ein Schild, das ankündigte, daß hier die N.S. Volkswohlfahrt für ein paar Pfennige Essen an bedürftige Volksgenossen ausgäbe. Und sie kamen, zuerst zögernd, dann immer sicherer und immer selbstverständlicher, bis sich nach und nach ein Stamm von ungefähr 100 täglichen Tisch-
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gästen einfand. Außerdem kommen täglich noch 30-50 „ Paſſanten“, so daß immer ein lebhafter Am Betrieb bei der Essenausgabe herrscht. ersten Tag waren es nur vier Tischgäste, die sich in die nationalsozialistische Speisestelle hineinwagten, ein kläglicher, nicht sehr ermutigender Anfang. Und doch war die Eröffnung der Küche gerade in dieser Gegend Charlottenburgs damals sehr nötig, denn in dem schweren Winter 1932/33, als Not und Elend infolge der täglich zunehmenden Arbeitslosigkeit ihren traurigen Höhestand erreicht hatten, gab es in den der Küche umliegenden Häusern und Baracken genug Familien, die sich keine Feuerung und feine Nun tat hier Lebensmittel kaufen konnten. eine von Nationalsozialiſten eingerichtete Küche ihre Pforten auf, und jeder bedürftige Volks : genosse war als Gast herzlich aufgenommen . Das war damals etwas Besonderes. Hier wurde nicht gefragt, ob einer Kommunist oder Nationalsozialist sei, hier spielte das Bekennis nis teine Rolle, nur Not und Bedürftigkeit waren maßgebend. Damit hat die erste kleine N.S.V.-Küche so gehandelt, wie es nachher im großen " Winterhilfswerk des deutschen Volkes" zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Leicht war es damals nicht, nach diesem Grundsatz zu handeln, und es gab manch Kopfschütteln und Mißverstehen, als diese Auffassung der N.S.V. zuerst bekannt wurde. Leicht war der Anfang aber auch aus anderen Gründen nicht ; denn als der Entschluß gefaßt wurde, diese Küche so schnell wie möglich zu eröffnen, da erschienen die Hinderniſſe zuerst unüberwindlich. Denn es fehlte ja alles, was dazu nötig war der Raum, der Kochkessel, die Kücheneinrichtung, Geschirr, Wäsche, Lebensmittel, Tische, Stühle und vor allem Geld. Nur ein paar Zentner Briketts und ein Waggon Kartoffeln -- die Spende weniger Parteigenossen tonnten als stolzer Besitz auf die Plusseite dieser Rechnung gebucht werden. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und mit Zähigkeit läßt sich viel erreichen, das hatten alle Parteigenossen und die Parteigenossinnen der Frauenschaft bei ihrer Wohl = fahrtsarbeit zur Genüge erfahren . So fingen auch die Mitarbeiter der N.S.V. an, das Nötigste zu ,,organisieren ". Zunächst galt es, einen geeigneten Raum zu finden. Da gab es in Charlottenburg, dicht an der Ringbahn , einen alten Straßenbahnhof, der nicht mehr benugt wurde. Nur ein paar ausrangierte Straßenbahnwagen schliefen dort einen Dornröschenschlaf, sonst war das ganze Gebäude leer und unbenugt. Diesen Raum ließ sich die N.S.V. von der Berliner Verkehrsgesellschaft zur Verfügung stellen, ein diplomatisches Kunststück, wenn man weiß, wie rot die Leitung der B.V.G. damal, furz vor der Machtübernahme, war. Also der Raum war gefunden, zwar ſehr verwahrlost, aber es war doch ein Dach überm Kopf und ein großer Saal, und eine Herdruine gab es auch. Nun hielten Maler, Tischler und Reinemachefrauen ihren Einzug, natürlich alle freiwillig ; denn an eine Bezahlung war nicht zu denken. Es wäre übrigens auch keiner auf den Gedanken gekommen, sie zu fordern. Nun
28. Februar 1936 ging es langsam Schritt für Schritt vorwärts . Die S.S. bemächtigte sich des Herdes, riß die traurigen Trümmer ab, baute einen neuen auf, versuchte immer wieder aufs neue, ob auch ge= nügend Zug da war und die Platte ordentlich heiß wurde, es gab Qualm und Ruß, bis alles schwarz war und die Augen tränten aber eines Tages war es doch geschafft, und das erste Herdfeuer der N.S.V. fladkerte hell und fröhlich, ein Symbol für die zukünftige Arbeit nicht nur hier in der Küche. Mit großem Halloh wurden die ersten Stühle und Tiſche, die ersten Teller und Bestecke begrüßt. Es tamen Spenden von allen Seiten, von Parteigenossen und mit der Bewegung Sympathisierenden, es famen auch die ersten Lebensmittel, die erste Speckseite und der erste Sad Mehl. Natürlich war manches bunt zusammengewürfelt, wie es eben gespendet wurde, die Messer und Gabeln waren ebenso verschieden, wie die Teller und Taſſen, die Küchengeräte paßten auch nicht zuſammen aber das war ja alles ganz egal. Die Hauptsache war, daß überhaupt angefangen werden konnte, und daß zwar alles ganz ganz einfach, aber tadellos sauber und einfach war. Jezt, nach drei Jahren, gibt diese N.S.V. Küche täglich ungefähr 150 Portionen in ihrer Effenausgabe aus, zudem gehen noch 250 Pors tionen an Kindergärten und Horte der N.S.V. in Charlottenburg und dem naheliegenden Spandau. Das Essen ist immer gut und nahrhaft, öfters gibts einen Leckerbiſſen, wenn zum Beispiel die W.H.W.- Spende der Jägerschaft ein Wildschwein oder Hasen und Rehe in die Küche bringt. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß ſowohl die Verwaltung als auch die eigentliche Leitung der Küche noch immer in der Hand eines Parteigenossen und einer Parteigenoſſin liegen, die schon bei der Eröffnung vor drei Jahren sich genau so selbstlos wie heute noch für diese besondere Arbeit eingesetzt haben. Sie arbeiten auch heute noch ehrenamtlich und die Frauen, die in der Küche mitarbeiten, erhalten nur eine ganz geringe Entschädigung. Durch diese aufopferungsvolle Tätigkeit dieser Männer und Frauen, die hier wirkliche Frontarbeit im Dienste der N.S.V. Tag für Tag verrichten, ist es gelungen , stets gleichmäßig nahrhaftes Essen den Bedürftigen zu geben und trozdem den Etat der Küche auszugleichen. Diese unmoderne alte Küche der N.S.V. ist nur ein kleines Steinchen in dem gewaltigen Bau der N.S.-Volkswohlfahrt und des W.H.W., aber es ist einer der ersten Steine und zudem ein Beispiel, wie auch jetzt, genau wie im Anfang, unter Zurückstellung persönlichen Vorteils , unbemerkt und ohne lautes Reden von den Mitarbeitern an dem großen Werk Dienſt an der Volksgemeinschaft geleistet wird. Deshalb war es recht, daß das dreijährige Bestehen mit einer bescheidenen kleinen Feier begangen wurde, die diesen Tag aus dem Alltag ein wenig heraushob. Auch die täglichen Tischgäste merkten , daß hier etwas Besonderes vor sich ging, denn auch für sie gab es den Hasenbraten und den Rotkohl Jh. an diesem Tage umſonſt.
Druck : M. Müller & Sohn K.G. , Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
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RSK Folge 50 gästen einfand. Außerdem tommen täglich noch 30-50 „Paſſanten“, ſo daß immer ein lebhafter Betrieb bei der Essenausgabe herrscht. Am ersten Tag waren es nur vier Tischgäste, die sich in die nationalsozialistische Speisestelle hineinwagten, ein kläglicher, nicht sehr ermutigender Anfang. Und doch war die Eröffnung der Küche gerade in dieser Gegend Charlottenburgs damals ſehr nötig, denn in dem schweren Winter 1932/33, als Not und Elend infolge der täglich zunehmenden Arbeitslosigkeit ihren traurigen Höheſtand erreicht hatten, gab es in den der Küche umliegenden Häusern und Baracken genug Familien, die sich keine Feuerung und feine Lebensmittel kaufen konnten. Nun tat hier eine von Nationalsozialisten eingerichtete Küche ihre Pforten auf, und jeder bedürftige Volksgenosse war als Gast herzlich aufgenommen. Das war damals etwas Besonderes. Hier wurde nicht gefragt, ob einer Kommunist oder Nationalsozialiſt ſei, hier spielte das Bekenntnis teine Rolle, nur Not und Bedürftigkeit waren maßgebend. Damit hat die erste kleine N.S.V.-Küche so gehandelt, wie es nachher im großen „Winterhilfswerk des deutschen Volkes“ zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Leicht war es damals nicht, nach dieſem Grundsatz zu handeln, und es gab manch Kopfschütteln und Mißverstehen , als diese Auffassung der N.S.V. zuerst bekannt wurde. Leicht war der Anfang aber auch aus anderen Gründen nicht ; denn als der Entschluß gefaßt wurde, diese Küche so schnell wie möglich zu eröffnen, da erschienen die Hindernisse zuerst unüberwindlich. Denn es fehlte ja alles, was dazu nötig war - der Raum, der Kochkessel, die Kücheneinrichtung, Geschirr , Wäsche , Lebensmittel , Tiſche, Stühle und vor allem Geld . Nur ein paar Zentner Briketts und ein Waggon Kartoffeln - die Spende weniger Parteigenossen - konnten als stolzer Besitz auf die Plusseite dieser Rechnung gebucht werden. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und mit Zähigkeit läßt sich viel erreichen, das hatten alle Parteigenossen und die Parteigenoſſinnen der Frauenschaft bei ihrer Wohlfahrtsarbeit zur Genüge erfahren. So fingen auch die Mitarbeiter der N.S.V. an , das Nötigste zu ,,organisieren". Zunächst galt es, einen geeigneten Raum zu finden. Da gab es in Charlottenburg, dicht an der Ringbahn, einen alten Straßenbahnhof, der nicht mehr benugt wurde. Nur ein paar ausrangierte Straßenbahnwagen schliefen dort einen Dornröschenschlaf, ſonſt war das ganze Gebäude leer und unbenugt. Diesen Raum ließ sich die N.S.V. von der Berliner Verkehrsgesellschaft zur Verfügung stellen, ein diplomatisches Kunststück, wenn man weiß, wie rot die Leitung der B.V.G. damal, kurz vor der Machtübernahme, war. Also der Raum war gefunden, zwar sehr verwahrlost, aber es war doch ein Dach überm Kopf und ein großer Saal, und eine Herdruine gab es auch. Nun hielten Maler, Tischler und Reinemachefrauen ihren Einzug, natürlich alle freiwillig ; denn an eine Bezahlung war nicht zu denken. Es wäre übrigens auch keiner auf den Gedanken gekommen, sie zu fordern . Nun
28. Februar 1936 ging es langsam Schritt für Schritt vorwärts. Die S.S. bemächtigte sich des Herdes, riß die traurigen Trümmer ab, baute einen neuen auf, versuchte immer wieder aufs neue, ob auch ge= nügend Zug da war und die Platte ordentlich heiß wurde, es gab Qualm und Ruß, bis alles schwarz war und die Augen tränten - aber eines Tages war es doch geschafft, und das erste Herdfeuer der N.S.V. flackerte hell und fröhlich, ein Symbol für die zukünftige Arbeit nicht nur hier in der Küche. Mit großem Halloh wurden die erſten Stühle und Tische, die ersten Teller und Bestecke begrüßt. Es kamen Spenden von allen Seiten, von Parteigenossen und mit der Bewegung Sympathisierenden, es kamen auch die ersten Lebensmittel , die erste Specseite und der erste Sad Mehl. Natürlich war manches bunt zusammengewürfelt, wie es eben gespendet wurde, die Messer und Gabeln waren ebenso verschie= den, wie die Teller und Taſſen, die Küchengeräte paßten auch nicht zusammen aber das war ja alles ganz egal. Die Hauptsache war, daß überhaupt angefangen werden konnte, und daß zwar alles ganz ganz einfach, aber tadellos sauber und einfach war. Jetzt, nach drei Jahren, gibt diese N.S.V. Küche täglich ungefähr 150 Portionen in ihrer Effenausgabe aus, zudem gehen noch 250 Portionen an Kindergärten und Horte der N.S.V. in Charlottenburg und dem naheliegenden Spandau. Das Essen ist immer gut und nahrhaft, öfters gibts einen Leckerbissen, wenn zum Beispiel die W.H.W.- Spende der Jägerschaft ein Wildschwein oder Hasen und Rehe in die Küche bringt. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß ſo= wohl die Verwaltung als auch die eigentliche Leitung der Küche noch immer in der Hand eines Parteigenossen und einer Parteigenoſſin liegen, die schon bei der Eröffnung vor drei Jahren sich genau so selbstlos wie heute noch für diese besondere Arbeit eingesetzt haben. Sie arbeiten auch heute noch ehrenamtlich und die Frauen, die in der Küche mitarbeiten, ers halten nur eine ganz geringe Entschädigung. Durch diese aufopferungsvolle Tätigkeit dieser Männer und Frauen, die hier wirkliche Frontarbeit im Dienste der N.S.V. Tag für Tag verrichten, ist es gelungen, stets gleichmäßig nahrhaftes Essen den Bedürftigen zu geben und trotzdem den Etat der Küche auszugleichen. Diese unmoderne alte Küche der N.S.V. ist nur ein kleines Steinchen in dem gewaltigen Bau der N.S.-Volkswohlfahrt und des W.H.W., aber es ist einer der ersten Steine und zudem ein Beispiel, wie auch jezt, genau wie im Anfang, unter Zurückſtellung persönlichen Vorteils, unbemerkt und ohne lautes Reden von den Mitarbeitern an dem großen Werk Dienſt an der Volksgemeinschaft geleistet wird. Deshalb war es recht, daß das dreijährige Bestehen mit einer bescheidenen kleinen Feier begangen wurde, die diesen Tag aus dem Alltag ein wenig heraushob. Auch die täglichen Tischgäste merkten, daß hier etwas Besonderes vor sich ging, denn auch für ſie gab es den Hasenbraten und den Rotkohl Jh. an diesem Tage umsonst.
Drud: M. Müller & Sohn K.G., Zweigniederlaſſung Berlin, Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 50
Der Reichsbeamtenführer Mitglied der Reichsarbeitskammer NSK Berlin, 28. Februar. Der Reichsorganisationsleiter und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, hat den Reichsbeamtenführer Pg. Hermann Neef als ständiges Mitglied in die Reichs = arbeitskammer berufen . Die Mitgliedschaft der Reichsarbeitskammer besteht aus Persönlichkeiten, die sich kraft ihres Parteiamtes oder auf Grund ihrer Stellung in der Wirtschaft mit arbeitspolitischen Fragen befassen. Ihr gehören u. a. Korpsführer Hühnlein, der der Generaldirektor Deutschen Reichsbahn Dr. Dorpmüller sowie der Pressechef der Reichsregierung, Staatssekretär Funk, an. Der Reichsbeamtenführer hat die Berufung, durch die auch die Beamtenschaft ausgezeichnet worden ist, mit der Versicherung entgegengenommen, das ihm durch die Übertragung dieſer wichtigen und verantwortungsvollen Aufgabe erneut befundete Vertrauen durch den Einsaß seiner ganzen Kraft im nationalsozialiſtiſchen Sinne und Geiſt deutscher Gemeinschaftsarbeit zu rechtfertigen.
Unerhörte Gemütsroheit NSK Hamburg, 28. Februar. Von der N.S.D.A.P., Seefahrt A.-O., wird uns ein unerhörtes Verhalten einer deutschen Reederei mitgeteilt : Am 5. Februar 1936 meldete der Kapitän eines deutschen Segelschiffes durch Funkspruch, daß an Bord seines Schiffes der Leichtmatrose K. von oben gekommen ist und dabei tödlich verunglückte. Die Reederei hat diesen Vorfall an das Seemannsamt in Hamburg gemeldet. Damit war für sie alles erledigt. Briefe der Eltern des Verunglückten, die sie zur Weiterleitung an die Reederei in Hamburg schickten, kamen mit dem Vermerk : ,,Nicht mehr an Bord“ zurück. Auf die Anfrage der Eltern, warum ihr Sohn nicht mehr an Bord ſei, teilte die Reederei am 19. Februar in einem kurzen Schreiben den Eltern den Tod ihres Sohnes mit. Sie gab an, dem Seemannsamt den Auftrag zur Benachrichtigung der Eltern gegeben zu haben. ( Seemannsamt hat nichts mit der Benachrichtigung der Angehörigen zu tun , sondern verwaltet nur den Nachlaß.) Es ist kaum glaublich, daß in der heutigen Zeit noch eine solche Kluft zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft besteht. Unser Mitgefühl gilt den Eltern, denen der Tod ihres Kindes auf derart gemütsrohe Weise mitgeteilt wurde.
Großfundgebung in der Kurmark NSK Berlin, 28. Februar. Im Rahmen der Großkundgebung für das Winterhilfswerk werden im Gau Kurmark Reichsstatthalter Dr. Alfred Meyer am 4. März in Landsberg (Warthe) und Minister-
Blatt a
28. Februar 1936 präsident Marschler am 10. März in Forst (Lausitz) sprechen. Pimpse in Kasernen NSK Schneidemühl, 28. Februar. Die Schneidemühler Garnison lud kürzlich den gesamten Schneidemühler Jungbann in die Kasernen ein, wo den Jungen der Wehrmachtfilm vorgeführt wurde. Eine frohe Stimmung vereinte die Soldaten und ihre jungen Gäste.
Stimmen des Auslands
Rote Wühlarbeit in englischen Flugzeugfabriken NSK Das in London erscheinende Blatt ,,T he Patriot", das wiederholt_kommuniſtiſche Machenschaften in England brandmarkte, berichtet in seiner zuletzt erschienenen Ausgabe über von kommunistischer Seite inspirierte Versuche, unter der Arbeiterschaft der Flugzeugfabriken Unzufriedenheit und Unruhe zu ſtiften. Das Blatt schreibt u. a.: Die Bolschewisten beobachten sehr scharf die verschiedenen Rüstungsunternehmungen und ganz besonders jene, die sich mit der Herstellung von Flugzeugmaterial für Militärzwede befassen. Wenn man nicht unverzüglich Schritte unternimmt, den roten Elementen in dieſen Fabriken entgegenzutreten, wird es in mehreren der wichtigsten Flugzeugunternehmen Streifs geben. Das kommunistische Blatt „ Daily Wor = kers" vom 10. Februar berichtet über die Zuſammenkunft einer radikalen Organiſation der Roten. An dieser Konferenz beteiligten sich 40 Delegierte von 17 Flugzeugfabriten. Der Sekretär breichtete über gute Fortschritte in vielen Fabriken und enthüllt das ungeheure Anwachsen der Organiſation in allen Fabriken sowie die bemerkenswerte Erhöhung der Zirkulation der Zeitung ,,New Propel = lor", dem Organ der Arbeiter in den Flugzeugfabriken . Diese Zeitung ist eine der vielen , die jezt von den Kommuniſten und dem linken Flügel für besondere Industriezweige herausgebracht wird. Es ist die Absicht dieses Rates, höhere Löhne zu erzwingen und Änderungen in den Arbeitsverhältnissen zu fordern. Wenn man diese roten Elemente in den Flugzeugwerken und Munitionsfabriken festen Fuß fassen läßt, so wird das Aufrüstungsprogramm der Regierung durch Streiks ernstlich gehindert werden . Die Kommuniſten verlieren keine Zeit, den Arbeitern der Rüstungsindustrie den Pa= zifismus zu predigen. Sie versprechen ihnen dafür höhere Löhne und beſſere Arbeitsverhältnisse, wenn sie nur der Führung der Kommunisten folgen.
Partei-Korreſpondenz
Rationalsozialiſtiſche
Brief und Drahtanschrift der Schriftlettung: BerlinS68. Zimmerſt: 90 [ Il Fernruf A1 Jäger 0022 Berlag Fran , Eber Na 6. m b H.. Beatralverlap der RS DA V.. München Berlin Berland Eber Berlag Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nam 3immertrake 88 Berlin (Bostscheclonto Berlin 4454) richten
NCK
Mit der Herausgab、 beauftragt Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Retchspreſſeftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich . Reichsvreſſechef der NS DA P. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftletter Helmut Sündermann, Stellvertreter: Dr Gerhard Krüger. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUS
RSK Folge 51
Blatt 1
29. Februar 1936
Die NSK Randbemerkung :
Srrungen und
NSK Das Interview des Führers über das deutsch-französische Verhältnis ist, wie das Echo in der französischen Presse zeigt, von gewiſſen deutschfeindlichen Zeitungen unangenehm emp funden worden. Man muß den Eindruck gewinnen, daß dieser Art von Journalistenäuße rungen, die die Friedensbereitschaft und den Berständigungswillen zwischen den Völkern Ausdrud geben, nicht besonders will : kommen sind. Sie machen auch jetzt wieder den Versuch, die Erklärungen des Führers in einem Sinn auszuwerten , der ihrer politischen Psychose entspricht. Es erübrigt sich nachgerade, auf die einzelnen Pressestimmen näher einzugehen und ihre Einwände zu entkräften. Aber zwei Äußerungen sollen nicht unbeantwortet bleiben. Herr Chavenon gibt in der Infor = mation" zu, " daß die Ruhrbesetzung ein Fehler war und gescheitert ist, daß Frankreich und seine Verbündeten mehr Verständnis an den Tag hätten legen sollen. Aber nie würde man in der Welt wagen, Frankreich zu verdächtigen, daß es Deutschland angreifen wolle." Mit welchem Recht glaubt aber Frankreich immer wieder die Welt in Aufregung versehen und vor der Gefahr eines deutschen Angriffes auf ſein Gebiet warnen zu müſſen ? Mit einem mindeſtens ebenso großen Recht, wie Herr Chavenon es für seine Nation tut, kann Deutschland für sich in Anspruch nehmen, alle Unterstellungen agressiver Absichten als übelste Verleumdungen und Gehässigkeit zu kennzeichnen. Was dem einen recht ist, ist schließlich dem anderen billig. Wenn auf keiner Seite nach den sich wiederholenden offiziellen Erklärungen irgendwelche Angriffsabsichten vorliegen, dann ſollte man mit der ewigen Beunruhigung und Gefährdung des Friedens Schluß machen. Wer selbst Irrtümer und Fehler eingesteht , sollte mutig daraus seine Konsequenzen ziehen. Freilich werden auch in der großen Politik Fehler gemacht und Irrtümer begangen. Aber sie sind zu reparieren
Srreführungen
und können sich dann sehr wohl günstig auswirfen. Schlimmer allerdings ist die Argumentation der Frau Tabouis im „ Oeuvre“, die sich zu der Bemerkung versteigt : „ In französischen Kreisen scheint die Hitler-Erklärung nicht die von Hitler gewünschte Wirkung ausgelöst zu haben. Im Gegenteil, gewisse Senatoren, die noch zögerten, scheinen jezt für den Sowjetpakt stimmen zu wollen, der schon durch die Reaktion, die er wachruft, sich so wirksam zu zeigen scheint." Das ist ein, gelinde gesagt, übler Versuch einer Irreführung. Der verantwortungsvolle Dienst an der öffentlichen Meinung sollte nicht dazu mißbraucht werden, dem einen Land alle Rechte, sich auf Realitäten einzustellen und mit Eventualitäten zu rechnen, einzuräumen und dem anderen Land jeden Anspruch auf dieses Recht zu verwehren. Die Bedenken, die nach der Behauptung der Madame Tabouis gewisse Senatoren haben sollen, bestehen auch auf deutscher Seite. Die deutsche Auffassung zu den gegenwärtigen außenpolitischen Problemen wird durch diese oder jene Änderung in der Stellungnahme „ gewiſſer Se= natoren" in keiner Weise beeinflußt oder gar geändert. Man komme uns nicht mit derartig seltsamen Erwägungen und Warnungen. Es scheint sich überhaupt bei Frau Tabouis der eigenartige Gedanke festgesezt zu haben, als ob das Interview des Führers , das vor der Annahme des Ruſſenpaktes in der Kammer bereits gegeben, aber nach diesem parlamentarischen Ereignis erst veröffentlicht wurde, ge= wiſſermaßen eine Änderung der deutschen Haltung unter dem Druck des französisch-sowjetrussischen Beistandspaktes herbeigeführt habe. Das ist ein sehr plumper und unangebrachter Versuch der Irreführung der öffentlichen französischen Meinung. Hinter solchen Versuchen ist allzu deutlich die Absicht zu erkennen, dem französischen Volk in unverantwortlicher und unwahrer Weise einen Paktschmackhaft zu machen , bei dem ihm selber nicht wohl zumute ist.
Blatt 2
NSK Folge 51
Volksgeſundheit und
29. Februar 1936
Antiſemitismus
Ein grundfäßliches Wort gegen die ausländiſche Preſſehete Von Dr. Friedrich Burgdörfer, Berlin NSK Es ist erstaunlich , mit welchem Inter=" eſſe das Ausland alle Lebensvorgänge im Neuen Reich beobachtet. Erstaunlich und auch er = freulich; denn wir haben nichts zu verbergen und wollen — ohne unsere Erfahrungen anderen aufdrängen zu wollen - niemand daran hindern, dieses oder jenes daraus zu lernen. Das uns entgegengebrachte Interesse ist freilich nicht immer ganz lauteren Ursprungs. Gar oft hat man den Eindruck, daß es manchen Leuten weniger darauf ankommt, die Wahrheit über die deutschen Lebensverhältniſſe fest zu stellen, als irgend etwas Nachteiliges zu entdecken, um dies dann wenn möglich in der Pose des besorgten Freundes des deutschen Volkes - der Weltöffentlichkeit mitzuteilen. Ein beliebtes Thema für sorgenvolle Betrach= tungen ist die Bevölkerungsentwiclung im Dritten Reich. Gewiß , das kann man nicht abstreiten, daß gerade auf diesem Gebiet das nationalſozialiſtiſche_Deutſchland ganz einzigartige Erfolge erzielt hat. Die gewaltige Zunahme der Eheschließungen, die alsbald nach dem politischen Umschwung einsekte (1932 gab es im Deutschen Reich einschließlich Saarland 517 000 Eheschließungen , dagegen 1933 : 639 000 , 1934 : 739 000) und die in erster Linie der Wiederkehr des Vertrauens des Volkes in seine politiſche Führung und in ſeine wirtschaftliche Zukunft, zu einem erheblichen Teil auch den unmittelbaren bevölkerungspolitischen Maßnahmen (Ehestandsdarlehen ) zu danken ist, hat nirgends in der Welt ihresgleichen. Das kann von keiner Seite bestritten werden. Diese Zunahme der Heiratshäufigkeit kann freilich nicht von ewiger Dauer sein ; sie kann ge= wissermaßen nur so lange anhalten, als der Vorrat an Heiratskandidaten reicht, d . h . nur so lange, bis die in der Zeit der Wirtschaftsund Staatskriſis , vor allem in den Jahren 1930 bis 1932 infolge der damaligen troſtlosen wirtschaftlichen und politischen Lage aufgeschobenen Eheschließungen (rund 300 000) , nachgeholt sind. Dieser Zustand iſt jezt ungefähr erreicht. Es liegt also gar kein Anlaß vor, über das in der zweiten Hälfte des Jahres 1935 zu beobachtende Nachlaſſen der Heiratshochflut überrascht zu ſein oder gar ,,Bevölkerungs- Illusionen des Dritten Reichs“ zu schreiben. Daß im Zusammenhang mit dem (namentlich in den kommenden Jahren wegen der Unterbesehung der Kriegsjahrgänge zu erwartenden) weiteren Rückgang der Eheschließungen und das mit der jungen Ehen, auch mit einem Rückgang der Geburtenzahl gerechnet werden muß . fann ebenfalls nicht überraschen. Einstweilen aber ist als bemerkenswerte und geradezu einzigartige Tatsache festzustellen, daß, nachdem im Verlauf der vorausgegangenen drei Jahrzehnte die deutsche Geburtenzahl von über 2 Millionen auf weniger als eine Million un auf halt fam abg e ſun ke n war und im Jahre 1933 mit 971 000 oder 14,7 a. T. Lebendgeborenen ihren Tiefstand erreicht hatte , in den Jahren 1934 und 1935 eine ungewöhnlich starke Zunahme der Geburten eingesezt hat. Im Jahre 1934 stieg die Zahl der Lebendgeborenen auf 1 197 000 oder 18,0 a. T. an und
im Jahre 1935 sind, nach den bisher vorliegenden Teilergebnissen zu urteilen, mindestens 1 250 000 Kinder im Deutschen Reich geboren worden, d. h. annähernd 19 a. T. der Bevölkerung. Die Zunahme der deutschen Geburtenzahl von 1933 auf 1934 um 225 000 oder 23 v. H. hat weder in der deutschen Bevölkerungsstatistik, noch in der Bevölkerungsstatistik irgendeines anderen Landes ihresgleichen. Dieser Erfolg kann um so weniger übersehen werden, als in der ganzen übrigen Welt die Geburtenzahl in den Jahren 1933 und 1934 mehr oder weniger erheblich unter den Stand des Jahres 1932 abgesunken ist, während sie ― abgesehen von dem kleinen Irland , in dem die Geburtenledig zahl um etwa 2 v. H. gestiegen ist lich im Deutschen Reich von 1933 auf 1934 um 23 v. H. oder rund ein Viertel zugenommen hat. Mit Recht schrieb ein hervorragender amerikanischer Gelehrter, D. E. Baker , daß der Wiederanstieg der so lange und so tief abge= sunkenen deutschen Geburtenziffer als eine der bemerkenswertesten Tatsachen des lezten Jahrzehnts zu betrachten sei und daß gerade der Wiederanstieg der deutschen Geburtenziffer auch für die anderen, vom Geburtenrückgang heimgesuchten abendländiſchen Völker mehr Hoffnung gebe , als alles, was er bisher gesehen habe. Das deutsche Volk hat allen Grund, ſich dieses Erfolges , der zur Hälfte etwa der Wir kung der Ehestandsdarlehen zugeschrieben werden mag, zur anderen Hälfte aber lediglich aus dem Wandel der seelischen Haltung des Volkes in dieser seiner Lebensfrage erklären ist, zu freuen. zu Nachdem unsere ausländischen Kritiker offen= bar selbst zu dem Ergebnis gekommen sind , daß fie in der deutschen Heirats- und Geburtenſtatiſtik beim besten Willen nichts Negatives entdecken können , versuchen sie es nunmehr mit einem anderen Kapitel der Bevölkerungsstatistik, mit der Sterblichkeit s ſtatiſt i k. Soweit ich sehe, hat zuerst das von Berlin nach Prag emigrierte "" Neue Tagebuch" diese Entdeckung gemacht, die nun von hier aus bald da, bald dorthin verbreitet worden ist. „ Neuerso schreibt ein gewisses Emigrantendings tritt aber ein weiteres Faktum hinzu blatt ein Faktum, das übrigens für die Beurtei= lung der gesamten deutschen Lage von außerordentlicher Bedeutung ist. Im Gegensatz zu einer jahrzehntelangen Entwicklung und im Gegensatz zur ganzen übrigen Welt beginnt, in Deutschland nämlich, neuerdings die Sterblichteit start anzuſteigen.“ Diese kühnen Behauptungen werden dann durch ein paar willkürlich herausgegriffene Zahlen und noch mehr durch Verschweigen anderer Zahlen, die in den gleichen Zusammenhang gehören, für den flüchtigen Leser ,,bewiesen. Inzwischen haben sich_weitere Zeitungsschrei= ber dieses dankbaren Stoffes bemächtigt, und sie haben auch endlich die notwendige Theorie zur Erklärung dieses angeblichen Tatbestandes gefunden. Ein Schweizer Blatt greift die Prophezeiung einer amerikanischen Zeitschrift ,,Journal of American Medical Association " auf,
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NSK Folge 51 der zufolge es nicht lange dauern werde, bis man die Wirkung der Abkehr der deutschen Medizin von der modernen Verfahren der dem Wissenschaft zu natürlichen Heilmethoden" am Gesundheitszustand des deutschen Volkes werde feststellen tönnen ; und der schweizerische Berichterstatter sieht diese Prophezeiung bereits erfüllt. Die angebliche Zunahme der Sterblichkeit im Deutschen Reich sei eine Folge davon, „ daß Deutschland sich von den Fortschritten der Wissenschaft absperrt und zum Teil durch den konſequenten Antisemitismus dazu (d. h . zur erhöhten Sterblichkeit) gelangt ist". Nun wird der Faden in Budapest weitergesponnen . Der „ Pester Lloyd" vom 1. Februar 1936, Nr. 26, faßt die Voruntersuchungen seiner Kollegen in Prag und Bern in einer tiefgründigen Betrachtung über „die Kehrseite des deutschen Antifemitismus“ zuſammen und er vertieft das Ergebnis noch weiter nach der Richtung, „dak die deutsche medizinische Wissenschaft heute noch auf einem fast ( !!) ebenso hohem Niveau wie früher stehe, daß aber die Ausschaltung jüdischer Professoren aus der Ärztebildung und vie ler jüdischer Arzte aus der öffentlichen Wohlfahrtspflege zwar fühlbare Verluste verursacht habe, aber doch unmöglich eine so greifbare Erbegründen Sterblichkeitsziffer höhung der fönne". Er tommt dann zu dem Schluß, daß die antisemitische Einstellung zur Frage der medizinischen Wissenschaft sich eben indireft auswirke und daß die Propaganda der Antise= miten gegen die moderne medizinische Wiſſen= schaft, gegen die Bazillen-Theorie und SerumTherapie die deutsche medizinische Wissenschaft behindere und um ihre Früchte bringe. Da haben wirs ! Die angebliche Zunahme der deutschen Sterbeziffer ist die Strafe für den Antisemitismus ! Aber wie steht es denn mit der angeblichen Zunahme der deutschen Sterblichkeit und wie steht es vor allem mit der kühnen Behauptung , daß die Sterblichkeit im Deutschen Reich — im Gegensatz zu einer jahrzehntelangen Entwicklung und im Gegensatz zur ganzen übrigen Welt! zugenommen habe? Hätten sich die besorgten Kritiker auch nur etwas Mühe gemacht, um zunächst einmal diese Vorfrage zu klären, so hätten sie sich ihre und der Mitwelt schweren Sorgen um den deutschen Gesundheitszustand ersparen können ; freilich hätten sie dann aber auch auf ihre fühnen Schlußfolgerungen verzichten müssen. Das wollten sie aber offenbar nicht ; denn die "" Schlußfolgerungen", nicht die Tatsachen, waren ihnen die Hauptsache! Gewiß, die Sterbeziffer hat im Jahre 1934 etwas zugenommen , und zwar, wie vorweg bemerkt sein soll, nicht nur im Deutschen Reich, sondern in fast allen Ländern Europas. An sich würde eine Zunahme der Zahl der Sterbefälle und damit auch der aufs Tausend der Bevölkerung berechneten Sterbeziffer feinen Bevölkerungsstatistiker, der einigermaßen Bescheid weiß, überraschen ; denn jeder Bevölkerungsstatistiker weiß, daß wir nach der ganzen Struktur des heutigen Altersaufbaus und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern, Mittel-, Nord- und Westeuropas ― mit einer Zunahme der Sterbefälle wegen fortschreitender überalterung des Volts: körpers rechnen müſſen. Auch auf diese Tatsache habe ich seit einem Jahrzehnt immer wieder hingewiesen, und ich habe gerade in meinem Buch „Volk ohne Jugend" auch der breiteren Öffentlichkeit flarzumachen versucht, daß auf dem Altersaufbau des deutschen Volkes wie auch der anderen Völker des abendländischen Kulturkreiſes eine
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29. Februar 1936 schwere Hypothek des Todes" lastet, deren Einlösung jezt allmählich beginnen muß und in den nächsten Jahrzehnten start fortschrei ten wird. Wenn nämlich die stark beseßten Vorfriegsjahrgänge der 80er und 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts ihrem natürlichen Lebensunter sonst ende näherrücken, dann muß gleichen Verhältnissen, ja selbst bei einer Beſſerung der Sterblichkeit in den einzelnen Altersklassen die Zahl der Sterbefälle ansteigen und an die Stelle der heute noch vorhandenen Geburtenüberschüsse werden, falls nicht der Geburtenrüdgang durch eine starke Geburtenzunahme überwunden wird, Sterbeüberschüſſe treten. Diese Tatsache gilt mehr oder weniger für alle Völker des abendländischen Kulturkreises ohne Rücksicht auf ihre Regierungsform. Sie gilt nicht nur für die Antisemiten, sie gilt auch für die Juden selbst ; auch wirkt_ſich natürlich der Strukturwandel im Altersaufbau nur ganz allmählich auf die Sterblichkeit aus. Die Zunahme der Zahl der Sterbefälle im Jahre 1935, die selbstverständlich keine rein deutsche Angelegenheit ist, ist in der Hauptsache auf die gesteigerte Sterblichkeit an Grippe und anderen Erkältungskrankheiten in der ersten Hälfte des Jahres 1935 zurückzuführen. Erfahrungsgemäß bringt jeder zweite Winter (1929, 1931, 1933, 1935) eine besondere Zunahme der Grippesterbefälle und der Sterbefälle an son= stigen Erkältungskrankheiten mit sich. Dieſe Schwankungen sind in der Regel ausschlaggebend für die Schwankungen der Gesamtzahl der Sterbefälle. Auch diese Tatsache gilt wiederum nicht nur für das Deutsche Reich, sondern auch für die anderen europäischen Länder. So entfielen beispielsweise auf 1000 Einwohner und ein ganzes Jahr berechnet Sterbefälle :
Im ersten Vierteljahr 1935 1934 1933 im Deutschen Reich in Frankreich • in Italien . in der Schweiz in Ungarn . in der Tschechoslowakei in Polen
13,8 19,1 16,8 14,5 16,8 15,9 17,7
11,8 18,1 15,4 12,5 14,7 14,3 15,0
13,6 19,8 16,4 13,5 17,4 16,9 17,3
Daraus ist unschwer zu erkennen, daß weder der Grippetod noch der Tod in irgendeiner anderen Form an irgend welchen Grenzen halt= macht oder auf irgendein Regierungssystem besondere Rücksicht nimmt. In Grippejahren steigt seine Ernte in demokratischen Ländern ebenso an wie in faſchiſtiſchen oder nationalsozialiſtiſchen Staaten. Abgesehen von dieser Gemeinsamkeit aller von der in zweijährigen Perioden wiederkehrenden Grippeepidemie (mal leichter, mal schwerer) befallenen Länder, gibt es aber doch noch einen besonderen Grund für die Zunahme der Sterbefälle im Dritten Reich, und ausgerechnet diese eine wirkliche Besonderheit des nationalsozialistischen Deutschland haben alle drei Artikelschreiber merkwürdigerweise zu erwähnen vergessen ! Diefer besondere Grund der deutschen Sterblichkeitszunahme ist nämlich bevölkerungspolitisch ge= fehen kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke! Bekanntlich ist das Leben des Menschen gerade im ersten Lebensjahr relativ am ſtärksten gefährdet. Von 1000 Lebendgeborenen sterben erfah= rungsgemäß etwa 60 oder 70 vor Vollendung des 1. Lebensjahres. Wenn nun die Zahl der Geburten zunimmt, ſo versteht es bei gleichſich damit von ſelbſt, daß auch
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bleibender Lebensbedrohung der Säuglinge die Zahl der Säuglingssterbefälle entsprechend zunimmt. Im Jahre 1934 war die Zahl der Lebendgeburten und zwar allein im Deutschen Reich um rund 225 000 gestiegen . Legt man den für deutsche Verhältnisse maßgebenden Erfahrungs• sag von etwa 7 v. H. Säuglingssterblichkeit zugrunde, so bedeutet das, daß allein infolge der Zunahme der Geburten auch eine Zunahme der Säuglingssterbefälle um rund 15 000 im Jahre zu erwarten war, und damit mußte auch allein aus diesem Grund die aufs Tausend der Bevölferung berechnete Sterbeziffer um 0,4 Punkte ansteigen. Sezt man diese durch die Geburtenzunahme bedingte Zunahme der Durchschnittssterbeziffer von 0,4 aufs Tausend der Bevölkerung ab, so ergibt sich, daß die Sterblichkeit im
Die
29. Februar 1936 ersten Vierteljahr 1935 mit 13,4 a. T. sogar noch um 0,2 a. T. niedriger war als zur Zeit der Grippe-Epidemie im ersten Vierteljahr 1933. Es ergibt sich dann ferner, wie F. Hage in der Zeitschrift „ Der öffentliche Gesundheitsdienst“ 1936 eingehend nachgewiesen hat, daß die Zunahme der Sterblichkeit in den beiden ersten Vierteljahren 1935 gegenüber der gleichen Zeit im Jahre 1934 infolge der allgemeinen Anhäufung von Sterbefällen an Grippe und Erkältungskrankheiten, nicht stärker war als beispielsweise in der Schweiz, in der Tschechoslowakei, in Frankreich oder gar in Ungarn . Wir können also mit Befriedigung feststellen, daß die Sorge der ausländischen Artikelschreiber um die deutsche Volksgesundheit völlig unbegründet ist und freuen uns darüber, daß wenigstens der Tod noch nicht auf pro- oder antisemitische Gefühle eingestellt ist.
Ueberwindung
von 1866
Von Professor Dr. Walter Frant.
NSK Berlin, 1. März. Die drei Vorträge, in denen der Wiener Historiker Professor Ritter von Srbik an der Universität Berlin Österreichs Stellung in der deutschen Geschichte" behandelte, haben gewiſſe österreichische Presseorgane in erhebliche Verlegenheit versetzt. Als Srbit im Oktober vorigen Jahres dem Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands als Ehrenmitglied beitrat, als in einem proklamatischen Briefwechsel zwischen Srbik und mir die tiefe geistige Verbundenheit des Reichs= deutschtums mit dem Südostdeutschtum und das gemeinsame Bekenntnis zu einer die wissenschaftliche Wahrheit mit der nationalen Sendung vereinenden Wiſſenſchaft bekräftigt wurden, da war der österreichischen Preſſe zunächst die Sprache großenteils vergangen. Man schwieg das bestürzende Ereignis nach Möglichkeit tot und überließ es im allgemeinen einigen radikaleren Organen des Judentums und der Emigration, den berühmten Gelehrten als einen „ erbärmlichen Verräter am Geiſt“ zu beschimpfen. Dann kamen Srbiks Vorträge an der Universität Berlin . Sie vollendeten die Verwirrung im Lager der jüdischen und flerikalen Gegner des neuen Deutschlands. Während diese Gegner das nationalsozialiſtiſche Deutschland als eine wüste, geistentfremdete Barbarei schilderten, während sie dieses Deutschland als ein imperialistisches Großpreußen" darstellten, sprach der berühmteste österreichische Historiker unserer Zeit in der Hauptstadt des Dritten Reiches, sand durch seine strengſte Wissenschaftlichkeit, europäischen Blick und gesamtdeutsche Gesinnung vereinende Ausführung das gespannteste Interesse und den stärksten Beifall eines reichsdeutschen Auditoriums und erhob bei einem Empfange im deutschen Reichserziehungsministerium sein Glas auf eine volksverbundene und volts : nahe deutsche Geschichtswissenschaft. Diesen Tatsachen gegenüber hat sich die
genannte österreichische Presse nach langem Schweigen auf eine neue Taktik verlegt : auf das Lügen. Nach dem zweiten Vortrag Srbits suchte man durch eine Berichterstattung, deren Wahrhaftigkeit das Märchen aus Tausend= undeiner Nacht verblaſſen läßt, aus rein historischen Ausführungen Srbils über den alten preußisch-österreichischen Gegensatz Giftpfeile für eine Trenungspolitik der Gegenwart zu schnitzen. Man ging soweit zu berichten, daß Srbik ausgerechnet in dem Auditorium Maximum der Universität Berlin das Dritte Reich als eine Form des preußischen Imperialismus geschildert habe! Die scharfe und tapfere Erklärung , in der sich der Wiener Historiker gegen diese Lüge zur Wehr sehte und die ihm eben erneute Beschimpfungen durch das jüdische Wiener Neuigkeits-Weltblatt" eins getragen hat, vermochte die Schamlosigkeit der jüdischen Journalistit nicht zu entwaffnen. Wer den dritten und legten Vortrag Heinrich von Srbiks miterlebte, den Beifall, mit dem Srbils Ruf nach einer Heilung der Wunde von 1866 begrüßt wurde, das Schlußwort, in dem der selbst aufs tiefste erschütterte Redner seiner österreichischen Heimat das Dichterwort zurief: Deutsch soll sie bleiben in Ewigkeit " und die minutenlangen Huldigungen, durch die das große Auditorium nicht nur die Persönlichkeit des Wiener Gelehrten, sondern den von ihm vertretenen deutschen Bruderstamm im Südosten ehrte wer dies alles erlebte, der mag für andere schamrot werden , wenn er in dem Telegraphischen Bericht" des „ Neuen Wiener Tagblattes" liest, daß Sbrit seine Rede unter nicht endenwollendem Beifall des Berliner Auditoriums mit einem flammenden Bekenntnis zur österreichischen Eigenstaatlichteit geschlossen habe!
Aber die Entrüstung über eine Presse, die mit derartigen Methoden zu einer Berichterstattung greift, kann zugleich mit einem weisen Mitleid gepaart sein : Mitleid für den Schimpf der
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Gegenopposition, der in dieser Berichterstattung zum Ausdruck kommt. Heinrich von Srbits Berliner Reden werden in Kürze in einem reichsdeutschen Verlag erscheinen und dann jedem tatsächlich Interessierten im Wortlaut zur Verfügung stehen. Wir zweifeln nicht, daß diesen Berliner Reden des namhaften Wiener Historikers einmal zugemessen Bedeutung geschichtliche
Sowjetrufſiſche
29. Februar 1936 werden wird. Sie werden, so meinen wir, einmal als ein entscheidender Schritt erkannt werden zu dem Ziel, die künstlich aufgerichtete Mauer des Unverständniſſes zwischen dem Deutschtum des Reiches und dem Deutschtum Österreichs niederzureißen und vom Boden des geschichtlichen Verstehens her einer gesamtdeutschen Zukunft den Weg zu bahnen..
Leibeigenſchaft
--Abſchaffung durch den Zaren – Wiedereinführung durch den Bolschewismus NSK Wieder jährt ſich mit dem 3. März der Tag, an dem Zar Alexander II. die Leibeigenschaft in Rußland beseitigte. Etwa 23 Millionen Menschen wurden damals aus einem Hörigkeitsverhältnis entlaſſen, das immer wieder die Apostel der Menschlichkeit in allen Ländern veranlaßte, gegen die in Rußland herrschenden Berhältnisse Sturm zu laufen. Nicht wenige dieser Apostel gehörten jener geis stigen Richtung an, aus der sich allmählich der Bolschewismus entwickelte. Wie aber sieht es heute auf ruſſiſcher Erde aus ? Die etwa 160 Millionen Köpfe zählende Einwohnerschaft der Sowjetunion ist durch die roten Zaren in ihrer Gesamtheit in die Leibeigenschaft zurüdgeführt worden. Ob Bauer oder Arbeiter, ob Landbewohner oder Städter, ein jeder ist den Sowjetgewaltigen hörig, ein jeder wird, wenn er gegen die ihm zuteil werdende Behand lung aufbegehrt, mit ausgesuchtesten Quälereien beglückt, die alles, was die Menschheit über die Leiden der russischen Leibeigenen auf den riefigen Gütern des Adels oder gar der Verbannten in den Bergwerken des Ural erfuhr, weit in den Schatten stellt. Damals war man ehrlich genug, die Grausamkeit als Grausamkeit gelten zu laſſen, heute wird der Russe, ob Mann, Frau oder Kind, einer sich über das ganze Leben hinziehenden Marterung unterworfen, deren einzelne Phasen nur jüdisch-bolschewiſtischen Gehirnen entspringen fonnten. Doch das Ganze wird von einer rührigen, der Kommunistischen Internationale verfallenen Presse in allen Ländern als die Krönung des menschlichen Daseins gepriesen, während eine gedankenlose Masse, die merkwürdigerweise zu einem guten Teil der sogenannten Intelligenz angehört, einfach das Sklavendasein nicht erkennen will, in dem sich das russische Volk befindet und das allen blüht, die sich dem Bolschewismus und seinen jüdischen Bannerträgern verschreiben wollen. Wer heute im bolschewistischen Rußland die Knute schwingt, geht aus einer Statistit hervor, die sich fürzlich in einer Emigrantenzeitung in Charbin fand. Ein Sowjetrusse, der das Arbeiterparadies fluchtartig verlassen hatte, weil er wegen seiner von der stalinistischen Generallinie abweichenden Meinung seines Lebens nicht mehr sicher war, hat auf Grund seiner Kenntnisse festgestellt, daß in allen Hauptbehörden , vom Zentralfomitee über die verschiedenen Kommissariate (Außeres, Landwirtschaft, Finanzen usw.) bis zur Politischen Verwaltung, 83 bis 95 v. H. aller Stellen mit Juden beſekt sind. Diese Verjudung pflanzt ſich natürlich nach unten fort. Aber nicht nur in den unteren Verwaltungs-
zweigen, sondern auch im letzten staatlichen Brotladen und auf dem lezten Kollektivgut hat der Jude alle maßgebenden Posten inne. Wie es unter dieser jüdisch - bolschewistischen Herrschaft aussieht, geht aus der bolschewistischen Bresse selbst hervor, die fast täglich irgendwelche Klagen über Mißstände, Unterschlagungen, Lebensmittelmangel, Wohnungsnot, Ausschrei tungen und Mißhandlungen bringt. Die Tendenz ist natürlich stets die, daß hier oder dort Saboteure" am Werke seien, und daß man diesen oder jenen Mißstand ausmerzen müſſe, damit das bolschewistische Idealbild ungetrübt bleibe. Tatsächlich sind aber alle Zuschriften und auch manche bittere Betrachtung in Leitartikeln nur das Spiegelbild der allgemein herrschenden Zustände. Wie gering sogar bei den waschechten Bolschewisten die Neigung ist, in die Sowjetunion , also in die Sklaverei zurückzukehren, wenn ſie erſt einmal auf einem Außenposten waren, hat sich besonders drastisch bei der Auflösung des Stabes der Ost chinesischen Eisenbahn gezeigt. Im Juli vorigen Jahres waren es 2000 Eisenbahner, die der Polizei in Mandschufuo mitteilten , daß fie feine Sowjetrussen mehr wären , und im Dezember meldeten sich bei den Polizeibehörden 4000 rote Eisenbahner, die lieber staatenlos auf mandschurischem Boden bleiben als in die Sowjetunion zurüdkehren wollten. Sie alle tamen seinerzeit aus Rußland, um an die Stelle der Eisenbahner zu treten , die von den Bolschewisten nichts wissen wollten und durch den sowjetruſſiſchen Besizer nun der Ostchinabahn auf die Straße gesezt wurden. Sie alle wissen, was es heißt, Sowjetbürger", die Umschreibung für Leibeigener", zu sein. Wer nicht pariert, kommt ins Lager der Verbannten. Ein geflüchteter deutscher Koloniſt wußte kürzlich über das Lager in Ust-Saba zu berichten, daß die Gefangenen in elenden Erdhütten hauſen und täglich 30 bis 40 Ge = fangene sterben. Es ist auch nicht unbekannt geblieben, daß beim Bau des MostauWolga-Kanals unter der Aufsicht ehemaliger Sträflinge Tausende von Menschen ihr Leben eingebüßt haben. Die G.P.U. jedoch sorgt da= für, daß die Verbanntenlager niemals leer werden. Wie aber geht es den „ frei" herumlaufenden Leibeigenen der Bolschewisten ? Nach der ,,Ist west ija" wurden bei der Baumwollernte in Turkestan 40 000 Menschen an einem ihnen gesetzlich zustehenden“ Ruhetag vom Gebietsgewaltigen aufgeboten, um die Ernte einzubringen. Arbeiter, Angestellte und Studenten wurden auf die Felder getrieben , nachdem etwa 2000 von ihnen bereits einen
Folge 513. Jahrg. Anmarschweg von 25 Kilometer zu= rückgelegt hatten. Weder gab es Verpflegung noch Bezahlung ! In Kataturgan wurden für Erntearbeiten 800 Schüler zwangsweise mobilisiert. In Ostatschkow wurden 100 Schüler für die Kartoffelernte zusammengetrieben. Das Organ des kommunistischen Jugendverbandes „ Komsomolska ja Prawda“ beklagt sich über die Kinderausbeutung : Kinder von 12-14 Jahren müssen in den Kollektivwirtschaften ebenso wie Erwachsene 12-16 Stunden täglich arbeiten. Jugendliche mit einer Arbeitsbelastung von 12 bis 16 Stunden gibt es unendlich viele." Können die Kinder das Arbeitstempo nicht einhalten, dann diktiert der Sowjetgewaltige härteste Strafen. Das gleiche Blatt teilt den Fall des zwölfjährigen Safranow mit, der nach der Durcharbeit von drei Nächten wegen Zur Strafe Übermüdung eingeschlafen war. wurde ihm die Mahlzeit nicht ausgehändigt ! Wie wenig die Sowjetgewaltigen davor zurückschrecken, die ihnen ausgelieferten Menschen so zu behandeln, wie das die Aufseher auf den Baumwollplantagen am Miſſiſſippi mit ihren Negern machten, geht aus einer Betrachtung der Sowjetzeitung ,,Molot" hervor, die sich mit der Lage der Kollektivbauern im AsowSchwarzmeergebiet beschäftigt . Nicht nur, daß alle Stellen auf den Gütern von Freunden und Verwandten der roten Ausbeuter besezt wer= den, nein, die Bauern werden , wie das diese Sowjetzeitung ausdrücklich unterstreicht, von den Gutsvorsitzenden g e prügelt . Es wird in der Zeitung auch der Name eines dieſer Knutengewaltigen genannt. Aber nicht nur den Männern geht es so, auch die Frauen sind Freiwild und Ausbeutungsobjekt. Das gleiche Blatt macht ausdrücklich darauf aufmerksam, daß sich die Sowjetfunktionäre dauernd an den Bäuerinnen vergreifen. Es wird dann ein Fall genannt, aus dem hervorgeht, daß die Arbeiterinnen trot schwerer Krankheiten zur Arbeit getrieben werden. Ergebnis : die Bäuerin, um die es sich hier drehte, starb am folgenden Tage. „ Molot" berichtet in einer anderen Nummer, daß auf einem Staatsgut so ist es aber überall! schwangere Frauen gezwungen werden, Lasten bis zu 75 Kilo zu tragen. Schwangere Frauen werden, wenn sie um Arbeit nachsuchen, überhaupt nicht eingestellt oder bis zum Tage ihrer Niederkunft ausgebeutet. Kein Wunder, daß die Abtreibung bereits zu einer Volks : Leuche geworden ist. Denn einmal ist im Sowjetreich die Ehe zerstört, zum anderen hat die Frau Angst, ihre Arbeit zu verlieren, wenn fie genötigt ist, wegen der bevorstehenden Niederkunft Urlaub zu nehmen. Mit Worten läßt sich nur schwach schildern, wie qualvoll das Dasein des unter der bolschewistischen Fuchtel im wahrsten Sinne dahin vegetierenden, aber von den jüdischen Kommissaren bis aufs lezte ausgepreßten Russen ist. Wenn der amerikanische Senator Robinson nach einer Reise durch Rußland feststellte, daß er noch nie eine solche Armut und solche Leiden sah, dann vermag er mit dieſer erschütternden Feststellung auch nur schwach auszudrücken, wie die Lage des russischen Volkes ist. dänische der anderer Ausländer, Ein Literarhistoriker Kehler , stellt zusammenfassend fest : Ein christlicher Zar hat die Leibeigenschaft abgeschafft, eine antichristliche, marristische Regierung hat die Sklaverei wieder eingeführt. Die russischen Menschen sind Gegenstand des Kaufs und Verkaufs , des Ausleihens und Vermietens zwischen den verschiedenen Einrichtungen, ihr Leben wird entsprechend dem Wert eingeschäßt, den es als
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Arbeitskraft in den Staatsbetrieben hat. Ein anderer ausländischer Reisender zieht folgende Bilanz : „Es gab eine Zeit, als die zivilisierte Welt sich über die Sklaverei empörte. Das, was man heute in der Sowjetunion beobachten kann, es ist ist viel schlimmer als die Sklaverei S. eine Massenvernichtung von Menschen !"
Nachrichten
Die Sonderunterſtüßung für die Hinterbliebenen tödlich verunglückter Bergleute
NSK Der Leiter des Schazamtes der D.A.F. gibt folgende Änderung für die Sonderunterstügung tödlich Verunglückter der R.B.G. ,,Bergbau“ und „ Stein und Erde" bekannt : Die Sonderunterstützungen können nur an Hinterbliebene der im Untertagebau und in Bruch- und Abbaubetrieben tödlich verunglückten Gefolgschaftsmitglieder, die bis zum Tode Mitglied der D.A.F. waren und durch die R.B.G. ,,Bergbau“ oder „ Stein und Erde" betreut wurden, ausgezahlt werden. Darunter fallen auch diejenigen Gefolgschaftsmitglieder, die in folge eines Betriebsunfalles im Untertagebau oder in Bruch- und Abbaugebieten zu einer späteren Zeit starben. Ein Gutachten eines Arztes muß allerdings die Todesursache eines Unfalles begründen. Gefolgschaftsmitglieder der Bruch und Abbaubetriebe , die außerhalb der Gewinnungsstätte mit dem Be- und Verarbeiten des Rohmaterials beschäftigt sind, sind von dieser Unterstützung ausgenommen . Wenn von seiten der D.A.F. oder dritter Stelle aus Anlaß eines Unglücksfalles Spenden in ausreichendem Maße. zur Verfügung gestellt werden, entfällt die Zah lung dieser freiwilligen Sonderunterſtüßung. Als Hinterbliebene haben zu gelten : 1. Die Frauen ; 2. eheliche Kinder, bis einſchl . 14 Jahre und uneheliche Kinder, die in einem Zeitraum von neun Monaten, vom Tage des Unfalles an gerechnet, geboren werden ; 3. Stief- und Adoptivkinder und leibliche voreheliche Kinder eines Ehegatten bis einschl. 14 Jahre, die in die häusliche Gemeinschaft aufgenommen worden sind und für die anderweitig Unterhalt nicht gewährt wird ; 4. Eltern oder ein Elternteil, sofern der Verunglückte der Haupternährer war. An die Witwe oder den Elternteil wird ein einmaliger Betrag von 100 RM. sofort gezahlt ; für Kinder wird bei Knaben 300 RM., bei Mädchen 200 RM.; als mündelsicheres Geld bei der Bank der Deutschen Arbeit angelegt. Dieser Betrag kann nur für die Berufsausbildung, bei der Heirat oder nach Vollendung des 21. Lebensjahres , frühestens jedoch bei Todesfall ab= gehoben werden. Als Berufsausbildung gilt auch das Einschlagen einer Laufbahn in der Wehrmacht oder im Arbeitsdienst. Der gesetzliche Vormund erhält das Sparkaſſenbuch dieser Kinder. Anträge über Gewährung von Unterstützungen sind unter Beifügung der Sterbe urkunde, der Mitgliedsunterlagen und einer amtlichen Bescheinigung über die Anzahl der Kinder bis einschl. 14 Jahre an die R.B.G. ,,Bergbau" bzw . ,,Stein und Erde“ einzureichen. Von dort aus werden sie nach erfolgter Prüfung an das Schazamt der D.A.F. Berlin zur Genehmigung und Anweisung weitergeleitet. Ein Rechtsanspruch auf die Gewährung dieser Unterstützung besteht nicht, da sie freiwillig ist. Diese Anordnung ist seit 1. Februar 1936 in Kraft.
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 51
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Leiſtungsprüfung aller NSK Am 24. Februar 1936 hat der Oberste S.A.-Führer folgenden Befehl erlaſſen : Die Leistungen im Reichswettkampf der S.A. haben mir gezeigt, daß die S.A. befähigt ist, die körperliche Ertüchtigung des deutschen Volkes im Sinne der völkischen Grundsähe des Nationalsozialismus erfolgreich durchzuführen. Diese körperliche Ertüchtigung auf möglichst weite Kreise des Volkes zu übertragen, ist eine besondere Aufgabe des S.A.-Führerkorps. Ich ordne daher eine Leistungsprüfung aller S.A.-Führer für den Herbst an. Das Ziel dieſer Leiſtungsprüfung ist die Erringung der Lehr- oder Prüfberechtigung für das S.A. - Sportabzeichen unter verschärften Bedingungen.
Die Ausführungsbestimmungen erläßt der Stabschef. Er erstattet mir bis Ende des Jahres Meldung über das Ergebnis . Der Oberste S.A.-Führer : gez.: Adolf Hitler." Mit vorstehendem Befehl hat der Führer das S.A.-Führerkorps und damit die ganze S.A. vor eine neue bedeutsame und für unser Volk entscheidend wichtige Aufgabe gestellt. Die grundlegende Erkenntnis, die der Führer uns gegeben hat, daß der raſſiſch stärkste Mensch sich auf allen Gebieten des Lebenskampjes am kräftigsten durchzusetzen vermag, wird durch die völkische Ertüchtigung entscheidend gefördert. Nur im gefunden Körper kann ein gesunder Geiſt voll zur Wirkung kommen. So bilden die Übungen, die das S.A. - Sportabzeichen fordert, einen nie versiegenden Kraftquell für den Nationalsozialismus und damit für die Partei, den Staat und unser gesamtes deutsches Volk. Abfahrtstorlauf in Oberschreiberhau
S.A. - Führer
zehn eintrat. Durch diese Witterungsverhältnisse hat sich auf der Strecke eine Eisschicht von 10 bis 15 Zentimeter gebildet. Unter dieſen Umständen glaubte der Reichssportführer den Start nicht verantworten zu können. Nach der bisherigen Wetterlage ist mit neuem Schneefall und Frost zu rechnen, so daß der Abfahrtstorlauf voraussichtlich am Montag, dem 2. März , um 14.30 Uhr, stattfinden kann. Die endgültige Entscheidung hierüber wird am Sonntag, dem 1. März, etwa 20 Uhr , bekanntgegeben. Es wird ausdrüdlich darauf aufmerksam gemacht, daß für Sonntag, den 1. März die ungestörte Abwidlung des vorgese henen Programms gesichert ist, da auf den hierfür vorgesehenen Strecken die Schneeverhältnisse günstig sind. Es ist daher mit einem interessanten Sport am Sonntag, dem 1. März, zu rechnen. Überreichung des Wanderſchießpreiſes der S.A. in Oberschreiberhau NSK Im Rahmen der Winterſportkämpfe der Gliederungen der N.S.D.AP. wird am Sonntag der Reichsinnungsmeister, Gruppenführer Heß- Plauen, den für die besten Schießleistungen beim Reichswettkampf der S.A. vergebenen Wanderpreis an den siegreichen Sturm, den Pioniersturm 16/1, Breslau , überreichen. Die Breslauer fahren geſchloſſen um 6.16 Uhr mit dem Sportsonderzug nach Schreiberhau, um dort den erstmalig errungenen Wanderpreis in Empfang zu nehmen.
Darum S.A. “ Ein S.A.-Abend der Gruppe Niedersachsen NSK Hannover, 29. Februar. Im Rahmen des Winterhilfswerks veranstaltet die SA.- Gruppe Niedersachsen eine Groß - Veranstaltung, bei der S.A.- Einheiten aus dem ge= In einem samten Gruppengebiet mitwirken . großen Rahmen werden das Wesen und die Aufgaben der S.A. in packenden Einzelszenen dargestellt. Die alten und neuen Kampflieder ertönen, und Sprechchöre künden von der Arbeit und Idee der S.A. Ein Bühnenspiel von S.A. -Brigadeführer Herwig ,,,Darum S.A. “, wird in den Rahmen des Abends sinngemäß eingefügt .
erst am Montag NSK Oberschreiberhau, 29. Februar.
Der Reichssportführer von Tschammer und Osten hat eine Verschiebung des für Sonnabend, den 29. Februar, festgesetien Abfahrtstorlauf angeordnet. Die Wetterdienststelle meldete, daß bis in die Nacht Regen herrschte, der im weiteren Verlauf der Nacht aufhörte, worauf Frost bis minus 8 Grad und eine Windstärke
94prozentige Erfassung im Jungvolt NSK Braunschweig , 29. Februar . Die im Gebiet 8/Niedersachsen durchgeführte ,,Woche des Jungvolts", die die Werbung aller noch nicht organisierten Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren im Deutschen Jungvolt be-
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Zu NSK Folge 51 zweckte, ist von größtem Erfolg getrönt worden. In Hannover wurden etwas über 3000 Neuaufnahmen in das Jungvoll getätigt. Standort Braunschweig hat 100 Neuaufnahmen zu verzeichnen. In den Landjungbannen ist eine durchschnittliche Zunahme von 300 bis 800 Jungen erfolgt. Das Gesamtergebnis ist eine 94prozentige Erfassung der gesam = ten Jugend im Alter von 10 bis 14 Jahren im Deutschen Jungvolk. Vertreter der Reichssendeleitung im ,,Haus der Deutschen Erziehung" NSK Gauleiter Hauptamtsleiter Wächtler empfing in Bayreuth den Pg. Obergebietsführer Cerff von der Reichssendeleitung. Die Be= sprechung diente der Regelung der Schulfunkfrage an den deutschen Sendern. Ein Rundgang durch das Haus der Deutſchen Erziehung schloß sich an.
Staatssekretär Dr. Freisler vor den Parteigenossen des Reichsjuſtizminiſteriums und des Volksgerichtshofs NSK Berlin, 29. Februar. Staatssekretär Dr. Roland Freisler sprach anläßlich eines Kameradschaftsabends zu den Parteigenossen des Reichsjustizministeriums und des Volksgerichtshofs. Der Staatssekretär behandelte die beſonderen Aufgaben der Parteigenossen innerhalb der Behörden und sonstigen Arbeitskörperschaften. Er zeigte die Parallele auf, die in der Aufgabe der N.S.D.A.P. gegen= über dem Volksganzen und der Aufgabe des Zusammenschlusses der Parteigenossen innerhalb eines Arbeitskörpers gegenüber diesem Arbeitskörper besteht und führte in diesem Zusammenhang aus : ,,Wenn so die N.S.D.A.P. im Volksganzen Treuhänder des Gewissens des Volkes als des ewigen Weckers des rechten Lebenswillens ist, dann haben wir, die wir in der Bewegung verschiedenen Ortsgruppen und Gliederungen angehören und der Fachschaft gleicherweise verpflichtet sind, uns bewußt zu ſein, daß wir eine ebensolche Aufgabe in der Arbeitskörperschaft im Staate haben, in die wir lezten Endes durch den Ruf des Führers zusammengeführt find. Wir haben daher nicht nur ein Recht, sondern die Pflicht, als eine Kampfgemeinschaft innerhalb der Arbeitsgemeinschaft des Ministeriums oder Volksgerichtshofs auch äußerlich zusammen zu sein. Niemals dürfen und wollen wir dabei den Gedanken eines besonderen Rechtes haben, sondern wir fühlen uns als die besonders Verpflichteten, zu besonderer Treue verpflichteten Soldaten des Führers ." Der Staatssekretär schloß seine Rede mit dem Sieg-Heil auf den Führer. Im weiteren Verlauf des Abends berichtete Staatssekretär Freisler über seine Erlebnisse auf seinen Auslandsreisen , die er im Auftrage des Auslandsgaues der N.S.D.A.P. nach England, Südslawien und Ungarn unternommen hatte und vermittelte die starken Eindrücke, die er von dem Zusammenhalt und der vorbildlichen Stimmung der im Ausland lebenden Parteigenossen erhalten hatte.
29. Februar 1936
Triumph der Selbstverantwortung Dr. Ley vor den Hauptvertrauensleuten der Kruppschen Friedrich-Alfred-Hütte NSK Duisburg, 29. Februar. ,,Wenn ich bisher nicht gewußt hätte, ob unser Wollen richtig ist, der Verlauf dieser Ver= trauensratssigung hätte es mir und Ihnen . allen überzeugend und wegweisend für unser weiteres Schaffen bewiesen!" Mit diesen Worten beginnt Reichsleiter Dr. Ley seine Rede vor dem Gesamtvertrauensrat der Kruppschen Friedrich - Alfred = Hütte in Rheinhausen am Niederrhein. 52 Vertrauensmänner, die meisten von ihnen mit dem Goldenen Ehrenabzeichen der Partei an ihren Werkkitteln und Arbeitsanzügen, sind am Freitagnachmittag mit ihrem Betriebszellenobmann, dem alten Pg. Cremer, und ihrem Betriebsführer, Dr. Lwowski , im Haus des Vertrauensrats der Friedrich-Alfred= Hütte zusammengekommen, um als Abschluß der von Dr. Len eben durchgeführten mehrstündigen Betriebsbesichtigung laufende Fragen ihres Gemeinschaftslebens und ihrer Alltags= arbeit zu besprechen und zu erledigen. Sie haben“, sagt Dr. Ley, „ nach dem Willen des Führers Adolf Hitler Ihre ganze Arbeit auf den Menschen abgestellt. Sie haben hier einer Erziehung zur Vernunft Geltung verschafft, wie ich sie immer gefordert und immer gepredigt habe. Früher wurde ein solches Werk von einem Direktor lediglich verwaltet, heute hat hier eine Menschenführung Plaz ge= griffen, die ich als ideal bezeichnen möchte und für die ich Ihnen im Namen des Führers und auch im Namen der Deutschen Arbeitsfront von Herzen dante. Es gibt teinen vernünftigeren und auch keinen instinktsicheren Menschen als den deutschen Arbeiter. Nie darf uns eine seiner Sorgen zu gering sein. Nie darf es vorkommen, daß wir einmal keine Zeit für ihn haben ! Nie sollen wir uns hinter unseren Akten ver = schanzen. Die Akten laufen uns bestimmt nicht davon , aber denen, die sich früher hinter ihren Akten immer vergraben zu müſſen glaubten, denen sind die Menschen davongelaufen !" Dr. Ley schildert im weiteren Verlauf seiner Ausführungen sein Empfinden und seine Ge= danken bei den von ihm durchgeführten Betriebsbesichtigungen . Er erwähnt auch seinen vorgestrigen Besuch an der Bahre der vier Todesopfer des Emsch-Lipper -Bergwerks : „ A¤ das, was wir tun, darf kein Lippenbekenntnis sein, sondern muß von dem heiligsten Feuer unseres Herzens gespeist und von dem Erleben wahrer Volksgemeinschaft vorwärtsgetrieben sein. Wer sich selbst als Führer treu bleibt, dem wird auch stets die Gefolgschaft treu bleiben!" Mit diesen Worten, die Bekenntnis und Mahnung sind, schließt Dr. Len seine Ausführungen. Einzeln treten jezt die 52 Vertrauensmänner an den Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront heran, danken ihm mit einem langen Händedruck, manch einen von ihnen kennt Dr. Ley noch aus den Tagen gemeinsamen Kampfes. Sie haben sich damals dem Führer und der Bewegung verschrieben, sie sind ihrem Wort treu geblieben. Auf dem Posten, auf dem sie jezt als ehrliche Treuhänder von 10 000 Arbeitern stehen, beweisen fie täglich ihre Einsatzbereitschaft.
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