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German Pages [1062] Year 1937
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Brief and Drahtangrift der Schriftleitung: Berlin 683 68, 3immer , 90, HI. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz Cher Rad ., 6. m. 6. H., Zentralverlag der NSDAP., München Berlin Berland: Cher - Berlag , Berlin SW 68, Simmer Brake 88. -- Alle Zahlungen find nach Berlin (Botchedlonto Berlin 4454) zu richten
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Dito Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann . Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Brefledienst der NGDUR
Blatt 1
REK Folge 149
1. Juli 1937
Vom 6. bis 13. September
Reichsparteitag 1937 - Um einen Tag verlängert ng e Erstmalige Durchführu der NS.-Kampfspiet Borarbeiten in vollem Gange NSK Berlin, 1. Juli.
Der diesjährige Reichsparteitag findet in der Zeit von Montag , de m September bis einschließlich Montag , dem 13. Sep6. tember, statt. Im Hinblic auf die erstmalige Durchführung der NS.-Kampjspiele ist die Dauer des Reichsparteitages gegenüber den früheren Reichsparteitagen um einen Tag verlängert worden. Die Organisationsleitung des Reichsparteitages 1937 hat die Vorarbeiten inzwischen in vollem Umfange aufgenommen. An die deutsche Presse :
Anmeldung durch die Gaupreſſeämter
Schlußtermin : 15. Juli NSK Die teilt mit:
Reichspressestelle
der
NSDAP.
„Wieder wird wie in den vergangenen Jahren für Schriftleiter der deutschen Presse eine be ſondere Teilnahmemöglichkeit am Reichsparteitag geboten. Die deutschen Zeitungen werden eingeladen, in recht umfassender Weise eine eigene Berichterstattung über den Reichsparteitag durchzuführen. Wegen der notwendigen organisatorischen Vorbereitungen bitten wir die Anmeldung der zur Entfendung nach NürnSchriftleitungsmitglieder berg vorgesehenen schon jest vorzunehmen. Die Anmeldung bitten wir bis zum 15. Juli an das für Sie zuständige Ga u Presseamt der NSDAP. zu richten. Für Zeitungen, die in Berlin oder in München erſcheinen, übernimmt die Reichspreſſeſtelle der RSDAY. selbst die Bearbeitung. Wir bitten Sie, zu berücksichtigen, daß die Unterbringungsmöglichkeiten in Nürnberg beschränkt sind. Es fönnen deshalb ausschließlich attiv tätige Schriftleiter mit Breffeausweisen versehen und vom Bressequartieramt Nürnberg untergebracht werden."
Die Anschriften der Gaupreſſeämter : Baden: Karlsruhe, Lammſtraße 1b, Fernr. 7165. Bayer. Oftmart: Bayreuth, Marstraße 2, Fernruf 1002. Danzig: Danzig, Jopengasse 11, Fernruf 22 551. Düſſeldorf: Düsseldorf, Pressehaus, Fernr. 10 213. Essen: Essen, Herkulesstr. 5, Fernruf 50 151. Franken : Nürnberg, Winklergasse 11, Fern= ruf 22 804. Halle-Merseburg : Halle/Saale, Königstraße 80 1, Fernruf 27 111. Hamburg : Hamburg I , Adolf-Hitler-Plaz, Fernruf 33 16 36. Hannover-Oft : Anmeldungen von Zeitungen aus dem Gau Hannover-Ost sind an das SüdhannoverHauptpreſſeamt Braunschweig zu richten. Sübhannover-Braunschweig : Hannover, Dindlagestraße 3/4. Heffen-Nassau : Frankfurt/M., Gutleutstraße 8, Fernruf 31 410. Koblenz-Trier: Koblenz, Schloßstraße 41, Fern= ruf 3940. Köln-Aachen : Köln, Clausiusstr. 1, Fernr. 90 451 . Kurhessen: Kassel, Wilhelmshöher Allee 23, Fernruf 30 627. Kurmart: Berlin W 57, Kurmärkische Str. 26, Fernruf 21 36 25. Magdeburg-Anhalt: Magdeburg, Gr. Münzſtr. 3, Fernruf 23 981. Mainfranken: Würzburg, Adolf-Hitler-Str. 24, Fernruf 2558. Mecklenburg: Schwerin, Schloßstraße, Fern= ruf 3357/58.
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München- Oberbayern : München, Prannerstr . 11 . Ostpreußen: Königsberg, Keniphöfische Langgasse 87, Fernruf 46 031 . Bommern : Stettin, Lindenstr . 1, Fernruf 25 781 . Saarpfalz: Neustadt/H., Bahnhofstraße 2, Ferntuf 3551/52. Sachsen: Dresden-A. 1, Wettinerplay 10, Fernruf 25 801. Schlesien: Breslau 5, Gräbschener Straße 5, Fernruf 52 555. Schleswig-Holstein : Kiel, Jensenstraße 1, Fernruf 8883. Schwaben : Augsburg , Schmiedberg C 152/1, Fernruf 6631.
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1. Juli 1937 Thüringen : Weimar , Sophienstraße 9/11 , Fernruf 1609/12. Weser-Ems: Bremen, Am Geeren 6-8 , Fernruf 54 121. Westfalen 3 Nord: Münster, Domplat 37/38, Fernruf 24 271. Westfalen-Süd : Bochum, Wilhelmstraße 15/17, Fernruf 63 401. Württemberg: Stuttgart, Nedarstraße 7, Fernruf 25 724. Münchner Zeitungen: Reichspressestel der NSDAP., München, Karlstraße 18,leFernruf 56 081. Reichspressestelle Berliner Zeitungen : NSDAP., Wilhelmstr. 64, Fernruf 1174der 11.
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Die Verteidigung der Ehre des freien deutſchen Mannes Ehrenordnung des Studententums - Ohne Rücksicht aufHerkommen und Beruf“ Grundſäte der neuen Du Zw rc ei hf ka ührung des mpfes Die - Ehrenr äte entſcheiden NSK Auf der Reichsarbeitstagung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes durch ein Ehrenverfahren Genug und der Deutschen Studentenschaft in Heidel tuung zu verlangen." berg verkündete Reichsstudentenführer Dr. G. Nicht nur jeder Angehörige des deutschen Studententums , A. Scheel unter großem Beifall der anwesen= auch deutsche de Volksgenosse kannje den jungen Studentenführer des Reiches das sichr der neuen Inkrafttreten der Ehrenordnung des Ehrenordnung unterwerfen . deutschen Studententums. Das naEnt-= schieden und geregelt werden dir Ehrenange tionalsozialistische deutsche Studententum hat legenheiten von den bei den Studentenführunfich die Ehrenordnung geschaffen aus der Ergen, Gaustudentenführungen und der Reichstenntnis heraus, daß die Ehre die ewige studentenführung eingesetzten Ehrenräten, Grundlage allen völkischen Lebens ist. Diese die sich jeweils aus drei Mitgliedern zusammenvom Geist nationalsozialiſtiſcher Weltanschausetzen . unng getragene Ehrenordnung soll das deutsche Ist die Ehre eines deutschen Mannes verlegt, Studententum wieder zum wahren , echten Manso hat er die Pflicht, durch Ehrenerflä nestum , zum Treuhänder edelsten Gemeinrung oder Zweikampf Genugtuung zu schaftsgeistes und Verfechter des kostbarsten verlangen. Der Beleidigte bestellt einen BeKleinods und höchsten Gutes deutscher Lebensauftragten, dessen vornehmste Aufgabe es ist, gesittung in Treue zum Führer und zum Wohle daf ür zu sorgen, daß der Ehrenhandel durch des deutschen Volkes machen . gütlichen Ausgleich beigelegt wird. Erst Über den Ehrbegriff sagt die Ordnung das Scheitern gütlicher Verhandlungen macht folgendes aus: Die Ehre ist das höchste Gut Eröffnung eines Ehrenverfahrens notwen = die des deutschen Mannes. Die Ehre des deutschen dig , wenn der betreffende Studentenführer entMannes hat ohne Rücksicht auf Her = schieden hat, daß es sich um eine Ehrenangefommen und Beruf den gleichen legenheit und keinen Disziplinarfall handelt . Wert. Sie ist unabdingbar . Der deutsche Zur Verhandlung haben Beleidiger und BeStudent ist Mitträger deutschen Mannestums . leidigter zu erscheinen. Nach Anhören beider Die ihm vom deutschen Volke zugebilligte AusParteien und der Zeugen kann der Ehrenrichter bildung verpflichtet ihn ganz besonders , die fol gende zu begründende Sprüche fällen : 1. Eine Ehre als höchstes am Mannesgut zu schüßen Ehrverlegung liegt nicht vor . 2. Es liegt eine und zu wahren . Ehrverlegung vor ; a) den Parteien wird die Jeder deutsche Student hat das Recht und die Abgabe und Annahme einer vom Ehrenrichter Pflicht, seine Ehre zu verteidigen. Als Hüter festzusetzenden Ehrenerklärung als Erledigung seiner Ehre ist er Hüter der Ehre des deutschen Ehrenhandels auferlegt ; b) der Ehrenhandes übe rnimmt hiermit die Pflicht, Volkes und durch Zweikampf auszutragen . del ist die Ehre anderer zu achten , sowi Gef och ten wird auf einer Kampfbahn, die Sc hu ßl ei os nzuer für die Ehre ein Rechtec von 10 × 2 Meter darstellt . stehen. Die Ehre der deutschen Frau steht In diesem Raum können sich die Gegner frei vor unter dem besonderen Schuß des deutschen Etuwärts, rückwärts und nach der Seite bewegen, denten. dh. wir haben es hier mit der überaus schwieWer seine Ehre nicht verteidigt oder wer rigen und sehr viel Mut und Geschicdie Ehre eines anderen böswillig oder leichterfordernden lichkeit Spru fertig verletzt oder für Schutzlose nicht eintritt, ng mensur zu tun . Im allgemeinen wir ürd nat macht sich schuldig. Wer glaubt, daß ein VerSäb elz gef wei ähr kampf, bei der lic art her lich ein stoß gegen die Ehre vorliegt, hat die Pflicht, dem nicht mehr aus dem Stand und aus dem Handgelenk heraus gefochten wird, nur zur
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REK Folge 149 Durchführung gelangen, wenn die Ehre eines Mannes oder einer Frau wirklich auf das schwerste verlegt ist. 3m Gegensatz zu früher findet nicht der schwere, sondern der leichte Säbel mit einer Sehnenlänge von 86 Zentimeter und 800 Gramm Gewicht Verwendung. Die Duellwaffe ist an der Schneide 38 und auf dem Rücken 14 Zentimeter scharf geschliffen. Die Spitze der Klinge muß abgefeilt sein. Stechen ist verboten. Die Unterscheidung des einfachen und verschärften Zweikampfes liegt lediglich in der Bandagierung. Halsbinde, Armschuh, Zopf, Herzleder, Bauchschuß von den Hüften bis zum Brustkorb, Kettenhandschuhe und Brille, werden bei der leichteren Form getragen. Bei der schwereren Art kommen Armschutz, Herzleder und Brille in Fortfall, während der Bauchſchuß nur bis zum Anſak des Brustbeines reicht. Die sonstige Bekleidung der Paukanten beſteht aus einer leicht waschbaren hellen Hose und leichten Sportschuhen. Beim einfachen, wie beim verstärkten Säbelzweikampf wird mit entblößter Brust gefochten. Die Dauer des Kampfes beträgt beim einfachen Säbelzweikampf, wenn durch die Paukärzte nicht eine andere Zeit festgelegt iſt , 30 Minuten. Nach je 10 Minuten zwei Minuten Pause. Bei dem verschärften Säbelzweifampf ist beine bestimmte Zeit vorgeschrieben.
Der Zweikampf endigt mit der Kampfunfähigkeit eines der Paukanten. Nach Beendigung des Zweikampfes, dem außer den Kämpfern der Kampfleiter, zwei Sekundanten, zwei Testanten, zwei approbierte Ärzte und ein Schriftführer beizuwohnen habên, sollen sich die Gegner nach Möglichkeit versöhnen. Die großen erzieherischen Aufgaben dieser Ehrenordnung, der sich theoretisch jeder ehrenhafte Deutsche ohne Rücksicht auf Herkommen und Beruf unterwerfen kann, ist unverkennbar. Männliche Tugenden, wie Körperbeherrschung, Geistesgegenwart und fämpfe= rische Zähigkeit werden durch das jezt als Grundlage des Zweikampfes für alle Kamerade. schaften des NSDStB . pflichtmäßig ein geführte Fechten entwidelt und gefördert. Besonders zu loben ist auch der als Grundmotiv der ganzen Ehrenordnung immer wieder erkennbare Wille seiner Schöpfer, dem Zweifampf nur in den schwersten Fällen stattzugeben. Erfreulich ist auch, daß endlich mit dem überkommenen unehrlichen Ehrbegriff Schluß gemacht wird, der es nicht duldete, daß ein Akademiker einem Arbeiter der Faust Genugtuung gab. Ob Arbeiter, Student, oder Offizier, ob Lagerist, Direktor oder Minister : sie alle haben nur eine Ehre, die Ehre des freien deutſchen Mannes, die ſein höchſtes Gut ist. Gert Sachs .
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Die
vordringlichſten
ſozialen
Aufgaben
Das Sozialprogramm der DAF. Forderung und Zielsetzung / Reichstagung des Sozialamtes
NSK Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Deutschlands sind die sozialpolitischen Probleme feineswegs geringer geworden. Ihre Bedeutung ist vielmehr noch gestiegen. Zwar haben manche sozialen Fragen gerade die Beseitigung der Arbeitslosigkeit dank der Initiative des nationalsozialistischen Staates bereits ihre Klätung gefunden. Dafür sind aber andere Probleme in den Vordergrund gerüdt. Wenn der Erfolg unseres Leistungskampfes nicht in Frage gestellt werden soll, muß in noch verstärkterem Maße als bisher eine weitſich Betreuung tige sozialpolitische unseres schaffenden Menschen einsetzen. Im Zujammenhang mit der Leistungs- und Produktionssteigerung des deutschen Volkes harren noch wichtige Fragen, wie die des Arbeitsein = Arbeitsschutes , sages , des der sozialen Sicherung , der Tarifbildung uam. einer dringenden Lösung. Durch feine Betriebsnähe , dh. durch den unmittelbaren Kontakt seiner Sozialwalter mit den Schaffenden ist kein anderes Amt mehr zur Berwirklichung dieser Ziele berufen als das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront. Wenn Claus Selzner auf der Reichstagung des Sozialamtes in Würzburg sagte, der Sozialwalter habe das wichtigste Amt in der Deutschen Arbeitsfront und das
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Amt selbst stelle den Generalstab zur Lösung der sozialen Probleme dar, dann ist damit seine betreuende Stellung scharf gekennzeichnet. In lebhaftem Gedankenaustauſch über die Probleme der Sozialpolitik haben die Sachbearbeiter des Amtes, die Sozialwalter der Reichsbetriebsgemeinschaften und der Gauwaltungen unter Leitung des Amtsleiters Pg. Mende das bisher Erreichte zusammengefaßt und zugleich die Marschrichtung und das Ziel für die Weiterarbeit des Amtes festgelegt. Alle Fragen, die im Augenblick im Vordergrund der nationalsozialistischen Sozialpolitik stehen, wurden bei dieser Gelegenheit in ihrer Notwendigfeit und Zielsetzung behandelt : Der Leistungslohn im Arbeitsleben nimmt in dieſem Kreis mit eine erste Stelle ein. Welche Form des Leistungslohns ist wohl am geeignetsten : der Akkordlohn, das Prämiensystem oder die Gewinnbeteiligung? Je nach den Verhältnissen wird das verschieden sein. Es wird dabei auf den Einzelfall an= kommen. Wenn wir heute zu einem vernünftigen Leistungslohn kommen wollen, müſſen wir zuerst einmal die Leistungsvoraus = segungen schaffen. Solange dieſe nicht - etwa durch Leistungsfreiheit sind, wird ein vernünftiger Akkordlohn allen Teilen gerecht.
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Der Arbeitseinsa nimmt mit dem Sinken der Arbeitslosenziffer einen bedeutsamen Plaz innerhalb der Sicherung des sozialen Lebens ein. Der Apparat der staatlichen Ver= waltungen kann die unmittelbare Men = schenbetreuung durch das Sozialamt nicht ersehen. Die Deutsche Arbeitsfront wird sich gerade auf diesem Gebiete besonders einsehen, um die Kraftreserven richtig zu dirigieren. Weiter stehen im Vordergrund der kommenden Arbeit des Amtes Fragen der Lohna bzüg e, des Feiertags = und des FamilienLohnes. Schuß der Arbeit und damit des Lebens ist nicht nur die Aufgabe des Staates allein, sondern all derer, die in der Arbeit stehen. Der Staat hat in seiner Gesetzgebung Körperschaften und Verbände mit der Sorge um den Arbeitsschutz beauftragt. Doch können die Aufgaben des Arbeitsschutzes durch die Organe der staatlichen Sozialverwaltung nicht allein erfüllt werden. Es wird daher eine der Hauptaufgaben der Deutschen Arbeitsfront sein, hier unter = stügend einzugreifen und die Betriebe zu mobilisieren. Erfreulicherweise ist das bereits in den Betrieben erkannt und die Einjezung Don Arbeitsschutzwaltern auf Grund der Bestimmungen des AOG. über all begrüßt worden. Im Gegensatz zu den Berufsgenossenschaften wendet sich die Deutsche Arbeitsfront direkt an die Betriebsangehörigen, um in ihren Reihen Verständnis und Vertrauen zu wecken für die Notwendigkeiten eines durchgreifenden Arbeitsschutes. In besonderen Ausbildungslehrgängen, Unfallverhütungsaktionen, in Aufklärung und Belehrung durch Presse und Film gibt sie den beauftragten Männern das notwendige Rüſt= zeug. Als Exponent der Arbeitsschutzbewegung gilt der Walter der Deutschen Arbeitsfront, der demgemäß auch zu den Betriebskontrollen, Der Untersuchungen usw. heranzuziehen ist. Weg zu einer nationalsozialistischen Sozial = versicherung ist schwierig. Auf der Reichstagung des Sozialamtes wurden einmal aus=
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führlich die Probleme behandelt, die auf diesem Gebiete einer dringenden Lösung bedürfen. Hier gilt es, insbesondere die Fragen der Aussteuerung in der Krankenver = insbesondere für die Kriegs = sicherung zu lösen. Dabei ist von beschädigten Bedeutung die Frage einer gleichmäßigen Behandlung der Kriegsteilnehmer in der Rentenversicherung. Heute ist es so, daß in der Invalidenversicherung Kriegsdienstzeiten nicht rentensteigernd angerechnet werden! Die Veränderungen in den Einkom= mensverhältnissen haben dazu geführt, daß zahl= reiche Bezieher von höherem Einkommen heute unterversichert sind. Es ist deshalb erforderlich, aufPflichtbeitragsklassen neue zustoden. Das Ziel muß sein, die Invalidenversicherung nach und nach auf den der AngestelltenversicheStand rung zu bringen. Weiter ist vordringlich die bessere Ausgestaltung der Witwen = vers orgung in der Invalidenversicherung. Am meisten hat unter den früheren Auswirkungen wohl die knapp = schaftliche Versicherung der Bergleute zú leiden gehabt. Da eine endgültige Sanierung im Augenblid anscheinend noch nicht mög lich ist, regt das Sozialamt eine Entlastung dadurch an, daß alle knappschaftlich versicherten Betriebe von der Pflicht zur Arbeitslosenversicherung befreit werden. Dr. Len hat vor eineinhalb Jahren gefordert, die Sozialversicherung zur Sicherung aller schaffenden Deutschen auszubauen. Es wird deshalb Aufgabe des Sozialamts ſein, bei allen an der Neuordnung beteiligten Stellen immer darauf hinzuweisen, daß die deutsche Sozialversicherung nicht Selbstzweck sein darf. Bei Würdigung der rechnungsmäßigen Grundlagen der Versicherungsträger darf nie ver= gessen werden, daß der oberste Zweck die Unterstützung des Versicherten beim EinW. K. tritt eines Versicherungsfalles ist.
Liquidierung
Gottes
Moskaus Kampf gegen Kirche und Glauben - Die neue Mobilmachung von Gewalt und Gemeinheit - Sowjetmethoden am Pranger NSK Die Sowjets haben zum legten vernichtenden Schlag gegen die Kirche ausgeholt. Auf angeblichen Wunsch der örtlichen Behörden" sollen nach einer Weisung des Innenkommissariats im Rahmen des 3. Fünfjahresplans die noch übriggebliebenen Kirchen abge= tragen oder in Klubs und Kinos umgebaut werden. Als Grund für dieſe völlige Vernichtung der Kirchen wird die Herstellung der Sicherheit angegeben. Troz aller heuchlerischen Gesten des Bolschewismus, mit denen sich Moskau für den Westen hoffähig zu machen suchte, konnte niemand, der Moskau erkannt hat, daran zweifeln , daß der
Bolschewismus sich niemals zu einem Kompro= miß gegenüber einer Religionsbewegung bereitfinden wird, die mit dem materiellen Bolsche= wismus unvereinbar ist. Auch dann nicht, wenn ihm von der Kirche und den Gläubigen keinerlei Gefahr droht. Wenn die Sowjets bei ihrer neuen Kampfanſage vorgeben, aus Gründen der Sicherheit die noch übriggebliebenen Kirchen zu vernichten, so muß dies angesichts der verfolgten und verängstigten kleinen Schar von Gläubigen und Priestern, die in der Sowjetunion noch nicht ausgerottet ist und dem viehischen Morden entging, ebenjo lächerlich anmuten, wie es den heute überall vorherrschen=
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alty. He NSK Folge 149 den Eindruck nur bestärken kann, daß der Verfolgungswahn des Despoten Stalin immer etelhaftere Formen annimmt. Das Ausmaß der Gottgläubigenverfolgung, die die Kirche zu einer völlig bedeutungslosen Einrichtung machte, sie zu einem verlachten, verspotteten, terroriſierten, mißachteten und verUnkultur überbleibsel folgten der und des Vorurteils aus der Zeit der Bourgeoisie" stempelte und ſie in ſtändiger Angst vor neuen Terroratten hält, ist zu gewaltig, als daß einem gesund denkenden Menschen zugemutet werden könne, an eine Gefahr von der Kirche her zu glauben. Die furchtbare Grausamkeit der Gottgläubigenverfolgung in der Sowjetunion ist allgemein bekannt, und jene grauenvolle Fälle, wo Priester und hohe geistliche Würdenträger durch Mittel, wie sie nur einer franken, pathologi= schen Phantasie entspringen können, zu Tode gefoltert wurden, sind zu zahlreich, als daß sie im Rahmen dieser Ausführungen aufgezählt werden könnten. Es sei nur daran erinnert, daß hunderttausend Priester und andere Geistliche von den Bolsche = wisten ermordet wurden. Von den ehemals 500 Kirchen und Kapellen Moskaus be stand bis vor kurzem nur noch ein winziger Bruchteil. Die Sowjets begnügten sich jedoch keinesfalls mit der Vernichtung der Kirchen, sondern richteten mit nie dagewesener Heftigkeit ihren Terror gegen alle Gottgläubigen , die trog aller Verfolgungen die noch übriggebliebenen Kirchen aufsuchten. Diese Kirchengänger waren ganz besonders den Angriffen der Jungkommunisten ausgefeßt, die es zu ihren Heldentaten zählten, während der Gottesdienste in die Kirchen einzufallen, die Prieſter und Gläubigen zu mißhandeln und die Altäre zu zerstören. Dieses Treiben der Jungkommunisten, das in der Sowjetpreſſe wohlweislich verschwiegen wird, findet bei allen öffentlichen Behörden wohlwollende Duldung. Statistische Erhebungen haben gezeigt, daß ein Drittel aller Mitglieder der Gottlosenorganisationen das 18. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Diese Organisationen, die darauf ſtolz sind, daß 60 vH. aller Kinder vom 10. bis 12. Lebensjahr als Gottlose registriert sind, gehen jest an ihre nächste Aufgabe heran, um die noch fehlenden 40 vH. der Kinder für sich zu gewinnen. Es sind dies die Kinder dieſer jungkommunistischen Organisationen, die dazu angehalten werden, anläßlich kirchlicher Feiertage Handzettel zu verteilen, in denen aufgefor= dert wird, die Kirche gänzlich zu meiden und die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen oder Bräuchen zu verachten. Aber nicht nur die Gottgläubigen, die sich offen zu Gottesdiensten einfinden, werden verfolgt, sondern gerade auch diejenigen, die in fleinen geheimen Zusammenfünften Gottesdienste abhalten. Die Fälle, da Männer und Frauen, die einen aus dem Ausland übertragenen Gottesdienst anhörten und deshalb zu Zwangsarbeit verurteilt wurden, find keinesfalls selten. Troß aller dieser Strafen
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1. Juli 1937 gaben sich bisher immer wieder Gläubige zu erkennen, und die Art der Beschimpfung der Religion hat in vielen Fällen zur Folge, daß die Bevölkerung aus eigenen Mitteln ihre baufälligen Kirchen neu herzurichten versuchten.
Die Verhöhnung von Heiligen auf Spielkarten und durch ihre Dar ſte 1 lung auf Zielscheiben der Schieß = buden sind Mittel des bolschewistischen Feld= zuges gegen Gott, die in ihrer Widerwärtigkeit diesem Land der Kulturlosigkeit ganz ent= sprechen. Zu dieser gemeinen Profanierung der religiösen Sitten und zynischer Verhöhnung Gottgläubiger gehört auch jene Anordnung des Zentralrats der Gottlosenorganisation, der die nach altrussischem Brauch übliche Osterformel ,,Christ ist erstanden", „ Christ ist wahrhaftig er standen" durch Die Arbeiterklasse ist erstanden", „ Sie ist durch die Sowjetunion erstanden“ ersetzen ließ. Die Sowjets wurden auch im Erfinden neuer Terrormittel bisher niemals müde und erſannen erst fürzlich ein Gesez, das nur den Priestern mit akademischer Ausbildung die Berufsausübung gestattete. Da es seit vielen Jahren in Der Sowjetunion keine Lehranstalten für die Ausbildung von Priestern gibt, hat dies praktisch zur Folge, daß nur die im Greiſenalter stehenden Geistlichen ihrem Beruf nachzehen können soweit sie nicht schon gemordet und geschändet unter der Erde liegen oder in Sibirien Zwangsarbeit leisten. Zu einem schweren Schlage gegen alle Gottesgläubigen haben die Sowjets das leztemal ausgeholt, als die große Volkszählung auch die Anhänger einer kirchlichen Organisation neben Den Gottlosen erfassen sollte. Durch diese Methode hoffte man die Gottgläubigen ein für allemal festzunageln ; ein Manöver, das von der Bevölkerung sehr bald durchschaut wurde, was zu Wutausbrüchen in vielen Teilen der Sowjetunion führte, dem manche Volkszähler zum Opfer fielen. Nach der neuen Kampfansage der Sowjets an die Kirche scheint es, als ob sie jetzt ihre legten und radikalsten Mittel einJezen wollen und entschlossen sind um im Jargon der Bolschewiken zu sprechen tie Kirche und die Religion vollends zu „liquidieren". Wir zweifeln nicht daran, daß der lette Todesstoß gegen die Kirche, die in der Sowjetunion längst in der Agonie liegt und nur sehr schwache Lebenszeichen von sich gibt, mit der den Bolschewiken gewohnten Grausamfeit geführt werden wird, die auch bisher ihren Kampf gegen die Gläubigen ausgezeichnet hat. Wenn sich der Vorhang auch vor dieſem Akt bolschewistischer Vernichtung über Blut und Trümmer gesenkt haben wird, dann möchte man nur wünschen, daß bestimmte Kreise auch bei uns in Deutschland sich der Freiheit unserer Kirche in ihrer ganzen Bedeutung bewußt würden. Mögen sie in ihrer Gesamtheit dann endlich erkennen, daß auch unseren Kirchen und unserer Geistlichkeit das gleiche Schicksal beschieden wäre, wenn nicht der Nationalsozialismus in zwölfter Stunde dieses Schicksal abgewandt hätte, dem die Kirchen der Sowjetz v. Wr. union jest entgegengehen.
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Deutſche Beiträge zur
Filmzukunft < Brobleme der Entwicklung des Films – Deutſchlands Anteil an der internationalen Filmarbeit Fragen, die den Pariser Kongreß bewegen NSK An der Spitze der Zusammenarbeit Deutschlands mit dem Auslande auf dem Gebiete des Films, einer Zusammenarbeit, deren organisatorische Zusammenfassung die internationale Filmkammer ist, steht die Erkenntnis, die wesentlich auf deutschem Boden erwachsen ist, daß das Kulturgut Film, wenn es wirklich Ausdruck und Bekenntnis eines Volkstums ist, von vornherein die Erschließung des aus ländischen Verstandes und Gefühls in sich birgt. Der Leiter der Reichsfilmkammer, Staatsminister aD. Prof. Dr. Lehnich , gibt in seinem Geleitwort zu dem am 5. Juli in Internationalen Paris beginnenden Filmtongreß dieser Meinung betonte Bedeutung und erklärt, daß man allgemein auch im Auslande davon ausgehe, daß man sich durch den Film eines anderen Landes nicht nur unterhalten laſſen will, ſondern daß man über das andere Land unterrichtet sein will. Die Erfahrung hat gezeigt, daß nicht dann ein Film, wenn er international, alſo übervölkisch ist, die größte Auslandswirkung erzielt, sondern dann , wenn er Ausdruck der völ tischen Eigenart, des völkischen Geschmacks und des Nationalcharakters ist. Hier ist zu sagen, daß auf den bisherigen internationalen Filmlongressen Deutschland es war, das sich immer wieder zum Sprecher dieser Erkenntniſſe gemacht hat, so daß die Arbeit der Internatio= nalen Filmkammer das Zuſammenarbeiten von eigenständigen nationalen Filmorganisationen darstellt, die sich alle der eigenvölkischen Leistung bewußt sind. Unter diesem Zeichen wird auch der neue Pariser Kongreß ſtattfinden, auf dem sagungsgemäß Deutschland die Führung abgeben wird. Es ist nicht übertrieben zu sagen , daß es kaum ſonſt einen internationalen Verband gibt, der in so kurzer Zeit so konkrete Arbeit geleistet hätte. Das wird besonders auf dem Gebiete des internationalen Filmrechts deutlich. Der Austausch filmrechtlicher Erfahrungen in den verschiedenen Ländern hat unter der Mitwirkung Deutschlands zu Erkenntniſſen grundfäglicher Art von internationaler Geltung geführt. Das gilt insbesondere für den gesamten Komplex des Urheberrechts, das durch Deutschland auf jene Richtung gebracht wurde, die seinem Träger eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit auferlegt. Freilich hat sich Deutschland bei diesen Fragen nicht darauf beschränkt, mit neuen schönen Theorien aufzuwarten, sondern ist jeweils den international in Erwägung gezogenen Ge= fichtspunkten durch das konkrete Bei spiel vorausgegangen. Die Reichsfilmkammer verweiſt in dieſer Hinsicht beſonders auf die Regelung der Verwertung musikalischer Aufführungsrechte durch das Musikvermittlungsgefeg vom 4. Juli 1933, in dem die staatliche Kontrolle für die Verwertung musikalischer Aufführungsrechte, die Regelung der Ange=
messenheit der Aufführungsgebühren und andere wichtige Gesichtspunkte verankert worden sind. Auch die Rolle Deutſchlands auf dem Ge = biet des Filmaustausches ist zu bes tannt, als daß man ihrer noch Erwähnung tuft müßte. Kaum sind aber die Voraussetzungen für den Filmaustausch auf Gegenseitigkeit und die gerechte Kontingentierung des Filmaußenhandels geschaffen, so wird hauptsächlich wieder von deutscher Seite an eine weitere Ver tiefung der internationalen Verflechtung des Filmaußenhandels herangegangen. So wird die Studienkommission der internationalen Filmkammer auf dem kommenden Pariser Kon= greß besonders auf die Notwendigkeit der Schaffung einer genormten Weltfilmstatistik hinweisen. Die dazu nötigen Voraussetzungen sind bereits geschaffen worden und ruhen auf der Erkenntnis, daß es bisher außerordentlich schwer war, die Filmherstellung und den Filmablauf international zu verfolgen . In den vergangenen Monaten sind nun bereits den einzelnen Mitgliedsländern Fragebogen über die Filmherstellung, den Filmvertrieb und den Lichtspieldieser theaterbesit zugegangen . Auf Grund statistischen Erhebungen wird dann ein genormter Fragebogen hergestellt werden, der allge= mein verbindlich sein wird und zur Erſtellung der Länderstatistiken führen soll. Diese Studienkommission wird in Paris auch noch eine Reihe anderer Probleme beschäftigen, wie zB. die Fragen des abendfüllenden Farbenfilms, des plastischen Films, die ja nicht nur Fragen der Filmtechnik, sondern vor allem der Film wirtschaft ſind. Das ist ja das wesentliche : daß es heute die Internationale Filmkammer vermag, durch die in systematischer Ordnung vorliegenden Gedanfengänge der Vergangenheit den internationa= len Filmhandel und die internationale Filmkunst vor Schäden zu bewahren, in die sie hineinstraucheln würden, wenn es diese internationale Behörde nicht gäbe. Wenn zB . das Problem des Farbenfilms in technischer Hinsicht als gelöst bezeichnet werden kann, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß der Filmverleih bereits erfolgreich den Farbenfilm anbieten könnte, weil erst die Grundlage für die wirtschaftliche Umschichtung gegeben werden muß. Man hat aus den Erfahrungen, die die Verwandlung des stummen Films mit dem Tonfilm gezeitigt haben , als ehemals unerschütterlich erscheinende Produktionsstätten des Films wirtſchaftlich vernichtet wurden, gelernt! Alle diese Fragen --- wirklich konkrete und für die Zukunft des Films entscheidende Fragen - werden die führenden Männer des internationalen Films in Paris beschäftigen. So wird es möglich sein, zu klareren Erkenntniſſen über die Mehrkosten der neuen Filmarten und deren Amortisationsmöglichkeiten zu gelangen . Daneben wird sich der Pariser Kongreß
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NSK Folge 149 besonders mit der Einengung des Film= austausches zu befassen haben, die durch die Devisenschwierigkeiten der verschiedenen Länder und durch den Aufbau eigener Produktionsſtätten in fast allen europäischen Ländern ente standen ist. Auch die Internationale Vereini gung der Filmtheater , die auf Grund einer deutschen Anregung 1935 in Berlin ge= gründet wurde, wird in Paris tagen. Die Arbeit auch dieser Sparte der internationalen Filmkammer kann nicht konkret genug gesehen werden. Im einzelnen werden in Paris wieder das Problem des Schmalfilms, der Autorengebühren, der Vergnügungssteuer und der Eintrittspreise in dem neuen, nicht unmaßgeblich Don Deutschland bestimmten Sinne erörtert werden, der die Filmwirtschaft als Teil einer völkischen Wirtschaft sieht. Diese Arbeit richtet sich auf genau so
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konkrete Ziele, wie sie vertreten werden von der ,,Fipresci", der Vereinigung der internationalen Filmberichterstatter . Deren Arbeit ist auf das tonkrete Ziel gerichtet, allen denjenigen Filmerzeugnissen keine Unterstützung zu schenken, die die internationale Atmosphäre vergiften können. Diese Organisation weist darauf hin, daß zwischen Deutschland und Frankreich schon konkrete Fälle vorliegen, die in der Weise gelöst worden sind, daß die franzöſiſchen Vertreter in der französischen Öffentlichkeit auf deutschlandfeindliche Filme hingewiesen haben und ihre Förderung versagten. Wo die Aufgabenstellung bereits so tlar ist, dort gilt es, in Zukunft nur in derselben Richtung weiterzuarbeiten . Der Internationale Filmkongreß in Paris wird ein Beweis für die praktische Wirksamkeit der infernationalen Zusammenarbeit nationaler Arbeitsgemeinschaften sein. G. H. C.
Ein neues Werk Herbert Böhmes Nachrichten Erste Aufführung bei den ſchleſiſchen Gruppenwettkämpfen NSK Breslau, 1. Juli.
Abschluß der 1. schwäbischen Gaukulturwoche Große tulturelle Veranstaltungen in Augsburg und Lindau NSK Augsburg, 1. Juli. In Augsburg fand die für den Gau Schwaben und die in seinem Bereich tätigen Kulturschaffenden bedeutsame 1. schwäbische Kulturwoche ihren Abschluß. Den Auftakt der Kulturwoche bildete die Verleihung des von Gauleiter Wahl gestifteten schwäbischen Kulturpreises an den Erbauer der Ordensburg Sonthofen, Architekt Hermann Giesler. In einer großen Kulturkundgebung sprach Reichskulturwalter Pg. Moraller über nationalsozialistische Kulturpolitit, wäh rend in einer Arbeitstagung der stellvertretende Reichskulturamtsleiter Pg. Kaiser das ArIn beitsgebiet der Kulturstellenleiter umriß . einer Reihe von Ausstellungen wurden der Bevölkerung alte und neue Kunstwerke gezeigt. Der Volkstumsarbeit galt eine reich gestaltete Trachtenausstellung und ein Festabend, in dem das schwäbische Tagewerk in Tanz, Lied, Spiel und Dichtung verherrlicht wurde. Schwäbische Dichter, unter ihnen Edwin Erich D winger, lafen aus eigenen Werken. Künstlerische Höhepunkte waren die Festaufführung der Oper Fidelio" auf der Freilichtbühne sowie die Aufführung der Mozartoper „ Die Entführung aus dem Serail" im Augsburger Stadttheater. Die Stadt Augsburg übergab in Erinnerung an Leopold Mozart das von ihr eingerichtete Mo = zart museum der Öffentlichkeit. Den Abschluß der Gaukulturwoche bildete am 30. Juni ein Sinfoniekonzert unter Leitung von Generalmusikdirektor Dr. Peter Raabë. Gleichzeitig mit den Veranstaltungen in Augsburg fanden in der Grenzstadt Lindau Konzert- und Theaterabende statt.
Anläßlich der Gruppenwettkämpfe der SA.Gruppe Schlesien, die am kommenden Wochenende in Breslau ſtattfinden, wird am Sonnabend, dem 3. Juli, ein neues chorisches Spiel von Herbert Böhme uraufgeführt werden. Dieses Werk, betitelt Die Losung", wurde eigens für die SA.- Gruppe Schlesien verfaßt und wird in Gegenwart des Dichters zum erstenmal aufgeführt.
Stimme des Auslands
,,Immer gegen das Reich“ Schweizer Zeitung über den politiſchen Katholizismus in Deutſchland
NSK Die in Zürich erscheinende Zeitung „ Die Front" veröffentlicht einen Artikel zur Kirchenfrage in Deutschland. In dem Aufſah wird ua. folgendes ausgeführt: „ Der deutsche Klerifalismus verwarf stets grundsäglich jede nationale Haltung. Er war im Grunde ſeines Herzens immer gegen das Reich gesinnt. Er leistete vor sieben Jahrzehnten den Hauptwiderstand gegen die Schaffung des Zweiten Reiches ; genau wie in unserem Jahrzehnt ſeine Brüning, Leicht, Kaas und Dollfuß die Hauptbollwerke gegen das Werden des Dritten Reichs wurden. Dafür war in der Zeit der deutschen Schwäche unter Weimar das Zentrum zusammen mit der jüdischen Demokratie und dem antichristlichen Marxismus Hauptträger von Verfassung und Regierung."
Druď: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtan | 4rift der Schriftleitung: Berlin 68 69, Jimmerte, 90, H. Fernent: 11 00 Berlag: &ranger Rad . 6. m. 1. §., entralverlag der RSDUP., München - Berlin Borland: Cher.Berlag , Berlin SM 68, BimmerBrake 88. Alle Zahlungen find nach :lia (Boßchedfonts Berlin 4454) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
2. Juli 1937
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REK Folge 150
Die
Partei -Korreſpondenz
Schmuggler
des
Todes
Syänen des ſpaniſchen Bürgerkrieges – Zatſachen zum Waffenſchmuggel durch Moskauer Agenten – Die Tätigkeit des „ Oberſt Lopez“ NSK Wie beim Aas sich die Hyänen sammeln, um zu fleddern, hat der spanische Bürgerkrieg eine Reihe von Hyänen in Menschengestalt hervorgebracht, welche die Rot und die Verzweif= lung der andern für ihre unlauteren Geschäfte ausnügen. Neben den offiziellen Waffenschiebern, welche durch die Komintern in ganz Europa zugunsten ihrer spanischen Rotmilizen verteilt sind, hat sich eine andere Sorte Waffenlieferanten herangebildet, welche in ihren Methoden nur noch mit Gangstertum etwas ge= mein haben. Im nationalen Spanien werden diese Mithelfer Rotspaniens nur die Schmug gler des Todes genannt, eine Bezeichnung, welche alles in sich enthält. Diese Todesschmuggler benügen nicht den Landweg, sondern sind in erster Linie Lieferanten über das Meer. Selbst der angestrengteste Kontrolldienst vor den Küsten konnte diesen illegalen Handel nicht unterbinden. Es ist ganz aufschlußreich, in diesen getarnten Waffenhandel hineinzuleuchten, weil darin auch die Methoden der Komintern zu erkennen sind. Seit die nationalspanischen Kreuzer fast uneingeschränkt das Meer beherrschen und innerhalb von wenigen Monaten über 30 Dampfer mit Waffenladungen für die Roten abgefangen haben, find die Schmuggler des Todes auf neue Auswege verfallen. Die großen Dampfer legen in neutralen Häfen an und entladen dort offiziell ihre Fracht. Durch gedungene Leute werden diese Transporte an verborgene Küstenstellen gebracht, wo Fischerboote warten, in welche diese Kisten verstaut werden. Über die Kisten werden große Berge frischgefangener Fische gechichtet, so daß die Boote wirklich wie harmLose Fischerfähne aussehen. Nachts fahren sie los, um rechtzeitig in die spanischen Küstengewässer zu tommen. Dort werden die Fischerboote von roten Hilfsbarkaſſen erwartet, welche mit Maschinengewehren bewaffnet die Transporte ficher in die roten Häfen geleiten.
Seit die Nationalisten auf diesen Trid aufmerksam wurden, und den Kampf gegen ihn aufnahmen, ist man auf eine neue Art des Schmuggels verfallen. In gebrauchten Weinfässern werden Maschinengewehre verstaut, und zwar so, daß sie in waſſerdichten Behältern vom billigen Wein, den man vorsorglicherweise in die Fässer gießt, nicht verdorben werden. Andere Schmuggler verstauen russische DumDum-Geschosse in mächtigen Stoffballen , Handgranaten werden in Verbandsstoff eingewickelt, um so den Anschein von paſſierDie fähigem Sanitätsmaterial zu machen. Schiffahrer selbst tarnen sich mit den verschiedensten Masten. Es dürfte die englische Regierung besonders intereſſieren, daß sich gerade die Russen mit Vorliebe als englische Kaufleute ausgeben. Die dafür notwendigen Pässe werden von der bekannten Fälscherzentrale der Komintern in Paris geliefert. Auch als griechische Olivenölexperten oder sogar als Angestellte des Roten Kreuzes verkleiden sich die Helfershelfer der Moskowiter. Die Ausgangsstellen dieser Waffenschieber sind der Freihafen von Antwerpen , vorzüglich aber die beiden Häfen von Marseille und Bordeaux. Diese Hyänen des Schlachtfeldes verfügen in den meisten Fällen über große Geldbeträge, welche sich in die Millionen belaufen. Sie be= zahlen ihre aufgekauften Waffen bar und ers halten die Bezahlung von Rotspanien im voraus. Daß in diesen Beträgen sehr viel Gold der spanischen Nationalbant mitläuft, ist ohne weiteres verständlich. Betrachtet man sich im einzelnen die Leiter dieser Schmuggelunternehmen, so stößt man immer wieder auf dieselben Unterweltgestalten , welche nur im Sumpfe der bolschewiſtiſchen Revolution ge= deihen können. Wie überall hat sich auch hier der Jude faſt ein Monopol erworben, denn ihm ist es gleichgültig, womit und für wen er
!
後
A warp vedtan
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handelt, wenn es nur ein Geschäft ist. Seit zehn Jahren machen diese „ Bootlegger" die Gegenden des Mittelmeers unsicher. Sie verfrachten für die Komintern Waffen nach Algier und Tunis, um sie dort den kommunistischen Eingeborenen zuzuſchieben . Sie haben sich einen besonderen Namen gemacht beim Araberaufſtand in Palästina . Dann verlegten sie ihren Sig nach Südarabien , um den Negus Haile Selassie mit geschmuggelten Waffen zu verſorgen. Der spanische Bürgerkrieg wurde von ihnen wie eine Morgenröte der Konjunktur begrüßt. Das Hauptquartier dieser Gangster befindet sich in der „ Cannebiere" von Marseille und wechselt den Sig fast täglich, und zwar werden stets die kleinsten und unscheinbarſten Hafenkneipen ausgesucht, um das dunkle Geschäft zu starten. Für die Methode der Arbeit ein entsprechendes Beispiel : Die durch die Waffenaufläufer in den verſchiedenen Ländern zuſammengebrachten Waffen werden in Marseille auf mittlere Frachtdampfer unter falscher Deklaration verladen und fahren dann in das Mittelmeer hinaus. Auf hoher See, in ziemlicher Nähe der spani= schen Küste, erwarten rotspanische Boote und fleine Kutter den Dampfer und übernehmen die Fracht auf hoher See, und zwar jene Fracht, welche por der internationalen Nichteinmischungskommission als Warensendung nach Brasilien deklariert diese wurde. Da Schiffe einen Ausweis des Überwachungskommissars in Marseille besigen, können auch die Kontrollschiffe nicht gegen diese getarnten Waffenlieferanten einſchreiten, es ſei denn, daß fie zufällig auf frischer Tat ertappt werden. Aber auch dann ist es nur ein vorübergehendes Vorbeugen, denn der Dampfer, welcher wieder in den Auslaufhafen zurückgeschickt wird, wo man die Ladung beschlagnahmt, übernimmt doch sofort wieder eine neue Waffenladung, um auszufahren. Das Risiko für die beschlagnahmten Waffen trägt der Auftraggeber, die rote Regierung von Valencia. Im östlichen Mittelmeer hat ein Araber ein eigentliches Monopol für Waffenschmuggel errichtet. Auf einer vorsprin= genden Halbinsel, der „ Zahn des Teufels" ge= nannt, befinden sich die Arsenale dieses Schmugglerkönigs. Sein Name ist unbekannt, denn seine Leute, alles ausgesuchte Küstenaraber, baumlange Kerls, nennen ihn einfach Jahija. Wo er sich hinbegibt, ist er von einer schwerbewaffneten Eskorte von rotgekleideten Schwarzen umgeben. Er hat eine bezeichnende Karriere hinter sich. Er ist vom Sklavenhandel an der arabischen Küste zum Waffenschmuggler vorgerückt. Schon während des Weltkrieges war seine Anwesenheit von den Engländern unliebsam bemerkt worden. Während des italienisch- abessiniſchen Krieges formierte er verschiedene Karawanen, von denen die Italiener allerdings einen Teil abfingen, aber trohdem erhielt der Negus gegen Vorausbe zahlung Waffen, welche in den meisten Fällen minderwertig waren, da sich der Schmuggler bei den Auffäufen an alte, ausgeschiedene Waffen aller Länder hielt, so daß in den meisten Fällen nicht einmal die Munition dazu stimmte. Nun hat er ebenfalls an das „spanische Geschäft“ Anschluß gefunden und macht mit Valencia Geschäfte.
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Aus dem Abessinienkrieg ist noch eine Figur in unliebſamer Erinnerung. Es ist der gewiſſe „Oberst Lopez", welcher seine Karriere als Jongleur und Kabaretthumorist begann. Während des abeſſiniſchen Krieges trat er als Minister Singleton, als Mijnheer Eadbill und als Herr Mezler auf. Unter diesen Namen tauchte er auch schon früher in Südamerika auf und verkaufte Waffen jeder Provenienz an die dortigen Kommunisten, welche von Moskau bezahlt wurden. Die Akten Eberlein weisen hierfür einen sehr erheblichen Betrag aus. Er war es jezt, welcher von Merito aus die amerikanischen Waffenaufkäufe für Rotſpanien tätigte. Allerdings hatte er infolge der Wachsamkeit der spanischen Nationalisten mit seinen Liefe rungen nicht besonders viel Glück, so daß er jetzt porzog, seine Geschäfte über Antwerpen abzufertigen, wo die erstlich genannten kleinen Boote und Dampfer die Waffen übernehmen, um sie in Spanien zu landen. Das sind die Hänen des Meeres , welche zu feige ſind, ſelbſt auf dem Schlachtfelde als Kämpfer anzutreten, dafür aber gerissen genug, die von Moskau bezahlten Waffen und Munition den sauberen ,,Brüdern" in Valencia zu liefern. Würdige Genoſſen der Mordgangſter von Rotspanien und Moskau ! K.
Stimme des Auslands
„ Ordnung und Arbeit, Technik und Organisation" Zwei bekannte argentinische Ärzte über ihre Studienreise in Deutschland
NSK Die ,,Deutsche La Plata- Zeitung", Bue= nos Aires, veröffentlicht Unterredungen ihres Pressevertreters mit zwei bekannten argentinischen Ärzten, die dieser Tage von einer Reise durch Deutschland zurückkehrten. Der Arzt Dr. Pasman, der auf einer längeren Studienreise vor allem deutsche Krankenhäuser besichtigte, fand für das Gesehene Worte höchster Bewunderung. Er betonte dem Preſſevertreter gegenüber, daß die deutschen Kliniken mit den allermodernsten Mitteln ausgestattet seien und so dem deutschen Arzt wie auch dem ausländischen Besucher Gelegenheit zu den schwierigsten Studien bieten. Was den Bau der verschiedenen Kliniken anlange, so sei er als hervorragend zu bezeichnen, und er habe sich von den deutschen Behörden einschlägige Baupläne ausgebeten und auch erhalten. Mit ihm kehrte der argentinische Arzt Dr. Lopez, Mitherausgeber der Zeitschriften ,,Viva Er hatte Cien Anos" und Sijomio", zurüd. sich zu speziellen Studienzweden auf medizinischbiologischem und hygiënischem Gebiet nach Deutschland begeben. Der argentinische Arzt kam auch auf die Or ganiſation der Kraft durch Freude zu sprechen, der er während seines Aufenthalts in Deutschland seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte. Die Kraft-durch-Freude-Organisation sei außerordentlich und weitreichend. Die sportlichen Einrichtungen könne er als muſtergültig und vorbildlich bezeichnen. über seine allgemeinen Eindrücke in Deutschland befragt, erklärte Dr. Lopez zusammenfassend, das gesamte deutsche Leben könne man Ordnung und in vier Worten schildern: Arbeit, Technik und Organisation“.
L
ཝཱ *སཱ
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Landdienstjungen berichten
Vom Kohlenpott zur
Erntearbeit
Ein Beſuch beim Landdienſt der HJ. – Mit Begeisterung bei der Landarbeit Im Dienſt einer großen Aufgabe an der Nation NSK In seiner großen Rede auf dem Treffen der Landdiensſtführer in Tilsit im Herbst des " vergangenen Jahres betonte der Reichsjugendführer ua., daß die Zeit, die einer in seinem Leben einmal arbeitend auf dem Lande zugebracht habe, nie verloren sei, und wenn nichts anderes erreicht wurde als das, daß ein großer Teil der heutigen Jugend in seinem späteren Leben eine gerechte und vernünftige Einstellung zur Landarbeit besikt. Denn schon allein damit wäre unendlich viel gewonnen. Und nichts konnte uns die Wahrheit und die Bedeutung dieser Worte eindeutiger bestätigen als die kurze Zeit, die es uns vergönnt war, einmal selbst einige Tage mitten unter dieſen Jungen zuzubringen, die sich hier freiwillig aus Begeisterung und Liebe zum Lande zusammengefunden hatten, um mitzuarbeiten an dem großen Ziel der Sicherung der Ernährungsfreiheit unseres Voltes. * Roch nicht lange haben sich die Strahlen der Sonne über die noch taufeuchten Wiesen ge= breitet, als pünktlich um vier Uhr auf dem Gut Amalienhof — inmitten der weiten Felder das Zeichen zum der mitteldeutschen Ebene Aufstehen für die 40 jungen Landdienstkameraden ertönt. Und schon wenige Minuten später sehen wir die fröhliche Schar in der Sporthose auf dem Hof versammelt, um hier zunächst einmal durch einige Freiübungen und einen kurzen Dauerlauf die etwa noch vorhan= dene Müdigkeit aus den Knochen zu treiben. Dann geht es wieder auf die Zimmer, um sich fertigzumachen und aufzuräumen, denn auch ebenso wie bei Arbeitsdienst und hier ist die Sauberkeit oberster Grundsay. Militär Erst, wenn alles in Ordnung ist, kann man auch mit ruhigem Gewissen seinen Kaffee trinken und anschließend an die Arbeit gehen. 5 Uhr! Hell ſtrahlt inzwischen die Sonne über dem weiten Gelände, wo die Jungen zur Flaggenparade angetreten sind, um vom Führer der Gruppe den Tagesspruch entgegenzunehmen und anschließend die Flagge das Symbol zu hissen. Und dann geht ihrer Gemeinschaft es auf die Felder zur Arbeit. Hacken und Spaten geschultert ziehen sie, fröhliche Lieder auf den Lippen, hinaus, um ihre Arbeit weiterzuführen , die sie am vorigen Tage verlassen haben. Es ist ein freudiges Bild, mit welchem Eifer sich jeder einzelne daranhält, wie sich jeder bemüht, mit seinen Kameraden Schritt zu halten. Und wenn es auch dem einen oder anderen sind doch die Altersnicht immer gelingt , ſo unterschiede teilweise nicht unbeachtlich zeigt sich doch gerade bei diesen Gelegenheiten das hier herrschende Gesez der Kamera dschaft. Denn in solchen Fällen springt dann einfach der ältere Kamerad für den jüngeren ein und ermöglicht es ihm so, den Vorsprung, den die anderen haben, wieder einzuholen.
So schreitet denn auch die Arbeit rüstig vorwärts; die mit Unkraut durchſeßten Teile des großen Rübenfeldes verringern sich zusehends, und man kann wirklich ſagen, daß ſich jeder einzelne dieser Jungen seine zwei Stunden Mittagspause redlich verdient hat. Dies kommt auch ganz deutlich in dem nicht geringen Appetit zum Ausdruck, den die jungen Kameraden bei dieser Gelegenheit entwickeln. Hier bietet sich uns eine geeignete Möglichteit, uns mit den einzelnen Kameraden über ihre beruflichen Ziele, über ihren bisherigen Weg, über die Gründe, die sie zum Landdienst führten, zu unterhalten. So sprechen wir mit einem Jungen von der Moſel, der uns durch sein frisches und fröhliches Verhalten ebenso wie durch seinen Arbeitseifer besonders aufgefallen war. Er erzählt, daß er zunächst nach Abschluß seiner Schulzeit bei seinem Vater im Geschäft mitgearbeitet habe, jedoch habe ihm das Büroer wollte leben keine Freude mehr gemacht rk in Luft und Sonne zubringen. fein Tagewe Daher habe er freudig die Gelegenheit ergriffen , in den Landdienst zu gehen. Und es gefalle ihm dort auch so gut, daß er verſuchen werde, die Führerlaufbahn einzuschlagen. „Es ist so schön“, ſo erzählte er, „ wenn man so den ganzen Tag in der Natur sein kann und wenn man außerdem weiß , daß man an einer besonders bevorzugten Stelle für die Nation ſich einsehen kann. Das ist es nämlich auch, was einen die sicherlich oft schwere und mühevolle Arbeit gern und freudig auf sich nehmen läßt.“ Ein anderer hat seinen Weg zum Landdienst über das Landjahr gefunden. Er wurde im vergangenen Jahr xxxxxxxx nach seiner Schulent lassung vom Rheinland aus nach Mitteldeutschland ins Landjahr verschickt und hatte dort Gelegenheit, sich auch mit einigen Landdienstkameraden anzufreunden. So bekam er einen Einblick in Zweck, Ziel und Aufgabe diefer Selbstschöpfung der Jugend, und da ihm an und für sich schon durch seinen Aufenthalt im Landjahrlager die Schönheiten des Dienstes am Boden zum Bewußtsein gekommen waren, entschloß er sich, ebenfalls in die Reihen des Landdienstes einzutreten. Auch sei für ihn wie er betontein weiterer Anlaß für diejen Schritt die Tatsache gewesen, daß es in seiner Heimat auch heute noch sehr schwer sei, eine Lehrstelle zu erhalten, was sich ja nur zu leicht aus der starken Bevölkerungsdichte des Rheinlandes erklären läßt. Im übrigen beabsichtigt auch er, bis auf weiteres auf dem Lande zu verbleiben, obwohl er später, wenn er das entsprechende Alter erreicht hat, gern ganz zur Wehrmacht gehen möchte.
Wieder ein anderer kommt direkt aus dem Essener Kohlenpott. Auf die Frage, warun er bereits vier Lehrjahre hinter sich hatte von den sieben, die er im Bergbau machen muß -
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dort weggegangen sei, erwidert er, daß er durchaus nicht beabsichtige, ſeinen Beruf aufzugeben . Er habe lediglich den Drang verspürt, einmal aus seiner schwarzen unterirdischen Finsternis etwas herauszukommen . Und da er außerdem die Überlegung angestellt habe, daß es wohl faum eine gesündere Tätigkeit geben könne, als gerade die Landarbeit, da habe er sich eben zum Landdienst gemeldet, wo er nun einmal cin Jahr Dienst am deutschen Boden in etwas anderer Form leisten wolle, als er dies bislang im Bergbau getan hatte. Und endlich haben wir uns noch mit einem Kameraden unterhalten, der bereits im vorigen Sommer im Landdienst gestanden hatte und nun auch dieses Jahr sich wieder freiwillig eingereiht hat, während er sich den Winter über, ebenfalls aus eigener Initiative heraus, zum Arbeitsdienst gemeldet hatte. Er war, so erzählt er uns, ursprünglich Bäcker, hatte auch feine Lehrzeit abgeschlossen und sogar noch zwei weitere Jahre als Geselle gearbeitet. Dann aber habe ihn sein Meister nicht mehr halten fönnen, und er habe sich nun entſchloſſen, umzusatteln, um sich auf dem Lande sein Leben aufzubauen.
2. Juli 1937 Auf ein Zeichen geht alles wieder an die Arbeit. So müssen wir unsere Unterhaltung. mit den Jungen am Abend fortſehen, wie fie sich nach des Tages Müh und Arbeit in ihrem. Lager gemütlich zusammensetzen, um mit Unterhaltung, Spiel und Musik ihre freien Stunden. zu vertreiben. Und hier gewinnen wir dasselbe Bild, das wir bereits am Vormittag erhalten hatten. Jeder einzelne von ihnen - ganz gleich, ob er dabei bleiben oder sich wieder einem ist aus anderen Beruf zuwenden will ✔ Liebe zum Lande gekommen und in dem Bewußtsein, hier an hervorragender Stelle der gesamten Nation dadurch dienen zu können, daß er mithilft, ihre Ernährungsgrundlage zu. sichern. Und wir haben des weiteren den unbedingten Eindruck erhalten, daß hier in dieſen Lagern eine Pionierarbeit auf dem Gebiet nationalsozialistischer Erziehung geleistet wird. Denn hier gibt es keinen Unterschied nach Klassen und Ständen, hier gilt nur ein Gesetz, das Gesetz der Kameradschaft, hier gilt nur ein Motto, das Motto „ einer für alle, alle für einen“. Und sie alle eint der Wille, K. D. der Nation zu helfen.
Lehrmeiſter der Betriebsſicherheit
Einsatz der Arbeitsopfer gegen Betriebsunfälle – „ Kampf der Gefahr“ als Erziehungsfrage KdF -Sportkurse für Körperbehinderte NG.-Musterbetriebe müſſen Unfallziffern ſenken helfen NSK Kürzlich hat Reichsleiter Dr. Ley einen Aufruf an alle Betriebe erlassen, in dem zu einem Leistungswettbewerb für die zum ,,Nationalsozialiſtiſchen Auszeichnung Musterbetrieb" aufgefordert wird. Nicht der= jenige Betrieb ist meisterhaft, der die meisten Geldmittel in diesen Wettbewerb hineingeſtedt Vorbildliche Betriebsführung ist eine hat. Herzensangelegenheit, besonders was die Menſchenführung im Werk anbetrifft. Einem NS.Musterbetrieb wird die Betreuung der Arbeitsopfer und Arbeitsveteranen ebenfalls eine Herzenssache sein. Wenn sich das Verständnis für eine richtige Betreuung der Arbeitsopfer mit den Jahren von selbst durchsetzen soll, muß jeder Betriebsführer und jedes Gefolgschafts mitglied erkennen, warum eine enge Ge = meinschaft mit den Arbeitsopfern— angestrebt werden muß. Durch die betreuenden Maßnahmen der DAF. und der NSG. Kraft durch Freude sind Be= triebsführer und Gefolgschaft nicht jeder Ber= pflichtung den Arbeitsopfern gegenüber ledig. Ihre Verpflichtungen beschränken sich auch richt allein auf eine Unfallverhütung für die Zutunft durch überprüfung aller Betriebsanlagen. Reben vorbeugenden Maßnahmen der Betriebsführer muß unterstützt von der Gefolg= ſchaft - eine rege und dauernde kameradschaftliche Verbindung zwischen schaffenden Voltsgenossen, Arbeitsopfern und Arbeitsveteranen aufrechterhalten bleiben. Ganz bewußt muß in dieser kameradschaftlichen Verbindung der Ge= dante gepflegt werden: Deine Arbeitskraft ge= hört dem Volte! Sich gesund und leistungsfähig erhalten, ist eine völkische Pflicht. Mensch-
liche Unzulänglichkeit, Unbedacht, Leichtsinn, Gleichgültigkeit tönnen gemeinsam sehr ener gisch bekämpft werden. Die Unfallverhütungsaktion der RBG. „ Eiſen und Metall “, an der sich 20 000 Betriebe beteiligten, hat den Beweis erbracht, daß mit Umsicht und Willen vieles zu er reichen ist. Der Erfolg der Aktion war ein Absinken der Unfälle von 50 v H. der üblichen Vorkommen. In dem immer wieder von der DAF. und dem Amt ,,Feierabend" der NSG. Kraft durch Freude verfolgten Ziel, Arbeitsopfer und Arbeitsveteranen nicht allein zusammenzufassen, ſondern eine dauernde kameradschaftliche Verbindung mit den Betrieben zu pflegen, liegen besondere, vielleicht erst von wenigen ganz zur Möglichkeiten erzieherische durchdachte Unfallbekämpfung. Arbeitsopfer und vor allen Dingen Arbeitsveteranen können ganz zwanglos Lehrmeister aller schaffenden Menschen sein und damit dem größten Gefahrenpunkt, Unzulänglichkeit, Leichtſinn, Bequemlichkeit, steuern helfen. Es ist eine alte Erfahrung, daß sich gerade die Arbeitsopfer allzu gern bei Betriebsveranstaltungen über betriebstechnische Dinge aus ihrem alten Fachgebiet unterhalten. Go mancher wertvolle Hinweis fällt dabei besonders für den jungen Arbeitskameraden ab, und man ſage nicht, daß die moderne Technik die Erfahrungen der „ Alten“ über den Haufen wirft. Unfälle kommen nach der Statiſtik fast gar nicht an modernen Maschinen vor, dafür aber bei anderen Gelegenheiten durch Unachtsamkeit.
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Der Wert einer solchen Gemeinschaft zwischen Arbeitsopfern, auf langjährige Erfahrungen zurückblickende Arbeitsveteranen und der Ge= folgschaft mag erkannt werden, wenn man sich einmal die Unfallmeldungen der letzten Jahre durchsieht. Jährlich werden 8000 Menschen durch Betriebsunfälle getötet, weitere 1500 verlieren für dauernd ihre Arbeitskraft, hunderttausende werden zum Teil dauernd in ihrer Arbeitsfähigkeit gemindert. Diese Zahlen be deuten auch einen riesengroßen, nie wieder gut zu machenden Verlust am Einkommen des deutschen Volkes. Wenn hierzu in Betracht ge= zogen wird, daß erfahrungsgemäß 75 vH. aller Unfälle durch Schulung vermieden werden können, so gewinnt die Aufgabe, die die Deutsche Arbeitsfront hinsichtlich Unfallver= hütung in den nächſten 3½ Jahren auf der Reichsschulungsburg Königswinter zu leisten hat, besonders an Bedeutung. Wir sind der Ansicht, daß Arbeitsopfer und Arbeitsveteranen von sich aus ſehr gut den Gedanken Kampf der Gefahr" unterſtüßen kön= nen. Aber auch umgekehrt können schaffende Volksgenossen Helfer der Arbeitsopfer sein. Es gibt Arbeitsopfer, die schwer überwinden, den Kopf hängen lassen und sich zu feiner Leistung mehr fähig glauben. Ihnen fehlt eine gesunde Portion Energie und Selbst= vertrauen. Arbeitskameraden mit ähnlichen und gleichen Verlegungen dagegen sagen sich : „ Ich gehöre noch lange nicht zum Alteisen. Mit einem Arm oder Bein weniger kann ich immer noch ſoundſoviele Berufe recht gut ausfüllen, ich muß nur anpaden und mich vorbereiten." Dann beginnen sie in KdF. - Sportkursen sehr zielbewußt mit ihrer förperlichen Ertüch= tigung. Solche KdF.-Sportkurse für körperlich Behinderte finden in allen größeren Städten Deutſch= lands laufend statt. Als mit diesen Kursen begonnen wurde, war man sich darüber klar, daß es sich hier um ein Experiment handelte. Aus diesem Experiment, aus diesen Anfängen und Versuchen, sind inzwischen Dauerein = richtungen geworden, die von Arbeitsopfern und Arbeitsveteranen laufend beſonders freudig besucht werden. Man hat dabei die
Firmen
ohne
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Erfahrung gemacht, daß gerade die förperlich Behinderten fanatische Sportler find, die unter Leitung fachlich geschulter Lehrkräfte nun versuchen, durch Sport sich die größtmög lichste Leistungsfähigkeit wieder zu erringen. Diese eben erwähnten Lehrkräfte sind selbstvers ständlich über Art und Folgeerscheinungen der einzelnen Verlegungen und Verstümmelungen so genau unterrichtet, daß sie für jeden einzelnen Arbeitskameraden unentbehrliche Berater find . Der schaffende Deutsche soll dem KdF.- Sportwart die Beratung des Arbeitsopfers nicht allein überlassen. Die seelische Betreuung aber tann oft niemand so gut übernehmen wie der Arbeitskamerad aus dem alten Betrieb. Hier zeigt sich dann plößlich in einem ganz neuen Licht, was Kameradschaft der Arbeit für den Einzelmenschen wie für das Voll be= deutet. Wo eine Lenkung und Führung des charakterlich schwachen und weichen Menschen notwendig ist, kann ein kameradschaftlicher Rat von großem Nutzen sein. Wir können und wollen heute auf keinen Hammerſchlag verzichten, der dem Aufbau unseres Reiches dienlich ist. Durch die 8000 tödlichen Betriebsunfälle im Jahr und durch die Unfälle, die eine dauernde, eine teilweise und vorübergehende Behinderung der Arbeitsfähigkeit nach sich ziehen, wird ohnehin eine Schwächung der deutschen Volksfraft und damit des deutschen Volksvermögens in einem Werte von jährlich etwa 2,5 Milliarden Reichsmark verursacht. Wir haben also alles einzusehen, um Betriebsunfälle zu vermeiden. Nur im ständigen BeZusammenwirken von Betriebsführer, triebsobmann, Arbeitsschukwaltern oder Unfallvertrauensmännern, ArbeitsGefolgschaft, opfern und Arbeitsveteranen kann menschliche Unzulänglichkeit als Hauptfaktor der Betriebsunfälle mit der Zeit überwunden werden. Wo sich in dieser Hinsicht von allen ge= vorbildliche Bestrebungen geltend tragene machen und auswirken, sind schon wichtige Voraussetzungen für die Auszeichnung „ Nationalsozialistischer Musterbetrieb" erfüllt. Br.
Ware
und
Geld
Wie arbeiten die Uebungsfirmen der DAF. – Der Handel in der Uebungswirtſchaft Betriebswirtschaftliche Kenntnisse für junge Kaufleute - Zahlreiche Ein- und Ausfuhrhandelsfirmen in Hamburg und Bremen NSK Innerhalb der deutschen Übungswirtschaft in der DAF. nimmt die Wirtschaftsgruppe Handel den größten Raum ein. Sie ist aufgeteilt in die Zentralfachschaft GroßEin- und Ausfuhrhandel einerseits und Einzelhandel andererseits. Die Aufgabe der Zentralfachschaft Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel ist es, den kaufmännischen Nachwuchs im Großhandel zu der Erkenntnis von der volkswirtschaftlichen Notwendigkeit einer organischen Warenverteilung zu erziehen. Die besonderen volkswirtschaftlichen Funktionen der Industrie als Erzeuger, des Großhandels als Lagerhalter
und Warenverteiler und des Einzelhandels, der den Absatz an den legten Verbraucher durchzuführen hat, werden den Mitarbeitern immer wieder klar und deutlich vor Augen geführt. Damit wird diese organiſche Warenverteilungsordnung bewußt gegen die liberalistischen ,,Auss " schaltungstendenzen" gesetzt, die darin bestanden, daß eine Wirtschaftsgruppe versuchte, die Aufgaben der anderen mit zu übernehmen, und die im Großhandel insbesondere zur Vernichtung mittelständischer Existenzen führte. Den Groß handels-Übungsfirmen ist es zur Pflicht gemacht, der Industrie durch entsprechende Lagerhaltung
NEK Folge 150 eine ungestörte Erzeugung zu ermöglichen, indem fie als Buffer zwiſchen Induſtrie und Abnehmer Konjunkturschwankungen von ihr fernhalten. Alle diese aus der nationalsozialistischen Auffaſſung von den Aufgaben des Großhandels sich ergebenden Forderungen werden verwirklicht durch entsprechenden Aufbau der Ge = häftsverbindungen zwischen den Übungsfirmen, deren Überwachung durch die Zentrale und die Gaureferenten in den Gauwaltungen der DAF. erfolgt. Besonders in Hamburg und Bremen arbeiten viele Ein- und Ausfuhrhandelsfirm e n, die in Geſchäftsverbindung mit Übungsfirmen in Argentinien, Bulgarien, Dänemark, England, Holland, Schweden, Uruguay und anderen Ländern stehen. Ziel dieser besonderen Auslandsarbeit ist die Verwirf lichung der nationalsozialiſtiſchen Auffassung über die Aufgaben des deutschen Außenhandels in einer nationalen Wirtſchaft. Die vorkommenden Geschäftsvorfälle werden durch die Außenhandelsstelle der Deutschen Übungswirtschaft in Berlin überwacht, in der höhere Reichsbankbeamte als Sachbearbeiter für die Devisenbewirtschaftung zur Verfügung stehen. Die in der Zentralfachschaft Einzelhandel zusammengefaßten Übungsfirmen haben die
Nachrichten
Erhebungen über Einnahmen und Ausgaben von Arbeiterhaushalten Bertvolle Grundlage für Errechnung tragbarer Mieten NSK Berlin, 2. Juli. Das Statistische Reichsamt und die Sta= tistische Zentralstelle der DAF. führen z3. eine Erhebung über die Einnahmen und Ausgaben von rd. 3000 Arbeiterhaushaltungen, deren monatliches Bruttoeinkommen höchstens 150,RM. beträgt. Die Erhebungen find geeignet, eine wertvolle Grundlage für die Errechnung tragbarer Mieten und Wohnungslaſten zu ſchaffen. Aufmarsch der Kämpfer Anhalts Großkundgebung in Deſſau NSK Deſſau, 2. Juli. In der Hauptstadt des Gaues Magdeburg Anhalt findet am 3. und 4. Juli ein großes Treffen der vier politischen Kreise des Landes Anhalts statt. Diese Großveranstaltung der Partei beginnt mit einer Zusammenkunft der Träger des Goldenen Ehrenzeichens und des Ga uehrenzeichens und nimmt seine Fortsetzung mit einem Kameradschaftsabend, der die führenden Männer der Partei und ihrer Gliederungen mit den maßgeblichen Persönlichkeiten der Wehrmacht, des Staates und der Wirtschaft vereint. Am Sonntag spricht der Gauleiter von Magdeburg-Anhalt, Reichsstatthalter Iordan , auf einer Großfundgebung, zu der 100 000 politische Kämpfer aufmarschieren werden, und nimmt anschließend den Vorbeimarsch der Formationen ab. Rach einer Führertagung am Sonntag= nachmittag tommt die Bevölkerung der Gau-
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2. Juli 1937 Aufgabe, den Absatz der von den IndustrieÜbungsfirmen erzeugten und von den Großhandels-Übungsfirmen vertriebenen Waren an den letzten Verbraucher zu sichern. Dabei sollen fie gleichzeitig den jungen Kameraden die nötigen betriebswirtschaft lichen Kenntnisse vermitteln. Wie schlecht es gerade um diese Dinge im Einzelhandel noch bestellt ist, zeigen die Ergebnisse von Prüfungen, die in Verbindung mit dem Einzelhandelsschutzgesetz durchgeführt wurden. Die überwiegende Zahl der Prüflinge wußte über Kalkulation, kaufmännisches Rechnen, Buchführung und Werbung nichts zu sagen, ge= schweige denn über Betriebsorganisation, Marktbeobachtung, Lagerstatistik usw. Die Übungsfirmen in der Deutschen Arbeitsfront bieten die Gelegenheit, alle dieſe Lücken in der beruflichen Ausbildung an Hand prafbischer Arbeitsfälle allmählich zu füllen. Hier stehen 2000 Übungsfirmen untereinander in Geschäftsverbindung, als wären ſie Firmen der Wirklichkeit. Alle Arbeiten entsprechen dem Betrieb in einer wirklichen Firma; nur Ware und Geld find gedachte Werte. Die Übungsfirmen stehen unter fachmännischer Leitung erfahrener, älterer Kameraden. Sie arbeiten in der Regel wöchentlich einmal am Abend.
stadt Dessau mit ihren Gäſten zu einem Volksfest zusammen, das von der NS .-Gemeinschaft Kraft durch Freude ausgestaltet wird und in einem Ausmaß stattfindet, wie es der Gau Magdeburg-Anhalt noch nicht erlebt hat.
Das ,,Braune Band von Deutſchland“ Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland werden erwartet NSK München , die Hauptstadt der Bewegung, die Stadt der deutschen Kunst, ist auch die Stadt des deutschen Pferdesportes geworden. der damit in allen seinen Zweigen eine Pflegestätte gefunden hat und mit dem „ Braunen Band von Deutschland“ den höchsten Standard für den gesamten deutschen Reit- und Springsport aufrichtete. Dieser große 100 000Mark-Preis, der diese Höhe erstmals im Vorjahr erreicht hat, gab der darniederliegenden deutschen Vollblutzucht den Anstoß zu neuem Leben. Trok dieser erstaunlichen Aufwärtsentwicklung vermochte der Münchener Rennverein doch nicht allein der Träger des „ Braunen Bandes von Deutschland“ zu ſein. Es wurde ein Kuratorium für „ Das Braune Band von Deutschland“ ins Leben gerufen, dem führende Männer von Partei und Staat angehören . Die Zusammensetzung des Kuratoriums bringt es deshalb auch in diesem Jahre wieder mit sich, daß der Tag des Braunen Bandes die bedeutendsten Persönlichkeiten Deutschlands in München zu Gaste sehen wird. Außer diesen Persönlichkeiten des Reiches werden wiederum zahlreiche Gäste aus dem Ausland , die internationale Rennsportwelt in Riem erschei nen ; denn schon während der Vorbereitungsarbeiten konnte man klar erkennen, daß das Anſehen des deutschen Rennsports, allem voran das Interesse an dem großen Preis des „ Braunen Bandes von Deutschland“ im Ausland erneut gewachsen ist.
NGKWochenschau Conderdienst Reichsleitung der NSDAP.,
der
NSV
Hauptamt für Volkswohlfahrt
Gäste aus China im Mütterheim der NSV.
„Wir bereuen nicht,
die weite Reiſe
gemacht zu
haben“
Leiterinnen der „National Child Welfare Association“ aus Nanking ſtudieren die NSV. Arbeit – Staunen über deutſche Gründlichkeit und Organiſation NSK Es vergeht wohl keine Woche, in der nicht zahlreiche Ausländer, die zum Studium des neuen Deutschland tommen, die Einrichtungen der NSB, bes suchen. Denn gerade die Erfolge dieser Organiſation find es, die im Auslande Staunen und Bewunderung erregen. Heute berichten wir über den Besuch einiger Chinesinnen, als Zeichen dafür, in welch ferne Länder der Ruf der NSB. bereits gedrungen iſt. China und der Ferne Often überhaupt - für den Europäer sind sie vielfach noch ein recht unklarer Begriff. Insbesondere von China wissen wir eigentlich noch herzlich wenig. Für uns ist das Reich der Mitte immer noch das Land des Stillstands, einer wohl alten, aber erstarrten Kultur, das Land der ewigen Generals- und Bürgerkriege. Daß hier ein 300Millionen-Volk zu einer Nation zusammenzuwachsen beginnt, das kommt uns noch gar nicht zum Bewußtsein.
Chinesisches Intereſſe für Deutſchland Aber wenn auch langsam und unter unendlichen Schwierigkeiten - das neue China_iſt im Werden. Und gerade dieser Umstand ist es, der den Blick der modernen Chinesen mit Bewunderung auf das rasche Wiedererstarken des neuen Deutschlands unter der nationalsozialistischen Führung lenkt. Man spürt eine ges wisse Gemeinsamkeit des Schicksals. Ist es da ein Wunder, wenn Chineſen in immer wachsender Zahl nach Deutschland kommen, um seine Einrichtungen zu studieren und hier zu lernen? Aber nicht nur Männer der Politik und Wissenschaft tommen zu uns, sondern auch Frauen , die vor allem die Einrichtungen der NSV. kennenlernen wollen. Und bei dieſer Gelegenheit hörten wir in Deutschland wohl zum erstenmal etwas von der Existenz der ,,National Child Welfare Association" in Nanting. Einige Leiterinnen aus dieser Orga= nisation waren zu Studienzwecken nach Deutschland gekommen, und ihr Intereſſe galt natürlich in erster Linie dem Hilfswerk Mutter und Kind“.
Sie staunen über die Einrichtungen In dem mustergültigen Mütterheim in Fürstenberg trafen wir diese Chinesinnen, die dort von Vertretern des Hauptamtes für Volkswohlfahrt geführt wurden. Auf ihren Ge= sichtern malte sich deutlich das Staunen über
all diese Einrichtungen, die sie in dieser Vollendung sich niemals hätten träumen laſſen. Das Heim war voll belegt : Mütter mit Stillkindern. Fünfmal am Tage kommen die Kinder mit den Müttern zusammen, regelmäßig fünfmal stillt jede Mutter ihr Kind. In der übrigen Zeit wird den Frauen die Sorge für ihre Kleinen abgenommen, denn sie sollen sich ja erholen. Und unbeſorgt konnten sie um das Wohl ihrer Säuglinge sein, draußen in der geschütten Veranda strampelten sie munter und braungebrannt in ihren weißen Bettchen, wohlbehütet und gepflegt von NS. - Schwestern. Ein Zwillingspärchen war dabei und sogar zweimal Drillinge, je drei Jungens und drei Mädels !
Da wollten das Fragen bei den Gästen aus dem Fernen Osten gar kein Ende nehmen. Aber es bedurfte schließlich nicht vieler Antworten, denn die strahlenden Augen der Mütter und das blühende Aussehen der Kinder, die Art der Betreuung, gaben den besten Anschauungsunterricht.
Das soziale Gewiſſen der Nation Aber eine Frage bedurfte doch einer ausführlichen Begründung. Fräulein Yen stellte fie an ihren freundlichen Begleiter : „ Eines kann ich wahrlich nicht begreifen : Wie bringen Sie denn eigentlich die Gelder auf, die erforderlich sind, um solche Musterbetriebe ins Leben zu rufen ?" Und als sie hörte, daß diese Riesenbeträge nur aus freiwilligen Beiträgen des gesamten Volkes stammen, war ihr Er= staunen groß. Ihr Begleiter konnte hierüber ein stilles Lächeln nicht unterdrücken : „ Ja, sehen Sie, Fräulein Yen, diese eine Frage wird von allen Ausländern, die ich zu führen habe, immer wieder an mich gestellt, und immer wieder stoße ich mit meiner Antwort auf Unglauben und leisen Zweifel. Und doch verhält es sich tatsächlich so. Fast 7 Millionen Und zu den Mitglieder hat die NSV. hierdurch hereinkommenden Mitgliedsbeiträgen tommen noch die vielen freiwilligen Spenden und nicht zuletzt die uneigennützige Mitarbeit vieler hunderttausend deutscher Männer und Frauen. Wir können ruhigen Gewissens sagen, daß es kaum einen Deutschen gibt, der nicht auf irgend eine Weise mit der NSV.- Arbeit ver-
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knüpft wäre. Sie ist joziale Gewissen Boltes geworden !"
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REK Folge 150 gewissermaßen das des deutschen
Vom Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit
„Eines interessiert mich noch besonders : Ich hörte von Ihren großen Erfolgen bei der Be = tämpfung der Säuglingssterblichteit. Wie haben Sie das eigentlich erreicht ?" „Zunächſt, Fräulein Yen, durch gesundheitliche Betreuung, Erziehung der Eltern, durch Beratungsstellen und ähnliche Einrichtungen. Wir haben aber auch das Übel an der Wurzel zu packen versucht, indem wir vor allem das Wohnungsproblem energisch angefaßt haben. Wir sorgen für gesunde, räumlich ausreichende Wohnungen. Kinderreichen Familien geben wir, soweit irgend möglich, Gelegenheit zum Siedeln oder besorgen ihnen wenigstens eine größere Wohnung, wobei wir Mietszuschüſſe leisten. Vor allem aber ist unser Bestreben : jedem Kind sein eigenes Bett ! Im Laufe von etwa drei Jahren haben wir nicht weniger als
842 000 Betten im Werte von 35 Mill. Reichsmart beschafft!“ ,,Betten für 842 000 Menschen - also für die Bevölkerung einer Großstadt?" „Ja, oder etwa ebensoviel wie sämtliche Krankenhäuser Deutschlands zusammen besitzen !"
,,Wir haben Ihnen zu danken“ Fräulein Ven schüttelte ihrem Begleiter die Hand : „Man hat uns in China immer rühmend Ich von der deutschen Gründlichkeit erzählt. sehe, daß man damit recht hatte. Bei solcher Gründlichkeit muß es Ihnen gelingen, in Ihrem Vaterlande jenen Idealzustand zu erreichen, der der heiße Wunsch eines jeden Volkes ist : ein Und ernst gesundes frohes Geschlecht !" fügte sie hinzu : „ Auch bei uns in China ist die Kinderwohlfahrt brennendes Problem. Dieses lösen zu helfen, ist die Aufgabe unserer „ Na= tional Child Wilfare Aſſociation“. Wir haben Ihnen zu danken, denn wir haben gerade für unsere Ziele reiche Anregungen bei Ihrer NSV. bekommen. Wir bereuen nicht, die weite Reise M. Peschmann gemacht zu haben."
Kinder finden Erholung und
Erlebnis
Hunderttauſende deutſcher Kinder auch in dieſem Jahre wieder von der NSV. landverſchickt – Sie lernen die Gaue des Reiches kennen – Erlebnis echter Volksgemeinſchaft NSK Ich verreise !" Entspannung, Erholung, Erlebnis liegen in diesen zwei Worten verborgen. Kein Zweifel darüber, daß diese Loslösung vom Alltag, diese Tage und Wochen des Ausruhens , diese Orts- und Luftveränderung wichtige Gesundheitsfaktoren sind. Die nationalsozialistische Bewegung aber hat hierin eine großartige Wandlung vollbracht, sie hat das eigensüchtige „ ich verreise“, das früher nur ein Privileg gutfituierter Kreise" war, zu einer Sache der Volksgemeinschaft ge= macht: „ Wir verreisen", heißt es heute. Auch den minderbemittelten Volksgenossen ist es durch die NS. - Gemeinſchaft Kraft durch Freude möglich, Urlaubsreifen an die See, ins Gebirge und auf dem Meere zu unternehmen. Und daß auch bedürftige Mütter und ihre Kinder verreisen können, dafür sorgt die NSV . im Rahmen ihres Hilfswerkes " Mutter und Kind". Diese große Aktion, die jedes Jahr umfassender wird, sorgt besonders für die deutsche Jugend. Sie zu fräftigen, ihr die Erholung und das Erlebnis der volksgemeinschaftlichen Tat zu vermitteln, ist eine Aufgabe, an der jeder Volksgenosse mitwirken sollte durch seine Mitgliedschaft zur NSV., burch Spenden für das Hilfswerk ,,Mutter und Kind“ und durch die Bereitschaft, Kinder aus anderen Gauen vier bis sechs Wochen bei sich aufzunehmen und wie eigene Kinder zu hegen und zu pflegen . Wieder reisen in diesem Jahre Hunderttausende deutscher Kinder durch Vermittlung der NSV. in andere Gaue des Vaterlandes. Kinder aus Ostpreußen, von der Wasserkante , aus Schlesien, Sachsen werden in der schönen Mark, in Thüringen und anderen Gauen untergebracht bei Volksgenossen, die froh und stolz
sind, ihren Pfleglingen alles zu bieten, was zu einer schönen Reise an Erholung und Erlebnissen gehört. Und unsere Jugend? - Sie ist natürlich restlos begeistert ! Ich befragte einen Hitlerjungen aus Ostpreußen, der zu einer vergnügten NSV .- Reisegesellschaft von elfhundert Jungen und Mädeln gehörte. Ihm hat es bei seinen Pflegeeltern in der schönen Ruppiner Gegend so gut gefallen, daß er am liebsten dort geblieben wäre. Er hatte es ſich nicht nehmen lassen, seinen Pflegeeltern bei der landwirtschaftlichen Arbeit auf ihrem Bauerngut zu helfen, obwohl sie es gar nicht wollten. Aber dieses Mithelfen, dieſer Umgang mit Pferden, Kühen, Hühnern, Tauben, die Freundschaft mit dem großen Hofhund und der Haustake waren ihm ein so großes Erlebnis, daß er am liebsten Bauer werden möchte. Mädchen, die ihre wunderbare Erholungszeit im grünen Herz von Deutschland, in Thü ringen, verbringen durften, trugen strahlenden Gesichts allerhand Gepäckstüde mit. Gie kamen aus der Spielwarengegend zurück, aus Sonneberg, Lauscha, Steinach usw. Ihnen sind von ihren Pflegeeltern herrliche Puppen, riesige Teddybären und anderes Spielzeug geschenkt worden, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Geschwister daheim bringen sie herrliche Dinge mit. Wie ihnen das Essen geschmeckt hat, frage ich die Mädel mit den frischen Augen in den ges sunden braunen Gesichtern. Groooßartig!" ist die Antwort der munteren Schar. Gewichtszunahmen von fünf, zehn , zwölf, ja achtzehn Pfund in den sechs Wochen der Erholung und des Erlebens sind durchweg zu verzeichnen. Verschiedene Mädchen hatten es besonders gut ge=
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2. Juli 1937 troffen. Die kleine Hildegard wurde im Auto ihrer Pflegeeltern in ganz Thüringen ſpazieren gefahren ; sie kennt jezt das herrliche Land, die schönen thüringischen Städtchen so genau wie den Inhalt ihres Handtäschchen. Ein Junge war bei einem Förster im Thüringer Wald untergebracht. Er hat sich mit Rehen, Hasen und wilden Gänsen befreundet , und der schöne deutsche Wald ist ihm zum unvergeßlichen Erlebnis geworden . Und die Kinder erst , die in der Mark Brandenburg untergebracht waren ! Ihnen wurde das schöne Potsdam und Berlin gezeigt. Sie können zu Hauſe von der Stadt des preuBischen Soldatenkönigs erzählen , vom herrlichen Sanssouci Friedrichs des Großen , sie wissen , wo in Berlin der Führer wohnt , kennen das
Brandenburger Tor, das Schloß, die Museen und das Rathaus. über allem aber steht das Erlebnis der echten Volksgemeinschaft. Allen Kindern ist der Erholungsort zur zweiten Heimat geworden ; sie haben kennengelernt, daß es auch in anderen Gauen des deutschen Vaterlandes Volksgenossen gibt, die freudigen Herzens die Volksgemeinschaft zur Tat werden lassen . Darüber sei das Wirken der NSV . nicht vergessen, die den Kindern die Erholung ermöglicht , die Reiſekosten zahlt und die Jungen und Mädel während der Fahrt betreut und verpflegt. Und jeder Volksgenosse , der der NSV. spendet und opfert, nimmt tätigen Anteil an dieſem wunderbaren Werk des Führers .
A. Siebert.
Ein Dorf hilft ſich
ſelbſt
Wie das Dörfchen Sarow seinen Kindergarten baute - Gemeinsame Tat bricht alle Hinderniſſe NSK Im westlichen Teil Pommerns , nahe der mecklenburgischen Grenze, liegt das Dörfchen Sarow. Schon von weitem grüßen mächtige Baumriesen ; rings herum erstrecken sich weite, grüne Fluren und verlieren sich am Horizont in der zitternden , glasigen Luft des heißen. Sommertages . Männer und Frauen des Dorses, zum Teil mit seltsam anmutenden fbedeckungen, gehen ihrer schweren ArbeitKop auf den Äckern und Getreidefeldern nach. Kein Windhauch rührt an den Blättern der Bäume, die zu beiden Seiten der Straße ſtehen . Nun haben uns die ersten Häuser des Dorfes Sarow aufgenommen, und bald halten wir vor unserem Ziel, dem Sarower Kindergar = ten, einem schlichten Häuschen, das sich durch nichts von ähnlichen Einrichtungen unterscheidet. Und doch - die Geschichte seiner Entstehung ist es, die ihm eine besondere Note verleiht. Bereits im vergangenen Jahr stellte sich die Notwendigkeit der Errichtung eines Kindergartens in Sarow heraus . Die Sarower Einwohnerschaft, die vollzählig in der Landwirtschaft beschäftigt ist, mußte irgendwie entlastet werden . Zudem bestand im Nachbarort Ganschendorf bereits ein Erntekindergarten , der sich bei den Einwohnern größter Beliebtheit erfreute. Das Ganschendorfer Beispiel machte Schule und der Ortsgruppenamtsleiter der NSV. bekam beinahe täglich zu hören, wie dringend Sarow einen Kindergarten brauchte. Schließlich nahm diese Idee mehr und mehr feste Gestalt an, und im Januar hieß es dann endgültig : Der Kindergarten wird gebaut . Jetzt begann die Suche nach einem geeigneten Plaz. Verschiedene Häuser wurden besichtigt, bis man endlich eine alte Hütte aufstöberte, die früher einmal einer Käserei zur Aufbewah rung ihrer Erzeugnisse diente , und im Volts: mund einfach der Käsekeller" hieß. So , nun konnten die Bauarbeiten beginnen . Das Häuschen mußte von oben bis unten umgebaut werden und , da Geldmittel nicht gerade im Überfluß vorhanden waren , schlossen sich alle Männer des Dorfes und verschiedene Handwerker aus Nachbarorten zu einer Arbeits-
gemeinschaft zusammen . Jeden Sonntag und in den freien Stunden während der Woche wurde gearbeitet. Der Raum wurde gründlich von allem Unrat befreit. Der alte Fußboden mußte erneuert werden . Das dafür benötigte Holz wurde fertig geschnitten von der Gutsver= waltung zur Verfügung gestellt . Die Fenster wurden ebenfalls noch weiter ausgestemmt , um den späteren Kindergartenschüßlingen genügend Licht und Sonne zu schaffen . Als sich die Männer später bei der neuen Beleuchtung die Wände betrachteten , stellten sie fest, daß sie dringend gestrichen werden mußten . Nach vollbrachter Tat , nachdem die Wände ihren rosa Anstrich erhalten hatten, warteten noch andere Dinge ihrer Erledigung. Als es eines Tages regnete , floß das Wasser ungehindert durch die Decke. Schon am nächsten Sonntag wurde das Übel abgestellt. Die nächste Arbeit galt dem Waschraum , der an das alte Gebäude angebaut wurde. Der Bau von langen Regalen für Zahnbürsten , Tassen und Gläser verursacht auch keine großen Schwierigkeiten , und endlich stand das Gebäude schmuck und sauber da. Nun ging es an die Gartenarbeit. Der Rasen wurde auf großen Wagen Stück für Stück herangefahren und in das Erdreich eingesezt. Einiges Kopfzerbrechen bewirkte die Anlage des Drahtzaunes. Nachdem die Pfähle in die Erde eingerammt waren und man daran ging, den Zaun zu ziehen , mußte man feststellen, daß kein Flaschenzug zum Spannen vorhanden war. Aber die findigen Sarower wußten sich zu helfen . Ein umgestürzter , künstlich beschwerter Schubkarren war ein vollwertiger Ersah . Tische und Stühle für die Inneneinrichtung waren inzwischen auch angefertigt worden , und Ende April stand an der Stelle , wo früher der „ Käſekeller" einsam und verlassen dalag , ein neuer Kindergarten . tederspr en, Kin garech alle Sarower stolz von ihrem“Heu ten der an vielen arbeitsreichen Tagen des Sommers über 30 Kinder in Obhut nimmt. So entstand durch eine vorbildliche Gemeinschaftstat ein Werk, das heute allen Sarower Einwohnern zum Vorteil gereicht . Stf.
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Das ganze
Zuſammenarbeit zwischen NSV . und HI. NSK Die Sozialabteilung des Gebietes Ostland führte in der NSV .- Schule Grünhoff Schulungs = ein sozialpolitisches lager durch. An diesem Lager nahmen außer den Sozialstellenleitern der Banne und den Sozialreferentinnen der Untergaue die Kreisjugendwalter der DAF. mit den Kreisjugendreferentinnen der DAF., die Leiter der Jugendhilfe der NSV. und die Mitglieder der Sozialabteilung des Gebietes und des Obergaues teil. Außer den grundsäglichen weltanschaulichen Fragen wurden eingehend alle Aufgabengebiete der Jugend sozialarbeit dargelegt. In Arbeitsgemeinschaften wurden die einzelnen Probleme und Arbeiten weiter ausgeführt und im besonderen behandelt. Über Berufsberatung, zusätzliche Berufsschulung und damit Ausbildung zu Facharbeitern wurden die Lehrgangsteilnehmer als einer entscheidenden Aufgabe im Rahmen des Vierfahresplanes ebenfalls bestens unterrichtet . Die große Bedeutung dieses Zeltlagers der HI. liegt darin, daß die HI. in enger Zuſammenarbeit mit der NSV. und den anderen Gliederungen der Partei hier zum erstenmal im ganzen Reiche damit begonnen hat, alle Aufgabengebiete der Jugendsozialarbeit einheitlich F. B. auszurichten.
Hitler-Urlauber in München NSK Eine Hitler- Urlauber-Kameradschaft in Stärke von 64 Mann weilt zurzeit in der Hauptstadt der Bewegung. Je zwei Mann aus allen Gauen verbringen hier als Gäſte Münchens 14 Tage, um die Schönheiten der Stadt und des herrlichen oberbayerischen Berglandes fennenzulernen. Oberbürgermeister Fiehler hieß die Urlauber-Kameradschaft im großen Rathaussaal willkommen. Der Leiter der Adolf Hitler-Freiplagspende, SA.-Oberführer Fürholzer, sprach der Hauptstadt der Bewegung seinen Dank dafür aus, daß sie nun zum zweitenmal alte Kämpfer zum Urlaub eingeladen hat. Er be= zeichnete das Programm als das beste, das ihm je unterbreitet wurde und ermahnte seine Kameraden, sich der Hauptstadt der Bewegung würdig zu erweiſen. Außer Besichtigungen der Münchener Sehenswürdigkeiten sind Ausflüge in die Umgebung, nach dem Wendelstein, dem Starnbergersee, nach Garmisch, Oberammergau, Chiemsee, Berchtes = gaden, Obersalzberg und Burghausen vorgesehen.
NSV., Gau Kurmark, verkauft 90 EHW .- Schweine NSK Die ersten 90 EHW.- Schweine gelangen. in diesen Tagen im Gau Kurmark zum Verkauf. So zeigen sich schon nach kurzer Zeit die ersten Erfolge des Ernährungshilfswerks, dessen Aufgabe es ist, aus sonst unverwerteten Abfällen
Volk hilft mit
wertvolle Fleischnahrung für die Bevölkerung zu schaffen. Die Schweine haben ein durchschnittliches Gewicht von 240 Pfund . 40 von ihnen stammen aus der Schweinemästerei Brandenburg a. d. Havel, die 300 Schweine beherbergt, 25 kommen aus dem Patenschweinbetrieb des Gutes Hohenfinow, in dem 75 Schweine von den Abfällen, die die Stadt Eberswalde aufbringt, gemäſtet werden. Die restlichen 25 liefert die Schweinemästerei der Stadt Bernau im Kreise Niederbarnim , die durch die Initiative des dortigen Ortsgruppenamtsleiters der NSV. die erste, wenn auch kleine, Schweinemästerei im Gau Kurmart errichtete.
Der „gute Geiſt" NSK Bis vor kurzer Zeit nahm ich an, daß es Geister, gute oder böse, nur in der Vorzeit gegeben hat. Sie sollen damals in alten Gemäuern gehaust und ihren Bewohnern gedient oder geschadet haben. Auf einer Wanderung mußte ich mich nun von einem kleinen Burschen belehren laſſen, daß es heute noch gute Geister gibt. Der kleine Kerl trug den kunstgerecht bandagierten Arm in der Binde und zeigte, trok seiner sicherlich schmerzhaften Verlegung, ein so auffallend vergnügtes Gesicht, daß ich mich teilnehmend und verwundert bei ihm erkundigte. ,,Aber Onkel", antwortete er mir, „ wir haben hier doch gar keinen Doktor. Das macht alles unser guter Geiſt." „Wer ist denn das, euer guter Geist?" ,,Eigentlich heißt sie ja Schwester Ilse, aber Vater und alle im Dorf nennen sie nur „ unſer guter Geist"." Nach kurzer Zeit saß ich Schwester Ilse in ihrem hellen Zimmer gegenüber und ließ mir berichten. Sie wohnt durchaus nicht in einem alten Gemäuer, sondern in einem kleinen, blizsauberen Häuschen, in dem die NS.-Schwesterstation untergebracht ist. Alles ist hier vorhanden, was zur Behandlung und Pflege von Kranken und zur Betreuung aller Dorfbewohner nötig ist. Schwester Ilse erzählte mir von ihrem Beruf, der wie kaum einer - so dem Wesen der Frau entspricht. Sie sprach weiter von ihrer Ausbildung auf einer der staatlich anerkannten Krankenpflegeschulen . Auf diesen Schulen gilt es neben dem fachlichen Unterricht, der von nationalsozialistischen Ärzten erteilt wird , vor allem durch körperliche Ertüchtigung junge und frohe Schwestern heranzubilden, damit die Schwesternschaft ein Stoßtrupp sein kann, der den Gedanken der Rasse und der Erbgeſundheit als Mittelpunkt des völkischen Lebens in alle Kreise des Volkes hineintragen ſoll. Noch recht lange will sie in ihrem Beruf wallten, bis sie selbst einmal eine gute Hausfrau und Mutter wird, da sie die beste Erziehung dazu mitbringt. Heute aber ist es ihr Stolz und schönster Lohn, von den anfangs etwas mißtrauischen Bauern „ unser guter Geiſt“ genannt zu werden. H. H.
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
Rationalsozi
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Brief and Drahtanrift der Schriftleitung: Berlin 6 68, Zimmerts, 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz her Rad . 6. m. b. §., Zentralverlag ber NSDAP., München . Berlin Bersand: Cher Berlag , Berlin_SW 68, BimmerBraße 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Bostschedtonto Berlin 4454) zu richten
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der AP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicheNSD tr Haup schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
RSK Folge 151 Blatt 1 3. Juli 1937 Stolze „ KdF. "- Statistik
Millionenz
ahlen
vom ſozialen
Glück
Zwiſchenbilanz der „ KdF.“-Reiſjen Die kühnften Erwartungen weit übertroffen Wieviel Arbeiter find erstmalig verrei ft ? Wieviel Seereiſende und Wanderer ? Erhebungen über die wirtſchaftliche Seite
NSK Im Februar 1934 verließ der erste Urlauberzug der NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude mit tausend Berliner Arbeitern die Halle des Anhalter Bahnhofs zu einer Fahrt nach Oberbayern . Obgleich der Schöpfer des großen Sozial- und Kulturwerkes Kraft durch Freude, Reichsleiter Dr. Ley , schon damals prophetisch auf eine Zeit hinwies, in der jeder schaffende Deutsche seinen Urlaub in einer landschaftlich schönen Gegend seines Vaterlandes verbringen würde , glaubten doch nur sehr wenige Menschen, daß diese tausend Männer tatsächlich die Spikengruppe einer riesigen Armee Don Urlaubern sein könnten. In dreieinhalb Jahren bereits sind selbst die tühnsten Erwartungen von der Wirklichkeit überflügelt worden. Die Kraft- durch- Freudes Reisen sind heute bereits ein Faktor, der aus dem öffentlichen Leben nicht mehr hinwegzudenken ist. Nichts kann die großartige Entwicklung flarer und zwingender aufzeigen als einige Zahlenangaben : Bis zum Jahre 1936 einschließlich sind insgesamt nicht weniger als 11 Millionen deutsche Arbeiter mit Kraft durch Freude verreist. Diese Zahl gewinnt ihre besondere Bedeutung dadurch, daß es sich hierbei fast ausschließlich um Menschen handelt, die sich normalerweise niemals eine Reise leisten fonnten und geleistet haben. Der gewöhnliche Reiseverkehr hat also durch KdF. nicht die mindeste Einschränkung erfahren, sondern hat infolge der deutschen Wirtschaftsbelebung eine gleichfalls bislang unerreichte Ausdehnung erfahren. Das besondere Interesse der deutschen wie der Weltöffentlichkeit galt von jeher den Seereisen. Fünf große Passagierdampfer fahren oom Frühjahr bis in den Herbst hinein ause
schließlich für die NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude . Allwöchentlich verlassen die Schiffe ihre Heimathäfen Hamburg und Bremen. Durch ihren Einsatz ist bis zum Jahre 1936 etwa 350000 Volksgenossen die Schön heit des Meeres und das Erlebnis2 großartiger Landschaften in frem erschlossen Ländern den worden . 11 000 Arbeiter haben Lissabon, Madeira und die Azoren besucht. Einen unerhörten Aufschwung hat auch die Wanderbewegu ng ge= Kraft-durch-FreudeAllein im Jahre 1936 sind etwa nommen. 1 Million Wanderer in Deutschland unterwegs gewesen. Und gerade auf dies sem Gebiet ist eine weitere große Steigerung zu erwarten ; denn hier fällt die einzige Schwierigkeit weg, die sich den Ausbauplänen des Amtes Reisen , Wandern, Urlaub gelegentlich entgegenstellte, nämlich die Bereitstellung von Verkehrsmitteln in genügend hoher Zahl. Daß gerade diese Schwierigkeit entstand, ist viel= leicht das stärkste Argument für die tatsächliche Größe der bisherigen Leistung, zugleich aber auch für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands . Von besonderer Bedeutung sind die steigenden Zahlen in bezug auf die Teilnahme an KdF.- Winterreisen. Es war außerordentlich schwer, das schaffende deutsche Volk für den Gedanken des Reisens im Winter zu interessieren, denn gerade der Ferienaufenthalt in einem Wintersportgebiet erschien dem Arbeiter immer als ein Reservat bevorzugter Ge= sellschaftsklassen . Dank der ausgedehnten Propaganda stiegen die Zahlen der Teilnehmer an Winterfahrten non 270 000 ( 1934/35) über 450 000 ( 1935/36) auf 865 000 (1936/37). Diese Ziffern
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NSK Folge 151 beweisen, daß im neuen Deutſchland gründlich mit alten Vorurteilen über das, was sich für den Arbeiter nicht schickt", aufgeräumt wurde. Es ist selbstverständlich, daß den Winterurlaubern sämtliche Sportmöglichkeiten und ausgezeichnete Lehrkräfte zur Verfügung gestellt werden. Bei diesen Teilnehmerzahlen ist es klar, daß die Urlaubsreisen der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude inzwischen ein sehr beachtWirtschaftsfaktor licher geworden find. Soweit sich die erzielten Umsätze erfaſſen laſſen, muß für das Jahr 1934 mit 45 MiU. Reichsmark, für 1935 mit 68 Mill. RM. und für 1936 mit 110 Mil1. RM. gerech -
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1 net werden. In diese Summen sind einge= schlossen der Fahrpreis, Geld für Verpflegung, Beranstaltungen und zusätzliche Ausgaben für Photomaterialien, Postkarten, Andenken, Ge tränke usw. Als letter statistischer Hinweis sei noch ein Vergleichswert von symbolischer Kraft und Geltung genannt : Wenn sich die 11 Millionen KdF.-Fahrer in langer Kette die Hand reichen würden, dann ergäbe das eine Strecke von Berlin bis Tokio, von einem Olympia zum andern. Und tatsächlich werden im Jahre 1940 deutsche Arbeiter mit der Flotte des Friedens" zu den olympischen Spielen nach Japan fahren! Helmut Jahn .
Parole „ Burgfrieden“ Enthüllungen über die Komintern-Zaktif in Frankreich < Stalins Befehl zur Verſtärkung der revolutionären Aftionen - Reubildung roter Gewerkschaftszellen, Spezialfurſe in Mostan finanziert Heereszerſehung Spionage
NSK Es haben sich in Frankreich durch den radikalsozialistischen Regierungsantritt des Ministerpräsidenten Chautemps feine ummäle zenden Verschiebungen vollzogen. Die Sozia= listen halten nach wie vor einige der wichtigsten Ministersessel beseßt, Léon Blum ist in der Regierung Blum verblieben, und das Kabinett ſchärfſter Kontrolle der stügt sich unter schärfster marzistischen Parteien auf die alte Bolts frontmehrheit, in der die Kommunisten eine ente scheidende Rolle spielen. Man könnte vielleicht dazu neigen, unter Berufung auf die bürgerliche Mentalität, eine direkte Gefahr von seiten der Komintern für Frankreich in Abrede zu stellen, und es wird oft behauptet, daß der weitaus größte Teil der links-radikalen Anhänger der dritten Internationale sich aus unwiſſenden Elementen rekrutiere, die überhaupt feine Ahnung von marxistischen und leninistischen Theorien hätten. Aber in den letzten Wochen haben zahlreiche Vorfälle und vor allem das Vorhanden sein unbestreitbarer Beweismittel viele Optimisten, die trok aller sozialer Span= nungen bisher nicht an die Möglichkeiten einer kommunistischen Revolution glaubten, nachdenklich gestimmt. Moskau hat den Burgfrieden, den zu wahren es sich den Anschein gab, nur dazu ausgenugt, um die organisatorische Seite eines Kommunisten-Umsturzes in Ruhe vorzubereiten und seine vorbereitenden Elemente schon jetzt unterirdisch spielen zu lassen. Dabei handelt es getreu dem Grundsay Lenins, der einmal schrieb : Für unsere Taktik sind die Burgfriedensperioden die richtigsten von allen, da sie den direkten revolutionären Angriff vore bereiten. Diese Vorbereitung ist nun mit allen Mitteln in Angriff genommen worden, wobei den Moskauer Machthabern die Tatsache noch besonders zustatten fam, daß sich das europäische Büro der Komintern in Paris befindet. Trotz aller Geheimhaltung , die aus sehr be= greiflichen Gründen von den Roten angewandt wurde, drangen vor kurzem folgende interessante Tatsachen an die Öffentlichkeit : Vom 2.
bis zum 8. Mai fand in Paris ein kleiner Führer-Kongreß der Kommuniſtiſchen Partei statt, an dem die Zusammenberufung einer Ge= heimkonferenz in Amsterdam beschlossen wurde. Diese vertrauliche Besprechung, die bald danach stattfand, ging unter sehr merkwürdigen Umständen vor sich; denn während fünfzig Teilnehmer, die fünfzehn verschiedenen europäischen Kommunistenparteien und das Büro des Profintern (Internationale der roten Gewerkschaften) mit fünf Mitgliedern vertreten waren, wurden die Chefs der Kommunistischen Partei Frankreichs auf Befehl Stalins aufgefordert, in Paris zu bleiben. Dennoch beſteht nach zuverlässigen Nachrichten kein Zweifel darüber, daß in Amsterdam ausschließlich über die in Frankreich anzuwendende revolutionäre Laftit gesprochen wurde! Diese Sizungen, die am 16., 17. und 18. Mai stattfanden, wurden nacheinander von den Genossen Pied, Ercoli und Brelli geleitet, und während die ersten beiden in Amſterdam selbst stattfanden, zog man es vor, die lette und entscheidende in der Umgebung, und zwar in der Wohnung des Kommunisten Rudolf Intiins abzuhalten. Nur achtzehn Delegierte hatten Stimmrecht, während die übrigen 32 Vertreter nur ein konsultatives Recht befamen. Bereits am 18. Mai reisten drei Teilnehmer der geheimen Besprechungen nach Moskau es handelt sich um die KomKnoblauch, munisten Moraut und Szekely , um die Beschlüsse dem Chef der Weltrevolution , Stalin, vorzulegen. über die Beschlüsse selbst, die der rote Diktator inzwischen gutgeheißen hat, sei nur das mitgeteilt : Wichtigste Interessanteste und Offiziell soll die Kommunistische Bartei Frantreich den Burgfrieden aufrechterhalten, aber die innere Arbeit in allen wichtigen Zweigen der revolutionären Aktion ist zu verſtärken. Dies gilt vor allem für die Gewerkschaftszellen, für die Zellen der Armee und Verwaltung, für die roten paramilitärischen Organisationen, für die koloniale Set-
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tion und zuleßt für die spanische Aktivität. Unter anderem wurde folgendes Motto herausgegeben: „ Jeder Streik und jede soziale Be= wegung sind dahin auszuwerten, daß die Herrs schaft der Kommunisten über die Gewerkschaf ten akzentuiert wird, damit wir die Kontrolle über jede wirtschaftliche und politische Ausrüstung des Landes behalten.“ Wie weiter bekannt wurde, begaben sich 15 Teilnehmer der Konferenz nach ihrem Abschluß nach Paris, wo sie während einiger Tage Instruktionen abgaben, anschließend reisten zwölf von ihnen nach Barcelona, um hier über die besten Möglichkeiten einer fommunist i = schen Hilfe für das rote Spanien zu sprechen. In Frankreich konnte man sehr bald die Auswirkungen der Amsterdamer Besprechungen beobachten : Neue Streiks mit anschließenden Fabritbesehungen brachen aus und vermehrten sich zusehends. Herr Jouhaux, dem man in Paris den Beinamen Gewerkschaftsnapoleon beigab, sah sich mehr denn je von den Sowjets beherrscht. Ein gewiſſer Gregor Smeliansky aus Mostau, der in Paris mit einem falschen tschechischen Paß unter dem Namen „Karl Prohasta" lebt, iſt sofort an die Reubildung roter Gewerkschaftszellen gegangen. Nach Mitteilungen des „Gringoire“ sollen zurzeit 240 ſolcher Zellen in Frankreich vorhanden sein, deren Führer fich zweimal wöchentlich treffen. Ein gewiſſer Alfred Beder spielt dabei den Verbindungsmann des europäiſchen Büros der bereits genannten Profintern. Bedeutung der ber Neben aktuellen 3elle 31 A , deren Arbeitsgebiet die Welt = ausstellung iſt, erwähnen wir vor allem die 3elle 899 , welcher die Erledigung aller Angelegenheiten der Post, des Telegraphen= und Fernsprechverkehrs" obliegt. Für die Leiter dieser Zellen fand soeben eine eingehende Ausbildung durch Moskauer GPU.-Größen in der Handhabung der Spionage ſtatt. Die Komintern
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verlangt von dieser Zelle die Überwachung der Korrespondenz der von ihr angegebenen Personen und die Anfertigung von entsprechenden Abschriften, Einführung eines Abhörſyſtems für den Telephonverkehr, Einbau von Mitrophonen bei „verdächtigen" Personen, insbesondere in nichtkommunistischen Gemeindeverwaltungen und ſogar, wenn möglich, in den Ministerien. Endlich ist auch, der Forderung der Komintern entsprechend, die militärische Sektion reorganisiert worden, der unter anderem auch die Individuen André Gromoff und Wilhelm Hausmann vor= stehen, die in Berlin nicht ganz unbekannt ſind. Gromoff, der den Grad eines Obersten der Roten Armee hat, wird auch zu den Begründern der roten Armee Chinas gezählt. Beide kommunistische Größen" leben zurzeit in der Pa riser Vorstadt Villejuif; Gromoff soll mit falschen polnischen Papieren ausgestattet sein und sich „ Stanislas Grodsky“ nennen, während Wilhelm Hausmann wie ,, Gringoire" sagt einen österreichischen Paß auf den Namen. ,,Karl Fischer" haben soll. Die Aufgabe" dieses Lektors ist äußerst vielfältig: Besondere Bedeutung wird der geschriebenen Propaganda in der Armee beigelegt, für die soeben ein erster Kredit von 300 000 Franken eröffnet wurde; nur besonders spezialis fierte Zellen arbeiten gemeinsam mit dener innerhalb der Armee, wodurch man das Geheimnis und den Anschein zu wahren hofft, daß der Burgfrieden gewahrt bleibt. Die Mitglieder der Zellen verkehren in der Nähe der Kasernen, stellen Verbindungen mit den Urlau bern her und organisieren sogenannte „,Volts'feste". Diese organisatorische“ Tätigkeit ist nur ein Bruchteil der Aktivität der Komintern in Frankreich, wobei die Methoden und Auswir kungen der verbrecherischen Streiks in der Landwirtschaft eine besondere Rolle ſpielen.
Der Wirtschaftskampf gegen das Deutschtum Die wirtschaftliche Lage des Deutschtums im Osten und Südosten Europas NSK Für den Ausgang des völkiſchen Daſeinstampfes des Deutschtums im Often und Südoften Europas ist die wirtschaftliche Entwidlung der Deutschtumsgruppen in hohem Maße ausschlaggebend. Denn ist auch das Ziel des seit fast zwanzig Jahren unentwegt gegen sieben Millionen Deutſche geführten Volkstumskampfes Deren Lösung aus der deutschen und die Eingliederung in eine andere fremde Kultur, und hat man diesen Kampf ursprünglich vornehmlich mit fulturellen Maßnahmen geführt, so ist man doch analog der neuzeitlichen Kriegsführung zu einem Totalangriff auf alle Lebenserscheinungen der Volksgruppen übergegangen. Man weiß nur zu gut, daß jegliches kulturelle Leben beim Herabsinken unter ein bestimmtes Wirtschaftsniveau verkümmern muß. Mit ernſter Besorgnis müssen wir daher wahrnehmen, wie nahezu allenthalten unter Außerachtlassung von Völkerrechtsnormen, allgemein anerkannten zwischenstaatlichen Verträgen und eigenen Ber-
fassungsgesetzen das wirtschaftliche Leben unserer Boltsgruppen --- jener Menschen also, die zus meist den Völkern des Ostens und Südostens bislang noch unerreichtes Vorbild im wirtſchaftgehemmt und lichen Schaffen gewesen sind niedergehalten wird. Und so hemmungslos ist man in diesem Wirtschaftskampf, daß die Tschechoslowakei nach dem Ausspruch eines ihrer Minister selbst finanzielle und wirtschaftliche Einbußen in Kauf nimmt, wenn nur damit das Schicksal des zweiten Staatsvoltes" des freien Humanitätsstaates recht wenig human bestegelt wird. In der Auswahl der Mittel ist man nicht. wählerisch und ohne Skrupel. Geseze suchen direkt oder versteckt das fremde Volkstum an seinem Lebensnerv zu treffen. Hier ſeien nur die Agrarreformgesete genannt, die dem Deutschtum rund 11 Millionen landwirtschaftlichen Bodens nahmen, das Staatsverteidigungsgesetz der Tschechoslowakei. Ein übriges tun
* 31/ 1891 Per ogief ReY
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NSK Folge 151 Verwaltungsverordnungen und Verwaltungsmaßnahmen und die Handhabung aller Gesetze in der Praxis. Gerade hier zeigt sich, daß alle Schutzgesetze ein Fehen Papier sind, solange illoyale, haßerfüllte Menschen sie ausführen. In Lettland bekommt das Deutſchtum vor allem seit zwei Jahren einen starken wirtschaftlichen Vernichtungskampf zu spüren, der mit den " Silvestergesehen" des Jahres 1936 eingeleitet wurde. In die Millionen gehendes deutsches Vermögen wurde entschädigungslos enteignet. Nebenher ging die Zerschlagung der deutschen Berufsverbände der Industrie, des Handels und Handwerks und der Landwirt= schaft. Heute ist der Kampf gegen den Eine Reihe deutscher einzelnen gerichtet. Betriebe ist von der „ Lettländischen Kreditbank" übernommen worden, worauf alsbald die Entlassung der deutschen Arbeitnehmer erfolgte. Der Leiter der genannten Bank erklärte bei der Übernahme der Rigaer Waggonfabrik „Phönix“, die zahlreiche deutsche Arbeiter beschäftigte, daß fortan nur noch lettische Hände in diesem Betriebe tätig sein würden. In Litauen soll nach einer amtlichen Statistik das bei vorsichtiger Schätzung vielleicht 45 000 Seelen starke Deutschtum zu 58 vH. in der Landwirtschaft, 17 vH. in der Induſtrie, 15 vH. im Handwerk, 4 vH. im Staatsbetrieb, 3 vh. im Handel und 3 vh. im Transportgewerbe tätig sein. Auch hier hat das Deutschtum schwere wirtschaftliche Schäden erlebt. Neben der allerdings unbedeutenden Agrarreform hat es vor allem der Zusammenbruch der zentralen Deutschen Genossenschaftsbank in Kowno, der in einer Zeit allgemeiner Staatshilfen von keiner Seite Unterstützung gewährt wurde, in Mitleidenschaft gezogen. Da die Mitglieder der Bank für das 20fache ihres Anteils haften, sind heute zahllose Deutsche tief verschuldet, 3600 Hektar deutschen Bodens im Werte von 3 Mill. Lit ſind mit 556 000 Lit und deutscher Hausbesig im Werte von 2,3 Mill. Lit mit 521 000 Lit Haftpflicht belastet. Die noch bestehenden drei deutschen Genossenschaftsbanken können den Darlehnswünschen kaum entsprechen. Irgendwie von litauischer Seite gewährte Darlehn werden mit ſonſt nicht gekannter Strenge eingetrieben, dh. deutscher Boden wird versteigert und kommt in litauiſche Hände. Andererseits gewährt auch heute noch das Handwerk dem Deutschen Beschäftigungsmöglichfeiten, und es ist erfreulich, daß das seiner selbst bewußte Deutschtum daran geht, durch Schulung zur Qualitätsarbeit sich seine Lebensgrundlage zu erhalten. In Polen waren es die Agrargeſehe, die zunächst den deutſchen Wirtſchaftsaufbau ſtörten. Lastet heute auf dem ganzen Lande eine landwirtschaftliche Notlage, so wird sie für den deutschen Bauern besonders fühlbar. Am schwersten ist jedoch die Lage der Deutschen in Polnisch-Schlesien. Systematisch werden sie von jeglicher Arbeit, selbst in deutschen Betrieben, ferngehalten, auch wenn man, wie es häufig geschieht, ungelernte Arbeiter einstellen muß. Systematisch wird auch die Jugend von jeglicher Arbeit, ja sogar von der Lehre, ferngehalten. Sind heute 70–80 vH. aller deutschen Arbeiter brotlos, so find fast alle 14-18jährigen ohne Beruf und ohne Lehre. Am schlimmsten ist die Lage der Deutschen in der Tschechoslowakei. Dieses ,,demos tratische Musterland“ kann für sich in Anspruch
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nehmen, als erstes Land ganz offen durch Ge= seze den wirtschaftlichen Untergang der deutschen Volksgruppe zu betreiben. Das Staatsverteidigungsgesetz ist ein Frontalangriff auf den noch verbliebenen deutschen Arbeitsplatz und stellt 80 v5. des Eude Über die tendeutschtums unter Sonderrecht. Entwicklung der Lage ist die deutsche Öffent lichkeit bis ins einzelne unterrichtet. Rund 46 vH. des Sudetendeutschtums müssen heute als einkommenslos gelten. 8,5 Pf. zahlt der Staat den Erwerbslosen und ihren Angehörigen, aber beileibe nicht allen, je Tag an Unterstüßung. Und diejenigen, die heute noch in Arbeit sind. erhalten teilweise, leider sogar von einigen sich deutsch nennenden Unternehmern, Löhne, die jeder Beschreibung spotten. Als Durchschnittsmonatslohn eines 30jährigen Angestellten kann nach einer Umfrage wohl 90 RM. gelten, ein fürstliches Gehalt freilich noch, wenn man hört, daß Klöppler für 15stündige Arbeit fünf bis sechs Kronen gleich 60 Pf. erhalten. Wohnungselend, Krankheiten und Volkssterben sind die Folgen dieses staatlich gelenkten und geförder ten Wirtschaftsverfalls. Betrachten wir also die Gesamtlage, so sehen wir allenthalben einen Wirtschaftskampf gegen das Deutschtum, hier ein leichtes Geplänkel, das das Deutschtum, wenn es sich auf seine Kräfte besinnt, bestehen kann, dort ein Vernichtungskampf, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Wenn wir dennoch nicht zusammen mit jenen, die draußen stehen, die Hoffnung auf die Zukunft verlieren, so deshalb, weil wir wissen, daß das rigorose Verhalten der härtesten Volks tumsgegner ja nicht ein Zeichen von Stärke, sondern von offenkundiger Schwäche und Furcht ist. Denn ein Volk, das von seiner Stärke überzeugt ist, wie wir Deutſchen, kann getrost seinen fremden Minderheiten die Lebensrechte gewähren, die, nach Aussagen polnischer und dänischer Führer, diese Gruppen im Reich genießen. A. H.
Erste BDM.-Haushaltungsschule in Pommern Einweihung durch Gauleiter Schwede-Coburg NSK Warnin, 3. Juli. In einer eindrucksvollen Feierstunde in Warnin im Kreiſe Belgard übergab Gauleiter Schwede die erste BDM. - Haushaltungsschule in Pommern ihrer Bestimmung. In einer kurzen Ansprache wies der Gauleiter auf die Bedeutung der Schule hin. Ihr Mädels ſollt nicht nur geistige Kraft hier sammeln, sondern sollt auch das Erleben mit euch nehmen, wie hier deutsche Menschen, pommerſche Bauern, auf ihrer Scholle um ihre Existenz und um den Wohlstand der Nation täglich ringen müssen." Nach der Flaggenhissung folgte eine Füh = rung durch das große geräumige Gebäude durch die Obergauführerin. Der sauber angelegté Garten mit seinen gepflegten Beeten fand die Anerkennung aller, ebenso wie den Gästen das Haus ausnehmend gut gefiel, das den Mädel nun ein Jahr lang Heim sein wird. Von der geräumigen Diele über das Lesezimmer, das freundliche Musikzimmer, den hellen Speisesaal und die schmucke Küche bis zu den Schlafräumen der Mädel, dem Büro und der Plättkammer sind alle Räume mit schönen, gediegenen Möbeln und guten Bildern wohnlich und anheimelnd ausgestaltet. Anschließend an die Übergabe der Haushaltungsschule in Warnin nahm der Gauleiter noch die Ein we ih ung von zwei HI. -Heimen in der Nähe von Warnin vor.
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Ungebunden – und doch diſzipliniert Fröhliche Jungen und Mädel in den Zeltlagern von HF . und BOM. -Sport und Spiel erfrischen Körper und Geiſt – Das Erlebnis der Natur und der Kameradſchaft NSK Heute kommt es mir ulkig vor. Aber ich habe mich wahrhaftig über meine ersten langen Hosen unerhört gefreut. Ich kam mir „erwachsen“ vor und war doch niemals so Kind gewesen, wie es unsere Jungen und Mädel heute sind, sein tönnen. Kind und doch schon erfüllt von einem stolzen Bewußtsein, richtig an einem Plage zu stehen, Pflichten zu haben und zu erfüllen . . .. Es war einmal ... Und so ist es heute : Jeder Junge, jedes deutsche Mädel, sie können heute einen Teil ihrer Ferien in einem Lager der HI. oder des BDM. verbringen . Und die meiſten tun es auch. Denn der gesunde Sinn der Jugend ist wieder wach und die Eltern wissen allgemach zum größeren Teil, was ihren Kindern gut tut. Disziplin in vernünftiger Verbindung mit ausgelassener Freude. Körperertüchtigung ge= paart mit geistiger Schulung. Luft, Wald, Wiese, Wasser anstatt Hotelzimmer, Kurpromenade und Fünfuhrtee, zu dem man zur Belohnung ·weil man ſo artig war gestern — mitgenommen wird, um sich nach den ersten zehn Minuten fürchterlich zu mopsen. Wollen wir einmal einen Gang durch ein solches Lager tun? Wollen wir uns den Be= trieb eines Tages einmal ansehen? Wir wollen es, und ihr alle, ihr Mütter und Väter, die ihr immer noch ein „ aber“ habt, wenn euer Junge, euer Mädel zum ersten Male auch hinaus will ins Lager, ſollt dabei sein und hernach sagen: „ Das können wir bejahen, da soll der Junge, soll das Mädel hin. Da kann nichts paſſieren!" Wie so ein Lager aussieht ? Die meiſten werden schon eins gesehen haben, denn ſie ſind wieder allenthalben entstanden in deutschen Landen. Da ist der schöne Plag am Waldrande. Weite Wiesen laden zu fröhlich-ernstem Spiel. Der murmelnde Bach ist ein nicht zu verachtender Tummelplatz für unsere Jugend. Freundlich stehen die weißen Spitzelte in der Landschaft. Dort ist das Sanitätszelt. Es hat den besten Plak und ist mit allem ausgestattet, was Arzt und Feldscher, die jedem Lager beigegeben sind, eventuell benötigen. Denn selbstverständlich sind die Lagerbewohner, soweit das überhaupt menschenmög= lich ist, gegen Gefahren jeder Art geschützt. Und das muß ja sein, denn man soll sich hier träf= tigen und erholen. Im übrigen ist das nächste Krankenhaus über das Lager unterrichtet und steht, falls wirklich „ nein, nein, einmal ein Junge oder Mädel Herr Meier, keine Gemeinschaftslager, ſondern Jungen und Mädel sogar gebietlich getrennt !" erkranken sollte, stets zur Verfügung. Und erkranten, nicht wahr, das soll auch zu Hause oder in der " Sommerfrische“ schon vorgekom= men sein!? Und nun das Lagerlebe n. Das sieht beileibe
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aus. Ganz im Gegenteil ! Es ist so bunt und so fröhlich, so ungebunden und doch ſo diszipli= niert, daß man es miterleben muß, um es zu begreifen. Früh gehts morgens heraus aus dem frischen Stroh, in dem man ganz vorzüglich geschlafen hat. Freiübungen, tüchtiges Waschen und, wo es möglich ist, Schwimmen, eröffnen den Tag. Dann gehts zur Gulaschkanone, allwo die morgentliche Azung bereits dampft. Für eine halbe Stunde ist nun niemand zu sprechen. Denn Essen und Trinken, nun das schmedt da draußen immer besonders gut. Der Morgen geht schnell hin. Die einen schälen Kartoffeln. Die anderen haben Zelt= dienst. Und hier vergnügen sich auch schon ver schiedene Gruppen mit fröhlichem Spiel.
Mittags, nachdem die reichliche Mahlzeit verdrückt ist, ruht alles, bis die größte Hiße vorüber ist. Der Nachmittag ist vorwiegend dem Sport gewidmet. Das heißt aber nicht, daß nun auf ,,Kanone" trainiert wird. Im Gegenteil foll auch hier nur der Körper gekräftigt und ſchlummernde sportliche Fähigkeiten sollen gewect werden. Es ist immer fröhliches Spiel, im löblichen Eifer zu zeigen, was man „ nun schon fann ". Am Abend loht das Feuer. Es wird ge= sungen. Ein Führer erzählt aus der Kampfzeit. Ein Vortrag gibt der Stunde Inhalt. Besondere Freude machen die Gelände = [piele , die gemeinsamen Besuche der Sehenswürdigkeiten der Umgebung usw. Drei Wochen dauert die Lagerzeit. Und wenn dann der Tag des Aufbruches kommt, fällt dieser den meisten der Jungen oder Mädel schwer. Sie haben hier oft zum ersten Male die Kameradschaft erlebt. Sie sind oft wieder zum ersten Male in innige Berührung mit der Natur, mit den Schönheiten ihrer deutschen Heimat gekommen. Sie haben die Gemeinschaft erlebt und sich selbst. Sie nehmen alle etwas mit in die kommenden Wochen und Monate. Eine ungeahnte Frische. Freude, an der man lange zehrt, und den Willen, nun in Zukunft noch mehr als bisher zu arbeiten an sich und im Geiste der Kameradschaft, den sie im Lager kennengelernt.
Seht ihr, so ist das. So und nicht anders. Das ist kein Indianerſpiel und keine verlogene Romantik. Aber das ist gesund und schön, und ich kenne Väter und Mütter, die erst gar nichts wissen wollten von so einem Lager, und die dann, nachdem sie ihren Buben oder ihr Mädel voller Sorge einmal ganz unverhofft besucht, am liebsten gleich selber dageblieben wären. Aber das geht ja nicht, und außerdem, allzu viele Besuche stören die Lagergemeinschaft und das Selbstbewußtsein des Pimpfen oder des Jungmädels mehr, als mancher glauben mag. R.
nicht nach Krankenhaus
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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ationalsozialiſtiſche
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Partei -Korreſpondenz
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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Die Auslese der erbgesunden Kinderreichen
Wer
erhält
das
Ehrenbuch ?
Bier entſcheidende Fragen nach Geſundheit und Tüchtigkeit – Ein Dokument urkundlicher Beweiskraft Seine Bedeutung für den Befißer – Bereits gültig für beſtimmte Vergünſtigungsanträge
NSK Als bei der Machtübernahme der alte Kinderreichen-Verband umgeformt wurde, und unter die Führung eines ehemaligen aktiven Kreisleiters der Partei kam, der diese Tätigkeit Anweisung Nationalsozialisten auf des Dr. Frid übernahm , war es selbstverständlich, daß der Wandel sich nicht nur auf organiſa= torische Formen erstreden würde, sondern daß sich in dem neuen Reichsbund der Kinderreichen eine Gemeinschaft zusammenfinden mußte, die getragen war von dem Gedanken nationalsozialistischer Bevölkerungspolitik. Der Nationalsozialismus will eine reiche und gesunde junge Generation, denn ein Volk lebt allein in ſeinen Kindern. So einfach und lapidar dieser Sag klingt, so stellte er doch von Anfang an die Möglichkeit dar, gegen das quantitative Prinzip des ehemaligen Bundes der Großfamilien den qualitativen Grundsak zu halten. Es kam damit nicht darauf an, möglichst alle großen Familien zu erfaſſen, ſondern erste Voraussetzung mußte sein, daß diese finderreichen Familien erbgesund sind und daß die Kinder, die sie der Nation schenken, den Inhalt dieser großen Zeit in die Geschichte zu tragen vermögen. Nicht auf Großfamilien also kommt es an, die nicht selten aus Verantwortungslosig= feit und erbtranten Anlagen entstanden sind, sondern auf kinderreiche Familien, dh, Familien, die reich an Zahl , reich aber und auch an gesundheitlichen schöpferischen Werten sind. Während der Systemstaat die zahlenmäßige Überwucherung der Minderwertigen zuließ, fördert der Reichsbund der Kinderreichen allein die hochwertigen Erbgutträger, die den Wehrwillen des Blutes gegen den Volkstod darſtellen.
Der Reichsbund der Kinderreichen schuf jetzt ein Ausleseprinzip der erbtüchtigen finderreichen Familien, das in einem auch nach außen fichtbaren Dokument, dem Ehrenbuch der Kinderreichen , jedem deutschen Volksgenossen zu einem Begriff werden wird. Dieses Buch, dessen genauer Titel „ Ehrenbuch für die deutsche , kinderreiche Familie“ lautet, wird im Verlaufe der nächsten zwei bis drei Jahre jede kinderreiche Familie erhalten, wenn sie den Anforderungen zu ſeinem Beſize entspricht und dem Reichsbund der Kinderreichen angehört. Eines mag gleich vorweg gefagt sein : es ist nicht leicht, dieses Buch zu erhalten, es ist aber jedenfalls unmöglich, es zu erhalten, wenn auch nur an einer Stelle der Nachweis der Anforderungen zweifelhaft ist. Es ist interessant, das mit der Ausstellung des Ehrenbuches verbundene Ausleseprinzip unter den kinderreichen Familien durch den RDK. zu verfolgen. In diesen Tagen füllen Hunderttausende finderreicher Familien die vorläufigen Anträge auf Ausstellung des Ehrenbuches aus, die fie von den Kreiswarten erhalten haben. Diese Fragebogen stellen bereits einen vorläufigen Bericht über die Anforderungen dar, die heute an kinderreiche Familien gestellt werden. In ihnen wird zum Beispiel, was den Familienvater anbetrifft, danach gefragt, ob er Frontfämpfer gewesen sei, Mitglied der NSDAP . ist oder war, welche politische Betätigung er vor dem 5. März 1933 hatte. Weiterhin wird nach der jezigen Dienſtſtellung und nach dem Betriebe gefragt, in dem sich das Familienoberhaupt befindet. Natürlich ist auch schon in diesem Fragebogen die Frage nach der Zahl der
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NSK Folge 152 Kinder und nach der Mitgliedschaft zum RDK. erhoben. Ziemlich großer Raum auf diesen Formu= laren ist für die Bestätigung der vom Familienoberhaupt gemachten Angaben und deren Beurteilung durch den zuständigen Kreisabschnittswart des RDK. freigelassen. Daraus kann auch der Laie erkennen , daß selbst schon der vorläufige Antrag zur Ausstellung eines Ehrenbuches eingehend geprüft wird, ehe der Reichsbund der Kinderreichen dem Antrag= steller das endgültige Antragsformular zuschickt. Wer dieses endgültige Antragsformular erhält, wird im allgemeinen mit der Ausstellung des Ehrenbuches rechnen können . Dieser endgültige Fragebogen enthält bereits vielmehr Einzelheiten, schon allein in personel= ler Hinsicht. In ihm werden die persönlichen Lebensdaten des Vaters, der Mutter und der Kinder im einzelnen festgehalten. Darüber hinaus muß von jedem Kind das leßte Schulzeugnis in amtlich beglaubigter Abschrift beigefügt werden. Weiterhin sind die Fragen zu beantworten, ob sich eines der genannten Familienmitglieder in einer Heil , Pflege- Erzie hungs- oder Bewahranstalt befindet oder be fand, und ob eines der Kinder vorbestraft ist. Auch eine Ahnentafel , die noch die Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits erfaßt, muß ausgefüllt werden. Schließlich werden die Fragen der Zugehörigkeit zum RDK. und zur NSDAP. aus dem ersten vorläufigen Antrag wiederholt, wie auch die Fragen nach der früheren politischen Betätigung. Am allerwichtigsten aber für das System dies ser Kinderreichenauslese, die mit Hilfe des Ehrenbuches der Kinderreichen vom RDK. durchgeführt wird, sind die lekten Punkte. Einer von ihnen erstreckt sich auf Ausbildung und Beruf von Vater und Mutter und erfaßt lückenlos die beruflichen Fähig = feiten der Eltern. In diesem Punkte drückt sich die Verantwortung aus, die der Reichsbund der Kinderreichen dem Vater zahl= reicher Kinder gegenüber seinen Nachkommen zumißt. Der nächste Punkt des Fragebogens enthält die Fragen nach den Krankheiten der Familie, mit besonderer Betonung der Frage nach Erbkrankheiten. Eine der Fragen lautet: „ Ist in der Familie bekannt, ob ein Blutsverwandter der Familie an einer Krankheit litt oder leidet, wegen der er zeitweilig oder dauernd in einer Pflegeanstalt oder einem Fürsorgeheim untergebracht wurde oder noch untergebracht ist ?" Anschließend enthält das Antragsformular die Fragen nach etwaigen Vorstrafen des Vaters und der Mutter, sowie nach deren wirtschaftlichen Verhältnissen, insbesondere nach den Wohn- und Einkommensverhältnissen.
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5. Juli 1937 Damit läßt sich zusammenfassend sagen, daß im wesentlichen vier Fragen entschei den Erhalt des dend sind für Ehrenbuches , nämlich 1. die Erbgesundheit der Familie, 2. geordnete Familienverhältnisse, die das Verantwortungsbewußtsein der tinder reichen Familie bestätigen, 3. Bewährung im Lebenskampf, 4. die Leistungen der Kinder in arbeitsmäßiger und schulischer Hinsicht. Können diese Fragen im positiven Sinne beantwortet werden und ist die Beantwortung durch ein polizeiliches und politisches Führungszeugnis außerdem noch belegt, so kann mit der Ausstellung des Ehrenbuches gerechnet werden.
Man soll nicht meinen, daß diese Auslesebestimmungen zu hart sind. Die Bedeutung, die dem Ehrenbuche in den kommenden Jahren zufallen wird, läßt es nicht zu, daß asoziale Elemente mit diesem Ehrendokument von der Volksgemeinschaft Vorteile erlangen, die nur der gesunden, kinderreichen Familie zukommen. Wie ernst man auch bereits in der Vergangenheit die Auslese unter den Kinderreichen vorgenommen hat, geht daraus hervor, daß in den Jahren 1935 und 1936 durch die schärferen Bedingungen des RDK. 80 000 Familien aus dem Reichsbund ausgeschieden wurden. Auch in Zukunft wird man sich von diesem Auswahlprinzip leiten lassen, weil das Ehrenbuch urkundliche Beweiskraft hat, eine Tatsache, die dann von besonderer Bedeutung werden wird, wenn es zu dem ge= planten Familien lastenausgleich tommt. Jedoch schon jetzt stellt das Buch eine große Hilfe für den einzelnen dar. Man wird es zB. verwenden können für Schulgeldermäßigungen , bei der Reichsbahn, wo die bisherigen Ermäßigungs-Sonderausweise wegfallen, bei Kommunalbehörden, die bereits durch zahlreiche Sondermaßnahmen die Kinderreichen bevorzugen, zB. beim ermäßigten Gasbezug, beim Bäderbesuch, bei kulturellen Veranstaltungen usw. Selbstverständlich wird auch das Ehrenbuch der vorgesezten Arbeitsstelle zur Herbeiführung von werden Kinderbeihilfen verwendet können. Das ist von beſonderer Bedeutung, nachdem die Kinderbeihilfen in Höhe von monatlich 10 RM. in Zukunft für Lohnempfänger bis zu 200 RM. des monatlichen Einkommens sowie neuerdings auch für Handwerfer und Kleinbauern gezahlt werden. Auf diesem Teilgebiete unserer neuen deutschen Sozialpolitik zeigt sich damit die gleiche Erscheinung wie auf allen anderen Gebieten : zwar stellt die Volksgemeinschaft erhöhte Anforderungen an den einzelnen, dafür ist aber auch die Sorge der Volksgemeinschaft um den einzelnen größer und wirf: GHC. samer geworden.
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Der Pavillon
der
Lüge
Verlogenheit, Vertuschung und Bluff Wie Sowjetrußland Reklame macht ― Rekord der Kriecherei unbestritten Ausstellung nach jüdischen Methoden NSK Mehr als 50 Nationen geben auf der Pariser Weltausstellung ein Bild von ihrem technischen und künstlerischen Fortschritt. Gegenüber dem hohen, stilklaren und würdigen deut= schen Turmbau steht im Zeichen einer herausfordernden Sichel- und Hammerskulptur das Sowjethaus. Womit können eigentlich die Herren des bolschewistischen Pavillons aufwarten ? Mit den ,,Leistungen" der roten Katastrophenwirtschaft? Mit den Rekorden der Henker ? Oder mit geistigen Schöpfungen des Sowjetreiches, das nach 20jähriger Bolschewistenherrschaft keinen einzigen Künstler und Denker von Format her vorgebracht hat? Der Generalkommissar des Sowjethauses hatte wirklich eine äußerst schwierige und heikle Aufgabe. Im Sowjetstaat kann man mit blutigem Terror das Volk zwingen, an das paradiesische Leben unter dem fünfzadigen roten Stern zu glauben“. In Paris geht es vor= läufig mit solchen Überzeugungsmitteln nicht. Man muß schon an friedlichere Methoden denfen und den Besuchern Sowjeterzeugnisse zeigen, ohne den Knüppel in der Hand zu schwenken. Der gesamte jüdiſch-bolſchewiſtiſche Propagandaapparat wurde mobil gemacht. Aber das Moskauer Werk hat sich mal wieder als ein allzugrober echt bolschewistischer Kunstgriff erwiesen. Mangels positiver Leistungen versuchen die Sowjetmachthaber den Besucher in einem wahren Ozean von Werbeschriften und Modellen zu ertränken. Es wimmelt in allen Sälen von endlosen Zahlenkolonnen, graphischen Vergleichstabellen und stets aufsteigenden Kurven. Wer diesen Pavillon der Lüge und des Bluffs nicht aus klarer Einstellung meidet und an dieser Reklameschau nicht hastig vorbeigeht, fann beispielsweise erfahren, daß der Sowjetstaat das Land mit der kürzesten Arbeitszeit ſei. Eine riesengroße Tabelle unterstreicht mit Pomp das ständige Anwachsen des Arbeitslohnes. Wenn man bedenkt, daß im Sowjetreich das unmenschlichste und brutalſte Antreibersystem (Stachanowismus) herrscht, daß der ausgepreßte russische Arbeiter den tiefst en Lebensstandard in Europa hat und in fümmerlichsten Hungerleider - Verhältnissen lebt, dann entblößt sich die ganze Verlogenheit dieser sachlichen" roten Statiſtik. Bekanntlich ist der katastrophale Zustand der sowjetischen Eisenbahnen und Straßen eins der bezeichnendsten Übel der bolschewiſtischen Wirtschaft. Das Sowjethaus in der Pariser Ausstellung zeigt aber seelenruhig und mit echt bolschewistischer Verlogenheit in einem Sonderfaal „die Erfolge des sowjetischen Verkehrswesens und die stete Sorge für die Sicherheit und Bequemlichkeit der Reisenden". Auf die ganze dem Moskauer Bahnhof gibt es Kulturwelt müsse aufhorchen - ein Zimmer für Mütter! Leider hängen in diesem Saal
keine Auszüge aus den Moskauer Zeitungen, die berichten, daß auf der nordkaukasischen Eisenbahn im Laufe eines einzigen Monats 17 (siebzehn) schwere Kata = strophen aufeinander folgten. Auch Stati= stiken der Abtreibungen und des Säuglings: sterbens fehlen ! Die mit "9 Sicherheit und Bequemlichkeit" begnadeten Reisenden haben die ,,Erfolge" des kommunistischen Verkehrswesens an ihren eigenen Knochen erprobt. Man kann aber die Besucher nicht mit lauter Tabellen, Photos und Modellen beköstigen. Sie möchten nicht nur die Propagandaphantaſien der Sowjetmachthaber, sondern auch Leistungen sehen. Endlich entdecken sie in einem Saal keine Modelle, sondern waschechte Autos, ja= wohl, zwei einfache, im Sowjetreich erbaute Kraftwagen. Niemand beachtet sie, denn es handelt sich, an modernen Maßstäben gemessen, um Duzendware , ohne eine Spur von neuer Erfindung oder Verbesserung. Die Bolschewisten sind aber ungeheuer stolz auf dieſe Wagen. Sie haben Unsummen erpreßten Volksvermögens in die Autoindustrie gesteckt, sie wollten nicht nur Europa, ſondern Amerika „einholen und überholen“ und erbauten im vorigen Jahre ganze 13 000 Personenwagen, dh. weniger als die amerikanische Tagesproduktion. Auch andere im Sowjethaus ausgestellte Erzeugnisse sind genau ſo aufſehenerregend und typisch. Die sowjetischen Stoffe sind ausnahmslos primitiv ohne jegliche persönliche Note, als wären sie für eine Strafanstalt bestimmt. Man hat sogar die meisten von ihnen plötzlich entfernt und durch geschmackvollere ersegt. Kenner behaupten allerdings, daß die Stoffe -- in Paris gekauft wurden. Wenn sie wirklich sowjetischen Ursprungs wären, warum hat man sie nicht zu Beginn der Ausstellung gezeigt? Im alten Rußland gab es eine hochDie Heimarbeiter entwickelte Heiminduſtrie. sind jezt als „ Kapitalisten" verfolgt und größtenteils zugrunde gerichtet. Als Träger jahre hundertlanger Gebräuche und Überlieferungen sind sie den volksfremden Herrschern besonders verhaßt. Einen gewissen Eindruck macht auf harmlose Gemüter eine riesengroße Wandkarte des Sowjetreiches aus lauter Edelsteinen. Ähnliche Karten existierten schon vor dem Weltkriege, und die nötigen Edelsteine brauchten die Bol schewisten nicht im Ural oder in Sibirien zu suchen : Die alten Moskauer Paläste und Museen lagen bedeutend näher. Auch Theaterdekorationen sind da, doch wurde auch das russische Theater nicht von Sowjetmachthabern erfunden. Anscheinend hat das rote Zerstö rungswerk die Bühne weniger betroffen als andere Kunstgattungen. Alles irgendwie Intereſſante, was man im Sowjethaus zeigt, war schon vor der Bolschewisten revolte 1917 in Rußland vorhanden. Es gibt aber ein Gebiet, auf dem das
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Sowjethaus einen unbestreitbaren Vorrang vor allen anderen Nationen hat. Die Bolschewiſten haben einen wahren Weltrekord der Kriecherei geschlagen. Der Sowjetdespot Stalin ist nicht mehr und nicht weniger als siebzigmal zu sehen : mit und ohne Ge= folge, stehend, sigend, sprechend, drohend ; ge= malt, geschnigt und in Stein gehauen. Auch ein drei Meter hohes Standbild Stalins drängt fich dem Besucher auf. Man wird ſeine niedrige Stirn und die brutalen Gesichtszüge nicht so schnell vergessen können.
Das Motto des sowjetischen Pavillons ift Bertuschung , Ver = ganz kurz zu fassen : nebelung und falsche Tatsachen. Und über allem schwebt die marktschreierische, unverfrorene echt jüdische und deshalb nicht minder bolschewistische Eigenreklame, die unsagbar abstoßend wirkt. Der Gegensatz zwischen der verlogenen Photomontage des ,,Sowjetparadieses" und der entseglichen bolschewistischen Wirklichkeit ist zu gewaltig, als daß auch der harmloseste Besucher darauf hereinfallen könnte.
Wetterlichter in Ajien Moskaus Gelüfte auf die Mandſchurei – Die Zuſammenſtöße am Amurſtrom Japans Schutzwall gegen die bolſchewiſtiſche Infektion
NSK Immer häufiger flackern jenseits der Nahzone im asiatischen Raum Wetterlichter auf, die nicht übersehen werden dürfen. Die Zwischenfälle auf dem Amurstrom, der Zu sammenstoß der Sowjetkanonenboote an den Küsten der Inseln Bolschoi und Sinusa, die Blagoweschtschenst vorgelagert sind, mit den japanischen Truppen, haben für Stunden die Kabinette in Alarmzustand versett ; die Möglichkeit lag nur zu nahe, daß der von Moskau vorbereitete Sturm über Asien entfesselt würde. Solange die bolschewistische Eroberung Chinas noch vor fünf und zehn Jahren Fortschritte zu machen schien, solange den Sowjets der Aufruhr in Indien und in den Malaienstaaten als Nahziele winkten, solange waren für Moskau die roten Positionen in der Mandschurei und am Amurstrom eine Angelegenheit zweiter Ordnung, denn wenn es erst gelang, von Chinesisch-Ostturkestan aus und aus der Äußeren Mongolei in das Herz Afiens vorzustoßen, so würde schließ lich auch das rote Banner mit dem Sichel- und Hammerzeichen über Hsingting, Charbin und Seul gehißt werden. Sowjetrußland ist durch mehrere Jahre einem bewaffneten Konflikt mit Japan aus dem Wege gegangen, obwohl die Entscheidung oft genug auf des Messers Spitze stand. Ein Kampf mit offenem Viſier gegen eine disziplinierte feindliche Macht entspricht nicht den gewohnten Methoden Moskaus, er schließt ein zu großes Risiko in sich. Mostau lag vielmehr daran, die 3ermürbungs = arbeit im Hinterlande fortzusetzen, bis die Säulen eines Widerstandes angefault wären. -
In Ussuriist und Wladiwostof zB. sind für die toreanische revolutionäre Jugend Propa = gandaschulen errichtet worden. In WerhneUdinst wurde der dortigen Garnison eine Abteilung von 1500 Koreanern zugeteilt, die von sowjetrussischen Instrukteuren ausgebildet werden. Man hört von zahlreichen „ Lederjoppen" (bekanntlich die übliche Kleidung der Tscheka) unter den Mongolen und Mandschuren, die stets dort anzutreffen sind, wo Unruhen Es war ein gegen Japan ausbrechen.
Koreaner , der vor einigen Jahren einen Mordanschlag auf den Kaiser von Japan ausübte, ein Koreaner warf in Schanghai die tödliche Bombe, und wenn es auch damals nicht bewiesen werden konnte, so zweifelte doch niemand daran, daß Moskau die Hand der Atten= täter geführt hatte. Es ist allgemein bekannt, daß Moskau seine fernöstliche Armee vervielfacht und enorme Rüstungen vorgenommen hat. Die Transsibiriſche und die Amurbahn haben. zum großen Teil ein zweites Gleis erhalten, um den Nachschub, der im Kriege 1904 versagte, zu erleichtern, und daß auf dem Amurstrom längs der mandschurischen Grenzen eine starte Flottille Don Kanonenbooten schwimmt. Blagoweschtschenst am Amur ist. einer der wichtigsten strategischen Stützpunkte am Amur. Nimmt man den Atlas zur Hand, so sieht man, daß die beiden Inseln Bolschoi und Sinusa, wenn sie befestigt werden, die japanische Schiffahrt auf dem Strome und den Zugang nach Blagoweschtschenst sperren können. Sie sind demnach von außerordentlicher strate= gischer Bedeutung, und es ist sehr verständlich, daß Japan dieſen Riegel auf dem Strom nicht dulden kann. Um dem Vordringen der Sowjets zu bes gegnen, hat Japan gegen den Vorstoß des Kommunismus eine Mauer von Tausenden von Meilen in Asien errichtet, zwar keine Mauer, wie sie Kaiser Chin-Shi-Huang-ti vor 2000 Jahren von der Mandschurei bis Tibet errichten ließ, sondern eine Mauer aus Kanonen, einen Schutzwall gegen die sowjetische Außere Mongolei und gegen Chinesisch- Turfestan, die sich in einer Länge von etwa 4000 Kilometer von Kalgan nach Changpei und weiter nach Kweihau, nach Ninghsia und nach Edsin-Gol erstreckt. Niemand darf dieſes abgeschlossene Gebiet betreten, teine Nachricht von dem, was dort geschieht, soll in die Außenwelt dringen, dort wird eine Umklammerung aller jener Gebiete geschaffen, die bereits, wie die Außere Mongolei, von der roten Propaganda infiziert worden sind. In Changpei zB. haben
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die Japaner eine mongolische Kriegsschule eröffnet, in der japanische Offiziere Instrukteure Viele Fürsten der Inneren Mongolei find. lassen ihre Söhne unter japanischer Anleitung das moderne Kriegshandwerk erlernen. Die
Stimme des Auslands
Verſtärkte kommuniſtiſche Wühlarbeit in USA. Kommunisten werden zu Piloten ausgebildet Beherrschung der Wohlfahrtseinrichtungen dur--ch rote Elemente NSK Eine Anzahl Meldungen , die in den lezten Wochen durch die amerikanische Preſſe gingen , besagt, daß scheinbar von seiten der fommunistischen Partei und ihren Agenten in USA. eine verstärkte Propaganda eingesezt hat. So weiß zum Beispiel das Blatt " The Sun", Neuyork, zu berichten , daß zahlreiche männliche und weibliche Angehörige der kommunistischen Jugendorganisation durch rote Instrukteure im Flugsport ausgebildet wer= den . Die Kurse finden unter der Leitung eines jungen Fluglehrers statt, der bereits auf seiten der Roten in Spanien sieben Monate lang Dienſt tat. Sie werden durchgeführt auf städtischen Flughafen Neugorksde . m Das amerikanische Blatt betont , daß es ge= radezu eine Ironie sei, wenn diese jungen, kommunistisch eingestellten Leute Flugunterricht auf demselben Flughafen erhielten, der auch für die Ausbildung der Reserveflieger des Marinekorps der Vereinigten Staaten zur Verfügung stehe. Auf demselben Boden und zu gleicher Zeit, zu der man die Flieger für die Luftflotte und Marine ausbilde, erhielten kommunistische Elemente durch einen Fluglehrer Unterricht, der zugebe , daß er noch als Leutnant im Dienst der Luftwaffe der spanischen Bolschewisten stehe. Es sei zu erwarten, daß die Zahl der sich an den Flugtursen beteiligenden Kommunisten erheblich wachsen werde. Innerhalb weniger Wochen würden es wahrscheinlich mehrere hundert sein. Der Instrukteur Lebovih habe geäußert, daß er hoffe, bald weitere Instruktoren aus den augenblicklichen Kursteilnehmern herauszuziehen. In, einer Unterredung habe er ganz offen zugegeben daß er Kommunist sei. Einer weiteren Meldung der „ New Yorker Staatszeitung" ist zu entnehmen , daß eine Anzahl Wohlfahrtspfleger und Fürsorgebeamte in Neuport mit kommunistischen Organisationen in Verbindung stände, um vom Kongreß höhere Bewilligungen für die WPA. (Work Progreß Administration) zu erpreſſen, mit denen dann auf der anderen Seite durch Arbeitsverteilung an erwerbslose Kommunisten die Sache des
5. Juli 1937 f gesamte Innere Mongolei ist längs den Gren= zen mit Telegraphenlinien und Abhörapparaten versehen, die durch einen direkten Draht mit dem Hauptquartier in Hsingking verbunden find. -U. St.-
Kommunismus zugleich mit den Gewerkschaften gefördert wird. In einem Schreiben der sogenannten National Civic Federation " an Präsident Roosevelt werden die Namen von Gewerkschaftsführern enthüllt , die im Dienſt e des Kommunismus ſtänden . Im ganzen Lande, so wird weiter mitgeteilt, gebe es teinen arbeitslosen organisierten Kommunisten mehr . Hohe Beamte der Fürsorgeverwaltung in Washington hätten die Beherrschung der Wohlfahrt durch kommunistische Elemente zugegeben und darüber sogar ihre Genugtuung geäußert.
Das Auslandsdeutſchtum meldet :
Germanisches Institut der Univerſität Buenos Aires. Die wissenschaftlichen Institute der philosophischen Fakultät Buenos Aires wurden um ein neues vermehrt: um das „ Instituto de Estudios Germanicos". Das wachsende Interesse an deutscher Literatur und Wissenschaft findet darin einen sichtbaren Ausdruck. Zum Direktor des neuen germanischen Instituts wurde Dr. Hans Probst ernannt. Tag des Deutschtums in White = Plains . 2000 Deutschstämmige besuchten den Tag des Deutschtums in White- Plains in USA. Über dem Festplay flatterten die Fahnen Amerikas und Deutschlands nebeneinander. Schlageter-Gedenkseier in Argentinien. Zur Schlageter- Gedenkseier in Buenos Aires marschierte eine Gruppe der Sportabteilung der NSDAP. auf. Der Trauermarsch von Beethoven gab vor dem deutschen Kriegerdenkmal Ausdrud jener Stimmung , die diese den Deutschen am La Plata heilige Stelle beherrschte. Eine Ansprache über den vor 14 Jahren gefallenen Helden bildete den Mittelpunkt der Feier. Deutsche Sonnwendfeier in Jugoslawien. Auch die Deutschen in Neusaaz (Jugoslawien) vers anstalteten in der Nähe von Maria Schnee eine Sonnwendfeier und bekannten sich damit zur deutschen Gemeinſchaft und zu den uns Deutschen heiligen Mächten der Natur. Ausstellung „ Das Deutschtum in China“. Die Frauenschaft Schanghai kürzlich Photomaterial über das Deutscstel htulte na m in Chi aus . Vertreterinnen der Deutschen Frauenschaft nahmen sich der Ausstellungsbesucher an, um ihnen die wertvollsten Stücke zu zeigen. Die Photographien erzählten vom Weltkrieg und schließlich auch vom neuen Deutschtum in China .
NSK Folge 152 die Japaner eine mongolische Kriegsschule eröffnet, in der japanische Offiziere Instrufteure find. Viele Fürsten der Inneren Mongolei lassen ihre Söhne unter japanischer Anleitung Die das moderne Kriegshandwerk erlernen .
Stimme des Auslands
Verstärkte kommuniſtiſche Wühlarbeit in USA. Kommunisten werden zu Piloten ausgebildet Beherrschung der Wohlfahrtseinrichtungen durch rote Elemente NSK Eine Anzahl Meldungen, die in den lezten Wochen durch die amerikanische Presse gingen, besagt, daß scheinbar von seiten der tommunistischen Partei und ihren Agenten in USA. eine verstärkte Propaganda einSo weiß zum Beispiel das Blatt gejezt hat. "The Sun", Neuyork, zu berichten, daß zahlreiche männliche und weibliche Angehörige der kommuniſtiſchen Jugendorganiſation durch rote Intrukteure im Flugsport ausgebildet wer= den. Die Kurse finden unter der Leitung eines jungen Fluglehrers statt, der bereits auf seiten der Roten in Spanien sieben Monate lang Dienſt Sie werden durchgeführt auf dem tat. städtischen Flughafen Neugorks. Das amerikanische Blatt betont, daß es ge= radezu eine Ironie sei, wenn diese jungen, tommunistisch eingestellten Leute Flugunterricht auf demselben Flughafen erhielten, der auch für die Ausbildung der Reserveflieger des Marinekorps der Vereinigten Staaten zur Verfügung stehe. Auf demselben Boden und zu gleicher Zeit, zu der man die Flieger für die Luftflotte und Marine ausbilde, erhielten kommunistische Elemente durch einen Fluglehrer Unterricht, der zugebe, daß er noch als Leutnant im Dienst der Luftwaffe der spanischen Bolschewisten stehe. Es sei zu erwarten, daß die Zahl der sich an den Flugtursen beteiligenden Kommunisten erheblich wachsen werde. Innerhalb weniger Wochen würden es wahrscheinlich mehrere hundert sein. Der Instrukteur Lebovig habe geäußert, daß er hoffe, bald weitere Instruktoren aus den augenblicIn lichen Kursteilnehmern herauszuziehen. einer Unterredung habe er ganz offen zugegeben, daß er Kommunist ſei. Einer weiteren Meldung der „ New Yorker Staatszeitung" ist zu entnehmen, daß eine An= zahl Wohlfahrtspfleger und Fürsorgebeamte in Neuport mit kommunistischen Organisationen in Verbindung stände, um vom Kongreß höhere Bewilligungen für die WPA. (Work Progreß Administration) zu erpressen, mit denen dann auf der anderen Seite durch Arbeitsverteilung an erwerbslose Kommunisten die Sache des
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5. Juli 1937 gesamte Innere Mongolei ist längs den Gren= zen mit Telegraphenlinien und Abhörapparaten versehen, die durch einen direkten Draht mit dem Hauptquartier in Hsingking verbunden U. St.sind.
Kommunismus zugleich mit den Gewerkschaften gefördert wird. In einem Schreiben der soge= nannten National Civic Federation“ an Präsident Roosevelt werden die Namen von Gewerkschaftsführern enthüllt, die im Dienste des Kommunismus ständen . Im ganzen Lande, so wird weiter mitgeteilt, gebe es feinen arbeitslosen organisierten Kommunisten mehr. Hohe Beamte der Fürsorgeverwaltung in Washington hätten die Beherrschung der Wohlfahrt durch kommunist is che Elemente zugegeben und darüber sogar ihre Genugtuung geäußert.
Das Auslandsdeutſchtum meldet :
Germanisches Institut der Univerſität Buenos Aires. Die wissenschaftlichen Institute der philosophischen Fakultät Buenos Aires wurden um ein neues vermehrt : um das „ Instituto de Estudios Germanicos". Das wachsende Interesse an deutscher Literatur und Wiſſenſchaft Zum findet darin einen sichtbaren Ausdruck. Direktor des neuen germaniſchen Inſtituts wurde Dr. Hans Probst ernannt. Tag des Deutschtums in White : Plains. 2000 Deutschstämmige besuchten den Tag des Deutschtums in White-Plains in USA . Über dem Festplat flatterten die Fahnen Amerikas und Deutschlands nebeneinander. Schlageter-Gedenkfeier in Argentinien. Zur Schlageter-Gedenkfeier in Buenos Aires marschierte eine Gruppe der Sportabteilung der NSDAP . auf. Der Trauermarsch von Beethoven gab vor dem deutschen Kriegerdenkmal Ausdruck jener Stimmung, die diese den Deutschen am La Plata heilige Stelle beherrschte. Eine Ansprache über den vor 14 Jahren gefallenen Helden bildete den Mittelpunkt der Feier. Deutsche Sonnwendfeier in Jugoslawien. Auch Die Deutschen in Neusa az (Jugoslawien) veranstalteten in der Nähe von Maria Schnee eine Sonnwendfeier und bekannten sich damit zur deutschen Gemeinſchaft und zu den uns Deutſchen heiligen Mächten der Natur. Ausstellung „ Das Deutschtum in China“. Die Frauenschaft Schanghai ſtellte Bürzlich Photomaterial über das Deutſchtum in China aus. Vertreterinnen der Deutschen Frauenschaft nahmen sich der Ausstellungsbesucher an, um ihnen die wertvollsten Stücke zu zeigen. Die Photographien erzählten vom Weltkrieg und schließlich auch vom neuen Deutſchtum in China.
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Die Deutſche Frau Sonderdienst der NSK
Verantwortlic: Erika Kirmife
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienst der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutfchen Frauenwerkes
Studentin – Kameradin
Zur Stellung der Studentin an der neuen deutſchen Hochſchule NSK Vor kurzer Zeit fand in Heidelberg, der Stadt der ältesten reichsdeutschen Univers fität, die erste Reichsarbeitstagung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes und der deutschen Studentenschaft statt, die in jeder Beziehung Zeugnis ablegte für das ernsthafte Ringen junger deutscher Menschen um die nationalsozialiſtiſche Hochſchule. Diese Tage der Arbeit sind der Beginn eines neuen Abschnittes der Geschichte des deutschen Studententums. Zurückschauend wird sich noch jeder des Augenblicks erinnern, als die einzige Sprecherin dieser Tagung das Wort ergriff. Nicht nur vom Blod der weißblufigen Studentinnen, auch von den anderen Bänken, die gefüllt waren mit Studentenführern im Braunhemd, erhielt die Reichs : ANSt. Referentin , Inge Wolff , lebhaften Beifall für ihre Ausführun gen über Fragen des Frauenstudiums und die besonderen Aufgaben der nationalsozialistischen Studentin. Die Kernpunkte der Rede seien ihrer Bedeutung wegen zusammengefaßt. Die Zahl der an den Hochschulen Deutschlands studierenden Studen= tinnen beträgt zurzeit etwa 10 700 (Gesamtzahl der Studierenden 75 000) , wovon 8600 auf die Universitäten entfallen und die restlichen 2000 diejenigen zum Hochschulverband gehörigen Fachschulen besuchen. Auf jedem Wissenschaftsgebiet gibt es Aufgaben, die in der Regel ausschließlich dem Mann zufallen und Aufgaben, die zu lösen der Frau vorbehalten bleiben. Es ist in der Wissenschaft so, wie auch sonst im Leben. Die Frau hat ein für allemal eine Berechtigung auf der Hochschule . Hierüber jetzt noch grund= sägliche Erörterungen anstellen zu wollen, ist zwecklos. Der Staat ruft die Wissenschaft, er ruft auch die wiſſenſchaftlich arbeitende Frau. Denken wir nur an die besonderen Aufgaben der Arbeitsabteilung Volkswirtschaft, Hauswirtschaft im Deutschen Frauenwerk, die im Rahmen des Vierjahresplanes die Frau in Wissenschaft und Praxis zu wichtigem Einsatz aufruft. In feiner Erörterung, die das Thema Hochschule betraf, standen die Studentinnen abseits. Sie können darüber hinaus mit Stolz darauf hinweisen, daß sie ihre ſtudentiſche Wiſſenſchaftsarbeit genau so erledigten, wie sie auch verantwortungsbewußte Helferinnen im Kampf gegen Not und für den planvollen Aufbau des Reiches waren. Gerade der Reichsberufswettkampf zeigt nicht nur in der Arbeit reiner Studentinnen-
gruppen, sondern gerade in den Gruppen, wó Student und Studentin gemeinschaftlich eine wissenschaftliche Arbeit anpacten, eine starke Aufgeschlossenheit und große Anteilnahme der Studentinnen. Die nationalsozialistische Studentin von heute hat Verständnis für die Notwendigkeit eines sinnvollen Einsatzes. Aus Verantwortungsgefühl für das Ganze haben die Studentinnen im Rahmen der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt Familienbetreuung übernommen, Nähstuben und Kindergärten eingerichtet; sie haben für das Winterhilfswerk gesammelt und sich auch an die Maschine gestellt, um einer arbeitenden müden Mutter ein paai Wochen Urlaub zu verschaffen. Auf diese Weise sind deutschen Arbeiterinnen insgesamt im Jahre 1936 runb Arbeitstage bezahlte 22 000 ge = schenkt worden. Darüber hinaus hat aber die Studentin gerade im Fabrikdienst mithelfen können, Brüden vom schaffenden Menschen der Stirn zum schaffenden Menschen der Fauft zu schlagen. Landdienst -- Erntehilfe sind zwei weitere Begriffe letter Einſatzbereitschaft der deutschen Studentin. Niemand wird bestreiten, daß das deutsche Volf gute und wissende Arztinnen, Rechtsberaterinnen, Erzieherinnen und Volkswirts schaftlerinnen sehr notwendig hat. Hier wie auch auf vielen anderen Berufsgebieten hält das Volk dringende Aufgaben für Mann und Frau bereit. Doch alles Studium hat nur solange seine Berechtigung , als es der Frau nichts von ihrem Frau Sein nimmt . So tut es dem Fraulichen absolut keinen Abbruch, sondern stärkt das Verantwortungsgefühl der Gemeinschaft des Volkes gegenüber, wenn jede Studentin innerhalb der ersten drei Semester an einem Sanitätskurs, Luftschußkurs und einem Kurs für Nachrichtenwesen teilnimmt und darüber hinaus am Ende des dritten Semesters gewiſſe sportliche Bedingungen als Voraussetzungen für die Fortführung ihres Studiums erfüllen muß. Erst durch Leistungen werden Rechte erworben. Für die Hochschulauslese sind nicht nur geistige charakterliche Sauberkeit und Fähigkeiten, politische Haltung, sondern auch förperliche Gesundheit entscheidend . Die Studentin hat weder in der Arbeit noch im Hochschulstudium versagt; im Gegenteil, fie hat durch ihr volksgebundenes, wissenschaftliches und praktisches Schaffen wertvolle Gemeinschaftsarbeit geleistet.
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NSK Folge 152 Für die lehte Aufgabe der Studentin, für das notwendige Zusammenklingen von Wiſſenschaft und Praxis hat niemand bessere Worte gefunden, als die Reichsfrauenführerin, Frau Scholz - Klink , die im Rahmen der 200jährigen Jubiläumsfeier der Göttinger Universität folgendes ausführte : „ Wir führen die abstrakte Studentin zur realen praktischen Wirklichkeit und die praktische Frau, die von der Wissenschaft nichts wissen will , wird in gemeinsamer Arbeit aufgeschlossen für die geistigen Belange. Wir wollen heute trok der dem Mann gleichwertigen Leistung in der Arbeit auf allen Gebieten Frau bleiben." Wie die germanische Zeit Mann und Frau als Lebensgemeinschaft empfand, ſo muß auch auf der Hochschule die Stellung zwischen Mann und Frau, eine Gleichberechtigung im Sinne der gleichen Entfaltung verschiedener Werte bedeutend, eine Kamerad schaft sein. Die Hochschule gehört dem Volk, das Volk aber besteht aus Männern und Frauen, und die letzteren haben darum auch genau wie die Männer den gleichen Anspruch, an den geistigen Gütern der Nation teilzunehmen. Aus dem Zuſammentlang des männlichen und weiblichen Prinzips formt sich
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das Leben eines Volkes. Es gibt keine Minderberechtigung und keine Minderbewertung der. Frau im nationalsozialiſtiſchen Staate. So kann die Studentin verlangen, als Kame = radin an der Hochschule gleichberechtigt behandelt zu werden. In diesem Sinne sind auch die Schlußworte der Reichs- ANSt. -Referentin, Inge Wolf, zu verstehen, wenn sie ausführte : „ Unsere Stellung an der Hochschule, die wir heute nicht mehr von der Seite einer formalen Zulassung sehen, begreifen wir als vollgültige Verpflichtung für die Pionierarbeit um ein neues deutsches geistiges Leben. Der Einzug in die Hochschule ist für uns gleichbedeutend mit der Aufnahme in die Reihen eines geistigen Kämpfertums, welches keine geringere politische Bedeutung hat als das reine Soldatentum. Erſt von dieſer Erkenntnis her findet das Wort seine Berechtigung und Sinngebung, das einmal zur Zeit, als die Stellung der Frau an der Hochschule einem alten Don start umstritten war, Nationalsozialisten ausgesprochen wurde : Die Studentinnen sind nicht unsere Gäste, sondern unsere Kameradinnen an der Hochschule'.“ gesa.
„ Der Kulturkreis der niederfächſiſchen Frau” Dichterisches Frauenſchaffen von Hroswitha von Gandersheim bis zur Gegenwart Einzigartige Kulturschau der NS.-Frauenſchaft in Göttingen
NSK Die älteste NS. -Frauengruppe der Par tei in Norddeutschland, Göttingen, hat ihr eigenes Heim mit einer Ausstellung ,,Der Kulturkreis der niedersächsischen Frau" eröffnet. In einzigartiger Form zeigt diese Ausstel lung einen geschichtlichen Überblid über das dichterische Schaffen niedersächsischer Frauen und gibt gleichzeitig einen bildhaften Leweis, wie sehr die deutsche Frau zu allen Zeiten, und ganz besonders heute, verflochten ist in das kulturelle Leben der Nation, das auch sie schöpferisch mitgestaltet. In Zusammenarbeit mit geistig Arbeitenden, Künstlern und handwerklich Tätigen hat hier die Gaufrauenschaft manche Kostbarkeit zusammengetragen und gibt uns an Hand einzelner Werke, zum Teil tostbarer Erstdrude und Handschriften, nicht nur einen lückenlosen Überblic über einen geschichtlichen Weg, der von Hroswitha von Gandersheim bis zur Jehtzeit führt, sondern stellt das Schaffen der niedersächsischen Frauendichtung zugleich in den kulturhistori schen Rahmen der jeweiligen Epoche. Heute wie damals ist das künstlerische Schaffen der Frau nicht zu trennen von ihrer Umgebung und den Einflüssen ihrer Zeit, und es ist kein Zufall, daß neben der reichhaltigen Frauenliteratur unserer Zeit auch lebendiges, stam= mesgebundenes Brauchtum in der Heimgestal tung wieder seinen schönsten und reichhaltigſten Ausdruck findet. Bei einem Rundgang fällt unser Blick zuerst auf die klösterliche Nische, die eine der größten Kostbarkeiten, einen im Jahre 1501 er-
schienenen Erstdruck der Werte der Hroswitha mit Holzschnitten Don Don Gandersheim Albrecht Dürer enthält. Diese Dichterin aus sächsischem Geschlecht", wie es in dieser Ausgabe heißt, ist Ursprung deutscher sichterischen Frauenschaffens überhaupt. Auf blauem Samt hängen über dem alten Klostertisch, der aus dem 12. Jahrhundert stammt, die Miniaturen der zwölf Fürstäbtiſſinnen von GanÜber dersheim nach der Reformation . die Kaiserin Mathilde, Gemahlin Heinrichs I., und Mechthild von Magdeburg geht es dann im großen Sprung bis zur Droste -Hülshoff und der Weimarer Herzogin Anna Amalia , die als braunschweigische Prinzessin ebenfalls in den niedersächsischen Kulturkreis gehört. Auf dem alten Biedermeiersekretär finden wir die Göttinger Professorenmamsellen" Schlözer, Phillippine Gatterer, Dorothea und Karoline Schlegel und Therese Huber, alte kostbare Bände, ua. ein Göttinger Musenalmanach von 1796, vermitteln uns den Niederschlag jener Zeit, in der man noch den Gänsetiel zur Hand nahm, der auch auf dieſem Sekretär nicht fehlt. Nach dieser besinnlichen Zeitspanne kommen wir über die Jahrhundertwende zu dem reichhaltigen Frauenschaffen unserer Zeit und sehen hier Werke von Riccarda Huch, Helene VoigtDiederisch, Lulu von Strauß und Torney, Ruth Schaumann, Margarete Schiestl -Wendlage, Ina Seidel und Josepha Behrens-Totenohl. In eigens zu dieser Schau zur Verfügung gestellten Aussprüchen und Briefen nehmen die Dichte-
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und damit auch zeigt, daß auch unter den Dichtern der niedersächsische Mensch den größten Anteil hat. Wir finden hier Raabe, Löns, Grimm, Blund, Grabenhorst, Kienau, Winnig, Ulrich, Frensen, Hartmann, und auch dieser Tisch ist an Köstlichkeiten reich. Eine Originalhandschrift von Hieronymus von Münch hausen ist da, der Erstdruck des Deutschlandliedes, Ausgaben von Till Eulenspiegel aus dem Jahre 1784, der Robinson von 1820 und der Reinecke Fuchs gar von 1486. über all dem leuchtet an der Wand, auf Perga= ment geschrieben, das Wort des Führers : „Die Kunst ist eine erhebende, zum Fanatismus verpflichtende Miſſion." Daß auch die NS.-Frauenschaft sich ihr verschrieben hat, beweist aufs neue diese Ausstellung des Gaues SüdhannoverBraunschweig, mit der sie die Fähigkeiten und den Kunstsinn der niedersächsischen Frau und des niedersächsischen Menschen überhaupt überTh. H. zeugend vor Augen führt.
rinnen innigen Anteil an dieser Ausstellung. So schreibt B. Ina Seidel an die Gaufrauenschaft : „Ich freue mich, wenn Ihre Schau dazu beiträgt und erkennen läßt, daß wir deutschen Frauen der Ießtzeit dichten, denken und gut kochen können.“ Zwischen all diesen geistigen Gaben sehen wir die kunsthandwerkliche Hand unserer Frauenschaftsschwestern. Da sind die von den Teilnehmerinnen der Gauſchule eingebundenen Bücher, ist die von der Frauenschaft aus Dümmer geflochtene Volkskunstmappe aus Binsen, stehen die wundervollen Lampen mit handgemalten Schirmen , Tonplastiken, ganz abgesehen von der reichhaltigen Handarbeitsschau, in deren Ornamenten uraltes Brauchtum lebendig wird, angefangen von den wiedererweckten, in Liebenau geklöppelten Brabanter Spitzen bis zur niedersächsischen Knüpfarbeit. Da sind dann noch die Märchenede und der Tisch mit dem Schrifttum für die Jugend, dec niedersächſiſches Schrifttum überhaupt umfaßt
Handwerk,
das
an
Kunſt grenzt
Die Uhrſchildermalerinnen zu Schonach im Schwarzwald NSK Hans Thoma, der Meister der Schwarzwaldlandschaft, deſſen ſchindelgedecktes Geburtshaus zu Bernau steht, stammt aus einer alten Möbelmalerfamilie und hat selbst in seiner Jugend ,,Rosenschilder" gemalt. Später flagte er einmal in einem Brief: ,,Es ist nicht lange her, daß es noch eine grobe, ehrlich gute Bauernmalerei gegeben hat ; sie ist dem technischen Aber wenn Fortschritt zum Opfer gefallen. man die alten Kasten und Truhen sieht mit ihren lebhaften, so selbstverständlich stilisierten Blumen, die mit großer Handfertigkeit, voll primitiver Empfindung für die Lebendigkeit des Striches hingemalt sind, so kann es einem recht leid tun, daß der gemeine Holzmaseranstrich , die Schablone und die tote Tapete dieſe Reſte von selbständiger Kunstübung im Volke auch noch aufgezehrt haben." Bis in sein hohes Alter ist er ein Freund und Beſchüßer der alten Uhrschildermalerei geblieben. Eines Tages brachte ihm ein bekanntes Schwarzwälder Original, der Schnißersepp aus Furtwangen, einige schöne Rosenschilder und sagte, gleichsam entschuldigend : „Kunst“ sei so etwas natürlich nicht, aber fie seien doch immerhin sehr schön und sehr ge= schickt gemalt. Dem hat Meister Thoma aber energisch widersprochen und gesagt : Das sei sehr wohl Kunst, und solche Kritik ſei vollständig fehl am Plaze. Die alten Schildermaler seien durchaus Künstler in ihrer Art. Und einer dieſer Schildermalerinnen dürfen wir jezt ein Weilchen zuschauen. Vor sich hat sie einige Näpfe mit Ölfarben und ein paar Porzellanscherben zum Mischen stehen. Ohne jede Vorzeichnung malt sie ihre Rosen auf den weißen Grund. Und wie geschwind und sicher das geht! Erst kommen die Umrisse daran, dann die Mittelpunkte. Mit einem besonders zugeschnittenen Pinsel und durch dessen geschickte
Handhabung gelingt es ihr, die Farben so aufzutragen, daß sie auf der einen Seite ganz dicht und auf der andern sehr leicht und dünn, gleichsam verwaschen sind. Der Mittelpunkt, alſo der noch nicht entfaltete Teil der Rosenblüte, wird ein runder Tupfen. Ein Wischer mit dem Handballen darüber und schon ist auch die feine, weiche Schattierung da ! So wandert ein Schild nach dem andern durch ihre Hände und wird mit den Rosen geschmückt. Immer ist die Technik die gleiche, und doch hat jedes Schild ſein eigenes Muster, gleichsam ſein eigenes Geficht. — Sind alle Rosen fertig, dann kommen die Blätter daran. Vielleicht schließt sich auch noch Rankenwerk an. Die Fülle der Ausstattung richtet sich legten Endes nach dem Preis, der für ein solches Schild vom Besteller angelegt wird. Selbstverständlich kommen so herrliche Uhrschilder nicht für die billige und entsprechend in ihrer Qualität geringwertige Uhrenmassen= erzeugung in Frage. Dagegen steht allein schon der Preis von ungefähr 1,20 Mark, der für ein solches Rosenschild vom Uhrmacher und Fabrifanten bezahlt werden muß . Im Gegenteil, gerade diese Uhren mit den handgemalten Schildern sind die eigentlichen Träger der guten, alten Schwarzwälder Uhrenüberlieferung. Sie erhalten Geh- und Schlagwerke, die in gewiſſenhafter Werkstattarbeit hergestellt werden, und wenn man ungefähr zwanzig Mark für eine Schwarzwälder Uhr mit einem solchen gemalten Schild und einem 24-Stunden-Werk oder etwa 25 Mark mit einem Achttagewerk anlegt, dann fann man sicher sein, ein zuverlässiges Stüd alter Handarbeit vor sich zu haben, das jahrzehntelang seine Pflicht treu und brav tun wird, so wie es die vor fünfzig und hundert Jahren aus den nämlichen Werkstätten hervorgegangePK. nen Veteranen heute noch tun.
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Grundlagen
der
Hausgemein
ſchaft
Rechtsberatung für Hausfrau und Hausgehilfin durch die Deutsche Arbeitsfront Rechte und Pflichten aus dem Dienſtvertrag NSK Reibereien zwischen Hausfrau und Hausgehilfin kommen auch bei sonst bestem beiderseitigen Einvernehmen vor . Nur zu leicht bietet der Haushalt mit seinen täglich gleichen, aber doch immer wieder neuen Arbeitsgängen Gelegenheit zu Ärger und Verdruß. So ist es verständlich, wenn die Hausgehilfin verstimmt wird, wenn sich zB. durch irgendeinen Zufall das Mittagessen weit über die gewohnte Zeit verzögert, wenn alles, was fie sorgfältig zu= bereitet hat, durch das lange Warten unansehnlich wird und wenn gar obendrein ihr gerade fälliger freier Nachmittag sehr gekürzt zu werden droht. Andererseits hat die Hausfrau auch oft berechtigten Grund zur Klage, wenn zB . ihre Gehilfin trok anderer guter Eigenschaften wenig Verständnis für das ihr Anvertraute hat , unnötig viel Geschirr zerschlägt, Mahlzeiten anbrennen läßt usw. Aber auch ohne solche Anlässe gibt es im Haushalt oft Unstimmigkeiten , die dadurch bedingt sind, daß sich viele der nötigen Verrichtungen nicht in eine bestimmte Ordnung preſſen laſſen und deshalb oft durch irgendeinen kleinen Zufall mühselige Arbeit vergeblich getan wurde oder vorher festgelegte Dispofitionen zum allgemeinen Ärger wieder umgeworfen werden. Denn das ist das Wesentliche des Haushaltes und drückt aller häuslicher Tätigkeit den Stempel auf : der Haushalt ist kein Betrieb , und jede Art der ,,Betriebsordnung" ist hier unmöglich . Das heißt aber nicht, daß nicht das Arbeitsverhältnis der im Haushalt Beschäftigten durch bestimmte Geseze und Richtlinien fest geordnet wäre. Durch die Annahme der Stellung geht die Hausgehilfin vielmehr einen Dienstver = trag ein, durch den beide, die Hausgehilfin und der Haushaltsvorstand, in den meisten Fällen also die Hausfrau, bestimmte Ver = pflichtungen übernehmen und an die Einhaltung bestimmter Termine, Zahlungen usw. gebunden werden. Dieser Dienstvertrag ist fest= gelegt durch die §§ 611 bis 630 des BGB. und wesentlich ergänzt und erweitert durch die Richtlinien der Reichstreuhänder der Arbeit . Die Praxis zeigt indessen , daß gegen diese Richtlinien - ob aus Unkenntnis oder bewußt , ſteht dahin - verhältnismäßig häufig verstoßen wird, ein Verstoß, der immer viele Unannehmlichkeiten, Ärger , Einbuße an Geld usw. nach sich zieht. Beide , Hausfrau und Hausgehilfin , sollten sich daher , wenn eine gütliche Einigung scheinbar nicht zu erreichen ist, an eine Stelle wenden , die genaue Auskunft über die nötigen Verhaltungsmaßregeln erteilen kann. Solche Ste hat die Deutsche Arbeitsfront Relle chnts beratungsstell en für in ihren Hausgehilfen geschaffen . Beide, Hausfrau und Hausgehilfin , erhalten hier unendgelt = lich Rat und Auskunft . immer erst ein Streitfall als Es Anlbra Aufht zutm nic aß uch suchen dieser Stellen vorzuliegen . Denn gerade durch genaue Kenntnis der Arbeits- und An-
stellungsbedingungen ließe sich viel Streit vermeiden . Hausfrau und Hausgehilfin sollten sich hier Auskunft holen über Fragen, die erwies ſenermaßen am meisten Grund zu Streitigkeiten geben und zum fristlosen Verlassen der Stelle oder zur fristlosen Kündigung führen, also Fra = gen des Urlaubsanspruches, der Schadensersatzpflicht, der Versicherungs- und Bürgersteuerzahlung usw. Liegt ein ausgesprochener Streitfall vor, wird durch die Rechtsberatungsstelle am ehesten eine Vermittlung möglich sein, denn tatsächlich wird manches im ersten Zorn gespro= chene Wort gern zurückgenommen , wenn durch. eine vermittelnde Stelle die nötigen Überbrüdungsversuche gemacht werden . Manche fristlose Entlassung ist auf diese Weise wieder zurückgenommen und manche fristlos verlassene Stelle gern wieder eingenommen worden . Es ist das Wesentliche dieser Stellen , daß sie neben dem Rechtsschutz der Hausgehilfin ihre Aufgabe hauptsächlich in ihrer Vermittler- und Schlichtertätigkeit sehen und die Sachlage keineswegs einseitig und vom Blickpunkt der Hausgehilfinnen her beurteilen, sondern eben der deutschen Haus gemeinschaft dienen wollen . Schließlich ist eine wahre Gemeinschaft ja eben aur möglich durch gegenseitiges Einverständnis, wie auch die deutlich wahrzunehmende Hebung des hauswirtschaftlichen Berufes nur über die Hausgemeinschaft möglich war und sich praktisch da= durch ausdrückt , daß die Gehilfin als gleich = berechtigtes Mitglied in diese Gemeins schaft aufgenommen wird . Nun gibt es allerdings Fälle, die auf güt-lichem Wege nicht beizulegen sind und einer Entscheidung durch das Arbeitsgericht bedürfen. Gerade diese Fälle zeigen deutlich, wie nötig weis auf vorherige genaueste Regelung der Hin Ar beitsverhältni sses ist, des Regelung, die seltsamerweise nur zu oft weder von der Hausfrau noch von der Hausgehilfin mit der nötigen Sorgfalt vorgenommen wird. Auch in solchen Fällen wird die Hausgehilfin in der Deutschen Arbeitsfront kostenlos vertreten . Es sind faſt immer Fälle, wo die Hausgehilfin zwar geldliche Forderungen hat, aber deshalb im Nachteil ist, weil sie es versäumte , sich rechtzeitig schriftliche Bestätigungen über getroffene Vereinbarungen geben zu lassen. Es ſei deshalb an dieser Stelle auch einmal auf die Wichtigkeit schriftlicher Ver = einbarungen hingewiesen . Vor jeden Amtsantritt sollte die Hausgehilfin zusamm em Arbeitsbedingungen mit der Hausfrau die peinlich genau und schriftlich festlegen und das Kleben der Versicherungsmarken , die Zahlung der Bürgersteuer , Festlegen von Freizeit und Urlaub usw. unzweideutig vereinbaren . Die Hausfrau ihrerseits sollte sich am Monatsende über jede Lohnzahlung eine Quittung geben laſſen und dann auch gleichzeitig eine Abrechnung der gesetzlichen Gehaltsabzüge vornehmen . Dr.-bk.
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Hier kann jeder mitmachen Kraft durch Freude ſeht ſich durch - Im Dorf wird ein Gymnaſtikkurs eingerichtet NSK Noch vor wenigen Jahren hätte es man für unmöglich gehalten, auf dem Lande Kurse für Gymnaſtik einzurichten . Man weiß ja, die Landfrau muß hart arbeiten und wird durch ihre Art der Arbeit, die im Sommer ja faft ausschließlich in der freien Luft auf dem Felde geschieht, mehr angestrengt wie ihre Schwester in der Stadt, deren Tätigkeit im Berufe ja in gar nichts mit einer Landarbeit verglichen werden kann. Man sagte sich früher, ein Mensch, der in der frischen Luft seine Arbeit verrichten muß, hat ja schon alles, was seinem Körper not tut. - Kraft durch Freude aber durchbrach diese veraltete Auffassung und erkannte wohl, wie unſagbar nötig gerade die Gymnaſtik für die Landfrau ist. Das Sportamt unseres Kreises kam auch in unser Dorf, und da die Gymnaſtiklehre mein alter Beruf war, reihte man mich wieder ein. Nun sollte ich für die neue bahnbrechende Idee werben. Das war zuerst sehr schwer, und faſt schien es mir, ich käme überhaupt nicht dazu , erstmals auf dem Dorfe mit einem Kursus zu beginnen . An den ersten Abenden erschienen nur wenige Frauen, manchmal fünf, manchmal acht. „Ach, wir wollen nur erst mal zusehen“, hieß es da ; das wurde dann auch gern erlaubt. „ Ist das nicht viel zu teuer für uns ?“ Wir müssen ja "" stürmt mit jedem Pfennig rechnen." So en die Fragen auf mich ein. Ieder gab ich gerne Antwort. ,,20 Pfennig für 12 Stunden Frohsinn , Herumtollen, Turnen , Laufen, Springen, Singen, ist das zuviel ? “ „ Nein , es war keiner zuviel." Die Frauen wurden schon mutiger, „ aber ich weiß gar nicht, was ich da anziehen soll, kaufen kann ich mir nichts ." Auch dieser Sorge konnte ich sie entheben. Sehen Sie, wir sind doch unter uns, wenn"" Sie nun teinen Turnoder Bade anzu ha n, kommen Sie einfach in g einerbedu nklenun n Hoſe, leichter Bluse und leichten Schuhen . Und sie
kamen alle gern. Auf jedem Dorfe konnte man feststellen, daß die Zahl der Teilnehmerinnen wuchs. Nun tam aber eine große SchwierigDie abseits ſtanden“ versuchten sich über teit. die fröhlich Teilnehmenden lustig zu machen . Da hieß es zB. ,,was, die Olle macht auch agten, „ ich würde mit?" Oder aber einige gern mitmachen, aber mein Mann will , daß ich abends zu Hause bin !“ Er sagt , wenn er den ganzen Tag auf Arbeit ist, will er abends ſeine Frau in seiner Häuslichkeit wiſſen . Nun , mit gut Zureben und auch ein bißchen Energie habe ich diese kleinen und größeren Steine aus dem Wege geräumt; doch bekenne ich frei es sind noch einige weitere wegzuräumen , aber alle Arbeit kann nicht auf einen Tag verrichtet werden . Nun schnell noch einen Arbeitstag einer Schülerin: früh um 5 Uhr aufstehen , Mann versorgen , Kinder versorgen , das Vieh füttern , Nach= Kuh melken, Hausarbeit, Mittag . mittag : Vieh versorgen , Garten-, Feld-, Hausarbeit , Kinder versorgen , den Mann versorgen . So geht der Tag schnell hin in eifriger Mühe und gleichbleibender Arbeit. Der Körper wird absolut einseitig angeſtrengt, meist überlastet. Nun kommt der große Entschluß . Es ist 8 Uhr abends, man ist todmüde, nundfrnoch zur Gymnastikstunde?? au, nun Ja , liebe Lan gehe einmal abends in die Gymnaſtik, und du wirst sehen , wie frisch und froh du dich nach der Stunde fühlen wirst . Es geht bei uns ļo luſtig zu , und wir haben schon Abende gehabt, wo wir aus herzlichem Lachen gar nicht mehr herauskommen wollten. Hab' keine Angst , daß du überanstrengt wirst, wir machen nur leichte Übungen und fröhliche Spiele . Laß dir sagen , die du noch abseits stehst, alle deine Mitschwestern bekennen , daß sie sich um vieles wohler und froher fühlen , seit sie die Kurse besuchen , die in Wahrheit Kraft durch Freude bringen. S. K.
Frauenar beit g in der Gaujugendgrupp en führerinnen und Gaubeauftragten für Erstes Schulungslager der Werkfrauengrup pen - Jugendgruppen als Verbindung vom BDM. zur NS. - Frauenſchaft Erziehun
NSK Aus allen deutschen Gauen kamen kürzGaujugendgruppen führerinnen und die lich die Gaubeauftragten für Werkfrauengruppe n in dem pommerschen Fischerort Leba zusammen , um hier das erste gemeinsame Reichsschulungslager zu erleben. Die Bedeutung ihrer Aufgaben kam durch das Schulungslager klar zum Ausdruck. In den Jugendgruppen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauen= werkes gilt es, die Brücke zwischen der nationalsozialistischen Mädel- und Frauenarbeit zu bauen. Die Mädel und Frauen im Alter von 21 bis 30 Jahren werden zu einer feſten , lebensbejahenden Gemeinschaft zusammengeführt, um
verantwortungsbewu ßt und freudig in ihre fie Aufgaben als Frauen in Familie und Volk hineinzustellen . Aus dieser jungen Gemeinschaft soll die lebendige kulturelle Gestaltung von Arbeit und Feier in der NS .-Frauenſchaft und im Deutschen Frauenwerk wachsen. Werkfrauengr uppen ist die AufDen gabe gestellt, politische und kulturelle Arbeit in einer geschlossenen Betriebsgemeinschaft zu lei= sten. In ihnen vereinigen sich die zuverläſſigſten Mädel und Frauen des Betriebs im Alter von 21 bis 35 Jahren, um Mithelfer bei der Sicherung des Arbeitsfriedens im Betrieb zu ſein und die Mädel und Frauen zu aktiver und
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lebensfroher Einſatzbereitschaft inner- und außer halb des Betriebes zu erziehen . Somit streben Jugendgruppen und Werkfrauengruppen dem gleichen 3iele zu: Frauenfräfte lebendig auf nationalſozialiſtiſcher und einsatzbereit Grundlage in den Dienst des Volkes zu stellen. Das gemeinsame Schulungserlebnis brachte hierfür die Ausrichtung . Frau Scholz Klint führte zu Beginn des Lagers in die weltanschauliche und politische Aufgabe der Frau im Deutschen Frauenwerk ein und zeigte die Verantwortung im Rahmen dieser Gesamtfrauenarbeit auf. Die Vorträge der verschie= denen Mitarbeiterinnen der Reichsfrauenfüh rung zeigten immer wieder klar, daß das Arbeitsgebiet der Gaujugendgruppenführerinnen und der Gaubeauftragten für Werkfrauengruppen nicht gesondert dasteht, sondern eine Teilaufgabe ist, die nur gelöst werden kann, wenn immer die Gesamtschau der deutschen Frauenund Mädelarbeit klar im Auge behalten wird . Durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch erhiel= ten die Teilnehmerinnen vielseitige Anregungen, ſei es nun in der Werkgestaltung, im Sport und Bewegungsspiel, im Singen und Musizieren , im Tanz in der Gemeinschaft oder im Laienund Stegreifſpiel. Sie wurden sich vor allen Dingen klar über methodische Fragen, wie all
die vielgestaltigen kulturellen und politischen Dinge an Mädel und Frauen herangebracht werden können , so daß in ihnen aus dem Gemeinschaftserlebnis Verpflichtung zur Aufgabe erweckt wird. Sport und Musik förderten die Lebendigkeit und Aufgeschlossenheit jeder einzelnen. Nichts konnte sie wohl während dieses Lagers stärker binden und wurde ihnen mehr zum Erleben als das Singen. Hier spürten ste eins dringlich, wie sehr sie als junge Kameradschaft zusammengehören. In froher Lebendigkeit fanden sie sich zum Gemeinschaftstanz auf dem roten Hof zusammen. Alte pommersche Volkstänze sowie neuere deutsche Tänze wurden gelernt. Beim Dorfabend in Leba fand Gemeinschaftstanz und Gemeinschaftssingen auf dem Dorfplatz statt. Ein Abend stellte die Teilnehmerinnen in die Gestaltungsarbeit des Märchenstegreifſpiels, an dem wiederum die Dorfbevölkerung begeisterten Anteil nahm . Zum Abschluß des Schulungslagers wurde eine Fahrt nach Berlin durchgeführt, wo die Reichsfrauenführung und die Reichsmütterschule am Wedding besichtigt wurden. H. Thrö.
So wäscht man richtig Waſchregeln, die jede Hausfrau kennen muß NSK Durch unsachgemäße Behandlung der Längeres Kochen als 15 Minuten ist nußKleidungsstüde büßt die deutsche Volkswirtlos und überflüssig. Kessel nicht zu voll schaft noch immer große Mengen wertvoller packen. Reichlich Lauge verwenden. Rohstoffe ein. Nicht böser Wille der HausSpülen : Gründlich spülen frauen ist im allgemeinen daran schuld, sonwarm, lau= bis Wasser klar bleibt. warm, falt dern in den meisten Fällen nur Unkennt nis . Deshalb tut man gut, sich die folgenII. So wäscht man Buntwäsche den Waschgrundsätze auszuschneiden und sie ,, Einweichen furz und niemals heiß. vor allem immer wieder bei der Wäsche zu Waschen: 3u starkes Reiben, Bürsten, beherzigen. So trägt man auch im kleinsten Wringen schaden der Wäsche. Haushalt dazu bei, Rohstoffe zu sparen und Nicht kochen, sondern in heißer Waschlauge dadurch zum Gelingen des Bierjahresplans gut durchwaschen. Je mehr Lauge, um so beizutragen . beſſer ; die Wäsche soll schwimmen. Spülen : Bunte Wäsche sofort gründlich 1. Trenne weiße und farbige Wäsche beim Einweichen und Waſchen. spülen — warm, lauwarm , falt - bis Wasser Waſſer flar bleibt. 2. Stärkewäsche besonders gut einweichen ! 3. Weiches Wasser verwenden ! Bunte Wäsche niemals in naſſem Zustand 4. Regenwasser ist weich; anderes Waſſer ist zu aufeinander liegen lassen, sondern sofort enthärten. trocknen . 5. Alle Einweichs, Enthärtungs-, Waschmittel III. So wäscht man Feinwäſche und Seifen genau nach Gebrauchsanweisung Waschen: Niemals kochen, auch nicht heiß verwenden. Diese Mittel müſſen restlos aufwaschen. gelöst und verrührt werden. Das EinweichIn höchstens handwarmer Waschlauge vor = wasser möglichst gut aus der Wäsche ent= sichtig durch wiederholtes Eintauchen und fernen. Ausdrücken waschen . 6. Milde Waschlaugen schonen die Wäsche. Nicht reiben, bürsten, wringen oder zerren. 7. Stark verschmußte Stellen der Wäscheſtücke Spülen Sofort nach dem Waschen mehrmals mit Seife leicht einreiben. lauwarm spülen, bis Waſſer klar bleibt. 8. Übermäßiges Reiben , Bürsten, Wringen Nach dem Spülen sofort trocknen . Webschaden jeder Wäsche. waren und Strümpfe können aufgehängt I. So wäscht man Weißwäsche und Grobwerden, sonst am besten auf Unterlagen ausbreiten oder durch Ein- und Ausrollen in wäsche Einweichen am besten über Nacht, niemals Tüchern trocknen. Wirk- und Strickwaren ziehe man in die alte Form. Wenn Bügeln heiß ! Gut geweicht , ist halb gewaschen ! Waschen : erforderlich, dann in leicht feuchtem Zustand Kochen, Reiben , Zu starkes mit mäßig warmem Eisen von links unter Bürsten, Wringen schaden der Wäsche . leichtem Druck.
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So helfen sie alle der Landfrau NSK Die Heuernte stand vor der Tür. Draußen auf den Wiesen brannte das schnitte reife Gras in der Hiße der Sommersonne. Die Landfrauen sind auf dem Posten , tragen die Arbeit vorwärts , Seite an Seite mit dem Mann. Oft wird es zuviel, den Haushalt und die Kinder zu versorgen und dann noch mit aufs Feld zu gehen ; aber mit unermüdlichem Fleiß und Zähigkeit wird das Tagewerk immer neu in Angriff genommen . Die Stadtfrauen einer württembergischen Kreisstadt sahen die Mühe und Arbeit ihrer Kameradinnen auf dem Lande, den Segen des deutschen Bodens einzubringen. Eine hat den Gedanken ausgesprochen, die Referentin der Abtei = lung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft ; die Kreisfrauenschaftsleiterinnen griffen die Idee auf und ordneten wohlbedacht und sicher die Durchführung an: wir wollen den Frauen auf dem Lande bei ihrer Arbeit helfen. Von der Kreisfrauenschaftsleiterin ging der Ruf über die Ortsfrauenschaftsleiterin an die Stadtfrau , vom Kreisbauernführer über die Ortsbauernführer an die Landfrau. Städterin bot ihren Nachmittag an, den sie Die sich bei gutem Willen in der Erntezeit fast immer frei halten kann, stellte ihre Arbeitskraft und viel Lust und Liebe zur Verfügung. Die Bäuerin, froh und glüdlich über solche Hilfs= bereitschaft, meldete durch den Ortsbauernführer, was für Arbeitskräfte sie brauchte. In Küche und Haushalt, Hof und Garten , auf den Feldern und draußen auf den Wiesen fingen die Stadtfrauen an, mitzuarbeiten. Es war ein selbstverständliches Helfen, ein energisches und sicheres Zugreifen. Wenn düstere Wolken sich am Himmel heraufschoben, schafften die Hände noch schneller. Jeder wußte , das Heu muß vor dem Gewitter unter Dach und Fach. Der Bauer gab kurze, knappe Anweisungen, die Haufen flogen auf den Wagen, einer nach dem andern fuhr in die Scheune. Überall in Nord und Süd - erfahren die Landfrauen die tatkräftige Kameradschaft ihrer Schwestern. Im Gau Weser- Ems haben sich alle Organisationen , die Samariterinnen vom Roten Kreuz, die Lehrerinnen vom NS.- Lehrerbund, die Frauen von der Deutschen Arbeitsfront, die Betreuten der NSV., die Beamtinnen vom NS.Beamtenbund, die Mädel vom BDM. und die Studentinnen zur Verfügung gestellt . An ihren freien Nachmittagen , zum Wochenend oder auch im Urlaub gehen sie aufs Land und schaffen Seite an Seite zusammen mit den Landfrauen an dem großen Werk, die Frucht des Ackers dem deutschen Volk zu erhalten. Noch steht die Kartoffel- und Getreideernte bevor. Die Zusammengehörigkeit der Stadtund Landfrauen wird wieder überall sichtbar werden : Wo es an Arbeitskräften fehlt, ſprin= gen die Frauen ein, die sich frei machen können , und fördern zu ihrem Teil mit ihrer kleinen Kraft das große Ernährungswerk des deutschen Volkes .
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Aus dem Unterricht des Reichsmütterdienstes NSK Als die Reichsstelle des Reichsmütter dienstes seine Lehrpläne für die geſundheitspflegerischen Kurse und für den Lehrgang in Erziehungsfragen fertigſtellte, wurde bes sonders Wert darauf gelegt, neben der Übermittlung fachlicher Kenntnisse den Sinn für die Aufgaben der Frau im Rahmen nationalsozia= listischer Gesamtleistung zu vermitteln. Die Pläne wurden von Fachkräften ausgearbeitet, die neben ihrer Vorbildung praktisch in der Arbeit gestanden haben und zum Teil noch stehen, die auf eine langjährige Berufsarbeit zurückblicken können und weltanschaulich gefestigt sind. Wenn diese Lehrpläne sich auch als unbedingt notwendig erwiesen, um einmal das Erziehungsziel der Reichsmütterschulung festzulegen und Die Arbeit im ganzen Reich einheitlich leisten und schließlich den Lehrkräften bei der Vorbereitung dienen zu können, so bleiben sie doch Rahmen lehrpläne, die es ermöglichen, die Arbeit frei zu gestalten und den gegebenen Ver= hältnissen anzupaſſen. Wie groß der Wirkungsradius der Mütterschulturse schon geworden ist, zeigt ein Blick auf die wesentlichsten Themen. Der Säuglingspflege" schließt Lehrgang neben der Einführung in das Verantwortungsbereich der Frau im Gesamtleben eines Volkes Fragen der Erb- und Raſſenpflege und der Be= völkerungspolitik mit ein. Die wich ten Funktionetigſ Kenntnisse vom Bau und den Die n des menschlichen Körpers, soweit sie zum Verſtänd nis der normalen Schwangerschaft und Geburt notwendig sind , und alles, was für das Verhalten während der Schwangerschaft wissenswert ist, werden vermittelt , um schließlich auf die Pflege , Erziehung und Ernährung des Säuglings und Kleinkindes einzugehen . Der Lehrgang über allgemeine Ge = sundheits- und häusliche Krankenpflege geht auch von bevölkerungspolitischen Fragen aus, um zunächst einmal Gebiet ein im ric htigen er Körper pflins egeund zu zeigen , was alles vom einzelnen besondere von der Mutter getan werden kann, um die Gesundheit der Familie zu erhalten . Erst nach ausgiebiger Behandlung dieses Stoffes. wird auf die notwendige Beobachtung von Krankheitsanzeichen , Die erſten Hil fsmun aßnahmen , schließlich die sachgemäße Pfl ege d Betreuung Kranker im Hause eingegangen und werden die notwendigsten Pflegegriffe und die gebräuchlichsten Verbände gezeigt . Die Erziehung schließlich, die jeder rechten Mutter manches Kopfzerbrechen macht, erfordert in allererster Linie Kenntnisse vom Sinn natio nalsozialistischer Erziehung. Hier stehen im Vordergrund des Lehrplans die Vertiefung des Verantwortungsge fühls der Mutter und die Pflege des Bewußtseins aller der Kräfte, die in jeder Frau schlummern und die ſie befähigen, Kindern eine gute Mutter zu sein. Ein Über-
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blick über die Entwicklung des Kindes in den verschiedenen Altersstufen und der sich daraus ergebenden Aufgaben, Mittel und Wege zur Erziehung werden vielen Müttern willkommen Jein. Das Ziel des Reichsmütterdienstes ist nicht allein die Schulung der Frau auf fachlichem Gebiet, sondern neben dieser Ertüchtigung in hausmütterlichem Tun soll ihr der Blick ge= weitet werden , daß sie in fröhlichem Jasagen zu den heutigen Zeiterfordernissen ihre täglichen Aufgaben an Mann und Kindern in ihrer Familie zum Wohle ihres Volkes erfüllen lernt, daß sie fest in der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung steht, in die ihre Kinder hineinwachsen und in der sie ihrem Mann Kameradin sein soll .
Nur eine Blockmutter NSK Oft , wenn man eine Kameradin in der NS.-Frauenschaft nach ihrer Tätigkeit fragt, be kommt man zur Antwort : „ Ach , ich bin nur Blockmutter!" Dieser Ausspruch gibt zu denken ! Um es vorwegzunehmen : Blockwalterin sein ist kein „ nur “, im Gegenteil , es ist fast das schwer ste und wichtigste Amt , was die Bewegung für die Frau zu vergeben hat. Wir müssen uns nur einmal klar darüber werden , was dieſe Frauen eigentlich tun . Das WHW. ist zu Ende. Die Pfundſammlung war bei uns im Gau der NS.-Frauenschaft übertragen, die Durchführung lag in Händen der Blockwalterinnen . Unsben Müterschulen wachsen, für die Kurse zu wer ere, ist Sache der Blockwalterinnen . Die Auslandsabteilung sammelt Bücher und Zeitschriften für deutsche Frauen in der Fremde . Wer trägt sie zuſammen ? Die Blockwalterinnen . Jede von uns flebt monatlich ihre Beitragsmarke. Die Marken anfordern , austeilen und abrechnen muß die Blockwalterin . Wenn eine von uns verzieht oder sich verheiratet, so hat die Blockwalterin hierüber Meldung zu machen. Wenn wir werben fürs Deutsche Frauenwerk, verteilt sie Flugblätter und Anmeldescheine . Wie oft muß man manchmal auf einen Menschen zurückkommen, ehe man ihn ge= winnen kann . Wenn bei unseren Großkundgebungen der Saal bis auf den lezten Plaz ge= füllt ist, freuen wir uns alle, wenige aber denken daran, was die Blockwalterinnen für Mühe hatten , bis alles so klappte. Mal sind Arbeitsbeschaffungslose zu verkaufen, mal Eintritts karten für Veranſtaltungen der Partei zu verteilen , mal Näharbeiten abzuholen, auch das tun die Blockwalterinnen . Man könnte noch viele Beispiele aufzählen. Da wohnt eine kinderreiche Mutter, die leidend ist, aber nie an sich selbst denkt eine Frau, die ein Kind erwartet und mit do Arrt üb erlastet ist , und es gibt noch genug beit verschämte Arme, Alte und Gebrechliche , die sich scheuen , ihr Elend einzugestehen . hen en ruso Fällen ist die Blockwalterin die bI flc en e Mittleri zwischen N S V. und Voltsn genossen. Um helfen zu können, muß sie ihre Leute genau kennen , das erfordert Takt und Herzens wärme. Dazu kommt, daß die notwendigen Schulungen sie sehr in Anspruch nehmen . Wie sollte sie Auskunft geben können über Säuglingspflegekurse , Luftſchukausbildung ,
Bereitschaftsdienst, wenn sie selbst nicht ordent lich Bescheid wüßte ! Die opfervolle, wenig beachtete Pflichterfüllung unserer Blodwalterinnen unentbehrliche ist die Grundlage für alle weitere Frauenarbeit. Studentischer Landdienſt und Reichsmütterdienſt in enger Zusammenarbeit
NSK Nicht am grünen Tisch, sondern im lebendigen Schaffen des Alltags werden immer wieder neue Wege gefunden , auf denen unsere Arbeit vorwärtsgetragen werden kann. Go haben sich in einem kleinen schlesischen Kreis Reic hsmü tter dienstes und die die Lehrkräfte des Führer des studentiſchen Landdienſtes zuſammengetan, um gemeinsam den Bauern zu helfen, und zwar besser zu helfen, als es jede Organisation für sich hätte tun können. Das Deutsche Frauenwert, Reichsmütterdienst, neben anderen Stellen nennt dem Führer des studentischen Landdienstes die Familien, die eine Hilfe in besonderem Maße brauchen. Dort unterſtüßen die Studentinnen die Mütter bei der Erfüllung ihrer Pflichten in Haus und Garten, während die männlichen Helfer auf dem Felde angesetzt werden . Soweit es ihre Zeit erlaubt , nehmen die Studentinnen auch an den Lehrgängen des Reichsmütterdienstes teil, um die Mütter besser kennen- und verstehenzulernen. Behandlung der Ernährungsfragen in den Fach- und Berufsschulen NSK Immer wieder ist Aufklärungsarbeit nötig, um den Hausfrauen zu zeigen, wie wichtig es ist, die Ernährung ihrer Familien den wirts schaftlichen Gegebenheiten des deutschen Raumes anzupassen. Wenn dies nicht immer leicht ist, so erscheint es oft noch schwieriger, die Männer von der Notwendigkeit dieser Umstellung in der Ernährung zu überzeugen. Das Deutsche Frauenwerk ist deshalb an den Reichs- und Preußischen Minister für Wiſſenſchaft , Erziehung und Volksbildung herangetreten mit der Bitte, im Unterricht in den Fach- und Berufsschulen - beson= ders auf dem Lande ― den praktischen Ernährungsfragen besonder Aufmerke samkeit zuzuwenden. Durch miniſteriellen Runderlaß sind die Lehrkräfte dieser Schulen darauf hingewiesen worden.
Keine Brotverschwendung ! NSK Es kommt nicht mehr so häufig vor , daß der Mann, der den Mülleimer ausleert, trođene oder verschimmelte Brotreste finden muß. Die Hausfrauen lernen es, daß Brot tein Küchenabfall ist und auch der kleinste Brotrest im Hauss halt verwendet werden kann. Woher kommt es überhaupt , daß immer wieder trockenes Brot im Brotkasten ist ? Vielfach liegt es daran, daß mehr aufgeschnittenes Brot auf den Tisch kommt , als die Familie tatsächlich braucht. Es ist deshalb ratsam , den ganzen Brotlaib aufzutragen und erst bei Tisch soviel Scheiben abzuschneiden, wie die Familie verzehren kann. So braucht niemand über trockenes Brot zu schelten, und kein Stückchen kann alt werden oder gar verderben . Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK- Nachrichten
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Zu NSK Folge 152 Der neue stellvertretende Gauleiter des Gaues Heffen-Naſſau NSK Berlin, 5. Juli. Der bisherige Gauamtsleiter für Kom= munalpolitik und Vorsitzende der Landesdienststelle Hessen-Nassau des Deutschen Gemeindetages, Bürgermeister Linder , Frankfurt am Main, der zum stellvertretenden Gauleiter des Gaues Hessen-Naſſau berufen worden ist, wird am 26. Juli 1937 vom Gauleiter Sprenger in sein neues Amt seierlich eingeführt werden. über den Lebenslauf des Pg. Linder erfahren wir folgendes: Pg. Linder ist am 5. April 1900 zu Frankfurt am Main geboren. Schon früh wandte er sich dem politischen Geschehen zu. Bereits als 18jähriger war er Soldat und Freikorps= fämpfer. 1922 kam er zum ersten Male mit der NSDAP. in Berührung, in die er 1923 eintrat. 1925 hielt er mit Gauleiter Sprenger und dem verstorbenen Gauleiter Gemeinder Versamm= lungen im Gau ab, den er vom Oktober 1926 bis Mai 1927 auftragsweise verwaltete. Von 1928 bis 1932 war er als Stellvertreter des Gauleiters Sprenger tätig. Im Mai 1928 fand jeine Wahl zum nationalsozialistischen Stadtver ordneten statt, 1929 kam er in den Kommunalund Provinziallandtag, später in den Landesausschuß und Provinzialausschuß, dessen Vorsitz er zuletzt führte. Im September 1930 wurde Bg. Linder Reichstagsabgeordneter der NSDAP . Ils im Oktober 1932 Gauleiter Sprenger zum Landesinspekteur ernannt wurde, rief der Führer Linder an die Stelle des Gauleiters. Mit Auflösung der Landesinspektion trat er den Gau wieder ab. Nach der Mächtübernahme wurde er Bürgermeister der Stadt Frankfurt am Main. Neben seinem Amt als Bürgermeister vertritt er heute das Gauamt für Kommunalpolitik, die Landesdienststelle des Deutschen Gemeindetages, die Gemeindeverwaltung und Sparkassenschule und die von ihm gegründete kommunalpolitische Schule des Gaues. Ulrich-Graf-Burg eingeweiht In Anwesenheit von Gauleiter Wahl und des Schirmherrn der Schulungsburg, Ulrich Graf NSK Augsburg, 5. Juli. In der kleinen Gemeinde Bachhagel im Kreis Dillingen (Donau) , dem Geburtsort des treuen Begleiters und Retters des Führers am 9. November 1923, Pg. Ulrich Graf , wurde die nach Gedanken des Kreisleiters Pg. Rieblinger erbaute Ulrich - Graf- Burg ihrer Bestimmung zugeführt. In einem feierlichen Akt übergab Pg. Ulrich Graf, der Schirmherr der Kreisschulungsburg, der Kreisleitung eine Fahne, die für alle Zukunft in der Burg verbleiben und den durch diese Schulungsstätte gehenden Nationalsozialisten ein ewiges Fanal sein wird. Gauleiter Pg. Wahl führte in seiner Ansprache aus, daß diese Burg immer und allen Kunde von der Hingabe Grafs an den Führer geben und namentlich der Jugend ein Symbol der Mannestreue geben werde. Pg. Ulrich Graf sprach davon, daß die Burg der Ausdruck der Verehrung seiner Heimatgemeinde gegenüber den alten Kämpfern des Führers sein soll, und schloß mit einem eindringlichen Appell an die deutsche Jugend.
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3. Reichstagung des NSD. - Dozentenbundes
Reichsführer SS. Himmler bei den nationalsozialistischen Hochschullehrern NSK Alt-Rhese, 5. Juli. Auf der 3. Reichstagung des NSD . - Dozentenbundes in Alt-Rehse sprach der Reichsführer SS. und Chef der Deutschen Polizei , Himm ler , vor den Dozentenführern der deutschen Hochschulen, wobei er auch auf das System der Ausleje zu sprechen kam. „ Eines der Auswahlprinzipien war das Prinzip der rein fachlichen Leistung. Heute kommt zu dieser fachlichen Bewährung die Auslese nach nationalsozialistischen Gesichtspunkten. Große Gefahren drohen dieser Staatsorganisation, wenn die Führerschicht nicht nach Rassen - Gesichtspunkten ausgewählt und rein ge= halten wird.“
Der Reichsführer SS. behandelte sodann die Gefahren einer Auslese, die gegen diese Grundgeseze verstößt. Auch bloße strafgesetzliche und polizeiliche Maßnahmen seien auf die Dauer nicht wirkungsvoll, wenn man außer acht lasse. die inneren sittlichen Werte der Rasse und des Volkstums zu kräftigen und in Bewegung zu sehen. Weiter wies der Redner auf die Wichtigkeit der inneren Bindung eines VolDiese Aufkes in seiner Geschlechterfolge hin. gabe ist noch kaum erkannt. Wir fertigen zwar Ahnentafeln, aber das ist in der Mehrzahl tote Schreiberei , Ausfüllen von Formularen . Wir müssen dem Volksgenossen wieder klar machen, daß diese Tafeln lebendig sind, daß er in seinen Ahnen lebt." Im weiteren Verlauf der Tagung sprach der Leiter der Abteilung für Nachwuchsförderung in der Reichsdozentenführung, Dr. 3hm , über die Ausleje zur Förderung des Hochschullehrernachwuchses. Er sei der Überzeugung, daß aus der jungen Generation ausreichend weltanschaulich geeigneter und wissenschaftlich fähiger Nachwuchs erwachse. Die Aufgabe der Dozentenführer als Beauftragte der Bewegung sei es vorerst, die Existenz dieses Nachwuchses sicher Entgegen der Auffassung von der zustellen. Gelehrten mönchischen Abgeschiedenheit der stellte Dr. Ihm heraus, daß erst wieder mit der Ehe zum biologisch richtigen Zeitpunkt die Forschung in ein gesundes Verhältnis zum Gejamtleben der Nation gestellt werde. Das Reichserziehungsministerium habe die Notwendigkeit einer Nachwuchsförderung der Hochschullehrer erkannt und dem ReichsDozentenführer ausreichende Mittel in Aussicht gestellt. Die Gewährung entsprechender Mittel werde nicht von Anträgen des einzelnen abhängig gemacht, sondern die Auslese der weltanschaulich und der wissenschaftlich Besten der Nation wird eine wesentliche Aufgabe der örtlichen Dozentenführer werden, um eine sozialistische Auslese des Hochjchullehrernachwuchjes für alle Zukunft sicherzustellen. Der zweite Tag der Reichstagung des NSD .= Dozentenbundes wurde mit einem Referat des Leiters der Reichsfachgruppe Hochschullehrer im RS .-Rechtswahrerbund , Prof. Dr. Ritter = busch , über ,,Lage und Aufgabe der deutschen Rechtswissenschaft " abgeschlossen.
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Partei-Korrespondenz
Nationalsozialiſtiſche
Brief- und Drahtan [ @rift der Schriftleitung: Berlin 68 69, 3immerßs, 90, AL Gernruf: 11 002 Berlag: Franz Cher Rad ). 6. m . b. §., Sentralbering der NSDAP., München - Berlin tland : Cher.Berlag , Berlin SW 68, Brake 88. - Alle Zahlungen find nach #:11n__ (Boß/chedlonto Berlin 4454) zu richten
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Welf; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann . Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUR
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Gegen
den
Bolschewismus
gefeit ?
Der rote Angriff auf England - Die Wirksamkeit der Arbeit der Kominternagenten - Erkennt das englische Volk die Gefahr?
NSK „ Gegen den Kommunismus sind wir gefeit!" werden auch heute viele Engländer behaupten ; und auf den ersten Blick scheint es fast so, als ob sie recht hätten. Denn ein ausgesprochenes „Klassenbewußtsein " oder eine unversöhnliche Klassenkampfstimmung " wie auf dem Kontinent gab es in England nicht. Der englische Arbeiter lehnte es ab, als ,,proletarian“, Froletarier, bezeichnet zu werden. Er fühlte ich als Mitglied der großen britischen Volksfamilie und Volksgemeinschaft, und als solcher wollte er teilhaben an dem Leben und dem Reichtum seines Landes und des Britischen Imperiums. Vom Marxismus übernahm die Sie englische Arbeiterschaft nur Anregungen. formte sich einen Sozialismus, der ihren Verhältnissen und ihrem Ziel angepaßt war, und trok mancher Rückschläge befindet sich die Arbeiterschaft seit Ende des vorigen Jahrhunderts in einem ständigen Vormarsch, der sich in dem Erreichen von Zugeständnissen an sie auf poli= tischem und sozialem Gebiet dokumentiert. Für viele Engländer gibt es daher nur ein soziales Problem in England und nicht ein kommunistisches. Sie hoffen, einer Radikalisierung der engliſchen Arbeiter durch soziale Maßnahmen und Reformen stets vorbeugen zu fönnen. Wieweit sie aber recht behalten werden, ist eine Frage der Zukunft. Denn im Falle des Kommunismus ist es nicht so wie früher, daß Engländer diese Ideen übernehmen und für fich verarbeiten, sondern daß eine landfremde Propagandazentrale , die Komintern in Moskau, in geschicktester Weise versucht, englische Arbeiter- und Intellettuellentreise für ihre internationalen Ziele einzuspannen. Große Teile der englischen Arbeiterschaft, besonders in den Notstandsgebieten durch jahrelange Arbeitslosigkeit muts los und mürbe gemacht, beginnen auf ihren Hungermärschen nach London darüber nachzudenken, ob sie noch Söhne der allsorgenden
Mutter Englands sind, oder ob sie nicht doch zu den Proletariern aller Länder gehören . Auch glauben viele Engländer gegen den Kommunismus durch ihr individuelles Freiheitsstreben und ihre demokratischen Institutionen“ gefeit zu sein. Sie glauben nicht daran, daß es möglich wäre, für dieſes Extrem psycho= logisch den Boden vorzubereiten ; und in diesem Sinne äußern sich die politischen Führer und versuchen es den englischen Massen durch Preſſe, Rundfunk, Film, Theater usw. einzuhämmern. Engländer jedoch, die diese Methode als Des fensive ansehen, blicken nicht so optimistisch in Die Zukunft und erheben warnend ihre Stimme. Den englischen Politikern, die erklären, die ganze soziale Struktur Englands ſei ſtark genug, um bei einer wirklichen kommunistischen Gefahr diese zu bannen und die Entwicklung auf einen sozialistischen Staat abzubremsen, hält Douglas Jerrold im Märzheft der Zeitschrift „Nineteenth Century and After" entgegen : „Meine Meinung ist, daß die Auffassung, wir seien dem
Reichsappell des deutschen Gaſtſtättengewerbes
Reichsorganisationsleiter Dr. Len spricht zu den Betriebsführern und Gefolgschaftsmitgliedern des deutschen Gaſtſtättengewerbes NSK Berlin, 6. Juli. In der Nacht vom 13. zum 14. Juli 1937 spricht der Reichsorganisationsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley , von der Düsseldorfer Ausstellung „ Schaffendes Volk“ aus zu den Betriebsführern und Gefolgschaftsmitgliedern des deutschen Gaststättengewerbes. Die Kundgebung wird in der Zeit von 1.30 Uhr bis 2.30 Uhr nachts auf alle deutschen Sender übertragen.
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6. Juli 1937 NSK Folge 153 sozialistischen Staat nicht unwiderruflich ausge= liefert, heute noch gesund ist, daß sie aber in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr gesund sein wird." Würden wir aber die Pollitt, Strachey, Mann, Gallacher, Maxton, Cripps uſw. fragen, ob sie auch glauben, daß sie erst in zehn Jahren ein Faktor in England sein werden, mit dem die anderen ernstlich rechnen müssen, dann würden diese kommunistischen und Einheitsfrontherren unsere Frage wohl als einen Scherz auffassen. Seit etwa drei Jahren häufen sich die Fälle, da die englischen Zeitungen über sogenannte Sabotage atte auf verschiedenen britischen Kriegsschiffen, in den Docs der Kriegsmarine, in Waffenfabriken und auf Flugplätzen der Royal Air Force berichten. Über die politischen Hintergründe dieser Vorgänge aber schwiegen fie und auch die englischen Behörden sich anfäng= lich völlig aus. Erst als zu Anfang dieses Jahres die Umtriebe der Saboteure in den Docks der Kriegsmarine solchen Umfang annahmen, daß die Admiralität sich genötigt sah, einige von ihnen fristlos zu entlassen, gaben die Behörden nach einigem Zögern zu, daß der Grund der Entlassung kommunistische Agi = tation unter den Dodarbeitern und den Angehörigen der Armee und Flotte" gewesen sei. Die Verhaftung des 18jährigen Ronald Philipps, eines Pfarrer= sohnes, Ende Januar in Leeds wegen kommunistischer Wühlarbeit in der englischen Luftwaffe und Streits in zwei der wichtigsten Werke von Rolls Royce und Fairey, die Flugzeugmotore für die britische Luftwaffe herstellen, Ende Februar waren bestens geeignet, nicht nur der englischen, sondern der Weltöffentlichkeit die Wirksamkeit der Arbeit der Komintern - Agenten in England vor Augen zu führen. Die Streiks, so erklärte der Generalsekretär der Vereinigten Technikergewerkschaften, Fred Smith , seien „ aus schließlich ein Produkt fommunisti = cher Agitation , die es darauf abgesehen habe, das Werk der britischen Aufrüstung zu= nichte zu machen." Wie beunruhigt die eingeweihten verantwort lichen Kreise in England über die kommuniſtischen Umtriebe - trok aller nach außen ge= zeigten Ruhe „Wir sind dagegen gefeit" in den letzten Monaten wirklich geworden sind, zeigt eine Antwort des Unterſtaatssekretärs im Foreign Office, Viscount Cranborne , auf eine Anfrage im Unterhaus am 15. Februar dieses Jahres :
,,Ich weiß, daß die Dritte Internationale über die Kommunistische Partei Großbritanniens in unserm Land propagandistisch tätig ist. Dieses ist auch bereits mehrere Male der Sowjetregierung zur Kenntnis gebracht worden. Diese lehnt aber jede Verantwortung für die Handlungen der Komintern ab. Die britische Regierung ihrerseits erklärte eindeutig, daß sie mit diesem Argument nicht zufrieden sein könnte, und weiterhin über jeden Fall, von dem sie
Blatt 2 Kenntnis erhält, bei der Sowjetregierung Vorftellungen machen wird." Auch Baldwins Worte in Worcester am 10. April d3., als er zum ersten Male öffent= lich seinen Rüdtritt ankündigte, zeugen von einer Besorgnis, die der langjährige englische Premierminister früher nie so gezeigt hat : „Ich glaube, daß erst eine oder zwei Genes rationen später die Ergebnisse, die der Weltkrieg in der Mentalität Europas zeitigte, wirklich würdigen können. Sicher ist aber eines, daß wir heute in Europa ein Phänomen haben, das nur in großen uns allen neu Zeitabschnitten der Geschichte auftaucht. In der modernen Geschichte kann es solch eine Revolu= tion der Ideen nur in der Zeit der Reformation und der französischen Revolution gegeben haben. Und Ideen können sehr gefährliche Dinge werden." Als Demokrat der alten Schule sind für ihn diese für England gefährlichen Ideen neben dem Kommunismus auch die verschiedenen Formen des Faschismus“, und warnend hebt Baldwin den Finger: „ Ich möchte meinem Glauben laut Ausdruck geben, daß jede dieſer Ideen für unser Land eine furchtbare Gefahr sein würde. Ich glaube nicht, daß England Gefahr läuft, sich dem Diktat der Maſſen zu ergeben, aber laßt uns in unſerer optimistischen Art und Weise nicht glau= ben, daß diese Ideen nicht nach Großbritannien tommen können.“ Die englische Arbeiterpartei, die naturgemäß die kommunistische Agitation unter ihren Anhängern und Mitgliedern am stärksten zu spüren bekam, hat ihre Erfahrung mit dem Kommunis mus und ihre Haltung diesem gegenüber bereits im Herbst 1936 in einer Broschüre ,,British La bour and Communism“ niedergelegt : „ Seit rund zwanzig Jahren versucht man die britische Arbeiterbewegung dem Kommunismus dienstbar zu machen. Die Forderung der Kommunistischen. Parpei, mit der britischen Arbeiterpartei auf demokratischem Wege zusammenzuarbeiten, wird aber durch ihre Bedingung, Freiheit zu haben, um ihre eigenen, von der kommunistischen Internationale vorgeschriebenen, revolutionären Ziele verwirklichen zu können, völlig wertlos gemacht.. Die kommunistische Internationale ist überhaupt nicht fähig, die britiſchen Verhältniſſe und Tra= ditionen und den britischen Volkscharakter zu begreifen. Die letzten zwanzig Jahre hindurch wurde die britische Arbeiterbewegung von der von Moskau finanzierten kommunistischen Presse verleumdet und herabgesetzt. Man ließ und läßt es sich schon anfangs im ,,Communist", später im ,,Sunday Worker“ und jetzt im „,,Daily Worker" - Geld kosten, in den Reihen der Arbeiter Zwist zu säen, um die Gewerkschaften und die Arbeiterpartei auseinanderzuſprengen.
Die Methoden haben gewechselt, die Taktik hat sich geändert, aber das fundamentale Ziel der Kommunisten ist das gleiche Dr. A. M. geblieben."
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Arbeitsmänner werden Bauern
Erfolge des Reichsarbeitsdienstes im Kampf gegen die Landflucht Einſatz bei der Erntebilfe fördert Verbundenheit zur Scholle NSK Es war in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, als jene Entwicklung ihren Anfang nahm, deren ungünstige Auswirkungen wir jetzt auf Schritt und Tritt beobachten können : die Land flucht. Die Großstadt loďte, weil sie die Möglichkeit bot, in verhältnismäßig rascher Zeit Geld zu verdienen, die Nachfrage nach jungen und tüchtigen Arbeitskräften war sehr groß, und dem Rufe, vom Lande in die Stadt zu kommen, leisteten Millionen bester junger Deutscher nur zu gern Folge. Menschen, die seit Jahrhunderten mit dem Lande verbunden waren, deren Väter und Großväter schon den gleichen Acer bestellt hatten, verließen die Scholle und zogen in die Stadt, wo sich ihnen zwar vorerst wenigstens - leichter und rascher die Möglichkeit bot, Geld zu verdienen, ſie aber ihr Bauernhäuschen und Feld und Garten mit der Wohnung in einer Mietskaserne ohne Licht und Sonne vertauschen mußten .
Wir wissen, daß das nationalsozialistische Deutschland, welches gerade dem Bauerntum wieder die ihm gebührende Stellung im Staate eingeräumt hat, sich voll und ganz dessen bewußt ist, daß es darauf ankommt, dieser Entwicklung, der Flucht vom Lande in die Stadt, nicht nur Einhalt zu gebieten, sondern auch da für Sorge zu tragen, daß nach Möglichkeit zahlreiche Volksgenossen wieder den Weg von der Stadt auf das Land zurückfinden. Hier spielt das ganze Siedlungsproblem, dessen sich unsere nationalsozia= listische Staatsführung ja bekanntlich mit ganz besonderem Nachdrud annimmt, eine hervor ragende Rolle. Beachtliche Erfolge find be= reits erzielt worden; was bislang erreicht worden ist, gibt uns die Gewißheit, daß auf diesem Wege weitere Fortschritte gemacht werden. Bei den Bestrebungen, der Landflucht zu steuern, dürfen wir auch nicht an einer großen Organisation des jungen Deutschland vorübergehen, deren Ziel und Aufgabe es ja gerade ist, den jungen Menschen wieder mit dem Lande, mit der Scholle in Verbindung zu bringen : der Reichsarbeitsdienst. In ihm, bzw. seinem Vorgänger, dem Natio= nalsozialistischen Arbeitsdienst, haben bis jet bereits rund 1,5 Millionen junge Deutsche mit dem Spaten Neuland für unser Volk geschaffen, haben mit dazu geholfen, die Ernährung der Nation aus eigener Scholle sicherzustellen. Junge Deutsche aus der Großstadt, Menschen, die bislang noch nie irgend= eine Verbindung mit dem Lande gefunden hatten, kamen auf einmal zum Bauern, nahmen Einblick in seine Arbeit, halfen ihm nach Kräften, und wenn wir diese jungen Menschen fragen, was ihnen dieses halbe Jahr im Reichsarbeitsdienst gegeben hat, stets werden wir hören, wie stolz und glücklich sie sind, daß
fle einmal sechs Monate lang für Deutschland arbeiten durften.
Von ganz besonderer Wichtigkeit ist naturgemäß der Einsaz des Reichsarbeitsdienstes bei der Ernte. Bekanntlich sind im vergangenen Jahre bei der Einbringung der Hackfruchternte bereits Teile des Reichsarbeitsdienstes eingesetzt worden, während jest nach einer fürzlich erlassenen Bestimmung des Reichsarbeitsführers festgesetzt worden ist, daß der Einsat als Erntehilfe den Vorrang vor allen Arbeiten zur Neulandgewinnung oder Bodenverbesserung hat. Einer der wichtigsten Punkte Der Bestimmungen des Reichsarbeitsführers für die Erntenothilfe ist folgender : Die dem einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb durch Einsatz des Reichsarbeitsdienstes entstehende finanzielle Belastung muß hierbei über den Kosten liegen, die durch Einsatz beruflicher Landarbeiter entstehen würden. Das ist eine Forderung gesunder Bauernpolitik selbst; denn sonst würde die Hilfe des Reichsarbeitsdienstes auf die Landarbeiterlöhne drücken und könnte dazu verleiten, die ſo dringend nötige organische Lösung der Landarbeiterfrage durch Schaffung besserer Lebensbedingungen für den Landarbeiter aus dem Auge zu verlieren“. Wenn nunmehr der Reichsarbeitsdienst in großem Rahmen bei der Erntenothilfe eingeſeht wird, dann beſteht durchaus die Möglichkeit, daß fich Arbeitsmänner nach Beendigung ihrer Arbeitsdienstzeit beim Bauern verdingen, wobei natürlich diese Arbeitskräfte, genau so wie es in dem vorſtehend erwähnten Punkt aus der Bestimmung des Reichsarbeitsführers zum Ausbruck kommt, den Bauern keineswegs billiger zu stehen kommen dürfen als die Landarbeiter. Es ist überflüssig zu betonen, daß alle Bestrebungen von Arbeitsmännern nach Schluß ihrer Dienstzeit ganz auf dem Lande zu bleiben, vom Reichsarbeitsdienst nur gefördert werden. Weiterhin besteht auch durchaus die Möglichkeit -- ein Fall, der durch die Praxis schon mehr als einmal erwiesen worden ist daß Arbeitsmänner, die Lust zum Leben und Arbeiten auf dem Lande haben, Töchter von Bauern heiraten und dann später einmal den Hof übernehmen. Und schließlich sei auch noch darauf hingewiesen, daß vorgesehen ist, den Führern des Reichsarbeitsdienstes, welche die Unterführerlaufbahn eingeschlagen haben, nach Beendigung ihrer Dienstzeit zu einer Siedlerstelle zu verhelfen. Aus diesen Tatsachen geht deutlich hervor, daß alle Bestrebungen, von der Stadt auf das Land zurückzuwandern, vom Reichsarbeitsdienst begrüßt werden. Es wird sehr gern gesehen, wenn Arbeitsmänner, sofern sich ihnen die Möglichkeit bietet, für immer auf dem
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Lande bleiben. Und da, wie bereits oben ausgeführt, Jahr um Jahr Zehntausende und Hunderttausende von Arbeitsmännern aus den Städten, welche bislang das Landleben wicht kannten, eine innere Verbundenheit zum Lande
und zur Scholle gewinnen, so darf kein Zweifel darüber bestehen, daß im Lauf der Jahre dieſe Bestrebungen, die Rückwanderung nach dem Lande zu fördern, gute Erfolge zeitigen werden. L.
Der Alltag hat das Wort Kleine Zeichen einer großen Zeit – Begegnungen mit dem Nationalsozialismus Mit offenen Augen auf Urlaub NSK Manche Volksgenossen glauben, den Journalisten beneiden zu müssen, weil er ,,überall dabei sein tann oder muß, bei Veranstal tungen immer die besten Pläge hat und viel hört und sieht. Zweifellos sieht dieser gutmütige Neid nur die Lichtseiten des Zeitungsberufes, nicht aber das Unmaß von Mühe, Eile und Einsazbereitschaft , durch das sich erst der wirkliche Journalist bewährt. Nun wohl, der Zeitungsmann ist überall ,,dabei “, allerdings im doppelten und tieferen Sinn. Er muß so dabei ſein, daß jede Erscheinung, jedes Erlebnis seinen schnellen Niederschlag im gedruckten Wort fin= den kann, einen echten Niederschlag dazu. So erlebt er alles mit, innerlich beteiligt und doch gleichzeitig als sachlicher Beurteiler, er muß mit den Augen aller seiner Leser, der ver schiedenartigen, anspruchsvollen Leser, er muß mit ihren Ohren, mit ihrem Empfinden, ihre Wünsche und Vorstellungen erleben, um überhaupt sachkundiger Mittler zwischen Ereignis und Publikum sein zu können. Kleine Dinge als großes Erlebnis Manche meinen, einem solchen Menschen könne nichts mehr imponieren, er fühle sich erhaben über kleine Erlebnisse und kleine Eindrücke. Wie falsch dieses Urteil ist, weiß jeder, der die Liebe des Journalisten gerade für die kleinen Dinge und Beobachtungen des Alltags fennt und sich vielleicht einmal die Zeitungen gerade daraufhin anſieht. Es iſt ja auch ganz klar : Wir froh muß einer sein, einmal ganz draußen, ganz am Rande zu stehen, der sonst Tag für Tag mitten im Trubel und Wirbel den Ablauf der Dinge sieht. Wie oft hat er vielleicht schon von Reisen, Wandern und Urlaub geschrieben, wie oft war er vielleicht auch hie und da dienſtlich dabei, aber wie selten fonnte er selber den Spazierstock in die Hand nehmen und durch die Wälder seiner Nase nach spazieren, sich ins Gras legen, wo es ihm Spaß macht oder sich stundenlang an einer schönen Landschaft erfreuen, ohne das Gefühl, etwas zu versäumen. Es ist schon so, auch der journaliſtiſche Urlaub schafft neue Maßstäbe, deren Wirkung wir im beruflichen Leben gemessen an „ Kraft durch Freude" ― im ganzen deutschen Volk täglich sehen und erleben können . Das Beste für die Jugend
Hier ist der See, hier sind die Wälder, Hügel und Wiesen, hier sind Sonne und Regen -
dort, ganz weit hinter uns und der Beruf.
die Großstadt
,,Gehen Sie links am Ufer entlang eine halbe Stunde und dort auf den kleinen Hügel, da haben Sie die schönste Aussicht“, sagt der Penfionswirt. Wir gehen. Vorbei an wogendem Schilf und durch sommerlich duftende Wiesen. Ein Stückchen durch den herrlichen Laubwald hinauf auf die Anhöhe. Und ſtehen vor einem Haus. Einem wunderhübschen, geklinkerten Neubau im bäuerlichen Stil, von deſſen balkengestützter Veranda sich der Blick weithin in einem herrlichen Teil deutscher Landschaft ver DIH.. drei Buchstaben prangen am liert. DIH Giebel. Deutsches Jugendherbergs = werk. Vergnügte Pimpfe und lustige Mädel hausen hier, nicht wildromantisch, sondern ges ſund, modern und hygienisch. Diese Herberge ist tein Notbehelf, sondern das Beste vom Besten. Das Beste für die Jugend. Das ist die Frucht der Reden und Aufrufe, die wir so oft am Schreibtisch in die Hand bekommen. Wir kennen ihre Bedeutung und geben sie weiter an Tausende von Volksgenossen. Wir helfen zu unſerem Teil mit. Und hier plöglich stoßen wir auf das Ergebnis. Helle Gemeinschaftsräume, blankgescheuerte Tische und schlichte Stühle von Naturholz. Freundliche Schlafkammern zu je acht Betten, in hellen Farben getüncht. Gutes, echtes Material, bligblanke Sauberkeit. Vor dem Hauſe der Fahnenmast, mit dem Banner der Jugend Adolf Hitlers. „ Die schönste Aussicht" sagte der Wirt. Hier ist sie. Hier lacht die Heimat jeden Morgen und jeden Abend den ankommenden und abziehenden Wandergruppen in strahlender Pracht zu. Das Beste für die Jugend ! Und ein wirk licher Grundsak. Der Arbeit Soldaten
Einige Stunden am Ufer entlang, inmitten tiefster Wälder in gänzlicher Weltabgeschieden begegnet uns cin heit - so meint man junger, Ein Radfahrer. braungebrannter Mensch, in der Uniform des Reichsarbeitsdienstes. Wenige Minuten später stoßen wir Neben auf das Arbeitsdienstlager. dem Schilderhaus ein Posten mit geschultertem Spaten, im Hof junge Leute im Drillichzeug . Hinter dem Gebäude, das den Mittelpunkt des Lagers bildet, hören wir eine Kommandostimme. Die Räume sind einfach, sehr einfach,
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RSK Folge 153 der Epsaal ist mit einigen Bildern und Zeichnungen geschmückt, die unsere Arbeitsmänner zum Teil selbst gezeichnet haben. Man spürt es, daß hier die Härte der Arbeit und die Disziplin der Gemeinschaft den jungen Charakter bilden. Sie roden im Wald, sie entwässern die Userwiesen, sie treiben einen Kanal durch die Felder. Arbeiterföhne, Beamtenkinder, höhere Schüler und Lehrlinge. Die Schule der Arbeit steht hier für sie. Diese Schule soll nicht leicht sein. „ Gelobt ſet, was da hart macht!" Diesen Grundſat befolgt der Arbeitsdienst. Und er erwirbt sich damit die Achtung und Liebe des deutschen Voltes. Wir sehen die Männer, deren Aufgabe wir tausendmal gelesen und gehört haben, im Alltag ihrer schweren Pflichterfüllung. Wir wissen, daß jeder Junge, der einmal im Leben diese Schule durchlaufen hat, als Kerl, als ganzer Kerl zu werten ist.
Der Betrieb fährt ins Grüne Der Briefträger bringt eine Postkarte aus Berlin. „Wir kommen am Freitag auf einem Ausflug unserer Betriebsgemeinschaft zu euch." Sie kommen. Ein kleines Büro macht einen Ausflug. Die Chefs haben das Personal - es sind nur wenig Menschen in ihre eigenen Automobile geladen und ſizen nun mit ihnen auf der Terrasse am Waſſer beim Mittagessen. Vergnügte Gesichter und lachende Menschen. Es ist kein steifer offizieller Büroton, sondern ehrliche Fröhlichkeit und gute Laune. Es ist „Kraft durch Freude" aus ureigenstem Entschluß. Man weiß: Die Erinne rung an diesen Betriebsausflug wird noch nach Wochen im Büro als guter Geist lebendig sein und manches frohe Lachen auslösen. Wenn man daran zurückdenkt, wie der Chef eine Panne hatte und selber unter die Motorhaube kriechen mußte, wie sie alle seinen Wagen anschieben mußten, weil er nicht anspringen wollte, wie sie über den See gerudert sind ... Solche Erinnerungen gibt es an jedem Be= triebsausflug. Sie halten die Kameradschaft aufrecht und sind der Arbeit dienlich. Gleichgültig, ob der Betrieb auf zwei Autos oder in mehreren Dampfern angefahren kommt. Es schadet nichts, wenn man selber als Urlauber den Laufsteg, auf dem man sonst in der Sonne badet, einmal mit anderen teilen muß. 2500 Arbeitskameraden sind im Lande. Die Tore der Fabrik sind heute geschlossen und vom ganzen Promenadenweg klingt Lachen, Rufen und Singen der Gefolgschaft. Die Praxis überrascht uns im Urlaub. Den Grundsat kennen
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6. Juli 1937 wir und arbeiten für ihn --- hier sehen wir das Ergebnis und freuen uns mit.
Kraft durch Freude kommt aufs Land In der Zeitung hat gestanden, daß der Reichstheaterzug der NSG. Kraft durch Freude in der Nähe ein Gastspiel gibt. Eine Inappe Stunde Weg ist es bis zu der großen Wiese zwischen uralten Buchen und Linden, wo die großen roten Wagen ihre Bühne errichtet haben. Auf der Landstraße radfahrende Gruppen, Frauen und Kinder, alte Männer. Kraft durch Freude hat gerufen. Da will keiner sehlen. In den dämmernden Abend hinein ſpielen sie ihr Programm, das Großstadtvarieté. Die Bühnenscheinwerfer leuchten in die Äste einer zweihundertjährigen Linde, unter der das einfache Podium steht. Über den Darbietungen der Illusionisten, Athleten, Rollschuhtünstler und Musiker bricht die Nacht herein. Kein Auto hupt in den benachbarten Straßen, nur das Rauschen des Beifalls unterbricht die wahrs haft andächtige Stille der 700, 800, nein 1500 Menschen, die sich hier Kopf an Kopf drängen. Es ist wirklich Freude in die dörfliche Einsamkeit gekommen. Sie schlägt von einem zum andern über und schlingt ein unsichtbares , aber festes Band um alle. Was dieser Abend wohl den ländlichen Menschen bedeuten mag, begreift, wer ihn als ereignisreiche Unterbrechung der Urlaubsstille miterlebt. Wem so Kraft durch Freude begegnet, dem leuchtet ein, daß dieses große Werk ganz tief in die Herzen der deut schen Schaffenden eingedrungen ist. Drüben am Hang stehen 150 Mann Arbeitsdienst mit weit offenen Augen zwei Stunden lang. Sie kamen fingend in geschlossener Formation aus ihrem über 10 Kilometer fernen Lager an und nach Schluß der Vorstellung steht ihnen noch der gleiche Rückweg bevor. Aber es ficht sie nicht an : sie konnten Kraft durch Freude sehen. Wir Menschen der Gegenwart brauchen nur im Alltag die Augen aufzumachen, um den Nationalsozialismus praktischen zu sehen. In Stadt und Land hat er das Gesicht der Menschen, vor allem aber das Gesicht des Gemeinschaftslebens neu geformt. Und wer nicht gerade absichtlich die Augen davor verschließt, wird immer wieder bewundernd erleben, wenn ihm Adolf Hitlers Idee in der praktischen Auswirkung gegenübertritt, wie sehr und wie stark wir daran sind, ein neues Volk zu werden, denn an kleinen Zeichen effenbart sich eine große Zeit. E. G. Dickmann.
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Volk
und Bauer
Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Preis
und
Erzeugung
Bewegungsverhältnisse zwiſchen Agrarpreisen und Agrarproduktion - Intereſſante Feststellungen des Inftituts für Konjunkturforschung NSK Ein Blick auf die Preisverhält ፡ nisse bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen in den einzelnen Ländern lehrt gerade in diesen Wochen wieder einmal so recht deutlich, wie groß die Schwankungen in all , den Län, dern sind, wo noch das sogenannte „ freie Spiel der Kräfte", wo also noch das Prinzip der freien, das heißt ungeregelten Wirtschaft vorherrscht. Wir kennen diese Verhältnisse auch in Deutschland, aus einer allerdings nur schon Jahre zurückliegenden Zeit. Da kam es nur zu oft vor, daß von einem auf den anderen Tag die Preise für ein Nahrungsmittel so heraufoder heruntergingen, daß alle hauswirtschaftlichen Berechnungen der Hausfrau dadurch über den Haufen geworfen wurden. Nur ein Beispiel: Die Preisbewegung bei Eiern und bei Butter in den Jahren 1925 bis 1930. Seßt man den Jahresdurchschnittspreis für jene Zeitspanne gleich 100, dann kosteten die Eier in jenen sechs Jahren im April 75,4, im November aber 132,1 Punkte. Die Butter kostete in diesem Durchschnitt im Mai 90,4, im November 107,7 Punkte. Mißernten führten damals und heute ist es in den meiſten Ländern immer noch so zu einer Teuerung, fiel die Ernte aber über Erwarten gut aus, dann waren meist schwerwiegende Preiszusammenbrüche die Folge. Heute sind in Deutschland derartige, für den Verbraucher katastrophale Preisbewegungen nicht mehr möglich. Durch die Marktords nung des Reichsnährstandes sind die Agrarpreiſe beſtimmten Bindungen unterworfen. Die Produktion als solche kann also die Preise nicht mehr beeinflussen. Anders dagegen ist es mit der Frage, wie die Preise auf die Produktion wirken. Das Institut für Konjunkturforschung hat diese Fragen einer eingehenden Untersuchung unterzogen, deren Ergebniſſe in dem so= eben erschienenen " Vierteljahresheft zur Wirtschaftsforschung" (Hanseatische Verlagsanstalt AG., Hamburg-Wandsbek) veröffentlicht wer= den. Das Institut für Konjunkturforschung stellt dabei fest, daß der Preis eine außer ordentlich wichtige Handhabe zur Beeinflussung der landwirtschaftlichen Produktion bietet und daß die Kenntnis der mit dieſem Instrument gegebenen Möglichkeiten für die Steuerung einer geordneten Bedarfsdeckungswirtschaft unerläßlich ist. Die Zusammenhänge der Bewegung zwischen Agrarpreisen und Agrarerzeugnissen sind bei den einzelnen Produkten recht verschiedenartig. Entwicklung und Anfall der gesamten Produktionsmenge sind in der Hauptsache kurzfristig von dem Verlauf der Witterung bestimmt, lang= fristig jedoch von bestimmten betriebswirtschaftlichen Verhältniſſen, zu denen Anbausystem, Stand der Agrartechnik und andere Dinge ge=
hören. Die Gesamtmenge der landwirtschaftlichen Erzeugung wird von irgendwelchen Veränderungen der Preishöhe nur wenig beeinflußt. Anders aber ist es bei einzelnen Erzeugnissen, wo man Veränderungen in der Produktionsmenge feststellen kann, wenn sich die Preisverhältnisse für die einzelnen Erzeugnisse verlagern. Eine Preisbeſſerung für ein einzelnes Erzeugnis wird bis zu einem gewissen Grade die Tendenz nach sich ziehen, dieses Erzeugnis auf Kosten anderer stärker zu produzieren. Und zwar wird sich diese Tendenz um so mehr zeigen, je einseitiger die Betriebsform ist. Gemischtwirtschaftliche Betriebsformen , wie sie in Deutschland vorherrschen, werden. dagegen einer solchen Entwicklung nur wenig nachstreben. Die Untersuchung des Instituts für Konjunkturforschung über die Einwirkung der Preise auf die Produktion greift nun -; zwei landwirtschaftliche Erzeugnisse, Schweine und Getreide, heraus. In Ländern, in denen eine Marktregelung nicht vorgenommen wird, fann man einen verhältnismäßig gleichförmigen drei- bis vierjährigen Schweinepreiszyklus fest= stellen. Je nach dem Verhältnis zwischen Schweinepreisen und Futtermittelpreisen wird die Schweinehaltung ausgedehnt oder vermindert. Standen die Preise gut, wurde der Be= stand erhöht. Diese Erhöhung aber führte automatisch nach spätestens zwei Jahren infolge des größeren Angebots zum Preisverfall, dem sich dann automatisch wiederum eine Bestandsverminderung anschloß. Diese Entwicklung wurde also hervorgerufen durch gleichmäßig wiederkehrende Fehldispositionen der Schweinehalter. Diese berücksichtigten bei ihrer Produktion jeweils die augenblickliche Rentabilitätslage, ohne zu bedenken, daß durch ihr Verhalten nach spätestens zwei Jahren eine vollkommen andere Marktlage geschaffen wurde. Man braucht nicht besonders zu betonen, daß durch diese ständigen Bestandsschwankungen die Schweinefleischversorgung äußerst erschwert wurde. In Deutschland ist dieses Auf und Ab der Schweinepreise beseitigt worden. Der sogenannte Schweinepreiszyklus besteht für uns nicht mehr. Allerdings muß man sich darüber klar sein, daß damit eine Stabilisierung der Erzeugung noch nicht ohne weiteres erreicht ist . Das notwendige Angebot muß darum mit Hilfe der Marktordnung noch durch zusätzliche Maßnahmen ge= sichert werden. Aber auch nach dieser Seite hin hat man schon erfolgreiche Schritte unternommen. Es sei nur an das Beispiel der Schweinemast verträge erinnert. Schwieriger sind die Beziehungen zwischen den Preisveränderungen und der Produktion
NSK Folge 153 beim Getreide zu erkennen. Es besteht aber auch hier ein Zusammenhang. Dabei ist der Berlauf dieser Zusammenhänge nicht nur bei den einzelnen Getreidearten, sondern auch für die einzelnen Wirtschaftsarten und für die einzelnen Wirtschaftsgebiete verschieden . In Gegenden mit kleinerem und mittlerem Besitz sind die Anbauflächen einer Getreideart zB.
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6. Juli 1937 weniger elastisch als in Gebieten, in denen der Großgrundbesig überwiegt. Die Untersuchungen des Instituts für Konjunkturforschung geben so eine ganze Reihe wichtiger Hinweise, zB. über das Verhältnis von Getreideerzeu = gung und Preispolitik , die im Interesse der ausreichenden Nahrungsmittelversor> gung beobachtet werden müſſen. Kh . B.
Fiſchkoſt auch im Sommer? Beſondere Güte des Geefiſches im Sommer – Kühllette vom Fiſchdampfer bis zum Verbraucher
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NSK Es gibt Hunderttausende von Menschen, die auch während der heißesten Wochen des Jahres nicht auf ihre Fischkost verzichten wollen. Man sage nicht, das seien Fiſchenthusiasten, die den Fischverzehr entweder aus Gesundheitsrücksichten oder aus einer Liebhaberei pflegten. Nein, diese Volksgenossen gehören vielmehr zu jenen, die trotz aller Vorurteile in der Praxis erfahren haben, daß Fisch auch an den heißesten Tagen eine ein wan dfreie und bekömmliche Nahrung bildet. Allerdings, ja ein Allerdings gibt es dabei ! Denn an heißen Tagen erfordert die Pflege und sorgfältige Aufbewahrung des Fisches selbstverständlich ganz andere Anstrengungen als an anderen Tagen. Der Fisch darf selbstverständlich nicht den in diesem Falle zersezenden Sonnenstrahlen ausgesetzt werden. Gerade an den heißen Tagen muß der Fisch vom Fang bis auf den Tisch des Verbrauchers sozujagen „ in Eis gepackt“ sein. Die lückenlose Durchführung der Kühlkette vom Fisch = dampfer bis zum Verbraucher ist die wichtigste Voraussetzung zur Lieferung eines einwandfreien Fisches auch zur Sommerzeit. Kühlindustrie und Fischwirtschaft haben dieſe Aufgabe heute tatsächlich bewältigt, trotzdem dafür natürlich erhebliche Aufwendungen notwendig waren. Es geschah im Dienste des Verbrauchers, denn der immerwährende Fischverzehr, also auch während der heißen Tage, ist nicht nur aus allgemein volkswirtschaftlichen Gründen notwendig, sondern auch für den einzelnen im höchsten Grade vorteilhaft. Es besteht also kein Grund mehr für das in den Kreisen der Hausfrau bisher noch so vielfach bestehende Vorurteil gegen den Fischverzehr an heißen Tagen. Man glaubt, daß es unmöglich sei, an heißen Tagen frischen Seefisch zu liefern. Man hat vielleicht einmal gehört, daß dieſer oder jener durch den Genuß verdorbenen Seefisches erkrankt sei, man hat vielleicht auch selbst einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Das ist selbstverständlich möglich, wenn man zu einem Händler geht, der nicht über entsprechende Kühleinrichtungen verfügt. Darüber muß man sich alſo vergewiſſern. Es ist jedoch im allgemeinen so, daß Händler, die nicht über entan sprechende Kühleinrichtungen verfügen, heißen Tagen gar keinen Fisch anfordern. Die Fischwirtschaft bemüht sich darum , den Einzelhändlern Mittel für die Anlage solcher Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau eines geeigneten Händlerneßes schreitet auch heute von Woche zu Woche vorwärts ; denn es ist unbedingt notwendig, daß dieses Abſaznetz so eng wird, daß an jedem Ort Frischsisch zu
jeder Zeit an den Verbraucher gegeben werden kann. Man muß bedenken, daß der Seefisch gerae im Sommer die beste Beschaffenheit aufweist. Die Laichzeit ist gerade vorüber, und die Nahrungsaufnahme dient jezt allein dem Aufbau des Fleisches. Der Fisch ist darum gerade in dieser Zeit besonders zart, wohlschmeckend und auch am fettesten. Schließlich bietet der Fischverzehr gerade wegen der leichten Bekömmlichkeit des Fisches während der Sommerzeit manche Erleichterung. Bis zum Einzelhändler, der über moderne Apparaturen für die Frischhaltung verfügt, iſt die Kühlkette jest jedenfalls lückenlos geschlossen. Ist der Fisch von der Fischdampferbeſakung geschlachtet und gereinigt, wird er sofort, mit keimfreiem Kunſteis umpact, in den Kühlräumen des Dampfers gelagert. Das Löschen des Fanges erfolgt im Fischereihafen nur während der Nacht, damit die gefährlichen Sonnenstrahlen vom Fisch ferngehalten werden . Die Versteigerungshallen sind selbstverständlich wieder gekühlt, auch ist der Fisch während der Versteigerung wieder mit Eis verpadt. Bevor der Fisch an den Großhandel kommt, wird er schließlich noch durch besondere amtliche Tierärzte eingehend untersucht. Wird bei dieser Prüfung irgendeine Ladung als nicht ganz einwandfrei befunden, dann wird sie aus dem Verkehr gezogen und den Fischmehlfabriken zur Verfügung gestellt. Der Versand in das Innere des Reiches geschieht dann wieder durch Spezialkühlwagen, die die Reichsbahn für dieſen besonderen Zwed gebaut hat. Weiter ist Vorsorge getroffen, daß bei der Ankunft einer Fischladung an irgendeinem Ort die Fische umgehend wieder in die Kühlräume des Einzelhändlers gebracht werden. Es besteht also für die zersehenden Bakterien gar keine Möglichkeit, an den Fisch heranzukommen und wirksam zu werden. Es ist so eine gewaltige Organiſation aufgebaut worden, um den Anforderungen des Verbrauchers zu jeder Zeit gerecht werden zu können. Der aufgebaute Apparat wird dann aber am besten funktionieren, wenn er jederzeit in Betrieb bleibt, dh . wenn der Verbrauch gleichmäßig über das ganze Jahr weiterläuft. Die erheblichen Verbrauchssteige = rungen gerade beim Fisch zeigen, daß der Wert des Fischverzehrs erkannt worden ist. Allein im Jahre 1936 ist der Verbrauch an Fischen um 26 v5. gegenüber 1935 gestiegen. Diese Zahl spricht für sich. Darum sollte der Verbraucher auch im Sommer nicht vergessen, daß unter Aufwendung großer Mittel alles getan wurde, um ihn auch während der heißen Jahreszeit mit einwandfreiem frischem Fisch B. zu versorgen.
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Das neue
Getreidewirtſchaftsjahr Stetige Weiterentwicklung nach den Erforderniffen der Praxis – Die Bestimmungen der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide- und Futtermittelwirtſchaft
NSK Früher als sonst erschienen in diesem Jahr die Bestimmungen der Hauptvereinigung der deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft für das Getreidewirtschaftsjahr 1937/38, die sich in ihren Grundzügen an die vorjährigen Bestimmungen anlehnen und nur dort zu einer Abänderung kommen, wo die praktischen Erfahrungen und Erfordernisse der Ernährungssicherung es bedingen. Zu den grundsäglichen Bestimmungen, die in vollem Umfange unverändert weiterbestehen, gehören insbesondere die Vorschriften für die Kontingentierung und Ablieferung des Getreides als der Voraussetzung einer geordneten Verſorgungslage mit Meht und Mehlerzeugnissen. Auch nach den neuen Bestimmungen erhält jeder landwirtschaftliche Erzeuger wie bisher ein Getreidegrundkontingent über die abzuliefernden Mengen an Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Gemenge dieser Getreidearten. Im Rahmen dieses Gesamtkontingents muß der landwirtschaftliche Erzeuger wieder ein Mindestkontingent für Brotgetreide, dh . für Roggen und Weizen erfüllen, damit die Getreideversorgung unseres Volkes sichergestellt ist. Die Spanne zwischen Mindestkontingent für Brotgetreide und Gesamtkontingent ist durch die Lieferung von Futter- und Industriegetreide, dh . Gerste und Hafer, auszugleichen. Für die Ablieferung der Getreidekontingente sind wieder bestimmte Fristen vorgeschrieben. Mit der Festlegung dieser Getreidegrundkontingente ist die Sicherstellung der Getreideversorgung geschaffen. Bestimmungen Hauptder Die neuen vereinigung befassen sich im einzelnen mit den Maßnahmen , praktischen die zur Sicherstellung der Getreideversorgung erlaſſen werden mußten, mit den Fragen des Verkaufs und der Verarbeitung des Getreides und enthalten im übrigen einzelne Vorschriften über Mehl und sonstige Mühlenerzeugnisse über Brot und Teigwaren, über die Erweiterung und Verlegung von Betrieben , alles notwendige Maßnahmen, die dem Ziel der Sicherung der Getreideversorgung dienen. Eine der wichtigsten Neuerungen der er lassenen Bestimmungen ist die Beimischung von 7 vH. Maisbackmehl, die ab 25. Juli 1937 von allen Mühlen vorgenommen werden muß, die Mahlerzeugnisse (außer Grieß) aus Weizen, " einschließlich Hartweizen, herstellen . Diese Mühlen dürfen ab 25. Juli 1937 Weizen nur mit einer Beimischung von 7 vH. Maisbadmehl in den Verkehr bringen. Unsere Leser erinnern sich, daß bisher ein Beimischungszwang von Maisbadmehl bei den Verarbeitungsbetrieben wie Bäckereien usw. bestanden hat. Wenn diese Beimischung jezt schon bei den Mühlen vorgenommen wird, so dient auch diese Maßnahme der weiteren Sicherung unserer Getreideversorgung. Diese Sicherung wird außerdem noch dadurch erreicht, daß eine ähnliche Bestimmung für die Verarbeitungsbetriebe, die Roggen und Mahlerzeugnisse aus Roggen zur Herstellung von Brot usw. verwenden, erlassen wurde.
Diese Betriebe haben vom 10. Juli 1937 bis zum 31. Oktober 1937 Maisbadmehl in einer Menge von mindestens 4 vH. des zu verarbeitenden Roggenmehls zu beziehen und den zu verarbeitenden Mahlerzeugnissen aus Roggen beizumischen. Bereits vorhandene Mengen an Maisbadmehl kann der Bäcker unter Anrechnung auf die insgesamt zu beziehende Menge zur Beimischung verwenden . Vom 1. November 1937 ab ist an Stelle des Maisbackmehls Kar toffelstärkemehl in einer Menge von mindestens 3 vH. und Aufschlußmehl (Kartoffelwalzmehl) oder Backhilfsmittel in der gleichen Menge beizumischen. Schließlich befassen sich die Bestimmungen für das Getreidewirtschaftsjahr 1937/38 mit der Kennzeichnung und Anpreisung von Mühlenerzeugnissen, mit den Preisen und Verkaufs= bedingungen und den Preisbestimmungen für Wiederverkäufer, Verarbeitungsbetrieben usw. , die den besonderen Verhältnissen angepaßt E. B. wurden.
Facharbeiter in der Landwirtſchaft NSK Während man schon von altersher den gelernten und besonders vorgebildeten Gesellen oder Gehilfen im Gewerbe und in der Industrie, der an einem besonders wichtigen Arbeitsplat seine Pflicht tat, als Facharbeiter" bezeichnete, kannte man in der Landwirtschaft nur den ,,Landarbeiter", der nach bisherigem Sprachgebrauch als ungelernter Arbeiter galt. Mit der Herausgabe der Grundbestimmungen des Reichsnährstandes über die Ausbil dung des männlichen Landarbeiters nachwuchses ist dieser Zustand beseitigt. Nur wer die vorgeschriebene Lehrzeit nachweiſen kann oder wer das gilt für eine bestimmte Übergangszeit - in den letzten zehn Jahren mindestens vier Jahre in der Landwirtschaft bei nicht mehr als sechs Betriebsführern gearbeitet hat, hat erst das Recht, sich Landarbeiter zu nennen. Damit ist dem Landarbeiter Gerechtigkeit widerfahren nach vielen Sünden der Vergangenheit. Es kann mit Genugtuung festgestellt werden, daß Tausende von Landarbeitern in allen Landesbauernschaften die obengenannten Voraussetzungen erfüllen . Bei eigens dazu veran= stalteten Festen oder anläßlich von Landes- und Kreisbauerntagen werden diesen jest in feier licher, ehrender Weise die Landarbeiterurkunden überreicht. Mit berechtigtem Stolz sieht sich der Landarbeiter in die Mitte einer solchen Veranstaltung gestellt und weiß sich endlich als „ Landarbeiter" eingereiht in die lange Liste der gelernten " Berufe . Wenn es wahr ist, daß Freude die Leiſtung und Kraft steigert, dann ist es auch gewiß, daß der Landarbeiter als nunmehr anerkannter Facharbeiter" in steigendem Maße auch weiter. seine ganze Kraft in den Dienst an der Scholle stellen wird zum Besten des ganzen deutschen W. Volkes.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK -Nachrichten
Zu NSK Folge 153
Ostpreußenfahrt der NSV. - Schulungsbeauftragten
Besichtigung der RSV.-Arbeit im Gau Ostpreußen NSK Berlin, 6. Juli. In den letzten Tagen befanden sich die auf NSV. - Schulungsbeauftragten einer Fahrt durch Ostpreußen. Der Reichsschulungsbeauftragte, Pg. Schirmer , der die Fahrt leitete, führte dabei den Parteigenossen aus dem Reich die Aufgaben des Ostens und die Einrichtungen und Arbeit der ostpreußischen NSV. vor Augen. Nach ihrem Eintreffen in Pillau besichtigten die NSV. - Schulungsbeauftragten die Stadt Danzig. In Königsberg wurden sie von Gauamtsleiter Pg. Fuchs empfangen und begrüßt. Nach Besichtigung der Stadt wurde das NS -Sozialpädagogische Seminar in Rats= linden besucht. Der Musterkindergarten des Kreises Königsberg und das Hindenburgkrankenhaus zeigten als erste Einrichtungen, die von . der NSV geleitet und betreut werden, den Gästen, daß in Ostpreußen mustergültige Voltswohlfahrtsarbeit geleistet wird . Von Königsberg führte die Fahrt zur Gauſchule der NSV. in Grünhoff, wo ein Tag der Schulung ge= widmet war. Darauf wurden die Kreise Labiau und Niederung besucht, um hier die großzügigen Maßnahmen im Rahmen des Erich-Koch-Planes für den Aufbau im Osten kennenzulernen . In den nächsten Tagen führte der Omnibus die Teilnehmer über Insterburg nach Allenstein zum Besuch des Tannenbergdenkmet, Bon Marienwerder ging die Fahrt der orenz chen Grenze entlang über die Ty , die erstr zur Marienburg. Nach Besichtigung, beschäftist und der Burg wurde hier mit einer Fetus di große Ostlandfährt NSV. - Schulungs änner der beendet. Austausch von Landheimſchülern Eine neue Maßnahme des NSLV. NSK München, 6. Juli.
Eine Obersekunda des Staatsgymnasiums Annaberg unternahm unter Führung des Reichs- und Gausachbearbeiters für Schullandheime im NSLB., Pg. Dr. Nicolai- Buchholz, einen den Austausch Versuch, mit anderen Schullandheimen in Die Wege zu leiten, damit die Schüler verschiedener Gegenden Deutschlands sich kennenlernen. Im Münchener Schullandheim zu Sachsenhausen verlebten die Annaberger Schüler drei schöne Wochen der Kameradschaft und Belehrung mit süddeutschen Schülern. Selbstverständlich be suchten die Sachsen in München das Deutsche
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6. Juli 1937 Museum sowie die Bauten der Bewegung und sammelten dabei wertvolle Erfahrungen. Wie start das Interesse des Bayerischen Ministeriums für Volksbildung an dem Versuch war, ergibt sich aus der Teilnahme des Staatssekretärs Dr. Poepple sowie von Abordnungen von Schulen. Deutsche Rechtswahrer auf Studienfahrt in den nordischen Staaten Telegrammwechsel mit Reichsminister Dr. Frant NSK Berlin, 6. Juli.
In den nordischen Staaten befinden sich augenblicklich 14 deutsche Rechtswahrer auf einer Studienreise , die vom Nationalsozialiſtischen Rechtswahrerbund veranstaltet wird. Deutsche und dänische Juristen haben anläßlich von Besprechungen gemeinsam interessierender Probleme an den Reichsrechtsführer, Reichsminister Dr. Frank , folgendes Telegramm gerichtet : ,,Deutsche und dänische Juristen haben ge= meinsam Rechtsfragen beraten und entbiefen Ihnen herzliche Grüße. Erit Reizel -Nielsen, Präsident des Juristforbundet, Ministerialrat Imhoff, NS.-Rechtswahrerbund." Der Reichsrechtsführer hat telegraphij ge= dankt und die Grüße erwidert. Enge Zusammenarbeit zwiſchen Arzt und Apotheker
Reichstreffen der Fachschaftsleiter Pharmazie der deutschen Hochschulen NSK München, 6. Juli. In der NSV.-Gauschule in Heidenheim/Brenz wurde ein Treffen der Fachschaftsleiter Pharmazie aller deutschen Universitäten abgehalten. Den Fachschaftsleitern war Gelegenheit gegeben, mit der deutschen Jungapothekerschaft, die unter Reichsjugendwalter Ernst Mutschler in Heidenheim augenblicklich ihre Gau- und Reichssieger im RBŴK. 1937 in einem Lager zusammengefaßt hat, wichtige Berufsfragen zu besprechen. Der Sachbearbeiter Pharmazie in der Reichsfachgruppe Medizin, Pg. Kollerbohm- Augsburg, behandelte alle wichtigen Fragen der Pharmazeutenschaft, die ihre höchsten Aufgaben im Dienst am Volk und dessen gesundheitlicher Betreuung sieht. Als Vertreter der Ärzteschaft nahm Dr. Gauwerky, Fachgruppenleiter Medizin in der Reichsstudentenschaftführung, am Lager teil und setzt sich ein für eine noch tiefergreifende Zusammenarbeit des Arztes mit dem Apotheker , die schon auf der Hochschule beginnen muß.
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Vartei-Korreſpondenz
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REK Folge 154
Richter
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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7. Juli 1937
ohne Berechtigung
Zur Weltkirchenkonferenz von Oxford — Die Lehren aus ihrer Grundeinſtellung
NSK 3m Juli und August dieses Jahres tagen die beiden Weltkirchenkonferenzen für praktisches Christentum" und für Glaube und Kirchenverfassung" in den englischen Städten Oxford und Edinburgh. In diesen Konferenzen hat sich das gesamte Kirchentum der christlichen Welt mit Ausnahme der römisch-katholischen Kirche eine Plattform geschaffen, von der aus es zu den politischen Fragen der Gegenwart und zu den GegenHänden der gemeinchristlichen Dogmatit mög lichst einmütig Stellung nimmt. Die Weltkonferenz für „ praktisches Christentum“ tagte zum ersten Male im Jahre 1925 in Stockholm unter dem Vorsitz des inzwiſchen vertorbenen schwedischen Erzbischofs D. Nathan Söderblom, dem die Konferenz auch ihre Ente 6. ſcheidung verdankt. Die Weltkonferenz chr Kirchenverfassung“, erstr die Glaube und 3u8 1927 in Laufanne zusammentrat, beschäftist und mit speziell-theologischen Fragen, auf di grot näher eingegangen werden soll. Andersänner 3 die Konferenz von Oxford, die vom 12. 26. Juli unter Leitung des Primas der An tanischen Hochkirche, des Erzbischofs von Cai • bury, zusammentritt. Hier geht es nicht theologische, sondern um politische Dinge, weil der Gegenstand politischer Natur ist. Das beweist schon das Thema: „ Kirche, Bolf und Staat", unter dem die Konferenz tagt. Der Vorsitzende der Forschungskommission, Dr. 3. H. Oldham, England, weist ausdrücklich darauf hin, daß unter den großen Fragen, die die Kirche angehen, teine Frage eine so zentrale und grundlegende Bedeutung hat, wie die Frege der Beziehungen der Kirche zum modernen Staat. Diese Fragestellung aber ist eine politische. Unter „modernem" Staat versteht man dabei den weltanschaulich fundierten, dh. praktisch gesprochen den nationalfozia , listischen Staat. Es heißt zwar, daß Deutschland, Sowjetrußland und auch Italien Gegenstand der internationalen Diskussion in Oxford sein sollen. Allein, Sowjetrußland wird faum berührt, weil hier zurzeit kein Aufgabenfeld für den Weltprotestantismus liegt. Italien tommt als römisch-katholisches Land
nicht in Betracht. So tritt Deutschland allein in den Mittelpunkt der Beurteilung. Das ist auch beabsichtigt. Der erste Satz des von der Forschungskommiſſion der Konferenz gebilligten Programms lautet : „Der Totalitätsanspruch, der heute von verschiedenen Seiten im Namen des modernen Staates erhoben wird, ist darauf gerichtet, das gesamte Leben des VolUnd tes zu kontrollieren und zu gestalten." Nun ist es eine Frage von weiter heißt es: entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Menschheit, ob diese Anschauungen mit dem christlichen Verständnis des menschlichen Lebens vereinbar sind, oder aber dessen mehr oder weniger radikale Ablehnung bedeuten". Damit ist deutlich gesagt, was man will. Man ist ge= willt, in Oxford das Richteramt über die sogenannten autoritär regiers ten Staaten auszuüben, insbesondere über Deutschland. Angesichts dieser Tatsache ist die Frage be= rechtigt, woher die Weltkonferenz die sachliche Legitimation herleitet, über Deutschland zu Gericht zu fizen. Aus den weltanschaulichen Voraussetzungen der ökumenischen Bewegung ergibt fie fich nicht, auch sonst ist sie nirgends ersichtlich. Tatsache ist, daß die Weltkirchenbewegung entscheidend unter dem Einfluß des anglo - amerikanischen Kirchentums
Berufswettkampffieger als Gäſte der HJ. 24 sächsische Gaufieger in Weimar Jährliche Einladung Schirachs NSK Weimar, 7. Juli. Einer Einladung des Reichsjugendführers folgend, weilen zurzeit 24 sächsische Gausieger und fegerinnen aus dem 4. Reichsberufswetttampf für eine Woche in Weimar, um den Schiller-Festspielen der Hitlerjugend beizuwohnen. Der Reichsjugendführer wird diese Einladung jedes Jahr an einen Teil der Sieger des Berufswettkampfes ergehen lassen, um da durch symbolisch dem Willen der Hitlerjugend zur beruflichen und kulturellen Erziehung der Jugend Ausdruck zu verleihen.
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NSK Folge 154 steht und mit dem Wesen der westlichen Demofratien innigst verwachsen ist, da sie ohne den Hintergrund der liberal-demokratischen Welt nicht zu denken ist. Kennzeichnend dafür ist die Stellungnahme zu Versailles und der Kriegsschuldlüge, zum Bolschewismus und zur Raſſen lehre. Die Weltkirchenkonferenz für „praktisches Christentum" hat sich auf der Konferenz von Stocholm 1925 für unzuständig erklärt, in die von deutscher Seite nachdrüdlich geforderte Behandlung des Versailler Dittats einzutreten und hat damit klar zum Ausdruck ge= bracht, daß sie mit den westlichen Demokratien geistesverwandt ist und daß ihr die Bölfer = bundsideologie höher steht als das Gefühl der Zugehörigkeit zur deutschen protestantischen Kirche. Zu der schicksalhaften Frage der Kriegsschuld = lüge ist nicht Stellung genommen worden. Ja, die Ökumene hat schon in den Jahren 1919/20, als sie sich konstituierte, versagt, indem sie es unterließ, gegen die Versklavung und Ause hungerung Deutschlands einzutreten. Sie hat es damals zugelassen, daß das deutsche Volk von christlichen Siegervölkern gemartert und ausgeplündert wurde. Mit dieſer Haltung belastet, hat sich die Ökumene des Rechts begeben über Fragen, die uns elementar angehen, zu befinden. Die Weltkirchenbewegung hat es weiterhin unterlassen, durch Wort und Tat ihre Stellung zur Judenfrage , zur Gottlosenbewegung und zum Bolschewismus im allgemeinen darzutun. Man nimmt ſich im ſtarken Maße der Juden, vor allem der jüdiſchen Emigranten aus Deutschland an. Man unterhält rege Beziehungen zum Völkerbund in Genf, wo Pazifisten, Bolschewiſten und Ökumeniker zusammen tagen. Man nimmt allerlei ſonderbare Bünde auf, wie zB. den Bund Antimilitariſtischer Pfarrer und den Versöhnungsbund. Ein Kampf seitens der Ökumene gegen die Gottlosenbewegung des Sow * jetismus ist nicht geführt worden , ebensowenig wie man den Bolschewismus an greift. Die ökumenische Bewegung steht Nationalsozialismus, Faschismus und Bolschewismus leztlich auf einer Ebene, als Staatsauffaſſungen mit weltanschaulichen Totalitätsansprüchen. So auch Rom. Sie beweist damit, daß sie nicht lebensgesetzlich zu denken vermag. Und es ist keine Entschuldigung, wenn sie dabei auf ihre dogmatische Bindung an die Schriftoffenbarung hinweist und die Schlußfolgerungen aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Rassenlehre einfach nicht anerkennt. Es sei in diesem Zusammenhang auf die aufsehenerregende Schrift „ Der Weltprote = stantismus in der Entscheidung" vom Theologen W. Brachmann hingewiesen, die hier grundlegend Stellung nimmt. Diese Stellungnahme ist in ihrer exakten wissenschaftlichen Formulierung und in ihrer sachlichen Begründung so bedeutsam, daß die maßgeblichen Teilnehmer der Konferenz wohl nicht werden umhin können, hier Rede und Antwort zu stehen, wenn sie sich nicht dem berechtigten Vorwurf aussehen wollen, ſie ſeien überhaupt nicht mehr ernst zu nehmen. Angesichts ihrer Verwurzelung in der liberalen Ideenwelt ist die Möglichkeit, daß
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7. Juli 1937 eine flare Antwort ausbleibt, immerhin sehr wahrscheinlich. Man möge in Orford die eigenen Voraussegungen überprüfen und darauf die Antwort nicht schuldig bleiben, mit welchem Recht man über uns zu Gericht ſizen und uns liberale und dogmatische Auffaſſungen aufnötigen will, die uns nicht artgemäß sind und über die die Geschichte bereits den Stab brach, als Deutſchland aus eigener Kraft frei wurde. Wir sind heute mißtrauisch geworden, ſeit man uns zwei Jahrzehnte lang ständig hintergangen hat. Auch heute hat es den Anschein, als ob Oxford unseren berechtigten Lebensinteressen entgegensteht , wenn es die Aufgabe hat, Deutſchlands Ungeeignetheit als Kolonisator zu begründen. Man tut es, indem man sagt: Deutschland hat nicht den rechten religiösen Glauben, der für England von jeher eine große Rolle gespielt hat. Man möge in Oxford bedenken, daß auch Kirchen nur soviel Wert haben, als sie geeignet find, das Leben eines Volkes zu erhalten, und daß auch die Kirchen nach ewigen ehernen großen Gesezen ihres Daseins Kreise erfüllen. W. F. K.
Stimme des Auslands
„ Südwestafrika muß an Deutſchland zurückgegeben werden“ NSK Das in Natal erscheinende Blatt „ Natal Advertiſer" veröffentlicht eine längere Zuschrift aus der Feder des Südafrikaners Stuart Helps. Durban, der sich zunächst gegen die prorussische Propaganda wendet, die der Rundfunt in Südafrika betreibe. Der Öffentlichkeit mache man vor, daß der Kommunismus in Rußland eine ideale Regierungsform sei. Rußland wende viel Geld in Südafrika auf, um seine Lehren zu verbreiten. Mr. Helps empfiehlt der Regierung, energisch vorzugehen, um den verderblichen Lehren des Kommunismus unter den Eingeborenen in den verschiedenen Ländereien und den Industriezentren der Südafrikanischen Union Einhalt zu gebieten. Er schreibt dann wörtlich: „ Die unheilvollen Gerüchte, die beständig durch gewisse tommunistische Agenten gegen Deutschland verbreitet werden, schaden den besten Interessen unsres Landes sehr. Ganz besonders zu einer Zeit, da Aussicht auf eine bessere Verständigung zwischen England und Deutschland vorhanden ist." Der Schreiber des Auffages wendet sich nun der Kolonialfrage zu und erklärt, daß er unbedingt für die Rückgabe Südwest = afrikas an Deutschland eintrete. Er bemerkt dazu: „ Als dieses Gebiet eine deutsche Kolonie war, konnte man eine gesunde und fortschrittliche Entwicklung beobachten. Die Bevölkerung bestand aus gesunden und träftigen Einwandererm.“ ,,Die Verwaltung Südafrikas durch die Union", so meint Mr. Helps,,,wird immer eine schwere Last für die Steuerzahler sein". Er stellt dann weiter einen starken Rückgang im Handel fest. „ Südwestafrika“, so wird weiter ausgeführt,,,muß schließlich an Deutschland zurückgegeben werden. Je eher dies getan wird, um so besser wird es für die Wohlfahrt der Südafrikanischen Union und die zukünftige Entwicklung Südafrikas in seiner Gesamtheit fein."
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7. Juli 1937.
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2000 Schwimmbäder werden gebaut Die Auswirkung der großen Werbewoche – In jedes 12. Dorf ein Bad – GemeinſchaftsEin Mann der Praxis berichtet arbeit von Bürgermeister und Fabrikarbeiter NSK Die im vergangenen Mai im ganzen Reiche burchgeführte Reichsschwimmwoche hat einen Erfolg gehabt, wie man ihu taum erwarten durfte, denn überall find noch viele Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, um die Voraussetzungen zu schaffen für die Errichtung von Schwimmbädern. Ein Vertreter der Rationalsozialistischen Parteilorreſpondenz hatte nunmehr Gelegenheit, sich mit Standartenführer Her mann , dem Geschäftsführer des Ausschusses zur Fördes rung des Schwimmſportes, über die Auswirkungen der Bemühungen und die in Arbeit befindlichen Planungen zu unterhalten.
260 Bauvorhaben in Bearbeitung Kaum acht Wochen sind sett der Propagandawoche für den Bau von Schwimmbädern vergangen, die in allen Gauen schlagartig einsette und die zur Folge hatte, daß sich die zuständigen Stellen einmal ernsthafter mit der Frage der Schaffung von Schwimmbädern, vor allem auf dem Lande, eingehender befaßten. Wenn uns heute von dem Geschäftsführer des Ausschusses zur Förderung des Schwimmsportes, Standartenführer Hermann , mitgeteilt wird, daß bereits 260 Bauvorhaben vorliegen, von denen allein über drei Viertel auf die Werbewoche direkt zurückzuführen sind, dann ist das wirklich ein ausgezeichneter Erfolg. Wie hat sich nun die weitere Arbeit des Ausschusses zur Förderung des Schwimmsports ents widelt? Als wir", so beginnt Standartendas fleine Werbebüchlein führer Hermann, mit der Überschrift : Schafft ländliche Schwimmbäder!' in alle Gaue verschickten, so daß es wohl keine Stelle gab, die nicht etwas von dem Einsah und der Werbung erfuhr, da fonnten wir noch nicht voraussehen, daß sich gleich in der nächsten Zeit eine solche Flut von Anfragen aller Art, Einsendungen von Bauplänen , Bitten um Gutachten über uns ergießen würde, ein doppeltes Zeichen dafür, wie notwendig ein derartiger Aufruf an Alle war. Wir dürfen mit Überzeugung sagen, daß das Büchlein mit dazu beigetragen hat, die vielfach bestehende Voreingenommenheit durch die aus der Praxis tommenden Anregungen, durch die Beispiele, die der Wirklichkeit entnommen sind, zu beseitigen. Die Arbeit teilt sich zurzeit so auf, daß die Bauvorhaben dem Ausschuß zur Begutachtung überwiesen werden, der seinerseits genügend Fachleute an der Hand hat, um einmal ſchnellstens die Frage zu klären, ob der in Vorschlag gebrachte Bau eines Schwimmbades auch allen architektonischen, hygienischen und nicht zuletzt auch sportlichen Anforderungen entspricht ; zum anderen wird gleichzeitig dafür gesorgt, daß bei nicht genügenden Baumitteln ein Bautosten= zuschuß gewährt wird. Drei hervorragende Sachkenner auf dem Gebiete des Schwimmbäderbaues, die Architekten Immendorff = Hildesheim, Pa a z -Leipzig und Renner Berlin, arbeiten eng mit dem Heim beschaf fungsausschuß der HI. zusammen, die gleichzeitig ihre Bauabteilung mit einschaltet. Auch der Reichsnährst and stellt seine Bauabteilung in den Dienst der Sache."
Pläne liegen bereit . Wir kommen hierbei auf eine wichtige Frage, nämlich die der Schaffung von gewissen Schwimmbadtypen für die verschieden= sten Verhältniſſe. Hierzu erklärt uns Standartenführer Hermann, daß gewisse Standardpläne für 25 und 50 Meter Bedenbäder vorliegen, die sich in Teichbad oder Flußbad gliedern und sowohl in einfacher Ausführung wie auch in Beton berechnet wurden. Daß bei sämtlichen Entwürfen die sportlichen Anforde rungen berücksichtigt werden, versteht sich von selbst. Es ist klar, daß diese Standardpläne immer erst an Ort und Stelle den gegebenen Verhältnissen angepaßt werden, vor allem wird auch immer eine Eingliederung der ganzen Anlage in die Landschaft angestrebt. Daß eine derartige Anpassung an den landschaftlichen Charakter sehr gut möglich ist, ohne daß irgendwelche Mehrkosten entstehen, zeigen zur Genüge die überall errichteten Bauten. Hier ist es vor allem der Heimbeschaffungsausschuß der HI., der seine Erfahrungen zur Verfügung stellt. Weiterhin wurden auch Pläne für Sprunganlagen vom Holzbau bis zur Betonausführung fertiggestellt, so daß eigentlich alle nach dieser Seite notwendigen Voraussetzungen soweit entwickelt sind, daß sich jede Gemeinde den ihr zusagenden Plan heraussuchen kann. Baukostenzuschuß hilft mit Die Kosten für die Schaffung von Freibadanlagen bewegen sich im allgemeinen bei durchschnittlichen Ansprüchen um 5000 RM., die aber ausreichen, um das Becken in Beton aufzurichten. Oftmals ist es ja so, daß sich eine fleine Gemeinde nur deshalb nicht an ein Projeft heranwagt, weil sie glaubt, ſie müſſe dazu gleich eine ganz große Anlage schaffen. Darum immer wieder die Anregungen durch den Propagandaausschuß, der bemüht ist, den Gemeinden flarzumachen, daß durch die Einschaltung der Hand- und Spanndienste die Kosten ganz erheblich herabgemindert werden können, denn die Erdbewegungen machen oft den größten Teil des benötigten Geldes aus. Weiterhin bieten sich vielfach die Möglichkeiten, Sand, Kies, Ton und Holz für den Bau zur Verfügung zu stellen, so daß also nur noch ein fleiner Betrag übrigbleibt, der irgendwie be= schafft werden muß. Hier springt nun der Propagandaausschuß ein, indem er einen Baukostenzuschuß ge= währt, der sich durchschnittlich zwischen 2000 und 4000 Mark bewegt und der nicht zurückgezahlt zu werden braucht. Danach ergibt sich also, daß überall durch Selbsthilfe und Baukostenzuschuß ein sportgerechtes Bad errichtet werden kann.
Das Beiſpiel der Stadt Bitterfeld Mit wieviel Planungen seitens des Propa gandaausschusses wird wohl für die nächſten
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Hierzu erklärt uns Jahre zu rechnen sein? Standartenführer Hermann, es müsse erreicht werden, daß nicht bestenfalls in jedem 24. Dorf ein Bad vorhanden ist, sondern bereits in jedem 12., dh., daß für die nächste Zeit mit dem Bau von 2000 Schwimmbädern gerechnet werden muß. Der Herbst, der frostfreie Winter stehen für die Bodenarbeiten zur Verfügung, denn in der übrigen Zeit nehmen ja die Feldarbeiten alle Kräfte in Anspruch, ſo daß man nicht daran denken kann, ein Bauvorhaben in dieser Zeit zu fördern. In der Nähe von Berlin wird in Kürze eine Musterbadeanlage entstehen, die nach dem Prinzip Selbsthilfe und Zuschuß errichtet wird. Ein schönes Beiſpiel für die Möglichteiten, um sich ein sportgerechtes Schwimmbad ohne großen Kostenaufwand zu schaffen, bietet ua. zurzeit die mitteldeutsche Stadt Bitterfeld , die dabei ist, mit Selbsthilfe ein 50 -MeterBad erstehen zu lassen. Ein Baumeister mit sechs ständigen Arbeitern bildet den Stamm der Belegschaft, die täglich wechselt. Heute ist es der Bürgermeister mit den in Stadt = diensten stehenden Männern , am nächsten Tage ist die Freiwillige Feuerwehr an der Reihe, dann wieder wechselt eine Industrie werkbelegschaft mit den Anliegern eines Straßenzuges ab, jo daß Woche für Woche nach genau eingeteiltem Zeitprogramm sich alle Einwohner an diesem Gemeinschaftswerk beteiligen. Ein herrliches und stolzes Gefühl für alle, mitzuhelfen an dieser Anlage, die ihnen selbst und ihren Kindern Erholung und Nugen bringt. Es ist an sich nur ein geringer Betrag, der im ganzen Reiche angesetzt zu werden braucht,
Heimat im
7. Juli 1937
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um soviel Schwimmbäder zu bauen, daß es jedem Deutschen und vor allem jedem jungen Menschen möglich ist, das Schwimmen zu er lernen. Umgerechnet betragen die Kosten, die einem Jugendlichen das Erlernen des Schwimmens ermöglichen, nur 4 RM., also ein Bes trag, der erschwinglich ist und der in gar keinem Verhältnis zu dem Gewinn steht. Nur wenn wir genügend Schwimmbäder bauen, dann kann auch die Forderung der HI., daß jeder, der aus ihren Reihen ausscheidet, auch Schwimmer sein und daß jeder H3.-Führer das Rettungsschwimmerzeugnis befizen muß, erfüllt werden. In allen Gauen wird gebaut Zum Schluß fragen wir noch Standartenführer Hermann, in welchen Gauen die Verhältnisse am günstigsten liegen und wo beson ders tüchtig gebaut wird. Auf Grund einer statistischen Erhebung, die die Anzahl der Hallen- und Sommerbäder in das Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und der Jugend je eines Gaues sezt, wurde festgestellt, daß Niedersachsen mit sieben Hallenbädern und 274 Sommerbädern am günstigsten dasteht. Gebaut wird zurzeit in allen Gauen und vor allem in den ausgesprochenen Land gauen , bei denen es an Schwimmbädern besonders mangelt. Man ist überrascht, wenn man feststellen muß, daß Berlin mit seinen 42 Millionen Einwohnern und davon fast 10 vH. Jugendlichen nur über 16 Hallenbäder und 55 Sommerbäder verfügt. Daß dieses Mißverhältnis abgestellt wird, da für setzt sich der Ausschuß zur Förderung des Schwimmsports unter der Leitung von Gebiets= führer Dr. Schlünder ein. W. Schnauck.
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Wie die Moshi-Schule am Kilimandſcharo entſtand - Vorbildliche Gemeinſchaftsleiſtung
deutſcher Pflanzer - Unterricht der Kinder nach deutschen Lehrplänen
NSK Der von den deutschen Pflanzern im Norden Deutsch-Ostafritas seit langem gehegte Wunsch, am Fuße des Kilimandſcharo eine deutsche Schule zu ers richten, ist nunmehr nach Überwindung einer langen Kette von Schwierigkeiten wenigstens teilweise in Er füllung gegangen. Dank der tatkräftigen Hilfe der zus ständigen Stellen in der Heimat und der einmütigen Zusammenarbeit der Deutschen in Tanganjika, konnten bereits die ersten 25 Jungen und Mädel in das schmucke neue Haus der Moshi - Schule einziehen, das ein lebendiger Beweis zielbewußter deutscher Aufbauarbeit im ehemaligen Deutſch-Oſtafrita ist. Spenden aus der Heimat Das " Mweka-Haus“ ist ein den Deutschen am Kilimandscharo wohlbekannter Ort. Hier haben schon so manche Neusiedler für die ersten Wochen und Monate ihres Afrika-Aufenthaltes ein idyllisches, wenn auch primitives Heim gefunden. Es liegt in der zu Usagara gehörenden Kaffeepflanzung Mweka an der altehrwürdigen Grevilleen-Allee, deren schnurgerade Anlage vers rät, daß sie noch aus der Zeit der deutschen Kolonialherschaft stammt. Schon seit geraumer Zeit häuften sich hier die Spenden , die dem Deutschen Schulverein für den geplanten Schul-
bau von allen Seiten her zugingen. Baumaterial, Zement, Schlösser, 74 Kisten mit Möbelteilen, Geschirr und allem möglichen Hausrat türmten sich im Keller und in den Lagerräumen. Ein ganz beachtliches Warenlager hatte sich da im Laufe der Zeit angesammelt, und als es endlich ans Auspacken ging, da empfand man oft ein Gefühl der Rührung, wenn man sah, mit wieviel fraulich-mütterlicher Sorgfalt hier ein Riefen- Tropenhaushalt zusammengestellt war. An alles hatte man in der fernen Heimat gedacht! Ein Heer von Schwarzen bei der Arbeit
Der Bau der Schule war schon lange eine dringende Notwendigkeit. Für die Kinder der deutschen Siedler auf den Pflanzungen am Kilimandſcharo bestand weit und breit keine Möglichkeit für einen ordnungsmäßigen Schulbesuch. Da taten sich die zahlreichen Deutschen, die sich von jeher als eine feste Gemeinschaft fühlten, zusammen,
NSK Folge 154 und ihren vereinten Bemühungen gelang es, neben den unvermeidlichen Geldsorgen auch die zahlreichen anderen Schwierigkeiten, die sich solch einem Hausbau in den Tropen entgegenstellten, zu überwinden. Anfang Januar konnte der Schulleiter mit einem treuen handwerklichen Helfer feinen Einzug im Mweka-Haus halten, um von hier aus den Fortgang der Bauarbeiten am nahegelegenen Schülerheim zu überwachen. Ein Heer von Schwarzen hatte sich zur Hilfeleistung angeboten, und es war manch mal schwer, sich bei der schnatternden und heftig gestikulierenden Schar durchzusetzen . Aber auch den ewig singenden Bauarbeitern machte das sichtliche Fortschreiten „ ihres “ Hauſes offenbar Spaß. Mühsam mußten die ganzen Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände auf dem Kopf nach oben" gebracht werden. Wohl 20 Banjanen und Wadschaga machten Safari auf Sa= fari, staunten die ihnen so fremden Dinge an und bekamen unermüdlich die Mahnung mit auf den Weg : Angalia!" aufpassen ! Alles mußte schnell gehen, denn schon drohte die Regenzeit, und bis dahin mußte alles unter Dach und Fach sein. Waren erst mal die armseligen Buschwege aufgeweicht, dann war ein Durchkommen ausgeſchloſſen und die ganze an= gefangene Arbeit umſonſt. · Aber es ging, alle halfen nach besten Kräften mit, und oft lam man im Haufe des Schulvorstandes in Kibuni zusammen, um die Einzelheiten des Schulbetriebes zu besprechen.
Die Hakenkreuzfahne am Kilimandſcharo Leuchtend grüßten der Kibo und der Mawenzie, die schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo, über das Hochland herüber. Jin Westen hoben sich die scharfen Umrisse des MeruKraterkegels vom Tropenhimmel ab. Die erhabene Schönheit der Landschaft schien den vielen deutschen Volksgenossen, die von weither mit ihren Wagen zur Einweihung der Moshischule gekommen waren, nie so schön und so eindringlich wie an diesem Tag. Girlanden und Fähnchen schmüdten das Haus. Alles war blit sauber gescheuert. Noch am Vorabend wurde die Schar der schwarzen Boys angestellt, um mit viel Wasser die Spuren der Bauarbeiten zu beseitigen . In Reih und Glied standen die Betten und Bänke, als auch schon die ersten Mütter mit ihren Kindern kamen. Es ist ein Augenblick von einzigartiger Feierlichkeit, als zum ersten Male die Fahne des neuen Deutschland langsam am Maste empor= flettert, um sich knatternd im friſchen Wind zu entfalten. Die Hände der kleinen Schar deuticher Pioniere auf äußerstem Vorposten im afrikanischen Busch sind zum Deutschen Gruß er hoben, und wie ein Schwur flingen die Lieder der Nation zum tiefblauen Himmel empor. Manchem, der mit bangem Herzen den harten Kampf um dieſes Werk der Volksgemeinschaft verfolgt hat, entringt sich in diesem Augenblick ein Seufzer der Erleichterung, während das übervolle Herz vor Freude zerspringen möchte ! Es sind alles Männer, hart geworden in dem schweren Kampf um die
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Existenz, die sich lange Jahre vergessen glaubten von der Heimat und die trotzdem nicht einen Augenblick wankend wurden in der Liebe zu ihr. Unterricht wie im Reich Der Landesgruppenleiter Tanganjikas der Auslandsorganiſation der NSDAP. richtete an die Jugend, die nun in diesem Hause zu guten Deutschen herangebildet werden. soll, kurze Worte der Mahnung. In knappen Sägen wies er auf den beispiellosen Opfergang der Heimat hin, die auch für die deutsche Jugend draußen Verpflichtung sei, sich derer würdig zu erweisen, die für ihr Vaterland und für den der Sieg nationalsozialistischen Bewegung ihr Leben freudig hingaben. Nach dem Hoheitsträger gab der Schulleiter einen kurzen Überblick über den geplanten Aufbau der deutschen Kilimandscharoschule.
Der Unterrichtsplan ist den deutschen Schulen im Reich angeglichen. Es bestehen bis jezt vier Grundschulklassen, eine Sexta, eine Quarta und eine Obertertia, für die Untersekunda liegen auch schon mehrere Anmeldungen vor. Für die Schulzwecke stehen drei Klaſſenzimmer, ein Bücherzimmer und je ein Garderoben und Gastzimmer zur Verfügung. Mit jedem Transport, der ins Innere des Landes geht, kommen Bücherkisten, Ballen mit Landkarten , Bildern, Schreibmaterial an, was natürlich jedesmal ganz besondere Freude auslöst. Neben dem Schulleiter und dessen Gattin betreuen noch eine Lehrerin und eine Hausmutter die 25 Jungen und Mädel, die nun in dem neuerstellten Schülerheim Aufnahme gefunden haben. Besonderer Wert wird auf die sportliche Ausbildung gelegt und sobald das Haus völlig fertig ist, wird an den Ausbau des bereits abgestedten Sport und Spielplates gegangen, der noch während der Regenzeit planiert werden soll. Deutsche Erzieher auf Vorposten Wohl ist das Haus jezt bezogen und der Schulbetrieb in den halbfertigen Räumen hat seinen Anfang genommen, aber bis jetzt ist erst ein Teil des gesamten Projektes verwirklicht. An der großen Halle und dem Eßsaal wird wieder eifrig gebaut und auch der Garten hat noch viel ähnlichkeit mit einem Stück frisch gerodetem Urwald. Schwarze Boys sind eifrig dabei, Baumstümpfe auszugraben und mächtige Bananenstauden zu fällen. Dort soll auch das Haus für den Schulleiter und seine Familie erstehen und später einst auch ein Hospital. Nach des Tages Arbeit, wenn das muntere junge Volk, das sich gleich vom ersten Tage an in dem neuen Heim zu Hause fühlte, zu Bett gebracht ist, dann ſizen der Schulleiter und die Hausmutter mit einigen befreundeten Pflan= zern aus der Umgebung oft noch lange über Pläne und Zeichnungen gebeugt. Es ist nicht leicht für einen deutschen Auslandslehrer, ganz auf eigene Verantwortung dafür zu sorgen, daß unter den schwierigen Verhältnissen das Lehrziel erreicht wird. Fast jedes der Schulfinder hat vorher eine andere Ausbildung ge= habt. Manche wurden draußen auf einer abgelegenen Farm von der Mutter notdürftig an
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NSK Folge 154 Hand unzureichender und veralteter Bücher unterwiesen, und wenn die Erntezeit fam, mußte auch hier „gefeiert“ werden. Die neue Kilimandſcharoſchule ist für das Deutſchtum in Tanganjika ein großer Schritt vorwärts. Im Geiste nationalsozialistischer Jugendführung werden hier die Kinder deutscher Kolonisten zu aufrechten deutschen Männern und Frauen erzogen. Die Schule vermittelt ihnen einen Begriff von dem schweren
Lebenstampfe der Heimat, die viele von ihnen noch niemals gesehen haben. Hier eine enge Verbindung aufrechtzuerhalten, ist eine der vornehmsten Aufgaben der Auslandsorganisation der NSDAP. Ihre Ortsgruppen und Stützpunkte draußen in aller Welt find Vorposten im Kampf um das Deutschtum und gerade die Kilimandſcharoſchule hat hier fulturpolitische bedeutsame \eine B. v. T. Miſſion zu erfüllen.
Die NSK Randbemerkung:
Der „Held“ aus NSK Stalin möchte um jeden Preis als der Vater der Sowjetrevolution und als der be= rufene Nachfolger Lenins gelten. Zu diesem Zwed läßt er die verschiedenartigsten Legenden in Umlauf setzen. Diese besagen, daß ihn mit Lenin ein besonders inniges Verhältnis verband, daß er nach Lenin als Wegbereiter des Bolschewismus das größte Verdienst an der Revolution hat und dergleichen mehr. Selbſt= verständlich schreiben das auch die Zeitungen. Run weiß aber alle Welt, daß seine „Verdienste" um diese Revolution auch darin bestanden, daß er von den alten Mitarbeitern und Kampfgefährten Lenins einen nach dem andern taltmachte. Das ist Stalin peinlich, zumal sich manche Leute in der Sowjetunion darüber Gedanken machen, daß Stalin wahrscheinlich eines Tages auch Lenin als Troßkisten entlarot hätte, wenn nicht durch eine gütige Vorsehung der Tod Stalin zuvorgekommen wäre. Nun liegt Lenin wohl konserviert unter Glas, und es kann ihm nichts mehr passieren. Eine weit weniger würdige Ruhestätte haben seine Kampfgefährten gefunden. Dafür wußten sie aber auch um den Argwohn, den Lenin gegen Stalin ständig in seinem Buſen hegte, sehr gut Bescheid. Und sie wußten auch, welche Bewandtnis es mit dem mannhaften, heldenhaften und ruhmreichen Taten“ Stalins zu Lebzeiten von Lenin hatte. Das kränkte Stalins Selbstgefühl. Nun, da er sich dieser Zeugen mit gewohnten revolu= tionären Elan so radikal entledigte, braucht
Irrtum
er sich keinen Zwang mehr anzutun, und er kann nach Herzenslust von seinen Ruhmestaten reden und schreiben laſſen. Und da in der Kunst des Erfindens die Sowjetpresse das meiste Talent bewies, hat Stalin mit sicherem Instinkt ihr die ehrenvolle Aufgabe übertragen. über den Eifer, den sie dabei entwidelt, muß Stalin seine helle Freude haben.
So veröffentlichte kürzlich die Iswestija“ eine Aufnahme des roten Diktators aus früheren Jahren und schrieb dazu, daß dieſes Bild den geliebten Stalin" im Jahre 1902 darstellt, als er gerade dabei war, einen groß angelegten Streit der Eisenbahnarbeiter in Tiflis zu zu organisieren. Immerhin eine Tat, die jedem Bolschewiken nur Ehre machen kann. Und damit wäre eine Ruhmestat Stalins mehr der Öffentlichkeit zur Kenntnis gelangt, wenn nicht zu gleicher Zeit jemand in seiner Unvernunft wahrheits . gemäß geschrieben hätte , daß Sta = lin im Jahre 1902 interniert war. Wohl oder übel mußte nun die sich berichtigen, und sie schrieb :
Iswestija“
,,uns ist ein historischer Fehler unterlaufen. Genosse Stalin erklärt, daß seine Darstellung als Organisator des Eisenbahnerſtreiks im Jahre 1902 vom historischen Gesichtspunkt ein Irrtum ist, da er in dieser Zeit in Batum im Gefängnis ſaß.“ Daß er damals als Gauner eingelocht war, ist zwar nicht sehr rühmlich, aber dafür wahr.
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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N K Das DeutſcheRecht SondG erdienst
Volk und
Eigentumsbegriff
Das Eigentum in der nationalsozialiſtiſchen Rechtsauffaſſung - Die Belange der Gemeinschaft müſſen unter allen Umständen berücksichtigt werden - Die Beziehungen zwischen Gemeinwohl und Einzelintereſſe NSK Wenn vor der nationalsozialistischen Machtergreifung das Eigentumsprinzip nach der Anschauung ausgerichtet war, daß jeder mit seinem Eigentum nach seinem Belieben völlig frei schalten konnte und er hierbei auch gegen die Intereſſen des Staates geschüßt wurde, so mußte der Nationalsozialismus diese Anschauung beseitigen und an ihre Stelle den volksgebundenen Eigentumsbegriff seßen. Das neue Enteignungsrecht ist deshalb gleichzeitig der Beweis dafür, wieweit die nationalſozialistische Anschauung von Volk, Staat und Einzelperson den liberaliſtiſchen Gegenſaz zwiſchen Staatsmacht und Staatsintereſſe einerseits und der freien Verfügungsbefugnis des Bürgers andererseits überwunden hat. Hierbei ist ganz besonders zu beachten, daß diese Wandlung der Anschauung von Eigentum und Enteig= nungsrecht nicht etwa aus weltanschaulich theoretischen Gesichtspunkten erfolgt ist, sondern vor allem deshalb, weil das Enteignungsrecht heute eine ganz andere Rolle spielt als früher. Es ist nur allzu natürlich, daß ein so grundlegen= der Staatsneubau wie der nationalsozialistische immerwährend die Beziehungen zwischen Ge= meinschaft und Einzelperson berühren muß. Es ist ebenso natürlich, daß die gewaltigen Neuschöpfungen auf allen Gebieten, besonders der Politik und Wirtſchaft, die nationalſozialiſtiſcher Geist gestaltet, gerade in der Frage des Eigentums die Belange der Volksgemein schaft berücksichtigt werden müſſen . Eine Enteignung darf daher im Gesamtintereſſe nicht mit derartigen Schwierigkeiten verbunden sein, wie es damals der Fall war. Die vermehrten öffentlichen Landbedürfnisse für Autobahnen, Wirtschafts- und Verkehrsplanung, Arbeitsbe= schaffung, Städtebau ua. haben die Enteignung mehr als bisher in den Vordergrund gerückt. Der nationalsozialistische Staat erkennt selbst= verständlich das rechtmäßig erworbene Eigentum an. Dies hat der Führer nach der Machtergreifung wiederholt klar ausgesprochen, bejonders auch als Erläuterung des Punktes 17 des Parteiprogrammes, der davon spricht, daß entschädigungslose Enteignungen möglich sind. Der Führer hat diesen Punkt dahin erläutert, daß diese entſchädigungslosen Enteignungen selbstverständlich nur dann in Frage kommen, wenn das Eigentum völlig unrechtmäßig er= worben ist und in staats- oder volksfeindlichem Sinne verwendet wird. Gerade alle Maßnahmen nach der Machtergreifung haben gezeigt, daß der nationalsozialistische Staat das Eigentum garantiert. Mit der Anerkennung des Eigentums durch den Nationalsozialismus ist aber zugleich dem Eigentümer die Verpflichtung auferlegt, in ſelbſtverantwort= licher Weise zu wirken. Die Interessen des Volkes verlangen, daß die Stellung des Eigen-
tümers heute nicht mehr grundsäßlich ungebunden , sondern, im Gegenteil, durch die Pflicht des einzelnen gegenüber der Ge meinschaft gebunden ist. Das Eigentum unterliegt dem Rechtsgrundsaz des Punkts 24 des Parteiprogrammes : ,,Gemeinnut geht vor Eigennut." Der Sinn und Inhalt des Eigen= tums ist nicht unumschränkt und beziehungslos, sondern ergibt sich aus der gesamten Gemeinschaftsordnung. Das Eigentum ist eingegliedert in die Gemeinschaftsbindungen. Diese Bindungen stellen keine trennenden oder einengenden Schranken dar, sondern sind Inhalt des Eigentums selbst. Sie ergeben die Rechte und Pflichten des einzelnen Volksgenoſſen und be= stimmen damit den Inhalt der Eigentümerstellung. Das Eigentum ist von einem Einzeleinem Gemeinpersönlichkeitswert zu ſchaftswert geworden. Das Privateigentum an Grund und Boden 3B. gewährt daher ein Recht zur Nutzung des Bodens insoweit, als dem nicht Intereſſen von Volk und Staat ent= gegenstehen. Es kann nur eine Verfügungsmacht des Eigentümers im Rahmen der völtischen Lebensordnung geben. Der Eigentümer hat bei jeder Verfügung über sein Eigentum die Belange der Gemeinschaft zu berücksichtigen. Das nationalsozialistische Enteignungsrecht beseitigt den früheren Gegenſak zwiſchen Staatsund Einzelintereſſe und wird so zu einem Gestaltung Ordnungsmittel der des Volkes werden. Unſer Staat ſett an die Stelle des Gegensatzes von Staat und Mensch die sinnvolle Volksordnung, in die sich jeder einzelne einzugliedern hat. Nicht als Enteignung dürfen die Fälle gelten, in denen aus der Pflichtgebundenheit des Eigentums sich eine Verstärkung der Gemeinſchaftsbindung als notwendig erweist. Es kann also dem Eigentümer von Bauland verwehrt werden, so zu bauen, wie er will. Hier müſſen lediglich Bauordnungen und Fluchtlinienpläne für den Eigentümer maßgebend sein. Es kann weiter gegebenenfalls dem Waldbesitzer unterſagt werden, nicht reifen, zu jungen Wald abzuholzen. Solche Regelungen find teine Enteignungen ; die Rechte des Eigentümers dürfen hier nur in so weit wahrgenommen werden, als der Allgemeinheit kein Schaden entsteht. Eingriffe in das Eigentum dürfen also nur zum Zweck der Gemeinschaftserhaltung oder der Gemeinschaftsgestaltung erfolgen. Daraus ergibt sich die klare Rangordnung für Gemeinwohl und Einzelinteresse. Die Gesamtordnung liegt ebenso im Interesse der Gesamtheit wie des einzelnen. Die Erfüllung dieses Grundsages garantiert im übrigen aber gerade auch das rechtmäßige Privateigentum ; denn bester Eigentumsschutz ist eine starke und gesunde Dr. B. Volksordnung.
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REK Folge 154
„ Die
Gäste werden
selbst auf ihre
gebeten,
Garderobe zu
achten ! "
Wer erseht den Schaden?
Die Haftpflicht bei abhanden gekommenen Gegenſtänden
NSK Mit Beginn des Sommers nahen für zahlreiche Volksgenossen die Tage wohl= verdienten Urlaubs. Wer irgend kann, flieht aus der Großstadt und sucht auf Reisen seine Erholung. Urlaubszeit ist Reisezeit. Diese bringt es mit sich, daß an Stelle des eigenen Heimes Hotels und Pensionen für einige Zeit die Wohnstätte bilden, und mehr als sonst ist man geneigt, Lokale und Gastwirtſchaften zur Zerstreuung und Abwechslung aufzusuchen. Trot vielfachen Warnungen kommt es hierbei immer wieder vor, daß den Gäſten infolge ihrer Sorglosigkeit oder Unachtsamkeit Wertgegenstände oder Garderobenstücke gestohlen werden. Da taucht dann die Frage auf, wer hat für den Schaden aufzukommen, der Wirt oder der Gast selbst? Die weitverbreitete Meinung, daß der Wirt für das Abhandenkommen von Garderoben= stücken, die der Gast innerhalb des Lokals auf einen Garderobenhaken hängt oder neben fich auf einen Stuhl legt, verantwortlich sei , ist irrig. Vielfach sieht man in Lokalen Schilder angebracht, die das Ablegen von Garderobenſtücken auf Tiſchen und Stühlen verbieten mancher Gast tut das gern, um ſeine Sachen in Sicht und Greifweite zu haben. Ein solches Berbot verpflichtet den Wirt nicht etwa zu besonderer Sorgfalt ! Auch wenn in einem Lotal die üblichen Schilder Für abhandentommende Garderobe wird keine Haftung übernommen", oder „Die verehrten Gäste werden gebeten, selbst auf ihre Garderobe zu achten“, fehlen, ist durchaus keine Schadenersahpflicht des Wirtes herzuleiten. Solche Warnungsschilder haben lediglich den Zweck, in höflicher Weise auf eine nach dem Gesetz zweifelsfreie Rechts= lage deutlich hinzuweisen. Anders liegt es allerdings dann, wenn ein Lotalbesizer eine besondere Kleiderabgabe eingerichtet hat und seine Gäste veranlaßt, hier ihre Garderobe in Aufbewahrung zu geben, wobei es gleichgültig ist, ob hierfür eine Aufbewahrungsgebühr bezahlt werden muß oder nicht. Werden aus solcher Kleiderablage Gar derobenstücke entwendet oder durch die Auffichtsperson aus Nachlässigkeit vertauscht, B. eine Garderobenfrau gibt, ohne sich die Garderobenmarke aushändigen zu lassen, einem Gast einen dieſem nicht gehörigen Mantel heraus, dann haftet der Wirt für den dem rechtmäßigen Eigentümer entstandenen Schaden, da er für das Verschulden ſeiner Garderobenfrau einzustehen hat. In den meisten Lokalen oder Wirtschaften sind solche besonderen Kleiderablagen allerdings nicht vorhanden, darum gilt für den Gast, der seine Garderobe mit in ein Lokal hineinnimmt und dort aufhängt: Willst Hut und Mantel du behalten, laß selbst die nötige Sorgfalt walten". Eine besondere Regelung sieht das Gesetz für die Haftung von Hotelbesizern oder Pensionsinhabern vor, dh. solcher Wirte, die gewerbsmäßig Fremde zur Beherbergung aufnehmen.
Diese sind ohne weiteres auf Grund der Tatsache, daß sie einen Gast mit seinen eingebrachten Sachen in ihren Betrieb aufgenommen haben, für Verlust oder Beschädigung dieser Sachen verantwortlich. „ Eingebracht“ hat der Gaſt auch schon dann seine Sachen, wenn er bei vor-
Rechtspolitik der lehten Woche Neue Wirtschaftsauffaſſung NSK Im " Jahrbuch der nationalsozialiſtiſchen Wirtschaft"*) stellt Dr. Möndmeier fest, daß die Einheit von Wirtschaftspolitik, WirtWirtschaftsgesinnung schaftsrecht und das Kennzeichen unserer neuen Wirtschaftsauffassung ausmacht und Grundlage und Bedingung für die Erfüllung praktischer Wirtſchaftsaufgaben ist. Die entscheidende Aufgabe dieser drei Gestaltungsmächte ist die Sicherung des Lebens der Volksgemeinschaft. erhält das deutsche Wirtschaftsrecht seine Aufgaben von den sich aus dem völkischen Selbſtbehauptungswillen ergebenden Rechtsgrundsägen. Die hohe Bedeutung des Wirtschaftsrechts ergibt sich daraus, daß heute die Wirtſchaft nur auf Recht und Ordnung aufgebaut werden kann. Dr. Buwert legt nach einer Gegenüberstellung der Gemeinschaft zu „ Geſellſchaft“ und „Klaſſe“ das Wesen der Gemeinschaft dar, die als Grundlage und Kernpunkt unſerer politiſchen Ordnung auch Grundlage und Kernpunkt der zukünftigen Wirtschaftsordnung sein wird. Daher kann auch nur der Gemeinnuß die Richtschnur jedes wirtschaftlichen Handelns ſein. Die Auswirkungen dieſer nationalsozialistischen Forderungen zeigen sich 3B. in der Dienstpflichtgebundenheit des Eigentums und in der Anerkennung der Arbeit als einer sittlichen Pflicht. Die Wirtschaft wird nicht verstaatlicht ; die staatliche Führung wird vielmehr im Wege der Eigenverantwortung und in der Form der Gemeinschaftsverwaltung durch die Wirtſchaftsgemeinſchaften verwirklicht. Die Einheitlichkeit des Wirtschaftsrechts wird durch den zweiten Teil des Jahrbuches aufs neue überzeugend dargetan. Das gesamte seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus geschaffene Wirtschaftsrecht wird in systematischer Ordnung zusammengestellt. Die einschlägigen Gesetze, Verordnun= gen und Erlaſſe werden inhaltlich wiedergege= ben. Die Sammlung umfaßt folgende Arbeitsgebiete : Arbeit, Reichskulturkammer, Raumordnung, Reichsnährstand, gewerbliche Wirtichaft, Verkehrswesen, Vierjahresplan und Außenwirtschaft. Diese kurze Übersicht zeigt, daß in diesem einzigartigen Nachschlagewerk das gesamte Wirtschaftsrecht eine einheitliche, systematische Darstellung gefunden hat. *) Herausgeber Dr. Otto Möndmeier , Reichsgrup penwalter Wirtschaftsrechtler im NS.-Rechtswahrerbund. Zentralverlag der NSDAP ., Franz Eher Nachfl., 1937,
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NSK Folge 154 heriger Zimmerbestellung , die ihm vom Wirt bestätigt ist, sein Gepäd am Bahnhof dem Hausburschen des Hotels oder der Pension übergibt. Hat ein Gaſt dagegen seine Ankunft lediglich angekündigt, ohne daß sich der Wirt weiter dazu geäußert hat, oder werden Gepäcktüde zunächst im Hotel nur untergestellt, so find solche Sachen nicht „ eingebracht" und eine Haftung des Wirts kommt nicht in Frage. Bei Geld und sonstigen Wertsachen ist eine besondere Haftungsgrenze vorgesehen. Hier hat der Wirt einen entstandenen Verlust oder Schaden nur bis zum Betrag von 1000 RM. zu ersetzen. Es ſei denn, daß ihm die Wertsachen besonders in Aufbewahrung gegeben sind oder er eine solche Aufbewahrung ausdrücklich abgelehnt hat. Wer etwa glaubt, wertvollen Schmuck oder größere Geldsummen ruhig in seinem Hotelzimmer belassen zu können, der handelt auf eigene Gefahr! Ift in einem Hotel oder einer Pension etwas von den Sachen eines Gastes entwendet oder beschädigt worden, so muß dieses unverzüglich
dem Wirt mitgeteilt werden. Ein Verschulden des Wirtes an dem Verlust braucht nicht nachgewiesen zu werden, sondern lediglich die Tat sache, daß die entwendete oder beschädigte Sache von dem Gast bei der Aufnahme mit eingebracht worden ist. Eine Haftung des Wirtes scheidet nur dann aus, wenn der Schaden durch den Gast selbst verschuldet oder durch höhere Gewalt oder durch die Beſchaffenheit der Sachen entstanden ist. Ebenso kann der Wirt seine Haftung auf Grund eines beſonderen Vertrags mit dem Gast ausschließen, doch kommt dieſes praktisch so gut wie niemals vor. Dagegen sind die vielfach in Hotel- und Penſionszimmern angebrachten Schilder, wonach der Wirt für die abhandengekommenen Garderobenstücke nicht haften wolle, laut ausdrücklicher gesetzlicher Vorschrift ohne jede rechtliche Wirkung. Trok der einwandfreien Rechtslage empfiehlt es sich aber doch für jeden Reisenden, vorsichtshalber in seinem Hotelzimmer Schränke und seine Koffer sorgfältig zu verschließen. Wer doppelt vorsichtig handelt, bewahrt sich vor Schaden, EM [part Zeit und meidet ärger.
Kraftfahrer unter Alkohol Entziehung des Führerscheins troh Freispruch im Strafverfahren – Eine bedeutsame Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Hamburg
NSK Ein Autofahrer hatte im vergangenen Jahre in Hamburg frühmorgens mit seinem Kraftwagen auf einer Straßenkreuzung ein Ehepaar angefahren ; die Ehefrau ist an den Folgen der Verlegungen gestorben . In dem nachfolgenden Strafverfahren wurde der Autofahrer von der Anklage der fahrlässigen Tötung und dem Vorwurf, in angetrunkenem Zustand die einen Kraftwagen geführt zu haben Blutprobe hatte 2,37 vH. Alkohol im Blute crin zwei Instanzen freigesprochen. In geben dem anschließenden Verwaltungsstreit : verfahren , in dem der 1 Autofahrer auf Wiedererstattung des ihm von der Polizeibehörde entzogenen Führerscheins klagte, ents schied jetzt das Oberverwaltungsgericht Hamburg, daß die Entziehung des Führerscheins zu Recht erfolgt sei. Aus den Gründen dieses wegen seiner grundfäglichen Bedeutung wichtigen Urteils entnehmen wir folgendes: Zwar kann dem Kläger ein fahrtechnischer Fehler bei dem Unfall nicht nachgewiesen werden, doch bejaht das Gericht seine mangelnde Eignung als Autofahrer, da er es unternommen hat, ein Kraftfahrzeug zu führen, obwohl er in den letten 36 Stunden vor dem Unfall über das zulässige Maß hinaus Alkohol zu sich genommen hatte. Zugunsten des Klägers, der Südländer und überdies Weinhändler ist, hat das Gericht an, genommen, daß er zu den Menschen gehört , die besonders viel Alkohol vertragen können und bei einem Alkoholgehalt von 2,37 vH. nicht diejenigen Erscheinungen zeigen, die nach allgemeinen Erfahrungen zu erwarten sind. Anders aber als die Aufgaben der Strafgerichte, die einen einmaligen Vorgang aus der Vergangenheit zu beurteilen haben und Zweifel zu-
gunsten des Angeklagten auswerten, sind diejenigen der Polizei, die für eine im einzelnen nicht zu übersehende Zukunft ausreichende Vorsorge zu treffen haben. Sie soll die Allgemeinheit vor zu vermeidenden Schäden ſchüßen und muß nach den Erfahrungen des täglichen Lebens einschätzen, was voraussichtlich zur Abwehr notwendig und ausreichend ist. Deshalb sind die Anforderungen an die Nüchternheit der Kraftfahrer hoch zu bemeſſen, weil die Gefahr nicht erst einsett, wenn der Fahrer selbst merkt, daß der Alkohol ihn behindert, ſondern schon das Borstadium ist gefährlich , weil es, ohne daß der Fahrer es merkt, Ermüdungserscheinungen mit sich bringt oder auch eine Steigerung des Wagemutes, die den Fahrer Dinge unternehmen läßt, die er bei ruhiger Überlegung nicht wagt. Wie der als Sachverständige vernommene ärztliche Direktor des Krankenhauses HamburgSt.-Georg, Prof. Dr. Hegler , bekundet, ergibt der Alkoholgehalt im Blute nicht ohne wei teres einen feſten Anhaltspunkt für den Grad der Rauschwirkung . Er ist jedoch ein sehr wichtiges Erkenntnismittel, das noch durch andere Prüfungen ergänzt werden muß. Es gibt Menschen, die schon bei 1 vH. Alkohol im Blute nicht mehr geeignet zum Kraftfahren sind, wäh rend viele andere unter einem solchen Alkoholgehalt noch nicht nennenswert leiden . Ein Alkoholgehalt von 1,5 vH. macht aber bereits 82 vH. aller Personen ungeeignet zum Kraftfahren. Bei 2,1 vH. tritt dies bei 96 vH. aller Personen ein, bei 2,3 vH. bei 99 vH. aller Personen. Diese Zahlen beruhen auf Forschungen, die an Hand eines ſehr großen Materials aus Hamburg angestellt worden sind. Bei der Bewertung der Kraftfahrer hinsicht
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NSK Folge 154 lich ihrer Beeinflussung durch Alkohol kann die Polizei nicht rechnen, sondern nur schäßen. Wenn sie dabei von den allgemeinen Erfahrungen des täglichen Lebens und der Wissenschaft ausgeht, hält sie sich auch an den Sinn des Gesezes. Es muß alſo davon ausgegangen werden, daß der Kläger, trokdem er an sich besonders viel Alkohol vertragen kann, bei dieſer oder jenen Gelegenheit der Erfahrungsregel unterliegt, daß eine Person mit 2,37 vH. Alkoholgehalt als Kraftfahrer versagt, denn niemand
kann seine Kräfte dauernd zum Äußersten zuſammenreißen. Die Entscheidung der Polizeibehörde ist auch nicht im mindeſten unbillig. Vom Kläger wird damit nichts weiter verlangt, als daß er das unterläßt, was in der Regel jedermann unterlassen muß. Das öffentliche Ver tehrsleben verlangt Disziplin , dh. Unterordnung unter einheitliche Regeln.
Wie das Gericht
entschied
Urteile, die jeden intereſſieren
Grundsäße bei der Bemessung des Schmerzensgeldes NSK Bekanntlich kann jeder, der von einem anderen schuldhaft in seiner Gesundheit beein trächtigt wird, von dem Schädiger, neben dem Ersatz seines Schadens, eine angemessene Ent= schädigung in Geld verlangen, die einen Ersag für den ausgestandenen Schmerz dar stellen soll. In den Unfallprozessen werden häufig von den Parteien überaus hohe Schmerzensgeldansprüche erhoben. In diesem Zuſammenhange ist daher ein Urteil des Oberlandesgerichts Köln von Intereſſe, in dem Grundsäge für die Bemessung des Schmerzensgeldes aufgestellt werden.
In dem Urteil heißt es unter anderem, daß sich die Höhe eines Schmerzensgeldes zunächſt nach der Person des Verlegten, nach der Dauer und dem Maß der Schmerzen, die er infolge des Unfalls auszuhalten hatte und in Zukunft noch haben wird, richtete . Weiter ist der seelische Druck, dem er durch die Folgen des Unfalls, insbesondere durch Verunstaltung, durch Verminderung der Heiratsaussichten, durch Beein= trächtigung der Lebensfreude, Depreſſionen uſw. ausgesetzt ist, zu berücksichtigen. Auch die Einkommens- und Vermögenslage des Verletzten ist dabei nach sozialen Gesichtspunkten zu be trachten. Ist der Schädiger wirtschaftlich sehr schwach, so kann in beschränktem Umfange die mißliche Vermögenslage des Verlegers berücksichtigt und die nach der Person des Verletzten errechnete Entschädigung in geringem Maße herabgesetzt werden. Ist aber der Verleger durch eine Haftpflichtversicherung gegen die zivilrechtlichen Folgen einer von ihm verursachten Personenbeschädigung geschütt, so ist seine Vers mögenslage nicht zu berücksichtigen, da insoweit ja die Versicherungsgesellschaft für den Schaden aufzukommen hat. Entlastung durch Beleidigung anderer NSK Es kommt häufig vor, daß eine Beschwerde oder eine Eingabe nur den Zweck verfolgt, in einer eigenen Sache des Beschwerdeführers eine Klärung herbeizuführen. Derartige Beschwerden und Eingaben enthalten im allge= meinen grobe Beleidigungen anderer Personen, um auf diese Weise die Einleitung eines Straf verfahrens gegen den Einsender zu erzwingen. Das Reichsgericht hat in einer Entscheidung,
die die Deutsche Rechtspflege", Heft 4 Nr. 148,. im Auszug wiedergegeben hat, festgestellt, daß für derartige Beschwerden und Eingaben mit beleidigendem Inhalt der Schutz des § 193 des Strafgesetzbuches (Wahrnehmung berechtig ter Interessen) zu versagen ist. Das Reichsgericht führt hierzu aus : Ein an sich anzuerkennendes Interesse an der Führung eines Wahrheitsbeweises berechtigt noch nicht zu dem Verlangen , als Beschuldigter zur strafrechtlichen. Verantwortung gezogen zu werden und es steht im Widerspruch mit der Rechtsordnung, eine Beleidigung als Mittel dazu zu benutzen , in dem hierdurch veranlaßten Strafverfahren die Organe der Rechtspflege eigenen Interessen dienstbar zu machen.
Das Anhängen von Radfahrern an andere Fahrzeuge ist strafbar NSK Die ,,Juristische Wochenschrift" veröffent licht auf Seite 1345 ein Urteil des Straffenats des Oberlandesgerichts Naumburg, das größte Beachtung verdient. Dem Urteil lag folgender Sachverhalt zugrunde. Die angeklagten Motorradfahrer hatten es geduldet, daß sich ein Radfahrer an das Motorrad anhängte. Es geschah in der Weise, daß der eine auf dem Soziussit fahrende Ange= flagte einen 11/2 Meter langen Lederriemen hielt, dessen Ende der Radfahrer in der linken Hand hielt, während er mit der rechten das Fahrrad lenkte. Eine Zeitlang ging die Fahrt gut, dann aber stürzte der Radfahrer und starb bald danach an einer durch den Sturz erlite tenen Gehirnblutung. Die angeklagten Motorradfahrer wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Das Oberlandesgericht führt in dem Urteil aus, es sei zwar ein oft beobachtetes Verhalten im Straßenverkehr, daß sich Radfahrer an andere Fahrzeuge anhängten und schleppen ließen. Dieses Anhängen an andere Fahrzeuge ist durch die Reichsstraßenverkehrsordnung verboten und unter Strafe gestellt worden. Wer dagegen verstößt, macht sich also strafbar. Das gilt allerdings nicht für Autofahrer, die solch ein Anhängen dulden. Wenn aber durch das Schleppen ein Unfall passiert, ist der Fahrer des schleppenden Fahrzeuges, sofern er das Anhängen des Radfahrers (oder auch Motorradfahrers) geduldet hat, für den Unfall mit ver antwortlich und ebenfalls strafbar.
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Nationalsozialiſtiſche
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NSK Folge 155™
8. Juli 1937
Dem ,,Tag der deutschen Kunst“ entgegen
Ganz
München
im feſtlichen
Schmuck
Die Hauptstadt der Bewegung rüftet fich zum Empfang - Die Ausgeſtaltung des Straßenbildes der Feststadt
NSK In einem weißen Arbeitsmantel treffe ich Professor Buchner in der Akademie für angewandte Kunst in München, wo er sonst eine Architekturklasse leitet. Sonft? Ja, sonst, denn seit mehreren Monaten sind alle verfüge baren Kräfte eingesetzt für den Tag der Ob man in den einDeutschen Kunst. zelnen Zimmern oder Sälen auf die Tische, die Erbe, die Wände, ja fast an die Dede schaut Pläne, Skizzen, Zeichnungen , Entwürfe, Modelle und vieles andere. Alles Material, das irgendwie in Beziehung zum Tag der Deutschen Kunst steht. Professor Buchner, der übrigens auch die Detoration für die Feier des 9. November, die 550-Jahr-Feier der Heidelberger Univerſität leitete, hat diesmal die große Aufgabe bekommen, die imposante Straßendekoration zu entwerfen. Mit einem umfangreichen Mitarbeiterstab wird er in einheitlicher Gestaltung das Straßenbild der Hauptstadt der Bewegung in ein Meer von Flaggen und Fahnen hüllen, in eine Flut von Farbe und Glanz tauchen. Gerade ist eine Konferenz vorbei, und nun schreiten wir in den großen, nach Farbe, Lac, Firnis und Pappe riechenden Saal, wo alle Wände mit wuchtigen, dunkelroten Lichtpauſen benagelt sind, auf denen hin und wieder Korrelturen mit leuchtenden Farben vorgenommen wurden. So wandere ich, geführt von dem Meister moderner Großstadtdekoration, geistig durch sämtliche Straßen und Plätze, die der große Festzug berühren wird und laſſe mir auf den Pausen die einzelnen Straßenbilder in be absichtigter Dekoration darstellen und das Nähere erläutern. Würde und Kraft auch im Schmuck der Straßen Wenn der Kern der Stadt München, seine schönsten Straßenzüge und Plätze zur Feier des
Tages der Deutschen Kunst im Geist des neuen Deutschen Reiches geſchmückt werden sollen, so muß dieser Schmuck sich grundsätzlich unterscheiden von der herkömmlichen Volks- und Schüßenfestdekoration. Er muß vor allen Dins gen zwei Grundbedingungen erfüllen. Erstens darf er unsere schönen Münchener Pläge, Straßen und Baulichkeiten nicht stören und cre drüden, sondern er muß fie in ihrer architek= tonischen Eigenart teigern. Zweitens muß der Schmud kraftvoll und würdevoll der Kraft und Würde des Dritten Reiches entsprechen. Er muß Größe, Feierlichkeit und einen gewiſſen Ernst besigen. Was für den Schmuck des Odeonsplates am 9. November gilt, das muß auch, wenn schon gemildert und mit hellerem und froherem Einschlag Geltung haben, wenn hier in München das Fest der Deutschen Kunſt gefeiert wird." Das ist gleichsam das Motto, nach dem Professor Buchner - seit Januar an diesem Ziel arbeitendeigenhändig für den Straßenschmuc alle Entwürfe fertigte. Der Schmud soll sich in den Straßen und Plätzen, durch die der Festzug sich bewegt, flar und feierlich abheben, aber trotzdem den fest= lichen Rahmen heben, in dem sich die reichen farbigen Gruppen des Zuges bewegen. In fast allen Straßen müssen die Sockelgeschosse, die meist durch große Schaufensteröffnungen aufgerissen sind und unruhig wirken, durch einheitlich getönte Stoffahnen, die an Girlanden hängen, zusammengeschlossen werden. Von den oberen Fenstern herab hängen dann meist in den gleichen Farben Fahnen und Flaggen in gleichen Abständen, meist goldge= säumt und mit dem Kunstwappen oder Hoheitszeichen versehen. Sind die Straßen enger, so tritt an Stelle jener von oben meist senkrecht zur Hausfront gerichteten Fahnen eine Querbespannung von dünnen Seilen, die mit Wimpeln oder Fahnen in gleicher oder ver-
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NSK Folge 155 wandter Farbe, wie die Sockelbespannung behängt sind. Feststraßen in einem Farbenmeer Einige Beispiele, soweit man derartiges überhaupt schildern fann. Den Karolinenplag wer den neben anderem Schmud rotbraune Pylonen umfäumen, der Obelisk wird abends so angestrahlt, daß er einem glühendem Eisen gleicht. Die Brienner Straße taucht man in leuchtendes Braun, den Wittelsbacher Plak in Blau, Odeonplag und Ludwigstraße in glühendes Rot, die Theatinerstraße erhält Fahnen und Wimpel und sämtliche sonstige Ver zierung in einem Orange-Grundton. Gelb, pompejanisches Rot, Weinrot, Weiß, Meergrün ... Alle Farben werden in den Straßen des Fest= zuges vertreten sein, aber dennoch wird man Rücksicht auf den überaus farbenprächtigen Zug das Bild der Straßendekoration wohl in träftigen, aber einigermaßen gedämpften Farbtönen halten, die sorgfältig ausgewählt wurden.
Plastiken am Wegesrand Durch rote Bahnen von den Dächern bis zum Erdgeschoß sämtlicher Häuser der Ludwigstraße senkrecht zur Straßenflucht wird in Verbindung mit der roten Sockelbespannung die strenge einheitliche Architektur der Straße das Kubische der Häuserblöcke noch stark gehoben und gesteigert werden. Und dann die zahlreichen Pylonen, aufgestellt an den Straßen und Plätzen. Für die Ludwigstraße sind acht Plastiken der Antife gewählt. An der Einmündung der Von-derTannstraße in die Ludwigstraße werden 12½ m hohe Pylonen errichtet, die vier große Pferdes plastiken und zwei Fadelträger auf stehenden Pferden tragen. Auf 15 m hohen Masten wer den vier Hoheitsadler von riesigen Ausmaßen den östlichen Teil der Prinzregentenstraße überragen. Den Triumphbogen an der Brienner Straße, am Ausgang zum Odeonsplay, wird ein Hoheitsadler mit Hoheitszeichen frönen. In finnreicher Beziehung werden am Max-Joſef= plak acht Pylonen mit acht Theatermasten von je 1,40 m Höhe aufgebaut. Das Haus der Deutschen Kunst selbst trägt goldene Kunſtfahnen als einzigen Schmuc. Auf dem Odeonsplak brennt in einer gewaltigen Schale vor der schmuckfreien Feldherrnhalle eine ewige Flamme. Sie wird ihren geheimen Schein auf die über der Residenzstraße wehende schwarze Novemberflagge ebenso wie auf die zur Rechten hängende Fahne der Kunst werfen. Straßen und Pläge werden sich in kostbarer Zier von farbiger Pracht hüllen. Fahnen, Wimpel, leuchtende Farben . . .
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8. Juli 1937 Auch das Braune Haus bekommt einen braunroten Behang neben den riesigen prachts vollen Teppichen. Auch hier wird die Unterfront zugehängt und den Mittelpunkt wird ein großer, bräunlicher Kranz mit Bändern bilden.
Millionen Kerzen an den Fenstern Während wir uns unterhalten und den Männern und Frauen bei der Arbeit zuſchauen, muß Profeſſor Buchner immer wieder von außen an ihn gestellte Zwischenfragen beantworten. Besonders lobend erwähnt er mir gegenüber seine eifrigen Mitarbeiter, ohne die er die riesige Neben all Arbeit gar nicht schaffen könnte. es flingt fast etwas diesen Vorbereitungen sind noch für das Odeon, die Tonironisch halle, den Bürgerbräufeller, Zirkus Krone und den Haderkeller, Dekorationen so zu entwerfen und fertigzustellen, daß sie binnen Es könnte ja furzem anzubringen sind. regnen. Wir wollen es auf keinen Fall hoffen. Man hat an alles gedacht. Ja, sogar Vorschläge für die Gastwirtschaften und großen Häuser außerhalb der Innenstadt hat Professor Buchner entworfen und stellt sie allen Interessenten zur Verfügung. Außerdem ist er noch verantwortlich für die Beleuchtung der gesamten Stadt mit Millionen weißer und roter Wachskerzen an allen Fenstern. Fürwahr eine Arbeitslast, die zu erdrücken scheint. Jeder, der die Stadt in ihrem prächtigen Schmud wird sehen dürfen ― die Pylonen werden am 9. Juli aufgebaut, die anderen Dekorationen beginnen am 14. Juli —, gedenke auch ein wenig der aufopfernden Arbeit jener Männer mit dem Zeichenstift, mit Pinsel, Palette, jener Kameraden mit Hammer und Meißel, jener Handſchaffenden, die mithalfen zum Gelingen des größten deutschen Tages der Kunst. Nicht Fahnen, Farben, Tücher und Wappen allein genügen. Der scheinbar nebensächliche Zierrat muß alle Geister, die an diesem jahr hundertealten München schufen, in sich sammeln und fassen. Bauten und Gärten und Schmuck werden sich in ein leuchtendes Festbild fügen. So wird der Festschmuck, den die Hauptstadt der Bewegung zum Tag der Deutschen Kunſt vom 16. bis 18. Juli trägt, der schönste sein, den überhaupt je eine deutsche Stadt gesehen hat. Er wird nicht bloß der große wür dige Rahmen zu den vielgeſtaltigen Feiern fein, ſondern als solcher äußeres Zeichen unseres neuen deutschen Lebensgefühls in künstlerischer Gestaltung, unseres in Lebensfreude friedlichen Kulturwillens. Gert Sachs.
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REK Folge 155
Neue Bauernhöfe
entſtehen
Maßnahmen zur Förderung der Neubildung deutſchen Bauerntums -
Zuschüsse von
Reich und Ländern zur Entlaffung der bäuerlichen Siedler NSK Je mehr die Neubildung deutschen Bauerntums fortschreitet, desto größer werden naturgemäß die Schwierigkeiten, das für dieſes Siedlungswerk notwendige Land bereitzustellen. Da aber die Neubildung deutschen Bauerntums zu einer der wertvollsten Maßnahmen des nationalsozialiſtiſchen Deutſchlands gehört, werden auch die immer größer werdenden Schwierigkeiten überwunden. Erft in diesen Tagen hat der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft eine Verfügung erlassen, durch die die Weiterführung des volkspolitisch so bedeutsamen Werkes der Neubildung deutschen Bauerntums wieder wesentlich gefördert wird. Es ist bei der Durchführung der bäuerlichen Siedlung ja nicht damit getan, einmal das erforderliche Land bereitzustellen und zum anderen die notwendigen Gebäude zu errichten und für die notwendigen Arbeitsgeräte zu sorgen. Es gibt vielmehr gerade bei der bäuerlichen Siedlung verhältnismäßig große Nebenkosten, von denen man sich in den Kreisen der an einem Siedlungswerk direkt nicht Beteiligten leinen Begriff machen kann. Mit der Landbereitstellung und der Gebäudeerrichtung ist noch fein neues Dorf entſtanden, erst recht nicht in unserer Zeit, da gerade bei der Ausgestaltung der Dörfer auf sozialpolitische und volkspolitische Forderungen geachtet werden muß. Erinnert sei zum Beispiel an die Schaffung von Gemeinschaftsräumen, die tulturellen Veranſtaltungen dienen können, an Heime für die HI. und andere Gliederungen der NSDAP., an Sport- und Thingplätze und anderes mehr. Um die Kosten, die für solche Anlagen und aus anderen Gründen entſtehen, nicht lediglich den kommenden Neubauern aufzubürden, haben Reich und Länder bisher bereits verlorene Zuschüsse gegeben. Diese verlorenen Zuschüsse sind aber nicht nur eine Maßnahme zugunsten der Neubauern, sie dienen vielmehr im gleichen Maße dem Interesse der Allgemeinheit. Denn es kommt gerade bei der bäuerlichen Siedlung besonders darauf an, daß die Neubauern ihre ganze Kraft zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Landes und für eine möglichst hohe Ertragssteigerung einfeßen. Aus diesem Grunde mußte aber die Hilfe des Reiches notwendig erweitert werden, um die Neubauern nicht durch die Kosten für solche gemeinwirts schaftlichen und vollspolitisch wichtigen Anlagen ungerecht zu belasten. Man muß bedenken, daß diese Kosten für solche Anlagen sich auf eine verhältnismäßig kurze Zeit zusammendrängen und über die wirtschaftlichen Kräfte einer Dorfgemeinschaft dann einfach hinausgehen. Der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat darum eine neue Verfügung über die Gewährung Don Beihilfen zur Regelung der öffentlichrechtlichen Verhältnisse und für gemeinschaft-
liche Anlagen in Siedlungsfachen ergehen laſſen. In diesem Erlaß ist unter anderem folgendes festgestellt: Da sich die Landbeschaffung für die Neubildung deutschen Bauerntums müssen die immer schwieriger gestaltete, Leistungen für die Regelung der Gemeindeverhältnisse nicht mehr in Land, sondern in Geld abgefunden werden. Für diese Zwede stehen Beihilfen bis zu 50 oH. der Aufwendungen zur Verfügung. Lediglich das zur Schaffung von Heimen, Sport- und Thingplägen für die Hitlerjugend und für den BDM. und die anderen Gliederungen der NSDAP. erforderliche Land soll der Gemeinde übertragen werden. Für die Herrichtung dieser Plähe und für die Errichtung der Heime werden aus Mitteln des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Ernährung und Landwirtſchaft 50 vH. der entstehenden Kosten als verlorene Zuſchüſſe gegeben. Auch die Schul- und Kirchenverhältnisse erfahren in diesem Zusammenhange eine neue Regelung. Landhergabe an die Schule und an die Kirche sind auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Landhergabe für die Regelung der Schulverhältnisse soll nur dann bereitgestellt werden, wenn es die örtlichen Wirtschaftsverhältniſſe einer Lehrerfamilie unbedingt erfordern und das Land ohne wesent9 liche Beeinträchtigung der bäuerlichen Siedlung hergegeben werden kann. Naturalleistungen des früheren Siedlungsgutes für die Schule oder die Lehrerſtellen sind möglichst in Geld abzulösen. Es muß auch darauf gedrungen werden, daß die Leistungen des Siedlungsunternehmens für die Regelung der kirchlichen Verhältniſſe nach denselben Richtlinien vonstatten gehen und ebenfalls in Geld festgesetzt werden. Weitere Beihilfen werden nach dem neuen Erlaß für solche Anlagen gegeben, deren Fertigs stellung im öffentlichen Intereſſe liegt. Bisher wurden Beihilfen nur für das Land gegeben, das für neue Wege und Gräben notwendig war. In Zukunft wird nun aber auch die Hergabe von alten Wegen und Gräben als beihilfefähig angesehen. Eine weitere Beihilfe bis zu 50 H. wird für die Anlage von Obstbaumpflanzungen an öffentlichen Wegen und für die Anpflanzung von Walnußbäumen ebenfalls an öffentlichen Wegen, Dorfauen und dergleichen gegeben. Allerdings kann diese Beis hilfe erst dann in Anspruch genommen werden, wenn die Hergabe solcher Mittel aus anderen etwa dafür vorhandenen Fonds nachweislich nicht mehr möglich ist. Für Meliorationen werden in diesem Zusammenhange teine Mittel bereits gestellt, da diese aus einem besonderen Fonds zur Förderung der Landeskultur bei den Oberpräsidenten angefordert werden können. Darüber Hinaus werden durch die Verfügung des Reichs- und Preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft verlorene Zuschüsse ebenfalls bis zu 50 vH. - für die Anlage
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RSK Folge 155 Don Wasserleitungen und für die Kosten der Elektrifizierung gegeben. Auch genossenschaftliche Anlagen und die Anschaffung besonders wertvoller Zuchttiere werden durch solche Mittel gefördert. In ihrer Gesamtheit stellen dieſe Maßnahmen ſo eine beachtenswerte Förderung der Neubildung deutschen Bauerntums dar. Sie tragen jedenfalls dazu bei, daß die
Tschechische
8. Juli 1937 Neubauerndörfer von Anfang an voll und ganz in die Aufgaben der Erzeugungsschlacht ein, gesezt werden können. Vom bodenrechtlichen Standpunkt aus gesehen verhindern sie darüber hinaus, daß landwirtschaftlich nutzbares Land solchen Stellen zur Verfügung gestellt wird, die nicht die Gewähr für eine ordnungsgemäße und im allgemeinen Interesse liegende Bewirts schaftung gewährleisten.
Gedächtnisschwäche
Kleiner Nachhilfeunterricht durch die Geschichte - Die deutschen Beiträge zur Entwicklung des Tschechentums NSK Man will heute in unserem Nachbarlande nichts mehr von dem gewaltigen deutschen Beitrage zur Entwicklung der tschechischen Nation wissen. Schul- und Geschichtsbücher ſchweigen sich darüber aus. Aber auch in unserem Bolte ist überaus schnell die Erinnerung daran verblaßt, daß deutsche Geistesströmungen das Tschechentum vor dem Untergang bewahrten, daß Deutschstämmige diesem Volte die erste Führerschicht stellten und daß bis in die jüngste Zeit deutsche Hochschulen den Tschechen ihr geistiges Rüstzeug vermittelten. Heute muß die Unterstellung, die tschechische Geschichte sei ein 1000jähriger Kampf gegen deutschen Unterdrückungswillen, den seit Jahren im Volke ge= schürten Deutschenhaß nähren und zugleich die Maßnahmen gegen das Sudetendeutschtum in den Augen der Welt moralisch rechtfertigen. Unter bewußter Nichtachtung der Tatsachen und mit der Behauptung, die Deutschen seien Fremdlinge im böhmischen Land, wird der deutsch-tschechische Ausgleich und eine gedeihliche Mitarbeit des kulturell wie wirtschaftlich wert= vollen Deutschtums an dem jungen Staate verhindert. Und unbegreiflich erscheint es daher, daß die tschechische Völkerbundsliga in diesen Tagen es wagte, das Minderheitenrecht des Landes als vorbildlich hinzustellen . Unbegreif= lich, weil es eine Irreführung des Auslandes ist, und weil schließlich diese Sturheit der Anschauung dem Lande seine besten Kräfte vorenthält. Entreißen wir zur Klärung des wirklichen Verhältnisses des Deutschtums zum tschechischen Volke einige geschichtliche Vorgänge der Vergessenheit. Um die Wende des 18. Jahrhunderts begann das Wunder der tschechischen Wiedergeburt". Damals hatten sich alle Völker längstens von den Schrednissen der Glaubenskriege erholt und erlebten insgesamt eine neue Blüte ihrer Kunſt und Wissenschaft. Einzig das tschechische Volk verharrte in nahezu völliger Apathie. Seine Sprache wurde nur noch von einer Unterschicht als ein mit deutschen Wörtern vermengtes Kauderwelsch gesprochen. Seine geistig regsamen Glieder hatten Anschluß an den deutschen Kulturkreis gesucht. Da geschah es, daß das Tschechentum von Gottfried Her = der auf einer Wanderung durch Böhmen gleichsam in seinen Resten entdeckt wurde. Er zeichnete die Sprache und die spärlichen Sagen dieſes
Volkes in dem Wunſche, ſie der Nachwelt zu ers halten, auf. Er aber gehört auch zu dem Kreis jener Männer, die in Erkenntnis der Erstarrung des dynastischen Staatensystems Europas in den lebendigen Organismen der Völker die Träger der Zukunft erblickten, und denen die Slawen in ihrer primitiven Natürlichkeit am meisten für diese Zukunftsaufgabe berufen erschienen. Herder hat in seinem berühmt gewordenen Slawenkapitel die sanften , friedfertigen Sladen friegerischen Deutschen gegenübergestellt und damit den Tschechen bis auf den heutigen Tag eine gefährliche Waffe in die Hand gegeben. Der Schwung und die Begeisterung dieses Mannes machten das Slawentum zur Mode. Sie legten aber auch den Grund zu der nationalen Erweckung der Slawen und vornehmlich der Tschechen. Ein Umstand noch begünstigte dieje Entwid= lung. Der böhmische Adel , allen Nationen entstammend, hatte sich mit der Krone, die seine Rechte beschneiden wollte, entzweit und bekannte sich nun aus Oppoſition zu dem Tschechentum, es oft mit böhmischer Eigenart verwechselnd, und begann, seinen Dienstboten nacheifernd, tschechisch zu radebrechen. Nicht wenig haben zur Erweckung der Tschechen deutsche Dichter beigetragen, die die spärlichen Begebnisse der tschechischen Geschichte verherrlichten. Hier seien nur Alfred Meißner (Ziska), Morig Hartmann (Kelch und Schwert) , Egon Ebert (Vlaſta) und ſchließlich noch Goethe, Schlözer in Göttingen und Wilhelm von Humboldt als Förderer des Tschechentums erwähnt. Aber auch die Tschechen, die sich nunmehr auf ihr Volkstum besannen, lebten und wirkten so sehr in deutschem Geist, daß Comenius, vor allem aber Dobrowſki, Profeſſor an der Prager Universität über tschechische Sprache und Literatur deutsch lehrte und schrieb . Dobrowſki selbst hat noch nicht an ein Erſtehen seines VolLes geglaubt. Erst sein Nachfolger, der JungMartin deutschstämmige mann , schuf die tschechische Schriftsprache. Der bedeutendste Repräsentant der tschechischen Geschichtsschreibung war Franz Palad y, ein Schüler Fichtes. Die ersten Bände seiner Geschichtswerke schrieb er noch in deutscher Sprache. In seinem Bemühen, eine tschechische Vergangenheit erſtehen zu laſſen, ſtüßte er sich, in gutem Glauben freilich, auf zwei
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8. Juli 1937 Fälschungen, die Königinhofer und die Grüne berger Handschrift , die beide ein reges tsche= chisches Leben, ähnlich dem des deutschen Mittelalters, nachweisen sollten . Die tragende Stüke seines Geschichtswerkes war im übrigen, be= deutungsvoll bis auf den heutigen Tag , sein ja von Deutschen genährter Glaube an die friedliche Menschheitsaufgabe der Slawen gegenüber den Deutschen , die er als Landfremde betrachtete. Hatte so deutscher Geist die Erweckung des Tschechentums bewirkt, gewann die neue Be= wegung bald durch Übernahme französischer Ideen ein politisches Ziel. Aber nach wie vor blieb deutsches Blut für das politische und fulturelle Leben der Tschechen bestimmend. Hieitinur eine kleine Aufzählung tschechischer Polr ker und Künstler deutscher Herkunft. Tyrsch, Gründer der Sokoln, RieFüg er-d gerner , Habun mann, tschechischer Minister, Sontag , tschechischer Agrarier und Minister, Franke , tschechischer Nationalist Minister, die und vis ten Gebauer und Pelzel, die SchriftstellerSla Hil ber t,
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Langer und Buchmaier , die Maler und Architekten Döbler , Helbich, Knüpfer, Trenkwlad und Hilbert - Schulz. Hat das Tschechentum durch Aufnahme deutschen Blutes die Kräfte gewonnen , sein politisches Leben zu meistern, so haben Jahrzehnte hindurch deutsche Hochschulen der tschechi= schen Intelligenz ihr geistiges Rüstzeug gegeben. Man denke nur daran , daß Masaryk deutsche Schulen besuchte , in Wien und Leipzig studierte, an der Univerſität Wien unterrichtete und , als er an die tschechische Universität Prag berufen wurde , Bedenken wegen seiner tschechischen Sprachkenntnisse hatte. Helfend und fördernd hat bis heute das Deutschtum dem Tschechentum zur Seite ge= standen, und wenn heute dieses Volk sich in Haß gegen uns verzehrt , die deutschen Aufbaukräfte seinem in schwieriger Lage befindlichen Lande vorenthält, so können wir dafür beim besten Willen keine anderen Gründe finden, es sei denn jene oft im Menschenleben beobachtete Erscheinung, daß alles Gute mit Undant belohnt wird. A. H.
Buch
gut ? “
Spiegel deutſchen Schrifttums : „Bücherkunde“ – Klares Urteil über alle Neuerscheinungen NSK Suchten wir früher für irgendeinen Zweck eine Schrift, wollten wir einem Freund mit einem Buch eine Freude bereiten oder benötigten wir Unterlagen für eine eigene Arbeit, wollten wir die schönsten Bücher kennenlernen , die geschrieben wurden , so mußten wir uns auf mehr oder weniger gute Ratschläge verlaſſen oder nach dem Einband und Titel eines Buches unser gutes Geld anlegen. es kam dann nur zu oft , wie es kommen mußUn ted: Wir hatten etwas ganz anderes erhalten als das, was wir wünschten ; der Inhalt hielt nicht, was das Äußere versprach. Mit einem Wort : Wir mußten es mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob wir erhielten , was wir brauchten , oder das bekamen, was uns gar nicht interessierte. Diesem Übelstand hat die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums dadurch gründlich abgeholfen, daß sie über alle wesent lichen Neuerscheinungen Gutachten in der Bücherkunde" veröffentZeitschrift licht, die von maßgebenden und sachverständigen Mitarbeitern ihres Lektorenstabes abgegeben werden . Die „ Bücherkunde “ gibt eine Übersicht des deutschen Schrifttums, in ihr wird der fachliche, künstlerische und weltanschauliche Wert oder Unwert neuerer Schriften rücksichtslos klargestellt. Sie dient keinen Verlagsintereſſen und warnt vor Büchern, die von Dilettanten und Nichtskönnern geschrieben werden . So ist sie recht eigentlich der Spiegel des deutschen Schrifttums, der die Spitzenleistun= gen und Fehlgriffe im Schrifttum rückhaltlos und offen kennzeichnet . Sie hat dadurch besonders Gewicht im Urteil, daß sie amtliches
Organ der Dienststelle für Schrift = tumspflege bei dem Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. ist. Die " Bücherkunde" weist zugleich auch auf wesentliche Neuerscheinungen des au sländischen Schrifttums hin . Sie will keine geistige Autarkie des deutschen Volkes . Froh und dankbar greift sie Anregungen aus dem Schrifttum anderer Völker auf. Sorgfam pflegt sie auch die einzelnen Gebiete des deutSie nahm sich junger schen Schrifttums. Wissenschaftler an, die, zunächst noch wenig bekannt, später die anerkannten Repräsentanten bestimmter wissenschaftlicher Richtungen oder überhaupt Schöpfer neuer Wissenschaften wurden . In Querschnitten vergleicht sie die neu erscheinenden Schriften in den ein zel nenGebieten und gibt damit ständig Re ch en schaft über das geistige Schaffen der deutschen Gelehrten und Dichter. Die bisherige Arbeit ist mit der gerade jett neu erschienenen Nummer nach einer wichtigen Richtung hin ergänzt : schlaglichtartig werden brennende Fragen aus dem Schrifttum der Gegenwart beleuchtet und mit wenig Worten kurz und klar beantwortet. Langatmige, grundsähliche Betrachtungen werden in den Fällen durch Gloſſen mit Wig und Schärfe erseßt, die durch ihre besondere Wichtigkeit nicht dringend einer ausführlichen Behandlung bedürfen. Zum Thema des literarischen Kitsches wird diesmal ausführlich Stellung genommen. Eine Blütenleſe aus der Literatur der Gegenwart gibt einen Hinblick in diese Welt der Sentimentalität und der inneren Unwahrhaftigkeit, und anschließend
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werden die Methoden zum Kampf gegen den Kitsch einer Prüfung auf ihre Eignung hin unterzogen. So sind diese Heste reich an sacKri hliche an Arbeiten, an scharfer und unerbittl icher tifn,
wo sie notwendig ist, aber auch an liebevoller Betreuung beachtlicher Leiſtungen und an ausführlichen Hinweisen auf das wirklich Wert= volle im deutschen Schrifttum unserer Zeit. H. M.
Die NSK
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NSK Gerade in solchen Augenblicken , in denen die schwankenden Politiker der Welt wieder einmal mit ihrem Latein zu Ende sind, stimmt es besonders zuversichtlich, aus kleinen Dingen zu entnehmen, daß es meist nicht die Völker sind, die eine Verständigung verhindern, sondern jene Mächte , die die Geschicke der Länder beſtimmen . Mehr und mehr finden einfache Menschen über die Grenzpfähle hinweg zueinander und weisen in kameradschaftlicher Zusammenarbeit der gro Ben Politik den Weg. Wie das gemeinsame Erlebnis des Weltkrieges den Frontkämpfern aller Länder die Verständigung erleichtert, so ist es der Idealismus und die Unbeschwertheit vor Vorurteilen , die die Jugend dazu prädeſtiniert, auf dem Marsch zum wahren Frieden die Vorhut zu bilden . Vor allem die studentische Jugend hat die Pflicht, zwischenvölkisch zusammenzuarbeiten Den zukünftigen politischen . , , wirtschaftlichen und kulturellen Führern der anderen Nation Verständnis für das neue Deutſchland zu vermitteln und andererseits deutsche Studenten mit dem Wesen der fremden Völker und Länder vertraut zu machen, sieht die Reichsstudentenführung als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an . Aus diesem Gedanken heraus hatte der Reichsstudentenfüh rer das Exekutivlomitee der „ Confederation internationale des etudiants" (CIE.) nach Deutschland eingeladen . dieser Einladung Folge geleistet wurde und Da daß s Komitee türzlich vier Tage in Heidelberg vereint war, ist allein schon eine äußerst erfreuliche Tatsache, wenn man die Geschichte dieſes internationalen Studentenverbandes betrachtet. Die CIE. wurde nämlich 1919 auf Grund französischer Initiative in Straßburg als Gegenstück zum Völkerbund gegründet. In ihrer Sazung wurde festgelegt, daß die deutsche Studentenschaft dem Verband nicht beitreten dürfe . Nach der nationalsozialistischen Revolution hielt es die deutsche Studentenschaft , unserer allgemeinen außenpolitischen Richtung entsprechend, für zweckmäßig, zunächst unbefümmert um alle internationalen Organisationen unmittelbar mit den einzelnen Studentenschaften der ande
lernen !
ren Nationen in Verbindung zu treten . eine engere Zusammenarbeit mit der CIAn E. konnte erst wieder gedacht werden , nachdem der große Rat der CIE. auf seinem Kongreß in Wien, Anfang des Jahres , einstimmig die früheren Vorfälle als bedauerlich bezeichnet und den großdeutschen Standpunkt der deutschen Studentenschaft grundsäglich anerkannt hatte. Seit dieser Zeit gehört der Leiter des Amtes körperliche Ertüchtigung der Reichsstudentenführung, Pg. Georg Fischer, dem 6. Ausschuß (Sport) der CIE. an, obgleich die deutsche Studentenschaft nicht Mitglied der CIE. ge= worden ist. Die deutsche Studentenschaft hat nicht die Absicht, auf akademischem Boden großartig Außenpolitik zu treiben, aber sie nimmt jede Möglichkeit einer internationalen Zusammenarbeit in konkreten Fragen wahr. Wer Gelegenheit hatte, in Heidelberg mit Mitgliedern des Exetutiofomitees zu sprechen , fonnte mit Genug tuung feststellen, daß dieser deutsche Standpunktinnerhalb der CIE. mehr un d mehr Anerkennung findet. Viele Mitglieder des Komitees betonen immer wieder, daß es heute nicht auf Diskussionen und Debatten ankomme, sondern auf persönliches Kennenlernen und fachliche Zusam menarbeit der Studenten der verschiedenen europäischen Staaten . Auf der Grundlage der Kamerad = schaft , die sich schnell zwischen den ausländischen und deutschen Studentenführern entwidelte , konnten in Heidelberg viele Einzelbesprechungen über die Schaffung engerer Bezie = hungen zwischen dem deutschen Studentenrum und den Studentenverbänden der anderen Nationen abgehalten werden , die zweifellos ihre Früchte tragen dürften. Wer die Stimmung miterlebte, die das letzte Zuſammenſein der deutschen und ausländischen Studentenführer in Bad Dürkheim kennzeichnet , wer hören durfte , wie anerkennend alle ausländischen Teilnehmer vom neuen Deutſchland ſprachen, der kann nicht glauben, daß die Heidelberger Tagung umsonst gewesen sein sollte.
NSK Volk und Familie Gonderdienst
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Wiedererweckung Der Raffengedanke im Kampf gegen den jüdiſchen Marxismus – Die -des Blutsgedankens als Grundlage für einen echten Sozialismus
Von Reichsamtsleiter Dr. Walter Groß, Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. NSK Als der Rassengedanke vor Jahren in Deutschland zu erwachen begann , wurde er von Anfang an aufs stärkste in die politiſchen Auseinandersetzungen hereinbezoge n. am kend unEnde mit Recht, ist doch rassisches DenUn vereinbar mit den Grundlagen liberaler und marxistischer Systeme, die damals scheinbar die endgültige Herrschaft im Raume der Politik gewonnen hatten. Der Widerstand , den so zwangsläufig Liberalismus und Marxismus dem Rassengedanken entgegenseßten, hat man in bekannter Weise umzufälschen versucht : Nicht dem Marxismus sollte rassisches Denken feindlich sein, sondern dem Arbeiter, nicht die Doktrin Bes Juden Marg stellte man als bedroht hin, sondern Ehre und Lebensrecht der Millionen= massen des schaffenden Volles. Und aus dieser Verfälschung entstand die weit über die Kreiſe des damals sogenannten „ Proletariats“ hinaus verbreitete Meinung, der Rassengedanke habe, wenn überhaupt, seine Berechtigung für bes stimmte sogenannte höhere Schichten, die breite Masse des Volkes habe jedoch nichts mit ihm zu schaffen. Diese Auffassung hat lange und bis hart in unsere Tage nachgewirkt. Sie ist falsch, so grundfalsch wie nur irgend dentbar . Der äußere Beweis dafür kann schon die Tatsache sein, daß der politische Durchbruch des Rassengedankens durch die Bewegung erfochten wurde, die mit mehr Recht als sonst irgendeine im Laufe der letzten Jahrzehnte als echte deutsche Arbeiterbewegung auf den Plan trat. Und es war kein Zufall , daß der Antisemitismus, dh. die Erkenntnis und die erbitterte Ablehnung des fremdraſſigen Schmarogertums, zuerst und stärksten in den Kreisen der Arbeiterschaftam um sich gri ff; stand doch hier der Kontrast zwischen der eigenen raſſiſchen und völkischen Art und der des höhe= ren marxistischen Führertums" jüdischer Herfunft mit allen seinen materiellen Auswirkun gen deutlich vor Augen. Trogdem wollen wir nicht verkennen , daß auch heute noch in vielen Fällen der Rassen= gedanke als geistige oder familienkundliche Angelegenheit der Schichten im Volk aufgefaßt wird, die Zeit, Bildung und persönliches Interesse für solche Liebhaberei haben ; das unmittelbare Bewußtsein von der Bedeutung rassischen Dentens fehlt in Nachwirkung jener jahrzehnte= langen marxistischen Begriffsfälschung dem einzelnen Arbeiter auch heute manchmal noch. Hier seht die große erzieherische Aufgabe an, auch den vom Marxismus entwurzel-
ten Handarbeiter wieder in die Blutsgemeins schaft seines Volkes einzugliedern. Auch er hat ja doch genau so wie jeder andere Mensch in der Nation Eltern und Vorfahren , ist genau so Glied von Sippen mit der gegenseitigen Verpflichtung von Erblinien, und nur die Pest jüdiſch-marxistischer Verhetung hat ihn dieſe Zusammenhänge des Blutes noch stärker vergeffen lassen als das Volk im ganzen. Wenn heute in Schule und HI. das Kind des Arbeiters genau so seine Ahnen zusammenstellt wie das jeder anderen Bevölkerungsschicht, dann sehen wir darin den ersten Schritt zur Wiedererwedung des Blutsbewußt= seins , und wir sind uns auch der politischen Bedeutung dieses Vorgangs bewußt : Der Industriearbeiter, der wieder weiß, daß sein Großvater ein Bauernsohn war, wird niemals wieder jener verhängnisvollen Verhegung zwischen Stadt und Land zugänglich sein, aus der der Bolschewismus einen Teil seiner Kraft bezog. Nochein anderer, in ſeiner Auswirkung bedeutsamer Gedanke schließt sich hier an. Das ist die Erkenntnis, daß gerade der Raſſengedanke mit seiner Betonung der bluts und erbgebundenen Herkunft aller Werte die einzige Grundlage für einen echten Sozialismus abzugeben vermag. Die sozialistische Sehnsucht und das sozialistische Programm, für Millionenmassen der Arbeiterschaft einzige Hoffnung gegenüber einem kapitaliſtiſchen System, besteht leztlich in der Forderung, die eigenen Fähige feiten und eigenen Werte entfalten und einsetzen zu können und entsprechend in die Gemeinschaft eingeordnet zu werden. Die Bewertung des Menschen allein nach den Zufälligfeiten seines Besites , seiner Geburt, seiner erkauften Bildung ist das empörende Unrecht, gegen das sich Gefühl und Vernunft gerade der Besten immer wieder auflehnt ; mit Recht fordern sie auch für sich eine Anerkennung gemäß ihren Fähigkeiten und Leistungen , und die Gesellschaftsordnung, die sie ihnen versagt, scheint ihnen ihr persönlicher Feind. Es zeigt sich nun, daß die Grundhaltung eines solchen Sozialismus mit dem Kern unseres Rassengedankens identisch ist : Beiden liegt die Ablehnung des Milieus, mag es materiell oder ideell gefaßt sein, als wertbestimmender Kraft zugrunde. Beide gehen von der Erkenntnis aus, daß das wahre Wesen, dh. Leistungsmöglichkeit und damit möglicher sozialer Wert eines Menschen völlig unabhängig von Beſik und Bildung in der Natur , dh. in Rasse und Erblichkeit gegeben ist. Indem das raſſiſche Denken alle unsere Kräfte auf erbliche Anlagen
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zurückführt, macht es uns in der Bewertung des einzelnen frei von den Zufälligkeiten des äußeren sozialen Milieus, und durch alle Unterschiede der Schichten und Klaſſen früherer Gesellschaftsordnung hin scheint uns der Wert wie der Unwert des Menschen in den rassi . jhen Qualitäten zu liegen, die er im Spiel der Anlagen durch die Generationen hin als Erbe mitbekommen hat. So ist rassisches Denken der sozialen Forderung des Arbeitertums nicht nur nicht feindlich, sondern im Gegenteil seine notwendige geistige Vorausseßung. Echter Sozialis-
8. Juli 1937 mus ist als Lehre wie als Wirklichkeit nur denkbar auf dem Boden einer Weltanschauung, die, wie es der Raſſengedanke tut, nicht das Schulſyſtem, nicht das Bankbuch und nicht Kragen oder Bügelfalten, sondern ausschließlich den erblichen raffischen Wert eines Menschen seiner Bewertung in der Gemeinschaft zugrunde legt, und deutscher Rassengedanke Sozialismus sind eine untrenn bare Einheit , und sie werden gemeinſam jener jüdiſchen Irrlehre Herr werden, die den Gefeßen der Natur ebenso wie der politischen und wirtschaftlichen Vernunft ins Gesicht schlägt.
In der falschen Front Der Haß des politischen Katholizismus gegen den „ Raffismus“ – Die Zaktif einer verlogenen Politik — Wo ſteckt das „moraliſche Lebel“ in Wirklichkeit?
NSK Wenn im klerikalen Lager vom „ Raffismus" die Rede ist, dann schwingt dabei stets ein halb gehässiger, halb geringschäßiger Unterton mit. Einesteils fürchtet man das stetige Weiterumsichgreifen der Erkenntniſſe der Rassenlehre, ohne auf sachliche Argumente bei ihrer Bekämpfung zurückgreifen zu können. Anderseits will man das nicht allzu offen eingestehen und nimmt daher gerne Zuflucht zu jener Überheblichkeit im Ton, die leicht dazu angetan ist, etwas in den Augen urteilsloſer oder intensiv anderweitig beeinflußter Men = schen herabzusehen, wertlos erscheinen zu laſſen. Das ist eine alte und oft erprobte Taktik des politischen Katholizismus und seiner Bannerträger. Eine Taktik, die man selbst von den Kanzeln herunter gerne in Anwendung gebracht hat und noch bringt, wo es ungestraft geschehen tann. Man denke in diesem Zusammenhange bloß an jenen Kampf gegen die gemisht konfessionellen Ehen. Hier Sprach man, bis eine ministerielle Verfügung dieser Sache ein Ende machte, schlechtweg von Mischehen" überhaupt, obwohl die Ehepartner weder blutsmäßig noch sonstwie verschieden ge= artet waren. Auf diese Weise war es möglich, weiten Kreilen die Idee der Raſſe in einem Lichte ers ſcheinen zu laſſen, das vielleicht die Intereſſen der Kirche und des politischen Katholizismus förderte, völkischen Belangen aber ungemein großen Abbruch tat, Denn schließlich galt den Verfechtern solcher Gedanken die Ehe zwischen zwei blutsmäßig völlig verschiedenen Menschen für feineswegs unangebracht, wenn beide nur die richtige" Taufe erhalten hatten. So harmlos" geht man jedoch nicht immer Dor, wenn man gegen den „ Raffismus“ zu Felde zieht. Wir kennen aus der Zeit des nationalſozialistischen Kampfes allzu gut jene immer wieder aufgededten Querverbindungen zwischen dem politischen Katholizismus (Zentrum, Bayer. Volkspartei usw.) und den Vertretern von sogenannten Weltanschauungen, die den Kampf gegen Glauben und Kirche ganz offen auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Wir haben auch in neuester Zeit wieder die Erfahrung machen müſſen, daß man bei Gelegenheit immer wieder
gerne alte Freundschaften“ aufwärmt und womöglich kommunistischen Agitatoren Vorschub leistet, sie in ihrem Kampfe gegen den nationalsozialistischen Staat unterſtügt. Es mag sein, daß die Hintergründe und Triebkräfte solcher Dinge mit gesundem Menschenverstande nicht erfaßt werden können. Denn wie klerikale Stellen zu einem Zeitpunkte, da der Bolschewismus anderswo Kirchen brennen läßt, Nonnen, Mönche und Priester zu Tausenden abschlachtet, bei uns mit demselben Bolschewismus paktieren, ist eben nur zu begreifen aus jenen überstaatlichen Herrschaftsgelüften , die die römische Kirche von Anfang an auszeich= neten und ihre Beauftragten oft ein Spiel spielen ließen, deſſen Folgen unvorhergesehene und fürchterlichste Verheerungen waren. Wurde dabei der äußere Bestand der Kirche auch oft angetastet, so verstand es doch eine geschickte Arbeit hinter den Kuliſſen, immer noch einen Gewinn für den Stuhl Petri dabei herauszuschlagen. Und sei es nur dadurch, daß man später auf Märtyrer hinzuweisen vermochte, die im Kampfe für die Kirche ihr Leben ließen. Im Augenblicke befindet sich die katholische Kirche bei uns in einer einigermaßen prekären Lage. Nicht etwa, weil sie bedrängt würde, sondern deshalb, weil im Laufe der Jahre innerhalb ihrer Instistutionen und unter den in ihrem Dienste Verpflichteten sich Zustände herausgebildet haben, die nicht nur zum Himmel stinken, sondern auch die Organe des Staa, tes zum Eingreifen veranlaßten, um die Nation vor Gefahren zu schützen, die ihre moralische Substanz wesentlich bedrohten. Nun müßte man annehmen, daß wenigstens dieje Tatsachen die Kirche, den politischen Katholizis: mus und seine Beauftragten veranlaßt hätten, ihr gesamtes Augenmerk auf die Bereinigung dieser Dinge zu lenken. Daß sie, Hand in Hand mit dem Staate, alles tun würden, um Ordnung und Sauberkeit für die Zukunft zu garantieren. Leider ist dem nicht so. Ganz abgesehen davon, daß man dem Staate sein Säuberungswerk unnötig erschwert, Berbrechern Vorschub leistet und tirchliche Autorität mißbraucht, um das Recht nach Möglichkeit zu verbiegen, geht man auch her und versucht vor allem auch im
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NSK Folge 155 Blatt 7
Auslande - den Anschein zu erweden, als benuße der Nationalsozialismus „ bedauerliche Einzelfälle", um einen großangelegten Feldzug gegen die Kirche überhaupt in Szene zu sehen. Dabei macht man sich geschickt die Unkenntnis weitester Kreise des Auslandes über deutsche Verhältnisse zunuke , und kalkuliert in seine Bestrebungen strupellos eine gewisse AntiNazi-Stimmung" mit ein, die Juden undD Emigranten niemals haben gänzlich abflauen laſſen. In diesen Bestrebungen geht man oft außerordentlich gerissen vor. Man fällt nicht mit der Türe ins Haus. Im Gegenteil, man führt mit einem Eifer, der einer beſſeren Sache würdig wäre, Argumente ins Feld, die wissenschaftlich" tarnen sollen und den Anschein "erweden, als sei es den Treibern gegen Deutschland nur um › ethische Momente zu tun. So erklärt man zum Beispiel in gewiſſen tatholisch-politischen Blättern, die jenseits unserer Grenzen erscheinen, da der Bolschewismus diabolisch, der Nationalsozialismus mit seinem „ Raſſenwahn" aber bestialisch sei, könne ein überzeugter Christ sehr wohl mit dem Bolschewismus gemeinsam gehen. Er dürfe in diesem Falle das moralische Übel vorziehen, um das physische zu bekämpfen." Das ist eine Argumentierung, deren Tenor uns nicht ganz unbekannt vorkommt. Man fagt nämlich hier wieder einmal,,,daß der in sich gefestigte Gläubige keine Gefahr liefe“, vom moralischen Übel angegriffen zu werden, während er vom anderen, also vom Nationalsozialismus, ständig auf das Schwerste gefährdet ſei." Wir wollen uns an dieser Stelle nicht darüber auseinandersetzen, welch abgrundtiefe Verlogenheit in den sachlich sein sollenden Feststellungen Dieser Säße liegt. Wir wollen auch keine Vergleiche ziehen zwischen der Lage der katholischen Menschen in den Ländern, wo das „ moraliſche
Ungarn,
8. Juli 1937
Übel" den Ton angibt, und bei uns . Wir glauben, daß die ruſſiſchen und spanischen Katholiken den Vätern dieser Thesen die beste Antwort erteilen können und gerne mit ihnen ihre Plätze tauschen möchten. Wir wollen nur eines feststellen, daß wir hier scheinbar den Schlüssel zu gewissen Vorgängen im Rahmen der Prozesse gegen sittlich verfommene Ordens, angehörige und Priester gefunden haben. Offen. bar scheint man grundsäßlich davon auszugehen, daß zum Beispiel ein Mann im Priesterrock, der untadelig und einwandfrei lebt, ohne dabei aber in blindwütigem Haß gegen den Nationalsozialismus zu stehen, für die Kirche eine größere Gefahr und ein viel beseitigenswertes Übel bedeutet, als alle jene Mönche und Priester zusammengenommen, die heute von deutschen Gerichten wegen der abscheulichsten und widerwärtigsten Verbrechen abg abgeurtei wer teilt müssen. ,, Ihrem gefestigten Glaeur ube kann waden hr, n lt scheinlich in den Augen der Kirche das Vers brechen keinen Abbruch tun und weil dem so ist, betrachtet sie diese Kirche immer weiter als ihre Diener und makellosen Kämpfer." Hier befinde sich die Kirche , der politische Katholizismus, wieder einmal in einer volltommen falschen Front. In einer Front, die fich plöglich gegen sie fehren könnte, weil ja schließlich die Zeiten des Mittelalters endgültig vorüber sind, und der größte Teil der Menschheit auf die Dauer sich seinen klaren Blick auch im Namen des Christentums nicht mehr vernebeln lassen wird. Vielleicht mögen sich eine Anzahl Diener der diabolischen" Staatswesen Kirche in einem wohler fühlen als in einem geordneten. Das Kirchenvolk dürfte jedoch für diese Einstellung kaum viel Verständnis aufbringen. Im Intereſſe des Christentums und der Kirche wäre es daher nur zu wünschen, wenn man endlich einen Frontwechsel vornehmen würde .
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Bevölkerungsentwic Die Folgen des Diktats von Trianon auf die ungarische klung — Verstädterung --e und Abgleiten der Geburtenziffer – Vervielfachung der Selbstmord NSK Das gegenwärtige Rumpf - Ungarn “ " ktats von Triawie es auf Grund des Friedendi non entstanden ist, bildet weniger als ein Drittel des ehemaligen Königreichs Ungarn, dessen Bestand herabgesetzt und verstümmelt worden ist, wobei die Verbündeten der Entente, Die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugosla= wien, auf Kosten Ungarns mit Gebieten ausgestattet wurden, die zum Teil jahrhunderte lang zu Ungarn gehört haben. Hatte Ungarn vor Abschluß des genannten Vertrages, im Rahmen der österreichisch- ungarischen Monarchie einen Flächenumfang von 325 4111 qkm ( einschließlich Kroatien und Slawonien) , und eine Bevölkerung von rund 21 Millionen, mit einer Siedlungsdichte von durchschnittlich 64,2 je qkm, so ist das Territorium seit 1920 auf 93 073 qkm und die Einwohnerzahl auf 7 990 202 zusammen geschrumpft, während die Siedlungsdichte auf 85,8 Menschen je qkm angewachsen ist, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß Ungarn
die vergleichsweise dichtbestedelten Gebiete bes halten hat, und daß eine große Zahl von Ungaren aus den abgetretenen Landesteilen nach ,, Rumpf-Ungarn “, hauptsächlich nach Budapest , übersiedeln mußte. Es kann nicht wundernehmen , daß eine solche Verstümmelung und Beschneidung des Staatsterritoriums und ein solcher Zusammenbruch der staatlichen Stellung und Geltung Un, garns auf die natürliche Fortpflanzung der Bevölkerung von sehr nachteiligem Eins fluß gewesen ist . Gehörte Ungarn vor dem Weltkriege mit einer durchschnittlichen Gebur tenziffer von 34/35 je 1000 Einwohner zu den Ländern mit ungewöhnlich starter Volksvers mehrung, so vollzog sich nach dem Zusammenbruch ein Abgleiten der Geburtenzahl , das in seiner Schroffheit einzig dasteht : die Geburtenziffer ſank von durchschnittlich 34/35 je 1000 Einwohner auf 26 im Durchschnitt der Jahre 1926/30 und dann fortgesetzt weiter bis
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Nationalsozialiſtiſche
Brief und Draftanl @ rift der Schriftlettung: Berlin 688 88, 3immer , 90, HI. Gernruf: 11 00 2 Berlag: Franz Cher Nad ., 6. m. b. §., entralverlag der RSDAP., München Berlin tland: Chez Berlag , Berlin SW 68, merraße 88. - alle Zahlungen find nach : 118 (Bokſchedlonto Berlin 4454) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 156
SA.- Geist
9. Juli 1937
Asebrgeist
Der Weg zu den Nationalsozialiſtiſchen Kampfspielen NSK Die hinter uns liegenden Jahre des Kampfes um die Macht formten einen Menschentyp, der durch den Begriff „ natürliche Kampfauslese" gekennzeichnet ist. Der Einsat für eine Idee, die aus dem blutsmäßigen und volksverbindenden Empfinden der Besten eines Boltes heraus entstand, wurde getragen von der bewußt fämpferischen Einstellung eines jeden Mitstreiters. So erfolgte in den Jahren des Kampfes vor der Machtergreifung die natürliche Auswahl willensharter, geistig und förperlich geschulter Männer, die zu jeder Zeit bereit waren, ihre Person einzusetzen für die durch sie selbst verkörperte Idee. So hat die SA. im neuen Reich eine Don Erziehungsaufgabe übernommen, die der Einheit des Geistes und Körpers ausgeht und beide gleichermaßen zur Vollendung führen will. Während Während früher körperliche Leistungsfähigkeit und charakterlich-weltanschauliche Haltung meist unabhängig voneinander, das sportliche Können also ohne Rücksicht auf Opferwillen und Hingabe an die Idee des Führers, gewertet wurden, wird zukünftig durch die Übungen des SA. Sportabzeichens und beim Erwerb dieses deutschen Ehrenzeichens neben der Erfüllung der körperlichen Anforderungen ganz besonders auch die politische Haltung und sittliche Führung des einzelnen ausschlaggebend in Betracht gezogen. Damit ist das SA.-Sportabzeichen durch die Bestimmungen der Stiftungsurkunde des Führers zum zwed= dienlichen Mittel geworden, um Körper, Charakter und Geist in jene Bindung zueinander zu bringen, die das Volk zur höchsten Leistung befähigt. In den Männern, die unter den Sturmfahnen der SA. ihr Leben opferten, prägten sich die sittlichen Kräfte aus, die im deutschen Vollstum schlummerten. Die SA. war der Erweder und Erneuerer dieses deutschen Mannestums. Daher muß die SA. immer ihre kämpfe= rische Haltung bewahren und auf Generationen unverfälscht übertragen, weil ein Sieg nur im lämpferischen Denken und Handeln behauptet
fann. Dieser Wehrwille ist ihre Kraft , dieser Wille ist die Stärke der Partei. Nach der ursprünglichen Auffaſſung des Begriffs Wehrgeist liegen diesem in erster Beziehung tiefe und innere seelische Kräfte zu grunde. Wenn wir also von Wehrgeist und Wehrwillen in Verbindung mit SA. und SA.Geist sprechen, so find diese Begriffe nur nach der Seite dieser seelischen Kräfte und nicht nach deren materieller Auswirkung zu verstehen. „ Von jeher verstanden wir unter SA.-Geist die Verkörperung des Kampfwillens der Partei , geboren aus der Kraft der nationalsozialiſtiſchen Weltan = schauung. Nach dem Willen des Führers
Symbol des Kampfgeistes der Partei Ein Geleitwort Hermann Görings an die Schwäbische SA. NSK Stuttgart, 9. Juli. SA.-Obergruppenführer Hermann Gö = ring hat den NS.-Kampfspielen der SA.Gruppe Südwest folgendes Geleitwort zur Verfügung gestellt : ,,Von jeher verstanden wir unter SA.- Geiſt die Verkörperung des Kampfwillens der Partei, geboren aus der Kraft der nationalſozialiſtischen Weltanschauung. Nach dem Willen des Führers schickt sich die SA. heute neben ihrer immerwährenden politischen Aufgabe an, ihr Bekenntnis zum Wehrgeist durch Haltung, Vorleben, Beispiel und Tat über ihre eigenen Reihen hinaus tief ins Volk zu tragen. Gelingt es ihr, woran ich nicht zweifle, für die Erhaltung und Stärkung der seelischen und körperlichen Wehrkraft des Volkes Bestes zu leisten, so wird die Geschichte diesen ihren zweiten entscheidenden Sieg vielleicht einmal höher werten als den ersten. Das SA.- Sportabzeichen und die Vorbereitung der NS.-Kampfspiele durch die SA. sind entscheidend wichtige Mittel auf dem Wege zur einstigen Erfüllung dieser Miſſion. Der SA.-Geist wird siegen !"
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ASK Folge 156 schicht sich die SA. heute neben ihrer immerwährenden politischen Aufgabe an, ihr Bekenntnis zum Wehrgeist durch Haltung, Vorleben, Beispiel und Tat über ihre eigenen Reihen hinaus tief ins Volk zu tragen. Gelingt es der SA.“, - und wohl niemand zweifelt an der Erfüllung dieser Aufgabe „für die Erhaltung und Stärkung der seelischen und förperlichen Wehrkraft des Volkes Bestes зи leisten, so wird die Geschichte diesen, ihren zweiten entscheidenden Sieg vielleicht einmal höher werten als den erſten“, ſo formulierte es Hermann Göring. Nur die freie Entfaltung der in Blut und Boden liegenden Kräfte sichert das ewige Leben eines Voltes. Es ist daher unsere Aufgabe, diese urbedingten Lebenskräfte in seeliſcher und phyſiſcher Beziehung zu wahren, zu fördern und zu verteidigen. Wir wissen, daß dieser Kampf um die Wahrung der Lebensrechte des deutschen Volkes nicht die Angelegenheit einzelner Personen oder Schichten ſein fann, sondern, daß dieser Kampf sich auf das Volk in seiner Gesamtheit erstreckt. Der Erfolg des Lebenskampfes hängt also davon ab, wieviel Kräfte das gesamte Volk einzusehen vermag und einzusehen bereit und willens ist. Aus den Werten der bluts- und weltanschaulichen Verbundenheit des Wiſſens um die Volks- und Schicksalsgemeinschaft, aus dem Erfühlen und Erleben dieser Volksgemeinschaft bildete sich der Wehrgeist und somit der Wehrwille. Erst der Wille schafft bleibende und sieghafte Gestalt. Der Führer brachte die Rettung, er schöpfte aus den heiligen Gütern deutschen Volkstums und baute das Dritte Reich auf. Er erkannte das Ringen des deutschen Schicksals gegen die vernichtenden Mächte der liberalistisch-margisti= schen Welt; in ihm erwacht die Sehnsucht zum großen geeinten deutschen Vaterland ; er vollendet das Werk zum Aufbau, indem er die notwendigen und erforderlichen Kräfte in allen Schichten des Volkes suchte und fand, bildete und erzog. Er entfachte den urdeutschen Wehre
Der
ewige
willen und Wehrgeist und formte die nationalsozialistische Lebensgestaltung aus dem ganzen Volke. Dadurch entstand aus der Schau des neuen Lebensbildes der Geist und der Wille zur Wehr gegen alle volksfremden und vernichtenden Kräfte, die dieser Neuformung entgegenstanden. Aus dem Erwachen des Geistes und des Willens erhob sich die Kraft, und aus der Kraft entstand die tatsächliche Macht, nunmehr aber nicht allein Staatsmacht im Sinne der Lebensauffassung der Vergangenheit, sondern als Volksmacht. Das Dritte Reich wird seinen Lebenskampf aber nur dann mit Erfolg ausfechten und bestehen können, wenn in Gegenwart und aller Zukunft im gesamten Volk die einmal ge= wonnenen Erkenntnisse lebendig bleiben. Ein Blick in die deutsche Geschichte genügt,' um zu erkennen, worin im Schicksals- und Lebenskampf eines Volkes der Sieg begründet liegt. Er zeigt aber auch, daß die Früchte dieses Sieges nur dann dem Volke nukbar gemacht werden können, wenn der sieghafte Geist er = halten bleibt. SA.- Geist ist urdeutscher Geist ; er wurde geboren aus der Erkenntnis der ewigen Kräfte von Blut und Boden, aus den ethischen Werten deutscher Volkskraft und deutschen Mannestums. Niemals darf daher wieder dieser SA.-Geiſt als das geistige Fundament zur Wehr aus der Kraft der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung verlorengehen. Diese aufsteigende Linie der körperlichen und geistigen Ertüchtigung des deutschen Menschen empfing ihre Krönung durch die Proklamation der Nationalsozialistischen Kampfspiele und die Bestimmung der SA. als ihr Träger. So wird in Zukunft die alte Reichsstadt Nürnberg als die Stadt der Reichsparteitage in den NS.Kampfspielen eine Leistungsschau bieten, zu welcher die Gesamtheit des Volkes antritt, um bei dieser Gelegenheit Zeugnis abzulegen von der geleisteten Arbeit. Sie soll die Schau des ewigen an Leib und Seele wehrhaften nationalsozialistischen Mannestums sein.
Angreifer
Moskaus diplomatisches Doppelspiel - ,,Kollektivität im Dienste der Weltrevolution ― Roter Angriff und „ demokratische“ Nichteinmischung
NSK Mostau ist auf dem Sprung, seinen Balencia-Bolschewisten das Stichwort zum Giftgastrieg zu geben, es hat für sie seit Monaten schon die Herstellung von Giftgaſen finanziert und organisiert. Damit ist Moskau für eine neue, in bedenkliche Nähe gerückte Verschärfung der Auseinandersetzung in Spanien verantwortlich. Im Londoner Nichteinmischungsausschuß aber mimt Moskau durch den Vertrau= ten des jüdischen Außenkommissars LitwinowFinkelstein - Wallach -- Meer Graf Heinrich (so viel und so oft hat der Tifliser Bankräuber Finkelstein sich getarnt) den HarmLosen. Dieser Vertraute Finkelsteins und dessen rechte Hand in London ist der Sowjetbotschaf
ter in London, Maisti , ein Jude, dessen Bertreter im Ausschuß wiederum ein Jude, Ka = Bemerkenswerterweise versicherten gan , ist. noch vor kurzem die Londoner Times, daß der Sowjetbotschafter Maisti zurzeit in London" (?) die - populärste Person sei ; begründet wurde diese Sympathie leider nicht. Zugleich mit den Meldungen aus Spanien, daß Moskau seine Einmischung in ſpaniſche Angelegenheiten bis zu einem Bruch der Haager Konvention vorantreiben will, kommen die Nachrichten aus Fernost über neue, wohl = bedachte Grenzüberschreitungen in Mandſchukuo und über damit verbundene ausgesprochene Kampfhandlungen, dh. über An-
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NSK Folge 156 griffe auf die Landesgrenzen, Hoheits- und Schußrechte anderer Staaten. Es sind gewiß nicht die ersten Angriffshandlungen Moskaus in Fernost, aber Tokio hat keinen Zweifel ge= lassen, daß es diese letzten Glieder einer forts gesezten Herausforderung durch Übergriffe und Angriffe auch deswegen als so ernst nimmt, weil sie den diplomatischen Erklärungen Litwinow-Finkelsteins über die friedfertigen Ab= fichten" Moskaus und seinen Zusagen über eine Rüdbeorderung fast auf dem Fuße ges folgt sind. Auch hier somit die schon berüchtigt gewordene Taktik Moskaus , wie im Nichteinmischungsausschuß in London so auch in Fernost: Der Mund fließt über vom Lob auf die Moskauer Erfindung der „ Kollektivität der Sicherheit aller", die Linke wedelt mit Frie: denspalmen, und die Rechte betreibt Einmischung und Angriff. Mit verblüffender Unbesorgtheit nimmt gerade jene Welt, in der Maisti so populär“ ist, die nicht abreißenden Angriffs : handlungen Moskaus zur Kenntnis, ohne daraus die zwingenden Schlüsse zu ziehen. So war es bei dem im Dienste Rotspaniens vollzogenen Bombardement der Deutschland" durch Sowjetflieger ; so war es bei den sowjete spanischen Torpedoſchießübungen auf Geheiß Moskaus auf die Leipzig". Diese beiden unstreitigen Angriffe nicht nur auf Deutschland, sondern auf die Kollektivität der Sicherheit aller“ und damit die Friedenssicherung Europas haben, genau wie der Moskauer Angriff auf den Frieden in Fernost, weder der Popularität Maistis noch der Sympathie für Moskau Abbruch zu tun vermocht. Normalerweise sollte man annehmen, daß drei Angriffe innerhalb von drei Wochen ein Heilſerum gegen unangebrachte Popularität und Sympathie seien, weil eine solche Serie von Angriffen eigentlich selbst Blinden den Star stechen müßte von woher denn wohl die dauernde Bedrohung des europäischen und Weltfriedens kommt! Das ist aber wohl zu viel verlangt. Die Welt, in der Moskau und sein Vertreter nach dem Zeugnis der " Times" so populär sind, gibt sich nicht einmal Rechenschaft darüber, in welchem Maße die jüngsten drei Angriffe Mostaus nach zuständiger, dh., eigener Moslauer Begriffsprägung und selbst nach Genfer Definitionen sämtliche Voraussetzungen eines wohlüberlegten Angriffes erfüllen! Mostau selbst nämlich hat durch seinen gensund hoffähigen Banfräuberdiplo maten Litwinow in Genf wie in seinen Bündnisverträgen den Begriff des Angriffes und des Angreifers festgelegt und genau umschrie ben! Ohne uns diese Auslegungen zu eigen zu machen, darf ja wohl zur völligen Ent = Iaroung Moskaus des neuerlichen dreifachen Angreifers, einmal auf die genaue juristisch-diplomatische Umschreibung des Begriffes " Angriff und Angreifer" in den Verträgen hingewiesen werden, die Moskau als Bündnispakte abgeschlossen hat. Darunter fallen ua. der Kollektivvertrag, den Moskau 1933 abgeschlossen hat mit Afghanistan, Estland, Lettland, Persien, Polen, Rumänien und der Türkei, sowie mit der Kleinen Entente (4. Juli 1933).
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9. Juli 1937 Nach diesem Abkommen betrachten die genannten Staaten, wie das Gefeß- und Verordnungsblatt des tschechoslowakischen Staates am 21. Oktober 1935 bekanntgab, als Angreifer jenen Staat, der 1. einem zweiten Staat den Krieg erklärt, 2. mit bewaffneter Macht, wenn auch ohne Kriegserklärung, in das Gebiet eines zweiten Staates eindringt,
3. mit irgendwelchen Streitkräften das Ge= biet, die Flotte oder die Flugzeuge eines anderen Staates, wenn auch ohne Kriegserklärung, überfällt, 4. wer die Küste oder einen Hafen eines anderen Staates blodiert, 5. der bewaffneten Banden Vorschub leistet, die sich auf seinem Gebiet bilden und in das Gebiet eines anderen Staates eindringen, oder wenn ein Staat es ab lehnt, troh Ersuchen des überfallenen Staates, auf eigenem Gebiete alle Schritte zu unternehmen, die in seiner Macht sind, solchen Banden jede Hilfe oder Schuß zu nehmen. In einem Anhang wird weiter erklärt, daß teine Angriffs handlung gerecht = fertigt werden kann durch innere Verhält= nisse eines Staates, zB. durch seine politische, wirtschaftliche oder soziale Zusammensetzung, durch Mängel seiner Verwaltung, durch Unordnungen, die aus Streiks oder einem Bürgertrieg entstehen könnten, ferner durch das internationale Verhalten des Staates, zB. durch Verlegung der materiellen oder der moralischen Rechte und Intereſſen des fremden Staates oder seiner Bürger, durch Abbruch der diplomatischen oder wirtschaftlichen Beziehun gen, durch wirtschaftlichen oder finanziellen Boytott oder durch irgendwelche Grenzzwischenfälle, die unter den obigen fünf Fällen nicht angeführt ſind. Gerade jenen Mächten, die den Traum von Kollektivität und Sicherheit unter freundlicher Assistenz Moskaus noch nicht ausgeträumt haben, mußten diese Moskauer, also für ſte ,,maßgeblichen" Begriffsauslegun = gen zu denken geben. Mit diesen Definierun gen hat sich Moskau nämlich vorweg in seinen lezten drei Angriffshandlungen ſelbſt angeklagt : Punkt 2 trifft auf den Fall Amur und Mandſchukuo zu, Punkt 3 dect haargenau die beiden Angriffe auf die „Deutschland“ und die Leipzig“. Punkt 5 ist, gleich dem Anfang, wie auf ben Gesamtfall Spanien gemünzt! Wer sich jene Moskauer Sicherheitsklauseln mit den Charakterisierungen des Angreifers ansieht und dann den dreifachen Angreifer Mostau ins Gesicht ſieht, und wer dann noch nicht weiß, woran er ist, dem scheint schlechterdings nicht mehr zu helfen zu sein. Für sich selbst und seine Vertragspartner hat Moskay jene Begriffsbestimmungen des Angriffes und des Angreifers geschrieben, es hat auch mit allen erdenklichen Mitteln in Genf darauf hingearbeitet, daß jede einzelne Verlegung dieser Punkte unverzügliche Kollektiv = schritte gegen den Angreifer nach fich ziehe, -- Moskau selbst aber stellt sich außer
NSK Folge 156 halb der von ihm selbsteigen gezogenen Rechtsgrenzen. Moskau war immer nur überall der Angreifer, wie ja schon seine ganze Lehre ein einziger und zielbewußter Angriff auf die Orbs nung, das Recht und die Kultur der Welt ist. Und Moskau wird der ewige An = greiferbleiben. Und - scheinbar - wird es auch immer Gläubige finden, die aus Blind-
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9. Juli 1937 heit oder imperialistischem Egoismus den tönenden Kollektivfriedensphrasen vertrauen über den Friedensschalmeien die weltrevolutio= nären Fanfaren und die Schüsse auf den Frie den überhören. Ungläubige Thomaſſe hat es zu allen Zeiten gegeben, - sie ließen sich erst belehren, als sie die Hand in die - eigene F. R. Wunde legen mußten.
Die DAF. bei den Auslandsdeutſchen Goziale Betreuung der Reichsdeutschen im Auslande durch die Auslandsorganiſation der DAF. – Berufserziehung, Arbeits- und Rechtsschutz für alle - Die Freizeitgestaltung unter den auslandsdeutſchen Gruppen NSK Der nationalsozialiſtiſche Staat geht von der Erkenntnis aus, daß es keine Frage" des Auslandsdeutschtums gibt, sondern daß unser Deutschtum draußen sich aus deutschen Menschen zusammenseßt, die nur dann als Deutsche bestehen können, wenn sie unter sich Gemeinschaft eine unzerstörbare bilden und in die Gemeinschaft eingefügt sind, die der Führer den deutschen Volksgenossen in Das nationalsozialistische der Heimat schuf. Reich, das auf den ehernen Gesetzen von Blut und Raſſe aufgebaut ist, kann nicht anders als fich seines eigenen Blutes annehmen und sich dafür einsetzen immer und überall, und ſei es im fernſten Winkel der Erde. Die Auslandsorganisation der NSDAP . ist die Zusammenfassung aller reichsdeutschen Volksgenossen im Auslande, die - einzig und allein auf sich selbst gestellt -- dem Reich vielleicht verlorengingen. Das besondere Arbeitsgebiet der Auslandsorganisation der Deutschen Arbeitsfront besteht darin, die Ziele und die bes reits geschaffenen Einrichtungen der Deutschen Arbeitsfront auf die deutschen Volksgenoſſen im Ausland auszudehnen. Dabei ist es klar, daß die Aufgaben, die der Deutschen Arbeitsfront im Reich vom Führer gestellt worden sind, sich im Ausland nicht immer in demselben Maße und auf die gleiche Art durchführen lassen. Viel= mehr müssen für jedes Land immer neue Richtlinien gefunden werden, die der Besonderheit des fremden Landes und seinen Lebensbedingungen Rechnung tragen. In dieser notwendigen Verschiedenheit liegt die Schwierigkeit, aber auch der besondere Reiz der Arbeit der Auslandsorganisation der Deutschen Ara beitsfront. Die soziale Betreuung , die man ja wohl als den Kernpunkt des Aufgabenkreises der Deutschen Arbeitsfront betrachten kann, erschöpft sich nicht in der Gewährung von Unterstützungsleistungen, sondern sie umfaßt im Auslande auch Arbeitseinjak, Stellenvermittlung, Berufserziehung, Rechtsschutz, Freizeitgestaltung und Gemeinschaftspflege. Es handelt sich darum, den schaffenden Deutschen bei seiner Ausreise ins Ausland, während seines Aufenthaltes draußen und bei seiner Rüdkehr in die Heimat in sozialer Hinsicht zu betreuen. Die Sozialabteilung der Auslandsorganisas tion der Deutschen Arbeitsfront beſizt genaue
und gewissenhaft erarbeitete Unterlagen über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Länder und ihre Sozial- und Ausländergeſetzgebung. Auf diese Weise vermag sie die Volksgenossen, die einen festen Arbeitsplatz oder einen Austauschplatz draußen suchen, sachgemäß und vers ſtändnisvoll zu beraten. Im Zuge dieser Bestrebungen hat die Sozialabteilung der Auslandsorganisation der DAF. in jüngster Zeit einen schönen Erfolg zu vers zeichnen ; sie hat einen Anstellungsvertrag für die in Kamerun arbeitenden Deuts schen geschaffen, der neben der Festsetzung von hinreichenden Anfangsgehältern einen bezahlten Heimaturlaub von fünf Monaten vorsieht ; dieser wird nach spätestens zweieinhalbjähriger Arbeitszeit gewährt. Sofern der Vertrag nicht erneuert wird, werden drei Monatsgehälter als Urlaubsentschädigung gezahlt. Weiter wird in dem Vertrag freie Aus- und Rückreise, und bei der ersten Ausreise ein entsprechendes AusJeder verheiratete rüstungsgeld zugesichert. Volksgenosse, der zum zweitenmal ausreist, betommt auch freie Aus- und Rückreise für die Ehefrau. Ähnliche Verträge mit Westafrika, Ostafrika, Südamerika und dem Fernen Often find in Vorbereitung. Draußen sorgt die Sozialabteilung dafür, daß die Zusammenarbeit im Betrieb zwischen dem deutschen Betriebsführer und den deutschen Ge= folgschaftsmitgliedern im Sinne des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit erfolgt. Dabei wacht sie gewissenhaft darüber, daß kein Gesetz irgendeines fremden Staates oder dessen Hoheitsrechte verlegt werden. Unter Zuhilfenahme der Stellenvermittlung setzt sich die Sozialabteilung dafür ein, daß jeder schaffende Deutsche draußen möglichst den Arbeitsplah erhält, der seinem beruflichen Können entspricht. Damit steht die Berufserziehung für die Reichsdeutschen im Ausland in Zusammenhang. Sie erstreckt sich nicht nur auf die Vermittlung von Fachwissen und eine gründliche Spracherziehung; sie will echt deutscher Arbeitsgesinnung und Berufsauffassung auch in den auslandsdeutschen Betrieben Eingang Der= schaffen. Auch der Arbeits- und Rechtsschutz der DAF. wird auf die auslandsdeutschen Mit glieder übertragen. Durch ihn wird Beratung in allen Fragen aus dem deutschen und gaſt-
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time ?
NSK Folge 156 ländischen Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, darüber hinaus in Streitfällen nach erfolglojen außergerichtlichen Vermittlungsverfahren kostenlose Prozeßvertretung gewährt. Ist die Rückkehr in die Heimat aus diesem oder jenem Grunde notwendig geworden, jo sorgen die in Frage kommenden Stellen dafür, daß den Betroffenen die nötige Unterſt üzung und Beratung zuteil wird. Als im letzten Jahr häufig spaniendeutsche Flüchtlinge ins Reich zurückkamen, fanden sie in dem Rüdwandererheim, das die Auslandsorganiſation der NSDAP . in Berlin-Tegel geschaffen hat, solange Aufnahme, bis ihnen vom Rückwandereramt wieder eine Arbeitsstelle vermittelt werden konnte, die es ihnen ermög= lichte, selbst für ihren Lebensunterhalt zu Jorgen.
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9. Juli 1937
Ein großes Arbeitsgebiet der Auslandsorganisation der DAF. betrifft auch die Freis zeitgestaltung in den auslandsdeutschen Gruppen. Für unsere deutschen Volksgenossen im Ausland ist die Ortsgruppe die Heimat, und deshalb bedeuten alle festlichen und feierlichen Veranstaltungen eine Förderung des DeutschEine wichtige Aufgabe, an deren tums. Lösung die Auslandsorganisation gemeinsam Kraft durch Freude" mit dem Amt arbeitet, liegt in der Durchführung regelmäßiger Heimreisen für die auslandsdeutschen Mitglieder. Diesen wird dadurch die Möglichkeit gegeben, ihr Vaterland wieder einmal unmittel bar zu erleben, neue Kraft zu ſchöpfen für den häufig recht schweren Daseinskampf, den sie fern der Heimat zu bestehen haben. Sch.
Auch Körperbehinderte voll einſaßfähig
Erfolgreicher Einjat Körperbehinderter in zahlreichen Berufen – Leiſtungsſteigerung durch Umſchulung – Praktiſche Arbeit für wirtſchaftliche Beſſerſtellung NSK Die Zeit, in der man die Körperbehinderten als „Krüppel" oder „ Minderwertige" einschätzte und dementsprechend im Arbeitseins saz vernachlässigte, sind dank der national, sozialistischen Umwälzung der Begriffe im Leben der Volksgemeinschaft endgültig vorbei. Einsichtige erkennen heutzutage ohne weiteres an, daß der Körperbehinderte im Dritten Reich genau denselben Anteil am öffentlichen Leben hat wie jeder andere Volksgenosse. Dem trägt auch der Staat Rechnung, indem er in den Grenzen des Möglichen den Körperbehinderten im großen Aufbauprozeß voll einsett. Nirgends zeigt sich dies deutlicher als am Arbeitseinsatz Körperbehinderter im Rah= men des zweiten Vierjahresplanes . Rach dem Fürsorgejahresbericht des Reichsbundes der Körperbehinderten für das Jahr 1936 wurden in Zusammenarbeit des Bundes mit den zuständigen Arbeitsämtern 2632 Mitglieder des RBK. in Arbeit vermittelt, nach dem Vierteljahresbericht für das erste Vierteljahr 1937 nicht weniger als 1018 Mitglieder. Und diese Zahl ist eher zu niedrig als zu hoch bemessen ; denn es gibt Mitglieder, die ohne Hilfe des Bundes Arbeit fanden oder deren Einschaltung in den Arbeitsprozeß ſtatiſtiſch nicht erfaßt werden konnte, hat doch ein Gau des RBK. melden können, daß durch seine Mitwirkung bei der Arbeitsvermittlung im Zeitraum vom 1. Oktober 1936 bis 1. April 1937 jogar 1050 Körperbehinderte in Arbeit ge= bracht worden find. Andere Gebiete, in denen bis vor kurzem die Arbeitslosigkeit noch ziemlich groß war, tönnen sogar verzeich nen, daß ihre arbeitslosen Mitglieder fast reſt= los in den Wirtschaftsprozeß wieder eingeschaltet worden sind. Run tommt es aber nicht darauf an, daß die Körperbehinderten Arbeit gefunden haben, ſondern wie sie untergebracht sind ; mit anderen Worten, daß sie Stellungen gefunden haben, in denen sie nicht irgendeine untergeordnete Arbeit notdürftig verrichten , sondern in denen
sie ihre Kräfte und Fähigkeiten voll entfalten und beweisen können , daß sie in der nationalen Aufbauarbeit vollwertig neben den unbehinderten Volksgenossen stehen. Daß Körperbehinderte, die noch vor kurzem nur bedingt arbeitseinsaßfähig waren, nunmehr als vollarbeitseinsatzfähig vermittelt wurden, beruht nicht nur auf den ihnen günſtigen Auswirkungen des zweiten Bierjahresplanes mit seinem verstärkten Bedarf an Arbeitskräften überhaupt, sondern ist auch wesentlich auf die dauernde Förderung der Leistungssteigerung der Körperbehinderten zurückzuführen.
Wie ihnen in Einzelfällen geholfen wurde, dafür seien nur einige bemerkenswerte Beispiele hervorgehoben: Ein Mann im Alter von 37 Jahren mit starter Wirbelsäulenbrustverbiegung und teilweiser Lähmung eines Armes hat ohne Voroder Umschulung fest Stellung bei einem Wasserbauamt erhalten. Ein Ehemann von 47 Jahren , der in der Jugend in der Landwirtschaft gearbeitet hat und im Alter von 14 Jahren durch Lähmung im Gebrauch der rechten Körperhälfte zu zwei Drittel herabgesetzt wurde, brauchte nur in Kurzschrift und Schreibmaschine vorgeschult zu werden, um bei einer Gemeinde fest angestellt zu werden.
Ein Ingenieur, der durch Unfall im Alter von 33 Jahren das rechte Bein bis vor dem Knie verlor, ist nach sechsjähriger Arbeitslosigkeit über das zuständige Arbeitsamt und die Hauptund Kreisfürsorgestelle in seinem erlernten Beruf in einem technischen Büro der Heeresverwaltung in feste Stellung gekommen . Ein junges Mädchen von 16 Jahren, deſſen rechtes Bein gelähmt ist , was ihre Erwerbsfähigkeit als gelernte Schneiderin um 40 vH.
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REK Folge 156 beeinträchtigt, fand Arbeit in einem Belzgeschäft. Ein 46jähriger Vater von drei Kindern , der ſeit Jahren arbeitslos war und infolge eines Nervenleidens an einer schweren Behinderung des rechten Armes leidet, wurde nach einem migglückten Arbeitsversuch als Nachtpförtner angelernt, fand dann aber durch Einschaltung des RBK. und der Hauptfürsorge für die
Nachrichten
Anerkennung für Hamburgs NSKK. Dank des Reichsorganiſationsleiters NSK Berlin, 9. Juli. Während der Reichstagung der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", an der 28 Nationen teilnahmen, haben die Hamburger NSKK . -Männer etwa 500 Fahrzeuge für Fahrten der ausländischen Gäste zur Verfügung gestellt. Der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley hat den Korpsführer gebeten, allen beteiligten NSKK. -Fühtern und Männern seinen herzlichen Dank für dieſe tatkräftige Unterstützung zu übermitteln.
Wieviel Beamte gibt es? Eine aufschlußreiche Darstellung Jeder 19. Erwerbstätige iſt Beamter NSK Sehr schwankend sind die Angaben über die Zahl der Beamten und ihre Bedeutung im Rahmen der Gesamtbevölkerung und der Erwerbsperſonen im Deutschen Reich. Bei der lehten Berufszählung vom Jahre 1933, deren Ergebnisse im wesentlichen auch heute noch gelten, sind 1 395 000 Beamte (ohne Wehrmacht) ermittelt worden, davon 28 100 in leitender Stellung. Diese Zahl erscheint gering, wenn man sie mit der Gesamtzahl der Erwerbstätigen des Jahres 1933 vergleicht , die sich auf 26,4 Millionen beläuft ; sie umfaßt davon nur 5,3 DH. Inzwischen hat sich die Zahl der Erwerbstätigen aber bedeutend erhöht, während die der Beamten etwa gleich hoch geblieben ist. Der prozentuale Anteil der Beamten wird also erheblich zurückgegangen sein. Die übliche Vorstellung von der Riesenzahl der Beamten wird auch durch eine Aufgliederung der Beamtenschaft auf die einzelnen Sparten richtiggestellt. Rund 500 000 Beamte und allein entfallen auf Reichspost Reichsbahn. In diese Gruppe gehören auch die 35 000 Beamten der öffentlich-rechtlichen Banken und Versicherungen sowie die 12 000 Beamten, die bei den Straßenbah • nen, dem Luftverkehr , dem Hafenwesen usw. beschäftigt sind . Bei den eigentlichen Hoheitsverwal tungen (Reich, Länder und Gemeinden, öffentliche Rechtspflege) find nur 426 000 Beamte tätig. Dazu kommen 260 000 Lehrer , 35 000 Beamte der Kirche und religiösen Anstalten, 36 000 Beamte des Gesundheitswesens und 14 000 Forst beamte. Schließlich gibt es noch 8000 Beamte der öffentlichen Gas- , Wasser- und Elektrizitätswerte und 13 000 Baubeamte . Der Rest entfällt auf kleinere Gruppen.
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9. Juli 1937
Arbeitsvermittlung einen ſeiner Begabung und seinem ausgeprägten Leistungswillen besser entsprechenden Plas im Landwirtschaftsbetrieb eines Kohlenbergwerks. Diese Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Sie beweisen, daß durch praktische Aufbauarbeit im Kampfe für die wirtſchaftliche Besserstellung der Körperbehinderten bereits sehr beachtliche Erfolge erzielt wurden.
Von den 1395 000 Beamten sind insgesamt = 53 pH. bei den Hoheits- und 739 000 Kämmereiverwaltungen und 656 000 = 47 DH. bei den Staats- und Gemeindebetrieben und sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts tätig. In der Gesamtzahl der Erwerbstätigen sind erstere mit 2,8 vH. , lektere mit 2,5 vH. · enthalten. Die Zahl von 1395 000 Beamten fällt also im Rahmen der Erwerbstätigen im Deutschen Reich nicht so erheblich ins Gewicht, wie es häufig angenommen wird. Eine klare Vorstellung vermittelt die folgende Aufstellung : Jeder 10. Erwerbstätige ist in der öffentlichen Wirtschaft tätig, aber erst jeder 19. Erwerbstätige ist Beamter und jeder 36. ist Beamter in der öffentlichen Verwaltung.
Stimme des Auslands
,,Angst, Terror und Schrecken“ Eindrücke eines amerikaniſchen Journaliſten in Sowjetrußland NSK Nach einer Meldung der ,,New Yorker Staatszeitung und Herold" ist der Schriftleiter der amerikanischen Zeitung „ Blade" in Toledo/ Ohio von einer Reise durch vierzehn europäische Länder nach USA. zurückgekehrt. Er hatte in diesem Jahr auch Sowjetrußland be= sucht und schildert einem Vertreter der obengenannten Zeitung seine Eindrücke. Unter anderem erklärte er : „ Sowjetrußland ist gelähmt von der paniſchen Furcht, daß die gegenwärtige unterirdische Revolution in offene Rebellion ausbrechen könne. Angst, Terror und Schrecken ! Stalin ist ein franker Mann, besessen von der Furcht, daß seine Politik durch die Sabotage der „ Troktisten" unterminiert werden könnte. Eine Massenhysterie hat Rußland ergriffen, und jeder Beamte in hoher Stellung bangt um sein Leben." Der amerikanische Schriftleiter hatte den Eindruck, daß das russische Volt immer noch das ärmste und schlecht gekleidetste Die durch die neue Verin Europa sei. fassung garantierten Freiheiten, so meinte er, wie die Preffefreiheit, die Redefreiheit und das Versammlungsrecht, feien eine Farce. Die Russen seien das unterdrückteste Volk der Welt. Die Gefängnisse seien voll von denen, die ihre Mißbilligung über die Taktik der Sowjetpartei zum Ausdruck zu bringen wagten. Nirgends hat er ähnliches gesehen wie den Terror, der die Leute in Rußland befallen habe. Die Regierungspreſſe halte durch eine strenge Zensur die russischen Massen in vollkommener Unwissenheit über die Lage.
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NGKWochenschaŭ
der
NSV
Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
20 Vimpfe fahren zu den Soldaten - Schwester Die Einladung der Soldaten mit Begeisterung angenommen ― Feder Pimpf in „feldmarſchmäßiger Ausrüftung“ Gerda denkt an alles Alle Organiſationen helfen mit
NSK Das 3. Bataillon des 33. Infanterieregiments in Zerbit lud kürzlich zwanzig Berliner Bimpfe auf drei Wochen zur Erholung ein. Die Berliner Gaus amtsleitung ber RSV. ſchidte dieſe Einladung dem Kreis Weißensee zur Erledigung. In Abwesenheit des juständigen Jungbannführers nahm sich eine NS.Schwester der Borbereitungen zur Fahrt an. Er darf mit zu den Soldaten Als die NS .-Schwester Gerda von der Einladung der Zerbster Soldaten erfuhr, war fie Feuer und Flamme. Denn was im Grunde genommen Aufgabe des abwesenden Jungbannführers war, würde sie auch zustande bringen tönnen. Es galt ja nur, zwanzig der Erholung bedürftige Pimpfe zusammenzutrommeln, und das war bestimmt nicht schwer. Schwester Gerda wußte, in welcher Gegend von Weißensee es am meisten zu helfen gab. Dort griff sie sich noch am selben Vormittag irgendwo auf der Straße einen schmächtigen zwölfjährigen Pimpf auf und fragte ihn, ob er Luft hätte, richtige Soldaten zu besuchen. Der Junge machte erstaunte Augen. Und als er sah, daß die Frage ernst gemeint war, niɗte er bes geistert. Das war etwas für ihn, und als seine Mutter ebenfalls zusagte, kannte seine Freude feine Grenzen. Pimpfe reisen nur „ feldmarschmäßig“ Schwester Gerda hatte keine schlechte Wahl getroffen. Denn der Vater des Jungen verdiente wenig und hatte seine Frau und drei Kinder zu ernähren. Der Junge erklärte sich auch gleich bereit, die NS.-Schwester zu anderen Pimpfen seines Fähnleins zu führen, und ehe der Abend gekommen war, standen zwanzig erholungsbedürftige schmächtige Pimpfe im Alter von zehn bis vierzehn Jahren mit Namen und Adreſſe auf einem kleinen Zettel vermerkt. Die Pimpfe wurden tags darauf von einem Arzt untersucht und für geeignet“ und „ würdig" befunden. Es stellten sich „ Schwierigkeiten" in den Weg. Es wurde nämlich einstimmig beſchloſſen, die Reise zu den Soldaten nur „feldmarschmäßig" anzutreten : in voller Jungvolkkluft und mit dem Affen auf dem Rücken. Da mußte Schwester Gerda einsehen, daß es schon am Allernötigsten fehlte. Wo es ging, nähte, flicte und beſſerte sie an den vorhandenen Jungvolkuniformen herum, doch acht Hemden, sechs Hosen und alle zwanzig Affen fehlten noch immer. Wegen der Affen fuhr Schwester Gerda zu Fähnlein-, Stamme und Bannführer, zu SA.Stürmen und zu den einzelnen BDM.-Gruppen.
Sie rief sogar den Untergau des BDM. und die Gauamtsleitung der NSV. Berlin an und befam auf diese Art tatsächlich alle zwanzig Affen zuſammen. Die Gaukleiderkammer bewilligte zu guter Lezt auch die acht Hemden und die sechs Hoſen ; der Abmarsch der Pimpse konnte also doch noch vollkommen „ feldmarschmäßig“ vor sich gehen. Ablösung durch eine Hauspflegerin Ein nicht alltägliches Zwischenspiel ist erwähnenswert. Einer der Pimpfe, ein zwölfjähriger, besonders schmächtiger und erholungsbedürftiger Junge, mochte wohl allzu gern mite fahren, hatte aber Bedenken. Sein Vater war Gelegenheitsarbeiter, verdiente die Woche 30 Reichsmart. Seine Mutter erwartete das vierte Kind. Er selbst aber führte den Haushalt ; und die Wohnung war blizsauber und muſtergültig in Ordnung. Wie er der NS.- Schwester erzählte, hatte man ihn sogar vom Jungvoltdienst befreit, damit er seine Geschwister und seine Mutter betreuen konnte. Und dieser Junge erklärte kurz und bündig : „ Ich möchte ſchon mitfahren, aber es geht nicht. Was soll denn aus Muttchen, meinen Geschwistern und der Wohnung werden ? Wer soll denn einkaufen, wenn ich nicht im Hauſe bin ?“ Auch hier wußte Schwester Gerda Rat. Sie sorgte dafür, daß die Mutter dieses Jungen eine Hauspflegerin zur Verfügung gestellt befam, die tagsüber in der Wohnung schaltete und waltete und nach dem Rechten fah und die auch nachts zu jeder Stunde erreichbar war. Alsbald ging der zwölfjährige Pimpf in die Läden, in denen er seine Einkäufe machte. Er erzählte dem Schlächter, Bäcker, Kaufmann und Milchhändler freudestrahlend, daß er auf drei Wochen zu den Soldaten nach Zerbst fahren würde und bat darum, die an seiner Stelle eintaufende Hauspflegerin ebenso gut zu bedienen wie ihn selbst, weiterhin reichlich zu wiegen und zu meſſen und beredete alles, als sei er kein zwölfjähriger Pimpf, sondern eine tüchtige Hausfrau. Auch der Hauspflegerin sagte er in allem Bescheid und gab ihr die Fettkarten zu treuen Händen. Endlich war er restlos zus friedengestellt. Nun durfte er unbesorgt reisen. Sie vergessen die Schwester Gerda nicht Schwester Gerda hatte alle Vorbereitungen zu einem guten Ende gebracht. Sie hatte bes sorgte Mütter beschwichtigt und die „ feldmarschmäßige" Kluft für die zwanzig Jungen zusam-
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9. Juli 1937 mengebracht und instand gesetzt. Nach drei Tagen waren die Jungen reisefertig . Die Pimpfe waren überglücklich. Sie erzählten und lachten und beteuerten immer wieder, daß sie der lieben Schwester Gerda jeden Tag eine Karte aus Zerbst schreiben würden und jedesmal müßte auch zumindest ein Oberst oder ein General mit unterschreiben . Einer der Pimpfe verstieg sich sogar zu der Bitte, Schwester Gerda solle mit nach Zerbst kommen ; sie brauche sich
nur eine Fahrkarte zu lösen und in den Zug zu steigen. Als der Zug aus der Halle fuhr, winkten zwanzig übermütige Pimpfe aus den Abteilfenstern, und die NS.- Schwester Gerda winkte zurück. Dann fuhr der Zug schneller, verschwand - und in Zerbst rüsteten sich die Soldaten, um die zwanzig „ feldmarschmäßig" ausstaffierten Pimpfe aus Berlin-Weißensee gebührend zu empfangen. K. St.
Besuch auf der Jugendburg Hohenelse
Sie wollen alle in Deutſchland lernen Auslandsdeutſche Jungen un Mäde al Gäft Durchgangsſtatio d l s e der NSV. – Die n zur Lehrstelle -– Pioniere des Deutschtums im Ausland NSK Sie wollen alle etwas Ordentliches lernen , diese Jungen und Mädel, die im wachsen ist, findet hier alles so eng und beJugendhof Hohenelse bei Rheinsberg schränkt ― sie sind die großzügige Freiheit in der Mark Aufnahme gefunden haben. Dankwenig bewohnter Landstriche gewohnt und bar und zufrieden sind sie, daß ihnen die Ausmüſſen ſich nun erst an die Enge des Lebenslandsorganisation und die DAF., und vor raumes, in den wir uns alle einzufügen ge= allem die NSV., bei der sie hier in Hohenelse zwungen sind, gewöhnen. Das Leben in dem zu Gast sind, die Möglichkeit zu diesem Lernen schönen Jugendhof läßt den Übergang von der geben. Wer wirklich etwas leistet, sein Fach fast unbeschränkten Freiheit zur Einordnung versteht und zudem fleißig ist, kommt überall leichter ertragen . Dann folgen ein paar herrin der Welt voran", das ist die einstimmige liche Ferienwochen in einem HI. - Lager im Meinung dieser Jugend, die schon in ſo jungen Kreise der Kameraden der Hitlerjugend , und Jahren in andere Verhältnisse verpflanzt wird. Dann geht es in die Lehre zu einem von der Der Unterschied zwischen der Heimat jenseits NSV. oder der DAF. ausgesuchten Meister. Der der Grenzen und dem Leben in Deutschland ist Jugendhof aber bleibt die Stätte, in der dieſe groß, und trotzdem haben sie alle tein Heims auslandsdeutschen Jugendlichen während der weh. „ Wir haben gar keine Zeit dazu “, meint Dauer ihrer Lehrjahre eine Heimat haben; sie ein Bursche aus Rio de Janeiro , und wenn man gibt den Jungen und Mädeln den nötigen die fröhlichen, aufgeweckten Jungen und Mädel Halt und erseht ihnen das Elternhaus, von des Jugendhofes sieht, glaubt man diesem dem sie sich auf Jahre hinaus trennen mußten . Ausspruch . Wenn man die Jungen in Hohenelse fragt, Sie haben wirklich keine Zeit, um müßigen Gedanken nachzuhängen. Sie werden straff her zu welchem Beruf sie sich entschlossen haben, so angenommen, fie lernen Disziplin, Einordnung bekommt man fast stets die Antwort : Elektriker, Schlosser, Techniker , Mechaniker. „ Ich kann zu und Kameradschaft, und sie haben vor allem Arbeitspensu Hause nicht Elektriker lernen“, erzählt ein aufm , das ihr tägliches ordentlich und gewissenhaft erledigt werden gewecter, dunkelhaariger Junge aus Brasilien, will. Fein , daß wir hier alles mitmachen „ aber wenn ich in diesem Beruf etwas kann, fönnen", findet ein heller, immer vergnügter habe ich dort gute Aussichten"; und dasselbe meint ein Junge aus Bulgarien , der von einer Junge, dem man den zukünftigen Kaufmann Zukunft als Flugzeugbauer träumt , zunächst nicht ansieht, wenn er, wie in diesem AugenJa uc bre he ba itb to la abe ein nn n blid, e r bei einem Schlosser in die Lehre gehen ig auf der wird. ciert, um das wertolle Naß in die bereit gehaltenen Kannen Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen, die Kamerade zu gießen. Überall trifft sei maner n die Jungenn und sic h nicht zu technischen Berufen hingezogen fühGe müsegarten, in den Mädel bei der Arbeit, im len . Ein Junge aus Jugoslawien will Schläch= Ställen, beim Geflügel, beim Gemüsepußen, in ter werden , " weil mein Vater es auch ist“, erTis Fe chlerei, und immer find fie mit uer der zählt er uns. Ein kleiner „ Holländer“ kommt eifer bei der ungewohnten Arbeit. zu einem Tischlermeister in die Lehre, einer endlic Für die meisteDu ist der Jugendn Jug rchganhen wi rd Kaufmann , der andere Landwirt, einige gs st at ion , ge= hof nur eine ma ch en in der eigenen Landwirtschaft des Au sl andsdeutschen schaffen, um diesen kleinen Jugendhofes die Lehre als Melker durch. das Einleben in die völlig anderen Verhältnisse kommen nach Greifswald auf das KiDi Mäde n-e de rglärtn zu erleichtern. Hier sollen sie den ersten Begriff erinnensemin ar oder suchen erhalten von den Forderungen, die das natiofich einen anderen praktischen Beruf, der ste nalsozialistische Deutschland an jeden Volksnic ht nur in Deutſchland , ſondern auch in ihrer genossen, auch den aus dem Ausland kommenHeimat ernähren wird, wenn sie nicht heiraten den, stellt. Zwar sind viele der Jungen und sollten. Im allgemeinen betrachten die JugendMädel in der fernen Heimat in der HI . oder lichen selber diese Jahre der Ausbildung in Ju gendbund gewesen, es ist in einem deutschen Deutschland nur als eine Lehrzeit und sie aber doch ein gewaltiger Unterschied gegen das wollen, wenn sie wirklich etwas leisten können , deutsche Vaterland. Besonders die „ Afrikaner " wieder in das Ausland zurückkehren, als Piound die Jugend , die in Südamerika aufgeniere des Deutschtums , dem sie Ehre machen wollen. J. A.
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Aufbau und Aufgabe des Schwesternweſens Reichstagung der Gauſachbearbeiterinnen des Reichsbundes der Freien Schwestern und Pflegerinnen und der Gauſachbearbeiter des Schwesternwesens der NSB. in Soest i. Wejtf. NSK Vor einigen Tagen fand die erſte Reichstagung der Gausachbearbeiterinnen des Reichsbundes der Freien Schwestern und Pflegerinnen und der Gausachbearbeiter des Schwesternwesens der NSV . in Soest i. Westf. statt. Gauamtsleiter Pg. Hütwohl hieß die Tagungsteilnehmer aus allen Gauen Deutschlands willkommen und sprach dann über die wirtschaftliche Struktur des Gaues WestfalenSüd, seine Menschen und seine Landschaft. Im ersten Vortrag behandelte Reichshauptstellenleiter Pg. Reher - Berlin mit dem Thema „Sinn und Aufgaben der Sozialpolitik" die soziale Frage und die Versuche ihrer Lösung aus der Betrachtung der Weltanschauungen. Die Arbeit, die die NSV . leiſte, wachse über den Rahmen der sozialen Betreuung weit hinaus. Die Aufgabe, die sie zu lösen habe, sei eine nationalpolitische Aufgabe. Den Höhepunkt der Reichstagung bildete die Anwesenheit des Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt. In seinen grundsäglichen Ausführungen entwickelte Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt die Richtlinien für den Aufbau des Reichsbundes der Deutschen Schwestern und stellte die wesentlichen Aufgaben des Schwesternwesens im nationalsozialistischen Deutschland heraus. Neben der NS.-Schwesternschaft, der Zusammenfassung der politischen Schwestern, die in der Gemeindepflege nach den nationalsozialistischen Grundsätzen die Gesundheitsführung ausüben, müsse es noch die Rote-Kreuz-Schwestern und die Freien Schwestern geben. Die letteren seien jeht in den Reichsbund eingeordnet worden, wobei die NS.- Schwestern die Führung hätten. Der Reichsbund würde den Rahmen abgeben, in dem all die anderen Schweſtern zuſammengefaßt werden. Wenn ein Reichskommissa= riat für das Schwesternwesen ge schaffen sei, tönnten auch die Fragen des Schwesternwesens, des Nachwuchses, der Ausbildung usw. bald gelöst werden. Um den erforderlichen Nachwuchs zu schaffen, werde es note wendig sein, das Ausbildungsalter vorzuverlegen, um die Ausbildung zu erleichtern und zu verkürzen. Zum Schluß seiner Ausführungen richtete Pg. Hilgenfeldt den Blick auf das Werk des Führers, der im Glauben an die Kraft feines Voltes unlösbar scheinende Aufgaben durchgeführt habe. An die anwesenden Tagungsteilnehmer richtete er den Appell, die Dinge nicht in ihrer Einengung zu sehen, sondern immer das Ziel im Auge zu behalten, das in Stärkung der diesem Falle laute : Bollstraft.
Ein Denkmal der Volksgemeinschaft NSK Die Gemeinde Markstädt im Kreise Ohlau hat der Volksgemeinschaft ein sichtbares Denkmal gesezt. In kurzer Zeit haben Bauern, Gewerbetreibende, Beamte, Arbeiter, Handwerker und Politische Leiter ein Haus für eine Kindertagesstätte der NS. -Volkswohl= fahrt errichtet. Maurer und Zimmerleute haben
Margot wird sich freuen ! NSK Kinder toben durch den Garten. Gesang und Lärm geben Kunde von dem Leben der kleinen Gesellschaft, auch wenn man von der Straße aus kaum durch die dichtgewachsenen Hecken blicken kann. Heute wird Geburtsa tag gefeiert. Eva, die älteste Tochter, hat ihre Schulfreundinnen zu Kaffee und Kuchen eingeladen und alle haben den richtigen Appetit mitgebracht. Die Mutter hat alle Hände voll zu tun, um eine gewisse Ordnung in das lebhafte Durcheinander der jungen Gäſte zu bringen. Endlich gelingt es ihr, die Kinder in beſtimmter Anordnung um den großen Tisch in der Laube zu sehen. Obschon den vollen Tassen und Tellern alle Ehre angetan wird, bleibt noch Don genug Zeit, viel und laut zu reden, der Schule, vom Spiel, von Freundinnen und Erlebnissen, kurz von allem, was Kindern etwas bedeuten kann. Plöglich, mitten in einem Sak, stockt die kleine Eva und läuft zu ihrer Mutter. ,,Ach, Mutti, hast du nicht irgendwo eine nette, feste Pappschachtel ?" ,,Gewiß, mein Kind ! Wozu brauchst du jezt plöglich eine Pappschachtel ?" ,,Ich muß etwas hineinpaden, Mutti ! Aber bitte, gib sie mir doch bald!" Kaum hat Eva den weißen Karton in Händen, da pact sie auch schon von dem Teller, auf dem Süßigkeiten liegen, mehr als die Hälfte hinein, fügt noch paar große Pralinen dazu und legt eine Karte oben auf. Die Mutter möchte gern wissen, wen ihre Tochter mit diesem Paketchen überraschen will und entziffert die Zeilen: „ Liebe, liebe Margot ! Im Vorjahre, als du von der NSV. zu uns geſchickt wurdest, um dich zu erholen, da konntest du an meiner Geburtstagsfeier teilnehmen. In diesem Jahre kannst du nicht bei uns ſein, um mitzufeiern. Damit du aber siehst, daß ich an dich gedacht habe, sende ich dir etwas Süßes von meinem Gabentisch." Die Mutter ist gerührt. Mit den Worten ,,Du bist mein gutes Evamädel !“ schließt sie ihr Wi. Kind in die Arme.
zum Teil über hundert Stunden freiwillig ge= arbeitet. Das Baumaterial ist durch Spenden aufgekommen. Ein Gutsbesiker gab das Bauholz, die Arbeiter einer Ziegelei die Ziegeln, ein Sägewerk übernahm die Holzarbeiten. In kurzem wird die NSV .-Kindertagesstätte ihrer Bestimmung übergeben werden. Geſchloſſen in der NSV . NSK Die NSV.-Kreisamtsleitung Obern» burg-Miltenberg fonnte vor einigen Tagen der Gauamtsleitung nach Würzburg berichten, daß Werk Obernburg der Vereinigten im Glanzstoffwerke AG. der Betriebsführer und ohne AusGefolgschaftsmitglieder alle nahme der NSV . beigetreten sind. Es ist dies das erstemal, daß ein großer Betrieb mit etwa 1600 Gefolgschaftsmitgliedern, vom Betriebsführer bis zum Lehrling hinunter, geschlossen in der NSV. steht.
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tionalſozialiſ tiſche ¡ tef and Drahtan rift ber Schriftleitung: Hin 623 68, 3immer , 90, H. Gernruf: 11 002 rlag: Franz Cher Rad ., 6. m. 6. S., atralverlag ber RSCAP., München Berlin rsand: Cher Berlag , Berlin 6 68, mmerBrake 88. -Alle Zahlungen find nach 1in (Botchedtonto Berlin 4454) au richten
Vartej-Korrespondenz
NGK
Breſſedienſt der NGDUP
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der cherNSDA P. Haupt Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortli schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
RSK Folge 157 Blatt 1 10. Juli 1937
Mzie lebt der
deutsche Arbeiter?
Eine wichtige sozialpolitische Frage findet Antwort - Genaue Feststellungen bei 3000 Arbeiterfamilien - Im Dienft der Steigerung des Lebensstandards NSK Für die Deutsche Arbeitsfront, für die allgemeine Sozialpolitik und für unsere Volks wirtschaft gibt es ein großes Ziel : Die Lebenshaltung aller arbeitenden Volksgenossen zu vers bessern. Das Ziel kann aber ohne genaue zahlenmäßige Unterlagen über die wirtschaftliche Lage und über die täglichen Ausgaben der Arbeiter nicht erreicht werden . Wir müssen also wissen, wie sich die wöchentlichen Löhne unserer Arbeiterfamilien auf Miete, Nahrung, Kleidung und sonstige Bedürfnisse verteilen. Bom Statistischen Reichsamt sind schon in den Jahren 1907 und 1927/28 umfangreiche Ers hebungen über die Lebenshaltung von 2000 Arbeiter , Angestellten- und Beamtenhaushaltun= gen durchgeführt worden . Diese Angaben fönnen uns natürlich nicht mehr viel nügen , deshalb werden verdienstvollerweise vom Arbeitswissenschaftlichen Institut der DAF. neue Feststellungen über die Lebenshaltung des deutschen Arbeiters getroffen . Dazu dienen wiederHaushaltsrechnungen, bewährten um die Arb eiterfamilien und auf gewerb= die aber auf liche Arbeiter beschränkt bleiben. Andererseits wird die Zahl der erfaßten Haushaltungen von insgesamt 1940 in den Jahren 1927/28, bei denen nur 900 Arbeiterfamilien vertreten waren, auf rund 3000 Ar= Gewerbezweigen beiterfamilien aus allen und aus allen Teilen des Reiches erhöht . Gleichzeitig werden die Erhebungen von 1927/28 in 56 Städten auf rund 800 Gemeinden ausgedehnt. Weiterhin ist noch wichtig, daß eine große Zahl von kleinen Orten unter 10 000 Einwohnern einbezogen und dadurch die Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ortsgrößenklas sen werden geprüft sollen. Hau sha ltungen für die Ers Die Auswahl der hebung ist schon vor längerer Zeit vorbereitet worden. Im November 1936 hat Pg. Dr. Ley einen Aufruf zur Führung von Haushaltsbüchern erlassen , der in verschiedenen Betrieben, die örtlich dafür in Frage kamen, ausgehängt wurde . Bei den Familien selbst ist darauf ge
achtet worden, daß sie auch bei einer größeren Kinderzahl nicht mehr als 35,- RM. in der Woche auszugeben haben. Dann sind alle Haushaltungen mit Verwandten oder sonstigen Koftgängern sowie Familien, in denen der Ernährer augenblicklich arbeitslos war, ausgenommen worden. Auf diese Weise können die Ausgaben von einer ganz bestimmten Schicht weniger fauffräftiger Arbeiterfamilien genau festgestellt werden. Wichtig war auch die Verteilung der Haus haltungen auf die einzelnen Reichsgebiete. Dess halb haben die Gauwaltungen der DAF. eine Finngemäße Einteilung in den Gauen vorgenom = men, wobei die dichtbesiedelten, industriellen Gaue, wie Sachsen mit 240 und Schlesien mit 210 Familien, herangezogen wurden . Auf der anderen Seite sind die dünner besiedelten , landwirtschaftlichen Gaue, beispielsweise Kurhessen, Mainfranken und Koblenz- Trier, nur mit je 50 Haushaltungen vertreten. Die Gauwaltungen haben sich bei ihrer Auswahl möglichst nach den Gewerbezweigen gerichtet. Naturgemäß waren sie aber auf die Bereitwilligkeit der Familien zur Buchführung angewiesen. Schon aus diesem
Hauptreitschule der SS . Eröffnung in Anwesenheit des Reichsführers SS. Himmler
NSK Berlin, 10. Juli. Zum Abschluß der SS.-Reiterwettkämpfe , die vom 23. bis 25. Juli in München stattfinden , wird am Sonntag, dem 25. Juli, die Hauptreitschule der 66. in Anwesenheit des Reichsführers SS. Pg . Himmler eröffnet . Die Hauptreitschule der SS . steht unter der Leitung von Obersturmbannführe Fegelein, der durch seine r großen Erfolge im internationalen Reitsport bekannt ist . Die Schule wird für die Ausgestaltung des Reichssportwesens der SS. richtungsgebend sein.
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We alla W45167
RSK Folge 157 Grunde hat man ihnen einen gewissen Spielraum für die Entscheidung gelaſſen. Bor Beginn der Erhebung ist allen Haushal tungen selbstverständlich zugesichert worden, daß ihre Aufzeichnungen streng vertraulich behandelt werden und daß die Familien wegen ihrer Aufzeichnungen niemals benachteiligt werden. Für den Verkehr des Arbeitswissenschaftlichen In- • tituts, des Statistischen Reichsamtes und der Gauwaltungen sind daher ältere, erfahrene Vertrauenspersonen zur Beratung eingesetzt wor den. Diese Vertrauenspersonen sollen das unbedingte Vertrauen der buchführenden Familie besitzen und zum Beispiel nicht im gleichen Betrieb wie der Familienernährer beschäftigt sein. Als weitere Sicherungsmaßnahme sind die Namen der ausgesuchten Haushaltungen nur den Vertrauenspersonen bekannt, und die Bücher werden mit Nummern den ſtatiſtiſchen Dienststellen zur Bearbeitung übergeben. Auf diese Weise können die einzelnen Familien vertrauensvoll alle Einnahmen und Ausgaben aufschreiben und dadurch eine vollständige und zu= verlässige Erhebung sicherstellen. Zur Auswertung standen nach den Feststellungen der Jahre 1927/28 nur 141 Einzelgruppen zur Verfügung. Bei den augenblidlichen Untersuchungen beträgt die Aufgliederung schon 231 einzelne Posten, so daß die Familienausgaben gerade bei geringer und mittlerer Kauftraft genau ermittelt werden können. Dabei soll noch die Vergleichbarkeit mit den Ergeb= niſſen von 1927/28 unter allen Umständen ers halten bleiben. Besonders wichtig ist die Ers
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10. Juli 1937 fassung der Wohnungsmieten, weil sie in ihrer festen Höhe einen wesentlichen Teil der Gesamtausgaben ausmachen. Nach den verschiedenen Gemeindegrößen wird auch festgestellt, wieweit die Mietkosten auf die gesamte Lebenshaltung einwirken. Weiterhin find die Erhebungen auch für die Vergleiche der Bezahlung nach Ortse klassen und der Lebensmittelpreise wertvoll. Eine gute Vorarbeit ist schon im vergangenen Jahr vom Arbeitswissenschaftlichen Institut mit der Untersuchung der monatlich festen wiederfehrenden Ausgaben der Reichsbahnarbeiter im Gau Berlin und im Gau Kurmark geleistet worden. Die Teilergebniſſe über den Anteil der Miete, der gesetzlichen Abzüge vom Lohn, der Beiträge und Spenden, für Zeitungsgelder, Beleuchtung und Heizung, Schule, Lehr-, Fahrgelder und Versicherungen können dann auf breiterer Grundlage nachgeprüft werden. So wird es nach den Arbeiten des Arbeitswissenschaftlichen Instituts möglich sein, die für den Vierjahresplan und für die gesamte Sozialpolitik so wichtige Frage : Wie lebt der deutsche Arbeiter?" einwandfrei zu beantworten. Zum Schluß wollen wir noch erwähnen, daß alle Familien, die ihre Bücher ein Jahr lang gut geführt haben, als Anerkennung eine Prämie von 25,- RM. erhalten. Von den dreißig. besten Familien werden sogar je zwei Mits glieder mit einer sieben bis achttägigen Urlaubsfahrt zu Waſſer oder zu Land von der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude aus-gezeichnet. Dr. Oeltze von Lobenthal
Unterredung mit einem argentinischen Gast
„Die Welt wird Deutſchland
einſt
“ . danken ……
Senator Dr. Matias Sanchez Sorondo über die Eindrücke ſeiner Studienreiſe Bewunderung deutſcher Leiſtung und Friedensarbeit ― Der Schöpfer des argentinischen Antikommuniſten- Geſetzes zu der roten Weltgefahr NSK Ein Mitarbeiter der NSK. hatte Gelegenheit, den argentinischen Senator Dr. Matias Sanchez Sorondo , der sich augenblicklich nach einer Studienreise durch Italien in Deutschland aufhält und zunächst eine Reise durch Süd- und Westdeutſchland gemacht hat, in Berlin über seine Eindrücke zu befragen. so begann Sorondo ― Zum ersten Male befinde ich mich in Deutschland und muß offen gestehen, daß ich bedauere, nicht schon früher Gelegenheit gehabt zu haben, dieses landschaftlich so reizende Land kennenzulernen. Die Bay= rischen Alpen sind von einer Schönheit, die man wohl schwerlich auf der Welt zum zweiten Male trifft. Ich weiß nicht, wem ich den Vorzug geben soll, ob der mittelalterlichen Schönheit Don Rothenburg, wo man sich in die alte Zeit des Romantizismus zurückversezt glaubt, oder den wuchtigen Bauten des Nationalsozialismus in München und Nürnberg , wo die Kongreßhalle entsteht, das größte Bauwerk seines Stiles, das ebenso wie die alten römischen Bauten die Jahrhunderte überdauern wird.
Hochachtung für die deutsche Wiſſenſchaft In Rothenburg wurde mir aus einem altertümlichen Becher der Ehrentrunk kredenzt. Dort und überall, wo ich hinkam, wurde ich vom Bürgermeister und von anderen Persönlichkeiten empfangen, und ich kann wohl sagen, daß ich tief beeindruckt von der deutschen Gastfreundlichkeit bin. In Düsseldorf hatte ich eine Begegnung mit Herrn Thyssen und konnte die großartigen Fabrikanlagen besichtigen. Anschließend sah ich die Ausstellung Schaffendes Volt", die für mich zu einem Erlebnis wurde. Ich habe in dieſer Ausstellung die bewunderungswürdigen Fortschritte besich tigen können, die die deutsche Wiſſenſchaft gemacht hat, um das für Deutſchland durch die Umstände des Friedensvertrages so äußerst schwierige Rohstoffproblem zu lösen. Und ich kann heute wicht mehr daran zweifeln, daß das deutsche Volt das Problem der Unabhängigkeit vom internationalen Rohstoffmarkt lösen wird. Hier in Berlin hatte ich Gelegenheit, mich mit den Reichsministern Dr. Schacht und
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NSK Folge 157 von Neurath über wirtschaftliche Probleme, die Deutschland und Argentinien angehen, lange. Zeit zu unterhalten, und ich bin dankbar und erstaunt über das Verständnis, das man in Deutschland auch für die Sorgen anderer Länder hat.
man hier, entgegen böswilliger Entstellungen, den Frieden will. Deutschland weiß, daß es nur im Frieden groß werden kann. Das Land lebt unter dem Zeichen der Arbeit und vor allem der Freude zur Arbeit, von der jeder Deutſche dank der hervorragenden Erziehungsarbeit des Rationalsozialismus weiß, daß diese Arbeit für Deutschland geschieht. Es ist hier in Deutschland der Unterschied der Klassen vers ſchwunden, und eine allgemeine Kameradſchaft hat das Volk bis ins Innerste verbunden.
Das Programm der Studienreise · Mitte des Monats werde ich mich auf Einladung des Führers nach München begeben, wo ich die Ehre haben werde, der Einweihung der Kunstausstellung beizuwohnen. Bis dahin werde ich mich mit meiner Hauptaufgabe befassen, dem Studium der fün ſtlerischen und technischen Organisa = tion des Filmwesens. Ich habe bereits Die Usa besucht und werde jetzt noch die Tobis besuchen, aber auch Gelegenheit haben, die Deutsche Arbeitsfront kennenzulernen . Als Präsident der Argentinischen Kulturkammer hat mir die Regierung die verantwortungsvolle Aufgabe aufgetragen, im Rahmen der Bestrebungen zur Schaffung des Nationalen Theaters und Films die diesbezüglichen europäischen Institutionen zu besichtigen. Dies habe ich in Italien bereits erfolgreich getan, und nach meiner Deutschlandreiſe werde ich noch nach Belgien, Frankreich und England gehen. Abschließend werde ich dann auf Einladung des Generals Franco nach Spanien reisen und mich dann zur Rückehr einſchiffen.
Kampf der Weltgefahr ! Da sie ja wissen, daß ich der Urheber des Antikommunistengesetzes in Argentinien bin, möchte ich auch über diese Weltgefahr noch einige Worte sagen.
Die Gefahr des Kommunismus besteht wohl außer in Deutschland und Italien in allen Ländern der Welt. Es ist wie mit einem Bazillus, der sich im Organismus befindet und bei Schwächlichkeit der Regierungen oder schlechter Finanzlage zur offenen Krankheit wird. Ich glaube, alle Länder der Welt müßten Gefeße zur Verteidigung der Zivilisation diftieren, worin der Kommunismus als Verbrechen mit strengen Strafen bedroht wird. Ich glaube auch, daß die Welt dereinst Deutschland und Italien den erfolgreichen Kampf gegen den Kommunismus danken wird, da sie Mitteleuropa und wahrscheinlich die ganze Welt vor dem fürchterlichen Blutrauſch bewahrt haben, der heute in Rotspanien wütet. von Simons
Deutscher Friedens- und Arbeitswille über Deutschland kann ich Ihnen noch sagen, daß ich den festen Eindruck gewonnen habe, daß
Moskaus
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Pläne
im
Fernen
Osten
Psychologische Kriegsvorbereitungen der Sowjets gegen Japan - Japans Antwort auf Steuerschraube zu Rüstungszwecken provozierte Zwischenfälle NSK Der von den Sowjets provozierte Streitfall auf dem Amur-Strom, der noch in zwölfter Stunde beigelegt wurde, hätte im Fernen Often leichter der Anstoß zu kriegerischen Auseinandersetzungen von unübersehbaren Folgen werden können, als man es in der politischen Weltmeinung allgemein wahr haben will. - Erst die energischen Vorstellungen des japanischen Botschafters bei Litwinow-Finkelstein und nicht zuletzt der Einsatz eines ausländischen Diplomaten in Moskau haben dieſe Gefahr noch einmal abgewandt. Dennoch sprechen alle Anzeichen dafür, daß die Gefahr eines Krieges, die dem Fernen Osten von der Sowjetunion aus droht, unvermindert weiterbesteht: Der sowjetisch-japanische Grenzzwischenfall auf dem Amur-Strom, auf dem die Sowjets sich unrechtmäßig in den Besitz von strategisch bedeutsamen Inseln gesetzt hatten, hat erneut und sehr eindrucksvoll den provokatorischen Charakter und die aggressiven Pläne der Roten Armee im Fernen Osten bewiesen. Wenn Herr Litwinow-Finkelstein sich auch bereit fand,
Weisung zu erteilen, die beſezt gehaltenen Inseln auf dem Amur-Strom wieder freis zugeben, so spricht dies nur dafür, daß Moskau wegen der allgemeinen politischen Unsicherheit und aus innerpolitischen Erwägungen den Augenblick nicht für günstig erachtete, um das Land in einen Krieg zu stürzen. Der Rückzug Litwinow-Finkelsteins kann also nur von der taktischen Seite aus gewertet werden, er ändert aber nichts an der aggressiven Politik der Sowjetunion gegenüber Japan. Die psychologische Vorbereitung zu einem Krieg mit Japan betreiben die Sowjets bereits seit langer Zeit. Aber erst seitdem Japan mit dem gehaßten faschistischen" Deutschland einen Freundschaftspakt zum Zweck des gemeinsamen Abwehrkampfes gegen die kommunistische Weltgefahr schloß, haben die Sowjets gegen Japan eine Heze von so augenscheinlicher Systematif entfacht, daß sie nur im Zusammenhang mit den politischen Zielen Mostaus im Fernen Often verständlich wird. Es ist bekannt, daß der Krieg mit Japan
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schon zu den Lieblingsplänen des erschossenen ehemaligen Sowjetmarschalls Tuchatſchewſki gehörte. Tuchatschewski, der zwar sein eigenes baldiges Ende nicht voraussah, glaubte aber voraussehen zu können, daß die Sowjetunion schon nach zwei Monaten siegreich aus einem Krieg mit Japan herausgehen würde. Die weitere Behandlung dieses Planes Tuchatschewskis bleibt nun seinem „ Richter“, dem General Blücher vorbehalten, der die Sowjetarmee im Fernen Osten befehligt. Der Moskauer Berichterstatter der schwedischen Stocholms - Tidningen" machte fürzlich sehr interessante Angaben über die wahren Sowjetpläne im Fernen Osten. Seine Ausführungen sind für die Beurteilung der sowjetiſchen Japanpolitik inſofern von besonderem Wert, als hier ein Kenner der Verhältnisse zu Wort kommt, der sein Wissen nicht aus den filtrierten Quellen schöpfte, die in der Sowjetunion den Journalisten sonst im allgemeinen zur Verfügung stehen. Der Verfasser stellt an den Ausgang seiner Ausführungen die Verleihung der höchsten Sowjetauszeichnung, des Leninordens , an die Helden der Sowjetunion für mustergültige Ausführung von Spezialaufträgen", die, wie der Verfaſſer in Erfahrung brachte, in der Mehrzahl dem Stabe des Marschalls Blücher angehörten und die für die Verstärkung der sowjetischen Grenze im Fernen Osten belohnt wurden. Hieraus schließt der Verfaſſer, daß Stalin den strategischen Schwerpunkt an die fernöstliche Grenze der Sowjetunion legt, zumal es dem Berichterstatter gelang, eine Geheimansprache des Kriegskommiſſars Woroschilow zu hören, in der dieser wörtlich erklärt hatte, daß während der lezten Jahre sich die Zentralexekutive ununterbrochen mit dem Fernen Osten beschäftigte und sich noch beschäftigt. Er erklärte weiter, daß die geplan= ten Befestigungen an der Grenze beendet seien und es dem Feind nicht mehr möglich machten, in die Sowjetunion einzudringen. Der Verfasser ist der Ansicht, daß die Kriegsvorberei= tungen der Sowjetunion vorwiegend Japan gelten, und daß dieser Krieg näher sei, als es die Welt glaubt. Eine Ansicht, die er während einer Unterredung mit einem sowjetischen Divisionschef durch diesen bestätigt fand. Dieser Divisionschef, der vom Fernen Osten nach Moskau zurückgekehrt war, hatte erklärt, daß der ganze Aufbau der Sowjetunion hinausgeschoben sei, weil man sich ausschließlich für den kommenden Krieg vorbereite. Alle wären froh, den Krieg schon hinter sich zu haben, da der Zustand der Erwartung dieses Krieges unerträglich sei. Während einer Versammlung der nach Moskau berufenen Kommandeure hätten diese einstimmig erklärt, daß die Rote Armee zu einem Krieg bereit sei. Sodann habe der Kriegskommissar Woro= ſchilow das Wort ergriffen und den Kommandeuren die Weisung erteilt, eine heftige Kriegspropaganda einzuleiten . Gleichzeitig damit sollte eine verstärkte Agi = tation gegen alle Ausländer einjezzen. Wir wissen, daß die kürzlich in der Sowjetunion herausgegebene Parole, mit Aus-
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10. Juli 1937 ländern feinen Umgang zu pflegen, mit der Gefahr der Trokkistischen Spionage begründet wurde. Wie der Berichterstatter der schwedischen Zeitung weiter ausführt, seien in den lezten drei Monaten sämtliche finanziellen und materiellen Kräfte der Sowjetunion auf die Neugestaltung der Roten Armee konzentriert worden. Die denkbar größten Lasten würden der Zivilbevölferung auferlegt. Abgesehen von den direkten Steuern, die etwa 12,5 vH. des Reineinkommens der Bevölkerung verschluckten, würden den Staatsangehörigen auch indirekte Lasten auferlegt, so daß die Bevölkerung etwa 25 vH. der Einkommen für militärische Zwecke abgeben müßte. Der Staat hätte etwa 40 vH. ſeiner Einkünfte der Roten Armee zur Verfügung ge= stellt und innerhalb der vergangenen drei Jahre ungefähr 30 Milliarden Rubel (etwa 1 Milliarde Pfund Sterling) für die Armee ausgegeben.
Das Ausmaß und Tempo der sowjetischen Aufrüstung dürfte auch Japan kaum unbekannt sein, und schwerlich wird sich Japan von den bekannten sowjetischen Friedensbeteuerungen und Lobhymnen auf die kollektive Sicherheit einlullen laſſen, die dann immer häufiger und heftiger werden, je weiter diese Aufrüstung fortschreitet. Der Zwischenfall auf dem AmurStrom hat gezeigt, daß Japan nicht die leiseste Herausforderung durch die Sowjets unbeantwortet hinzunehmen gewillt ist und mit den weltrevolutionären Plänen der Roten Armee wohl vertraut ist. Wie Japan die kommunistische Gefahr im Inneren seines Landes erkannt und gründlich beseitigt hat, so wird Japan auch die kommunistische Gefahr von außen her zu erkennen vermögen und ihr zu begegnen wissen.
Japans feste und unnachgiebige Haltung im Amur-Zwischenfall aber hat bewiesen, daß die japanische Staatsführung nicht daran zweifelt, v. Wr. diese Gefahr siegreich zu überwinden.
Das Dorffippenbuch kommt Gemeinsame Sippenforschung durch Reichs: nährſtand und NS.-Lehrerbund NSK Berlin, 10. Juli.
Bereits vor einigen Monaten hat der Reichsnährstand zusammen mit dem NS. - Lehrerbund die sippenkundliche Bestandsaufnahme zunächst des deutschen Bauerntums begonnen. Aus dem Bestreben, diese aufgenommene Arbeit so umfassend und gründlich wie nur möglich durchzuführen , wurde nunmehr zwischen dem Reichsnährstand und dem NS.Lehrerbund eine vorläufige Vereinbarung ge= troffen, die Bearbeitung sämtlicher sippenfundlicher Quellen mit dem Ziel der sippenkundlichen Bestandsaufnahme des gesamten deutschen Volkes durchzuführen. Bauerntum und Erzieherschaft werden diese Kartung der gesamten Kirchenbücher gemeinsam auf breiter Front in Angriff nehmen. Endergebnis dieser Arbeiten soll das Dorffippenbuch, das mittels des Familienblattes erstellte Familienbuch, das möglichſt vielen Bauern nach seiner Fertigstellung zugänglich gemacht werden soll, und die Stammtafel nach dem Verfahren Klend sein.
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Der neue Typ des
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Dorfschullehrers
Ein Tag in der Dorfschule — Körperliche Ertüchtigung von besonderer Bedeutung Der Lehrer als Kamerad und Helfer aller
NSK Wer sich nur immer in der Großstadt aufhält und höchstens für wenige Tage seiner Urlaubszeit hinauszieht aufs flache Land, der wird die unendliche Kleinarbeit, die draußen „vor den Toren der Stadt“ geleistet wird, kaum Doll erfassen können. Gleichmäßiger, ruhiger pulſiert hier das Leben, aber nicht minder kraftvoll. Gerade jetzt, wo die Feldarbeit alle Kräfte beansprucht, wo es heißt, von Sonnenaufgang bis zur hereinbrechenden Dunkelheit auf den Feldern zu werken, finden wir den richtigen Rhythmus der Arbeit des Landvolkes. Ein Tag in der Dorfschule kurz vor Toresschluß beginnen doch die Sommerferien der Landjugend im allgemeinen etwas später als die der Stadtjugendzeigt uns so recht, wie diese neue Landjugend heranwächst, wie ste be= reits frühzeitig mit all den Dingen vertraut ge= macht wird, mit denen sie sich später ernsthaft auseinandersezen muß. Hier die Theorie, die jedoch von der Praxis hergeleitet wird, und dort, außerhalb der Schule, die reine Praxis, so daß eine glückliche Ergänzung zustande tommt, eine innige Verbindung, wie sie nicht schöner gedacht werden kann. Wir sind einmal hinausgefahren und treffen in der Dorfschule ― es ist ein kleines Dörfchen von kaum 250 Einwohnern - den Lehrer ge= rade beim Unterricht. Und hier gewinnen wir rasch einen Überblick über die Arbeit eines Dorfschullehrers , wie man sie heute in ganz Deutschland beobachten kann. Da sien die Großen und Kleinen, die Jungen und Mädel der verschiedenen Altersstufen hinter den flachen Tiſchen und lauſchen gespannt den Worten ihres Lehrers. Wir haben Glüd, daß wir gerade zur Geschichtsstunde kommen, um uns von der Lebendigkeit des anschaulichen Unterrichts überzeugen zu können. Wer glaubt, daß ein Dorfschullehrer, auch wenn er, wie in unserem Falle, weitab von der Landstraße wohnt, nicht die richtige Verbindung zu all dem Neuen, dem erst Entstehenden, dem Wollen einer jungen Genes ration hat, der wird hier sehr schnell eines Besseren belehrt. Die jungen heranwachsenden Menschen werden nicht mit Zahlenmaterial und Einzelheiten überlastet, die doch nur bedingt von Wert sind, sondern der Lehrer entwirft vor ihnen ein eindrucksvolles Bild der Entwidlung des deutschen Menschen und seiner Kultur und den Zusammenhang mit dem Weltgeschehen. So lernen der deutsche Junge und das deutsche Mädel frühzeitig, zu einer gesunden und in jeder Beziehung flaren Einstellung zur Geschichte seines Landes und Volkes zu kommen . Die ihnen von Natur aus eigene Unverbildetheit, ihre Natürlichkeit und Frische wird auch durch den Wissensballast feineswegs verschüttet, sondern gefördert und gestärkt. Der Dorfschullehrer hat eine vielfältige Aufgabe zu erfüllen. Sein Leben ist nicht das eines Brivatmannes, sondern ist stets ausgerichtet auf das unendlich weitgesteckte Ziel : immer Erzieher der deutschen Jugend zu ſein. Er muß ihr zu jeder Stunde das vorleben, was
er von ihr selbst verlangt. Er kann sich nicht damit begnügen, nur Wissensvermittler zu sein. Prächtig, wie er mit den Jungen und Mädeln turnt und spielt, und nachmittags werden wir Zeuge einer fröhlichen Schwimmstunde in dem nahegelegenen See. In seinen acht Arbeitsjahren hat er schon 150 Kindern das Schwimmen beigebracht, und sein Ziel, kein Junge und kein Mädchen dürfen die Schule verlaſſen, ohne schwimmen zu können, wird von ihm mit großer Beharrlichkeit verfolgt. Das ist nicht mehr der Typ des einstigen Lehrers, der sich der Jugend - wir wissen, daß nur gegenüber verschloß wenige eine Ausnahme davon bildeten ſon= dern es ist der wahrhafte Erzieher , wie wir ihn brauchen, der mit der Jugend lebt und denkt und fühlt, der in der Zeit steht, der seinen Schüßlingen alle Aufgaben und Probleme einfach und verständlich nahebringt und dadurch ſeinerseits beiträgt, der Dorfgemeinschaft ſelbſt zu dienen. So ist der Dorfschullehrer, wie er sich uns heute überall zeigt, ein wirklicher Kamerad , ein Helfer der Jugend. Er hilft mit seiner Arbeit dabei mit, daß aus der heranwachsenden Landjugend der neue Bauerntyp entSpringt. Durch seinen Einsatz, durch seine zähe, durch nichts zu beirrende stille Kleinarbeit wird hier draußen auf dem flachen Lande der Grundstod gelegt zu einem geſunden, leistungsfähigen W. Schn. deutschen Bauerngeschlecht.
Nachrichten
Neuformung des Wirtschaftstreuhänderberufes Abschluß des ersten Vorbereitungslehrgangs in Berlin NSK Berlin, 10. Juli . Der vom Arbeitswerk zur Förderung des Berufseinfages der deutschen Rechtswahrer innerhalb des NS .-Rechtswahrerbundes in der Berliner Universität veranstaltete erſte Vorbereitungslehrgang für die Wirtschaftstreuhänder Prüfung NSRB. wurde nach sechswöchiger Dauer mit einer gemeinschaftlichen siebenstündiDas rege gen Aussprachetagung beschlossen. Interesse und die ernsthafte Gründlichkeit, mit der jeder der 400 Kursusteilnehmer den Vorträgen der Dozenten folgte, zeigte sich nicht nur in dem gleichbleibenden regelmäßigen Besuch und den lebhaften Diskuſſionen in den Pausen zwischen den einzelnen Vorträgen , ſondern trat vor allem auch in der fließenden und stets lebendigen Verbindung_zwischen den Kursusteilnehmern und den Dozenten während der Vorträge selbst immer wieder hervor, so daß ſich ſchon aus dem Vortrag manchesmal eine Diskussion ergab, die jetzt durch den Abschlußtag ergänzt wurden. Bekanntlich gab Reichsrechtsführer Reichsminister Dr. Frank am 11. Juni den Lehrgängen bei seinem Besuch die entscheidende Ausrichtung hinsichtlich der Neuformung des Wirtschaftstreuhänderberufes.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
Nationalsozialiſtiſche
Brief- und Drahtan [ órift der Schriftleitung: Berlin 628 68, 3immers, 90, E. Fernenf: 11 00 21 Berlag: &rang Cher Xadi., 6. m. 1. H., Zentralverlag ber RSDUP., Manchen - Berlin Berland: Cher Berlag , Berlin_SW 68, Innerprate 88.--Alle Bahlungen find nach Berita (Boftſchedlonts Berlin 4454) zu richten
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ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Geſundheitsförderung
hat
begonnen -
Die erſten Betriebsunterſuchungen — Künftig jährliche Wiederholung Gesundheitsstammbuch und Gesundheitspaß Zuſammenwirken mit NSV. und Frauenſchaft NSK Ziel und Aufgabe der nationalsozialiſtiſchen Geſundheitsführung iſt, jeden Menschen so start und leistungsfähig zu machen und zu ers halten, wie es seine Anlagen überhaupt zulaſſen. Die Gesundheitsführung setzt bereits beim Jugendlichen in der HI. ein, wird im Arbeitsdienst und in der Wehrmacht weitergeführt und findet dann eines ihrer Hauptaufgabengebiete in der Betreuung des Schaffenden im Betrieb. Bisher kannte der Arzt nur in den seltensten Fällen die Arbeitsbedingungen des schaffenden Volksgenossen und doch ist gerade das auch für den Arzt besonders wichtig, denn viele Krank heiten sind durch die Berufsarbeit bedingt. Der Arzt kann nur feststellen, ob ein Mann wieder gesund ist, wenn er weiß, daß dieser den Arbeiten seines Berufes und den aus dieser Arbeit folgenden Gefahren gewachsen ist. Um die Grundlage für die gesundheitliche Betriebsbetreuung zu schaffen, um gleichzeitig zu erfahren, wie der Gesundheitszustand der Schaffenden ist, und um Maßnahmen zur Beſſe= rung dieses Gesundheitszustandes einzuleiten, werden jezt die ärztlichen Betriebsuntersuchungen durchgeführt. Als Reichsorgani sationsleiter Dr. Len und Hauptdienstleiter Dr. Wagner im Mai die Betriebsuntersuchungen in vier Gauen einleiteten, waren alle Vorbereitungen abgeſchloſſen. Gesundheitstabelle für die Schaffenden In Anlehnung an die Fehlertabelle der Wehrmacht war eine Fehlertabelle für Männer geschaffen worden, welche alle gesundheitlichen Fehler und Mängel erfaßt. Sie gibt Aufschluß darüber, ob der Schaffende für alle Arbeiten einfagfähig ist, ob für seinen Einsatz bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen sind, ob er zeitlich untauglich, aber durch gesundheitliche Maßnahmen wieder tauglich gemacht werden kann, oder aber ob er überhaupt untauglich für jeden Einsag ist. Diese Fehlertabelle wurde bereits bei zwei Millionen Untersuchungen erprobt , die
im Rahmen der Jahrgangsuntersuchungen im Vorjahr durch das Haupt- und DAF.-Amt für Volksgesundheit durchgeführt wurden. Eine entsprechende Fehlertabelle wurde für Frauen geschaffen. Sie stellt etwas völlig Neues dar, denn ähnliches besteht bisher auf der Welt nicht. Diese Fehlertabelle enthält gleichzeitig Ratschläge für den Arzt über den Ansah sportlicher Maßnahmen zur Kräftigung und Gesundung der Frau. Der Arzt führt die Betriebsuntersuchungen mit Hilfe dieser Fehlertabelle durch und trägt das Ergebnis einer Untersuchungen in das Gesundheitsstammbuch und in den Gesundheitspaß ein. Im Gesundheitsstammbuch soll die Entwicklung des Menschen vom Säuglingsalter bis zum Greiſenalter eingetragen werden. Erst durch dieses Gesundheitsstammbuch wird möglich, auf Grund des Kennens der Entwicklung des Menschen bei Krankheiten und Schwächen die richtigen Mittel und Maßnahmen, die zu seiner Gesundung führen sollen, anzusetzen. Das Gesundheitsstammbuch wird bei den Verwaltungsstellen des Hauptamtes für Volks= gesundheit aufbewahrt und dem Vertrauensärztlichen Dienst" der Landesversicherungsanstalten zur Verfügung gestellt, wenn die Einleitung ärztlicher Maßnahmen notwendig ist. Der Untersuchungsbefund der Betriebsuntersuchungen wird auch in den Gesundheitspaß eingetragen. Der Gesundheitspaß wird dem Schaffenden ausgehändigt. Er ist bei Inanspruchnahme dem behandelnden Arzt Behandlungsmaßnahmen , vorzulegen. Alle Dauer von Krankheiten, die Einleitung ge= sundheitsfördernder Maßnahmen, werden in den Gesundheitspaß eingetragen. Im Gesundheitspaß ist auch angegeben, wo das Gesundheitsstammbuch des Inhabers aufgehoben ist; so hat der Arzt die Möglichkeit zu Rückfragen. Es wird hiermit erreicht, daß das Ergebnis früherer Untersuchungen nicht verloren geht, sondern immer wieder nutzbar gemacht werden kann.
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Verschleierungsmöglichkeit unterbunden Gewissen Elementen, die glauben, aus egois ſtiſchen Gründen die Sozialversicherung und damit die Leiſtungen ihrer Kameraden unberechtigt oder übermäßig in Anspruch nehmen zu fönnen, wird durch den Gesundheitspaß das Handwerk gelegt ; es ist nun nicht mehr möglich, einen Krankheitszustand, der vorher von einem anderen Arzt behandelt wurde, zu verschweigen oder zu verschleiern. Damit find gleichzeitig ein unberechtigter Arzt = wechsel unterbunden und gewissen, allzu geschäftstüchtigen jüdiſchen Ärzten und ihren Methoden der Boden entzogen. Mit der Durchführung der Untersuchungen ist in den Monaten Mai und Juni vorerst in vier Gauen begonnen worden. Die Aktion wird Folgen nach sich ziehen, die wir noch nicht einmal übersehen können ; deshalb ist es notwendig, von vornherein auch den kleinsten sich einschleichenden Fehler auszumerzen. Das ist natürlich bei einer Aktion im kleineren Rahmen leichter als bei einer Aktion im ganzen Reich. In etwa ein bis zwei Jahren wird die Aktion auf das ganze Reich ausgedehnt werden und soll in dreieinhalb Jahren ab geschlossen sein. Sie soll dann in einem Zeitraum von zwei Jahren wiederholt werden und schließlich einmal jährlich ſtattfinden . Heute bereits liegen die Ergebnisse von vielen Tausenden in den Monaten Mai und Juni getätigten Betriebsuntersuchungen beim Hauptamt für Volksgesundheit vor. Das Ergebnis zeigt, daß der Gesundheitszustand und Leistungszustand nicht den für die Arbeitskraft unseres Volkes wünschenswerten hohen Stand hat. In erster Linie sind in den vier Gauen be= reits als gefährdet bekannte Betriebe durchuntersucht worden, und für die untersuchten Schaffenden entsprechende gesund =
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heitsfördernde Maßnahmen ange = fest. In allen den Fällen, in denen Früherkrankungsfälle festgestellt wurden, ſind dieſe den Versicherungsträgern zugeleitet worden, das mit sie entsprechende ärztliche BehandlungsDie Verwalmaßnahmen einleiten können. tungsstellen des Hauptamtes für Volksgesundheit beobachten und überprüfen die Durchfüh= rung und den Erfolg dieser Maßnahmen. Zus sammen mit der NSV. konnten Verschid u ngen durchgeführt werden, oder aber mit KDF. den Schaffenden ein entsprechender und richti ger Erholungsurlaub vermittelt werden. Auch häusliche Fehlerquellen beseitigen! Vielfach zeigte sich, daß der schlechte Gesundheitszustand in häuslichen Dingen seine Ursache hatte. Es zeigte sich beispielsweise, daß in einem Gebiet der Gesundheitszustand der ge= samten Bergleute nicht gut war, das konnte seine Ursache nur in der Ernährung haben. Tatsächlich ergab sich, daß auf Grund einer jahrzehntelangen falschen Gewöhnung die Ernährung der Bevölkerung vollkom= In diesem men un zweckmäßig war. Falle fonnte mit einer Belehrung der Hauss frauen zuſammen mit der Frauenschaft Wandel geschaffen werden. Die Frauen haben diese Bes lehrung gern und willig mitgemacht. So sehen jezt Partei und Arbeitsfront zu= sammen mit der gesamten Arzteschaft ihre Arbeiten dazu an, dem schaffenden Volksgenossen zu helfen. Wir wollen zum Abschluß dem was vor der einmal gegenüberstellen, Machtübernahme für den schaffenden Deutschen durch seine Organisation in dieser Hinsicht getan wurde. Für die gesamten Gewerkschaften war in der Zentrale des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ein einziger Arzt, Jude natürlich und nur noch nebenamtlich tätig. Das war die Sorge für den deutschen Arbeiter der Vergangenheit. E. z. K..
So lebt der Bauer im Sowjetparadies
Höchſteinkommen NM.
200,- jährlich
Ein Franzose über die bolſchewiſtiſche Kollektivwirtſchaft – Die Potemkinſchen Dörfer -der Intourist – Das Bauernelend in Sowjetrußland NSK Das Mitglied der Akademie Goncourt in Paris, R. Dorgelès , veröffentlicht sensationelle Feststellungen über die verzweifelte Lage der russischen Bauern. Dorgelès war mit einer Intouristgesellschaft nach Moskau gekommen, um dort die Verhältnisse, die durch die internationale kommunistische Preſſe in ſo herrlichen Farben geschildert wurden, persönlich kennenzulernen. Es ist aufschlußreich, aus diesen Ausführungen einige Einzelheiten herauszugreifen. Die Leitung der Intourist gestattet den Rußlandbesuchern für den Besuch eines Kolchosendorfes (Kollektivwirtschaftsdorf) nur die Auswahl zwischen drei oder vier. Die Führung, die Dorgelès mitmachte, beſtimmte die
„Kolchose Thälmann“ als Besuchsort. Schon vorher erging an den Präsidenten der ,,Kolchose Thälmann“ der Befehl, alles für diesen Besuch bereitzuhalten. So trugen denn die Krankenschwestern und Kinderbetreuerinnen weiße Blusen. Die gesamte Wohnbevölkerung war auf den Feldern, so daß die Besucher fie im Dorf nicht zu Gesicht bekamen. Dafür tauchte nach kurzer Zeit ein hochgewachsener Bauer mit dem traditionellen Bart auf, der sich durch den Dolmetsch ausfragen ließ. mitgenommenen Schon gleich nach Durchschreiten der Triumphpforte, die mit dem Bild Thälmanns geſchmückt war, fonnten die Besucher feststellen, daß jedes Dorf in Frankreich oder England viel ſauberer und gefälliger ist als diese russische Muster-
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NSK Folge 158 tolonie. Entlang eines Baches waren lange Baracken aufgeschlagen, welche die Wohnungen der Kolchosisten darstellen. Ein Betreten dieser Baraden war nicht erlaubt, da der Präsident der Kolchosen den Weg der Führung bestimmte. In erster Linie wurden die Ställe gezeigt. Sie waren mit frischem Stroh versorgt. Die vorhandenen Tiere waren an sich ziemlich gepflegt. Vor allem fiel das Fehlen von Pferden auf, das vom Präsidenten dahin erklärt wurde, daß die Landwirtschaft in Rußland vollständig motorisiert sei. Dann wurde ein Wohnhaus oder beſſer eine Wohnbaracke besucht. Sie war leidlich sauber. Die Betten, auch jene der Kinder, waren mit frischem Leinen überzogen, das ganz weiß schimmerte. Indes fonnte das nicht täuschen, denn vor der Türe hatten völlig verwahrloste, verschmußte Kinder herumgebalgt, so daß es nicht sehr wahrscheinlich war, daß sich diese Leinentücher so rein gehalten hätten. Dann ging es in die Gemeinschaftsküche, wo wiederum sehr fauber gekleidete Frauen eine „ Borsch" hers ſtellten. Beim Verlassen der Gemeinschaftsküche trafen sie auf den Bauern. Er wurde ſofort umringt und gab auf alle Fragen bereitwilligst Antwort. Er betonte, daß die Religion nicht verboten sei. Es befinde sich sogar eine Kirche in der Nähe der Kolchose, die allerdings nicht mehr benüßt werde, da der Pope nicht mehr erscheine , weil die Kolchositen teine Interesse für diese falsche Religion hätten. Stalin hätte ihnen eine andere Ideenwelt gebracht, welche menschlicher und wertvoller ſei. Zum Beweis wurden die Besucher in das sog. Witwenheim geführt. Es war ein freundlicher Raum, welcher im Gegensatz zu den anderen Räumen der Kolchose sich sehr wohnlich ansah. An den Wänden hingen nicht wie sonst überall die Bilder von Lenin und Stalin, sondern wirkliche Ikonen (Heiligenbilder) , die man den Greisen ohne weiteres laſſe. Von hier aus ging die Führung in die Büros der Kolchosenverwaltung. Der Leiter derselben erklärte die Vorteile der Organiſation und betonte, daß es nur so möglich sei, jedem Haushalt täglich 25 Kilo Kartoffeln zuzuweisen als Entgelt für die Arbeit. Dazu kämen noch einige Sad Gemüse und Getreide. Damit war die Besichtigung abgeſchloſſen. Die Besucher wollten noch warten, bis die Bauern von den Feldern zurückämen. Sie wurden allerdings damit vertröstet, daß dann die Rückfahrt nicht ohne Schwierigkeiten vor fich gehen könnte. Sofern sie Fragen zu stel len hätten, fönnten sie sich an den Präsidenten der Kolchose wenden, der als besagter Bauer sich zur Verfügung gestellt hatte. Er unterhielt fich mit den Gästen und begann über den neuen, bolschewistischen Glauben zu sprechen. Dabei fiel es Dorgelès auf, daß dieser einfache Baucr so genau von Pawlow Bescheid wußte, wie er auch gute Kennntnisse der europäischen Litera= tur und Musik hatte. Dann fuhr die Kolonne wieder nach Moskau zurück, ohne einen anderen Bauern gesehen oder gesprochen zu haben. Dorgelès war am Abend nicht wenig erstaunt, den Bauern von der „ Kolchose Thälmann“ in einem vornehmen Restaurant in Moskau anzutreffen, wo sich dieser in Gesellschaft höherer Funktionäre aufhielt. Auf Befragen wurde ihm gefagt, daß es sich um einen leitenden
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Funktionär des Landwirtschafts = tommissariats handle, welcher demzufolge ganz bewußt das Theater in den Kolchosen [pielte, um die Gäste der Intourist zu täuschen. Diese Tatsache bewog Dorgelès, einmal auf eigene Faust in eine Kolchose in der Nähe Mos kaus hinauszufahren, um sich ein wirkliches Bild über die Kolchosen zu verschaffen. Die Überraschung, die Dorgelès erwartete, war vollständig. Ein verwahrlostes Ba = radendorf , das vor Schmut starrte. Halbverhungerte Kinder tollten sich in einem kaum zu beschreibenden Aufzuge in den Pfützen. In den Baracken waren die Bauern versammelt und stierten vor sich hin. In einer einzigen Baracke, die kaum die Größe eines Wohnzimmers hatte, waren elf Perſonen zusammengepfercht. Von Betten oder ähnlichen Liegestätten, außer alten zerschlissenen Strohsäcken, die auch wieder verfaulendes Stroh enthielten, war nichts zu sehen. Diese elf Personen waren aus dem Norden zugewandert und erwarteten nun die endgültige Zulaſſung zur Kolchose, und zwar schon seit Wochen. Da sie besiglos waren, beeilte sich das Kommiſſariat nicht, sie zuzulaſſen. Man begnügte sich, sie zu harten Arbeiten anzuhalten, wofür sie dann täglich ganze drei Rubel (etwa 30 Pfennig) verdienten, die zum Teil in Kartoffeln umgewertet wurden, zum Teil in Gutscheinen, ausgestellt von niemand, bezahlt wurden. Wie Dorgelès wieder aus diesem Elendsquartier herauskam, humpelte eine fast unkenntliche Gestalt, auf einen Stock gestütt, vorbei. Es handelte sich um einen jungen Mann von 25 Jahren, der sich das Bein gebrochen hatte. Er war noch nicht in die Kolchose aufgenommen, und deshalb hatte er auch keinen Anspruch auf eine Krankenunterstügung. Diese Krankenunterstützung beträgt normal je Tag 1,5 Rubel (etwa 15 Pfennig) . Da er nicht arbeiten konnte, war er gezwungen, zu hungern oder sich von den Abfällen der Küche zu nähren. In den meisten Fällen enden solche Unglückliche, da sie auf irgendeine Weise arbeiten müſſen, um eſſen zu können, in einer der vielen Landverbesserungsgruben, wo sie ohne viel Federlesens verscharrt werden. Bei diesem Besuche hatte Dorgelès die Möglichkeit, sich mit einem wirklichen Kol =
chosen über die Verhältnisse der Landwirtschaft zu unterhalten. Es war ein alter Kämpfer für die Bolschewiſten, der neben Kriegsauszeichnungen auch den Roten Orden für die Kämpfe gegen die Weißruſſen trug. Dieser Bauer gab ein äußerst trauriges Bild von den wirklichen Zuständen. In erster Linie sei die Zustimmung der Bauern auf das Versprechen der Bolschewisten zurückzuführen, daß sie in den Besitz von eigenem Boden kämen. Diese Herrlichkeit dawerte nicht lange. Man beschlagnahmte das Eigentum und erklärte den Boden als Staatseigentum. Das vorhandene Vieh wurde für die Rote Armee verwandt. Die Folge war, daß die Verelendung zunahm und die Bauern kein Intereſſe mehr an der Bodenbearbeitung hatten. Um einer Katastrophe vorzubeugen, wurde mit der Verkündung des NepPlanes das Privateigentum wieder hergestellt. Nun aber fehlten die Voraussetzungen für einen Aufbau der Landwirtschaft. Der Verfall schien nicht aufzuhalten. Deshalb wurde die Kolchosenwirtschaft geschaffen. Was das heißt, geht
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NSK Folge 158 Haben alle Darsteller der Hauptdarbietung ihren Fadelzug durch den ganzen Park beendet, dann gehen auf den verschiedensten errichteten Bühnen und Podien - alles im Altmünchener Stil gehalten Sonderdarbietungen vor sich. Der schon in London und Birmingham aufgetretene Alt-Reichenhaller Trachtenverein wird oberbayrische Gesänge und Tänze Dorführen. Alt-München wird anklingen in den Tänzen des Balletts Peters Pawlinin". An anderer Stelle wird die Münchner Modellschau lebendige Marmorgruppen nach antiken und modernen Skulpturen stellen, eine große Gartenlaube wird zu einem Münchener Stammtisch 1875 ausgebaut ; es wird Lauben, Buden und Tanzflächen rund um die Parkwiese geben. In einem Schwabinger Atelier wird man Moritaten-Sänger treffen, die Weißblaue Drehorgel tritt auf und dazwischen knallt und praſſelt ein prächtiges Höhenfeuer.
Auf der Bühne im See Wenn der Wind gut steht, werden die Klänge der Kapelle hinüberwehen zum Englischen Garten , wo am selben Abend Zehntausende die grünen Flächen bevölkern. Ein furfürstlich bayerisches Sommernachtsfest wird am Kleinhesseloher See alle Aufmerkſamteit in Anspruch nehmen. Die Programmgestaltung dieses Festes im Stil der barocken Opern- und Gartentheater in der Kurfürstenzeit um 1700 übernahm Professor Körwer , der auch textlich und dekorativ eine allegorischmythologische Ballettpantomime „ Neptuns bezauberte Insel" bearbeitete. Staatsballettmeister Ornelli wirkt mit dem Staatstheaterballett mit. Den Abschluß der Pantomime über deren näheren Inhalt noch nichts gesagt werden soll ; bildet ein Wasserkampf auf acht Booten zwischen den Geschwadern der Elemente Feuer und Wasser, unter dem Titel „ Meergeiſter gegen Höllenflammen“. Fischer aus Starnberg werden sich hierbei betätigen vor der großen 42 Meter breiten, in Terraſſen mitten im See aufgebauten Barockbühne.
dem Mit Feuerwerksfinale „Brennende Blüten und Sterne" endet die Hauptaufführung und nach dem weiteren Programm schließt um 12 Uhr mit einem großen Höhenfeuerwerk ,,Blize, Feuer, Schall und Rauch" das eigent liche Fest. Alt-München tanzt Während der gleichen Zeit findet nicht weit davon beim Chinesischen Turm das klassische Alt- Münchener Sommerfest statt, zu dem Professor Dallinger die technischen und künstlerischen Vorbereitungen traf. Gibt es am Kleinhesseloher See viel zu sehen, so wird man hier am Chinesischen Turm viel tanzen. Es ist Plat vorhanden für mindestens 5000 Paare. Tausende von Laternen und Lichterketten, riesengroße Kugellampions in den Baumkronen überfluten den Festplag mit leuchtenden Farben und vereinigen sich mit der Dekoration im klassizistischen Alt-Münchener Stil um 1840 zu einem prächtigen Bild. Am Anfang und Ende der Auffahrtsstraße
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12. Juli 1937 werden zwei mächtige klassizistische Tore in Grün und Gold errichtet, um so dem Fest ein ge= schlossenes Bild zu geben. Der Turm ſelbſt wird in Gold erstrahlen und man wird von ihm aus hinüberschauen können zu den großen, vor dem Hauptrestaurant errichteten baldachin= artigen Prunkzelt. Architektonisch gute Balustraden mit dekorativen Gartenplastiken und Vasen, eine überlebensgroße Plastik der Göttin Luna, eine stilechte Budenstadt, die Musik der drei Tanzkapellen, die Turmmuſik, die Ballettdarbietungen, eine Alt-Münchener Auffahrt und das Poccispiel durch die Schauspielergruppe Konstantin Delcroix vom Staatstheater wird uns ganz in die alte Zeit zurückdersetzen.
Löwenbräu wird Künstlerhof Wer zu diesen beiden Festen keine Karten mehr bekommen hat, kann „ Eine fröhliche Künstlerhof“ mitten Nacht im in München erleben. Niemand wird den alten zünftigen Löwenbräukeller nach seinem Umbau wiedererkennen. Unter der Leitung des Profeſſors Heinlein ſchafft man hier mit viel Mühe und großem Geſchick ein Künſtlerſtipendiat, wo ein großer Künstlerhof von vielen Ateliers auf der Galerie umgeben sein wird . Von der Bühne wird die Stimmung herunterschwingen in den Saal, wird hinaufklettern auf die Galerie und die Menschen erfaſſen. Das wird eine fröhliche Nacht im Künstlerhof sein - ein buntes Wogen und Treiben des lustigen Künstlervolkes im Saal und Garten des Löwenbräufellers.
Freude überall und für jeden Um all dies richtig ausführen zu können , müssen die Werkstätten mit Hochdrud arbeiten. Drei Schichten sind teine Seltenheit. Tag und Nacht wird in den Straßen und Plägen, in den Ateliers und Werkstätten genäht, gemalt, gehämmert , gegossen, gezeichnet, gegipst ... Kaum ein Handwerk wird unberührt geblieben sein von Aufträgen zum Tag der Deutschen Kunst ; so viel Arbeit ist zu leisten, daß dieser Werksegen weit über die Stadtgrenzen hinausreicht. Bald wird es keine Karten zu den Feiern mehr geben, aber trotzdem wird kein Volksgenosse von der Freude ausge = schlossen , denn auch für die, die bei den Künstlerfesten keinen Platz mehr finden sollten, ist gesorgt. Auf neun Pläten der Stadt werden Tanzkapellen zum heiteren Treiben spielen, KDF.Gruppen treten auf, und das alles unter einem Meer von Wimpelketten. Bavaria wird an diesem Abend jeden in ihre Arme schließen. So wird München gerade am 18. Juli 1937, am Tage der Deutschen Kunst, eine einzige große Heimstätte deutscher Lebensbejahung , deutscher Freude und deutschen Gesa. Frohseins sein.
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Die NSK Randbemerkung:
Haus
der Mütter
NSK Warum, fragte der Kommunist, soll der eine Volksteil in herrlichen Villen und Gärten leben dürfen und der andere in armseligen Hütten und Mietskasernen. Wir werden den Besitz der Reichen enteignen und ihn ,,dem Volke“ (dh. uns selber) geben. Dieser Gedanke, aus Haß und Neid geboren, konnte keinen Segen tragen. Heute nun sehen wir als eine nationalsozialistische Wirklichkeit, Tausende von Volksgenoſſen aus „ Hütten und Mietskasernen“ sich in den schönsten Landhäusern und Gartenanlagen zu Hause fühlen, auf Wochen hinaus nur ihrer Gesundheit lebend liebevoll betreut und gepflegt. Als letztes Beispiel dieser Art empfing in diesen Tagen das „ Haus der Mütter“ Linden= lohe bei Schwandorf seine Weihe. Der schöne, aus der Vorkriegszeit stammende Bau im Volksmund das Schlößl genannt - hebt sein rotes Ziegeldach weithin leuchtend aus den Wipfeln des Waldes. Obgleich einer großen Gästezahl mit den besten hygienischen Einrichtungen, Bade- und Duschanlagen Rechnung ge= tragen wurde, blieb doch der Charakter des Heimes in der glücklichsten Weiſe gewahrt. Nach allen Seiten hin recken sich Balkone und
Nachrichten
Dienst am Kolonialgedanken Die Schulungslehrgänge des Reichskolonialbundes NSK Berlin, 12. Juli. Seit seiner im Juni vorigen Jahres erfolgten Neugestaltung begann der Reichstolonialbund nach den Richtlinien des Kolonialpolitiſchen Amtes der NSDAP. ſeine Aufklärungs- und Schulungsarbeit im gesamten Reich. Als grundlegend und richtunggebend für diese Arbeit haben ſich die 14tägigen kolonialpolitischen Reichslehrgänge erwiesen, die der Reichskolonialbund nach den Richtlinien des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP. bisher in der Gauſchule der NSV . (BerlinWilhelmshagen) , der Gauschule des Amtes für Beamte (Strausberg i. d. Mark) und im Schulungshaus des Außenpolitischen Amtes der NSDAP., Reichsleitung, zu Berlin-Dahlem durchgeführt hat. Jeder dieser kolonialpolitischen Reichslehrgänge vereinigte durchschnittlich 50 bis 60 Amtswarte des Reichskolonialbundes aus allen Teilen des Reiches, unter denen die verschiedensten Alters- und Berufsschichten vertreten waren. Trok dieser sehr verschiedenartigen Zusammensehung der Lehrgänge fügte das Bewußtsein der gemeinsamen Weltanschauung und politiſchen Aufgabe alle Teilnehmer zu einer vorbildlichen Kameradschaft und Arbeitsgemeinschaft zusam= men, aus der für die Arbeit an der kolonialen Front wertvolle Erkenntnisse und Anregungen
Veranden dem grünen Gezweig der Bäume entgegen. Eine Liegehalle ist im Entstehen begriffen, um auch für Regenwetter die Möglichfeit der Ruhe im Freien zu schaffen. Park und Gemüsegarten sind einem Gärtner zur Pflege übertragen, und an schönster Stelle von alten Baumkronen überhangen - dehnt sich ein großes Schwimmbecken, das halb ver fallen war und nun, nach Fertigstellung der neuen Pumpanlage, den Gästen des Schlößls" an heißen Sommertagen föstliche Erfrischung verspricht. Es ist wahrhaftig ein kleines Paradies, in dem jeweils 50 Mütter -- vorwiegend aus den Grenzkreisen der Bayerischen Ostmark Aufnahme Und doch nur ein kleines Zeichen finden. unserer Dankbarkeit, Ehrfurcht und Liebe, die wir der Gesamtheit der deutschen Mütter entgegenbringen. Wollten wir diesen unsern Ge= fühlen erschöpfenden Ausdruck geben, so müßte sich dieses Dach über ganz Deutschland wölben und alle Mütter unter sich vereinen ...“, so wurde bei der Einweihung gesagt. Wir glauben, auch dieses Dach ist im Bau begriffen, denn jedes neue Mütterheim ist ja ein Ziegelstein mehr zu seiner Vollendung.
erwachſen konnten. Hinzu kam, daß die meiſten der Teilnehmer einen oft jahrelangen Auslandsaufenthalt in allen Teilen der Welt und auch in unseren alten Kolonien hinter sich hatten und so schon in der Vor- und Nachkriegszeit praktisch an der Aufbauarbeit in unseren Kolonien teilgenommen hatten. Der geistige Aufbau dieser Reichslehrgänge zielte darauf hin, ausgehend von den Grundsägen der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung, die Begriffe Kolonisation und Ko und lonialpolitik in Geschichte Gegenwart in ihren großen und entschei denden Problemen zu klären und zum festen Besitz jedes Teilnehmers werden zu laſſen. Als Leitsak aber steht über der gesamten Arbeit die Erkenntnis : Der Besiz eigener Kolonien ist eine Lebensnotwendigkeit für unser Volk!
Filmabende der DAF. in Buenos Aires NSK Die Feierabendgestaltung im Sinne des Kraft-durch-Freude-Gedankens findet auch bei den Ortsgruppen und Stükpunkten im Auslande immer mehr Pflege und Verbreitung. Neben Konzerten sind es vor allem auch Filmabende, die stets ein dankbares Publi fum finden. So hat kürzlich wieder ein Filmabend im Deutschen Lichtspielhaus des Stadtteils Belgrano, dem „ Cine Ideal Monroe“, stattgefunden, der von der Ortsgruppe BelgranoFlores der DAF. durchgeführt wurde. Die beiden großen Filme „ Um das Menschenrecht“ und „ Schlußakkord“ kamen bei ganz geringen Eintrittspreisen zur Aufführung , die eine große Anziehungskraft auf die deutsche Bevölkerung in Buenos Aires ausübten.
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Die Deutſche Frau Sonderdienst der NSK
Verantwortlich : Erika Kirmite
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienst der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutschen Frauenwerkes
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Die Frau
in
Befinnung zum Tag der Deutschen Kunst -
der
Kunſt
Die Frau als Schöpferin und Trägerin
deutscher Kunst und deutſchen Kulturgutes NSK Bon allen Platatsäulen rufen die Schil. der zum Tag der Deutschen Kunst auf. Männer und Frauen aus dem ganzen Reiche werden mit KdF.-Sonderzügen zu den Veran= taltungen in München fahren, Künstler und funstintereſſierte Kreiſse nehmen an der großen Kundgebung unseres Willens zur fulturellen Leistung teil. Ist es bei einem solchen Ereignis, das für das ganze Volk Bedeutung hat, überhaupt angebracht, noch davon zu sprechen, was uns Frauen am Tag der Deutschen Kunſt besonders bewegt? Wir haben einmal in der Geschichte der Kunst zurückgeblättert und nachgeforscht, wo es Frauen gab, die als Künstlerinnen dem Volk bleibende Werte schufen. Wir freuten uns an den Frauen des frühen Mittelalters, die in den Nonnenklöstern kunstvolle Schriftblätter ſchufen mit farbigen Ornamenten und wunderbar in den Aufbau jedes Blattes paſſenden Initialen. Wir sahen den Knüpfteppich der Abtissin Agnes von Meißen , den frühesten des Abendlandes überhaupt, der um das Jahr 1200 entstand. Die Vielfältigkeit der Technik, die lebendige Farbengebung, etwa des Altarbehangs von Göttingen, ſprechen davon, mit welchem Geschid und Können diese Frauen gearbeitet haben. Mit Seidenfäden haben sie auf Leinen in verschiedenen Einzelbildern religiöse und weltliche Geschichten zu erzählen verstanden. Viele ihrer Zöglinge mögen ihren Stolz darein gesezt haben, die erlernten Kunstfertigkeiten im eigenen Haus zu verwenden. Die beginnende Neuzeit schenkt uns in feinsinnigen Kindern des Humanismus vielseitig begabte Frauen, wie eine Maria Sibylle Merian , die mit liebevollſter Hingabe Blumen und Tiere zeichnet, sticht und aquarelliert. Deutschen Miniatur- und Stillebenmalerinnen begegnen wir im 18. Jahrhundert, Malerinnen, Graphikerinnen und anmutigen Silhouettenschneiderinnen im 19. In den Ausstellungen der letzten Jahre sind immer wieder auch Werke deutscher Künstlerinnen ge= wir erinnern an die Düſſelzeigt worden dorfer Ausstellung von 1936 „ Die deutsche Malerin und Bildhauerin“ und an die Auszeichnungen, die deutschen Kunsthandwerkerinnen auf der Internationalen Ausstellung für Kunstgewerbe und moderne Architektur in Mailand zuerfannt wurden. Schöpferische Frauen hat es
in der Kunst und im Kunsthandwerk gegeben, soweit wir zurüddenken können. Wenn sie auch nur selten zu den ganz Großen ihrer Zeit gehörten, so haben sie doch nach ihrer Kraft Werte ins Volk hineingetragen, die immer dann unvergänglich sind, wo sie aus echtem fraulichem Empfinden kommen. Die Beiträge deutscher Frauen zur Kultur des Heimes, zur Bildung des Geschmacks in den kleinen und doch so wichtigen Dingen der häuslichen Umgebung werden in der Zukunft wie in der Vergangenheit wichtig sein. Am Tag der Deutſchen Kunſt denken wir all dieser Künstlerinnen. Aber nicht dieses Gedenken allein gibt uns ein Recht, zum Tag der Kunst Die Kunst als Frauen ein Wort zu sagen. wendet sich an den Mann sowohl als an die Frau. Aber sie erwartet von der Frau eine andersgeartete Antwort als vom Mann. Sind wir überhaupt noch fähig, ein Kunstwerk zu sehen, richtig zu sehen? Einen Blick in seine ewigen Gedanken und Geseze hat Gott den Künſtler tun laſſen, er ſtellt uns das Geschaute dar. In Stein, in Holz, in Farben und Umriſſen. Wir dürfen das Kunſtwerk abtaſten, das Geheimnis davon ablesen, das das Schicksal dem Künstler anvertraut hat. So braucht der Künſt= 1 ler uns Menschen, denn nicht um seiner selbst willen ist ihm das Ewige so nahegerüdt. Er muß es vielmehr mitteilen, daß auch andere daran teilhaben. Aber wo find die hungrigen Menschen mit der Sehnsucht nach Erkenntnis, mit dem heißen Verlangen, tiefer einzudringen in die göttliche Gegebenheit der Harmonie von Ruhe und Be= wegung, von Äußerem und Innerem, von Siegen und Unterliegen ? Unseren natürlichen Gaben nach sind wir Frauen dieſem leßten Erleben um ein kleines näher als der Mann. Wir wiſſen es nur so oft nicht oder tun so, als ob wir es nicht wüßten. Und doch erinnert uns jedes Kind, das wir anschaun, daran, daß wir verbunden sind den Kräften des Gestaltens und Werdens, dem Wunder der Einheit in der Mannigfaltigkeit. So wollen wir nicht eilen nach diesem und jenem, nicht hasten heute und morgen. Aufgeſchloſſen wollen wir sein und horchen, wo uns neue Wahrheit, neuer Reichtum wird. Durch solche Bereitschaft, die sich das zu eigen machen möchte, was der Künstler geben kann, schenken wir ihm zugleich den Mut zur
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sen wollen. So können wir Frauen das unſere dazu tun, die Kunst zu fördern, damit die heiteren und die herben Wahrheiten gottbegnadeter Künstler heimisch werden im deutschen Volk. Das wäre das reichste Geschenk, das wir Frauen den Künstlern zum Tag der Deutschen Kunst geben könnten, ein Geschenk, das uns selbst reich macht. D. Thimme
Arbeit, zum immer neuen Schaffen an sich selbst, an seiner Kunst. Denn erst im unaufhörlichem Geben und Nehmen, in steter Wechselwirkung zwischen Künstler und Volk kann die Kunst zu der Gabe werden, das der göttliche Wille den Menschen mit ihr geben wollte. Freudig wird der Künstler an die Erfüllung seines Auftrages herangehen, wenn er fühlt, daß wir diesen Auftrag auch an uns ausrichten Las-
Aufgabe
wird
zur
Verpflichtung
Aus der Arbeit von Frau Gerdy Troost, der Lebensgefährtin Paul Ludwig Troosts
NSK Als zum diesjährigen Geburtstag des Führers eine Reihe verdienter Persönlichkeiten des deutschen Kunst- und Geisteslebens mit dem Profeſſortitel ausgezeichnet wurden, befanden fich darunter auch zwei Frauen : Die Pianistin Elly Nen und die Gattin des Professors Paul Ludwig Troost, Frau Gerdy Troost. Würdigung einer unermüdlichen, tief innerlich gebundenen Bereitschaft, darüber zu wachen, daß bis ins leßte das Vermächtnis des dahingegangenen Meisters erfüllt werde, und in Anerkennung ihrer persönlichsten Mitarbeit am großen Werk, erhielt Frau Gerdy Trooſt dieſe Auszeichnung. Mit ihrer großen Liebe zur Architektur und ihrer lebendigen Aufgeschlossenheit war diese Frau zu innerst mit dem Schaffen ihres Mannes verbunden, und alle Fragen der Arbeit wurIn den frohen den gemeinsames Erleben. Tagen vielseitiger schöner Aufgaben, wie in den furchtbaren Jahren der Verfallszeit, da man Troost als klaren und bewußten Hüter ewig gültiger Kunstgesetze und als Gegner alles Zersegenden und Unorganischen bekämpfte. Troost blieb sich treu. Niemals wäre er zum kleinsten Kompromiß und zum kleinsten Zugeständnis In gegen seine Überzeugung bereit gewesen. jener schweren Zeit konnte seine Frau immer wieder mit der ganzen Kraft ihrer Bejahung ihn in seiner Arbeit und in seinem Glauben an sich selbst bestärken. Damals schuf Profeſſor Troost gegen jene Welt der Verständnislosig= keit und Ablehnung die großartige und in ihrer Art einmalige Gestaltung der „ Europa“. Dann kam die große und wunderbare Bestätigung für Paul Ludwig Troost, als Adolf Hitler ihn an seine Seite zu gemeinsamen Aufgaben rief. Diese Begegnung wurde für den Meister zum tiefbeglüdenden Erlebnis und der Beginn einer neuen, gewaltigen Schaffensperiode : Aus der ersten Zusammenarbeit erwuchs die innere Umgestaltung des Palais Barlow, das die Partei erworben hatte, zum Braunen Haus , deſſen klare Form seitdem symbolisch für den Nationalsozialismus gewor= den ist. Sodann erstanden, den weitschauenden Ideen des Führers und den wachsenden Be= dürfniſſen der Bewegung entsprechend, in immer gewaltigerer Steigerung die Pläne der Parteibauten mit ihrer gänzlichen Umgestaltung des Königsplates : Der Führerbau und Verwaltungsbau , in deren Mitte die
Ehrentempel der Ewigen Wache die Hel= den des 9. Novembers bergen. In jenen Jahren schuf Troost auch seinen genialen Entwurf für das Haus der Deutschen Kunst. Es war seine heiligste Überzeugung, daß durch dieses neue Haus die Künst lerschaft wieder zur Erkenntnis des Wahren und Gesezmäßigen in der Kunst und mit ihr das Volk wieder zur Verinnerlichung erzogen würde. Der Führer, der sich mit seinem weitschauenden Blick schon seit langem mit der Idee eines neuen Kunſthauſes beſchäftigt hatte, war begeistert von dem Entwurf. Es war einſt ſein tiefer Wunsch, daß die Bewegung zum Siege käme, bevor das von der damaligen bayerischen Regierung für gut befundene, noch aus einer alten, überwundenen Gedankenwelt heraus ge= schaffene Projekt für den neuen Glaspalast zur Verwirklichung kommen würde. Den Platz des alten Botanischen Gartens wollte der Führer als Grünfläche und Dase mitten in der Stadt dem Volk erhalten wiſſen, und er bestimmte für den kommenden Bau des Hauſes der Deutschen Kunst die einzigartige Lage am Nordrand des Englischen Gartens. Troost schuf nun einen neuen Entwurf, mit mächtigen Säulenkolonaden als einzigen Schmuck - einen wirklichen Tempel der Kunſt Die Vollendung seiner Werke hat Paul Ludwig Troost nicht mehr schauen dürfen. Er wurde mitten aus seinem Schaffen gerissen. Zuſammen mit seinem engsten Mitarbeiter, Profeſſor Leonhard Gall , der vom Führer mit der Vollendung der Bauten betraut wurde, übernahm nun Frau Troost die Leitung des Ateliers. Mit der Kraft der Gebundenheit und Verpflichtung um die Gestaltwerdung der Werke ihres Mannes hat Gerdy Troost in unermüdlichem Einsatz über die Weiterführung gewacht, auf daß alles ganz im Sinn des Meisters werde. Ihre persönlichste Mitarbeit an den Bauten tritt uns überall spürbar entgegen in der Ausgestaltung der Innenräume. Harmonie von Farbe und Form herrscht im Atelier Gerdy Troosts als Ausdruck ihrer künstlerischen Persönlichkeit : Der Ernst des stillen und doch von pulsierendem Leben erfüllten Raumes übermittelt das Gefühl heimatlicher Geborgenheit. In den vielfältigen Farbkompositionen von Stein- und Holzmustern, Stoff- und Lederproben ringsum spricht soviel
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NSK Folge 158 Schönheit der Farben zu uns, daß wir uns an ein Wort erinnern, das bei diesem Anblick in uns wachgeworden : Das Wort von der innerlichen Wechselbeziehung zwi schen Frau und Farbe. Und Frau Troost beſtätigt uns, daß ihr Wesen und Schaffen ganz von dieser Gabe farbigen Sehens erfüllt ist. Voll Ernst ist Gerdy Troost bei ihrer Arbeit. Wir dürfen einen Augenblid teilhaben an diesem Schaffen für die Innenräume des Hauses der Deutschen Kunst und des Führerbaues ; wir dürfen zusehen, wie sie prüft, vergleicht und immer weiter nüanciert und verfeinert zwischen den verschiedenen Stoff- und Lederproben in der weichen Skala schöner Farben, deutscher Hölzer, gemusterter Teppiche und heiter bedruckter Leinen. Frau Troost erzählt uns von den RaumstimDie mungen im Haus der Deutschen Kunst. Ehrenhalle mit dem weichen Rot der Pfeiler aus Tegernseer Stein und dem leuch= tenden Rot des Bodens aus Thüringer Stein ist ganz auf strenge Feierlichkeit gestimmt. Da= gegen sind die Ausstellungshallen mit ihren hellen Solenhofer Platten als Bodenbelag und mit ihren Wänden in getöntem Weiß licht und neutral gehalten als ruhiger und wirkungsvoller Hintergrund für moderne Kunſt ausgewogener Plastiken und durchgeführter
Malerei. Für die Räume der Verwal = tung ist freundlich-helle zweckmäßige Stimmung genommen. Direktions-, Präsidentenund Sizungszimmer ſind in verschiedenen Farbſkalen zu repräsentativer Haltung gesteigert. Das Restaurant mit seiner fultivierten, warm-roten Farbstimmung zur Nußbaum-Vertäfelung ladet zu festlicher Behaglichkeit. Voll Eleganz und Reiz ist die Bar mit ihrem Schmuck der Wandmalereien auf Goldgrund. Das originelle Bierstüberl hat in seinem heitern Blau der handgewebten Leinen und farbigen Wappen zum Föhrenholz eine an= heimelnde Stimmung. Wie im Haus der Deutschen Kunst, so sind auch die Raumstimmungen der Repräsentations= räume der Parteibauten , der Empfangsund Wohnräume des Führers in der Reichs = kanzlei Berlin und im Berghof Obersalzberg getragen von der Harmonie und der beseelten Kultur des Schaffens von Gerdy Troost. Nichts vermöchte diese Frau von dem zu lösen, was sie als geistigen Wesensgehalt des Kulturwillens unserer Zeit, von Anfang an von ihr erkannt, unbeirrbar und in steter Bereitschaft als Verpflichtung und Aufgabe verI. v. W. folgt.
Musterbetriebe, von einer Frau geleitet
Beſuch bei der Betriebsführerin ―― Das Ergebnis vorbildlicher Gemeinſchaftsarbeit
Sozialpolitik, wie sie sein soll
Wie die Betriebsführerin für ihre Gefolgschaft ſorgt
NSK Nicht weit von Chemnitz, dieser emsigen Industriestadt im Herzen Sachsens, liegt das Städtchen Hohenstein = Ernstthal. Es ist ein idyllisches Landstädtchen wie viele andere, freundlich in grünen Hügelwellen gelegen . Man würde es vielleicht nie erwähnt finden, wenn es nicht seit dem 1. Mai dieses Jahres einen ,,Nationalsozialistischen Musterbetrieb" beherbergte. Und dieser Betrieb gehört einer Fra u. Er wird auch von ihr Telbst geleitet, sie hat ihn vor zehn Jahren ge= gründet und ist mit ihm durch wechselnde Zeiten gegangen, auf und ab, ohne das Steuer aus den Händen zu lassen. Das erste, was man von ihr wissen möchte, wenn man ihr in ihrem Arbeitszimmer gegenübersißt, ist natürlich, wie sie als Frau überhaupt dazu kommt, einen technischen Betrieb Denn sie stellt in ihrer Fabrik zu leiten. technische Zubehörteile für Werkmaschinen her. Lebhaft erklärt sie, daß sie schon als junges Mädel immer so großes Interesse für Maschinenbau gehabt hätte und dieses Fach fast gegen den Willen ihrer Eltern auch studiert und praktisch erlernt hätte. Als 23jährige gründete sie dann eine kleine Fabrik mit vier Mitarbeitern, von denen der eine heute ihr bewährter Betriebsleiter iſt. Außerdem steht ihr seit ein paar Jahren ein Ingenieur für die
technischen Aufgaben zur Seite. Anfangs lieferte sie nur an die Fabrik ihres Vaters. Aber dann kamen die schweren Jahre, und sie mußte, um die Lebensfähigkeit ihres Werkes zu erhalten, sich auch Außenkunden suchen. Es gelang ihr über Erwarten. Selbst das Ausland gewann rasch Interesse für ihre mit äußerster Präzision her gestellten Zubehörteilchen, und heute besigt ihr Werk eine außerordentlich starke Auslandstundschaft. Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer nicht Gemeinschaftsarbeit , guten nur zwischen der Betriebsleiterin und ihren engsten Mitarbeitern, sondern zwischen ihr und der ganzen Gefolgschaft. So erzählt uns Frau 3., fie arbeite alle Ideen, gleichgültig ob sie von ihr selbst oder einem Mitglied der Gefolg= schaft stammen, die zur Verbesserung des Arbeitsganges oder einer technischen Einzelheit dienen könnten, gewissenhaft mit allen Mitarbeitern durch und sehe so viel wie möglich davon in die Tat um. Die fein ausgeklügelten Spezialmaschinen, mit denen auch die Werkzeuge in der Fabrik selbst hergestellt werden, sind ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Jeder Arbeiter weiß, daß seine Einfälle zur Verfeinerung und Verbesserung eines Werkzeuges auf fruchtbaren Boden fallen, und daß er nicht zu fürchten braucht, daß er seinen Arbeitsplak verliert,
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12. Juli 1937 wenn eine Verbesserung zur Einsparung von Arbeitsgängen führt. Das ist gerade eines der Geheimnisse der Erfolge dieſes Wertes , daß alle Verbesserungen der Arbeitsmethoden der Arbeit selbst also der rascheren und besseren Herstellung -zug ute kommen, womit wieder der Arbeiter unmi ttel bar an der Entwicklung des Werkes interessiert wird, weil ja seine Verdienstmöglichkeiten sich mit steigenden Einnahmen günstiger gestalten.
Schaffen denn die Arbeiter hier nicht im Akkord wie in anderen derartigen Werken ? Selbstverständlich. Und trozdem haben sie steigenden Verdienst. Es ist für diese Frage Frau eine der SozialGefolgschaft ihre politit, gut verdienen zu lassen. Sie hält nichts von Geschenken und Aufwendungen , sie entlohnt Kein Afford wird hier die wahre Leiſtung. abgebaut, wenn der Arbeietr anfängt, gut zu verdienen . Bei wachsender Akkordleiſtung ſoll ein Einnahmen Arbeiter auch wachsende haben . Das ist in ihrer Betriebsführung veranfert. Eine sehr kluge Einrichtung! Als wir durch das Wert gehen, bewundern wir zugleich Geschwindie peinliche Sorgfalt und emsige digkeit, mit der hier gearbeitet wird. Rund 50 000 winzige Zubehörteilchen für Wirkmaschinen liefert die Firma täglich in die Welt. In jeder Sekunde hat ein Arbeiter an seiner fein ausgeflügelten Spezialmaſchine_zwei Teilchen angefertigt. Nach zahllosen Kontrollen und Zählungen gehen sie, auf hundertstel Millimeter Frauen bes genau, hinaus an die Besteller. sorgen die Feinarbeit, die große Fingerfertigkeit und äußerste Gewissenhaftigkeit verlangt. Sie sizen an Meßgeräten und zählen mit staunenswerter Geduld Hunderttausende von Teilchen durch. Im ganzen beſchäftigt dies Werk einer Frau nur wenig weibliche Arbeitskräfte. Das liegt in der Natur der Arbeit, zum Teil aber auch an Fragen des Arbeitseinsaßes der Gegend, in der sehr viele Wirkereien und Strickereien vorwiegend Frauenhände brauchen. Ebenso mustergültig wie der Arbeitsgang ist Die Helligkeit auch der Arbeitsraum. und Luftigkeit des Maschinensaales und aller anderen Arbeitsstätten fällt dem Besucher besonders auf. Große Fenster zu beiden Seiten laſſen Licht und Luft in Fülle herein. Lampen mit blauen Schirmen beleuchten jeden Arbeits-
Rechtzeitige Saat
plak. Ständig arbeitende Absaugvorrichtungen sorgen für Beseitigung von Staub und Ges rüchen. Jeder Arbeiter , jede Arbeiterin kann bei der Arbeit ſizen, nur einzelne Arbeitsgänge, etwa die Wäscherei und Schleiferei, sind davon. ausgenommen. An der Gestaltung der Gemeinschafts = räume ist der ganze Betrieb beteiligt. Auch hier hat die Betriebsführerin ihre eigenen Ansichten. Nicht so sehr auf das Geld will es ihr scheinen - tommt es bei der Schſo affung von würdigen, den nationalsozialistischen For = derungen entsprechenden Räumen für den Aufenthalt und die Erholung der Gefolgschaft an. Es entscheidet nicht ein Mehr oder Weniger in der Ausmalung, der Ausstattung der Fenster oder der Formgebung der Möbel und Einrichtungsgegenstände. Das Gedankliche ist ihr vor allem wichtig , die liebevolle Gestaltung selbst mit bescheidenen Mitteln, die schöpferische Phantasie aller auch im kleinen. Auf diese Weise sind freundliche und ane heimelnde Räume sowohl für die männliche wie für die weibliche Belegschaft hier entstanden . Daneben hat Frau 3. im Herbst vorigen Jahres angefangen, ihre Lieblingsidee zu verwirts lichen. Sie hat zehn Siedlungshäuschen für langjährige Mitarbeiter gebaut . Wir sehen, mit welchem Erfolg hier die Frau den Architek ten ergänzt hat. Jedes dieser Häuschen ist ein ges ſchloſſenes kleines Ganzes mit einem beträchtlichen Stück Gartengelände darum . Es ist ein Beginn, der der Betriebsleiterin viel Freude macht. Vor dem Werk, zwischen Front und Straße, ist ein Stück Wiese aufgegraben. Sorgfältig sind die Rasenstücke am Rande aufgeschichtet. Wir erraten richtig : hier entsteht in Gemeinschaftsarbeit an jedem Sonnabendnachmittag der zukünftige Sportplak für die Gefolgschaft. Beim Wegehen nehmen wir noch mit einem Blick den äußeren Eindruck des Werkes in uns auf. Ebenmäßig in seinen Abmessungen , schlicht und harmonisch liegt der Bau in der Landschaft . Schon in seiner Schlichtheit und selbstverständ lichen Zweckmäßigkeit ein Abbild der Harmonie, zu der die Menschen in ihm sich bekannt haben und die einen Geist vertrauensvoller Zusammenarbeit schuf, eben jenen Geist, dem vor allem sie es danken , als nationalsozialistischer Musterbetrieb vielen anderen Betrieben im Reich voranzugehen. Dr. Buresch- Riebe.
vermehrt
Beispiele und Ratschläge für jeden Kleingärtner
die Ernte
Der Weg zu intenſiver Nuhung
des Bodens - Erzeug ungsschlacht im Hausgarten
NSK Mag unser Garten noch so klein sein, wir können bei bester Pflege und fluger Einteilung unglaublich viel herausholen. Gartenbau ist ja überhaupt die intensivste Art der Bodennukung. Er bringt den reichsten Ertrag aus einem Stück Land, sezt allerdings auch die meiste Arbeit und die beste Bodenpflege voraus . Aber Arbeit im eigenen Garten bedeutet uns ja eine Freude und für alle Fami-
lienmitglieder eine gesunde Erholung (sogar wenn manchmal ein Schweißtropfen vergossen wird und der Rücken weh tut da-s kommt beim Sport ja auch vor !) und die ver hältnismäßig geringe Ausgabe für Düngemittel lohnt sich reichlich. Also legen wir es darauf an , in unserem Garten eine Erzeugungsschlacht im kleinen zu schlagen. wie man Es darf zB. nicht vorkommen
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RSK Folge 158 Blatt 9 12. Juli 1937 es noch häufig sieht - daß einzelne Beete ab Juli oder August leer stehen. Sobald ein Stückchen Land abgeerntet ist, wird es neu beſtellt und bringt uns eine zweite, manchmal sogar eine dritte Ernte ein. Wer alles schön in Reihen sät, kann sogar noch weiter gehen und die zweite Bestellung schon vornehmen , bevor das Beet leer ist. Ein Beispiel : Bei Spinat , Salat und kleinen Rettichen kann man genau voraus berechnen, wenn das Beet völlig geleert sein wird; acht Tage vor diesem Zeitpunkt lodern wir die Reihenzwischenräume auf und legen Erbsen (eine Folgefaat, da wir doch den gan= zen Sommer frische , zarte Gemüse- oder Zuckererbsen haben möchten) . Sie keimen sehr gut im Schatten der noch stehenden Pflanzen und haben furz nach dem Aufgehen volle Entfaltungsfreis heit, wenn diese entfernt find . Ebenso kann man zwischen Kohlrabi , deren Erntereife ja ebenfalls gut vorauszusehen ist, rechtzeitig neue Pflanzen ſehen, die im Halbschatten zwischen den bereits großen Blättern vorzüglich anwachsen . Lockern des Bodens nach Entfernung der ausgewachsewen Kohlrabi und eine kleine Kopfdüngung für die neuen Pflanzen darf nicht vergessen werden.
Anfang bis Mitte Juli kann man noch raſchwachsende Sorten von Buschbohnen und Erbsen legen, Sommer- und Winterrettiche und Kopfsalat säen (jedoch nur Sorten , die der Sommerhize widerstehen), Kohlrabi, Rosenkohl , Winterkohl und raschwachsende Sorten von Blumenkohl pflanzen. Ende Juli und Anfang August lohnt sich das Säen von Spin at, Gar tenkresse, Radieschen, Fünfwochenrettichen und Wintersalat, sowie das Pflanzen von Wintertohl, Endivien und früher Sorten von Wirsing, Kohlrabi, Weiß- und Rotkraut (frühe Sorten sind zugleich auch Spätsorten, da sie raschwüchsig und bald erntereif find) .
Fraue
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Ende August und Anfang September können wir nochmal Radieschen, Spinat und Kopfsalat säen , ferner von jezt ab Folgesaaten von Feldsalat und Gartentresse. Mitte September legen wir Perlzwiebelchen fürs nächste Jahr und stecken einige Knoblauchzehen ; ferner säen wir Winterspinat, der im Frühjahr uns die erste willkommene Ernte geben wird. Feldsalat kann noch bis Mitte Oktober gesät werden , da er auch im Winter noch weiterwächst .
Ein Fehler aber muß vermieden werden , der von eifrigen Kleingärtnern manchmal gemacht wird: Es hat keinen Wert, Gemüſepflanzen doppelt so dicht zu ſehen, als vorge= ſchrieben ist, damit man doppelt soviel ernten fann. Jede Pflanze braucht ihren Platz im Boden und an der Sonne ; verstoßen wir gegen dieses naturnotwendige Gesetz, so müssen wir es mit der unbefriedigenden Ernte aufge schossener und unentwidelter Pflanzen büßen. Lieber kleinwüchsige Sorten wählen oder, wenn der Plat allzu beschränkt ist , auf den Anbau von Kohlarten verzichten, die viel Raum bean= spruchen .
Im Herbst denken wir auch daran, ob irgendwo ein Obstbaum gepflanzt werden könnte (denn wer im Herbst pflanzt statt im Frühling, gewinnt ein Jahr) oder eine Anlage von Beerenobst gemacht werden könnte . Auch die bescheidene Haselnuß wollen wir nicht vergessen , die auch in den Ziergarten paßt und uns im Borfrühling mit ihren stäubenden Kätzchen“, im Herbst mit ihren Früchten erfreut. Wer einen Garten besigt, hat Anteil am Heimatboden. Das verpflichtet zur rechten Nüzung dieses Gutes. Kenntnisse im Gartenbau zu erlangen, ist ja nicht schwer , da es ge= nug gute Gartenbücher und noch mehr hilfreiche Gärtner und Gartennachbarn gibt. T. W.
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Schulformen Reichsmütt erdienſtes des Mütterschulen, Internatsschulen und Bräuteſchulen — Welches sind ihre besonderen Aufgaben ?
NSK Die fürzliche Einweihung der zweiten Reichsmütterschule de Deutschen Frauenwerk es , s Reichsmütterschule Oberbach in der Rhön ist , ein Anlaß, die Unterschiede und Aufgabengebiete der Mütterschule n, Heimmütterschulen, SS.- Bräuteſchulen und Reichs = schulen noch einmal voneinander abzugrenzen, um noch herrschende Unklarheiten zu beseitigen . Ständige Mütterschulen. Vom Deutschen Frauenwert , Reichsmütterdienst, wird die Errichtung von ständigen Mütterschulen für jeden politischen Kreis an= gestrebt, die Ausgangspunkt für die gesamte Mütterschulungsa rbeit des Kreises sind. bestehen bis jetzt in dieser Art 200 ständige Es
Mütterschulen , in denen alle Lehrgänge des Reichsmütterdienstes von hauptamtlichen , neben- und ehrenamtlichen Lehrkräften für die Frauen, Mütter und jungen Mädchen Des Kreises durchgeführt werden . Die Lehrgänge finden vormittags, nachmittags und abends statt, und je nach Notwendigkeit ein , zweioder dreimal wöchentlich.
Für all die Frauen aber, die in entlegenen Ortschaften wohnen, und denen es darum nicht möglich ist, den weiten Weg zu diesen ständigen Mütterschulen zurückzulegen und mehrere Stunden vonWa us fernzubleiben , werden wie zu ndHa erlehrerinne bisher n in 14tägigen Kursen Lehrgänge durchführen. Die ständigen Mütterschulen werden von der Kreisabteilungsleiterin im engsten Einvernehmen mit der Kreisfrauenschafts leiterin geleitet. Internatssch ulen. die Bei sen unterscheidet man die Heimmütterschulen und die Bräuteschulen.
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12. Juli 1937
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NSK Folge 158 Erstere werden in Notstandsgebieten eingerichtet, in Gegenden mit unzulänglichen Wegverhältnissen, die den Frauen die Teilnahme an Lehrgängen in ständigen Mütterschulen unmög lich machen, in Gauen, in denen die Frauen und Mütter jahrelang unbetreut und sich selbst überlassen waren, und aus diesem Grunde im besonderen Maße einer eindringlichen, zuſam= menhängend verlaufenden Schulung bedürfen. In diesen Heimmütterschulen finden junge Mädchen, Frauen und Mütter, auch Bräute von 18 Jahren an für vier Wochen Aufnahme. Das gemeinsame Arbeiten und der Unterricht, die sich organisch aus dem Tageslauf des Heimlebens ergeben, ist den Frauen und Mädchen ein ganz besonderes Erlebnis , und der Aufent= halt in diesen Schulen bietet durch eine gut abgewogene Abwechslung von Arbeit, Ruhe, Unterricht und Bewegung im Freien reichliche Erholung. In diesen Schulen werden auch Frauen aufgenommen, die nicht für sich allein fachliche Ertüchtigung und weltanschauliche Vertiefung wünschen, sondern die all das, was das Leben und die Arbeit in den Heimmütterschulen ihnen bieten, innerhalb ihres Arbeitsbereiches in ihrem Heimatort weitergeben und in der Nachbar. schaftshilfe verwerten möchten. (Heimmütterschulen bestehen in Oberbach/Rhön, Husbäke i Oldenburg, Jonsdorf/Sachsen.) Die Bräuteschulen sind ebenfalls Internatsschulen, die jedoch eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben. Sie übernehmen die Vorbereitung und Schulung der Bräute, insbesondere der SS.-Bräute, für ihre hausmütterlichen Pflichten in ihrer späteren Familie. Aus dieser Aufgabe ergibt sich die Unterschiedlichkeit dieser Schulen, die durch das Abkommen der Reichsfrauenführerin mit dem Reichsführer SS. immer wichtiger für die Zukunft werden, von den anderen. Besonderer Wert wird in diesen Einrichtungen auch auf körperliche Ertüchtigung gelegt, auf die Vorbereitung für die besonderen Aufgaben, die sich für die Frau eines SS.- und SA.-Mannes sowie eines Wehrmachtsangehöri gen ergeben, als Kameradin ihres Mannes und ais Mutter ihrer Kinder und Mutter des Voiles. Ferner ist in diesen Schulen die Auseinander= sehung mit den Fragen deutschen Kulturlebensund schaffens besonders wichtig, durch die in den jungen Mädchen ein Verständnis für Werte heranreifen, die der äußeren Gestaltung des späteren Heimes ihr Gepräge geben, und den Geist des zukünftigen Haus- und Familienlebens mitbestimmen. Die Bräute halten sich in diesen Schulen, im Gegensatz zu den Heimmütterschulen, sechs Wochen auf. Dieser verlängerte Aufenthalt ist notwendig, um die Schulung eindringlicher und wirksamer zu gestalten und den Bräuten eine gründliche körperliche Ertüchtigung zu ermöglichen .
Es wird in diesen Schulen das Bestreben stets dahingehen, auch eine gewisse Anzahl Mütter mitaufzunehmen, um durch eine direkte Übermittlung der mütterlichen Lebenserfahrung
dem Unterricht und dem Leben der SS.-Bräuteschule eine erhöhte Lebendigkeit zu geben. Reichsschulen. Die Reichsleitung Deutsches Frauenwert, Reichsmütterdienst, richtet außerdem Reichsſchulen ein, die direkt von der Reichsleitung des Reichsmütterdienstes geführt werden. Diese Schulen sollen die Erfahrungsstätten werden, um das, was hier erlebt und erprobt wurde und sich bewährt hat, als Richtlinien an die Gaue und Kreise weiterzugeben . Diese Reichsschulen können den Charakter einer ständigen Mütterschule tragen (Reichsmütterschule Berlin-Wedding) , sie können Heimmütterschulen sein (Oberbach/Rhön) und SS.= Bräuteschulen.
Schmalfilm über die Altmaterialſammlung NSK Auf der Ausstellung „ Schaffendes Volk“ ist eine Halle allein dem „ Altstoff — Rohstoff“ gewidmet. Es ist daraus ersichtlich, welch ungeheure Bedeutung der Erfassung des gesamten Altmaterials beigemessen wird . In bisher noch nicht gebrachter Ausführlichkeit und Übersichtlichkeit wird dort nach dem Plan der Geschäftsgruppe Rohstoffverteilung nicht nur ge= zeigt, was alles gesammelt wird, sondern auch, wie es vom Rohproduktenhandel sortiert und nach der Weiterleitung von der Induſtrie wieder verwertet wird. Man sieht die praktiſche Vorführung der Sortierung von Lumpen und Altpapier, die eine so große Rolle spielt. Bei Lumpen beiſpielsweise gibt es etwa 800 Sorten, die erst in größeren lohnenden Mengen den einzelnen Verarbeitern weitergegeben werden können. Daneben zeigt man dann fertige Erzeugnisse : eine Reihe von Papiersorten, die in den verschiedensten Arbeitsgängen aus Altpapier hergestellt wurden, aus Reißwolle und baumwolle gefertigte Stoffe, Teppiche, Decken usw. Die Vielfalt der zur Schau gestellten Produkte, die aus Knochen gewonnen werden, beweist uns aufs neue die Notwendigkeit der Knochensammlung. Auch was an Metall gesammelt werden soll, ist anschaulich zusammen, gestellt. Die große Zahl der täglichen Besucher, vor allem der vielen Gruppen von Frauen, zeugt von dem allgemeinen Interesse an der Schau und an der Sammlung und Verwertung von Altstoffen schlechthin. Und damit in Zukunft auch alle die, die die Ausstellung in Düsseldorf nicht besuchen konn= ten, sich ein Bild davon machen können, welchen Gang die dem Rohproduktenhandel gegebenen Altwaren nehmen, ehe sie als gute Fertigware wieder auf dem Markte erscheinen, wird das Deutsche Frauenwerk gemeinsam mit der Geschäftsgruppe Rohstoffverteilung in den nächsten Monaten einen Schmalfilm anfertigen laſſen, der vom Winter 1937/38 ab bei Frauenwerksveranstaltungen gezeigt wird . Erscheinen wird er unter einem Motto, das auf der Schau in Düsseldorf zu lesen ist : ,,Aus wertlosem Altſtoff - wertvoller A. B. Rohstoff."
Druck: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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VarteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Brefledienst der NODUS
RSK Folge 159
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13. Juli 1937
Fundamente tauſendjähriger Kultur
Die Kunft im Nationalſozialismus – Schöpfungen aus der Weltanschauung Ueber den Anfang längst hinaus NSK Als kürzlich die Mitteilung von der bevorstehenden Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst in München durch die Presse ging, erfuhr die Öffentlichkeit, daß die Pläne zu dieſem gewaltigen Bauwerk vom Führer bereits bearbeitet worden waren, I ange bevor der Nationalsozialismus an der Macht war , daß also das zukünftige große Dokument deutscher Kunstpflege im Dritten Reich mit in die gesamte Planung und ideenmäßige Formung dieses Zukunftsreiches eingebaut war. Man mag dieſes eine Zeichen als Symbol nehmen, daß im Nationalsozialismus kein Ding durch den Zufall des Augenblics entsteht, sondern im Verlauf eines planmäßigen, gedanklich Jahren jeit fundamentierten Systems , deſſen Schöpfungen dementsprechend auch nicht für den Augenblick, sondern mindestens für Generationen gedacht sind. Diese an einem Beispiel auffallende Erfenntnis ist um so wichtiger, als hier und da mancher sogenannte ,,Schönheitsfehler" Seite gern mit dem Argument entſchuldigt werden: „Wir stehen noch am Anfang eines tausendjährigen Weges, alles muß sich erst einspielen und seine richtige Form finden." So selbst= verständlich das nationalsozialistische Werk heute noch nicht abgerundet und am Ende ist, so selbst= verständlich steht aber auch heute schon das Bild dieser einstigen Vollendung fest vor den Augen der Männer, die den Nationalsozialismus in der Gegenwart zu ver= antworten haben. Zeitlich noch vollständig am Anfang, baut die NSDAP . das Fundament für die Jahrhunderte fie könnte es nie und nimmer, wüßte sie nicht genau, wie das Haus aussehen soll, das sie auf dieſem Fundament wachsen lassen will. Sie ist der Baumeister, der freilich nicht immer seine Pläne jedem be liebigen Spaziergänger unter die Augen hält, aber sehr wohl weiß, warum er hier einen Grund ausschachtet und dort eine Mauer er-
stehen läßt, warum hier eine Nische und dort ein Erter sein muß. Nun finden sich viele kritische Beobachter, die teils wohlwollend, teils mißgünſtig dazu ihre Randbemerkungen machen, freilich ohne daß einer von ihnen die Verantwortung trüge oder auch nur tragen möchte. Sie urteilen jeder aus einer anderen Perspektive - je nach Temperament und Laune keiner aber aus der des Baumeisters. Wüßten wir ihren Vorhaltungen und oft fachmännisch anmutenden Einwendungen nur die Unvollkommenheit jedes Anfangs
Aktienrecht und Vierjahresplan Sigung der Arbeitsgemeinschaft der Akademie für Deutsches Recht für Fragen des Vierjahresplanes NSK München, 13. Juli. Im Zuge der Zusammenarbeit des Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräjt= denten Generaloberst Göring, mit dem Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, fand in München die erste Sigung der Arbeitsgemeinschaft der Akademie für Deutsches Recht für Fragen des Vierjahresplanes statt. Unter dem Vorstz von Geheimrat Dr. Kizkalt-München hatten sich zu dieser Sigung Vertreter der zuständigen Ministerien, des Amtes für Roh- und Werkstoffe und Vertreter des deutschen Wirtſchaftslebens eingefunden. Die Beratungen dienten dem Zweck, die bei der Durchführung des Vierjahresplanes auftretenden attienrechtlichen Fragen einer den Interessen des Reiches und der Wirtschaft entsprechenden Lösung zuzuführen und so auch auf diesem Gebiete die in der Akademie für Deutsches Recht zusammengefaßten Kräfte dem Willen ihres Präsidenten gemäß den großen Aufgaben des Bierjahresplanes nugbar zu machen.
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NSK Folge 159 gegenüberzusetzen, dann würde sich freilich der Anfang gar nicht erst lohnen. Wir wissen aber im Gegenteil, daß selbst in der Geburtsminute des Dritten Reiches es über entscheidende Fragen der Zukunftsgestaltung kein „ Wenn“ und kein „ Aber" mehr gab, sondern nur die flare Entscheidung, den klaren Willen und das Wissen um das vollendete Bild. Das unterscheidet letztlich auch die NSDAP. von den früheren Parteien. Diese wollten auch an die Macht", wie sie sie sich vorstellen : parlamentarisch experimentieren, etwas anders und etwas genau so machen wie die vorangegangenen Regierungen und schlimmstenfalls beim Scheitern aller Versuche wieder nach den Regeln des Parlamentarismus von der Bildfläche verschwinden. Diese lette Möglichkeit war auch immer ihre lette Rettung; sie konnten, wenn alles andere zu Bruch ging, in die Opposition gehen und sich damit eine politische Bedeutsamkeit zumessen, die sie eigentlich schon beim Versagen in der Praxis verspielt hatten. Ganz anders die nationalsozialistische Bewegung. Sie forderte Macht und Verantwortung, nicht, um zu experimentieren, ſondern zur Durchführung eines feststehenden, weltanschaulich untermauerten Programms und in dem festen Willen, beides, Macht und Verantwortung, niemals wieder aus der Hand zu geben. Sie hat auch in über zehnjährigem Oppositionskampf Gelegenheit genug gehabt, Form und Inhalt ihres Wollens gründlich in sich selbst zu klären und reiſen zu laſſen. Was ſie bei Machtantritt durchzuführen begann, war ein in sich ge= schlossenes, totales Gebilde. Sie ſtand 1933 nicht mehr im Anfang, viel weniger also heute.
Der Gedanke organischen Wachstums und organischer Lebensanschauung besagt keineswegs, daß ein tausendjähriges Reich prozentweise von Jahr zu Jahr seine endgültige Form findet. In jedem organischen Leben ist die Stunde der Geburt entscheidend . Sie ist am schöpfungsreichſten und bestimmt fast immer endgültig die organischen Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten. Übersetzt auf die politische und kulturelle Gegenwart heißt das : was nicht die erſte nationalsozialistische Generation vorbereitet und in seinen Grundzügen festlegt, was sie nicht mit gesunden Lebenskräften ausrüstet, wird mit übergroßer Wahrscheinlichkeit Epigonenwerk. Gewiß, wir stehen noch am Anfang, aber in einem Anfang, der es verbieten könnte, grundsätzlich Fehlerquellen als Kinderkrankheiten zu betrachten. Diese mögen in Jahrzehnten auftauchen, wenn der gesunde Volksorganismus sie aus eigenen Kräften überwinden kann. Heute kann es sich der einzelne Nationalsozialist ebensowenig leisten wie irgendeine nationalsozialistische Organiſation, etwas Grundsätzliches liegen zu lassen, weil man im Anfang nicht alles machen könne. Das geschieht auch weder in Partei und Staat. Darum das ungeheuerliche Arbeitstempo, darum die niemals erlahmende Initiative unserer Parteistellen. Die Leute, die alles am liebsten auf die Hitlerjugend schieben möchten, wenn sie einmal erwachsen ist, handeln offensichtlich in dem falschen Glauben, der sprichwörtliche Hans könne noch etwas lernen, was Hänschen nicht gelernt hat.
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13. Juli 1937 Es hat natürlich Zeiten in der Geschichte ge= geben, in denen die Menschen behutsamer lebten als heute. Aber niemals waren das die Zeiten großer Schöpfung und weltbewegender Erneue= rung, sondern stets die beginnenden Verfalls und wachsender Dekadenz. Was sich dagegen Jahrtausende hindurch als bleibendes Zeichen bewahrt hat an Größe und Kraft und männlicher Gesinnung, entstand zumeist in einem zeits lich sehr kurzen Anlauf aus der Gemeinschaft eines bewußten und heroischen Geschlechtes . Die bleibenden Monumente hellenischer Baukunſt, Dichtung, Philosophie und Staatslehre entstan den insgesamt in einem Zeitraum von weniger als einem Jahrhundert aus einem Volke, klein an Zahl, in dem nicht eine Generation vom Kriege verschont wurde, und in Jahren schwere sten Wirtschafts- und Lebenskampfes.
Weil aber nicht alle Generationen gleichmäßig schöpferisch aktiv, in gleicher Weise rdeenreich und gestaltfindend sind, muß eine Volksgemeinschaft sich auch auf Vorhandenes stützen und nach ihm richten können. Sicherlich soll nicht alles, was der Nationalsozialismus baut, unbedingt tausend Jahre am gleichen Fled und unverändert stehen können. Aber über die Jahrhunderte hinweg sollen Adolf Hitlers Bauten Maßstäbe für Gesinnung, Haltung und Symbolik abgeben, wie sie auch in Jahrhunderten nicht mehr übertroffen werden können.
Es ist kein Anfang mehr, wenn wir heute schon Straßenzüge in Deutſchland ſehen, die an Gewalt, Schönheit, technischer Durchführung und Planung weit über den heute noch erhaltenen Heeresſtraßen römiſcher Kaiser stehen. Es ist kein Anfang mehr, wenn in vier Jahren ein wahrer Tempel deutscher Kunst in München erstellt wird, der sich nur mit den bedeutendsten Bauwerken der Weltgeschichte messen Im-Anfang= läßt. Vor diesem Wahn des Stehens" kleinmütiger Prägung ist jeder gefeit, der einmal über das Gelände des Reichsparteitages in Nürnberg geht und dort aus den massigen Erdbewegungen schon die Grundformen der Monumentalbauten der NSDAP. erstehen sieht. Die großen Bauten Hamburgs, Berlins, Nürnbergs und Münchens, die Planungen in Weimar und fast allen anderen Gauſtädten Deutschlands ist das noch Anfang zu nennen ? Wo bleiben die Bedenken um die ,,künstlerische Freiheit" angesichts der großen stilbildenden Bauwerke der Antike? Nicht Theorien erziehen den Künstler, sondern Weltanschauung und großes Vorbild. Und jede. große Meister hat, solange die Welt steht, Schüler und Nachfolger gehabt, die auch nicht deswegen schlechte Künstler waren, weil sie Schüler und Nachfolger waren. Wer nach Phidias und Praxiteles ruft, soll zunächst nach Olympia, Delphi und nach der deutschen Akropolis rufen. Er rufe nach dem Geist, der diese Stätten baute und gehe mit offenen Augen durch die schöpferische Gegenwart des Nationalsozialismus. Schon heute werden ihm die steinernen Dokumente Antwort gegen. Ernst Günter Dickmann.
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13. Juli 1937 Blatt 3 NSK Folge 159
Land im
Frieden der
Arbeit
Milliarden durch Arbeitsfrieden ,,eingespart" -— Demokratische ,,Freiheit des Klaffenkampfes und ihre Kosten - Der Rechenstift bestätigt unsere Politik
NSK Streif, Generalstreif, Sympathiestreit, Sigstreif, Streifausschreitungen , Streifschlachten - Tag um Tag fehren diese Überschriften und Es Schlagzeilen in allen Zeitungen wieder. Find ausnahmslos Meldungen aus Frankreich, England und den Vereinigten Staaten ; also aus den „großen Demokratien", wie fich diese Länder nennen. Es geht immer um einige Zehntausende oder auch Hunderttausende Streifender und neue Millionenverluste . Die Demokratien" müssen sich das wohl leisten tönnen. Sie bezahlen ihre (vermeintliche) Freiheit sehr hoch. So war es auch einmal ― wie lange ist das doch schon her! in Deutschland . Schlimmer noch ---- standen wir doch lange Jahre in dem Ruf und Geruch, das streik- ,,lustigst e" Volk zu sein. Das war so der Ruhmestitel der roten Internationale. Dafür bildeten dann jahrelang die Streik- und Krisenmeldungen aus Deutschland die Schlagzeilen der Weltpreſſe . Das hat sich nun längst in das genaue Gegen= teil verkehrt , und jene Weltpresse , die sich so gern und hämiſch an deutscher Not geweidet hat, hat nun an eigenen Krisen und riesengroßen Arbeitsschwierigkeiten übergenug zu berichten. Seit vier Jahren nun ist Deutschland 96 460 nuglos durch völlig streiffrei. Streik und Aussperrung verlorene Arbeitstage anfangs 1933 waren die letzten Zuckungen des 1932 Klaſſenkampfes auf dem Arbeitsfelde, noch waren 1130 000 „ verlorener“, dh. vertaner Arbeitstage gezählt worden, und 20,5 Millionen im Durchschnitt der Jahre 1919 bis 1931 ; Das Lager des Arbeitsunfriedens ist entwaffnet worden, es hat abrüſten müſſen, und es leidet nicht den geringsten Zweifel : diese sozialpolitische Abrüstung hat sich be = In erst vier Jahren hat zahlt gemacht. fie Milliardenwerte eingebracht , da der frühere Lohn- und Erzeugungsausfall wettgemacht wurde. Jeglicher Kampf und Leerlauf ist ausgeschaltet und alle einst so nuglos verschleuderte Arbeitskraft ist in werteschaffende Arbeit umgesetzt. Hier auch liegt eines jener ,,Geheimnisse" um den Erfolg deutscher Arbeit, die das Ausland so gar nicht verstehen kann.
Zu Nutz und Frommen von allen Leuten, die fich in allzu behäbiger Selbstgefälligkeit und gar zuweilen mit anmaßender Selbstver= ständlichkeit in den innerdeutschen Arbeitsfrieden eingewöhnt und eingelebt haben, als aber auch zu sei das nie anders gewesen Nutz und Frommen aller, die zwar nicht hören, aber wenigstens rechnen können, ist es wohl einmal ganz besinnlich, fern allem Klassenkampf und tief im eigenen Arbeitsfrieden die Segnungen in seinem Gefolge einigermaßen überrechnen . Dabei sind wir uns flar, in nüchternen , doch lehrsamen Zahlen allein den materiellen Gewinn in einem erfassen zu fönnen, - höher aber noch, unbezahlbar, steht
für uns der ganz unschäßbare ideelle Gewinn, den der Arbeitsfriede für uns darſtellt. Wer den Segen des Arbeitsfriedens und all die Segnungen seinem Gefolge einigermaßen begreifen will, der muß sich vergegenwärtigen, wie wahnwißig tief der Krebs des Klassenkampfes sich eingefressen hatte. Da wurden in den lekten 15 Vorkriegsjahren, von 1899-1913, in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2114 Arbeitsstreitigkeiten in 11 410 Betrieben mit (jährlich ! ) 234 623 Ausgesperrten und Streikenden gezählt ! Jahr um Jahr sind 15 Jahre lang 8 006 791 Arbeitstage verloren und entsprechend Löhne und Erzeugung ausgefallen ! Padend die Gesamtziffer jener 15 Jahre: 33 669 Arbeitsstreitigkeiten 15 Jahre lang täglich ihrer sechs ! in 492 462: Betrieben, 23 811 379 Arbeitsfeiernde mit einem Gesamtverlust von 266633535 Ar = beitstagen ! Wer aber weiß noch, oder will es noch wiſſen, daß es gang und gäbe war, daß eine deutsche" Presse bei diesen Ausgeburten von WirtschaftsSympathie und vorstellungen natürlich in Antipathie" machte ! Wer aber weiß gar noch, daß über dem trübsten Kapitel der „ Wirt= ſchafts“-kämpfe, über den 1479 ( !) „ politiſchen“, dh. hochverräterischen Streits der Kriegsjahre 1914-18, das verruchte Judenwort des Arbeiter= mörders Kuttner stand: „Heute ist nicht mehr die Frage, ob der Streik gut oder schlecht ist ... Heute ist er einfach da ... !" Inzwischen ist ja nun dieser „ Sachverständige der SPD. im Strafrechtsausschuß“ längst „ einfach fort“ und mit ihm der Generalſtab der Aufwiegler, die im November Zwischenreich, in der vermeintlichen Vorstufe zu Sowjetdeutschland , auf den Errungenschaften des Liberalismus weiterbauten und in 2589 Arbeitsstreitigkeiten in den Jahren 1919-32 aufzogen. So blind wie der Liberalismus der Vorkriegszeit, so taub war das schla= fende Bürgertum im Novemberreich. Waren in der Vorkriegszeit im jährlichen Durchschnitt ,,nur" 11 410 Betriebe von der erzwungenen Arbeitsfeier betroffen, in den 13 Nachkriegsjahren waren es jährlich 37 728 , und die Durchschnittszahl der Streikenden und Ausgesperrten war gegenüber den 234 623 im Jahresdurchschnitt auf das Achtfache, auf 1 831 645, geklettert ! Und die Zahl der verlorenen Arbeitstage schwoll von rund 8 Millionen auf 20 510 272 jährlich ! Das machte in 13 Jahren wiederum 266 500 000 verlorene Arbeitstage ! Ein Gewerkschaftsrekord, der die „ Leistung “ von 15 auf 13 Jahre herunterdrückte und den ungeteilten Beifall Moskaus fand . Wenn wir das weder in Worte zu fassende, noch in Zahlen auszudrückende Verhängnis der Arbeitskämpfe in Kriegszeit einmal unberücsichtigt lassen wollen, dann haben uns 28 Frie densjahre -- was man damals so unter Friedie Riesensumme von. den verstand -
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NSK Folge 159 533 000 000 Arbeitstagen gekoste t! Um eine Vorstellung von dieser Ungeheuerlichkeit zu gewinnen : 266 600 000 verlorene Arbeitstage ergeben, bei zehnstündiger Arbeitszeit in den Vorkriegsjahren , 2 666 000 000 verlorene Arbeitsstunden. Über die achtstündige Arbeitszeit in den Nachkriegsjahren gerechnet, machen die verlorenen Arbeitstage 2 130 000 000 Arbeitsstunden Ergibt aus . zusammen 4 793 000 000 Arbeitsstunden . verlorene Was das heißt? Im Jahre 1936, dem vierten Jahre ungetrübten Arbeitsfriedens, leisteten die 30 Millionen werktätiger Deutscher rund 45 Milliarden Arbeitsstunden ab. Der Wirtschaftsirrfinn jener Tage hat uns sonach mehr als ein Zehntel der Arbeitsvollkraft eines Jahres geloftet, bei 300 Arbeitstagen im Jahr heißt das mehr als die Gesamtlöhne und die Gesamterzeugung von mehr als einem Monat! Keine Wahrscheinlichkeitsberechnung, sondern eine Tatsache, die in Wirklichkeit noch viel schlimmer war. Denn ungemessen waren das Leid, die Not und das Elend der Arbeiter und mehr noch ihrer Familien, da der Lohnausfall sich erst in mühseligen Jahren einholen, geschweige denn bis zum Gewinn wettmachen ließ. Ungewertet blieben die Ausfälle an Aufträgen und Kunden, die nicht mehr hereinzubringen oder erst in monatelanger Kleinarbeit sich wiedergewinnen ließen, wenn das überhaupt möglich war. Und ihr deutschen Arbeiter, ihr an den Ma schinen wie an den Bilanzkonten, wißt ihr noch, wie das war: Wie die „ Solidarität der Internationale" sich in jammerbaren Streifzuwendungen befundete, die wie ein Tropfen auf heißem Stein verpufften, und wie das Ausland gleichzeitig in das Feuer blies und sich die Hände über die „ dummen Deuts schen" rieb, die Stellung um Stellung am Weltmarkt verloren, um bem des Klassenkampfes Gözen zu Und hat man damals, um gaufopfern! lerischen Mehrverdienst und Mehrgewinn fämpfend, die ideelle Einbuße auch nur geahnt, die jeder neue Wirtschafts"-Kampf mit sich brachte: den Schwund an Vertrauen und Ge meinschaftsgefühl auf betrieblichem und völtiSo materialistisch jene Jahre schem Boden? auch waren, so wenig verschlug es, daß die jähr lichen aber tausende Wirtschaftskämpfe Hunderte von Millionen kosteten. 266,5 Millionen verlorene Arbeitstage in den Systemjahren machen bei einem durchschnittlichen Lohnfah von 5,- RM. auf den Tag allein 1,5 Milliarden RM. aus. Sehen wir einen nur 20prozentigen Lohnanteil am Erzeugungswert ein, so errechnet sich weiterhin ein Produktionsausfall von rd. sechs Milliarden RM. für die 13 Syſtemjahre rundet sich das zu einem Gesamtverlust des deutschen Arbeits- und Wirtschaftslebens in Höhe von 7,5 Milliarden RM.... Vier Jahre nationalsozialistischen Schaffens, frei von Arbeitskämpfen, haben also durch die so gänzlich reibungslos vollzogene und unerschüt= terliche Befriedung des deutschen Arbeitslebens, ganz knapp gerechnet. 2,5 Milliarden RM. ,,wie von selbst" gespart. In Wirklichkeit ist Die Summe viel höher, denn die im ersten, zweiten und dritten Jahre eingesparten“ Millionen und Milliarden haben ja gleich wie -
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13. Juli 1937
der weitergearbeitet und neuen Zins durch neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Das Ausland aber, das sich wie über einem Verierbild so ausgiebig wie nuhlos tummervoll den Kopf zerbricht, woher benn nur Deutschland all das Geld nimmt", sollte sich zwischen seinen Sitstreifs wirklich mal die Atempause" nehmen und die berüchtigte, bei uns schon ausgeleierte Wirtſchaftskurbel“ zur Seite legen, um mit Adam Riese einen Sonntagsspaziergang zu machen. Ein Zipfelchen des angeblichen Geheimnisses ist hier schon gelüftet, und es wird uns feiner verargen können, wenn wir aus der Beschaulichkeit eines Landes im Arbeitsfrieden, das 13 Jahre lang in den Kopfzeilen der Weltpresse als das unruhvollste Land täglich wiederkehrte, gespannt den nun verlagerten Großkampf um die Fragen verfolgen, ,,ob und wann ein Streik gut oder schlecht ist; ob auch Rüstungsbetriebe bestreitt werden dür fen; ob auch Beamte streiken dürfen ; ob Schlichtungssprüche verbindlich sind für beide Teile, und ob auch im Kriege gestreift werden darf"? Für uns alles längst abgetafelte Fragen, aber es interessiert einen doch, wie sich die großen Demokratien des Westens" aus dieser demokratisch-dämonischen Affäre herausziehen. Franz Rose
Stimme des Auslands
Frankreich den Franzosen“ Die antijüdiſche Stimmung in Frankreich wächſt NSK Es mehren sich von Tag zu Tag die Stimmen in Frankreich, worin auf die von seiten des Judentums drohende Gefahr hingewiesen wird. Zahlreiche Blätter berichten über antijüdische Regungen. So teilt das Blatt ,,Samedi", Paris, mit, daß eine große Versammlung des antijüdischen Komitees von Frankreich abgehalten wurde, auf der man die Forderung für Ausweisung der Juden Frankreich erhob. Auf Protefte der Juden hin, die sich auf ihre lange Ansässigkeit im Lande beriefen, erklärte man, daß dies nichts zu be= deuten habe, daß im Gegenteil die Juden, je länger fie im Lande leben, um so mehr zum Verderb der französischen Nation beigetragen hätten. In der französischen Zeitung „Action Francaise", Paris, gibt der Journalist Pellisson einen kurzen Überblick über die Ausbreitung der Juden in Frankreich. Ihr Einfluß sei deshalb so gewachsen, weil eine organisierte antijüdiſche Bewegung fehlte. Je mehr die Franzosen, so die Augen zugedrückt meint der Verfasser, hätten, um so mehr hätten die Juden ihre Chancen ausgenügt. Es sei dringend notwendig Drumonts Parole Frankreich den Fran zosen" durchzusetzen. Die in Paris erscheinende Wochenschrift L'Antijuif" behauptet, daß die Juden den Kampf in Spanien zu einem Weltkrieg zu er weitern suchten, um die Vernichtung der Länder herbeizuführen, die es gewagt hätten, sich der jüdischen Alleinherrschaft zu widersehen. Das französische Volt habe es in der Hand, hier energisch einzugreifen.
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Volkstreue
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13. Juli 1937
Staatstreue
Verankerung im deutschen Volkstum auch außerhalb der Staatsgrenze Natürliche Bindungen und staatspolitische Loyalität NSK Bolfstreue und Staatstreue pflegen sich, wenn die Menschen in einem volkseigenen Staate leben, zu decken. Rund 40 Millionen Europäer aber, unter ihnen die Deutschen als stärkste Gruppe, leben, teils notwendigerweise, teils. auf Grund ungerechter Friedensschlüsse, in nicht volfseigenen Staaten. Ihnen, die ihrem Staate zu voller Treue verpflichtet sind, hat das sogenannte Minderheitenrecht , unabdingbares teils als Völkerrecht, wie Clémenceau in einem Briefe an Paderewsti ausführte, teils im zwischenStaatlichen Recht, schließlich aber auch in den Verfassungen der Länder , die Wahrung und Pflege ihres Volkstums zugestanden. Der individualistischen Anschauung jener Zeit entsprechend reden die Verträge und Gesetze im allgemeinen nur von der Wahrung der Sprache als dem wesentlichsten Merkmal der Volkszugehörigkeit. Seither hat die Wissenschaft vom Volkstum und vom Minderheitenrecht nicht zum wenigsten durch die Arbeit der Deutschen neue Ers fenntnisse gewonnen. Wir sehen heute im Volke nicht nur eine Sprache und Kulturgemeinschaft, naturgewollte, Fondern eine menschlicher Beeinflussung entzogene Sid = falsgemeinschaft. Wir, aber auch alle anderen Völker, wissen, daß die Wahrung des Volkstums nicht anders möglich ist als im Zusammenhange der Volksgruppen mit ihrem Bolke, durch geistige Bindungen zwischen Volksgruppe und Kernvolk.
Die Notwendigkeit und Natürlichkeit dieser Bindungen ist wiederholt anerkannt worden. Wir entnehmen dem Oppelner polnischen Minderheitsblatt , Nowiny Codzienne" folgende Säße aus dem Katechismus der Auslandspolen: Jeder Pole hat das angeborene Recht, der großen polnischen Familie anzugehören . . Die Liebe zum Lande der Väter ist ein Faktor der Volksgemeinschaft der Polen im Auslande ... Der Pole erweist dem Staate, in dem er wohnt, die gebührende staatsbürgerliche Loyalität. Die Arbeitsleistung, die dem Staate erwiesen wird, stellt den Polen auf die gleiche Stufe mit den anderen Staatsbürgern ... Der Auslandspole verteidigt überall die ihm zustehenden Rechte eingedenk deſſen, daß hinter ihm nicht nur sein eigenes Verdienst um das Recht, sondern auch das große polnische Volf steht ... Die polnische Sprache ist für das völkische Bewußtſein im Auslande eine Frage auf Leben und Tod, weil aus der Sprache das Polentum sein Leben schöpft, durch die Sprache fich erhält und sich erneuert. Und hier ein Kernstück aus dem Aufruf zum
dritten Masaryktag in Prag : Wir wollen die 214 Millionen Auslandstichechen und slowaten fest an die Heimat binden, damit ſie ſich im Meer der Fremde nicht verlieren, vielmehr ein lebendiger Teil unseres Volkes und ein Träger unſerer Kultur in der ganzen Welt werden. Man sieht also, daß der dürftige Ausdruď ,,Recht auf Wahrung der Sprache und Eigenart“ ganz allgemein dahin verstanden wird, daß die Volksgruppen bei völliger Loyalität ihrem Wohnstaate gegenüber das Recht und die Pflicht zur Wahrung ihres Volks = tums im Zusammenhange mit ihrem Stammvolt haben. Wir Deutschen haben diesem Recht immer Rechnung getragen. Polnische Gruppen aus dem Reiche haben am Grabe Pilsudſkis Kränze niedergelegt, die Polen im Reiche feiern die Gedenktage der polnischen Republik, machen Wallfahrten ins polnische Land, und ihre Führer sehen die Verbindung mit dem Stammvolte als eine Lebensnotwendigkeit an, ohne die die Volksgruppe zum allmählichen geistigen Absterben verurteilt wäre.
Nicht nur aus unserer deutschen Einstellung heraus ist also eine Ahndung der Volks : treue unverständlich. Wenn sich Deutsche irgendwo in der Welt mit den Gedankengängen des Nationalsozialismus be jassen, so kann darin nur ein Böswilliger die Herstellung einer politischen Verbindung cr= bliden. Es ist das Wesen der nationalsozia listischen Anschauung, daß sie nicht eine politische Richtung, sondern eine dem deutschen Volke nach seiner Eigenart gemäße Welt = anschauung ist, nach der im Reiche auch das staatliche Leben geleitet wird. Wir stoßen in der Welt auf viel Unverständnis. Man sollte aber meinen, daß Länder, die mit uns be: freundet sind, uns besser verstehen . Der Nationalsozialismus, als die deutsche Weltanschauung, iſt ſo ſehr im deutschen Volkstum verwurzelt, daß er ein lebenswichtiges Gegenstück zur deutschen Sprache, als dem grundlegenden Bindeglied aller Deutschen bildet. Er ist, wie oft und maßgeblich betont, ebensowenig eine politische Exportware, so unmöglich es auf der anderen Seite iſt, ihn ais Weltanschauung aus dem Volkskörper - ſei es nun in oder außerhalb der deutschen Grenzen, herauszuschneiden . Geistige Verankerung im Nationalsozialismus ist niemals Illoyalität gegen fremde Staatsideen, denn er gerade fordert vom Deutschen in der Fremde loyales Verhalten.
Es ist unmöglich, für die Glieder einer Minderheit neben der notwendigen Staatstreue die Berechtigung der Volkstreue allgemein anzuerkennen und dann diese Volkstreue zu benutzen, um den Volksgruppen Illoyalität, dh. mangelnde Staatstreue, vorzuwerfen. A. H.
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Volk
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Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Urſtoff Milth Was zeigt die Milchwirtſchaftliche Ausstellung in Berlin? - Starke Beteiligung aus der ganzen Welt – Intereſſant und volkstümlich in allen Abteilungen Von Dr. Walter Bäcker, Stabsleiter der Vorbereitungsstelle für Kundgebungen des Reichsbauernführers NSK Zur gleichen Stunde, in welcher die große Funkausstellung in Berlin geschlossen wird, beginnen Architekten und Arbeiter mit dem Aufbau der großen internationalen Milchwirtschaftlichen Ausstellung , die als ein Teil des XI. Milchwirtschaftlichen Weltkon= greſſes, der im August dieses Jahres in Berlin stattfindet, errichtet wird. Handelt es sich bei der Funtausstellung um die feinsten technischen Geräte und Apparaturen und um die modernsten Erfindungen des menschlichen Geistes, so zieht mit der Milch der Urſtoff sozusagen allen menſchlichen Lebens in die gleichen Hallen ein . Es kann daher gar nicht anders sein, als daß die Milchwirtschaftliche Ausstellung sich ihrem ganzen Wesen nach von den vorhergehenden technischen Ausstellungen unterscheidet und somit von vornherein für alle Bevölkerungskreiſe etwas Neues bietet. Die Milch ist ein eigenes Produkt, und der gewöhnliche Sterbliche kommt allzu leicht in Versuchung, den Wert dieser Flüssigkeit nach dem Maßstab des kleinen Milchlännchens zu meſſen, aus dem er einen Tropfen in seinen Kaffee gießt. Daß die Milcherzeugung Milliardenwerte verkörpert, daß Millionen von Menschen tagaus tagein mit dem Füttern der Milchkühe oder sonstiger Milchtiere und mit dem Transport oder der Verarbeitung der Milch beschäftigt sind, vergißt man allzu leicht. Und daß die größten Gelehrten schon vor Jahrzehn= ten der Erforschung der Milchfragen ihre ganze Aufmerksamkeit schenkten und daß heute noch viele hundert Wissenschafter tagaus tagein ihre Wunder ergründen, bezeugt, welche Geheimnisse dieser Urstoff hat. Und daß es keinen Haushalt, ja kaum einen Menschen auf der Welt gibt, der nicht Milch trinkt oder verwendet oder die Erzeugnisse der Milchindustrie irgendwie, selbst in Form eines aus Milcheiweiß hergestellten Kammes, benugt, das alles beweist den großen Bereich, den der Urſtoff Milch über[pannt. Die schönen Hallen um den Funkturm herum stehen also vom 21. bis 29. August unter dem Zeichen der Milchwirtschaftlichen Ausstellung. Es wirkt auf den Besucher beruhigend, eine ganze Ausstellung auf dieses eine Thema abgestellt zu sehen, und trotzdem ist diese Ausstellung in keiner Weise einseitig. Zunächst einmal beteiligen fich 20 der wichtigsten Staaten der Welt mit eigenen Darstellungen über die Milchwirtschaft ihres Landes an dieser Schau (Belgien, Danzig, Dänemark,
Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Litauen, Niederlande, Österreich, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Südafrikanische Union, Tschechoslowakei , Schon Dieſe Ungarn). Länderschau , welche die erste Halle einnimmt, wird das verschiedene Temperament der Nationen und Rassen recht abwechslungsreich zum Ausdrud bringen. Dann erwartet die Landwirte und Molkereibesiger und alle milchverarbeitenden Betriebe die höchst seltene Gelegenheit eines geschlossenen Überblicks über die modernsten Maschinen und Geräte und sonstige Hilfsmittel zur Milchverarbeitung sowie Butter- und Käseherstellung. Alles das werden Sie auf der über Erwarten reich beschidten Industries chau sehen können. Auch an dieser Schau beteiligen sich vom Ausland die Staaten Dänemark, Ita lien, Norwegen, Finnland, Schweden, England, Österreich und die freie Stadt Danzig. Um die bescheidene Milch in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung richtig herauszustellen, wird sich eine dritte Abteilung unter dem Namen Die Milch in der Weltwirtschaft“ vorstellen. Um eine große Weltkugel sausen zwei Tankzüge voll Milch, den Aquator zweimal um= spannend, welche die jährlich erzeugte Milchmenge veranschaulichen. In dieser Schau werden auch als „ Kinder der Milch" die aus dem Milcheiweiß hergestellten vielen hundert Indu strieerzeugnisse vor Augen geführt werden. Eine vierte besonders wertvolle und wichtige Abteilung, die sich ebenfalls an jeden Menschen wendet, behandelt die Bedeutung ber Milch für die Ernährung. Die fünfte Abteilung beherbergt eine große Leistungsschau , welche Butter und Käse aus fast allen Ländern der Welt in den höchsten Qualitäten zeigt. Hier kann jeder Besucher Butter oder Käse aus einem be = liebigen Weltteil probieren. Es ist das erstemal auf der Welt, daß ein solcher Leistungswettbewerb gezeigt wird. Diese Ausstellung ist in großen Kälteglashäusern unter gebracht. Auch die sechste Abteilung muß jeden Besucher, und gerade auch den Städter, interessieren. Es sind die in vollem Betriebe befindlichen , als Lehrschau gezeigten, mustergültigen Käse = reien , Buttereien und Milchabfü l l = betriebe. Und nun kommen zum Schluß noch zwei besondere Schauen, an denen teine Hausfrau vor-
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NSK Folge 159 übergeht und welchen auch der „ milchscheue Mann" Intereſſe zuwenden wird. Das ist einmal die Milch bar , aus blauem Glas gebaut und lustig gehalten. Auf ihr steht eine Kuh, deren Schwanz als Pumpenschwengel zum Melken der Milch benutzt wird. Somit kann jeder Städter die Entstehung der Milch vor Augen sehen. Aus dem Euter dieser Kuh fließt die Milch alsbald in die Bar. Dort werden die raffiniertesten Milchcocktails der ganzen Welt zu proben sein. Und die letzte Abteilung bildet eine große Milchküche , welche von einem der berühmteſten internationalen Köche geführt wird und in der Gerichte aus Milch, Magermilch und Käse in solcher Mannigfaltigkeit und Vollendung hergestellt werden, daß sich danach mancher entschließen wird, seine Ernährung in Zukunft mehr in dieser Hinsicht auszurichten. Das waren also die Schauen innerhalb der Ausstellungshallen um den Funkturm herum .
Nun erst recht :
13. Juli 1937 Eines sei besonders unterstrichen: Die Qualität und die Ausgestaltung jeder einzelnen Abteilung stehen auf höchster Stufe , wie das bei einer Ausstellung selbstverständlich ist, an der sich die ganze Welt beteiligt und welche vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft veranstaltet wird. Das gilt nicht nur für die wiſſenſchaftlichen und technischen Abteilungen, sondern im gleichen Maße für die Abteilungen, die für unsere Hausfrauen aufgebaut werden. Das Freigelände innerhalb der Hallen wird von unseren deutschen Milchtieren eingenommen. Von den hauptsächlichsten sieben deutschen Kuhrassen sind die hochwertigsten Milchkühe aus, gestellt. Aber auch die „ Kuh des kleinen Mannes" - die Ziege und das Milchschaf — werden zu sehen sein. So ist die Milchwirtschaft= liche Ausstellung vom 22. bis 29. Auguſt in allen Abteilungen recht interessant und volkstümlich gestaltet.
Erzeugungssteigerung
Falsche Hoffnungen ausländischer Kreiſe - Anbaufläche für Kartoffeln und Hackfrüchte wesentlich gestiegen - Die Einführung des Zwiſchenfruchtbaues und feine Auswirkungen
NSK Man tann wirklich nicht behaupten, daß die Witterung im letzten Jahr und auch wieder in den letzten Monaten für den Bauern beson= ders günstig gewesen ist. Es wäre an sich nicht verwunderlich gewesen, wenn auf Grund dieser verhältnismäßig ungünstigen Wetterlage an manchen Stellen eine Minderung in den Erträgen der landwirtschaftlichen Erzeugnisse fest= zustellen gewesen wäre. Vor Monaten schon glaubten gewisse Kreise des Auslandes, daß in diesem Jahre nun endlich einmal ein Rückschlag in der Erzeugungsschlacht kommen würde. Sie glaubten um so fester, mit diesem Rückschlag rechnen zu können, als die Anbaufläche von Winterroggen und Winterweizen bei der Herbstbestellung des Jahres 1936 um insgesamt etwas über 300 000 Hektar dh. aber nur rund 5 vH. geringer war als im Jahre 1935. Dieſe Tatsache wurde in der deutschfeindlichen Auslandspreſſe immer wieder als Beweis dafür angeführt, daß das deutsche Landvolk den Forderungen der Erzeugungsschlacht nicht mehr nachtomme oder nur noch in beschränktem Maße Folge leiste. Nun ist aber dieſer geringe Rückgang der Anbaufläche von Winterroggen und Winterweizen, der übrigens nur auf Grund einer vorläufigen Anbauflächenerhebung festgestellt wurde, ganz einfach aus den schlechten Witterungsverhältniſſen der Bestellungswochen zu erklären. Schon damals haben die zuständigen Stellen des Reichsnährstandes mit gutem Recht erklären können, daß der Rückgang der Anbauflächen bei der Herbstbestellung durch den Anbau anderer Früchte bei der Frühjahrsbestellung wieder ausgeglichen werde. Und so leid es auch gewissen Kreisen des die deutschfeindlichen Auslandes sein wird Richtigkeit dieser Erklärung ist inzwischen mehr. Nach vorläufigen als eindeutig bewiesen. privaten Ermittlungen über die Entwicklung
der Anbaufläche ist damit zu rechnen, daß die Anbaufläche für Kartoffeln bei der Frühjahrsbestellung 1937 um 150 000 bis 180 000 Hektar größer ist als die entsprechende Anbaufläche bei der Frühjahrsbestellung 1936. Damit aber nicht genug, die Anbaufläche für Zuderrüben ist um rund 75 000 Hektar und die Anbaufläche für Sommergetreide um rund 50 000 Hektar größer als 1936. Diese Zahlen sind ein überzeugender Beweis dafür, daß der durch die Witterung erzwungene leichte Rückgang der Anbaufläche bei der Herbstbestellung durch die Vermehrung des Anbaues anderer Früchte bei der Frühjahrsbestellung vollkommen wieder ausgeglichen ist. Dabei muß man bei Betrachtung dieser Entwicklungsziffern aber berücksichtigen, daß nach den Ermittlungen über die Frühjahrsbestellung, insbesondere die Anbaufläche für Hackfrüchte außerordentlich gestiegen ist und daß die Hackfrüchte einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand je Flächeneinheit erfordern als zB. der Anbau von Getreide. Diese Anbauflächensteigerung bei Hackfrüchten ist aber eine der vordringlichen Forderungen der Erzeugungsschlacht, die das deutsche Landvolk also tros aller Arbeitseinsatzschwierigkeiten dennoch in Angriff genommen hat. Vom volks: wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen ist nämlich der Hadfruchtbau darum besonders erwünscht, weil er von der Flächeneinheit die höchsten Nährwertmengen einbringt. Wollte man 3B . beim Roggen dieselben Nährwertmenger. erzielen, die 1 Hektar Zuckerrüben einbringt, dann müßten etwa 3,8 Hektar Roggen angebaut werden. Eine Ernte von 160 Doppelzentnern Kartoffeln je Hektar liefert - um noch ein Beispiel zu nennen an reinem Stärkemehi etwa 22 Doppelzentner oder rund 75 vH. mehr Mehl als bei Bestellung der gleichen Fläche mit Brotgetreide zu erzielen sind. Darüber hinaus darf man nicht vergessen,
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NSK Folge 159 daß dem deutschen Landvolk außer dieser An= bauflächensteigerung bei arbeitsintensiven Erzeugniſſen auch noch die Aufgabe geſtellt ist, den Zwischenfruchtbau zu pflegen, dh . von der Fläche in zwei Jahren dreimal zu ernten, wo früher nur zweimal geerntet wurde. In der Tat ist es früher so gewesen, daß zwischen Ernte und Bestellung der Hauptfrüchte große Ackerflächen monatelang brach lagen, obwohl die Bedingungen für ein verhältnismäßig günſtiges Pflanzenwachstum noch vorhanden waren. Solch ungenutt liegendes Land ſoll nun mit Hilfe des Zwischenfruchtbaues zur zusäßlichen Gewinnung von wirtschafts = eigenem Futter herangezogen werden . Und heute kann man sagen, daß die deutſche Landwirtschaft alle Kräfte daranseßt, durch den Zwischenfruchtbau die Futterlüde erheblich zu verkürzen. Wenn auch die betriebswirtschaft= lichen Umstellungen und die stärkere Inanspruchnahme der Arbeitskraft gerade heute nicht leicht sind, so haben doch schon zahlreiche Be= triebe in allen Teilen Deutschlands 10 bis 20 vH. ihrer Ackerfläche mit Zwischenfrüchten beſtellt. Diese Gewinnung zusäßlicher wirtschaftseigener Futtermittel ist von größter volkswirt= schaftlicher Bedeutung, denn die bisherige Notwendigkeit, Futtermittel aus dem Ausland einzuführen, begründete zum Teil die ungenügende Fett und Eiweißversorgung des Volkes aus eigenen Mitteln. Im Jahre 1932 3B. wurden noch rund 2,3 Mill. Tonnen Ölkuchen eingeführt, darüber hinaus Futtergerste, Mais, Kleie
usw. Tatsächlich war es bis zum Jahre 1932 so, daß die tierische Erzeugung in Deutschland fich zu rund 30 vH. auf eine ausländische Futtergrundlage aufbaute. Heute ist die Einfuhr ausländischer Futtermittel ganz erheblich gesunken. Die Bewältigung dieser unbedingt notwendigen volkswirtschaftlichen Aufgabe war aber nur durch die Steigerung der Futtermittelerzeugung möglich. Eine besondere Vermehrung der Futterflächen konnte bei der Landnot Deutschlands nicht in Frage kommen. Es galt vielmehr, eine Steigerung der Erträge auf den vorhandenen Futterflächen zu erzielen und eben den Zwiſchenfruchtbau unter nur allen denkbaren Bedingungen einzuführen. Der Zwischenfruchtbau ist dabei durch die deutsche Pflanzenzucht erheblich unterstüßt wor den, denn es gelang, die bisherigen Zwischenfruchtpflanzen um mehrere sehr ergiebige Erzeugnisse zu vermehren. Die Ausweitung des Gärfutterbehälterbaues und neue Erkenntniſſe in der Gärfutterbereitung ermöglichten es darüber hinaus, auch das eiweißreichste Futter ohne besondere Schwierigkeit und ohne Verluste aufzubewahren. Diejenigen Kreise des Auslandes, die schon mit einem Rückschlag in der Erzeugungsschlacht rechneten, werden also wieder einmal eine schwere Enttäuschung erleben. Wenn auch die Erzeugungsbedingungen in Deutſchland nicht besonders günstig sind, so wird das deutsche Landvolk trozdem und troß aller Arbeitseinsatzschwierigkeiten die Aufgabe der ErzeugungsKh. B. schlacht erfüllen !
Mehr Fetterzeugung,
weniger Fettverbrauch Die Maßnahmen zur Steigerung der Fetterzeugung – Verhinderung des Fettverderbs von größter volkswirtſchaftlicher Bedeutung NSK Wie wichtig das Fett für die Ernährung ist, weiß wohl ein jeder, und es braucht nicht näher ausgeführt zu werden. Man kann aber auch das Fett zu wichtig nehmen, und wir in Deutſchland tun es anſcheinend, dh. wir verbrauchen rund 25 vH. mehr als vor dem Kriege. Das macht natürlich den verantwortlichen Stellen viel Kopfzerbrechen, denn es ist ja bekannt, daß wir zunächst nur 55 vH. des deutschen Fettbedarfes aus inländischer Erzeu= gung decken können. Es müſſen also Wege beschritten werden, um Fett einzusparen, um so zu einer gesicherten und geregelten Versorgung mit Fetten für den Brotaufstrich sowie zum Baden und Braten zu kommen. Auf dem Gebiete der Buttererzeugung sind dieſe Bestrebungen schon recht praktisch verwirklicht worden. Die gesamte Milch muß an Molkereien geliefert werden, die mit ihren besseren Appa= raturen eine wesentlich höhere Fettgewinnung erreichen, als der Bauer es früher mit dem Butterfaß hat erlangen können. Was auf dem Gebiete der Buttererzeugung möglich ist, soll jezt auch durch eine bessere Ge= winnung von Fetten beim Schlachten erreicht wer-
den. Dabei wird es vor allem notwendig sein, genaue Bestimmungen festzulegen, wieviel Fett von einem Tiere erwartet werden muß . Als Mindestabgabemenge dafür sind im Durchschnitt je 100 kg Schlachtgewicht 10 kg Rohfett oder die gleichwertige Menge anderer Schweinefette als laufende Erzeugung gefordert, während für das geschlachtete Rind mindestens 15 bis 20 kg Rohtalg oder die entsprechende Menge an Veredlungsprodukten für den Verbraucher bereit gestellt werden müſſen. Wesentliche Einsparungen sind auch bei der Verarbeitung von Fleisch zu Wurst und zu Konserven zu erzielen. Der Einwand, daß eine fettreiche Schmierwurst den fetten Brotaufstrich erübrigt, wird wohl immer nur im Einzelfall vertretbar sein. Es ist ja doch vielfach so, daß man beim Verzehr von Wurst außerdem noch Butter oder anderes Fett verwendet. Ebenso sind die Fette in der Konservendose wirklich überflüssig. Sie zu beschränken und sie für den notwendigeren Brotaufstrich be= reitzustellen, ist also eine Aufgabe der verantwortlichen Stellen, die jetzt auch energisch durchgeführt wird. In der nächsten Zeit wird
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deshalb die Fetterzeugung in den Betrieben der Fleischwirtschaft aufmerksam verfolgt wer= den und hoffentlich brauchen nicht allzu viele Maßnahmen ergriffen zu werden, um die notwendigen Fettmengen bereitzustellen. Ebenso viele Mengen an Speisefett und Bratfett können heute erspart werden, wenn die Mängel beim Schlachtvorgang und später bei der Lagerung des Fettes vermieden werden. Auch heute wird noch vielfach so getan, als ob hier Kleinigkeiten keine Rolle spielten. Faßt man sie zusammen , so kommen ungeheuere Summen heraus. Durch die unsachgemäße Lagerung der Rohfette in der heißen Jahreszeit leiden diese so, daß sie leicht verderben und nur noch für technische Zwecke Verwendung finden können. Das bedeutet sowohl eine Schädigung für den einzelnen Betriebsinhaber als auch für die Gesamtheit, da technische Fette im Ausland wesentlich billiger eingekauft werden können als Speisefette. Und es ist ja auch gar nicht so schwer, dafür zu sorgen, daß nichts verdirbt, wenn man nur etwas aufmerksam bei der Sache ist. Am besten hält sich Fett in ausgelassener Form , fühl gelagert. Bei Rückenspeck und bei Bauchfett wird für die längere Lagerung die gesalzene Form bevorzugt. Überall dort, wo eine einwandfreie Lagerung sowohl von Rohfetten als auch von Speisefetten nicht durch= geführt werden kann, vielleicht aus Mangel an Kapital, gibt es einen anderen Weg, um dieses wertvolle Erzeugnis frisch zu erhalten und
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nicht verderben zu lassen. Überall gibt es heute moderne Schmelzen und Schmalzſiedereien, und das Speisefett wird dort in einer Beschaffenheit hergestellt, daß es ein ganzes Jahr und länger lagern kann und vor dem Verderb geschützt ist. Daneben ist es mit dieſen modernen Schmelzanlagen genau wie mit der Buttererzeugung. Die Ausbeute, die man hier erzielt, liegt. wesentlich über der privater Be = triebe. Vielfach hat man heute Innungsschmelzen eingerichtet, die daneben noch durch die Aufnahme der Rohfette in den Überschußgebieten und die Abgabe in den Bedarfszeiten einen gewünschten Ausgleich darstellen. Meist erfolgt die Auslieferung an die Anlieferer während der Bedarfszeit anteilsmäßig . In den übrigen Fällen wird mehr als bisher versucht werden müſſen, lagerfähige Speisefette im Werklohn herstellen zu lassen, wenn eine einwandfreie Herstellung im eigenen Betriebe nicht möglich ist. All diese Maßnahmen geschehen im Rahmen der Bemühungen, Deutschland so weit wie irgend möglich von der Fetteinfuhr frei zu machen. Daß weit mehr als bisher auf diesem Gebiete geschehen kann, zeigen die wenigen an= geführten Fälle. Daneben aber gibt es noch viele andere Methoden, die ebenso erfolgreich sein können, wenn man nur etwas mit dem Verstand an die Arbeit geht. H. D.
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK - Nachrichten
Zu NSK-Folge 159
Bekenntnis des NSLB. zum volksdeutschen Gedanken Feierliche Eröffnung der Austauschlager durch Gauleiter Reichswalter Wächtler
NSK Bayreuth, 13. Juli. Von der Weihehalle des Hauses der Deutschen Erziehung aus wird der Reichswalter des NS.= Lehrerbundes, Gauleiter Friz Wächtler, am Sonnabend, dem 17. Juli, vormittags 11 bis 11.35 Uhr, die Eröffnung der Aus tauschlager 1937 in feierlicher Weise vornehmen und den volksdeutschen Gedanken für die gesamte Schulungsarbeit des NSLB . proklamieren. Nach der Ansprache des Reichswalters wird die Kantate von Herybert Menzel „ Der Ruf von der Grenze" in der Vertonung von August Bauer, Würzburg, zur Aufführung gelangen. Die Feier wird auf den Deutschlandsender übers tragen. Die Austauschlager des NSLB . rufen den deutschen Erzieher zum Marsch ins Reich, hinweg über alle Landesgrenzen und Stammesgebundenheiten hinein in ferne deutsche Gaue. Sie sollen schauen und erleben, wie der trok aller verschiedenen Formungskräfte einheitliche deutsche Mensch den deutschen Raum gestaltet hat und daß er Träger einer großen Kultur ist, die weit hinausgreift über die engen Grenzen des Reiches. Nicht zufällig liegen die meiſten der 77 NSLB - Austauschlager an den Grenzen des Reiches. Sie sind ein Bekenntnis zu den vielen Millionen Deutschen, die ein falscher Frieden vom Reich trennte. Das Erleben der Grenze erschließt den Begriff „ Volk“ zu seiner ganzen Tiefe und löst Kräfte, die ein deutscher Erzieher braucht, um seine Arbeit an der deutschen Jugend so zu gestalten, wie Gegenwart und Zukunft Deutschlands es fordern. 5000 deutsche Erzieher und Erzieherinnen werden in ihre Schulstuben zurückkehren als stets bereite, lebendige Träger ihres Volkstums und deutscher Weltanschauung .
Voller Einsatz für ſtudentischen Neuaufbau Die
Alten Turnerschafter" an Dr. Scheel
NSK München, 13. Juli. Die Vertretertagung des Verbandes Alter Turnerschafter in Blankenburg in Thüringen sandte an Reichsstudentenführer Dr. Scheel ein Begrüßungstelegramm, in dem sie den Willen des Reichsstudentenführers begrüßt, beim Aufbau der NS.- Studentenkampfhilfe die wertvollen Traditionen der ehemaligen waffen studentischen Korporationen weitgehend zu be rücksichtigen. Die alten Turnerschafter seien überzeugt von der Notwendigkeit der ſtuden= tischen Selbsterziehung, die zu höchster Leistung und äußerster Einsatzbereitschaft für das Werk
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des Führers hinzielt. Sie würden sich daher in jeder Weise für den Neuaufbau des Studententums und Altakademikertums einsehen.
Neugestaltung des Geschichtsunterrichts Arbeitstagung der Sachbearbeiter für Geschichte im Hause der deutschen Erziehung NSK Bayreuth, 13. Juli. Durch die nationalsozialistische Weltanschau ung wurde unser Geschichtsbild vor allem durch die Rassenkunde und Vorgeschichte zum Teil völlig umgestaltet und geschichtliche Ereignisse neu gewertet. Der NS.-Lehrerbund hat nun die Aufgabe, den Geſchichtsunterricht in den deutschen Schulen nach den neuen Erkennt nissen auf eine neue Grundlage zu stellen und dafür Sorge zu tragen, daß die nationalſozialistische Geschichtsauffaſſung bis in die kleinſte Dorfichule getragen wird. Dieser Aufgabe dient der zurzeit im Hause der deutschen Erziehung stattfindende Lehrgang der führenden Geschichtslehrer aus allen Gauen, der unter der Leitung des Reichssachbearbeiters Pg. Edelmann steht. Das Programm der vielseitigen Tagung umfaßt alle wesentlichen Arbeitsgebiete des natio nalsozialistischen Geschichtsunterrichts, ua. Auslandsdeutſchtum, Heimatgeſchichte, Geopolitik, Judenfrage und Fragen der Lehr- und Unterrichtsmittel. Die Verankerung dieser Probleme im Geschichtsunterricht und ihre nationalſozialistische Darstellung ist der Kern der Arbeitstagung im Hauſe der deutschen Erziehung.
Lehrgang der Kreissachbearbeiter in Bayreuth Leibesertüchtigung in der Lehrerschaft NSK Bayreuth, 13. Juli. Aus dem Wunsche heraus, die Leibeserziehung in der Schule noch stärker zu fördern, hat das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Einvernehmen mit dem NSLB. einen Lehrgang der Kreissachbearbeiter für Leibeserziehung der Gaue Bayerische Ostmark und Franken in Bayreuth, Haus der Deutschen Erziehung, in der Zeit vom 1. Juli bis 8. Juli 1937 genehmigt. Die Kursleitung lag in Händen der Gausachbearbeiter für Leibeserziehung im NSLB., Pg. Plac, Landshut, und Pg. Daut , Nürnberg. Mit der förperlichen Schulung und ihrer Lehrweise war Pg. Ehgartner vom Hochschulinstitut für Leibesübungen, München, beauftragt. Den Kreissachbearbeitern ist ein einheitlicher und klarer Weg für die Leibeserziehung in der Schule übermittelt worden. Sie haben nun den Auftrag, nach diesen Richtlinien in ihren Kreisen die gesamte Erzieherschaft zu schulen.
Nationalſozialiſtiſche Brief and Drahten / rift der Schriftlettung: Berlin 628 69 3immers, 90, Herneut: 11 00 23 Berlag: Franz Chez Rad i. 6. m. b. §., Zentralverlag ber RSDUB., München - Berlin and : Cher.Berlag , Berlin S 68, 88.- Alle Zahlungen Rub nach (Boßidedtonto Berlin 4454) zu richten
Bartei - Korreſpondenz
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Breſſedienſt der NGDUR
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Erst fünf Jahre her :
Wahlkampf im Blutſommer
1932
Großangriff der NSDAP. auf das Gyftem — Der Blutſonntag von Altona Durch Disziplin zum Endfieg NSK 17. Juli 1932 : Ein Sommerſonntag, der in anderen Jahren der Erholung des Sommerund Ferienmonats galt. Anders in diesem Jahre 1932 für die Angehörigen aller Gliederungen der NSDAP. Sie kannten in dieſem Sommer, in diesem Monat Juli teine Stunde der Ruhe, keine Stunde der Erholung. Der Wahlkampf um die Reichstagsentscheidung vom 31. Juli 1932 war in vollem Gang. Unermüdlich war der letzte Mann der Partei, bie legte Parteigenossſin der Frauenschaft tätig. Man wußte, daß dieser Wahlgang die Entscheidung bringen würde, die Entscheidung bringen mußte. Und wie immer war leuchtendes Vorbild der Führer, der in seinem Freiheitsflug durch alle deutschen Gaue täglich in einer beispiellos großen Zahl von Maſſenverſammlungen in allen Städten des Reiches zum deutschen Volke sprach. Der Führer immer an der Front Der ungeheuerliche Einsah der Person des Führers selbst, deſſen gewaltige Leistungen in diesen Wochen des Kampfes weit über menschen= mögliches Maß hinausgewachsen schienen, erfüllte die Partei und ihre Gliederungen mit Energien, schuf einen Kampfeswillen und eine Hingabe an die gestellte Aufgabe, wie sie in der Geschichte deutscher Wahlkämpfe beispiellos war. Unermüdlich wurde gearbeitet, unablässig dröhnte der Schritt der braunen und schwarzen Bataillone auf den Straßen der deutschen Gaue, Tag und Nacht waren die Männer der Partei, SA. und SS. unterwegs im Einsaß für Deutschland. Flugblätter wurden verteilt und Zeitun gen, es galt, unsere Versammlungen zu schüßen, das große gewaltige Net der noch niemals dageweſenen Massenkundgebungen zu organisieren, in denen täglich der Führer sprach, die ganze ungeheure Kleinarbeit, die mit einem Wahllampf zusammenhängt, zu leisten. Wer tags an der Werkbank stand oder im
Büro, der war abends unterwegs als Redner der Partei, war für den Versammlungsschutz eingesezt oder klebte nachts Plakate. Und am Sonntag, dem Tag der Ruhe, marschierte er, marschierte unablässig im Gleichschritt der braunen Bataillone, in dem ſchon der Rhythmus der deutschen Freiheit schwang.
Rotmord am Werk Wie überall in deutschen Landen der Marschtritt der Männer des Führers dröhnender Weckruf war einer neuen Zeit, so auch an jenem 17. Juli 1932 in Altona, wo rund 12 000 Männer der SA. und SS. zu einem Propagandamarsch für die Fahnen des Führers an= getreten waren. In die Geschichte der Bewegung ist dieser Marsch eingegangen unter dem ernſten Namen des Blutsonntags von Altona. Es war wie immer in den Jahren des Kampfes, wenn Rotmord sich seine Opfer ſuchte : in straffer Ordnung die SA., die Lieder der Bewegung auf den Lippen, im strammen Gleichschritt disziplinierten deutschen Mannestums : ― da plöglich bricht die Hölle los. Aus Kellerlöchern, von Baltonen, hinter den Brüstungen der Veranden, aus Hauseingängen, hinter Sandkästen und von Dächern herab faucht der Kugelregen, springt der Tod in hundertfältiger Gestalt in die marschierende Kolonne. So auch wieder an diesem Blutsonntag in Altona. Die marschierenden Kämpfer des Führers wurden von einem Feuerregen in des Wortes wahrster Bedeutung überfallen. Jeder Winkel in der Gegend der Hauptkirche und der Johannisstraße schien lebendig geworden zu sein. Hinter jedem Mauervorsprung, aus jeder Dachluke spritte der Tod. SA. greift zur Selbsthilfe Die Polizei Severings, unentschlossen wie immer, überließ es den marschierenden Män-
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NSK Folge 160 nern des Führers, sich mit den Fäusten gegen den organisierten Feuerüberfall des roten Untermenschentums zur Wehr zu setzen. Und wo die Polizei versagte, da sprangen die Führer der braunen Sturmkolonnen vor ihre Männer, riſſen ſie vorwärts, und Haus um Haus, Hof um Hof der marxiſtiſchen Schlupfwinkel wurden von SA. und SS. in erbitterter Wut gestürmt und von den Söldlingen Moskaus gesäubert. Feig wie der heimtückische Feuerüberfall, so feig auch die Flucht der marxiſtiſchen Verbrecher, die sich in ihrer Angst vor dem Zorn der braunen Kolonnen an zahllosen Beiſpielen jämmerlicher Feigheit gegenseitig übertrafen. Als nach der Abwehr des heimtückischen Überfalles die nationalsozialistischen Sturmkolonnen sich wieder sammelten und zur Kundgebung auf dem Sportplah in der Freskoallee antraten, da ging ein einziger Schrei der Empörung durch die Massen, als die Bilanz dieſes Blutſonntags bekanntgegeben wurde : 18 Tote und über 50 Schwerverlette dieses einen Sonntagnachmittags in einer einzigen deutschen Stadt waren wieder dem Schuldkonto eines marristischen Feuerüberfalls zuzuſchreiben. 32 Opfer in 14 Tagen Aber es war, als ob dieser Blutsonntag von Altona nur Auftakt gewesen wäre der Mordserie entmenschter Unterwelthorden der margi= stischen Parteien. Wer weiß heute noch, daß von jenem 17. Juli bis zum Tage der Reichstagswahl am 31. Juli in allen deutschen Gauen nicht weniger als 32 Nationalsozialisten ermor= det, daß Tausende von Nationalsozialisten in diesen 14 Tagen schwer verletzt wurden ? Jeder Tag dieses Wahlkampfes forderte seine Toten von uns. Jeder Tag dieſes 14tägigen legten Ringens vor der Wahl schlug viele unse= rer Parteigenossen zu Krüppeln und ließ sie ihre Treue für die Idee und ihren Glauben an Deutschland mit lebenslangem Siechtum be= zahlen.
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ſollte. Dieser lekte verzweifelte Plan Moskaus und seiner schwarzen und roten Trabanten scheiterte an der Person des Führers, der wie fein zweiter Deutscher es verstanden hat, seine Mitkämpfer für eine Disziplin zu begeistern, die bedingungslos ist, die teine andere Richtschnur kennt als den Willen des Führers. Eine solche Auffassung deutscher Manneszucht fonnte nie verstandesgemäß entstehen, sie wurzelte zu= tiefst im Glauben, im bedingungslosen Vertrauen in die schicksalhafte Sendung Adolf Hitlers. Dieses einfache, wortlose, gläubige Vertrauen. auf den Führer ließ die Kämpfer von 1932 marschieren. Marschieren auf allen Straßen Deutschlands, zu einer Zeit, in der hinter jedem Baum, hinter jedem Fenster der Tod auf der Lauer lag. Wer in diesem Blutsommer 1932 unter der Fahne des Führers gekämpft, der hat einen redlichen Anteil am Sieg der Bewegung. Denn die 32 Toten, die Taufende von Schwerverlegten, die der Nationalsozialismus allein in den legten 14 Tagen des Wahlkampfes 1932 opferte, sie waren Wegbereiter des größten Wahlsieges der Kampfzeit, aus dem die NSDAP. mit 230 Mandaten als die größte Partei des Reichstages hervorging. Dieser Wahlsieg war die unerläßliche Voraussetzung für den 30. Januar 1933, der der Nation die Freiheit brachte. Wo heute die Fahnen des neuen Deutschlands wehen, da erinnern sie uns auch an die braunen Soldaten des Sommers 1932. In der Einsatzbereitschaft und im Kampf, im Sterben und in der Disziplin : sie waren Männer, würdig des -th. Führers.
Kartenverkauf zu den Reichswettkämpfen der SA. Verbilligte Unterbringung für SA.-Angehörige NSK Berlin, 14. Juli.
Fünf Jahre erst trennen uns von jenem Blutsommer des Jahres 1932, und doch ist der zeitliche Abstand so groß geworden, daß wir heute, da wir nicht mehr mittendrin stehen im Kampf jener Tage, ein Bild gewinnen von der ge= waltigen Menge von willensmäßigen Energien, mit denen der Führer ſeine Männer zu erfüllen und in den Kampf zu werfen verstanden hat. Oder wäre es ein Wunder gewesen, wenn angesichts des täglichen Blutterrors selbst einer starken Führerpersönlichkeit die Führung aus der Hand geglitten wäre ? Wäre es ein Wunder gewesen, wenn Einheiten der Gliederungen der Bewegung in Stadt und Land gegen den roten Mordterror Krieg auf eigene Faust ge= führt hätten, wenn die Wut über die zahllosen Meuchelmorde die Erbitterung zum Überschäumen gebracht, die Bande der Disziplin gelockert hätte?
Parole: Disziplin Es war der Sinn des Terrors, die wohlausgeflügelte Taktik der Sendboten des Kremls, durch gemeinste Greueltaten, feigste überfälle die Erbitterung im nationalsozialiſtiſchen Lager so zu schüren, daß sie sich in Einzelaktionen, die im Chaos hätten enden müſſen, Luft machen
Für die Reichswettkämpfe der SA. auf dem Reichssportfeld in Berlin vom 13.-15. Auguſt 1937 sind im ganzen Deutschen Reich bei den nachstehend aufgeführten Vorverkaufsstellen Eintrittskarten zu haben. Die Vorverkaufsstellen geben genaue Auskunft über die Preiſe. Es besteht weiter die Möglichkeit einer verbilligten Unterbringung von SA.-Angehörigen, die nicht aktiv an den Wettkämpfen teilnehmen sowie für andere Zuschauer aus allen Teilen des Reiches. Es ist ein Abkommen mit dem Gauamt Kraft durch Freude", Berlin, getrof= fen worden, wonach die Unterbringung in Privatquartieren einschl. Frühstüd mit einem Sah von 2,70 RM. pro Tag und Kopf in Anrechnung gebracht wird. Die Kosten tragen die Besucher selbst. Weiter besteht die Möglichkeit, daß eine verbilligte Essenausgabe erfolgt. Interessenten wollen sich der Zeitersparnis wegen direkt mit den SA.-Gruppen innerhalb ihres Gebietes in Verbindung setzen. Dort erhalten fie weitere Auskünfte betreffs Sonderzüge usw.
Vorverkaufsstellen sind : 1. sämt= liche SA.-Dienststellen, 2. sämtliche Vorverkaufsstellen der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude"
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Die
Wahrheit
klagt
an
Rot und Elend des Sudetendeutſchtums im tſchechischen Eingeſtändnis – Unwiderleg- Sft das auch „einseitige Propaganda“? bare Anklage – Eine bemerkenswerte Schrift NŞK Im „ Manchester Guardian“ erſchien vor einiger Zeit ein Brief des tschechoslowakischen Ministers Dr. Spina, in dem er erklärte, daß die britische Öffentlichkeit durch Nachrichten über die Verhältnisse in der Tschechoslowakei beunruhigt sei. Eines der beliebtesten Argumente - To meinte der Minister ― sei die Behauptung, daß die nationalen Minderheiten in der Tschechoslowakei ausgehungert werden und daß infolge dieser grausamen Politik die sudetendeutsche Minderheit in eine verzweifelte Situation ge= trieben werde. Er schilderte dann, daß demgegenüber das sudetendeutsche Gebiet den Eindrud erwede, daß es kaum eine zufriedenere, geordnetere und ruhigere Gegend gäbe als die Judetendeutschen Städte und Dörfer. Minister Spina hat in seinem Brief an den ,,Manchester Guardian" auch darauf hingewiesen, daß eine gewisse Auslandspropaganda beunruhigende Meldungen über die Tschechoslowakei gerade in Hinsicht auf die wirtschaftliche Not und die politische Verfolgung der Sudetendeutschen verbreite.
In diesem Zusammenhang kommt eine kleine 64 Seiten umfassende Schrift im UniversitätsVerlag, Wilhelm Braumüller (Wien) , gerade In zur rechten Zeit an die Öffentlichkeit einem sachlichen Vorwort wird bemerkt, daß in dieser Schrift ausschließlich Tschechound tschechoslowakische Slowaken Zeitungen zitiert werden. Aussprüche von Mitgliedern tschechoslowakischer Regierungsparteien und hervorragenden tschechischen PoliZeitungstschechoslowakische ſowie tifern stimmen sind in dieser Schrift gesammelt, und alle stellen übereinstimmend die Unterdrüdung des Sudetendeutschtums und seine große Not in das Licht internationaler Beachtung. Wiederholt zitiert die Broschüre Reben und Aufsätze des Regierungsabgeordneten Wenzel Jatsch , der durch seine Reise nach London, Baris und in die Schweiz im Frühjahr 1937 in der weiteren europäischen Öffentlichkeit be= tanntgeworden ist. In einer Rede des Abg. Wenzel Jaksch, die im " Nordböhmischen Volksboten“ wörtlich zitiert ist, heißt es ua.:
,,Die Grundfragen des nationalen Zusammenlebens werden seit 1918 entweder einseitig beantwortet, oder sie sind ungelöst geblieben. Die tschechische Formel, daß die Verpflichtungen der Minderheitsverträge erfüllt wurden, kann uns nicht befriedigen. Wer uns als Minderheit abtun will, bedenke, daß in Europa mehrere Völker von geringerer Zahl als das Sudetendeutſchtum ihren eigenen Staat besiken. Vom staatspolitischen Standpunkt ist es heller Wahnsinn, in die übervölkerten deutschen Kriſengebiete immer neuen tschechischen Menschenzuzug zu leiten. Wir erklären ganz offen, daß die Benachteiligung der Deutschen im öffentlichen Dienst, in der Sprachenfrage und in der ganzen Verwaltung
einen Grad erreicht hat, der allgemein als unhaltbar empfunden wird." Hier wird also von einem Mitglied der tschechoslowakischen Regierungspartei ganz offen festgestellt, daß die Deutschen in der Tschechoslowakei im öffentlichen Dienst, in der Sprachenfrage und in der staatlichen Verwaltung benachteiligt sind, und daß diese Benachteiligung einen Grad erreicht hat, der allgemein als unhaltbar empfunden wird. Aber die Angriffs= Lust im tschechischen Lager scheint trok allem noch weiterzugehen. So veröffentlichte das tschechische Organ „ Obrana Národa“ in Prag einen Aufsat, in dem es wörtlich wie folgt heißt: ,,Das Grenzlerproblem ist nicht nur eine soziale Frage, das Grenzlerproblem ist die Rüdgewinnung mehr als eines Drittels unseres Vaterlandes in die Hände und den Besiz des eigenen Volkes. Das Grenzlerproblem ist die Beſtedelung dieſes Drittels mit Leuten aus unserem Volke, ist die Hinausſchiebung der heutigen Sprachgrenze bis an die tatsächlichen Landesgrenzen, ist die Erbauung eines vollkommen starten, unüberwindlichen und verläßlichen Grenzgebietes, einer Festungslinie aus Menschen unseres Geschlechts und unseres Blutes." Wie die nationalen Kämpfe in der Tschechoslowakei aussehen, bezeugt der tschechische Schriftsteller Jaroslav Kunte in einem Aufsatz in dem tschechischen Organ „ Narodni osvobození“, in dem es heißt : „Ich war zufällig Zeuge der beispiellosen Roheiten , deren Schauplah der Raum vor dem Gebäude der Juridischen Fakultät am 26. November war : Studentenrotten, die um die tschechische Staatsflagge geschart waren, offenbar wicht wiſſend, daß sie diese Flagge dadurch schändeten, stürzten sich auf wehrloſe Einzelne, die aus dem Gebäude geführt wurden, und quälten sie, ohne zu wissen, warum. Es war nicht nur roh, sondern auch feige, solcherart die eigene zahlenmäßige Übermacht zu mißbrauchen. Und im Innern der Gebäude schmähten tschechische Studenten den Namen eines Mannes, ohne welchen die Tschechische Republik gar nicht existieren würde." Eine Reihe sudetendeutscher Zeitungen hat in den letzten Monaten darauf hingewiesen, daß die führenden Männer des tschechoslowakischen Staates, allen anderen voran der Staatspräsident Dr. Benesch, auf der Friedenskonferenz zu Versailles und St.- Germain in einer Reihe von Memoiren versprochen haben, die Deutschen in der Tschechoslowakei so zu behandeln, daß sie in jeder Hinsicht als gleichberech = tigt zu betrachten seien. In dem berühmten Memoire III hat die tschechische Friedensdelegation ausdrücklich erklärt, daß sie in der Tschechoslowakei ein Regime einrichten wolle, das ähnlich dem in der Schweiz sei . Wie wenig diese Versprechungen eingehalten werden
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NSK Folge 160 und wie sehr der politische und nationale Druck auf den Deutschen der Tschechoslowakei lastet, das bezeugen die oben zitierten tschechoslowakischen Stimmen. Aber auch die wirtschaftliche Not in den sudetendeutschen Gebieten ist ungeheuerlich. Das Organ „ Der Volkswille“ in Karlsbad, ebenfalls das Blatt einer Regierungspartei, veröffentlicht über die Not der Erwerbs = lofen in dem rein deutschen Bezirk Karlsbad in der Tschechoslowakei folgendes aus dem Untersuchungsergebnis eines Arztes: ,,Zirka 75 v . der aufgenommenen Kinder zeigten bei der Aufnahme Symptome einer auch objektiv wahrnehmbaren Unterernährung : Bläſſe, fehlender Hautturgor, Karies der Zähne, Untergewicht, trockene Schilferhaut, müdes Wesen. In vielen Fällen wurde auch eine Vergrößerung der Schilddrüsen wahrgenommen. Und wie leben die Kinder daheim? 27 Kinder konnten sich zu Hause nie satt essen; 19 Kinder kannten überhaupt nur trockenes Brot; 38 Kinder bekamen nie Milch zu trinken ; 31 Familien hatten nie oder nur an Sonntagen ein Stückchen Fleisch ; 19 Kinder bekamen daheim nie ein Ei zu essen ; 24 von den 40 Kindern waren daher untergewichtig, manche bis 16 Kilogramm. Die 40 Kinder wurden nach ihrem se hnlichsten Wunsch befragt. Die Antworten sind ein Spiegel ihrer Seelen. 15 Kinder hatten nur eine Forderung an das Leben : „ Daß der Vater Arbeit bekommt." Andere wünschten dazu noch Arbeit für die Mutter oder für die Schwester. Andere äußerten das Verlangen nach Kleidern oder Schuhen. Ein Kind wünschte : ,,Für mich eine Hose, für den Vater einen Anzug." Spielzeug verlangte keines. Ein Pfleg= ling möchte für den Vater Arbeit und für die Mutter eine Halskette. Ein Kind wollte auch die Schwester ins Heim nachkommen lassen, das andere nächstes Jahr wieder ins Heim aufgenommen werden . Mehrmals kehrte der Wunſch wieder, daß wir zu Hause genug zu essen haben“. Erschütternde Bilder der Not werden aus Nordböhmen und aus Mähren und Schlesien berichtet. In unzähligen Induſtrieorten ist die einst blühende Textilindustrie völlig vernichtet , die Maschinen vielfach verschrottet oder in fremde Länder abtransportiert und die Fabrikgebäude niedergerissen. Der schon mehrfach zitierte Regierungsabgeordnete Wenzel Jaksch hat in einer Versammlung in TepligSchönau am 6. März 1937 wörtlich ausgeführt : " Die tschechoslowakische Demokratie steht vor der gewaltigen Aufgabe des Wiederaufbaues der zusammengebrochenen Exportindustrien und damit auch der sozialen Existenzsicherung der sudetendeutschen Bevöl terung. Der Anfang ist mit der Ausfuhrhilfe für die Glas , Porzellan- und Textilindustrie gemacht worden. Aber es ist eben nur ein Anfang. Es muß noch sehr viel geschehen, soll nicht eine Viertelmillion Menschen im Exportgebiet zu dauernder Arbeitslosigkeit verdammt sein . In vollem Bewußtsein meiner Verantwortung erkläre ich: Solange man den Arbeitslosen keine Arbeit gibt, ist es nicht nur in
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14. Juli 1937 Rücksicht auf die internationale Situation, sondern auch von menschlichem Standpunkt aus ratsamer, lieber 100 Millionen mehr ause zugeben, als sich die Ernährungskartenbezieher als Opfer einer rücksichtslosen Sparpolitik auszusuchen. Wer dies bestreiten will, der soll den Mut haben, einmal unsere Notstandsgebiete zu besuchen und sich zu überzeugen, wie unsere Arbeitslosen leben." Und in einem Aufsatz des „ Nordböhmiſchen Volksboten", der ebenfalls das Organ einer tschechoslowakischen Regierungspartei ist, heißt es: ,, Worte sind zu schwach, um Not und Leid der Jugend in den Krisen gebieten zu schildern. Wir besuchten die Schule einer westböhmischen Notstandsgemeinde. In der vierten Klaſſe gab es ge= rade Tschechischstunde. Die kleinen Egerländer mühten sich mit edlem Eifer, ganze Säze einer immerhin schwierigen Fremdsprache zu meistern. Es gab einen frohen Wettbewerb der bereits erworbenen Kenntnisse. Das war knapp vor der Mittagspause. Der Schulleiter fragte auf unseren Wunsch, wer von den Schülern ohne Frühstück zur Schule gekommen sei. Zögernd erhoben sich da und dort die kleinen Hände. Ob es ein Viertel oder ein Drittel der Klasse war, ließ sich nicht nachzählen. Denn keiner kann vom Leben so abgehärtet sein, daß er nicht beim Anblick dieſer helläugigen, lernfrohen Kinder, die schuldlos dem frühen Siechtum geweiht sind, ein Flimmern vor den Augen bekäme Peinigend und aufwühlend ist der Gedanke, wie viele Menschen, kostbare Talente, derart einer glücklicheren Gesellschaft von morgen verlorengehen, dies noch in einer Zeit, da Zahl und Gesundheit des Nachwuchses lezlich das Schicksal der Völker bestimmt. Wenn da= gegen nicht menschliche Hilfsbereitschaft in den lezten und äußersten Grenzen des Möglichen eingesetzt wird, dann laden wir alle eine unaustilgbare Schuld vor dem kommenden Geschlecht auf uns.“
Wer könnte nach Ausführung solcher Zitate aus dem tschechoslowakischen Regierungslager noch die Kühnheit haben, zu behaupten, daß es sich bei der Schilderung der Notlage, der nationalen und politiſchen Unterdrückung der dreieinhalb Millionen Sudetendeutſcher in der Tschechoslowakei, die einst die reichsten und induſtriegesegnetsten Gebiete Alt-Österreichs beſiedelten, um eine einseitige Propaganda handle, Die tschechoslowakische Regierung hätte es leicht in der Hand, alle dieje Stimmen zum Schweigen zu bringen, wenn sie in den Notſtandsgebieten einen wirksamen Kampf gegen die Erwerbslosigkeit führen wollte. Wenn man aber hört, daß Zehntausende, ja Hunderttausende deutsche Erwerbsloje keine andere Unterſtüßung als die der sogenannten Ernährungsaktion erhalten, und daß verheiratete Erwerbslose ohne Rücksicht auf die Zahl ihrer Familienangehörigen eine wöchentliche (!) Unterstützung von 20 Kronen = 2 Mart erhalten, dann wird jeder zugeben müssen, daß es ein wahres Wunder ist, daß in diesen Gebieten noch immer Ruhe herrscht. Für viele Taufende ist es in der Tat * die Ruhe des Friedhofs, denn Tausende und aber Tausende Kinder sind buchstäblich an Unter-
rnährung zu Grunde gegangen oder stehen in hwerster Gefahr. Es ist begreiflich, daß die kleine aufrührende nd in ihrer Eigenart sonderbare Schrift, die en Titel „ Die Sudetendeutſchen in der Tſchecho-
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Rechnung
Slowakei nicht unterdrüdt?", trägt, mit einem Aufruf schließt, in dem nach Hilfe für das deutsche Volk in der Tschechoslowakei gerufen wird. Wird die Welt auch diesen Ruf ungehört H. R. verhallen lassen?
von
Marseille
'arole des französischen Marxismus: Waffen für Valencia - Der Parteitag der Einmischung – Regierung unter Druck gesetzt NSK Der Parteitag der franzöſiſchen Sozialemokraten, der mit erhobenen Revolvern und echt beträchtlichem Lärm in Marseille zu Ende egangen ist, hat ein bemerkenswertes Ergebnis ehabt. Nicht allein entscheidend ist, daß die Narristen sich bereit erklärt haben, weiter in er Volksfront zu bleiben und die Regie: ung Chautemps zu unterstützen, die von vielen ur als die planmäßig eingetretene und zwischen llen Beteiligten genau vorher ausgehandelte Iblösung des Kabinetts Blum betrachtet wird. Borauf es ankommt, ist vielmehr die Bedin ung, die an die Unterstütung der Regierung urch die Sozialdemokraten geknüpft worden ist. Blums Volksfrontexperiment kostet den kleien Mann in Frankreich noch heute täglich are fünfzehn Franken, so außerordente ich belasten ihn die neuen Steuern und die Erhöhung der Preise für Gegenstände des tägichen Bedarfs, die er beim besten Willen nicht ntbehren tann . Auf diesem Wege tonnte die Regierung Chautemps nicht fortfahren, wenn ie das Land nicht dem völligen Ruin ausiefern wollte. Sie mußte also finanz- und wirtchaftspolitisch eine andere Gangart einschlagen, jei der sie nicht auf die Gefolgschaft der So¡ialdemokraten rechnen durfte, vor allem nicht ves radikalen Flügels, der selbst gegen Léon Blum in Opposition steht. Deshalb mußte der 1bgetretene Ministerpräsident, als er sich nach Marseille auf den Weg machte, einige 3uge = tändnisse der Regierung mitnehmen, die der sozialdemokratischen Opposition einigermaßen genügen und sie veranlassen konnten, der Regierung, die sie eigentlich stürzen wollten, weiter ihre Unterstützung zu leihen. Innerpolitische Zugeständnisse der Regierung konnten es also nicht sein. Sie mußten infolgedessen auf außenpolitischem Gebiet gemacht werden. Worauf sie sich bezogen, wurde zum erstenmal deutlich, als Ende der vergangenen Woche die französische Regierung im Nichteinmischungsausschuß mit ihrem demagogi= schen Manöver einsette. Nachdem noch wenige Stunden zuvor die französische Presse sich für die möglichst gütliche Beilegung aller Schwierigfeiten im Nichteinmischungsausschuß eingesetzt hatte, ließ man plöglich durch ausländische Nachrichtenagenturen verbreiten, die französische Regierung werde im Nichteinmischungsausschuß ein Ultimatum stellen, daß die Kontrolle der nach dem bolschewistischen Pyrenäengrenze Spanien unverzüglich liquidiert werde, falls nicht die Kontrolle an der portugiesischen Küste wieder aufgenommen würde. Daß gleichzeitig die englische Regierung von allen Mitgliedern des Nichteinmischungsausschusses, auch vom französischen Botschafter Corbin, gebeten wurde,
einen neuen Vermittlungsvorschlag auszuarbeiten, hinderte die französische Regierung. nicht - sie ließ durch ihren Botschafter Corbin ihren Entschluß tatsächlich vorbringen und vers suchte auf diese Weise den Nichteinmischungsausschuß unter einen Druck zu sehen, der den Ausschuß den französischen Absichten gefügig machen sollte. Es spielt in diesem Zusammenhang feine Rolle, daß in Paris darauf hingewiesen wurde, daß die internationalen Kontrollbeamten durch die normale französische Grenzüberwachung ersezt würden und nach wie vor jeder Geld und Munitionstransport nach dem bolschewistischen Spanien verboten sei. Man weiß, wie diese französische Kontrolle gearbeitet hat, und es ist notorisch, wie fräftig die Einmischung unter den Augen französischer Beamter unablässig betrieben worden ist. Welches waren nun die französischen Wünsche, die durch das Manöver im Nichteinmischungsausschuß durchgesetzt werden sollten? Die frans zösische Regierung war in diesem Fall nur au se führendes Organ der Partei , deren Unterstützung fie mit außenpolitischen Zugeständnissen erkauft hatte : der Sozialdemokraten.. Diese aber haben nun auf ihrem Parteitag eine Entschließung angenommen , die in geradezu frivol offener Form die Einmischung. in den spanischen Bürgerkrieg fordert. Den sozialdemokratischen Parteiführern und Abge= ordneten ist durch den Parteitag noch einmal bestätigt worden, daß sie sich mit allen Mitteln für die unverhüllte Öff = nung der französischen Grenze nach dem bolschewistischen Spanien , für die offene Lieferung von Waffen und Munition für die Bolschewisten in Valencia einsehen soll. Die französischen Marxisten, Hand in Hand, ob fie rot oder roſa ſind, wollen die offene Unterstützung der spanischen Marxisten durch die französische Regierung. Mit anderen Worten : sie verlangen vor ihr, daß sie jede Lösung ablehnt, die nicht in diesem Sinne liegt. Und da, wie oben dargestellt, die Regierung Chautemps die Unterstützung der Sozialdemo= fraten bereits einmal mit demagogischen Droe hungen im Nichteinmischungsausschuß bezahlt hat und weiter von der Unterstützung der Sozialdemokraten im höchsten Grade abhängig ist, kann man sich ausmalen, woher es kommt, daß die französische Regierung sich allen englischen Versuchen, die Nichteinmischung aufrechtzuerhalten und auf eine neue Plattform zu stellen, widersetzt. Die Volksfront präsentiert ihre Rechnung. v. L.
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NGKDas Deutſche Recht
Das
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Eigentumsrecht
Der Begriff der Enteignung im nationalsozialiſtiſchen Rechtsdenken Neue Formen der Entſchädigungspflicht
NSK Recht ist gleichbedeutend mit der Le= bensordnung des Volkes. Aus ihr werden die Gesetze, dh. die Rechtsnormen geschöpft und ge= formt, deren Zwed es ist, den gesetzlich zu regelnden Sachzusammenhang mit der gesamten Rechts- und Lebensordnung des Volkes in Übereinstimmung zu bringen. In den Gesezen des nationalsozialiſtiſchen Staates findet der Wille der Volksführung ſeinen Ausdruck. Die Führung entscheidet also über Wahrung der Lebensordnung und hat deshalb auch die Entscheidung über die Zulässigkeit einer Enteignung. Heute ist eine Enteig= nung als der Ausdruck des planenden Führungswillens zu betrachten. In einem solchen Gesez wird auch einmal die Frage der Entschädigungspflicht ge= regelt sein. Gegenstand der Enteignung können Grundstüde, Grundstücksrechte und auch andere Rechte sein, die zum Besiz oder zur Nutzung von Grundstücken berechtigen. Die Frage einer Entschädigung wird auch nicht wie im libera listischen System eine Frage einer Kapitalsauseinandersetzung in geldlicher Form sein, denn Sinn und Zweck der Entschädigung ist heute ein ganz anderer geworden. Die Entschädigung hat nach nationalsozialistischer Auffassung die Aufgabe, die durch den staatlichen Eingriff beVolksgenossen des Ordnungslage troffene wiederherzustellen. Die Entschädigung ist also eine Wiedereinordnung oder Hilfe zur Wiedereinordnung des betroffenen Volksgenossen. Die Art der Entschädigung iſt mithin an der Aufgabe der völkischen Lebensordnung ausgerichtet. In welcher Form die Entschädigung gewährt wird, ob in Geld, Land oder sonstwie, hängt davon ab, durch welche Art des Ausgleichs die Wiederherstellung des betroffenen Lebenskreises am besten und vollkommensten ermöglicht wird. Bielleicht wird also später einmal beispiels= weise die Enteignung von Wasserkraft durch Lieferung von elektrischem Strom entschädigt werden können. Im liberalistischen Zeitalter war für die Entschädigung der sogenannte Markt oder Verkaufswert maßgebend, heute ist es das Ausmaß und der Umfang, in dem die Enteignung einen Lebenskreis betroffen hat. Der Entschädigungswert wird also sowohl unter als auch über der früheren Feststellung liegen können, lezteres zB. , wenn einem armen Volksgenossen aus Gründen der Verkehrsplanung sein Häuschen enteignet werden muß, das sein ein und alles darstellt. Hier kann eine Kapi= talsentschädigung etwa früherer liberalistischer Zeiten an den Dingen völlig vorbeigehen, weil diesem Volksgenossen nur durch Schaffung einer eigenen Wohngelegenheit geholfen werden kann. Es wird sich also ganz nach der Sachlage des 1
betreffenden Falles zu richten haben, ob eine Entschädigung in Land, Geld oder sonstwie erfolgt. Das bisher wichtigste rechtliche Beispiel für die Neuordnung des Eigentums und des Eigen= tumsbegriffs ist das Erbhofeigentum. Der Erbhof ist nicht mehr Eigentum einer Einzelperson, vielmehr ist dem Erbhofbauern die öffentliche Aufgabe gestellt, den Erbhof durch ordnungsgemäße Bewirschaftung dauernd als Nahrungs- und Blutsquelle des deutschen Voltes zu erhalten. Das Eigentum ist hier wirklich als Dienst an der Volksgemeinschaft ge= staltet. Das Erbhofgesetz ist nicht etwa irgendein Spezialgesez, sondern als Ausdruck nationalsozialistischer Eigentumsauffaſſung Beispiel und Zielbild der gesamten kommenden Eigentumsordnung. Auch das Reichsnaturgeset bringt vielfach Bindungen zum Schuß der heimatlichen Landwirtschaft und zur Erhaltung der Naturschönheit. Hier kommt der wahre Eigentumsinhalt zum Ausdruck, denn Entschädigungen kommen in solchen Fällen überhaupt nicht in Frage, ebensowenig wie bei Ablieferungspflichten, die aus Gründen der Ordnung der nationalen Wirtschaft vorgeschrieben sind. Zu den Ablieferungspflichten rechnen unter anderem die auf dem Gebiete der Nahrungswirtschaft bestehenden Lieferungspflichten und die Pflicht zur Ablieferung von Gold und De= visen. Auch das Reichsjagdgesek, das die Nuzung der Jagd bestimmten Vorschriften unterwirst, ist insofern keine Enteignung. Seine Regelung bezweckt die Erhaltung eines gesunden, mit den sonstigen Verhältnissen im Einklang befindlichen Wildstandes und liegt damit im Interesse des Volksganzen . Aus dem Begriff einer typischen Enteignung scheiden auch die Fälle der Eigentums verwirkung aus, dh. die Fälle, in denen jemand wegen Pflichtverletzung seine Stellung als Eigentümer im nationalsozialistischen Staat verwirkt hat. Hierzu gehört unter anderem die Einziehung kommunistischer oder staatsfeindlicher Vermögen und der Vermögen von Ausgebürgerten. Hier kommt ebenfalls eine Entschä= digung nicht in Betracht, denn der Eigentümer hat durch sein Verhalten gezeigt, daß er der Eigentümerstellung unwürdig ist. So zeigt sich klar die Stellung eines im VolksEbenso zeigt tum verwurzelten Eigentums. aber auch die bisherige Gesetzgebung seit 1933 die folgerichtige Durchführung natio = nalsozialistischen Ideengutes und die weitere Linie der Eigentumsregelung auf den noch zu gestaltenden Lebensgebieten . Dr. B.
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Zahlen zur
Verbrechen
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Die Maßregeln der Sicherung und Beſſerung und ihre Erfolge – Jährliche Abnahme Sicherungsverwahru ngen - Die Verbrechensſlatiſtik in der Großstadt der und auf dem Lande NSK Die wirksamsten Mittel, die das neue Reich zum Schutz der Gemeinschaft vor dem Verbrechertum geschaffen hat, laufen neben der eigentlichen kriminellen Strafe her und setzen im allgemeinen auch erst nach der Strafverbüßung ein. Es sind die sogenannten Ma Bregeln der Sicherung und Besse = rung", die es verhüten sollen, daß der Rechtsbrecher, nachdem er aus dem Gefängnis entlaſſen ist, von neuem einem dunklen „ Gewerbe" nachgehen kann. Dahin gehören Sicherungsverwahrung, Unterbringung in einem Arbeitshaus oder in einer Trinkerheil- oder Entziehungsanstalt, BerufsUntersagung der ausübung, Entmannung, und schließlich auch die Anordnung der Unterbringung in einer Heiloder Pflegeanstalt bei solchen Personen, die sich in früherer Zeit durch den " berühmten" § 51 immer wieder einer Strafverfolgung entziehen konnten. Über die Zahl der Fälle, in denen die Gerichte zur Anordnung einer der erwähnten Maßnahmen schreiten mußten , herrschen weitverbreitete Unklarheiten , die zum Teil sogar auf böswillige Entstellungen zurückzuführen sind . Daß diese schweren , oft stärker als die eigentliche Strafe wirkenden Maßnahmen nur nach reiflicher Prüfung und mit größter Achtsamkeit und nur da angewandt werden, wo es das Intereſſe des Volksganzen unbedingt erheischt, zeigen die bekanntgegebenen Zahlen ohne jede Erläuterung : Im dritten Vierteljahr 1936 wurden in Deutschland rund 85 000 Personen wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze verurteilt und nur bei 486 dieser Personen , dh. 0,6 vH. , wurde neben der Strafe auf eine Maßregel der Sicherung und Besserung erkannt . Unter diesen befanden sich 120 Diebe und 75 Betrüger je in wiederholtem Rückfalle (also mit mindestens drei Vorstrafen wegen Diebstahls oder Betrugs), gegen die in der Hauptsache Sicherungsverwahrung angeordnet wurde , sowie unverbesserliche Bettler, 267 Landstreicher, Trunkenbolde oder sonstige liederliche Personen, die in das Arbeitshaus wanderten . Auch die Gesamtzahl der Personen, die durch die neuen gesetzlichen Möglichkeiten überhaupt erfaßt worden sind , hält sich in verhältnismäßig engen Grenzen, wenn man bedenkt, daß vom Gesetz nicht nur die seit 1933 straffällig Gewordenen betroffen werden , sondern daß Sicherungsverwahrung auch nachträglich gegen rund 2900 Personen angeordnet werden mußte, die zur Zeit des Inkrafttretens der neuen Geseze gerade eine Strafe verbüßten . In den laufenden Strafverfahren 1934 bis 1936 wurde in 3200 Fällen auf Sicherungsverwahrung erkannt, und zwar zeigt die Zahl in den einzelnen Jahren eine deutliche Tendenz zur Abnahme : 1934 waren es rd. 1600 , 1935 rd . 800, und 1936 insgesamt 700 Fälle. Das bedingt und beweist zugleich die Folgerichtigkeit der Maßnahme , denn ihr ganzer Sinn und
Zweck ist ja lediglich die größtmöglichste Unschädlichmachung und Ausrottung des Berufsverbrechertums durch Verwahrung“ des ein" zelnen Rechtsbrechers.
Aus einer der größeren deutschen für die Sicherungsverwahrten bestimmten Anstalten liegen einige statistische Einzelheiten über die Personen der Untergebrachten vor : Die Zahl der Vorstrafen betrug im Durchschnitt 15 , und zwar wurden etwa 45 vH. bereits im Alter von 14 bis 18 Jahren erstmalig bestraft. Der Prozentsak derjenigen, die vor Eintritt der Volljährigkeit erstmalig straffällig wurden , beträgt sogar über 75 vH. ! Die Schädlichkeit der Großstadt für die heranwachsende Jugend kommt in folgendem zum Ausdruck : Etwa 70 vH. oder fast Dreiviertel der Gesamtzahl der Sicherungsverwahr-
Rechtspolitik der letzten Woche Dänische Juristen in Deutſchland
NSK In der Zeit vom 4. bis 11. Juli waren auf Einladung des Reichsrechtsführers, Reichsministers Dr. Frank , dreißig höhere dänische Richter, Verwaltungsbeamte, Professoren der Universitäten Kopenhagen und Aarhus und mehrere Anwälte auf einer Studienreise in Deutschland. Sie sahen eine Reihe von norderlebten und mitteldeutschen Städten , Praxis der deutschen Rechtspflege an mehrerdie en Gerichten, sie besichtigten das Landeserbhofgericht in Celle und besuchten auch das Reichsgericht in Leipzig, wo sie an einer Gerichtssigung teilnahmen . In Berlin waren sie Gäste des Reichsrechtsführers, der sie auf das herzlichste begrüßte. Reichsminister Dr. Frank wies bei dieser Gelegenheit auch darauf hin, daß wir Deutsche heute glücklich sind in dem Gefühl , in der Ordnung eines nicht nur starken, sondern auch bis ins lehte gerechten Reiches zu leben, einer Ordnung, in der die Freiheit des deutschen Menschen gewährleistet ist durch die Freiheitssicherung der ganzen Nation ; in Deutschland gebe es heute keine Auseinandersetzungen mehr von Klassen gegen Klassen. Deutsche und dänische Rechtswahrer und Juristen könnten heute zusammenkommen trotz aller Irrungen, die Menschen oft trennen, die allerdings leider auch imstande seien, Völker und Staaten zu trennen. Dieser Ihr Besuch möge der Auftakt zu einer noch freundschaftlicheren Gestaltung der Beziehungen unserer beiden Völker sein, die beide auf eine große und stolze Geschichte zurückblicken können. Vertrauen Sie darauf, daß auch Dänemark und Deutschland auf dem Gebiete des Rechts in Zukunft immer mehr zusammenarbeiten ."
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NSK Folge 160 ten kommt aus der Großstadt, vom Lande stammen dagegen nur rd. 5 vH. Dabei ent= fallen heute auf die großstädtische und die Landbevölkerung etwa je 30 v5. der Gesamtbevöl= terung des Deutschen Reichs, so daß also die Großstadt im Verhältnis das 15fache an Berufsverbrechern hervorbringt wie das flache Land. Noch einige Zahlen über die sonstigen vom Gesetz vorgesehenen Maßnahmen : Im Jahre 1936 wurden insgesamt rd. 1900 Personen in
ein Arbeitshaus und 139 in eine TrinkerheilGegen 750 oder Entziehungsanstalt gebracht. Personen mußte die Unterbringung in einer Heil- oder Pflegeanstalt ausgesprochen werden, von denen etwa die Hälfte zu den sog. vermindert zurechnungsfähigen gehört. Das wirksame Mittel der Untersagung der Berufsausübung wurde in 125 Fällen ausgesprochen und 230 ge= fährliche Sittlichkeitsverbrecher wurden ent= mannt. W. Romberg.
Finderpflicht und Finderrecht Die Anzeigepflicht des Finders – Anspruch auf Finderlohn – Koſten für Aufwendungen müſſen durch den Verlierer erseht werden NSK Die Sommerzeit mit ihrer Ausflugsund Reisegelegenheit bringt es mit sich, daß mehr als sonst Gegenstände verloren und ge funden werden. Im Omnibus und im Eisenbahnabteil, am Rastplag auf der Alm oder beim Beerensuchen im Walde, in der Unterfunftshütte der Berge oder in dem Strandkorb am Meeresufer werden Handtaschen, Umschlagtücher, Schmucksachen, Photoapparate usw. vergessen und von späteren Besuchern gefunden. Der rechtlich denkende Volksgenosse wird immer ernstlich prüfen, welche Pflichten und auch welche Rechte bei einem Funde begründet werden. Das Gesetz verlangt von dem Finder, der eine verlorene Sache an sich nimmt, daß er dem Verlierer oder dem Eigentümer oder einem sonstigen Empfangsberechtigten unverzüg lich den Fund anzeigt. Hat jemand also in der Sommerfrische einen Gegenstand eines ihm bekannten Hausgastes gefunden, so hat er die Pflicht, den Fund diesem mitzuteilen, falls er den Gegenstand an sich genommen hat. Eine gesetzliche Pflicht zur Aufnahme der Fundsachen durch den Finder besteht an sich nicht, es ist aber selbstverständlich, daß das sittliche und volksgenössische Gebot der gegenseitigen Unterstützung hierzu verpflichtet. Wer einen Fund nicht anzeigt oder ver = heimlicht , zB. durch Auskunftsverweigerung, Leugnen, Vorspiegelung, aber auch schon durch Schweigen bei Nachfrage, vergeht sich gegen seine Finderpflicht. Er setzt sich nicht nur der Bestrafung wegen Fundunterſchlagung aus, sondern das Gesetz versagt ihm auch den An = spruch auf Finderlohn , der sonst jedem Finder zusteht. Der Finderlohn beträgt 5 vH. von dem Werte der Sache bis zu 300 RM. und 1 vH. von dem Mehrwerte. Bei Tieren beträgt der Finderlohn nur 1 vH. Der Finder braucht die gefundene Sache erst herauszugeben, wenn er den Finderlohn sowie Ersag für die Aufwendungen erhalten hat, die er den Umständen nach zwecks Verwahrung oder Erhaltung der Sache oder zwecks Ermittlung des Empfangsberechtigten gemacht hat. Aufwendungen können dem Finder zB.
durch eine Anzeige in der Zeitung entstehen. Der Finder ist zu einer Zeitungsanzeige jedoch nicht verpflichtet. Aufwendungen können auch dadurch entstehen, daß der Finder eines Photoapparates zur Ermittlung des Eigentümers die aufgenommenen Bilder entwickeln läßt. Ist der Verlierer oder sein Aufenthalt nicht bekannt, so muß der Fund sofort der zuständigen Po = lizei verwaltung angezeigt werden. Da= bei sind die näheren Umstände des Fundes und sonstige Angaben, welche für die Ermittlung des Verlierers von Bedeutung sein können, mitzuteilen. Auf Verlangen hat der Finder den Gegenstand der Polizeiverwaltung zur Ver= wahrung abzugeben ; er ist zu einer solchen Ablieferung auch ohne Aufforderung berechtigt, wenn er von seiner Pflicht zur Aufbe = wahrung befreit sein will. Denn solange der Finder die Sache nicht abgeliefert hat, ist er zur ordnungsmäßigen Verwahrung (bei Tieren also auch zum Füttern) verpflichtet. Eine Verwahrungspflicht besteht aber nicht an solchen Sachen, die verdorben sind oder durch die Verwahrung wertlos werden, oder durch die der Finder sich der Ansteckungsgefahr aus=" setzt.
Bei Gegenständen im Werte unter 3 RM. hat der Finder wohl die Verpflichtung zur Anzeige an den bekannten Verlierer, dagegen ist er zur Anzeige an die Polizeibehörde und zur Ablieferung an sie nicht verpflichtet. Wenn der Verlierer durch die Polizei oder ſonstwie ermittelt wird, so kann der Finder die Sache an ihn ohne Prüfung, ob er auch der wirkliche Eigentümer ist, abliefern. Ist nach Ablauf eines Jahres nach der Anzeige bei der Polizeibehörde der Verlierer oder ein sonstiger Empfangsberechtigter nicht ermittelt worden, so erwirbt der Finder das Eigentum an der Sache. Hat er dieſe der Polizei abgeliefert, so kann er die Aushändigung . verlangen. Bei Gegenſtänden unter 3 RM. beginnt die Jahresfrist schon mit dem Augenblick des Findens. Hier erwirbt der Finder das Eigentum aber nicht, wenn er den Fund auf Nachfrage verheimlicht hat. Um das Recht des Finders auf Erwerb des Eigentums zu sichern, bestimmt das Gesez, daß die Poli-
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14. Juli 1937
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zeibehörde den ihr abgelieferten Gegenſtand dem Berlierer nur mit Zustimmung des Finders herausgeben darf. Eine besondere Regelung ist für Sachen ges troffen, die in einem öffentlichen Gebäude (Rathaus, Gericht, Bahnhof) oder einem öffent= Verkehrsunternehmen lichen (Straßenbahn,
Eisenbahn, Schiff) gefunden sind. Diese Sachen hat der Finder der betreffenden Aufsichtsstelle abzuliefern, ohne einen Anspruch auf Finderlohn und Eigentumserwerb machen zu können. Die Behörde macht den Fund bekannt und läßt ihn später versteigern, wenn der Eigentümer O. M. sich nicht meldet.
Wie das Gericht entschied
Urteile, die jeden intereſſieren
Bestrafte Raſſenſchande NSK Die ,,Juristische Wochenschrift", das Organ der Reichsgruppe Rechtsanwälte des NSRB., veröffentlicht in Heft 28 eine Reihe von Urteilen, die zum Blutsch uzgesetz ergangen sind. Nach dem Blutschutzgesetz ist immer nur der Mann wegen Rassenschande strafbar ; das gilt sowohl für das vollendete Verbrechen als auch nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts für die Anstiftung zur Raſſenſchande. Dagegen hat das Reichsgericht nunmehr eine Frau wegen Begünstigung des Rassenschänders bestraft. Sie hatte als deutschblütige Frau mit einem Juden Rassenschande getrieben und danach in dem Strafverfahren gegen den Juden den Rassenschänder durch wissentlich unwahre Aussagen vor der Bestrafung zu retten gesucht. In diesem Verhalten liegt eine strafbare Begün = tigung eines Verbrechens.
In einem anderen Fall kam das Reichsgericht zur Verurteilung wegen Rassenschande, weil der Jude mit der von ihm geschiedenen deutsch‹ blütigen Frau nach der Ehescheidung den Ge= schlechtsverkehr fortgesezt hatte. Das Reichsge= richt betonte noch einmal besonders deutlich, daß das Blutschutzgesetz nicht die Raſſenehre und Rassenreinheit des einzelnen, sondern die Rassenehre und Rassenreinheit des deutschen Volkes schützen soll, so daß Raſſenschande auch dann vorliegt, wenn die deutschblütige Frau verkommen ist und in den rassenschänderischen Verkehr einwilligt. Wie weit geht Notwehr? NSK Es gibt Menschen, denen das Messer oder der Revolver ziemlich locker ſizen . Bei jeder kleinen Streitigkeit und irgendwelchen nichtigen Anläſſen fuchteln sie mit dem Meſſer herum oder drohen mit Erschießen, und bald ist dann auch das Unglück geschehen und einer der Streitenden schwer verlegt oder gar getötet. In solchen Fällen ist es sehr zweifelhaft, ob dem Täter das Recht der Notwehr zur Seite gestanden hat. Das Reichsgericht hat in einer ähnlichen Sache (,,Juristische Wochenschrift“ 1937, Seite 1786") ausgeführt, in Fällen, in denen der Angegriffene dem Angriff in anderer Weise als durch gewaltsame Abwehr entgehen kann,
ohne sich dadurch etwas zu vergeben oder eigene oder fremde berechtigte Intereſſen zu gefährden, widerspreche die gewaltsame Abwehr - beson ders dann, wenn sie nur unter Tötung eines Menschen möglich ist - so sehr der gesunden Volksanschauung, daß sie nicht als zur Verteidigung notwendig anerkannt werden kann. Während das Landgericht den Angeklagten freigesprochen hatte, verneinte das Reichsgericht die Notwehr, weil es dem Angeklagten ein Leichtes und auch zuzumuten ge= wesen wäre, dem Streit aus dem Wege zu gehen, zumindest aber die ernsten Formen des Streits zu verhüten. Tragweite der Verzeihung im Scheidungsprozeß NSK Das zurzeit noch geltende Ehescheidungsrecht zählt eine Reihe von beſtimmten Gründen auf, aus denen eine Ehe geschieden werden kann. Ausdrücklich heißt es nun im Geſeß, daß die Scheidungsklage auf Gründe, die verziehen worden sind, nicht geſtüßt werden kann. In der Praxis führt die Prüfung, ob Verzeihung vorliegt, häufig zu erheblichen Meinungsver= schiedenheiten und Schwierigkeiten. Vielfach sind sich die Ehegatten über die Tragweite der Verzeihung nicht im faren. Das Reichsgericht hat vor einigen Wochen in einer von der „ Juristischen Wochenschrift“ 1937. Seite 1710 veröffentlichten Entscheidung erklärt, eine wirksame Verzeihung seht nicht nur die volle Kenntnis der Handlung des anderen Ehegatten voraus, sondern auch die Kenntnis ihrer ganzen Tragweite für das künftige Eheleben. In dem vom Reichsgericht entschiedenen Falle war der Ehemann wiederholt wegen Diebstahls mit schweren Strafen belegt worden ; die Frau hatte ihm gleichwohl verziehen und nach der Entlassung aus der Strafhaft die Ehe mit ihm fortgesetzt. Als nun die Sicherungsverwahrung des Ehemannes angeordnet wurde, verlangię die Frau die Scheidung. Das Reichsgericht gab der Klage statt, obgleich die Sicherungsverwahrung als solche keinen Scheidungsgrund gibt, und nahm an, daß sich die Frau über die Tragweite der Straftaten, nämlich, daß sie zur dauernden Sicherungsverwahrung führen konn= ten, bei der Verzeihung nicht im klaren ges. wesen sei.
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Nationalſozialiſtiſche
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Partei-Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Tempel
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einer
15. Juli 1937
neuen
Zeit
Das deutsche Volk und ſein Haus der Deutſchen Kunft – Künstlerischer Mittelpunkt der ganzen Nation NSK Ms am Morgen des 6. Juni 1931 die Schredensbotschaft vom Brand des Münchener Glaspalastes die Welt durcheilte, war die Trauer allgemein. Nicht nur Zehntausende von Münchenern umſäumten die Brandstätte, um einen lezten Blick zu tun auf die rauchenden Trümmer, die Überreste unvergänglicher Werke. Alle Deutschen empfanden den Verlust. Nicht das überalterte und wenig ſchöne Gebäude war es, das unersetzlich ſchien, nein, die deutsche Kunst hatte einen Mittelpunkt verloren, und es bestand keine Hoffnung, ihn wiederhergestellt zu sehen. Die Sorgen des Volkes galten anderen Dingen. Die Millionen= zahl der Arbeitslosen, der Zusammenbruch jeder Ordnung, ein drohendes bolschewistisches Chaos vor Augen – das war die Zeit, in der der alte Glaspalast in Trümmer ging. Ein paar hundert Schritte weiter standen wir an jenem Tage auf dem Dach des Braunen Hauſes und fahen die legten Rauchschwaden aus den Trümmern aufsteigen ; und wir fühlten in jenen Stunden inſtinktiv, daß entweder dieſer Brand Symbol des letzten deutschen Zusammenbruchs sei, oder aber mit einem neuen Deutschland auch eine neue Zeit des deutschen Künstlers anbrechen und mit ihr ein neuer Mittelpunkt deutschen Wir ahnten, Künstlertums entstehen würde. daß der Mann, für dessen Mission wir mit dienen durften, auch der Bahnbrecher dieser neuen Zeit des künstlerischen deutschen Men= schen werden würde. Mehr als sechs Jahre sind seit jener Stunde vergangen. Bor unserem Braunen Haus sind die gewaltigen Bauten der Parteihäuser entstanden. Über die Ewige Wache weitet sich der Blick zum Königlichen Platz. Die alte Kunststadt München hat ein festliches Gewand angelegt. Ein Schmuck von ungeahnter Eindrudskraft hat ein völlig neues Straßenbild geschaffen. Aus den Zehntausenden, die damals vor den Trümmern des Glaspalastes standen, sind Hunderttausende ge=
worden, die aus allen Teilen des Reiches nach München kamen und in dichten Kolonnen dem Haus der Deutschen Kunst zustreben. Die Vision von einst ist wunderbare Wirklichteit geworden ! Die deutsche Kunst hat einen Mittelpunkt be= kommen, wie sie ihn in der deutschen Geschichte in dieser Größe und Eindrudstraft nie besessen hat. Wir haben nicht nur davon gesprochen, daß der deutsche Künstler und das deutsche Volk zueinander kommen müßten, der Führer hat die Tat vollbracht. Er hat den Anschlußpunkt von Kunst und Volk, die Wallfahrtsstätte der Nation zum Schaffen ihrer Künstler im Haus der Deutschen Kunst gestaltet. Während wir allein die weiten Säle durchſchreiten, in denen lezte Hand angelegt wird an die erste große Ausstellung in dem neuen Bau, gewinnt in uns der Gedanke zwingend Kraft, daß hier in diesen geräumigen und liche
Japan lernt die SA. kennen Bavillon der SA. in japaniſcher Ausstellung NSK München, 15. Juli. Die große japanische Zeitung Dhaka Mainichi" hat fürzlich bei Osaka eine Ausstellung veranstaltet, auf der auch Deutschland mit einer eigenen Halle vertreten war. Einen besonderen Anziehungspunkt bildete in dieser Halle ein Pavillon der SA., der bei den japanischen Besuchern lebhaftes Intereſſe erweckte. In diesem Ausstellungsteil wurden Uniformen_und_zahlreiche Ausrüstungsstücke der SA . gezeigt, ferner war in aufschlußreicher Darstellung und in japaniſcher Übersehung eine Übersicht über Aufbau und Auf gaben der SA. gegeben. Diese Schau, die dazu diente, das Verständnis der Völker untereinander zu fördern, wurde durchgeführt von der Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiſeverkehr in Zusammenarbeit mit der Obersten SA.-Führung.
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NSK Folge 161 ten Hallen nun Jahr für Jahr Hunderttausende von deutschen Menschen in Andacht und in stolzer Freude die Werke ihrer deutschen Künst ler auf sich wirken lassen werden. Das Haus der Deutschen Kunst ist keine Galerie, ist kein Museum, feine Kunsthandlung, die nur von wenigen Kennern besucht wird. Es ist das Haus des Volkes. Seine gewaltigen Räume vermögen Tausende und aber Tauſende zu faſſen es ist ein Bau, der so recht geeignet ist, der künstlerische Mittelpunkt unserer ganzen Nation zu werden. Das Schaffen der deutschen Künstler wird beseelt und beflügelt werden von dem Gedanken, hier dem Volke die edelsten Schöpfungen des Jahres zeigen zu dürfen, und das Volk in seinen breitesten Schichten wird prüfend und wägend, aber auch ergriffen von jeder wahrhaft großen Leiſtung durch diese Räume gehen. Und nicht nur das allein Deutschland hat seinen Künstlern einen Bau errichtet, der ihrer würdig ist. Wer die gewaltige Ehrenhalle betritt, den überkommt ein Ahnen von der Tradition deutschen künstlerischen Ringens und Schaffens; dessen Gedanken gehen hinaus ins deutsche Land, das so reich ist an ewigen Monumenten, die Zeugnis ablegen von dem Ringen um das Schöne, vom inneren Kampf und der Gestaltungskraft deutscher künstlerischer Menschen. Dieses Erbe aus zwei Jahrtausenden ist die Berpflichtung des Künstlers von heute und wird sie noch mehr ſein für die kommenden Generationen des deutschen Künstlertums. Wir brauchen uns keine Sorge zu machen um Wahrer diese kommenden Generationen. Künstler sein heißt heute im Zeichen des Hauses der Deutschen Kunst, im Mittel-
Ein
Buch
15. Juli 1937
punkt der nationalen Anerken = nung und Achtung stehen. Solche unwägbaren und doch in die Tiefe wirkenden Kräfte werden für die heranwachsenden Generationen eine größere und bedeutungsvollere Rolle spielen, als Leute mit dem Rechenstift erflügeln können. Wenn nun der Führer dieses Haus der Deutschen Kunst, das seiner in die Zukunft blidende Voraussicht das Entstehen verdankt, eröffnet, dann ist das nicht nur ein Ereignis für deutschen die sondern Künstler, ein Ereignis für uns a Ile. Nicht nur, daß wir durch eigene Teilnahme oder durch die Zeitung die größeren Veranstaltungen miterleben, die das Auge der gan= zen Welt auf Deutſchlands Kunstfreude lenken werden - wir wissen, daß hier die Tore zu neuen Entwicklungszeiten deutscher Kunst ge= öffnet werden, und das geht jeden von uns an. Sage keiner, er ſei unempfänglich für künstlerisches Schaffen. Ihm ist genau so wie jedem deutschen Menschen Freude an der Kunst in die Wiege gelegt worden. Er trete hin an die Altäre der Kunst und er wird belehrt sein. Er wird fühlen, daß der Anblick des Schönen ihn reicher, stolzer und freudiger macht. Und er wird ahnen, warum wir im nationalsozialistischen Deutschland Jahr für Jahr der deutschen Kunst ein Fest gestalten. Er wird erkennen, daß ebenso wie er und die ganze Nation im Weg zur Kunst den Weg zu glüdlichem Erlebnis findet. Kommende Generationen aber werden das Haus der Deutschen Kunst mit besonderer Ehrfurcht betreten, weil es Zeugnis ablegt von der inneren Kraft, die unserem Volke nach harten Prüfungen die Brücke in eine neue Welt gebaut hat. Helmut Sündermann.
erobert
Deutſchland
Vom 18. Juli 1925 bis 18. Juli 1937 über drei Millionen Exemplare Als Adolf Hitlers „Mein Kampf" erschien Ewiges Denkmal heroiſcher Kraft NSK Am 1. April 1924 fällt ein volksfremdes Boltsgericht in München seinen Spruch über den 9. November 1923, schickt Adolf Hitler für fünf Jahre in Festungshaft. Nicht einen Tag läßt man dem Gefürchteten Zeit, seine Angelegenheiten zu ordnen. Noch am Abend der Urteilsverkündung führt man Hitler und mit ihm seine Mitstreiter Weber und Kriebel durch das Tor der Festung Landsberg am Lech. Vergittert die Fenster der schmalen dürftigen Zelle, aber ungebrochen der Mut, die Zuversicht und der Glaube des Mannes, dem man in dieſer Stunde die Freiheit raubt, um die er für sein Bolt den Marsch zur Feldherrnhalle angetreten hatte. Als in den Tagen des Hitler-Prozesses, in den niederschmetternden Stunden nach dem Blutbad an der Feldherrnhalle auch alte Kampfgenossen des Führers fleinmütig werden und verzagt, als Troftlosigkeit selbst kampf-
erprobte Männer erfassen will, da richtet ein Führerwort sie wieder auf. Ein Führerwort, stahlhart und mit blizenden Augen gesprochen, ein Wort, das in seiner prophetischen Schlichtheit den lezten Zweifel bannt : „ In drei Jahren habe ich die Bewegung wieder aufgebaut." Viereinhalb Jahre nervenaufreibender Kampf gegen Lüge, Gemeinheit, Niedertracht und Verleumdung, das erschütternde Meineidsverbrechen der Reaktion, das 16 der treuesten Kämpfer Hitlers mit ihrem Leben bezahlen mußten, die engen Wände der Kerkerzelle -- nichts vermag diesen Menschen zu zwingen, der in der Abgeschiedenheit seiner Haft erſt recht nur seinem Deutschland lebt. Der Sekretär des Führers ist da, Rudolf Heß. Auf- und abwandernd und oft sinnend hinausschauend durch die Gitterstäbe des Fensters bespricht sich Hitler mit ihm und dann dittiert
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er. Stunde um Stunde, oft bis in die sinkende Nacht. So entsteht der 1. Band von „ Mein Kampf“ in der Zelle einer Festung, die damals den meisten Deutschen unbekannt, heute bereits zu einer Gedenkstätte der Nation geworden ist. Und Hitler widmet das Buch seinen Toten von der Feldherrnhalle. Er schreibt: „ Sogenannte nationale Behörden verweigerten den toten Helden ein gemeinsames Grab. Go widme ich ihnen zur gemeinsamen Erinnerung den ersten Band dieses Werkes, als deſſen Blutzeugen sie den Anhängern unserer Bewegung dauernd voranleuchten mögen." Am 18. Juli 1925 erscheint im Eher-Verlag dieser 1. Band im Handel. Er war in einer Auflage Don 10 000 Stück herausgegeben worden. Schon vor dem Erscheinen, im Frühjahr 1925, hatte Verlagsleiter Amann mit dem Sammeln von Bestellungen beginnen lassen. Als das Buch nun im Handel vorliegt, iſt faſt die gesamte Auflage bereits durch Vorbestellungen vergriffen. Diese Tatsache, bei keinem anderen Buch ein sonderliches Ereignis, verdient Erwähnung. Die Bestellerlisten ſind ein rührendes Dokument der Treue und des Glaubens . Wieviele jener Menschen, die damals in der Zeit größter nationaler Hoffnungslosigkeit und Verzweif= lung 12 RM. für dieſes Buch zeichneten, mögen sich jeden einzelnen Groschen dafür vom Munde abgespart haben ! Für wieviele jener Besteller, einfache Arbeiter, Volksgenossen mit niedrigs ſtem Einkommen, mag der Erwerb dieses Buches ein Versagen vieler anderer Wünsche bedeutet haben. Es waren die alten Treuen des Führers , die stets Gläubigen und stets Unverzagten, die Männer und Frauen, denen leine Macht der Welt die Zuversicht rauben fonnte, daß auch die Kerkermauern von Landsberg die Hoffnung nicht zu erdrüden vermögen, ihren Hitler , in ihr die sie in Deutschland setzten. Ihre Treue und ihre Anhänglichkeit zum Führer schuf so die ersten Bausteine zum Wiederaufbau des Kampfblattes des Führers, des Völkischen Beobachters". Die Einnahmen aus dem Erlös verwandte der Reichsleiter Amann dazu , zunächst einmal den „ Völkischen Beobachter", der seit der Verbotszeit am 1. April 1925 wieder täglich erschien, auszubauen. Die nächste Auflage wird mit größter Beschleunigung herausgebracht, und auch sie findet. wieder einen erfreulichen Abfah. Inzwischen ist der Führer aus der Haft entlassen, schreibt im Sommer 1926 in Berchtesgaden den zweiten Band. Es folgte Jahre ſpäter die allgemein bekannte Volksausgabe und dann nimmt, besonders vom Tag der Machtübernahme an, die Auflage immer gewaltiger zu. Ende Juni 1937 kann der Zentralpartei-Verlag auf den gewaltigen Erfolg von 3 Millionen abgesetzten Exemplaren hinweisen. Das Werk, in der engen Zelle von Landsberg begonnen und zunächſt nur für die wenigen getreuen Anhänger der Idee geschrie ben, ist zu dem Buch des deutschen Volkes geworden. Findet aber auch im Ausland erschienen in amerikanischer, dänischer, englischer, italienischer,
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15. Juli 1937 portugiesischer, spanischen, schwe = discher und ungarischer Übersetzung -immer stärfere Beachtung. Im Vorwort des 1. Bandes schreibt der Führer: „Ich wende mich dabei mit diesem Werk nicht an Fremde, sondern an diejenigen Anhänger der Bewegung, die mit dem Herzen ihr gehören und deren Verstand nun nach innigerer Aufklärung strebt. Ich weiß, daß man Menschen weniger durch das geschriebene Wort als vielmehr durch das gesprochene zu gewinnen vermag, daß jede große Bewegung dieser Erde ihr Wachsen den großen Rednern und nicht den großen Schreibern verdankt. Dennoch muß zur gleichmäßigen und einheit lichen Vertretung einer Lehre das Grundsätz= liche derselben niedergelegt werden für immer." Den gläubigen Anhängern und Verfechtern der Idee hat Hitler ſein Werk zuerst gewidmet. Sie haben es in ihre Herzen geſchloſſen und die Idee hinausgetragen ins Volk, bis sie alle deutschen Menschen erfaßte. Nun liegt ,,Mein Kampf" nicht mehr als das Buch der ersten nationalsozialistischen Revolutionäre vor uns, sondern als das Buch des ganzen deutschen Volkes, als das Werk, das nach dem Willen des Führers die Grundsätze der nationalsozialistischen Idee gegen jede Verwässerung aufzeichnet für alle Ewigkeit. Grundsätze freilich, nicht für Schriftgelehrte, die mit erhobenem Zeigefinger an jedem Sak herumdeuteln und ihm einen blutleeren dogmatischen Inhalt zu geben versuchen, sondern Grundsäge , die im Herzen leben müssen , die nur der begreifen und je verstehen kann, der sie erlebt hat aus einem aufgeschlossenen Herzen heraus für das Wollen, Werden und Wachsen der nationalsozialiſtiſchen Boltsgemeinschaft, in der er steht.
Dank des WHW . an die SA. Verpflichtend für den weiteren Einſat NSK Berlin, 15. Juli. Daß uns im Dritten Reich die Nächstenliebe tatkräftige Hilfe und freiwilligen Einsatz be= deutet, hat seinen Beweis gefunden im täglichen Dienen unserer Kampfgemeinschaft . Durch eine selbstlose Opferbereitschaft , der nur mit dem Erreichen des Ziels ein schlichter Dank abgestattet wird, wurden Leistungen vollbracht, die zu den sozialistischen Wundern der Neuzeit gehören. Von diesen Wundern ist wohl das Winterhilfswerk das erhabenste. Und wenn es im Opferjahr 1936/37 noch erfolgreicher geworden ist als im Vorjahr , dann ist das nicht zuleht ein Verdienst der SA., ein Verdienst des Unbebannten da draußen an der Front, der in Sturm und Regen, Wetter und Sonnenschein, der freiwilligen Pflicht sich unterzog und sammeln ging. Daher hat der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk, Hilgenfeldt , in einem Schreiben an den Stabschef seinen herzlichsten Dank ausgesprochen, für den unermüdlichen Sammeleifer der SA -Kameraden, die beson= ders bei der 4. Reichsstraßensammlung des WHW. in vorbildlicher Bereitschaft sich zur Verfügung gestellt haben . Der Dank an den Stabschef soll verpflichtend ſein für den weiteren Einſatz der SA . !
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Was
blieb
offen ?
Optantenfrage - Artikel 4 - Minderheitsfrage - Verbliebene Aufgaben des Oberschlesienproblems NSK Der seinerzeit zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Polen über Obers schlesien abgeschlossene Bertrag, bekanntgeworden als " Genfer Konvention", trug der Tatsache Rechnung, daß das aufgeteilte oberschlesische Industriegebiet, bis dahin ein in organiſchem Wachstum gewordenes Ganzes, nur dann lebensfähig bleiben könnte, wenn wenigstens ein Teil der vorhandenen wirtschaftlichen Bindungen und Beziehungen für eine Übers gangszeit erhalten bliebe.
Heute nun, da ein großer Teil der Abmachungen durch Fristablauf hinfällig geworden ist, haben die beiden beteiligten Regierungen. in der Erkenntnis, daß auch die vergangenen 15 Jahre die bestehenden Wechſelbeziehungen nicht aufzuheben vermochten, eine Reihe neuer Abmachungen getroffen oder in Aussicht genommen, ohne daß damit der Fragen» Lomplex jedoch eine völlige Lösung gefunden hätte. Worüber hat man sich denn geeinigt? Hauptſächlich über technisch-wirtschaftliche offene Fragen, wie den Grenzverkehr, über Eisenbahnverkehr und Eiſenbahntarife, einige arbeitsrechtliche Fragen uam. Offengeblieben sind jedoch die Optantenfrage , die Rechte aus Artikel 4 des Abkommens und der größere Komplex der sogenannten Minderheitenfragen. Die Optantenfrage berührt alle die, die im Deutschen Reich lebend sich für die polnische Staatsangehörigkeit und im um= gekehrten Falle für die deutsche entschieden haben. Es sind auf polnischem Boden 1500 Reichsdeutsche und bei uns ungefähr 700 Polen, die heute übrigens nicht nur in Oberschlesien, sondern über das ganze Reichsgebiet zerstreut leben. Polen scheint gewillt, die deutschen Optanten auszuweisen.
Bon weitestgehender Bedeutung ist auch der umstrittene Artikel 4 des Abkommens. Da er weder wie andere Bestimmungen ausdrüdlich befristet ist noch seinem Sinne nach es gibt doch keine Garantie wohl erworbener Rechte nur auf bestimmte Zeit befristet ſein tann, stehen wir auf dem Standpunkt, daß er nach wie vor gilt , eine Tatsache, die man trok mehrfacher Feststellung des Schiedsgerichts für Oberschlesien freilich im Nachbarlande nicht anerkennt. Der Art. 4 garantiert den in den oberschlesischen Gebieten ansässigen Personen und Gesellschaften den Schuß all ihrer zur Zeit des Überganges der Staatshoheit bestehenden Rechte. Er sieht ferner vor, daß sie im Rechtswege verteidigt werden können und daß im Falle eines Entzuges volle Ent = schädigung zu leisten sei. Unter den im Artikel 4 garantierten Rechten, so dem Apothekerprivileg, dem Mutungsrecht und dem Eigentumsrecht, spielt heute das Eigen = tumsrecht eine besondere Rolle. Wir sind
feineswegs der Meinung, daß das Abkommen Eigentumsrecht für alle Ewigkeit garantieren und damit einen Dauerzustand der Besitverteis lung schaffen soll. Wenn daher Polen darangehen will, nunmehr die Agrarreform auch in Schlesien durchzuführen, ſo zielen unsere Einwände nicht so sehr gegen das Recht an sich, sondern das gegen, daß eine volkspolitische Ten , denz verfolgt wird und daß vor allem die nach der Agrarreformgeſekgebung vorgesehene Entschädigung die Rechte aus Artitel 4 verlegt. Sieht nämlich das Abkommen eine volle Entschädigung vor, so das Agrarreform= werk nur eine angemessene, die übrigens noch dadurch gemindert ist, daß nur ein Drittel der Entschädigung in bar gezahlt, zwei Drittel hins gegen in vintulierten Staatspapieren, um 40 bis 50 vs. unter der Parität notiert, geleistet werden. Wir können daher nicht umhin, in der Nichtanerkennung des Artikels 4 eine wohl. berechnete Rechtsbeugung zu sehen. Keine Lösung hat bisher die Hunderttausende angehende Minderheitenfrage gefunden. Wer bedenkt, wie trostlos wirtschaftlich und seelisch das Dasein unserer Volksgenossen in Polnisch-Schlesien ist, wer ferner bedenkt, wie ſehr bei unklarer Rechtslage die immer wieder vorgebrachten Klagen der Volksgruppen das Einvernehmen unter den Nationen stören fönnen, muß unbedingt die Notwendigkeit einer Regelung der Volksgruppenfrage bejahen. Nun gehört Polen formalrechtlich zu ben Staaten, die bei ihrer Gründung die Beachtung des Lebensrechtes der Minderheiten vertraglich anerkennen mußten . In seinem berühmt ge= wordenen Brief an Paderewski hat Clemenceau diese Anerkennung als Voraussetzung der Aufnahme in die europäische Völkerfamilie bes zeichnet. Polen hat sich vor drei Jahren durch den Mund seines Außenminiſters Beck von der internationalen Kontrolle dieser Vertragspflicht gelöst, nicht ohne die Beachtung des Minderheitenrechtes als selbstverständlich auch für Polen anzuerkennen. Wir Deutschen, die wir uns selbst Don souveränitätsbeschränkenden Fesseln befreit haben, können den polnischen Schritt verstehen. Wir halten auch deswegen nichts von aufgezwungenen Verpflichtungen, weil die Erfahrung zeigt, daß solche Pflichten nur widerwillig und damit zum Schaden der zu Schüßenden erfüllt werden. Wir wissen uns aber auch mit Polen darin eins, daß die Volksgruppen, die in einem nicht volkseigenen Staate leben, ein natürliches Recht, ja die Pflicht zur Erhaltung ihrer Art haben -- die Bestimmungen des Katechismus der Auslandspolen decken sich mit unseren Anschauungen und sind daher des Glaubens, daß zwei Länder, die, wie das Reich und Polen, gleiche Interessen haben und miteinander befreundet sind, daran gehen müſſen, vorbildlich für die ganze Welt, die zwischen ihnen bestehende
(".
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NSK Folge 161 Minderheitenfrage in einer allen Zweifel ausschließenden Art zu lösen. Der uns verständliche Widerwille gegen aufgezwungenes Recht hat drüben zu unerfreulichen Maßnahmen gegen die Deutschen geführt, ein
Kamerad
des
15, Juli 1937 Verhalten, das zuweilen auch auf die Behand lung der Polen im Reiche wenigstens psychologisch nicht ohne Folgen war. Hier gilt es, Neues zu schaffen , und die gegenwärtige Lage duldet keine Verzögerung. A. H.
Volksgenoſſen
Erfahrungen und Erlebniſſe eines NSV.-Blockwalters – Hilfe, die von Herzen kommt Wie die NSV. sich im Alltag durchſett NSK Die großen Aufgaben der nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt ſind bekannt die NSV. ist eine Organisation, die heute jedem deutschen Volksgenossen vollſte Anerkennung abnötigt. Jeder kennt die Männer und Frauen, die sich in uneigennüßiger Weise für dieſes nationalsozialiſtiſche Hilfswerk einsehen. Wenn man aber ihrer Arbeit ge= denkt, ſo ſoll man nicht nur im Bewußtsein haben, daß diese Männer und Frauen die Mittler der materiellen Hilfe find, ſondern zugleich die seelischen Betreuer von Hunderttausenden, die einer solchen Hilfe bedürfen. Im folgenden wird die Arbeit eines Blodwalters der NSV . geſchildert, wie ſie ſich aus einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der Nationalsozialistischen Parteilorrespondenz darstellt.
Alle Freizeit für die NSV . Dieser Blockwalter, ein unbekannter Mann, der täglich neun Stunden in einem Maschinenbetriebe arbeitet, und der ſeit vier Jahren seine gesamte Freizeit für die Arbeit in der NSV. einsetzt, würde niemals über seine Arbeit reden. Aber eines Tages hat er uns besucht, er war im Dienst und wollte uns kennenlernen. Und wie wir so zuſammenſaßen, und über dies und jenes sprachen, da konnte es nicht anders sein, als daß unser Blockwalter der NSV . auch dieſe und jene Besuche schilderte, die er an verschie= denen Stellen in Berlin gemacht hat. Die betreuende Arbeit eines Blockwalters iſt naturgemäß ganz verschieden, je nach der Wohngegend, in der er seine Tätigkeit entfaltet. Eins ist aber überall von vornherein gleich ge= wesen : ein Blockwalter konnte sich nicht mit seinem Amt begnügen, konnte nicht davon ausgehen, daß ihn alle Volksgenoſſen kennen, die in seiner Nähe wohnen, nein, „ das Amt muß erworben werden“. Es ist überhaupt erst dann wirksam, wenn man den Blockwalter bei seinem Namen kennt und nennt. Die erste Scheu überwunden Jeder einzelne dieser Männer, das hat der Austausch von Erfahrungen unter ihnen gelehrt, mußte sich erst in den engeren Kreis der zu betreuenden Familien hineinleben. Für den einfachen Volksgenossen wie für die sogenannten „gebildeten Schichten", mochte ja 1933 jeder, der von einer sogenannten Sammelorganisation fam, etwas anrüchig scheinen. Hatte man nicht schon früher gegeben ? War man nicht schon immer ""wohltätig" gewesen? War es denn früher gelungen, die Löcher zu stopfen, die die Not gerissen hatte? Nein! Bei 7 Millionen Arbeitslosen konnte die Sorge fleiner Hilfsverbände nichts mehr nügen ! Da kam nun so einer von der NSV. , ein Blockwalter , wie sich die Leute nennen, und
fagte etwas von Volksgemeinschaft und Hilfsbereitschaft- und das Ende vom Liede war ; man sollte wieder geben! „ Aber das ist das Entscheidende", erklärt unser Blockwalter, „so sind wir ja gar nicht zu den deutschen Familien gekommen. Wir sind ja gar nicht mit der. offenen Hand vor die Tür getreten. Wir waren nur eben eines Tages da. Wir machten einen Besuch. Man braucht auch kein großer Seelenkenner zu sein, um zu erkennen, wie manchmal das Gegenüber, mochte es nun ein Fabrikdirektor, eine Studienratswitwe, oder ein Bauarbeiter sein, geradezu Angst schwitte, wenn man über die NSV. ſprach. Männer haben ihre Hände in die Hosentasche gesteckt um ihr Geldtäschchen in eine feste Faust zu nehmen. Aber, wenn wir dann so nach einer Viertel- oder halben Stunde wieder gegangen sind, ohne etwas über Geld zu sagen, ohne eine Spende verlangt zu haben, dann wußten wir, daß wir jenes Vertrauen gewonnen hatten, das die Voraussetzung für unsere Arbeit ist. Angst vor der Hilfe? Genau so verhällt es sich mit unseren Besuchen bei den Familien, von denen wir wiſſen, daß sie bedürftig sind und daß sie betreut werden müssen. Gerade hier muß man ein guter Menschenkenner sein. Man muß wissen, daß derjenige, der noch vor wenigen Wochen in gesunden Arbeitsverhältnissen gesteckt hat, zu= weilen geradezu eine gewisse Furcht hat, wenn ihm jemand helfen will, nachdem er nun erwerbslos geworden ist. Die Wohnung solcher Volksgenossen darf man nicht betreten wie der rettende Schußengel, der gewissermaßen an den flingenden Geldbeutel klopft und sagt: hier, das kannst du haben, du mußt nur dankbar sein, vor allem aber mußt du mir dankbar sein! Nein, man muß sich selbst in die Lage eines tüchtigen und arbeitsfreudigen Menschen vers sehen, der nicht durch seine Schuld in Not ge= raten ist. So lernt man sich kennen und verstehen und man wird auch dann dort helfen
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können , wo die Fürsorge des libéralen Staates aufgehört hat. Nicht ,,Mitglieder “, ſondern Helfer! Man soll bei aller praktischen Kleinarbeit diesen gefühlsmäßigen Hintergrund der Arbeit für die NSV. nicht vergessen , denn schließlich ging es der nationalsozialistischen Volkswohlfährt von allem Anfang an nicht darum , Mitglieder zu sammeln , Menschen, die gegen einen bestimmten Monatsbeitrag sich etwa von ihrer völkischen Verpflichtung loskaufen möchten, ſondern es ging darum , die breiten Schichten des Voltes für die letzten praktischen Auswirkungen des deutschen Sozialismus zu gewinnen , für die Hilfsbereitschaft der wirtschaftlich Stärferen gegenüber dem wirtschaftlich Schwächeren . Es ist dieser Hintergrund des Helfens, der die Arbeit des Blockwalters erst ermöglicht und der ihn schon lange zu einem vertrauten Bekannten der Familien seines Arbeitsbezirkes macht, noch ehe er etwas von ihnen will". Es geht nicht von vornherein darum, daß Namen und Daten aufgeſchrieben werden und daß man sich im größten Teile der Zeit mit der Blockkartei beschäftigt, sondern es geht darum, daß man die Menschen kennt, deren Namen und Daten man später festhält. Das ist besonders wichtig für die Betreuung der Bedürftigen , eine Arbeit, die keineswegs so leicht ist, wie man es sich allgemein vorstellt. Es ist nicht so, daß diejenigen, die in Not geraten sind, einem Blockwalter gewissermaßen das Haus einstürmen . Nein, sehr oft gerade der bessere Teil der Bedürftigen will gar nicht so ohne weiteres seine Not zugeben und verschanzt sich in seinen vier Wänden , um mit dem eigenen Kummer allein zu sein. Hier kann nur die Persönlichfeit des Blockwalters helfen , das Herz muß mitsprechen, und vielfach sind es kleine Freundschaftsbezeigungen , die das Vertrauen des zu Betreuenden erst gewinnen müſſen. Der Weg zum Herzen
So erzählt unser Blockwalter von einem Fall , bei dem es sich um einen Meister der Metallbranche handelt, der durch einen eigenartigen Zufall erwerbslos geworden war. Obwohl es für ihn als den tüchtigen Facharbeiter ein leichtes gewesen wäre, schnell wieder Arbeit zu bekommen, hatte ihn das Verlassen des Arbeitsplates ſo beeindruckt, daß er untätig und hilflos mit seiner Familie dahinlebte, bis es nicht mehr ging". Die Nachbarn wußten es, und der Blodwalter der NSV . erfuhr es. Man war fich aber darüber einig, daß dem Blockwalter ein wenig liebevoller Empfang bereitet worden wäre, wenn er nun gleich ſeine Hilfe angeboten
hätte. Es ergab sich aber eine andere Möglichteit. Als der Blockwalter bei dem Gärtchen des Meisters vorüberging, sah er diesen vor einem Bäumchen, das kranke Blätter hatte und auch sonst einen sehr schwächlichen Eindruc machte. Der Blockwalter ſchaute über den Zaun und ging, als wenn er gerufen wäre, hinein in das Gärtchen , wo man sich bald einig wurde, daß das Bäumchen eine Lehmpackung bekommen müßte. Er faßte mit an. Des anderen Volksgenossen Sorgen waren seine, des Blockwalters, Sorgen. überflüssig zu sagen, daß der Meister erfreut war und sich auch gar nicht besonders wunderte , als der neue Kamerad , der Blockwalter der NSV., in den folgenden Wochen noch andere Hilfe brachte. Der Blockwalter muß die Not sehen, oder, besser noch, er muß sie spüren. Keineswegs aber darf er auf die Unterſtüßungs a nträge warten. Der Nationalſozialismus hat es dahin gebracht, daß die Kranken und Schwachen, die Bedürftigen und Armen nicht mehr um die Hilfe der Gemeinschaft bitten müssen, sondern daß ihnen diese Gemeinschaft die Hilfe als selbstverständliche Tatsache des prat= tischen Sozialismus zuteil werden läßt. Augen für die Not der anderen Freilich, wer sollte auf die Idee kommen, daß jemand, der bisher gut gekleidet war, und der sogar ein Auto besigt, bittere Not fühlen könnte! Es gibt da wiele Wege, wie ein Blockwalter so schwierig gelagerte Fälle herausbekommen kann. Wenn zB. die lezten NSV.Beiträge ausgeblieben sind, dann wird der Blockwalter zu einer solchen Familie nicht als wütender Kassierer hingehen, sondern höflich um die Beiträge bitten. Und dann pflegt in derartigen Fällen jene stockende Pause zu kommen, die der Blockwalter durch Worte des Gegenübers nicht ausfüllen läßt : hier, das weiß er, ist die Not eingekehrt, plöglich und unvorhergesehen, unverständlich und drückend. Aus einer Familie, der das Opfer ſelbſtverſtändlich war, wird eine Familie, der nun die Verpflichtung der Gemeinschaft ihr gegenüber selbstverständlich werden muß. Das ist die Arbeit eines Blockwalters der immer im Dienst NSV.: treppauf, treppab als der nationalsozialistische Kamerab. Ja, ers klärt unser Blodwalter, der sicher sehr böse sein würde, wenn er das, was ihm Selbſtverſtändlichkeit ist, plötzlich gedruckt sieht, schließlich muß ich noch sagen, daß diese ganze Arbeit ihre tiefe Veredelung dadurch erfährt, daß wir sie im Auftrage der Partei erfüllen, deren örtliche Dienstellenleiter uns immer helfend zur Seite stehen und denen wir in unserer Betreuungsarbeit verantwortlich sind. GHC
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung_Berlin_SW 68 , Zimmerſtraße 88
NSK -Nachrichten
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Zu NSK-Folge 161
Arbeitsabkommen zwischen Rust und
Bouhler
Politische Ausrichtung
des wiſſenſchaftlichen
Schrifttums
Enge ſchrifttumspolitiſche Zuſammenarbeit zwiſchen Partei und Staat Bildung eines Arbeitskreises
Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Unterricht, Gauleiter Ruit , und der Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion zum Schuße des NS. - Schrifttums, Reichsleiter Bouhler , haben ein ihre bisherige Zusammenarbeit ers weiterndes Arbeitsabkommen geſchloſſen. Das Arbeitsabkommen hat folgenden Wortlaut : 1. In Fortsetzung und zur Vertiefung der bisherigen Zusammenarbeit ist zwischen der zum Prüfungskommiſſion Parteiamtlichen Schuße des NS.-Schrifttums und dem Reichsund Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ein erweitertes Arbeitsabkommen abgeschlossen worden. Dieses Abkommen bezieht sich auf alle Fragen des Schrifttums aus dem Arbeitsbereich des Reichserziehungsministeriums, dh. das gesamte wissenschaftliche , erzieherische und volksbildnerische Schrifttum. 2. Zur Bearbeitung grundsäglicher Fragen, die sich aus dem Arbeitsbereich der Parteiamtlichen Prüfungskommission einerseits und dem des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Volksbildung Wissenschaft, Erziehung und andererseits hinsichtlich des wissenschaftlichen und erzieherischen Schrifttums ergeben, wird ein Arbeitskreis gebildet , dessen Vorsit Hauptamtsleiter Hederich übernimmt und dessen Mitglieder zur Hälfte vom Reichserziehungsminister, zur Hälfte vom Vorsitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskommission er nannt werden. 3. Zur Vertretung seiner besonderen schrifttumspolitiſchen Wünſche im Rahmen der Arbeiten an der NSB . (Nationalsozialiſtiſche Bibliographie) hat der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung einen von ihm benannten Beauftragten im NSB.Arbeitskreis der Parteiamtlichen Prüfungskommission. Damit ist hinsichtlich der Nationalsozialistischen Bibliographie eine enge und Zusammenarbeit gewähr ständige leistet.
4. Im Zusammenhang mit dem zu schaffenden Arbeitskreis und in Verbindung mit den Arbeiten an der Nationalsozialistischen Bibliographie bildet der Reichserziehungsminister als Mitglied der Parteiamtlichen Prüfungstommission aus Angehörigen seines Ministeriums
und deſſen Unterbehörden ein ihm persönlich unterstehendes Lektorat. Dieses Lektorat ist zugleich in das Gesamtlektorat der Parteiamt= lichen Prüfungskommiſſion eingefügt. Berlin, den 14. Juli 1937 gez.: Bouhler gez. Ruſt
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NSK Berlin, 15. Juli.
Wahrung der Einheit von Politik und Wissenschaft NSK Dem Arbeitsabkommen zwischen der Parteiamtlichen Prüfungskommission und dem Reichserziehungsminister tommt eine besondere Bedeutung zu, wird doch mit dieſer Maßnahme ein weiterer wichtiger Schritt für die innere Ausrichtung des deutschen Schrifttums, an der die Parteiamtliche Prüfungskommiſſion als die zuständige Dienststelle der NSDAP . ſeit über 3 Jahren arbeitet, getan. Auf Grund der Erfahrungen, die von der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion wäh rend der Zeit ihrer Tätigkeit gemacht worden sind, hat sich die Notwendigkeit immer stärker herausgestellt, auch das wissenschaftliche Schrifttum, soweit in ihm politisch-weltanschauliche Fragen behandelt oder berührt werden, weitgehend in die große Linie der Nationalsozialistischen Schrifttumspolitik einzufügen. Gerade in diesem Sektor des Schrifttums, der der allgemeinen und fachlichen Ausbildung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses dient, ist es erforderlich, zu erreichen, daß Anschauung und Gedanken nicht als nationalsozialistisch bezeich net werden, die mit dem Nationalsozialismus innerlich nichts zu tun haben oder sogar zu ihm in Widerspruch stehen. In dieser Hinsicht eine Klarheit zu schaffen, ist der Sinn des neuen Arbeitsabkommens. Es bedarf dabei nicht besonderer Betonung, daß die Prüfungsarbeit des unter Leitung von Hauptamtsleiter Hederich stehenden Arbeitskreises sich ausschließlich auf die politische Seite, nicht aber auf die fachwissenschaftlichen lich wissenschaftliche des Schrifttums erstrecken wird.
Das Arbeitsabkommen, das einer der ältesten Gauleiter des Führers in seiner Eigenschaft als Reichsminister, Parteigenosse Rust, geschlossen hat, ist ein weiterer Ausdruck für die immer engere und festere Zuſammenarbeit, die zwischen den einzelnen Dienststellen der NSDAP . und des Staates zustande kommt. Die Partei als
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fu NSK-Folge 161 er politische Willensträger des deutschen Voles hat nun auch durch die zuständige Dienstelle der Reichsleitung der NSDAP. die allemeine politische Ausrichtung des 5chrifttums übernommen, das im Arbeitsereich des Reichswissenschafts- und Erziehungsrinisters liegt. Wissenschaft und Politik stellen, as ist eine Grundfrage des Nationalsozialistus, heute eine innere Einheit im Dienst am eutschen Volke dar. Die enge Verbundenheit wischen Staat und Bewegung kommt in der Zerufung des Gauleiters Rust zum Mitglied er Parteiamtlichen Prüfungskommiſſion , der lle Reichsleiter der NSDAP. , angehören, und ader Bildung eines ihm persönlich weitverzweigten nterſtehenden ektorates zum Ausdruck.
Günstige Entwicklung bei den Rechtswahrern Verdoppelter Arbeitseinsat Steigende Nachfrage beſſert die Berufslage NSK Berlin, 15. Juli. Der Arbeitseinsatz und die Berufslage der lechtswahrer zeigt seit Beginn des Jahres 1937 ine besonders erfreuliche Entwic = ung. Wie die Arbeitsvermittlung des lationalsozialistischen Rechtswahrerbundes fest= tellt, konnten im Laufe des ersten Halbahres 1937 948 Rechtswahrer (Aſſeſſoren und Bolkswirte, Diplomkaufleute und Wirtschaftsreuhänder) in Arbeit gebracht werden. Dieſes Bermittlungsergebnis bedeutet gegenüber dem gleichen des eine Zeitraum Vorjahres Steigerung um rund 120 v H. Während im vorigen Jahre in erster Linie Betriebswirte, Volkswirte und Wirtschaftsreuhänder (Revisoren, Revisionsassistenten) im Zuge der Maßnahmen des Vierjahesplans , insfür Preisbildung und Brets jeſondere iberwachung benötigt wurden, konnten in den legten Monaten in verstärktem Maße auch Assessoren bei Finanzämtern, Devisentellen, Industrie- und Handelskammern, Wirtchafts- und Fachgruppen und Dienststellen der Partei und ihrer Gliederungen untergebracht werden. Die im Vorjahre noch wenig günstig beurteilte Berufslage der Referendare und Assessoren hat sich damit fortschreitend gebessert. Gegenwärtig sind bei den Vermittlungsstellen des NSRB. nur noch etwa 400 wirklich stellenlose Assessoren gemeldet. An betriebswirtschaftlich geschulten und erfahrenen Rechtswahrern besteht zurzeit bereits ein Mangel .
Gegenreformation von heute Nationalsozialistische Monatshefte im Juli NSK Im Mittelpunkt der neuen Folge der Nationalsozialistischen Monatshefte steht ein groß angelegter Aufsatz von Karl Rosenfelder über „ Die Gegenreformation von heute in den Ländern des Weltprotestantismus“. Da= mit wird ein Thema behandelt, das heute mehr denn je die größte Aufmerksamkeit verlangt, denn tatsächlich zeigen sich die Bemühungen des römischen Katholizismus, die namentlich in der angelsächsischen Welt feststellbar sind, als der weitgedachte und plan voll ver
15. Juli 1937 folgte Versuch einer Rüdgewinnung der Welt für die römische Kirche. Der Auffah von Rosenfelder dient vor allem der Übermittlung von Tatsachen= material, wirkt aber dadurch nur um so aufrüttelnder.
Ihm folgt als zweiter Auffah eine geschichtliche Darstellung Ein Mönch wider Kloster und Kirche von Dr. Hans Grabert mit dem Untertitel „ Die Lebensgeschichte des adelsbäuerlichen Sachsen Gottschalf als Beitrag zur Artgeschichte des deutschen Volkes“. Diese Lebensgeschichte entrollt das erschütternde Bild eines tief tragiſchen Menschen, in dem der Kon= flikt zwischen der angestammten Lebensart und einer fremden Ideologie bis in die lehten menschlichen Konsequenzen ausgekämpft wird. Eingeleitet wird das neue Heft mit einem Aufsatz von dem Professor der Philosophie Hermann Schwarz über Wille und Raſſenſeele“, in dem diese beiden Begriffe geklärt und in ihrer Bedeutung für die nationalsozialistische Weltanschauung aufgezeigt werden. Aus der regelmäßigen Beilage Kritik der Zeit" sei der Beitrag von Dr. Karl Ruprecht über ,,Nationalsozialistische oder liberale Volkskunde ?" genannt. in dem die Volkskundearbeit von Hans Naumann in ihren liberalen Vorausjehungen aufgedeckt und ihr Anspruch, nationalsozialistisch sein zu wollen, zurückgewiesen wird. Den Schlußteil des Heftes bilden die Monats= und Buchberichte.
Auslandsdeutsche Arbeit
Die NSK Sonnwendfeier in der Wüste. in Kairo lebenden Reichsdeutſchen hatten sich in der Nacht zum 20. Juni, weitab von jeder menschlichen Siedlung in der Wüste hinter Meadi zu einer von der Landesgruppe Ägypten der Auslands-Organisation der NSD AP. veranstalteten Sonnwendfeier eingefunden. Die Scheinwerfer von 50 Kraftwagen bildeten ein langes, glänzendes Band, das sich langsam zu dem Festplay hinbewegte. Dort war ein Holzstoß entzündet worden, und im Scheine der dodernden Flammen schloß sich der Kreis der etwa 200 deutschen Volksgenossen zu dieſer eigenartigen Feier fern der Heimat. Deutsche Lieder und die kurzen Worte des Ortsgruppenleiters der NSDAP. brachten zum Äusdruck, daß auch bei den Auslandsdeutschen das uralté deutsche Brauchtum gepflegt wird. NSK Betriebsbesichtigung auf einer KaffeePflanzung. Die in Deutschland durchgeführten wirtschaftskundlichen Studienfahrten zum Zwede der beruflichen Fortbildung der Volksgenossen haben auch bei den Deutschen in Batavia Anflang gefunden. Eine stattliche Anzahl Deutscher folgte der Einladung des Stützpunktes Malang der Auslands-Organisation der NSDAP. zur Besichtigung einer Kaffee und Gummiplantage. Die Entstehungsgeschichte dieser beiden bedeutsamsten Erzeugniſſe NiederländischIndiens konnte an Ort und Stelle am besten studiert werden. In 1/2stündiger Bahnfahrt ging es auf die Pflanzung eines deutschen Volksgenossen in der Nähe von Soember Poetjong. Dort wurde nach einer herzlichen Begrüßung durch den Gastgeber in einem Rundgang durch die Plantage und ihre technischen Anlagen der ganze Prozeß der Gummigewinnung fachmännisch erläutert. Der Nachmittag galt dem Besuch der Kaffeefabrik. Diese lehrreichen Fahrten tragen viel dazu bei, das Zusammengehörig feitsgefühl der Deutschen in NiederländischIndien zu stärken.
tionalsozialiſtiſche Brief, sub Drahtan | 4rift der Schriftleitung: Betlia 625 08, immerſe, 90, M. Ferneuf: 11 00 22. Berlag: Brams Cher Ragin 6. m. 1. §., Zentralverlag der REDIF., Minden - Berlin letſand : Chez Berlag , Berlin_68 68, RimmerFrake 88. - Wie Zahlungen Rud nach Berlin (Boßſchedlonts = _Berlin 4454) zu richten
Partei Korreſpondenz
NGK Breſſedienſt der NEDUS
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weth; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Dtto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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„ Der Deutsche" hat Geburtstag
Drei
Jahre für KdF.
auf
See
Das erste eigene Schiff des deutſchen Arbeiters - Freudige Erinnerung für 75 000 Arbeitskameraden – „Zukunft und Berheißung fährt mit uns“ NSK Wir schreiben den 20. Juli 1934. Ein strahlend blauer Sommerhimmel wölbt sich über Bremerhaven, über der Kolumbustaje, wo ein großer Überseedampfer, die „ Sierra Morena" des Norddeutschen Lloyd, festgemacht hat, Der große, elegante Dampfer, ſchneeweiß von der Wasserlinie über die glasspiegelnden Aufbauten bis hinauf zu den ragenden Masten, hat über die Toppen geflaggt. Eine große Menschen= menge am Kai, wehende Flaggen, schmetternde Musik deuten auf ein besonderes Ereignis, das eine hohe mit grünen Zweigen verkleidete Lauffanzel unschwer erraten läßt. Das Schiff soll einen neuen Namen erhalten, heute, da es erftmals als Eigentum der Deutschen Arbeitsfront für die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude in See geht. An Bord fast tauſend Volksgenossen aus Bayern. Oberbayerische KdF.-Urlauber, Arbeiter und Angestellte, von denen kaum einer jemals ein ſeegehendes Schiff geſehen, geſchweige denn betreten hatte. Und jezt ſollen sie nun gar hinausfahren auf die Weite des Weltmeeres, dem Nordkap entgegen und in die geheimnisvolle Welt der Fjorde und gletschertragenden Berge Norwegens. * Die Männer und Frauen an Bord, gestern noch in ihren Heimatdörfern zwischen Miesbach und Tölz, in Münchner Fabriken und Kontoren, spüren die Planken des gewaltigen Ozeanriesen unter den Füßen, kommen sich ganz unwirklich vor und erleben alles wie im Traum. Alles ist neu für sie, die Urlauber aus den bayerischen Bergen : das Heulen der Sirenen im Hafen, das Gewimmel der Boote und Barkaſſen um ihr Schiff, der Artillerietender, der seitab liegt, eigens für sie, die Ur-
lauber, gekommen, um ihnen die Grüße der Reichsmarine zu bringen. Ansprachen werden gehalten, der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Len spricht selbst zu ihnen, tausend neue Eindrücke, vielfältig und verwirrend, dringen auf sie ein, und so recht kommen fie erst zur Besinnung, wieder zu sich selbst, als ein erstaunter Ruf durch die Urlauber an Bord geht: ,,Leut' , da schaugts hin ! Is denn dös net unser' Resi ?“ Da schauen fie hinüber zu der schlanken, mit Tannengrün umkleideten Tauffangel und richtig, da droben steht "9ihre" Reft, die Rest Reifinger, eine kleine Münchner Zigaretten arbeiterin. Mit einer Unbekümmertheit, als habe sie nie in ihrem Leben etwas anderes getan, schmettert die 'Reft die dickbauchige Sett flasche an die schneeweiße Wand des Schiffes und tauft es auf den stolzen Namen „ Der Deutsche".
Drei Jahre sind es jest her , daß Symbol einer neuen Zeit eine kleine unbekannte Arbeiterin aus dem Volk den Taufaft des ersten großen Überseeschiffes der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude vollzog. Drei Jahre, daß Reichsleiter Dr. Len zu den oberbayerischen Urlaubern auf der Kolumbuskaje in Bremerhaven sprach, ihnen zurief, daß der Nationalsozialismus ge . willt ist das durchzuführen , was vor ihm der Marxismus stets nur mit leeren Worten versprochen hatte, nämlich auch dem Arbeiter die Schönheit der Welt und der Meere zu zeigen, die früher nur den Begüterten offenstand.
Drei Jahre erst sind seit jenem Tag vergan gen, und was wurde in dieſer Zeit allein vom Amt Reisen, Wandern und Urlaub“ in der
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NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude für den deutschen Arbeiter, die deutsche Arbeiterin ge= leiſtet ! Am vergangenen 14. Juli hat der stolze KdF.Dampfer „ Der Deutsche" seine 75. Reise im Dienst der Deutschen Arbeitsfront angetreten. Fast 75 000 Arbeitskameraden aus allen deutschen Gauen haben allein an Bord dieſes einen prachtvollen Schiffes auf wunderbaren Hochseefahrten den Zauber der Seefahrt tennengelernt, die Weite der Meere, die Wunder ferner Länder, das Wiſſen um Leben und Sitten fremder Völker. Ein nicht minder erfreuliches Jubiläum tann am kommenden 1. August auch der zweite DAF.eigene Hochſeedampfer von Kraft durch Freude, die erst im Frühjahr auf das bequemste um gebaute ,,Sierra Cordoba" begehen. An diesem Tag tritt das Schiff, das jeht noch schöner, wohnlicher und zweckmäßiger eingerichtet ist, feine 50. Hochseereise mit KdF -Urlaubern an Bord an. 125 Hochseefahrten nach Madeira und zu den blauen Fjorden Norwegens, zur englischen Küste und in den Kanal haben allein diese zwei Schiffe der KdF.-Flotte in den vergangenen drei Jahren durchgeführt. Weit über 120 000 Volksgenos= sen brachten sie Erholung und Urlaub in der frischen, gesunden Salzluft der Meere, das Erleben einer Welt, die ihnen sonst wohl nie erschlossen worden wäre. Madeira und die englische Küste, das Nordkap und der Kanal find für hunderttausend Arbeiterfamilien in Deutschland heute ein Begriff allein aus den Erzählungen ihrer Angehörigen, die auf diesen bei den Schiffen die Weltmeere erleben durften. Insgesamt stehen aber 10 Schiffe in den Diensten der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude, liegen weitere prächtige Dampfer auf den Werften im Auftrage der Deutschen Arbeitsfront auf Stapel. Wo gibt es eine Nation, die in der ganzen Geschichte der Menschheit ihren schaffenden Boltsgenossen jemals einen ähnlichen Anteil an der Schönheiten dieser Welt eingeräumt hätte ? Vor uns liegt das prächtige Buch des Schweizer Dichters Jakob Schaffner : „ Volk zu Schiff". Der Dichter, den es drängte, einmal ſelbſt an einer KdF.-Urlau = berfahrt nach Madeira und Lissabon teilzunehmen, der Schweizer, der einmal Kraft durch Freude als Außenstehender selbst erleben wollte und dem dieses Erleben dann zu einem glühenden Bekenntnis wurde zum neuen Deutschland, er schildert in seinem Buch eine bezeichnende Szene: „Robert Len, der Reichsorganiſationsleiter, erſcheint, um seine geliebten Urlauber zu verabschieden. Neben mir, auf der Kommandobrüde, steht ein ausländischer Berichterstatter, der sofort ſeine Meinung offen ſagt : „ Unſer Land hat zwar sozialdemokratisch gewählt und wird von Sozialdemokraten geführt. Aber daß man vier große Schiffe mit Arbeitern belädt, um fie nach Madeira in Urlaub zu fahren, und daß dazu Gauleiter und Miniſter erſcheinen, um ke feierlich zu verabschieden, das wäre bei uns vollkommen undenkbar.“ Diesem Erstaunen wird er künftig durch alle vier Reisetage treubleiben, und es wird noch viele Facetten und Farben erhalten.“
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16. Juli 1937 Man muß leider dem Deutschen immer wieder mit Urteilen von Ausländern kommen, wenn man ihm flarmachen will, daß Dr. Ley recht hat, wenn er immer und immer wieder in seinen Reden dem Volk den Sah predigt : ,,Deutschland ist schöner geworden." Ja, es ist schöner geworden, wenn auch viereinhalb Jahre nationalsozialiſtiſcher Volksführung uns alles das, was wir unter Hitler gewonnen haben, schon fast zur Selbstverständlichkeit werden ließen. 125 Hochseefahrten allein zweier KdF.-Dampfer innerhalb dreier Jahre, ausgeführt in der minutiösen Pünktlichkeit eines Eisenbahnfahrplanes - sie können dem oberflächlichen Be trachter allerdings bald Selbstverständlichkeit scheinen. Diese Leistung ein winziges Bruchstüc nur aus dem ganzen gewaltigen großen Aufbauwerk des neuen Deutschland wird aber erst faßbar, wenn wir einen Blick zurückwerfen in das Deutschland von einst. Jahre zehntelang hatten marxistische Parteien vers sprochen, daß der Arbeiter dereinst die Meere befahren werde. Versprechen, die von jenen Agitatoren nie gehalten wurden, ebensowenig, wie der Margismus es in den Staaten jemals einlöfte, in denen er heute noch die Macht dazu hätte. Das Deutschland Adolf Hitlers hat Wort gehalten. Die Urlaubsfahrten von Kraft durch Freude find wahre Volksgemeinschaft, wie der Schweizer Dichter Jakob Schaffner sie ers lebte, wenn er in seinem obenerwähnten Buche schreibt: „Mit uns fährt eine große Idee. Mit uns fährt das fämpfende , bauende, zeugende Leben. Mit uns fährt atmendes wirkliches , warmblütiges Ver = Bolt. Zukunft und heißung fährt mit uns. Hier ist die Volksgemeinschaft selber." -th.
Machtdemonstration des Weltjudentums NSK Unter der Überschrift „ Jüdische Weltpolitik auf Schweizer Boden" wendet sich die in Zürich erscheinende Zeitung „ Die Front" gegen die Abhaltung des für den 30. Juli bes absichtigten Welt - Zionistentongresses, an dem etwa 6000 Juden teilnehmen sollen. Das Schweizer Blatt bemerkt, aus den Ausführungen des Leiters der jüdischen Agentur für Palästina beim Völkerbund, Dr. Rahum Goldmann , gehe mit aller Deutlichkeit hervor, daß durch den Zionistenkongreß auf die englische Regierung in der Palästinafrage ein starter Drud zugunsten der jüdischen Forderungen ausgeübt werden solle. Das Weltfudentum, so meint das Schweizer Blatt, rüstet auf Schweizer Boden zu einer Machtdemon stration größten Ausmaßés , um das englische Kabinett noch in letter Stunde zu veranlassen, für die jüdischen Ansprüche einzu treten. „ Die Juden treiben ein gefährliches Spiel, gefährlich auch für unser Land, das fich zum Schauplatz derartiger weltpolitischer Aktionen hergibt und sich zum Mittelpunkt von Umtrieben machen läßt, die jedenfalls nicht im Intereſſe unseres Landes liegen." Abschließend wird die Frage gestellt : „ Ist es wirklich so weit gekommen mit uns, daß wir dem asiatischen Fremdvolk, dem unsere Vorfahren einst mit Stolz die Tür wiesen, gestatten, auf unserem Boden sein großes Spiel mit Völkern und Reichen zu spielen?"
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Ruf
nach
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Selbstverwaltung
srecht
Nach dem europäischen Minderheitenkongreß - Genfs völliges Versagen Die Forderungen der Volksgruppen — Uebereinstimmung mit dem sudetendeutschen Verlangen NSK Der europäische Minderheitenkongreß, der drei Tage lang in London getagt hat, ist mit einem Ergebnis auseinandergegangen, das grotesk genannt werden müßte, wenn es nicht der nach außen hin sichtbare Nenner einer äußerst traurigen Entwicklung der europäischen Minderheiten wäre. Der Kongreß stellt in seiner abschließenden Resolution fest, daß der Volks Genfs für die Schutz bisherige gruppen auf dem europäischen Kontinent in praktischer Hinsicht völlig wirfungslos geblieben sei . Die Resolution enthält weiterhin die Forderung, daß der Völterbund bei seiner Reformtätigkeit nun endlich die schwerwiegende Minderheitenfrage aufgrei= fen müßte. Ist es nicht grotest, daß die 30 in London versammelten Volksgruppenführer ihre Resolution an eine Instanz richten mußten, deren Begründung jene Erörterung völkerrechtlicher Prinzipien vorausgegangen war, die so viele Minderheiten in Europa infolge neuer Grenzziehungen schuf, wie es nie zuvor gegeben hatte? Ist es nicht zugleich traurig, daß nach einer 18jährigen Entwicklung der europäischen Minderheiten nach dem Weltkriege deren Führer feststellen müssen, daß nicht nur teine Beſſerung in der Behandlung der Volksgruppen eingetreten ist, sondern daß das Schicksal der Volksgruppen sich mit ganz kleinen Ausnahmen zusehends verschlechterte ? Die Kongreſſe der europäischen Minderheiten finden nicht oft statt und die Weltöffentlichkeit scheint keineswegs bereit zu sein, sich mit den von ihnen aufgeworfenen Fragen zu befassen . Das ist sicher kein Zufall, denn die „ Sensationen“, die die Minderheitenpolitik der europäischen Staaten in sich schließt, sind solcher Art, daß es für das Gewissen selbst der windigsten Auslandsreporter zu beängstigend erscheint, sie zu formulieren und vor die Öffentlichkeit zu bringen. Wie sollte man sich auch mit dem inneren Zusammenklang der Minderheitenführer befassen wollen, wenn man dieſe Zusammenarbeit im Gegensatz sehen müßte zu Auseinandersetzungen den der jeweiligen Staaten, zu deren Volk diese Männer blutmäßig gehören ! Wenn man in den europäischen Hauptstädten bei dem Anlaß derartiger Kongresie die Übereinstimmung der Anfichten der Volksgruppenführer beobachtet, so sollte man doch hoffen, daß man die Ansichten, die der Führer der eigenen im fremden Staate lebenden Minderheit vertritt andererſeits auch für die im eigenen Lande lebende fremde Minderheit als verbindlich anerkennt. Deutsche, Polen, Ukrainer, Ruſſen, Magyaren fieht man bei dieſen Kongreſſen in fast völliger Übereinstimmung, die nicht selten zu Ge= finnungsfreundschaften geführt hat, wie man sie den Staatsführungen nur wünschen kann. Das ist auch nicht anders möglich ! Alle Minderheiten erleben das Schicksal der Einengung ihres völtischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens auf fremder Erde das bindet sie zusammen und festigt ihren Mut für die Zukunft.
Statt daß nun aber die Staaten den einzig möglichen Weg beschreiten würden, der durch die gute Behandlung der fremden Minderheit im eigenen Staate die gleiche Behandlung der Volksgruppe im fremden Land erzwingen könnte, sind die lezten Jahre durch beängstigende VolksgruppenArgumente des hinsichtlich problems gekennzeichnet gewesen wie selbst im imperialiſtiſcher Zeitalter nicht. Das Schicksal der Volksgruppen in Europa weist, wie gerade diese Tage gezeigt haben, Gradunterschiede auf. Es gibt aber kaum einen anderen Staat , der wie der deutsche durch die Achtung vor dem fremden Volkstum nicht nur auf Forderungen der fremden Minderheiten einging, sondern deren kulturelle Selbst verwaltung von sich aus bereits er : möglicht hat. Dieser Gedanke der Selbstverwaltung der Volksgruppen ist aber noch nie fo klar und einhellig zum Ausdruck gebracht worden wie auf dem Londoner Kongreß der europäischen Minderheiten . Die Begründung Des Selbstverwaltungsgedankens ist sicher, entsprechend den beiden verschiedenen Volksgrup pen, vorwiegenden Problemen verschieden ges lagert. Die eine Volksgruppe wird als immer wiederkehrendes Argument anführen, daß fie in der Kirche zu Hause“ ſein wolle und demnach das Wort Gottes in der Muttersprache hören wolle. Die andere kämpft gegen die Verdrängung von Volksbesit durch die staatliche Gewalt an und fordert gegenüber diefer Gewalt die Selbstverwaltung des Erbes der Väter. Und wieder eine andere Voltsgruppe kämpft um eine klare und eindeutige Form ihres juristischen Ver = hältnisses zu der Staatsführung. Wie auch immer die Probleme gelagert sein mögen, alle Volksgruppen ringen um eine ähnliche Form der Selbstverwaltung, wie sie der Wortführer der sudetendeutschen Volksgruppe, Rutha, in London formuliert hat. Diese Selbstverwal tung schließt Programmpunkte ein, für die die Sudetendeutschen seit Jahren eine gesetzmäßige Norm wünschen, eine Norm, die es der Tschechoslowakei ermöglicht haben würde, jene ,,Normalisierung der Beziehungen“ zwischen Staat und Volksgruppe zu erreichen, über die sie sich ſo oft und so ausführlich verlautbart hat. Der europäische Minderheitenkongreß hat in London stattgefunden, und es mag manchem Engländer, der sich dabei hellhörig gezeigt hat, merkwürdig erschienen sein, daß jene Forderungen der Volksgruppen über die Selbstverwaltung, die in England erhoben wurden, überhaupt ausgesprochen werden müssen, weil sich ein Teil der Macht des britischen Weltreiches auf diese oder ähnliche Programmpunkte der Selbstverwaltung wenigstens in zahlreichen Fällen stügt. Die Zustimmung, die die Ausführungen des sudetendeutschen Wortführers in England gefunden haben, erweisen, daß der Sudetendeutsche nicht nur für das eigene Schicksal, sondern auch für das der anderen Volksgruppen sprechen konnte. Der Vertreter eines 3 /2-Mil-
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NSK Folge 162 lionen-Volfes, das wie fein anderes in Europa die Trennung vom Mutterland empfindet und erdulden muß, hat das Selbstverwaltungsrecht der Volksgruppen in allen Beziehungen umreißen können, weil das tschechische Staatsvolk dieses Recht in allen Beziehungen angetastet hat. Selbstverwaltungsrecht der europäiſchen Volksgruppen : dh. die Volksgruppen als kultu = rellen Einheiten zu sehen, deren Betenntnisfreiheit durch Anlegung nationaler Kataſter gesichert werden muß. Es heißt, daß Die Staatsangehörigen des gleichen Volkstums als öffentlich-rechtliche Rechtspersönlichkeiten anerkannt werden müſſen, um ihre Volkstumsrechte innerstaatlich und völkerrechtlich vertreten zu können. Selbstverwaltungsrecht heißt aber auch, daß jede Volksgruppe in ihrer Zahl und Leistung eine entsprechende Stelle in der staatlichen und kommunalen Verwaltung einnimmt, durch Strafen gegen den Mißbrauch staatlicher Gewalt gesichert ist, die Muttersprache ungehindert gebrauchen kann und überhaupt gleich-
berechtigt in allen staatlichen Gebieten ist. Muß es ausgesprochen werden, daß dieses durch den Sudetendeutschen so formulierte Selbstverwaltungsrecht der Volksgruppen das Ergebnis von Gedankengängen ist, die die Institution des Völkerbundes als die Voraussetzung für die Schaffung neuer Volksgruppen einmal angesehen hat, und die der Völkerbund aber nie praktisch wirksam werden ließ? Die Diskussion um die europäischen Volksgruppen nimmt zu. Sie nimmt zu, weil man überall die Grenzen der Entnationalisierung und Minderheitenentrechtung spürt. Die Plattform der Diskussion ist überall verschieden. Gleich ist nur der Wille der Volksgruppen, ihr unabdingbares Recht auf Selbstverwaltung immer wieder zu proklamieren. Der europäische Minderheitenkongreß in London ist in dieſem Sinne ein flarer Beweis des unabänderlichen Rechtsempfindens der Staatsbürger fremder Volkszugehörigkeit geworden. GHC.
Deutlich genug ? Die wahre Aufgabe der Volksfront - Bolschewiftische Taktik — Nur ein Ziel: Weltrevolution Den Ungläubigen ins Stammbuch NSK Unter der Überschrift „ Die Einheit des internationalen Proletariats ist das höchste Gebot des gegenwärtigen Momentes" veröffentlichte das Moskauer Organ „Kommunistiticheskij International" einen aufschlußreichen Auffah Dimitroffs, in dem er die Volts : front = Taktik der Komintern behandelt. Der Artikel des Schürers der Weltrevolu= tion lüftet einmal mehr die Maske friedfertiger Tarnung, die der Bolschewismus_por_ſeine wahre Frage gezogen hat. Dimitroff stellt mit Genugtuung fest, daß „ die „ Erfolge" der Voltsfront in Frankreich der Volksfrontbewegung in anderen Ländern einen starken Anstoß geben“. Vereinigten Arbeiterklaſſe Die der Staaten entfalte erstmalig in der Geschichte Amerikas ihre Selbständigkeit als Klasse, indem sie ihre Kräfte in Maſſenverbänden der Gewerkschaften vereinige und in den ersten Reihen. der demokratischen und progressiven Kräfte des Landes gegen Reaktion und Faschismus auftrete. Verstärkte Aufmerksamkeit widmet Dimitroff bezeichnenderweise der englischen Arbeiterschaft, die, nach Ansicht dieses Moskauer Hezapostels, bei noch energischerer Entfaltung der kommunistischen Wühlarbeit der Komin = tern in den englischen Arbeiterorganisationen gute Dienste leisten könnte und auf dem Wege zur Weltrevolution ,,in der Lage ist, nicht nur jede Reaktion im eigenen Lande zurückzudrängen , sondern auch im internationalen Kampf gegen den Faschismus eine wichtige Rolle zu spielen", weil sie „ die überwältigende Mehrzahl der Bevölkerung des Landes umfaßt, über mächtige Organisationen verfügt" und weil ihr spezifisches Gewicht durch die besondere Lage, die England in der
Den Weltpolitik einnimmt, verſtärkt wird “. kommunistischen Sektionsleitern wird dabei folgende Parole ausgegeben : „ In der Hauptsache handele es sich jetzt darum, daß , während weiterhin die Festigung der Einheit der Arbeiterklaſſe im nationalen Maßſtab angestrebt wird, eine gemeinsame Sprache, eine gemeinsame Plattform gefunden wird, die dem Proletariat die Möglichkeit des Vorgehens als Einheitsfront im internationalen Maßstabe sicherstellt. " Zum Schluß bestätigt Dimitroff den Bolschewisten der Kominternsektionen nochmals mit ziemlicher Offenheit, daß die Volksfrontpolitik und das demokratische Getue der kommunistischen Volksfronthäuptlinge an der Mos = kauer Zielsetzung des bolschewist i = schen Umsturzes in der ganzen Welt nichts ändern könne. " Niemals darf ver gessen werden", so heißt es, daß die Kommunisten, wenn sie folgerichtig und hartnädig um die Herstellung der Einheitsvolksfront kämpfen, nicht die Politik eines prinzipienlosen Blods, sondern eine prinzipielle Politik führen. Wenn wir für die Verteidigung der demokratischen Rechte und Freiheiten gegen Reaktion und Faschismus einen entschiedenen Kampf führen, dann tun wir dies als Marxiſten, als folge= richtige proletarische Revolutionäre und nicht als bourgeoise Demokraten oder Reformiſten. Wenn wir für die Verteidigung der nationalen Interessen unseres Voltes eintreten, für die Verteidigung seiner Unabhängigkeit und Freiheit, werden wir dadurch keine Nationalisten und bourgeoise Patrioten, sondern tun dies a ls proletarische Revolutionäre . . . Wenn wir für die Verteidigung der Freiheit der Religion gegen die faschistischen Verfolgun gen der Gläubigen eintreten, so geben wir von
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16. Juli 1937 unſerer marxistischen Weltanschauung, die von jedem religiösen Vorurteil frei ist, nichts auf . . . “ „ Um im Kampf um die Einheit der Arbeiterklasse für die Einheitsvollsfront Ers folge zu erringen, muß an der Stärkung und Festigung der Reihen der kommuniſtiſchen Parteien sowie der gesamten Kommunistischen Ins ternationale tagtäglich und unermüdlich gears beitet werden . . .'"
Dieses Schreiben trägt die Unterschriften fol. gender Moskauer Söldlinge : Dimitroff, Ercoli, Manuilski, Pied, Kuusinen, Marti, Gottwald, Moskwin, Florin, Wan - Min, José Diaz, Thorez, Pollit, Brawder, Kollarow, Lenſki und Koplenig. Diese vaterlandslosen , berufsmäßigen Lügenapostel find es, die für das bolschewistische Moskau im Auftrage Stalins und seiner jüdiſchen Umgebung in anderen Ländern mit verlogenen demokratischen Parolen „ Bolts fronten" und das Untermenschentum zu Frem benlegionen zu organisieren haben, die jederzeit bereit sind, gegen das eigene Volk und Vaterland loszuschlagen. Hier steht die gesamte europäiſche Kultur und Zivilisation auf dem Spiel, aber trotzdem wird diese Gefahr von verantwortungslosen Politikern bagatelliſiert, die von einer „ Evolution" in Rußland“ ers " zählen. Die legten blutig verlaufenen Mosfauer Cliquenfämpfe der Sowjetmachthaber Weltrevolutions , den an haben plänen des bolschewistischen Moss faus nicht das geringste geändert. Die Moskauer „ Prawda" gibt dies in einem Leitartikel auch unumwunden zu, in dem sie schreibt: Die große proletarische Revolution Fiegte unter dem Banner Lenins- Stalins endgültig und unwiderruflich auf einem Sechstel der Erde. Unter diesem Banner wird sie in der ganzen Welt fiegen." Dieses unveränderliche Ziel und Streben der Moskauer Machthaber nach dem bolschewiſtiſchen Umsturz in allen Ländern der Erde ist die Grundlage, auf der die „ Friedensversicherungen“ der Sowjetregierung fundiert sind. Dr. G. Leibbrandt.
Die Volksfrontpolitk dient also, nach Dimtroff selbst, lediglich als Mittel zum Zwed der Stärkung der Kommunistischen Internationale und zur Vorbereitung der Welts revolution. Daß das Gehirnzentrum dieser bolschewistischen Verschwörerzentrale bei der Sowjetregierung zu suchen ist, geht aus einem in derselben Nummer der „ Kommunistitſchestij International" veröffentlichten Begrüßungsschreiben an die „ Prawda", das Regierungsorgan der Sowjetmachthaber, anläßlich des 25jährigen Jubiläums dieses Blattes flar hervor.. Hier heißt es ua.: ua.: 99Seit 25 Jahren erzieht die ,Prawda' die Massen Tag für Tag im Geiste des proletarischen Internationalismus. Wo der Kampf in den kapitaliſtſchen Ländern auch immer toben möge, in China, Österreich, Spanien und anderen Ländern, die Prawda' erweist den Werktätigen ' eine unſchäzbare Unterſtützung im Kampf um ihre ‚ Befreiung' . . . Die Kommunisten aller Länder lernten bei der ,Prawda' im Verlauf von vielen Jahren die erstaunliche Elastizität in der Durchführung der Parteilinie sowie alle jene bemerkenswerte Eigenschaften der bols chewistschen Strategie und Taktif kennen, deren große Meister Lenin und Stalin sind . . .'66
Die NSK
Für
Randbeme
rkung:
die NS .- Kampfſpiele
NSK Wenige Monate sind erst vergangen , Seitdem der Führer seiner SA. eine Aufgabe gegeben hat, deren Lösung für das deutſche Volk und deſſen törperliches und geistiges Leistungsvermögen im Rahmen des gewaltigen Aufbauplanes des Nationalsozialismus von entscheidender Bedeutung ist. Nicht etwa mit ungestümem Übereifer hat die SA. sich in diese Aufgabe der wehrhaften törperlichen Ertüchtigung gestürzt, sondern mit der ihr eigenen Ruhe und klaren Überlegung den Weg der Vorbereitung zu dem großen Ziel beschritten. Die ersten Ergeb= nisse dieser sachlichen, von dem Ernst der Vers antwortung getragenen Arbeit liegen schon jetzt vor. Sie sprechen für sich, und es muß nur dazu gesagt werden, daß in vielen Fällen die Erwartungen übertroffen wor= den sind. Daß SA.- Männer auf dem Gebiet der wehrhaften Leibesübungen Hervorragendes leisten, wird sehr oft als Selbstverständlichkeit hingenommen, weil es ja ihr " Spezialgebiet" ist. Um so größer aber ist darum die Überraschung
gerüſtet
und Freude, daß bei den verschiedensten Ausscheidungskämpfen für die NS.- Kampfspiele und bei Veranstaltungen des Reichsbundes für Leibesübungen auch auf rein leichtathletischem Gebiet Leistungen vollbracht worden sind, die, an der Kürze der Vorbe= reitungszeit gemessen, als tadellos zu bezeichnen find. Und das erfreulichſte daran iſt, daß viele bisher unbekannte Männermita use gezeichneten Leistungen entdeckt wor = den sind. Es sind auch unter den Siegern eine Reihe bekannter Namen wie Stadler , Dompert, Winter ua. mehr , wie überhaupt in der SA. mehr als allgemein bekannt ist, Sportler aller Disziplinen stehen, die in den verschiedensten Ländermannschaften ihren Platz haben. Aber sie sind etwa - das soll einmal gesagt sein nicht mit mehr oder weniger Druck nach der Übertragung der neuen Aufgabe in die SA.Uniform gesteckt worden, nein, diese Männer marschierten zum großen Teil schon vor der Machtübernahme in den Reihen der SA.
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REK Folge 162 Wenn die SA. häufig als die „ Nur "-Vertreterin des Wehrsports bezeichnet wird , so beruht dies auf einem Irrtum , denn nicht Spe= zialistentum heranzubilden ist Aufgabe der förperlichen Ertüchtigung in der SA., sondern Breitenarbeit in allen Disziplinen heißt das Ziel. Durch nichts könnte der Weg zur Erreichung dieses großen Zieles besser ge= kennzeichnet werden als durch die Tatsache, daß es SA.-Mannschaften sind, die die deutsche Ge= pädmarschmeisterschaft gewonnen haben und daß ein SA.-Mann die deutsche Meisterschaft im leichtathletischen Fünf-Kampf und Zehn-Kampf gewonnen hat. SA.-Kamerad Müller vom
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16. Juli 1937 Sturm 1/232 Gifhorn gewann beide Meisterschaften mit dem bekanntgewordenen sehr guten Leistungen in überlegener Weise. Die Krone des Wehrsports und die Krone der -- beide wurden von der Leichtathletik SA. gewonnen. Das bedeutet nicht nur Freude, sondern auch Verpflichtung. Die SA. wird, diese Vorbilder vor Augen, ihre Arbeit auf dem Gebiet der förperlichen Ertüchtigung zäh und beharrlich fortseßen und nicht nur die Erfolge zu halten wissen, sondern dafür Sorge tragen, daß ihre Träger Nachfolger in großer Zahl finden werden.
Es knallt ……… Partelamtliche
Deutsche Zentral-Zeitung" in NSK Die Moskau veröffentlicht eine Zuschrift, in der ihr Verfasser davon berichtet, wie eine von ihm soeben erstandene neue Butterdose auf seinem Frühstückstisch mit lautem Knall in tauſend kleine Stücke zersprang und wie nach wenigen Minuten auch eine Unterschale dem Beispiel der Butterdose folgte. Als der erschrockene Befizer der Scherben sich im Kaufhaus beschwerte, erklärte ihm der Leiter der Geschirrabteilung, daß auch in seinem Lager Tag und Nacht Geschirr zerspringt. Das liege an der gelieferten Ausschußware der Glasfabrik in Dulow und dagegen könne man nichts machen. Die Verantwortlichen in der Glasfabrik haben offenbar ſelbſt einen Knall ! Tafelgeschirr ist tein Scherzartikel. Außerdem ist es ein schlechter Scherz, wenn die Teetaſſe gerade in dem Augenblick zerspringt, wenn man sie zum Mund führt und sich dabei die Hände verbrüht. Von den Nerven ganz zu schweigen, die infolge des erwarteten Knallens während der Mahlzeiten niemals zur Ruhe kommen können. Oder glauben die Fabrikanten, daß man sich an das Knallen in ihrem Lande schon so gewöhnt habe, daß sie es auch bei Tiſch nicht miſſen wolle ? Schließlich ist es auch denkbar, daß die Leiter der Glasfabrik nichts dafür können, daß ihre Ware diese Neigung zum Knallen hat, da es wohl einfach an den Exploſioſtoffen liegt, mit denen die Luft in der Sowjetunion angefüllt ist. Da wird es dem Sowjet,,bürger“ lieber sein, es knallt nur auf seinem Frühstückstildy, statt in seinem Rüden in den Kellern der Lublajanta aus den Pistolen der überarbeiteten Henker. Und es ist ja auch harmlojer, wenn nur die Ausschußware der Fabrik in Dulow in Scherben geht, statt eine neue Clique eben noch gefeierter Bolschewiſten, die Stalin zur Ausschußware erklärt und dann . . knallen läßt. v. W.
Bekanntgabe
Wer ist teilnahmeberechtigt an den Veranstaltungen des 8./9. November? Bekanntmachung des Kreistagspräſidenten Christian Weber NSK München, 16. Juli. Die Reichspressestelle der NSDAP. gibt fol, gende Bekanntmachung des Kreistagspräsidenten Christian Weber zum 8./9. November 1937 wieder : Alle bisher ausgegebenen Karten für die Teilnahme an der Veranstaltung des 8. November im Bürgerbräufeller und dem Erinnerungsmarsch am 9. November verlieren hiermit ihre Gültigkeit. Jene Parteigenossen, die an der nationalen Erhebung im Jahre 1923 als Mitglieder der SA., der Reichskriegsflagge oder des Bundes Oberland tätigen Anteil genommen haben und nicht Inhaber des Blutordens sind , sollen zwecks Ausstellung des nun für alle Jahre gültigen neuen Ausweises die soeben erschienenen Richtlinien anfordern. Die Ausgabe der Richtlinien erfolgt nur, wenn dem schriftlich einzureichenden Gesuch eine Bestätigung der zuständigen Parteidienſtſtelle beiliegt, aus der ersichtlich ist, daß der Gesuchsteller Mitglied der Partei oder einer ihrer Gliederungen (SA., SS. , HI., NSKK.) ist. Die Anträge und Beſtätigungen ſind ſofort an die Geschäftsstelle des Ausſchuſſes für den 9. November 1923, München , Residenz/Kaiserhof, einzureichen. Gesuche, die nach dem 1. September 1937 eingereicht werden, werden nicht mehr erledigt.
NORWochenschaй
der
NSV
Gonderdienst Reichsleitung der NSDAP.,
Hauptamt für Volkswohlfahrt
Künſtler haben neuen Mut
- Was der Künſtler zum „Hilfswerk für die deutſche Stunden im Atelier – bildende Kunſt“ ſagt NSK Wie oft haben wir in Muſeen und Ausstellungen vor Kunstwerken bewundernd ge= ſtanden, aber nur wenigen der Beschauer wird der Gedanke gekommen sein, wie solch ein Gemälde oder eine Skulptur wohl entstanden sein mag. Der Besucher ſieht das fertige Werk, er prägt sich den Namen des Künſtlers ein ― aber die Persönlichkeit, die hinter jedem Werk der bildenden Kunst steht - stehen muß, wenn anders es ein wirkliches Kunstwerk sein soll — das Ringen um das Schaffen und die Vollendung, das bleibt auch oft dem Kunſtbegeistertsten verborgen. Und wie wenige wiſſen, wie schwer viele auch der heute gefeierten Künstler um ihre Anerkennung ringen, wie sie ihre heute bewunderten Meisterwerke oft unter schwersten Entbehrungen schaffen mußten. Besonders die Systemzeit mit ihrem öden Materialismus war für die freischaffenden Künstler ein wahres Martyrium. Hierzu kam die Wirtschaftstrije, die es auch den wenigen Kunstkennern und Kunstliebhabern unmöglich machte, Werke der bildenden Kunſt zu erwerben. Erst der Nationalsozialismus, der sich auch die Förderung einer wahrhaft deutschen Kunst zum Ziel gesezt hat, brachte die Wandlung. „ Der Tag der Deutſchen Kunſt“ in München ist ein Zeichen hierfür. Und ausgehend von der Erkenntnis, daß dem ringenden Künstler durch tatkräftige Hilfe die Möglichkeit zum Schaffen gegeben werden muß, entstand das „Hilfswerk für deutsche bildende Kunst“ in der NSV . Es gibt keine Wohlfahrtsunterstützungen ", sondern es will durch die Veranstaltung von Ausstellungen den Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke zu verkaufen. Mit welchem Erfolg, das zeigen zB. die Ausstellungen in Eſſen, Stuttgart und Leipzig, bei denen durchschnittlich 60 bis 68 Prozent aller ausgestellten Kunstwerke abgesetzt wurden. Wir suchten einige dieser Künstler, und zwar einen Maler und einen Bildhauer, in ihren Ateliers auf und baten sie, uns etwas von ihren Lebensſchicksalen und ihrem Kunstschaffen zu erzählen. Im Westen Berlins erkletterten wir die Treppen eines Mietshauses. Denn Künstler müſſen ſchon des beſſeren Lichtes wegen in den oberen Stockwerken wohnen . Und zwar statteten wir dem Maler Ernst K. einen Besuch in seinem Atelier ab. Ein großes helles Zimmer empfing uns, deſſen Wände von Bildern bedeut waren; ringsum standen wohl Hunderte von ungerahmten Bildern und Skizzen in Stapeln aufeinandergeschichtet. Und während der Künſtler uns von seinem Schaffen und seinen Lebens-
schicksalen erzählte, haftete der Blick des Besuchers auf den Bildern, die mit einem Male zu reden begannen und miterzählten von dem Weg und der Entwicklung eines deutschen LandWelcher Weg 3B., welcher schaftsmalers. Unterschied in der Gestaltung zwischen . der ,,Kirche von Sylt“, die am Anfang des Schaffens Ernst K.s entstand, und dem eben vollendeten ,,Riesengebirge", an dem der Künstler immer wieder noch ändert und ver= beſſert. ,,Meinen ersten größeren Erfolg errang ich mit meinem Ölgemälde ,,Regenstimmung über dem Harz". Auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1912 erhielt es den Akademiepreis der Julius-Helft-Stiftung von 3000 M. über Mangel an Aufträgen hatte ich mich nicht zu beklagen, so stammen zB. von den 30 großen Wandgemälden in der Brandenburgischen Halle des Schöneberger Rathauses allein fünf von mir. Diese glückhafte Entwicklung unterbrach jäh der Krieg und der Zusammenbruch. Inflation und Wirtschaftskrise kamen hinzu . Aufträge fehlten völlig, mein Vermögen, meine Ersparnisse waren dahin, an ſtaatliche Förderung war nicht zu denken. Es war eine trostlose Zeit für uns Künstler. Da brachte die Machtergreifung durch Adolf Hitler neue Hoffnung. Besonderen Dank schulde ich dem „ Hilfswerk für deutsche bildende Kunst", habe ich doch auf den Ausstellungen des Hilfswerkes von fünf eingesandten Bildern nicht weniger als vier verkauft. Ich darf wieder Hoffnung schöpfen, dank der Förderung durch den Führer wird auch die deutsche Kunst wieder zu neuer Blüte erwachen." Welcher Unterschied, wenn man aus einem Maleratelier in die Werkstatt eines Bildhauers tritt. Wieviel nüchterner ist hier alles — hier hat man tatsächlich das Gefühl , in einer Werkſtatt zu ſein. Hoch oben unter dem Glasdach arbeitet der junge Tierbildhauer Frizz B. Ein mächtiges Gipsmodell eines Adlers beherrscht den Raum . Fast zärtlich streicht die kräftige durchgebildete Hand des Bildhauers über den wundervoll modellierten Rücken dieses wahrhaft königlichen Vogels : „ Ich habe mich bewußt von den heraldischen Darstellungen mit den gespreiz= ten Schwingen abgewandt. Sehen Sie, hier dieser Adler seht mit schreitenden Ständern eben zum Flug an, gleich wird er seine Schwingen breiten. Betrachten Sie diese mächeine wahrtiger, krallenbewehrten Fänge, haft gefährliche Waffe dieses Räubers der Lüfte. Gerade den Adler habe ich von Kindheit
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NSK Folge 162 an Gelegenheit gehabt, genau zu studieren, da mein Vater selbst einen solchen gefangenen Eine Anzahl Adler lebend besaß.“ anderer Tierfiguren zeigt der Künstler, darunter eine prächtige Gruppe spielender Bärenfinder. Besondere Beachtung verdienen auch mehrere vorzüglich ausgeführte Porträtbüsten in Bronze und Holz. „Ich bin Rheinländer von Geburt, mein Vater ist selbst ein sehr bekannter Maler und Zeichner. Aber was dem Laien vielleicht als besonders glücklicher Umstand erscheint, ist für einen nach Selbständigkeit ringenden Künstler ein schweres Hemmnis. Sich von dem Einfluß des Vaters bei seinem Schaffen zu befreien, das erfordert eine gewaltige Anstrengung und Selbstzucht. Ich wollte kein Epigone werden ! So ging ich denn zunächst bei einem Holzbildhauer in eine handwerkliche Lehre. Erst dann studierte ich an den Akademien in München und Berlin. Als Preis erhielt ich dann durch das Kultusministerium einen Stipendienaufenthalt an der Akademie zu Kassel. Arbeiten von mir erwarben das Folkwang-Museum zu Essen, das Museum zu Elberfeld, ferner die Städte Berlin, Wesel und Elberfeld. In Porzellan wurden meine Modelle Don der Staatlichen Berliner Porzellanmanufaktur, von Rosenthal und Fürstenberg ausgeführt. Aber große Aufträge, wie sie ein Bildhauer braucht, fehlten, ich mußte, wie so viele Künstler, eine Zeitlang stempeln gehen ! Trokdem warf ich aber die Flinte nicht ins Korn. Ich kaufte mir eine Drehbank und fertigte gemeinsam mit meiner Frau Spielzeug und Figuren für Marionettentheater ! Dies gelang derart gut, daß ein Teil vom Märkischen Museum angekauft wurde, ein anderer Teil wird heute als Volkskunst in Schlesien ge= arbeitet und verkauft. Jezt, im Dritten Reich, geht es glücklicherweise wieder aufwärts mit der bildenden Kunst. Durch das Luftfahrtminiſterium habe ich zahlreiche Aufträge zur Ausschmückung der Militärflughäfen erhalten. Aber das alles muß sich erst allmählich auswirken. Und so war es mir eine wirkliche Hilfe, daß das „Hilfswerk für deutsche bildende Kunst" einige meiner Kleinplastiken ausstellte und - verkaufte. So wurde zB. eine solche Kleinplaſtik, ein Pinguin, von Krupp erworben." Als wir uns verabschiedeten, sagte Frit B. noch: „ Ich hatte schon alle Hoffnung
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„ Verstopfung“ unnötig ! NSK Auf dem Treppenhaus : „ Nanu, Frau Müller, wo wollen Sie denn so eilig hin? Der Markt ist doch um diese Zeit noch gar nicht auf!" „ Nein, nein, Frau Krauſe, nicht zum Markt. Ich will nur schnell mal zum Installateur laufen!" ,,Was, schon wieder ?" ,,Ja, meine Wasserleitung ist schon wieder verstopft. Ich denke, das wird dieses Mal von dem vielen Kaffeeſag kommen, den ich in die Leitung gegossen habe." ,,Kaffeegrund in der Wasserleitung ? Wiſſen Sie denn nicht, daß auch der für die Schweine gesammelt werden soll? Unten im Haus steht doch schon der Eimer, in dem alles, was in den Küchenabfällen als Schweinefutter noch brauchbar ist, gesammelt werden soll. Und auf dem kleinen Merkschwein, das immer in Ihrer Küche zur Erinnerung und Mahnung hängen soll, ist alles angegeben, was zur Mast eines Schweines Verwendung finden kann. Dabei ſt auch der Kaffeeſatz." ,,Aber Frau Krause, da müssen ja Unmengen von Abfällen zusammenkommen. Was habe ich nicht schon alles in den Mülleimer geworfen!" ,,Sehen Sie, Frau Müller, und das haben leider viele, viele Hausfrauen außer Ihnen auch getan, ohne zu bedenken, daß mit diesen Abfällen viele Schweine gemästet werden können. In der Zeitung habe ich erst vor kurzem ge= lesen, daß in Deutschland schon recht gute Erfolge zu verzeichnen sind. Das „ Ernährungshilfswerk" mahnt immer wieder alle Voltsgenossen, die Küchenabfälle zu sammeln, und da gibt es noch Hausfrauen , die ihre Kartoffelschalen, Kohlblätter, Brotrinden usw. in den Mülleimer und den Kaffeeſah in den Ausguß schütten." ,,Ja, dann - hätte ich mir wirklich die Mühe sparen können. Schönen Dank, Frau Krauſe, und in Zukunft mache ich's beſſer !" H. H.
aufgegeben und mich mit dem Gedanken vertraut gemacht, niemals ' mehr aus diesem Dachatelier herauszukommen. Jezt aber", und hier recte er sich zu voller Größe auf „jezt habe ich wieder neuen Mut, es geht wieder aufwärts mit der deutschen Kunst !" Max Peschmann.
Lehrer, Helfer und Betreuer
Selbſt das kleinſte Dorf wird von der NSB. erfaßt – Der Lehrer als wertvoller Helfer NSK Ich besuchte ein Dorf von ein paar hundert Einwohnern, das weit „ vom Schuß“ liegt. Es gibt solche verlorenen Dörfchen, von denen man, um zum nächſten Bahnhof zu ge= langen, schon eine Reise machen müß. Und auch die große Landstraße mit ihrem regen Autoverkehr führt weit weg am Dorf vorbei. Nur hin und wieder, wenn der Wind von dorther kommt, kann man Hupentöne vernehmen. Ich dachte mir, hier wohnen die Volksgenossen
so abgeschieden, sie wissen sicher noch nicht viel von der NSV. Mit diesem Gedanken betrat ich das Schulhaus des einſamen Dorfes, saß bald im schmucken Zimmer des Lehrers und befragte ihn über die Tätigkeit der Nationalsozialiſtiſchen Volkswohlfahrt in dieſem Ort. Durch seinen Vortrag, den er mir hielt, gewann ich einen großartigen Einblick in die rege Tätigkeit der NSV . auf dem Dorfe und habe die Gewißheit mitgenommen , daß ein
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NEK Folge 162 Schullehrer ein besonders wertvoller Mitarbeiter der NSV. zu sein vermag. Da die Kinder alle zu ihm in die Schule gehen, kennt er die Familienverhältnisse und kann sich für bedürftige Volksgenossen aus eigener Ane schauung einsehen. Er weiß auch wiederum, welche bäuerlichen Familien in der Lage sind, von der NSV . landverschickte Großstadtin ihrem Hause aufzu finder nehmen und zu pflegen. Da bedarf es keiner Nachforschungen und Begutachtungen, denn der Lehrer ist mit Land und Leuten verwachsen. Hier auf dem scheinbar verlaſſenen Dorfe, auf dem außer einigen Bauern hauptsächlich nur Gutsarbeiterfamilien wohnen , hat sich seit der Machtübernahme ein besonders herz = liches Vertrauensverhältnis zwischen dem Lehrer und der Elternschaft entwickelt. Die Väter und Mütter der Schuljugend erblicken im Lehrer ihren Berater und Helfer, an den ſie ſich oft mit ihren häuslichen Sorgen wenden. Er ist stets hilfsbereit, und er erntet dafür auch den Dank der Volksgenossen, was besonders dann zum Ausdruck kommt, wenn er für eine NSV.- Spende an die Türen klopft ; da schließt fich niemand aus, selbst der einfachste Arbeiter, die kinderreichste Familie, gibt ihr Scherflein für die in der NSV. verkörperte Volksgemeinschaft der Tat. So konnte der Lehrer lezthin sechs NSV.Ferienkinder und mehrere alte Kämpfer der Bewegung für fünf Wochen zur Erholung in seinem Dorfe unterbringen. Sie haben sich alle wohlgefühlt und gut erholt. Andererseits
Helfen
fonnte er es ermöglichen, daß mehrere bedürftige Mütter aus seinem Dorfe, darunter eine Gutsarbeiterin , die neun Kindern das Leben geschenkt hat und die noch nie aus ihrem Dorf und der nächsten Umgebung hinausgekommen ist, in ein Mütter- Erholungsheim der NSV. im Isergebirge verschickt werden. Jetzt sind wir dabei, schilderte der Lehrer, einen Erntekindergarten einzurichten, für den uns die Gutsverwaltung ein massives Gerätehaus ausgeräumt und zur Verfügung gestellt hat. Das ganze Dorf hilft in der Freizeit mit, den Kindern einen schönen Hort erstehen zu lassen, in dem sie von einer NSV.Kindergärtnerin betreut werden sollen, wenn die Eltern auf den Feldern arbeiten, um die Nahrung des deutschen Volkes hereinzuholen. Auch im Winter besteht eine rege NSV.Tätigkeit. Bei den Pfundſpendenſammlungen schließt sich keiner aus. Die 156 Haushaltungen des Dorfes spenden oft so viel -— im lezten Winter vor Weihnachten kamen durch eine Sammlung 22 Zentner zusammen —, daß ſogar an Nachbargemeinden mit größerer Bedürftigenzahl Lebensmittel abgegeben werden konnten. Mit dem Bewußtsein, daß es keinen Ort gibt, mag er auch noch ſo abseits vom Verkehr in einsamer Gegend liegen, in dem nicht der betreuende Arm der NSV. waltet, schied ich von dem freundlichen Lehrer, der Tag für Tag mit Herz und Hand dabei ist, Nationalsozialismus in der Tat zu üben. Arthur Siebert.
als
Beruf
Eine Ausbildungsstätte der NSB. - Haushaltshilfen und ihre Wirkung Drei Monate in der „Mädleform" Mädlefarm“ – Trägerinnen des NSV.-Gedankens NSK In dem freundlichen Landstädtchen Burgau haben sie bereits einen Necknamen für das breit hingelagerte, ganz in Grün gebettete weiße Haus auf dem Hügel : „ die Mädlefarm". Eine Farm ist es nun gerade nicht, wenn auch ringsum Gärten und Gemüſepflanzungen liegen, wenn auch auf dem Hofe Hühner scharren und gadern und aus einem Stalle das Grungen von Schweinen und das Meckern und Blöken von Ziegen und Schafen dringt. Aber das mit den „ Mädle“ stimmt. Es ist ein Haus, in dem es nur junge Frauensleute gibt, Mädel aus dem ganzen Gaugebiet, aus allen Volksfreisen und Ständen, Töchter von Bauern und Arbeitern, von Handwerkern und Beamten. Sie alle haben sich einen wunderschönen Be= ruf erwählt ― sie wollen helfen. Es ist nun gar nicht so einfach, in der rechten Art zu helfen, es gehören dazu allerhand Kenntnisse und Fähigkeiten. Darum hat die NSV.- Gauamtsleitung Schwaben dieses Schulungs = lager für Haushalt hilfen in Burgau eingerichtet. An die 40 Schülerinnen beherbergt das in seiner schlichten Sauberkeit und zweddienlichen Schönheit so freundliche Heim. Unter der Leitung Don geprüften Wirtſchaftslehrerinnen
lernen die fünftigen Haushalthilfen hier alles, was ein richtiges Hausmütterchen können muß: Kochen, waschen und bügeln, nähen und flicken, Gartenbau und Kleintierpflege, aber auch den Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern und die Grundbegriffe häuslicher Krankenpflege. Sie sollen ja in den Familien, denen vorübergehend die Mutter fehlt -— ſei ſte nun erkrankt, in Erholung verschickt, etwa vor oder nach einer GeMutterburt der Kräftigung bedürftig stelle vertreten , für Haus und Familie sorgen, Kinder und Viehzeug betreuen und überall zum Rechten sehen. Es ist dabei nötig, daß die Helferinnen äußerst sparsam und genau wirtschaften lernen, kommen sie doch zumeist in Familien, in denen es recht knapp hergeht und in denen jeder Pfennig dreimal umgedreht werden muß, bevor er ausgegeben wird. Drei Monate dauert ein solcher Schulungskursus. Es ist eine schöne Zeit für die Schülerinnen, trok des streng geregelten Tagewerks, das keine Zimperlichkeit und keine Rücksichten auf etwas verwöhnte Haustöchterchen kennt, sondern nur ein frisches Zupacken, ein ehrliches Sich-Mühen und eine strenge Pflichterfüllung. Aber auch der heißeste Arbeitstag bringt einen Feierabend in fröhlicher Kameradschaft , bei Spiel und Gesang, bei
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NSK Folge 162 einem guten Buch oder ein bißchen Musik und vor allem bei nugbringendem Gedankenaustauſch und einer fast unmerklichen aber darum um so wirksameren inneren Ausrichtung für ihr fünftiges Helferamt. Es ist eine schöne Zeit im Schulungslager, darin find sich alle einig. Und doch freut sich jedes der Mädel, bis es zum erstenmal hinausgestellt wird in den Dienst und die Bewährungsprobe ablegen kann. Es ist nicht immer leicht für sie, oft kommen fie in ein Haus, in dem es keinen „ geordneten Be= trieb" gibt. Da ist es dann gut, wenn sie ge= lernt haben, überall anzupacken und sich mit gesundem fraulichen Hilfswillen zurechtzufinden. Wenn man die Berichte liest, die Helferinnen aus ihrer Tätigkeit dem Heim einsenden, muß man sich freuen über den klaren Blick und das lebenstüchtige Urteil dieser jungen Frauen. Sie sind nicht so leicht unterzufriegen, denn fie wissen, daß hinter ihnen als fester Halt das Schulungslager steht, und daß sie an der NSV. mit allen ihren Hilfsstellen stets eine Stütze haben. Ein Vierteljahr nach Beendigung ihrer Schulung bleiben die Haushalthilfen in der Hut und Betreuung des Lagers. Sie tehren dorthin zurück, wenn sie ihren Außendienst beendet Don haben und werden
dort aufs neue eingesetzt. Neben dem eigentlichen Schulungslager gibt es ein zweites, etwas kleineres Haus für die Aufnahme der ausgebildeten Haushalthelferinnen außer Dienst". Freundlich und blizsauber ist auch
Das ganze
Arbeitsmaiden werden Kinder-
16. Juli 1937 Dieses ausgestattet, womöglich aber noch einfacher als die Schule selbst, damit den Haushalthilfen der Unterschied zwischen dem Heim und den oft recht primitiven Verhältnissen in ihren Dienststellen nicht gar zu traß erscheint.. Meist bleiben ohnehin nur ein paar kurze Tage der Erholung im Heim, denn die NSV . -Haushalthilfen sind viel begehrt und ständig in Anspruch genommen. Haben sich die Helferinnen während dieses Probevierteljahrs bewährt - und sie bewähren sich in den meisten Fällen sehr gut - dann werden sie von der NSV . in ein fest es Angestelltenverhältnis mit monatlicher Besoldung übernommen. Sie kommen dann hinaus in die von den Kreisamtsleitungen eingerichteten Außenstellen. Hier finden sich vier oder fünf Haushaltshilfen in einer schönen Heimgemeinschaft zusammen und werden je nach Bedarf im Kreisgebiet eingesetzt. Sie sind nun der Schule und der Beaufsichtigung durch die Schule „ entwachſen“, sie haben sich bewährt und ihre Selbständigkeit erwiesen. Die NSV.-Haushalthilfen sind sehr rasch zu einer bekannten und überall dankbar begrüßten Einrichtung geworden. Im ganzen Gaugebiet kann man die frohen Helferinnen in ihrer sauberen Diensttracht finden und überall verförpern sie den nationalsozialistischen Hilfs= willen, sind Trägerinnen des nationalen Sozia= lismus und als solche geachtet von allen. Sie tun Dienst am Volke und sie haben dem früher so oft geringgeschätzten Begriff des „ Dienens" einen neuen schönen Sinn gegeben.
Volk hilft mit Deutsch-Amerikanerinnen im Mütter-
gärtnerinnen
erholungsheim der NSV .
NSK Bei der Kreisamtsleitung der NS.Bolkswohlfahrt in Glogau haben sich acht Arbeitsmaiden der umliegenden weiblichen Arbeitsdienstlager als Leiterinnen von NSV.Erntefindergärten gemeldet. Sie sollen im Laufe dieser Woche eingesetzt werden.
NSK Vor einigen Tagen weilten in Bochum 20 Deutsch-Amerikanerinnen, die auch an der Besichtigung eines Müttererholungsheimes der NSV. teilnahmen. Die verschiedenen Heimeinrichtungen dieses Müttererholungsheimes fanden restlose Bewunderung. Die auslandsdeutschen Gäste sparten nicht mit lobenden Anerkennungen. Dieses Heim wäre für sie der beste Beweis, daß im neuen Deutschland positive Arbeit an der Frau und Mutter geleistet würde.
Mit der Eröffnung neuer Kindergärten in den letzten Tagen ist die Zahl der im Kreiſe Glogau von der NS.-Volkswohlfahrt unterhaltenen Kindergärten auf 29 gestiegen. Davon find 24 Dauerkindertagesstätten.
Neues Müttererholungsheim der NSV.
im Gau Westfalen-Süd NSK Das vierte Müttererholungsheim des Gaues Westfalen-Süd Beddelhaus wurde Runmehr eingeweiht. Das Haus ist zur Aufnahme von 36 Müttern eingerichtet. Der stellv. Gauleiter von Westfalen-Süd übergab das Haus seiner Bestimmung. Zum Heim gehören 22 Morgen Gartenland sowie Wiesen und Wald, ferner ein Obstgarten mit 1100 Bäumen. Die NSV. hat mit diesem mustergültig eingerichteten Heim alle Voraussetzungen dafür geschaffen, daß den hierher entsandten Frauen der vierwöchige Aufenthalt auch wirklich zu einer Erholung wird.
NSV . auf Berliner Bahnhöfen NSK Schon seit längerer Zeit befindet sich auf dem Nürnberger Bahnhof ein Bahnhofsdienst der NSV., der die Aufgabe hat, Reiſenden, die Schuß oder Hilfe benötigen, mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. Dieser Bahnhofsdienst der NSV . in Nürnberg hat sich besonders während der Reichsparteitage ausgezeichnet bewährt. Nach den Erfahrungen, die damit in Nürnberg gemacht worden sind, soll nun auch vorläufig auf den Berliner Fernbahnhöfen ein solcher Bahnhofsdienst der NSV. eingerichtet werden, damit für die zahlreichen Kinder- und Müttertransporte fachkundige Hilfe und Betreuung eingesetzt werden können. NSV., NS.-Frauenschaft und Rotes Kreuz werden in gemeinschaftlicher Arbeit die Kioske einrichten.
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
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Nationalsozialiſtiſche Brief- und Drahtan [ drift der Schriftlettung: Berlin 628 68, Jimmerts, 90, H. Fernruf: 11 002 Berlag: &rams Cher Radi... 6. m. b. §., 3entralverlag der RSDAB., Minhen . Berlin Berland : Cher . Berlag , Berlin SW 68, Bimmerfraße 88. Alle Bahlungen find nach Berlin (Bolichedfonts Berlin 4454) zu richten
NCK Brefledienſt der NGDUS
Sonderbrud der NSK
Volk,
Partei -Korreſpondenz
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Kunst und Preſſe
Rede des Reichspreffechefs der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, beim Preſſeempfang des In- und Auslands zum „Tag der Deutſchen Kunſt 1937 ″ in München NSK Mit der gesamten bildenden Künstlerschaft, die aus allen deutschen Gauen in kameradschaftlicher Verbundenheit sich in den Mauern dieser Stadt vereint, nimmt das ganze deutsche Volt lebendigen Anteil an diesem für das Schicksal der deutschen Kunst so bedeutungsvollen Ereignis. Und wenn etwas dieſem ersten Tag der Deutschen Kunst seinen beſonderen und einmaligen Charakter verleiht, dann ist es dieser kühne und große Gedanke der Erhebung der Kunst aus der Enge ästhetisch-intellektualiſtiſcher Abſchloſſenheit in die weite, lichte. Sphäre lebendiger Volksverbundenheit, den das nationalsozialiſtiſche Deutschland zu verwirklichen unternimmt, und der tiefe Widerhall, den dieſer Appell an das künstlerische Gewiſſen der Nation im Herzen des Volkes findet.
Dieser Tag der Deutſchen Kunst ist ein weit= hin sichtbarer Ausdruck nationalsozialistischen Kulturwillens und Kulturschaffens. Schon rein äußerlich drückt sich seine Bedeutung aus in der ebenso politisch wie kulturell betonten Atmosphäre dieser Stadt, in der nicht nur die nationalsozialistische Partei, sondern auch die schönen Künste zu Hause sind.. Wie Sie wissen, führt München, die Hauptstadt der Bewegung, nach dem Willen des Führers zugleich auch den Ehrentitel der „Stadt der Deutschen Kunst"; und sie führt nicht nur diesen Namen, ſondern ſie iſt es auch. Die Tatsache, daß der Ausgangspunkt und Siz der nationalsozialistischen Partei zugleich auch Mittelpunkt der künstlerischen Ausdrudskraft des Reiches ist und es für alle Zeiten sein soll, ist nicht nur ein Symbol, sondern ein Bekenntnis, das die wurzelhafte Verbundenheit nationalsozialistischer Weltanschauung und deutscher Kultur in ihrer ganzen Wesenhaftigkeit erfaßt und hervortreten läßt. Die kulturelle Haltung des Nationalsozialismus
Der Reichspressechef der NSDAP. hat auf dem Breffeempfang, anläßlich des ,,Tages der Deutschen Kunst , vor der ins und ausländischen Preſſe eine Ansprache gehalten, die für den deutschen Journalisten von grundsäglicher Bedeutung ist. Um allen deutschen Schriftleitern den Inhalt der Rede zur Kenntnis zu bringen, geben wir im Folgenden den vollen Wortlaut wieder. Die Schriftleitung.
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im Ausland so selten verstanden und so oft geschmäht -- und ihr den schönen Künſten zugewandtes Gesicht treten an diesem Tage in München mit einer repräsentativen Veranſtal= tung hervor, die sich offen und frei dem geſun= den künstlerischen Urteil der breitesten Öffentlichkeit präſentiert. Frei aber auch insofern, als sie sich frei gemacht hat von der ebenso lächerlichen wie beschämenden Diktatur des jüdischen Kunstschwindels wie von dem verkrampften pſeudo-künstlerischen Bildungsdünkel jener, die die Kunst zur Sklavin anmaßender Unfähigkeit erniedrigt hatten. Die ,,politischen Kultur-Barbaren Europas", als die man uns Nationalsozialiſten im Ausland so gern abstempeln möchte, stellen ihr Barbarentum und die Produkte ihrer Kultur-Barbarei hier in München zur Schau.
Steinerne Manifeſtation künstlerischen Gestaltungswillens Gehen Sie offenen Blides durch diese Stadt und die Große Deutsche Kunstausstellung, die am Sonntag ihre Tore öffnet. Betrachten Sie die ersten Schöpfungen der Architektur und Plastik, mit denen der Nationalsozialismus den Beginn seiner Bauepoche eingeleitet hat : den Königlichen Plak in seiner erhabenen Raumgestaltung, die
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Sonderdruck der NSK
Barteibauten und die Ewige Wache in der Klarheit ihrer Linien und der Schönheit ihrer Konturen, das Haus der Deutſchen Kunst, von dem jene Ruhe, jene lichte und traftvolle Schönheit ausströmt, die in der neuzeitlichen Architektur ihresgleichen nicht hat. Es ist das nur ein erster Anfang, der das aus nationalsozialiſtiſchem Kulturwillen geprägte räumliche Bild der Hauptstadt der Bewegung heute nur ahnen läßt. Es wird einmal, wie in vielen anderen Städten des Reiches, ein würdiges Denkmal der deutſchen Wiedergeburt, die steinerne Manifestation eines künstlerischen Gestaltungswillens ſein, der die Schmähungen kleiner Geister der Berachtung und dem Vergeſſen preisgibt. So verbindet diese Stadt das Herz der nationalsozialistischen Bewegung mit der Seele der deutschen Kultur. Die Inkarnation des politischen Willens und die Schönheit künstle riſcher Ausdrucskraft vermählen sich in ihr zu jener Einheit des deutschen Wesens, aus der alles Große der Nation geboren und ihre Zukunft gestaltet wird. Darüber hinaus aber kommt dieſem Tag der Deutschen Kunst grundlegende Bedeutung zu für die Wiedergeburt des schöpferischen Kunstbegriffes überhaupt. An einer Zeitenwende deutscher Weltanschauung ist auch das deutsche Kunstschaffen, insbe sondere unsere bildende Kunst, in eine fundamental neue geistige Situation hineingestellt. Sie sehen ſich im Hinblic auf die vergangene überwundene Epoche einer Umwertung aller Werte gegenüber. Die nationalsozia= listische Revolution hat ja nicht nur einen bestehenden politischen Zustand geändert, ſondern ist eine totale Revolution, eine Revolution auch des Denkens und der Kultur. Sie hat inzwischen auf zahlreichen Gebieten der babylonischen Berwirrung der Geister ein Ende gesetzt, das Denken und die Begriffe neu geordnet und sie in organische Beziehung zur neu gewonnenen Lebensform der Nation gebracht. Auch auf dem Gebiete der Kunſt als einem der unmittelbarsten Lebensäußerungen unseres Volkes ist diese Entwicklung erfolgreich eingeleitet. Und weil es so ist, darum erheben sich hier an dieſem ersten Tag der Deutſchen Kunſt Fragen und Probleme, deren Beantwortung und rich tungweisende Klärung gerade für den Journa= lismus und das deutsche Kunſtſchrifttum nicht nur von eminentem Intereſſe, ſondern von lebenswichtiger Bedeutung sind . Über dieſe Lebensfragen, insbesondere der bildenden Kunſt, wird in diesen Tagen von berufener Seite aus-
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Der Führer führlich gesprochen werden. selbst wird bei der Eröffnungsfeier des und der Kunst" ,,Hauses der Deutschen ,,Deutschen Kunstausstellung 1937" das Wort ergreifen und dem Kunstschaffen unserer Zeit die Richtung weisen. Die Beziehungen zwischen Kunſt und Preſſe Aber Kunst und Preſſe ſtehen in der heutigen Zeit in so enger Beziehung zueinander, daß ich die Gelegenheit unseres heutigen Zusammenseins benußen möchte, um Ihnen über das Verhältnis von Kunst und Preſſe, das unmittelbar an die Grundfragen unserer beruflichen Arbeit rührt, ein paar Worte zu sagen. Die Kunst ist älter als die Presse ; sie ist eine der elementarsten Lebensäußerungen der menschlichen Kultur überhaupt. Kunſt gibt es, seitdem Menschen auf der Erde zusammenleben; fie blickt auf Jahrtausende zurück und entwickelte ihre höchsten Blütezeiten, als es noch teine Presse gab. Die Presse ist in ihrer eigentlichen Entwicklung erst ein Kind des Liberalis mus gewesen und erst mit ihm und durch ihm groß geworden. Wenn wir heute von der Warte nationalsozialiſtiſcher Kunstanschauung in der Geschichte zurückblicken und vom Verfall der bildenden Kunst durch die kulturell verheerenden Wirkungen der liberalistischen Geisteshaltung in Deutschland sprechen, dann müſſen wir, wenn wir gerecht urteilen, feststellen, daß die Presse und die Literatur dieser Zeit die Schrittmacher des Kunstverfalls gewesen sind. Aber diese Feststellung, die man durch zahllose Beispiele aus der Geschichte der Kunst und der Künstler des letzten Jahrhunderts belegen kann und durch erschütternde Dokumente tragischer Künstlerschicksale unwiderleglich bewiesen hat, ist weit entfernt von einer Selbſtanklage. Die Presse des nationalsozialistischen Deutschlands ist nicht die Presse der ra. Die Presse ist liberalistischen immer das Spiegelbild und der Ausdruck ihrer Zeit und des herrschenden Zeitgeistes. Denn daß sie es ist und sein muß, ist ja Grundlage und Voraussetzung ihres eigenen Seins als einer unentbehrlichen Funktion des modernen Lebens. Wenn der Liberalismus, ſeiner individualistischen und intellektualistischen Entartung entsprechend, vom Wesen gelöster Geiſt ist, der seiner Natur nach das Wesenhafte der Kunst überhaupt nicht zu erfassen vermag, weil es in einer ganz anderen Ebene liegt, dann konnte auch seine Presse nichts anderes als Ausdruck dieser Entartung sein.
Verantwortung der Breſſe vor dem Heiligtum der Kunſt Demgemäß war auch die Kunstkritik der liberalistischen Presse völlig auf die individuelle, intellektualiſtiſche Kunstauffassung ausgerichtet. Unter Berufung auf sein eigenes unkontrollierbares ,,Kunstverständnis“ fonnte eigentlich jeder über Kunst und Künstler zu Gericht figen, wenn er nur genug Geld besaß, um Einfluß auf eine Zeitung zu nehmen. Und der Jude besaß nicht nur das Geld, sondern
auch die Skrupellosigkeit, es zu benußen. So konnte sich in der Kunstkritik des Liberalismus, der jeder über-individuelle Wertmaßstab fehlte, ein bis zum pathologischen Erzeß gesteigerter intellektueller ästhetizismus austoben, der bei dem entscheidenden Einfluß der Presse auf die öffentliche Meinungsbildung mit mathematischer Sicherheit zur Zersetzung und Atomisierung der Kunst bis zur völligen Selbstauflöſung führen
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Sonderdrud der NSK mußte. Gewiß gab es unter den Kunstschrift leitern dieser Ära viele aufrechte Charaktere, die sich dieser Entwicklung aus ihrem innersten Empfinden heraus widersekten. Und es gab Zeitungen, die -- das muß zu ihrer Ehre gesagt werden bis zur Selbstaufopferung versuchten, sich ihr entgegenzustemmen . Aber der Ungeist der Zeit war stärker als sie und ließ sie nicht aufkommen gegen den breiten Strom der jüdiſch-liberaliſtiſch-marriſtiſch-bolschewistischen Kunſtverſeuchung, deren schmukige Schleusen alles überfluteten, was an Können und Charakter sich noch hervorwagte. Deutsche Presse mit neuem Geist erfüllt Heute, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind wir stärker geworden als diese Verhältnisse ! Wir haben den Liberalismus und seine marxistisch-bolschewiſtischen Trabanten niedergeschlagen. Und mit uns können nun die unterdrückten und geknechteten Diener einer wahren deutschen Kunst wieder ihr Haupt erheben ! Der Liberalismus ist tot, und mit ihm ist auch die liberaliſtiſche Preſſe zu Grabe getragen worden. Ein neuer Geiſt hat sich über Deutschland erhoben und ſeine Presse mit neuem Geiste erfüllt : mit dem Geiste Verantwortung der Dor unserer stolzen nationalen Kultur und dem Heiligtum unserer deute schen Kunst. Und damit ist das Verhältnis von Kunst und Preſſe aus den Niederungen eines krankhaften Kunstintellektualismus auf eine ganz andere, höhere Ebene gestellt. Der grundlegende Erlaß des Reichsministers Dr. Goebbels zur Neuordnung der Kunstfritit, der das zerstörende Kunstrichtertum in der Presse beseitigt und an die Stelle des Kunstkritikers den Kunstschriftleiter segt, ist nichts anderes als der endgültige Schlußstrich unter eines der betrüblichſten Kapitel des liberalistischen Journalismus, der, aus allen anderen Sparten längst verschwunden, in der Kunsttritik noch seine Blüten trieb. Es war ein Restbestand des zersetzenden liberalistischen Geistes, der das deutsche Kunstschrifttum troz völlig veränderter geistig-weltanschaulicher Grundlagen noch nicht zur poſitiven Mitarbeit und produktiven Leistungen kommen ließ. Und deshalb darf ich es auch aus innerster Überzeu gung hier in diesem Kreise aussprechen : Die im Kunstschriftleiter national = sozialistischen Deutschland brauchen der Kunstkritik des li ber al iſt iſ chen nachzuZeitalters feine Träne weinen ! Sie hat die deutsche Kunst verdorben ! Wir aber wollen sie wieder auferstehen lassen! An diesem großen Werke mitzuhelfen und mitzuarbeiten, ist die hohe und verantwortungsvolle Aufgabe, die dem Kunstschrifttum nunmehr durch das nationalsozialiſtiſche Deutschland erschlossen ist. Kunstbetrachtung nach klaren Maßstäben Die Aufgabe des Kunstschriftleiters von heute erfordert allerdings eines : klare Zielsetzung! Auch das möchte ich bei dieser Gelegenheit einmal sagen. Wer über Kunst schreibt und über sie Betrachtungen anstellt, muß nicht
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nur in sich selbst die Voraussetzungen dazu besigen, sondern auch über einen zum mindeſten be grifflich umriſſenen Maßstab deutscher Und diese Kunstanschauung verfügen. Frage nach dem Kennzeichen eines absoluten Zeit, ästhetischen Wertes unſerer die müſſen, wir Journaliſten stellen ist zugleich die Frage, die das Wesen der Kunſt überhaupt berührt. Wer publizistisch die Kunst fördern und helfen will, sie dem Volte wieder näherzubringen, der muß fest begründete Vorstellungen von ihr haben und wissen, Das klingt wie eine billige was Kunst ist. Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht, sondern rührt an den Kern der Sache. Wer hatte denn im Denken der vergangenen intellektualistischen Kunstepoche eine festen weltanschaulichen Richtpunkt, eine irgendwie faßbare allgemeine Vorstellung von dem, was Kunst überhaupt ist, was das Kriterium der Kunst ausmacht? Und weil es eigentlich niemand mehr wußte und jeder glaubte, der andere wüßte es, waren Urteil und Kritik in Literatur und Konverſation mehr oder weniger geistreiche Phrasen, hinter denen sich das eigene Unwissen, die eigene Urteilslosigkeit verbargen, um sich dem Verdacht mangelnden Kunſtverſtändniſſes _nicht auszusezen. Man hat gesagt, daß in dieser Zeit der ästhetische Wert des Kunstwerkes nach dem Grade seiner Unverständlichkeit gemessen wurde. Und so war es in der Tat. Hier war jeder Maßstab verlorengegangen.
Und es konnte unter der Herrschaft eines schrankenlosen Individualismus ja auch gar nicht anders sein. Wenn das Urteil über das, was als Kunst zu gelten hat, den Empfindungskomplexen jedes einzelnen überlassen bleibt, dann muß das zu einem ästhetischen Anarchismus führen, der sich jeder Vorstellung überhaupt entzieht. Wo jeder Kunst für Kunſt halten kann und für Kunſt ausgeben kann, was ihm beliebt, da kann man von Kunst nicht mehr reden, da ist der Begriff der Kunst ausgelöscht und zu einer Selbsttäuschung des entarteten Geistes geworden. Wie auf allen Gebieten unseres Lebens, so war auch auf dem Gebiete der Kunst der Individualismus an seinem bitteren Ende angelangt. Und wie in der Politik und auf allen anderen Gebieten, ſo legt der Natio= nalsozialismus nun auch auf dem Gebiete der Kunstanschauung neuen und festen Grund. Auch hier gilt es, die Geseke des Lebens selbst wieder in das Bewußtsein des Volkes zurückzuführen, um ſeine eigene, vom Individualismus verschüttete Vorstellungswelt über die Kunst und ihre Werte wieder freizulegen . Über Kunst und ihre Begriffe zu reden, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist zum mindesten ebenso schwierig wie es für Sie ist, über die Kunst zu schreiben. Und seitdem mir die Aufgabe zugefallen ist, vor Ihnen über die Kunst zu sprechen, erkenne ich jedenfalls die Schwierigkeit Ihrer beruflichen Aufgabe voll an. Denn die Sprache der Kunſt iſt die Sprache des Herzens und nicht des Verstande s. Und deshalb muß ich an den
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Souderbrud der NSK
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Anfang dessen, was ich mit dem Verstand über die Kunst aussagen möchte, das Bekenntnis sehen, daß der Geist, der die Kunst in Worte fleiden und in Begriffe fassen will, zu allererst wieder Ehrfurcht empfinden muß vor der Ganzheit unseres Seins und der göttlichen Stimme in uns, aus der sich uns allein das Wesen der Kunst erschließt. Wertmaßstab: Schönheitsideal der Gemeinſchaft Kunst ist die Offenbarung des Schönen und Erhabenen durch unmittelbare Anschauung. Künstler ist, wer uns durch die Ausdruckstraft seiner Werke und Schöpfungen metaphysische Werte, die wir unmittelbar als ſchön empfinden, vermittelt. Man kann nicht definieren, was schön ist, sondern es nur an seiner Wirkung beurteilen , an seiner Wirkung auf uns ſelbſt und auf das Schönheitsempfinden unserer Mitmenschen.
Der Geschmad ist individuell, relativ, er ist die ästhetische Sphäre des einzelnen! Das Schöne aber ist allgemein, absolut, es ist die ästhetische Ebene der Gemeinſchaft! Über den Geschmac des einzelnen läßt ſich bekanntlich nicht streiten, aber für die Beurteilung des Schönen gibt es ein allgemein verbindliches
Ohne Leiſtung
16. Juli 1937 Wertmaß. Der absolute ästhetische Wert ist immer und überall das Schönheitsideal der Gemeinschaft ! Der eins zelne für sich kann tein Schönheitsideal aus fich entwideln, es erwächst nur aus der Ges meinschaft der Menschen und aus der Landſchaft, in der sie leben. Diese naturgegebene Gemeinschaft ist das Volk , in weiterem Sinne die Rasse. Damit ist gesagt, daß das Schönheitsideal als Wertmaß der Kunst legten Endes rassisch bedingt ist. Das hat der Führer als ein fundamentales Grundgesek in jenen wundervollen Worten ausgedrückt: „Es tann tein Mensch eine innere Beziehung zu einer kulturellen Leistung befizen, der nicht in dem Wesen seiner eigenen Herkunft wurzelt."
Aus dieser Grunderfenntnis wird uns flar, warum es eine sogenannte internationale Kunst nicht geben kann. Jedes Kunstschaffen erwächst auf nationalem Boden. Es gibt eine französische, eine deutsche oder japanische Kunst. Man spricht von holländischer Malerei, von mittelalterlicher deutscher Kunst, von italienischer Früh-Renaissance usw. Eine Kunst an sich aber, von der völkischen, rasfischen Wurzel ihres gegenständlichen Daseins losgelöst, gibt es nicht, sowenig wie es etwa einen Baum an sich gibt, sondern nur Eichen, Tannen, Palmen usw.
kein künſtleriſcher Ruhm
So unbestreitbar die Tatsache der rassischen Bedingtheit unseres Schönheitsbegriffes ist, so wenig verwendbar ist natürlich der Begriff des Rassischen an sich in der Kunstanschauung. Ich kann beim Anblick eines Kunstwerkes empfinden, ob es mehr oder weniger dem Schönheitsideal meines Volkes entspricht oder nahekommt, ich kann aber nicht etwa die raſſiſche Gegenständlichkeit in ihm suchen. Auch das muß einigen wild gewordenen völtischen Kunstapoſteln gesagt werden. Die Kunſt im nationalsozialistischen Deutschland ist kein Tummelplatz für Kitschfabrikanten und wird es National ſozialismus niemals sein. ist der Sozialismus der Leistung , und ohne die Leiſtung wird bei uns kein Künstler die Stufen des Ruhmes hinansteigen. Der Weg zur Kunst führt nur über das Einfühlen in das tiefste Wesen unseres Voltstums, dessen strahlendste, schönste und ebelite Offenbarung sie ist. Das Volk selbst hat dafür einen uutrüglichen Sinn. Im Bewußtsein des Volkes wirkt das Wertmaß des Schönen mit der Sicherheit des Instinkti : ven. Schauen wir zurück auf die große bildende Kunst unserer deutschen Vergangenheit . Gibt es einen für künstlerische Eindrücke überhaupt empfänglichen deutschen Menschen, der angesichts dieser herrlichen Schöpfungen auch nur einen Augenblic schwanken würde, sie als große und echte Kunst anzusehen? Sie werden vom Volte als schön empfunden , weil die Verkörperung seines eigenen Schönheitsideals aus diesen Werken zu ihnen spricht.
Es ist, wie Alfred Rosenberg sagt, die A11 : eines Ge = gemeingültigkeit schmadsurteils, das sich nur auf jene Kreiſe erstrect, die, bewußt oder unbewußt, die gleiche Idee von Schönheit im Herzen tragen.
Auf die Stimme des Volkes hören ! Auf diese Stimme des Voltes, die in ihrer Einfalt und Gläubigkeit die Stimme des Göttlichen in uns iſt, müſſen wir wieder hören, wenn wir als Kunstschriftleiter das Wesen des Sie hat uns Künstlerischen erfassen wollen. mehr zu sagen als alle kunsttheoretischen und tunstwissenschaftlichen Maßstäbe spintisierender Problematiker, die weder etwas von der Kunſt verstehen noch vom Volke. Wer das Leben von Grund auf anders ſieht wie die anderen seines Volkes, der hat dem der i st fein Volte nichts zu geben, Künstler. Er kann vielleicht als Virtuoſe billigen Beifall ernten, denn Virtuoſität ist angelernte Fertigkeit, Künstlertum aber ist schöpferische Begabung der Persönlichkeit, die aus dem Wesen der Gemeinschaft heraus der Gemeinschaft dient , um ihre Menschen zu beglüden. Um als Künstler Schönheit zu gestalten und um sie als Betrachter zu empfinden, muß man seinem Volke aufs innerste verhaftet sein. Ein Künstler wird immer mit seiner Seele zugleich auch die Seele seines Volkes in seine
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Sonderbrud der NSK Werke geben, und der Bewunderer dieser Werte wird mit seiner eigenen Seele auch die Seele feines Voltes in ihnen finden. So ist die Tiefe der deutschen Seele der Lebensbereich unserer ästhetis schen Werte, der Schönheitsborn, aus dem unsere Künstler schöpfen, und der Raum, in dem wir die Kunst erschauen. Wer in ihm lebt und als Kunstschriftleiter berufen ist, die Feder im Dienste der Kunst zu führen, der trägt in sich selbst die Empfindungswelt seines Volkes und damit den gültigen Maßstab für seine Aufgabe. Wer als Kind dieses Voltes mit ihm fühlt und empfindet, ſein Glück und seine Freude, ſeine Heiterleit und Einfalt, ſeine Seligkeit und ſein Leid, der empfindet auch im Reiche der Kunst das Schöne als schön und erhebend, das Schlechte als schlecht und verderblich. Der fühlt in ſich die Bedeutung und Verantwortung ſeiner Aufgabe, aber auch ihre Begrenzung. Nicht selbstherrlicher Richter, ſondern dienender Beschüßer Wer diese Voraussetzungen und Grundlagen wahrer Kunstauffaſſung besigt, der wird niemals ein selbst herrlicher Richter über die Kunst sein, sondern ihr Anwalt und Förderer , ihr Diener und Beschüßer. Der wird helfen, dem Volk die Tore der Kunst wieder zu öffnen und der Kunst das Herz des Volkes wieder zu erschließen. Der wird, zu seinem Teil und in dem Rahmen, der ihm gesezt ist, dazu beitragen, daß die Künstler das Volt nicht durch Darstellung des Häßlichen und Gemeinen abschrecken, sondern durch Ausdruc des Schönen beglüden. Dann werden nicht nur einige wenige, dann wird das ganze Volk wieder der Mäzen seiner Kunst werden. Es ist nicht wahr, daß sich die Kunst in ihren wahren Werten nur wenigen offenbart und nur wenigen Auserwählten vorbehalten ist: Ihr Werden und Sein, ihr Ursprung und Lebenselement ist nicht das Individuum, ſon= dern die Gemeinschaft. Nicht Weltabgeschieden heit und frankhafter Überintellektualismus, ſondern Heiterkeit und Freude sind das Klima, in dem sie gedeiht! Wahre Kunſt will man nicht
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allein genießen, sondern das Wissen auch um die Freude und das Glüď der anderen ergibt erst jene innere Aufgeschlossenheit der Herzen, die den Kunstgenuß aus der Enge verkrampfter Ästhetik in die Sphäre gesteigerten Lebensgefühls erhebt. Gewiß, Schönheitsfinn und Kunstgefühl laſſen fich nicht erlernen; es gibt Menschen, die sie nicht befizen und nie besigen werden. Aber sie find in unserem Volke als raſſiſche Grundwerte bis in weiteste Schichten vorhanden. Man muß fie in ihnen nur erweden und an = sprechen , um für Viele den wundersamen Garten der Kunst zu neuer Daſeinsfreude zu erſchließen. Kunſtſchrifttum publiziſtiſches Gewiſſen der deutschen Kunst Die Aufgaben, die hier dem Kunstschrift= leiter im nationalsozialistischen Deutschland er= wachsen, sind nicht nur groß und verpflichtend, ſondern auch überaus lohnend. Ich konnte fie Ihnen von der Warte nationalsozialistischer Weltanschauung nur in den Grundlinien abzeichnen und umreißen. In diesem Rahmen zu schaffen und zu wirken zum Segen der Kunst und zum Wohle des Volkes ist ihre erhabene Mission! Wie die Presse im nationalsozialistischen Deutschland das publizistische Gewissen der Nation ist, so soll das deutsche Kunst = schrifttum das publizistische Ge = wissen der deutschen Kunst sein! Das ist unser gemeinsames Ziel und unser gemeinsamer Wille, den wir an dieſem ersten Tag der Deutschen Kunst zum Ausdruck bringen wollen. Die Einheit von Kunst und Volk ist das Zeichen, in dem dieser Tag steht. Die nationalsozialistische Weltanschauung vereint sie beide zu fruchtbarer Wechselwirkung und schöpferischer Synthese. In ihrem Mit- und Füreinander ordnen sich die Begriffe sinnvoll und klar, fügen sich Stoff und Form zur Harmonie des Schönen und Beglückenden. Wenn wir alle, denen die Kunst am Herzen liegt, den Weckruf der neuen Zeit verstehen, dann wird dieser Tag der Deutſchen_Kunſt_in der Hauptstadt der Bewegung als Beginn einer neuen schöpferischen Periode deutschen Kunstschaffens in die Geschichte eingehen.
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Jationalsozialiſtiſche rift der Schriftleitung: Brief- und Drafte Berlin 680 68 Jimmer , 80, H. Gernrul: 1100 2 Berlag: Franz Cher Rad )., 6. m. 1. §., Bestralverlag ber RECUP., München - Beritu Jerfand : Cher.Berlag , Berlin_SM 68, Bimmer Brake 88. - le Zahlungen And nam Berlin (Bolichedtonto Berlin 4454) ju richten
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Jugend, vor der kein Vorurteil besteht
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verſtehen
Auslandsbeſuch wie im Olympia-Sahr – Gäſte aus allen Erdteilen - Wie urteilen fie? Von Glück und Geiſt unſerer Sugend beeindruckt NSK Im Jahre der Olympiade 1936 - jo wurde bekannt - haben über 50 000 Ausländer die verschiedensten Einrichtungen der Hitlerjugend besucht und besichtigt. Daß dieses große Interesse nicht eine Ausnahmeerscheinung durch die Sportspiele war, beweisen die bis jetzt vorliegenden Angaben über die Ausländerführungen durch die Hitlerjugend für das Jahr 1937, aus denen hervorgeht, daß in diesem Jahre mindestens ebenso viele ausländische Gäste die Arbeit der deutschen Jugendorganisation kennenlernen wollen. Sie kommen aus allen Teilen der Welt ; aus allen Staaten Europas, aus Amerika, Asien, Afrika und auch aus dem fernen Auſtralien. Nur bei wenigen von ihnen handelt es sich um Urlaubs- oder Erholungsreisende. Viele weilen studienhalber im Reiche, sie sind von Beruf Erzieher , die sich ganz besonders für die deutsche Jugenderziehung interessieren. Andere wiederum kommen als Journalisten und Berichterstatter, die in ihrer Heimat darüber schreiben, was sie in Deutschland gesehen haben. Und Staatsmänner dann find es und Politiker , die sich anläßlich ihrer Anwesen= heit von der Mitarbeit der deutschen Jugend am Wohle ihres Vaterlandes überzeugen wollen. Für die Erfassung dieser ausländischen Besucher hat das Ausiandsamt der Reichsjugendführung einen eigenen Führungsdienst geschaffen, dem deren Betreuung obliegt. Nach Richtlinien dieses Sachgebietes ist auch in den übrigen Dienststellen der Hitlerjugend ein solcher Führungsdienst eingerichtet, so daß die Durchführung seiner Aufgaben überall sichergestellt ist. Gerade die jetzt stattfindenden Zelt= lager bieten eine passende Gelegenheit, den Wunſch der Gäste zu erfüllen und ihnen einen umfangreichen Einblick in die Arbeit der Hitlerjugend zu vermitteln.
Biele der ausländischen Besucher machen sich zunächst, noch gefangen von jüdischer Lüge und ges hässiger Verfälschung, über die Hitlerjugend ganz falsche Vorstellungen. Aber schon nach kurzem Aufenthalt im Lager haben die Eindrücke das eigene Urteil bestimmt. Der Aufbau des Lagers zeigt dem Ausländer, daß Kameradschaft, Ordnung und Disziplin die Grundbedingungen des Lagerlebens in der Hitlerjugend sind. Er überzeugt sich auch an Hand des Tagesbefehles, daß der Hitlerjunge den Lageraufenthalt nicht als strengen Dienst anzusehen braucht, sondern als wirkliche Erholung und Stärkung. Aber alles dies wäre noch nichts ohne das herrliche und gesunde Aussehen der Lagerinſaſſen, das dem Ausländer letzte Gewißheit um das Wesen dieser neuen Jugend gibt, die durch den Natio= nalsozialismus aus der Verelendung zu Kraft und Haltung und leuchtenden Idealen geführt wurde.
In zahllosen dieje Schreiben fommen Empfindungen, erfüllt von Bewunderung und Achtung, zum Ausdruck. Ein Gymnasialdirektor aus einem überseeischen Staat schreibt nach seinem Besuch in einem Hitlerjugendlager wa . folgendes : „ Ich habe in meiner heimatlichen Presse immer nur Schreckensnachrichten über die Lager der deutschen Jugend gelesen, doch mein Besuch bei der Hitlerjugend hat mir gezeigt, wie glücklich und stolz ihr deutschen Jungen und Mädel seid. Die Welt hat alle Ursache, Deutschland schon allein um eine solche Jugend zu beneiden.“ Auch die Heim- und Sportabende der Hitlerjugend erregen ganz besonderes Interesse ; die oft mühsam geschaffenen Heime und die schmucken Jugendherbergen rufen stets die Bewunderung und Anerkennung der ausländischen Gäste hervor. Wohl
die Mehrzahl
der Besucher
ist
im
Blatt 3
NSK Folge 163 machten, schlummern noch heute in unserer Jugend. Man muß nur den Mut haben, ſie durch große und harte Aufgabenstellung zu wecken. Ein weiteres Aufgabengebiet der sozialstudentischen Arbeit ist die Arbeit für cine wissenschaftlich gut fundierte, nach den Bedürfnissen der Nation ausgerichtete Berufsberatung und Berufslenkung. Eine Fehlleitung von geistig dringend notwendigen Kräften ist heute, wo das deutsche Volk um seine wirtschaftliche und politische Selbständig teit ringt, mit allen Mitteln zu vermeiden. Die Tatsache, das der junge Abiturient nach 10 bis 12jähriger Schulbildung noch heute meist ahnungslos und ohne ein bestimmtes Berufsziel ins Leben tritt, muß möglichst umgehend Eine Berufsberatung beseitigt werden. und Berufslenkung, die auf die persönliche Begabung ebenso wie auf die für die Nation lebenswichtigen Notwen = digkeiten eingeht, muß dem zukünftigen Studenten das Wunschbild ſeines ſpäteren Berufes noch während der Schulzeit verschaffen und ihn innerlich auf sein Berufsziel vorbereiten. Den Aufbau und den Ausbau dieser Berufsberatung und Berufslenkung mit allen an ihr beteiligten Stellen vorzutreiben und durchzuführen, ist das nächste wichtige sozial-studentische Arbeitsgebiet. Über den Aufbau der Berufsberatung und Berufslenkung, der noch in diesem Jahre in Angriff genommen wird, wird es der Reichsstudentenführung möglich sein, den studentischen Nachwuchs, noch bevor er zur Hochſchule kommt, zu betreuen und ihn auf seine Aufgaben, die ihm als Ange=
23000
17. Juli 1937
höriger der Hochschule der Nation erwachsen, aufmerksam zu machen. Nicht also eine karitativ-betreuende Förde= rung, die dem zukünftigen Studenten alle Sorgen nimmt, ist das Ziel sozial-studentischer Arbeit, sondern eine Förderung, der eine Aufgabenstellung zugrunde liegt . an der sich der Geförderte zum Wohle der Nation während der gesamten Dauer seiner Studienzeit und noch darüber hinaus zu be= währen hat. Bei dem sogenannten „HorstWessel-Studium ", der Heranführung besonders begabter Arbeiter und Bauernsöhne an die Hochschule, handelt es sich um eine soziale Förderung, zu der sich die Reichsstudentenführung als nationalsozialistischer Willensträger an der Hochschule verpflichtet fühlt. Die Erneuerung der deutschen Hochschule, um die heute von allen nationalsozialiſtiſchen Kräften gerungen wird, kann uns. Erachtens nur gelingen, wenn wir den Zustrom von frischem und geistig unbes lastetem Blut aus dem deutschen Arbeiterund Bauerntum möglich machen. Wir glauben nicht daran, daß es ein Naturgeſeß ist, daß nur die Söhne finanziell gutgestellter Volksgenossen zur Hochschule kommen können. Wir sind viel= mehr der Ansicht, daß wir als junge nationalGeneration die Verpflichtung sozialistische haben, den Punkt 20 des nationalsozialiſtiſchen Parteiprogramms zu verwirklichen, in dem die Forderung aufgestellt ist, jedem fähigen jungen Deutschen ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Kraft seiner Eltern den 3u= gang zur höchsten Bildungsstätte der Nation zu ermöglichen .
Ärzte helfen mit
Wie werden Betriebsuntersuchungen durchgeführt? - Das Gefolgschaftsmitglied wählt ſeinen Arzt – Die Unterſuchenden kennen die Arbeitsbedingungen NSK 3ur Durchführung der von Dr. Ley angeordneten und zunächſt in den Gauen durchgeführten Betriebsuntersuchungen werden die vom Hauptamt für Volksgesundheit zugelassenen Ärzte angesetzt. Von den insgesamt in Deutschland tätigen 55 000 Ärzten ( einschließlich jüdischen) sind 23 000 für die Arbeiten der Partei und ihrer Gliederungen zugelassen. Die Ärzte werden in Arztkolonnen angesezt , und zwar sind in diesen Kolonnen alle in der Umgebung des Betriebs ansässigen zugelassenen Ärzte zusammengefaßt. Mit den Betriebsführern wird rechtzeitig ein Termin zur Besichtigung des Betriebes durch die Ärzte vereinbart. Bei diesen Besichtigungen werden die Ärzte durch den Betriebsführer, durch die Abteilungsleiter, Meister und Vorarbeiter mit den Arbeitsbedin = gungen vertraut gemacht. Die Ärzte lernen so gleichzeitig mit der Arbeitsweise des Betriebes auch bereits die besonderen Gefahrenquellen kennen und können den Betriebsführer hinsichtlich der Abstellung von Mißständen beraten. Nachdem durch den Betrieb für die Untersuchungen geeignete Räume zur Verfügung ge= stellt sind, werden Zeit und Ort der Unter-
suchungen festgesetzt und gleichzeitig mit den Namen der untersuchenden Ärzte der Gefolgschaft bekanntgegeben. Das Gefolgschaftsmitglied kann sich aus der Arztkolonne heraus den Arzt seines Vertrauens , den Arzt, von dem es wünscht, untersucht zu werden, a us = suchen. Dieser Weg ist gegangen worden, um gleichzeitig die Erfahrungen des Hausarztes und des behandelnden Arztes bei den Untersuchungen zu verwerten. Es kann ja im allgemeinen angenommen werden, daß die Gefolge schaftsangehörigen eines Betriebes auch in der Umgegend des Betriebes wohnhaft sind und bei Krankheiten einen hier ansässigen Arzt in Anspruch genommen haben. Die Untersuchung selbst soll den ganz allgemeinen Befund des Menschen feststellen und dient der Feststellung der Abweichung vom Normalen. Auf die Durchführung von Spezialuntersuchungen ist bewußt verzichtet wor den. Scheinen solche nötig zu sein, so wird das den Versicherungsträgern gemeldet, die dann entsprechende Spezialuntersuchungen durch die behandelnden Ärzte anordnen können. Es ist selbstverständlich, daß die Ärzte nach erfolgter Untersuchung bei erkannten Frühfällen zusammen mit den Versicherungsträgern und
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17. Juli 1937
Flatt 3
RSK Folge 163 machten, schlummern noch heute in unserer Jugend. Man muß nur den Mut haben, sie durch große und harte Aufgabenstellung zu wecken. Ein weiteres Aufgabengebiet der sozialstudentischen Arbeit ist die Arbeit für cine wiſſenſchaftlich gut fundierte, nach den Bedürf= nissen der Nation ausgerichtete Berufs = beratung und Berufslenkung. Eine Fehlleitung von geistig dringend notwendigen Kräften ist heute, wo das deutsche Volk um seine wirtschaftliche und politische Selbständigfeit ringt, mit allen Mitteln zu vermeiden. Die Tatsache, das der junge Abiturient nach 10- bis 12jähriger Schulbildung noch heute meiſt ahnungslos und ohne ein bestimmtes Berufsziel ins Leben tritt, muß möglichst umgehend beseitigt werden. Eine Berufsberatung und Berufslenkung, die auf die persönliche Begabung ebenso wie auf die für die Nation lebenswichtigen Notwen = digkeiten eingeht, muß dem zukünftigen Studenten das Wunſchbild ſeines späteren Be= rufes noch während der Schulzeit verschaffen und ihn innerlich auf sein Berufsziel vorbereiten. Den Aufbau und den Ausbau dieser Berufsberatung und Berufslenkung mit allen an ihr beteiligten Stellen vorzutreiben und durchzuführen, ist das nächste wichtige sozial-studentische Arbeitsgebiet. Über den Aufbau der Berufsberatung und Berufslenkung, der noch in diesem Jahre in Angriff genommen wird es der Reichsstudentenführung wird, möglich sein, den studentischen Nachwuchs, noch bevor er zur Hochſchule kommt, zu betreuen und ihn auf seine Aufgaben, die ihm als Ange=
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höriger der Hochschule der Nation erwachsen, aufmerksam zu machen. Nicht also eine karitativ-betreuende Förderung, die dem zukünftigen Studenten alle Sorgen nimmt, ist das Ziel sozial-studentischer Arbeit, sondern eine Förderung, der eine Aufgabenstellung zugrunde liegt . an der sich der Geförderte zum Wohle der Nation während der gesamten Dauer seiner Studienzeit und noch darüber hinaus zu be= währen hat. Bei dem sogenannten „HorstWessel-Studium “, der Heranführung besonders begabter Arbeiter- und Bauernsöhne an die Hochschule, handelt es sich um eine soziale Förderung, zu der sich die Reichsstudentenführung als nationalsozialistischer Willensträger an der Hochschule verpflichtet fühlt. Die Erneuerung der deutschen Hochschule, um die heute von allen nationalsozialistischen Kräften gerungen wird, kann uns. Erachtens nur gelingen, wenn wir den Zustrom von frischem und geistig unb elastetem Blut aus dem deutschen Arbeiterund Bauerntum möglich machen. Wir glauben nicht daran, daß es ein Naturgesek ist, daß nur die Söhne finanziell gutgestellter Volksgenossen zur Hochschule kommen können . Wir sind viel= mehr der Ansicht, daß wir als junge nationalVerpflichtung Generation die sozialistische haben, den Punkt 20 des nationalsozialiſtiſchen Parteiprogramms zu verwirklichen, in dem die Forderung aufgestellt ist, jedem fähigen jungen Deutschen ohne Rücksicht auf die wirtschaftliche Kraft seiner Eltern den Zugang zur höchsten Bildungsstätte der Nation zu ermöglichen.
Ärzte helfen mit
Wie werden Betriebsunterſuchungen durchgeführt? – Das Gefolgschaftsmitglied wählt ſeinen Arzt - Die Unterſuchenden kennen die Arbeitsbedingungen NSK Zur Durchführung der von Dr. Ley angeordneten und zunächſt in den Gauen durchgeführten Betriebsuntersuchungen werden die vom Hauptamt für Volksgesundheit zugelassenen Ärzte angesetzt. Von den insgesamt in Deutſchland tätigen 55 000 Ärzten (einschließlich jüdischen) sind 23 000 für die Arbeiten der Partei und ihrer Gliederungen zugelaſſen. Die Ärzte werden in Arztkolonnen angesezt , und zwar sind in diesen Kolonnen alle in der Umgebung des Betriebs ansässigen zugelassenen Ärzte zusammengefaßt. Mit den Betriebsführern wird rechtzeitig ein Termin zur Besichtigung des Betriebes durch die Ärzte vereinbart. Bei diesen Besichtigungen werden die Ärzte durch den Betriebsführer, durch die Abteilungsleiter, Meister und Vorarbeiter mit den Arbeitsbedin = gungen vertraut gemacht. Die Ärzte lernen so gleichzeitig mit der Arbeitsweise des Betriebes auch bereits die besonderen Gefahrenquellen kennen und können den Betriebsführer hinsichtlich der Abstellung von Mißständen beraten. Nachdem durch den Betrieb für die Untersuchungen geeignete Räume zur Verfügung ge= stellt sind, werden Zeit und Ort der Unter-
suchungen festgesetzt und gleichzeitig mit den Namen der untersuchenden Ärzte der Gefolg= schaft bekanntgegeben. Das Gefolgschaftsmitglied kann sich aus der Arztkolonne heraus den Arzt seines Vertrauens , den Arzt , von dem es wünscht, untersucht zu werden, a ussuchen. Dieser Weg ist gegangen worden, um gleichzeitig die Erfahrungen des Hausarztes und des behandelnden Arztes bei den Untersuchungen zu verwerten. Es kann ja im allgemeinen angenommen werden, daß die Gefolgschaftsangehörigen eines Betriebes auch in der Umgegend des Betriebes wohnhaft sind und bei Krankheiten einen hier ansässigen Arzt in Anspruch genommen haben. Die Untersuchung selbst soll den ganz allgemeinen Befund des Menschen feststellen und dient der Feststellung der Abweichung vom Normalen . Auf die Durchführung von Spezialuntersuchungen ist bewußt verzichtet worden. Scheinen solche nötig zu ſein, so wird das den Versicherungsträgern gemeldet, die dann entsprechende Spezialuntersuchungen durch die behandelnden Ärzte anordnen können . Es ist selbstverständlich, daß die Ärzte nach erfolgter Untersuchung bei erkannten Frühfällen zusammen mit den Versicherungsträgern und
17. Juli 1937 NSK Folge 163
überwindung der alten Methodik ,,Ist es richtig, daß man ein so lebendiges Ge bilde wie die Leibeserziehung in Turnen, Sport und Spiel gliedert ?" ,,Um der Einfachheit und Klarheit willen muß schließlich eine Trennung vorgenommen wer den. In den Richtlinien ist ja endgültig Schluß gemacht mit dem Schredgespenst einer alten Syſtematik und Metho = dit. Die Gliederung des gesamten Bewezungsgebietes nach Turnen, Sport und Spiel wurde seitens des Chefs des Amtes für körperliche Erziehung im Reichserziehungsministerium, Ministerialdirektor Professor Dr. Krümmel, bei dem Arbeitsaufbau zugrunde gelegt." „Was verstehen Sie nun unter Turnen, Sport und Spiel im Turnunterricht der Schule ?" ,,Zum Turnen , das im Mittelpunkt der Winterarbeit steht, rechnen alle Übungsformen, die in der Turnhalle und dem Schulhof oder Mar dem Turnplatz durchgeführt werden. unterscheidet im Turnen Ausbildung ohne Gerät, mit Handgerät und an festen Geräten. Zur ersteren Gruppe gehören die kleinen Hallenspiele und die allgemeine Körperschulung. Ein schwieriges Kapitel ist die Massenkörperschule, für die vielfach die kostbare zur Verfügung stehende Übungszeit in einem Übermaß verwandt wird, daß sie gerade das Lebendige in der Leibeserziehung zurückdrängt, das beweist auch die Ablehnung durch die Jugend. Der Me= dizinball steht heute im Vordergrunde in der Ausbildung mit Handgeräten, und das Turnen an festen Geräten läßt die Bewegungs- und Leis stungsbeherrschung wachsen. Nur kommt es darauf an, das Turnen an Geräten stets lebensnah, volkstümlich und erzieherisch wertvoll im Sinne der neuen Körpererziehung zu gestalten." Einzug von Borhandschuh und Fußball
Beim Sport liegt die Hauptbetonung auf der Sommerarbeit. Alle Übungen, die vorwiegend auf dem Sportplak, im Gelände und im Wasser betrieben werden, also Lauf, Sprung, Wurf, Geländelauf, Schwimmen, weiter das Bogen, all das gehört in diese Gruppe. Und schließlich das Spiel , das das ganze Jahr über betrieben werden kann. Alle Bewegungs-, Partei- und Mannschaftskampfspiele dienen uns als ein autonomes Erziehungsmittel, das durch leine andere Erziehungsarbeit auf unserem Gebiet ersetzt werden kann. Der alte Schulfeind, das Fußballspiel , hält seinen Einzug in die Schule und hat damit endgültig gefiegt."
Blatt 5 Die drei Entwicklungsstufen
,,Wie gestaltet sich der neue Erziehungsweg ?“ ,,Die Richtlinien sehen drei große aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen vor, wobei jede dieser Stufen einen Übungs- und Erziehungsschwerpunkt hat, der sich aus der Eigenart des leib-seelischen Wachstums des Kindes ergibt. Aus der spielerischen Arbeit entstehen schließlich die Grundlagen für einen organkräftigen Körper, und die Steigerung der Leistung zwingt schließlich in der höchsten Stufe die Hergabe aller seelischen Kräfte. Damit durchlaufen die Jugendlichen den Weg von der Körperreife über die Leistungsreife bis zur Wehrreife. Es gibt nur eine Form der Leibeserzie= hung für alle Schulgattungen, die allein vom Entwicklungsalter der Jugendlichen bestimmt wird. Damit ist endgültig eine Trennung in Leibeserziehung für Stadt- und Landschulen, für Volks , Mittel- und höhere Schulen fallengelaſſen und überwunden. Es ist selbstverständlich, daß der Turnunterricht auf dem Lande anders aussehen wird als in der Stadt, aber legten Endes ist die Grundform für alle die gleiche. Weiterhin muß ja auch berücksichtigt werden, daß die örtlichen Verhältnisse so verschieden gelagert sind und damit die Durchführung von Übungsarten wie Wintersport, Segelfliegen, Rudern und Schießen sich jeweils ergibt." Der neue Typ des Turnlehrers Unsere lette Frage, die wir in diesem Zusammenhange an Oberregierungs- und Schulrat Freund richten, befaßt sich mit dem Leibeserzieher, der einen entscheidenden Einfluß bei der Beurteilung des Charakters des Schülers ausübt. ,,Den Turnlehrer, das führte ich kürzlich in der amtlichen Zeitschrift des Reichserziehungsministeriums Leibesübungen und körperliche Erziehung" aus, denken wir uns als den Typ des nationalsozialistischen Erzie hers schlechthin. Er soll mit der wiſſenſchaft= lichen und weltanschaulichen Grundlegung der Leibesübungen vertraut, ein ausgezeich = neter Jungendkenner und begeisterter Jugendführer sein. Er soll über die Schularbeit hinaus als Erzieher des Volbes in den Leibesübungen treibenden Organiſationen stehen und als Kämpfer seine Einsatzbereitschaft in den nationalsozialistischen Orga= W. Schn. nisationen beweisen."
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
17. Juli 1937
Blatt 5
NSK Folge 163
Überwindung der alten Methodik „Ist es richtig, daß man ein ſo lebendiges Gebilde wie die Leibeserziehung in Turnen, Sport und Spiel gliedert?" „ Um der Einfachheit und Klarheit willen muß ſchließlich eine Trennung vorgenommen wer den. In den Richtlinien ist ja endgültig Sch I uz gemacht mit dem Schredgespenst einer alten Systematik und Metho = dik. Die Gliederung des gesamten Bewegungsgebietes nach Turnen, Sport und Spiel wurde seitens des Chefs des Amtes für körperliche Erziehung im Reichserziehungsministerium, Ministerialdirektor Professor Dr. Krümmel, bei dem Arbeitsaufbau zugrunde gelegt." ,,Was verstehen Sie nun unter Turnen, Sport und Spiel im Turnunterricht der Schule ?" „Zum Turnen , das im Mittelpunkt der Winterarbeit steht, rechnen alle Übungsformen, die in der Turnhalle und dem Schulhof oder Mar dem Turnplak durchgeführt werden. unterscheidet im Turnen Ausbildung ohne Gerät, mit Handgerät und an festen Geräten. Zur ersteren Gruppe gehören die kleinen Hallenspiele und die allgemeine Körperschulung. Ein schwieriges Kapitel ist die Maſſenkörperschule, für die vielfach die bostbare zur Verfügung stehende Übungszeit in einem Übermaß ver: wandt wird, daß sie gerade das Lebendige in der Leibeserziehung zurückdrängt, das beweist auch die Ablehnung durch die Jugend. Der Medizinball steht heute im Vordergrunde in der Ausbildung mit Handgeräten, und das Turnen an festen Geräten läßt die Bewegungs- und Leistungsbeherrschung wachsen. Nur kommt es darauf an, das Turnen an Geräten stets lebensnah, volkstümlich und erzieherisch wertvoll im Sinne der neuen Körpererziehung zu gestalten. " Einzug von Borhandschuh und Fußball „Beim Sport liegt die Hauptbetonung auf der Sommerarbeit. Alle Übungen, die vorwiegend auf dem Sportplak, im Gelände und im Wasser betrieben werden, also Lauf, Sprung, Wurf, Geländelauf, Schwimmen, weiter das Boxen , all das gehört in diese Gruppe. Und schließlich das Spiel , das das ganze Jahr über betrieben werden kann. Alle Bewegungs-, Partei und Mannschaftskampfspiele dienen uns als ein autonomes Erziehungsmittel, das durch feine andere Erziehungsarbeit auf unserem Gebiet ersetzt werden kann. Der alte Schulfeind, das Fußballspiel , hält seinen Einzug in die Schule und hat damit endgültig gefiegt."
Die drei Entwicklungsstufen ,,Wie gestaltet sich der neue Erziehungsweg?" ,,Die Richtlinien sehen drei große aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen vor, wobei jede dieser Stufen einen Übungs- und Erziehungsschwerpunkt hat, der sich aus der Eigenart des leib-seelischen Wachstums des Kindes ergibt. Aus der spielerischen Arbeit entstehen schließlich die Grundlagen für einen organkräftigen Körper, und die Steigerung der Leistung zwingt schließlich in der höchsten Stufe die Hergabe aller seelischen Kräfte. Damit durchlaufen die Jugendlichen den Weg von der Körper = reife über die Leistungsreife bis zur Wehrreife. Es gibt nur eine Form der Leibeserziehung für alle Schulgattungen, die allein vom Entwicklungsalter der Jugendlichen bestimmt wird. Damit ist endgültig eine Trennung in Leibeserziehung für Stadt- und Landschulen, für Volks-, Mittel- und höhere Schulen fallengelassen und überwunden. Es ist selbstverständlich, daß der Turnunterricht auf dem Lande anders aussehen wird als in der Stadt, aber legten Endes ist die Grundform für alle die gleiche. Weiterhin muß ja auch berücksichtigt werden, daß die örtlichen Verhältnisse so verschieden gelagert sind und damit die Durchführung von Übungsarten wie Wintersport, Segelfliegen, Rudern und Schießen sich jeweils ergibt." Der neue Typ des Turnlehrers Unsere lette Frage, die wir in diesem Zusammenhange an Oberregierungs- und Schulrat Freund richten, befaßt sich mit dem Leibeserzieher, der einen entscheidenden Einfluß bei der Beurteilung des Charakters des Schülers ausübt. ,,Den Turnlehrer, das führte ich kürzlich in der amtlichen Zeitschrift des Reichserziehungsministeriums ,,Leibesübungen und körperliche Erziehung" aus, denken wir uns als den Typ des nationalsozialistischen Erzie hers schlechthin. Er soll mit der wissenschaft= lichen und weltanschaulichen Grundlegung der Leibesübungen vertraut, ein ausgezeichneter Jungendkenner und begeis sterter Jugendführer sein. Er soll über die Schularbeit hinaus als Erzieher des Volkes in den Leibesübungen treibenden Organiſa= tionen stehen und als Kämpfer ſeine Einſazbereitschaft in den nationalsozialistischen Orga W. Schn. nisationen beweiſen.“
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung_Berlin_SW 68, Zimmerſtraße 88
ozialiſtiſche Sationalsozialiſtiſche Brief- und Drahtan | árift der Schriftleitung: Berlin 63 68, Zimmerße, 90, H. Gernruf: 11 00 22 Berlag: rang Cher Na4 ). 6. m. b. S., Zentralverlag der NSDAP., München - Berliä d: Cher. Berlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach Brake 88. Ita (Boßtichedtonts Berlin 4454) zu richten
✪
-Korreſpondenz Partei
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann . Stellvertreter : Wilhelm Ritgen . Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAS
19. Juli 1937
Blatt 1 REK Folge 164
Die
neue
Haltung
im
Sozialrecht
Wandlungen der arbeitsrechtlichen Spruchpraxis – Schutz der Gemeinſchaft durch – Schwerſte Schuld: Aſoziales Geſamtverhalten Schuß der Ehre -
NSK Bor wenigen Tagen konnten die Arbeitsgerichtsbehörden auf ein zehnjähriges Bestehen zurückſchauen . Niemand hat das Jubiläum zum Gegenstand beſonders umfangreicher Betrachtungen gemacht . Nicht deshalb zwar, weil nicht jeder im deutschen Arbeitsleben stehende Volksgenosse die Bedeutung unserer Arbeitsgerichte in vollem Umfange verſtünde , sondern wohl deshalb , weil die Grundlage der Arbeitsgerichtsbarkeit sich durch Rationalsozialismus derartig den gewandelt hat, daß von den ehemaligen Ausgangspunkten nicht mehr viel übriggeblie = ben ist. Ganz richtig wurde kürzlich von zu= ständiger Stelle darauf hingewiesen,,,daß das Arbeitsrecht im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Arbeitsrechtgesete's im Zeichen des Klaſſen= kampfes und Kollektivismus stand". Arbeitsgerichte so geſehen, waren im Beginn ihrer Existenz nichts anderes als die gesetzlichen Ventile" für die vom Marxismus geförderten A u seinandersezungen zwischen Arbeits geber und Arbeitnehmer.
der Sozialen Ehrengerichte, der Rechtsberatungsstellen mehr Volksgenossen auf den Gedanken gekommen sein könnten, Zweifelsfragen in rechtlicher Hinsicht in Form von Verfahren zu flären. Vielmehr haben alle diese Instanzen dazu beigetragen, bei einer wirklich durch gehenden Klärung arbeits- und ehrenrechtlicher Verhältnisse weit eher Verfahren überflüssig zu machen und damit viel Mühen und Kosten zu sparen. Heute kann jeder Arbeitskamerad in Deutschland zu seinem Rechte kommen, auch wenn er nicht die Mittel hat, um für sich eine recht-
Gebietliche Veränderung in vier Gauen
Parteimäßige Aufhebung der Wirkungsbereiche von Exklaven NSK München, 19. Juli.
Durch den Gedanken der Betriebsge = meinschaft wandelte der Nationalsozialismus naturgemäß entscheidend auch die Arbeitsgerichtsbarkeit. Er ging davon aus, daß die Rechtssprechung dieser Instanzen immer dort die schwerste Schädigung des Arbeitsrechtes erkennen ſollte, wo das Intereſſe der Gemeinschaft am entscheidensten gefährdet worden war. In dieser Zielsetzung unserer neuen Arbeitsgerichtsbarkeit famen den öffentlichen Arbeitsgerichten alle jene Einrichtungen zugute, die die nationalsozialistische Betriebsgemeinſchaftsarbeit aus sich heraus entwickelt hatte, um dem schaffenden Volksgenossen ein Höchstmaß von Sicherheit gegenüber Saboteuren der Arbeit zu garantieren. Man soll nicht meinen, daß durch die Wirkjamkeit der Ehrengerichte der Organisationen ,
Durch die Bartei sind die folgenden ge= bietlichen Umgestaltungen in ihren Gauen vor= genommen worden : Der infolge staatlicher Gegebenheit als Exflave zum Gau Kurmart gehörige, im Gau Schlesien liegende Kreis „F raustadt" wurde ab 1. Juli 1937 parteigebietlich offiziell an den Gau Schlesien abgegeben. Weiter wurde abgegeben: Bom Gau HalleMerseburg die Erflave Kischliz an den Gau Thüringen ; die Exklave Schierau an den Gau Magdeburg - Anhalt ; vom Gau Magdeburg-Anhalt die Exklave Tillkerode an den Gau Halle - Merseburg.
tid Dia
LL & S A
19. Juli 1937 Blatt 2
REK Folge 164 liche Vertretung , die oftmals kostspielig genug iſt, zu beſtellen . Es ist auch keineswegs so, daß der Gedanke der Betriebsgemeinſchaft es dem einzelnen abnötigte , seine Rechtsansprüche nur deshalb zu verschweigen , weil er nicht gegen diesen Gedanken verstoßen will. Wo wirkliche Rechtsansprüche vorhanden sind, können fie auch angemeldet werden, es geht aber nicht an, daß egoistische Vorstellungen die rechtliche Beziehung zum anderen Volksgenossen be= stimmen können. Die Zeit des Klaſſenkampfes , in der die Ziele des Marxismus rechtlich" getarnt werden sollten, ist vorbei, und rechtliche Auseinanderſekungen können nur dort erfolgen, wo das Recht der Gemeinschaft angetastet worden ist. Der Prozeß der inneren Umschichtung zu cinem derartigen Rechtsempfinden ist so tiefe gehend, daß man überrascht sein muß, in welcher furzen Zeit er bereits in den allerunterſten Instanzen wirksam werden konnte. Was in dem einen oder anderen Ehren- oder Arbeitsgerichtse verfahren in Form eines Urteils ansgesprochen wird, das ist heute schon nichts anderes mehr als die Formulierung dessen, was jeder cinfache Volfsgenosse denkt und fühlt. Wo nun aber dieses allgemeine der Volksgemeinschaft zugrunde liegende Rechtsempfin= den noch beschädigt wird, dort braucht man feineswegs immer anzunehmen , daß es sich immer noch um Reste marxistischer Gesinnung handele. Es ist vielmehr so, daß menschliche Unzulänglichkeit und Schwäche immer mit den allgemeinen Rechtsgrundsätzen in Konflikt kommen müssen und daß dann ein damit befaßtes Gericht geradezu zu einer erzieheriſchen Instanz wird, wenn es darum geht, dieſe Unzulänglichkeit in fühlbarer Weise herauszustellen. Das erwies türzlich eine Gerichtsver handlung, bei der es sich um den Gesellen einer Beuthener Großbäderei handelte, der sich bemüßigt gefühlt hatte, schon nach 1½ Tagen ein Urteil über den Betrieb zu fällen, in dem er beschäftigt war. Das würde ihm niemand verübelt haben, wenn er dieſes Urteil nicht an Behördenstellen herangetragen hätte, um Er war damit seinen Meister zu schädigen. nämlich zur Polizei gelaufen, wo er zu Prototoll gegeben hatte, der Bädereibetrieb sei höchst unsauber und die Arbeitsverhältniſſe ganz unmöglich. Diese Angaben wurden naturgemäß sofort überprüft, und es ergab sich, daß nicht einmal der Schein einer derartigen VerdächDer Betrieb war tigung gerechtfertigt war. vielmehr in jeder Hinsicht in Ordnung und die anderen Gesellen bekundeten, daß sie durchaus zufrieden bei ihrer Arbeit wären. Das Verhalten des Angeklagten mußte um so unerhörter erscheinen, als sich kein Grund fand, der irgendwie menschlich oder in anderer Hinficht für seine öffentliche Nörgelei hätte ins Ge= wicht fallen können. Der Angeklagte wurde deshalb wegen wissentlich falscher Anschuldigung zu einem Monat Gefängnis verurteilt, wobei seine Jugend noch in Rechnung gesetzt wurde. Hier war also eine das Arbeitsverhältnis betreffende Frage über die Zuständigkeit des Arbeitsgerichtes hinaus an ein öffentliches Gericht gelangt, das sich aber von denselben Gedankengängen leiten ließ,
wie sie im Arbeitsgericht vertreten • wären.
worden
Ein anderer bemerkenswerter Fall spielte sich kürzlich vor dem Sozialen Ehrengericht für den Treuhänderbezirk Schlesien ab. Bei dieſem in Gleiwit verhandelten Fall hatten sich ein Betriebsführer und seine Frau zu verant worten, die beschuldigt waren, in gröblicher Weise gegen die durch die Betriebsgemeinſchaft begründeten sozialen Pflichten verstoßen zu haben. Aus den Bekundungen zahlreicher Zeugen ging hervor, daß es vor allem der Frau des Betriebsführers nahezu Gewohnheit geworden war, die Gefolgschaftsmitglieder alltäglich auf ihre Abhängigkeit hinzuweisen und fie ununterbrochen und mit verlegenden Worten zur Arbeit anzutreiben . Zu diesen Anflagepunkten gesellte sich noch die Tatsache , daß der Betrieb die Anregungen der Arbeitsfront willentlich übergangen hatte. Da hauptsächlich die Frau des Betriebsführers für schuldig bes funden wurde, wurde sie auf die Dauer eines Jahres von ihrem Arbeitsplak entfernt . In den beiden erwähnten Fällen bemerkt man die Wandlung in der arbeitsrechtlichen Spruchpraxis . Durch den Nationalsozialismus ist damit der Gemein sozialrecht = auch schaftsgedanke lich untermauert worden . In den zahlreichen Urteilen der Sozialen Ehrengerichte tre ten immer wieder zwei Tendenzen in Erscheinung, die sich ausdrücken in der Herbeiführung eines besonderen Schußes der weibli chen Ehre , wie in einem Schuße gegen Übergriffe gegenüber Lehrlingen und Jugendlichen , die besonders schwer geahndet worden sind. Die Bilanz in dieſer Hinsicht wurde kürzlich im Deutschen Gemeinund Wirtschaftsrecht " gezogen , wo darauf hingewiesen wurde , daß besonders auf diesen beis den Gebieten der Frauen- und Jugendlichenarbeit strenge Urteile zustandegekommen sind. Bei dieser Gelegenheit wurde auch auf die Art der Beurteilung in strafmildernder oder strafverschärfender Hinsicht hingewiesen . Als Strafmilderungsgründe im Bereich der sozialen Ehrengerichtsbarkeit sind erkannt worden: Verärgerung, Erregung, wirtschaftliche Schwierigkeiten , vorausgegangene Unkorrettheiten der Gefolgschaftsangehörigen , Unbedachtsamkeit , nachträgliche Reue oder Besserung , Jugend und Besserungsaussichten und allgemeines soziales Verhalten ." Wis strafverschärfend hat dagegen in der Spruchpraxis der Sozialen Ehrengerichte gewirkt : Asoziales Gesamtverhalten, Fortsetzung der Verstöße trok Verwarnung oder vorausgegangener Bestrafung , bes wußte Mißachtung der Überheblichkeit , erneute Verstöße auch nach Erstattung der Anzeige." Dieser Hinweis zeigt deutlich genug, daß entschuldbare menschliche Schwächen immer durch verhältnismäßig milde Strafen belegt werden. wo Immer aber ist die Frage entscheidend, wider besseres Wiſſen jemand willentlich und fortgesett tro Ermahnung und hilfeleistender Beratung den verzweifelten Kampf gegen das Recht der Gemeinſchaft wagt. GHC.
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Lustiges " Sowjetleben Chronischer Warenmangel und Riesenpreise - 7 Rettungswagen für 3,6 Millionen Einwohner - Die schwarze Wirklichkeit im roten Paradies
NSK Das folgende Wort stammt vom Oberolschewisten Stalin selbst. Er sagte näm ch: ,,Das Sowjetleben ist leichter und ustiger geworden. “ Wie sieht denn der rote Ultag in Wirklichkeit aus? Ein polnischer Reisender, soeben aus Moskau urückgekehrt, erzählt in polnischen Blättern om trostlosen Bild der bolschewistischen Haupt adt, die schmutziger sei als das elendste Nest ↑ Ostpolen. Besonders fallen die abgema erten Gesichter und die beklagens : erten Kleider der Passanten auf. Die on Bolschewisten gepriesenen Löhne stehen in inem Verhältnis zu den Schieberpreisen er Staatsläden. Der Sowjetstaat, der einzige rbeitgeber im Lande, ist der größte Aus = outer der Welt, denn er preßt mit dieſen reisen die Löhne aus dem Arbeiter restlos u s. Ein schlechter Anzug ,,von der Stange" sbet in Moskau zwischen 300 und 600 Mark. Riserable Damenschuhe sind nicht unter 100, errenschuhe nicht unter 150 Mark zu haben. ie Lebensmittelpreise sind mindestens zweial, mitunter auch sechsmal höher als n Westeuropa. Wenn man bedenkt, daß gar hochqualifizierte Arbeiter und mittlere beamte in zwei Monaten soviel verdienen, wie er billigste Anzug kostet, kann man sich vorellen, wie sie bekleidet und ernährt sind. Da ber die breite Arbeitermasse, von Bauern gar icht zu sprechen, nicht einmal die Hälfte dieſes inkommens hat, ist es verständlich, daß die Roskauer Straßen geradezu von zerlumpten nd unterernährten Menschen mit ausgetretenen chuhen wimmeln.
Es fiel dem Reisenden auf, daß die Passanten auernd einander nach der Uhrzeit fragten. hren sind nämlich eine große Seltenheit n „Sowjetparadies" . Eine einfache Nickeluhr, hne Garantie, kostet 75 Mark ! Gewiß, dem lücklichen Sowjetuntertan schlägt keine Stunde, nd er braucht keine Uhr, besonders wenn sie nerschwinglich ist. Obwohl unzählige Milliarden des ausgepreßen Volksvermögens in die Induſtrie gesteckt urden, herrscht im Sowjetstaat ein chronis cher Warenma Das Moskauer ngel . Matt Iswestija“ entrüstet sich darüber, daß der Plan" der Leichtindustrie nicht durchgeführt sei. n den ersten fünf Monaten des Jahres 1937 urden 250 Mill. Meter Wollwaren weniger ergestellt. Es fehlen" auch 25 Mill. Paar strümpfe und Socken und 2,6 Mill. Paar Schuhe. er russische Arbeiter ,,tröstet" sich aber damit, aß er alle diese herrlichen Sachen bei seinem ungerlohn sowieso nicht erstehen kann. Das Durcheinander im Sowjetreich herrscht icht nur in der Wirtschaft, sondern umfaßt alle jebiete des täglichen Lebens. Die Leningrader Petersburger) Zeitung „ Kraßnaja Gajeta“ hildert folgendermaßen die Herrlichkeiten der ädtischen Autobusse :
,,Allen sind die Bequemlichkeiten bekannt, die den Autobusfahrgast erwarten : penetranter Benzingeruch, schlechte Beleuchtung, Fenster, die man im Sommer nicht aufmachen kann, Schmuz im Innern des Wagens und nach außen .. Unsere Autobusse sind nur Lastwagen, die Fahrgäste befördern. Sie entsprechen nicht den minimalſten Forderungen des Komforts." Die Hauptstadt Moskau hält mit ihren Autobuſſen eine würdige Konkurrenz mit Leningrad. Die Moskauer „ Prawda “ beklagt sich bitter über die dortigen Zustände : ,,Trozlisten und Faschisten desorganisieren den Straßenbahn- und Autobusverkehr in Mosfau ... Sie treiben Sabotage in Krankenhäusern und Volksküchen ..." Bekanntlich schieben die volksfremden Bolschewistencliquen die Schuld für ihre unbe= schreibliche Mißwirtschaft allen möglichen und Dieser unmöglichen Feinden in die Schuhe. abgedroschene Trid gehört seit Jahren zum eisernen Bestand der roten Lügenpropaganda. Dieselbe Zeitung meldet übrigens, daß alle Moskauer Rettungsstellen, sage und schreibe, sieben Krankenwagen besigen, Mos= tau zählt mehr als 3,6 Millionen Einwohner und die Rettungsstellen werden durchschnittlich 350mal täglich alarmiert ! Nimmt es wunder, daß die Rettungswagen sehr oft mit einer verhängnisvollen Verspätung antom = men? Man erzählt in Moskau einen traurigen Wig: Der Wagen erscheint an der Unfallstelle und wird weiter nach dem Friedhof geschickt. Dort erfährt man, daß der Verunglückte längst begraben ist und gerade ein schönes Denkmal bekommen hat.
Mit einem hat der Sowjetdespot Stalin recht : das Sowjetleben ist doch mitunter lustig. Kann man zB. das Lachen unterdrücken , wenn Sowjetzeitungen in allem Ernst berichten, ein Pressechef (der weißrussischen Sowjetrepublik) wäre verhaftet worden, weil er durch ab = sichtliche Druckfehler ( !) gegenbolschewistische Propaganda in der Sowjetpreſſe ge= trieben hätte? Der besagte Pressechef war bestimmt nicht sehr klug. Die unübertrefflichste antibolſchewiſtiſche Porpaganda sind die Selbſteingeständnisse der Sowjetpreſſe, wenn sie die eigene Katastrophenwirtschaft schildert. Wie " lustig" das Leben im Sowjetreich ist, beweist auch der Vorfall mit dem Sowjettomponisten Dunajewski, dem Verfasser des Schlagers „ Ein lustiges Lied macht mein Herz jo leicht". Die Gedanken des Komponisten stimmten aber mit diesem Text nicht überein, denn er entschloß sich, aus dem Sowjetparadies ganz einfach auszureißen . Er wurde aber an der sowjetfinnischen Grenze verhaftet. Das ist übrigens der zweite mißglückte Fluchtversuch
19. Juli 1937 Blatt 4 REK Folge 164 innerhalb eines Jahres . Der erste Ausbruch aus dem Sowjetland tostete ihm einige Monate Gefängnis , doch wurde er schließlich auf freien Fuß gesezt und komponierte sogar einen neuen Schlager : „Heute ist's gut, morgen wird's besler". Anscheinend wollte der Komponist bis zu dieſem herrlichen „ Morgen “ nicht warten und hielt auch das gute" Heute für recht
schlecht. Jezt wird er sicher seinen eigenen Trauermarsch komponieren müſſen. Alle diese lustigen " Begebenheiten sind in der Sowjetpresse zu lesen. Kann man sich vorstellen , wie entseglich die ungeschminkte russische Wirklichkeit aussieht ? Das Wort Stalins vom leichten, lustigen Leben ist ein grauenhafter Wig eines brutalen Henkers.
„ Damit wirKameraden werden“ Jugend der Gemeinschaft — Lagerleben unserer Zeit - Zeltlager sind kein Erziehungsexperiment
NSK ,,Das Lager ist der schönste Traum der Jugend !" Dieses Wort des Reichsjugendführers trägt alle Dinge in sich, die einen aufrechten Jungen begeistern können . Freies Leben in einer diſziplinierten Gemeinschaft, sportlicher Kampf, Erkenntnis der großen Zuſammenhänge und tiefen Bedeutung der Vergangenheit und Zukunft unſeres Volkes. Fragt man in den Reihen der HI. selbst da= nach, welhalb die HI. Zeltlager durchführt , so bekommt man von jedem Pimpf die Antwort : „Damit wir Kameraden werden “. Das ist das hohe Ziel eines jeden Zeltlagers . In wochenlangem Zusammenleben unter einfachen, gesunden Lebensverhältnissen erleben Junge und Mädel die echte Kameradſchaft . Der Einzelgänger ist hier nichts, die Gemeinschaft alles. In der Gemeinschaft wird marſchiert, geſchwommen , gelaufen , geſpielt, gesungen und durch sie wird der einzelne dazu erzogen, ſelbſt= süchtige Interessen zurückzustellen . Und das Wort „ Gemeinnuß geht vor Eigennug“ wird empfunden und gelebt. Das Vorbild der Lagerführer, die Tag und Nacht über ihre Kameraden wachen und alles tun, um ihnen den Weg zur förperlichen Kraft und zum geistigen Gut zu zeigen, spornt sie zur Höchstleistung an, ohne daß sie einen Zwang dazu empfinden. Das Erlebnis der Lagerkameradschaft wird zur Vorstufe der Volksgemeinschaft. Im Lager ist es möglich, ganze Einheiten der Hitlerjugend, des Jungvolks und des BDM. längere Zeit zusammenzufassen . Eine Möglichkeit, die der einfache Dienst im Standort nur in zeitlich sehr beschränktem Maße zuläßt. Die Einheitlichkeit der weltanschaulichen und törperlichen Schulung ist auch in den Zeltlagern durch die besonderen Maßnahmen gewähr. Reichsjugendführung der leistet. Durch Führerschulung und den Aufgaben der Zeltlager entsprechende Schriften, wird die Voraussetzung für die gleichmäßige Aus = richtung aller Lagerteilnehmer in den verschiedensten voneinander unabhängigen Lagern geschaffen. Die weltanschauliche Schulung ist fein Vollpfropfen mit trodenem Wissen, sondern wirklichkeitsnahe Vermittlung des Lebens und der großen Ereignisse in der Geschichte unseres Voltes. So spricht der Lagerführer zu seinen Jungen vom Glauben an Deutschland, von Schlageter und Horst Wessel, vom Kampf des
Bauern und des Arbeiters im Alltag, von der bolschewistischen Weltpest. Die BDM.-Führerin bringt ihren Mädeln den deutschen Menschen , die deutsche Landschaft, die Gestaltung des persönlichen Lebens, das Aufbauwerk des Führers nahe und fördert damit die Liebe zu Volk und Heimat , und die Jungmädelführerin begeistert ihre Mädel für Lieder, Märchen und Brauchtum . Unmerklich nehmen Jungen und Mädel die gleichen Gedanken ihrer Kameraden und Kameradinnen im Reich auf und bewahren sie als ein Stück ihres Geistes, des Geistes der deutschen Jugend. Sport und Spiel bringen Kraft und Gesundheit. In planvollem Wettstreit erstarken die Muskeln, bräunt sich die Haut, wächst die Selbstdisziplin. Durch Vermeidung jeder Überanstrengung und Verwendung immer neuer Übungen wird Sport zur wirklichen Freude. Neben Schulung und Sport erlebt jeder Lagerteilnehmer unzählige persönliche Ereignisse, die ihm die Fröhlichkeit geben, die dem Besucher aus jedem Zeltlager entgegenklingt . Um für diese Lager die Voraussetzungen zu schaffen, die die ordentliche Verpflegung, Unterkunft und den Gesamtaufbau ermöglichen, iſt eine einwandfreie organisatorische Vorbereitung notwendig, die sich durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre so weit verbessert hat, daß heute jedes Lager einwand frei durchgeführt werden kann. Für viele Städte sind die H3.-Lager so selbstverständlich , daß sie zu einem festen Bestandteil der wirtschaftlichen Pla = nung geworden sind. Aus kleinsten Anfängen, oft nur selbstsüchtigen Zwecken dienenden Zeltlagern fleiner Grup pen, die mit unzulässigen Mitteln arbeiteten, entwickelte die Hitlerjugend die großen, oft mit 50 000 Teilnehmern beseßten Lager und schuf damit das Sinnbild der Gemeinschaft , die nichts für sich will, sondern alles für Deutschland. Das Heer der Lagerleiter und leiterinnen, die für die Betreuung der vielen hunderttausend Lagerteilnehmer verantwortlich sind, sind H3. -Führer und BDM.-Führerinnen , die der Parole des Führers folgen: ,,Die deutsche Jugend soll werden zäh wie Leder, flink wie Windhunde und hart wie
Kruppstahl."
H. Seidel.
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NSK Folge 164 Blatt 4a
19. Juli 1937
Die NSK
Randbeme
Das
rkung:
Stichwor
NSK Unmittelbar, nachdem England seinen Vermittlungsvorschlag dem Londoner Nichteinmischungsausschuß unterbreitet hatte, sezte hinter den Kulissen das bekannte kommunistische Intrigenspiel ein, das den Zwed verfolgt, die Verhandlungen um diesen neueren Vorschlag scheitern zu laſſen. Diese kommunistischen Manöver und Störungsversuche um den Londoner Nichteinmischungsausschuß sind durchaus nicht mehr neu, und sie liegen ganz in der Linie der kommuniſtiſchen Provokationspolitik in der spanischen Konfliktfrage, die mit allen Mitteln bemüht ist, den spanischen Brandherd zu einem weltrevolutionären Brand zu entfachen. Daß die Taktik dieser Politik in allen Ländern , die am spanischen Konflikt beteiligt sind und im Wirkungsbereich Moskaus liegen, mustergültig übereinstimmt und sowohl die Störungsmanöver aller Art, wie auch die außenpolitischen Provokationen, wie auf ein Kommandowort einsehen und im engsten Zusammenhang zueinander stehen, wird leicht erklärlich , wenn man weiß, daß über Valencia , London und Paris Fäden laufen, die in der Hand Mostaus sehr fest vereinigt sind.
Die weltrevolutionäre Zentrale in Moskau tennt sehr wohl die Bedeutung , die gerade Frankreich als Nachbarland für ihre weltrevolutionäre Spanienpolitik zukommt. Es ist daher nicht von ungefähr, daß der berüchtigte Leiter der Moskauer Weltrevolutionszentrale, Dimi troff , kürzlich in Paris weilte, wo er mit der Führung der Kommunistischen Partei Frankreichs einen sehr genau ausgearbeiteten Plan besprach und ganz bestimmte Abmachungen traf, die auf die Entsendung von „ Freiwilligen“ nach Spanien und die Belieferung der spanischen Bolschewisten mit Kriegsmaterial abzielten. Daß die Wirksamkeit dieser Abmachungen auch durch die Grenzkontrolle der sogenannten internatio-
Das Auslandsdeutſchtum meldet : NSK 50 Jahre Deutsche Schule in Sofia. Die Deutsche Schule in Sofia, die die größte auslandsdeutsche Lehranstalt der Welt ist, konnte in diesen Tagen auf ihr 50jähriges Be= stehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß fand unter großer Beteiligung der Deutschen Kolonie eine schlichte Gedenkfeier statt, an der auch zahlreiche hohe Vertreter der bulgarischen Behörden teilnahmen. Von deutscher Seite warHer Landesgruppenleiter der NSDAP., Pg. der, en old Rümelin und Miniſte der deutsche GesandRei te chs erziehungsministerium rialrat Kraft vom gekommen. Nach den Worten des Schulleiters brachte Staatssekretär Manoloff die Anerkennung und den Dank der bulgarischen Unterrichtsverwaltung zum Ausdruck. Aus all den Reden klang immer wieder die große Achtung
t
aus
Moskau
nalen Beobachter nicht beeinträchtigt wurde, haben bestimmte Vorfälle hinreichend bewiesen. Und man kann mit gutem Recht annehmen, daß die Durchführung des von Dimitroff in Paris entworfenen Blanes einer Intervention zugunſten von Valencia in weit größerem Umfange vonstatten gehen wird, seit Frankreich die internationale Grenzkontrolle an den Pyrenäen aufgehoben hat. Mit dem Bekanntwerden des englischen Vermittlungsvarschlages ſette dann auf das Kommando Mostaus ein Störungsmanöver gegen diesen Vorschlag ein , das zwar nach altem Muster inszeniert war, sich aber durch erhöhte Intensität von früheren Intrigen in ähnlichen Fällen unterscheidet. Es wird besonders deute lich und augenscheinlich, wenn man einen Blick in die Presse Frankreichs wirft, wo die kommunistischen oder den Kommunisten nahestehenden Blätter eine großangelegte Kampagne ge= gen den englischen Vermittlungsvorschlag eingeleitet haben. Diese Kampagne ist offiziell vom politischen Büro der Kommunistischen Partei Frankreichs eröffnet worden. Daß Moskau heute auch das politische Stichwort für die französischen Sozialdemokraten gibt , deren Parteitagbeschlüsse deutlich genug sprachen, ist ein Erfolg der sogenannten Volksfrontpolitik, deren bolſchewiſtiſcher Geist, den die französischen Sozialdemokraten riefen, sie nicht mehr loswerden. Deutschland hat oft auf die Gefahren dieser Entwicklung verwiesen, die für den Weltfrieden aus dem Stichwort „ Moskau“ erwachsen . Diese Gefahren können sehr schnell in eine sehr bedrohliche Nähe rücken , wenn es den Moskauer Drahtziehern immer wieder gelingen wird , alle Vermittlungsversuche zu sabotieren , und wenn die Welt nicht bald erkennt und gemäß solcher Erkenntnis handelt - wahr die Ursache daß en Frieden aller Manöver gegen einen in Moskau liegt .
hervor, die dieſem bedeutsamen deutschen Kulturinstitut im Auslande entgegengebracht wird .
NSK Schwäbischer Humor auf Java. Auf seiner Vortragsreise nach Australien hatte sich der bekannte schwäbische Humorist Willi Reichert bereiterklärt, den Deutschen in den verschiedenen Ortsgruppen und Stützpunkten der AuslandsOrganisation der NSDAP. in NiederländischIndien Proben seiner heiteren Vortragskunst zu geben. Man kann sich vorstellen, daß der feltene Genuß dieser urwüchsigen schwäbischen Volkskunst bei den Auslandsdeutschen große Freude auslöste. Überall wurde Willi Reichert begeistert gefeiert, und auch die holländischen Zeitungen berichteten umfangreich über dieſe gelungenen Veranstaltungen. Dankbar werden die Deutschen in Soerabaja und Batavia noch. lange an die heiteren Stunden zurückdenken , die ihnen Willi Reichert bescherte.
Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88
Die deutſche Frau Sonderdienst der NSK
Verantwortlich : Erika Kirmife
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienft der Nationalfozialistischen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes
19. Juli 1937
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NSK Folge 164
Vorbild
als Erziehung
Die kulturellen Aufgaben des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend -- Die Bäuerin lernt von der Arbeitsmaid Dorf und Lager eine kulturelle Gemeinſchaft
NSK Das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem Dorf, seinen Männern, Frauen und Kindern schafft den Mädelarbeitsdienstlagern ganz neue Aufgaben, die vielleicht über die reine Arbeitsleistung weit hinausragen . Und liegen auf kulturellem Gebiet. zwar nicht nur im sichtbaren Ausdruck des fulturellen Lebens eines Dorses, also bei seinen gemeinsamen Feiern und Festlichkeiten, ſondern fie umfassen jegliche Gestaltung des Lebens überhaupt. Sie betreffen die Lebensgewohn= heiten, die täglichen Mahlzeiten, den Sonntag und die kleinen Familienfesttage ebenso wie die Innenausgestaltung der Bauernhäuser und die Kleidung der Dorffrauen . Wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, daß vieles im Leben der Dörfer heute nicht mehr ursprünglich, nicht mehr echt ist, sondern übertüncht von Einflüſſen, die eine innerlich morsche und zersetzende Zeit auch hierher brachte. Aber ebenso weiß jede Arbeitsmaid - und sie hat es in der Zeit, in der sie nun Tag für Tag draußen neben einer Bäuerin oder Siedlerfrau gearbeitet hat, erlebt , daß im Grunde alles Echte und Ursprüngliche noch da ist, wenn auch verschüttet. Darum können wir, so wie das Spinnrad plöglich vom Boden heruntergeholt wurde, weil doch die Mädel im Lager auch zwei Spinnräder hatten und an den Spinnabenden bei lustigen Liedern zusammensaßen, auch auf vie= len anderen Lebensgebieten helfen und die städtische Tünche wieder entfernen . Die alten Leute im Dorf haben noch jeden Takt, jede Melodie, jeden Schritt ihrer alten Tänze im Kopf, ihre Kinder aber tanzten nur noch den Schieber und etwas, was sie Tango nannten, bis das Lager kam. Als man ihnen aber an einem Dorfabend die fröhlichen alten Tänze wieder zeigte, da gefielen sie auch den Jungen bald besser als ihre Schieber. Und dann die Lieder des Lagers ! Die flingen nun auch durch das ganze Dorf an Stelle der Schlager, die die Jungen früher pfiffen, wenn sie hinter dem Pfluge gingen. Doch damit sind die Aufgaben des Lagers noch nicht erschöpft. Das gute Lied, der gute Tanz, das gute Spiel sind nur die Vorbedingungen zu einer planmäßigen, neuen Geſtaltung von wirklichen Feiern und Festen. Neben den großen Feiertagen des Dorfes, dem 1. Mai und dem Erntedankfest gibt es Festtage genug, die nicht durch Überlieferung , sondern ganz
eigentümlich gestaltet werden können . Da ist zum Beispiel das Siedlereinzugsfest , das die Wiederholung jenes Tages bringt, an dem vor drei oder vier Jahren die Siedler in ihr neues Dorf Einzug hielten, und so wie sie damals von den Mädchen des Lagers mit groBen Feldblumensträußen und fröhlichen Liedern empfangen wurden, die alles Beklemmende und Bedrückende vor dem Ungewissen mitnahmen, so steht auch heute „ ihr “ Lager bei ihnen. Ganz heimlich und unbemerkt werden vom Lager die gemeinsamen Feiern vorbereitet und getragen. Doch das kulturelle Leben des Dorfes ist nicht nur auf die feſtlichen Stunden begrenzt, sondern es umfaßt eigentlich jede Lebensäußerung. Der alte Vater auf dem Hof weiß noch zu erzählen, daß es früher einmal auf dem Hof Sitte war, daß alle vor dem Essen hinter ihren Stühlen standen, und daß erst, wenn der Vater das Brot geschnitten hatte und die Mutter sich sette, die Mahlzeit begann. Heute kommt jeder rein, setzt sich und ißt, unbekümmert um die anderen. Aber im Lager, da ſtehen sie auch alle wartend am Tiſch, bis ein fröhlicher Spruch gesagt wird und man sich die Hände gereicht hat und die Führerin das Zeichen zum Essensbeginn gibt. Ganz unmerklich gewinnen so die Arbeitsmaiden Einfluß in diesen Fragen. Sie wollen nicht von heute auf morgen große Erfolge er= zielen, aber jeden Vormittag, wenn im Bauernhaus der Küchentisch blank gescheuert ist, setzen. sie einen Krug mit bunten Feldblumen darauf. Und wenn sie das Geschirr waschen, arbeiten sie so sauber und sorgfältig, daß es eine Freude ist, zu sehen, wie blank alles glänzt. Die Bäuerin, die bisher keine Zeit gehabt hatte. wird sich dann bald bemühen, die Töpfe erſt gar nicht wieder so verrußen zu lassen. Auch daß die Kinder mittags immer nur mit reinen Händen und frisch gekämmten Haaren kommen, auch das haben die Arbeitsmaiden allmählich durchgesezt. Und wenn die Arbeitsmaid sich beim Essen Kopftuch und Schürze abbindet, dann tut es die Bäuerin auch. Im Lager gibt es sehr viele Dinge, die sich die Mädels selbst gebastelt haben. Wenn die Bauern nun drüben eingeladen sind, sehen sie sich gut um, und an einem Wintertag holt der eine oder andere die alte Truhe aus der Ecke und streicht sie genau so schön an, wie er es im Lager gesehen hat. Und auch die Kleinsten bringen aus dem Kindergarten im
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SK Folge 164 Blatt 6
iger nicht nur Lieder und Spiele heim , sie d auch artiger geworden und wollen sich sogar en Morgen die Zähne pußen. So färbt das Leben des Lagers auf das Dorf selbstverständlicher und echter die , und je rmen des Lagers find, um so eher werden von den Leuten des Dorfes angenommen .
19. Juli 1937 En tw icklung ist, Das Schöne aber an dieser daß sie nicht gemacht und nicht gefünftelt ist, daß sie nur selten bewußt vor sich geht und auch da nursevo r Führerin aus, sondern lbnstde ve rständliches orga daß sie ein s , nisches Wachstum bedeutet.
G. Zypries.
Erziehe
rinnen des Volkes Re ic hs referentin für weibliche Erziehung im NSLB Gespräch mit der . nationalsozial iſtiſche Erziehungsideal auf allen Lebensgebieten Das
ISK Als ich hinausfuhr nach Fürstenfeldd, der jungen Stadt vor München, geschah in der Absicht, Frau Dr. Auguste Reberuber zu „ interviewen “. Nun, um das Ernis vorwegzunehmen : Dieser Besuch ist ganz ers verlaufen, als ich es erwartet hatte. kam gar nicht zu dem üblichen Hin und von wohlgesetzten Antworten auf vorgefaßte gen, es war auch kein steifes Gegenüber1 am Schreibtisch mit Stift und Block in Hand. Nein, draußen im sonnigen Garten , itten der duftender Pracht aufgeblühter en sind wir wie zwei alte Bekannte mitein= er, nicht nebeneinander, gegangen . Dabei es ganz von ungefähr, daß hier, wo jede spe zur Reise drängt, all die Fragen in uns ) wurden, welche die heutige, im lebendigen en stehende Volkserzieherin bewegen . enn was diese Frau spricht und will, das sie auch vor, mehr noch, sie strahlt ihre e Persönlichkeit auf die Menschen um sie innen her aus. e Menschen um sie , welche sind das ? Es ungezählt viele. Denn Frau Dr. Reberjer hat nicht nur einen Lehrauftrag für chenerziehung an der Hans- Schemm - Hochein Pasing inne, wo die fünftigen Errinnen nach dem Abitur in vier Semestern viſſenſchaftlich-pädagogische Ausrichtung erNationalsozialisti auch n n, sie ist als alte Reichsreferentin des NSLB . und StabsleiRe ichsfrauenfür Erziehung in der rung tätig. Jahrelang war sie aktive 1.-Führerin und hat heute noch Dienstrang da sie die Zusammenarbeit von BDM. Schule in jeder Weise zu fördern versucht. wäre an sich genug Arbeit für eine Frau . nein , es entspricht ganz der Auffassung Frau Dr. Reber-Gruber, daß die Lehrerin Boltserzieherin sein soll, un so hält sie d bei auch noch in den Gliederungen der i Vorträge . Das, was sie zu sagen hat, t genau so vor Frauen- und Schwesternvor den Reichsmütterdienst und die Bewalterinnen, ist ebenso wichtig für die im snährstand stehenden Frauen , wie für die -Mädel . Und so tam sie im vorigen Jahr ie stattliche Zahl von weit über hundert ägen im ganzen Reich. Was sie den Mendabei persönlich nahebringt, das kommt he n der von ihr rausgegebenen Zeitschrift: onalsozialistische Mädchenerziehung" amt( Zeitschrift des NSLB .) zum Ausdruc; die I für sie und die übrige Parteipreſſe t sie meistens auf nächtlicher Bahnfahrt. ) was ist nun das Gedankengut, das sie
ihren Mitmenschen vor allem den Frauen und Mädchen - ver telt? Mädchenerziemit hung ist heute ein um so ,,Die größeres Gebiet, je mehr wir die Aufgaben der Frau nicht nur von der Familie, sondern auch vom Volk her sehen, " erläutert sie. „ Wir müſſen dabei alles daran sezen, um die Wesens züge der weiblichen Erziehung zu erfassen, und das bedingt, daß wir zuerst erkennen , wo die Werte weiblicher Art am stärksten einzusetzen sind. Rosenberg sagte einmal : ,Es kommt darauf an , daß die Frau wieder zur Hüterin des Unbewußten wird'. Damit soll ausgedrückt sein, daß die naturhaften Kräfte der Frau die stärksten sind, die eine wesensfremde Erziehung nicht ver schütten und verbiegen darf. Wenn wir aber heute abbauen an einer intellektuell betonten Erziehung, so bauen wir dafür eine kulturelle Erziehung auf, denn die Frau wird am Neubau der deutschen Kultur den stärksten Anteil haben. Die Kultur darf aber künftig nicht mehr Vorrecht einer Oberschicht sein, sondern sie muß Gut jedes einzelnen werden. Das gelingt aber nur, wenn sie bereits im Haus und in der Wohnstube beginnt. Wenn das erreicht ist, wird die Frau zur Gestalterin des Menschlichen und der menschlichen Beziehung im Volk, weil die gemeinschaftsb ildenden Kräfte wiederum von der Frau am stärksten ausstrahlen. Das gilt ebenso für die Mutter als wie für die Wissen = schaftlerin. Denn die Frau ist besonders dazu befähigt, Ergebnisse der Wissenschaft ans Leben heranzubringen. Und damit kommen wir wieder zur Lehrerin als Volkserzieherin, welche die seelischen Kräfte im Volke fördern und wecken muß. Ihr Zukunftstyp darf nicht mehr die nur pflichtbewußte Beamtin sein , die den Bildungsgang der ihr anvertrauten Kinder leitet, sie muß auch den Kontakt mit den Müttern erhalten . Die Möglichkeit , dies zu verwirklichen, ist für die Erzieherin in den verschiedenen Arbeitsgebiete de NS Frauenschaft un de n .r d s Deutschen Frauenwerkes, besonders aber im Reichsmütterdi enst gegeben, der seine eigene Methodik und Geseze hat, die mit reiner Schulmeisterei nicht zu bewältigen sind." Ein hohes Ziel hat sich Frau Dr. ReberGruber mit diesen Aufgaben gesteckt. Sie wird es verwirklichen können, wenn jede deutsche Erzieherin die Verpflichtung in sich fühlt, daran mitzuhelfen, um den gesamten Bildungsinhalt der jezigen und kommenden Generation mit nationalsozialis tischer Lebensauffaſſung zu erfüllen . Inge Mantler.
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Gaſt aus dem Norden Eine norwegische Künſtlerin erlebt das Dritte Reich
NSK Ein Flügel steht vor einem hohen, weiten Fenster ein Strauß zarter, gelber Rosen leuchtet ins Dämmerlicht . Eindrudsvoll hebt sich die Gestalt der Pianistin gegen den hellen Hintergrund ab. Signe Lund, Norwegens be deutende Komponistin, ſpielt aus ihren eigenen Werken . Man vergißt, daß man in Berlin ist. Die Musik, die machtvoll das Zimmer füllt, malt ein einprägsames Bild der norwegischen Heimat der Künstlerin . . . Felsen ragen, es brandet das Meer, ein rauher Wind jagt die Wolten ... Die Menschen dieser Erde erstehen, stolz und herb, kampfgewohnt und fröhlich ihrer Kraft sie haben den Blick in die Weite und den ewigen Zug in die Ferne. — Signe Lund ist sich ja nur selbst getreu in ihren Werken. Sie läßt die Sprache heimatlicher Erde machtvoll aufklingen . Sie ist eine echte Tochter Norwegens, kraftvoll und willensstart. Das Blut ihrer von jeher kunstsinnigen Ahnen läßt sie die Töne gestalten. Signe Lund hat auch den Zug in die Ferne , der ihrem Volke eigen ist. Amerika und viele europäische Staaten hat sie früher bereist, und von diesen Reisen hat sie die Eindrücke sowohl für ihren eigentlichen Beruf als auch als Journalistin und Vortragsrednerin in ihrer Heimat verwerten können. Auch in Deutschland ist sie wiederholt gewesen, sie spricht fließend deutsch.
Urlaub für
Jeht erlebt sie das nationalsozia listische Deutschland . Sie hört auf das feinste Klingen mit ihrer Künstlerseele. Darum steht sie nicht nur voll Achtung vor den Leistungen deutscher Frauenarbeit, der NSV. , der DAF. und des Arbeitsdienstes, die ihr vom Führungsdienst der Auslandsabteilung des Deutschen Frauenwerkes gezeigt werden, sondern sie fühlt auch voll Bewunderung und Mitverstehen die Idee, die hinter allem steht. Sie findet ihn in strahlenden Kinderaugen und im frischen Lied der Jugend, im Marschtritt und im Rhythmus des vielfältigen werktätigen Auch an der deutschen FrauenLebens. arbeit bewundert sie vor allem den Geist der Kameradschaft und Opferwilligkeit und die Begeisterung aller, mithelfen zu dürfen. Die Leistungen sind kein Wunder, wenn eine solche Fahne voranweht“, sagt sie und beweist damit, wie wesensverwandt sie uns ist. Und da glaubt man im Ausland, Deutschland wollte gottlos werden ! Niemals wäre dem Führer in so kurzer Zeit solch ein Werk gelungen, wenn er nicht Gottes Segen hätte. Mögen diese Verblendeten doch einmal die Reden des Führers genau verfolgen : Er vergißt niemals den Allmächtigen ! Und in diesem Vorwärtsdrängen, dieser Gemeinschaft, dieſem Glauben eines ganzen Volkes, liegt darin nicht etwas, was sich mit dem Tiefsten der Religiosität berührt, wie wir Menschen aus dem Norden sie verstehen ?"
die Hausgehilfin
Richtlinien des Reichstreuhänders der Arbeit NSK Braucht die Hausgehilfin überhaupt Urlaub ? Sie hat es doch eigentlich viel beſſer, als ihre Arbeitskameradin in der Fabrik. Sie tennt teine Arbeit am laufenden Band, feine automatisch durch eine unerbittliche Maschine bedingte Haft. Sie kennt nicht die eigentliche Sorge um das tägliche Brot, im Gegenteil, ſie findet innerhalb des Haushalts, in dem sie beschäftigt ist, eine oft besonders gute, geſunde und träftigende Ernährung. Sie hat jede Woche ihren freien Nachmittag und Abend zu ihrer Verfügung, ebenso wie an jedem zweiten Sonntag oder gesetzlich anerkannten Feiertag, hat also Freizeit genug, um sich von des Tages Last und Mühen zu erholen und neue Kräfte zu sammeln. Außerdem bietet die Beschäftigung mit hauswirtschaftlicher Arbeit so manche Gele genheit, eine kleine Erholungspause einzuschalten. Das alles find Hinweise, die von manchen Hausfrauen geltend gemacht werden, wenn von dem Urlaubsanspruch der Hausgehilfin die Rede ist. Zugegeben, daß die Hausgehilfin in mancher Beziehung tatsächlich vor ihrer Arbeitskameradin in den Fabriken bevorzugt ist (wenn sie
auch andererseits dafür nicht die Arbeitszeitbe grenzung des Achiſtundentages kennt) , so hat sie trotzdem, wie jeder andere schaffende Mensch auch, einen Anspruch auf Urlaub , nicht als Vergünstigung, sondern als Notwendigkeit zur Erhaltung der Schaffens kraft. Aus der Tatsache, daß die Hausfrau selbst manchmal keinen Urlaub hat, kann sie feineswegs die Forderung ableiten, daß auch ihre Gehilfin keinen Anspruch auf Urlaub erheben könne, ebenso, wie sie diese Tatsache nicht von ihren sozialen Verpflichtungen ihrer Gehilfin gegenüber entbindet. Außerdem wird auch jede gerechtdenkende Hausfrau gelten laſſen, daß es ein großer Unterschied ist, ob die Arbeitsleistung für etwas Eigenes, also in diesem Falle für den eigenen Haushalt, oder für die Dienste anderer eingesezt werden muß . Die Hausfrau hat, darüber muß sie sich klar sein, die Pflicht, für die Gesundheit des Menschen zu sorgen , dessen Dienst sie täglich in Anspruch nimmt. Die Hausfrau kann hier viel dazu beitragen, den hauswirtſchaftlichen Beruf begehrter zu machen. Der
Urlaubsanspruch
der Hausgehilfin ist
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durch die Richtlinien des Reichstreuhänders der Arbeit aufgestellt und besteht in dem Recht auf Freizeit und in der Entlohnung, dh. der Zahlung von Lohn, Kost- und Wohngeld während dieser Freizeit. Wichtig ist ferner, daß auch dann der Anspruch auf Bezahlung der Urlaubstage bestehen bleibt, wenn die Freizeit aus irgend einem Grunde (zufälliger größerer Arbeitsanfall durch Krankheit, Besuch usw.) nicht gewährt werden kann. Da die Urlaubsdauer in den einzelnen Wirtschaftsgebieten je nach dem dort herrschenden „ Gewohnheitsrecht“ leicht unterschiedlich geregelt ist, können hier keine einheitlich gelten den Angaben gemacht werden. Es ist allgemein so, daß der Hausgehilfin nach einer Beschäftigungsdauer von sechs Monaten ein bezahlter Urlaub von mindestens vier Tagen zu gewähren ist. Der Urlaub staffelt sich nach der Beschäftigungsdauer und soll sich bis auf 14 Tage erhöhen. Bei jugendlichen Hausgehilfen liegen die Verhältnisse insofern anders, als sich hier der Urlaub selbstverständlich nicht nach der Dauer der Beschäftigung, sondern nach dem Alter richtet und eine besondere Rüdsichtnahme auf den noch nicht allen Anstrengungen gewachsenen jugendlichen Organismus nötig ist. Für alle jugendlichen Beschäftigten bis zum vollendeten 18. Lebensjahre werden daher eine Urlaubszeit von mindestens 15 Tagen und bei mindestens zehntägiger Teilnahme an einem von der HI. geführten Lager grundsätzlich 18 Urlaubs = tage gefordert. (In Zweifelsfällen auch
19. Juli 1937 was die Bezahlung des Urlaubs angeht geben die Sozialwalterinnen der Fachgruppe Hausgehilfen in der Deutschen Arbeitsfront gern und kostenlos die gewünſchte Auskunft.) Urlaub soll Lediglich dem Zwecke der Erholung dienen . Infolgedessen ist auch nur die unbedingte Befreiung von der Arbeitspflicht als Urlaub zu bezeichnen. Nicht als Urlaub gilt es daher, wenn die Hausgehilfin 3B. mit in die Sommerfrische genommen wird , um die Kinder zu beaufsichtigen oder um in einer gemieteten Sommerwohnung den Haushalt, wie gewohnt, weiterzuführen . Ebenfalls gilt es nicht als Urlaub, wenn sie während der Urlaubsreise der Familie, in der sie beschäftigt ist, zurückgelassen wird, um etwa das Telephon zu bedienen uſw. Zweifellos ist diese Urlaubsregelung in hohem Maße geeignet, den hauswirtschaftlichen Beruf zu heben und begehrter zu machen und wird daher besonders von der Hausfrau sehr begrüßt werden. Wichtig ist noch, zu wissen, daß die Richtlinien nur die Dauer des Urlaubs, nicht etwa die Urlaubszeit , festlegen. Selbstverständlich bleibt es der Hausfrau vorbehalten, den Termin zu bestimmen und so zu legen, daß er ihren eigenen Plänen entspricht. Das wird wohl fast immer möglich sein, besonders wenn Hausfrau und Hausgehilfin gemeinsam rechtzeitig und zu beiderseitiger Zufrieden= heit und mit der Vorfreude, die des Gegenstandes würdig ist, die Urlaubsfrage zu regeln. Dr. K.
Das Buch hilft gesund
leben
Bücher aus dem deutſchen Geſundheitsſchrifttum für die Frau NSK Gesundheit ist kein Geschenk, das einem auf Lebensdauer verliehen wird . Gesund heit will täglich gewahrt und oft aufs neue erobert werden. Ämter und Dienststellen sind geschaffen, die den Volksgenossen helfen sollen, gesund zu leben. Denn nicht nur der einzelne ist glücklich, der im vollen Besitz seiner Kraft ist, auch das Volk ist starf und froh, das gesunde Menschen umfaßt. Nun tritt auch das deutsche Buch in den Dienst der Gesundheitspflege. Gerade die Frau wird es begrüßen, einmal besonders auf die Bücher aufmerksam gemacht zu werden, die die För derung und Erhaltung der Gesund heit zum Thema haben. Die Frau als Mufter in ihrer Verantwortung für die Familie fann gar nicht genug lernen, um in der Fürsorge für ihre Angehörigen und auch in der Pflege ihrer eigenen Kraft immer das Richtige zu treffen. Auch die alleinstehende Frau, die zwar nur für sich selbst zu sorgen hat, darf nicht gleichgültig an diesen Fragen vorbeigehen. Denn jeder einzelne hat darüber Rechenschaft abzulegen, ob er die Kräfte, die ihm gegeben sind, auch richtig bewahrt hat. Wohl ist es wichtig, daß in Vorträgen und Kursen über Gesundheitsfragen gesprochen wird aber ebenso nötig ist es, daß zu Hauſe in aller Ruhe noch einmal die Fragen durchdacht
werden, die in den Versammlungen angeregt wurden. Wie kann man das besser als an Hand eines wertvollen Buches ! Auf den Tisch der jungen Mutter gehört das Buch über als wertvolle ErSäuglingspflege gänzung zu dem Kurs des Reichsmütterdienstes. Wir nennen Elisabeth Behrends Buch „ Bild und Wort zur Säuglingspflege", Unterrichts- und Nachschlagebuch, und von Dr. med. Johanna Haarer „ Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind “. Auch die seelische Erziehung des Kleinkindes ist zur Gesunderhaltung wohl ebensowichtig wie die rein förperliche Pflege. Im Anschluß an die Erziehungskurse des Reichsmütterdienstes wird man sich gern in das feine Buch vertiefen von Elisabeth Plattner „ Die ersten sechs Lebensjahre", ein Erziehungsbuch. Und wenn die Fröhlichkeit einer der wichtigsten Erziehungsvoraussetzungen ist, so wird das Buch von Ruth Zechlin „ Fröhliche Kinderstube", ein Buch für Mütter zum Spielen, Basteln und Feiern, auch zur Erhaltung der gesunden Kräfte in der Familie beitragen. Gesundheitsfragen, die die Entwicklung des deutschen Volkes im großen behandeln, sollten mehr Beachtung finden. Denn erst an den großen Vorgängen unserer Zeit kann man sein eigenes kleines Leben ausrichten . Burgdörfers
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NEK Folge 164 Buch „Bevölkerungspolitik im Dritten Reich", Arthur Gütts Broschüre „ Bevölkerung und Rassenpflege" sowie das Heft von Otto Helmut „Volt in Gefahr “, der Geburtenrückgang und seine Folgen für Deutſchlands Zukunft, ſprechen von Gefahrenpunkten in unserer Bevölkerungsbewegung sowie von den Wegen zu einer normalen Entwicklung. Aber nicht die Zahl eines Voltes allein ist ausschlaggebend, wesentlich ist auch die erb mäßige Gesundheit unseres Nachwuchses. Albert Friehe unterrichtet uns darüber in dem Buch „ Was muß. der Nationalsozialist von der Vererbung wiſſen"," die Grundlagen der Vererbung und ihre Be= deutung für Mensch, Volk und Staat. Zu dem Thema Raſſenkunde nennen wir die Broschüre von Dr. Walther Groß „Nationalsozialiſtiſche Raſſenpolitik", eine Rede an die deutschen Frauen, sowie aus der Schriftenreihe der Deutschen Hochschule für Politik vom gleichen Ver-
fasser das Heft „Raſſenpolitische Erziehung“. Und noch das Buch von Professor Martin Staemmler ,,Rassenpflege im völkischen Staat". Über bevölkerungspolitische Maßnahmen klärt das Heft auf „ Die Verhütung erbkranken Nachwuchses" aus der Schriftenreihe des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst. Mannigfach sind die Sachgebiete, die unter dem Begriff Geſundheitsſchrifttum zuſammengefaßt werden. Wenn man früher eine Frau nach dem Gesundheitsschrifttum in ihrem Bücherschrank gefragt hätte, würde sie vielleicht das Nachschlagebuch etwa mit dem Titel „Ärztlicher Ratgeber für die Krankenstube" hervorgeholt haben. Wichtiger als diese Bücher, in denen man ja doch nur im Notfall ein paar Zeilen Don schnell nachlieſt, ſind die vielen Werke denen wir nur einige wenige genannt haben die in gesunden Tagen dem Menschen helfen, D. Th . gesund zu bleiben.
Gobelinweberinnen
in
der Rhön
Auf der Suche nach alten Hauswebereien — Wie ein Gobelinteppich entſteht Gipfelleiſtungen der Handweberkunſt NSK Wir befanden uns auf einer Studienfahrt durch die Rhön, um dort die Handweberei kennenzulernen. Einst erklang hier das Geklapper von Tausenden und aber Tausenden von Webstühlen im weiten Umkreis als tägliche Musik. Noch um die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts webte man für auswärtige Auftraggeber, besonders für Krefelder Textilverleger, herrliche Seiden- und Mohärplüsche, auch doppelseitige Ware für Diwan- und Reisedecken. Dann aber bemächtigte sich die Maschine auch der Plüschtechnik. Schon bestand die Gefahr, daß es nun mit den Handwebern zu Ende gehen würde. Aber noch einmal wurde das Gespenst der Not gebannt . „ Seidenbrokat“ hieß das Zauberwort. In allen niedrigen Weberstuben wurden große viereckige Löcher in die Decken gebrochen, um die Jacquardaufſäße, die die Verleger lieferten, an den Webstühlen an= bringen zu können. Ein halbes Jahr dauerte es, dann hatten sich die geschickten Rhönweber auf die neue Technik umgestellt. Heute noch erzählen die alten Leute in Kaltensundheim 3B. mit verklärtem Blick von den herrlichen Stof= fen, die damals unter ihren fleißigen Fingern entstanden. Das ist nun auch schon lange vorbei . Bis auf unbedeutende Reste ist die Handweberei in der Rhön heute ausgestorben, und man muß viel Glück haben, wenn man noch einen Mann am Webstuhl oder eine Frau am Spinnrad antreffen will. Auf der Suche nach diesen spärlichen Resten famen wir auch nach Oberweid , einem Dörfchen im Ulstertal , etwa 30 Kilometer östlich von Fulda. Ob denn hier noch gewebt werde? fragten wir eine Einwohnerin, die uns entgegenkam. ,, So Leinwand und baumwollnes Zeug? Nein, das gibt es hier schon lange nicht mehr. Was die Leute brauchen, kaufen sie in Tann oder bei dem Händler, der alle paar
Wochen hier durchkommt, billiger, als wenn sie es selbst weben würden. Aber eine mechanische Plüschweberei haben wir hier, die ist unten bei der Mühle. Auch eine Gobelinweberei , wenn Sie's interessieren sollte ! Oben an der Straße nach Kaltensundheim !" Und ob es uns intereſſiert ! Eine Gobelinweberei? Eine Weberei von echten, handgearbeiteten Bildteppichen ? Wenige Minuten später stehen wir vor dem Besizer der Bildweberwerkstatt. Im allgemeinen sieht er Besucher nicht gern, weil ihre Anwesenheit leicht dazu angetan ist, die Aufmerksamkeit der 45 hier beschäftigten Gobelinweberinnen abzulenken. Es geht in der Werkstatt so geräuſchios zu, daß man einen Bleistift zu Boden fallen hören würde. Aw jedem der zahlreichen Webſtühle, die eine ſtattliche Breite bis zu fünf Meter haben, siken bis zu acht Frauen und Mädchen nebeneinander und weben unermüdlich Faden auf Faden in eine waagrecht ausgespannte „ Kette“. Vor ihnen hängt, zu einer Rolle aufgewickelt, der von Künstlerhand geschaffene farbige Entwurf in natürlicher Größe, von dem immer nur ſo= viel sichtbar ist, als gerade zum Arbeiten ge= braucht wird. Feinster Farbensinn ist die allererste Voraussetzung für solche kunstvolle Arbeit. Erbgut von Generationen ist hier lebendig. Seit dem 15. Jahrhundert ist die Handweberei nachweisbar in Oberweid daheim. Als gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hier wie überall in der Rhön die entscheidende schwere Krisis einseßte, führte der Vater des jezigen Geschäftsinhabers die Gobelinweberei ein. Aus den Frauen und Töchtern der Weber suchte er sich die geschicktesten und tüchtigſten aus, die für ſein Vorhaben geeignet schienen. Und der Versuch gelang. Er brauchte nur ihren Farbensinn zu schulen ; die Kunstfertigkeit der Finger, die die neue Webtechnik verlangte, lag den ehemaligen Brokatweberinnen gewissermaßen schon im Blut.
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Tal
NSK Folge 164 Man bedenke : die Bildteppiche werden linksſeitig gearbeitet. Jeder Faden, oftmals nur wenige Zentimeter lang, wird einzeln mit einer langen Stopfnadel in die starken Kettenfäden gewebt. Die Weberinnen sehen obenauf immer nur die linke Teppichseite mit den unzähligen Fadenenden. Und doch muß das ganze Kunstwerk, wenn der lezte Faden verwebt ist und die Kettenfäden verknotet worden sind, in makelloser Schönheit vor den Augen der Beschauer hängen oder liegen! Zwei der großen Bildteppiche , die der Führer für die Reichskanzlei in Auftrag gab und für die der Maler Franz Staßen die Entwürfe nach Motiven der Edda schuf, find hier gewebt worden. Sie erforderten ungefähr 12 000 Arbeitsstunden. Ein anderer kürzlich fertiggestellter Teppich von rund 22 Quadratmeter Größe mit einem besonders schwierigen Muster erforderte gar 14 000 Arbeitsstunden. Das bedeutet, daß acht Weberinnen bei achte undvierzigstündiger Wochenarbeit ungefähr neun Monate lang unermüdlich tätig sein mußten, um dieses Werkstüc fertigzustellen. Da muß man schon das Zentimetermaß zur Hand nehmen
Frauentum
Schwestern arbeiten in der NS . -Frauenſchaft NSK Es wird in lezter Zeit viel über die Aufgaben der deutschen Schwester ge= sprochen. Entwicklungsmöglichkeit und Einsah werden von allen Seiten beleuchtet und die neuen Arbeitsgebiete aufgezeigt. Sie unterscheiden sich vom früheren Einsatz der Schwester eigentlich nur in der weltanschau lichen Linie , die allerdings zugleich eine Berbreiterung der Arbeitsbasis bedeutet.
Heute soll aber nicht von der Schwesternarbeit als solcher gesprochen werden, sondern einmal die Mitarbeit der Schwester innerhalb der NS. = Frauenschaft herausgestellt werden. Für das Wirken der Schwester ist bestimmend, daß sie unter der Obhut der Reichsfrauenführerin als der Leiterin des „ Fachausschusses für Schwesternwesen in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe“ steht. Daraus ergibt sich die Tätigkeit der Schwestern in der NS.-Frauenschaft eigentlich von selbst. Daß die Schwester über die berufliche Arbeit hinaus auch ihre fargen Freistunden opfert, um teilzuhaben am Aufbauwerk, ist ihr eine selbstverständliche Pflicht. Sie hat ihr schon vor der Machtübernahme genügt, und zwar im Rahmen des Deutschen Frauenordens", der damals größten Frauenvereinigung. Als es nun galt, den Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk aufzuziehen, waren auch die Schwestern zur Stelle. Sie übernahmen die Leitung der Kurse in Säuglingsfürsorge, Gesundheitslehre und häuslicher Krankenpflege. Während ein Teil der Schwestern den Unterricht neben- und auch ehrenamtlich in den Frei-
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19. Juli 1937 und sehr genau hinsehen, um den Fortschritt einer Tagesarbeit feststellen zu können ! Trotz der sich daraus ergebenden hohen Preise für echte, handgewebte Bildteppiche ist die Werkstatt, die in früheren Jahren besonders schwer unter der Krisis zu leiden hatte, heute vollbeschäftigt und wächst von Jahr zu Jahr. Außer den Bildteppichen in der Reichskanzlei schmüden Oberweider Erzeugnisse zB. große Ozean . dampfer. Ferner entstand hier ein Bildteppich, der in der Größe von 3,5 zu 15 Meter eine Karte von Deutschland darstellt. Und das riesige, etwa 5 zu 6 Meter große gewebte Hoheitszeichen auf der Pariser Weltausstellung ist ebenfalls ein Werkstück der Oberweider Gobelinweberinnen . Eine friedliche Stille ruht über dieser Stätte zukunftsstarken Kunstfleißes, die durch keinerlei Maschinengeräusch und keinerlei Haſt gestört wird. Hier hat die schlichte, anspruchslose Handweberei der Rhön ihre lezte und höchste Steigerung gefunden. Von hier aus führt ihr Weg in ihren wertvollen Erzeugnissen in die Unvergänglichkeit. P. Kettel
und
Frauentat
stunden erteilt, sind andere hauptamtlich am Werk, auch die Gau- und Kreissachbearbeitung liegt zum Teil in ihren Händen. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe hat in diesem Rahmen auch die Gemeindeschwester zu löſen. Sie, die in ihrer Arbeit eine ſtändige Fühlung mit allen Volksschichten hat, ist dem Reichsmütterdienst eine gute Wegbereiterin. Ihre Möglichkeiten sind besonders breit gelagert durch die Arbeit in den Mädelgruppen. Schon früh wird hier durch sie der Wunsch geweckt, ein Verſtändnis für die fraulichen und mütterlichen Pflichten durch Teilnahme an Mütterschulungskursen zu erlangen. In dieses Werk eingespannt haben sich auch die Schwesternschaften des Deuts schen Roten Kreuzes. Als Mitglieder des Reichsfrauenbundes fühlen sie die Verpflichtung, die Ausbildung der Samariterinnen und Helferinnen tatkräftig zu fördern. Der Reichsfrauenbund, der unter der Leitung der Reichsfrauenführerin steht, bildet die Brücke zur NS.Frauenschaft.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, daß die freiberufliche Krankenpflege zum ersten Male eine einheitliche weltanschauliche Ausrichtung erhält. Sie ist dadurch gegeben, daß die Schülerinnen der NS.- Schweſternschaft, des Reichsbundes der Freien Schwestern und Pflegerinnen und des Roten Kreuzes, soweit sie noch nicht das 21. Lebensjahr erreicht haben, ihre Schulung im BD M. bekommen , während die älteren der NS.-Frauenschaft zugeteilt sind. Die Vollschwestern erwerben dort mit dem Tage ihrer Vereidigung die Mitgliedschaft. Als Gausachbearbeiterinnen ausgewählte Schwestern nehmen an den Besprechungen des Gauſtabes der
RSK Folge 164 NS. -Frauenschaft teil. Hierdurch wird ihre enge Fühlungnahme zu derselben ausgedrückt. Dieser Abriß über die Arbeit der Schwestern in der NS.-Frauenschaft läßt erkennen, wie be deutsam ihr Wirkungsgebiet im Interesse des Volkes erweitert worden ist. Wir können heute bei der Mannigfaltigkeit der zu lösenden Aufgaben weniger denn je auf die Schweſtern verAnneliese Schultz. zichten.
Rotkreuzhelferinnen in KdF. -Zügen NSK Die großen KdF.-Sonderzüge werden außer von dem Reiseleiter von einer weiblichen Hilfskraft begleitet. Die Auswahl ist dem Deutschen Roten Kreuz übertragen. Bei einerTeilnehmerzahl von 800 bis 1000 Menschen ist es eine sehr große Verantwortung, und die Auswahl hat sehr sorgfältig zu geschehen. Nur die allerbesten und zuverlässigsten Kräfte fom= men für diesen Dienst in Frage. Während der Bahnfahrt ſtehen ihr zwei bis drei Abteile, meistens 2. Klasse, für die Patienten zur Verfügung, die nicht in den besetzten Abteilen bleiben können. Die Mehrzahl der Reiſen, insbesondere nach Süddeutſchland, an den Rhein und an die Mosel, sind Nachtfahrten. Fast jedesmal war der Nachtdienst, wie aus den genauen Berichten hervorgeht, besonders rege. Am Endziel angekommen, wohnt die Helferin im gleichen Ort und Hotel wie der Reiseleiter, dem sie unterſtellt ist. Sie ist von den verschiedenen Unterkunftsorten der Reiſeteilnehmer telephonisch jederzeit erreichbar und im Auto ſchnell zur Stelle. Da helfen die örtlichen KdF -Dienststellen stets sofort und stellen einen Wagen zur Verfügung. Vielen Reiseteilnehmern wird durch diese Helferinnen die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes zum erstenmal nahegebracht. M. R.
Zeichen der Güte NSK Wenn aus einem Polstersessel , dem man blindlings anständige Füllung und lange Lebensdauer glaubte, eines Tages das Heu heraushängt, oder wenn ein neuer Kachelofen nicht recht ziehen will, und der Ofenſezer feststellt, daß er gar nicht fachmännisch ausgebaut iſt, oder wenn ein Schrank, der richtig und werkgerecht gefügt sein sollte, eines Tages buchstäblich aus dem Leim und aus den Nägeln geht, dann ist beim unglücklichen Besitzer mit Recht der Teufel los. Leider bleibt es nur allzuoft an den Unſchuldigen hängen. Es heißt nämlich in solchen Fällen immer : „ Ja, die Handwerker !", aber wenn man der Sache nachgeht, dann ist der Hersteller ein buchstäblich schwarzer Pfuscher, der ein Handwerk in Verruf bringt, dem er gar nicht angehört, und das ihn gar nicht aufnehmen würde. Er verdirbt mit verantwortungsloser Gewinnsucht dem tüchtigen und zuverlässigen Handwerker den Ruf und zieht dem Käufer, der ja nicht in alle Dinge hineinsehen fann, das Geld aus der Tasche. Dagegen muß etwas geschehen. Deshalb ist das deutsche Handwerk dazu übergegangen, jeine Wertarbeit durch besondere Gütezeichen zu kennzeichnen. Bisher hat das Ofensekerhandwerk, das Tischlerhandwerk
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19. Juli 1937 und das Polstererhandwerk Gütezeichen geschaf= fen und andere Handwerke werden bald nach, folgen. Die Bestimmungen der Gütezeichen sind streng, denn sie schüßen ja lezten Endes die Handwerkerehre und die deutsche Wirtschaft, es wird guter Werkstoff und gute Verarbei tung verlangt und nur zuverlässige, in jeder Hinsicht vertrauenswürdige Handwerksmeister bekommen die Erlaubnis, das Gütezeichen zu führen, von ihrem Innungsverband. Auch so mancher neue Werkstoff, der im Rahmen des Vierjahresplans eingeführt wurde, wird in die Gütebedingungen aufgenommen. Wieder ein Zeichen für die Vortrefflichkeit der neuen deutschen Werkstoffe. Die Hausfrau, die bei ihren Einkäufen auf das handwerkliche Gütezeichen achtet, kann sicher sein, daß sie gut und preiswürdig kauft, daß sie sich selbst und die deutsche Wirtschaft, der sie ja mitverantwortlich ist, vor Verlusten schützt. M. Sch.
Arbeitsgemeinschaft von Rechtsstudentinnen
NSK Seit dem Sommersemester 1936 besteht an der Universität Berlin eine Arbeitsgemeinschaft von Rechtsstudentin— wie alle Arbeitsnen. Sie hat das Ziel gemeinschaften von Studentinnen -- den finnvollen Einsatz der Studentin in der Wissenschaftsarbeit der Hochschule als Ergänzung der Arbeit ihrer männlichen Kameraden zu gewährleisten auf all den Gebieten , die den Lebensbereich der Frau unmittelbar berühren. Die wissenschaftliche Arbeit der Studentin ist dann erst so recht sinnvoll, wenn sie an die Lösung von solchen Aufgaben herangeht, die aus Die Arbeitsder Praxis heraus entstehen. gemeinschaft hielt daher zunächst einmal Umschau auf all den Gebieten, auf denen Frauen leben und arbeiten. Frauen aus der Reichsfrauenführung sprachen über die Arbeiterin, die Bäuerin, die Hausfrau , die Akademikerin und insbesondere über die Rechtswahrerin . Sie trugen die Probleme des täglichen Lebens an die studentische Jugend heran. In der Aussprache traten dann ganz bestimmte konkrete Aufgaben hervor, die im nächsten Semester im einzelnen in Angriff genommen werden sollen. So plant man, die Frage des Frauen und Mütterschußes der arbeitenden Frau zu behandeln mit Unterstützung des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront. Auch wird beabsichtigt, sich einmal einen zusammenfassenden Überblick über die Rechtsstellung der Erbhofbäuerin zu geben. Immer wieder trat der Gedanke hervor, daß die Akademikerin gerade in diesen fraulichen Arbeitsgebieten ihre Arbeitskraft in stärkstem Maße im Intereſſe der gesamten Frauenarbeit einsehen muß. Die Semesterarbeit fand ihren Abschluß mit einem Lager am Werbellinsee. Dort gab eine Vertreterin der Rechtsabteilung der Reichsfrauenführung einen statistischen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des juristischen Frauenstudiums und ging insbesondere auf die Aufgaben der Rechtswahrerin im heutigen nationalsozialistischen Reich ein. Sie sprach da von, wie unentbehrlich die Rechtswahrerin in
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NSK Folge 164 rechtsberatender und rechtsbetreuender Arbeit der NS.-Frauenſchaft und des Deutschen Frauenwerkes, des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront und auch der NSV. sei. Die Zahl der Rechtsstudentinnen ist aber zurzeit so geſunten, daß Befürchtungen bestehen, ob der geringe Nachwuchs die Aufgaben lösen kann, die vor ihm liegen. Die Beauftragte der Reichsfrauenfüh rung wandte sich daher dagegen, daß wirklich befähigte Kräfte heute nicht mehr den Weg zum Rechtsstudium wagten. Vor allem rief sie die Rechtswahrerinnen auf, ihre Ausbildung bis zur zweiten juristischen Staatsprüfung fortzusehen und nicht vorzeitig abzubrechen, da nur eine praktische Ausbildung im Vorbereitungsdienst eine abgeſchloſſene juriſtiſche Bildung vermittle und einen wirksamen Einsatz für die Frauenarbeit möglich mache. Auch in Zukunft biete das Rechtsstudium für eine Frau, die sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit für ihre Aufgabe einſekt, ein wertvolles Wirkungs- und A. V. Betätigungsfeld.
Spinnstube im Berliner Schloß NSK In Berlin taten sich vor Jahren ein paar Leute zusammen und schufen eine Ver = mittlung für Heimarbeit jeder Art, die erwerbslosen, alten oder kranken Frauen einen kleinen Zuſagverdienst 'verschaffen sollte. Aufträge wurden gesucht und vermittelt, Material beschafft, Rechnung geführt ; die Arbeit war gemeinnütig. Weißsticken, Stricken, Häkeln, Spielzeugbasteln ―― kurzum , jede in Frage kommende Beschäftigung wurde einbezogen. Dann trat vor wenigen Jahren die ,,Spinnstube" damit in Verbindung : aus der Praxis des Fürsorgeamtes kam die Aufgabe, körperlich behinderten Menschen doch eine Möglichkeit der Mitwirkung im sozialen Ganzen zu geben, und man wählte das Spinnen , dem sich dann Weben und Stricken organisch anschloß. Für den Anfangskurs gab die Stadt das Wollmaterial und die Kosten der Lehrerin, danach aber trug man sich allein weiter, die nächste Lehrerin kam schon aus dem Kursus ! Nur die Räume wurden im Schloß Berlin zur Verfügung gestellt ; da sieht man aus den tiefeingeschnittenen Fenstern auf ein bißchen Grün, auf den Dom, und den ältesten Schloßflügel , den efeuberankten „ Apothekerflügel". Spinnräder schnurren leise, durch geschickte Finger gleitet die bauschige Wolle und zieht sich zum festen Faden. Ein paar Webstühle stehen in den Fensternischen; manche Frauen haben zwar zu Hause eigene Webstühle, viele aber weben hier im Schloß. Um des guten Zweckes willen bekommt die „ Spinnstube“ noch Schafwolle zugeteilt, aber man nimmt auch etwas Zellwolle, und die mit 25 vH. Zellwolle gewebten Stoffe sind genau so zuverlässig wie die anderen , sie fassen sich weicher an und haben einen leichten Seidenglanz. So auch die gestridten Jumper ; der helle, gedämpft gelbe Ton der ungefärbten Garne gibt ein besonders leichtes und heiteres
Ansehen, dazu finden sich oft lodere und zarte Muster von fast spigenartiger Wirkung. Im allgemeinen bestimmen die Kunden mit der Leiterin der Spinnstube zuſammen die Muster, schwer oder leicht ; auch ganze Kleider und Kostüme werden danach gestrickt, aus maschinell oder selbstgesponnenen Garnen. So faßt nun die kleine Ausstellung der Arbeiten vieles zusammen : Kinderkleidchen mit Smok- oder anderer Stickerei, weitmaſchig gestrickte Sommerhandschuhe, Wäschezeichen, Flickerteppiche, handgewebte Stoffe, Jumper und allerhand kleine Basteleien. Fast alle Arbeit wird nach Erteilung eines Auftrages geleistet, ein Warenlager anzusammeln, würde nicht lohnen und entspricht auch gar nicht der Absicht des Ganzen. In ihrem heutigen Rahmen trägt sich die Organisation selber. Manches schon verzweifelte Leben ist noch zurechtgerückt, manche Lücke schon ausgefüllt worden durch den selbstlosen Einsatz einiger mutiger und unermüdlicher Frauen, die diese Vermittlung zwischen Not und Gebrauch schufen. Um dieser menschlichen Haltung willen lohnt es, auf eine solche stille Arbeit, wie sie hier in Berlin (und sicher noch an manchem anderem Ort) getan wird, einmal O. St. hinzuweisen!
Deutsche Werkstoff- und Textilſchau NSK In den Wandelhallen des Reichstags zeigte der Reichsausschuß für volkswirtſchaftliche Aufklärung eine Lehrschau deutscher Werkstoffe und Textilien , die von Berlin aus in mehreren Gauen vorgeführt wer den soll. In geschmackvoller und übersichtlicher Weise wird dem Besucher klargemacht, wie dieſe Stoffe gewonnen und verarbeitet werden und welche Fertigwaren man daraus herstellen kann. Die Austauschstoffe für Metalle und Rohstoffe, die wir in Deutſchland wenig oder überhaupt nicht haben, stellen keine Kunst- oder Erſakſtoffe dar, sondern bedeuten vielmehr eine Weiterentwicklung und haben gegenüber dem Material, das man früher verwendete, manche Vorzüge. Wir Frauen haben uns vor allem für die Textilschau interessiert. Man staunt, was für seine Stoffe die deutsche Industrie aus pflanzlicher und tierischer Faser sowie aus Zellstoff herstellt. Bis 1933 haben wir noch 90 vH. aller Spinnstoffe aus dem Ausland einführen müssen. Durch den planmäßigen Einſatz der Landwirtschaft und Industrie ist die inländische Spinnstofferzeugung seitdem ständig im Wachsen begriffen. Nicht zuletzt die Hausfrau und Käuferin ist maßgebend dafür, ob die deutschen Stoffe nun auch die Anerkennung und den Absah finden, den sie verdienen. Deshalb wird sich die Hausfrau freuen, durch diese Ausstellung einen Überblick über alle deutschen Stoffarten zu bekommen. Sie wird sich mit eigenen Augen von der ſoliden Herstellungsweiſe ſowie der Güte der Stoffe überzeugen können.
Druck: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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Nationalſozialiſtiſche Brief, und Drahtan | Arift der Schriftleitung: Berlin 688 68, Jimmers, 90, H. Gernruf: 11 00 22. Berlag: Franz Cher Rad )., 6. m. b. §., 3entr Berlag der NSDAP., München - Berlin : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, merkrake 88. - Alle Zahlungen Rnd nach 1:1in (Poſtſchedlonts Berlin 4454) zu richten
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Bartei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Welf ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAR
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So fündigte das
Syſtem an der Kunſt
Die Schuld des Weimarer Staates am Geſamtverfall der völkiſchen Kultur Tatsachen des Neuaufſtiegs im Nationalſozialismus NSK Es ist eine ursprüngliche nationalſozialistische Erkenntnis, daß aller wirtschaftliche und joziale Aufbau Stückwerk ſein würde, wenn die Erneuerung nur an Haupt und Gliedern, nur am Leib, nicht aber auch zugleich am Geiſt vollzogen würde. Daher dieſer ſtaunenswerte, nie erlebte, unerhörte Einſaß der stärksten schöpferischen Kräfte für die geistige Neugeburt eines Volkes, das beglückende Ewigkeitswerte auf allen Gebieten geistigen Lebens sich selbst und einer Welt zum Gewinn geschenkt hat.
Keiner gab sich Rechenschaft darüber, was es für Folgen haben müßte, wenn die Städte , die Millionen Menschen vom Lande, von der Bodenständigkeit und dem Volkstum wegge= ſogen hatten, ihre Kulturaufgaben nicht mehr erfüllen konnten und immer einschneidendere Abstriche von ihren Kulturausgaben machten, und wenn sogenannte Arbeiterführer in den Stadtparlamenten dar= über gar noch zynische Randgloffen von sich gaben. Welch trostloses Bild, daß die Städte ihre Zuschüsse an Theater und Orchester um 30 bis 80 vH. „ abzudroſſeln“ gezwungen waren ! Sie würgten damit durchweg auch die letzten Reste besinnlicher deutscher Kunſt ab, - denn was blieb , das waren, wenigstens auf der Bühne, nahezu durchweg die geistig"-ungeistigen Exkremente einer Raſſe, deren Natur und Element die wirtschaftliche und geistige Aushöhlung der Völker ist. Dieser Niedergang des kulturellen Lebens bis 1933 wird in erschütternden Zahlen über die städtischen Zuschüsse an Theater und Orchester (nach dem Statistischen Jahrbuch deutſcher Städte, 1933) deutlich ; danach gingen die Zuschüsse auf den Kopf der Bevölkerung im Westen von 1929 bis 1931 zB. zurüd in : Effen von 3,38 RM. auf 2,34 RM., Düsseldorf von 4,54 auf 3,00, Dortmund von 3,73 auf 2,03, Wuppertal von 3,48 auf 2,00, München von 4,86 auf 3,77 und in Gelsenkirchen von 0,42 auf — 0,06, sowie
in Gladbec gar von 0,81 auf nur 0,03 RM. ! Wenn man dazu bedenkt, daß nach den statiſti= ſchen Ausweisen, zumindest bei der Bühnenkunſt, 60 bis 70 H. von Ausländern und Juden und der Rest zum guten Teil von in ihrem Fahrwasser segelnden Auch- Literaten bestritten wurde, dann steht man allerdings vor einer trostlosen, deutscher wahrhaften Öde Kunst und Kultur , gegen die die Saharaoasen noch üppige Tropengärten sind. Das ist ein Rückblick in einen Abgrund, der noch nach seiner Überwindung erschauern läßt und nur noch durch einen Blick auf die Lage volkstümlicher Bestrebungen überboten wird. Wenn schon deutsche Kunst in jeglicher Außerung verpönt war und verschrien oder totgeschwiegen wurde, wieviel weniger noch vermochte ursprüngliches Volkstum darauf zu hoffen, daß überhaupt der Gedanke an eine irgendwie geartete Pflege der Erhaltung des landstämmigen Brauchtums aufkommen oder Es lag ganz in gar erfüllt werden könnte. Sinn und Ziel eines traditionslosen Systems, welches das Heute ausplünderte und dem Gaukelbild eines unbesorgten Morgen nachhing, daß Voltstum und Brauchtum verfümmerten. Nicht eine Hand, nicht ein Finger wurde schützend für diese unvergänglichen Lebensquellen des Volkes gerührt, die, wären sie nicht so unermeßlich reich und schön und stark, daß kein Zugriff sie je ganz ersticken fönnte, längst in der Gleichgültigkeit des Gestern und seines Unflates verſandet wären. Wissen wir noch, daß Preußen sich einen Finanzminister Dr. Klepper geleistet hat, von dem der Leiter des eingegangenen Staatstheaters in Wiesbaden einen Ausspruch gegen= über einer Abordnung von Bühnenarbeitern berichtet hat : „Der Staat hat mit Kul tur überhaupt nichts zu tun ! Der= gleichen muß der Privatinitiative überlassen bleiben !" Das war so ungeheuerlich, daß es in seiner Tollheit gar nicht auszudenken ist, und
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Blatt 2
RSK Folge 165 daß eigentlich zur Stunde das Volk wie ein Mann hätte aufstehen müssen, um dem kulturlosen Finanzminister Gelegenheit zu geben, von einem sehr erhöhten Standpunkt aus sein Berbrechen am Volte zu fühnen. Wenn man dieſem, einer christlichen" Partei zugehörigen Manne etwa erwidert hätte : ,,Ganz richtig, ebensowenig wie die Kirche mit Kirchenmusik zu tun hat !", wäre er wahrscheinlich nicht belehrt, wohl aber aufgebracht worden. Sogar mit gutem Recht, denn unter seiner kulturfeindlichen System= wirtschaft hat sich das Volk jahrelang in der Kulturabteilung des Preußischen Kultusminiſte= riums als Leiter der christlichen Kirchenmusik sogar einen Juden (Kestenberg) gefallen lassen müſſen. Wenn es schon so weit war, daß der Staat in Kulturangelegenheit desinteressiert" war, wie es so schön hieß, wie sollte da erst nur die Spur eines Verständnisses für überliefertes Volksgut aufkommen! Die gründliche Auskehr dieses Stalles von Volksfremden , die entscheidende Abkehr von jener sündhaften Teilnahmslosige feit und verbrecherischen Minderbewertung des kulturellen wie völkischen Eigenlebens wie der wohldurchdachte Aufbau einer durchbluteten fulturellen Neuschöpfung - das sind Leistungen einer Volksregierung, die zu ihren höchsten Taten zählen, und die gar nicht Die Aufgenug gewertet werden können. zählung im einzelnen ergäbe eine Häufung leuchtender Kulturtaten im Dienste des Voltês :
Wo
die
alten
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Sicherung der Theater (statt Abbau) ; Wegebnung für junge deutsche Talente und Förderung fünstlerischen Nachwuchses. (an Stelle fremdblütiger Schmarozer und Ente steller deutschen Innenlebens ) ; Ausmerzung von Dilettanten und Hymnenfängern der Perversität; Rüdführung der deutschen Kunst auf den festen Boden des gesunden Volkstums ; Bes lebung volkstümlicher Kleinkunst und Arbeitsbeschaffung für ganze Bezirke kunst ge = werblicher Heimindustrie; Verwer fung verkitschter Ehrenpreise und Ermunterung. des soliden Kunstgewerbes ; Ansporn und Aufziehung ganzer Trachtenfeste und von Heimabenden deutschen Brauchtums; Einrich tung eines Amtes „ Schönheit der Arbeit“ ; Bildung von Bühnenbesuchergemeinschaften ; Bau von Freilichtbühnen als Theater des Voltes usw. usw. Eine unabsehbare Fülle von Taten, die die Kunst dem Volk und das Volk der Kunst und ihrem Erleben wieder zuführen. Dem kulturlosen ""Klepperismus " und seinem geistigen Tiefstand folgt eine Hoch - Zeit edelster Pflege der Kunst und des Volkstums durch den neuen Staat nationalsozialistischer Prägung. Damit trifft für das neue Deutschland des Ausspruch Lichtenbergs zu : „ Nicht darauf kommt es an, daß die Sonne über einem Staat nicht untergeht, wie sich Spanien ehedem wähnte, sondern was sie während ihres Laufes in den Staaten zu sehen bekommt!" F.R.
Burgen
ragen
― Zeugen des Kampfesmuts und Fahrt zu den Burgen und Menschen der Westmark der Lebensfreude - Landschaft, Geschichte und Gegenwart ſprechen NSK Der so vielfältig schönen Westmark mit ihren Burgen und Schlössern an der Nahe und dem Rhein, an der Mosel und der Ahr galt eine Fahrt, deren ebenso vielseitige Eindrüde hier zusammengefaßt werden sollen: Wollte man -- ein Buch könnte die Empfinalles berichten — dungen und Eindrücke nicht fassen. Von Bad Kreuznach ging es zum Rheingrafenstein bei Bad Münster an der Nahe, weiter nach Bingen, Bingerbrüd, Bad Sonneck, Bacharach, Oberwesel, Schönburg, St. Goar, Rheinfels, Braubach, Rittersturz bei Koblenz, Andernach, Mayschoß, Aarweiler, Burg Ahre, Altenahr, Nürburgring, Mayen, Genovevaburg, Burg Monreal, Schloß Bürresheim und weiter über Kaisersesch, Bad Bertrich nach Beilstein an der Mosel und wiederum weiter über Burg Cochem, Burg Elk, Niederburg, Cobern nach Winningen. Überall begegnete einem die überwältigende Schönheit des Landes mit seinen Burgen und Schlössern, überall das frohe und freie Lachen der Menschen dieser Erde.
Denfen wir zurüd an Deutschlands besten Burgentenner, Geheimrat Bodo Ebhardt , der ein prächtiger Führer durch die Burgen und Festen dieses Genzgaues war, der uns
diese Baudenkmäler richtig sehen lehrte, denken wir an den humorvollen Bürgermeister von Andernach; erinnern wir uns der angenehmen die Stunden auf der stolzen Marksburg, Geheimrat Ebhardt eine zweite Heimat wurde ; erinnern wir uns an das Ahrtal, an Ahrweiler, an die Eifel, den Nürburgring, an Stadt Mayen und vergessen wir nicht die prächtigen Abendstunden vor dem offenen Kamin auf Schloß Bürresheim. Denken wir auch an die Mosel mit ihren Burgen, an die fröhlichen Abschiedsstunden in Cobern und Winningen.
Die Vergangenheit grüßt Es war eine Fahrt voll von Überraschungen Da öffnete sich plötzlich ein enges Tal und wieder standen wir vor einer mächtigen Burg, die sich im Bauſtil und Material der sie umgebenden Landschaft anpaßte. Einmal war es eine Ruine, das nächſtemal ſtand die Burg fast vollkommen erhalten: immer aber wurde ein noch so langwieriger und schwerer Aufstieg mit einem ganz herrlichen Blick in grüne Täler oder auf die blizenden Ströme belohnt, in denen sich von Reben umkränzte Städte und Dörfer, Bergschlösser und Kirchen
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als Zeugen spiegeln.
einer
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großen
Vergangenheit
Steht man auf einem Söller dieſer Weſtmarkburgen, man meint, noch im Geiste die Ritterschaft zu sehen, die mit stolzer Willenskraft ge= wappnet in Leidenschaftlicher Kampfluft den Gegner zu überwinden trachtete. Auch zu noch so nüchternen Menschen der Städte sprechen die Und steht man längst Burgen und Ruinen es bleibt wieder an seinem Arbeitsplat Die eine tiefe Sehnsucht zurüc blanken und verwitterten Steine haben nach Jahrhunderten zu uns gesprochen. Sie fünden noch heute vom hohen Mut der Kühnen, die auf Bergeshöhen Burgen stürmtew. Sie fünden vom Geist und Können deutscher Burgenbaumeister. überwundene Notzeit Und dennoch --- trok all dem schönen sei nicht vergessen, daß gerade die Westmark nicht nur jahre , sondern jahrzehntelang eine üblen Gaft beherbergte: die Rot. Künden heute noch die Ruinen der Burgen von dem Wüten des Franzosen Mellac, so waren bis zur Machtübernahme beere Fabriken, tote Schornsteine und übervolle Weinfäßßer Kennzeichen eines wirt schaftlichen Niederganges. Dann griff die Partei zu und mit ihr ein Gauleiter, den heute jeder in der Eifel und dem Hunsrüd , an der Nahe und der Mosel, an dem Rhein und der Ahr kennt. Man macht hierzulande feine großen Sprüche, sondern handelt. Ein Leitsak des Parteigenossen Simon lautet: ,,3mmer ist die Weltanschauung unser Ziel , jede Wirtschaftsbelebung aber ein Weg zu ihm“.
Sicher ist noch viel zu tun, doch das in kurzer Zeit Erreichte spricht für sich. Straßen wurden gebaut und so das landschaftlich schöne Gebiet mehr erschlossen. Der Westmarkgau mit ſeiner natürlichen Gastfreundschaft rüdte allmählich im letzten Jahre mit seiner KdF.- Be = sucherzahl mit an die erste Stelle des Reiches. Langſam wird die durch den Code Napoleon herbeigeführte Zerschlagung des Landbefizes rüdgängig gemacht. Der Obst anbau wird gefördert, und durch die großzügige Weinpatenschaftsaktion des Gauleiters Simon im Jahre 1935 rettete die Bewegung den Winzerſtand vor dem sicheren Verderben. Im Rahmen des Winterhilfswerkes erfuhr die Heimindustrie in den Eifeldörfern den notwendigen Auftrieb.
die steinernen Bilder auf den Höhen errichtet, in jener Zeit, da Männer mit Schwertern um die Ehre fochten. Schat hallen der Vergangenheit sind die Burgen, wie ein Bilderbuch eine stumme und doch wieder so beredte Sprache redend. Eines haben sie gemeinſam die Burgen des Mittelalters und die Ordensburgen unserer Tage : Sie sind wuchtige Symbole des Mutes, der seine Träger sich noch im legten Nerven= zucken mit verlöschendem Atem bekennen läßt zu der Idee, zu der er ſtand und für die er fiel. Sie sind auch Wahrzeichen für eine Erkenntnis dieser Welt, daß es teine alte und keine neue Zeit, sondern immer nur eine Zeit des Kampfes geben kann.
Wahrzeichen des Kampfesmuts Aus wuchtigen Felsbrocken zuſammengefügt, an sicherer Stelle dem Feinde zum Truß errich tet, ragen die Burgen aus vergangenen Tagen herüber in unsere Zeit als Beispiel und Vorbild. Halten wir diesen denkwürdigen Stätten des Mutes und der Treue allen unwürdigen Lärm fern, nahen wir uns ihnen im Gedenken und hüten wir uns, die Burgen zu Museen zu machen. Sie mögen leben, obwohl sie Jahrhun derte alt sind ; aus ihren Ruinen soll die junge Generation Kraft schöpfen , sie soll etwas von dem Geist, den die Mauern ausstrahlen, herüberretten in den Alltag.
Ihr Menschen in der Westmark, ihr Kinder der Burgen, hütet diese wertvollen Kleinodien, hegt und pflegt sie für euch, für uns und für das deutsche Volk. Und noch eines : Bleibt so, wie wir euch fanden : ernst bei der Arbeit, fröhlich beim Wein und treu im Glauben an die Sendung der Idee des Führers. So war die Fahrt zu den Burgen und Menschen der Westmark ein großer Dreitlang der Schönheit der Landschaft, der reichen und bes deutsamen Geschichte und des lebensvollen Schaffens der Gegenwart. Gert Sachs .
Das Auslandsdeutſchtum meldet : Deutsches Kameradschaftstreffen im Aargauer Jura
Nichts von der Fröhlichkeit verloren Trot des harten Lebenskampfes und der Not der lezten Jahre haben die moſelfränkischen und westmärkischen Menschen nichts von ihrer Fröhlichkeit verloren. Jahraus, jahrein schaffen tausend fleißige Hände in den mit Reben bepflanzten Hängen, auf die man von den stolzen Burgen und Schlössern herniederschaut. Nicht allein aber Lust und Frohsinn liegen in dem köstlichen Weine - für den Großteil des Weſtmartvoltes ist er das Schicksal . Dem Lande fehlte etwas, hätte man hier nicht vor Jahrhunderten aus innerer Kraft heraus
NSK Auf der Höhe von Gislifluh im Schweizer Jura hielten die in den Ortsgruppen der Auslands-Organisation der NSDAP. der Nordschweiz zusammengeschlossenen Reichsdeutschen ein Kameradschaftstreffen ab. In froher Geselligkeit nach Art der KdF.-Ausflüge in Deutschland wanderten die Volksgenossen durch das schöne Bergland. Beim Gesang deutscher Volks lieder famen sich die Auslandsdeutschen auch persönlich näher und schlossen am Abend im DAF.-Lokal in Aarau das Band der Kameradschaft noch enger.
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20. Juli 1937
Die größte
Reitturnie
ranlage
ſteht
Einzigartige Pflegeftätte des Pferdesports - Der muftergültige Schulungsplak für den Reiternachwuchs – Sonntag Uebergabe an den Reichsführer 44 NSK Am Sonntag, dem 25. Juli, wird SS .-Brigadeführer Christian Weber , der Präsident der Reichss organiſation „ Das Braune Band von Deutſchland“, die von dieſer Organiſation im Osten Münchens, in unmittelbarer Nähe der Münchener Rennbahn Riem und Daglfing geschaffene Turnieranstalt MünchenRiem dem Reichsführer SS . in feierlicher Weise übergeben. Die Geschichte des Pferdesportes in Deutschnd beweist augenfällig, daß München eine er pferdesportfreundlichsten Städte in ganz eutschland ist. Im Jahre 1936 waren anläßch des Jubiläums „,500 Jahre deutsche Pferdeennen in München" die Braunen- Band-Wochen on einer Anzahl von gesellschaftlichen, künst= rischen und pferdesportlichen Darbietungen mrahmt . Auch in diesem Jahr bildet das ferd den Mittelpunkt einer Reihe von glännden, festlichen Veranstaltungen . Die Hauptadt der Bewegung, die Stadt der deutschen unst, ist so auch für den deutschen Pferdesport it allen seinen Zweigen die große Pflege= ätte geworden, die mit dem „ Braunen land von Deutschland “ das große Ziel für den esamten deutschen Reit- und Springſport aufestellt hat. Auch mit der neuen Leistung , der Schaf ung der größten Turnieranlage er Welt, die durch die Initiative des Sräsidenten Weber, Inspekteur der SS. - Reithule , geschaffen wurde, stellt sich München iederum in die erste Reihe der europäischen Campfstätten des Pferdesportes . Die Turnieranſtalt München-Riem besteht us einer großen von Osten nach Westen ge= igerten Reithalle, den davon dlienr ch emi elegenen Stallungen mitnörWag ſe nd Heuboden, einem Unterkunftshaus ir die Gefolgschaft und einem Turniereitplag mit allen erforderlichen Hinderissen und Zuschauerpläßen . Nördlich an das ielände der Anstalt anschließend wurde noch in Stall für Rennpferde und ein Trainerohnhaus errichtet . Vor und neben dieſen lauten werden noch eine kleine Turnier-
Stimme des Auslands Kulturelle Aufrichtung des deutſchen Menschen Der rumänische General Manolescu über die Organisation Kraft durch Freude NSK Nach Meldung der „ Kronstädter Zei ung", Kronstadt , Nr. 52, veröffentlichte_der umänische General Manolescu dieser Tage n der Bukarester Zeitung Universul“ einen Irtikel, in dem er seine Eindrücke von der Organisation Kraft durch Freude , die er anäßlich seines Besuches in Deutschland studierte , viedergibt. Die Organisation Kraft durch Freude, so führt er aus , verfolgt den Zweck,
arbeitsbahn und ein ten angelegt .
Sprunggar :
Das 130 Meter lange Haupt- und Reithallengebäude hat eine Reitbahn von 100 Meter Länge. Es sind Tribünen für über 2000 Zuschauer vorhanden . Die sich im Keller befindliche Heizanlage macht auch die Durchführung von Hallenturnieren im Winter möglich. Die Stallungen für Turnierpferde sind etwa 50 Meter lang. Es können insgesamt 150 Pferde untergebracht werden. Besonders auffällig bei allen Bauten ist der gewählte Stil . Alle Häuser , Stallungen usw. passen sich klar in die Landschaft ein, und besonders das Unterkunftshaus für die Belegschaft und die Anstaltsverwaltung ist im oberbayerischer ländlicher Stil Bauernhäuser gehalten . Den neuesten internationalen Bestimmungen entsprechend ist der Turnierreitplag mit seinen Hindernissen angelegt. Er weist die Größe von 180 × 150 Meter auf. Im Rahmen der Internationalen Riemer Rennwoche wird hier am 28. Juli erst = Außer mals ein Turnier abgehalten. dem wird hier am 1. August das große Spring= turnier um das „ Br a une Band des Springsportes" ausgetragen, zu dem der Führer einen Ehrenpreis gestiftet hat. Diese Turnieranſtalt und Rennbahn wird die größte Anlage dieser Art überhaupt sein und wird dem Zwecke dienen , für die sch Pferdesport veranlagten jungen Men en den zu fördern und auszubilden . In den der Landschaft angeglichenen Bauten soll die Jugend sich wohl fühlen. Unterkunft und Pflege sollen und werden die Freude an der Übung und an der Leistung heben . Vom 25. Juli an geht die Anlage in den Besik der SS . über und wird nicht unwesentlich dazu beitragen, den Siegeszug der 66.-Reiter auf allen deutschen und internatio nalen Sport- und Rennplägen weiter erfolg= reich fortzusetzen.
die seelische Aufrichtung des Men = schen durch Kultur, Kunst und Pflege des Schönen im allgemeinen zu erreichen . Es werden in dem Artikel die verschiedenen Unterglie derungen der Kraft-durch- Freude - Organisation und ihr Wirkungsbereich beschrieben. Zum Schluß schildert General Manolescu , wie der Dampfer Oceana" nach einer sechstägigen Fahrt durch die norwegischen Gewässer in die Elbe einfuhr. Nach der Landung in Hamburg ſei er mit anderen Teilnehmern nach Berlin gefahren. Einen besonderen Eindruck machten die Festlichkeiten im Olympia- Stadion auf ihn, wo Spiele aller Nationen und der Deutschen die Reichstagung beschlossen. Auch werden noch die Sonnwendfeier im Stadion und die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels in dem erwähnten Aufsaß gewürdigt .
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20. Juli 1937 ,,
Selbst
mord " in
Sowjet
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Tscherwjakoffs ,,familiäre Selbstmordgründe " - Bestechungsgeschäfte hoher Sowjetbonzen Ordenssterne für kaltblütige Henker
NSK Nach den Mitteilungen der Sowjetpreſſe hat der Vorsitzende des Vollzugsausschusses der Weißrussischen Sowjetrepublik, Tscherwja = toff, Selbstmord begangen. Die offiziellen Mitteilungen der Sowjets bringen als Motivierung die lakonische Bemerkung „ aus familiären Gründen". Es besteht allerlei Grund, an dieser Motivierung zu zweifeln. Wir erfahren über diese familiären Gründe " folgende nähere Einzelheiten : In Minst fand kürzlich der 16. Kongreß der Kommunistischen Partei Weißrußlands statt. Kurz vorher war gerade General Uborewitsch, Leiter des weißrussischen Militärbezirks , erschossen, und zwar von den Juden Laiba Satowity und Schapiro Dachowsky , die inzwischen mit dem Leninorden ausgezeichnet · wurden . Ferner war der Vorsitzende des weißrussischen Rates der Volkskommissare , Go ! o ded , der Zugehörigkeit zur Rechtsopposition angeklagt und der zweite Sekretär der Parteiorganiſation von Minſt, Ho da s se witsch , als „Deserteur" aus der Roten Armee entfernt. Die Teilnehmer des Kongreſſes waren infolge= dessen keineswegs sicher, was sie noch alles erwartet . Tscherwjakoff wurde auf der erst: n Sigung ins Präsidium gewählt und figurierte neben dem Kommunistenführer Scharangowitsch, Walkowitsch, dem Nachfolger von Golcded, und Beermann , dem Chef der GPU. von Minst. Dieser Kongreß verlief, wie es üblich ist, mit großen Lobeshymnen auf den „ gentalen" Stalin .
Auf diesem Kongreß nun befand sich auch der Sekretär des Parteikomitees von Witebsk, Jurawleff, der eine Rede hielt, in der er den Vorfizenden des weißrussischen Zentralvollzugsausschusses , Tscherwjakoff, ſtark kritisierte und ihm vorhielt, daß dieser, der doch die örtlichen Vers hältnisse genau kenne, viel zu wenig die „ Feinde des Volkes" bloßstellte, die sich in den Reihen der Partei versteckt hielten. Als Beweis der Unzuverlässigkeit von Tscherwjakoff führte Jurawleff an, daß dieser im Jahre 1932 nichts Landwirtſchaftskommis sar Bened mit= von dem geteilt habe, obwohl er von deſſen trokkiſtiſcher Einstellung genau unterrichtet gewesen sei. Am 14. Juni hielt Tscherwjakoff dann seine Beichtrede. Er zählte im Laufe von zwei Stun= den seine Fehler" auf, wobei auch ser Feinde des Volkes" benannte , dieerbereit s die= haftet waren. Die Zuhörer aber verlangten in Zurufen neue Namen, und als Tscherwjakoff sich weigerte, seine Mitarbeiter zu verdächtigen , wurde ihm das übel angerechnet, und am selben Abend wurde er von Rubinstein, dem Mitglied des Zentralkomitees der Alrussischen Kommunistischen Partei , als ,,Ideologe und Führer der nationalistischen Gruppe " in der Partei bezeich net , ja sogar als Führer der konterrevolutio=
nären weißrussischen nationaldemokratischen Be= wegung. Das sind die familiären“ Hintergründe , die den "" Selbstmord" des Präsidenten der Weißrussischen Sowjetrepublik veranlaßt haben. Nachträglich wird auch noch einiges Licht in die Angelegenheiten des früheren Chefs der GPU., Jagoda , gebracht . Wie man erfährt, wurde Ende April der engste Mitarbeiter Jagodas in der GPU. , Frenkel, verhaftet, der von Jeschow zum stellvertretenden Leiter der Konzentrationslager im Swerdlowsker Gebiet strafversezt wurde . Gegen Frenkel werden dieselben Anschuldigungen wie gegen Jagoda erhoben, dazu aber wird ihm zum Vorwurf gemacht, daß er hohe Bestechungsgelder genommen habe. Go 3B. bekam er für die Verkürzung der Frist der Verurteilten oder für die Überführung von einem Konzentrationslager in ein anderes 3000 bis 8000 Rubel . Für besondere „ Gefälligkeiten" ließ er sich sogar in Gold oder ausländischer Valuta zahlen. Eine ausländische Firma mußte für ihren zufällig in die verbotene Zone ge= ratenen Angestellten in Tscheljabinsk ein Löse = geld von 3000 Dollar bezahlen .
Interessant ist noch eine Meldung von einer Versammlung der Geflügelzüchter von Tomilenst bei Mostau , in der mitgeteilt wurde , daß mehrere Jahre über Frenkel an Jagoda Hunderte von Eiern in der Woche und eine große Anzahl von Geflügel geliefert wurden . Auf den Protest des Leiters der Geflügelfarm wurde dieser von Frenkel bestellt und ihm eröffnet, daß das alles auf Anweisung der Ärzte geschähe, und daß er, sollte es ihm nicht zusagen, leicht auf eine andere Stelle versezt werden könne . Diese Einzelheiten werfen ein grelles Licht auf die Machenschaften des früheren Chefs der GPU., wie auch auf seine engsten Mitarbeiter . Die großen Verdienste, die sich die Mörder der führenden Sowjetbeamten und Generale erworben haben , bleiben nicht unbelohnt . Immer wieder liest man von Belohnungen für die mustergültige und selbstlose Erfüllung der wichtigsten Aufgaben der Regierung " mit den Orden Lenins und dem „ Roten Stern ". So sind in lezter Zeit wieder ausgezeichnet worden :
W. M. Kurskij, S. M. Mironow, A. P. Uspenskij , A. P. Popoff , M. D. Golubtschit, D. D. Gretschuchin, A. P. Newskij , G. A. Salamoff, A. A. Jaraljanz, 3. 3. Botscharoff, KK. Pastonogoff, M. A. Kagan, G. M. OssininWinigtij, 3. P. Malkin , I. W. Markowitsch, M. R. Rosenblum uam . Auffallend ist die große Zahl der Juden sowie der Pseudonyme, hinter denen sich ohne Zweifel jüdische Henker verbergen.
Dr. Georg Leibbrandt. Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68 , Zimmerstr . 88
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NSK Gonderdienst
Volk
und
Bauer
Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Werkstätten
der
Ernährungswirtſchaft
Kleinbetriebe überwiegend Die Induſtrie um die Nahrungsmittelverſorgung Prüffeld persönlicher Tüchtigkeit NSK Ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Erzeugung gelangt erst im verarbeiteten Zustand an den Verbraucher. Alle die Nahrungsmittel, die nicht direkt auf dem Markt abgesezt und damit sofort dem Verbrauch zugeführt werden können, werden von der deutschen Lebensmittelindustrie aufgenommen und gelangen hier zur Verarbeitung. Die deutsche Lebensmittelindustrie ist damit zu einem wichtigen Mitarbeiter in der Nahrungsmittelversorgung geworden, der heute eine doppelte Aufgabe zu erfüllen hat. Einmal soll sie die landwirtschaftlichen Er = zeugnisse genießbar und haltbar machen und damit die ausreichende Versorgung zu unterſtüßen, und zum anderen am Nahrungsmittelmarkt wirtschaftlich einen Aus = gleich schaffen helfen. Aus kleinsten Anfängen heraus hat sich den Bedürfnissen des Menschen entsprechend heute auch in Deutschland eine bedeutende Lebensmittelindustrie herausgebildet. Diese Industrie hat ihren Ursprung in der Tätigkeit der Hausfrau , die seit jeher darauf bedacht war, die Erzeugnisse, die sie selbst erntete, durch eine Verarbeitung mundgerecht zu machen bzw. durch eine entsprechende Behandlung die Nahrungsmittel für eine längere Dauer zu erhalten. Was noch vor Generationen für eine jede Hausfrau selbstverständlich ge= wesen ist, hat heute die Lebensmittelindustrie übernommen. Sie kauft einen großen Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse auf, bearbeitet fie, um sie gebrauchsfertig zu machen und ermöglicht durch ihre Verarbeitung, daß die Waren auch nach längerer Zeit genußfähig sind. Bei einem großen Teil der deutschen Lebensmittelindustrie ist noch heute der Entwicklungs= weg von der eigenen Arbeit der Hausfrau über das Handwerk zum Industriegebiet klar zu erkennen, wie zB. bei der Brotherstellung, der Fleischwarenindustrie usw. Viele Betriebe find aber erst plötzlich entstanden, sind auf der Grundlage der vielen neuzeitlichen wissenschaftlichen Entdeckung aufgebaut worden, zB . die Margarineindustrie. Entsprechend diesem Ent= wicklungsgang ist auch der Aufbau der Lebensmittelindustrie in den einzelnen Untergruppen sehr stark verschieden . Der Mitgliederkreis der Wirtschaftsgruppe Lebensmittelindustrie, in der heute sämtliche Betriebe zusammengefaßt sind, besteht mit rund 25 000 Mitgliedern aus kleinen und mittleren Betrieben , wobei die Kleinbetriebe noch stärfer vertreten
sind als die Mittelbetriebe. Be= triebe mit mehr als 200 Gefolgschaftsmitgliedern find nur 297 vorhanden und mehr als 1000 Ge> folgschaftsmitglieder weisen nur 16 Betriebe auf. Die heutige Struktur der Lebensmittelinduſtrie, die hierin zum Ausdruck kommt, iſt als äußerst gesund anzusprechen. Dies findet auch in dem fapitalmäßigen Aufbau der Betriebe seinen Niederschlag. Rund 21 000 Unternehmen, alſo 82,3 vH., arbeiten mit einem Betriebsvermögen von 20 000 bis 100 000 RM. Von diesen wieder haben 17 000 oder 67 vH. sogar nur ein Betriebsvermögen zwischen 20 000 und 50 000 RM. Auf die Mittelbetriebe mit einem Kapital von 100 001 RM. bis 5 Mill. RM. entfallen 4400 Unternehmungen oder 17,4 vH. Großbetriebe mit einem Kapital über 5 Mill . RM. kann die Lebensmittelindustrie nur 93 oder 3 H. aufweisen. Insgesamt verwalten die Kleinbetriebe 19,2 v5., die Mittelbetriebe 55,8 vH. und die Großbetriebe 25 vH. des Betriebsvermögens. Dementsprechend ist auch die Form der Betriebe. Im Vordergrund stehen die Personalunternehmungen , die mit 21 704 Betrieben oder 85,2 vH. den Haupt= anteil haben. Dieser Aufbau der Lebensmittelindustrie, in der der Kleinbetrieb weitaus vor= herrscht und die Kapitaldecke des einzelnen Be= triebes im Durchschnitt kleiner als in anderen Industriezweigen ist, zeigt, daß gerade die Lebensmittelindustrie die geeignete Exi stenz für die tüchtige Persönlich feit ist, für denjenigen, der selbständig werden will, der sich als Fachmann heraufarbeiten kann. Der Weg nach oben ist keinem Tüchtigen verschlossen. Auch die Lebensmittelindustrie ist von der Neuordnung, die auf dem landwirtschaftlichen Absahmarkt durchgeführt wurde, stark berührt worden. Durch die Schaffung fester Preise , durch die Ordnung der Abſaßwege ist ihr die Möglichkeit geſchaffen, sich wieder voll und ganz ihrer ursprünglichen Aufgabe zuzuwenden. Noch vor wenigen Jahren war sie völlig abhängig von der Spekulation am landwirtschaft= lichen Markt, für den damals hin und her schwankende Preise und unsicherer Absatz kennzeichnend waren. Heute ist sie eines der stärksten Mittel, um eine dem Bedarf ange= paßte Vorratswirtschaft zu treiben, das Fest= preissystem aufrechtzuerhalten und gleichzeitig alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse dem Verbrauch zuzuführen, ohne daß ein großer Teil dem Verderb anheimfällt.
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Der Siegeszug
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der Kartoffel
Die Wunderknollen Friedrichs des Großen und ihre Bedeutung für die Volksernährung Höchsternten durch gute und gesunde Sorten NSK Friedrich dem Großen gebührt das Verdienst, den Kartoffelanbau in den preußischen Provinzen eingeführt zu haben. Er hatte die Ertragshöhe dieser Wunderknollen", wie die Kartoffeln damals oft genannt wurden, erkannt und nugte dieſes Mittel mit aller Energie, um es dem wirtschaftlichen Aufschwung seiner Provinzen nukbar zu machen. Ob er allerdings ge= wußt hat, zu welcher Bedeutung sich der Kartoffelbau gerade in Deutschland ausbauen würde, das dürfte mehr als zweifelhaft sein. Jedenfalls ist die Kartoffel heute aus der Ernährung des deutschen Volkes, aus den deutschen Haushaltungen und aus der Industrie überhaupt nicht mehr fortzudenken. Heute steht Deutschland unter den tartoffelerzeugenden Ländern an erster Stelle. Im Durchschnitt der lezten fünf Jahre betrug nämlich die deutsche Kartoffelanbaufläche rund 2 850 000 Hektar. Diese gewaltige Ausdehnung verdankt die Kartoffel in erster Linie der Tatsache, daß sie die höchsten Nährwertmengen je Flächeneinheit liefert und daß sie darüber hinaus auch auf leichten Böden angebaut werden kann und schließlich die vielseitigste Verwen = dungsmöglichkeit für die Verarbeitung bietet. Die deutsche Landwirtschaft hat es in den vergangenen Jahrzehnten verstanden, die Hektar erträge beim Kartoffelanbau ganz wesentlich zu erhöhen. Im Mittel der Jahre 1884 bis 1888 wurden zB. 85,3 Doppelzentner je Hektar ge= erntet; im Mittel der Jahre 1927 bis 1932 wurden dagegen 151,2 Doppelzentner gewonnen, und das Mittel für das Jahr 1934 betrug je Hektar sogar 160,9 Doppelzentner. Seht man den Durchschnitt der Jahre 1884 bis 1888 = 100, dann ergibt sich bis zum Jahre 1934 eine Ertragssteigerung von über 88 v ., obwohl die Anbaufläche sich in dieser Zeit nicht wesentlich verändert hat. Die Kartoffeln sind natürlich in erster Linie für die menschliche Ernährung entscheidend, aber es wird doch nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz für diese Zwede benötigt. Erheb lich höher ist der Kartoffelverbrauch bei der Fütterung. Von der Kartoffelernte des Jahres 1934 wurden zB. für die menschliche Ernährung 12,4 Millionen Tonnen gebraucht, dh. 26,7 vH. der Gesamtkartoffelernte, die 1934 46,6 Millionen Tonnen betrug. Zur Fütterung wurden 20,4 Millionen Tonnen ge= braucht, dh. 43,8 vH. der Gesamternte. Darüber hinaus wurden für die Aussaat 6,6 Millionen Tonnen bereitgestellt, während die Brennereien und die Stärkeindustrie 2,7 Millionen Tonnen verarbeiteten. Leider gehen immer noch in jedem Jahr durch Schwund und Fäulnis rund 10 vH. der Kartoffelernte nuklos verloren . Man schäßt für das Jahr 1934 diesen bedauerlichen Verlust auf 4,2 bis 4,5 Millionen Tonnen. Man wird aus dieser Tatsache ersehen, wie wichtig es ist, die landwirtschaftlichen Produkte vor
allen schädlichen Einwirkungen bei der Lage = rung und Aufbewahrung zu ſchüßen. Bei den Kartoffeln gilt es in erster Linie, die Bestände einzusäuern, und der Reichsnährstand ist darum bemüht, die Anlage geeigneter Kartoffelgruben mit allen Mitteln zu unterstützen. Kartoffeldämpfkolonnen, die die wichtigste Arbeit zur Haltbarmachung der Kartoffeln verrichten, sind in immer größerer Zahl eingesetzt worden. Gedämpfte und gut eingesäuerte Kartoffeln können bequem und verluſtlos bis in den Sommer des nächsten Jahres aufbewahrt werden. Während der ganzen Zeit bilden sie ein gutes und schmackhaftes Futter, in erster Linie für die Schweine. Für die menschliche Ernährung ist die Kartoffel wegen ihres hohen Sättigkeitswertes und durch den Gehalt an Stärke und anderen Aufbaustoffen besonders wertvoll geworden. Hundert Gramm ungeschälte Kartoffeln enthalten außer Waſſer 21 Gramm Kohlehydrate ( Stärke) , 2,1 Gramm Eiweiß, 0,1 Gramm Fett, 0,7 Gramm Faserbestandteile, 1,1 Gramm Mineralstoffe. Besonders wichtig ist die Tatsache, daß die Kartoffeln die Vitamine A, B und C enthalten. Die Kartoffel ist also für die Monate, da frisches Obst und frisches Gemüſe noch nicht reichlich und billig zur Verfügung stehen, eine wichtige Vitaminquelle. Der Reichsnährstand hat im Rahmen der Er zeugungsschlacht auch für den Kartoffelbau das Ziel gesteckt, die Erzeugung noch weiter zu steigern. Die bisherigen durchschnittlichen Kartoffelernten von 40 bis 45 Millionen Ton= nen im Jahre sollen durch eine Durch schnittsjahresernte von 50 Millionen Tonnen ersetzt werden. Durch dieſe Maßnahme soll nicht zuletzt die Lücke unserer Fett- und Eiweißversorgung verringert werden, da die Kartoffel auf dem Umwege über den Tiermagen Fett und Eiweiß liefert. Eine 50Millionen-Tonnenernte an Kartoffeln würde einem durchschnittlichen Hektarertrag von 175,4 Doppelzentner entsprechen. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Hektarerträgen der letzten Jahre würde das eine Steigerung von rund 9 vH. bedeuten, eine Aufgabe, die zweifellos zu lösen ist , wenn man bedenkt, daß die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten eine fast 90 /oige Ertragssteigerung zu erzielen wußte. Die Arbeiten der Ertragssteigerung werden durch den Reichsnährstand insbesondere durch Sortenbereinigung umfassende eine unterstützt. Nur solche Kartoffelsorten werden in Zukunft zum Anbau zugelassen, die mengenund wertmäßig Höchsternten erbringen, und die darüber hinaus völlig gesund und krebssest sind. Welche Arbeit hier zu leisten war, erkennt man aus der Tatsache, daß im Jahre 1921 1156 Kartoffelsorten bekannt waren. Diese Zahl ist durch den Reichsnährstand auf 66 Sorten beschränkt worden, wobei aber darauf ge= achtet wurde, daß genügend Früh-, Mittelfrüh-
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RSK Folge 165 und Spätkartoffelsorten vorhanden ſind, und daß fie den jeweils verschiedenen Boden- und Klimaverhältnissen entsprechen. Im Rahmen der Aufgaben des Vierjahresplanes find grundsätzliche Änderungen im Hinblick auf die Kartoffelbrennereien notwendig ge= worden. In den vergangenen Jahren wurden im Jahr durchschnittlich 2,3 Millionen Tonnen Kartoffeln in Treibstoff verwandelt. Das ist ein für die deutsche Volkswirtschaft nicht zu tragender Zustand, und im Intereſſe der genügenden Bereitstellung von Futtermitteln muß hier eine Verlagerung vorgenommen werden, damit
Obst in der
auch die bisher hier verwerteten Kartoffelmengen als Futtermittel verwandt werden können . So ist die Kartoffel ein unentbehrliches Glied der Landwirtschaft und darüber hinaus der Volkswirtschaft überhaupt. Die Aufgaben der kommenden Jahre sind gestellt. 50 Millio nen Tonnen Kartoffeln müssen im Jahresdurchschnitt in absehbarer Zeit erreicht werden, damit den Forderungen der Volkswirtschaft nachgekommen werden kann. Die deutschen Bauern und Landwirte werden zweifellos alles einsetzen, die auf diesem wichtigen Wirtschaftsgebiet gesteckten Ziele zu erreichen.
Flasche
Frischobst durch das ganze Jahr Die steigende Bedeutung des Süßmoftes Erfrischend und geſundheitsfördernd NSK ,Was hat man nur für eine Qual mit dem Obst", klagt der Laubenkolonist Schmidt. Vor ihm stehen die Körbe mit den Äpfeln, die er geerntet hat. Gute Qualitätsäpfel ſind dabei, die sich den Winter über sehr gut halten. Aber was soll man mit dem anderen vielen Obst machen, das angestoßen oder abgefallen ist? Alles bann er doch nicht einkochen. Wüßte Herr Schmidt von der neuen Bewegung der gärungslosen Früchteverwertung oder der Zubereitung zu Süßmoſt, er würde nicht klagen. Das ist der eine große Vorteil dieser neuen Verwertungsart, der andere liegt in der aus, gezeichneten Erhaltung all der na türlichen Säfte und Stoffe, die im Obst vorhanden sind. Nun ist Obst aber, wie die Ärzte und Ernährungsforscher uns heute eindringlich sagen, zum Gesunde und Frischbleiben unerläßlich, und zwar nicht nur zur Erntezeit, sondern möglichst das ganze Jahr hindurch. Und dieses Frischobst tönnen wir uns das ganze Jahr hindurch im Süß most erhalten. Die Herstellungsart ist jung. Ihre ersten Anfänge liegen in der Schweiz , entwickelt wurde ihre Technik aber dann hauptVon erfahrenen sächlich in Deutschland. Praktikern wurde sie hier in engster Zusammenarbeit mit hervorragenden Wissenschaftern rasch auf eine erstaunliche Höhe gebracht, und deutsche Verfahren und Apparate haben im legten Jahrzehnt schnell die Welt erobert, arbeiten heute in Großbetrieben in Holland, Skandinavien, Frankreich, sogar in Südafrika und in vielen anderen Staaten. Es gibt verschiedene Arten der Technik, die unſer Obst nicht nur zu einem wohlschmeckenden Getränk machen, sondern es, wie gesagt, mit allen seinen Werten erhalten, also im wirklichen Sinne des Wortes Der Lauben zum Obst in flüssiger Form". folonist Schmidt zum Beiſpiel, der so sehr klagte über die vielen Früchte, die er hatte, kann seinen Süßmost auf einfachste Art wohl allein herstellen, am besten aber ist es bestimmt, wenn er seine Früchte zur nächſten von den etwa 1000 Lohnmostereien bringt, die über das ganze Reich verteilt sind. Diese preßt das angelieferte Obst und macht auf natürlichste Weise ohne jeden Zusatz den Saft zu haltbarem Süßmoſt. Zwei Verfahren der Haltbarmachung spielen dabei die Hauptrolle, die beide von Deutschen entwickelt sind, das Warm- und das Kaltverfahren.
Durch diese hochentwickelte Technik, die die Qualität des füßen Mostes immer weiter hebt, ist auch der Abſak des Süßmostes stark gestiegen. 1926 wurden nur 2/2 Millionen Liter in gewerblichen Keltereien Der= arbeitet, 1935 waren es schon 43 Millionen und 1937 rechnet man beſtimmt wicht zu viel, wenn man 70 bis 80 Millionen Liter annimmt. Dazu kommt noch die Süßmost herstel' = Iung gegen Lohn für den Selbstverbrauch bäuerlicher, gärtnerischer und kleingärtnerischer Haushaltungen, die man für gute Erntejahre auf 10 bis 12 Millionen Liter schäßt. Hauptsäch= lich werden Äpfel verarbeitet, aber daneben entwickelt sich immer mehr die Herstellung von Süßmost aus Trauben. Es gibt ja eine Menge von Anbaugebieten, die saure oder würzearme Sorten haben, die man bisher nie recht zu verwerten wußte. Gerade dafür aber ist die Süßmosterei ausgezeichnet. Aus ihnen ist ein ganz vorzüglicher ungegorener Traubensaft herzustellen, der heute gern gekauft wird. 1926 wurden erst 1/2 Million Liter Traubensaft hergestellt, 1935 waren es schon sieben Millionen Liter, und 1936 stieg die Verarbeitungsmenge dank der Förderung durch den Reichsnährstand auf 11 Millionen Liter. 512 Millionen Reichsmark hat die Handelssüßmostherstellung 1935 dem Obst- und Weinbau eingebracht. Für die Obstbauern bedeutet das eine Stärkung ihrer Erwerbsgrundlage durch den Absatz der schlecht verkäuflichen geringeren Sorten. Aber nicht nur die Hersteller haben ihren Vorteil von der neuen Verwertungsart, sondern ebenso jeder, der Süßmost trinkt. Man trinkt ihn heute im Reichsheer, im Arbeitsdienst, in den Sportverbänden, über all wird er propagiert, und jeder weiß die e rfrischende und gesundheitsför dernde Wirkung des Süßmostes zu schätzen. Auch in den anderen Ländern nimmt diese Bewegung immer stärker zu und auf dem in Berlin vom 2.-5. August 1937 stattfindenden II . Internationalen Kongreß für gärungslose Früchteverwertung, der unter der Schirmherrschaft des Reichernährungsministers und Reichsbauernführers steht, werden 27 Staaten Ver= treter entsenden, und die dringendsten Probleme der Süßmostherstellung nach der ärztlichen und technischen Seite hin werden behandelt.
S GB 62 E &
Das
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„weiße
Gold “
in Brafilien
Der raſche Aufschwung der Baumwollpflanzung Wohin steuern Braſiliens Farmer ? Der Ruf der Landwirtschaft nach Sicherheit
NSK Brasilianische Wirtschaftler sehen in der Baumwolle unschätzbare Werte zur Bereicherung ihres Landes. Sie sprechen von ihr als dem „vielverheißenden Produkt" und sehen in der Baumwolle heute bereits die Basis für das Gebäude des nationalen Reichtums , ein Element für den Fortschritt ihres Landes. Das sind gewiß keine Phantastereien. Die Baumwolle - das „ weiße Gold" stand im vorigen Jahre in der brasilianischen Ausfuhrtabelle an zweiter Stelle nach Kaffee, und vermehrte in der ganzen Zeit den Devisenbestand Braſiliens um 7 Millionen Pfund Sterling. Dabei unterbietet sich die dortige Baumwollkultur von Jahr zu Jahr mit neuen Rekorden. Die Anbauflächen werden vergrößert, die Ernte nimmt je Flächeninhalt - zu , und auch der Wert steigt an. Der Durchschnittswert im Jahre 1936 betrug für die Tonne 3900 Milreis, im Ja nuar 1937 stieg er auf 4056 Milreis. Dabei konnte die Ausfuhr im Januar 1937 gegenüber dem gleichen Monat im Jahre 1936 um faſt zwei Millionen Tonnen oder wertmäßig um 800 000 Pfund Sterling erhöht werden. Das sind Unterschiede, die sicherlich vom rein wirtschaftlichen Standpunkt zu fühnen Erwartungen veranlassen. In den landwirtschaftlichen Kreiſen jedoch scheint man diese Zuversicht nicht ganz zu teilen. Immer mehr Stimmen werden im Lande laut, die vor dieser Konjunkturlandwirtschaft und vor der sogenannten „Monokultur“ entschieden warnen. Troz des wahrlich guten Geschäfts" mit der Baumwolle wird es in den Reihen der Siedler merklich erstrebenswerter, ein „Siedler auf breiter, gut gesicherter bäuerlicher Grundlage zu sein. Dazu gehören nach ihrer Ansicht eine oder zwei Hauptfrüchte, nicht zu ausgedehnt, um Rückschläge auf den Stand der Wirtschaft auszuschalten, die Geld in den Betrieb hineinbringen und bei schlechter Preislage trotzdem nicht katastrophal wirken. Da= neben eine Reihe von Früchten und Kulturen, die erst einmal den Lebensſtandard auf der für einen Siebler erforderlichen Höhe halten und das Rückgrat des gesamten Betriebes bei schlechter Preislage bilden. Der Ruf der Landwirtschaft geht also nach Sicherheit , die eine konjunkturbedingte Monokultur weitestgehend ablehnt. Die Geschichte des ,,weißen Goldes" rechtfertigt die Zurückhaltung der Farmer. Einmal waren die Vereinigten Staaten von Nordamerika die unumschränkten Beherrscher des Baumwollweltmarktes. Aber seit Jahrzehnten wächst der Anteil der Produktionsgebiete außerhalb von USA. an der Baumwollversorgung. In den letzten Jahren konnte USA. gerade noch die Waage halten 1936 war die Baumwollerzeugung aller übrigen Länder zum erstenmal größer als die der Vereinigten Staaten. Dazu waren China und Braſilien beſonders ausſchlaggebend, wobei Chinas Einfluß auf den Weltmarkt wegen seines hohen Eigenbedarfs nur bescheiden ist. Für diese Entwicklung waren Preis und Valutaverhältnisse ausschlaggebend,
die die Erzeugung in Brasilien und China rentabler als in USA. und sogar in den britischen Produktionsgebieten gestalteten. In Brasilien wirkte außerdem noch die Krisensituation seiner ehemals bedeutsamsten Pflanze, dem Kaffee, entſcheidend mit. Die Siedler scheinen dieser Erscheinung tiefer auf den Grund zu gehen und dabei zwangsläufig auf die Tatsache zu stoßen, daß dieſe Entwicklung keineswegs erstmalig ist. Einige Male schon erlebte nämlich Brasilien mit dem ,,weißen Gold" einen Aufschwung und einen Zusammenbruch. So nahm während des ameri kanischen Bürgerkrieges der brasilianische Baumwollbau auf Kosten von_Kaffee und Zucker gewaltig zu, um nach dem Kriege ebenso rasch wieder zurückzugehen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Baumwollkultur wieder in Braſilien in Kurs. Es war ein vergeblicher Versuch, auf diese Art die Verluste, die durch den Ausfall des dortigen Kautschuks entstanden waren, der vom asiatischen verdrängt wurde, wettzumachen. Man kann es verstehen, daß da die Farmer auf der Hut ſind. Anfangs genoß Brasilien die amerikanische Baumwollpolitik, wonach die Preise über „ natürlich“ gehoben waren. Der daraufhin anſteigende brasilianische Baumwollerport hat zwar die amerikanische Wirtschaftspolitik zu einer gegen = Fäglichen Baumwollpreispolitik beeinflußt, allerdings ohne großen Einfluß auf Braſilien. Hier hat die außerordentliche Erhöhung des Baumwollpreises in brasilianischer Landeswährung, die sich seit 1930 aus der ValutaVerschlechterung ergab, eine gewiſſe Unabhängigkeit von den amerikanischen Einflüssen auf den Weltmarktpreis geschaffen. Daß aber eine Valuta-Verschlechterung auf die Dauer nicht entscheidend zu sein braucht, ist an verschiedenen Beispielen zB. brasilianischer Kaffee, japa nische Rohseide einwandfrei erwiesen. Nicht minder entscheidend, neben den Währungsereignissen, war die schlechte Baumwollernte von 1932/33 in Brasilien, die nicht einmal den Inlandbedarf decken konnte. Infolge des hohen Zolles, der in Brasilien auf der Baumwolleinfuhr lastet, stiegen die Preise auf eine Höhe, die in acht Jahren vorher nicht mehr erreicht worden war, während die Kaffeepreise und -absatzmöglichkeiten überhaupt ständig zurückgingen. Daraus geht ziemlich eindeutig hervor, daß unter diesen Umständen zu einem übermäßigen Baumwollanbau noch keineswegs jene Bedingungen gegeben sind, die für das Ziel : ,,Siedler auf breiter, gut gesicherter bäuerlicher Grundlage" nüzlich wären. Ob das „ weiße Gold" seinen kurzen, aber siegreichen Marsch in Brasilien fortſehen kann, ob die Konjunkturerscheinung in einen dauerhaften Zustand übergeleitet wird, dürfte allerdings eine Frage sein, die nicht so sehr von Brasilien selbst, sondern letten Endes wieder von der Weltbaumwollerzeugung und ihren Abnehmern entschieden W. M. werden wird.
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Breſſedienst der NSDAP
ISK Folge 166
21. Juli 1937
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1. August 1937 :
Mobilmachung
für
den
Frieden
Das Reichstreffen der RSKOV. in Berlin - Frontkämpfer aller Nationen im Kampf für den Frieden - Das Vermächtnis der Front für die junge Generation NSK Als am 1. August 1914 in Berlin der Mobilmachungsbefehl ausgegeben wurde, volle og sich ein geschichtlicher Akt von ungeheurer Bedeutung: ein Volk griff zu den Waffen, das en Frieden liebte, das nie den Krieg gewollt hat und deshalb auch nie schuld an ihm sein konnte. Aber troß seiner Friedensliebe stand es zur Verteidigung seiner Ehre vier Jahre in dem mörderischsten Ringen der Weltgeschichte und entwickelte aus sich heraus in dieser Zeit einen Mannestyp, dem heute keine Nation der Welt die Hochachtung veragt, den deutschen Frontsoldaten. Einen Soldaten, der nur die Heimat und das Volk schützen wollte und in diesem Willen iner ganzen Welt trotte. Der deshalb auch erschüttert vor dem Zusammenbruch in der Heimat stand, vor dem Verrat seines Opfers, und dennoch nicht einen Augenblick zögerte, weiterhin in dem Schicksalskampf für Deutschland seinen Mann zu stehen. Es galt, den Frieden zu gestalten , zuvor, ihn zu erkämpfen. In der Person Adolf Hitlers ist dieser deutsche Frontsoldat zum Sinnbild des ganzen Volks geworden, zum Sinnsild seiner Friedensliebe und seines unerschütter lichen Ehrgefühls. Mit ihm steht die deutsche Frontgeneration an der Spitze des deutschen Volkes in dem Bemühen, der Jugend ein Vorbild zu sein und für sie wie alle tommenden Geschlechter den Frieden und die Ehre zu sichern. Ebenso stehen auch in den anderen großen Nationen, die am Kriege teilhatten, die Frontkämpfer heute als Verkünder und Wahrer des Frie = dens mitten im Volke. Indem sie mit den Frontkämpfern hüben und drüben zusammenkommen, geben diese Soldaten des Krieges den Völkern ein Beispiel. Ihre Wunden und Leiden, ihre Opfer und Verluste ermächtigen fie heute dazu, die Völker zum Frieden zu rufen.
In Deutschland find, in der NSKOV. zusam mengefaßt, unter der Obhut der Natio= nalsozialistischen Partei, ehemalige Frontsoldaten und die Kriegshinterbliebenen, eine einzige große Gemeinschaft des Friedense willens. Sie haben die Verbindungen zu den Frontkämpfern der anderen Länder aufgenom= men, und es ist ein erschütterndes Zusammentreffen, daß am 2. August 1934, als der greise Feldmarschall des Weltkrieges seine Augen für immer schloß, sich der französische Frontkämpferführer Henry Pichot und der deutsche Reichstriegsopferführer Oberlindober in Baden-Baden zum ersten Male zu gemeinsamer Arbeit am Frieden der Welt die Hände reichten. Seitdem ist der einmal angesponnene Faden nicht abgerissen. In gemeinschaftlichem kameradschaftlichen Willen ist der Ausbau der Beziehungen über die Grenzen hinweg fortgeschritten.
SA. im Sportwettkampf Gruppenwettkämpfe in Düſſeldorf und Dortmund NSK Berlin, 21. Juli. Im Rahmen der von der SA. im ganzen Reich veranstalteten Wehrwettkämpfe treten am SA.-Gruppen. tommenden Wochenende die mit Niederrhein und Westfalen großen Sportkampftagen an die Öffentlichkeit. In Dortmund werden 3000 SA.-Männer und Führer den Kampf aufnehmen, der als Vorbereitung auf die kommenden großen sportlichen Veranstaltungen der SA. in Nürnberg und Berlin gewertet wird. Die niederrheinische SA. versammelt sich zu einem gleichen Treffen in Düsseldorf, bei dem ebenfalls einige tausend SA.-Männer Beweise ihres viel seitigen wehrsportlichen Einsatzes ablegen werden.
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NSK Folge 166 Mehr als ein Dußend großger Rationen haben die Zusammenarbeit der Frontkämpfer freudig begrüßt. Und so erreichte diese, der wahrhaften Berständigung dienende Arbeit ihren Höhepunkt, als im Februar dieses Jahres 80 Vertreter von 14 Nationen den Führer und Kanzler des deutschen Volkes, den Frontsoldaten Adolf Hitler auf dem Obersalzberg besuchten, um in diesem Zusammentreffen die Erklärungen des deutschen Friedenswillens zu hören und selber ihren Einsatz für den Frieden zu bekunden. Ein solcher wahrhaft idealiſtiſcher Einſatz kann seine Wirkung nicht verfehlen. Der friegsblinde Dichter Carlo Delcroix, Führer der ita = lienischen Kriegsopfer, bekannte, daß er das Opfer seines Augenlichtes gern gegeben habe, wenn es dem Frieden dienen könne. Auch daß man in England die Arbeit der ehemaligen Frontsoldaten zu würdigen weiß, mag daraus hervorgehen, daß der Führer der British Legion, Major Fetherstone - Godley aus Anlaß der Königströnung geadelt wurde. Namen, die in ihrer Heimat einen bedeutenden Klang haben, wie die der französischen Frontkämpferführer Pichot, Jean Goy und Georges Scapini, finden wir als Mitarbeiter der DeutschFranzösischen Gesellschaft wieder. Wie in den hier genannten Fällen, steht es in vielen ande ren Ländern. Die Frontkämpfer wiſſen, daß die Völker feinen Krieg wollen und wünschen, daß vielmehr manche Politiker von den Frontsoldaten aus ihren Völkern lernen sollten. Dreiundzwanzig Jahre nach jenem schicksalsschweren Mobilmachungstage 1914 treffen sich im Olympiastadion in Berlin, an der Stätte der friedlichen Wettkämpfe der Jugend der Welt, 100 000 deutsche Frontsoldaten, Kriegsopfer und Kriegshinterbliebene, Kriegermütterund -frauen mit der deutschen Jugend. Hier wird an deutlich sichtbarer Stelle das Vermächtnis der Front in die Herzen der deutschen Jugend gelegt werden, dokumentiert dadurch, daß die Ehrenabordnun gen der Kriegshinterbliebenen , Don Hitlerjugend und BDM. um rahmt , die Zuſammenkunft der Frontkämpfer und der Ehrenformationen der Wehrmacht, der Leibstandarte Adolf Hitler", der SA.-Wachstandarte Feldherrnhalle", des Reichsarbeitsdienstes, der SA., der SS., des NSKK., des NSFK., der Politischen Leiter, des Reichsluftschußbundes, des Soldatenbundes, des NS.Marinebundes, des Kyffhäuserbundes, der Freiforpskämpfer ua. miterleben werden. Zum Zeichen der Gemeinschaft des Willens in Frontlämpfergeneration und deutscher Jugend werden Reichskriegsopferführer Pg. Oberlind = ober und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach bei dieser Großveranstaltung [prechen. In dieser umfassenden Zuſammenziehung der Vertreter aller Gliederungen und Organiz ſationen drückt sich gleichzeitig symbolisch der Willen der NSDAP . zu einer Poli tit des Friedens aus, einer Politit, die soweit hie Deutschland angeht - von den führenden Männern der NSDAP. im deutschen Staatsleben gewährleistet wird. Wieder wird im Rahmen dieses Zuſammentreffens vor der Welt die Zusammengehörig-
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21. Juli 1937 teit der ehemaligen Frontkämpfer flargestellt : Soldaten - einst des großen Kriegs, heute des Friedens - aus Frankreich , England , Polen, Dänemark, Italien, Ungarn, Österreich und anderen Ländern werden in der feierlichen Stunde am 1. August Zeugen des Dantes sein, den Deutschland seinem Führer abstatten will, dafür, daß er mit der Wiederherstellung der deutschen Soldatenehre das deutsche Opfer der Front rechtfertigte und damit die Gemeinſchaftsarbeit der friedlichen Verständigung über die Grenzen hinweg ermöglichte. Vor dem Geist dieses Werkes und vor der Tatsache dieses großen Treffens steht die deutsche Jugend. Sie ist von dem Willen beseelt, daß die Jugend aller Welt das gleiche spüren möchte wie jene deutsche Generation, die den Krieg in ihren Kinderjahren oder über haupt nicht mehr erlebt hat. Sie möchte für die Erkenntnis werben, daß dieſe, Deutſchlands junge Generation, nur das Erbe des Frontsoldatentums, seinen Opfergeist und Einsatzwillen übernehmen will, um des Friedens einer schöneren Zukunft der Völker willen. Darum tritt sie den Soldaten des Krieges und den Opfern des Krieges zur Seite, in Dank und Ehrfurcht und mit dem heiligen Vorsatz, zu ihrem Teil mitzuhelfen, den Völkern den Frieden zu bewahren. Im Dienste eines solchen Friedens legt Deutschlands junge Generation mit Hand an den Aufbau der großen Werte des Nationalfoziasmus , für deren Gelingen und Segenswirkung der Friede die allererste Voraussetzung ist. Der 1. August 1937 - er soll ein flammendes Bekenntnis sein, eine mächtige Demonſtration, wie der ein Mobilmachungstag , diesmal aber aller jener Kräfte, die ehrlich im Frieden die Verständigung der Völker suchen. Ernst Günter Dickmann .
Stolz auf die große Leiſtung Der Korpsführer an die Teilnehmer der Sechstagefahrt NSK Berlin, 21. Juli. Der Korpsführer des NSKK. hat an die deutschen Teilnehmer der 19. Internationalen Sechstagefahrt einen Tagesbefehl gerichtet, in dem er ihre Leistung würdigt und für ihren Einsatz dankt, der 50 vH. aller Goldmedaillen für Deutschland eroberte. Es heißt in dem Befehl unter anderem : Eure Zähigkeit und Härte hat allen SchwieDer grüne Irrgarten des rigkeiten getroßt. Berglandes von Wales mit seinen schmalen, gewundenen Wegen und unaufhörlichen Kurven, dem endlosen Band der die Sicht erschwerenden Hecken, den Querrinnen und dem reifenfressenden, scharfspitzigen Untergrund vermochte euch nichts anzuhaben. Die Schule des deuts schen Kraftfahrgeländesports hat sich als überlegen erwiesen.
In einmütiger Kameradschaft standet ihr Männer des Korps, der SS. , der Wehrmacht, des DDAC. und der Induſtrie in diesem Kampfe beiſammen. Euch ging es nicht um den Sieg der Formation oder einer Marke, sondern um Deutschland. Mit Stolz könnt ihr auf eure Leistung blicken!
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Ehrentag des Auslandsdeutschtums
Dia
do
colono
Brasilien feiert den ,,Tag der deutschen Eiuwanderung“ -Wirtschaftliche und kulturelle Pionierarbeit deutschen Volkstums In Treue zu Stammland und Wahlheimat NSK Die Geschichte Brasiliens ift untrennbar verknüpft mit dem Schicksal der vielen Tausende deutscher Bauern und Handwerker, die sich seit über hundert Jahren auf brasilianischem Boden eine neue Existenz geschaffen haben und wie die Angehörigen keines anderen Volkes Anteil haben an dem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung dieses Landes. Als die Reichsregierung vor zwei Jahren mit den Regierun= gen Brasiliens, Argentiniens und Chiles darin übereinkam, wechselseitig die diplomatiſchen Vertretungen zu Botschaften zu erheben, war es ihre Absicht, darin zum Ausdruď zu bringen, daß die sogenannten ABC- Staaten sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch Geltung verschafft haben.
Ehrung deutscher Pionierarbeit
Wie sehr gerade auch von brasilianischer Seite die Mitwirkung des Deutschtums an der Er= schließung dieses unendlich weiten Landes anerfannt wird, mag aus der Tatsache hervorgehen, daß eine Reihe von brasilianischen Bundesstaaten den 25. Juli, der als der Tag der ersten deutschen Einwanderung gilt, zum Staatsfeiertag erhoben haben Als dieser Tag im Staate Rio Grande do Sul im Jahre 1934 durch den Staatspräsidenten General Flores da Cunha zum ersten Male unter Anteilnahme des gesamten Deutschtums festlich begangen wurde, brachte er die hohe Anerkennung für die von den Deutschen geleistete Pionierarbeit mit den Worten zum Ausdruck : „Das deutsche Element hat seine Eignung in Krieg und Frieden bewiesen, bildet gute, loyale Staatsbürger heran, die sich mit ihrer ganzen Kraft in den Dienſt ihrer Wahlheimat gestellt haben." Das Deutschtum in Brasilien umfaßt heute obwohl sie oft etwa 80 000 Einwanderer, die schon seit Generationen dort drüben ansässig treu an ihrem deutschen find Volkstum festhalten. Je mehr sie das tun, um so besser erfüllen sie ihre Aufgabe als Mittler zwischen den beiden Kulturen und um so wertvollere Dienste leisten sie gerade ihrer neuen brasilianischen Heimat.
Die ersten deutschen Siedler Vor 113 Jahren, am 25. Juli 1824, landete der erste Transport deutscher Einwanderer im Süden des gewaltigen und damals noch völlig unerforschten Landes bei Sao Leopoldo, einer Kolonie, die der brasilianische Kaiser Dom Pedro I. für die aus Europa herangeholten acerbautreibenden Siedler anlegen ließ. Sie erhielt nach seiner Gemahlin Leopoldine, einer Habsburgerin, den Namen „ Deutsche Ko-
lonie von Sao Leopoldo". Die 43 Siedler des ersten Transportes, denen am 26. November des gleichen Jahres weitere 81 deutſche Bauern folgten, bildeten so den Grundstock der erst viele Jahre später mächtig einsehenden deutschen Einwanderung, die bis in die neueſte Zeit anhielt. Wohl waren schon in den Jahren vorher deutsche Abenteurer oder Soldaten für die 1823 gegründete brasilianische Fremdenlegion über den Ozean gekommen, aber nach der Befreiung aus der Abhängigkeit von Portugal mußte das junge brasilianische Kaiserreich darauf bedacht sein, seine einseitig aufgebaute Wirtschaft zu ergänzen und eine selbständige Landwirtſchaft im europäischen Sinne zu begründen . Bisher war die brasilianische Wirtschaft nichts weiter als ein koloniales Ergänzungs- und Ausbeutungsgebiet des portugiesischen Mutterlandes gewesen. Nach einigen mißglückten Ansiedlungsversuchen im Norden des Landes erkannte man die viel günstigere Eignung der südlichen Urwaldgebiete für eine solche, auf kleinen Eigenbetrieben beruhende Landwirtſchaft. Überall in Europa erſcholl der verlockende Ruf der Werber, die jedem Siedler Land und staatliche Unterstügung versprachen, und rasch setzte ein unabläfftger Strom landhungriger Siedler ein, die in der Neuen Welt schnell zu Reichtum und Wohlstand zu tommen hofften. Geschenkt und hart erkämpft Bis zum Jahre 1854 erhielten die Ansiedler, ſeien es neu eingewanderte Kolonisten oder Nachkommen bereits seßhafter Siedler, das Land von der Regierung geschenkt. Nach dieser Zeit wurde das urbar zu machende Land im Ausmaß von 100 000 Quadratbrassen (48,5 Hektar) für 300 Milreis bei großzügiger Stundung abgegeben. So entstand eine Kolonie nach der anderen. Dort, wo sich noch vor kurzem undurchdringlicher Urwald erstrecte, entstand in jahrelanger, mühevoller Arbeit ein Gehöft neben dem anderen. Viele waren den ungeheuren Anstrengungen der Rodungsarbeiten im fieberschweren, mörderischen Tropenklima nicht gewachsen. Ganze Familien gingen elend zugrunde oder kehrten, gebrochen an Leib und Seele, in die alte Heimat zurüð. Die Berichte der Heimkehrer, die vor einer gar zu leichtfertigen Ausreise über das große Wasser warnten, fanden kein Gehör. An Bord des deutschen Seglers „ Albers" kamen 1838 mit einem Male allein 874 Personen ; das war die größte Zahl von Einwanderern , die je ein Schiff nach Rio de Janeiro brachte. Die Heimat nie vergeſſen Doch nicht nur für die Landbevölkerung hatte man durch Anlage der Kolonien gesorgt. Auch
NSK Folge 166 für die angehende Stadtbevölkerung wurden feste Plätze angelegt. Die erste Vermeſſungskarte von Sao Leopoldo aus dem Jahre 1830 weist schon 186 Häuſerquadrate mit 182 Hauseigentümern auf. Von diesen waren 92 Deutsche , 86 Brasilianer, 3 Italiener und 1 Franzose. Bezeichnend für die Vorherrschaft des deutschen Elements ist der Umstand, daß die Koloniſten faſt alle offiziellen Namen durch deutsche Namen ersezten , die mit Vorliebe von den ersten Bewohnern oder von Orten aus der alten deutschen Heimat hergeleitet wurden. Erst viel später, beginnend mit dem Jahre 1870, trat die italienische Einwanderung in Erscheinung, während bis dahin fast nur Deutsche nach Brasilien gekommen waren.
Durchgesezt durch Können und Fleiß Mit den deutschen Siedlern gingen Kaufleute, Arzte, Lehrer, Geistliche und Gewerbetreibende hinaus. Durch unermüdlichen Fleiß und zielbewußte Arbeit brachten sie im Laufe der Jahrzehnte Handel und Wirtschaft zur Blüte und legten in den Städten den Grundstod zu einer bodenständigen Industrie. An einzelnen Wirtschaftszweigen sind sie auch heute noch führend beteiligt. Das gilt zB. für die großen Konservenfabriken und Schmalzraffinerien und vor allem auch für die sehr bedeutende Lederindustrie und den Importhandel. Deutsche Erzeugnisse haben in Brasilien einen guten Klang. Deutsche Maschinen in den Fabriken, deutsche Flugzeuge auf den Linien des Condor-Syndikats, deutsche Schiffe unter brasilianischer Flagge legen ein beredtes Zeugnis ab von dem großen Vertrauen, das sich die deutsche Arbeit in Bra= filien verdient hat. Die erst kürzlich abgeschlossene „Deutsche Woche" in Curityba, der Hauptstadt des Staates Parana, gewährte einen guten Überblick über die Leistungen des Deutschtums auf den verschiedensten Gebieten. Die meist in geschlossenen rein deutschen Siedlungen lebenden Deutschen haben sich nicht nur
Das Auslandsdeutſchtum meldet : NSK Filmabend in Guatemala. Die Orts gruppe Guatemala -Stadt der Auslands-Organisation der NSDAP. veranstaltete kürzlich im Deutschen Verein einen Filmabend, der den Deutschen in der Fremde ein Bild des neuerstartten Vaterlandes gab. Zur Vorführung gelangten die Filme „ Klar Schiff zum Gefecht“ und „Hitlerjunge Quer“. NSK Ein Deutscher stellte in Jugoslawien aus. In Neuſaak (Jugoslawien) veranstaltete in den letzten Wochen der deutsche Maler Frank Der Kämmerer eine Gemälde-Ausstellung. schafft Maler - vorwiegend Bildnismaler aus der Fülle der Natur und verzichtet auf Problematik. Schwung, Bewegung und Leben zeichnen seine Werke aus , die sich manchmal der romantischen Schule nähern . Die Ausstellung warb für deutsches Kunstempfinden.
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21. Juli 1937 ihre Sprache, sondern auch ihr angestamm tes deutsches Brauchtum bewahrt. Hier haben gerade die vorbildlichen deutschen Schulen, die zum Teil aus eigenen Mitteln der Volksgemeinschaft erhalten werden, einen wesentlichen Anteil.
Würdige Vertreter ihres Volkstums Immer wieder hören wir von vorbildlichen Gemeinschaftsleistungen der Brasiliendeutschen, die in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit den in den Ortsgruppen und Stützpunkten der Auslandsorganiſation der NSDAP . zusammengeschlossenen Reichsangehö rigen Vorposten ihres Volkstums fern der Heimat sind. Umfangreiche soziale Hilfswerke betreuen die in Not geratenen Volksgenossen. Krankenhäuſer, Altersheime und Schulen stehen ebenso wie Sportpläge, Erholungsheime und "" Deutsche Häuser" der Ge meinschaft zur Verfügung. Neben dem Rundfunk erfüllt hier auch die weitverbreitete deutschsprachige Presse des Landes eine besonders wichtige Aufgabe als Mittler zwiſchen der alten und der neuen Heimat. Wenn das Deutschtum Brasiliens in diesen Tagen den „ Dia do colono“ (Tag der Kolo= niſation) am 25. Juli gemeinsam mit dem brasilianischen Volte als offiziellen Staatsfeiertag festlich begeht, dann bringt es damit auch die dankbare Anerkennung für das große Verſtändnis zum Ausdruck, das die brasilianische Staatsführung diesen stärksten auslandsdeutschen Bolfsgruppen entgegenbringt. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem nationalſoziaListischen Deutschland und Brasilien haben auch äußerlich eine Vertiefung erfahren durch die segensreiche Arbeit des Iberoamerikanischen Institutes in Berlin und des Institutes Teuto= Braſileiro in Rio de Janeiro, deren Bemühungen um eine geistige und kulturelle Zufammenarbeit der beiden Völker gerade in den lezten Jahren reiche Früchte getragen haben. Der 113. Gedenktag der deutschen Einwanderung in Brasilien wird auf dem eingeſchlagenen Wege ein bedeutender Markſtein ſein. Berend v. Tiesenhausen.
NSK Kraft-durch-Freude-Konzert in Argentinien. Zum Abschluß ſeiner Konzertreihe ſpielte Wilhelm Kempff in Buenos Aires auf die Bitte der Deutschen Arbeitsfront für die Organisation Neben Bach und BeetKraft durch Freude. hoven brachte er Schumann , Schubert und Brahms zu Gehör. Dieses Programm verschaffte den Deutschen in La Plata eine unvergeßliche Morgenstunde und gab ihnen einen Eindruc von der Größe der deutschen Seele. NSK Shakespeares „Othello" in Buenos Aires. In den Räumen der „ Institucion Cultural Argentino-Germania" sprach Theodor Burgarth Shakespeares Othello" frei aus dem Gedächtnis. Deutsche in Argentinien erlebten das leidenschaftliche Werk des großen Engländers in der genialen deutschen Romantikerübertragung. Erschüttert dankte das Publikum dem Vortragenden.
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Der Chef fährt
mit
- Kein Plah mehr für MißverſtändWenn Betriebsführer und Gefolgschaft mit „ KdF. “ reiſen — - Bilder einer Norwegenfahrt mit beſonderem Vorzeichen nisse Die lehte Norwegenfahrt der NS.-Gemeinschaft Kraft burch Freude vereinigte zum erstenmal auf großer Sees fahrt einige Betriebsführer mit ihren geschlossen ober in Gruppen teilnehmenden Gefolgschaften. Den ersten Bersuch, auch auf diesem Wege zum Abbau der leßten sozialen Borurteile oder Mißverſtändniſſe zu gelangen, hat der Gau Berlin mit außergewöhnlichem Erfolg unternommen. Für die Richtigkeit und die Fruchtbars feit der zugrunde liegenden Gedanken lieferte die erſte Fahrt hundertfältigen Beweis. NSK Zwischen unseren Seehäfen und den norwegischen Fjorden pendeln seit drei Jahren in kurzen Abständen deutsche Schiffe. Davon hat die „ Monte Olivia" auf ihren über fünf Dutzend Reisen allein schon mehr als 200 000 deutsche Arbeiter über die Grenzen der engeren Heimat geführt. Nicht weil ein unbestimmtes Fernweh irgend einmal gestillt werden müßte: Es sollte in Deutschland nicht weiterhin so bleiben, daß der Arbeiter nur deshalb nicht reiſen kann, weil er weniger Geld in der Hand hat als andere. Ebenso wenig soll ja ein Betriebsführer ſeinen Arbeitskameraden nicht frank werden laſſen, nur weil dieſem die Mittel fehlen, vorzubeugen ; er soll nicht zusätzlich, sondern grundsätzlich helfen. Diese Gedanken sind in vielen deutschen Werksgemeinschaften schon Selbstverständlichkeit geworden. Sie stehen auch am Anfang und Ende aller jener Wünsche, die jenseits des unmittelbar Erforderlichen, des Bedürfniſſes oder gar der Not liegen, die aber dem Leben mehr Inhalt geben, als es gerade braucht, um sich gequält von Tag zu Tag weiterzuschleppen . Dazu gehört die Fahrt in das ferne, unbekannte Land, mit all ihren Erlebnissen und Gewinnen . * Von den Bergen und Fjorden Norwegens, die die „Monte Olivia“ schon so oft ihren Urlaubern gezeigt hat, ſoll hier nicht wieder die Rede sein. Es war wie immer am Hamburger Landungssteg, wenn das KdF.-Schiff zur Ausfahrt bereit liegt. Aber als diesmal die Ber= liner von ihm Besit ergriffen hatten, richteten sich in den Kabinen des C-Deds - gleichzeitig mit vielen anderen Einzelfahrenden auch einige Betriebsführer eines großen Musterbetriebs mit je drei ihrer Werksfameraden ein. Es ist zwar nicht das erstemal, daß Ange= hörige einer Firma zusammen auf Ferienfahrt gehen; aber es sind jezt noch niemals Be= triebsgruppen zusammen mit ihrem Vorgesetzten auf KdF.- Schiffen in See gegangen. Diesmal waren die Chefs mit von der Partie ! Und gerade mit denjenigen Kameraden ihres Werkes wollten sie diese Ferientage verbringen, aus denen vielleicht noch die letzten Vorbehalte und Bedenken, die letzte Zurückwerden haltung und Scheu herausgeriſſen müßten, nur weil sie noch nicht ganz zu denjenigen gehören, die mit dem aufrichtigen Wort der Freundschaft sofort den Glauben an die Tat gleichsehen können . * Jeht erleben sie, daß der Herr Direktor auch nur der „ Urlauber M." ist genau wie ſie!
Der Chef ist gar nicht ſo ſnobiſtiſch abgeſtumpft, daß ihm das Naturwunder der norwegischen Berge nicht ebenso ergreifen und erschüttern würde, und er verheimlichte diese Gefühle nicht im geringsten. Er war abends von den vielen neuen Eindrücken genau ſo müde wie die andern. Er fügte sich nicht weniger der Hausordnung. Er drängte sich auch nicht schon zu Tisch, wenn die Bordtrompete das schnell verlockende ,,Wohlauf, Kameraden! " blies ; er wartete ab, bis das überzeugende ,,So leben wir alle Tage" an sein Ohr klang. Und um Mitternacht verschwand er genau so pünktlich in seiner Ka= bine, auch ihm wurde kein Extraschoppen ge= nehmigt. Ja, wenn wir Windſtärke zwölf ge= habt hätten, wäre er sogar seekrank geworden ! Aber wir hatten ununterbrochen Sonnenschein. Diese Erfahrung brauchten wir nicht zu machen. Es blieb nur Zeit zum Lachen und zur Freude! Ganz ehrlich einmal : So ſelbſtverſtändlich, wie dies alles klingen mag, wieviel Menschen müſſen es erst erlebt haben, um es für Wahrheit zu nehmen! Es waren in der Tat noch keine 24 Stunden vergangen, als ſich ein Arbeiter aus einer dieser Gruppen an seinen Betriebsführer wandte : „ Entschuldigen Sie, daß ich etwas still bin!" Roch fehlten ihm die Worte, um dem Wunder Ausdruck zu verleihen, das ihm geschah. Er wollte Zeit haben, erst dann pacte er aus, mußte er auspacken. Und vielleicht es war wie eine letzte Reinigung, der schönste Ertrag dieser Reiſe, wenn das vorErwartet hatte weggenommen werden darf. er manches, vielleicht vieles ; aber daß er sich so schnell mit seinen Urlaubskameraden in die höchsten Gipfel seiner Hoffnungen versteigen würde, das brachte ihn zunächst zum Schweigen, gerade weil er nicht mit sich allein war. * Es hätte wohl niemand an Bord die neue Art von Urlaubern herauslesen können. Der Stehkragen konnte nicht sehr lange seine be= Ob dann das engende Herrschaft ausüben. Sporthemd oder auch nur das blinkende Kragenknöpfchen übrigblieb, war völlig gleichgültig. Für die persönliche Bequemlichkeit gibt es zu Hause keine Spielregeln und soll es auch an Bord der KdF.-Schiffe keine unnötigen einDer Betriebs= engenden Vorschriften geben . führer nugte diese Freiheit genau so aus wie sein Mitarbeiter. Aber auch dies sei nicht übergangen : Es war falsch, daß mancher Arbeitsmann zuerst glaubte, er müſſe ſich in Begleitung seines Vorgesezten eine gewisse Beschränkung" auferlegen. Das war nicht der rechte Augen= blick, nach oben zu blicken ! Aber für dieſe Erkenntnis genügte der erste Tag. Die fünf Tage an Bord der „ Monte Olivia“ waren aber auch mehr als ein verlän = gertes Betriebsfest . Wer einmal an Bord war, der mußte den Tageslauf von 24 Stunden auf jeden Fall mit den anderen
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zuſammen durchleben : sich freuen , eſſen, trinken, spielen, plaudern, aber auch sich gegenseitig helfen. Wer solche unausweichliche Gemeinschaft fünf Tage lang durchhalten mußte - wo hätte er sein Abseitsstehen verbergen wollen ? Auf der Monte Olivia" gab es keinen Arbeitskameraden, der über einen anderen oder über einen Vorgesetzten Klage geführt hätte. Hätte irgendwo ein Anlaß vorgelegen, so wäre diese Hochseefahrt die beste Reinigungskur geworden, ein unentrinnbares Schicksal , aber ein schönes! Darüber hinaus wurde diese KdF.-Reise ein fleiner Betriebswettbewerb. Gewertet wurde allerdings nicht nach der Werksleistung. Lachen und unbeschwerte Fröhlich = keit waren die besten Maßstäbe ; dann aber auch die Haltung und das Auftreten, allein und zusammen, die Hilfsbereitschaft andern Urlaubern gegenüber. In diesen Tagen hat mancher Betriebsführer einen tiefen Blick in das Herz seines Arbeitskameraden getan, wenn er ihm so weit von der Werkstatt entfernt nicht nachſpüren, aber nahe ſein durfte. Der Gau Berlin kann die Bilanz dieser ersten Gemeinschaftsreise von Betriebsführern und Ge-
Verbindliches
21. Juli 1937 folgschaftsmitgliedern ohne Passiva abschließen. Diese ,,Monte-Olivia“-Fahrt gibt Gründe genug, an dem Gedanken festzuhalten, und soll im tommenden Jahr einen vorläufigen Höhepunkt darin finden, an einigen Reisen nur geschlossene Betriebsgruppen teilnehmen zu laſſen : ein friedlicher Wettbewerb der Gemeinschaftserziehung . * All diese tieferen Gedankengänge haben aber nicht einen Augenblick lang das Erlebnis der norwegischen Bergwelt beeinträchtigen können . Wenn es dafür noch eines Beweises bedarf, dann diese Frage, die ein Angehöriger einer auf Kosten der Firma teilnehmenden Gruppe in den Briefkasten des Bordberichterstatters warf: ,,Darf ich im kommenden Jahr auf meine eigenen Kosten mit meiner Frau noch einmal mit einem KdF.-Schiff noch Norwegen fahren ?" An dieser Stelle die Antwort zu geben , ist wohl überflüssig ! Aber mit nichts läßt sich ja die Größe des Erlebniſſes und die Tiefe der Erkenntnis so eindrucksvoll belegen, als wenn der Mensch ihre Wiederholung erfleht. Dr. B.
Bekenntnis?
Das tschechische Memorandenwerk im Lichte unserer Zeit - Die Denkschriften zur Staatsgründung und politischen Zielsetzung NSK Die Neuorientierung der ungarischen Minderheitenpolitik bedeutet nicht nur eine Bereinigung der letzten zwischen uns und dem ungarischen Volke ungeklärt gebliebenen Fragen, sondern zugleich einen wichtigen Beitrag zur Konsolidierung der Lage im Donauraum . Diese jüngste Entwicklung hat auch in ver= stärktem Maße das seit Jahren wache Intereſſe der Weltöffentlichkeit auf die Nationalitätenpolitik der Tschechoslowakei, des räumlich und wirtschaftlich bedeutendsten Staates im Donauraum, gerichtet. Beeinträchtigt doch die NationalitätenpolitikPrags nicht nur dieBeziehungen zum deutschen Volke, sondern auch zu seinen übrigen Nachbarn und bildet so eine ständige Beunruhigung im Zusammenleben der Völker. In Erkenntnis dieser Sachlage sind nun die tschechischen Staatsmänner seit langem bemüht, alle Welt von der Ehrlichkeit der tschechischen Natio= nalitätenpolitik zu überzeugen und unter Zitierung gekaufter „deutscher“ Zeitungen der deutschen Volfsgruppe im Lande dauernde Unzufriedenheit und Maßlosigkeit vorzuwerfen . Es ist daher von Bedeutung, daß in dieſen Tagen das Kaiſer-Wilhelm- Institut für ausländisch öffentliches Recht und Völkerrecht durch seinen Mitarbeiter Dr. Raschhofer eine Sammlung und Übersetzung der „ tschech ischen Denkschriften für die Frie = denstonferenz von 1919 und 1920“ der Öffentlichkeit übergeben hat. Eine SammJung, die ihre sinnvolle Ergänzung noch durch Dokumente und Briefe finden könnte, die jüngst von Engländern der Tschechoslowakei zum Geschent gemacht worden sind . Diese Denkschriftensammlung ist ja weit mehr als nur ein Dokument über die Entstehung des tschechoslowakischen
Staatsgebildes ; sie legt auch heute nach nahezu zwanzig Jahren den Sinn und die politiſche Zielsetzung des neuen Staates fest und zeigt unmißverständlich alle die Hemmungen, die überwunden werden müſſen , damit die Natio= nalitäten in diesem Staate und mit ihnen die Völker Mitteleuropas zu einem wahren Frieden gelangen. Den tschechischen Denkschriften waren während der Kriegsjahre langdauernde, mit Erfolg gekrönte Verhandlungen der Tschechenführer mit den Feindmächten vorausgegangen, in denen sich die Kriegsmächte die These Don der Befreiung der kleinen und unterdrückten Völker vom Joche der Deutschen zu eigen machten. Nachdem so der Weg für eine Selbständigkeit vor allem der Tschechoslowakei geebnet war, konnten die Tschechen in den Memoranden und Noten an die Friedenskonferenz ihre Wünsche über die Gestaltung des fünftigen Staates niederlegen. Um ihre Pläne, die weit über das heute Erreichte hinausgingen, den alliierten Mächten schmackhaft zu machen, gaben sie ihrer bisherigen Geschichte wie auch ihrer fünftigen Entwicklung einen Sinn , der in völligem Ge = Widerspruch zur wirklichen schichte steht, was freilich teils aus völliger historischer Unkenntnis, teils aber auch, weil man es nicht wissen wollte, nicht erkannt wurde. Zwei Leitsätze ziehen sich durch das gesamte Denkschriftenwerk. Bauend auf den deutschen Haß der Feindmächte bezeichnen die Tschechen es als Sinn ihrer Geschichte, Widerstands = blod gegen das triegerisch und wirtschaftlich im Verein mit den Madjaren nach Südosten drängende Deutschtum zu sein . So sagt Memoire : Ihre allgemeine Lage machte aus
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21. Juli 1937
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Zu NSK Folge 166 ihnen (den Tschechen) notwendigerweise Todfeinde der Deutschen, denn dieſe waren ja ihre Unterdrüder." Über die Sinngebung des das sich läßt Tschechenstaates fünftigen Memoire IX folgendermaßen aus : „ Die Miſſion der tschechoslowakischen Republik in Mitteleuropa wird eine ganz besondere sein. Sie wird in enger Verbindung mit ihren verbündeten Nachbarn den wirtschaftlichen „ Drang nach dem Osten" der Deutschen auf= zuhalten haben." Um dieser Aufgabe dienen zu können, verlangte das Memorandenwerk über die heute tschechischen Gebiete hinaus wichtige Teile Oberschlesiens, das Glazer Becken, niederösterreichische Grenzgebiete, strategische Grenzberichtigungen auf seiten der deutschen Grenzen zugun= ften des neuen Staates, Lostrennung der Laufig vom Reich und einen Korridor zu dieſem Gebiet und schließlich die Umgestaltung des Burgenlandes zu einem Korridor nach Südslawien . Diese Konstruktion sollte nach Memoire II ,,die Deutschen hindern, ihre wirtschaftliche Durch dringung der Balkanländer wieder zu begin= nen und so ihre pangermanische Angriffs- und Ausdehnungspolitik wiederaufzunehmen.“ · Militärische, ſtrategiſche, wirtſchaftliche und historische Gründe zwingen nach Memoire III zur Angliederung der ſudetendeu tschen Gebiete. Über die Behandlung der so gewonnenen deutschen und anderen Minderheiten ergeht sich dieses Memoire in einem Bersprechen an die Welt, im Zusammenleben von Deutschen und Tschechen „eine zweite Schweiz zu gestalten, ihnen gleiches Recht im Staatsamt, in Schule, Rechtsprechung, Sprache zu geben, sie in keinerlei Weise zu unterbrüden, daß sie sich vielmehr eines Regi= mes der Freiheit und Gerechtigkeit erfreuen werden“. Denn die Schaffung einer liberalen Demokratie ist der andere Leitsaz der Dentschriften. Zusammengefaßt ergibt das Memorandenwerf folgende Gedanken : Die Tschechen sind die natürlichsten Feinde der Deutschen. Damit sind Fie natürliche Bundesgenossen aller deutschfeindlichen Mächte, vor allem Frankreichs. Mit
Stimme des Auslands
Juden und Freimaurer die Verbündeten des Vatikans NSK Die Deutsche Tageszeitung“, Krontadt, berichtet, daß sich die Stimmen in der nationalen Preſſe Rumäniens, die sich mit der Haltung des Vatikans gegenüber der deutschen Regierung befassen und fich mit Entschiedenheit für den deutschen Standpunkt aussprechen, ständig häufen . Das große nationale Blatt „ Buna Vestire" veröffentlicht an auffallender Stelle folgende bes merkenswerte Ausführungen zur Frage der Gegensätze zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan. Sehr verdächtig muß die Eile erscheinen, mit der die jüdiſch-marxiſtiſche Presse in der ganzen Welt die Verteidigung des Katholizismus übernommen hat, und diese Tatsache bestätigt den politischen Charakter der ganzen Aktion." Es heißt dann weiter, die katholische
dieſem verbindet es zudem ſein demokratiſcher, humanitärer Sinn. Die künftige Tschechoslowakei werde der Sendung des Tschechenvoltes treu bleiben und müſſe daher mit allen erdenklichen Mitteln für den Fall einer kriegerischen Vers widlung ausgestattet sein. Es ergibt sich die Frage, inwiefern auch heute noch das Memorandenwerk mit seiner Sinngebung für die tschechoslowakische Politik vers bindlich ist. Wir können heute diese Erwägung um so mehr anstellen, als wohl der allmähliche deutsch-französische Ausgleich die selbstgewählte Aufgabe der Tschechoslowakei als Büttel franzöfischer Interessen in der Flanke des Reiches überflüssig macht. Ein Abweichen von der Gedankenwelt der Memoranden läßt sich nur im Hinblick auf die Behandlung der Minderheiten nachweiſen. Hier ist nichts von den Versprechen gehalten worden. Wir zitieren hierzu Herrn Krofta : „ Auch für eine Lösung nach Art der Schweiz sind nicht einmal die unerläßlichen Vorbedingungen gegeben. Die Tschechoslowakei kann nicht ein Nationalitätenstaat in dem Sinne werden, daß ihr besonderer, durch das Lebenserfordernis der tschechoslowakischen Nation gegebener Charakter des tschechoslowakischen Nationalstaates verschwinden würde." (Dezember 1936.) Aber gerade diese Nichteinlösung eines Ver= sprechens zusammen mit dem sowjetruſſiſchen Bündnis beweist, daß man in Prag nach wie vor an dem Gedankengut der Memoranden festhält. In der Prager Politik und nur in dieser sind heute alle Hemmniſſe begründet, die einem Ausgleich zwischen dem tschechischen Volke und seinen Nachbarn im Wege sind. Wenn das tschechische Volk seiner Geschichte einen Sinn auch in der Entwicklung der europäischen Völkerfamilie geben will, so muß es endlich einer Geschichtsauffassung ent= sagen, die, zu keiner Zeit richtig, für einige Zeit zwar aus Zweckmäßigkeit von seinen Freunden anerkannt wurde, die aber heute, bei der veränderten Konstellation der Kräfte Europas, das Land in eine für dieses selbst wie auch für den Kontinent unfruchtbare Politik drängt. A. H.
Kirche habe einst auf politiſchem Gebiet eine Die heutige besonders große Rolle gespielt. Lage sei aber mit jener in früheren Jahrhun derten nicht zu vergleichen. Heute herrsche auf allen Gebieten das nationale Prinzip vor. Kein Staat könne sich heute eine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten von seiten einer fremden Macht bieten laſſen, be= sonders dann nicht, wenn sich diese fremde Macht durch politische Parteien, die sich Machtbefug= nisse über alle Grenzen hinweg anmaßen , direkt Der Vatikan lehnt es einzumischen versucht. jedoch ab, diese Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. ,,Was für das Christentum der ganzen Welt an diesen Auseinandersehungen so schmerzlich erscheint, ist die Qualität der Verbün deten des Vatikans . Seine eifrigſten Verteidiger sind die Juden und Freimaurer , bisher die erbittertsten Gegner der christlichen Kirche. Können solche Verbündete dem Katholizismus überhaupt von Nugen sein ?“ fragt das rumänische Blatt. " Wie kann man die verbrannten Kirchen und Klöster, die zertrümmerten Standbilder in Spanien so leicht übersehen ?"
Drud : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlasſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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NCK Sonderdienſt Das Deutſche Recht
Die
Arbeitskraft
gehört
des
ausschließlich
Beamten
dem Staat
Neue Regelung der Nebentätigkeit der Beamten – Grundsählich : Übernahme von Nebentätigkeiten ausgeſchloſſen NSK Durch eine Verordnung vom 6. Juli 1937 (RGBI. S. 753), die auf Grund des Deutschen Beamtengeſetzes vom 26. Januar 1937 ergangen ist, ist die Nebentätigkeit von Be= amten neu geregelt worden. Entsprechend der nationalsozialistischen Auffaſſung von der Treupflicht des Beamten bestimmt diese Verordnung, daß die Pflicht des Beamten zur vollen Hingabe seiner Arbeitskraft an den Dienst herrn grundsätzlich die Übernahme von Nebentätigkeiten ausschließt. Soweit eine ( amtliche) Rebentätigkeit im Rahmen des Hauptamts ausgeübt werden kann, kann sie nicht Gegenstand eines besonderen Nebenamtes sein ; darauf soll bei der Übertragung einer Rebentätigkeit Rüdficht genommen und dem Beamten notfalls im Hauptamt Entlastung zuteil werden . Soweit es sich um die Übernahme einer nichtamtlichen Nebentätigkeit handelt, ist diese nach den Bestimmungen des Beamtengesezes génehmigungspflichtig. Die neue Verordnung gibt für die Erteilung oder Versagung der Genehmigung eine Reihe von Richtlinien. So darf die Genehmigung nicht erteilt werden für eine Tätigkeit, die mit dem Ansehen der Beamtenschaft oder mit den auf das Gemeinwohl zu nehmenden Rücksichten nicht vereinbar ist, oder durch die der Beamte in einen den Handel , das Gewerbe, den Arbeitsmarkt oder die freien Berufe (Rechtsanwälte, Techniker usw.) nachteilig beeinflussenden Wettbewerb mit anderen geeigneten Personen tritt, sowie für eine Tätig= feit, die den dienstlichen Belangen widerspricht oder deren Vergütung der Höhe nach zu bean= standen ist. Die Verordnung führt eine Reihe von Einzelfällen an, in denen insbesondere die Nebentätigkeit den dienstlichen Belangen widerspricht. Dies ist ua. der Fall, wenn die Tätig= keit die Zeit und die Arbeitskraft des Beamten so stark in Anspruch nimmt, daß er in der Erfüllung seiner Verpflichtung, sich mit seiner ganzen Arbeitskraft dem Hauptamt zu widmen, behindert wird, oder wenn zu befürchten ist, daß der Beamte durch die Nebentätigkeit mit seinen dienstlichen Pflichten in Widerstreit geraten könnte, ſowie, wenn der Beamte eine schiedsrichterliche oder Gutachtertätigkeit ausüben will in einer Sache, mit der eine Behörde des Verwaltungszweiges, dem der Beamte angehört, amtlich befaßt ist oder befaßt werden kann. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn das Gutachten des Beamten von einer Behörde gefordert wird oder eine Behörde die Bestel-
lung zum Schiedsrichter vornimmt. Hinsichtlich der Übernahme eines Schiedsrichteramtes bestimmt die Verordnung weiter, daß die Genehmigung einem Richter nicht erteilt werden darf, wenn die Abteilung, Kammer oder der Senat, denen der Richter zurzeit der Entschei= dung über die Erteilung der Genehmigung angehört, mit der Sache befaßt ist oder befaßt werden kann. Die Übernahme eines Schiedsrichteramtes an nichtrichterliche Beamte (desgleichen Gutachtertätigkeit) soll nur dann ge= nehmigt werden, wenn ein öffentliches Intereſſe an der Zuziehung des Beamten besteht oder andere geeignete Personen nicht zur Ver= fügung stehen. Die Genehmigung soll vertagt werden, wenn die Schiedsrichter- oder Gutachtertätigkeit eines nichtrichterlichen Beamten in einem Jahre mehrmals wiederholt werden soll. Genehmigungspflichtig ist eine Nebenbeschäftigung dann, wenn bei ihr durch Arbeitsleistung eine Vergütung erzielt wird. Dabei gilt als Vergütung jede Gegenleistung in Geld oder geldeswerten Vorteilen (zB. freie Wohnung) , nicht aber der Ersatz von baren Auslagen, Fahrkosten oder die Bezahlung von den üblichen Tagesgeldern. Für eine Reihe von Nebentätigkeiten gilt die Genehmigung ganz allgemein als erteilt. Es find dies solche Fälle, in denen eine freundschaftliche Hilfe geringen Umfanges ohne geldliche Vergütung gewährt wird, sowie bei Nebenbeschäftigungen geringen Umfanges, für die eine Vergütung bis zu vierzig Reichsmart im Monat gezahlt wird. In diesen Fällen ist aber die Nebenbeschäftigung und die Höhe der Vergütung dem Dienſtvorgesezten zu melden, und auch eine solche Nebenbeschäftigung kann im Einzelfall aus dienstlichen Gründen untersagt werden. Bei Nebenbeschäftigungen, die im Interesse von Verwandten ausgeübt werden (zB. Nachlaßverwaltung, Pflegschaft) , soll die Genehmigung in der Regel erteilt werden.
Die Verordnung enthält außerdem noch eine Reihe von Vorschriften über die Betätigung von Beamten in wirtschaftlichen Gesellschaften , Ge nossenschaften usw., insbesondere als Mitglied des Vorstandes, Aufsichtsrates, Verwaltungsrates oder eines ſonſtigen Organs ſolcher Unternehmen, die einen wirtschaftlichen Zweck verver eine Höchstgre und Igen, s innungsetzt eitua. Sowfür es sich nicht vememei fest.hier Vergüt
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nügige Unternehmen handelt, soll die Genehmigung zur Übernahme derartiger Posten auch dann nicht erteilt werden , wenn für sie keine Bergütung gezahlt wird , es sei denn, daß besonders begründete Ausnahmefälle vorliegen. Diese Neuregelung der Nebenbeschäftigung
gilt, wie das Deutsche Beamtengesez, einheitlich für sämtliche Beamten ; gewisse Ausnahmen gelten lediglich für die beamteten Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte bezüglich der Ausübung einer Privatpraxis und für Hochſchullehrer. R. L.
Mieter und Luftſchuhpflicht Bestimmungen des Luftschuhgeſehes gelten auch ohne Zulah im Mietvertrag Hauswirt und Mieter gleichmäßig verpflichtet NSK „ Alle Deutschen sind zu Dienst- und Sachleistungen sowie zu sonstigen Handlungen, Duldungen und Unterlassungen verpflichtet , die zur Durchführung des Luftschußes erforderlich find (Luftschußpflicht ) ", sagt das Luftschutzgesetz vom 26. 6. 1935. Obwohl seit seinem Erlaß erst zwei Jahre vergangen sind , erscheint uns heute die Luftschußpflicht als selbstverständlich. Durch die unermüdliche Aufklärungsarbeit der NSDAP. und des Reichsluftschußbundes ist der Luftschußgedanke bis ins fernste Dorf gedrungen . Überall ist man eifrig dabei, die Bevölferung zu schulen und jedem Volksgenossen klarzumachen, wie er sich zur Abwendung von Schäden zu verhalten hat. Auch in das Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter greift die Luftschußpflicht ein. Wohl nur wenige Mietverträge enthalten infolge der Kürze der seit Einführung dieser Pflicht verflossenen Zeit entsprechende Bestim mungen. Kaum jemand dürfte aber heute noch glauben, deshalb das Luftschutzgesetz als für ihn nicht verbindlich ansehen zu können . Vielmehr legt es jedem Hauswirt und Mieter sehr ernste und weitgehende Pflichten auf. Vor allem ist da die Entrümpelung der Dachbodenräume und sonstiger zu Abfall- und Lagerzwecken benutter Räume ( Schuppen, Ställe, Werkstätten, Waschhäuser, Lauben usw. ) ¡u nennen. In allen diesen Räumen , soweit się innerhalb eines im Zusammenhang gebauten Ortsteiles liegen, ist das Aufbewahren von Gerümpel jeder Art verboten. Es dürfen sich also in ihnen keine brennbaren oder sperrigen Ge= genstände, die für den Besißer dauernd entbehrlich oder geringwertig sind, befinden. Ebenso darf man in ihnen auch keine Gegenstände unterbringen, die anderweitig abgestellt wer = den können oder die Feuersicherheit gefährden. Es ist zweifellos richtiger, alte wertlose Gegen= stände zu vernichten, als durch ihre Aufbewahrung eine erhöhte Brandgefahr nicht nur für das eigene, sondern auch für die Nachbarhäuser herbeizuführen . Sollte sich ein Mieter weigern, dieser gesetz= lichen Pflicht nachzukommen, so kann der Orts polizeiverwalter die notwendigen Maßnahmen im Wege polizeilicher Verfügung durchsetzen. Abgesehen hiervon gibt aber auch das gegen den Grundsat ,, Gemeinnuß geht vor Eigennug" verstoßende Verhalten des Mieters dem Hauswirt das Recht, den Mietvertrag ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu tündigen, nachdem er den Mieter zuvor an die Erfüllung seiner Pflichten gemahnt hat. Denn
nach unserem heutigen Empfinden macht der Mieter dadurch, daß er einen solch groben Bers stoß gegen die zum Wohle der Allgemeinheit erlassenen Geseze begeht, von seinem Wohnrecht einen vertragswidrigen Gebrauch, so daß der Hauswirt nicht mehr an die vereinbarte oder gesetzliche Kündigungsfrist gebunden ist. Zum Schuße der Bevölkerung werden auch bombensichere Keller gebraucht. Wird nun von mehreren im Hauſe vorhandenen Kellern der dem Mieter überlassene als am besten geeignet befunden, so wird er sich dessen Ausbau zum Luftschukkeller gefallen lassen müssen. Entschei dend ist nicht, ob ihm das recht ist, sondern entscheidend ist das Wohl der Allgemeinheit. Das Gleiche ist auch von den übrigen Pflichten zu sagen, die das Luftschußgesek jedem Volksgenossen auferlegt. Niemand darf sich zB. der Anordnung entziehen , bei Luftschußübungen die Räume des Hauses durch Abblenden der Fenster zu verdunkeln. Sollte etwa ein Mieter das für überflüssig halten, so wäre der Hauswirt zu einem gleichen Einschreiten, wie oben geschildert, berechtigt. Also auch ohne daß der Mietvertrag es besonders betont, bieten die geltenden Bestimmungen eine genügende Handhabe, einen widerspenstigen Mieter zur Er füllung seiner aus dem Gedanken der Volksgemeinschaft geborenen Pflichten anzuhalten. W. Raffische Entartung Klösterliche Sexualverbrechen ſchon im Mittelalter - Abschaffung der Todesstrafe für Homosexualität durch Joseph II. NSK Die bekannten Sittlichkeitsprozeſſe gegen Ordensmitglieder der katholischen Kirche rechtfertigen ein besonderes Interesse für die Rechtsgeschichte der Bekämpfung der Homosexualität in Deutschland. Dr. Rudolf Klare zeigt in der lekten Nummer des Zentralorgans des NS.- Rechtswahrerbundes, „ Deutsches Recht", in einer knappen geordneten Darstellung die einzelnen Zeitabschnitte der Befämpfung der Homosexualität in der deutschen Rechtsgeschichte auf. Dr. Klare unterscheidet zwei Hauptab = schnitte : 1. Das altgermanische Strafrecht, in dem die Homosexualität als Verbrechen gegen die Rasse geahndet, 2. das kirchliche Strafrecht, in dem die Homosexualität als Vers brechen gegen die Religion verfolgt wurde. ,,Bedeutete den Germanen die Todesstrafe gegen
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NSK Folge 166 die Homosexuellen eine Maßnahme zur Ausmerzung rassisch Entarteter, so war fie für die Kirche ein Mittel zur Ausrottung der Rezer zur höheren Ehre Gottes." Es ist interessant, daß schon aus den Geſeßen Karls des Großen (768-814) hervorgeht, daß die gleichgeschlechtlichen Verbrechen vor allem bei den miſſionierenden Mönchen sehr in Übung standen. In einem der Erlaſſe des Kaiſers Karl heißt es: „Trunksucht und Fresserei sollen fie (die Mönche) durchaus fliehen, weil es allen befannt ist, daß von daher die meiste Befleckung durch Wollust kommt. Denn es kam zu unſeren Ohren das überaus verhängnisvolle Gerücht, daß man greuliche und unreine Unzucht in großer Zahl schon in den Klöstern gefunden habe." Interessant ist ferner, daß es im 10. Jahrhundert Sitte wurde, den Bischof vor seiner
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21. Juli 1937 Weihe ausdrüdlich zu befragen, ob er von dem Verbrechen des gleichgeschlechtlichen Laſters rein sei. In allen Gesetzen der deutschen Rechtsgeschichte ist die widernatürliche Unzucht mit strenger Strafe bedroht geweſen, und erst im Jahre 1787 wurde zum ersten Male durch das Strafgesetzbuch Joseph II. von Österreich die Todesstrafe gegen die Homosexuels len abgeschafft. Bezeichnenderweise wurde in diesem Gesetz die Homosexualität als politisches Verbrechen mit Strafe bedroht: „Wer die Menschheit in dem Grade abwürdiget, um fich mit einem Viehe oder mit seinem eigenen Geschlecht fleischlich zu vergehen, macht sich eines politischen Verbrechens schuldig." Heute ist das Verſtändnis dafür wieder erwacht, daß die homosexuellen Verbrechen eine rassische Entartung darstellen und als solche bestraft werden müſſen. Bg.
Simulierte „ Anzeigen gegen Unbekannt” ſind ſtrafbar NSK Des öfteren finden wir in den Tageszeitungen eine Nachricht, daß ein Rechtsbrecher das Verbrechen eines Dritten fingiert hat und Anzeige „ gegen Unbekannt" erstattet, um dadurch den Verdacht einer von ihm selbst wirklich begangenen Tat abzulenten und sich ein „ficheres Alibi" zu verſchaffen. Durch ein der-artiges Verhalten wird die Polizei in die Irre geleitet, und eine unnötige Beunruhigung der und Öffentlichkeit durch Zeitungsvermerke Fahndungsaufrufe ist oft die Folge. Unschuldige werden als Beschuldigte verhört und oft ſogar in Haft genommen. Hinterher stellt sich dann heraus, daß der angeblich Geschädigte selbst der Täter war und nur aus Furcht vor Entdeckung und strafrechtlicher Verfolgung seiner eigenen Untat die Anzeige erstattet hat. Schon bald nach dem Durchbruch der nationalen Revolution sah sich die Reichsregierung vor die Notwendigkeit gestellt, dem Denunziantentum schärfer zu Leibe zu gehen, als dies mit den bisherigen Bestimmungen des Strafgesetzbuches möglich war. Durch das Gesetz vom 26. Mai 1933 wurde daher der bisherige § 164 im Strafgesetzbuch durch folgende Fassung ersetzt : „Wer einen anderen bei einer Behörde oder einem zur Entgegennahme von Anzeigen zu= ständigen Beamten oder militärischen Vorgesetzten oder öffentlich wider besseres Wissen einer strafbaren Handlung oder der Verlegung einer Amts- oder Dienstpflicht in der Absicht verdächtigt, ein behördliches Verfahren oder andere behördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizuführen oder fortdauern zu lassen, wird wegen falscher Anschuldigung mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft. Ebenso wird bestraft, wer in gleicher Absicht bei einer der im Absatz 1 bezeichneten Stellen oder öffentlich über einer anderen wider besseres Wissen eine sonstige Behauptung tatsächlicher Art aufstellt, die geeignet ist, ein behördliches Verfahren oder andere behördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizuführen oder fortdauern zu laſſen. Ist die Tat in der Absicht begangen, sich oder einem Dritten Vorteil zu verschaffen, so
ist die Strafe Gefängnis nicht unter drei Monaten. Neben der Strafe kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Ift die falsche Anschuldigung nicht wider besseres Wissen, aber vorsätzlich oder leicht fahrlässig begangen, so ist die Strafe Gefängnis bis zu 16 einem Jahr.' Trok dieser schärferen Fassung des Gesetzes fönnen jedoch Rechtsbrecher, wie sie eingangs geschildert wurden, nicht unmittelbar wegen Verstoßes gegen § 164 StGB. bestraft werden; denn § 164 sezt voraus, daß eine bestimmte andere Person verdächtigt wird. Der Gesetzgeber ist dabei offenbar davon ausgegangen, daß die Bestimmung nicht nur den Staat gegen die Gefährdung der Rechtspflege, sondern daneben auch den einzelnen gegen eine ungerechtfertigte Strafverfolgung und die damit verbundene Verlehung seiner Ehre schützen soll. Nach der bisherigen Rechtspraxis konnte somit nach § 164 StGB. weder die falsche Selbstbezichtigung noch die Verdächtigung einer erdichteten Person be= straft werden. Diese Konsequenz ist im nationalsozia= listischen Staat nicht länger tragbar. Um derartigen Elementen das Handwerk zu legen, haben daher die deutschen Gerichte nunmehr von der Befugnis des in das Strafgesetzbuch neu eingefügten § 2 Gebrauch gemacht. Danach wird nicht nur derjenige bestraft, der eine Tat begeht, die durch Gesetz für strafbar erklärt worden ist, sondern auch derjenige, der nach dem Grundgedanken eines Strafgesetzes und nach ge= sundem Volksempfinden Bestrafung verdient; findet auf die Tat kein bestimmtes Strafgesetz unmittelbar Anwendung, so wird die Tat nach dem Gesetz bestraft, dessen Grundgedanke auf fie am besten zutrifft. Wenn im liberalen Staat der Vergangenheit auch der Schuß des einzelnen gegen falsche Anzeigen soweit im Vordergrund gestanden hat, daß die bloße Belästigung der Behörden und der Allgemeinheit nicht strafwürdig erschien, so find doch im nationalsozialistischen Staat die Stellung der Staatsorgane und der Gedanke
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NSK Folge 166 an das Volksganze so gestärkt, daß jeder vernünftige Volksgenosse auch derartig unberechtigte Anzeigen als strafbar ansieht. Auch die Bortäuschung von strafbaren Handlungen, die gar nicht begangen find, ist eine Gefährdung der Sicherheit der Rechtspflege. Auch die Neufaſſung des § 164 StGB. geht schon wenigstens vorwiegend oder mitbestimmend von dem Grundgedanken aus, daß die Gefährdung der Rechtspflege durch falsche Anzeigen verhindert werden muß. In entsprechender Anwendung dieser Strafbestimmung auf Fälle, in denen ers dichtete " Anzeigen gegen Unbekannt" erstattet werden, werden nunmehr auch diejenigen üblen Simulanten der verdienten Strafe zugeführt, die nach früherer Auslegung des Strafgesezes
Arzt,
21. Juli 1937 hätten straffrei ausgehen müssen. Dabei macht es in der Praxis unserer Gerichte keinen Unterschied, ob die Behörden auf Grund der Anzeige tatsächlich schon tätig geworden sind und viele leicht schon Maßnahmen gegen Unschuldige ers ^griffen haben oder ob die Haltlosigkeit der Anzeige alsbald aufgedect werden konnte. Denn die Gefährdung der Rechtspflege ist in beiden Fällen gleich groß. Die Tat ist selbst dann strafbar, wenn die Behörde von vornherein erfennt, daß die Anzeige falsch ist. Im fünftigen deutschen Strafgesetzbuch wird auch die wissentliche Vortäuschung der Begehung. einer strafbaren Handlung auch ohne Verdäch= tigung einer bestimmten anderen Person mit Dr. E. D. Strafe bedroht sein.
Kranker und Volksgemeinschaft
Die Belange in der Allgemeinheit in der neuen Reichsärzteordnung
NSK Das Rechtsverhältnis zwischen Arzt und Krantem ist von jeher ein Gebiet umfangreicher rechtswissenschaftlicher Erörterungen gewesen. Eine der Kernfragen war es dabei stets, wann der Arzt Behandlungen und Eingriffe ohne oder sogar gegen den Willen des Patienten vornehmen durfte. In früherer Zeit wurde das allgemein nur für zwei Fälle zugelaſſen, nämlich einmal dann, wenn Gefahr im Verzuge und eine Befragung des Patienten selbst nicht mehr möglich war, und ferner in den besonderen Fällen, in denen jeder Volksgenosse traft ausdrüdlicher gesetzlicher Vorschrift zur Duldung des ärztlichen Eingriffs verpflichtet ist, wie zB. bei dem Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten oder jetzt neuerdings bei dem Erbtrankengesetz. Die neue Reichsärzteordnung faßt die Stellung des Arztes nicht mehr als eine rein privatrechtliche Beziehung zu den einzelnen jeweiligen Patienten auf, sondern seht ihr in richtungweisenden Worten ein höheres Ziel, wenn sie bestimmt, daß der Arzt zum Dienst an der Ge= sundheit des einzelnen Menschen und des ge= samten Volkes berufen ist, und daß die Ärzteschaft in ihrer Gesamtheit zum Wohle von Volk und Reich zu wirken hat. Dieſe Worte des Gesetzes finden auf der Seite der Patienten ein Gegenstüd in dem ungeschriebenen, allge= mein gültigen Saze, daß das Persönlichkeitsrecht des einzelnen unter Umständen hinter die überragenden Belange der Allgemeinheit zurückzutreten hat. Aus der Zusammenfaſſung dieser beiden Grundsätze ergibt sich eine neue Rechtsregel, die auch das Reichsgericht in einer neueren Entscheidung als bindend anerkannt hat : Jeder deutsche Volksgenoſſe iſt auch dann zur Duldung eines notwendigen und zweckmäßigen ärztlichen Eingriffs verpflichtet, wenn ein öffentliches Intereſſe ihn erforderlich macht. Es muß sich hierbei wohlgemerkt um öffentliche Belange von wirklich überragendem Ausmag handeln; stets muß wirklich das Gemeinwohl betroffen sein, nie genügt es, wenn es sich nur um das Wohl einzelner Personen, zB. der Familie oder der Haushaltsgenossen des
Kranten handelt, mag für sie ein Zwangss eingriff auch wirtschaftlich, medizinisch oder menschlich noch so gerechtfertigt erscheinen. Daß jeder Volksgenosse im Intereſſe des Volksganzen seinen Körper geſund zu erhalten. hat und zur Erfüllung dieses Zwedes einem. allgemeinen Behandlungszwang unterliegt, ist eine ganz klare Forderung der Gegenwart. W. R. Es muß grundsäßlich links überholt werden NSK Der 1. Straffenat des Kammergerichtshatte sich mit folgendem Verkehrsunfall zu befaſſen: Der Angeklagte fuhr mit einer Kraftdroschke von der Tauenkienſtraße in Berlin in Richtung zum Kurfürstendamm um die KaiserWilhelm-Gedächtniskirche. Er überholte dabei einen in gleicher Richtung fahrenden Personenkraftwagen, streifte und beſchädigte dieſen erheblich. Das Kammergericht verurteilte den Angeklagten wegen Vergehens gegen § 25 der Reichsstraßenverkehrsordnung und führte (,,Juristische Wochenschrift" 1937, 1819) aus : Der eine Grundregel des Straßenverkehrsrechts darstellenden Bestimmung des § 25 sind auch überholende Fahrzeuge unterworfen. Das bes deutet : Das Überholen muß, gleichgültig, ob es auf der richtigen oder falschen Seite ge= schieht, in der Weise, namentlich unter Einhaltung eines so großen Abstands von dem zu überholenden Fahrzeug ausgeführt werden, daß ein anderer schädigender Verkehrsunfall, etwa ein Zusammenstoß, vermieden wird. Ist ein solcher Verkehrsunfall nicht zu umgehen, so darf nicht überholt werden. Übrigens ift grundsäglich auch im Einbahn- und Kreisverkehr links zu überholen. Das folgt einmal aus dem Fehlen einer das Rechtsüberholen allgemein zulassenden Bestimmung, ferner aus. dem inneren Grunde, daß auch in diesen Fällen der Führer des zu überholenden Fahrzeuges, wenn er ſeiner Pflicht, das Überholen zu ers möglichen, genügen will, sich schon vorher darüber klar sein muß, auf welcher Seite das Vorbeifahren des überholenden Fahrzeugs zu erwarten ist.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtraße 88
Kartei- Korreſpondenz Nationalsozialiſtiſche
Brief and Drast jrift der Schriftleitung: Berlin 688 69, Zimmerite, 90, H. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz Cher Rad ). 6. m. 6. §., Zentralverlag der REDEP., Rinchen Berlin Berland : Cher.Berlag , Berlin SM 68, Bimmer Brake 88. -- Alle Zahlungen find nach Berlin (Boßschedtonts Berlin 4454) zu richten
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NCK Breſſedienſt der NGDAB
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RSK Folge 167
Ohne Waffe
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Dienſte
der
Wehrkraft
Kampfspiel und Wehrſport, Grundlage wehrhafter Erziehung in der SA. Borbereitungen zu den Reichswettkämpfen der SA, und den NS.-Kampfſpielen NSK Seit einigen Wochen bereits steht nun die ganze SA. in der Vorbereitung und Durchführung sportlicher Wettkämpfe , die in ihrer Gesamtheit einen Aufriß geben von den auf diesem Gebiet vorhandenen Kräften und noch zu erwartenden Leistungen der SA. bei den großen Veranſtaltungen in Berlin und anläßlich des kommenden Reichsparteitages. Sehr vielfältig sind diese Leistungen, und es ist mit Freude festzustellen, daß in den einzelnen SA.-Gruppen eine Steigerung des Einſates und Erfolges zu verzeichnen ist, die mit Spannung die Kampfspiele als ein Gesamttreffen aller hier vorhandenen Kräfte erwarten läßt. Es ist gewiß manches neuartig und über= raschend, was an jedem Wochenende bei den Sportwettkämpfen der einzelnen SA.- Gruppen immer wieder gezeigt wird. Neuartig vor allem in der Vielseitigkeit der Übun gen , die einen deutlichen Überblick über die von der SA. geförderte und getragene förperliche Durchbildung geben. Ob sich diese Ausbildung nun auf die Marſchkolonnen und ihren eigentlichen Wehrsport bezieht oder die Übungen der Sonderheiten, der SA.-Pioniere, der Marine- SA. oder der Reiter und Nachrichteneinheiten : Sinn und Ziel dieses Einfates ist immer die große Aufgabe, das deutsche Mannestum auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit zu halten und den Geist der Mannschaft zu erproben und hochzuhalten. Und darin liegt der lekte Sinn der von der SA. getragenen Arbeit an der Erziehung der deutschen Jugend : sie soll diese Jugend dem Volke bis ins hohe Alter hinein erhalten und ihm eine Wendigkeit und Bereitschaft verleihen, die durch keine Überraschung beeindruckt werden können. Dieser Geist der Bereitschaft und seine Sicherung durch den Dienst in der SA. aber münden in der einen großen Eigenschaft, die Merkmal und Ehre zugleich eines freien Bolkes ist - in der Wehrhaftigkeit , der Hoheit über die eigenen geistigen und materiellen Waffen völkischer Selbstverteidigung.
Bei den Kampfspielen in Stuttgart, die die württembergische Hauptstadt für zwei Tage ganz in das Zeichen der SA. stellten, bewies der Reichstriegsminister, Generalfeldmarschall von Blomberg durch seine Teilnahme ſein Intereffe für dieses Gebiet der außerhalb der Wehrmacht geförderten Leibeserziehung auf der Grundlage der wehrhaften Ertüchtigung des Volkes. Er fand dabei Gelegenheit, die Vielfalt der hier betriebenen Übungen, wie sie sich auf dem Rasen, der Aschenbahn, auf der Straße oder dem Wasser abspielten, aus eigenem Augenschein kennenzulernen. Gleichzeitig konnte die SA. in der Anwesenheit des Reichskriegsministers die Bedeutung erkennen, die ihr Kampf- und Wehrsport als wesent = licher Faktor für die Einfazbe = reitschaft im wehrfähigen Teil unseres Volkes gewonnen hat und noch gewinnen wird. Erinnern wir uns : noch ehe die Wehrfreiheit nach außen hin durch den Führer erklärt wurde, hat die SA. den Geist, der ihre Grundlage bildet, durch die Tat vertreten, einen Geist, wie er auch im SA.-Sportabzeichen Ausdruck fand. Dieses Abzeichen ist auf breitester Grundlage und in umfaſſender Weise ein wahrer Prüfstein für das Wehrbewußtsein und die Fähig= feit der Selbstbehauptung in der ganzen Volks= gemeinschaft geworden. Auch hier wird die flare Linie fortgesezt, auf der die SA. das politische Soldatentum vertritt, das die wehrsportliche und weltanschauliche Durchbildung und Aktivität in harmonischer Weise zum Bild des neuen deutschen Menschen vereinigt. Mit der Millionenzahl der schon vergebenen Sportabzeichen der SA. ist in der Nation eine Summe von wehrsportlichen Kräften aufgespeichert, die nur durch immer wiederholte Sichtung und Überprüfung wachgehalten werden können. Die jährliche Durchführung von Wiederholungsübungen, die mit dem Besitz des Abzeichens nach der Bestimmung des Führers verbunden iſt, ſchafft dieſe Sichtung
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auf der breiten Grundlage des ganzer Volkes. Für die SA. selbst aber im und besonderen sind die Wehrwettkämpfe Kampfspiele Mittel und Wege zu erhöhter Übung und Schulung im Sinne einer Steigerung der Wehrbereitschaft unter den Freiwilli gen, die in den Reihen der nationalsozialiſtischen Formationen marschieren. Und dieser Aufgaben dienen die Wettkämpfe in allen Einheiten der SA., vom SA.- Sturm bis zur SA.Gruppe und schließlich in der gesamten SA., wenn sie sich am 13. August zu einer riesigen
Alles
steht
22. Juli 1937 Heerschau und einem gewaltigen Führerappell auf dem Reichssportfeld zusammenfinden wird. Dort, wie bei allen anderen Veranstaltungen dieser Art, vertritt sie mit dem ihr eigenen Kampfsport die Grundlage aller wehrhaften. Gesinnung, das Vermögen, aus dem Körper das größtmögliche Maß von Leistung herauszuholen und ihn in der Ausdauer zu üben. So schafft die SA. im Dienſt ohne Waffe mit am Dienst für die Waffe, indem sie im Manne die Kraft und den Willen für den Dienst an Volk und Nation aufrecht erhält.
uns
offen !
Der Schlüffel zu Schönheit, Kunſt, Wiſſen und Freude KdF.-Programm eines Monats NSK Wer weiß etwas von Fischbachau oder Rittersgrün ? Wer kennt Kronach, und wer kann auf Anhieb sagen, wo das idyllische Eulengebirge liegt? Wer hat Steinkunzendorf überhaupt schon jemals auf der Landkarte gesehen? Was ist die Basteibrüde und wo liegt fie? Könnt ihr euch vorstellen, wie bei Fallingbostel und Schneverdingen, bei Soltau und Walsrode der alte Schäfer mit mehreren hundert Heid= schnuden über die grüne, grüne Heid" abends nach dem Dorfe zieht? Wie ist es, wenn man stundenlang in den ernsten grünen Wäldern am Mummelsee in tiefer Einsamkeit wandert? Wenn man im Laufe einer Woche in weinseliger Fröhlichkeit durch Edenkoben, Maikammer, Bergzabern, Kallstadt und Kreuznach streift? Namen tauchen auf und Namen verschwinden wieder : Schwarzwald, Thüringen , Allgäu, Erzgebirge, Harz, Bayerischer Wald Jedermann weiß, daß das keine unerschwinglichen, fernen Träume mehr sind, seitdem fie dem deutschen Arbeitsmenschen zur strahlenden Wirklichkeit in Kraft durch Freude gestaltet werden. Nicht mehr aus den Erzählungen weniger Auserwählter oder wirtschaftlich besser gestellter Kameraden ist heute jeder schöne Winkel des wahrlich an Schönheiten reichen, weiten deutschen Vaterlandes in unseren Betrieben bekannt es gibt kaum noch einen, der nicht selber in den lezten Jahren irgendwann und irgendwo seinen Urlaub am ſonnigen Strand der deutschen Meere oder im an= dachtsvollen Schweigen herrlicher Wälder verbrachte .. Warum das alles wieder ? Ihr wißt es schon und habt es tausendmal gehört? Nein, immer und immer wieder weiten sich Augen und Herzen fleißiger deutscher Menschen, wenn davon die Rede ist. Entweder in Erinnerung oder in Erwartung. Aber das Zauberwort Urlaub , das so eng mit dem Schlüſſel zum vollen Genießen, mit Kraft durch Freude verbunden ist, macht die alten Erlebniſſe wieder neu und läßt den Herzschlag in der Voraussicht auf den nächsten Urlaub höher schlagen, weil er diesmal in . . . Friedrichsgrund, vielTeicht auch Warnemünde, möglicherweise St. Blasien ----- oder nein in Norwegen oder Saßniz oder Bad Flinsberg oder Oberpeterswaldau
Streifzug durch das
oder Dürrenwaid im Frankenwald oder, oder,. oder irgendes steht uns ja alles offen! wo im Grünen, wo es schön ist , erlebt werden soll! Bis dahin ist noch lange, lange Zeit ! Freilich, im Augenblick nimmt sich die Reisespa rmarfe vielleicht noch sehr kläglich aus mit ihren vielen leeren Feldern, aber wenn erst wieder einige Wochen lang geklebt wurde, kann man schon langsam anfangen, in dem kleinen KdF. - Taschenatlas zu blättern, und man. wird an den bevorstehenden langen Winterabenden sicherlich manchen einladenden Plak finden, der des Besuches wert wäre. Aber bis dahin ist noch lange Zeit. Wir haben keine lange Weile und können uns schon beschäftigen. Es müßte schon einen Abend lang lohnen, zu ergründen, wer Fräulein Puck" ist und was es mit ihr für eine Bewandtnis hat, Dazu gibt es ein Konzert, eine Varietéſchau und eine Kurzoperette, und dann — allerhand für mein Geld! das besagte Fräulein Puck. Daneben steht groß der Name Walter Kollo, den wir ja zumindest aus dem Rundfunk kennen, wenn er uns nicht schon sonst irgendwo bei KdF. begegnet ist. Also natürlich: ein Ope = rettenabend bei Kraft durch Freude! Andere ziehen die ernste Muse vor. Sie möchten nicht nur sehen und hören, sondern selber irgendwie eine ausübende Betätigung Dow Die Neunte Sinfonie haben. ist das etwas für Arbeiter, dieſe Beethoven schwere Musik, die gewaltigen Chöre, dieser meisterliche, tiefe und würdevolle Hymnus des Kraft durch großen deutschen Komponisten? Freude hat einen eigenen Chor , deſſen künstlerische Leistungen sich fortgesetzt unter erster fachmännischer Leitung steigern. Er braucht sich nicht vor den hohen Aufgaben der größten deutschen musikalischen Kunstwerke zu scheuen hier singt das Volk für das Volk , hier findet sich eine wahre Gemeinschaft zu ehrfürchtiger Bewunderung und im vollen Genuß des genialen Werkes eines der Größten. Laienspielfreise treffen sich am Feier abend, Orchester und Quartette für Hausmusif finden sich zusammen und lassen sich
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REK Folge 167 fortbilden oder anlernen. Sie wollen sich selbst ihre Freizeit schöner gestalten. Und hier und dort stehen nach des Werktags Mühen Hunderte auf einem Plat, einem Markt oder in einer Parkanlage und fingen aus voller Kehle und frohem Herzen unsere alten, schönen Volks : lieder. Nur aus Freude, aus reinster Lebensfreude ! Ein Blick auf einen großen Berliner Bahne hof : Zwischen dem planmäßigen Verkehr laufen Sonderzüge ein, fahren Sonderzüge ab. Die einen starten in den Urlaub, die anderen kommen mit KdF. zu großen Ausstellungen, Sportfesten und Großveranstaltungen. Dann ist auf diesen Banhöfen das Lachen zu Hause. Aus der Regelmäßigkeit des Werktages flüchtet sich der eine in die Kunst , der andere in den Sport , der dritte lernt Sprachen , der vierte Briefmarken. sammelt Eine ,,Tagespolitische Weltschau" zieht an manchen Abenden die Volksgenoſſen zuſammen, die einmal ihre Augen über den Arbeitstisch hinweg erheben wollen und daran intereſſiert find zu wissen, was zum Beispiel die blutigen Auseinandersetzungen im Fernen Osten zu bedeuten haben. Sie erhalten Antwort bei Kraft durch Freude. Musiklehre für Laien, Gehörbildung, Melo= die, Harmonie und Form, die Kunst der Renaissance und des Barod, die Grundlagen der Vererbungslehre und Raſſenkunde, die deutſche Dichtung der älteren Zeit , find dies alles Begriffe nur für Spezialisten, Wiſſenſchaftler und Forscher? Nein, es sind Wunder der Kultur und des Wissens, die jedem zugänglich sind. In den Abendkursen des Deutschen Volksbildungswerkes der NSG, Kraft durch Freude und ihren Arbeitsgemeinschaften ſizen Tauſende, die es beglückt erleben, daß dem strebenden, suchenden Volksgenossen alle Güter der Kultur gehören, die sein Volk schuf. Der Sport ist nicht mit dem Fußballspiel und dem Hundert-Meter-Lauf zu Ende. Auch die allgemeine Körperschule genügt natürlich die-
Sorge
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sem oder jenem nicht. Bitte : will jemand Schwimmen , Rudern , Segeln betreiben? Reiten , Radfahren , Pistolenchießen , Wandern , oder Sportfechten, oder haben es ihm Tennis , Golf und JiuJitsu angetan? Ein Blick in ein Monats= programm von Kraft durch Freude informiert ihn entsprechend, wo er dem Ziel seines Strebens näherkommt. Mancher empfindet es bereits als Erleichterung und Kräftigung für die Arbeit, wenn er in der Mittagspause oder nach Feierabend in der Betriebssportgemeinschaft tätig sein kann . Es steht ihm nichts im Wege. Es braucht heute einer nur die Augen aufzumachen und er findet für Herz und Gemüt, für Leib und Seele den richtigen Tummelplaß, auf dem er sich innerlich und äußerlich ein wenig aufmöbeln fann. Allerdings ist eins nicht möglich, nämlich vielleicht in einsamer Größe und stiller Ab-schließung nach außen alles für sich allein haben zu wollen, keinen Menschen um sich zu dulden, die Schönheiten geizig nur für sich selbst zu beanspruchen, die Stirn in Falten zu ziehen, wenn der Schritt eines Volksgenossen den Bannkreis deiner Versunkenheit stört. Das gibt es nicht bei Kraft durch Freude. Hier ist eine Gemeinschaft für die Freude des Lebens zusammengekommen und sie soll eine Gemeinschaft bleiben. Sie soll ja gerade Einzelgänger erziehen und Abseitsstehende zur Kameradschaft führen. Dann ist freilich in dieser Kameradschaft genügend Raum, um alles das, was Auge, Ohr und Herz ume faſſen, als einen unvergeßlichen Schatz in die Tiefe der Seele zu versenken und dort weiter wirken zu laſſen. So wird es unverlierbarer Besik, aus dem immer wieder Freude und Kraft strömen. Daß diese Freude um sich greift und neue Lebenswerte im Alltag unserer Arbeit wirkt, ist das große Geheimnis des Erfolges, durch den sich KdF. auszeichnet. Ernst Günter Dickmann.
wirklich
unnötig
Die Gefundheitssicherung der HS.- Sommerlager – Ständige Bereitschaft des Lagerarztes und ſeiner Helfer Ärztliche Fürsorge von der Plazwache bis zur täglichen Mahlzeit NSK In allen deutschen Gauen flattern in diesen Wochen die Fahnen der Hitlerjugend über den weißen Zelten. Sei es auf den Bergwieſen der Alpen, in den Wäldern des Riesengebirges, des Schwarzwaldes und Thüringer Waldes, sei es am Strande des Bodensees oder in den Dünen der Nordsee. Überall stehen die Sommerlager der Hitlerjugend, um für zwei bis drei Wochen eine junge, frische Belegschaft zu beherbergen. Viele Eltern haben bei der Erörterung der Teilnahme ihres Kindes an einem derartigen Lager mit Recht die Frage nach der gesundheitlichen Sicherung gestellt, eine Frage, die ihnen niemand verargen wird , vertrauen sie doch ihr höchstes Gut für längere Zeit voll der Führerschaft der Hitlerjugend an.
Die Arbeit an der gesundheitlichen Sicherung der Sommerlager beginnt ebenso wie die anderen organisatorischen Vorarbeiten bereits mehrere Monate vor dem Beginn des Lagers. Die erste Aufgabe der Vorbereitungsarbeiten ist die Suche nach einem geeigneten Lagerplak. Nachdem die Gegend, in der das Lager stattfinden soll, festgestellt worden ist, fahren H I. Führer und Arzt gemeinſam hinaus, um den Lagerplatz zu bestimmen. Erste Voraus setzung für die Wahl des Plates ist die Erfüllung der gesundheitlichen Bedingungen : Trockene Lage, Sicherstellung der Wasserversorgung, Nähe eines Krankenhauses. Wenn auch erfahrungsgemäß ernstere Er-
frankungen im Lager zu den Seltenheiten ge= hören, so ist es troßdem erforderlich, gewissen= haft alle Maßnahmen für etwaige derartige Zwischenfälle zu treffen, um für jeden Fall gerüstet zu sein. Diese grundsätzliche Einstellung ist überhaupt kennzeichnend für die gesamte Arbeit des Arztes im Lager und darüberhinaus auch im Dienst der Hitlerjugend. Die vorbeugenden Maßnahmen stehen im Vorder = grund der Arbeit und ihre genaue Durchführung garantiert den Hauptteil der Gesundheitssicherung. Die Trinkwaſ ſ e r v er ſ o rgung wird bei größeren Lagern in der Regel durch eigene Motorpumpen sichergestellt, in kleineren Lagern wird die Trinkwasseranlage der ortsansässigen Bewohner benußt. In beiden Fällen aber wird vor Freigabe des Wassers die Untersuchung auf gesundheitliche einwandfreie Beschaffenheit abgewartet. Sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen für das Lager erfüllt, so beginnen die organisatorischen Vorarbeiten. Die Verbindung zum Krankenhaus zweds Freistellung von Betten und Sicherstellung des Krankentransportes, zur Forstdienststelle und zur nächsten Feuerwache werden aufgenommen. Der Amtsarzt wird von dem geplanten Lager benachrichtigt. Einige Wochen vor Lagerbeginn beginnen dann die Musterungen über die Tau glichkeit für das Lager , die gemeinsam mit den Arzten des Amtes für Volksgesundheit durchgeführt werden. Am Lager dürfen nur gesunde Jungen teilnehmen, die in ihrem Ge= sundheitspaß den Tauglichkeitsvermerk tragen. Die vorbeugenden Maßnahmen gehen sogar so= weit, daß bei dem Küchenperſonal außerdem noch eine Untersuchung von Stuhl und Harn vorgenommen wird, um etwa vorhandene Bazillenträger vom Küchendienſt auszuschließen. Einer besonderen Auswahl in bezug auf ihren Ausbildungsstand werden die Lagerfeldschere unterzogen, die den Lagerärzten gewissenhafte Helfer sein müssen. Aufgabe der organisatorischen Vorbereitung ist es ferner, die ärztliche Betreuung der
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Lager sicherzustellen. In größeren Lagern werden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Volksgesundheit ständig im Lager wohnende Ärzte als Lagerärzte eingesetzt. Für kleinere Lager werden Medizinalpraktikanten und Kandidaten der Medizin abgestellt, deren Aufgabe es ist, erste Hilfe zu leiſten und die Verbindung zum ort sans ä ſ ſigen praf . tischen Arzt aufrecht zu erhalten. Dieser Arzt wird für die Dauer des Lagers mit der Aufgabe eines Lagerarztes beauftragt. Er hält jeden Tag Revierstunde im Lager ab, überwacht den gesamten Dienſt und die Anlagen in gesundheitlicher Beziehung, wobei er besonders auf die Durchführung einer einwandfreien Verpflegung und die Sauberkeit des Küchendienſtes zu achten hat. So ist erreicht, daß jedes Lager von einem bes stallten Arzt betreut wird, dem eine Anzahl von gutausgebildeten und für den Lagerdienſt eigens vorbereiteter Feldschere, Praktikanten und Medizinstudenten zur Verfügung stehen. Während der Dauer des Lagers schulen Ärzte und Studenten ihre jungen Kameraden in den Fragen der Gesundheitspflege und entsprechend dem Alter der Lagerbelegschaft auch in der Raſſenhygiene und Erblehre. Dadurch, daß sie am Sport selbst teilnehmen, haben sie die beſte Gelegenheit, auch hier in der Praxis ihre ärztliche Erfahrung nugbringend einzuschalten. Durch dieses kameradschaftliche Zusammenleben erwächst nicht nur der Lagerbelegschaft Nugen, sondern auch den fünftigen Ärzten und Krankenpflegern ein Erlebnis, das bestimmend auf ihre zukünftige Berufsauffaſſung einwirken muß. Wer sich einmal in einer solchen Gemeinschaft fachlich und kameradschaftlich durchgesezt und bewährt hat und an dem Gemeinschaftserlebnis eines Lagers mit offenem Herzen teilgehabt hat, muß lebensnah und volksnah bleiben. So wird durch den Dienst der Ärzte und Feldschere in den Lagern der Hitlerjugend nicht nur die gesundheitliche Sicherung gewährleiſteit, sondern darüber hinaus der Typ des neuen deutschen Gesundheitshelfers und GesundK. heitsführers geformt.
befiehlt
Ernteterror
Bolschewistisches Die Zersetzung der französischen Landbevölkerung Doppelspiel vor den kantonalen Wahlen - Die Hintergründe der erzwungenen Erntesabotage
NSK Wie im vergangenen Jahre, so war auch zu Beginn der diesjährigen Ernteſaiſon eine ernste Streit welle in den französischen Provinzen Seine-et-Oise, Seine-et-Marne, l'Eure, 1,Aisne, Pas-de-Calais und vielen anderen fest= zustellen. Anfangs hatte man den Eindruck, als hätten diese Streits ausschließlich sozialen Charafter, so wie man sie in Frankreich seit mehr als einem Jahre im Rahmen der " Volksfrontmystit" gewohnt ist, nunmehr lassen aber die
vorhandenen Berichte und Unterlagen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß die ländlichen Arbeitsverweigerungen, welche ein Volk vornehmlich in Krisenzeiten so besonders schwer treffen müſſen, nach systematischen Plänen Moskaus und des Pariser Büros der Komintern durchgeführt wurden. Die kommunistische Heßpropaganda ſtüßte ſich in erster Linie auf die Verkürzung der Arbeitszeit ; man versuchte den Land-
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arbeitern einzureden, daß es ihren sowjetrussischen Kollegen in dieser Hinsicht wunderbar" ginge, und daß die Kommunisten nicht zögern würden , den 3 Millionen Landprole= tariern ebensolche „ paradiesische" Arbeitsbedingungen zu geben. Der Erfolg dieser Heze blieb nicht aus , und in vielen Kreisen der ländlichen Bevölkerung fam es 3 น ernsthaften Streifs, die sich vornehmli ch auf den Sek tor der Zuckerrübe ausdehnten , und zwar in den außerordentlich wichtigen Gebieten zwischen Paris und dem industriellen Bezirk Nordfrankreichs. Intereſſant waren die übereinstimmenden Feststellungen der Beobachter : Man bediente sich auf dem Lande der gleichen Propagandamethoden, die man in der Industrie so erfolg= reich angewandt hatte. Den Arbeitern werden Forderungen eingeredet, deren Aussichtslosigkeit die Inspiranten genau fennen. Zeigen sich die eingeschüchterten Unternehmer dennoch bereit, auf die Wünsche der Arbeiterschaft" einzugehen, To werden sofort neue Forderungen formuliert mit dem Ziele, eine völlige Desorganisat ion provozieren zuittert und die Tagelöhner zur erb en Feindschaft gegenüber den Beſizern des Bodens zu bringen. Gleichzeitig werden die fleinen Landbefizer „ vorläufig“ nach Möglichkeit nicht angetastet, um fie bei den bevorstehenden kantonalen Wahlen nicht als Gegner zu haben. Man beeilt sich, in den internen Zusammenkünften der kommunistischen Häuptlinge zu versichern, daß die Rechnung des kleinen Landwirts 3u gegebener Zeit entsprechend der margistischen Theorie und der sowjetischen Art" beglichen werde. Ferner wurde festgestellt, daß neun Zehntel der Streikenden Ausländer waren . Dies ist in Frankreich keine sehr erstaunliche Erscheinung, denn die Entvölkerung in der Landwirtschaft hat hier ganze Ausländerfolonien geschaffen ; im Süden finden wir Spanier und Italiener, im Norden Polen und Belgier, und Tschechen wie Slowaken fast überall zerstreut. Die Organisatoren der Streits, Streitposten, Propagandisten usw. sezen sich, vor allem in der Ile de France, aus Arbeitern zusammen , die nicht aus der Landwirtschaft stammen. D'Ormesson wies im „ Figaro " darauf hin , daß es sich dabei um Freiwillige und Arbeitslose handelte, die ihre neu errungenen Ferien und Freizeiten ,,nugbringend" anzuwenden suchten. Bereits im vergangenen Jahre per: begannen diese beauftragten Agitatoren den Tschechen und Slowaken, deren Zahl überaus groß ist und die sich zum überwiegenden Teil aus unwissenden Analphabeten zusammensetzen, einzureden, daß die französische Regierung ihre Ausländerkarte mit der Erlaubnis in Frankreich zu arbeiten nicht erneuern werde, und daß alle zur Grenze zurückgeführt wü re den , falls sie nicht dem Gewerkschaftsbund (Confédération Géné rale du Travail) beitreten ! Die irregeführten Arbeiter traten sofort ohne Miß trauen der CGT. bei, überzeugt, daß dieser Schritt ihre an sich so bescheidene Situation konsolidieren würde.
Dabei handelte es sich aber nur um eine Etappe. Der nächste Schritt war auf die Sa = botierung des Bodens gerichtet. Ihr Proletarier" - so riefen die Agitatoren ""aus, ,,werdet diese Felder unter euch teilen , und im nächsten Juli werdet ihr eure eigenen Früchte auf eigenem Boden ernten.“ Der Erfolg der kommunistischen Wühlarbeit zeigte sich bereits im Juni. Die Anfang Juni besonders notwendige Pflege der Zuckerrüben wurde zum großen Teil verhindert. Die Streifenden durchkreuzten auf Befehl der Anführer die Felder und gingen gewaltsam gegen die Arbeitswilligen vor, ſo daß in absehbarer Zeit der Terror seine Wirkung ausübte und die Arbeiter sich nicht mehr wagten, die Felder zur Arbeit zu betreten . Garde Mobile und Polizeitruppen konnten die Arbeitswilligen nicht genügend schützen . So mußten Hunderte Don Hektar dem Verderben preisgegeben werden. Der Landwirt verlor, allein an der Bodenverwertung gemessen, 4000 Franken für den Hektar, denen noch die Ernteverluste und noch die besonders entstehende Schwierigkeiten bei der nächsten Aussaat hinzuzufügen sind . Die Tagelöhner verlieren etwa je 1000 Franken Lohn ; darüber hinaus muß man noch den Arbeitsausfall berücksichtigen, der in den Zuder= raffinerien und Alkohol - Destillerien zu erwarten ist. Der Zuckerpreis wird zweifelsohne ansteigen und die für die Landesverteidigung so wichtige Alkoholproduktion wird sinken. Damit haben die Kommunisten einen neuen ,, Sieg" errungen und ihre Moskauer Auftrag= Ihr ist „ Erfolg“ voll befriedigt. geber doppelter Natur: Verminderung der Ernte, damit Verteuerung der Produkte und der Lebenshaltungskosten. Das gibt den französischen Vertretern der Dritten Internationale die ,,wunderbare" Möglichkeit in die Hand, ihre zersetzende Arbeit fortzuführen und die Besizer und Unternehmer für alle Ungelegenheiten verantwortlich zu machen . zweifellos nicht für die Öffentlichkeit Ein bestimmtes - Dokument ist in diesem Zusam menhang kennzeichnend : Dabei handelt es sich um Entschließungen, die in einer internen Informationsversammlung der Kommunistischen Partei des Gebiets Paris-Westen" bekannt gegeben wurden . Darin heißt es im Hinblick auf die kantonalen Wahlen : „ Die Kommunistische Partei stellt für ganz Frankreich 3000 Kandidaten .... Im Augenblid steht die Frage der Landbevölkerung im Vordergrund. Die Parolen lauten : Alles den Mittelklassen und Wir streden den Katholiken die Hand entgegen !"
„ Dia do colono “ Druckfehlerberichtigung
In unserem gestrigen Aufsatz über die deutsche Einwanderung nach Brasilien ,,Dia do colono" ist durch einen sinnentstellenden Druckfehler die Zahl der Deutschen in Brasilien unrichtig an gegeben worden . Richtig muß es natürlich 800 000 heißen , was wir bei Übernahme des Aufsatzes zu beachten bitten . Drud : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 167
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Hühnlein- Stadion Von NSKK.-Männern gebaut -
des
NSKK.
Großzügige Sport- und Schulungsanlage
Einweihung am Sonnabend NSK Trier, 22. Juli. In Trier, der alten Stadt im Weſtmarkgau Koblenz-Trier, hat sich die NSKK. - Motorstandarte 152 auf dem Gelände eines früheren Sportplages, das ihr durch den Oberbürger= meister zur Verfügung gestellt wurde, in dreijähriger Arbeit ein Stadion erbaut, das den Namen des Korpsführers tragen wird. Sie hat hier eine Sportanlage geſchaffen, die alles enthält, was zur Schulung und Ausbildung der NSKK.-Männer im Motor- und Wehrsport, im Verkehrserziehungsdienst und auf dem vielseitigen Gebiet der Leibesübungen erforderlich ist.
lage auch die erforderlichen Zweckbauten wie Kassen, Start- und Zielhaus, Zuſchauerpläße für 15 000 Besucher und eine Erfrischungshalle. Auch sie sind hier vorhanden. Das Stadion der NSKK.-Motorſtandarte 152 wird nun am 24. Juli in Anwesenheit von Korpsführer Hühnlein seiner Bestimmung übergeben werden . Durch freiwilligen harten Dienst der Männer des Korps wurde es gebaut. So ist es mit Recht zu ihrer Kampfbahn geworden .
Vollbehr-Ausstellung des NSLV. Im freiwilligen Dienst haben NSKK . -Führer und Männer nun in drei Jahren diese Anlage geſchaffen, die allen, die am Gelingen des Werkes mitgeholfen haben, Ehre machen wird. Ieder NSKK.-Mann der Motorſtürme 1 , 2 und 3/M 152 hat während dieser Bauzeit eine große Zahl von Arbeitsstunden geleistet. 27 000 Kubikmeter Erde waren zu bewegen, 185 Eisenbahnwaggons Lavaſand, Packlage und Holzschwellen zu verarbeiten, 12 000 junge Tannen, 1000 junge Birken und 2500 Rosen zu pflanzen. Daß dieses Stadion gebaut werden konnte, verdankt die NSKK.-Motorstandarte 152 nicht einem gefüllten Geldbeutel, ſondern allein der Opferbereitschaft und tatkräftigen Mitarbeit der NSKK.-Männer. Im Hauptfeld der nun fertiggestellten Kampfbahn befinden sich eine Motorrad-Rennbahn, eine Geschicklichkeits- und Hindernisbahn für Motorräder, ein Handballplah uam. Der sportlichen Ausbildung und körperlichen Schulung der NSKK.-Männer dienen die Anlagen für Lauf-, Sprung und Wurfübungen, eine Hindernisbahn sowie die Kleinkaliberſchießſtände . Außerdem wurde ein Verkehrserzie hungspark angelegt , dessen Straßenzüge mit allen Verkehrsschildern und mit Verkehrsampeln versehen sind . Alle Aufgaben, die der Straßerverkehr an das Wiſſen und Können der Männer des NSKK.- Verkehrserziehungsdienstes stellt, fönnen hier an Hand von praktischen Beiſpielen erläutert und geübt werden. Natürlich gehören zu einer derartigen An-
Eröffnung durch Reichswalter Wächtler — Einſaß des NSLB. für des Künſtlers Werk NSK Bayreuth, 22. Juli. In den Ausstellungsräumen des Hauses der Deutschen Erziehung eröffnete der Reichswalter des NS .-Lehrerbundes, Gauleiter Frit Wäch t= ler , in Anwesenheit des Künstlers sowie des gesamten Stabes der Reichswaltung NSLB . , der Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht die Gemäldeausstellung „Bunte, leuchtende Welt", die einen tiefen Einblick in das reiche Schaffen des Kolonial- und Kriegsmalers, des Malers der Reichsautobahnen und des Reichsparteitaggeländes, Professor Ernst Vollbehr , gibt. Die zahlreichen Gemälde zeigen außer Bauabschnitten der Reichsautobahn vor allem die bunte, leuchtende Welt der Ferne, an der das deutsche Volk in seinen Kolonien früher auch Anteil hatte. Sie veranschaulichen Landschaft und Leben dieser Erdteile so meisterhaft, daß, wie Gauleiter Wächtler ankündigte, die Reichswaltung des RS.-Lehrerbundes auf geeignete Weise . das Lebenswerk des großen Künstlers Prof. Vollbehr vor allem an die deutsche Jugend heranbringen wird . Entsprechende Pläne liegen bereits vor. Prof. Vollbehr selbst hat seine Bilder vor allem für die deutsche Jugend geschaffen . Er sprach darum dem Reichswalter des NS.-Lehrerbundes für die ihm angekündigte Unterstützung seines Lebenswerkes ſeinen Dank aus.
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Arbeitsmänner
im
Sportkampf
Für die RG. Kampfspiele gerüftet Neue Wege der Leibeserziehung im Reichsarbeitsdienst Hervorragende Leiſtungen bei den Ausscheidungen NSK An den NS.-Kampsſpielen, die auf dem Reichsparteitag zum ersten Male auf Befehl des Führers zum Austrag gelangen, nimmt auch der Reichsarbeitsdienst, und zwar sowohl in den Mannschafts- als auch in den Einzelkämpfen, teil und bringt damit zum Ausdruck, daß er sich der Bedeutung und der Wichtigkeit dieser NS.-Kampfspiele und der Pflege des sportlichen Wettkampfes vollauf bewußt ist. Es ist müßig, jezt Betrachtungen darüber anzustellen, wie der Reichsarbeitsdienst bei den Kampfspieln abschneiden wird, aber auf Grund zahlreicher in jüngster Zeit erzielter Erfolge ist durchaus zu hoffen, daß er das in ihn gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen wird. In den letzten Jahren hat der Reichsarbeitsdienst in der Öffentlichkeit ein besonders starkes Interesse gefunden, das nicht zuletzt auf die von ihm geübte Leibeserziehung, wie sie in allen Abteilungen planmäßig und zielbewußt gepflegt wird, zurückzuführen ist. Besondere Beachtung hat gerade die Tatsache gefunden, daß es der Reichsarbeitsdienst verstanden hat, bei den einzelnen großen Sportveranstaltungen mit Sonderübungen aufzuwarten, die, wie zB. das Baumstammspiel bei dem Branden burgischen Turn- und Sportfest, bislang noch nicht so bekannt waren. Ganz bewußt ist der Reichsarbeitsdienst gerade in der Leibeserziehung neue Wege gegangen, weil er sich darüber klar ist, daß man besondere Mittel und Wege finden muß, um den Arbeitsmännern, die nur sechs Monate in den Lagern bleiben, eine besonders gute körperliche Ausbildung angedeihen zu lassen. Worum geht es bei der Leibeserziehung des Reichsarbeitsdienstes? Man muß sich stets vor Augen halten, daß nur ein fleiner Teil der Arbeitsmänner vor ihrer Dienstzeit irgendwelchen Sport getrieben hat . (Im Laufe der Jahre, wenn die gesamte heranwachsende Jugend vorher durch die Hitlerjugend usw. ge= gangen ist, wird sich das allerdings ändern. ) Die zunächst ungewohnte Arbeit an der Bautelle und die Tatsache, daß die Arbeitsmänner
naturgemäß im Anfang ihrer Dienstzeit ihre Arbeitsgeräte nicht gleich zweckmäßig handhaben, bringt es mit sich, daß bei vielen Ermüdungserscheinungen auftreten und natur gemäß dann auch die Leistungen zu wünſchen übrig lassen. Aus diesem Grunde werden die Arbeitsmänner planmäßig von Grund auf körperlich geschult, wobei Übungen mit Medizinbällen, Rundgewichten, Eisenkugeln, aber auch Laufen und Kampfspiele, wie vor allem auch Ausgleichsübungen der verſchiedenſten Art, in erster Linie zu nennen sind. Weiterhin ist es besonders wichtig, die Körpermängel, mit denen manche Arbeitsmänner behaftet sind, wie Senk- und Spreizfuß, vorstehende Schulterblätter uam ., zu beseitigen. Es ist dabei nicht der Sinn der Leibeserziehung des Reichsarbeitsdienstes, nun irgendwelche ""Sportkanonen“ zu züchten, die mit einzig dastehenden Leiſtungen aufwarten, sondern Ziel und Aufgabe der gesamten förperlichen Ertüchtigung kann es nur ſein, die junge Mannschaft gleichmäßig förperlich zu stählen und zu ertüchtigen und dafür Sorge zu tragen, daß gute Durchschnittsleistungen aller erzielt werden. Besonders gilt es hervorzuheben, daß die Leibeserziehung in der Art, wie sie im Reichsarbeitsdienst betrieben wird, nicht nur als Körper , sondern auch als Charakterschulung betrachtet wird, um Mut und Entschlossenheit, Einsatzbereitschaft und Kameradschaft ganz besonders zu pflegen. Wie große Erfolge auch gerade hierin zu verzeichnen sind, das haben die letzten Jahre bereits mit aller Deutlichkeit gezeigt. Eine mühevolle und gewiß nicht einfache Kleinarbeit gilt es in den über 1300 Abteilungen des Reichsarbeitsdienstes zu leisten, wenw die hier kurz umriſſenen Grundforderungen der Leibeserziehung überall erfolgreich verwirklicht werden sollen. Wie sehr dies der Fall ist, wie sehr die planmäßig betriebene Leibeserziehung sich auf das gute förperliche Allgemeinbefinden der Arbeitsmänner auswirkt, dafür können wir
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ein aufschlußreiches Zahlenbeispiel geben. Ges naue statistische Erhebungen, die regelmäßig in allen Abteilungen vorgenommen werden, haben ergeben, daß 83,4 v5. aller Arbeitsmänner in ihrer Dienstzeit an Gewicht zunehmen , gleich geblieben an Gewicht sind 6,8 vH., während 9,8 H. abgenommen haben. Bei letteren handelt es sich vornehmlich um Bäcker, Brauer, Fleischer usw., also junge Männer, die vorher überschüssiges Körperfett besaßen. In wie günstigem Maße sich die Leibeserziehung im Reichsarbeitsdienst trok der so kurzen Zeit von sechs Monaten auswirkt , davon zeugen auch die zahlreichen Anerken nungen , die von allen Seiten der Wehrmacht kommen, und in denen zum Ausdruck gebracht wird, wie sehr sich bei den jungen Refruten die törperliche Durchbildung im Reichsarbeitsdienst bemerkbar macht. In den letzten Jahren ist der Reichsarbeitsdienst bei Sportveranstaltungen der verschieden= ſten Arten mehr und mehr an die Öffentlichkeit getreten, ſei es, daß er ſelbſt ſolche Veranstaltungen aufzog, sei es, daß er den Einladungen der einzelnen Gliederungen der Bewegung, des Reichsbundes für Leibesübung usw. Folge ge= leistet hat. In erstaunlich großem Ausmaße hat es dabei der Reichsarbeitsdienst verstanden, hervorragende Leistungen an den Tag zu legen und mehr als einmal erste Pläge mit nach Hause zu bringen. Bei allen diesen Veranstaltungen wurde insbesondere der vor z ü g ReichsMannschaftsgeist des liche arbeitsdienstes gewürdigt und zum Ausdruck gebracht, daß neben der guten törperlichen Durchbildung die erzielten Erfolge vor allem diesem prächtigen Geist der Kameradschaft und des geschlossenen Einsatzes zuzuschreiben seien. Beiſpiele hierfür liefern gerade aus der jüngsten Vergangenheit die Ausscheidungskämpfe der SA -Gruppen für die NS.-Kampfspiele, an denen sich auch Mannschaften und Einzelkämpfer des Reichsarbeitsdienstes beteiligen. Aus den Beispielen der letzten Wochen sei hier kurz auf den einzigartigen Erfolg des Reichsarbeits-
dienstes bei den Ausscheidungskämpfen der SA.-Gruppe Süd-West in Stuttgart hingewiesen. Bei dem 25-km-Gepädmarsch starteten zwei Mannschaften des Reichsarbeitsdienstes (Arbeitsgau Württemberg und Arbeitsgau Baden) und 21 der SA.; jede Mannschaft bestand aus einem Führer und 120 Mann. Die württembergische Arbeitsdienstmannschaft erreichte sowohl in der Marschzeit (3 Std. und 25 Min. ) als auch in der Punktzahl (208,31 Punkte) die weitaus besten Leistungen von allen 23 gestarteten Mannschaften und gewann den Wanderpreis des SA.-Gruppenführers Ludin. Den zweiten und dritten Plak jedoch konnte die Mannschaft des badenschen Arbeitsdienstes erringen. Wenn wir vom Mannschaftsgeist sprechen, dann verstehen wir darunter nicht etwa den Geist, von dem der gesamte Reichsarbeitsdienst, die gesamte Mannschaft dieser über 200 000 jungen Deutschen, beseelt ist. Nur die wenigsten von diesen zweimal 120 Arbeits männern bei den genannten Ausscheidungskämpfen, die aus den zwei Gaugebieten stammten, kannten einander, sie hatten vorher keine Gelegenheit gehabt, geschlossen zu trainieren. Aber als sie antraten, da wußten sie, daß nicht nur ihre Abteilungen, die sie vertraten, nicht nur ihr Gau, sondern der gesamte Reichsarbeitsdienst auf sie blickte, und dieſes Bewußtsein, dieses Gefühl, einer so großen Gemeinschaft zugehörig zu sein, gab ihnen die Kraft, dieſe Anstrengungen so erfolgreich zu überstehen. Wir müssen uns weiter vor Augen halten, daß es sich bei dieſen 120 — von ihrem Führer und den wenigen Truppführern abgesehen - ja um Arbeitsmänner handelt, die erſt ſeit wenig mehr als einem Vierteljahr im Reichsarbeitsdienst sind. Wenn man alle diese Faktoren berück sichtigt, dann sind diese Siege um so höher zu werten. Mit großer Erwartung blidt der gesamte Reichsarbeitsdienst auf Nürnberg, er hofft, daß die Führer und Arbeitsmänner, die an den NS.-Kampfspielen teilnehmen, ehrenvoll_beL. stehen werden.
Kameradſchaft hilft gefährdeter Zugend Natürlicher Stüßpunkt der Gemeinſchaft – Geſunde Sozialerziehung ſtatt verspäteter Strafe NSK Das Gemeinschaftsleben der deutschen Jugend beruht auf dem Gesetz der Führung. Die ungeschriebenen Gebote der Kamerad schaft , die unbeugsamen Anforderungen der bewußten Disziplin , richten sich an die ge funde, unbeeinträchtigte Jugend, an die ge= festigte, tämpferische Mannschaft. Die Formation der Hitlerjugend bestimmt das Bild der deutschen Jugenderziehung, die aus freieſter, natürlicher Bewegung die Bindungen findet, die jeder echten Führung eigen sind. Neben diesen Leistungsfähigen und Starten haben in den lezten Jahren ungezählte Jugendliche den Weg zu den Einheiten der Hitlerjugend gesucht, die
die Merkmale vorausgegangener Fehlentwidlung , häuslicher und persön= licher Gefährdung mit sich trugen. Die Formation der Hitlerjugend wurde ihnen der natürliche Stützpunkt , der sie wiederum festen Boden und inneren Halt gewinnen ließ. Der Gemeinſchaftsdienst der Hitlerjugendkameradschaft bildete allmählich ein Erziehungsſyſtem dieſer gefährdeten jungen Kräfte aus, das als erstmalig gelten darf, und sich neben den bisherigen Betreuungsformen der gefährdeten Jugend ent wickelt. Die Erziehungsarbeit, die die Hitlerjugend leistet, das Verfahren der Betreuung,
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das von den jungen Führern und den Sozialstellen der Jugendbewegung entwidelt wird, ist von maßgeblicher Bedeutung für die gesetzlich geltenden Sorgemaßnahmen der gefährdeten Jugend, also die Fürsorgeerziehung und die Schußaufsicht. Das Statistische Reichsamt hat fürzlich erstmalig eine Erhebung über den Stand der gesetzlichen Fürsorgeerziehung im Reich veröffentlicht, während bisher eine solche Erfassung nur für Preußen bestand. Das Ergebnis der ge= nannten Erhebung weist für den 31. März 1936 insgesamt 59 805 Minderjährige in Fürsorgeerziehung aus, mit einem männlichen Anteil von 54,7 vH. Diese Ziffern bedeuten eine Vers um mehrung der Fürsorgeerziehungsfälle 10,6 oH., in Preußen sogar um 14,5 vH . Es wäre ein offenbundiger Fehlschluß, wollte man aus diesen Zahlenergebnissen auf eine Zunahme der Jugendkriminalität schließen. Schon allein die Überlegung, daß sich in diesen Ziffern der der Eintritt geburten starfen Jahrgänge der ersten Nachkriegszeit auswirkt, kennzeichnet die Abwegigkeit solcher Schlußfolgerungen . Wie wenig aber diese äußere Entwicklung der Überweisungszahlen für die Situation der verwahrlosten Jugend besagt, geht am besten aus einer Betrachtung der Rechtsgrundlagen hervor, auf die sich die Überweisungen stüßen. Es erweist sich nämlich, daß die Steigerung der Fälle faſt ausschließlich auf eine Zunahme der Sorgerechts = entziehung zurückgeht, die in erhöhtem Maß von den Vormundschaftsgerichten ausge sprochen wurden, um bereits in den frühesten Wachstumsjahren eine sichere Gefährdung zu vermeiden. Die erweiterten Erfaſſungsmöglichkeiten der gefährdeten Jugend durch die verzweigte Betreuungsarbeit der NSV . und den umfassenden Führungseinsaß der Hitler = jugend mußten naturgemäß eine verschärfte Beobachtung der familiären Erziehungsvoraus setzungen und im Notfall eine erhöhte Anwendung der Sorgerechtsentziehung zur Folge haben. Für den Stand der gesetzlichen Fürsorgeent= ziehung mag noch als bezeichnend vermerkt werden, daß nach den genannten ſtatiſtiſchen Angaben die meisten Entlassungen nach einbis zweijähriger Fürsorge erfolgten, daß aber andererseits auch die Zahl der Zöglinge zu= nimmt, die bereits mehr als ein Jahrzehnt in Fürsorgerziehung stehen. Diese Entwicklung geht auf Kosten der mittleren Erziehungsdauer (5 bis 10 Jahre) , die noch im Jahre 1932 vorherrschte, in deren Überwindung aber eine bedeutsame Auswirkung einer an gesunden Maßstäben orientierten Erziehungspraxis zu sehen ist. Zukunftsbetrachtungen über das Schicksal der straffälligen Jugend und über die Entwicklung der Kriminalität Jugendlicher überhaupt werden das Gesetz über die Hitlerjugend und seine ausgedehnten Wirkungen ins Auge faſſen müssen. Mit den Möglichkeiten erzieherischer Einflußnahme, wie sie das Gesetz in seiner Auswertung bieten wird, ist nicht zuletzt auch für die junge Sozialarbeit eine um vieles tragfestere Basis geschaffen. Man weiß wohl aus eigenen Beobachtungen oder amtlich aus den Berichten der Jugendämter -— daß die Hitlerjugend neben ihrer maßgeblichen Arbeit an der Ertüchtigung der gesunden.
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Jugend einen wirksamen Beitrag zur Verminderung der zahlenmäßigen Jugendkriminalität und zum Rädgang der Schwere der Straftaten geleistet hat. Die vielfältigen Anſagpunkte, die die nationalsozialistische Jugendbewegung für eine solche soziale Einwirkung besißt, werden aber noch ers
Tod eines wirtſchaftspolitiſchen Kämpfers
Reichshauptstellenleiter Pg. Dr. Karlheinz Seidel verunglückt NSK Berlin, 23. Juli. In Warnemünde ist Reichshauptstellenleiter Dr. Karlheinz Seidel ertrunken. Der faum Dreißigjährige war seit 1930 Mitglied der NSDAP. und hat dort von der Pike auf als SA.-Mann und Mitarbeiter in verschiedenen Gliederungen dem Führer treue Dienste geleistet. Im Jahre 1932 war er Adjutant des Reichsführers der HI. und später Referent in der Wirtschaftspolitischen Abteilung der Reichsleitung. Am 1. Mai 1932 wurde er mit der Errichtung und Leitung der Abteilung für Zwischenstaatliche Wirtschaftsbeziehungen der Wirtschaftspolitischen Abteilung beauftragt. Nach der Machtergreifung war er an maßgebender Stelle im Hauptamt für Handwerk und Handel tätig. Später wurde Pg. Dr. Seidel mit der Geschäftsführung des von Reichsminister Rust geschaffenen Inst i tuts für angewandte WirtschaftsSeine Verwissenschaften beauftragt. öffentlichungen in der Parteipreſſe und in den Arbeit ſeine Parteizeitschriften machten bekannt. Mit ihm ist ein bewährter wirtschaftspolitischer Vorkämpfer der Ideen des Führers vorzeitig aus den Reihen der Bewegung herausgerissen worden.
weitert, wenn sich die zahlenmäßige Erfassung durch die Einheiten der Hitlerjugend verbreitert ; sie werden in ihrer inneren Wirksamkeit ausgebaut und das ist nicht minder ausschlaggebend - wenn die Hitlerjugend verstärkte Voraussetzungen für Führungs = ihre weltanschauliche arbeit erhält, für ihre körperliche Er = tüchtigung und eine gesunde Sozialerziehung. Es sei nur in Kürze angedeutet, daß in dieser Betrachtung die Heimbeschaffungsaktion eine hervorragende soziale Bedeutung gewinnt, indem hier einer. gefahrvollen, innerlich zersplitterten Umwelt die Bewegung Erziehungsstätte der gegenüber gestellt wird. Was also in nächster Zeit in der gesamten Jugenderziehung gewonnen und vervollkommnet wird, wirkt sich auch entscheidend für die gefährdete Jugend aus, die der Hitlerjugend-Einheit zur inneren Haltgebung und sicheren Führung bedarf. Der Gemeinschaftsarbeit der Sozialstellen der HitlerjugendBanne mit den Jugendhilfsstellen der NSV.
wird dadurch ein Aufgabenzuwachs in Aussicht gestellt, der nicht ernst genug genommen werden kann. Die Möglichkeiten und Berjahren der sozialen Erziehung, die hier ges funden werden müssen, können sich kaum auf alte Vorbilder und gesetzliche Grundlagen stützen. Die Einheit der Hitlerjugend muß analog zur Führungskame= radschaft der gesunden Jugend eine Kameradschaft des Schuzes und der Be = treuung für ihre gefährdeten Kameraden entwickeln. Es ist nur die Folgerung aus dieser Erziehungslage, wenn die sozialpolitische Zeitschrift der Hitlerjugend „Das Junge Deutschland" türzlich feststellte, daß die neue Disziplinarordnung der Hitlerjugend naturgemäß die Grundlage einer solchen Führungsarbeit zu bilden habe. Die Disziplinarordnung wird sich als eine soziale Bewährungsbaſis erweisen, die dem nicht voll Gefestigten aber innerlich Gesunden wieder den Weg zur voller Leistungsfähigkeit ebnet. Damit ist eine flare Scheidung gegeben zu jener verwahrloſten Jugend, die kaum noch Anſagpunkte für eine Rückführung zu klaren und gefestigten Lebensverhältnissen mehr bietet. Dem unhaltbaren Zustand, daß in Fürsorgeheime straffällige Jugend ohne entscheidende Rücksicht auf die Unterschiedlichkeit der Motive, Umstände und Schwere der Straftaten untergebracht werden, wird wirksam vorgebeugt. Der Einsatz der Hitlerjugend - Gerichte , der sich auf der Grundlage dieser Disziplinarordnung voll-
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zieht, wird dem Grundsaß einer gesunden Führung Rechnung zu tragen haben, indem dort, wo die Straffälligkeit der Jugend auf häusliche Verwahrlosung und Erziehungsunfähigkeit der Eltern zurückgeht, eine klare und ge = sunde Ausrichtung vorgenommen wird. Es geht keinesfalls an, daß in solchen Fällen, den sogenannten „ tragischen Fällen" des Bir gerlichen Gesetzbuches, Strafmaßnahmen Ansag finden, die den oft durchaus sauberen Kern solcher Jugend in Gefahr bringen. Die fünftige Arbeit an der gefährdeten Jugend wird also im Zeichen der Führung und Erziehung stehen. Die Maßnahmen der Strafe werden grundsätzlich nur dort Anwendung finden, wo die positiven Mittel der Jugendarbeit keine Möglichkeit geben, das Fehlgegangene wieder zur Klarheit und Gesundheit zu gewinnen. Bestimmt aber die Idee der Erziehung die praktische Fürsorge» arbeit, so werden sich immer eindeutiger die Anforderungen abzeichnen, die an die gese z= liche Regelung dieses Arbeitsgebietes gestellt werden müſſen, um praftische und psychologische Erscheinungen der Vergangenheit, die sich mit dem Erziehungsprinzip nicht immer vereinbaren laſſen, zu vermeiden. Die gesetzlichen Grundlagen, die aber das Zutunftsbild dieses Abschnittes der jungen Führungsarbeit bestimmen sollen, werden sich allein in den Maßstäben ausrichten, die die national. sozialistische Jugendbewegung in ihrem Kampf um die höchste Leistungsfähigkeit des Nachwuchses erkennt.
jugoslawische
Kirchenfrage
Die Auseinandersetzungen um das Konkordat - Seine Bestimmungen und politischen Zusammenhänge NSK In diesen Tagen steht die jugoslawische Öffentlichkeit unter dem Eindrucke der Ausein= andersetzungen um die Ratifikation des schon vor zwei Jahren unterzeichneten Konkordates zwischen der päpstlichen Kurie und der jugoslawischen Regierung. Wie alle jungen Staaten, die im Jahre 1918 neu erstanden sind, hatte auch Jugoslawien das Bestreben, seine innenpolitischen Spannungsmomente durch Regelung der Kirchenfragen zu vermindern und dabei gleichzeitig ein Zusammenfallen der Staatsgrenzen mit den tirchlichen Verwaltungsgrenzen zu erzielen. Im Jahre 1929 wurde das Verhältnis des Staates zur serbisch-orthodoxen Kirche und im Jahre 1936 zur mohammedanischen Kirche endgültig geregelt. Die Verhandlungen um das Konkordat mit der römisch-katholischen Kirche etwa 35 vH. der Bewohner Jugoslawiens find Katholiken ― laufen seit nunmehr fast 19 Jahren, sie waren 1925 abgebrochen, aber auf Initiative des ermordeten Königs Alexander erneut aufgenommen und nach seinem Tode im Jahre 1935 von der damaligen Regierung abgeschlossen worden.
Nachdem noch verschiedene Änderungen ers zielt und die Vorlage an das Parlament wie-
derholt zurückgestellt worden war, sind nun folgende Vertragsbestimmungen , die an die Stelle der bisherigen nicht weniger als sechs grundverschiedenen Regelungen für die einzelnen Gebiete und der alten Staatlichkeit vor 1918 treten, Gegenstand der parlamentarischen und öffentlichen Erörterung. Die Erzbischöfe und Bischöfe, die ebenso wie die Priester jugoslawische Staatsbürger sein müſſen, werden vom Vatikan ernannt, jedoch hat die Regierung das Recht, Einwendungen zu machen, an welche die Kirche allerdings nicht gebunden ist. Die Priester werden von den Bischöfen frei bestellt. Die kirchlichen Grenzen werden neu ge= zogen, so daß kein jugoslawisches Gebiet firchlich vom Auslande verwaltet wird. Die Bischöfe und Briester müssen einen Eid auf Staat und Verfassung schwören.
In allen Volfse, Bürgers, Fach- und Mittelschulen ist weiterhin der Religionsunter = richt für mindestens zwei Stunden in der Woche, der von der Kirche kontrolliert wird, obligat. Das Unterrichtsprogramm muß von der Kirche genehmigt werden und aus den Schulbüchern sind alle gegen die katholische Kirche verstoßenden Punkte zu entfernen, fie unterlie
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NSK Folge 168 gen im übrigen der Genehmigung der kirchlichen Behörden. Die Kirche hat das unbeschränkte Recht auf Errichtung von konfessionellen Schulen, deren Unterricht in der Staatssprache erfolgen muß. Es gibt also keine tonfessionellen Schulen der völkischen Minderheiten. Der An= teil der katholischen Lehrer an den Stellen muß der Zahl der katholischen Schüler entsprechen . Die geistlichen Mittelschulen sind völlig, die weitgehendem theologischen Fakultäten in Maße dem Einfluß der Kirche unterstellt. Der Staat anerkennt feruer das kirchliche Eherecht mit allen zivilen Folgen, es iſt alſo die kirchliche Trauung verpflichtend und eine Trennung von katholischen Ehen auch staatlich nicht möglich. Bei gemischten Ehen leistet der Staat Rechtshilfe für die Durchsezung des kirchlichen Anspruches auf die katholische Erziehung der Kinder. Alle im Zuge der Agrarreform enteigneten firchlichen Objekte werden im vollen Werte vergütet, ebenso werden alle staatlichen Fonds für kirchlich-kulturelle Zwecke so zB. auch der von Josef II. anläßlich seiner Auseinandersegung mit der katholischen Kirche gebildete Kirchenfonds, durch den große Teile des Kirchenvermögens unter staatliche Verwaltung gestellt wurden, der katholischen Kirche zurückerstattet. Überdies leistet der Staat einen jährlichen Beitrag für die Kirchenverwaltung, neben der Bezahlung der Religionslehrer und anderer Geistlicher mit staatlichen Funktionen. Es wird also die völlige wirtschaftliche Unab = hängigkeit der Kirche hergestellt. 3m jugoslawischen Heer wird eine Militärdiözese eingerichtet, deren Leiter, der Militärvikar, vom Vatikan im Einvernehmen mit der Regierung ernannt wird. Alle kirchlichen Orden und Kongregationen haben ebenso volle Wirfungsfreiheit, wie die Katholische Aktion“ und die in sie eingegliederten Vereine. Dafür verzichtet die Kirche auf katholische Vereine mit sportlicher Betätigung , sowie auf eine politische Betätigung der Geistlichen , sofern der Staat dies auch für die anderen Religionsbekenntniſſe anordnet. Von großer Bedeutung ist weiterhin die Verpflichtung des Vatikans, dafür einzutreten, daß den jugoslawischen Minderheiten im Auslande dieselben Rechte gewährt werden, welche Jugoslawien seinen Minderheiten einräumt. Ein wesentlicher Punkt des Konkordats iſt ferner die Bestimmung, daß die katholischen Bischöfe in ihren jugoslawischen Diözesen die altslawische Liturgiesprache einführen kön = nen , wenn ihre Gläubigen dies wünſchen. Auch die Einfügung eines Punktes in das Konkordat, der die jugoslawische Regierung ermächtigt, durch einfachen Ministerratsbeschluß allen Konfeſſionen im Staate dieselben Rechte wie der katholischen Kirche verleihen zu können, hat nicht verhindern können, daß die serbischorthodoxe Kirche, deren völkiſche Verbundenheit mit dem Serbentum auf die Zeit der jahrhundertelangen Freiheitskämpfe zurückgeht und deren Einfluß daher nicht gering eingeschätzt werden darf, eine kämpferiſch a b = lehnende Haltung bezogen hat. Auch die oppoſitionelle „ Jugoslawische Nationalpartei ", deren Träger im Jahr 1935 als damalige Regierung das Konkordat unterzeichnet hatten, sowie die ganze serbische Opposition, entwickeln
eine lebhafte Kampagne, die sogar zu Demonstrationen in Belgrad geführt hat ; daneben wirkt ein „ Orthodoxes Aktionskomitee", das ein Gegenstück zur katholischen Aktion darstellen soll. Die starken Auseinandersetzungen in der Kon= tordatsfrage müssen so verstanden werden, daß sie einen Teil aus ſchnitt eines größe Die katholische ren Problems betreffen. Kirche ist lebhaft bemüht, die orthodoxen Gebiete im Osten und Südosten Europas überhaupt wieder zu gewinnen, ein Werk, das im Jahre 1939, dem Erinnerungsjahr an das letzte Unionskonzil von Florenz im Jahre 1439, entscheidend vorgetrieben werden soll und dem das Entgegenkommen in der Frage der slawischen Kirchensprache ebenso dienen soll, wie der neue Sie sieht im ,,byzantinisch-slawische Ritus". katholischen Kroaten- und Slowenentum den Brüdenkopf dieser Bestrebungen, dessen Ausbau durch das Konkordat erreicht werden soll. Andererseits muß verstanden werden, daß die jugoslawische Staatsführung durch eine Einigung mit der Kirche, die von den klerikalen Slowenen als Bedingung für ihr Mittun in der Regierung verlangt wurde, der kroatischen Oppositionsbewegung die kirchliche Unterstützung ent= ziehen und sie so verhandlungsbereiter machen will . Ebenso müssen die eingetretenen günſti gen Rückwirkungen auf das Verhältnis zu Italien und die erwarteten, hinsichtlich der Stellung der Kirche in der Habsburgerfrage mit ins Kalkül gezogen werden. Was die innenpolitische Auswir = fung betrifft, so ist allerdings die kroatische Oppositionsbewegung und ihr Führer Dr. Macek trog der streng katholischen Einstellung der Kroaten auch bisher von Einflüssen des politischen Katholizismus frei gewesen, so daß eine unmittelbare Rüdwirkung auf seine Haltung sich kaum ergeben wird. Der Orthodoxismus wieder findet in seinem Kampfe gegen das Konkordat nicht nur die Unterstützung der anderen orthodoxen Staatseine starte welcher innerhalb kirchen, Zusammenfassungsbestrebung zur Abwehr Roms zu bemerken ist, sondern auch eine moralische Rückendeckung durch die anglikanische Kirche , was ein Aufsatz des Bischofs von Gloucester in der ,,Times" zeigt. überhaupt ist die anglikanische Kirche erfolgreich bemüht, eine Art Protektorat über die orthodoxen Kirchen des Balkans wie auch über die lutherischen Kirchen des Nordens zu errichten und so ihre Führungsstellung in der ökumenischen christlichen Bewegung, an der Rom nicht mitarbeitet, auszubauen. Die jugoslawische Staatsführung unter dem Ministerpräsidenten Stojadinovic, die auf eine erfolgreiche zweijährige politische wirtschaftliche und kulturelle Aufbauarbeit verweisen kann, hofft, daß die Erregung um das Konkordat, in welche so viele weltkirchliche und innen- und außenpolitische Probleme hineinspielen, sich nach seiner Annahme legen muß, daß dieses einen gewissen innenpolitischen Konsolidierungsfaktor darstellen und es ihr möglich sein wird, trok der sicher sehr weitgehenden Vertragsbestimmungen, die staatliche Führung auf der Grundlage der Gleichberechtigung der drei wichtigſten Konfessionen sicherzustellen. Dr. Th . v. K.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
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Auslandsdeutſche Ferienkinder in der Saarpfalz Vor 200 Jahren zogen die Ahnen nach dem Often Blutsbande zwischen der Saarpfalz und den Deutſchen in Galizien NSK Bor kurzem sind 250 auslandsdeutsche Kinder aus Polen , und zwar aus Gali ¡ ien und Oft- Oberschlesien, durch die Kinderandverschidung der RSV. in den Gau Saar = falz verschickt worden. - Unser Mitarbeiter jat eine Anzahl der Kinder bei ihren GastItern aufgesucht. Seine Erlebniſſe ſchildert er In dem nachstehenden Bericht. Im grauen Wasser der Saar liegen die chweren, dunklen Kohlenkähne . Auf dem Leinfad am Ufer ziehen zwei kräftige Pferde ein eladenes Boot flußabwärts . In den Morgen lingt das Schaufeln der Baggermaschinen und rie Rufe der Schiffer. Auf der Alten Brücke, im Herzen Saarrüdens , nahe dem St. Johanner Markt, at sich eine große Kinderschar versammelt. Es ind 150 deutsch-polnische Ferienfinder, denen urch die Kinderlandverschickung der NSV. Saarbrüden auf sechs Wochen zur Ferienheimat eworden ist, während 100 weitere Kinder in nd um Kaiserslautern , inmitten des Ifälzerwaldes, Aufnahme gefunden haben. Auf einer gemeinsamen kleinen Wanderung rleben nun unsere auslandsdeutschen Ferieninder ihre Gastheimat ; wir aber lernen hier Feri Osten kennen . . engä dem aus ste nsere Eis enbahnfahrt Bolle 48 Stunden iegen zwischen der Saarhauptstadt und der alizischen Heimat der Kinder ; trotzdem ist das Zerhältnis zwischen ihnen und ihren Saarrüder Pflegeeltern schon in den werigen agen des Aufenthaltes ein so herzliches ge= jorden, daß man sich erstaunt fragen muß, woer dies kommen mag. Unwillkürlich wird man lauben, daß die Kinder aus dem Osten mit er Eigenart eines anderen Stammes sich nur hwer hier im äußersten Westen des Reiches eins ben würden . Statt dessen aber wurde schon ei der Ankunft der Kinder überrascht eine Verandtschaft der Mundart festgestellt. Die meisten er Kinder aus dem Osten sprechen ein unverilschtes " Pfälzisch"; heute, nach achttägigem iersein, haben einige von ihnen schon den beichnenden Saarbrücker Tonfall angenommen .
Die Eltern der galiziſchen Kinder nd kleine Bauern und Landarbeiter , deutschämmige Lehrer , die in den deutschen Dörfern 1 Galizien ebenso wie die deutschstämmigen Solksgenossen aus Oberschlesien ihren schweren >aseinskampf unter fremdem Volkstum bestehen. Jor 150 bis 200 Jahren sind die Voreltern
vieler dieser Kinder aus der Saarpfalz ausge= wandert, um draußen im Osten ein neues Leben im fruchtbaren Bauernland zu beginnen , weil die Heimat mit ihren engen Grenzen und ihrem schweren Grenzlandſchicksal sie nicht mehr ernäh, ren konnte. Heute, nach dieser langen Zeit, sprechen ihre Nachkommen noch die reine unverfälschte saarpfälzische Heimatſprache, - und es ist unschwer zu entscheiden, wo die Stammheimat dieser Kinder liegen mag, ob in der Vorderpfalz , in der Nordpfalz , oder im pfälzischen Westen . Jede Landschaft hat ihre bestimmten Sprachkennzeichen, und die Kinder erzählen , daß auch in den schwäbischen Dörfern" in Galizien überall ein anderer Dialekt gesprochen wird. „ Ei, ihr redden ja pfälzisch !" sagte ich zu zwei blonden Bauernmädchen mit hellen Augen, langen Zöpfen und von kräftiger Gestalt, die ich sofort am typischen Donnersberger Dialekt, als ursprünglich in der Nordpfalz beheimatet, erkannte. Doch ich wurde eines Beſſeren belehrt : Eifrig versicherten mir die beiden , daß sie schwäbisch reden, wie ihre Eltern und Großeltern schon, und das behaupten sie im unverfälschten heimatlichen Dialekt unserer schönen Saarpfalz ! Da neben den Saarpfälzern vor allem die Schwaben den Großteil an allen Auswanderern gestellt haben, ist es eine lang gewohnte Erscheinung, daß die Deutschen draußen als "" Schwaben“ bezeichnet werden , selbst wenn ihre Wiege am Rhein oder an der Saar gestanden hat. Wie treu diese Menschen ihrem Deutſchtum draußen geblieben sind, beweist das Festhalten an der Heimatsprach , mitten e Volkstum . Ob sie sich nun Schim wabenfremde odenr Pfälzer nennen, das ist dabei Nebensache . Wir wissen , daß ihre Voreltern und demnach auch fie für uns nicht nur deutsche Volksgenossen, sondern auch Pfälzer Landsleute find. Ramen wie Landestreu, Ordenhaus ähn liche sprechen davon, daß es deutsche und Ansiedlungen sind, in denen im Osten deutsche Bauern in Fleiß und Arbeit ihr Brot fanden, wenn auch heute die Orte polnische Namen haben. Die Kinder wissen von ihren Vorfahren, daß sie seit vielen Menschenaltern in diesen fleinen Dörfern ansässig sind. Daß sie nun hier in der Saarpfalz ihre Stammheimat finden, wird den Kindern zum besonders eindrucksvollen Erlebnis, werden
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NSK Folge 168 doch hier Bande zur Heimat geknüpft ; und wie decken doch solche Verschickungen deutscher Kinder von jenseits der Grenze Zusammenhänge auf und laſſen unsere Herzen höher schlagen, weil wir spüren, wie eng wir alle zusammengehören, und daß wir Deutsche doch alle eine einzige große Familie sind. Beim Besuch der Familien, in denen unsere auslandsdeutschen Kinder ihren Ferienaufenthalt gefunden haben, sehen wir immer wieder bestätigt, was wir über die Stammesverwandtschaft gesagt haben. Wir erfahren aber auch, daß diese Kinder, besonders diejenigen, die aus den kleinen galiziſchen Dörfern kommen, oft die einfachsten Kultureinrichtungen , wie sie uns selbstverständlich sind, nicht kennen. Junge deutsche Menschen wachsen also draußen unter bluts- und artfremdem Volkstum auf, und erſt die deutsche Heimat erschließt ihnen den kulturellen Fortschritt, der noch nicht bis zu ihrer fernen Heimat gedrungen ist. Die einfachsten Einrichtungen des täglichen Lebens und das
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23. Juli 1937 elektrische Licht bedeuten für sie eine Menge des Wunderbaren . Große kulturelle Aufgaben find an diesen jungen Menſchen unseres Blutes, die draußen leben müſſen , zu erfüllen neben dem großen Ziel, ſie völkisch immer enger an ihre deutsche Heimat zu binden, denn es ist wohl das beste Volksgut, das außerhalb unserer Grenzen seinen deutschen Kampf besteht ... Wenn auch nicht alle Kinder in der Heimat ihrer Vorfahren ihre Erholungswochen verbringen, so erfüllt doch die NS. - Volks : wohlfahrt an ihnen allen die gleichen großen Aufgaben, nämlich die, gesundes deutsches Volkstum zu hegen und den auslandsdeutschen Kindern ihre deutsche Heimat zum Erlebnis werden zu laſſen. Wir Saarpfälzer aber freuten uns, daß dieNSV. die Kinder unserer Landsleute draußen einmal heimgebracht hat ins schöne Land ihrer Väter. Damit wird, für uns geſehen, die höchste und schönste Aufgabe erfüllt. K. Heinz.
Die „Kunterbunt“ im Mütterheim der NSV. Am 29. Juli 1937 ſendet der Reichsfender Berlin aus Fohrde bei Brandenburg Die Aufnahme, ein Erlebnis für Mütter und Kinder
NSK Das Auto brachte uns nach Fohrde bei Brandenburg ins Müttererholungsheim der NSV. , das versteckt mitten im Walde liegt. Man findet es nur, weil ein großes Holzschild an dem Seitenweg steht, der direkt zu ihm führt. Es ist eine auffällige Tafel, auf der eine Mutter mit ihrem Kind in bunten Farben dargestellt sind. Im Heim empfing mich große Aufregung. Vor dem Hause stand ein großes rotes Auto. Es war der Aufnahmewagen der Reichsrundfunkgesellschaft. An niedlichen weißen Tischen, die vor dem Hauſe ſtanden, saßen die kleinsten Kinder mit NS.-Schwestern, die sie betreuten. Es waren die Kinder der 23 Mütter, die zurzeit ihren vierwöchigen Erholungsurlaub auch dort verlebten. Verwundert starrten Kinderaugen auf das große, rote Auto und neugierig schauten die Mütter herüber, die auf Liegestühlen am Waldrand lagen. Das Auto der Reichsrundfunkgesellschaft war gekommen, um eine Sendung für den Reichssender Berlin auf Wachsplatten aufzunehmen. Die „ Kunterbunt" sollte mit den Müttern und Kindern des Heimes eine Sendung veranstalten. Aber es fehlte noch jemand; Die „Kunterbunt“ selbst war noch nicht da. Begleitet wurde sie von einem kleinen Jungen und einem Herrn. Wölfchen ist ein kleiner Sänger, den die Hörer der „ Kunterbuntſendungen" schon kennen, ebenso wie den Musikus. Während die Techniker die nötigen Vorbe= reitungen zur Aufnahme trafen, freundete sich die ,,Kunterbunt" mit den Kindern des Heimes an. Da hatte sie viel zu tun, mußte sie doch in Erfahrung bringen, ob und welche Kinder mitz singen konnten. Sie mußte ihre Namen kennen und ihr Vertrauen gewinnen. Dann führte die ,,Kunterbunt" die Schar aller Mitwirkenden in den Speisesaal. Dort nahmen die Mütter und Und dann ging's die Kinder mit ihr Plat. auch gleich los.
Rundfunk im Mütterheim
Bald war man mitten in der richtigen Stimmung. Es wurde gesungen. Die ,,Kunterbunt" scherzte mit den Kindern. Fragen und Antworten flogen hin und her. Ich habe mich sehr gefreut, zu beobachten, wie auch die Mütter zu erzählen anfingen. Da tam gleich ein Stüdchen Familienleben zum Vorschein. Man erfuhr die Lieder, die in der Familie bekannt waren, ebenso, wie das Fehlen musikalischer Zusammenhänge zwischen Mutter und Kind. Aus diesem Erlebnisaustausch wurden sicher auch nützliche Anregungen mit nach Hause ge= nommen. Aus der Tasche einer der Mütter tauchte plöglich eine Mundharmonika auf. Eigentlich: gegen ihren Willen hatte sie ihr Töchterchen aus der Tasche gezogen. Es wußte, wie gut die Mutter spielen konnte. Auch eine Ziehharmonita, die in der Ede auf einen Schrank stand, fand ihre Spielerin. So bereichert, begann schließlich die Sendung. Alles war in Schwung, als das Mikrophon aufgestellt wurde. Mitten in den gemeinsamen Gesang hinein wurde die Aufnahme eingeschaltet. Dann führte ſich die „ Kunterbunt“ in der bekannten Weise ein ; die musikalische Überlei tung vom Muſikus am Klavier führte zu weiteren musikalischen Darbietungen, die von Erzählungen der Mütter und Aufmunterungen der ,,Kunterbunt" unterbrochen wurden. Die Kunterbuntlieder wurden durch ein neues Liedchen bereichert, das eine der Mütter vortrug. Klänge von der Gemeinschaft Diese Mitwirkung zeigt so recht die Verbun= denheit zwischen Sendern und Hörern. Wölfchen, der kleine Sänger, in der Kunterbunt= stunde" hat sicher Tausende von kleinen Hörfreunden. Auch den Muſikus lieben alle Kin-
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NSK Folge 168 der. Na und die „Kunterbunt"! Sie ist immer wieder ein Erlebnis für die Kinder und Mütter! Die, die heute mitgewirkt haben, werden sogar das Vergnügen haben, mit ihren Angehörigen sich ſelbſt noch einmal zu hören. Das wird ihnen noch mehr Spaß machen als die Vorführung, die nach der Sendung für sie am Sendewagen veranstaltet wurde. Die „ Kunterbunt" hatte sich schon verabschiedet unter be geisterten Danksagungen, als der Lautsprecher des roten Sendewagens alle zu sich heranrief. Das ganze Heim war verſammelt und nun zog, von der Wachsplatte gespielt, die ganze Sendung noch einmal an den Zuhörern vorüber. Die Mütter, die hier das erstemal ihre
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23. Juli 1937 eigene Stimme hörten, waren überrascht und erfreut. Ebenso wird es den „Kunterbunt" hörern der Sendung am 29. Juli ergehen, wenn sie erfahren, daß diesmal nicht im Funthaus, sondern im Mütterheim der NSV. in Fohrde die 99Kunterbuntſtunde" stattfindet. Sie werden dabei ein neues Erlebnis haben ; Klänge der Gemeinschaft in einem Mütterheim der NSV. werden zu ihnen getragen. Vielleicht gibt diese Aufnahme Anregung zu weite= ren ähnlichen Versuchen. Lebendige Beweise für die Tätigkeit der NSV. tönnen nicht schöner und deutlicher als durch solche künstlerische Darbietung in die breite Öffentlichkeit gelangen . U.S.
Abiturientinnen im Ausgleichsdienſt Lebensnähe iſt die Forderung – Hilfe bei der Arbeit der RSV. NSK Ein Müttererholungsheim der NSV . ist herrlich an einem märkischen See gelegen. Eine tüchtige Heimleiterin, die schon über drei Jahre in der Müttererholungsfürsorge arbeitet, be= herrscht das Ganze. Ihr unterstehen die für einen großen Betrieb notwendigen Hilfskräfte. Siebzig Berliner Mütter, die die sorglosen Wochen dieser Erholungszeit so recht von Herzen genießen, find hier zu Gast und dazu zwei junge Mädel, die Ostern ihr Abiturium gemacht haben, und die nun hier im Heim der NSV. im Ausgleichsdienst für Abiturientinnen ange= setzt sind. ,,Wie es mit den beiden Abiturientinnen geht?" so spricht die Heimleiterin meine Frage Wenn ich ehrlich sein soll: zuerst ging nach. es hier und da daneben ; aber jezt haben wir uns gut eingelebt. " Schließlich ist der Umschwung von dem Leben einer Schülerin , die bisher nur ihren Studien lebte, zum Dienst in einem Mütterheim, der den Einsatz und die Bereitschaft des ganzen Menschen fordert, ein. sehr großer. ,,Die meisten Mädel aus meiner Klasse sind im Arbeitsdienst. Ich wäre auch gern ein halbes Jahr in ein Lager gegangen, aber ich habe eine Knieverlegung, und deshalb hat man mich nicht genommen." Das frische junge Mädel ist noch ganz traurig, daß es zurückgewiesen wurde und als Ersatz dafür dem Ausgleichsdienst für Abiturientinnen, also dem Dienst in der NSV ., zugeteilt wurde. Diese Maßnahme ist ein erster Versuch, auch von den dreihundert arbeitsdienstuntauglichen zukünftigen Studentinnen eine Zeit des Einsatzes für die Volksgemeinschaft zu fordern . Ihnen wird so die Möglichteit gegeben, unter Hintenanstellung ihres Eigenlebens sich für andere einzusetzen. Der größte Teil der Abiturientinnen wird in geschlossenen Heimen untergebracht. In der Müttererholungsfürsorge und in Kinderheimen finden sie die Möglichkeit, Pflichttreue und Arbeitseifer zu beweisen. Einige helfen in Kindergärten, besonders auf dem Lande, und wieder andere sollen die Gemeindeschwestern in ihren familienfürsorgerischen Aufgaben entlaſten. Allerdings sind sie im Anfang keine große Hilfe, da sie fast ausnahmslos zu wenig praktische Erfahrung mitbringen . Außerdem sind die meisten unter ihnen auch zu große Theoretiker, die ihr
gelehrtes Wissen als das Wichtigste betrachten. Diese Meinung findet allerdings in dem wirklichkeitsnahen Leben im Müttererholungsheim keinen Widerhall. Und so ist es kein Wunder, daß es in der ersten Zeit nicht ohne Schwierigkeiten abgehen konnte. Die Mädel erkennen die Mängel jezt selber und finden eine Erklärung dafür in der Richtung: „Ich war zwar schon einmal in einem BDM.-Lager", so erzählt die eine der beiden, „ das war aber auch das einzige Mal, daß ich von zu Hause fort war; und praktisch gearbeitet habe ich noch nie; immer nur für die Schule gelernt". Die andere aber war noch nie aus dem Elternhaus forte gewesen, stand immer unter dem Schuß allzu besorgter Eltern. Und nun auf einmal wurden sie in die Gemeinschaft eines Heimbetrie bes eingereiht, mußten in Haus und Küche tüchtig mit anpaden, mußten soviel wie mög lich auch am Tageslauf der Mütter teilnehmen, und niemand fragte nach ihren persönlichen Wünschen oder Neigungen. Ebenso wie beim Arbeitsdienst haben auch die Ausgleichsdienstmädel ihren Arbeitsplan, der genau einzuhalten ist, und der auch die Freistunden und den nicht allzu häufigen Urlaub vorsieht. Dieses Leben in der Gemeinschaft, dieses Aufgeben des „ Ich", ist für diese Mädel natürlich doppelt schwer. Aber die bisherige Entwicklung hat gezeigt, daß der Gemeinschaftsgedanke alles Trennende hinwegräumt, und in den Mädels sich die Einsicht breit macht, von Anfang an nicht als Außenseiter im Leben zu stehen. Ein großer, innerer Wandel hat sich vollzogen, wenn man die frischen, braungebrannten Mädel bei der Arbeit sieht. Jezt, nach über drei Monaten , bedeuten die Ausgleichsdienſtabiturientinnen eine Entlastung für die Heimleiterinnen , Kindergärtnerinnen und NS .-Gemeindeschwestern. Wichtiger aber als die praktische Arbeitsleistung ist die Tatsache, daß auch diese Mädel, die durch irgendeine körperliche Behinderung nicht durch die Schule des Arbeitsdienstes gehen fönnen, in dem halben Jahr ihres Ausgleichsdienstes die Erkenntnis erhalten : Das beste Studium ist die Verbindung zu m lebendigen Leben , ist die selbst vers ständliche Eingliederung in die große Gemeinschaft des Volkes . A.
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Geſundes
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Volkstum an
der
Grenze
Eine Landſchaft, die ſeit Jahrhunderten Bollwerk nach dem Often iſt Auch hier leistet die NSV. Arbeit am Volkskörper NSK In Elch winkel , dem nördlichsten Orte Deutschlands, wo sich der Russtrom in en Atmath und Skirwieth teilt und wo eute die Grenze des Reiches verläuft, begann ie große Besichtigungsfahrt der Presse, die wieer einmal von den Aufgaben und Arbeiten er Menschen in des Reiches nordöstlicher Ede erichten wollte. Der Sommer an der Memel ibt mehr Sonnenschein und Leben als viele ndere Gegenden des Reiches. Nur selten weren die schönen Tage durch längere Regenerioden unterbrochen . Es iſt dies der notwen = ige Ausgleich für die oft ſtrengen und langen Binter. Ein solches Klima macht diese Gegend zu inem Teil unserer landwirtschaftlich wertvollen Gebiete. Sobald man aus der Überhwemmungszone im Kreise Niederung erauskommt, sieht man rechts und links der Straße, soweit das Auge reicht, Korn- und sieder Kornfelder. Aber auch das Überschwemtungsgebiet gibt wichtige Produkte, zweimal m Jahre ungeheure Mengen von Heu, und iefert seinen Überschuß bis weit ins Innere des landes hinein ab. * Am Eingang des Dorfes Stirwieth , das ritten im Elchrevier liegt und wo der Arbeitsienst bereits mustergültige Aufbauarbeit ges eistet hat, sehen wir ein geräumiges, neues aus im Rohbau bereits vollendet. Es paßt ch den anderen Häusern in ſeinem Äußeren an, t auch mit Stroh gedeckt und trägt am Giebel ie geschnitten hölzernen Pferdeköpfe . Es ist ines der neuen NSV .- Jugendhäuser, von denen n Gau Ostpreußen in den nächsten Jahren ine ganze Anzahl errichtet werden . In drei eräumigen Zimmern, die miteinander durch ffnen der Schiebetüren zu einem großen Saal rweitert werden können, wird der Kindergar= en des Dorfes, den die NSV . unterhält, unterebracht werden. Ebenso werden dieſe Räume Is Heim für die HI. und den BDM. benugt erden. Die Küche und der geräumige Waschzum nebenan sind heute von einem muſtergülgen Kindergarten nicht mehr wegzudenken . Beiterhin hat die NS.- Schwesternſtation im auſe Aufnahme gefunden und wird von hier us ihre Hilfe und Beratung dem ganzen Dorfe teil werden lassen. Im Obergeschoß dieses SV.-Jugendhauses sind außer einigen Bodeniumen die Wohnzimmer für die Kindergärterin und die NS.-Schwester untergebracht. Wir hen, daß dieses Haus unter der Führung von ichtigen Kräften ein Mittelpunkt der Dorfgeteinschaft und ein Bollwerk unseres Volkstums erden wird.
Wir verlassen Stirwieth und machen erst ieder Halt in der neu eingerichteten Schweernstation Lengwethen im Kreise Til: it - Ragnit. Seit einigen Wochen ist die S.-Schwester hier erst tätig. 17 Gemeinden at sie zu betreuen . Von 6 Uhr früh bis spät
in die Nacht ist sie Tag für Tag beschäftigt. über 3000 Menschen umfaßt ihr Bezirk und trok ihrer erst kurzen Tätigkeit und der Größe ihres Arbeitsfeldes hat sie sich heute bereits das Vertrauen der Bevölkerung erworben und ist, wie der zuständige Arzt bestätigt, einfach unentbehrlich geworden. Man hat es auch hier nicht begreifen können, daß eine Schwester zu gesunden Menschen kommt und mit all ihren Kräften in erster Linie dort mithilft, wo es
Das Wunder! NSK Da treffe ich gestern meinen Freund Erwin auf der Straße. Besser gesagt, er kam mir hinterher gelaufen, tippte mir auf die Schulter und meinte nach kurzer Begrüßung: „ Als wir uns in der lezten Woche sahen, hattet ihr doch noch gar kein Kind.“ ,,Stimmt", sagte ich, wir haben auch heute noch teins.“ „Ja, aber entschuldige mal ; ich habe euch doch gestern gesehen. Und was hast du in dem Paket, das du das unterm Arm trägst ? Wenn ich mich nicht täusche, kamst du doch eben aus einem Geschäft, in dem es Kinderkleidung zu kaufen gibt." ,,Stimmt", sagte ich wieder, „ ich habe nur etwas zum Anziehen für unser Kind gekauft!" Mein Freund Erwin zeigte ein sehr geistreiches Gesicht, als er meinte, „ aus dir werde einer schlau. Vorige Woche wart ihr noch ein kinderloses Ehepaar, heute scheint das Gegen= teil der Fall zu sein. Ich meine . . .“ ,,Du meinst", unterbrach ich ihn, „ daß das an Wunder zu grenzen scheint. Aber die meiſten Dein Wunder sind sehr leicht zu erklären. — Geschäft geht doch, wenn ich mich nicht irre, Siehst recht gut ! Und wo iſt deine Frau ? du, an der See. Und du armer Kerl mußt nun wohl die ganze Zeit mit dem Dienstpersonal in deinem Sommerhaus ſizen.“ Hier wurde mein Freund Erwin ungeduldig und fuhr mich an : „ Also sag mal, was ist eigentlich los ? Was hat das Kind mit den Wundern und diese wieder mit meinen Gott sei Dank geregelten -- Privatverhält= nissen zu tun ?" „ Das sollst du gleich hören. Auch du könntest nämlich bei deinen „ Gott sei Dank geregelten“ Verhältnissen ein Wunder, ein doppeltes sogar, vollbringen, indem . . .“ „ Indem ... ?“ ,,Indem du in deinem kinderlosen Haushalt gleich zwei Ferienkinder der NSV . aufnimmst. Es wäre für dich eine Kleinigkeit ; und sowohl die Kinder als auch deren Eltern würden dir herzlich dankbar ſein. Darüber hinaus trägst du etwas dazu bei, unserem Volke eine ge= sunde Jugend zu schaffen. Und sage mir nicht , daß es nicht geht, denn schon Tausende anderer Familien haben das gleiche unter weniger günstigen Verhältnissen fertiggebracht." H. H.
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NSK Folge 168 gilt, Krankheiten, Mißſtände und Not zu verhindern. In der Nähe von Lengwethen fahren wir an einer Hilfsstelle Mutter und Kind" vorüber, vor deren Eingang eine Anzahl von Fuhrwerken stehen. Wir halten an und kommen zu einer ärztlichen Beratungsstunde in dieser Hilfsstelle der NSV . Wohl über 50 Kinder und Säuglinge find hier mit ihren Müttern zu sehen, die fast alle nur in Krankheitsfällen sonst die Möglichkeit hatten, ärztlich betreut zu werden. Aus der ganzen Umgegend sind die Frauen, die meist in der Landwirtschaft ar= beiten, zusammengekommen, um ihre Kinder unterſuchen und sich in der Pflege und Geſundheitsführung beraten zu lassen. Wie froh wird manche Mutter gewesen sein, wenn sie erfahren hat, daß ihrem Kinde trotz des schlechten Ausjehens nichts weiter fehle, sondern daß lediglich ein Fehler in der Ernährung gemacht wor= den sei. Auf dem Wege besichtigten wir auch noch einen
Das ganze
SA.-Männer als Gäſte der Kriegsmarine NS K Auf Veranlassung des Kommandanten der Befestigungen der pommerschen Küste, Kont eradmiral Don Schröder , hat die Kriegsmarine in Swinemünde einen Hitler-Urlauber-Marschblock von 12 SA.-Männern aus den verschiedensten Gauer eingeladen. Die SA. Männer, die in der Zeit vom 13. bis 27. Juli sich in dem Paradies der Ostsee ers holern und vieles von den „ Geheimniſſen“ der See und der Kriegsschiffe erfahren werden, sind in der Küstenartillerieſchule untergebracht . H. Namhafte Erfolge in Ostpreußen
NSK 3m Zuge der großen Mitgliederwerbung im Gau Ostpreußen " melden • zahlreiche Kreiſe des Gaues namhafte Erfolge. Die Ortsgruppe Angertal hat so bei 551 Haushaltungen jezt einen Stand von 227 NSV .- Mitgliedern erreicht. 182 neue Mitglieder, die durchweg Bauern und Landarbeiter ſind, konnten in der Zeit vom 1. April 1937 bis jetzt ge= worben werden. Ähnliche Erfolge werden der Gauamtsleitung auch aus anderen ländlichen Ortsgruppen ge= Die Kreisamtsleitung Marienmeldet. burg teilt mit, daß auch unter den 600 dort neugeworbenen Mitgliedern zahlreiche Bauern find. Diese Erfolge in der Werbung unter den Bauern und Landarbeitern müssen Ansporn ſein für alle Kreiſe unseres Gaues, um so die Werbung in den ländlichen Gebieten zu einem gleichen Erfolg wie in den Städten zu B ge= . Italten. Tausend Freipläße in Mecklenburg NSK Bon Jahr zu Jahr wächst der Ansporn aller Volksgenossen, am großen sozialen Werk in der NS.Volkswohlfahrt mitzu-
260 Einrichtungen dieſer Erntekindergarten. Art werden in diesem Sommer im Gau Ost preußen aufgezogen. 45 kleine Jungen und Mädel, die alle braungebrannt sind und uns fröhlich umringen, werden hier von einer tüchtigen BDM.-Führerin von 8 Uhr früh bis abends 6 Uhr betreut und erzogen. Die Eltern wiſſen ihre Kinder in guter Obhut und können ungestört ihrer Arbeit nachgehen. * In Obereißeln an der Memel blicken wir noch einmal vom Bismarɗturm aus über das ganze Land, über das breite Urstromtal. Es ist deutsches Land mit einer großen Geschichte. Die Hanse und der Ritterorden schufen hier das erste Bollwerk abendländischer Kultur. An der Memel begann die Erhebung gegen den Korsen. Hier fand unsere Idee ihre fanatischsten Vorkämpfer, und heute arbeitet auf diesem Boden eine volksbewußte und politisch ausgerichtete Bevölkerung für die großen AufF. B. gaben unserer Nation im Osten.
Volk hilft mit
helfen. So wurden im 1. Halbjahr 1937 für erholungsbedürftige Volksgenossen fast 1000 Freiplätze von der mecklenburgischen Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Aber auch aus Mecklenburg wurden 400 erholungsbedürftige Volksgenossen im Rahmen der Hitler-Freiplatspende in andere Gaue verschickt. Durch das Entgegenkommen einer großen Reederei konnten sogar zehn alte Kämpfer der Bewegung an einer KdF.-Reise in die norwegi= V. schen Fjorde teilnehmen.
Vorbildliche Einſaßfreudigkeit
NSK In Weißwasser OL. gehören sämt liche Beamte, Angestellten und Arbeiter der Stadtverwaltung Weißwasser und des Postamtes der NSV . als Mitglied an. Des weiteren sind die Beamten und Angestellten der Reichsbahn und des Amtsgerichts der NSV . beigetreten. Der überwiegende Teil der Beamtenund Angestelltenschaft wirkt zudem ehrenamtlich als Zellen-, Blockwalter und helfer mit. Sie haben damit ihre Opferbereitschaft und Einsatzqu . freudigkeit unter Beweis gestellt. Eine weitere schlesische Schweinemäſterei im Entstehen
NSK Am 1. August d3. beginnt das Ernährungshilfswerk der nationalsozialiſtiſchen Volkswohlfahrt mit Unterstützung der Stadt Glogau in Zarkau mit einer Schweinemästerei . Die Stadt richtet die Schweinemäſterei ein, stellt dem Schweinemäſter eine Wohnung zur Verfügung und sorgt für die Abfuhr der zur Mästerei dienenden Speisereſte. Alles übrige ist Sache fahrt.
der NS.-Volkswohl-
Insgesamt sollen 150 Schweine von den Küchenabfällen der Glogauer Haushaltungen bis zu 3 Zentner gemästet werden.
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
ten
NSK - Nachrich
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Zu NSK Folge 168
Die
Reichswettkämpfe
der
SA .
Das Programm der Veranſtaltungen im Olympia-Stadion vom 13. bis 15. Auguſt
NSK Berlin, 23. Juli. Das Hauptamt Kampfspiele gibt nachstehend das genaue Programm der Reichswettkämpfe der SA. in Berlin bekannt.
Freitag, den 13. Auguſt 1937 Olympia - Stadion , ab 8 Uhr : Einzel- Disziplinen des deutschen Wehrkampfes, Kurzstrecken, Langstrecken, Sprung und Zielübungen , Sportliche Einzelwettkämpfe , Vor- und Zwischenläufe über Kurz- und Mittelstreden , Sprung und Wurfübungen . Kampfbahnen des Reichssportfeldes und Schwimmstadion , ab 8 Uhr : Disziplinen aus dem Wehrwettkampf und dem SA.-Führer- Kampf. Im Grunewald, ab 8 Uhr : Geländeritt und Gelände -Motorradfahrt des modernen Fünfkampfes , Klaſſe a) und b) . Genaue Strecke mit Angabe der interwird noch eſſanteſten Hindernisse bekanntgegeben . Schießstände Wannsee, ab 8 Uhr: KK-Schießen und Pistolen - Schießen . Heerstraße , Schloßplatz (Denkmal 4 Läufer) , ab 14 Uhr : Start Geländeritt für modernen Fünfkampf, anschließend Geländeritt Klasse M. Sonnabend , den 14. Auguſt 1937 Start und Ziel Maifeld , um 5 Uhr : 15-Kilometer -Mannschafts - Gepäckmarsch wettkampf aus dem deutschen Wehr Klaſſe a) und b) durch den Grunewald . Olympia-Stadion, ab 8 Uhr : 250- Meter-Hindernislauf aus dem Mannschafts- Fünfkampf. Schwimmstadion , ab 8 Uhr : 300 -Meter - Schwimmen aus dem modernen
Fünfkampf. Schießstände Wannsee , ab 8 Uhr : Pistolen-Schießen und KK .- Schießen . Reiterplay, ab 8 Uhr: Dressurprüfung - Vorkämpfe . Olympia-Stadion , bis Mittag : Zwischenläufe, Weitsprung und Speerwerfen. Reiterplat, ab 14 Uhr : Dressurprüfung, anschließend Jagdſpringen Klaſſe L. Olympia-Stadion , ab 14 Uhr : Vorführung : Schule der Leibesübungen , durch 1000 Mann der Gruppe Heſſen.
Anschließend : 1500-Meter- Entscheidung, Entscheidung, Hochsprung Entscheidung Diskus Entscheidung, Weitsprung (ein schwerer Mannschafts-Wehrkampf Hindernislauf in voller Ausrüstung, verbunden mit Handgranatenzielwurf ) , Fußball-Meisterspiel von zwei Gaumannschaften des Gaues III und V des DRL. tadion , ab 14 Uhr : imms Schw Vorentscheidung in 100 Meter Freistil, 400 Meter Freistil, 100 Meter Rücken, 200 Meter Brust, 4X100-Meter-Freistil-Staffel. Deutschlandhalle , ab 14 Uhr : Boren und Gewichtheben .
Sonntag , den 15. Auguſt 1937 Start und Ziel Maifeld , um 5 Uhr : aus dem 20 = Kilometer - Gepäckmarsch den durch Mannschafts- Fünfkampf, Grunewald . Grunewald , um 8 Uhr : Meter = Geländelauf aus dem 4000 modernen Fünfkampf . Kuppeljaal Reichssportfeld , um 8 Uhr: Fechten. Schwimmstadion , um 9.30 Uhr : Entscheidungen in den Disziplinen des Vortages. Olympia -Stadion, ab 13.30 Uhr : Auswahleiner Fußball = Meisterspiel Nationalmannschaft gegen eine Auswahlmannschaft der SA., 100-Meter -Lauf Entscheidung, Entscheidung , 400-Meter-Lauf Schule der Leibesübungen , durch 1000 Mann der SA .- Gruppe Heſſen , Borvorführung von 500 Boxern , endend mit zwei Minuten freiem Boxen , 400 -Meter-Hindernislauf im Dienstanzug Entscheidung , Entscheidungen , 4X100 -Meter- Staffel Vorführung : Meldehunde , Ente 2000 M Meter = Hindernisstafette scheidung , Handball - Siegerspiel der in den Ausermittelten zwei scheidungskämpfen besten SA.-Handballmannſchaften, Entscheidung, Kugelstoßen Speerwurf Entscheidung, Entscheidung , Handgranatenweitwurf Vorführung der Reichsführerschule , Reiterliche Vorführungen nummern. Jagdspringen Klasse M Siegerehrung . Ende gegen 18.30 Uhr .
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Bartei- Korrespondenz
Nationalsozialiſtiſche
Brief unb Drahtan | Hrift der Schriftlettung: Berlin Gimmer , 8 , Fernruf: 11 002 Beslag : & rang Cher Radi. 6. m. 1. §., Bentralverlag der RSTUP., Mingen - Berlin jand : Ejer.Berlag , Berlin 62 68, f88. — Zahlungen And nach (Boßſhedtonto Berlin 4454) zu richten
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDUB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sünder mann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
NGK
Breſſedienſt der N6DUB
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Der Reichssportführer über seine Englandreise
Zuſammenarbeit fördert den Sport Die Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und engliſchen Sport – Der Dreijahresplan für den Sport in England - Engliſche Anerkennung für die Leiſtungen der deutschen Sportler NSK Der Reichssportführer, der zurzeit eine Englandreise durchführt, um den maß geblichen Führern des englischen Sportlebens einen Besuch abzustatten und damit die seit langem bestehenden freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und englischen Sport erneut zu betonen, gab in London der Rationalfozialistischen Barteilorrespondenz in einer Unters redung seine Eindrüde über das Gesehene und Erlebte im klaſſiſchen Lande der Sport= pflege wieder. Diesen Ausführungen kam in bezug auf die deutſchen Bemühungen, die hinsichtlich der Schaffung einer immer größeren Grundlage auf dem Gebiet der Leibesertüchtigung ge= leistet werden, besondere Bedeutung zu, weil welche ſie zugleich aufzeigen, gegen= seitigen Anregungen dem Austausch der Gedanken entſpringen. England wird stets als das klassische Land, als das Mutterland des Sports bezeich net. Es gibt kaum eine Sportart, die nicht eine starke Beachtung und Förderung erfahren hätte und die nicht von England aus auf die andern europäischen Großnationen übergegangen wäre. Bis weit in das 8. Jahrhundert reichen die Beweise für die Leibesübungen in England zurück. Durch das ganze Mittelalter bezeugen Bilder und andere Dokumente die Pflege der törperlichen Überlieferung. Schon frühzeitig finden wir auf dem Inselreich Fußball. Im 18. Jahrhundert begegnet uns der Faustkampf. Dann ist es das 19. Jahrhundert, das den Ruderſport und ebenso die Leichtathletik so stark gefördert Fieht. Dieses 50 Millionen auf 150 000 Quadratkilometer beherbergende Volk hat für den modernen Sport ohne Frage den Grund gelegt. Die Frage ist : Wie steht es aber heute ? Als England bei den Berliner Olympischen Spielen nicht all-
zu günſtig abſchnitt, meldeten sich überall Stimmen, die daran erinnerten, welche Stellung das Mutterland des Sports zu verteidigen hat. Führende Männer des engliſchen Sports erstrebten mehr eine Richtung der allgemeinen Ertüchti= gung unter weitgehender Unterſtüßung der Regierung und der staatlichen Mittel. So entstand schließlich der Dreijahresplan für den englischen Sport , und im Februar des Jahres sette die engliſche Regierung eine Summe von zwei Millionen Pfund für die körperliche Ertüchtigung, vor allem die der Jugend, aus. Sache des ganzen Volkes „Wir müssen“, so eröffnete der Reichssportführer unser Gespräch, bei der Betrachtung der sportlichen Belange von vornherein berüdfichtigen, daß in England die Leibesübun gen faktisch Lebensgewohnheiten geworden sind. Wir bemühen uns in Deutschland erst noch, die allumspannende Basis zu finden und sie so auszudehnen, daß wirklich das ganze Volt regelmäßig bis ins hohe Alter hinein Leibesübungen treibt. In England ist es so, daß ein Aktiver eigentlich immer aktiv bleibt, dh. daß er niemals den Leibes, übungen, auch im hohen Alter nicht, den Rüden fehrt. Beim Davispokal zeigte es sich, daß Linien- und Punktrichter ehemalige Aktive waren, die aber auch heute noch ihren Sport ausüben." Gegenseitige Achtung der Sportarbeit Der Reichssportführer geht dann auf die Erfahrungen ein, die ihm die verschiedenen Einladungen und Besichtigungen auf seinen Reisen vermittelten : „Ich bin gerade jezt nach England gefahren, um die sportlichen Großereignisse, bei denen deutsche Mannschaften besonders maßgeblich be= teiligt waren, mitzuerleben. Nach dem Davis-
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coup waren es die englischen Leichtathletikmeisterschaften, und dann konnte ich teilhaben an dem großen Erfolg der deutschen Schwimmer Im in Wembley. und Schwimmerinnen Rovember vorigen Jahres weilten englische Fachleute des Board of Education in Deutsch= land und besuchten die wichtigsten Erziehungsstätten, ua. auch das Haus des Deutschen Sports. So ergab sich für mich die Möglichkeit, eben= falls die englischen Belange eingehend kennenzulernen, und ich muß ſagen, daß ich überaus günſtig beeindruct bin von all den Einrichtungen, die England für die Leibeserziehung geschaffen hat. Der Dreijahresplan sieht ja bekanntlich eine stärkere Förderung der Leibesertüchtigung vor allem in der Jugend vor. Bekannte Männer, wie Lord Aberdear, Lord Burghlen und Sir Curtis-Bennett haben dafür Gorge getragen , daß die von ihnen erstrebte Richtung wirklich zum Durchbruch kommt. Dabei hat mir gerade Lord Portal, der in der Schaffung von Spiel- und Sportpläten für die Jugend eine besondere Bedeutung hat und der gleichzeitig Präsident des englischen Olympischen Komitees ist, wiederholt seine Bewunderung über die von uns in Deutschland geschaffenen Einrichtungen einer zielbewußten Sportpflege ausgesprochen und zugleich gezeigt, wie man in England nun daran gehen will, an die alte Tradition anzuknüpfen, um noch mehr zu er= reichen." Leibesertüchtigung in Militär und Hochschule
Über seine Zusammenkunft mit dem englischen Erziehungsminister Lord Stanhope, berichtet SA.- Gruppenführer von Tschammer und Often zusammenfassend, daß bekanntlich bei den Olympischen Spielen die Studentenmannſchaften aus aller Welt in einem besonderen Lager zusammengefaßt waren und daß sich jetzt die Auswirkungen dieses Treffens der Sportstudenten auch in England zeigen. Eine ganz junge Bewegung in England, die den Namen „Keep fit " trägt, will dafür Sorge tragen, daß die erreichte Breitenbasis ebenfalls nicht nur erhalten, sondern noch stärker ausgebaut wird und überall Spiel- und Sportpläge sowie Schwimmöglichkeiten geschaf= fen werden. Der Plan wird als eine Ehrung des im Jahre 1936 verstorbenen englischen Man plant Königs Georg V. durchgeführt. weiterhin noch, eine englische Akademie
Der Feldzug
für körperliche Ertüchtigung unmittelbar in London zu errichten, die ausschließlich der Ausbildung von Sportlehrern dienen soll. Sehr interessiert war der Reichssportführer an der englischen Heeresschule für Leibesübungen in Aldershot. Diese ArmySchool of Physical - Training liegt in einem kleinen Städtchen, 50 Meilen von London entfernt. Sie stellt mit ihren zahlreichen Übungsplätzen, Spielfeldern , Turnhallen und Fechtsälen die stärkste Verbindung zwischen dem Heer und dem Sport dar. Das Sportleben der Armee stand von Anfang an in enger Verbindung mit dem englischen zivilen Sportleben. Boxen, Fechten, moderne Gymnaſtik, alle Spiele, Bodenund Hindernisturnen werden in Aldershot von den Soldaten betrieben. Ich bin sehr zufrieden!“ Wir befragen den Reichssportführer dann über seine Eindrücke vonden deutschen Mannschaften , den dieſe bei den Kämpfen im Mutterland des Sports hinterlassen haben. „Ich bin restlos zufrieden über den Einsaß und die Erfolge unserer Sportler, wie ja auch England den Leiſtungen unserer Mannschaften große Anerkennung zollt ; vor allem wird immer wieder das faire und schöne Spiel von Gottfried von Cramm betont, aber auch die Motorsportler, die Leichtathleten, die Ruderer und nicht zuleßt die Schwimmer haben ja so prächtig gekämpft, daß sie überall nur Lob erhielten.“ Fruchtbringende Zuſammenarbeit ,,Diese Sportexpeditionen", betont der Reichssportführer in diesem Zusammenhang,,,die von uns nach England geschickt wurden, sollten ja nicht nur an den Wettkämpfen einfach teilnehmen, sondern dem englischen Volk einen Eindrud vermitteln von dem Können unserer. Mannschaften und zugleich selbst neue Anregun= gen aufnehmen in dem klassischen Lande des Sports. Schon heute läßt sich sagen, daß wir die Reisen unserer Wettkämpfer die von uns gewonnenen Eindrücke für unſere Sportarbeit überaus fruchtbringend sein werden ; ich werde deshalb im nächsten Jahre Gelegenheit neh= men, führende Männer des eng = lischen Sports nach Deutschland einzuladen, um ihnen erneut die Möglichkeit zu geben, sich über unsere wichtigsten Erziehungszentren und den deutschen Sport an Ort und Stelle zu unterrichten.
gegen
Gott
Genosse Jaroslawski verkündet antireligiöse Propagandawelle ― Seltsame Abarten der „ Demokratie“ – Rote ,, Verfassungssorgen “ NSK Sowjetrußland ist in der Lage, ſehr tiefgründige Beweise für die von seinen Freunden so ausführlich gefeierte neue ,,Demokratisierung " des Landes zu liefern. Diese ,, Demokratisierung", die den Freunden der Sowjetunion die Möglichkeit bot, die UdSSR. wieder salonfähiger erscheinen zu lassen, ist sicher einer der infamften Tricks der Bolschewisten, um auf allen Ge-
bieten ihres öffentlichen Lebens den Terror gegen die legten Überbleibsel der Tradition zu beschreiten. Wenn man heute eine neue Propagandawelle gegen die Religion in der Sowjetunion einleitet, so hat man durch das eine Möglich Mittel ,,Demokratie" der keit gewonnen, um diese Welle des Terrors
NSK Folge 169 in ihrer Zielsetzung völlig umzudeuten. Die Gläubigen bekämpft man angeblich nicht, weil es die leniniſtiſche Doktrin so will, sondern man bekämpft fie, weil sie anläßlich der bevorstehenden Wahlen und auf Grund der neuen Berfassung eine gesteigerte Tätigkeit" ent= falten. Kampf den Usurpatoren, die die Demokratisierung des Landes zu vernichten trachten ! Das war der Unterton einer kürzlich vom VorTizenden des Zentralrats der Gottlosenorganis sation und Mitglieds des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Jemeljan JaroRundfunk = slawski , durchgeführten appells über die Ziele der antireligiösen Propaganda in Sowjetrußland. Ja, wirklich, wenn man so ein armer gottloser Bolschewit in Sowjetrußland ist, dann muß man sich schon zu helfen wissen. Man muß sie bekämpfen, die Dunkelmänner der Religion, denen die neue demokratische Freiheit" Moss faus nicht bekommt, und die das demokratiſche System des Bolschewismus dazu verwenden wollen, um sich in die obersten Stellungen der Sowjetbonzokratie hineinzulavieren. Der Vorfizende des Zentralrats der Gottlosenorgani= sation kennt ihre Ziele ganz genau" und ließ sich in seiner Ansprache sehr ausführlich darüber aus. Er äußerte sich erbittert darüber, daß nicht nur Christen, sondern nunmehr auch Mohammedaner den Umsturz des bolschewistischen Gebäudes herbeizuführen versuchten. „Wir müssen in den obersten Rat unsere Leute hineinbringen", sagen die Anhänger der Religionen, jedenfalls wenn sie durch den Mund des Obergottlosen im Sowjetrundfunk sprechen. Wie offensichtlich, meint Genosse Jaroslawski, nußen sie die neue Ver faſſung“ zugunsten der „ Trogkisten, Faschisten und Spione" aus! Deshalb, Brüder in Antichristo, trommelt ununterbrochen der russische Rundfunk, stellt euch Schulter an Schulter, seid tapfer im Kampf gegen die drohende Gefahr der Religion, gleichgültig, welchen Namen sie trägt ! „ Vor allen Dingen ist der gesamte Aufklärungsapparat in den Dienst der Bekämpfung des anwachsenden Einflusses der Religionen zu stellen", rief Jarolawski aus, „ Kommunisten und Jungkommunisten müssen den schädlichen Standpunkt aufe geben, daß zur Bekämpfung der Religionen die Gottlosenorganisationen genügen. Das ist vielmehr die Aufgabe aller vernünftigen Sowjetbürger gerade jegt vor den antireligiöse Propa = Wahlen, denn ganda ist Kampf für den Endsieg des Kommunismus !"
In dieser Wendung des sowjetrussischen Gottofenchefs zeigt sich mit aller Deutlichkeit die Laktif, von der sich die Bolschewiſten nunmehr m Kampfe gegen die Religion und den Glauben an Gott in den UdSSR. leiten assen. Es ist in diesem Zusammenhang interssant, zu erfahren, welche Gründe Jaroslawski Dafür angibt, warum es in der Sowjetunion mmer noch Gläubige gebe : Zunächst haben ie Gottlosenbewegung und die Partei die Erolge der ersten Jahre als Endsieg angesehen ind sind schläfriger geworden. Man dachte, ie Religion werde nur mehr von den alten 2euten gepflegt. Das ist ein großer Irrtum, enn selbst in den Kreisen der Junkommu tisten ist die Zahl der Gläubigen edeutend." Kein wahrer Bolschewik solle an=
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24. Juli 1937 nehmen, daß in der Frage der Religionen die Zeit für den Bolschewismus arbeiten werde. Nein, das Problem russischer Gläubigkeit muß für die Bolschewiſten Kampf bedeuten, Kampf ,,im Zeichen der Demokratisierung“ des Landes.
Dafür ist ebenso kennzeichnend eine Stellungnahme in der Iswestija", die gleichermaßen davon ausgeht, daß die Religionsträger im Zeichen der angeblichen Demokratisierung innerhalb des sowjetrussischen Regimes versuchten, Oberwasser zu gewinnen. Es ist dabei außerordentlich typisch, mit welcher brutalen Naivität der proletarische Leser für die Notwendigkeit des Kampfes gegen die Gläubigen gefapert werden soll. Sie erzählt nämlich von einem Vorfall, der sich angeblich auf einem Wolgadampfer zugetragen habe. Auf diesem Dampfer habe ein Priester laut und allen vernehmbar Stellen aus dem Neuen Testament vorgelesen, ohne auch nur im geringsten auf den Protest der anderen Fahrgäste zu achten. Er habe sich lediglich damit begnügt, auf die Verfassung" hinzuweisen, in welchem neue Falle die ,,Isweſtija“ nun Gott sei Dank in der Lage ist, die falsche Auslegung des betreffenden Paragraphen zu kennzeichnen. „ Leider", so schreibt das Blatt,,,fand sich niemand, der ihn auf die falsche Auslegung der Verfassung aufmerksam gemacht hätte." Der Artikel 124 ge= statte zwar volle Freiheit der Religion, insbes sondere Freiheit der Gottlosenpropaganda, aber von einer Freiheit der religiösen Propaganda werde in diesem Artifel der Verfassung keineswegs gesprochen. Nun, das hätte ja wohl auch außer der ,,Iswestija“ eigentlich kaum jemand angenommen. Es ist nur gut, daß die braven Sowjetbürger solchermaßen freundlichst aufgeklärt wer den, wie umfangreich und weittragend die von Stalin formulierte Freiheit ihres Gewissens im Endziel ist. Es bedarf im übrigen keineswegs der Ammenmärchen von Blättern, deren Redaktionsstab in zunehmendem Maße selbst infolge seiner „ trokkistischen Verfeuchung" dezimiert werden mußte, um zu er= kennen, in welche entscheidende neue Phaſe die Arbeit der Gottlosenorganisationen getreten ist. Wenn nämlich der Vorsitzende des Zentralrats der Gottlosenorganisation in seiner Rundfunkrede betonen zu müssen glaubte, daß besonders in den Kreisen der Jungkommunisten die Zahl der Gläubigen noch immer sehr bedeutend sei, so erfindet das Blatt auch gleichzeitig ein entsprechendes „Gegengift“. Wie immer in derartigen Fällen zwingt" man naturgemäß dem russischen Volke keineswegs die Maßnahmen der Regierung auf. Nein, „ [ pontan “ melden sich in allen Republiken der Union die freien Arbeiter des Bolschewismus, um den Segen Stalins für ihr leibliches und seelisches Wohl zu erflehen. Dafür gibt wieder einmal das jungkommunistische Organ „ Komsomolskaja Prawda" ein be= redtes Beispiel, indem sie darauf hinweist, daß von jungkommunistischer Seite immer wieder ,,Forderungen nach antireligiösen Propagandaaktionen“ in Sowjetrußland ergangen find. Was soll man da machen? Soll man die armen Gottlosen-Sehnsüchtlinge nicht von ihrer tiefen seelischen Qual befreien ? Nun, die verschieden sten sowjetrussischen Städte haben sich in uneigennütziger Weise bereits zur Verfügung ge=
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stellt, um Kurse für die Gottlosen propaganda durchzuführen. Jeder dieser Kurse wird nach der Mitteilung dieses Blattes für Jungkommunisten fünf Tage dauern, und es wird in ihnen der ganze Komplex der religiösen Fragen erörtert“ und die Kampftaktik gelehrt, wie die Religion, die Jaroslawsti als einen wilden und unkultuvierten Brauch bezeichnet hat, bekämpft werden soll. Das sind in der Tat treffliche Beweise der ,,Demokratisierung" des Bolschewismus , für die selbst ältliche Ladys zu schwärmen begonnen haben. Es wird in Sowjetrußland demokratis
NSLB .-Austauschlager :
fiert! Nicht so zwar, als ob durch diese „ Demotratisierung" alle Teile des Volkes am Einfluß im Staate beteiligt werden würden, sondern in der einzig möglichen Form bolsche= wistischer Demokratisierung“, die davon ausgeht, daß alle diejenigen niedergerungen werden müssen, die nicht auf die verfassungsmäßigen Freiheiten" verzichten. Das ist der neue „ demokratische Dreh“, unter dem Mosbau zurzeit eine neue Welle der Gottlosen- und Antireligionspropaganda startet, zur höheren Ehre der demokratischen Freiheit ! G. H. C.
Volksdeutsches
Erlebnis
Deutscher Mensch, deutſcher Raum und deutſches Volkstum im Erlebnis des Lehrers Praktische Volkskunde durch Lehreraustausch lager - Schwergewicht bei den Grenzlandgauen NSK Der Gedanke der Austauschlager des NSLB. ist neu. Ein kleiner aber wirkungsvoller Anfang eines Lehreraustausches wurde 1936 von den sieben Gauen Ostpreußen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Bayerische Oſt= und Südmart, Oberbayern, Thüringen hannover-Braunschweig unternommen. Der Er= folg dieser erstmaligen Austauschlager veranlaßte die Reichswaltung des NSLB. , die Durchführung von Austauschlagern für a I le Gaue im Jahre 1937 zu fordern. Während 1936 nur ein paar hundert Erzieher weniger Gaue die neue Lagerformung in einem fernen Gau erlebten, sind es 1937 bereits 5000, die in zum größten Teil an den Grenzen 77 Lagern gelegen eine volksdeutsche Sendung erfüllen. Der Austausch vollzieht sich in der Weise, daß beispielsweise Lehrkräfte aus Schlesien in einen rheinischen Gau fahren, Schwaben nach Schleswig-Holstein, Pommern in die Bayerische Ostmark. Durchweg sind in den Austauschlagern Vertreter von drei bis vier Stämmen beieinander. Die Austauschmannschaften kommen geschlossen und uniformiert als Uniformträger der NSDAP . oder in der blauen Lageruniform der angeschlossenen Veraus ihren Heimatgauen in den Lagerbände ort an der Grenze und bilden dort mit der Stammannschaft des gastgebenden Gaues die Lagerkameradschaft. Mit der Führung des Lagers und der vollen Verantwortung beauftragt ist der Lagerleiter. Jedes Lager des NSLB., ob in den 27 Gauschulen oder in den in aller Breite durchgeführten Sommerlagern, ist weltanschau = aus = nationalsozialistisch lich gerichtet. Es gibt fein reines Fachlager. Der wesentliche Kern der Austauschlager und ihr letter und höchster Sinn liegt darum auch in der Vertiefung und Erweiterung des Bes griffs „ Deutsches Volt". Darum wurde die Sinngebung der Austauschlager in der letzten. Arbeitstagung der Schulungsbeauftragten im Haus der Deutschen Erziehung zu Bayreuth im November 1936 vom Reichsschulungswalter des NSLB., Pg. Wolf-Bayreuth, folgendermaßen geformt: Drei Grundgedanken sollen erlebnismäßig den
Erzieher im Austauschlager beherrschen : der deutsche Mensch, der trotz der verschiedenen rassischen Formungskräfte entscheidend nordisch bestimmt ist ; der deutsche Raum , und endlich das deutsche Volkstum , wie es in seiner unmittelbaren Lebensnähe Ausdruc nordischen Schöpfertums ist. Wenn wir die Wirkung der Austauschlager auf die Erzieherschaft betrachten, ergibt sich folgendes Bild: 1. Die Lehrerschaft der einzelnen Stämme lernt sich kennen. Dadurch werden Brücken von Stamm zu Stamm geschlagen Noch heute gibt es allerhand Mainlinien. 2. Der Gastgebergau rückt in den Mittelpunkt . Das hat eine innige Verbindung mit dem Volkstum zur Folge und führt zur eingehenden Erschließung der Landschaft, der geologischen Bedingtheiten , der Wirtschaft, Literatur, Musik usw. 3. Damit wird das Blickfeld des deutschen Erziehers geweitet. Über den Rahmen der enggefaßten Heimat hinaus lernt er die Beziehung der Stämme und Gaue zum ganzen Volk kennen und werten. 4. Durch ein Austauschlager wird der Erzieher zum Kämpfer für den Gastgebergau. Er sezt den Hebel seiner Wirksamkeit an für die in dem betr. Gau vorherrschende Volkstumsidee. Die vorstehenden Erkenntnisse bestimmten den geistigen Schulungsinhalt unserer Austauschlager. Wir hören die besten Kenner des Landes und Stammes. Wir hören die stärksten Kämpfer der Grenzmarken. In unserer Lagergemeinschaft ist jeder Dritte ein waschechter Vertreter seines Gaues. Wir erleben das Volk, an der Grenze unmittelbar bei seiner Arbeit, in seinem Kampf um deutsche Werte, in seinen Feierstunden. Wir bauen uns ein in die Volksgemeinschaft und geben so dem Volkstum an den Grenzen das Bewußtsein : Hier ist ein Stoßtrupp aus dem Reich" entstanden, der für uns wirkt, weil er uns kennen und verstehen gelernt hat. Wir erleben die Stätten ruhmreicher deutscher Geschichte, die Kraftzentren deutscher Menschen der Gegenwart. Wir sehen
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die Raumfrage des Volkes nicht mehr im Blickwinkel des Schreibtisches, ſondern von Not und Kampf der Grenze her. Aus diesem Erlebnis entspringt der Wille zur Tat, zum Einsatz. Was schaffe ich für Ostpreußen ? Wie stelle ich mich mit meiner Schul- und Erziehungsgemeinschaft in den Dienst des Ostraumes? Darin liegt zweifellos die Größe des Gedankens der Austauschlager. Dadurch wachsen sie hinaus über ein Reise- und Landschaftserlebnis. Sichere und klare Erkenntnis sind notwendig. Aber die Umsetzung in die Tat bes deutet erst volksdeutsche Arbeit, die einen Erfolg für das Volkstum in sich schließt. Dieſe Arbeit wird nun vertieft durch das Leben und Treiben der Lagerkameradschaft im Grenzgau. Es ist beileibe nicht der geistige Schulungsstoff allein, der die Kameraden erfaßt. Wir alle tennen die ungeheure Wirkung eines guten, tüchtigen Vortrages. Wir wissen aber auch, daß ein solcher Vortrag Männer noch ganz anders wachrütteln und aufrufen wird, wenn er in einer Gemeinschaft gehalten wird, die für vierzehn Tage auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden ist. In den Lagern entsteht durch die Gemeinsamkeit hoher Aufgaben neben der
Die
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Kampfgemeinschaft so etwas wie Schicksalsgemeinschaft , nicht nur in der Kameradschaft, sondern mit dem ganzen Volkstum. Ein Einsfühlen mit dem Grenzgau, ein Verschmelzen wollen wir erreichen. Dem einzelnen wird das in der Form einer Reise oder eines Besuches nie möglich sein. Dazu ist nur die Kameradschaft imstande. Die Kameraden wachsen zusammen unter fester soldatischer Füh rung. Sie stählen den Leib, sie erwandern die Landschaft, sie stehen an geschichtlichen Dentmälern, und schauen über die Staatsgrenzen hinüber in den größeren deutschen Volksraum, fie singen die Lieder des Volkes, die Lieder der neuen Zeit im Marsch durch Stadt und Dorf und finden sich zur Feierstunde am Abend zu= sammen. Und am Ende des Lagers brennen sie ein Feuer, das nicht nur über die Grenzen hinüberleuchtet, sondern das ihre Herzen entfacht zu lichten Flammen. Sie sollen alle innerlich brennen , unsere Kameraden und Kameradinnen der Austauschlager, die besten und tüchtigsten, die wir haben. Als Fackelträger des volksdeutschen Gedankens sollen sie ihre große Sendung erfüllen. Viktor John.
Kanonen
Die ,,bedrohte" Festung NSK Es gibt auf der Weltkarte Stellen, die in re gelmäßigen Abständen in das Blickfeld der Öffentlichkeit treten. Jest wieder ist die Aufmerksamkeit auf Gibraltar und auf Alge = ciras gelenkt worden. Im britischen Parla= ment ist der Warnruf ausgestoßen worden, die große, früher als uneinnehmbar geltende britische Seefeftung, die den Schlüssel zu den Toren ins Mittelmeer besißt, sei in Gefahr. Sie werde von ſpaniſchen Kanonen bedroht, die in Punta Carnera, in Pelayo und in Algeciras aufgestellt würden. Da der Phantasie und der Berleumdung feine Grenzen gezogen waren, so hieß es weiter, General Franco habe auf Veranlassung Deutschlands und Italiens die Be= festigungsanlagen befohlen . Es ist nicht zu leugnen, daß sich der englische Kriegshafen von Gibraltar nur etwa 3 Kilometer entfernt von Algeciras befindet, aber weder der Hafen noch die Festung können durch die spanischen Batterien als bedroht gelten, denn gleich hinter dem Hafen erhebt sich mächtig und gewaltig der Gibraltarselsen mit seinen Riesengeschützen und versteckten Geschützen. Noch ehe die spanischen Kanonen einen zweiten Schuß abzugeben vermöchten, dürften die Batterien in Algeciras unter dem Donner der Kanonen von Gibraltar liegen ; so konnte denn Eden die aufgeregten Abgeordneten mit der Bemerkung beruhigen, daß die spanischen Kanonen nicht Gibraltar, das viel mächtigere Geschütze besäße, bedrohten, sondern aufgestellt worden seien, um einen zweiten Angriff eines rotspanischen Kriegsschiffes zu verhindern , das schon einmal vor einigen Monaten die offene Stadt Algeciras bombardiert und erheblichen Schaden angerichtet hatte.
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von
Gibraltar
Um das Tor zum Mittelmeer Der jüngste Alarm um Gibraltar war ein falscher Alarm, und der Hinweis auf deutſche und italienische Intrigen, die so oft in der französischen und englischen Presse erfunden werden erwies sich als ebenso sinnlos wie bet früheren Anläsſen. Der Gibraltarfelsen erhebt sich auf der Nordseite überhängend steil etwa 300 Meter hoch auf der flachen Landzunge der spanischen Stadt Linea de la Concecion gegenüber. Dazwischen liegt eine etwa einen Kilometer breite ſoge= nannte neutrale Zone, in der Tabakschmuggler ihre Ware auf die spanische Seite zu bringen versuchen. Auf dieser Steilseite des Felsens ragen auf halber Höhe in drei Reihen Kanonenrohre aus riesigen Schießscharten. Aber diese Batterien sind heute nur Dekorationen, es find Geschüße aus Großvaters Zeiten, die heute kaum genügen, um Salutſchüſſe abzugeben. Hinter der Stadt La Linea erheben sich die Hügel von San Roque und weiter die Berge von Gaucin. Sollten jemals diese Berge von den Spaniern befestigt und mit schwerem Geschütz versehen werden, dann allerdings könnte man von einer Bedrohung Gibraltars sprechen, denn die Entfernung beträgt in der Luftlinie nur etwa 8 Kilometer. Aber schon seit Jahrzehnten besteht zwischen Spanien und England eine stillschweigende Abmachung, daß diese Hügel und Berge nicht armiert werden . Die wirklichen modernen Festungsanlagen Gibraltars sind keinem Unberufenen zugänglich und bleiben unsichtbar. Es heißt, daß der Felsen ausgehöhlt ist, und daß sich in ihm riesige Galerien befinden, die Tausenden von Menschen Unterstand gewähren können . Geschüße allergrößten Kalibers
Court to
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NSK Folge 169 fönnen durch einen Federdrud aus der Tiefe herausgehoben werden und fofort in Tätigkeit treten. Die ganze Meerenge wird von ihnen beherrscht. Der Oberbau, auf dem die Signalstationen angebracht sind, ist betoniert. Dort flammen mächtige Scheinwerfer auf und hüllen von Zeit zu Zeit den Hafen und die Meerenge in weißes Licht. Die Stadt Gibraltar mit ihren rund 40 000 Einwohnern, ohne die Gar niſon einzurechnen, klebt terraſſenförmig an der Westflante des Felsens, Algeciras gegenüber. Auch dort sind die Promenaden von Batte rien flankiert, die aber nur Schmuckstücke find
und niemand schrecken, es sind zum Teil noch bronzene Geschüße, die Lord Nelson dienten. Die Spanier empfinden Gibraltar als einen Dorn in ihrem Fleische. Oft ist der Gedanke aufgetaucht, Gibraltar gegen das auf dem afrikanischen Ufer gegenüberliegende Ceuta Strategisch betrachtet, würde einzutauschen. Ceuta den Engländern größere Sicherheiten als Gibraltar bieten und würde auch bei modernfter Bewaffnung unangreifbar und uneinnehm= bar sein. Aber diesem Tauſch würden unübers windliche internationale Bedenken entgegen= U. St.stehen.
Die NSK Randbemerkung:
Alter Kampfgeiſt in neuer Form
NSK Die neue Voltsgemeinschaft ist zum erstenmal Wirklichkeit gewesen in den Marsch folonnen der SA., als neben dem Eisengießer der Student der Rechte und der Kaufmann, neben dem Soldaten aus dem großen Kriege der junge Lehrling marschierte. Die SA. war der Stoßtrupp der neuen Voltsgemeinschaft, und sie wird immer die hohe Schule der Volksgemeinschaft bleiben ! Die Haltung und die Gesinnung dieser Aufgabe bleibt stets dieselbe, wenn die Methoden auch mit der Zeit wechseln mögen. - Im Sinne dieser Aufgabe hat die Danziger SA. einen neuen Weg volkskulturellen Einsatzes be= schritten. Im August zieht ein Marschsturm der SA.-Brigade 6, und zwar das Hilfswerke lager I/Oft, in Stärke von 120 Mann in das Danziger Land und wird jeden Abend auf seinem Marsch einen Dorfgemeinschaftsabend veranstalten, der zugleich das Band zwiſchen SA. und Volksgenossen fester und stärker knüpfen wird. Eine Spielschar wird das Bauernspiel ,,Anno 1627“ aufführen, das bereits
mit großem Beifall aufgenommen wurde. In Lied und Erzählung wird über den Einſaß und den Kampf der SA. und damit über das Werden der neuen Volksgemeinschaft berichtet werden. Nach dem Spiel, das im Freien stattfinden wird, ist jeweils ein gemeinsamer Marsch aller Teilnehmer zu einem Festsaale in der Nähe geplant, wo man bei gemeinsamen Liedern, bei Tanz und weiteren Gemeinschaftsdarbietungen bis zum Zapfenstreich beisammen bleiben wird. Diese vorbildliche Aktion gewinnt erhöhte Bes. deutung mit Hinsicht auf die heute besonders start geförderten Bestrebungen, das das fulturelle Leben des Dorfes zu stärken und ihm wieder neuen Antrieb zu geben, damit ländliche Feste sich nicht in Tanzfläche und Theke erschöpfen oder seelenloser Abklatsch großstädtischer Vergnügungen find! Die SA. als die hohe Schule der Kameradschaft und der Volksgemeinschaft ist auch hier dabei, sich für diese neue Aufgabe der Dorfgemeinschaft vorbildlich einzusetzen.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
الاله
Bartei-Korrespondenz
Nationalsozialiſtiſche
Brief unb Drastan | rift der Schriftleitung: Berlin 628 88, Fimmerße, 80, HL. Fernruf: 11 00 21 Berlag: &rang Cher Ra§ . 6. m. b. §., Jentralperlag ber RSDUB., München - Berlta tland : Chez Berlag , Berlin SW 68, Zimmer Frake 88. — Alle Zahlungen find nach Bizlin (Boßidedtonto Berlin 4454) zu richten
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB ·
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Besuch bei dem Schöpfer der Reichsparteitagplakette
Der Weg zur wahren Kunſt Prof. Klein über Fragen des Kunstschaffens - Fleiß, Können und Disziplin als Rüstzeug Akademien sind keine Zummelplähe halber Talente NSK Seit 1934 tragen die Reichsparteitagplaketten ebenso wie die Abzeichen, die das deutsche Volk am 1. Mai als Zeichen der Gemeinschaft anlegt, das Signum R. K. Auch die neue ausdrucksvolle Plakette des Reichsparteitages 1937 kennzeichnet so ihren Schöpfer Projellor Richard Klein , dessen Name und Schaffen nicht nur in Deutschland ein flarer Begriff geachteten und gediegenen künstlerischen Könnens iſt. Der Weg zur Anerkennung Der Aufstieg , den Profeſſor Klein hinter sich hat, mußte mühsam Stufe um Stufe erkämpft werden. Schon im Alter von 25 Jahren errang der damalige Student Klein in einem Wettbewerb der Münchener Akademie als Maler und Bildhauer den ersten Preis. Zäh und verbiſſen, angefüllt mit Ideen, begabt und schaffensfroh arbeitete er weiter. Die schaffensreiche Aufwärtsentwidlung wurde 1927 gekrönt durch die Berufung zum Direktor der Akademie für angewandte Kunſt in München. Hier gibt Direktor Prof. Klein sein großes Können gepaart mit der notwen= digen Erfahrung weiter an die junge Generation unſerer Tage. Solch einen Plaz kann nur der ganz ausfüllen, der wie Prof. Klein sich genau in allen Dingen von der Plakette bis zur Großplastik, von der Malerei bis zur Graphit auskennt. Riesige Mappen mit Photos von Plastiten und Reliefs, mit Aquarellen, Farbenstudien , und Ölbildern , Steindrucken Holzschnitten, zeugen in Prof. Kleins Atelier von der schöpferischen Produktivität des Meisters .
Auftrag von Partei und Staat Als der Führer anläßlich des ersten Tages der Deutschen Kunst 1933 durch Profeſſor Troost auf Richard Klein aufmerksam
wurde, fand die Arbeit des Münchner Künſtlers besondere Beachtung, und so konnte Profeſſor Klein sich in höchſtem Auftrage Jahr für Jahr neu an den gestellten Aufgaben erproben. Von ihm stammen ua. das Hoheitszeichen der deutschen Kriegsschiffe, das Reichssiegel, das Reichssymbol der Wehrmacht, das Zeichen der Reichsfulturfammer ; er schuf die Führerehrenpreise für die Kieler Woche und das Nürburgrennen , er entwarf von 1934 ab die Plaketten für die Feier des 1. Mai und jede der formvollendeten Reichsparteitagplaketten. Daneben sei der vielen Plakate für die Partei vor und nach der Machtübernahme gedacht, ganz abgesehen von dem
Die Plakette des Reichsparteitages Berfinnbildlichung von Kampf und Erfolg NSK München, 26. Juli. Die diesjährige, von Profeſſor Richard Klein geschaffene Reichsparteitag-Blakette, die bereits in zahlreichen Gauen zum Berkauf gelangt, zeigt drei nationalsozialistische das Reich tragende Männerfiguren. Die drei Männer, die das Hoheitsabzeichen der Bewegung tragen, verfinnbildlichen jene Kämpfer der Partei, die einſt den Kampf um den Aufbau des Dritten Reiches auf sich nahmen. Sie wachsen aus dem Nichts, wie auch die Be= wegung damals aus dem Nichts geschaffen wurde. Daß nun nach vier Jahren der kämpferische Einsatz seine reifen Früchte zum Wohle der Nation gebracht hat, wird dargestellt durch die Ähre und durch die Weintraube. So ſym= bolisiert die künstlerisch ausdrucksvolle Plakette des Reichsparteitages 1937, daß nur durch stän= digen Einſaß und durch nimmermüde Arbeit und Bereitschaft etwas Geschaffenes erhalten und gefördert werden kann.
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sonstigen Schaffen als Maler und Bildhauer und als Direktor der Akademie. Über den Kopf des vor mir im Atelier ſizenden Professors Klein hinweg schaut von einer Staffelei herunter der Entwurf des im Haus der Deutschen Kunst ausgestellten Gemäldes ,,Der Erwachende", und eine kleine Bemerkung lenft unser Gespräch auf die gerade im Vordergrund aller Erörterungen stehenden Fragen der neuen deutschen Kunst. Besinnung auf die Aufgabe „Wenn sich alle deutschen Künstler nach der großen flärenden und richtungweisenden Rede des Führers wirklich auf ihre großen Aufgaben besinnen, bekommen wir im Reich wieder die Kunst, die so groß und klar und deutsch sein wird, daß sie weit über die Grenzen weist. Aller Auftrag kommt zwar aus der Gegenwart, das Ziel jedoch liegt in der Zukunft. So wird das Haus der Deutschen Kunst in München in nicht allzu langer Zeit wieder Werke beherbergen, bei deren Betrachten und Hineinversenken wir andächtig ſtill werden und uns vor seinem Schöpfer beugen, weil sich die innere Größe des Künstlers ganz offenbart. Wer mit offenen Augen durch die jezige Ausstellung geht, fann bedeutende Ansäte feststellen und wirklich große Kunstwerke vorfinden ; er wird auch sicher das edle Niveau empfinden, das der Bildermarkthalle im Glaspalast mit ihrer intereſſanten, aufregenden und sensationellen Betonung immer fehlte." Wahre Werkstätten von Meistern
Danach kommt Prof. Klein auch auf die Ata = demie und den notwendigen Umbau zu sprechen. Professor Klein betonte, daß eine Umgestaltung von Grund auf sich hier vollziehen müsse. Es gehe nicht an, daß die Kunst studierende Jugend von Lehrern mit furzlebigen und modischen Rezepten ausgestattet wird, die zwar sehr leicht und bequem zu nehmen sind, wodurch jedoch das Aneignen eines abſoluten und guten Könnens gänzlich vermieden werde. Es dürfe nicht von Kunſt und Genie geſchwägt und ein ehrliches Arbeiten, das zu einem reiseren Können führt, verhindert werden. „Der Tätigkeit auf den Akademien mug" so sagt Prof. Klein - ,,ein Vertrag uf Ehre und Gewissen zwischen Schüler und Lehrer zugrunde liegen. Mit dem einfachen Kursbelegen und dauernden Wechsel von Lehrern und Akademien ist es nicht getan, denn die Erfahrung lehrt, daß ein ein- oder zweiſemeſtriges Einschreiben für Schüler und Lehrer in einer beiderseitigen Enttäuschung endet. Ich kann als Lehrer nicht vorübergehend anwesenden, kurz auftauchenden jungen Leuten alles mitgeben, was ich gerne möchte, und so wird daraus oft eine Tätigkeit in den leeren Raum hinein. Akademien müssen wieder Wertstätten von Meistern werden. Es liegt ein großer Segen in dem Kennenlernen des Wertes des Materials. Bis zu höchstens sechs
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Gehilfen darf ein Meister der Malerei oder Bildhauerkunst auf einmal beschäftigen, und Schüler und Lehrer müssen mindestens 5 bis 6 Jahre gemeinsam miteinander gehen und arbeiten. Notwendig wäre noch, daß die Akademien herausverlegt werden aufs Land , wo unverbrauchte und natürliche Menschen und die echte Landschaft die notwendigen Vorbilder abgeben. Der Disziplin untergeordnet Und warum, so frage ich jeden, soll nicht auch herrschen? Disziplin Akademien auf den und Es wird kein Beruf von der Jugend — leichter genomdas betone ich ausdrücklich men als eine Tätigkeit auf dem Gebiete der bildenden Kunst. Die Akademien gleichen meist Tummelwiesen, wo jeder meint, nach Belieben tun und treiben zu können, was er will. Wenn dann bei vielen zu der Respektlosigkeit vor dem wirklichen Können des lehrenden Professors noch die Einbildung einer sogenannten künſtlerischen Vision hinzukommt, ist ein Erfolg poſttiver Arbeit von vornherein in Frage gestellt.“ Professor Klein führt dann durch sein Atelier, erläuterte diese und jene Plastik, zeigt das Photo des neuen von ihm geschaffenen Führerehrenpreises vom Nürburg-Rennen und weist auf Gemälde, aus denen ſeine künstlerische Einstellung spricht. In einer Ede erblickte ich den Gipsabguß der neuen Reichsparteitagpla = fette , und es iſt intereſſant, gerade aus dem Munde ihres Schöpfers ihre Deutung zu erfahren. Deutung der Reichsparteitagplakette
,,Die Plakette des diesjährigen Parteitages versinnbildlicht in drei athletischen Männern, die das Hoheitszeichen der Bewegung tragen, jene Kämpfer, die einst den Aufbau des Dritten Reiches auf sich nahmen. Diese Männer, nur als Torso dargestellt, schweben nicht in der Luft, wie man oberflächlich erst annehmen könnte, sie wachsen aus dem Nichts, wie auch die Bewegung damals aus dem Nichts geschaffen wurde. Sie haben, ebenso wie die Bewegung seinerzeit, keine feste Basis , auf die sie sich hätten stellen können, und diese Männer tragen das nationalsozialistische Reich, das nun nach vier Jahren seine Früchte gebracht hat, dar gestellt durch die rechts sichtbare Ühre und links die Weintraube. Jezt haben sie die Früchte ihres Einsatzes zu ernten. So symbolisiert die Plakette dieses Reichsparteitages, daß nur durch letzten Einsatz und durch nimmermüde Arbeit etwas Geschaffenes erhalten und weiter vollendet werden kann. Die drei schaffenden, das Reich stüßenden Männer sind der sichtbare Ausdruck dauernder Arbeitsbereitschaft, und sie sagen durch Haltung und Gebärde, was man in folgende Worte kleiden kann : wir wollen und werden die Zukunft Deutſchlands auf unſeren Schultern tragen. Gert Sachs .
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Gemeinsamer
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Feind
Kommunismus
Der brasilianische Geschäftsträger, Botschaftsrat Aranha über die deutschbrasilianischen Beziehungen - Enge kulturelle, wirtschaftliche und politische Verbindung in Geschichte und Gegenwart NSK Im Anschluß an die Feiern zum Jahrestag der deutschen Einwanderung in Brasilien hatte ein Mitarbeiter der NSK. Gelegenheit, in einer Unterredung mit dem brasilianischen Geschäftsträger in Berlin, Botschaftsrat Ciraca Aranha , die Grundlagen der deutſch-braſilianiſchen Beziehungen festzuhalten. In den Erklärungen des braſilianiſchen Diplomaten kommen die gemeinsamen Grundlagen politiſcher und kultureller Art deutlich zum Ausdruck. Besonders bemerkenswert find die Ausführungen Aranhas über die Weltgefahr des Kommunismus und die Verdienste Deutschlands an ihrer überwindung.
„Der Tag des Kolonisten ist von einigen Staaten Brasiliens als offizieller Feiertag eingeführt worden, um auf dieſe Weiſe den Dank Brasiliens den deutschen Koloniſten gegenüber auszudrücken, die nun seit hundertdreizehn Jahren mit ihrem typischen Fleiß und Ausdauer an der wirtschaftlichen und kulturellen Größe des Landes mitgearbeitet haben. Brasilien ist zwar politisch ein neues Land, aber kulturell und rassisch alt, denn, da es nicht die heftigen Revolutionstürme der übrigen füdamerikanis schen Länder hat durchkosten müssen, konnte es auch die alte von den Vorätern überkommene portugiesische Kultur und Rasse bewahren. Als neues Element kam dann der Strom der Einwanderer und ganz besonders der Deutschen, die einen teilweise sogar ent= scheidenden Einfluß auf den brasilianischen Chas rafter ausgeübt haben. So ist zum Beispiel das Deutsche Recht die Grundlage für das brasilianische Recht und Rechtsempfinden geworden. Dies geschah zu alten Zeiten als noch unter dem Kaiserreich Permanbuco das Kulturzentrum und die bekannteste Univerſitätsstadt Südamerikas war. Dort hielt Professor Mathias Barletto die ersten Vorlesungen über deutsches Recht, und von dort dehnte sich der Begriff über das Innere des Landes aus. Später kamen dann die großen Wissenschaftler wie Humboldt und andere und vertieften unsere Beziehungen zu Deutschland, die aber von den deutschen Kolonisten immer wach gehalten wurden. Tief ist auch der Einfluß der deutschen Kunst auf das brasilianische Kulturwesen gewor den. So existiert heute wohl kaum ein Haus eines mittelmäßig gebildeten Brasilianers, in dem in der Bibliothek nicht auch die Übersetzun gen von Goethe und Schiller stehen. Gewiß ist die Sprache ein Hindernis, aber erfreulicherweise wird auch die Lehre der deutschen Sprache heute mehr denn je in Brasilien betrieben. Über den wirtschaftlichen Einfluß des Deutschtums in Brasilien brauche ich hier nicht zu sprechen, die handels- und wirts schaftlichen guten Beziehungen beider Länder, die, so ist es der Wunsch aller Brasilianer, noch weiter ausgebaut werden sollen, beweiſen ſchon heute, wie tief auch diese Verbindung in das Leben beider Länder eingreift." „Ich bin erst kurze Zeit in Berlin", führte
Botschaftsrat Aranha weiter aus, aber ich bin überwältigt von all dem , was ich bis heute gesehen habe. -- Ein aktives Volt, das mit Begeisterung arbeitet und dabei fröhlich ist. Und wie sollte es auch anders sein als fröhlich? Es hat Arbeit und kann dauernd stolz auf seine herrliche Vergangenheit , seine Gegenwart und seine Zukunft sein. Stolz fann es sein, und deshalb fröhlich. auf ſeine Raſſe, die der ganzen Welt Schäße der Kultur und des Fleißes gegeben hat. Berlin bewundere ich, denn hier trifft man, was man wohl kaum in einer anderen Hauptſtadt trifft : Das dauernde pulsierende Leben, die mächtigen Industrien und daneben auf einmal, wie ein Kleinod, das uns nach dem Grau des Alltags wieder einen Augenblick der Kunst und damit der Erholung gönnt, inmitten des Trubels ein Monument irgendeines Großen der Größten. —Ich bin froh, endlich Deutschland aus eigener Anschauung kennengelernt zu haben. Es war mir besonders wertvoll, dieses neue Deutschland kennenzulernen, da wir ja auch in innerpolitischer Hinsicht sehr ver = wandte Ansichten haben.
Der kommunistischen Revolution in Brasilien sind sehr strenge antikommunistische Geseke gefolgt, aber wir sind uns darüber flar, daß die latente Gefahr des Kommunismus immer bestehen bleibt und man sich zuſammenschließen muß, um den Internationalismus Mostaus zu bekämpfen. Eigentlich müßte ja Brasilien dank seines Reichtums ein Land sein, das außerhalb der Interessensphäre des Kommunismus liegt, aber die kommunistische Propaganda hat sich einiger ehrgeiziger Politiker bedient, die teils aus verbrecherischer Verant wortungslosigkeit, teils aus „ Modernität“ oder „ Snobismus" heraus nun Salonkommunisten geworden sind. Dazu haben sie sich die Unterwelt als ausführende Organe herangeholt. Es ist dieselbe Taktik, die der Kommunismus in allen Ländern anwendet, verbrecherisch in der Lehre, die jegliche Bildung und Kultur vernichten will, aber noch viel verbrecherischer in den Methoden. Dies haben wir ja leider gerade in der jezigen Zeit feststellen müſſen. Deutschland hat diesen Kampf bereits durch= geführt und andere Länder werden ihm folgen müssen. Was uns betrifft, so sind wir in bezug
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いる。
1. 55957
辈
NSK Folge 170 auf den Kommunismus auch politisch derselben Ansicht wie Deutschland, nämlich, daß man kein Mittel scheuen darf, um ihn restlos niederzukämpfen. Hoffentlich hat das Datum der Erinnerung
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an die ersten, für unser Land so nugbringenden deutschen Einwanderer auch zu einer neuen Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen beigetragen. Dies ist, das kann ich versichern, der Wunsch des brasilianischen Volkes." -
ſchwimmende
Gemeinſchaft
***** Beſuch bei der Ortsgruppe der NSDAP . „ MS. Monte Olivia “ 120 Parteigenoffen auf einem Schiff - Kdz.-Matrosen“ und Urlauberkameradſchaft Neue Lebensbedingungen auf See NSK Jedes deutsche Schiff iſt in ſeiner Eigenschaft als deutsches Hoheitsgebiet auch in dew Organisationsapparat der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei einbezogen und stellt darin die Einheit einer Ortsgruppe dar, deren Leiter also der Hoheitsträger in dieser schwimmenden Heimat ist. Ihm unterstehen in dieser Hinsicht infolgedessen alle an Bord tätigen oder reisenden Passagiere, ihm obliegt aber vor allem die Betreuung der gesamten Besagung sowohl in politischer als auch in sozialer Hinsicht, und er vertritt die Wünsche seiner Kameraden gegenüber der Schiffsleitung und der Reederei. Unser Mitarbeiter widmete auf der letzten Norwegenfahrt der ,,Monte Olivia" seine besondere Aufmerkſamkeit. der Mannschaft eines unserer Urlauberschiffe, die unter allen Seeleuten eine besondere Aufgabe zu erfüllen hat, unter allen Seeleuten aber auch am wenigſten an ſozialen Einrichtungen Mangel haben soll.
Sozialismus an Bord Am 2. Mai 1934 lief als erstes Urlauberſchiff der NS.-Gemeinschaft „ Kraft durch Freude" das Zweischrauben-Motorschiff „Monte Olivia“ aus seinem Hamburger Heimathafen. Seitdem erfüllt es in jedem Sommer Woche für Woche die große Mission, die ihm die Deutsche Arbeitsfront übertragen hat. Mehr als 200 000 Voltsgenossen sind es nun schon, die mit der „ Monte Olivia" den Weg nach Norwegen angetreten haben. Mit den Pflichten, die der neue Auftrag gerade diesen Seeleuten auferlegte, wuchsen aber auch gleichzeitig die Pflichten derjenigen, denen die Betreuung einer solchen Mannſchaft zukommt. Mit der Verdoppelung der Besazung war es allein ja nicht getan, die Arbeit hatte sich ja ebenfalls bedeutend vermehrt. Es war eine andere Schwierigkeit : Auf unseren Schiffen arbeiteten im zwanzigsten Jahrhundert noch Men= schen nach Geſetzen, die aus sehr, sehr vergangenen Tagen stammen. Und nun sollten gerade diese den ſchönſten Gedanken des neuen deutschen Sozialismus verwirklichen helfen? Hier wuchsen die Probleme in den höchsten Grad der Dringlichkeit . Auf dem Hinterdeck der „ Monte Olivia“ ſtan= den während der ganzen Fahrt Passagiere und Mannschaften bunt durcheinander. Wir hatten manchem Gespräch gelauscht und manches andere selbst geführt. Unendlich viele Probleme tauchten auf. Jezt verschwanden wir in einem stillen Augenblick in dem Betriebsgang des Schiffes und suchten die Tür mit dem Schildchen : NSDAP. Ortsgruppe MS. „Monte Olivia“. Der Ortsgruppenleiter mußte wissen, was er und seine Kameraden als nationalsozialistische Seeleute erlebt und erkämpft haben, und was sie heute noch erleben und ertämpfen.
besagung befinden, dem Amt Seefahrt der Auslandsorganisation der NSD AP. Ihrem Leiter sind sämtliche Führer der Gliederungen der Bewegung verantwortlich, die sich ebenfalls an Bord jenes Schiffes gebildet haben. Vielleicht ist mancher Reisende schon auf deutschen Dampfern in nicht geringes Erstaunen versekt worden, wenn er abends aus dem Speisesaal plötzlich Kommandos gehört hat : dann war dort der Bordtrupp am Ererzieren. So ist es auch auf der ,,Monte Olivia". Und zusammen mit den Männern von der Marine - SA. üben die Hitlerjungen, die natürlich ihre sonstigen Instruktionen von dem zuständigen Gefolgschaftsführer erhalten. Sämtliche Besazungsmitglieder gehören der Deutschen Arbeitsfront an und können durch den Ortsgruppenleiter weltanschaulich und politisch betreut werden . Darüber hinaus unterstehen ihm die Musikgemeinschaft und die Singgemeinschaft , ebenso die Fußballmannschaft. Mit nicht geringem Stolz zeigt uns Parteigenosse Ehlers die Goldene Medaille, die sich die Monte-Olivia"-Elf in Buenos Aires gegen die internationale Konkurrenz ausländischer Schiffe errungen hat. Alle Einrichtungen der Besaßung wurden nach der Revolution unter nationalsozialistischer Leitung sofort einem dringlichen Zwecke, ihrer wichtigsten Aufgabe zugeführt : die Spannungen, die der Margismus bis in die einzelnen Abteilungen einer Schiffsmannschaft getrieben hatte, zu beseitigen. Und heute gibt es auf der "„Monte Olivia“ keine Gegensäte mehr zwischen Dec und Maschine, oder zwischen Wirtschaftsperſonal und Dedmannschaft. Wenn außerdem das Verhält= nis zur Schiffsleitung ― der Kapitän ist ja der Betriebsführer denkbar gut ist , dann brauchen sich nicht einzelne Berufsgruppen gegen andere zusammenzuschließen.
Exerzieren im Speiſeſaal Die Ortsgruppe MS. ,,Monte Olivia" untersteht mit den 120 Parteigenossen, die sich unter der etwa 360 Mann starken Sommer-
Auf politiſchem Vorposten Die politische Leitung hat ein genaues Wochenprogramm aufgestellt : Der Sonntag ist
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NSK Folge 170 für den Schulungsabend reserviert; Montag ist Scharabend , der auch mit technischem Unterricht im Funken, Morsen , Knoten und Spleißen ausgefüllt ist ; Dienstag , Donnerstag und Freitag sind Musikund Gesangsproben , am Sonnabend Truppabend. Man fühlt sich hier also ganz wie im Binnenland. Nur sind die Anforderungen an die politische Zuverlässigkeit der einzelnen Mannschaftsmitglieder, wenn das Schiff im Winter wieder ausländische Häfen anläuft, be= deutend größer als im Inland : Deutsche Matrosen in Uniform sind draußen immer wieder die Zielscheiben bolschewistischer Hezer, aber der deutsche Seemann muß auch ſonſt jedem Fragenden Auskunft und Erklärungen geben tönnen. Er steht auf dem äußersten Vorposten ! Wie leicht ist demgegenüber unsere Aufgabe im Inneren des Reiches! Wir schämen uis fast, so untätig durch die Schiffsküche zu bummeln. Hier werden in sieben Minuten 700 (in Worten : siebenhundert !) Essensportionen auf die Tische der Speisesäle organisiert. Etwas weiter siten die "" Schmierer" gerade in ihrer Meſſe. Diese konnte ihnen nach Zusammenlegung einiger Wachen eingeräumt werden. Es ist noch nicht sehr viele Jahre her, da mußten sie in ihrer Kammer auf der Bettkante eſſen. Auch die Matrosen haben auf der " Monte Olivia“ eine Meſſe, und mittschiffs befindet sich heute ein Genesungsraum. Überall stehen Spiele. Und um uns von dem Ernst solcher Beschäftigungsart zu überzeugen, werden wir an das lezte Schachturnier erinnert, bei dem eine ganze Südamerikarciſe lang um die ausgesetzten Buchpreise gekämpft wurde.
Alte Härten beseitigt Gardinen machen die Räume freundlicher. Ja, die alte Seemannsordnung lebt nicht mehr , das sieht man auf den ersten Blick! Decken liegen auf den Tischen, Verschalungen sind aufgestellt, Bilder schmücken die Wände. Freilich“, so erklärt uns der Ortsgruppenleiter, „ alle Wünsche lassen sich auf einem veralteten Schiff sozial gesprochen nicht erfüllen. Aber durch persönliche Verhandlung mit der Schiffsleitung und mit der Reederei konnten nach der Machtübernahme alle Härten der alten Seemann3 ordnung auf unserem Schiff beseitigt werden. Von der „ Monte Olivia" gingen auch die Vorschläge an unsere Reichsbetriebsgemeinschaft für eine neue Seemannsordnung. Aber wir haben auf eine Sondergesetzgebung verzichtet. Eine nationalsozialistische Betriebsführung wird in allen Fällen richtig zu handeln wiſſen." So ist auf dem Schiff theoretisch auch noch die alte Speiserolle in Kraft. Aber die Beſazung der „Monte Olivia“ ißt genau dasselbe wie ihre Gäste, vielmehr : Die wiederkehrende Speisenfolge der Schiffsküche wird für sie durch besondere Beilagen an Frischgemüse und Salaten, an Fisch oder was sonst der Seemannsgaumen der Binnenlandkost vorzieht, bereichert. Das soll nicht immer so gewesen sein. . . Unter allen Seeleuten fällt nun aber den KdF. - Matrosen eine besondere Aufgabe zu ; die sie auch schon zu einem großen Teil gelöst haben : Durch den kameradschaftlichen Verkehr
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26. Juli 1937 mit ihren Passagieren, denen sie auf teiner Fahrt genug Rede stehen können, haben sie den Ruf des deutschen Seemannes im Herzen des Binnenländer verankert. Auch diesmal ſtanden wir wieder neben manchem Binnenländer, der die Schwere der Arbeit auf See nicht fassen wollte : Wie lange arbeitet ihr ? Kommt ihr wirklich nur alle paar Wochen einmal nach Hause? Was macht ihr in eurer Freizeit? Was macht ihr in euren Ferien ? endlos ist die Kette der Fragen, die wir gehört haben . Keiner von unseren KdF.-Stewards oder -Matrosen möchte na türlich auf seinen Beruf verzichten : „Wir haben einmal angefangen und können niemals davon laſſen!" - versicherte ein Matrose einem Urlauber. Aber sie freuen sich, auf ihren Fahrten mit den deutschen Urlaubern ein offenes Ohr nicht für Sorgen, sondern vor allem für die Größe ihrer Aufgabe zu finden.
Jedes Jahr eine Woche ,,aufs Land “ Denn wenn der Ortsgruppenleiter in Abstän den von einigen Wochen einmal eine Autobusfahrt der gesamten Besatzung organisiert, dann möchten sie nicht als Fremde unter Fremden in das Binnenland fahren. Zwanzig Reisen machen - zwanfie in jedem Jahr mit ihren Urlaubern — zig Wochen ununterbrochen ! Dann aber sind sie selbst Urlauber : Das Reichsamt hat ihnen schon jedes Jahr eine achttägige Fahrt geschenkt. Einmal ging es nach Bad Brückenau, im anderen Jahr nach Oberbayern und zulegt waren die ,, Monte-Olivianer“ im Weserberg land. Ja, sie kennen ihre schöne deutsche Heimat und wissen sie zu schäßen. Aber sie wollen die Gewißheit haben, daß sie draußen nie ver gessen sind und daß ihre Arbeit die vielen persönlichen Opfer wert ist. 200 000 Deutsche haben auf den 63 KdF.-Reisen der ,,Monte Olivia" schon erfahren, was es heißt, deutscher Seemann zu sein. Jeder von ihnen wird dafür sorgen, daß sich die zerstreuten Teile unserer schwim menden Heimat niemals aus dem Herzen des D. B. Volkes herauslösen.
Stimme des Auslands
,,Großartigkeit und Ernſt“ Rumänische Anerkennung für die deutsche Ausstellung in Paris NSK Die ,,Deutsche Tageszeitung“, Kronstadt, teilt mit, daß der Herausgeber des rumänischen Buna Vestire", Dragos nationalen Blattes Protopopescu, kürzlich in Paris weilte und in einem Leitartikel seine Eindrücke, die er von der Weltausstellung gewann, wiedergibt. Der rumänische Journalist vergleicht das sowjetrussische Ausstellungsgebäude mit dem deutschen Pavillon. Er stellt fest, daß das erstere das Zugeständnis des bolschewistischen Zusam menbruchs bedeute. Der deutsche Pavillon sei ein Beispiel der Großartigkeit und des Ernstes. Der Ausstellung des ,,Hakenkreuzes“ entströme Selbstbewußtsein und eine aristokratische männliche Haltung. Es sei den Schöpfern des Ausstellungsgebäudes in der Tat gelungen in wundervoller Weise die deutsche Seele zu den Besuchern sprechen zu lassen.
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26. Juli 1937
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NSK Folge 170
Die NSK Randbemerkung:
Der unsichtbare NSK Wenn am 28. Juli Tausende deutscher Sänger zu der Feier des deutschen Sängerjundesfestes in Breslau zuſammenkommen, Dann geht das jeden von uns, uns alle an. Auch wenn wir nicht dabei sind . Welcher Deutsche Volksgenosse wollte sich gegen die Macht es Liedes wehren ? 14 Jahre nationalsozia= istischen Kampfes um die Macht schließen zu leich eine 14jährige Entwicklung des deutschen liedes in sich. Wer hat den braunen Kolonnen, sie das nationalsozialistische Bekenntnis auf die Straßen trugen, befohlen, die Lieder des tampfes zu fingen? Wer hat sie gefragt, warum ie fingen, was das Lied sie angeht? Über politische Systeme kann man wohl disutieren. Man kann sie in den Parlamenten rörtern, propagieren. Niemand wird aber beJaupten wollen, daß man sie besingen kann. Der Nationalsozialismus aber ist ein poli = isches Bekenntnis ; der Glaube an die Sendung deutschen Volkstums. Und was er vertandesmäßig, systematisch und programmatisch vertritt, das formte sich von allem Anfang an uf der Ebene des Gemeinschaftsgefühls zu dem jesungenen Bekenntnis : zur deutſchen Geſchichte. ur deutschen Heimat und zum deutschen Kampf. Die braunen Kolonnen der SA. und 44 , der 5I . und des BDM. demonstrierten nicht nur hre unmittelbare politische Einsatzbereitschaft, ondern sangen ihren Glauben an die beſſere Zukunft des Voltes, sangen die „ Blumengrüße" erunter von den Balkonen der Verhezten, angen die Tränen in die Augen der Mütter,
,,Arbeitsmänner im Sportkampf“ Druckfehlerberichtigung zur NSK.-Folge 168 Durch Auslassung von Sagteilen beim Abgen des in der NSK.-Folge 168 vom 23. Juli eröffentlichten Artikels " Arbeitsmänner im Sportkampf" ist der Sinn dieser Textabschnitte ntstellt worden. Wir bedauern diesen technischen ehler und bitten unsere Bezieher, vor überahme des Artikels den Text zu berichtigen. In en nachstehend wiederholten Absäzen sind die usgelassenen Sazteile gesperrt edrudt. Die Schriftleitung. Beispiele hierfür liefern gerade aus der jüng en Vergangenheit die Ausscheidungskämpfe der A.-Gruppen für die NS.-Kampfspiele, an enen sich auch Mannschaften und Einzelkämpfer es Reichsarbeitsdienstes beteiligen. Aus den Seispielen der letzten Wochen sei hier furz auf en einzigartigen Erfolg des Reichsarbeitsdien es bei den Ausscheidungskämpfen der SA.-
Wall
zerschlugen mit ihren Liedern die Gleichgültige feit der Stattische und eroberten die Herzen der Aufrechten und Ehrlichen. Oder, wie es der Geschäftsführer der Reichsmusikkammer, Reichskultursenator Ihlert ausspricht : Sie errichteten mit jenen Liedern einen unsichtbaren Wall gegen die Kulturzerseßung. Die Marxisten versuchten es auch mit der Musik. Aber das Volk hatte nichts übrig für jene Klaviersoli mit Begleitung von zwölf Trompeten" zu Eintrittspreisen von 1,50 bis 12 RM. Das Lied aus deutschem Volkstum, aus deutschem Kampf und Sehnen aber schuf den Wall gegen die Zersezung des Systems auf allen Ebenen.
Mit welch großer Freude und Befreiung fönnen wir erst recht heute fingen! Die Lieder des Kampfes sind die Lieder der errungenen Macht geworden. Die Lieder der Arbeit und der Freude ! Ist es da nicht müßig zu fragen, ob uns das Deutsche Sängerbundesfest etwas angeht? In Breslau werden nicht nur „ Vertreter von irgendwelchen Vereinen" sein, sondern die Sänger des deutschen Volkstumsbekenntniſſes. Wie sich durch die Vertreter des Bauerntums einmal im Jahre das deutsche Volk auf dem Bückeberg zur deutschen Scholle bekannt und am 1. Mai gemeinsam zur deutschen Arbeit, so bes deutet Breslau das Bekenntnis zur Lebensbejahung durch seine besten, klangmächtigsten Mittler.
Gruppe Süd- West in Stuttgart hingewiesen. Bei dem 25-Kilometer- Gepäckmarsch starteten zwei Mannschaften des Reichsarbeitsdienstes (Ar= beitsgau Württemberg und Arbeitsgau Baden) und 21 der SA.; jede Mannschaft bestand aus einem Führer und 120 Mann. Die württembergische Arbeitsdienst-Mannschaft erreichte_so= wohl in der Marſchzeit (3 Stunden und 25 Minuten) als auch in der Punktzahl (208,31 Punkte) die weitaus besten Leiſtungen von allen 23 gestarteten Mannschaften und gewann den Wanderpreis des SA.- Gruppenführers Ludin. Den zweiten und dritten Plaz gewann die SA., den vierten Plak jedoch konnte die Mannschaft des badenschen Arbeitsdienstes erringen. Wenn wir vom Mannschaftsgeist sprechen, dann verstehen wir darunter nicht etwa den Geist, der in einer Abteilung stedt , sondern den Geist , von dem der gesamte Reichsarbeitsdienst, die gesamte Mannschaft dieſer über 200 000 jungen Deutſchen, beſeelt iſt.
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Die Deutſche Frau Sonderdienst der NSK
Verantwortlich : Erika Kirmie
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienſt der Nationalfozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutschen Frauenwerkes
Das Bekenntnis der spanischen Frau:
„ Lebe für
die
für die Gerechtigkeit
Gemeinſchaft,
und für
das Vaterland! "
18 Lebensnormen der Frauen der Falange – Praktiſcher Einsah und weltanschauliche Ausrichtung NSK In Spanien kämpft ein Volk um seine Existenz Es geht nicht um den Sieg einer oder der anderen Partei, sondern um Sein oder Nichtsein, vergleichbar dem Kampf des Nationalsozialismus um Deutschland. Darum ist es aber auch ein Kampf, der in jedes Lebensgebiet eingreift, ein Kampf, der nur zum Siege führen kann, wenn er von der Begeisterung einer Weltanschauung getragen wird, ein Kampf, der die Menschen und ihre Haltung dem Leben gegenüber ganz ändert und nicht durch irgendwelche Kompromisse, Angleichung der Meinungen, Anpassung der äußeren Umstände erreicht werden kann. Wie tief der Kampf um Spanien geht, zeigt vor allem auch die Wandlung der spanischen Frau. Was wußten und was wissen wir von ihrem Leben? Frühere Bildberichte von Stierkämpfen zeigten uns Frauen in der schwarzen Spigenmantille, die um den großen Kamm im dunklen Haar drapiert war. Vielleicht lasen wir auch in irgendwelchen romantischen Romanen und hörten in Filmen sehnsüchtige Liebeslieder vor vergitterten Fenstern und nächtlichen Entführungen , oder sahen temperamentvolle Tänze. Vielleicht wußten wir noch, daß die Spanierin ganz zurückgezogen lebte, in der Pflege ihrer Kinder aufgeht, und nur zum Kirchgang und an Festtagen in die Öffentlichteit tritt. Wir wußten schon viel, wenn wir einmal erfahren hatten, daß sie vor wenigen Jahren das Wahlrecht erhalten, daß in den Städten ihre Emanzipation begonnen hatte. Doch eine Emanzipation, die keine Aussicht hatte, je das ganze Volk zu ergreifen, sondern ein „ Vorrecht“ der intellektuellen Kreise war. Durch den Bürgerkrieg ist die Spanierin erwacht, erwacht von heute auf morgen für ihr Volt und für ihre Aufgaben in ihrem Land. Vor einem halben Jahr noch hatte die Frauen= schaft der Falange 500 Mitglieder, heute sind es schon über 150 000. " Arriba Espana“ ! iſt der Schlachtruf der Parteigänger General Es stärke das neue Spanien" ! heißt Francos. es und hat dieselbe Bedeutung wie unser Ruf: „Deutschland erwache"! Die Frauenschaft der Falange ist nicht nur eine Notgemeinschaft der Frauen zur tatkräftigen Hilfe im jetzigen Krieg, sondern sie bedeutet eine innere Wandlung der spanischen Frau. Dies zeigen auch die achtzehn
Richtpunkte der Frauen der Falange, die rein weltanschaulicher Art sind. Der tägliche, prak= tische Einsatz ist für sie selbstverständlich, doch darüber steht die Idee, der Wille, durch ethische Forderungen die spanische Frau reif zu machen zum unbedingten Einsatz für ihr Volk in der Ergänzung der Arbeit des Mannes. So fordert der erste Punkt der Lebensnormen der Frauen der Falange die „ vollſtändige Hingabe an das Werk", der zweite fordert „ Entsagung und Opferbereitschaft". In der Erkennt nis, daß eine Frau wie jeder Mensch überhaupt - nur in der stärksten Aktivierung der ihr wesenseigenen Charakterzüge und seelischen und geistigen Fähigkeiten zum größtmöglichen Einsatz und Auswirkung ihres Könnens tom men kann, heißt Punkt 3 ,, Sei jeden Tag mehr Frau". Punkt 5 29übe keinen Verrat an deiner Bestimmung als Frau", selbst wenn du männliche Arbeiten verrichten mußt" und Punkt 8 ,, Suche immer die genaue Ergänzung des Mannes zu sein“, entspringen demselben Grundgedanken. Der unbedingte Einsatz für ihr Vaterland kommt in den Punkten 6 „ Deine Arbeit vollziehe sich in der Liebe zu Spanien“ und Bunkt 9 ,,Erhebe am Morgen dein Herz zu Gott und denke am neuen Tag an das Vaterland" und Punkt 10 ,,Lebe immer für die Gemeinschaft, die Gerechtigkeit und das Vaterland". Von der Freude am Leben und dem irdischen Dasein zeugt Punkt 14 „ Verbreite immer Freude und Fröhlichkeit“. Die Notwendigkeit und die Forderung der Einordnung in das große Ganze zeigt Punkt 12 „ Unterstelle dich für das Gelingen des Werkes einer stren gen Disziplin". Dies sind einige der Lebensnormen der Frau der Falange, die davon sprechen, wie gut die Sie spanische Frau weiß, um was es geht. klingen sehr einfach, sind schlichte Lebensweis heiten und bilden doch das Fundament einer Umgestaltung. Denn nur aus einer inneren Wandlung des Menschen, der bewußten Erfüllung der ethischen Lebensforderungen fann der praktische Einsatz für das Werk kommen. Vom einfach Menschlichen, das die Lebenshal tung im Alltag wie die in heroischen Zeiten bedingt, muß die Grundlage und die Neuformung eines Volkes kommen, denn in den täg-
NSK Folge 170 lichen Pflichten heißt es für den einzelnen, vor allem für jede Frau, zu zeigen, wes Geistes Kind sie ist. Doch mit dieser inneren Ausrichtung hielt die praktische Arbeit der spanischen Frau vom Ihr ersten Tag ihres Einsatzes den Schritt. Werk ist die Volkswohlfahrtsarbeit, die jest natürlich ganz auf die Kriegszeit zugeschnitten ist. Dicht hinter der Front richten sie Speiſeküchen, Nähstuben und Kindergärten ein. Wird ein Dorf, eine Stadt von den Truppen General Francos erobert, stehen Lastwagen mit Brot und allerhand anderen Lebensmitteln bereit, fleine Eßfäckchen mit verschiedenen Nahrungs-
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26. Juli 1937 mitteln sind zuſammengestellt, damit jeder Einwohner, der nach der Eroberung zu ihnen kommt, gleich welcher politischen Partei er angehörte, von ihnen direkt versorgt werden oder zur nächsten Küche geleitet werden kann. Um die Mittel für diese großen Speisungen aufzubringen, sammeln jeden zweiten Sonntag 40 000 Mädchen der Falange für die spanische, Volkswohlfahrt, und es ist ihnen möglich, auf diese Weise ihre ganze Arbeit immer weiter auszubauen, zur Hilfe der völlig verarmten und ausgehungerten Dörfer, die nach Abzug der Roten ihrer Obhut übergeben werden. Lore Bauer.
Schule zur Ueberwindung von Schwierigkeiten Eröffnung der Reichsschule des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend in Finowfurt — Erſter Lehrgang für Sachbearbeiterinnen für Leibesübungen NSK ,,Wir wollen in dieser Schule die Men= schen erziehen zur Überwindung der Schwierigfeiten." - Mit diesen Worten umriß der Generalarbeitsführer Dr. Decker die Aufgaben der neuen Reichsschule des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend in Finowfurt, die er als Leiter der Schulen des Reichsarbeitsdienstes vor wenigen Tagen ihrer Bestimmung übergab. Während in den Lehrgängen der Bezirksschulen des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Ju gend die bewährten Kameradschaftsältesten zu Gehilfinnen und Lagerführerinnen ausgebildet werden, wird der neuen Reichsschule die Ausbildung der höheren Führerinnen obliegen. Zum ersten Lehrgang wurden Führerinnen einberufen, die als Sachbearbeiterinnen für Leibeserziehung an den Bezirken und Gruppen vorgesehen sind. Es ist kein Zufall, daß die Reichsschule des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend gerade mit einem Lehrgang für Leibeserziehung eröffnet wird. Stärker als je wird zurzeit an der Durchführung einer planmäßigen Leibeserziehung in allen Lagern des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend gearbeitet, an der Aufgabe, die der Reichsarbeitsführer am Anfang dieses Jahres als eine der wichtigſten überhaupt bezeichnete. Zur Durchführung der Pläne, die für die systematische und methodisch richtige Arbeit in allen 400 Lagern aufgestellt sind , müssen vor allem Führerinnen zur Verfügung stehen, die imstande sind, diese zu überwachen und verantwortlich zu bearbeiten. Der erſte Lehrgang für Leibeserziehung an der Reichsschule soll darum fachlich vorgebildete Führe= rinnen für diese Aufgaben vorbereiten . Die bisher in der Leibeserziehung gesammelten Erfahrungen sollen zusammengefaßt werden in einem endgültigen Plan, der in den rechten Maßen und Grenzen festlegt, was in der Leibeserziehung erreicht werden muß. Aber auch hier muß, wie auch in der Führerinnenausbildung des Reichsarbeitsdienstes, der Gedanke als Richtschnur gelten, der immer wieder vom Reichsarbeitsführer und seinen Mitarbeitern betont wird : Man muß das Ziel immer so hoch wie möglich stecken, dann wird man die besten Ergebnisse erzielen ! Nun arbeitet schon seit ein paar Tagen der erste Lehrgang der Reichsschule in dem schönen
großen Haus am Uedersee, das wunderschön auf einer Halbinsel liegt, die auf drei Seiten von dem langgestreckten See umspült wird. Von allen Fenstern des Hauses sieht man auf den See und über die dunklen Wälder der Schorfheide, die hier beginnt. Wochenlang arbeiteten Aufbaukommandos, die das Haus für seine neuen Zwecke instand sezten. Ein Zug Arbeitsmänner der Abteilung Werbellinsee stellte die Baracken auf, in denen jezt die Schlafräume der Arbeitsmaiden untergebracht sind, die für den Innendienst an die Reichsschule kommandiert werden. Die Arbeitsmänner haben auch die Sportanlagen hergerichtet, die Sprunggruben gebaut, die 75-Meter-Aschenbahn, haben eine vorbildliche Sportstätte ge= schaffen, von der man den schönsten Blick über Seen und Wälder hat. Sie haben auch eine Sportbarade aufgestellt, die nur einen einzigen großen Raum enthält, in den an Schlechtwettertagen die Leibeserziehung verlegt wird. Im Innern des Hauses ist selbstverständlich alles zweckmäßig eingerichtet, aber ganz besonderen Wert hat man in der Reichsschule auf vorbildliche geschmackliche Ausführung gelegt. Die Reichsschule soll in ihrer Ausgestaltung schönstes und bestes Vorbild ſein – und das ist sie geworden. Die Zusammenstellung der Farben in den Räumen, die Holzarten der Wandbekleidung, die Anordnung und Form der Möbel, die Wahl der Gardinen und Beleuchtungskörper --- alles ist sorgfältig und planvoll nach den geschmacklichen Richtlinien ausgewählt, die wir uns im Reichsarbeitsdienst gestellt haben. Und so legt die neue Reichsschule nicht nur vom kulturellen Willen des Reichsarbeitsdienstes ein lebendiges Zeugnis ab, sondern sie ist zugleich Vorbild geworden für alle Unterkünfte des Reichsarbeitsdienſtes, weil sie in letter Vollendung so ist, wie sie alle sein sollen : ehrlich und schön. An dieser Stätte wird nun die Führerinnenschaft des Reichsarbeitsdienstes sich in Lehrgang auf Lehrgang für ihre Aufgaben vorbe= reiten. Diese Aufgaben sind groß und vielfältig. Daß die Menschen dafür sorgfältig ausgerüstet werden, wird Sorge der Reichsschule fein. Sie scheint in allem dazu geschaffen, Kraft und Mut zu geben, und die Menschen zu erziehen zur Überwindung der Schwierigkeiten.
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Für und wider
die Wohnküche
Hausfrauengedanken bei Einrichtung einer Küche – Aufenthaltsraum für alle Familienmitglieder
NSK Die Wohnküche bietet uns zwar gegen= über einer Trennung von Küche und Wohnzim= mer gewisse Vorteile : die geringeren Baukosten bedingen niedrigere Miete ; wir haben nur eine Feuerstelle zu versorgen und sparen damit Arè beit und Brennmaterial ; außerdem sind die Kinder leichter zu beaufsichtigen, - aber wir müssen auch manche Schwierigkeiten in Kauf nehmen. Da ist zB. die lästige Entwicklung Don Kochhite, Wasserdampf und Küchengerüchen! Sie läßt sich niemals ganz vermei= den, sondern nur einschränken durch häufiges Lüften, durch Verwendung von Kochtöpfen mit festſchließendem Dedel oder durch vorsichtiges ,,Turmkochen", das die Hige einer einzigen Flamme für mehrere Gerichte zugleich ausnügt. Waſſerdampf und Küchengerüche verbieten uns das Aufstellen von Polstermöbeln , denn die Metallfedern würden rosten und das Polſtermaterial stockig und muffig werden. Und doch wäre es zu wünschen, daß der einzige Wohnraum für eine ganze Familie eine bes queme Ruhegelegenheit enthielte ! Die Mutter, die eine eintretende Ermüdung durch eine kurze Ruhepauſe ſchnell wieder ausgleicht, handelt nur flug und wirtſchaftlich, denn jede Übermüdung fordert zum Ausgleich ein Vielfaches an Ruhezeit. Der heimkehrende Vater möchte sich nach des Tages Last und Mühen einmal lang ausstreden, ohne sich gleich ins Schlafzimmer zurückziehen zu müſſen. Oder es kommen besondere Gelegenheiten, die eine Liegestatt im warmen Wohnraum fordern, zB. Genesungszeiten erkrankter Kinder, die nicht mehr im Bett zu halten find usf. Gewiß, das alte Plüschsofa, die Chaiselongue oder gar die moderne Couch gehören nicht in die Wohnküche, das fagt uns unser Gefühl, und die Sachverständigen für Heimkultur wettern möchten sie dagegen in Wort und Bild; etwas Besseres dafür einsehen, ohne zu übersehen, daß das natürliche Ruhebedürfnis -von unserm Organismus als Warnungszeichen nicht im Sißen auf einem ausgesendet Küchenstuhl oder einer harten Bank befriedigt wird! Da sind innerkörperliche Vorgänge im Spiel, die sich nicht durch stramme Haltung ausschalten lassen. Denken wir also einmal nach über ein zweckmäßiges Ruhemöbel für die Wohnküche, die der einzige Tagesraum für die Familie ist. Es ist sehr zu begrüßen, daß das Handwerk heute in Anlehnung an alten Bauernhausrat schöne und praktische Bänke und Tische für den Ekplak in der Wohnküche schafft, und daß man von der weißen, himmelblauen oder seegrünen Ladierung, die allzuoft minderwertiges Holz= material mit dem Mantel der Liebe zudeckte, wieder zu gebeizten oder naturfarbenen Hölzern
übergeht. Sie wirken echter, wärmer, und dulden keinen angeklebten Zierat. Aber die Eß- und Wohnecke sollte wirklich nur dem Eſſen und Wohnen vorbehalten bleiben! Wenn dort auch sämtliche Küchenarbeiten erledigt werden müſſen, ist es mit der Wohnlichkeit bald vorbei. Man bedenke doch, was ſich auf der einen Tiſchplatte alles abspielt : in buntem Wechsel täge lich drei bis fünf Mahlzeiten, Kartoffelschälen und Gemüſepuken, die Vorbereitungen des Kochgutes mit ihrem Aufgebot an Lebensmitteln (Fett, Mehl, Zucker usw.) und an Töpfen, Schüsseln, Sieben, Reiben und dergleichen. Dann wieder Schularbeiten, Lesen, Briefeschreiben. oder Wäschelegen und splätten, Nähen, Stopfen und Flicken, Spielen und Basteln , - und das zwischen immer von neuem Geschirrspülen mit seinen Spritern und kleinen überschwemmungen! Es ist immerhin denkbar, daß bei gleichzei tiger Beanspruchung in einer kinderreichen Familie der Tisch als Mittelpunkt des häuslichen Lebens gelegentlich zum Kampfplag widerstrebender Intereſſen wird, und der Vater ins Wirtshaus entflieht. Ganz abgesehen davon, daß sich Schulhefte und Fettigkeiten, Nähnadeln und Eßwaren nicht gut vertragen, sollte aus Gründen der Ordnung und Arbeitserleichterung in jeder Wohnküche ein zweiter Tisch für die eigentlichen Küchenarbeiten vorgesehen werden ! Er braucht nicht groß zu sein, 60 × 100 Zenti-meter genügen, nur müßte er in etwa 65 Zen timeter Höhe eine herausziehbare Arbeitsplatte haben, damit die Hausfrau im Siten daran hantieren kann ! Langes Stehen mit vorgebeugdas kann nicht oft genug tem Oberkörper ist die schädlichste Haltung, die gesagt werden es gibt und bedeutet einen ganz unnötigen Der Arbeitstisch Raubbau an Frauenkraft ! müßte möglichst nahe zusammengebracht werden mit Herd und Wasserleitung, das erspart viel Hin- und Herlaufen. Eine gute Belichtung ist hier ebenso wichtig, wie an den Stätten der Erwerbsarbeit in Fabrik oder Büro. In weiten Kreisen betrachtet man leider immer noch das möglichst breite, bürgerlichen Efzimmern vergangener Jahrzehnte nachgearbeitete Küchenbüfett" als das unentbehrliche Hauptstück der Wohnkücheneinrichtung. Man glaubt, daß es dem Raum Wohnlichkeit ver leiht , - statt dessen erdrüßt es ihn nur allzu, oft mit seinen großen Ausmaßen. Es beansprucht für sich von vornherein die größte Sten fläche und macht es schwer, die übrigen Möbel an den von Fenster, Türen und Herd aufge , teilten Wänden zweckmäßig aufzustellen. Wir Hausfrauen wären dankbar, wenn nicht überlieferte Möbelformen den Ausgangspunkt für die Einrichtung unserer Wohnküchen bilden würden, sondern der Gedanke an einen reibungslosen Arbeitsverlauf, an Bewegungsfreiheit und Behaglichkeit, entsprechend der Doppe bestimmung des Raumes als Werkstatt der Hausfrau und Wohnstatt der Familie ! F. O.
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Ein gutes
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Buch
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Sie kulturellen Aufgaben der Buchbinderei NSK Der Reichsinnungsverband des Buchbinderhandwerks hielt am 23. Juli vor seiner Tagung in Erfurt eine Kulturtagung in Weimar ab. Der Dichter Wolfram Brockmeier sprach in Gegenwart des thüringiſchen Ministerpräsidenten Marschler über die Arbeit des Dichters und Schriftstellers und ihre Bezie= hung zum Druckwerk und Bucheinband. Wenn die Angehörigen des Handwerkes sich in so großem und feierlichem Rahmen zu einer Kulturtagung versammeln, und wenn dort einer der bekanntesten Dichter der Gegenwart das Wort ergreift, so ist das ein schöner Beweis dafür, daß hier die Aufgaben erkannt wurden : Nur durch kulturell und technisch anerkennenswerte Leistung kann das Handwerk ſeinen Anspruch auf Geltung behaupten, und nur so kann das hohe Ziel einer neuen, echten deutschen Kultur erreicht werden. Ebensowenig ist dabei zu übersehen, daß Frauenarbeit zu einem gewichtigen Teil dabei mit eingesetzt werden. muz. Gerade im Buchbinderhandwerk zählen Frauen zu den führenden Meistern . Darauf soll in diesem Aufsatz näher eingegangen werden. Die Buchbinderei ist ein Handwerk, das nicht ir Handgeschicklichkeit, sondern künstlerischen akt und innerliches Verständnis für Linie und arbe verlangt ! Es iſt darum, und auch weil 5 teine körperliche Kraft fordert, der Frau sehr gänglich, — allerdings muß man sich hüten or kunstgewerblicher Spielerei. Die erste Frau, e in Deutschland diesen Beruf versuchte, ist rieda Thiersch, die in München arbeitet ; in nem Holzhäuschen in Gärten, die von Mietsiusern zur Straße hin verdeckt und verborgen id. Dort sind die Handseßerei der „ Bremer reſſe" und die Arbeitsräume von Frau Frieda hierich. Seit 1913 leitete sie die Binderei der Bremer Preſſe ", die damals begann, viele und sonders schöne Ausgaben klassischer und neuer emdsprachiger und deutscher Dichtung zu achen. Einige große Bestellungen werden ausführt : man erlebt eine richtige alte Druckwerkitt, die großen Papierbogen hängen zum rocknen, ſorgfältig sind die Typenkäſten und die andpressen aufgestellt, es riecht nach Leim und hwärze. Der Handdruck hat den Vorteil, daß an Saz und Seitenbild noch in der Auflage rbessern, und im ganzen mehr Sorgfalt verenden kann.
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Ein Besuch bei Frieda Thiersch, München Frieda Thiersch stammt aus alter Münchener Gelehrtenfamilie. Sie lernte in München an der Kunstgewerbeschule, dann aber wollte sie in die Praxis und ging 1910 nach London in die Lehre einer kleinen Werkstatt. Bei uns gab es damals keine kunsthandwerkliche Bindereilehre, während in England, wo im Ende des vorigen Jahrhunderts zuerst der Aufbruch zu einer künstlerischen Durchwirkung des Alltags - zum sog. ,,Kunstgewerbe" - geschah, eine sichere Tradition lebte. 1913 kam Frieda Thiërsch wieder zurück, arbeitete in Berlin ſelbſtändig, und wurde 1914 nach Bremen geholt. Der Krieg kam, vier Jahre lang wirkte Frieda Thiersch als Rote-KreuzSchwester an der Front. 1919 ging sie mit der ,,Bremer Presse" nach München, und hier hatte sie ein erfolgreiches Arbeiten : sie machte die Einbandentwürfe der bekannten Liebhaberausgaben und bekam viele Privataufträge, die sie in einer Werkstatt mit zeitweise acht Angestellten ausführte. Aber die Bücherliebhaber verschwan den, das Geld wurde knapp. Zudem lernte das Verlagswesen allmählich von den Anregungen des Kunsthandwerks. Man stellte im größeren Betrieb geschmackvolle und relativ billige Einbände her, so daß ein Teil der Zeitaufgabe jenes kunsthandwerklichen Erwachens erfüllt war : Aufruf und Anregung zu sein . Aber die andere Aufgabe, des belebenden Wettbewerbs, bleibt bestehen als stete Kritik und Grenze der Maſchinenarbeit, die ihrem Wesen nach hastig und schematisch ist. So ist Frieda Thierschs Werkstatt zwar kleiner geworden, aber um nichts geringer. Ihre gepflegte, flare und zurückhaltende Arbeitsweise bleibt gültig ; sie vermeidet blumige Spielerei, die zum Wesen des Buches nicht paßt, und hält sich in strengerer Form, und unterscheidet mit Sicherheit, welche Farbe und Schmuck zum Leder, zum Pergament oder zum Leinen gehört. In den lezten Jahren erhielt sie für Partei- und Staatsstellen viele Aufträge ; sie hat zB. für die Reichskanzlei Schreibmappen, verschiedene Ehrenurkunden usw. entworfen und angefertigt, und hat die Geschenkkassetten hergestellt, die für das Führerbild im Silberrahmen bestimmt sind . Es wird für die stille und sorgfältige Arbeitsweise von Frieda Thiersch immer einen Einsatzpunkt geben, denn sie gehört eben zu den besten Vorarbeitern des echten Kunsthandwerks, das die große Kunſt und das tägliche Leben verbinden soll! O, St.
Mütterlichkeit siegt über Unverſtand Der Reichsmütterdienſt hilft m ittelalterliche Vorurteile beseitigen - Versperrte Herzen tun sich auf NSK Friedlich zwischen blühenden Bäumen äumt ein Dörfchen im württembergischen Ilgäu. Hinter den blanken Fenstern nicken te Geranien. Aber die Fenster sind dicht verlossen, und die Sonne findet keinen Einlaß die dämmerigen Stuben. Und hinter den enstern stehen braune Wiegen , darin weinen
aus bunten Kissen kleine Menschenkinder, die in die Sonne möchten. Und am Bergabhang auf dem Friedhof geht der Wind durch das Gras vieler winziger Gräber, die nicht zu sein. brauchten. Der Reichsmütterdienst hat auch dies verborgene Dörflein aufgestöbert und will den
RSK Folge 170 Bergbauernkindern helfen , daß sie wachsen und stark werden in Sonne und freier Luft. Ein Säuglingspflegekurs soll im Dörflein sein. Etwas Neues ! Da sperren sich die Türen und die Herzen zuerst einmal fest zu. Zwei wackere Bäuerinnen, die sich der Frauenschaft des nächsten Städtchens angeschlossen hatten, übernahmen mit der jungen Wanderlehrerin die Werbung für den Kurs und pilgerten von Tür zu Tür. Sie haben es nicht leicht. Die Ahne hat die Kinder auch ohne Kurs aufgezogen. Jede Und die vielen kleinen Gräber ? Familie braucht ein paar Engel im Himmel zur Fürbitte. Hinter diesem grauenhaften „Trost“ aus finsterem Mittelalter flüchtet sich manche Mutter, anstatt die neuen Wege zu gehen, die ihr das blühende Leben sichern. An einem regentriefenden Montag marschierten drei aus dem Städtchen zur Kurseröffnung hinaus : die Kreisfrauenſchaftsleiterin, die junge Wanderlehrerin des Reichsmütterdienstes und die Preſſereferentin. Der Kurs sollte im Gasthausſaal ſein. Das war nicht sehr wünschenswert, aber nicht zu umgehen, da die Schulstube In in diesem Dörflein nicht geeignet war. Regen und Wind ſtanden vor der Gasthaustür die beiden Werberinnen und schauten sich schier die Augen aus : nur zwei Frauen waren zum Kurs gekommen. Da ging die Kreisfrauenſchaftsleiterin zum Bürgermeister und hielt ihm einen Aufklärungsvortrag über den Reichsmütterdienst. Er verstand, worum es ging und versprach sein Bestes. Und Wort hat er ge= halten. Am anderen Morgen liefen nicht nur die beiden Frauen noch einmal von Tür zu Tür, sondern auch der Gemeindediener. Kein Einwand, der nicht Gekommenen wurde gelten gelassen. Es half nicht einmal Großmutters Rede, sie hätten Angst vor solch neumodischen Weibsleuten. Als an dieſem Abend die drei aus der Stadt kamen, war der Saal voll. Nur herrschte eine
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26. Juli 1937 eiskalte Luft darin, mißtrauisch wurden die drei Frauen aus der Stadt gemustert. Der Bürgermeister war auch da und las den Frauen und Mädeln aus den Amtsregistern Zahlen über Tod und Leben vor, bei denen sie aufhorchten. Die Kreisfrauenschaftsleiterin sprach warmherzige Worte, wie diese einsamen Frauen sie noch nicht oft gehört hatten. Auch die junge Wanderlehrerin suchte in ihrer frischen, natürlichen Art den Schlüssel zu den verriegelten Seelen zu finden. Allmählich schien es den Bäuerinnen, als ob die drei Mark für den Kurs doch nicht fortgeworfen seien. Da machte die Wanderlehrerin den großen Weidenkorb auf und holte aus seiner geheimnisvollen Tiefe die Puppenkinder hervor, die in diesem Kurs Die Frauen die Hauptpersonen sein sollten. und Mädel reckten die Hälſe. Einer plöglichen Eingebung folgend, legte die Wanderlehrerin das jüngste Puppenkind, das mit dem Wadelköpfchen, der Nächſtſizenden in den Arm. Da gab es einen Entrüstungsschrei . Du hältst es falsch ! Das Köpfchen muß gestützt werden !" Eine jede wußte es besser, eine jede wollte die Puppe einmal halten. Es gab einen regelrechten Kampf um den drolligen Wackelpeter. Und der Herr Bürgermeister ging auf den ZehenSpigen hinaus und schüttelte den Kopf über das rätselhafte Weibervolk. Die Mütterlichkeit hatte über all den Unverstand und das Mißtrauen auf der ganzen Linie gesiegt. Und als es Zeit zum Heimgehen war, gab es ein herzliches Händeschütteln zwischen Dorf und Stadt. Nach zehn Tagen traf die Preffereferentin die Wanderlehrerin im Städtchen: ,,Wie war es?" ,,Es war einer der reichsten und besten Kurse. Am zweiten Abend brachten die Aufgetauten noch eine Menge Kameradinnen mit. Das Abſchiednehmen war uns allen schwer." Und nun warten sie im Allgäudörflein ungeduldig auf den nächsten Kurs des EHS. Reichsmütterdienstes.
Frauen besprechen Schallplatten für den Führer Das Lautdenkmal reichsdeutscher Mundart gibt Einblick in kämpferisches Frauenleben NSK Wenn der Führer einmal eine Stunde der Ruhe und Zurückgezogenheit auf dem Oberfalzberg findet, dann wird er sich an dem „ Laut denkmal reichsdeutscher Mundarten“ freuen, das ihm der Reichsbund der Deutſchen Beamten zu ſeinem 48. Geburtstag geſchenkt hat. 300 SchallMännern, platten umfaßt es, die Don Frauen und Kindern in 300 verschiedenen Orten besprochen wurden. Welche Platte der Führer auch auf dem Apparat auflegt, immer wird er die Stimme des Volkes hören, einfach, ſchlicht und klar. Denn keiner der 300 Volksgenossen und Volksgenossinnen spricht etwa einen aufgeschriebenen Text, alle reden ſie frei, wie es ihnen ums Herz ist, in der Sprache ihrer Heimat, von ihrem Beruf, von ihrer Heimat, von Tagesgeschehen und politischen Erlebnissen. Durch ganz Deutschland sind die Vertreter des Beamtenbundes zusammen mit den tüchtigsten Männern der Mundartenforschung gefahren; um die Aufnahmen zu machen. So bunt und vielseitig wie das
Leben selbst sind diese Platten geworden --und doch bilden sie eine Einheit, ob ein Teil aus dem nördlichsten Zipfel des Reiches, der andere aus der südlichsten Ecke stammt, ob die schwerfällige, bedächtige Art des Norddeutschen zu Wort kommt oder das schnelle, lebhafte Temperament des Rheinländers. Immer sind es deutsche Menschen, die sprechen, die mit beiden Füßen auf dem Boden ihrer Heimat stehen und mit wunderbarer Selbstverständlichteit durch ihren Alltag gehen. Auch viele Frauen und Mütter haben die Männer vom Reichsbund besucht, ſind in ihren Küchen und Wohnstuben geſeſſen, haben sich von ihnen erzählen lassen, auf schwäbisch, auf sächsisch, auf bayerisch, auf berlinerisch, auf plattdeutsch, in schlesischen, friesischen, rheinischen Dialekten furz in lauter verschiedenen Mundarten . Wir hatten Gelegenheit, uns ein paar dieſer Platten vorspielen zu laſſen. Da berichtet eine Landarbeiterswitwe aus Wolzig in Branden-
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REK Folge 170 burg von ihrem harten Leben. Langsam, manchmal stockend kommt es heraus : „ War siem Jahre, da must id bei Lehngutsbesizer jehn, Schap hiäden“, so fängt sie an. Und dann fährt sie fort, von den verschiedenen Arbeitsplägen zu reden ; einmal traf ſie es gut, dann wieder schlecht. Vom Tod ihres Mannes erzählt sie dann, der sie mit zwei kleinen Kindern zurückließ . " Muste sien, wi ik alleene bin jertig jeworn", das sind die wenigen Worte, mit denen sie von der schweren Zeit ihres Alleinseins spricht. Man meint, die tapfere Frau vor sich zu sehen, wenn diese Platte abgelaufen ist. Harte Hände muß sie haben und Falten im Gesicht von den Sorgen. Man muß sie lieb haben, weil sie so Schweres ruhig trägt. Nun wird der Führer auch einmal ihre Platte aus dem Schrank nehmen und die Stimme dieser Landarbeitersfrau hören. In die Zeiten der großen Streiks nach dem Kriege führt uns die Platte aus dem Mansfeldschen. Mit ernster, fast müder Stimme sprechen Frauen von den Ångsten, die sie damals für ihre Männer auszustehen hatten eine flicht ein lustiges Erlebnis ein, wie sie mit einem Kinderwagen ihren Mann zur Arbeit gefahren hat.
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26. Juli 1937 Begeistert erzählt die Sprecherin aus Groß Ujeschütz von den Frauenschaftsabenden, von den Bastelstunden. So urwüchsig und natürlich kommt es heraus, wenn ſie ſchließt : „ Do geiht blauß in die Franschaft, da ward a ma sahn, wie das schein is." Wie sie im Krieg am Arbeitsplak des Mannes gestanden haben, wie sie in der Kampfzeit sich um ihre Männer in der SA. gesorgt haben, wie sie zum erstenmal den Führer sahen ; über heimische Sitten und Gebräuche erzählen die Frauen. Immer mehr Platten möchten wir hören, eine nach der andern. Sie geben einen so lebendigen Querschnitt durch das Leben unserer Zeit, durch das Denken und Fühlen unserer deutschen Menschen. Zugleich stellen sie auch ein wertvolles Dokument dar für die Sprachforschung, das die Wissenschaftler erst nach und nach ausschöpfen werden. Wenn wir einmal nicht mehr sind, wenn in den Geschichtsbüchern von unserer Zeit geschrie ben wird, dann werden die Platten dieſer Frauen und Männer unsern Nachfahren ein umfassendes Bild geben vom Deutschland Adolf Hitlers und den Menschen, die der Wille dieses D. T. Mannes formte.
Wanderung zwiſchen geſtern und heute Ein Buch vom Oberſalzberg von Florentine Hamm ( Eher-Verlag) NSK Das Gestern, das war der Kampf. Das war das Ringen um das Neue, das durch den Führer Gestalt gewann. Dort, wo der Führer lebte, wo man ihm begegnete, wo er sprach und durch Wort und Sein aufrief zur Tat, begann der Kampf. Und das war außer München der Obersalzberg, der Ort seiner Wahlheimat. Hierhin zogen ihm die ersten Ge=. treuen nach, und hier gewannen sie unter den Bauern und Arbeitern die fanatischen Mitstreiter, die von Anfang an in die Gefahren des politischen Kampfes hineingerissen wurden und zu den treuesten Helfern wurden . Dietrich Edard, der Rufer fand hier Schuß und Ruhe, einer unter vielen. Den Spuren dieser Zeit ist Florentine Hamm nachgegangen und hat mit der ganzen Inbrunst Des vom Wesen der Dinge tiefergriffenen Menschen nachzufühlen vermocht, was sich in den Jahren des Kampfes und Werdens der Bewegung hier abgespielt haben mag. Mit einer wunderbaren Sprache von dichterischer Schönheit und Gestaltungskraft läßt sie uns diese Stunden der Besinnung miterleben. Aus der Aktivität des täglichen politischen Lebens kehren wir hier in den Frieden einer Landschaft ein, die einmal Kulisse war für die Ge= burt und Reife unserer Zeit. Wir begleiten Dietrich Edard auf seinen Wegen, lernen diesen und jenen tennen, der eine wichtige Rolle spielte, in deſſen Haus man sich heimlich traf, deſſen Stube dem Führer Unterkunft und
Ruhe zur Beratung mit Freunden und Mitarbeitern bot, und hören sie erzählen von ihren Eindrücken und Erlebnissen. Nun liegt ein neugewonnener Frieden über Land und Menschen. Ungezählte Deutsche wandern diese Wege heute. Sie alle leitet die Sehnsucht, vielleicht hier einmal Adolf Hitler zu begegnen. Die unendliche Liebe, die ein ganzes Volk zu seinem Führer erfaßt hat, führt es immer wieder hierher. Die kleinen Hitlermädel, die frierend vor den Toren auf den Führer warten, um ihn dieſes eine Mal ganz nahe und in Ruhe zu sehen, und die die Kälte nicht scheuen und die sich nicht abschrecken lassen von dem weiten Rückweg in der inzwischen hereingebrochenen Dunkelheit, sind ja nur Zeuge für Viele. Durch die Schilderung dieser Begegnung wird dieses hinreißende Buch gekrönt. Man liest es gespannt und ohne abzubrechen in einem innigen Verlangen und mit tiefer Freude. Inge Mantler, die die Bilder zu den Worten Florentine Hamms lieferte, hat sich so vollendet dieser Aufgabe gewachsen gezeigt, daß man oft meint, es könnten diese Aufnahmen nur von der Schreiberin selbst sein , so nahe sind sich Wort und Bild. Das ist ein meisterhafter Ausdruck einer Leiſtungsgemeinschaft, zu der man den beiden von Herzen Glück wünschen möchte. Im Dieses Buch zu empfehlen erübrigt sich. Sturm wird es sich die Herzen aller deutschen Ch. d. BF. Menschen gewinnen.
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Frauentum
Film
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und Bild
Frauentat
als Lehrmittel
Schmalfilme im Dienſte der Vierjahresplanarbeit der Reichsfrauenführung NSK Die modernen Propagandamittel Film und Bild find bei der Aufklärungs- und Erziehungsarbeit, die innerhalb der beiden großen Frauenorganisationen NS.-Frauenschaft und Deutsches Frauenwerk geleistet wird, unentbehrliche Hilfsmittel geworden. In der Abteilung Pressepropaganda der Reichsfrauenführung deshalb besteht ein Referat für Film und Bild, das bis in die Gaue durchgegliedert ist. Von dieser Stelle aus werden die Schmalfilme und Bildbänder, die vom Deutschen Frauenwerk als Lehrmaterial herausgegeben werden, zum Einsatz gebracht. Die Bearbeitung selbst geschieht durch die für das Sachgebiet zuständige Abteilung, die das Thema in Verbin= dung mit den zuständigen Reichsstellen festlegt. Die Manuskripte werden durch erfahrene Mitarbeiterinnen ausgearbeitet. Hierbei werden besondere Wünsche und Anregungen der Gaue berücksichtigt. Richtunggebend sind natürlich für die Filmarbeit der Reichsfrauenführung alle Fragen, die im Rahmen großer nationaler Aufgaben liegen. Eine dieser Aufgaben, die in starkem Maße die Mitarbeit der Frau erfordern, ist der Kampf um die Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes. Die in dieser Blickrichtung hergestellten Filme behandeln in erster Linie die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von im Lande erzeugten Lebensmitteln, geben Anregungen für die richtige Aufbewahrung derselben, für die Resteverwertung und Vorratswirtschaft. Als Beispiele einige Titel : „ Verwendung von Seefischen im Haushalt“, „ Halt= barmachung von Obst und Gemüse", .,Allerlei aus Quark“, „ Kampf dem Verderb" usw. In Vorbereitung befindet sich ein Film, der wieder ein wichtiges Problem behandelt, nämlich die Frage der Nuzbarmachung von Altmaterial. Er veranschaulicht den Gang dieser Materialien von der Sammlung bis zur endgültigen Verarbeitung. Ein weiterer sich in Arbeit befindlicher Film behandelt die Jugendgruppen der NS.-Frauenschaft. Er wird diese bei der praktischen Arbeit, bei Fest- und Feiergestaltung, bei Sport und Wanderung zeigen. Seine Hauptaufgabe iſt es, die aus dem BDM. und weiblichen Arbeitsdienst ausscheidenden Mädel für die Jugendgruppen der NS.-Frauenschaft zu werben. Von besonderem Interesse für die Frau sind natürlich die Fragen der Pflege und Beschäftigung des Kindes. Filme wie „ Tageslauf einer finderreichen Siedlerfamilie“, „ Der Säugling wird gebadet“ und „ Geburtstagsfeier" erteilen hierzu praktische Ratschläge. Die Filme und Lichtbildervorträge bilden für die Frauen eine willkommene Abwechselung und sind bedeutend einprägſamer als nur Vorträge über dieselben Themen. Sie lockern die Programme der Versammlungen in den Kreisen
und Ortsgruppen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes auf und werden überall lebhaft begrüßt, besonders natürlich dort, wo es noch keine Lichtspieltheater gibt. Neben den Filmen und Bildbändern wird in großem Umfange die Photographie verwendet, und zwar beſonders, um über die Frauenarbeit zu berichten und diese zu propagieren. Zu allen Großkundgebungen und wichtigen Anlässen werden Bildberichterstatter herangezogen, deren Bilder dann mit entsprechenden Artikeln in die Tagespresse gegeben oder in den eigenen Frauenzeitschriften veröffentlicht werden . über alle Arbeitsgebiete und Einrichtungen der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauen= werkes, die irgendwie bildlich erfaßt werden können, sind Bildreportagen angefertigt worden und in vielen Frauenzeitſchriften ſowie in der Tagespresse erschienen. Daneben werden sie zur Ausschmückung von Prospekten, Flugblättern , Büchern und für Diapositive verwendet. Die tägliche Nachfrage nach guten Bildern über die Frauenarbeit von seiten großer Verlage und Organisationen wird, immer größer. Dazu kommen noch ständig Bildanforderungen von Ausländern und Auslandsdeutschen, die mit der Frauenarbeit und ihren Einrichtungen in Deutschland vertraut gemacht worden sind und nun zum Zwecke der Aufklärung in ihrem Land für Vorträge, Artikel und Ausstellungen Bildmaterial benötigen .
Um der starken Nachfrage gerecht zu werden und das Bildmaterial stets griffbereit zu haben, wurde ein übersichtliches Bildarchiv eingerichtet. Es ist entsprechend den Arbeitshauptabteilungen der Reichsfrauenführung aufgegliedert und gewährt dadurch gleichzeitig einen schnellen und umfassenden Einblick in deren Arbeitsbereiche. Außer den durch die Bildstelle angefertigten Aufnahmen werden auch Bilder aus der Arbeit und den Einrichtungen der einzelnen Gaue wie Mütterschulen, Führerinnenschulen, Erholungsheimen usw. gesammelt. Das Bildarchiv bildet damit die anschaulichste und lebendigste Chronik der Frauenarbeit, die in der NS.-Frauenschaft und dem Deutschen aH. Frauenwerk geleistet wird. Der Erfolg der Werbeaktion des Deutschen Frauenwerks NSK Im Mai wurde bekanntlich von der Reichsfrauenführung eine reichseinheitliche Werbeaktion für das Deutsche Frauenwerk durchgeführt. Wenn es auch vollkommen klar ist, daß man den Erfolg einer solchen Aktion nie in Zahlen ausdrücken kann, so bieten diese doch, rein äußerlich genommen, ein Spiegelbild des Erfolges. Die bisher aus den 32 Gauen vorliegenden Zahlen berichten von einem vollen
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und umfassenden Erfolg. Aus vielen, besonders landwirtschaftlich gebundenen Gauen fommen die Mitteilungen, daß die Landfrauen die Be= deutung ihrer Zugehörigkeit zum Deutschen Frauenwerk wohl erkannt haben, im Augenblic fich aber nicht die Zeit nehmen konnten, um dieſem jezt schon beizutreten. Sie haben für den Herbst ihre Aufnahmeanträge zugesagt und jezt ihre Freude auf die kommende Mitarbeit zum Ausdruck gebracht. Wenn in einem Bericht gesagt wird, „ daß wohl kaum noch eine Voltsgenoſſin wenn sie auch heute vielleicht noch nicht als Mitglied gewonnen wurde - so aber doch nicht mehr in Unkenntnis sein könnte über Zweck und Ziel des Deutschen Frauenwerkes", so ist damit das erreicht, was man sich von feiten der Reichsfrauenführung zum Ziele ge= jezt hat. Der zahlenmäßige Erfolg der Großaktion fieht wie folgt aus : Bisher haben von 32 Gauen 28 die Endzahlen für den Monat Juni eingereicht. Daraus ergibt sich folgendes Bild : Eine Zunahme von über 100 v5. gegenüber dem Ultimo-April-Stand weisen vier Gaue auf, von über 50 vH. gegenüber dem Ultimo- AprilStand weisen 14 Gaue auf, von unter 50 vH. gegenüber dem Ultimo-April- Stand weisen zehn Gaue auf. An der Spike marschiert der Gau Essen mit einem Mehrbestand an Mitgliedern von 177,3 v H., ihm folgt als zweiterfolgreichster Gau, Westfalen mit 126,2 v H. Dritter ist KökAachen mit 120,0 v5. und vierter Thüringen mit 106,9 v H. Das ist ein Erfolg, wie ihn wohl kaum einer E. H. zu erwarten gewagt hätte.
kein Ersatz Milchpulver NSK Endlich ist es gelungen, ein preiswertes und fast vollständig lösliches Milchpulver herzuſtellen. Dadurch ist es möglich, auch die Magermilchmengen, die bisher ungenutzt blieben und nicht zu Quarg, Käse oder zur Tierfütterung verwendet werden konnten , nugbar zu machen. Da die Magermilch alle wertvollen Stoffe der Milch außer dem Fett enthält, be= sonders Eiweiß und Mineralstoffe, stellt sie ein hochwertiges Nahrungsmittel dar. Frisch ist sie sehr empfindlich und verdirbt leicht, so daß ein Transport über große Entfernungen nicht möglich ist. In getrockneter Form verliert sie diesen Nachteil und behält nur ihre Vorteile. Dazu kommt noch einer, der für die Hausfrau , besonders wenn sie erwerbstätig ist, sehr wesentlich ist : Man kann sie vorrätig haben und jederzeit darauf zurückgreifen. Die Verwendung ist denkbar einfach. 80 bis 100 g Trockenmagermilch auf 1 Liter Wasser ergeben eine gute Milch. Man löst das Pulver mit etwas kaltem Waſſer auf, rührt es dann in das kochende Wasser ein. Diese Milch ist zu Suppen, Breien, Süßspeisen , überhaupt jedem Milchgericht, ebenso zu verwenden, wie frische Magermilch. Die Trockenmagermilch unterscheidet sich auch geschmacklich in keiner Weise von der frischen. Zurzeit ist es noch nicht möglich, das ganze deutsche Reich mit diesem Erzeugnis zu beliefern. Vorläufig werden erst die Gaue Berlin und Kurmark, das Rheinland und Westfalen damit versorgt. Es kommt in Packungen in den Handel, ist billig und sehr haltbar, muß lediglich vor Feuchtigkeit geschützt werden. Wegen
26. Juli 1937 ſeiner vielen Vorzüge verdient es, überall da von den Hausfrauen reichlich verwendet zu werL. K.-Str. den, wo es zu haben ist.
Silberne und goldene Fracht deutscher Schiffe NSK Von Juni bis Oktober landen immer wieder deutsche Schiffe mit wertvoller Fracht, silbern schillert es im Hafen. Die Heringsdampfer tehren zurück und bringen ungeheure Mengen dieses unscheinbaren Fisches. Aber er „hat es in sich"! Nicht nur sein eigenartiger Geschmack, sondern vor allem sein Nährstoffreichtum haben ihm die allgemeine Beliebtheit verschafft. Ist doch der Hering einer unserer fettreichsten und damit nahrhaftesten Fische. Doch nicht nur das, schon als grüner Hering ist er vielseitig zu verwenden, beliebter ist er vielleicht noch als Matjeshering, Salzhering oder in Gelee oder Marinade eingelegt. Nicht vergessen wollen wir den Bückling, bei den ſich Silber zu Gold verwandelt hat. Durch das Räuchern ist der Nährstoffgehalt konzentrierter geworden und neue Geschmackswerte sind dazu gekommen. Frische Heringe, Matjesheringe, Salzheringe, Heringsmarinaden schmecken am besten zu Kartoffeln und verhelfen zu herrlichen billigen Gerichten. Der Bückling eignet sich besonders, um zu Brot gegessen zu werden, durch seinen hohen Fettgehalt und die Streichfähigkeit seines Fleisches dient er auch als Grundlage zu allerlei Brotaufstrichen. Unsere deutschen Schiffe haben dieses wertvolle Meeresgut von weither nach Deutſchland geholt, unsere Fischindustrie hat daraus wohl= schmeckende und nahrhafte Erzeugnisse her= gestellt, wir Hausfrauen müſſen jezt das reichliche Angebot zu vorteilhaftem Preise nugen und oft Heringsgerichte auf den Tisch bringen. L. K.-St. Einstellung von Schwesternvorſchülerinnen NSK Durch die Zeitungen ging die Meldung, daß die Mädel, die den Schwesternberuf ergreifen wollen, jezt vor ihrer eigentlichen Berufung schon als Schwesternvorschülerinnen in der NSV . tätig sein können. Die Eltern werden diese Maßnahme begrüßen , denn ſie wußten oft nicht, wo sie ihre Tochter, die Schwester werden wollte, unterbringen ſollten, bis sie 19 Jahre alt war und die Ausbildung beginnen konnte. Nun können diese Mädel als Haushaltshilfen in den Anstalten und Heimen der NSV. beschäftigt werden . Diese Zeit, in der sie auch eine nach dem Alter gestaffelte Entschädigung erhalten, wird ihnen als Vorschulung angerechnet. Natürlich werden sie in ſo jugendlichem Alter noch nicht zur Krankenpflege herangezogen, da man ihnen diese verantwortungsvolle und schwere Arbeit noch nicht zumuten kann. Aber sie wachsen durch ihre Beschäftigung in den NSV.-Heimen langsam in den Bereich ihres späteren Berufes, in die soziale Arbeit an den Volksgenossen. Als Vorbereitung für den Schwesternberuf wird auch die hauswirtſchaftliche Lehre in den vom Deutschen Frauenwerk anerkannten Lehrhaushalten angerechnet, ebenso das hauswirtschaftliche Jahr im Familienhaushalt und der einjährige Besuch einer Haushaltungsschule der NS.-Frauenschaft.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 170
Neue Grundsäge werden durchgesezt Von der Arbeit der Reichswaltung des NS.Lehrerbundes - - Bisher über 20 Arbeitstagungen und Lehrgänge NSK Bayreuth, 26. Juli. Seitdem Anfang Herbst vorigen Jahres die Schulungsräume im Haufe der Deutschen Erziehung bezugsfertig wurden, haben bislang Arbeitstagungen und Lehr23 gänge in diesem würdigen Gebäude, der Zentralstätte der im RSLB . geeinten deutschen Sie alle haben Erzieherschaft, stattgefunden. beigetragen zum Neuaufbau unseres Schul- und Erziehungswesens . So waren die Gauhauptstellenleiter für Erziehung und Unterricht und die Fachschaftsleiter Höhere Schulen und Berufsschulen wiederholt zusammengerufen, ebenso auch die Gaureferentinnen für weibliche Erziehung. Ihnen allen obliegt die fachlich - s a chliche Ausrichtung der Erzieherschaft auf weltanschaulicher Grundlage. Die Arbeitstagung der Schulungsbeauftragten hatte die weltanschauliche, körperliche Ausrichtung der deutschen Lehrer, wie sie der NSLB . in seinen Lagern und insbesondere in den grenzpolitisch wichtigen Austauschlagern betreibt, zum Gegen stand. Ferner tagten die Gausachbearbeiter für Wehrerziehung und die für Luftschuh sowie die für Lichtbild und Film, Maschinenschreiben und Stenographie, Wirtschaft und Recht. Daß der NS .-Lehrerbund der erzieherischen Betreuung des Kleinkindes größte Bedeutung beimißt, zeigten drei Tagungen der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen. Den wichtigsten Gegenstand der Familienkunde und ihren Einbau in den Unterricht behandelten die Gausachbearbeiter für Familienkunde. Landschulfragen und Fragen der für die charakterliche Erziehung durch die Schule so wichtigen Schullandheime füllten andere Arbeitstagungen. Einer der legten Lehrgänge war der der Gausachbearbeiter für Geschichte. Die grundlegende Neuaus richtung des Geschichtsunterrichts auf Rasse und Volk ist nicht zuleht von entscheidender Bedeutung für die politische Erziehung der deutschen Jugend , an der die deutsche Schule einen nicht unwesentlichen Teil zu leisten hat. Politischer Gegenwartsunterricht Zeitung und Zeitschrift in der Schule NSK Bayreuth, 24. Juli. Nach einer Anordnung des Leiters der Hauptabteilung Erziehung und Unterricht in der Reichswaltung des NS.-Lehrerbundes, Pg. Strider , steht in den Kreisversammlungen des NSLB . im ganzen Reich gegenwärtig die Frage zur Erörterung, in welcher Weise die inhaltliche Behandlung der Tageszeitun gen und Wochenzeitschriften in den Schulunterricht eingebaut werden kann. Das Ziel der nationalsozialiſtiſchen_Erziehung ist, den politischen Menschen zu formen gesund und stark an Körper und Charakter, klar und scharf im politischen Denfen und Urteil, bereit zum pflichtbewußten und verantwortungsfreudigen Handeln. Auf dieses Ziel streben alle erzieheriſchen Maßnahmen
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26. Juli 1937 unserer Zeit, und darauf hat sich auch die Schule einzustellen. So erwächst der schulischen Erziehung die bedeutungsvolle Aufgabe, im Rahmen des Unterrichts und in Anpassung an die verschiedenen Altersstufen die wichtigsten Ereignisse des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens zu behandeln. In den Tagesereignissen gestalten sich die großen Ziele des Nationaljozjalismus zur Wirklichkeit, in ihnen deuten sich die Umriklinien einer großen deutschen Zukunft an. Selbstverständlich kann solcher politischer Gegenwartsunterricht nur an Hand quter Tageszeitungen und Zeitschriften erfolgen . Sie sind der getreue Spiegel des großen Geschehens unserer Zeit. So hilft die Schule auch auf diesem Gebiet mit, eine Jugend zu erziehen, die mit wachen Augen in der Gegenwart steht und die dadurch fähig wird, die Aufgaben der Zukunft zu meistern. Gemeinsamer Kampf gegen Verkehrssünder Gauleiter ruft die Bevölkerung auf NSK Stettin, 26. Juli. und Oberpräsident Pg. Der Gauleiter Schwede-Coburg hat in einem Aufruf die Bevölterung Pommerns zur tätigen Mitarbeit gegen In dem Aufruf Verkehrssünder aufgerufen. heißt es unter anderem : ,,Die Dienststellen und Gliederungen der Partei und darüber hinaus die Bevölkerung des gesamten Gaues fordere ich zu tätiger Mitarbeit auf im Kampfe gegen rücksichtslose, leichtsinnige oder gedankenlose Verkehrsteilnehmer. Das NSKK. hat durch den Reichsführer 44 und Chef der Deutschen Polizei die amtliche Aufgabe zugewiesen erhalten, im NSKK. -Verkehrserziehungsdienst die Verkehrsteilnehmer bei vertehrswidrigem Verhalten im Einzelfall auf der Straße zu belehren. Darüber hinaus wird es Aufgabe jedes einzelnen sein , Selbstdisziplin zu üben, andere über ihre Aufgabe als Verkehrsteilnehmer zu belehren, auf Fehler aufmerkjam zu machen, wo es erforderlich ist, und notfalls böswillige Verkehrssünder ihrer Bestrafung zuzuführen." Durch Erholung berufstüchtig Aktive Jugendfürsorge der NSV. NSK Stettin, 26. Juli. Die Nationalsozialiſtiſche Volkswohlfahrt hat im Gau Pommern in engster Zusammenarbeit mit der Hitlerjugend und dem Arbeitsamt im Rahmen ihrer aktiven Jugendfürsorge eine neue, wichtige Maßnahme begonnen, die einen ersten Versuch im ganzen Reich darstellt : es wurden 50 erholungsbedürftige und beruflich nicht voll einsatzfähige Jugendliche aus den Kreiſen Stettin und Köslin zu einem Sechswochenlager in der Jugendherberge Wuhrberg (Krs. Neustettin ) zusammengezogen. Die Jugendlichen, die auf Vorschlag der HI. durch das Landesarbeitsamt ausgewählt sind, werden mit der körperlichen Erholung und Kräftigung berufstüchtig gemacht und gleichzeitig durch berufserzieherische Maßnahmen für bestimmte Berufe, in denen ein Nachwuchsmangel besteht, interessiert und allmählich an die Arbeitsbelastung gewöhnt.
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Bartei -Korrespondenz
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and Draftenriji ber Schriftleitung: 168, immer , 0 , H. Herneuf: 11 00 Franz Cher Rag . 6. m. b. 5., [verlag ber RSDIB., Manchen · Berlin b: Cher.Berlag, Berlin 623 68, Rate 88.- alle Zahlungen Rad nach (Boftichedtonte Berlin 4454) au richten
NCK Brefledienst der NGDAB
RSK Folge 171
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Wets ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Dtto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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27. Juli 1937
Sozialismus über die
Grenzen
Die soziale Betreuung der Auslandsdeutschen - Wie das Amt RGV, in der AD. arbeitet Opferbereit wie die Heimat
NSK Es gehört zum Wesen des neuen ationalsozialistischen Reiches, daß die Idee unrennbar mit der gestaltenden Tat verbunden it. So war die Ausdehnung der sozialen Bereuung auf die Reichsdeutschen im Ausland in notwendiger Beitrag zur Verwirklichung Schicksalsgemeinschaft Gedankens der es nseres Volkes über die Grenzen des Reiches inaus. Die soziale Betreuung der Auslandsdeutschen surde besonders dringlich durch die Tatsache, aß die allgemeine Weltwirtschaftskrise, die auch eute noch mit nur wenig vermindertem Druck uf vielen Ländern lastet und allzuoft den üheren Wohlstand der Auslandsdeutschen erhüttert hat, und die allgemeine Arbeitssigkeit die Beschäftigung Landfremder immer tehr erschweren. Viele von denen, die vor ahren verzweifelt das Reich verließen, sehen eute in der Hilfe vom Reich und in der Rüdhr ihre lezte Zuflucht. In Zusammenarbeit des Hauptamtes für olkswohlfahrt und der Auslandsorganisation er NSDAP. ist das Amt NSV . in der eitung der Auslandsorganisaion der NSDAP. mit dieser Sonderaufgabe traut worden. Die Arbeit des Amtes ist in ren Grundzügen der Tätigkeit der Dienstellen der NSV. nachgebildet. Der Müttererschickung entspricht die Aufnahme aus ndsdeutscher Frauen in reichsdeutsche Mütterime. Zur Wiederherstellung und Erhaltung r Gesundheit und Arbeitskraft der Auslandsutschen, die oft, und nicht nur in den Tropen, einem den Deutschen nicht sehr zuträglichen lima leben, zuweilen auch unter Arbeitsdingungen, die unseren Anforderungen kaum tsprechen, bringt das Amt bedürftige aus ndsdeutsche Männer und Frauen in deutschen enesungsheimen sowie in Tuberkulosenilstätten unter. Die häufig sich für das Amt gebende Notwendigkeit, auch die Passage= ſten der Betreuten zu bezahlen, macht eine ngehende Prüfung aller Hilfsfälle erforderlich.
Der heranwachsenden reichsdeutschen Jugend im Ausland nimmt sich die Auslandsorganis ſation der NSV. in zweierlei Weise an. Zunächst hat fie eine Ferienverschidung auslandsdeutscher Kinder in die Heimat organisiert. Zum anderen hat fie in der NS. -Jugendheimstätte Hohenelse bei Rheinsberg ein Heim, in das Kinder aus bedürftigen finderreichen Familien oder solche Kinder, deren Erziehung im Auslande nicht gewährleistet ist, aufgenommen werden können. Auch zur Aus = bildung auss oder Fortbildung landsdeutscher Jugendlicher
steuert
die Aus=
mmo Bildberichterstatter am Reichsparteitag Anmeldung über Reichspressestelle und Gaupreſſeämter NSK Die Reichspressestelle der NSDAP. teilt mit: Die in der „ Deutschen Preſſe", Heft 22, S. 342, veröffentlichte Mitteilung „ Bildberichterstattung Reichsparteitag 1937" be= ruht auf einem Irrtum und wird zurückgezogen. Selbstverständlich erfolgt auch die Anmeldung der Bildberichterstat = ter zum Reichsparteitag ente sprechend der Mitteilung in der NSK. vom 1. Juli auf dem Wege über die Reichs = pressestelle der NSDAP. (für Berlin und München) bzw. über die der NSDAP. Gaupreffeämter (für das übrige Reichsgebiet) . Die erfolg ten Meldungen von Bildberichterstattern find bereits in Bearbeitung und brauchen nicht wiederholt zu werden.
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attitasoller
7. 曬 દીપ
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ક
Blatt 2
NSK Folge 171 landsorganisation der NSV. aus ihren Mitteln bei. Doch erschöpft sich in dieser Arbeit keines, wegs die soziale Tätigkeit am Auslandsdeutschtum . Vielmehr muß allenthalben in irgendeiner Form die deutsche Volksgemeinschaft die Aufgaben der öffentlichen Wohlfahrt den Deutschen gegenüber erfüllen. Eine andere, nicht minder wichtige Sozialarbeit wird vom Rüdwandereramt der AO . ausgeübt. Nicht nur aus der Sowjetunion und aus Spanien ſtrömten in den vergangenen Jahren viele Reichsdeutsche in die Heimat zurück. Auch viele andere, die während der Krisenjahre in die Welt hinauswanderten, fanden wieder zur Heimat. Alle diese Rückwanderer haben sich heute auf dem Rückwandereramt zu melden und erhalten dort ihren Rüd wandererpaß , der es ihnen ermöglicht, sich wieder in den deutschen Arbeitsprozeß einzugliedern. Doch hat es sich als notwendig erwiesen, zahlreiche Rückwandererfamilien, teils aus gesundheitlichen Gründen, teils um sie erst mit den hiesigen Lebens- und Arbeitsverhältnissen vertraut zu machen, für einige Zeit in einem Heim, das in Tegel geschaffen worden ist, unterzubringen . Es wäre nun aber grundverkehrt, aus der bisher geschilderten Tätigkeit den Schluß zu ziehen, daß die ſoziale Betreuung der Auslandsdeutschen nur in einer Leistung auf seiten des Binnendeutschtums bestünde. Wir haben draußen freilich keine NSV . Im Winterhilfswerk aber haben sich auch die Aus-
27. Juli 1937 landsdeutschen mit dem Reichsvolk zu einer großen Opfergemeinschaft zu= sammengefunden. Soweit die WHW.Gelder des Auslandsdeutſchtums in Reichsmark geleistet werden, dienen sie dem Amt NSV. der Auslandsorganisation zur Durchführung der vielseitigen Betreuungsaufgaben. Alle übrigen Gelder werden teils von den Sammelstellen zur sozialen Arbeit im eigenen Gebiete einbehalten, zum übrigen auf ein Sonderfonto überwiesen. Von dort aus werden sie dann so verteilt, daß wohlhabende deutsche Gruppen notleidenden anderen Gruppen ihre Hilfe gewähren. Allein für das WHW. 1936/37 find im vom Auslandsdeutschtum Spenden Werte von mehr als 2,5 Millionen Reichsmart aufgebracht worden. Das bedeutet mühevollste Arbeit, vielstündige Wege derSammler gerade in Monaten, in denen auf der anderen Hälfte der Erde Sommer ist, und auf seiten der Spender Durchschnittsspenden, die einen Opfergeist zeigen, der uns Hochachtung abnötigt. So betrug die Durchschnittsspende in Ägypten 72 RM., in Ankara 130 RM., in Bulgarien 98 RM., in Japan 190 RM. und in Rumänien immerhin noch 37 RM. Diese Angaben beweisen zur Genüge, daß auch das Auslandsdeutſchtum sich bewußt und treu zum neuen Deutschland bekennt und ſeinerſeits alles tut, um seine Pflichten im Rahmen der deutschen Schicksals- und Opfergemeinſchaft A. H. zu erfüllen.
Was leistet der HJ.-Landdienst?
„Die
Jungens
packen zu !“
Betriebsführer und Gutsverwalter haben das Wort Hochachtung für den Willen und die Leiſtung - In praktischer Arbeit bewährt NSK Es läßt sich heute nicht mehr bestreiten, daß der Landdienst der Hitlerjugend in den nun gut drei Jahren seines Bestehens ein fest umrissener Begriff geworden ist, der aus dem landwirtschaftlichen Arbeitseinsatz nicht mehr weggedacht werden kann. Denn wenn es auch erſt rund 15 000 Jungens und Mädels find, die ſich hier zu freiwilliger Dienstleistung am deutschen Boden zusammengefunden haben, ſo bilden doch gerade sie neben ihrer praktischen Arbeit gleichsam eine Pioniertruppe, die eine Bresche in die immer mehr um sich greifende Landflucht und die Abneigung zum Lande schlägt. Aber nicht grundsägliche Erörterungen über Sinn und Zweck des Landdienstes sollen hier wiedergegeben werden, nachdem dieses wichtige Thema einmal von einer anderen Seite angepackt wurde : Nach einer Fahrt in einzelne dieser Gruppen und Unterhaltungen mit Betriebsführern und Landdienstgruppenführern über ihre bisher gewonnenen Erfahrungen. Lob des Eifers und der Leiſtung Quer durch mitteldeutsches Land führt uns unser Weg, mitten hindurch durch die endlos weiten Rüben- und Kartoffelfelder. Plötzlich
Links von uns ist eine hält unser Wagen. Gruppe von Landdienſtlern mit Rübenhaden beschäftigt, und auch der Inspektor der Domäne befindet sich eben unter ihnen, um sich von dem Fortschreiten der Arbeiten zu überzeugen . Von ihm wollen wir hören, welche Erfahrungen er in den lezten beiden Jahren , denn schon seit Anfang 1936 ist hier eine Gruppe angesezt - mit diesen jungen Kameraden gemacht hat :
,,Sehen Sie sich doch selbst diese Jungens an, mit welchem Eifer und mit welcher Tatkraft fie hier ihrer Tätigkeit nachgehen “, das war das erste, was wir von ihm zu hören bekamen . „ Es sind wirklich tadelloſe Kerls , und wenn schließlich einer dabei ist, der so im Anfang nicht recht mitmachen will, dann biegen ihn die anderen schon so hin, daß er richtig wird. Das ist nämlich überhaupt etwas Fabelhaftes an dieſen Jungens, daß sie sich so selber ohne viel Worte und ohne großes Getue gegenseitig erziehen, und daß auch der eine dem anderen bei der Arbeit hilft, wenn der einmal nicht so ganz mitkommt.“ Wie der Inspektor, rein arbeitsmäßig ge= sehen, mit der Gruppe zufrieden ist, wollen wir noch wissen. Und auch hierzu versichert er uns,
RSK Folge 171 daß er keinerlei Grund zur Klage habe. Wohl seien die Jungens nicht als durchaus qualifis zierte landwirtschaftliche Arbeitskräfte zu werten, aber fie alle seien beseelt von dem ehrlichen und aufrichtigen Willen zur Arbeit , und so sei auch das, was fie schafften, durchaus beachtlich, so daß man niemals der früher oft angetroffenen Auffaſſung beipflichten fönne, daß der Einsaß des Lands dienstes wirtschaftlich nicht vertretbar sei. Und vor allem ſei es auch noch eines, was man hier besonders hervorheben müſſe. Durch den Einsatz des Landdienstes auf ihren Gütern könne die Landwirtſchaft ſelbſt ebenfalls einen Beitrag zur Sicherung ihrer Arbeitskräfte liefern, und fie wiſſe außerdem, daß sie in diefen Jungens Leute bekomme, die verläßlich und in Ord = nung seien.
Einer von den ewig Geſtrigen Wir tamen dann auf ein großes Gut, das Fich im Besize eines älteren Herren befand, der augenscheinlich die Zeichen und den Geist der Zeit noch nicht ganz begriffen hatte, denn wir merkten aus seinen Worten, daß er den Einsas einer Landdienstgruppe feineswegs sehr begrüßte, und es nur auf das Drängen seines Berwalters hin zuließ. Er hatte aus Prinzip Bedenken aller Art, teils finanzieller Natur, teils auch in der Richtung, daß die Arbeit nicht exakt genug ausgeführt werde usw. Und wenn er auch auf unsere Frage, ob er denn mit den Wanderarbeitern früher besser gefahren sei, und ebenso auf die weitere, wo er denn heute überhaupt die für ſeinen Betrieb erfor= derlichen Arbeitskräfte hernehmen wolle, nur ein „Ja, man müßte eben . . ." als Antwort zu geben wußte, so bleibt er lezten Endes eben doch bei ſeiner verkalkten Anſicht. Um so erfreulicher war für uns daher, was uns beim Verlassen des Gebäudes der Verwalter sagte: „Wenn der alte Herr wüßte, welchen bedeutsamen Gewinn er in jeder Hinsicht bereits heute seiner Gruppe zu verdanken hat, dann würde er sicherlich anders urteilen. Aber er will es eben einfach nicht glauben, daß es To ist."
Blatt 3
27. Juli 1937 ganz bedeutende Hilfe ſei, die sie nicht mehr entbehren möchten. Zeugnis der großen Einſaßbereitſchaft Um das Bild abzurunden, haben wir auch noch einige Gruppenführer des Landdienstes gesprochen, denn sie sind es ja, die die nächste Verbindung mit diesen Jungens halten und daher auch am besten Aufschluß über den Geist geben können, der unter ihnen herrscht. Einer von ihnen sei hier im Namen aller zitiert, der mit seinen Jungen , eine beſondere Aufgabe zu erfüllen hatte ; der Führer der Gruppe Hedlingen, des Ortes, der im Mai dieses Jahres durch eine große Unwetterkatastrophe schwerste Schädigungen erlitten hatte. „ Sie machen sich einfach keinen Begriff“, ſo führte er aus, wie die Jungens rangegangen find, als das Unheil über den Ort hereinbrach. Mitten in der Nacht mußten sie hinaus in die Häuser und in die Ställe, um das Vieh zu retten, und sie haben sich dabei mit einer derart eisernen Berbissenheit ans Werk gemacht, die ich niemals bei Jungens in diesem Alter für möglich gehalten hätte. Bis zu den Knien und noch höher standen sie bei ihrer Arbeit im Wasser, was sie aber in keiner Weise von ihrem tatkräftigen Einſaß abbringen konnte. Es war wirklich die beste Gelegenheit, um sich einmal von dem Geist dieser Jungen zu überzeugen, um zu sehen, daß sie sich mit dem Lande innerlich verbunden fühlen und daß sie vor allem auch begriffen haben, worum es heute in unſeren ganzen Bestrebungen geht." Diese Ausführungen sind kennzeichnend für die Haltung der Landdienstler. Denn auch die anderen Führer, die wir befragten, bestätigten, daß jeder einzelne mit aufrichtiger Lust, Hingabe und Liebe bei der Sache sei. Diese wenigen Gespräche beweisen schon, daß sich der Landdienst in sehr weitgehendem Maße bei allen beteiligten Kreisen durchgesezt hat und überall Achtung durch seinen Willen, aber nicht weniger auch durch seine praktische Arbeitsleistung errang. K. D.
Indien besucht Arbeitsmaiden Unentbehrlich geworden In einem weiteren Betriebe berichtete uns der Betriebsführer offen und ehrlich, daß er im Anfang wesentliche Bedenken gegen den Einsatz einer Gruppe von ſolch jungen Menschen auf seinem Gute gehabt habe. Aber er habe fich in der Zwischenzeit durchaus eines Besseren belehren laſſen. Denn, ſo berichtet er uns, er hätte in der Tat nicht gewußt, wie er in diesem Frühjahr ohne die tatkräftige Mithilfe seiner Jungens die Ernte hätte restlos sicherstellen sollen. Die haben zugepact, sage ich Ihnen“, so erklärt er uns, „ mit einer Freude und mit einer Lust zur Arbeit, daß es wirklich ein Vergnügen war, sie zu beobachten.“ So haben wir noch mehrere Betriebsführer in dieser Gegend gesprochen. Im lezten Grunde stimmten sie alle darin überein, daß der Landdienst für die Landwirtschaft eine
Indische Studiengruppe bei der Reichsfrauenführung NSK Zwei Welten standen einander gegenüber vor dem schmucken Haus in der Mark : Hier das Morgenland, dort das Abendland . Die Sonne ſchien auf die bunten Gewänder der 24 indischen Frauen und Mädchen herab , die ein deutſches Arbeitsdienstlager für Mädel in der Nähe von Potsdam besuchten. Die Arbeitsmaiden in ihrer blauen Arbeitskleidung sangen ihren dunkelhäutigen, fremdländischen Gästen ein Lied. Das bildete schnell eine Brücke, auf der die beiden Welten einander begegnen konnten. Mit Intereſſe folgten die indischen Studentinnen, Lehrerinnen und Ärztinnen den Ausführungen über unſeren Arbeitsdienst, die in englischer Sprache die Vertreterin der Auslandsabteilung der Reichsfrauenführung machte. Denn gerade die Fragen der Mädchenerziehung und Mädchenbildung finden die besondere Aufmerksamkeit der Studiengruppe, die im Rahmen des akademischen
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ISK Folge 171 ß er keinerlei Grund zur Klage habe. Wohl ien die Jungens nicht als durchaus qualifizu Arbeitskräfte erte landwirtschaftliche erten, aber sie alle seien beseelt von dem hrlichen und aufrichtigen Willen ur Arbeit , und so sei auch das, was fie hafften, durchaus beachtlich, so daß man nies als der früher oft angetroffenen Auffassung ipflichten fönne, daß der Einsatz des Lands enftes wirtschaftlich nicht vertretbar sei. Und or allem sei es auch noch eines, was man hier sonders hervorheben müſſe. Durch den Einsatz s Landdienstes auf ihren Gütern könne die indwirtschaft selbst ebenfalls einen Beitrag zur icherung ihrer Arbeitskräfte liefern, und ste isse außerdem, daß ſie in dieſen Jungens Leute tomme, die verläßlich und in Ordung seien.
iner von den ewig Gestrigen Wir kamen dann auf ein großes Gut, das h im Besige eines älteren Herren befand, der ugenscheinlich die Zeichen und den Geist der eit noch nicht ganz begriffen hatte, denn wir erkten aus seinen Worten, daß er den Einit einer Landdienstgruppe keineswegs_ſehr grüßte, und es nur auf das Drängen ſeines erwalters hin zuließ. Er hatte aus Prinzip edenken aller Art, teils finanzieller Natur, ils auch in der Richtung, daß die Arbeit icht exakt genug ausgeführt werde usw. Und enn er auch auf unsere Frage, ob er denn mit en Wanderarbeitern früher besser gefahren i, und ebenso auf die weitere, wo er denn eute überhaupt die für seinen Betrieb erfor= erlichen Arbeitskräfte hernehmen wolle, nur n „ Ja, man müßte eben . . .“ als Antwort geben wußte, so bleibt er lezten Endes en doch bei seiner verkalkten Anſicht.
Um so erfreulicher war für uns daher, was is beim Verlaſſen des Gebäudes der Verwalr sagte: „Wenn der alte Herr wüßte, welchen deutsamen Gewinn er in jeder Hinsicht be= its heute seiner Gruppe zu verdanken hat, inn würde er sicherlich anders urteilen. Aber will es eben einfach nicht glauben, daß es ift."
27. Juli 1937
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ganz bedeutende Hilfe sei, die sie nicht mehr entbehren möchten. Zeugnis der großen Einſaßbereitschaft Um das Bild abzurunden, haben wir auch noch einige Gruppenführer des Landdienstes gesprochen, denn sie sind es ja, die die nächſte Berbindung mit diesen Jungens halten und daher auch am besten Aufschluß über den Geist geben können, der unter ihnen herrscht. Einer von ihnen sei hier im Namen aller zitiert, der mit seinen Jungen eine besondere Aufgabe zu erfüllen hatte; der Führer der Gruppe Hecklingen, des Ortes, der im Mai dieses Jahres durch eine große Unwetterkatastrophe schwerste Schädigungen erlitten hatte. „Sie machen sich einfach keinen Begriff“, ſo führte er aus, wie die Jungens rangegangen find, als das Unheil über den Ort hereinbrach. Mitten in der Nacht mußten sie hinaus in die Häuſer und in die Ställe, um das Vieh zu retten, und sie haben sich dabei mit einer der= art eisernen Verbiſſenheit ans Werk gemacht, die ich niemals bei Jungens in dieſem Alter für möglich gehalten hätte. Bis zu den Knien und noch höher standen sie bei ihrer Arbeit im Wasser, was sie aber in keiner Weise von ihrem tatkräftigen Einſatz abbringen konnte. Es war wirklich die beste Gelegenheit, um sich einmal von dem Geist dieser Jungen zu überzeugen, um zu sehen, daß sie sich mit dem Lande innerlich verbunden fühlen und daß sie vor allem auch begriffen haben, worum es heute in unseren ganzen Bestrebungen geht. " Diese Ausführungen sind kennzeichnend für die Haltung der Landdienstler. Denn auch die anderen Führer, die wir befragten, bestätigten, daß jeder einzelne mit aufrichtiger Lust, Hingabe und Liebe bei der Sache sei. Diese wenigen Gespräche beweisen schon, daß sich der Landdienst in sehr weitgehendem Maße bei allen beteiligten Kreisen durchgesetzt hat und überall Achtung durch seinen Willen, aber nicht weniger auch durch seine praktische Arbeitsleistung errang. K. D.
Indien besucht Arbeitsmaiden nentbehrlich geworden In einem weiteren Betriebe berichtete uns r Betriebsführer offen und ehrlich, daß er 1 Anfang wesentliche Bedenken gegen den insatz einer Gruppe von solch jungen Menschen if seinem Gute gehabt habe. Aber er habe h in der Zwischenzeit durchaus eines Besseren lehren lassen. Denn, so berichtet er uns, er itte in der Tat nicht gewußt, wie er in diem Frühjahr ohne die tatkräftige Mithilfe iner Jungens die Ernte hätte restlos sicher:llen sollen. „ Die haben zugepact, ge ich Ihnen", so erklärt er uns, „ mit einer reude und mit einer Lust zur Arbeit, daß es irklich ein Vergnügen war, sie zu beobachten." So haben wir noch mehrere Betriebsführer dieser Gegend gesprochen. Im letzten Grunde immten sie alle darin überein, daß der L a n dienst für die Landwirtschaft eine
Indische Studiengruppe bei der Reichsfrauenführung NSK Zwei Welten ſtanden einander gegenüber vor dem schmucken Haus in der Mark : Hier das Morgenland, dort das Abendland. Die Sonne ſchien auf die bunten Gewänder der 24 indischen Frauen und Mädchen herab, die ein deutsches Arbeitsdienstlager für Mädel in der Nähe von Potsdam besuchten. Die Arbeitsmaiden in ihrer blauen Arbeitskleidung sangen ihren dunkelhäutigen, fremdländischen Gästen ein Lied. Das bildete schnell eine Brücke, auf der die beiden Welten einander begegnen konnten. Mit Intereſſe folgten die indischen Studentinnen, Lehrerinnen und Ärztinnen den Ausführungen über unſeren Arbeitsdienst, die in englischer Sprache die Vertreterin der Auslandsabteilung der Reichsfrauenführung machte. Denn gerade die Fragen der Mädchenerziehung und Mädchenbildung finden die besondere Aufmerksamkeit der Studiengruppe, die im Rahmen des akademischen
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NSK Folge 171 die aufrichtigen Sympathien aus und versprach, deren Intereſſen in der ganzen Welt mit allen Mitteln zu vertreten. Mit seiner hinterhältigen Taktik verstand es Moskau erneut, unter der Tarnung der „ Wahrung der Menschenrechte Unfreier" eine Bewegung aufzuziehen, die scheinbar ganz unabhängig von den Komintern humanitäre Ziele" verfolgt. Wie in jedem dieser Fälle ist es Moskau erneut gelungen, unter Anführung der Juden Unbeteiligte vor seinen Wagen zu span= nen, denn es ist lächerlich glauben zu wollen, Mostau hätte es ernsthaft auf die Wahrung der Freiheitsrechte der Neger abgesehen. Das Schlagwort „ Kampf dem Raſſenwahn und Antifemitismus" dient lediglich zur Verschleie = rung der revolutionären Ziele , wobei selbstverständlich die Juden der Komintern bereitwillight Handlangerdienste leisten wie überall .
27. Juli 1937
Blatt 4a
Es zeugt weiter von echt jüdischem Zynismus, die Neger Innerafrikas als Zivilisierte den ,,Barbaren der weißen Raſſe" entgegenzustellen. Allerdings ist es glaubhaft, daß die Neger Afritas niemals so scheußliche Verbrechen begehen könnten, wie sie der jüdische Blutrausch in Rußland und Rotspanien zu tauſenden kaltlächelnd begeht. Darin dürften sich die Neger über Mos kau stellen, auch wenn sie heute mit den Juden zusammengehen, um Freiheitsrechte" für sich anzufordern. Diese Gemeinschaft und ihre Abhängigkeit von Moskau zeigt nur zu klar die wirkliche Gefahr für die europäische und Weltkultur auf, der im Intereſſe einer innerlich gesunden Menschheit mit allen Mitteln begegnet werden muß, soll nicht die Welt im moskowitischen Blutrausche ertrinken -zur Freude der jüdis schen Weltausbeuter.
Die NSK Randbemerkung:
Gemeinſchaftsbildung NSK Wenn das Amt „ Feierabend“ der NS.Gemeinschaft „Kraft durch Freude" die Deutsche Sammlergemeinschaft ins Leben gerufen hat, um beispielsweise dem deutschen Briefmarkenſammler die Möglichkeit zu geben, mit Menschen, welche die gleichen Interessengebiete haben wie er, zusammenzukommen, mit ihnen seine Erfahrungen zu besprechen, sich von ihnen Rat zu holen und in Zusammenarbeit mit ihnen seine Sammlung zu vervollständigen, so bedeutet das einen Schritt vorwärts auf dem Wege sinnvoller Freizeitgestaltung. Von nicht zu unterschäßendem Wert ist deshalb auch die Herausgabe des Volksbriefmarkenalbums „ Die Marken des Dritten Reiches." Zum erstenmal wurde hier gezeigt, daß die Briefmarke eng mit der Zeit verbunden ist, in der ſie entſtand, und daß ſie ſo ein sichtbares Abbild des geschichtlichen Geschehens darstellt. In dem Vorwort zu dieſem von der Deutschen Sammlergemeinschaft herausgegebenen Volksbriefmarkenalbum steht : „Das Volksbriefmarkenalbum geht von der so naheliegenden Tatsache aus, daß die Brief= marte Ausdruck ihrer Zeit ist und
im kleinen
daß die Folge der nacheinander erscheinenden Der Marken daher ein Stück Geschichte zeigt. vorliegende Teil des Volksbriefmarkenalbums wendet diesen fruchtbaren Gedanken zum erstenmal für einen Zeitabſchnitt deutscher Ge= schichte an, dem wir mit allem unserem Denken und Fühlen aufs engste verbunden sind. Er enthält die Marken des Dritten Reiches und versucht, aus den Marken heraus, die zu wiche tigen Ereignissen seit 1933 erschienen sind, ein Bild vom Werden und Wollen des nationalsozialistischen Deutschlands zu geben." Aufgabe der Sammlergemeinschaften ist es also, all jene Menschen zusammenzuführen, die gleiche Interessengebiete haben, sie gemeinsam zu den tieferen Gesichtspunkten ihrer Lieb haberei hinzuleiten, um einerseits ihre Freude zu erhöhen, dieser andererseits aber einen ties feren Gehalt und einen lebensnahen Sinn zu geben. So wird auch auf einem, scheinbar ganz ,,neutralen" Gebiete die Erziehung zum polis tischen Denken und zur Gemeinschaft fruchtbrin= gend angesetzt. Freizeitgestaltung heißt dann im weiteren Sinne Lebensgestaltung aus der FWB. Gemeinschaft.
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ISK Folge 171 ie aufrichtigen Sympathien aus und versprach, eren Intereſſen in der ganzen Welt mit allen litteln zu vertreten. Mit seiner hinterhältigen Taktik verstand es lostau erneut, unter der Tarnung der Wahing der Menschenrechte Unfreier" eine Bewe ing aufzuziehen, die scheinbar ganz unabhängig on den Komintern humanitäre Ziele" verIgt. Wie in jedem dieser Fälle ist es Mostau neut gelungen, unter Anführung der uden Unbeteiligte vor seinen Wagen zu span= en, denn es ist lächerlich glauben zu wollen, lostau hätte es ernsthaft auf die Wahrung r Freiheitsrechte der Neger abgesehen. Das chlagwort ,,Kampf dem Rassenwahn und Antimitismus" dient lediglich zur Verschleie = ung der revolutionären Ziele , wo i selbstverständlich die Juden der Komintern reitwillight Handlangerdienste leisten wie berall.
Blatt 4a
27. Juli 1937 Es zeugt weiter von echt jüdiſchem Zynismus, die Neger Innerafrikas als Zivilisierte den ,,Barbaren der weißen Rasse" entgegenzustellen. Allerdings ist es glaubhaft, daß die Neger Afrikas niemals so scheußliche Verbrechen begehen könnten, wie fte der jüdische Blutrausch in Rußland und Rotspanien zu tauſenden kaltlächelnd begeht. Darin dürften sich die Neger über Moskau stellen, auch wenn sie heute mit den Juden zusammengehen, um Freiheitsrechte“ für sich anzufordern.
Diese Gemeinschaft und ihre Abhängigkeit von Moskau zeigt nur zu klar die wirkliche Gefahr für die europäische und Weltkultur auf, im Intereſſe einer innerlich gesunden Menschheit mit allen Mitteln begegnet werden muß, ſoll nicht die Welt im moskowitiſchen Blutrausche ertrinken zur Freude der jüdischen Weltausbeuter.
Die NSK Randbemerkung:
Gemeinſchaftsbildung im kleinen NSK Wenn das Amt ,,Feierabend “ der NS.semeinschaft Kraft durch Freude" die Deutsche sammlergemeinschaft ins Leben gerufen hat, m beispielsweise dem deutschen Briefmarkenimmler die Möglichkeit zu geben, mit Menhen, welche die gleichen Interessengebiete aben wie er, zusammenzukommen, mit ihnen ine Erfahrungen zu besprechen, sich von ihnen at zu holen und in Zusammenarbeit mit nen seine Sammlung zu vervollständigen, so edeutet das einen Schritt vorwärts auf dem Jege sinnvoller Freizeitgestaltung. Von nicht unterschäßendem Wert ist deshalb auch die erausgabe des Volksbriefmarkenalbums „Die Reiches." des Dritten Tarken um erstenmal wurde hier gezeigt, daß die riefmarke eng mit der Zeit verbunden ist, der sie entstand, und daß sie so ein sichtbares bbild des geschichtlichen Geschehens darstellt. In dem Vorwort zu dieſem von der Deutherausgegebenen jen Sammlergemeinschaft olksbriefmarkenalbum steht : „Das Volksbriefmarkenalbum geht von der naheliegenden Tatsache aus, daß die Briefarte Ausdrud ihrer Zeit ist und
daß die Folge der nacheinander erscheinenden Marken daher ein Stück Geſchichte zeigt. Der vorliegende Teil des Volksbriefmarkenalbums wendet diesen fruchtbaren Gedanken zum erstenmal für einen Zeitabschnitt deutscher Geschichte an, dem wir mit allem unserem Denken und Fühlen aufs engste verbunden sind. Er enthält die Marken des Dritten Reiches und versucht, aus den Marken heraus, die zu wich tigen Ereignissen seit 1933 erschienen sind, ein Bild vom Werden und Wollen des nationalsozialistischen Deutschlands zu geben.“ Aufgabe der Sammlergemeinschaften ist es also, all jene Menschen zusammenzuführen, die gleiche Interessengebiete haben, sie gemein= sam zu den tieferen Gesichtspunkten ihrer Liebhaberei hinzuleiten, um einerseits ihre Freude zu erhöhen, dieſer andererseits aber einen tieferen Gehalt und einen lebensnahen Sinn zu geben. So wird auch auf einem, scheinbar ganz ,,neutralen" Gebiete die Erziehung zum politischen Denken und zur Gemeinschaft fruchtbrin gend angesezt. Freizeitgestaltung heißt dann im weiteren Sinne Lebensgestaltung aus der FWB. Gemeinschaft.
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Volk
und
Bauer
Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Flüffiges
das
neue
Obſt –
Volksgetränk
II. Internationaler Kongreß für gärungslose Früchteverwertung – Der Giegeszug des deutschen Süßmoftes – Volksgefundheitliche und volkswirtſchaftliche Beweggründe für den Erfolg Von I. Boettner, Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft , Geschäftsführender Präsident des II. Internationalen Kongresses für gärungslose Früchteverwertung, Berlin NSK Bom 2. bis 5. August tagt in Berlin der II. Internationale Kongreß für gärungslose Früchteverwertung. Er gilt in der Hauptsache den Fragen der Herstellung, der gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Bedeutung und der Verbreitung des flüssigen Obstes. Die Bedeutung, welche führende Männer unseres Reiches dieser Sache beimessen, wird dadurch hinreichend gekennzeichnet, daß der Reichsbauernführer und Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft die Schirmherr-schaft und zugleich die Präsidentschaft übernommen hat. Wer die Sache des flüssigen Obstes heute noch als eine nur wirtschaftliche oder nur geschäftliche Angelegenheit ansieht, hat noch nicht er= faßt, worum es hier geht. Sie ist sicherlich nicht weniger eine Frage der Volksgesundheit und Volksertüchtigung. Ihr wirtschaftlicher Nugen allerdings ist offensichtlich und steigt von Jahr zu Jahr. Für den deutschen Obstbau und die deutsche Obstbauwirtschaft im besonderen hat die Herstellung und immer steigende Verbreitung des flüssigen Obstes bereits außerordentliche Bedeu tung erlangt. Von unserer Hauptfrucht, dem Apfel, werden heute schon sämtliche irgend erreichbaren Erntemengen außer für Marme= lade weit überwiegend zu Süßmost- verarbei= tet. Zum Beiſpiel waren dies in dem legten erträglichen Apfeljahr ( 1935) 600 000 Doppelzentner, dh. über ein Drittel des gesamten verfügbaren Wirtschaftsobstes. Mehr und mehr lernt unser Volk Süßmost aus Beeren oder Sauerkirschen schäßen und hilft so mit im Kampf gegen den unverzeihlichen Verderb gewaltiger Mengen von Waldbeeren, erheblicher von Gartenbeeren. Die Reichsärzteführung und die Reichsfrauenführung begrüßen und fördern tatkräftig diese Entwicklung. Für den raschen Anstieg der deutschen gewerb-
lichen Herstellung an flüssigem Obst einige Zahlen : Sie betrug für sämtliche Süßmoſtarten : 1936 2,5 Mill. Liter, 1929 8 Mill ., 1931 16 Mill., 1933 : 21 Mill. , 1934 30 Mill. , 1935 : 43 Mill. Unter Anrechnung der bäuerlichen Lohnmosterei betrug sie für 1935 55 Mill . Liter.
Am stärksten stieg die Herstellung von Apfelſaft : 1926 2 Mill. Liter, 1929 7 Mill., 1934 27 Mill., 1935 7 Mill ., 1936 24 Mill. Liter. Ihm folgte, besonders in den letzten Jahren, der Traubensaft : 1926 0,5 Mill. Liter, 1934 2,5 Mill., 1935 7 Mill., 1936 12 Mill. Liter. Trotz dieses ungewöhnlichen Aufstiegs entfällt mit den genannten 55 Millionen Litern gesamter Süßmostherstellung auf den einzelnen Deutschen heute erst kaum 1 Liter im Jahr. Viele Millionen unserer Volksgenossen kennen das flüssige Obst nur dem Namen nach. Der schweizerische Verbrauch ist mit über 25 Millionen Liter verhältnismäßig etwa sechsmal höher, der bulgarische mit 15 Millionen Liter dreimal höher als der deutsche. Eine rasche weitere Steigerung der Her= stellung liegt jedoch nicht so ganz in unserer Macht wie etwa in dem typischen Apfelland der Schweiz oder wie in Bulgarien, dem Lande der billigen, köstlichen Trauben. 1936 3B. erzwang eine schlechte Apfelernte einen starken Rückgang der Süßmostherstellung von 35 auf 24 Millionen Liter. Selbst ein Anstieg der Traubensaftherstellung um 70 v5. konnte die= sen Rückgang nicht entfernt ausgleichen. Für dieses und die folgenden Jahre soll die restlose Erfassung auch des letzten Apfels bei gleichzeitig vermehrter Heranziehung von Beeren, namentlich Johannis- und Heidelbeeren, die von den Verbrauchern geförderte Steigerung der Herstellung ermöglichen. In der Versorgung der Süßmostbetriebe mit den nötigen Mengen geeigneten Obstes sieht die
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Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft jedenfalls eine wichtige Aufgabe. Dem Verbraucher andererseits sichert die von ihr eingerichtete Regelung und Überwachung der Qualität die unbedingte Naturreinheit des flüssigen Obstes. Wenn nun der Preis, vor allem des Apfelsaftes, in Gaststätten noch nicht überall den berechtigten Wünschen der Verbraucher spricht, so darf erhofft werden, daß das Beiſpiel vieler Tausende von fortschrittlichen Gaſt= wirten, die durch gerechte Preisstellung ihren
27. Juli 1937 Umsatz außerordentlich steigern konnten, bald auch andere nach sich zieht. Flüssiges Obst muß auch dem Armsten unserer Volksgenossen zugänglich werden. Von den Berichten und Verhandlungen des tommenden Kongresses - für den trok kürze ster Vorbereitungszeit zahlreiche Fachleute, Techniker sowie Männer der gesundheitlichen Volksaufklärung aus 26 Staaten gemeldet sind -- dürfen wir für Deutschland und für alle Obst- und Weinbaustaaten wichtige Anregun= gen erwarten.
Ackerw erwage Der luftbereifte Atk agen n
setzt sich durch Der neue Pferdezug- Luftreifen — Ersparnis von Arbeitskraft und Rohstoffen
NSK Die Überwachungsstelle für Kautschut und Asbest hat mit Zustimmung des Reichswirts schaftsministers eine Anordnung erlassen, nach der die Verwendung von Kraftfahrzeugluftreifen an Ackergespannwagen untersagt wird. Durch diese Anordnung, die vom 1. Auguſt dI. gift, soll nun aber feineswegs die Verwendung und Ausbreitung des luftbereiften Aderwagens in der Landwirtschaft überhaupt untersagt wer den. Im Gegenteil, nach wie vor gilt es, die landwirtschaftliche Arbeit und den landwirtschaftlichen Arbeitseinsatz zu erleichtern, indem man alle techniſchen Möglichkeiten in den Dienſt der Arbeit ſtellt. Und dazu gehört für die Landwirtſchaft nun einmal in erster Linie der luftbereifte Aderwagen. Eine andere Frage ist es, ob es notwendig ist, an den Ackerwagen Luftreifen zu verwenden, die eigentlich für ganz andere Aufgaben konstruiert sind. Es ist ja selbstverständlich, daß ein Luftreifen am Kraftfahrzeug ganz andere Aufgaben zu erfüllen hat man denke nur einmal an die Beansprchung bei der Kurvendurchfahrt mit hoher Geschwindigkeit — als am langsam fahrenden luftbereiften Ackerwagen. In Zukunft sollen darum die Bauern und Landwirte den neuen deutschen Pferdezug-Luftreifen verwenden, der unter Verwendung von Buna-Gummi ausschließlich aus deutschen Erzeugnissen hergestellt worden ist. Darüber hinaus ist aber auch in Zukunft noch die Verwen dung von vulkanisierten Luftreifen zulässig und ebenso die Verwendung von neuprotektierten Kraftfahrzeugluftreifen, die für Kraftwagen nicht mehr geeignet sind. Der neue deutsche Pferdezug-Luftreifen ist geschaffen worden, um bei dem wachsenden Bedarf der Landwirtschaft, nicht unnötig Rohstoffe zu vergeuden und die Devisenlage des Reiches nicht unnötig zu erschweren. Vulkanisierte Autoreifen können in diesem Zusammenhang eine Ausnahme machen, weil bei den heute üblichen hohen Geschwindigteiten diese Reifen zu Unfällen führen können, eine Gefahr, die bei den Pferdegespannwagen aber überhaupt nicht eintreten kann. Die Anordnung der Überwachungsstelle für Kautschuk und Asbest lenkt so wieder einmal
Die Aufmerksamkeit auf das Problem des luftbereiften Pferdezugwagens . Und es ist in diesem Zusammenhang notwendig, noch einmal mit aller Deutlichkeit zu erklären, daß der luftbereifte Aderwagen in noch weit stärkerem Maße in der Landwirtschaft eingesetzt werden Gerade heute, wo die Arbeitseinsatzmuß. schwierigkeiten weitgreifende Notmaßnahmen zwingend verlangen , geht es nicht an, daß ein wesentlicher Prozentsaz der Arbeitskraft des einzelnen Bauern und Landwirts und darüber hinaus der Arbeitskraft der Gespanne einfach nuglos verschlungen wird, weil man sich dem technischen Fortschritt nicht anſchließt. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß der Anteil der Transportkosten an den Gesamtausgaben der Landwirtschaft verhältnismäßig hoch ist. Man braucht nur einmal auf die Ücker zu gehen, um den Zugunterschied zwischen lufte bereiftem Ackerwagen und dem Wagen mit großem eisenbeschlagenen Rad praktisch zu erleben. Leicht und sicher läßt sich meist der luftbereifte Ackerwagen anziehen, während der Anzug des alten Ackerwagens eine unerhörte Kraftanstrengung verlangt. An Stellen, wo der Eisenradwagen hoffnungslos stedenbleiben würde, da ist der luftbereifte Aderwagen immer noch zu verwenden . Man rechnet, daß der Anteil der Transportkosten an den Gesamtausgaben der Landwirtschaft im allgemeinen 25-40 v5. beträgt, manchmal aber auch weitaus höher ist, und sogar 50 vH. und mehr ausmacht. Diese Koſten werden durch den luftbereiften Ackerwagen erheblich gesenkt. Es ist einmal der Aufbau des Wagens und des Rades selbst, der dem luftbereiften Ackerwagen eine größere Lebensdauer und geringere Reparaturanfälligkeit gibt. Weitere Ersparnisse ergeben sich dadurch, daß bei dem Pferdezugreifen die Abnutzung durch Antrieb und Bremsung verschwindend gering wird und fast gar nicht mehr ins Gewicht fällt. Darüber hinaus wird durch die Verwendung des Pferdezugreifens der Rollwiderstand des Wagens erheblich verringert. Auf Acerboden beträgt er etwa 50 vH., auf losem Sande sogar nur rd. 40 vH. des Rollwiderſtandes eines eiſen-
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einen bestimmten Luftdrud haben, um eine be stimmte Last tragen zu können. Ist der vorgeschriebene Luftdruck nicht vorhanden, dann wird der Reifen bei voller Ladung zu stark beansprucht und ſeine Lebensdauer damit vermindert. Aber das ist ja schließlich bei jedem Wagen so. Ein eisenbereifter Wagen verträgt ebensowenig eine Überbeladung als der luftbereifte Wagen. Dabei ist der wirtschaftliche Verlust erheblich größer, wenn ein eisenbereiftes Rad zerbricht und die Ladung umkippt, als wenn ein Luftreifen zerstört wird , die Ladung auf der Felge des Rades aber immer noch verhältnismäßig ſicher ruht. Durch die neue Ane ordnung der Überwachungsstelle für Kautschuf und Asbest wird die Verwendung des luftbereiften Aderwagens also nicht eingeschränkt, sendern im Gegenteil, es werden die Grundlagen für seine möglichst weite Verbreitung geschaffen.
bereiften Wagens. Damit wird man also für das gleiche Leistungsverhältnis nur etwa 50 vH. der benötigten Zugkräfte gebrauchen. Man kann also durch die Verwendung eines luftbereisten Ackerwagens an der Stelle nur ein Pferd einsehen, wo man früher deren zwei brauchte. Kraftersparnis, geringere Reparature anfälligkeit und darüber hinaus Unempfindlichfeit gegen Licht, Wärme und Sauerstoff und schließlich größere Dauerhaftigkeit, das sind die Vorzüge des deutschen Pferdezugreifens, der vollkommen aus deutschem Material hergestellt wird. Der Bauer und Landwirt muß natürlich ge= wisse Dinge beachten, die die Wirtschaftlichkeit und die Lebensdauer des Luftreifens erhöhen. Es muß zB. der Luftdruck des Reifens dauernd überwacht werden. Genau so wie beim Kraftfahrzeugreifen muß auch der Pferdezugreifen
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Leder
Maßnahmen zur Qualitätsbeſſerung : Kampf gegen die Daſſelfliege, elektrische Viehtreiberstöcke und schonende Fellbehandlung im Schlachtprozeß
NSK Häute, Felle und Leder machen im Rahmen der allgemeinen Verbrauchssteigerung keine Ausnahme. Im Gegenteil, der wirtschaftliche Aufschwung und die Aufrüstung stellen ganz erhebliche Mehrforderungen. Lederzeug ist eines von den alltäglichen Gebrauchsdingen, die man nur sehr schlecht entbehren kann. Deutschland war schon früher der größte Lederverbraucher Europas, und da die heimische Häute und Fellwirtschaft den Bedarf nicht decken konnte, waren zum Teil erhebliche Zufuhren aus dem Auslande notwendig. Andererseits aber gestattet unsere Devisenlage heute nicht mehr die Häute- und Felleinfuhr in be liebiger Höhe. Der Jahresbedarf Deutschlands an Häuten betrug in den lezten Jahren bis zu 3 Millionen dz. Während früher mehr als die Hälfte eingeführt wurde, werden es in diesem Jahre vielleicht noch 25 vH. des Verbrauchs sein. Vergleicht man zB. den Einfuhrüberschuß der ersten 7 Monate des Jahres 1935 mit dem der ersten 7 Monate des Jahres 1936, so ergibt sich ein Rückgang von 818 000 dz auf 717 000 dz. Aus der Entwicklung des Häute- und Fellverbrauches ergibt sich die große Aufgabe, die alle an der Häute- und Lederwirtschaft betei= ligten Berufsgruppen zu erfüllen haben. Wichtig ist vor allem, daß die deutschen Bauern und Landwirte mehr als bisher für eine gute Qualität der Häute und Felle sorgen. Bisher war ein großer Teil des inländischen Häute- und Fellanfalles nur beschränkt verbrauchsfähig. Verletzungen der Haut durch Risse, durch Schlagwunden usw. minderten den Wert wesentlich herab. Riesigen Schaden verursachte insbesondere die Dasselfliege, deren Bekämpfung darum seit 1933 zur gesetzlichen Pflicht gemacht worden ist. Von tierärztlichen Sachverständigen sind in der legten Zeit elektrische Viehtreiberstöcke empfohlen worden, durch die Schlagverletzungen der Haut vermieden werden.
Aber auch die Viehverteiler müſſen mit allen Mitteln bemüht sein , die Güte der Häute zu erhalten. Zu oft zieht sich noch das Vieh Verlegungen beim Transport durch die Unachtsam= keit der Viehverteiler beim Umladen uſw. zu . Sowohl zum Schuß der Tiere, wie auch zur Erhaltung wichtiger volkswirtschaftlicher Güter sind die entsprechenden Vorschriften beim Viehtransport unter allen Umständen zu beachten. Einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung dieses wichtigsten Rohstoffes der Lederindustrie hat darüber hinaus das Fleischergewerbe zu leisten. Gerade der Fleischer muß darauf sehen, daß er bei der Abschlachtung der Tiere auf den Märkten bzw. in seinem Betriebe schnittfreie Häute bekommt. Die Häuteverwertungsverbände haben immer wieder darauf hingewiesen , wie wichtig es ist, beim Schlachtungsprozeß auf die Gewinnung einwandfreier Häute zu achten. Das gilt besonders für die Lehrlinge und Gesellen, die der Fleischermeister von vornherein für eine sorgfältige und schnittfreie Abschlachtung aus bilden soll. Meldungen aus den verschiedenen an der Häuteverarbeitung beteiligten Kreiſen beweisen, daß man heute auch mit allen Mitteln bestrebt ist, geeignete Apparate herauszubringen, die die Arbeit der Häutegewinnung besonders beim Abschlachtungsprozeß erleichtern. Wenn so alle an der Häuteerzeugung , Häute= gewinnung und Häuteverarbeitung beteiligten Wirtschaftsgruppen bestrebt sind, Schäden beim inländischen Häuteanfall zu vermeiden, dann wird auch hier die möglichst weitgehende Abhängigkeit vom Ausland erreicht werden können. Diese Arbeiten sind um so wichtiger, als es im Interesse des volkswirtschaftlich richtigen Einsages des deutschen Viehstapels notwendig sein wird, zu gewissen Zeiten Beschränkungen der Schlachtungen festzusehen. Die dann eintretende Verminderung des Häuteanfalls muß, soweit es irgend geht, durch Gütebesserungen des jewei ligen Anfalles ausgeglichen werden.
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12000 Dörfer umschließen
Japans
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Wunden, die der Kapitalismus ſchlug – Lebensfragen der japaniſchen Landwirtſchaft NSK Wohl in keinem der Länder, in denen in den letzten 100 Jahren die kapitaliſtiſche Wirtschaftsform Fuß gefaßt hat, sind die Auswirkungen für die Landwirtſchaft so umwälzend gewesen wie in Japan. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts bildete das japanische Dorf den Mittelpunkt des Lebens überhaupt. Die überaus schnelle Induſtrialiſierung des Landes hat zu einer völligen Verlagerung des Schwergewichtes geführt. Die Landwirtſchaft, das Dorf, traten in den Hintergrund, alles konzentrierte sich um das Leben in der Stadt, um die Arbeit in den aus dem Boden geschossenen Industrien. Erst heute besinnt man sich wieder auf die urs sprünglichen Grundlagen des japanischen Volkes, Bestrebungen sind bereits wieder im Gange, die zunehmende Kapitaliſierung des gesamten Lebens durch eine Rückbesinnung auf die Lebensquellen des Volkes, das japanische Bauerntum, aus= zugleichen. Für die japanische Landwirtschaft sind fol gende zwei Dinge kennzeichnend : 1. der außerordentlich stark verbreitete Kleinbesig mit dem großen Anteil des Pachtlandes, und 2. die Erfaſſung fast sämtlicher bäuerlicher Betriebe durch das Genossenschaftswesen. Beides ist auf das engste verbunden und nicht zulegt eine Folge der Kapitalisierung der japanischen Landwirtschaft. Als in den 70er Jahren die bis dahin in Naturalien, überwiegend in Reis, bezahlten Steuern in Geldsteuern umgewandelt wurden, jezte das Eindringen der Geldwirtschaft in das japanische Dorf ein. Die starke Belastung des japanischen Staatshaushaltes, die einmal durch die Industrialisierung vor der Jahrhundertwende und zum anderen durch den russisch-japanischen Krieg hervorgerufen wurde, führte zu einer ständigen Erhöhung der Steuern . Da bei der sich erst entwickelnden Industrie die Landwirtschaft der Hauptsteuerträger war, wirkte sich dies für die Besitzverhältnisse des japanischen Kleinbauerntums außerordentlich ungünſtig aus. Ein Bauernlegen in großem Umfang seßte ein, das auch nach dem Weltkrieg, ja in den letzten Jahren noch ständig zugenommen hat. So betrug die Anzahl der ſelbſtändigen Bauern 1908 noch fast 1,8 Millionen, das ſind 33,27 vH. der gesamten Bauern und Pachtwirtschaften überhaupt. 1934 war die Zahl der selbständigen = Bauern auf 1,7 Millionen 30,98 pH. geſunken. Demgegenüber hat die Zahl der Kleinbauern mit Pachtland inzwischen erheblich zugenommen. Von 2,1 Millionen im Jahre 1908 ist sie auf 2,4 Millionen 1934 angewachsen. Statt 39,15 vH. im Jahre 1908 betrug ihr Anteil 1934 42,17 vH.
Das start ausgebildete Pachtsystem und die unverhältnismäßig große wirtschaftliche Belastung auch der noch selbständigen Bauern bei den niedrigen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse führte zu einem wirtschaftlichen Zusammenbruch der japanischen Landwirtschaft. Als Abwehrmittel gegen die kapitalistisch✨ Durchdringung sind schon vor der Jahrhundertwende die Genossenschaften entstanden, die den wirtschaftlichen Zerfall zwar nicht abwenden, aber immerhin aufhalten konnten. Bei den Genoſſenſchaften, die wir heute in Japan finden, müſſen wir zwei Arten unterscheiden. Aus der gegenseitigen Hilfsbereitschaft heraus haben sich die kleinen Genossenschaften mit 10-12 fleinbäuerlichen Mitgliedern gebildet, die die typische japanische Form des Genossenschaftswesens sind. Sie entsprechen dem Charakter der früheren japanischen Dorfgemeinschaft. Neben diesen dörflichen Kleingenossenschaften hat sich aber auch das landwirtschaftliche Genoſſenſchaftswesen in der uns bekannten organisatorischen Form herausgebildet. Auch in Japan iſt man sich in weiten Kreiſen darüber klar, daß damit eine Besserung der wirtschaftlichen Lage der Landwirtſchaft kaum erreicht werden kann. Die Kriſis iſt grundſäß= licher Art und hängt aufs engste mit der kapi= talistischen Wirtschaftsordnung zusammen. Schon mehren sich die Stimmen, die auch in Japan eine ""Entkapitalisierung" des Dorfes fordern. Hierzu ist als erstes eine Umwandlung der Bodenordnung notwendig, um wieder ein japa= nisches Bauerntum zu schaffen . Die Hälfte der japanischen Bauern ist heute Pächter oder wenigstens auf Pachtland mit an= gewiesen. Bei einem Pachtzins von zT. 70 vH. des Rohertrages, wie wir ihn in Japan finden können, müssen in der japanischen Landwirtschaft Zustände entstehen, die zu einem immer weiteren Verfall des Bauerntums führen . Neben der Bodenordnung ist ebenso notwendig eine Ordnung des landwirtschaftlichen Absahmarktes, um dem Bauern eine Lebensmöglichkeit zu garantieren. Heute noch lebt 50 vH. des japaniſchen Volkes auf dem Lande. Noch bedeutet für Japan die Landwirtschaft die Kraftquelle, aus der es bisher seine unerschöpflichen Reserven nehmen konnte, auf deren Grundlage das japanische Weltreich begründet wurde. Diese Kraftquelle zu erhalten, ist das Streben Japans geworden. Viele einſichtige Kreise in Japan wissen heute, daß die wirtschaftliche Entwicklung in den noch nicht 12 000 Dörfern, die wir in Japan zählen, entscheidend für das Schicksal der ganzen Nation ist.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 171
Großzügiger Aufbau des Grenzgaues Bayerische Ostmark Besprechung zwiſchen Ministerpräsident Siebert und Gauleiter Wächtler NSK Bayreuth, 27. Juli. Ministerpräsident Siebert stattete Gauleiter Wächtler dieser Tage einen Besuch ab, in deſſen Verlauf Gauleiter Wächtler Gelegenheit nahm , mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten die Lebensfragen der Bayerischen Ostmark eingehend zu besprechen . Ministerpräsident Siebert fündigte ein großzügiges staatliches Aufbauprogramm für den Grenzgau an, das beschleunigt durchgeführt werden soll.
Bereits 3000 Besucher Die Bayreuther Vollbehr-Ausstellung NSK Bayreuth, 27. Juli. Die Gemäldeschau „Bunte leuchtende Welt", die gegenwärtig in den Ausstellungsräumen des Hauses der Deutschen Erziehung gezeigt wird, erfreut sich eines großen Besuches. Bereits 3000 Besucher, darunter viele in- und ausländische Festspielgäste, nahmen seit der Eröffnung am 22. Juli Einblick in das reiche Schaffen Professor Vollbehrs , der als Kriegs- und Kolonialmaler sich in der ganzen Welt einen Namen schaffte und den der Führer durch den Auftrag, die Entwicklung der Reichsautobahnen und der Bauten des Reichsparteitaggeländes im Bilde festzuhalten, beſonders ehrte. Die Aufgaben des Hauptamtes und der Ämter für Erzieher Politiſch-weltanschauliche Führung und Ausrichtung im Vordergrund NSK Bayreuth, 27. Juli. Es besteht in der Öffentlichkeit nicht überall die wünschenswerte Klarheit über die Aufgaben des Hauptamtes und der Ämter für Erzieher (NS.-Lehrerbund) . Nachstehend wird daher der Aufgabenkreis bekanntgegeben, wie ihn Reichsorganisationsleiter Dr. Len im Reichsorgani= sationsbuch der NSDAP . abgesteckt hat : Das Hauptamt bzw. die Ämter für Erzieher haben bei den zuständigen Behörden alle schu= lischen Belange der NSDAP . zu vertreten. Für amtliche Zwecke, wie Anstellung . Ernennungen und Beförderungen, hat es die poli : tisch - weltanschauliche Beurteilung der Erzieher und Erzieherinnen aller Schulgattungen vorzunehmen. Die Beurteilungen werden im engsten Einvernehmen mit den zuständigen Kreisleitungen der NSDA P. erstellt und in Form von Gutachten den zuständigen Regierungsstellen zugeleitet. Gleichzeitig wahrt das Amt für Erzieher in Zusammenarbeit mit den staatlichen Anstel lungsbehörden die Belange der NSDAP . bei Schulstellenbese kungen , insbesondere bei der Beſekung leitender Stellen ( Schulleiter, Amtsleiter, Schulratsstellen usw.) . Ferner beschäftigt sich das Amt für Erzieher auch mit der Prüfung und Ausarbeitung von
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Vorschlägen zur Durchführung nationalſozialistischer Reformen . Das Hauptamt für Erzieher betreut den Nationalsozialistischen Lehrerbund e. V. Der NS.-Lehrerbund ist ein der NSDAP. angeschlossener Verband. Die Leiter des Amtes für Erzieher sind die Berater des Hoheitsträgers in allen Erzieherfragen. Der NS.-Lehrerbund ist für die Durchführung . der politisch - weltanschaulichen Ausrichtung aller Lehrer im Sinne des Nationalsozialismus verantwortlich. Die weltanschaulich = politisch e Ausrichtung innerhalb des NS.-Lehrerbundes erstreckt sich auf alle Walter und Mitglieder des NS.-Lehrerbundes unter Würdigung ihres besonderen erzieherischen Einfluſſes auf das gesamte Volksleben. Die gesamte fachliche Schulung auf weltanschaulicher Grundlage führen die Schulungsabteilungen des NS. = Lehrerbundes selbständig durch. Sie wird vom zuständigen Schulungsamt der NSDAP . überwacht.
Stimme des Auslands
Gegen Judas Weltherrschaftspläne Aufsehen um einen argentinischen Roman NSK Die in Zürich erscheinende „ Front“ veröffentlicht eine Besprechung des bemerkenswerten Buches „ Oro “ (Gold) aus der Feder des bekanntesten modernen Schriftstellers Argentiniens, Don Hugo Wast, der Mitglied der Academia Argentina de Letras ist. Der Versasser, so schreibt das Schweizer Blatt in der Besprechung, habe das Leserpublikum Südamerikas besonders überrascht, da er plötzlich in seinem Roman , Oro" die Judenfrage mit allem Ernst anfaßte. Er beginnt mit einer klaren Darstellung der talmudschen Lehren und kommt zu dem Schluß , daß die Juden bis heute den Gedanken der Weltherrschaft aufrecht erhalten, daß sie eingetaucht in eine christliche Umgebung ajozial, nicht assimilierbar und aufrührerisch sind. Don Hugo Wast schildert die Geschichte des Judentums in Argentinien und unterzieht ihre Methoden, überall Einfluß und Machtstellungen zu erhalten, einer ausführlichen Betrachtung. Er erzählt von den Mitteln der Liſt und der geschäftlichen Rücksichtslosigkeit, mit der die Juden die argentinischen Grundbesizer auswuchern , wie ſie Getreidesilos beherrschen und durch Verweigerung der Einlagerung die Preise nach der Ernte drücken können . Er weist auf das Gold hin (Titel seines Romans) und bezeichnet es als die Hauptwaffe des Judentums , um durch Geldverknappung immer künstliche Krisen hervorzurufen. Das Schweizer Blatt teilt abschließend noch mit, daß das Buch des argentinischen Schriftstellers monatelang das Tagesgespräch gebildet habe, in vieler Hinsicht bahnbrechend sei und reißenden Absah in Argentinien gefunden habe.
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onalsozialiſtiſche
nd Drahtanlift der Schriftleitung: 68, Zimmer , 80, H. Gernruf: 11 00 2 Franz Cher Rah . 6. m. 6. §., Derlag der RSTUP., Minchen Berlin Cher.Berlag, Berlin SW 68, rake 88. Alle Zahlungen Rub nach (Boftichedtonts Berlin 4454) au richten
ParteiKorreſpondenz
NCK Brefledienst der NGDUB
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Alle 36 Stunden Generalftreif Streitfieber als Vorspiel zur roten Revolte - Deutsche Erfahrungen bitterer Bergangenheit - Die „ glücklichen" westlichen Demokratien NSK Wirtschaftskämpfe, dh. Streik und Auserrung, find das Fieberthermometer ür die politische Lage der Länder. n Wirklichkeit hat nämlich überhaupt kein treit und feine Aussperrung ein ausschließlich irtschaftliches Ziel, sondern mehr oder eniger sichtbar und betont, und oft sogar nverschleiert, ein machtpolitisches Ziel. So gesehen, wird die internationale Statistik ber die Arbeitsstreitigkeiten weit über ihre irtschaftliche Bedeutung hinaus meistens zu nem politischen Fiebermesser, an dem sich der tand der ,,Sturmreife" für die Revolutionäre 5lesen läßt. Je näher diese Sturmreife, um stärker die Fiebersprünge. Das war so nd das ist den mit Geist und Logik so be: tadeten westlichen Demokratien" entgangenor allen großen Revolten seit Proklamation er Weltrevolution durch Karl Marx; das war, eser Generation noch in lebhafter Erinnerung, or allem so vor der russischen Revolution in 17 wie vor der deutschen Novemberrevolte, nd das war genau so wieder in den Systemthren, als das Streitfieber die Sturmreife Staftete. Greifen wir die beiden uns nächstgelegenen eispiele heraus, zum Beweise, wie sich aus er Übersicht der „Wirtschafts" = ämpfe der politische Gefahren = unft ablesen läßt : Die letzten 15 Jahre or dem Großen Kriege, 1899-1913, wurden ihrlich im Durchschnitt 2114 Arbeitszwistig= iten gezählt; 1914, bis Kriegsbeginn, waren 51115. Schon 1915, mitten im Kriege , onnte der Drache des Klassen = ampfes wieder den Rachen auf = eißen uns Heutigen völlig unfaßbar, ließ ne politische und militärische Führung in iesem Existenzkampf um Deutschland es zu, daß ereits wieder 115 Streits ausbrechen konnten ! as waren die ersten Fühler; an der Ohnmacht nd Kurzsichtigkeit der Regierung erstarkten die mstürzler, und fast hundertprozentig sprang ie Streiffieberturve 1916 auf 240, um im
nächsten Jahre um mehr als das Doppelte, 561 Streifs, anzuzeigen. Im Revoltejahr waren es dann in zehn Monaten nicht nur 531 Streifs, sondern zugleich auch die schwersten und tief= greifendsten! Eine grauenvolle Lehre, die für ewige Zeiten, und nicht nur für Kriegszeiten, genügt! 3weimal noch hat sich der Versuch der Klassenfampfrevolutionäre wiederholt, die Notlage non Land und Volt zu Umsturzzweden auszunuzen. Nicht minder verbrecherisch wie der Anschlag auf das Leben des Volkes in Kriegszeit, war die Ausnutzung der wirtschaftlichen Depression im Gefolge des Friedens" von Versailles : 1920 allein gab es in Deutschland 4408 ,,politische" Streifs , von denen 149 535 Betriebe (!!) betroffen wurden, und an denen sich 6762 242 Arbeiter beteiligten. Insgesamt gab es in dem Jahre 8800 ( !) Streits in 197 823 Betrieben ! 54,2 Millionen Arbeitstage
Deutſchlandlager der Auslandslehrer Tagung des Gau Ausland des NSLB. NSK Berlin, 28. Juli. Für die im Gau Ausland des NS.-Lehrerbundes zusammengeschlossenen deutschen Auslandlehrer wird vom 18. bis 28. August die diesjährige Arbeitstagung durchgeführt. Über 200 Lehrer an deutschen Schulen im europäischen Ausland und zum Teil aus Übersee, die ihren Urlaub im Reich verbringen, werden im Schulungslager Tailfingen der Gauwaltung Württemberg-Hohenzollern des NSLB. ihre fachliche und weltanschauliche Ausrichtung erfahren. Außer Vorträgen über die Probleme nationalsozialistischer Unterrichtsgestaltung find Be= fichtigungen und Feierstunden vorgesehen, deren Erlebnis zur Vertiefung der Kennt = nisse über das neue Deutschland beitragen wird. Es wurde bewußt die Form eines Lagers gewählt, da es bei der beschränkten Zeit die intensivste Schulung gewähr-
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gingen in dem einen Jahr verloren ! Und zum dritten Male kündete das Fieberthermometer der Arbeitsstreitigkeiten von Jahr zu Jahr in steigender Säule den Gefahrenpunkt an, wo die rote Meute sprungbereit stand, als die Arbeitslosenziffer 7 Millionen erreicht hatte. Daß dieser Sprung vereitelt wurde, ist ausschließlich Verdienst des Nationalsozialismus.
17. November 1936 erklärte der frühere Miniſter und Senator Lemery auf dem Kongreß der nationalen Republikaner : „ Wir haben unter der Volksfrontregierung in fünf Monaten mehr Streitbewegungen in Frankreich gehabt als vorher in -- 17 Jahren!" Diese Tatsachen sollten in Frankreich eigentlich mehr zu denken geben als außerhalb der französischen Grenzen!
Das nationalsozialiſtiſche Deutſchland hat aus diesen Erfahrungen im besonderen, wie aus dem Widersinn der sogenannten „ Wirtschafts "fämpfe überhaupt, seine ewigkeitsgültigen Lehren gezogen , und zwar schon lange vor der Machtübernahme.
Noch eine der vielgerühmten westlichen Demotratien leidet unter dem klaſſenkämpferiſchen Fieberschüttelfrost : die Vereinigten Staaten . Amerika macht bekanntlich alles gründlich, den Wohlstand und auch die Krisen; so auch die Streiks. Im amerikanischen Rekordtempo klettert die Fiebersäule der Arbeitskämpfe ; von 1930 bis 1935 wurden Dort gezählt : 653, 894, 808, 1562, 1856 und 2014 Streiks. In sechs Jahren somit eine Verdreifachung ! Eine Schäzung für 1936 tommt auf 2200 Arbeitszwistigkeiten, deren besondere Beigabe die dort gewohnte Heftigkeit der Auseinandersehung iſt. 1930 wurden nur 2,7 Millionen Arbeitstage verloren, 1934 und 1935 an die 20 Millionen, im lezten Jahr etwa 30 Millionen. Es ist erst einige Jahre her, daß sich ein Staatssekretär in Washington freute : „ Die Zunahme der Streits ist ein erfreuliches Zeichen, denn sie beweisen die allmähliche Überwindung der Krise und sind ein erstes Zeichen der Wiedergesundung der Wirtschaft." Das war reichlich viel Optimismus, und es darf füglich bezeifelt werden, ob nach der nicht abreißenden Kette der schweren Arbeitsunruhen Der letzten Monate mit ihren Milliardenſchäden noch von Gesundungszeichen gesprochen werden kann.
„Für den Nationalsozialismus fann und darf es in der Stellungnahme zur wirtſchaftlichen Frage nur zwei Richtlinien geben, gegen die niemals verstoßen werden darf : Erhaltung einer unabhängigen nationalen Wirtschaft und Erhaltung eines gesunden, arbeitskräftigen und arbeitsfreudigen deutschen Volkes!" (Adolf Hitler im „ Bölkischen Beobachter“ vom 4. 11. 30. ) . Diese beiden Richtlinien aber sind die Absage an jeden Streit als Verbrechen an der National wirtschaft und damit am Leben des Volkes. Mit der Niederschlagung des Klassenkampfes ist daher Deutschland vom ersten Tage der nationalsozialistischen Machtergreifung fieberfrei und somit kein Vorgelände mehr, noch weniger ein Aufmarschgelände für eine innere Revolte, ge= schweige denn für eine Weltrevolution". Wenn die westlichen nun gerade Demokratien“ es verschmähen, auch aus den Erfahrungen des Nachbarn zu lernen, und wenn sie scheinbar geradezu versessen darauf sind, aus Vorgängen in Deutſchland auch nicht die geringste Lehre für sich zu entnehmen, dann wenigstens hätten die Geschehnisse in Spanien, in Frankreich und in den Vereinigten Staaten ihnen die Augen öffnen sollen. Sollte man meinen. Denn Spanien, Frankreich und Nordamerika sind die jüngsten Beweise dafür , daß das Streiffieber ein überzeugender Wertmeſſer für den revolutionären Gefahrenpunkt ist ! Wer, und sei er eingefleischter liberaler Demokrat, vermöchte zB. die spanische Lehre zu übersehen, wie sie parallel den deutschen Vorgängen der Streitübersicht zu entnehmen ist : verlorene Arbeitsstreitigkeiten beteiligte Arbeiter in Spanien Arbeitstage 1928 87 771 293 70 000 1931 368 247 460 3 745 360 1933 1 046 843 303 14 440 629 1935 916 000 1 200 17 000 000 Mit welchem Stolz sprach der Komintern= fongreß in Moskau am 2. Auguſt 1935 (trok Kritik am Scheitern des Aufstandes ) von Spanien, das ja Lenin schon als Nächstziel ins Auge gefaßt hatte ! Schwülstig schwelgte der Spanier Garcia von „ Asturien, dem Stolz aller Revolutionäre“. 1935 kündete das ſpaniſche Streifthermometer verstärktes Fieber, und 1936 waren es, laut General Franco, in den ersten fünf Monaten allein 113 ( !!) „ General “streiks, alle 36 Stunden einer. Oder nehmen wir den Streikmesser für Frankreich : 1932 gingen 3,8 Millionen Arbeitstage verloren, 1933 waren es 5,5 Millionen, 1934 schon 7,8 und 1935 über 10 Millionen. Und am
Wie stehen die englischen Streikziffern im Vergleich dazu ? Bon 1932 bis 1935 wurden im Wirtschaftsleben Englands und Irlands gezählt : 389, 357, 471 und 553 Zwistig= eine in England keiten, 1936 aber 808, bisher nicht erreichte Zahl ! Freilich, im Gegensatz zu früheren Jahren handelt es sich zumeist um kleinere Streiks. Von England offenbar nicht erkannt, wird hier eine neue , von Moskau eigens für England an = gewandte Taktik verfolgt, dauernde Beunruhigung des Wirtschaftslebens durch eine Vielheit von Streits in allen Arbeitslagern zu schaffen, um dadurch nicht, wie früher, nur die Bergleute, sondern allmählich das ganze Arbeitslager zu alarmieren. Dann wird es für Moskau nur noch darauf ankommen, nach den vielen Einzelstößen einen Hauptſtof zu versuchen. Die Dinge stehen natürlich gerade in England weit von einer Reife entfernt, aber Moskau ist zähe und läßt nicht locker und wendet für jedes Land eine andere, den Landes- und Arbeitsverhältniſſen angepaßte Taktik an.
Das alles verrät dem Aufmerksamen , der Lehren beherzigt, das Streikthermometer als Fiebermesser für rote Revoltegelüfte . Es ist nicht von ungefähr, daß gerade die vielbesungenen westlichen Demokratien am heftigsten fiebern, ohne es wahrhaben zu wollen , oder doch ohne Grund, Ursache und Herkunft zu erkennen. Um bittere Erfahrungen am eigenen Leibe reicher, schauen wir fieberfrei, indessen keineswegs schadenfroh, den Fiebersprüngen zu. F. R.
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Wirtschaftsgestaltung ohne Halbheiten ―
NSK Wo es um das Wohl der Nation geht, fennt das Aufbauwerk des Nationalsozialismus kein Unmöglich. Das bewies erst vor wenigen Tagen die Schaffung einer staatlichen Führung in der Eisenerzeugung, und das hat Verordnung jezt wieder die zur Sicherung des Brotgetreidebedarfs bewiesen. Kennzeichen beider Maßnahmen ist die Vorsorge auf weite Sicht , beide begnügen sich nicht mit Halbheiten, und beide sind Ausdrud nationalsozia= listischer Wirtschaftsgestaltung. Hinter ihnen steht die ganze Autorität des Staates, der bürokratische oder sonstige Schwierigkeiten nicht aufkommen läßt. Die deutsche Landwirtschaft hat sich bisher in der Erzeugungsschlacht wacker geschlagen. Sie hat trok häufiger Ungunft der Witterung, trog Verkleinerung der Futterbasis infolge geringerer MehrEinfuhr ausländischer Futtermittel leistungen vollbracht, die sich sehen laſſen können. Es liegt in der Natur der Dinge begründet, daß der Kampf um unsere Nahrungsfreiheit nur schrittweise vorangetragen werden kann. Der Einsaß der Mittel ist groß und muß groß sein, aber ohne die Mithilfe der Menschen, sei es als Erzeuger oder Verbraucher, kann auch in diesem Kampfe der Sieg nicht errungen werden. Die neue Verordnung, die die Ablieferungspflicht für das gesamte Brotgetreide vorschreibt, hat nun unsere Landwirtschaft vor eine Aufgabe gestellt, die nicht gering geschäßt werden darf. Schon darum nicht, weil ihre Durchführung eine Anerkennung durch das ganze Volk verdient und damit jene Freudė zur Pflichterfüllung bringt, die ein volles Gelingen verbürgt. Denn nicht durch kleine Schikanen oder unter Polizeiaufsicht soll diese Ablieferung erfolgen, sondern freiwillig und in voller Erkenntnis ihrer Notwendigkeit. Wir sind fest davon überzeugt, daß unser Bauernstand, der eine intensive vierjährige weltanschauliche Schulung hinter sich hat, das Gebot der Stunde in seiner vollen Tragweite erkennt und seine Pflicht tut. Die Strafen, in schweren Fällen sogar Zuchthausstrafe, die denen drohen, die pflichtvergessen sind, kennzeichnen nur die Sch were der Verantwortung. Ihre Anwendung wird auf Einzelfälle jener Unverbesserlichen beschränkt bleiben. Der Verbraucher aber, der gewohnt iſt, ſein täglich Brot auf dem Tiſche vorzufinden, soll einmal darüber nachdenken, daß er dies mur dem Fleiße und Einsatz unseres Landvolkes verdankt, das nun vor neue Aufgaben gestellt ist. Weite Gebiete Deutschlands hatten bisher Roggen als Futterbasis für die Schweinemast. Wenn ihnen auch ausländische Futtergerste und Mais preiswert im Austausch geliefert werden, so muß doch eine erhebliche Umstellung auf einheimische Futtermittel erfolgen. Wir brauchen die Schweinemast nicht nur als Fleischlieferant -- hier fönnten Verknappungen leicht ertragen werden , sondern auch als unentbehrlichen Fettlieferanten. Der Schweine-
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Ernährungspflicht und Nahrungsfreiheit bestand darf nicht wesentlich sinken, das ist eine ernste Verpflichtung für die Landwirtschaft. Rund 2 Millionen Tonnen Roggen gilt es durch andere Futtermittel zu ersetzen, ebenso 500 000 Tonnen Weizen, der vorwiegend als Hühnerfutter diente. Die Erzeugungsschlacht hat bereits die notwendigen Wege beschritten. Kartoffelflodenfabriken und fliegende Dämpftolon= nen sorgen für die Haltbarmachung der Kartoffeln. Daneben wird die Zuckerschnitzelerzeugung auf 600 000 Tonnen gesteigert werden, das ist das Fünffache des Jahres 1933. Neben einer völligen Sicherung des Jahresbedarfs an Brotgetreide, strebt die nationalsozialistische Wirtschaftsführung eine gesunde Vorratshaltung an, die uns auch in kommenden Jahren von Ernteschwankungen unabhängig machen soll. Wie wichtig und notwendig das ist, zeigt ein Blick auf den Weltmarkt. Die riesigen Vorräte des lezten Jahrzehnts, die zu Abſagſtockungen und staatlich unterstützten Anbaubeschränkungen führten, sind nahezu restlos verschwunden. Der Weltbedarf wird im neuen Erntejahr gerade noch gededt werden können, und die Spekulation treibt wildeste Blüten. Fast alle Staaten melden gewaltige Brotpreissteigerungen, und in dieser Teuerungswelle ist Deutschland mit seinem festen Brotpreis seit 1933 gleichsam eine einsame Insel. Es ist überflüssig, zu betonen, daß wir uns nicht vom Weltmarkt abschließen wollen, daß wir bei günstigen Einkaufsmöglichkeiten als Käufer für Weizen, Mais und anderes Futtergetreide auftreten werden . Wir wollen uns aber nicht, namentlich nicht von dem uns feindlich gesinnten Teil der Welt, den Preis vorschreiben und die Spekulationen auf dem Rücken Das perunseres Volkes austragen laſſen. stehen wir unter ,,Kampf um die Nahrungsfreiheit", mag er auch von manchen Staaten mißge= deutet werden . Vorratshaltung auf lange Sicht ist eine Tendenz, die sich in vielen Staaten bemerkbar macht, allen voran England, das aus wehrpolitischen Gründen sogar auf zwölf Monate Brotgetreide einlagern will. Brot ist neben der Kartoffel das wichtigſte Volksnahrungsmittel. Bei beiden können wir jezt unbesorgt in die Zukunft sehen, denn der deutsche Bauer sorgt für reichliche Anlieferung und dankt damit für den vom Führer verliehenen Ehrentitel „ Ernährer des Voltes" E. S. zu sein. Weltanschauung und Wirtschaftsordnung Lehrgang der Kommiſſion für Wirtschaftspolitik der NSDAP. NSK Kulmbach, 28. Juli. Auf dem Lehrgang der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP . auf der Plassenburg bei Kulmbach sprach der Leiter der Kommiſſion, Pg. Bernhard Köhler , über Weltanschauung, Wirtschaftsgesinnung und Wirtschaftsordnung. Ebenso ergriff Reichsschulungsleiter Pg. Schmidt das Wort und nahm Stellung zu den weltanschaulichen Entscheidungen unserer Zeit.
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Freund aller KdF. Geefahrer : Der Bordberichterstatter - 50 Urlauberfahrten vor dem Mitrophon ― Schönheit erleben, Wiſſen erobern - Das Wesen einer neuen Berufung NSK Die KdF.-Schiffahrt hat einen neuen Beruf begründet : Auf jedem ihrer Dampfer ift ein Bordberichterstatter erforderlich geworden, der die Urlauber nicht achtlos an den Schönheiten der Natur vorüberfahren oder fie mit einer Fülle unbeantworteter Fragen über das besuchte Land zurückkehren lassen soll. An Bord der „ Monte Olivia“ hat Parteigenoffe Konrad Finde soeben die fünfzigste KdF.-Fahrt nach Norwegen beendet. Zehntausende von deutschen Volksgenossen verdanken es diesem vortrefflichen Reiseerklärer, daß sich zu dem mächtigen Erlebnis ihrer Fahrt eine unendliche Fülle vo n' neuen Erkenntnissen und Erfahrungen fügt, die ihnen Sinn und Wert der Reise offenbart. „ Achtung , Achtung ! - Achtung !" mit diesen drei Worten fündigt sich auf der Monte Olivia" durch den Lautsprecher immer jener Mann mit der freundlichen Stimme an, der am ersten Tag die große Freiheitsparole ausgegeben hat : „ Hier an Bord ist nichts verboten !" Das sollte zwar nicht heißen, daß nun alles erlaubt sei, aber man verstand schon: Jeder Urlauber tue so wie zu Hauſe ! Damit war schon die Furcht vor dem Lautsprecher ge= brochen, der "" Ansager" gehörte nicht zu den Widersachern der sommerlichen Erholung ! Der der „ Monte Bordberichterstatter Olivia" eroberte sich rasch das Vertrauen seiner zweitausend Zuhörer.
Kleine Lektion über christliche Seefahrt Er führte zu allererst einmal die fachmännische Seemanssprache ein. Wehe dem, der hinter Blankenese noch zu einem Steward „ Kellner" oder „Herr Ober" gesagt hätte. Die Unterſee= boote kamen doch da nicht „ links“ vorbei sondern bad bord, das gehörte sich einfach so. Und auf der Höhe von Helgoland konnte man schon im Schiffsgang hören, wie jemand einen Miturlauber bat, bei dieser Enge doch immer steuerbord auszuweichen . Von unserem Bordberichterstatter Finde oben auf der Kommandobrücke konnten wir ſchließlich auch keine andere Ausdrucksweiſe erwarten. Als ehemaliger Offizier der deutschen Handelsflotte würde es ihm auch wohl schwer fallen, das Schiff „,abfahren“ und nicht ablegen zu laſſen. Und noch etwas lernten wir schon in der Elbmündung : Daß man ein passierendes Schiff nicht ohne Gruß vorübergleiten läßt. „ Wo sind die Taschentücher ?“ ----- das wurde ein Kommando, dem niemals viel Nachdruck verliehen werden mußte ; dann kam ein freundliches „ Winke, winke !“ und von dem Ufer oder von einem anderen Dampfer wünſchte man uns ebenfalls gute Fahrt. Wir waren in alle guten Seemannsbräuche eingeweiht, noch ehe wir das freie Meer erreicht hatten. Und sicher war, daß wir durch den Lautsprecher alles erfahren könnten, was uns irgendwie erfahrenswert erschien.
auf die wir gewartet hatten. Nicht zu früh und nicht zu spät, nicht zu wenig, um auch wirklich zu verstehen, nicht zu viel, damit wir der Erflärungen nicht überdrüssig wurden. Wirklich, eine Kunst für sich! Wir fuhren an den einsamen Küsten der Fjorde entlang. Wer hätte nicht wissen wollen, wie diese Menschen leben, scheinbar doch völlig abgeschnitten von der Welt : Wir erfuhren ge= Und nügend über die Verkehrsmittel. von was leben diese Norweger, denen doch um das Haus herum nur ein ganz geringes Maß Aderland zur Verfügung steht: Wir wissen heute alle über den Fischreichtum der Fjorde, über die Pelztierzucht , den Obſtgewinn der fruchtbaren Niederungen Bescheid. Aber Schulen gibt es doch bestimmt dort nicht; aber auch das Problem wird gelöſt : Finden sich in einer Siedlung weniger als sieben Kinder, dann kommt in jedem Jahr ein Monat lang ein Wanderlehrer. Mehr als sieben Kinder werden auf Staatskosten zur nächsten größeren Niederlassung abgeholt, und dort erhalten sie dreimal im Jahr je einen Monat Unterricht. In der Zwischenzeit müssen die Eltern selbst tätig sein. Und der Erfolg : Norwegen hat noch nicht ein Prozent Analphabeten ! Der Lautsprecher weiß alles Wir haben an den engen Stellen der Fjorde die Breite der Durchfahrtsstelle geschäßt, ge= wettet : Unser Reiseerklärer sprang als Schiedsrichter ein, ohne daß wir ihn gebeten hatten. Ja, wer hätte uns denn sagen sollen, daß die unzählbaren Wasserfälle der norwegischen Fjorde dreizehn Millionen Pferdestärken für die Elektrizitätserzeugung zur Verfü= gung stellen, daß wir in Haugesund auf Backbord aufpassen sollten : Dort grüßte auch diesmal wieder ein Reichsdeutscher mit der Haken= kreuzflagge ; er beſigt in dieſer Stadt eine kleine Weberei. Und eines hätten wir bestimmt überhört : die Grüße, die uns in Balholm im SogneFjord von einem Landsmann an die Heimat aufgetragen wurden. Zwischen der norwegischen und der deutschen Fahne sprach er deutlich vernehmbar durch das Sprachrohr zu uns herüber. Wie gern hätten wir ihm die Hand gedrückt.
Erjehnte Antwort ohne Frage Aber kaum waren wir in die Schären und Fjorde Norwegens eingefahren, da stellte sich alsbald eine unwiderlegbare Erfahrung ein : Aus dem Lautsprecher erreichten uns im rech = ten Augenblid immer gerade die Worte,
Den Wünschen auf der Spur Nun gilt es, das Geheimnis zu lüften, wie es der Stimme aus dem Lautsprecher möglich war, jede Frage zu beantworten, bevor sie noch gestellt war. Unbekannt und unerkannt ſtreiſte
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Finde durch das Schiff. Hier schnappte er den Brocken eines Gespräches auf, dort inszenierte er selbst eine Unterhaltung. Er mußte doch wissen, wo der geistige Schuh drückt ! Die Wißbegierigsten aber hatte er stets in unmittelbarer Nähe : Sie umstanden dicht die Kommandobrücke. Da gab es so viele Fragen, daß unser Reiseerklärer leicht die wahrscheinlich alle interessierenden herausgreifen konnte, da er sich in den Geist seiner Urlauber eingefühlt hatte. Ein ununterbrochenes, fünf Tage dauerndes Wechselgespräch war es also, das -— faſt unbemerkt zwischen allen Paſſagieren und dem Mann am Mikrophon auf der Kommandobrücke geführt wurde . Allerdings wäre all das unvollkommen gewesen, wenn nicht schon unser vortrefflicher Kdz. -Kapitän Petersen den unstillbaren Sehhunger seiner Reisenden gekannt hätte. Wir hatten dabei auch beſonderes Glück : Kein Wind verlangsamte unsere Fahrt, kein Nebel störte auf längere Zeit die Sicht. Die „ Monte Olivia“ hatte Vorsprung gewonnen. Ihr Kapitän brauchte uns keinen Genuß entbehren zu laſſen. Was auf unserer Route sehenswert war, wurde nicht umgangen ! Der Kurs wurde geändert, wir steuerten hin, wo es Besonderes zu sehen gab! Freilich fehlte es unserem Bordberichterstatter dann auch nicht an Stoff. Und in seine Reisemappe hat er diesmal manche neue Eintragung vorgenommen . Denn auch er befindet sich immer wieder auf Entdeckungsfahrt. Die Kunst des
Schweigens
Und schließlich haben wir noch eine Meisterſchaft bei ihm entdeckt, die in ſeinem Beruf wohl
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selten zur Reife kommt : Konrad Finde kann auch schweigen ! Wer von uns hätte im Angesicht der erhabenen Einsamkeit der norwegischen Berge immer Erklärungen hören. wollen. Wo sie notwendig waren, wurden ſie dann vorher gegeben, damit wir ungestört genießen konnten, oder nachher, wenn es richtiger war, erst die Gewalt der Eindrücke wirken zu laſſen. Und warum sollten die Urlauber nicht auch selbst angeregt werden ? Für unbeantwortete Fragen war ja zum Schluß der Fahrt der Briefkasten da. Durch nichts hätte unser Reiseerklärer das eroberte Vertrauen seiner Urlauber besser beweisen können: Wie tief sind die Fjorde ? Müſſen wir in den Fjorden an Norwegen Passagiergebühren bezahlen ? Wieviel Arten von Möwen begleiten uns ? Welches sind die höchsten Berge, an denen wir vorübergekommen sind ? Besteht zwischen Deutschland und Norwegen ein Schüleraustausch? Wo nehmen die Fjord-Bewohner das Trinkwasser her? --- nichts war so abwegig, als daß es nicht hätte gefragt werden können.
Erleben und erfahren Mit Neugierde hatte das alles nichts zu tun, die Urlauber wollten auch unseren Bordberichterstatter nicht in Verlegenheit bringen. Aber selten offenbarte sich uns so schön die AufWissensdurſt der geschlossenheit und unseres deutschen Arbeiters ! Wie sehr hat diese Fahrt in die Fremde seinem innersten Wunsche entsprochen ! Ein schöner Beruf, Urlaubsgestalter auf Dr. B. unseren KdF.-Schiffen zu sein !
Vorgeſchichte
im Unterricht
Wahrung des Erbes der Vorzeit und Ausweitung des deutſchen Geſchichtsbildes Grundlagen nationalſozialiſtiſcher Erziehung NSK Unter den Fachgebieten, die heute im Brennpunkt des Interesses unserer Erziehung stehen, nimmt die deutsche Vorgeschichte neben der Rassenkunde unstreitig eine entscheidende Stellung ein. Auf keinem anderen Gebiet ist durch die nationalsozialistische Revolution ein so grundlegender Wandel in der Bewertung einer Wissenschaft erfolgt wie gerade hier. Aus der Enge und Begrenztheit der Fachwissenschaft hat der Nationalsozialismus die deutsche Vorgeschichte herausgehoben und zur Ehrensache des ganzen Volkes gemacht. Das hat seinen tiefen Grund in einer Um = wertung der Geschichte , die wir heute nicht mehr als „Weltgeschichte" einer farblojen ,,Menschheit“ sehen und lehren können, sondern die wir als Geschichte von Völkern als den blutund schigsalgebundenen Mächten der Erde erleben und gestalten müssen . Ein solches neues Geschichtsbild wird naturgemäß die Schicksale des eigenen Volkes in den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellen und die Kulturhöhe dieſes Volkes auch nur an seinen eigenen Maßstäben messen. Er erscheint dabei gleichgültig, ob über diese Geschichte schriftliche Zeugnisse vorliegen oder ob wir die Gesittung unserer Vorfahren
und ihre Schicksale aus den Funden erschließen, die uns der Boden durch die Jahrtausende be= wahrt hat. Die Vorgeschichte tritt nicht als Gegensatz der Geschichte im engeren Sinne auf, sondern sie behandelt mit den aus ihrem Stoff sich ergebenden Arbeitsmethoden den ältesten Abschnitt der Geschichte unseres Volkes . Alfred Rosenberg wies als Erster auf diese grundlegende Ausweitung des deutschen Geschichtsbildes hin mit seinem bekannten Saß, daß „ die deutsche Geschichte nicht bei Kaiser Karl, sondern den Hünengräbern der nordischen Heide beginnt". Was einzelne völkische Vorkämpfer, wie Danneil , Lisch und besonders Gustaf Kossinna seit fast einem Jahrhundert an wissenschaftlichen Ergebnissen ihrer Erforschung der heimischen Vorzeit erarbeitet hatten, ist ſo= mit durch die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung in den Blickpunkt des allgemeinen Intereſſes getreten. Zwei Grunderkenntniſſe ſind dabei von entscheidender Bedeutung : 1. daß unsere germanischen Vorfahren keine kulturlosen Barbaren waren, sondern eine arteigene bäuerliche Hochkultur seit über 3½ Jahrtausenden besaßen ; 2. daß die Kultur Alteuropas im Gegensatz zu
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RSK Folge 172 früheren Anschauungen eine ganze Anzahl ihrer wichtigsten Bestandteile dem Norden verdankt, der in vorgeschichtlicher Zeit mehrmals rassisch hochwertige Völker und Stämme abgab, die zugleich die Träger einer hohen bäuerlichen Kultur waren. Es ist für den nationalsozialistischen Erzieher eine selbstverständliche Pflicht, die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse der Vorgeschichtsforschung in lebendiger Form in Schule Jeder Unterricht und Schulung einzubauen. über den deutschen Menschen, deutsche Geschichte und deutschen Raum muß mit den Jahrtauſenden unserer Vorzeit beginnen. Ein einprägſames Bild der Kulturhöhe unserer germanischen Vorfahren muß jedem deutschen Schulkind ver= mittelt werden, und die veralteten Anschauungen über die Germanen müſſen aus dem Unterricht endgültig verschwinden. Es steht über dieser Arbeit das Wort von Hans Schemm : ,,Wer behauptet, die Germanen seien kulturlose Heiden gewesen, fälscht die Geschichte und be geht ein Verbrechen am deutschen Blute. " In den späteren Schuljahren muß auch ein politisches Bild Alteuropas die großen Kulturleistungen des Nordens erkennen laſſen, wobei es beſon= ders auf die Herausarbeitung der aus Blut und Boden geborenen ewigen Werte des nordischgermanischen Volkstums ankommt. Das letzte Ziel der Erziehung muß auch hier die Erwedung des Stolzes auf das Erbe der Vorzeit sein, das zugleich als heiliges Vermächtnis und Aufgabe vor uns steht. Der deutschen Erzieherſchaft erwächst hier eine gewaltige Aufgabe, die freilich nur zu lösen ist,
Verſtändnis für das Geschehen der Gegenwart Reichsschulungsleiter Schmidt vor dem 25. Lehrgang im Hause der Deutschen Erziehung NSK Bayreuth, 28. Juli. Im Hause der Deutschen Erziehung sprach vor den Teilnehmern des 25. Reichslehrganges des NSLB. der Reichsschulungsleiter der NSDAP., Gauleiterstellvertreter Pg. Schmidt. Nach einem Rückblick in die deutsche Geschichte befaßte er sich mit der gestaltenden Kraft unſerer Zeit, der nationalsozialistischen Idee , die die jahrhundertelang mißachteten göttlichen Gesetze des Blutes und der Rasse wieder in ihre Rechte einsetzt im Kampfe gegen die jüdisch-orientalisch-bolschewistische Lehre der Lebensverneinung und Zerstörung jeder höheren Bindung. Er forderte von jedem Nationalsozialisten, das Geschehen der Gegenwart so groß zu sehen, wie es wirklich ist : als Abschluß eines Jahrtausends und als Aufbruch einer neuen Zeit. Nordische Schriftsteller zu Gast Das Deutsch-Nordische Schriftstellerhaus in Travemünde wieder geöffnet NSK Berlin, 28. Juli. Im Deutsch-Nordischen Schriftstellerhaus sind in diesem Jahre zum vierten Male wiederum Gäste aus den skandinavischen Ländern und deutsche Schriftsteller zuſammengekommen. In den vergangenen drei Jahren haben im Deutsch-Nordischen Schriftstellerhaus 15 Schriftsteller aus den nördlichen Ländern und acht deutsche Schriftsteller die Sommermonate ge= meinsam verbracht. In diesem Jahre sind als
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28. Juli 1937 wenn die Erzieher selbst sich mit dem nötigen Rüstzeug versehen können. Hier mußte in erster Linie die praktische Arbeit der Schulung einsehen. In mehreren Gauen haben unter der Leitung des Reichssachbearbeiters für Vorgeschichte, Professor Hans Reinerth , Schulungswochen für deutsche Vorgeschichte stattge= funden, die einen geſchloſſenen Überblick über die deutsche Vorgeschichte nach den aufgezeigten Richtlinien gaben. Diese Arbeit wird fortgesetzt, bis sie sich gleichmäßig über die Gaue erstreckt hat. Die von der Hauptstelle Vorgeschichte des Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP . und dem Reichs = bund für Deutsche Vorgeschichte her ausgegebene Monatsschrift Germanen -Erbe" hat es sich zum Ziel gesetzt, zum lebendigen Mittler des Vorzeitwiſſens zu werden und dem Lehrer besonders auch hochwertige Bilder für den Unterricht in die Hand zu geben. Die deutschen Vorgeschichtssammlungen und Museen sollen weitgehend ausgebaut werden, damit sie auch dem Unterricht dienstbar sein können ; be= ſonders bei den Heimatmuſeen wird dieſe Arbeit meist von Lehrern geleistet werden. Wandbilder, Karten und Lehrmittel aller Art zur deutschen Vorgeschichte werden unter der Aufsicht des Reichssachbearbeiters neu geschaffen.
So wird die Arbeit im NS.-Lehrerbund ihr Teil dazu beitragen, daß jeder an dem so verschütteten Erbe unserer Vorzeit wieder teilhaftig wird und Kraft gewinnt für die Gegenwart und Zukunft unseres Volkes.
Gäste des Hauses bereits eingetroffen : aus Dänemark Kelvin Lindemann und aus Schweden der bekannte Lyriker Einar Malm und der Romanſchriftsteller Gösta Gustaf Janſſon. Aus Norwegen kam der junge Schriftsteller Per Imerslund. Deutſchland ist durch Martin Damß, Ferdinand Oppenberg, Rothacker und Gerhard Schumann vertreten. Das Haus ist in diesem Jahre bis zum 31. August geöffnet. Deutsche Schweſtern nahmen teil Tagung des Weltbundes der Krantenpflegerinnen NSK Berlin, 28. Juli. In London wurde dieser Tage der eine Woche dauernde Kongreß des Weltbundes der Krankenpflegerinnen beendet. 3200 Schwestern vertraten Deutschland war durch 25 35 Länder. Schwestern vertreten, die den verschiedenen deutschen Schwesternorganisationen angehören. Die Leiterin der deutschen Delegation war Frau Oberin Blunck, die die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands leitet. Dieser Verband hat 1904 mit einem englischen und einem amerikanischen Schwesternverband zusammen den Weltbund der Krankenschwestern gegründet und iſt ſeither sein Mitglied. Die Aufgabe des Weltbundes besteht im besonderen darin, die Ausbildung und die Weiterbildung der Schwestern zu fördern und das Gefühl der inneren Verbundenheit aller Schwestern der Welt zu stärken. Es kann festgestellt werden, daß dies in erfreulicher Weise in London gelungen ist und die Anwesenheit der deutschen Schwestern zu ihrem Teil ſtark dazu beigetragen hat.
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N Deutſch G K Gonder die e Recht nſt Das
Die
Pflicht zur
Nothilfe
Nicht nur bei Lebensgefahr, ſondern auch bei Gefährdung von Sachgütern beſteht die Pflicht zur Hilfe – Erhöhte Strafen bei Verweigerung der Hilfeleiſtung
NSK Das liberale Strafrecht kannte keine allgemeine Rechtspflicht zur Hilfeleistung bei Unglücksfällen oder gemeiner Not. In einem Rechtssystem, dem als höchstes Rechtsgut der Schutz des einzelnen gegenüber allen, auch gegenüber seinem eigenen Staate und Volke, vorschwebte, bestand immer nur dann eine Pflicht zur Hilfeleistung dem Mitmenschen gegenüber, wenn ein besonderer Rechtsgrund" dafür gegeben war. Erst dann, wenn ein Polizeibeamter vergeblich zu einer Hilfeleistung aufgefordert hatte, die ohne erhebliche eigene Gefahr vorgenommen werden konnte, war Rechtswidrigkeit und Strafbarkeit gegeben. Auch der damals geltende Strafrahmen spricht für ſich : Iemand, der einen in der Kurve geſtürzten Radfahrer hilflos liegen sah, so daß er von dem nächsten daherkommenden Auto einfach überfahren werden mußte, und der der Aufforderung eines Polizisten, ihm beim Wegschaffen des Berunglüdten zu helfen, nicht nachkam, konnte mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit einfacher Haft bis zu sechs Wochen bestraft werden!! Das hätte auch gegolten, wenn der Verunglückte dann tatsächlich überfahren worden wäre. Daß diesem Rechtszustande ein Ende gemacht werden mußte, will uns heute gleichsam als eine Selbstverständlichkeit erscheinen . So hat unsere Gesetzgebung schon bald nach dem Um= schwung in das Strafgesetzbuch eine neue Vorschrift eingefügt, die, wie ein maßgebliches Erläuterungsbuch sagt, „ den seit der nationalsozialistischen Erhebung eingetretenen Wandel in den Auffaſſungen über die Pflichten des einzelnen gegenüber der Volksgemeinschaft und sein Verhältnis zu den Volksgenossen besonders deutlich" macht. Heute fann mit Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden, wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet. In gleicher Weise bleibt daneben derjenige strafbar, der einer polizeilichen Aufforderung auf Hilfeleistung nicht nachkommt, obwohl er der Aufforderung ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verlegung anderer wichtiger Pflichten genügen kann. Diese kleine Vorschrift des § 330 c des Strafgesetzbuches, die dem Strafrecht eines Volkes eine andere Weltanschauung aufgedrückt hat, ist für alle Rechtsgebiete von größter Bedeutung, denn das Anwendungsgebiet des Gesetzes ist nicht nur auf die Strafbarkeit allein beschränkt. Wer der Nothilfepflicht zuwiderhandelt, macht sich auch zivilrechtlich für allen den Schaden ver antwortlich, der durch seine gemeinſchädliche und gemeinschaftsfeindliche Handlungsweise entsteht.
Manchem, der nicht mit dem täglichen Leben unserer Gerichte verwachsen ist, mag es vielleicht so scheinen, als ob die Vorschrift doch mehr theoretischer Natur sei, da praktische, hierher ge= hörige Fälle wohl kaum vorkommen würden. Durchaus nicht. Alle Gerichte, bis hinauf zu dem Reichsgericht, haben sich oft mit dieser Bestimmung zu befassen, und sind leider auch öfters gezwungen, die angedrohten Strafen zu verhängen. So hat das Reichsgericht die Strafbarfeit gerade in dem Falle verunglückter Kadfahrer bejaht, und zwar mit ausdrücklicher Be= zugnahme auf die in dem Unterlaſſen der Hilfeleistung zu Tage getretene rücksichtsloje Ge= sinnung unabhängig davon, ob und welche Folgen das Unterlassen der Hilfeleistung gehabt hat". Wer sieht, daß ein bereits Betäubter durch ausströmendes Gas ermordet werden soll, und dies Verbrechen durch einfaches Abdrehen des Gashahns verhindern könnte, brauchte nach der juristischen“ Denkungsweise der vergangenen Zeit den Gashahn nicht zu schließen. Dech fühlt wohl jeder die Strafbarkeit. Das Gesetz in seiner jetzigen Form folgt hier dem „ Rechte, das mit uns geboren ist“, und bestraft wegen Nichtausübung der Nothilfe. Auch dieser Fall stammt vom Reichsgericht. Das Anwendungsgebiet des Gesetzes ist nicht auf die Fälle beschränkt, in denen Menschen in Leibes- oder Lebensgefahr schweben. Auch die gemeine Gefahr für Sachgüter, zB. bei Feuersbrünsten, Waldbränden oder Überschwemmungen, oder eine gemeine Not, wie bei gemeinem Mangel an Waſſer oder Licht, verpflichtet geſet= lich zur Betätigung des Zuſammengehörigkeitsgefühls, zur praktiſchen Durchführung des Gemeinschaftsempfindens. Dafür, daß unsere Vorschrift nicht dazu benugt wird, aus allen möglichen weit hergeholten Bestimmungen irgendwelche, dem einzelnen Volksgenossen unverständliche Rechtspflichten zu kon= struieren, sorgt das Gesetz selbst. Das „ gesunde Volksempfinden" bildet hierbei die natürliche Grenze. Es wird, wie an maßgeblicher Stelle bemerkt worden ist, „ keine übertriebenen Anforderungen stellen und keinen bis zur Selbstaufopferung gehenden Heroismus verlangen ; wohl aber je nach Lage des Falles das Inkaufnehmen eines etwa durch Zeitverlust entstehenden ge= schäftlichen Nachteils, unter Umständen auch einer im Verhältnis zum drohenden Schaden unbeachtlichen körperlichen Gefahr fordern“. Auch in dieser Hinsicht haben unsere Gerichte die angemessenen Grenzen zu ziehen gewußt. wrg.
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Gaſtwirt haften !
Das Wohl und die Sicherheit des Reifenden besonders berücksichtigt - Weitgehende Haftpflicht des Gastwirts Bestimmungen, die man vor der Reiſe wiſſen muß
NSK Wer kommt für den Schaden auf, wenn ein Hoteldieb sich an den Sachen des Gastes vergreift? Die Antwort auf diese Frage muß verschieden ausfallen, je nachdem der Diebstahl bei einem Schank- oder Gastwirt vorgekommen ist. Ein Schank wirt, alſo der Inhaber einer Wirtschaft, Konditorei, Frühstücksstube oder eines Kaffeehauſes (kurz geſagt, überall da, wo lediglich Speisen und Getränke an andere gegen Bezahlung verabfolgt werden ) , haftet nicht für die in ſeinem Hauſe abhanden gekommenen Gegenstände eines Fremden. In einem solchen Lokal muß man selbst auf seine Sachen achtgeben. Es ist daher überflüssig, wenn der Wirt durch einen Anschlag darauf noch besonders hinweist und seine Haftung ablehnt. Anders liegt der Fall beim Gastwirt, demjenigen nämlich, dessen Gewerbe in der Beherbergung Fremder besteht, der ihnen also Gastzimmer zur Verfügung stellt. Der Gastwirt haftet für allen Schaden, den ein Gast durch den Verlust oder die Beschädigung eingebrachter Sachen erleidet. Es spielt hierbei keine Rolle, wer den Schaden verursacht hat, ob der Wirt, seine Leute oder ein Dritter. Auch ist es ohne Bedeutung, ob ein Verschulden vorliegt und wen dies trifft. Nur wenn der Gast, ein Begleiter des Gastes oder eine Person, die er bei sich aufgenommen. hat, den Schaden verschuldet hat, wird der Wirt von seiner Haftung frei . Das gleiche gilt, wenn der Schaden eintritt durch die Beschaffenheit der verlorenen oder beschädigten Sache selbst oder durch höhere Gewalt, also durch äußere Ereignisse, die sich trot aufgewendeter gesteigerter und dem Geschäftsbetrieb angepaßter Sorgfalt nicht vermeiden ließen und deren Verhütung nicht menschenmöglich war, zB. Brand durch Bliz oder von außen, Erdbeben, Sturm usw. , nicht dagegen ein im Inneren des Hauses entstandener Brand oder Diebstahl . Die Haftung des Wirtes erstreckt sich auf alle vom Gaſt eingebrachten Sachen. Hierunter sind auch solche zu verstehen, die der Gast bei sich trägt oder nach seiner Aufnahme empfängt oder bei vorübergehender Abwesenheit zurückläßt, nicht aber auf Gegenstände, die er bei endgültiger
Die Mieten im Rahmen
Aufgabe seines Zimmers zurückläßt, damit sie ihm nachgesandt werden. Im übrigen ist Voraussetzung für die Haftung, daß der Gast aufgenommen ist . Es genügt also nicht, daß man im Hotel eingekehrt ist, es muß vielmehr ein Zimmer genommen werden. Dieses braucht aber nicht notwendig im Gasthaus selbst zu liegen, es kann sich auch in einem dazugehörigen Nebengebäude befinden. Auch braucht die Aufnahme nicht vom Wirt persönlich zu erfolgen. Dies kann auch durch den Geschäftsführer, den Kellner oder Pförtner geschehen, ja selbst vom Hausdiener, mit dem sich der Gast am Bahnhof verſtändigt und dem er sein Gepäck übergibt. In diesem Falle haftet der Wirt auch schon dafür, daß die Koffer des Gastes unbeschädigt zu seinem Hause gelangen . Eine besondere Regelung hat das Gesetz über die Haftung für Geld, Wertpapiere und Koſtbarkeiten getroffen. Hierfür haftet der Gastwirt nur bis zum Betrage von 1000 Mark. Weiß der Wirt aber um den Wert dieſer Dinge und nimmt er sie trotzdem zur Aufbewahrung an, so haftet er unbeschränkt. Gleiches gilt natürlich, wenn solche Wertsachen durch Verschulden des Wirtes oder seiner Leute abhanden kommen oder beschädigt werden. Schließlich haftet der Wirt für solche Sachen auch dann unbeschränkt, wenn er ihre Aufbewahrung ablehnt. Er kann sich somit dieser unbeschränkten Haftung für Wertgegenstände nur dadurch entziehen, daß er den Gast abweist und ihm die Aufnahme in seinem Hotel versagt. Die oben ausgeführten gesetzlichen Bestim= mungen über die Haftung des Gastwirtes fassen die Bequemlichkeit und Sicherheit des Reiſenden ins Auge. Jeder soll sich unbekümmert und sorglos ſeiner Erholung und Ausspannung hingeben können. Dieser Pflicht kann auch der Wirt nicht dadurch aus dem Wege gehen, daß er in seinem Lokal einen Anschlag anbringt, nach dem er jede Haftung ablehnt. Ein solcher Hinweis ist rechtlich ohne Wirkung, er entlastet also den Wirt nicht und bürdet auch nicht dem Gast selbst die Verantwortung für seine Sachen P. H. auf.
des Vierjahresplanes
Mieterhöhungen ſtrafbar – Auch Umgehungsverſuche des Mietſteigerungsverbotes unzuläſſig NSK Für die Durchführung des Vierjahresplanes ist es besonders wichtig, daß unsere Wirtschaftslage ruhig und ausgeglichen bleibt, das heißt, daß das aufeinander abgestimmte Preis- und Lohnniveau nicht gestört und in Mißverhältnis zueinander gebracht wird. Diese jedem Einsichtigen verständliche Aufgabe könnte theoretisch ohne gesetzliche Maßnahmen nur durch vernünftiges Verhalten aller gelöst wer-
den. In der Praxis aber bedarf es hierzu eben der mit Gesezeskraft ausgestatteten Anordnungen, weil nicht alle einsichtig sind, nicht alle aus Gemeinnut ihre eigensüchtigen Wünsche fallen lassen. So ist am 26. November 1936 eine Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen ergangen, allgemein kurz Preisstoppverordnung' genannt. Das Verbot der Preiserhöhung gilt für alle Arten von Waren
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NSK Folge 172 und Gütern und Leistungen, es erstreckt sich auch auf die Mieten von Wohnungen. Maßgebend für die Höhe der Miete ist der 18. Oktober 1936, der als Stichtag für die Preisstoppverordnung gewählt worden ist. Über den an diesem Tage für die Wohnung bezahlten Mietzins hinaus darf der Vermieter keine Miete verlangen, und der Mieter darf keine höhere Miete zahlen, anderenfalls macht er sich strafbar. In welchem Rahmen sich die Miete am 18. Oktober 1936 hielt, ist ganz gleichgültig. Es kommt also nicht darauf an, ob die Miete der gesetzlichen Miete' entsprach, ob sie höher oder niedriger als die gesetzliche Miete oder Friedensmiete' war. Ja, selbst wenn der am Stichtag geltende Mietzins nur aus ganz be ſonderen Gründen stark herabgesezt und im Verhältnis zum Wohnungswert unangemessen niedrig war, darf für die Zukunft, solange sich Deutschland im Kampf um seine Unabhängigkeit befindet und solange die Preisstoppverordnung gilt, auch der unangemeſſen niedrige Mietpreis nicht eigenmächtig erhöht werden. Im täglichen Leben kommen nun fortlaufend alle möglichen Versuche vor, dieses Mietsteigerungsverbot zu umgehen. wird bei Wohnungen, die mit Warmwaſſeranlage und Zentralheizung versehen sind und bei denen der Mietpreis in den eigentlichen Wohnungsmietzins und in eine Gebühr für Warmwasser und für Heizung aufgegliedert ist, die Gebühr für das Warmwasser oder das Heizungsgeld erhöht ; oder es versuchen Hauswirte, durch den Einbau von Warmwasseruhren die von ihnen bisher getragenen Unkosten für das Warmwasser auf die Minter abzuwälzen, wieder andere erhöhen die vereinbarten Beträge für die gewährte Gartenbenutzung. Diese Versuche sind, so mannigfaltig und geschickt sie auch ſein mögen, zum Scheitern verurteilt ; denn sie alle stellen eine verbotene verschleierte Mietsteigerung dar. Wie kann sich nun der Mieter gegen solch eine verschleierte Mietsteigerung schützen ? Er braucht den Anforderungen des Vermieters nicht Rechnung tragen, sondern zahlt einfach
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28. Juli 1937 seine alte, am 18. Dezember 1936 gültige Miete weiter. Wenn er dem Ansinnen folgt und höhere Miete zahlt, macht er sich strafbar. Vielfach wird sich der Vermieter dann bescheiden. Es kommt aber auch vor, daß der Vermieter alsdann das Mietverhältnis fündigt. Diese zum Zwecke der Mietsteigerung vorgenommenen Kündigungen sind nichtig. Die Preisstoppverordnung sagt zwar nichts darüber, sie verbietet nur die Preiserhöhung. Aber da die Kündigung zu einem geseßlich verbotenen Zweck erfolgt, ist sie nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesezbuches sittenwidrig und nichtig. Der Mieter, dem also zum Zwecke der Mietsteigerung gekündigt wird meistens wird die Fortsetzung des Mietverhältnisses zu höherem Preise zugleich mit der Kündigung angeboten —, braucht nicht auszuziehen, das Mietverhältnis besteht zu den alten Vereinbarungen weiter. Er kann, wenn er will, Klage auf Feststellung des Fortbestehens des Mietvertrages (der Nichtigkeit der Kündigung) gegen den Vermieter erheben , er kann aber auch warten, ob der Vermieter gegen ihn Räumungsklage erhebt; diese Räumungsklage muß Dom Gericht abgewiesen werden. Verschiedentlich kam es zwischen Wirt und Mieter über diese Fragen zum Streit, und der Vermieter kündigte dann auch wegen dieser Streitigkeiten. In diesen Fällen muß das Gericht auf die Gründe der Kündigung eingehen und, wenn sie ihre Ursache in dem Streit über die Mieterhöhung hatte, die Kündigung für nichtig erklären, auch wenn die Wohnung dem Mieterschutzgesetz nicht unterliegt ; denn eine Kündigung, die wegen ihres verbotenen Zwedes nichtig ist, wird nicht dadurch wirksam, daß sie nachträglich auf andere Gründe gestüzt wird, um den gleichen verbotenen Zweck zu erreichen. In dem gleichen Sinne hat ua. bereits das Amtsgericht Münster (Urteil vom 8. April 1937, Juristische Wochenschrift 1937, Seite 1737) entschieden. - Ein allgemeines (ohne Vorliegen einer Mietserhöhung) Kündigungsverbot ist im Rahmen des VierjahresR. L. planes nicht ergangen.
Entschädigung für Luftschuhdienſt Wann erfolgt Vergütung der Auslagen ? – Zufählicher Urlaub für Lehrgänge NSK In Erfüllung der Aufgaben des Luftschutes, das deutsche Volk und das Reichsgebiet vor den Folgen von Luftangriffen zu schützen, ist durch Reichsgesetz vom 26. Juni 1935 die Luftschuhpflicht eingeführt worden. Der Dienst im Luftschutz ist Ehrendienst am deutschen Volk und daher grundsätzlich ohne Gewährung von Vergütung oder Entschädigung zu verrichten. Dieser Grundsatz ist aber aus Billigkeitsgründen mehrfach durchbrochen, und zwar zunächst bezgl . der Sachschäden, also für die unverschuldete Beschädigung solcher Sachen, die zur Ausübung des Luftschußdienstes unentbehrlich sind oder weijungsgemäß mitgebracht werden. Derartige Schäden werden auf Antrag an die Ortspolizeibehörde vom Reich ersetzt.
Aber auch die Leistung persönlicher Dienſte wird unter Umständen vergütet. Wer nämlich zu Lehrgängen von mehrtägiger Dauer einberufen wird, erhält außer den Reisekosten Tageund Übernachtungsgelder oder freie Unterkunft und Verpflegung. Erstreckt sich die Übung nur auf mehrere Stunden, so werden Zehrgelder gewährt. Obendrein erhält der Dienstpflichtige eine Entschädigung für die Abnutzung eigener Kleidungsstücke. Nähere Bestimmungen hierüber, insbesondere über die Höhe der Entschädigung und die einzelnen Voraussetzungen, an die eine Bewilligung geknüpft ist, sind in Kürze zu erwarten. Um möglichst weite Kreise unserer Volksgenossen mit dem Luftschutzgedanken vertraut zu
28. Juli 1937
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REK Folge 172 machen und sie im Luftschuß auszubilden und zu üben, werden in Zukunft entsprechende Veranstaltungen ins Leben gerufen und durchgeführt werden. Bei der Anordnung solcher Ausbildungsveranstaltungen und Übungen soll aber nach Möglichkeit auf das Wirtschaftsleben sowie auf die beruflichen Pflichten und persönlichen Verhältnisse der Beteiligten Rückſicht genommen werden. Deshalb soll die Heranziehung zu laufender Ausbildung und zu örtlichen Übungen auf dem Gebiete des Selbstschutzes jährlich 72 Stunden, in den übrigen Sparten des Luftschutes jährlich 104 Stunden nicht übersteigen. Hierin ist aber nicht einbegriffen die Heranziehung zu Lehrgängen von mehrtägiger Dauer und zu größeren Übungsvorhaben, die vom Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe und den ihm nachgeordne ten Dienststellen (Luftkreiskommandos, Luftgaufommandos) angeordnet oder genehmigt sind. Der Luftschugdienst als wichtigſtes Mittel der Landesverteidigung fordert natürlich auch Opfer. So wird vom Unternehmer (Arbeitgeber) verlangt, daß er luftſchugdienstpflichtige Gefolg= schaftsmitglieder zur Erfüllung ihrer Luftschutzdienstpflicht bis zur Höchstdauer von 14 Tagen im Jahre beurlaubt, soweit die Ausbildungsveranstaltungen und Übungen nicht außerhalb der Arbeitszeit stattfinden können . Eine solche Beurlaubung gibt dem Unternehmer nicht das Recht, das Arbeitsverhältnis zu kündigen, auch muß er das Arbeitsentgelt weiterzahlen, wenn die einzelne Übung die Dauer von zwei Arbeitstagen nicht übersteigt. Andererseits aber hat der
Unternehmer in diesem Falle das Recht, die verfäumte Arbeitszeit jeweils bis zur Dauer eines Tages nacharbeiten zu laſſen. Hierüber werden demnächst noch nähere Bestimmungen ergehen. Die Vorschriften über die Beurlaubung zu Übungen entsprechen im großen und ganzen denen über die Einberufung zu Übungen der Wehrmacht. Der Urlaub ist also grundsätzlich außerhalb des den Angestellten oder Arbeitern zustehenden Erholungsurlaubs zu gewähren. Er wird auf diesen nicht angerechnet, soweit der Übungsurlaub nicht mehr als 2 Tage beträgt oder der Unternehmer bei länger dauernden Übungen die Dienstbezüge oder den Arbeitslohn nicht fortzahlt. Im anderen Falle, also bei länger als zweitägigem Urlaub oder Weiterzahlung des Entgelts durch den Unternehmer, fann der Übungsurlaub auf den Ferien- oder Erholungsurlaub im gleichen oder nachfolgenden Jahr in Anrechnung gebracht werden. Der Erholungsurlaub darf jedoch nur bis zu ein Drittel und nicht um mehr als 10 Tage gekürzt werden. Dabei werden mehrere Beurlaubungen und Übungen im Luftschußdienst und in der Wehrmacht zusammengerechnet. Nachdem nunmehr die Luftschußpflicht gesetzlich verankert ist und die der Betätigung im Luftschuk entgegenstehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten ausgeschaltet sind, steht zu erwarten, daß sich auch der lezte Volksgenoſſe seiner Pflicht gegen Volk und Staat bewußt wird und sich vorbehaltlos und uneigennützig der Mitarbeit im Luftschuß zur Verfügung stellt. P. H.
Wie das Gericht
entschied
Urteile, die jeden intereſſieren
Radfahrer im Großstadtverkehr
Wer zahlt die Notariatskoſten bei
NSK Jeder Radfahrer kennt aus der Zeit seiner ersten Fahrversuche die eigentümliche Erscheinung, daß man, wenn man überholt wird, unwillkürlich unsicher wird und an das über-
Beurkundung des Vorkaufsrechts ?
holende Fahrzeug heranfährt . Meistens geht gleichwohl alles gut, manchmal aber kommt es doch zum Zusammenstoß. Ein solcher Fall, bei dem der Radfahrer durch den überholenden Kraftwagen
getötet
worden
war,
lag
dem
Reichsgericht zur Aburteilung vor. Es sprach, wie die Juristische Wochenschrift" 1937, Seite 1821 , mitteilt, den angeklagten Kraftfahrer frei ; im großstädtischen Verkehr müſſe ein Radfahrer damit rechnen, daß jederzeit neben ihm ein Kraftwagen auftaucht, der ihn überholen will. Dagegen braucht der Kraftfahrer normalerweise nicht damit zu rechnen, daß der Radfahrer durch das Überholen in Unruhe verſegt wird und in den Kraftwagen hineinfährt. Wer auf seinem Rade noch nicht sicher ist, darf sich nicht in den großstädtischen Verkehr einreihen.
NSK Vielfach lassen sich Grundstücksgesellschaf= ten, vor allem aber auch gemeinnüßige Siedlungsgesellschaften, auf den für ihre Zwede ge= eigneten Grundstücken ein Vorkaufsrecht bestellen und ins Grundbuch eintragen. Will dann der Eigentümer sein Grundſtück verkaufen, so hat der Vorkaufsberechtigte das Recht, in den mit dem anderen Käufer bereits abgeſchloſſenen Vertrag an Stelle dieſes Käufers einzutreten. In vielen Fällen hatte der Käufer bereits einen notariellen Vertrag abgeschlossen und die hierdurch entstandenen Kosten bezahlt. Wie jezt das Kammergericht (,,Juristische Wochenschrift" 1937, 1255) in einer begrüßenswerten Entscheidung erkannt hat, muß der Vorkaufsberechtigte, wenn er sein Vorkaufsrecht ausübt, dem ursprünglichen Käufer die Kosten des durch die Überlassung gegenstandslos gewordenen Vertrages erstatten. Es entspräche der Billigkeit, daß das Unternehmen, das den beurkundeten Vertrag für sich wirtschaftlich auswertet, diese Kosten übernimmt, zumal es infolge der Formlosigkeit der Überlassung des Vorkaufsrechts eigene Beurkun= dungskosten spart.
Drud : M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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nalsozialiſtiſch
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Drakten14:11t der Schriftlettung: Fimmers, 80, H. Hernout: 11 00 2 Frans Cher Rad . 6. m. b. 5., erlag ber RSDEB., Ränden . Berlin Chez Berlag, Berlin 628 68, ungenauAndricht nach 1 einZahl Boßiched88. lont4454 e Berl en )
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Bartei -Korrespondenz
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Breſſedienst der N6DUB
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für ble Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der P. Haupt Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicherNSDA Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
5K Folge 173 Blatt 1 29. Juli 1937 nationalsozialistischen Reich Im ersten Sängerbundesfest im
" Volk
SK Ein Band ist es, starf und unzerreiß, das deutsche Menschen durch das ganze ich, über Erdteile und Meere aneinander elt, soweit die deutsche Zunge flingt" s Lied. Die schlichten Worte eines Bolls. es oder eines Wiegenliebes nimmt das ad als erste in seinen Sprachſchaz auf, Lieder Meiten alle seine entscheidenden Lebensionen, fröhliche und ernste, mit Liedern len wir unsere Freunde und Kameraden ins 1b. Wo Menschen deutschen Blutes zus menkommen. geben sie dem Höhenflug der mmung, der Feierlichkeit und der Freude Liedern Sprache und Wirkung, ohne daß le Worte zu fallen brauchen. Menschen, die Lied suchen und sich bei den Lönen eines des zusammenfinden, verstehen sich. Mit bern auf den Lippen marschieren die daten und Formationen, mit Liedern be nen und schließen die großen Feste unserer fsgemeinschaft. in Bolt ist so, wie seine Lieber find, und brauchen wohl auf kein anderes Zeichen zuweisen als auf die Tatsache, daß in der t des tiefften fittlichen und politischen Ber5 der Riggersong das deutsche Volkslied ans ule und Heim, ans Stunden der Stille und breiten Öffentlichkeit verdrängte. Den deuta Sang und seinen guten alten Klang" hat fmann von Fallersleben im Lied der tschen gepriesen. Zenn wir daher in Breslau beim ersten nationalsozialistischen igerbundesfeft im tschland 130 000 jangesfreudige itsche Menschen aus dem Reich und 000 Auslandsdeutsche versammelt en, so können wir wieder daran glauben, im Zeichen neuerwachter Bolksehre und er Boltstumspflege deutsche Gesänge „uns edler Tat begeistern unser ganzes Leben 3". Wir werden in ihnen die großen
im
Lied
Werte unseres völkischen Lebens finden, deren Wesen fie bergen, deren Ruhm fie flingend verkünden, echte, ungeschminkte Ges fühle der Kraft und der Zartheit, den Rhythmus unseres Zeitalters in Liedern der marschierenden Kolonnen, der Arbeit und des frohen Feierabends. Was jeweils ein Zeitalter deutscher Geschichte als wesentlich auszeichnete, kehrte in seinen Gefängen wieder, im mittelalterlichen Lied, in der Raturverbundenheit der deutschen Romantik und ihrer Lieder oder auch im Dröhnen des Hammerschlags und Stampfen der Maschinen unserer modernen Zeit. Immer hat das Lied den Menschen die Herzen zu der Welt= anschauung geöffnet , die es vertrat. Wie der Freiheitsfänger Theodor Körner mit dem von ihm besungenen Schwert in der Hand fiel, so ist der Sänger unserer Bewegung, Horst Wessel , unser größter Märtyrer und durch sein Opfer gemeinsam mit seinem Liede in die Unsterblichkeit des deutschen Boltes eingegangen. Die Deutschen aus aller Welt, die an den Breslauer Tagen teilnehmen, werden hören , was das deutsche Bolt singt und danach den Geist ihrer Heimat ermessen lernen.
Die Klarheit einfacher, schöner Volkslieder steht heute wieder an der Stelle verzerrter, winselnder Songs. Mit jeder Strophe eines Liedes, das heute von den Lippen einer Kompanie Soldaten, eines Sturmes SA., eines HI.Fähnleins oder einer Gruppe deutscher Mädel Alingt, fingt die junge Generation vom Geist nationalſozialistischer Gemeinschaft un d deutscher Weltanschauung, vom Sieg unserer Fahmen über eine morsche Bergangenheit. Diese Lieder sprechen für ans und geben uns Kraft, weit über die Grenzen unseres kleinen Deutſchland hinaus .
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Blatt 2
29. Juli 1937
Statistik
gegen
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Tschechische Propaganda in der Sackgasse - Amtliche Sudetendeutscher Wahrheit SK Zwei Tendenzen find neuerdings das nzeichen in der tschechoslowakischen Statistik ichtlich des Sudetendeutschtums : Einerseits n die in der Statistik verankerten Zahlen gen, daß den Sudetendeutschen innerhalb tschechischen Staatsverbandes Gerechtigkeit erfahre und andererseits finden sich in ihr len, deren offensichtliche Aufgabe es ist, den nschtraum chauvinistischer tschechischer se nach der allmählichen Auslöschung des tschtums überhaupt zahlenmäßig-wissenschaftzu unterbauen. enn das Ausland sich mit der sudetendeutFrage befaßt, so ist die Presseabteilung des ger Ministerratspräsidiums sehr schnell mit len bei der Hand, um besonders , was die end anlangt, die Gleichberechtigung der Sundeutschen mit den Tschechen zu erweisen . lich bedürfen derartige Zahlen erst einer angreichen Bemäntelung , um Gewicht zu Iten . Denn wie wollte man zB. begründen, um im abgelaufenen Schuljahr die deutschen Bürgerschulklassen um [ ks und zurückgegangen find , während die echen und Slowaken eine Schulklaſſenzune um 655 zu verzeichnen haben? Diese Betelung kann nur dadurch erfolgen, daß man veist", daß das Sudetendeutschtum, was seine ölkerungszahl anlangt , stetig im Zurückgehen iffen ist. Vor einiger Zeit hat man es in erholten Kommentaren zur deutschen Beerungspolitik in der Tschechoslowakei in g fertiggebracht , zu beweisen , daß in 40 en eine Million Sudetendeutscher weniger würden als heute .
enn, so sagen sich nun die Tschechen, die tschen binnen furzem sowieso schon in so ingreichem Maße dezimiert sein werden , im soll man diesem sterbenden Volke noch Erhaltung seiner Schulen ermöglichen , die hin bald von Deutschen entvölkert sein en? Das würde richtig sein , wenn es nicht ausgemachter Trid der tschechischen Stawäre , jeweils das zu erweiſen , was gerade pagandistisch nützlich ist.
ist zum Glüd so, daß bei aller ungeheuren schaftsnot im sudetendeutschen Raum der enswille des deutschen Volks : = Is in der Tschechoslowakei noch un ge br ochen ist , daß aber, bevölner 1gspolitisch gesehen, die zahlenmäßige Abte des Volkes lediglich mit der des hischen und des slowakischen Volkes kons geht. Wenn sich aber die Bevölkerungsdes Deutschtums im Verhältnis zum tsvolk auf steiler Höhe erhält, dann wird Et klar, daß alle Maßnahmen, die sich auf schechische Bevölkerungsstatistit des Deutsch= gründen, von vornherein den Stempel chlechten Absicht, nicht aber das Siegel der =senen Ursache tragen. s Sudetendeutschtum ist noch nicht am wie schnell auch immer die tschechischen
Beweise"
Statistiker mit ihren Zahlen bei der Hand ſein mögen, um dies Ende heraufzubeschwören . Nur eines wird man jederzeit bestätigt finden können: daß nämlich die tschechischen Zahlen, die die Fürsorge für das sudetendeutsche Volk" be= treffen, auch dann noch kennzeichnend genug sind, wenn man sie in tschechisch- propagandistischem Zusammenhange zu lesen gezwungen ist. Würden die Sudetendeutschen im Sinne der Erneuerungsbewegung innerhalb ihres eigenen verwaltungsmäßigen Bereiches nicht zur SelbstHilfe gegriffen haben, so wären sie heute wohl schon dem Abgrunde weit näher gekommen als fie es ohnehin schon sind. Dieses Volk stirbt nicht! Die Sudetendeutschen sind noch nicht am Ende, weil sie die Rolle der Jugend für die Zukunft erkannt haben. Das geht sehr deutlich aus Zahlen hervor, die man im Deutschen Jahresbericht der Jugendfürsorge für 1936, einer der zahl= reichen Selbsthilfeorganiſationen des Sudetendeutschtums, findet. Aus diesem Bericht geht hervor, daß diese Organisation 1936 insgesamt 279 097 Kindern mit einem Betrag von 17 029 737 Tschechenkronen geholfen hat. Eine besondere Rolle in der gesamten Jugendbetreuungsarbeit spielten 507 Mütterbera = tungsstellen , die 37 000 Kinder betreut haben. In Fach- und Heilanſtalter wurden 907 Kinder untergebracht. Die Erholungsfürsorge hat 4415 und die Be = fleidungsfürsorge 33 661 Kinder erfaßt. faßt. Diese Zahlen kann man nur würdigen, wenn man weiß, daß die Gelder, die hier in der Selbsthilfearbeit der Sudetendeutschen zusammengeströmt sind, aus den Händen deutscher Menschen kommen, die nur einen Teil dessen verdienen können , was der ärmſte Deutsche für seine Arbeit innerhalb des Reiches erhält. Die sudetendeutsche Jugend ist nicht tot. Sie steht heute zum großen Teile in dem großen Deutschen Körpererziehungsverband , dem ,,De u te schen Turnverband", ber 144 000 Mitglieder zählt und dessen Ehrenobmann Konrad Henlein ist. Wäre dieser Verband nicht , so hätte sich das sozialpolitische Elend der Sudetendeutschen auf die Jugend in pſychiſcher Hinsicht wohl schon weit mehr ausgewirkt, als das leider die Entwicklung der letzten Jahre sowieso schon mit sich gebracht hat.
Aber die Tschechen haben es bisher nicht für notwendig gehalten , auf Grund des neuen GeJetes über die Wehrerziehung in der Tschecho= slowakei den „ Deutschen Turnverband" in die Stala derjenigen Organisationen einzureihen, die von Staats wegen beauftragt werden , die moralische, törperliche und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Bevölkerung in der Hinsicht zu steigern , daß die Staatsverteidigung dem Sinne des Gesezes nach durch eine derartige Erziehung in entscheidender Weise eine Grundlage erhält.
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REK Folge 178 Das Gesetz Reht vor, daß im Rahmen der internationalen Verträge auch Ausländer, die dauernd in der Tschechoslowakei wohnen, zur Teilnahme an den wehrpolitischen Übungen der beauftragten tschechischen und slowakischen Verbände verpflichtet werden können. Für den sudetendeutschen Verband aber sehen die Tschechen teinen Platz in dieser neuen Wehrerziehungsarbeit. Prag fordert von den Sudetendeutschen, daß fie gute Staatsbürger seien. Die Sudeten= deutschen lassen die Prager Regierung durch ihre parlamentarischen Vertreter jeden Tag aufs neue wissen, daß sie bereit sind, ihre w ftaatsbürgerlichen Verpflichtungen nachzukommen. Sie forderten gleich zu Beginn der Erörterung des neuen Wehrgesezes ihre Beteiligung und versprachen ihren Einsatz. Prag aber hat fie nicht herangezogen. Wir meinen, daß sich die tschechische Propa»
29. Juli 1937 gandamaſchine in eine Sacgaſſe begeben hat und daß insbesondere die tschechische Statistik vor einer merkwürdigen Alternative steht. Es muß in der Tat für die Tschechen eine unangenehme Bemühung sein, den sudetendeutschen Lebenswillen so lange totgesagt sein zu laſſen, wie das für die Forderungen des tschechischen Chauvinismus opportun ist, sie aber andererseits schnell dann zu einem quiclebendigen Irredentismus zu erwecken, wenn liberale Demokraten des Auslandes zur Stadt an der Moldau kommen, um fich für das Schicksal der Sudetendeutſchen zu „interessieren“. Die sudetendeutsche Selbsthilfebewegung hat bewirkt, daß das Sudetendeutschtum nicht sterben kann, auch wenn der tschechische Chauvinismus es sterben laſſen möchte. Von der Statiſtik ganz abgesehen : die läßt einmal sterben und einmal leben. GHC.
Olympiaerfolge
1937
Die Auswirkungen der Olympiſchen Spiele – Aufſtieg der Leibesübungen 'in aller Welt Die englische Keep-fit"-Bewegung - „Dopo Lavoro" und Kraft-durch-Freude-Sport NSK Als am 1. August 1936 die XI. Welt> spiele durch den Führer und Reichskanzler in der Olympischen Kampfbahn in Berlin feierlich eröffnet wurden und die Vertreter von 53 Nationen den Olympiſchen Eid ablegten, bedeutete dies einen besonderen Höhepunkt in der GeIchichte des Sports. 16 Kampftage führten die Jugend der Welt im friedlichen Wettstreit zusammen und brachten Erfolge, wie wir sie bis dahin noch nie erlebt hatten. Keiner der make geblichen Männer auf dem Gebiete der Leibesübungen konnte mit solch einem Ergebnis rechnen, und jeder fragte sich, wie es möglich wurde, daß der deutsche Sport einen solchen Erfolg für sich verbuchen durfte. Der über ragende Gesamtsteg bestätigte die ungeheure Kraft und den Einsatz des ganzen Volkes für die Olympische Idee. Die unvergeßlichen sechzehn Augusttage waren wahrhaft ein „ Triumph des Willens und der Leistung". Als das Olympische Feuer von klassischer Stätte durch sechs Länder in die Olympische Kampfbahn getragen wurde, um dort für die Dauer der Spiele als Symbol des Friedens zu lodern, da war zugleich in der ganzen Welt die Begeisterung und die Anteilnahme an den Weltspielen in Berlin entfacht. Die gewaltige Beteiligung zeigte, daß die körperliche Ertüchtigung bereits den ganzen Erdball um= spannt. Der Verlauf der XI. Olympiſchen Spiele zeigte das hohe Leistungsstreben aller Kulturnationen dieser Erde, und Deutschland hatte feine Tore weit geöffnet für die Aktiven und Gäste aus aller Welt. Blidt man heute nach einem Jahr zurück und legt sich die Frage vor, welche Auswirkungen die XI. Olympischen Spiele mit ihrer ungeheuren Beteiligung hatten, so erfennt man, daß der Erfolg der Weltspiele nicht mit dem Kampfgeschehen selbst abgeschlossen war, sondern daß er nachher in vielleicht noch stärkerem Maße weiterwirfte. Eine Fülle von
Anregungen und bleibende Eindrüde halfen in aller Welt, neue Grundlagen für den Aus- und Aufbau des Sportes zu schaffen. Deutschland hatte mit seinen Arbeiten auf lerbeserzieherischem Gebiete bereits Vorbilde liches geleistet, wie es in den Urteilen ausländischer Fachleute und Besucher hieß, und durch das Zusammentragen all der Erfahrungen, die die Nationen auf dem Gebiete der Leibesübungen in langen Jahren gewonnen hatten, fonnten schließlich für alle Nationen erfolg= versprechende neue Gedanken und Pläne entwidelt werden. Jugenderziehung, sportliche Ertüchtigung ins und außerhalb der Schule, die Arbeit der Sportstudenten und der Wettkampf der besten Athleten aus aller Welt fügten sich zu dem Gesamtbild, das die Leibesübungen zu diesem Zeitpunkt aufwiesen. Ein Jahr ist seitdem verstrichen, ein Jahr unermüdlicher Weiterarbeit , und ſo, wie fich die Leibesübungen stetig fortentwideln , so haben auch alle die in Berlin anwesenden Nationen eine Auswertung der Augusttage vorgenommen. Wohin wir auch blicken mögen, überall zeichnet sich ein neues Bild des Sportes , überall spüren wir den Impuls, der von Berlin ausging und der schließlich zu einem großen Teil eine vollkommene Veränderung hervorrief. Die Großnationen im Sport, die zum Teil nicht so erfolgreich abschneiden konnten, wie sie es erwartet hatten, haben sich Rechenschaft abgelegt über die erzielten Leistungen und haben heute bereits nach einem Jahre Abhilfe geschaffen. Amerika hat in vielen Dingen bereits eine Umstellung vorgenommen. England der Mächtigkeit der einzelnen Verbände eine neue Bewegung entgegengestellt und zugleich einen Dreijahresplan für den Volkssport in Angriff genommen. Dieser Dreijahresplan verdient be sondere Beachtung, nicht nur, weil für seine
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Blatt 4
NSK Folge 173 Durchführung seitens der Regierung zwei Millionen Pfund zur Verfügung gestellt wurden, ſondern vor allem deshalb, weil sich eine Reihe bekannter Persönlichkeiten des englischen öffentlichen Lebens für die allgemeine Ertüchtigung einſekten. Die körperliche Erziehung und Ere tüchtigung der Jugend soll in jedem Falle fichergestellt werden. Die „Keep-fit"-Bewegung, die zwar erst in ihren Anfängen stedt, wendet sich an alle, mitzumachen, immer aktiv zu bleiben, denn ,,England braucht ein gesundes und fräftiges Boll", wie es in den Aufrufen heißt. Überall begegnen einem die Aufrufe und Plafate und so wird auch der lette herangeholt, für die Leibesübungen gewonnen. Die junge ,,Keep-fit"-Bewegung ist vielleicht in manchen Punkten mit der Arbeit von „ Dopo Lavoro" in Italien und des Sportamtes der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude zu vergleichen. Diese beiden großen Feierabendorganisationen haben ja die Leibesübungen als einen der wiche
„Geſunde
Luft
29. Juli 1937 tigsten Faktoren in ihr Arbeitsprogramm eins bezogen. Beide Nationen haben für die förperliche Ertüchtigung ihres Volkes unendlich viel geleistet und sind schließlich in mehr als einer Beziehung Vorbild geworden. Die Leibesübungen haben jedenfalls, das zeigt ein Überblick über das erste Jahr nach den Olympischen Spielen, einen weiteren Anstieg zu verzeichnen, und wer sich die Leistungen der deutschen Sportler und Sportle= rinnen einmal in diesem Zusammenhange vor Augen hält, der wird zugeben müssen, daß auch der deutsche Sport seit den Augusttagen vorigen Jahres nicht stehen geblieben, sondern sowohl nach der Breitens als auch nach der Leistungsbafis hin vorangekommen ist. Dieser Erfolg muß legten Endes dem großen Einſak_aller zugute geschrieben werden und dieses Zusammenfassen der Kräfte ist es auch, das den deutschen Sport zu seinen ständig steigenden Leistungen befähigt. Schn.
im Arbeitsraum !"
Die neue Aktion des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ – Förderung der Arbeitsfreudigkeit und der Leiſtung durch geſunde Belüftung NSK Am 9. August d3. beginnt das Reichsamt „ Schönheit der Arbeit" mit einer neuen Attion. „ Geſunde Luft im Arbeitsraum ! “ heißt das Ziel, nach dem alle Industriegruppen und Arbeitszweige ausgerichtet werden sollen. Man geht keinesfalls fehl in der Annahme, daß diesem Angriff auf die Frage der Be- und Entlüftung in den Arbeitsräumen eine noch höhere Bedeutung für die Volksgesundheit beizumeſſen ist als der noch in aller Erinnerung lebendigen außerordentlich erfolgreichen Aktion ,,Gutes Licht Gute Arbeit", die gleichfalls unter Führung des Amtes ,, Schönheit der Arbeit“ in der Praxis zu einer Umwälzung der Beleuch= tung an den Arbeitsstätten geführt hat.
Auch die Forderung nach vollkommenen Beund Entlüftungsanlagen ergibt sich aus den zum großen Teil geradezu tatastrophalen Verhält= nissen an den Arbeitsstätten. Es steht fest, daß zahlreiche Fälle schwerwiegender Gesundheitsschädigungen in den Betrieben zurückzuführen find auf mangelhafte oder falſche lüftungstech= nische Anlagen, sofern sie nicht sogar ganz fehlen. Gar nicht zu reden von dem Ausfall an guten Leistungen, der durch vorzeitige Erschlaffung der Arbeitskraft infolge zu schlechter Luft in der Werkstätte herbeigeführt wird. Die be vorstehende lüftungstechnische Aktion dient also nicht nur dem deutschen Arbeiter, indem sie seine Arbeitsbedingungen erleichtern will, sondern auch jedem Unternehmen mit der Förderung der Arbeitsfreudigkeit und damit der Leistung. Das Amt Schönheit der Arbeit wird auch dieses Mal alle irgendwie zur Mitarbeit berufenen Kräfte zusammenfassen. Wiſſenſchafter, Techniker, Behörden, Betriebsführer und Ges folgschaften ― alle sind nicht nur zur Mitarbeit berufen, sondern verpflichtet. Wer aus
den Fachkreisen schon bestimmte Erfahrungen auf lüftungstechnischem Gebiet machen konnte, darf diese nicht für sich behalten. Das Wohl der Gemeinschaft verlangt in dieſem Falle die Preisgabe erfolgreicher Untersuchungen. Die Aktion verfolgt zunächst den Zweck, die bestehenden Verhältnisse an den Arbeitsstätten selbst festzustellen, um danach aus der Summe der praktischen Erfahrungen Verbesserungen, Ergänzungen, Richtigstellungen technisch zu überprüfen und erst einmal die erforderliche Klarheit zur Beurteilung der jeweiligen Fälle zu gewinnen. Nach den bisherigen Feststellungen erscheint es angebracht, vor allem mit der veralteten, bequemen und billigen Maßnahme des Durchzugs durch Öffnen von Türen und Fenstern Schluß zu machen. Im günstigsten Fall wird damit eine Verbesserung der Luft nur für kurze Zeit erreicht. Der Erfolg steht aber in keinem Verhältnis zu der gerade durch Zugluft so leicht heaufbeschworenen Gefahr ernster Erfältungen und Krankheiten. Auch die alleinige Anwendung von Ventilatoren muß in ſehr vielen Fällen als unzureichend und falsch be= zeichnet werden. Erstrebenswert sind jene Anlagen, die eine Lufterneuerung ununterbrochene mit fauerstoffreicher Frischluft und entsprechender Abfuhr der verbrauchten Luft gewährleisten. Sicher klingt nun die Frage auf : Wieviel Luft benötigt ein Mensch an seiner ArbeitsStätte? Eine flare Antwort läßt sich auf diese Frage noch nicht finden. Jeder Industriezweig hat Arbeitsbedingungen. andere Irgendwelche Normen find weder theoretisch noch wissenschaft= lich festgelegt. Die außergewöhnliche Anstrengung verlangt jedoch ein größeres Quantum Frischluft als eine ruhige Betätigung. Von großer Bedeutung für die Voraussetzung einer
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gesunden Be- und Entlüftung sind vor allem auch Anlagen zur Vermeidung von Staub , Rauch-, Gas-, Säure- oder Hizeeinwirkungen. Feststellungen von Fall zu Fall zur Beseitigung gerade solcher Schwierigkeiten werden sich aus der Aktion ergeben. Die neue Aktion des Amtes „ Schönheit der Arbeit“ wird in unserem geſamten Arbeitsleben lebendigen Widerhall auslösen. Sie greift eine
29. Juli 1937 Frage auf, die · uns auf einmal so selbstverständlich erscheint, bisher aber abseits von allen praktischen Erwägungen gelegen hat. Es kommt eben darauf an, daß nicht nur geforscht und registriert, sondern daß vor allem gehandelt wird. Und das ist ja überhaupt das ganze Geheimnis der Erfolge bei der Verwirklichung des Gedankens der Schönheit der Arbeit. He. Es wird gehandelt !
Das Auslandsdeutſchtum meldet : Raſſenpolitiſcher Vortrag in Buenos Aires. Die Ortsgruppe Rosario der NSDAP . in Argentinien veranstaltete eine Filmvorführung über das Thema der Erbkrankheiten . Es sprach dazu Dr. Härtlein über praktische Erbgeſundheitspflege. Das Prinzip des Nationalsozialismus sei : Gesundes und Lebensfähiges zu förbern. Es müsse eine Jugend unterstüßt werden, von der wir wissen, daß sie sich für Volk und Heimat ganz einsehen kann. Der Film „Echo der Heimat“ in Buenos Aires. In Buenos Aires kam kürzlich ein deutscher Heimatfilm zur Aufführung. Bilder aus Deutschland zogen vorüber : das Jubiläum der Univerſität Heidelberg, die Olympiſchen Spiele, die Arbeit der Organisation Kraft durch Freude, der Aufmarsch des Arbeitsdienstes und ſchließlich auch die Verhandlungen gegen den Mörder des Schweizer Landesgruppenleiters Gu ſt loff. Es sprach der Landesgruppenleiter der NSDAP. in Argentinien, Pg. Fritz Küster. 40 Jahre Deutsche Zeitung" in Sao Paulo. Auf fernem Posten dient 40 Jahre lang die ,,Deutsche Zeitung" in Sao Paulo den Söhnen, die die Heimat verlassen haben. In enger Zusammenarbeit mit der Auslandsorganisation der NSDAP. hat sie in den lezten Jahren über den Aufschwung der Heimat berichtet. Deutsches Schulfest in Mendoza. Kürzlich veranstaltete der Deutsche Schulverein in Mendoza
(Argentinien) ein Fest unter dem Motto : ,,Encanto de la nieve.“ „ Fallender Schnee" war überall in den Sälen aufgehängt und bildete eine originelle Winterdekoration. Ohne die tätige Mitarbeit der Ortsgruppe der NSDAP. wäre das Fest nicht so erfolgreich verlaufen. Die Kraft durch Freude in Argentinien. Ortsgruppen Belgrano und Flores der Auslandsorganisation der NSDAP. begingen auch in diesem Monat wieder ihre Feierabendgestal= tung im Rahmen der Kraft-durch-Freude- Veranstaltungen. Es tamen einige Filme zur Vorführung, die bei allen Besuchern Erinnerungen an ihre Heimat wachriefen. Argentinische Architekten reisen nach Deutſchland. Zum deutschen Botschafter in Argentinien kam eine Reihe argentinischer Wissenschaftler zu einer zwanglosen Unterhaltung. Sie werden in diesen Tagen nach Europa fahren und zeigen viel Intereſſe für deutsche Leiſtungen auf allen Gebieten. Deutsche Künstler in Südamerika. Deutsche Künstler trafen in Rio de Janeiro ein. Sie befinden sich auf einer Tournee durch Südamerita und besuchen dabei auch die deutschen Siedlungen um Blumenau. Was geboten wird, ist deutsche Tanzkunft aus dem Ballett des Berfiner Stadttheaters und der Laban-Schule Ferner befinden sich unter den reiſenden Künſtfern einige namhafte Sänger- und Tänzerpaare. Sie werden für deutsche Kunst werben.
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Angriff auf die t Schlagworten gegen gefunden Verstand
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Biologismus“
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İslegungen — Dunkelmänner im Kampf gegen die nationalsozialiſtiſche Raffenidee
SK Es ist uns nichts Neues, daß gewiſſe ner des Nationalsozialismus gerne mit ges ffenem Bifter fechten. Das entspricht ihrer nen Wesensart und ist im übrigen auch un thrlicher. Denn diese Gegner find keine tbaren Kämpen, die für irgendeine Welthauung ins Feld rücken, sondern vielmehr erwisserische Eigenbrötler und Querköpfe, die eist irgendwie beleidigt sind, daß man sie t den Nationalsozialisums ,,hat erfinden n". In ihrem Wahn werden fie oft gar t einmal merken, daß sie mit ihrem Tun Treiben Elementen in die Hände arbeiten, - draußen oder drinnen (aber zumeist ußen) wwwnny nach nichts anderem finnen und hten, als uns zu „ erledigen“. aher ist es notwendig, auch diesen Herr ften auf die Finger zu klopfen, wo immer was ich ans Licht wagen. Selbst wenn sie erordentlich beliebt ist - im Gewande enger Wissenschaftlichkeit“ auftreten. ene Begriffe, die bestimmte Komplexe des ionalsozialistischen Ideengutes umreißen, find t nur heute bereits im Bewußtsein der tsgemeinschaft fest verankert, sondern sie sind unabänderlich, weil aus dem Geist der terie entstanden. Man muß also von vorne in allen mit Mißtrauen begegnen, die da suche unternehmen, solche Begriffe sozusagen Worte umzutaufen. Denn in den meisten len geschieht das, um auf diese Art besser ungefährdeter die Idee an sich untergraben önnen.
Jenn wir von Rassenlehre sprechen, n wiſſen aber auch die anderen, was damit eint ist. Es ist auch niemanden anzuraten, Deutschland diese Rassenlehre, selbst vom enschaftlichen Katheder herab anzugreifen. aber gewisse Zeitgenossen hier doch zu gerne „Licht“ unter Beweis stellen möchten — und r in einem Sinne, den wir nicht gutzuheißen erfindet man flugs ein neues nögen lagwort , das man für Raſſenlehre sett, „Biologismus“. So denkt man, nun ist s in Ordnung, nun kann das Torpedieren jehen. Die Nazis werden schon nichts mer und den anderen, denen wir den Begriff senlehre madig machen wollen, werden wir n beibringen, was gemeint ist. Und fie den uns glauben, denn wir sind ja „Wiſſens stler", find „ Autoritäten“, an die deutsche und oft zu ihrem nschen immer gerne iden zu leicht - geglaubt haben. nd dann geht es los : Da wird versucht, zu eisen, daß dieser Biologismus“ (lies also er Rassenlehre) so etwa gleichzusehen sei
mit dem Materialismus, in dem wir einft ebenfalls einmal „geschwommen“ hätten. Man oratelt, daß an allen solchen Systemen immer irgend etwas richtig sei. Daß sie höchst selten völlig aus den Fingern gesogen wären, ja daß fie meist sogar einen nicht unbeträchtlichen Wahrheitstern enthielten. Man verurteilt also nicht ganz einfach und nüchtern die Rassenlehre, sondern man billigt uns zumindest den guten Glauben zu und tarnt fich selbst bei dieser Gelegenheit mit dem Mäntelchen wohlmeinender Loyalität. Dann wagt man den nächsten Streich und versucht zu „ beweisen“, wie wir zu dieſem neuen ,,Ismus“ gekommen seien. Das sieht so aus : „Der Deutsche ist ein geborener Dottrinär. Er ist nicht zufrieden, wenn er nicht ein System zurechtzimmern kann, in welchem möglichst aus einem einzigen Prinzip die ganze Welt tonstruiert wird.“ Da haben wir den Salat. Aus lauter Luft am Konstruieren haben wir das Ding mit der so will man wohl Rassenlehre gedreht und zwischen den Zeilen lesen lassen -- eines Tages wird diese Konstruktion „ mangels natürlicher Grundlage" auch wohl wieder zusammenbrechen. So wie verschiedene andere „ Ismus-Kon= struktionen". Aber für diesen Fall haben die freundlichen Ausleger des Begriffes ,,Biologismus“ (nochmals : lies Rassenlehre !) schon etwas auf Lager, was sie an Stelle unserer „ Irrlehre“ der armen mißbrauchten Menschheit wärmstens empfehlen können: Die Heilslehre des Christentums mit ihren unvergänglichen Werten. Diese hält man daher für uns besonders wertvoll, weil fie dem stolzen Kraftbewußtsein des germanischen Menschen entgegenstehe. Hier vermag man schon nicht mehr zu glauben, daß „ Gelehrteneitelkeit“ die Triebfeder ihres Handelns set, sondern man beginnt zu bes fürchten, daß hier Einflüsse hereinspielen, deren Träger und Verfechter durch eine Schule gingen, die schon manchen Dunkelmann auf das deutſche Volt losgelassen hat. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn wir weiter sehen, wie man zB. schnell noch eine Lanze für den jüdischen Prophetismus bricht und diesen in eine Synthese mit jenem Christentum bringt, das man, wie bereits gezeigt, an Stelle unserer Rassenlehre sehen möchte. Ja, so sehen sie aus, die faulen Früchte ges wisser Geistesakrobaten. Immer wieder tauchen fie auf und versuchen Verwirrung zu stiften. Sie führen ihren Kampf gegen den gesunden Verstand mit raffiniertesten Mitteln. Wenn
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NSK Folge 173 man sie packt, schreien sie gewöhnlich von der Vergewaltigung der Freiheit der Wissenschaft und haben doch selbst die Wiſſenſchaft auf die niederträchtigste Weise mißbraucht, um der Wahrheit und dem gesunden Streben eines Boltes um Klarheit und Reinheit eins auszu-
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29. Juli 1937 wischen. Ob das aus Dummheit, Querköpfige feit oder in Verfolg der Interessen überstaats licher Mächte geschieht, ist uns gleich. Wir wissen nur eins : Diesen Geistern muß das Handwerk gelegt werden ! R.
Bevölkerungsschwäche Lettlands und Eftlands Die absinkende Bevölkerungszahl der baltiſchen Staaten und ihre Folgen Geburtenrückgang und Leberalterung – Der Druck aus dem Oſten im Steigen NSK Von den an der Ostsee liegenden Ländern haben die ehemaligen russischen Ostseeprovinzen, das heutige Lettland und Est = land, eine besonders schwache Bevölkerungsvermehrung. Wenn die Schweden und die Finnen eine sehr geringe Fortpflanzung aufweisen, so ist das zT. darauf zurückzuführen, daß die entsprechenden Länder in Anbetracht ihres rauhen Klimas es sehr schwierig haben, eine höhere Bevölkerungszahl als 13,7 bzw. 10 Menschen je Quadratkilometer zu ernähren und gewissen kulturellen Ansprüchen zu ge= nügen. In Estland und besonders in Lettland find aber die natürlichen Lebensbedingungen wesentlich günstigere als in großen Teilen von Finnland und Schweden. Trozdem hat aber Lettland, dessen südwestliches Gebiet (das ehemalige Kurland) sich durch bedeutende Fruchtbarkeit der Böden auszeichnet, insgesamt nur eine Bevölkerungszahl von nicht ganz 2 Millionen, also insgesamt soviel, wie die Einwohnerzahl von Hamburg und Köln ausmacht. Die Siedlungs dichte Lettlands erreicht nur 29,6 je Quadratkilometer, dh. sehr viel weniger als im benachbarten Ostpreußen (65 je Quadratkilometer), welches in mancher Beziehung sehr ähnliche natürliche Verhältnisse aufweist, wie der westliche Teil Lettlands. Bezeichnend für die außerordentlich schwache Bevölkerungszunahme des erſt jüngst zur ſtaatlichen Selbständigkeit aufgestiegenen Volkes der Letten ist, daß die Bevölkerungszahl den Vorfriegsstand noch nicht wieder erreicht hat : 1914 zählte man in den Grenzen des heutigen letts ländischen Staates rund 600 000 Menschen mehr als in der Gegenwart. Die staatliche Selbständigkeit hat nicht zu einer Stärkung des Fortpflanzungswillens geführt ; ganz im Gegens teil - die Geburtenziffer ist heute sehr viel niedriger, als in der Vorfriegszeit. Sie betrug 3B. im Durchschnitt der Jahre 1897/1903 30,0 je 1000 Einwohner, 1934 aber nur noch 17,15 und 1935 17,62 (Deutschland 18,9) , wobei zwischen Stadt und Land ein sehr großer Untere schied bestand.. Die räumliche Verteilung der Bevölkerung auf die einzelnen Provinzen läßt eine starte Ungleichheit der Siedlungsdichte erkennen und zwar sind die östlichen, im alle gemeinen weniger fruchtbaren Gebiete jehr viel stärker befiedelt, als die westlichen Provinzen. Im Often, im sog. Lettgallen leben 36,2 Menschen je Quadratkilometer, in Südwest-Liv> land dagegen sinkt die Siedlungsdichte bis auf
17,6 und in Kurland und Semgallen waren es auch nur 22 Menschen je Quadratkilometer. Entsprechend der sehr viel stärkeren natürlichen Vermehrung ist auch der Anteil der lettgal, lischen Bevölkerung an der Gesamtvolkszahl ein sehr großer: fast ein ganzes Drittel der lettländischen Bevölkerung staut sich in dieser östlichen an die Sowjetunion angrenzenden Provinz, die von einer dem eigentlichen Lettentum nicht wesensgleichen Bevölkerung bewohnt wird. Die Lettgaller, ein völkisches Gemisch von Polen, Russen und Letten, haben einen noch viel stärferen oftbaltischen Raſſeneinschlag als die Letten, die nicht unerhebliche nordische Beimischungen aufweisen. Die starke natürliche Fortpflanzung und vers gleichsweise hohe Bevölkerungsdichte hat natürlich in einem durch Fruchtbarkeit nicht begünstigten Gebiet wie Lettgallen einen starken Bevölkerungsdruck zur Folge, der zur Ab = wanderung veranlaßt, und zwar in der Richtung von Osten nach Westen. Fortgesetzt strömt eine große Zahl der Lettgaller in die mittleren Landesteile, vor allem in die Kreiſe Mitau und nach der Stadt und dem Kreise Riga. Diese Binnenwanderungsbewegung be= deutet eine Unterwanderung der wirtschaftlich und kulturell höher stehenden Letten durch die Lettgaller und dieser Vorgang wird, wenn er in gleicher Stärke wie bisher etwa noch 50 Jahre anhält, sicherlich zu einer wesentlichen Verschiebung der völkischen und konfessionellen (die Lettgaller sind katholisch, bzw. orthodox) Struktur Lettlands und zu einer Änderung der geistigen Physiognomie des lettischen Volkes führen. In diesen unterschiedlichen sozialbiologischen Verhältnissen und in den angedeuteten Wanderungsvorgängen liegt zweifellos eine Gefahr für das lettische Volkstum und auch für den lettischen Staat. Allerdings „verletten" die Lettgaller bis zu einem gewissen Grade, wenn sie sich dauernd außerhalb ihrer engeren Heimat niederlassen. Ihre hohe Ges burtenziffer behalten sie aber bei und ihre sonstigen erbfesten Eigenschaften erfahren natürlich keine grundlegende Änderung. Ein ausgesprochener Geburtenrüdgang ist für Lettland als Ganzes kennzeichnend und mit einer Geburtenziffer von 17,6 bei einer Sterblichkeit von 14,2 und einem natürlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 3,5 je 1000 Einwohner stehen die Letten unter den Völkern Europas an einer der letten Stellen. Biologisch schwächer sind nur die Franzosen, die Esten, die
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NSK Folge 173 Österreicher und die Schweden. Vor allem ist aber von großer Bedeutung, daß die Nachbaren Lettlands mit Ausnahme der Esten - dh. die Russen, Litauer und Polen eine sehr viel stärkere natürliche Fortpflanzung haben, als die Letten, was sich schon gegenwärtig dahin auswirkt, daß alljährlich zur Ausfüllung von Lücken rund 40 000 litauische und polnische Wanderarbeiter hinzugezogen werden müſſen zur rechtzeitigen Erledigung landwirtschaftlicher Arbeiten. Von den litauischen Zuwandererw bleibt jährlich ein gewisser Teil im Lande. Lettland ist auch ein Beispiel dafür, wie gering der Einfluß einer Besserung der wirtschaft= lichen und sozialen Lage der Bevölkerung auf die Geburtenhäufigkeit in der Regel ist. Die soziale Lage der Letten hat durch die Gründung des lettländischen Staates und die sogen. Agrarreform, die den gesamten deutschen Großgrundbesig fast restlos zugunsten der Letten aufgeteilt hat, eine ungeahnte Besserung erfahren und die wirtschaftliche Lage des Landes war in der Nachkriegszeit eine recht günstige. Aber alle diese Errungenschaften haben auf die Geburtenhäufigkeit keinerlei fördernden Einfluß ausgeübt : der natürliche Bevölkerungszuwachs ist auf weniger als die Hälfte, von 10 auf 3 bis 4, auf 1000 Einwohner berechnet, zusammengeschrumpft. Ähnlich wie in Lettland, sind die Bevölke rungsverhältnisse in Estland , allerdings mit dem bedeutsamen Unterschied, daß die geringe Bevölkerungsdichte hauptsächlich durch die Unfruchtbarkeit der Böden und das rauhe Klima bedingt ist. Eine wesentlich größere Siedlungsdichte als 24 Einwohner je Quadratkilometer ist unter diesen Umständen und bei Aufrechterhaltung des an sich nicht hohen Lebensstandards faum zu erreichen. Aber dem estnischen Volk droht bei der sehr geringen Geburtenhäufigkeit gewiß keine Übervölkerung, sondern eine allmähliche Schrumpfung des Bestandes. Dieses kleine Volk, das gleich den Letten, erst 1919 zur staatlichen Selbständigkeit aufgestiegen ist, zählt insgesamt 1 126 413 Einwohner, also nicht einmal soviel wie Hamburg. Bei einer Geburtenziffer von 15,9 und einer Sterblichkeit von 15,0 auf 1000 Einwohner berechnet, ist es vom Aussterben bedroht, zumal eine weitere Senkung der Sterb= lichkeit, bei dem gegenwärtig erreichten, für ost: europäische Verhältnisse niedrigen Stand der Todesfälle, kaum zu erzielen ist, denn der Altersaufbau der estländischen Bevölkerung ist bereits start vergreist", dh. die alten, über 65jährigen, bilden einen unverhältnismäßig groBen Teil der Gesamtbevölkerung , was eine Senfung der Sterblichkeit sehr erschwert. Wenn man mit längeren Zeiträumen, etwa mit hundert Jahren rechnet, so werden sich Lett= land und Estland infolge der Schwäche ihrer natürlichen Fortpflanzung schwerlich gegen den Andrang der Zuwanderung aus dem Östen, aus dem Gebiete der Sowjetunion, erwehren können. Man braucht dabei noch nicht einmal an kriegerische Einfälle zu denken : wenn in zwei benachbarten Räumen die natürliche Bevölkerungsvermehrung von ganz verschiedener Stärke ist, wie in den beiden kleinen Randſtaaten einerfeits und in der Sowjetunion andererseits, so muß sich zwangsläufig im Laufe der Jahrzehnte ein Ausgleich der Siedlungsdichte vollziehen. Gleich wie in zwei mit Wasser gefüllten Behäls
29. Juli 1937 tern, die durch ein Rohr verbunden sind, der Wasserspiegel sich nach einiger Zeit ausgleicht, so vollzieht sich auch hinsichtlich der Bevölke= rungsdichte benachbarter Gebiete, durch Zu- und Abwanderung ein Ausgleich. Nur eine sehr viel größere Geburtenhäufigkeit kann Lettland und Estland vor einer Überwanderung aus dem v. U.-St. Osten bewahren.
Sippenforschung in Mecklenburg Wohin sind die Anträge um Kirchenbuchauszüge zu richten? NSK Vielfacher Zweifel und Mißverständnisse wegen muß erneut darauf hingewiesen werden, bie daß mit wenigen Ausnahmen Kirchenbücher des Landes Medlenburg an zwei verschiedenen Stellen in Schwerin aufbewahrt werden, die miteinander wohl zub ſammenarbeiten, im Grunde aber unabhängig voneinander sind. Es handelt sich dabei um folgende Stellen : 1. Mecklenburgische Sippenkanzlei , Schwerin (Mecklenburg) , Wismarsche Straße 61/69, die die neueren Kirchenbücher aus dem Gesamtgebiet der Mecklenburgischen Landeskirche etwa ab 1780 bis 1876 verwaltet ; 2. Mecklenburgisches Geheimes- und Hauptarchiv, Schwerin (Mecklenburg) , bei dem in einer besonderen Abteilung für den Abstammungsnachweis die mecklenburgischen Kirchenbücher von deren Beginn bis etwa 1780 hinterlegt sind. Ausgenommen von dieser Zusammenlegung find die älteren Jahrgänge der Kirchenbücher von Rostock und Wismar, die jeweils in den Ratsarchiven der beiden Städte aufbewahrt werden. Die Zentraliſierung der Kirchenbücher er folgte, um den Antragstellern die Beschaffung Kirchenbuchauszügen zum amtlich oder parteiamtlich geforderten Abstammungsnachweis zu erleichtern. Über die Ausfertigung solcher Urkunden hinaus führen beide Stellen rein sippenkundliche Forschungen für private Zwecke nur insoweit aus, als der Geschäftsgang dies zuläßt. Jedenfalls hat ein Antragsteller kein Anrecht darauf, und weder die Sippenkanzlei noch das Archiv, ebensowenig wie irgendein anderes Archiv, haben die Verpflichtung dazu, private sippenkundliche Forschungen zu erledigen. Wer also umfangreiche, über das für den Abstammungsnachweis maßgebliche Stichjahr 1800 (bzw. 1750) hinausgehende Forschungen betreiben will, muß diese Arbeiten entweder selbst vornehmen oder von einem Berufssippenforscher ausführen lassen. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Archive dafür da sind, sippenkundliche Forschungen durchzuführen. Deren ursprüngliche, auch jezt noch vordringliche Aufgabe ist vielmehr, entbehrliches Aktengut zu übernehmen, zu ordnen und für seine Erschließung zur wissenschaftlichen Forschung zu sorgen. Diese für die Allgemeinheit wesentliche und wichtige Aufgabe ist nicht erfüllbar, wenn die Archive gezwungen werden, ihre Einrichtungen und ihr Personal mit sippenkundlichen Forschungen zu beschäftigen, deren Durchführung überwiegend dem Intereſſe eines einzelnen dient und daher in erster Linie auch von dieſem zu betreiben iſt.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 173
Vorbild der Treue Geleitwort zum NSKOV. -Reichstreffen Dem Reichstreffen der NSKOV. in Berlin haben der Reichssportführer und der Stadtpräsident und Oberbürgermeister von Berlin Geleitworte gewidmet, die der Bedeutung und dem Geist des großen Aufmarſches im Olympiaſtadion Ausdruck geben. Der Gruß des Reichssportführers : Den Teilnehmern des Reichstreffens der NSKOV. rufe ich ein kameradschaftliches „Willtommen" zu. Die internationalen Sportwettkämpfe sollen das Binde mittel zwischen der Jugend und den Männern der Tat, unseren Kameraden der Front, sein, die dem heranwachsenden Geschlecht und dem ganzen Vaterland ein weithin leuchtendes Vorbild der Treue und Pflicht erfül lung bis zum äußersten sind . Das gemeinsame Antreten zu friedlichem Wettstreit auf Rasen und Aschenbahn soll den opferbereiten Kampfgeist der Front als foſtbares Mannesgut auf die Jugend übertragen und vererben. Von unseren sportliebenden und ſportgestählten jungen Männern erwartet das Vaterland , daß ſie dieſes Erbe ehrfürchtig entgegennehmen und verwalten. So sollen die Wettkämpfe auf Deutschlands ſchönſter Sportstätte ein neuer Stein zum Aufbau einer ununterbrochenen Tradition festen Mannestums, und ihr Geist der unzerstörbare Mörtel zwischen den Kämpfern des Weltkrieges und denen unseres jungen Volksstaats sein. Verbunden aber für jekt und immer fühlt sich die junge Mannschaft des Sports der alten Mannschaft des Weltkrieges. verpflichtet seinen Opfern. Das Geleitwort von Dr. Lippert : Die Frontsoldaten, die sich am 31. Juli und 1. August dI. zu dem großen Reichstreffen der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung ir der Reichshauptstadt vereinigen , begrüße ich mit besonderer Herzlichkeit. Es erfüllt mich mit Stolz, daß dieses Zusammentreffen der Kriegsteilnehmer, die in so vorbildlicher Weise für Volk und Vaterland gekämpft haben, gerade in der Hauptstadt des Dritten Reiches stattfindet. Ich hoffe, daß unsere Gäste in der Reichshauptstadt viele Anregungen finden und das Reichstreffen reiche Früchte tragen wird. Die Aufgaben des Gesundheitstrupps Die Werkscharen in der Gesundheitsführung NSK Sajnih, 29. Juli. Reichsorganisationsleiter Dr. Len hat den Werkscharen die Aufgabe gestellt, durch Schaffung von Gesundheitstrupps mitzuhelfen an dem großen Werk einer richtigen Gesundheitsführung des ganzen deutschen Volkes. Aus diesem Anlaß war Reichsamtsleiter Dr. Bartels nach Saßniz gekommen, um hier vor den Gauwerkscharführern in zwei großen Vorträgen zu den sich daraus ergebenden Fragen Stellung zu nehmen.
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28. Juli 1937
Es genügt nicht, so führte Pg. Dr. Bartels aus, daß wir den Menschen erst dann betreuen, wenn er krank geworden iſt, ſondern wir müſſen ihn in seiner gesamten Lebenshaltung dauernd beobachten, um ſomit entstehende Krankheiten bereits in ihrem Keim zu erkennen und frühzeitig zu entfernen . Wir müssen in Deutschland soweit kommen, daß der Arzt nicht allein ein guter Mediziner ist, sondern er muß gleichzeitig ein Kenner der Berufe seiner Pa = tienten sein. Da es nun nicht möglich iſt, daß der Arzt ständig im Betrieb ist und ständig die einzelnen Menschen kontrollieren kann, ist es notwendig , daß ihm Helfer zur Seite stehen. Darum werden für den Arzt die Gesundheitstrupps , die jezt von den Werkscharen überall im Reich gebildet werden, eine a ußer= ordentlich wichtige Hilfe darstellen. Der Werkscharmann der dauernd mit seinen am Arbeitsplatz zusammen Arbeitskameraden ist und der vom Arzt auf diese Dinge hin besonders geschult worden ist, wird am besten in der Lage sein, etwaige Krankheitserscheinungen schnell festzustellen , sie dann dem zuständigen Arzt des Amtes für Volksgesundheit mitzuteilen, der daraufhin sofort eine genaue Untersuchung des Arbeitskameraden vornimmt. Die Lösung gerade dieser Dinge ist eine der wichtigsten Aufgaben, die den Werkscharen ge geben worden ſind.
Grenzlandſchüler erleben Berlin Auf Einladung des Reichsbeamtenführers NSK Berlin, 29. Juli .
In Berlin trafen 46 Schüler und Schülerinnen aus der Grenzlandschule von Grunsruh mit Autobus in Berlin ein, um in einem dreitägigen Aufenthalt die Hauptstadt des Reiches kennenzulernen. Grunsruh, einer der ärmsten Orte Oberschlesiens, hart an der Grenze gelegen, ist bekannt als legte Ruhestätte Paul Gruns, des ersten Toten des Weltkrieges. Die Bevölkerung hat hier wie in anderen Grenzorten Oberschlesiens einen schweren Kampf um die Erhaltung ihres Deutschtums zu führen. Den Kindern dieses weitab von allem Verkehr gelegenen Ortes einmal Deutschland zu zeigen, ist die Absicht dieses Besuchs, der auf Einladung des Reichsbeamtenfü h rers Pg. Hermann Neef und mit finanzieller Unterstützung des Reichsbundes der Deutschen Beamten erfolgte. Die Anregung hierzu ging von der Reichsreferentin für die weiblichen Beamten des RDB., Pgn. Dora Hein , aus, die Oberschlesien kürzlich bereiſte und zum Geburtstag des Führers bereits ein Geschenk der kürmärkischen Beam = tinnen an die Kinder Grunsruhs in Höhe von 500 RM. zur Anschaffung von Kinderstiefeln veranlaßte. Während ihres Berliner Aufenthaltes legten die Schulkinder, die sämtlich der HI. oder dem BDM. angehören, am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder, der aus Eichenblättern vom Grabe Paul Gruns gebunden iſt.
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Vartej Korrespondenz
Nationalsozialiſtiſche
Brte unb Drahta Berlin 600, Jimmerße
Ii der Sariftleitung: Herneuf: 11 002
Derlag der RSDEB., Ränden - Berita : Cher.Berlag , Berlin_625 68, Brake 86. - Alle Zahlungen fub nad (Bok}chedlonto Berlin 4454) zu richten
NEK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich ' in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUS
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Arbeitsbild eines politischen Soldaten
Ortsgruppenleiter der NSDAP .
Zauſend Laſten auf einer Schulter Erzieher_zum_rechten_Nationalsozialismus Kleinarbeit und Verantwortung - Kampfzeit auch noch 1937 NSK Ortsgruppenleiter der NSDAP.: In der Kampfzeit ein Begriff, unter dem ſich Freund und Feind ein feftumriſſenes Tätigkeitsfeld vorstellen konnte. Die Ortsgruppe der NSDAP., fie war in den Kampfjahren das örtliche Zentrum des Ringens um die Macht , die Befehlsstelle und der organiſatoriſche Mittelpunkt für alle örtlichen Kundgebungen und Propagandaaktionen, war das Rückgrat Die Aufgabe der Bewegung, der verlängerte Arm des Führers draußen im Reich. des Ortsgruppenleiters der NSDAP., ſeine Arbeit und ſein Wirken waren jedermann geläufig. Die Kundgebungen ſeiner Ortsgruppe, die Propagandamärſche ſeines Hoheitsbereichs riefen die Mente der Gegner auf den Blan, stellten jebe nationalsozialistische Veranstaltung der Kampfjahre in den Mittelpunkt der Ereigniſſe eines jeben Ortes. Wohl keine Ortsgruppe der NSDAP, in Deutſchland, deren Geschichte in jenen Jahren des Ringens um den Durchbruch der Idee nicht mit blutigen Lettern geschrieben worden wäre.
Einer ist verantwortlich
Nicht nur die Parteigenossenschaft, ebenso die Gegner wußten den Wert des nationalsozialis Htischen Ortsgruppenleiters jener Kampfjahre zu schätzen. Mit ihm stand und fiel die Bewegung Hoheitsseinem in bereich. In jener Zeit, da der NSDAP. noch alles verwehrt war, da man ihr die VerſammLungsräume nicht gab, das Recht auf die Straße bestritt, da ihr die Presse verschlossen war und der Rundfunt nur den Systemgrößen zur Ver fügung stand, in dieser Zeit ruhte der örtliche politische Erfolg faft einzig und allein auf den Schultern des Ortsgruppenleiters. Er trug einzig und allein für ſeinen Bereich die Verantwortung, daß das unermüdliche Ringen des Führers um Deutschland einen Widerhall fand draußen im Land. Primitivfte Hilfsmittel nur standen ihm zur Verfügung, Tag für Tag erneut dem Volt Weg und Ziel der Partei einzuhämmern, die der Führer wies. Plakate und Flugblätter, selbstgefertigte Transparente und Sprechchöre, Aufmärsche und Ortsgruppenfundgebungen in meist nur widerwillig zur Ver fügung gestellten Versammlungsräumen, hektographierte Handzettel und Propaganda von Mund zu Mund, die einzigen Hilfsmittel, deren fich der Ortsgruppenleiter jener ersten Kampf-
jahre bedienen konnte. Der zähe Wille, der in der Person des Führers stets neue Kraft fand, überwand jedoch alle Schwierigkeiten. Wenn dereinst die Geschichte der Bewegung geſchrieben wird, so wird der unbekannte Ortsgruppenleiter , werden seine treuew Helfer nicht vergessen sein. Vorgelebter Nationalſozialismus Welche Aufgaben erfüllt der Ortsgrup = penleiter von heute ? Der Ortsgruppenleiter der Partei im Nationalsozialistischen Staat ? Es gibt nicht wenige Menschen, die glauben, daß heute nach Beendigung des Kampfes um die Macht und nach der Eroberung des Staates die Hauptaufgabe der Partei er : füllt sei. Es sind jene Menschen, die den Sinn der nationalsozialistischen Idee noch nicht entfernt begriffen haben. Die Eroberung des Staates, die Durchführung aller seiner wich tigen Aufgaben durch Parteigenossen ist ja erst ein Anfang. Der Staat selbst hundertmal hat der Führer es betont ist dem Nationalsozialismus nichts anderes als Mittel zum 3wed, nichts anderes als unentbehrliches Instrument, um der nationalsozialistischen Idee den Boden bereiten zu helfen. Den Menschen,
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t Folge 174 n noch die Schlacken der Vergangenheit ann, wahren Nationalsozialismus vorzuer, sie hinzuführen zu den Quellen natiozialistischer Weltauffassung, hierin liegt Froße Aufgabe der Partei nach der Machtnahme. Eine Aufgabe, die gelöst werden weil von ihrer Bewältigung die Zukunft Nation abhängt. eſe Aufgabe der völligen Neubildung unse Bolkes, der Erziehung zu einem ganz Neuen, nationalsozialiſtiſchen Denken, liegt wesentn den unteren Hoheitsbereichen der Partei den Händen des Ortsgruppen = ers der NSDA P. , dem als Helfer die itsträger der nächstkleineren Hoheitste, die Zellenleiter und Blodleiter, zur : stehen. tpfzeit im stillen
it der Machtübernahme, seit der Beendi der Kundgebungen der Kampfzeit ist der gruppenleiter und ſeine Arbeit dem dfeld der Öffentlichkeit immer entrückt. Im selben Umfang hat aber Verantwortung und seine Artslast zugenommen. Die frischfröhKampfzeit, das stürmische Ringen mit dem er, die tägliche Freude am Erfolg, die lichkeit, stündlich persönlichen Schneid tüber einem brutalen Gegner unter Bezu stellen, ist vorüber. Dafür hat die te, zähe Kleinarbeit, die gewaltige hungsaufgabe am deutschen Volk begonnen, ich unbeachtet und still vollzieht, die aber Aufopferung und ein Aufgehen im Dienst er Bewegung verlangt, wie sie den Leigen der Kampfjahre nicht nache n.
· Partei betreut heute nicht mehr nur ihre lieder, fie ist Helfer , Berater und rer des gesamten Volkes. Wir en den Ortsgruppenleiter einer Ortse des Berliner Westens, dessen Ortsgruppe 800 Mitglieder zählt und etwa 15000 fsgenossen zu betreuen hat. Welch geze Arbeit hier zu leisten ist, ehrenamtlich n der Freizeit nach dem Dienst, davon verich überhaupt nur der eine Vorstellung zu n, der irgendwo als Politischer Leiter für artei tätig ist. Ein paar Daten nur : viervöchentlich am Abend ist Sprechstunde lle Volksgenossen in der Ortsgruppenftsstelle. Die Zeit reicht nicht aus, so daß spät nachts der Ortsgruppenleiter von genossen, die nicht früher dienstfrei haben, llen möglichen Anliegen aus der Wohnung gelt wird. Hinzu kommen die Sizun in der Kreis- und Gauleitung , lungsabende , die zweimaligen A u ssche der Politischen Leiter, die Bespreen mit der Hitlerjugend, mit der SA., der -nichaft, der NSV., dem Winterhilfswerk, AF. und all den anderen Verbänden und isationen, mit denen die Zusammenarbeit heitsgebiet stets aufrechterhalten werden Die Ortsgruppenverſammlungen, die und Zellenabende, die vom OrtsgruppenControllweise besucht werden müſſen - eine Slung, die nur einen schwachen Begriff ver
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mitteln ſoll von den gewaltigen Anfora derungen , die an die Freizeit der Ortsgrup penleiter und ihrer Politischen Leiter gestellt werden. Des Volksgenossen Sorgen
Es ist unmöglich, auch nur einen kleinen Ausschnitt der täglichen Arbeit zu geben, die an eine Ortsgruppe der Partei herangetragen wird. Kaum ein Gebiet des täglichen Lebens, auf dem der Ortsgruppenleiter nicht um Hilfe, um Vermittlung, um Schlichtung oder Entscheidung angegangen wird. Hier ist der Familienvater plöglich gestorben und der zuständige Blodleiter muß beauftragt werden, sich des Falles anzunehmen, mit der DAF. zu verhandeln, ob sie den Unternehmer veranlassen kann, etwa eine Sonderbeihilfe für den Todesfall zu gewähren, der Witwe muß Rechtshilfe für etwaige Versicherungsansprüche gestellt werden, sie ist zu beraten, welche Krankenkassen und Versicherungen etwa hilfspflichtig sind, die NSV. ist bei besonderer Notlage um Unterſtüßung zu ersuchen, kurz dieſer eine Fall muß schon von der Ortsgruppe so behandelt werden, daß der lette Volksgenosse wirklich das Bewußtsein hat , betreut zu sein und in einer unlöslichen Gemeinschaft des Volkes zu stehen. Mietsstreitigkeiten sind durch Anhören des Mieters und Vermieters möglichst auf gütlichem Wege beizulegen, in Fällen von Stellungslosigkeit ist für Hilfe zu sorgen, in Krantheitsfällen muß eingesprungen werden, bei plöt licher unverschuldeter Notlage ist in ungezählten Fällen die Ortsgruppe der Partei schon die Stelle gewesen, die durch Verhandlungen mit NSV., DAF., Winterhilfswerk und anderen Organiſationen einen Ausweg fand. Keiner ſteht allein
Endlos ließen sich die Beispiele aneinan derreihen, in denen die Ortsgruppe um Hilfe, Beratung oder Vermittlung angegangen wird. Kleinarbeit des Alltags, aber eine Arbeit, die unerläßlich ist. Sie soll jedem Volksgenossen die unerschütterliche Gewißheit geben, daß in allen Fragen, in denen er allein nicht mehr weiterfindet, seine Ortsgruppe, sein Ortsgruppenleiter hilft. Es darf keinen Menschen mehr geben im Staate Adolf Hitlers, der sich ver= lassen fühlt. Es ist keine große Politik, die in den Ortsgruppen der NSDAP. getrieben wird. Aber es ist Nationalsozialismus der Tat, den der Ortsgruppenleiter und seine Mitarbeiter Während täglich erneut dem Volk vorleben. andere Menschen ihre Freizeit genießen, sich ihren Feierabend so angenehm wie möglich ge= stalten, fist der Politische Leiter nach seiner Tagesarbeit im Büro oder in der Fabrik hinterm Schreibtisch seiner Ortsgruppengeschäfts stelle und opfert seine sauer verdiente Freizeit seinen Volksgenossen. Der Arbeit Lohn Er tut es ohne große Worte mit der Selbst= verständlichkeit, die dem soldatischen Wesen der NSDAP. eigen ist. Und er leistet diese Arbeit Jahr um Jahr ſtill, zäh und unermüdlich. Keine feine seinen Namen, nennen Zeitungen
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Illustrierten bringen sein Bild. Einmal im Jahr nur tritt er an die große Öffentlichkeit, im Riesenheer der Politischen Leiter auf dem Parteitag in Nürnberg. Da steht dann der Ortsgruppenleiter, angetreten zum Appell vor seinem Führer, einer unter
Schaffende studieren
30. Juli 1937 Zehntausenden. Diese Stunde in Nürnberg ist ihm der Dank für ein hartes Jahr der Arbeit, diese Stunde Auge in Auge mit dem Führer, die ihm nichts auf dieser Welt ersehen könnte. Sie läßt ein neues Jahr der Arbeit freudig -th. tragen.
Auslandswirtſchaft
Birtſchaftskunde von Land zu Land - Reue Wege der Berufserziehung Die Auslandsſtudienfahrten der DAF. In diesen Tagen ging die erſte wirtschaftsfundliche Studienfahrt der DAF. nach I u goslawien zuende. Mit dieser Fahrt hat die DAF. zum zweitenmal den Versuch gemacht, das wirtſchaftskundliche Auslandsstudium durch solche Fahrten zu ermöglichen. Der HGL.-Sonderberichterstatter der NSK. , der sowohl an der Rumänienfahrt im vergangenen Jahr wie auch an der diesjährigen Reise teilgenommen hat, berichtet nachstehend grundsäglich über die Auslandsfahrten der DAF.
NSK Im Rahmen des gesamten Berufserzie hungswertes der DAF., das zum Ziel hat, den deutschen Menschen zur höchsten Leistung in seinem Beruf zu befähigen, ergab ſich auch die Notwendigkeit der Veranstaltung wirts schaftskundlicher Studienfahrten. Diese Studienfahrten der DAF. sind von dem Bestreben geleitet, den Blid des deutschen Arbeiters zu weiten, ihm die Möglichkeit zu erschließen, Aufbau und Leistungsfähigkeit bes stimmter Wirtschaftsgebiete aus eigener Anschauung kennenzulernen. Die wirtschaftskundlichen Studienfahrten der DAF. sind teine Einzelveranstaltungen, die als Urlaubsreisen durchgeführt werden. Jede einzelne Fahrt hat ihren besonderen Zwed und dient einer besonderen Aufgabe. Der erfolgreiche Besuch dieser Veranstaltungen für die Berufserziehung ist erft dann gewährleistet, wenn der Entschluß, an einer wirtschaftskundlichen Studienfahrt teilzunehmen, aus dem planvollen Besuch der Lehrgänge , Aufbaukameradschaften und Vortragse Deranstaltungen der Berufserziehungswerke der DAF. die in allen Gauen vorhanden sind entstanden ist. Rachdem mehrere hundert Fahrten mit bestem Erfolg im Inland durchgeführt waren, entschloß fich das Amt für Berufserziehung und Betriebs führung den Rahmen der Fahrten zu erweitern und auch Studienfahrten ins Ausland durchzuführen. So wurde im vergangenen Jahr erstmalig eine derartige Fahrt nach Rumänien veranstaltet und in diesem Jahr folgte dann die erste Jugoslawienfahrt. Gerade der Südoftraum Europas vermag dem deutschen Arbeitsmenschen viel Wertvolles zu zeigen. Hier werden diejenigen Rohstoffe gewonnen, die die deutſche Wirtschaft in erster Linie benötigt. Zum an= deren dedt auch Südosteuropa seinen Bedarf an fertigen Erzeugnissen zum großen Teil in Deutschland. Der Handelsverkehr zwiſchen Deutschland und dem Südosten zeigt eine ständig aufwärtssteigende Tendenz.
Aus der Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte mußte sich notwendigerweise für diese StudienAusland ein reisen ins besonderer Reisestil entwickeln. Die üblichen Reiſe= freuden, Erholung und Vergnügen müſſen auf diesen Fahrten zurücktreten. Hier gilt es in ernster Arbeit das zu besuchende Land zu studieren und auch einmal links und rechts der großen Heerstraße“ zu schauen. Sorgfältig wird der Reiseplan zusammengestellt, so daß den Fahrtteilnehmern auch ein wirkliches Kennenlernen des zu besuchenden Wirtschaftsraumes möglich ist. Außenhan = delsschulungswochen in den Berufs erziehungswerken der DAF. bereiten auf diese Auslandsfahrten vor. Vor Antritt der Reise erhalten die Fahrtteilnehmer zunächst von einem Kenner der dortigen Verhältnisse einen umfassenden Gesamtüberblid über das zu besuchende Land, während jeweils zu Beginn eines neuen Fahrtabschnittes dessen Eigenart in einem besonderen Vortrag geschildert wird. Auf der Fahrt werden dann die Hauptpunkte bestimmter Wirtschaftsgebiete bes sucht und typische Betriebe be = sichtigt. Ein weiterer bedeutender Gesichtspunkt wird bei den Südosteuropafahrten der DAF. berücksichtigt. Auch jenseits der Reichsgrenzen gibt es deutsche Wirtschaftsgebiete ! In Europa find es namentlich die Ost- und Südoftstaaten, in denen seit Jahrhunderten deutsche Menschen bodenständig geworden sind, und ins mitten anderer Völker ein eigenständig deutsches Wirtschaftsleben tragen. So leben Millionen deutscher Volksgenossen zugleich als Berufs= fameraden nahezu aller binnendeutschen Wirts schaftszweige jenseits der staatlichen Grenzen. Sie bilden in ihren Betrieben und Induſtrien, aber auch im Gewerbe, Handel und in der Landwirtschaft eine wesentliche Brücke zwischen Binnendeutschland und Ausland. Es ist daher notwendig, daß die Kenntnis der außerhalb der Reichsgrenzen wirkenden bodenständigen Wirtschaftskräfte des Auslanddeutſchtums möglichst vielen Binnendeutschen geläufig wird. Offener Blick und Lernfreude sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer solchen Fahrt. Zu sehen und zu lernen gibt es unerschöpflich viel. So war es auch auf der diesjährigen Jugoslawienfahrt. Die ersten Reisetage galten dem Besuch der industriereichen Voralpenzone Jugoslawiens. Laibach und Zagreb find hier die Zentren, um die ſich die verschiedensten
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Industrien lagern. Zahlreiche Bergbaubetriebe, in denen Braunkohle, Eiſen und Mangan, Erz, Zink, Blei und Erdöl gewonnen wurden, werten die reichen Rohstofflagerstätten dieses Gebietes aus. Aber auch Wald- , Acer- und Viehwirtschaft ist hier vertreten. Eine Besichtigung der größten Viehausfuhrfirma in Zagreb unterrichtete die Fahrtteilnehmer über die Bedeutung und Ausmaße der dortigen Viehwirtſchaft. Wirtschaftsschwach ist die Karstzone im Südwesten des Landes, die auf der Fahrt zur Adria durchquert werden mußte. Nur vereinzelt findet man hier zwischen kahlen Felsbrocken blumenbeetähnlich eingebettet kleine Mais- oder Tabakfelder. Ziegen und Schafe suchen sich ihr barges Mahl von dürftigen Karstweiden. Welch einen Gegensatz hierzu zeigte sich dann bei dem Besuch der dalmatischen Küstenlandschaft. Uppige mittelmeeriſche Gartenkulturen mit Olivenhainen, ausgedehnten Weingärten, Feigen und Mandelbäumen bewachsen den schmalen langgestredten Küstensaum. Das ge= waltige Landschaftsbild der Adriaküste lockt einen reichen Fremdenstrom an. Der Fremdenverkehr stellt hier einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Von der Adria führte der Reiſeweg weiter in die Hauptstadt des industriereichen Drina = Banates : Sarajewo. In den dortigen Eisenerzgebieten unterhält die Firma Krupp ein vorbildlich arbeitendes Eisenwerk. Nach einer überaus reizvollen Fahrt durch die herrs lichen bosniſchen Hochwälder mit ihren unerschöpflichen wertvollen Waldbeständen wurde einer bedeutenden deutschen Siedlung ein Besuch abgestattet.
Erneuerung " in
30. Juli 1937 In der Landeshauptstadt Be I grad gab Landwirtschaftsminister i . P. Senator Franges in einem ausführlichen Vortrag ein deutliches Gesamtbild von den wirtschaftlichen Verhältnissen in Jugoslawien und berichtete besonders eingehend über die deutsch-jugoslawischen Handelsbeziehungen. Die Landwirtschaft ist die wichtigste Grundlage der jugoslawischen Volkswirtschaft. Die letzten Tage der Jugoslawienfahrt galten daher einem Besuch der überaus reichen landwirtschaftlichen Gebiete des 3 wischenstromlandes nördlich der Donau-Save-Linie. Links und rechts säumen endlos lange Maisund Weizenfelder die Straße. Goldgelbe Sonnenblumenkulturen, Tabak- und Hopfen= plantagen unterbrechen von Zeit zu Zeit das sattgrüne Bild. Ganze Rudel fetter Schweine liegen faul im Schatten der Maulbeerbäume längs der Landstraße. Eine wirklich reichgefüllte Speisekammer ! 14 Tage Fahrt kreuz und quer durch Jugo[lawien, eine etwas kurz bemessene Zeit für den beinahe 4000 Kilometer langen Weg, aber doch ausreichend, um allen Fahrtteilnehmern einen deutlichen und nachhaltigen Einblid in die wirtschaftlichen Verhältnisse dieses Landes tun zu laſſen. Mit ihren Auslandsſtudienfahrten geht die DAF. einen neuen erfolgversprechenden Weg. Die weiteren diesjährigen Fahrten und die Reisen der nächsten Jahre werden bestimmt dazw beitragen, die beruflichen Kenntnisse deutscher Arbeitsmenschen zu erweitern zum Besten der deutschen Volkswirtſchaft und der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den anderen Ländern.
Südost - Europa ?
Junge Erneuerungsparteien in Die ungarische Pfeilkreuzbewegung Jugoslawien und Rumänien - Politische Fragen Bulgariens und Griechenlands NSK Wie in den meisten europäischen Staaten sind in den letzten Jahren auch in denen des Donau- und Balkanraumes politische Bewegun= gen entstanden, welche eine Erneuerung von Staat und Gesellschaft anstreben. Die Grundlage, von der sie alle ausgehen, ist eine Wie = dergeburt aus der ewigen Kraft = quelle des Volkstums. Gemeinsam ist diesen Erneuerungsbewegungen in den südöstlichen Ländern auch die Ablehnung des westlichen Einflusses, dem sie alle Fehlentwicklun= gen des staatlichen, kulturellen und wirtschaft= lichen Lebens zuschreiben, weil er ihren Ge= gebenheiten nicht entspräche und die junge Volks- und Staatswerdung mit der Hypothek des fremden Einflusses belastet, die eine gesunde Entwicklung auf allen Lebensgebieten aus eigener Antriebskraft abdrossele. Die Erneue= rungsbewegungen im Südosten befinden sich durchwegs, wenn man von Griechenland absieht, in der Opposition zu den gegenwär tigen Regierungen. Ihre zahlenmäßige und politische Bedeutung ist in den einzelnen Staaten verschieden.
In Ungarn ist die Judenfrage und damit der radikale Antiſemitismus die Grundlage von nicht weniger als 15 rechtsradikalen Organisa= tionen, deren bedeutendste die „ Magyar Nemzeti Sozialista Part", die sogenannte Pfeil , kreuzbewegung , so genannt nach ihrem Abzeichen, dem altungarischen Pfeilkreuz mit dem eingezeichneten Vorkriegsungarn ist. Nach vielen Spaltungen und Wiederzuſammenſchlüſſen konnte sie bei den Parlamentswahlen im Jahre 1935 170 000 Stimmen für sich buchen. Daneben sind die völkischen Studentenverbände, insbeſon= dere der „ Turul ", die vor einigen Monaten aufgelöste Partei des nationalen Willens, die Blaukreuz-Bewegung, und vor allem die Wehrorganisation ,,Move “ von einiger Bedeutung. Mit Rücksicht darauf, daß die politische Macht fest bei der nationalen Einheitspartei verankert ist, haben aber die erneuerungswilligen Kräfte auf dem rechten Flügel der Einheitspartei gröBere Aussicht, Einfluß im Sinne ihrer Ideen auszuüben, als die vielen Gruppen in der Opposition, die sich gegenseitig stark befehden. In Jugoslawien lehnt sich die „ Iugo-
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RSK Folge 174 slawische Volkspartei “ unter der Führung von Hodzera in Zielsetzung und Organiſationsform sehr eng an das Beispiel des Faschismus an. Die „ Jugoslawische Nationalpartei “, der Sammelpunkt der Politiker, welche das Regime der sogenannten „ Königsdiktatur" in den Jahren 1929 bis 1935 getragen haben und die zur jugoslawischen Regierung in schärfſter Opposition stehen, bezeichnet sich ebenfalls als Erneuerungsbewegung. Ihre Gegnerſchaft zum Parlamentarismus und ihr Bekenntnis zur autoritären Staatsführung ist allerdings das einzige, was sie in einen gewiſſen, allerdings nur äußeren, Zusammenhang mit dem Begriffe der Erneuerung bringt. Nur die „ Jugoslawische Volksbewegung 3bor" unter der Führung von Dimitrije Ljotic vertritt ein Programm, das aus dem ureigensten Gedankengut der Nation tommt und seinen Ausgangspunkt in der altslawischen „ Zadruga", der Hausgemeinschaft, als der Urzelle des gesellschaftlichen Lebens, hat. Radikale Gegnerschaft zum Kommunismus, zum Judentum sowie zur westländischen Demokratie und dem „ räuberiſchen Großkapital", besonders dem fremden Ursprungs, und die Organisation des Staates auf ständischer Grundlage, sind die wichtigsten Ziele von Zbor. , Wie die Gemeinderatswahlen am Ende des vorigen Jahres gezeigt haben, ist die An-
Stimme des Auslands
Feinde Amerikas Ein amerikanisches Kongreßmitglied wendet sich gegen die antideutsche Heze NSK Nach Meldung der Presse-Korrespon= denz des Deutſchen Auslands- Instituts Stutt gart trat der Abgeordnete im nordamerikanischen Kongreß Knudsen anläßlich der AusSprache über die Neutralitäts-Gesetzgebung für Deutschland ein und wandte sich scharf gegen die antideutsche Heze. Er erklärte ua.: „ Mein ganzes Leben habe ich unter Amerifanern deutscher Herkunft zugebracht. Kein Volt hat mehr zum Aufbau Amerikas beigetragen als das deutsche Volk, und kein Teil unserer Bürger ist gesetzliebender, strebsamer, ehrenhafter und ritterlicher gesinnt, als dié aus Deutschland Eingewanderten und ihre Nachkommen. Die Deutschen waren an den Erfolgen unseres Revolutionskrieges in großem Maße beteiligt, und was sie in dem Kriege zur Erhaltung der Union geleistet haben, steht mit leuchtenden Buchstaben in der Geschichte dieses Krieges verzeichnet . Es ist mein großes Privilegium gewesen, in Deutſchland zu reisen, und ich muß sagen, daß ich das deutsche Volk so liebenswürdig und hochgesinnt gefunden habe, wie irgendein anderes Volk, in manchen Fällen sogar mehr. Es mag uns vielleicht schwerfallen, uns mit der Regierungsform , für die das deutsche Volk sich entschieden hat, abzufinden, und es ist möglich, daß es für unser System nicht begeistert ist, aber es ist seine Sache, sich sein Regierungssystem zu wählen, nicht die unsere. Wir leben in Frieden mit der deutschen Regierung und dem deutschen Volke, und wir sollten uns restlos für Erhaltung dieſes glücklichen Verhältnisses einsehen. Wer sich an gehässiger Propaganda beteiligt, die geeignet und darauf berechnet ist, diese friedlichen Bezie= hungen zu stören, ist ein Feind des Landes, einerlei, wer er ist und woher er kommt."
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30. Juli 1937, hängerschaft der Zborbewegung noch sehr ge= ring; sie konnte knapp ein vom Hundert aller abgegebenen Stimmen erreichen. In Rumänien bestehen drei rechtsradikale antisemitische Parteien. Zahlenmäßig die stärkste ist die 11 Christlich-Nationale . Partei" unter der Führung des 80jährigen Profeſſors Cuza und des Lyrikers und Eſſayiſten Goga. Sie verfügt über eine zahlreiche Anhängerschaft im Lande, hat sie doch zusammen mit der „ Rumänischen Front" unter der Führung des Siebenbürger Rumänen Vaida - Voevod bei den Gemeinderatswahlen in Bukarest fast ebensoviel Stimmen auf sich vereinen können, wie die liberale Regierungspartei , und das sagt bei der Wahlpraxis in Rumänien sehr viel. Es ist möglich, daß es zwischen den beiden Organiſationen der „ Christlich-Nationalen" und der „,,Rumänischen Front“, denen beiden ein bürgerlich-nationaler Charakter eigen ist, in absehbarer Zeit zu einem Zusammenschluß kommt. Aus ganz anderem Holz ist Corneliu Zelea = Codreanu geſchnitt, auf den die völkische Jugend des Landes schwört, die er zuerst in der Organisation „ Erzengel Michael“ zusammenschloß, die später den Namen „ Eiserne Garde" erhielt, und nach deren Verbot in der Partei ,,Alles fürs Land" tätig ist. Sein revolutio= näres Erneuerungsprogramm zielt darauf hin, nicht Anhänger zu werben, um. die Macht im er beteiligt sich mit Staate zu ergreifen ― seinen Organisationen nicht an den Wahlen -sondern das Rumänentum zu erziehe n. Von ihm stammt das Wort, daß Rumänien teinen großen Politiker, sondern einen großen Erzieher brauche. Zweifellos wird diese Bewegung ideenmäßig für das Rumänentum von zukunftsentscheidender Bedeutung sein, wie auch schon heute ihre Gedankengänge im politiſchen Leben des Landes einen indirekten starken Einfluß ausüben. Ein direkter Anteil an der Regierungsmacht steht jedoch in der nächsten Zukunft nicht in Frage. Das große innenpolitische Problem Bul gariens besteht darin, daß die verschiedenen autoritären Regierungen des Königs ſeit 1934 zwar Versuche machten, zu einem Kontakt mit dem Volk zu gelangen, und daß auch die bulgarischen Gemeinderatswahlen im letzten Jahre für einen gewissen Erfolg dieser Bestrebungen sprechen, daß aber die Verbindung mit der ,,Volkssozialen Bewegung" unter Prof. 3 am foff bisher nicht gelungen ist. In der Partei Prof. Zamtoffs bzw. in ihrer Verankerung in der Staatsführung sehen Kenner der bulgarischen Verhältnisse die wichtigste Möglichkeit, zu einer auf Erneuerung ausgerichteten stabilen innenpolitischen Situation zu gelangen. Die Partei zählte vor der Auflösung aller politischen Organisationen im Jahre 1934 250 000 einge schriebene Mitglieder, was für die bulgarischen politischen Verhältnisse einen Rekord darstellt, und ihre Anhängerschaft ist seither nicht kleiner geworden.
In Griechenland hat die autoritäre Regierung des Generals Metaxas , deren große politische und wirtschaftliche Erfolge anerkannt werden müssen, von oben her die Erneuerungsbewegung „Nationales Wiederaufblühen" ge= schaffen, da die Entwicklung von unten teine solche gebracht hatte. Auch diejenigen, welche
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REK Folge 174 die Schaffung einer Volksbewegung durch Regierungsdekret im allgemeinen skeptisch beurtei len, mußten sehen, daß das „ Nationale Wiederaufblühen“ durchaus das Zeug in sich hat, die politische Sammlung des Griechentums unter Anknüpfung an die Tradition des alten Sparta und Athen durchzuführen. Bemerkenswert ist, daß die südöstlichen Erneuerungsbewegungen in ihrer außenpolitischen Haltung den autoritären Staaten in Europa sympathisch gegenüberstehen, wobei diese Sympathie naturgemäß verschieden stark und auch
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30. Juli 1937 in ihrer Ausrichtung auf den einen oder anderen autoritären Staat differenziert gerichtet iſt. Die Haltung zu den Minderheitsvolksgruppen im Lande ist ebenfalls stark verschieden, zum Teil, wie zB. bei der „ Rumänischen Front“, ist sie noch immer vom überlebten Chauvinismus getragen. Diese Frage bildet vielleicht einen Prüfstein für den wirklichen Erneuerungscharakter, den man dort nicht annehmen können wird, wo die Liebe zum eigenen Volkstum nicht mit der Achtung vor dem fremden Th . v. K. gepaart ist.
Feierabend im Reichsautobahnlager Die Leiſtungen der „ Sonderaktion für die Reichsautobahnen“ – Bibliotheken, Film- und Theaterveranſtaltungen in allen Lagern – Der Rundfunk kommt zu den Reichsäutobahnern NSK „ Es ist ein schönes Bewußtsein, an einem Werk mithelfen zu dürfen, das nicht dem Interesse des einzelnen dient und nicht im Be siz des einzelnen ist, sondern allen gehört und viele Jahrhunderte dienen wird". Dieses Wort hat der Führer allen denen mit auf den Weg gegeben, die an der gewaltigſten Straßenanlage schaffen, die die Welt je gesehen hat : beim Bau der Reichsautobahnen. Diese Arbeit ist wohl eine der schwersten, die es gibt ; wer einmal am unersättlichen Rachen der Betonmaschine ge= standen hat, wird so leicht keine Arbeit kennen, die schwerer und anstrengender ist als diese ! Vier Jahre baut das deutsche Volk nun an den Reichsautobahnen ; ungezählte Tausende von Händen haben geschippt und geschanzt, geschuftet und gestampft, damit das Werk vorwärts gehe. Aber wenn sie dann am Abend nach Hause gingen die Autobahner, in ihre Baracken, dann hatte man oft und oft für sie noch etwas, was über den täglichen Rahmen hinausging : man gestaltete ihren Feierabend. Es sei ein verhängnisvoller Fehler der Ver= gangenheit geweſen, ſo ſagt Dr. Ley , daß man vergessen hatte, daß der Feierabend zumindest ebenso wichtig sei wie die Arbeit selbst. Und weil die Autobahner die schwerste Arbeit leisteten, nahm man sich ihrer besonders an. Die „ Sonderaktion für Reichsautobah nen" im Reichsamt Feierabend" der NS.- Gemeinschaft 99 Kraft durch Freude", die vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Freizeit des Autobahnarbeiters so zu gestalten, daß nach Möglichkeit dem nun einmal notwendigen Barackenleben der fasernenmäßige Charakter genommen wurde. Wurde schon der äußeren Form des Lagers be sondere Sorgfalt beigemessen, so wurde auf dem Gebiet der geistigen Gestaltung der Freizeit alles getan, was im Rahmen des Möglichen überhaupt geschehen konnte. Daß Zeitungen und Bücher in reicher Auswahl zur Verfügung der Autobahner stehen, ist selbstverständlich. Darüber hinaus gibt es aber wohl kein Gebiet der Unterhaltung, auf dem nicht das Mannigfaltigste geboten wird.
Es ist heute eine selbstverständliche Regelmäßigkeit, wenn mehrfach im Monat Veranstaltungen der verschiedensten Art in einem Autobahnlager stattfinden. Die großen, hellen Tagesräume sind so eingerichtet, daß in ihnen nicht nur kleinere Varietévorführun = gen oder Filmabende stattfinden können ; sogar eine ganze Bühne wird aufgebaut und erstrangige Künstler spielen einem begeisterten Publikum gute Stücke vor. Man muß einmal die Wirkung des Moliéreschen „ Tartüff“ oder Schurets Straßenmusik" in einem Autobahnlager miterlebt haben, um zu begreifen, was es für den Mann, der tagüber schwerste körperliche Arbeit geleistet hat, bedeutet, nun am Abend diese Art von Unterhaltung zu haben ! Man muß diese wetterharten Gesichter gesehen haben, als ihnen gerade in dieſen Tagen aus dem Lautsprecher ein Spiel entgegenklang, das ihre ureigenste Welt widerspiegelte, das Hörspiel Andersrum schippen“ von Hans Schmodde. Da sprach einer zu ihnen, der ihr Leben gelebt hatte, der ihre Freuden und Sorgen kannte. Ein jeder von ihnen hielt in seinen Händen ein schmales Büchlein, das ihm die Sonderaktion für Reichsautobahnen" als Andenken mit auf den Weg gegeben hatte, ein Büchlein, das von ihrem Leben erzählt in ſchlichter Wahrheit und warmer Liebe. 20 000 Autobahnarbeitern sind an diesem Tage die 12 Ge= schichten von der Autobahn, „ K ipp e“ von Hans Schmodde im Rahmen eines nett ausgestalteten Kameradschaftsahends überreicht worden. Ein jeder fand ſeinen Namen darin , mit einer Widmung von seinem Lager.
Diesmal war es der Rundfunk, der den Feierabend nach der schweren Arbeit zu einer wirklichen Feier machte. Morgen wird es der Tonfilmwagen sein, der beispielsweise im Gau Kurmark während des Monats August an 28 Tagen die verschiedenen Lager besuchen wird. Und die Reichsautobahnbühne ist auch schon wieder angemeldet !
W. G. Kl.
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Gonderdienst
Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
Für die kommende Generation
Kindergärten im „ Lande der Störche“ An der Front im deutſchen Often – Die Volkstumsarbeit der NSV. – Mit allen Mitteln wird geholfen – Große Aufgaben erfolgreich gelöſt NSK Große Moore, ausgedehnte Wieſen und Ader, viele Flüſſe und Waſſergräben geben dem Landschaftsbild der Kreise Niederung und Labiau am Kuriſchen Haff ſeine Prägung. Eingestreut finden sich breite Waldstreifen, die oft des fumpfigen Bodens wegen gar nicht zu= gänglich find. Hier liegt das oftpreußische Elchrevier. Fast jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst stehen große Teile dieses Landes unterWaſ= ser. Die Fluten der Deime und die zahlreichen Mündungsarme der Memel vereinigen sich dann zu einer riesigen großen Waſſerfläche, aus der die Fischerdörfer und die Gehöfte wie Inseln herausragen. Es ist verständlich, daß dieses ganze Gebiet im Sommer einen Lieblingsaufenthalt für Wasservögel aller Art dar= stellt. Nicht mit Unrecht wird daher die Gegend um das große Moosbruch als das „Land der Störche“ bezeichnet.
Wie sah es früher aus? In der Systemzeit wurden zwar diese Kreiſe auch als Notſtandsgebiet betrachtet ; aber niemand war in der Lage, die Not wirksam zu bekämpfen. Wenn ein Fischer in seiner Notlage nicht einmal ſein eigenes Haus mehr inſtandhalten fonnte, dann glaubte man, ihm dadurch Hilfe gebracht zu haben, wenn man ihm einen alten Eisenbahnwagen zur Verfügung stellte und dazu den Rat gab, aus seinem baufällig gewordenen Haus möglichst bald dorthin umzuziehen. Aber das war feine soziale Hilfe ! Es verwundert dabei nicht, daß man für die Eindeichung und Entwässerung des Landes überhaupt nichts tat. Selbst das Schulwesen lag sehr im argen. Kindergärten kannte man kaum. Aus dieser Lage ergab sich, daß die Bevölkerung dieser Kreise, die sehr wenig Ver= bindung mit der übrigen Provinz hatte, sich verlassen fühlte. Aberglaube und Settierertum fanden so leichte Ausbreitungsmöglichkeit. Hinzu kam noch, daß man in früheren Zeiten diese Kreise als ein Gebiet betrachtete, wo man Beamte hinverseßte, die sich in anderen Teilen des Reiches nicht bewährt hatten. Das alles hatte dazu beigetragen, eine Notlage zu schaffen, die ausländische und linksgerichtete Elemente für ihre dunklen Pläne auszuwerten verstanden.
Die NSV. greift durch Diesen Zuständen hat der nationalsozialiſtiſche Staat seit der Machtübernahme energisch den Kampf angesagt. Der Erich- Koch - Plan
sieht für die Kreise Niederung und Labiau be sondere Maßnahmen für die Siedlung und die Bodenverbesserung vor. Die NS. - Volts : wohlfahrt hat sich in diese große Planung mit allen Kräften eingeschaltet. Der weibliche Arbeitsdienst hat unter der Leitung der NSV. hier eine mustergültige Wohlfahrtsarbeit und Volkspflege aufgezogen. Die Bevölkerung auch in den entlegensten Fischerdörfern hat wieder ihr Selbstbewußtsein erhalten und fühlt sich als vollwertiger Teil der Volksgemeinschaft. Das Minderwertigkeitsgefühl und die größte Not, die die Systemzeit diesen Menschen gebracht hatte, sind heute beseitigt. Die Helferinnen der NSV. gehen in alle Familien und leisten dort gemeinsam mit dem weiblichen Arbeitsdienst wertvolle Haushaltshilfe. Das Vertrauen der Mütter zu unserer Organisation und besonders zum Hilfswerk „Mutter und Kind“ und seinen Beratungsstellen ist kaum irgendwo so start wie in diesen Kreisen. Durch Aufklärung, Beratung und praktische Hilfe ist es auch hier gelungen, die Säuglingssterblichkeit wesentlich herabzudrücken. Sie liegt heute in diesem Notstandsgebiet kaum noch über dem Gaudurchschnitt. Kinderlandverschickung und WHW. Durch die Verschickung vieler Mütter in unsere Erholungsheime wurde den Müttern
Führer-Reden zum Winterhilfswerk 1933/1936 Das erste Heft der NSV .- Schriftenreihe erschienen NSK Das erste Heft der NSV .- Schriftenreihe ist nunmehr im Zentralverlag der NSDAP. erschienen. Es enthält die Reden des Füh = rers zum Winterhilfswerk 1933 bis 1936. Das zweite Heft wird Darstellungen über Wesen und Idee der nationalsozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege vom Hauptamtsleiter Hilgenfeldt bringen. Die Schriftenreihe selbst soll nicht nur Schulungsmaterial für die Amtsträger und Helfer der NSV. sein, ſondern ſoll jedem Volksgenossen Aufklärung über das umfangreiche Schaffen der NSV. geben. Die einzelnen Arbeitsgebiete werden als geschlossen herausgegeben werden. Der Preis für das Heft beträgt im Buchhandel 30 Pfennig.
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neben der körperlichen Erholung nicht nur viele fach zum erstenmal ein anderer Teil unserer Provinz gezeigt, sondern ihnen auch die Gewißheit gegeben, daß die Gemeinschaft genau so hinter ihnen steht wie hinter den notleidenden Müttern unserer Großstädte. Durch die Kinderverschidung wurde ein großer Teil der er holungsbedürftigen Jugend erfaßt und ihr in anderen Gauen des Reiches körperliche Ere holung und seelische Kraft gegeben. Die Begeisterung, mit der die Kinder von der Schönheit ihrer Reiſe, der Aufnahme bei den Pflege= eltern und der herrlichen Landschaft anderer Gaue erzählten, hat in diesen Kreisen oft der ganzen Familie Kraft und Freude in ihrem harten Lebenstampf gegeben. Die zahllosen Unterstügungen und Hilfen durch das WHW., insbesondere während der Überschwemmungszeit, sollen hier gar nicht an= geführt werden.
Kindergärten in alle Dörfer In diesem Sommer wurden alle Kräfte der NSV. auf die Gründung von zahlreichen Dauer- und Erntekindergärten ausgerichtet. Es ist der Stolz dieser Kreise, daß Fie die meisten Kindergärten der Provinz ins Leben rufen. Die Mütter, die größtenteils in der Landwirtschaft benötigt werden, werden dadurch in ihrer Tätigkeit zu Hauſe entlastet und können so der Arbeit nachgehen, um sich und ihre Familie für den Winter mit den
Tagebuch
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notwendigsten Nahrungsmitteln zu versorgen und so auch mitzuhelfen, die Ernährungsgrundlage unseres Volkes zu sichern. Die Kinder werden während der Abwesenheit der Mütter betreut und in guter Obhut erzogen. In vielen Kindergärten hat die NSV. auch SpeisunDamit leistet die NS.gen eingerichtet. Volkswohlfahrt eine starke Volkstums = arbeit, in dem sie den Hezern gegen unſere Volksgemeinschaft die Möglichkeit nimmt, wiederum Zwietracht und Uneinigkeit zu säen. * Wie in ihrer gesamten Arbeit im deutschen Often, ließ sich die NSV . auch hier von der Erfenntnis leiten, daß die besten Kräfte gerade gut genug sind, in solchen Gebieten eingesetzt zu Die Kindergärtnerinnen, die hier werden. arbeiten und aus allen Gauen des Reiches stammen, erleben, daß die Kindergartenarbeit weit mehr ist als eine reine Betreuung und Bes hütung von kleinen Kindern. Sie wissen, daß sie durch ihre Tätigkeit mit in erster Linie die .Verantwortung dafür tragen , wie das Gesicht der kommenden Generation aussehen wird. Da der Ostraum nur von besten Kräften in unserem Sinne gestaltet werden kann, und er das Schicksalsland des deutschen Volkes ist, wiſſen alle, die hier tätig sein können, welche Verantwortung ste vor der Geschichte unseres Volkes tragen. Fr. Bauer.
Sozialismus
- Alle Tatsachenbericht aus dem Kampfgebiet nationalſozialiſtiſcher Volkswohlfahrt Bereiche des Volkslebens werden erfaßt und betreut – Das Beiſpiel des Gaues Sachſen NSK Auch Tagebücher haben ihre Schicksale. Wer spricht heute noch von jenem „ Tagebuch einer Verlorenen", das zu Beginn dieses Jahrhunderts einer der größten Bucherfolge war ? Niemand! Denn heute geht es nicht mehr um Einzelschicksale, heute geht es um das Schicksal des ganzen Volkes. Daß dieses nicht verloren gehe, darauf allein kommt es an ! Das bedeutet aber keineswegs, daß der einzelne seinem Schicksal überlassen wird. Indem uns nämlich das Schicksal des ganzen Volkes am Herzen liegt, und indem wir ihm alle verfügbaren Kräfte weihen, nehmen wir uns auch zugleich das Schicksal jedes einzelnen Volksgenossen an.
der Schweinestallungen an 300 Schweine und fühlen sich dort „sauwohl“. Die Gewichtszunahme je Schwein und Tag beträgt rund 500 Gramm ; manches Prachtschwein bringt es sogar auf die Spikenleistung von 700 Gramm ! Rekord also auch hier und Beweis genug, wie glücklich der Gedanke war, die Küchenabfälle der deutschen Haushaltungen als Schweinemast zu verwerten. Alle . Bedenken, ob es sich auch „ ren= tiert“, sind für den auf immer dahin, der dieſe Schweinemästerei in Chemnitz-Furth besichtigte und Einblick und Überblick gewann, wie der Wille zum Sozialismus Hilfskräfte im Volke frei macht, die bisher brachlagen.
Rekorde bei der Schweinemast Was aber heißt, dem Schicksal alle verfüg= baren Kräfte leihen ? Hierauf gab eine zweitägige Fahrt in den Gau Sachsen genügend Antwort. Schon am ersten Haltepunkt der Fahrt, in Chemniz - Furth , erfuhr man, daß die örtlichen Träger der NSV. vor keiner Aufgabe tapitulieren, selbst dann nicht, wenn es gilt, ohne jedes Vorbild eine Schweinemästerei für das Ernährungshilfswerk des Vierjahresplans gewissermaßen aus dem Boden zu stampfen. So grunzen denn schon seit April dieses Jahres in den praktisch hergerichteten „ Buchten“
Besuch im Hüttenwerk Aber nicht nur dieses „ rosaroten Rohstoffs" bedürfen wir. Wir brauchen auch Blei, Kupfer, Silber, Gold und Platin. Wie wir es innerhalb unserer Grenzen gewinnen oder aus den Rückständen wiedergewinnen, das zeigte der Be= such im Staatlichen Hüttenwerk von Hals = brüd , unweit der alten deutſchen Bergmannstadt Freiberg. Goldbarren glänzten; Silber schmuck leuchtete; Platin und Iridium, Weißgold, Kupfer und Blei fündeten davon, wie hier durch stetig verbesserte Verfahren der Hüttenchemie verborgene Schätze gehoben wurden, von denen sich ehedem feiner etwas hätte träumen
NSK Folge 174 laſſen. Über diesen Schazkammern, elektroIntischen Bassins und Hochöfen steht unsichtbar das Wort : „Hilf_dir ſelbſt, dann hilft dir Gott!" --- Wer dann noch in dem saubergefegten Werkhof die Blumenkästen an den Fenstergeſimſen ſah, aus denen es grünte und in allen Farbtönen blühte, der wußte auch zugleich, was - Schönheit der Arbeit ist.
200 Ungarnkinder zu Gaſt Ließ so der erste Tag der Reise erkennen, welche reichen organischen und anorganischen Schäße gehoben werden können, wenn Stirn und Faust gemeinsam am Werke sind, so bot der Abend willkommene Gelegenheit, einen Blick in diejenige Arbeit des Gaues Sachsen der NSV. zu werfen , die weit in das Gebiet der Völkerverständigung und Völkerfreundschaft hineinreicht. So weilen zurzeit im Gau Sachſen 200 Kinder aus Ungarn , von ihnen 20 in Freiberg, um Deutschland und das deutsche Volk kennenzulernen. An diesem Abend waren die „ Gasteltern" Freibergs mit ihren jugendlichen Gästen aus Ungarn und die Amtsträger der NSV. zu einem frohen Gemeinschaftsabend zusammengekommen. Musik und Tanz, Gesang und Scherz, aber auch manch ernstes Wort ge= stalteten diesen deutsch-ungarischen Abend zu einem tiefen Erlebnis. Im Mütterheim und Kindergarten Der zweite Tag der Reise war ebenfalls bis in die späte Abendstunde angefüllt mit einer Fülle starker Eindrücke. Wem muß nicht das Herz aufgehen, wenn er sieht, wie im Mütterheim auf Schloß Burkersdorf deutsche Frauen wohlverdiente Ruhe, Pflege und Erholung ge= nießen? Wer gönnte diesen 53 Müttern aus dem Volke nicht, auf der weiten Schloßterraſſe im Sonnenschein zu liegen, oder in den großen, mit bunten Möbeln bequem ausgestatteten Tagesräumen beieinander zu ſizen ? Die einen in angeregter Unterhaltung; die andern besinnlich bei einer Handarbeit ; die dritten bei einem guten Buch. Und was sollte man mehr bewundern : die beispielhafte eingerichtete Küche, die für das leibliche Wohl sorgt, oder die hellen, luftigen Schlafzimmer, deren Fenster weit offenstanden und durch die die würzige Luft des großen Schloßparkes hineinströmt? Sind es hier die Mütter, denen die Sorge der NSV. gilt, so sind es im Kindergarten Schöna, dicht an der tschechoslowakischen Grenze, die Kinder von 22 bis 6 Jahren, die unter der Obhut einer Kindergärtnerin in das Leben ihres Volkes hineinwachsen. Nur sechs Kinder waren es, als im August vorigen Jahres dieser Kindergarten eröffnet wurde. Heute tummeln sich in ihm 20 bis 30 Kinder. Lachende, fröhliche Kinderstimmen erfüllen die Räume, in denen es sich wahrhaftig gut spielen und basteln läßt, wenn nicht die Sonne in den schönen Garten zum Ringelreihen oder gar der Wald zu einem Ausflug lockt. Weiter geht die Fahrt zum Kindererho = lungsheim des Gaues Sachsen, im Kurort Gorisch. Auch hier wie könnte es anders sein Lachen und Fröhlichkeit ! Vierzig Jungen und Mädel verbringen in diesem herrlich gelegenen Heim vier Wochen sorglosen liebevollen Leitung der Daseins unter der
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Zur Nachahmung empfohlen ! NSK Bald nach dem Abendessen sagten Grete und Annemarie ihren Eltern Gutenacht und Sie hatten noch gingen auf ihr Zimmer. Beim Essen hatte Wichtiges zu besprechen. Vater nämlich gesagt, daß es dem Ehepaar Weber nicht gut gehen soll. Die alten Leutchen waren nun schon über siebzig Jahre alt und mit dem zunehmenden Alter mehr und mehr der Hilfe bedürftig. Die beiden Mädel hatten sich bei den Worten des Vaters einen Blick zugeworfen. Sie fühlten sich irgendwie schuldig ; denn lange Zeit hatten sie nicht an „ Papa Weber" gedacht, der ihnen in der Kindheit ein guter Freund gewesen war. „Hier müſſen wir helfen ! Aber wie ?" sagte Grete und machte ein nachdenkliches Gesicht. ,,Aber das ist doch ganz einfach! Gleich morgen gehen wir zur NS.-Volkswohlfahrt und erkundigen uns. Da werden wir immer Rat finden . . ." Und sie konnte einen Rat geben ! ,,Wer helfen will, der findet immer eine Möglichkeit“, hatte der Ortsgruppenamtsleiter gesagt, und bald gingen die beiden Mädel mit frohen Gesichtern nach Hause. Bei Webers läutete es an der Tür. „ Papa Weber", der noch etwas rüstiger ist als seine Frau, öffnet und wird gleich von einem frohen Mädchenlachen begrüßt. Grete fällt ihm um den Hals, während Annemarie, die immer sehr auf das leibliche Wohl bedacht ist, der alten Frau einen großen Topf Himbeermarmelade überreicht. Inzwischen hat sich Annemarie in der kleinen Wohnung umgesehen und meint nun zu ihrer Schwester : ,,Komm Gretl, hier können wir gleich unsere hauswirtschaftlichen Kenntnisse zeigen ; denn Frau Weber ist so früh am Morgen noch nicht zum Aufräumen gekommen !" Frau Weber will erwidern, daß es nicht so recht gehen will mit den Arbeiten in der Wohnung, aber sie kommt gar nicht zum Sprechen. Die Beiden wirtschaften mit Besen, Staubtuch, Wasser und Lappen, daß es nur so eine Freude ist. Der alte Herr muß auf ſeine alten Tage noch Sprünge machen, da er überall im Wege steht. Nach kurzer Zeit sieht die Wohnung blig sauber aus, und die alten Leute kennen ihr Heim fast nicht wieder. Grete und Annemarie binden ihre Schürzen ab und versuchen dem Ehepaar klarzumachen, daß sie sich für nichts zu bedanken haben. ,,Heute haben wir ja nur erst den Anfang gemacht. Morgen sind wir wieder da, und dann werden die Fenster geputzt !" Und schon waren sie zur Tür hinaus. Diesen Tag konnten sie mit dem frohen Gefühl beschließen, das jeden nach einer guten Tat erfüllt. Noch viele alte Leute gibt es, denen man durch ungeforderte Hilfe große Freude und Erleichterung verschaffen könnte ! H. H.
„Heimmutti “, die - selbst jung und fröhlich alles daransekt, ihre Pfleglinge körperlich und seelisch zu betreuen. Wiederum hohe, helle Schlafzimmer; wiederum lichte, freundliche
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NSK Folge 174 Räume und Dielen, sonnige Terrassen und Balkone ! Und draußen unter schattigen Bäumen Liegehallen, Turnpläße und ein weites Sports gelände. Der angrenzende Wald bietet viele Wanderziele bis hin zur Grenze.
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30. Juli 1937 in Struppen, dem Siz der NS. = Schwestern station, sondern auch noch in fünf umliegenden Ortschaften. Die Gauſchule als Kraftquelle des Willens
Viel Arbeit in der Schwesternftation Überhaupt der Wald. In dieser anmutigen, bergigen Gegend Sachſens, nicht umſonſt Säch sische Schweiz genannt, stößt ein Wald an den andern. So ist's auch kein Wunder, daß die NS. Schwestern station in Struppen, unser nächstes Ziel, hart am Walde liegt. Das schmuđe neuerbaute Haus der NS.-Schwesternstation dient zugleich als örtliches Krankenhaus und Altersheim. Schon genug Arbeit, so denkt man, für eine NS.-Schwester, dieſes Haus zu verwalten und seine Inſaſſen zu pflegen. Dann aber hört man, daß der NS .-Gemeindeschweſter noch viele andere Aufgaben der NSV . anvertraut sind ; daß in ihren Händen das Hilfswerk ,Mutter und Kind“ ruht ; daß ihr die Mütterberatung obliegt ; daß sie führend in der NS.-Frauenschaft tätig ist ; ganz zu schwei gen von den unzähligen Krankenbesuchen im Ort, den gelegentlichen Entbindungen , den Hilfeleistungen bei Unglücksfällen, den Schwesterndiensten bei Operationen des Gemeindearztes, und nicht zulezt von allen den Fällen, in denen die NS.-Gemeindeſchwester als Beraterin, Trösterin und - Kameradin des Voltes, Krankheiten vorbeugend und Mißſtände verhütend, eingreift. Und dies alles nicht nur
Auf dem Wege zur Gauschule der NSV. in Dresden, fragt man sich immer wieder insgeheim : Wie ist das alles nur möglich? Woher die Kraft, die Begeisterung, der Opfersinn all nur zum kleinsten Teil hauptderer, die amtlich, zum überwiegendsten Teil aber ehrenamtlich - diese fast übermenschliche Arbeit leisten? Die Antwort gibt die Gauschule, durch die wir, während die Sonne sich zum Abschied rüstet, einen Rundgang machen. Diese Gauschule ist die nie versiegende Kraftquelle des Willens und der Einsatzbereitschaft der getreuen Männer und Frauen, deren restloses Wirken und unermüdliches Schaffen allen Teilnehmern der zweitägigen Fahrt, die sich nun dem Ende genähert hat, einen tiefen, wohl unauslöschlichen Eindrud hinterließ.
Überwältigt flappt man das kleine Taschenbuch zu, das kaum die Fülle des Gesehenen und Erlebten in Zahlen und Stichworten zu bergen vermag, und weiß nun, daß man ein Tagebuch in Händen hat, das Zeuge ist des sozialistischen Willens eines von seinem Führer zu Kampf und Sieg aufgerufenen Voltes. Dr. F. Bubendey
Oſtmarkſchickſal - – Oſtmarkjugend Mit dem Mikrophon bei den Schlefienkindern in der Fränkischen Schweiz Ferienkinder erzählen im Rundfunk NSK Gestaltet der Rundfunk mit Kindern eine Sendung, so geht es immer quidlebendig zu. Wenn die erste Scheu vor dem Nichtalltäglichen überwunden ist, wenn die Mädel und Buben erst einmal aufgetaut sind und Zutrauen gewonnen haben, dann geht es drunter und drüber, dann hat man gar oft alle Hände voll zu tun, um die „ Bande“ im Zaum zu halten. So war es auch neulich in Gräfenberg , in der landschaftlich so schön gelegenen Fränfischen Schweiz, als der Sender Bayreuth mit dem großen Aufnahmewagen des Reichssenders München und der dazu notwendigen Apparatur urplöglich auf dem alten historischen Marktplak erschien, wo noch heute, genau wie vor 100 Jahren, das Quellwasser des Dorfbrunnens so frisch und klar heraussprudelt. Kaum waren wir dabei, unsere sieben Sachen auszupacken, da waren wir auch schon von einer lustig dareinplappernden Jugend umringt, die alle Apparate und Geräte neugierig bestaunte und oft kritisch einer eingehenden Besichtigung unterzog. Und dann hub das große Fragen unserer schlesischen Ferientinder an, die sich augenblicklich als Gäste der NSV. sechs Wochen zur Erholung im Gau Bayerische oftmark befinden. Ob das die Eltern daheim am Rundfunk hören, was sie da ins Mikrohon
hineinsprechen, ob sie Brüder und Schweſtern grüßen und ihnen sagen dürfen, wie gut es ihnen hier gefällt und ob sie weiß Gott noch sonst für einen Schabernac, den sie vorhaben, zur Ausführung bringen können. Wir mußten uns schon alle Mühe geben, um auch nur einigermaßen eine Ordnung in diese Kinderschar hineinzubringen, um sie so aufzubauen, wie wir sie gerne haben wollten. Endlich war es dann so weit. Die Gräfenberger Schulklassen sangen ihren Freunden aus dem schlesischen Industriegebiet ein heimatliches Volkslied, wofür dieſe wieder mit einem Reigen dankten. Sodann legte Dr. Schmitt vom Sender Bayreuth den vorwißigsten und aufgeweckte= ſten Jungen und Mädel, die sich schon lange vorher den besten Galerieplak auf dem Dorfbrunnen gesichert hatten, das Mikrophon einfach in die Hand, mit der Weisung, nun ein wenig zu erzählen von ihrer Heimat, von ihrem Elternhaus, von der weiten Reise und ihren Pflegeeltern. - Und nun gings los! - Wie ein Wasserfall fam das alles heraus, jeder wollte der Erste sein ! Immer und immer wieder mußten wir den Buben sagen, sprecht nicht so schnell, dagegen lieber ein wenig lauter und deutlicher ; wir verstehen euch kaum. Bei den Mädeln ging's dann schon besser. Die
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NSK Folge 174 hatten sich die Sache vorher erst einmal an= gesehen und gehört und wußten daher gleich Bescheid. Abschließend gab dann Dr. Schmitt noch einen historischen Überblid über den Gau Bayerische Ostmark, dem ebenso wie dem Gau Schlesien die hohe und verantwortungsvolle Aufgabe zufällt, treuer Wächter zu sein an der Ostgrenze unseres Reiches . Ost marks ch i ď s a l ― Ost markjugend ! Was lag näher, als daß sich beide
Das ganze
Ein neuer Schritt in der Jugendfürsorge NSK Die Gauamtsleitung Pommern der NS.-Volkswohlfahrt hat in engster Zusammenarbeit mit der Hitlerjugend und dem Landesarbeitsamt im Rahmen ihrer aktiven Jugendfürsorge eine neue, wichtige Maßnahme angeſetzt, die einen ersten Versuch im ganzen Reich darstellt. 50 erholungsbedürftige und beruflich nicht voll einsatzfähige Jugendliche aus den Kreisen Stettin und Köslin wurden zu einem Sechs-WochenLager in der Jugendherberge Wuhrberg, Kreis Neustettin, zusammengezogen . Die Jugendlichen, die auf Vorschlag der HI. durch das Landesarbeitsamt ausgewählt sind, werden mit der körperlichen Erholung und Kräftigung be = rufstüchtig gemacht und gleichzeitig durch berufserzieherische Maßnahmen für be= stimmte Berufe, in denen ein Nachwuchsmangel besteht, intereſſiert und allmählich an die Arbeitsbelastung gewöhnt, die ihre künftige Alltagsarbeit an sie stellen wird. Sie werden daher außer von HI.-Führern von einem Berufsberater und Lehrern für verschiedene Arbeitsgebiete zB. Holzarbeiten - betreut. Es han delt sich natürlich nicht darum, den Jugendlichen für einen Beruf zu ſchulen, ſondern ihm durch einfache Werkstoffarbeiten die Möglichkeit einer beſtimmten Berufsrichtung aufzuzeigen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß von den jährlich im Gau Pommern zur Schulentlaſſung tommenden Jugendlichen mehrere hundert förperlich berufsuntüchtig sind . Diesem Ausfall an Arbeitskräften wird in diesem Lager entgegengetreten, so daß vor allem schwach besetzten Berufen Nachwuchs zugeführt werden kann. Diese Erholungsmaßnahme, ausgerichtet auf die wirtschaftspolitischen Bedürfniſſe des Vierjahresplanes, ist wiederum ein Beweis dafür, wie stark die nationalsozialistische Wohlfahrtspflege in ihrer Arbeit die praktischen LebensH-r. bedürfnisse des Volkes berücksichtigt.
Ungarnkinder im Gau Franken NSK Die Kinderlandverschickung hat im Augenblick ihren Höhepunkt erreicht. Fast täglich erreichen oder verlassen Sonderzüge die
30. Juli 1937 Gaue noch mehr denn seither zusammenfander, um in enger Schicksalsverbundenheit schon in die Herzen der Jugend den Keim des Grenzlandgedankens zu legen. Die Jugend beider Gaue, Schlesiens und der Bayerischen Osts mark , kann nicht früh genug erkennen und wissen, daß sie ganz besonders dazu berufen ist, das übernommene väterliche Erbe dereinst ge= treu zu verwalten, um das wahr werden zu - lassen, wovon der Führer immer spricht: Das tausendjährige Reich der Deutschen! E. Franz.
Volk hilft mit
Bahnhöfe. Nach Schleswig - Holstein , Pommern , Oberbayern , Baden und in andere Gaue des Reiches rollen die Züge, die mit Kindern vollbesezt sind. Einige Wochen der Freude werden sie verleben. Gleichzeitig genießen in Nürnberg 100 Kinder aus Ungarn frohe Ferientage . Ein reichhaltiges Programm wird ihnen geboten : Ausflüge nach Rothenburg , Weißenburg wechseln mit dem Besuch von Konzerten, Theatern und Museen ab. Die ausländischen Gäste schreiben begeisterte Briefe vom neuen Deutschland an ihre Eltern in dem uns be -le. freundeten Ungarn.
NSV.- Schwestern in der Univerſitätsklinik NSK Als erste Universitätsklinik in Deutschland hat die Kinderklinik Erlangen NSV.Schwestern als Pflegerinnen für die ihr anvertrauten Kinder übernommen . Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Specht , und der Vorstand der Kinderklinik, Geh. Rat Prof. Dr. Jamin , waren bei der schlichten Feier zugegen, die aus diesem Anlaß gehalten wurde. Sch.
Die ersten ,,Häuſer der NSV . “ in Pommern NSK Die Gauamtsleitung Pommern der NSV. konnte kürzlich die ersten beiden Häuser der NSV." übernehmen, in denen ein Dauerkindergarten , eine NS .- Schwesternstation, eine Hilfsstelle für Mutter und Kind" und die Wohnungen für die Kindergärtnerinnen und die NS.- Schwester untergebracht sind. Inmitten der Kinderreichensiedlung Stolps hat Die Stadt Stolp das erste pommersche Haus der NSV., ein Musterbeiſpiel sinnvoller und kameradschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und NSV., errichtet und der NS.Volkswohlfahrt übergeben. Das zweite Haus der NSV . wurde ebenfalls vor wenigen Tagen in Hammermühle , Kreis Bütow-Rummelsburg, seiner Bestimmung übergeben. Ermöglicht wurde dieser Bau durch das Entgegenkommen der Betriebsführung eines großen Werkes, das die Finanzierung über- - ber nommen hatte.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 174
Zwei Jahre Reichsfinanzschule Herrsching Rede und übergabe einer Sturmfahne durch Staatssekretär Reinhardt NSK Berlin, 30. Juli. Staatssekretär Reinhardt wird aus Anlaß des zweijährigen Bestehens der Reichsfinanzschule Herrsching am Sonntag, dem 1. August, dem SA.- Sturm Reichsfinanzschule eine Sturmfahne übergeben. Bei dieser Gelegenheit wird er das Wort zu grundsäglichen Ausführungen ergreifen, wobei er ua. zu den Fragen : Beamter und Parteigliederungen, Beamter und Frühehe, Beamtenlaufbahn und mittlere Reife Stellung nehmen wird. Nach einem Rückblick auf die bisherigen Leistungen der Finanzschule wird Staatssekretär Reinhardt noch über die weitere Gestaltung des Ausbildungswesens der Reichsfinanzverwaltung sprechen.
Große Ziele der Betriebsgemeinschaft Betriebsappelle eröffnen den „Leiſtungskampf der deutschen Betriebe“ NSK Berlin, 30. Juli. Im ganzen Deutschen Reich werden einheitlich am 3. August 1937 alle Betriebe, die sich am Leistungskampf der deutschen Betriebe beteiligen, mit einem Betriebsappell den Leistungskampf eröffnen. Auf diesen Betriebsappellen werden die Betriebsführer ihren Gefolgschaftsmitgliedern feste Ziele verkünden, die die Betriebsgemeinschaft im Leistungskampf erreichen will. Zu solchen Zielen gehören ua .: Schaffung einer Lehrwerkstätte, Bau von Siedlungshäusern , Gründung einer Werkschar, Schaffung eines Gemeinschaftsraumes, Förderung von Schönheit der Arbeit. Auf diesem Betriebsappell werden auch die Gefolgschaftsmitglieder aufgefordert werden, ihre ganze Kraft dafür einzusehen , daß ihr Betrieb im Leistungskampf hervorragend abschneidet. Die vom Betriebsführer im Betriebsappell verkündeten Ziele werden vom Betriebsführer und Betriebsobmann unterzeichnet und am Brett der Deutschen Arbeitsfront angeschlagen, um einem jeden Gefolgschaftsmitglied jederzeit die Möglichkeit zu geben, sich über diese Ziele zu orientieren.
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Forschungsstelle Schwaben im Ausland“ Dem Gau Schwaben des Raſſenpolitiſchen Amtes angegliedert NSK Berlin, 30. Juli. Dem Rassenpolitischen Amt des Gaues Schwaben wurde eine Forschungsstelle Schwaben im Ausland" angegliedert. Die Aufgabe dieser Forschungsstelle besteht darin, Nachforschungen nach schwäbischen Volksgenossen anzustellen, die ausgewandert sind .
Wieder Keramische Woche Jährliche Leistungsschau des Rohstoffes ,,Deutsche Erde“ NSK Berlin, 30. Juli. Die Bedeutung der deutschen Erde , einer unserer allerwichtigsten Rohstoffe für den Vierjahresplan , läßt eine Vorkriegseinrichtung, Die alljährliche Veranstaltung einer Keramischen Woche, wieder aufleben. Diese Keramischen Wochen haben früher größten Einfluß auf die Entwicklung der beteiligten Induſtrien, die Ausbildung des techniſchen Nachwuchses, die Entwicklung und Einführung neuer Werkstoffe gehabt. Die lehte dieser berühmten Keramischen Wochen fand 1914 statt. In der Systemzeit war allen Versuchen, diese Einrichtung wieder aufleben zu lassen, kein Erfolg beschieden. Erst der Vierjahresplan mit seinen wirtschaftlichen und technischen Impulsen konnte dafür die er forderlichen Voraussetzungen schaffen. Die Abhaltung von Keramischen Wochen ist in Zukunft gesichert. Die neue Keramische Woche, die zum erstenmal zugleich mit der Straßenbau ausstellung und Straßenbaumaschinenausstellung im Septem = ber 1938 in München abgehalten wird, hat den Sinn, die Möglichkeiten , die in dem Rohstoff „ deutsche Erde" liegen, mehr als bisher auszuschöpfen , und die industrielle Verarbeitung von deutschen Erden zu einem wichtigen Faktor für die Durchführung des Vierjahresplans zu machen. Nach dem Willen der beteiligten Organiſationen soll die Keramische Woche in München eine glanzvolle, repräsentative Ausstellung der deutschen Technik und der deutschen Wirtschaft werden . Mit ihr wird auch eine Keramikmaschinenschau verbunden sein.
onalsozialiſtiſche
14rift der Säriftleitung: 20, Fernout: 11 00 22 orang Cher Xa4 . 6. m. §. 5., der NSDEB., Kingen - Berlin : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, Foot 88. —lle Zahlungen fub nach (BoRidedtonts Berlin 4454) zu richten
Partei -Korresponden
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUM
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Adolf Hitlers Deutschlandflug 1932
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Tage machen Weltgeſchichte
Als die NSDAP. ſtärkste Partei wurde – Des Führers Wort rief ein Bolt Auftakt zum lesten Sturmangriff auf das System NSK Es war niemals Gepflogenheit der NSDAP., auf errungenen Lorbeeren auszuruhen, am wenigsten dann, wenn sie gerade einen entſcheidenden Triumph verbuchen konnte, wie nach der Reichstagswahl vom 31. Juli 1932. Damals fonnte sie mit 260 Abgeordneten als stärkste Partei ins Barlament einziehen, um sich sofort neuen Angriffszielen zuzuwenden. Wie jener gewaltige, geschichtlich einmalig dastehende Sieg troß aller feingegliederter Organiſationsarbeit und troß der Mithilfe auch des legten Barteigenossen ausschließlich durch den übermenschlichen Einsaß des Führers zustande kam, ist im Rückblic auf die jeßt vor fünf Jahren zu Ende gegangenen Wochen auch für die Gegenwart lehrreich und wertvoll.
Ein Mann gegen das Syſtem Weltgeschichte wird in Jahrhunderten gejrieben oder in Jahrzehnten, je nach der Pernlichkeit der Männer, die den Griffel führen. Unsere Generation jedoch durfte erleben, wie Seltgeschichte in vierzehn Tagen gemacht urde. In jenen vierzehn Tagen vor fünf thren, als der Führer in der zweiten Juliilfte 1932 Tag für Tag in vier gewaltigen laffenversammlungen um die Seele des deut= jen Volkes rang und jenen Wahlfieg des . Juli 1932 vorbereitete, der Deutschland dem olschewismus entriß und damit Europa ein ues Gesicht gab. Weltgeschichte in vierzehn Tagen : Es ist keine bertreibung, wenn wir diese zweite Julihälfte 32 so bezeichnen. Der Führer hatte den Behl zum legten Sturmangriff gegeben, und der Nationalsozialiſt wußte, daß diese Ausein= dersehung endgültig war, daß am Ende nur r Sieg oder die Niederlage stehen konnte. Die Partei, noch mitgenommen von den Sahlkämpfen, die sie Schlag auf Schlag im eich und in den Ländern zu führen gezwungen ar, reißt ihre legten Reserven, ihre letzten nergien zusammen. Wie immer, der Führer ieder in vorderster Front. Bedenkliche Gehter sogar bei alten kampferprobten Nationalzialisten, als bekannt wird, daß der Führer [bit täglich in vier Massenversammlungen in inz Deutschland sprechen will. Täglich in vier efigen Kundgebungen, in Städten, die oft underte von Kilometer voneinander entfernt nd, und das vierzehn Tage lang.
Während fieberhaft der Apparat der Partei anläuft, naht der erste Tag dieses Freiheitsfluges Hitlers über Deutschland. Die Parteizeitungen im ganzen Reiche, die nach einem Plane des Führers in vervielfachter Auflage erscheinen und jeden Tag des Deutschlandfluges zu einem Erlebnis für die ganze Nation machen, bringen einen Aufruf, in dem es heißt: „ Wenn fich Hitlers Sturmvogel am 31. Juli wieder auf die deutsche Erde senft, muß Deutschland unser sein."
Größerer Idealismus entſcheidet Und nun beginnt der Kampf eines Mannes um sein Volk. Wir mögen die Geſchichte zurüɗverfolgen bis in graueste Vorzeit, wir werden fein Beispiel finden für solche Taten.
Hitler hat in diesen vierzehn Tagen die Herzen Deutschlands im Sturm gewonnen. In der Ostmark, im äußersten Nordosten des Reichs spricht der Führer zuerſt. Vierzigtausend Memelländer und Masuren hören ihn im alten Tilfit, sehen ihn zum erstenmal, und zum erstenmal leuchtet der weite Rennplatz in den glühenden Farben der Hakenkreuzfahnen. Und während
Auf Seite 2 Sportschriftleiter und NS.-Kampfspiele
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Sportschriftleiter und NS. -Kampfspiele Nürnberg Anforderung von Sonderpreſſekarten NSK Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP . gibt den Schriftleitungen informatoriſch (nicht zur Veröffentlichung) zur Kenntnis, daß die NS. Kampfspiele im Rahmen des Reichsparteitages voraussichtlich am Donnerstag, dem 9. September, abgehalten werden. Im Hinblick auf die Bedeutung der RS.-Kampfspiele wird die große Tagespresse sowie die Sportpresse den Wunsch haben, Sportschriftleiter zu diesem Ereignis besonders zu entsenden. Aus diesem Grunde ist bestimmt worden: Es werden für die Teilnahme von aktiv tätigen Sportjournalisten an den NS.Sonderpressekarten Kampfspielen ausgegeben. Dieſe Sonderpreſſekarten berechtigen nur zum Besuch der NS.-Kampfſpiele. Die Organiſationsleitung des Reichsparteitages wird außerdem dafür Sorge tragen, daß den angemeldeten Sportschriftleitern Quartiere für die Nächte vom 8. zum 9. und vom 9. zum 10. September zur Verfügung gestellt werden. Sollten diese Quartiere außerhalb Nürnbergs liegen müſſen, so wird durch Einsatz von Sonderomnibuſſen den Sportjournalisten die Wahrnehmung ihrer Aufgabe voll ermöglicht.
überall im Reich die anderen Parteien mit ihren kleinen parlamentarischen Winkelzügen den Wahlkampf zu bestreiten suchen, während ſie aus dem fümmerlichen Horizont ihrer Parteidoktrinen heraus jämmerliche Eintagsforderungen aufstellen, zeichnet der Führer die Kompromißlosigkeit des nationalsozialiſtiſchen Kampfes : ,,Kompromisse gibt es nicht mehr. Es geht um den Kampf zwischen Hakenkreuz und Sowjetstern, und die Würfel werden nach unſerer Seite fallen, weil bei uns der größere Idealismus und die größere Opferwilligkeit stehen.“ Diese Entscheidung zwischen Bolschewismus und Nationalsozialismus, zwischen Sowjetstern oder Hakenkreuz, dieses kompromißlose Entweder-Oder macht der Führer den Massen klar. Täglich und stündlich, vierzehn Tage lang. Die anderen schwätzen inzwischen von Koalitionen und parlamentarischen Mehrheiten. Auf Tilsit folgt Gumbinnen, folgen Lögen, Ortelsburg, Osterode und Riesenburg, leidgeprüftes Grenzland im Osten. Als am dritten Tag des Freiheitsfluges auf dem WalterSimon-Play in Königsberg der Badenweiler Marsch aufllingt und der Führer erscheint, da jubeln ihm hier 150 000 oftpreußische Männer und Frauen entgegen, eine Kundgebung, wie fie die Geschichte der deutschen Ostmark noch nie gesehen. Der dritte Tag des Fluges erst, und schon erkennt Deutschland, schon ahnt die Welt,
Die Anmeldung muß zum 10. August nach folgenden Richtlinien erfolgen: a) Zeitungen , die bereits poli : tische Schriftleiter zum Reichsparteitag gemeldet haben , melden ihre Sportſchriftleiter in Form einer Nachmeldung direkt der Organisationsleitung des Reichsparteitags, Abtlg. Preffe, Nürnberg, Hindenburgplay. b) Zeitungen und Sportzeitun gen , die noch keine Anmeldung zum Reichsparteitag abge = geben haben , geben ihre Anmeldung auf dem normalen Weg, dh. in Berlin und München an die Reichspreſſestelle der NSDAP ., im übrigen Reich an die Gaupreſſeämter der NSDAP. Zeitungen, die bereits ausdrücklich einen · Sportschriftleiter gemeldet haben, brauchen ihre Meldung nicht zu wiederholen. Die bereits angemeldeten Sportschriftleiter werden in der dargestellten Weise von der Organisationsleitung mit Karten und Quartieren versorgt.
daß hier ein Volk im Aufbruch ist, daß der Marsch zu den Fahnen des Führers, zu den blutroten Freiheitsfahnen der nationalsoziali stischen Bewegung unaufhaltsam iſt. Der nächste Tag sieht den Führer vor 115 000 deutschen Menschen der Grenzmark in Pommern , in Schneidemühl, Kottbus und Stralsund. In Stralsund war es, da haben 25 000 Männer und Frauen von 7 Uhr abends bis 3 Uhr morgens auf ihren Hitler gewartet. Als der Führer dann doch noch kommt, fennt die Begeisterung keine Grenzen. In dieser Nacht fährt die Kolonne des Führers weiter nach Heiligendamm, wo sich Adolf Hitler ein paar Stunden Ruhe gönnt. Als seine Begleitung dem Führer etwas zu essen besorgen will, verbietet er es, weil er nicht wünscht, daß die Wirtsleute aus dem Schlaf gestört werden. Ein Apfel und ein Stück Schwarzbrot ist die ganze Nahrung des Mannes, der an diesem Tag im Flugzeug und Auto drei Städte besucht, in drei Massenversammlungen vor 115 000 Menschen gesprochen hat, dazwischen in ständiger Funk- und Telephonverbindung mit Berlin stand, ungezählte Wahlkampfanweisungen gegeben hat und nun im grauenden Morgen vor einem neuen Tag voll ungeheurer Anstrengung besorgt ist, daß ein paar Volksgenossen nicht um ihre Nachtruhe gebracht werden. Es war die Nacht desselben Tages, an dem der Reichspräsident von Hindenburg gezwungen
Ige 175 preußische Regierung Severing ihres I entheben.
Die Lawine rollt r Tag donnert nun der Sturmvogel iber Deutschland, trägt ihn der Kraftit heulendem Kompressor von Kundu Kundgebung. Hunderttausende sind es. Führer täglich sprechen hören. Von Tag ehmen die Besucherzahlen seiner Kundzu. eine Lawine, die ins Rollen gekommen Gegner, zuerst skeptisch und spöttisch, on nach den ersten Tagen dieſes Freis des Führers über Deutschland, daß ts mehr aufzuhalten ist. Deutſchland jt, die Nation ist im Aufbruch. Der iden Wucht, die von dieser Führerreise deutschen Gaue ausgeht, hat das ichts, aber nichts mehr entgegenzusetzen. Biderstand gegen die Kampfansage t zum Scheitern verurteilt. Das zeigt mbonzen mit beängstigender Eindringr Tag des Ruhrgebietes. Jener ag des Hitlerfluges, an dem 500 000 aus Zechen und Gruben, aus Maschinenund Gießereien, Angestellte aus Kon› Behörden, Handwerker und Beamte geströmt waren zu einem überwältiefenntnis zum Führer, zum NationalIS, zum kommenden neuen Reich. unte Tag des Deutschlandfluges, dieſer Elberfeld und Duisburg, von Gladjum und Osnabrüd, er war in seinem Bekenntnis des Industriegebietes zu e niederschmetterndste Absage, die die es Systems von der betrogenen Art erhalten fonnten. Hier auf das jebiet hatte der Marxismus seine fnung gesetzt, und hier zwischen den und Fördertürmen, zwischen den Hochrauchenden Feuern der Kokereien e Niederlage des Marxismus am nlichsten. „ Das Industriegebiet steht - das war der Schreckensruf, der fünf gewaltigen Kundgebungen dieſes marxistischen Gewerkschaftsbonzen in tschland erzittern ließ.
lle Fäden in einer Hand Deutschland steht fasziniert unter dem dieser einmaligen Wahlpropaganda. ner für menschenmöglich gehalten : Führer schafft es. Schafft es unter ngeheuren Einsah seiner Person. h taum eine Stunde Schlaf, iſt Tag t unterwegs, feuert an, reißt mit, ist Sturmwind über Deutschland. Der r Presse hat einen Umfang_angenomDiese Wochen auch in die Pressegeschichte tals die vielleicht größte Preſſeaktion, . Mann zu einem ganzen Volke sprach. n aus des Führers Begleitung sind Tagen erledigt, allein vom atemrauTempo hinter den heulenden Komvon den jagenden Fahrten, da die Kilometerzählers zwischen 120 und und erschöpft von den Sturmflügen und Nebel, von den übermenschlichen = dieser Sturmjagd durch Deutschland. ber nur Begleiter, der Führer jedoch -i-, vier-, fünfmal am Tag, zu Zehn-
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31. Juli 1937 tausenden, Hunderttauſenden von Menschen. Muß stündlich erneut Kontakt suchen zu einem anderen Volksschlag, zu neuen Berufsschichten, zu einer anderen Landschaft, einem neuen Kundgebungsplaß, muß tastend mit den ersten Säßen erst einmal die Reichweite des Mitrophons, der Lautsprecher erproben, sich dreis, vier , fünfmal am Tag bei Ankunft und Ab= fahrt durch ein unübersehbares Spalier von Parteigenossen drängen, die seine Hand drüden, ein freundliches Wort von ihm hören wollen. Und neben den Anstrengungen dieſer unmenschliche Anforderungen stellenden Reise erwartet die Partei täglich neue Weisungen für den Wahlkampf, sind die sich überſtürzenden innerpolitischen Ereigniſſe zu verfolgen, Depeschen entgegenzunehmen, Kuriere abzufertigen. Die Leistung des Führers in diesen vierzehn Tagen wird uns ewig unbegreiflich bleiben, weil die Persönlichkeit dieses Mannes jedes Menschenmaß überragt.
Die Schlacht gewonnen Als sich am 31. Juli 1932 Hitlers Sturmvogel zum letzten Male in dieser Wahlschlacht auf die Erde senkt, ist die Voraussage der Parteipresse in Erfüllung gegangen. Der Führer hält den Sieg in Händen, mit 260 Abgeord neten sind die Rationalsozialisten die stärkste Partei des Reichstages. Weltgeschichte, die in vierzehn Tagen die unbeugfame Energie eines Mannes schrieb, der aus den Schüßengräben des großen Krieges nichts mitbrachte in seine zerschlagene Heimat als feinen fanatiſchen Glauben an ſein Volk. -th
„Friedrich der Große erschließt deutschen Boden“ Neue Broschüre über die Tätigkeit des großen Preußenkönigs auf dem Gebiete der Landeskultur NSK Im Nationalen Aufbau-Verlag" in Leipzig erschien dieser Tage eine interessante Broschüre Friedrich der Große erschließt deutschen Boden", von Walter Droß , Amtswalter in der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes. Die Erfolge des Reichsarbeitsdienstes in der Entwässerung und Kultivierung deutschen Bo= dens während der letzten vier Jahre erinnern an das gewaltige Werk Friedrichs des Großen auf dem Gebiete der Landeskultur und der inneren Kolonisation, das in der vorliegenden Broschüre behandelt wird. Der Verfasser zeigt im ersten Abschnitt den Zustand des Landes vor Regierungsantritt Friedrichs des Großen auf, um dann in den drei folgenden Kapiteln an Hand authentischer Unterlagen die Kultivierung des Oderbruches, des Warthebruches und des Rhinluchs und deren Erfolge zu behanebenfalls mit um= deln. Der Schlußabſchnitt fangreichen und interessanten Zahlenangaben versehen - ist der vorbildlichen Besiedlungsund Bevölkerungspolitik des Königs gewidmet. Mit dem kleinen aber inhaltreichen Wert hat der Verfasser eine längst empfundene Lücke in der Literatur über dieses Gebiet geschlossen. Darüber hinaus gewinnt die Arbeit an Aktua Tität durch die Tatsache, daß das von Friedrich dem Großen begonnene und unter seinen Nachfolgern vernachlässigte Werk gerade jest wieder vom nationalsozialistischen Reich in seinem Geiste fortgeführt und zu einem erfolgreichen H. Schw. Abschluß gebracht wird.
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Brot
Bolschewistischer Alltag - Bilder von der roten Gewaltherrschaft System , nicht Extrem NSK Die Terrormaschine im Sowjetreich arbeitet mit der Genauigkeit eines Uhrwerkes. Es vergeht kein Tag ohne neue Absetzungen , Maßregelungen, Verhaftungen und Hinrichtun= gen, die bekanntwerden, von den sang- und Liquidierten" ganz zu schweigen. flanglos Sie sind längst zur ständigen Rubrik der Sowjetzeitungen wie anderswo geworden Wetterberichte oder Funkprogramme. Nicht umsonst sind erst neulich zahlreiche GPU.-Beamte mit einem wahren Ordensregen überschüttet : sie haben wirklich „ volle“ Arbeit geleiſtet ! Der Kampf Stalins und der volksfremden Clique um ihn gegen angebliche und wirkliche Gegner, Trokkisten und Verräter aus den eigenen Reihen, dauert unaufhaltsam fort. Auf hohen Posten sitzende Erzbolschewisten werden tagtäglich als „ Volksschädlinge" und ,,Saboteure" entlarot. Das überrascht gar nicht mehr ; es gehört zum Alltag der Sowjetpolitit. Im Sowjetreich demiſſioniert man nicht, man wird einfach verhaftet. So manche neuen Sterne ſind Himmel ver= wieder sowjetischen Dom schwunden. So erging es dem Volkskommiſſar Antipom , dem erst vor kurzem ernannten Chef des Parteifontrollamtes, der die gründliche "" Säuberung“ der bolschewiſtiſchen Partei Elementen vornehmen Don unzuverlässigen mußte. Nun erwies sich der Leiter der Parteireinigung selbst als unsauberer Troklist" oder ausgekehrt“. jonst was und wurde selbst Bolschewismus! Bezeichnend ist das Schicksal Sulimows, des Präsidenten der innerrussischen Republit, des größten Bundesstaates der Sowjetunion. Er war Nachfolger des seinerzeit verhafteten Präsidenten Syrzow und galt als eingefleischter Bolschewist. Nun ist Sulimow ebenfalls eingekerkert. Sogar sein Name wurde in Acht und Bann getan . Die zu ſeinen Ehren benannte oder, beſſer gesagt, umbenannte Stadt Sulimowo wurde wieder umgetauft und heißt jezt Jeschowo. Der Innenkommiſſar und GPU.Chef Jeschow ist ja seit einigen Monaten der neue Favorit Stalins (bis wann ?) und ver= sucht mit Massenverhaftungen so lang wie mög lich in der Gunst des blutigen Despoten zu bleiben. Sein Vorgänger, der berüchtigte Henker Jagoda, siht, wie es sich für jeden ent lassenen Kommiſſar ziemt, hinter Schloß und Riegel. Wie lange die Stadt Jeschowo ihren Namen behalten wird, hängt lediglich vom Schicksal Ieschows ab. Es gab im Sowjetreich eine Menge Ortschaften, die eine Zeitlang Trokk, Sinowjewsk, Kamenewo usw. hießen und deren Paten jezt als gemeinste Verbrecher Schurken gelten . . . Denn nichts ist vergänglicher im Sowjetstaat der Rechtlosigkeit und des Terrors als Mensch, Name und Ruhm. Man könnte annehmen , daß die blutigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Machthungrigen dem geknechteten Volke eine
gewisse Atempause erlauben. Das ist aber nicht der Fall, denn die Schreckensherrschaft wütet ohne Ausnahme in oberen und unteren. Schichten, in Stadt und Land. Die gesamte 160-Millionen - Bevölkerung des Riesenreiches lebt in einem wahren Glashaus unter wachsamen Augen der GPU. -Polizei. Die Schergen Stalins holen immer wieder zu neuen Schlägen aus, um das Volk inständiger Angst zu halten. Niemand weiß , ob er frühmorgens zur Arbeitsstätte fahren oder von GPU.-Agenten abgeführt wird. Ein Sohn , der nach kurzem Urlaub zurückkehrt , erfährt plöglich, daß sein Vater unterwegs nach ſöbiriſcher Verbannung ist. Es kommt aber ebensooft vor, daß der Urlaub des Sohnes nichts anderes als eine Einkerkerung auf Nimmerwiedersehen ist.
Die bolschewistische Schreckensherrschaft hat: nicht nur die Beseitigung der Gegner und die Einschüchterung aller Sowjetuntertanen zum Ziele. Sie stellt das alterprobte, zynische Ab = lenkungsmanöver dar. Der Nahrungsund Warenmangel hat infolge der wahnwitzigen. marxistischen Wirtſchaft ſtark zugenommen und Unzufriedenheit allgemeine Die wesentlich erhöht. Nun versuchen die Sowjethäuptlinge die Schuld für die tata= Strophale Mißwirtschaft auf andere abzuwälzen. Diese strupellose Methode der Sündenböcke ist genau so alt wie der Bolschewismus selbst, aber erst jezt ist sie zu einem vollendeten System geworden . Um die Aufmerksamkeit des gemarterten Volkes abzulenten, werden tagtäglich Betriebsleiter , Techniker, Angestellte , Arbeiter und Bauern verhaftet und der Sabotage und Schädlingsarbeit angeklagt .
In der Sowjetpresse ist zurzeit ein noch nie dagewesener Feldzug gegen ,, Saboteure“ im Gange. Die Blätter berichten, daß die Leiter einiger staatlicher Handelsgesellschaften in einem Jahre 105 Millionen Rubel unterschlugen ... In einer Provinzstadt steckten die Finanzbeamten die Hälfte aller Steuern in die eigene Tasche. Der Direktor des Moskauer Staatsverlages für Kinderbücher griff immer wieder in die Kaſſe, denn er brauchte allein für seine luxuriöse Wohnung 50 000 Rubel ! In einem ländlichen Bezirk hatten 171 Bäckereien tein Brot, 518 Konsumläden führten kein Solz usw. Dabei ſei wohl bemerkt, daß es sich ausschließlich um Staatsläden handelt, denn der Privathandel ist seit langem unterbunden . Es liegt auf der Hand, daß die volksfremden Sowjetanführer mit den Massenverhaftungen den Anschein erwecken möchten, daß sie an der Krise schuldlos, aber die ausführenden Beamten Verbrecher seien . In Wirklichkeit aber ist die ganze Sowjetverwaltung verfault und saugt das Volk unerbittlich aus. Der Bolschewismus wird niemals andere Erscheinungen zeitigen ; was er gestern oder heute an entſeßlichen, für
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Kulturnationen unverständlichen Außerungen hervorbrachte, ist der Ausdruck seines Wesens. Wie groß der Mangel an allernotwendigsten Sachen im Sowjetreich ist, beweist folgender Fall. Vor kurzem lief ein Sowjetkreuzer die estländische Hauptstadt Reval an. Die Sowjetmatrosen stürzten sich sofort in die Ge = schäfte und gaben ihr ganzes Geld aus. Sie waren unter Aufsicht eines GPU.Beamten, der einem Journalisten erklärte, es handle sich um ,,Reiseandenken". Bestimmt hat
Ausländische
31. Juli 1937 aber noch kein Matrose in der Welt solche „ AnKochgeschirr, Bestecke, denken" gekauft wie Schuhe, Wäsche, Bürsten- turz und gut alles, was man im täglichen Leben braucht und was im Sowjetreich sehr schlecht, selten und obendrein unerschwinglich ist. Die rote Terrormaschine kann wohl jeden Tag neue Opfer holen, sie ist aber nicht imstande, das Volk auch nur mit allernotwendigsten Nahrungs- und Gebrauchsgegenständen zu versorgen .
Schüler bereiſen Deutſchland
Der Schüleraustauſch als Zukunftsarbeit – Die Arbeit der Auslandsſtelle der ſtädtiſchen Schulen Berlins - Bon 300 auf 1200 Austauſchſchüler 132 Vorbereitungskurſe in einem Monat NSK Im Hinblick auf die immer stärkere Tätigkeit der Auslandsstelle der städtischen Schulen Berlins, hatte ein Berichterstatter der Nationalsozialistischen Parteiforrespondenz eine Unterredung mit der Leiterin der Stelle, Frau Magistratsschulrätin Ka usler, wobei Dor allem die grundsätzlichen Fragen des Schüleraustausches berührt wurden, die zugleich die Bedeutung und den Wert des gegenseitigen Besuches von Schülern verschiedener Nationen deutlich werden lassen . In jedem jungen Menschen stedt die Sehnsucht, aus der Enge seiner Umgebung herauszukommen, und wer von uns hat nicht schon frühzeitig auf Wanderfahrten die Heimat mit all ihren Schönheiten, das Meer, das Gebirge, den Wald, die Heide kennengelernt. Dann aber kommt die Zeit, da er gerne auch einmal einen Blick über die Grenzen hinaus tun möchte, um etwas von dem Leben und Treiben anderer Völker zu èrfahren. Als der Schüleraustausch vor neun Jahren von Berlin ausgehend eingerichtet wurde, da war es zunächst ein sehr enger Kreis, der in diese Fahrten einbezogen wurde. Man traf eine Auswahl, die sich in keiner Weise rechtfertigen ließ, und so konnte die Arbeit auch niemals in dem Maße von Wert sein, wie sie sich in den lezten Jahren entwickelt hat. ,,Seit 1933", so erzählt uns die Schulrätin, Frau Kausler,,,wurde die Austauscharbeit auf höhere Schulen, Mittelschulen, Aufbautlassen, Handelsschulen und Volksschulen ausgedehnt, so daß man heute nicht mehr von irgendeiner Bevorzugung sprechen kann. Wer die Voraussetzungen dafür bietet, an einer solchen Fahrt teilzunehmen, wird auch in den Austauschdienst einbezogen. In jedem Jahre ergehen im Herbst an alle Schulen Rundschreiben, gemeinsame Veranstaltungen bringen einmal den Rechenschaftsbericht über die lezten Reisen und zum anderen eine Vorschau auf die kommenden Fahrten . Wir haben heute einen Austausch mit Frankreich, England, Spanien, Italien, Griechenland, USA. und der Türkei. Die Schüler, die im Austauschdienst andere Länder kennenlernen, sind im Durchschnitt 15 Jahre alt und haben verschiedene Vorbereitungen auf die kommenden Fahrten mitmachen müſſen. Träger dieser Vorarbeiten sind die von den einzelnen Botschaften bezeichneten Ausländer. Nahmen 1932 200 Schüler an den Kursen teil, so stieg diese Zahl im Vorjahre bereits auf 1350. Die Hauptschulverwaltung der Stadt Berlin,
zu der ja die Auslandsstelle gehört, ist, mit Stadtschulrat Dr. Meinshausen an der Spike, bemüht, diese Arbeit noch weiter voranzutreiben." Wir fragen Frau Kausler, wie es mit den ausländischen Schülern steht, die das neue Deutschland auf ihren Fahrten kennenlernen. ,,Im allgemeinen weisen die Austauschgruppen die gleiche Stärke auf. Von der engliſchen Volkshochschule tommen aber durch besondere Vereinbarungen immer mindeſtens die doppelte , kürzlich sogar die vierfache Anzahl . Der Austausch stieg von 300 auf 1200, ein Beweis, welche Bedeutung die Arbeit heute bereits einnimmt. Von allen Teilen der Welt laufen immer wieder Anfragen ein, ob nicht deutsche Schülergruppen in den Austausch mit den fremden Nationen treten möchten. Sie alle wollen das neue Deutschland sehen und kennenlernen , denn die Jugend des Auslandes will von den zum Teil immer noch bestehenden Vorurteilen wenig wissen. Oft ist es auch so, daß deutsche Gruppen ins Ausland fahren und dann gleich mit den Gästen in die Heimat zurückkehren. Das Zeits programm der Fahrten ist stets so gewählt, daß die Schüler wirklich einen guten Einblick in die Verhältnisse des fremden Landes nehmen können . Dieser Austausch soll ja vor allem ein Verstehen zwischen den jungen Menschen verschiedener Nationen aufkommen laſſen und so eine gesunde Grundlage schaffen helfen für die gegenseitige Achtung der Völker . Sehr eng sind die Beziehungen zu den International Summer Schools , deren Generalsekretär , Mr. Wenger , ein guter Bekannter des Berliner Oberbürgermeisters und Stadtpräsidenten Dr. Lippert ist. So sorgt ein reger Austausch dafür, daß junge, in der Entwicklung begriffene Menschen die Eigenarten, das Leben und Schaffen im neuen Deutschland unverfälscht aus eigener Anschauung erfahren." Die Leiterin dieser Arbeit , Frau Kausler, hat einen ziemlich umfangreichen 约Stundenplan" zu erfüllen, denn am Morgen heißt es, neue Gruppen zu empfangen, dann mit ihnen zur Botschaft zu gehen , mittags fährt vielleicht wieder eine andere Gruppe ab und abends oder nachts kreuzen ausländische Schüler die Reichshauptstadt auf der Durchfahrt. So gibt es immer reichlich zu tun, dazwischen liegen noch
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Reisen, denn alles muß ja bis zum legten klappen und nicht leicht ist es, wenn neue Orte in den Kreis der Besuche eingeschaltet werden. Einen ganz großen Eindruck nahmen lezthin französische Schüler von der Fahrt nach Deutsch- . land mit, die in Göttingen ihr Standquartier hatten. Ein Brief des Leiters einer Austauschgruppe aus Lille, Michel Croiſ ille, bringt eindeutig und unbeeinflußt das zum Ausdruck, was die französischen Schüler wirklich gesehen haben und wie ſie das neue Deutſchland auffaſſen. In dem Brief heißt es ua.: „ Meine Eindrücke von Deutschland : schon seit Jahren tomme ich in dieses schöne Land, das die frem den Besucher liebenswürdig aufnimmt. Ohne daß ich mir besondere Mühe gegeben hätte, habe ich Gelegenheit gehabt, sehr sorgfältige Beobachtungen anzustellen, festzustellen, daß ein neuer Geist, ein neues Leben sich überall regen ... Auch die Jugend kommt voll zu ihrem Recht. Sie findet auf den Fahrten und in den Lagern der HI. und des Jungvolkes
Feiergestaltung
31. Juli 1937 Erholung und Freude. Wir haben das große Vergnügen gehabt, vor einigen Tagen auf einem Ausflug, der uns an den Ufern der Werra, Weser und Fulda entlangführte, ein"" Zeltlager Wenige des Jungvoltes zu besichtigen . Tage später besuchte die gleiche Gruppe auch ein Arbeitsdienstlager, das auf sie einen nachhaltigen Eindruck machte. So fügt sich Urteil zu Urteil, unbefangen und freiwillig abgegeben in dem Bewußtsein, wirklich ein neues Deutschland gesehen zu haben. Monat für Monat kommen neue Gruppen nach Deutschland und gehen deutsche Schüler in das Ausland, so daß eine lebendige Wechselbeziehung die Grundlage schafft für ein gegenseitiges Sichkennenlernen der Völker. In engster Zusammenarbeit mit dem Akademischen Austauschdienst und mit Unterstützung aller zuständigen Stellen entsteht hier in aller Stille eine Brücke über Staatsgrenzen hinweg, die zur Verständigung der Nationen führen muß. W. Schn.
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Kampferlebnis
Vor der Verflachung bewahrt – Bekenntnis und Haltung, die Grundwerte nationalsozialiſtiſcher Feiern NSK Auf dem Gebiet der nationalsozialiſtischen Feiergestaltung, also der dem Nationalsozialismus gemäßen Durchführung und Ausge= staltung von Feiern, hat in den vergangenen Jahren eine erhebliche Aktivität geherrscht. Es darf freimütig zugegeben werden, daß das Ergebnis nicht immer dem Bemühen entsprochen hat. Das braucht selbstverständlich weder zu entmutigen, noch kann es gar für gewisse Kreise Anlaß zu Schadenfreude sein ! Gewiß, gegen die allzu häufige Verwendung des Sprech chors beispielsweise hat eingeschritten werden müſſen. Der Grund war, daß allenthalben das ehrliche Bemühen sich des Sprechchors als eines vermeintlich sehr leichten Ausdrucksmittels bemächtigte und ihn damit allzu billig gemacht und ihn entwertet hat. Wir wissen heute, daß der Sprechchor nicht etwa willkürlich im Chor gesprochene Wortfolgen bedeutet, sondern daß er als Bestätigung einer Gemeinschaft auf den Aufruf eines Einzelsprechers von starker Wirkung sein kann, die dem Wesen des Sprech= chors durchaus entspricht.
Inzwischen sind auch mancherlei Mißverständnisse, die mit dem Begriff der Freizeitge = staltung verbunden waren, einfach aus der Praxis heraus geklärt worden. Vor allem der Übereifer derer, die, um sich anzupassen, lediglich mit äußerlichen Attributen eine beliebige Feierlichkeit „ nationalſozialiſtiſch“ frisieren wollten, ist inzwischen in friedliche und ungefährliche Es hat sich ja inBahnen gelenkt worden. zwischen gottlob die Erkenntnis durchgesezt, daß eine beliebige Veranstaltung oder ein Vereinsvergnügen feine Feier" ist, die dann womöglich gar noch im Stil der alten ,,Bunten Abende" in einen titschig-ernsten, sozusagen bes finnlichen Teil und einen folgenden lustigen"
Teil gegliedert wurde, der geradezu eine Verhöhnung des ersten Teiles ist ! Es tann nun auch nicht alles gestaltet" werden, und Feiern wirken um so intensiver, je seltener und nicht etwa je häufiger sie stattfinden ! Wir können heute mit Befriedigung feststellen, daß wir alle diese Gefahren einer seelenEntlosen Veräußerlichung wertung auf dem Gebiet der Feiergestaltung grundsäßlich überwunden haben ! Wir haben ja gottlob und damit kommen wir zum Kern der Sache - einen Maßstab, nach welchem echt und unecht gültig geſchieden wird : die natio = nalsozialiſtiſche Haltung! Nationalsozialistische Feiergestaltung ist Ausdruck der nationalsozialistischen Haltung, die im Marschrhythmus marschierender Kolonnen und im ErIcbnis der überpersönlichen Hingabe an Deutschland geboren worden ist ! Nationalsozialistische Haltung bedeutet Bekenntnis und bedeutet Bereitsein , Bereitſein zu jedem Einſaß für Deutschland! Das eben ist ja der Grund für mancherlei anfängliche Mißverständnisse : daß Übereifrige nämlich Feiern mit allerlei Attributen nationalsozialistisch „gestalten" wollten, während die unerläßliche Voraussetzung, die nationalsozialiſtiſche Haltung , noch fehlte ! Die wirkliche Feier im Sinne unserer Feiergestaltung kann und darf ja niemals Schaue spiel, niemals „ Darbietung“ sein, ſondern ſie muß gemeinsam erlebt werden, muß zugleich Aufruf an jeden einzelnen und Bekenntnis jedes einzelnen sein ! Als ein Beispiel unter vielen anderen für die aus der inneren na= tionalsozialistischen Haltung heraus gleichsam instinktiv gestalteten Feierstunden sei die Mehrzahl der vom Kulturkreis der SA. mit den in ihm zusammengeschlossenen jungen national-
ESSAGERS E &
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RSK Folge 175 Versozialistischen Dichtern durchgeführten Diese Dichter-Feieranstaltungen erwähnt : ſtunden wurden oft von ländlichen S A.Einheiten durchgeführt, die gewiß theore= tisch in bezug auf Feiergestaltung nicht über--mäßig belastet waren. Und trotzdem oder war immer vielleicht gerade deswegen wieder mit tiefer Genugtuung festzustellen, daß die Aufgabe aus dieſen Leſeabenden wirkliche Feierstunden zu machen, trotz der vielfach unzulänglichen Räumlichkeiten vollkommen gelöst worden war ! Und ebenso wie hier das Kampferlebnis der beste und gültige Maßstab für echt und unecht und damit für gut und schlecht in der Feiergestaltung ist, so ist es bei den
31. Juli 1937 übrigen großen Gliederungen und Organisationen ebenso das ganz elementare nationalsozialistische Erlebnis, das am Anfang jeder Feiergestaltung steht. Die Gefahren sind überwunden ; durch Be= schränkung haben wir unermeßlich viel an Wert gewonnen, indem wir unsere Feiergestaltung vor Verflachung, Entwertung und Überspan= nung gerettet haben. Und dadurch auch haben wir die echten Werte der Feier wiedergewonnen aus dem Glauben an die Sendung des Nationalsozialismus und aus dem Bekenntnis zu seiner Fahne! Kurt Meßmann, SA. - Sturmführer (Kulturkreis der SA.)
Die NSK Randbemerkung:
Kampf dem „ Roten Hahn" !
Gerettetes
Brot
NSK Es geht um die deutsche Volksernährung, um einen weiteren Etappenſieg des Vierjahresplanes. Zu den gründlichen Maßnahmen des Staates für eine vorsorgliche Sicherstellung des Brotgetreides organisiert die Partei ganz folgerichtig die verschärfte Abwehr gegen Erntebrände. Gerade jezt, wenn die hochbeladenen Getreidewagen zur Scheuer rumpeln, wenn die Dreschmaschinen ihr surrendes Lied beginner, lodert es am leichtesten auf. Eine vorsichtige Schäzung besagt : über 200 000 Menschen könnten mit dem ernährt werden, was jährlich der „ Rote Hahn" frißt. Durch Fahrlässigkeit und Leichtfinn wird das Brot für fast 1/4 Million Menschen vernichtet ; auch bei allerbesten Ernten muß diesem Verlust an Volksgut Einhalt geboten . werden.
Stimme des Auslands
Erziehung für die Allgemeinheit Ein englischer Journalist über Jugenderziehung im neuen Deutschland NSK Die in London erscheinende Zeitung „Blackshirt“, die eine Artikelserie über das neue Deutschland aus der Feder des englischen Journalisten Chesterton veröffentlicht, brachte in ihrer legten Nummer auch einen bemerkenswerten Artikel über die Jugenderziehung und die Presse. Einleitend würdigt der englische Journalist die Verdienste des NS.-Studentenbundes um die Reinigung der deutschen Universitäten von fremdem Geist. Er kommt auf die Jugenderziehung unter der nationalsozialistischen Regierung zu sprechen und anerkennt die Bedeutung des Führergedankens im NS.-Erziehungsideal . Führertum sei im neuen Deutschland nicht mehr Vorrecht der Reichen oder der ehrgeizigen Mittelmäßigkeit , es jet nicht mehr Narren zugänglich, die in anderen Ländern hohe und verantwortungsvolle Posten einnehmen könnten mit verhängnisvollem Ergebnis für das Allgemeinwohl . Dafür bilde man mit Hilfe der Hitlerjugend und anderer Orga-
für
200 000
Hier entsteht für die Partei und ihre Gliederungen eine große Aufgabe. Hand in Hand mit der Polizei beginnt die Aufklärung über die häufigsten Brandursachen. Die Feuerschutzvorrichtungen überholt, werden das NSK K unterbindet die Unterstellung von Kraftwagen und Motorrädern in offenen Scheuern, das Rauchen an der Dreschmaschine wird nicht zugelassen, Lichtleitungen werden überprüft, überhaupt alle Gefahrenmomente mit nationalsozialistischer Grün dlichkeit weitmöglichst ausgeschaltet. Das deutsche Volt schüßt sein Erntegut; unter Anleitung der Partei und ihrer Gliederungen soll durch Aufklärung und Überwachung das Brot für 14 Millionen Menschen gerettet werden.
nisationen die jungen Menschen, die talentiert seien, Charakterstärke und die Fähigkeiten führende Stellen einzunehmen besigen, gewissenhaft aus, damit sie einst die ungeheure Verant= wortung, die ihnen zufalle, in den späteren Jahren ihres Lebens auf sich nehmen könnten. Mr. Chesterton schreibt weiter : Der erſte Grundsah des Führertums ist es, Gehorsam zulernen. Die Disziplin in den Führerschulen ist außerordentlich strikt ; aber gleichzeitig wird die Initiative auf jede nur mögliche Weise ente wickelt. Die Moral ist hoch und dieses Erziehungssystem bringt ſchließlich den höchſt = entwickelten und brauchbaren jungen Mann hervor, den man sich vorstellen kann, um dem Staate zu dienen. Dies sind die jungen Menschen, in deren Händen die Zukunft des nationalsozialistischen Deutschlands liegt. Mr. Chesterton nennt im letzten Teil seines Artikels die nationalſozialiſtiſche Revolution eine Revolution der Aufklärung. Wie die Jugend des Landes, so führt er aus, jezt mit der Kenntnis der Probleme, die die Nation zu bewältigen hat, aufwächst, und die Schritte kenne, die unternommen werden müssen, um sie zu ermöglichen, so erreicht man die Erwachsenen durch die Vielseitigkeit Propaganda, um auch ihnen alle Dinge, die das deutsche Volk bes treffen, klarzumachen.
1.
NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 175
31. Juli 1937
Die Reichswettkämpfe
der SA.
Das Programm der Kämpfe vom 13. bis 15. August NSK Berlin, 31. Juli. Die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin werden am Donnerstag, dem 12. Auguſt, durch eine Kranzniederlegung am Grabe Horst Wessels durch den Stabschef eingeleitet. ~An = schließend marschiert die Standarte „Feldherrnhalle" mit Fackelbegleitung über den Alexanderplag, die Linden entlang ; am Pariser Plaz Vorbeimarsch vor dem findet ein Stabschef statt. Die eigentlichen Wehrsport- und sportlichen Wettkämpfe beginnen am Freitagmorgen. Die Vormittage der drei Kampftage sind im allgemeinen ausgefüllt mit Borkämpfen sowie mit den Gepäckmärschen und Geländeläufen , im Grunewald. An allen drei Nachmittagen wird ein vielseitiges Programm In der Hauptsache im Olympiastadion abrollen. Aus diesem Programm ist folgendes besonders zu erwähnen : Am Freitagnachmittag Handball vorschlußrunde Gruppe Bin.-Brandenburg gegen Gruppe Hessen. Außerdem ein Kampf ballspiel zweier Auswahlmannschaften, und zwar einer Mannschaft aus den oberschlesischen Industriebezirken gegen eine Mannschaft aus den westfälischen Industriebezirken. Kampfball ist noch wenig bekannt, wird aber im Rahmen der SA.Wettkämpfe in den nächsten Jahren mehr und mehr in den Vordergrund treten. Es ist ein außerordentlich hartes Spiel ; da es den vollen kämpferischen Einsah verlangt, ist es ein ureigenes Spiel der SA Am Sonnabend wird eine Fußballmannschaft des Gaues 3, Berlin , gegen Gau 5, Sachsen (DRL.) , spielen. In der Pause wird ein schlesischer Landsturm verſchiedene Übungen vorführen. Am Sonntagnachmittag , ab 13.30 Uhr, in gedrängter Folge unter des anderem : Fußballauswahlmannschaften Reichsbundes gegen Auswahlmannschaft der SA., Endentscheidung im Handball. Die Siegermannschaft des Vortages gegen die Mannchaft der Gruppe Schlesien. Aus dem übrigen Sonntagsprogramm ist erwähnenswert : Vorführung Körperschule durch 1000 Mann der Gruppe Hessen, Vorführung Boren durch 250 Mann. Die letzten 4 Minuten freies Boxen auf Niederschlag, 2000 Meter Hindernisstaffel im Dienstanzug mit voller Ausrüstung über besonders schwere Hindernisse, darunter eine 4- Meterder Wand ; ganz neuartige Vorführungen Reichsführerschule, die den Übergang vom alten Sport zum neuzeitlichen Wehrsport zeigen und mit einem Hindernislauf enden. Eine Folge reiterlicher Schaunummern und Geschicklichkeitsübungen, schließlich ein schweres Jagdspringen. Die Kämpfe schließen etwa um 19 Uhr mit dem feierlichen Aufmarsch aller Wettkämpfer und der gesamten Standarte Feldherrnhalle" zur Siegerehrung . Zum Führer appell, der am Sonnabendabend stattfindet, sind Zuschauer nicht zugelassen, da die Dietrich- Eckardt-Bühne nur das EA.-Führerkorps faſſen kann . Eine Beleuchtung der An-
lage des Reichssportfeldes und ein Fackelspalier von vielen tausend Männern werden nach dem Appell ein schönes Schauspiel bieten. Gleichzeitig mit den Kämpfen im Olympiastadion finden Wettkämpfe statt : der Reiter im Reiterstadion, der Schwimmer im Schwimmerstadion, Leichtathletik auf den verschiedenen Kampfbahnen, Boren , Fechten und Gewichtheben im Kuppelsaal und den Hallen, die zum Haus des Deutschen Sports ge= Pistolen hören. und KK. - Schießen findet in Wannſee ſtatt. Von den außerhalb des Reichssportfeldes stattfindenden Wehrwettkämpfen ist besonders erwähnenswert : der 5 - km , der 10 km = Geländeritt durch den Grunewald, Hierbei werden in der Gegend des Kaiserturmes schwere Hindernisse zu überwinden ſein ; unter anderem Steilhänge und Hinausreiten in die Havel.
Reichspressechef Dr. Dietrich und Reichsleiter Bouhler im Haus der Deutschen Erziehung Besichtigung der Presseabteilung des NSLB. NSK Bayreuth, 31. Juli . Der Reichspreſſechef der NSDAP., Dr. Di e t rich , besichtigte während des Führerbesuches im Haufe der Deutschen Erziehung die Räume der Presseabteilung der Reichswaltung des NS.Lehrerbundes. Das besondere Interesse des Reichspressechefs galt der Schulungsdrukferei sowie dem vorbildlich eingerichteten Lesesaal. Längere Zeit widmete Dr. Dietrich den Schaukästen , die die Entwicklung der deutschen Zeitung an Hand von Abdrucken alter Ausgaben veranschaulichen, und den Ständen mit den sämtlichen vom NSLB. herausgegebenen Zeitschriften. Er verab schiedete sich von dem ihn führenden Preſſereferenten der Reichswaltung des NSLB. mit anerkennenden Worten über das Gesehene und dem Wunſche weiterer erfolgreicher Arbeit. Die gesamten Einrichtungen des Hauses der Deutschen Erziehung besichtigte Reichsleiter Bouhler , den der Gauleiter und Reichswalter des NSLB. , Pg. Wächtler , führte.
Das neue Aufgabenprogramm der rundfunkpolitischen Arbeit Arbeitstagung der politischen Rundfunkorganiſation in Berlin NSK Berlin, 31. Juli. Aus Anlaß der „, 14. Großen Deutschen Rundfunkausstellung" fand in Berlin eine Reichstagung der Leiter der Hauptstellen Rundfunk
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artei und Landesleiter der Reichsrundmmer statt. Nach einer Begrüßungsche durch den Vizepräsidenten der Reichsinffammer, Reichssendeleiter Hadajsfy , behandelte der Amtsleiter unk der Reichspropagandaleitung der IP. und Präsident der Reichsrundmmer, Hans Kriegler , in einem länReferat zunächst interne Fragen der rundlitischen Arbeit und entwickelte dann das Lufgabenprogramm, das die Vertreter der lichen und staatlichen Rundfunkorganisa n neuen Rundfunkjahr zu erfüllen haben.
ichstreffen der deutschen Volksgesundheitsbewegung Teilnahme von über 8000 Mitgliedern in Düſſeldorf NSK Berlin, 31. Juli. 7. und 8. August findet in Düſſeldorf ein treffen der deutschen Volksgesundheitsing statt, zu dem mehr als 8000 Mit: der Verbände aus dem ganzen Reich ten werden. Es sprechen der Leiter der arbeitsgemeinschaft der Volksgesundheitsde, Pg. Wegener , Prof. Dr. Wirz , ed des Sachverst.- Beirates für Volksheit, Reichsamtsleiter Dr. Hörmann , eth Bosch , ehemalige_Gaufrauenschafts1, Stuttgart, Pg. Schirrmeister , sleiter, Berlin, sowie Pg. Kees , Leiter ilpraktikerbundes, München. Am Sonnem 8. August, sprechen der ReichsärzteDr. Wagner und die Gauleiter icher und Florian. dem Reichstreffen ist eine Ausstellung Auferstehung des Paracelsus" verbunden , : mehr als 200 Bilder und Bildhaueren von deutschen Künstlern im In- und nde gemeldet wurden. Starke Beachtung das Reichstreffen auch im Auslande. ben sich Gäste aus Amerika , England , d, Belgien, Österreich , der Schweiz und oflowakei angemeldet. * Stellvertreter des Führers, dem Reichshrer und anderen führenden Männern irtei und des Staates ist wiederholt aushen worden, daß eine der wesentlichsten itsaufgaben neben der Krankheitsfürsorge rankheits vorsorge , die Verhütung
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Müller & Sohn KG
31. Juli 1937 von Krankheiten sein wird. Voraussetzung dafür ist eine naturverbundene Lebens- und Körperpflege durch Nuzbarmachung aller gesundheitlichen Faktoren, wie Luft, Licht, Waſſer, Erde und Heilkräuter, Bewegung und vernünftige Ernährung, Erziehung zur positiven Geisteshaltung auch in kranken Tagen und vor allen Dingen das unbedingte Vertrauen des Volkes zum Arzt. Daß den großen volksgesundheitlichen Laienverbänden diese Forderungen eine Selbstverständlichkeit waren, ohne daß sie dabei die großen Errungenschaften einer medizinischen Forschung ablehnten, mag man daraus ersehen, daß ein einziger Bund mehr als 3000 Luft- und Sonnenbäder, Flußbäder, Schwimmund Planschbecken, Liegewiesen und eigene Gesundheitshäuser mit klinischer Behandlung ge= baut hat.
Abschlußfeier in der Deutschen Schule in Rom In Gegenwart des deutschen Botschafters und des Landesgruppenleiters NSK Rom, 31. Juli. Die Deutsche Schule in Rom erreichte dieses Jahr mit der ersten Reifeprüfung den Abschluß einer mühevollen, vierjährigen Aufbauarbeit, die Studiendirektor Dr. Döhner planvoll durchgeführt hatte. Der ersten Reifeprüfung stellten sich sechs Prüflinge, darunter einer schweizerischer und einer tschechischer Nationalität . Die Prüfung nahm Legationsrat Dr. Böhme als Reichsfommissar ab, der die ganze Anstalt besichtigte. Der Eröffnung der ersten Reifeprüfung wohnten der Ehrenvorsitzende des Deutschen Schulvereins, Botschafter von Hassell , Landesgruppenleiter Ettel in seiner Eigenschaft als Ge sandtschaftsrat und Schulreferent sowie der Ortsgruppenleiter Rom der NSDAP. , Dr. Fuchs , bei. Bei dem Schlußfest der Deutschen Schule wies Botschafter von Hassell auf die Bedeutung der Deutschen Schule in der Hauptstadt des fafchistischen Italiens hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die räumliche Unterbringung der Deutschen Schule nunmehr in einwandfreier Weise durchgeführt werden könne. Sportliche und musikalische Darbietungen der Schüler, denen ein großer Teil der Deutschen Kolonie und der Ortsgruppe Rom der NSDAP. beiwohnte , beſchloſſen die Feier.
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für bie Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sänder mann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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2. August 1937
Propagandafeldzug für die Begnadigung David Frankfurters
Das Weltjudentum mobilijiert
Hetschrift greift Schamlose Lügenaktionen für den Mörder Guftloffs Arteil und Gericht an - Propagandamaßnahmen in aller Welt gefordert Südiſche Berherrlichung des jüdiſchen Mörders NSK Nach überreichung des Gutachtens von Brofeſſor Dr. Grimm über die Hintermänner des Mörders David Frankfurter an die Schweizer Bundesanwaltschaft ist von deutscher Seite aus in dieser Angelegenheit weiterhin korrekte Zurüdhaltung gewahrt worden. Im Gegensaß dazu haben die hinter dem Mörder stehenden Kreiſe der „Iüdischen Weltliga“ ihr verächtliches Treiben zugunsten des Mörders auch nach seiner Berurteilung fortgefeßt. Das Weltjudentum ist gerade in den letzten Wochen mit einer Reihe von Veranſtaltungen und Maßnahmen derartig aufdringlich und jchamlos vor die breite Öffentlichkeit des Auslandes getreten, daß diese Methoden, die das Urteil mit der üblichen ſtrupellosen Verlogenheit angreifen und die Begnadigung des „modernen Wilhelm Tell " vorbereiten sollen, die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit erfordern.
Geldsammlungen, Hilfsausschüsse, Lügenhete Das jüdische Komitee zur Rettung Frankfurters, das den Mörder bekanntlich zu seinem fymbolischen Ehrenpräsidenten er wählt hatte, leitet offensichtlich einen neuen Propagandafeldzug ein . Dabei werden die Geldsammlungen für Frankfurter ohnehin in aller Welt fortgesetzt. In verschie denen Ländern, so auch in Lettland, wurden neue Hilfsausschüsse gegründet. Amerika hat der berüchtigte Samuel Untermayer zum Kampf für Frankfurter aufgerufen . Auch die Kreise der „ Jüdischen Weltliga" der Sektion Agypten , denen nach der doppelten Niederlage im Kairoer Judenprozeß der Boden für weitere Hetversuche entzogen war, haben sich für den Mörder eingesetzt. Das
Organ der Weltliga, die in Paris gedrudte Zeitung ,,Le Droit de Vivre", ist ständig in gehässigen und entstellten Berichten gegen die Richter von Chur und die Schweizer Rechtsprechung vorgegangen. Bis in die lezte Zeit hinein ist versucht worden, Frankfurter Briefe und Geschenke zuzuschicken . Meisterwerk jüdiſcher Verlogenheit Darüber hinaus ist nunmehr, offensichtlich im Auftrage der „ Jüdischen Weltliga", in dem Pariser Verlag Denoël eine neue Hetzſchrift "L'Affaire Frankfurter" (Der Fall Frankfurter) erschienen, die in der gesamten Emigrantenpresse und von allen deutschfeindlichen Organisationen in großer Aufmachung angekündigt wird. Als Verfasser zeichnet neben einem gewissen Didier Meran der jüdische Journalist Pierre Bloch , der als Abgeordneter des Aisne = Departe = ments der französischen Kammer angehört und Mitglied der Volksfront ist. Die Schrift stellt eine hemmungslose Kampfanſage gegen den Schweizer Staatsanwalt und gegen das Gericht dar, das Frankfurter zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilte. Als Ziel des Buches wird offen bezeichnet, das Urteil anzugreifen , Mitleid für Frankfurter zu erweden und seine Begnadigung vorzubereiten. Der Mörder wird erneut als „Wilhelm Tell" des Judentums bezeichnet. Das ganze Buch wimmelt von Entstellungen und Lügen. Tatsachen, die das Gericht als Ergebnis der Hauptverhandlung seiner Urteilsfindung zugrunde legte, werden bestritten. Die durch Zeugenausſage eindeutig aufgeklärten Vorgänge in der Wohnung Gustloffs dicht vor seiner Ermordung werden erneut im Sinne des Mörders dargestellt. Von Gustloff wird
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RSK Folge 176 gesagt, daß er sich wie in einem eroberten Lande betragen und feine andere Aufgabe gehabt habe, als den Widerstand der Schweiz für den Kriegsfall zu brechen “. Den Richtern wird vorgeworfen, daß sie jede Menschlichteit beiseitegelassen und den Wald vor Bäumen nicht gesehen hätten". Das Urteil sei nur aus Angst vor Deutschland kein Freispruch geworden. Der Gerichtshof hätte unter nationalsozialistischem Terror gestanden.
Ebenso freche Angriffe werden gegen den Staatsanwalt vorgetragen. Der Jude Bloch behauptet, daß der Ankläger für Frau Gustloff Partei ergriffen habe, und bezeichnet die amtliche Anklageschrift als „Meisterwerf der Ents ſtellung“.
Der Held des Weltjudentums Bezeichnenderweise findet sich in dem ganzen Buch kein Vorwurf gegen den Mörder. Frankfurter wird vielmehr erneut als Held und Retter des verfolgten Weltjudentums dange= stellt. Seine Tat wird als „ gerechtfertig = ter Protestschritt“ und „ berechtigte Notwehr" gepriesen. Zu welcher grotesken Schlußfolgerungen der Verfasser bei seiner Beweisführung fommt, mag folgendes Zitat zeigen : ,,Wenn ein betrogener Ehemann seine Frau mit einem Revolverschuß niederstreckt, macht das Gericht keine Schwierigkeit, um ihn frei zusprechen. Frankfurter sieht 600 000 seiner Brüder in der Sklaverei, 15 Millionen Juden als Teilnehmer dieser Erniedrigung. Aber ihm verzeiht man es nicht, daß er seiner Rachelust nicht widerstehen konnte!" Wollte man diese famose Anschauung im Sinne Blochs „ logisch" weiter entwickeln, so hätte jeder betrogene Ehemann auf der Welt das Recht, auf jede beliebige Frau zu schießen, auch wenn sie ihm persönlich kein Unrecht angetan hat ! Bemerkenswert ist es, daß dieses offizielljüdische Werk scharfe Angriffe gegen den Emigrantendichter Emil Ludwig-Cohn_richtet, der bekanntlich ebenfalls in einem Buch den Mörder als jüdischen Helden gefeiert hatte. Dieses Buch hatte durch die flüchtige und vers logene Bearbeitung des Mordfalles und durch die zynische Offenheit über jüdische Rachepläne einen schweren moralischen Schaden für das Weltjudentum verursacht. Bloch beschuldigt jezt Ludwig-Cohn, daß er durch seine Methoden dem nationalsozialistischen Vorwurf neue Nahrung gegeben habe, daß von jüdischer Seite aus Greuelpropaganda gegen Deutschland getrieben werde .
Mobilmachung zum Propagandafeldzug Für Bloch ist Frankfurter durch die angeblichen Leiden seiner Rassegenossen genugsam ge rechtfertigt. „ Nicht Frankfurter hat Gustloff ge= tötet, sondern der Jude hat den Nationalsozia listen erschossen." Bloch ruft zum Schluß zu einer Maſſenaktion mit dem Ziel einer Begnadigung auf und fordert Propagandamaß-
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2. August 1937 nahmen in aller Welt. Bei dem Vergleich des Mörders mit Wilhelm Tell schreibt er wörtlich : ,,Das ist einer der schmerzlichsten Paradoxien dieses Prozesses, daß ausgerechnet das Land von Wilhelm Tell sich so hartherzig gegen seinen geistigen Nachfolger gewandt hat. Die Richter von Chur erkennen Tell als Nationalhelden an, aber wenn ſie über ihn zu Gericht geſeſſen hätten, hätten sie ihn ohne Zweifel zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt. Jeder Jude trägt auf seinem Kopf einen Apfel, den einer seiner Brüder mit einem von den Nazi-Geßlern vergifteten Pfeil durchbohren muß. Vielleicht findet sich eines Tages ein Dichter, um die Tat Frankfurters zu besingen.“ Betrüger als Vertrauensmann Das Buch versucht ferner, die deutschen Argumente in der Hintermännerfrage durch Dabei läppische Bemerkungen abzuschwächen. find gerade in der lezten Zeit neue Vorfälle befauntgeworden, die die Richtigkeit der deuts ſchen Beweisführung erneut beſtätigt haben. Der Schweizer Rechtsanwalt Rohner , der unmittelbar nach dem Mord aus den Kreiſen des Berner Rabbiners Meſſinger als Vertrauensmann des Schweizer Judentums bezeichnet und zum Verteidiger vorgeschlagen worden war, hat sich als Betrüger und Hochſtapler großen Ausmaßes erwiesen und ist geflohen. Der Rabbiner Messinger, der sich Frankfurters sogleich angenommen hat, glaubt nunmehr in einem der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Brief behaupten zu können, daß sein Sohn diesen Betrüger als jüdischen Vertrauensmann brieflich empfohlen habe, ohne ihn zu kennen und ohne ihn jemals gesehen zu haben !! Diese Tatsachen zeigen, von welcher Art die Menschen waren, die ſchon wenige Stunden nach der Mordtat sich mit Geldspenden, Ratschlägen und Direktiven für den Mörder einſeßten und vom internationalen Judentum als Autoritäten im Fall Frankfurter behandelt wurden. Hemmungslos, aber unvorsichtig
Es zeugt von großer Unvorsichtigkeit der leitenden Männer des Weltjudentums, daß sie in einem für sie derartig belastenden Falle wie der Ermordung Wilhelm Gustloffs immer wieder die Öffentlichkeit auf ihr unterirdisches Treiben aufmerksam machen. Es ist aber auch ein Zeichen für die hemmungslose Frechheit der „ Jüdischen Weltliga", daß sie immer von neuem versucht, durch das Mittel des geistigen Terrors, der politischen Verleumdung und direkter persönlicher Angriffe auf ein Gericht den Boden für die Begnadigung eines feigen Mörders vorzubereiten. Es wird in diesem Zusammenhang für die Öffentlichkeit intereſſant ſein, zu erfahren, welche Persönlichkeiten in der Schweiz und in Frankreich zugunsten Frankfurters eine Petition unterschrieben haben, die auf einer im August in Paris stattfindenden Weltkonferenz der Weltliga zur öffentlichen Verlesung kommen soll . Wolfgang Diewerge
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NSK Folge 176
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„ DAF 1011 “
2. August 1937
gehört
dazu
Die Bedeutung des Betriebsrundfunks im Arbeitsleben - Freudebringer für Millionen Schaffende – Arbeitsfrontempfänger und Bolksrundfunk
Von Wolfgang Fischer Leiter der Rundfunk-Abteilung im Reichs-Propagandaamt der Deutſchen Arbeitsfront NSK Als am 10. November 1933 der Klang der Sirenen über ganz Deutschland jedem Volksgenossen in Stadt und Land kündete, daß jezt zum erstenmal alle schaffenden Deutschen zu einem großen Betriebsgemeinschaftsempfang vérsammelt waren und die Rundfunkwellen die Worte des Führers aus dem großen Berliner Betrieb bis in die fernsten Winkel des Reiches, ja weit über seine Grenzen hinaus in andere Erdteile und zu den Schiffen auf den Meeren der Welt trugen, da gab es nicht einen einzigen Mann, nicht eine einzige Frau in Deutschland, die nicht erfüllt gewesen wären von diesem Wunder der Rundfunktechnik, das nach dem 30. Januar 1933 so recht zum Symbol der aus dem Chaos herausgewachsenen Volksgemeinschaft geworden war. Dieser erste Gemeinschaftsempfang der deutschen Betriebe klappte auf An= hieb. Es war eine gewaltige technische und organisatorische Leistung - und doch nahm das deutsche Volk schon damals, nach einem dreiviertel Jahr nationalsozialistischer Regierung, diese Leistung als etwas Selbstverständliches hin. Man hatte sich bereits daran gewöhnt, daß im neuen Staat nichts „ſchief ging“. Trogdem war es den Verantwortlichen, den Funkwarten der Partei, den Betriebsfunkwaltern der Deutschen Arbeitsfront und den Rundfunktechnikern flar, daß damals noch erhebliche technische Mängel bestanden, deren zielbewußte Beseitigung notwendig war. Denn : Wie viele Betriebe --- selbst wenn man nur diejenigen mit Gefolg= schaftszahlen über 20 Mann berücksichtigt hatten denn damals schon ein eigenes Rundfunkgerät ? Und wie viele Don diesen wenigen Betrieben hatten wieder Anlagen , die tatsächlich für den Gemeinschaftsempfang der gesamten Gefolgschaft eingerichtet waren und nicht nur für den Bedarf des Betriebsführers ? Da mußten in aller Eile Rundfunkempfänger zusammengeborgt und provisorisch aufgestellt werden, und was dann an Klanggüte und Lautstärke fehlte, wurde durch Begeisterung ersetzt. Dieser Zustand war für die Dauer nicht tragbar. Denn der Gemeinschaftsempfang gehört zum Wesen und zur großen Zusammenarbeit Darüber des nationalsozialistischen Reiches. hinaus hat es sich sehr bald gezeigt, daß sich der Wirkungsbereich des Betriebsgemeinschaftsempfangs auf viel um= fassendere Gebiete erstrect, als lediglich die politischen Sendungen von beſonderer Bedeutung. Der Rundfunk im Betrieb ist vor allem auch der große Freudebringer geworden ! Deshalb machte die Deutsche Arbeitsfront als Betreuerin aller Schaffenden die Forderung nach dem Rundfunkempfang in den Betrieben, der jedem arbeitenden Volksgenossen zugute kommen soll, zu einem Grundbestandteil ihrer
nationalsozialistischen Aufbauarbeit, genau so, wie zB. der Begriff ,,Schönheit der Arbeit" von einem vorbildlichen nationalsozialistischen Be= trieb nicht zu trennen ist. Damit gewann der Betriebsrundfunk eine ausgesprochen kultu = relle Bedeutung für den schaffenden Menschen , der den größten Teil seines Lebens im Betrieb verbringt. Der Betriebsrundfunk wurde zu einem Instrument, das den arbeitenden Volksgenossen Kraft durch Freude, immer neuen Lebensmut und immer neue Kraft zur Arbeit gibt. Diese Sinngebung des Betriebsrundfunks durch den Nationalsozialismus brachte eine außerordentlich hohe technische Ver = pflichtung mit sich. Der Einsatz des Betriebsrundfunks als kulturelles Instrument erforderte allerhöchste technische Leistungen. Ist es schon nicht ganz einfach, einen normalen Empfänger für den Privathaushalt technisch so vollkommen aufzubauen, daß sein Klang der Wirklichkeit praktisch gleichkommt , so gibt es noch weit größere Schwierigkeiten zu überwinden, wenn die gleiche Übertragungsgüte beim Ges meinschaftsempfang in einem Betrieb erreicht werden soll, wo mit Störquellen der verschiedensten Art zu rechnen ist, außerdem aber auch noch eine oft vielhundertköpfige Gefolgschaft im Gemeinschaftsempfang erfaßt werden soll. Mit gelegentlich für besondere Anlässe geliehenen Anlagen ist da gar nichts zu machen und das ist auch nicht der Sinn des Betriebsrundfunks. Diese Erkenntnis führte im Jahre 1935 zur Schaffung des Arbeitsfront , Empfängers DAF 1011, der inzwischen zum Standardgerät nicht nur des Betriebsrundfunks, sondern des Gemeinschaftsempfanges überhaupt wurde. ( Erinnert ſei hier nur an den Einsatz des Arbeitsfront-Empfängers durch die Reichsrundfunkkammer für den Gemeinderundfunk, weiterhin ſeine ſtändig wachsende Verwendung in Schulen, Gaststätten, Wehrmachtheimen u. dgl .) . Die Bedeutung des Arbeitsfront-Empfängers als Spezialgerät für den Gemeinschaftsempfang kann man erst dann richtig erkennen, wenn man bedenkt, daß von einem einzigen Gerät ein Hörerkreis von meist Hunderten oder gar Tausenden schaffender Menschen erfaßt wird. Wenn man nur einmal vorſichtig schäßt, daß durchschnittlich auf je einen Arbeitsfront-Empfänger 100 Hörer entfallen, dann ergibt sich die Tatsache, daß allein durch die erste Auflage des Arbeitsfront-Empfängers von 10 000 Stüd rund einer Million arbeitender Volks genossen die regelmäßige Teilnahme am Betriebsrundfunk erschlossen wurde. Während so die technische Rundfunkarbeit der Deutschen Arbeitsfront die Vorbedingungen für eine allgemeine Durchsetzung des täglichen Bes
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RSK Folge 176 triebsempfangs auch im letzten Betrieb schafft, die übrigens in jüngster Zeit wieder noch einen neuen Impuls durch die Vereinheitlichungsaktion sämtlicher Zubehörgeräte zu Betriebs-Gemeinschaftsempfangsanlagen und deren Anpassung an den Arbeitsfront-Empfän = ger DAF 1011 erhalten hat, ist durch die enge Zusammenarbeit der Deutschen Arbeitsfront mit dem Rundfunk die lebendige Verbindung zwischen dem schaffenden Menschen und dem Programm der deutschen Reichssender hergestellt. Hunderte von Sendungen entstehen jeden Monat in engster Zusammenarbeit von DAF. und Rundfunk, und gerade diese Sendungen geben dem nationalsozialiſtiſchen Rundfunk das
Zurück in
die
2. August 1937 Gepräge des Volksrundfunks , der aus dem Volke kommt und zum Volke spricht. Deshalb sehen wir unsere gesamte Rundfunkarbeit innerhalb der Deutschen Arbeitsfront und der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" auch · immer und ganz eindeutig als einen Teil der gesamten Rundfunkarbeit der Partei . Die nationalsozialiſtiſche Bewegung forderte von jeher, daß der deutsche Rundfunk ein Rundsunt des gesamten Voltes sein müſſe. Dieje Forderung zu erfüllen, ist das Ziel unserer Betriebsrundfunkarbeit sowohl in der Schaffung der technischen Voraussetzungen wie auch in der sendemäßigen Zusammenarbeit mit der Funkstellenleiter-Organisation der Partei und der politischen Rundfunkführung.
Volksgemeinſchaft
Ziel und Aufgaben der neuen Straffälligenfürsorge – Hilfe zur Selbsthilfe – Rückführung in Arbeit und Volksgemeinſchaft NSK Der Führer hat wiederholt erklärt, daß er jedem die Hand reiche, der bereit ist, sich in die neue deutsche Volksgemeinschaft einzugliedern und den Willen zur Mitarbeit hat. Das gilt finngemäß auch für den Volksgenossen, der einmal einen Fehltritt tat, der aber seine Tat sühnte und nun Gelegenheit haben möchte, seinen guten Willen unter Beweis zu stellen. Vor allem ſollen von unserer Hilfsbereitschaft diejenigen nicht ausgeschlossen sein, die der polic tischen Verhetzung erlagen oder aus Unkenntnis und Unverſtändnis sich gegen den neuen Staat stellten. Es entspricht durchaus dem Rechtsempfinden des neuen Reiches, daß der Rechtsbrecher gleichviel, ob er aus „politiſchen“ oder kriminellen Motiven heraus handelte — rücksichtslos zur Rechenschaft gezogen, und daß mit harten Strafen nicht gespart wird. Schuld und Sühne find zwei Begriffe, die im national= sozialistischen Staat unbedingt zusammengehören. Aber es ist auch eine selbstverständliche Folgerung unserer Auffassung vom Sinn der Strafe, daß sie am Tage des Strafendes wirklich beendet ist. Es geht nicht an, daß der Strafentlassene nun, von allen verfemt und verstoßen, nirgends Arbeit und Brot findet und aus wirtschaftlicher Not vielleicht zu neuen Straftaten tommt. Wir lehnen selbstverständlich jede Vorzugsbehandlung des Strafentlassenen ab, aber wir haben aus dem Gefühl der Volksgemeinschaft heraus die unbedingte Pflicht, ihm wenigstens die Möglichkeit zu geben, seinen guten Willen unter Beweis zu stellen. Wir müſſen unter allen Umständen versuchen, ihm die Wege zur Selbsthilfe zu weisen ; wir dürfen ihn nicht in Voreingenommenheit von uns stoßen und ihn zeitlebens unter seiner Straftat leiden laſſen. Jeder muß an seinem Plaze verſuchen, einen solchen Volksgenossen wieder für die Gemeinchaft zu gewinnen . Leider ist diese Einstellung auch in manchen Betrieben noch zu vermissen. Die Arbeitsver-
mittlung strafentlassener Volksgenossen - be= sonders der sogenannten „,politischen" Strafentlassenen - stößt immer wieder auf Schwierigkeiten, weil oft Betriebsführer und Gefolgschaft glauben, mit einem solchen Volksgenoſſen nicht zuſammenarbeiten zu können . Aber gerade hier könnte sich doch der Geist der neuen Volksgemeinschaft am besten zeigen , wenn man einen solchen Volksgenossen in die Betriebsgemeinschaft aufnimmt und ihm hilft, daß er sich in einer vorbildlichen Betriebsgemeinschaft be= währt und durch sie in die große Volksgemeinschaft hineinwächst. Gewiß werden wir auch hier vor Enttäuſchungen nie ganz bewahrt bleiben ; aber wir dürfen trok allem in unserem Bemühen nicht nachlassen und damit wenigstens helfen, die Spreu von dem Weizen zu sieben. Wer, obwohl wir ihm unsere hilfreiche Hand boten, nicht von seinem verbrecheriſchen Tun läßt, den wird der neue Staat ebenso rücksichtslos ausmerzen, wie er ihm zunächſt ſeine hilfreiche Hand bot. Die Sicherungsverwahrung wird helfen, unsere Gemeinschaft mehr und mehr von solchen Elementen zu säubern . Es wird im Dritten Reich nicht mehr möglich sein, daß ein 20- oder 30mal vorbestrafter Verbrecher immer wieder auf die Volksgemeinschaft losgelassen wird. Aber auch gerade im Intereſſe dieses großen Säuberungsprozesses ist unsere Hilfsaktion für den Gutwilligen eine unbedingte Notwendigkeit. Zum Verständnis unserer Forderungen sei noch ein kurzes Wort über Zielrichtung und neuen deutschen Aufgaben der Straffälligen fürsorge gesagt, die heute einheitlich unter der Führung des Hauptamtes für Volkswohlfahrt der Reichsleitung der NSDAP. steht. Ihr Ziel ist damit kurz umrissen, daß wir für diesen Sonderzweig der Fürsorgearbeit dieselbe Forderung erheben wie für die Betätigung der gesamten Fürsorgearbeit im Dritten Reich : 1. Hilfe nur dem zu gewähren, der sie verdient.
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NSK Folge 176 2. Die aufgewandten Mittel und Kräfte müssen zum erwarteten Erfolg in einem solchen Verhältnis stehen, daß sie auch der Volksgemeinschaft gegenüber vertretbar sind. 3. Die Hilfe soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Es versteht sich von selbst, daß im heutigen Staat nicht mehr mit geldlichen Unterstützungen dem Strafentlassenen geholfen wird. Die geldliche Unterſtüßung wird stets eine Ausnahme sein. Die Mitarbeiter und Helfer unserer Strafentlaſſenenfürsorge bemühen sich in erster Linie, dem Strafentlassenen die Wege zu ebnen , ihm als Voraussetzung seiner Arbeitsvermittlung und endgültigen Rückführung in die Gemeinschaft Arbeitspapiere usw. in Ordnung zu bringen. Sie bemühen sich weiter, in Zusammenarbeit mit den Dienststellen des Amtes für Volkswohlfahrt, bereits während der Strafverbüßung um die Familie des Bestraften, um nicht unschuldige Angehörige mit-
Schulbeispiel
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2. August 1937 leiden zu lassen und um dem Bestraften selbst zu beweisen, daß der neue Staat nicht aus Rache straft, sondern im Intereſſe der Volksgemeinschaft, die für ein Verbrechen gegen fie Sühne und Strafe verlangt. Darin unterscheidet sich überhaupt die neue Straffälligen fürsorge von früheren Einrichtungen dieser Art, daß es nicht mehr um den einzelnen Strafentlaſſenen geht, ſondern ausschließlich um die Volksgemeinschaft. Wir helfen dem einzelnen nicht seinetwegen, sondern der großen Volksgemeinschaft wegen, die nur zweierlei fennt : Das Hoffnungslose unerbitte lich auszumerzen, das Kranke aber, das noch Aussicht auf Gesundung bietet, zunächst dem Genesungsprozeß zuzuführen. In diesem Sinne gilt die Aufforderung an alle zur Mitarbeit bei der Wiedereingliederung des Strafentlaſſenen, besonders des politischen Rechtsbrechers. Dr. Heinz Vogelsang
der
Zersetzung
Das Schicksal der tunesischen Eingeborenenbewegung ― Zur Revolutionstruppe Moskaus geworden Typisch für die Taktik der Komintern Schulung in Moskau, Erprobung in Spanien NSK In der heutigen Welt der Unruhen und Überraschungen kann sehr schnell und unerwartet irgendwo eine Bewegung in Fluß bom, men, ohne daß man ihre Ursache und ihre Hintergründe sofort zu erkennen vermag. Erst dem geübten Beobachter der geschichtlichen Entwic lung und dem Kenner der politischen Drahtzieher der großen Politik wird es möglich, die Ursache dieser Bewegungen schnell zu erkennen, Die häufig genug sich zu einer ernſten Gefahr für den Weltfrieden entwickelt haben. Zur Ertenntnis dieser Ursachen ist aber auch die Kenntnis der Arbeitsmethoden jener internationalen Organisation von größter Wichtigkeit, die über allen Teilen der Erde ihre Brandfackel schwingt und die bei allen diesen Bewegungen, die den Frieden bedrohen, ihre Hand im Spiele hat. Diese Organisation ist die Komintern , deren zahlreiche Fangarme auf das Weisungswort der Moskauer Revolutionszentrale überall dahin schnellen, wo ihr für eine Ausbreitung ihres Giftes der Boden und die gegebe= nen Umstände günstig erscheint. Und ebenso schnell vermag sich die Komintern der Beschaffenheit dieses Bodens anzupassen und sich jeder Umgebung anzugleichen, so daß sie meist unerkannt ihr Zersehungswerk betreiben fann. Diese Tarnung in schnell auswechselbare Formen ist jenes bezeichnende Merkmal der Arbeitsmethoden der Komintern, die zu beob achten die Welt in der lezten Zeit nachgerade oft genug Gelegenheit hatte. Daß die Komin= tern bei ihrem Tarnungsmanöver auch keines falls davor zurückschreckt, sich Formen zu bedienen, die ihr wesensfremd sind, hat erst kürzlich die Komintern in Frankreich durch ihre Anbiederungsversuche an die katholische Kirche anläßlich des Besuches des Kardinalsekretärs Pacelli hinreichend bewiesen.
Ein besonders deutliches Symptom für eine solche Arbeitsmethode der Komintern ist eine bestimmte Entwicklung, die die franzöſiſchen Behörden seit einiger Zeit bei der Eingeborenenbewegung in Tunis mit Sorge verfolgen. Diese Entwicklung ist für jene Bewegungen charakteriſtiſch, deren sich die Komin= tern bedient, indem sie vorgibt, ihre Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterstützen und sich ihre nationalen Ideen scheinbar ganz zu eigen macht, um diese Bewegung dann sehr bald zu einem Vorspann für ihre weltrevo lutionären Ziele zu machen. Erst kürzlich berichtete eine Elsässer Tageszeitung in einem Aufsehen erregenden Artikel über die Tunesische Unabhängigkeitsbewegung. In sehr anschaulicher Weise wird in diesem Auffah an Hand von historischen Daten der Beweis geführt, wie eine anfänglich nationale Bewegung in Tunis durch die sehr geschickte Agitation der Komintern zu einer Revolu tionstruppe Moskaus am Südufer des Mittelmeeres wurde. Eine Entwicklung, die durch eine falsche Politik, insbesondere seitdem die Volksfront die französische Politik bestimmt, außerordentlich begünstigt wurde. „Destour“, so lautet der Name dieſer tunefischen Eingeborenenbewegung , hatte ursprünglich in ihrem Programm vor allem die Einstellung der offiziellen Kolonisation und eine Verfassung für Tunesien gefordert. Aber sehr bald hatte das Liebeswerben der Komintern um dieſe Bewegung und ihre unermüdliche Agitation, der die in Tunis landläufigen Hungersnöte sehr zugute kamen, es zuwege gebracht, daß die ,,Destour"-Bewegung rein tommunistische Tendenzen aufwies. Ein Erfolg, wie ihn die Komintern auch bei der Unabhängigkeitsbewegung in Algier für sich buchen konnten, und
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der nicht von ungefähr kam . Denn Moskau hatte, um dies zu erreichen, tein Mittel gescheut und nicht nur eine Reihe von Arabern nach Moskau eingeladen , wo sie in bestimmten, eigens zu diesem Zweck geschaffenen Schulen in die Lehre des Kommunismus und in die Taktik der revolutionären Agitation eingeführt wurden, sondern es hat direkt in Tunis besondere Druckereien geschaffen , die kommunistisches Propagandamaterial herstellten. Diese verhängnisvolle Entwicklung der „ Destour"-Bewegung war dem früheren französischen Generalresidenten keinesfalls entgangen, der ſie verbot. Ein Verbot, das allerdings nur von turzer Dauer war, da die „ Deſtour“ in der Geburtsstunde der Volksfront wieder zu neuem Leben erwachte. Nun stand der Agitationsarbeit der Komine tern kein Hindernis mehr im Wege, und die Entwicklung nahm ihren vorgeschriebenen Lauf. Die ersten Erfolge dieser Entwicklung waren blutige Aufstände am 3. Februar in Mellaſſine und am 4. März in Metlaoui. Um die Massen noch mehr gegen die staatliche Obrig= teit aufzubringen und in ihnen die kommunistenfreundliche Stimmung zu stärken, inszenierte der Präsident der „ Neo-Destour", dem die Aufgabe übertragen wurde, als Leiter einer Hilfsaktion notleidende Fellachen zu unterstüßen, ein schlau durchdachtes Betrugsmanöver. Er überredete nämlich die Fellachen zu dem Glauben, daß nicht der französische Staat, ſon= dern die „ Deſtour“ dieſe Unterſtügung aus „ proletarischen" Sympathien für die notleidenden
Deutsche
Frauen
auf
internationalen
Kongreſſen NSK Gewisse ausländische Kreise werfen uns immer wieder vor, wir wollten uns vom internationalen Leben zurückziehen, um nur den Dingen zu leben, die sich innerhalb unserer Grenzen abspielen. Wie wenig das der Fall ist, zeigt allein schon die rege Beteiligung deutscher Frauen an den internationalen Frauenkongressen der letzten Wochen. Als Delegierte zum . Kongreß des Internatio nalen Verbandes berufstätiger Frauen in Stockholm entsandte die Reichsfrauenführerin, die stellvertr. Amtsleiterin des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront, Frl. Hanne , sowie die Rechtsreferentin der Reichsfrauenführung, Frau Dr. Eben - Servaes. Vor dem Direktorium des Kongresses sprachen die beiden deutschen Vertreterinnen über die Stellung und Betreuung der berufstätigen Frau in Deutschland . In ihrer Eigenschaft als Mitglied des Vorstandes und als Schatzmeisterin nahm Frau Dr. Eben- Servaes an der Internationalen Juristinnentagung in Paris teil . In den Besprechungen zeigte es sich immer wieder, daß die deutschen Juristinnen bei der Neuorganisa tion des Familienrechts von allen Ländervertreterinnen am stärksten eingeschaltet find.
2. August 1937 " Brüder" gewähre. Ein Manöver, dessen Erfolg nicht ausblieb. Das legte Glied in der Kette, die die Komintern um die „ Destour“ legte und ſie ſomit in die völlige Abhängigkeit von Moskau brachte, bildete die Organisierung einer kommunistisch eingestellten Gewerk schaft , die einen starken Zulauf erhielt und in den politischen Kämpfen sich als sehr bedeut same Waffe erwies. Nunmehr war die Arbeit der Komintern ſoweit gediehen , um dazu übergehen zu können, rote militärische Verbände zu gründen, in denen die kommunistisch eingestellten Fellachen zusammengefaßt und bewaffnet wurden. Es ist bekannt, daß diese Bewaffnung bis in die legten Dörfer durchgeführt worden ist und daß eine Spezialbrigade dieser arabischen Verbände auf der Seite der Roten in Spanien fämpft. Durch die schnell herausgebrachte Parole ,,Tunis den Tunesiern" ist es den französischen Kommunisten bisher immer wieder gelungen, jede Gegenmaßnahme zu unterbinden. Diese Entwicklung der tunesischen Eingeborenenbewegung ,,Destour" ist ein schlagender Be= weis für die Gefahr der kommuniſtiſchen Agita= tion, und sie zeigt sehr deutlich, wohin die Arbeit der Komintern führt, wenn eine schwache Politik sie gewähren läßt oder wenn man ihre Gefährlichkeit nicht rechtzeitig erkennt. Moskau ist es nicht nur gelungen , Tunis kommunistisch zu verseuchen, sondern es hat bereits zuwege gebracht, die Mitglieder einer ehemaligen natio= nalen Unabhängigkeitsbewegung im spanischen Bürgerkrieg als Kämpfer für die Weltrevolu= v. Wr. tion praktisch einzusehen.
Zu der Tagung der Federation of Soroptimist Clubs of Great Britain and Ireland waren als Gäste eingeladen Frau Dr. v. Her = warth und Fräulein Ilse Ganzert vom Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront. Dieſe englischen Frauenklubs sind einem internatio nalen Frauenverband angeſchloſſen, der es ſich zum Ziel gesetzt hat, die ethischen Grundsätze im Berufs- und Geschäftsleben zu fördern und das Intereſſe für Sozialarbeit unter seinen Mitgliedern zu wecken. Die Anwesenheit der deutschen Gäste wurde mit großer Herzlichkeit begrüßt. Zu der kürzlichen Internationalen Ärztinnentagung in Edinburg wurde als deutsche Vertreterin Frau Dr. v. Lölhöffel entſandt. Auf dem Kongreß des Weltbundes der Krankenpflegerinnen in London waren die deutschen Schwestern vertreten durch eine Abordnung, die unter Führung der Frau Oberin Blund , der Leiterin der Berufsorganiſation der Krankenpflegerinnen Deutſchlands ſtand. An dem Internationalen Kongreß Die Frau im Heim", der anläßlich der Pariser Weltausstellung in Paris tagte, beteiligte sich die Reichsabteilungsleiterin des Reichsmütterdienstes, Erna Röpke. Für die Abteilung Grenz- und Ausland des Deutschen Frauenwerkes nahm Dr. Martha Unger an der Tagung der Deutsch-Französi schen Gesellschaft in Paris teil.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstr. 88
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Die Deutſche Frau Sonderdienst der NSK
verantwortlich: Erika Kirmite
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienst der Nationalſozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutschen Frauenwerkes
Im „Paradies
der
Kinder"
Die Kindererziehung in Japan – Der Stolz auf die eigene Ehre und die Ehre der Nation wird geweckt - Erziehung zum Verantwortungsgefühl den Ahnen und der Familie gegenüber NSK ,,Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es daraus zurüd", heißt ein Sprichwort, und wohl nirgends hat dieſes Sprichwort mehr Geltung als in der Kindererziehung. Mögen Kinder auch noch so verschieden sein, mögen sie dieser oder jener Raſſe angehören, immer wird das Kind ein Spiegelbild seiner Umgebung sein, wird man an seinem Benehmen und an seiner Sprache erkennen, wie es selber von seinen ""Vorgesetzten" behandelt wird. Man kann wohl kaum einen besseren Beweis der Wahrheit dieser Behauptung anführen als die Erfolge der japanischen Eltern in der Erziehung ihrer Sprößlinge. „Das Paradies der Kinder", so hat man Japan genannt, und in mancher Hinsicht verdient es diese Bezeichnung. Wenn man aber unter Paradies einen Boden versteht, auf dem alles Unkraut der Unbotmäßigkeit, des freien Sichaustobens, des Müßiggangs, der Rücksichtslosigkeit sich ungehindert entfalten kann, dann paßt diese Bezeichnung nicht auf die Umgebung, in der ein japanisches Kind heranwächst . Im Gegenteil, von klein auf wird dem Kinde Ge= horsam, Selbstbeherrschung, Fleiß und stete Rücksichtnahme auf andere beigebracht ; aber nicht etwa durch harte Strafen oder Züchtigungen (die letzteren sind in Japan so gut wie unbekannt !) , sondern durch das Vorbild der Großen . Ein Kind wird selber mit Respekt behandelt, und hat es gefehlt, dann packt man es bei seiner Ehre, stellt ihm vor, wie häßlich es gehandelt hat, schlimmstenfalls straft man es durch Nichtbeachtung, bis es seinen Fehler eingesehen und um Verzeihung gebeten hat. Keine bösen, harten Worte bekommt es zu hören ; Schimpfwörter gibt es in der japa= nischen Sprache überhaupt nur wenige. Sind die Kinder noch klein, dann läßt man sie gewähren, soviel es nur irgend geht. Manchem westlichen Erdbewohner scheinen die Zügel gar zu locker zu sein, zumal wenn er sieht, wie in den öffentlichen Verkehrsmitteln Erwachsene den Kindern ihre Sitzpläge anbieten, wie die japanische Mutter auf jedes Vergnügen, jede Bequemlichkeit zugunsten ihrer Kinder vers zichtet, wie unbefangen fröhlich die Kinder sind, wie liebevoll die Eltern auf ihre Fragen und Wünsche eingehen. Aber es liegt in all dem schon ein System : durch die respektvolle Behandlung wird das persönliche Ehrgefühl ge= wedt, die Grundlage für das Hochhalten der
eigenen Ehre (die auch die Ehre der Familie ist), und als letztes und höchstes für das Hochhalten der Ehre der Nation. Unmerklich leitet die Mutter, in deren Händen ausschließlich die Erziehung der Kinder liegt, die Kindesseele durch alle Phasen dieser Entwicklung hindurch. Sie lehrt das Kind sich neigen vor dem Hausaltar, wenn dort zu Ehren der Ahnen Familienfeiern gehalten werden, lehrt es , daß dieſe Ahnen auf alles schauen, was es tut, weckt in ihnen das Verantwortungsgefühl der Ahnen gegenüber und die Achtung vor dem Vater als dem Oberhaupt der Familie, mit der es unlöslich verbunden ist. Nie gibt es Differenzen zwischen den Eltern, denn der Wille des Vaters ist ohne weiteres beſtimmend ; ihm fügt sich auch die Mutter, dadurch auch ihre Kinder zum unAber der bedingten Gehorsam erziehend. Vater überläßt wieder ſeinerseits die Erziehung der Kinder vollkommen der Mutter, die auch für das leibliche Wohl ihrer Kinder allein die Verantwortung trägt. In der Zeit, als Japan sich noch dem Einfluß der westlichen Ziviliſation verſchloß, war dieſes oft eine schwere Aufgabe für die japanische Frau . Die Kindersterblichkeit war groß, Unkenntnis der hygieniſchen Geſeße und vor allem der Mangel an passender Säuglingsnahrung waren die Gründe hierfür . Die Mutter stillte eben ihr Kind bis zum dritten oder vierten Lebensjahr selbst und so überwand dieſes meistens den schroffen Übergang von der Muttermilch zu der Ernährungsweise der Erwachsenen. Versagte aber die Mutter, dann gab es außer einer Amme kaum eine Möglichkeit, das Kind am Leben zu erhalten. Jezt aber hat durch die Einführung der Vieh- und Milchwirtschaft und durch die aufklärende Arbeit der Ärzte, die ihre Wissenschaft zum größten Teil deutschen Ärzten verdanken, die Kindersterblichkeit so abgenommen, daß Japan jährlich einen Bevöl = kerungszuwachs von 1 Million hat. Übrigens gebrauchen die japanischen Mediziner deutsche Krankheitsbezeichnungen, nicht lateinische, wie unsere Ärzte. Und noch eine deutsche Einrichtung besigen die Japaner : unsern Kindergarten , seinen deutschen Namen, die Art dieser Einrichtung und die Melodien unserer deutschen Volkslieder werden von den Kindern zu japaniſchen Texten geſungen! K. Friewart.
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Deutsche Mode
2. August 1937
–
in
Paris
roße Wandlung in der deutschen Mode - Neue deutsche Stoffe und Modeungen erobern die Bewunderung der Welt – Die Bedeutung der Mode für das äüßere Gesamtbild des Volkes
ne Vorführung deutscher Mode in as erscheint fast wie eine Anmaßung, indest noch vor wenigen Jahren ungewesen. In einer Zeit, in der man für unbedingt international hielt, die ausschlaggebende Modeſtadt der was hätte man auf einer deutschen in dieser Stadt der Moden anderes innen als bestenfalls schlechte Nach? eigerten Anforderungen , die der Vierauf allen Lebensgebieten stellt, haben if vielen anderen Gebieten - auch was Neuem, zu einer grundsä ß Jandlung geführt. Nicht mehr die uche nach etwas Neuem entstandenen r modischen Phantasie diktieren heute e Mode. Wir sind den umgekehrten igen. Der Stoff , das im Rahmen chen geschaffene neue Material ſchreibt hrung vor. Mit berechtigter Span= erklärlicher Skepsis erwartete man in Paris die Ergebnisse dieser neuen Mode, die zum erstenmal mit eigenen nd bisher unbekanntem Material ſich jen Augen der Heimatstadt der Mode d die Fachleute allen Grund hatten, zusammenzusteden und den vollen es so gewagten Versuches anzuerkenfür den Laien etwas ganz anderes nlichste und Bemerkenswerteste. Er h gar nichts Besonderes ! Kann man größeren Erfolg wünschen ? Ohne die Ankündigung wäre er gar nicht auf iken gekommen, sich hier über etwas i wundern als über die bemerkensachheit der eleganten Form, über eine h in allen Modellen gleichbleibende rnehmheit - die ja nicht immer das einer Modeschau ist erfreut zu sein. Werkstoffe wurden unter den Händen Nodeschöpfer zu einem auf diesem i den wenigsten wohl für möglich ge= Beweis newen deutschen Die Bedeutung der Mode für ein nicht unterschätzt werden. Sie prägt Bild, das jedem Fremden den ersten on Land und Leuten hinterläßt . Wir veniger unabhängig von ihr. Es ers daher fast ein selbstverständliches wir uns diese bezeichnende Lebensnicht von „ internationalen" Gesezen n lassen fönnen. Trotzdem erschien es on vielen mit offensichtlichem Mißufgenommenes Wagnis, mit selbstverTraditionen auf diesem Gebiet zu id neue, eigene Wege zu suchen. So ar, wie es für viele erschien, sich in agen von dem einzigen und nicht zu den Paris zu lösen, ſo ſicher glaubten daß das Ergebnis unbedingt in sadärenen Gewändern" bestehen müßte,
die normale Menschen zu wandelnden Stoffgebilden machten . So wurde die Pariser Reise eines führenden deutschen Modeinstitutes zu einem mit Span= nung erwarteten Wagnis, deſſen voller Erfolg die Kühnheit des Unternehmens glänzend rechtfertigte. Begeisterte Berichte deutscher und aus ländischer Zeitungen, zahllose Bilder, die sich alle durch Anmut und Grazie auszeichneten, ließen uns den Triumph, den deutsche Arbeit auf einem Gebiet feiern durfte, das nach der Anschauung vieler den Deutschen so fern liegen soll, belehren uns darüber, was wir auch hier vermögen, wenn nur ein Wille da ist. Es braucht also keine „ echt ausländische Seide", feine „garantiert englische Wolle" zu sein, es sind keine „ original Pariſer Modelle" und keine ,,Wiener Modeschöpfungen“ nötig, um die deutsche Frau gut zu kleiden . Man kann sogar eins feststellen : wir sind jezt auf dem Wege, durch eine deutsche Mode auch im äußeren Erscheinungsbild einen bestimmten Geist auszudrücken. Der scheinbare Zwang, den der Vierjahresplan auch der deutschen Mode auferlegte, hat sie in Wahrheit von einer gewiſſen Unfreiheit gelöst. So wie es in der Kunst auf eine mal möglich wurde, Wege zu beschreiten, die vornehmlich von deutschem Geist, von der ganz besonderen, mit nichts und niemand gemeinsamen deutschen Wesensart vorgeschrieben wurde, konnten wir in der Mode Formen finden, die plötzlich den innerlich begründeten, einzig ent sprechenden äußeren Rahmen schufen. Plötzlich erscheint es auch einzig richtig, diese unsere Form nur von deutschen Mädchen der Welt zu zeigen. Keine noch so schöne Franzöſin oder Italienerin würde wohl unsere nur deute schen Modelle wirklich zur Geltung bringen können. Sicher wird manch einer mit leiſem Erstaunen oder tiefer Mißbilligung feſtſtellen, daß man nun schon auf den abwegigen Gedanken verfiel, selbst die Mode in Beziehung zum politischen Deutschland zu sehen. Das hieße nur doch über das Ziel hinausschießen, werden viele ſagen. Der Anteil der Mode an der gesamten Volkswirtschaft ist so groß, daß man sie schon deshalb nicht von den Gesezen und Notwen= digkeiten, denen die ganze deutsche Wirtschaft unterſtellt ist, trennen kann. Man braucht nicht das große Wort von der „ Totalität“ des Staates zu bemühen, um einzusehen, daß der Geist, aus dem diese Gesetze der Notwendigkeit ge= boren wurden, nicht mit einmal haltmachen kann vor irgendeinem Teilgebiet. Jeder bemüht sich schon, in seinem äußeren Erscheinungsbild das darzustellen, was er ist, oder mine dest für das er gehalten werden möchte. Für die Gesamtheit trifft das ebenso zu wie für den einzelnen. Es ist daher im Interesse der Gesamtheit unseres Volkes wichtig und zu begrüßen, daß man Formen gefunden hat, die schön und einmalig zugleich sind. goe--
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Süddeutsche Volkskunst,
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Ein Gang durch die Ausstellung „ Süddeutsche Volkskunſt” in München – Glanzstücke bäuerlicher Kunſt aus Vergangenheit und Gegenwart
NSK Ein Wort des Führers beherrscht die schlicht-festliche Vorhalle der Schau draußen im Ausstellungsgelände und gibt ihr das Geleit : ,,Wir wollen wahren die ewigen Fundamente unseres Lebens, unseres Volkstums und die ihm gegebenen Kräfte und Werte." Diesem Leitspruch benachbart, verkündet eine riesige Karte von Deutschland die vielgestaltigen Formen deutscher Bauernhäuser und deutscher Hausindustrie ; so zeigt die Schwarzwaldgegend Uhren, Schellen, Holzmasken, das Nahetal Weinfrüge, das Saaleland Web- und Korbwaren usw. - Zurüd zum Ursprung deutschen Bauern= tums führt ein eingebauter Wandschrank in der Halle. Er birgt das Zeichen des Sonnenradstedens vom Brunhildisstuhl der Pfalz aus dem 3. Jahrhundert nach Zeitwende, ferner ein oberbayerisches Brautschaff, das, aus dem Jahre 1784 stammend, bereits den Hakenkreuzwirbel zeigt, und ein altbayerisches Mangbrett, ge= schmückt mit dem Lebensbaum. Ihn trägt auch ein Quaderſtein, wie er sich auf der Kaiserpfalz in Forchheim im frühen Mittelalter fand. Die anschließende Halle offenbart in Bild und Modell deutsche Bauernhausformen, den niederbayerischen Vierseithof, das steinbeschwerte Oberbayerngehöft, Frankenhäuser, uralte, strohgededte Westbayernhöfe und das oberschwäbische Einhaus, hingeduct an den Heimat= boden. Von Schutz und Kampf für diese Ge= borgenheit der Heimat spricht gegenüber die Abteilung „ Der wehrhafte Bauer". Befestigungen von Kirchhofsanlagen aus dem Mittelalter, Bauerngewaffen : Kettenmorgensterne, Igelteulen, Wurfbeil, Schuppenhaube, Sturmsensen (Zeugen der Sendlinger Bauernschlacht 1705) reden eindringliche Sprache von Bauernnot und -ehre. Bauernkunst, auch in den täglichen Ge= brauchsdingen, grüßt uns in der Halle der Holzgegenstände : Da ragt ein prachtvolles Braunauer Hoftor (1758) stolz empor, holzgeschnitte, bemalte Truhen, Gatter, Totenbretter, Balken= köpfe, Stöcke und Kunkelstöcke erzählen von vie= lerlei Brauchtum. Die Abteilung „ Das Bes hältnis" birgt Körbe aller Art und Zeiten, Erzeugnisse oberfränkischer Flechterei . Kunstvolle Grabmäler und Türschlösser zeigen deutsche Schmiedekunst. Vorbei an den schönen Abteilungen ,,Kup = fer, Zinn" (Waagen, reichverzierte Roßkämme, Leuchter, Brunnenauffäße) und " Schnitzerei" (Modell für Saddruck und Lebkuchen, köstliche Nußknacker, Schuhmaße, Spinnräder) gelangen wir zur Schmud sammlung. Da schimmern schwere, breite Bauerngürtel mit perlfeinem Ziernageloder Federkielstickerei -Auspuh (18. Jahrhundert) . Schwäbische Hornkämme, schwere Bauernringe und ketten, Filigranstücke bilden das Entzücken der Besucher. Die Webere i zeigt Buntdrucke mit ältesten, symbolischen Mustern, uralte Kreuzsticharbeiten, Stidtücher in blühendem Farben- und Formenreichtum. Das Glanzstück aber bildet der berühmte, handgestrickte Kolmarer Teppich, eine Brachtschöpfung des Jahres 1745. — Mit mittel-
alterlichen Keramiten, Fayencen und Hochzeitstellern wartet die Sammlung „Töpferei " auf, über welcher der Zunftspruch steht : „ Aus macht der Hafner der Erden und mit Verstand allerhand". In der ""Welt des Kindes“ treffen wir eine niederbayerische Bauernkrippe des 18. Jahr hunderts. Sonneberger Spielzeug, Nürnberger Puppenküchen Puppenhäuser, Zinnfiguren, geben sich hier ein fröhliches Stelldichein. Tief in die deutsche Vergangenheit aber führt die große Sammlung der ,,bäuerlichen Musitinstrumente": Da finden sich Streichzithern, ein Baſalthorn aus Spalt, das Hifthorn, eine Minnesingerharfe aus Braunau a. 3., ferner Alphorn, Bauernratschen sowie ein eigenartiges „Hackbred mit Schlägel" des 18. Jahrhunderts. Leuchtend bunte Schellenbögen zeigen die Kunst der Hirten. Alljährlich zum Alm= auftrieb wurden diese Bögen neu gemalt und mit Glocken behängt. Kunstvoll geschnitte Pferdekummete, Rührfässer, Ochsenjoche, Flachsbrechen zeigen, was Bauernhand für Feld und Stall zu schaffen weiß. Vorbei an den Abtei= lungen ,,Wein und Bier“ (hölzerne, bemalte Kirchweihfässer, geschnitte Faßriegel und -böden).· ,, a gd und Fischfang" (Vogeltäfige, geflochtene Fischreusen aus dem Bodenscegebiet, Jagdwaffen , Schießscheiben) gelangen wir zu einer prächtigen, echten Bauernküche samt Ziegelherd, Rauchfang, Schrank und Schüſſelrahmen. Ihr gesellt sich die oberbayerische Bauernstube, daneben eine fränkische Stube samt Bettverschlag sowie die ganz und gar holzge= arbeitete Allgäuſtube, beherrscht vom riesigen Ofen. Gediegene Wohlhäbigkeit verrät der entzückende Kaufladen desgleichen die von Würde erfüllte 3unftstube , umgeben von ältesten Zunftzeichen. Das Schönste, Anheimelndste der ganzen, überaus reichhaltigen Schau aber ist unbedingt Samt seinen Gewänder Trachtensaal . dern, Hüten, Brautkronen, Schirmen, Körben, Bändersteden ist er ein einziges , strahlendes Farben und Geschmackswunder. Farbig leuchtet es auch aus der Abteilung „Masken "! Hier findet uraltes Brauchtum des ganzen bäuerlichen Jahrlaufes seine symbolisch-groteste Gestaltung : Im bunten Reigen folgen sich da fränkische Schembartläufer , ale mannische Fastnachtsgestalten, Narrengruppen der Nedargegend , bayerische Perchtentänzer", ein „ Geltentrommler" aus Waldshut und ein shaurig-spukhafter ,,Pfingstel“. Bäuerliche Theaterfreudigkeit spricht aus den zahlreichen Marionettenkäſten . Und dann klingt das ganze, prachtvolle Einst dieser Bauernkultur der Vergangenheit hinüber und hinein in die bäuerliche , schöpfe = rische Gegenwart. Der lette Saal vermittelt sie uns : Hier sind Ostmarktöpfer und Glasbläser, Oberammergauer Schnitzer, Frantenwälder Weber und Michelauer Korbflechter an der Arbeit, die unvergänglich schönen For men deutscher Volkskunst neu ſchaffend. v. W.
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Einſatz der Frau im Pflanzen- und Vorratsſchut Die Schädlingsbekämpfung in der Stadt und auf dem Lande C Zuſammenarbeit zwischen Reichsnährſtand und Reichsfrauenführung - Lehrgänge im ganzen Reich NSK Es ist nicht ganz leicht, von alten bes quemen Gewohnheiten abzugehen, und doppelt schwer ist es für unsere Haus- und Landfrauen, die viel zu arbeiten haben und froh sind, wenn fie bei alterprobten Handgriffen bleiben fönnen. Aber nicht alles Althergebrachte ist immer gut. Man muß sich nur recht tarmachen, daß man durch neuerlernte Handgriffe vieles bequemer und ſparſamer erreicht als früher, dann wird die kleine Mühe des Umgewöhnens vor dem größeren Enderfolg unwichtig. Durch verhältnismäßig wenig Umstände kann man viel erreichen; so zB. im Obstbau : die früppligen Bäume auf den Wiesen wachsen wild dahin und tragen schlechte Früchte, während sie veredelt schönes reiches Obst brächten, das man verkaufen könnte. Obſt und Gemüſe ſind die beste und erfrischendste Nahrung, sie gedeihen auf unserem Boden. Aber sie müssen betreut werden bis zur lekten Minute : was im Garten wächſt, und was an Vorräten im Haus eingelagert wird, ist stets von allen möglichen Schädlingen bedroht. Diese Fürsorge für die richtige Zucht und Pflege aber fällt im Bauerngut wie im Stadtgarten größtenteils der Frau zu. Und darum hat der Reichsnährstand in Zusammenarbeit mit der Reichsfrauenführung angefangen, die Erfahrungen des Pflanzen- und Vorratsschutes gemeinsam auszuwerten und die Frauen mit ihrer Anwendung zu betreuen. Seit Jahrzehnten schon arbeiten die Biologische Reichsanstalt in Berlin-Dahlem und mit ihr verschiedene Landwirtschaftliche Versuchsanstalten im Reich an der Beobachtung der Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und der Be= kämpfung der Schädlinge. Manche Anstalten haben dabei Sonderaufgaben, zB . werden in Berlin, Münster und Lübeck die Prüfungen der por: Kartoffeln auf Krebsempfindlichkeit genommen, und aus den Tauſenden von jährlich eingesandten Kreuzungsſorten die brauchbarsten erwählt und weitererprobt. Die Helfer und Laboranten dieser Stationen sind vor= wiegend Frauen. Nun wurde einer dieser erprobten Frauen die Einrichtung der allgemeinen Schulung im Pflanzen- und Vorratsschutz übertragen. Frau Dr. Steyer hat lange Jahre in Münster i. Westf. gearbeitet, kam dann mit ihrem Mann zusammen nach Lübeck und übernahm nach dem Tode Prof. Steyers die vor läufige Leitung des Lübecker Amtes, um einige wissenschaftliche Untersuchungen zu Ende zu führen. Von Lübeck, dh. von der Landesbauern, schaft Schleswig-Holstein, wurden die Lehrgänge für Bäuerinnen eingerichtet. Hier sammelte
man die ersten Erfahrungen. Mit einem handfesten Koffer, in dem alle Materialien verstaut sind, zogen Frau Dr. Steyer und ihre Mitarbeiter aufs Land, wählten einen geeigneten Hof aus und zeigten dort am praktischen Fall, wie man das Gemüse, das Obst, die Hausvorräte und die Kleider schüßt und pflegt. Heute nun, durch die Organisation der Frauenschaft, ist es möglich geworden, weiteste Kreise zu gewinnen, und den Stadtfrauen so= wohl wie den Bäuerinnen praktische Hilfe und Anregung zu geben. Heute reist Frau Dr. Steyer durch das ganze Reich und richtet Lehrgänge ein ; in Kursen werden die Lehrerinnen der Landwirtschaftsschulen, die Siedlerberaterinnen, Gartenbauschülerinnen usw. geschult. Wer sich bewährt, bekommt ebenfalls einen „ Mustertoffer" und wird zur Weiterschulung ins Land geschickt. Man versucht, in den Dörfern die geschicktesten Bäuerinnen ausfindig zu machen, um ihren Nachbarn zu helfen und praktisch zu beweisen, was geändert und gespart werden kann. Man überlege ſich einmal, daß in einem größeren Landhaushalt durchschnittlich in sechs Sommermonaten für 50 bis 60 RM. Dauerfleischwaren verderben durch Schädlinge : hier fann wirklich der Kampf dem Verderb einsehen, und dazu kann durch rechte Gartenpflege der Haushalt beſſer versorgt werden als bisher, durch guten genossenschaftlichen Vertrieb von Obst und Gemüse Bargeld ins Haus kommen und die allgemeine Ernährungslage des Volkes bereichert werden. Viele kleine Mühen kommen zusammen und ergeben eine große Wirkung. Dieses " Vorpostengefecht", das die Frauenschaft übernommen und Frau Dr. Steyer eingeleitet hat, muß immer lebendig gehalten werden; darum werden die Lehrerinnen halbjährlich zu neuer Schulung und zum Austausch der Erfahrungen zusammengerufen. Denn nur aus der täglichen Praxis ergibt sich allmählich die einfachste und billigste Arbeitsweise . Die Abwehrmittel müssen aus wenigen Chemikalien selbst zusammengebraut werden können ; und der Landhaushalt hat keine überflüssige Arbeitstraft die Methoden müssen also so einfach wie möglich sein. Kleine Hefte , in denen die Schädlinge von Wohnung, Vorrat, Obst- und Beerensträuchern, Gemüse usw. und ihre Gegenmittel zusammengestellt sind, werden verteilt (sie sind durch das Pflanzenschuzamt Lübeď zu beziehen), und ab und zu halten die Lehrerinnen Umfrage in den Dörfern ihres Bezirkes nach den praktischen Erfolgen: so wird sich aus der gemeinsamen Arbeit der beste Weg für ein sparsames Wirtschaften und für eine reiche und gute Ernte in Obst und Gemüse herausbilden. O. St.
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Scheinwerfer über dem Stadion -Frauenschaft als Mitwirkende beim Feſtſpiel „ Berlin in 700 Jahren deutscher Geschichte" - Blick in eine abendliche Probevorſtellung 3hr sollt mehr schreien ! Lauter, noch Diese Worte donnert der OberſpielNiedecken-Gebhardt durch das Mikroaus in das abendliche Rund des und unten stehen in turbulentem nder die Mitwirkenden, viele hundert und Frauen, heute noch in Zivil, hon im Kostüm. Und troßdem sie in , erscheint meisterhaft herausgebildet eins Lager". Die Dämmerung sinkt › mehr. Scheinwerfer flammen auf a ein unwirklich schönes Bild. Das Rot der Läuferbahn, das saftige Grün is und da unten zu unseren Füßen elnde Menschenmasse. Von neuem bee Proben. Noch immer ist dem Oberdas Aufschrecken der Masse vor der wirkungsvoll genug. Wieder richtet Scheinwerfer auf die fanatische Gestalt iziners, wieder johlt und lärmt der n. Bäuerinnen und Marketenderinnen, nnen und Mädchen - im ganzen 300 nde stellt die RS -Frauenschaft, lin, für dieses Bild in dem Festspiel : in 700 Jahren deutscher Geschichte“, sieht, mit welcher Freude die Frauenbei ist. Keine Probe ist zu lang, kein u schlecht und ― obschon es ihr Ferien--t — haben ſie ſich zur Verfügung ge = dieſes Bild hundert, für ein anderes ndert und für ein drittes wieder Frauen. Kein Anreiseweg ist ihnen zu ich, und das will schon etwas heißen in, wo die Anreisewege immerhin teter lang sein können. Das ist ihr Lohn ? Die Freude, geals NS.-Frauenschaft an der Ausge des Festspiels zur 700-Jahr-Feier der
Stadt Berlin mitwirken zu können. Und nicht einmal ungefährlich ist ihr Spiel, wie man es gerade jezt dort unten zu unseren Füßen sieht. Im wilden Galopp jagt eine Kalvakade von vier Reitern herein : Pest, Krieg, Hunger und Tod - und jetzt gellt der Schrei auf : Die Pest, die Pest ! Und die Flucht seht ein, und es ſezt auch das ein, was auf uns Zuschauende wie lähmend wirkt : Die, die sich nicht mehr haben retten können, mäht der Tod aufs Feld. Ein unbeschreiblich erschütterndes Bild, wie der Totentanz einseht und wie das vollgefüllte Feld lichter und lichter wird und Tote neben Toten auf der Walstatt liegenbleiben. Man vergißt für einen Augenblick, daß das nur eine Probe ist und daß die Mitwirkenden dort unten aus Angehörigen der SA. und der NS.Frauenschaft bestehen, daß sie in Zivilkleidung sind -- das alles vergißt man —, und ist um die Jahrhunderte zurückversekt in das Grauen eines Dreißigjährigen Krieges. Einzig und allein die Stimme des Oberſpielleiters, der von neuem mit der Probe beginnen will und fröhlich in das Lager herunterruft : „ Die Leichen verlassen fluchtartig das Feld ! Bitte plöglich, plöglich!", reißt uns aus unserem Bann und läßt uns von neuem eine Probe sehen, die mit unerschütterlicher und eiserner Energie Don allen Mitwirkenden durchgeführt wird. Spät am Abend rollen die S- und U-Bahnzüge, die Omnibuſſe und Straßenbahnen die hundert müden Frauen zurück. Wenige Stunden Schlaf, und wieder ruft die Arbeit, sei es im Haus oder im Beruf, und keine Minute zu verschnaufen gibt es, bis am späten Abend die Probe draußen im Olympiastadion zu Ende gegangen ist. U. Pfahl.
Lob des Gartens
- Pflichten, die die Gartenarbeit ückchen Erde gibt Freude und Entspannung – auferlegt
Hast du schon einmal all die vielen ästen und -töpfe gesehen, die den öden .auern der Großstadt etwas Leben Hast du beobachtet, mit wie viel for= Liebe all die kleinen Pflänzchen betreut die in den Kästen und Töpfen auf den rettern schweben und den oft recht dürfBohnungen ein heimelndes Aussehen Da blühen Geranien, Pelargonien und en. An kleinen Stöden mühen sich Toihren Besizern die erhofften Früchte zu Und all diese Kästen und Töpfe sind daß noch ein kleiner Funken bäuerlichen bens in dem deutschen Städter steckt. etwas Grünes und Blühendes muß der Mensch haben, wenn nicht seine Seele
verkümmern soll . Aus all dieſen einfachen Blumen und Pflänzchen, die manchmal in ſchwindelnder Höhe von drei vier Stockwerken ihr fleines Leben erfüllen, spricht die ganz große Sehnsucht : ein Stüdchen Erde besigen zu dürfen. Und wieviele, erfreulich viele sogar, haben heute in den Schrebergärten und Laubenkolonien ihren Besit an eigenem Land, ganz abge= sehen von den modernen Arbeitersiedlungen, in denen zu jedem Haus ganz selbstverständlich ein Gärtchen gehört. Unsere Großstädte liegen nicht immer in fruchtbaren Gegenden. Es muß oft mit unendlicher Mühe und Sorgfalt gearbeitet werden, wenn aus dem dürftigen Boden grünendes Leben wachsen soll. Man kann ſich ſelber
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REK Folge 176 kaum eine schönere Sonntagsfreude bereiten, als durch die Laubengärten zu gehen und zu beobachten, wie der sorgende Mensch und der fruchtbringende Boden zu einer lebensbejahenden gesunden Einheit zusammenwachsen. Ein Garten legt Pflichten auf. Er ist wie ein Familienmitglied, ein junges, heranwachsendes Leben, das betreut werden muß. Es geht auch nicht an, daß man nur dann, wenn man gerade Luſt hat, ſich um den Garten be= fümmert und ihn danach liegen läßt wie einen leblosen Gegenstand . So bringt der Garten täglich seine Sorgen und Mühen. Aber wer solch ein Fleckchen Erde besigt, der lernt bald, zum Himmel aufzuschauen und mit dem Schicksal zu rechnen, daß es manchmal anders kommt, wie es einem paßt. Solch Garten lehrt, Wachs= tum gesund und stark zu erhalten , auch wenn das Schicksal des Guten zu viel oder zu wenig bringt. Aus dem deutschen Boden, und wenn es nur ein paar Quadratmeter Land ſind, muß herausgeholt werden, was darauf wachsen kann. Es
Frauentum
Die Ausbildung der Führerin für den weiblichen Arbeitsdienst NSK Von der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes ist ein Merkblatt über die Ausbildung von Führerinnen im Arbeitsdienst für die weibliche Jugend herausgegeben worden. An erster Stelle unter den Aufnahmebedingungen heißt es : Die Führerin im Arbeitsdienst muß eine flare nationalsozia= listische Gesinnung und eine vorbildliche charakterliche Haltung haben. Jedes deutsche Mädchen kann sich als Führerinnen- Anwärterin bewerben, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt : Sie muß das 17. Lebensjahr vollendet haben, die deutsche Staatsangehörigkeit bes ſizen, deutschen oder artverwandten Blutes und gesundheitlich tauglich sein. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Zuerst muß eine halbjährige Arbeitsdienstzeit als Arbeitsmaid abgeleistet werden. Dann folgt ein halbes Jahr Arbeit als Kameradschaftsälteste im Lager. Nach dieser Zeit erfolgt eine Beurlaubung für das Praktikum. Dieses besteht aus einem Jahr Landfrauenschule, einem halben Jahr Sozialarbeit (Mitarbeit in der Wohl= fahrtspflege) und einem halben Jahr Arbeit in einem Krankenhaus. Ausbildungsstätten können durch den Arbeitsdienst nachgewiesen werden. Als Praktikum im Sinne der Vorbereitung zur Führerinnenlaufbahn gelten die Berufe der Boltspflegerin, Kindergärtnerin, Jugendleite= rin, NS.- Schwester, Krankenschwester, Kinderund Säuglingsschwester, Haushaltspflegerin, technische Lehrerin, Gewerbelehrerin, landwirte schaftliche Lehrerinnen und Lehramtsbewerbes rin. Nach Bewährung im Praktikum wird die Führeranwärterin zu einem halbjährigen Lehrgang in eine Bezirksführerinnenschule des Ar-
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2. August 1937 brauchen nicht immer nur praktische Dinge zu sein, die zur Ernährung dienen. Der Mensch braucht auch etwas, das nur um der Freude willen da Neben allem Obst und Gemüse und den. ist. Küchenträutern sollen auch Blumen stehen.. Blumen tragen den Garten ins Haus und sprechen von Freude und Schönheit. Blumen. sind wie Kinder : je mehr Mühe und Sorgfalt fie verlangen, desto größer ist hernach die Freude wenn sie sich zu voller Schönheit ents falten. Gartenarbeit ist hart und mühsam. Sie er= fordert viel Zeit. Manch einem wächst sie über: den Kopf, der noch nicht reif ist, Weisheit und Lebenserfahrung aus dem Garten zu schöpfer . Wer sich aber mit Boden und Wachstum eins fühlt, den macht die Erfahrung im Garten weise: und bedächtig. Ihm ist der Garten ein Geschenk Gottes aus seiner schönsten Werkstatt. Ein Garten weiß von der großen Sehnsucht des nordischen Menschen, den göttlichen Urquell alles Lebens zu finden, und der Garten weiß, diese. Sehnsucht ein wenig zu stillen. E. St. v. S..
und
Frauentat
beitsdienstes für die weibliche Jugend einbe rufen. Bei erfolgreichem Abschluß wird die Führeranwärterin als Gehilfin eingesezt. Entsprechend ihrer Fähigkeiten und im Rahmen freier Stellen wird sie zur Lagerführerin ernannt und kann zur Weiterarbeit in die übergeordneten Dienststellen aufrücken. Für die Ausbildung innerhalb des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend entstehen teine. Kosten. Die Kosten für das Praktikum hat die Führeranwärterin selbst zu tragen, doch ist es beabsichtigt, in besonderen Fällen Ausbil dungszuschüsse zu gewähren. Als Entlohnung er halten die Führeranwärterinnen ein Taschengeld, und zwar als Arbeitsmaid täglich 0,20 RM., als Kameradschaftsälteste 0,40 RM. Die Besoldung der Gehilfin besteht bei freier Unterkunft, Verpflegung und Dienstbekleidung aus einem Gehalt von monatlich 50,- bis 120,- RM., die der Lagerführerin aus einem Gehalt von 80, - bis 150,- RM., ebenfalls bei freier Unterkunft, Verpflegung und Dienstbekleidung. Falls die Führerinnen und Gehilfinnen nicht in höhere Dienststellen aufrüden , können sie nach fünfjähriger Lagertätigkeit in einen anderen Frauenberuf übergehen. Die Möglichfeiten für eine verkürzte zusätzliche Ausbildung für verschiedene Frauenberufe sind bereits ge= geben. Es wird angeſtrebt, die Køſten für dieſe Ausbildung aus Reichsmitteln zu gewähren . Die Bewerbung als Führeranwärterin kann erfolgen: bei Eintritt in den Arbeitsdienst bei der Bezirksführerin oder während der Arbeitsdienstzeit auf dem Dienstwege. Die Bewerbung muß enthalten : 1. einen handschriftlichen Lebenslauf; 2. ein Lichtbild, Paßbild, möglichst gute Aufnahme ;
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NSK Folge 176 3. Urkunden zum Nachweis der Abstammung (Geburtsurkunden der Eltern und Großeltern väterlicher und mütterlicherseits) ; 4. ein polizeiliches Führungszeugnis ; 5. beglaubigte Abschriften der Schul- und Berufszeugnisse; 6. etwaige Bescheinigung über die Zugehörig= keit zur NSDAP . oder einer ihrer Gliederungen ; 7. bei Minderjährigen eine Einwilligungserklärung des Vaters oder dessen Stellvers treters ; 8. ein amtsärztliches Gesundheitszeugnis. Ausstellung der Reichsfrauenführung auf dem Reichsparteitag 1937 NSK In diesem Jahr wird zum erstenmal auf dem Reichsparteitag in Nürnberg eine Ausstellung im Landesgewerbemuseum gezeigt, die das bildhaft darstellen soll, was die Reichsfrauenführerin, Frau Scholz - Klint , auf dem Frauenkongreß zu den deutschen Frauen sagen wird. Vom Einsatz deutschbewußter Frauen der Frauenbewegung vor dem Weltkrieg, vom Frauenschaffen in den schweren Jahren des Krieges, als die Männer im Felde standen, von der Mitarbeit der Frau in der Kampfzeit der Bewegung wird die Ausstellung berichten. Ein großer Organisationsplan wird davon Eindruck geben, wie die Frauen von heute in der NS.Frauenschaft und im Deutschen Frauenwerk sich für die Nation mit allen Kräften einsehen. Es wird auch dargestellt werden, wieviel leistungsfähiger eine umfassende Organisation unter einheitlicher Führung ist als kleine Gruppen und Grüppchen, die ohne Fühlungnahme untereinander jede ihren eigenen Weg gehen. Hervorragende Leistungen deutscher Frauen auf künstlerischem und geistigem Gebiet werden. herausgestellt. Ein besonderer Raum wird den Millionen er werbstätiger Frauen ge= widmet ſein und davon erzählen , wie sie ihre Arbeitskraft der Nation schenken und wie das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront für sie eintritt. Besonders die ausländischen Besucher werden mit Interesse sich den Raum ansehen, der unter das Thema gestellt ist : Wie sieht uns das Ausland ? Manche Fragen des Ausländers nach der Stellung der Frau werden hier wie von selbst ihre Lösung finden . So wird die Ausstellung das veranschaulichen, was die besten deutschen Frauen aller Zeiten gewollt haben , was wir noch tiefer und beſſer zu verstehen uns bemühen, nämlich den Einsatz der Frau für das Volk, in das wir gestellt sind : D. Th. für Deutschland.
Flüssiges Obst als Nahrungs- und Heilmittel NSK Die Beschäftigung mit den Ernährungsfragen , die Erkenntnisse über die Bedeutung der Mineralstoffe und Vitamine haben ganz besonders auf die gesundheitlichen Werte des Obstes in jeder Form hingewiesen.
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Nicht das ganze Jahr hindurch ist bei unserem Klima einheimisches frisches Obst auf den Tisch zu bringen. Die Obstkonserven, wie eingemachte Kompotte, Marmeladen und Gelees, find durch das Kochen und durch Zuderzusatz sehr verändert. Der natürlichen Frucht kommen die Säfte im Gehalt und im Geschmack am nächſten, die ungekocht und ohne oder mit nur geringem Zuderzusah haltbar gemacht worden sind. Sie werden als Süßmost, als flüssiges Obst oder als alkoholfreie Fruchtweine, volkstümlich einfach „ Alkoholfreie" bezeichnet. Sie lassen sich aus fast jeder Obstart herstellen. Ihre Bereitung iſt einfacher als die meiſten anderen Konservierungsarten und vor allen Dingen billiger. Das natürliche Aroma der Früchte wird durch Kochen nicht zerstört, denn die Säfte werden nur auf 70-75 Grad erhißt. Durch sorgfältige Behandlung der Flaschen, luftdichten Verschluß und fühle Aufbewahrung wird auch eine Gärung verhindert, so daß die Säfte wirklich weitmöglichst dem frischen Obst, aus dem sie entstanden find, gleichen. Genau wie frisches Obst enthalten die Säfte frische Mineralstoffe und Vitamine. Durch den Fortfall der Ballaststoffe sind sie jedoch viel konzentrierter als die ganze Frucht. Deshalb braucht man von ihnen nur wenig zu genießen und führt doch dem Körper eine Menge wertvoller Stoffe zu. Diese Eigenschaften machen sie nicht nur zu einem erfrischenden Getränk, das von jung und alt gern genossen wird, sondern auch zu einem hochwertigen Nahrungsmittel . Aber auch als Heil, mittel finden sie Verwendung. Ihre milde abführende Wirkung ist bekannt, viel zu wenig jedoch weiß man davon, daß sie gern zu einer allgemeinen Reinigung des Körpers benutt werden, vor allen Dingen auch bei Erkältungsfrankheiten. Fiebernden Kranken kann man die Fruchtsäfte tagelang als einzige Nahrung geben. Nicht nur die Hausfrauen in Stadt und Land, sondern auch gewerbliche Betriebe beschäftigen sich mit der Herſtellung von Süßmoſt. Mehr und mehr findet er Verbreitung und verhilft uns zu einer besseren und gesünderen Ernährung . L. K.-Str.
Ausländer lernen deutsche Frauenarbeit kennen NSK Im August werden wieder viele Ausländer in die Reichshauptstadt kommen, um an internationalen Kongressen teilzunehmen . Um den weiblichen Gäſten Einblick in die Frauenarbeit zu geben, hat die Reichsfrauenführung die Teilnehmerinnen des 11. Milchwirtschaft= lichen Weltkongresses sowie des 2. Internationalen Kongreſſes für gärungslose Früchteverwertung zu einem Besuch in das Haus der Reichsfrauenführung eingeladen. Auch wichtige die zB. deutscher Frauenarbeit, Stätten Reichsmütterschule im Wedding können gemeinsam von den interessierten ausländischen Frauen besichtigt werden.
Drud: R. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SM 68, Zimmerstraße 88
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tionalloci Nationalsozialiſtiſche der Schriftleitung: Brief- und Draht Berlin 600, Zimmer Hernouf: 11 0 Rs4. 6. m. §. §., Bertag: Franj alverlag der NSDAP., Minden - Berita Ejer.Berlag, Berlin 623 68, e Zahlungen Rud nach 8. — (Boß}hedlonio Berlin 4454) zu richten
ParteiKorreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weif; für die Mitteilungen der Reichspresseftelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Brefledienst der NODUS
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3. August 1937
Das „Signal“ zur Ernte vergessen
Wieder Hunger vor Moskaus
Toren
Sowjetrufſiſche Eingeſtändniſſe zur Ernte 1937 – Zuſammenbruch Flucht in die Theaterprozeſſe der Kollektivwirtſchaft NSK Moskau ist im Begriffe, allerorten in der Union die ,,Sabotage des Erntebeginns" zu „ entlarven“. Dazu ist es auch höchste Zeit, weil dieses Jahr zum erstenmal eine ,,demokratisierte" Ernte stattfinden soll, eine Ernte im Zeichen der neuen Sowjet-,,Verfaſſung“. An sich sollte Moskau jezt ja nur noch die Vollzugsinstanz des durch das neue Verfassungsgesetz organisierten Volkswillens sein. Aber was will man in Moskau machen, wenn sich's nun Tag für Tag herausstellt, daß die Freiheit, die durch die ,,Verfassung" garantiert ist, vielleicht doch etwas großzügig verschenkt wurde? So eine Ernte ist nicht leicht, besonders weil eben die Kollektivwirtſchaften auf Grund der neuen Freiheit“ fortwährend das Saatgetreide mit dem Verbrauchsgetreide durcheinander werfen, wie die Staatsanwaltschaft im Donezgebiet kürzlich feststellte (was ja auch einigen Parteimitgliedern wieder den Kopf kosten dürfte.) Oder sollte vielleicht die Ernte flapper, wenn, wie der Sowjetrundfunk feststellt, im Orenburg-Gebiet die Kollektivbauern 2,5 Kilogramm ungemahlenes Korn pro Tag als Vorschuß für die neue Ernte erhalten ? des Katastrophe Die diesjährige Ernteergebnisses darf die Sowjetbevölkerung nicht unvorbereitet finden. Das hat man heute bereits in Moskau sehr gut erkannt, denn unablässig berichten die Blätter und der Rundfunt über die unsachgemäße Vorbereitung der Erntearbeiten, die natürlich, weil das am bes quemsten ist, ebenfalls von den Troglisten", ,,Saboteuren“ und „faschistischen Spionen" verschuldet ist. Es ist außerordentlich intereſſant, die dies, bezügliche Propagandathese zu untersuchen, mit der die Oberbolschewiken den Nachweis erbringen wollen, daß die kommende Katastrophe nicht an ihnen, sondern höchstens an den örtlichen Parteidienststellen oder an den Kollektivbauern selbst liegt. Vor allem : wie soll die Ernte eingebracht werden können, wenn das „ Signal“
zu ihr noch nicht gegeben worden ist ? Das Signal ist doch das Wichtigste bei einer Ernte. Zwar bedarf es bei den Bauern anderer Länder eines besonderen Signales zur Einbrin= gung der Ernte nicht, weil die Bauern offenbar feststellen können, wann das Korn reif iſt. Aber die Kollektivbauern, die vorher alle anderen Berufe innegehabt haben, nur eben nicht einen bäuerlichen, müſſen ein „ Signal“ erhalten. Das hat jedenfalls für das Gebiet Tscheljabinsk der russische Rundfunk eingehend festgestellt. In diesem Gebiete haben es doch weder die Landwirtschaftsabteilung des Gebietsparteiausschusses noch die sonstigen Landwirtschaftsstellen fertiggebracht, für den Erntebeginn ein Signal zu geben ( !) . Kein Wunder, wenn es nun schlecht mit der Ernte wird. Ist es nicht ein feingliedriges organisatorisches Syſtem, das heute die Sowjetunion erfaßt? An alles ist gedacht : auch an Signale für den Erntebeginn ! Nur schade, daß die ganze Ernte nicht stattfindet, wenn einmal das Signal vergessen wird. Die Unterlassung des Signales wird manchen Funktionär der Kommunistischen Partei Rußlands das Leben kosten. Das wäre weniger entscheidend, weil es offenbar genügend An= wärter für derartige Pöstchen gibt. Was aber ungleich tragischer ist, das ist diese propagan= distische Vorbereitung auf eine Erntekatastrophe, die wieder für Hunderttausende von Menschen den Hunger bedeutet. Aber nicht allein durch das fehlende Signal wird die Ernte scheitern, sondern dadurch, daß nach 20 Jahren bolschewistischer Herrschaft die Kollektivwirtschaften sachlich einfach nicht in der Lage find, auch nur die primitivſten Voraussetzungen für bäuerliche Arbeit überhaupt zu schaffen. Die sowjetrussische Presse meldet aus allen Gebieten der Union, daß die „ Reparaturen der landwirtschaftlichen Maschinen noch nicht abgeschlossen sind". Allgemein wird fest= gestellt, daß etwa 30 v H. der Ernte-
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NSK Folge 177 maschinen nicht einsazfähig seien. Wie aber soll die Reparatur der Erntemaschinen durchgeführt werden können, wenn die ruſſiſchen Sender für das Gebiet Stalingrad beispiels weise den „Mangel an Technitern für die Reparatur Don Erntemaschinen“ bemängeln ? Oder was nüßen schon Reparaturen, wenn die sowjetrussische Presse ihre Durchführung als so minderwertig bezeichnet, daß mehr als 30 vH. der Mähdrescher wieder aus der Arbeit zurüdgezogen werden müſſen? Andererseits : was nüzt schon überhaupt das eingebrachte Korn, wenn ebenfalls offiziöse Organe der russischen Propaganda feststellen müſſen, daß die Schuppen für das neue Getreide ohne Dächer und nicht ge = säubert" find? Im Gebiet Kasakitan liegt das abgemähte Getreide auf dem Felde, wie das Landwirtschaftskommiſſariat festgestellt hat ,,ungebunden und ohne aufgesezt zu werden“. Und selbst, wenn es sorgfältig abgeerntet wäre, wie sollte es dann nach den bewußten Schuppen ohne Dächer transportiert werden? Sollte dafür die im letzten Jahre so durchgehend mißlungene Zuderrübenernte heuer etwa in Ordnung gehen? Das wäre solange anzunehmen als man an die Wirksamkeit einer Verfügung des Rates der Volkskommissare glauben könnte, die den "" Abtransport der Zuderrüben" betrifft. Dieser Verfügung zufolge sind nämlich den Zuckerrüben-Anbaugebieten angeblich 5500 neue Lastwagen zur Verfügung gestellt worden. Ganz abgesehen davon, daß es auch hier wieder an Technikern fehlen wird, die diese meist mit Konstruktionsfehlerm versehenen Lastwagen reparieren könnten, dürfte doch wohl an der Wirksamkeit dieser Verfügung von vornherein zu zweifeln sein, wenn auf Grund eines Beschlusses des Rates der Volkskommiſſare eine interne amtliche Anweisung an die untergeordneten Dienststellen ergangen ist, eine abermalige 6,6 prozentige Reduzierung der Benzinausteilung für die Landwirtschaft durchzuführen. Die allerprimitivsten technischen Voraussetzungen bäuerlicher Kollektivarbeit sind demnach, wie schon aus diesen wenigen Beispielen zu sehen ist, bis 1937 immer noch wicht erfüllt worden, eine Tatsache, die das Ernteergebnis um so entscheidender beeinträchtigen muß, als sich mit steigender Entfernung der Kollektivwirtſchaft von Moskau auch die steigende Tendenz Zerstörung des der Kollektiv gedankens bemerkbar macht. Warum sind heute allerorten Sondergerichte über die Kollektive eingesezt? Darüber gibt ein Bericht der amtlichen sowjetrussischen Agentur aus Jaroslawl Ausfunft. Dort tagte ein Sondergericht über eine Anzahl Don Sowjetbeamten und Parteifunktionären, auf deren ,,Mißwirtſchaft“ die Auflösung der Kollektivwirtschaft „ Nowyj Put“ zurückzuführen sei. Die Kollektivbauern waren dort dazu übergegangen, Grund und Boden sowie Inventar einfach untereinander zu verteilen. Daraufhin wurden ſie wieder zu einem Kollektiv durch einen "" Sondererlaß" vereint. Kein Wunder, daß sie nun für die Schuldigen, also vermutlich Troskisten“, „hündische faschiftische Spione" und "9 Erntesaboteure ", wie die Agentur ebenfalls meldet, die Todesstrafe fordern.
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3. Auguft 1937
Es ist nicht schwer, den Mißerfolg der toms: menden Ernte in Sowjetrußland zu prophezeien. Weder für den aufmerkſamen ausländischen Be= obachter noch für die russischen Machthaber selbst, die in dem gleichen Atemzuge, da fie timmungsmäßig auf die Katastrophe vorbereiten, zugleich auch versuchen, die Kollektivbauern bei guter Stimmung zu erhalten. Ab und zu einmal stellt der russische Rundfunk fategorisch fest, daß es diesen Kollettivbauern recht gut geht. Als Wertmeſſer für dieſes „ Gutgehen" wird in Sowjetrußland allgemein die Rachfrage bei den „ Verkaufsstellen" bezeichnet. Nicht etwa deshalb, weil bei diesen Verkaufsstellen fortwährend nachgefragt werden muß, weil man fortwährend etwas braucht und pers manent richts befommt, fondern deshalb, weil Mostau bei der Nachfrage nach keineswegs alltäglichen" Gütern immerhin die Möglichkeit hat, den steigenden „ Kulturwillen" zu kontrol= lieren. Den hohen Stand der Kultur der Kollektivbauern" haben die russischen Sender jest wieder einmal dadurch "" bewiesen", daß fie darauf hinwiesen, bei den Verkaufsstellen lägen zahlreiche Anfragen vor wegen des Antaufs von Fahrrädern, Taschenuhren und Damenschuhen. Nun, das muß schon davon überzeugen, daß dieser hohe " Stand der Kultur der Kollektivbauern" sich auch befruchtend auf die sonstige, vielleicht primitive, jedenfalls ungemein wichtigere Tätigkeit der Ernteeinbringung auswirken wird. Ein Trogkist", wer daram GHC. zweifelt!
Nachrichten
660 Kindergärten in Schlesien Fünf weitere NSV.-Kindertagesheime eingeweiht NSK Breslau, 3. August. Der Landkreis Breslau der NSV. eröff= nete dieser Tage fünf weitere NSV.war Kindertagesstätten. Die Einweihung in jedem der fünf Dörfer mit einem kleinen Volksfest verbunden, an dem alle Volksgenossen teilnahmen. Mit stolzer Freude berichtete überall der Kreisamtsleiter, daß der Gau Schlesien in der Errichtung und im Ausbau der NSV.Kindergärten in Deutschland an der Spike steht. Von insgesamt 1100 Kindergärten ent= fallen auf Schlesien rund 660.
Mehr NSV.-Kindergärten in Schleswig-Holstein Zahl von 22 auf 67 erhöht NSK Berlin, 3. August. Die Zahl der in Schleswig - Holstein bestehenden NSV.-Kindergärten hat sich in den letten Monaten laufend erhöht. Am 1. April wies der Gau 22 Einrichtungen dieſer Art auf. Noch im Juli hat sich ihre Zahl auf 67 erhöht. Für die Betreuung der Kleinkinder stehen dabei 67 NSV.-Kindergärtnerinnen und 54 Helferinnen zur Verfügung.
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NSK Folge 177
Was heißt hier Typiſierung ? Antwort auf ein leichtfertiges Schlagwort
NSK überall in Deutschland entstehen heute Siedlungen, fernab vom Lärm der Großstadt. Soweit sie bereits bewohnt sind, präsentieren Sie sich uns als Stätten des Friedens und der Zufriedenheit. Hier leben Menschen, die lange elende Jahre in muffigen unfreundlichen Mietskasernen ihr Leben freudlos verdämmerten. Kinder wachsen hier gesund und in ſtändiger Verbindung mit der herrlichen Natur heran, die einstmals dazu bestimmt schienen, verkümmerte, lebensuntüchtige Großstadtpflanzen zu werden. Eine neue Lebensfreude macht sich in diesen Siedlungen bemerkbar. Das Gesicht des deutschen Menschen wird wieder der Natur zu= gekehrt er fühlt sich nun verbunden mit dem deutschen Boden, von dem er jezt ein Stüc ſein eigen nennen darf. Er hat das Gefühl der Heimatlosigkeit von sich geworfen, denn in der lachenden Schönheit deutschen Landes steht ein Haus, das ihm gehört. Wir kennen die unerfreulichen Erscheinungen auf dem Gebiete des Siedlungswesens aus der Systemzeit. Wir haben die Verlegenheitslöjung der sogenannten Stadtrandsiedlungen noch zu gut im Gedächtnis, als daß wir nicht klar zu unterscheiden vermöchten zwischen einst und jezt. Und daher vermögen wir auch genau zu ermessen, welche großen Veränderungen zum Guten auf dem Gebiete des Siedlungswesens eingetreten sind. Es gibt aber Leute, die wollen das nicht wahrhaben, oder tun so, als fehle es noch an Vielem und Grundsäglichem. Oft treibt die reine Lust an der Kritik, oft werden sie be herrscht von Ideen die durchaus abwegig sind, von ihnen aber natürlich als die einzig richtigen erachtet werden.
Beide gehen zwar von anderen Voraussetzungen aus, aber zusammen versuchen sie dem deutschen schaffenden Menschen seine Freude am endlich errungenen eigenen Heim zu nehmen, und begehen damit ein Verbrechen an der Nation. Ihr beliebtestes Schlagwort, mit dem sie um sich werfen, ist das Wort von der Typisierung oder Schematisierung der Siedlungen. Wenn die unter Aufsicht des nationalsoziali= stischen Staates ſtehenden, und mit den Gauheimstättenämtern der NSDAP. in engster Fühlung arbeitenden Organisationen daran gehen, eine Siedlung zu planen oder zu erstellen, so find dazu sorgfältigste Überlegungen notwendig. Vor allem aber muß der Umfang der vorhandenen Mittel in vernünftige Synthese mit dem Zwed der Übung, möglichst vielen würdigen Volksgenossen eine gesunde Heimstatt zu schaffen, gebracht werden. Die Planer der Siedlung sind hier nicht mit dem Manne zu vergleichen , der, weil er über unbeschränkte oder doch große Mittel verfügt, seiner Frau ein Modellkleid nach ihrer Eigen art anfertigen laſſen kann, sondern mit jenem
Grundsähe des Siedlungsgedankens
anderen, der das Kleid, daß seine Frau benötigt, aus einem schmalen Geldbeutel bestreiten muß. Auch er wird seiner Frau nichts geschmackloses, unpassendes kaufen, sondern er wird versuchen, aus der Auswahl der für ihn erschwinglichen Ware das Stück auszusuchen, das seinem Zwed am ehesten entspricht, ohne daß dabei Schönheit und Geschmack zu kurz tommen. Im Volksmunde nennt man das ,,nach der Dede streden!" So aber ist es auch meist beim Aufbau von Siedlungen. Hier sollen keine Paläste, keine ,,individuellen" Villen entstehen. Vielmehr gesunde, zweckmäßige Wohnstätten für deutsche Menschen, die sich nach einem Heim sehnen. Wenn die Siedlungsplaner und die Ausführenden nun vor allem darauf achten, daß der Baucharakter einer Siedlung sich dem Charake terder Landschaft anpaßt, so haben sie in bezug auf die Schönheit der Anlage eines der wesentlichsten Momente berücksichtigt. Das aber geschieht heute unbedingt. Es geht dann natürlich nicht mehr an, abgesehen von kleinen Abweichungen, jedes Haus anders aufzubauen. Das würde einen Kostenaufwand beanspruchen, der entweder das Unternehmen überhaupt in Frage stellte, oder aber zu Laſten der Wohnlichkeit und Geräumigkeit der Häuſer ginge. Was aber nüßt einem deutschen Volksgenossen ein Heim , ein Haus, das zwar anders aussieht als das seines Nachbarn, in dem er sich aber nicht umdrehen kann, oder bei dem es nach vierzehn Tagen durch die Decke regnet ? Im übrigen aber ist es ja jedem Bewohner einer Siedlung in die Hand gegeben, sein Haus von sich aus ſchöner , anders zu gestalten , als das seines Nebenmannes. Mit der Anlage des Vorgartens fängt es an. Dort rankt Efeu, hier wilder Wein. Diese Fensterläden sind grün gestrichen, dort hat man eine andere Farbe bevorzugt. Hier bildet fich am Zaun eine Hede. Da hat sich jemand eine lustige Laube gleich neben den Ausgang gesetzt. Und so entwickelt sich eine sogenannte ,,typiſierte“ oder „schematisierte“ Siedlung, nach der Eigenart und dem Gestaltungswillen der in ihr wohnenden Menschen, oft in kürzester Zeit zu einer Gesamtanlage von unterschiedlichster und eindrucksvollster Wirkung. So liegen die Dinge und nicht anders . Wer daran zweifelt, der beweist, daß er entweder feinen Schimmer von ihnen hat, oder aber nur böswillige Kritik üben will. Der deutsche schaffende Mensch jedenfalls, der heute in unſeren Siedlungen wohnt, ist glücklich und zufrieden. Ihm soll man diese Zufriedenheit nicht nehmen durch die Ver= breitung von völlig schiefen Ansichten. Denn Siedlungsbau ist tein müßiges Experiment für Astheten, sondern eine Lebensfrage der Nation, die von ihr gelöst wird nach Grundsätzen, bei deren Entwicklung sich Schönheit und Zweckmäßigkeit so die Waage halten, daß das Ziel dabei nicht aus dem Auge verloren wird. R.
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Unter
lachenden
3. Auguſt 1937
Autobahnern
- Auf einem Autobahnarbeiter-Ausflug erlebt Schwere Arbeit, frohe Feierstunden –
NSK Die Männer haben dem Charlie keine Ruhe gelassen; er sollte seine Puppe mitbringen. Als einer der ersten steht er an der Dampferanlegestelle, mit einem großen Koffer. Da ist die Puppe drin, der kleine Otto. Kaum ist der Dampfer unterwegs, da drängen die Kameraden ihn schon wieder. Los, Charlie, her mit dem fleinen Otto !" Und dann gibt Charlie eine Vorstellung, daß das Wasser Wellen schlägt, so lachen die Leute.
Man muß nämlich wissen : der Charlie ist ein Er nimmt den kleinen großer Bauchredner. Otto auf den Arm, läßt ihn Zigaretten rauchen und plaudert mit ihm. Auf Max hat er es abgesehen, den Schachtmeister ; er sagt ihm allerhand Herzhaftes, der fleine Otto. Die Männer lachen, daß es dröhnt und das Schiff ordentlich wadelt. Und die Frauen lachen auch. Es ſtand nämlich am Schwarzen Brett im Tagesraum des Autobahnlagers, ein jeder werde herzlich gebeten, seine Frau, Braut oder Freundin mitzubringen. Hat man so was schon jemals gehört? Daß man Früher war die Freundin mitbringen kann ? das immer so eine Sache, wenn man eine Freundin hatte. Jezt rümpfen die Leute nicht mehr die Nase ; warum soll man auch keine Freundin haben ! Wer kann denn immer gleich heiraten ! Na also ! * Das ist eine ordentliche Sache, solch eine Dampferfahrt miteinander in Sonne, Waſſer und im Grünen ! Das ganze Autobahnlager hat sich aufgemacht, zu feiern und fröhlich zu sein. Die " Sonderaktion für Reichsautobahnen" im Amt ,,Feierabend“ in der NS .-Gemeinſchaft Kraft durch Freude hat die Sache in die Hand ge= nommen. Ein Teil der Kosten wird aus den Überschüssen gedeckt, die von der Lagerkantine in den letzten Monaten erzielt worden sind. Aber das reicht bei weitem nicht aus, denn was wird nicht alles geboten ! Einen ganzen Dampfer haben die Autobahner für sich, Platz ist ge= nügend da; und daß das Bier auf dem Dampfer auch schmeckt, das ſtellen ſchon vormittags einige fest. Gleich nach der Ankunft - drei Stunden waren sie unterwegs, und das macht Appetit ! gibt es Mittagessen. Ein ordentliches Essen, wie es sich für die Männer gehört, die sonst schwer ran müssen. Aber heute ist Sonntag, heute ist Feiertag!
Und dann kommt die Stunde, wo sie Ruhe halten. Sie zerstreuen sich in die Wälder, sie gehen zum Badestrand, sie legen sich lang und blinzeln in den klaren Himmel. Sie schließen die Augen und denken nach. Vor fünf, sechs Jahren, da konnte man jeden Tag so liegen und nichts tun . Aber da fuhr kein Dampfer, da gabs teinen Kalbsbraten und feine Musikkapelle. Die Freude war abgemeldet. Entweder gab es gar nichts, gab es nur eine gelbe Stempelkarte und ein paar Pfennige, mit denen man nichts anfangen konnte, oder wer Arbeit hatte, war eben nur " Arbeiter", war Gemeinschaft eigentlich ein Nichts . aller Schaffenden? Wer kannte denn das ! Der Herr Chef brauste mit einem dicken Auto an, fannte einen nicht, und alles ging ihm nicht schnell genug. Die Arbeiter liegen da und denken : wir sind ja gar kein ,,Nichts". Sie haben endlich gelernt, daß sie genau soviel wert sind wie jeder andere. Und wir ziehen ja alle am selben Strang, nicht wahr? Wir haben alle erkannt, daß es in dem gemeinschaftlichen Willen viel besser geht. Wir haben uns gegenseitig verstehen gelernt, wir euch und ihr uns. Und nun macht das Leben wieder Freude. Die Arbeit ist schwer, jawohl. Aber Freude haben wir auch wieder ! Heute zum Beispiel in ganz großen Portionen.
Nach dem Kaffee wird getanzt. Aber nicht nur das ; das Amt Feierabend “ von Kraft durch Freude hat noch Künſtler beſorgt, die Stimmung machen. Die Männer lachen sich scheckig über den Komiker, und krachend schlagen sie die harten Hände ineinander für die Sängerin . Charlie ist auch wieder da mit dem kleinen Otto, und dann haben sie in ihren Reihen noch einen, der versteht etwas ganz Fabelhaftes : Der BremserWilli ist ein Kunstpfeifer , den soll man sich erst mal suchen. Einen Kanarienvogel macht er und eine Droſſel, die Lokomotive von der Baustelle läßt er herankeuchen und Mutters Wasserkeſſel läßt er pfeifen. Wunderbar, wie er dann Melodien aus dem „ Zarewitsch " pfeift! * Abends fahren sie nach Hause. Müde ſind ſie nicht; ein Autobahner kann schon was aushalten. Und das heute, das war doch keine Anstrengung ; es war eine Erholung. Einen schönen Tag haben sie gehabt, Fröhlichkeit und Freude haben sie genossen, - und so haben sie sich Kraft geholt für morgen, für die Arbeit! W. G. Kl.
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NSK Folge 177
Das
Puppenſpiel
3. August 1937
lebt wieder auf
KdF. und HF. bei gemeinſamer praktiſcher Arbeit Der propagandiſtiſche Einſat des Puppenſpiels im Ausland – Das Weſen der Kaſpar-Figur NSK Es ist noch gar nicht so lange her, da lachte man geringschäßig, wenn man überhaupt etwas von Puppenspiel und Kasperltheater hörte. Bis zu einem gewissen Grade war das berechtigt, weil wir nur die Überreste einstigen Puppenspielkönnens im Kasperltheater der Jahrmärkte fannten. Lassen wir unseren Blid jedoch über die Grenze gehen, so stellen wir mit Erstaunen fest, daß es in Polen und in der Tschechoslowakei etwa 3000 staatlich erhaltene Puppenspieltheater gibt, die vor allen Dingen im Grenzge = biet arbeiten. In Moskau gibt es sogar eine Universität für Puppenspiele , in dem alle Stücke nach ihrem pſychologiſchen Wert erarbeitet und bearbeitet werden. Die Arbeit dieser Universität gilt vor allen Dingen der Gottlosenpropaganda, die zum Teil mit Hilfe dieser Puppenspielpropaganda durchgeführt wird. Eine solche Tendenz im Puppenſpiel geht gegen das Naturempfinden des Volkes, muß darum absolut funstwidrig sein, und doch dienen den Ruſſen die Puppenspiele als Mittel weiterer Zersetzung. Wie start aber muß die Puppenspielpropa= ganda sein, wenn sie dem Naturempfinden eines Volkes entspricht, wenn es nur gilt, volkstumsmäßig zu arbeiten und die Gedanken in die richtigen Wege zu leiten. Die Möglichkeiten sind ungeheuer groß. In Kindern und Erwachsenen fann auf bessere Art kaum unser Volksgut, das in Märchen und Mythen, Sagen und Liedern liegt, lebendig gemacht werden. Man kann satirisch alle Fragen der Gegenwart behandeln und kann auch einmal in einem Lager, in cinem Dorfe oder in einem Betrieb, wenn jemand sich in die Gemeinschaft nicht einfügen will , durch das Puppenspiel ungeheuer erzieherisch wirken, indem man ihn einmal ganz gründlich durch den Katao zieht. Schon manchem Jungen ist das in einem Lager paſſiert, und er ist dadurch ein ganz brauchbarer Kerl geworden. Das Amt ,,Feierabend" der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude und die Hitlerjugend haben es sich zur Aufgabe gemacht, alle Fragen der Puppenspiele durch praktische Arbeit einer Lösung näher zu bringen, damit diese im fulturellen Leben unseres Volkes den Plaz einnehmen, die sie verdienen. Es ist in diesem Zusammenhang insbesondere , noch einiges zu der Figur des Kaspars zu sagen.
Im Puppenspiel bildet sich sofort eine Gemeinschaft zwischen Spieler und Hörer. Kinder und Erwachsene spielen und gestalten mit, fie legen in die Figur des Kaspars alle ihre Wünsche hinein, machen ihn zu ihrem Helden. Der Kaspar kann die unmöglichsten Dinge und läßt der Phantasie des einzelnen weiten Raum. Und wenn der Kaspar sich etwas zu weit vorwagt in seinem Spiel, dann schüßen ihn die Kinder und Erwachsenen, verhelfen ihm zum Siege über alle Falschheit und Niedertracht. Der Kaspar erinnert an den Narren und an den Ulenspiegel, jene Gestalten, die ebenfalls den Gerechtigkeitsſinn des deutschen Volkes verförpern. Die drei sind, im weiteren Sinne gesehen, Brüder. Der Ulenspiegel ist nicht der Dumme, auch nicht der Schelm oder der Hanswurst, nicht der Böse, der Schlechte oder der Lump und nicht ein Teil von jener Kraft, die Er ist das Gute will und das Böſe ſchafft. auch kein Spötter und fein Skeptiker. Wir finden in den drei Gestalten Ulenspiegel, Narr und Kaspar die Stärke des Deutschen, der nie verneint, sondern stets zur schaffenden Tat findet. Verfolgen wir den Ulenspiegel weiter, so sehen wir überall in ihm den Kämpfer für den Mut, die Echtheit, die Wahrheit, Gerech tigkeit und ebenso den Kämpfer gegen Dummheit, Eitelkeit, Schwachheit, Wankelmut, Faulheit, Feigheit, Neid, Eigennut, Bequemlichkeit. Gegen alle dieſe dem geraden und wahren Deutschen verhaßten Eigenschaften schwingen die drei Gestalten die Peitsche eines beißenden Spottes. Sie beginnen im Zerstören zu bauen, an Stelle des Scheins seßen sie das Sein. Sie sind Erzieher und Prüfer zugleich , sie prü= fen, ob alles klar und echt ist in der Gesinnung und werden dadurch zu Hütern der Wahrheiten des Lebens .
Wir stehen heute wieder am Anfang einer Zeit, in der das Puppenspiel eine entscheidende Rolle im kulturellen Leben unseres Volkes einnehmen wird. Heute schon wird in allen Lae gern der H3. und im Rahmen der Aufgaben des Amtes Feierabend“ der NSG. Kraft durch Freude eifrig an der Erneuerung dieser Kunst gearbeitet. In wenigen Jahren werden wir bei Dorfabenden, bei Betriebsfeiern und an dieser Arbeit sonstigen Anlässen Freude haben und ihren tiefen Sinn verstehen lernen. Br.
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerkraße 88
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Volk
und
Bauer
Gonderdienst Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Ein Weltkongreß um die Milch Internationale Milchwirtschaftliche Zum IX. Milchwirtschaftlichen Beltkongreß in Berlin Ausstellung - Deutsche Erfolge auf milchwirtſchaftlichem Gebiet - Vertreter von 42 Rationen tommen nach Berlin NSK Neben Brot und Kartoffeln stellt die Milch für Deutschland das wichtigste Grundnahrungsmittel dar. Diese Bedeutung beruht einmal auf der Menge der in Deutschland ers zeugten Milch, zum andern aber auch auf dem gesundheitlichen Wert der Milch, denn sie ist durch ihren Gehalt an Eiweiß, Fett, Zucker und Nährsalzen einer der wichtigsten Aufbaustoffe, die uns von der Natur geschenkt werden . Über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Milchwirtschaft beſtehen oft noch recht krauſe Borstellungen. Dabei wird der jahresdurchschnittliche Produktionswert der Milch Deutschland auf rund 3 Milliarden Mark veranschlagt. Das sind immerhin 1 Milliarde Mark mehr als der Produktionswert der gesamten deutschen Kohleerzeugung. Um das Beispiel noch klarer und überzeugen= der zu zeigen, sei gesagt, daß der jährliche Durchschnittsproduktionswert der deutschen Roheisenerzeugung etwa 660 Millionen Mark aus macht. Die Verkaufserlöse für Milch, die den landwirtschaftlichen Betrieb verließ, betrugen im Wirtschaftsjahr 1935/36 mehr als 1,7 Milliarden Mark. Auf die Milch entfielen damit allein 19 bis 20 vH. des gesamten Verkaufserlöses der deutschen Landwirtschaft in Höhe von rd. 8,8 Milliarden Mark. Zum Vergleich dazu sei noch festgestellt, daß der Verkaufserlös der deutschen Getreideernte während der gleichen Zeit 1,6 Milliarden Mark betrug. Deutschland ist mit einem Beſtand von rund 10 Mill. Milchkühen nach den Vereinigten Staaten Don Nordamerika der größte Milchproduzent der Welt. Aber auch die internationale Bedeutung des deutschen Marktes für Milch und Milcherzeugnisse ist bedeutsam, da Deutschland nach England der größte Verbraucher von Butter und Käse ist und entsprechend als Käufer am Weltmarkt auftritt. Man kann es darum verstehen, wenn das Interesse an dem in der Zeit vom 22. bis 28. August dI. in Berlin stattfindenden IX. Milchwirtschaftlichen Weltkongreß außerordentlich groß ist, zumal eine Internationale Milchwirtschaftliche Ausstellung damit verbunden ist . Diese Ausstellung, die in einer derartigen Form bisher weder in Deutſchland noch in irgend einem anderen Lande durchgeführt wurde, wird die praktischen und wirtschaftlichen Probleme der Milchwirtschaft zur Darstellung bringen . Wenn dabei auch die deutschen Verhältniſſe im Vordergrund stehen, so wird doch die Milchwirtschaft auch einer ganzen Reihe von anderen Ländern gezeigt werden.
Das allgemeine internationale Intereſſe, das dieser in Deutschland stattfindende Weltkongreß findet, gründet sich aber auch zu einem großen Teil auf die verschiedenen Maßnahmen, die das nationalsozialistische Deutschland zur Ordnung der Milchwirtschaft seit 1933 durchgeführt hat. Denn man muß anerkennen, daß gerade die Milch der eigentliche Pionier der Marktordnung ist. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren - wie auch auf allen anderen Wirtschaftsgebieten - bei der Milch und bei den Milcherzeugnissen bis 1933 geradezu Batastrophal, und sowohl für den Erzeuger wie für den Verbraucher unerträglich. Darum war eine Ordnung gerade bei diesem wichtigen Nahrungsmittel unbedingt notwendig. Die deutsche milchwirtschaftliche Marktordnung hat es auch fertig= gebracht, die Erlöse der Erzeuger zu verbessern und gleichzeitig ohne Belastung des Verbrauchers die Verbraucherpreise für Milch und Butter zu ſtabilisieren. Die spekulativen Elemente wurden aus dem Handel mit Milch und Milcherzeugnissen entfernt. Die Erfolge dieser Maßnahmen sind überzeugend : In Deutschland fostet die Butter seit dem Herbst des Jahres 1934 in der besten Qualität je 1/2 Kilogramm unverändert RM. 1,60 . Das ist ein geringerer Preis als er im Durchschnitt der lezten drei Jahre vor der Machtübernahme üblich war. Auch die Trinkmilchpreise könnten für die Verbraucher wesentlich günstiger ge= staltet werden. Sie liegen heute immerhin 3 bis 4 Pf. unter dem Durchschnitt der lekten drei Jahre vor der Machtübernahme. Gleichzeitig war es möglich, die der Landwirtſchaft gezahlten Werkmilchpreise von 6 bis 8 Pf. je Liter und 1933 auf 11 bis 12 Pf. je Liter heute zu erhöhen. Die Landwirtſchaft dankte diese wirtschaftliche Besserstellung mit einer beachtlichen Mehr erzeugung , die bekanntlich auch für die deutsche Fettwirtschaft von allergrößter Bedeutung ist. Die deutsche Milcherzeugung stieg seit 1933 um durchschnittlich 500 Millionen Liter, trotzdem das ausländische Kraftfutter längst nicht mehr in dem Maße zur Verfügung stand wie früher. Im Jahre 1932 3B. wurden noch 2,25 Mill. Tonnen Ölkuchen an das Milchvieh verfüttert, im Jahre 1936 dagegen nicht einmal mehr 1 Mill. Tonnen. Durch die Erweiterung des Milchkontrollwesens und durch den umfassenden Ausbau der Molkereien wird auch in Zukunft die deutsche Milcherzeugung noch wesentlich gesteigert werden. Dem Volke wird damit ein wertvolles Nahrungsmittel in gröBerem Umfange zur Verfügung gestellt und gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag zur Ver-
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RSK Folge 177 ringerung von Deutschlands Fettlüce geleistet. Angesichts dieser Arbeiten_kann man es ohne weiteres verstehen, daß sich zum Milchwirtschaftlichen Welt-Kongreß bisher 42 Nationen mit offiziellen Delegationen gemeldet Haben und daß etwa 1500 führende Milchwirtschaftler und Milchwissenschaftler des Auslandes nach Deutschland kommen. Welche Bedeutung man auch in Deutschland dieſem Kongreß beimißt, wird man allein aus der Tatsache er-
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3. August 1937 fennen, daß die Reichsminister Darré, Neurath , Frid und Rust die Schirmherrschaft über den Kongreß übernommen haben. Insgesamt gesehen wird der Kongreß einen Austausch der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfahrungen auf dem Gebiet der gesamten Milchwirtschaft alle Länder bringen und damit allen Teilnehmern eine Grundlage für eine ers folgreiche Arbeit in der Zukunft geben. Kh. B.
Ein Besuch im Nordseekoog
Useizenfelder
aus
dem Meere
Wasbeweist uns der Sönke-Rieſſen-Koog in Schleswig-Holstein? —Riefenernten in allenErzeugniſſen Die Fortführung des großen Werkes der Landgewinnung durch den Nationalſozialismus
NSK Von Husum aus fährt der Wagen durch die fruchtbaren Marschen der Nordsee zu . Unser Besuch soll den Koogen gelten, und zwar jenen, die schon seit mehreren Jahren dem Meere abgerungen sind, und in denen deutsche Bauern eine neue Heimat gefunden haben. Zur Seite der Straße weiden prächtige Rinder, lebendige Beweise der hochstehenden Viehwirtschaft Schleswig-Holsteins, die wohl überall bekannt ist. Noch säumen Knicks die Felder ein, aber langsam geht die Landschaft über in die flachen Weiten der Kooge. Besuch im Sönke-Nieſſen-Koog Der erste Deich taucht auf. Früher der Außendeich, heute schon längst Innendeich ge= worden, weil unermüdliche Arbeit immer weiter ins Meer hinausgedrungen ist und neues Land dem „ Blanken Hans“ abgerungen hat. Behäbig, mit tief heruntergezogenen Dächern gegen die Gewalt des Sturmes, liegen die Höfe da, goldgelb wogen endlose Weizenfelder der Reife entgegen und lassen eine Ernte erwarten, die hoch über dem liegt, was in anderen Teilen des Reiches erzielt wird. Der Cäcilientoog taucht auf, und • dann fährt der Wagen in den Sönke - Nieſſen - Koog ein, das Ziel unserer Fahrt. In dem Deichtor sind noch die Mauern für die Bohlen erhalten, die sollte der Außendeich einmal doch nicht halten die älteren Kooge vor Überflutung ſchüßen sollen. Stattlich und groß die Gebäude hier Man sieht ihnen schon an, in diesem Koog. daß fie große Ernten aufnehmen müssen und daß hier eine Landwirtschaft besteht, die äußerst intensiv betrieben wird. Wohl entsprechen die Gebäude mit ihren grüngestrichenen Wellblechdächern nicht mehr den Anforderungen, die heute an die neuen Koogbauten gestellt werden. Aber sie sind eben Kinder ihrer Zeit. In Gemeinschaftsleistung entstanden Weshalb wir diesen Koog aufsuchen ? Wenn heute Kooge hier oben an der Nordseeküste besucht werden, so sind es meist die neuen, nach der Machtübernahme entstandenen, der Adolf = und der Hermann - Göring = Hitler koog, die ein Beweis sind für den unbeugsamen Willen des nationalsozialiſtiſchen Staates ,
die Landgewinnung vorzutreiben und dadurch die Ernährungsgrundlage unseres Volkes zu ver breitern. Nicht nur dafür sind sie ein Beweis, sondern auch für die neue Baugestaltung, die sch in den Höfen dieser Kooge ausdrückt. An die alte bodenständige Bauart ist angeknüpft mit den großen, alles in einem Bau vereinenden Höfen und wie im Hermann-Göring-Koog- mit den anheimelnden, strohgedeckten Dächern. Aber sie sind neu, diese Kooge, man kann an ihnen noch nicht so recht zeigen, was aus dem gewonnenen Boden im Laufe der Zeit herausgewirtschaftet werden kann. Anders bei dem Sönke - Niessen - Koog ! über zehn Jahre lang ist der Boden in Bearbei tung, und eine richtige Landwirtschaft hat sich hier bereits entwickelt. Die Menschen, die hier oben an der Nordsee wohnen, sind die Pioniere der Landgewinnung. Seit Jahrhunderten ſizen fie hier, und der Kampf gegen das Meer iſt ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Berbissen und unermüdlich kämpfen sie darum, dem. Meere wieder das abzuringen, was es ihnen einst vor Jahrhunderten entriß : das fruchtbare Ackerland, dessen Verlust auf rund 100 000 Hettar geschäzt wird. Langſam und an Generationen denkend, kämpfen sie sich vor, damit ihre Söhne und Enkel hier oben seßhaft werden können. So ist auch der Sönke -Niessen-Koog entstanden, benannt nach einem nordfriesischen Bauernsohn, der nach Amerika ausgewandert, dort zu Geld gekommen war und sich nun in der Heimat finanziell an der Gewinnung neuen Landes stark beteiligte. Von 1924-1926 wurde der rund 1200 Hektar große Koog eingedeicht. Nicht wie bei den meisten anderen Koogen leistete der Staat diese Eindeichungsarbeit, sondern 28 Bauern der angrenzenden Kooge und Gemeinden bildeten eine Genossenschaft , um für ihre zweiten und dritten Söhne hier Bauernſtellen zu schaffen . Von der Regierung wurde das deichreise, aber vollkommen rohe Land gekauft, um dann die Eindeichung durchführen zu können. 1,2 Millionen Mark waren für den knapp neun Kilometer langen und 110 000 Kubikmeter Erde erfordernden Deich vorgesehen. Fast um das Zweieinhalbfache mußten die Kostenvoranschläge überschritten werden, weil erhebliche Schwierig
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RSK Folge 177 teiten sich entgegenstellten. Dazu kamen die in der damaligen Scheinblüte der Wirtschaft außer ordentlich hohen Kosten für die Bauten, Wegearbeiten und Dränagen, so daß der Preis für den Hektar Land dort auf 6000 bis 7000 Mark kam. Der nationalsozialistische Staat hat hier gleich nach der Machtübernahme eingegriffen, um die Höfe überhaupt wieder arbeitsfähig zu machen und auf dem Wege des Rentengutsverfahrens eine Umwandlung und Neugestaltung der bestehenden Lasten eingeleitet. Erstaunliche Erträge
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3. August 1937 mehr als im Durchschnitt des Reichsgebietes. Ähnlich ertragreich auch die Milchvieh = gerde dieses Hofes : 1935 war die Durchschnittsleistung der Kühe 5700 Liter Milch mit 3,25 v5. Fett, 1936 ſogar 6000 Liter Milch mit 3,15 vH. Fett. Die beste Kuh des Bestandes brachte 7918 Liter Milch ! Als Vergleich sollen wieder die Zahlen der Durchschnittsleistung des gesamten Reichsgebietes gegeben werden. Dabei gaben die Kühe, die unter Leistungskontrolle stehen, 1933 rund 3729 Liter Milch. Die Mehrzahl der Kühe aber, rund 9 Millionen von 10 Millionen vorhandenen Kühen, geben nur 2400 Liter Milch im Jahre.
auf dem neugewonnenen Boden
Und heute bringt dieser Koog wundervolle Ernten. Es ist ein ausgesprochener Korntoog. Zuerst wurde Hafer angesät. Langsam kam dann Weizen hinzu, und immer mehr ist mit der Zeit ein bunter Wechsel im Anbau eingetreten. Der Hof, den wir besuchen, und der etwa 60 Hektar groß ist, baut Rottlee, Winterraps, Weizen, Hafer, Wintergerſte, Bohnen-Hafer, Rüben und wieder Weizen in dieser Fruchtfolge. Reich die Erträge : 40 Doppelzentner vom Hektar brachte 1936 die Wintergerste, 37,5 Doppelzentner der Winterweizen, 45 Doppelzentner sogar der Hafer, und vom Raps wurden ebenfalls 30 Doppelzentner je Hektar geerntet. Zum Vergleich für die Fruchtbarkeit und die Ergiebigkeit dieser Ernten seien die Vergleichszahlen für das ganze Reich ge= nannt: Danach brachte der Weizen 1934 im Reichsdurchschnitt 21,5 Doppelzentner je Hektar ! In diesem Koog also erntet man etwa 80 vH.
Das Werk wird fortgesett Dieses eine Beiſpiel zeigt mit ſeinen Ertragszahlen, wie außerordentlich fruchtbar das dem Meere abgerungene Land ist, und welche Mengen der deutschen Volksernährung zur Verfügung gestellt werden können. Wenn hier oder da Stimmen auftauchen sollten, die von zu hohen Kosten der Landgewinnung sprechen, so mögen diese Zweifler einmal in die Kooge hinausfahren und sich den Stand der Felder und die Erträge des gewonnenen Kornes betrachten. Eindeutig reden diese Zahlen von der Notwendigkeit, das begonnene Werk der Landgewinnung mit allen Mitteln fortzusehen. Der nationalsozialiſtiſche Staat hat diese Notwendig keit erkannt, und in einem gewaltigen Plane wird dort oben heute eine Arbeit geleistet, die von größter Bedeutung ist zur Erweiterung der Ernährungsbasis unseres Volkes. Dittmer.
Mehr Walnußbäume pflanzen ? Der Wert der Walnußbäume für die deutsche Wirtschaft – Millionen Devisen werden geſpart Die Aufgaben dek Reichsforſchungsstelle für Walnußbau NSK Der Reichsnährstand hat durch die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft das Fällen und die sonstige Beseiti= > gung von Walnußbäumen auf landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Grundstücken verboten. Nur in besonderen Fällen ist der Vorsigende des zuständigen Gartenbauwirtschaftsverbandes berechtigt, auf Antrag eine Aus= nahme von dieſer Vorschrift zuzulaſſen. Dabei ist aber gleichzeitig durch die Anordnung des Reichsnährstandes die zwingende Verpflichtung ausgesprochen, daß für jeden auf einem landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Grundstück beseitigten Walnußbaum ein neuer Walnußbaum gepflanzt werden muß. Diese neue Anordnung des Reichsnährstandes wird mancher vielleicht als zu weit ins einzelne gehend ansehen. Wer aber so denkt, der ist sich der Bedeutung des Nußbaumes und ſeiner Früchte für die deutsche Wirtschaft nicht bewußt. Deutschland besaß im Jahre 1875 weit über zwei Millionen Nußbäume und vermochte damit seinen Bedarf aus der eigenen Erzeugung zu decken. Seither ist der Nußbaumbeſtand ſehr ſtark zurückgegangen, während die VerbrauchsanforDerungen der Industrie und des Gewerbes
immer größer wurden. Besonders hoch war der Verbrauch von wertvollem Nußbaumholz im Weltkriege. Dann kam durch das Versailler Diktat der Verlust des Elsaß, das einen besonders reichen Nußbaumbestand hatte. Einen weiteren schweren Verlust brachte der Winter 1928/29 ; Frostschäden verminderten den Nußbaumbestand so stark, daß Preußen 3B. im Jahre 1932 nur noch 560 000 Nußbäume aufweiſen konnte. In Deutschland insgesamt gab es im Jahre 1934 nur wenig mehr als 1,5 MliTionen Nußbäume . Deutschland war daher gezwungen, sowohl Nußbaumholz als auch die Früchte des Baumes in größeren Mengen einzuführen. Heute sind faſt 3/4 der im Handel befindlichen Nüsse aus dem Auslande eingeführt. Da man gerade in den letzten Jahren die Nuß als ein besonders hochwertiges Nahrungsmittel tennengelernt hat, zeigt der Verbrauch dazu eine stark steigende Tendenz. Im Jahre 1913 wurden zB. 80 000 Doppelzentner Walnüſſe eingeführt ; im Jahre 1933 108 000 Doppelzentner. Dann kam die Wirtschaftsbelebung, und im Rahmen der allge= meinen Verbrauchssteigerung wurden auch Walnüsse und Walnußprodukte stärker verzehrt.
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NSK Folge 177 158 000 Doppelzentner Nüsse mußten daher im Jahre 1934 eingeführt werden und im Jahre 1935 sogar 168 000 Doppelzentner, die immerhin einen Aufwand von 7,9 Millionen RM. erforderten. Eine ähnliche Tendenz zeigt die Einfuhr von Haselnüssen. Während im Jahre 1913 rund 109 000 Doppelzentner eingeführt wurden, mußten im Jahre 1935 236 000 Doppelzentner dem Auslande abgekauft werden, wozu 19 Millionen Reichsmark notwendig waren . Aber nicht nur ſeiner Nüſſe wegen ist uns der Nußbaum ein wertvolles Wirtschaftsprodukt. Ebenso wichtig ist sein Holz , das überhaupt zu den hochwertigsten aller deutschen Hölzer ge= hört. 63 100 Doppelzentner Rußbaumholz wurde im Jahre 1913 eingeführt, was einen Wert von 1,2 Millionen RM. ausmachte. 1934 mußten 118 000 Doppelzentner eingeführt werden. Dann gelang es jedoch bis zum Jahre 1935 - durch entsprechende Werkstoffverlagerung ---- die Einfuhr auf 76 600 Doppelzentner zurückzudrängen. Aus all den Zahlen jedoch erkennen wir, wie notwendig es ist, die Nußbaumkulturen in Deutschland zu pflegen und den Bestand überhaupt zu erweitern. Um die Voraussetzungen für die Anbauerweiterung und für eine allgemeine Leistungssteigerung der Nußbaumwirtschaft zu schaffen, wurde die Reichsfor = schungsstelle für Walnußbau in Geisenheim gegründet. Dieser Forschungsstelle ist in erster Linie die Aufgabe gestellt, für die Vermehrung des Walnußbaumes nur Saatgut bzw. Edelreiser von solchen Bäumen bereitzustellen und zu verwenden, die sich durch große Widerstandsfähigkeit gegen Frost und durch gute
3. August 1937 Ernten hochwertiger Nüsse ausgezeichnet haben. Es gilt, in allen Teilen Deutschlands an allen nur möglichen Pläzen den Walnußbau auszudehnen bzw. überhaupt erst einzuführen. Die Walnuß- und Haselnußkulturen müſſen unter allen Umständen so ausgedehnt werden, daß der Bedarf der deutschen Wirtschaft an Nüſſen, Nußöl und besonders an Walnußholz aus der eigenen Erzeugung gededt werden kann. Außer vielen Privatleuten, insbesondere Landwirten und Gärtnern, sind heute auch vielfach die Gemeinden dazu übergegangen, Walnußpflanzungen anzulegen oder aber wenigstens einzelne Walnußbäume zu pflanzen. An Wegrainen, auf Dorfplägen und an Spiel- und Sportplägen sollte man, wenn es irgend geht, Walnußbäume anpflanzen. Auch in der Nähe von Stallgebäuden sind sie gut zu gebrauchen, denn es ist eine bekannte Tatsache, daß Fliegen den Duft des Walnußbaumes nicht vertragen und sich von dort verziehen. Man kann also durch das Anpflanzen von Walnußbäumen das Vieh von ſeinen kleinen Quälgeistern befreien. Wer nun Gelegenheit hat, einen Walnußbaum zu pflanzen, der hüte sich davor, minderwertige Erzeugnisse anzuschaffen. Wer in den Besitz hochwertiger Bäume gelangen will, wende sich an den zuständigen Gartenbauwirtſchaftsverband, der alle notwendigen Auskünfte erteilt und dafür sorgt, daß nur hochwertiges Pflanzmaterial zur Verteilung kommt. Darum, wer nur irgend Plak hat, der helfe mit, den deutschen Bestand an Walnußbäumen zu erhöhen, zu seinem und der deutschen Wirtschaft Nuken!
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SM 68, Zimmerstr. 88
B.
fationalsozialiſtiſche rift der Schriftlettung: Brief. und Dr. ) Berlin 60 00, immerſte, 90, H. Fernruf: 11 02. Betlag : Franz Gjer Mah ., 6. m. 1. §., lag ber RSDUB., München - Beritu Chez Berlag , Berlin_SW 68, 88. Wlle Zahlungen_kud nach (Boßidedtonto Berlin 4454) zurichten
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Vartei - Korreſpondenz
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. er upts Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlich Haet ertr er : r lv el ite er n St tle ut n nd lm rif a . m Sü He sch Wilhelm Ritgen . Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAB
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4. Auguſt 1937
Brücke zwiſchen Reich
und
Welt
Das zukünftige Geficht des neuen Hamburg – Repräsentant des Reiches an der Pforte zur Welt – „Hamburgiſcher Stil", ein Bekenntnis zu Welthandel und Schiffahrt NSK Als vor einigen Wochen der deutschen Öffentlichkeit Mitteilung gemacht wurde von den gewaltigen Bauvorhaben, die der Hanſeſtadt Hamburg ein ganz neues Gesicht geben sollen, war zum ersten Male von dem Begriff eines „hamburgischen Stiles" die Rede, der die Architektur dieſer neuen Bauten beſtimmen werde. Der Führer selbst hat diesen Begriff geprägt und hat ihn in eine Parallele gejezt zu dem Stil Münchens und Berlins, zwei deutschen Städten, deren einheitliche architektonische Neugestaltung der Führer ebenfalls selbst in den Einzelheiten festlegte.
Nach Adolf Hitlers Worten wird Berlin als Zentrale der deutschen Verwaltung und damit des deutschen Lebens überhaupt in jenem Stil zuchtvoll - friderizianischen ausgestaltet, der in seiner baulichen Prägung Sinnbild einer ganz bestimmten Lebenshaltung ist. München wird die Stadt der klaſſizistischen Linie sein, einer wuchtig-klaren Architektur, die dem Charakter Münchens als deutſcher Kunſtstadt entspricht. Für Hamburg selbst wird in den neuen Schöpfungen der Baukunst ein neuer Stil emporwachſen müſſen, der der weltweiten Be= deutung und den modernen Aufgaben Hamburgs entspricht. Pförtner eines starken Reiches Die Bauten, die in Deutschlands größter Hafenstadt entstehen sollen, werden Bauwerke des hamburgischen Hafenlebens sein : eine Überseeanlage, eine Hängebrücke und ein Riesen= hochhaus sind die Kernstüde. Diese Bauwerke aber tragen ihre Bestimmung in sich. Sie werden nicht allein zweckbestimmte Steinmaſſen sein, sondern Bauwerke, die das Gesicht des Dritten Reiches tragen ; das Gesicht des einigen, starken Reiches, das in die Welt hinausschaut. Diese Feststellung aber ist Aufgabe und Programm zugleich. Hamburgs Aufgabe im Reich ist klar. Man hat sie verschieden umschrieben : es wäre Deutſchlands Tor in die Welt, der starte Pförtner eines starken Reiches, Pfeiler der Brüde zwischen Deutschland und Übersee. Mögen diese Bezeichnungen auch noch so verſchieden sein, in ihrem Sinne deuten fie alle auf das gleiche hin:
Hamburg ist der unmittelbare deutsche Berührungspunkt mit der Welt. In ihm fangen sich vielhundertfältig die Kraftlinien des deutschen Weltverkehrs, auf deutschen Schif fen fahren täglich deutsche Seeleute, die „, Sendboten des Reiches", in die Welt hinaus ; hier auch ist der Knoten jenes erdumſpannenden Rezes kaufmännischer Verbindungen und Be= ziehungen, über die sich täglich erneut der persönliche Einsatz bewähren muß . Die Jahre vor der Machtübernahme haben Hamburg tiefe Wunden geschlagen. Die am lautesten riefen : Haltet das Tor offen !" taten felbst am wenigsten, diese Forderung zu erfüllen. Langſam, aber sicher ſchloſſen ſich die Torflügel, und fast konnte man mit mathematiſcher Genauigkeit den Tag errechnen, da das lette
In den Volksgerichtshof berufen Ernennungen durch den Führer und Reichsfanzler
NSK Berlin, 4. Auguft. Der Führer und Reichskanzler hat folgende SA.-Führer für die Dauer von fünf Jahren zu ehrenamtlichen Mitgliedern des Volksgerichtshofes ernannt : SA.- Gruppenführer Jahn (Halle) , SA.Brigadeführer Geyer (Hannover) , SA .-Bris gadeführer Oberdied (Hannover) . SA.-Oberführer Lambert (Hameln) , SA.-Oberführer Otto Karl Liebel (Nürnberg), SA.-Oberführer 3öberlein (München) und SA.-Oberführer Keller (Prechlau i . Pommern) .
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NSK Folge 178 deutsche Schiff seine letzte Fahrt auf den Schiffs= friedhof im Waltershofer Hafen antreten würde.
Neuaufstieg der Schiffahrt Da übernahm Hitler die Macht. Und wieder hub das Geschrei an : „ Das Dritte Reich will die Autarkie ! Der Nationalsozialismus wird systematisch Außenhandel und Schiffahrt zerschlagen! Das Ende Hamburgs ist gekommen !" Es kam anders. Nicht von einem Tage zum andern. Denn wichtiger als alle Förde rung von Außenhandel und Schiffahrt war zunächst, die binnenwirtschaftliche Bes Tebung kräftig voranzubringen , der deut= schen Landwirtschaft ihre Lebensgrundlage zurüdzugeben und damit das Fundament zu legen, auf dem dann Stein für Stein der Neubau der deutschen Wirtschaft vollzogen werden fonnte. Der Führer hat schon damals keinen Zweifel gelassen, daß Deutschland nicht auf die Verbindung mit der Welt, nicht auf Außenhandel und Schiffahrt verzichten wolle, nur die Abhängigkeit von erpresserischen Maßnahmen gewisser Auslandskreise sollte beseitigt were den ― ein Ziel, dem in höchster Potenz der Bierjahresplan des Führers dient. Und dann schlug auch für Hamburg die Stunde eines neuen Werdens. Der Belebung auf den deutschen Werften folgte der Wiederaufstieg der Schiffahrt. Und mochte der Außenhandel auch noch in einem Didicht von Deviſenbeſtimmungen und zwangsläufig zu treffenden Maßnahmen stecken, die persönliche Initiative des hamburgischen Kaufmannes, aus jahrelanger Lethargie geweckt, ſuchte und fand Wege, die wieder zum Außenhandelsgeschäft führten. Manifestation des Außenhandelswillens Der beschlossené großzügige Ausbau Hamburgs aber ist nichts anderes als die gewaltige deutschen Manifestation dieses Willens zum Außenhandel und zur Schiffahrt ; jene Bauten aus Stahl und Stein werden nichts anderes sein als die Zeugen für ein Bekenntnis, das die führenden Männer Deutschlands immer wieder vor aller Welt ablegten : das deutsche Volk will keine Mauer u m sich errichten , die es hermetisch vom Ausland und seinem Handelswillen abschließt. Hamburg hat seine große Aufgabe, und diese Aufgabe wird nach Kräften gefördert. Denn eines kann man dem entgegenhalten, der aus Unverſtand oder bösem Willen glaubt, mit einem Achselzucken über dieses deutsche Befenntnis zur Verbindung mit der Welt hinweggehen zu können : Würde wohl eine gigantische Brücke mit Millionenaufwand gebaut werden, wenn man der Aussicht wäre, daß nie eines Arbeiters Fuß über sie hinwegschreiten wird ; würde man einen Wolkenkrazer emportürmen, wenn man glaubte, daß seine Fenster gleich toten Augen über den verödeten Hafen ſehen müßten; würde man eine fast kilometerlange Überseebrücke schaffen, um alle paar Tage einem Dampfer eine bequeme Landemöglichkeit zu bieten? Nein, die Millionenbeträge, die in diese Anlagen hineingesteckt werden, sollen ihre moralischen Zinsen tragen, und sie werden sie tragen in dem neuen Aufstieg einer
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4. August 1937 Brückenschlag Stadt, die den zwischen dem Reich und der Welt vollzieht. Und noch eines : eine Aufgabe wie die Hamburg gestellte birgt nicht nur Rechte in ſich, sondern mehr noch Pflichten. Denn der Plak, der ihm als Außenposten des Reiches zugewiesen ist, rückt es besonders in das Licht der Welt. Hier empfängt der Kaufmann aus Überfee, der ausländische Touriſt, der zu einem Be= such nach Deutschland kommt, seine ersten Eindrücke vom Dritten Reich, hier wirkt zum ersten Male der Geist eines großen Volkes auf ihn . Soll und darf dieſer erste Anblick einem grauen Häufergewirr gelten, das sich kilometerweit am Elbufer dahinzieht ? Darf man ihn durch eine unmoderne, unbequeme Abfertigungsanlage in das Land hineinſchleuſen, das in allen seinen Sonstigen Lebensäußerungen Macht und Orde nung atmet?"
Der erste Blick auf Deutſchland Hier liegt die Pflicht für Hamburg , ein starkes Reich zu repräsentieren, dem Reisenden Größe und Geschlossenheit schon im ersten Anblick unauslöschlich einzuprägen. Das hat mit leerer Faſſade, hinter der nichts stedt, gar nichts zu tun. Denn hinter dieſer Fassade stehen gewaltige Dinge : Autobahnen und Siedlungen, Industriewerke und lichte Wohnviertel, Arbeit, Fleiß und Frohsinn. Und was tausendfältig über das Land verteilt ist, wird sich in einigen wenigen Bauten längs des Elbufers zusammenballen, lebendiges Gesicht des Dritten Reiches. Aus allen diesen Elementen aber formt sich der neue hamburgische Stil. Es wird nichts Halbes und nichts Kleinliches an ihm sein. Denn zu dem einen werden neue Hochhäuſer treten, in denen sich die Repräsentanten des hamburgischen Lebens, die Reedereien und Handelsgesellschaften, ein Denkmal sehen werden ; eine Hochſtraße mit ſtählernen Überführungen wird sich von einem Ende Hamburgs bis zum anderen schwingen. Der Rhythmus eines Welthafens wird so in Eisen und Stahl gefangen. Das aber ist es, was wir unter den Kennzeichen des hamburgischen Bauſtiles verstehen müſſen. Steinerne Friedensdokumente Diese Bauten aber mögen gleichzeitig Zeugen sein des Friedenswillens Deutschlands. Niemals würden sie errichtet werden, wenn leichtfertig die Gefahr heraufbeschworen werden sollte, daß sie morgen als lockendes Angriffsziel durch feindliche Bomben in Trümmer gelegt werden. So sind sie in ebendemselben Maße Manifestationen des friedlichen Aufbauwillens Deutschlands. Das Hochhaus selbst wird Gebäude der Partei werden. Das mag Symbol sein. Die Männer, die in ihm ihren Platz einnehmen, werden mit ihrem lebendigen Willen hinter allem stehen, was draußen geschafft und ge= leistet wird. Wenn sie ans Fenster treten, werden sie tief unter sich die Stahlgebirge der Hafenanlagen sehen und werden aus diesem Bilde raftloser Arbeit immer neue Kraft, immer neue Impulſe ziehen für das eigene Schaffen für Hamburg, für Deutschland. Lö.
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Griff nach dem Südosten
Südosteuropa als neue Rohstoffquelle - Steigende Produktion in allen Donauländern Englands und Frankreichs Intereffen an der Ausbeutung
NSK Der gesteigerte Rohstoffbedarf infolge der allgemeinen Aufrüstung in der ganzen Welt und besonders die Verknappung an Erzen hat die Aufmerksamkeit auf jene Gebiete gelenkt, in denen noch unausgebeutete oder nur teilweise ausgebeutete Rohstoffe der Erschließung harren. In dieser Beziehung ist der Südosten Europas in der letzten Zeit zu steigender Bedeutung gelangt. Aber nicht nur die für die Rüstungen benötigten Rohstoffe, sondern auch Edelerze, Edelsteine und industrielle Rohstoffe aller Art haben das Interesse auf die füdöstlichen Länder gelenkt, ebenso wie diese auch immer mehr bestrebt sind, unter Beschräntung anderer landwirtschaftlicher Produktionszweige von der Induſtrie benötigte Erzeugniſſe zu bauen. In Österreich sind neben den Erzvorkom men, insbesondere dem steirischen Erzberg, die Erdölfunde in Zistersdorf von Bedeutung. Man ſpricht davon, daß es in absehbarer Zeit möglich werden soll, etwa 50 Waggon im Tag zu Ebenso besteht der Plan, die Golde fördern. vorkommen in den Tauern, deren Förderung seit langem eingestellt ist, wieder auszubeuten. In Ungarn, das über Kohle, Eisen, Mangan und Kupfererz verfügt, ist der Abbau von Bauxit, welches das Aluminium liefert, und die Schwefelgewinnung auf breitere Grundlage gestellt worden. Auch die Erdgas- und Erdölforschungen lassen beachtliche Erfolge erwarten. Besonders wichtig sind die jugoslawischen Erze geworden. Eisen, Bauxit, Kupfer, Chrom, Gold, Silber und Blei ſind vorhanden. Die Förderung von Kupfer, Gold, Bauxit und Eisenerzen wurde in den letzten Jahren vervielfacht. Mit Rücksicht auf den drohenden Ausfall des spanischen Pyrits für die Westländer, ist Jugoslawien auch als Pyrit-Produzent interessant geworden. Um einige Zahlen zu nennen, sei nur darauf verwiesen, daß die Bergwerksproduktion von 1935 auf 1936 um fast 25 v . gestiegen ist, daß im gleichen Zeitpunkt die Goldgewinnung sich verzehnfachte und daß die Erz- und Metallausfuhr im April dieſes Jahres das Vierfache des gleichen Monats im Vorjahre betrug und damit über 30 pH . der gesamten jugoslawischen Monatsausfuhr er= reichte. Weiter sind schon seit längerem Erdölfelder bekannt, die nun nach umfassenden biologischen Forschungen ausgebeutet werden sollen. Zu den altbekannten Naphthavorkommen in Rumänien ist vor kurzem eine neue reiche Petroleumquelle in der Nähe von Bukarest hinzugetreten, mächtige Kaolinlager in der Marmarosch wurden entdeckt und eine Intenfivierung der Ausbeutung der primitiv betriebenen Marmorbrüche in Siebenbürgen, sowie eine Steigerung der Erzproduktion, beſonders aber der Goldgewinnung, ist in die Wege geleitet. In Bulgarien sind noch die bekannten Blei , Zinn , Mangan- und vor allem das hochprozentige Kupfererzvorkommen in Pla= falnica nicht entsprechend ausgebeutet und
ſchon ſind neue wichtige Eisenerzlager in Nordund Südbulgarien mit einem Eisengehalt von 70 vH. aufgefunden worden. In Griechenland iſt neben der Steigerung der Erzproduktion die Auffindung von Erdölquellen bei der Stadt Cherrai in Westtrazien zu verzeichnen, die sehr ergiebig zu ſein scheinen. Das kleine Albanien hat nicht nur verfchiedene Erze und Bismut, Asbest, Asphalt, Ozolarit, Bitumen, Kalt, Ton und Gips, sondern auch Erdölquellen, um deren Ausbeutung schon seit 1870 verschiedene Interessenten tämpfen. Auf italienischer Seite besteht die Hoffnung, aus den albanischen Erdölquellen einen wesentlichen Teil des italienischen Bedarfes zu deden, obwohl sich ein Teil der Vorkommen in englischer Hand befindet, von den Engländern aber vorläufig noch nicht aus= gebeutet wird. Wichtig ist auch noch, wie schon oben angedeutet wurde, der steigende Anbau von Industriepflanzen in den südöstlichen Ländern. Ungarn hat vor allem den Anbau von Baumwolle und Ölpflanzen, Jugoslawien den von Flachs und Hanf, Bulgarien ebenso von Baumwolle und Ölpflanzen erheblich gesteigert. In Griechenland ist die Baumwollernte vom Jahre 1930 bis 1935 auf das Dreifache ge= stiegen. In Rumänien und Bulgarien hat der Sojabohnenanbau gute Erfolge erzielen können. Die Industriepflanzen, die zu einem guten Teil exportiert werden, steigern die Kauftraft der Balkanländer und damit auch die Exportmöglichfeit zu ihnen. Seit dem Abessinienkrieg ist das englische Interesse für den Donauraum und den Balkan bedeutend gestiegen. Mitbestimmend war, daß die heutige wie die einstige englische Politik Wert darauf legt, in den Ländern um Deutschland herum Einfluß zu besitzen. So war England auch erfolgreich bestrebt, seine Hand auf die Rohstoffe des Südostens zu legen. Ebenso hat Frankreich es verstanden, die Aus= beutung wesentlicher Teile dieser Rohstoffvor= kommen Gesellschaften zu sichern, die mit französischem Kapital ausgestattet sind, das zum Teil durch tschechische und belgische Vermittlung geht. Für das Bestreben beider Mächte war nicht nur der Wunsch maßgebend, Reserven für den eigenen Bedarf sicherzustellen, wie wir dies von seiten Englands ja auch bei den schwedischen Erzen gesehen haben, sondern auch das Interesse, andere Rohstoffabnehmer auszuschließen. Einen wie starken Umfang der auf die Rohstoffe gerichtete englische und französische Kapitaleinfluß im Südosten angenommen hat, soll an einigen Hinweisen beleuchtet werden. Der gesamte jugoslawische Bergbau befindet sich mit wenigen Ausnahmen in englischer und französischer Hand, und im Laufe der lezten Monate ist das Schürfrecht von nicht weniger als 15 jugoslawischen Bergwerken auf englische Die NaphthaGesellschaften übergegangen.
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REK Folge 178 bohrungen in Jugoslawien haben sich die Franzosen, die in Ungarn und Griechenland die Engländer gesichert. Ebenso interessieren sich die Engländer für den Ausbau der rumänischen Rohstofförderung, insbesondere der Erz- und Goldvorkommen. Aber auch in der Tschecho= slowakei verhandeln englische Fachleute. Hinter den tschechischen Interessenten für die bulgarischen Eisenerze und den belgischen für einen Ausbau der österreichischen Erdölvorkommen dürfte ebenfalls englisches und französisches
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4. August 1937 Kapital stehen. Nimmt man die großen Anleihen hinzu, die Frankreich den südöstlichen Staaten im Laufe der Jahre gewährt hat, und vergleicht die starken westlichen Kapitaleinflüsse mit dem geringen Umfang des Handelsverkehrs zwischen ihnen und dem Donauraum und Balkan, so erfährt man eine Bestätigung dafür, daß auch die Investitionen für Rohstoffvorkommen. weniger wirtschaftlichen als politischen Gedankengängen entspringen. Dr. v. K.
Aktionsprogramm
Portugal
Die fünf Punkte der Komintern zur Vorbereitung eines roten Aufstandes in Portugal – Das Moskauer Vorspiel zum Attentat auf Salazar — Dunkle Pläne in Paris und Amsterdam Nachdem das Attentat auf den Miniſterpräsidenten Salazar die Augen der Weltöffentlichkeit auf die roten Störungsversuche in Portugal gelenkt hatte, wirft das nachstehend veröffentlichte Aktionsprogramm Mostaus ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Methoden der Komintern-Wühlarbeit in der ganzen Welt. Dieses Brogramm beweist, wie viele andere auch, daß der Bolſchewismus kein Mittel und teine Methode scheut, die Böller der Welt zu beunruhigen und in blutige Auseinanderſegungen zu treiben, trok aller ncuerdings so beliebten „ demokratiſchen“ Gebärden. NSK Moskau hatte mit der Bolschewisierung Spaniens gleichzeitig die vollständige Vernichtung Portugals im Auge. Es bedarf dies seit dem VII. Kominternkongreß in Moskau keiner besonderen Beweisführung, denn damals ers flärte der portugiesische Delegierte Keyros unter dem Beifall der gesamten Versammlung, daß eine sofortige revolutionäre Aktion notwendig sei, um mit der spanischen Kommunistenpartei zusammengehend eine iberische Sowjetrepublik aufzurichten". Seit dem Herbst 1935 besteht ein gemischtes Aktionskomitee, das sich aus drei portugiesischen und zwei spanischen Kommunisten zusammensetzt und seinen Sit in Barcelona hat. Seit dieser Zeit hat es nie an Versuchen ge= fehlt der autoritären Regierung Portugals ein blutiges Ende zu bereiten, um dafür die rote Fahne zu hissen. Der gefährlichste war unstreitig die Revolte in der portugiesischen Flotte September 1936. Der Plan Mostaus ging damals dahin, eine portugiesische rote Flotteneinheit zu schaffen, welche mit den roten Kriegsschiffen der Valenciabolsche wisten zuſammenarbeiten sollte. Ja, es war sogar ge= plant, zu gleicher Zeit, sofern damals der Aufstand in Lissabon Erfolg gehabt hätte, einen ähnlichen Aufstand in der französischen Mittelmeerflotte zu entfachen, um auch diese Einheiten in den Dienst der revolutionären Ziele Moskaus zu zwingen. Es ist deshalb er= klärlich, daß sich der Haß Moskaus in erster Linie auf den Ministerpräsidenten Salazar vereinigte, welcher durch sein kluges und energisches Einschreiten die Durchführung dieser Pläne Moskaus verhinderte. Die immer steigende Verlegenheit der Valenciabolschewisten zwang nunmehr die Komintern zu neuem Einschreiten, um durch eine kommunistische Er= hebung in Portugal Luft zu schaffen. Die erst vor wenigen Monaten nach der Revolte in der Flotte von Salazar erlaſſenen Sonderbeſtim= mungen für das Heer, welche eine Straf=
versetzung von nicht einwandfreien Offizieren. und Unteroffizieren in Straffompanien vor= sehen, nahmen den Komintern die lette Hoffnung , über das Heer oder durch die Flotte eine revolutionäre Bewegung in Portugal hervorzurufen. Deshalb mußte der Angriff direkt auf Salazar, als die hervor= ragendste Stüße der Regierung, erfolgen. Moskau macht unglaubliche Anstrengungen, um mit allen Mitteln in Portugal eine revolutionäre Bewegung hervorzurufen . Am 5. Juni widmete das Politbüro der Komintern eine Reihe von Sizungen der portugiesischen Frage. Kegros war Berichterstatter, begleitet von Carlos Da Faria, gleichzeitig Vertreter Kominternunterabteilung Portugal im Sektor Iberien. Auf Grund dieser Berichte wurden vom Politbureau nachfolgende Beschlüſſe gefaßt: 1. Als Hauptagent der Komintern für Portugal wurde der Kommunist. Pierre Roze bestimmt. Roze hatte sich sehr lange Zeit in Afrika aufgehalten und war zuletzt besonders in Französisch- und SpanischMarokko für die Komintern tätig. Anfang Juni begab er sich nach Paris, um am 18. Juni in einem Sonderflugzeug der Komintern Paris, gemäß besonderer Reisevorschrift, nach dem roten Spanien abzufliegen. Zu seiner Verfügung wurden zwei Spezialflugzeuge gestellt. Das eine wird vom Emigrantenfommunisten Hans Auerbach geführt, das andére hat einen russischen Piloten, namens Waſſili Grouchto, welcher indes mit einem falschen polnischen Paß auf den Namen Stanislaus Maretky reiſt. 2. Zur Verfügung der iberischen Kommu niſtenſektion wird durch das Finanzbüro der Komintern Paris ein Sonderkredit von 5 Millionen Peſeten ausbezahlt. 3. Der portugiesischen Kommunistenpartei werden zur tatkräftigen Unterstützung ihrer kommenden Aktion fünf besondere Instrukteure beigegeben, und zwar der Lette Hopkins, der . bulgarische Terrorist Andre Wasow, ein persönlicher Freund Dimitroffs, welcher seinerzeit am Attentat auf die Kathedrale von Sofia mitbeteiligt war, der deutsche" Emigrant und
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Jude Emil Goßlauer , der Elsässer Franz Mittaut und Eduard Engländer der Richardson. 4. Das Kominternbüro Amsterdam erhielt eine direkte Aufforderung von Mostau, zu Händen der kommunistischen Partei Portu gals zwei Frachtdampfer zur Verfügung zu halten, welche mit Munition und Waffen beladen, sofort nach Empfang der Sonderinstruktionen nach Portugal auszulaufen haben. Die Verladung von Waffen und Munition erfolgt in Antwerpen, wohin sie in Sonderwagen über Rotterdam verbracht werden. Der Ankauf der Waffen und Munition wird durch ein be sonderes kommunistisches Büro besorgt, welches in Amsterdam von einem gewiſſen Karl Steinhauer geleitet wird. Ihm beigegeben sind Wassili Jugow und der Jude Moses Stukau der Komintern Paris. 5. An die spanischen Kommunisten erging strikter Befehl, sofort alle sich auf dem ſpanischen Territorium aufhaltenden protugiesischen Kommunisten zu eigenen Einheiten zuſammenzufassen und sie aus dem Verband der internationalen Brigaden herauszunehmen. Gleichzeitig sind auch an die Komintern Paris Instruktionen ergangen, die kommunistischen Portugiesen in den westlichen Ländern zu= sammen zu ziehen und nach Paris zu Aus den verschiedenen Kontinbeordern. genten in Westeuropa und Spanien sollen tun-
4. August 1937 lichst zwei friegsstarke , rote RegiSie sollen in menter aufgestellt werden. den einzelnen Waffenlagern der Kommunisten eine besonders sorgfältige Ausbildung erhalten, damit sie dann als Stoßtrupps für die kommunistische Revolution im geeigneten Momente in Portugal eingesetzt werden können. Diesem Einsatz soll jedoch eine minutiöse Durcharbeitung aller Vorausse zungen für den Ernstfall vorausgehen. Die Vorbereitung untersteht in erster Linie dem genannten Fünferkomitee, welches unverzüglich die Verbindung mit den in Portugal noch verbliebenen Kommunisten aufzunehmen hat, um durch sie die Vorbereitungen zum Abschluß zu bringen. Das ist das neueste Bild der Gesamtpläne Moskaus in Portugal, die zunächst durch das Fehlschlagen des Attentates auf den Ministererlitten Einbuße empfindliche präsidenten haben. Dennoch unterliegt es keinem Zweifel, daß durch die Komintern alles geschehen wird, was zur Aufrechterhaltung politischer Spannungen auf der iberischen Halbinsel beitragen kann. Nur die dauernde Beunruhigung der Völker und Öffentlichkeit ist der geeignete Hintergrund, vor dem Moskau sein politisches Spiel Die Erfahrung lehrt, abrollen lassen kann. das der Bolschewismus überall da sein Spiel verliert, wo die Atmosphäre der Unruhe durch die klare Entschlußkraft einer starken Regierung gereinigt wird.
Die NSK Randbemerkung:
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Guter Wille findet NSK Wenn die Betriebsführung eines Wertes im Harz ein ehemaliges Hotel und späteres Verwaltungsgebäude nur deshalb umbaut, um neben einem behaglichen Kameradschaftsheim für die Gefolgschaft für die kinderreichen Betriebsangehörigen Vier- und Fünfzimmerwohnungen zu erstellen, die mit allen Vorzügen moderner Wohnkultur ausgestattet sind, und die für einen monatlichen Mietpreis von 15 RM. für die Vier- und 20 RM. für die Fünfzimmerwohnung abgegeben werden, so drückt sich darin die ganze Verantwortlichkeit aus, die heute schon ein Teil der Betriebsführer gegen: über den biologisch tüchtigen Betriebsangehörigen besigt. Oder wenn eine westfälische Kleinſtadt für jedes vierte und weitere Kind die Ehrenpatenschaft übernimmt, ohne daß dabei die wirtschaftlichen Verhältnisse der Eltern eine Rolle spielen , so erweist es sich, daß auch die neugeformte Kommunalpolitik an den Kinderreichen nicht vorübergeht. In dem erwähnten Beiſpiel wird überdies noch bei der Geburt jedes vierten und weiteren Kindes ein Gutschein in Höhe von 25 RM. überreicht, bei Schuleintritt eine Schulausrüstung, und bei Eintritt in Jungvolk oder BDM. eine vollständige Pimpfenausrüstung oder eine Jungmädelkluft. Aber auch bei ministeriellen Neuordnungen
Wege
wird heute bereits weitgehend der Mehrbelastung kinderreicher Familien Rechnung getragen. Das erweist eindeutig die Neuordnung des Heimstättenbaues, die der Reichsarbeitsminister entsprechend den Vorschlägen der Deutschen Arbeitsfront getroffen hat, und die neben anderen Gesichtspunkten, die alle darauf gerichtet sind, auch den ärmsten Volksgenossen zu einer Siedlerstelle kommen zu laſſen, insbesondere auch die Kinderreichen erfaßt. Während allgemein als Reichsdarlehen für die Siedlerstelle 1500 Mark gewährt werden, können, falls Kosten nicht durch anderweitige Mittel oder die Eigenleistung erbracht werden, Kinderreichen Zusazdarlehen be= willigt werden, die je nach besonderer Lage des Falles zwischen 300, 400 oder auch 500 RM. schwanken. Diese wenigen Beispiele wollen feineswegs den gesamten Sozialschutz kennzeichnen, den heute die Kinderreichen genießen. Sie zeigen aber eines : daß nämlich die Maßnahmen für die Kinderreichen nicht in die Zukunft verwiesen werden, sondern bereits jetzt schon aus tätigem Gemeinschaftsgefühl von unten her erwachsen. Der eine tut dies, der andere das. Auf den Geist kommt es an und den guten Willen, dann wird es an der Praxis nicht fehlen.
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N Deutſch G K Gonder die e Recht nſt Das
Immer nochJuden im Rechtsſchrifttum Gegen Anonymität und jüdiſches „Strohmann-Syſtem” – Veraltete Verträge ſchüßen die Juden – Wann greifen die Gerichte durch ? NSK Es gibt viele, die da glauben, die Era neuerung des Rechts gehe zu langsam vor sich. Sie vermissen das revolutionäre Tempo der Rechtsreform. Sie glauben, daß alles, was politisch erreicht würde, alsbald auch seine rechtliche Form gewinnen müsse. Und tata sächlich muß dies bei den Begriffen, die wir heute von der Politik und vom Recht haben, so sein. Das Recht bedeutet die Krönung des politischen Gestaltungswillens. Es verleiht dem Die letzte Form und jene Gestalteten die Strenge und Härte, die sich nur in einem verdorbenen Staatswesen unheilvoll auswirkt, in einem geordneten Gemeinwesen aber unerläßlich und ſegensreich ist. Wenn die Neugeſtaltung unseres Rechts trotzdem schrittweise erkämpft werden muß, so liegt dies an gewissen Bedingungen des besonderen Rechtskampfes, die nicht für jeden erkenn bar zutage liegen. Diese Bedingungen sind : 1. die innere Auseinanderſehung mit den überkommenen Inhalten und Methoden, die als ein Erbe aus vielen Jahrhunderten rechtspolitiſcher Fehlentwicklung auf uns lasten, 2. Die immer vollständigere Ausschaltung gegenwärtiger art= fremder Einflüſſe auf das deutsche Rechtsleben. Ein Beispiel möge die vorhandenen Schwie- • rigkeiten verdeutlichen. Bis zur nationalsozialiſtiſchen Revolution war das Recht von I uden beherrscht gewesen. Dies zeigt sich nicht nur darin, daß die Juden hervorragende Staatsstellen innehatten und in der Anwaltschaft eine bedeutende Rolle spielten. Die Herrschaft des Judentums erwies sich vor allem auf dem. weiten Felde der Rechts = literatur. Die bedeutendsten juristischen Zeitschriften, die wöchentlich und vierzehntäglich erschienen, wurden von Juden geleitet und mit den Artikeln von Juden gefüllt. In den einflußreichsten Verlagsanstalten ſaßen Juden. Die Erläuterungsbücher zu den Gesezen, die Kommentare , waren überwiegend von Juden bearbeitet. Das bedeutete praktisch : Während der ganzen Zeit der modernen Rechtsentwicklung wurde der Öffent= lichkeit jüdisches Gedankengut einfiltriert. Die sogenannten ,,herrschenden Meinungen" des Rechts wurden planmäßig und mit einer ge= schickten Methodik von Juden „ gemacht“. Nach 1933 galt es, dem Judentum dieſe Schlüsselstellung zu nehmen. Aus der nationalsozialistischen Erkenntnis heraus, daß das Recht ebenso wie andere Bereiche des nationalen Daſeins ein Ausdruð raffisch - völkischer Existenz sei und daher von fremdraſſigem Einfluß freigehalten werden müsse, war es eine unabweisbare Notwendigkeit Notwendigkeit,, das deutsche
Rechtsschrifttum deutschen Menschen vorzubehal ten. Aber der Weg zu diesem Ziel war schwieriger, als es den Anschein hatte. Die Juden hatten es nämlich verstanden, ihre Verleger burch langfristige Verträge zu binden. Der gutwillige Verleger, der sich verpflichtet fühlte, nunmehr deutsches Rechtsschrifttum nur noch von Deutschen bearbeiten zu laſſen, wurde in eine Zwangslage gedrängt : der Jude hängte ihm kurzerhand einen Prozeß an den Hals. Gestützt auf einen Verlagsvertrag, der vielleicht noch vom Ende des vorigen Jahrhunderts ſtammen mochte, bestand er, wie Shylod, auf seinem ,,Schein", auf dem Buchstaben der Abmachung, die durch die Ereignisse der deutschen Revolution als überholt anzusehen gewesen wäre. In einem Musterprozeß des Jahres 1934 hat ein Münchener Gericht entschieden, daß einem deutschen Verleger die Veröffentlichung von Juden verfaßter Rechtsliteratur nicht mehr zugemutet werden könne. Bei dieser Entscheidung hat sich aber das Judentum keineswegs beruhigt. Man hat sich nicht ge= scheut, damals und heute im Jahre 1937, vier Jahre nach der nationalſozialiſtiſchen Revolution - folgenden Standpunkt zu vertreten : Wenn es auch einem deutschen Verleger nicht zugemutet werden könne, jüdiſche Autoren unter ihrem Namen zu verlegen, so sei doch der Verleger berechtigt, die Arbeiten des Juden unter dem Namen eines arischen Bearbeiters zu verwerten. Infolgedessen sei der Verleger verpflichtet , den jüdiſchen Verfaſſer auf Grund des überholten Verlagsvertrages entsprechend zu bes zahlen. Mit einer unglaublichen Unverfrorenheit wird hier der nationalsozialistischen Bewegung unterstellt, daß sie es nur auf die Säuberung des Schrifttums von jüdischen Namen absehe ; es wird einem arischen Bearbeiter zugemutet, sich Strohmann für als für das Fortwirken jüdiſchen Einflusses herzugeben . Es wird dem deutschen Verleger, der verantwortungsbewußt genug ist, die jüdiſche Arbeit nicht zu verwerten, zugemutet, die Arbeit doppelt zu bezahlen (einmal dem Juden, sodann dem deutschen Autor) und sich dadurch dem Verdacht auszusehen, daß er weiterhin noch Juden als Autoren bei sich beschäftige. Hier haben die deutschen Gerichte eine Aufgabe. hohe und verantwortungsvolle Ihnen obliegt es, mit Strenge und Härte wahre Gerechtigkeit walten zu laſſen . An der Frage des Einflusses der Juden im Rechtsschrifttum entscheidet sich zu einem wesentlichen
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NSK Folge 178 Teil das Gelingen der Rechtserneuerung. Es verbietet sich von vornherein, in den vom Judentum aufgezogenen Musterprozessen nur einen Streit um Geld ansprüche zu er= blicken. Nach den allgemeinen Grundsäßen von Leistung und Gegenleistung würde der Jude aus der Zubilligung einer mit Recht Geld leistung die Tatsache einer eigenen Arbeitsleistung im Rahmen des Rechtsschrifttums des Dritten Reiches folgern. Es geht dem Juden diesmal nicht so sehr um das vielmehr um die gerichtlichGeld, als autoritative Bestätigung, daß jüdisches Gedankengut noch in Rechtsbüchern des nationalsozialistischen Deutschlands verwertet werde. Uns aber geht es im deutschen Rechtsschrifttum nicht allein um die Entfernung der jüdischen
4. August 1937 Namen , als um die Ausschaltung des jüdischen Gedankengutes. Wir wissen, daß der Jude heute Umwege sucht, um die . rasche Entwicklung eines wahrhaft deutschen Rechtes zu verhindern. Dies gebietet uns erhöhte und verschärfte Wachsamkeit ; eine Wachsamkeit, die sich heute in erster Linie gegen den anonymen Einfluß des Judentums richten muß und die uns verpflichtet, auch scheinbar geringfügige Umstände, wie Streitigkeiten um Geldansprüche, wichtig zu nehmen. Dem Juden liegt alles daran, auch die kleinsten Positionen zu halten , von denen er sich irgendeinen inhaltlichen oder taktischen Erfolg verspricht. Uns muß ebensoviel daran liegen, diese Positionen von offenem oder getarntem H. Bg. Judentum zu räumen !
Schluß mit dem Querulantentum ! Mißbrauch und Schädigung ſtaatlicher Einrichtungen durch Querulanten Die Abschaffung des „ Querulanten - Paragraphen "
in der Syſtemzeit
Erfolgreiches Durchgreifen neuer Rechtssprechung NSK Querulanten , dh. unbelehrbare und hartnäckige Menschen, die den Behörden, insbesondere den Gerichten, mit immer wieder Bevorgebrachten unbegründeten Klagen, schwerden und Eingaben viel Belästigung verursachen, gibt es in vielerlei Erscheinungsformen ; die Abstufungen führen von der relativ harmlosen Besserwisserei über die hartnäckige Böswilligkeit bis zur regelrechten Geisteskrankheit, dem Querulantenwahn , einer Form der Paranoia. Eine ausdrückliche gesetzliche Handhabe, sich der Querulanten zu erwehren, haben die Behörden bedauerlicherweise nicht. Es besteht lediglich die Möglichkeit, den Querulanten zu bestrafen, wenn seine Eingaben Beleidigungen oder andere strafbare Äußerungen enthalten (der häufigste Fall ist wohl die nach § 164 StrGB . strafbare falsche Anschuldigung) ; wenn sich aber der Querulant wenigstens formell im Rahmen des Erlaubten hält, dann ist die angegangene Behörde zumeist verpflichtet, das angestrebte Verfahren in die Wege zu leiten, auch wenn das Vorbringen selbst schon den Stempel der Aussichtslosigkeit auf der Stirn trägt. Ber hältnismäßig leicht hat es noch die Staatsanwaltschaft. Soweit eine Eingabe überhaupt beschieden werden muß, ist der Bescheid durchweg endgültig ( zB. im Fall der Einstellung des Verfahrens nach § 171 StPO.; lediglich wenn der Anzeiger zugleich der Verletzte ist, besteht nach § 172 StPO. eine Beschwerdemög lichkeit) Weil überhaupt die Staatsanwaltschaft wegen der Besonderheit ihrer Aufgaben vorwiegend nicht berufen ist, eigentliche Sachentscheidungen zu fällen, besteht für sie die Möglichkeit). Weil überhaupt die Staatsanwaltzuhalten, daß sie ihnen meist wohl nach vorheriger Verwarnung ― keine Antwort mehr auf Eingaben gibt. Anders verhält es sich bei den Zivilgerichten. Hier hat es jeder selbst in der Hand, ein Verfahren zu betreiben, und dieses Recht ist ihm vom Gesetz ausdrücklich gewähr= leistet. Grundsäglich kann nicht einmal dem
offensichtlichen Querulanten der " Rechtsweg verschlossen werden. Dadurch kann außer der Belästigung des Gerichts sogar eine Schädigung des jeweiligen Gegners herbeigeführt werden ; denn wenn der Gegner des Querulanten sich gegen ihn verteidigen muß, entstehen ihm Kosten (durch Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts usw.) , deren spätere Erstattung meist nicht verwirklicht werden kann. Allerdings hat das Amtsgericht auf Grund des später in die ZPO. eingefügten § 499 b die
„Mehr Verantwortung !" NSK Unter diesem Motto beschäftigen sich die jungen Rechtswahrer des NS. -Rechtswahrer bundes lezten Heft ihrer Zeitschrift „Jugend und Recht" mit den Möglichfeiten, im Rahmen der geltenden Justizausbil dungsordnung den Referendaren ein größeres Maß eigenverantwortlicher Selbsttätigkeit zu geben. In mehreren Aufsätzen, die auch die historische Seite des Themas ausführlich berück sichtigen, werden aus der Forderung des Führers (Mein Kampf, S. 462) : ,,Von höchster Wichtigkeit ist die Ausbildung der Willens- und Entſchlußkraft ſowie die Pflege der Verantwortungsfreudigkeit“ tonkrete Vorschläge abgeleitet. Von besonderem Interesse ist der Vorschlag, eigene ,,Referendardezernate" als Mittel der Persönlichkeitsbildung und Leistungsauslese zu schaffen: den Referendaren sollen bei den Gerichten bestimmte Geschäftsbereiche zur völlig selbständigen Erle= digung überwiesen werden. Der Führer habe es eine Folgeerscheinung verkehrter Erziehung" in der Vergangenheit, Feigheit vor der Verantwortung und die daraus sich ergebende Schwäche in der Behandlung lebenswichtiger Probleme" bezeichnet. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit einer Ausbildung, welche die Berufsfreude hebe und die Eigenverantwort -g. lichkeit stärke.
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Möglichkeit, den der Klage vorausgehenden Güteantrag, wenn er aussichtslos erscheint, durch einen unanfechtbaren Beschluß zurückzuweisen. Die Bedeutung dieser Vorschrift darf jedoch nicht überschätzt werden. Sie erschöpft sich darin, den Antragsteller über die Aussichtslosig= keit seines Vorhabens zu belehren. Will er das Verfahren trotzdem betreiben, so steht ihm der Klageweg dennoch offen. (§ 495 a 3PO.) . In Preußen konnten früher nach Th. III Tit I § 29 der allgemeinen Gerichtsordnung von 1793 Anträge von Querulanten ohne Bescheid zurückgegeben werden . Darüber hinaus konnten Querulanten sogar bestraft werden. In Th. III Tit. I § 30 allg . Ger.Ordn . heißt es: ,,Diejenigen Parteien, welche sich der vorgeschriebenen Ordnung nicht unterwerfen, sondern entweder die Kollegia und deren Vorgesetzte mit offenbar grundlosen und widerrechtlichen Beschwerden gegen bessere Wissenschaft und Überzeugung belästigen ; oder nachdem sie ihres Unrechts gehörig bedeutet worden, mit ihren Klagen dennoch fortfahren und durch wiederholtes ungestümes Supplizieren etwas, so gegen Recht und Ordnung ist, durchsetzen und zu erzwingen suchen; oder die endlich gar das Justizdepartement, oder Sr. Königl . Majestät Allerhöchste Person mit falschen und unrichtigen Darstellun gen ihrer Angelegenheiten, oder mit unwahren Beschuldigungen und Verunglimpfungen der Kollegien und Gerichte zu behelligen sich unterfangen, sollen als muthwillige oder boshafte Querulanten angesehen, ihnen der Prozeß gemacht und über ihre Bestrafung rechtlich anerkannt werden." Die Strafen entsprachen dem guten Zweck der Bestimmung: je nach Grad der Verfehlung gab es Gefängnis, Festungs- und sogar Zuchthausstrafen. Diese weisen Bestimmungen waren noch bis 1931 gültig. Dann sind sie leider - auf Grund einer Ermächtigung im Gesetz zur Aufhebung veralteter Polizei- und Strafgesetze
Früchte
4. August 1937 vom 23. März 1931 durch Beschluß des preuß. Innenministers vom 9. Juli 1931 aufgehoben feinen Nunmehr worden. es gibt ,,Querulanten = Paragraphen " mehr. Erfreulicherweise hat jedoch in neuerer Zeit die Rechtsprechung mit Erfolg nach Wegen ge= sucht diese Gesetzeslücke auszufüllen und dem Querulanten-Unwesen zu steuern. So hat das Kammergericht durch Beschluß vom 23. Januar 1936 (IW. 36 S. 1547) dahin entſchieden, daß ein Gericht sich einer Person, die in hartnäckiger Weise und unbelehrbar immer wieder sinnlose und unsachgemäße Eingaben macht, dadurch erwehren kann, daß es Eingaben dieser Art un= Das Landesgelesen zu den Akten nimmt. arbeitsgericht Nürnberg hat es durch Beschlußz vom 27. Februar 1935 (IM. 35 S. 1363 ) für berechtigt erklärt, wenn ein Gericht „ in ſinngemäßer Anwendung des § 226 BGB. (des sog. „ Schikaneparagraphen“) die Anberaumung eines Streittermins in einer von vornherein unbegründeten und aussichtslosen Sache ab= Noch weiter geht das Arbeitsgericht lehnt." Hindenburg in einem Beschluß vom 10. Dezem ber 1934 (3W . 34 S. 1363/64) , nach dem das Gericht eine Klage ohne Ansehung eines Verhandlungstermins durch Beschluß zurückweisen kann, wenn das Verlangen des Klägers ſich als Mißbrauch der staatlichen Einrich = tungen darstellt." Gerade diese lette Entscheidung trifft den Kern des Problems : Der Querulant mißbraucht die staatlichen Einrichtungen und zwar aus Mangel an Achtung vor der Staatsautorität . So geſehen, ist der Querulant ein Feind der staatlichen Ordnung schlechthin. Es ist deshalb mit der Abweisung ſeiner Klagen allein nicht getan, sondern ge= rade weil der Querulant unbelehrbar ist, müßte er durch die Möglichkeit einer empfindlichen Bestrafung davon abgeschreckt werden, sich als Störenfried der Gemeinschaft und der staatlichen Ordnung zu betätigen. Dr. Neizert.
aus Nachbars
Garten
- Streitigkeiten um Rechte und Pflichten des Baumbeſihers und des Nachbarn Gefehliche Bestimmungen, die jeder Baumbeſiher kennen muß Grenzbäume NSK Von jeher haben die Früchte, die in Nachbars Garten wachsen, etwas besonders verlockendes an sich gehabt, so daß sie die Ver= suchung, die Grenze zu überschreiten, mit sich brachten. Wie ist es nun aber mit den Früch= ten, die ihrerseits die Grenze nicht beachtet haben und in den Garten des Nachbarn hinübergewachsen sind? Weſſen Eigentum sind sie? Wer darf sie ernten? Die genauen gesezlichen Vorschriften, die für solche Ausreißer und Eindringlinge bestehen, werden häufig von beiden Nachbarseiten nicht beachtet, es gibt dann Beschwerden und Auseinandersetzungen, und der nachbarliche Frieden ist um einiger harmloſer Kirschen, Apfel oder Birnen willen gestört. Die Früchte eines Baumes, eines Strauches gehören dem usw. grundsäglich Baumes Eigentümer des oder Strauches und sie bleiben auch nach der Trennung sein Eigentum. Die Äpfel an einem
zum Nachbargrundstück hinübergewachsenen Aſt bleiben Eigentum des Baumbeſizers, der Nachbar darf sie nicht abpflücken, selbst wenn sie ihm noch so verlockend nahe sind. Der Baumbeſizer fann sie bei der Ernte durch Hinüberlangen oder durch Schütteln in einen über die Grenze gehaltenen Korb abpflücken und für sich verwenden. Der Nachbar braucht aber nicht zu gestatten, daß der Baumbesiker zweds Aberntung das Nachbargrundstück betritt. Dagegen gelten alle Früchte, die von einem Baum oder Strauch auf ein Nachbargrundstück hinüberfallen, als Früchte dieses Grundstückes, und der Nachbar kann sie als sein Eigentum behandeln und verwenden. Selbstverständlich darf er das „Hinüberfallen" nicht durch vorheriges Schütteln oder Anstoßen selbst verursacht haben, in einem solchen Falle würde er nach den Vorschriften über unerlaubte Handlungen sich ſchadenersazpflichtig machen.
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Eine Ausnahme sieht das Gesetz für solche Früchte vor, die auf ein dem öffentlichen Gebrauch bestimmtes Grundstück fallen (also auf Straßen, Wege usw.) . Diese Früchte bleiben Eigentum des Baum oder Strauchbesizers, er kann sie sich vom Nachbargrundstück holen. Um nun Weiterungen wegen des Hineinwachsens der Früchte in den Nachbargarten zu vermeiden, gibt das Gesetz dem Besizer des Nachbargrundstüdes das Recht, die 3 weige der Afte abzuschneiden. Zu diesem „, abe türzenden" Verfahren darf der Nachbar jedoch erst dann schreiten, wenn er den Baumbesizer vergeblich mit angemessener Frist zur Beseiti gung aufgefordert hat. Die Frist muß „ angemeſſen" sein, das heißt, unter Umständen ist sie so weit auszudehnen, daß das Wachstum des Baumes oder Strauches nicht gefährdet wird, oder daß die Aberntung der nahezu ausgereif ten Früchte möglich ist. Im Streitfalle entscheidet über die Angemessenheit der Frist das freie Ermessen des Richters. Die Beseitigung der Zweige und Äste ist auch nur zulässig, wenn diese die Benugung des Grundstücks beeinträch tigen. Also der Nachbar darf nicht lediglich aus Schikane oder weil ihm die Zweige ,,von drüben" nicht paſſen, die Beseitigung verlangen, sondern es muß eine ernstliche Behinderung, das Grundstück zu benutzen, vorliegen (zB. durch Entziehung des notwendigen Sonnenlichtes, Be schädigung einer Mauer, einer Laube usw.) . In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß die Wurzeln eines Baumes oder Strauches (das gilt auch von Heden) , die von einem Nachbargrundstück eingedrungen sind, ohne vorherige Aufforderung und Fristbestimmung abgeschnitten werden können, wenn sie die Benutzung des Grundstückes beeinträchtigen (zB.
Wie das Gericht entſchied Verunreinigung der Straßen wird bestraft NSK Das Verbot der Verunreinigung der Straßen braucht nicht in besonderen gemeindlichen Straßenordnungen ausgesprochen zu sein ; denn auch die geltende Reichsstraßenverkehrsordnung enthält ein solches Verbot und stellt den Zuwiderhandelnden unter Strafe. So hat das Kammergericht („ Juristische Wochenschrift“ 1937) den Halter eines Kraftwagens wegen Verunreinigung der Straßen nach § 36 der Reichsstraßenverkehrsordnung bestraft. In dem abgeurteilten Fall handelt es sich um die Beförderung von Altpapier in einem Fahrzeug durch die M... Straße in B., wobei während der Fahrt Papierstücke in größeren Mengen auf die Fahrbahn fielen und sie erheblich verunreinigte. Die Ladung muß so verstaut sein, daß sie niemand schädigt, behindert oder belästigt. Zu einem solchen Verstauen gehört außer dem Unterbringen auch eine derartige Verwahrung, Verteilung und nötigenfalls Befestigung, daß nichts von dem Fahrzeug fällt und dadurch andere ſchädigt, behindert oder belästigt. Dieser Schuß gegen Schädigung usw. soll, wie das Kammergericht ausführt, jedermann zuteil werden, mag er Mitfahrender, Verkehrsteilnehmer oder ein Dritter sein, der selbst am Verkehr nicht beteiligt ist. Eine solche Belästigung eines Dritten, hier der Stadt und
4. August 1937 dem Boden die notwendige Feuchtigkeit ents ziehen) . Wird durch die Wurzelbeseitigung die Standfestigkeit eines Baumes bedroht, so kann der Nachbar Schadenersatz geltend machen. Sind nicht die Wurzeln oder Zweige, sondern ist der Baumstamm selbst durch Schiefwachsen in den Bereich des nachbarlichen Grundstücs eins gedrungen, so ist das Abschneiden nicht gestattet, der Nachbar müßte vielmehr die Klage wegen. Beeinträchtigung des Eigentums erheben und Beseitigung des Baumes verlangen. Eine besondere Regelung ist für den Grenz= baum getroffen. Als Grenzbaum ist ein Baum nur dann anzusehen, wenn er dort, wo er aus der Erde tritt, von der Grenze durchschnitten wird. Wenn die Wurzeln zwar auf das Nachbargrundstück hinüberragen, der Stamm aber nur auf dem einen Grundstück steht, so handelt es sich nicht um einen Grenzbaum. Die Früchte eines Grenzbaumes gehören den Nachbarn zu gleichen Teilen. Das gilt auch von dem Baum selbst, wenn er gefällt wird. Die Beseitigung des Baumes kann jeder Nachbar zu jeder Zeit verlangen, er darf sie aber nur mit Zustimmung des Nachbarn, also. nicht eigenmächtig vornehmen. Ist der Nachbar nicht einverstanden, so muß er auf Erteilung. der Zustimmung verklagt werden. Er kann sich gegen diese Klage mit Erfolg wehren, wenn er nachweist, daß der Baum als Grenzzeichen dient und den Umständen nach nicht durch ein anderes, zweckmäßiges Grenzzeichen ersetzt werden . kann, zB. wenn er in einem Gebiet steht, das der Überschwemmung ausgesetzt ist. Die Kosten des Baumfällens tragen beide Nachbarn zu gleichen Teilen. In einzelnen Landesteilen gelten besondere landesrechtliche Vorschriften über Obstbäume, Grenzabstand usw., die hier nicht erO. M. örtert werden können.
anderer Verkehrsteilnehmer, kann gerade auch darin gefunden werden, daß die öffentliche Straße durch das Herunterfallen von Gegen-. ständen verunreinigt wird. Disziplin im Straßenverkehr NSK Nach der Reichsstraßenverkehrsordnung: hat der Kraftwagenfahrer auf unübersichtlichen Streden die äußerste rechte Seite einzuhalten und beim Einbiegen in eine andere Straße nach links einen weiten Bogen auszufahren. Die erstere Vorschrift ist nicht bloß auf die Fahrt in gerader Richtung beſchränkt, ſie bezieht sich viel= mehr auch auf die Art und Weise, in welcher der weite Bogen beim Einbiegen nach links auszufahren ist. Das hat auch seinen guten. Grund in der Verkehrsbedeutung dieser Vorschrift gerade für das Einbiegen ; es soll, wie in einem Urteil des Oberlandesgerichts Naumburg in der „ Juristischen Wochenschrift“, 1937, Seite 1773, ausgeführt wird, der durch die behinderte Sicht besonders naheliegenden Gefahr eines Zusammenstoßes nach Möglichkeit dadurch begegnet werden, daß die Entfernung zwischen. zweien in ihren Fahrbahnen sich kreuzenden Fahrzeugen vergrößert und so eher noch ein Anhalten oder Ausweichen ermöglicht wird, so= bald sie einander wahrnehmen können. Auf unübersichtlichen Streden ist daher die Einbiegung nach links stets in äußerst weitem Bogen auszuführen. Der Kraftfahrer, der sich an diese Vorschriften nicht hält, macht sich strafbar.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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NSK-Nachrichten
u NSK Folge 178
Blatt 1 4. Auguſt 1937
Appell
des
Auslandsdeutſcht
ums
V. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart Rechenschaftsbericht der Auslands - Organiſation der NSDAP.
NSK Berlin, 4. August. Vom 28. August bis 5. September findet in tuttgart die diesjährige von der Auslandsrganisation veranstaltete NSDAP. der Reichstagung der Auslandsdeutschen statt. ie wird in eindrucksvoller Weise die geschlossene inheit des nationalsozialiſtiſchen Auslands-: utschtums und seine nach zähem Ringen erichte enge Verbundenheit mit dem Dritten eich unter Beweis stellen. Zum ersten Male seit der Ernennung zur Stadt der Auslandsdeutschen “ __ durch den ührer geht Stuttgart mit umfassenden Vorreitungen daran, den aus aller Welt zu= mmenströmenden Parteis und Volksgenossen we gastliche Aufnahme zu bereiten. Zu einem tück besonderer Heimat im_nationalsoziatischen Deutschland soll ihnen ihre Stadt, „ die tadt der Auslandsdeutschen" werden , wie es reits sinnfällig durch die Gauleiter Bohle ertragene Schirmherrschaft zum Ausdruck gemmen ist. Für bequeme Unterkunft ist bestens rgesorgt. Während der Tagung bieten finnll auf das Bedürfnis der Auslandsdeutschen gestellte Theater und Kinovorführungen ichliche Abwechslung. Die Tagungszeit ist insofern glücklich gewählt, s sie den Auslandsdeutschen, bei denen vielch die Deutschlandreise mit großen Mühen und pfern verknüpft ist, die Gelegenheit zur Teilihme am Reichsparteitag gibt. Mit nen werden die deutschen Seefahrer als ihr bendiges Bindeglied zur deutschen Heimat hlreich vertreten sein. Die V. Reichstagung der Auslandsdeutschen rd im Zeichen zahlreicher Großkund = bungen stehen. Sie werden aller Welt ranschaulichen, daß der durch den Nationalialismus umgeprägte Typ des Auslandsutschen ungeachtet aller räumlichen Trennung tten im Geschehen der deutschen Erneuerungstwicklung steht. Der Stellvertreter des Führers d der Reichsminister des Auswär gen werden durch ihre Anwesenheit bei der erlichen Eröffnung der Tagung durch Gau-. ter Bohle der Wichtigkeit dieses Ereignisses echnung tragen. Zwischen die alle Teilnehmer erfassenden Geinschaftsveranstaltungen fallen die rbeitstagungen der Länder- und Sachter der Leitung der AO., in denen die ndesgruppen- und Landeskreisleiter, Orts= ppen- und Stützpunktleiter als die draußen der Front stehenden Hoheitsträger der AO. n ihren Erfahrungen zu berichten haben und ichzeitig nach Klärung mancher inzwischen getauchter Zweifelsfragen neue Richtlinien = ihre Arbeit zur weiteren Durchdrinng des Auslandsdeutschtums in nationalalistischer Zielsetzung empfangen . Gewissen =
haft und zweckmäßig vorbereitete Ausstel = fungen des Kulturamtes, Schulungsamtes und des Presseamtes der Leitung der AO. sollen eindrucksvolles Anschauungsmaterial auf den jeweiligen Sachgebieten vermitteln und dem Beschauer Anregung und Ansporn zugleich Außerdem bekommen die auslandsſein. deutschen Besucher eine Exportmusterschau der württembergischen Industrie sehen. Auslandsdeutsches Kulturschaffen, wie es nur durch nationalsozialistischen Idealismus erstehen konnte, wird durch die vorgesehene Uraufführung des Argentinienfilmes „ Fern vom Land der Ahnen“ zur Geltung kommen, ein Werk des Landeskreisleiters Pg. Schmidt. Der Film wird durch sein lebensgetreues Spiegelbild, das er vom Auslandsdeutſchtum , seinem Wesen und Wirken zeichnet, zur engeren Berbundenheit zwischen Deutschen draußen und drinnen im Reich beitragen . Die gewaltige Heerschau auslandsdeutschen Kämpfertums flingt aus in einem großartigen historischen Trachtenfest zug , veranstaltet von der Stadt Stuttgart, mit anschließendem Schlußappell und einem Fadelzug sämtlicher NS.-Formationen. Hitlerjugend fährt nach Schweden Gegenbesuch der deutschen Jugend in Schweden NSK Stettin, 4. August. Von Stralsund aus ist pommerſche MarineHitlerjugend mit ihrem Führerschiff ,,Wulfram " achttägigen Fahr einer zu Fahrt nach t Schweden aufgebrochen. Die Fahrt ist als ein Gegenbesuch der deutschen Jugend bei der schwedischen anzusehen, die bekanntlich vor furzer Zeit bei der Tagung Junger Norden“ im deutsch-schwedischen Gemeinschaftslager an wesend war. Die Fahrt dient außerdem zur weiteren_seemännischen Ausbildung der der zwanzig Teilnehmer, die auf dem 14 Meter langen Segelfahrzeug ihre Tüchtigkeit unter Beweis stellen sollen. Berufungen Reic hsſtudentenführung in der
NSK Berlin, 4. Auguſt. Der Reichsstudentenführer berief als Mitarbeiter die Parteigenossen Dr. Kafl , Krigler und Dr. Georg Zapke in das Wirtschafts- und Sozialamt der Reichsstudentenführung und die Parteigenossen Walter Beil und Walter Balon als Mitarbeiter in das Amt des Beauftragten für Fachschulen der Reichsstudentenführung . Druck: M Mülle : & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 Zimmerstraße 88
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Nationalſozialiſtiſche 14rift der Schriftleitung: Brief and Drah Berlin 68 88, immer , 80, H. Fernruf: 11 00 2 Berlag: Franz Chez X « 4 )., 6. m. 1. §., Zentralverlag der REDAP., Minchen - Berlin Serſand : Ejer. Berlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen Rud nach rake 88. (Boschedlonto Berlin 4454) zurichten
Partei -Korreſpondenz
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Zu den Reichswettkämpfen der SA.
Auslese
der
Besten
Von SA.- Brigadeführer Graf Pückler-Burghauß
NSK Im November 1936 beſtimmte der Führer die SA. zum Träger der NS.-Kampfspiele. Im Februar 1937 wurde das „Hauptamt Kampfspiele“ der Obersten SA.-Führung durch den Stabschef eingesetzt. Im April ergingen die Ausſchreibungen für die NS.-Kampfſpiele, die in Berbindung mit dem Reichsparteitag in Nürnberg in den Tagen vom 9. bis 11. September stattfinden. Daraufhin riefen die Gliederungen ihre Männer zu den Ausscheidungen, die nun seit Wochen überall im Reiche stattfinden. Ein Beiſpiel hierfür. Im Höchſtfalle werden 180 SA.-Männer in Nürnberg auftreten. Diese find die Auslese der 4500 SA . - Männer , die in den Tagen vom 13. bis 15. Auguft auf dem Reichssportfeld anläßlich der Reichs wettkämpfe der SA. ihr Können unter Beweis zu stellen haben. Die 4500 Kämpfer haben sich in den Wettkämpfen der 21 SA.Gruppen herausgeschält. Führen wir den Berlauf der Ausſcheidungen weiter zurüd auf die Brigaden, Standarten bis zum Sturm zweds Ermittlung der besten Mannschaft eines Sturmes in Stärke von 1 Führer und 36 Mann, so ergibt sich, daß weit über 1 Million SA. - Männer von den wehrsportlichen Vorbereitungen, vom ſyſtematiſchen
Körpertraining, erfaßt worden sind. Ebenso war der Verlauf bei den anderen Gliederungen.
Das ist wohl der beste Beweis für die Breitenarbeit an dem großen Ziel, das uns der Führer gestellt hat : Leibesertüchtigung und Wehrkraft des ganzen dent . schen Voltes. Hier sind die Anfäße zur Erfüllung des Wortes, das der Führer in dem Standardwerk des Nationalsozialismus „Mein Kampf“ ausgesprochen hat: „Wir geben der 1 deutschen Nation sechs Millionen sportlich tadellos trainierter Körper, alle von fanatiſcher Baterlandsliebe durchglüht und zu höchstem Angriffsgeift erzogen.“
Flugvorführungen bei den Reichswettkämpfen der SA. Borführungen des Jagdgeſchwaders Horſt Weffel Berlin, 5. August. Am Sonnabend, dem 14. August, werden im Rahmen der Reichswettkämpfe der SA. auch Vorführungen im Fliegen gezeigt. An diesen Vorführungen nimmt voraussichtlich das Jagdgeschwader Horst Weſſel teil, das bekanntlich seinerzeit dem Führer von der SA. geschenkt worden ist.
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Arbeitskameraden
Ehre
Verlehte Ehre nicht mit dem Geldbeutel zu Der Weg der Sozialen Ehrengerichtsbarkeit furieren - Einschreiten bei wirklich groben Verstößen - Deutsche Arbeitsfront als Bürge des Arbeitsfriedens NSK Die nationalsozialistische Revolution, die auf allen Gebieten deutschen Lebens einem neuen Denken Bahn brach, mußte naturnotwen= dig auch mit allen bisherigen Auffassungen auf arbeitsrechtlichem Gebiet brechen. Das Arbeitsrecht, die Rechtsprechung, der alle schaffenden deutschen Volksgenossen unterworfen sind, fonnte in einem kapitalistischen Zeitalter nur materiell gelenkt sein. Wir erkennen dies am besten, wenn wir den Ehrenschuß im ArbeitsDer recht der vergangenen Zeit betrachten. Begriff der Ehre war dem Arbeitsrecht der liberalistischen Epoche völlig unbekannt. Auch vor der nationalsozialistischen Revolution konnte zwar eine Ehrkränkung unter bestimme ten Voraussetzungen einen wichtigen Kündi= gungsgrund schaffen. Gemäß dem Denken eines materialistischen Zeitalters waren aber auch die Folgen nur rein materieller vermögensEinem in seiner Ehre ge= rechtlicher Natur. kränkten Gefolgſchaftsmitglied stand es frei, sein Vertragsverhältnis zum Unternehmer vorzeitig zu lösen, der in seiner Ehre beleidigte Unternehmer wiederum konnte sich durch friſt= lose Entlassung weiteren Lohn- oder Gehaltsansprüchen des Gefolgschaftsmitgliedes entzie= hen. Eine materialistische Zeit glaubte, e ine beleidigte Ehre mit dem Geldbeutel furieren zu können. Dieser unwürdigen Auffassung hat das na= tionalsozialistische Arbeitsrecht, das im „ G e = sez zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934 feinen Niederschlag fand, endgültig den Boden entzogen. Kernstück und Mittelpunkt des neuen nationalsozialistischen Arbeitsrechtes ist gemäß unserem der germanisch-deutschen Rechtsempfinden Schuß der Ehre eines jeden schaffenden deutschen Volksgenossen, mag er nun als Ge= folgschaftsmitglied oder als Unternehmer ſeine Pflicht tun zum Wohl und Nußen von Volk und Staat. Den Schuß in dieser sozialen Ehre überwachen die Sozialen Ehrengerichte , die fich am Sit eines jeden Treuhänders der In den ersten Jahren Arbeit befinden. ihres Bestehens haben sie bereits eine Reihe der wichtiger Entscheidungen gefällt, Öffentlichkeit gezeigt haben, daß der national= sozialistische Staat mit unerbittlicher Strenge und, wenn es sein muß, mit drakonischen Strafen darüber wacht, daß das höchste Gut des deutschen Menschen, seine Ehre, auch im Be= rufsleben mit seinen vielfältigen Reibungsflächen nicht böswillig angetastet oder verletzt werden darf. Obwohl die Sozialen Ehrengerichte bereits seit einigen Jahren arbeiten, sind in der Öffent= lichkeit oft noch irrige Auffassungen über das Wesen der sozialen Ehrengerichtsbarkeit im neuen Deutschland vertreten. Angenommen, der Arbeiter Müller eines Textilbetriebes fühlt sich durch den Betriebs= führer in seiner Ehre getränkt, so wendet er
fich, falls eine persönliche Aussprache mit seinem Betriebsführer erfolglos bleibt, an den Betriebszellen obmann seines Betriebes. Dieser prüft als Beauftragter der Deutschen Arbeitsfront nun seinerseits den Fall und versucht, zunächst auf gütlichem Wege für ſeinen Arbeitskameraden Müller vom Betriebsführer völlige Genugtuung zu erhalten. Ist die Ehrbeleidigung wirklich schwerwiegend und eine gütliche Einigung nicht zu erzielen, so wird die Angelegenheit zur weiteren Behandlung dem zuständigen Orts- oder Kreiswalter überderjenigen Reichsbetriebsgemeinschaft geben, der der Betrieb angehört, in unserem Falle dem zuständigen Walter der Reichsbetriebsgemeinschaft Textil . Die Gaubetriebsge= meinschaft Textil sezt sich nun mit der Sozialabteilung, dh. der Dienststelle des Sozialamtes der Deutschen Arbeitsfront bei den Gauwaltungen, in Verbindung. Beide Dienststellen der DAF. prüfen gemeinsam, ob die Voraussetzungen gegeben sind, Anzeige beim zu ständigen Treuhänder der Arbeit zu erstatten. Der Treuhänder tritt nun nach erfolgter Anzeige in das Vermittlungsverfahren ein, in dem ihm alle zuständigen Behörden, zB. Gerichte, Polizei, Gewerbeaufsichtsamt usw., Rechtshilfe leisten. Hat der Treuhänder seine Ermittlungen abgeschlossen, so entscheidet er nach freiem pflichtgemäßem Ermessen darüber, ob er die Anrufung des Sozialen Ehrengerichts an seinem Dienſtſiz für gegeben erachtet. Bei geringfügigen Verstößen hat der Treuhänder die Möglichkeit, durch eine selbstausgesprochene Verwarnung die Tat zu fühnen oder durch freie Aussprache der Beteiligten im Gütewege zu schlichten. Es entspricht dem Wesen der sozialen Ehrengerichtsbarkeit im nationalsozialistischen Staat, daß die Sozialen Ehrengerichte nicht mit werden. überlastet Bagatellfachen Wie die Deutsche Arbeitsfront, vom Führer selbst beauftragt zur Aufrechterhaltung und Sicherung des sozialen Friedens in den Be= trieben, mit ihren Organen schon dafür sorgt, daß nur schwere Verstöße an den Treuhänder herangetragen werden, so sorgt auch dieser wieder dafür, daß die scharfe Waffe der Sozialen Ehrengerichte nicht durch überhäufung mit Verfahren abgeſtumpft wird, an deren Verfolgung die Volksgemeinschaft kein Interesse hat. Es müssen wirklich grobe Verstöße gegen die soziale Ehre vorliegen, wenn ein Verfahren vor dem Sozialen Ehrengericht Plaz greifen soll. Aus dieser Überlegung heraus umgrenzt im Gegensatz zur ständischen Ehrengerichtsbarkeit das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ den Straftatbestand ganz eindeutig, wenn es im § 36 ausführt : Gröbliche Berlegungen der durch die Betriebsgemeinschaft begründeten sozialen Pflichten werden als Berstöße gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten gefühnt. Ders artige Berstöße liegen vor, wenn 1. Unternehmer, Führer des Betriebes oder sonstige Aufs fichtspersonen unter Mißbrauch ihrer Machtstellung im
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Betriebe böswillig die Arbeitskraft der Angehörigen der Gefolgschaft ausnuten oder ihre Ehre tränken; 2. Angehörige der Gefolgschaft den Arbeitsfrieden im Betriebe durch böswillige Verhegung der Gefolgschaft gefährden, sich insbesondere als Bertrauensmänner bes wußt unzulässige Eingriffe in die Betriebsführung an= maßen oder den Gemeinschaftsgeist innerhalb der Betriebsgemeinschaft fortgesezt böswillig stören ; 3. Angehörige der Betriebsgemeinschaft wiederholt leichtfertig unbegründete Beschwerden oder Anträge an den Treuhänder der Arbeit richten oder seinen schriftlichen Anordnungen hartnädig zuwiderhandeln; 4. Mitglieder des Vertrauensrates_vertrauliche Angaben, Betriebs oder Geschäftsgeheimnisse, die ihnen bei Er füllung ihrer Aufgaben bekanntgeworden und als solche bezeichnet worden sind, unbefugt offenbaren. Diese flare Umgrenzung des Straftatbestandes zeigt, daß das Gesetz nur wirklich grobe Verstöße gegen die soziale Ehre den Ehrengerichten zur Aburteilung überweisen will. Erachtet der Treuhänder die Einleitung eines Verfahrens für geboten, so stellt er Antrag an das Soziale Ehrengericht seines Dienstsizes. Das Soziale Ehrengericht setzt sich zusammen aus drei Personen, nämlich einem richterlichen Beamten als Vorsitzenden, einem Betriebsführer und einem Vertrauensmann als Beiſizer, wobei Beisizer auch Frauen sein tönnen. Die Beisitzer beruft der Vorsitzende, der sie einer Liste ent= nimmt, die die Deutsche Arbeitsfront als allein berechtigte Vertretung aller schaffenden deutschen Menschen aufgestellt hat. Der Vorsigende kann weitere Ermittlungen vornehmen oder anordnen, kann bei geringfügigeren Verstößen auf Zurückweisung des Antrages, auf Verwarnung, Verweis oder Ordnungsstrafe bis 100 RM. selbst erkennen. Erachtet er jedoch eine Hauptverhandlung für geboten, so bestimmt er den Termin hierzu. Die Strafen, die das Ehrengericht verhängen
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Wettstreit um
kann, bestehen in 1. Verwarnung, 2. Verweis, 3. Ordnungsstrafe in Geld bis zu 10 000 RM., 4. Aberkennung der Befähigung Führer des Betriebes zu sein oder das Amt eines Vertrauensmannes auszuüben, 5. Entfernung vom bisherigen Arbeitsplat; das Ehrengericht kann dabei eine von der gesetzlichen oder vereinbarten Kündigungsfrist abweichende Frist vorschreiben. Gegen das Urteil ist, falls es sich nicht um eine Strafe handelt, die der Vorſizende ohne Hauptverhandlung schon hätte verhängen können , Berufung beim Reichsehrengerichtshof zulässig, der aus Gründen der Rechtssicherheit in keiner Weise an das erstinstanzliche Urteil gebunden ist und das Verfahren einschließlich Beweisaufnahme usw. völlig neu aufleben läßt. deutschen über dem höchsten Gut des Menschen, seiner Ehre, wacht heute der starke Arm der sozialen Ehrengerichtsbarkeit . In einer Reihe von Urteilen wurde bereits die schwerste Strafe, die Aberkennung der Befähigung Führer des Betriebes zu sein oder die Entfernung vom bisherigen Arbeitsplatz, aus= DeutAlle schaffenden gesprochen. schen , die in einem Betriebe arbeiten, gleichgültig ob Unternehmer oder Gefolgsmann, unterliegen unterschiedlos dem Spruch der Aus Ehrengerichtsbarkeit. derselben materiellen Ebene einer überwundenen Zeit wurde neugeformt das Verhältnis zwischen Unternehmer und Arbeiter als abſolute_gegenseitige Treugemeinschaft, beide nach den Worten des Führers ,, Beauftragte und Sachwalter der -th . gesamten Volksgemeinschaft !"
die
goldene Fahne
– Im Ringen um ein neues Betriebsführer und Gefolgschaft Hand in Hand Arbeitsethos - Der Betrieb als Lebenszelle der Volksgemeinſchaft NSK Sie entsinnen sich, lieber Herr Betriebsführer, noch der Zeiten der Streifs, der Unruhen, der Gewerkschaftskämpfe . Das ist lange her. Seitdem sind über vier Jahre ins Land gegangen, vier Jahre des Aufbaus, des Arbeitsfriedens und der Arbeitsordnung . In diesen vier Jahren haben Sie zwar manche Sorge gehabt, aber die Sorge der Streiks und der Zwistigkeiten innerhalb Ihres Betriebes kannten Sie nicht mehr, denn der Nationalsozialismus hat sie Ihnen abgenommen, indem er dem Arbeiter seine soziale Ehre wiedergab, indem er ihn einreihte, gleichberechtigt und stolz, in die Gemeinschaft aller Deutschen. Und in diesen vier Jahren haben auch Sie sich etwas verändert, Sie haben umgelernt. Sie haben gelernt, vor Ihrer Gefolgschaft zu stehen als Führer einer neuen Gemeinschaft, und es ist Ihnen gelehrt worden, daß Ihre Sorge nicht lediglich Ihrer Bilanz und Ihren Maschinen, sondern daß sie auch den Menschen Ihres Betriebes gilt, vor allen Dingen den Menschen! Eine neue Zeit ist angebrochen, ein neues Wirtschaftszeitalter und, Sie werden doch zugeben, ein besseres. Vielleicht haben Sie vor vier Jahren, als die braunen Bataillone
mit siegreichen Fahnen durch Deutschland marschierten, etwas besorgt in die Zukunft ge= schaut, vielleicht haben Sie geglaubt, daß unsere sozialpolitischen Forderungen mit der gleichen Vehemenz von einem Tag auf den anderen in die Wirklichkeit umgesetzt werden sollten, wie auf politischem Gebiet aufgeräumt wurde. Sie befürchteten Eingriffe in die Wirtschaft", Sie befürchteten „ Krisen“, kurzum, Sie hatten so die dunkle Ahnung, daß wir womöglich das unterste zu oberst kehren würden. Heute werden Sie zugeben, daß Ihre Befürchtungen überflüssig waren. Jenseits der Grenzen schrieb man in der bolschewistischen Emigrantenpresse mit spiker Feder davon, daß der deutsche Arbeiter nunmehr um seine Rechte betrogen werden würde und daß man ihn Schritt für • Schritt in die kapitalistische Sklaverei führe. Die Wahrheit ist ja wohl, daß unsere Arbeiter für derartige jüdisch-bolschewistische Preſſemäßchen nur noch ein Achselzucken übrig haben. Sie sind unter der politischen Führung des Nationalsozialismus wirtschaftlich Ihren Weg gegangen. Sie sind vier Jahre gemeinschaftlich mit Ihrer Gefolgschaft marschiert und das, was
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Sie wirklich geleistet haben, Herr Betriebsführer, darauf können Sie heute stolz sein. Aber nicht nur leistungsmäßig sind alle Kräfte nutbar gemacht worden in diesen vier Jahren, sondern auch moralisch. Der Boden für ein neues Arbeitsethos wurde vorbereitet, das nun in allen Betrieben durchgeführt werden soll. Es ist ein Arbeitsethos, das aufgebaut ist auf dem Fundament des Charakters und der Gesinnung. Sie wissen, daß man Charakter und Gesinnung nicht befehlen und kommandieren kann. Nicht Geseze und Erlasse werden also für unsere sozialpolitische Zukunft entscheidend sein, ſondern nur die freiwillige Leiſtung. Diese Erkenntnis der freiwilligen Leistung einer Gemeinschaft soll nun auch maßgebend sein für die soziale Neuordnung aller deutschen Betriebe. Es wäre ein leichtes, jedem Betriebsführer diftatorisch Vorschriften für seine Betriebsführung aufzuottronieren . Wenn dies nicht ge= schieht, so deshalb, weil bei dem Ringen um das neue Arbeitsethos die Ehre und der Stolz maßgeblich sind . Und Ihre Leistung soll die Anerkennung der nationalEhrung und sozialistischen Führung erhalten . Der Leistungswettkampf der Be = triebe ist ein freiwilliger . Er ist ein Wettlampf der Ehre. So, wie das Reich heute in politischer Beziehung Erfolg über Erfolg buchen kann, nur deswegen , weil Führer und Volk eine unverbrüchliche Gemeinschaft sind , so kann die deutsche Wirtschaft ihren sozialen Ethos nur zum Siege führen , wenn der Betriebsführer und die Gefolgschaften zu einer großen Einheit zusammengeschweißt sind. Dieses Zuſammengehörigkeitsgefühl aber beginnt schon in Ihrer Arbeitsstätte , Herr Betriebsführer ! Denn Ihr Betrieb ist bereits eine lebende Zelle der deutschen Volksgemeinschaft, und aus dieſem Grunde haben Sie Ihre freiwillige Mitarbeit bei dieſem Leiſtungskampf nicht versagt. Sie wollen doch nicht erleben, daß man Ihnen eincs Tages nachsagt, das rings um Sie herum in anderen Betrieben sich die soziale Neuordnung vollzogen hat, nur bei Ihnen in der Fabrik oder Werkstatt , da hätte man die Zeit verschlafen , da sei man nicht auf dem Posten gewesen. Und darum sei hier auch gleich erwähnt, daß es nicht darauf ankam, daß sich an dem Leistungswettkampf nur große, von der Konjunktur begünstigte Betriebe beteiligen, sondern daß auch die kleinen Betriebe sich zu diesem Wetttampf meldeten . Entscheidend ist ja nicht die zahlenmäßige materielle Leiſtung für Ihre Gefolgschaft, denn es müßte als Ungerechtigkeit empfunden werden, wenn Betriebe, die konjunkturbegünstigt fortlaufend hohe Gewinne abwerfen und auf Grund dieser Verhältnisse nun entsprechend hohe Aufwendungen machen können, zu Muſterbetrieben ernannt werden würden, während auf der andern Seite die mit Schwierigkeiten kämpfenden, aber ehrlich um die Betriebsgemeinschaft ringenden Betriebe bei der Auszeichnung unberücksichtigt bleiben würden. Maßgeblich ist lediglich , wie Ihr Betrieb als Lebenszelle im Wachstum des Volkes zu werten ist und wie eine lebendige Betriebsgemeinschaft zum Ausdruck kommt,
furzum, ob Sie mit Ihrer Gefolgschaft auf Gedeih und Verderb eine echte Gemeinschaft bilden. Über den tatsächlich wichtigen materiellen Dingen steht die wichtigere der inneren Bindung von Mensch zu Mensch, von Betriebsführer zu Gefolgschaft, von Kamerad zu Kamerad. Das ist das Grundgesez unseres neuen sozialen Ethos'.
Wenn es sich in Ihrem Betrieb in Taten und nicht in Phrasen erfüllt, dann sind wir sicher, daß Sie alle Forderungen, die der Leistungswettkampf an die deutschen Betriebe stellt, im Rahmen des Möglichen auch durche führen werden. Sie werden dann einen Sinn dafür haben, Ihre Arbeiter und deren Familien, soweit es irgend möglich iſt, ſozial zu unSie werden Sinn dafür haben, terſtüken. Maßnahmen zu ergreifen zur Erhaltung und Steigerung der Arbeitskraft, zur Ausbildung des Facharbeiternachwuchses und Ihrer LehrSie werden Überlegungen anstellen, linge. wie Sie eine anständige Lohnpolitik durchführen, und Sie werden auch berücksichtigen, was die politische Führung im Rahmen des Vierjahresplanes ein Recht hat zu fordern.
Wir wissen, daß nicht Sie allein in diesen Leistungswettkampf eintreten könnten, denn dazu gehören nicht nur Sie und Ihr Betrieb, sondern auch Ihre Gefolgschaft. Hand in Hand mit ihr sollen Sie die Stufenleiter des Wettkampfes erklimmen . Sie sollen tun, was in Ihren Kräften steht. Dann wird Ihnen die Anerkennung und schließlich auch die goldene Fahne der DAF. nicht versagt bleiben. K. J.
Der Reichsschulungsleiter der NSDAP . in der Bayerischen Ostmark Besuch des Grenzaustauſchlagers des RS.-Lehrerbundes NSK Bayreuth, 5. August. Auf einer kürzlich in Bayreuth stattgefundenen Besprechung zwischen Gauleiter Wächtler und dem Reichsschulungsleiter der NSDAP ., Schmidt , war der Besuch von Austauschlagern des NS .-Lehrerbundes geplant worden. Den Lagern in Saldenburg , Kaltened und Hohenberg a. Eger galt der jetzt abgeschlossene Besuch des Reichsschulungsleiters in Gemeinſchaft mit dem Organiſator der Austauſchlager , dem Reichsschulungswalter des NSLB ., WolfBayreuth . In mehr als einstündigen Ausführungen Sprach der Reichsschulungsleiter zu den Lagern und entwickelte die Kraft und Größe nationalsozialistischer Weltanschauung aus dem Bild der deutschen Geschichte , den Kräften des Blutes und des Volkstums . Die Worte des Reichsschulungsleiters fanden begeisterten Widerhall in den Herzen der Erzieher und Erzieherinnen ; sind doch die Austauschlager des NSLB . felber ein Beispiel echt nationalsozialistischer Menschenführung , in denen aus dem Geist der Kameradschaft heraus der volksdeutsche Gedanke eine praktische Verwirklichung erfährt.
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Die NSK Randbemerkung :
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„ Würmer“ ſind ſchuld!
NSK Immer dann, wenn sich die Mißstände auf allen Lebensgebieten in der Sowjetunion zu so katastrophalen Formen auswachsen, daß sie nicht mehr verschwiegen werden können, dann werden bekanntlich stets sehr schnell ein paar ,,Saboteure" und ,,Trottisten" erfunden und eine dazugehörende Mär erſonnen, die als Blizableiter von den Köpfen der wahren SchulGleich welcher Art diese digen dienen sollen. Mißstände auch sind, niemals noch haben Sowjets bei sich oder bei ihrem System die Schuld an den Mißständen gesucht, sondern es waren stets die „ Agenten einer ausländischen Macht", die die "" Schädlingsarbeit" verrichteten. Die Sowjetpreſſe vertraut dabei sehr stark auf die Gutgläubigkeit ihrer Leser, wenn sie immer wieder neue Agenten zu er= finden weiß, die, an den aufgedeckten Mißständen gemessen, so zahlreich ſein müßten, daß es in der Sowjetunion bald nur noch AuslandsVor eine etwas agenten geben müßte. schwierigere Aufgabe sieht sich die Sowjetpreſſe aber gestellt, wenn es gilt, ihren Lesern zu erzählen, welche Bewandtnis es mit dieser Schädlingsarbeit hat und wie die „ trokkiſtiſchfaschistischen" Agenten ans Werk gehen. Zu diesem Zweck muß dann die blühendste Phantasie herhalten, über die die sowjetische Zeitungsschreiber nur verfügen. Ihre Produkte sind in der Tat oft sehr beachtlich, wenn auch zuweilen der Flug der Phantasie weit über das Bereich des Möglichen hinausgeht. - Einen solch erstaunlichen Phantasiereichtum hat erst türzlich die „Iswestija" bewiesen, wie aus folgender Meldung hervorgeht. Das Blatt berichtet, daß ein Postamt an der
„Wahlen“,
aber
NSK Nach den nunmehr vorliegenden Meldungen aus Rumänien ist es möglich, sich ein genaues Bild über die teilweise skandalöse Durchführung der jüngst in den rumänischen Gemeinden durchgeführten Wahlen zu machen . Allenthalben auf den Dörfern in Siebenbürgen ist es zu Ausschreitungen gegen die dort ansässigen Minderheiten getommen. Vor allem die Bevölkerung Kron = tadts in Siebenbürgen, die nur zu einem Drittel rumänischer Volkszugehörigkeit ist, ist schwer betroffen worden. Durch mancherlei Manipulationen hatten die rumänischen Dienststellen die Zahl der Wahlberechtigten auf mehr als 22 000 heraufgeschraubt. Von diesen eingeschriebenen Wählern kamen 11 000 zur Stimmabgabe, davon stimmten mehr als 9000 für die rumänische Einheitsliste (!). Durch dieses Wahlergebnis wurde die ungarische
Grenze eines westeuropäischen Nachbarlandes eines Tages ein Paket erhalten habe, das an die „ UdSSR. Abteilung Landwirtschaft" adresfiert gewesen sei. Dies Paket sei vor Ort zu Ort gewandert, bis man sich entschlossen habe, es zu öffnen. Zum Entsezen aller ſei dann ein Kasten mit Samen zutage gefördert worden, der vor Würmern nur so gewimmelt habe. - Die Iſweſtija“ ist hier mit einer Erklärung sehr rasch bei der Hand und stellt betrübt fest, daß der ausländische Geheimdienst (!) mit allen Mitteln bemüht ſei, in die Sowjetunion Samen einzuführen, der durch Würmer verdorben ist. Dies sei ja auch verständlich, denn die kapitalistischen Länder wollten den Kampf um die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Sowjetunion unbedingt zum Scheitern bringen. Der Fall als solcher ist an sich nicht ungewöhnlich, da es leicht denkbar ist, daß bei den im sowjetischen Postwesen herrschenden Zustän den sich der Samen in Würmer durchaus verwandeln kann, ehe er seinen Bestimmungsort erreicht hat. Wenn aber der ausländische Geheimdienst an der sowjetischen Mißernte wirklich ein Interesse haben sollte, so entheben ihn selbst die Sowjets durch ihre kollektive Bauernpolitik jeder Mühewaltung. Im übrigen ist aber die Sendung von WürLänder reimes mern in andere ein Sowjetpatent, denn Moskau hat schon immer feine Agenten von der Komintern-Zentrale nach allen Teilen der Erde verfrachtet, wo sie den Boden unterhöhlen und weltrevolutionäre Wühlarbeit verrichten.
ohne Minderheit und deutsche Volksgruppe von der Ge= meindevertretung ausgeschlossen. Wie kam dies Ergebnis zustande ? Wochen hindurch wurde die fremdvölkische Bevölkerung von verhetten rumäniſchen Gruppen drangsaliert. Am Wahltage selbst fanden Demonſtrationen gegen das Deutschtum statt, wobei es auch zu Ausschreitungen kam. Die Wahllokale wurden verschiedentlich rechtwidrig geöffnet und geschlossen. Die Deutschen und die Ungarn wurder systematisch von der Wahlhandlung fernge= halten. Soweit Empörung laut wurde, griff die Polizei mit Waffengewalt ein. Andererseits haben Rumänen ihre Stimme nachweislich mehrfach, einige bis zu siebenmal , abgegeben, haben ferner für Brüder und Verwandte mitgestimmt. Unter solchen Umständen ist nunmehr die Herrschaft des Rumänentums in Kronstadt, der Stadt der
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NSK Folge 179 Sachsen, begründet worden. Fraglich ist , ob das Rumänentum selbst in Zeiten ruhiger GeFinnung mit Stolz auf diesen Wahltag zurückbliden wird, denn es ist schlechterdings nicht gut vorstellbar, daß die Ausschreitungen ver hegter politischer Gruppen gegen die deutsche Minderheit in Rumänien in Einklang mit der Einstellung rumänischer Amtsstellen gegenüber demselben Deutschtum stehen, dem Rumänien soviel an kulturellen und wirtschaftlichen Werten verdankt.
Stimme des Auslands
Brücken über die Grenzen Der englische Oberst Sir John Brown über die deutsch-euglische Frontsoldaten-Verſtändigung NSK Die in London erscheinende „AngloGerman Review “ veröffentlicht einen bemerkenswerten Auffah aus der Feder des englischen Obersten Sir John Brown , eines der Gründer der britischen Frontsoldatenorganisation, der dreimal Vorsitzender der „ British Legion" war und auch heute noch eine führende und einflußreiche Stellung einnimmt. Sir John Brown bemerkt einleitend, daß die englisch-deutschen Beziehungen nirgends freundſchaftlicher und enger sind als unter den ehemaligen Frontsoldaten beider Länder. Die Männer, die sich im Weltkrieg gegenüberstanden und gegeneinander fämpften, die in jenen langen und bitteren Jahren Leiden erduldeten, feien es gerade, die jetzt die größte Bereitschaft zeigten, wieder Freunde zu werden, und dieſe Frontsoldaten hätten eine Brücke zueinander über die Grenzen hinweg geschlagen. Der englische Frontkämpferführer führt
5. August 1937 weiter aus : „ Die Sympathie gründet sich auf gegenseitige Achtung. Wir, die wir die Zähigfeit und Schärfe des deutschen Stahls kennenlernten und den Mut und die Ausdauer der deutschen Bataillone, das Geschick, den Wage= mut der deutschen Flieger, konnten nicht umhin, sogar in den Kriegsjahren ein gewiſſes Maß von Bewunderung, gemischt mit anderen Gefühlen, die durch einen Krieg hervorgerufen werden, für die Deutschen zu empfinden. An anderer Stelle schreibt der Verfasser, daß er selbst nach Deutschland gekommen sei, um führende Persönlichkeiten der deutschen Frontsoldatenorganisation zu treffen, und er glaube, einer der ersten englischen Frontkämpfer ge= wesen zu sein, die mit einer solchen Freundschaftsmission nach Deutschland reisten. Viele gegenseitige Besuche von Frontkämpferdelega= tionen hätten inzwiſchen stattgefunden, und auf deutscher Seite sei der Herzog von Coburg be= sonders attiv gewesen. Adolf Hitler , selbst ein Frontsoldat, habe immer wieder ein warmes und hilfsbereites Interesse an dieser Arbeit gezeigt. Sir John Brown stellt fest, daß eine ähnliche Annäherung zwischen den Frontsoldaten Deutschlands und Frankreichs vor sich gehe. Es fänden dauernd Besuche statt, die eine ausgezeichnete Wirkung hätten und durch die die Arbeit der internationalen Verständigung in anerkennenswerter Weise gefördert würde. Wörtlich heißt es in dem Aufſak : „ Ich bin ficher, daß Mitglieder der British Legion", die in Berlin waren und führende deutsche Persönlichkeiten dort getroffen haben und mit deutschen Frontsoldaten Freundschaft schloſſen, immer eine richtigere und gesündere Meinung von den deutsch-englischen Angelegenheiten haben werden als die Leute, deren Wiſſen über Deutschland nur aus der Presse stammt.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerſtr. 88
Bartei-Korreſpondenz
onalsozialiſtiſche
nd Drasten14 :111 ber 6chriftleitung: Hernut: 11 00 68, 3immer , 80, * 6. 6. m. b. §., Derlag ber RSDEN., Minden Berlin Chez Berlag , Berlin 628 68, 2 88. - ile Zahlungen find nach (Boßidedtonto Berlin 4454) au richten
NGK Brefledienst der NGDUB
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich, Reichspressechef der RSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupte Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Aus der Arbeit des SA.- Katastrophenschutzes
Bereit bei Tag
und
Nacht
Baldstreifendienst und Deichschuß zur Verhütung von Feuer- und Waffernot - Ausbildung in Theorie und Praxis - Beispiele vorbildlicher Leistungen NSK Auch in diesem Sommer ereigneten sich Deutschland wieder zahlreiche Wetter itastrophen , die weite Landstriche in eutschland unvermittelt und überraschend imsuchten. Vor allem waren es Gewittergen und orfanartige Stürme, die in gewissen egenden riesige Schäden unter dem Besitztum r Bauern anrichteten und vereinzelt auch tenschenleben forderten.
Diese Ereignisse lenken erneut die Aufmerkmkeit auf Maßnahmen und Vorkehrungen, die eignet find, derartigen Katastrophen einigeraßen wirksam zu begegnen. Die Schwierigiten solcher Maßnahmen werden aber ohne eiteres deutlich, wenn man in Betracht zieht, B Wettereinbrüche sich nie voraussehen lassen id daß damit auch ihre größte Gefahr in der löglichkeit ihres Eintretens und dem Moment r überraschung liegt. Daher läßt sich ein atastrophenschutz, wie er sonst an ganz be mmten Punkten, etwa an gefährdeten Deichen, ngerichtet ist, für die ausgedehnten Wald- und eidegebiete im Hinblick auf die Brandgefahr id für die zahllosen Flußgebiete zur Begnung der Überschwemmungsgefahr allgemein cht organisieren. Hier hat sich nun in diesem Sommer besonders irt die Einsatzmöglichkeit und Wirksamkeit von ormationen und Verbänden bewiesen, die das nze Reich einheitlich umfassen und die durch re straffe Organisation und Dienstbereitschaft istande sind, schnellste Hilfe zu leisten. Es soll shalb einmal am Beispiel der SA. gezeigt erden, in welchem Maße Einsatz und Abhilfe ich auf dem Gebiete des Katastrophenschutzes rch die Gliederungen der Bewegung gewähr= stet ist. Zunächst ist hier zu betonen, daß sich die nheiten der SA. auch im Dienst auf derartige efahren und Schadensfälle vorbereiten. Das It vor allem für das überaus wichtige Gebiet r Verhütung von Katastrophen, wie etwa
Waldbränden, die in den meisten Fällen durch reine Fahrlässigkeit entstehen. Die Einrichtung eines Waldstreifendienstes durch die SA. in besonders gefährdeten, weil vielbesuchten Waldgebieten zeigt die Entschlossenheit, nicht nur Schäden zu beheben, sondern ihnen auch vorzubeugen und durch freiwilligen Einsatz Erziehungsarbeit an der Volksge = meinschaft zu leisten. Zu diesen vorbeugenden Maßnahmen läßt sich auch der Einsatz von SA.- Einheiten zählen, die an der deutschen Meeresküste ihren Standort haben. So hat die SA . - Gruppe Nordmark die Fragen des Deich = schutes und die Vorbereitung einer durchgreifenden Organisation für den Katastropheneinjak im Falle von Sturmflutgefahren zum Gegenstand einer besonderen Führerschulung gemacht. Die Tatsache, daß bei derartigen Gefahren immer das Eingreifen beherzter Führer für eine Rettungsaktion ausschlaggebend ist, die Übersicht und Überlegung wahren, gibt den einsatzgeübten SA .-Einheiten auch hier eine erhöhte Bedeutung. Auf dieser Grundlage wird nunmehr die EA. im Bereich gefährdeter Küstenstellen auch auf diesem Gebiete weitergeschult werden und im Gefahrenfalle einsatzbereit sein. Im Gau
Erntehilfe des NSKK. Dienstbefreiung für freiwillige Erntehilfe NSK Berlin, 6. August. Der Führer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, Korpsführer Hühnlein , hat an die Führer und Männer des Korps den Appell gerichtet, die Einbringung der Getreideernte überall tatkräftig zu unterstützen. Die Teilnehmer an Erntearbeiten werden für die Zeit dieses freiwilligen Einsatzes vom übrigen NSKK.-Dienst befreit.
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Schleswig -Holstein wurde ihr vom Gauleiter diese Einsatzaufgabe selbst gestellt, die durch eine ein- bis zweimalige Übung im Monat praktiſch vorbereitet wird. Die Verwirklichung dieser Einsatzbereitschaft haben wir in lehter Zeit in vielen Fällen erlebt. Zahlreiche Waldbrände konnten durch das Eingreifen der SA. durch Aufwerfen von Gräben abgeriegelt und ersticht werden, wobei vor allem technisch geschulte SA.-Pionierstürme herSo rettete die vorragende Arbeit leisteten. SA. in den an Waldbränden sehr reichen Gebieten von Hannover, Kurmark und Pommern viel wertvolles Volksvermögen. Hohe Bedeutung kommt hier auch dem bereits erwähnten Waldstreifendienst der SA. zu, der in Zu sammenarbeit mit dem Reichsforstamt und der Reichsarbeitsgemeinschaft für Schadenverhütung eingesezt wird. Die Streifen haben besonders · auf das im Walde verbotene Rauchen und Abkochen zu achten und sind im Widerhandlungsfalle zum direkten Eingreifen berechtigt. Die SA.-Führer und Männer leisten auch hier einen opferreichen Dienst, für den sie die Freizeit ihrer Sonntage hergeben. Wie erinnerlich, gingen über Mitteldeutschland im Laufe dieſes Sommers schwere Unwetter hernieder, bei denen Einheiten der SA.-Gruppe Mitte wiederholt eingesetzt wurden. Der Verlauf eines solchen Einsages wird aus folgender Darstellung deutlich : Am 21. Mai ging über Sangerhausen ein schweres Gewitter mit Wolkenbruch her nieder. In furzer Zeit standen Wohnungen, Läden und Keller unter Wasser, ganze Straßenzüge waren überschwemmt . Von der Jägerstandarte 13 wurden 130 SA.-Männer eingeſekt und an die größten Gefahrenstellen verteilt. Der Einſat war spät in der Nacht beendet. Aufgaben: Frei machen der verschlammten Höfe und Ställe. Insicherheitbringen des Viehs, Entleerung der überschwemmten Keller. Am gleichen Tage wurde die Kreisstadť Orte die ihr mit und Hedlingen Sandersleben und Giersleben durch schwere Wolkenbrüche und Hagelwetter heimgesucht. Die Wassermassen spülten die Felder
,, Schulparadies"
6. August 1937 von der Muttererde frei, Häuſer wurden zum Einsturz gebracht und Wohnungen, Keller und Straßen unter Wasser gesetzt. Zwei Menschen famen dabei ums Leben. 200 SA.-Männer der Standarte 40 aus Staßfurt wurden gleich nach der Katastrophe alarmiert und die Nacht über in Hedlingen eingesetzt. Am folgenden Tage kam es zu erneutem Einsaß unter Ablösung durch Einheiten der Standarten 225 und 26 Magdeburg, die einen Pioniersturm an die Unglücksstätte entsandten. Weitere Einheiten waren die ganze Woche über im Unglücksgebiet tätig. Hier waren die Aufgaben : Abfahren der zusammengetriebenen Schlammaſſen von Straßen, Wegen, aus Häusern, Kellern und Höfen. Räumung von Wohnungen und Ställen. Frei machen des verstopften Flutgrabens. Niederlegen und Sprengen von Gebäudeteilen. Abtragen schwerbeschädigter Dächer. Bau einer Notbrüde über den Flutgraben. Verpflegung der notleidenden Einwohner. Bei dem großen Brand einer KammgarnSpinnerei in Meerane konnten 100 EA.Männer eingesetzt werden, die durch ihre rasche Räumungsarbeit in dreistündigem Einsat 40 000 Kilogramm Zellwolle und andere Stoffe im Werte von 300 000 Mark vor der Vernichtung retteten und sie dem Volksvermögen erhielten. In diesem Falle hat eine Versicherungsfirma durch Zahlung einer Prämie an die SA. Standarte ihre Anerkennung für die geleistete Rettungsarbeit ausgedrückt. In ungezählten und ungenannten anderen Fällen noch findet die Bereitschaft zum tate träftigen Einsatz in der SA. ihren Ausdruck. Mag es nun die Hilfe bei überraschend eindie Kultivierung von Ödland oder das Einbringung der Heuernte, der Bau eines Hauſes, die Kultivierung von Ödland oded das Eingreifen bei sozialer und wirtschaftlicher Not : es wird in der SA. viel stille und entſagungsvolle Arbeit geleistet, die kaum je das Ohr der Öffentlichkeit erreicht. Troßdem verwirklicht die SA. auch hier so augenfällig wie kaum an einer anderen Stelle ihren ehernen Grundfah, den „Sozialismus der Tat“, der ohne Lohn und Beifall dem Wohle des Volkes dient.
Sowjetrußland
Die Wissenschaft im Holzschuppen - Mangelnde Lehrmittel und unzureichende Lehrer - Die Mädchenschule als Freudenhaus – Eingeständnisse der Sowjetpresse
NSK Es ist ganz aufschlußreich, einen Spaziergang durch die sowjetrussische Presse zu machen, um daraus Aufschluß über diesen „,,hohen Stand der Sowjetschule“ zu bekommen, den die kommunistische Presse der ganzen Welt über den grünen Klee lobt. Am 21. Juli schrieb die offiziöse Zeitung ,,Prawda“: „Noch einen Monat, und wir stehen am Beginn des neuen Schuljahres. Wieder werden die Schüler und Studenten auf der Suche nach Schulmaterial , nach Büchern und
Heften die Schwellen der Papier- und Bücherläden ablaufen. Von den benötigten 23 Millionen Heften wurden trotz der Bestellung bisher nur 1,7 Millionen hergestellt, und beim Ankauf der Altbücher konnten statt 8 Millionen nur 6,5 Millionen beigebracht werden." Aus dieser Tatsache geht hervor, daß es in den russischen Schulen an Heften und an Lehrbüchern fehlen wird. Von der Herstellung von neuen Schulbüchern wird schamhaft geschwiegen, da ja nicht einmal mehr die alten Bücher zu In derselben Ausgabe der erhalten waren.
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zuziehen. Es berichtet in einem Beispiel von vielen über die Verhältnisse in der Stadt In allen Theodofia in der Krim wörtlich : Schulen der Stadt gibt es Gruppen von 14- bis leichten 17jährigen Mädchen, die sich einen Lebenswandel" als ihr Ideal vorstellen. Sie gehen am Strande spazieren, machen dort Be= kanntschaften, flirten und gehen dann tanzen. Die Schüler veranstalten oft große Saufgelage. Der Alkoholgenuß ist außerordentlich verbreitet. Die Leiter der Verbände der Pioniere (organifierte Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren) find nicht imstande, die Jugend wirklich zu führen, da sie keinen Einfluß auf fie haben. Ja, fie zersetzen die Jugend selbst. So B. waren die Angehörigen des kommunistischen Jugendverbandes die Urheber von vielen Sexualverbrechen, wie der Vergewaltigung einer ganzen Reihe von minderjährigen Schülerinnen. Diese Tatsachen waren auch der Führung des Komsomols (Jugendverband ) bekannt, es wurde aber nicht das geringfte unternommen. Der Leiter der Pionierverbände der Stadt hat die Ausschweifungen der Schüler selbst mitgemacht, während der Sekretär oft mit minderjährigen Schülerinnen im Wagen Spazierenfuhr und sie dann in ſein Hotel mitnahm. Die Hauptschuld trifft natürlich das Schulpersonal. Der Turnlehrer der Schule Nr. 2 wurde, nachdem er mehrmals wegen Vergewaltigung minderjähriger Schülerinnen zur Verantwortung gezogen worden war, wieder in sein Amt eingesetzt. Der Schuldirektor erscheint betrunken in der Schule. Er erlaubt den Schülern in der Klaſſe das Rauchen." Dieser erschütternde Bericht stellt feinen Einzelfall dar. So berichtet dieselbe Zeitung am 29. Juni,,,daß die meisten Besucher des Zeltes im Zentralpark, wo man Wodka, Wein und Kognak bekommt, Jugendliche, sogar Kinder find. Seelenruhig schenken die Verkäufer den Kindern Wodka ein, ohne zu fragen , welche In der Zeitschrift „ Soz. Folgen das hat." Salonnosti" wird im Märzheft über die Lage der Frau in Rußland berichtet. Dabei werden besonders die Heiraten mit Minderjährigen an der Tagesordnung" geschildert, weil sie find. Die Täter werden nicht bestraft. Die Beamten, ja sogar die Richter vertuschen alles, ,,denn auch sie selbst heiraten Minderjährige". Über die Schule daselbst wird berichtet : ,, Sie ist ein Herd der Unsittlichkeit. Besonders schlimm sieht es mit dem Schulperſonal aus. Die Lehrer unterstüßen die Unſittlich feit in der Schule. Heiraten mit Minderjährigen finden bei ihnen stets Antlang, ja, fie verderben und vergewaltigen die Schülerinnen selbst. So haben verschiedene Lehrer ihre Schülerinnen vergewaltigt und andere haben elfjährige Mädchen geheiratet. In Kasachstan forderten einige hohe Verwaltungsbeamte „ die Lieferung“ von jungen Mädchen für einen Ausflug. Nachdem die Schulmädchen „ geliefert“ worden waren, wurde der Versuch gemacht, sie zu vergewaltigen. Eine andere Gruppe von eine verwandelte Sowjetbeamten hohen Mädchenschule in ein regelrechtes Freudenhaus. Sie veranstalteten Massenvergewaltigungen von Schulmädchen." So geht es in einer endlosen Reihe weiter. Diese niederschmetternden Beispiele dürften genügen, um über den hohen Stand der Sowjetschule" zu berichten.
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Frohe Menschen im Dienst der Volfsernährung Ausgleich der kulturellen und ſozialen Unterschiede zwiſchen Stadt und Land durch Freude und Schönheit der Arbeit auf dem Bauernhof NSK Es gehört selbstverständlich zur Sicherung der Ernte eine ganze Reihe sachlicher Voraussetzungen. Die Mittel, mit denen die Arbeit geleistet werden soll, müſſen einwandeine Forderung, die um so ernstfrei sein hafter zu erheben ist, je mehr der Betrieb mechanisiert ist. Aber ausschlaggebend ist auch hier wie überall die Lust und Liebe , mit der jede Arbeit angefaßt wird. Die Arbeitsfreude ist die beste Sicherung gegen Nachlässigkeit. Sie hat ihre Wurzeln in dem Verhältnis von Mensch zu Mensch. Das ist auf dem Lande in weit höherem Maße der Fall als in der Industrie, da ja auf dem Bauernhof der Begriff der „Schicksalsgemeinschaft“ das Zusammenleben in der ausgeprägtesten Form bestimmt. Hier gehört nicht nur der zur Familie, der mit unter dem gemeinsamen Dach wohnt. Die gemeinsame Sorge um Saaten und Ernten trägt der Landarbeiter vom Gutshof und von den Feldern, die er bearbeitet, auch in sein Haus, in seine Familie hinein.
Diese Verbundenheit kam am klarsten in den Jahren zum Ausdruck, als die Landwirtschaft in Ging es dem Not und Elend daniederlag. Bauern und dem Gutsherrn schlecht, dann fielen die Schatten der Sorge auf alle, die von der Arbeit auf der Scholle lebten. So mancher deutsche Landwirt hat gerade in diesen Jahren erfahren, wie wertvoll ein gutes Verhält = nis von Mensch zu Mensch innerhalb Viele einer Arbeitsgemeinschaft sein kann. Tausende unserer Landarbeiter gingen nicht wie ihre Arbeitskameraden in die Städte oder Industriezentren, weil das gute Verhältnis zu ihrem Bauern sie hielt. Und das ist auch eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Sicherung der Ernährung unſeres Volkes aus eigenen Mitteln : Der Zug vom Lande in die Städte und Industriezentren muß abgestoppt werden. Der Landarbeiter als Fachmann muß der Scholle erhalten bleiben. Über Möglichkeiten und Voraussetzungen dazu ist schon viel geredet und geschrieben worden. Es hat sich dabei gezeigt, daß dieses Problem sich nicht erschöpfen läßt mit der Frage nach dem persönlichen Verhältnis von Mensch zu Mensch. Die moderne Verkehrsentwicklung hat Stadt und Land einander sehr nahe gebracht und das schnelle Wiederaufblühen der Industrie lockt mit den Möglichkeiten neuer, gesicherter Existenzen. Ein Mensch, der nur das Land und sein Leben kennt, sucht ganz unbewußt nach einem Ausgleich zwischen seinem und dem Dasein, das er nur vom Hörensagen kennt. Diesem Bedürfnis kommt in erster Linie die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude mit ihren Einrichtungen und besonders mit der Dorfverschönerungsaktion entgegen. Die Erfolge be-
Kraft
stätigen, daß es gelingt, gewissermaßen einen kulturellen Ausgleich herbeizuführen. Doch darf man es bei solchen Bemühungen nicht bewenden lassen ; denn eine andere sehr wesentliche Frage erhebt sich nach dem sozialen Ausgleich. Wenn es in der Industrie möglich war, die Arbeit schön und würdig zu gestalten, dann können gleiche Grundsätze auch für das Land gelten. So läßt in erster Linie die Unterkunft der Hilfskraft noch sehr viel zu wünschen übrig. Die Zeiten, in denen der primitive Schlafwinkel genügte, müssen vorbei sein, wenn die Landflucht aufhören soll. Nicht minder wichtig ist die Einrichtung eines schönen, gefunden Gemeinschaftsraumes, und gerade die letzte Zeit bewies häufig genug, wie dankbar der Landarbeiter ausreichende Wasch- und Umkleideanlagen begrüßt, wie gerne auch er sauber und frisch in den Feierabend hineingeht. Zur Schönheit der Arbeit gehören auch alle Maßnahmen, die zur Erleichterung und zum Schuß der Arbeit dienen können. Eine Fülle von Taten kann hier die Quellen der Verärgerung und Arbeitsunluſt beseitigen. Fast jede Ausgabe der Tageszeitung bringt heute soziale Leistungsberichte aus Industriebetrieben, besonders dann sehr lebendig, wenn es sich um zusätzliche Leistungen handelt. Das Echo derartiger stolzer Errungenschaften dringt auch auf das Land, und es taucht heute schon in vielen Köpfen die stille Frage auf, ob man nicht auch die Landarbeit noch mancher Nachteile entkleiden könnte, indem man einen Ausgleich zu dem, was ihr noch daran fehlt, herbeiführt. Selbstverständlich kann der Maßstab der Stadt nicht unbesehen übernommen werden. Die Voraussetzungen zwischen Induſtrie- und Landarbeit sind zu verschiedenartig ; es darf nicht übereilt gehandelt werden.
Aber die Sorge um die Sicherung des Brotes durch Menschen, die mit der Scholle verwachsen bleiben, wird in den nächsten Jahren bleiben. Sie wird immer wieder vor die Fragen stellen : Wie ist das Verhältnis von Mensch zu Mensch zu festigen, wie wird der Ausgleich der fulturellen und sozialen Unterschiede zwischen Stadt und Land gefördert, und jede neue Tat wird belohnt werden durch arbeitsfrohe L. H. Menschen.
Hilgenfeldt in Danzig Vereidigung der Danziger NS.-Schwestern NSK Berlin, 6. Auguſt. Im Sizungssaal des altstädtischen Rathauses in Danzig findet am 10. August 1937 die Vereidigung der Danziger NS .-Schwestern statt. Bei dieser Feier wird Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt zu den NS.- Schwestern sprechen.
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In den Ostwind hebt die Fahne
... !
- Lehrerinn en aus Besuch im Austauſchlager für Erzieherinnen in Driebih Grenzlandfahrt als Abschluß allen Gauen lernen das Grenzland kennen der 14tägigen Lager NSK Zum erstenmal in dieſem Jahre ist von der Reichswaltung des RSLB. der Gedante der Austanschlager planmäßig organisiert worden. In 77 Lagern, die größtenteils längs der Landesgrenze liegen, wurden die Erzieher und Erzieherinnen zuſammenges zogen, um an Ort und Stelle das Grenzlandproblem lennenzulernen. Ein Mitarbeiter der Rationalſozialiſti. Ichen Barteitorreſpondenz ſuchte das Grenzlandlager Driebig bei Fraustadt auf, in dem eine Stamm mannschaft von neun Kurmärterinnen die Gäste aus den Gauen Sachsen, Magdeburg-Anhalt und München-Oberbayern in die gerade in diesem Grenzgebiet brennenden Grenzlandfragen einführt.
,,Von einem Dorf zum anderen kann man ein Pferd zuschanden reiten,“ erklärt uns ein Bauer, den wir auf dem Wege nach Driebiz trafen und den wir nach den besonderen wirtſchaftlichen Verhältnissen dieses Grenzkreises fragten. Dünn bevölkert, durch die unſelige Grenzziehung von Versailles zerstüdelt, bietet in der Tat dieser Grenzfreis, der früher zu Posen gehörte, [päter von dem Gau Kurmark übernommen wurde und erst vor Monatsfriſt als 49. politiſcher Kreis von der Provinz Schlesien übernommen wurde, ein Schulbeispiel für all die Sorgen und Nöte, mit denen täglich dieſe Grenzlanddeutschen zu ringen haben. Weit dehnen sich die ebenen Wiesen und mageren der aus, und kaum, daß ein Dorf zu Ende ist, schiebt sich ein mächtiges Walde stüd wie ein breiter Keil in die bebauten Felder. Grenzland, so weit das Auge reicht! Jahrzehntelang vom Reich vergessen, sich selbst überlassen, haben sich die Menschen, die dieses Land bebauen, gegen ihr schweres Schicksal aus eigener Kraft behauptet. Erst in den letzten Jahren hat man sich ihrer wieder erinnert. Nun Find Gruppen deutscher Erzieher und Erziehe rinnen angekommen, die den Menschen in dieſer Landschaft aufsuchen, seine Arbeit und seine Lebensweise sich ansehen, um dann im Reich das Verständnis dafür zu weden, daß hier im deutschen Osten ein Menschenschlag lebt, der zwar mit irdischen Gütern nicht reich gesegnet ift, aber zu dem treuesten gehört, der im deutschen Volke lebt.
In einem gutsherrlichen Landhaufe, das von einem üppigen Park umgeben ist, ist das Aus = tauschlager der Erzieherinen untergebracht. Als wir ankamen, war der Lehrgang gerade unterwegs auf einer Fahrt nach der Grenzstadt Fraustadt. Die Heimleiterin empfing uns und führte uns durch alle Räume des Hauses, die wir in Muße besichtigen konnten. Gleich hinter dem Eingang die mächtige, dunfelgetäfelte Diele, in der es sich, wenn an talten Winterabenden das Feuer im Kamin praffelt, herrlich siten muß. Und da, rechts von der Tür, hängt auch das „ Schwarze Brett“, das nun einmal zum Lagerleben gehört. Stubendienst, Flaggenparade, Sport, Unterricht, Ge=
samtaufsicht durch eine „ Kameradin vom Dienft“ : der Tag ist so eingeteilt, daß sich während der ganzen Dauer des Kurſus niemand über Lange weile beschweren kann. Die Zimmer find. freundlich und hell gehalten. Von jedem Fenster aus geht der Blick nach dem Park, in dem als Brunkstück eine übermächtige Trauerweide ihre Afte in das Wasser eines Parkteiches hängt. Als der Abend hereinbrach, rüdte der Lehre gang mit einem friſchen Marschlied durch das Tor des Austauschlagers. Und während in der halben Stunde bis zum Abendbrot die Lehrerinnen unten in der Diele Lieder sangen, hatten wir Gelegenheit, mit der Lagerleiterin, der stellvertretenden Reichsreferentin für weibe liche Erziehung im NSLB., Dorothea Hentschel , über Art und Ziele der Austauschlager zu sprechen. Sie erklärte uns, daß als Leitgedanke für die Gesamtarbeit, die hier geleistet werde, die Anfangsworte des Liedes stünden, das gerade unten gesungen wurde: In den Ostwind hebt die Fahne !" Ganz gleich, ob es ein Vortrag über Grenzfragen, über Landleben oder Menschen sei, der jeden Tag von einem vom Gau bestimmten Redner gehalten werde, oder eine Heimatstunde, die gegen Abend die Vertreterinnen eines be= stimmten Gaues hier veranstalten, oder ob es ein Offenes Singen sei, das im Dorfe im Kreiſe der Dorfbewohner veranstaltet werde. Das Wesentliche an diesem Lager aber sei, daß man sich nicht mit langen, wenn auch noch so lehrreichen Vorträgen begnüge, sondern ,,ins • Leben" hinausgehe, zu den Bauern, die auf den Feldern die Ernte heimbringen, und in die kleinen Grenzstädte, die wie deutsche Vorposten ins Land hineinschauen und in hundert Eden und Winkeln Zeugen uralter deutscher Kultur sind. Die große Grenz landfahrt , die den Abschluß dieses 14tägigen Lagers bildet und nach Schwenten, Unruhstadt, Groß-Posemuckel, Groß-Dammer und all die anderen Orte dieses Grenzkreises führt, werde noch einmal die Arbeit zuſammenfaſſen und noch einmal durch das tiefe Erlebnis der Fahrt den Teilnehmern das Grenzlandproblem mit allem Nachdrud offenbaren. Wir blieben nach dem Abendbrot auch noch beim Kameradschaftsabend, den diesmal die Kurmärkerinnen veranstalteten, zu Gast. Lichtbilder aus der Kurmärkischen Landschaft wur den durch den Projektionsapparat gezeigt, Lieder, alte schöne Volks- und Wanderlieder, wurden gesungen, und in dem herzlichen Einverständnis, das alle Lagerteilnehmer miteinander verbindet, zeigte sich am besten, daß dieser Weg, einen einheitlichen Erziehertop im ganzen Reich zu schaffen, der das wichtige Grenzlandproblem aus eigener Erfahrung kenne, der richtige ist.
Druck; M. Müller & Sohn AG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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NSKWochenschau
der
NSV
Gonderdienfi Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
Lebensschickſale
erzählen
Erlebniſſe aus der Arbeit des NSV.- Helfers – Seltsame Auffaſſung eines Familienvaters – Eine Frau kämpft für ihre Kinder – Nach 800 km Fußwanderung in die Heimat zurückgekehrt NSK Atten haben den üblen Ruf, trocken und unintereſſant zu sein. Wer aber in den Aktenstücken einer Ortsgruppe oder einer Kreisleitung der NSV. blättert, dem werden Menschenschicksale lebendig, der kann einen tiefen Blick auch in das Seelenleben mancher Volksgenossen tun, besonders wenn die Fürsorger, die jene Akten bearbeitet haben, die nötigen Erklärungen hierzu geben und von ihrem Erleben und ihrer Arbeit berichten. Denn diese Fürsorger sind durch ihre Tätigkeit zu Men = schentennern geworden; sie wissen zu erzählen von Volksgenossen, die entschlossen den Kampf gegen ein widriges Schicksal aufnehmen, und andererseits auch von seltsamen Käuzen, in deren Köpfen merkwürdige Ideen vom Leben und den Pflichten der Allgemeinheit gegenüber Zwei besonders bezeichnende Fälle [puten. feien hierzu erzählt : Traf da ein Kreisjugendpfleger der NSV. in einem Stadtteil Berlins, der durchaus nicht zu den ärmlichen gehört, auf der Straße einige Kinder in fadenscheiniger , zerlumpter Kleidung. Er forschte nach der Wohnung und mußte feststellen, daß in dieser Familie wirkliche Not herrschte, da der Vater dieser Kinder seit über fünf Jahren arbeitslos war. Ermittelungen ergaben, daß dem Mann wohl mehrfach Arbeit verschafft worden war, daß er aber nirgends ausgehalten hatte. Er hatte die Idee, er habe fünf Kinder und damit ſeine Pflicht dem Staate Jetzt solle der Staat ihm gegenüber erfüllt ! gegenüber seine Pflicht erfüllen : ihn und seine Familie ernähren! Ein Lebenslauf, den er für seine Bittbriefe an zahlreiche Regierungsstellen verfaßt hatte, ist bezeichnend für die Lebensauffassung dieses feltſamen Kauzes. Nachdem er darin seine frühere Arbeitstätigkeit geschildert hatte, kamen dann Säße wie : „ im Jahre 19 ... Sohn Friedrich, 19 ... Tochter Inge, 19 ... Sohn Robert usw. Selbst auf dem Briefumschlag schrieb er als Absender : XY3, Vater von fünf Kindern! Dieser merkwürdige Familienvater erhielt nun eine Vorladung vor die NSV., wo ihm eindringlich flar gemacht wurde, daß die Zeugung von fünf Kindern allein keine Leiſtung für den Staat darstelle, sondern daß eine solche erst darin zu erblicken sei, wenn er diese Kinder zu anständigen, pflichtbewußten deutschen Men= ſchen erziehen würde. Und als man endlich den Mann von seiner unsinnigen Idee geheilt hatte, beschaffte man ihm eine Stellung, in der er sich nun bereits länger Zeit gut bewährt hat
und die ihm auch volle Befriedigung bietet. Frau und Kinder aber sind für einige Wochen zur Erholung in einem Tagesheim der NSV. untergebracht worden. Ein zerrüttetes Familienleben ist auf diese Weise wieder gerettet worden durch tatkräftige und richtig angewandte Betreuung seitens der NSV., die auch weiterhin darüber wacht, daß der Mann nicht wieder rückfällig wird. Wie anders gelagert ist der zweite Fall . Da erscheint in der NSV.-Ortsgruppe eines Berliner Vorortes eine Frau mit drei Kindern, der man ansieht, daß sie eine lange Wanderung hinter sich hat. Sie ist aus dem östlichen Kongreßpolen bis Berlin zu Fuß gewandert und will weiterwandern bis in ihre Heimat, nach Frankfurt / M., wo ihre Geschwister und ihre 70jährige Mutter leben. Ein erschütterndes Lebensschicksal hat die Frau ins ferne Polen verschlagen. Vor drei Jahren hatte ihr Mann, der polnischer Staatsbürger deutscher Abstammung und als Arbeiter in einer Frankfurter Fabrik tätig war, das väterliche Bauern= gehöft geerbt und war mit seiner Familie dorthin übergesiedelt. Schon auf der Ausreise begann das Unglüc : durch jüdische Schieber verloren sie an der Grenze ihr ganzes Mobie Die kleine Bauernstelle, die schlechten liar. Sandboden aufwies, konnte die Familie nur fümmerlich ernähren ; der Mann, der in Frankfurt stets brav und fleißig gewesen war, ver lor allen Halt, schlug Frau und Kinder und bedrohte sie mit Totschlag. Schließlich verließ Völlig mittellos blieb die Familie er sie.
zurück. Diese Frau aber verlor bei all dieſem Elend ihren Lebensmut nicht. Das Heimatgefühl in ihr wurde übermächtig ; sie wollte nach FrankKurz entschlossen machte sie sich furt zurück. mit ihren Kindern, zwei kräftigen Jungen von 16 und 15 Jahren und einem blonden Mädel von 12 Jahren, auf den Weg und wanderte zu Fuß durch ganz Polen nach Deutschland. Unsägliche Strapazen haben diese vier Menschen auf sich genommen, oft bitter Hunger gelitten, aber ungebrochen waren ihr Lebensmut und ihre Zuversicht. Die Heimat rief, sie wanderten ja nach Deutschland! Hier, in Berlin, nachdem sie bereits etwa 800 Kilometer gewandert waren, wurden sie zum ersten Male an die NSV. gewiesen, die sich ihrer sofort annahm . Sie setzte sich mit dem In einem Rüdwandereramt in Verbindung. Wohnheim wurde der Familie für einige Tage
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eine Wohnstätte und Verpflegung geboten und den Rest der Reise wird die Frau mit ihren Kindern in der Eisenbahn zurücklegen können. Ich saß dieser Familie im Speisesaal des Wohnheimes gegenüber, einer Frau, die das Leben zu meiſtern verſtand und den Kindern, die trok ihrer Jugend schon so Schweres ere leben mußten, die aber den starken Lebenswillen ihrer Mutter ererbt haben. „ Wir wollen in Deutschland arbeiten, Landarbeit sind wir gewöhnt, wir wollen dem Führer helfen, die Ernte einzubringen ." Und der älteste Junge
Mutter bekommt
6. August 1937 rief aus : „Mein größter Wunsch ist, recht bald ein deutscher Soldat werden zu können !" * Das Leben schreibt Tag für Tag Menschenschicksale. Schicksale von unerhörter Tragit und dramatischer Wucht. Und jeder, der sich aktiv eingliedert in die Reihen der NSV.-Helfer, darf teilnehmen an diesem großen Geschehen, darf mithelfen, um das Schicksal so vieler Volks genossen besser zu gestalten. M. Peschmann.
eine
Haushilfe
So arbeiten die Haushilfen der RSB . -— Mutter kann sich endlich erholen Das Deutſche Frauenwerk und die Helferinnen der NSB, immer bereit NSK Alle im Haus hatten es mit angesehen, wie Frau Reschke immer elender und elender wurde. Manchmal blieb man auf der Treppe stehen und fragte, wie es ihr ginge. „ Ganz „ es gut“, sagte sie dann und lächelte müde, 66 Die ist bloß ein bißchen viel, wiſſen Sie . . anderen nidten verstehend : Mann und fünf Kinder und keine Hilfe - dafür war die Frau viel zu schwächlich! Und eines Tages war dann die bei Reschkes große freudige Aufregung Kinder erzählten es im ganzen Haus herum : Mutter wird verschiďt ! Jeder im Hauſe freute sich. Das war einmal ein Glücksfall für Frau Reschke ! Da würde sie hoffentlich erholt und friſch wieder nach Hause kommen. Bloß eine Frage blieb : Was wurde aus der Familie ! Aber es klappte alles wunderbar. Die beiden jüngsten Kinder kamen in ein Kinderheim der NSV . Blieben nur noch die ältesten drei und der Vater. Friedel, die „Große“, erzählte mir dann strahlend die große Neuigkeit: „ Wir kriegen eine Haushilfe !" „ Nanu“, meinte ich, „ während Mutter fort ist ?" Friedel nickte : „ Sie kommt jeden Morgen und macht uns Frühstück und besorgt den Haushalt und focht uns Mittagessen. Dann geht sie weg, nachmittags werden wir schon allein fertig, und abwaschen tu ich mit Kurtchen zusammen !" Es war wirklich so. Morgens sah man manchmal eine freundliche Frau ins Haus kommen, bei Reschkes schloß sie auf und verschwand in der Wohnung. Man traf sie unten an der Klopfstange und man sah sie Wäsche aufhängen oder begegnete ihr mit dem Einkaufneß, aus dem das Gemüse herausschaute. Das war die Haushilfe der NSV. , die den Haushalt in Schwung brachte, während Mutter Reschke in einem Müttererholungsheim in Thüringen neue Kräfte sammelte ... Einmal sprach ich mit der Friedel. Sie sah ganz glücklich aus. „ Mutter schreibt, sie hat schon fünf Pfund zugenommen", erzählte sie vergnügt, „ und sie braucht sich nun um uns gar keine Sorgen zu machen. Die beiden Kleinen find gut aufgehoben in dem Kinderheim , und wir ja auch. Aber freuen tun wir uns natürlich mächtig, wenn Mutter erſt wieder da ist!" Gewiß, es war zu verstehen, wenn sie sich freuten, die Kinder und der Mann. Aber
wie würde es mit Frau Reschke werden ? Würde die Erholung vorhalten ! Und wie würde es für fie sein, wenn nun gleich nach ihrer Rückkehr die Arbeit wieder in Bergen über sie herfiel? Wir waren im Hauſe alle ein bißchen in Sorge. Eines Tages war Frau Reschke wieder da. Sie strahlte, und ihre schmalen blassen Wangen hatten Farbe bekommen, man sah ihr die acht Pfund Zunahme an. Wird nicht so einfach für sie sein, Frau Reschke“, meinte ich, „nun gleich wieder die viele Arbeit -". Aber Frau Reschke schüttelte den Kopf. „ Das ist ja das Schöne“, erklärte ſie mir, „ denken Sie nur, die Haushilfe der NSV., die so schön für meine Familie gesorgt hat, bleibt mir noch ein paar Wochen, wenigstens täglich zwei bis drei Stun den! Ich bin ja so froh; was meinen Sie, was das ausmacht ! - Unsere Hauswalterin war bei mir und hat sich erkundigt, wie ich mich erholt habe. Und dann hat sie gesagt, die NSV. stellt mir auf ein paar Wochen eine Hilfe, damit die Erholung auch wirklich vor= hält ! " Und sie hat vorgehalten. Frau Reschke ist ein ganz anderer Mensch geworden. Und gelegent= lich hat sie mir erzählt, es wäre zu schön ; denn nun könnte sie zusammen mit der Haushilfe doch einmal richtig „ Grund" in ihre Wirtschaft bringen und hundert Dinge erledigen, zu denen sie sonst nie kam. Es wäre eine Hilfe, von der sie noch auf Monate die Auswirkungen merken würde ... Diese Haushilfen der NSV., die hauptsächlich aus den Reihen des Deutschen Frauenwerks und der Helferinnen der NS. Volkswohlfahrt ausgewählt werden, werden als stets bereite Hilfskräfte eingesetzt. Sie springen überall da ein, wo die deutsche Frau und Mutter einer Hilfe bedarf : so in finderreichen Familien, wo die Mutter die viele Arbeit nicht mehr bewältigen kann, dann zur Hilfe und Versorgung des Haushalts, wenn die Mutter oder eines der Familienmitglieder plöglich erkrankt und ganz besonders vor einer Niederkunft. Sobald die junge Mutter arbeitsunfähig und schonungsbedürftig wird, kommt solch eine Haushilfe zu ihrer Pflege und um ihren Haushalt zu versorgen. Auch während des Wochenbettes ― ſei es, daß die Wöchnerin zu Hause oder in einem Entbindungsheim
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Wir danken Ihnen, Herr Direktor ! NSK Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, was unser Direktor wohl mit der Liste der Belegschaft anfangen will, die ich als Sekretärin vor wenigen Wochen anfertigen mußte. Und das Seltsame war, daß genau angegeben werden mußte, welchen Beitrag jedes Gefolgschaftsmitglied für die NSV. leistet. Daß unser Betrieb bereits seit über einem Jahr ge= schlossen in der NSV. steht, war für unseren Direktor damals schon eine Ehrenfache. Nun sollte schon lange ein Betriebsausflug stattfinden, an dem auch der Betriebsführer teilnehmen wollte. Am Tage vorher ließ unser Direktor die gesamte Belegschaft zu einem Betriebsappell antreten, wo das Ausflugsprogramm mitgeteilt wurde. Mit fünf Omnibussen sollte es an einen der schönstgelegenen Ausflugsorte der weiteren Umgebung gehen, ein geeignetes Mittagessen, am Nachmittag Kaffee und Kuchen und am Abend wurde Tanz für alle kostenlos in Aussicht gestellt. Wie wir uns freuten ! Darauf dankte unser Betriebszellenobmann im Namen der Gefolgschaft und versprach am morgigen Tag alles zu tun, um diesen Betriebsausflug zu einer bleibenden Erinnerung zu machen. Schon glaubten wir auseinandergehen zu können, als der Direktor nochmals das Wort ergriff und vom wirtschaftlichen Aufbau im nationalsozialistischen Reich, von der Überwindung der Arbeitslosigkeit und vom Auftrieb in unferer eigenen Fabrik sprach. Er wies hin auf die Verpflichtung, den Einsatz und die Opferbereitschaft jedes Volksgenossen dem Führer und Staat gegenüber. Und dann nahm er eine lange Liste der Betriebsangehörigen zur Hand und verglich die Höhe des NSV.- Beitrags im Verhältnis zu dem Einkommen und den sozialen Abgaben des einzelnen Mitgliedes. Es genügt heute nicht mehr, so führte er etwa aus, lediglich der Form halber Mitglied einer so großen Organisation zu sein, wie es die NS.-Volkswohlfahrt darstellt, sondern es ſei Pflicht eines jeden, über den Mindestbeitrag hinaus das seine beizutragen. Der Direktor stellte es jedem frei , im Laufe der folgenden Woche im Lohnbüro den zu zahlenden NSV. - Beitrag zu ändern. In der Zwischenzeit sind genau vier Wochen vergangen, und gestern tonnte ich dem Chef melden, daß der NSV.-Beitrag der gesamten Ge= folgschaft um das Dreifache gestiegen ist. Ein nachahmenswertes Beispiel, das Vorbild und Anſporn für alle Btriebe ſein sollte! -frz-
Mütter, famen auf diesem Wege in den Jahren 1934 bis 1936 Gau Schleswigim Holstein in den Genuß eines drei- bis vierwöchigen Erholungsaufenthaltes. Zurzeit stehen dem Gau Schleswig-Holstein [ echs Mütterheime für die Müttererholungspflege zur Verfügung. Im Monat Juli weilen nun 97 Mütter aus allen Kreisen des Gaues in diesen Heimen, während sich die Gesamtzahl der in diesem Jahre zur Erholung entsandten Mütter bereits auf über 600 beläuft. L.
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Die kleine Gemeinſchaft im Kindergarten Aus der Geſchichte eines Kindergartens – Durch die NSV. erhalten und vergrößert Richtige Kindererziehung am lebenden Beiſpiel
NSK Einer Ausstellung, die der damals noch bestehende Hausfrauenverein im Jahre 1932 in einem östlichen Vorort Berlins veranstaltete, verdankt ,,Tante" Mathilde ihren Einzug in Die Kinderihren jezigen Arbeitsbereich. gärtnerin hatte während der Veranstaltung die nicht leichte Aufgabe, die Kinder der Ausstellungsbesucher eine Woche lang von morgens bis abends zu beschäftigen und zu betreuen, damit die Mütter während der Besichtigung volle Bewegungsfreiheit hatten. Als dann die Woche vergangen war, hörte man den einstimmigen Wunsch der Kinder : ,,Tante Mathilde ſoll wiederkommen !“ Aller Anfang ist schwer . Tante Mathilde kam auch wieder. Sie sprach mit dem Vorstand des Hausfrauenvereins und mit der Gemeindeverwaltung über die Errichtung eines Kindergartens. Und als ihr von der einen Seite Hilfe zugeſagt und von der anderen ein geeigneter Raum zur Verfügung gestellt wurde, ließ sie ihre Kindergarteneinrichtung kommen . Wenn auch der Anfang vielversprechend war, so zeigte sich sehr bald die Schattenseite. Denn Tante Mathilde mußte sich ja neben aller Liebe zu ihrem Beruf auch eine Existenz schaffen. Daran war aber nicht zu denken, denn finanziell war von einer Sicherung gar nicht zu reden. Wenn sie darüber hinaus Vormittag für Vormittag noch mehrere andere Kinder betreute, ohne etwas dafür zu nehmen, ſo tat ſie es, um den unbemittelten Eltern dieser Kinder zu helfen und die arbeitenden Mütter nach Möglichkeit zu entlasten. Dieser Zustand änderte sich auch im Verlauf von zwei Jahren nicht, weil es für viele Mütter nicht möglich war, für die monatliche vormittägliche Betreuung ihrer Kinder die ohnehin niedrige Summe aufzubringen. Tante Mathilde trug sich auch schon mit dem Gedanken, den Kindergarten aufzugeben und ihre kleinen Schußbefohlenen schweren Herzens auf immer zu verlassen. So half die NSV. Die Kindergärtnerin wandte sich dann an die Ortsgruppe der NSV. Dort erhielt sie keine Versprechungen ; vielmehr handelte die NSV., weil sie den Wert eines örtlichen Kindergartens einzuschätzen wußte. Und noch ehe ein Monat vergangen war, war aus dem privaten ein NS V. - Kindergarten geworden. Und Tante Mathilde blieb weiterhin. Ihre eigenen und die Räume des Kindergartens wurden ihr in einem der Gemeinde gehörenden Haus durch Vermittlung der NSV. zugewiesen . Sie er= hielt darüber hinaus eine monatliche Entschädigung von der NSV., mußte sich aber verpflichten, jedes ihr zugewiesene Kind zu be= treuen. Sie tat nichts lieber als das. Sie blieb, und wenn sie zuvor etwa acht bis zehn Kinder um sich hatte, zog sie von nun ab mit 20 bis
30 Jungen und Mädeln in den Wald, ins Freibad und in den Garten ; und nur bei ganz schlechtem Wetter wurde zu Hause“ geblieben. Die Arbeit wuchs im gleichen Maß. Die Kindergärtnerin brauchte Hilfe ; und Wochen später hatte sich eine 16jährige Helferin vollkommen eingearbeitet. Nun sind es bereits eineinhalb Jahre her, daß Tante Anneliese dort tätig ist, beſeelt von dem Gedanken, auch einmal Kindergärtnerin werden zu dürfen . Aber fie ist Waise. Sie wohnt bei Pflegeeltern, die ihr wohl den Besuch einer höheren Schule ermöglichen konnten, eine weitere Ausbildung aber nicht durchführen können. Doch auch hier wird es sich die NSV. nicht nehmen lassen, einen beruflich so ideal eingestellten Menschen zu unterſtüken. Der erſte Schritt ist bereits getan; Tante Anneliese ist zum Arbeitsdienst geschickt worden, und wenn ſie zurückkommt, wird ihr als Lohn für ihre selbstlose Tätigkeit im NSV.-Kindergarten höchstwahrscheinlich auch die Ausbildung Zur Kindergärtnerin ermöglicht werden. Kinder in enger Gemeinschaft Aber noch etwas anderes iſt intereſſant und in erster Linie erwähnenswert. Es handelt sich ja um einen NSV.-Kindergarten, der aus einem privaten Unternehmen entstanden war. Es tamen hier Kinder bemittelter und unbemittelter Eltern, Kinder aus grundverſchiehäuslichen Verhältnissen zusammen. Trotzdem gelang es der Leiterin, in allen ihren Schuhbefohlenen ein enges Zusammen gehörigkeitsgefühl und einen wunderbaren Gemeinschaftssinn zu wecken ; Tante Mathilde wußte ſie alle auf den gleichen Nenner zu bringen . Ein Kind hilft dem anderen. Wenn es zu den Frühstücksschnitten Kaffee oder Kakao gibt, achten schon die „ Großen“ darauf, daß auch die Kleinen ihr Teil bekommen. Einmal hatte Tante Mathilde Kirschen abgezählt und in eine Schüssel getan. Jedes Kind durfte zwei davon nehmen, und fünf Kirchen mußten übrigbletben. Und als Tante Mathilde wenige Minuten später ins Spielzimmer zurückkam, fand sie tat= sächlich die fünf überzähligen Kirschen unberührt in der Schüssel liegen. --- Als der Kindergarten eine richtige Schaukel bekam und das Wunderding" ausprobiert werden sollte, stellten sich die Kinder von ganz allein und ohne Streit in die Reihe, um nacheinander ſchaukeln zu dürfen. Einer der Jungen verstieg sich sogar zu dem Angebot : „ Tante Mathilde, ich will der allerlegte sein!" Nicht die Erziehung, sondern die Art der Erziehung macht es. Es geht ihr alles schnell von der Hand. Heute noch weigert sich der ,,Neuling", mit den anderen Kindern zu spielen, und einen Tag später man wundert sich vielleicht, wie es Tante Mathilde so gründlich zuwege bringen konnte kriecht der kleine Neuling so fröhlich zwiſchen den anderen herum als sei er schon Monate dabei. K. Stein.
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„Wir reiſen
an
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die
Oſtſee!“
Ein NSV.-Kindertagesheim fährt in Erholung Das Kinderheim Niendorf am Oftſeeſtrand Hier fühlen sich alle wohl
NSK „ Oh, eine Mühle !" Und der Chor stimmt an : „Mahle, Mühle, mahle . . . “ ! „ Da so viele Kühe !", „Ich auch sehen ...", drängt fich der kleine blonde Wuschelkopf an die ,,Tante" Begleiterin heran, weil sein Näschen noch nicht einmal den Fensterrand erreicht. Und so wird er hochgehoben und kann auch einen Blick auf die „ vielen Kühe“ tun.
Keine Zeit für Heimweh Auf der ganzen Fahrt von Flensburg nach Bad Niendorf an der Ostsee ist das Ausguden immer wieder ein Vergnügen ; und Langeweile fann gar nicht aufkommen. Der ganze D-Zug= Wagen, den die Reichsbahn für diesen Kindertransport zur Verfügung gestellt hat und der immer an einen neuen Zug an= gehängt wird, so daß gar nicht umgestiegen zu werden braucht, quirlt nur so vor Leben. 40 Kinder, die die NSV . im Kindergarten Harrisleefeld zusammengefaßt hat, meist Kinder, deren Mütter auf Arbeit gehen und die deshalb den ganzen Tag unter Aufsicht von zwei Kindergärtnerinnen und einer Helferin find, sollen für vier Wochen in das Kinderheim der NSV. in Niendorf einziehen. Das ist natürlich eine große Freude ! Und dann die Aussicht auf das Sandbuddeln ! Die vielen Schaufeln liegen schon zwischen dem Gepäck, und alle Kinder haben von der NSV . die gleichen roten Strandhöschen und weiße Sonnenhüte bekommen. Alles das ist überwältigend und wird immer wieder erörtert. Es ist weder Zeit für Abschiedsſchmerz noch für Schlafen. Husch, ins Bett . . . In Niendorf freilich, in dem großen, schönen Heim, ist plöglich auch die Müdigkeit da, und ſo gibt es nur noch ſchnell eine Taſſe Milch für den Durst, einen Teller Suppe, und dann geht es ins Bett. Große, lichte Schlafſäle mit bunten Vorhängen und weißen Betten warten schon auf die Kleinen. In jedem Saal schlafen auch einige Kindergärtnerinnen mit, um immer bereit zu sein. Und mit Begeisterung werden die Schlafanzüge aus dem Koffer gekramt, und dann friechen die kleinen Krabben unter die Dede.
„ Planschbecken“, „ Kohldampf“ und frische Eier Am nächsten Morgen sind wir dann noch einmal im Kinderheim geweſen, um uns den „ Betrieb“ einmal anzusehen. Die Kinder waren schon gewogen, angezogen und saßen vergnügt bei der Morgenſuppe. Als „ außerplanmäßiges“ Unternehmen stand noch die ärztliche Untersuchung bevor, und dann sollte es an den Strand gehen. Das NSV. Kinderheim liegt wenige Minuten vom Wasser. Es hat einen eigenen Strand, einen Garten, einen Hof mit einem lustigen
Springbrunnen und ist überhaupt wundervoll zweckmäßig und doch gemütlich eingerichtet. Jedes Zimmer hat einen Namen : da gibt es einen Schlafsaal „ Frische Bries“, einen "„" Störtebeder" - der Eßsaal heißt bezeichnend ,,Kohldampf" und eine wundervolle, gekachelte Duschanlage für warmes und kaltes Wasser, „ Planschbecken". Überall neben den Schlafräumen sind Waschräume mit vielen Waschbecken und fließendem Waſſer, und fein ſäuberlich hängen da die Waschlappen, die Handtücher und sonstige „ Reinlichkeitsutensilien" der Kleinen. Das Heim, das immer 75 Kinder aufnehmen. tann es sind jetzt noch einige ältere Kinder aus dem Rheinland da, die begeistert waren über die Kleinen -, hat eine eigene Hühner= zucht, die Liebhaberei des Pächters, die aber zugleich jedem Kind täglich ein frisches Ei sichert. Drei Kindergärtnerinnen und vier Helferin= nen sind fest im Heim angestellt ; dazu kommen nun noch die drei „ Tanten aus dem Harrislee= felder Kindergarten, die dort ebenso lange wie die kleinen Flensburger und Flensburgerinnen bleiben, so daß sie gar nicht erst das Gefühl der Fremdheit bekommen . Eine Ärztin untersucht die Kleinen bei der Ankunft und Abfahrt und steht jederzeit zur Verfügung, wenn es einmal notwendig sein sollte.
und recht gute Erholung! Es ist also wirklich für alles gesorgt. Man möchte am liebsten selbst dort bleiben. Und wenn man die herzliche, frische Art gesehen hat, mit der die jungen Kindergärtnerinnen den Kindern entgegenkommen, wenn man ihnen so die Freude anmerkt, die ihnen die Beschäftigung mit den Kleinen macht, dann kann man verstehen, daß sie sich dort so richtig wohlfühlen. Auch das Tagesprogramm ist ganz dazu an= getan: Um sieben Uhr aufstehen, Brot und Suppe effen, spielen, Mittag essen, schlafen, spielen ... und so fort, bis es um sieben Uhr nach der Abendsuppe ins Bett geht. ― Man ist überzeugt, daß die Kinder sich bei diesem Programm erholen müssen und daß sie mit „ soo dicken Backen und braun wie ein Neger" wieder nach Hause kommen werden . Dieses Kinderheim der NSV ., das gerade den unbemittelten erholungsbedürftigen Kindern die Möglichkeit gibt, frisch und kräftig zu werden, das zeigt wieder einmal ohne viele Worte durch die Tat, daß der Jugend Deutschlands Ed. die Sorge des Staates gilt.
Ostpreußens Beamte in der NSV . NSK Im Zuge der großen Mitgliederwerbung der NSV. konnten in Ostpreußen 1420 Beamte als neue Mitglieder geworben werden. Wie das Amt für Beamte mitteilt, gehören nun über 95 vH. der ostpreußischen B. Beamtenſchaft der NSV. an.
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o r t r e e : Wilhelm Weiß ; für die Mit der Herausgabe beauftragt i ſ Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. p Dito Dietrich , Reichspressechef ber NSDAP. o Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts n Stellvertreter: schriftleiter Helmut Sündermann. d Berlin. Wilhelm Ritgen. Sämtlich in e n z
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7. August 1937
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gkeit in der Volkstumspflege n Kräfte der Nation
geſehen Um die Erhaltung der
heit unseres Volles sehr dürftig wenn nicht gar falsch find. Sie haben nur die eine Aufgabe, zunächst einmal an sich selbst zu arbeiten und dann kein oberflächliches Urteil abzugeben. Wer ernsthaft Voltstumsarbeit betreibt, zieht nicht mit der Botanifiertrommel schwärmerisch durch die Gegend. Er ist ein Kerl, der die Welt mit klaren Augen ansieht, der wahr und aufrecht mit Wirklichkeiten arbeitet und nicht phantastischen Wunschgebilden nachläuft. Er ist aber auch ein Kerl, der Unwahrhaftigkeit und Kitsch mit Stumpf und Stiel ausrottet. Der „Kitsch" ist gefährlicher, als wir gemeinhin denken. Kitsch sitt noch vielfach anerkannt im Herzen des Menschen, deſſen Seele man früher, je nach politischen Geschäften, glaubte unbeschadet fneten und formen zu können. Und dieser Mensch, der mit Vorstellungen vergange= ner Zeitalter zu brechen gewillt ist und doch nicht so schnell den Weg zum Nationalsozialismus finden kann, wie es ſein guter Wille vorschreibt, hat das bestimmte Gefühl, daß alles, was hinter ihm liegt, unwahrhaft gewesen ist. Wenn er dann ehrlich mit sich zu ringen beginnt, wird er von selbst als Kämpfer für " Bolts- und Brauchtumsarbeit auf dem Wege, den wir zu gehen haben, voranschreiten. Aber diejenigen, die diesen inneren Kampf aus Bequemlichkeit vermeiden, die vielleicht nur aus Geltungsbedürfnis oder weil dabei etwas zu verdienen ist Volkstumsarbeit treiben wollen, werden weiterhin dem Kitsch verfallen, der uns heute in der ganzen Volks- und Brauchtumsarbeit immer wieder deutlich zeigt, wo der Hebel in nimmermüder Tätigkeit anzusehen ist. Es läßt sich nun unschwer im Laufe der Reichsarbeitswochen feststellen, wer den ehrlichen Willen hat, als Pionier für Volkstumsund Brauchtumsarbeit voranzugehen. Schon aus der ganzen Haltung und Einstellung des Menschen zur ernsthaften Arbeit während des Lehrganges geht das hervor. Es kommt nun darauf an, in der praktischen Arbeit die richtige Auswahl zu treffen und den richtigen Menschen an den richtigen Plaz zu stellen. Er muß
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NSK Folge 181 die Arbeit aus dem Herzen heraus mit einer Beharrlichkeit anpaden, die alle Hinderniſſe und Krisen, die gewiß auch hier auftreten, überwindet. Es werden noch Jahrzehnte vergehen, bis der Erfolg dieser Arbeit deutlich in Erscheinung tritt. Und wenn wir uns überlegen, wo uns Volkstumsarbeit begegnet und wieviel Menschen sich späterhin aktiv in diese Arbeit einzuschalten haben, werden wir ihre Bedeutung erkennen. Praktisch kann nämlich niemand in seinem Eigenleben an der Volkstumsarbeit vorübergehen. Wir finden sie in Festen und Feiern, in Sitten und Gebräuchen, im Volkslied, in der Volksmusit, im Kinderlied, im Tanz des Voltes, im Märchen, in Sagen und Mythen, im Volksmund, in Spruch und Volksrätseln, in Hausbau und Siedlung, Heimgestaltung, Tracht und Schmuck. Es ist notwendig, daß wir die richtigen Beziehungen zu jenen alten Sitten und Gebräuchen wieder finden, die wir im Leben der Gegenwart verstehen können. Dagegen lehnen wir es
Jedem
Henker
7. August 1937” ab, solche alten Sitten und Bräuche wieder zu neuem Leben zu erwecken, für die wir aus unferer weltanschaulichen Einstellung zur heutigen Zeit tein Verständnis haben. Dann würde Volkstumsarbeit zu einer vorübergehenden Modeerscheinung werden, wie es Menschen verstehen wollen, die jede Volks- und Brauchtumsarbeit aus ihrer inneren Einstellung zu den Dingen grundsäßlich ablehnen. Man kann aber nicht das ablehnen, wohin die nationalsoziali= stische Weltanschauung den der heutigen Zeit aufgeschlossenen Menschen führt, nämlich zu jenen starken seelischen Kräften, die unser Volk erhalten haben trok Zusammenbruch, trok Not, Elend und kulturellem Niedergang, wie er vollkommener kaum gedacht werden kann. Diese starken seelischen Kräfte, die sich in unserem man Boltstum erhalten haben, schlummern; muß sie weđen, um sie zum unerschöpflichen Kraftquell der ganzen Nation werden zu laſſen. Bolfstumsarbeit ist somit eine im höchsten v. Br. Sinne politische Aufgabe.
seinen
Orden
Neue Einzelheiten der ,,Reinigungs“-Aktion in Sowjetrußland now- Bewegung neuerdings „faschistisch“ verseucht NSK Die Nachrichten aus der Sowjetunion bringen immer neue Überraschungen. Die Zahl der verhafteten oder verschickten kommunistischen Führer wird immer größer. Stalin in seinem Wahn beseitigt einen nach dem anderen seiner Mitarbeiter, die noch vor kurzem als seine engsten Vertrauten galten oder die er gar, mit besonderen Vertrauensaufgaben ausgestattet, in die verschiedensten Teile der Sowjetunion sandte. Die GPU. entdeckt nun plöhlich überall Feinde des States" oder Troklisten. Jeschow, von dem es heißt, daß er die Traditionen des Tschekistenhäuptlings Feliz Dzierzynskij besonders pflegt, findet überall neue Opfer, um damit Jeinem Chef Stalin besonders zu imponieren. Ganze Behörden werden plöglich als völlig unzuverlässig bezeichnet, so zB. schreibt das Blatt „Isweftija“ davon, daß das System des staatlichen Handels an Bürokratismus, an schlechter Auswahl des Personals, an Vergeudung und Unterschlagungen franke. In der letzten Zeit sind auch ua, entfernt worden : Sulimow, der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der Russischen Föderativen Sowjetrepublik, sowie der Leiter des Kommissariats für Getreideund Viehzucht-Sowchosen der Union. An Stelle des ersten ist M. A. Bulganin getreten, an Stelle des zweiten T. A. Jurkin. Zum Stellvertreter von Molotow , dem Vorsitzenden des Volkskommissariats der UdSSR. , ist Mikojan ernannt worden. Das Amt des Vertreters des Volkskommissars für Ernährung erhielt Abraham Lazarusſohn Gilinſkij. Auch das Kommissariat für den Außenhandel ist einer gründlichen „ Prüfung“ durch den stalintreuen Jeschow unterzogen worden. Rosen = golz , der zurzeit verhaftet ist, wird vorgeworfen, daß er nicht imstande war, die Leitung des Handelsapparates in Ordnung zu bringen. Als Folge dieser ""Wühlarbeit der Volksfeinde" ſei der Handel mit dem Often einer der
- Stacha-
schwächsten Punkte auf diesem Gebiet, sagt die offizielle Mitteilung. Interessant ist die Tatsache, daß nun auch die Stachanow-Bewegung laut " Prawda" angeblich in den Dienst der Sabotagearbeit der Volks feinde gestellt sei, die sich mit Leib und Seele dem Faschismus verschrieben hätten. Viele Leiter von größeren Werken versuchten, so heißt es, die Stachanow-Bewegung zu verhindern und ihre Erfolge zu schmälern. Infolge dieser Denunziation find eine Reihe führender Wirtschaftler aus der Industrie bereits verhaftet oder gar liquidiert" worden. Auch auf anderen Gebieten werden von der GPU. immer neue "" Schädlinge" festgestellt. So wurde vor kurzem der „ idiotisch-leichtsinnige" Herausgeber der Zeitschrift der Sowjetkunst, S. L. Altmann, seines Amtes enthoben und ins Gefängnis gesetzt. Auch im Kommunistischem Jugendverband wurden angeblich Spionage= nester ausgehoben. So find der Sekretär des Moskauer Stadtkomitees des Komsomols, Schor= fin, sowie ein anderer Komsomol-Sekretär, Stdorow, aus ihren Ämtern entfernt worden. Auch in der Provinz hat eine Säuberung des Komso mols von den „ Volksfeinden “ eingeſeht : es sind von ihren Ämtern im Komsomol entfernt wor= den : Iljinskij, Andrejew, Klinkow, Lukjanow, Feinberg, Bubekin ua. Sogar in der Kaspischen Schiffahrt hat das weitsichtige Auge der GPU." Trokkisten-Schädlinge und Diverſanten entdeckt und entsprechend von ihren Ämtern entfernt : Menjailow, Milow, Grigorew, Semin und Boiko. Die Zahl der mit den höchsten Orden ausgestatteten Henker steigt von Tag zu Tag. Neben Jeshow und Wyschinskij sind in der letzten Zeit für mustergültige und selbstlose Ausführung der wichtigsten Aufgaben der Regierung" mit dem Lenin-Orden, dem Roten Stern und dem
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RSK Folge 181 Ehrenzeichen ua, folgende Tschetisten ausgezeichnet worden : L. A. Belskij , S. G. Wolynſkij , 6. G. Gendin, S. R. Glebow-Juff, A. K. Salpeter, L. W. Kogan, I. M. Leplewſtij , M. I. Litwin, M. P. Frinowskij, L. S. Altmann, Ja. A. Aronsohn, W. M. Brill, Iu. S. Wiſel, K. B. Gejmann, A. W. Guminskij, A. S. Krassowskij „, M. A. Listengurt, A. M. Chatanawer, M. M. Rubinstein, Ja. S. Hoje, E. L. Estrin. Außerdem sind folgende für gleiche „ rühmliche Taten" ausgezeichnet worden : H. H. Mugdussi, I. A. Geworkow, B. P. Kostikjan, E. D.
7. August 1937 Nikogoßjan, L. A. Markarjan, Ju. D. Sumbatow, B. 3. Gerassimow, P. A. Gawrilow, R. Ju. Engwer, L. A. Zinmann, T. M. Borschtschew, 3. P. Klimenczicz, A. D. Alijew, A. M. Tagijew. Bei der Anerkennung, die den Hentern zuteil wurde, und der hohen Bedeutung, die ihren Taten beigemessen wird, ist anzunehmen, daß noch allerhand von der jüdiſchen Moskauer Regierung in Richtung der Veränderungen im Sowjetapparat und der „ Liquidierung uner wünschter Elemente" zu erwarten steht. Dr. Georg Leibbrandt
Lachen im Arbeitslager
Die stolze" Fleischbrühe Streifzug durch allerlei Frohsinn im Reichsarbeitsdienſt und andere Merkwürdigkeiten Ernst des Lebens nicht ohne Humor NSK Wenn in einem Arbeitslager rund 200 junge Menschen zuſammen ſind, alle ſo um die zwanzig herum, dann liegt es auf der Hand, daß nicht den ganzen Tag Trübsal geblaſen wird, sondern daß im Gegenteil der Humor durchaus zu seinem Recht kommt. Und da es in jedem Lager sogenannte Stimmungskanonen gibt, die von Natur aus einen besonders begnadeten Humor mit auf den Weg bekommen haben, so leuchtet es jedem ein, daß sich da manchmal wirklich die Balken biegen. Allerlei lustige Streiche werden ausgehect, einer weiß immer eine schönere Schnurre als der andere, und das Lachen will manchmal gar kein Ende nehmen. Ereignete sich da in einem badenschen Arbeitslager folgende ergötzliche Begebenheit, die als die "3 Geschichte von der stolzen Fleischbrühe“ bald in die Annalen dieses Gaues einging. Ein allgewaltiger Küchenchef gibt seinen beiden Gehilfen den Auftrag, den Küchentisch zu reinigen. Die unterziehen sich auch mit Eifer dieser Aufgabe, und als ste zum Schluß gefragt werden, aus welchem Kessel sie denn das Wasser dazu genommen hätten, weist der eine auf einen Bottich, der in der Ede steht. Entsetzen zeigt fich in dem Gesicht des Kochs, der nur jammernd die Worte herausstößt : „ Meine arme Fleischbrühe !" Was entgegnet aber einer der Missetäter, der sich inzwischen gefaßt hat?: „ Als wir den Deckel hochhoben, da war die Fleischbrühe zu stolz, um uns auch nur mit einem Auge anzuschauen, wir hielten sie eben für Abwaschwasser !" Können Sie sich denken, daß es im Arbeitsdienst als Belohnung für geregelten Stuhlgang Bier gibt? Sicherlich nicht so ohne weiteres, aber Sie werden gleich sehen, daß es doch bet unserer Geschichte, die aus dem Hannoverschen berichtet wird, mit rechten Dingen zugeht. Ein kleines Städtchen, das in besonders herzlichem Verhältnis zu seinem" Arbeitslager steht, hat eine Reihe netter Gasthäuser, aber keines ist für Zusammenkünfte oder Versammlungen ge= eignet, für die lediglich die Turnhalle in Frage tommt, die natürlich wie alle Turnhallen teine. Siggelegenheiten aufweist. Ist nun eine Veranstaltung größeren Ausmaßes geplant, dann treten die Männer des Lagers vor den Gaſt-
häusern an, bepacken sich dort jeder mit vier Stühlen, und in geregeltem „ Stuhlgang" geht es zur Turnhalle. Am nächsten Tage werden die Stühle wieder zurückgebracht, und als Belohnung gibt es dann mal öfter ein Faß Bier. Womit die Aufklärung gegeben wäre. * In einer Kantine werden an einem Tisch lebhafte Probleme gewälzt. Georg, der unweit davon eine Zeitung lieſt, hört aus dem Gewirr der Stimmen immer wieder Richards kräftigen Baß heraus : „ Man muß auch die andere Seite hören, sonst kann man gar nichts beurteilen,“ verkündet er bereits zum drittenmal. Georg greift ein : „Seit wann läßt du denn auch mal den Gegner zu Wort kommen , Richard, wo du doch sonst so einseitig bist ?" Verständnisloſe Gesichter ringsum, dann toſendes Gelächter. Sie haben von einer Grammophonplatte ge= sprochen. * Was macht man, wenn irgendein Arbeitsmann, der soeben frisch ins Lager gekommen ist und von allerlei lederen Sachen, welche er von zu Hause bekommen hat, seinen Trupptameraden nichts abgibt? Oh, da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten ! Entweder legt man ihm in sein Bett, raffiniert in den Strohfad verpackt, eine Schüssel mit Waſſer, oder man trägt ihm vielleicht sogar sein Bett in den Hof heraus, sorgt dafür, daß er sein Spind selbst mit größter Anstrengung nicht öffnen kann, kurzum : Möglichkeiten, jemand zu einem guten Kameraden zu erziehen, gibt es un= zählige. Es wird jedem einleuchten, daß der Arbeitsdienst, genau wie die Wehrmacht, ſich naturgemäß im Laufe der Jahre auch eine eigene Sprache zugelegt hat, die man als Lagersprache zu bezeichnen pflegt. Aus ihr wollen wir einige Kostproben geben, um zu zeigen, daß man um Ausdrücke durchaus nicht verlegen iſt. Jeder Arbeitsmann raucht mal gern eine Zigarette, wobei es nun die verschiedensten Marken gibt, die im Handel wenigstens nicht unter dieser Bezeichnung bekannt sind. Da gibt es zum Beispiel das bekannte Format „ Udermark“ (reichliche Verwendung heimiſcher Kräu-
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NSK Folge 181 ter), oder „ Kaiser Friedrich“ (lerne leiden, ohne zu flagen) , und meit bekannt sind auch die Marken Heideröslein" (und der wilde Knabe brach) , "9Petrus" (er ging hinaus und weinte bitterlich) und „ Schachaufgabe“ (matt nach drei Zügen) .
Was ist eine Gefrierfleisch - Limou [ine ? Das ist doch ganz einfach, darunter versteht man - ein ungemein plastischer Ausdrud - die offenen Geländewagen des Arbeitsdienstes. Der Koch, von dem wir bereits oben eine kleine Geschichte erzählten,. hört auch auf die Namen ,,Soßenchef“, ,,Schmor" oder Fettmolch", seine Hilfskräfte tragen die nicht weniger schmeichelhafte Bezeichnung „ Spedwanzen". Daß es für das Bett eine Unzahl Ausdrücke gibt, liegt auf der Hand; wir nennen hier nur, nach dem Alphabet ge= ordnet ,,Buntkariertes“, „Falle“, Flohtiste". Kahn“, „Koje“, „ Korb“, „ Schlafpfuhl" und Belt". Wenn man morgens um 5 Uhr, da es noch
nicht sonderlich warm ist, zum Frühsport antritt, so wird daraus leicht — allerdings nur in den ersten Minuten ein Friersport". Der Plaz, auf dem die Ordnungsübungen abgehalten werden, hört auf den Namen „ Seufzerwieſe“, ,,Schweißsammelstelle" und Schleifstein". Angabe ist eine beliebte Beschäftigung während der Freizeit. Ein " Angeber" gibt eine „ Stange" oder eine „Welle" an, wenn er zum Beispiel erklärt : „Wir haben so gearbeitet, daß wir bis zu den Knöcheln im Schweiß standen". Man nennt dies auch Schauerlichen Aufschnitt". Und wenn der Arbeitsmann Urlaub hat, dann zieht er seine „ gute Züche“ an, worunter man die Ausgehuniform versteht, während für Arbeits- und Sportkleidung Ausdrüde wie „Kluft“, „Klamotten“ usw. gebräuchlich sind. Schier unerschöpflich ist die Lagersprache, die tagtäglich um neue Ausdrücke bereichert wird, der Erfindungsgabe des einzelnen sind dabei feinerlei Schranken gesetzt. Der kleine Ause schnitt, den wir hier gegeben haben, soll zeigen, wie der Humor im Arbeitsdienst durchaus zu L. seinem Recht kommt.
Die Autobahn der Zukunft –
Wirklichkeit geworden
„Der Wunschtraum jedes Ein Engländer über die deutſchen Reichsautobahnen Deutſchland und Stalien als Vorbilder für die Demokratien Kraftfahrers" NSK Die belannte Monatsſchrift „ G er mang and You" veröffentlicht in ihrer neuesten Ausgabe einen Aufsatz des englischen Bublizisten C. Leftod Reid über die Reichsautobahnen , den wir wegen seines besonderen Intereſſes auch für die deutsche Öffentlichkeit im folgenden auszugsweise wiedergeben. Kein Besucher des neuen Deutschland - insbesondere wenn er sich an die traurigen Tage der Inflation erinnert - Bann umhin, durch die Anzeichen des nationalen Wiederaufbaues tief beeindruckt zu werden : es ist, wie wenn man einen kürzlich noch todkranken Menschen wieder bei voller Lebenskraft findet. Der ge= legentliche Besucher ist überrascht von der herzlichen Freundlichkeit und Höflichkeit, mit der er begrüßt wird; der alljährliche Besucher bemerkt die sichtliche Zufriedenheit der Menschen; der Sportler findet an den herrlichen Freiluftbädern seine Freude, und der Kraftfahrer wird geradezu lyrisch über die neuen Auto = bahnen, die im ganzen Land gebaut werden. Und das mit Recht. Die französischen StraBen laufen gewöhnlich meilenlang geradeaus, aber sie sind schmal und meistens zu stark gewölbt. Die belgischen Straßen sind durch zuWir Engländer viel Pflasterung verdorben. haben Millionen für den Bau von Durchgangsstraßen ausgegeben und ihre Bequemlichkeiten dann wieder zerstört, indem wir sie den zahllosen Radfahrern öffneten, indem wir sie durch Kreuzungen und Umwege verdarben oder indem wir in der Mitte ein erhöhtes Pflaster an= brachten, das die Sicherheit erhöhen sollte, sich tatsächlich aber als eine wahre Todesfalle herausstellte wie jeder vernünftige Kraftfahrer voraussah. Nur in Deutſchland und in Italien werden die Autostraßen gebaut, wie man sie bauen sollte, nämlich zuerst und vor allem für Schnelligkeit ; vielleicht ein be-
zeichnendes Omen für die Verteidigerder Demokratie. In Deutschland werden die wichtigsten Städte durch solche Straßen miteinander verbunden, und verschiedene Strecken sind bereits fertig. Die Straße von Köln nach Bonn kann hier trotz ihrer Kürze -- als gutes Beispiel dienen . Sie ist mit ihren 12 % Meilen Länge die Verwirklichung der kühnsten Kraftfahrerträume, und mit einem guten Wagen kann man die Strece leicht in zehn oder sogar in acht Minuten zurücklegen. Kein Radfahrer schaukelt wie irrfinnig vor deinem Kühler herum ; sie haben ihren eigenen Fahrweg, und durch irgendeine in England leider unbekannte Methode sind sie gezwungen, sich auch daran zu halten. Es gibt feine unübersichtlichen Kurven ; Querstraßen werden entweder mittels Brücken über die Hauptstraße hinweg oder unter ihr durchgeführt, und wenn sie einmünden sollen, dann nicht im rechten Winkel, sondern über eine Art Seitenstraße, die den hereinſtrömenden Verkehr in kaum wahrnehmbarem Winkel in die Hauptstraße hereinführt. Die Bahn zum Überholen ist besonders bezeichnet und von genügender Breite ; und mit echt deutscher Gründlichkeit werden die Kraftfahrer immer wieder durch große Tafeln an den genauen Zweck der einzelnen Bahnen erinnert. Nachdem ich in Wagen jeder erdenklichen Größe und Fabritmarke über 25 Jahre lang in drei Erdteilen gefahren bin, auf Straßen, vom Piccadilly bis zu den schlechtesten Urwaldwegen Afrikas und des Fernen Oftens, konnte ich teinen Ort finden außer den Autorennstraßen ― wo der Kraftfahrer so sehr den Himmel seiner Wunschtärume erreicht wie auf den Reichsautobahnen des modernen Deutschland..
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Nationalſozialiſtiſche Brief and Drah rift der Schriftlettung: Berlin 628 68, immer , 0, H. Gernruf: 11 00 2 Berlag: & rang Gier Rad ., 6. m. 1. §., Zentrals :lag ber RSDUF ., Mingen • Berlin d: Cher. Berlag , Berlin_SW 68, 31 erprake 88. - Alle Zahlungen Rnd nach Berlin (Bokkſchedlonts Berlin 4454) zu richten
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für bie Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Dtto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDUB
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RSK Folge 182
Zur neuen Großaktion des Amtes
Geſunde
Partei Korreſpondenz
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9. August 1987
Schönheit der Arbeit "
erhält
Milliardenwerte
Beiſpiel im Gegenbeiſpiel aus einer Rundfahrt durch verſchiedene Arbeitsſtätten Große Aufgaben für Erschreckende Aufklärung durch das Mikroſtop verantwortungsbewußte Betriebe NSK Es ist schlimm genug, wenn ruhende Menschen schlechte Luft einatmen . Noch schlimmer aber ist es, wenn der schaffende Mensch während seiner anstrengenden Arbeit Gas, Staub, Rauch und Dunst seiner Lunge zuführt. Sind die deutschen Arbeitsstätten in dieſer Hinsicht in Ordnung? Theoretische Betrach= tungen find nuglos, also heißt die Parole : Hinein in die Betriebe!
Aber wie gesagt: Der Betriebsführer ist stola darauf, daß er einen Exhaustor ſein eigen nennt. Von Be- und Entlüftungsanlagen scheint er bisher nichts gehört zu haben. Die Männer in der Schleiferei tommen fich dagegen schon vor, als ob sie im Paradiese wären. Staub ? Ach ja, aber mehr als cine anständige Handvoll je Tag dürfte es kaum ausmachen.
Eine Armaturenfabrik. Armaturen ? Was ist das wohl ? Nun : eine Fabrik, die alle metallenen Bestandteile herstellt, die man zB. für Installationen von Wasserleitungen usw. benötigt, wie Wasserhähne und der= gleichen.
Weiter: Zum nächsten Betriebe. Eine große Gewiß, eine Uniformschneiderei ! Schneiderstube ist keine Gießerei. Wenigstens wird der Laie glauben, daß der Unterschied sehr groß sei. Aber das stimmt nicht ganz ! Denn gerade in Räumen der Bekleidungsindustrie Staube feine millionenfach ſchwirren
Die Fabrit liegt im Hinterhause eines üblichen Berliner Mietshauses. Zu ebener Erde hat man die Formerei und die Gießerei eingerichtet, während die Schleiferei in den Die oberen Stockwerken untergebracht ist. Formerei ist eine mehr als staubige Angelegen= heit, und der Betriebsführer ist sehr stolz darauf, daß wenigstens der größte Staub abge= saugt wird. Trogdem ist die Luft im Arbeitsraume noch derart „ dick“, daß man unwillkürlich ein Stoßgebet vom Stapel läßt : Gott sei Dank, daß ich hier nicht arbeiten muß! Die Gießerei nebenan iſt nicht beſſer dran. Gelbe stinkige Zinkdämpfe werden zwar so gut es geht durch Exhaustoren abgeleitet, und troßdem ist die Luft noch unerträglich. Während man draußen im Freien schimpft, daß das Thermometer 28 oder 30 Grad zeigt, haben die Arbeitskameraden hier in der Gießerei fast das Doppelte zu ertragen ; dabei gehen sie aber beileibe nicht spazieren, ſondern sie müſſen in dieser Umgebung schwer arbeiten.
Anrechnung der SA.-Dienstzeit Anordnung des Stellvertreters des Führers an die Kreisleiter NSK Berlin, 9. August. In der Durchführung einer Anordnung des Reichsfinanzministers, wonach den Arbeitern im öffentlichen Dienst die SA.- Dienstzeit wie die Zeit ihres Einsatzes für die Bewegung überhaupt bei der Bemessung der Arbeitsbedingungen angerechnet wird, wenn sie nachweisbar vor der Machtübernahme aktiv für die Bewegung tätig waren, hat der Stellvertreter des Führers nunmehr die Kreisleiter beauf= tragt, bei vorliegenden Anträgen auf Anrechnung der SA.-Dienstzeit die erforderliche Entscheidung zu treffen. Damit werden viele alte Mitkämpfer aus den Reihen der SA. auch bei der Gestaltung ihres Lohnverhältnisses die Anerkennung für ihren opferbereiten Einſat finden.
NSK Folge 182 fäserchen herum, die sich auf die Lungen der Gefolgschaft legen und damit ihre Gesundheit untergraben. Scheinbar ist aber der Betriebsführer von einem ganz anderen Geiste besessen. Er hat dafür gesorgt, daß über jedem Arbeitsplage , an welchem reichlich Staub eine Absauge = entwickelt wird , vorrichtung angebracht ist. Außerdem sorgt eine Lüftungsanlage dafür, daß die Luft im Raume ständig erneuert wird. Vielleicht ist die Anlage noch nicht ganz modern, aber immerhin sieht man den guten Willen. Auch der Wärmegrad der Luft im Arbeitsraum wird durch eine besondere Anlage geregelt. Wenn man sich die sonstigen Einrichtungen des Betriebes ansieht, die im Interesse der Gesundheit der Gefolgschaft nach und nach eingeführt wurden, dann muß man schon zugeben : Der Betriebsführer hat das Herz auf dem rechten Fleck, und außerdem ist er ein guter Kaufmann. * Gute Luft? Schlechte Luft ? Das scheint denn doch eine Wissenschaft für sich zu sein ! Es dürfte also nichts schaden, einmal einen Betrieb aufzusuchen, der sich mit dieser Frage von Berufs wegen befaßt. So etwas gibt es nicht ? Doch ! Im Westen Berlins arbeitet eine deutsche Luftfilter-Bau AG. an der Löſung dieses Problems. Nicht allein, daß dort Luftfilter gebaut werden, nein : vorher wird in einem Laboratorium untersucht, was überhaupt zu bekämpfen ist ! Was ist Staub ? Diese Frage wird erst einmal geklärt, denn wenn man einen Feind wiederringen will, muß man ihn vorher genau kennen.
Ein Blick durch das Mikroskop gefällig? Man schaut hinein - und prallt bestürzt zurück. Das ist Staub ? diese schwarzen ver schmierten Ungeheuer, diese scharfen Kristalle , diese farbigen Spizen und Eden? Und all dies soll ungehindert und unbekämpft die Lungen schaffender Menschen zerreißen und verstopfen dürfen ? Wenn man die Vergröße= rungen dieses Feindes aller schaffenden Menschen betrachtet, dann erst kann man die Berechtigung der Anstrengungen ermessen, die notwendig und unvermeidbar sind, um die Volksgesundheit zu schützen. Der Leiter der Fabrik ist wohl auf Grund der Kenntnisse der Materie eine Art Pessimist geworden. ,,Man hat in den Induſtrien, in welchen der Staub das Produkt bedroht, 3B. in der Filmindustrie oder in der optischen Industrie, ebenso auch in der Nährmittelindustrie Mittel und Wege gefunden, die Luft nicht nur staub-, sondern auch keimfrei zu machen. Aber der Mensch scheint wertloser zu sein als das Produft, denn man hat sich um ihn bisher weniger gefümmert." Bittere Worte, aber teilweise, wenn auch oft aus Unkenntnis, unbestreitbar wahr ! Denn warum entſtäubt oder entkeimt man nicht auch die Räume, in welchen der schaffende Mensch angeſtrengt arbeiten muß ? Oder die Räume, in welchen er nach seiner Arbeit Erholung sucht, zB. Kino, Theater usw.? Oder die
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9. August 1937 Räume, die er benutzt, um von seiner Wohnung zur Arbeitsstätte und zurück zu gelangen, das find sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel? Es ist wissenschaftlich festgelegt, daß eine Entstaubung mit einem Wirkungsgrad von 94 bis 98 v H. möglich ist. Gut, es sind zwar nicht 100 vH. ! Aber ob in einem Raum 100 Kilo oder nur 2 bis 6 Kilo Staub die Lungen schaffender Menschen angreifen, ist doch wohl ein gewaltiger Unterschied. Es gibt sehr zu denken, wenn dieser Wiſſenschafter sagte, 4 bis 6 vH. aller Produkte verderben mindestens durch den schädlichen Staub. Ein ganz Nachdenklicher fragte darauf : „ Herr Doktor, verderben auch vom Lebensalter des schaffenden Menschen durch den Staub ebensoviel Hundertteile ?“ Darauf kam die klare und kurze Antwort : „ Mehr !“ * Muß das sein? Hat das deutsche Volk wirklich soviel Reichtümer zu verschwenden? Man kann einmal alle ideellen Fragen zurückstellen und ein ganz kalter Rechner sein : Was hat des deutsche Volk bisher vergeudet, indem es nicht für gesunde Luft im Arbeitsraum sorgte? 25 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland ; man kann davon 10 Millionen abrechnen, die unter besseren Luftverhältnissen arbeiten. Man braucht auch nicht 4 bis 6 vH. in Anſah . zu bringen, wie es der Wiſſenſchaftler sagte, denn dies würde soviel bedeuten , wie drei bis fünf Lebensjahre. Aber rechnen wir einmal nur je ein Lebensjahr, das diese 15 Millionen Menschen unnötigerweise einbüßen und infolgedeſſen in diesem eingebüßten Lebensjahr nicht arbeiten können. Das bedeutet : das deutsche Volk verliert in jeder Generation 15 Millionen Arbeitsjahre. Wenn man das durchſchnittliche Jahreseinkommen des einzelnen mit 2000 Mark und den Wert der jährlichen Produktion mit dem fünffachen Betrage, das sind 10 000 Mark, an= sezt, so verliert das deutsche Volk in jeder Generation einen Produktionswert von rund 150 Milliarden Mark oder pro Jahr umgerechnet 4 Milliarden Mark. Das ist aber noch nicht alles. Gesunde Luft im Betriebe würde zugleich auch viele laufenden Krankheiten unterbinden. Wenn man diese Verluste durch Krankheiten hinzurechnet, so ist ein Gesamtbetrag von sechs bis sieben Milliarden Mark pro Jahr nicht zu hoch gegriffen. Ist es notwendig, erst zu sagen, daß mit diesem Betrage beispielsweise die große Frage deutschen Volle im der Altersversorgung hundertprozentig gelöst wäre? *
Gesunde Luft! Eine Frage, an der Millionen Menschen täglich achtlos vorübergehen. Um diese Achtlosigkeit das größte Hindernis jedes Fortschritts endlich zu beseitigen, hat das Amt " Schönheit der Arbeit" wieder einmal eine Großlampfaktion eingeleitet : Gesunde Luft im Arbeitsraum ! Diese Aktion kann nur ein Fanfarenstoß sein! An jedem einzelnen schaffenden Menschen liegt es nun, ganz gleich, ob Betriebsführer oder Gefolgsmann, die Wirkung dieses Signals zu erzwingen. Denn die Gesundheit eines ganzen Volkes verdient es, die leßte Kraft der GemeinPi. schaft zu mobilisieren.
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RSK Folge 182
Der
9. August 1937
Stammarbeiter
Wirtschaftsplanung, Reue Beziehung zwiſchen Mensch, Arbeit und Lebensraum Siedlungspolitik und Raumordnung in gleicher Ausrichtung NSK Der Begriff „Stammarbeiter", wie wir ihn heute verstehen, ist völlig neu und erst aus dem Gedankengut nationalsozialistischer Betriebsführung entwickelt worden. Freilich ist derjenige Arbeitskamerad, der für die Dauer mit ein und demselben Betriebe verbunden ist, keine Erscheinung, die es etwa erst seit vier Jahren gibt, oder die man erst jeht für die Zukunft anstrebt. Erst die liberalistische Epoche und gleichzeitig die immer offensichtlicher werdende Konzen tration der Industriearbeit, das Anwachsen der Industrien bis zu einem solchen Umfange, daß die Arbeitskräfte der Landschaft nicht mehr ausreichend waren, schufen jene Tendenz, die zugleich eine der markantesten und auch destruktivsten Erscheinungen des Arbeitslebens war: die Wanderungstendenz im deutschen Arbeitsleben, die über eine gegen seitige Befruchtung der Arbeitsmethodit und den Erfahrungsaustausch der Werkmannsbildung in verschiedenen Teilen des Reiches hinausging. Andererseits bedeutete die Konzentration zugleich auch eine Gefahr , weil in der Zeit demagogischer Wirtschaftskämpfe keineswegs die Sicherheit gegeben war, daß die angezogenen Arbeitermassen in dem ihnen gegebenen neuen Lebensraum + auf die Dauer auch wirklich beharren konnten. Der Zusammenbruch eines Werkes konnte auch vor dem Kriege, also in der Zeit industrieller Expansion, zugleich den wirtschaftlichen Zusammenbruch von Tausenden von Arbeitern oder Arbeiterinnen bedeuten, die, hätten sie ohne Schwierigkeit in einen anderen wirtschaftlichen Raum gelangen können, dort vielleicht sofort Arbeit und Brot erhalten hätten.
Soviel muß gesagt werden, um zu verstehen, eine welch entscheidende Tatsache die allmählich sich immer klarer herausbildende BerufsIchicht der deutschen Stammarbeiter darstellt. Auf eine Formel gebracht, kann von Don deutschen der Möglichkeit, Millionen Arbeitern zu Stammarbeitern zu machen, erst gesprochen werden, seitdem durch den Nationalfozialismus die Beziehung zwischen Arbeit und Boden hergestellt worden ist. Die hierher gehörenden Gebiete können in ganzem Umfange gar nicht auf einmal ausgesprochen werden. Aber es genügt schon, zu wiſſen, daß das, was man im allgemeinen unter Raumordnung versteht, hierher gehört : das heißt die Ordnung auch wirtschaftlicher, industrieller Unternehmungen in einer Stala, die den Bedürfniſſen und Besonderheiten einer Landschaft entspricht. Die Neugründung von Werken, wie wir sie beispielsweise im Vierjahresplan erleben, geht ohne weiteres mit den Absichten deutscher Bevölkerungs- und Sied= lungspolitik fonform. Was man im allgemeinen unter " Standordplanung" bezeichnet, das ist nichts weiter als die Aufgabe, die Neugründung von industriellen Betrieben in Zusammenhang
zu bringen mit den Notwendigkeiten der besonderen Lage einer Landschaft. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß auch heute noch derartige Neugründungen von Industrien in Teilen des Reiches vollzogen werden müssen, die das bevölkerungspolitische Reservoir als Baſis für diese neuen Stätten der Arbeit in ausreichendem Maße von vorn= herein nicht darstellen. Wenn man in dieſen Fällen nun Arbeiter aus anderen Gauen herbeiholen muß, so ist es hier wieder der nationalsozialistische Gedanke von der Ordnung des Arbeitsraumes", der mit dieſen Gründungen zugleich die Schaffung von Lebens . verhältnissen fordert, die den gaufremden Arbeiter an den neuen Boden auf die Dauer binden sollen. Mit dem auf lange Sicht geplanten Be = trieb wird in Zukunft der Stam m arbeiter verbunden sein der Arbeiter, der nach Möglichkeit auf Lebensdauer oder besser bis zur Altersgrenze für einen Betrieb seine Arbeit leistet, der einem Betriebe ein Höchstmaß von werkmännischer Erfahrung zur Verfügung stellen kann, und der demnach auch von diesem Betriebe die besondere soziale Be= treuung fordern darf, die dem Zufallsarbeiter des vergangenen Arbeitslebens gar nicht ge= geben werden konnte. Wenn der Nationalsozialismus es vermocht hat, die Zeit der unvorhergesehenen Betriebszusammenbrüche durch seine volkswirtschaftliche Planung auf lange Sicht zu überwinden, ſo iſt es für ihn genau ſo ſelbſtverſtändlich geweſen, vom ersten Augenblick an die „ Arbeit auf Dauer" für den qualifizierten deutschen Arbeiter zu fordern. Mehr noch: er gab sich nicht mit der Forderung zufrieden, sondern suchte von Anfang an eine Lösung , die neben dem über Jahre dauernden, wenn vielleicht auch ungeschriebenen, Arbeitsvertrag hinaus noch in anderer Hinsicht ein Höchstmaß wirtschaftlicher Sicherung mit sich brachte. 3um Stammbetrieb gehört die Stammsiedlung , die neben seelischen und politischen Momenten zugleich auch wirtschaftliche Vorteile mit fich bringt. Die Stammarbeitersiedlung schließt eine Fülle von arbeitspolitischen Erkenntnissen in sich, die sich in den bisher noch nicht einmal erörterten, nunmehr gelösten Problemen ausdrüdt. Hier her gehört die Frage des gekürzten Arbeitsweges , damit der verlängerten Freizeit , damit der Vertiefung häuslicher und familiärer Interessen , mit ande ren Worten : der Stärkung der Ürzelle des der Familie. Volkes Zur gesicherten Existenzgrundlage tritt durch die Siedlung des Stammarbeiters, durch den Erwerb eines bodenständigen Siedlungsbeſißes , die Festigung der Verbindung mit dem Lebensraum, in den die Arbeit gestellt ist. Die wirtschaftliche Stärkung dieser besonderen Arbeiter
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NSK Folge 182 schicht ist offensichtlich : durch die sorgfältige Planung des mit der Siedlerstelle verbundenen Ruzgartens , ebenso durch die geplante Kleintierhaltung wird dem Arbeiter ein zusätzliches Einkommen gegeben, das sich naturgemäß auch nahrungspolitisch in Zukunft auswirken muß. Der Siedlungsbeauftragte im Stabe des Stellvertreters des Führers, Dr. Ludovici, weist in seiner Schrift „ Das deutsche Siedlungswerk" darauf hin, daß der Lohnanteil, der im Arbeiterhaushalt für die Ernährung angesezt werden muß, besonders bei den kleinsten Einkommen, den größten Teil der baren Mittel beansprucht. Wenn es durch die Selbsterzeugung auf der Siedlerstelle möglich ist, einen Teil dieser Barmittel für anderweitige Ausgaben anzusetzen, so wird da mit offensichtlich, welche Bedeutung diese Siedlungsplanung für die deutsche Volkswirtschaft haben wird.
Mehr
Brot
durch
9. August 1937 Der Stammarbeiter wird , so in Zukunft zu einem bodenständigen, ſtädtiſchen Element, ähnlich wie es der Erbhofbauer für das Bauerntum auf dem flachen Lande ist. Und je weiter die Entwicklung führen wird, desto mehr wer= den die Erfahrungen den Begriff dieser Bodenständigkeit unterbauen, so weit, bis, wie Dr. Ludovici es andeutet, vielleicht einmal für den Stammarbeiter eine StammarbeiterRolle eingerichtet wird, die dem entspricht, was für den Erbhofbauern die Bauernrolle bereits heute darstellt. In dieser StammarbeiterRolle könnten in ähnlicher Form die besonderen Rechte und Pflichten, die der Stammarbeiter gegenüber der Volksgemeinschaft und der Zufunft des Reiches hat, festgelegt werden, ausgehend von dem Recht des deutschen Arbeiters nicht nur auf die deutsche Arbeit, sondern auch am deutschen Boden. GHC.
Schadenverhütung
Schuß der Ernte vor Brandgefahr In Deutschlands ältefter Feuerwehrſchule Einſatzbereit für den ernſteſten Fall 280 Millionen Mart find es, die alljährlich durch Erntebrände dem Bermögen unseres Boltes genommen werben! Dieſe Riesensumme ſteht als erſchredendes Fanal am Anfang einer neuen Aufklärungsaktion der Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung, die unter der Parole ,,Schüßt die deutsche Ernte vor Brandgefahr!“ läuft. NSK Zweieinhalb Millionen freiwillige Feuerwehrleute sind in ganz Deutschland Tag und Nacht bereit, kostbares Gut den Flammen zu entreißen, wenn ein Unglück, eine Katawie oft leider ! — der strophe oder auch Leichtsinn es ihnen blindlings in den Rachen Das Feuerlöschgesetz geworfen haben. vom 15. Dezember 1933 hat sie alle zusammen mit der hauptberuflichen Feuerlöschpolizei dem Chef der Deutschen Polizei, Reichsführer 44 Himmler unterstellt. Damit haben sie mit ihren besonderen Aufgaben die Anerkennung der Öffentlichkeit gefunden und sind in den Staatsorganismus eingegliedert worden . Das gleiche Gesetz hat auch als eine der wichtigsten Maßnahmen Mittel für die Errichtung von Feuerwehrschulen bzw. deren Ausbau zur Verfügung gestellt. Den erſten ſchulmäßigen Betrieb für den Unterricht im Feuerlöschwesen hat in Deutschland die Provinz Brandenburg im Jahre 1927 im Schloß Bahrensdorf bei Beeskow in der Mark eröffnet. Die gleiche Schule ist in den Jahren 1934 und 1935 aus den gesetzlichen Mitteln bedeutend erweitert worden und ist heute die größte und mit allen modernen Geräten ausgestattete Ausbildungsanstalt für freiwillige Feuerwehrmänner im Reich. Denn schließlich genügt die Bereitschaft und Opferwilligkeit dieser Volksgenossen ja nicht allein, um Menschen - und in diesen Tagen vor allem die Ernte ! - vor Schäden durch Feuer zu bewahren, auch die modernsten Geräte, die man ihnen im Augenblick der Ge= fahr in die Hand drücken könnte, nüßen nichts : wenn sie sie nicht zu gebrauchen verstehen und
auf den verschiedenſten Gebieten des Wiſſens und der Technik, im Bauwesen, in der Elektrizität, in der Brandbekämpfungstaktik, im Feuermeldewesen, in der Löschwasserversorgung, im Gasschutz und im Sanitätswesen Bescheid wissen. In Brandenburg ist in den lezten zehn Jahren kein freiwilliger Feuerwehrmann als Löschmeister oder Brandmeister bestätigt worden, wenn er nicht zwei Lehrgänge im Schloß Bahrensdorf erfolgreich durchgeführt hatte ! Und so wird es in allen Provinzen demnächst sein! Wer einen wasserspeienden Schlauch halten kann, ist noch lange kein Meister in der Gefahrenabwehr : Brandbekämpfung heißt nicht das Feuer ersaufen, sondern unter Bermeidung von Wasserschäden die Flammengefahrlos machen! So wenig wie eine undurchdachte Praxis helfen wird, kann auch der nüchterne Gesezestert allein alles machen. Er bestimmt zB., daß im Umkreis von 15 Kilometer immer eine Motorsprite sein muß. Aber was wäre die Wehr eines fleinen kurmärkischen Ortes vor kurzem gewesen, wenn sie ihre Handpumpe nicht gehabt hätte : Die Motorsprize liegt im näch= ften Dorf, die vorhandene Handsprize aber gab sechseinhalb Minuten nach dem Alarm schon Wasser. Natürlich wäre auch das nicht gegangen, wenn sich der Dorfteich nicht in ordnungsgemäßem Zustand befunden hätte. In der Feuerwehrſchule kann der zukünftige Löſchmeister sehen, welche Möglichkeiten zur Wasserbeschaffung vorhanden sind . Er wind später zu Hause je nach der Lage seines Dorfes den Anschluß an die Waſſerleitung, den Dorfteich, den Bach oder einen Tiefbrunnen anzapfen, er wird zu der Anlage einer Zisterne aber immer zuletzt schreiten : Sie kostet viel Geld, und sie wird nur bei einer Mindeſtgröße von 70 Kubikmeter genehmigt, weil sie bei geringeren Wassermengen für den Ernstfall doch nicht genügen würde.
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9. August 1937 Räume, die er benutt, um von seiner Wohnung zur Arbeitsstätte und zurück zu gelangen, das find sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel? Es ist wissenschaftlich festgelegt, daß eine Entstaubung mit einem Wirkungsgrad von 94 bis 98 v H. möglich iſt. Gut, es sind zwar nicht 100 vH. ! Aber ob in einem Raum 100 Kilo oder nur 2 bis 6 Kilo Staub die Lungen schaffender Menschen angreifen, ist doch wohl ein gewaltiger Unterschied. Es gibt sehr zu denken, wenn dieser Wiſſenschafter sagte, 4 bis 6 vH. aller Produkte verderben mindestens durch den schädlichen Staub. Ein ganz Nachdenklicher fragte darauf: „ Herr Doktor, verderben auch vom Lebensalter des schaffenden Menschen durch den Staub ebensoviel Hundertteile?" Darauf kam die klare und kurze Antwort : ,,Mehr !" * Muß das sein ? Hat das deutsche Volk wirf lich soviel Reichtümer zu verschwenden? Man kann einmal alle ideellen Fragen zurückstellen und ein ganz kalter Rechner sein : Was hat des deutsche Volk bisher vergeudet, indem es nicht für gesunde Luft im Arbeitsraum sorgte? 25 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland ; man kann davon 10 Millionen abrechnen, die unter besseren Luftverhältnissen arbeiten. Man braucht auch nicht 4 bis 6 vh. in Ansah . zu bringen, wie es der Wissenschaftler sagte, denn dies würde soviel bedeuten , wie drei bis fünf Lebensjahre. Aber rechnen wir einmal nur je ein Lebensjahr, das diese 15 Millionen Menschen un= nötigerweise einbüßen und infolgedessen in diesem eingebüßten Lebensjahr nicht arbeiten können. Das bedeutet : das deutsche Volk verliert in jeder Generation 15 Millionen Arbeitsjahre. Wenn man das durchſchnittliche Jahreseinkommen des einzelnen mit 2000 Mark und den Wert der jährlichen Produktion mit dem fünffachen Betrage, das sind 10 000 Mark, ansegt, so verliert das deutsche Volk in jeder Generation einen Produktionswert von rund 150 Milliarden Mark oder pro Jahr umgerechnet 4 Milliarden Mark. Das ist aber noch nicht alles. Gesunde Luft im Betriebe würde zugleich auch viele laufenden Krankheiten unterbinden . Wenn man dieſe Verluste durch Krankheiten hinzurechnet, so ist ein Gesamtbetrag von sechs bis sieben Milliarden Mark pro Jahr nicht zu hoch gegriffen. Ist es notwendig, erst zu sagen, daß mit diesem Betrage beispielsweise die große Frage deutschen Volke im der Altersversorgung hundertprozentig gelöst wäre ? * Gesunde Luft! Eine Frage, an der Millionen Menschen täglich achtlos vorübergehen. Um diese Achtlosigkeit — das größte Hindernis jedes Fortschritts — endlich zu beseitigen, hat das Amt Schönheit der Arbeit“ wieder einmal eine Großkampfaktion eingeleitet : Gesunde Luft im Arbeitsraum ! Diese Aktion kann nur ein Fanfarenſtoß ſein ! An jedem einzelnen schaffenden Menschen liegt es nun, ganz gleich, ob Betriebsführer oder Gefolgsmann, die Wirkung dieses Signals zu erzwingen. Denn die Gesundheit eines ganzen Volkes verdient es, die leßte Kraft der GemeinPi. schaft zu mobilisieren.
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Arbeit und Lebensraum Wirtschaftsplanung, aumordnung in gleicher Ausrichtung
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zu bringen mit den Notwendigkeiten der besonderen Lage einer Landschaft. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß auch heute noch derartige Neugründungen von Industrien in Teilen des Reiches vollzogen werden müſſen, die das bevölkerungspolitiſche Reservoir als Basis für diese neuen Stätten der Arbeit in ausreichendem Maße von vornherein nicht darstellen. Wenn man in diesen Fällen nun Arbeiter aus anderen Gauen herbeiholen muß, so ist es hier wieder der nationalsozialistische Gedanke von der Ordnung des Arbeitsraumes", der mit dieſen Gründungen zugleich die Schaffung von Lebensverhältnissen fordert, die den gaufremden Arbeiter an den neuen Boden auf die Dauer binden sollen . Mit dem auf lange Sicht geplanten Be = trieb wird in Zukunft der Stamm arbeiter verbunden sein der Arbeiter, der nach Möglichkeit auf Lebensdauer oder besser bis zur Altersgrenze für einen Betrieb seine Arbeit leistet, der einem Betriebe ein Höchstmaß von werkmännischer Erfahrung zur Verfügung stellen kann, und der demnach auch von diesem Betriebe die besondere soziale Be= treuung fordern darf, die dem Zufallsarbeiter des vergangenen Arbeitslebens gar nicht ge= geben werden konnte. Wenn der Nationalsozialismus es vermocht hat, die Zeit der unvorhergesehenen Betriebszusammenbrüche durch seine volkswirtschaftliche Planung auf lange Sicht zu überwinden, so ist es für ihn genau so selbstverständlich gewesen, vom ersten Augenblick an die 99Arbeit auf Dauer" für den qualifizierten deutschen Arbeiter zu fordern. Mehr noch: er gab sich nicht mit der Forderung zufrieden, sondern suchte von Anfang an eine Lösung , die neben dem über Jahre dauernden , wenn vielleicht auch ungeschriebenen, Arbeitsvertrag hinaus noch in anderer Hinsicht . ein Höchstmaß wirtſchaftlicher Sicherung mit sich gehört die Zum Stammbetrieb brachte. Stammsiedlung , die neben seelischen und politischen Momenten zugleich auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Die Stammarbeitersiedlung schließt eine Fülle von arbeitspolitischen Erkenntnissen in sich, die sich in den bisher noch nicht einmal erörterten, nunmehr gelösten Problemen ausdrüdt. Hier her gehört die Frage des gekürzten Ar = beitsweges , damit der verlängerten Freizeit , damit der Bertiefung häuslicher und familiärer Interessen , mit ande ren Worten: der Stärkung der Urzelle des Volkes ---- der Familie. Zur gesicherten Existenzgrundlage tritt durch die Siedlung des Stammarbeiters, durch den Erwerb eines bodenständigen Siedlungsbefizes, die Festigung der Verbindung mit dem Lebensraum, in den die Arbeit gestellt ist. Die wirtschaftliche Stärkung dieser besonderen Arbeiter-
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9. August 1937 Der Stammarbeiter wird , so in Zukunft zu einem bodenständigen , städtischen Element, ähnlich wie es der Erbhofbauer für das Bauerntum auf dem flachen Lande ist. Und je weiter die Entwicklung führen wird, desto mehr wer den die Erfahrungen den Begriff dieser Bodenständigkeit unterbauen, so weit, bis, wie Dr. Ludovici es andeutet, vielleicht einmal für den Stammarbeiter eine StammarbeiterRolle eingerichtet wird, die dem entspricht, was für den Erbhofbauern die Bauernrolle bereits heute darstellt. In dieser Stammarbeiter= Rolle könnten in ähnlicher Form die besonderen Rechte und Pflichten, die der Stammarbeiter gegenüber der Volksgemeinschaft und der Zufunft des Reiches hat, festgelegt werden, ausgehend von dem Recht des deutschen Arbeiters nicht nur auf die deutsche Arbeit, sondern auch am deutschen Boden. GHC.
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9. August 1937 ganges, den er zusammen mit dreißig bis vierzig Kameraden in etwa einer Woche absolviert. Die schwerste Prüfung allerdings bleibt die Arbeit im vergasten Raum, wo er mit Gasmaske und voller Ausrüstung über schwierige Hinderlaufen, springen und nisse hinwegtriechen, steigen muß. Und am Ende dieser Bahn wird seine Kraftreserve durch die Energiemeſſung an einer Pumpe festgestellt. 7000 vom fast 90 000 turmärkischen freiwilligen Feuerwehrmännern haben schon diesen harten Gang hinter sich. Sie haben ihre Berufsausübung unterbrochen, um fich für den Dienst an der Allgemeinheit zu vervollkommnen !
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Die Tage der Ernte aber fordern von allen ihren Kameraden im Reich höchste Bereitschaft : Nichts bann das deutsche Volt härter treffen als die Vernichtung eines Teiles feiner Ernte,. eines Teiles feines Brotes. Die freiwilligen Feuerwehren stehen in allen Dörfern für den Fall der Gefahr bereit. Aber noch besser ist dies : Die Gefahr sollte gar nicht erst heraufbeschworen, die Kraft dieser Männer gar nicht erst auf die Probe gestellt werden. Vor der Schabenbekämpfung steht die Scha = denverhütung. Die Frage der Ernte macht die Vorsicht zum Gesetz ! Dr. Bcht.
kung:
hosse,
oder
stirb !
Willen und seinen Plänen völlig gefügig machen will. Im Kampf um ihre nationale Unabhängigkeit und die Erhaltung ihrer nationalen Eigenart haben diese Länder hinreichende Erfahrungen gemacht, um zu wissen, was ihnen. diese Wahlen bringen werden. Denn Mostau hat in diesem Kampf mit den grausamsten und brutalsten Mitteln, denen sich der Bolschewismus je bediente, den nationalen Widerstand dieser Länder gebrochen. In diesen Ländern weiß man nur zu gut, wie jene Ankündigungen der Sowjetpresse aufzu= fassen sind, in denen, wie es die Iswestija" schrieb, heißt : ,,Der Wahlkampf wird in einer scharfen Form verlaufen, weil einzelne Gruppen der Bevöl terung ihr Interesse verteidigen und ihre Kandidaten aufstellen werden." Ein sehr bezeichnendes Merkmal dieser ,,Wahl" ist auch eine Anordnung für die Orga= nisationen , die ihre Kandidaten aufstellen, in der verlangt wird, daß der lokalen Wahlkom, mission jedes Sigungsprotokoll vorgelegt wird, in dem jedes Wort der Redner aufgeführt zu sein hat. Es dürfte tein Zweifel bestehen , daß die GPU. diesen Protokollen das meiste Inters eſſe entgegenbringen wird, um nach ihrer langs jährig bewährten Methode die „ demokratische “ Freiheit der Wahl auf jeden Fall sicherzustellen ..
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tlich : Erika Kirmife
Frau
Kurzberichte für die Frau
chen Frauenfchaft und des Deutschen Frauenwerkes
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9. Auguſt 1937
ziehung der Frau
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mzips
Geistige und körperliche Elastizität
bildung der mütterlichen Frau als lehtes Ziel ihre gefühlsbetontere Art zu nehmen und sie in ihrem Wesen vergröbern zu wollen, hieße, in ihr die Quellen verschütten, aus denen einzig und allein Volfskultur erwachsen kann, hieße, dem Volt die Stätten nehmen, an denen dieſe kulturellen Güter behütet und gepflegt werden. Wir wollen um Gottes Willen nicht wieder eine Zeit heraufbeschwören, in denen die Frauen ihre Schwächen pflegten, und in der sie verschwärmt hinter ihrem Stickrahmen saßen. Unsere Gegenwarts- und Zukunftsfrauen müſſen etwas leisten können. Sie müssen für den Lebenskampf an der Seite des Mannes wohl gewappnet ſein, aber mit ihren eigenen Waffen, nicht mit vom Manne ausgeliehenen; an denen würde ihr Wesen allmählich zerbrechen. Ihre Waffen sollen sein: ihr gesunder Instinkt, * ihre Verwurzelung in der Natur ! Dann, wie schon erwähnt, ihre Elastizität, ihre körperlich-seelisch-geistige Spannkraft! Das ist eine Kraft, die sie am stärksten in ſich erziehen muß. Zu jeder Spannkraft gehört naturgemäß Span= nungs- und Entspannungsfähigkeit, eine gute Mischung von Aktivität und Passivität, überall, wo diese Harmonie gestört ist, ist auch die organische Wesenseinheit der Frau gestört. DulWarten und Zupacken den und Handeln Insichruhen und Ausströmen Horchen und Sichmitteilen - das sind Eigenschaften, die trok ihrer scheinbaren Gegensäglichkeit, durch die Spannkraft ihres ganzen Wesens in der Frau vereinigt werden müſſen. Diesen Gegebenheiten in der weiblichen Natur muß der Weg der Gesamterziehung, aber auch der Weg der Leibeserziehung entsprechen. Weckung der unbewußten Kräfte, Erziehung zu gesunden Sinnen, ausgehend vom naturhaften, organiſchen, auf der einen Seite ; aber auch ſtarfes Bewußtmachen der ordnenden, formender Kräfte und der Willenstätigkeit auf der anderen Seite. Wie in jeder Erziehung, so müssen auch hier der bewußte und der unbewußte Erziehungsweg wohl gegeneinander ausgewogen werden. Wir sind im Augenblick sehr geneigt, der unbewußten Erziehung den Vorrang zu lassen, vielleicht aus dem Gefühl heraus, einen Ausgleich herstellen zu müssen zu der stark intellektuellen Erziehung der letzten Jahrzehnte. Es ist aber nicht flug, ein Extrem durch das andere ausgleichen zu wollen. Nur mit dem unbewußten und mechanischen Üben naturgegebener Lebensbewegungen ist es nicht getan ;
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NSK Folge 182 eine zukünftige Mutter muß auch um die Lebens- und Bewegungskräfte in ihrem Körper wissen Wir dürfen in der körperlichen Erziehung der Frau den langsameren, weil über das Bewußtsein gehenden Weg nicht scheuen. Er allein führt zu Bewegungen, die beherrscht sind von einem ordnenden Geist ; er führt zur „Haltung" im wahrsten Sinne. Nicht zu einer Haltung, die durch falsche Disziplin aufgezwungen, im nächsten Augenblick in Haltlosigkeit übergeht, sondern zu einer äußeren Haltung, die der Die Wechselinneren vollkommen entspricht. wirkung zwischen seelisch-geistigen und körperlichen Kräften dürfen wir bei der Erziehung
Aus der Arbeit
9. August 1937 nicht außer acht lassen. Jede Körperhaltung, jede Gebärde, jede alltäglichste Bewegung gibt uns ungeschminkt Aufschluß über die innere Verfassung der uns zur Erziehung Anvertrau= ten. Wir müſſen nur noch beſſer ſehen lernen, dann wird es uns nicht schwer werden, den Ausgleich zwischen unbewußter und bewußter Erziehung zu finden. Vor allem aber müſſen wir uns bemühen, alle Wege, die wir in der Leibeserziehung der Frau beschreiten, daraufhin zu prüfen, ob sie wirklich dem vom Führer aufgestellten Ziele zustreben : der mütters lichen Frau ! G. Zimmermann.
der Webemeiſterin
Die Bildweberei, ein kunſthandwerklicher Frauenberuf ―
Bereits 122 Handweberei-
werkstätten in Deutſchland NSK Die Handweberei ist ein durchaus weiblicher Beruf, für ihn ist das häusliche und geduldige Wesen der Frau ebenso wichtig, wie ihre Fähigkeit zum schönen, werkgerechten Ausgestalten eines gegebenen Materials. Es gibt verschiedene Zweige dieses Berufes: Die Leinenweberei (bei der wir an Johanna Gramatte denken wollen, die den arbeitslosen schlesischen Webern Muster zur Heimarbeit verteilte und die Ergebniſſe dann verkaufte) , die man ausgestalten kann zum Buntdruck; die Wollweber ei , deren warme, lockere und so persönliche Gewebe sehr rasch beliebt wurden ; dann die Seidenweberei , und einige Bildwebereien. Die Geschichte unserer Handweberei ist jung, erst 1896 versuchte man das Weben in Nordschleswig, anschließend an slan dinavische Vorläufer ; es entwickelten sich die gemeinnützigen Dithmarscher Museumswerkstätten Meldorf - Flensburg", eine Schülerin gründete 1902 die Weberei Hablik-Lindemann in Izehoe (dort weben Arbeiterinnen und nicht Lehrlinge) , und diese sind mit Hohenhagen (bei Bremen) und S. v. Weech (Schaftlarn= Tegernsee) heute die größten unter den jest etwa 122 Werkstätten ; wobei die Heimweberei unberücksichtigt ist. Gewiß nimmt die Bildweberei hierin den kleinsten Platz ein, aber fie zeigt eben, zum erstenmal wieder seit den riesigen Wandgobelins des 18. Jahrhunderts, in neuer Schönheit die besonderen Kunstleistungen, zu denen die Weberei fähig ist, ― und an den Spizen muß man das Einfachere messen, um es hochzuhalten! Die Bildweberin wird am fruchtbarsten schaffen, wenn ein Künstler ihr die Entwürfe gibt, denn Frauen mit echter schöpferischer Kraft sind selten, die Zusammenarbeit von Mann und Frau ist aber im Leben immer das Reichste und Vollkommenſte. So arbeitet auch unsere beste Bildweberin , Alen Müller (Lübeck) nicht immer nach eigenen Entwürfen, sondern sehr oft nach denen. Alfred Mahlaus : stets gelingt es ihr, über den Gefahren von Dilettantismus und Kunstgewerblichkeit eine lebendig reiche Mitte zu halten. Alen Müller fing als Stickerin an, sie lernte in München und Hamburg an der Kunst-
gewerbeschule, arbeitete dann zu Hauſe in Lübeck mit Stidrahmen und Webstuhl. Der Zufall" brachte sie weiter : sie sollte einen schwarzweißen Teppich weben, und wanderte ins Land, um gewachsene schwarze Wolle einzukaufen, denn eingefärbte ist brüchig ; sie spann die Wolle selbst, und dieses freie Arbeiten, das Suchen und Selbstbesorgen, das Spinnen und Weben, machte ihr so viel Freude, daß sie nun die Weberei ausbaute, den Werkstoff genauer kennenlernte, die besondere Schönheit pflanzengefärbter Wolle. Und heute hat sie zehn Webstühle und neun Spinnräder in der Werkstatt und ist aus dem zu klein gewordenen Elternhaus in das alte Burgtorhaus aus rotem kans tigem Backstein gezogen. Sie stellt Boden- und Wandteppiche, und ebenso Stoffe her. Die Lehrerin ist mit ganz besonderer ernſte hafter Liebe in ihrer Arbeit, und ist darum auch mit Recht die Betreuerin der Fachschaft Handweberei in der Reichskunstkammer ge= worden. Das Handwerk bedeutet ihr nicht nur irgendeine Beschäftigung und ein im Haushalt verwertbares Können, sondern sie erkennt darin die menschenformende Kraft. Man lernt, auch beim Menschen Verantwortung und Leichtsinn zu unterscheiden, indem man gutes und schlechtes Material und gute und schlechte Arbeit unterscheiden lernt. So wird man Träger einer neuen Gesinnung, die „eifrig und mit ganzem Herzen arbeitende Menschen mehr liebt, als die ohne Verantwortung und unordentlich arbeiten". Das ist, so meint Alen Müller, der Wert jeder Handarbeit. Und gerade für uns heute ist es Forderung, in diesem vorbildlichen und bewußt sittlichem Sinn den Neuaufbau des Handwerks zu führen. Der Handwerksmeister als Vorbild des Lehrlings, ſowohl als Mensch wie als Arbeiter, der gutes (nicht „ behandeltes") Material sauber (ohne Schnörkelei) verarbeitet ! Das ist dann echte Wertarbeit : „ auf die Innehaltung dieser einfachen aber grundlegenden Dinge kommt es vor allem an", soll das Wort nicht von neuem seinen Sinn verlieren. Dies ist die Grundhaltung für Alen Müllers Fachschaftsarbeit. Ihre Aufgabe ist : Mithilfe bei der Beschaffung und Verteilung des
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NSK Folge 182 Rohstoffes, vor allem aber Ausarbeitung der Prüfungsordnungen. Die Lehrlingszeit dauert drei Jahre, die Gesellenzeit, in verschiedene Werkstätten verteilt, fünf Jahre. Es wird Flachund Handweberei gelernt, Materialkunde, Kaltulation, Geschichte des Berufs. Große Sorgfalt in Auswahl und Anleitung der Lehrwerk stätten ist nötig, weil die Weberei, wie heute jedes Kunsthandwerk, noch nicht frei ist von der Gefahr einer „ kunstgewerblichen“ Sentimentalifierung. Voraussetzung für den Erfolg ist aber die stille sachliche Liebe und die sorgfältige und genaue Kenntnis der praftischen Arbeit. Darum ist der Besuch einer
9. August 1937 Kunstgewerbe- oder Textilfachschule immer erst nach der Werkstattausbildung fruchtbar, weil erst dann die künstlerische Weiterführung und Vertiefung auswertbar ist. Man muß die Arbeit so gründlich anpaden, um das Recht zu haben, in eigener Werkstatt, als Entwerferin in der Industrie, oder als Lehrerin auf dem Land oder in der Schule wirken zu dürfen, damit wicht durch Schluderarbeit das Ganze in schlechten Ruf kommt. Dieses Verantwortungsbewußtsein ist das Ziel für Alen Müller, und sie selbst ist auch in ihrer eigenen Werkstatt um das bemüht, was sie fürs Allgemeine erstrebt. O. Stumpfe
Das Baden im „Weltmeer”
kdf. verwirklicht die alten Pläne des Profeffors Vogel Ein kühner Plan wurde Wirklichkeit — Frauenschwimmen und Frauenſport haben ſich durchgeseht NSK Wer noch vor wenigen Jahrzehnten dem Frauensport die Entwicklung vorausgefagt hätte, der wir seinen heutigen Stand verdanfen, wäre von seinen Zeitgenossen, besonders den männlichen, unfehlbar ausgelacht worden. Sporttreibende ,,Damen" - von der Frau im Volke ganz zu schweigen - waren noch um die Jahrhundertwende nur in ganz bestimmten, ge= sellschaftlichen Sportſpielen wie Tennis, Hockey, wohl= Krodet und ähnlichen · Raſenſports gelitten, das Reiten als Sport blieb ein Privilegium sehr begüterter Schichten und von der Betätigung in anderen Sportarten, wie Schwimmen, Leichtathletik, Turnen hielt man die Mädchen aus Furcht vor gesundheitlicher Schädigung und aus einer heute ganz unverständlichen Brüderie geflissentlich fern. Die älteren unter uns haben noch die verblüffende Entwicklung des Badeanzuges in Erinnerung, der unsere Mütter wie ein Kleid umgab, dessen Faltenreichtum und Länge unsere heutigen Sommerkleider in den Schatten stellte und der sich dann im Laufe der lezten zwanzig Jahre bis zu seiner heutigen Form als an= mutige und knappste zweite Haut verminderte, in der eine sportfreudige Jugend Licht, Luft und Wasser so ausgiebig und nah wie möglich an den sportgeſtählten Körper herankommen läßt. Nicht mehr anstößig und unweiblich schilt das junge Geschlecht die Frauen und Mädchen, die im Sport eine der stärksten Quellen der Gesundheit entdeckt haben und ſich täglich von neuem an ihr laben, im Gegenteil, heute blickt man mit kaum verhohlener Geringſchäzung auf die Minderzahl derer, die noch beiseite stehen und denen der jüngste Erlaß des Reichsjugendführers über den Frauensport gilt, der alle Frauen und Mädchen zwischen 16 und 21 Jah ren, die noch nicht in einer nationalsozialiſtischen Gemeinschaft sporttreibend für ihre Ge= sundheit sorgen, auffordert, nicht länger beiseite. zu stehen, sondern mitzuarbeiten an der Erstarfung und Gesundung unserer Raſſe. Beredter aber als alle Aufforderungen spricht die unerhörte Initiative, mit der Staat und Partei den Ausbau und die Pflege aller Sportgelegenheiten und -arten fördern. Davon legen die schönen Sportpläge, die herrlichen Schwimm-
bäder, die anzulegen der Ehrgeiz selbst kleiner Städte und Gemeinden geworden ist, das finnfälligste Zeugnis ab. Davon zeugt aber vor allem die Sportbewegung innerhalb der NS.= Gemeinschaft Kraft durch Freude, deren jüngster Ausdruck die viel begrüßte Anregung zur Gründung von Betriebsſportgemeinschaften ist. Seine Krönung hat diese Sportbewegung wohl erfahren in der Inangriffnahme des gewaltigen Seebades auf der Insel Rügen, das in hohem Maße dazu beitragen soll, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit des schaffenden Menschennicht nur des Mannes, ſondern auch der Frau zu festigen und zu erhöhen . Wir können in dieſem Bad, das wiederum nur der Anfang einer neuen Entwicklung ist, Triumph und Ziel einer Idee sehen, die geboren wurde vor nun faſt 150 Jahren und für die niemand anders als ein hochgelehrter Profeſſor und Hofrat im Jahre 1793 flug und beherzt seine geistige Lanze gebrochen hat. Lesen wir heute in der Denkschrift, die Professor Samuel Gottlieb Vogel, weiland Hofrat des Herzogs von Mecklenburg, auf deſſen Plan hin, ein Ostseebad in Heiligendamm zu eröffnen, verfaßte, so tut sich erst die ganze Weite der Entwicklungsspanne vor uns auf, die inzwischen durchlaufen worden ist. Wir müssen lachen und staunen zugleich, staunen über die Kühnheit der Hoffnungen und Entwürfe eines Professors, in einer Zeit, wo die Gebrüder Stolberg nach einem Brief von Goethe die gastliche Schweiz fluchtartig verlassen mußten, weil ihr unbändiges, unchristliches Wesen in der gesitteten und geregelten Gegend zu einem Skandal führte." Und was hatten die beiden Brüder ausgehect? Sie hatten im Züricher See ein Freibad genommen! In einer solchen Zeit finsterster Unnatur schreibt unser Professor an seinen Herzog : ,,Das Seewaſſer war schon in ältesten Zeiten ein angesehenes Mittel sowohl zum innerlichen wie zum äußerlichen Gebrauch. Außerdem hat man ohnstreitig von jeher und zu allen Zeiten zur Reinlichkeit in der See gebadet." In England, geht aus dem Bericht hervor, hat der Professor verschiedene Arten des Seebadens studiert und beschreibt nun, wie man sich dort
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NSK Folge 182 mit einer Art geräumigen Schäferkarren von einem Fuhrmann in die See fahren läßt, um von dem Karren aus zu baden. „ Während der Fuhrmann unter anmutigem Peitschenknallen nach der See fährt, kleidet man ſich aus. An Ort und Stelle läßt er das Zelt, das an der hinteren Seite des Karrens befestigt ist, nieder. Wenn der ausgekleidete Badegast alsdann die hintere Tür öffnet, so findet er ein sehr schönes dichtes leinenes Zelt, deſſen Boden die See ist, in welche eine Treppe führt. Man faßt mit beiden Händen ein freihängendes Geil im Karren und steigt hinab. Wer untertauchen will, hält den Strick fest und fällt auf die Knie, wie die Soldaten beim Feuern im ersten Gliede. . ." Nach einem untertänigsten Vorschlag, eine ähnliche " Veranstaltung“ in Heiligendamm ein-
Vorkämpferinnen
9. Auguſt 1937 zubürgern, schließt der Bericht mit höchst moralischen Ausführungen, die besonders be zeichnend sind für den Wandel der Zeiten : ,,Wenn man rechten Vorteil vom Baden haben will, muß man es täglich wiederholen. Badehemden, Badekleider uſw. sind der Absicht entgegen. Der Körper muß ganz entblößt sein. Ich würde vorschlagen, für die Damen eine Art von losem Anzug zu vermieten, welcher, obgleich er schwimmt, doch beim Baden das Sicherheitsgefühl der Bekleidung unterhält, das der Unschuld selbst im Weltmeer wie in der dickſten Der eifrige Finsternis immer heilig ist.“ Professor würde seine helle Freude daran haben, könnte er erleben, wie sich seine „heilvolle Absicht der Seebadeanstalt" heute zu nie geahnter Vollkommenheit entwickelt hat! Dr. Ilse Buresch - Riebe
der neuen Zeit
Eine NS.- Schweſter erzählt von ihrer Arbeit
Der Anfang ist nicht leicht
Die Zuneigung der ganzen Bevölkerung ihr ſchönſter Lohn NSK ,,Rommet se nur glei mit mir, i geh au grad zu dr Schweschter", sagte die junge Bauersfrau, die ich nach dem Weg frug, und strahlte über das ganze Gesicht. Auf die Weise erfuhr ich schon in den ersten fünf Minuten, noch ehe ich sie gesehen hatte, was die NS.Schwester für den Ort und seine Menschen be= deutete : das sei gewiß, hergeben würden sie sie nicht mehr, ihre Schwester. Nicht nur, daß nun jeder, bei dem „ ebbes“ mit der Geſundheit nicht in Ordnung ſei , wiſſe, wo er sich Rat holen könne auch sonst sei es erstaunlich, was die Schwester alles könne und die Kinder hingen an ihr wie die Kletten. Als die Niederhoferin für vier Wochen in ein Müttererholungsheim gekommen sei (die Frau sprach das ungewohnte Wort langsam und hochdeutsch aus), da hatte die Schwester nach dem Haushalt und den Kindern und sogar nach den Hühnern gesehen. In einem freundlichen Raum -- die Gemeinde hatte ihr bei ihrem Antritt zwei wohnlich eingerichtete Zimmer zur Verfügung ge= stellt trat uns dann die Schwester entgegen. Eine Frau, zu der man Zutrauen hatte auf den ersten Blick. „Nun Frau Häfele“, wandte fie sich, nachdem wir uns begrüßt hatten, an meine Begleiterin,,,wo brennt's?" Ach, fie wisse doch, der schlimme Fuß von ihrem Jungen ... der Verband hielte nicht, den sie selber gemacht habe ... ob die Schwester nicht ... ,,Aber natürlich zeig ich's Ihnen nochmal", wird ihr versichert . ,,gleich nachher, wenn ich bei unserer guten alten Kathrin gewesen bin Sie wissen doch, die ist schwer krank. Und Sie, wandte sie sich an mich, begleiten mich doch noch ein Stück? Dorthin kann ich nämlich zu Fuß gehen sonst muß ich oft das Rad nehmen, denn mein Bereich ist recht weit ausge= dehnt." Als wir vor das Haus traten, von dem sich der Blick auftat, hinaus ins Land, blieb sie
stehen: „Ist das nicht schön? Ich weiß nicht, worüber ich am glücklichſten bin -- ob über die Natur hier oder meine Arbeit oder die Zuneigung der Menschen, die ich mir so schwer hab' erringen müſſen. Denn das kann Ihnen jede NS.-Schwester sagen : leicht ist der Anfang nicht. Als ich damit begann, meine Frauen über die Fehler in ihrer Kleinkinderpflege aufzuklären, den Kleinen den Schnuller aus dem --Mund nahm und die Federbetten entfernte da merkte ich, daß ich zunächst nicht auf „ Ge= genliebe" stieß, aber als es mir bald darauf gelang, ein Kind, das drauf und dran war, an Brechdurchfall zu sterben, doch noch mit meinen ,,neumodischen“ Mitteln zu retten, hatte ich ge= wonnenes Spiel. Die Hauptsache ist, daß man den Menschen immer gleichmäßig heiter und herzlich entgegenkommt und durch Erfolge zeigen kann, daß man recht hat ; dann gelingt es einem auch, worauf es schließlich am meisten ankommt, daß sie nicht nur Vertrauen gewinnen zu der Schwester, sondern auch zu dem, was wir darüber hinaus sein wollen : zu der Vorkämpferin der neuen Zeit. Ich kann mir wahrhaftig nichts Schöneres denken, als so gewissermaßen im Nahkampf zu stehen um das Herz und auch um die leibliche Gesundheit der Menschen, die mir anvertraut sind. Im allgemeinen ist es mit meinen Bauern hier so, daß sie einfach nicht krant sein wollen, ehe nicht etwas blutet, eitert, geschwollen ist oder hohes Fieber auftritt. Als ich dafür sorgte, daß eine Frau, die das vierte Kind erwartete, zur Erholung in ein NSV .-Heim kam, wollte das ganze Dorf topfstehen. Nun fangen sie allmählich an zu begreifen, was „ Vorsorge" heißt. Und das ist das unsagbar befriedigende, daß wir Schwestern uns fühlen dürfen als Verbündete des gesunden Lebens , und dieſes Be= wußtsein auch mitnehmen an die Krankenbetten. Meine größte Kraftquelle ist, daß ich mit meiner Schwesternſtation zugleich die Hilfsstelle ,,Mutter und Kind“ verbinde. Wenn
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NSK Folge 182 dann wie heute, die Mütter mir ihre Kleinen bringen und ich sehe, wie sie blühen und gedeihen, dann schenkt mir das eine tiefe Freude, daß ich fühle, davon sogar noch einer Sterbenden abgeben zu können .“ Ich habe, während ich allein meinen Weg fortsette, noch lange an diese Begegnung ge=
„Hallo,
9. August 1937 dacht: solche Schwesternstationen überall in den entlegenſten Winkeln des Reiches und mit solchen Frauen besetzt in jahrzehntelangem Wirken dann wird das deutsche Landvolk in allen Gauen des Reiches von Jahr zu Jahr gesunder, froher und glücklicher werden. H. R- s.
wir laden
ein ! ” -
Fiſcherdorf und Mädellager bei gemeinſamer Feier NSK Herhören, Hallo ! Wir laden alle ein!! So flingt es plötzlich durch die Straße eines fleinen Fischerdorfes an der Ostsee. Oſtſee. Was ist denn los, denken die kleinen Flachsköpfe, die neugierig näherkommen. Sie staunen mit offenen Mäulchen und bohren dabei ihre braunen, nackten Füße in die breiten Fugen des buckeligen Straßenpflasters. Einige Fenster · flappen auf und hinter den Gardinen bewegt es fich. Was gibt es denn nun zu hören und zu sehen? Da steht eine Gruppe von jungen Mädeln, die in der Nähe in einem Gemeinschaftslager wohnen, und laden alle Dorfleute zu einem frohen Abend bei Lied und Tanz auf dem Anger ein. Vorneweg spielt eine zu dem einladenden Ruf mit dem Schifferklavier. Und das ist ein so unerhörtes Ereignis in der Dorfstraße, daß sogar der biedere Dorfpolizist aus seinem Bau geschritten fommt, und daß aus dem Barbierladen einige Männer schauen, die sich für den Sonntag den Bart noch stußen lassen wollen. Man sieht sich mit Wohlwollen die Meechens an und wird sich die Sache mal überlegen. Auf dem Dorfplak haben sich inzwischen die Mädel um ihre Führerin geschart und dann werden lustig ein- und mehrstimmige Lieder gesungen, wenn sich bis jetzt auch noch niemand vom Dorf hat blicken lassen. - Aha, da kommt ein Trupp von ungefähr achtjährigen Jungen. Sie halten sich in gebührender Entfernung auf, und als man ihnen freundlich winkt, drehen sie sich rum, als ob es dahinten viel Wichtigeres zu sehen gäbe. Sie flüstern untereinander und knuffen sich und tuen völlig unbeteiligt, bis mit einemmal die Mädel ein Lied fingen, das sie ja auch schon kennen. Der Bann ist gebrochen. Sie wenden sich langsam um, fingen mit und sind nun so dicht herangekommen, daß sie gar nicht merken, wie sich der Kreis der Mädel langsam um sie geschlossen hat. Einige Frauen des Dorfes sieht man nun auch schon dabei. Der Kreis vergrößert sich zusehends. Es werden aber auch so schöne Lieder geſungen, die man immer gleich mitsingen kann. Jezt erklingt gerade eins, das so recht den Leuten an der See gehört und das sie gleich mit einer großen Freude mitsingen : Von Meer zu Meer Von Land zu Land Fahrn Jungens von der Waterkant. Seefahrt ist not!
Das ganze Dorf macht mit
Dann spielt die Ziehharmonika zu einem Tanz auf. Wozu man schnell zu einem großen Kreise gefaßt steht. Mutterchen will zwar noch nicht mitmachen, aber dann kommt ſie doch mit einem : ,,Nu ja, ne Polka, die kann if ja woll noch." Dann dreht sich auf der großen Wiese alles bunt und lebendig im Tanz. Beim Wechſelrheinländer, bei dem immer der Tanzpartner gewechselt wird, freuen sich die Mädel, daß inzwischen schon eine Menge Jungen mittanzen. Selbst der Dorfpolizist und der Schulmeister stehen nicht zurüc und zeigen, daß sie die Meechens wohl um die Taille zu fassen wissen". Was steht denn da noch für eine Versammlung am Rande des Plages, da, wo die Straße zum Hafen runterführt ? Das sind die Fiſcher in ihren dunkelblauen Sweatern, die unvermeidliche Pfeife im Mund, die Hände in den Hosen= taschen vergraben. Einige Mädel machen sich beherzt an die Gruppe ran ; aber wer beschreibt ihr Erstaunen, als die ſeefesten Männer einfach vor ihnen weglaufen. Einfach weglaufen, unbegreiflich! Man zieht sich enttäuscht zurück. Aber seht, nach kurzer Zeit stehen die Fischer wieder da, eine schweigsame, schmunzelnde Mauer, wie ein uneinnehmbare Festung. Tanz und Lied nehmen in buntem Wechsel ihren Fortgang, bis es zu dunkeln beginnt. Ein großer Kreis schließt sich und das Abendlied wird gesungen. Es spüren alle irgendwie dabei, daß sie in diesen Stunden ganz selbstverständlich zu einer Gemeinschaft geworden sind. Dann geht es an ein Abschiednehmen und Händeschütteln, und als man Mutterchen das Umschlagtuch wieder umhängt, meint sie, daß es doch lange nicht so schön gewesen sei. Mit fröhlichem Sing-Sang wandert die Mädelgruppe in Dreierreihen heimwärts. Da erleben sie noch eine große Überraschung. Einer nach dem andern ziehen doch wahrhaftig alle die Fischer mit, die vorher weggelaufen waren. Sie sehen zwar stur geradeaus und qualmen den Knafter den Mädeln ins Gesicht, so als ginge fie das alles gar nichts an und hätten sie rein aus Versehen denselben Weg. Aber ihr stilles Mitmarschieren sagt mehr, und man hat den Eindruck, als sei ein schweigendes Übereinkommen getroffen, daß sie mit dazu gehören.
Als dann am Heim die Fahne eingeholt wird, schließt sich der große Ring. Ein Tag geht zu Ende über dem Fischerdorf, der die Freude an dem jungen Werden unseres Volkes zum Klingen gebracht hat.
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REK Folge 182
9. Auguft 1937
„Die Auferstehung des Paracelsus” Aus dem Aufbau und Inhalt der Paracelsus-Ausstellung in Düſſeldorf NSK Es ist einleuchtend, daß eine Zeit, die wieder die Einheit ſucht zwiſchen den drei großen Begriffen : Boden, Blut und Gott, auch wieder die Verbundenheit bejaht zwiſchen Seele und Körper. Und es ist einleuchtend, daß damit die Aufgaben der Körperpflege, der Heilkunde, der Ernährung, ja selbst der Kleidung andere werden, als sie im letzten Jahrhundert sich entwickelten. Es find Irrwege auf allen Gebieten gegangen worden, aus Bequemlichkeit, aus Berschwendungssucht, aus rein materieller Lebensauffaſſung. Es war ein Glück, daß ein gefund gebliebenes Bolksempfinden sich dieser, faft systematisch werdenden, falschen Lebenshaltung widersette und von sich aus den Weg suchte zu neuer, natürlich-gesunder Lebensweise. Freilich fehlte es an einer einheitlichen, von der ſelbſtlosen Sorge um Stärkung und Erhaltung der Volksgesundheit getragenen Führung. Neben den ernsthaft zu beachtenden Vorschlägen fanden und finden wir oft genug die maßlos übertriebenen Forderungen einzelner Lebensnicht reformer, die nur durch ihren Radikalismus fich selbst schaden, sondern nur zu leicht noch erreichen, daß auch das wirklich Notwendige, Beherzigenswerte, das tatsächlich Geſunde der Reformvorschläge zur Änderung der Lebensweise unbeachtet bleibt. Mit Spannung sah man dem ersten großen Reichstreffen der Volksgesundheitsbewegung ents gegen, die am 7. und 8. August in Düſſeldorf im Rahmen der Reichsausstellung „ Schaffendes Bolt" stattfand.
Von besonderem Intereſſe war die Sonderausstellung „ Die Auferstehung des Para = celfus". Die Idee dieser Ausstellung und ihre Durchführung ist das Wert der deutsch -österreichischen Schriftstellerin, Frau Martha Si IIS :
Frauentum
Milchbar und Milchküche in der Internationalen Milchwirtschaftlichen Ausstellung NSK Vom 22. bis 28. August findet in Berlin der große Internationale Milchwirtschaftliche Kongreß statt. Es wird schon eifrig gerüstet, und hinter den Wänden der Rundfunkausstellung wird bereits die Internatio = nale Milchwirtschaftliche Ausstel = lung geplant und vorbereitet. Zwei Räume, mit nahrhaften und wohlschmeckenden Speisen gefüllt, werden dort den Besucherstrom, und in erster Linie auch die Frauen , anziehen. Es ist dies die Milch = bar und die Milchküche. In den Vereinigten Staaten von Amerika kennt man schon lange Getränke, diese erfrischenden, guten diese
Fuchs, die feit zwei Jahren in Deutschland lebt und in der Reichsärztekammer, Abteilung für Pflanzenkunde, arbeitet. Sie war es, die mit Unterstützung der Reichsarbeitsgemeinſchaft Maler, Graphiker und Bildhauer aufforderte, in ihrer Kunstform den Ausdrud zu finden für das vielseitige Schaffen jenes Theophrastus von Hohenheym, der im 16. Jahrhundert als Astronom, Naturheilkundiger und Anatom die gesamte „gelahrte Welt der Doctores und Stribenten“ gegen sich hatte, aber unbeirrt und leidenschaftlich seiner Idee der natürlichen Lebens und Heilweise nachging. Oft genug vor Berfolgern flüchtend, verlacht, verhöhnt und verspottet, bleibt dieser deutsche Mensch seiner Sendung als Körper- und Seelenarzt bewußt und formt am Schluß seines Lebens das selbſtbewußte Vermächtnis: „Mag Paracelsus vergehen, was er aber kündet, wird auferstehen.“ Die von Frau Sills-Fuchs aufgebaute Ausstellung umfaßt in der ersten Gruppe die Werke, Schriften und Briefe von Paracelsus ; in der zweiten Gruppe die Literatur über Paracelsus aus vier Jahrhunderten, und hier finden wir unter anderem Paracelsus als Begründer der Homöopathie und Chemie, Paracelsus und der Sozialismus, Paracelsus und die Pädagogit, Paracelsus und die Welteislehre. Eine Vielseitig teit, die man beſtaunt und bewundert. Und eine Fülle der Ideen und Anregungen für Künstler, die dann auch dankbar begrüßt wurden, wie die über 200 Einsendungen von Gemälden, Zeichnungen und Plastiken bewiesen. Fast 50 vH. aller Entwürfe waren von Künſtlerinnen, und diese dritte Gruppe, eben die Sammlung der eigens zu diesem Zweck geschaffenen Kunstwerke, zeigt erfreulich Gutes, auch Manches, das in Auffassung und Wiedergabe künstlerisch bleibenden M. H. Wert behalten wird.
und
Frauentat
flüssige, wohlschmeckende Nahrung, die man mit der Milch als Grundstoff erzielen kann. In der ,,Milchwirtschaftlichen Ausstellung" in Berlin werden wir nun in der Milchbar dieſe Getränke in den unglaublichsten Mischungen, alle gleich gut aufeinander abgestimmt, bekommen, als Vorbild für Restaurants, Konditoreien und nicht zuletzt für die Hausfrau . Trockenmilch, die schon fast überall in Deutschland im Handel zu haben ist, und entrahmte Frischmilch ist der Grundstoff der Eisarten der Süßspeisen, der Getränke. Deutsche Wildfrüchte : Brombeeren, Heidelbeeren, Preißelbeeren, Holunderbeeren, Hagebutten geben die Aromaſäfte, dann kommt noch ein Schuß Selterwasser darauf, und wir haben das herrlichste Getränk, das unter dem Namen Frost soda in Deutschland sicher seinen Weg gehen wird. Eismilch wird bereitet werden aus Früchten, verschiedenen Eisarten
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NSK - Nachrichten
Blatt a
Zu NSK Folge 182
Die
9. August 1937
SA. im sportlichen Kampf
Aufrufe zu den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin
NSK Berlin, 9. August. Anläßlich der Reichswettkämpfe der SA. in Berlin hat der Reichsorganisationsleiter der NSDAP , Reichsleiter Dr. Robert Ley, folgenden Aufruf erlaſſen : In der SA. standen im Kampfe um die Macht in echter Kameradschaft die gläubigſten und einsazbereitesten deutschen Arbeiter der Stirn und der Faust nebeneinander. Das soll auch in der Zeit der Erfüllung ſo ſein. der SA . beweisen, Die Reichswettkämpfe daß die SA. mit Ernſt dieſer Aufgabe dienen will.
Reichsminister Dr. Goebbels hat folgen= den Aufruf erlassen : Im Kampf geboren und mit Blut getauft, hat die SA . stets ihre große Aufgabe mutig und tapfer erfüllt. Sie hat sich ihres Ehrennamens würdig gezeigt und der Befreiung Deutschlands den Weg aus erniedrigender Schmach gebahnt. Die Reichswettkämpfe der SA . in Berlin werden der Öffentlichkeit zeigen, daß die SA . für die neuen Aufgaben, die ihr vom Führer gestellt sind, gerüstet ist. * Der Aufruf von Reichsminister, SA.-Obergruppenführer Rust, hat folgenden Wortlaut : Der Weg der SA. war Opfer und stete Einsazbereitschaft. In den Reihen der braunen Sturmkolonnen hatte der Geist des Glaubens , der Treue und Hingabe stets seine Heimat, so möge es für alle Zeiten bleiben. Ein geschriebenes Buch über die Arbeit der SA." gibt es nicht und wird es nie geben. Ein lebendiges Buch wird von der SA. täglich selbst geschrieben. Über ihm steht der Leitsah: „ Ich diene". Die Reichswettkämpfe der SA . in Berlin sollen dem Volke den Weg ebnen zu dem großen Ziel deutscher wehrhafter Tatkraft. * Reichsleiter Alfred Rosenber hat zu den Reichswettkämpfen der SA. folgenden Aufruf erlassen: In den unerhörten Opfern der SA. fand der Kampf der NSDAP . um Deutschland seine symbolische Darstellung. Der Ausleseprozeß durch das politische Ringen und durch die Hingabe von Gut und Blut ist nach dem Sieg durch Bewährung im Aufbauwerk des Führers und in charakterfester Verteidigung der deutschen Werte auch im Alltag abgelöst worden. Jest treten die Reichswettkämpfe der SA. als neue Auslesekraft durch reſtlosen Einsatz des kämpferischen Willens hinzu. Somit steht die SA. auch heute in vorderster Front für die charakterliche Erziehung aller wehrhaften Kräfte des deutschen Volkes .
Der Aufruf des Reichssportführers, Gruppenführers Tschammer von Osten :
SA.und
Der Geist der SA . soll das ganze Volk erfassen und in seinen Tiefen durchdringen. Die Kameradschaft der SA. ist das Bekenntnis des Glaubens der Tat. Aus der Wucht und Geschlossenheit des Crlebnisses heraus werden die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin unerschütterliche : Zeuge s Willens und der Kraft sein.
Reichsleiter Walter Buch hat anläßlich der Reichswettkämpfe der SA. folgenden Aufruf ' erlassen : Als die SA . im Kampf um den Sieg des Nationalsozialismus stand, kämpfte sie auch um die Wiederherstellung der Ehre der deutschen Soldaten des großen Krieges. Und als die SA. am 30. Januar 1933 durch das Brandenburger Tor marschierte, da war das auch der endgültige Sieg jener von ihrem Volk vergessenen Frontkameraden . Seither hat eine starke Wehrmacht wieder selbst die Ausrichtung aller jungen Deutschen nach jenen Idealen mit übernehmen können, für die die Soldaten des Welttrieges kämpften und starben.
Trozdem wird unverändert die SA . auch in Zukunft der Garant dafür zu ſein haben, daß soldatische Haltung und soldatische Ehrenhaftigfeit dem deutschen Menschen sein ganzes Leben lang nicht mehr verlorengehen. In der Pflege dieser Tugenden, der Mannhaftigkeit, des Opfermutes, der Anständigkeit und der Kameradschaft hat die SA. ein hohes Ziel. Daßfie auch den richtigen Weg zu ihm gefunden hat, das sollen die Reichswettkämpfe der SA . in Berlin zum ersten Male in großem Ausmaße dem deutschen Volke zeigen.
Sonntagsrückfahrkarten zu den Reichswettkämpfen der SA. Bereits gültig ab 13. Auguſt NSK Berlin, 9. Auguſt. Auf die Bemühungen der Obersten SA.Führung hin , hat sich die Reichsbahnverwaltung bereit erklärt, daß die Besucher der Reichswett kämpfe der SA. Sonntagsrückfahrfarten (gemäß dem Plan der Reichsbahndirektion Berlin ) benutzen dürfen . Diese Sonntagsrückfahrkarten haben bereits Gültigkeit von Freitag, den 13. August, 0 Uhr. Eintrittskarten zu den Reichswettkämpfen der SA. ſind in Berlin an den Tageskaffen des Reichssportfeldes zu lösen. Kartenpreise von 0,50 bis Reichsmark. 3,
Blatt b
Zu RSK Folge 182
Deutsche Bevölkerungspolitik vorbildlich Abschluß des Kongreſſes der „Ligue internationale pour la Vie et la Familie“ NSK Berlin, 9. Auguſt. Der soeben beendete Kongreß der „ Ligue internationale pour la Vie et la Famille" in Paris wählte zum Präsidenten des neuen Geschäftsjahres den Reichsbundesleiter Dom Reichsbund der Kinderreichen Deutschlands, Pg. Wilhelm Stüwe. Als Tagungsort für den nächsten Kongreß wurde einstimmig Berlin gewählt. An dem Kongreß der Ligue internationale pour la Vie et la Famille nahm außer einer Delegation des RDK. unter Führung von Reichsbundesleiter Wilhelm Stüwe auch ein Vertreter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. teil. Reichsamtsleiter Dr. Groß, Professor Dr. Burgdörfer und Dr. Ruttke vom Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienst nahmen an der Eröffnung im Anschluß an den internationalen bevölkerungspolitischen Kongreß ebenfalls teil. Aus den Berichten der Delegationen der verschiedenen Mitgliederländer waren die Fortschritte der deutschen bevölkerungspolitischen Arbeit besonders herdorstechend, im Bericht der belgischen Delegation besonders der erreichte große Erfolg der gesezgeberiſch organisierten Familienausgleichskaſſe.
9. August 1937 Kreuzes anläßlich des 60jährigen Bestehens des Vaterländischen Frauen-Vereins, ProvinzialVerein, am 15. August in Hannover das Wort ergreifen.
BDM.-Mädel als Erntehelferinnen Einsatz der ostpreußischen Untergaue NSK Berlin, 9. August. Untergaue ostpreußischen Mehrere des BDM. haben ihre Mädels den Kreisbauernschaften zum Einbringen der Ernte zur Verfügung gestellt. Die Kreisbauernschaften sehen die Mädels größtenteils zur Ährenlese auf den abgeernteten Roggen- und Weizenfeldern an. In ihrer Freizeit sind jetzt zahlreiche Mädels bei der Ährenlese, um diese dann gesammelt den Mühlen zuzuführen. Das gewonnene Mehl wird den zuständigen Dienststellen der NSV. zur weiteren Verwendung zugeleitet werden.
Kindergarten durch vorbildliche Gemeinschaftsarbeit Werk der gesamten Dorfgemeinſchaft NSK Berlin, 9. August.
Schulen an der Grenze Richtfest der Hans- Schemm-Schule des NSLB. in der Bayerischen Oſtmark
NSK Bayreuth, 9. August. Am 14. August wird das Richtfest der HansSchemm Schule des NSLB . im Gau Bayerische Ostmark unter Beteiligung der Reichswaltung des NSLB. der Gauleitung Bayerische Ostmark und der Behörden feierlich begangen werden. Die Schule, die aus Mitteln der HansSchemm-Spende der Reichswaltung des NSLB. und damit von der gesamten deutschen Erzieherschaft erbaut wird und von der Bauabteilung des NSLB. entworfen wurde, steht in unmittelbarer Nähe der Grenze in der Gemeinde Neukirchen-St. Christoph, im Kreise Vohenstrauß. Das besondere Kennzeichen dieser Schule, wie auch der anderen in verschiedenen Grenzgebieten des Reiches im Bau befindlichen oder geplanten Schulen, sind neben den modernen und hellen Schulklassen die zahlreichen Räume und Einrichtungen, die für die gesamte Gemeinde geschaffen find. So enthält die Schule in Neukirchen neben drei geräumigen Klassen und musterhaften Lehrerwohnungen für drei Lehrer einen Raum für die HI., einen Kindergartenraum, eine NSV.Station, einen Arztraum, eine Lehrküche, Bastelräume, Bade- und Brauſeeinrichtungen. Rede der Reichsfrauenführerin Anläßlich einer Festkundgebung des Roten , Kreuzes in Hannover
NSK Berlin , 9. Auguſt . Die Reichsfrauenführerin , Frau ScholzKlint , wird zur Festkundgebung des Roten
Trud. M Düne & Sohn KG
3u einem Fest besonderer Art wurde die Übergabe des neuen Dauerkindergartens in Holzkirchhauſen im Kreis Marktheidenfeld-Karlstadt. Denn hier hatte die ganze Dorfgemeinschaft einträchtig durch vorbildliche Gemeinschaftsarbeit einen neuen Kindergarten errichtet, der als Muster für weitere Kindergärten gelten kann.
Aus einem alten Haus wurde durch einen gründlichen Umbau etwas völlig Neues ge= schaffen. Helle Räume nehmen jekt die rund 40 Kinder des Dorfes auf. Außerdem wird noch ein Bad eingerichtet , das auch dem ganzen Dorf zur Verfügung steht. ---- Im ersten Stock wohnt die Kindergärtnerin . Im Garten liegt der Sandkasten und ein Planschbecken wird die Einrichtung vervollständigen .
Sendboten des Deutschtums Kameradſchaftsabend auf deutſchem Dampfer in Makassa/Celebes NSK Der deutsche Seemann ist heute mehr Ein denn je ein Sendbote der Heimat. Bedeutung dafür, daß er die Zeichen erkannt hat, ist die dieser hohen Aufgabe Tatsache, daß überall in den abgelegenen Häfen aller Meere die Fühlung mit den dort lebenden Auslandsdeutschen aufgenommen wird. So fand in Makassa, der Hauptstadt der Insel Celebes, an Bord des Hapag-Dampfers „Freiburg" ein Kameradschaftsabend statt, zu dem alle in Makassa ansässigen Deutschen mit ihren Familien eingeladen waren. An Bord des Schiffes verlebten sie in froher Gemeinschaft mit den deutschen Seeleuten einen schönen Tag, der ihnen Gelegenheit bot, aus dem Munde der Seeleute Nachrichten aus der Heimat zu erfahren.
Zweigniederlassung Berlin SW 68 , Zimmerstraße 88
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SK - Nachrichten
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Die
SA. im
9. August 1937
sportlichen Kampf
Aufrufe zu den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin
Der Aufruf des Reichssportführers, von Tschammer Gruppenführers Osten :
NSK Berlin, 9. Auguſt. er Reichswettkämpfe der SA. t der Reichsorganisationsleiter Reichsleiter Dr. Robert Ley, uf erlassen :
SA.und
Der Geist der SA. soll das ganze Volk erfassen und in seinen Tiefen durchdringen. Die Kameradschaft der SA. ist das Bekenntnis des Glaubens der Tat.
standen im Kampfe um die Kameradschaft die gläubigsten testen deutschen Arbeiter der Faust nebeneinander. Das soll i der Erfüllung ſo ſein. ettkämpfe der SA. beweisen, It Ernst dieser Aufgabe dienen
Aus der Wucht und Geschlossenheit des Crlebnisses heraus werden die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin unerschütterliche : Zeuge s Willens und der Kraft sein. *
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Reichsleiter Walter Buch hat anläßlich der Reichswettkämpfe der SA. folgenden Aufruf ' erlassen :
Dr. Goebbels hat folgenſen : boren und mit Blut getauft, ts ihre große Aufgabe mutig It. Sie hat sich ihres EhrenIgezeigt und der Befreiung en Weg aus erniedrigender
Als die SA . im Kampf um den Sieg des Nationalsozialismus stand , kämpfte sie auch um die Wiederherstellung der Ehre der deutschen Soldaten des großen Krieges. Und als die SA. am 30. Januar 1933 durch das Brandenburger Tor marschierte, da war das auch der endgültige Sieg jener von ihrem Volk vergessenen Frontkameraden . Seither hat eine starte Wehrmacht wieder selbst die Ausrichtung aller jungen Deutschen nach jenen Idealen mit übernehmen können , für die die Soldaten des Weltkrieges kämpften und starben.
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n Reichsminister, SA.-Oberust, hat folgenden Wortlaut : SA . war Opfer und stete EinIn den Reihen der braunen atte der Geist des Glaubens, ingabe stets seine Heimat, ſo Zeiten bleiben. es Buch über die „ Arbeit der und wird es nie geben. Ein ird von der SA. täglich selbst ihm steht der Leitsah: „ Ich
fämpfe der SA. in Berlin en Weg ebnen zu dem großen -rhafter Tatkraft. *
Trozdem wird unverändert die SA. auch in Zukunft der Garant dafür zu sein haben , daß soldatische Haltung und soldatische Ehrenhaftigkeit dem deutschen Menschen sein ganzes Leben lang nicht mehr verlorengehen. In der Pflege dieser Tugenden, der Mannhaftigkeit, des Opfermutes, der Anständigkeit und der Kameradschaft hat die SA. ein hohes Ziel. Daß sie auch den richtigen Weg zu ihm gefunden hat, das sollen die Reichswettkämpfe der SA . in Berlin zum ersten Male in großem Ausmaße dem deutschen Volke zeigen.
Sonntagsrückfahrkarten zu den Reichswettkämpfen der SA.
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en Opfern der SA. fand der AP. um Deutschland seine llung. Der Ausleseprozeß = Ringen und durch die Hind Blut ist nach dem Sieg im Aufbauwerk des Führers ster Verteidigung der deut= im Alltag abgelöst worden. eichswettkämpfe der SA. als durch restlosen Einsay des ens hinzu. SA. auch heute in vorderster rakterliche Erziehung aller des deutschen Volkes.
Bereits gültig ab 13. Auguſt NSK Berlin, 9. August.
Auf die Bemühungen der Obersten SA.Führung hin, hat sich die Reichsbahnverwaltung bereit erklärt, daß die Besucher der Reichswetts kämpfe der SA. Sonntagsrückfahrkarten (gemäß dem Plan der Reichsbahndirektion Berlin) benußen dürfen. Diese Sonntagsrückfahrkarten haben bereits Gültigkeit von Freitag, den 13. August, 0 Uhr. Eintrittskarten zu den Reichswettkämpfen der SA. find in Berlin an den Tageskaffen des Reichssportfeldes zu lösen. Kartenpreise von 0,50 bis 3,
Reichsmark,
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9. August 1937 Kreuzes anläßlich des 60jährigen Bestehens des Baterländischen Frauen-Vereins, ProvinzialVerein, am 15. August in Hannover das Wort ergreifen.
BDM.-Mädel als Erntehelferinnen Einsatz der ostpreußischen Untergaue NSK Berlin , 9. August . Mehrere Untergaue des oſtpreußischen BDM. haben ihre Mädels den Kreisbauernschaften zum Einbringen der Ernte zur Verfügung gestellt. Die Kreisbauernschaften sehen die Mädels größtenteils zur Ährenlese auf den abgeernteten Roggen- und Weizenfeldern an. In ihrer Freizeit sind jezt zahlreiche Mädels bei der Ährenlese, um diese dann gesammelt den Mühlen zuzuführen. Das gewonnene Mehl wird den zuständigen Dienststellen der NSV . zur weiteren Verwendung zugeleitet werden.
Kindergarten durch vorbildliche Gemeinschaftsarbeit Werk der gesamten Dorfgemeinſchaft
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NSK Berlin, 9. August. Zu einem Fest besonderer Art wurde die Übergabe des neuen Dauerkindergartens in Holzkirchhausen im Kreis Marktheidenfeld-Karlstadt. Denn hier hatte die ganze Dorfgemeinschaft einträchtig durch vorbildliche Gemeinschaftsarbeit einen neuen Kindergarten errichtet, der als Muster für weitere Kindergärten gelten kann . Aus einem alten Haus wurde durch einen gründlichen Umbau etwas völlig Neues ge= schaffen. Helle Räume nehmen jezt die rund 40 Kinder des Dorfes auf. Außerdem wird noch ein Bad eingerichtet, das auch dem ganzen Dorf zur Verfügung steht. Im ersten Stock wohnt die Kindergärtnerin. Im Garten liegt der Sandkasten und ein Planschbecken wird die Einrichtung vervollständigen .
Sendboten des Deutschtums Kameradschaftsabend auf deutschem Dampfer in Makaſſa/Celebes NSK Der deutsche Seemann ist heute mehr Ein denn je ein Sendbote der Heimat. Bedeutung daß die er dafür, Zeichen erkannt hat, ist die dieser hohen Aufgabe Tatsache, daß überall in den abgelegenen Häfen aller Meere die Fühlung mit den dort lebenden Auslandsdeutschen aufgenommen wird. So fand in Makassa, der Hauptstadt der Insel Celebes, an Bord des Hapag-Dampfers „Freiburg" ein Kameradschaftsabend statt, zu dem alle in Makaſſa ansässigen Deutschen mit ihren Familien eingeladen waren. An Bord des Schiffes verlebten sie in froher Gemeinschaft mit den deutschen Seeleuten einen schönen Tag, der ihnen Gelegenheit bot, aus dem Munde der Seeleute Nachrichten aus der Heimat zu erfahren.
weigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerkraße 88
Rationalsozialiſtiſche Brief und Drahtan | 4rift der Schriftleitung: Berlin 683 68, Jimmer , 90, H. Gernruf: 11 00 2 Berlag: & rang Chet Rad )., 6. m. 6. §., Zentralverleg der RSDAB., München - Berita : Cher.Berlag , Berlin_SW 68, rake 88. - Alle Zahlungen find nach (Boßschedlonto Berlin 4454) zu richten
Partei -Korreſpondenz
NCK Brefledienst der NGDAB
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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NSK Folge 183
Werk
des
10. August 1937
guten
Willens
Weg und Ziel der deutsch - englischen Verständigung Von Major Watts , Anglo-German Fellowship, London NSK Anläßlich der Gründung neuer Zweigstellen der Deutsch - Englischen Gesellschaft in Hamburg, Wiesbaden, Heidelberg und Bremen, die in leßter Zeit stattgefunden haben, und der in furzem bevorstehenden Eröffnung weiterer Zweigstellen in Köln und München stellte der offizielle Vertreter der Anglo-German Fellowship, London, Major Watts , der Nationalsozialistischen Parteilorrespondenz den folgenden Auffag über die Aufgaben und Ziele der beiden Gesellschaften zur Verfügung.
Die Gründung einer Zweigstelle der DeutschEnglischen Gesellschaft in Bremen, die vor einigen Tagen stattfand und der ich als ausländischer Gast und Vertreter der AngloGerman Fellowship, London, beiwohnen durfte, bietet mir gute Gelegenheit, einiges über die Bestrebungen dieser Gesellschaften zur Förde rung der beiderseitigen Beziehungen und Interessen unserer beiden Länder zu sagen. Das Verständnis für ein fremdes Land ist eine Sache intensiver Beschäftigung damit, des Studiums und der Zeit, wenn man mehr gewinnen will als oberflächliche Reiseeindrücke oder das, was man dem Hörensagen entnehmen kann. Wir leben im Zeitalter der Wunder : es ist nichts besonders Erstaunliches mehr, wenn wir über den Atlantik fliegen oder mit Hilfe des Rundfunks die ganze Welt umspannen. Um so erstaunlicher aber ist es, daß die Völker so wenig voneinander wissen und sich so Ich spreche nicht von der wenig verstehen. Politik, von den Nachrichten der internationalen Presse, von der Propaganda oder von sensationellen Ereignissen, sondern ich meine den nahen , innigen persönlichen Kontakt mit einem anderen Lande und das Verſtändnis dafür, das man gewinnt, wenn man dort Freunde besigt, wenn man hört, wie es ihnen geht und wie sie denken, wenn man ihr Land und ihre Lebensweise kennt und die der Vergangenheit und ihre Probleme der Gegenwart - verstehen lernt. Trok Preſſe, Rundfunk, Film und all den unendlichen Möglichkeiten des modernen Verkehrs darf ich als guter Kenner der europäischen Länder be haupten, daß die Unwissenheit der großen Maſſe
der Bevölkerung in allen Ländern über ihre Zeitgenossen in den anderen Ländern er ſt a u nlich und unglaublich ist. Das Wissen über die Menschen im Ausland beschränkt sich auf einige ganz allgemeine Begriffe über sie und ihren nationalen Charakter und stellt meist eine Karikatur der Tat = sachen dar. Jeder sollte bei Ausstellung des Passes aufgefordert werden, einmal im Jahr ins Ausland zu gehen. Jede Familie, die eine
Alter Parteijournaliſt zum Stellv. Gauleiter ernannt
Bg. Paul Simon, Bommersche Zeitung, Stellv. Gauleiter von Pommern
NSK Berlin, 10. August. Durch Verfügung des Führers wurde der Hauptschriftleiter
der
„Pommerschen
Zei-
tung“ Pg. Paul Simon zum Stellv. Gauleiter von Pommern ernannt.
Pg. Paul Simon sieht auf eine langjährige journalistische Laufbahn in der Parteipreſſe zurück. Der heute 29jährige ist seit 1926 Parteigenosse und steht seit Frühjahr 1930 als Parteijournalist im öffentlichen Leben. Er hat als Hauptschriftleiter das „ Koblenzer National= blatt" aufgebaut und vor zwei Jahren die ,,Pommersche Zeitung“ übernommen. Die Hauptschriftleitung der Bommerschen Zeitung wird Stellv. Gauleiter Simon noch bis zum Herbst beibehalten .
3.
NSK Folge 183 andere Familie im Ausland kennenlernt, jeder. der eine Fremdsprache wirklich lernt und mit offenen Augen und mit Verständnis reist, hilft mit, einen wirklichen Bund der Völter zu gründen. Jeder junge Mensch, der die Gelegenheit benutt, mit der Jugend eines anderen Landes zusammenzukommen und mit ihr zuſammenzuleben, schließt einen Friedensvertrag im kleinen. Die gesamte Frage der persönlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern soll und muß im Interesse aller Be= teiligten angepackt werden. Die internationale Freundschaft muß nicht weniger gepflegt wer= den als die persönliche, ſonſt kann sie nicht bestehen. Aus solchen Erwägungen heraus wurden die Deutsch - Englische Gesell = schaft und die Anglo German Fellow= [ hip gegründet. Sinn und Zweck dieser Ge= sellschaften ist es, die englisch- deutschen Beziehungen und Interessen jeglicher Art zu festi = gen und zu pflegen und in der Förderung der Freundschaft und des Verständnisses zwischen den beiden Ländern zusammen zu arbeiten. Deshalb wurden Geschäftsstellen gegründet, in denen Vorschläge und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf allen Gebieten ausgear= beitet werden, wo Vorträge gehalten werden, Studiengruppen zusammenkommen und wo erfahrene Leute bereitstehen, um den Besuchern die Städte und die verschiedenen Gaue ihres Landes zu zeigen ; wo Unterredungen mit be= kannten Persönlichkeiten des Landes vermittelt werden und wo man jederzeit Rat und Hilfe erhält, wenn man die beiderseitigen Intereſſen zu fördern wünscht.
Viel kann erreicht werden nach den Grundsätzen dieser beiden Gesellschaften , die auf eine Verbreiterung und Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern auf allen Gebieten hinzielen. Die Anglo German Fellowship läßt das Intereſſe aller Kreise des englischen öffentlichen Lebens sich dahin auswirken, daß man den deutschen Besuchern, die England sehen und verstehen wollen, jede mögliche Hilfe zukommen läßt. Etwa 50 Mitglieder des Unter- und Oberhauses gehören der Fellowship an, bedeutende Kreise aus Induſtrie und Handel, die mit Deutschland zuſammenarbeiten, sind vertreten, ebenso wie auch wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus den Gebieten der Kunst, der Literatur und des Sports. Der deutsche Botschafter, Herr von Ribbentrop, zeigt stets besonderes Intereſſe an der Weiterentwicklung dieses Werkes der Zuſammenarbeit. Das heutige Deutschland hat dem englischen Volk viel Wichtiges und Neues zu sagen. Die sozialen Einrichtungen, der Bau von Arbeiterwohnungen, die Behandlung aller Arbeiterfragen und die Art, in der ein neuer Begriff don Staatsbürgertum ein neues Deutschland herausgebildet hat - die ganzen großen sozialen Neueinrichtungen und ihre Entwicklung im Dritten Reich sind von größter Bedeutung für alle, die an den gewaltigen Umwälzungen im Aufbau des nationalen Lebens aller Länder interessiert sind. Jeder Engländer, der Deutschland einigermaßen kennt, ist sich der ungeheuren Lebens- und Schaffenskraft und des genialen Geistes bewußt, die sich in der Ent=
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10. August 1937 wicklung des Lebens in Deutſchland auf allen Gebieten seit 1933 gezeigt haben. Kein Land zeigt die Schönheiten seiner verschiedenartigen Landschaft so gut wie Deutschland und weckt im Reisenden ein solches Gefühl des Zuhauseseins. England kann in dieser Hinficht aus dem aufmerkſamen Studium des modernen Deutschlands viel lernen, wie es sich zum Beiſpiel im Programm der Deutsch- Englischen Gesellschaft widerspiegelt. Ebenso kann die Anglo-German Fellowship von englischer Seite her viel tun, um Verſtändnis dafür zu erweden, wie England all diese Probleme des modernen sozialen Le = bens behandelt und wie es mit seinen großen Traditionen die Aufgaben des weltumspannenden Empires verknüpft. ebenso wie jeder Mensch — Jede Nation ist durch sein Schicksal, durch seinen Dämon, wie Goethe sagt, bedingt. Nur durch die Erfüllung dieses Schicksals mit Glaube und Kraft fann jede Nation in dem großen Drama der neuen Zeitepoche der Menschheit teilnehmen, das sich vor uns abſpielt. Es handelt sich in dem Drama darum, eine praktiſche Grundlage internationaler Vereinbarungen, der Zusammen= arbeit und des Friedens zu finden. Bei dieser großen Aufgabe ist die erfolgreiche Arbeit solcher Gesellschaften wie der Deutsch-Engliſchen Geſellschaft und der Anglo-German-Fellowship nicht weniger wichtig als Diplomatie, Preſſe, politische und wirtschaftliche Arbeit. Unter einer Bedingung nur kann eine dauernde Grundlage für das politische Leben Europas geschaffen wer den : nämlich unter Mithilfe des guten Willens , der Verständigung und der Freundschaft zwischen England.. und Deutschland. Dies aber ist Ziel und Aufgabe der Deutsch - Englis schen Gesellschaft und der AngloGerman Fellowship.
,,Der große Motor" Eine objektive polnische Stimme über die deutſche Wirtſchaftspolitik NSK Unter der Überschrift „Der große Motor" befaßt sich das Warschauer Blatt „ ABC“ in einem längeren Aufſak mit der Motorisierung in Deutschland und den Bedingungen, durch die dieser großartige Forts schritt ermöglicht werden konnte. Es folgt dann ein Vergleich zwiſchen Deutſchland und Polen. Folgende bemerkenswerte Zahlen werden vers merkt : Im Jahre 1929 betrug die Tonnage der mechanischen Fahrzeuge in Deutschland 577 000 Tonnen, in Polen dagegen 34 000 Tonnen. Im Jahre 1936 war diese Zahl in Deutschland bereits auf 1132 000 Tonnen gestiegen, in Polen dagegen auf 24 000 Tonnen gesunken. Für Polen bedeutet dies einen Rückgang um etwa 30 vH. Es heißt dann weiter, daß Deutschland sich die Unterhaltung von rund 1200 000 Autos und Motorrädern erlauben kann, hat es ausschließlich seinen eigenen Bemühungen, wie denen um die synthetische Herstellung von Benzin und Gummi im eigenen Lande, zu verdanken. Es wird weiter die Wirtschaftspolitik des Reiches einer Betrachtung unterzogen und die Frage gestellt, ob diese auch von Erfolg begleitet ſei. Die Antwort laute, entgegen allem", was von der Emigrantenpresse geschrieben wird, ist darauf mit Ja zu antworten“.
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10. Auguſt 1937
Saboteur" wird
Vdes sowjetrussischen Presse- und Propaplatte für Tuchatschewski und ihre Folgen en " als neues Gesellschaftsspiel
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beit des Blattes hingewiesen worden war.“ Aber was soll man sagen mit welcher Halbheit sind die Parteikollegen von Kiew an die Säuberungsaktion herangegangen ! Die Taß meldet weiter: „Die „ Prawda" hat nun fest= gestellt, daß das Parteikomitee bei der Säubes rung der genannten Zeitung nur halbe Maßs nahmen angewendet hat. Bisher find nur zwei Redakteure ihrer Posten enthoben worden, und auf Grund der Feststellung des Moskauer Parteiblattes wurden der Verlagschef und einige weitere Redakteure entfernt." Auch diese Seelsorger der öffentlichen Meinung Sowjetrußlands werden natürlich auch zur Rechenschaft“ gezogen werden. Weil es nun allmählich schon zu viele ,,Trop= tisten" im roten Rußland gibt, verſucht man sich mit den Fachleuten aus Presse und Rundfunt auch noch in anderer Hinsicht zu befaſſen „sachlich“ nämlich, rein sachlich. Wenn nun ein solcher Propagandist, der bei den örtlichen Parteistellen als alter Bolschewik bekannt ist und Tag für Tag sein Brot als Megaphon der Moskauer Schallplatte verdient, beim besten Willen nicht zum „ Trokkiſten“ zu stempeln iſt, dann muß es doch schließlich möglich sein, ihn „sachlich“ zu erledigen. Das sagte sich Ende Juli auch Postkommiſſar Chalepski, der eine Sonderkonferenz der Radiofachleute Rußlands einzuberufen für notwendig hielt. „ Es sollte festgestellt werden, weshalb selbst Musterbetriebe wie die Kominternstation nachgelassen haben", heißt es in einer offiziösen Darstellung. Bei der Besprechung der einzelnen Fragen hätten, wie die bolschewistischen Blätter weiter melden, die parteilosen Teilnehmer der Kon= ferenz eine herausfordernde Haltung eingenommen und erklärt, daß sie nicht verpflichtet seien, die Gründe der mangelhaften Arbeit zu suchen, daß sei Sache der Partei. Die Partei meinte das auch und verhaftete flugs einige Konferenzteilnehmer, unter anderen auch den früheren Chef des Radiowesens, Schistalowitsch, der von der GPU. glücklicherweise als Saboteur entlarot werden konnte. Mit ihm auch zahlreiche seiner Protektionskinder - nur eben Genossen Zyngowarow nicht, „der nach wie vor vom Postkommissariat unterstützt wird", obwohl, wie die Parteiloſen auf der besagten Konferenz feststellten, von ihm ein Satz wertvoller Radioröhren, die aus dem Auslande importiert waren, unterschlagen wurde. Die Parteilofen gingen weiter und sagten, so weit sie sehen könnten, bekämpften „ Troßkisten“ und Stalinisten einander im Postkommissariat, und das brächte sie als die Unparteiischen in eine unerträgliche Lage. Die „ Prawda“ ließ das nicht ruhen, und sie beeilte sich, diese Ausführungen der Parteilofen als leeres Geschwät" zu bezeichnen. Es ist nicht übertrieben, von einer Krise der
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NSK Folge 183 sowjetrussischen Propaganda zu sprechen. Weiß der Teufel, was soll man schließlich auch als alter Bolschewit von den Sachen in Moskau halten, wenn man nicht eingehend orientiert wird, wer nun eigentlich noch zur Partei gehört und wer bereits „als Saboteur entlarvt" werden konnte. Mein Gott, sagte sich der Leiter des Nachrichtendienstes beim ukrainischen Rundfunk neulich, nachdem Tuchatschewſti ſeinen Schuß ins Genic bekommen hatte : warum nicht eine gute bolschewistische Trauerplatte auflegen ? Das tat er auch, und deshalb sikt er nun. Freilich, er hätte wissen müssen, daß Tuchatschewski nicht
10. August 1937 mehr Tuchatschewſki war, daß er doch bereits ,,entlarvt“ war! Man soll eben keine Trauerplatten auflegen, wenn man nicht genau weiß, wie hoch der betreffende Tote im Kurs steht. Ja, was soll man denn ? Man soll die Lebenden bejubeln ! Und' dann bejubelt man. Und dann entdeckt Moskau, daß sich schon seit langem die „ Schlange des Faschismus“ um den Hals eben dieses Lebenden rollte. Und dann ſigt man schön in der Tinte denn man hat einen „ Saboteur" bejubelt. Und ist demnach - das ist doch logisch, nicht GHC wahr? - auch ein Saboteur.
Das gute Beiſpiel im
Film
Freude und Erholung Aus der Arbeit der Abt. Film im Reichspropagandaamt der DAF. ― Die in den Betrieben und auf dem Dorf - Begeisterte Briefe aus allen Gauen propagandiſtiſchen Auswirkungen der Filmarbeit der DAF.
NSK Das fulturelle Schaffen der Deutschen Arbeitsfront auf allen Ge bieten hat in den lezten Jahren immer größere Maſſen des deutschen Volkes erfaßt und iſt bereits in die kleinsten Städte und Dörfer vorgedrungen. Hier sind es insbeſondere die Theaterzüge und Tonfilm wagen , die infolge ihrer großen Beweglichkeit selbst die kleinsten und entlegenſten Dörfer besuchen und den schaffenden Volksgenossen dort einen Abend der Freude und der Erholung bereiten können. Die Möglichkeiten gerade der Tonfilmwagen , von denen die Deutsche Arbeitsfront eine größere Anzahl besigt, sowohl der Unterhaltung zu dienen wie auch im Sinne der sozialen Forderungen der DAF. auf die Besucher einzuwirken, sind von besonderer Wichtig= keit, wie sich im Laufe der zweijährigen Filme arbeit der DAF. immer deutlicher erwiesen hat. Die Filme, die von der Abteilung Film im Reichspropagandaamt der Deutschen Arbeitsfront im Verlauf der beiden lezten Jahre her. gestellt wurden, fanden in allen Betrieben, in der Stadt und auf dem Lande, in allen Schichten des deutschen Volkes größtes Intereſſe und lösten überall Freude und Zustimmung aus. Es sei hier nur an den bekannten MadeiraFilm erinnert, an den KdF. -Schifilm „ Ur laubsfreuden" oder an den Film vom Hochseesegeln Leinen los !", der sich sowohl durch seine Gesamtgestaltung wie auch durch seine herrliche bildmäßige Darstellung das Prädikat „ Volksbildend und künstlerisch wertvoll" verdiente. Noch ein Film sei hier erwähnt, der nicht nur intereſſant und lehrreich, sondern auch propagandistisch außerordentlich wirksam ist, nämlich der Film „ Wir und das Werk", in dem in besonders eindrucksvoller Weise gezeigt wird, wie neben dem Fabrikgebäude eines ostdeutschen Werkes durch die gemeinsame Arbeit von Betriebsführung und Gefolgschaft ein Schwimmbad für die Werkgemeinschaft entsteht. Dieser Film, der durch die Tonfilmwagen der DAF. bereits in Hunderten von Städten, Dörfern und Betrieben in allen Teilen des Reiches gezeigt wurde, ließ, wie es sich nunmehr
herausgestellt hat, in einer Reihe von Betrieben den Entschluß reifen, hinter dem oftdeutschen Werk nicht nachzustehen und in ebenſo ſelbſtverſtändlicher und erfolgreicher Gemeinschaftsoder ein einen Betriebssportplak arbeit Schwimmbad zu bauen. Verschiedene Betriebe in Bayern haben bereits mit den Arbeiten begonnen, ebenso mehrere Werke in Thüringen, in Brandenburg und einigen anderen Gauen des Reiches. So hat dieser Film seine Aufgabe nicht nur als interessanter Unterhaltungsfilm, sondern auch als Propagandafilm im besten Sinue erfüllt. Besonders groß ist die kulturelle Mission des Films auf dem flachen Lande , dort, wo es keine Kinos gibt, wo überhaupt noch nie ein Film gezeigt wurde. Der Film, der einst ein Monopol der Stadt war und durchaus seinen Teil zur Förderung der Landflucht beitrug, dieser Film kommt jezt mittels der Tonfilmwagen hinaus aufs Land . Und daß es die richtigen, guten und geeigneten Filme sind, da= für sorgt die Abteilung Film im Reichspropagandaamt der DAF. Der Städter kann sich kaum eine Vorstellung davon machen, welche Freude ins Dorf einzieht, wenn der Ausrufer mit der Glocke in der Hand die Neuigkeit bekanntgibt, daß heute der Tonfilmwagen der DAF. eintreffen und einen Filmabend (Eintritt frei !) veranstalten wird. Und wie sich abends die Jungen und Alten, die Bauern, die Bäuerinnen, die Knechte und Mägde in erwartungsvoller und fast feierlicher Stimmung auf den Weg machen zum wandernden Tonfilmtino der DAF. Wie sie mit ge= spannten Gesichtern die Geschehnisse auf der flimmernden Leinwand verfolgen und miterleben und nachher den Veranstaltern des Abends dankbar die Hand drücken für die so seltene und deshalb um so schönere Unterhaltung des Filmabends. Der begeisterte Widerhall , den die Filme des Propagandaamtes der DAF. überall finden, ist außerordentlich groß und zeigt sich in den zahllosen Briefen , die fast täglich aus dem ganzen Reiche in der Dienststelle ein-
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NGK Das Deutſche Recht
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Was uns noch fehlt :
Gemeinverſtändliches Rechtsschrifttum Von der Geheimwiſſenſchaft einer gelehrten Minderheit zum volkstümlichen Recht Ein Wort an unsere Verleger
NSK Immer und immer wieder haben wir die Forderung erhoben, daß die Kluft zwiſchen Volk und Recht geschlossen wird, daß zwischen diesen beiden stabilsten Wirklichkeiten des nationalen Daseins eine natürliche Einheit hers gestellt werden müſſe. In der Gesetzgebung und in der Rechtsprechung bemühen sich die letzten Kräfte nun schon seit Jahren, dieser Forderung gerecht zu werden . Man hat den „ Juristen“ alten Stils als Typus beseitigt, um dem volksverbundenen Rechtswahrer den Weg zu bahnen . Die Frage, ob es nicht zweckmäßig sei, durch einen regelmäßigen Rechtsunterricht in den Schulen allen Volksgenossen schon in jungen Jahren die Grundlagen des unentbehrlichen Rechtswissens zu vermitteln, wird nach wie vor eifrig erwogen und dürfte in absehbarer Zeit zu praktischen Reſultaten führen. Kurz : die Entwicklung geht dahin , daß jeder mann mit den wichtigsten Grundlagen und Bestimmungen des posic tiven Rechts , die allgemein ge = fannt und berücksichtigt werden
müssen , vertraut gemacht wird. Wie aber kann heute der Volksgenosse des Dritten Reiches ein zuverlässiges poſitives Wissen auf dem Gebiete des Rechts erwerben ? Sofern es ihm nicht durch praktiſche, häufig unangenehme Erfahrung im Gerichtssaal ver= mittelt wird, wenn er ſelbſt Beteiligter eines Prozesses ist, sofern er sich nicht durch die Berichte der Tagespreſſe über aktuelle Fragen der Gesetzgebung und Rechtsprechung mosailartig zusammengebaute Einzeltenntnisse erwirbt, ist er ziemlich verlassen.
Allerdings mit einigen Ausnahmen. Auf dem Gebiete des Staatsrechts , das sich schrifttumspolitisch in der verzweigten und mannigfach variierten sog. Staatsbürgerfunde widerspiegelt, gibt es heute genügend gemeinverständliche und preiswerte Literatur, aus der wirklich jeder sowohl die großen Zusammenhänge, als auch die Einzelheiten unseres heutigen Staatsaufbaus entnehmen kann . Die zweite
Ausnahme ist das Gebiet des Arbeitsrechts. Es ist in erster Linie das Verdienst der Deutschen Arbeitsfront, auf der Grundlage des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit eine Schrifttumsgattung begründet und gefördert zu haben, die zugleich juriſtiſch zuverlässig und jedermann verständlich ist. Auf allen übrigen Rechtsgebieten sieht es ſchlimm aus. Die platteſte Alltäglichkeit im Da= ſein jedes Volksgenossen ist auf Schritt und Tritt begleitet von Rechtsvorschriften, die ein bestimmtes Verhalten gebieten oder empfehlen. Kann man einem einfachen Manne zumuten , sich mit gelehrten Kom › mentaren , die eine Überfülle ihn nicht interessierenden Einzelstoffes enthalten und die er rein technisch gar nicht zu gebrauchen versteht, herumzuschlagen ? Gibt es nicht volks= tümliche Werke der Heilkunde, die den Laien auf medizinischem Gebiete darüber belehren, was bei Unglücksfällen und Krankheiten bis zur Inanspruchnahme eines Arztes zu tun ist? Warum gibt es dergleichen nicht auf juriſtiſchem Gebiet? Wo haben wir zuſammenhängende Darstellungen über die alltäglichen Rechtsvorgänge der Miete, des Kaufs usw. ? Wo finde ich eine Beschreibung der Rechtsverhältnisse des so verbreiteten und häufig so gefährlichen Abzahlungskaufs ? Wo finde ich einen Hinweis, worauf ich beim Abschluß eines Mietsvertrages besonders zu achten habe. Hier brauchen wir Rechtsbücher für jedermann , die das Recht des Alltags enthalten und die weder in der oft allzu knappen Sprache des Gesetzes, noch in der komplizierten Sprache der Kommentare geschrieben sind. Wenn das Recht in Zu kunft eine Geheimwissenschaft einer gelehrten Minderheit mehr sein soll , dann brauchen wir auch ein allgemeinverständliches und praktisch nützliches Rechtsschrifttum ! Rechtswahrern und Verlegern bietet sich hier ein wichtiges und dankbares Arbeitsfeld, das bislang allzuſehr vernachläffigt wurde. Bg.
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Deutſche Recht
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liches Rechtsſchrifttum gelehrten Minderheit zum volkstümlichen Recht
zt an unsere Verleger
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Ausnahme ist das Gebiet des Arbeitsrechts. Es ist in erster Linie das Verdienst der Deutschen Arbeitsfront, auf der Grundlage des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit eine Schrifttumsgattung begründet und gefördert zu haben, die zugleich juristisch zuver= lässig und jedermann verſtändlich ist. Auf allen übrigen Rechtsgebieten sieht es schlimm aus. Die platteste Alltäglichkeit im Dasein jedes Volksgenossen ist auf Schritt und Tritt begleitet von Rechtsvorschriften, die ein bestimmtes Verhalten gebieten oder empfehlen. Kann man einem einfachen Manne zumuten , sich mit gelehrten Kom > mentaren , die eine Überfülle ihn nicht interessierenden Einzelstoffes enthalten und die er rein technisch gar nicht zu gebrauchen versteht, herumzuschlagen ? Gibt es nicht volkstümliche Werke der Heilkunde, die den Laien auf medizinischem Gebiete darüber belehren, was bei Unglücksfällen und Krankheiten bis zur Inanspruchnahme eines Arztes zu tun ist? Warum gibt es dergleichen nicht auf juriſtiſchem Gebiet? Wo haben wir zusammenhängende Darstellungen über die alltäglichen Rechtsvorgänge der Miete, des Kaufs usw.? Wo finde ich eine Beschreibung der Rechtsverhältnisse des so verbreiteten und häufig so gefährlichen Abzahlungskaufs? Wo finde ich einen Hinweis, worauf ich beim Abschluß eines Mietsvertrages besonders zu achten habe. Hier brauchen wir Rechtsbücher für jedermann , die das Recht des Alltags enthalten und die weder in der oft allzu knappen Sprache des Gesetzes, noch in der komplizierten Sprache der Kommentare geschrieben sind. Wenn das Recht in 3u , kunft eine Geheimwissenschaft einer gelehrten Minderheit mehr sein soll , dann brauchen wir auch ein allgemeinverständliches und praktisch nüzliches Rechtsschrift, tum ! Rechtswahrern und Verlegern bietet sich hier ein wichtiges und dankbares Arbeitsfeld, das bislang allzusehr vernachlässigt wurde. Bg.
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Schlüffelgewalt und Ehefrieden G Vom Wirtschafts- und Taſchengeld der Frau
· Meinungsverschiedenheiten
um wirtſchaftliche Dinge in der Ehe NSK Eine gute Ehe, die Lebensgemeinschaft zweier Menschen, getragen von den Grundlagen gegenseitiger Treue, Liebe und Achtung, sollte schon in sich selbst so gefestigt sein, daß es geſetz= licher Bindemittel und der Formulierung von Rechten und Pflichten nicht bedarf. Aber wie auch der flarste Himmel sich zuweilen mit dunklen Wolken überzieht, so verwandelt sich auch leider häufig eine zunächſt ideale Ehe ins Gegenteil, und nun redet die Sprache des Gesetzes von Recht und Pflicht. Da erfahrungsgemäß oft wirtschaftliche Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten über Haushaltungsund Geldfragen die Ursache allen Übels sind, erſcheint eine Darlegung des Standpunktes des Gesetzes nüglich. Die Aufgabe einer Ehefrau ist eine dreifache. Sie soll ihrem Mann die liebende Gattin, ihrem Kindern eine gute Mutter und der ganzen Familie eine treuſorgende Hausfrau ſein. Aus dieser Aufgabenstellung folgt das Recht und die Pflicht der Frau , das gemein schaftliche Hauswesen zu Leiten. Hier hat sie ihr ureigenstes Betätigungsfeld, in das sonst niemand einzugreifen hat. Darüber hinaus ist der Frau noch die sogenannte Schlüssel gewalt eingeräumt, das Recht, im Rahmen ihres häuslichen Wirkungskreises die Geschäfte des Mannes für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten. Alle Rechts . geschäfte , welche die Frau innerhalb dieses Wirkungskreises vor : nimmt , gelten als im Namen des Mannes vorgenommen. Dieser haftet dafür in gleicher Weise, wie wenn er sie selbst erledigt hätte. Den Rechten und Pflichten der Frau stehen auf der anderen Seite natürlich auch solche des Mannes gegenüber. Er muß seiner Frau die Möglichkeiten zu einer ordnungsmäßigen Haushaltsführung verschaffen und ihr deshalb das erforderliche Wirtschaftsgeld für eine angemessene Zeit zur Verfügung stellen. Der Mann ist also, wenn er beispielsweise monatlich sein Gehalt bezieht, nicht berechtigt, seiner Frau nur auf ein paar Tage Geld für die Besorgung des Haushalts zu geben. Man kann es
der Frau nicht zumuten, daß sie immer und immer wieder in kurzen Zeitabſtänden um Wirtschaftsgeld bitten muß. Das würde die Frau mit Recht als unwürdig und tränkend empfinden, abgesehen davon, daß ihr auf dieſe Weise die Führung und Unterhaltung des Hauswesens unnüt erschwert wird. Daß andererseits die Frau mit dem Wirtschaftsgeld sparsam und vernünftig umgeht, ist dabet natürlich selbstverständlich. Und welchen Lohn bekommt die Hausfrau für all ihre Mühe, Arbeit und Sorge ? Hier zudt der Gesetzgeber nur bedauernd die Achseln, einen Anspruch auf Entgelt billigt er der Frau nicht zu. Ja, er gestattet der Frau nicht einmal, das, was sie durch ihrer Hände Fleiß und Arbeit erworben oder durch Sparsamkeit und Klugheit vom Wirtschaftsgeld erübrigt hat, für sich zu behalten. Alles das „ heimst der Mann ein", so will es das Gesetz. Aber ein vernünftiger Hausvater und aufmerksamer Ehemann wird seiner Frau nicht nur seiner gesetzlichen Verpflichtung entsprechend nach Maßgabe seiner Lebensstellung seines Vermögens und seiner Erwerbsfähigkeit Unterhalt gewähren, sondern darüber hinaus ihre aufopfernde Arbeit vergelten. Die Gewährung eines regelmäßigen Taschengeldes bietet hier eine gute Möglichkeit. So bleibt es der Frau erspart, um jeden Groschen, den sie für ihre persönlichen Zwecke, etwa zum Besuch eines Theaters oder Erwerb einer Liebhaberei benötigt, ihren Mann angehen zu müssen. Diesen Standpunkt hat auch schon vor langen Jahren das Reichsgericht eingenommen und der Frau einen Anspruch auf Taschengeld zugestanden . Der Frau soll dadurch die peinliche Lage erspart bleiben, wegen jeder kleineren persönlichen Ausgabe ihren Mann fragen zu müssen, um ihm Grund und Betrag der Ausgabe darzulegen und seine Einwilligung zu erbitten. Diese Einstellung ist geboten wegen des persönlichen Zusammenlebens und der von den Ehegatten wechselseitig geschuldeten Rücksicht und Achtung. Sie hilft mit, das Band der Ehe fester zu schlingen und damit den Bestand des Volkes durch die GeP. H. schlechter zu sichern.
Lauterkeit der Zeitungen
gewährleiſtet
Preſſebeſtechung und Preſſenötigung in der Rechtſprechung – Beeinfluſſung von außerhalb durch das Schriftleitergefeh unterbunden NSK In einer thüringischen Mittelstadt wurde der Inhaber einer Weinhandlung wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Vor der Hauptverhandlung trat er an den Hauptschriftleiter der einzigen Tageszeitung des Ortes heran und stellte das Anſinnen an ihn, über Verhandlung und Urteil nichts zu veröffentlichen. Er sei bereit, ihm für dieses Entgegenkommen einen größeren Geldbetrag zu zahlen. Im anderen Falle sehe er sich jedoch
in Zukunft nicht mehr in der Lage, die frag liche Zeitung bei Anzeigenaufträgen zu berüc sichtigen. Selbstverständlich ging der Schriftleiter auf diese Zumutung nicht ein, sondern erstattete Strafanzeige gegen den Weinhändler, der in dem nachfolgenden Verfahren wegen Pressebestechung ( § 39 Schriftleitergesez) zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten verurteilt wurde. Nach § 1 des Schriftleitergesetzes vom 4. Ot=
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tober 1933 ist die Mitwirkung an der geistigen Gestaltung der Presse eine öffentliche Aufgabe . Der Schriftleiter übt seinen Beruf nicht mehr in jener ungebundenen Freiheit früherer Jahrzehnte aus , die es ihm ge = stattete , um eigener Vorteile willen den Zielen der Staatsfüh rung und damit den Interessen des Volksganzen entgegenzuwirken. Als Träger einer öffentlichen Aufgabe ist er zu gleich Träger ganz bestimmter, in den §§ 13 und 14 des Schriftleitergefeßes fest umriſſener Verpflichtungen. Er muß insonderheit alles aus der Zeitung fernhalten, was eigennützige Zwede mit gemeinnügigen in der Öffentlichkeit in irreführender Weise vermengt. Er hat die Pflicht zur unbedingt wahrhaften Darstellung aller in der Zeitung behandelten Dinge. Damit ist er nicht etwa in der Ausübung seines Berufes geInebelt, sondern vielmehr unter ein sittliches Gesetz gestellt, das im nationalsozialiſtiſchen Staat jeden einzelnen Volksgenossen verpflichtet, das Gemeinwohl zur Richtschnur seines Tuns zu machen. Um dem Schriftleiter die Durchführung seiner hohen öffentlichen Aufgabe zu erleichtern, leiht ihm der Staat seinen besonderen Schuh, indem er den Versuch, ihn mit widerrechtlichen Mittelw an der Ausführung seines Berufes zu hindern, unter Strafe stellt. Deshalb wird nach § 39 Schriftleitergesetz wegen Pressebestechung mit Gefängnis oder Geldstrafe bestraft, wer es unternimmt, einen Schriftleiter oder einen Verleger durch Anbieten, Versprechen oder Gewähren eines Vorteils zur Vornahme, Herbeiführung oder Duldung einer gegen die im Gesetz
18. Auguſt 1937 festgelegten Grundpflichten verstoßenden Ge= staltung des geistigen Inhalts der Zeitung zu bestimmen. Zur Erfüllung des strafbaren Tatbestandes ist es also nicht notwendig, daß die Bestechung tatsächlich erfolgt ist. Es genügt vielmehr, die Tat zu unternehmen, dh. schon der Versuch ist wie das Vergehen selbst strafbar. Nach § 38 des Schriftleitergesetes ist selbstverständlich auch der Schriftleiter strafbar, der einem solchen Bestechungsversuch nachgibt. Daneben kennt das Gesez in § 40 noch den Begriff der Pressenötigung , der gleichfalls strafbar ist. Der Tatbestand der Preſſenötigung ist dann gegeben, wenn ſtatt des angebotenen Vorteils widerrechtlich ein Nachteil angeboten wird. Eine Bestrafung wegen Preſſenötigung war im vorliegenden Falle nicht möglich. Zwar hatte der Weinhändler mit dem Entziehen der Anzeigenaufträge gedroht. Der daraus entstehende Nachteil wäre aber nicht dem betroffenen Schriftleiter erwachſen, ſondern vielmehr dessen Verleger, an den die Drohung nicht gerichtet war. Außerdem fehlt zur Erfüllung des strafbaren Tatbestandes das Merkmal der Widerrechtlichkeit. Dagegen war der Tatbestand der Pressebestechung durch die Handlungsweise des Weinhändlers voll erfüllt. Eine Bestrafung mußte deshalb erfolgen. Sie entspricht im übrigen auch dem gesunden Volksempfinden. Denn bei dem ganzen Vorgang handelt es sich nicht etwa um eine Privatangelegenheit zwischen Weinhändler und Verleger. Vielmehr besteht ein öffentliches Interesse daran, daß die Gestaltung der Presse jeder eigensüchtigen Beeinflussung von rs. außerhalb entzogen ist.
Garantiegewährung und geordneter Wettbewerb Unlauterer Kundenfang durch Wettlauf um die längſte Garantiezeit
Eine Aufgabe
für die berufsständischen Organiſationen der Wirtschaft NSK Bei vielen Kaufgeschäften besteht die Leistung des Verkäufers nicht lediglich in der Übereignung der Ware, sondern er verpflichtet fich darüber hinaus zu Nebenleistungen verſchiedenster Art, indem er Zahlungserleichterungen gewährt, Änderungen vornimmt, Frachttosten vergütet usw. Auch die Gewährung einer auf bestimmte Zeit bemessenen Garantie spielt dabei eine bedeutende Rolle. Durch die Garantie übernahme verpflichtet sich der Verkäufer zur kostenlosen Reparatur oder Ersatzleistung, wenn innerhalb der vorgesehenen Zeit Schäden an der verkauften Ware aufgetreten sind. Sinnvoll ist eine solche Garantiegewährung natürlich immer nur dann, wenn sie sich auf Schäden bezieht, deren Ursache in besonderen, vorher nicht ohne weiteres erkennbaren Mängeln des Materials oder der Herstellungsweise begründet sind. Darauf muß ausdrücklich hingewiesen werden, weil sich in der Praxis die Garantiegewährung keineswegs nur immer auf solche Fälle beschränkt hat, sondern aus wettbewerblichen Gründen auch auf Waren bezogen worden ist, die von Natur aus einer schnellen
Abnutzung unterliegen und der allmähliche Bes schädigung von vornherein erwartet werden muß. Hier taucht auch die Frage auf, auf welche Dauer eine Garantie normalerweise gewährt werden soll. Eine allgemeingültige Regel läßt fich dafür zwar nicht finden, doch wird man von Fall zu Fall sagen können, ob die versprochene Garantiezeit noch in einem vernünftigen Verhältnis zur normalen Lebensdauer der betreffenden Ware steht. Wenn beispielsweise für Eßbestecke eine Garantie gegeben wird, so mag dafür eine Dauer von zwei, drei Jahren vertretbar sein. Geradezu grotesk muß es dagegen wirken, wenn tatsächlich in der Vergangenheit für Eßbestede einmal eine Garantiedauer von fünfzig Jahren verbrieft worden ist. Unser heutiges Wirtschaftsrecht seht einer sol chen lächerlichen und sinnwidrigen Übertreibung Schranken durch das Gesez gegen unlauteren Wettbewerb Die Ordnung des Wettbewerbs, dh . die Ausrichtung der allgemeinen Wettbewerbsbedingungen nach den Grundsätzen kaufmännischen Anstandes, verlangt Wahrheit und Klarheit im Angebot und in der Werbung des Kaufmannes. In dem angeführ ten Beispiel zielte die garantiegewährende
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NEK Folge 183 Firma offenbar darauf ab, durch die übermäßige Ausdehnung der Garantiezeit einen plumpen Kundenfang zu betreiben, da ja doch praktiſch eine volle Ausnutung der gewährten Garantie niemals in Frage kommen konnte. So eindeutig fann freilich ein Verstoß im Sinne des Gesetzes gegen den unlauteren Wett= bewerb nicht immer feſtgeſtellt werden. Es gibt viele strittige Fälle, wo die gewährte Garantiezeit ungewöhnlich lang erscheint, wo sie jedoch, besonders wenn es sich um Spezialfabrikationen handelt, vertretbar sein kann. Dabei ist dann allerdings zu bedenken, daß durch die aus dem Rahmen fallende Garantiezeit in der betreffenden Branche eventuell erhebliche Unruhe hervorgerufen wird. Mitunter sehen sich die Konkurrenten veranlaßt, auch ihrerseits die Garantiezeit auszudehnen, womöglich über die von ihnen beanstandete Garantiezeit des Mitbewer
10. August 1937 bers hinaus. Das krampfhafte Wett = laufen um die längste Garantiezeit wirkt sich am Ende dann nur zum Schaden der gesamten Branche aus. Daher erscheint es nüzlich, wenn die berufsständischen Wirtschaft der Organisationen versuchen , erzieherisch auf ihre Mitglieder einzuwirken und eine Vereinheitlichung der Garantie = zeit innerhalb der eigenen Mitgliederkreise zu erstreben. Eine solche in Selbstverantwortung von der Wirtschaft getragene Markt- und Wettbewerbsordnung ist immer jeder von außen herangetragenen starren Regelung vorzuziehen. Eine gesetzliche Normierung der Garantiezeit in den verschiedenen Wirtschaftszweigen könnte im übrigen doch niemals derart ins Einzelne gehen, daß damit die Grenzfälle aus der Welt geschafft würden. H. L.
Der verlorene
Prozeß
Ein trauriges Kapitel nach der Urteilsverkündigung
NSK Von der Gerechtigkeit eines ge= richtlichen Urteils iſt meiſtens nur der überzeugt, der den Prozeß gewonnen hat. Der ihn verlor, schimpft immer. Er schimpft entweder auf das Gericht, das einen wichtigen Zeugen nicht vers nommen, eine Urkunde nicht genügend gewürdigt habe oder dergleichen; oder er schimpft auf seinen Anwalt, der den Prozeßstoff nicht richtig oder nicht geschickt vorgetragen habe, der dem Gegner in der mündlichen Verhandlung zu ſehr entgegengekommen ſei, der „ mit der Faust auf den Tisch" hätte schlagen sollen uſw. Manchmal hat der Verlierer nicht Unrecht, wenn er schimpft (wiewohl er meistens unrecht hat, auf das Gericht oder den Anwalt zu ſchimpfen) ; und zwar liegt das in der Eigenart der meisten Prozesse, daß unter allen Umständen immer nur einer rechtbehalten kann. Im Stadium des Prozesses gibt es fast immer nur Der Prozeß ein hartes Entweder - Oder. verlangt nach Entscheidung und verträgt in der Regel einen Ausgleich. Für einen. Ausgleich, bei dem sozusagen ,,beide recht behalten“ können, gibt es bei den kleineren Prozeſſen ftets eine sogenannte Güte verhandlung, in der sich die Parteien vor Gericht friedlich einigen können, ohne sich gegenseitig etwas zu vergeben. Stets weist der Richter die streitenden Parteien auf die Möglichkeit eines Ver gleiches hin, der gerichtlich zu Protokoll ge= nommen wird und denselben Wert hat wie ein Urteil. Ist aber ein Vergleich nicht möglich, weil es den Parteien darauf ankommt, einen Streit durch die staatliche Autorität, die das Gericht verkörpert, entschieden zu sehen, dann müssen sich die Parteien darüber klar sein, daß auf jeden Fall einer von ihnen den Prozeß verlieren wird. Sie müssen das Risiko des Unterliegens bewußt in Kauf nehmen. Im wirklichen Leben sind Recht und Unrecht selten so eindeutig verteilt, daß das Ergebnis eines Pro = zesses mit mathematischer Sicher heit errechnet werden könnte. Meist
ist der Gegenstand des Prozesses in sich zweifelhaft ; und die Streitenden wenden sich an den Richter, um die vorhandenen Zweifel aufklären und entscheiden zu lassen. Der Richter aber ist keiner Partei verpflichtet ; er ist auch von teiner Instruktion irgendeiner vorgesetzten Behörde abhängig, wie zB. der Verwaltungsbeamte. Der Richter ist vielmehr allein und ausschließlich dem Recht verpflichtet, das er nach Wenn daher Gesetz und Gewiſſen anwendet. die Parteien ihren Streit vor Gericht bringen, so bekunden sie damit eine Vertrauenserklärung an den Richter und an den Staat, der die Gerichte eingesezt hat, daß sie sich dem endgültigen Spruch des Gerichts unterwerfen wollen. Das Gericht führt die Unklarheit zur Klarheit der Entscheidung. Dadurch, daß die Parteien ein Gerichtsverfahren in Gang sehen, unterwerfen sie sich von vornherein der rechtsträftigen Entscheidung. Dies sind Gedanken, die sich der Verlierer im Prozeß häufig nicht vor Augen hält. Wer einen Prozeß führt - mag er noch so fest an seine Sache glauben ―― muß sich stets darüber klar sein, daß es felten einen Rechtsstreit ohne Risiko gibt, und handele es sich bloß um das Risiko vorhandener Beweisschwierigs. teiten. Es gibt (gerade bei kleinen Prozessen) eine regelrechte Psychologie des Prozeß = verlierers ; in der verkehrten Einschätzung der Verfahrenschancen und dem fehlenden Vertrauen in die Aufgabe und Arbeitsweise des Richters liegt eine der häufigsten Wurzeln zus fünftigen Querulantentums, jener krankhaften Erscheinung, die allen Behörden zu schaffen macht und die das perverse Gegenstück zu einem ehrlichen Kampf ums Recht darstellt. Der Prozeß vor Gericht verlangt also auch von den Parteien Haltung und Charakter. Er verlangt Charakter und vernünftige Einsicht vor allem auch von dem, der den Prozeß zwar verloren", aber doch we= nigstens insoweit gewonnen hat, als einer Episode des Streites durch eine klare und eindeutige Entscheidung der staatlichen Autorität H. B. ein Ende gesetzt wurde.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstr. 88
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bers hinaus. Das krampfhafte Wett = laufen um die längste Garantie = zeit wirkt sich am Ende dann nur zum Schaden der gesamten Branche aus. Daher erscheint es nüzlich, wenn die berufsständischen Wirtschaft der Organisationen versuchen , erzieherisch auf ihre Mitglieder einzuwirken und eine Vereinheitlichung der Garantie = zeit innerhalb der eigenen Mitgliederkreise zu erstreben . Eine solche in Selbstverantwortung von der Wirtschaft ge= tragene Markt- und Wettbewerbsordnung ist immer jeder von außen herangetragenen starren Regelung vorzuziehen . Eine gesetzliche Normierung der Garantiezeit in den verschiedenen Wirtschaftszweigen könnte im übrigen doch niemals derart ins Einzelne gehen, daß damit die Grenzfälle aus der Welt geschafft würden. H. L.
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NSK -Nachrichten
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Zu NSK Folge 183
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Wiederholungsübungen für SA.-Sportabzeichen Die verliehenen Gold- und Silberabzeichen verlieren ihre Wirkung am 1. Oktober 1937 NSK Berlin, 10. Auguſt. Der Stabschef der SA. hat folgende Verfü= gung erlassen : Der Führer hat mich mit seiner Verfügung vom 18. März 1937 ermächtigt, durch Ausfüh rungsbestimmungen den weiteren Besiz des SA. Sportabzeichens von der Ableistung bestimmter Wiederholungsübungen abhängig zu machen. In diesen Bestimmungen, die am 1. Januar 1938 in Kraft treten, habe ich für die Teilnahme an einer festgesezten Zahl von Wiederholungsübungen die Verleihung des silbernen und goldenen SA.- Sportabzeichens verfügt. Die Verleihung der silbernen und goldenen SA.Sportabzeichen bei Erwerb der Lehr- und Prüfberechtigung wurde daher mit Wirkung vom 14. Mai 1937 eingestellt. Um die Voraussetzungen für die künstige Verleihung der silbernen und goldenen SA .- Sportabzeichen nach Ableistung der Wiederholungsübungen zu schaffen, verbiete ich das weitere Tragen aller bisher verliehenen silbernen und goldenen Abzeichen mit Wirkung vom 1. Of= tober 1937. Die Besizer dieser Abzeichen können diese zur Ableistung der Wiederholungsübungen in ihrem Besiz behalten oder in solche in Bronze umtauschen. Im ersten Falle ist unter Einreichung des Besitzeugnisses ein neues Abzeichen in Bronze fäuflich zu erwerben ; im zweiten Falle erfolgt der Umtausch, ebenfalls unter Einreichung des Besitzeugnisses, kosten= los. Mit der Durchführung dieser Anordnung be auftrage ich die Standarten. Die Überwachung hat durch die Gruppen zu erfolgen . Der Stabschef. gez.: Luke
Pg. Alfred Ruthenberg † Ein verdienter Kämpfer und Mitbegründer der NSBO.
NSK Am Sonntag, dem 8. Auguſt 1937, verstarb im Krankenhaus zu Beeliz/Mark an den Folgen eines am Mittwoch, dem 4. August 1937 erlittenen Autounfalles der Mitarbeiter der Abteilung Wehrmacht der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Alfred Ruthenberg, im Alter von 29 Jahren. Pg. Ruthenberg war Träger des der Ehrenzeichens Goldenen NSDAP. Er war einer der Mitbegründer der Nationalsozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation und ſeit dieſer Zeit in der Presse der NSBO. und später in der Presse der Deutschen Arbeitsfront ſchriftleiterisch tätig. Er war in dieser Eigenschaft besonders als Herausgeber und Hauptschriftleiter der NSBO.Zeitschrift „Der Betrie b". bekannt geworden.
die Blutordenträger und ältesten Vorkämpfer der Bewegung, als bei einem Beſuch in Bad Dürkheim unerwartet der Stabschef eintraf, um einige Stunden unter seinen alten Kameraden zu verbringen. In echter alter Kameradschaft sprach er zu ihnen und löste mit seinen Ausführungen größte Begeisterung aus. Nach einer weiteren kurzen Ansprache an die örtliche SA., die sich gleicherweise begeistert um ihn sammelte, verließ dann der Stabschef_zuſammen mit den Blutordenträgern und SA.-Führern Bad Dürkheim auf dem Wege nach Heidelberg.
40 000 erleben KdF. in Hindenburg NSK Hindenburg, 10. Auguſt.
Stabschef Luze unter alten Kameraden Besuch bei alten Angehörigen des „ SA.Regimentes München“ NSK Bad Dürkheim, 10. Auguſt. Auf Einladung des Gauleiters des Gaues Kurpfalz weilten in den lekten Tagen etwa 50 Angehörige der ehemaligen 3. Kompanie des SA .-Regiments München im Gebiete des Gaues. Eine besondere freudige Überraschung erlebten
Die Arbeitergroßstadt Hindenburg stand am Sonntag im Zeichen eines großen KdF.-Volksfestes . Mehr als 40 000 Arbeitskameraden des oberschlesischen Industriegebietes erlebten im Stadion ein Volksfest, das von der Wehrmacht ausgestaltet wurde. Noch nie wurde in dieser Kumpelstadt ein derartiges Fest gefeiert. Erst durch die um= fassende Einrichtung der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude war es möglich, ein solches Fest aufzuziehen.
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Nationalsozialiſtiſche
Thrift der Schriftleitung: Brief and Draht Berlin 628 68, Fimmerßr, 80, E. Fernruf: 11 00 2 Berlag: rang ther Rad ., 6. m. b. §., Zentralverlag der RSTIB., Rinchen - Berlin Berſand : Cher.Berlag , Berlin SI 68, erBrake 88. -lle Zahlungen And nach (Poft chedtonts Berlin 4454) zu richten
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Partei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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NSK Folge 184
Serrat
und
NSK Durch die deutſche Preſſe ging dieſer Tage eine Warnung vor Spionen auswärtiger Mächte , die unter allen möglichen Tarnungen zB. als Kreditinstitute oder sogenannte Weltpreſſe-Korreſpondenzen deutsche Volksgenossen anzuwerben ſuchen, um sie zu landesverräteriſchen Handlungen zu veranlassen. Diese Rührigkeit des Spionagedienstes fremder Mächte gibt Veranlaſſung, einmal auf die schweren Strafen hinzuweisen, die im nationalsozialistischen Staat auf Hochverrat wie auf Landesverrat stehen. Der Nationalsozialismus hat mit der lagen Anſchauung des liberaliſtiſchen Zeitalters über die Strafwürdigkeit des Hochverrates und Landesverrates endgültig gebrochen. Nach nationalsozialiſtiſcher Auffaſſung gibt es überhaupt fein gemeineres und verabscheuungswürdigeres Verbrechen als das Verbrechen des Hochverrates oder des Landesverrates, beides Verbrechen, die sich ja nicht nur gegen einen einzelnen oder einen kleinen Personenkreis richten, sondern Verbrechen, die das Wohl des Reiches, des Staates , des Vaterlandes , unſerer gesamten deutschen Volksgemeinſchaft gefährden können. Auf beide Verbrechen steht wegen der Schimpflichkeit der Gesinnung, die sie zum Ausdruck bringen, im Deutschland nationalsozialistischen die Todesstrafe. Es ist kein Wunder, wenn weiten Kreiſen unseres Volkes vor der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus der Begriff für die Verwerflichkeit, Ehrlosigkeit und Gemeinheit eines Hochverräters oder Landesverräters abhandengekommen war. Daß marxistische Parteien mit ihren internationalen Verfilzungen nach allen Ländern der Welt, marxistische Gewerkschaften mit ihren freundschaftlichen Beziehungen zu auslän-
Sühne
dischen Kreisen, die offen ihre deutschfeindliche Einstellung befundeten, und nicht zulegt das internationale Judentum , das einen immer stärkeren Einfluß auf die deutsche Rechtspflege genommen hatte, wirkten zuſammen, um den Blick des Volkes für die Verwerflichkeit eines hochverräterischen oder landesverräterischen Verbrechens immer mehr zu trüben. Marxistische Redner und Schriftsteller durften den Landesverrat sogar offen in Wort und Schrift verherrlichen. Die von diesen Kreisen beeinflußten Massen unterlagen natürlich dieſer Jahrzehnte hindurch ſyſtematiſch betriebenen Suggestion, und nicht selten traf man auf rechtlich und anständig denkende Menschen, die den kleinften Diebstahl streng verurteilten, für die
Eröffnung der Reichswettkämpfe der SA. Aufruf des Stabschefs Übertragung auf alle deutschen Sender NSK Berlin, 11. August. Am Abend des Donnerstags gegen 20 Uhr ergeht durch den Stabschef über alle deutschen Sender ein Aufruf zu den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin vom 13. bis 15. August.
Gedenkfeier am Grabe Horst Wessels Als Auftakt der Reichswettkämpfe der SA. in Berlin vom 13. bis 15. August findet eine Gedenkfeier am Grabe Horst Wessels statt. Am Abend des 12. August, 20 Uhr, wird der Stabschef mit allen Gruppenführern und Amtschefs der Obersten SA.-Führung am Grabe des Sturme führers Horst Wessel auf dem Nikolai-Friedhof einen Kranz niederlegen. Danach begibt sich der Stabschef mit den Gruppenführern zum Ehrenmal Unter den Linden, um dort ebenfalls einen Kranz für die toten Helden des Weltkrieges niederzulegen. Die Standarte „Feldherrnhalle" wird mit 1200 Mann die Ehrenparade stellen. Am Pariser Plaz nimmt der Stabschef den Vorbeimarsch der Standarte Feldherrnhalle“ ab.
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NSK Folge 184 Gemeinheit der Tat eines Landesverräters aber kein Empfinden mehr.
Es war ja auch nur zu verständlich, daß der Staat der Novemberverbrecher einen Landesverrat kaum mißbilligen konnte. Wenn sich zB. in Deutschland vor der nationalsozialistischen Machtübernahme jemand fand, der irgendeinen angeblichen Verstoß etwa gegen das Diktat von Versailles einer ausländischen Macht mitteilte, so konnte eine Regierung, in der Marxiſten ſaßen, für die Schändlichkeit einer solch verabscheuungswürdigen Tat natürlich kein Empfinden haben. Marxisten und Juden - fie saßen ja auch in den Regierungen anderer Länder der Welt, und jede noch so landesverräteriſche Mitteilung, fie tam ja nur in die Hände von Gesinnungsgenossen in anderen Staaten . Wozu da die Aufregung über ein Verbrechen, das man weder als Margist noch als Jude verabscheuen konnte ? Landesver= rat in den Augen der Novemberverbrecher kein Verbrechen , sondern Ausdruc einer höchst ehrenwerten Gesinnung und zugleich eine recht nützliche Betätigung im Geist einer marxistischen und jüdischen Internationale, die tein Vaterland kannte, das Deutschland hieß. Die nationalsozialistische Gesezgebung hat diese Auffassung rückfichtslos beseitigt. Im Mittelpunkt der
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11. Auguſt 1937 nationalsozialistischen Weltauffaſſung steht das Wohl des eigenen Volkes, das Wohl des Vaterlandes. Wer als Hochverräter die Unversehrtheit des Reiches gefährdet, wer als Deutscher Verrat am eigenen Vaterland begeht, ist in den Augen des heutigen Deutschland der schimpflichste und ehrloseste Verbrecher, der die Gemeinheit seiner Gesinnung unnachfichtlich unter dem Beil des Henkers büßen muß. Gemäß der Schwere dieses Verbrechens kennt das nationalsozialiſtiſche Gesez in diesen Fällen Selbst der Versuch des tein Erbarmen. Hoch- oder Landesverrates kostet den Kopf. Den Spionagediensten fremder Mächte ist diese harte und rücksichtsloſe Beſtrafung aller Volksverräter im heutigen Deutschland na= türlich unbequem. Man versucht daher unter allen möglichen Tarnungen interessierendes Nachrichtenmaterial, das im Intereſſe des Volkes geheimgehalten werden muß, zu erlangen. Wer sich trok der jetzt durch die Presse gegangenen Warnung zu Handlangern auswärtiger Spionagebüros hergibt, weiß, daß er damit auf die Stufe der gemeinsten Verbrecher herabgesunken ist, die das deutsche Volk kennt. Er hat nicht nur sein Leben, sondern für immer auch seine Ehre verwirkt in einem Volk, das wieder die Besinnung auf sich selbst gefunden hat.
Bewölkte Volkstumspolitik
in
Estland
Begrenzung der kulturellen Bedürfnisse der deutschen Minderheit - Chauvinistische Tendenzen in der Schulfrage — Staatstreue und Volkstreue keine Gegensätze NSK Die Verfassung des estnischen FreiStaates, deren Text am 28. Juli 1937 von der estnischen Nationalversammlung angenommen worden ist, hat eine neue Verschlechterung für die völkischen Minderhei ten mit sich gebracht, die insbesondere die Schulfrage betrifft. Im § 22 dieser Verfaſſung heißt es : „ Der Unterricht erfolgt in der Staatssprache. In den für die völkischen Minderheiten eröffneten Schulen und Lehranstalten findet der Unterricht in der Sprache der betreffenden völkischen Minderheit und in der Staatssprache statt, auf den im Gesetz genannten Grundlagen und in dem vom Gesez genannten Umfange. Der Unterricht und die Erziehung in den Schulen und Lehranstalten hat im staatlichen Geiste Estlands nach Anordnung und unter Aufsicht des Staates zu erfolgen.“ Dieſe Formulierung ist das Ergebnis langer Bera= tungen vor der Ersten und Zweiten estnischen Kammer. Sie schließt in sich die Anerkenntnis, daß der deutschstämmigen Jugend in Estland der Unterricht in ihrer Muttersprache erteilt wird, zugleich aber wird auch die Staatssprache für die völkischen Minderheitenschulen verordnet, und zwar in einem Umfange, der keines wegs deutlich festgelegt ist, und der es den unteren Organen der Schulverwaltungen ermöglichen dürfte, die ſeit einiger Zeit bemerk-
bare Bestrebung nach einer Ausbreitung des Estnischen in der deutschen Schule zu verstärken. Bemerkenswert ist, daß die Erste estnische Kammer eine Formulierung für den diesbezüglichen Paragraphen der Verfassung vorbereitet hatte, die der Staatssprache sogar den Rang vor der Muttersprache zuerteilt hatte. Es zeigt sich hier also die Tendenz, den früher ausdrücklich in der Verfassung festgelegten Gebrauch der Muttersprache in der Minderheitenschule zu beschränken , und wie aus der Diskussion herausklang, vielleicht sogar auf ein Mindest= maß des Möglichen zurückzuführen. Zugleich mag freilich nicht verschwiegen sein, daß man Estland keineswegs nachsagen kann, es habe in den vergangenen Jahren versucht, das Sprachrecht seiner Minderheiten in jener Weise zu beschränken, wie das leider in gewisser anderen Staaten , vor allem gegenüber der deutschen Volksgruppe, der Fall gewesen ist. Wenn es aber heute in Estland erst nach langer Diskussion möglich ist, den allein richtigen Weg der Zubilligung jener sprachautonomischen Rechte gegenüber den Deutschen zu beschreiten, über die die europäischen Minderheiten in Genf so viel zu reden Gelegenheit hatten, dann kann man wohl sagen, daß dies ein nicht unerhebliches Symptom für eine stetig schwankender werdende Hal=
I
ASA
NSK Folge 184 tung gegenüber den Volksgruppen ift. Überschaut man die Entwicklung estnischer Volkstumspolitik, so muß man leider feststellen, daß bisher noch jedes diesbezügliche Gesetz eine Verschlechterung der Volkstumsverhältnisse und eine Beschränkung des Minderheitenrechts unit sich gebracht hat. Wenn zB. auf Grund der urspünglichen Verfassung jeder Bürger Estlands frei in der Bestimmung seiner Nationalität war, wenn es bisher jedem in Estland lebenden Staatsbürger freigestellt war, durch sein freies Bekenntnis ſeine Volkszugehörigkeit zu bestimmen, ſo veränderte das Volkstumsgeset in Estland vom 9. November 1934 diese Freizügigkeit des Bekenntnisses und bestimmte, daß jeder als zum estnischen Volkstum zugehörig betrachtet werden solle, der, um die eftländische Staatsbürgerschaft zu erhalten, sich zu ihm bekannt auch wenn er dieses Bekenntnis nachhatte Es genügte nach träglich berichtigen wollte. diesem Gesetz von 1934 also nicht mehr, daß ſich jemand frei zu seinem Volfstum bekannte, ja, er wurde auch als dem eſtniſchen Volkstum wenn nicht gegen zugehörig betrachtet, teilige Beweise vorgestellt worden find". Die Feststellung, welcher Rationalität der einzelne estnische Staatsbürger sei, sollte diesem Gesetz nach von seiten der Behörden nach festen äußeren Regeln ohne Beachtung der Überzeugung des einzelnen erfolgen. Jeder mußte Efte werden, wenn er nicht den Abstammungsnachweis erbringen konnte, daß er beispielsweise Deutscher sei. Auch das im Jahre 1934 in Estland verabschiedete Sprachengeset brachte eine Verschlechterung für die deutsche Volksgruppe mit fich. Während vorher die Angehörigen der deutschen, russischen und schwedischen Volks gruppen das Recht hatten, sich in ihrer Sprache schriftlich an die zentralen Behörden zu wenden, konnten sie nach dem neuen Gesetz dieses Recht nur in dem Falle erhalten, wenn fie den Nachweis dafür erbringen konnten, daß fie die estnische Sprache nicht beherrschten. Neben anderen zahlreichen Maßnahmen bringt nun die neue Verfaſſung von 1937 für die deutsche Schule in Estland jene sehr dehnbare Formulierung, die ohne Zweifel eine Einschränkung für die deutsche Sprache ermöglicht, wie sie leider auch schon in den allerlegten Jahren in steigendem Maße beobachtet werden konnte. Wenn immerhin noch jene Formulie= rung der Ersten estnischen Kammer, die die Staatssprache vor die Volksgruppensprache zu stellen trachtete, abgewiesen werden konnte, so drückt sich darin wohl die Erkenntnis des
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besseren Teiles der estnischen Volksvertreter aus, daß nämlich die große Geschichte deutschen Volkstums in Estland historische Tatsachen und Rechte bedingt, die man nicht einfach durch Verfassungsänderungen beseitigen kann, besonders dann nicht, wenn die ursprüngliche Verfassung Estlands nur deshalb die Zustimmung der Deutschen fand, weil ihnen in ihr die Rechte kultureller Autonos mie ein für allemal verbrieft er schienen. Was den zweiten Punkt des diesbezüglichen Verfassungsparagraphen betrifft, den nämlich, der sich auf den Geist der Erziehung der Minderheitenjugend bezieht, so dürfte ihm die deutsche Jugend in der jetzigen Form zustimmen, denn die Erziehung " im staatlichen Geiste Estlands" ist für die deutsche Volks gruppe ohne Zweifel eine selbstverständliche Tatsache , nachdem sie sich hundertfältig zum estnischen Staate bekannt hat. Gefährlicher ist auch hier die Fassung, die die Erste estländische Kammer durchzubringen trachtete, und die auf die Formel gebracht wurde, die Erziehung habe in "estnisch-nationalem Geiste" zu erfolgen. Abgesehen davon, daß die Forderung an jede Voltsgruppe, fich zu einem Volkstum zu bekennen, das nicht ihr eigenes, sondern das des Mehrheitsvolles im gemeinsamen Staate ist, bereits einen Widerspruch in sich trägt, würde naturgemäß eine derartige Fassung von vornherein zum Scheitern verdammt gewesen sein. Daß es aber überhaupt zu einer derartigen Formulierung fommen konnte, erweist mit aller Deutlichkeit, daß unflare, vielleicht sogar chauvinistische Be = griffs verwirrungen in Estland jene Grundlagen anzukränkeln trachten, die das Unterpfand eines gesunden Verhältnisses der deutschen Volksgruppe zum estnischen Staatsvolte bisher gewesen sind. Es ist zu hoffen, daß die äußerst dehnbare Formel des § 22 der neuen Verfaſſung des estnischen Freistaates nicht von unlauteren Elementen dazu verwendet werden wird, um die deutsche Sprache aus der deutschen Schule in einem noch größeren Maße herauszudrängen, wie es sich bisher jedenfalls tendenzmäßig bereits im Minderheitenschulwesen schon gezeigt hat. Die Eingriffe, die deutsches Volkstum in Estland seit der Gründung des estnischen Staates hat erleben müssen, sollten keine neue ,,Bereicherung" erfahren, wenn anders Estland nicht dokumentarisch belegen will, daß es das Bekenntnis der deutschen Volksgruppe zum estnischen Staat nicht ausreichend würdigt. GHC
Schaffendes Volk vor ſeinem eigenen Werk
Mit dem KdF.-Sonderzug nach Düſſeldorf – In der Ehrenhalle des werktätigen -Volkes – Anregungen für den Alltag und Erlebnis der Gemeinſchaft NSK Werftätige erleben eine Gesamtschau der deutschen Arbeit", das ist der Leitgedanke, den man über eine Fahrt schaffender Menschen mit einem KdF.-Sonderzug nach Düſſeldorf ſezen könnte. Neben der Ausstellung „ Gebt mir vier Jahre Zeit" beansprucht diese gewaltige Schau
in der Kunst- und Gartenstadt am Rhein größtes Interesse und höchste Bewunderung. Eine KdF.-Fahrt, ganz gleich wohin, bedeutet ja für jeden ein besonderes Erlebnis, und vor allem für denjenigen, der bisher wenig oder gar keine Gelegenheit hatte, daran teilzu-
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NSK Folge 184 nehmen. Dank der großzügigen Einrichtungen der Deutschen Arbeitsfront, der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude", kann heute jeder deutsche schaffende Mensch reisen, tann teilnehmen an allem Geschehen, um so immer den Pulsschlag der Zeit zu spüren. Die Ausstellung in Düſſeldorf ist ein besonderes Zeitdokument ; fie zeigt uns den Weg auf, den deutsches Schaffen genommen hat und vermittelt uns einen Eindruck der gewaltigen Leistung deutscher Menschen der Stirn und der Faust. Kein Wunder also, daß diese Schau alle Besucher pact , und ein jeder gern noch länger verweilen möchte, um sich all die Dinge gewiſſenhaft anzusehen, die sorgfältig zusammengetragen wurden. Diese Schau vermittelt einen geschlosse= alles , Überblid nen was über Arbeit heißt, und läßt den Besucher stumm werden angesichts der Größe und Erhabenheit all der Wunderwerke, die deutsche Menschen schufen. Schon lange hatte man sich auf eine solche Fahrt gefreut, nun endlich war der Tag herangekommen, da man auf der Geschäftsstelle der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude seine Fahrkarte, den Quartierschein und die Eintrittsfarte für die Ausstellung ausgehändigt erhielt. Die Fahrt vergeht schnell, denn all die Gaue, die der Zug durcheilt, bieten neue Bilder, und als erst das Gebiet der rauchenden Schlote, der Förderkörbe, der weitläufigen Hallen erreicht ist, da kommt keiner mehr aus dem Staunen heraus. Dann ist Düsseldorf erreicht, schnell nimmt das geschäftige Leben und Treiben dieſer rheinischen Stadt alle gefangen, und nachdem man sich in seinem Quartier etwas frisch ge= macht hat, geht es zunächst einmal auf einen kleinen Bummel durch die Stadt. Überall grüßen Fahnen, überall sehen wir kleine Wundergärten, so daß man dieser Stadt von vornherein wohlgestimmt entgegentritt. Am Nachmittag geht es dann hinaus zur Ausstellung. Mit den KdF. -Fahrtteilnehmern zugleich treffen auf dem Ausstellungsgelände holländische Werktätige ein, die eben= falls diese Schau der deutschen Leiſtung beſichtigen wollen. Zuerst führt der Weg in die Ehrenhalle des werktätigen Volkes, wo ein jeder einen Eindrud erhält von der gewaltigen Werkstoffschau. Man hat diese Halle gewiſſermaßen als „ Vorwort“ für die Ausstellung ge= schaffen. Man bringt hier dem Besucher die grundlegende Idee in anschaulicher Form nahe. In großen Lettern grüßen uns die Worte des Führers : „ Es wird künftig nur noch einen All das, Adel geben, den Adel der Arbeit." was uns täglich umgibt, Dinge, mit denen wir uns nicht mehr auseinandersehen, die wir für selbstverständlich erachten, gewinnen für uns mit einem Male an Wert, da wir den Zusam menhang erfahren, mit all den Versuchen urd Erfindungen, den wissenschaftlichen Erkenntniſſen, die Generationen von Forschern und Erfindern für das deutsche Volk eroberten. Wir hören aus den Gesprächen der einzelnen, wie interessiert sie an allem sind, wie sie alles staunend bewundern, weil der Schaffende den Wert der Arbeit am besten zu würdigen weiß. Halle auf Halle wird besucht. Da sind die neuen Werkstoffe, die ja im Brennpunkt des Intereſſes stehen, da ist zum Beiſpiel die Glaswolle ,
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11. August 1937 die von einem Fahrtteilnehmer besonders eingehend betrachtet wird. Wir fragen ihn, ob er durch seinen Beruf irgendwie mit diesen Dingen vertraut ist. „ Nur zu einem geringen Teil, denn als Glaser habe ich zwar mit Glas, aber nicht mit Glaswolle zu tun. Aber trokdem interessiert mich natürlich sehr, was man aus dieser flüssigen Glasmasse alles bereiten fann." In der Nebenhalle finden wir dann den gleichen Besucher ganz vertieft in die vielen Glaswunderwerke, die ringsum in dem Raum unterge= bracht sind. Wir ziehen ihn noch einmal ins Gespräch und hören dabei, daß er diese Fahrt von seinem Arbeitgeber, einem kleinen Handwerkermeister, als Anerkennung für seine Leistungen geschenkt erhielt. „ Ich hatte schon viel von dieser Ausstellung gehört, da einige Bekannte ebenfalls an KdF.-Fahrten teilgenommen hatten. Sie können sich natürlich meine Freude vorstellen, als ich von der Möglichkeit, die einzigartige Schau zu sehen, erfuhr." Ich habe mir schon allerlei vermerkt und werde meinem Meister vieles Intereſſante zu berichten wiſſen.“ . Immer weiter geht der Rundgang. Da ist die Schau „ Der deutsche Lebensraum", die uns Land und Volk im Wandel der Zeiten zeigt. Alles ist nicht etwa theoretisch dargestellt, sonDa sind dern anschaulich und eindrucksvoll. die Trachten, die Modelle von Häusern, Hausgeräte und allerlei ,,fleine Dinge" des Alltags, die aber erst richtig Gestalt gewinnen in ihrer natürlichen Umgebung. Da sind die großen Übersichtskarten mit den graphischen Darstellungen, die hergestellt wurden auf Grund praktischer Erfahrungen und genaueſter Kenntnis vom Leben und Wirken des deutschen Menschen. Obwohl der Besuch einer Ausstellung jeden anstrengt, spüren wir in diesem Kreise nichts von Abspannung, denn alle sind von einer uneinem beschreiblichen Begeisterung erfüllt, Wissensdurst, der kaum gestillt werden kann. Aber auch für ihre nächſtliegenden Dinge haben sie größtes Interesse, diese Menschen, die eben noch an der Werkbank standen, die vor wenigen Stunden noch im Büro ihre Arbeit verrichteten . All die Probleme, die von Partei und Staat, den Gliederungen der NSDAP . in Angriff genommen wurden, sind für sie von Bedeutung. Da gibt es eine Halle, in der neben den Freianlagen die Forderung „ Schönheit der Arbeit" handgreiflich vor Augen geführt wird. Da ist die Frage der Waſch- und Duschanlagen in Mittel- und Großbetrieben behandelt, weiterhin die Frage der Gestaltung des Aufenthaltsraumes geklärt. Schnell ist der Bleistift zur Hand, mit gewandter Hand wird etwas aufgezeichnet, damit es später wieder im Kreise von Arbeitskameraden besprochen und wenn möglich dem Betriebsführer vorgeschlagen werden kann . So bringt eine solche Fahrt eine lebendige Beziehung zu allem, was deutsche . Menschen ersinnen und schaffen, hilft Brüden schlagen und das Verständnis fördern zwischen den einzelnen Berufen und Arbeitsgruppen, um so zu= gleich der Volksgemeinschaft zu dienen . W. Schn.
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RSK Folge 184
11. August 1937"
Die NSK Randbemerkung :
Die
„wahre
NSK Als vor wenigen Monaten rotſpaniſche Kinder gewaltsam nach Sowjetrußland entführt wurden, schrieb die ""Prawda", diese Kinder würden nun in ihre wahre Heimat ge= bracht werden und dort ein neues, glücklicheres Leben beginnen. Kürzlich schilderte die „ Leningrader Prawda", wie diese Kinderheimat wirklich aussieht. Das Stadtsowjet hatte schon vor langer Zeit die Errichtung von 84 Kinderheimen und Kindergärten beschlossen, um dem Vagabundieren zu begegnen. Die Inangriffnahme der Bauten zieht sich aber derart in die Länge, daß die gestellten Fristen für die Fertigstellung längst überschritten find. Von den 84 Kindergärten werden vorläufig nur 16 benußt und auch davon sind die meisten auf besondere Anordnung der Behörde „ konserviert" worden. (Konservieren heißt bei den Sowjets, angefan= gene Bauten grundlos stehen zu lassen.) Der Bau des Kindergartens für das Stahlwerk ,,Brüdenstahl" mußte auf Befehl des Voltstom = miſſars für die Schwerindustrie, Chodotow, [o= fort eingestellt werden, wobei er die Fortsetzung des Baues mit schweren Strafer bedrohte." In einem Briefe an die Zeitung „Molot" schildert
Aus der Arbeit des Zentralparteiverlages
Die August-Folge der NS .-Monatshefte NSK An der Spitze der soeben erschienenen neuen Folge der NS.-Monatshefte steht ein Vortrag, den Reichspostminister Dr.-Ing. e. h. Ohnesorge kürzlich auf einem Empfangsabend des Außenpolitischen Amtes hielt: Von der Bestimmung der Deutschen Reichspost". enthält eine kurz gefaßte Geschichte der Ent= wicklung des Nachrichtenwesens bis zur Deutschen Reichspost in ihrer heutigen Gestalt. Ein Beitrag von Kurt Eggers, Die Freiheitsidee des Ulrich von Hutten", stellt den und Kämpfer um deutsche Geistesfreiheit politische Einheit dar, wie ihn unsere seinem Geiste verwandte Zeit sieht. Drei Frauen, die im heutigen deutschen Schrifttum einen bedeutenden Platz innehaben , gilt Dr. Hellmuth Langenbuchers Aufsatz Die Dichtung der Frauen": Agnes Miegel, Lulu von Strauß und Torney und Helene Voigt-Diederichs. Sie stellen einen nach Stoffwahl und Formgebung in größerer Einheit zusammenge hörenden Teil weiblicher Dichtung der Gegenwart dar. Zum 70. Geburtstage von Rudolf Binding würdigte Heinz Deppert den G. Dichter und sein Werk in ihrer GegenwartsThilo von Trothas Erzählung bedeutung. ,,Die Hammersteiner " hat den Kampf einer deutschen Frau für ihre Ehe und ihre Kinder gegen den lebensfeindlichen Machtanspruch
Kinderheimat“
eine Mutter die Zustände in einem Kinder= heim : „Die einjährigen Kinder werden in den Säuglingsheimen sich selbst überlassen . Man kann sich vorstellen, was dabei herauskommt. In einer Gruppe gibt es ſeit Monaten we der eine Amme noch eine Aufwärterin. Die Verwalterin kann sich täglich nur 2 bis 3 Stunden ihrer Tätigkeit widmen, da sie gleichzeitig an drei anderen Gruppen beschäftigt ist." Um dem Fehlen von Kinderheimen abzuhelfen, verhindert man einfach neue Geburten. „ Krasnaja Karelia" berichtet in Nr. 77, eine schwan= gere Arbeiterin hätte um Urlaub für die Entbindung nachgesucht. Nachdem man ihr ein Drittel des Lohnes gestohlen, wurde sie nach der Entbindung nur noch als Hilfsarbeiterin eingestellt. Nicht einmal Zeit ließ man ihr, das Kind zu nähren, denn das „Werk sei kein Kinderheim". Andere Mütter werden von den Vätern der Kinder zur Abtreibung gezwungen, da ſie „ gemeine Prostituierte“ seien, usw.
Diesen Meldungen gegenüber jeder Kommentar.
erübrigt sich.
einer weltfernen Kirche zum Gegenstand. An neuer Lyrik erscheinen Gedichte von Heinz Hart= mann und Thilo Scheller. Aus dem Bildteil find Tiefdruckwiedergaben von Bildern aus der Tierkunstausstellung der NS.-Kulturgemeinde und Farbdrucke nach Gemälden von Georg Ehmig bemerkenswert. In der „ Kritik der Zeit" erscheint eine ausführliche Besprechung des eben erschienenen 3. Bandes von Alfred Rosenbergs Reden und Aufsäßen : „ Kampf um die Macht". Die gewohnten ausführlichen Monatsberichte Aus der Bewegung“, „Zur weltanschaulichen Lage", Berichte über Außenpolitik, Auslandsdeutſchtum und aus dem kulturellen Leben sowie ein besonders reichhaltiger Buchteil beschließen das Heft.
Zur Deutschen Oftmeſſe in Königsberg Eröffnung durch Staatssekretär Funk NSK Königsberg, 11. Auguſt. Der Eröffnung der Deutschen Ostmesse in Königsberg am 15. August, die als Vertreter der Reichsregierung Staatssekretär Funk vornimmt, wird auch Reichsjustizminister Dr. Gürtner beiwohnen. Gauleiter Oberpräsident Koch wird in grundsäglichen Ausführungen die Fragen des deutschen Öſthandels berühren. Als Vertreter Polens hat der polnische Botschafter in Berlin, Exzellenz Lipski , sein Erscheinen zugesagt. Außerdem haben sich zur Eröffnung der Deutschen Ostmesse die Präsidenten fast sämtlicher Wirtschafts- und Handelskammern der Oststaaten sowie zahlreiche Vertreter der Einkaufsorgane von Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Mandichutuo und Italien angemeldet.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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NSK - Nachrichten
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Zu RSK Folge 184
Körperliche und seelische Wehrhaftmachung Geleitwort SA.-Obergruppenführer Herzogs zu den Reichsweitkämpfen der SA. NSK Der Stabsführer der Obersten SA.Führung, SA.-Obergruppenführer Herzog, schickt den Reichswettkämpfen der SA. folgendes Geleitwort voraus : ,,Die SA. hat mit ihren Körpern die Idee des Führers und dem Gedanken des Nationalsozialismus freie Bahn gebrochen. Auch heute ist die SA. Trägerin und Vorkämpferin des nationalsozialistischen Glaubens. Das bleibt in alle Zukunft die Aufgabe der SA. Eine Organisation wie die SA. braucht auch eine besondere Aufgabe, eine Aufgabe, die ihrem inneren Wesen, ihrer wehrhaften Grundhaltung entspricht. Diese Aufgabe liegt in der körperlichen und seelischen Wehrhaftmachung des deutschen Volkes, streng im Sinne des nationalfozialistischen Kämpfertums beschlossen. Die Reichswettkämpfe der SA, in Berlin werden zeigen, daß wir auf dem richtigen Wege find. Der alte Geist, der unser Volk_erobern half, soll immer und ewig der beste Kern der SA. und darüber hinaus des deutschen Volkes bleiben."
Zeugnis vom Geist der SA. NSK Berlin, 11. August. Anläßlich der Reichswettkämpfe der SA. in Berlin, vom 13. bis 15. August 1937, hat der Reichsschatzmeister, SA.-Obergruppenführer Schwärz folgenden Aufruf erlassen : Das Kostbarste, was unser Volk besikt, ist Gesundheit, Kraft und Leistungsfähigkeit aller Volksgenossen. Alle anderen Werte verlieren die Grundlage, auf der sie bestehen und sich entwickeln können, wenn die Menschen als ihre Träger zermürbt und krank sind. Den erwachsenen Mann, der auf der Höhe seiner Leistungstraft von Arbeits- und Wehrdienst in seinen Zivilberuf zurückkehrt, vor dem Verlust seiner Spannkraft zu bewahren, ist die Aufgabe der SA., wie sie der Führer in ,,Mein Kampf“ und auf dem Reichsparteitag 1935 gezeichnet hat. Dieser Aufgabe dienen auch die Reichswetttämpfe , die vom 13. bis 15. August 1937 in Berlin stattfinden werden und dem Volke zeigen sollen, daß die SA. ernsthaft und erfolgreich auf das ihr gesteckte Ziel hinarbeitet. Reichsminister Dr. Frick veröffentlicht aus dem gleichen Anlaß folgenden Aufruf: Wesen und Gestalt der SA. ergeben sich aus ihrem Werdegang, der ein Weg des Kampfes bis zum befreienden Siege war. Ununterbrochener Einsatz gegen den inneren Feind schmiedeten die Sturmabteilungen zum härtesten Kampfwerkzeug des Führers. Vom Geist der Treue zum Führer und des unbedingten Gehorsams gegenüber jedem seiner
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Befehle sind nun auch die Reichswettkämpfe der SA getragen, in denen sie Zeugnis ablegen wird von ihrem Willen und ihrer Fähigkeit, einen entscheidenden Beitrag zur Wehrhafterhaltung des deutschen Menschen zu leisten. Ausleje durch Austauſchlager Weltanschauliche Stoßtrupps der deutschen Erzieherschaft NSK Bayreuth, 11. Auguſt. Auf einer Besichtigungsfahrt durch die Austauschlager des NSLB . in Süd-, West- und Norddeutschland sprach der Reichsschulungswalter des NSLB. , Wolf, in dem am Hang der Schwäbischen Alb gelegenen Lager ,,Jungborn" bei Nürtingen vor etwa 100 Erzieherinnen aus fünf Gauen über Sinn und Aufgabe der Austauschlager. Der Redner betonte, daß die Austauschlager nicht nur in der Herausstellung des volksdeutschen Gedankens ihre Bedeutung hätten , sondern vor allem auch durch die Zusammen ziehung der aktivsten Kräfte des NSLB . der Bildung weltanschaulicher Stoßtrupps dienten. Der Reichsschulungswalter besuchte weiter das Erzieherlager Alpirsbach im Schwarzwald, das Schleswig-Holsteiner, Rheinländer und Schwa ben vereint, und das Erzieherinnenlager Wilhelmsfeld bei Heidelberg. Die Teilnehmerinnen an diesem Lager hatten bereits im badischen Lager Gaienhofen am Bodensee alemannijches Volkstum kennengelernt.
Stimme des Auslands
Fühlung mit dem ſchaffenden Volk nicht berloren Eine englische Stimme zum „Arbeitseinsah in den Fabriken" NSK Der Berliner Korrespondent der in London erscheinenden Zeitung ,,Action" nimmt in einem Artikel zu dem „ Arbeitseinſak in den Fabriken" Stellung. Es wird bemerkt, daß die Nationalsozialisten versprochen hätten, nie die Fühlung mit dem schaffenden Volk zu verlieren. Man habe manchmal daran gezweifelt, nun aber habe sich ihr Versprechen bewahrheitet. Er habe unlängst einen hohen Staatsbeamten, der in einer Fabrik mit anderen zusammenarbeitete, getroffen. Bei einer Betrachtung, warum führende Männer des deutschen Staates einige Monate als Arbeiter in die Betriebe und Fabriken gingen, kommt der englische Journalist zu dem Schluß, daß die nationalsozialistischen Führer diese Arbeit mit Freuden leisten. Sie seien froh, Schulter an Schulter mit ihren Kameraden arbeiten zu können, denn sie hätten erkannt, daß man nicht ein wahrer Führer sei, ohne gewillt und fähig zu sein, anzupacken, wo immer es not tue.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68 , Zimmerstr. 88
Nationalsozialiſtiſche
Brief and Draste 14 :1ft der Schriftleitung: Berlin 600 Jimmerke, 10, M. Hernen?: 11 00 22. Berlag: rang Cher X44 ) . 6. m. 1. extralverlag der RSDUS., Ringen - Berita land : Cher.Berlag , Berlin 613 #8, Wile Zahlungen kud nach Praffe 88. (Bokĺhedtonto Berlin 4454) zurichten
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Partei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für bie Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspreſſechef ber RSDUB. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sändermann, Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Freſſedienſt der NGIUS
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Zum Beginn der 25. Deutschen Ostmesse in Königsberg
Brücke zum
Oſtraum
Geographische und handelspolitische Schläffſelftellung nach dem Often Bedeutung der Offs Meffe für den deutschen Lebensraum — Neue Bertstoffe werben für die deutsche Induſtrie Von dem nach Königsberg entsandten NSK.-Sonderberichterstatter
NSK Anläßlich der Eröffnung der 25. Deutschen O messe in Königsberg am 15. August, deren Schirmherrschaft Miniſterpräſident Generalobert Göring übernommen hat, hatte der NSK.-Souderberichterſtatter Gelegenheit, sich mit dem Leiter der Deutſchen Oftmeſſe, Herrn Konsul Ion as, Königsberg, über ihre große wirtschaftspolitiſche Bedeutung für Deutschland zu unterhalten. Die große Deutsche Ostmesse, die in diesen Tagen zum 25. Male in Königsberg durchgeführt wird, ist von ganz besonderer Bedeutung hinsichtlich der wirtschaftspolitischen und somit leztlich auch politischen Beziehungen Deutschlands zu den osteuropäischen Staaten. Die Tatsache, daß bei der diesjährigen Ostmesse allein zehn auslän dische Staaten als Aussteller beteiligt sind, und zwar Schweden, Finnland, Estland, Lett= land, Litauen, Polen, Ungarn, die Türkei, Mandichutuo und Italien, weist vor allem auf die -- geographisch außerordentlich — begünstigte wirtschaftspolitische Zentral und Schlüsselstellung der Königsberger Meſſe hin im Hinblick auf die Länder des nahen und ferneren Oftens, von Schweden und Finnland im Norden bis zur Türkei im Süden und Mandichutuo im Osten. Dabei gilt dies nicht nur für den Handelsverkehr zwischen Deutschland und den Oststaaten, sondern ebenso für den Tranfitverkehr zwischen diesen Staaten selbst, so daß heute vor allem dank dem Erfolg der bisherigen Ostmeſſe Königsberg zum Treffpunkt der Handelsinteressen dieser Länder geworden ist. Das heißt, Länder wie die Türkei oder die Mandschurei — um nur zwei Beispiele herauszugreifen wenden sich, wie die Beschickung der Ostmesse selbst beweist,
nach Königsberg, um ihre Handelsbeziehungen mit den baltischen und nordischen Ländern zu erweitern. Die Bedeutung der Deutschen Ostmesse für Ostpreußen selbst, dieser für das gesamte Reich so entscheidend wichtigen Proving, für
Geleitwort des Stabschefs zu den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin NSK Berlin, 12. Auguſt. Nicht der Mann, der um eines materiellen Vorteils willen seine Kräfte zur Verfügung stellt, der um des eignen „Ichs“ willen seine Kräfte ausspielt, treibt förperliche Leibeserziehung im Sinne unseres Führers, ſondern nur derjenige erfüllt seine Pflicht, der seinen Körper stählt und schult, um sich dadurch zum Dienst an Bolt und Vaterland kräftig zu machen und bereit zu ſein. Die SA. verkörpert dieſem ganzen Lebensinhalt des wehrwilligen und wehrfähigen deutschen Mannes. Die Reichswettkämpfe der
SA.
in Berlin
werden dem Führer und dem deutschen Volke zeigen, daß die gewaltige Einheit zwischen Körper und Geist, die für die Wehrhaftmachung der ganzen Nation von entscheidender Bedeutung ift, von nun an und für alle Zeit in der SA. zum Siege führen wird.
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12. August 1937 wesentlich gestiegen ist. Gegenüber 1932 zeigen die Einfuhrziffern dieser Staaten eine Zunahme bis zu 84 vh. wie Finnland oder 52 vh. wie Estland und 20 oh. wie Lettland. Dazu tritt noch eine weitere Belebung des Handels zwischen Deutschland und diesen Staaten durch günstige gegenseitige Handelsabkommen. In den baltischen Agrarländern, deren Bestrebungen auf eine Mechanisierung und Intenſivierung ihrer Landwirtschaft hinzielen, findet die deutsche Landmaschinen-Industrie noch große Absatzmöglichkeiten. Die Motorisierung in Ber bindung mit Straßenbau und der Förderung des Verkehrswesens allgemein in diesen Ländern steigert ebenfalls das Kaufbedürfnis und damit die Absatzmöglichkeiten der deutschen Maschinen- und Kraftfahrzeug-Industrie. Des weiteren kann nach bisher bereits gemachten Erfahrungen gesagt werden, daß die deutschen Werkstoffe, deren hervorragende Eigenschaften und verschiedenartigen Verwendungsmöglichteiten sich inzwischen auch im Ausland herumgesprochen haben, der deutschen Industrie in den Oststaaten neue Exportmärkte eröffnen werden, da diese verhältnismäßig kleinen Länder nicht in der Lage sein dürften, sich eine eigene Werkstoff- Industrie aufzubauen. Die auf der Deutschen Ostmesse im letzten Jahr erstmalig vom Messeamt Königsberg mit Außengroßem Erfolg durchgeführten handelsbesprechungen zwischen den Deutschen und ausländischen Geschäftsinteressenten werden hauch wieder auf der diesjährigen 25. Deutschen Ostmesse veranstaltet.
Der deutsche Handel mit den Oststaaten, der in den letzten Jahren stetig und beträchtlich gestiegen ist der deutsche Außenhandel mit Litauen - um ein Beispiel zu nennen ſtieg in einem Jahre T. um 300 v5. und mehr!), wird zweifellos noch eine weitere Besserung erfahren. Ein Beweis dafür ist das große Intereſſe ausländischer Einkäuferorganiſationen und Besucher für die Deutsche Ostmesse. So haben sich bereits etwa taufend aus ländische Einkäufer angemeldet, daneben tommen geschlossene Gruppen, so B. eine Gruppe von 70 Kaufleuten aus Posen, 30 Gärtnereibesizer aus Bulgarien usw. So darf man dieses Jahr in Königsberg auf mindestens 5000 ausländische Besucher und Käufer rechnen, nachdem ihre Zahl von 2400 im Jahre 1932 bereits auf 4500 im letzten Jahr gestiegen war. Und während die Zahl der an der Messe beteiligten Länder im Jahre 1932 nur zwei umfaßte, ist sie inzwischen auf zehn angewachsen. So zeigt sich in der Entwicklung, an den bisherigen großen Erfolgen und an den Möglichkeiten zur Steigerung des Exports und zur Belebung des internationalen Handels die Bedeutung große wirtschaftspolitische der Deutschen Ostmesse in Königsberg. Darüber hinaus aber bildet sie eine wichtige Brücke für die deutschen Beziehungen zu den osteuropäiſchen Staaten, für das Verhältnis Deutsch lands zum Ostraum überhaupt. H. Schwaibold.
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12. Auguſt 1937
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WD", die gleiche Einrichtung unter luthunde Stalins in neuer Tarnung
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beit" Verrat und Denunziation glorifiziert, wird weiter mit großer Genugtuung darauf hingewiesen, daß das fatanische Erbe Dzierzynskis, des Ritters der proletarischen Revolution" beim „ Kommissariat der UdSSR. für innere Angelegenheiten" sich in „ würdigen“ Händen befindet. " An der Spitze des Innentommiffariats", so schreibt das Blatt, steht der würdige Nachfolger Dzierzynskijs, der treue Sohn der bolschewistischen Partei , der unerschütterliche Bolschewit N. 3. Jeshow", und an anderer Stelle : „ Es lebe die ruhmreiche Armee der Tschekisten und ihr kämpferischer Führer Jeshow". In derselben Weise ist seinerzeit in der Sowjetpresse der Jude und Massenschlächter Jagoda als ,,alter Bolschewit" und einer der flammendsten Führer und Kämpfer der proletarischen Revolution " gefeiert worden ; insbesondere anläßlich der Fertigstellung des Ostsee-Weißmeer-Kanals im Jahre 1933, zu deſſen Bau bekanntlich viele Hunderttausende Sowjetbürger aus den von Jagoda im hohen Norden errichteten zahlreichen Zwangsarbeitslagern eingesetzt und viele Zehntausende sogenannter „ politischer Strafgefangener" dabei grausam zu Tode ge= schunden wurden. Derselbe Jagoda, dem seine Verdienste" den Titel eines ""Generalfommissars für staatliche Sicherheit" eingebracht hatten, wurde von Stalin ganz plöglich abgehalftert als moralisch und politisch zersetter", ,,gemeiner Mensch" und Verbrecher, womit die terrorisierte Sowjetbevölkerung sicher gerne einverstanden war. In Wirklichkeit tam es Stalin bei der Liquidierung Jagodas weniger auf die Unschädlichmachung eines Verbrechers an, der Jagoda genau so wie Dzier zynskij und Menschinskij ohne Zweifel gewesen ist, als auf die Ausschaltung eines Rivalen , der mit dem Machtapparat des Innenkommissariats an der Hand ihm über den Kopf zu wachsen drohte. Andererseits war er für Stalin ein willkommener "" Sündenbod", auf den er ſeine ins Riesenhafte gewachsene persönliche Schuld an dem mit Millionen Todesopfern verbundenen Schreckenssystem der „Tscheka GPU. NKWD." glaubte abladen zu können. Heute ist Jeschow der neue „ würdige Nachfolger Dzierzynskijs“ . Die Tatsache, daß dieser Mann, der mit seinen jüdischen Stellvertretern und Handlangern Beermann , Frinow skij , Schuck und Redens zu den " nächsten Mitarbeitern Stalins“ gehört, die unter Dzierzynskij herrschenden grauenvollen Zeiten des Maſſenterrors und der Abſchlachtungen von ſoge= nannten „ staatsfeindlichen Elementen“, „ natioaalen Abweichlern“ und „ Stimmentrechteten“ eine blutige Wiederauferstehung feiern läßt, wird von der „Kraßnaja Swesda“ als „ein ge= waltiges revolutionäres Verdienst" hingestellt und mit Befriedigung hervorgehoben, daß „ die von dem herrlichen Stalinisten Jeshow geführ ten ruhmreichen Tschekisten der Schrecken der
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NSK Folge 185 faschistischen Bourgeoisie (?) und das Symbol der revolutionären Wachsamkeit und Rüdsichtslosigkeit gegenüber allen Feinden des Voltes' und des Sozialismus" seien. Die Sowjetpreſſe ſpricht hier von einem Kampf des Innenkommiſſariats gegen die ,,faschistische Bourgeoisie“. Da die Bourgeoisie aber in der Sowjetunion bekanntlich seit Jahren „ liquidiert“ worden ist und an deren Stelle eine, wenn auch hauchdünne, so doch klassenbewußte" Sowjetschicht getreten ist, zu der auch die Vertreter des " NKWD." gehören, kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß die Sowjetterminologie diesmal unter „ faschistischer Bourgeoisie“ diejenigen Sowjetbürger versteht, die als Angehörige der von Moskau
12. Auguſt 1937 terrorisierten und ausgebeuteten Völker sich gegen das bolschewistische System auflehnen und das von dem großen, geliebten, weisen und genialen Stalin" eingeleitete bessere und fröhlichere Leben in der Sowjetunion" nicht mitmachen wollen. Zur physischen Vernichtung aller dieser Menschen, die nichts als nationale Freiheit und Gerechtigkeit ſuchen, läßt der an Verfolgungswahn leidende Stalin-Dſhugaſchwili im Einvernehmen mit der auf Gedeih und Verderb mit ihm verbundenen Judenclique LitwinowFindelstein, Kaganowitsch & Co. das „ gezückte Schwert der proletarischen Diktatur" durch seine ,,NKWD.-Männer“ schwingen und immer neue Menschenmassen „ ins Sowjetparadies eingehen“. dgl.
Durch den Augenschein überzeugt :
Frauenarbeit
im
Auslandsurteil
Bejucherinnen aus aller Welt über die Frau im neuen Deutſchland – „ In keiner anderen Staatsform eine höhere Stellung" - Einwendungen mit dem Stempel der Lächerlichkeit NSK Das Wort von der „ Entrechtung“ der deutschen Frau begegnet einem immer wieder, wenn irgendwo im Ausland die Sprache auf die Verhältnisse im neuen nationalsozialiſtiſchen Deutschland kommt. Es ist nicht immer Böswilligkeit, die diese Behauptung aufstellt, sondern oft Unkenntnis und Unverständnis für das Wesen der nationalsozialistischen Revolution . Besonders schlimm war die deutschfeindliche Propaganda, die von der absoluten Knechtung der deutschen Frauen im Staate Hitlers sprach, in den ersten Jahren nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Die vollkommene Nazifrau“ wurde in ungezählten deutschfeindlichen Zeitungen und Zeitschriften hingestellt als ein völlig entrechtetes Wesen , als eine Art Gebärmaschine im Staatsauftrag, und dem Nationalsozialismus wurde das verlogene Wort in den Mund gelegt, daß für die nationalsozialistische Frau einziger Lebensinhalt sein dürften die drei mit dem Buchstaben K beginnenden Worte : Kinder, Küche, Kirche. (Und das in dem ſelben, von den gleichen Blättern ſo gern als „ neuheidnisch“ verſchrienen Deutschland!) In der jüngsten Zeit beginnt sich langsam, aber doch merklich trotz aller gegnerischen Propaganda ein Wandel im Urteil der Welt anzukündigen. Nicht unwesentlich beis getragen hat zu dieser unverkennbaren Besserung des Verständnisses für die Stellung der Frau im nationalsozialistischen Reich die Tatsache, daß seit der Machtübernahme schon außerordentlich zahlreiche Ausländerinnen , die in der Frauenbewegung und dem sozialen Leben ihrer Heimatländer an hervor ragender Stelle wirken, das neue Deutschland und die Frauenarbeit im Dritten Reich aus eigener Anschauung fennenlernen konnten. Ein Besuch in der Auslands abteilung der Reichsfrauenfüh rung der NSDAP. gab uns Gelegenheit, einen Überblick über die ausländischen Frauen
zu erhalten, die bisher die Arbeit der Reichsfrauenführung in ganz Deutschland ſtudieren und mit den Verhältnissen ihrer Heimatstaaten vergleichen konnten. Schon das Gästebuch, das uns vorgelegt wurde, zeigt uns, wie viele Ausländerinnen der stillen Derfflingerstraße im Berliner Westen , wo die Reichsfrauenführung der NSDAP. ihren Siz hat, einen Besuch abgestattet haben . Da finden wir die Namen bekannter Frauen aus aller Welt. Frauen, die im politischen oder sozialpolitischen Leben ihrer Heimat stehen, Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Journaliſtinnen. Viele Namen darunter, deren Klang weit hinausgedrungen ist über die Grenzpfähle ihres Vaterlandes. Viele, wenn nicht die meisten dieser Ausländerinnen, tamen nach Deutschland mit einer vorgefaßten Meinung, standen unter dem Eindrud der deutschfeindlichen Propaganda. Die Reichsfrauenführung der NSDAP . hat es ihnen dann in der großzügigsten Weise ermöglicht, sich persönlich ein Bild zu machen davon, ob die nationalsozialiſtiſche Frau wirklich geknechtet und aller „Rechte" beraubt in einem Staat leben muß, der ihr als einzige Daseinsaufgabe nur noch Kochtopf und Waschkessel übrig läßt. Die Ausländerinnen hatten Gelegenheit, alles zu sehen, wofür sie sich interessierten . Die frem den Gäste sahen die Reichs mütterschule , Arbeitsdienstlager für die weibliche Jugend, die zahlreichen segensreichen Einrichtungen der RS V., in der Frauen tätig sind für Frauen, für die deutsche Familie. Müttererholungsheime wurden besichtigt und Freizeitlager für Kinder, die in der ganzen Welt beispiellosen Einrichtungen der Win terhilfe standen dem eingehenden Studium offen, ebenso wie die Arbeit des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront und das gewaltige Gebiet, auf dem die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude sich der Erholung und Ge-
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NSK Folge 185 'fundung des deutschen Mädchens, der deutschen Mutter annimmt. In zahlreiche jener Be = triebe , in denen überwiegend Frauen auf eft verantwortungsvollſtem Posten arbeiten, wurden die Beſucherinnen geführt, um sich da= von zu überzeugen, ob die deutsche Frau wirklich aus dem Berufsleben ausgeschaltet worden ist, wie es eine deutschfeindliche Propaganda behauptet. Die ausländischen Besucherinnen sind wieder zurückgekehrt in ihre Heimat mit einem anderen Bild von Deutschland. Ein paar ganz kurze Stichproben nur : Marie Hamsun, die Gattin des großen norwegischen Dichters, selbst Schriftstellerin und am sozialpolitischen Leben ihres Landes äußerst interessiert, schildert in der in Oslo erscheinenden Zeitung „ Nationen“ ihre Eindrücke. Sie bekennt offen, daß sie voreingenommen nach Deutschland gekommen war. Was sie mit eigenen Augen von der Stellung der Frau im Staate Hitlers sah, faßt ſie in die Sätze zusammen : „Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß ſicher kein anderes Land und keine Staatsform den Frauen einen größeren Plaz und eine höhere Stellung einräumen. Überall, wo eine Arbeit nach ihrer Art ganz von Frauen getan werden kann, um der Gemeinſchaft zugute zu kommen, dort haben die Frauen ihre Aufgaben. Hier stehen sie auf ihrem Felde, ganz ebenbürtig dem Mann.“
Die Bulgarin Dimitrana Iwanowa ist Frauenrechtlerin, Präsidentin des Bulgarischen Frauenbundes, der Dachorganisation aller buls garischen Frauenverbände. Sie tam bestimmt nicht ohne Vorurteil nach Deutschland. In der bulgarischen Zeitung „ Utro" (Sofia ) liest man über ihren Besuch : „ Die Betätigung der deutschen Frau ist, wie in der Vergangenheit so auch Die Frauen heute, überaus umfangreich. nehmen auch viele Staatsstellungen ein. Sie sind nicht daraus entfernt worden.“ Gudrun Larusdottir , das einzige weibliche Mitglied des isländischen Reichstages, ist bekannt als Schriftstellerin, die sich führend in der Sozialarbeit ihrer Heimat betätigt. In einem Aufsatz der Tageszeitung ,,Morgunbladid" erklärt sie, daß sie mit der Überzeugung nach Deutschland gekommen war, die deutsche Frau aus allen Berufen verdrängt zu finden. Ihre Eindrücke vom Frauenleben in Deutschland faßt fie zusammen in die Säße : „ Der deutschen Frau steht es offen, sich das Betätigungsfeld auszuwählen und die dazu nötigen Kenntnisse zu erwerben, worauf ihre Veranlagung und ihr Verlangen sich richtet. Sie hat freien Zutritt zu allen Schulen im Lande und sie kann sich auf den Lebenskampf vorbereiten, ganz wie sie es selbst für gut hält. Die Frau soll die große Volksgemeinschaft zusammenhalten, die arbeitend vorwärts strebt, Land und Volk zum Heil. So denkt die deutsche Frau, so arbeitet sie." Elisabeth L. Fact ist Amerikanerin, Professor der Universität Denver (USA . ) und hat im ,,Journal of the American Aſſociation of University Women" eine sehr eingehende Arbeit über ihr Studium der Stellung der Frau in der deutschen Volksgemeinschaft veröffentlicht. Sie kommt zu dem zuſammenfaſſenden Urteil : „Ich möchte sagen, daß meiner Meinung nach die deutsche Frauenbewegung, wie sie in der
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12. August 1937 von mir beschriebenen Organiſation verkörpert ist, eine gewaltig dynamische , praks tische , geeinte Bewegung darstellt. Man fühlt, daß die nationalsozialiſtiſchen Frauen ihr Teil Arbeit“ tragen. Ihre Tätigkeiten sind charakteriſtiſch gut organiſiert, ſo gut in ihren Wechſelbeziehungen und Ergänzungen, daß man das Gefühl der Mobilisierung der gesamten Frauenkräfte der Nation hat. Im ganzen fühlt man, daß die Frauen in der Be= wegung als wirkliche Partner des gemeinsamen Zieles der Befreiung Deutſchlands betrachtet werden." Es ließen sich Bände mit Namen und Stimmen bekannter Ausländerinnen füllen, die auf Grund eigenen Studiums zu ähnlichen Urteilen gekommen sind . Genannt sei die französische Journalistin Mme. Eliane Brault , die im „Petit Journal“ besonders anerkennende Worte findet für die Betreuung der Kinder durch die NSV., die außerordentliche Anerkennung der bulgarischen Ba = Dichterin Elisabeth griana , Calliope Papageorgiou , die eine leitende Stellung im sozialen Leben Griechenlands einnimmt, die bekannte Fanny Luukkonen aus Finnland, Leiterin der finnischen Frauenbewegung, Mercedes Viuda de Redondo , die von General Franco_beauftragt ist, die spanische Frauenarbeit zu organisieren, alles Frauen von Namen in der Welt, die sich begeistert über ihre Eindrücke von dem gewaltigen Aufgabenbereich und den vor= bildlichen Leiſtungen · deutscher Frauenarbeit aussprechen . Nicht verschwiegen werden sollen natürlich auch Stimmen von Besucherinnen, deren Weltanschauung es einfach nicht zuläßt, anzuerkennen, was der Nationalsozialismus für die Frau und die Frau für das nationalsozialistische Wenn in der „ Tribüne“ Deutschland leistet. (Winnipeg) Marian Young folgende Feststellung trifft, können wir nur den Kopf schüt= teln : „ Eine gut aussehende Beamtin sprach verbittert über die Ehestandsdarlehen. Sie sagte : Seit der Machtübernahme geht die ganze Romantik verloren. Eine Ehe ist nicht mehr die Vereinigung zweier Menschen, die sich lieben, und die miteinander glücklich sein wollen. Sie ist vielmehr Angelegenheit des Staates." Wieſo die Romantik verloren gehen soll, wenn der Staat durch ein Darlehen einem liebenden Paar es ermöglicht, sich ein eigenes Heim zu gründen, wird wohl immer unergründbares Geheimnis der bekümmerten Marian bleiben. Wenn sich im „ Daily Expreß“ eine Hilde Marchand darüber entsegt, daß in einem weiblichen Arbeitsdienstlager nach einem fröh= lichen Beisammensein mit jungen Arbeitsdienstmännern die blonde Inge von der Lagerführerin mit den kameradschaftlichen Worten gerügt wurde : „ Inge, du hast mit deinem Tiſchherrn geliebäugelt wie eine kranke Kuh“, so haben wir für eine solch entsetzliche " Entrechtung“ der deutschen Frau nur ein herzhaftes Lachen. Im Arbeitsdienst wird glücklicherweise deutsch gesprochen, und vielleicht hat die blonde Inge ihren Truppführer unter Zuhilfenahme des „unromantiſchen“ Ehestandsdarlehens schon längst geheiratet. Es gibt, wie diese lezten Beispiele zeigen , nach wie vor gehässige Urteile. So wird es
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NSK Folge 185 wohl bleiben, so lange es Menschen gibt, die aus deutschfeindlicher Einstellung heraus grundsäglich vor jeder nationalsozialiſtiſchen Leiſtung die Augen verschließen. Daß sich aber im Urteil gerecht denkender Ausländer über die Stellung
Freiwillige
12. August 1937 der Frau im Staate Hitlers bereits ein bedeutsamer Wandel angebahnt hat , dafür war uns dieser Besuch in der Auslandsabteilung der Reichsfrauenführung erfreulicher ein Beweis. -th .
der Technik
Einblick in die Arbeit und Ausbildung der Techniſchen Nothilfe — Schwere Arbeit mit primitiven Mitteln --- Das technische Hilfsorgan der Polizei NSK Einige hundert Meter von der Burg Eisenhardt bei Belzig entfernt sieht man Männer im Drillichanzug ungewöhnliche Arbeiten verrichten. Hier werden Reste von Brüdenpfei= lern abgetragen , dort Not brücken errichtet , an einer dritten Stelle wird ein eingestürzter Stollen ausgeräu mt, um Menschenleben zu retten, wobei die Retter mit Sauerstoffgerät und Schneidwerkzeugen ausge= rüstet sind. Man glaubt, in eine übende Pio = niertruppe geraten zu ſein. Entsprechende Gerätewagen stehen in der Nähe, in kurzer Entfernung drückt eine große Ramme Baum= stämme zu Befestigungszwecken in den Boden, soldatische Kommandos und Meldungen werden gemacht, man freut sich über das technische Könren und die Dienstfreude der Männer, deren Arbeit nicht leicht ist. Und doch sind es keine Pioniere, die wir dort schaffen sehen, sondern Angehörige der Technischen Nothilfe. Freiwillige, die in den verschiedensten Berufen vom Gewerbeoberlehrer und Doktorchemiker bis zum Kumpel und Handwerker stehen, die allen Altersklassen von unter 30 bis über 60 Jahre angehören, die aus dem ganzen Reich ſtammen. Diese Männer geben ihre Urlaubszeit dazu her, um sich freiwillig in technischen Fertigkeiten zu schulen , die beim Einsatz der Technischen Nothilfe von jedem Angehörigen dieſer Inſtitution verlangt werden müſſen. Es find TN.-Männer des derzeitigen Kursus der Reichsschule der Technischen Nothilfe, Führer und Unterführer, die für die im Luftschuk dienst und in der Katastrophenabwehr gestellten technischen Aufgaben ausgebildet werden. Was sie hier tun, ist ein persön= liches Opfer für die Allgemeinheit. Technischer Nothilfedienst ist ohnehin nicht leicht, wenn er im Ernstfall eingesetzt wird, und hat manche schweren Aufgaben zu bestehen. Der Ausbildungsdienst hat es auch in sich, wenn man bedenkt, daß in einem Kursus´von zwei bis drei Wochen Dauer bei jedem Wetter folgende Übungen durchgenommen werden : Brückenbau , Pionierdienst , Gas = schuk, Bergungen verschiedenster Art , Entgiftungsdienst , A b = stützungen an einsturzgefährdeten Gebäuden , Gebrauch von modernen Baumaschinen. Anwendung von Hebezeugen aller Art, Vermessungswesen , Deichbefestigung , Uferschußbau usw. Außerdem werden an der Reichsschule der TN. Versuche und Erprobungen von Werkzeu gen, Geräten und Arbeitsmethoden vorgenom = men und entwidelt, die speziell dem Aufgabengebiet angepaßt sind. Aus dieser kurzen Auf-
zählung geht schon hervor, daß zur freiwilligen Eingruppierung in diese Aufgabengebiete Idealismus gehört, denn auch der Dienst dieſer Organisation im Innern des Reiches ist ein Stüd. freiwilliger Einſatz für Deutſchland. Tatsächlich ist die Technische Nothilfe aus dem Fronttämpfergeist hervorgegangen. Anfang des Januar 1919 wurde, als der Bolschewismus in Deutſchland zuerſt ſein Haupt erheben wollte, aus dem Zwang der Verhältnisse heraus die Techniſche Abteilung bei der Garde-Kavallerie- Schüßendivision und darauf aufbauend später die Technische Nothilfe errichtet. Im Laufe der Jahre hatte diese Ge= legenheit, sich ihre Sporen zu verdienen. Ihr mannhafter Kampf gegen den Wahnsinn des Klaſſenhasses, gegen Generalstreit, Unruhen und drohenden Bolschewismus forderte auch Blutopfer, die der Technischen Nothilfe im nationalsozialistischen Reich auf alle Zeiten hohe Achtung und Dankbarkeit sichern. Der Frontgeist lebt in den Reihen der TN, unverändert fort. Mit Recht ist die TN. vom Reichsführer und Chef der Deutschen Polizei in einem Erlaß vor kurzem zu einem Machtmittel des Staates erhoben worden. Die TN. ist nach diesem Erlaß ein ſtändiges Hilfsorgan der Polizei für wichtige öffentliche Hilfeleistungen technischer Art. Sie hat technische Hilfe zu leisten zur Sicherstellung staats- und lebenswichtiger Einrichtungen, im Luftschuk, bei Katastrophen. Damit ist das Wesen der Technischen Nothilfe als einer technischen Hilfspolizei gekennzeichnet. Zugleich sind ihre Aufgaben festgelegt. Die Sicherstellung lebens- und ſtaatswichtiger Einrichtungen war schon der ursprüngliche Gründungszweck der TN. In der Aufrecht = lebenswichtiger Be = erhaltung triebe unter schwierigsten Umständen hatte. die TN. in den zahlreichen Einsäßen der Nachfriegsjahre zur Abwehr des kommunistischen Streitterrors reiche Erfahrungen ge= ſammelt. Nun sind aber diese Betriebe in Fällen kriegerischer Verwidlungen infolge ihrer Schlüsselstellung für Wirtschaft und BeAngriffspunkte. völkerung Zur besondere Beseitigung der damit möglicherweise eintretenden Notſtände in diesen Betrieben ist die TN. hervorragend geeignet. Die technische Hilfe bei der Katastrophenbekämpfung geschieht durch schlagartigen Einsak kleiner, bestausgebildeter und ausgerüsteter Trupps. Daß der Instandse zungsdienst im Rahmen der Luftschuhhilfe wichtige Gefahren zu beseitigen hat, die sich aus baulichen Zerstörungen für die
findad
tod sudillezion
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Bevölkerung bei einem Luftangriff ergeben können, liegt auf der Hand. Die Reichsschule der TN. befindet sich in der Burg Eisenhardt auf historischem Gelände . Es trifft sich eigenartig, daß dieser wehrhafte Bau, der von den Kurfürsten und Markgrafen wiederholt restauriert und instandgesezt wurde, noch heute auf Balkenkonstruktionen beruht, deren Holz jezt schon 500 Jahre Trägerarbeit leiſtet ! Eisen ist in dieser großen Feste nicht verbaut. Unsere Vorfahren bauten großartige Werte ohne Eisen, man möchte sagen, ein würdiges Beispiel für unsere heutigen Baubedingungen. Die Männer der TN. müſſen bei ihrem technischen Einsatzdienst mit Behelfsmitteln primitiver Art arbeiten, denn ſie leiſten ja nur erste technische Hilfe, fie legen gewiſſermaßen zertrümmerten Gebäuden, gebrochenen Brüden, eingefallenen Schußräumen usw. nur erste technische Notverbände an. Wir wissen jedenfalls — davon hat uns ein Tag Aufenthalt unter den Männern der Reichsschule der TN. überzeugt , daß das Freikorps der Technit"
12. August 1937 da ist, wenn es gerufen wird ! Wichtig für die Ergänzung des Manschaftsbestandes der TN. iſt, daß der Ringführer des Waffenringes der deutschen Pioniere, General-Major aD. Haeni chen, auf der Vertretertagung der ehemaligen deutschen Pioniere angeordnet hat, daß sich alle abtömmlichen früheren Pioniere, sofern sie hierzu noch in der Lage sind, an den wichtigen Aufgaben der Technischen Nothilfe beteiligen. Wie aus unserem Bericht hervorgeht, machen es die Aufgaben der Technischen Nothilfe erforderlich, daß alle im Pionierdienst erfahrenen Männer auf der Basis der Freiwilligkeit hier mitwirken. Der Ruf der Technischen Nothilfe ergeht auch an diejenigen Volksgenossen, die technisch vorgebildet sind oder technische Handfertigkeit besitzen, insbesondere auch an die technischen Handwerkerberufe, sich bei der Ortsgruppe zur Verfügung zu stellen. Die Meldungen werden dann gesichtet und die einsatzfähigen Männer eingeteilt und soweit notwendig weiter ausgebildet. W. Sch.
Die NSK Randbemerkung:
Zwanzig Jahre NSK Das „ Deutsche Auslandsinstitut" in Stuttgart wird am Sonnabend seine diesjährige Arbeitstagung unterbrechen, um in einem Festakte seines zwanzigjährigen Bestehens zu gedenken. Das Institut ist im Jahre 1917 gegründet worden. In einer Zeit also, die allmählich eine kleindeutsche Auffaſſung zu überwinden begann. Aus kleinsten Anfängen entwickelte es sich zu einem Amte, das heute alle Lebensäußerungen des Auslandsdeutschtums , der Volksdeutschen wie auch der Reichsdeutschen im Ausland und seine Beziehungen zur Heimat erfaßt. In seiner organisatorischen Zweckmäßigkeit hat das DAI. nicht nur den Tschechen bis ins einzelne als Vorbild für das " Tschechoslowakische Auslandsinstitut" gedient, sondern ist auch von anderen Nachbarvölkern bei der Errichtung ähnlicher Institute nachgeahmt worden. Zu dem Deutschen Auslandsinstitut als Forschungsinstitut gehören ſeit 1936 das „Ehrenmal der Deutschen Leistung im Ausland“, das im Wilhelmspalast in Stuttgart
der
Bewährung
einen Überblick über die Deutschtumsgebiete der Erde, eine Schau der deutschen Kultur- und Wirtschaftsleistung im Ausland und eine Ehrenhalle des Auslandsdeutschtums vereinigt, ferner die Hauptstelle für auslandsdeutsche Sippenkunde, die Mittelstelle für auslandsdeutsche Volksforschung, das Deutsche Volksheim in Cannstatt, und in Verbindung mit ihm steht die Auslandsdeutsche Burse. Das DAI. ist ein wissenschaftliches Institut, aber es steht mit seiner Arbeit tatkräftig im deutschen Leben. Seine sammelnde, forschende Tätigkeit dient rückhaltlos der Gegenwartsaufgabe, das Deutschtum, wo es auch sein mag, zu erhalten, es aus seiner Isolation zu lösen und Binnendeutschtum und Auslandsdeutſchtum im Sinne unserer Weltanschauung zu einer festen Gemeinschaft über die Grenzen hinweg zusame menzuschließen. Das Deutsche Auslandsinstitut kann sein neues Arbeitsjahrzehnt in dem Bewußtsein beginnen, daß das deutsche Volk heute mehr als je zuvor an seiner Arbeit Anteil nimmt.
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NCA K NG Volk und Familie Gonderdienft
Judenfrage
und
tägliches
Leben
Ein Lagebericht nach zwei Jahren Nürnberger Gesetze NSK Als der nationalsozialistische Staat die Gesetze zum Schuß von Volk und Raſſe erließ kurz Nürnberger Gefeße genannt —, da atmeten alle, denen es ernst war um die Löſung der Judenfrage, alle diejenigen, die die gesunde Zufunftsentwicklung der Nation abhängig sahen von einer abſoluten Klärung auf diesem Gebiete, erleichtert auf. Nun hatte der Staat gesprochen und seinen Willen, das deutsche Volk fernerhin vor jüdischem Einfluß, vor dem weiteren Eindringen jüdiſchen Blutes und jüdiſcher Erbmaſſe unbedingt zu schützen. unzweideutig fundgetan. Niemand konnte jezt mehr von ,,antisemitischen Strömungen innerhalb der NSDAP.“ sprechen und den Kampf der Partei gegen die jüdische Verseuchung der Nation sozusagen als eine Privatsache der Bewegung hinstellen. Die Einheit von Partei und Staat hatte sich auch in dieser Frage wieder einmal durchaus bewiesen. Seit dem Erlaß der Nürnberger Geseze sind einige Jahre ins Land gegangen, und man kann sagen, daß man mit ihrer Wirkung im allge= meinen zufrieden sein darf. Zwar zeigen immer von Juden noch zahlreiche Verurteilungen wegen Rassenschande, daß einmal das Judentum von seinem ererbten Hange zur Schädigung der Wirtsvölker niemals ganz wird laſſen können, und zum anderen, daß es auch innerhalb der Volksgemeinschaft immer noch einen gewissen Prozentsaz Minderwertigkeit gibt, die ſich gerade gut genug dünkt, dem Juden zur Stillung seiner rassenschänderischen Gelüste zu dienen. Wenn man jedoch Vergleiche zwischen einst und jetzt zieht, so erscheinen diese Fälle kaum ins Gewicht fallend gegenüber dem Sumpf, der vor dem Erlaß dieser Gesetze bestand. Denn auch die von den Kirchen immer noch gerne ausgeübte Judentaufe vermag ja nun nicht mehr als Tarnung zu dienen und vor der Strenge des Gesetzes zu schüßen, weil das Wesen des Judentums als Ausdruck einer fremden Raſſe feſt= gelegt ist, und die Zugehörigkeit zu irgend einer Konfession oder Religionsgemeinschaft diesen Rassenbegriff nicht auszulöschen vermag. Auch nicht mehr in den Augen des größten Teiles der deutschen Volksgenossen, die in bezug auf solche Dinge klar sehen gelernt haben. Trok dieser durchweg zufriedenstellenden Lage gibt es aber immer noch Fragen am Rande dieses Komplexes, die einer weiteren und gänzlichen Klärung ohne Aufenthalt entgegengeführt werden müſſen. Ihre Bereinigung ist weniger Sache des Gesetzgebers, als vielmehr Aufgabe einer unermüdlichen Erziehungs- und Aufklärungsarbeit aller, die dazu in der Lage und bes rufen sind. Jeder Betriebsführer, jede Behörde,
und schließlich jeder Volksgenosse, der die Raſſenfrage und ihre Lösung als den Schlüssel für die Zukunft der Nation erkannt hat, kann hier mithelfen. Eine ganze Anzahl von Volksgenossen huldigt noch der Ansicht, daß die Befolgung des Buchstabens der Nürnberger Geseze das Höchstmaß deſſen ſei, was der nationalsozialistische Staat in bezug auf Raſſenfrage von ihnen verlangen könne. Unter diesen Volksgenossen befindet sich eine nicht geringe Zahl solcher, die in beamteten Stellungen des nationalsozialistischen Staates figen oder sonstwie durch das Dritte Reich eine wesentliche Förderung ihres Fortkommens erfahren haben. Sie wären also ganz besonders verpflichtet, seinem Willen auf allen Gebieten des deutschen Lebens nachdrücklichst zum Durchs bruch zu verhelfen. Besonders aber da, wo es darum geht, der Gemeinschaft Einflüsse fern= zuhalten, die sich außerordentlich schädigend für sie auswirken können. Man macht aber leider immer noch die Erfahrung gerade in lezter Zeit ist das auch gerichtsnotoriſch des öfteren wieder festgestellt worden daß das Gegenteil geschieht. Gewiß, der nationalsozialistische Staat hat heute die Töchter deutscher Eltern vor der Gier des Juden geschützt. Er hat es auch zu verhindern gewußt, daß der Jude seinen Söhnen die Existenzbedingungen schmälert, sie überall da, wo es darum geht, in gehobene Stellungen im Leben einzurücken, auf Grund seiner größeren Gerissenheit und vermöge seiner weitreichenden Verbindungen" an die Wand drückt. Das hat mancher mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, ohne für sich daraus Verpflichtungen herzuleiten . Nach wie vor also geht die Ehefrau in den jüdischen Ramſchladen, wo sie immer schon kaufte und sooo zuvorkommend bedient wird“. Und den Verkehr mit Veilchensteins von nebenan, den kann man Doch auch nicht abbrechen. Das sind wirklich anständige" Juden . Ja, und beim Doktor Bär war schon der Großvater des Familienoberhauptes in Behandlung, und nun soll man ihm plöglich untreu werden und zu einem deutschen Arzt gehen? Das kann niemand erwarten. Denn erstens spricht das Gesetz der Trägheit, dem manche so unterworfen sind, dagegen. Zweitens glaubt der normale Volksgenosse nicht, wieviel Borniertheit manchmal in ein kleines Menschenhirn hereingeht, und drittens ... im Gesez steht ja davon nichts. Ja, so was gibt es noch, und nicht zu knapp. Hier ist immer noch eine Einbruchstelle in der völkischen Front für den jüdischen Feind. Soweit es sich um g-beliebige Volksgenossen dreht, darf man nicht aufhören, aufklärend zu wirken, und selbst vor drastischen Mitteln nicht
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NSK Folge 185 zurückschrecken, wie etwa jene Gemeinde im Gau Köln-Aachen, die unlängst allen ihren Bürgern, die mit Juden Umgang haben oder mit Juden Geschäfte machen, ankündete, fie mit dem Juden gleichzusetzen und sie ua. von der Benutzung der Gemeinschaftsanlagen der Gemeinde auszuschließen und ihnen - falls fie vom Juden nicht laſſen können auch keinerlei gemeindliche Aufträge mehr zu erteilen, soweit es sich um Geschäftsleute handelt.
Das ist ein beachtenswerter Schritt ge= wesen, der hier getan worden ist. Ein Schritt, der Nachnahmung verdient und auch wohl Erfolge zeitigen wird. Denn gewisse Zeitge nossen sind zwar gern bereit, der Gemeinschaft etwas schuldig zu bleiben, aber gerade fie empfinden es infolge ihrer eigenartigen Charakterbildung besonders hart, wenn diese Gemeinschaft mit gleicher Münze zurückzahlt. Was aber diejenigen, die in Stellungen des Staates oder seiner nachgeordneten Stellen fich befinden, betrifft, so sind auch hier in bezug auf ihr Verhältnis zum Judentum lezthin flare Worte gesprochen worden. Sowohl in Presseveröffentlichungen führender Beamter wie auch durch gerichtliche Entscheidungen. Man hat hier gesagt, daß der Verkehr als auch der
12. Auguft 1937 Handel und jedwede andere als in der dienstlichen Stellung des Betreffenden begründet liegende Berbindung mit Juden ein so schweres Dienstvergehen bedeutet, daß es mit Dienstentlassung geahndet werden muß. Der Beamte, gleich in welcher Stellung er sich befindet, ist durch das Vertrauen von Staat und Partei mit seinem Amte betraut worden. Er ist Repräſentant des nationalsozialiſtiſchen Staates und hat sich als Treuhänder der Weltanschauung, die die Grundlage dieses Staates ist, in jeder Beziehung zu bewähren." Dazu ist eigentlich nichts mehr zu sagen. Wir brauchen auch wohl nicht mehr zu unterstreichen, daß diese Festlegungen auch für die Anges hörigen eines Beamten gelten, und daß es vollkommen gleich ist, ob er oder seine Frau oder seine Kinder zum Judenarzt gehen , ins jüdische Warenhaus laufen, oder mit Juden freundschaftlichen Verkehr unterhalten. Man muß nämlich von einem Mann, der für die Gemeinschaft als Beauftragter des Staates oder. seiner Behörden ein Amt auszuüben hat, erwarten, daß er auch seine Familie in Ordnung zu halten, weltanschaulich so zu erziehen und zu beeinflussen vermag, daß auch diese den anderen Volksgenossen kein schlechtes Beispiel H. gibt.
Zwei Kongresse in Paris :
Völker
wollen
leben !
― Pflege der Familie ist Lebensfrage der Nationen Mit den Frontsoldaten wirken auch Kinderreiche für Verſtändigung und Frieden NSK Zeitlich aneinander anschließend haben zwei Kongreſſe in Paris getagt, die sich mit den Fragen der Bevölkerungspolitik, mit der Erhaltung der Völker nach Art und Zahl befaßten. Schon äußerlich und nach der starken Beteiligung bewiesen diese beiden Veranſtaltungen das zunehmende Weltinteresse an einem Wissensgebiet, das bis in jüngſte Zeit - ganz zu Unrecht ― außerhalb der Kreise der Gelehrten vielleicht auch von seiten der Politiker feine angemessene Beachtung gefunden hat. Man darf ja nicht übersehen, welcher Wandel sich dabei auch in anderer Hinsicht vollzogen, ja es erst ermöglicht hat, daß Delegierte fast aller Kulturländer sich in der Weltstadt Paris zuſammengefunden haben, um Fragen solcher Art untereinander zu besprechen, Erfahrungen auszutauschen, Anregungen zu geben über die Erhaltung der Volkskraft, ein Kapitel, das vor gar nicht langer Zeit in der Meinung der meisten Mens schen noch zum Ressort der Kriegsministerien gehörte, wie etwa die Vermehrung von Maſchinengewehren, Tanks oder Flugzeugen. Ist es nicht ein gewaltiger Fortschritt, daß offensichtlich die verbindende Anschauung ihren Sieges= zug begonnen hat: „Wenn eines von uns weißen Völkern dem biologischen Untergang verfallen würde, hätte fein einziges anderes Volk einen Vorteil davon, alle müßten darunter leiden !"
Weiß Gott, dieser Gedanke, den Reichsbundesleiter Wilhelm Stüwe als erster Redner der Ligue internationale begründete und vertrat und den in der Schlußansprache Präsident Pernot in die Worte kleidete : ,,In der Familie und durch die Familie die geistigen und ſittlichen Kräfte gegenseitigen Verstehens zu entwickeln, das ist es, wofür wir fämpfen, und ich bin überzeugt, daß wir darauf dem europäischen Frieden dienen, dem die Familienväter mhr als alle anderen verbunden sind. Das ist die beste Art, der Kultur, der Völkerversöhnung und dem Frieden zu dienen.“ Dieser Gedanke zog sich durch die ganzen Verhandlungen der beiden Kongresse. Mit Recht - wie die Kriegsopfer aller Länder sich längst die Hände reichen, um dem Frieden zu dienen, fie, die den Krieg und seine Leiden kennen, so find es die Kinderreichen, deren Familien in den meisten Ländern mehr als die Hälfte der Wehrfähigen entstammen und die die Opfer eines fünftigen Krieges mehr als alle anderen treffen würden. Kinderreich ſein, das Los anderer Kinderreicher teilen, berechtigt dazu, über die Grenzen weg gemeinsam an der Verständigung der Völker erfolgreich mitzuwirken. Der eine Kongreß, der internationale Kon= greß der Bevölkerungs wissenschaft, - er
NSK Folge 185 findet alle zwei bis fünf Jahre statt, legtmals war er 1935 in Berlin ― galt der wissen schaftlichen Bearbeitung von Bevölkerungsfragen. Der andere Kongreß aber, der anschließend in den gleichen Räumen abgehalten wurde, war veranstaltet von der Ligue internationale pour la vie et la famille, einer internationalen Spikenorganisation der Familienſchukverbände in den einzelnen Ländern. Diese Liga ist vor zehn Jahren, im August 1927, als Kampfbund gegen die volkszerstörenden Theorien der Geburtenregler und andere gegen die Familie gerichteten Vergiftungstendenzen gegründet worden, er steht auf wissenschaftlichen Grundlagen, vertritt aber den praktischen Ab = wehrkampf gegen den Geburtenschwund und die damit zusammenhängenden volkszerstörenden Machenschaften. Er wurde geleitet durch den Senator und früheren französischen Justizminister Georges Bernot, den derzeitigen Präsidenten der französischen Vereinigung der Kinderreichenverbände, und unterschied sich inhaltlich und nach der Beteiligung insofern von dem wissenschaftlichen, als er sich vornehmlich nicht mit der Forschung, sondern mit der Familienpolitik befaßte und dabei diejenigen zu Worte tamen, in deren Hände in den verschiedenen Ländern die Vertretung der finderreichen Familien, der Kampf für den Schuß und die Lebensmöglichkeiten der Kinderreichen und die Abwehr familienfeindlicher Gesinnung gelegt ist. Vergleicht man diese Tagung der Liga mit der vorjährigen in Luxemburg, so war einesteils die Beteiligung eine wesentlich stärkere, außer Frankreich waren Belgien, Deutschland, England, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Österreich durch zT. starke Delegationen vertreten, andererseits ist in der Einstellung zur Familienpolitik eine sichtliche Änderung im Werden. Es spielt hier mit, daß in den meisten Kulturstaaten der Wille, den Familien zu helfen, in Zunahme begriffen ist und die Einficht immer mehr Plak greift, daß die Pflege der Familie und des Kindersegens die Lebensfrage der Völker ist. Wenngleich dies noch nicht überall mit ganzer Folgerichtigkeit sich durchgesezt hat, so kann doch nach den erstatteten Berichten gesagt werden, daß sich keiner der vertretenen Staaten heute noch grundsäglich einem Ausgleich der Familienlasten widerſeßt. Freilich tritt noch eine Verkennung der Dringlichkeit und Bedeutung solcher Maßnahmen darin zutage, daß man die finanziellen Schwierigkeiten allzu sehr betont und sich dadurch an ganzen Maßnahmen behindern läßt. Es wird noch einiger Zeit und Arbeit bedürfen, um zu der endlichen Einsicht zu kommen, daß Geld nichts, gesunder Nachwuchs aber alles ist, wenn ein Volk leben will. Der praktische Erfolg der deutschen Bevölkerungspolitik, das scheinbare Wunder, daß sie erstmals eine wirkliche Zunahme der Geburtenzahlen erzielt hat, führte natürlich dazu, daß dieses Ereignis im Mittelpunkt der Erörte= rungen stand. Ja, es hat sich überhaupt ganz offensichtlich die Zielsetzung in den Kinderreichenbewegungen anderer Länder seit der vorjährigen Tagung in Luxemburg gewandelt. Als
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12. Auguſt 1937 unser Kinderreichenführer damals die Einstellung des deutschen RDK. auf Kampf gegen den Geburtenrückgang eindeutig entwickelte und die überraschende Frage aufwarf, ob die Armee die meiste Aussicht auf Sieg habe, die den höchsten Sold zahle, wirkte das noch befremdend Inund fand da und dort Kopfschütteln. zwischen hat sich aber allgemein der Gedanke Bahn gebrochen, daß die besten Lebensbedingungen für die Vollfamilie da zu finden sind, wo es die meisten Kinderreichen gibt : in kinderreichen Ländern. Das hat zielweisende Bedeutung schon deshalb, weil die Kinderreichen auch anderer Länder ihr Heil längst nicht mehr in einer Behandlung ihrer Rechte vom Mitleidsstandpunkt aus sehen, sondern in der Rückführung der Völker zur Familie und zum Kinde den natürlichen Weg zur Rettung auch der finderreichen Familien aus Not und Verachtung erkennen lernen. Der Fürsorgegedanke als Kampfziel ist im Schwinden, der Lastenausgleich wird als Mittel zur Steigerung der Geburtenzahl nicht mehr überschäßt, in seiner Beschränkung auf den Ausgleich nur der Geldeinkommen wird er allmählich als halbe Maßnahme erkannt. Was wir im „ Völkischen Willen“ vor eineinhalb Jahren als „ Völkisches Klima" bezeichnet haben, das hat als Begriff deſſen, was nottut, seinen Weg gefunden und ist mit dieser schlagwortartigen Bezeichnung von deutschen und französischen Rednern zitiert worden : Nicht das Geldeinkommen allein macht es aus, daß die kinderreichen Familien leben können, sondern darauf kommt es an, daß sich neue kinderreiche Familien bilden, die ganzen Lebensbedingungen im weitesten Sinne sind es, die der Änderung bedürfen, und was dann hinzukommt und erst den Ausschlag gibt, ist eine neue Gesinnung, eine neue Einstellung zum Kinde. Naturgemäß entspann sich noch eine Diskussion darüber, die mehrmals wieder auftauchte, ob die materiellen Hilfen das Wichtigere seien für eine Überwindung des Geburtenrückganges oder ob der Erneuerung der Gesinnung, also den ideellen Dingen, mehr Gewicht zukomme. Professor Boverat, der Vizepräsident des französischen Conſeil ſupérieur de la Natalité (Oberster Rat der Geburtenfrage) , der uns durch seine großen Verdienste um die franzöſischen Kinderreichen bekannt ist und seit Jahren in verständnisvollsten Beziehungen zur deutschen Kinderreichenbewegung steht, hat die materielle Seite start unterstrichen, wogegen die deutschen Delegierten das Ideelle allem anderen voranstellten. Eine fruchtbare Aussprache brachte wohl alles das zutage, was zu diesen scheinbar einander entgegengesetzten Meinungen zu sagen. ist. Indessen: dem Ideellen, dem Gesinnungsmäßigen, der Willensbildung muß immerhin die Bedeutung als bewegendes Moment zugestanden werden, wogegen Boverat zweifellos recht hat, wenn er auch die materielle Hilfe für unentbehrlich erklärt und sagt, daß beides Hand in Hand gehen muß. Er konnte dabei gerade die Benachteiligung der franzöſiſchen Kinderreichen, wie vielfach in seinen Veröffentlichun= gen, besonders eindrucksvoll darstellen. Mehr als in diesem Punkte zeigten sich in
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12. August 1937 der Gedanke im Mittelpunkt, daß es um ein Gemeinsames geht, um eine Zusammenarbeit der europäischen Völker gegen ihren gemeinsamen Feind, den Geburtenrüdgang. Denn daß dieser von einem Land auf das andere übergreift, das hat sich längst erwiesen. Der Verlauf des Kongreſſes hat gezeigt, daß troz mancher Verschiedenheit nach den nationa len Gegebenheiten die bevölkerungspolitische Tätigkeit der europäiſchen Staaten ebenso wie die Betätigung der Familienschutzverbände in dem Ziel der Rettung der finderreichen Familie in der Erkenntnis von der Bedeutung dieser Familie und im entschlossenen Kampf gegen den Geburtenrückgang durchaus einig sind und sich in dieser Geschlossenheit auch durch äußere Abweichung, die sich aus den Verhältnissen ihrer Länder notwendigerweise ergeben, nicht beirren lassen. Ein Gedanke, der einſtmals zu den trennenden Kampfgedanken gehörte, die Sorge um die Vollskraft, ist zu einem einigenden Band geworden, aus der finderreichen Familie, die in allen vom Geburtenrüdgang bedrohten Ländern der Ges ringschätzung und steigendem Elend verfallen ist, ist eine Brücke zu gegenseitigem Verstehen zu einer inneren Annäherung im Zeichen des Kindes, der Elternliebe, des familienhaften Geistes geworden. Deutschland kann seines Geburtenerfolges . froh sein, aber wir haben keinen Grund, unſere bevölkerungspolitischen Methoden vor anderen zu verheimlichen, es ist eher am Plaze, irrtüm lichen und nicht immer wohlwollenden Vermutungen, die an unseren Erfolg geknüpft werden, aufklärend entgegenzutreten ; denn da, wo solcher Erfolg nicht vorliegt, verbreitet sich bereits der Argwohn als ob wir unwürdige Druckmittel anwenden würden. Gerade das Gegenteil ist der Fall, denn gerade Deutschland lehnt eine Anreizpolitik unbedingt ab. Wenn also die Mentalität anderer Völker sich zT. eine Rückführung unserer Volksgenossen zum gesinnungsmäßigem auf Familiengedanken Wege noch nicht vorstellen kann, so liegt hier eine Kluft, deren Überbrückung auch dem Ver= ständnis deutschen Wesens nur von Nuzen sein kann. Auch Steigerung der Geburten auf dem vom neuen Deutſchland erprobten Wege ist kein Exportartikel, sie kann und soll ebensowenig anderen aufgedrängt werden, wie unsere natio= nalsozialistische Weltanschauung. Wenn die Erkenntnis der gemeinsamen Ge= fahr, die die weiße Rasse und die Stellung des Abendlandes bedroht, sowohl die wissenschaftlichen Forscher wie die Träger des Familiengedankens zu gemeinsamer Arbeit zuſammengeführt hat, so kann das jedenfalls nur freudig begrüßt werden, weil damit nicht nur der Klä= rung auf bevölkerungspolitischem Gebiet, son= dern auch dem gegenseitigen Verstehen wirksam gedient wird. Der bisherige Präsident der Liga, General Lemercier, Belgien, legt nun nach Ablauf seiner verdienstvollen Amtstätigkeit die Leitung in die Hände unseres Reichsbundesleiters Wilhelm Stüwe. Der nächste Kongreß der Liga wird im P.D. kommenden Jahr in Berlin stattfinden.
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Eine Auseinandersetzung nach dem Sieg des Lebens
NSK Das Manifest der Kommunistischen Partei, das im Februar 1848 veröffentlicht wurde, beginnt mit der grundsäglichen Feststellung : Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen". Gegen den Schluß des Manifests wird MarxMardochai, der jüdische Vater dieses Manifests noch deutlicher, indem er nochmals behauptet : „Alle bisherige Gesellschaft beruhte, wie wir gesehen haben, auf dem Gegensaß unterdrückender und unterdrückter Klaſſen“. Diese lapidaren Säge sind ebenso lapidare Irrtümer, um nicht zu sagen bewußte Lügen und Geschichtsfälschungen. Unter einer Klaſſe verſtanden ja Marx und seine Anhänger gar nichts anderes als eine Gruppe von Menschen ungefähr gleichen Besizes und je nach dem auch gleichen Standes, also Gliederungen nach dem Zufall der Umwelt. Im alten Rom haben wir, so sagt er ebenfalls im Kommunistischen Manifest, Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven ; im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene und noch dazu faſt in jeder dieſer Klassen wieder besondere Abstufungen. - Über seine Zeit äußerte er sich folgendermaßen : „ Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich dadurch aus, daß sie die Klaſſengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellſchaft spaltet ſich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen : Bourgeoisie und Proletariat." Eine gleichsam philosophische Grundlage seiner Geschichtsauffassung, die, beiläufig bemerkt, noch vor wenigen Jahren sogar von religiösen Sozialiſten als unwiderleglich bezeichnet wurde, hat Marx an anderer Stelle gegeben. In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens, so behauptet er, gehen die Menschen bestimmte notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Baſis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entſprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt. Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwidlung geraten die materiellen Produktiv-
kräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den Produktionsverhältnissen oder, vorhandenen was nur ein juriſtiſcher Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich , bisher bewegt hatten. Aus Entwidlungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langſamer oder raſcher um. Wir erkennen, daß diese Ableitungen (Deduktionen) des Juden Marx in schärfstem Widerspruch stehen zu der berühmten Äußerung seines [päteren Lord Blutgenossen Disraëli, des Beaconsfield. Dieser jüdische Premierminister der Königin Viktoria hat gesagt : „Die Rassenfrage ist der Schlüssel zur Weltgeschichte. Iede Rasse muß untergehen, die ihr Blut forglos Vermischungen hingibt." Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Disraëli mit dieser ſeiner Äußerung die Kaze aus dem Sack gelaſſen hat. Man könnte sogar, wenn man schon die Geschichte der Entwicklung auf eine Formel bringen wollte (was aber unbedingt abzulehnen ist !) , die Behauptung aufstellen : Die Ge = schichte aller bisherigen Gesell = schaft ist die Geschichte von Rassen kämpfen. Dieser Sak läßt sich ohne weiteres rechtfertigen. Wir wissen heute, auf Grund der rasch und weit vorgeschrittenen Erb- und Rassenkunde, daß die Macht der Vererbung sowohl beim einzelnen als auch bei Gruppen von Menschen, bei Stämmen und Völkern, den erſten Rang einnimmt. Wer an der blutsmäßigen Voraussetzung alles geschichtlichen Geschehens vorbeigeht, der übersieht vollkommen den wichtigsten Deutungsfaktor in der Geschichte. Diese Erkenntnis bricht sich immer mehr Bahn, so laut auch die Böotier aus allen Gauen über die ,,Vergewaltigung" der Geschichte jammern . Es geht ja, meine Herren, nicht um die Verfälschung der Tatbestände in diesem Sinne haben sich andere, zB. gewisse athanasianische Chronisten mit Erfolg bemüht ! Nein, wir haben das wirklich nicht nötig. Es geht um eine neue Schau alter Tatbestände , um eine neue Schau , die allerdings vieles in ihren Bannfreis zieht , was bisher vergessen oder nicht beachtet wurde. Wer diese neue Schau ablehnt , ohne sich ernst = haft und eindringlich mit ihr aus = einanderzusehen , gehört eben zu den Ewiggestrigen , über die mit = leidslos die Geschichte hinweggeht. K. L. L.
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NSK - Nachrichten
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Zu NSK Folge 185
50 000 Betriebe im Leistungskampf Sachsen, Württemberg und Pommern NSK Berlin, 12. Auguſt. Der Beauftragte für die Gesamtdurchführung des Leistungskampfes der deutschen Betriebe teilt mit, daß bisher in 20 Gauen über 50 000 Betriebe im Leistungskampf stehen. An der Spike der Gaue stehen Sachsen mit 7200, Württemberg mit 5200 und Pommern mit 4500 Meldungen. Die Betriebe ſetzen sich aus allen Berufssparten und Größen zusammen. Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe sind vertreten. Auch Kleinstbetriebe des Handwerks und Handels haben sich in großer Zahl zum freiwilligen Wettbewerb gemeldet. Die Zahl von 50 000 wird sich, wenn die Meldungen aus den wegen technischer Schwierigkeiten noch Tag der fehlenden Gauen wie München Deutsches deutschen Kunst- und Breslau usw. einlaufen, um ein bedeutenSängerfest des erhöhen. Die deutschen Betriebe haben mit diesen Meldungen, wie der Beauftragte für die Gesamtdurchführung des Leistungskampfes mitteilt, ein gewaltiges Bekenntnis zum Führer und seinen arbeitspolitischen Zielen abgelegt. Die deutschen Betriebsführer haben mit ihren Meldungen sich des Vertrauens, das die nationalsozialiſtiſche Bewegung ihnen durch die Übertragung der Führereigenschaft erwies, würdig gezeigt und ihre Bereitschaft bekundet, für die Ziele der neuen deutschen Arbeitspolitik als aktivste Kämpfer zu marschieren. Durch den Leistungskampf der deutichen Betriebe wird der soziale Fortschritt im freiwilligen Wettkampf in den Betrieben in einem solchen Tempo vorwärtsgetrieben werden, daß der Wille des Führers, daß die gesamte deutsche Wirtschaft ein einziger nationalsozialistischer Musterbetrieb werde, seine baldige Verwirklichung finden wird. Deutsche Erzieher bei den Bayreuther Festspielen Teilnahme am Erlebnis der Kunst Richard Wagners NSK Bayreuth, 12. August.
Würdigung der außerordentlich großen volks: fulturellen Bedeutung der Bayreuther Bühnenfestspiele hatte der Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Gauleiter Frig Wächtler , 2000 Eintrittskarten unmittelbar von der Festspielleitung übernommen und sie durch die Reichswaltung des NSLB. der deutschen Erzieherschaft in allen Gauen des Reiches zur Verfügung gestellt. So ist es möglich geworden, daß gegenwärtig an jeder Aufführung der Werke des Bayreuther Meisters etwa 200 deutsche Erzieher und Erzieherinnen teilnehmen. Die Teilnehmer übernachten teils im Schlafsaal des Hauses der deutschen Erziehung, in dessen Kasino sie auch verpflegt werden, und teils in Schulquartieren.
12. August 1937
Der NSLB. will mit der Teilnahme an den Bayreuther Festspielen nicht nur dem einzelnen Erzieher das große Erlebnis der Kunst Richard Wagners in ihrer höchsten Vollendung vermitteln, sondern zugleich damit auch ein Bekenntnis zu der großen Verpflichtung der Erzichung der Jugend im Geiste deutscher Kunst und Kultur ablegen. In diesem Zusammenhang verdient es hervorgehoben zu werden, in welch hohem Maße das Haus der deutschen Erziehung in Bayreuth nicht nur organisatorischer, sondern auch ideeller und kultureller Mittelpunkt deutscher Erziehung geworden ist: Die Weihe halle des Hauses mit ihrem gewaltigen Standbild der deutschen Mutter wurde in der Zeit vom 23. Juni bis zum 10. August von mehr als 71 000 Menſchen besucht.
,,Alles Leben ist Kampf“ Ein neuer Film des Raſſenpolitiſchen Amtes NSK Berlin, 12. Auguſt. Das Raſſenpolitiſche Amt der NSDAP. stellte einen neuen Aufklärungsfilm unter dem Titel : „ Alles Leben ist Kampf“ fertig . Der Schmalstummfilm besteht aus zwei Teilen und ist besonders zum Einsak in den Gliederungen der Partei, der NS.-Frauenschaft, der Hitlerjugend, dem BDM. und der NSV. geeignet. Der neue Film unterscheidet sich von den anderen dadurch, daß er ohne Begleitvortrag vorgeführt werden kann. Die Filmprüfstelle zeichnete dieſen Film mit den Prädikaten : „ staatspolitisch wertvoll und volksbildend“ aus.
Revolution Nationalſocialiſta Ein Buch über den Nationalsozialismus in Rumänien NSK Die ,,Deutsche Tagespost ", Czernowik, veröffentlicht eine Besprechung des unlängst aus der Feder des Schriftstellers Alexander Randa in Bukarest erſchienenen reich illuſtrierten Buches Revolution Nationalsocialista". In dem Wert wird die ganze Entwicklungsgeschichte der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei von ihren Anfängen an geschildert. Der Verfasser wendet sich in der Einleitung gegen die leider noch allzusehr verbreitete Unfitte, das neue Deutschland vom jüdiſchen Standpunkt aus verfälscht zu schildern. Das Buch enthält, was besonders bemerkenswert ist, eine geschlossene Bibliographie der den Nationalsozialismus behandelnden Literatur . In weiteren Abschnitten werden politiſche und rassiche Fragen in Rumänien behandelt und auf die Unmöglichkeit eines Zusammengehens Rumäniens mit dem Weltrevolutionär Bolschewismus hingewiesen. Die Deutsche Tagespost" bezeichnet das Werk als ein wertvolles Hilfsmittel für diejenigen, die sich mit den brennenden Problemen der deutsch- rumänischen Politik befassen.
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Nationalsozialiſtiſche
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Minterarbeit
der
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Erziehung auf menſchliche und gebietliche Eigenarten ausgerichtet – Statt Feierstunde „feierlicher Dienstappell" — Einſatz der Prèſſe- und Propagandamittel NSK Die Arbeitstagung der SA - Gruppenreferenten für schauung und Kultur sowie der Breffereferenten, die in Berlin stattgefunden hat, ist beendet. Unter Leitung der Chefs der Abteilung Weltanschauung und Kultur und der AbSturmund teilung Bresse der Obersten SA -Führung, Oberführer Klähn bannführer Koerbel, waren die jeweiligen Referenten der 21 SA. - Gruppen zu= ſammengekommen, um die Richtlinien für die kommende Winterarbeit entgegenzunehmen. Die Tagung war deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Referate Presse und Kultur, die bisher zusammengefaßt waren, seit Frühjahr dieses Jahres zu zwei selbständigen Abteis So bestehen seit 1. Mai lungen innerhalb der Obersten SA.-Führung erhoben wurden. beispielsweise bei den einzelnen 舅 Gruppen eigene Blanstellen für Bressereferenten und Referenten WK. (Weltanschauung und Kultur). In mehreren Referaten gingen Oberführer Klähn und Sturmbannführer Koerbel auf die Aufgaben der Referenten ein, insbesondere für die tommende Winterarbeit. Der Stabsführer der Obersten SA.-Führung, Obers gruppenführer Herzog , sprach über die NS.Kampfspiele und Standartenführer Hiob über den Einsatz der Propagandamittel zur Vertiefung nationalsozialiſtiſchen und Verbreitung der Weltanschauung, deren Hauptkampfträgerin die SA. nach wie vor ist. Die weltanschauliche Erziehung des SA.Mannes wird in diesem Winter mit besonders neuen Arbeitsmethoden aufgenommen werden. Wesentlich dabei ist, daß die Arbeit nicht schablonenmäßig und ungeistig einheitlich, sondern gebietlich und menschlich eigenartig ausgerichtet wird. Vor allem soll der SA.-Mann aber auf die Vorgeschichte des deutschen Volkes zurückverwiesen werden, damit er überall und immer in der Lage ist, mit ſtolzem Bewußtsein Bekenner dieses Volkes zu sein, das nicht erst seit Eintritt des Christentums in unsere Geschichte Volk wurde, sondern Tausende von Jahren vorher seine Taten in das Geschichtsbuch unserer Erde eintrug. Für die fulturelle Dienstgestaltung wird man öfters auf die Form feierlicher Dienstappelle zurüdgreifen, die soldatischer und SA.-mäßiger find als sogenannte Feierstunden. Auch Kame= radschaftsabende sollen in Zukunft nicht mehr nur das Gesicht einer spießbürgerlichen „Fidelitas" tragen, sondern Stunden bewußter Zu-
sammengehörigkeit sein. Wichtig für die Lösung all dieser Probleme ist die Frage nach ge = eigneten Räumen , die jedoch nicht mit Gewalt, sondern nach und nach, wie Oberführer Klähn sagte, aus der Idee heraus ganz von selbst ihrer Verwirklichung entgegengeht. Kernfrage unserer nationalsozialistischen Haltung, unseres Glaubens an Deutschland also, ist die Wehrbereitschaft des SA. - Mannes, die nicht allein in äußerlichem Wehrsportbetrieb zum Ausdruck kommt, sondern in einer geistigen, inneren Wehrbejahung besteht. Alle hiermit zusammenhängenden Dinge und die Erziehung dazu sind mit ein wesentlicher Bestandteil der weltanschaulichen Erziehung, die in der SA., ihre besondere Pflegestätte finden soll. Doppelt straff wird das Bewußtsein werden, daß der SA. - Mann politischer Sol = dat des Führers und des deutschen Volkes ist. Die wehrgeistige Erziehung von Führern und Männern wird sich die SA. daher besonders angelegen sein lassen und diese in engster Verbindung von Führern und Männern durchführen. Nicht vom Schreibtisch aus, son= dern in täglichem Kontakt mit der Front wird diese durchgeführt. In Erfüllung all dieser Aufgaben ist der Presse- und Propagandaarbeit ein breiter Raum zugewiesen. Diese Arbeit erstreďt fich auch auf Film und Funk , wobei jedoch gleich gesagt sei, daß die SA. die Herstellung von irgendwelchen fünstlichen Filmmachwerken ablehnt. Die Filmarbeit erftredt sich vielmehr
NSK Folge 186 auf Kurzfilme , da die Zeit für den großen Erlebnisfilm noch nicht reif ist. Auch im Funk wird man keineswegs den Weg einer Überfütterung des Hörers gehen, da diese zwecklos ist und dadurch das genaue Gegenteil von dem Erstrebten erreicht wird. - Den Preſſereferenten der Gruppen, die zum großen Teil neu eingesetzt sind, wurden nach den Besichtigungen bei der Ufa und im Fliegerhorst Gatow sogleich
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13. August 1937 Weitere einige praktische Aufgaben gestellt. Aufgaben erhalten sie in der Abfaſſung von Erlebnisberichten über die Tage des Reichswettlampfes der SA. in Berlin. Die besten dieſer Erlebnisberichte werden in Form einer Broschüre erscheinen, die für alle daran interessierten Volksgenossen und vor allem für die SA.-Männer selbst eine schöne Erinnerung an. diese Tage der SA. in Berlin sein wird.
Der Kameradſchafts - Urlaub „Beinahe ſo ſchön wie in der Kampfzeit“ – Echter Nationalſozialismus in der Adolf-Hitler-Freiplatzſpende – Dank aus vollem Herzen NSK Da kommt man an einem Abend in eine große Berliner Vergnügungsstätte, wo die 14. Kameradschaft der Hitler - Freiplazipende einen geselligen Abend feiert. Es sind 120 Männer aus allen Gauen · des deutschen Vaterlandes, aus allen Gliederungen der Partei. Politische Leiter und Männer vom und 44, vom Luftschuk, Männer aus SA NSKK. und von der Deutschen Arbeitsfront. Männer sind drunter, deren Haar schon grau und spärlich ist und wieder andere aus der Hitlerjugend. Es ist eine Kameradschaft , wie sie all-. monatlich der Gau Berlin, wie sie alle übrigen Gaue im Reich auf 14 Tage aufnehmen. 14 Tage Ausspannung, Urlaub, Erholung, Freude, die ihnen durch die Hitler-Freiplakspende unentgeltlich vermittelt werden. Parteigenossen und Volksgenossen haben ihnen für 14 Tage tostenlos Unterkunft und Verpflegung durch Spendung eines Freiplates zur Verfügung gestellt, und NSV. wie alle Gliederungen der Partei wetteifern untereinander, diesen Mänwern den Urlaub schön zu gestalten. Einen verdienten Urlaub und eine verdiente Freude, denn alle Formationen sind bestrebt, die Würdigsten ihrer Angehörigen für die Hitler-Freiplatzspende vorzuſchlagen. Da sizt man nun unter diesen Kameraden im Braunhemd, die aus dem ganzen Reich sich zu dieser Urlaubsgemeinschaft zusammengefunden haben, und der Abend wird einem selbst zu einer einzigen großen Freude. Richt der Darbietungen wegen, die den Urlaubern etwas aus der Fülle der Unterhaltungen der Weltstadt Berlin bieten wollen, die beglückende Freude wächst aus diesem unmittelbaren Erlebnis treuer und starter Kameradschaft. Man fragt nach den Eindrücken von Berlin, nach der Aufnahme, die sie gefunden haben, ob fte zufrieden sind mit ihren Quartieren , mit ihren Gastgebern, mit der Organisation, den Darbietungen, Besichtigungen und Ausflügen, die für sie veranstaltet wurden. Und schon sieht man, daß diese Frage überflüssig war. Aus fünf, sechs, zehn, zwölf Mündern zugleich kommt die Antwort, eine ehrliche Antwort, mit leuchtenden Augen ausgesprochen. Alle die Männer aus Süd und Nord, aus Oſt und West strahlen vor Begeisterung. Kaum daß sie die Worte finden, um sich in allen
Dialekten der deutschen Zunge in Superlativen zu überbieten, wie schön, wie großartig, wie wunderbar das alles ist, was sie in dieser Urlauberfameradschaft erleben dürfen. Ein paar Stunden ſizen wir mit dieſen Kameraden zusammen und immer wieder kommt ein anderer, ganz aus sich selbst heraus, voll rührender Dankbarkeit an den Tisch, berichtet Erlebnisse, Eindrücke, die unbedingt" in die Zeitung müssen. Einer von der SA. aus der Spielwarenstadt Sonneberg in Thüringen, schon 62 Jahre alt, sagt immer wieder : „ Ich bin sehr gut aufgenommen, sehr gut." Das wiederholt er fünf-, sechsmal und man weiß, er findet kein größeres Wort für seine Dankbarkeit. Wir fragen ihn nach seinen tiefsten Eindrüden, seinem schönsten Erlebnis in der großen Stadt. Da schauen seine alten Augen an uns vorbei und er sagt : „Ja, großartig war alles. Aber das Schönste ist doch, wie kameradschaftlich sie alle zu uns find. Ob hohe SA .-Führer oder Parteigenossen aus der Gauleitung, alle sagen sie Du zu uns und es ist alles so herzlich." Er denkt nach und sagt leise: „Es ist beinah so schön wie in der " Wie in der Kampfzeit - das Kampfzeit" größte Lob, das ein einfacher alter Nationalsozialist für diese Kameradschaft fand. Wir merken uns dies schlichte Wort für den Alltag. Es ist des Nachdenkens wert. Gin anderer Urlauber schüttelt uns die Hand, einer aus Köln. Unbedingt möchte er den Namen des Meggermeisters aus Friedrichsfelde in der Zeitung sehen, der ihm seinen Freiplag gestiftet hat. Immer wieder betont er, daß sein Gastgeber zwar nicht bei der Partei ist, daß er aber auch bei einem Nationalsozialisten nicht besser aufgehoben sein könnte. Unmöglich an= zudeuten, was dieſer Kölner Kamerad allein an Zeichen der Gastfreundschaft seines Quartiergebers alles erzählt. Immer wieder vergewiſſert er sich, ob es auch bestimmt in die Zeitung tommt. Glücklich kommt ein anderer, zeigt mir strahlend seinen Fahrschein, der während des Urlaubs zur Freifahrt auf allen Linien von Straßenbahn, Omnibus und Untergrundbahn berechtigt und bringt immer wieder seine Freude über diesen Schein zum Ausdruck, der in ſeinen Augen ,,ganz groß" ist. Sein Kamerad daneben sagt: „ Dann müssen Sie aber unbedingt noch schreiben, wie anständig alle Beamten
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sind, wenn sie unseren Fahrschein von der Hitler-Freiplagſpende sehen. Ieder grüßt anständig, jeder ist zuvorkommend, alle scheinen sie nationalſozialistisch zu sein. So hätte ich mir den Berliner nie vorgestellt." Alle sind sich einig über die Gastfreundſchaft der Quartiergeber. Man müßte diese Zeilen illustrieren können, um die ausladenden Handbewegungen wiederzugeben, mit denen diese Männer uns begreiflich machen wollen, wie groß die Wurst- und Butterbrotpakete sind , die ihnen von ihren Gastgebern zugesteckt werden, wenn sie bloß auf ein paar Stunden das Haus verlassen. Völlig überrascht, fast enttäuscht ist ein Münchener, mit einer Parteimitgliedsnummer unter 500, vom Lande der „ Saupreißen“. Er sagt immer wieder : „ Na, ſo hätt' i mir's nie denkt. Da herobn, da freſſ'n s'einen ja auf vor lauter Kameradschaft. “ Wohin man hörte, nichts als Dankbarkeit, nichts als Anerkennung, nichts als Stolz auf eine Bewegung, auf einen Staat, in dem eine solch kameradschaftliche Verbundenheit Wirklichfeit werden konnte. Der Abend wird ein Erlebnis. Und immer sind es die einfachsten, die
unbeholfensten Worte, in denen rührende Dankbarkeit für diese Tage des Urlaubs ihren ergreifendsten Ausdruck findet. Was sie an Dank in der Seele tragen, wollten die Kameraden der Hitlerfreiplagſpende am liebsten fortsetzungsweise in der Zeitung wissen, und doch müssen für die bereitwilligen Gast= geber ein paar Zeilen genügen. Die Augen und der Händedruck der Männer, die sie beherbergt haben, werden ihnen den Dank wahrscheinlich wärmer zum Ausdruck gebracht haben als Papier dies vermag. Wer jedoch noch nie Zeuge eines solch tiefen Erlebniſſes der Kameradschaft war, wer Freude schenken und Freude empfangen will , stelle auf 14 Tage einen Freiplak zur Verfügung. Jede Ortsgruppe der NSV., jede Gliederung der Partei nimmt die Anmeldung entgegen. Wir haben noch keinen Gastgeber gehört, der von den Kameraden enttäuscht war, den er be= herbergte. Aber wir wissen von vielen, denen ein Hitlerfreiplatz eine Freundschaft fürs Leben schenkte. Aus ehrlichem Herzen gegeben, wird eine Freiplatspende zum Ausdruck echtester Kameradschaft, ist Nationalsozia= lismus, der im Herzen lebt und in der Tat sich --- th beweist .
Neue Wege der Berufsausbildung :
Vom „ Stift“
zum
Lehrling
500 Lehrwerkstätten der Metallinduſtrie fehlen - Die Heranbildung des Facharbeiternachwuchses NSK Am Beginn des deutschen Aufbaues stand die Forderung nach dem tüchtigen Facharbeiter. Sieben Millionen Menschen standen zwar zur Verfügung, doch die Zeit war über sie hinweggeschritten; erst langsam fanden sie wieder Kontakt mit ihrer Aufgabe, die Lücke im Bedarf an ersten Kräften konnten sie jedoch nicht schließen. Immer dringlicher wurde der Ruf nach Arbeitern " über dem Durchschnitt “. Die Sünden mangelnder Berufsausbildung wirkten sich plöglich in ihrer ganzen Trage weite aus. Diesem Problem hatten bis dahin nur wenige Betriebe die nötige Aufmerksamkeit gezeigt. Die liberalistische Wirtschaftsauffaſſung gipfelte in einseitiger Profitsucht , und das Ergebnis dieser Denkungsart war eben nicht der Lehrling, sondern der „ Stift“, der durch Handlangerarbeit den Akkord des Gesellen oder Meisters zu heben hatte. Kein Wunder, daß mancher junge Mensch in einer derartigen Stellung und unter Einwirkung marxistischer Phrasen sehr bald vor den Widerständen eines solchen Lebens kapitulierte. Mit Hängeschultern, wüster Haartolle und Zigarette im Mundwinkel, so bevölkerten diese Typen damals das Straßenbild, die Arbeit als lästige Beeinträchtigung der persönlichen Freiheit betrachtend. Mit der Erziehung zum Ethos der Arbeit mußte deshalb überhaupt die Einwirkung des Nationalsozialismus beginnen. Hier lag eine Aufgabe für die HI. , die sofort nach der
Machtübernahme tatkräftig angegriffen wurde, und deren äußerer Erfolg bereits in der Durchführung des ersten Reichsberufswettkampfes zu sehen war. Hand in Hand mit dieser Erziehungsarbeit wurden auch in den Betrieben die notwendigen Forderungen für soziale Betreuung und Ausbildung des Jungarbeiters Die Arbeitsstätten gezogen. wurden in einen menschenwürdigen Zustand versezt, das persönliche Streben und die besondere Eignung der einzelnen überwacht und gefördert. Es ist selbstverständlich, daß sich die Aufmerksamkeit der Betriebsführer nicht allein auf einer geregelten täglichen Arbeitstagung be schränken durfte, sondern sich auch auf Sicherung der künftigen Arbeit erstrecken konnte. Abgesehen von der Konjunktur war dies der Einsatzpunkt, wo man endlich wieder auf weite Sicht planen mußte. Die von Staats wegen angeregten Maßnahmen zur Durchführung des Vierjahresplanes gaben hier weitestgehende Anregung zur eigenen Initiative.
Die Idee der Lehrwerkstatt Die Sicherung des auch zahlenmäßig aus reichenden Nachwuchses war ein grundlegendes Problem für Handwerk und Industrie. Es wurde gelöst. Die Sicherung des systematisch ausgebildeten Nachwuchses ist das neue Ziel, an dessen Verwirklichung jeder Betrieb nach bestem Können beizutragen hat . Je nach Struktur des Unternehmens müſſen in kürzester Zeit Schulungsstätten geschaffen.
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NSK Folge 186 werden, durch die eine intensive und vielseitige Ausbildung gewährleistet wird. Die Metallindustrie, deren besonders gelagertes Arbeitsgebiet im Rahmen des Vierjahresplanes großer Beanspruchung ausgesetzt wird, kam hier zu bahnbrechenden Einrichtungen, in die die Preſſe, anläßlich einer Besichtigungsfahrt, welche die Reichsbetriebsgemeinschaft ,,Eisen und Metall " durchführte, einen umfaſſenden Einblick erhielt. Hier ist es vor allen Dingen die Einrichtung von Lehrwerkstätten und Werkschulen , die in einer Großaktion vorangetrieben wird. Wenn vor Jahresfrist auf rund 20 000 Betriebe der Metallindustrie nur etwa 500 mit eigenen Lehrwerkstätten kamen, so muß man die Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Industriezweig als völlig unzureichend bezeichnen. Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft „ Eisen und Metall“ stellte deshalb für 1937 die Jahresaufgabe, weitere 500 Lehrwerkstätten zu schaffen. Eine Generation der Arbeit wächst heran In einer großen Maschinenfabrik in Magdeburg-Buckau konnten wir zum ersten Male in den Betrieb verschieden gearteter Lehrwerkstätten Einblick nehmen. Angefangen bei der Modelltischlerei über die Betriebsschule zur Schlosserei , Schleiferei und Formerei hat man abseits vom Getriebe des Werkes abgeschlossene Ausbildungsstätten ge= schaffen. Übersichtliche Anordnung, zweckmäßige, moderne Einrichtung und Blumen, das ist der erste Eindruck dieser Arbeitsräume. Dieſe Dinge sind auch Spiegelbild der Menschen, die hier emsig tätig sind. Lachende Gesichter , eifrige Hände sieht man , und selbst die Fachleute aus dem Betrieb, die hier in ihrem speziellen Arbeitsgebiet als Lehrmeister tätig find, tragen mit dazu bei, aus wachsender Leistung erhöhte Freude zu gestalten. Hier spricht man nicht von Kameradschaft , hier lebt man
Die
geheimen
13. August 1937 sie, sei es im Alltag oder im Zeltlager der HI., in dem alle Lehrlinge selbstverständlich ihren Urlaub verbrachten. Über der Tür des Betriebes leuchtet das von der DAF. verliehene Leistungsabzeichen für anerkannte Berufserziehungsstätten . Unternehmen : Lehrwerkstatt Eine andere Lösung der Ausbildungsstätte hat man in Leipzig gefunden. Unter Zusam= menschluß von sieben Firmen der Metallindustrie werden hier die Lehrlinge in den ersten zwei Berufsjahren in einer Gemeinschaftslehrwerkstatt zusammengefaßt. Das be= deutet : Verteilung der Lasten für ein hochwertiges Ausbildungspersonal auf die sieben Mitgliedsfirmen und Gewährleistung nicht nur einer guten Gesamtausbildung, sondern auch der Prüfung auf besondere Eignung. Die wirtschaftliche Grundlage dieſer Gemeinschaftslehrwerkstatt verdient besondere Beachtung. Die Begründer haben sich verpflich= tet, für jeden Lehrling eine bestimmte Menge Arbeit zu liefern, die hierfür geleistete Bezah= lung dient zur Finanzierung der Lehrwerkſtatt zusätzlich der Unkosten für unproduktive Übungsarbeiten und regelmäßige Wanderfahrten und Besichtigungen. Fernerhin war die Lehrwerkstatt in der Lage, sich im Laufe weniger Jahre einen vollkommen modernen Maschinenpark zu schaffen. Ein besonderer Verdienst dieser Lehrwerkstatt besteht in der Umschulung von über 2500 SA.-Männern, die neben dem geregelten Ausbildungsbetrieb durchgeführt wurde. Das Ziel dieser Firma : „ GemeinschaftsLehrwerkstatt" besteht jedoch nicht nur in der planvollen Heranziehung fachlicher Könner, in ihr wachsen Menschen heran , die ebenso eine weltanschauliche Haltung besigen, wie in der Lage sind, eine sportliche Leistung zu voll. bringen. Hans Schildt.
Milliarden
Besuch im „ Stiftungsarchiv der_NGV .“ — Kapitalien ſchrumpften durch Inflation zuſammen Spenden für das Winterhilfswerk Seltsame Zweckbeſtimmungen NSK Die Sommerarbeit der NSV. steht zurzeit auf dem Höhepunkt. Und während lange Züge Mütter, Kinder und Hitlerurlauber zur Erholung bringen, wer den schon wieder die Vorbereitungen für das kommende Winterhilfswerk getroffen. Einer unserer Mitarbeiter besuchte das Hauptamt für Volkswohlfahrt , Berlin , und hatte dabei Gelegenheit, das „ Archiv für deutsche Stiftungen“ kennenzuLernen. über Zwed und Ziel dieser Einrichtung bes richtet er im Folgenden: Das vom Hauptamt für Volkswohl = fahrt geschaffene „ Archiv deutscher Stiftungen“ kann in seiner heutigen Form noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Immerhin aber ist die Sammlung schon jetzt reichhaltiger als alle bisher von anderer Seite unternommenen Versuche. Die gesamte Zahl der deutschen Stiftungen kann aus dem vorliegenden Material einstweilen noch nicht mit Sicherheit abgeschätzt werden. Sie dürfte wohl etwas über eine Million betragen, von der bisher mehrere Tauſend erfaßt worden sind . Das in dieſer großen An-
zahl einzelner Stiftungen festgelegte Kapital dürfte die Milliardenhöhe überschreiten, obwohl viele von ihnen in der Inflationszeit so zusammengeschrumpft sind, daß sie ihren eigentlichen Stiftungszwed nicht mehr erfüllen können . Stiftungen, warum und wofür ? Eine Stiftung ist eine mit Vermögen ausgestattete Einrichtung zur Erreichung eines dauernden Zweckes , die der Stifter schon bei Lebzeiten oder nach seinem Tode zu irgendeiner, meist wohltätigen Bestimmung ge= schaffen hat. Der Stifter hat dieses Vermögen seiner Heimatstadt, der Gerichtsbehörde, der Kirche oder sonst einer Gemeinschaft zu treuen Händen in Verwahrung gegeben, und die Zinsen kommen den Bedachten zugute. Mitunter sind die Zuwendungen auch für ein Museum, ein wissenschaftliches Institut, zur
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Pflege eines Denkmals oder Volkspartes ausgesett - fte sollen der „Hebung der Sittlich teit" dienen oder der Schaffung von Freibetten in einem Krankenhauſe, dem Lesen von Seelenmessen , turzum, der Zwedbestimmungen find unendlich viele und mannigfache. Wenn nun also ein Kapital, das urſprünglich 10 000 RM. betragen hat, auf 500 RM. entwertet ist, so betragen die jährlichen Ausschüttungen höchstens 20 RM., die größtenteils von den Verwal$ tungskosten verschlungen werden. ― Man vers sucht dem zu begegnen, indem man teils die Zinsen zum Kapital schlägt, um dieses aufzu füllen, teils aber auch mehrere Stiftungen mit gleichem Zweck und am gleichen Ort zu einer einzigen zuſammenlegt . Keineswegs ist aber daraus abzuleiten, daß etwa die NSV. darauf hinarbeitet , die Stif= tungen zum Zwede planwirtschaftlicher Be arbeitung zentral zu beeinflussen, so naheliegend der Gedanke wäre. Das Archiv dient lediglich statistischen Zweden , und in diesem Sinne hat der Stellvertreter des Führers seine Erlaubnis zu solchen Erhebungen gegeben. Unzeitgemäße Bestimmungen Stiftungen müſſen nur dann aufgelöst wer den, wenn ihre 3wedbestimmungen dem Staatsinteresse zuwiderlaufen. Auflösung fann erfolgen, wenn das Kapital nicht mehr hinreicht zur Erfüllung des Zweds oder wenn sie durch die Zeit derart überholt find, daß die Voraussetzungen zur Zweckbestim mung nicht mehr vorliegen. Unter diesen legteren gibt es viele, die heute seltsam und wunderlich anmuten, die sogenannten „ Kuriosa“. So gibt es um einige Beispiele zu nennen eine Stiftung zur Aufstellung von Trinknäpfen für Ziehhunde in einer deutschen Großstadt. In dieser Stadt gibt es aber keine Ziehhunde mehr. Die Stiftung hat heute ihren Sinn verloren. Eine andere dient der Erhaltung eines Massengrabes deutscher Gefallener des Krieges 1870/71, hart nördlich von Loigny". Über diese Gegend ist der Weltfrieg hinweggegangen. Das alte Massengrab hat neuen großen Heldenfriedhöfen Platz ge= macht. Wieder eine andere ſezt eine jährliche Prämie von 2,50 RM. für die älteste unbeſcholtene Jungfrau von K. aus. Die Bedachte hat
13. August 1937 fich noch niemals gemeldet. Und in D. dient eine namhafte Summe dem „Auskegeln der Rosenbraut", einem Brauch, der Gott sei Dank verschwunden ist. ― Solche alten Zwedbestim mungen entbehren oft nicht eines gewiſſen Humors. Es gibt aber auch zweckmäßige Etiftungen, deren Bezeichnungen nur komisch anmuten, wie Unruh- oder Brandstiftung, eine Feuerstiftung, ein Brandgestift, einen Unmenscher Fundus, eine Toben-, Graul-, Zorn-, Korn und Überstiftung ein Ungerechts-Legat, eine Pestbuden-Stiftung und anderes mehr.
Stiftungen stiften dem WHW. Der Sinn des Stiftungsarchivs ist der, planmäßig an alle Stiftungsverwaltungen heranzutreten und fie an ihre moralische Pflicht zu erinnern, etwas von ihren jährlichen Ausschüttungen für das Winterhilfswerf des Deutschen Volkes zu spenden. Nur selten tut der Beauftragte des WHW. eine Fehlbitte. Alle noch vorhandenen Zweifel, die hier und da auftauchen, wurden durch die Stellungnahme des Reichsjustizminiſters zerftreut, der den Standpunkt vertrat, daß die Beteiligung am WHW. für alle Stiftungsverwaltungen eine moralische Pflicht ist. Bisher gab es hier einige Schwierigkeiten zu überwinden. Das lag daran, daß eine Anzahl von Stiftungsverwaltungen eine seltsame und völlig unbegründete Angst davor hatte, daß die NSV. ihnen ihre Zehrpfennige“ beschlagnahmen könnte. Darum schwiegen sie lieber still und leugneten die Existenz einer Stiftung einfach ab. Nachdem sie aber erkannt hatten, daß ihre Besorgnisse überflüssig waren, machen ste nun teine Schwierigkeiten mehr. Die Antworten auf den Appell des WinterHilfswerks find dennoch sehr verschieden. Einige wenige nur lehnen ab. Andere wenige verfriechen sich hinter der angeblichen oder tatsächlichen Zwedgebundenheit der ihnen zu treuen Händen übergebenen Stiftungen. Viele - haben tatsächlich nichts. Die meisten aber geben nach dem Grade ihres Vermögens. Es ist eine wahre Freude, die eingehenden Antworten zu lesen. Wieviel Hilfsbereitschaft, Volksverbundenheit und der Wille zu helfen, der Gemeinschaft zu dienen, liegt in dieſen lofen - - dt. Blättern!
Die NSK Randbemerkung :
Geburtenkrieg ?
NSK Daß Dağ der Bestand der europäischen Nationen durch den Geburtenrüdgang entscheidend gefährdet ist - das ist eine Allgemeinkenntnis geworden, die jedem geläufig ist, die viele oft ausſprechen und dafür Felten darüber nachdenken . Daß auch der Beſtand unseres eigenen Volkes für die Zukunft ernsten Gefahren gegenübersteht, ist nicht so sehr bekannt, wie es bekannt
Geburtenkrieg ! sein müßte. Und daß die Erfolge der nationalsozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik erst ein Anfang sein dürfen gegenüber den Zielen, die erreicht werden müſſen, um unser Volk wirklich zu erhalten, das ist der breiten deutschen Öffentlichkeit zwar oft gesagt worden aber sie hat noch nicht überall die Bedeutung dieser Mahnung voll verstanden. Hunderte von Vorurteilen, von Mißverſtändniſſen und
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Fehlmeinungen treten dem entgegen, der die Geburtenfrage mit der Deutlichkeit ane spricht, mit der sie angesprochen werden muß. Denn unsere Idee und unser ganzes Dasein erhalten doch erst den tiefen Sinn im Blid auf die Zukunft. Und daß dieser Wille zur Zus kunft vor allem Tat werden muß durch den Willen zum Kinde -- das ist es, was viele noch nicht begriffen haben und was ihnen deshalb einmal mit aller Deutlichkeit und Entschiedenheit, mit der Entschloss senheit, die wir Nationalsozialisten in jeder großen Frage an den Tag zu legen gewohnt Find, gesagt werden muß. Es hat bisher zu dieser großen Aufgabe an wichtigen und wertvollen Darlegungen in Büchern und Broschüren nicht gefehlt. Aber alle diese Literatur galt der Erforschung, nicht der Popularisierung der Frage. Jetzt aber ist eine Schrift erschienen, die für fich in Anspruch nehmen kann, fürs Boll geschrieben und ein Mahnmal für alle zu sein. „Geburtenfrieg" ist die Schrift genannt. Ein revolutionärer Titel . Und sie bringt für alle die, die glaubten, an der Geburtenfrage unintereſſiert bleiben zu können, einen revo -
Lebenswillen
NSK Der nationalsozialiſtiſche Staat hat wie fein politisches System vor ihm die Betreuung der Grenzgaue des Reiches zu einem wesentlichen Aufgabengebiet der binnendeutschen Bevölkerung gemacht. Man braucht nur an die Einrichtung der Patengaue zu denken, an die umfassende sozialpolitische Betreuungsarbeit durch die Nationalsozialiſtiſche Volkswohlfahrt , an die Grenzgürtelarbeit der Hitlerjugend. Alle diese Arbeitsgebiete haben ihren Ursprung in der Erkenntnis, daß die deutsche Grenzbevölkerung heute einen Anspruch darauf hat, vom Binnendeutſchland aus in ganz besonderem Maße gefördert zu werden. Das ist nur zu ſelbſtverſtändlich, weil der Nationalsozialismus die Fragen der Grenzficherung als eine auch bevölkerungs = politische Notwendigkeit erkannt hat, insbesondere deshalb aber, weil der Systemſtaat mit einer beispiellosen Gleichgültigkeit jenen Grenzproblemen gegenüberstand, die als Folge= erscheinung des Versailler Diktats erstmalig in der deutschen Geschichte überhaupt aufgetreten find. Trok härtester Lebensbedingungen und größter Schwierigkeiten hat die deutsche Grenzbe= pölkerung auch in der Zeit des völkischen Zufammenbruches einen fo außergewöhnlichen Lebenswillen bekundet, daß das Kapital, was heute dem Vertrauen dieser Bevölkerung an= vertraut wird, von vornherein schon hundert-
13. Auguft 1937
lutionären Inhalt. Nicht mit lang= weiligen Kurven und Tabellen, dafür mit packenden Beiſpielen aus allen nationalen Le= bensgebieten wurden die Fragen der Bevölterungspolitik so erläutert, daß auch der einzelne· feine Verbindung mit dieſen Problemen bes greift. Geburtenpolitik als Gesin nungspolitik , der Wille zum Kinde als Ergebnis nationalsozialiſtiſcher Gegenwartss erkenntnis und Zukunftsverantwortung - das ist der Tenor dieser Schrift (Verfaſſer Dr. Paul 4 Danzer, Verlag : 3. F. Lehmann), die wir hier besprechen, weil sie es verdient, ein Volts buch zu werden. Es ist wahrhaftig ein Krieg, der hier in den kommenden Jahrzehnten ausgefochten wird. Er wird dann zum Sieg führen, wenn das ganze Volk ihn mit tiefer Verantwortung führt, wenn es den Atem der Weltgeschichte spürt, der in dieser Aufgabe lebt. Der ""Geburtenkrieg" soll den Volksgenossen eine lebendige Erinnerung werden. Er mag auch ein Auftakt ſein für eine ebenſo intenſive wie populäre propagandiſtiſche Arbeit, deren Ziel nicht weniger ist als die Rettung des deutschen Volkes vor dem Volfstod, der die weißen Völker erschreckend bedroht.
im
Grenzland
fältig beantwortet ist. Die deutschen Grenz== gebiete zeigen mit wenigen Ausnahmen einen Geburtenzuwachs , dessen Bedeutung um so mehr zu würdigen ist, als er sich im Vergleich zum Binnenlande unter weitaus furchtbareren Folgeerscheinungen nach den Friedensverträgen verwirklichen mußte. Aus einer kürzlich veröffentlichten Statistik geht hervor, daß zB. im Bezirk Berlin-Wil-mersdorf nur 3,42 Kinder unter sechs Jahren auf 100 Köpfe der Bevölkerung kommen, während zB. Oberschlesien zu den Spikenge= bieten eines stärkeren Volkszuwachſes zu zählen ist. Der oberschlesische Kreis Guttentag weist das, Verhältnis 15,9, ein Teil des Kreiſes Beuthen-Tarnowitz 15,8, der Landkreis Oppeln 14,3 (jeweils zu 100) auf. Ganz ähnlich wie in Oberschlesien sind es auch in Westfalen die Kohlengebiete, die den größten Volkszuwachs haben. So hat die Landgemeinde Marl eine 13,9prozentige Verhältniszahl, die Stadt Paderborn 15 vH.. Es genügt hier schließlich noch, auf das Beispiel Ostpreußens zu verweisen, wo der Landkreis Allenstein eine Verhältniszahl von 14,2 vs. ausweist. Erbgesundes Blut an der Grenze ! Diese Zahlen verpflichten genau ſo wie die ehemaligen Notstatistiken unseres zerrissenen Grenzlandes, das durch die Grenzziehung von Versailles wohl gelitten hat, dessen Lebenswillen man aber nicht vernichten konnte.
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13. August 1937™ Nicht mit lang lutionären Inhalt. weiligen Kurven und Tabellen, dafür mit packenden Beiſpielen aus allen nationalen Lebensgebieten wurden die Fragen der Bevölkerungspolitik ſo erläutert, daß auch der einzelne feine Verbindung mit diesen Problemen bes greift. Geburtenpolitik als Gesinnungspolitik , der Wille zum Kinde als Ergebnis nationalsozialiſtiſcher Gegenwartss erkenntnis und Zukunftsverantwortung - das ist der Tenor dieser Schrift (Verfaſſer Dr. Paul Danzer, Verlag : 3. F. Lehmann), die wir hier besprechen, weil sie es verdient, ein Volks buch zu werden. Es ist wahrhaftig ein Krieg, der hier in den kommenden Jahrzehnten ausgefochten wird. Er wird dann zum Sieg führen, wenn das ganze Bolt ihn mit tiefer Verantwortung führt, wenn es den Atem der Weltgeschichte ſpürt, der in dieser Aufgabe lebt. Der Geburtenkrieg" soll den Volksgenossen eine lebendige Erinnerung werden. Er mag auch ein Auftakt sein für eine ebenso intensive wie populäre propagandiſtiſche Arbeit, deren Ziel nicht weniger ist als die Rettung des deutschen Volkes vor dem Volkstod, der die weißen Völker erschreckend bedroht.
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Grenzland
fältig beantwortet ist. Die deutschen Grenzgebiete zeigen mit wenigen Ausnahmen einen Geburtenzuwachs , dessen Bedeutung um so mehr zu würdigen ist, als er sich im Vergleich zum Binnenlande unter weitaus furchtbareren Folgeerscheinungen nach den Friedensverträgen verwirklichen mußte. Aus einer kürzlich veröffentlichten Statistik geht hervor, daß zB. im Bezirk Berlin-Wil-mersdorf nur 3,42 Kinder unter sechs Jahren auf 100 Köpfe der Bevölkerung kommen, während zB. Oberschlesien zu den Spikenge= bieten eines stärkeren Volkszuwachſes zu zählen ist. Der oberschlesische Kreis Guttentag weist das Verhältnis 15,9, ein Teil des Kreiſes Beuthen-Tarnowis 15,8, der Landkreis Oppeln 14,3 (jeweils zu 100) auf. Ganz ähnlich wie in Oberschlesien sind es auch in Westfalendie Kohlengebiete, die den größten Volkszuwachs haben. So hat die Landgemeinde Marl eine 13,9prozentige Verhältniszahl, die Stadt Paderborn 15 vH.. Es genügt hier schließlich noch, auf das Beispiel Ostpreußens zu verweisen, wo der Landkreis Allenstein eine Verhältniszahl von 14,2 vs. ausweist. Erbgefundes Blut an der Grenze ! Diese Zahlen verpflichten genau so wie die ehemaligen Rotstatistiken unseres zerrissenen Grenzlandes, das durch die Grenzziehung von Versailles wohl gelitten hat, dessen Lebenswillen man aber nicht vernichten konnte..
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nschaй
der
NSV
er NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
-Kindern in Sachſen iſchen Deutſchland und Ungarn › des Gaues Sachfen der NSV.
Deutsche Reich Zug um Zug aus den Fesseln von Versailles befreit hat und wieder zu einem starken und mächtigen Reich macht. Von den großartigen Werken des Führers können die Ungarnkinder schöne Eindrüde mit in ihre Heimat nehmen, führt doch an Freiberg die fertige Autobahnstrede von Dresden vorbei, mit der siebzig Meter hohen Brücke über das Meldetal. Durch den Vierjahresplan ist auch der Freiberger Bergbau wieder zu neuer Blüte erwacht. Seit 1913 war ein Bergwerk nach dem anderen stillgelegt worden, weil sich die Förderung der Erze der niedrigen Weltmarktmetallpreise wegen nicht mehr lohnte. Heute fördert der Freiberger Bergbau wieder Silber und Blei, das uns keine Devisen lostet. In der Halsbrückener Schmelzhütte bei Freiberg, die wir mit den Ungarnkindern besichtigen konnten, wird wieder Gold, Silber, Platin, Iridium, Kupfervitriol und anderes gewonnen. Die Gefolgschaft konnte seit der Machtübernahme fast verdoppelt werden. *
Die meisten der jezt in Freiberg unterge= brachten Ungarnkinder stammen aus Miskolc und Umgebung. Beide Städte, Freiberg und Miskolc, liegen im Grenzgebiet ; beide sind von der tschechischslowakischen Grenze fast gleich weit entfernt. Während bei uns die Grenze mitten durch deutsches Volkstum geht, wohnen hüben und drüben der ungarisch-slowakischen Grenze Ungarn. Deutsche und Ungarn haben das gleiche Grenzschicksal ; es ist die Schickfalsgemeinschaft, die durch den Weltkrieg, durch die Diktate von Verſailles und Trianon erneut besiegelt worden ist, und die durch den Austausch der Kinder vertieft wird. Die ungarische Jugend, die einen guten Eindruck machte, ist stolz auf ihre Erlebniſſe in Deutschland. Das Werk des Verstehens, das hier als Sonderarbeit der NSV. des Gaues Sachsen im Rahmen der Kinderlandverschickung auf der Grundlage des Austausches zwiſchen Ungarn und Deutschland geleistet wird, trägt gute Früchte, - schon vom ersten Tage an. Wer die glücklichen Ungarnkinder und die nicht minder glücklichen Pflegeeltern sehen konnte, die gegenseitige Be= reitwilligkeit, das Beste zu geben, gewinnt die Überzeugung, daß hier im Namen des Führers ein segensreiches Werk vollbracht wird. A. Siebert.
NGKWochenschaŭ Gonderdienst
der
Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt
NSV
für Volkswohlfahrt
Im Grenzland auf Fahrt
Bei
den Ungarn-Kindern in
Sachſen
Schüleraustauſch zwiſchen Deutſchland und Ungarn Gine Sonderaufgabe des Gaues Sachſen der NSV.
NSK Auf einer Fahrt durch Sachsen stießen wir in der Bergbauhauptstadt Freiberg auf Ungarnkinder , die durch Austausch in Deutschland zu Gaste sind. Der Gau Sachsen der NSV. führt die Organisation dieses Austausches sowie die Ermöglichung der Reisen und die Betreuung der nach Ungarn fahrenden deutschen Jugend durch. Die ungarischen Schüler und Schülerinnen wohnen vier Wochen bei deutschen Pflegeeltern, um deutsches Land und deutsche Menschen kennenzulernen . In Freiberg selbst konnten 21 von den 400 nach Sachsen gekommenen ungarischen Jungen und Mädel untergebracht werden sowie ein weiblicher und ein männlicher Betreuer.
Obwohl das Freiberger Gebiet nicht gerade als reiche Gegend anzusprechen ist, tun die deutschen Pflegeeltern doch alles, was sie ihren Pfleglingen von den Augen ablesen können. Das ist in den meisten Fällen wörtlich zu nehmen, denn die Sprachenfrage bringt manche auch viele heitere Schwierigkeiten, aber Momente mit sich. Die meisten Kinder ver= stehen kein Wort Deutsch. Allerdings wird , wie uns die Leiterin der in Freiberg untergebrachten Ungarnkinder, Fräulein Fajlis Ilona, eine Lehrerin aus Miskolc (sprich : Mischfolz), erzählte, den Kindern in den ungarischen Mittelschulen vom zwölften Lebensjahre ab Deutsch gelehrt. Wir konnten uns auch davon überzeugen, daß die 17- und 18jährigen Schüler gut Deutsch sprechen. Die """Kleinen" dagegen müssen sich mit ihren Pflegeeltern durch Zeichensprache und mittels inzwischen gelernter Broden verständigen. „ Es schmeckt gut" zu jagen, haben wohl schon alle gelernt ; denn das ist ja die Hauptsache ! Da die Ungarnkinder durchweg an ihre heimatlichen Fleisch- und Mehlspeisen gewöhnt sind, gibt es bei der Ernährung in Deutschland anfangs oft Schwierig feiten, die aber die Pflegeeltern liebevoll überwinden helfen.
Jedenfalls werden durch diese Sonderarbeit des Gaues Sachsen der NSV. Bindungen ge= schaffen, die länger dauern als die verbrachten Ferientage. Wir konnten weiter feststellen, daß die Ungarnkinder dem Reiche Adolf Hitlers eine große Begeisterung entgegenbringen . Be= sonders bewundern sie, so erklärte uns die ungarische Reiseleiterin, wie der Führer das
Deutsche Reich Zug um Zug aus den Fesseln von Versailles befreit hat und wieder zu einem starken und mächtigen Reich macht. Von den großartigen Werken des Führers können die Ungarnkinder schöne Eindrücke mit in ihre Heimat nehmen, führt doch an Freiberg die fertige Autobahnstrede von Dresden vorbei, mit der siebzig Meter hohen Brücke über das Meldetal. Durch den Vierjahresplan ist auch der Freiberger Bergbau wieder zu neuer Blüte erwacht. Seit 1913 war ein Bergwerk nach dem anderen stillgelegt worden, weil sich die Förderung der Erze der niedrigen Welt= marttmetallpreise wegen nicht mehr lohnte. Heute fördert der Freiberger Bergbau wieder Silber und Blei, das uns keine Devisen lostet. In der Halsbrückener Schmelzhütte bei Freiberg, die wir mit den Ungarnkindern besichtigen konnten, wird wieder Gold, Silber, Platin, Iridium, Kupfervitriol und anderes gewonnen. Die Gefolgschaft konnte seit der Machtübernahme fast verdoppelt werden. * Die meisten der jezt in Freiberg unterge= brachten Ungarnkinder ſtammen aus Miskolc und Umgebung. Beide Städte, Freiberg und Miskolc, liegen im Grenzgebiet ; beide sind von der tschechischslowakischen Grenze fast gleich weit entfernt. Während bei uns die Grenze mitten durch deutsches Volkstum geht, wohnen hüben und drüben der ungarisch-slowakischen Grenze Ungarn. Deutſche und Ungarn haben das gleiche Grenzschicksal ; es ist die Schickfalsgemeinschaft, die durch den Weltkrieg, durch die Diktate von Versailles und Trianon crneut besiegelt worden ist, und die durch den Austausch der Kinder vertieft wird. Die ungarische Jugend, die einen guten Eindruck machte, ist stolz auf ihre Erlebnisse in Deutschland. Das Werk des Verstehens, das hier als Sonderarbeit der NSV. des Gaues Sachsen im Rahmen der Kinderlandverschickung auf der Grundlage des Austausches zwischen Ungarn und Deutschland geleistet wird, trägt gute Früchte, - schon vom ersten Tage an. Wer die glücklichen Ungarnkinder und die nicht minder glücklichen Pflegeeltern sehen konnte, die gegenseitige Bereitwilligkeit, das Beste zu geben, gewinnt die Überzeugung, daß hier im Namen des Führers ein segensreiches Werk vollbracht wird. A. Siebert.
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Vergilbte Wohlfahrtsaften erzählen……
- Bon der Elendsgilde zur Volksgemeinſchaft 700 Jahre Berliner Wohltätigkeit Der Sozialismus der Zat allein kann helfen NSK In diesen Tagen, in denen Berlin ſein 700jähriges Stadtjubiläum begeht, sind auch zugleich fast 700 Jahre Berliner Wohlfahrtspflege vergangen. Den Beweis hierfür finden wir in einem Gildebrief der Berliner Bäcker aus dem Jahre 1272, in dem zum erſtenmal von einem „Armenhof" gesprochen wird. Blättert man in dieser Geschichte sieben= hundertjähriger Wohltätigkeit, so wird man mehr als einmal von wechselnden Gefühlen ergriffen. Bald ist man bewegt von der Fülle der Opferbereitschaft, auf die man beim Lesen der vergilbten Chroniken immer wieder stößt ; bald ist man erschüttert von der Enge der Weltanschauung, die in mancherlei Dokumenten offenkundig wird ; bald ist man verdroſſen über das Rebeneinander, Durcheinander und oft Gegeneinander der allzu vielen Wohlfahrtsaktionen, von denen man getrost mit Recht sagen kann : Weniger wäre oft mehr gewesen! * Doch betrachten wir zunächst den historischen Ablauf der Berliner Wohlfahrtspflege durch fieben Jahrhunderte. Lag im 13. Jahrhundert und in den beiden folgenden Jahrhunderten die Wohlfahrtspflege Berlins faſt ausschließlich in den Händen der Kirchen, Mönchstlöster, Elendsgilden und Elendsbruderschaften, die sich sowohl der notleidenden Berliner als auch der zuge= wanderten ,,Elenden“ (Leute ,,ohne Land") an= nahmen, so brachte die 1539 in Berlin eingeführte Reformation dieſe kirchliche und klösterliche Wohlfahrtspflege infolge der Enteignung aller Kirchengüter völlig zum Erliegen. Was das Berliner Volk in seiner Gesamtheit durch Ablaßbriefe, Spenden an die in den Gotteshäusern errichteten „ Elendsaltäre", Stiftungen, Schenkungen und Testamente der Kirche für ihren Dienst am Nächsten anvertraut hat, tauchte in der Schazkammer der Landesfürsten unter, ohne daß dieſe es sich angelegen sein ließen, das begonnene Werk fortzusehen. Nur die Stadt Berlin versuchte, wie zum Beispiel die Rechnungen der Kämmereikasse aus dem Jahre 1555 ausweisen, in bescheidenem Umfange Wohlfahrtspflege an den Findlingen und Waisenkindern auszuüben. Aber auch diese erste städtische Wohlfahrtspflege brach im folgenden Jahrhundert jäh zusammen, als der 30jährige Krieg Berlins Wohlstand vernichtete und die Stadt bis auf 6000 Einwohner ent= Dölferte. Erst mit dem Wiederaufblühen Berlins unter dem Großen Kurfürsten und seinem Nachfolger kam es zu neuer Wohlfahrtspflege. So wurde 1693 eine staatliche Armenkommission errichtet, die 1703 in eine "" Armendirektion" umgewandelt unter vielem anwurde. Desgleichen wurde deren - auch ein staatliches Waisenhaus, das Friedrichs-Hospital, erbaut. Auch die Stadt nahm erneut ihre Wohlfahrtspflege wieder auf, so daß nun - im Gegensatz zu der Zeit vor der Reformation - die Wohlfahrtspflege Berlins in staatlichen und städtischen Händen lag. Dazu
trat aber bereits auch schon eine private Wohltätigkeit größeren Stils, wie aus einem „ Auf = ruf der töniglichen Prinzessinnen an die Frauen im Staate Preußens" hervorgeht. Als dann um die Mitte des 19. Jahrhunderts durch das allzu plöglich hereinbrechende Maschinenzeitalter und das dadurch bedingte unge= stüme Anwachsen des „ vierten " Standes", des Standes der beſißlosen Lohnarbeiter, die soziale
Ein kleiner Junge fährt allein .. NSK Reisezeit auf den Berliner Fernbahnhöfen! Unzählige Menschen quirlen durcheinander. Gepädträger schleppen schwere Koffer. Junge Männer stehen wartend mit Blumensträußen und hindern den Verkehr. Ein Zug ist angekommen. Der Menschenstrom schiebt sich zur Sperre. Ein kleiner Junge wartet ... Seinen großen Koffer haben ihm Mitreisende aus dem Zug herausgegeben, und nun ſteht der kleine Junge zuversichtlich mitten auf dem Bahnsteig. Um den Hals hängt ihm ein Schildchen mit seinem Namen, seiner Wohnung und seinem Reiseziel, eine richtige kleine Paketadresse . Der Vater meinte zwar, eigentlich wäre das nicht not= wendig, denn die Großeltern würden ja in Berlin am Bahnhof ſein, aber man könnte ja nie wiſſen Ja, und nun ist der Bahnsteig langsam leer geworden, und immer noch steht das Kind bei feinem Koffer. Es hält Ausschau. Es ist schon spät am Abend. Der Junge ist müde und hungrig, und wenn er noch lange warten muß, wird er anfangen, zu weinen. Da fragt ihn eine freundliche Stimme : „ Na, was machst du denn hier so allein? Wirst du nicht abgeholt?", und eine nette Frau beugt sich zu ihm herunter. Der kleine Junge sagt : „ Ich darf nicht mit fremden Leuten reden. Mutti hat gesagt, ich soll nur zur RSV.-Schwester gehen, wenn Großvater nicht am Bahnhof ist.“ ,,Da bist du ja an der richtigen Adresse", lacht die Frau, und nun ſieht der kleine Junge auch, daß ste in Schwesterntracht ist. Dann tomm' mal mit“. Nun gehen beide in ein freundliches Zimmer, wo der fleine Junge erst einmal eine Tasse warme Milch zu trinken bekommt, bevor er zu erzählen anfängt. Er ist jest wieder ganz fröh= lich und hat großes Vertrauen zu der netten Schwester gefaßt. ,,Ich kann ja hier schlafen. Du hast ja hier ein Kinderbett." Die Schwester freut sich über so viel Zutrauen, glaubt aber, daß der kleine Junge doch lieber zu ſeinen Großeltern fahren sollte. „Ich lasse dich hinbringen", sagt sie. Und so kommt es, daß abends um 11 Uhr ein kleiner Junge in dem großen, fremden Berlin richtig bei seinen Großeltern ankommt. Was die RSV. doch alles macht", so sagt der Großvater, der seinen Enkel erst einen Tag später erwartete. Wie gut, daß ein NS. - BahnH. H. hofsdienst da ist" ...
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NSK Folge 186 Not weit über die bis dahin gekannten Grenzen hinauswuchs, ſezte, - was zum Lobe der Berliner gesagt werden muß , sehr schnell eine Erweiterung der Wohlfahrtspflege ein. Zunächst war es die Kirche, und zwar diesmal die evangelische Kirche Berlins, die sich mit dem 1848 gegründeten „ Evangelischen Verein für firchliche Zwecke in Berlin", aus dem später das Werk der „ Inneren Miſſion“ hervorging, in die Wohlfahrtspflege einschaltete. Ihr folgte um die Jahrhundertwende, im Jahre 1901 , die tatholische Kirche mit der Gründung des „ Caritas Verbandes für Berlin e. V. “, eines Zweiges des 1897 errichteten ,,Caritas-Verbandes für das fatholische Deutschland“. Doch konnten sie ebensowenig die immer größer werdende soziale Not Berlins bannen wie die staatliche und städtische Wohlfahrtspflege Berlins, die gleichfalls mit einer stark erweiterten Wohlfahrtsfürsorge einletten. So blieb der privaten Wohl = tätigteit noch ein weites, leider allzuweites Feld zu beadern übrig. In welch steigendem Maße die private Wohl= tätigkeit sich einsetzte, beweisen folgende Zahlen : Zählte man im Jahre 1894 in Berlin 103 Wohltätigkeitsvereine, so wuchs diese Zahl im Jahre 1910 auf 1700 und, nachdem Krieg und Infla= tion ihre verheerende Wirkung ausgestrahlt hatten, im Jahre 1921/22 auf 2873 Wohltätigteitsvereine und Wohlfahrtseinrichtungen . Mag diese Zahl von 2873 Wohlfahrtseinrichtungen auch ein beredtes Zeugnis für die private Opferbereitschaft der Berliner sein, so ist sie doch zu = gleich das Abbild einer Zersplitterung der Kräfte, die von vornherein zur Ohnmacht verurteilt war, gab es doch bis zur Machtergreifung diese sechs ,,Abarten" privater Wohlfahrtspflege: eine humanitäre “, eine „ evangelische“, eine katholische“, eine „jüdische", eine „ freireligiöse" und endlich auch eine „margistische" Wohltätigkeit ! * Dies ist der Weg, den die Berliner Wohlfahrtspflege in sieben Jahrhunderten vom Armenhof der Bädergilde bis zum 30. Juni 1933 genommen hat. Erschüttert steht man vor diesem Ergebnis besten Wollens, aber geringſten Könnens . Woran hat es nun gelegen, daß ſo viel guter Wille, so bereite Liebestätigkeit und Barmherzigkeit versagen mußten? Uns Nationalſozialisten fällt es nicht schwer, die Antwort zu geben : Solange eine Staatsführung nichts unternimmt, die soziale Not des Volkes mit politischen Mitteln an der Wurzel an= zugreifen, solange eine Staatsführung es unterläßt, den geschlossenen Willen eines ganzen, in sich einigen Volkes zu opferbereiter Tat aufzurufen, und solange eine Staatsführung den Glauben aufrecht erhält, daß Krankheit, Not und Armut gottgewollte, naturbedingte oder schicksalhafte Erscheinungen sind - solange muß der Sieg über die soziale Not eines Volkes ausbleiben! Mit andern Worten : Solange eine Staatsführung nicht national und ſozialistisch zugleich ist, bleibt ihr in der Tat nichts anderes übrig, als die soziale Not und Bedrängnis des Volkes als ihr Schicksal hinzunehmen. Zum Abschluß unserer
Betrachtungen aber
13. August 1937 dieses: Gewiß ist die Grundlage jeder Wohlfahrtspflege die Barmherzigkeit. Aber nicht die Barmherzigkeit von gestern, sondern die van heute, die da heißt : Sozialismus der Tat ! Mit dieſem Sozialismus der Tat ist auch die nationalsozialistische Volkswohlfahrt ans Werk gegangen. Niemand kann leugnen, daß fie auf dem Marsch zum Siege ist.
Dr. F. Bubendey.
Acht NSV.-Ärzte in der Bayerischen Ostmark
NSK In der Bayerischen Ostmart ist die Zahl der im Rahmen des Aufbauwerks durch die NSV . tätigen Ärzte von zwei auf vier erhöht worden. Nach und nach werden dort noch weitere vier Arzte eingesetzt werden, so daß in Zukunft der Kampf gegen Gesundheitsschäden erfolgreicher durchgeführt werden kann. Auch in den abgelegensten Gebieten önnen in Zukunft Gesundheitsschäden erfolgreicher abgestellt werden, da den NSV.-Ärzten für die verschiedensten Untersuchungen zur Feststellung und Bestimmung von Krankheiten nunmehr auch transportable Röntgenappa = W. raturen zur Verfügung stehen.
Konservenaktion der NSV . NSK Damit junge Mütter und Kleinkinder, die von der NSV. betreut werden, im Winter Obst und Gemüse erhalten können, führt die NS.-Volkswohlfahrt im Gau Köln - Aachen eine Konfervenaktion durch . Die Hitlerjugend und Schuljugend, die in Bers bindung mit dem Reichsnährstand die Sammlung auf dem Lande übernommen hat, leitet die Spenden den zentralen Sammelstellen zu. Die Verarbeitung hatte das Frauenwerk übernommen, während die NSV . die Konservenbüchsen und die Verschlußmaschinen zur Verfügung stellte. In der Stadt Köln werden den Hausfrauen, die sich an der Obstund Gemüsespende beteiligen wollen, die Einmachegläser von der NSV . geliefert. Etwa 42 000 gefüllte Gläser und 400 000 Büchsen werden im Herbst bei der NS. -Volkswohlfahrt h. zur Verteilung bereitstehen.
Schulmädel arbeiten für „,Mutter und Kind" NSK Kürzlich konnten in einer Münchener Schule Stapel von neuer Kinderwäsche besichtigt werden, die nun in den Hilfsstellen ,,Mutter und Kind“ an bedürftige Mütter verteilt werden. Ungefähr 150 Volksschulklaſſen Münchens haben dazu beigetragen, daß dieſes Werk Wirklichkeit werden konnte. Den Anfang machte eine großzügige Stiftung der NSV . an Stoffballen. Zahlreiche Schülerinnen schlossen sich mit eigenen Spenden an. In den einzelnen Klassen wurde das Material aufgeteilt und unter Anleitung der Lehrerinnen verarbeitet. Die höheren Schulen und Berufsschulen werden in nächster Zeit eine ähnliche Aktion durch-d führen.
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Zukünftige NS. - Schweſtern Ein Beſuch in der Schule für „Soziale Hilfe“ in Altdorf Beispiele wahrhaft ſozialiſtiſcher Einſatbereitſchaft NSK In Altdorf bei Nürnberg hat der Gau Franken, Amt für Volkswohlfahrt, eine Schule für „Soziale Hilfe“ eingerichtet, in der Mädchen im Alter von 17 bis 28 Jahren in halbjährigen Kursen für soziale Hilfeleistung geschult werden. Schon während der Ausbildungszeit werden die Kursteilnehmerinnen als Haushalthelferinnen bis zu vier Wochen in Familien eingesetzt, um an Stelle von erfrankten oder verschickten Müttern die Familie zu betreuen. Während der ersten sechs Wochen der Ausbildungszeit verbleiben die Mädchen in der Schule, um sich dort in Haushaltführung, Säuglingspflege, und Kleinkinderbehandlung einzuarbeiten und durch Mithilfe im NSV.Kindergarten und in den ärztlich geleiteten N S.- Mutterberatungsstelle das Erlernte praktisch zu verwerten. Die Schülerinnen, die sich während der Ausbildungszeit bewähren, tönnen mit der Aufnahme in die NS.- Schwesternschaft und freie Schwesternschaft der NSV. rechnen.
Einst Amtsgericht, jezt Kindergarten Ein Rundgang durch die Altdorfer Schule hinterläßt in jedem Besucher den Eindruck, daß es fich hier um eine vorbildliche, nationalsozia listisch geleitete Erziehungsstätte handelt, die heute schon den Dant vieler deutscher Mütter verdient. Ausländer, die Nürnberg beſuchen, machen gern einen Abstecher in das landschaftlich reizvoll gelegene Altdorf und geben dann im Gästebuch ihrer Bewunderung freudigen Ausdruc. Sie anerkennen dieſe poſitive Arbeit der NSV. in vollem Maße. Das Haus selbst ist ein alter mächtiger Steinbau - irgendwo an der Mauer ist die Zahl 1559 mit dem Meißel eingegraben- und war ursprünglich Siz des Landpflegers und später dann des Amtsgerichts. Der Saal, in dem einst würdige Richter mit gepuderten Perücken auf dem Podium faßen und über Pferdediebe, Wilderer und ungetreue Mägde Urteil sprachen , ist vollkommen erhalten. Auch das Podium mit der holzgeschnitten Einfassung ist noch da. Heute aber füllt frohes Leben diesen Raum ; denn hier halten sich täglich ein paar Dugend Kinder des NSV.-Kindergartens auf. Diese Einrichtung ist eine große Erleichterung für die Frauen der alten Stadt, weil viele von ihnen in der Fabrik ihr Brot verdienen müſſen. Sie bringen die Kinder am Morgen in den Kindergarten der NSV., wo sie betreut und verföstigt werden. Das Essen schmeckt den Kindern ausgezeichnet. Kürzlich fragte fogar eine feine Altdorferin, ob sie ihren Großvater zum Eſſen mitbringen dürfe.
Das NSV .-Mädel stets hilfsbereit Herzliche Kameradschaft verbindet die Kursteilnehmerinnen. Im zweiten Stockwerk haben fie ihre Schlafstuben , in denen die bunt
gestrichenen Betten und Schränke stehen. In breiten Bündeln fällt die Sonne auf die ges Jede Stube hat ihr würfelten Bettbezüge. Kennzeichen. Die eine heißt „ Schwärmerede“, weil sie von jenen Mädels bevorzugt wird, in denen der Sinn für Romantik besonders wach ist. Von den Fenstern dieser Stube fällt der Blick auf ein mittelalterliches Stadtbild. Hochgiebelige Häuser drängen sich um einen Play, auf dem alte Bäume stehen und in deſſen Mitte fich ein grauer Kirchturm erhebt. Der Türmer wohnt hoch droben, und am Abend sind die Lichter seines Stübchens die letzten, die über der alten Stadt leuchten.
Eine Sofortmaßnahme der NSV.
NSK In dem unweit von Nürnberg gelegenen Städtchen Altdorf entstanden in der lezten Zeit wiederholt Großfeuer. Vor einigen Tagen. brannten wieder drei Anwesen vollkommen nieder. Mehrere Familien wurden dadurch obdachlos. Besonders hart wurde dabei eine Familie mit mehreren Kindern betroffen. Die Schule für soziale Hilfs = arbeit der NSV ., Gau Franken, in Altdorf, hat sich sofort des jüngsten Kindes angenommen und in dem Kinderhort, der sich dort in der: Schule befindet, untergebracht und völlig in. Pflege genommen. Die Bevölkerung Altdorfs hat diese Sofortmaßnahme der NSV . freudig - ble begrüßt. ----------------------------------------------------------Eine andere Stube heißt die „Lustige Ede". Da fizen die Mädel beisammen, die auch nach einem harten Arbeitstag ein fröhliches Lied singen und deren Finger noch immer flink genug sind, um aus einem alten Schifferflavier lustige Melodien zu locken. Schwerere Tage kommen für die Mädchen, wenn sie nach den sechs Wochen als Haushalt= hilfen eingesetzt werden. Da heißt es manchmal die Zähne zusammenbeißen und alles Gelernte und allen Idealismus der Jugend einsehen für eine deutsche Familie, die ohne Hilfe nicht durchkommen würde. Die NSV. ist das soziale Gewissen der Nation , und sie muß helfen, weil dieſes Vertrauen niemals zerstört werden darf. Was soll ein braver bayrischer Holzfäller mit 22 Mark Wochenlohn machen, wenn ihm die Frau frank wird und acht hungrige Kinder zu Hause sind? Er geht mit gläubigem Vertrauen zur NSV. Schon am nächsten Tag kommt von Altdorf ein frisches junges Mädel an, fragt. nicht lange, wo es fehlt, sondern padt an, bringt die bescheidene Wohnung in Ordnung, sorgt das für, daß Lebensmittelgutscheine kommen, focht das Essen für den Mann und die Kinder, wäscht, pugt und flict. Und die Frau wird zur Erholung in ein Mütterheim verschickt, das mit sie sich wieder geſund pflegen kann. Die
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NSK Folge 186 Mädel aus Altdorf leisten manchmal wahre Wunder an Haushaltführung. Sie finden immer wieder Quellen für ihre Schützlinge, und nicht wenige geben von ihrem eigenen Taschengeld noch etwas ab, um alle die hungrigen Münder zu ſtopfen. Fünf Fabrikarbeiterinnen gehen in Erholung Noch etwas anderes muß diesen künftigen braunen Schwestern hoch angerechnet werden. Sie gehen sogar in eine Nürnberger Fabrik und arbeiten. In einer großen Nürnberger Metallwarenfabrik kann man zurzeit fünf NS.Schwesternanwärterinnen mitten unter den anderen Arbeiterinnen sehen. Die Betriebsführung sagt, daß sie ihre Sache sehr gut machen. Mancher wird sich fragen, was NS.- Schwestern-
13. August 1937 anwärterinnen in einer Fabrik zu suchen haben. Diese Mädels handeln wahrhaft nationalsozia= listisch. Sie ermöglichen durch ihren Einſaß, daß zur gleichen Zeit fünf Fabritarbeiterinnen, in diesem Falle kinderreiche Mütter, drei Wochen lang in einem Müttererholungsheim der NSV . in Hohenschangau von ihrer Arbeit ausruhen können. Sie beziehen in dieser Zeit ihren Lohn weiter, so daß sie wirklich unbeschwert ihren Urlaub verbringen können. Für die Betreuung der Familie sorgt die Haushalthilfe der NS V. Die Nürnberger Arbeiterinnen, die nach drei Wochen Erholung wieder heimkehren zu ihrer Arbeitsstätte, werden ihren Dank nicht in lange Worte kleiden, sondern sie werden stumm und dankbar die Hände der Altdorfer Mädels drücken, denen die Arbeit in der Fabrik ein freudig gebrachtes Opfer war. H. Gaderer.
Das Kinderparadies
an der Oſtſee
2000 Kieler Kinder erholen fich im NSB-- Freizeitlager Falkenſteiner Strand Die RSV. ſorgt für Transport, Unterhaltung, Betreuung und Verpflegung der Kinder NSK „ Muß i denn, muß i denn • • . “, unter den Klängen des bekannten Volksliedes legt um die Morgenstunde eines ſchönen Sommertages von einer der vielen Anlegebrücken im Kieler Hafen ein wimpelgeſchmückter Dampfer ab. Aber in den Augen der Kinder, die zu vielen Hunderten die beiden Dampferdecks bevölkern, steht nichts von wehmütigem Abschied ges schrieben, dafür aber Freude und Erwartung. Kieler Kinder sind es, die auch in diesem Sommer wieder, Morgen für Morgen mit zwei Dampfern hinaus zum Falkensteiner Strand gebracht werden. Dort hat ihnen die NSVolkswohlfahrt ein Kinderparadies ge= schaffen, wie es keine Jugend der Welt aufweisen kann. Als 1934 zum erstenmal von der NSV. am Falkensteiner Strand, im Angesicht der herrlichen Kieler Förde, ein Kinderfreizeits lager geschaffen wurde, da waren es „ nur“ 250 Kinder, die hier Einzug hielten. Ein Jahr darauf weilten an der gleichen Stelle bereits doppelt soviel Kinder, und in diesem Jahr werden mehr als 2000 Kieler Kinder, sorgfältig behütet von ehrenamtlich tätigen Helfern der NSV., Ärzten und Sanitätern, einige herrliche Wochen auf diesem schönen Stückchen deutscher Erde verbringen. Die NSV. hat an alles gedacht, für alles gesorgt, was ein Kinderherz erfreuen und glücklich machen kann. Was anfangs ein Notbehelf war, ist jetzt großzügig ausgebaut. Ein viele Meter langes und breites Zelt gewährt auch an Regentagen den Kindern einen angenehmen Aufenthalt. In diesem Jahr hat die NSV. aus eigenen Mitteln Tische und Stühle in ausreichender Anzahl für dieses Zelt beschafft und jede Gruppe hat, wie am Strand, auch hier ihren "" Stammplag". Spiele sind in fast unerschöpflicher Fülle vorhanden ; Bälle,
Ringe und anderes für den Aufenthalt am Strand ; Spiele, Bücher und andere Dinge für Mußestunden im Zelt. Wehrmachtsbapellen, Musikzüge des Reichsarbeitsdienstes und der verschiedenen Gliederungen der Bewegung spielen hin und wieder. Manchmal erfreut auch eine Werkkapelle die Kleinen und ihre Betreuer. Jede Gruppe hat sich unter Anleitung ihrer Betreuerin eine Strandburg, ein herrliches Heim“ aus hellschimmerndem Sand geschaffen, das bis zum Strandburgwettbewerb, einem der Höhepunkte des Lagerlebens, noch auf das Beste „ ausgebaut" wird. Kann man es den Kindern übelnehmen, wenn sic schon Wochen vor Beginn von diesem Lager träumen, wenn während der Ferienzeit dieſe einzigartige Einrichtung ihr ganzes Denken in Anspruch nimmt ? Auch für die Verpflegung sorgt die NSV. Milch, Katav, Knädebrot und Rosinensemmeln, dazu täglich ein warmes, schmackhaftes und ausreichendes Mittagessen werden den Kindern geboten. Mit blanken Augen und frisch gebräunten Wangen marschieren sie jeden Abend zur Anlegebrücke am Falkensteiner Strand, wo die Dampfer ihrer harren, die sie nach Hause brinMöwen umspielen die heimkehrenden gen. Schiffe, und ihre frohgemute Last wird nicht müde, ein Lied nach dem anderen anzustimmen. Ein letter Blid gilt dem Marine- Ehrenmal, das fern am Horizont entſchwindet, den grauen Schiffsrümpfen, die Hafen und Förde bevölkern, und als letter Gedanke beim Zubettgehen beherrscht die Kleinen die Freude auf den kommenden Tag, auf das Wiedersehen mit den Spielkameraden, den väterlich und mütterlich sorgenden NSV.-Helfern und Helferinnen im Kinderparadies, im NSV .-Freizeitlager FalkenL. Hilscher. steiner Strand.
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlassung Berlin SW 68. Zimmerstraße 88
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 186
Sieben Forderungen
Blatt a
13. August 1937
Geſchloſſener Eintritt
an das Gaststättengewerbe
in die NS.- Studentenkampfhilfe
Reichsstatthalter Gauleiter Saucel zur Hebung des Fremdenverkehrs NSK Weimar, 13. August. Auf einem kürzlich im Weimarer Schloß abGauleiter gehaltenen Presseempfang sprach und Reichsstatthalter Saucel zu den Thür. Schriftleitern über verschiedene Fragen des Gaststättengewerbes. Der Gauleiter wandte sich dabei besonders an alle Gaststätten, Hotels und Pensionen in Stadt und Land und stellte zur Verwirklichung des Grundsakes, daß der Arbeiter genau dasselbe Recht habe, für ſein gutes Geld ebenso sauber und preiswert bedient zu werden, wie der sogenannte beſſergestellte Gast, folgende sieben Grundbedingungen auf: 1. Hervorragende Qualität aller Getränke und Speisen, Ordnung und Sauberkeit in den Räumen, gerechte Preise. 2. Berücksichtigung aller modernen hygieni schen Grundsäge beim gesamten Betrieb der Gaststätten und Hotels. 3. Peinliche Pflege und Aufbewahrung aller Geund zum Verkauf kommenden Waren tränke, und deren vorbildliche sachgemäße Darbietung durch ein einwandfrei geschultes, tadellos sauber gekleidetes Bedienungspersonal.
Die Häuser der Burschenschaften zur Verfügung des NSD.-Studentenbundes
4. Jeder Betrieb soll seinen ganzen Stolz darein sehen, seine Gäste, ganz gleich, um wen es sich handelt, mit einem geschmackvollen, einwandfrei und vor allem peinlich sauberen Geschirr und Besteck oder Trinkgefäß zu bedienen. 5. Ebenso wie Schanktische oder Büfett, Gasträume oder Fremdenzimmer immer im besten Zustand gehalten werden sollen, müssen sich auch insbesondere Küche und Nebengelasse , Hof, Aborträume und Keller durch Sauberkeit und Ordnung auszeichnen. Es gilt dies nicht nur für die Ansprüche der feinen Gäste", sondern insbesondere hat auch der Arbeiter in Stadt und Land einen Anspruch auf derartige Zustände in seinen Verkehrslokalen. Der Grundfaz lautet: „ Einfach, aber peinlich sauber“. 6. Vorstehende Bedingungen, die sich für den Gau Thüringen und seine Bevölkerung höchst segensreich auswirken werden, können natürlich nur erfüllt werden, wenn dem gesamten Vertehrsgewerbe ein verständnisvolles und freudig mitarbeitendes Personal zur Verfügung steht, für dessen soziale Behandlung und insbesondere dessen würdige Unterbringung und Verpflegung immer mehr zu sorgen ist. 7. Das Ziel endlich muß sein, die ModerniFierung aller in Frage kommenden Betriebe nach nationalsozialiſtiſchen Grundsägen und nach Bedingungen eines guten und auserlesenen Geschmackes, natürlich unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und kaufmännischen Vernunft. An Hand zahlreicher Beispiele erläuterte der Gauleiter die Notwendigkeit dieser Forderungen. Er ließ dabei nicht außer acht, daß ihre Durchführung nicht nur größte innere Bereitwilligkeit und aufbauwilliges Verständnis , sondern auch Opfer verlangt . Er rief dazu eindringlich auf und verpflichtete alle Stellen, die hier mitzuhelfen haben, zu stärkster Mitarbeit.
NSK Tübingen, 13. August. Die Altherrenverbände sämtlicher Burschenschaften der Univerſität Tübingen und der Technischen Hochschule Stuttgart, darunter auch die älteste württembergische Korporation, die Burschenschaft Germania-Tübingen sowie die Freiburger Burschenschaften Teutonia und SaxoSilesia haben beschlossen, ihre Mitglieder zu möglichst vollzähligem Eintritt in die NS.Studentenkampfhilfe, den Altherrenverband der deutschen Studenten, zu veranlassen. Die meisten dieser Burschenschaften haben_fernerhin beschlossen, ihre Häuſer dem NSD .- Studentenbund zur Benutzung durch eine ſtudentische Kameradschaft zur Verfügung zu stellen. Denselben Beschluß haben sämtliche vier Stuttgarter Korps ( im Weinheimer SeniorenKonvent) und die vier Stuttgarter Landsmannschaften sowie die Verbindungen ,,Sonderbund"= Stuttgart und Stochdorphia"-Tübingen ( Son= derhäuser-Verband) gefaßt.
Arbeitstagung der Reichsstudentenführung und der Gebietsbeauftragten Gejeze und Richtlinien für die Kameradschaftserziehung NSK Stuttgart, 13. August. Die Aufgabenstellung , die sich aus der Verwirklichung studentischer Selbsterziehung ergibt, und die nicht nur aus der Struktur studentischen Wesens, sondern mehr noch aus den tatsächlichen Ergebnissen für innere Berechtigung herleitet, bedarf heute keiner Erörterung mehr. Die Kameradschaftserziehung löst die alte Tradition studentischen Geistes ab, von der sie wertvolle Verpflichtungen übernimmt und wird bestimmt durch die politische Haltung, die Adolf Hitler unserem Volk gegeben hat. Im nächsten Semester werden 700 Kameradschaften an den deutschen Hoch- und Fachschulen stehen. Um Fehlleitungen , soweit das überhaupt menschenmöglich ist, von vornherein auszuschalten, hatte der Reichsstudentenführer Dr. Scheel seine engsten Mitarbeiter, vor allem die Amtsleiter der Reichsstudentenführung und die Gebietsbeauftragten , in diesen Tagen nach Stutt= gart zur gemeinsamen Auswertung der bisherigen Erfahrungen zusammengerufen . Zweck dieser Aussprache war, die vielen wertvollen Ansäge der lezten Zeit zusammenzufaſſen , zu ergänzen und zu erweitern und sie in Form von ,,Gesetzen und Richtlinien für die Kameradschaftserziehung" schriftlich festzuhalten." Bei der Bearbeitung der Richtlinien kamen nochmals alle Fragen zur Sprache. Die Besprechungen behandelten die Grundbegriffe der Zucht und Ordnung , der Ehre und des Verantwortungsgefühls aus der Gemeinſchaft , führten zur Behandlung der Arbeitsgebiete des Einsages, des Fechtens, des Sports und des kame= radschaftlichen Lebens und gingen im einzelnen bis zur Ausarbeitung eines Wochenplans für das Leben der Kameradschaft . Auch die organisatorischen und Verwaltungsfragen wurden er-
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Nationalsozialiſtiſche
Srift der Schriftleitung: Brief and Draft Herneuf: 11 00 Berlin 600, Immerße, Xa4 . 6. m. 1. §., Berlag: Franz Sentralnetlag der RSDUP., Minden - Berlin : Cher.Berlag , Berlin_653 68, | 88. — le Zahlungen Rub nach (BoRidedtonts Berlin 4454) zu richten
Vartei Korrespondenz
NCK
Mit ber Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weth; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NEDUS
14. August 1937
Blatt 1
NSK Folge 187
Helfer bei
der
Ernte
1937
Arbeitsdienſt und Hitler-Jugend helfen dem Bauern – Werkschar -Wochenende auf dem Acker – Sum Dank für das WHW. NSK Auf einem Bauernhofe bei Herbertingen (Württemberg) erscheinen 35 Volksgenossen, um bei der Einbringung der gefährdeten Flachsernte zu helfen. Niemand hat sie hergerufen, niemand hat sie hingeschickt. Es waren Winterhilfsempfänger , die durch diese Tat den Dank abgelten wollten für die Linderung der Not während des harten Winters. Nein, Lohn wollten sie nicht haben und schlugen alle Vorschläge rundweg ab. Daraufhin hat sich der Bauer entschlossen, die Hälfte des Erlöses dieser Flachsernte dem WHW. wieder zur Verfügung zu stellen. Die beispielhafte Tat auf dem Bauernhofe bei Herbertingen ist das sichtbare Zeichen der im Deutschen aller Volksverbundenheit Kampfe um die Sicherstellung der Ernte und damit um die Sicherung des deutschen Lebens. Die Einbringung der Ernte ist nicht mehr eine alleinige Aufgabe des Bauern, fie ist im Dritten Reich eine heilige Pflicht des Wie groß dieses ganzen Volkes geworden. Pflichtbewußtsein in den wenigen Jahren seit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus bereits geworden ist, zeigt die hervor= ragende Beteiligung aller Schichten des deuts schen Volkes an der diesjährigen Erntearbeit. Allen voran unsere Jugend. Ganze Lagermannschaften der HI. und des BDM. wurden in den einzelnen Gebieten eingesetzt. Folgende Zahlen find nur ein Ausschnitt aus dem bisherigen Ernteeinsatz der deutschen Jugend : Gebiet Nordmark: Gesamte Lagermannschaften; Gebiet Niedersachsen : 5000 53. , 15 000 IV ., 6000 BDM., 8000 IM.; Gebiet Niederrhein : 14 719 Jungen und Mädel nach ihrem Feierabend ; Gebiet Westmark : 23 000 Jungen und Mädel ; Gebiet Hessen-Nassau : 30 000 Jungen und Mädel ; Gebiet Württemberg über das Wochenende :
30 000 40 000 53., 60 000 IV. , BDM., 50 000 IM.; Zahlen, die den gewaltigen Umbruch in der Haltung unserer Jugend durch die nationalsozialistische Erziehung zeigen. Unſere Jungen und Mädel sind damit zu Pionieren des Verständnisses zwischen Stadt und Land geworden. Wenn sie daheim von der Erntearbeit erzählen, dann sprechen sie von 99 ihrem" Bauern, von 39 unserem " Ader. Voll Stolz erzählt ein BDM.-Mädel, „ ihr" Bauer habe der inspizierengesagt : Abschluß Lagerführerin zum den und arbeiten kann sie !" Und wer die Sprache der Bauern versteht, der weiß, daß und arbeiten kann sie !" die höchste dieſes Anerkennung ist. Beide, der Bauer und das BDM.-Mädel aus der Stadt, freuen sich jezt ſchon auf die nächste Erntezeit. So ist es auch bei unserem Reichs = Durch den Einsatz ge= arbeitsdienst. schlossener Einheiten (Abteilung : 120 Mann, Zug : 40 Mann, in Ausnahmefällen auch nur ein Trupp : 15 Mann) ist der RAD. zu einer wesentlichen und nicht mehr wegzudenkenden Hilfe für die rechtzeitige Ernteeinbringung geworden. Welchen Umfang die Arbeitsleistung der RAD. bereits angenommen hat, zeigen die Zahlen aus Mecklenburg : Im Mai wurden 44 120 und im Juni sogar 332 140 Arbeits-
Große DAF. -Tagungen auf Burg Vogelsang Unter Leitung Claus Selzners NSK Berlin, 14. Auguſt. In der zweiten Hälfte des Monats August finden auf der Ordensburg Vogelsang in der Eifel zwei große Tagungen der Deutschen Arbeitsfront statt, an der sämtliche Kreisobmänner der Deutschen Arbeitsfront sowie die Abteilungsleiter der Gauwaltungen teilnehmen. Die Tagungen stehen unter der Leitung des Hauptamtsleiters Claus Selzner.
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NSK Folge 187 stunden geleistet, Zahlen, die sich in den folgenden Monaten noch vergrößert haben. Das ist die volkswirtschaftliche Bedeutung des Arbeitsdiensteinſages ; auf der anderen Seite aber gibt die gemeinſame Arbeit und der zuſammen erlebte Feierabend dem Bauern das Bewußt= sein, nicht mehr allein zu ſein im Kampf um den Ertrag der deutschen Scholle für das Leben unferes Volkes. Junge, kräftige Fäuste paden an und helfen, die große Aufgabe zu meistern. In diese Front hat sich auch der deutsche Student eingereiht. ,,Wissenschaftliche Leistung und sozialistisches Tatbekenntnis in der Erntehilfe sind die beiden Forderungen, die das deutsche Volk an seine Studenten stellt“, heißt es in dem Aufrufe Görings an das deutſche Studententum zur Erntehilfe. Tausende junger Studenten sind dieſem Rufe gefolgt und haben damit gezeigt, daß sie nicht abseits ſtehen wollen, wenn die Nation sie ruft. Für nicht einmal 20 Pfennig pro Tag leistet der Student ſein volles Tagewerk, das ist wahrer Sozialismus der Tat, der dem deutschen Studententum zur Ehre gereicht. Sie, die das Volk später zu führenden Stellungen berufen wird, können ſchon heute zeigen, daß ihnen Sozialismus nicht Lippenbekenntnis, ſondern tatgewordene Haltung ist.
Seltsame
14. Auguſt 1937″ Eine Haltung, ebenso wie sie die Gefolgschaft Berliner Betriebes eines gezeigt hat. 150 Wertscharmänner haben sich über das Wochenende einem Dorfe als Erntearbeiter zur Verfügung gestellt. Den Bauern entstehen feinerlei Unkosten, denn Verpflegung und Fahrt wurden von den Gefolgschaftsangehörigen bestritten, die nicht der Werkschar angehören, also während des Wochenendes zu Hause bleiben. Eine Gemeinschaftstat, wie fie nicht schöner gedacht werden kann. Und jene Sommerfrischlerin, die sich täglich der kleinen Kinder einer Bäuerin annahm, damit fie beruhigt ihrer schweren Erntearbeit draußen auf dem Felde nachgehen konnte, verrichtete sie nicht auch eine Erntehilfe, die viele Frauen leiſten können? Unzählig sind die Beispiele solcher Opfergesinnung. Es ist der neue Geist, der das deutsche Volk beſeelt und es Taten vollbringen läßt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Wo ist der Gegensatz zwiſchen Stadt und Land geblieben ? Er gehört der Vergangenheit an, wie ſo vieles, was früher naturgesetzlich erschien. Stadt und Land haben sich in gemeinsamer Arbeit gefunden und kennen nur • noch eine Aufgabe und ein Ziel: R. B. Deutschland !
Bundesgenossen
Die politische Zweckverbindung Volksfront - Vatikan - Kardinäle vor Moskaus Wagen - Tatbestände der Gottlosenaktion Kirchliche Umwege Moskaus nach Westeuropa NSK Kürzlich fand in Paris der internationale Delegiertentag des marxistischen ,,Internationalen Lehrersyndikats" statt. Bei dieser Gelegenheit hielt die Führerin der weib lichen französischen Jungkommunisten, Danielle Casanova , eine Ansprache an die Deles gierten, wobei sie wörtlich ausführte : „ D i e Kommunistische Partei hat die Kirche nie angegriffen. ( !) Das beweist der fönigliche Empfang, welcher dem Kardinal Pacelli von der Volksfrontregierung, der Verbündeten der Kommunisten, bereitet wurde. Immer hat der Kommunismus den Tempel der Weltreligionen, das Christentum, geachtet. Er hat nur einen Wunsch, den französischen Frauen und damit auch den Frauen der Frankreich und Rußland befreundeten Länder zu ermöglichen, den Frieden ihres Heimes zu wahren und für die Religion zu leben." Zu gleicher Zeit fand eine Delegiertenversammlung der französischen Kommunistenführer betonte statt. Dabei Thorez, daß der Empfang des Kardinals Pacelli von den Kommunisten in allen Teilen gebilligt werde, um zu beweisen, welche Bedeutung sie dieser Kulturinstitution für die breiten Maffen beimessen . Auf diesen Gesinnungswechsel der Komintern Paris scheint auch die Tatsache zurückzuführen sein, daß die rote Regierung von Valencia den Gottesdienst wieder gestatte, wenn auch nur in privatem Kreise, um keine " Verwirrung" anzurichten. Wenn man diese tirchenfreundlichen
Äußerungen liest, glaubt man ein Märchen zu finden. Man erinnert sich zu gleicher Zeit, daß: die „ EIB.“ die neueste Anordnung des Chefs der GPU . veröffentlichte, wonach Jeshow befahl, neunzehn aus freiwilligen Spenden von Gläubigen neuerrichtete Kirchen zu schließen. Außerdem müssen sie innerhalb drei Monaten wegen Mangels an Baumaterial wieder abgeriſſen sein. Weiter beschloß das Präsidium der Gotts loſeninternationale im leßten Monat die Abhaltung eines Welt Gottlosens kongresses im Jahre 1938 und entschloß sich, mit 60 Mitgliedern an dem Weltkon = greß des sozialistischen Friedens kongresses in Brüssel, welcher gemeinſam mit der Freimaurerloge geplant ist, zu bes teiligen. Mit Hinsicht auf den Welt-Gottlosenfongreß wurde vom Moskauer Zentralrat der Gottlosenbewegung beſchloſſen : 1. Für die Organisation des Welttongresses werden vorerst 100 000 Rubel zur Verfügung gestellt. 2. Die sowjetrussische Abordnung wird aus 30 Vertretern , welche gegenwärtig in der Auslandsabteilung der Moskauer Gott loſenzentrale arbeiten, zusammengestellt werden. 3. Die Vorführung eines für die Jugend der Welt bestimmten Propaganda-Kurzfilms mit dem Titel „ Jugend werde gottlos!" Der Film wurde in Moskau gedreht. 4. Einberufung einer internationalen Kone ferenz der Gottlosen Jugendgruppen.
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14. August 1937 den Vereinigten Staaten und in Südamerika. Er sei von dieſen Sektionen beauftragt und bevollmächtigt, in Mostau mit der Gottlosen= internationale Verhandlungen über die Bildung einer besonderen schwarzen Seftion innerhalb der Gottlosen Internationale zu führen. Die ihm unterstehenden Gruppen zählten gegenwärtig insgesamt 900 000 Mitglieder und führten einen besonders scharfen Kampf gegen die christlichen Missione n. Abschließend sei die aufschlußreiche Statistik über die Wirksamkeit der Gottlosen in Rußland in den ersten sechs Monaten dieſes Es wurden insgesamt Jahres aufgeführt. 612 Gotteshäuſer geſchloſſen, davon gehörten 402 der russisch- orthodoxen, 81 der katholischen Kirche; ferner befinden sich 60 Moscheen, 55 Synagogen, 6 Baptistenkapellen und 2 Methodistenkirchen darunter. Die meisten Kirchen wurden den kommunistischen Parteistellen zur Verfügung gestellt, welche sie zu den verſchiedensten Zweden mißbrauchen. So sieht die Kirchenfreundlichkeit" der Komintern in Wirklichkeit aus. Die erstaunliche Religions- und Kirchenfreundlichkeit der französischen Kommunisten, die zwar auf den ersten Blick als Tarnung ersichtlich ist, läßt immerhin erkennen, daß Moskau zur Vorbereitung seiner Ziele jeder Bundesgenoſſe recht ist. Bemerkenswert ist nur, daß offensichtlich auch die römische Kirche diese seltsame Bundesgenossenschaft duldet, solange es ihr wichtig erscheint, ihre Kardinäle von Katholiken, Volksfrontlern und Kommuniſten über den „ Raſſis: mus" wettern zu lassen. Auch Mundelein hält ſeine Hektätigkeit gegen Deutschland offenbar für wichtiger als eine Abwehrstellung gegen den Nigger Robſon mit seinen 900 000 ameritanisch-negroiden Gottesleugnern. K.
Volksbühnenſpiel
antentheaters zum Erlebnis der Gemeinſchaft Volkstum und Heimat haber- Schauspielkunst werden. Aber es tam anders. Die Zeit war krank, und wie sich ihre seelische Krankheit in allen Bereichen der be ruflichen Kunstausübung im Lauf der Jahrzehnte bis zur Agonie des Wahnsinns steigerte, so litten auch Gedanke und Ausübung des Liebhabertheaters bald an der gleichen Verwirrung, und neben guten und ernsten Bemühungen wucherten Unfug und Kitsch. Dazu kam, daß die Träger jenes Scheinkulturlebens schon aus ihrer volksfernen, ja volksfeindlichen Überheblichkeit heraus jede laienhafte Liebe und Mühe um die Kunst ohne Ansehen ihres Wertes oder Unwertes für lächerlichen Dilettantismus erklärten. Niemand von den für die Kultur Verantwortlichen nahm sich betreuend oder führend dieser immer noch zum guten Teil ehrlich begeisterten Laien an. So mußte ihre Tätigkeit immer näher an den Abgrund völliger Bedeutungslosigkeit und Geistesarmut herangleiten. Die unvermeidliche Zersplitterung tat das ihre dazu. In fieben Verbänden waren die Liebhaberbühnen „ organiſiert“.
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14. August 1937 Rationalsozialismus immer flarere Gestalt ge= winnt. Volksbühnenſpieler, unterſtüßt von allen Formationen der Bewegung in Erfurt, führten auf der Domtreppe an drei Abenden vor 15 000 Volksgenossen das ,,Frankenbur Eberhard Don ger Würfelspie1" Wolfgang Möller mit der Musik von Hans Joachim Sobansti auf. Von 1000 Mitwirkenden tam nur ein einziger vom Be= rufstheater: der Spielleiter Johannes Heymann - Mathwich. Und diese Laien gaben, von ihrem Spielleiter zu einer lebendigen, in jedem Augenblick des Spiels fühlbaren Gemeinschaft zuſammengeführt, dem Spiel eine so gestraffte, innerliche Wirkung, daß die dreimal 5000 Zuschauer in ihre Gemeinschaft einbezogen wurden und den lezten Sinn der Dichtung tief gepadt miterlebten. So sind aus den Theaterdilettanten die Boltsbühnenspieler geworden und haben in unserer gesamten kulturellen Erneue= rung ihren Plak und ihre Aufgaben gefunden. Gewiß ist diese innere Umwandlung noch nicht bei allen wirksam vollzogen, aber die Tagung in Erfurt hat die versprechendſten Anſäke dazu, ja schon die ersten wirklichen Erfolge auf dem neuen Wege gezeigt. Der gesunde Mensch, auch der Erwachsene, will spielen. Wie die Jugend das Laienspiel neu herausgebildet hat und ihm, von Hans Sachs bis Heinz Steguweit, pralles Leben gibt, so soll auch der lebendige Spieltrieb der Erwachsenen, besonders in den Städten, ſeinen Beitrag zur Lebensbejahung und Lebensfreude gerade derer geben, die mit materiellen Glüdsgütern nicht im Übermaß ge= segnet sind. Sie haben ihre neue Marschrichtung erkannt und in der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude festen Tritt gefaßt. Dr. R. Ramlow
Vier Jahre Deutsch-Nordisches Schriftstellerhaus Festakt in Lübec
NSK Lübed, 14. Auguſt. In diesen Tagen traf sich zum erstenmal ein großer Teil der Bewohner des Deutsch-Nordifchen Schriftstellerhauses, in dem von 1934 bis jekt 32 deutsche und skandinavische Dichter zusammenkamen. Bei einem Festakt, an dem ua. der Oberbürgermeister der Hansestadt Lübeck, Staatsrat Dr. Drechsler , Standartenführer Dr. Währer und Reichsgeschäftsführer der Nordischen Gesellschaft Dr. Ernst Timm teilnahmen, sprach der Altpräsident der Reichs[chrifttumstammer, Dr. Hans Friedrich Blund , über die Geistigen Grenzen der Landschaft". Gerhard Schumann , Ferdinand Oppenberg und der junge Danziger Martin Damß lasen aus ihren Werken. In diesem Jahre waren Vertreter aus Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark zugegen, die gemeinsam mit den deutschen Kameraden nach einer Fahrt durch die Holsteinische Schweiz auf dem Erbhof Mölenhoff einen Besuch machten. Im Nordmarklager der HI. in Nortorf werden außerdem unter der Führung des Norwegers Per Imerslund die ausländischen Gäste eine Abendstunde gestalten, während die deutschen Gäste des Hauses eine Morgenfeier durchführen. So wirkt dies Haus nicht nur gegenseitig über die Grenzen, sondern gewährt auch unserer Jugend Einblid in das kulturelle Schaffen des Nordens.
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RSK Folge 187 aller Länder, welche im Jahre 1938 in Mostau stattfinden soll. 5. Militarisierung der Gottlosen. bewegung. 6. Herausgabe einer besonderen Briefmarkenjerie, deren finanzieller Ertrag der Kongreßleitung zu Verfügung gestellt wird. Auch die Heranziehung und Verstärkung der Rundfunkpropaganda wurde zusätzlich geprüft, um durch sie der Gottlosenbewegung zu nügen. Vor allem soll gegenwärtig der Sender der rotspanischen Valencia-,,Regierung“ für die Gottlosen stärker in Anspruch genommen wer den, um die Werbung in den westlichen Ländern zu erleichtern. Gleichlaufend mit diesen Beschlüssen des Zentralkomitees ist die Anweisung des Führers der Gottlosenbewegung, Jaroslawski, die Propaganda für die Gottlosenbewegung unter den Jugendlichen zu verstärken, ergangen. Zu diesem Zwecke werden Gebrauchsgegenstände mit gottlosen Inschriften in Umlauf gebracht. Go soll die Aufschrift Religion ist Opium für das Bolt" auf Schreibheften, Bleistiften, Füllfederhaltern, Messern, Dolchen und Krawatten angebracht werden. Diese Gegenstände werden an die ,,Pioniere" verteilt. Die Aufschrift ,,Geists liche sind Feinde des Kommunismus“ tragen Trinkbecher, Blusen, Zigarren- und Zigarettenmundstücke, Etuis, Taschen und Geldbörsen. Diese Gegenstände werden an Jugendliche, welche sich im Gottlosenkampfe besonders be währt haben, als Prämien ausgehändigt und von diesen öffentlich zur Schau gestellt. Wie die „ Agence d'Information de l'Orient" aus Moskau meldet, ist der amerikanische Neger Robson in Moskau eingetroffen und wurde von Jaroslawski empfangen. In einer offiziellen Erklärung teilte Robson mit, er sei der offizielle Vertreter der Gottlosengruppen in
Lebensfreude
14. August 1937 den Vereinigten Staaten und in Südamerika. Er ſei von dieſen Sektionen beauftragt und be= vollmächtigt, in Mostau mit der Gottlosen= internationale Verhandlungen über die Bildung einer besonderen schwarzen Seftion innerhalb der Gottlosen Internationale führen. Die ihm unterstehenden Gruppen zählten gegenwärtig insgesamt 900 000 Mitglieder und führten einen besonders scharfen Kampf gegen die christlichen Missionen. Abschließend sei die aufschlußreiche Statistik über die Wirksamkeit der Gottlosen in Rußland in den ersten sechs Monaten dieſes Jahres aufgeführt. Es wurden insgesamt 612 Gotteshäuser geschlossen, davon gehörten 402 der russisch-orthodoxen, 81 der katholischen Kirche; ferner befinden sich 60 Moscheen, 55 Synagogen, 6 Baptistenkapellen und 2 Methodistenkirchen darunter. Die meisten Kirchen wurden den kommunistischen Parteistellen zur Verfügung gestellt, welche sie zu den verſchiedenſten Zwecken mißbrauchen. So sieht die Kirchenfreundlichkeit“ der Komintern in Wirklichkeit aus. Die erstaunliche Religions- und Kirchenfreundlichkeit der franzöſiſchen Kommuniſten, die zwar auf den ersten Blid als Tarnung ersichtlich ist, läßt immerhin erkennen , daß Moskau zur Vorbereitung seiner Ziele jeder Bundesgenoſſe recht ist. Bemerkenswert ist nur, daß offensichtlich auch die römische Kirche diese seltsame Bundesgenossenschaft duldet, solange es ihr wichtig erscheint, ihre Kardinäle von Katholiken, Volksfrontlern und Kommunisten über den Raffismus" wettern zu lassen. Auch Mundelein hält ſeine Heztätigkeit gegen Deutschland offenbar für wichtiger als eine Abwehrstellung gegen den Nigger Robſon mit seinen 900 000 ameritanisch-negroiden Gottesleugnern. K.
im Volksbühnenſpiel
Von der Vereinsmeierei des Dilettantentheaters zum Erlebnis der Gemeinſchaft Dienst an Volkstum und Heimat NSK Im Jahre 1892 wurde mit einer Fest= aufführung im Königlichen Schauspielhaus zu Berlin eine 100- Jahr-Feier prächtig begangen. Ein großartiges Fest ! Unter den Mitwirkenden waren zahlreiche Hofschauspieler und Mitglieder großer deutscher Bühnen ; an ihrer Spitze der größte Schauspieler seiner Zeit : Albert Matkowski. Wer feierte da sein Jubiläum ? Die Staatstheater? Das Schauspielhaus ? Nein! Ein -- Theaterverein, eine Liebhaberbühne der Verein Urania von 1792. Aus ihm war gerade im zehnten Jahrzehnt seines Bestehens eine besonders große Zahl strahlender Größen des Berufstheaters hervorgegangen , die nun ihrem alten Liebhaberverein dazu verhalfen, seine Jubelfeier zu dem künstlerischen Ereignis Berlins werden zu laſſen. Solche Bedeutung konnte noch vor 45 Jahren ein Theaterverein in der gewiß nicht anspruchslosen Reichshauptstadt würdig behaupten. Dies große Ereignis führte die unzähligen Vereine gleicher Art zu größeren Verbänden zusammen. Es sollte der Auftakt zu einer Blüte der Lieb-
haber-Schauspielkunst werden. Aber es fam anders. Die Zeit war frank, und wie sich ihre seelische Krankheit in allen Bereichen der beruflichen Kunstausübung im Lauf der Jahrzehnte bis zur Agonie des Wahnsinns steigerte, so litten auch Gedanke und Ausübung des Liebhabertheaters bald an der gleichen Verwirrung, und neben guten und ernsten Be= mühungen wucherten Unfug und Kitsch. Dazu kam, daß die Träger jenes Scheinkulturlebens schon aus ihrer volksfernen, ja volksfeindlichen Überheblichkeit heraus jede laienhafte Liebe und Mühe um die Kunst ohne Ansehen ihres Wertes oder Unwertes für lächerlichen Dilettantismus erklärten. Niemand von den für die Kultur Verantwortlichen nahm sich betreuend oder führend dieser immer noch zum guten Teil ehrlich begeisterten Laien an. So mußte ihre Tätigkeit immer näher an den Abgrund völliger Bedeutungslosigkeit und Geistesarmut herangleiten. Die unvermeidliche Zersplitterung tat das ihre dazu. In fieben Verbänden waren die Liebhaberbühnen „ organisiert“.
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stunden geleistet, Zahlen, die sich in den folgenden Monaten noch vergrößert haben. Das ist die volkswirtschaftliche Bedeutung des Arbettsdiensteinſages ; auf der anderen Seite aber gibt die gemeinsame Arbeit und der zusammen erlebte Feierabend dem Bauern das Bewußtfein, nicht mehr allein zu ſein im Kampf um den Ertrag der deutschen Scholle für das Leben unferes Volkes. Junge, fräftige Fäuste paden an und helfen, die große Aufgabe zu meistern.` In diese Front hat sich auch der deutsche Student eingereiht. „Wiſſenſchaftliche Leistung und sozialistisches Tatbekenntnis in der Erntehilfe sind die beiden Forderungen, die das deutsche Volk an seine Studenten stellt", heißt es in dem Aufrufe Görings an das deutſche Studententum zur Erntehilfe. Tausende junger Studenten sind diesem Rufe gefolgt und haben damit gezeigt, daß sie nicht abseits stehen wollen, wenn die Nation fie ruft. Für nicht einmal 20 Pfennig pro Tag leistet der Student ſein volles Tagewerk, das ist wahrer Sozialismus der Tat, der dem deutschen Studententum zur Ehre gereicht. Sie, die das Volk später zu führenden Stellungen berufen wird, können schon heute zeigen, daß ihnen Sozialismus nicht Lippenbekenntnis, sondern tatgewordene Haltung ist.
Seltsame
Eine Haltung, ebenso wie sie die Gefolgschaft Betriebes Berliner eines gezeigt hat. 150 Werkschar männer haben sich über das Wochenende einem Dorfe als Erntearbeiter zur Verfügung gestellt. Den Bauern entstehen keinerlei Unkosten, denn Verpflegung und Fahrt wurden von den Gefolgschaftsangehörigen bestritten, die nicht der Wertschar angehören, also während des Wochenendes zu Hause bleiben. Eine Gemeinſchaftstat, wie ſie nicht schöner gedacht werden kann. Und jene Sommerfrischlerin, die sich täglich der kleinen Kinder einer Bäuerin annahm, damit sie beruhigt ihrer schweren Erntearbeit draußen auf dem Felde nachgehen konnte, verrichtete sie nicht auch eine Erntehilfe, die viele Frauen leisten fönnen? Unzählig sind die Beispiele solcher Opfergesinnung. Es ist der neue Geist, der das deutsche Volk beſeelt und es Taten vollbringen läßt, die noch vor wenigen Jahren unvorſtellbar waren. Wo ist der Gegensatz zwischen Stadt und Land geblieben ? Er gehört der Ver= gangenheit an, wie ſo vieles, was früher naturgesetzlich erschien. Stadt und Land haben sich in gemeinsamer Arbeit gefunden und kennen nur noch eine Aufgabe und ein Ziel: R. B. Deutschland !
Bundesgenossen
Die politische Zweckverbindung Volksfront – Vatikan - Kardinäle vor Moskaus Wagen - Tatbestände der Gottlosenaktion Kirchliche Umwege Moskaus nach Westeuropa
NSK Kürzlich fand in Paris der internationale Delegiertentag des marxistischen ,,Internationalen Lehrersynditats" statt. Bei dieser Gelegenheit hielt die Führerin der weiblichen französischen Jungkommunisten, Danielle Casanova , eine Ansprache an die Delegierten, wobei sie wörtlich ausführte : „ Die Kommunistische Partei hat die Kirchenie angegriffen. (!) Das beweist der fönigliche Empfang, welcher dem Kardinal Pacelli von der Volksfrontregierung, der Verbündeten der Kommunisten, bereitet wurde. Immer hat der Kommunismus den Tempel der Weltreligionen, das Christentum, geachtet. Er hat nur einen Wunsch, den französischen Frauen und damit auch den Frauen der Frankreich und Rußland befreundeten Länder zu ermöglichen, den Frieden ihres Heimes zu wahren und für die Religion zu leben." Zu gleicher Zeit fand eine Delegiertenversammlung der französischen betonte Kommunistenführer Dabei statt. Thorez , daß der Empfang des Kardinals Pacelli von den Kommunisten in allen Teilen gebilligt werde, um zu beweisen, welche Bedeutung sie dieser Kulturinstitution für die breiten Massen beimessen. Auf diesen Ge= finnungswechsel der Komintern Paris scheint auch die Tatsache zurückzuführen sein, daß die rote Regierung von Valencia den Gottesdienst wieder gestatte, wenn auch nur in privatem Kreise, um keine Verwirrung" anzurichten. Wenn man diese tirchenfreundlichen
Außerungen liest, glaubt man ein Märchen zu finden. Man erinnert sich zu gleicher Zeit, daß: die ,,EIB." die neueste Anordnung des Chefs der GPU. veröffentlichte, wonach Jeshow befahl, neunzehn aus freiwilligen Spenden von Gläu= bigen neuerrichtete Kirchen zu schließen. Außerdem müssen sie innerhalb drei Monaten wegen Mangels an Baumaterial wieder abgerissen ſein. Weiter beſchloß das Präsidium der Gottloſeninternationale im leßten Monat die Abhaltung eines Welt ፡ Gottlosen kongresses im Jahre 1938 und entschloß fich, mit 60 Mitgliedern an dem Weltkon = greß des sozialistischen Friedens kongresses in Brüssel, welcher gemeinsam mit der Freimaurerloge geplant ist, zu bes teiligen. Mit Hinsicht auf den Welt-Gottlosen fongreß wurde vom Moskauer Zentralrat der Gottlosenbewegung beschlossen : 1. Für die Organisation des Welttongresses werden vorerst 100 000 Rubel zur Verfügung gestellt. 2. Die sowjetrussische Abordnung wird aus 30 Vertretern, welche gegenwärtig in der Auslandsabteilung der Mostauer Gottloſenzentrale arbeiten, zuſammengestellt werden. 3. Die Vorführung eines für die Jugend der Welt bestimmten Propaganda-Kurzfilms mit dem Titel „ Jugend werde gottlos !" Der Film wurde in Moskau gedreht . 4. Einberufung einer internationalen Kon= ferenz der Gottlosen = Jugendgruppen.
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REK Folge 187 aller Länder, welche im Jahre 1938 in Mostau stattfinden soll. 5. Militarisierung der Gottlosen. bewegung. 6. Herausgabe einer besonderen Briefmarkenserie, deren finanzieller Ertrag der Kongreßleitung zu Verfügung gestellt wird. Auch die Heranziehung und Verstärkung der Rundfunk propaganda wurde zusäßlich geprüft, um durch sie der Gottlosenbewegung zu nüßen. Vor allem soll gegenwärtig der Sender der rotſpaniſchen Valencia-,,Regierung“ für die Gottlosen stärker in Anspruch genommen werden, um die Werbung in den westlichen Ländern zu erleichtern. Gleichlaufend mit diesen Beschlüssen des Zentralkomitees ist die Anweisung des Führers der Gottlosenbewegung, Jaroslawski, die Propaganda für die Gottlosenbewegung unter den Jugendlichen zu verſtärken, ergangen. Zu diesem Zwede werden Gebrauchsgegenstände mit gottlosen Inschriften in Umlauf gebracht. So soll die Aufschrift " Religion ist Opium für das Boll" auf Schreibheften, Bleistiften, Füllfederhaltern, Messern, Dolchen und Krawatten angebracht werden. Diese Gegenstände werden an die " Pioniere" verteilt. Die Aufschrift Geists liche sind Feinde des Kommunismus“ tragen Trinkbecher, Blusen, Zigarren und Zigarettenmundstücke, Etuis, Taschen und Geldbörsen. Diese Gegenstände werden an Jugendliche, welche sich im Gottlosenkampfe besonders be= währt haben, als Prämien ausgehändigt und von diesen öffentlich zur Schau gestellt. Wie die „ Agence d'Information de l'Orient" aus Moskau meldet, ist der amerikanische Reger Robson in Mostau eingetroffen und wurde von Jaroslawsti empfangen. In einer offiziellen Erklärung teilte Robson mit, er sei der offizielle Vertreter der Gottlosengruppen in
14. Auguſt 1937 den Bereinigten Staaten und in Südamerika. Er sei von diesen Sektionen beauftragt und be= vollmächtigt, in Moskau mit der Gottlosen= internationale Verhandlungen über die Bildung einer besonderen schwarzen Sektion innerhalb der Gottlosen = Internationale zu führen. Die ihm unterstehenden Gruppen zählten gegenwärtig insgesamt 900 000 Mitglieder und führten einen besonders scharfen Kampf gegen die christlichen Missionen. Abschließend sei die aufschlußreiche Statistik über die Wirksamkeit der Gottlosen in Rußland in den ersten sechs Monaten dieſes Jahres aufgeführt. Es wurden insgesamt 612 Gotteshäuſer geſchloſſen, davon gehörten 402 der russisch-orthodoxen, 81 der katholischen Kirche; ferner befinden sich 60 Moscheen, 55 Synagogen, 6 Baptistenkapellen und 2 Methodistenkirchen darunter. Die meisten Kirchen wurden den kommunistischen Parteistellen zur Verfügung gestellt, welche sie zu den verſchiedenſten Zweden mißbrauchen. So sieht die „Kirchenfreundlichkeit“ der Komintern in Wirklichkeit aus. Die erstaunliche Religions- und Kirchenfreundlichkeit der französischen Kommunisten, die zwar auf den ersten Blid als Tarnung ersichtlich ist, läßt immerhin erkennen, daß Moskau zur Vorbereitung seiner Ziele jeder Bundesgenoſſe recht ist. Bemerkenswert ist nur, daß offensichtlich auch die römische Kirche dieſe ſeltſame Bundesgenossenschaft duldet, solange es ihr wichtig erscheint, ihre Kardinäle von Katholiken, Volts: frontlern und Kommunisten über den „ Raſſismus" wettern zu lassen. Auch Mundelein hält seine Hestätigkeit gegen Deutschland offenbar für wichtiger als eine Abwehrstellung gegen den Nigger Robson mit seinen 900 000 ameris kanisch-negroiden Gottesleugnern. K.
Lebensfreude im Volksbühnenſpiel Von der Vereinsmeierei des Dilettantentheaters zum Erlebnis der Gemeinſchaft Dienſt an Volkstum und Heimat
NSK 3m Jahre 1892 wurde mit einer Festaufführung im Königlichen Schauspielhaus zu Berlin eine 100- Jahr-Feier prächtig begangen . Ein großartiges Fest ! Unter den Mitwirkenden waren zahlreiche Hofschauspieler und Mitglieder großer deutscher Bühnen ; an ihrer Spike der größte Schauspieler seiner Zeit : Albert Matkowski. Wer feierte da sein Jubiläum ? Die Staatstheater? Das Schauspielhaus ? Nein ! Ein ― Theaterverein, eine Liebhaber bühne der Verein Urania von 1792. Aus ihm war gerade im zehnten Jahrzehnt seines Bestehens eine besonders große Zahl strahlender Größen des Berufstheaters hervorgegangen, die nun ihrem alten Liebhaberverein dazu verhalfen, seine Jubelfeier zu dem künstlerischen Ereignis Berlins werden zu laſſen. Solche Bedeutung konnte noch vor 45 Jahren. ein Theaterverein in der gewiß nicht anspruchslosen Reichshauptstadt würdig behaupten. Dies große Ereignis führte die unzähligen Vereine gleicher Art zu größeren Verbänden zusammen. Es sollte der Auftakt zu einer Blüte der Lieb-
haber-Schauspielkunst werden. Aber es kam anders. Die Zeit war frank, und wie sich ihre seelische Krankheit in allen Bereichen der be ruflichen Kunstausübung im Lauf der Jahrzehnte bis zur Agonie des Wahnsinns steigerte, so litten auch Gedanke und Ausübung des Liebhabertheaters bald an der gleichen Verwirund ernsten Berung, und neben guten mühungen wucherten Unfug und Kitsch. Dazu kam, daß die Träger jenes Scheinkulturlebens schon aus ihrer volksfernen, ja volksfeindlichen Überheblichkeit heraus jede laienhafte Liebe und Mühe um die Kunst ohne Ansehen ihres Wertes oder Unwertes für lächerlichen Dilet= tantismus erklärten. Niemand von den für die Kultur Verantwortlichen nahm sich_betreuend oder führend dieser immer noch zum guten Teil ehrlich begeisterten Laien an. So mußte ihre Tätigkeit immer näher an den Abgrund völliger Bedeutungslosigkeit und Geistesarmut herangleiten. Die unvermeidliche Zersplitterung tat das ihre dazu. In fieben Verbänden waren die Liebhaberbühnen „ organiſiert“.
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NSK Folge 187 So wurde , Theaterverein" zu einem belächelten Begriff des abseitigen, vereinsmeierlichen Wichtigtuns. Verlagswarenhäufer nahmen ſich des „ guten “ Geſchäfts an und schufen eine Hochfonjunktur in rührkitschiger Massenware von „ Schauspielen“, deren Billigkeit und Anspruchslosigkeit einen erfolgreichen Verdrängungskampf gegen jede verantwortungsbewußte Pflege gefunder Liebe zu Dichtung und Dichter, zu Spiel und Freude aufnahm. Als die nationalsozialistische Revolution die Bewertung jeder Arbeit und jeder Beschäfti gung allein nach ihrem Sinn für das große Ganze brachte, hatte diese Art Dilettanten theater teine Daseinsberechtigung mehr. Es lag nahe, fie kurz und bündig verschwinden zu laſſen. Aber da trat hier die gleiche Erscheinung auf, die wir an so vielen Stellen unseres völkischen Lebens beobachten konnten : Unter der schlammigen Schicht von Verderbnis und Unfinn war fester, guter Boden, den mitsamt dem Unrat wegzuschaufeln verkehrt gewesen wäre. Unter lärmender Vereinsmeierei und fadem Dilettantismus war doch noch viele ehrliche Liebe zur Kunſt, viele ernſte, ſelbſterzieherische Arbeit verborgen. Daher stellten sich verantwortungsbewußte Männer an die Spike der Bemühungen um eine Reinigung des LiebhaberTheaterwesens in sich selbst und durch sich felbst. An die Stelle der sieben Organisationen trat eine einzige, der Reichsbund für Volksbühnenspiele , und schloß sich der NS. -Kulturgemeinde an, um in dieſer Verbindung, jegt in der NS. -Gemeinschaft ,,Kraft durch Freude", für die alte Idee neue Ziele und Aufgaben zu finden. So wurde aus dem Dilettantentheater das Volksbühnenspiel . Was hat diese Wandlung zu bedeuten ? In diesen Tagen gab in Erfurt Die erste große Tagung des Reichsbundes nach der Machtübernahme eine flare und befries digende Antwort. An die Stelle wahlloser Theaterspielerei um des geheimen Zaubers der Kuliſſenluft, um des Genusses progiger Rollen, um der abseitigen Gemütlichkeit eines bürgerlichen Vereinslebens willen britt nun der Dienst an Volkstum und Heimat. Mit dem großen, dem beruflichen Theater wird nicht mehr fonfurriert, im Gegenteil , Vorarbeit soll geleistet werden, die die Volksgenossen zur rechten, innerlichen Freude am guten dichterischen Theater hinführt. Der Arbeitsplan der Spielgemeinschaft soll die Spiele enthalten, die trotz eines bestimmten inneren Wertes der Berufsbühne nicht zugäng lich sind : In erster Linie Mundartdichtung (wirkliche Dichtung !) , in zweiter Linie gute ältere Schau- und Lustspiele, die nicht als klassische Unvergänglichkeiten auf dem Spielplan des Berufstheaters geblieben sind, deren Kennt nis und Durcharbeitung aber das Verstehen und die Begeisterung für das Werden der deutschen Dichtung fördern können, schließlich auch solche neue Dichtung, die die Kräfte der Vereine nicht übersteigt. Und noch eine weit größere Aufgabe hatten fich die Volksbühnenspieler zu ihrem Bundestag gestellt und haben sie prachtvoll gelöſt : Die für das Spiel begeisterten, im Spiel geschulten Volksgenossen aus ihren Reihen in den Dienst der großen Feiergestaltung der Volksgemeinschaft zu stellen, wie sie aus dem Geist des
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14. August 1937 Nationalsozialismus immer flarere Gestalt ge= Volksbühnenspieler, unterſtüht von winnt. allen Formationen der Bewegung in Erfurt, führten auf der Domtreppe an drei Abenden vor 15 000 Volksgenossen das „ FrankenburEberhard ger Würfelspiel" Don Wolfgang Möller mit der Musik von Hans Joachim Sobanski auf. Von 1000 Mitwirkenden kam nur ein einziger vom Be= rufstheater: der Spielleiter Johannes Heymann - Mathwich. Und diese Laien gaben, von ihrem Spielleiter zu einer lebendigen, in jedem Augenblick des Spiels fühlbaren Gemeinschaft zuſammengeführt, dem Spiel eine so gestraffte, innerliche Wirkung, daß die dreimal 5000 Zuschauer in ihre Gemeinschaft einbezogen wurden und den lezten Sinn der Dichtung tief gepadt miterlebten. So sind aus den Theaterdilettanten die Boltsbühnenspieler geworden und haben in unserer gesamten kulturellen Erneue= rung ihren Plaß und ihre Aufgaben gefunden. Gewiß ist diese innere Umwandlung noch nicht bei allen wirksam vollzogen, aber die Tagung in Erfurt hat die versprechendsten Ansätze dazu, ja schon die ersten wirklichen Erfolge auf dem neuen Wege gezeigt. Der gesunde Mensch, auch der Erwachsene, will spielen. Wie die Jugend das Laienspiel neu herausgebildet hat und ihm, von Hans Sachs bis Heinz Steguweit, pralles Leben gibt, so soll auch der lebendige Spieltrieb der Erwachsenen, besonders in den Städten, seinen Beitrag zur Lebensbejahung und Lebensfreude gerade derer geben, die mit materiellen Glücksgütern nicht im Übermaß ge= segnet sind. Sie haben ihre neue Marschrichtung erkannt und in der NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude festen Tritt gefaßt. Dr. R. Ramlow
Vier Jahre Deutſch- Nordiſches Schriftstellerhaus Festakt in Lübec
NSK Lübec, 14. Auguſt. In diesen Tagen traf sich zum erstenmal ein großer Teil der Bewohner des Deutsch-Nordischen Schriftstellerhauses, in dem von 1934 bis jezt 32 deutsche und skandinavische Dichter zusammenkamen. Bei einem Festakt, an dem ua. der Oberbürgermeister der Hansestadt Lübed, Staatsrat Dr. Drechsler , Standartenführer Dr. Währer und Reichsgeschäftsführer der Nordischen Geſellſchaft_Dr. Ernst Timm teilnahmen, sprach der Altpräsident der Reichsschrifttumstammer, Dr. Hans Friedrich Blund , über die " Geistigen Grenzen der Landschaft". Gerhard Schumann , Fer = dinand Oppenberg und der junge Danziger Martin Damß lasen aus ihren Werten. In diesem Jahre waren Vertreter aus Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark zugegen, die gemeinsam mit den deutschen Kameraden nach einer Fahrt durch die Holsteinische Schweiz auf dem Erbhof Mölenhoff einen Besuch machten. Im Nordmarklager der HI. in Nortorf werden außerdem unter der Führung des Norwegers Per Imerslund die ausländischen Gäste eine Abendstunde gestalten, während die deutschen Gäste des Hauses eine Morgenfeier durchführen. So wirkt dies Haus nicht nur gegenseitig über die Grenzen, sondern gewährt auch unserer Jugend Einblid in das kulturelle Schaffen des Nordens.
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16. August 1937 ja, auch, wer keine Kamera sein eigen nennt, kann bei Kraft durch Freude Photographieren lernen, da trog der sehr niedrigen · Kursusgebühren außer dem verbrauchten Ma= terial auch Lehrkameras zur Verfügung stehen.. Der theoretische Unterricht vermittelt die genaue Kenntnis des Wunderwerkes „Photo= apparat“ und des geheimnisvollen Vorganges, Entwideln genannt. Der praktische Unterricht führt die Schüler in das wirkliche Photo= graphieren ein, führt sie hinaus ins Freie,. wo sie selbst schöne Motive suchen sollen oder läßt sie Aufnahmen bei Kunstlicht machen. Für die Fortgeschrittenen find Spezialkurſe eingerichtet, in denen sie in der Technik der Kleinbildkamera, die immer mehr Freunde gewinnt, unterwiesen werden. Auch das Vergrößern und die Herstellung von Diapositiven, mit denen man über eine ſchöne Reise einen Lichtbildervortrag halten fann, steht auf dem Lehrplan. Bom gedankenlosen „ Knipser" zum ernsthafdas ist das Ziel ten Amateurphotographen, der Arbeitskurse für Photographie des Deutschen Volksbildungswerks“ in der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude. Wer einen wirk lichen und bleibenden Genuß von seinen Photos. haben will, wer schöne Erinnerungen an die Urlaubsreise oder an besonders reizvolle Situationen aus dem Familienleben haben. will, der lerne gewissenhaft photographieren ! Bei Kraft durch Freude kann er es für billiges Geld! W. G. Kt.
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daß nur ein Mann wie der Führer , der felber bis zum Machtantritt etwa 600 000 Kilometer im Kraftwagen auf deutschen Straßen zurückgelegt hat, mit weitblickendem Entschluß. den Reichsgedanken mit einer großzügigen Erschließung ganz Deutschlands für den Kraftwagenverkehr vorwärtszutreiben vermochte. Klar und übersichtlich stellt diese erste grundlegende Publikation über das Werk der Reichsautobahnen, der übrigens ausgezeichnete Streckenfarten beigegeben sind, Aufgabenstellung und Erfüllung dar und läßt dabei gleichzeitig. die Verflechtung zwischen technischer, geopolitischer und wirtſchaftlich-ſozialer Problemstellung deutlich erkennen. „ Mit dem Riesenwerk der Reichsautobahnen soll und wird auch die neue Baugesinnung lebendig werden, die der großen Umwälzung entspricht, welche der Nationalsozialismus in Politik, Wirtschaft und Sozialverfaſſung bereits vollzieht". Die Neuordnung des Straßenwesens ist in einem Kapitel besonders dargestellt, ein zweites behandelt als Einzelthema die deutſche Alpenstraße , in einem dritten find die Verhältnisse der schaffenden Menschen an der Autobahn , ihre Unterbringung in den Autobahnlagern und ihr Lebensstandard übersichtlich aufgeführt. Alle auf das große Wert einwirkenden und von ihm ausgehenden Gesichtspunkte werden in Dr. Reismanns Buch zusammengefaßt : die Verkehrserschlies Bung bisher abgelegener Landschaften, die
Vartei - Korrespondenz Nationalsozialiſtiſche Brief und 9:11 rift der Schriftleitung: Berlin G 68, Zimmerße, 80, Ill. Gernruf: 11 00 22 «: Red]. 6. m. 1. §., Berlag: Frans Tag der NSDUP., Minchen - Berlin 3entr : Ejer.Berlag , Berlin_60 68, 88. — Wile Zahlungen Rind nach (Bokichediants Berlin 4454) | zu| richten
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Wety; für ble Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAB. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt schriftleiter Helmut Sändermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUS
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NSK Folge 188
Werkschar:
16. August 1937
Stoßtrupp
der
Geſundheit
Kampf gegen die Macht der Gewohnheit -Das gute Beiſpiel im Betrieb Bolle Ausnutzung geſundheitlicher Einrichtungen
NSK 3m Frühjahr dieses Jahres gab Reichsleiter Dr. Robert Ley der Reichswerkscharführung den Auftrag, innerhalb der Wertscharen Gesundheitstrupps zu bilden, deren Aufgabe es ist, nach vorhergehender Ausbildung in Lehrgängen durch vorbildliche Haltung innerhalb des Betriebes den Willen zur Erhaltung und Förderung der Arbeitsfraft in jeder Hinsicht zu stärken. Um diese neue, überaus wichtige Aufgabe der Werkscharen in ihrer ganzen Bedeutung verstehen zu können, ist es notwendig, einen Blid in die Vergangenheit zu werfen, in jene Zeit, in der St. Bürokratius die gefamte Gesundheitsführung des deutschen Volkes regierte. Wir hatten eine „staatliche Gewerbeaufsicht“, in deren Händen vornehmlich die Prüfung der technischen Anlagen auf ihre Betriebssicherheit lag, dann hatten wir Berufsgenossenschaften, deren Aufgabe es war, die Unfallbeschädigten zu betreuen, für ihre Heilung zu sorgen und eine Rente auszuschütten, wenn völlige Arbeitsunfähigkeit eintrat. Man gab sich gewiß Mühe, im Rahmen eines solchen Wirkungsbereiches das Möglichste vom Möglichen zu erreichen und die Arbeitskameraden, die noch vor wenigen Jahren auf diesem Gebiet ihre Pflicht zu erfüllen trachteten, werden längst eingesehen haben, daß sie mit ihrer Arbeit wohl hier und dort Not lindern, ihr aber nicht vorbeugen konnten. Die Gesundheit s fü h rung des schaffen den deutschen Menschen kann nicht allein in Amtsstuben auf Kartotheffarten überwacht werden, diese Aufgabe liegt im Betrieb selbst. Wenn wir an dieser Stelle schon von vornherein ganz bewußt die Gesundheitsführung des ſchaffenden deutschen Menschen betonen, so soll damit flar hervorgehoben werden, daß es sich wirklich um eine Führung handelt, die früher verabsäumt wurde. Alle Mittel, die lediglich aufgewendet werden, um bereits entstandene Schäden an Leib und Seele zu mindern, müſſen zwangs= läufig in ein Faß ohne Boden geschüttet
werden, weil keine Aussicht besteht, daß im Laufe der Jahre einmal die Aufwendungen hierfür geringer werden. Es bedarf weitgehender ergänzender Maßnahmen, damit diese Aufwendungen jährlich geringer werden. Hierbei handelt es sich weniger um geldliche Mittel, als um die bedingungslose Durchführung zweckentsprechender Richtlinien, die einer Bor = beugung und Verhinderung von Schäden dienen. Dort fängt der Schuß der Schaffenden an. Fassen wir nun kurz zusammen, welche Aufgaben die Deutsche Arbeitsfront in --|||--|||-||-------------------------------------||||||||| Vereinfachung
des Abstammungsnachweiſes Gauamtsleitertagung des Raſſenpolitiſchen Amtes Erbbiologische Bestandsaufnahme in Vorbereitung NSK Danzig, 16. Auguft. In Danzig fand eine Tagung der Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amtes aus dem Reiche statt. Wie dort bes richtet wurde, ist die Vereinheitlichung der genealogischen Bestandsaufnahme als notwen= dige Vorarbeit zu einer erbbiologischen Bebandsaufnahme des deutschen Volkes von den in Betracht kommenden Stellen so weit fortgeschritten, daß nur noch ein Zusammenschluß der Spigen zu erfolgen braucht. Der Vorteil der Bestandsaufnahme für den genealogischen Boltsgenossen ist die wesentliche Verbilligung und Vereinfachung des Abstammungsnachweises. Das zusammenkommende sippenkundliche Material wird die Grundlage für eine später einmal beabfichtigte einheitliche erbbiologische Be= standsaufnahme bilden. Die versuchsweise vor= genommenen erbbiologischen Bestandsaufnah men haben bewiesen, daß sie ohne die genealógische für die politische Praxis gegenbandslos find. Aus verschiedenen Gauen des Reiches fonnte über die guten Erfahrungen bereits verfarteter sippenkundlicher Quellen berichtet werden.
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dieser Richtung bereits in Angriff genommen hat, so finden wir von selbst die Lücke, die es noch auszufüllen gibt. Hier find an erster Stelle die Freizeit-, Erholungs, Urlaubsund Sporteinrichtungen der NS G. Kraft durch Freude zu nennen, die der Förderung der Arbeitskraft dienen. Zur Erhaltung der Arbeitskraft wurden in den Betrieben Unfallvertrauensmänner eingesetzt, die in gemeinsamer Arbeit mit den Berufsgenossenschaften vor allen Dingen die technischen Einrichtungen zu überwachen haben. Unfallverhütungsliefen Daneben aftionen der Reichsbetriebsgemeinschaften, Aktionen des Amtes Schönheit der Arbeit, wie ,,Saubere Menschen im sauberen Betrieb", ,,Gutes Licht, gute Arbeit“, „ Gesunde Luft im Arbeitsraum". Es wurden, und da find mehrere Gaue beispielgebend vorangegangen, Reihenuntersuchungen in Betrieben durchgeführt, um den durch die Arbeit aufkommenden Geſundheitsschäden rechtzeitig vorbeugen zu können. Der stellvertretende Reichsärzteführer und Leiter des Amtes für Volksgesundheit in der DAF., Dr. Bartels, hat betont, daß durch diese. Reihenuntersuchungen die Einsetzung von Betriebsärzten in vielen Werken notwendig wurde, und daß vor allen Dingen eine dauernde Aufklärung und ärzt liche Beratung der Gefolgschaft unerläßlich ist. Hier ist die Lücke, die die Gesundheitstrupps der Werkscharen auszufüllen und die wir vorher als bedingungslos durchzuführende Richtliwien zur Vorbeugung und Verhinderung von Schäden hervorgehoben haben. Wir haben im vorgehenden die Frage der Gesundheitsführung so eingehend behandelt, weil hier und dort in der Öffentlichkeit die Notwendigkeit der Aufstellung solcher Gesundheitstrupps nicht verstanden wurde. Man glaubte, mit den vorhandenen bereits angeführten Einrichtungen der DAF. auskommen zu können. Vielleicht wäre das möglich, wenn man früher mehr auf eine vorbeugende Erziehung des Menschen zur Erhaltung und Förderung der Arbeitskraft Wert gelegt hätte. Die Gesundheitstrupps der Werkscharen haben in den Betrieben überall dort vorbildlich zu wirken, wo der durchschnittliche Wille des Menschen nicht ausreicht, um die
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16. August 1937 „ Macht der Gewohnheit“ zu brechen. Und so bedauerlich es sich anhören mag, „ Macht der Gewohnheit" bedeutet in diesem Zusammenhang Mangel an Rücksicht auf andere Ar= beitskameraden, Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit, Nachläſſigkeit, Unſauberkeit vor allen Dingen im Sinne der Gleichgültigkeit gegen= Verlegungen, über fleineren die nicht rechtzeitig behandelt werden und daher oft Schädigungen Zu zu schweren führen. allen diesen kleineren Aufgaben gehört auch der Einsaz der Werkscharen bei der Durchführung der vorerwähnten Aktionen des Amtes „Schönheit der Arbeit“. Unfallschutz, zweckmäßige Gestaltung von Wertpausen, gesunde Ernährung während der Arbeitszeit, gesunde und richtige Körperhaltung bei der Arbeit, Arbeitskleidung, Unterbringung im Betrieb usw. Wenn wir uns in die großen Aufgaben der Gesundheitstrupps hineindenken, tommen wir zu der richtigen Erkenntnis, daß soziale Probleme wohl an Schreibtischen er: dacht werden, praktisch zu lösen sind sie aber nur im Betrieb ſelbſt.
Es ist im besonderen Maße Aufgabe der Werkscharen, nicht mit erhobenem Zeigefinger pädagogisch lehren, sondern Vorbild zu sein und zu handeln, damit alle die von der Deutschen Arbeitsfront geschaffenen Maßnahmen ohne umständliche Ausdeutung richtig erkannt und durchgeführt werden. Aufgabe der Gesundheitstrupps ist es zusätzlich, darauf zu achten, daß die gesundheitlichen Einrichtungen voll ausgenutzt werden. Sie haben damit die Ärzte in ihrer Aufgabe der Überwachung des Gesundheitszustandes der Gefolgschaft zu unterstüßen und dem Auftrag zur Durchführung zu verhelfen, den der Führer dem Reichsleiter Dr. Ley gab mit den Worten : ,,Sorgen Sie mir dafür, daß das deutsche Volk gesund bleibt und starke Nerven behält." Wenn in wenigen Wochen 8000 Werkscharmänner zum Reichsparteitag aufmarschieren, dann wissen wir, daß auf ihre Schultern erneut eine große Verantwortung geladen wurde. Durch ihren bisherigen vorbildlichen Einsatz dürfen wir aber mit Recht darauf vertrauen, daß sie auch diese Aufgabe in jeder Hinsicht lösen werden.
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Scheinwerfer in die bolschewistische Wirklichkeit – Riesenprojekte aber nur zu Propagandazwecken — Rote Jugenderzieher und ihre Früchte NSK Vor kurzem konnte man in einer Mosfauer Zeitung eine Karikatur sehen, die ein neu gebautes Haus darstellte. Der erste Stoc hatte schmucke Marmorfiguren und war aus prächtigem Stein, dagegen war der zweite aus Ziegel, der dritte aus Holz und der vierte bestand aus ungehobelten Balken von verschiedener Größe. An Stelle des Daches fungierte ein großer Haufen Stroh. Als Text diente. folgende Unterhaltung zweier Sowjetuntertanen : ,,Was für ein komisches Haus!" ,,Ja, wir haben zuviel Geld für den ersten
Stoc ausgegeben und mußten bei jedem weiteren Stock immer mehr sparen.“ Die gesamte bolschewistische Wirtschaft ist ges nau nach demselben Plan aufgebaut wie dieses Haus. Aus rein propagandistischen Gründen entwirft man phantastische, undurchführbare Projekte, man beginnt mit einem ohrenbetäubenden Reklamegeschrei das Werk. Schließlich ist man überglücklich, wenn ein Strohhaufen als Dach dienen kann. Manchmal aber bleibt es nur beim Planen und Entwerfen. Neulich veröffentlichte die Moskauer Zeitschrift „ Der Wassertransport“
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eine lange Liste von Beamten, die beschuldigt find, einen un tauglichen Entwurf des Wolga- Don - Kanals fertiggestellt zu haben. Die Vorarbeiten dauerten vier Jahre und kosteten mehr als sieben Millionen Mart (die Gesamtkosten wurden mit 220 Millionen Mark veranschlagt) . Nun heißt es, daß die Beamten Volksschädlinge seien, die von vorn= herein an einem aussichtslosen Unternehmen arbeiteten, um sich auf Jahre hinaus eine vorteilhafte Einnahme zu verschaffen. Das Intereſſanteſte ist aber, daß ein ähnlicher aber eine wandfreier Entwurf schon vor dem Kriege in Rußland ausgearbeitet und sogar in Buchform verlegt wurde . Die bolschewistischen Schöpfer des Kanalprojektes wußten sicherlich von diesem Buch, wollten aber das schöne Geld nicht verlieren und warteten mit einem neuen, diesmal völlig untauglichen Plan auf. Sieben Millionen Mark sind den Weg vieler nuglos verpulverter Volksmilliarden gegangen. Die Sowjetmachthaber wollen mit riesengroßen Kanalbauten ausschließlich Pro = paganda im Auslande machen. Statt dessen hätten sie sich lieber mit dem unglaublichen Zustand der sowjetischen Straßen beschäftigen sollen. In diesem Monat findet ein Radfahrerrennen auf der Strede MostauKiew-Minst-Moskau statt (ungefähr 2500 Kilometer) . Die Sowjetradfahrer sind wirklich nicht zu beneiden. Aus dem Bericht der zuständigen Sportkommiſſion ersteht man den Zustand der Strecke : In Mzenst gibt es eine undurchfahrbare Brücke ... Von Dimitrowsk bis Sewſt — lauter Gand Hinter Sewst sind alle Bahnübergänge offen und ohne Aufsicht . . . Zwiſchen Malo-Jaroslawek und Podolsk ist die Straße sehr schlecht" usw., usw. Bemerkenswert ist auch die Warnung der Zeitschrift ,,Sport" an die Radfahrer : „Auf den Dorfstraßen bewerfen die Kinder sehr oft die
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Es kommt auch Radfahrer mit Steinen vor, daß Bauern die Radfahrer mit Mistgabeln überfallen ..." Bestimmt wittern die ausgepreßten Bauern in jedem Neuankömmling einen Vollziehungsbeamten ... Was die verwilderten Kinder betrifft, so liegt hier ein für die Sowjetverhältnisse typischer Mangel an Erziehung vor. Die Schuld dafür trägt der Schulmeister, dh. wieder der Bolschewistenstaat. Was kann man aber von Dorflehrern verlangen, wenn sogar auf den höheren Schulen Lehrkräfte tätig sind, die wie Hanswürfte eines Possenspiels wirken. Die Zeitung Für die kommunistische Bildung" schildert dem Zustände auf die folgendermaßen Gymnasium in der Stadt Sirotino : „Man kann von dieser Schule nur mit dem Gefühl der tiefsten Empörung schreiben. Der Direttor ist notorischer Trinter, prügelt seine Frau und setzt die eigenen Kinder an die Luft“. Die Lehrer stehen dem Herrn Direktor in keiner Weise nach. Der eine betrinkt sich offen auf der Straße, der zweite benutzt die Schüler als Briefträger für seine umfangreiche Liebesforrespondenz, der dritte verzichtet zwar auf derartigen Briefwechsel, hat aber ein „ festes" Verhältnis mit einer Schülerin" usw. Die Lehrerinnen wetteifern mit ihren männlichen Kollegen: „Eine ist durch allerlei Skandale ſtadtbekannt einſchließlich vieler Schlägereien aus Eifersucht, die zweite benimmt sich zwar anständig, zwingt aber die Kinder, für sie Besorgungen zu machen und im Haushalt zu helfen ..." So sehen die Jugenderzieher im Sowjetreich aus ! Sie alle sind aber an den roten pädagogi= schen Instituten nach besten marxistischen Methoden ausgebildet worden. Es ist also nicht verwunderlich, daß das vollkommen verkehrte bolschewistische Erziehungssystem nur solche Lehrer erzeugen fonnte.
Photographieren
bei KdF.
Vom „Knipser“ zum Amateurphotographen — Besitz einer Kamera nicht erforderlich Schöne Erinnerungen im schönen Bild
NSK Eine der schönsten und am meisten verbreiteten Errungenschaften der modernen Technik unserer Tage ist die Photographie. Millionen von Photoapparaten, vom einfachsten bis zum kompliziertesten, sind im Volke verbreitet, und jährlich werden viele Millionen Photographien gemacht. Je weiter die Technik vorgeschritten ist, desto leichter ist auch der rein technische Vorgang des Photographierens geworden. Auch bei verhältnismäßig billigen Apparaten ist es doch so, daß man in den weitaus meisten Fällen jedenfalls einfach ohne viel nachzudenken das Objektiv auf den Gegenstand richtet, den man im Bilde fest= zuhalten wünscht ; ein Knips, und das Bild ist fertig. Wenn man sich allerdings die Ergebniſſe eines solchen Photographierens ansieht, dann muß man doch feststellen, daß nicht nur nach der tünstlerischen, sondern auch nach der technischen
Seite hin das Niveau des Durchschnittsphotos beschämend niedrig ist. Mit der technischen Vervollkommnung ber modernen Kamera ist nicht etwa, wie man meinen sollte, auch eine Vervollkommnung des Bildes Hand in Hand gegangen. Im Gegenteil! Die meisten Menschen verlassen sich eben auf die bereits vorhandenen Feinheiten ihres Apparates ; so werden sie statt zu wirklichen Photographen nur zu gedankenlosen ,,Knipsern". Es wäre verfehlt, von jedem Amateurphotographen nun um jeden Preis hoch tünstlerische Leistungen zu verlangen. Das kann nur verhältnismäßig wenigen Menschen vorbehalten bleiben, da zur Erzielung wirklich künstlerischer Photographien auch die Begabung des tünstlerischen "" Sehen-Könnens “ gehört, - die nun einmal nicht jeder Mensch Aber das Ziel einer jeden haben kann. Amateurphotographie ist es doch, dem Photo-
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NSK Folge 188 graphierenden einen möglichst großen Genuß seiner Arbeit zu vermitteln. Die private Amateurphotographen-Bewegung in Deutschland hat sich bisher auf einen sehr fleinen Kreis von Menschen beschränkt. Daß die große Masse dieser Bewegung gleichgültig gegenübersteht, erklärt sich daraus, daß in den Amateurphotographen-Vereinigungen das Photographieren schon fast als eine Wiſſen= schaft betrieben wird, was des Wünſchen des gewöhnlichen Kamerabesizers durchaus zu= widerläuft. Die meisten Amateurphotographien find doch Gelegenheitsarbeiten; fie werden auf Ausflügen, Reisen oder im Familienkreise ge= Da hat nun die NSG. Kraft durch macht. Freude eingegriffen. Das „ Deutsche Volksbildungswerk" in der NSG. Kraft durch Freude begann im Dezember 1935 mit Phototursen, zunächst mit Arbeitskreisen für Anfänger. Seitdem ist diese Einrich tung nicht nur über das ganze Reich verbreitet, sie ist aus der mannigfaltigen Arbeit von Kraft durch Freude gar nicht mehr fortzudenken. Der Unterricht wird von hervorragend geschulten Amateurphotographen ers teilt. Ungezählte Tausende find in fast zwei Jahren durch die Schule dieser Kurse gegangeń, - eine Schule, die den Lernenden die Kunst des Photographierens „ von der Picke an beibringt. Viele Volksgenossen, die schon jahrelang eine Kamera besaßen, lernen erst jezt, was ein Objektiv iſt und eine Blende ;
Autobahn in NSK Einen ,,kennzeichnenden Ausdruck deutſchen Lebenswillens und deutscher Reichseinheit“ nennt Generalinspektor Dr. Todt in seinem Vorwort zu dem Buch ,,Deutschlands Autobahnen - Adolf Hitlers Straßen (Gauverlag Bayerische Ostmark, Bearbeiter Dr. Reismann ) das große Straßenbauwerk des Führers. Und wem es noch nicht flar war, welche fundamentale, wirtſchaftliche, politische, fulturelle und verkehrstechnische Bedeutung den Reichsautobahnen zukommt, begreift es an Hand dieſer klaren, mit dem ausgesuchteſten Bildmaterial versehenen Darſtellung. Dr. Reismann stellt das gewaltige Straßenbauprogramm des Nationalsozialismus und die in ihm bereits verwirklichten Abschnitte in den großen kulturhistorischen Zusammenhang des Straßenbaues überhaupt, der sich stets als Denkmal des Lebenswillens starter und aufstrebender Nationen überliefert hat und immer der sichtbarste Ausdruck auch des politischen Gestaltungsdranges dieſer Nationen war. So tauchen die Römerstraßen auf Europas Boden, die Inkastraßen in der Frühgeschichte Südamerikas, die chinesischen Kaiſerſtraßen und die Heerstraßen Napoleons als Zeugen ge= schichtsbildender Kräfte auf. Man begreift, welcher fühne Entschluß zu einem wahrhaft großzügigen deutschen Straßenbau nötig war, wenn man liest, daß vor 1933 im Systemdeutschland 600 Straßenbauverwal = tungen sich gegenseitig im Wege waren, und
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16. August 1937 ja, auch, wer keine Kamera sein eigen nennt, kann bei Kraft durch Freude Photographieren lernen, da trog der sehr niedrigen: Kursusgebühren außer dem verbrauchten Ma= terial auch Lehrkameras zur Verfügung stehen.. Der theoretische Unterricht vermittelt die genaue Kenntnis des Wunderwerkes „Photo= apparat“ und des geheimnisvollen Vorganges, Entwickeln genannt. Der praktische Unterricht führt die Schüler in das wirkliche Photo= graphieren ein, führt sie hinaus ins Freie, wo sie selbst schöne Motive suchen sollen oder läßt sie Aufnahmen bei Kunstlicht machen. Für die Fortgeschrittenen find Spezialkurse eingerichtet, in denen sie in der Technik der Kleinbildkamera, die mehr immer Freunde gewinnt, unterwieſen werden. Auch das Vergrößern und die Herstellung von Diapositiven, mit denen man über eine schöne Reise einen Lichtbildervortrag halten kann, steht auf dem Lehrplan. Bom gedankenlosen Knipser" zum ernsthaften Amateurphotographen, das ist das Ziel der Arbeitskurse für Photographie des „ Deutschen Volksbildungswerks" in der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude. Wer einen wirklichen und bleibenden Genuß von seinen Photos. haben will, wer schöne Erinnerungen an die Urlaubsreise oder an besonders reizvolle Situationen aus dem Familienleben haben. will, der lerne gewissenhaft photographieren ! Bei Kraft durch Freude kann er es für billiges. Geld! W. G. Kt.
Wort
und
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daß nur ein Mann wie der Führer , der felber bis zum Machtantritt etwa 600 000 Kilometer im Kraftwagen auf deutschen Straßen zurückgelegt hat, mit weitblickendem Entſchluß. den Reichsgedanken mit einer großzügigen Erschließung ganz Deutschlands für den Kraftwagenverkehr vorwärtszutreiben vermochte. Klar und übersichtlich stellt diese erste grundlegende Publitation über das Werk der Reichsautobahnen, der übrigens ausgezeichnete Streckenfarten beigegeben sind, Aufgabenstellung: und Erfüllung dar und läßt dabei gleichzeitig die Verflechtung zwischen techniſcher, geopolitischer und wirtschaftlich-sozialer Problemstellung deutlich erkennen. " Mit dem Riesenwerk der Reichsautobahnen soll und wird auch die neue Baugesinnung lebendig werden, die der großen Umwälzung entspricht, welche der Nationalsozialismus in Politik, Wirtſchaft und Sozialverfassung bereits vollzieht". Die Neuordnung des Straßen wesens ist in einem Kapitel besonders dargestellt, ein zweites behandelt als Einzelthema die deutsche Alpenstraße , in einem dritten sind die Verhältnisse der schaffenden Menschen an der Autobahn , ihre Unterbringung in den Autobahnlagern und ihr Lebensstandard übersichtlich aufgeführt. Alle auf das große Wert einwirkenden und von ihm ausgehenden Gesichtspunkte werden in Dr. Reismanns Buch. zusammengefaßt : die Verkehrserschlies Bung bisher abgelegener Landschaften, die
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RSK Folge 188 Arbeitsbeschaffung durch die Reichsautobahn auf direktem und indirektem Wege, die steigende Motorisierung , die wichtigs sten Daten und Wortlaute der Gesezes vorschriften , welche mit dem Werden der Reichsautobahn verbunden sind - insgesamt also eine Zusammenfassung alles erreichbaren Materials mit über 100 der besten Bilder. Das
16. Auguſt 1937 Buch, in Darstellungsweise und Aufmachung neuartig, stellt eine wertvolle Bereicherung nicht nur des zeitgeschichtlichen Schrifttums dar, ſon= dern wird seinen ständigen Plaz in der Literatur über die deutschen Reichsautobahnen und seinen Wert als Quellenwerk zweifellos be= halten. Ernst Günter Dickmann.
Die NSK Randbemerkung :
Dreimal
jährlich
NSK Man sollte meinen, daß unterdrückte Volksgruppen in einem Staate wenigstens da von Abstand nehmen, sich in ihrer traurigen Lage noch etwa gegenseitig zu schädigen. Man sollte annehmen, daß die Slowaken beispielsweise, die von den Tschechen um einen nicht unbeträchtlichen Teil jener Rechte gebracht worden sind, von denen bei der Gründung des tschechoslowakischen Staates die Rede war, gegenüber den Sudetendeutschen zumindest sich loyal verhielten. Das um so mehr, als die Sudetendeutsche Partei nicht selten zusammen mit der slowakischen Parlamentsvertretung im Prager Abgeordnetenhaus eine gewiſſe Identität der Interessen feststellen konnte. Es ist eine seltsame Argumentation, wenn sich die Slowaten mit denselben oder ähnlichen Argumenten wie die Sudetendeutschen gegen die Volkstumspraxis Brager wenden und dann diese Praxis selbst gegen das Deutschtum in der Slowakei in Szene sezen. Dafür, daß sie es tun, ist der Fall des Ortes Kloster in der Slowakei ein vielfagendes Beiſpiel. Dort kämpfen ſeit vielen Jahren die Deutſchen um eine deutsche Schule für ihre fast hundert schulpflichtigen Kinder, die durch die übelsten Maßnahmen slowakisiert werden. Von der seelsorgerischen Betreuung schon gar nicht zu reden, weil es den Deutschen in dem ge= nannten Ort nicht einmal möglich iſt, ſich mit
Deutsch
ihrem Pfarrer zu unterhalten. Der slowakische Chauvinismus, der sich im Verlaufe des lezten Jahres immer fühlbarer machte, und deſſen Stützen wohl nicht zulegt in der katholischen Geistlichkeit zu suchen sind, hat den Deutschen ihr Recht vorenthalten. Deshalb wandten fie sich über den zuständigen Bischof an den Papst selbst mit der Bitte, ihnen doch den Gottesdienst in ihrer Muttersprache zu ermöglichen. Aber der Weg von Kloſter nach der Ewigen Stadt ist weit und die Erledigung volkstumspolitischer Fragen scheint in den Vorzimmern des Heiligen Vaters lange zu dauern. Was wunder also, wenn I a hre vergingen, ehe die Deutschen von Kloster in der Tschechoslowakei eine Antwort erhielten ? Nun aber ist es soweit. Sie werden dreimal im Jahre eine deutsche Messe erhalten, wie ihnen neulich von der Kanzel der Ortskirche herunter proklamiert wurde. An 362 Tagen des Jahres bekämpfen die Slowaken deutsches Volkstum - die Slowaken, also nicht zuletzt die slowakischen katholischen Priester um dann an den restlichen drei Tagen das Öl christlicher Erbauung auf die erstaunten Deutschen auszugießen. Dank soviel salomonischer Gerechtigkeit allerdings wird die deutsche Volksgruppe die Kraft haben, abermals 362 Tage auf deutsches Wort und deutsche Lehre zu verzichten.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
Die
deutsche Frau
Sonderdienst der NSK
verantwortlich : Erika Kirmife
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienst der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutschen Frauenwerkes
Deutſche Künſtlerinnen und ihre Werke Das Kunſtſchaffen der deutſchen Frau in der erſten Ausstellung im Haus der Deutschen Kunst – Werke von wegbereitender und richtungweiſender Bedeutung NSK Nun, da die Feste verrauſcht ſind, die sich um die Einweihungstage des Hauses der Deutschen Kunst in München rankten, ist die allgemeine Aufmerksamkeit der eigentlichen Zwedbestimmung des Kunsttempels an der Dabei gilt Prinzregentenstraße zugewandt. unser Intereſſe vor allem auch dem, was die fünstlerische Frau in der darstellenden Kunst zum Ausdruck bringt. Es mag mehr als ein Spiel des Zufalls sein, daß bei den Malerinnen und Zeichnerinnen die ruhige und besinnliche Art der Thematik vorherrschend ist. Sie drückt sich aus in den Stilleben, von denen sich Elisabeth Schmit, Witten und Lena Mahrholz, Leipzig, im Motiv ziemlich nahe kommen, indem sie das Brot gleichsam als Symbol aller Lebensgrundlage in den Mittelpunkt ihrer Bilder stellen. Es ist das werktäglich-bäuerliche , was da zu uns spricht und betont wird durch die Attribute von Rupfen, Äpfeln, Tonkrug oder Eiern. Anders ist der Vorwurf von Elisabeth Stechele ፡ Maurer , München, die sich für ihr Ölgemälde japanisches Porzellan erwählt und die belebende Note im Bild durch eine einfache Messingschale erzielt, in der die Lichtreflere ungemein lebendig erscheinen . Guter Wirkung ist auch Helene Hausser - Weiß bach, Weimar, gewiß mit den Öltemperas : ,,Fingerhut“ und „Handschuhe“. Allegorischen Ideen begegnen wir bei Emilie von Hallavanya, München, mit einer großangelegten Kompoſition „ Musik“, die in unge= mein ruhigen, warmen Farben gehalten ist. Und den uralten Volksglauben vom Werwolf macht Elisabeth Voigt , Berlin, anschaulich mit zwei Holzschnitten, die sowohl bildmäßig als auch durch die Wucht der Materialbehandlung das Unheil darstellen, das diese Sagengestalt über die Menschen bringt . Weniger beschwert, vielmehr lustig und humorbegabt sind die Federzeichnungen von Else Wenz- Vietor, Iding, die ihrer Phantasie alles Kleinzeug, was da treucht und fleucht, untertan macht. Räumliche Tiefenwirkung erreicht Margarethe Gei = bel, Weimar, mit ihrem Farbholzschnitt „ Der große Saal", einer mühevollen Kleinarbeit. Daß auch reale Dinge, mit dem Auge des Künstlers gesehen, reizvoll und farbenfroh wirfen können, zeigt Gertrug Staats, Breslau, im „ Krautgarten “, ebenso wie Mimi Ufin ger, Hamburg, die in ihrem Ölbild „ Verlassener Wirtsgarten" die Leere eines auf Men-
schenfülle berechneten Raumes im morgendlichen Frühlicht gähnen läßt. Im Widerstreit der Gefühle um die Ausdruckstechnik für die Landschaftsmalerei hat sich das deutsche Kunstempfinden für die naturalistische Auffassung entschieden. Daß diese in feiner Weise mit gemalter Photographie, dem Schlagwort der gegnerischen Ansichten, übereinzustimmen braucht, beweisen die eindrucksvollen Ölgemälde von Henny Brozen - Kundmüller , München, ebenso wie ein Aquarell von Emilie Beder, München. Auch bei den Holzschnitten von Margarethe Schmedes, Berlin, tritt das Wesentliche des Vorwurfes, zB. die Weite und Tiefe der schlesischen Ge= birgslandſchaft treffsicher in Erscheinung. Einer alten Bauersfrau legt Maria Kra u stopf, Stuttgart, den Ausdruck von Zufriedenheit ins ruhig wunschlose Antlik. Else Schmidt van der Veldes kräftiger ,,Kuhhirt" (Pastellzeichnung) dagegen spricht den Beschauer förmlich an, so lebendig schaut er aus dem Rahmen. Die schwierige Kunst der Porträtisten, die Physiognomie ihrer Modelle lebenswahr im Ölbild festzuhalten, ist Hildegard Arminius, Weimar, und Else Wex - Cleemann, Bad Oldesloe, meisterlich gelungen. Tierstudien Sorgfältig herausgearbeitete zeigen Else Wiegandt, Bremen (Lithogra= phie) und Simons Lepfius, die Jüngere, München (farbige Zeichnungen) . Noch zu erwähnen bleiben schließlich Ida Teichmann, Frankfurt, mit einer fein empfundenen KreideSchlafende Familie“ und Hanna zeichnung Nagel, Berlin, die allbekannte und oft abge= wandelte Themen : ""„Madonna" und Liebespaar" in ganz persönlicher und ungewohnter Weise auffaßt. Bei den Bildhauerinnen überwiegt zweifellos die Tierplaſtik und mit ihr der Ausdruck von Bewegung, Kraft und Grazie, je nachdem die Motive es bedingen. Dorothea KirchnerMoldenhauer , München, hat sich zur Dar= stellung des schweren, bodenständigen Arbeitspferdes, sowie der Zementplastik eines urgewaltigen Wisents entschieden. Gertrud Stard , Berlin, entlehnt sich das Modell für ihre Bronze-Statue ,,Berg-Nyala“ der in Europa seltenen Tierwelt, während Liese-Lotte Sangerhausen , Berlin, den schleichenden „Puma“ in geschmeidiger Bewegung wiedergibt. Der stolze, edle Pferdekopf in der Relief-Bronze von Anni Speler - Proschwitz , Essen, ein
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REK Folge 188 puziger Igel von Luise Terlezki - Scherf, Gräfelfing bei München, ruppige Wildpferde von Eugenie Berner - Lange , München, Fohlen und Falke von Lilli Kerzinger = Werth , Stuttgart, und ein überheblich einherstolzierender Fischreiher von Lore Rendlen = Echneider , Stuttgart, alle diese kleineren und größeren Bronzen, die im einzelnen vielleicht nicht so sehr ins Auge fallen mögen, legen doch jedes für sich Zeugnis ab von dem hohen Können ihrer Schöpferinnen. Das gleiche gilt von den Medaillen und Plakettenkästen von Paula von der Hude , München, und Lissy Edart , München. Maria Weber , München, hat die Ausstellung mit einer zarten Reliefplastik von der Dichterin Frida Port und ihrer Freundin beschickt. Ausgesprochene Porträtiſtinnen sind Marie Luise Wildens , München, und Klara Fischerhude, Rilke - Westhoff , während
16. August 1937 Hanna Cauer , Berlin, und Dagmar Gräfin zu Dohna , sowie Milly Steger , Berlin, mit anmutigen Plastiken vertreten sind. Entzückende Lieblichkeit verkörpert eine kleine Terrakotta ,,Lesendes Mädchen“ von Luisa Federn ፡ Staudinger , Darmstadt. Und schließlich stehen wir noch vor etwas Einmaligem: der Eichenholzfigur von Margarete Hanusch , Wien. Alte Kirchenkunst ist hier ins Gegenwärtige überſetzt, und der Überschwang des Rotolos feiert in dem windgebauschten Faltenwurf des weiten Gewandes fröhliche Urständ. Alles, vom schräg nach unten geneigten Haupt bis in die faltenraffenden Fingerspißen ist in dieser mächtigen Statue Bewegung, Leben ... Die erste große Ausstellung im Haus der Deutschen Kunst ist wegbereitend und richtungs weisend. Wir sind stolz darauf, daß die deutsche Frau auch hier mit am Werke ist. Inge Mantler
Mutterschutz im Muſterbetrieb Die weibliche Gefolgschaft im „Nationalsozialiſtiſchen Muſterbetrieb ” — Frauenarbeit und Mutterſchuh im Leiſtungskampf der Betriebe
NSK In ganz Deutschland wird jezt der Leistungskampf der Betriebe durchgeführt. Die Deutsche Arbeitsfront hat dazu Richtlinien aufgestellt, die das Ziel bezeichnen, nach dem jeder Betrieb innerhalb seines Rahmens und der ihm gegebenen Möglichkeiten streben soll. Im Mittelpunkt steht die Sorge um den schaffenden Menschen und um die Erhaltung seiner Arbeitskraft. Diese Sorge betrifft alle Be= triebsangehörigen, Männer und Frauen. Darüber hinaus aber zeigen die Richtlinien die bes sonderen Aufgaben, wie die Betreuung Seit der weiblichen Gefolgschaft. April 1933 sind rund 1¼ Millionen weiblicher Angestellten und Arbeiterinnen wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht worden. Das bedeutet erhöhte Verantwortung der Betriebe. Welche Wege weisen hierfür die Richtlinien zum Leistungskampf? Die wichtigste Aufgabe liegt auf dem Ge= biet des Mutterschußes, vor allem bei der Betreuung der werdenden Mutter. Hier handelt es sich nicht um die Sorge für den einzelnen Menschen, sondern um die " Erhaltung und Steigerung der Volkskraft". Die wirtschaftliche Lage zwingt noch zahlreiche ver= heiratete Frauen, zum Unterhalt ihrer Familie beizutragen. Wo es möglich ist, soll die Frau von dieser Doppellast befreit werden, daher die in den Richtlinien enthaltene Forderung des Arbeitsplakaustausches von Frauen aus soge= nannter Männerarbeit. Manche Betriebe konnten bei Verheiratung der bei ihnen beschäftigten Frauen auch deren Arbeitsplay an ihren bisher arbeitslosen oder schlecht beschäftigten Mann abgeben. Auch die finanzielle Hilfe bei der Eheschließung soll der Frau das Ausſcheiden aus der Erwerbstätigkeit ermöglichen. Diese Maßnahmen finden ihre Fortsetzung in der Betreuung der Familie des Gefolgschaftsmannes. Es werden erwähnt : Kinderheime,
Erholung für Mutter und Kind, Rente für Witwen und Waisen, Sorge für ausreichende, gesunde Wohnungen und Heimstätten zu er= träglichen Bedingungen, Beſſerstellung Kinderreicher in den Arbeitsbedingungen. Eine erhebliche Anzahl von Müttern muß aber erwerbstätig bleiben, entweder weil sie alleinstehend für den gesamten Unterhalt ihrer Angehörigen aufkommen müssen, oder weil Frauenleistung für bestimmte Arbeiten in der Wirtschaft unentbehrlich ist. Der erwerbstätigen Mutter gehört die volle Unterſtüßung des Betriebes, die über die gesetzlichen Mutterschußbestimmungen hinausgehen soll. Zum Schutz der werdenden Mutter wird gefordert : Rückſichtnahme auf Schwangere bei der Arbeitsplat= verteilung, Zuweisung eines leichteren Arbeitsplates, Vermeidung von zu langem Stehen usw., rechtzeitige Beurlaubung vor der Entbindung und materielle Sicherstellung für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit, Sorge um die Wöchnerin, häusliche Betreuung, fernerhin fostenlose Milchabgabe und Erholungskur. Diese Ansprüche hat auch das Frauenamt der DAF. unter vielen gestellt. Manche Betriebe weisen der Schwangeren bei gleichbleibendem Lohn einen leichteren Arbeitsplaß zu ; die Zahlung des Unterschiedsbetrages zwischen Wochenhilfe und Lohn sezt sich immer mehr durch und ermöglicht es der werdenden Mutter, die Arbeit rechtzeitig niederzulegen. An die Kraft der stillenden Mutter werden so hohe Anforderungen gestellt, daß sie eine Erholungskur und eine verbesserte Ernährung oft recht nötig hat. Bei der Geburt des Kindes schenken einige Betriebe Säuglingswäsche, andere geben eine geldliche Beihilfe. Die schon genannte Besserstellung Kinderreicher gilt für die kinderreiche, erwerbs= tätige Frau ebenso wie für den Familienvater. Schließlich ist noch zu erwähnen die Erziehung der berufstätigen Frau zur Hausfrau
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16. August 1937 Bei der Durchführung dieser umfangreichen Betreuungsarbeit helfen dem Betriebsführer die Soziale Betriebsarbeiterin und die Ver trauensfrau. Nach den Richtlinien sind beide ebenso wie der Betriebsobmann und die Vers trauensmänner Beauftragte der nationalsozialistischen Bewegung. Eine Fülle von verschiedenen Maßnahmen für die Frauenarbeit wird hier aufgezählt. Allen liegt die praktische Notwendigkeit zugrunde, und alle sind schon in Angriff genommen. Die Richtlinien wollen mit ihrer besonderen Berücksich= tigung des Frauenschutzbereiches beweisen : nur der Betrieb verdient die Bezeichnung "Ratio= nalsozialistischer Musterbetrieb", der den Schutz der erwerbstätigen Frau und Mutter als seine selbst verständliche Pflicht ansieht. G. Jähnchen.
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Frauenorden
dreht wurde - Unſer „Film -Frihe" und ſein e Filmprüfstelle alles auszusehen hatte
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siger der Prüfstelle erreichten es, daß alle Stellen weggelassen werden mußten, in denen jüdische Geschäfte, jüdische Synagogen oder Straßenpassanten gezeigt wurden. Diese Bilder wirkten rasseverhetzend und gefährdeten da= durch die öffentliche Ordnung und Sicherheit, hieß es in der Begründung. Unglücklicherweise war gerade an dem Tag, an dem der Film der Prüfstelle vorlag, ein Uniformverbot erlaſſen . So mußten alle Aufnahmen mit uniformierten SA.-Männern und Hitlerjungen herausgenommen werden. Schließlich wurden auch die Bilder nicht zugelassen, die von politiſchen Gegnern verlegte Parteigenossen zeigten, da sie als „ Verherrlichung des Straßenkampfes und der Anfänge eines Bürgerkrieges" ebenfalls die Ruhe störten. Was blieb nun noch von dem Filmstreifen übrig? Nur die rein pflegerischen und ſozialen Arbeiten der Frauen durften gezeigt werden. Aber nicht einmal der erklärende Text zu vielen dieser Aufnahmen wurde genehmigt, ſo daß der Streifen eigentlich nur für den verständlich war, der selbst in der politischen Arbeit stand. Das Pflegeheim der nationalsozialistischen Frauen, in dem verwundete SA.-Männer betreut wurden, Kindererholung auf dem Lande, Ausflüge der jungen Mädel, der Gang zu einer Kundgebung, das sind einige der wenigen Themen, die die Filmprüfstelle durchgelassen hat. Es war oft nicht leicht, ſelbſt diese Aufnahmen zu machen, erzählte uns Parteigenosse Sage. Mehr als einmal kam er mit zerschlagenem Rücken nach Hause und war froh, wenn er gerade noch seinen Aufnahmeapparat gerettet hatte. Oft hat ihn nur seine Schlagfertigkeit zum Ziel geführt. Als er zB. auf dem Potsdamer Bahnhof die abreisenden Ferienkinder filmen wollte, versuchte ihn ein Bahnbeamter daran zu hindern. Da brach Parteigenosse Sage mit dem Beamten einen Streit vom Zaun, welcher Paragraph für das Verbot in Frage käme. Wütend lief der Be=
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RSK Folge 188 durch Kochkurse, Kurse für Kinderpflege, für Landarbeit, Bedarfs- und Verbrauchslenkung. Die zweckmäßige Hauswirtschaftliche Schulung erleichtert der erwerbstätigen Mutter die Haushaltführung, die sie neben der Are beit im Betriebe zu bewältigen hat. Andererseits sollen die jungen Kräfte, die gleich von der Schule aus einem Erwerb nachgehen müſſen, für ihre spätere Arbeit im Haushalt vorbes reitet werden. Auch für dieſes Gebiet gibt es genügend praktische Beispiele. Im Westen entstehen in drei Betrieben eigene Werkmütterschulen für die weibliche Gefolgschaft. Das fönnen sich natürlich nur Großbetriebe leisten. Die fleineren Betriebe finden Unterstügung bei der Abteilung Volkswirtschaftliche Erzie= hung des Frauenamtes der DAF. und beim Reichsmütterdienſt.
Der erste Film
16. August 1937 Bei der Durchführung dieser umfangreichen Betreuungsarbeit helfen dem Betriebsführer die Soziale Betriebsarbeiterin und die Ver trauensfrau . Nach den Richtlinien sind beide ebenso wie der Betriebsobmann und die Vertrauensmänner Beauftragte der nationalsozia= listischen Bewegung. Eine Fülle von verschiedenen Maßnahmen für die Frauenarbeit wird hier aufgezählt. Allen liegt die praktiſche Notwendigkeit zugrunde, und alle sind schon in Angriff genommen. Die Richtlinien wollen mit ihrer besonderen Berücksichtigung des Frauenschutzbereiches beweisen : nur der Betrieb verdient die Bezeichnung „Nationalsozialistischer Musterbetrieb", der den Schuß der erwerbstätigen Frau und Mutter als seine selbstverständliche Pflicht ansieht. G. Jähnchen.
vom Deutſchen Frauenorden
Unser Film-Frihe " und ſein Ein Film, der in der Kampfzeit gedreht wurde Was die Filmprüfstelle alles auszusehen hatte schwieriger Beruf
NSK In Städten und Dörfern rüſten ſich Frauen und Mädchen, um zum Reichsparteitag zu fahren. Die Familie will versorgt sein, wenn die Mutter verreist, die Nachbarin, die vielleicht leztes Jahr mit in Nürnberg war, hat versprochen, nach dem Rechten zu sehen. Es ist uns schon zur Selbstverständlichkeit ge= worden, daß wir Frauen in Nürnberg mitfeiern, daß wir unsern Tag haben und der Führer und die Reichsfrauenführerin zu uns im Frauenkongreß sprechen. Und doch ist es erst so wenige Jahre her, da gab es nur ein ganz kleines Häuflein nationalsozialistisch gesinnter Frauen, das in der großen Kongreßhalle von heute wohl kaum zu sehen gewesen wäre. Die kleine Gruppe von damals, die die Männer in ihrem politischen Kampf unterstützte, legte den Grundstein zu der großen Frauenbewegung, die sich heute anschickt, die ganze Frauenwelt zu erobern. Wir haben uns in diesen Tagen einen Werbefilm des Deutschen Frauenordens, der späte= ren NS.-Frauenschaft, angesehen, der 1930 ge= dreht wurde und den Titel trägt : „ Unſer Wirfen unser Wollen". Die ursprüngliche Bezeichnung „ Im Zeichen des Roten Hakenfreuzes" wurde von der Filmprüfstelle als staatspolitisch gefährlich verboten. Weil da mals in dem kleinen Kreis der Frauen, die der Film zeigt, der Wille lebendig war, sich für Deutschland einzusetzen, darum konnte es von hier aus geschehen, daß heute eine so viel größere Anzahl Frauen sich unter die Verpflich= tung gestellt hat, an jedem Alltag und zu jeder Stunde ihre Aufgabe im Volk zu erfüllen. Als Pg. Sage - der Film-Frize, wie er damals unter den alten Berliner Partei1930 den Film genossen genannt wurde drehte, hatte er mit vielen Schwierigkeiten fertig zu werden. Mehrere hundert Meter seines Streifens wurden ihm von der Filmprüfstelle weggeschnitten. Die jüdischen Bei-
daß alle fizer der Prüfstelle erreichten es, Stellen weggelassen werden mußten, in denen jüdische Geschäfte, jüdiſche Synagogen oder Straßenpassanten gezeigt wurden . Diese Bilder wirkten rasseverhetzend und gefährdeten dadurch die öffentliche Ordnung und Sicherheit, hieß es in der Begründung. Unglücklicherweise war gerade an dem Tag, an dem der Film der Prüfstelle vorlag, ein Uniformverbot erlassen. So mußten alle Aufnahmen mit uniformierten SA. -Männern und Hitlerjungen herausgenommen wer den. Schließlich wurden auch die Bilder nicht zugelassen, die von politischen Gegnern verletzte Parteigenossen zeigten, da sie als „ Verherrlichung des Straßenkampfes und der Anfänge die Ruhe eines Bürgerkrieges" ebenfalls störten. Was blieb nun noch von dem Filmstreifen übrig? Nur die rein pflegerischen und sozialen Arbeiten der Frauen durften gezeigt werden. Aber nicht einmal der erklärende Text zu vielen dieser Aufnahmen wurde genehmigt, ſo daß der Streifen eigentlich nur für den verständlich war, der selbst in der politischen Arbeit stand. Das Pflegeheim der nationalsozialistischen Frauen, in dem verwundete SA.-Männer betreut wurden, Kindererholung auf dem Lande, Ausflüge der jungen Mädel, der Gang zu einer Kundgebung, das sind einige der wenigen Themen, die die Filmprüfstelle durchgelassen hat. Es war oft nicht leicht, ſelbſt diese Aufnahmen zu machen, erzählte uns Parteigenosse Sage . Mehr als einmal tam er mit zerschlagenem Rücken nach Hause und war froh, wenn er gerade noch seinen Aufnahmeapparat gerettet hatte. Oft hat ihn nur seine Schlagfertigkeit zum Ziel geführt. Als er 3B. auf dem Potsdamer Bahnhof die abreißenden Ferienkinder filmen wollte, versuchte ihn ein Bahnbeamter daran zu hindern. Da brach Parteigenosse Sage mit dem Beamten einen Streit vom Zaun, welcher Paragraph für das Verbot in Frage käme. Wütend lief der Be=
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NSK Folge 188 amte schließlich in sein Amtszimmer, um Parteigenossen Sage schwarz auf weiß zu beweisen, daß er im Recht sei. Bis er wiederkam, waren die Aufnahmen gemacht und der Film schon von einem Motorradfahrer fortgebracht. In vielen Orten ist der Film dann gelaufen und hat für den Deutschen Frauenorden ge= worben. Die Reichsfrauenführerin, Frau
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16. Auguſt 1937 Scholz- Klint, hat ihn damals in ihren Versammlungen immer wieder verwendet. Er hat mitgeholfen, die deutschen Frauen für den Führer zu gewinnen. So hat er uns ein Stüc weitergebracht auf dem Wege, den wir heute gehen, den Weg der Einordnung unserer fraulichen Kräfte in das Gesamtleben des Voltes. D. Thimme.
Die „Wetterfrau” von Tempelhof Eine Meteorologin erzählt aus ihrer Arbeit – Wie die Wettervorhersage entſteht Vielseitiger Dienſt im Flugzeug, am Katheder und in der Studierſtube NSK Wetterpropheten pflegt man sich als würdige Männer mit langen Bärten vorzustellen, und das kommt vielleicht daher, daß es noch kaum ein Menschenalter her ist, seit die Schäfer ,,das Wetter machten". Aus dieser Zeit stammt auch noch die harmlose Auffaſſung mancher Menschen, daß man das Wetter wirklich " machen“ könne oder auch daß man es nur prophezeien wolle. Davon will der moderne Wetterdienst, der eine wiſſenſchaftliche Einrich" tung ist, natürlich nichts wissen. Aus den ,,Wetterpropheten" sind höchst exakte und nüch terne Wissenschaftler geworden, die den Wetterdienst als Universitätsfach studieren, und in Deutschland haben wir unter ihnen sogar schon eine junge Wetterprophetin", wie der Volksmund sie vielleicht nennen würde. Sie verwaltet seit zwei Jahren die planmäßige Assistentenstelle am Berliner meteorologischen Institut der Universität. Es gehören schon besondere Leistungen dazu, wenn eine Frau es gerade auf diesem Gebiet so weit bringen will wie Fräulein Dr. K., besonders, wenn man noch dazu nicht von vorn= herein mit großen Mitteln gesegnet ist. Go war unser Fräulein Doktor, ehe sie überhaupt das Studium aufnehmen konnte, erst fünf Jahre lang als Stenotypistin tätig, um sich das Geld zusammen zu verdienen, damit sie ihre geliebten Naturwissenschaften pfle gen konnte. Zwei Jahre lang hat sie während ihrer Berufstätigkeit an der Abendschule auf das Abitur gearbeitet und hat dann später an der Universität in der Ozeanologie promoviert. Ihr Professor schäzte sie als gewiſſenhafte Arbeiterin, und ihm verdankt sie die Möglichkeit, im heutigen Wetterdienst praktisch mit-
arbeiten zu können. Lebhaft erzählt sie mir von ihren vielseitigen Aufgaben: „ Am liebsten bin ich draußen in Tempelhof , wo wir an der kurzfristigen Wettervorhersage mit den Studenten arbeiten. Das ist so intereſſant, weil sich da die reine Wissenschaft mit der Praxis unmittelbar trifft. Ich leite dort die wissenschaftlichen Übungen der Wettervorhersage bis zu 48 Stunden und bearbeite auch die Rundfunkmeldungen über das Wetter, die oft deshalb so schwierig sind , weil zu dem Zeitpunkt der Funkmeldung ſich für die Wetterentwicklung gerade zwei Möglichkeiten herausgestellt haben, die beide eintreten können. Der Rundfunk muß aber augenblicklich bedient werden und ist nicht mehr zu korrigeren. Tritt nun nachträglich die zweite der beiden mög-
lichen Wetterlagen ein, dann ist der Wetterdienst ohne seine Schuld „blamiert". ,,Haben Sie nun, Fräulein Doktor, in der Praxis die Erfahrung gemacht, daß die Vorhersagen des Wetterdienstes durchschnittlich zu= treffen?" 99Man ist heute in der Methode der Synoptik so nennt man die kurzfristigen Wettervorhersagen doch schon sehr weit, weil man in Beobachtungstechnik der in den letzten 20 Jahren ungewöhnlich weit vorwärtsge= kommen ist. Dabei ist uns das Flugzeug ganz unentbehrlich geworden zur Feststellung non Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Luftdruckunterschieden und besonders zur Beobachtung der Wolkenform, Wolkenhöhe und schichtung, die uns in Verbindung mit der Wetterkarte bes sonders wichtige Aufschlüsse über das kommende Wetter geben können .“ ,,über Berlin sieht man jeden Morgen das sogenannte Wetter flugzeug, haben Sie auch schon einmal aus luftiger Höhe das Wetter beobachtet?" ,,Selbstverständlich bin ich selbst schon wiederholt als Beobachterin mit = geflogen. Wir erreichen da 5000 bis 6000 Meter Höhe, und es ist jedesmal ein herrliches Vergnügen für mich, besonders bei gutem Wetter. Meine Aufgabe ist es dabei, die wiſſenschaftlichen Geräte des Flugzeuges zu beobach= Gie ten und ihre Angaben zu verarbeiten. registrieren Luftdruck, -temperatur und -feuchtig= keit. Die Höhe des Flugzeuges wird nicht ge= messen, wie man meinen könnte, sondern sie wird aus Druck und Temperatur errechnet, weil das genauer ist als ein Registrierapparat." ,,Haben Sie denn nun in so großer Höhe niemals irgendwelche Beschwerden, die Ihre Arbeiten beeinträchtigen ?“ ,,Im Gegenteil, ich fühle mich dort oben sehr wohl, wie überhaupt Frauen für Höhenaufstiege anscheinend besonders geeignet sind. Das wird wohl physiologisch begründet sein.“ ,,Dann sollte man doch viel mehr Frauen ermutigen, sich diesem interessanten Fach zuzu= wenden ?" „Nicht ohne weiteres. Obwohl heute der Bedarf an Meteorologen so groß ist, daß extra Prüfungen eingerichtet sind für Studienreferen= dare und -assessoren, die aus dem Lehrfach in die Meteorologie umsatteln wollen, sind die Anstellungsmöglichkeiten doch für Männer günstiger. Der praktische Wetterdienst stellt nur
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16. August 1937 gespannt, wie wir uns mit unserer Lehrerin verstehen würden, ist es doch gar nicht so leicht, mit 37 erwachsenen Menschen, die zum Teil auf Grund ihrer Erwerbslosigkeit nervös und überempfindlich sind, ohne Reibung auszukommen. Wir wurden aber auf das angenehmste überrascht. Unsere Lehrerin verstand es nicht nur, uns schnell und sicher in unseren Fächern weiterzubringen, sondern sie konnte auch ganz vorzüglich mit uns als Menschen umgehen. Um es gleich vorwegzunehmen, nicht ein einziges Mal wurde die Lehrerin ungeduldig oder schroff. Mit einer unendlichen Geduld und Freundlichkeit ging fie auf alle unsere Fragen ein. Neben Stenographie und Schreibmaschine hatten wir auch noch Rechnen und Deutsch. Rechnen war ja nun nicht besonders beliebt, aber wir haben uns auch dabei Mühe gegeben. Und siehe, es ging. Ganz besonders gern aber hatten wir Deutsch. Nicht etwa, daß wir hier nun einfach Interpunktion und Rechtschreibung durchnahmen, nein, die Lehrerin hielt uns außerordentlich interessante Vorträge über Weltanschauung, Raſſenpolitik und anderes mehr. Sie veranlaßte sogar einige Schüler, ihrerseits fleine Vorträge über die politischen Geschehnisse im Laufe der Woche auszuarbeiten. Diese Stunde war die anregendſte und lebhafteſte des ganzen Lehrplanes . Schon nach wenigen Wochen stellten wir fest, daß wir in unseren Kenntnissen beträchtliche Fortschritte zu verzeichnen hatten. Anfangs schrieben wir zwischen 70 und 90 Silben, und jezt war es uns ein leichtes, mit 100 Silben mitzukommen. Auch die Anschlagszahl auf der Schreibmaschine nahm erfreulich zu . Aber das wichtigste für uns war, unser Mut wurde wieder aufgefrischt, denn schon im ersten Monat hatten vier Kursteilnehmer wieder Arbeit gefunden. Für jeden einzelnen freuten wir uns, sahen wir doch, daß Können auch Vorwärtskommen bedeutet. Also weiter vorwärts, damit auch wir bald wieder hinter die Schreibmaschine, hinter den Schreibtisch kommen ! So kam, schneller, als wir es dachten , die lette, 12. Woche des Kurſes heran und mit ihr die Prüfung. Wir wußten zwar, daß wir bestimmt eine ganze Menge zugelernt hatten, aber wir hatten doch mächtige Prüfungsangst. Nach vielem Bitten nannte uns die Lehrerin endlich den angeblichen Tag der Prüfung. Es wurde also weiter noch eifriger gelernt, noch eifriger in der Maschinenstunde geschrieben. Schon wurden wieder einige Wettschreiben ver anstaltet und die Reſultate registriert. Wir hatten inzwischen gelernt, vorschriftsmäßige Briefe zu schreiben, und auch diese mußten wir jezt vorlegen. In jeder Stunde kamen in dieſer Woche solche Übungen vor, und wir waren eifrig dabei, die höchſten Reſultate zu erzielen. Noch immer waren wir arglos und glaubten, das schwerste, die Prüfung, stehe noch bevor. Am lezten Tag der Woche, an welchem wir zitternd die Prüfung erwarteten, war sie, ohne jede Angst, bereits beendet. Wieder zeigte uns diese Art der Prüfung das Verſtändnis, der Lehrer für ihre Schüler. Dankbar verabschiedeten wir uns. Wir hatten neues Rüstzeug zum Einſat `unserer Arbeitskraft erhalten, um uns wieder vollwertig eingliedern zu können in den ArbeitsE. H. prozeß des Volkes.
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Frauentat
in wenigen Wochen auch 600 Arbeitsmaiden vor dem Führer stehen, als Vertreterinnen von 20 000 Arbeitsmaiden, die in den Lagern des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend Dienst tun. Am Tag des Arbeitsdienstes werden wie in den früheren Jahren in der Feierstunde auf der großen Zeppelinwiese Zehntausende von Arbeitsmännern vor ihrem Führer Zeugnis ablegen von ihrem Glauben, ihrem Willen und ihrer Einsatzbereitschaft, und in diesem Jahr werden die Arbeitsmaiden dabei sein, werden gemeinsam mit ihren Kameraden das Feierlied der Arbeit dem Führer als Gelöbnis und Versprechen singen. In einer ihnen gemäßen Form find die Maiden an der Feierstunde beteiligt. Außerdem sind wieder 500 Führerinnen als Zuschauerinnen in Nürnberg, und all diese 1100 Angehörige des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend werden in einer fleinen Zelt= Stadt wohnen, die von den Arbeitsmännern in der Nähe der Zeppelinwiese aufgeschlagen wird. Mit den Sonderzügen der Gaue oder mit den Arbeitsdienstsonderzügen werden sie am 3. und 5. September nach Nürnberg kommen, erwar= tungsfroh und freudig gespannt auf die Tage, die ihnen Kraft und Mut geben werden für Z. ihre Weiterarbeit.
Werbeblatt des Reichsmütterdienstes NSK Wohl jede deutsche Frau weiß heute, daß es im Rahmen des großen Deutschen Frauenwertes den Reichsmütterdienst gibt, dessen besondere Aufgabe die Heranbildung von körperlich und seelisch tüchtigen Müttern ist , die überzeugt sind von den hohen Pflichten der Mutterschaft, die erfahren sind in der Pflege und Erziehung ihrer Kinder und die ihren haus- und volkswirtschaftlichen Aufgaben gewachsen sind. Aber wohl noch nicht jede deutsche Frau weiß, wie nun im einzelnen die Arbeit dieser Abteilung des Deutschen Frauenwertes aussieht, wie der Reichsmütterdienst sein Ziel erreicht. Darum ist jezt von der Reichsstelle des Deutschen Frauenwerkes ein Werbeblatt herausgegeben worden, das dies weite Arbeitsgebie Arbeitsgebiet t in übersichtlicher Weise mit Bildern und knappen, klaren Worten darlegt. Wir lesen da von den verschiedenen Lehrgängen des Reichsmütterdienstes, die in der Stadt in ständigen Mütterschulen, auf dem Lande in Form von Wanderlehrgängen durchgeführt werden und die Gebiete der Haushalt= führung wie Kochen, häusliche Näharbeit, Waschen und Plätten, der Gesundheitspflege (Säuglingspflege und allgemeine Gesundheitsund häusliche Krankenpflege) wie auch der Erziehungslehre, Heimgestaltung und Volksund Brauchtumspflege umfassen. Jede deutsche Frau und jedes deutsche Mädel über 18 Jahre kann an diesen Lehrgängen teilnehmen, die Rich über 12 auf 10 Abende verteilte Doppelstunden erstreden. Die Anmeldung erfolgt in der Geschäftsstelle der NS.-Frauenschaft oder bei der Kreissachbearbeiterin für Mütterschulung der jeweiligen Mütterschule. Der Preis eines Kurses beträgt auf dem Lande 2 bis 3 RM. , in
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Frauentum
Italiens Königin und die deutsche Medizin NSK Es sind noch keine 14 Tage her, seit die Preffe die Eröffnung der Königin - Elena , Klinik in Kassel meldete und schon liegen 700 Anmeldungen von Patienten und Patientinnen zur Aufnahme_vor. Diesem Andrang steht vorerst nur eine Zahl von 32 Betten gegenüber, doch zeigen sich bei den Behandlungen schon nach 10 Tagen die ersten günstigen Ergebnisse. Diese Gründung ist für die Behandlung der bisher meist unheilbaren Encephalitis, der Kopfgrippe, die jahrelanges unaufhaltsames Siechtum für Körper und Geist nach sich zieht, von größter Bedeutung. Nicht ohne Grund trägt fie den Namen der italienischen Königin. Königin Elena hat selbst Medizin studiert, und das neue Heilverfahren fand bei ihr größtes Intereſſe. Dieses Verfahren - es handelt sich um ein Medikament, das aus der Tollkirsche gewonnen wird - verdankt die Medizin einem „ Unzünftigen“, einem einfachen_bulgarischen Hirten. Dank der Initiative der Königin wurden in Italien zwei Encephalitiskliniken gegründet, in denen dieses Verfahren mit Erfolg angewendet wird. Mit Deutschland verbinden die Königin über die allgemeinen politischen Beziehungen hinaus verwandtschaftliche Bande. Prinz Philipp von Hesser, der Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau, ist mit ihrer Tochter vermählt. Das erklärt ihren tätigen Anteil auch an der deutschen Gründung, die das Werk des behandelnden Arztes ihrer Tochter ist. Sie hat nicht nur die Anregung zur Gründung einer solchen Klinik gegeben, sondern darüber hinaus das deutsche Werk tatkräftig unterstüßt, indem fie italienische Ärzte zur Einarbeitung ihrer deutschen Berufskameraden zur Verfügung stellte und veranlaßte, daß das neue Medita ment, das bis jezt nur in Rom hergestellt wird, fostenlos an die Deutsche Klinik in Kassel abgegeben wird. Das italienische Volt darf sich einer solchen „Landesmutter“ freuen, aber auch das deutſche Volk weiß ihr Dank für ihren Einsatz, der über das eigene Volk hinaus auf die leidenden Menschen eines fremden Volkes gerichtet ist und so das Werk der Politiker, das freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und Italien, Den durch menschliche Bindungen festigt. Kranten zu helfen und den Frieden zu hüten waren von jeher Aufgaben der Frau . Beiden Aufgaben dient die Königin durch ihr Werk, fie wird so, indem sie ihre Fürsorge auch auf ein fremdes Volk erstreckt, um so mehr die U. F. wirkliche Mutter des ihrigen. Arbeitsmaiden fahren nach Nürnberg NSK In diesem Jahr wird sich erstmalig der Arbeitsdienst für die weibliche Jugend am Reichsparteitag aktiv beteiligen. Während in den vergangenen Jahren jeweils etwa 500 Führerinnen lediglich als Zuschauer für einige Tage in Nürnberg weilten, werden
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in wenigen Wochen auch 600 Arbeitsmaiden vor dem Führer stehen, als Vertreterinnen von 20 000 Arbeitsmaiden, die in den Lagern des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend Dienst tun. Am Tag des Arbeitsdienstes werden wie in den früheren Jahren in der Feierstunde auf der großen Zeppelinwiese Zehntausende von Arbeitsmännern vor ihrem Führer Zeugnis ablegen von ihrem Glauben, ihrem Willen und ihrer Einsatzbereitschaft, und in diesem Jahr werden die Arbeitsmaiden dabei sein, werden gemeinsam mit ihren Kameraden das Feierlied der Arbeit dem Führer als Gelöbnis und Versprechen singen. In einer ihnen gemäßen Form find die Maiden an der Feierstunde beteiligt. Außerdem sind wieder 500 Führerinnen als Zuschauerinnen in Nürnberg, und all diese 1100 Angehörige des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend werden in einer kleinen Zelt= stadt wohnen, die von den Arbeitsmännern in der Nähe der Zeppelinwiese aufgeschlagen wird. Mit den Sonderzügen der Gaue oder mit den Arbeitsdienstsonderzügen werden sie am 3. und 5. September nach Nürnberg kommen, erwartungsfroh und freudig gespannt auf die Tage, die ihnen Kraft und Mut geben werden für Z. ihre Weiterarbeit.
Werbeblatt des Reichsmütterdienstes NSK Wohl jede deutsche Frau weiß heute, daß es im Rahmen des großen Deutschen Frauenwerkes den Reichsmütterdienst gibt, deſſen besondere Aufgabe die Heranbildung von körperlich und seelisch tüchtigen Müttern ist, die überzeugt sind von den hohen Pflichten der Mutterschaft, die erfahren sind in der Pflege und Erziehung ihrer Kinder und die ihren haus und volkswirtschaftlichen Aufgaben gewachsen sind. Aber wohl noch nicht jede deutsche Frau weiß, wie nun im einzelnen die Arbeit dieser Abteilung des Deutschen Frauenwerkes aussieht, wie der Reichsmütterdienst sein Ziel erreicht. Darum ist jetzt von der Reichsstelle des Deutschen Frauenwerkes ein Werbeblatt herausgegeben werden, das dies weite Arbeitsgebiet in übersichtlicher Weise mit Bildern und knappen, klaren Worten darlegt. Wir lesen da von den verschiedenen Lehrgängen des Reichsmütterdienstes, die in der Stadt in ständigen Mütterschulen, auf dem Lande in Form von Wanderlehrgängen durch= geführt werden und die Gebiete der Haushalt= führung wie Kochen, häusliche Näharbeit, Waschen und Plätten, der Gesundheitspflege (Säuglingspflege und allgemeine Gesundheitsund häusliche Krankenpflege) wie auch der Erziehungslehre, Heimgestaltung und Voltsund Brauchtumspflege umfassen. Jede deutsche Frau und jedes deutsche Mädel über 18 Jahre kann an diesen Lehrgängen teilnehmen, die sich über 12 auf 10 Abende verteilte Doppelstunden erstreden. Die Anmeldung erfolgt in der Geschäftsstelle der NS.-Frauenschaft oder bei der Kreissachbearbeiterin für Mütterschulung der jeweiligen Mütterschule. Der Preis eines Kurses beträgt auf dem Lande 2 bis 3 RM., in
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NSK Folge 188 der Stadt 3 bis 5 RM., kann jedoch in besonderen Fällen ermäßigt werden. Größere Lehrgänge von 4-6 Wochen Dauer für Bräute der 44 , SA. und der Wehrmacht finden in Heimmütterschulen oder Bräuteschulen eröffneten Mütterſchule in wie zB. der neu Oberbach in der Rhön statt, die auch solchen Müttern zur Verfügung stehen, die neben der hausmütterlichen Ertüchtigung hier Erholung und Ausſpannung suchen. Zur Teilnahme an Lehrgängen in diesen Schulen meldet man sich des Deutschen direkt bei der Reichsleitung Frauenwerkes, Abt. Reichsmütterdienst, Berlin W 35, Derfflingerstr. 21 (Tel. 21 82 11 ) . Die Kosten für diese Schulung einschließlich betragen pro Tag pflegung und Unterkunft RM. 3,-. Auch hier kann RM. 2,80 bis wer= selbstverständlich Ermäßigung gewährt den, damit die Teilnahme an einem solchen Kursus in keinem Falle am Beitrag scheitert. In der großen, ebenfalls neuen Reichsmütkerschule in Berlin-Wedding erhalten die Lehrfräfte des Reichsmütterdienstes legte vertiefende weltanschauliche Schulung und einheitliche prat tische Ausbildung. Gleichzeitig ist sie die Müt terschule des Kreises Wedding. Der Ruf des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk ergeht an jede deutsche Frau. Keine soll sich ausschließen aus dieser großen Gemeinschaft, in der sie über alle fachlichen Fertigkeiten hinaus, die zu einer tüchtigen deutschen Hausfrau gehören, die Maßnahmen unseres Staates verstehen und bejahen lernt, in der auch ihr die Verantwortung der Frau als Mutter ihrer Familie und Mithelferin am Aufbauwerk des neuen Deutſchlands zum Erlebnis wird. Das Flugblatt geht als Werbung für die Lehrgänge des Reichsmütterdienstes über die Gaue und Kreise bis in die kleinsten Ortse gruppen und soll die bereits erheblich gestiegene Anzahl der Kursteilnehmerinnen im fommenCI. den Winter noch erhöhen helfen.
Dreimal Hering! NSK Die Rezepte ſind dem Heft: „ Was eſſen wir heute zum Abendbrot?“ entnommen, das in Verbindung mit der Reichsfrauenführung vom Reichsausschuß für Bolkswirtschaftliche Aufklärung heraus. gegeben wurde. Fischwürstchen Entgrätete Heringe in Streifen geschnitten, Kartoffelkloßteig, Bacfett. Für den Kartoffelkloßteig benötigen wir 14 Kilogramm gefochte talte Kartoffeln, möglichst Pellkartoffeln, 1 bis 2 Eier oder etwas Milch, 150 g groben Grieß oder Mehl, etwas Salz, Muskat, Thymian oder Majoran. Die Kartoffeln werden gerieben und mit den übrigen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeitet, den man 1-2 Stunden ſtehen läßt, damit der Grieß bzw. das Mehl ausquellen kann. Nachdem der Teig flach gerollt und in kleine Stücke geſchnitten ist, werden die Heringsstreifen in den Teig eingerollt, so daß man kleine Würstchen erhält, die man leicht in Mehl oder Stoßbrot umdrehen und in der Pfanne backen, aber auch in kochendem Salzwasser garziehen lassen kann . Dazu Gemüsesalat, eingemachte Gurken oder rote Rüben, Tomatentunke oder Sauerkraut. Sauerkraut ist überhaupt eine gute Beikost zu Fisch.
16. August 1937 Fischpfannkuchen 2 Eier, 4 Eklöffel Mehl, 1/2 1 Waſſer oder entrahmte Milch, Salz, Bücklinge, Backfett. Man stellt einen Pfannkuchenteig her, mit dem man die Pfanne dünn ausgießt, gibt die entgräteten und zerteilten Bücklinge darauf, bedect dünn mit Teig und bäckt von beiden Seiten goldgelb. Statt des Eierkuchenteiges kann man einen Teig herstellen aus 250 g Mehl, etwas Salz, 1/2 1 Milch oder entrahmte Milch und 20 g Hefe, den man gut mischt. Man gibt die Büdlinge hinein und backt daraus dicke Pfannkuchen. Zu den Pfannkuchen gibt man Gemüse, dicke Tomatentunke oder friſchen Salat. Kalte Fischplatte 4 Salz oder Matjesheringe, Mayonnaise, 1-2 Eklöffel Tomatenmark. Die Mayonnaise wird hergestellt aus 1/2 1 Wasser, 50 g Kartoffelmehl oder Stärkemehl, 1 Ei oder Eigelb, 3-4 Eßlöffel Öl, Essig, Salz, Zucker, Senf, Pfeffer. Das Waſſer bringt man zum Kochen, gibt das falt angerührte Bindemittel zu, kocht glasig, gießt in eine falte Schüssel und rührt, bis die Masse lauwarm ist. Dann seht man die anderen Zutaten zu, rührt das Tomatenmark an die Mayonnaise und schmeckt mit roh geriebener Zwiebel ab. Die gewässerten Heringe werden gehäutet und entgrätet und in Filets geteilt. Die Heringsfilets werden auf eine Platte gelegt und mit der Mayonnaise übergossen, so daß die Fischstücke vollständig bedeckt sind. Dann verziert man die Platte mit feinen Heringsstreifen oder kleinen Fischstücken oder mit Gurken oder be streut sie mit feingehackten Kräutern.
Fallobst - unverwendbar ? NSK 3m Spätsommer, wenn die Bäume voller Früchte hängen, die kurz vor der Reife stehen, macht oft ein heftiger Wind, ein Gewitter manche Erntehoffnung zunichte. Das Obſt fällt ab, liegt auf dem Boden, und wie oft bleibt es dort liegen und verdirbt. Dies bedeutet nicht nur einen geldlichen Ausfall für den Besizer, sondern es gehen damit wertvolle Nahrungsgüter verloren. Denn auch das noch nicht ausgereifte Obst enthält schon wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Deshalb müſſen wir nicht nur die reifen Früchte verwenden, sondern auch das unscheinbare Fallobst. Besonders gilt dies für Apfel . Die unreifen Falläpfel eignen sich besonders gut zur Geleebereitung , enthalten sie doch die Gelierstoffe in reichstem Maße. Auch zu Kompott sind sie bekannt und beliebt. Sind sie halbreif, kann man aus ihnen Marmelade und Süßmost herstellen. Der Most wird dabei am besten mit reifen Apfeln, Kirschen oder Pflaumen versetzt. (Für die Herstellung im Haushalt ist dies sehr gut möglich, die gewerbdürfen nur ausgereifte lichen Mostereien Früchte verwenden.) Kampf dem Verderb auf allen Gebieten schließt auch ein, daß solch unscheinbares Gut, wie Fallobst, nicht nuklos auf dem Felde verdirbt, sondern von der Hausfrau verwendet wird zum Wohle ihrer Familie und damit ihres Volkes. L. K.-Str.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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der Schriftlettung: Ferncut: 11 00 Ead ., 6. m. b. H., B., Ringen • Berlin Berlin 63 68, Zahlungen Rub na in 4454) zu richten
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Partei-Korreſpondenz
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Wets ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDUB
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„ Schönheit der Arbeit “
Schönheit der Arbeit“ nicht_Zusatz1 gut behüteter Arbeitskraft ― Enthüllungen durch den Rechenstift ndern ſozialiſtiſche Pflicht
der Arbeit" ist in ganz Ifstümlicher Begriff gewor= Beweis dafür, daß er vom de, daß ein Anstoß genügte, Selbstverständlichkeit aufzuerung „ Macht Eure Betriebe ich für alle Betriebsführer. ossen bedeutet die Durchfüherung lediglich die gewohnte Dienstpflicht . Gauberichten ist allerdings le Betriebsführer, die erst in rtei beitraten, scheinbar von Irbeit" noch nichts gehört ht deshalb der Ruf mit be= lichkeit. Der Beitritt zur jöhten Einsatz in jeder Hins ichtig, den Beurlaubten ge= bewilligen. Es ist ebenso aubten die Teilnahme an ermöglichen bzw. zu erleichDiesem Einsatz sollen die gehrer nicht vergessen, daß der Gesichtspunkten von Schöngeformt werden muß , weil inglichsten Aufgaben ist. Im Igschaft nur einige Tage ; im st sie das ganze Jahr hinFahrt kann meist nur ein ft genießen; ""Schönheit nmt sofort allen BeJute ! wendig, daß alle Verbesse= 1 gleicher Zeit vorgenommen Infang muß gemacht werden. nicht nötig und vermeidbar, Rittel anzulegen. Meistens usammenarbeit mit der Gee Ausgaben viel erreichen. verk bei der Verwirklichung Arbeit" ist auf die Erhalg des Gesundheitszustandes lenken. Peinliche Saubercht, einwandfreie künstliche
Beleuchtung, gesunde Luft, moderne sanitäre Anlagen, Bade- und Umkleideräume : das sind die Hauptpunkte, auf die es ankommt ! Der Betriebsführer ist als Offizier der Arbeit zugleich auch Treuhänder der Volksgesundheit. Eine schönere Lebensaufgabe tann es für ihn nicht geben. Von einem Betriebsführer muß verlangt werden können, daß er außerdem gut rechnen kann. Nun soll er einmal rechnen : Wenn durch seine attive Mitarbeit alle Forderungen hin· sichtlich "9 Schönheit der Arbeit" erfüllt sind, muß ohne Zweifel eine erhebliche Steigerung der Leistungsfähigkeit, eine Verminderung der Krankheitsfälle und unbestreitbar auch eine Verlängerung des arbeitsfähigen Lebensalters bei der gesamten Gefolgschaft eintreten. Es ist bestimmt keine Übertreibung, wenn man durchschnittlich eine Verlängerung der menschlichen Arbeitskraft um ein Jahr ansett. Und nun kommt das Rechenexempel : 15 Millionen Volksgenossen arbeiten heute bestimmt unter mehr oder weniger verbesserungsfähigen Umständen. 15 Millionen Arbeitsjahre gehen -so kann man rechnen dem deutschen Volk in einer Arbeitsgeneration von rund 40 Jahren verloren. Wenn das Durchschnittseinkommen
Der Reichskriegsopferführer besucht Budapest Auf Einladung des Präsidenten der ungarischen Frontsoldaten und Kriegsopfer NSK Berlin, 17. August. Auf Einladung des Präsidenten der ungarischen Frontsoldaten und Kriegsopfer, Dr. Ar = vadfalvi , begibt sich der Reichstriegsopferführer, Pg. Oberlindober , mit seinen nächsten Mitarbeitern und den Gauamtsleitern der NSKOV. aus Berlin, Ostpreußen, Sachsen und Württemberg nach Budapest. Der Reichsfriegsopferführer wird mit seinen Begleitern in Budapest den Feiern des Stephan stages beiwohnen.
NSK Folge 189 mit jährlich 2000 Mark und der Wert der Produktion mit dem fünffachen Betrage angenommen wird, so beträgt der Verlust pro Generation 150 Milliarden Mart oder pro Jahr rund 4 Milliarden Mark !! Wenn alle sonstigen Verluste durch Krankheit uſw. hinzugerechnet werden, dann steigt der Produktionsverlust auf mindestens 7½ Milliarden Mart jährlich! Das deutsche Volk hat für rund 2½ Millionen Arbeitsinvaliden zu sorgen. 72 Milliarden Mark bedeuten eine Rente von 3000 Mark jährlich für jeden dieser Arbeitsinvaliden. Mit einem Schlage wäre also die Frage der Altersversorgung ohne jede neue Belastung des ein-
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17. August 1937 zelnen gelöst. Das heißt : wenn „ Schönheit der Arbeit“ hundertprozentig verwirklicht wäre !! Wenn! Wir wissen, daß wir alle keine Engel" sind und daß der Abstand zwischen Ideal und rauher Wirklichkeit noch immer groß ist, wohl auch nie gänzlich beseitigt werden kann. Wir wissen aber weiter, daß im gemeinsamen Zuſammenwirken aller Maßnahmen sozialer, volksgesundheitlicher und rechtlich-politischer Natur durch den guten Willen entſcheidende Arbeit geleistet werden kann. Nicht die zahlenmäßige „ Gewinnquote“ soll dabei den Ausschlag geben, sondern die Erhöhung desjenigen Kontos, das durch die Begriffe Leistung Pi. und Arbeitskraft gekennzeichnet ist.
Gestern Moor – morgen Erbhof SA. schafft Bauerndörfer im Emsland Zukunftsheimat eines frohen Geſchlechts Kultivierungsarbeiten in Deutſchlands „ Pontiniſchen Sümpfen“
NSK Emsland - noch bis vor wenigen Jahren ein unbekannter landschaftlicher Begriff für die meiſten Deutſchen ! Endlos dehnen sich in diesem Landstrich in des Reiches Nordwestmark von der Grafschaft Bentheim bis zur oftfriesischen Grenze die Moor- und Heideflächen. Als ein gewaltiges Bollwerk der Natur lagert sich zwischen der holländischen Grenze und der Ems das Bourtanger Moor in einer Breite von etwa 50 Kilometer und einer Länge von etwa 120 Kilometer. Dieses größte deutsche Hochmoor bildet seit Jahrhunderten die natürliche Scheidewand zwischen dem volfreichen, agrarisch hochentwickelten Holland und dem dünn besiedelten westlichen Teil der Provinz Hannover. Während die „Mijnheers“ es verstanden haben, in dem holländischen Teil dieses gewaltagen Moorgebietes seit der Mitte vorigen Jahrhunderts in jahrzehntelanger, unentwegter Arbeit ein neues Kulturland mit zahlreichen sogenannten Veenkolonien zu erschließen, blieb die um die Jahrhundertwende auf deutscher Seite einsehende Kultivierung dieses Landstriches ein Versuch, der zu keinem nach haltigen Ergebnis führen konnte, weil der notwendigen Entwässerung eine planmäßige, großzügige Durchführung nicht zuteil wurde. Aber der früher von den Holländern im Hinblick auf das unerſchloſſene links- und rechtsemsische Moorgebiet geprägte häßliche und ge= hässige Sat : ,,Dort, wo die Kultur aufhört, beginnt Deutschland", hat in unseren Tagen seine Berechtigung eingebüßt. Das Emsland, dieser am dünnsten besiedelte Landstrich unseres Vaterlandes, hat aufgehört, ein Niemandsland zu sein, in dem die unbezwingbare Urnatur waltet. Seit Jahr und Tag stehen in dem ſüdlichen und mittleren Teil des Bourtanger Moores die erdbraunen Kolonnen des Reichsarbeitsdienstes auf Vorposten, um im nimmermüden Kampf aus Moor und Heide fruchtbaren Nährboden der Nation zu schaffen. Die Schlacht, die unsere waderen Arbeitsdienstmänner in ihrem schmucken , mit dem Emsland-
streifen gezierten Ehrenkleid in den Moorgebieten links und rechts der Ems täglich und stündlich schlagen, ist das Verdun der Große Flächen neuer Spaten geworden. fruchtbarer Ackerfluren hat der Reichsarbeitsdienst bisher auf einem in Kultivierung genom= menen Ödlandsgebiet von rund 50 000 Hektar geschaffen. Zahlreiche schmude Siedlungsbauten sind auf braunem Moorboden entstanden, Landstraßen, Brücken und Wehre sind gebaut worden, und Tag für Tag wird die Angriffsfront gegen das Moor durch planmäßigen Einsah erweitert. Im nördlichen, nach der ostfriesischen Grenze hin gelegenen Teil des Emslandmoores haben sich zu dem Arbeitsdienst im Kreise AschendorfHümmling die Männer der SA. gesellt, die hier seit nunmehr drei Jahren den Kampf gegen Stück für Moor, Wasser und Heide führen. Stück haben sie bislang aus dem braunroten Fell dieses Niemandslandes geriſſen, es umgefuhlt, Gräben zur Entwässerung gezogen und so in harter Arbeit aus der Moorwüste neue blühende Fluren, saftige Wiesen und Bauerndörfer geschaffen . Eine besondere Anerkennung und Würdigung wurde den SA .-Männern im Moor dadurch zuteil, daß der Führer seiner Emsland-SA. im vorigen Jahr das „ Emsland-Haus“ zum Ge= schenk machte, das in unmittelbarer Nähe der holländischen Grenze unweit des Gefangenenlagers Neu-Sustrum errichtet worden ist und durch Reichsstatthalter Röver im Oktober 1936 geweiht wurde. Aus allen deutschen Gauen sind die SA.-Männer, die in der Einsamkeit des Bourtanger Moores ihren Wachdienst verrich ten, zusammengekommen. Ein Band der Kameradschaft und Manneszucht umschlingt alle. Hier im Niemandsland, wo keine Belastung mit einer Tradition anderen Geistes gegeben ist, wird von Grund auf das Leben nationalsozialistisch ge= baut, und in diesem Geiste wachsen Menschen und Lebensordnung. Hier in der Grabenkame= radschaft von Sumpf und Moor wird der wahre deutsche Sozialismus geformt und verwirklicht. Von den insgesamt zur Kultivierung vom
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NSK Folge 189 Staat angekauften 13 000 Hektar Ödland warden bislang in harter Arbeit rund 1500 Het = tar für Siedlungszwecke nuzbar gemacht. Kartoffel- und Roggenfelder und Wiesen dehnen sich dort, wo sonst Moortümpel fümmerliches Riedgras weite Flächen deckten. Über schwankendem Grund hinweg wurden in einer Gesamtlänge von mehreren Kilometern feſte Straßen und Wege gebaut und Entwässerungsgräben gezogen. Etwa 40 gesunde Bauernfamilien konnten bis heute in dem durch den Pionierdienst der Emsland-SA. erſchloſſenen Neuland auf eigener Scholle angesiedelt werden. Zweigeschlossene Bauerndörfer mit Siedlungsbauten, umgeben von Zier- und Nuz= gärten, grüßen unweit der Lager Börgermoor und Aschendorf heute da, wo einſt unwirtliches Moor sich erstreckte. Diese neu geschaffene Sied-
Auslandslehrer
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17. August 1937 lung ist das Werk der Männer von der Pionierstandarte der SA. - Gruppe Nordsee. Es wird für alle Zeiten einen Markſtein in der Geschichte der Neubildung deutschen Bauerntums bilden. Jeder Bauernhof hat auf dem erschlossenen Gelände eine Mindeſtgröße von je 12 Hektar. Im Mittelpunkt der neugeschaffenen Bauernsiedlungen werden dann später die Lager der Emsland-SA . stehen. Land der Zukunft! Gestern Emsland Moor heute Land morgen Erbhof! Nur eine Frage der Zeit wird es ſein, daß das Land links und rechts der Ems, Deutschlands Pontinische Sümpfe, wo der Schweiß deutscher Männer in Strömen gefloſſen ist, ein blühender Garten geworden ist. Dann wird das tote, troſtlose Moor von einst die neue Heimat eines Dr. Mm. glücklichen Geschlechtes sein.
im Deutſchlandlager
Ausrichtung in der Heimat für die Arbeit in der Fremde - Weltanschaulicher Nückhalt für die auslandsdeutſche Schule NSK Die Deutschen im Auslande haben faſt in allen Ländern der Welt als Bürgen ihres Gemeinschaftssinnes seit Jahrzehnten Schulen errichtet und sie über Krieg und Nachkriegszeit hinübergerettet oder nach dem Kriege mit unbesiegbarem Aufbauwillen wiedererrichtet. Die deutschen Auslandslehrer haben alle diese Schulen angefangen und aufgebaut in mühseliger Kleinarbeit, nur zu oft im Kampfe mit finanziellen Nöten, politischen und rechtlichen Widerständen. Die bewährte Leistungsfähigkeit des deutschen Erziehers aber hat alle Schwierigkeiten überwunden, so daß heute ein blühendes und würdiges deutsches Schulweſen in der Welt deutſche Kultur und deutſche Arbeit vertreten kann. Wir müssen uns überlegen, daß in den Städten der Fremde meist nichts als die deutsche Schule steingewordener Zeuge deutschen Wesens ist, und die deutsche Auslandsſchule ſomit zum Wohle des Anſehens unserer Gesamtnation der sorgfältigsten Aufmerksamkeit und Fürsorge der Heimat bedarf. Wenn auch noch viel, ſehr viel für die Geſtaltung der äußeren Verhältniſſe unserer Auslandsschulen geschehen muß, um sie des Dritten Reiches würdig zu machen, so ist doch noch vordringlicher die Sorge für den Geist, aus dem heraus in ihnen gewirkt wird . Dieſe Sorge hat uns alle Schwierigkeiten überwinden laſſen, die sich aus der Weite der Entfer = nungen und der unendlichen Verschiedenartigkeit der Verhältnisse in all den Ländern, in denen deutsche Auslandsschulen stehen, ergeben; sie hat uns auch die bedauerlichen und unverantwortlichen Widerstände überwinden laſſen, an denen es im Anfange durchaus nicht gefehlt hat. Heute sind die Ausreichsdeutschen Lehrer i m zusammenge = geeint und lande schlossen im Gau Ausland des NSLB . Die reichsdeutscher Tagungen der alljährlichen
Lehrer im Ausland sind seit 1933 schon Tradition geworden. Sie haben bisher in erſter Linie die Aufgabe gehabt, die Einheit der Auslandslehrer, ihre Verbundenheit mit der ganzen im NSLB. verkörperten deutschen Erzieherſchaft, ihr Verbundensein mit der ganzen Bewegung durch die Auslandsorganisation der NSDAP. zu bezeugen und zu verfestigen. In dieſem Jahre aber wurde bewußt von der Form der üblichen Tagungen abgegangen ; denn nun sollen unsere Auslandslehrer, die zurzeit ihren Heimaturlaub im Deutschen Reich verleben, die nationalsozialistische Gemeinschaft in der Ge= meinsamkeit des Lagerlebens selbst erleben, sollen in Tailfingen, dieſem hübschen Stück deutschen Landes, einmal ganz zusammenwachsen zu menschlicher Kameradschaft. Da werden Erzieher, die sonst auf einige Duzend Länder verſtreut und oft viele Tausende von Kilometer voneinander getrennt sind, sich kennenlernen, Erfahrungen austauschen, die gemeinsamen Ziele und Wege ihrer Arbeit klären, und vor allem den Rhythmus der neuen Zeit selbst erleben. Sie werden mit neuen Erkenntniſſen und vertiefter Einsicht über das Wesen nationalsozialistischer Erziehung an ihre Schulen im Auslande zurückkehren und dort je nach den gegebenen Verhältnissen auslands . deutsche National = Jugend zu sozialisten, ausländische Jugend die ja auch gerne auslandsdeutsche Schulen besucht aber zu tüchtigen Angehörigen ihres Volkes und zugleich zu verständigen Freunden unseres Wesens erziehen. Das Deutschlandlager der deutschen Auslandslehrer wird seinen Zweck dann erreicht haben, wenn es Auslandslehrer und Inlandslehrer unter dem Geseg unseres gemeinſamen Dienſtes in der durch die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung ge= einten Nation untrennbar verbindet, B. Eichinger.
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Etwas Volkstum
gefällig ?
Nur ,,gesinnungstüchtige Touristen" in der UdSSR - Amerikanische Professoren beim Studium sowjetrussischer Nationalitätenprobleme Museumsfassade und Wirklichkeit
NSK Nur ,,gesinnungstüchtigen_Touristen " werde offenbar die Einreise in die Sowjetunion erlaubt, erklärte kürzlich die ,,,New York Times“ enläßlich der Tatsache, daß Moskau wieder einmal fünfzehn Amerikanern die Einreiſe in das ,,Sowjetparadies" versauert hatte. Zu den „, ge= Toungstüchtigen " Reisenden gehörte in diesem Falle Herr Samuel Untermeyer , der vom Haß gegen Deutschland lebt und deshalb in Moskau naturgemäß willkommen ist. Außer ihm gibt es aber manchmal noch ane ständige Demokraten von drüben, über deren Gefinnung selbst die Ruſſen im Zweifel ſein mögen. Sie gehen zuweilen durch die Masche und ihnen gefällt es dann für gewöhnlich, die Reiseroute des sowjetrussischen Intourist-Büros gelegentlich durchbrechen zu wollen. Denn natürlich finden sich auch unter sowjetfreundlichen amerikanischen Pädagogen eine ganze Reihe von braven Demofraten, denen die Besichtigung der Fassaden eine etwas zu kostspielige Anlage für ihre guten demokratischen Dollars ist. Für diese Zwecke hat die sowjetrussische Reisepropaganda einige Museumsstüde bereitgestellt, die den Vorteil aller Museumsstücke in sich bergen : erstens nämlich, daß sie alt sind, und zweitens, daß man, weil sie alt sind, für sie jedenfalls nicht mehr verantwortlich gemacht werden kann. Zu diesen, den Amerikanern immer wieder gern vorgeführten Museumsstücken gehören Volkstums enklaven , die zudem noch den Vorteil haben, daß man sie als Beispiele bolschewistischer volkstumspolitischer Duldsamkeit hinstellen kann. Wenn also der eine oder andere amerikanische Reisende die fortwäh rende Besichtigung des sowjetrussischen Fortschritts" satt hat, dann ist der Intourist-Agent schnell bei der Hand und fragt : wie also wär's einmal mit ein wenig Volkstum ?
Diese Frage ließ fürzlich eine Gruppe ameri= tanischer Pädagogen keineswegs unbeantwortet . Ja, durch diese Frage entdeckte sie erst den eigentlichen Sinn ihrer Reiſe : nämlich das Studium der Nationalitätenprobleme in der Sowjetunion. Nicht so zwar, daß sie nach der „Freiheit“ und „ gesetzlichen Verankerung“ der Nationalitäten in der Union gefragt hätten, sondern in jenem veralteten Sinne der Kenntnisnahme von Problemen , die es im alten Sie begaben Europa „ nun eben noch gibt “. sich also nach Erivan in der kaukasischen Sowso meldete es der Moskauer jetrepublik und ,,intereffierten" sich für die alte Rundfunk armenische Kunst und die historischen Bauten der Umgebung. Das wäre soweit in Ordnung , wenn die russischen Sender nicht am gleichen Tage die Ungeschicklichkeit begangen hätten, sich mit den dortigen Volkstumsverhältnissen ebenfalls zu befassen und sich auch für sie zu interessieren ".
Sie befaßten sich mit den in Baku und Erivan stattfindenden Prüfungen für die Aufnahme in die Hochschulen und stellten fest, „ daß die dortigen Schulen die Verfügung der Regierung nicht richtig aufgefaßt haben ", das ließe sich ohne weiteres aus den „ katastrophalen Kenntnissen der Schüler in der ruſſiſchen Sprache feſt= stellen". Die Sender befaßten sich zugleich mit der kaukasischen Presse und verhöhnten deren geringe Kenntnis der russischen Sprache . Das ist in der Tat ein neuerliches, unwiderlegliches ,,Bekenntnis" zur sowjetrussischen Volkstumsautonomie. Nur eben, daß sich die amerikaniſchen Päda= gogen für die historischen Bauten der Umgebung und die alte Volkskunst in Erivan am gleichen Tage intereſſierten und ohne Zweifel kaum , nachdem sie nach USA. zurückgekehrt sind, sich auch bereits über die ,,unzweifelhafte Duldsamteit Moskaus gegenüber den Nationalitäten“ in der UdSSR. bestätigend äußern werden haben sie doch die diesbezüglichen Muſeumsstücke in aller Freiheit besichtigen dürfen , während die sowjetrussischen Sender, was ja die Amerikaner schließlich nicht wissen konnten , im gleichen Augenblicke im Begriff waren, die mangelnde Ruſſifizierung in diesen Gebieten ausdrücklich festzustellen.
Abschluß der Austauschlager des NS.-Lehrerbundes Bekenntnisfeuer auf dem Iſerberg in Mecklenburg NSK Bayreuth, 17. August. Auf dem am Ostseestrand gelegenen Iserberg fand in einer eindrucksvollen Kundgebung der Abschluß der Austauſchlager des NS.-Lehrerbundes statt, die der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler, am 17. Juli in der Weihehalle des Hauses der Deutschen Erziehung eröff= net hatte. Mit der Feier auf dem Iſerberg kam noch einmal zum Ausdruck, was die 5000 Erzieher in den 77 Lagern an den Grenzen des Reiches als echtes deutsches Volkstum erlebt hatten. Der Reichsschulungswalter des NSLB. , Wolf, betonte in seiner Rede am Feuer : Die Erzieherschaft im Reich und im Grenzland wie auch außerhalb der Reichsgrenzen stehe auf Vorposten im Kampf um das deutsche Volkstum und ſei bereit zum Einsatz aller Kräfte für diese Aufgabe. Der Reichsschulungswalter unterstrich so= dann die Bedeutung der nordischen Heimat des deutschen Menschen von der Urväterzeit an und die deutsche Sitte und Art, die mit dem Blutstrom überall dorthin gedrungen ist, wo deutsche Menschen leben.
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Abschluß der Austauschlager des NS.-Lehrerbundes Bekenntnisfeuer auf dem Iserberg in Mecklenburg
NSK Bayreuth, 17. August. Auf dem am Ostseestrand gelegenen Iserberg fand in einer eindrucksvollen Kundgebung der Abschluß der Austauschlager des NS.-Lehrerbundes statt, die der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler, am 17. Juli in der Weihehalle des Hauses der Deutschen Erziehung eröff= net hatte. Mit der Feier auf dem Iserberg kam noch einmal zum Ausdruck, was die 5000 Er= zieher in den 77 Lagern an den Grenzen des Reiches als echtes deutsches Volkstum erlebt hatten. Der Reichsschulungswalter des NSLB. , Wolf, betonte in seiner Rede am Feuer : Die Erzieherſchaft im Reich und im Grenzland wie auch außerhalb der Reichsgrenzen stehe auf Vorposten im Kampf um das deutsche Volkstum und ſei bereit zum Einsatz aller Kräfte für diese Aufgabe. Der Reichsschulungswalter unterstrich sodann die Bedeutung der nordischen Heimat des deutschen Menschen von der Urväterzeit an und die deutsche Sitte und Art, die mit dem Blutstrom überall dorthin gedrungen ist, wo deutsche Menschen leben.
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NGK
Volk
und Bauer
Gonderdienst
Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Frontoffiziere
der
Erzeugungsschlacht Diplomlandwirte tagen in Berlin
Bom 20. bis 22. August finden in Berlin in Ber bindung mit Kongreffen der Internationalen Bereinis gung der akademisch gebildeten Landwirte, Rom (FITA) Reichstagungen des Reichsbundes Deutscher Diploms Landwirte tatt in Anwesenheit des Reichsführers ft, Diplomlandwirt_Heinrich Himmler, und des Reichs bauernführers R. Walther Darré. Der nachfolgenbe Artikel schildert die Tätigkeit des Diplomlandwirts braußen an der Front, in der Kreisbanernſchaft. NSK „Was hat denn eigentlich solch ein Diplomlandwirt draußen auf dem Lande zu tun? so fragt mit etwas skeptischem Lächeln ein Städter. Für ihn ist diese Einrichtung des Diplomlandwirts, fein Studium und später feine Stellung draußen auf dem Lande ein Buch mit sieben Siegeln oder eben eine von den vielen neuen unnötigen Einrichtungen. Und wie er, so denken auch viele andere Menschen in der Stadt über den, der da heute draußen in der Praxis, an der Front der Erzeugungsschlacht steht und durch sein theoretisches und praktisches Wissen, mit seiner Kenntnis von der Notwendigkeit der Maßnahmen, die heute zur Erzeugungssteigerung getroffen werden, das zu beiträgt, sie zu verwirklichen. Wie ganz anders sieht die Arbeit des Diplomlandwirts draußen in der Praxis aus, als fie fich der Laie vorstellen kann ! In den verſchiedensten Stellungen ist der Diplomlandwirt tätig, als Stabsleiter in der Kreisbauernschaft, als Landwirtschaftslehrer, Wirtſchaftsprüfer, Tierzuchtinspettor usw. Es gibt faum ein Ges biet der landwirtschaftlichen Praxis und Wiſſenschaft, in dem die Diplomlandwirte nicht als Mittler zwischen Wissenschaft und Praxis dienen! Ihre Arbeit ist Arbeit am Bauerntum, und gerade sie sind besonders geeignet zu dieſer Arbeit, weil sie ja in in den meisten Fällen selbst aus dem Bauerntum stammen und daher alle Nöte und Sorgen der Menschen, die sie zu betreuen haben, genau kennen. Ein Beſuch in einer solchen Kreisbauernschaft mag dies bes träftigen. Das " Mädchen für alles“ in der Kreisbauernschaft ist der Stabsleiter. Er muß nicht nur Rechtsanwalt und Steuerberater, er muß auch Sachverständiger und Richter in allen wirtschaftlichen und praktischen Dingen sein. Auf ihm ruht die ganze Schwere der Verwaltungsarbeit in seinem Kreise, und er hat dafür zu sorgen, daß die so unbedingt notwendige Verwaltung nicht in Bürokratie ausartet, sondern daß fie immer von dem Bauern als erforderlich anerkannt und verstanden wird. Was gibt es nicht alles für Dinge, die an ihm herangetra= gen werden, ihn belasten und doch erledigt werden müssen, um den engen persönlichen Kontakt
mit den Menschen, die er betreut, herzustellen und zu erhalten. In dem einen Falle zum Beis spiele muß er einen Streit zwischen zwei Bauern schlichten, in einem anderen Falle wieder ist der Bater nicht einverstanden mit der Gattenwahl seines Sohnes, und nun, 1teber Stabsleiter, rate du doch dem Jungen! Es bedeutet, wie gefagt, oft eine Belastung für den Stabsleiter, aber gerade in all den Kleinigkeiten, mit denen die Bauern zu ihm kommen, drückt sich das Vertrauen aus, das sie zu ihrem Stabsleiter haben. Dieses Vertrauen, das unbedingt da sein muß, ist vielleicht noch wichtiger bei dem Landwirtschaftslehrer ; er muß den Bauern davon überzeugen, daß es heute unerläßlich ist, daß sein Sohn die Landwirtschaftsschule besucht. In den meisten Fällen wird dann der Bauer von sich aus einsehen, wie wertvoll ein solcher Besuch gewesen ist. Zwei Winterhalbjahre hindurch dauern die Kurſe, in denen Jungen und Mädel all das lernen, was heute von ihnen als fortschrittliche Landwirte gefordert wird. Da ist bei den Jungen die Düngungslehre, Pflanzen- und Sortenkunde, neuzeitliche Acerbaumethoden, Maschinenanwendung und nicht zuletzt auch die Bauerngeschichte, entwickelt aus der Geschichte des Kreises, zu nennen. Die Mädel wiederum bilden sich in der Hauswirtschaft aus, sie lernen bessere und gesundere Ernährungsmethoden kennen und tragen mit dazu bei, daß das Landvolk neuzeitlicher und gesunder lebt. Hier schließen sich manche Freundschaften zwischen Lehrer und Schüler, die nachher in der praktischen Arbeit sich äußerst segensreich auswirken. Der junge Mensch, der durch die Schule gegangen ist und erkannt hat, wie wertvoll und notwendig das weitere Lernen hier gewesen ist für ihn, wird später als Wirt auf ſeinem Hofe allen neuen Methoden williger ſein Ohr leihen als der, der in seiner Landwirtschaftsschulzeit nicht die Erfahrungen und Wirkungen neuzeitlicher Wirts ſchaftsmethoden kennengelernt hat. Wichtig sind diese persönlichen Beziehungen auch für den Landwirtſchaftslehrer und Diplomlandwirt in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsberater. Denn hier überzeugt eigentlich nur das Beiſpiel den Bauern. Wenn er sieht, daß die ihm in den Versammlungen des Winters anempfohlenen Maßnahmen und Methoden in der Praxis wirklich hervorragend fich bewähren, dann wird er auch gern zur Umstellung auf seinem Hofe bereit sein. Deshalb ist eine der Haupttätigkeiten des Wirtſchaftsberaters
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NSK Folge 189 die Anregung von Versuchen in jedem Dorf. Ein fortschrittlicher Bauer, meist ein früherer Schüler der Schule, stellt sein Land zur Ver fügung und sorgt auch dafür, daß alles nach den Anordnungen des Wirtschaftsberaters ges tan wird. Auf diesen Versuchsfeldern können die Bauern dann an den Sonntagvormittagen fich davon überzeugen, welche Wirkung eine richtige und entsprechende Düngung hat, wieviel beſſer das Getreide aus einem guten Saatgut steht und welche neuen Pflanzen, deren Anbau im Rahmen des Vierjahresplanes in der Landwirtschaft gefordert wird, sich in dieser
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17. August 1937 Gegend besonders gut eignen, Der Wirtschaftsberater wird immer gern bereit sein, auf jedem einzelnen Hof die Beratung weiter zu führen und mit dem Bauer gemeinsam die Umstellung seines Betriebes vorzunehmen. So ist der Diplomlandwirt Mittler zwischen Theorie und Praxis. Auf Grund seiner Ers ziehung aber muß er heute auch der politische Führer werden, der durch sein Auftreten und feine Persönlichkeit dem Bauern die Notwendigkeit aller Maßnahmen aus der beson deren Lage unſeres Vaterlandes heraus vers ständlich macht.
Handwerk
gepfuſcht
Zufälligkeiten von Regen und Trockenheit ausgeschaltet — Versuche durch das Reichsfuratorium der Technik in der Landwirtschaft - Vorarbeiten für den Reichsberegnungsplan durch 147 Niederschlagskarten NSK Mit dem Beginn der Ernte, mit dem Abschluß des alten Wirtschaftsjahres macht auch der Bauer Bilanz über die von ihm geleistete Arbeit. Immer wieder muß er dann feststellen, daß er von sich aus nichts unversucht gelaſſen hat, um zu möglichst hohen Erträgen zu kommen, daß die natürlichen Verhältnisse ihm dann aber doch einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, so daß die Erträge geringer ausfielen, als er es eigentlich erwartet hatte. Die größten Sorgen machen ihm vor allem die Regenverhältnisse, die nicht selten immer gerade anders find, als es erwartet wird. In der Zeit des Wachstums der Pflanzen brauchen sie Feuchtigkeit, und zur Ernte sieht es der Bauer am liebsten, wenn trockenes Sonnenwetter herrscht. Oft ift es aber gerade umgekehrt. Zuviel Trodenheit in den Wachstumsmonaten und zuviel Feuchtigkeit, wenn die Frucht ausreifen soll und die Ernte einsett, können die Arbeit eines ganzen Jahres zunichte machen. Da wir aber heute darauf angewieſen ſind, auf jeden Fall Höchſterträge zu erreichen, ist man bestrebt, auch diese Zufälligkeiten von Regen und Trockenheit auszuschalten, auch die Feuchtigkeitszufuhr zur Pflanze künstlich zu beeinfluſſen. Zwei Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung : Einmal die Entwässerung und dann die Bewässerung, insbesondere die Beregnung. Die Entwässerung fezt überall dort ein, wo in Niederungen an Flüssen usw. Wiese und Ader ständig unter großer Feuchtigkeit stehen. Kommt zu dieser natürlichen Bodenfeuchtigkeit noch viel Regen hinzu, so sieht es meistens mit der Ernte schlecht aus. Nur ein gut angelegtes Entwässerungssystem kann hier vorbeugend wirken. Wie das Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft in seinem neuesten Bes richt mitteilt, sind die von ihm im Laufe des letzten Jahres durchgeführten Versuche über die Go Entwässerung sehr erfolgreich gewesen. fonnte bei einer Versuchsfläche, die noch bis Ende März völlig unter Wasser stand, durch eine Pumpenanlage das Grundwasser während des ganzen Sommers unter dem Normalstand gehalten werden, so daß die Bodenfeuchtigkeit immer den jeweiligen Niederschlägen ent-
sprechend - den für den Pflanzenwuchs gün. stigsten Grad hatte. Bei einer Versuchsfläche, die so behandelt wurde, gelang es im Jahre 1936, den Heuertrag um rund 34 dz je ha und den Roheiweißertrag um 1 dz je ha zu erhöhen. Ein erfreulicher Beweis für eine Ertragssteigerung, die durch eine sachgemäße Entwässerung herbeigeführt wurde, wenn man bedenkt, daß diese Wiese vorher eine im Ertrag äußerst ge= ringe Unkrautwiese gewesen ist. Aber nicht nur die Entwässerung ist wichtig, sondern in trockenen Gebieten kommt den Maßnahmen zu einer künstlichen Bewässerung eine ebenso große Bedeutung zu . Auch hier sind vom Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft im Laufe des lezten Jahres zahlreiche Versuche angestellt worden, die ebenfalls sehr erfreuliche Ergebnisse brachten. An erster Stelle steht bei der fünstlichen Bewässerung die Beregnung, die sich im Laufe der letzten Jahre immer stärker durchgesetzt hat. Nach den Berichten des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtschaft gelang es zum Beispiel, beim Winterweizenanbau durch eine künstliche Beregnung einen Mehrertrag von 9,35 dz Korn und 14,9 dz Stroh je ha zu erzielen. Das Tausendforngewicht des Weizens wurde durch die Beregnung von 37,70 auf 39,10 Gramm erhöht. Durch eine sachgemäße Beregnung ist es auch beim Grünland möglich, höhere Erträge zu erzielen. Grünland, das bisher jährlich nur zwei Schnitte zuließ, fonnte durch eine fünft liche Beregnung so start im Wuchs gefördert werden, daß noch ein dritter Schnitt möglich war. Besondere Bedeutung haben die Arbeiten des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirts schaft zur Aufstellung eines Reichsbereg = nungsplanes. In den Vorarbeiten hierfür sind bereits 147 Niederschlagskarten ausgewertet worden. Die Niederschlagsblätter, die für diesen Reichsberegnungsplan aufgestellt wur den, zeigen für die Hauptwachstumszeiten der Pflanzen, für die Monate April bis September, die monatlichen und täglichen Niederschläge für einen Zeitraum von 40-50 Jahren auf.
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REK Folge 189 Diese Niederschlagsblätter find für die Beratung von Feldberegnungsanlagen außerordentlich wichtig. Die bisher bekannten Regentarten ermöglichten nur eine generelle Übersicht über die Regenverteilung im ganzen Reich. Die jetzt herausgegebenen Niederschlagsblätter geben aber dem Bauern einwandfreie Unterlagen für die Regenbedürftigkeit seines Gebietes. Außerdem ist beabsichtigt, daß diese Blätter in Zusammenarbeit mit den wasserwirtschaftlichen Planungsstellen zu der Aufstellung von Regenmangelfarten bei einer Planung des Wasserhaushaltes der deutschen Flußgebiete dienen. Wenn auch die Versuche, die das Reichskuratorium durchgeführt hat und auch weiterhin durchführt, nur Einzelversuche darstellen, die
17. August 1937 nicht für jeden Betrieb verallgemeinert werden dürfen, so zeigen sie doch, welche Möglichkeiten jeder landwirtschaftliche Betrieb besißt, um — je nachdem, ob er in einem feuchten oder trockenem Gebiete liegt --- durch Entwässerung bzw. Bewäſſerung höhere Erträge zu erzielen. Der Wasserhaushalt ist heute nicht mehr etwas von der Natur Gegebenes, was nicht zu ändern ist, sondern seine Beeinfluſſung ist mit dem Fortschreiten der Technik immer mehr möglich gewor= den. Jeder Bauer und Landwirt wird zum Schluß des Erntejahres auch für ſeinen Betrieb einmal Bilanz ziehen und untersuchen, ob nicht auch er sich die zahlreichen Möglichkeiten zu einer Ertragssteigerung durch eine künstliche Regelung des Waſſerhaushaltes zunuze machen foll.
Wirtſchaftslenkung zur
Sicherung
des
täglichen
Brotes
Marktübersicht ermöglicht Ausgleichsabgabe — Betriebsrechnungen als Grundlage für wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen NSK Die in dieſen Tagen von der Brau- und Zuderwirtschaft erhobene Ausgleichsabgabe in Höhe von fast 75 Millionen Reichsmark, die zur Sicherung der Brotgetreideversorgung notwendig geworden war, stellt ohne Frage eine starke Belastung dieser beiden Zweige der Nährstandsindustrie dar. Selbstverständlich ist man sich aber bei Erlaß der entsprechenden Anorde nungen darüber klar gewesen, daß beide Gruppen in der Lage sein werden, diese Last zu tragen. Die praktischen Voraussetzungen für diese Erkenntnis sind erſt durch die im Rahmen der Marktordnung ergriffenen Maßnahmen überhaupt geschaffen worden. Diese liegen in der selben Richtung, auf der die gesamte Neuordnung auf dem Gebiete des Wirtschaftsrechtes Die grundsäglichste aufgebaut worden ist. Wandlung haben wir hier in den neuen Richtlinien zu erblicken, nach denen das Gesellschaftsrecht gestaltet wurde und die als erste Aufgabe eines jeden Betriebes die volkswirtschaftliche Verpflichtung herausstellen. Maßstab für die Erfüllung dieser Aufgaben ist die Betriebsrechnung. Sie ist damit nicht mehr allein eine betriebswirtschaftliche Tätige keit des einzelnen Betriebsführers, die dieser nach eigenem Gutdünken ausführen kann, sondern es besteht für ihn die Pflicht, sie ordnungsgemäß durchzuführen, um jederzeit die Unterlagen zu geben, zu Maßnahmen innerhalb der Marktordnung, die nicht nur der Gesamtwirtschaft, sondern legten Endes auch dem einzelnen Betrieb ſelbſt wieder zugute kommen. Durch diese einheitlich durchgeführte ordnungsgemäße Betriebsrechnung ist die Möglichfeit einer allgemeinen Betriebsprüfung und damit Hand in Hand gehend einer Betriebs-
Htatistik gegeben. Ein umfassender Überblic über die wirtschaftliche Struktur der Betriebe, ihre Bezugs- und Absatzverhältnisse, ihre Um= sazziffern, Verschuldung, Kapital- und ZinsenDienst, Investitionsbedarf, Kosten- und Vorratslage kann durch eine solche Erfassung aller Betriebe erhalten werden. Auf Grund dieſer Kenntnis ist es dann möglich, die Maßnahmen zu treffen, die sich zur Durchführung der Aufgaben, die der Wirtschaftsführung gestellt find, als notwendig erweisen. Nicht nur eine Übersicht über die einzelnen Betriebe wird durch eine einheitliche Betriebsrechnung und eine entsprechende Bes triebsprüfung erreicht, sondern gleichzeitig kann dadurch eine umfassende Marktübersicht erhalten werden. Damit ist die verantwortliche Leitung der Wirtschaftslenkung in der Lage, ähnlich wie der eigene Betriebsführer für seinen eigenen Betrieb, eine Bilanz der gesamten Wirtschaftsgestaltung zu ziehen. Aus der ordnungsgemäßen Betriebsrechnung, der Betriebsprüfung, verbunden mit einer Betriebsſtatiſtik, ergibt sich eine volkswirtschaftliche Buchführung, die die Unterlagen für die Maßnahmen der Wirtschaftspolitik stellt. Diese Gesichtspunkte waren maßgebend, als seinerzeit von Anfang an der Gestaltung der Betriebsrechnung und der Betriebsprüfung innerhalb der Marktverbände des Reichsnährstanbes stärkste Beachtung geschenkt wurde. Das Betriebsprüfungsrecht ist daher weitgehend durchgebildet worden . Nur auf Grund der dadurch erhaltenen wirtschaftlichen Struktur der Nährstandsinduſturie ist es möglich geweſen, einen Ausgleich zu schaffen, wie er heute bei der Ausgleichsabgabe zur Sicherung der Brotgetreideversorgung zur Tatsache geworden ist. H. R
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Die deutsche „
in
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Milchwirtſchaft
Gegenwart“
Die deutsche Milchwirtſchaft ftellt sich vor
NSK Bom Reichs- und Preußischen Minifterium für Ernährung und Landwirtſchaft wird soeben ein Buch über „ Die deutsche Milchwirtschaft in der Gegenwart" herausgegeben, das den rund 1500 ausländischen Delegierten, die zum XI. Milchwirtschaftlichen Weltkongreß nach Berlin kommen, die Möglichkeit bietet, einen Einblick in die Probleme und die Gestaltung der deutschen Milchwirtſchaft zu gewinnen. Wenn am Sonntag, dem 22. August, mit einer feierlichen Eröffnungsfizung der Welte milchkongreß seinen Anfang nimmt, dann werden die milchwirtschaftlichen Fachleute aus mehr als 50 Kulturstaaten der Welt in einen wechselseitigen Meinungsaustausch treten und Anregungen geben und empfangen. Bei den Teilnehmern am Kongreß will das neue Buch über die deutsche Milchwirtschaft die Eindrücke vertiefen, die unsere ausländischen Gäste auf dem Kongreß, auf der Internationalen Milchwirte schaftlichen Ausstellung und auf den Studienreiſen von der deutschen Milchwirtſchaft und der deutschen Milchmarktordnung erhalten. Das Buch gibt aus der Feder erster Fachtenner der verschiedensten milchwirtschaftlichen Sondergebiete einen Einblick in den heutigen Stand der deutschen Milchwirtschaft und be handelt neben ihren Grundlagen ausführlich die Gewinnung, Be- und Verarbeitung und Verteilung der Milch und Molkereierzeugniſſe. Auch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Milchwirtschaft wird in ihrem vollen Umfang gewürdigt und damit auch den milchwirtschaft= lichen Laien einmal in zuſammenfassender Weise ein Überblick über die gewaltige volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Milchwirtschaft gegeben. Ein Zweig der landwirtschaftlichen Erzeu gung, dessen Produktionswert jährlich drei Milliarden RM. erreicht, wird in diesem Buch in seiner ganzen Bedeutung für die heimische Wirtschaft herausgestellt. Mit der Zerrüttung
Ein Buch zum XI. Weltmilchtongreß
der deutschen landwirtschaftlichen Produktion bis 1933, die ihren sichtbarsten Ausdruck in der Verschuldung von 15 Milliarden RM. gefunden hatte, waren auch die Grundlagen einer ge= funden Milchwirtschaft in Deutschland zerstört worden. Durch die nationalsozialistische Agrargesetzgebung und die am Beginn der landwirt= schaftlichen Marktordnung stehende Milchmarktregelung hat auch hier eine Gesundung Blaz gegriffen. Diese Gesundung nahm ihren Ausgang von durchgreifenden grundsäzlich und neuen marktregelnden Maßnahmen, für deren Ge= lingen die Zuſammenfassung aller milchwirte schaftlichen Fachkreise und ihr gemeinsamer Einsaz Voraussetzung war. Auch im Ausland hat. man bei der Wichtigkeit der Milch für die heie. mischen Wirtschaften zuerst auf diesem Gebiet mit Maßnahmen begonnen, die die milchwirtschaftlichen Abſazverhältnisse zu regeln versuchten. Infolgedessen werden die Milchwirtschaftler aus aller Welt, die jest in Berlin zum XI. Weltmilchkongreß weilen, mit besonderem Intereſſe an das Studium der deutschen Milchmarktordnung herangehen, die in ihrer Vollſtändigkeit von keinem anderen Lande erreicht. wird. Staat und Stand werden als Förderer der deutschen Milchwirtschaft eingehend handelt. Insbesondere werden die gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung der Milchwirtschaft, der Schuß der Volksgesundheit, der Milchhygiene und der Qualitätsbestrebungen eingehend beschrieben. Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die Milch und die deutschen Milcherzeugnisse in immer beſſerer Beschaffenheit auf den Markt zu brin gen und dem Verbraucher ein qualitativ hoch= wertiges Produkt zuzuführen. Der qualitätse und mengenmäßigen Steigerung der deutschen. Milchwirtschaft dienen alle von einem einheit lichen Willen getragenen marktordnenden Maßnahmen.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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Korreſpondenz Partei-
Nationalsozialiſtiſche
der Gariftisttung: Hernon): 11 41. 6. m. 1. RECHE.,""Minden - Berlin Berlin 68 H We Zahlungen fub mad ridten (Solidcdianto Berlin 4484)
Berlin OMM, 311
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Gery; für ble Witteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlig: Dr. Otte Dietria , Reichspressechef ber REDES. Far ben übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts riftletter Helmut Sänder mann, Stellvertreter: Wilhelm Nitgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienk der NGIUS
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Der Volksgerichtshof Ordentliches Gericht zur Abwehr hoch- und landesverräterischer Angriffe Schwerer Auftrag und hohe Verantwortung - Stätte der Sühne für die ehrlosesten Verbrechen NSK Wieder ging dieſer Tage eine Meldung durch die Preſſe, daß mehrere Berräter hingerichtet werden mußten. Zwei der Verbrecher hatten durch Breisgabe von mili tärischen Geheimnissen an den Rachrichtendienst eines fremden Staates Landesverrat begangen, der dritte Verbrecher hatte sich der Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens ſchuldig gemacht. Für die Gemeinheit der Gesinnung, die aus jedem Berrat am eigenen Volke ſpricht, waren die Schuldigen vom Volksgerichtshof zum Tode und zu dauerndem Ehrverluft verurteilt worden. Diese Meldung lenkte wieder einmal die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Bolts : gerichtshof, über deſſen Aufgabengebiet und Tätigkeit in weiten Kreisen noch äußerst unklare Vorstellungen bestehen . Besonders das deutschfeindliche Ausland war es, das aus allerdings durchsichtigen Gründen die Errichtung des Volksgerichtshofes mit unverhülltem Haß begeiferte. Als am 14. Juli 1934 im Großen Sizungsſaal des Preußenhauſes zu Berlin der Volksgerichtshof in feierlicher Form zu seiner Eröffnungsſizung zuſammentrat, überschlugen sich die Wogen der Wut in der deutschfeindlichen Propaganda. Man sprach von einem ,,Revolutionstribunal“, von einem Sondergericht, dem der Angeklagte wehrlos überantwortet ist, vor dem Recht, Gesetz und Gewiſſen nichts mehr gelten und nacte Willkür triumphiert. Wie arbeitet der Volksgerichtshof nun in Wirklichkeit und warum wurde er geschaffen? Als der Nationalsozialismus nach der Machtübernahme an den Aufbau des Reiches und die Schaffung einer neuen deutschen Wehrmacht heranging, war es selbstverständliches Gebot der Vernunft, jede Störung dieses Aufbauwerkes komme sie nun von außen oder von innen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern. Die innere und äußere Sicherheit des deutschen Volkes und seines jungen nationalsozialistischen Staatswesens verlangte gebieterisch nach dem Schutz eines traftvollen Armes. Die Waffen gegen jeden Angriff auf fein Volk schuf sich der Nationalsozialismus in einer verschärften Gesetzgebung, die national-
sozialistischem deutschen Rechtsempfinden Rechnung trug. Hoch- und Landesverrat, die immer einen Angriff gemeinster Art auf die Gesamtheit des deutschen Volkes darstellen, wurden wegen der Ehrlosigkeit der Ge = [ innung und der Gewiſſ en lo ſi gkeit gegenüber dem eigenen Volt , die aus solchen Verbrechen spricht, mit der Todesstrafe und dauerndem Ehrverlust bedroht. Mit der Aburteilung von Hoch- und Landesverrätern wurde der neuerrichtete Volksgerichtshof be= traut. Der Volksgerichtshof ist nicht etwa ein Sondergericht, wie vielfach noch geglaubt wird, das nur vorübergehende Funktionen hat, sondern ordentliches Gericht im Sinne des Gerichtsverfassungsgesetzes. Der Name umreißt feine Aufgabe : Gerichtshof des Volkes zu sein, jeden Angriff zu ſühnen, der in hochoder landesverräterischer Weise gegen das Wohl der Volksgemeinschaft versucht wird. Die gerechte Urteilsfindung in allen Verfahren wegen eines Verbrechens des Hoch- oder Landesverrates ſezt Richter voraus, die für die Beurteilung solcher Verbrechen auf Grund ihrer Erfahrungen oder früheren Tätigkeit in der Abwehr von Hoch- und Landesverrat und durch gründliche politische Kenntnisse besonders geeignet sind . Deshalb setzt sich jeder Senat des Volksgerichtshofes aus zwei hauptamt = lichen Richtern, die die Befähigung zum und aus drei Richteramt haben müssen,
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der Polizei tätig sind. Es liegt auf der Hand, daß in einem Landesverratsverfahren , in dem es fich etwa um die Ausspähung militärischer Geheimnisse handelt, tein besserer Richter gefunden werden kann, als ein verdienter Offic zier. Er kann die Tragweite des Verbrechens und seine Hintergründe beurteilen als berufener Sachkenner. Sein Spruch wird daher dem Verbrechen am ehesten gerecht werden. Ebenso leuchtet es ein, daß zur Beurteilung eines Vers brechens des Hochverrats, begangen zB. durch Berbreitung fommunistischer Hetschriften, bes tufene Richter Männer in hervorragender Stellung der Partei oder ihrer Gliederungen Find. In den Jahren des Kampfes um Deutschland haben sich diese führenden Nationalsozia listen die gründlichste Kenntnis aller Gegner des Nationalsozialismus und seiner Staatsform angeeignet. Diese Männer, die den nationalſozialiſtiſchen Staat an verantwortungsvollem Poſten aufbauen halfen. fönnen aus ihrer politischen Sachkenntnis her aus ein Verbrechen des Hochverrates am gerechtesten beurteilen.
Hteht, berichtet ein holländischer Journalist über seine Eindrücke von Kommunistenprozeſſen vor dem Volksgerichtshof. Er schreibt:
Daß deutschfeindliche Propaganda gegen den Boltsgerichtshof nach wie vor Sturm läuft, bes deutet eine Selbstverständlichkeit. Gegner der nationalsozialistischen Staatsform und des deuts schen Voltes fönnen eine Einrichtung nicht be-grüßen, die über dem Wohl des deutschen Volfes wacht. Tendenziöse Greuelpropaganda wird daher nach wie vor den Bolksgerichtshof als ein Instrument der Wilfür hinzustellen bestrebt sein.
Dieser Bericht einer gewiß unverdächtigen ausländischen Zeitung zeigt, was von den Märchen zu halten ist, die im Ausland über den Boltsgerichtshof kolportiert werden. In Deutschland, wo wir die Arbeit des Voltsgerichtshofes aus eigener Anschauung kennen, wissen wir, daß für seine Richter in den drei Jahren seines Bebehens unverrüdbare Richtschnur jene Worte waren, mit denen der Reichsjustigminister seine Ansprache anläßlich der feierlichen Vereidigung der Volksrichter beendete: Walten Sie Ihres Amtes als unabhängige Richter, verpflichtet allein dem Gesez, verantwortlich vor Gott und Ihrem Gewissen." -th .
In den drei Jahren seines Bestehens fonnte das deutsche Volt die Arbeit dieses Gerichtes für die Sicherheit von Nation und Staat beobachten. Konnte feststellen, wie verlogen die deutschfeindliche Propaganda ist, die den Volksgerichtshof als ein Ausnahmegericht " hinstellt, das angeblich hinter verschlossenen Türen ver handelt und sich an fein Gesetz gebunden glaubt.
,,Es ist eine genaue Untersuchung. Alleindas Verhör des Angeklagten nimmt fünf Stunden in Anspruch. Sie bekommen Gelegenheit, alles vorzubringen. Sie müssen erzählen, wie sie zu der Tat kamen. Ich kann nichts anderes sagen, als daß diese UnterJuchung mit großer Gründlichkeit geführt wird. Der Staatsanwalt wird dann und wann von den Verteidigern scharf angegriffen. Der Vorfigende fragt weise und sehr menschlich. Dies Gericht ist unzweifelhaft davon überzeugt, daß es seine große Macht mit großer Vorsicht wahrnehmen muß. Mein Gindrud von dieser Rechtsprechung ist komit günstig. Hier waren ernsthafte Männer an der Arbeit, die einem fchweren Auftrag und eine große Macht haben und sich dessen vollauf bewußt find. Wenn die Schuld bewiesen ist, bestrafen sie äußerst ſtreng."
NS.-Schwesterntagung in Blumberg
Daß Verfahren , in denen Staatsgeheimnisse oder militärische Ge = heimnisse behandelt werden müſſen, nicht öffentlich verhandelt werden können, ist freilich eine Selbstverständlichkeit. Kein Staat der Welt urteilt solche Verbrechen im öffentlichen Verfahren ab, denn er würde ja dann selbst die Geheimnisse preisgeben, deren unbedingte Geheimhaltung im Lebensintereſſe des Voltes liegt und für deren Preisgabe er ja den Täter vor die Richterbank stellt. Von diesen Verfahren abgesehen , vollzieht sich die Tätigkeit des Boltsgerichtshofes vor aller Öffentlichkeit . Jedermann hat das Recht, den Verfahren vor dem Volksgerichtshof, der in der Bellevuestraße in Berlin seinen Sit hat, beizuwohnen und fich davon zu überzeugen , mit welcher Gründlichkeit, Sachkenntnis und Gerechtigkeit hier deutsche Richter Recht sprechen im Namen des Voltes. Daß auch das Ausland , soweit es wahrheitsliebend ist, die Tendenzlügen über den Volksgerichtshof durchschaut, möge ein Bericht zeigen, der am 6. Februar 1936 in der Zeitung ,,Amster damer Telegraaf“ erschienen ist. In dieser holländischen Zeitung , die beſtimmt nicht im Verdacht übertriebener Deutschfreundlichkeit
Schulung für verantwortliche Aufgaben NSK Berlin, 18. Auguft. In der Reichsschule der NSV . in Blumberg findet zurzeit unter Leitung der Pgn. General oberin Böttger ein Lehrgang für NS. Schwestern statt. Die 68 Teilnehmerinnen Find Stationsschwestern , die in hervorragendem Maße an der Ausbildung der NS.- SchwesternSchülerinnen beteiligt find, also eine hohe Verantwortung tragen. Der Lehrgang, der eine Woche umfaßt, vermittelt den Teilnehmerinnen durch eine große Anzahl von Vorträgen maßgebender Persönlichfeiten, ua. des Chefarztes des Rudolf-HeßKrankenhauses, Pg. Dr. Jensen , eine Fülle von Anregungen und Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung der sozialen Fragen und Gesundheitsführung in Deutschland bis zum heutigen Tage. Den Höhepunkt der Tagung bildete eine AnSprache des Hauptamtsleiters Pg. Hilgenfeldt , der zu den NS.-Schwestern in eins brudsvoller Weise über ihre Aufgaben in der Menschenführung sprach, besonders bei der Ausbildung des jungen Nachwuchses, dem das hohe Ethos des Berufes eindringlich zum Bewußtfein gebracht werden muß.
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Blatt 3 RSK Folge 190 Reichsparteitag 1927
Subeltag
der
kämpfenden
NSDAP .
Eine Stadt erlebte ein Jahrzehnt nationalsozialiſtiſcher Bekenntniſſe 160 000 hinter Adolf Hitlers Fahnen NSK Wenn der Führer Nürnberg zur Stadt der Reichsparteitage bestimmt hat, so hat er da mit ſeinen Wunſch und Willen zum Ausdruck gebracht, einer alten nationalsozialistischen Tradi = tion die Treue zu halten und ihre Fortführung auch in der Zukunft zu sichern. Nürnberg ist - neben München - die Stadt, die engstens mit der Geschichte des Nationalſozialismus verknüpft ist. Wir brauchen in diejem Zusammenhange wohl kaum an den Kampf Julius Streichers zu erinnern . Wir wollen auch nur kurz darauf hinweisen , daß das Frankenland und seine Hauptstadt schon immer nationalsozia = listische Hochburgen gewesen sind. Und schließlich war es in Nürnberg , wo zum ersten Male, und zwar im Herbste des Jahres 1923 abgesehen vom ersten Parteitag im Jahre 1923 —, über zehntausend Männer der Sturmabteilungen aufmarschierten, um im Rahmen eines Deutschen Tages zu demonstrieren , daß die nationalsozialistische Bewegung sich längst zu einem Machtfaktor im deutschen Leben entwidelt habe. Und zwar so, daß sie bereits einer Veranstaltung, die von verschiedenen nationalen Verbänden aufgezogen worden war, absolut ihr Gepräge zu geben vermochte . Nach diesem Aufmarsch erlebten die Bewegung und auch Nürnberg viel Trübes. Der Verrat des 9. November brach herein. Der Führer war gefangen . Widerstrebende Kräfte drohten, der Einheit des Nationalsozialismus gefährlich zu werden. Bis der Führer frei wurde und der Weg wieder klar aufs Ziel lief. Die erste Heerschau des Nationalsozialismus nach der Wiederbegründung der Partei war in Weimar. Hier bewies sich bereits, daß die Idee nicht nur nicht gelitten hatte in der Zeit der Verfolgung, sondern stärker und geläuterter dastand als je zuvor. Das war der neue Anfang. Dann, ein Jahr später, in den lezten Tagen des August 1927, erlebten wir Krönung und Zukunftsausblick zugleich. Krönung des Aufbauwertes an der Bewegung, seit dem Tage, da der Führer Landsberg, die Festung, verließ, in dem Aufgebot der Maſſen, die zu dieſem erſten Parteitage in Nürnberg, dem dritten, den die Bewegung überhaupt abhielt, gekommen waren, und in der Resonanz, die diese Kundgebung, der größten eine wohl, die Deutschland in solchem Rahmen bis dahin je erlebt, in der Welt , im Reiche und insbesondere im Frankenlande auslöfte. Zukunftsausblick im Erleben der ge= waltigen Aufmärsche dieser Tage. Im Glauben und Bekenntniswillen derer, die zusammengekommen waren, um ihre verschworene Gemeinschaft zu demonstrieren. Zukunftsausblic auch im hohen Niveau der Verhandlungen, Beratungen und richtunggebenden Ausführungen
der Führer der Bewegung, vor allem aber wieder Adolf Hitlers, auf dem großen Delegierten= kongreß dieses Parteitages . Damals schrieb der Illustrierte Beobachter": „Der Nürnberger Parteitag der nationalſozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ist vorüber. Vorbei ist damit die größte Freiheitsfundgebung , die seit Jahren im ganzen deutschen Sprachgebiet stattgefunden hat. Es ist nicht notwendig, über den dritten Parteitag der NSDAP. Berichte zu veröffentlichen , die mehr mit Begeisterung für eine gute Sache als mit Wahrheitsliebe verfaßt sind. Um die gewaltigen Ausmaße der Kundgebungen wahrheitsgemäß und auch für den anständigen Gegner glaubhaft zu schildern, kann es uns vollständig genügen, jene Feststellung bekanntzugeben, die die Nürnberger Reichsbahndirektion gemacht hat und wonach in Nürnberg am 20. und 21. August insgesamt an und abgefahren find rund 223 600 Personen, um rund 160 000 Menschen mehr wie an gewöhnlichen Sonn- und Feiertagen. Damit ist vor allem aber auch be wiesen, daß die nationalsozialistische Demonstration in Nürnberg die Angelegenheit von breiten Massen des deutschen Volkes war.“ Man braucht diesen Ausführungen nichts mehr hinzuzusetzen. Denn sie unterstreichen ja das, was in der Folge immer wieder das Kennzeichen nationalsozialistischer Kundgebungen war. Eine Anteilnahme solch großer Mengen von Volksgenossen, daß die nationalsozialistische Berichterstattung auf Zahlen zurückgreifen fonnte, die andere, also Unparteiische, lieferten.
Wir wollen nun in diesem Rahmen nicht das Erlebnis des ersten Nürnberger Parteitages in Wir seinen Einzelheiten heraufbeschwören. wollen nur noch einmal darauf hinweisen, daß er am Beginn eines beispiellosen Aufstieges der Bewegung stand und daher. als einer der markantesten historischen Tage im Kampfe der Bewegung um Deutschland nie in Vergessenheit geraten darf. Von 1927, vom ersten Parteitage des Kampfes in Nürnberg, bis zum Parteitage des Jahres 1937, dem fünften Parteitage im Dritten Reich, war ein langer Weg. Viele von denen, die 1927 in Nürnberg kampfbereit und glaubensstark marschierten, erlebten den Tag, an dem die Sonne unserem Volke von neuem aufging , nicht mehr. Sie ließen in den kommenden Jahren ihr Leben für die Idee. Für sie war vielleicht dieses Nürnberg 1927 das lekte freudigste Erlebnis ihres kämpferischen Daseins. Andere aber wieder, die zu diesem Parteitag 1937 in Nürnberg marschieren, werden sich an das Erleben von vor zehn Jahren zurückerinnern. Werden Vergleiche ziehen, werden noch einmal vor ihrem Geiſte abrollen laſſen, was
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NSK Folge 190 sich in der Zwischenzeit begeben, und dann in Stolz und Freude den Schwur zu neuer Be= reitschaft ablegen. Und so verbindet sich in ihnen und in uns allen das Wissen von Beginn und Sieg, von
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18. August 1937 Opfer und Erfüllung, aus der Kraft des Glau= bens, zum herrlichen Bekenntnis zu Volk und Vaterland. Wie vor zehn Jahren im Nürnberger Geist, so heute, wie heute, so in aller Zukunft. -gs .
,, Konterrevolutionäres "
Bilderbuch
- GPU .-Feldzug in Georgien Moskaus Kampf gegen die Völker der UdSSR. und der Ukraine - Die Rundfunkentgleisungen mit Trauermusik NSK Die Ereignisse in der Sowjetunion gewinnen eine besondere Bedeutung, wenn man sie vom Gesichtspunkt der von den Freunden der Sowjets so viel gerühmten Nationali , tätenpolitik betrachtet. Die Verhaftungen, Verschickungen, "" Selbstmorde" und Hinrichtungen, die neben den blutigen Ereignissen in Moskau auch in den sogenannten autonomen Sowjetre publiken vorgenommen wurden, werfen ein grelles Licht auf die Politit, die Moskau gegenüber den unterjochten Völkern treibt. Es ist bekannt, daß die autonomen Sowjetrupubliken ja nichts anderes als Ver = des jüdischen waltungsbezirke Moskauer Imperialismus Prägung darstellen. Unter den Maßnahmen, die in der lezten Zeit in den autonomen Sowjetrepubliken verschiedenster Völker vorgenommen werden, fallen besonders diejenigen auf, die sich auf die Entfernung der einge = borenen Kommunisten beziehen , die in der Regel durch moskautreue Stalinanhänger ersetzt werden. Als Motivierung für ihre Ent= fernung liest man meist in den verschiedensten Gebieten dieſelben schablonenhaften Angaben wie ,,Trozkisten" oder „Feinde des Volkes". In der lezten Zeit nennt die Sowjetpreſſe aber immer offener in den autonomen Sowjetrepubliken diese Feinde des Volkes" auch ,,Separatisten“, „ Diener des Faschismus“, „ Diverſanten“ und spricht offen davon, daß die so Beschuldigten mit den Feinden der Sowjetmacht gegen die Moskauer Sowjetregierung zusammengingen, daß sie für die Lostrennung ihrer Gebiete einträten oder gar zu diesem Zwecke mit den politischen Flüchtlingen im Auslande in Verbindung stünden. Andere wiederum sollen geneigt ge= wesen sein, ihre Heimat an ausländische Mächte zu verkaufen. Hinter dieser, von der Moskauer jüdischen Zentrale nur mit aller Vorsicht angedeuteten Begründung, liegt aber vielleicht das ernſteſte Problem, vor deſſen Behandlung die Sowjetregierung heute steht. Wenn schon die Sowjetpreſſe in solchen Bemerkungen den eigentlichen Sachverhalt zugibt, dann muß es wirklich sehr ernst um den Kampf, den die verschiedenen Völker auf dem Gebiet der Sowjetunion dem angesagt Moskauer Zentralismus haben, stehen. Die Sowjetpresse wird aber streng angehalten, die wahren Hintergründe น 3zu verschleiern. Trotzdem aber kann an Hand der in der leßten Zeit vorgenommenen Maßnahmen in Georgien und in der
Ukraine wie auch in den übrigen autonomen Sowjetrepubliken über die ernste Krise tein Zweifel mehr bestehen, auf die die folgenden Tatsachen für die Moskauer Regierung schließen laſſen. In Georgien , dem Heimatland Stalins, das durch sein nationalbewußtes und tradi= tionsstolzes Volk bekannt ist, hat Stalin ſich nun entſchloſſen, ſeine alten Mitkämpfer, an deren echter kommunistischer Überzeugung fein Zweifel bestand, doch zu beseitigen, weil er in ihnen eine Gefahr für die Einheit der Sowjetunion erblickte. So sind im Juli in Tiflis sieben führende georgische Kom = munisten erschossen worden. Als erſter Budo Mdiwani , der frühere Vorsitzende des Rates der Volkskommiſſare in Georgien ſeit 1921, ein alter Kommunist und treuer Anhänger Stalins. Mdiwani stand in den lezten Jahren in Oppoſition zu Stalin und fehrte erst 1936 zur politischen Tätigkeit zurück, als er zum stellvertretenden Vorſizenden des Rates der Volkskommissare in Georgien ernannt wurde. Von ihm wird berichtet, daß er doch noch ein Herz für die Leiden seines Volkes gehabt habe und darum bei Stalin in Ungnade gefallen sei. Bereits im Jahre 1923 ließ Stalin ihn nach Moskau kommen mit der Absicht, ihn auf einen völlig unbedeutenden Posten außerhalb Georgiens in Zentralrußland zu sehen. Jezt hat endlich das Ziel ihn erreicht , das Stalin schon lange für ihn gesezt habe. Ferner wurde M. Toroschelidse erschossen, der Rektor der Kommunistischen Universität in Georgien, der gleichzeitig auch den georgischen Staatsplan verantwortlich leitete. Seine Frau, die zu den Menschewiten gehörte, befindet sich noch heute in der Verbannung. Sodann M. Okudschawa , der erste Sekretär der Georgischen Kommunistischen Partei. G. Urlaschwili , der ehemalige Volkskommissar für Handwerk, der im Mai dI. in Tiflis noch mit großen Reden auftrat ; S. Tschichladse , ein bekannter Kommunist, der erst vor kurzem aus einer langen Verschickung zurückgekehrt ist ; Georg Eljaw a und Nicolai Kartſe wads e, die ebenfalls als Kommunisten bei ihrem Volk unrühmlich bekannt sind. Im Gegensatz zu dem großen Prozeß Sinowiew & Co. in Moskau muß aber hier festgestellt werden, daß die Angeklagten sich vor dem Gericht gut hielten und sich nicht gegenseitig mit „ Geſtändnissen“ verrieten. Die Henker dieser führenden kommunistischen
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18. August 1937 usw. bekanntgegeben wurde. Auch am Charfower Sender soll die „ Konterrevolution“ festgestellt worden sein. Das Zentralvollzugskomitee der Ukrainischen Kommunistischen Partei hat angesichts dieser Tatsachen nun einen Beschluß gefaßt, über den Zustand im Rundfunk und dem früheren Vorsitzenden, Kulyk, einen strengen Verweis mit Verwarnung erteilt. Kulyf, der zurzeit Direktor des Ukrainischen Zentralkomitees ist, wurde auch von diesem Posten entfernt. Der derzeitige Vorſizende des Radio-Komitees, Grekun, ist nicht nur seines Amtes enthoben, sondern auch aus der Partei ausgeschloſſen worden . Ferner wurden aus dem Ukrainischen Radio-Komitee ent= fernt : Radin, Gubermann und Spektor. Dem früheren Leiter der Kulturabteilung beim Zentral-Komitee der Ukrainischen Kommunistischen Partei, Tscherwonyi, ist ein Verweis mit Verwarnung erteilt worden. Der Schriftleiter der ,,Proletarskaja Prawda" ist von seinem Amt entfernt worden, weil er genaues Material über die Tätigkeit verschiedener Leute gegen die Regierung gehabt habe, ohne es in der Presse entsprechend zu veröffentlichen.
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Die oben angeführten Tatsachen ſcheinen uns Symptome dafür zu sein, wie stark in den soge= nannten autonomen Sowjetrepubliken die Feindschaften der verschiedenen Völker gegen die Moskauer Regierung und den roten jüdiſchen Imperialismus gediehen ist und als wie verfehlt die vielgerühmte Nationalitätenpolitik Moskaus sich in der Praxis enthüllt. Dr. Georg Leibbrandt.
Schwimmwettkämpfe des NSLB . Wettkampf aller Gaue um die Hans- SchemmPlakette
NSK Bayreuth, 18. August .
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Der Nationalsozialiſtiſche Lehrerbund führt auch in diesem Sommer in allen deutschen Gauen wieder Schwimmwettkämpfe der deutschen Jugend der einzelnen Schulen um die von Hans Schemm im Jahre 1934 gestiftete Wanderplakette durch. Die Kämpfe, die überall bereits begonnen haben und Anfang Oktober abgeschlossen sein werden, umfassen ein 15Minuten-Schwimmen , ein Tieftauchen, sowie ein 25 und 50-Meter- Schwimmen . Die Bewertung der Leistungen erfolgt in drei verschiedenen Altersklassen nach Punkten. Derjenige Gau erwirbt die Plakette, der die höchste Punktzahl , die sich aus der prozentualen Beteiligung der Schüler und Schülerinnen ergibt, erreicht. Die Gau- und Kreissachbearbeiter für Leibeserziehung im NSLB. haben in sorgfältiger Vorbereitungsarbeit dafür Sorge getragen, daß die Ausbildung und Fortbildung der für die Durchführung des Schwimmens in Frage kommenden Erzieher und Erzieherinnen erfolgreich durchgeführt wurde.
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Brüder“
gefangene in England zu Gaft –- Herzlicher lischen Boltes – Berſtändnis für Deutſchland en nach Verſtändigung
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Kriegsgefangenen in der Stadt und in der Grafs schaft ihre Bewunderung. • Ein bekannter Industrieller, der unlängst Deutschland besucht hatte, wies bei einem Essen, das zu Ehren der deuts schen Kriegsgefangenen gegeben wurde, in seiner Rede darauf hin, daß das heutige Deutschland ein glückliches genannt werden könne, und ein anderer Industrieller bemerkte, daß man sich in Deutschland vor allem auch deswegen so be geistert zu Adolf Hitler bekenne, weil er die Ketten zerbrochen und seinem Lande neue Hoffnungen gegeben hätte. Ein anderer Redner äußerte sich dahin, daß der Ernst, der durch die Führer der Hitlerjugend gezeigt würde, dazu beitragen würde, daß eine Wiederholung der Jahre 1914 bis 1918 unmöglich wäre. An den Veranstaltungen, die zu Ehren der abgehalten wurden, deutschen Kameraden nahmen auch zahlreiche engliſche Offiziere find die teil. Besonders bemerkenswert Auslassungen des Generals Sir Reginald Pinney , die er anläßlich eines Banketts als Antwort auf die Ausführungen von zwei deutſchen Kameraden machte : „ Ich möchte Deutschland und England als absolute Freunde sehen. Wenn wir die Politiker ruhig halten fönnten, würden wir ehemalige Frontkämpfer sehr gut zusammen auskommen. Wir sind beinahe wie Brüder. Mögen England und Deutschland Freunde sein !" Ähnlich war die Stimmung bei dem „Mann auf der Straße", namentlich bei den ehemaligen Frontkämpfern. Sie schüttelten immer wieder ihren Kameraden aus Deutschland die Hand und konnten sich nicht genug darin tun, ihnen allerlei Freundesbeweise zu zeigen. So schenkten sie ihnen Malereien, die die deutschen Kriegsgefangenen in den Kriegsjahren angefertigt und den Engländern als Andenken gegeben hatten. Einer von diesen Kameraden sagte : „Ich habe diese Erinnerungen sorgfältig als Schatz gehütet, aber diese Bilder werden noch besser durch Sie gehütet als durch mich, und so händige ich sie euch gern aus.“ Auf der Schleife eines Kranzes, die anläßlich der Ehrung der in Kriegsgefangenschaft ge= storbenen deutschen Kameraden von einem Engländer niedergelegt wurde, fanden sich die Worte: In Erinnerung an viele glückliche Freundschaften und mit der Versicherung eines noch tieferen Wunsches nach Frieden und Verständigung unter allen." Diese Worte geben auch die Stimmung in weitesten Kreisen des englischen Volkes Pr. wieder.
weigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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N G K Gonder die nst Das DeutſcheRecht
Schluß
mit
den
Wucherzinſen
Auch dieses Erbe der Syſtemzeit muß verſchwinden – Wucherzinſen ſtehen im Widerſpruch zur nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung – Wie schüßt sich der Schuldner vor wucherisch hohen Zinsforderungen ?
NSK Es ist noch gar nicht so lange her, da war es bei uns ganz allgemein üblich, bei jedem Geldgeschäft gewaltige Zinsbeträge auszubedingen. Wenn sich auch die Zinssäte der Inflationszeit mit 11 und 12 vH. Tageszinſen (das sind für „ tägliches Geld" keine Seltenheiten gewesen ! ) und der Nachinflationszeit mit 8 pH. Monats- und 40 vH. Jahreszinsen für langfristige Darlehen nur kurze Zeit gehalten haben und dann, als die Geldknappheit etwas nachließ, von dieser wucherischen Höhe herabsanten, so waren doch noch bis zum Umbruch Zinssäge von 10, 12, 15, ja auch von über 20 vH. an der Tagesordnung. Diese ungeheuerlichen Beträge wurden vertraglich vereinbart, von Banken und Privaten genommen und im Streifall auch von den Gerichten in Urteilen zugebilligt. Inzwischen ist der Gesundungsprozeß unseres Volkes auch auf dem Geldmarkt und im Zinswesen vorangeschritten. Teils sind vom Reich gesegliche 3inssenkungsmaßnahmen durchgeführt worden, teils sind nur die Richtlinien für eine Zinsſenkung gegeben worden. Ganz allgemein hat sich aber die Auffaſſung durchgesezt, daß es gegen die nationalsozialistische Grundanschauung verstößt, wenn ohne zwingenden Grund mehr als 6 vH. Zinsen verlangt werden, und derartige grundlose Verlangen höherer Zinssäge werden von dem Volke als fittenwidrig empfunden und von den Gerichten als nichtig behandelt. Gleichwohl gibt es heute noch so manchen Volksgenossen, der unter der Last der wucherisch hohen Zinsen von 12 vH. und mehr zu leiden hat. Es handelt sich hierbei um Fälle, in denen in den Jahren vor der Machtübernahme diese hohen Zinsen vereinbart und in einem nachfolgenden Rechtsstreit von den Gerichten zu= gesprochen worden waren. In jenen Jahren empfand die Allgemeinheit diese hohen Zinssäke zwar auch als drückend, aber sie nahm sie als allgemein „üblich“ hin und hielt sie nicht für fittenwidrig. Daher nahmen auch die Gerichte an den Wucherzinsen keinen Anstoß und sprachen sie den klagenden Gläubigern zu. Vor allem muß man hierbei berücksichtigen, daß damals nach allgemeiner Ansicht der Richter überhaupt nichts dagegen tun konnte, wenn ſolche Wucherzinsen vertraglich vereinbart worden waren; denn damals galt die Losung „ Verträge müſſen gehalten werden ! “, ohne daß es auf den Inhalt solcher Verträge ankam. Heute nun versuchen die Gläubiger (teilweise, viele haben freiwillig den Zinssah gesenkt) , die ihnen in den Urteilen aus den Jahren 1925 bis 1933 zu-
gesprochenen Zinsen von ihren Schuldnern beiWährend die Schuldner vor dem zutreiben. Jahre 1933 infolge Arbeitslosigkeit nicht zahlen fónnten, sind sie jetzt vielfach wieder zu Brot und Verdienst gekommen. Inzwischen aber ist die Darlehnsschuld durch die Wucherzinsen auf die doppelte Summe angewachsen (zB. 1000, — RM. Darlehn + 8 Jahre X 12 v5. 3insen = 1960,- RM. !!) . Die Schuldner fragen mit Recht, ob sie heute noch, nachdem man den Wahnsinn der Wucherzinsen allgemein erkannt hat, diese inzwischen aufgelaufenen Schulden an Zinsen bezahlen müſſen. Die Antwort auf Derartige diese Frage tann nur lauten : wucherische Zinsbeträge brauchen heute nicht mehr gezahlt zu werden, auch wenn sie durch ein gerichtliches Urteil zugesprochen worden sind. Die Zeitschriften der nationalsozialiſtiſchen Rechtswahrer, besonders die Juristische Wochenschrift", haben diesen Standpunkt bereits seit Jahren vertreten. Er ist jetzt auch in der Rechtsprechung eingenommen worden. So stellte erst vor kurzem das Kammergericht in einem Urteil vom 24. Februar 1937, 20 U 6205/36 (Juristische Wochenschrift 1937, 1405, Nr. 4) • fest: „ Ein Urteil, das lange zurückliegt und mit dem heutigen geläuterten Rechtsempfinden nicht in Einklang steht, sichert nicht das Recht, sondern schafft gerade durch seinen Fortbestand und feine Durchführung in Widerspruch mit dem heutigen Volksempfinden denkbar unerwünschte Rechtsunklarheit. Die Frage, was Treu und Glauben erfordern, fann nicht für alle Zeit festgelegt werden, richtet sich vielmehr nach den Anschauungen, die sich im Zeitpunkt der Fällig= keit der Leistung herausgebildet haben. Der Begriff des Verstoßes gegen die guten Sitten gewinnt seinen Inhalt jezt durch die nationalsozialistische Weltanschauung und ist anzuwenden auch auf noch nicht abgewidelte Rechtsgeschäfte. Es ist nicht einzusehen, warum dieſe allgemeinen Grundsätze vor einem rechtskräftigen Urteil, wenn dieses dem heutigen Rechtsempfinden widerspricht, haltmachen sollten." Das Kammergericht hat in diesem Fall aller= dings die Konsequenz aus seinen Ausführun gen, wie die Juristische Wochenschrift mit Recht scharf kritisiert, selbst nicht gezogen, sondern den Zinssatz von 12 vH. aus dem Jahre 1930 für unabänderlich erklärt, weil der Staat die Zinssenkung selbst vorgenommen, eine Senkung der in rechtskräftigen Urteilen erkannten Zinsen aber nicht geregelt habe. Den Ausführungen des Kammergerichts zur Frage rechtskräftiger Urteile der Vergangen=
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NSK Folge 190 heit kann nur vollste Zustimmung erteilt wer= den, dem Ergebnis des Kammergerichtsurteils kann aber keineswegs gefolgt werden. Wenn ein nationalsozialistischer Richter erkennt, daß ein Verhalten oder eine Entscheidung mit unse= rem heutigen Rechtsempfinden nicht vereinbar ist, dann muß er auch den Weg finden, dieſer Erkenntnis in ſeinem Urteil zum Siege zu verhelfen. Dieser Weg ist auch in dem Falle rechtskräftiger Zuerkennung wucheriſch hoher Zinsen vorhanden ; er wird Don Rechtsanwalt Roquette in der „ Iuriſtiſchen Wochenschrift“ 1937, Seite 1938 ff., gewiesen : Die lebensgesetzliche Rechtslehre hat, von der Gemeinschaftsgebundenheit des einzelnen ausgehend, vor das Recht die Pflicht gesezt. Das Recht wächst nur aus eigener Pflichterfüllung. Jedes Recht steht unter der Notwendigkeit der Pflichterfüllung gegenüber der Volksgemeinschaft. Wer diese Pflicht verlegt, kann Schutz für sein Recht nicht erwarten. Damit sind von
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muß
der
18. August 1937 vornherein der Rechtsausübung Schranken von der Gemeinschaft her gesetzt. Jeder Volksgenosse hat sich den Anschauungen der Volksgemeinschaft gemäß zu verhalten. Diese gründen sich auf die Weltanschauung des Nationalſozialismus, und aus dieser entspringen alle richtungweisenden Grundanschauungen der einzelnen Lebensgebiete, der Wirtschaft, des Rechts, der Moral usw." Solche Schranken stehen aber auch der Rechtsausübung des Gläu bigers entgegen, der aus einem Urteile der Vergangenheit wucherisch hohe Zinsen vollstrecken will. Praktisch sind diese Schranken in der Vorschrift des § 826 BGB. (der Arglist= flage) gegeben. Die Rechtsausübung eines würde gegen die guten solchen Gläubigers Sitten verstoßen und seinen Schuldner sittenwidrig schädigen. Dem kann der Schuldner mit der Arglistklage nach § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuches begegnen. Rudolf Leppin
Betriebsführer
von der Wehrſteuer wiſſen ? Der Betriebsführer ist für die Einbehaltung der Wehrſteuer verantwortlich ·
Wann
und wie müſſen die Abzüge vorgenommen werden ? NSK Das „ Geſetz über eine Steuer der Personen, die nicht zur Erfüllung der zweijährigen aktiven Dienstpflicht einberufen werden“ vom 20. 7. 1937 (RGBl . I S. 821) begründet bekannt= lich die Wehrsteuer für denjenigen männe lichen deutschen Staatsangehörigen, der nach dem 31. 12. 1913 geboren ist , seinen Wohnsiz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat und zur Erfüllung seiner aktiven Dienſtpflicht nicht einberufen wird. Der Kreis der hiernach wehrsteuerpflichtigen Gefolgschaftsmitglieder ist nicht sehr groß; denn in der Hauptsache unterliegen die bei der Musterung als nicht tauglich Befundenen, die Wehrunwürdigen und die Juden der Wehrſteuerpflicht. Außerdem sind mehrere Gruppen von an sich dieser Steuer unterliegenden Männern ausdrücklich von ihr befreit. Hierzu gehören ua. Personen, deren Einkommen aus Arbeit (Lohn, Gehalt ) im Kalenderjahr nicht mehr als 624 RM. (bzw. 52 RM. monatlich, 12 RM. wöchentlich oder 2 RM. täglich) beträgt und diejenigen Wehrpflichtigen, die bei der Ausübung der Arbeitsdienstpflicht oder des aktiven Wehrdienstes für den Wehrdienst untauglich geworden sind. Diese Abgrenzung der der Wehrsteuer unterliegenden Männer ist vor allem auch für Betriebsführer von Wichtigkeit, da diese Steuer bei Angestellten und Arbeitern durch Abzug vom Arbeitslohn zu erheben ist. Diese Erhebung weist aber keine Besonderheiten auf, da sie genau so wie der allgemeine Lohnsteuerabzug gehandhabt wird. Sie ist in diesem Jahre erstmalig für die nach dem 31. 8. 1937 endende Lohnzahlungsperiode vorzunehmen, und zwar von dem Arbeitsentgelt der Angehörigen der Üblicherweise Jahrgänge 1914/16. richten fich die Zulässigkeit und die Höhe von
Steuerabzügen nach den Eintragungen auf der Steuerkarte des Steuerpflichtigen. Da die diesjährigen Karten aber noch keinen Vermerk über die Wehrsteuer enthalten lönnen, ist im Gesez ausdrücklich vorgeschrieben, daß für die Übergangszeit bis 31. 12. 1937 der Abzug auch ohne Eintragung vorgenommen werden darf. Er muß sogar vorgenommen werden, da, wie gesagt, der Betriebsführer für die Einbehaltung verantwortlich gemacht ist. Um Zweifel und Mißverständnisse zu ver meiden, schreibt das Wehrsteuergesetz daher ausdrücklich vor, daß von dem Abzug der Wehrsteuer lediglich dann Abstand genommen werden darf, wenn die diesjährige Steuerkarte von der Gemeinde mit dem Vermerk ,,Nicht wehrsteuerpflichtig" versehen worden ist und wenn das Gefolgschaftsmitglied die so gekenn= zeichnete Steuerkarte dem Unternehmer aushändigt. Glaubt also ein Beschäftigter, von der Wehrsteuerpflicht befreit zu sein, dann ist es seine Sache, rechtzeitig für die Eintragung des entsprechenden Vermerks zu sorgen. Für den Unternehmer gibt es jedenfalls nur zwei Möglichkeiten : Entweder befindet sich auf der Steuerkarte kein Vermerk, dann muß er den Steuerabzug vornehmen, also selbst dann, wenn er glaubt, das betreffende Gefolgschaftsmitglied sei steuerfrei. Oder der Vermerk ist bereits eingetragen, dann entfällt der Abzug ; dies ist aber nur dann der Fall, wenn die Steuerkarte mit dem Vermerk sich in seinem Besiz befindet. Solange sie zum Beispiel noch zur Entscheidung bei der Gemeindebehörde lagert, besteht auch die Abzugspflicht. Diese Regelung gilt aber nur für die Zeit bis zum Ende dieses Jahres. Ab 1. 1. 1938 ist es genau umgekehrt : Von da
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NSK Folge 190 ab ist ein Betriebsführer zum Abzug lediglich dann berechtigt, wenn (wie auch hinsichtlich der übrigen Steuerabzüge ) ein entsprechender Vermert sich auf der Steuerkarte befindet. Die Höhe der Wehrsteuer beträgt in den ersten beiden Kalenderjahren nach Beginn der Steuerpflicht 50 vH. der Einkommensteuer, mindestens aber 4 vH. des Arbeitslohnes selbst, in den folgenden Kalenderjahren 6 vH. der Einkommensteuer, mindestens aber 5 pH. des Arbeitslohnes . Die Steuerpflicht beginnt am Anfang des Kalenderjahres , das auf den Stich-
Einkäufe bei Juden
tag der Personenſtandsaufnahme folgt, an dem die endgültige Entscheidung über die Nichteinberufung (= die Voraussetzung für die Steuerpflicht) vorliegt ; sie endet am Schluß des Kalenderjahres , in dem der Steuerpflichtige das 45. Lebensjahr vollendet hat. Zu erwähnen ist schließlich noch, daß die einzelnen Wehrsteuerbeträge in dem Lohnkonto zu führen sind; ihre Anmeldung und Abführung erfolgen zusammen mit der Lohnsteuer, und zwar zur gleichen Zeit und an die gleiche Dr. Schwiegk. Finanzkasse.
und
ihre Folgen
Der Ehemann haftet nicht für die Schulden der Gattin bei Juden — Einkäufe bei Juden unverantwortlich vor der Volksgemeinschaft NSK In diesen Tagen sahen uns überall, in den Geschäftsstraßen , auf den Bahnhöfen, in den Verkehrsmitteln große, auffallende Reklameschilder an, die auf die besonderen Vorzüge des Saisonschlußverkaufes hinwiesen . Nun iſt es eine bekannte Tatsache, daß noch manches Konfektionsgeschäft in jüdischen Händen ist. Leider kommt es aber auch heute noch vor, daß auch die Ehefrau eines deutschen Volksgenossen noch in jüdischen Geschäften ihre Einkäufe macht. Oft geschieht dies aus Unüberlegtheit , Gewohn heit oder Bequemlichkeit , manchmal aber auch auf Grund der Überzeugung, daß der Einkauf in jüdischen Geschäften besonders vorteilhaft sei. Es ist einleuchtend, daß derartige Einkäufe der Ehefrau eines deutschen Volksgenossen in jüdischen Geschäften nicht allein in der Familie die schwersten Auseinandersetzungen hervorrufen fönnen, auch in staatspolitischer Hinsicht sind die ernstesten Folgen möglich, es ist nur an den Fall zu denken, daß der Ehemann Beamter ist. Denn heute hat sich bereits allgemein die Erfenntnis durchgesezt, daß es sich für einen deutschen Volksgenossen nicht ziemt, bei Juden zu kaufen. Dieser Volksauffassung hat auch die Rechtsprechung unserer Gerichte Rechnung zu tragen. Eine Entscheidung, die leßthin auf dieſem Gebiete ergangen ist, verdient wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung besonderer Hervorhebung. Die Ehefrau eines Parteigenossen hatte bei einem Juden Einkäufe für den täglichen Haushalt, also im Rahmen ihrer Schlüsselgewalt ge= tätigt. Da die Ehefrau den Kaufpreis nicht voll entrichtet hatte, nahm der jüdische Geschäftsmann nach § 1357 BGB . den Ehemann auf Zahlung des Restkaufpreises in Anspruch. Der Ehemann verweigerte die Bezahlung der Rest= schuld, da es ihm als Parteigenossen nicht zugemutet werden könne, für häusliche Einkäufe seiner Ehefrau in einem jüdischen Geschäft, die gegen seinen Willen geschehen seien, einzustehen. Die daraufhin von dem jüdischen Geschäftsinhaber gegen den Ehemann eingereichte Klage hat das Amtsgericht Remscheid abgewiesen. Zur Begründung führt das Gericht im einzelnen aus : Ende 1934 und Anfang 1935, als die Waren von der Ehefrau des Beklagten gekauft wurden, hätte sich bereits allgemein die Er-
kenntnis durchgesetzt, daß es sich für einen deutschen Volksgenossen nicht gezieme, bei Juden zu kaufen. Eine Bindung eines deutschen Ehemannes an einen solchen Vertrag müsse auch regelmäßig für ihn als unzumutbar angesehen wer den. Unter diesen Umständen könnten deshalb die von der Ehefrau mit einem Juden getätigten Kaufverträge gegenüber dem deutschblütigen Ehemann keine Rechtswirkung im Rahmen des § 1357 BGB. haben. Die Person des Vertragsgegners schließe hier im Regelfalle diese weitgehende Bindung aus. Das Urteil stellt also klar heraus, daß Käufe deutscher Volksgenossen in jüdischen Geschäften allgemein als verwerflich betrachtet werden müßten, gleichgültig, ob der Käufer Angehöriger der NSDAP . sei oder nicht. In diesem Zusammenhange ist ein Urteil des Badischen Verwaltungsgerichtshofes als Diſziplinarhof von besonderem Interesse, durch das der Bürgermeister einer mittelbadischen Landgemeinde, der geschäftlichen Verkehr mit einem jüdischen Viehhändler gepflogen hatte, mit Dienstentlassung bestraft worden ist. In der Urteilsbegründung ist betont, daß infolge des Eindringens der jüdiſchen Händler in die Wohnungen und Stallungen der ländlichen Bevölkerung Mißstände auch auf anderen Gebieter als den rein wirtschaftlichen entstanden seien. Der Bürgermeister sei durchaus nicht auf den Nach jüdischen Händler angewiesen gewesen. der Deutschen Gemeindeordnung sei der Bürgermeister der Leiter der Gemeinde und werde durch das Vertrauen von Partei und Staat in ſein Amt berufen. Er werde damit aber auch zugleich der Repräsentant der nationalsozialistischen Weltanschauung in seiner Gemeinde. Das Urteil des Disziplinarhofes in Karlsruhe ist deshalb von so weittragender Bedeutung, als zum ersten Male für den Verkehr mit Juden die Dienstentlassung eines Beamten ausgesprochen wird, eine Entscheidung, die unter gewissen Einschränkungen für alle Beamten von grundsäglicher Bedeutung sein wird. Jeder Volksgenosse wird sich daher auch bei dem kleinsten Einkauf des täglichen Lebens zu fragen haben, ob er ihn vor der Volksgemeinſchaft, vor seiner Familie, wie auch vor sich Dr. O. D. selbst verantworten kann.
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18. August 1937
Wie das Gericht entschied
Urteile, die jeden intereſſieren
Der Arbeitsfriede im Betrieb NSK Das Landesarbeitsgericht in Leipzig hatte fürzlich eine sehr bemerkenswerte Entschei= dung gefällt, der folgender Sachverhalt zu= grunde lag: Ein Betriebsführer hatte einem Gefolgschaftsmitglied in Gegenwart anderer Betriebsangehöriger harte Vorhaltungen über dessen mangelnde Arbeitsleistung gemacht, ohne vorher die Berechtigung seines Vorwurfes zu prüfen. Der Tadel war auch tatsächlich unbegründet. Es kam dabei zu einem Wortwechsel zwischen Betriebsführer und Gefolgsmann, der den Charakter einer scharfen Auseinanderſeßung annahm. Von beiden Seiten wurde dabei nicht das richtige Maß gewahrt. Das Landesarbeitsgericht hat die auf Grund dieses Vorfalles ausgesprochene Kündigung des Gefolgschaftsmitgliedes nicht gebilligt. Es hat dabei hervorgehoben, daß der Betriebsführer in bezug auf die Güte der Arbeit die höchsten Anforderungen zu stellen berechtigt ist, daß ſein Urteil über die Leistungen aber auch gerecht und ein Tadel begründet ſein muß, um bei dem Getadelten nicht das Gefühl einer willkürlichen Behandlung zu erweden. Ein in entsprechender Form vorgebrachtes Verlangen nach Begründung eines Tadels enthalte daher kein unbilliges Anfinnen an den Betriebsführer. Wenn dem Gefolgsmann, zumal wenn er jünger ist, Höflichkeit geziemt, so geziemt dem Betriebsführer, der auch im äußeren Verhalten der Gefolgschaft Vorbild sein soll, wohlwollende Ruhe und Mäßigung. Wenn daher beide Parteien sich nicht richtig verhalten haben, war eine KündiG. gung nicht angebracht. Kündigung eines Betriebsobmanns NSK Eine sehr beachtliche Entscheidung hat kürzlich das Arbeitsgericht in Meiningen ge= fällt : Ein Betriebsobmann hatte sich zur Abstellung von Mißständen, die in dem Betrieb aufgetreten waren, an die zuständige Dienststelle der DAF. gewandt. Daraufhin hat der Betriebsführer die Kündigung des Betriebsobmannes ausgesprochen. Nachdem das von dem Gekündig ten angerufene Arbeitsgericht die Kündigung für nichtig erklärt hatte, wurde er zunächst in dem Betrieb weiterbeschäftigt, erhielt aber bereits nach kurzer Zeit erneut eine Kündigung ausgesprochen. Das Arbeitsgericht hat auch diese erneute Kündigung als nichtig bezeichnet. Es hat in seiner Begründung ausgeführt, daß der Betriebsführer mit dieser Kündigung nur ers reichen wollte, seinen Willen, den Betriebsobe mann los zu werden, doch noch durchzusehen. In anerkennenswerter Weise hat das Arbeitsgericht dieses Verhalten als einen groben Verstoß gegen jedes Rechtsempfin = den bezeichnet, insbesondere als Verstoß gegen
die nationalsozialiſtiſchen Grundsäge einer ge= genseitigen Achtungs- und Treuepflicht zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft. Richtig hätte der Betriebsführer, wie das Urteil ausführt, vielmehr gehandelt, wenn er sein früheres Unrecht eingesehen und die entsprechenden Folge rungen gezogen hätte, die seine soziale Verant wortungspflicht ihm auferlegte. Auch dieses Urteil zeigt, daß die deutschen Gerichte den Geist und den Sinn des Gesezes zur Ordnung der na= G. tionalen Arbeit richtig erkannt haben..
Zum Schuß der deutſchen Frau NSK Bekanntlich verliert die deutsche Frau, die einen Ausländer heiratet, mit der Heirat ihre deutsche Staatsangehörigkeit. Sie unterliegt von diesem Augenblic an, auch hinsichtlich der Ehescheidung, den Geſeßen des Staates, dem thr Mann angehört. Da die Ehescheidungs= gesetze mancher Staaten mit der deutschen Rechtsauffassung nicht vereinbar sind, und die deutsche Frau oftmals schußlos dastand, ist am 24. Januar 1935 das Gesetz über die Anwendung deutschen Rechts bei der Ehescheidung ers lassen worden. Dieses Gesetz bezweckt, wie das Kammergericht in einem Urteil in der " Juristischen Wochenschrift" 1937, Seite 1324, ausführt, lediglich den Schuß der deutschen Frau. Es hat dems gemäß nur für diese eine Scheidungsmöglichkeit, die zum Grundsaß der bisherigen deuts schen Gesetzgebung in scharfem Gegensatz steht, geschaffen. Um aber der so besonders geschütten deutschen Frau auch die Verwirklichung ihres Rechts in Deutschland zu ermöglichen, was mit Rücksicht auf den Ausnahmecharakter des Ge= sezes in vielen Fällen einer Verwirklichung des in dem Gesetz enthaltenen Schutzgedankens überhaupt gleichkommt, war es erforderlich, für diese Klagen der deutschen Frau auch eine Zuständigkeit vor den deutschen Gerichten zu schaffen, da die bisherige Zuständigkeitsregelung einer Klageerhebung durch die Frau in Deutſchland bei ausländischem Wohnsiz der Mannes gerade entgegengestanden hätte. Aus diesem Zweck des Gesetzes und seiner Stellung im deuts schen Rechtssystem folgt, daß der Ehemann durch jenes nicht begünstigt werden sollte. Dazu fehlt dem deutschen Gesetzgeber jeder Anlaß. Hätte er auch für den Mann, der in seinem Heimatstaat nicht geſchieden werden kann, in Deutschland eine Scheidungsmöglichkeit und die damit zusammenhängende Zuständigkeit schaf= fen wollen, so würde das zur Folge gehabt haben, daß sich alle die Ausländer vor deutſchen Gerichten scheiden laſſen würden, denen ihr Heimatrecht das verwehrt. Das wäre aber mit der deutschen Achtung gegenüber anderen Staaten und den in diesen für deren Angehörige geltenden Gesehen unvereinbar, würde auch notwendigerweise zu internationalen Konflikten führen.
Drud: M. Müller & Sohn KG. , Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
Bartei -Korrespondenz
Nationalſozialiſtiſche
ift der Schriftleitung: Brief and Draht Berlin 6 68, Zimmerle, 80, HL, Herneu): 11 00 22 Betlag : rang Chez Rad ). 6. m. 1. §., Bentzulerlag der NSDAP., Minchen - Berlin jand : Cher.Berlag , Berltu_SW 66, Bimmerfraße 88. -- Alle Zahlungen Rub nach (Bolichedlonto Berlin 4454) zu richten
NCK Breſſedienſt der NGDUB
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Wo sind
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Wety ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts Ichriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
19. August 1937
die „ unbegrenzten Möglichkeiten“ ?
Amerikas 45 Millionen verſchwendete Arbeitsſtunden Gefunde NationalVölkische Arbeitskraft wirtſchaften als Grundlage geordneter Weltwirtſchaft als Wirtſchaftsmotor
NSK Zwei Meldungen der lezten Tage : Neuyork, 15. August : William Green, der Leiter der amerikanischen Gewerkschaften, gibt bekannt, daß nach den Gewerkschaftserhebungen immer noch acht Millionen Arbeitslose in den Vereinigten Staaten vorhanden Nach amtlichen Angaben sind im ersten Find. Halbjahr 1937 durch die Flutwelle von Streits rund 45 Millionen Arbeitstage verlorengegangen. Berlin, 15. August : Die Zahl der Arbeitslosen hat nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung auch im Juli ſich noch weiter gesenkt. Schon Ende Juni war ein neuer Tiefstand bei 649 000 Arbeitslosen erreicht worden, gegenüber 1035 000 Ende Juni 1936. Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen weiter bis auf 563 000 ge esenkt worden. Die geringe Zahl der noch vorhande= nen Arbeitslosen erschwert den Arbeitseinsatz : teils sind die vorhandenen Kräfte überhaupt nicht mehr voll einsatzfähig, teils gehören sie anderen Berufen an als denjenigen, die dringenden Kräftebedarf haben. Zwei Meldungen aus zwei verschiedenen Welten: Dort die Vereinigten Staaten, das ,,Land der unbegrenzten Möglichkeiten ", das in den Haushalt 1937 die niedliche Summe von 16,5 Milliarden (!) Dollar zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eingesetzt hat und in vier Jahren die Zahl seiner Arbeitslosen trotz allen schon vorangegangenen Milliardenaufwendungen noch nicht um die Hälfte hat senken können, - hier das Deutsche Reich, das in viereinhalb Jahren mit einem Bruchteil der astronomiſchen ameri= kanischen Ziffern die Arbeitslosigkeit von sieben Millionen bis auf 563 000 heruntergebracht hat, bis an eine Grenze heran, an der schon der Arbeitseinsatz erschwert wird und Arbeiter= mangel eintritt ! Das zwingt schon zum Nach= Denken. An der Wende der Sintflut, Jahresbeginn 1933, zählte Deutschland bei 65 Millionen Einwohnern 7 Millionen Arbeitslose. Zur gleichen Zeit wurden in den Vereinigten Staaten sowohl amtlich wie von den Gewerkschaften bei
128 Millionen Einwohnern rund 14 bis 15 Millionen Arbeitslose geschätzt. Die Zahlen hielten doppelt sich somit fast haarscharf die Waage, soviel Einwohner, doppelt soviel Arbeitslose. Jezt aber, viereinhalb Jahre später, zählt das Deutsche Reich nur noch 563 000 Arbeitslose gegen rund 8 000 000 in den Staaten. (Amtlich werden nur noch" 3,6 Millionen verzeichnet. ) Deutschland hat somit glatt 90 pH. seiner Arbeitslosigkeit bekämpft und beseitigt, den Vereinigten Staaten aber ist das nach der gewerkschaftlichen Angabe nur um 46 pH. gelungen. Das will schon etwas heißen. Zumal wenn wir bedenken, daß die Vereinigten Staaten aus dem vollen, aus ihren ,,unbegrenzten Möglichkeiten", aus vollen Tresoren and Weltmonopolen zu schöpfen vermochten, daß Deutschland aber die
Eisenbahnwagen als Aufenthaltsräume unwürdig Schönheit der Arbeit bei der Reichsbahn NSK Königsberg, 19. August. Auf Anregung des Gaureferenten Schönheit der Arbeit hat die Reichsbahn auf der Strede Königsberg-Tilsit sämtliche bisher als Auf enthaltsräume benutten alten Eisenbahnwagen abbrechen lassen. Für einen Teil dieser Wagen wurden bereits neue Aufenthaltsräume geschaffen, die fehlenden werden im nächsten Jahre neu errichtet. Bis dahin finden die Warteräume der II. Klaſſe aushilfsweise Verwendung als Aufenthaltsräume. Es ist zu erwarten, daß im Laufe der Zeit alle alten Eisenbahnwagen, soweit sie als Aufenthaltsräume Verwendung finden, im gesamten Reichsgebiet aus dem Verkehr gezogen werden. Das Amt " Schönheit der Arbeit“ steht auf dem Standpunkt, daß ein Eisenbahnwagen , der zum Fahren nicht mehr taugt, abgewract, aber nicht Menschen zur weiteren Benuzung zugemutet werden sollte. Holz und Alkeisen werden im Zeichen des Vierjahresplanes dringend gebraucht, vor allem aber ist es unwürdig, Arbeitskameraden, für die das Beste gerade gut genug sein sollte, ausrangierte, unschöne Eisenbahnwagen als Aufenthaltsräume anzuweisen.
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einzigartige Leistung sozusagen aus dem Nichts heraus vollbrachte. Denn Beginn 1933 standen wir am Rande des Chaos , der nölligen Auflösung aller Wirtschaftsbegriffe und -vorstellungen. Damals war uns nach den prophetischen" Worten Heinrich Brünings , der nun auf Grund seiner Bewährung an einer amerikanischen Universität unter dem verschämten Pseudonym Dr. Jan Anderson wirtschaftspolitische Vorlesungen halten darf, mit jeder Wiederkehr eines neuen Winters nur eins gewiß: Der kommende Winter wird noch härter ſein, -- es wird alles darauf ankommen , das Heer der Arbeitslosen , das noch um einige Millionen sich verstärken mag und wird, über den nächsten Winter hinwegzubringen ..." In Erwartung des großen Weltwirtschaftswunders , das von irgend woher blühen sollte. Das war „ staatsmännische Kunst" jener Tage und ihrer Weisheit tiefster Inhalt, - das Elend mußte mit Wohltat und Karitas so gelenkt werden, daß es den Winter überdauerte, im Frühjahr würde man dann schon weiter sehen. Dann grünte die Welt wieder und damit die Hoffnung auf das Mords= Diese Praxis glich auch wunder. jener Rathenau - Politik , die sich in ihrer Une geheuerlichkeit und Verruchtheit einmal zu dem Sak verstieg: „ Es kommt alles darauf an , wie tief man ein Volk sinken lassen darf . . ." Das nationalsozialistische Deutschland aber hat nicht experimentiert und nicht gefadelt, es hat nicht auf das Weltwunder gehofft, sondern ganz allein auf das Wunder der deutschen Volkskraft , auf seine Arbeitskraft und seine sittlichen Werte; es hat nicht theoretisiert und nicht das schon in Lethargie versackte Volk auf immer noch schlimmere Dinge vorbereitet, es hat vielmehr den defaitiſtiſchen Ideen von Rathenau bis Brüning eine unübersteigbare Mauer und einen unüberbrüdbaren Wall entgegengestemmt : „ Es kommt alles darauf an , wie weit man ein Volk der Arbeit wieder an die Arbeit zu bringen vermag !" Und zu dem Zweck und Ende hat das nationalsozialistische Deutschland gleich in der ersten Stunde schon den krankhaften Wunderglauben, als könne das Heil von außerhalb, aus der " Weltwirtschaft ", kommen, für immer über Bord geworfen. Das war der Beginn der Rettung! Und es war gut so, daß wir uns auf die eigene Kraft verließen und nicht auf irgendein Wunder. Bei der Wundergläubigkeit an die Weltwirtschaft wurde immer zunächst an die Vereinigten Staaten gedacht, von dort ſollte das Wunder vornehmlich kommen ; dort sollte erst mal das große weltwirtschaftliche Rad sich in Gang sehen, dann würde es schon werden, dann würde ,,ganz wie Don selbst" auch bei uns alles beſſer. So gingen die staatsmännischen" Überlegungen der Wirtschaftsweisen. Wo wären wir da hingekommen, noch viel tiefer als ohnehin schon. Es ist schon des überlegens wert, was allein diese eine nationalſozialiſtiſche Leistung be= deutet : der Maßſtab iſt da : Gegenüber dem Nichts, vor dem der Nationalsozialismus bei der Machtübernahme stand, verfügten die Vereinigten Staaten von der Natur ſo ver= schwenderisch bedacht, daß sie drüben von „,Gottes eignem Land" sprechen bei aller Krise über
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pralle Tresore, über Monopole wertvollster Wirtschaftsgüter, durchrationalisierte über Fabriken und über unbegrenzte Rohstoffmengen . Und in diesem Land unermeßlicher Reichtümer und märchenhaften Buſineß waren von 45 Millionen Brotverdienern 15 Mill. ohne Arbeit. Nebenbei : Nicht einer, der sich Rechenschaft über eine Ursache dieser Teufelskrije im „Gottesland" gegeben hätte, - nicht einer, der die Krise, wie rechtens , Versailles und seinem Wirtschaftsirrfinn zugeschrieben hätte, weil ja das deutsche Wirtschaftsrad aus dem Weltwirtschaftsgetriebe herausgebrochen worden war. Dies Land unbegrenzter Möglichkeiten ſtand mit einem Male vor recht begrenzten Möglichkeiten, es hat, mit allen Märkten der Welt offen vor seinem Gold und seiner Ware, nicht einmal 50 vH. seiner Arbeitslosigkeit zu beseitigen vermocht ! Wenn schon die Weltpresse" sich ein Gewerbe daraus macht, alle deutschen Leistungen zu schmälern, dann wird es uns einmal verstattet sein, nicht überheblich, aber gutbegründet , die ungleich höhere Leistung Deutschlands hervorzuheben, ,,ohne Gold" ― so sagte man doch und ganz ohne fremde Hilfe von sich aus sein Arbeitsleben und sein Schaffen in Ordnung zu bringen! Früher brachte die sogenannte Weltpreſſe die deutschen Elendszahlen , das An= schwellen der Arbeitslosigkeit, die Streiks, den Wirtschaftsniedergang mit den fetteſten Ziffern und im sensationellen Satz auf den ersten Seiten. So war es fast alltäglich. Heute wird die deutsche Leistung : der erfolgreiche Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Elend, der Wirtschaftsaufstieg (wie überhaupt auch alle Kulturtat) von der Mehrheit jener Presse in möglichst fleinem Satz und mit der unverdächtigsten Aufmachung gebracht, wenn überhaupt. Das läßt andere Länder haben uns mit den uns kühl, laufenden Krisenmeldungen längst und gründlich abgelöst, wie auch am Barometer der Welt= wirtschaft der Streit in Deutschland für immer gestrichen ist. Meldungen jener Art aus Neuyork und Berlin beweisen, erst recht in ihrem Zusammentreffen, einmal mehr die Richtigkeit der nationalsozialistischen Erkenntnis, wie wahnwißig der Glaube an die Wunderkraft der Weltwirtschaft ist , solange nicht Ordnung in die einzelnen Nationalwirtschaften gebracht worden ist. Sie beweisen eben, daß Weltwirtschaft der über die Nationalwirtschaft steht , das erst das Kleinräderwerf der Nationalwirtschaften in Ordnung sein muß nebst der übertragungswelle (Arbeitsruhe und allgemeiner Friede) , ehe das Riesenrad der Weltwirtschaft reibungslos und ohne Stocken laufen kann. Noch ein anderes beweisen beide Meldungen : daß Geld und Gold doch nicht alles sind , - wie es der Nationalsozialismus immer erkannt hat. Sagenhafte Dollarmilliarden haben die Arbeitslosigkeit nicht wegfressen können, - wir aber haben auf beengtem Raum und mit begrenzten Mitteln weit mehr geschafft, weil wir unsere unbegrenzten Möglichkeiten voll ausgenugt haben : die deutsche Arbeitskraft. So auch werden wir der Erkenntnis froh : daß über allem Geld als Treibstoff die schöpferische Idee und über allem Gold die werteF. R. schaffende Arbeit steht !
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Kampf und Sieg des Arbeitsdienstgedankens Stolzer Vor fünf Jahren : Erſtes ſtaatliches Arbeitslager Großkühnau Spatendienſt iſt Ehrendienſt Entwicklungsgang bis zum Reichsarbeitsdienſt Zatwille triumphiert über „ Wirtschafts“ -Doktrinen NSK Am 20. August begeht der Reichsarbeitsdienst einen Tag stolzer Erinnerung. Es sind an diesem Tage fünf Jahre vergangen, daß im Jahre 1932 im Schloß von Großtühnau in Anhalt das erit e staatliche Arbeitsdienstlager errichtet wurde. Der Staat Anhalt, in dem ein alter Mittämpfer des Führers, der verstorbene Hauptmann a. D. Friedrich Wilhelm Loeper Gauleiter war, hatte schon damals eine nationalsozialistische Regierung, und so fonnte von hier aus zum ersten Mal der national, konnte von hier aus zum erstenmal der nationalMitteln gefördert und das Lager Großkühnau zur erſten Einrichtung des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes gemacht werden, die vom Staate selbst getragen wurde. Es war ein weiter und schwerer Weg bis zur Errichtung dieses ersten staatlichen ArbeitsDienstlagers. Schon im Jahre 1919 hatte Dietrich Edart , der große Vorkämpfer der nationalsozialistischen Idee, in seiner Zeitschrift ,,Auf gut deutsch“ aufgerufen zur Gründung von Artamanenschaften. Überall im Reich entstanden diese Artamanenschaften, fanden Zustrom aus der völkischen Jugend. Zahlreiche Männer der Alten Parteigarde ſind durch dieſen freiwilligen Landdienst gegangen, haben als „Hüter der Scholle“ schen vom Jahre 1924 an durch selbstlose Hingabe ihrer Person freiwil ligen Arbeitsdienst in der Landwirtschaft ge= leistet, waren die ersten nationalsozialistischen Borkämpfer der heutigen allgemeinen Arbeitsdienstpflicht. Baldur von Schirach Die Artamanen nannte sie einmal treffend den nationalſozialistischen Vortrupp auf dem Acer — hatten es nicht leicht, sich durchzusetzen. Wo der Systemstaat einen Vorwand fand, versuchte er dieſe Bewegung unter allen erdenklichen Schikanen zu erstiden. Diese jungen Freiwilligen, die sich der Scholle, der Heimaterde, dem Aufbau eines beſſeren Deutschlands verschworen hatten, mußten naturgemäß von Regierungen befämpft werden, deren Exponenten das Vaterland verleugneten, die in jedem aufteimenden Heimat= gefühl eine Gegnerschaft sahen ihrer eigenen auf Zersetzung gerichteten internationalen Ziele. So fam es, daß natürlich auch alle Vorstöße der NSDAP . in den Parlamenten, in ihrer Presse und in ihren Versammlungen für die Einführung einer Arbeitsdienstpflicht erfolg los blieben. Nicht nur die Parteien des Novemberſyſtems, die aus ihrer internationalen Bindung heraus dem Arbeitsdienstgedanken feindlich gegenüberstehen mußten, verhielten sich ablehnend, schlimmer noch fast war das Unverständnis, auf das die nationalsozialistische Forderung gerade bei den sogenannten „ natio nalen" Parteien stieß. Während der Marrismus den Arbeitsdienstgedanken als „getarnten Militarismus" schlankweg verurteilte, waren die Bürgerlichen in ihren Gegenargumenten ,,Dornehmer". Sie holten die Wiſſenſchaft zu Hilfe, zäumten Paradepferde aus den Ställen nationalökonomischer Fakultäten mit dem Schellengeflingel liberalistisch-kapitalistischer Auffahſung und bemühten die verkalktesten Volkswirtschaftler, nachzuweisen, daß die Einführung einer Arbeitsdienstpflicht ,, wirtschaftlich untrag= bar" ſei, daß sie einen polkswirtschaftlichen
Selbstmord" bedeute, daß eine allgemeine Arbeitsdienstpflicht die gesamte Volkswirtschaft ins Wanken, die Löhne ins Gleiten bringen müſſe , daß wirtschaftliches Chaos das unvermeidliche Ende sei. Das sogenannte nationale ,,Lager“ war berauscht von diesen Tiraden volkswirtſchaftlicher Kathederweisheit und tat das ihre, mit Drukterschwärze und Papier nachzuweisen, daß die Nationalsozialisten in manchen Dingen ja ganz vernünftige Forderungen hätten, volkswirtschaftlich gesehen, aber eben stets blutige Dilettanten blieben, für die man nur ein mitleidiges Lächeln haben könne.
Es war der Schwanengesang eines Zeitalters, das zum Untergang verurteilt war, einer Epoche, die in ihren liberalistischen und kapitalistischen Gedankengängen jeder neuen Idee immer wieder ihre Besorgnisse um die „Wirtschaft“ entgegenhielt. Die „Wirtschaft", das war für fie eine unverletzliche Gottheit , die über allen Wassern schwebte, ein Gebilde , das immer unverständlicher wurde, je mehr gelehrte Professoren seine Grundlagen aufzuzeigen ver suchten, ein Begriff, der die Allgemeinheit gruseln machte wegen seiner mimosenhaften Zartheit. Jede neue Idee, jede neue Weltanschauung mußte nach den Verkündungen dieser alleinigen Inhaber der Weisheit diese ,,Wirtschaft" in schauderhafte Gefahren stürzen. Daher waren sich Systemregierungen, Parlamente, Parteien und Presse der liberalistischen Epoche mußten sie sich sonst noch so spinne feind sein in einem Punkt rührend einig : mit der Wirtſchaft“, dieſem Blümlein Rührmichnichtan, darf nicht freventlich „experimentiert" werden. Daß die Einführung einer Arbeitsdienstpflicht ein solches graufiges Experi ment bedeutete, das glaubte man hinreichend bewiesen zu haben, denn zahlreiche Gelehrte auf hohen Kathedern hatten zustimmend ihre Bärte dazu gesenkt. Vom Jahre 1932, in dem das erste staatliche nationalsozialistische Arbeitsdienstlager errichtet wurde, bis auf den heutigen Tag, sind nun fünf Jahre vergangen. Der nationalsozialistische Arbeitsdienst, freiwillig zuerst, wurde durch die Einführung der Arbeitsdienstpflicht zum Reichsarbeitsdienst. 235 000 junge deutsche Männer stehen gegenwärtig in ſeinen Reihen, im nächsten Jahre werden es 270 000 sein, im Jahre 1939 soll mit 300 000 Arbeitsmännern der Höchststand erreicht sein. Was der Reichsarbeitsdienst bis heute geleistet hat, ist bekannt. Fast täglich kann die Presse neue Erfolge buchen seiner Arbeit für die Ernährungsfreiheit unseres Volkes, für die Erweiterung heimischer Rohstoffbasis. Ob es sich um die Ge winnung von Neuland oder die Kultivierung von Ödflächen handelt, ob Deiche gebaut, Flüsse reguliert, Moore entwässert, Wirtschaftswege geschaffen, Wälder aufgeforstet werden - überall steht der Arbeitsdienst, padt zu, fämpft für
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NSK Folge 191 Deutschland. Allein im Haushaltsjahr 1935/36 haben unsere jungen Arbeitsmänner den deutschen Kulturboden um 47 500 Hektar vergrößert, das ist eine Fläche größer als ein Viertel des Saargebietes. Mit langen Zahlenreihen ließen sich die Leis stungen des Reichsarbeitsdienstes in der kurzen Spanne seines Bestehens belegen, doch dies eine Beispiel möge hier genügen. Es soll ja nur aufgezeigt werden, daß trok dieses gewaltigen Arbeitseinsages des Reichsarbeitsdienstes die geheiligte ,,Wirtschaft“ nicht zusammengebrochen . ist. Die schnatternden Kapitolswächter an den Stufen einer liberalistischen Nationalökonomie find verstummt, weil mit ihren Prophezeiungen ihr Weltbild zusammen gebrochen ist. Das unterscheidet die nationalsozialiſtiſche Weltauffassung von der blutleeren Theorie einer liberaliſtiſchen Wiſſenſchaft : die Arbeitsdienstpflicht war dem Nationalsozialismus tein Wirtschaftsexempel, sondern Best andteil einer Weltanschauung. Einer Weltanschauung, die einen neuen deutschen Menschen formen will, der aus der liberalistischen Anschauung eines Klassenstaates und Kastengeistes wieder zurückfindet zu den Wurzeln des Volkes, zur Scholle, zur Arbeit der Hände. Nicht wirtschaftliche Erwägungen stan= den Pate des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes, sondern der Wille, das Volk wieder unlösbar zusammenzuschweißen zur Gemeinschaft. Der metallene Brustschild der Fahnenträger des Reichsarbeitsdienstes trägt die Losung der Arbeitsmänner : „Arbeit adelt". Zu dieser Erkenntnis soll der junge deutsche Mensch im Reichsarbeitsdienst wieder hingeführt werden. Den Bätern unsere Arbeitsdienstmänner noch,
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19. August 1937 die aufgewachsen waren im Kastengeist einer kapitalistischen Zeit, war die Arbeit trennender Begriff, der Handarbeiter ein Mensch zweiter Klaſſe. Die Söhne sollen umlernen, sollen unterm heranwachsen Spaten zu wahren Nationalsozialisten, die den Adel begreifen lernen, der die harte Arbeit der Hände ebenso ehrt wie die Arbeit des Kopfes. Dieses große erzieherische Moment ist das Kernstück des Reichsarbeitsdienstes als Ehrenpflicht am deutschen Volk. Seine volkswirtschaftliche Be= deutung, so gewaltig sie sich auch in der kurzen Zeit seines Bestehens schon erweist, kommt für den Nationalsozialismus, entgegen den Volkswirtſchaftlern einer liberalistischen Zeit, erst in zweiter Linie. Wenige Tage trennen uns noch von dem Reichsparteitag, dann wird auch der Reichsarbeitsdienst in Nürnberg wieder marschieren. Wie im vergangenen Jahr werden ihm wieder voranleuchten seine blutroten Fahnen mit Spaten und Ühre, den Symbolen der Bodenverbundenheit und der reifenden Frucht, die aus seiner Hände Arbeit erwächst. Wenn die jungen Arbeitsmänner dann aufmarschieren zum Appell vor dem Führer, in endlos langen Kolonnen, schnurgerade ausge= richtet, dröhnender Schritt unterm blizenden Spaten, dann ſind voller Stolz in dieſer Stunde die Herzen ganz Deutſchlands bei dieſen jungen erdbraunen Soldaten der Arbeit. Dann marschiert mit ihnen die Liebe der ganzen Nation, die der Führer selbst beim vorjährigen Appell in die Worte faßte : „ Ihr Männer vom Arbeitsdienst wißt ja gar nicht, wie das deutsche Volt euch liebgewonnen hat ! Ihr seid in we= nigen Jahren zu einem Teil unſeres natio= nalen Lebens geworden, den wir uns gar nicht -th. mehr wegdenken können !"
Praktischer Weg zum
Muſterdorf
Eine Dorfgemeinschaft im Wandel der Zeiten - Lehren aus der Geſchichte -Mit Kraft durch Freude zieht neue Schönheit ins Dorf - Die Partei und ihre Gliederungen bei der Pionierarbeit NSK Am Südhang des Teutoburger Waldes, im schönen Tedlenburger Lande, unweit Osnabrüd, liegt die kleine Ortschaft Lienen, deren Namen man glaubt von dem Wort „ lehnen“ herleiten zu dürfen, denn die Höfe um Lienen waren Eigentum des Grafen von Tecklenburg, des Bischofs von Osnabrüd, des Klosters Iburgund des Klosters Leeden. Zu der Gemeinde Lienen gehören 209 schöne Erbhöfe, von denen der Oberdalhof und der Niederdalhof schon in Urkunden des Jahres 1241 genannt werden. Es gehören weiterhin 65 kleinere landwirtschaftliche Betriebe hinzu, 290 Heuerlinge, 103 Handwerker, ferner freie Berufe, Angestellte, Beamte und 130 Industriearbeiter. Die berufliche Zusammensetzung wird am Schluß dieser Ausführungen unter Berücksichtigung besonderer Gesichtspunkte noch gewürdigt werden müssen. Die Einwohnerzahl der Gemeinde stieg von 3131 im Jahre 1786 auf annähernd 5000 im Jahre 1937, trozdem im
Laufe des vergangenen Jahrhunderts mehr als 2000 Menschen auswanderten, um in der Fremde bessere Lebensmöglichkeiten zu suchen. Diese Zahl ist im Verhältnis zur Ge= samteinwohnerzahl außerordentlich hoch, und mit Recht darf man nach dem Grund einer so starken Abwanderung forschen. Zwei wesentliche Momente scheinen hier ents scheidend gewesen zu sein. Das erste ist ein Zusammenbruch , wirtschaftlicher das zweite ein kultureller Tiefstand. Das läßt sich aus folgendem schließen: Nach dem Dreißigjährigen Kriege rang ein verarmtes Bauerngeschlecht aus Not und Armut sich wieder empor durch Fleiß und Sparsamkeit. Wie in den übrigen Orten der Grafschaft Tecklenburg wurde damals auch in Lienen die Leinenindustrie ins Leben gerufen. Im Jahre 1764 wurden in Lienen 504 Scheffelsaat Hanf und 32 Scheffelsaat Leinsamen angebaut. 592
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Landflucht nicht eine Angelegenheit jüngeren Datums ist, sondern daß ſie ſeit Jahrhunderten ständig zunimmt. Erst nach der Machtübernahme zeigt sich durch die aufbauenden Maßnahmen ein Stillstand in der Abwanderungsbewegung. Über diesen Stillstand hinaus haben wir bei aller Berücksichtigung wirtschaftlicher Fragen durch kulturelle Arbeit für ein Anwachsen der Bevölkerungszahlen zu sorgen ; und hier liegt die Frage, die wir uns aus der Lehre der Vergangenheit stellen müssen : Wäre eine Abwanderung, die mit der jüngsten Erscheinung „Landflucht“ immerhin einige Ähnlichkeit aufweiſt, ſo ſtark aufgetreten, wenn man die Seele des Menschen mehr angesprochen und ihn der Heimat verpflichtet hätte? Wir glauben es nicht. Wir sehen daher nicht nur in der Durchführung wirtschaftlich vorbeugender Maßnahmen, sondern auch in der kulturellen Arbeit auf dem Lande eine Aufgabe, deren Bedeutung durch geschichtliche Erkenntniſſe nur noch erhöht wird. Der Entschluß, seine schöne Heimat zu verlaſſen, einer Dorfge= meinschaft den Rücken zu kehren, in die man von Kind auf hineingewachsen ist, dürfte nicht so leicht sein, wenn in dieser Dorfgemeinschaft durch kulturelle Arbeit jene seelischen Kräfte wirksam sind, die ein starkes Bindeglied zur heimatlichen Scholle darstellen. Nirgends trat das in der Dorfverschönerungsarbeit bisher deutlicher in Erscheinung als in dem Dorf Lienen, das erst Ende Mai des an» haltend schlechten Wetters wegen mit der Arbeit beginnen fonnte. Da zeigten sich von Tag zu Tag Erfolge. Es wurden zunächst durch eine Kommiſſion vorhandene Mängel festgestellt, den Hausbesitzern schriftlich zugestellt, und nun ging das Dorf hat es an die Arbeit. Die Koſten über 100 Häuser in Arbeit gehabt famen etwa auf 25000 30000 RM. Vor wenigen Wochen noch war Lienen ein unfchönes, unfreundliches Dorf, an manchen Stellen sogar verwahrloſt, und nun trat ganz plöglich, jedem ins Auge fallend, die nderung ein. Die Handwerker bekamen viel zu tun, Mauern mußten hier ab gerissen, dort neugezogen werden. Aus alten Fachwerkbauten, die man früher einmal der Einfachheit halber überpuzt hatte, wurde das Gefach wieder herausgearbeitet, schön gestrichen, die Inschriften im Fachwerk nachgezogen, und nun empfand man, daß das Dorf ja eine Vergangenheit hatte, und daß diese Vergangenheit den Menschen Pflichten für die Zukunft auferlegte. Vom Gebält war abzulesen, was die Vorfahren ihren Kindern, den Erben ihrer Arbeit, anzuvertrauen hatten. Nun ging man nach des Tages reichlichen Mühen durch das Dorf und immer fand man Neues, lernte auch dabei, sah selbst, was an Gemeinplägen noch zu ändern war. Politische Leiter, Parteigenoſſen, SA., HI., Feuerwehr, Luftschutz und Frauenschaft taten sich zu gemeinsamer Arbeit zusammen, planierten freie Pläße, um dort Anlagen zu schaffen, begradigten die Ufer des Dorfteiches, fertigten einen Zaun dazu , ebneten und bauten Wege. So entstand in wenigen Wochen ein neues , schönes Dorf , es entstand die Heimat, die vom Werk der Väter durch ihre Bauten und Anlagen erzählte. Und aus diesem Schaffen aller entstand eine Gemeinschaft ,
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NSK Folge 191 das Bewußtsein, daß alle zu diesem Flecchen Erde gehören. Man sprach nicht viel davon, aber diese Gemeinschaft hat durch ihr Werk mit einem Male Form und Gestalt ange= nommen. Um noch einmal auf die eingangs angeführte berufliche Zuſammensetzung der Einwohner zurüdzukommen : sehr viele Berufe find vers treten, an die sich Firmen mit ihrer Reklame zu wenden hatten. Der Umſaß im Dorf ist aber trok Entfernung der in ihrer Wirks
19. August 1937 samkeit höchst fraglichen Werbemittel nicht ge ringer geworden, und es wird auch in der Zukunft nicht der Fall sein. Noch ist das Werk längst nicht beendet. Im Herbst aber wird man soweit sein, daß die NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude mit ihren kulturellen Winterveranstaltungen in einem sauberen und schönen Dorf wird beginnen können. Denn im verwahrlosten Dorf wäre jede schöne Feierabendgestaltung widerfinnig v. Br. und zwecklos.
Die NSK Randbemerkung:
Sowjetpost
mit
Hindernissen
NSK „Es ist sehr schlecht“, so berichtet „ Krasnaja Karelija“, „ um die Zustellung von Briefen bestellt. Wenn man einen Eilbrief abschickt, iſt man nicht sicher, ob man ihn nicht noch na ch ein paar Tagen am Schalter vorfindet. Die Verwalter der einzelnen Postämter fümmern sich überhaupt nicht um ihre Arbeit. Alle Klagen haben keinen Sinn, denn die Beschwerden werden in der Regel unterſchlagen.“ Tscheljabinsti Rabotichi" schreibt in Nr. 128 : ,,Viele Beamte schreden auch vor Unterschla gungen nicht zurück. Der stellvertretende Leiter des 4. Postamtes nahm täglich die eingelaufenen Briefe mit nach Hauſe und öffnete sie. Bei der Haussuchung hat man in seiner Wohnung 94 Briefe gefunden. Dazu hat die Direktion der Postverwaltung alles getan, die Verbrecher der verdienten Strafe zu entziehen. Die Beschwerden werden zu den Akten gelegt und nicht beantwortet." Noch schlimmer steht es mit der Bestellung von Zeitungen und Zeitschriften. Darüber bes richtet dieselbe Zeitung in Nr. 130 : „ Für meine Dienststelle habe ich Anfang des Jahres sechs Zeitungen und Zeitschriften bestellt. Die Bestellung gilt für ein ganzes Jahr. Im Januar
haben wir fünf Exemplare der einen und ein Exemplar der anderen Zeitung bekommen. Daneben eine Benachrichtigung, daß die dritte Zeitung drei Monate nicht geliefert werden kann. Im Februar haben wir noch weniger belommen. Dasselbe wiederholte sich im März und April. Im Mai aber haben wir überhaupt keine Zeitung mehr bekommen.“
Tracht und Schmuck der Germanen
aus Österreich, der Tschechoslowakei, aus Holland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Is= land und Lettland.
II. Nordischer Wiſſenſchaftlicher Kongreß „Tracht und Schmud“ in Lübeď NSK Berlin, 19. August. Bom 30. August bis 4. September führt die Nordische Gesellschaft zusammen mit dem Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte und der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volkskunde in Lübeck den II. Nordischen Wissenschaftlichen Kongreß Tracht und Schmuc“ durch. Der Kongreß behandelt vor allem die beiden Themen ,, Tracht und Schmuck der Germanen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit", sowie „ Tracht und Schmuck der Germanen in geschichtlicher Zeit und in der Gegenwart". In 20 verschiedenen Vorträgen werden bekannte Wissenschaftler des In- und Auslandes das Wort ergreifen. Es sprechen 3B. Vorgeschichts- und Geschichtswissenschaftler
Für die Poststellen des Rayons Gulfewitch ist laut ,, So3. Semledelije" vom 27. Juli eine Verordnung erlassen worden, wonach nur solche Telephongespräche vermittelt werden dürfen, die von den Vorsitzenden, deren Stellvertretern und den Sekretären geführt oder mit deren Erlaubnis angemeldet werden. So erlebt man immer wieder die Gegenfrage des Telephonfräuleins : „ Wer spricht, wer hat es erlaubt, warum, wieſo “ usw. So sind alle jene, welche feine Sprecherlaubnis haben, vom Gebrauch des Telephons ausgeschlossen.“
Das ist ohne Kommentar, der nicht nötig sein dürfte, das Bild der vielgepriesenen Sowjetanstalten, welche angeblich für die Allgemeinheit, offensichtlich aber nur für die Bonzen der Kommunistischen Partei bestehen.
Nach Abschluß des Kongreſſes treten die Teilnehmer eine Fahrt nach Kopenhagen ลบ einem eintägigen Besuch der dortigen Museen an.
Druckfehlerberichtigung In dem Artikel „ Was muß der Betriebsführer von der Wehrsteuer wissen" der Folge 190 der NSK ist ein entstellender Druckfehler unterlaufen. Im vorlegten Absah Zeile 6 muß der Sah folgendermaßen geändert werden : Mindestens 5 v. Tauſend des Arbeitslohnes (statt 5 v .)
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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Räume zur Verfügung stehen, die auch die Bücherei des Instituts aufnehmen werden. Damit wird am Sih der Reichswaltung der NSV. und in enger Arbeitsgemeinschaft mit dieser ein Universitätsinstitut erstehen, das in Forschung und Lehre die Fragen der Volkswohlfahrtspflege im Geiſte nationalſozialiſtiſcher Weltanschauung behandeln wird. Man wird hoffen dürfen, daß von dieser Ausbildungsmöglichkeit nicht nur solche Studenten Gebrauch machen, die sich hauptberuflich der Volkswohlfahrtspflege widmen wollen ; vielmehr erscheint es wünschenswert, möglichst viele Akademiker aller Fakultäten schon an der Hochschule mit diesen Fragen vertraut zu machen, mit denen sie dann später auch in anderen Berufen, sei es als Richter, Verwaltungsbeamte, Ärzte usw. in Berührung kommen werden.
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Aufklärung über die deutsche Frauenarbeit NSK Berlin, 19. August. Aus ihrer Arbeit in den Krankenzimmern und Stationen deutscher Krankenhäuser sind , wie wir bereits meldeten, 68 NS.- Schwestern nach Berlin gekommen, um in der NSV. -Reichsschule in Blumberg einen Schulungslehrgang mitzumachen. Bei ihrem Aufenthalt in Berlin sahen sie sich die Reichsmütterschule am Wedding an und waren nachmittags im Haus der Reichsfrauenführung zu Gast. Die Stationsschwestern - alle in ihrer kleidſamen braunen Tracht hatten Gelegenheit, hier in der Zentrale der gesamten deutschen Frauenarbeit davon zu hören, ihrer großen wie die deutschen Frauen in Organisation alle Aufgaben mutig anpacken, deren Lösung das Volk von ihnen verlangt. Zeitung als Waffe für den Kampf
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Anordnung des Reichsjugendführers zu einem Werbefeldzug für die Reichszeitung der HI. NSK Berlin, 19. August. Der Reichsjugendführer, Pg. Baldur von Schirach, hat folgende Anordnung erlassen : Die Zeitung ist auch für die Organiſation der nationalsozialistischen Jugend ein Spiegel ihrer Arbeit und ihres Lebens nach innen und außen. Sie ist eine Waffe in unserer Hand im Kampf für unsere Ziele, und sie kann ein Kraftfeld unſerer schöpferischen Arbeit fein. Wie das Ansehen unserer Organisation mit unserem Auftreten in der Öffentlichkeit verbunden ist, so ist es auch verbunden mit der Gestalt unserer Presse. Hier stehen wir erst im Beginn der Arbeit. Ihrem Aufbau eine breite und mächtige Grundlage zu schaffen, ist unser aller Aufgabe und ein Teil unseres Dienstes. Ich ordne daher, wie ich bereits im Reichsführerlager II in Weimar bekanntgab, für die Zeit vom 15. August bis 15. September 1937 einen großen Werbefeldzug für unsere Reichszeitung Die HI.“ an, der während dieser Zeit im Mittelpunkt der Arbeit der HI. stehen soll. Ich fordere von jedem HI .-Führer und Hitlerjungen für die Durchführung und das Gelingen dieser Aktion vollen Einsatz. gez.: Baldur von Schirach.
NSK Folge 192 fortgesetzt. Wohin wir auch bliden, überall starrt die Welt in Waffen. Tanks oder Tinte, - es ist also trok der vollbeschäftig= ten Genfer Aktenindustrie eine müßige Frage, zu wem die Völker mehr Zutrauen haben. Seinen zwangsmäßig vernachlässigten Rüstungsstand dem der anderen anzugleichen, war damit für Deutschland das Gebot der Stunde. Vor allem im Hinblick auf die unaufhörlichen Eroberungsgelüfte der bols chewistischen Gewaltherrscher, deren Ziele die Weltrevolution und damit die Auflösung jeder Ordnung sind , jene ewigen Störenfriede aller friedlichen Entwicklung, deren 13-Millionen-Kriegsarmee für keine andere Aufgabe gedrillt wird, als die, aus der Welt ein einziges Valencia zu machen. Aber wie der rote Überfall auf die „ Deutschland" mit der Vergeltungsmaßnahme gegen Almeria seine harte, schnelle Sühne fand, so wird erst recht das ganze Deutschland sich zu wehren wiſſen, wenn ein Feind seine Grenzen bedrohen sollte. Schuß von Volk und Heimat, das ist die Aufgabe der deutschen Wehrmacht, und jedes harte Tagewerk unserer Waffenträger, ob in Heer, Kriegsmarine oder Luftwaffe, dient diesem Schutz. Sei gerüstet, wenn du den Frieden willst ; diese Weisheit kannte man schon vor drei Jahrtausenden. Der Sinn deutschen und damit nationalsozialistisch geformten Soldatentums erschöpft sich jedoch nicht etwa in der bloßen Ableistung der Dienstzeit, im schematischen Wechselspiel von Befehlen und Gehorchen, ſondern erst in der Erfüllung des ethischen Gesezes, das unserer Bewegung die Stoßtraft verlieh : aus einer Revolution der Geister und Herzen den neuen nationalsozialistischen Menschen als einen der Gesamtheit dienenden, opferbereiten Kämpfer zu erwecken . Kampf und Opfer, dieses Gesetz, nach dem die Partei angetreten ist, es erneuert sich ständig in den Söhnen des Volkes, die, befristet oder als Lebensberuf, der Dienst zur Fahne ruft. Dienen muß jeder junge Deutsche, der ein Kerl und tauglich ist, uneingeschränkt, ohne Vergünstigungen durch Geburt und Stand. So will es der Führer als der Oberste Befehlshaber der Wehrmacht, deſſen ,,Äußeres und Inneres als Soldat nahezu sechs Jahre lang geschliffen worden war", wie er selber von sich bekennt. Die Armee etwa als eine angenehme Versorgungsanstalt für die Söhne aus Kreisen von Rang und Reichtum ansehen zu wollen, diese Denkungsart mag im Klassenstaat liberalistischer Prägung ihre Geltung gehabt haben. In der Wehrmacht des Dritten Reiches , die nicht Militärs , sondern Gol = daten erzieht, kommt es auf Charakter und Leistung an. Denn allein auf dieser
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20. August 1937 Grundlage von Leistung, Charakter und selbstverständlicher Disziplin kann sich von Mann zu Mann, ebenso wie zwiſchen Offizier und Mann jenes wahrhafte Kameradschaftsverhältnis entwideln, das noch über die Dauer der Dienstzeit hinaus anhält. Damit wird die Wehrmacht, als eine mit jeder neuen dienstpflichtigen Jugend auch ständig sich erneuernde Tatgemeinschaft zu der unvergleichlichen Erziehungsschule des deutschen Volkes, als die fie im Wehrgesetz verankert ist. Kein schöneres und männlicheres Tun gibt es, als Soldat zu sein , der waffen= fähigen Mannschaft anzugehören, in innigſter Berührung mit allem Ursprünglichen, was Erde, Luft und Waſſer ihn zu meistern lehren, Kamerad unter Kameraden. Denn Soldat zu sein, ist immer und ewig eine Frage der inneren Haltung gewesen. Äußerlichkeiten verblaſſen. So ist Führer, wer Vorbild ist, mehr kann , mehr leistet. Alles soldatische Denken ist einfach, unverbildet, klar, natürlich. Es heißt nicht : Hoffentlich gelingt es uns, die Höhe zu nehmen, sondern : Die Höhe wird genommen! Und sie wird es. In einer Welt der Tatsachen hat das Fragwürdige keinen Plaz. Hier wird nicht um wenn und aber ge= feilscht, sondern es wird gehandelt. Einer befiehlt , er trägt dafür die unbedingte, unerläßliche Verantwortung, die Unser politiſches anderen gehorchen. Führerprinzip ist bestes , ewiges Soldatentum , erwachsen aus der unvergleichlichen Haltung und dem Erlebnis der grauen Front, die vier Jahre blutete, hungerte, aber hielt. Ihre Leistung ver= pflichtet alle, die nach ihnen sind. Und ihr Erbe ist in guten Händen. Mit stolzer Freude hört jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau, die Altersklaſſe der Pimpfe nicht zu vergessen, den Marschtritt der grauen Kolonnen unserer jungen Wehrmacht, sieht sie in den Kasernen und bei den Übungen im Gelände, der Anblick einer Reihe Kriegsschiffe oder eines Geschwaders der Luftwaffe wedt überall Begeisterung. Denn sie verkörpern in ihrer zweckvollen Geschlossenheit sichtbar die Wehrkraft eines Volkes. Und Kraft verbürgt Ruhe und Sicherheit. In der Verteidigung kennt man den militärischen Begriff der HKL . (Hauptkampflinie) . Die Teile unserer Wehrmacht, Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe - symbolisch ist der gleiche Dreiklang HK L - geben die Gewähr, daß im sicheren Schuhe ihrer Verteidigung unser Volk ruhig seiner friedlichen Arbeit nachgehen kann. Dieses Bewußtsein ist das nachhaltigste Erlebnis für jeden, der als Waffenträger der Nation, ſeine Dienstzeit soldatisch erfüllt.
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Grundlage von Leistung, Charakter und selbstverständlicher Disziplin kann sich von Mann zu Mann, ebenso wie zwischen Offizier und Mann jenes wahrhafte Kameradschaftsverhältnis entwickeln, das noch über die Dauer der Dienstzeit hinaus anhält. Damit wird die Wehrmacht, als eine mit jeder neuen dienstpflichtigen Jugend auch ständig sich erneuernde Tatgemeinschaft zu der unvergleichlichen Erziehungsschule des deutschen Volkes, als die fie im Wehrgeset verantert ist. Kein schöneres und männlicheres Tun gibt es, als Soldat zu ſein , der waffenfähigen Mannschaft anzugehören, in innigster Berührung mit allem Ursprünglichen, was Erde, Luft und Waſſer ihn zu meistern lehren, Kamerad unter Kameraden. Denn Soldat zu sein, ist immer und ewig eine Frage der inneren Haltung gewesen. Außerlichkeiten verblassen. So ist Führer, wer Vorbild ist, mehr kann , mehr leistet. Alles soldatische Denken ist einfach, unverbildet, klar, natürlich. Es heißt nicht: Hoffentlich gelingt es uns, die Höhe zu nehmen, sondern : Die Höhe wird genommen! Und sie wird es. In einer Welt der Tatsachen hat das Fragwürdige keinen Plaz. Hier wird nicht um wenn und aber gefeilscht, sondern es wird gehandelt. Einer befiehlt , er trägt dafür die unbedingte, unerläßliche Verantwortung, die Unser politisches anderen gehorchen. Führerprinzip ist best es , ewiges Soldatentum , erwachsen aus der unvergleichlichen Haltung und dem Erlebnis der grauen Front, die vier Jahre blutete, hungerte, aber hielt. Ihre Leiſtung verpflichtet alle, die nach ihnen sind. Und ihr Erbe ist in guten Händen. Mit stolzer Freude hört jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau, die Altersklasse der Pimpfe nicht zu vergessen, den Marschtritt der grauen Kolonnen unserer jungen Wehrmacht, ſieht sie in den Kasernen und bei den Übungen im Gelände, der Anblick einer Reihe Kriegsschiffe oder eines Geschwaders der Luftwaffe wedt überall Begeisterung. Denn sie verkörpern in ihrer zweckvollen Geſchloſſenheit sichtbar die Wehrtraft eines Volkes. Und Kraft verbürgt Ruhe und Sicherheit.
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In der Verteidigung fennt man den militärischen Begriff der HKL. (Hauptkampflinie) . Die Teile unserer Wehrmacht, Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe — ſymboliſch ist der gleiche Dreiklang H K L — geben die Gewähr, daß im sicheren Schuhe ihrer Verteidigung unser Volk ruhig seiner friedlichen Arbeit nachgehen kann. Dieses Be= wußtsein ist das nachhaltigste Erlebnis für jeden, der als Waffenträger der Nation, ſeine Dienstzeit ſoldatiſch erfüllt .
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Student von heute (IX)
Die Aufgaben
der NS.- Studentenkampfhilfe
Zusammenschluß der Altakademiker ―― Lebendige Fühlungnahme mit der Hochſchule Von Dr. Julius Dörfler , Leiter des Amtes Studentenkampfhilfe in der Reichsstudentenführung
Mit dem folgenden Auffah des Leiters des Amtes NS.-Studentenkampfhilfe wird die Artikelreihe ,,Student von heute" abgeschlossen. NSK Der Führer selbst gründete im Jahre 1931 die NS. - Studentenkampfhilfe und wies ihr damals die Aufgabe zu, den Kampf der nationalsozialiſtiſchen Studenten um die Führung der Studentenschaft und gegen die liberalistische Hochschule namentlich materiell zu unterstüßen. Als sich nach der Machtergreifung aus den Stürmen der SA. und den Lagern des Arbeitsdienstes die studentischen Kameradschaften entwidelten, ergab sich von selbst die neue Aufgabe der Studentenkampfhilfe, dieſe jungen nationalsozialistischen Gemeinschaften zu fördern. Nachdem die studentischen Kameradschaften im Laufe des Jahres 1935 eindeutig an die Stelle der früheren Korporationen getreten waren, rief der Stellvertreter des Führers im Mai 1936 erneut zur Studentenkampfhilfe auf. Die Einigung des gesamten deutschen Studententums unter Reichsstudentenführer Dr. Scheel ermöglichte dann einen weitgehenden Ausbau der Kameradschaftserziehung, die nun vor allem auch das Gute der ehemaligen Korporationen übernahm. Auf Anregung des Reichsstudentenführers gab der Reichsminister für Wissenschaft und Erziehung den Erlaß über die Stammhochschule heraus, auf der Grundlage der unbedingten Genugtuung wurde eine neue Ehrenordnung geschaffen und die Kameradschaften bes gannen mit dem Fechtunterricht. Es ist einzusehen, daß die studentischen Kame= radschaften nach dieser Umgestaltung mehr denn je die Unterstützung der Altakademiker benöti gen. Andererseits konnte vermutet werden, daß der größte Teil der ehemaligen Korpora= tionsstudenten, nachdem der Reichsstudentenführer bei vielen Gelegenheiten und besonders in feierlicher Form in der Großkundgebung des NSD.-Studentenbundes und der NS.-Studentenkampfhilfe in München am 13. Mai 1937 die Bedeutung der früheren Verbindungen an= erkannt hatte, gerne in der Studentenkampfhilfe wieder die lebendige Verbindung zur studierenden Jugend suchen würde. Dieser Gedankengang veranlaßte den Reichsstudentenführer, einen Ausschuß mit der Frage des Zusammenschluſſes der Altakademifer in der Studentenkampfhilfe zu beauftragen. Aus der Arbeit dieſes Ausſchuſſes ging der Neuaufbau der Studentenkampfhilfe hervor, die im Hinblick auf ihre wesentliche Aufgabe heute den Untertitel Altherrenbund der deutschen Studenten" führt und vom Stellvertreter des Führers in einem Erlaß vom 13. Mai 1937 als einziger von der Partei anerkannter Altakademikerzusammenschluß bezeichnet wurde. Zum Leiter der NS.- Studentenkampfhilfe wurde vom Stellvertreter des Führers Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner er= nannt, der zu seinem Vertreter Pg. Nippold bestimmte. Dem Leiter der Studentenkampf-
hilfe ist ein aus zehn Mann bestehender Führungsfreis unmittelbar unterstellt. Außerdem wurden fünf Arbeitskreise gebildet, und zwar für Finanzfragen, für Leibesertüchtigung, für Geschichte, Brauchtum und Tradition, für Außenarbeit und für Pressewesen. In diese Arbeitskreise sollen auf Vorschlag der Altherrenverbände Persönlichkeiten berufen werden, die sich auf den betreffenden Gebieten innerhalb ihrer Verbände früher verdient gemacht haben. Im übrigen unterstehen dem Leiter der Studentenkampfhilfe einerseits die Hochschulringführer und Fachschulringführer und andererseits die Gauverbandsleiter, denen wiederum die Ortsverbandsleiter untergeordnet sind. Die Hoch- bzw. Fachschulringe umfassen die Alten Herren der gleichen Stammhochschule oder Fachschule, während die Gauverbände und als deren Untergliederung die Ortsverbände die Alten Herren nach ihrem Wohnsiz zusammenschließen. Diese doppelte Erfassung erweist sich als unbedingt notwendig. Die Hoch- und Fachschulringe allein vermöchten die Studentenkampfhilfe deshalb nicht zu einer festgefügten Gemeinschaft werden zu laſſen, weil viele Alte Herren weit entfernt von ihrer Stammhochschule wohnen. Die Orts- und Gauverbände wiederum vermögen zusammen mit den Hoch- und Fachdas Ziel des Altherrenbundes schulringen das Deutscher Studenten zu verwirklichen, ein enges Verhältnis der Altakademiker zu den jungen Studenten, zu ihrer alten Hochschule und zu dem deutsch studierenden Nachwuchs zu schaffen. Aus den studentischen Kameradschaften werden wiederum Altherrenschaften organisch sich ents wickeln. In diesen Altherrenschaften finden selbstverständlich alle Mitglieder der Studentenkampfhilfe Aufnahme und dadurch Verbindung mit dem neuen deutschen Studententum . Einmal im Jahre treffen sich alle Mitglieder des Hochschule bzw. Fachschulringes zu einem großen Hochschul- bzw. Fachschulfest , wie es in diesem Jahre bereits ua. an den Universitäten Tübingen und Danzig gefeiert wurde und vom nächsten Jahre ab allgemeiner Brauch werden soll. Für die weit von ihrer alten Ausbildungsstätte entfernt wohnenden Altakademiker bekommt der Ortsverband besondere Bedeutung, der die Alten Herren des Ortes von Zeit zu Zeit zu Vorträgen, Ausspracheabenden und geselligen Veranstaltungen zusammenruft . In der Reichsstudentenführung besteht ein besonderes Amt für die NS. - Studentenkampfhilfe . Entsprechende Ämter sind bei den Gaustudentenführungen und örtlichen Studentenführungen errichtet worden, und dieſe haben vornehmlich die Aufgabe, über die Studentenkampfhilfe aufzuklären und für sie zu Da die Untergliederungen der werben. Studentenkampfhilfe noch nicht überall aufgebaut sind, müssen diese Amter augenblicklich auch einen großen Teil der verwaltungsmäßigen
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herrenbund der deutschen Studenten ein. Die führenden Männer der waffenstudentischen Alte herrenverbände erklärten in einer Besprechung mit der Reichsstudentenführung in Berlin ausdrücklich, daß sie heute alle Diskussionen über das Waffenstudententum als erledigt betrachten und der Aufbau der studentischen Kameradschaf= ten in der Studentenhilfe ihre volle Zustim mung findet. In diesem Sinne erließen sämtliche Führer der Alten Waffenstudenten einen gemeinsamen Aufruf zum Eintritt in die NS.. Studentenkampfhilfe. Aber das Ziel ist erst erreicht, wenn wirklich jeder Alte Herr, der innerlich noch jung genug ist, wieder lebendige Fühlung mit der akademischen Jugend hat. Solange müſſen wir immer wieder die Worte des Stellvertreters des Führers aus seinem Erlaß vom 14. März. 1936 wiederholen : „ Der NSD.- Studentenbund hat die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, für Partei und Staat den Führernach-wuchs an den Hochschulen heranzubilden und die nationalsozialiſtiſche Weltanschauung_feſt in den Herzen der gesamten studierenden Jugend zu verankern ... Diesen Kampf gilt es zu unterſtüßen und zu fördern . . . Ich appelliere an alle Altakademiker, die opferbereit den jungen Kämpfern als treue Kameraden helfen wollen : Tretet der Nationalsozialiſtiſchen Studentenkampfhilfe bei !"
Aufgaben des Altherrenbundes der deutschen Studenten erledigen. Dem Amt NS.-Studentenkampfhilfe der Reichsstudentenführung ist die Reichsverwaltung der Studentenkampfhilfe zugeordnet, die der Aufsicht des Reichsschatzmeisters Schwarz untersteht. Diese Dienststelle führt die Zentralfartei der NS - Studentenkampfhilfe und gibt die Mitgliedstarten aus. Hier fließen von den 32 Postschecktonten der Gauverbände die Mitgliedsbeiträge zu, die übrigens äußerst niedrig gehalten sind. Der Mindestbeitrag beträgt RM. 2,-, bei geringem Einkommen ausnahmsweise RM. 1,- und für erwerbslose Mitglieder RM. 0,50, 60 v5. der einlaufenden Gelder werden den Hochschule und Fachschulringen für die Kameradschaftserziehung zur Verfügung ge= stellt ; die restlichen 40 vh. dienen der Unterstützung der Volkstumsarbeit und besonders der Grenzlandhochschulen. Erfreulicherweise ist der Appell der Reichsstudentenführung an die Altakademiker nicht vergeblich gewesen. Zeitweilig gingen täglich bis zu 300 Neuanmeldungen in der Reichsverwaltung ein, so daß die Studentenkampfhilfe heute bereits eine ſtattliche Zahl von Mitglie= dern umfaßt. Insbesondere die Alten Herren der früheren waffenſtudentiſchen Korporationen setzten sich lebhaft für den neuen großen Alt=
Das Recht zum Glücklichſein
Wer arbeitet, soll sich auch freuen NSK " Sozialismus ist nicht Mitleid, sondern Gerechtigkeit“ , diese kurze, klare Formulierung Dr. Leys ist Ablehnung der alten Welt und Definition der neuen zugleich. Weshalb hat es denn seit jeher überhaupt Revolutionen gegeben? Immer nur, weil ein Teil der Menschen unzufrieden war, und zwar mit Grund, und weil ein neuer, beſſerer Lebenszustand herbeigeführt werden sollte. Immer nur dann, wenn der andere Teil der Menschen, der kleinere, auf Koſten der Majorität ein unverantwortlich gutes Leben führte. Die Klugen haben sich dieser Erkenntnis nie verschlossen, aber ihnen fehlte die Kraft, freiwillig in ausreichendem Maße die Not der andern auszugleichen. Sie hatten -- und haben es heute noch in andern Ländern lediglich Mitleid . Das öffnete ihnen dann auch gelegentlich den Geldbeutel, und sie spendeten gewisse Beträge , in der kurzsichtigen Meinung, das müſſe genügen und sei schon sehr viel. Geopfert, so daß sie es am eigenen Leibe gespürt hätten, haben sie nie! Ihr Leben ging in denselben Ausmaßen weiter.
Auch die in Vereinen privater oder kon= fessioneller Art organisierte Wohltätigkeit hat im ganzen keine Ünderung herbeiführen können , und das aus dem einfachen Grunde, weil die Lösung der sozialen Frage niemals mit Wohl= tätigkeit und Mitleid zu erzielen ist. Unrecht macht man nicht damit wieder gut, daß man
KdF. verwirklicht ein Lebensprogramm die armen Opfer bedauert und ihnen eine Klei= nigkeit zukommen läßt. Unrecht ist nur durch Aufrichtung von Rechten aus der Welt zu schaffen, und das hat Adolf Hitler für den deutschen Arbeiter in weitgehendem Maße schon getan, und er wird es in Zufunft noch weiter tun, bis alle nationalsozia= listischen Grundsätze restlos verwirklicht sind. Das ist natürlich nicht nur eine Sache des guten Willens, den hätten andere früher vielleicht auch haben können, sondern es erfordert in der praktischen Durchführung höchste Anforde rungen an jeden einzelnen , an das ganze Volk. Es erfordert Opfer von denen, die sie tragen können, ohne Ausnahme, und Bereits schaft zur aktiven Teilnahme auf allen Seiten. Das Gute richtig zu gebrauchen, ist keineswegs selbstverständlich leicht, auch dazu gehört ein bestimmter Grad von Kultur. Auf den Reisen von Kraft durch Freude zum Beispiel treffen wir es immer wieder an, wie verschlossene Türen in den Menschen aufspringen und die Größe des Erlebnisses in ihren Seelen Welten aufgehen läßt, deren beglückender Gewalt sie oft faſſungslos gegenüberstehen. Hei= mat und Vaterland, für Millionen einst nicht mehr als theoretische Begriffe, in der Schule gelernt, in der Wirklichkeit nie erlebt - heute weiß ein ganzes Volk um die Kraft und die Notwendigkeit dieser Worte. Es ist Tatsache, daß Reisebücher gerade von
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den Teilen des Volkes am meisten gelesen wurden, die faum über ihren Heimatort hinausgekommen sind. Die Sehnsucht trieb sie dazu, wenigstens im Buch das mitzuerleben, was ihnen ein ungerechtes Schicksal vorenthielt. Heute können sie ein ganzes Jahr hindurch Pläne machen, wie einst nur die Beſſergestellten, können sich aus dem reichhaltigen KdF.-Programm die Reiseziele aussuchen, zu denen sie die Sehnsucht treibt. Es gibt in ganz Deutschland feinen Ort in einer schönen Landschaft, in den nicht Kraft-durch-Freude- Züge fahren ! Die ganze Welt beneidet uns um diese Einrichtung und ist doch bisher nicht in der Lage gewesen, auch nur annähernd etwas ähnlich Großes zu schaffen. Da stehen sie nun vor dem ,,deutschen Wunder" und vor den Leistungen der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude ganz besonders, und ihr anfängliches Mißtrauen, das
20. August 1937 stets irgendwo den Pferdefuß suchte, ist im Laufe der letzten Jahre einer offenen Anerkennung gewichen. Sie machen hier und da Ansäge, in verwandter Art etwas aufzubauen, mit eigenen Formen, und wenn sie es auch nicht offen zugeben, so wird es doch immer flarer, daß mit Kraft durch Freude in Deutschland eine Bewegung geschaffen worden ist, die über die Grenzen des Reiches hinaus sich zu einer Weltsendung entwickelt, Wenn der Arbeiter in Deutschland heute regelmäßig ins Theater geht oder Reisen macht, wenn er Sport aller Arten treibt, Muſeen und Konzerte besuchen kann, kurz: wenn er weiß, wie er seine Freizeit wertvoll ausfüllen kann, so ist das die Verwirklichung eines nationalsozialistischen Lebensprogramms, das einzig in der Welt daſteht und in Zukunft noch manche überraschende Erweiterung erfahren wird.
Die NSK Randbemerkung:
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NSK Daß der Bolschewismus, der alle fitt= lichen Werte verneint, die Familie zerstört und die Achtung und Autorität gegenüber Eltern und Lehrern untergräbt, sich geradezu ver= heerend bei der heranwachsenden Jugend auswirkt, beweisen die Früchte der sowjetischen Jugenderziehung. Die Früchte dieser ""Er= ziehung" in der Sowjetunion sind jene Ausschreitungen sittlich verwahrloster Jugendlicher , die in Verbrecherbünden organiſiert sind, wo sie Raubzüge veranstalten, Kirchen plündern und Überfälle verüben. Diese Exzesse der Sowjetjugend stehen in der Sowjetunion auf der Tagesordnung und nehmen derart überhand, daß auch die Sowjetpresse sie nicht verschweigen kann und häufig genug über den Lebenswandel der „ glücklichsten Jugend der Welt" berichtet, deren Glück nur im Rowdytum und in sittlichen Aus= schweifungen zu liegen scheint. Vom Glück der obdachlosen Kinder, den sogenannten Besprifornie, ganz zu schweigen. Wie schnell das Gift der moralischen Zersetzung wirksam wird, wenn es vom Bolschewismus ausgeht, auch dann, wenn ein anderes, außerhalb der Sowjetunion liegendes Land von ihm infiziert ist, beweist Spanien . Das beweisen aber auch sehr deutlich die spanischen Flüchtlingskinder im Alter von 7 bis 13 Jahren, die in Suresnes bei Paris untergebracht sind und die, wie eine französische Zei-
Kindlein
tung berichtet, völlig bolschewistisch verseucht und aufsässige Störenfriede sind. Ihr rüpelhaftes Verhalten sei an der Tagesordnung und die Anordnungen der Wärter beantworteten fie mit Ungehorsam und den bekannten kommunistischen Schlagworten. Vielfach hätten sie auch die Fensterscheiben der Nachbarhäuser mit Steinen eingeworfen. - Diese Berührung Spaniens mit Moskau und seinem „ Geist" hatte hier schon genügt, um dieſe ſpaniſchen Kinder ſittlich zu verseuchen und in sie den Kern zur zügellosen Auflehnung und Autoritätsmißachtung zu legen. - Hoffentlich ist es bei diesen Kindern nicht schon zu spät und die moralische Zersehung noch nicht so weit vorgeschritten, daß es not= wendig ist, das zu tun, was die Jugenderzieher" in der Sowjetunion taten, als sie sich vor dem Geiste, den sie riesen, nicht mehr zu helfen wußten, Dieſe Jugenderzieher haben in der Sowjetunion im Kreise Barnaul eine Kolonie gegründet, in die sie alle jugendlichen Verbrecher bis zum fünfzehnten Lebensjahr stedten. Allerdings nur für Jugendliche, die nicht Mitglieder einer kommunistischen Jugendorganisation sind. -- Wenn also die spanischen Flüchtlingskinder sich nicht der Sitte und Ordnung ihres Gastlandes fügen wollen, dann wäre eben nur eine fommunistische Jugendorganisation eine Zufluchtsstätte für sie, in der ihr Rowdytum und ihre Rüpelhaftigkeit keinen Anstoß erregen würden.
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NGRWochenschau
der
SV
Gonderdienſt Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
Kameraden
im Urlaub
Eine Fahrtenchronik berichtet / Hitlerurlauber im oberſchleſiſchen Grenzland
NSK Kameraden im Alltag Kameraden im Urlaub! Aus allen Gauen des Reiches famen 75 Hitler-Urlauber zuſammen, die in der Kameradschaft Oberschlesien vierzehn Tage Aufenthalt in der südöstlichen Ecke des Vaterlandes genießen durften. Mundarten aller Gegenden waren vertreten ; den verschie= densten Berufen gehörten die Urlauber an, und in allen Organiſationen der Partei taten sie im Alltag ihren Dienst. Im Augenblick des Zusammentreffens waren sie eine verschworene Gemeinschaft. Freipläße für die Kämpfer des Führers Im Kampf des Führers um das Dritte Reich hatten die Männer gestanden. Rücksichtslos hatten sie ihre Kräfte für dieſes hohe Ziel eingesetzt, dessen Ausbau und Bestand sie auch jederzeit verteidigen und sichern werden. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit während langer Jahre brachten Not, die sie nur langsam im zähen Kampf überwinden konnten. Die ständige Bereitschaft erfordert einmal aber ein Ausruhen, das eine Besinnung zuläßt. Dazu aber sind wohl selten die erforderlichen Mittel frei. Die NS.- Volkswohlfahrt schafft auch hier Rat. Jahr um Jahr opfern Volksgenossen in Dankbarkeit und Verehrung für den Führer Freipläße , die zur Verfügung gestellt werden können. Im Sommer und Winter fahren Kameraden auf Urlaub, um sich zu erholen. Und doch bedeutet der koſtenloſe Aufenthalt mehr als ein Schritt zur Geſunderhaltung wertvoller deutscher Menschen, die immer die Grundlage unseres Staates bilden müſſen. Er fördert den Gemeinschaftsgedanken , bringt unbewußt eine stärkere weltanschauliche Ausrichtung für den Gastgeber und den Urlauber und vermittelt das Kennenlernen eines anderen Gaues, seiner Landschaft und seiner Menschen. Die Fahrt ins Grenzland Das war das Erlebnis, das sich den Ur= laubern immer stärker aufdrängte, je weiter der Zug oderaufwärts rollte. Und wieviel stärker noch sollten sie die Grenzlandnot kennenlernen und die Menschen, die in diesem stillen, dafür aber härteren Kampf stehen und an ihm ge= wachsen sind. Wohl wußten sie, daß die Reichsgrenze nicht die Volkstumsgrenze ist, und daß deutsche Menschen auch jenseits wohnen ; aber sie ahnten nicht, welche Auswirkungen die willtürliche Grenzziehung schafft. Gleiwig. Der Zug rollt in die Halle ein.
Im Nu find die Männer auf dem Bahnsteig. Die braunen Uniformen haben das Vorrecht. Gelbe, blaue, hell- und dunkelgrüne, schwarze und rote Spiegel zeigen, daß Kameraden aus allen Gauen eingetroffen sind. Im Wartesaal findet die Begrüßung und die Verteilung auf die drei Induſtrieſtädte Gleiwiz, Beuthen und Hindenburg statt. Besuch bei den toten Freiheitskämpfern Besichtigungstage wechseln mit Tagen der Ruhe, damit aus dem Urlaub keine Strapaze wird. Die Gäste sehen Städte und Menschen, fie fahren unter Tage, besuchen die Schleuse Stauwerder des Adolf-Hitler-Kanals, ſehen die weißen Grenzpfähle, die zuſammengehörende Wirtschafts- und Volkstumsgebiete trennen, find Gäste der Garnison in Gleiwitz, besuchen das Horst = Wessel = Denkmal in Gleiwit und legen dort einen Kranz nieder. Fahrt nach dem Annaberg ! Mit dem Autobus geht es von Beuthen nach Hindenburg, wo die dort untergebrachten Kameraden ein= steigen. Und in Gleiwit wartet bereits das zweite Auto mit den „ Gleiwizern“, das sich uns anschließt. In schneller Fahrt geht es durch die Dörfer, vorbei an den Feldern und den Bergwerken mit ihren Halden, bis nach Groß -Strehlig. Hier ist große Aufbauarbeit geleistet wor= den: eine Stadtrandsiedlung, in der ausschließ= lich finderreiche Familien untergebracht worden sind, breitet sich aus. Liebe zur Heimat und Liebe zum Boden gaben immer wieder den An= trieb zu dieſem ſozialen Werk. Und dann stehen sie auf den Höhen des Annaberges und erfahren von den Freiheitskämpfen und der Kampfzeit vor der Machtübernahme ; ſie hören von der Errichtung des Ehrenmals der Selbstschußkämpfer und der Freilichtbühne. Auf der Rückfahrt besuchen sie den Friedhof von Groß-Strehlik, auf dem die 21 gefallenen Selbstschutkämpfer zur letzten Ruhe gebettet worden sind. Hoch ragt das Kreuz auf, an dem eine Wappentafel angebracht worden ist mit der Inschrift : „Hier ruhen 21 tapfere Selbſt=
000 Hitler-Urlauber in Schlesien NSK Im Monat Auguſt ſind durch die NS.Volkswohlfahrt 129 Hitler-Urlauber aus allen Gauen unseres Vaterlandes zur Erholung in Schlesien. Die Standorte der Hitler-UrlauberKameradschaften sind die Städte Liegnitz, HabelQu. schwerdt, Görlig und Freystadt-Neusalz.
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ſchutkämpfer, gefallen in den Tagen des AufDie Hitler-Urlauber legten standes 1921." am Grabe einen Kranz nieder. * Den Abschluß der Chronik aber bilden Briefe, in deren Zeilen sich das Erleben jener Urlaubstage widerspiegelt. Aus der Fülle nur einige Stellen: Es müßten alle Volksgenossen begreifen lernen, daß in Oberschlesien deutsche Brüder für das Deutschland Adolf Hitlers Wache
Erholung
und
20. August 1937 halten und für ihn kämpfen, bluten und bereit find, unser Vaterland bis zum letzten Atemzug Und wie der Kameradschaftszu verteidigen." führer in seinem Schlußbericht schreibt: „ Wo immer alte Kämpfer und Männer der Bewegung sich finden, eins haben sie in jedem Falle ge= meinsam: Das deutsche Herz und den Glauben an ein ewiges Deutschland und seinen Führer Adolf Hitler !" Heinz Hilgenfeld .
Erziehung
im Kindergarten
Heimweh iſt raſch überwunden / Die „Heimmutti“ als Erzieherin / Wie sich der Charakter vieler Kinder beim Ferienaufenthalt verändert NSK Wenn man wiederholt die Gelegenheit hat, Kindererholungsheime der NSV. zu be abgesehen von der sichtigen, so wird man Feststellung der törperlichen Erholung der Kinder, die zwangsläufig bei der ausgezeichneten Ernährung und dem Aufenthalt in geeinmal funder Wald- oder Bergluft eintritt folgenden Fragen nachgehen müſſen : Wie wirkt sich ein solcher Ferienaufenthalt auf die kindliche Seele aus, und inwieweit hat eine Charakterwandlung des Kindes Einfluß auf die Elternschaft? Diese Fragen wurden vor einigen Tagen in einem der schönsten Kindererholungsheime der NSV., Gau Sachsen , in Gohrisch , aufgeworfen. Hier verleben 50 Jungen und Mädel im Alter von 10 bis 14 Jahren ihre vierwöchige Erholungszeit.
Vorbedingung für dieses Gemeinschaftsleben ist das Ein- und Unterordnen des Kindes, dem hier das Gehorchenmüssen nicht Zwang bedeutet. Von der Leiterin des Heimes, die für alle die „Heimmutti“ ist, werden die Kinder überzeugt, daß alle Anordnungen nur zum Besten der Gemeinschaft und wiederum zu ihrem Besten befolgt werden müſſen. Dieſer Gedanke wird so auf die Volksgemeinschaft umgedeutet, der jedes Kind entgegenwächst. Für manchen " Gast“ ist dieser Aufenthalt im NSV.-Erholungsheim die erste Trennung vom Elternhaus ; und manch verzärteltes Mädel überfällt in den ersten Tagen das Heimweh, dem es dann faſſungslos gegenübersteht. Während die anderen vergnügt an den schon gedeckten Tischen sizen und nicht rasch genug ihr Essen bekommen können, sißt das Kind gedrückt zwischen den anderen und möchte sich am liebsten in einen Winkel verkriechen; ein anderes verſucht es mit der Flucht in die Krankheit, um mit seinem Heimweh allein zu sein. Dieser Kinder nimmt sich die Heimleiterin besonders an. Sie beginnt von sich und ihrer Arbeit zu erzählen : daß es auch in ihrem Leben schon manchen Schmerz gegeben habe, den man aber überwinden müſſe, um ſich einmal im Lebenskampf behaupten zu können, wenn kein Elternhaus mehr schüzend hinter einem steht. Das kleine Wort „ Ich will" aber wird alles Schwere überwinden. Die Kinder horchen auf ;
aber noch fann feines den Sinn erfassen. Nach ein paar Tagen kommt plöglich dann das Begreifen, - und das Heimweh ist überstanden. * Heinz, ein schüchterner Elfjähriger, wurde neulich gefragt : „ Bist du schon im Jungvolk?“
Das Strafgeld NSK Strafgelder werden in den verschieden= sten Formen erhoben, eingezogen und kassiert. Ich erinnere mich, wie in meiner Schulzeit bei den sonntäglichen „ Ausflügen“ derjenige Straf, geld in Form einer Lokalrunde zu zahlen hatte, der eine dicke Brasil nicht vertragen konnte. Strafgelder aber haben auf alle Fälle immer das läßt sich nicht leugnen -- den Sinn, den einzelnen zu den allgemeingültigen Gesezen einer Gemeinschaft, und ſei es die einer ausgelassenen Schulklasse, zu erziehen. Und immer, auch das ist eine Eigenschaft der Strafgelder, hinterläßt es bei dem Bestraften ein Gefühl leichter Verärgerung, das sich je nach dem Charakter bis zum Zorn steigern kann. Die zwölf alten Kämpfer des Führers, die die Kriegsmarine in Swinemünde im Rahmen der Hitler-Freiplagspende für 14 Tage aufgenommen hat und die die See erleben konnten, haben nicht schlecht gestaunt : ſie ſaßen mit ihren Gastgebern, den Offizieren und Mannschaften des Küstenartillerie-Lehrganges zusammen und spannen gemeinsam viel „ Garn", als ihr väterlicher Betreuer, ein Oberfeldwebel, die Einrich Straffasse ankündigte! tung einer ,,Jungs", so begann er seine militärisch kurze Rede und meinte damit seine Kameraden und die Urlauberkameradschaft, „ wer sich von dem steifen Sie" nicht trennen kann, zahlt einen Groschen Strafgeld. — Wir sind ja alle Kameraden, Jungs !" Das hat uns der Handwerker aus dem Unterwesterwald, einer von den zwölf Urlaubern , verraten : um die Strafkasse ist es verdammt schlecht bestellt ! Und das ist nicht weiter verwunderlich; denn das kameradschaftliche „ Du“ der Hitler-Urlauber und der Männer der Kriegsmarine bindet Freunde, deren Leben und Schaffen geleitet wird von der gleichen Vere pflichtung: Volk und Führer! Hä.
NSK Folge 192 flein= ,,Nein, Heimmutti" entgegnet er laut, ich bin noch so schwach." „Wer hat dir denn das gesagt?" ,,Alle bei uns zu Haus“. Als Heinz aber nach 14 Tagen sah, was ſein jüngerer Tischnachbar schon alles konnte, da versuchte auch er es mit dem Wort : „ Ich will ". Der erste Schritt zur Überbrückung der ihm eingeredeten Schwäche war getan, und plötzlich hatte auch er seine Schüchternheit überwunden. Immer wieder wird betont, daß jeder für seine Gesundheit allein verantwortlich ist und daß man, um sich abzuhärten, keinem falschen Ehrgeiz nachlaufen dürfe. Der eine verträgt mehr, der andere weniger Kälte. Wer friert, der soll und muß von sich aus sich entsprechend warm anziehen, denn die Gesundheit ist eines der größten Güter des Lebens. Und daß zur Gesundheit Sauberkeit und Körperpflege ge= hören, das lernen die Kinder in den vier Wochen zwangsläufig.
Morgens bei der Flaggenparade spricht einer der Jungen den Kernspruch, der ihnen für den In den Tag als Leitspruch dienen soll. Mittagsstunden gibt ein Junge oder Mädel einen Bericht aus den Zeitungen der HI. oder des BDM., so daß die Kinder immer wieder mit dem Zeitgeschehen, mit der Aufbauarbeit des Führers Fühlung nehmen. Daß sich bei den Jungen und Mädeln Freundschaften bilden, ist wohl selbstverständlich und kann nur von übelwollenden Menschen als anstößig empfunden werden. Kinder in einer derartig gesunden und lebensbejahenden Um= gebung, wie es die Heime der NSV . darstellen, fönnen feiner Gefährdung unterliegen ; denn legten Endes wird nicht nur auf die körperliche Erholung, sondern, wie aus dem Gesagten hier hervorgeht, auf die seelische Ausrichtung Wert gelegt. Von vornherein wird das Verhältnis zwischen diesen Kindern, die an der Grenze der Kindheit stehen, auf eine gesunde und reine Basis der Kameradschaft gebracht.
Kommen die Kinder dann in das Elternhaus zurück, so sind die Eltern oft über die Charak terwandlung ihrer Kinder überrascht. Das Verzärteln wird als unerwünscht abgelehnt ; und plöglich haben die Kinder Augen bekommen für manchen Schlendrian in ihrem Elternhaus. Kinder sind bekanntlich durch ihre Offenheit viel öfter unsere Lehrmeister, als wir es uns zugestehen wollen. „ Mutti, können wir nicht ein paar Blumen auf den Tisch stellen, dann sieht er viel schöner aus ? “ „ Dazu hab' ich kein Geld," sagte einmal verlegt eine Mutter. Ungerührt fährt der Junge fort : „ Och, das macht nichts, ich hole welche von der Wiese!“ Mutti ", bat ein kleines Mädel, „ deck doch'n Tisch, ja? Du hast doch Tischtücher im Schrank ; das Mittagessen schmeckt viel, viel besser, wenn alles schön aussieht." Die einsichtige Mutter wird ihrem Kind den Wunsch gewähren. Und manche Mutter hat durch das kleine Wort „ Ich will ", welches ihr Kind aus einem NSV.-Erholungsheim mit nach Hause gebracht hat, ihre eigene Lebenshaltung einer Prüfung unterzogen. Chr. Linden.
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Auch die ledige Mutter gehört zur Gemeinschaft NSK In den Hufen, dem schönsten Stadtteil Königsbergs , liegt, umgeben von alten Buchen, ein unscheinbares Haus, in dem einſt Königin Luise wohnte, als in Ostpreußen zum Freiheitskampf gegen den Korsen aufgerufen wurde. Dieses Haus ist heute ein Mütterheim unter der Leitung der NSV . Ledige Mütter finden hier einige Wochen vor und nach der Entbindung Aufnahme. 25 Mütter und 35 Säuglinge können in diesem Königsberger Heim untergebracht werden. Sobald der geſetzliche Vormund dieser unehelichen Kinder, das Jugendamt, eine passende Pflegestelle gefunden hat, verlassen auch die Kinder im Alter von sechs bis acht Wochen diese ihre erste Pflege= stelle. Die Mütter werden in dieſem Heim unter fachkundiger Anleitung in alle Hausarbeiten und in die wichtigsten Fragen der Familienpflege eingeführt. Mancher Mutter wird so das erstemal Gelegenheit geboten, mit den Arbeiten ihrer eigentlichen Bestimmung vertraut zu wer= den. Durch die Beschäftigung mit ihren eigenen Säuglingen wird bei vielen Müttern erst die richtige Liebe zu ihrem Kinde geweckt. Es ist selbstverständlich, daß die Mütter darüber hinaus zu allen leichten Arbeiten im Haus, in der Küche und im Garten selbst herangezogen werden.
So hat die NSV. durch dieses Heim und die dort geleistete Erziehungsarbeit in fast allen Fällen erreicht, daß die Mütter mit wahrer Lebensfreude, mit Liebe zu ihren Kindern und mit echtem Familienfinn an ihre Arbeit zurüde fehren. Der nationalsozialistische Staat hat den Makel der Verachtung von der ledigen Mutter genommen. Sie gehört, wie wir alle, zur Gemeins schaft unseres Volkes und ist in den meisten Fällen hoch über jene zu stellen, die aus Bequemlichkeit und anderen fragwürdigen Momenten in der Mutterschaft ein großes persön liches Unglück sehen. Es ist selbstverständlich, daß zu dieser Erziehungsarbeit aber immer wieder die Erkenntnis gestellt werden muß, daß eine Mutter nur innerhalb der Familie ihren Pflichten vollkommen Genüge leisten kann. So fieht die NSV . ihre Arbeit nicht damit beendet, wenn die Mütter aus der Pflege und Erziehung des Heims entlassen sind, sondern ihre besonderen Bemühungen sind darauf gerichtet, durch persönliche Aussprachen und tatkräftige Hilfe eine baldige Eheschließung in die Wege zu F. B. leiten.
Rohstofffammlung
bringt
4000 RM.
für die NSV . NSK In einem öffentlichen Dankschreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Görlig an die Bürger der Stadt, an das NSKK. sowie an den Reichsluftschutzbund für die Unterstützung an der Sammlung noch verwertbarer Rohstoffe kommt zum Ausdruck, daß der Erlös dieſer Dieser BeSammlung 4000 RM. betrug. trag ist der NSV . überwiesen worden . -ill
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Geſunde Arbeiterwohnungen Ausdauernder Kampf der NSV. gegen den Wohnungsnotſtand - Beiſpiele aus der Praxis NSK Im Herbst des vorigen Jahres schiɗte eine Kreisamtsleitung der NSB. ein Rundſchreiben an alle ihr unterstehenden Ortsgruppen, an die zuständigen Bürgermeister und Ortswalter der DUF. In diesem Schreiben wurde dazu aufgefordert, auf einem beis liegenden Fragebogen alle Wohnungsnotſtände der bes treffenden Bezirke zahlenmäßig zu erfaſſen. Ein Mits arbeiter der Nationalsozialistischen Parteitorreſpondenz griff sich einen solchen Fragebogen heraus, um die das maligen Erhebungen mit den inzwiſchen geleisteten Arbeiten zu vergleichen. Ein Blick auf den Fragebogen, der durch langwierige Erhebungen der NSV.-Blockwalter zuſammengestellt werden konnte, genügt, um die am Ort herrschenden Wohnungsnotstände zu ers faſſen. Nicht weniger als elf Familien wohnten in Notbaraden, Eisenbahnwagen und baupolizeilich nicht genehmigten Wohnlauben. Acht mehrköpfige Familien lebten nur in einem Raum, der gleichzeitig als Küche diente. Allein 36 mehrtöpfige Familien mußten sich mit der= art engen Räumlichkeiten begnügen, daß sie nicht einmal die notwendige Zahl von Betten aufstellen konnten. 17 Familien wohnten in Untermiete oder bei Verwandten, weil sie keine eigene Wohnung besaßen, und 27 Familien lebten zwar in genügend großen, aber vollkommen ungesunden Räumen. Es bestand also für die NSV des Bereiches - es handelt sich um einen östlichen Vorort Berlins mit starker Induſtrie - und für andere maßgebende Stellen die nicht leichte Aufgabe, 99 Familien auf dem Gebiet der Wohnungsfrage zu betreuen, das heißt 14 Einzimmers, 37 3weizimmer- und zwölf Mehrzimmerwohnungen zu beschaffen. Enge Gemeinschaftsarbeit aller Beteiligten Bei derartigen Voraussetzungen konnten weder die NSV. noch die Gemeinde, noch die Wohnungssuchenden allein ein brauchbares Ergebnis erzielen. Nur eine enge Zu sammenarbeit aller Beteiligten konnte zu einem Erfolg verhelfen. Eine gute Hilfe entstand schon durch den Bau von 26 Häusern, die die Fabriken für ihre WerkEin zweites angehörigen errichten ließen. größeres Bauvorhaben steht zurzeit noch aus. Die Gemeinde beabsichtigt aber in Kürze insgeſamt 22 Einzelhäuſer für Kriegsbeschädigte, alte Kämpfer der Bewegung und kinderreiche Familien errichten zu lassen. Die übrige Tätigkeit auf dem Gebiet der Wohnungsbeschaffung bestand in schwieriger und langwieriger Einzelarbeit.
Einige Beispiele herausgegriffen Wenn Wohnungen durch Umzug oder Todes= fall frei wurden, griffen NSV . und Gemeinde
nach Möglichkeit ein . Bisher unbrauchbare Wohnungen wurden von Grund auf instand gesezt oder ausgebaut. Die erste hier untergebrachte Familie bestand aus fünf Köpfen. Sie bewohnte vor dem Umzug eine enge und verwahrloste Stube und Küche in einem Seitenflügel. Die Wohnung war feucht, falt und ohne Sonne. Die zweite Familie, sechsköpfig, bewohnte vorher einige Räume in einem Dachgeschoß. Die Wohnung bestand aus einem kleinen Manſardenzimmer, das von der ebenfalls kleinen Küche durch eine Bretterwand getrennt war, und aus zwei Dachlammern mit schrägen Wänden. Die Wohnung war naß und kalt, in den Wänden saß der Schwamm und unter den Dielen trieben die Mäuse ihr Spiel. Eine dritte Familie, ebenfalls sechsköpfig, mußte eine Kellerwohnung verlassen, die sofort polizeilich beschlagnahmt wurde. Wie sich übrigens nachträglich aus den Akten der Polizei ergab, war diese „ Wohnung" schon einmal im Jahre 1929 polizeilich beschlagnahmt. Der gewiſſenlose Hausbesizer hatte es aber verstanden, die völlig ungeeig= neten Kellerräumlichkeiten abermals als Wohnung zu vermieten. So konnte die NSV. in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde noch in vielen anderen Fällen helfen.
Der auf dem Gebiet der Wohnungsfrage ges führte Kampf der NSV., der Gemeinde und anderer beteiligter Stellen wird jedoch trok der bisherigen Erfolge weitergeführt. Neue Aufgaben stehen bevor, noch ehe die alten ganz gelöst sind ; aber auch die neuen Aufgaben werden ihre Meister finden. K. Stein
Neues Müttererholungsheim der NSV . NSK Die außerordentliche Bedeutung gerade der Mütterverſchickung im Rahmen des Hilfswerkes ,,Mutter und Kind“ macht einen immer stärkeren Ausbau der Arbeit notwendig. Nunmehr hat die Gauamtsleitung Pommern der NSV. das frühere Ostseeheim" in Lubmin, Kreis Greifswald, erworben, das für ſeinen Zweck als Müttererholungsheim umgebaut wird. Es ist damit zu rechnen, daß das neue Heim Anfang des kommenden Jahres die ersten 40 Mütter aufnehmen kann.
Außerdem hat die pommersche NSV. Anfang August zum erstenmal das Müttererholungsheim Budow in der Märkischen Schweiz mit 60 kinderreichen pommerschen Müttern belegt. -ber.
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Das
20. Auguſt 1937
„ jeine Fräulein
aus
der
Stadt“
Eine Studentin baut einen NSV.- Erntekindergarten in der Bayeriſchen Oſtmark auf Das ganze Dorf ist ihr dankbar NSK Sie hatte sich als Leiterin in einen NSV.-Erntekindergarten gemeldet, weil sie die Notwendigkeit in sich fühlte und vom Sinne dieser Einrichtung überzeugt war. Manchmal hatte sie wohl an dem Zweck der vorausgehenden theoretischen Schulung gezweifelt, aber am Ende hatte sich dann doch herausgestellt, daß diese Studentinnen eine gemeinſame, engere Kameradschaft umschloß und daß ihr Wissen von der allgemeinen, wirtſchaftlichen und ſo= zialen Lage des Grenzgaues Bayerische Ost mark erneut wachgerufen und gefördert wurde. Außerdem war auch ihre Sangesfreudigfeit erheblich gewachsen, eine Tatsache, die auch nicht zu verachten war, wie sich später herausstellte. * So fuhr sie denn aus der großen Stadt am Meer nach dem Südosten des Reiches in den Grenzgau Bayerische Ostmark in dem festen Willen, die ihr gestellten Aufgaben in jedem Falle zu erfüllen, koſte es auch noch jo große Anstrengungen. ,,Und hiermit übergebe ich Ihnen unseren Erntetindergarten und wünsche Ihnen, daß Sie mir recht bald einen sichtbaren Erfolg melden können." Dies waren ungefähr die letzten Worte, mit denen sie der Ortsamtsleiter der NSV. in ihr Amt einsette. *
Und nun begann die Arbeit ! Als die Bauern am anderen Morgen beim ersten Hahnenschrei, Sense und Rechen geschultert, am Erntekindergarten vorbeikamen und das neue Fräulein mit aufgekrempelten Schürzenärmeln bereits singend bei ihrer Stöberungsarbeit antrafen, da steckten sie die Köpfe zuſammen und fonnten nicht glauben, daß so etwas möglich Am Sonnabendabend ging dann Fräulein ist. Lotte mit zwei BDM.- Mädeln vom Ort von Haus zu Haus und sagte den Bauernfrauen, daß nun ihr Erntekindergarten so weit wäre und sie alle zur Besichtigung eingeladen seien. Recht viele waren es zwar nicht, die dann am darauffolgenden Sonntag gekommen waren ; denn Bauersfrauen haben wenig Intereſſe für das, was außerhalb ihres Hofes liegt. Aber die wenigen, die kamen, genügten schon, um eine Werbung von Mund zu Mund, von Hof zu Hof in dem kleinen Marktflecken an der Grenze zu entfalten. Am Montag waren es dann ganze vier Buben und drei Mädel, die sich zu der neuen „ Tante" wagten, die sie in ihrem Heim mit einem herzlichen Willkommgruß in Empfang nahm . Dann ging's gleich hinaus in den Obstgarten, auf die Wiese hinterm Haus, wo die Buben und Mädel mit fröhlichen Spielen ihr Tagwerk begannen. Um 10 Uhr gab es dann friſche Milch und Butterbrot, und für den Mittag wurde ſogar ein schmackhaftes Gemüſe gekocht. Am Abend , als die Bauern mit ihrer Feldarbeit zu Ende waren , wurde das „ kleine Volk“ mit den besten Wünschen wieder entlassen ; nur
jedes von ihnen mußte sich verpflichten , am fommenden Morgen einen neuen Spielgefährten mitzubringen. Und siehe da, tatsächlich hatten alle Wort gehalten ! So wuchs der Kindergarten von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, und heute erweist er sich als vorbildlicher Erntekindergarten an der Grenze! * Und das „ feine Fräulein aus der Stadt“ nun ja, über sie gibt es nicht mehr viel zu sagen. Sie hat bewiesen, daß sie ein ganzer Kerl ist und daß sie sich durchzusetzen versteht. Die Studentin hat sich das Vertrauen aller Bauern erworben, die ihr heute nur noch mit der größten Hochachtung entgegenkommen. Wenn sie sich noch spät am Abend im Dorf da und dort blicken läßt, so ist sie überall ein gern -frzgesehener Gast.
Großbetrieb schafft Einrichtungen für Mutter und Kind NSK Eine Leiſtung, die anderen Betrieben ein Vorbild sein sollte, wurde von einer Baumwoll-Spinnerei und -Weberei in Blaichach vollbracht. Die Firma übernahm einen bisher tonfessionell geleiteten Kindergarten und übergab ihn als Tageskindergarten der NS .-Volkswohlfahrt, nachdem in den Räumen noch bauliche Veränderungen vorgenommen worden waren. Gleichzeitig schuf das Werk in einer Entbindungsstube Säuglingskrippe und einer mustergültige Einrichtungen, die in erster Linie seinen Arbeiterinnen zur Verfügung stehen. Damit die Betreuung von Mutter und Kind auch weitgehend gesichert ist, wurde der SäuglingsAlle stube noch eine Stillstube angeschlossen. Einrichtungen wurden der NS .-Volkswohlfahrt übergeben und werden von einer NS. - Schwester H. geleitet. Kindertagesstätte und Säuglingsheim werden gebaut NSK In verstärktem Maße wurde in Jauer in Schlesien die Arbeit auf dem Gebiete der Jugendhilfe aufgenommen. Die NS.-Volkswohlfahrt hat es sich zur Aufgabe gemacht, in allen Fällen, in denen die Gewalt der Eltern nicht stark genug ist, die Kinder vor Gefahren jeder Art zu schützen, helfend einzugreifen . Pfleger und Vormünder werden von der NSV . bestellt, und die Kinder selbst werden von ihr beaufsichtigt und geschützt. Um den Eltern in allen Fragen helfend zur Seite stehen zu können, wurden zunächst in den beiden Städten I a uer und Bolkenhain Sprechstunden für Erziehungsberatung en eingerichtet. Weiter wurde von der NSV . in Jauer ein Grundstück erworben, auf dem eine Kindertagesstätte und ein Säuglingsheim -d . eingerichtet werden sollen.
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Partei -Korreſpondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter : Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDAP
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21. August 1937
Leibesübungen – wirtſchaftlich geſchen
- Auftraggeber für die Induſtrie ― Lohn Volksvermögenswerte im Sport und Brot Was ſportliche Großveranſtaltungen koſten für viele Volksgenoſſen NSK Vor dem Führerkorps der Partei gab der Reichssportführer von Tschammer und Often kürzlich einmal einen Überblick über die Fragen der Leibesübungen im Hinblick auf die gesamte volkspolitische Arbeit unserer Zeit. In wirtschaftlicher Hinsicht sagte der Reichssportführer ua ., daß in der großen deutschen Turn- und Sportbewegung neben einem unendlichen Kapital an Idealismus und gutem Willen auch wirtschaftliche Werte von größtem Umfang festgelegt seien. ,,Eine der kleinsten Gruppen der Turn- und Sportbewegung, die Waſſerſportler, haben rund 80 000 Fahrzeuge mit einem Wert von 35 Millionen RM. Ihre Bootshäuser und Anlagen stellen einen Wert von 38,5 Millionen Reichsmark dar. Die deutschen Turnvereine haben an Eigenbesitz, Hallen und Anlagen rund 77 Millionen RM. aufgebracht. Die deutsche Sportschuhindustrie stellt für den Inlandmarkt jährlich etwa 15 Millionen Paar Schuhe mit einem Wert von rund 100 Millionen RM. her. Durch die deutschen Leibesübungen werden. rund 100 000 Angestellte und Arbeiter mit einer Lohnfumme von jährlich ungefähr 240 Millionen Reichsmart beschäftigt. Der Inhalt des ge= samten Sportbetriebes beträgt im Jahresumsatz 1,1 Milliarden RM. “ Diese Übersicht zeigt zugleich auf, welche ge= waltigen Volksvermögenswerte durch die Leibesübungen bewegt werden. Wer vom Sport spricht, wer sich ihm selbst verschrieben hat, wird sich troßdem kaum einmal klarmachen, welche ungeheure Wirtschaftsmacht auch die Leibesübungen darstellen. Durch die Leibesübungen werden viele Tausende von Volksgenossen unmittelbar in Lohn und Brot ge= ´bracht. Da sind die zahlreichen Hilfskräfte, die bei den Verwaltungsstellen des deutschen Sports, in den Vereinen und Gemeinschaften beschäftigt sind, da sind die bei den Sportplägen, bei den Turnhallen und Schwimmbädern angestellten Sportlehrer, Trainer, Masseure, Plakwärter, Gärtner ua. Da müſſen weiterhin die
Sportschriftleiter, die Bildberichterstatter, die Zeichner, die Filmmänner genannt werden, die ja auch in diesen Kreis einzubeziehen sind . Es gibt wohl kaum eine Wirtschaftsgruppe und kaum einen Berufszweig, die nicht an dem Riesenumsag, der durch den deutschen Sport erzielt wird, beteiligt sind. Dem Bau = gewerbe bringt der deutsche Sport ebenfalls Aufträge und zusätzliche Arbeit. Auch die Ver= fehrsmittel sind an der wirtschaftlichen Bedeutung der Leibesübungen maßgebend be= teiligt, denn neben dem Besuch von Sportveranstaltungen jeglicher Art werden die Verkehrsmittel auch regelmäßig zum Besuch des Trainings benutzt. Weiterhin müssen die Industrien der Abzeichen, der Ehrenpreise und der zahl= Sport-Gebrauchsgegenstände genannt reichen werden. Die Sportstatistik gehört noch nicht lange in das Arbeitsgebiet des Statistischen Reichsamtes, so daß über die Bedeutung des Sportes als arbeitgebender und verbrauchen-
Straße der SA. in Hannover Zehnjähriges Bestehen der SA.-Standarte 73 Dindlage
NSK Hannover, 21. August. Anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Standarte 73 Dinklage hat der Polizeipräsident der Stadt Hannover die Umbenennung der Straße „Langé Laube“ in „Straße der SA." angeordnet. Die Geschichte der Standarte 73 ist auf das engste mit der Geschichte des niedersächsischen Nationalsozialismus verknüpft. Am Grabe des niedersächsischen SA.-Führers Karl Dinklage richtete der Führer an die Männer der damaligen SA. Standarte 1 Hannover die Worte, daß er mit dem 17. September 1930 bestimmt habe, daß die Standarte den Namen „ Standarte Dindlage" führe. SA.- Obergruppenführer Reichsminister Rust ist Ehrenführer dieser Standarte.
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der Faktor in der deutschen Gesamtwirtschaft amtliche Zahlen nur in geringem Umfange vor= Das Gewerbe ist in hervorragendem liegen. Maße eingeschaltet , und wir haben genügend Turn- und Sportgerätefabriken, Werften ua., die sich ausschließlich mit der Herstellung von Materialien für den Sport befassen. Die Produktion von Turn- und Sportgeräten hat be= ständig zugenommen. Zahlenmaterial liegt hier allerdings in der Hauptsache für das Jahr 1933 vor. Danach wurden Sport- Ausrüstungsgegen= stände und Turngeräte im Werte non 7 Millionen Mark abgesezt. Dazu kamen 2½ Millionen für Faltboote und Zelte, weiterhin für aus Gummi bestehende Sportartikel 1 Million und über 5 Millionen für Schlittschuhe, Rollschuhe ua. Wie verteilen sich diese Millionen nunmehr auf die einzelnen Sportgruppen? Da sind zunächst die Leichtathleten, die verhältnis= Trogdem rechnet mäßig wenig verbrauchen . man 500 Reichsmark für jeden Verein, die vorhanden sein müssen, um die Gerätekammern aufzufüllen. Da sind als Gegensatz die Wintersportler zu nennen, die einen jährlichen Umsatz an Schiern von 100 000 Paar haben, die einen Wert von 2 Millionen Mark ergeben. Hinzugerechnet werden muß die jährliche Fabrikation von Schistiefeln mit einem Gesamtwert von über 8 Millionen Mark. Einen großen Umsag haben auch die Schützen, der sich ungefähr auf 10 bis 11 Millionen Mark beläuft. Die Fußballer geben etwa 3 Millionen Mark für Schuhe aus, die Segler verzeichnen für ihre 11 600 Fahrzeuge einen Wert von 24 Millionen, wobei man ein Zehntel davon für Unterhaltung und Pflege für jedes Jahr ansehen kann . Die Schwerathleten müssen für ihre Ringermatten einen Wert von 1,25 Millionen Mark ansehen. Die Tennisspieler haben einen jährlichen Umsag von 1,5 Millionen Tennisbällen, was den gleichen Wert in Mark darstellt. Fast die gleiche
Kulturträger
21. August 1937
Summe ist auch für zusehen.
die
Tennisschläger
an-
Groß sind die Summen, die für den Eigene besitz an Turn- und Sportplägen, an Bootshäusern usw. angesezt werden müſſen. Dazu die Gelder, die für die Unterhaltungskosten, für Pachten, Mieten ua. jährlich aufzubringen sind. Einen gewichtigen Punkt im Haushaltsetat des Sports bilden auch die Ausgaben und Einnahmen für sportliche Großveranstal = tungen. Hier muß unbedingt der Volkssport Fußball genannt werden, denn die Umſakziffern, die sich aus den Veranstaltungen ergeben, sind kaum zu schäßen . Wenn man 10 Millionen als Summe für Länderkämpfe eines Jahres anſeßt, dann will das noch nicht allzuviel besagen. Die Schwimmer, deren Bäder und Anlagen einen Wert von rund 175 Mil- · lionen Mark verkörpern, haben ebenfalls einen gewaltigen Etat auszugleichen. Obwohl sie bes stimmt keine großen Kleidungssorgen haben, kommen doch auch hierfür immerhin 7 Millionen Mark zustande. 10 Millionen Mark müssen für den Übungsbetrieb angesezt werden, das Wasserballspiel allein hat einen jährlichen. Umsatz von 3 Millionen Mark. Sowohl die Schwimmer als auch die Leichtahtleten seßen ja. etwa 100 000 Mark an für die Durchführung von sportlichen Großveranstaltungen . raschend hoch auch die Zahlen der Bergsteiger. Hier werden nach Berechnungen für Fahrten 7 Millionen Mark und für die notwendigen Ausrüstungen 3 Millionen Mark angesetzt. Nicht außer acht gelaſſen werden dürfen auch der Kegel- und Golfſport ſowie die Radfahrer. So rollt das Geld im wahrsten Sinne des Wortes im deutschen Sportbetrieb und mit Recht muß man daher von der Wirtschaftsmacht Sport sprechen. W. Schn
Reichsarbeitsdienst
Schöpferische Kräfte der Gemeinschaft - Handwerkliche Kunst im Arbeitslager Zeugniſſe neuen Geiftes und neuer Feierformen NSK Tausende von Ausländern haben im Verlaufe der letzten Jahre den Lagern und Baustellen des Reichsarbeitsdienstes einen Besuch abgestattet, um sich zu überzeugen, wie diese jungen Menschen leben, was sie arbeiten, welcher Geist sie beseelt. Immer haben dieſe Ausländer die Feststellung treffen können, daß die Vorstellungen, welche sie bislang über den Reichsarbeitsdienst völlig hatten, ab = wegig waren , sie sind zu der Einsicht ge= langt, daß der Reichsarbeitsdienst wirklich eine hervorragende Erziehungsschule ist, wie fie in dieser Art beispiellos dasteht. Es bleibt naturgemäß nicht aus, daß die Gäste bald für dieses und bald für jenes ganz besonderes Interesse zu erkennen geben. Da sagte beispielsweise kürzlich ein Engländer nach Beendigung der Besichtigung zu dem ihn bes gleitenden Arbeitsdienstführer, daß ihn besonders die vielen Holz- und Glasmalereien, Lino-
leum- und Holzschnitte usw. gefallen hätten. Und der Engländer war sehr erstaunt, als ihm der Arbeitsdienstführer auf die Frage, wo denn diese Dinge alle gekauft würden, erklärte, daß dies alles von den Männern der Abteilung selbst angefertigt worden wäre. Wir wissen, daß gerade das schöpferische Element , welches sich in einer Gemeinſchaft, wie sie der Reichsarbeitsdienst mit seinen rund 1300 Lagern darstellt, besonders günstig ent-falten kann, reiche Früchte trägt. Jedes Lager wirkt in seinem Urzustand bekanntlich han delt es sich bis auf verschwindend geringe Ausnahmen ja stets um genormte Lager , die sogenannten Reichsbaradenlager -- nüchtern,. streng und nicht übermäßig anheimelnd. Kahle, glatte Flächen, Bettstellen, Spinde, Tiſche und Stühle in einfacher Form vermögen in der Tat nicht allein einem Raum ein anziehendes Ausschen zu verleihen. Wenn nun die Mannschaft.
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NSK Folge 193 in einem solchen Lager ihren Einzug hält, dann fühlen diese jungen Menschen sich, was ja nur zu verständlich ist, vorerst etwas beengt. Sie wissen, daß dieses Lager, welches vielleicht schon nach vier, fünf Jahren, wenn die hier zu leistende Arbeit fertiggestellt ist, abgebrochen wer den wird, um an irgendeiner anderen Stelle, wo ein neues Arbeitsvorhaben harrt, wieder aufgebaut zu werden, aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht besonders reichhaltig ausgestattet werden kann. Aber sie wollen, daß diese Ba= racen, welche ihnen doch nun ein halbes Jahr lang, für die Zeit ihrer Arbeitsdienstpflicht, Heimat sein werden, doch so eingerichtet und ausgeschmückt werden sollen, daß sie sich in ihnen wirklich wohl und heimisch fühlen. Und nun zeigt es sich auf einmal, daß in diesen jungen Menschen, die aus allen Schichten und Kreisen unseres Volkes, aus allen Berufen kommen, gewissermaßen über Nacht die schöpferische Gemeinschaft lebendig wird. Man beratschlagt untereinander, was man tun könnte, um die Bude nett auszustaffieren", und da zeigt es sich auf einmal, daß der eine etwas vom Tischlerhandwerk versteht, der andere ein guter Schlosser ist, dieser bereits einige Aquarellskizzen gezeichnet hat und jener schon durch ein paar schöne schmiedeeiserne Arbeiten hervorgetreten ist. Und nun fängt in der Freizeit, am Feierabend, ein emsiges Schaffen und Werken an, ein edler Wettſtreit iſt in allen Truppstuben entbrannt, jeder Trupp hat den Ehrgeiz, eine Stube besonders schön zu ge= stalten. Schon nach einigen Wochen ist das Lager nicht wiederzuerkennen. Nicht nur, daß die einzelnen Truppstuben ein völlig neues Gesicht bekommen haben, nein, es sind Beete und ein Stückchen Wiese angelegt, Blumenbretter vor die Fenster genagelt , Bänke aus Birkenholz gezimmert, Grünanlagen geschaffen worden, und man hat ſogar eine Laube gebaut mit Tischen und Stühlen, die am Feierabend zum Verweilen einladen. Jeder freie Play ist in ein fleines gärtnerisches Schmuckstüc um= gewandelt worden. Der Arbeitsmann, der diese Werke schafft, fühlt sich nicht als Künstler, sondern als dienendes Glied der Gemeinschaft. Alles, was dieser schöpferische Wille schafft und hervor= bringt, muß sich sogleich bewähren, denn jede dieser Schöpfungen ist für die Gemeinschaft bestimmt , die über die Verwendung entscheidet. Schon jetzt läßt sich sagen, daß die Bedeutung dieser neuen Volkskunst, dieser Volkskultur, weit größer ist, als es auf den ersten Anblick hin scheint, sie liegt vor allem in der Zukunft.
Aber die Arbeitsmänner schaffen dies nicht immer nur für sich, für ihr Lager, sondern sie denken auch an diejenigen, denen sie mit diesen handwerklichen Arbeiten stets eine besondere Freude zu bereiten pflegen : an die Jugend. Schon Wochen und Monate vor dem Weihnachtsfest wird in allen Abteilungen Spiel-
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21. August 1937 zeug der verschiedensten Art gebastelt, um dann im Rahmen einer schlichten Feierstunde an die bedürftigen Kinder des Dorfes oder der Stadt, in dessen Nähe sich die Abteilung be= findet, verschenkt zu werden. Wer einmal eine solche Weihnachtsfeier mitgemacht hat, bei der die Eltern mit ihren Kindern in das Lager kommen, der wird dabei so recht gespürt haben, wie tiefe Wurzeln der Reichsarbeitsdienst im Herzen des deutschen Volkes geschlagen hat. Das Intereſſe der Öffentlichkeit an der kul Reichs = turellen Tätigkeit des arbeitsdienstes hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Um von seinem Schaffen Zeugnis abzulegen, beteiligt sich der Reichsarbeitsdienst bekanntlich an allen großen Aus= stellungen mit eigenen Sonderschauen, welche einen lebendigen Querschnitt, einmal durch seinen Arbeitseinsatz und zum zweiten durch seine kulturelle Tätigkeit geben. Ob es nun die Ausstellung, Gebt mir vier Jahre Zeit !" in Berlin war, ob wir an ,, Schaffendes Volk" in Düsseldorf denken, stets finden wir den Reichsarbeitsdienst vertreten, und immer können wir die Beobachtung machen, daß das Intereſſe ge= rade für die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten, welche in den Schnitzereien und Basteleien in der verschiedensten Art zum Ausdruck kommen, besonders rege ist. Über das hierzu Gesagte hinaus hat sich der Reichsarbeitsdienst noch im weiteren Sinne zu einer Geburtsstätte neuer Kulturformen entwickelt, die aus dem freien Willen schöpferischer Jugend entstanden sind. Hingewiesen sei nur auf die zahlreichen Bücher, Gedichte und Lieder, welche unter dem Gesetz einer neuen Weltanschauung entstanden und über den Arbeitsdienst hinaus bereits in weiteste Kreise des Volkes gedrungen sind, hingewiesen sei weiter auf die großen fultu = rellen Veranstaltungen , welche in einer oft nach Tausenden zählenden Zuhörerschaft von dem Wollen und Streben dieser jun= gen Generation Kenntnis geben. Und nicht ver geſſen werden dürfen die in den lezten Jahren durch den Rundfunk vermittelten Morgenfeiern , welche eine ganz besondere Rolle spielen, weil sich in ihnen der vom Arbeitsdienst geschaffene Stil klar ausprägt. Die Manuskripte der Sendungen stammen von füh renden Persönlichkeiten des Arbeitsdienstes, desgleichen werden Musik, Kapellen und Sprecher von ihm gestellt, eine kulturelle Gemeinschaftsleistung, wie sie nicht fruchtbarer sein kann. Dies alles zeigt, wie sehr in der Gemeinschaft des Reichsarbeitsdienstes die fultur schöpferischen Kräfte lebendig sind, wie sie stets bemüht sind, Neues zu schaffen und zu finden. L.
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,,Böswillig
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verursacht
NSK Es ist gar nicht so einfach, sich durch die Terminologie der sowjetrussischen Sabotage= theorie hindurchzuarbeiten. Es gehören zu ihr Vorkenntnisse, die sich sowohl darauf beziehen müſſen, daß einmal die Urheber der sowjetrussischen Revolution heute in der Union ab gemeldet sind, zum anderen muß man schon faſt philologisch sprachliches Feingefühl haben, um all die in der sowjetrussischen Presse und Propaganda gebrauchten Ausdrücke zu verstehen . Bisher hat man für die angeblichen Gegner ,,Väterchen" Stalins noch so schlichte Ausdrücke verwandt, wie zB. ,, Saboteur". Hündischer faschistischer Spion ",. und natürlich vor allem „Trogkist“. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Ausdrücke, die man kennen muß, wenn man wissen will, wesſſen Kopf demnächst im Sowjetparadies fallen wird. Zu ihnen gehört nicht zuletzt die Spruchform ,,böswillig ver= ursacht“, die so etwas wie ein Hauptindiz in sowjetrussischen Spionageverhandlungen zu werden scheint. Böswillig verursacht heißt, dah jemand im Gegensatz zu dem von Moskau befohlenen Arbeitsrhythmus eine Eigenmächtigkeit begeht, die nicht in der Ebene der Politik zu Hause ist, die aber als systematischer Trokkismus aufgeblufft wird. Wenn also zB. ein , Arbeiter in Kiew durch einen gewöhnlichen Hammerschlag im sowjetrussischen Qualitätsstaat ein 5 Millimeter tiefes Loch hinterlassen kann, so kann das nach ſowjetrussischen politisierten Arbeitsbegriffen zu zweierlei Ergebniſſen führen : entweder ist es dem Arbeiter damit gelungen, zu beweisen, daß die mindere Qualität des sowjetruſſiſchen Stahls von dem zuständigen Stahlkommiſſar „ böswillig verursacht“ iſt, oder der zuständige WerksvorSigende stellt fest, daß der betreffende Arbeiter
den Versuch unternommen hat, durch dieſen ungewöhnlich demonstrativen Hammerschlag die Gemeinschaft des Kollektivs zu „ sabotieren“ und dadurch den bisher als gut bekannten Stahl einfach sozusagen troglistisch zu unterhöhlen oder, wenn man will, faſchiſtiſch zu durchlöchern. „ Böswillig verursacht ...", das hat schon manchem braven sowjetrussischen Genossen nicht nur Löcher in den sowjetruſſiſchen Stahl, ſondern auch ins Genid gemacht. So fuhr da kürzlich einer der sowjetrussischen Eisbrecher aus einem ſowjetrussischen Hafen aus, dh. er wollte es. Da stellte sich nun heraus, daß die Schiffsschraube eine ungewöhnliche Krümmung aufwies, die, was foll man sagen, böswillig verursacht war. Das war immerhin wieder einmal ein Menschenleben eines solchen Trogisten wert. Oder in Kusnezk in Sibirien wurde vor wenigen Tagen der Chefingenieur Komarow des dortigen Eisenhüttenwerkes verhaftet. Er wurde beſchuldigt, den Bruch eines Martinofens böswillig verursacht zu haben. Obwohl seine Frau mit dem Martinofen offenbar nichts zu tun hatte, konnte das die GPU . nicht hindern, auch ausdrücklich ihre ,,böswillige Verurſachung“ festzustellen, weil wohl an Martinöfen, nicht aber an Menschen in der Sowjetunion Mangel besteht. Und erst auf dem Gesamtgebiet der Erntearbeit ! Was gibt es da nicht für böswillige Verursachungen ! 30 vH. der Erntemaschinen und Mehldrescher müſſen in der Regel, wie der sowjetruſſiſche Rundfunk immer wieder feststellt, aus der Arbeit zurückgezogen werden : „ Böswillig verursacht ..." - Und da nun einmal schon der Prozentsaz ge= nannt ist, so ist es unschwer zu errechnen , daß eben etwa 30 v5. der LandmaschinenindustrieArbeiter demnächst fällig werden . Böswillig GHC . verursacht!
40000 Morgen neues
Kulturland
Friedrichs des Großen Werk Neue Kultivierungsarbeiten im Regebruch wird vollendet Am 24. Auguſt wird der Gauleiter der Kurmart, Oberpräsident Bg. Stürk , am Kregendamm füdöstlich von Stöwen den ersten Spatenstich zum Beginn einer großzügigen Melioration des gesamten Nebegebietes vornehmen. NSK Es ist eine der entscheidenden Aufgaben des Nationalſozialismus, die Ertragsmöglichkeiten des deutschen Bodens zu steigern und durch Landverbesserungen dazu beizutragen, dem Volte die Ernährungsfreiheit aus der eigenen Scholle zu sichern. Deshalb hat der Gauleiter der Kurmark, Oberpräsident Pg. Stürk , angeordnet, daß den Bodenmeliorationen großen Ausmaßes im Spreewald eine weitere Bodenmelioration®folgt, die umfangmäßig 40 000 Morgen umfaßt und nach ihrer Beendigung eine gewaltige Bedeutung für das Reich, insbesondere aber für die östliche Grenzmark haben wird.
Gerade 170 Jahre sind vergangen, seit Franz
Balthersar Schönberg von Brendenhoff im Auftrage Friedrichs des Großen die Entwässe= rung und Kultivierung des Negetales durchführte. Vordem ein weiter, unbewohn= barer Sumpf, wurde der Netzebruch durch die Tatkraft und die Weitsicht des großen Preußenkönigs in fruchtbares Wiesen- und Ackerland verwandelt, auf dem zahlreiche Bauernfamilien angesiedelt werden konnten, die so zum wachsenden Wohlstand Preußens beitrugen . Seit der Zeit Friedrichs des Großen aber kümmerte man sich wenig mehr um die weitere Kultivierung deutschen Bodens. Weder die Epoche des Vorkriegsliberalismus noch die Systemzeit zeigten besonderes Interesse an der Erhaltung deutschen Bodens und deutschen Bauerntums. Was im Nezebruch vor 170 Jahren geschaffen wurde, versumpfte und verlu= derte allmählich. Das soll nicht heißen , daß während jener Zeit etwa nichts geschehen wäre.
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Während anfänglich die Bodendienen. arbeiten ausschließlich durch Lohnarbeiter vor= genommen werden sollen, wird vom nächsten Frühjahr ab darüber hinaus auch der Reichsarbeitsdienst eingreifen . Die Verwirklichung dieses gewaltigen Projektes ist für die gesamte Grenzmark von ungeheurer Bedeutung und wird von sehr weitgehenden Rückwirkungen auf die Wirtschaft der östlichen Kurmart begleitet sein. Diese umfangreiche Bodenkultivierungsarbeit führt zu einer wesentlichen Steigerung der Erzeugung im Negetal, zu einer raschen Inten= ſivierung und damit wirtschaftlichen Beſſerstellung der dortigen Landwirtschaft und bedeutet so eine besonders wichtige Hilfe bei der großen nationalsozialistischen Aufbauarbeit im
Im Gegenteil. Es wurde geredet, Pläne wurden gemacht, ja einige von ihnen sollten sogar durchgeführt werden. Aber, wie üblich, blieben sie in Halbheiten ſtecken und bewirkten ſchließlich das Gegenteil des gewünschten Erfolges. Während Teile des Negetales derart „ entwässert" wurden, daß jedes Wachstum ver dorrte, standen die übrigen Teile wochen- und monatelang unter Wasser. Die nationalsozialistische Staatsführung ist entschlossen, diesen Umständen nunmehr für immer ein Ende zu machen. Das größt Meliorationsprojekt des deutschen Oftens wird in diesen Tagen in Angriff 40 000 genommen. In fünf Jahren werden Morgen Land mit Wassergräben durchzogen werden, die der ständigen Regulierung des also der Be- und Entwässerung Wasserstandes
deutschen Osten.
Muſikarbeit für Die Aufgaben des
das Volk
deutschen Muſikſtudenten -
lager der Reichsſtudentenführung
Nach dem dritten Reichsmuſik-
auf der Jugendburg Freusburg/Sauerland
NSK In diesen Tagen beendete die Reichsstudentenführung auf der Jugendburg Freus burg an der Sieg das diesjährige dritte Reichsmusiklager , das 120 deutsche -ſtudentinnen, sämtliche Musikstudenten und -studen Studentenführer und ANSt.-Referentinnen mit ihren Mitarbeitern der deutschen Musikhochund Fachschulen und alle Fachschaftsleiter Musikwissenschaft der Universitäten umfaßte. Während sich das erste und zweite Reichsmusiklager (Ludwigſtein 1935 und Wuhrberg 1936) mit der Klarlegung der musikstudentischen Aufgaben innerhalb der großen Fragen der Musikkultur des deutschen Volkes befaßten, diente das dritte Reichsmusiklager unter der weiteren Erarbeitung dieser umfassenden Fragen der engeren Festlegung der sich daraus ergebenden muſikſtudentiſchen Aufgaben innerhalb der neuen studentischen Kameradschaftsund Facherziehungsarbeit . Neben körperlicher Ertüchtigung, weltanschau= licher Schulung und praktiſcher musikalischer Erziehungsarbeit in Form von theoretischer, Arbeit durch Referate führender Männer aus Partei und Staat und praktiſchem Einsaß durch Chor und Orchesterarbeit , offenes Singen auf Marktplägen der Umgebung und offene Kame= radschaftsabende mit der Bevölkerung wuchs hier erneut eine Lagergemeinschaft zuſammen, die ihre schweren Aufgaben aus dem Erleben dieser Kräfte bald mit zielbewußter Klarheit zu meistern verstand. Der Musikstudent als einer der künftigen. der MuVermittler und Träger fiffultur muß diese gesamten Fragen und Aufgaben der fulturellen Erziehung unseres Volkes verspürt, erlebt und selbst erprobt ha ben, um ſpäter in seinem Beruf, an welcher Stelle er auch stehen mag, diese Aufgaben zu Wir erkennen und ihnen gewachsen zu sein. stellen den Muſikſtudenten mitten in die Muſikarbeit des Volkes und der Bewegung, damit er hier die großen Aufgaben sehen lernt, in
dieser lebendigen Musikarbeit die neue Fragestellung erlebt und gleichzeitig sein können dieser Arbeit in der richtigen Form zur Verfügung stellt. Damit geben wir der Hochſchule Leben durch diese Fragestellung aus dem neuen Auftrieb und verhüten gleichzeitig ein Abgleiten der in Volk und Bewegung lebenden Musikarbeit ins Laienhafte . Wir predigen damit für die Hochschule nicht eine Her abwürdigung ihrer hohen Leistungsforderung, die für unsere Arbeit Bedingung iſt, bannen jedoch auch alles einseitig übertrie = bene Spezialistentum , das die ersten notwendigen Voraussetzungen einer organischen Kulturarbeit im Volke übersieht und damit die ganze Kultur gefährdet . Wir erstreben eine organische Muſikkulturarbeit am ganzen Volke, die beim technisch einfachen, aber innerlich wertvollen Liede beginnt und bei den höchsten Offenbarungen unserer Kunst endet. Bei dieser Aufbauarbeit muß jeder an seinem Plaz mithelfen , um das Volk von der Jugend an auf einem geſunden und möglichen Weg an die Kunst zu führen. Dabei gilt es, schrittweise vorzugehen und alle Werte, wenn sie technisch noch so einfach, aber dafür innerlich wertvoll ſind, für die ganze Entwicklung genau so hoch zu schätzen, wie gleichzeitig alle Elemente, die in dieser Entwicklung schädigend und vergiftend wirken, erbarmungslos zu vernichten. Denn, der Weg von einem [chlichten Volkslied oder neuen Bekenntnislied zu einem Mozart, Beethoven oder Bach ist möglich, aber von verseuchten Schlagersongs zu unseren hohen Meistern gibt es keine Überbrückung. Es gilt, die Musik in das Leben des Volkes zu stellen und das Volk auf organischem Wege über ein wahres Musikerleben zur Musik zu führen. Diese Aufgaben fordern eine echte deutsche Kunst, die ihre Verankerung in der Volksseele trägt, die im Leben und Schicksal des Volkes steht und Vermittler und Träger dieser Kunst, die in der
Blatt
NSK Folge 193 Lebensgemeinschaft des Volkes zutiefst ver= wachsen sind. So verstehen wir auch die Worte Alfred Rosenbergs: Musik ist uns soviel wert, wie sie Ausdruck und Dienerin des ge= samtvölkischen Lebens unserer Nation ist ", und Wir suchen vollziehen danach unsere Arbeit. auf diese Art mit unserer muſikſtudentiſchen Arbeit auf unserem Frontabschnitt mitzuformen an dem Werden unserer größen deutschen Musik, an der Erziehung des deutschen Men= schen, an der Lebensgestaltung unseres Volkes und an dem Bau des neuen Reiches. ― Diese Gedankengänge wurden durch weitere Referate führender Männer des deutschen Muſiklebens und durch praktiſche Arbeit ergänzt und vertieft. Am letzten Tag des Lagers sprach der Präsident der Reichsmusikkammer, Generalmusikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe , über die hohen Pflichten des jungen Musikers im neuen Reiche, nachdem ihm die Lagergemein-
Fünf Jahre nationalsozialiſtiſche Führung in Thüringen Große Schau „Nationalſozialiſtiſcher Rechenschaftsbericht in Thüringen“ im Weimarer Schloß NSK Weimar, 21. Auguſt. Der Gau Thüringen begeht am 26. Auguſt 1937 die Feier der fünfjährigen Wiederkehr des Tages, an dem die nationalsozialiſtiſchen Minister Saucel , Marschler , Wächtler und Dr. Weber die Geschicke des Landes Thüringen in die Hand nahmen. Bei dem feierlichen Staatsakt am 26. August in Weimar werden der Gauleiter und Reichsstatthalter Saudel sowie Ministerpräsident Marschler sprechen. Darauf findet im Festsaal des Weimarer Schlosses die Eröffnung der großen Schau Rechen „Nationalsozialistischer chaftsbericht in Thüringen" durch Pg. Saudel statt. Nach dem Willen des Gauleiters wird dieſe in 70 Räumen des Weimarer Schlosses aufgebaute Schau so gestaltet, daß sie in zahlreichen Modellen, graphischen Darstellungen, Photographien, Originaldokumenten, Stizzen, Zeichnungen und gegenständlichen Darstellungen einen lückenlosen überblick über die Werke des nationalsozialiſtiſchen Thüringen in den vergangenen fünf Jahren anschaulich vor Augen führt und in ihrem äußeren Bild und in dem inneren Aufbau die völlige Einheit von Partei und Staat widerspiegelt. Das umfangreiche Darstellungsmaterial ist übersichtlich in einzelne Gebiete aufgeteilt, ſo daß man einen ausgezeichneten Überblick über die Gesamtarbeit erhält. Ein Hauptanziehungspunkt der großen Leistungsschau, die ihre Pforten bis Ende September des Jahres offenhält, ist ein großer Pavillon, den die Thüringer Zellwolle-AG. Schwarza im Schloßhof aufgebaut hat. Es wird hier an im Betrieb befindlichen Modellmaſchinen der Fabrikationsgang der deutichen Zellwolle zusammen mit einer großen Auswahl verschiedenster aus dieser Wolle hergestellter Stoffe gezeigt. Der 26. Auguſt klingt aus in einer Groß = fundgebung in der Weimarhalle, in der Ministerpräsident Gauleiter Saudel , Marschler und Kreisleiter Hofmann sprechen werden.
21. Auguſt 1937 schaft durch praktische Ausführungen einen Querschnitt durch ihre Arbeit gezeigt und von ihren Ideen und Forderungen berichtet hatte. Präsident Raabe beteiligte sich auch an der anschließenden großen Abschlußfeier, die weit über dem Sieg-Tal auf hohem Berge um einen gewaltigen Feuerstoß die Lagermannschaft zum lettenmal zusammenrief. In dieser Feierstunde am Feuer fühlte sich jeder einzelne dieser Gemeinschaft durch dieses Lagererlebnis stark genug geworden, ſeine Aufgaben an seiner Stelle draußen im Lande zu meistern, und die Lagergemeinschaft gelobte durch Wort und Lied, getreu der in diesem Lager gefundenen Kameradschaft und erfahrenen Arbeitsausrichtung, ihre Verpflichtung als junge deutsche Musiker gegenüber Volk und Führer zu erfüllen. Rolf Schroth , Musikreferent der Reichsstudentenführung .
In Verbindung mit diesen Feiern wird der Kreis Weimar der NSDAP. am 28. und 29. Auguſt ſeinen Kreistag abhalten. Im Verlauf dieser Veranstaltungen nimmt der Gauleiter am 28. Auguſt die Weihe des neuerbauten Verwaltungsgebäudes des Landkreises Weimar vor.
Stimme des Auslands
Grundlage für ein glückliches Heim Eine Amerikanerin über die Erziehung der deutschen Frau NSK Der in Neuport erscheinende „ Deutsche Weckruf und Beobachter" veröffentlicht einen in der Zeitschrift „Health Digeſt Magazine" er Schienenen Artikel aus der Feder der Amerikanerin Rosetta Hoffman über die Frau im neuen Deutschland. Die Erziehung und Ausbil. dung der Frau im neuen Deutschland habe sie, so schreibt die Verfaſſerin, mit beſonderem Intereſſe ſtudiert. In Amerika ist es allgemein Sitte bei den Frauen, sich in die Ehe zu stürzen ohne die gerinste Vorbereitung und fast gedantenlos. Es gibt viele Frauen, die nicht kochen und nähen können oder überhaupt die zahlreichen Pflichten nicht richtig zu erfüllen wissen, die in einem Heim notwendig sind. Um aber ein glückliches Heim und gesunde Kinder zu bes ſizen, ist es auch notwendig, daß die Frauen sich um ihre eigene Gesundheit kümmern und daß sie das erlernen, was sie später brauchen, wie dies auch für jeden Mann notwendig ist, der hofft, im Leben Erfolg zu haben. In Deutsch, land, so habe ich festgestellt, sind die Frauen ebenso daran interessiert, sich geistig und körperlich auszubilden wie die Männer. Dies bedeutet ein rassisch überlegeneres Volk im Deutschland der Zukunft.“ Die Verfasserin beschäftigt sich weiter mit der Erziehung der Jungen und Mädel und bezeichnet als wichtigsten Abschnitt in der Ausbildung der deutschen Mädel die Zeit, da hie Haushalts- und Gartenarbeit erlernen. „ Die Mädel lernen alles, was dazu angetan ist, einmal gute Hausfrauen aus ihnen zu machen, alles, was ihnen und ihren Familien ermöglichen wird, in Geſundheit und Glück zu leben.“
Drud M Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung_Berlin_SW 68, Zimmerstraße 88
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Nationalsozialiſtiſche Brief and Drahtanschrift der Schriftlettung: Berlin SW 68, 3immertr. 90, III. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz ther Rag ., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSTAP.," München Berlin fand : Cher Berlag , Berlin SM 68, 31mm trake 88. - Alle Zahlungen find nach Berlin (Bostichedtonto Berlin 4454) zu richten
Vartei- Korreſpondenz S
NGK Breſſedienſt der NGDUB
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſeſtelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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23. August 1937
Das sind dieMänner derSA
Von Stabschef der SA, Viktor Lutze
NSK Ich habe in meinem Tagesbefehl an die SA. den Führern und Männern der Sturmabteilungen, die aftiv, vorbereitend oder bes treuend an den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin mitgewirkt haben, meinen Dank und meine Anerkennung für ihre Leistungen auss gesprochen. Dem Leser, der nicht in den Reihen der SA. steht und der nicht weiß und auch nicht wissen fann, welche Arbeit notwendig und welches Maß an Opferbereitschaft und Einsatwillen erforderlich waren, um diese erstmalige Großveranstaltung der gesamten SA, auf dem Gebiet der wehrsportlichen Ertüchtigung mit Erfolg durchzuführen, mögen meine Worte des Dantes an die an den Reichswettkämpfen beteiligten Männer der Sturmabteilungen nicht viel ſagen. Sie nehmen sie vielleicht hin als eine übliche, unumgängliche Formalität, denn ſie wiſſen nicht, was alles in diesem Dank, in dieser Anerbennung liegt. Sie wissen nicht, daß diese Anerkennung sich richtet an den Kumpel aus Oberschlesien ebenso wie an den Mann, der an den Hochöfen der Ruhr seine Arbeitskraft einsetzt und dort seine Pflicht tut - nach bürgerlichen Begriffen voll feine Pflicht tut, in dieſer für ihn ſelbſtverständlichen Pflichterfüllung aber nicht das Höchstmaß dessen sieht, was für ihn der Begriff Pflicht erfüllung in sich schließt. Der deutsche Arbeiter der Stirn und der Faust, der in der SA. marschiert, ist längst - das muß einmal wieder mit aller Deutlichkeit gesagt wer den -- über den bürgerlichen Pflichtbegriff, hinter dem das „ich muß“ steht, hinausgewach
Achtung! Schriftleitungen ! Im Zusammenhang mit der nebenstehenden Meldung verweisen wir auf den Auffaz „Tarnung!" des Reichsleiters Walter Buch auf Seite 4a der NSK.
Jen zu dem hehren Gefühl soldatischer Pflichtauffaffung, das in der absoluten Freiwilligkeit gipfelt, im „ ich will“ ! Mit dem Insschloßfallen der Bürotür, mit dem Verlassen des Ambok' oder der Drehbank reißt bei ihm der Faden des Pflichtbewußtseins nicht ab. Sein Leben hat einen anderen, einen tieferen, einen wirklichen Sinn. Er ſpricht nur nicht oder ſelten davon. Und das macht wohl den wahren Kämpfer aus. Sein Leben ist keine hohle Phrafe, feine Formsache, die man mit kniggeschen Ratschlägen zu einer für sich und die Umwelt erträglichen Angelegenheit abzurunden vermag. SA.-Mann sein ist mehr, weit mehr ! Und darum kann nicht jeder SA.-Mann ſein, denn nur der Kern eines Volkes gehört zu den Kämpfernaturen. Kein äußerer Zwang, kein Befehl hält die Männer in den Reihen der SA., kein Gesetz des Staates schreibt ihren Einsatz und ihr Opfer vor, niemand veranlaßt ſie, die tagsüber im
Doppelmitgliedschaft NSDAP .-Rotary-Klub unzuläſſig Eine Anordnung des Oberſten Richters der Partei NSK München, 23. Auguft. Der Oberste Parteirichter, Reichsleiter Walter Buch, hat folgende Anordnung erlaſſen : „Ich habe Beranlaſſung, meine Bekanntgabe vom 10. Juli 1933 im Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDAP., Folge 52, 2. Jahrgang, betreffs Rotary Klub abzuändern und folgende Anordnung zu erlaſſen: Parteigenoſſen, die gleichzeitig Mitglied des Rotary-Klubs find, haben ihre Mitgliedschaft zu dieſem bis zum 31. Dezember 1937 zu lösen. Nach diesem Zeitpunkt wird die Doppelmitgliedschaft als den Bestrebungen der Partei zuwiders laufend angeſehen und verfolgt.“
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23. August 1937
NSK Folge 194 Beruf stehen und dort ihre meist schwere Arbeit tun, mit äußeren Machtmitteln noch mehr zu tun, sich in Reih' und Glied zu stellen, sich unterzuordnen, Disziplin zu üben und zu marschieren. Der SA.-Mann ist im Leben des deutschen Volkes zu einem nicht wegzudenkenden Faktor, zu einer Selbst v e r ſt ä n d l ichkeit geworden. Daran liegt es wohl auch, daß nur wenige es wissen, daß dieſe Männer ihre Uniform und Ausrüstung aus eigenen, in schwerer Arbeit erworbenen Mitteln, bezahlten, die Dienſtfahrten aus eigener Tasche bestreiten : Ohne Ent = gelt und ohne Entlohnung ! Diesen Männern gilt mein Dank, meine Anerkennung. Dem besiegten im Wettkampf ebenso wie dem Sieger. Ein Anſporn für beide : dem Sieger zu weiteren Siegen, dem Besiegten zu weiterer Arbeit an sich selbst, damit auch er 2 einst die Plakette des Sieges erringe. Es haben Sieger und ja im Grunde genommen beide gleiches geleistet : sie haben an Besiegte fich gearbeitet, ihre Einsatzfähigkeit erwiesen . Die lehte Zehntelsekunde, der Zeit- und Play= unterschied find insoweit nur Außerlichkeiten, zwar für den Sieg entscheidende, für den Eins az und die Tat aber unwesentliche Merkmale. Denn das ist ja das besondere Kennzeichen des SA.-Sports, des Wehrsports überhaupt. Hier kämpft niemand für sich, auch nicht um der äußeren Ehrung und Anerkennung willen, sondern hier leistet der einzelne seine Erziehungs. -arbeit am eigenen Körper aus seiner nationalJ sozialistischen Erziehung heraus für die Gemeinschaft , in die ihn göttlicher Wille gestellt hat: Für das Volk , für Deutschland ! Das ist das Entscheidende : nicht wenige in Spigenform, sondern möglichst alle in möglichst hoher Durchschnittsleistung . In ihr hat die Spigenleistung, der Rekord, nur als Schrittwerdenden macher für einen immer besser Durchschnitt einen Sinn. Nur so schaffen wir den notwendigen Kern wehrwilliger und wehrfähiger Männer, die bereit und verpflichtet find, ihr Können und Wissen, ihren Glauben und ihren Geist in das Volk hineinzutragen , in die Breite der großen Gemeinschaft des deutschen Volkes, wo die unermüdliche Arbeit der SA. immer ihre Früchte getragen hat. Haben wir nicht als politische Soldaten des Führers und seiner Idee die an uns selbst vollzogene weltanschauliche Arbeit über uns hinauswachſen laſſen aus der damals kleinen Gemeinschaft der SA. in die große Gemeinschaft des Volkes und so den Boden bereitet für ein nationalſozialistisches Reich? Wohl hat man uns in die Kerter der Novemberrepublik geworfen, uns unsere Arbeitsstellen, unser Brot, unser braunes Ehrenkleid genommen. Wohl hat man uns bekämpft, verboten , angefeindet, verspottet, verhöhnt, verlacht. Und doch ist der Sieg unser geworden. Eben weil wir mit eiserner Konsequenz und unbändigem Willen an uns selbst gearbeitet und mit den Früchten unserer Arbeit und unserer Ertentnisse den Gegner bekehrt und den Lauen geweckt haben. Wer von beiden im Grunde seines Wesens Kämpfer war, fand dann wohl auch den Weg in die Reihen
der Sturmabteilungen. Wir SA.-Männer wissen, daß diese Zeit eine schwere war : sie bestand aus Arbeit, Kampf und Opfer, aus Verzicht auf Vergnügen, auf Freizeit und alle Annehmlichkeiten des täglichen Lebens . Ich weiß, daß auch heute die wehrsportliche Arbeit, die der SA. vom Führer übertragen wurde, nicht leicht ist, daß auch ſie Arbeit, Kampf und Opfer bedeutet, Arbeit, Kampf und Opfer für den einzelnen, Erfolg und Nußen für die Gemeinschaft, für Deutschland. Ich weiß auch, daß uns manche von denen, die uns früher schon verlachten, auch heute nicht verstehen werden. So war es doch : auf der einen Seite ganze Kerle , die nur ihren Dienst kannten und Einsatz und Opfer an Zeit, an Gut und Blut. Auf der anderen Seite die, die uns verlachten und verspotteten : Lebegreife, die ihre Freizeit in Bars totschlugen und auf Spaziergängen mit ihren breiten Charlestonhosen die Erde abe fegten. Auf der einen Seite lange Kommisstiefel, die mit hartem Tritt für ein neues Deutschland marschierten, auf der anderen Seite Tanzjünglinge mit Künstlerloden und unheim = lichem Parfumkonsum . So war es und so ist es zum Teil auch heute noch. Deshalb bleibt auch unser Kampf der
selbe. Mögen die anderen lachen und spotten , mögen sie uns verlachen und verspotten , wir wissen , waru m wir leben. Wir wollen nicht ohne Inhalt ohne Idee und ohne Kampf ―― durchs Leben tänzeln und dann später langsam aber sicher verſpießern . als wollen SA. - Männer Wir Kerle leben , als Kerle kämpfen und als Kerle sterben in dem Bewußtsein , unser legtes zu tun und unser legtes hingegeben zu haben für Führer und Volt. Unser Dasein iſt erfüllt von der Weltanschauung Adolf Hitlers , ohne die auch die stärkste Macht nichts wäre. Und wir wissen um die Notwendigkeit der körperlichen Ertüchtigung der Nation. Beide Begriffe in der Tat zur Einheit verschmolzen sind alles. So ergänzt sich der Kampf der Sturmabtei = lungen mit der Arbeit unserer stolzen nationale sozialistischen Wehrmacht . Wir schaffen als weltanschauliche Grundlage den Wehrwillen und mit der körperlichen Ertüchtigung die Wehrkraft . Die Wehrmacht krönt diese Begriffe durch das Wehrkönnen , die Wehrfunst. Damit seht die Arbeit der Sturmabteilungen und die der Wehrmacht in engiter Wechselwirkung den Schlußstein in der Erziehung des deutschen Mannes: fie schafft tiefen Glaubenstahlharte Körper , Einsatz= bereitschaft - Einsaßfähigkeit. So werden beide zu Garanten für das Wert des Führers , innenpolitiſche und außenpolitiſche Garanten für die Ewigkeit des deutschen Voltes.
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Jährliche
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Wiederholung
der Reichswettkämpfe
der
SA .
Tagesbefehl des Stabschefs nach Abſchluß der Reichswettkämpfe der SA.
NSK München, 23. August. Nach Abschluß der Reichswettkämpfe der SA. im Reichssportfeld in Berlin hat der Stabschef der SA., Viktor Luke , folgenden Tagesbefehl erlassen: SA.-Führer und SA.-Männer ! In Berfolg der Verfügung des Führers vom 27. 11. 1936 an die SA., „Träger in Vorbereitung und Durchführung der nationalsozialiſtiſchen Kampfspiele zu ſein“, wurde unverzüglich diese Aufgabe auf breitester Grundlage in Angriff genommen. Wenn es troß der verhältnismäßig kurzen Zeit gelungen ist, Ausſcheidungskämpfe bei den Stürmen, Standarten und Gruppen bis zu den Reichswettkämpfen auf dem Reichssportfeld in Berlin durchzuführen, so ist dieses dem Einsaß eines jeden einzelnen zu verdanken. Die ersten Reichswettkämpfe der SA. find weit über den Rahmen einer bloßen Ausſcheidung___hinausgegangen und zur Lei : stungsschau der Millionen - Organ is sation der S A. geworden, die nunmehr in Nürnberg bei den RS.-Kampfspielen ihren höchsten Ausdruck finden soll. Für den bisherigen Einsatz und die dabei ges zeigten Leistungen spreche ich der gesamten SA. vom lezten SA.-Mann bis zum besten Ausscheidungskämpfer in Berlin meine ganz besondere
Anerkennung aus. Ich bin dabei überzeugt, daß diese Anerkennung den Siegern von Berlin eine neue Verpflichtung sein wird im Einſaß bei den RS.-Kampfspielen in Nürnberg, und jedem SA.-Mann zugleich ein neuer Anſporn für die weitere Arbeit an der vom Führer gestellten Aufgabe. Ich weiß, wie schwer es für den einzelnen war, die persönlichen und fachlichen Opfer zu bringen, um an den Tagen in Berlin teilnehmen zu können. Ich weiß aber auch, daß die freiwilligen Opfer an Zeit und Geld gern und in dem Bewußtsein gebracht worden ſind, durch die SA. der Gemeinſchaft des Volkes zu dienen. Darüber hinaus haben die Reichswettkämpfe mit dem Führerappell dazu beigetragen, die Kameradschaft und innere Geſchloffenheit des Führerkorps der SA. in weitgehendstem Maße zu festigen und zu fördern, und für den fämpferischen Einsatz der gesamten SA. die bisher geschaffene Grundlage zu erweitern. Ich ordne daher an, daß die Reichswett , fämpfe der SA. allfährlich stattfinden, als Generalappell für die NS-Kampfspiele in Nürnberg und als Ausdruck eines neuen, der SA. eigenen Gestaltungswillens zur Hebung der Wehrkraft und Stärkung des Wehrwillens durch den SA.- Sport.
Nürnberg - Sonderdienst der NSK
Im „Großen Hauptquartier“ des Reichsparteitages Beſuch in Nürnbergs ſchönſtem Hotel, dem „Deutſchen Hof“ – Wo der Führer während des Reichsparteitages wohnt - Traditionelle Stätte mit neuem Geficht
NSK Nürnberg, Ende Auguſt. Hochbetrieb im „ Deutſchen Hof“ in Nürnberg. Dauerndes Kommen und Viele Menschen. Gehen in diesen neuen, stilvollen Räumen. Ein Herr rennt mich an. „ Beg your pardon, Sir." Scheint ein Engländer zu sein. Von links, von vorn, von hinten, von überall eigentlich klingen einem ausländische Laute ans Ohr, hier in dieser großen Halle des ,,Deutschen Hofes" in Nürnberg. Ein Mittelpunkt europäischen Lebens. Ein Barometer für das Wachsen der Bedeutung der Stadt der Reichsparteitage.
Schon 1923 wohnte hier der Führer zum ersten Male - damals noch ein Unbekannter des Millionenvolkes. Seit jenen Tagen blieb der "" Deutsche Hof“ das Führerhotel. Wohl kein Monat vergeht, ohne daß nicht einmal Adolf Hitler Nürnberg besucht. Nähert sich der Reichsparteitag, dann ist der Führer noch öfter anwesend, und schon viele entscheidende Rücksprachen und Besprechungen von höchster politischer Bedeutung sind zwischen den hohen
Wänden des „ Deutschen Hofes “ geführt worden. Dr. Len kann man hier in diesen Tagen öfter in lebhaftem Gespräch mit dem Organisator der Parteitage, Hauptdienstleiter Pg. Schmeer, sehen, der wiederum sehr oft zu wichtigen Unterredungen mit seinen Mitarbeitern die Situngssäle des Hotels aufsucht. In den Wochen vor dem Parteitag sieht man ständig die Führer der Gliederungen der Partei kommen und gehen, und fast unmerklich wechselt das in Deutschland vorbildlichste Hotel sein Gesicht. Man spürt etwas vom Werden der zukünftigen Ereignisse. Daß der „ Deutsche Hof“ vor allem nach seinem großartigen Umbau in noch verstärktem Maße Gäste aus allen Ländern der Welt an sich zieht, legt Zeugnis ab für seine Güte. Eine selten angenehme, beruhigende Atmosphäre liegt über der großen, in schlichte einer der Vornehmheit gestalteten Halle, schönsten des ganzen Kontinents. International ist hier die Sprache von Gast und Bedienung. Sechssprachige Portiers, Kellner sind keine Seltenheit. In jedem Zimmer dieses deutschen Musterhauses befindet sich zum Beispiel ein
$100
NSK Folge 194 Radiogerät, in jedem Zimmer gibt es einen Schreibtisch und viele sonstige Annehmlichkeiten, die auch in den Hotels anderer Weltstädte selten zu finden sind. Der gute Ruf drang über die Grenze. Seit Monaten ist alles überfüllt. Täglich muß man Gäste abweisen. Bezeichnend zum Beispiel ist es, daß manchmal bis zu 80 pH. Ausländer ſich in dieſem Haus niedergelassen haben, und dies alles, troßdem in feiner ausländischen Zeitung Propaganda ge= macht wird. * Höhepunkt aber in jedem Jahr ist der Reichsparteitag, wo dieſes größte Nürnberger Hotel der Partei vollkommen zur Ver = fügung steht. Die Festtage der Nation find dann für das 250 Köpfe umfassende Personal Hauptarbeitstage. Wenn man die Organisationsleitung des Reichsparteitages den Generalstab des Parteitages nennen darf, dann ist der „ Deutsche Hof“ in den Tagen des Auguſt und September das „Große Hauptquartier “. Der Führer und ſein Stab, alle Reichsleiter, Reichsminister und Gauleiter halten Anfang September ihren Einzug
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23. August 1937 in die würdigen Räume dieses vornehmen deuts schen Hotels, das sonst vorwiegend der ausländischen Welt zur Verfügung steht. *
Wie das Reichsparteitaggelände und die Burg, so ist der Deutsche Hof“ ein Wahrzeichen des schönen Nürnberg geworden. Dieses Haus, und vor allem der prächtige Neubau werden Generationen überleben. Mit der Erhebung zur Stadt der Reichsparteitage stellte der Führer Nürnberg in die erste Reihe bedeute samer Pläge und Städte Europas. Deutſchland erwähnen, heißt Berlin, München und Nürnberg in einem Atemzuge nennen. In diesen Tagen und Wochen künden sich die großen Ereigniſſe deutlich an, die während des Reichsparteitages selbst Nürnberg ein so eigenartiges, stolzes Gepräge geben. Und nicht zulegt in den Räumen des Deutschen Hofs" herrscht jene feſtliche und spannungsvoll-geſchäf= tige Stimmung, die den großen Festtagen der Nation überall da vorausgeht, wo sie ganz besonders zur Geltung kommen und ihren Mittelpunkt finden werden. Gert Sachs.
Die NSK Randbemerkung:
Recht und Pflicht zum Urlaub
NSK Es war in früheren Jahren keine Seltenheit, daß Urlaubsansprüche eines Gefolg= fchaftsmitgliedes durch Zahlung einer Entschädigungssumme seitens des Unternehmers abgegolten wurden. Besonders in den Angestelltenkreisen bestimmter Berufsgruppen war diese Regelung häufiger anzutreffen, als man gewöhnlich annimmt. Die Bequemlichkeit des Unternehmers, der Sorge um eine geeignete Urlaubsvertretung enthoben zu sein, wie der Wunsch des Gefolgschaftsmitgliedes, durch Verzicht auf den Urlaub und Entgegennahme einer finanziellen Entschädigung sich ein erhöhtes Einkommen zu verschaffen, wirkten in früheren Jahren häufig zusammen, wenn beide Teile oft Unternehmer wie Gefolgschaftsmitglied eine Barentschädigung dem eigentlich erwirkten Urlaub vorzogen. Der Nationalsozialismus hat die Berechtigung einer solchen Auffassung von jeher entSinn und Wesen des fchieden bestritten. Urlaubs bestehen darin, daß dem Gefolgschaftsmitglied nach einer längeren ununterbrochenen Tätigkeit eine Freizeit gewährt wird, die der Erholung , der Gesundheit dient. Die Gesundheit muß aber untergraben werden, wenn eines finanziellen Vorteils wegen auf die notwendige Erholungszeit verzichtet wird. Gesundheit ist aber nach nationalsozialiſtiſcher Auffassung absolut nicht Privatsache des Wenn ein Mensch durch Verzicht einzelnen. auf Erholung seine Gesundheit und damit seine Leistungsfähigkeit schädigt, so schadet er damit nicht nur sich selbst, sondern auch der Leistungsfähigkeit der Betriebsgemeinschaft , in
der er arbeitet, und darüber hinaus der Volksgemeinschaft, deren wertvollstes Gut die Volksgesundheit darstellt. Aus diesen Gesichtspunkten heraus hat auch die nationalsozialistische Arbeitsrechtsprechung mit der Auffassung gebrochen, daß ein erwirkter Urlaubsanspruch durch eine Entschädi gung materieller Art abgegolten werden könne. Diese Auffassung ändert selbstverständlich nichts an der Tatsache, daß der Urlaubsanspruch rechtlich immer einen Teil der Vergütung des Gefolgschaftsmitgliedes für seine bereits geleistete Arbeit darstellt. Scheidet da= her ein Gefolgschaftsmitglied - gleichgültig ob durch eigene Kündigung oder gekündigt - aus der Betriebsgemeinschaft aus, ohne vorher für den erworbenen Urlaubsanspruch den entsprechenden Urlaub genossen zu haben, so muß der erworbene Urlaubsanspruch in jedem Falle durch Zahlung einer entsprechenden Vergütung abgegolten werden, falls nicht abweichende Tarifbestimmungen in Sonderfällen dem entgegenstehen. ( Urteil des Reichsarbeitsgerichts vom 11. März 1936, RAG. 9/36. Nürnberg-Fürth.) Dem Erholungszweck des Urlaubes entspricht es natürlich, daß eine Abgeltung des Urlaubsanspruches durch Zahlung einer Vergütung nur in jenen Fällen vorgenommen werden darf , aber auch vorgenommen werden muß , in denen wegen vorzeitiger Beendigung des Arbeitsverhältnisses die Freizeit für einen bereits erworbenen Urlaubsanspruch nicht mehr gewährt werden kann.
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Tarnung ! Von Reichsleiter Walter Buch, Oberster Richter der NSDAP. NSK Unter den mancherlei Verbänden und Gemeinschaften, denen die Bewegung nach der Machtübernahme im Leben des deutschen Voltes begegnete, befand sich eine Organiſation, die sich Rotary-Klub nannte. Seine Mitglieder bezeich= neten sich als Rotarier. Bald wurde auch da und dort von einer rotarischen Bewegung gesprochen. Der Rotary-Klub ist amerikanischen Ursprungs. Seine Sazungen weisen einzelne Gedankengänge auf, die den nationalsozialiſtiſchen wesensverwandt sind . Daneben treten andere, die mit Nationalsozialismus nicht das min deste zu tun haben. Vor allem ist es die Judenfrage , die Auffassungen beide trennt. Der Rotarier ist nicht Antiſemit aus rassischen Erwägungen. Für ihn hat der Jude bei seinen Wirtsvölkern eine ähnliche Stellung wie der deutsche Staatsbürger jüdischen Glau= bens in der hinter uns liegenden Zeit. Der Rotarier lehnt ihn demnach nicht grundsätzlich in seiner Gemeinschaft ab. Er hält persönlichen Verkehr mit Juden für möglich. Der Nationalſozialismus nicht. Der Rotary-Klub will das Verstehenlernen der einzelnen Stände und Schichten eines Volkes dadurch erreichen, daß er die örtlich führenden Persönlichkeiten eines Standes oder einer Berufsschicht zuſammenführt. Die auf dieſe Weise gesammelten Persönlichkeiten einzelner Völker will er mit den anderen Nationen in Verbindung bringen und dadurch zum besseren Verständnis Volkseinheiten der einzelnen bringen. In gemeinsamen Verhandlungen sollen gemeinsame Nöte besprochen werden und über deren Abhilfe beraten werden . Auf dieſe Weise kommen zwischen Angehörigen verschiedener Völker Beziehungen persönlicher und be= ruflicher Art zustande, die neben einem Ge= dankenaustausch auch Verbindungen ge = schäftlicher Art mit sich bringen. Der Rotarier aus der Seidenbranche des einen Landes wird mit dem Rotarier aus der gleichen Branche eines anderen Landes, mit dem er beim Gastmahl irgendwo pokuliert hat, lieber ein Geschäft abschließen. Und der Rotarier aus der Holzbranche findet durch den Klub leichter eine Geschäftsverbindung über das Weltmeer zu einem Rotarier seines Berufszweiges. Das ideelle Streben nach enger Fühlungnahme der einzelnen Stände und Schichten innerhalb eines Volkes und zu den anderen Nationen hin ist nach amerikanischem Brauch auf das vorteilhafteste gepaart mit der praktischen Möglichkeit, durch den Klub ins Geschäft zu kommen. Die deutschen Rotary- Klubs waren nach der Machtübernahme beslissen, sich dem Geist der neuen Zeit anzupassen und beeilten sich, die aufgenommenen Juden aus ihren Reihen auszuscheiden . Ihre Beziehungen zum Ausland halfen außerdem über die Schwierig keiten, die das Hepp-hepp- Geschrei der Judenschaft in aller Welt auszulösen bestrebt war, hinweg. Zudem stellten sich deutsche Rotarierin großer Zahl bereitwillig zur Verfügung, der
jüdischen Lügenflut und den Greuelmärchen ente arteter Deutscher in Rotarierkreisen außerhalb der deutschen Grenzen entgegenzuwirken . Infolgedessen sah sich die deutsche Staatse führung sowie die Reichsleitung der NSDAP. nicht veranlaßt, von vornher= ein eine ablehnende Haltung gegen Rotary einzunehmen, wenngleich erhebliche Bedenken ihr diesen Schritt nicht erleichterten. Die Bedenken richteten sich vor allem gegen die Art seiner Organisation. Rotary ist über die und in eine ganze Erde verbreitet große Anzahl Distrikte gegliedert, an deren Spike ein sogenannter Gouverneur steht. Sie sind zusammengefaßt unter einem gemeinsamen Präsidenten, dessen Amtszeit ein Jahr dauert. Dadurch entsteht ein Zustand, daß ein Ausin Gemeinschaft einer länder Deutschland Weisungen geben kann, die geeignet sein könen, deutsche Menschen in einen Gewissenstonflikt zu ihren Pflichten ihrem Volke gegenüber zu bringen. Wenn auch Rotary es ablehnt, sich in die inneren Belange einzelner Völker einzumischen, so bestand doch die Möglichkeit, daß schon durch gefärbte Schilderungen Vorstellungen erweckt werden konnten, die keineswegs wüne schenswert waren. Denn es war doch im Jahre 1933 keineswegs so, daß etwa Gesamt-Rotary die Notwendigkeit der von der deutschen Regierung ergriffenen Maßnahmen einsah oder einsehen wollte bzw. konnte. Vielmehr war es so, daß zu hoffen war, es möge durch die deutschen Rotarier Verständnis für die deutsche Lage und ihre Be= wurde Darum handlung ausgelöst werden. weder dem Werben der deutschen Klubs in den Reihen der Rotarygenossen Widerstand ents gegengestellt, noch den Parteigenossen, die dem Ruf Rotarys folgen wollten, Schwierigkeiten von seiten der Partei bereitet. Die deutschen Rotarier waren zweifellos zu jener Zeit in Umfange dem geneigt, weitem Schwung der nationalsozialistischen Revolution zu folgen und ihre Organisation in den Dienst der deutschen Volks führung zu stellen . Schon bei der ersten Begegnung der Partei mit Rotary spielte bei den Erwägungen, wie sich die Partei verhalten solle, die Frage der Freimaurerei eine Rolle. Die Prüfung der Sagung und der Besuch von Veranstaltungen des Rotaryklubs ergab keinen Anhalt , daß seine Gründung von Freimaurern ausging oder daß sein Brauchtum den Menschen derart in seinem Mannestum bräche, wie dies die Freimaurerei in ihren höheren Graden tut. Infolgedessen war auch die Bindung der Rotarier untereinander als wesentlich anders geartet zu werten, als die der Freimaurer. Während der Jude es in der Freimaurerei fertig gebracht hatte, die Männer durch ein aberwiziges und verabscheuens wertes Brauchtum in den höheren Gra-
NSK Folge 194 den sich unbedingt hörig zu machen, war davon bei den Rotariern nicht das mindeſte zu spüren. Der Jude hatte es anderswo in der Welt und bis zur Machtergreifung auch in Deutschland nicht nötig , ſich um Rotary zu fümmern oder gar ihm abhold gegenüberzustehen. Er fand ungehindert Eintritt in seine Gliederungen und einzelne rotarische Gedankengänge ähneln seinen in der Freimaurerei zum Ausdruck gebrachten einer vorgeblichen Menschheitsbeglückung. Das wurde in Deutschland nach dem Regierungsantritt des Führers anders. Wir Nationalſozialiſten ſind aus eigenem Erleben heraus nicht harmlos genug, anzunehmen, daß mit dem Aufhören einer Organisations = form auch deren Ideengehalt mit einem Schlage zu Ende sei. Wir wijsen, daß auch ohne Organiſation die Träger ihres Gedankengutes fortleben und versuchen werden, dies auch ohne bisherige Organisation auf andere Weise durchzusehen sowie anderswo zur Wirkung zu bringen. Tar = nung ist uns kein unbekannter Begriff. Wir haben aus der Geschichte gelernt, daß der Jude seit Jahrhunderten Meister darin ist. Er hat in besonders starkem Maße die Gabe mitbekommen, sich durch Mimitri unsichtbar zu machen, und durch Schutzfarbe in der ihn umgebenden Natur zu verschwinden. Es ist uns nicht verborgen geblieben, in welchem Umfang der Jude unter Zuhilfenahme solcher Tarnung seine Gedankengänge in die Freimaurerei eingepflanzt hat. Wenn der Jude auch heute in der Führung des deutschen Volkes teinen maßgebenden Einfluß mehr hat, so bleibt er doch in seines Wesens Kern das, was er immer war: Ferment Spaltpilz. Daß er uns nicht mehr schade, darum sind wir auf der Hut. So war es für uns denn nicht verwunderlich, daß die damit beauftragten Dienststellen des Dritten Reiches im Verlauf der vergangenen Jahre feststellen mußten , wie allmählich immer mehr Angehörige aufgelö = ster Freimaurerlogen Eingang in die verschiedenen deutschen Rotaryklubs fanden, ohne daß diese eine Ah-
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23. August 1937 nung zu haben brauchten, aus welchen Kreiſen ihre neuen Mitglieder kamen. Nun ist es aber so : Gebrannte Kinder scheuen das Feuer. Und weder die deutsche Staatsführung, noch die nationalsozialistische Bewegung wollen es erleben, daß das deutsche Volk noch einmal durch eine Organisation wie die Freimaurerei an seinem Leben Schaden nähme , wie durch den Weltkrieg. Darum iſt es notwendig, daß die Männer ſeiner führenden Schicht sowohl in der Staatsführung, der Wehrs macht, als auch in der Partei ferngehal ten werden Don Gemeinschaften , in denen in zunehmendem Maße Gedankengänge freimaurerischen Gepräges Eingang finden. Wer dem Staat als Be = amter , der Wehrmacht als Offizier oder der nationalsozialistischen Bewegung als Führer in irgendeiner Gliederung angehört, der hat sich ausschließlich dem Dienst a m Volt verschrieben. Mit seinem ganzen Sein und Können hat er ihm zu dienen, nichts anderem. Von diesem Dienſt am Volk darf ihn nichts abhalten, in diesem Dienst ihn nichts stören. Es ist darum einfach Pflicht der obersten Führung , etwa mögliche Stö= rungen vom Untergeordneten fernzuhalten. Als daher die Prüfung der Dinge ergab, in welchem Umfang Träger freimaurerischen Ge= dankengutes während der lezten Jahre Eingang in die Rotary-Klubs gefunden hatten, war es nur selbstverständlich, daß der Reichsinnenminister für seinen Dienstbereich den Beamten die weitere Zugehörigkeit zu den Rotary-Klubs untersagte. Ebenso selbstverständlich, daß die übrigen Minister ihm folgten. Die Bewegung ist dem Pg. Dr. Frick für seinen Schritt dankbar. Und es liegt auf der Hand, daß sie ihm ebenfalls folgen wird. Es geht natürlich nicht an, daß ein Parteigenoſſe einer Gemeinschaft angehört, die die Staatsführung ihren Untergebenen verſchließt. Wer in Deutschland führen will, kann hinfort feiner irgendwie international gebundenen Gemeinschaft mehr angehören. Sein Blic iſt ausgerichtet auf ſein Volt. Seine Devise lautet: „ Ich dien'!"
ودي
Die deutsche Frau Sonderdienft der NSK
Verantwortlich : Erika Kirmite
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienft der Nationalfozialiſtiſchen Frauenfchaft und des Deutfchen Frauenwerkes
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Die Hausgehilfin und
die
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kinderreiche Familie
Ein Problem, das gelöst werden muß
NSK Der Mangel an hauswirtschaftlichen Kräften, der jeder Hausfrau sattsam bekannt ist, hat zu einer „ Konjunktur" des hauswirt= schaftlichen Berufes geführt, die von den Mädchen gern dazu benutzt wird, sich nur die angenehmsten Haushalte als Betätigungsfeld auszusuchen. Das ist an sich menschlich verständlich und wäre auch weiter nicht gefährlich, wenn nicht die Praxis zeigte, daß von dieſem Streben der Hausgehilfin an angenehmen" Arbeitsverhältnissen in erster Linie die kinderreiche Familie betroffen wird. Tatsächlich meh= ren sich die Fälle, in denen Hausgehilfen sich weigern, in finderreiche Familien zu gehen, in denen sie solche Haushalte ohne jeden triftigen Grund fristlos verlassen oder, hier liegt ein Punkt, wo keinerlei Nachsicht walten darf, wo sie ihre Stellung fündigen, weil ein Kindchen erwartet wird und sie offensichtlich den damit verbundenen größeren Arbeitsanfall scheuen. Ja, einige erdreisteten sich sogar, in solchen Fällen behördliche Stellen in Anspruch zu nehmen, um das etwa vom Haushaltsvorstand behaltene Arbeitsbuch zurückzuerzwingen. Zur Beruhigung der Hausfrau sei aber eingesagt, daß diese Hausgehilfinnen von mal solchen Stellen aus keinerlei Unterstützung zu Im Gegenteil, jede Hauserwarten haben. gehilfin, die aus Bequemlichkeitsgründen den kinderreichen Haushalt meidet und damit ihre sich also durch asoziale Gesinnung beweist, ihr Verhalten außerhalb der Volksgemeinschaft stellt, hat innerhalb dieser Gemeinschaft teinerlei Berechtigung mehr und auch keinerlei Schuh mehr zu erwarten. Ein Staat, der den Garanten für die Zukunft des Volkes in erster Linie in der Vollfamilie sieht, wird unnachsichtlich gegen alle diejenigen Elemente vorgehen, die in irgendeiner Weise die Befriedung des Familienlebens bedrohen könnte, und derselbe Staat wird , wenn es nötig sein sollte, Mittel und Wege finden, die diese Bedrohung unmöglich machen. Denn es geht nicht an, daß eine Mutter auf ein Kind verzichtet und daß überhaupt Geburten vermieden werden, nur, weil die Hausfrau nicht weiß , ob ſie die für den erhöhten Arbeitsanfall notwendige Ge= Hilfin findet. Wie gesagt, verdient die Hausgehilfin, die den kinderreichen Haushalt aus Arbeitsscheu meidet, keinerlei Nachsicht oder gar Schuß. Aber ist denn nun tatsächlich immer die Scheu vor mehr Arbeit der ausschlaggebende Grund, der
die Hausgehilfin bestimmt, in sogenannie fleinere Haushalte zu gehen ? Erwartet sie dort weniger Arbeit? Es mag vielleicht, besonders in Großstädten, einige Lurushaushalte geben, die an die Arbeitskraft und -freude der Hausgehilfin unverhältnismäßig geringe Ansprüche stellen. Solche Haushalte, innerhalb deren auch die Hausfrau ein Drohnenleben führt, sind aber im allgemeinen selten. Nur nebenbei sei ers wähnt, daß sich die zuständigen Stellen bereits mit der Frage beschäftigen, ob oder inwieweit in derartigen Fällen überhaupt ein Bedarf an Hausgehilfinnen vorhanden ist, und ob in ſol= chen Fällen nicht zugunsten kinderreicher Haushalte auf eine Gehilfin verzichtet werden muß. In der deutschen Durchschnittsfamilie, und von dieſer ist hier die Rede, die eine Hausgehilfin beschäftigt, wird deren Arbeitskraft aber auch tatsächlich gebraucht. Was nun die Höhe der Arbeitsanforderungen anlangt, so spielt es scheinbar bei näherem Zusehen eine ziemlich nebensächliche Rolle, ob zur Familie nur zwei oder aber vier oder mehr Kinder ge= hören. Denn in kinderreichen Haushalten wird erfahrungsgemäß neben der Hausgehilfin sehr oft noch eine zusätzliche Arbeitskraft (Stundenfrau, Waschfrau usw.) beschäftigt, die die Hausgehilfin also entlastet. Auch ist in solchen Familien die Hausfrau gewohnt, selbst sehr tatkräftig im Hauſe mitzuſchaffen, während in der kleinen Familie die Arbeit ausschließlich auf den Schultern der Hausgehilfin liegt. Ganz zu schweigen von den Haushalten, wo beide Teile, Mann und Frau, berufstätig sind und die gesamte Sorge um den Haushalt der Hausgehilfin überlaſſen bleiben muß. Tatsächlich scheint denn auch der letzte Grund für das allgemeine Meiden der kinderreichen Haushalte nicht oder mit wenigen traurigen Ausnahmen nicht in der Scheu vor vermehrter Arbeitsanforderung zu liegen, er ist vielmehr tiefer zu suchen. Iede Berufsberaterin und Stellenvermittlerin der Arbeitsämter wird bestätigen, und zur Ehre der Hausgehilfin ſei es gesagt: die meiſten Mädel ſind kinderlieb ! Erſt nach langem Fragen und Forschen kommt es heraus, was die Mädel lezten Endes scheuen, wenn sie sich weigern, solche Stellungen anzunehmen: die schlechte Behandlung seitens der Kinder und die Unregelmäßigkeit der Arbeitseinteilung, die leider in solchen Haushalten oft zu finden ist. Wenn aber die Lage so ist, dann ſpielt die
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23. August 1937 in die würdigen Räume dieſes vornehmen deuts schen Hotels, das sonst vorwiegend der ausländischen Welt zur Verfügung steht.
Wie das Reichsparteitaggelände und die Burg, so ist der „ Deutsche Hof“ ein Wahrzeichen des schönen Nürnberg geworden. Dieses Haus, und vor allem der prächtige Neubau werden Generationen überleben. Mit der Erhebung zur Stadt der Reichsparteitage stellte der Führer Nürnberg in die erste Reihe bedeute samer Pläge und Städte Europas. Deutschland erwähnen, heißt Berlin, München und Nürnberg in einem Atemzuge nennen. In diesen Tagen und Wochen künden sich die großen Ereigniſſe deutlich an, die während des Reichsparteitages selbst Nürnberg ein so eigenartiges, stolzes Gepräge geben . Und nicht zulegt in den Räumen des ""Deutschen Hofs " herrscht jene festliche und spannungsvoll-geschäfe tige Stimmung, die den großen Festtagen der Nation überall da vorausgeht, wo sie ganz besonders zur Geltung kommen und ihren Mittelpunkt finden werden. Gert Sachs.
erkung:
Zflicht zum Urlaub
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der er arbeitet, und darüber hinaus der Volksgemeinschaft, deren wertvollstes Gut die Volksgesundheit darstellt. Aus diesen Gesichtspunkten heraus hat auch die nationalsozialistische Arbeitsrechtsprechung mit der Auffassung gebrochen, daß ein erwirkter Urlaubsanspruch durch eine Entschädigung materieller Art abgegolten werden könne. Diese Auffassung ändert ſelbſtverſtändlich nichts an der Tatsache, daß der Urlaubsanspruch rechtlich immer einen Teil der Vergütung des Gefolgschaftsmitgliedes für seine bereits geleistete Arbeit darstellt. Scheidet da her ein Gefolgschaftsmitglied gleichgültig ob durch eigene Kündigung oder gekündigt aus der Betriebsgemeinschaft aus, ohne vorher für den erworbenen Urlaubsanspruch den entsprechenden Urlaub genossen zu haben, so muß der erworbene Urlaubsanspruch in jedem Falle durch Zahlung einer entsprechenden Vergütung abgegolten werden, falls nicht abweichende Tarifbestimmungen in Sonderfällen dem entgegenstehen. (Urteil des Reichsarbeitsgerichts vom 11. März 1936, RAG. 9/36. Nürnberg-Fürth.) Dem Erholungszweck des Urlaubes entspricht es natürlich, daß eine Abgeltung des Urlaubsanspruches durch Zahlung einer Vergütung nur in jenen Fällen vorgenommen werden darf, aber auch vorgenommen werden muß , in denen wegen vorzeitiger Beendigung des Arbeitsverhältnisses die Freizeit für einen be= reits erworbenen Urlaubsanspruch nicht mehr gewährt werden kann.
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Buch, Oberster Richter der NSDAP.
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UrGehen ere, n= die gen aus ude ing auDer lich hen al-
nen nes lich der ieſe ner in ren ten len und iefe =de= be= Ge= ge = Der anhen er ber aus ter eer Das der nes ist eil= eit, en. ren em ten ren um zige -en= ar, zier der
jüdischen Lügenflut und den Greuelmärchen ente arteter Deutscher in Rotarierkreisen außerhalb der deutschen Grenzen entgegenzuwirken . Infolgedessen sah sich die deutsche Staatse führung sowie die Reichsleitung der NSDAP. nicht veranlaßt, von vornher ein eine ablehnende Haltung gegen Rotary einzunehmen, wenngleich erhebliche Bedenken ihr diesen Schritt nicht erleichterten. Die Bedenten richteten sich vor allem gegen die Art seiner Organisation. Rotary ist über die ganze Erde verbreitet und in eine große Anzahl Distrikte gegliedert, an deren Spize ein sogenannter Gouverneur steht. Sie sind zusammengefaßt unter einem gemeinſamen Präsidenten, dessen Amtszeit ein Jahr dauert. Dadurch entsteht ein Zustand, daß ein Ausländer Gemeinschaft einer in Deutschland Weisungen geben kann, die geeignet sein könen, deutsche Menschen in einen Gewi f f e n s konflikt zu ihren Pflichten ihrem Volke gegenüber zu bringen . Wenn auch Rotary es ablehnt, sich in die inneren Belange einzelner Völker einzumiſchen, so bestand doch die Möglichkeit, daß schon durch gefärbte Schilderungen Vorstellungen erweckt werden konnten, die keineswegs wünschenswert waren. Denn es war doch im Jahre 1933 keineswegs so, daß etwa Gesamt-Rotary die Notwendigkeit der von der deutschen Regierung ergriffenen. Maßnahmen einsah oder einsehen wollte bzw. konnte. Vielmehr war es so, daß zu hoffen war, es möge durch die deutschen Rotarier Verständnis für die deutsche Lage und ihre Be= handlung ausgelöst werden . Darum wurde weder dem Werben der deutschen Klubs in den Reihen der Rotarygenossen Widerstand entgegengestellt, noch den Parteigenossen, die dem Ruf Rotarys folgen wollten, Schwierigkeiten von seiten der Partei bereitet. Die deutschen Rotarier waren zweifellos zu jener Zeit in weitem Umfange geneigt, dem Schwung der nationalsozialistischen Revolution zu folgen und ihre Organisation in den Dienst der deutschen Volksführung zu stellen. Schon bei der ersten Begegnung der Partei mit Rotary spielte bei den Erwägungen, wie sich die Partei verhalten solle, die Frage der Freimaurerei eine Rolle. Die Prüfung der Sazung und der Besuch von Veranstaltungen des Rotaryklubs ergab keinen Anhalt , daß seine Gründung von Freimaurern ausging oder daß sein Brauchtum den Menschen derart in seinem Mannestum bräche, wie dies die Freimaurerei in ihren höheren Graden tut. Infolgedessen war auch die Bindung der Rotarier untereinander als wesentlich anders geartet zu werten, als die der Freimaurer. Während der Jude es in der Freimaurerei fertig gebracht hatte, die Männer durch ein aberwiziges und verabscheuens wertes Brauchtum in den höheren Gra=
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ના ના જ
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23. Auguſt 1937 nung zu haben brauchten, aus welchen Kreiſen ihre neuen Mitglieder kamen. Nun ist es aber so : Gebrannte Kinder scheuen das Feuer. Und weder die deutsche Staatsführung, noch die nationalſozialistische Bewegung wollen es erleben, daß das deutsche Volk noch einmal durch eine Organisation wie die Freimaurerei an seinem Leben Schaden nähme , wie durch den Weltkrieg. Darum ist es notwendig, daß die Männer seiner führenden Schicht sowohl in der Staatsführung, der Wehrmacht, als auch in der Partei ferngehal = ten werden von Gemeinschaften , in denen in zunehmendem Maße Gedanken = gänge freimaurerischen Gepräges Eingang finden. Wer dem Staat als Beamter , der Wehrmacht als Offizier oder der nationalsozialistischen Bewegung als Füh = rer in irgendeiner Gliederung angehört, der hat sich ausschließlich dem Dienst am Bolt verschrieben. Mit seinem ganzen Sein und Können hat er ihm zu dienen, nichts anderem . Von diesem Dienst am Volk darf ihn nichts abhalten, in diesem Dienst ihn nichts stören. Es ist darum einfach Pflicht der obersten Führung , etwa mögliche Stö= rungen vom Untergeordneten fernzuhalten. Als daher die Prüfung der Dinge ergab, in welchem Umfang Träger freimaurerischen Gedankengutes während der letzten Jahre Eingang in die Rotary-Klubs gefunden hatten, war es nur selbstverständlich, daß der Reichsinnenminister für seinen Dienstbereich den Be a mten die weitere Zugehörigkeit zu den Rotary-Klubs untersagte. Ebenso selbstverständlich, daß die übrigen Minister ihm folgten. Die Bewegung ist dem Pg. Dr. Frick für seinen Schritt dankbar. Und es liegt auf der Hand, daß sie ihm ebenfalls folgen wird. Es geht natürlich nicht an, daß ein Parteigenosse einer Gemeinschaft angehört, die die Staatsführung ihren Untergebenen verſchließt. Wer in Deutschland führen will, kann hinfort feiner irgendwie international gebundenen Gemeinschaft mehr angehören. Sein Blid ist ausgerichtet auf sein Volt. Seine Devise lautet : „ Ich dien'!“
utfche
ntwortlich : Erika Kirmife
Frau
Kurzberichte für die Frau
liſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes
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und
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kinderreiche Familie
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die Hausgehilfin bestimmt, in sogenannie fleinere Haushalte zu gehen ? Erwartet sie dort weniger Arbeit ? Es mag vielleicht, besonders in Großstädten, einige Lurushaushalte geben, die an die Arbeitskraft und freude der Hausgehilfin unverhältnismäßig geringe Ansprüche stellen. Solche Haushalte, innerhalb deren auch die Hausfrau ein Drohnenleben führt, sind aber im allgemeinen selten. Nur nebenbei sei erwähnt, daß sich die zuständigen Stellen bereits mit der Frage beschäftigen, ob oder inwieweit in derartigen Fällen überhaupt ein Bedarf an Hausgehilfinnen vorhanden ist, und ob in solchen Fällen nicht zugunsten kinderreicher Haushalte auf eine Gehilfin verzichtet werden muß. In der deutschen Durchschnittsfamilie, und von dieser ist hier die Rede, die eine Hausgehilfin beschäftigt, wird deren Arbeitskraft aber auch tatsächlich gebraucht. Was nun die Höhe der Arbeitsanforderungen anlangt, jo spielt es scheinbar bei näherem Zusehen eine ziemlich nebensächliche Rolle, ob zur Familie nur zwei oder aber vier oder mehr Kinder ge= hören. Denn in finderreichen Haushalten wird erfahrungsgemäß neben der Hausgehilfin sehr oft noch eine zusätzliche Arbeitskraft (Stundenfrau, Waschfrau usw.) beschäftigt, die die Hausgehilfin also entlastet. Auch ist in solchen Familien die Hausfrau gewohnt, selbst sehr tatkräftig im Hause mitzuſchaffen, während in der fleinen Familie die Arbeit ausschließlich auf den Schultern der Hausgehilfin liegt. Ganz zu schweigen von den Haushalten, wo beide Teile, Mann und Frau, berufstätig sind und die gesamte Sorge um den Haushalt der Hausgehilfin überlassen bleiben muß.
Tatsächlich scheint denn auch der lezte Grund für das allgemeine Meiden der tinderreichen. Haushalte nicht oder mit wenigen traurigen Ausnahmen nicht in der Scheu vor vermehrter Arbeitsanforderung zu liegen, er ist vielmehr tiefer zu suchen. Iede Berufsberaterin und Stellenvermittlerin der Arbeitsämter wird bestätigen , und zur Ehre der Hausgehilfin sei es, gesagt : die meisten Mädel sind kinderlieb ! Erst nach langem Fragen und Forschen kommt es heraus , was die Mädel lekten Endes scheuen, wenn sie sich weigern, solche Stellungen anzunehmen : die schlechte Behandlung seitens der Kinder und die Unregelmäßigkeit der Arbeitseinteilung, die leider in solchen Haushalten oft zu finden ist. Wenn aber die Lage so ist, dann spielt die
NSK Folge 194 Hausfrau ſelbſt eine ausschlaggebende Rolle, um die Abneigung der Hausgehilfin gegen den finderreichen Haushalt zu beheben. Sorgt sie ſelbſt dafür, daß ihr Haushalt nach einer bestimmten und in jedem Falle möglichen Ordnung geregelt ist, sorgt sie also dafür, daß ihre Gehilfin regelmäßig die ihr zuſtehende Freizeit erhält, achtet sie vor allem darauf, daß ihre Kinder frühzeitig lernen, im hilfreichen Geiſt eine geschätzte und unentbehrliche Arbeitskraft zu sehen und sie dementsprechend zu behandeln, so unterstützt sie damit unmittelbar das Bestreben aller derjenigen Stellen, die den haus-
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23. August 1937 wirtschaftlichen Beruf zum Nußen der Hausfrau wieder zu einem angesehenen und begehrten zu machen bemüht ſind, und vermeidet es, daß auch hinsichtlich der Hausfrau Maßnahmen durchgeführt werden, die sie zwangsläufig an ihre soziale Pflicht erinnern. Der Erfolg wird nicht ausbleiben. Hat die Hausfrau berechtigten Grund zur Klage, so darf sie gewiß sein, daß sie bei allen zuständigen Stellen, vor allem bei der Fachgruppe Hausgehilfen in der Deutſchen Arbeitsfront, weitgehendes Verständnis und bestmögliche Unterstützung finden wird. Dr. Berta Koehler.
Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen Zuſammenſchluß aller am Frauenſtudium intereſſierten Frauen Förderung der Studentinnen NSK Auf der Reichsarbeitstagung der Studenten in Heidelberg hat die Reichs-ANSt.Referentin Inge Wolff, die Einrichtung einer Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen verfündet. Diese Tatsache ist nicht unbeachtet geblieben. Die Einrichtung einer Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Sie wiederlegt jene Meinungen und Stimmen, die wir vor allem immer wieder vom Ausland her hören, daß der Nationalsozialismus die geistig geschulte und geistig tätig werdende Frau nicht wünſcht. Sie ist im Gegenteil das lebendige Zeugnis dafür, daß die nationalsozialiſtiſche Frau selbst die Wichtigkeit und Notwendigkeit ihres Einsages innerhalb des geistigen Lebens des deutschen Volkes erkannt hat. Von besonderer Bedeutung ist dabei vor allem die Tatsache, daß der Plan und die Einrichtung dieser Organiſation von den Studentinnen ausgeht und in Angriff ge= nommen wurde. Es zeigt sich darin, daß die junge Generation der deutschen Frau bereits erkennt, daß auch auf dieſem Gebiet des Lebens, nämlich in der Wiſſenſchaftsarbeit eine Ver= pflichtung für sie liegt. Mit der Einrichtung einer Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen ist aber auch ohne Zweifel eine Lücke geschlossen worden, die ſeit Auflösung des deutschen Akademikerinnenbundes offen ſtand. Bis 1926 gab es in Deutschland nur Zuſammenſchluß von Akademikerinnen in einzelnen Fachgruppen, eine Tatsache, die sich daraus erklärt, daß das Frauenstudium selbst in Deutschland noch sehr jung war und vor dem Krieg immer noch den Charakter einer Ausnahmeerscheinung trug. Diese Fachgruppen schlossen sich 1926 in einer Dachorganiſation, dem deutschen Akademikerinnenbund zuſammen, um sich so der „ International Federation of University Women", welche nur geschlossene nationale Verbände aufnahm, eingliedern zu können. 1933/34 bildete sich daraus der Reichsbund deutscher Akademikerinnen, der 1935 aufgelöst wurde. Damit war eine Epoche aus der Entwicklung der deutschen Frauenfrage abge= schlossen, die in ihren Grundlagen der Zielsehung einer nationalsozialistischen Frauen= bildung nicht entsprach. Bei allen Frauen, die an der geistigen Schulung und Berufsausbil= dung der Frau Interesse nehmen und die
gerade die geistigen Kräfte der Frau für das deutsche Volk fruchtbar machen wollen, mußte aber der Wunsch offen bleiben, dieser Zielsegung auch nach außen hin Ausdrud zu vers leihen. Aus diesem Gedanken heraus reifte dann vor allem bei der Studentinnengeneration der Plan, der dann mit der Verkündung der studentischen Kampfhilfe zeitlich zusammenfiel und deshalb in den Rahmen der studentischen Kampfhilfe organiſatoriſch eingebaut werden konnte. Die Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen geht von dem Gedanken aus, eine möglichst große Anzahl von intereſſierten Frauen zuſammenzufassen, dh. nicht nur die Studentin zum Eintritt aufzufordern oder nur die schon im Beruf stehende oder mit fertigem Hochschulstudium versehenen Frauen aufzurufen, sondern sie will gerade die Verbindung der jüngeren mit der älteren Generation von Frauen durchführen, weil sie sich von dem Austausch von Erfahrungen und jungem Wollen eine besonders fruchtbare Zusammenarbeit verspricht. Sie beschränkt ihren Mitgliederkreis auch nicht nur auf die akademisch gebildete Frau. Vielmehr führt die Erkenntnis, daß gerade die wissenschaftliche Arbeit und Forschung dem ganzen deutschen Volk zugute kommen soll, zu einer Erweiterung des Mitgliederkreises auf alle diejenigen Frauen, die sich für das Hochschulstudium der Frau interessieren. Es ist selbstverständlich, daß es der Hochschulgemeinschaft deshalb nicht nur darauf an= kommen kann, daß die Mitgliedschaft sich in der Beitragszahlung erschöpft. Vielmehr wird es das Bestreben ſein, möglichst viele Frauen auch für die aktive Mitarbeit zu interessieren und zu gewinnen, denn es sollen im Rahmen der Hochschulgemeinschaft deutscher Frauen gerade solche Fragen aufgegriffen und bearbeitet were den, die die gegenwärtige Lebens- und Studiumsgestaltung der deutschen Studentin an= gehen. Hier handelt es sich um Fragen, die die Einrichtung von Tages- und Wohnheimen für Studentinnen betreffen , um die Förderung mittelloser begabter Studentinnen, um die Erziehung in den ANSt-Kameradschaften und anderen Dingen, an denen die in der Hochschulgemeinschaft stehende deutsche Frau Anteil AK. haben soll.
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Erntedienst der ſpaniſchen Frau Die Führerin der Falange ruft zur Erntehilfe auf - Die Männer an der Front, die Frauen ſichern das Brot NSK Seit über einem Jahr wütet in Spanien der Freiheitskampf. Aber auf den Feldern Spaniens steht reif und schwer das Korn, auch in Spanien tragen die Bäume und Weinberge Frucht und warten auf die Ernte. Hier muß die spanische Frau in die Bresche springen, und sie tut es mit der gleichen selbst= verständlichen Opferbereitschaft, mit der die deutschen Frauen in den Kampfjahren des Nationalsozialismus ihre stille, unermüdliche Arbeit hinter der Front geleistet haben. In der Volkswohlfahrtsarbeit, die im Augenblick ganz auf die Belange des Krieges eingestellt ist, hat die Spanierin ihre Einsatzbereitschaft bereits vielfältig bewiesen und durch Einrichtung von Nähstuben und Kindergärten, durch Sammlung und Verteilung von Nahrungsmitteln tätige Hilfe geleistet. Nun, da die Ernte vor der Tür steht, ruft die Führerin der Frauen der Falange, Pilar Primo de Rivera, ihre Gefolgschaft wiederum zur Mithilfe auf, zum Arbeitsdienst auf dem Lande : „ Kamera dinnen , die Falange in ihrer Disziplin ver langt von euch , daß ihr die Städte verlaßt , daß ihr euch freiwillig den Bauersfrauen zur Verfügung stellt. Die Arbeit ist hart , aber unsere einen führen auch Kameraden harten Krieg an allen Fronten Spaniens. In diesem Jahr müssen wir die Felder bearbeiten , die fie erobern. Kameradinnen aller Provinzen Spaniens , verlaßt das be queme Leben der Stadt ! Zieht hin = aus auf die Felder , laßt die Sonne eure Gesichter und Arme bräunen und rettet das Brot Spaniens !" Kaum ist der Ruf ergangen und schon sehen die Tore von Avilas die ersten Frauen hinausziehen. In der Morgendämmerung gehen sie hinaus, und zeigen den Landleuten, daß die
Falange nicht mit Worten arbeitet, sondern mit der Tat. Die vom Lande schauen bewundernd auf, wie sie die „ Senoritas“ von morgens bis abends gebückt auf den Weizenfeldern stehen sehen, wie diese die Wäsche der Bauernfamilien waschen, weil die Mütter eine härtere Arbeit verrichten müſſen, wie sie mit ihnen aus der= selben Schüssel eſſen und mit ihnen vor Sonnens aufgang aufstehen. Und wenn ihnen manchmal diese harte, ungewohnte Arbeit schwer wird, dann sehen sie zu den hohen Masten, an denen die nationale und die schwarz- rote Fahne wehen. Und diese Fahnen, die Tausende von Kameraden bedeckt haben, beschatten nun die tapferen Mädel und sind ihnen Mahnung und Ansporn, dem Befehl der Falange zu gehorchen : „ Lebe für die Gemeinschaft, für die Gerechtigkeit und das Vaterland!" Es ist das alte Kastilien, das mit diesem Beispiel vorangeht, und alle anderen Provinzen werden folgen. Auch in Mingorria, wo sich der Haß des Kommunismus eingefressen hatte, haben sie nun begriffen, daß die Volksgemeins schaft und Einsatzbereitschaft der Falange reale Wirklichkeit ist. Bis in die entfernteſten Dörfer, die fast vergessen waren, ziehen die Frauen der Falange und reichen ihre helfenden Hände zur gemeinsamen Tat für Spanien. Noch tobt der Bürgerkrieg, aber während draußen die Männer die Felder Spaniens zurückerobern, sichern die Hände der Frauen das Brot Spaniens, bewußt und freudig dieser neuen Zukunft dienend, um die sie Seite an Seite mit dem Manne kämpfen. Wenn am Abend die Fahnen am Mast sinken und die Mädel vom spanischen Arbeitsdienst mit den Bauersfrauen beiſammenſißen, hallt das Falangelied über die Felder : „ Arriba Espana". Die spanische Frau hat den Ruf vernommen und folgt ihm - opferbereit und unbeirrbar im Glauben an die Zukunft ihres Volkes .
Eine junge Bildhauerin
modellierte
die Begründer der Milchwirtſchaft - Friedel Dornbergs bildhaueriſches Schaffen Ehrenvoller Auftrag für eine deutſche Künſtlerin NSK In der Ehrenhalle der Internationalen Milchwirtschaftlichen Ausstellung, die gegenwärtig in Berlin stattfindet, sind die Porträt= büsten der bedeutendsten Wissenschaftler aufge= stellt worden, die durch ihre Forschungen die Grundlagen der modernen Milchwirtschaft und Milchhygiene geschaffen haben . Die junge Bildhauerin Friedel Dornberg , eine Meisterschülerin Professor Lederers, hat sechs dieser Gelehrtenköpfe modelliert, nämlich den deutschen Professor Dr. Marting, Bahnbrecher, Forscher und Organisator auf dem Gesamtgebiet der Milchwirtschaft, den großen franzöſiſchen Bak-
teriologen Louis Pasteur, den Schweden Dr. Carl De Laval, der als Erbauer der ersten Milchzentrifuge berühmt geworden ist. Auch der Erfinder des Mikroskops Antony van Leeuwenhoek, der englische Milchbakteriologe Lord Lister und der deutsche Forscher Professor Dr. Wilhelm Fleischmann befinden sich in der Reihe der Mitbegründer der neuzeitlichen Nahrungsmittelhygiene. Wer ist die Bildhauerin, die eine so repräsen= tative künstlerische Aufgabe mit Auszeichnung gelöst hat? Friedel Dornberg gehört zur jüngsten Generation der deutschen bildenden Kunſt.
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Sie arbeitet in einem der Meisterateliers im Lehrgebäude der Preußischen Akademie der Künste in der Hardenbergstraße, und die Bildwerke dieses Ateliers sind schon mehrfach auf großen Ausstellungen gezeigt worden. So war auf der großen Frühjahrsausstellung der Preu Bischen Akademie eine Wasserträgerin" von Friedel Dornberg zu sehen, eine fast lebensgroße Terrakottaplaſtik von ausgeprägtem Formgefühl . Eine junge Frauengestalt, die mit natürlicher Anmut einen Wasserkrug zum Brunnen trägt, ist mit ſtarker Ausdruckskraft modelliert. Ein Kunstwerk von kühler strenger Schönheit, verhalten in der edlen Linienführung , ein Sinnbild des mütterlichen Lebens. Die Akt= studie einer Sigenden, die auf der Dortmunder Staatspreisausstellung gezeigt worden ist, und die fast lebensgroße Plastik einer liegenden Frau offenbaren den gleichen Schöpferwillen unserer jüngsten Künstlergeneration, der im menschlichen Körper eine natur- und artgebundene Gesetzmäßigkeit findet. Die durch den Werkstoff gebotene leichte Stiliſierung der Form führt dabei zu einer eindringlichen Steigerung und Veredelung des Ausdrucks. Dortmunder Dornberg hat die Friedel Kunstgewerbeschule besucht und an der Preußischen Akademie der Künste bei den Bildhauern
Freude
23. Auguſt 1937 Professor Klimsch und Lederer gearbeitet. Aus der begabten Meisterschülerin Lederers ist eine in den bildnerischen Ausdrucksmitteln sichere und eigenwillige Bildhauerin geworden. Diese Künstlerin hat für eine Ausstellung von internationaler Bedeutung den repräsentativen fünftlerischen Schmuck geschaffen. Die sechs Gelehrtenköpfe, die Friedel Dornberg für die Ehrenhalle modelliert hat, sind von großer künstlerischer und menschlicher Ausdrudskraft. Als Vorlagen haben Photos und in einem Falle sogar ein mehrere Jahrhunderte alter Stich gedient. Nach diesem spärlichen Anschauungsmaterial hat die junge Bildhauerin Werke von ausgeprägtem und persönlichem Charakter geschaffen. Eine internationale Ausstellung, wie sie im Rahmen des 11. Milchwirtschaftlichen Weltkongresses auf dem Berliner Ausstellungsgelände stattfindet, hätte in früheren Jahrzehnten bestenfalls den Gebrauchsgraphiker und Reklamekünstler für ihre Ausgestaltung eingesetzt. Die Erneuerung des deutschen Kulturlebens darin eine grundsätzliche Wandlung geschaffen ; jede Ausstellung in Deutſchland trägt heute ein tlares Gesicht, das von der Idee geformt und weltanschaulich künstlerisch bestimmt ist. W. Ho.
am Schmuck
Schmuckstück als Geſchenk und Andenken – Die Edelſteinſchleifereien in Idar- Oberſtein Bereits im vergangenen Jahre gelangten durch die Ausfuhrförderungsstelle des deutschen Handwerks Erzeugnisse der Edelsteinindustrie zur Ausstellung. Nachdem auf Veranlassung der Industrie- und Handelskammer Koblenz die Idar-Obersteiner Edelsteinindustrie auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse erstmalig ver treten war, wird sie nun auch auf der Herbstmeſſe erscheinen und zum dauernden Messeaussteller werden. Nachstehender Beitrag erzählt uns etwas aus der Heimat und von den Erzeugnissen dieser wichtigen Industrie und wird in mancher Frau das Interesse für diese schönen, in Deutschland hergestellten Schmuckstücke wachrufen. NSK Allen Frauen ist eins eigen : die Freude am Schönen, die Freude am Schmud. Wie gern gibt eine Mutter am Geburtstag oder bei der Schulentlassung ein Schmuckstüd weiter, das ihr selbst durch viele Jahre lieb geworden ist und schon von ihrer Mutter her auf sie kam. Wie ein Gruß von lieben Menschen ist für uns solch ein Stück. Manche Begebenheit, manche Mär von unseren Vorfahren aus schweren und guten Zeiten der Familie ist mit solchem alten Schmuckstück verwachsen. Manche Frau kommt einmal in die Lage, selbst ein Schmuckstück zu kaufen. Da schickt ein Pate eine kleine Geldsumme mit dem ausdrücklichen Wunsch, das Patenkind möge ein Schmuckstück erhalten. Oder eine Mutter, die ihrem ältesten Mädel ein ererbtes Stück gab, möchte auch ihrer zweiten Tochter ein Andenken geben. Sie legt seit Jahresfrist jede Woche einen Groschen zurück, damit ihr das Kaufgeld nicht Was wird sie nun wählen? Unsere fehlt. Geschäfte sind noch immer überschwemmt von Glasschmucksachen und Messingkram ausländischer Industrien. Diese modischen Gegenstände find sehr billig, aber meist recht geschmacklos. Ihr Schimmer kann uns nicht die Schönheit des
nur in Deutschland so schön geschliffene Edeloder Halbedelsteines erſezen. Wandern wir einmal nach dem Westen des Reiches, gehen wir im Tal der Nahe talauf bis nach Bad Kreuznach und wandern über Kirn bis zum engen Idarbachtal. Hier liegen am Bachrande hüttenartige, niedrige Gebäude , die auf großen altertümlichen Schaufelrädern Wasser auffangen. Das sind Achatschleifereien der Doppelstadt Oberstein = Idar. Sie find noch heute im Betrieb und haben dieſes Städtchen, das in den Höhen des einſamen Hunsrück eingebettet liegt, weltbekannt gemacht. Denn diese Achatschleifereien wurden die Wiege einer seltsamen Induſtrie, der Schmuck- und Edelsteinindustrie. Die hier ansässigen Steinschleifer, Graveure, Steinbohrer sind so bekannt, daß der Japaner von ihnen weiß, daß sie an der Amsterdamer Brillantenbörse genannt werden, wie in Brasilien oder Australien. Schon im Mittelalter veredelte man Achatnadeln aus den Bergen des Hunsrück, und im 17. Jahrhundert war die Veredlung roher Steine hier zu sehr hoher Blüte herangewachsen. Aber es fam eine Zeit, wo die Brüche dieser Gegend keine abbauwürdigen Steinfundstellen mehr aufzuweisen hatten. Fast drohten die alten Kunstgewerbebetriebe, durch das Schwinden heimischer Werkstoffe zu erliegen. Da gingen arbeitslos ge= wordene Steinschleifer hinaus in alle Welt und entdeckten für ihre heimischen Werkstätten neue Rohstoffe. Sie brachten die edlen Steine der ganzen Welt heim, um sie hier zu formen , zu schleifen und zu veredeln, und um sie dann wieder in alle Welt gehen zu lassen. Mit
I
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RSK Folge 194 dem brasilianischen Achat tam der rote Karneol aus Uruguay. Es tam der veilchen oder pflaumenblaue Amethyst aus der Türkei und Rußland, der leuchtende Bergkristall aus Schottland. Und Böhmen gab blutdunkle Granaten und blaßgrüne Chrysoprase, Indien sandte farblose Diamanten, grüne und rote Moosachate. Aus Südafrika kam das lichtfunkelnde KatzenSüdamerika schichte Rosenquarz und auge. Australien Smaragde und farbenſpielende Opale. Alle diese Steine famen in rohem Zustande, unansehnlich, alle sollten erst hier Form, Schönheit und ihr Feuer erreichen. Nirgends als in Oberstein-Idar wurden dem Japaner seine Bergkristallkugeln so schön geschliffen, niemand auf der ganzen Welt schnitt dem Chinesen seine Buddhafigürchen so geschickt wie die sichere Hand unserer Steinschneider, die durch Generationen geübt waren. So war die Lage in Oberstein-Idar, bis nach dem Kriege wieder die Sorge einzog. Die Steinindustrie wurde auf den deutschen Binnenmarkt umgestellt. Noch verbliebene deutsche Steinvorkommen wurden ausgebeutet, neue
Wer wirtschaftet
23. Auguſt 1937 wurden entdeckt, zB. im Kreiſe Frankenſtein der seltene Nephrit, der bisher aus Asien kam. Er ist bekannt als lauchgrüner Stein unter dem Namen Jade. Er ist ungeheuer hart, schwer zersprengbar. Unsere Urväter wußten das, denn aus vorgeschichtlicher Zeit übertamen uns Nephritwaffen (Beile). Es wurde in Oberstein-Idar nun versucht, soviel Arbeit und Abfaz zu gewinnen, um auch die Weltstellung zu behalten. Hat die deutsche Frau einmal einen solchen. Schmuck in der Hand gehabt, so hilft sie gern den Oberstein-Idarern, ihre Tradition zu be= haupten. Sogar der Amsterdamer Diamantenhandel muß seine Lohnschleifereien immer wieder in Deutschland machen lassen. Die hochentwickelte Kunstarbeit der Deutschen ist eben wicht zu entbehren. Das ist uns eine Bürge schaft dafür, daß die Steinschleifer in ihrem Existenzkampf Erfolg haben werden. Inzwischen helfen wir aber und sind bedacht, vor fremdem, wertloſem Tand nur heimischem Guten und Echten den Vorrang zu geben, uns und den Pr. Unseren zur Freude.
am besten ?
140 Haushaltsbücher geben ein Bild von der Lebensweiſe in den verschiedenen Gauen Bedeutsame Forſchungsarbeit des Deutſchen Frauenwerks NSK Die verantwortungsvolle Tätigkeit der Abteilung Volkswirtſchaft—Hauswirtschaft des Deutschen Frauenwerks erfordert eine genaue Kenntnis der Lebensbedingungen und gewohn= heiten aller deutschen Familienhaushalte, um auf der einen Seite praktische Beratung und Hilfe und auf der anderen Seite volkswirtschaftliche Forderungen im richtigen Maß an die Haushalte heranbringen zu können. Die Reichsstelle für hauswirtschaftliche Forschungs- und Versuchsarbeit in der Abteilung Volkswirtschaft --Hauswirtschaft hat im Rahmen ihrer statistischen Erhebungen seit einem halben Jahr von etwa 140 Haushalten in allen Gauen Haushaltsbücher führen lassen. Familien mit einem Einkommen bis höchstens 150,- RM. ohne Nebeneinnahmen, auch ohne Garten- oder Sied= lerland, mit mindestens vier Kindern zeichnen in diesen Haushaltsbüchern Einnahmen und alle Ausgaben auf. Um ein bis in die Einzelheiten gehendes, lebendiges Bild zu erhalten, wird auch der tägliche Küchenzettel angegeben. Wichtig ist in erster Linie zu wissen, wie sich das Verhältnis der Ausgaben für Ernährung, Kleidung, Miete, Heizung und Beleuchtung bei den Familien dieser Einkommensstufe gestaltet. Rund 50 bis 70 pH. des Einkommens werden für Ernährung aufgewendet. Jede besondere Ausgabe, wie Reparaturen, Anschaffungen, die Erfüllung eines besonderen Wunsches, können nur mit einem Verzicht auf lebenswichtige Nahrungsmittel bezahlt werden. Die Ausgaben für Miete betragen 10 bis 15 vH. , für Heizung und Beleuchtung werden etwa 5 vH. des Einkoms mens ausgegeben ; sehr gering ist auch der Prozentsaz für Kleidung, der sich im Höchstfalle auf 5 vH. beläuft. Der einzige veränderliche Faktor ist also die
Ernährung, und alles, was an außergewöhn= lichen Kosten entsteht, muß auf diesem Gebiet wieder eingespart werden. Deshalb ist es bes sonders wichtig, im Rahmen der Verbrauchslenkung den Hausfrauen Anweiſung zu geben, wie sie das zur Verfügung stehende Haushalts geld zum größten Nußen der Familie verwen den können. Mit wenig Aufwand soll ein Höchstmaß an Nährwert erreicht werden. Dabei spielen sowohl die Art der Zubereitung wie auch die Wahl der Nahrungsmittel eine entscheidende Rolle. Die Verbrauchsgewohnheiten in den. einzelnen Gauen zeigen dabei große Verſchieden= heiten. Während in den norddeutschen Erzeuger gebieten Pommern und Schleswig-Holstein und in den Großstädten Berlin und Hamburg über durchschnittlich viel Fett verzehrt wird, ist in Süddeutschland ein starker Verbrauch von Milch, Eiern und vor allem von Mehlprodukten zu beobachten. Der Vergleich zweier Haushaltungen in Hame. burg und Baden, denen bei gleicher Kinderzahl ungefähr das gleiche Einkommen zur Verfügung steht, zeigt folgendes Bild : Die Frau in Hamburg kauft viel Brot, teure Wurst und Fettkäse, sogar Bohnenkaffee und gibt pro Tag für jedes Familienmitglied 45 Pf. aus. Sie bekommt für einen Pfennig 37 Kalorien. Die Frau in Baden dagegen, die hauptsächlich Mehl, Nudeln, Haferflocken, Zucker, Milch usw. verarbeitet, wirtschaftet bedeutend besser, denn sie gibt pro Tag für jedes Familienmitglied nur 33 Pf. aus und erhält dabei für einen Pfennig 54 Kalorien. Sie hat also mit geringeren Ausgaben einen weit größeren Erfolg erzielt. Die Bearbeitung der Haushaltungsbücher gibt somit wichtige Erkenntnisse, die es ermöglichen, eine zweckmäßige Aufklärung und Schulung an Be. nötiger Stelle anzusetzen.
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Auslandsdeutſche Frauen in Stuttgart Die RS-Frauenschaft rüstet sich zum Empfang
NSK Ganz Stuttgart hüllt sich in ein fest= liches Gewand, um als Stadt der Auslandse deutschen deutsche Schwestern und Brüder in aller Welt zur fünften Reichstagung der Auslandsdeutschen zu empfangen. Wer durch die Straßen geht, der spürt etwas von dem gro Ben Rüsten dieser Stadt, der fühlt hinter den leuchtenden Plakaten, den Transparenten mit den herzlichen Willkommgrüßen, den blumengeschmückten Häusern den Pulsschlag einer großen, warmen Herzlichkeit. Ganz im stiller find auch Stuttgarts NS.-Frauen schon emfig bei den Vorbereitungsarbeiten. Mit bewun dernswerter Gründlichkeit ſind planmäßig in allen Kreisen des Gaues Schulungsvortrags= reihen für alle württembergischen Frauen vers anstaltet worden : ,,Was muß die reichsdeutsche Frau von Lebensart, Lebensweise, Lebensmöglichkeit und Lebensbedingungen der Auslandsdeutschen wissen?", „Wieviel auslandsdeutsche Schwestern gibt es in der Welt?", „Was wollen fie von uns hören und sehen, wenn sie ins Mutterland tommen ?". Solche und ähnliche Fragen wurden auf den Schulungsabenden behandelt, die in allen Ortsgruppen stattfanden und die Herzen für das Schicksal der Auslandsdeutschen aufschlossen. Was nügte auch alle äußere Vorbereitung, wenn die Menschen fich nicht innerlich auf den Wiedersehenstag mit den Brüdern und Schweſtern rüsteten. Reben einer herzlichen Betreuung in den Freiquartieren der NS.-Frauen werden die Auslandsdeutschen dann durch planmäßige Führungen der NS.-Frauenschaft die Sehenswürdigkeiten der Stadt, vor allem aber die sozialen Einrichtungen von NS -Frauenschaft und NS.-Volkswohlfahrt und auslandsdeutsche Heime der Stadt zu sehen bekommen. Mütterschulen, Müttererholungsheime, die Gaudienststelle der NS.-Frauenschaft, die neue Gaue schule 2, laufende Kurse der Abteilung VoltsAussteuernäh= wirtschaft-Hauswirtschaft, die stuben und all das, was von der sichtbaren Arbeit zu zeigen ist, warten auf den Besuch der auslandsdeutschen Schwestern. Ein Ehrendienſt der NS.-Frauenschaft steht während der ganzen Tage zu Führungen und Auskunft jeglicher Art in der Gaudienststelle bereit. Aber noch an etwas anderes haben unſere weitsichtigen und gründlich überlegenden Frauen Stuttgarts Reiseandenken in den gedacht. großen und kleinen Geschäften wurden einer scharfen Kritik unterzogen. Da wuchert doch noch mancher Kitsch, der so gar nicht zu dem geschmackvollen Bild der Stadt paßt. Die NS.Frauen schauten sich in diesen Tagen all die bunten Andenken und Erinnerungen mit besonders scharfen Augen an und die Stuttgarter Firmen waren dankbar und erfreut über die Hinweise und neuen Ideen. Ein sichtbarer Ausdruck für den herzlichen Empfang, den die NS.-Frauenschaft den auslandsdeutschen Frauen bietet, ist der festliche
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Frauentat
Begrüßungsabend am Tag der Ankunft. Nach einer heimatlichen Festmusik und dem Willtommgruß der Gaufrauenschaftsleiterin wird in bunter Folge, farbig und froh gestimmt, ſchwäbisches Heimatgut lebendig. Die von drau= Ben ins Mutterland kommen, werden sich freuen, die Heimat ſo ſtark und lebendig, treu ihrer Eigenart und ihrem Volkstum wiederzufinden. Sie werden uns danken mit ihrer Freude, mit ihrer unlöslichen Verbundenheit mit uns DeutWo. schen innerhalb der Reichsgrenzen. Dienſtſtrafordnung für den weiblichen Arbeitsdienst NSK Zum planmäßigen Ausbau des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend, deſſen Ziel die allgemeine Arbeitsdienstpflicht für Mädchen ift, gehört auch die kürzlich im Reichsgesetzblatt verkündete neue Dienststrafordnung für die weiblichen Angehörigen des Reichsarbeitsdien= ftes. Es ist der Grundsatz dieser Dienststrafordnung, die Dienststrafe als Erziehungsmittel an= zuwenden ; die besondere Eigenart und Charafterveranlagung der zu Bestrafenden soll verVon perständnisvoll berücksichtigt werden. sönlichen Stimmungen darf die Handhabung einer Strafe nicht beeinflußt werden. Dienstvergehen sind alle Handlungen und Unterlassungen, die die Ehre der Gemeinschaft, das öffentliche Ansehen des Reichsarbeitsdiens ites ober die Kameradschaft verlegen oder gefährden und solche, die gegen Zucht und OrdDie nung im Reichsarbeitsdienst verstoßen. mildeste Form der Bestrafung ist eine Zurechtweisung oder Ermahnung, die sich bei schwere= ren Vergehen über einen einfachen und stren= gen Verweis bis zur Androhung der Entfer= nung aus dem Reichsarbeitsdienst und schließlich zur Entfernung selbst steigert. Von der in anderen Dienſtſtrafordnungen vorhandenen schärften Form des Ausschluſſes, der ehrenrührigen Ausstoßung aus dem Reichsarbeitsdienst, ist hier abgesehen worden. Ebenso gibt es teine Freiheitsstrafen wie Stuben-, Lager- oder gar Zellenarrest, sowie teine Geldstrafen. Auch eine Doppelbestrafung kennt dieſe Strafordnung nicht. Nur gegen Kameradschaftsälteste ist eine zusäßliche Strafe in Form der Aberkennung des Dienſtgrades bei strengem Verweis oder Androhung der Entfernung aus dem Reichsarbeitsdienst vorgesehen. Gleichzeitig mit der Dienststrafordnung hat der Reichsarbeitsführer eine besondere Beschwerdeordnung für weibliche Angehörige des Reichsarbeitsdienstes aufgestellt, die im VerordnungsGlatt des Reichsarbeitsdienstes veröffentlicht ist. Aus diesen Erlassen spricht das Bemühen, der besonderen Eigenart des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend in allen Punkten ge= recht zu werden, in dem in erster Linie die Haltung der Führerin richtunggebend für die Gefolgschaft sein soll, in dem es aber wie in jeder anderen Gemeinschaft Geseze zum Schuk der allgemeinen Ordnung und der Rechte jedes CI. einzelnen geben muß.
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Die
Pimpfenküche “ von Crailsheim
Fahrtentochturs der NS. -Frauenſchaft für Jungvolkpimpfe
NSK Es war der Kreisfrauenschaftsleiterin von Crailsheim aufgefallen, daß bei den Pimpfen im Lager die Erbsen innerhalb einer Viertelstunde "1 weich“ wurden, daß die Würste wie auf Kommando alle plagten und daß sich merkwürdig brenzliche Duftſchwaden durch die Zelte schlängelten. Um all diesem abzuhelfen , wurde von der NS -Frauenschaft Württembergs im Kreise Crailsheim kurz entschlossen ein Fahrtenkochkurs für Jungvolkpimpfe durch die Wanderlehrerin der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft veranstaltet. Es war so weit. Lebensmittel und Handwerkszeug lagen auf den Tischen bereit und die Schultüche bligte vor Sauberkeit. Neugierig kamen die Pimpfe in die Küche. Aber schnell hatten sie begriffen, und die Sache gefiel ihnen, das sah man ihnen an. Jedes der belehrenden Worte wurde verschlungen. Die Hefte raschelten, wenn die flinken Bleistifte darüber gingen, und mit einer hellen Begeisterung machten sich die Jungens an alle Arbeiten, die auf dem Tagesprogramm standen. Natürlich gab es Erbsensuppe mit Würstchen, dann Riebelsuppe mit Hackfleisch, einen Gemüseeintopf und eine Quargtaltschale mit Früchten, also lauter gesunde und kräftige Gerichte, die für Fahrten und Lager in Frage kommen. Die Schüsseln flapperten, die Löffel rührten. Einer rührte den Quarg, der andere hielt die Uhr in der Hand, und die Kartoffelschäler machten wegen ihrer dünnen, ſparſamen Schalen über den Kurs hinaus von sich reden. Eine Gruppe überwachte am Herd das Garwerden des Gemüſes, eine andere mengte vorsichtig und ganz vorſchriftsmäßig die Himbeeren unter die peinlich gerührte Quargmasse. Nichts entging den vielen aufmerks Jamen Augen, nichts war den bereitwilligen und für unsere Pimpfe erstaunlich geschickten Hände zuviel. Das Mahl mit fünf, Gängen - die Gerichte mußten natürlich alle gegessen werden bildete den Höhepunkt und Abschluß des ersten Kochkurjes. Bligblank lag die „ Pimpfenküche" wieder da, als die wilde Schar mit einem zackigen Dankeslied in Reih und Glied wieder abgezogen war. Ieht wissen die Jungen, worauf es ankommt. Sie verstehen nicht nur ihre Fahrtenkost nahrhaft, leder, sparsam und be= fömmlich zuzubereiten, so daß sie zur Freude der Eltern nicht mit verrenktem Magen, sondern mit dicken, roten Backen nach Hauſe kommen, sondern sie haben in kurzen theoretischen Vorträgen auch etwas davon gehört, daß man beim Einkauf und bei der Zubereitung der Kost volkswirtschaftlich denken und haushalten muß. E. W.
Verwendet die Äpfel richtig! NSK Um die Ernteerträge dieser so sehr begehrten und vielseitig zu verarbeitenden Frucht in wirklich zweckmäßiger Weise vers wenden zu können, muß an die Mithilfe der deutschen Hausfrau appelliert werden. Von unſeren Äpfeln eignen sich die Früh- und Falläpfel der Sommermonate am besten zur Her-
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23. August 1937 stellung von Marmelade und Gelee, während die Oktoberäpfel für Marmelade weniger ge= eignet sind, dagegen einen besonders guten Apfelsaft und vorzügliche Obstkonserven er geben. Der Reichsnährstand richtet daher im Einvernehmen mit dem Deutschen Frauenwerk an alle deutschen Hausfrauen die dringende Bitte, ihn in seinem Bemühen zu unterſtüßen, jedem Zweig der Obstverwertungsindustrie das bestgeeignete Obst zuzuführen. Er bittet also, bis zum Ablauf des Kelterverbotes am 4. September etwaige Obstanfälle, die nicht im eigenen Haushalt verwendet werden, über die örtlichen Sammelstellen bzw. die Bezirksabgabestellen dem Frischmarkt oder den Marmeladenfabriken zuzuleiten. Erst nach Ablauf dieser Frist, wenn der Apfel einen größeren Saft= betrag zu geben verspricht, soll die Herstellung von Süßmoſt einſeßen.
Je bereitwilliger und einmütiger unſere deutschen Hausfrauen diesem Aufruf Folge leisten, um so sicherer wird sich die ungemein wichtige Versorgung unseres Volkes mit Obst= fonserven und Brotaufstrichmitteln aus Obst wie Marmelade und Gelee im nächsten Winter durchführen lassen.
Mehr Rücksicht beim Einkauf
NSK Ein Gang durch die abendlichen Straßen einer Stadt gibt zu mancherlei Überlegungen Anlaß. Da sehen wir die Hausfrauen sich in den Geschäften drängen, beobachten die Vers fäuferinnen, die müde nach ihrer langen und anstrengenden Tagesarbeit nervös und unaufmerksam bedienen und sehen gehezte berufstätige Frauen eilig ihre Besorgungen in überfüllten Läden machen. Wie viel wäre hier anders und besser zu machen ! Mit ein wenig Nachdenken und gutem Willen wäre es den meisten Hausfrauen doch sicher möglich, sich ihre Tagesarbeit ſo einzuteilen, daß sie ihre Einkäufe nicht bis auf die Abendstunden verschieben, sondern sie schon morgens erledigen, wo sie selbst mehr Ruhe dazu haben und aufmerksamer bedient werden können. Vor allem am Sonnabend, wo für den Sonntag zu besorgen ist, ließe es sich doch gewiß einrichten, daß die Verkäuferinnen gerade am Wochenend nicht noch später als sonst Auch den berufstätigen nach Hause kommen. Frauen, die wirklich nur am Nachmittag und Abend für ihre Besorgungen Zeit haben, wäre bei vermindertem Andrang in den Läden der Einkauf wesentlich erleichtert. Und diese Mahnung geschieht nicht allein aus der im Grunde selbstverständlichen Rücksichtnahme auf die Verkäuferin , die nach Abferti= gung der letzten Kundin ja noch die Aufräumungsarbeiten und oft die Abrechnung zu er= ledigen hat, sondern es ließe sich andererseits auch vermeiden, daß zB. kinderreiche Mütter und schwangere Frauen bei dem Andrang in den Geschäften nicht so aufmerksam und zuvor kommend bedient werden, wie dies zu wünſchen wäre, und wie der Reichsbund der Kinderreichen es immer wieder fordert. Mit etwas mehr Einfühlungsvermögen, Überlegung und Rücksichtnahme auf allen Seiten ist gewiß all diesen Übelständen abzuhelfen.
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Frauen helfen Brände verhüten NSK Tausende Hektar deutschen Waldes, Hunderte von Scheunen und Ställen, vollgefüllt mit dem Lohn eines ganzen Jahres, bestimmt zur Nahrung vieler deutscher Volksgenossen, fallen jährlich dem Feuer zum Opfer. Dabei ist es selten Blizschlag und höhere Gewalt, selten auch vorſägliche Brandstiftung, viel öfter sind es Leichtsinn und Nachlässigkeit, die diesen Schaden verursacht haben. Ein weggeworfenes Streichholz, der Funken einer Zigarette genügen oft, um riesige Schäden anzurichten und damit • wichtiges Volksvermögen zu vernichten. Da gilt es die Augen offen und den Kopf flar zu halten, um hier Abhilfe zu schaffen. Dabei hat die Frau eine große Aufgabe. Sie ist es, die in Haus und Hof mit dem Feuer umgehen muß; sie mag darauf achten, daß ausgeschüttete Asche keine glühenden Kohlenstückchen enthält, daß leicht brennbare Stoffe, wie Benzin und Äther nicht in die Nähe von Feuer geraten, daß Gas- und Kohlenherdfeuer nicht in der Nähe liegender Stoffe und Gegenstände anzünden und so einen Brand entfachen.
Damit sind aber die Aufgaben der Frau noch nicht erschöpft. Ebenso wichtig, vielleicht wichtiger ist es, daß sie auf ihre Kinder achtet und diese daran hindert, fahrlässig Brandstiftungen zu begehen. Gerade die Kinder sind es, die mit ihren fleinen spielerischen Händen allzuoft schon Volksvermögen vernichtet haben. Die Gründe dafür sind klar. Wir wissen doch noch aus unserer eigenen Jugendzeit, welche Wirkung Feuer auf uns ausübte, und mit was für glänzenden Augen wir der Mutter zusahen, die in unserer Gegenwart ein Streichholz ent= zündete. Darum seid vorsichtig mit dem Anzünden von Streichhölzern, wenn Kinder in der Nähe ſind. Sind sie noch sehr klein, so vermeidet in ihrer Gegenwart jegliches Anzünden . Sind sie bereits größer, dann klärt sie auf, zeigt ihnen an Beispielen, die Eindruck auf sie machen, wie verheerend die Wirkung des Feuers ist. Nur dadurch werden sie davon abgehalten, selbst einmal gedankenlos die Wirkung eines Streichhölzchens zu probieren. Nur so kann wirklich wirksam der großen Gefahr gesteuert werden, die stets alljährlich der deutschen Ernte, dem deutschen Walde droht. Sieht man einmal von der im allgemeinen Volksintereſſe liegenden Bedeutung der Brandverhütung ab, so gibt es daneben eine auch die Frau als Mutter sehr stark interessierende private Seite dieser Angelegenheit. Es fragt sich nämlich, wieweit sich die Mutter, die die Beaufsichtigung ihrer Kinder vernachlässigt und da= durch eine Brandstiftung durch diese nicht verhindert, sich schadenersatzpflichtig und strafbar macht. Ihre Kinder haben beim Nachbarn gespielt, fie haben dort das angewandt, was sie bei der Mutter so oft sahen. Da liegen ein paar Streichhölzer der Nachbarsfrau, sie selbst ist hinausge= gangen, um das Vieh zu füttern. Schnell ein Streichholz angezündet, es fladert wunderbar, ein zweites und drittes. Die Funken fliegen, die Kinder jubeln, das Streichholz wird weit weggeworfen, hinein in den Kasten, der Holzwolle zum Anzünden des Herdes enthält, das Feuer flammt auf, und ehe die entsezte Nachbarin
23. Auguſt 1937 herbeigeeilt ist, ist der Schaden schon riesengroß geworden.
Wenn nun die Nachbarsleute nicht oder nicht genügend versichert sind, werden sie immer verſuchen, von den Eltern der Kinder Ersaß des ihnen entstandenen Schadens zu erlangen. Soweit die Nachbarsleute nachweiſen können, daß die Eltern und hier wieder besonders die Mut= ter ihre Aufsichtspflichten versäumt haben, ſind die Eltern zum Ersaße des ganzen durch die Kinder angerichteten Schadens verpflichtet. Deshalb prüfe sich jede Mutter, ob sie auf Grund ihrer Erziehung sich so auf ihre Kinder verlaſſen kann, daß diese zu keiner Zeit mit Feuerzeug oder Streichholz Unglück heraufbeschwören können. U. K.
Eine Schau, die die Frauen angeht Zum XI. Internationalen Milchwirtſchaftlichen Kongreß NSK Wissenschaftler, Gelehrte und Männer der Wirtschaft sehen sich in diesen Tagen die große Internationale Milchwirtschaftliche Ausstellung am Berliner Funkturm an. Darüber hinaus ist die Ausstellung aber auch eine An= gelegenheit für Hausfrauen in Stadt und Land. Denn sie wissen ja am besten, was die Milch für die Ernährung bedeutet und können sie sich aus ihrem Haushalt nicht wegdenken. Neue Verwendungsmöglichkeiten der Milch lernt die Hausfrau auf der Ausstellung kennen. Puddings, Süßspeisen und sogar Speiseeis aus entrahmter Milch gibt es zu kosten. Und wenn manche Hausfrau denken sollte : „ Ach so, schon wieder eine Sparmaßnahme“, so wird sie sich davon überzeugen können, daß viele Länder, die nicht wie Deutschland unter Fettknappheit leiden, ihre Milchſpeiſen der geschmacklichen Güte wegen nur aus entrahmter Milch herstellen. Die Getränke der Milchbar sind aus entrahmter Trockenmilch hergestellt, die man gut auf Ausflüge und Fahrten mitnehmen kann. Jede Besucherin der Ausstellung wird es sich einprägen, daß Milch alle vier zum Leben notwendigen Vitamine enthält. Darüber hinaus erfährt sie an einem großen Modell, daß das Milcheiweiß viel intensiver vom menschlichen Körper ausgenugt wird als zum Beispiel das pflanzliche. Während 100 Gramm Milcheiweiß 99,6 Gramm Körpereiweiß ergeben, wird von 100 Gramm Kirſcheiweiß nur 66 Gramm, von 100 Gramm Erbseneiweiß nur 49 Gramm für das Körpereiweiß verwertet. Die Hausfrau kann die Milch auch „ unter die Lupe nehmen" und bei dieser Schau feſt= stellen, wie sorgfältig die Milch auf ihrem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher behandelt wird. Aus jeder der vielen Ausstellungshallen kann die Frau wertvolle Anregungen mitnehmen . Die neuesten Maschinen kann sie sich ansehen, eine Molkerei-Lehrschau wird sie intereſſieren, die milchwirtschaftlichen Verhältnisse anderer Länder kann sie studieren, und zum Schluß wird sie die Hauptpersonen der Milchwirtschaft, die Kühe selbst, in den besten Vertretern der wichtigsten Zuchten auf dem Freigelände der Ausstellung Th. ansehen.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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Nationalsozialiſtiſche Brief und Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, 3immerstr. 90, III. Fernruf: 11 00 22. Berlag: Franz her Rad ., 6. m. b. H., Zentralverlag der NSDAP., München . Berlin Bersand : Eher - Verlag , Berlin_SW 68, immerkrake 88. - Alle Zahlungen find nach erlin (Boltshedtonto Berlin 4454) zu richten
Korreſpondenz Vartei-
NCK Breſſedienſt der NGDUB
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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Arbeiterſiedlung
24. Auguſt 1937
in
der
Praxis
Wirtschaftskraft des Schaffenden beſtimmt die Siedlungsplanung — Theorien der Vergangenheit überwunden – Tatsachenerkenntniſſe im Arbeiterwohnſtättenbau NSK Die Funktion der Siedlungen kristallisiert sich immer deutlicher aus dem Gesamtgefüge des neuen deutschen Siedlungsgedankens heraus. Die Siedlung soll nicht nur Hilfeleistung, billige Wohnstätte, also nur eines der zahlreichen sozialpolitischen Zeichen der neuen Zeit sein, sondern sie wird mehr und mehr so= wohl in Erfahrung als auch in Betrachtung ein Lebensbezirk des deutschen Arbeitertums , dessen erste Auswirkungen wir heute bereits erfahren. Die Diskussion um den neuen Siedlungsgedanken hat von der Mittel -zum- Zweckstellung, wie sie in der Zeit des Syſtemſtaates bestand, zu einer Sinngebung geführt, die die ethischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte der Siedlung mehr und mehr betonte. Zweierlei Gesichtspunkte sind nun in der lezten Zeit immer deutlicher in Erscheinung getreten. Auf der einen Seite haben Bemühungen Außenstehender, die man sicher anerkennen muß, die Erörterungen zu einer Vorstellung der Siedlungen geführt, die sich von der wirtschaftlichen Wirklichkeit des Alltags nach Meinung der Fachkenner viel zu weit entfernt hat. Man kann in seinem sozialpolitischen Wollen nicht soweit gehen, daß man von dem Silberstreifen einer Siedlerstellenvorstellung träumt, die den Be= langen und wirtschaftlichen Möglichfeiten des deutschen Arbeitertums nicht mehr Rechnung trägt . Das heißt, man kann für den Arbeiter nicht eine Heimstätte fordern , die über die Basis seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten hinausgeht. Es lassen sich sicher auf dem Zeichenblock Arbeiterwohnstätten entwer= fen, die, fönnten sie verwirklicht werden, die volle Befriedigung ihrer Bewohner auslösen würden. Die für die Siedlung der deutschen Arbeiter zuständigen Kreise weisen jedoch sehr deutlich immer wieder darauf hin , daß die Pla = nung der deutschen Siedlerstellen in direk tem Bezug zum Arbeitseinkommen des deutschen Arbeitertums stehen müſſen . Der vielgenannte Betrag einer monatlichen Miet-
zinsleistung des deutschen Arbeiters in Höhe von 25 RM. hat mehr als einen schlagwortartigen Wert : in der Höhe dieses Betrages liegt die Erfahrung beschlossen, daß die Kleinwohnungsbauten der Vergangenheit mit ihren Mieten von 60 bis 80 RM. im Monat eben an ihrer eigentlichen Aufgabe Dor = übergegangen sind und lediglich imstande waren, den Wohnungsmangel der ,,bürgerlichen Schichten" zu beheben oder nicht einmal das. Es geht nicht darum, Villen oder luxuriöſe Landhäuser zu schaffen, sondern Siedlungshäuſer, die bei dem Einſaß der öffentlichen Mittel und bei erschwingbarem Eigenkapital seitens des Bewerbers allerdings ein Höchstm a ß volksgesundheitlicher und wohnlicher Möglichkeiten gerade für den Arbeiter der Faust in sich schließen müssen. So sehr abwegig übertriebene Ansprüche auf dem Gebiet der Gestaltung des Siedlerhauses sind, so abwegig ist auch die sich nicht selten aus der Praxis ergebende Vorstellung von der Größe des mit dem Hause verbundenen Landes. Von zuständiger Seite wurde vor kurzem darauf hingewiesen, daß der Landvorrat der Ge= meinden für die verschiedensten Zwecke so stark in Anspruch genommen sei, daß hie und da gefordert wurde, die Größe der Kleinsiedlerstel-
Neue Wege der NSV. - Werbung Abschluß der 4. Arbeitstagung in Düsseldorf NSK Düsseldorf, 24. August. Die 4. Tagung der NSV .- Propagandisten in Düsseldorf, die nunmehr ihren Abschluß gefun= den hat, brachte mit ihren Arbeitsbesprechungen eine Ausrichtung der Propagandaarbeit für die Maßnahmen im kommenden Winterhilfswerk und zeigte neue Wege für die zukünftige NSV.- Werbung auf. Den Abschluß der Tagung bildeten Besuche von NSV . - Einrichtungen und der Ausstellung „ Schaffendes Volk" in Düsseldorf. Am Schlageter - Ehrenmal legten die Teilnehmer einen Kranz nieder.
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NSK Folge 195 len herabzusehen. In Verbindung damit wurde festgestellt, daß Siedlerstellen, die nur 400 oder 500 qm ausmachen, nicht als ausreichend bezeichnet werden können. Wenn die Siedler= stellen ihren eigentlichen Zweck erfüllen sollen ,. dann müssen sie eine ausreichende Nuzfläche haben, die im Endziel wirklich imstande ist, die einzelnen Familien durch die Siedlung wirtschaftlich unabhängig zu machen. Es wird immer daon ausgegangen werden müſſen, daß für den Siedler eine Nutzfläche von 1000 qm zur Verfügung stehen soll, so daß außer dem größten Teil des Gemüse-, Küchenkräuter- und Obſtbedarfs auch noch ein nicht unbeträchtlicher Teil des Bedarfs an Fleisch und anderen tierischen Erzeugniſſen selbst erzeugt werden kann. Im Zusammenhang mit dieser Feststellung wurde erwähnt , daß naturgemäß die Beschaffenheit des Bo = dens die Größe der Siedlerstelle beeinflussen könne, und daß im Einzelfalle vielleicht auch an eine etwas fleinere Grundfläche gedacht werden könne. Die Neufassung der Kleinsiedlungsbestimmun= gen hat die Fragen beispielsweise des Eigen fapitals, das der Siedler aufzubringen hat, etwas großzügiger gestaltet und damit den Gegebenheiten der Praxis angeglichen. Im allgemeinen wird als Reichsdarlehn ein Betrag von 1500 ,- RM. gegeben, der aber in Einzel-` fällen gesteigert werden kann bis auf 2000,Kinderreiche Familien, KriegsReichsmart. verlegte, Opfer der Bewegung und der Arbeit können außerdem noch Zusazdarlehen erhalten. Die Volksgenossen also, die im Dienst an der Gemeinschaft sich besonders hervorgetan haben, werden bei der Erteilung von Siedler= stellen von der Gemeinſchaft auch beſonders bedacht. Aber auch noch in anderer Hinsicht wird der Versuch gemacht, Planung und Wirt . lichkeit in eine möglichst nahe Be = ziehung zu bringen. Wenn zB. durch die
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24. Auguſt 1937 Übernahme der Grundsteuer von Arbeiterwohnstätten durch das Reich praktisch eine Be= freiung von der Grundsteuer für den Wohnungsneubau mit der Beschränkung auf Arbeiterwohnstätten gültig ist, so erweist es die Anpassungsfähigkeit der öffentlichen Hand an die Wirklichkeit des Alltags, daß als Besizer von Arbeiterwohnstätten vor allem solche Vollsgenossen angesehen werden, deren wirtschaftliche Lage der eines gering entlohnten Arbeiters entspricht. Es ist eine schöne Bestätigung für die lebensnahe Betreuung des deutschen Arbeiter= tums, daß Staat und Partei gleichermaßen sorgfältig darüber wachen, daß Projekte = macher auf dem Gebiet des Siedlungswesens feinen Eingang finden können. Projektemacher hat es in der Systemzeit genug gegeben und ihnen ist es zu verdanken , daß der deutsche Arbeiterwohnstättenbau mehr als ein Jahrzehnt an seiner entscheidenden Aufgabe, nämlich Wohnstätten für Arbeiter zu erstellen, vorübergegangen ist. Heute ist die Finanzierung des Bauvorhabens den Erfordernissen der Praxis angeglichen. Der Aufbringung des Kapitals sind verschiedene Wege gegeben, die nicht zuletzt durch die mögliche Eigenarbeitsleistung für den Bau durch den Siedler angedeutet ist. Auch die monatliche Belastung ist den Verhältnissen des Arbeitseinkommens angepaßt, weil Reich und Kommunen durch Darlehen bzw. Bereitstellung des Siedlungsgeländes sich von vornherein von der Zielsehung des Bauvorhabens leiten lassen. Damit ist in jeder Hinsicht dafür Sorge getragen, daß der Gedanke des deutschen Arbeinicht ver = terwohnstättenbaues fälscht werden kann, sondern sich immer und zu jeder Zeit in jenen Bahnen entwickeln muß, die schon Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialismus vorbestimmt hat. GHC.
Die „deutschen“
Zigeuner
Raffisches Denken in der Zigeunerfrage entscheidend – Kriminalität und Erbminderwertigkeit des Nomadenvolkes - Die " Zigeunerbetreuung“ des liberalen Syſtems NSK Das aus der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung geborene rassische Denken hat nach seinem siegreichen Durchbruch in Deutschland zu einer folgerichtigen und stetigen Entwicklung gesetzlicher Maßnahmen geführt. Ihr letter Meilenstein sind die Nürnberger Geseze vom 15. September 1935 und unter diesen behandelt den Rassenschutz das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Entsprechend der vordringlichen Bedeutung der Judenfrage für Deutschland hat diese dort hauptsächlich Berücksichtigung gefunden. Aber die erste Verordnung zur Ausführung dieses Gesetzes vom 14. November 1935 nimmt bereits Bedacht auch auf die Reinerhaltung deutschen Blutes gegenüber sonstigen , die Nachkommenschaft gefährdenden fremden Einflüssen . Die vorliegenden
Erläuterungen des Gesetzes erwähnen neben Negern und Bastarden vor allem die Zigeuner als ein aus europafremden Rassenelementen zusammengeschlossenes Volk. Wie die Durchsicht unserer bekannten zusam= menfassenden Werke über Bevölkerungs- und Rassenpolitik zeigt, hat dort das Zigeunerproblem früher keine besondere Beachtung erfahren. Andererseits kann aber kein Zweifel darüber bestehen, daß dieses Problem bedeutsa m genug ist, um die eingehendste Befassung mit ihm zu rechtfertigen . Dafür liefern die im Schrifttum bereits vorhandenen Einzeluntersuchungen hinreichende Belege und werden. weitere sich aus der Veröffentlichung des vorliegenden Tatsachenmaterials noch ergeben. Die Gesamtzahl aller ganz Europa und Nordamerika bevölkernden Zigeuner wird zurzeit
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NSK Folge 195. auf etwa 2 Millionen geschätzt. Davon soll eine Viertelmillion allein in Südosteuropa, dh. hauptsächlich in Ungarn und Rumänien zu finden sein. Die Zahlen für Deutschland schwanken zwischen 6000 und 18 000, je nachdem sie auf Raſſezigeuner allein oder auch auf die Mischlinge und Vaganten zugleich bezogen werden. So zB. verfährt auf Grund ihrer jahrzehntelangen Erfahrungen mit dem Zigeunerproblem die Länderzentrale in München. Sie nimmt heute eine zentrale Stellung in der Zigeunerbetreuung ein. Nicht anders nämlich kann man im Grunde genommen die noch immer gebräuchlichen , einmal aus libera= listischem Gleichheitsdenken getroffenen Maßnahmen bezeichnen. Diese bestehen zwar auch in der wichtigen fortlaufenden behördlichen Überwachung der nomadenhaft in Deutschland umherziehenden und sehr häufig straffälligen Zigeuner, setzen diese aber überhaupt erst in die Lage, inmitten Deutschlands ihren Raſſeneigentümlichkeiten zu leben ! Ohne Verwurzelung mit einem Heimatboden, ohne Seßhaftigkeit mit Heimatberechtigung, gab es nämlich ſelbſt im liberalistischen Deutschland zunächst keine Existenzmöglichkeit. Natürlich auch nicht für die Zigeuner. Als aber das alte Heimatrecht in Deutschland durch die Verordnung über Fürsorgepflicht vom 13. Februar 1924 von dem neuen Grundsatz des ,,gewöhnlichen Aufenthaltes" abgelöst worden war, da war auch - genau so wie für die volks- und raſſefremden Juden die Existenzmöglichkeit für die Zigeuner geschaffen. Dies geschah mit Hilfe eines Gesetzes, das diese Nomaden mit einem Wandergewerbeschein ausstattete, durch den ihnen ganz Deutschland gleichsam erschlossen war. Die gesezliche Unterlage für diese Wertung der Zigeuner im liberaliſtiſchen Deutschland war ihr ,,gewöhnlicher Aufenthaltsort". Von wenigen älteren abgesehen, kam es so zu den uns bekannten „ Zigeunersiedlungen“, die ein Widerspruch in sich selbst - einen großen Teil des Jahres verlassen stehen, und oft genug war der gewöhnliche Aufenthaltsort" bis zur Erlangung des Wandergewerbescheins nach den Versicherungen von Sach-
Auftakt
zu
24. August 1937 fennern - ein in der Großstadt auf Tage oder gar nur Stunden gemietetes Zimmer geweſen. Neben diesen gesetzlich gegebenen Möglichfeiten zur "" Seßhaftmachung" von Zigeunern und ihrer " Angleichung an das deutsche Volk“ durch die " Einstufung als Wandergewerbetreibende", waren bis in die jüngste Zeit hinein auch Bemühungen zu erkennen, eine noch weitergehende äußere Angleichung der Zigeuner dadurch zu erzielen, daß man sie bewegen wollte ihre Pferdewohnwagen mit modernen Personenautos oder wenigstens mit der Eisenbahn ( !) zu vertauſchen. Jedenfalls ist durch einen früher ungehemmten und heute oft noch unkontrollierbaren Zuzug von außen her, durch den sprichwörtlichen Kinderreichtum der Zigeuner selbst, durch ihre Baſtardierung und durch das Bestehen von Vagantensippen das Zigeunerproblem für uns zu einem sehr vielseitigen geworden, das nach den vorliegenden Erhebungen für die verschiedenen Gaue Deutschlands verschieden groß erscheint. Dieses komplexe Zigeunerproblem bevölke= rungspolitisch erfolgreich anzugehen, wird dann gelingen, wenn es in seine Einzelteile aufgelöst wird und jeder für sich nach den Gesichtspunkten der hemmenden Rassenhygiene seine Erledi = gung findet. Maßgebend sind hier sowohl allrassenhygienische als gemein auch speziell erb pathologische Gesichtspunkte. Letztere darum, weil gerade die Mischlings- und Bagantenfamilien besonders hohe Pro = zentsäße von asozialen oder frimi nellen und sonst erb minderwertigen Elementen aufweisen. Die wesentlichste rassenhygienische Forderung aber, dh. die Scheidung der Rassenzigeuner und ihrer Baſtarde von der Blutsgemeinschaft des deutschen Volkes, ist heute schon durch das Gesetz zum Schuße des deutschen Blutes erfüllt. Dank der oben erwähnten behördlichen Erfassung der Zigeuner besißen wir in Deutschland Familienatten oft bis zu vier Generationen und können damit auch die Voraussetzung für die schwerste aller Entscheidungen erfüllen, die Entscheidung über das artfremde Blut. Prof. Dr. med. H. Kürten.
neuen Theaterprozessen
Verhaftungswelle im roten Paradies - Sowjet,,elite" in den Händen der GPU. ― Das Problem der moskowitischen Rechtswahrer" NSK Wie verlautet, soll ein neuer großer Prozeß in der Sowjetunion vorbereitet werden. Noch ist in aller Erinnerung die große Komödie des Prozesses Sino wjew - Kamenew mit den berühmten Geständnissen", mit den mit großem Pathos verkündeten „ Selbstanklagen“ einer Reihe von Sowjetführern und den genauen Angaben aller Einzelheiten , wie etwa der Zahl der verübten Eisenbahnattentate und Sabotageakte. Nun verlautet, daß ein neuer solcher Prozeß bevorsteht. Dieser Prozeß ſoll noch vor den ausgeschriebenen „Wahlen“ stattfinden, die dem Auslande gegenüber das Prinzip der Demokratie in der
Sowjetunion dokumentieren sollen. Er soll aber den Wahlkandidaten mit aller Deutlichkeit vor Augen führen, was sie erwartet, wenn sie sich eine wenn auch zahme Kritik erlauben . Nach Ansicht guter Kenner der Verhältnisse in Moskau soll die Hauptrolle in dieser theatralischen Schau dem früheren Stellvertretenden Außentommissar Krestinskij und dem früheren juristischen Sachverständigen der Sowjetbotschaft in Paris, S. Tschlenow , zufallen. Ferner wird auf demselben Prozeß wahrscheinlich auch Moses Rosenberg , der zur Genüge bekannte Sowjetbotschafter in Paris, Genf und Madrid , unter Anklage stehen,
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NSK Folge 195 wie auch der langjährige Sowjetbotschafter in China, Karachan , der bekanntlich im Fernen Often für die Vorbereitung der Weltrevolution und für die Heße der Völker im Fernen Osten gegeneinander eine recht bedeutende Tätigkeit bisher entfaltet hat. Außerdem werden auch die Mitglieder des Außenkommissariats, die Juden Stern und Stark, auf der Anklagebank sigen, die dort als Abteilungsleiter auf ihre Weise für die Verbreitung der Weltrevolution gesorgt haben, wiewohl noch nicht sicher ist, wieweit sie bereit ſind, „ Geſtändniſſe“ abzulegen. Schließlich sollen Rakowskij und Bucharin dies mal an der Reihe ſein. Von Letterem wird behauptet, daß er den größten Widerstand leiste. Nach anderen Meldungen soll er bereits erschossen worden sein. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Stellvertretende Vorsigende des Staatsplanes, Lomow. Der bekannte Fähnrich Krylenko , der seit der Oktoberrevolution sich in solchen Prozeſſen hervorgetan hat und bisher als Staatsanwalt der Sowjetunion groß aufgetreten ist, mußte seine bisherige aktive Rolle mit der paſſiven vertauſchen, indem er diesmal selber auf der Anklagebank sitt. Auch zwei bekannte Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts werden im Prozeß nicht fehlen, und zwar die Leiterin der Moskauer Kultursektion Betty Klan und die Frau des Volkskommissars für Binnenhandel, des früheren Berliner Handelsvertreters der Sowjetunion , Weizer , die Schauſpielerin Natalie Saz. Natürlich ist nach Ansicht der Sowjetmachthaber auch die verantwortliche Presse in die neue Verschwörung der „,Volksfeinde " verwickelt. Der frühere Leiter der Sowjetamtlichen Telegraphenagentur Taß, Dolezkij , war als Hauptziel der Anschuldigungen in Aussicht ge= nommen, jedoch wird bereits mitgeteilt, daß er ,,Selbstmord" begangen habe und darum schlecht noch „ Geständnisse“ machen könne. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die ihm zugedachte Rolle der Journalist und Freund Lenins, Lapinsk i j , spielen wird oder der Vorsitzende der Sowjetischen Gesellschaft der Kulturellen Verbindung mit dem Ausland, Arosse w . Das ,,verbrecherische Unternehmen" ſoll Rosengolz zu finanzieren beabsichtigt haben. Auch sein Stellvertreter, Legonowskij , wird ihm dabei auf der Anklagebank Gesellschaft leisten. Die Sabotage" im Flugwesen darf natürlich nicht fehlen. Hier soll die Rolle des Hauptver= brechers dem als grausamen Tschekisten bekannten Unschlicht schon lange zugedacht sein, ſowie dem Leiter der größten Flugzeugfabrik, Margolin. Das Wichtigste ist, daß in dem Prozeß auch „ Geständnisse" darüber gemacht werden sollen, nach denen die „ Verräter“ die Absicht gehabt haben, die Ukraine und Weißrußland an einen Nachbarstaat zu verraten und zu verkaufen. Die Angeklagten werden sogar „verteidigt“ werden, jedoch nach den bisherigen Erfahrun gen wird von dieser Verteidigung für ſie natürlich nichts zu erwarten sein, da sie ja die „ Ge ständnisse" ihrer Schuld selber ablegen werden. Im übrigen ist es interessant, wie es mit der Verteidigung überhaupt in der Sowjetunion in der letzten Zeit steht.
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24. August 1937 Man kann sich über die Art und Weise der Verteidigung der beschuldigten „ Volksfeinde" ſchon daraus ein Bild machen , daß es für das ganze Gebiet der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, das ein Sechstel der Erdoberfläche bedeckt, im ganzen etwa 6000 Anwälte gibt. Daß hier bei der ungeheuer großen Zahl der Verhaftungen kaum von einer Verteidigung die Rede sein kann, geht schon aus dieser Fest= stellung hervor. Auf ganz Ostsibirien entfallen nur 32 Anwälte. Die Armenische Sowjetrepublik zählt nicht mehr als 33 Verteidiger. Die Verteidigung ist in ihrer Bedeutung um so ge= ringer einzuschätzen, als die fachliche Aus = bildung auf diesem Gebiet äußerst mangelhaft ist. So haben von den 6000 Anwälten 1800 höhere juristische Fachbildung aus der Zeit vor der Revolution. 1100 haben die Sowjethochschulen besucht, 1072 haben nur an Kurſen und Umschulungen teilgenommen, 750 haben ihre juristischen Fachkenntnisse aus Kursen sich angeeignet, die sie ein ganzes oder ein halbes Jahr, 3 Monate lang oder gar nur einen Monat besuchten. Mehr als 2000 dieser Anwälte haben überhaupt keine juristische Aus = bildung genossen . Man kann sich ungefähr vorstellen, wie bei der geringen Zahl von 6000 Anwälten für die ganze Sowjetunion und bei der äußerst mangelhaften fachlichen Ausbildung dieser Rechtswahrer" in Wirklichkeit die Verteidigung ausſieht. Dazu kommt dann noch die Angst jedes einzelnen, für irgend jemanden ein Wort einzulegen, auf den die GPU. ein Auge geworfen hat. Das gibt ein Bild davon, daß die einmal von dem Wahne Stalins und seiner Getreuen in der GPU. verfolgten Menschen auch bei einer eventuellen Verteidigung verraten und verkauft sind.
Dr. Georg Leibbrandt.
Stimme des Auslands
Gegen die Verjudung der Schweiz Stellungnahme eines Schweizer Blattes zur Judenfrage NSK Die Front“, Zürich, bringt einen bemerkenswerten Artikel Warum wir gegen die Juden sind." In dem Auffah heißt es ua .: Es ist doch eigenartig : überall, wo Juden auftreten, kommt auch der Antisemitismus , und überall, wo sich Juden vermehren, wächst auch der Antisemitismus. „ Was uns bekümmert", so wird in der Front" weiter ausgeführt, ist die Gefahr einer Verjudung unserer Wirtschaft und Kultur. Wir wollen unserer Heimat das Schicksal der von den Juden überfremdeten Völker ersparen. Es gibt heute kaum mehr ein Volk, das sich nicht gegen die Juden zur Wehr sehen muß ; es gibt kaum mehr ein Land , wo dem Judentum nicht langsam der Boden zu heiß wird. Wie würden sie sich freuen, in der Schweiz eine neue Heimat und damit ein neues Wirkungsfeld ihrer händlerischen Qualitäten zu finden. Darum demonstrieren wir ! Wir demonstrieren, um ihnen die Sehnsucht nach dem Schweizer Bürgerrecht von vorne herein zu zerstören und die Juden von unseren Grenzen fernzuhalten, um unser Volk vor dem Schicksal anderer Völker zu bewahren.
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36000 Betriebe
24. August 1937
wurden besucht
Aus der erfolgreichen Tätigkeit des Amtes „Schönheit der Arbeit“ - Besichtigungen und ihre Folgen Geſunde Luft in allen Arbeitsräumen NSK Das Reichsamt ,,Schönheit der Arbeit" hat seit seiner Gründung 36000 Betriebe in Deutschland besucht. Diese Besichtigungen er gaben vielseitige Anregungen, die von Betriebsführern und Gefolgschaft weitgehend durchge= führt wurden. Wenn wir hin und wieder, gleich[am irgendwo verstedt, doch noch einen Betrieb finden, an dem die neue Zeit spurlos vorübergegangen zu sein scheint, ſo geraten wir in Versuchung, auszurufen : „ Soll man es für möglich halten, daß es so etwas heute noch gibt ?" Wir dürfen aber nicht vergessen, daß vier Jahre doch nur eine kurze Zeitspanne ſind, an ein ſo gigan= tisches Werk heranzugehen , wie es „ Schönheit der Arbeit" bedeutet. Und trotz der überzeugenden Erfolge, die das Amt in allen Induſtriezweigen errungen hat, wissen wir, daß wir doch noch am Anfang stehen, daß wir nicht rasten werden, bis unsere Betriebe so aussehen, wie es vor wenigen Jahren noch vielfach für unmög= lich und undurchführbar gehalten wurde.
Auf Besichtigung unterwegs Wir betreten ein Konfektionshaus in einer Geschäftsstraße von Halle a. d . Saale. So wie diese Räume, gibt es Tausende und aber Tausende in den alten Geschäftsvierteln. Ein wenig verbaut ist alles, immer ein bißchen düster. Wenig Sonne. Und vor allem : es fehlt an frischer Luft ... „Wir haben immer Zugluft“, klagt die junge Berkäuferin und deutet auf die Fenster, die hoch oben mit dem Ausblick zum Hinterhof ange bracht sind. Öffnet sich vorn die Ladentür, so zieht es unheimlich“, sagt ſie, „ und das iſt natürlich besonders im Winter unangenehm." Auch der Betriebsführer klagt darüber, daß er im legten Frühjahr sich hier eine Angina geholt habe, die ihn wochenlang auf das Krankenlager warf: ,,Den ganzen Mai habe ich gelegen!" ,,Und soll sich das wiederholen?" Er jchüttelt den Kopf, weiß aber keinen Ausweg. Der Lüftungstechniker erklärt ihm jezt, daß man sehr wohl gute Luft im Arbeitsraum haben kann, ohne die Fenster aufreißen zu müssen. Das System einer Lüftungsanlage besteht ja darin, daß man die schlechte Luft absaugt und frische und das läßt sich auch da schaf= Luft zuführt fen, wo die Räume verbaut ſind. Dann führt uns der Betriebsführer in sein Warenlager : es ist in den muffigen Kellern des Hauses untergebracht. 19„ Arbeiten hier Menschen ?" ,,Ja, täglich mehrere Stunden !" ,,So geht das aber nicht !" „ Ich weiß das Lager nach oben verlegen es, ich werde 66 müſſen ..." Dieses Versprechen ist ein erster Erfolg : „ Ich bin mir im klaren darüber, daß das Amt ,,Schönheit der Arbeit" recht hat. Ich werde mir Ihre Anregungen zu Herzen nehmen. Meine Gefolgschaft soll nicht länger in muffigen Hinterräumen und Kellern arbeiten müſſen.“ So war es vielfach. Die Betriebsführer wußten, daß etwas nicht stimmt, aber sie glaubten eben, es wäre immer so gewesen und es müſſe
eben ſo ſein. Nun kamen die Vertreter desAmtes 22 Schönheit der Arbeit“ zu ihnen und sagten: „Der schaffende Mensch darf nicht in. menschenunwürdigen Räumen arbeiten. Das ist unmoralisch, das schlägt der Arbeitsehre ins Geficht !" Keine verqualmten Wirtshäuſer mehr Der nächste Weg führt uns in ein Restau rant. Man hat uns erzählt, daß dort am Abend die Gäste in einer Wolke von Qualm ſizen. Anscheinend gibt es Leute, in deren Köpfen eine Art Wirtshausromantik [puft, die sich ein richtiges Lokal so vorstellen, daß man da die Luft mit dem Säbel schneiden kann.. Wer sich hier wohl fühlt, den können wir nicht Aber wir wollen hindern, dort hinzugehen. nicht, daß die Arbeitskameraden, die in einem solchen Gastwirtsbetrieb tätig sind, gesundheits liche Schäden erleiden. Wir sehen uns um nach der Lüftung : ein ausgeleierter und ungepflegter Ventilator: freischt ein häßliches Lied. Der fann, das sehen wir ein, nicht gegen Wolken von Rauch und Warum baut man hier Qualm aufkommen ! Später feine moderne Lüftungsanlage ein? haben wir Gelegenheit, ein großes Lokal zu sehen, in dem gerade etwa hundert Personen: zu Mittag essen. Obwohl dieses Restaurant im Kellergeschoß eines großen Geschäftshauses ges legen ist und obwohl an vielen Tischen geraucht Der wird, ist die Luft rein und angenehm. Rauch der Zigarren und Zigaretten über den Tischen ist im Nu wieder verschwunden . Das Geheimnis ? Da, wo die altertümlichen Lampen an den Deden hängen, strömt, für das Augeunsichtbar, frische Luft ein. Irgendwo an den Seitenwänden sind unauffällig kleine Gitter angebracht, durch die die Luft wieder abzieht. Auf diese Weise ist ein ständiges gleichmäßiges Durchströmen reiner Luft gewährleistet, ohne Sicherlich fühlen sich daß ein Zug entsteht. die Gäste in einem solchen Lokal wohler, als in einem verräucherten Wirtshaus von Anno dazumal . Vor allem aber haben die Kellner und Kellnerinnen ein Recht darauf, ihre ohnehin nicht leichte Arbeit in gesunden Räumen und nicht in einer stickigen Atmosphäre zu verrichten. Durch unermüdliche Besichtigungen und An= regungen auf allen Gebieten ist das Amt ,,Schönheit der Arbeit“ so bestrebt, dem deutschen Arbeiter den Aufenthalt im Arbeitsraum angenehmer zu machen und damit gleichzeitig zur Hebung der Leistungs- und Schaffenskraft beizutragen. Von besonderer Bedeutung in dieser Richtung ist dabei die Schaffung gesunder Luftverhältnisse in allen Arbeitsräumen. J. B. R. Berichtigung
In dem in Folge 194 der NSK. vom 23. Auguſt erschienenen Artikel von Reichsleiter Walter Buch „ Tarnung !" muß es am Schluß des zweiten Absages richtig heißen : Er hält persönlichen Verkehr mit Juden für möglich. Der Nationalsozialist nicht.
NGK
Volk
und Bauer
Sonderdienſt Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Der
Bauer
bezahlt
das
Experiment -
Existenzfragen des franzöſiſchen Bauern
Die Folgen der Volksfrontpolitik
Vom Streif zum Ernteausfall NSK Die ,, Segnungen" der Volksfrontregierung, die dem französischen Volk das Unmöge lichste versprochen hat, beginnen sich immer mehr auszuwirken, und auch der französische Bauer bekommt diese Segnungen" zu spüren. In der letzten Zeit häufen sich immer mehr die Meldungen von zunehmender Unzufriedenheit im Bauerntum , hervorgerufen durch die Unmöglichkeit, die Erzeugnisse abzusetzen und einen entsprechenden Preis dafür zu er= halten. Zwei Probleme sind es, die heute im Vordergrund der franzöſiſchen agrarpolitiſchen Diskuſſion stehen, das Obst- und das Getreideproblem. In den Jahren 1932 bis 1935 fielen die Produktionskurse so start, daß sich die Existenzfrage der französischen Bauernschaft stellte. Um ihnen zu helfen , wurde zweierlei getan, einmal eine Gesetzgebung geschaffen, die sich mit dem Getreide befaßte, und dann wurden die Bauern aufgefordert, sich mehr auf die Obſt= kultur umzustellen . Man pflanzte Pfirsische, da man sich von ihnen den schnellsten Ertrag versprach. Heute zeigt sich wie schon im vergangenen Jahre eine Überproduktion auf diesem Gebiete, die noch verstärkt wird durch das Fehlen jeder Marktorganisation. Die Lebenshaltungskosten steigen, die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse aber können noch nicht annähernd mitziehen. So hat es sich verschiedentlich in diesen Tagen schon nicht mehr gelohnt, aus der Gegend von Avignon Pfirsiche auf den Pariser Markt zu schicken, weil allein schon die Transport= fosten höher waren als der Verkaufspreis . Den Bauern wurden so hohe Rechnungen über Transport und Kommissionen zugestellt, daß der tatsächliche Verkaufserlös diese Summe nicht deckte und die Erzeuger in vielen Fällen noch draufzahlen mußten. Kein Wunder, daß die Lieferungen zum Markte aufhörten und die Bauern vom Staate praktische Besse = rung verlangten. Auf diese aber warten sie heute noch. Nicht anders beim Getreide.
Auch hier
war man wegen der Überproduktion zur Festlegung von Mindestpreisen und zur Beschnei-
dung des bekanntlich in Frankreich überaus fostspieligen Zwischenhandels gekommen ; viel= leicht sogar mit einem vorübergehenden Erfolg. In den letzten beiden Jahren sind die Ernteergebniſſe nun aber so gering geworden, daß die Getreidegesetzgebung schon damals hätte aufgekündigt werden können. Gleichwohl wird von der Volksfrontregierung die Getreidegesetzgebung nicht nur aufrechterhalten, sondern sie wurde sogar noch durch Notverordnung vom 16. Juli verschärft. Und weshalb ? Jezt wird der damals wirtschaftliche Grund der Geſetz= gebung zu einem politiſchen. Die Regierungszeit des Kabinetts Blum hat genügt, um ſämtliche Preise in Frankreich um 30 bis 40 pH. zu erhöhen. Für die rote Regierung heißt es nun, um ihre Wählermaſſen einigermaßen in Stimmung zu halten, den Preis des Brotes so niedrig wie nur irgend möglich zu gestalten. Wenn man das tun will, ſo muß natürlich irgendwer die Kosten tragen. Und der Dumme ist wieder der Bauer. Wenn die Getreidegesek= · gebung nicht bestünde, dann würde das frans zösische Getreide am freien Markt 230 bis 240 Francs kosten ; der heute geltende Höchstpreis aber beträgt nur 153 Fr., und davon erhält der Bauer nach Abzug der Gebühren und der Unkosten für den staatlichen Apparat nur noch 145 Francs. Die Aussichten der Bemühungen der Bauernschaft, einen höheren Preis zu erhalten, sind äußerst gering. Zu all diesen Dingen kommen noch die ewigen Streiks in der Landwirtschaft. Ein großer Teil der Zuderrübenernte hat wegen der Streiks vernichtet werden müſſen , weil das Unkraut die Rüben gar nicht hochkommen ließ. Die Bauern haben es vorgezogen , die Rüben gleich unterzupflügen, um die Felder nicht a erschöpfen, sondern sie noch für eine Spätaussaat benutzen zu können . So zeigt sich heute in Frankreich wieder einmal das gewohnte Bild, daß der Bauer die Kosten für ein politisches System tragen muß, das seine Maßnahmen nach dem Willen der Wählermassen und nach ihrer guten Laune ausrichtet. H. Dittmer.
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Die Sicherung des täglichen Brotes Das erfolgreiche Wirken der Marktordnung zur Sicherung der Brotversorgung Jedes Stückchen Brot muß der menschlichen Ernährung dienen - Was bezweckt das Verfütterungsverbot für Getreide ? NSK Wieder liegt ein Jahr hinter uns, das mit seiner Ernte den Abschluß einer Zeit des Hoffens und Sorgens und der schwersten Arbeit für unsere deutschen Bauern bildete. Der Städter macht sich oft kein rechtes Bild davon, was dazu gehört, daß er sein tägliches Brot erhält. Er ist beruhigt, wenn er hört, daß wir eine mittlere oder gar gute Ernte hatten, und daß das Korn in die Scheunen gebracht worden ist. Trot vieler Schwierigkeiten, troß größerem Bedarf und schlechter Ernten ist es der nationalsozialistischen Regierung gelungen, eine ge= nügende und unveränderte Versorgung sicher: zustellen. Nicht zuletzt ist es der Markt = ordnung des Reichsnährstandes zu der= danken, daß Deutschland seine frühere Abhängigkeit von der jeweiligen Lage des Weltmarktes mit einer zielbewußten Ernährungspolitik vertauscht hat. Wir haben aus den vergangenen Jahren gelernt, daß es aus politischen Gründen unbedingt notwendig ist, zum wenigsten die Brotversorgung des So eigenen Volkes in der Hand zu haben. können wir mit Stolz behaupten, daß in Deutschland der Brotpreis ſtabil iſt, und wir alle stets satt werden können. Wir dürfen niemals vergeſſen, daß wir eine Zeit auch miterlebt haben, in der . Verschwendung und Wohlleben auf Kosten anderer auf der einen Seite herrschte, Arbeitslosigkeit und bittere Not auf der anderen. In dieser Zeit hat so mancher den Wert des täglichen Brotes kennen und schätzen gelernt. Bedenkt man nun noch, daß Brot ein Produkt ist, das unser deutscher Ackerboden erst nach harter Arbeit dem Bauern schenkt, und daß jeder Zentner Mehrertrag mit Schweiß und Mühe vom Morgen bis zum Abend und von der Saat bis zur Ernte bezahlt werden muß, begreifen wir, mit welch kostbarem Gut wir es zu tun haben. Jahrhundertelang sah man in dem Brot, in der Ernte, eine Gottesgabe. Das Brot war heilig ! Unzählige deutsche Märchen und Sagen berichten von dem hohen Wert, den unsere Vorfahren dem Brot beimaßen , und von den harten Strafen, die den Frevler an diesem Heiligtum, das nur zur Ernährung der Menschen dienen darf, trafen. Der Bauer hat diese Frucht seiner Arbeit stets geachtet, der Städter hingegen konnte nur zu leicht achtlos an ihr vorübergehen, bekam er es doch zu leicht gemacht : Brot war eine fäufliche Ware geworden! Mochte das Getreide auf deutschem, mochte es auf fremdem Boden wachsen, was kümmerte es ihn. Was er nicht eſſen konnte, wanderte in den Abfalleimer ; er hatte es ja bezahlt!
Immer wieder wird heute der deutsche Mensch auf die augenblickliche Lage hingewiesen und es wird an die Einsicht und Mitarbeit eines jeden appelliert. Wir wissen, daß uns der Himmel in Deutschland nichts schenkt, was wir uns nicht selbst hart erarbeiten, sei es die Sicherheit unserer Ernährung, unsere Ehre oder unsere Freiheit. Wir ernten in Deutschland keinen Zentner zu viel im Gegenteil, wir müſſen äußerſt ſpar= sam wirtschaften, um nicht wieder in Abhängigkeit vom Auslande zu geraten. Unsere deutſche Ernte, unser Brot ist also auch unter dieſem Gesichtspunkt heilig und kostbar. Es iſt auch aus diesem Grunde ein Unding, Brot zu verfüttern und zu vergeuden. Eine Hilfsmaßnahme im Sinne des ganzen Volkes ist daher das Verfütterungs = verbot und die kürzlich erlassene Verordnung zur Sicherung des Brotgetreidebedarfs. Dieſe Maßnahmen beziehen sich nun nicht nur, wie viele denken , auf den Erzeuger, den Bauern und Tierhalter. Nein, sie wenden sich auch an den Städter. Dieser soll nicht nur dafür sorgen, daß in seinem Haushalt tein Krumen Brot umkommt, nein; es darf auch kein Krumen Brot der menschlichen Ernährung verlorengehen. Brot, das den Vögeln oder Haustieren hingestreut wird, oder das in den Schweineeimer wandert, der in vielen Städten bereits aufgestellt worden ist, um auch die Abfälle der städtiſchen Haushaltungen der menschlichen Ernährung wieder dienstbar zu machen, ist verloren. Gewiß, wir brauchen Futter für die Schweine, und wir brauchen viel Futter, um sie fett zu machen. Es gibt aber so viel Abfälle im Haushalt , daß wir unser kostbares Brot nicht zu opfern brauchen und seien es auch nur wenige Gramm. Nach dem Wort : „ Viele Wenig geben ein Viel !" ergibt ein Gramm pro Kopf bei einem 65-Millionen-Volk täglich 65 Millionen Gramm und im Monat dreißigmal soviel und im Jahre wieder zwölfmal soviel ! Man sieht, welche Mengen allein die Einsicht und Disziplin eines jeden retten können! Je naturverbundener ein Mensch ist und je mehr er sich als ein Glied einer Gemeinſchaft betrachtet, um so dankbarer wird er alles, was ihm die Natur und der Fleiß seiner Mitmenschen schenken, hinnehmen, und um ſo mehr wird er in der Erkenntnis leben, daß er nicht nur Rechte gegen das Leben hat, sondern auch Pflichten. Jemand, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist, der nur daran denkt, daß nur er genug zu essen und zu trinken hat, kann nicht als wertvolles Glied der Volksgemeinſchaft anH. K. gesehen werden.
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Die Heringe kommen
Wo werden die meisten Heringe gefangen ?
3000 Zentner im Netz — Der Weg der Heringe vom Schiff zum Verbraucher — Hochbetrieb in der Fiſchinduſtrie
NSK Für die Heringsfischerei ist jetzt wieder die große Zeit gekommen. Eine Flut von Heringen ergießt sich schon seit Wochen über die großen Fischmärkte, in die Geschäfte der Städte und von dort in die Pfannen und Töpfe der Hausfrauen. Denn der Hering iſt heute mehr denn je ein beliebtes Nahrungsmittel geworden, das im Rahmen der Verbrauchslenkung besondere Bedeutung erhält. Nicht zuletzt ist es auch eine gewiſſe Romantik, die sich um die Heringsfängerei rankt. Sturm und Wetter, oft unter Einsah ihres Lebens, gehen die Fischer draußen ihrem Beruf nach, um die silberne Beute dem Meere zu entreißen. Romantisch umwoben sind auch die Namen der Fanggründe, die in der deutschen Heringsfischerei eine besondere Bedeutung haben. Fladengrund und Doggerbank sind die bedeutendsten Fischplätze in der Nordsee, die die deutsche Schleppnetfischerei besonders bevorzugt. Jahraus, jahrein werden hier von der deutschen Fischdampferflotte die meisten. Heringe überhaupt gefangen, und dabei ist das Gebiet des Fladengrundes gar nicht besonders groß und umfangreich. Seine Ostwestbreite beträgt ungefähr 50 Seemeilen, die Nordsüdbreite etwa nur 30 Seemeilen. Von der Elbmündung bis zum Grund müssen die Fischdampfer etwa 350 Seemeilen zurüdlegen, also eine recht be= trächtliche Entfernung. Räumlich gesehen ist also der Fladengrund gar nicht groß, doch er liefert alljährlich riesige Mengen Heringe, die dabei eine vorzügliche Qualität besitzen. Von den 114,5 Mill. Kilogramm Schleppnezheringen, die im vorigen Jahre von der deutschen Fischsammlerflotte in der Zeit vom 1. Juli bis November gefangen wurden, entfallen auf den Fladengrund allein 47 Mill. Kilogramm, auf die Doggerbank sogar 62 Mill . Die Doggerbank dagegen ist bedeutend größer, und ihre größte Breite beträgt in der Nordsüdrichtung 80 Seemeilen, die Länge sogar über 140 See= meilen. Die Heringsfischerei findet nur im westlichen Teil statt, aber hier treten die Heringsschwärme in solcher Dichte auf, daß Fänge von 2000 bis 2500 Zentner innerhalb von vier bis fünf Tagen häufig sind, aber auch Fänge von 2500 bis 3000 3entner je Dampfer gar nicht so selten sind. Und reich beladen kehren dann die Dampfer in den Hafen zurück. Die deutschen Fischmärkte
in Altona, Wesermünde und Cuxhaven nehmen gegenwärtig etwa 4 Mill . Pfund oder 15 Mill. Stück Heringe täglich auf, die von deutschen Fischdampfern gefangen und in diesen Häfen gelandet werden. Von hier aus geht dieser Fiſchſegen weiter an den Fischhandel und an die deutsche Fischindustrie, und man muß es einmal miterlebt haben, in welchem ungeheuren Tempo dieser Versand vor sich geht. Es ist geradezu ein Erlebnis, dreißig, vierzig und oft noch mehr Dampfer einlaufen und dann an der Halle festmachen zu sehen. Tief liegt das Vorderschiff im Waſſer infolge des reichen Fanges, der im Fiſchraum untergebracht ist. Die Fische sind hier in den abgeteilten, meterbreiten Hocken ganz leicht angesalzen und in Eis gekühlt. Abends beginnt dann das Löschen der Ladung. Auf den großen Dampfern arbeiten allein drei Gänge, sonst schaffen sie es nicht, denn morgens um 6 Uhr schon muß der gesamte Fang der Fischdampfer in sauberen Kisten zur Auktion in den Fischhallen bereitstehen. Diese Auktion wiederum ist auch höchst interessant. Hier spricht nur einer, nämlich der Auktionator. Die Schar der Käufer dagegen drückt sich nur in einer stummen Zeichensprache aus, nicht mit dem Kopf, hebt auch mal die Hand, jeder versteht diese Sprache und weiß, welches Angebot dadurch abgegeben ist. Um 10 Uhr vormittags schon sind die Fischhallen geräumt ; die Züge mit den Heringen rollen ins Land hinaus, um den Menschen draußen im Lande dieses wertvolle Nahrungsmittel, den Hering, in ausgezeichneter Beschaffenheit zuzuführen. Der weitaus größte Teil aber der FischTagesanmeldungen geht in die industrie, um hier zu Büdlingen, Marinaden und Konserven verarbeitet zu werden. Heringe, die morgens noch in der Fischhalle lagen, rollen nachmittags schon geräuchert als Bücklinge in das Land. Eine große Induſtrie ist um den Hering entstanden, und in Altona, dem größten Fischheringsverarbeitungsplay Deutschlands, werden während der Schleppneßfischerei in der Fischindustrie allein über 5000 Arbeiter mehr beschäftigt als sonst. So arbeitet alles Hand in Hand, und viele fleißige Hände regen sich in den Monaten Juni bis November, der Hauptsaisonzeit der Heringsfischerei , um dieses wertvolle Gut der Ernährung des Volkes D. zuzuführen.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
ParteiKorrespondenz
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Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
reſſedienſt der NGDAP
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NSK
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bereit -300 000 qm Zeltstadt - Zum erstenmal • Volksgenoffen als Gäfte der Wehrmacht
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hatte, gelangten wir auf den sich durch das ganze Lager ziehenden Holzrosten vollkommen sauber und troden zu allen 3elten. Gleich anfangs schreitet man auf der das Lager von Süden nach Norden teilenden Hindenburgstraße über den Adolf Hitler-Plak, an dessen einer Seite vor dem Fahnenzelt der hohe Fahnenmast steht. Täglich wird hier von der Marine die Reichskriegsflagge auf und niedergeholt. Das Fahnenzelt selbst wird zum erstenmal nicht die alten, sondern die neuen Fahnen und Standarten der Wehr = macht beherbergen, 25 an der Zahl, bewacht von einem Doppelposten. Vorbildlich, wie wirklich alles in diesem Lager, ist auch die Aufteilung insgesamt. Über die Von-Blomberg-Straße, Freiherr-von-FritschStraße, Raederstraße, Göringstraße, Von-Mackensen-Straße und Von- Seedt-Straße gelangt man in alle Winkel der „ Stadt". Binnen kurzem am 15. Juni begann man mit der Zeltaufstellung nach vorsichtiger und gut berechneter Planung - stand hier alles, und lediglich wenige Arbeiter von den insgesamt vierhundert sind noch mit den Abschlußarbeiten in den Zelten und auf den Plätzen beschäftigt . Es läßt sich wirklich nicht vermeiden, einige Zahlen anzuführen, denn Leben, wirkliches soldatisches Leben, wird in diese jest nüchternen und sehr praktischen Zelte erst einziehen, wenn die 50 000 Soldaten der neuen deutschen Wehrmacht eingerüdt sind. So gibt es 130 Mannschaftszelte, 70 Offi= zierszelte, 8 Sanitätszelte, 29 weitere Zelte für Ärzte, Veterinäre, die Kommandantur, die Ver= waltung usw. Auch für 2000 Pferde sind drei große, zusammen 20 000 Quadratmeter um= fassende Zelte ganz vorbildlich mit modernsten Mitteln eingerichtet worden. Außerdem gibt es ein stabiles Post amt, Friseurstellen, Berpflegungszelte und inmitten des Plages einen
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NSK Folge 196 großen Kommandoturm, von dem man einen über Gesamtgroßartigen Überblick die anlage hat. Als neue Besonderheit nennen wir die fünf sogenannten Zuschauerzelte, in denen Abgeordnete der Deutschen Arbeitsfront, Abtei = lung Wehrmacht, insgesamt 600 Personen aus allen Teilen des Deutschen Reiches , für die Dauer des Parteitages als Gäste der Wehrmacht Unterkunft finden werden. Wir haben in alle Zelte geschaut . Wir intereſſierten uns für alles. Sauber, einfach, und dennoch bequem und vor allem ſolda tisch. Das ist der Gesamteindruck. Mit einem Zentimetermaß könnte man umnicht eine Bean hergehen und meſſen standung wäre in der Ausrichtung der Zelte, der Betten in den Zelten oder auch der 145 Feldküchenunterstände zu machen. Hygienisch ist in jeder Beziehung das Beste getan worden. Jeder Mann hat eine Holzpritsche mit Strohsack und Leimentuch, und neben einem guten Kopfpolster noch zwei wollene Deden. Tische und Bänke befinden fich in den Zelten und davor. Außerdem ist reichliche Lagergelegenheit für die Kleider vorhanden. Die gesamten Zeltböden sind mit Lattenrosten belegt. In den Zeltstraßen befinden sich 65 je 12 Meter lange Waschpläge mit zahl reichen Zapfstellen. Außerdem gibt es 60 Brausen. Gegen Feuersgefahr - der schlimmste Feind des Lagers ist und bleibt das Feuer -- hat man sich gut gesichert. Eine 18 Mann ſtarte ständige Feuerwache, 33 Hydranten und 13 Feuermelder dürften genügen. Die Kasinos und Wirtſchaftsz elte
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find über ihre durchaus praktische Einrichtung. hinaus noch mit künstlerischem Schmuck versehen worden. Jedes Zelt hat übrigens eine Radioanlage und für die Nachrichtenübermittlung stehen 32 Fernsprechzelte zur Verfügung. Sehr wichtig ist natürlich das Essen 200 000 ausgegeben, Tagesportionen werden und 165 Ochsen und 620 Schweine müſſen ua. ihr Leben lassen. Erwähnen wir noch, daß 100 000 Kommißbrote im Laufe der Zeit geschmiert und belegt werden müſſen. Verpflegungszahlen wurden uns genannt, daß einem schwindlig werden Lonnte. Es kann der Eindruck entstehen, und man hörte es bereits : Die haben es aber gut! Sicher, das ist der Fall. Aber die Männer, die in wenigen Tagen sich hier für nicht weniger als drei Wochen - die anderen Parteitagsteilnehmer der Gliederungen bleiben höchſtens. 3 bis 4 Tage in ihrem Lager - niederlaſſen, kommen aus schweren Manövern, wo sie das Biwakleben bestens kennengelernt haben und jezt wirklich eine derartige Unterkunft ver dienen. Während der Manöver, in die die Soldaten sofort nach der Teilnahme am Parteitag wieder ausrüden, besteht genug Gelegenheit, die soldatiſche Härte unter Beweis zu stellen. Davon ganz abgesehen ist auch der Dienst während dieser drei Wochen noch anstrengend genug. So wird auch in diesem Jahre die Zusammengehörigkeit von Partei und Wehrmacht durch die zur Tradition gewordene Teilnahme aller Truppengattungen am Reichsparteitag während des ihr gewidmeten lezten Tages nach außen hin sichtbar dokumentiert. Gert Sachs.
Tracht und Schmuck des germaniſchenMenschen Zum 2. Nordiſchen Wiſſenſchaftlichen Kongreß „Tracht und Schmuck“ vom 30. Auguſt bis 4. September 1937 in Lübeck NSK Die alte, freie Hansestadt Lübeck, die von jeher Vermittlerin zwischen den germanischen Ländern um Ost- und Nordsee war, öffnet, wie im Vorjahr, ihre Tore wieder einer Zusammenkunft nordischer und deutscher Wissenschaftler, die eine Woche lang in Vorträgen , in Rede und Gegenrede, ihre Forschungen über ,,Tracht und Schmuck der Germanen" vor Fachleuten und Freunden der Wiſſenſchaft erläutern werden. Die Nordische Gesellschaft , die zur Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den stammverwandten Ländern des Nordens ihren Sih in Lübed hat, ist Trägerin der Veranstaltung. In die wissenschaftliche Aufgabe teilen sich der Reichsbund Deutsche Vorfür geschichte und die Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Volkskunde. Vorgeschichtsforscher und Volkskundler aus zehn Ländern, aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Island, aus Finnland, den baltischen Staaten, Holland, Böhmen, Österreich und Siebenbürgen kommen als Gäste, um in ges
meinsamer Arbeit mit den Gelehrten des deutschen Gastlandes ein umfassendes Bild germanischer Kleidung und Schmuckunst von der vorgeschichtlichen Zeit bis in die bäuerlichen Bereiche der Gegenwart zu geben. Die Vorgeschichte fällt unter dem Thema ,,Tracht und Schmuck der Germanen in vorund frühgeschichtlicher Zeit" die Aufgabe zu, alles was der Spaten dem Boden entnommen hat, zur Anschauung zu bringen. Die berühmtesten und besterhaltenen germanischen Trachtenreste, die zugleich die ältesten sind, stammen aus den bronzezeitlichen Baumfärgen des 16. Jahrhunderts vor Zeitwende. Dr. Broholm vom Nationalmuseum Kopenhagen sieht in ihrer Erhaltung und wissenschaftlichen Auswertung. seine vornehmste Aufgabe und wird über die Ergebnisse seiner Forschungen berichten. Sein schwedischer Fachgenosse, Prof. Lindquist = Uppsala, stellt den prachtvoll erhaltenen, mehr als 3000 Jahre alten Mantel von Gerum in den Mittelpunkt seiner Untersuchungen. Von werden durch Prof. deutscher Seite her
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NSK Folge 196 W. Schulz- Halle die Trachten der Eisenzeit besprochen werden. Der Leiter des Oldenburger Museums, Dr. Michaelsen , wird die Aufmerksamkeit auf die Moorleichen, jene graufigen, aber für die Trachtenkunde so aufnordwestdeutschen Funde der schlußreichen Moore lenken. Es ist eigentlich selbstverständlich, daß auch die Frau zu der Frage nach der Kleidung und ihrer Herstellung, die ihr seit Jahrtausenden am Herzen liegt, das Wort erSo wird Frl. Geijer = Stockholm greift. über die Tracht der kriegerischen Wikinger be= richten, die uns in den Funden der alten Wikingerstadt Birka in Schweden erhalten find. Um die letten Geheimnisse über die seit Jahrtausenden im Boden ruhenden, oft nur noch in Spuren erhaltenen Gewebe, über den Hergang ihrer Herſtellung und die Herkunft des Rohstoffs Wolle oder Leinen zu entdecken, hat sich fich Dr. v. Stokar .- Berlin mit Mikroskop und Reagensglas ihrem Studium gewidmet und wird über seine Forschungsergebniſſe berichten. Wie zu einem schönen Kleid ein schönes Schmud stüd gehört, so reiht sich an die Erforschung der Tracht die des Schmuckes. Deutsche und nordische Gelehrte werden den Zuhörer in vielen Vorträgen von der mit Bernstein- und Tierzahnketten geschmückten Frau der Jungsteinzeit zu den Schätzen der gotischen Romeroberer, der Limes stürmenden Alemannen und schließ lich zum Schmuckkaſten der wikingiſchen Königin Dia führen. Die Volkskunde führt den Faden weiter in die geschichtliche Zeit und in die Gegenwart. Die Frage nach der Verbindung zwischen den bäuerlichen Volkstrachten und der Kleidung der vorgeschichtlichen germanischen Bauern steht im Mittelpunkt der weiteren Vorträge. Deshalb wird Prof. Schier : Leipzig über „ Vorgeschichtliche Elemente in den europäischen Volkstrachten" berichten, deshalb führt Direktor Thordarson ፡ Reykjavik zu „ Tracht und Schmuc auf Island“, wo die Verknüpfung von Vorzeit
Sozialmaßnahmen
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25. August 1937 und Gegenwart am lebendigsten erhalten ist, und darum legt Dr. Helm - Nürnberg ,,Germanische Schmuckformen in der deutschen Bauerntracht“ vor.
Und doch wird manch einer sich fragen : Was bedeutet aber die Kenntnis von Volkstrachten und schon gar von vorgeschichtlichen Trachten für den Menschen der Gegenwart ? Sind nicht die bäuerlichen Volkstrachten bis auf wenige Reste in Deutschland tot und haben nicht alle Wiederbelebungsversuche etwas Krampfhaftes an sich?. Auch diese Fragen sollen einer Lösung nähergebracht werden. Deutsche Frauen werden Wege zur Trachtenpflege und Trachtenerneuerung sowie zu einem aus vorgeschichtlichen und volkskundlichen Quellen angeregten neuen Schmuck führen. Weil sich unsere Gegenwart stärker als alle vorhergehenden Jahrhunderte mit den germanischen Vorfahren verknüpft fühlt, ist auch die Kenntnis der vorgeschichtlichen Tracht von Wichtigkeit. Es ist ja nicht damit getan, sich das Geistesgut der Vorfahren mehr oder weniger verstanden anzueignen, und sie selbst, wie es noch heute geschieht, in phantastischer Aufmachung mit goldener Brünne, Hörner- oder Flügelhelm darzustellen, im Glauben, nur dadurch lasse sich das Heldische ihrer Haltung andeuten. Wir wollen den Germanen auf der Bühne und im Bilde so sehen, wie er war : als schlichten Bauer und mannhaften Krieger. Von dieser Forderung ausgehend wählte Prof. Dr. Reinerth- Berlin für ſeinen Vortrag das Thema : ,,Der Wechsel des Germanenbildes als Spiegel der Geisteshaltung in Vergangenheit und Gegenwart" . In der Erkenntnis, daß hinter Tracht und Schmud der germanische Mensch steht, der beides gefertigt hat und es trägt, ist die Bedeutung der vorgeschichtlichen und volkskundlichen Forschungsarbeit für die Gegenwart bes -thgründet.
jenseits
des
Kanals
Die englischen Hilfsvorhaben für die Bergarbeiter in Südwales - Kampf gegen Not und Erwerbslosigkeit - Erholungsheim, Freizeitlager und Probesiedlung Eine aus Bertretern der Reichsjugendführung und wirtſchaftspolitiſchen Referenten der Gebiete bestehende Gruppe von HI.-Führern, Die fich zurzeit auf einer Studienfahrt durch England befindet, hat in diesen Tagen Südwales bereist. Die deutschen Jugendführer waren anſchließend Gäste der größten industriellen Unternehmungen Birminghams und begeben ſich nunmehr von Liverpool aus über Glasgow in die schottische Hauptstadt. Ein Teilnehmer der Fahrt ſchildert im folgenden der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz ſeine Eindrüde von dem mehrtägigen Beſuch im Bergland von Wales. NSK In den scharf geschnittenen Tälern des wallisischen Berglandes drängen sich die langen, schiefergedeckten Häuserreihen eng zusammen. Die Städte Methyr, Rhondda, Treforest sind
grau und fahl. Eingefallene Wohngebäude, stillliegende Fabriken, roſtüberzogene Verhüttungsanlagen vollenden das betont nüchterne, teilweise recht troſtloſe Bild. Und auf den weiten grünen Flächen des Hochlandes kein Haus, keine Spur menschlichen Wirkens, ein Paradies natürlicher Schönheit und Größe. Der Gegensag ist erstaunlich. Er bezeichnet die wallisische Not. Er ist zugleich Schlüssel und Weg zum Walliser selbst. Der weite, farge Boden bietet nichts für Menſch und Tier, nur die Kohlenlager können Lebensgrundlage sein. Wirtschaftliche Erwägungen der Bergbauunternehmer, Konzentration der Kohleförderung an anderen Orten, haben dazu eine Verschärfung des Daseinskampfes der südwallisischen Bevölke= rung herbeigeführt, die sich in vergangenen Jahren durch eine Erwerbslosigkeit bis
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NSK Folge 196 zu 90 H. ausdrückte. In diesem Jahr wird in Zusammenhang mit der englischen Aufrüstungsaktion eine erhebliche Besserung festgestellt.
* Die Bestrebungen, im gegebenen Lebensraum, der von den Wallisern unter keinen Umständen verlaſſen wird, an dem sie trok aller Not mit größter Liebe hängen, nunmehr auch neuen Arbeitsraum zu schaffen, gehen zurück auf König Eduard VIII., der bereits als Prinz von Wales diesem Lande und seinen sozialpolitischen Problemen größte Aufmerksamkeit schenkte. Alle wesentlichen Baumaßnahmen , die in der Gegend von Treforest heute schon das Landschaftsbild einschneidend verändern, sind aus dieser Initiative entstanden. Das englische Arbeitsministerium hat diese Vorhaben weitergeführt und unterstreicht heute bei allen Neubauten seine Rolle als Träger durch öffentlichen Anschlag sehr nachdrücklich. Wasser, Gas und Elektrizität werden verbilligt geliefert ; die Unternehmer erhalten gute Kredite, müſſen allerdings innerhalb von fünf Jahren die Rentabilität der neu entstehenden Industriezweige in dieser Gegend nachweiſen können. Soweit für eine solche Ansiedlung neuer Arbeitsgelegenheiten Aussicht auf Erfolg besteht, ist also lebhafte Aktivität zu spüren ; nimmt man hinzu, daß die anziehende Kohlenförderung in Verbindung mit einer Abnahme der Erwerbslosigkeit geradezu eine Prosperität gegenüber dem Tiefpunkt der Vorjahre herbeigeführt hat, so ist der gegenwärtige Eindruck von Ruhe und Ordnung in diesem Distrikt teilweise erklärt. Dieser Entwicklung kommt ein sehr wesentlicher Umstand entgegen : Der Bergarbeiter in Südwales ist kein Revolutionär. Die hier und da auftauchende erhobene Faust verschwindet im allgemeinen wieder sehr rasch. In den schönen Bergen und Tälern ihrer Heimat haben sich diese Menschen ein kindliches Herz bewahrt, das bei geringfügigstem Anlaß eine übersprudelnde Dankbarkeit an den Tag legt. Unsere Gruppe von HI -Führern, die überall , wo sie auftauchte, auf Wunsch der Gastgeber alte deutsche Volkslieder zum Vortrag bringen mußte, wurde von den teilnehmenden Bevölkerungskreisen stets mit ungewöhnlicher Begeisterung gefeiert. Bei aller Fülle hochinteressanter Reiseeindrüde gehört daher die Zeit, die wir bei den gastfreundlichen Wallisern verlebten, zu den schönsten Tagen im bisherigen Verlauf der Englandfahrt. Hier hat sich uns , was drüben im Inselreich nicht oft gesagt werden kann, die Seele des Volkes freimütig geäußert. Das Leben des walliſiſchen Kumpels ist hart und schwer. Soweit er nicht erwerbslos ist, muß er sich Arbeitsbedingungen unterwerfen, die nicht von sozialpolitischem Fortschritt zeugen. Die Leistungen der Sozialversicherungszweige sind gering. und einen bezahlten Arbeiterurlaub fennt man nicht. Was auf diesem Gebiete fehlt, soll durch Leistungen des Miners Welfare Fund", einer Wohlfahrtseinrichtung der Grubengesellschaften , ergänzt werden. Ein altes Adelsschloß, inmitten der schönsten Gegend von Südwales gelegen, ist von dieſem ,,Welfare Fund" aufgekauft und zum Er-
25. August 1937 holungsheim für franke Bergarbeiter erklärt worden. Wir finden einen geradezu paradie sischen Palast: die Wände kostbar getäfelt oder mit didem Seidentuch überzogen, der Fußboden, soweit ihn nicht schwere Teppiche verdecken, aus feinstem Parkett ; die Decken teilweise zu wundervollen Ölgemälden ausgestaltet, in den geräumigen Hallen wertvolle Polstermöbel und in den gläsernen Wandelgängen tropische Palmen. Zwischen diesen Kostbarfeiten bewegen sich ärmlich gekleidete, von einem schweren Lebenskampf gebeugte Menschen mit zerfurchten, ausgemergelten Gesichtern, leben vierzehn Tage lang in Samt und Seide, unter Palmen und Ölgemälden, danken für die himmlischen Wohltaten aus ehrlichem, findlichem Herzen, um dann wieder in die Grube und den bitteren Alltag zurückzukehren, der zu den Tagen im alten Adelsſchloß keine Beziehung mehr hat. Aufenthalt, Hin- und Rückfahrt kosten den Arbeiter nichts. Das Haus nimmt 105 Kranke auf und beſchäftigt im Durchschnitt 60 Angestellte. In der Zeit ſeit 1923 ist diese Einrichtung, der mehrere Millionen Pfund Sterling zugeflossen sind, insgeſamt 34 000 Bergarbeitern zugute gekommen. Vergleiche mit der deutschen Organisation Kraft durch Freude sind hier sicherlich nicht am Plake ; der gute Wille, schlimmste Schäden zu beseitigen und dem schwer kämpfenden Arbeitsvolk zu helfen, ist ohne weiteres ersichtlich, wenn auch hinsichtlich der rationellen Verwen = dung von Millionenbeträgen für soziale Meinungsverschiedenheiten' bestehen Zwecke können, zumal der Kampf um den bezahlten Urlaub , dh . um den eigentlichen Urlaub des Bergarbeiters, bislang ohne Erfolg geblieben ist. Der Widerstreit zwischen sozialem Recht auf der einen und freiwilliger Wohlfahrtsleistung auf der anderen Seite hebt die sozialen Verhältnisse Englands gerade in Südwales mit besonderer Schärfe hervor.
Andere soziale Einrichtungen, die wir besich= tigten, zeigten, wenn auch nicht in dieser harten Kontrastierung, den gleichen Charakter, so die ebenfalls vom " Welfare Fund" geschaffenen Freizeitlager für die Bergarbeiterjugend, die sogenannten „ Boys Clubs ", bestehend aus Übernachtungsräumen und Sportplägen, ferner die ausgezeichneten Anlagen für Kleinkinder und die seit 18 Monaten in der Nähe von Cardiff bestehenden Probesiedlungen für Familien, deren Ernährer voraussichtlich nicht wieder im Bergbau Beschäftigung finden werden. Sie bieten jeder Familie ein kleines Häuschen mit je 10 Morgen Land und erhalten sich durch genossenschaftlichen Abfah des auf diesem Gelände angebauten Gemüſes. An dem Erlös werden die Arbeiter derart beteiligt, daß sie in der Lage sind, eine wöchentliche Miete von vier Schilling zu zahlen. Im übrigen verfügen sie über keine weiteren Barmittel. Sollte sich dieses System der Ansiedlung Erwerbsloser im Dienste der Agrarwirtschaft — man erkennt die Parallele zur Ableitung der Unbeschäftigten in neu aufzubauende Industriezweige -wy bewähren , so ist mit einer erheblichen Erweiterung gegenwärtigen Maßnahmen zu rechnen. A. Müller.
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Wall
an
der
Grenze
Seder Deutsche einmal im Grenzland - Rückhalt und Kraft dem Grenzvolk – Zwei Drittel aller KdF.-Züge gehen in die Grenzgebiete ,,Das Herz eines Volkes liegt nicht im geographischen Mittelpunkt, sondern an den Grenzen.“ Dr. Len NSK Was wissen wir von Deutſchland? Die Älteren von uns haben in der Schule einige Zahlen gelernt, die sie später korrigieren mußten, und wenn sie sich auf dem laufenden gehalten haben, so können sie sagen: Deutschland ist heute 470 700 Quadratkilometer groß und hat 66 Millionen Einwohner. Umgerechnet heißt das, daß im Durchschnitt über 140 Menschen auf einem Quadratkilometer Land wohnen. Damit ist Deutschland das am dichtesten besiedelte Land Europas; denn Belgien, Holland und Großbritannien können wegen ihrer ausgedehnten Kolonialbesizungen in den Vergleich nicht mit einbezogen werden. Und was wissen wir weiter ? Daß wir ein Hundertmillionenvolk sind. So viele Reichsdeutsche gibt es in der Welt, all die nicht mitgerechnet, die durch die Nachkriegserschütterungen eine fremde Staatsangehörig teit erhielten, obwohl sie rein deutscher Abstam= mung sind und sich als Deutsche fühlen. Aber wir wollen diesmal im Lande bleiben und die Gelegenheit benutzen, unser Wissen aufzufrischen und zu ergänzen. Da stellen wir fest, daß die Hälfte der Einwohner in der Industrie tätig ist, die andere Hälfte, in der Landwirtschaft. Und einen Rekord halten wir mit unseren Grenzen: Wir sind das nachbarreichste Land Europas! über 8000 Kilometer Zollgrenze umschließen unser Reich, von denen 1700 Kilometer Seegrenze find. Grenze ist Schicksal, jeder weiß das, am besten die Volksgenossen, die im Grenzgebiet wohnen. Sie erleben es täglich. Aber auch die andern - heute ! Ihr Schulwissen ist feste Vorstellung geworden, seitdem sie die Möglichkeit haben, Reisen zu unternehmen und über ihren Heimatort hinaus Deutschland fennenzulernen. Wir meinen die Züge von Kraft durch Freude. Es hängt mit der geographischen Lage vieler schöner Landschaften zusammen und ist eine Tatsache, daß zwei Drittel aller KdF. 2 Züge in Grenzgebiete gehen!
Man kann sich denken, welch eine ſeeliſche und menschliche Stärkung das für die Volksgenoſſen bedeutet, die ständig unter dem Druck der Grenze leben, wenn Tausende und Millionen aus dem Inneren des Reiches zu ihnen kommen, vielleicht aus einem anderen Grenzgebiet. Deutschland wächst jetzt für sie über die ge= lernten Zahlen hinaus, nimmt Gestalt an, wird persönliches Erlebnis. Es ist mit einemmal etwas ungeheuer Lebendiges, ist Schicksal und Ringen und Freude und gläubige Stärke. Sie fahren durch unser Vaterland, die Millionen, einen Tag oft und mehr. Raum und Volk tritt vor sie hin, nimmt sie auf. Sie kommen, um sich Freude und Kraft zu holen bei den anderen, und es ist ein herrlicher AufElang, daß sie selbst auch Freude und Kraft mitbringen und so beide Teile in gegenseitiger Bereicherung erfüllt werden von der großen Gemeinsamkeit. Da findet Volk zu Volk und wächst untrennbar zusammen, die Freude schmiedet um sie ein Band, und die Menschen werden froh und stark, wie sie nur in dieſem Zeichen werden können. Zwei Drittel aller KdF.- Züge gehen in Grenzgebiete ! Das bedeutet die Mobilisierung einer Kraft, die volkspolitiſch von allergrößtem Wert ist. Es bedeutet die Aufrichtung eines seelischen Walles an den Reichsgrenzen, wie er in der deutschen Geschichte zu keiner Zeit L. da war.
Landesleitertagung des Reichsbundes der Kinderreichen in Bayreuth NSK Bayreuth, 25. August.
Landesleitertagung des Die diesjährige Reichsbundes der Kinderreichen ist für den 4. und 5. September nach Bayreuth einberufen worden. Die Tagung befaßt sich unter Leitung des Reichsbundesleiters Wilhelm Stüwe mit organisatorischen Arbeiten für das in Frankfurt verliehene Ehrenbuch der deutschen Kinderreichen Familie und den Aufgaben des Innenausbaues der stark gewachsenen Organisation.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstr. 88
N G K Gonder die nſt Das Deutſche Recht
Verpflichtungen
zum Ultimo
- Die Verfallflaufeln bei Miete iſt am 1. des Monats voll im voraus zu bezahlen gerichtlichen Vergleichen – Was ist bei Kündigungen zu beachten ?
NSK Ultimo bekommt man nicht nur Geld, sondern man muß auch Geld bezahlen : Gee hälter, Miete, Versicherungsprämien usw. Wir wollen gleich einmal bei der Miete bleiben : Bekanntlich ist vor einiger Zeit für die Beamten des Reichs, der Gemeinde usw. die Anordnung ergangen, daß in Zukunft das Gehalt nicht mehr in der bisherigen Weiſe, alſo in zwei oder drei Teilen, sondern auf einmal, und zwar meist am Ersten des Monats gezahlt wird. Auf Grund der bisherigen Regelung war es ge= stattet, entsprechend diesen Teilzahlungen des Gehalts auch die Miete in Raten zu zahlen. Diese Vergünstigung, die lediglich in der Gehaltszahlung der betr. Mieter ihre Ursache und Rechtfertigung hatte, fällt also in dem Augenblic fort, in dem der Beamte sein Gehalt wieder regelmäßig an einem Tage erhält . Es bedarf also keiner besonderen Kündigung, durch die die bisherige Abmachung aufgehoben wird ; automatisch tritt vielmehr mit dem Beginn der neuen Gehaltszahlungsweise auch die alte Verpflichtung wieder in Kraft, die Miete am 1. des Monats im voraus zu zahlen. Selbſt= verständlich besteht diese Rechtsverpflichtung nicht nur für Beamte, sondern auch für jeden Gehaltsempfänger, dessen Einkünfte nicht mehr in Teilbeträgen, sondern auf einmal gezahlt werden. Andererseits besteht kein Recht des Hauswirts auch dies ein Fall aus der Praxis , nun in allen Fällen wieder die volle Mietzahlung zu verlangen, also auch dann, wenn der betr. Mieter gar nicht von dieſer Neuregelung der Bezüge der Beamten betroffen worden ist. -
Unabhängig davon noch etwas zur Erfül lung von Zahlungsverpflichtungen am Ultimo : Wenn vereinbart ist, daß am Ersten eines Monats eine bestimmte Zahlung erfolgt sein muß, dann ist es notwendig, daß das Geld an diesem Tage bereits bei dem Gläubiger e ingetroffen ist. Es genügt also nicht, daß es erst am Ersten abgeschickt wird. Als Beispiel sind die Verzugszinsen zu erwähnen, die be= tanntlich auch meist an einen Stichtag gebunden find. Geht also die Zahlung erst am nächsten Tage ein, so sind die Verzugszinsen für einen Tag zu bezahlen. Das gleiche gilt für die so= genannten Verfallflauseln, die in der Hauptsache bei gerichtlichen Vergleichen vortommen. Heißt es in einem solchen Vergleich beispielsweise: „Wird eine Rate nicht spätestens bis zum Ende des Monats gezahlt, dann wird der gesamte Restbetrag sofort fällig", dann wäre der Gläubiger an sich berechtigt, den gesamten
Vergleichsbetrag zu verlangen , wenn die Rate nicht mehr am Ultimo, sondern erst am ersten Tage des nächsten Monats bei ihm eintrifft. Er wäre also dann auch berechtigt, wegen des ge= samten Restbetrages pfänden zu lassen. Der Ultimo ist auch noch wichtig für solche Mieter , die bereits mit mehr als einer Monatsmiete im Rückstande sind. Es gibt be= kanntlich in vielen Mietverträgen eine Bestimmung, die dem Vermieter das Recht gewährt, die Räumung der Wohnung zu verlangen, wenn der Mieter mit zwei Monats= raten rückständig ist. Ein Beispiel: Ein Mieter hat am 31. August weder die Juli- noch die Augustmiete gezahlt; er schickt die Julimiete erst am 31. Auguſt ab, so daß sie erst am 1. September bei dem Hauswirt eintrifft. Dann ist formell die Voraussetzung für die Räumung erfüllt, denn der Mieter war am 31. Auguſt mit zwei Monatsmieten im Rückstand, außerdem ist am 1. September schon wieder die Septembermiete fällig geworden. Dieselbe Formvorschrift besteht für den Eingang von Kündigungen. Wo monatliche Kündigung vereinbart iſt, muß also die Kündigung noch in dem alten Monat bei dem Vertragsgegner eingetroffen sein. Wird das Kündigungsschreiben erst am Ultimo in den Postkasten geworfen, geht sie also erst am Ersten des nächsten Monats ein, dann kann ſie nicht mehr zu dem Ende dieses Monats wirken, sondern erst zum Ende des nächſten. Das gleiche gilt natürlich für die Kündigung von Arbeitsverträgen. In beiden Fällen kann man sich, wenn es einem erst am Ultimo einfällt, daß man fündigen muß , dadurch helfen, daß man noch schnell mündlich kündigt oder das Kündigungsschreiben durch Boten oder persön lich überbringt. Ist jedoch beispielsweise die Kündigung durch Einschreiben vorgeschrieben, dann würde die mündliche Kündigung nicht mehr rechtzeitig sein. Der Ultimo spielt auch noch eine Rolle, weil er der lezte Tag des Dienstverhältniſſes oder der Benutzung der gemieteten Räume ist. Der Mieter bzw. Untermieter muß alſo am Ultimo spätestens abends die bisherigen Räume dem Vermieter vollständig geräumt und in sauberem , besenreinem Zustande übergeben. Das Gefolg= schaftsmitglied muß seine Arbeitskraft bis zum lezten Tage zur Verfügung stellen. Andererſeits kann er verlangen, daß an diesem Tage sämtliche Papiere ordnungsgemäß ihm überDr. F. Schw. geben werden.
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Erſt Kündigung,
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dann Mietſteigerung !
Mieterschuhgeleh und Preisſtopp, Schluß mit der liberaliſtiſchen „ Vertrags ”-Auffaſſung verordnung gegen Mietwucher - Wer beunruhigt die Bevölkerung?
NSK Dem Bürgerlichen Gesetzbuch, das in der Blütezeit des Liberalismus entſtanden iſt, liegt der ungeschriebene Saz zugrunde, daß völlige Vertragsfreiheit herrscht, daß also jeder Ge= ſchäftsfähige mit jedem anderen Geſchäftsfähigen vereinbaren kann, was er will, und daß irgendwelche Beschränkungen dieser Vertragsfreiheit, von woher sie auch kommen mögen, soweit wie nur möglich ausgeschaltet werden sollen. Ob es sich hierbei um staatliche Beschränkungen in Form von Gesezen oder um Beschränkungen aus dem Verkehr des täglichen Lebens, aus allgemeiner Anschauung, öffentlicher Meinung und Volksauffassung handelt, ist gleichgültig ; fie bedeuten einen Einbruch in die vom Liberalismus sorgsam gehütete " Privatsphäre des einzelnen“ und sollen deshalb keine Geltung haben. Die einzige Schranke, die das Bürgerliche Gesetzbuch selbst zieht, ist die, daß Rechtsgeschäfte, die gegen gesetzliche Verbote oder gegen die guten Sitten verstoßen, nichtig sind.
und angeben muß. Die lezte Ansicht wird ſeit der Machtübernahme im juristischen Schrifttum immer stärker vertreten (so besonders von Rechtsanwalt Roquette in seinem Buch ,,Rechtsgrundlagen der Wohnungsmiete" und in zahlreichen Aufsätzen in der „ Juristischen Wochenschrift".) Das Kammergericht hat dagegen erst kürzlich (Juristische Wochenschrift 1937, Seite 2108) in einem Urteil diese Auffassung abgelehnt und erklärt: „ Es muß an dem Grunde saz festgehalten werden, daß das Kündigungsrecht frei ist, und daß es dem Mieter überlaſſen bleiben muß, Rechtsmißbrauch einzuwenden . Eine andere Ansicht würde eine Unsicherheit in die Rechtslage hineintragen, die nicht im Interesse einer sicheren Wirtschaftsführung liegt. Es bedarf auch heute zur Kündigung (oder zur Ablehnung der Fortsetzung eines mit einer Ver-
Die hier angeschnittene Frage ist nicht etwa nur theoretischer Natur, sie hat vielmehr große praktische Bedeutung , beispielsweise auf dem Gebiete unseres Mietrechts. Nach dem geltenden Mietrecht des Bürgerlichen Gesezbuches kann der Vermieter nach freier Entschließung Mietverträge abschließen und auch kündigen. Das einzige, was ihm das Gesetz in dieser Hinsicht vorschreibt, ist, daß er die Kündigung unter Wahrung einer im Gesetz vorgeschriebenen, vertraglich aber abänderbaren Kündigungsfrist vornimmt. Diese ""Vertrags= freiheit" im Mietrecht führte dazu, daß in Zeiten der Wohnungsknappheit und dem steigenden Bedarf an Wohnräumen zahlreiche Kündigungen zum Zwecke der Mietsteigerung erfolgten. Mancher Vermieter ließ sich in der schlimmsten Zeit fogar Ab = standssummen dafür zahlen, daß er die Wohnung an einen bestimmten Mieter vermietete. Eine gewisse Einschränkung dieses - nach heutigem Empfinden wucherischen Treibens wurde durch das Mieterſch u z = gese erreicht, das für Wohnungen von be= stimmter Größe eine Kündigung seitens des Vermieters nur unter besonderen Voraussetzungen für zulässig erklärte. Eine weitere Einschränfung des freien willkürlichen Kündigungsrechts brachte der Vierjahresplan und die im Verfolg desselben ergangene Preisstopp = verordnung mit sich. Danach ist es verboten, Kündigungen von Mietverträgen zwecks Erzielung einer höheren Miete vorzunehmen.
Rechtspolitik der lehten Woche
Es ergibt sich nun die Frage, ob in der heutigen Zeit - auch heute besteht noch eine große Wohnungsknappheit, besonders an fleinen und nach unserer und mittleren Wohnungen heutigen Auffassung eine freie Kündigung von seiten des Vermieters noch anerkannt werden kann, oder ob nicht vielmehr verlangt werden muß, daß der Vermieter für seine Kündigung besondere, der Nachprüfung durch die ordent lichen Gerichte unterliegende Gründe haben
Die Tagung des Reichsrechtsamtes der NSDAP .
NSK Auf der Tagung des Reichsrechtsamtes der NSDAP . sprachen im Dr. Reichsleiter Rathaussaal Münchener Frank und Reichsleiter Buch über Aufgaben und Probleme der nationalsozialistischen Rechtspolitik. Bei dieser Gelegenheit waren auch sämtliche Reichs- und Gerichtsstellen der Partei und ihrer Gliederungen vertreten. Das Verhältnis von Recht und Macht legte Reichsminister Dr. Frank dar, indem er er= klärte : „ Das nationalsozialiſtiſche Reich Adolf Hitlers ist kein Gewaltsstaat, ist kein Willkürregiment, sondern ist nach dem Willen des Führers ein in einheitlicher rechtlicher Geschlossen= heit geborgenes Machtgebilde. Wir dienen einem Reich, das in einer klaren nationalsozia= listischen Rechtsordnung verankert ist.“ Eine Folgerung hieraus ist die Sicherung der Freiheit des einzelnen auf Grund der nationalsozialistischen Rechtsordnung und die Unabhän gigkeit des nationalsozialiſtiſchen Richters. Wie die Referate der verschiedenen Parteidienststellen, so zB. der Kanzlei des Führers, der NSV., des Reichsarbeitsdienstes, der Rechtsberatungsstellen der DAF. deutlich zeigten, ist die in der gesamten Partei geleistete Rechtsarbeit völlig einheitlich. Am zweiten Tage der Tagung kamen die in den sechs Rechtsämtern des Reichsrechtsamtes der Partei zu meisternden Probleme zur Sprache : Es handelt sich hier um das Amt für Rechtsverwaltung, für Rechtspolitik, für Rechtsbetreuung, für Schulung, für Rechtsschrifttum und das Amt für Rechtswahrer. Nach der Machtübernahme sind auch in den Gauen und Kreisen Rechtsstellen der Partei entstanden, in denen etwa 1500 Rechtswahrer ehrenamtlich als Politische Leiter und mehr als 1500 Rechtsbetreuungsstellenleiter arbeiten.
NSK Folge 196 längerungsklausel geſchloſſenen) Vertrages nicht eines diese Maßnahme rechtfertigenden Grundes “ (Urteil vom 20. März 1937, 17 U 1515/37) . Die Begründung des Kammergerichts, die für den dort entschiedenen Fall der Pacht einer Gastwirtschaft, die von dem Pächter schlecht verwaltet wurde, das Richtige treffen mag, kann in ihrer Kürze und mit dem knappen Hinweis auf die Sicherheit der Wirtschaftsführung" die starken Gründe der gegenteiligen Auffassung des Schrifttums nicht aus dem Felde schlagen. Im Schrifttum wird neben anderem angeführt, daß entsprechend der Entwicklung auf dem Lande und folgend aus der Erbhofgesetzgebung sich eine Gesinnungsänderung im städtiſchen Grundbesitzwesen eingestellt habe : Was für den Bauern der Hof, das ist für den Städter die Wohnung, nämlich Heimstätte und Zuflucht. Dieser Heimgedanke erfordert den Schuß des Mieters vor grundloser Kündigung des Mietverhältniſſes, die lediglich aus dem zurzeit noch gegebenen ge= sezlichen Recht“ des Vermieters zur Kündigung erfolgt. Hinzu kommt der Gedanke der Haus-
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25. August 1537 gemeinschaft, der auch in dem Einheitsmietvertrag stark hervorgehoben wird , aus dem heraus sich ebenfalls eine unbegründete Kündigung von seiten des Vermieters verbietet.
Schließlich muß auch berücksichtigt werden, daß bei der gegenwärtigen Situation auf dem Wohnungsmarkt eine 3 nteressen = abwägung vorgenommen werden muß, und zwar aus Gründen einer ſicheren Wirtschaftsführung heraus. Wenn bei bestehender Knappheit an fleinen Wohnungen willkürliche Kündigungen zulässig werden, so kann das zu einer Beunruhigung der Bevölkerung führen und viel eher der sicheren Wirtſchaftsführung schaden, als wenn das Recht zu willtürlicher Kündigung dahin eingeschränkt wird, daß Kündigungen nur vorgenommen werden dürfen, wenn sie durch beachtliche Gründe gerechtfertigt sind. Es ist zu hoffen, daß das Kammergericht (und auch andere Gerichte) die oben wiedergegebene Ansicht des Schrifttums ernstlich prüfen wird, wenn ihm ein entsprechen= der Fall der Wohnungskündigung zur EntR. L. scheidung vorgelegt wird.
Wer ist gewerbepolizeilich
unzuverläſſig ?
Staatsbürgerliche Pflichten, die jeder zu erfüllen hat - Staatsfeinde können in keinem Gewerbebetrieb geduldet werden - Urteile aus der Praxis NSK Die Ausübung vieler Gewerbe ist davon abhängig, daß der Gewerbetreibende die sog. gewerbepolizeiliche Zuverlässig = feit besitzt. Dieser Begriff hat naturgemäß eine enge Bindung mit dem betreffenden Gc= werbe ; so darf zB. ein Gastwirt nicht trunksüchtig sein. Unsere heutige Auffaſſung von der Stellung des Gewerbes innerhalb der Volksgemeinschaft bedingt aber weiter, daß jeder Gewerbetreibende auch menschlich und ſtaatsbürgerlich keinerlei Eigenschaften besitzt, die ihn zur Einnahme seiner dem allgemeinen Nugen dienenden Stellung ungeeignet erscheinen lassen. Der Begriff der gewerblichen Zuver lässigkeit hat so, wie alle wirtschaftlichen Begriffe, durch die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung eine wesentliche Wandlung erfahren. Davon legt die einschlägige Rechtsprechung ein beredtes Zeugnis ab. Das höchste preußische Verwaltungsgericht hat die Zuverlässigkeit dann verneint, wenn der Gewerbetreibende Beitragsanteile zur Sozialversicherung, die er pon seinen Gefolgschaftsmitgliedern einbehalten hatte, nicht abgeführt hat. Nichtzahlung von Steuern kann ebenfalls die Unzuverlässigkeit begründen, wenn sie böswillig unterblieben ist. Wem aber die Verhält= nisse über den Kopf gewachsen sind, so daß er trok guten Willens seiner staatsbürgerlichen Steuerpflicht nicht nachkommen konnte, der braucht noch nicht unzuverläſſig zu sein . Es wird eben dasjenige Maß rein menschlicher Anständigkeit verlangt, das man billigerweise von jedem anständigen Volksgenossen erwarten darf. Daneben läuft das ſtaatsbürgerliche, das politische Moment. Keiner Erörterung be-
darf es, daß der heutige Staat auch unter den Gewerbetreibenden niemand dulden kann , der sich bewußt gegen den jezigen Staat und seine Einrichtungen stellt. So ist ein die Versagung der Ausübung des Gewerbebetriebes rechtfertigender Grund stets dann gegeben, wenn die Annahme begründet iſt, daß das Gewerbe zu staatsfeindlichen Zwecken mißbraucht werden soll. Ein Gastwirt, der Bilder führender Kommunisten in seinem Lokal aufhängt, oder früher einmal aufgehängte nicht entfernt oder es duldet, daß ihm als Kommunisten bekannte Persönlichkeiten seine Wirtschaft zu zweifelhaften Zusammenkünften benutzen, ist heute für seinen Gewerbebetrieb unzuverlässig. Der heutige Staat, der doch den Boden für eine ge= regelte Gewerbeausübung überhaupt erst wieder geebnet hat, kann im Gegenteil verlangen, daß jeder gewerblich Tätige seine politische Zuverlässigkeit bei der Betätigung seiner staats= bürgerlichen Rechte unter Beweis stellt. In diesem Zusammenhang sind zwei Entscheidungen von Intereſſe, die kürzlich ein unteres Verwaltungsgericht in Schleswig-Holstein gefällt hat. In beiden Fällen handelte es sich um die Nichtausübung des Wahlrechts bei der Reichstagswahl vom 29. März 1936, die merkwürdigerweise beide Gewerbetreibende damit erklären wollten, daß sie mit dem Bürgermeister ihres Wohnortes verfeindet ſeien! Die Urteile stellen fest, daß die Nichtbeteiligung die Unzuverläſſigteit hinreichend dartue, denn sie beweist „ zur Genüge, daß der Beklagte sich seiner politischen Pflichten gegenüber Volk und Führer nicht nur nicht bewußt ist, sondern darüber hinaus diese Pflichten am Tage der Reichstagswahl gröblichst verletzt hat", denn die Grundrechte libe-
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NSK Folge 196 raler Prägung stellen heute keine Berechtigung des Bürgers gegenüber dem Staat in dem Sinne mehr dar, daß die Ausübung des Rechts in das Belieben des einzelnen gestellt ist". Ihre Ausübung ist staatsbürgerliche Pflicht. Wie steht es endlich mit einer früheren politischen Betätigung vor der Machtübernahme? Hier gilt, wie überall im heutigen Staat, der Grundſah, daß jeder Volksgenoſſe, der die heutige Staats- und Volksgemeinschaft bejaht, ohne Rücksicht auf seine frühere Einstellung zum Nationalsozialismus voll mit dem Rechte auf wirtschaftliche Betätigung anerkannt wird. Was früher einmal gewesen ist, bleibt in dieser Hinsicht also grundsäßlich außer Betracht. Doch kann auch hier die Unzuverläſſigkeit dann gegeben sein, „ wenn die von einem
25. August 1937 Gewerbetreibenden früher aus seiner politischen Einstellung heraus begangenen Handlungen gleichzeitig in charakterlicher oder sittlicher Beziehung der Mangel an Wesenseigenschaften offenbaren, die zur einwandfreien Ausübung des Gewerbebetriebes erforderlich sind", wie der bayrische Verwaltungsgerichtshof in einem Urteil ausgesprochen hat. Alles in allem betrachtet, ist diese Einarbeitung von Grundsäßen unseres jezigen staatlichen und völkischen Denkens in ein schließlich seit dem Jahre 1869 bestehendes Gesetz ein schönes Beiſpiel dafür, daß der heutige Richter auch ohne beſondere Änderung der Geseze dem Umbruch der Zeit und der Wirtschaft durch Umbruch in der Rechtsanwendung Rechnung tragen. fann. wrg.
Wie das Gericht entſchied Urteile, die jeden intereſſieren
Juden und Mischlinge aus dem NS .-Rechtswahrerbund ausgeschlossen NSK Die ,,Juristische Wochenschrift" veröffent licht in ihrem Heft 35/1937 ein Rundschreiben des NSRB., in dem klargestellt wird, wer dem NS.Rechtswahrerbund angehören kann. In dem Rundschreiben heißt es: Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister hat der Stellvertreter des Führers unter dem 9. März 1937, Aktenzeichen III/04b , entſchieden, daß Mitglieder beim NSRB . diejenigen Volksgenossen sein können, die auf Grund des Berufsbeamtengesetzes und der übrigen einschlägigen Bestimmungen als Beamte im Dienst ge= blieben sind oder hätten bleiben können. Somit find Juden und jüdiſche Mischlinge, soweit es sich nicht um Beamte handelt, von der Mitgliedschaft im NSRB . ausgeschlossen.
Händen der Führung, mit dem gesamten deutschen Volk in unmittelbare Verbindung zu treten. Bei allen ſtaatspolitiſch wichtigen Entscheidungen wenden sich der Führer und Reichskanzler sowie die maßgebenden Minister, vor allem der Minister für Volksaufklärung und Propaganda, auf diesem Wege an die Nation. Auch sonst bedient sich der Staat des Rundfunks , um bei der Durchführung von Einzelaktionen aufklärend und unterſtüßend zu wirken. Die Fahndung nach Personen und Sachen wird . durch Bekanntmachung im Rundfunk erleichtert, wichtige Nachrichten und Meldungen können durch ihn am rascheſten veröffentlicht werden. Auf allen Gebieten des Lebens wirkt er ſo belehrend und erzieheriſch. Das Rundfunkempfangsgerät gehört daher sowohl zum persönlichen Gebrauch als auch zum Haushalt eines jeden Schuldners ; es ist zu einer angemessenen, bescheidenen Lebens- und Haushaltsführung erforderlich.
Rundfunkempfänger Wechselurschrift im Wechſelmahngrundsäßlich unpfändbar verfahren nicht erforderlich
NSK Die Juristische Wochenschrift " vers öffentlicht in ihrem Heft 35/37 eine beachtenswerte Entscheidung des Amtsgerichts Eßlingen (M 149/37) , durch die die Pfändung eines Rundfunkgerätes für unzulässig erklärt worden ist. In der eingehend begründeten Entscheidung heißt es ua.: Unter die unpfändbaren Gegenstände fällt nach heute herrschender Anschauung auch ein Rundfunkempfangsgerät. Wenn die Gerichte früher einen entgegengesetzten Standpunkt einnahmen, so beruhte dies auf der engeren Fassung des Gesezes bis zur Änderung durch Gesetz vom 24. Oktober 1934. Ferner haben sich die Bedeutung, die Aufgaben und Ziele des Rundfunks grundlegend gewandelt. Vor der Machtergreifung durch die nationalsozialistische Bewegung diente er in erster Linie der Unterhaltung seiner Hörer. Heute dagegen ist Rundfunk das wichtigste Mittel in den
NSK Die Zivilprozeßordnung hat für bestimmte Klagen einen beschleunigten Prozeß, den Urkundenprozeß , zugelassen ; auch der Wechselprozeß gehört zu dieser Art Klagen. Für diese Klagearten ist das sogenannte Mahnverfahren (Zahlungsbefehl und Vollstreckungsbefehl) ebenfalls gegeben, das eine wesentliche Beschleunigung des Prozesses darstellt. In der Praxis war streitig geworden, ob das Gericht einen Vollstreckungsbefehl erteilen dürfe, wenn der Kläger dem Gericht die Wechselurschrift nicht vorlegt. Ein Amtsgericht hatte den Vollstrekkungsbefehl versagt ; das Landgericht Berlin jedoch (Juristische Wochenschrift 1937, 2230 ; Aktenzeichen 408 T 4772/37) hat die Entscheidung des Amtsgerichts aufgehoben und erklärt, daß das Verlangen nach Vorlegung der Wechselurkunde beim Erlaß des Vollstreckungsbefehls unbegründet ist.
Drud: M. Müller & Sohn KG.. Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
ParteiKorreſpondenz
ICK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAY. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Hauptschriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
eſſedienst der NGDAR
26. August 1937
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er
im
Ausland
tagung der Auslandsdeutschen und wir
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Dieser Gedanke an das Reich ist es, der heute den Auslandsdeutschen wieder wahrer Lebensinhalt geworden ist. Haben wir nicht früher oft mit Neid daran gedacht, wie beispielsweise die Italiener ge= rühmt wurden, daß ihre im Ausland leben= den Volksgenossen in vorbildlicher Weise sich der Heimat zugehörig fühlten und zu ihr zurückkehrten, wenn sie ein Leben lang draußen in der Welt gearbeitet haben ? Und haben wir früher nicht oft die bittere Erfahrung machen müssen, daß manchmal ins Ausland wandernde Deutsche die Brücken hinter sich abbrachen, weil die Heimat sie vergaß ? Ist nicht die Geschichte des Amerika-Deutschtums ein Vorwurf gegen die Heimat, gegen das Reich, das dann später die Quittung erhielt, als im Kriege Deutschblütige als Generäle und Soldaten gegen Deutschland im Felde standen? Damals war auch die Zeit, in der man junge Männer, die ins Ausland gingen, um dort ihr Brot zu verdienen, als moralisch gefallen ansah und im überschreiten der Grenze mehr eine Flucht vor dem Arm des Gesetzes, denn ein Zeichen von Arbeitsfreude und Tatendrang erblickt wurde. Erst der Ruf, den diese Männer dem deutschen Namen erwarben, hat unser Volk eines Besse= ren belehrt. Die letzte Konsequenz ober hat erst die Partei gezogen, als sie in ihrer Auslandsorganisation die Einrichtung schuf, die dazu berufen ist, die frischen deutschen Kräfte, die überall in der Welt am Werke find, ganz bewußt der Heimatunddem Reiche zu erhalten ! Das enge geistige Band, das schon in wenigen Jahren durch die Arbeit der A O. durch ihre Redner, durch ihre geistige Betreuung um alle Reichsdeutschen in der Welt geknüpft hat,
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ist zur Grundlage einer neuen Auffassung im Verhältnis Auslandsdeutsche - Heimotdeutsche geworden. Der Bruder im Ausland" ist kein Fremder mehr, er gehört wieder mit zur Familie, er kehrt zu ihr zurück und - fie ist stolz auf ihn. Und stolz können wir wirklich sein auf die, die draußen irgendwo in der Welt sowohl mit ihrer Hände Arbeit, wie auch mit ihrem nationalſozialistischen Bekennermut wa hre Vorposten der Heimat sind. Wer Gelegenheit gehabt hat, des öfteren diese Reichsdeutschen draußen zu besuchen und manchen Blick in die Härte, aber auch in die Freude ihres Daseins zu tun -- der weiß, daß die Auslandsdeutschen der Ehren würdig sind, die ihnen jezt in Stuttgart von der Partei erwiesen werden. Seit Wochen sind viele von ihnen schon unterwegs. Aus Übersee, wie aus dem Fernen Osten oder aus Südafrika kommen sie her und treffen sich mit anderen, die aus dem europäischen Südosten oder aus England, aus Frankreich, aus Italien zum Gautag der AO. nach der Heimat reiſen. In Gauleiter Bohle - selbst draußen aufgewachsen, hat die Partei einen wahren. Fürsprecher und einen zielbewußten Leiter. der Auslandsdeutschen gefunden. Mit Klugheit und Verantwortungsbewußtsein hat er es verstanden, aus der Auslandsorganiſation eine lebendige Gemeinschaft zu machen, ohne dabei die Loyalität des einzelnen gegenüber seinem Gastlande auch nur
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Im irgendwie einer Probe auszusetzen. Gegenteil: es ist nicht etwa nur ein unge= schriebenes, sondern ein sehr offenes, für jeden AO.-Mann verbindliches Gesetz, daß er die Pflichten der Gastfreundschaft tennt und respektiert. Es ist schon längst erwie= sen, daß man dies tun und trotzdem ein guter Reichsdeutscher sein und vor allem bleiben kann. Denn das ist unsere Hoffnung und unsere Erwartung bei jedem, der hinausgeht : daß er dem Reich verbunden bleibe. Juristisch als Staatsbürger, seelisch aber als Nationalsozialiſt. Wir können dabei aber mit tiefer Befriedigung sagen: Die harte Probe, auf die die Auslandsdeutschen in den letzten Jahren durch die jüdische Weltheze gestellt wurden, haben sie in bewunderswürdiger Weise be= standen. Wer weiß , wieviel Not und Gemeinheit diese Auslandsdeutschen unseretwillen haben erleiden und erdulden müssen, der wird von Auslandsdeutschen nie mehr sprechen ohne einen tiefen Respekt, der uns mit den Männern draußen ganz besonders verbindet. Der Bruder im Ausland" soll wissen, daß sein Beſuch zu Hause und später einmal ſeine Heimkehr nicht nur ein Feiertag seiner Familie, sondern auch ein stolzes. Ereignis seines ganzen Volkes ist. Das ihm zu zeigen und ihm so neuen Mut und neue Kraft zu geben, das ist der Sinn der Stuttgarter Tage in denen wir alle auch einen stolzen Auftakt zum Reichs-Helmut Sündermann . parteitag sehen.
Nürnberg-Sonderdienst der NSK.
Die politiſche und sportliche Kampfgemeinſchaft der SA. Die erstmalige Durchführung der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele in Nürnberg Größte Schau deutſcher Leibesertüchtigung Unterredung mit dem Leiter der Nürnberger SA.- Aufmärſche, Gruppenführer Jüttner
NSK Nürnberg, 26. Auguſt. Aus der betriebſamen Stadt Nürnberg fuhren wir mit Gruppenführer Jüttner hinaus ins Parteitaggelände. Wenn man jezt diese Stellen besichtigt, legt man sich - genau wie im Vorjahre immer wieder die Frage vor : Ob das noch wirklich fertig werden wird ? Aber es wird fertig. Mit dem Nürnberger Tempo wird scheinbar Unmögliches binnen kurzem Wirklichkeit. An der großen, von der neuen Kongreßhalle kommenden Straße, unmittelbar hinter dem Dugendteich, breitet sich das Gelände aus, auf dem im Laufe der nächsten Jahre das Deutsche Stadion errichtet wird. Ein großes Viered wurde hier aus dem jungen Tannenwald geschlagen, und dort, wo vor wenigen Tagen noch Gräben und Furchen sichtbar waren, empfängt uns ein weiter, planierter
ringsum von immergrünem Wald Plak, begrenzt. Gerüste sind errichtet auf dieser Stätte der Grundsteinlegungsfeier des neuen Deutschen. Stadions. Eine über 100 Meter lange Tribüne lenkt den Blick auf sich und ihr in großer Entfernung gegenüber erhebt sich der Fahnen = turm, der in rieſigen Ausmaßen ein plaſtiſches SA.-Sportabzeichen tragen wird. Diesen, von einem Hoheitsadler gekrönten Turm werden links und rechts große Fahnenkulissen einfaſſen, und auf den Stufen nehmen die Standarien und Fahnen der Bewegung Aufstellung. Von hier aus wird der Führer, nachdem er die ersten Hammerschläge bei der Grundsteinlegung des Deutschen Stadions vollführt hat, den Beginn der Nationalsozialistischen Kampfspiele verkünden. Gruppenführer Jüttner, der sich mit seinem
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NSK Folge 197 ganzen SA.- Aufmarschstab schon seit Mitte Juli in Nürnberg befindet, hat noch Besprechungen mit seinen Mitarbeitern über die Feierlichkeiten zu führen. Da muß die Frage der Ab[perrung geregelt werden. Hier sind die Tribünen zu verändern oder zweckmäßiger zu gestalten, dort wiederum waren Angaben nötig, wie der Aufmarsch sich zu vollziehen hat.
Aber diese Grundsteinlegungsfeier, an der neben allen Gliederungen der Partei auch die Wehrmacht teilnimmt, iſt ja nur ein kleiner Ausschnitt aus dem riesigen Aufgabenbereich der SA. für den Parteitag 1937. Während wir nach längerem Aufenthalt auf dem noch in Arbeit befindlichen Plaß dem SA.Lager Langwaſſer entgegenfahren, habe ich Gelegenheit, mit Gruppenführer Jüttner, der seit 1934 die SA .-Aufmärsche in Nürnberg leitet, über die organisatorischen Fragen zu sprechen. Aus allen Gruppen und allen Gauen des Reiches kommen in 85 Sonderzügen die Männer der SA. in Nürnberg an und rücken während der Zeit vom 9. bis 11. September in das Lager Langwasser ein, das kurz vorher vom Arbeitsdienst, der es erbaute, verlaſſen wird. Die Reichssieger der SA.-Wettkämpfe find selbstverständlich schon früher anwesend. Wir konnten uns überzeugen von den technischen Verbesserungen. Von Jahr zu Jahr sind in dem an und für sich schon vorbildlichen Lager Lang= wesentliche und praktische wasser Neuerungen zu vermerken. Am Sonntag, dem Tage der SA., werden die 75 000 SA.-Männer bereits gegen 3 Uhr_morgens geweckt, worauf sie zum Luitpoldhain abmarschieren. Anschließend erfolgt dann der Vorbeimarsch vor dem Führer am Adolf-HitlerPlaz. Im Luitpoldhain werden 30 SA.-Standarten, unter denen sich zwanzig Reiterstandarten befinden, eine 44 -Standarte, drei 44 -Sturmbannfahnen und 34 NSKK . -Standarten vom Führer geweiht, ſo daß die SA. dann 390 Standarten, die 121 Standarten und das NSKK. 100 Standarten besigt. Im großen und ganzen wickelt sich das Programm wie in den Vorjahren ab, doch hat dieser Parteitag für die SA. durch die erstmalige Austragung der NS. - Kampfspiele seine besondere Bedeutung. Mit dem Augenblick, da der Führer vom Grundsteinlegungsplaß des Deutschen Sta= dions aus die NS.- Kampfspiele eröffnet, fallen auch in vielen in und um Nürnberg liegenden Sportplätzen die ersten Startſchüsse für die Vorentscheidungen zum Endkampf. Die auf Befehl des Führers von der SA. durchgeführten NS.-Kampfspiele vom 9. bis 11. September 1937, werden ohne Zweifel die deutscher größte LeibesSchau ertüchtigung im nacholympischen Jahr sein. Neben den wehrsportlichen Kämpfen werden sich rein sportliche Konkurrenzen in der Leichtathletik, im Schwimmen , Boren, Gewichtheben, Fechten, Turnen, Fuß- und Handball abwickeln. Außer den 3000 Siegern der Reichswettkämpfe der SA. werden die deutschen Spitenkönner der genannten Sportarten aktiv mitwirken. Am Donnerstag, dem 9. September, wird im Alten Stadion das Fußballspiel Schalke 04 gegen VfB Leipzig Tausende von Zuschauern begeistern. Am Freitag folgt ein Handballspiel
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zweier Auswahlmannschaften. Die DeutschlandRiege der Turner wird ihr Können zeigen und neben den deutschen Schwimmern werden wir gute Wasserballspiele erleben. Auch die Leichtathletikmeisterschaften, das Gewichtheben und die Bogkämpfe seien nicht vergessen. Außerdem werden sich noch zwölf Fechtmannſchaften, fünf von der SS., drei von der SA. und vier vom Reichsbund für Leibesübungen, zum Säbelmannſchaftskampf ſtellen. Sicher wird in all den Kämpfen die Leistung , gerade auch die Höchstleistung ge= wertet ; die wesentliche Bedeutung aber dieser Sportwettkämpfe der SA, liegt in der Ertüchtigung aller deutschen wehrwürdigen und wehrfähigen Männer. So wird auch der Parteitag der SA., der aus der nationalsozialistischen Weltanschauung geborenen politischen Kampfgemeinschaft, neuen Auftrieb geben. Der Kampf der SA. geht um die Durchdringung des legten Volksgenossen mit der Idee des Führers. Sie ist die unmittelbare Verbindung mit dem Leben des Volkes. Aus der Erkenntnis der Nöte und Sorgen der Menschen, mit denen die Männer der SA. in ständiger Tuchfühlung leben, erwachsen ihr täglich neue Aufgaben. Nicht nur für die Nationalsozialistischen Kampfspiele, sondern auch für die SA, insgesamt gilt das Führerwort : "" Wer leben will, der kämpfe also, und wer nicht streiten will in dieser Welt des ewigen Ringens , verdient das Leben nicht." Für den täglichen Kampf sich neue Kräfte zu holen, vom Führer und vom Stabschef die Richtlinien für die kommende Arbeit zu erfahren, sich aufs neue als Teil der großen, vielfach gegliederten Front des Nationalsozialismus zu erproben, ist der letzte Sinn der Fahrt nach Nürnberg zum neunten Parteitag in in der Gert Sachs . Geschichte der Bewegung.
Stimme des Auslands
Zum Besten des Arbeiters Englisches Blatt über die Gesundheitsfürsorge in Deutschland NSK Das in London erscheinende Blatt Action" veröffentlicht einen Artikel über die Gesundheitsfürsorge im neuen Deutschland. Der Verfasser stellt zunächst einen Vergleich mit den Verhältnissen in England an und anerkennt rückhaltlos die Maßnahmen, die die nationalsozialistische Regierung getroffen hat. Als eine der größten Aufgaben, die man jemals in der Gesundheitsfürsorge einer Nation unternommen habe, bezeichnet er die Bestim= mung, daß sich in Zukunft jeder deutsche Arbeiter einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen habe, und daß man beabsichtige, jährlich den Gesundheitszustand jedes deutschen Arbeiters gründlich zu prüfen. Viel zu wenig habe diese Bestimmung Beachtung in der englischen Presse gefunden . Arbeiter könnten nur das beste auf ihrem Arbeitsplatz leisten, wenn sie sich einer vorzüglichen Geſundheit erfreuten. Die Fürsorge, so meint der Verfasser des Aufsates, werde unermeßlich zum Wohlergehen der deutschen Arbeiter beitragen .
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Wohin
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Südafrika ?
Das Zusammenspiel zwischen südafrikanischem Nationalismus und Judentum Einig im Kampf gegen die Südwester Deutschen – Judeneinwanderung geht weiter - Die Farbigenfrage immer akuter
NSK Es bedarf keiner besonderen politischen Feinfühligkeit, um zu verstehen, daß sich die Südafrikanische Union gegenwärtig in einer ihrer entscheidendsten Entwicklungsphasen befindet. Wenn sich auch in allen anderen englischen Kolonien und Dominions eine Tendenz zeigt, die auf eine Erweiterung der Eigenrechte und Interessen des betreffenden britischen Besizes drängi, ſo nimmt dennoch die Südafrikanische Union eine besondere Stellung ein. Diese Stellung ist vielleicht nicht zuleht aus deren rassischer Konstitution herzuleiten. Alle Expansionstendenzen dieses britischen Gebiets verraten weniger allgemein - britische Wünsche als sie den Ausfluß eines besonderen südafrikanischen Nationalismus darstellen, der sich wiederum aus dem britischsüdafrikanischen und dem burischen Nationalismus zuſammenſeßt. Es ist nun nicht zu erkennen, welches nationalistische Prinzip in der Union entscheidender ist ; denn britischer Natio= nalismus kann sich auch in der Union in einem sehr liberalen Mäntelchen zeigen und anderer= seits kann sich der nationalistische Machtanspruch der Union aus dem Munde eines Buren, wenn auch in britischer Sprache, dokumentieren .
Die besonders offensichtlich werdende Unduldsamkeit gegenüber den Deutschen in Südwestafrika dürfte nicht zuletzt in jenem doktrinären Nationalismus seine Grundlage haben, der vor mehr als 150 Jahren die Amerikaner rufen ließ: Amerika den Amerikanern, und der in ſüd" afrikanischer Umprägung heißt : Südafrika den Südafrikanern ! Wie verschieden auch die raſſiſche Herkunft der Männer ſein mag, die heute Wortführer der Südafrikanischen Union sind , in diesem Rufe nach südafrikanischer Selbständigkeit zeigen sie nur gewisse Abstufungen, nicht aber eine tiefgründige Unterschiedlichkeit. Wenn auch die britische Reichskonferenz die Verschiedenheit der Auffassung über die Verbindung Südafrikas mit dem Mutterlande zwischen England und Südafrika nicht mehr deutlich gemacht hat, so darf man doch nicht vergessen, daß General Herzog der Begründer der Südafrikanischen ,,Nationalpartei" ist, deren Devise stets die Unabhängigkeit von England war. Herzog ist überPartei ſpäter zur Südafrikanschen getreten, die heute die meisten Vertreter im Parlament hat und deren Führer er heute ist. Er steht so mit General Smuts politisch auf einer Ebene, und der Programmpunkt der nationalen Partei „Freiheit der Union Unabhängigkeit von England" mag demnach etwas in den Hintergrund getreten sein . Wo immer aber den Südafrikanern Gelegen= heit gegeben ist, hre politischen Machtansprüche anzumelden, dort wird auch der Gedanke der Unabhängigkeit vom Mutterlande immer wieder ausgesprochen. In London iſt man seit jeher geneigt, den besonderen Formen des Nationalismus in den Dominions, ſoweit nur irgend möglich, Rechnung zu tragen, solange
nämlich, wie die Handelsintereſſen zwischen ihnen und dem Mutterlande nicht entscheidend gefährdet sind. Nun haben aber die Südafrikaner im Verlaufe der letzten Jahre auch auf dem Gebiete des Außenhandels der Union gewisse Sonderinteressen bekundet, die in einer weiteren Auswirkung für London nicht eben ungefährlich wären. Vielleicht ist es darauf zurückzuführen, daß in der englischen Preſſe Mahnungen an die Union ergangen sind, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Damit wird die Südafrikanische Union zum Musterbeispiel eines Dominions, das wegen seiner rassischen Disharmonie mehr und mehr in die Phase einer Entfremdung der allgemei= nen britischen Interessen hineingeht. Während nun das buriſche Element in dem Anspruch des allumfassenden britisch-südafrikanischen Nationalismus mehr und mehr aufzugehen scheint, find es insbesondere noch zwei Fragen, die zu einer Entscheidung drängen : die Juden- und die Farbigenfrage. Besonders die Judenfrage ist ein Problem, das man heute in Südafrika nicht mehr verschweigen kann, denn im Verlaufe von wenigen Monaten ist der jüdische Anteil an der Bevölkerung von einem Prozent= satz von 4,5 auf 8 vH. angeſtiegen . Diese Tat= sache muß um so eher zu einer Entscheidung drängen, als die Juden offenbar nur so lange mit dem südafrikaniſchen Nationalismus Hand in Hand gehen, als ihre eigenen Interessen nicht beeinträchtigt sind. Auf sie sind nicht zulegt auch die Parolen zurückzuführen, die sich gegen das Südwester Deutschtum wenden und die sich damit glücklich mit jenen Parolen ergänzen, die der britisch-buriſche ſüdafrikaniſche Nationalismus auf anderer Grundlage entwickelt hat. Daß die Juden einen außergewöhnlichen Einfluß in Südafrika haben, ist selbstver= ständlich, denn in ihrem Besit befinden sich ja die großen Kapitalien der Diamanten- und Goldminen. Es ist deshalb zweifelhaft, ob sich die Südafrikanische Union gegen die Juden durch das von ihr erlassene Einwanderungsgesetz wehren kann und will. Dieſes Einwanderungsgesetz bestimmt, daß sich jeder Einwanderer zunächst einmal jeweils nur probeweise für die Dauer von sechs Monaten in der Union aufhalten darf. Erst nach dieser Zeit wird ihm eine dauernde Aufenthaltsbewilligung gegeben. Es ist bisher noch kein Fall bekanntgeworden, wo ein Jude aus Südafrika wieder ausgewieſen worden wäre, vielmehr haben sich auch hier die Juden schnellstens ""afklimatisiert". Nicht nur reichen ihre geschäftlichen Verbindungen bis zu hohen Parlamentariern, sondern auch ihre familiären Bindungen zu ihnen und zu den südafrikanischen Geldmagnaten sind mit der der. jüdischen Rasse eigenen Behendigkeit schnellstens hergestellt worden . Auch die Farbigenfrage liegt einstweilen noch im argen, denn wenn die bisher
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ausgearbeiteten Gesezentwürfe auch das Verbot der Ehe von Weißen mit Farbigen und ein Verbot der Anstellung von Weißen bei Farbigen in sich schließen, so gibt es doch eine Reihe anderer schwerwiegender Tatsachen, die den Einfluß des kapitalkräftigen Farbigen bedingen. So hat nach dem bisher geltenden "Wahlgesetz in der Südafrikanischen Union der Farbige die Wahlberechtigung, sofern er nachweisen kann, daß er ein gleichbleibendes Einkommen hat oder einen Besit von 50 Pfund Sterling sein eigen nennt. Für die Südafrikanische Union trifft damit zu , daß die Einwanderung farbiger Elemente bei weitem nicht in dem Maße gehemmt wird, wie das angesichts der Aufgabe der weißen Rasse in Afrika wünschenswert wäre. Ein Blick in die Statistik erweist, daß, während man durch die verschiedensten Manipulationen in den "ehemals deutschen Kolonien die deutsche Zuwanderung bis zu einem Höchstmaß gedrosselt hat, die farbigen Völker , besonders die
Mit anderen Augen
26. August 1937 Inder, einen vorher nie geahnten Zuwachs zu verzeichnen haben. Die nächstjährigen Parlamentswahlen in der Südafrikanischen Union werden zeigen, ob die einstweilen geschwächte Nationalpartei, in deren Reihen man viele burische Köpfe zu suchen hat, mit ihrer Tendenz der Unabhängigmachung Südafrikas vom britischen Mutterlande wieder an Boden gewinnen wird. Es wird sich zugleich zeigen, auf welcher Seite die Juden zu suchen sein werden : auf der Seite des unabhängigen füdafrikanischen Nationalismus oder auf der Seite eines liberalistischen britischen Nationalismus, der gerne das südafrikanische Schicksal möchte, eigenwillig formen die Trennung vom Mutterlande aber noch nicht für möglich hält. In jedem Falle aber wird sich wohl die Rolle der Juden und der Farbigen so auswirken, daß in der Union die Erkenntnis, daß man auch in Südafrika eine europäiſche Aufgabe hat, mehr und mehr verflachen wird. GHC.
nach Deutſchland
Kein Nervenkitel für ſenſationslüfterne Weltenbummler – Ausländiſche Beſucher finden Ruhe, - Neue Gesichtspunkte für Deutſchlandreifende Erholung und wirkliche Anregung NSK Auf dem Höhepunkt der europäischen · Reisezeit, da die Ausländer zu Zehntausenden nach Deutschland strömen, um das neue Deutschland aus eigener Anschauung kennenzulernen, erinnern wir uns doch einmal, wie das noch 1931/32 war. Erkennen wir doch erst aus der Gegenüberstellung von Gegensägen einmal, wie weit wir jene erst fünf, sechs Jahre hinter uns liegende Zeit zurückgelaſſen haben , wie so ganz J anders dies Deutschland geworden ist. Damals bot das größte Weltreisebüro, C o o k, .zwei Sommerreisen als besonders empfehlenswert an. Die beiden Reisen waren ausdrücklich als „ thrilling" bezeichnet, dh. aufregend, die Nerven kihelnd. Von diesen beiden nachdrücklich als „thrilling“ angepriesenen Reiſen ging die eine nach Hawai , auf die Insel der silbrigen Vollmondnächte und der wimmernden Banjos, die andere „ nervenligelnde Reise" aber ging nach ― Deutschland, in das Land der blutroten ,,Nächte der langen Meſſer“ à la Reichsbanner und Kommune So tief war Deutschland, im Zeichen einer sogenannten Demokratie gesunken, daß es Schaustück geworden war für eine Welt, die fich langweilt, amüsieren oder gar für ihre abe gebrühten Gefühle noch etwas Nervenaufpeitschendes haben will. Hawai war damals Mode, und Deutschland teilte sich mit den Sandwichinseln der Kanaken in die zweifelhafte Ehre, das Reiseland des thrilling" zu sein. Mos kau war weit, Rußland war zu froſtig und unwirtlich, aber in Deutſchland gab es schon einen Vorgeschmack von dem zu kosten, was der Stern von Moskau beschien und reif für den Sichelschnitt zu machen gedachte . Und in der Tat, da gab es manches zu schauen und zu erleben, und Cooks Fremdenfühdie rer wußten schon, wo es „,thrilling" war, Judengazetten standen doch voll davon und
brachten begeisterte Reportagen darüber : bei den befracten ,,Ringklubs" der Verbrecherinternationale und ihren Stiftungsfesten, in Berlin NN, wo die Proleten hausten“ ; in den dunklen Quartieren und Bouillonkellern , wo auch die politische Unterwelt umging ; auf dem verlohnten Kurfürstendamm, wo unter den Augen der Zentrumsprälaten und des sel . Alttanzlers" Brüning und mit Sanktion eines ſogenannten „Kultusministeriums“ ganze nacte wo schamloseste Nadtkultur betrieben wurde, Schurz- und Klein,,kunst“ neben negroid= entarteter Kunst der Maſſenverblödung_fich breitmachte; in dem ganzen klassenkampfdurch = tobten Berlin, in dem sich selbst die Parlamente zu Schaubuden des „ thrilling" degradiert hatten . . . Wahrhaftig, so war es : Cook hatte den Besuch des Reichstages oder Landtages, je nach = dem „ was los war“, auf seinem Berliner Programm zu stehen, - nicht um den Gästen Muster preußisch-deutscher Baukunst vorzuzeigen, sondern um ihnen die ganze parlamentarische Demokratie in Freiheit dressiert vorzuführen . Schamvolleres hat es wohl kaum gegeben, als die " Vertretungen des deutschen Volkes" als Schaunummern für eine Welt, die ein ,,Thrilling" benötigt, die sich die Gänsehaut des Gruselns im roten Berlin holte, um sie im parlamentarischen Lachkabinett wieder abzustreifen. Cook war auf der Höhe, daß muß man ihm laſſen, — und es gab damals Szenen, die an Würdelosigkeit nicht mehr überboten werden konnten. Welchen Eindruck diese „ Volksvertreter" in den Jahren 1931/32 vornehmlich geſchunden haben, wie sie vor den Augen von Landfremden das Ansehen des ganzen Landes aufs Spiel gesezt haben, davon nur ein Beispiel, der Bericht eines
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Mittagblattes, dem lediglich anzumerken bleibt, daß die Zeitung die bekannte wohlwollende politische Neutralität zwischen den Parteien einnahm. Wortwörtlich lautete der Berliner Bericht vom 12. Mai : Während der Reichstag sich in ausgiebigen ,, Ferien befindet und uns durch überflüssige Reden daher nicht erfreuen kann, iſt der preußische Landtag in alter Frische an der Arbeit. In diesen Tagen hatte er das Polizeiverwaltungsgesetz zu verabschieden , was wir hiermit nachtragen ; nicht der Sache, sondern der skandalösen Umstände wegen, unter denen dies vor sich ging. Die Kommunisten trieben, um den Anhängern ihre Tüchtigkeit zu beweisen, technische Ob struktion ; dh. sie suchten den Gang der Ereig= nisse dadurch zu verzögern, daß sie über jeden einzelnen der 87 Paragraphen dieses im übrigen recht anfechtbaren Gesetzes die namentliche Abstimmung verlangten. Das Theater geht dann so vonstatten, daß der Präsident bei jedem Paragraphen monoton sagt : „ Wir kommen jetzt zur Abstimmung . . . , ich bitte also die Damen und Herren, sich auf ihre Plätze zu begeben usw." man hatte Das wiederholt sich dann 87mal , mittags begonnen und war um 12.30 Uhr nachts mit der Abstimmung fertig. Das wäre an sich noch nicht so schlimm gewesen, wenn die Mitglieder des Landtages diese 12stündige Arbeit“ mit einiger Disziplin durchgehalten hätten. Das aber war ihnen, es ist ja nicht ganz unbegreiflich, zu langweilig, und so begaben sie sich in vorgerüdter Stunde stets zwischen zwei Abstimmungen in das Restau rant, wo sich alsbald ein fr i s ch fröhlicher Betrieb entwickelte. Der Landtag glich einem wogenden Meer, weil die Abgeordneten alle sechs Minuten hinein- und herausströmten ; einerseits, um die Abstimmung nicht zu ver fäumen, andererseits um den Kantinenfestlichkeiten beizuwohnen . . ., auf denen die Stimmung im allerbesten Fahrwasser war. Bald hatte sich diese Landtagsfidelitas in der Stadt herumgesprochen, und während die längste Zeit auf der Landtagstribüne nur fieben Männer ausharrten , vermutlich Angler, die gewohnt sind, stundenlang vergeblich in die Wogen zu starren, erschien gegen Mitternacht eine Gesellschaft von ein paar Duhend Damen und Herren in Abendkleidern auf der Tribüne. Es besteht der Verdacht, daß Cooks Reisebüro auf diese Weise einer seiner Reisegesell schaften gegen billiges Geld einen interessanten Einblid in den deutParlamentarismus schen ver schafft hat. Um diese Zeit war die allgemeine Stimmung auf ihrem Höhepunkt. In den Wandelgängen lagen die Schnapspullen umher, und die ab stimmenden Abgeordneten hielten die Zigarre auf den Buckel , um das Dekorum halbwegs zu wahren. Um 12.30 Uhr war die Abstimmung beendet, und man hätte jezt nach Hause gehen können, wenn es nicht so lustig gewesen wäre. So blieb man noch und beſchloß, den
Drud: M. Müller
26. August 1937 Finanzhaushalt (Anm.: in dieser ,,Stimmung" !!) zu beraten, dh. den wichtigsten Beschluß zu fassen, den der Preußische Landtag im ganzen Jahre überhaupt zu fassen hat ... So tam es, daß nach einer abermaligen zweistündigen Verhandlung der Landtag in rosigſter Stimmung, teilweise schon sehr bläulich schim mernd, über 4,5 Milliarden entschied. Daß dabei versehentlich ein paar Anträge an genommen oder abgelehnt wurden, versteht sich ... Das Ganze war eine Farce schlimmster Art. Um 3.30 Uhr ging man leichtbeschwingt nach Hause. Mit Ausnahme eines Abgeordneten , der seine Müdigkeit unterschätzt hatte und alsbald mit ſeinem Auto Unheil anrichtete. Überschrift : Parlamentarismus 1931 . . ." Ei! Das war damals thrilling“, - in Preuße allein gab es an jenem Tage n drei Millionen Arbeitslose , und der Landtag ging „ in bläulich ſchimmernder Stimmung“ daran, dem Volke einen Etat von 4,5 Milliarden aufzuknallen ..., und das Ganze wurde Fremden aus aller Welt vorgeführt . Go machte sich ein System vor Europareisenden zum Gespött. Heute hat Deutschland aufgehört, thrilling" zu sein, und andere Länder haben Deutschland längst als Reiseziel abgebrühter Gaumen und ausgekizelter Nerven abgelöst. "" Thrilling" ist es nun dort, wo „ gesigstreift" wird, wo man es erleben kann, daß es nichts zu eſſen und zu trinken gibt, wo der Taxifahrer auf einmal weit draußen auf der Landstraße sympathiestreift", oder wo mitten im Theaterspiel eine Sympathiepause für den Generalstreit der Müllkutscher eingelegt wird. „, Thrilling" ist es vielleicht heute in Ländern, wo selbst die Regierung eine moralische Pause" verlangt. Und doch, wie merkmürdig : Der große Heer, zug der Sommerfahrer geht nicht in die nervenfigelnden Länder, sondern fommt nach Deutschland, - zu uns Barbaren ... ! Denn weit mehr als ,, thrilling" sucht die ruhebedürftige Welt : Ordnung, Sicherheit, Ruhe, Erholung, Ausspannung und wirkliche Kultur. Und je mehr ihrer fommen, desto sicherer werden alle die notorischen Lügner und Hezer überführt und entlarot , die Deutschland hunderterlei anhängen möchten. Die ausländischen Gäste, die heute nach Deutschland lommen, suchen vielmehr zur Abwechslung zu sonstigen vielfachen aufreizenden Erlebnissen die Ruhe und Friedlichkeit, die das neue Deutschland auszeichnet. Denn daran glauben sie mehr als an die entstellten Darstellungen deutschfeindlicher Juden- und Emigrantencliquen. Wir sehen solche Gäste gern bei uns und bemühen uns, sie nicht zu enttäuschen. Nur die eine unvermeidliche Enttäuschung gönnen wir jedem fremden Gast, der vielleicht nach dem Reiseproſpekt Cooks aus dem Jahre 1931 reisen möchte : Daß Deutschland nicht mehr „ thrilling" ist, sondern ein Plak der Ruhe und Sicherheit im Trubel der politiſchen und sozialen Erregungen in aller Welt. F. R.
Gohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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- Ausschüſſe im Kampf gegen Degeneration - Volkszahl pren - Das Ende der liberalistischen Gleichheitstheorien
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rade diese Frage einer grundsätzlichen Lösung bedarf, das hat sich selbst in Kammern, Parlamenten und demokratischen Parteien herumgesprochen. Es wächst die Erkenntnis, daß man von einer rein ſtatiſtiſchen Erfaſſung der Staatsbürger zu einer auch sondierenden Wertung kommen muß. Volkszahl und Volkswert werden in den kommenden politischen Auseinandersetzungen genau so gut wie heute die bestimmende Rolle spielen.
In allen Weltteilen gibt es erwachende Volksgruppen, die wissen, daß nicht Geld, sondern nur das Blut, also die raffisch geſunde Lebenskraft eines Volkes am Ende bei den großen weltpolitischen Vorgängen obsiegt. Es ist gewiß kein Zufall, daß gerade im lezten Jahrzehnt die Erneuerungsbewegungen bedeutender Staaten beinahe volkstümlicher ge= worden sind, als es ihre angeblich vom Volk gewählten Regierungen jemals zuvor waren. Eine Weltpolitik ohne die dynamische Kraft der Rassenlehre wird notwendig mehr und mehr in einen verhängnisvollen Leerlauf geraten, der an wesentlichen Gegebenheiten vorbeigeht. Der Gleichheitsgedanke rückt von Tag zu Tag weiter seinem endgültigen Zusammenbruch entgegen der Numerus clausus ist eine alltägliche Erscheinung geworden, die jedermann fait in ganz Europa als Selbſtverſtändlichkeit empfindet. Sind das nicht Zeichen einer aus neuer Lebensschau aufbrechenden Zeit, Zeichen, die vor allem in der sogenannten großen Politik beachtet sein wollen ? Die demokratisch-liberale Staatenpolitik von heute erhält ihre Impulſe immer noch aus Vorstellungen, die man in der Mitte des vorigen Jahrhunderts als „ modern“ bezeichnete. Allent halben flirten die Staatsmänner mit einem im Bolschewismus organisierten Judentum, das nur durch die Vernichtung seiner geheimen und offenen Förderer eine Weltherrschaft begründen kann. Die Rassenlehre in Deutschland folgerichtig im staatlich-öffentlichen Leben verankert ist der große Schweideweg, an dem sich die Völker vom Liberalismus trennen . Auch dort, wo man immer noch ohne, ja, gegen die Rassenlehre und ihre Grundsäge Politik macht, wird man bald zur Einsicht kommen müſſen. Nicht zuletzt liegen in der Beachtung der lebensgefeßlichen Erkenntnisse jene konstruktiven Möglichkeiten beschlossen, die in Wahrheit alle Völker dem Bann der Lebensverneinung entziehen und dafür ihre volkliche Zukunft für E. B. immer stabilisieren können.
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ist Kampf"
Was zeigt der neue Film des Raffenpolitischen Amtes ? -- Die Folgen der Hemmungslosigkeit Erbfranfer ― Kampf der raffischen Minderwertigkeit durch starten und gesunden Nachwuchs NSK Der neue Film des Rassenpolitischen Amtes zeigt einleitend, wie überall in der Natur das Gesetz vom Kampf ums Daſein, vom Kampf um die Erhaltung der Art herrscht . So wie in der Tier- und Pflanzenwelt mit unerbittlicher Härte alles ausgemerzt wird, was den Bedingungen des natürlichen Lebens nicht gewachsen ist, so versagt im menschlichen Leben alles, was den natürlichen Bedingungen nicht standhalten kann. Auch der Mensch muß sich gegen seine Umwelt behaupten. Völker, die dem Kampf gegen das Meer, gegen den Urwald oder gegen Seuchen nicht gewachsen waren, sind bedeutungslos geblieben oder völlig vom Erdboden verschwunden. Aber auch der Kampf gegen erbliche Degeneration innerhalb der ein zelnen Völker ist ein Kampf um Leben und Tod. Völker, die in den natürlichen Auslese prozeß eingreifen und alles Lebensuntüchtige hochpäppeln und dessen Fortpflanzung sogar noch begünstigen, treiben Raubbau an ihrer eigenen Kraft und Stärfe... Der Film zeigt den Kontrast, wie ihn die verflossene Zeit hervorgebracht hat. Für Idioten, Geisteskranke und Verbrecher wurden Paläste gebaut, während erbtaugliche Volksgenossen in halb verfallenen Löchern hauſen mußten. So zeigt uns der Film auf der einen Seite das, was hinter hohen Mauern verborgen, unseren Bliden niemals zugänglich war und stellt dem die licht- und freudlosen Mietskasernen der Großstädte gegenüber. Wertvoll an dem Film sind nicht nur die ungeschminkten Tatsachenberichte, die die Schwere des Leides, das die Erbkrankheiten heraufbeschwören, ahnen laſſen, ſondern ebenso anſchaulich ist der Begleittext in diesem Teil, der die Richtigkeit des Erblichkeitsdenkens überzeugend nachweiſt und die unerhörte wirtschaftliche Belastung zum Ausdruck bringt, die durch erbkranke Sippen dem Volk aufgebürdet wird. Vier von zehn Ge= schwistern, die in einer Anstalt untergebracht sind, ziehen im Bild an uns vorüber. Sie fosteten bisher der Volksgemeinschaft 153 000 RM. Es wird oft darauf hingewiesen, daß Erbkranke und Verbrecher nicht in einem Atemzug genannt werden sollen. Das ist richtig. Wie oft aber Geisteskranke und Schwachsinnige in ihrer Unbeherrschtheit gleichzeitig zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden können, zeigt eine Reihe anderer Bilder von solchen Kranken, die zum Brandstifter, Luſtmörder und Raubmörder geworden sind. Der eine erschlug im Wutanfall seinen Vater. Ein an Verfolgungswahn Leidender stach auf der Straße einen Menschen nieder, und so fügt sich Glied an Glied zu einer Kette, deren Länge ins Unermeßliche zu wachsen drohte, wenn nicht der nationalsozialistische Staat mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und dem Ehegesundheitsgesetz den Erfordernissen gesun den Lebens wieder Geltung verschafft hätte. Der nationalsozialistische Staat sieht es selbst= verständlich als seine Aufgabe an, Kranke und
Schwache zu pflegen und alles zu tun, um ihr Los zu erleichtern. Dem steht jedoch die Verpflichtung gegenüber, daß alle erblich Kranten und Lebensuntauglichen auf Nachkommenſchaft verzichten, damit ihr Leid nicht immer wieder von neuem die Volksgemeinschaft belastet. Im leßten Teil erhebt der Film vor allem die Forderung nach stärkerem Nachwuchs. Der Kampf gegen die Degeneration hat nur Sinn, wenn zugleich in den gesunden und bestem Familien der Lebenswille wieder geweckt wird . Sehr überzeugend sind die Bilder Friedrichs des Großen, Bachs, Wagners und Bismards mit dem Mahnwort : „ Sie wären nicht geboren worden, wenn das Ein- und Zweikindſyſtem schon damals geherrscht hätte. Aber selbst du, Volksgenosse lebteſt nicht, wenn deine Vorfahren nur ein oder zwei Kinder gehabt hätten !" Ebenso eindringlich wirken die aufrüttelnden Bilder zu den Worten: „ Der erbkranke Mensch, der freiwillig auf Nachkommenschaft verzichtet, verdient unsere Achtung, er trägt bei zur Siche rung der Zukunft unseres Volkes, während der gesunde Mensch, der aus egoistischen Gründen die Zahl seiner Kinder einschränkt , seinem Volk diesen Dienst verweigert. Er weicht seige der Verantwortung aus und bringt sich selbst um das gottgegebene Glück, Betreuer und Führer einer gesunden Sippe zu sein. Er betrügt sein einziges Kind um das Glück einer Geschwistergemeinschaft. Er setzt aber seine wenigen Nachkommen allen Gefahren aus, die auf ein absterbendes Volf hereinbrechen müssen." S.
Die
Reichsstelle
für
Sippenforschung
führt keine Forschungsaufträge aus Nur Abstammungs- oder Unbedenklichkeitsbescheid durch die Reichsstelle NSK In weiten Kreisen besteht die Meinung, daß die Reichsstelle für Sippenforschung Anträge auf Erforschung der Abstammung von Privatpersonen und auf Beschaffung der dazu nötigen Urkunden übernehme. Die Reichsstelle hat in erster Linie die Aufgabe, die Abstammungsverhältnisse auf Grund vorgelegter Urkunden zu prüfen und über das Ergebnis ein Gutachten in Form eines „ Abstammungsbescheides" oder „ Unbedenklichkeitsbescheides" abzugeben. Wer einen solchen Bescheid beantragt, muß für die erforderlichen Urkunden selbst sorgen, soweit die Beschaffung sich nicht als unmöglich erweist. Wer für die Beschaffung der Urkunden einen Sippenforscher in Anspruch nehmen will, wende sich an die Vereinigung der Berufsfippenforscher, Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 26, zwedmäßig unter Angabe des Forschungsgebietes und des in Betracht kommenden Zeitraumes, aber ohne Einsendung weiterer Unterlagen. Die Vereinigung benennt dann einen oder mehrere Berufssippenforscher, mit denen sich der Antragsteller wegen des Auftrages und der voraussichtlichen Kosten in Verbindung zu sehen hat.
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Kinderlosigkeit und
26. August 1937
Wohnraumfrage
Die Notwendigkeit von genügendem Wohn- und Siedlungsraum für den nordischen Menschen Gesunde und zweckmäßige Siedlungspolitik Die Folgen der Verſtädterung NSK Es fann nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß der Geburtenschwund in sehr hohem Grade eine Wohnraumfrage ist. Bekanntlich sind die Städte gar nichts anderes als Massengräber, insbesondere des nordiichen Blutes und damit des Blutes, das durchschnittlich gesehen 60 vH. des deutschen Blutes ausmacht. Diese Tatsache hat ganz bestimmte Ursachen. Jahrtausende lang lebte der nordische Mensch auf dem freien Lande. In der Enge geht er zugrunde. Noch zur Zeitenwende gab es teinen freien Familienvater, der nicht Land besaß. Die eroberten römischen Städte verachtete der Germane und ließ sie zerfallen. Sie wollen überhaupt von geschlossenen Siedlungen nichts wissen", sagt Tacitus von den Germanen. Nur wo ihm genügend Raum Wohnraum und Siedlungsraum zur Verfügung stand, blieb der Germane gesund. Gesundheit eines Volkes aber ist Fruchtbarkeit. Die Anpassungsfähigkeit des nordischen Blutes an enge Verhältnisse (im wörtlichen und im übertragenen Sinne) ist wesentlich geringer, wie zB. die des mongolischen Blutes. Wir müssen "das als geschichtliche Tatsache anerkennen. Es wäre daher ganz falsch, das durchaus artgemäße Streben nach Luft und Licht und Weite als ,,hoffärtig" abzulehnen. Die Verstädterung des deutschen Volkes voll30g sich hauptsächlich nach 1871. Zwischen 1871 und 1910 hat die städtische Bevölkerung um 163 vH. zugenommen, die ländliche Bevölkerung um 1 v5. abgenommen. Die Volkszählung von 1933 zeigt erschreckend deutlich, wohin die Entwicklung geht . 1871 war erst jeder zwanzigste Deutsche ein Großstädter, 1933 schon jeder dritte Deutsche. Die Stadt lockt und saugt zwei ſehr verschieden geartete , Menschengruppen des Lan des an. Die eine Gruppe ist die der ſtrebsamen und begabten Bauern , Handwerker- und Arbeitersöhne, die in die Städte abwandern, um vorwärtszukommen. Die Möglichkeiten des Emporstiegs sind ihnen an sich, wenigstens zunächst, wichtiger wie die Genüsse der Großstadt. Um aber emporsteigen zu könen , halten sie, wenn sie überhaupt heiraten, die Familie klein. Es ist dann, wie wenn mit der Lösung vom Heimatboden und Sippenverbande die Wurzeln ihrer Kraft abgeschnitten wären, so daß der Stamm sterben muß. Zu allem hin ist der Aufstieg in der Stadt von vielen und tückischen Gefahren umlauert. Das Arbeitseinkommen ist oft unſicher, ſeine zusägliche Erweiterung meist nicht möglich. Die Enge der Wohnung zehrt und bedrückt. Die Lockungen der Großstadt verschärfen noch die Lage. Die Stadtluft räumt ſodann oft raſch und gründlich auf mit allen vom Lande, aus einem erdnahen Dasein mitgebrachten Vorurteilen". Die Kinderlosigkeit wird zur Selbstverständlichkeit . Zusammengenommen bedeutet das oft schon nach zwei bis drei Generationen
das völlige Aussterben gerade der mit wertvollem Erbgut ausgestatteten, vom Lande in die Stadt gezogenen Geschlechter. Daneben geht aber ein zweiter Strom in die Städte. Wie die Motoren dem Licht zufliegen, so drängen sich die Träger oft sehr wenig er wünschten Erbgutes, darunter völlig arbeitsscheues Gesindel , in die Städte. Diese Gruppe stirbt nicht fortlaufend * aus, sondern vermehrt sich oft recht ausgiebig. Wenn die Durchschnittswerte der Begabung bei Städtern sich von den Durchschnittswerten auf dem Lande kaum unterscheiden, so darf uns das darüber nicht hinwegtäuschen, daß die Schwankungs breite in allen Tugenden und Lastern, in Begabungen und Leistungen in der Stadt eine viel größere ist als auf dem Lande, eine Folge der eben beschriebenen weit auseinanderklaffenden beiden Ströme, die in die Städte einmünden . Die Industrialisierung hat die ungünstige Folge der Verstädterung, die Gegenauslese, noch gewaltig gefördert. Was können und müſſen wir tun, um diese bedrohliche Entwicklung aufzuhalten und eine Umkehr heibeiführen ? Wir müssen Raum schaffen. Wir müssen Siedlungspolitif treiben. Bevölkerungspolitik ohne Siedlungspolitik ist ein Ding der Unmöglichkeit, in einem Volke, das noch so weitgehend nordisch bestimmt ist wie das deutsche. Wir wollen Kinder von der glücklicherweise durchaus nicht kleinen Gruppe verantwortungsbewußter und wertvoller Menschen , die bisher, ganz allgemein gesprochen, um der Enge willen keine Kinder bekamen, zumindest mit um der Enge willen. Wie soll eine solche Siedlungswohnung aus fehen ? Die Wohnung muß eingestellt sein auf die Vollfamilie. Sie muß also gesunden Raum bieten für sechs bis acht Personen. 1935 entfielen von sämtlichen erbauten Wohnungen 43 vH. auf Kleinwohnungen bis zu zwei Zimmern, bei den von öffentlichen Körperschaften erstellten Wohnungen sogar 55,5 H.! Zum Schlusse soll noch auf eines hingewiesen werden. Die äußeren Voraussetzungen da für, daß Kinderſegen als Freude und nicht als Last empfunden wird, sind wichtig. Die inneren Voraussetzungen sind noch wichtiger. Es gab Zeiten, da waren der kinderreiche Vater und die von Kindern umgebene Mutter beliebte Zielscheiben des Spottes der „Klügeren". Das und manche andere Erscheinungen auf diesem Gebiet waren die Folgen jahrzehntelanger jüdischer „ Bemühungen “, das deutsche Volk zu zersehen. Die Auswüchse haben wir gründlich beseitigt. Aber so manches stimmt auch heute noch be= denklich. Die lediglich zur nackten Bestandserhaltung des deutschen Volkes notwendige Geburtenzahl ist jedenfalls noch nicht erreicht. Aber wir Nationalsozialisten glauben an unser Volk und an seine Mütter. Ge wollte Kinderlosigkeit ist Fahnenflucht. Dr. K. L. L.
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„Raffen-Literaten “
26. August 1937
an
der Arbeit
Schutz dem Raſſenſchrifttum Die Verfälschung aller Begriffe und ihre ſchwerwiegenden Folgen vor Dilettantismus und Böswilligkeit NSK Früher war es ja leider so, daß jeder literarische Snob, der sich seine Anregungen aus gewissen Kaffeehäusern und Zirkeln rund um die Gedächtniskirche am Berliner Kurfürstendamm holte, seine Feder an allem weken konnte, was sich irgendwie nur zur Verarbeitung in ,,Schriftstellereigeschäften" eignete. Was dabei herausgekommen ist, wissen wir alle. Der deutsche Büchermarkt wurde auf allen Gebieten mit Machwerken überschwemmt, deren an= reißerische Aufmachung über ihre innere Hohl= heit hinwegtäuſchen sollte. Dabei war es dann oft so, daß dieser Inhalt nicht nur den stümperhaften Dilettantismus seines Fabrikanten verriet, sondern daß hinter gedrechselten Säßen und sophistischer Klügelei sich der boshafte Wille versteckte, die Dinge verfälscht ins Bewußtsein der Leser zu Getarnt hinter der Maske des tragen. Intellektualismus, der damals zu Unrecht als Geist angesprochen wurde, stürzte man sich mit Vorliebe auf wesentliche Probleme des deutschen Lebens und zerschrieb sie in einer Weise, daß der gerade und anständig denkende und geſund empfindende Mensch irre werden mußte . Minderwertiges und Nebensächliches wurde mit dem Mantel der Wichtigkeit verkleidet. Ernstes wurde lächerlich gemacht. Das Schöne zerrte man herab. Das Gute stellte man als schädlich oder dumm hin. Dafür wurden dann Häßlichkeit in Form und Gesinnung glorifiziert und Schlechtes oft genug mit dem Schein des Heldenhaften umgeben. Der Wille zur gemeinschaftsfeindlichen Umwertung aller Begriffe feierte Triumphe, und während das Volk in dieſem geistigen Unrat zu verkommen drohte, lächelten die Auguren. Sie schlugen sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie sammelten Reichtümer, während ernsthafte Schriftsteller am Bettelstabe gingen, und hatten nebenbei die Genugtuung, auch ihren Auftraggebern immerwährend Erfolge ihrer Zersetzungsarbeit melden zu können . Denn es waren nicht immer Fremdraſſige, die so „ arbeiteten ", und bei denen man den Zwed ihres Treibens ohne weiteres begriff, sondern oft genug Subjekte, die ihren deutschen Namen und ihr deutsches Blut, um des Geldes willen, verleugneten und schändeten. Der Nationalsozialismus hat früher und heute niemanden Zweifel darüber gelaſſen, wie er über eine solche Art publizistischer Betätigung denkt. Mit der Machtübernahme begann der Kampf gegen Schund und Schmuz auch auf diesem Gebiete, und viele Literaturfabrikanten aus dem Getto und aus seiner geistigen Umgebung verzichteten mehr oder
weniger freiwillig darauf, ihre Tätigkeit" in Deutschland fortzusehen. Damit wurde wahrhaftem deutschem Schrifts tum der Weg frei gemacht, und man sollte an= nehmen, daß heute, im fünften Jahre des nationalsozialistischen Staates, niemanden mehr die Lust anwandeln sollte, sich andersherum zu versuchen. Leider sind wir mit dieser Anſicht auf dem falschen Wege. Denn noch ist das Übel nicht ganz ausgerottet. Noch versuchen immer wieder publizistische Schnapphähne, Ignoranten oder verbohrte Beſſerwiſſer ihr Geschäft zu machen. Und leider finden sich auch stets Verleger, die solchen Geistern Hilfsstellung leisten. Auch das Gebiet der Rassenpolitik und wird hierbei Erbgesundheitspflege nicht verschont. Ständig tauchen Bücher und Broschüren auf, deren Inhalt angetan ist, falsche oder zumindest schiefe Anschauungen über diese Fragen und Probleme aufkommen zu laſſen. Das ist um so bedauerlicher, als eine restlose Durchsetzung unserer Ideen in dieser Beziehung nur dann möglich und für die Zukunft garantiert ist, wenn jeder Volksgenoſſe hier völlig klar sieht und nicht durch die verschiedensten Auslegungen irregemacht wird. Wenn heute das Schrifttum, das sich mit dem Werden und der Geschichte der Bewegung, ihrem Kampf und ihrem Willen befaßt, vor der Verfälschung durch Unberufene, Unfähige oder Böswillige geschützt ist, dann begrüßt das jeder von uns auf das freudigste. Ebenso warm aber würde es begrüßt werden , wenn man Mittel und Wege finden wollte, auch dafür zu ſorgen, daß niemand mehr über die so unendlich wichtigen Gebiete der Raſſe, des Blutes und der Erbgesundheit schreiben dürfte, der nicht dazu besonders autorisiert ist, weil er seine Berufung, die nicht nur in ſtiliſtiſcher Gewandtheit und einer fachlichen Beherrschung dieser Fragen liegen kann, sondern vor allem auch die Gesinnung , aus der heraus jemand an solche Dinge herangeht, nachgewiesen hat. Bei dieser notwendigen, ernsthaften Berufungsprüfung darf es auch keineswegs auf akademische Würden und Titel ankommen. Denn ein Dr.Grad ist noch lange fein vollgültiger Ausweis. für die innere Haltung und das gesunde Gefühl, mit dem man an solche Aufgaben herangehen muß, die das Lebensinteresse einer Nation auf das tiefste berühren. Im Gegenteil, oft kann ein solcher Titel, vor dem Verfaſſernamen eines ungeeigneten Buches, höchstens dazu beitragen, den Volksgenossen zu veranlassen, schiefe DarR. stellungen als Evangelium anzusehen.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstr. 88
ationalsozialiſtiſche Brief • and Drahtanschrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerftr. 90, III. Fernruf: 11 00 22 Berlag : Franz ther Nach )., 6. m. b. H. , Zentralverlag der NSTAP., München Berlin ezfand : Cher - Verlag , Berlin SW 68, immerBrake 88. Alle Zahlungen find nach e :lin (Poffschedlonto Berlin 4454) zu richten
NGK
Mit der Herausgabe beauftragt: Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienst der NGDUB
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Die
ParteiKorreſpondenz
27. August 1937
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Sonderformationen
der
HI .
Fachliche und techniſche Durchbildung der Marine-, Flieger- und Motor-HJ. Geeigneter Nachwuchs für die Wehrmachtteile - Sonderpflichten ohne Vorrechte Braktische Erfolge im HJ.-Dienft
NSK Sommerlager, Großfahrten , Adolf Hitler Marsch, das sind Worte, die jedem be= tannt sind und die jeder ohne weiteres in Verbindung mit dem Dienst in der HI. bringt. Und für die meisten ist damit der Begriff ,,Jugendarbeit“ umrissen, wenn man neben Lager, Fahrt und Marsch noch den Heimabend erwähnt. So wird allzuleicht ein Bereich der HI.Arbeit übersehen, dem ganz besondere Bes deutung deshalb beikommt, weil es den von ihm erfaßten Jungen eine Vorschulung und Sonderausbildung für wichtige spätere Aufgaben vermittelt : Die Sonderformatio = nen der HI. stellen in erster Linie den Nachwuchs für das Kraftfahrwesen , die Seefahrt und die Luftfahrt. Marine-, Motor- und Flieger-HI. erweitern den allgemeinen HI.-Dienst für die in ihren Formationen stehenden Jungen auf die genannten Fachgebiete. Alle drei Sonderformationen bauen ihre Arbeit auf dem Technisch-Theoretischen auf. Es wird nicht der geringste Wert auf „Glanz und Wirkung nach außen“ gelegt, dafür aber um so größere Beachtung auf eine sorgfältige Grundlage für bie spätere praftische Tätigkeit verwandt. Eisernen Fleiß und viel Energie müssen die Jungen mitbringen, wenn ihnen ihr Dienst auch durch eine wohlüberlegte Gestaltung erleichtert wird. Die Motor - H3. steht in enger Fühlungnahme mit dem NSKK. In den Motorsport= scharen werden Motorkunde und alle Fragen des Verkehrswesens erarbeitet. Wie sehr auf die gründliche Kenntnis des Fachgebietes gesehen wird, beweist die Tatsache, daß bei der Ablegung des HI. - Leistungsabzeichens die SonderJungen der Motor-HI. eine leistungsprüfung bestehen müssen, die alles für einen angehenden Kraftfahrer wesentliche Grundwissen erfordert. Auf der Motorhöheren sportschule kommt dann zu der
Theorie", die manchem heutigen „Herrenfahrer“ durchaus unbekannt ist, eine ſehr vielfältige und umfangreiche Praxis. Nicht grabe fahren können“ ist das Ziel der Ausbildung, sondern ,,immer richtig fahren" · - sich jeder Situation gewachsen zeigen, stets die Maschine beherrschen, Kolonnefahren bei jedem Tempo und natürlich auch Vollendung im ,,Querfeldein". Die alljährliche „Harzfahrt der Motor-53.", bei der Mannschaften aus allen Gebieten im Wettkampf stehen, und die an die Teilnehmer schärfste Anforderungen stellt, zeigt für ganz kurze Zeit einmal der Öffentlichkeit einen fleinen Ausschnitt aus den Ergebniſſen des unermüdlichen Eifers, den Lehrer wie Schüler auf den Motorsportschulen und im Alltagsdienst aufbringen. Die große Leistungsschau der Marine = HI. ist der Reichs-Sport-Wettkampf der M.-HI.“, der in diesem Jahr zum ersten Mal im Rah= men der traditionsreichen Kieler Woche durchgeführt wurde. Seine Ergebnisse - ers zielt unter den kritischen Augen tüchtigster Seemänner aus aller Welt - haben übrigens bewiesen, wie erfreulich leistungsfähig die Jungens in den blauen oder weißen Blusen mit der H3.-Armbinde sind. Daß der Nachwuchs für unsere Kriegs- und für unsere Handelsmarine in erster Linie aus ihren Reihen genommen wird, gibt dem Dienst eine beson dere Ausrichtung. In Prieros in der Mark und in Seemoos am Bodensee, in den beiden ,,Reichs-Seesportschulen“, wird den in den Formationen oft von ,,alten Seebären" sorgfältig Vorbereiteten der letzte Schliff" gegeben . Die Errichtung einer dritten Seesportschule in Lauterbach auf Rügen ist geplant. Auf den Schulen werden die A-, B- und C-Scheine erworben, deren Inhaber bei der Kriegsmarine „bevorzugt eingestellt werden. Die Flieger = H 3. erhält entsprechend „ vorgebildete" Jungen bereits aus den Modellbau-Arbeitsgemeinschaften" des Jungvolts,
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deren Wissen und Können sie auszubauen hat. Daß in solchen Bastelgemeinſchaften Modelle mit automatischer Selbststeuerung und Feinsteuerung hergestellt werden, daß hier die meisten " Apparate" entstehen, die in den Modellflugwettbewerben dann die ersten Preise holen, sagt genug. Das „Reichs-Jungfliegertreffen “ auf der Rhön ist gewiſſermaßen der Tag der Heerſchau. Sein Bild ist kennzeichnend für die Entwiclung der Flieger-HI. 1934 traten die ersten Einheiten hier zunächst noch wenig beachtet auf. 1937 gaben sie dem Treffen das Gepräge. Eine vierte Sonderformation, die Nachrichtenscharen der H3., wurde im Laufe des lezten Jahres vollkommen durchorganiſtert und ausgebaut. Auch sie hat ihren Ursprung in einer zunächst zunächst mehr liebhaberisch-ſpielerischen Betätigung der Jungen in den Einheiten, die dann auf Grund ihrer gemeinsamen Interessen noch einmal gesondert erfaßt wurden, und mit denen aus der vollkommenen Freiwilligkeit; mit der sie an ihre Aufgaben Herangehen, beste systematische Arbeit geleistet werden kann. Zu Beginn dieses Sommers standen ſchon faſt in jedem Bann Nachrichtenscharen in der Stärke bis zu einer Gefolg= schaft. Winken , Morsen , Blinken , drahtloses und drahtliches Meldenez ist ihr Zach. Sie verstehen Funk und Telephonanlagen zu legen, fie erwerben sich umfangreiche Kenntnisse für den Bau elektrischer Anlagen, Kenntniſſe, die dann auch in der Praxis beim Bau der Lager und bei den Geländeſpielen verwertet
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27. August 1937 werden. Als Beispiel für die „Produktivität“ solcher Ausbildung sei die „ Technische Bereitschaft" des Jungvolts im Gebiet Berlin ge= nannt, der der Reichspostminister Dr. Ohneaus besonderer Anerkennung einen forge motorisierten Apparatezug schenkte. Diese Pimpfe haben u.a die gesamte Lichtanlage für das vor einigen Monaten im Grunewald durchgeführte Lager italienischer Jugend gebaut und diese Anlage auch mit ,,selbsterzeugtem" Strom versorgt. Auch außerhalb dieser vier Sonderformationen erhalten viele Hitlerjungen noch eine gewiſſe „ Spezial -Ausbildung". Die Reichs-Schi-Meisterschaften der H3. etwa geben Zeugnis von einer erfolgreichen port- und wehrsportfach lichen Breitenarbeit. Die Ausbildung der Feldschere ist die beste Vorschule für den Sanitätsnachwuchs des Heeres. Die Luftschutarbeit stellt ein weiteres wichtiges Aufgaben= gebiet dar, und die verschiedenen größeren Luftschukübungen beweisen immer von neuem, wie wertvoll hier die Hilfe der HI. iſt. All das ist nur ein Ausſchnitt aus dem großen und umfassenden HI.-Dienst, ein Ausschnitt, der wohl weniger bekannt, aber dennoch sehr wichtig ist. Im übrigen versteht sich von selbst, daß der „ Spezial" Dienſt in den Sonderformationen keine Sonderrechte, sondern nur Sonderpflichten auferlegt. Die Jungen haben ihn neben dem allgemeinen H3.-Dienst zu erfüllen. Und wie dieser, so steht auch ihre Fachausbildung" unter dem K. Fs. Zeichen steten Einſates.
Lebensfreude sichert Völkerfrieden
Vom Glück des einzelnen zum Frieden der Völker Ziel und Weg der NSG. Kraft durch Freude Reisebüro oder weltanschauliche Kulturorganiſation ? NSK Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat einmal gesagt : ,,Wenn die Völker der Erde einmal die Lebensfreude in den Mittelpunkt ihres Denkens stellen werden, dann werden Kriege nicht mehr möglich sein. Wenn man sich die Summen vor Augen hält, die alle Völker der Erde im Kriege aufgewendet haben, so wird man wahrscheinlich zu einer runden Billion kommen. Wenn alle Völker diese Summe von tausend Milliarden für Kraft durch Freude ausgegeben hätten, so kann man sich ausrechnen, was das bedeutet hätte." In diesen Worten von Dr. Ley ist der Sinn der Arbeit der Gemeinſchaft Kraft durch Freude treffend zum Ausdruck gebracht. In der Gegenüberstellung : Krieg oder Förderung der Lebensfreude, zeigt es sich, daß die Gemeinschaft KdF. eine Umschulung des Denkens der schaffenden Menschen anstrebt, die nicht so sehr darauf gerichtet ist, nun den augenblick= lichen Genuß als den Höhepunkt des Werkes hinzustellen, sondern vielmehr die geistige Auswirkung, die Don der geſamten Summe der Freude, die verbreitet wird, ausgeht, im menschlichen Empfindungsvermögen so sehr als möglich zu vertiefen. Dadurch wird der Mensch nicht nur für sich
zufrieden, sondern es wächst in ihm das Be= streben, im Austausch der Freude allen anderen nahezu kommen, denen mitzuund sei es auch außerhalb unserer teilen, die von solcher Lebensfreude nichts Grenzen ― wiſſen und so in der Starrheit eines innerlichen Unbefriedigtſeins allen Gedanken, die auf die ewige Friedlosigkeit der Völker untereinander abgestellt sind, viel eher zugänglich bleiben. Damit stellt KdF. dem marxiſtiſchen Gedanken der klassenkämpferischen Internationalen, der internationalen Kampfidee des Kapitalismus und dem einseitigen und durchaus egoistischen Imperialismus, weltpolitisch gesehen etwas bisher nicht Dageweſenes gegenüber. um diesen Ausdruck in dieſer VerEine bindung zu gebrauchen - Menschheitsidee, die weder von der Gleichmacherei ausgeht, noch irgendeine Klaſſe begünstigt, oder gar jemanden vergewaltigen will, sondern die vielmehr in der Achtung der Eigenart eines jeden Volkes ihr stärkstes Argument hat, denn wirkliche Freude und Zufriedenheit können nur aus dieser Eigenart kommen, die aber darüber hinaus für alle gültige Normen und Beispiele gibt, wie man ein Volk zur Freude und zur Schönheit des Daseins führen, damit
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27. August 1937 dem fie dem deutschen Arbeiter die Schönheiten der Welt versprachen, da ſtand an der Wiege dieser Versprechungen der Haß , und es wurde den deutschen Volksgenossen eingehämmert, daß sie nur über die Vernichtung unend= licher Werte zu einem beſſeren Leben gelangen fönnten. Die NS.- Gemeinschaft Kraft durch Freude hat niemals ihr Bestreben nach klassenkämpfe rischen Instinkten orientiert, sondern vielmehr die von ihr zu vermittelnden Werte dem schaffenden Menschen als sein Recht, das aus seiner Leistung wächst, proklamiert. Damit allein konnte sie ihrer politischen Aufgabe gerecht werden, gemeinschaftsbildende weltanschauliche Kulturorganiſation zu sein. Dadurch allein gelang es ihr, das geistige Niveau des deutschen Menschen stetig zu heben. Nur auf dieser Basts war es ihr möglich, fich den Plaz im Leben der Nation zu erobern, den sie heute einnimmt und in der Zukunft behaupten wird. P. E. R.
" Bilder
„ſchreiben" Familiengeſchichte
Wie legt man sich ein FamilienFamilienchronik, mit der Kamera aufgezeichnet bilderbuch an ? Wertvolle Erinnerung für kommende Generationen NSK Der ungeheure Umbruch, in dem das deutsche Volk seit einigen Jahren steht, hat die Menschen unter anderem auch auf ein Gebiet des völkischen Lebens hingewiesen, das bislang völlig unbeachtet gewesen ist : auf das Gebiet Bei der Beibringung der Sippenfunde. von Urkunden, die oft verlangt wurden, hat Rich für viele herausgestellt, daß sie von ihrer Familie und Sippe so gut wie nichts oder sehr wenig wußten und auch häufig nicht piel in Erfahrung bringen konnten. Das hat sich in vielen Fällen als recht unangenehm erwiesen ; es ist aber ein Fehler, der nicht wieder gutzumachen ist. Wir haben aber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. In vielen Familien ist neben dem Ahnenpaß eine Familiengeschichte im Entstehen, die den kommenden Geschlechtern von Freud und Leid der jeßigen und der späteren Generationen erzählen soll. Solch eine geschriebene Familiengeschichte ist ganz zweifellos eine sehr wertvolle Grundlage der Sippenfunde für Die Zukunft. Aber bei aller Sorgfalt, mit der sie aufgestellt werden mag, wird sie bis zu einem gewissen Grade doch nur Stückwerk bleiben, denn ihr fehlt, selbst wenn der Verfaſſer ein Schriftsteller von hohen Graden ist, doch zur legten Vollendung die Illustration. Nun hat die moderne Technik uns ein Hilfsmittel beschert, mit dem wir bei geringem Kostenaufwand alles das erreichen können, was im Bilde festzuhalten möglich ist : die Ka = mera. Was dem Stift aufzuzeichnen versagt bleiben muß, das zaubert der Photoapparat in unbestechlicher Klarheit und Wahrheit auf und bewahrt es für alle Zeiten. Die Anlage eines solchen Familienbilderbuch es kann mit der geschriebenen Familiengeſchichte natürlich
Hand in Hand gehen. Besser aber ist es, wenn man neben dem geschriebenen Wort die Sammlung der Photos gesondert vornimmt. Wie ein Photoalbum auszusehen hat, weiß heute jeder mann; nach denselben Grundsätzen legt man sich auch ein Familienbilderbuch an. Nur muß man bei dieser Arbeit systematisch vorgehen, denn solch eine Familiengeschichte in Bildern ist schließlich doch etwas anderes als ein Photoalbum mit Bildern von einer beliebigen Reise.
Daß in dem Familienbilderbuch alle erreichbaren Mitglieder der Familie ihren Play finden, ist wohl selbstverständlich. Wenn von den Erwachsenen noch Kinderbilder existieren, soll man -- das ist technisch leicht herzustellen hiervon auch Kopien in das Album aufnehmen, so altmodisch fie manchmal auch wirken mögen. Überhaupt ist eine Vervollständigung nach jeder Richtung hin sehr zu empfehlen. Besonders in der Großstadt mit ihrer nur sehr geringen Bodenständigkeit ist es ratsam, die Geburtshäuser, die Schulen, die verschiedenen Wohnungen und die Arbeitsstätten der einzelnen Familienmitglieder im Bilde festzuhalten. In dem modernen Tempo unserer Zeit kommt es häufig vor, daß solche Stätten der Erinnerung verschwinden ; sind sie einmal photographiert, dann hat man wenigstens die bildmäßige Er- . innerung daran. Selbstverständlich muß eine kurze Beschriftung dem Bilde als nötige Erflärung beigegeben werden. Die Anlage des Bilderbuches der Familie erstrecke sich aber nicht nur auf die Gegenwart und die Zukunft. Auch die Vergangen heit gibt viele Bildmotive, die in der Bilderchronik ihren Plak finden können. Die Gräber der Verstorbenen, alte, nur einmal vorhandene Familienbilder, alter Schmuck der Vor-
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NSK Folge 198 fahren, Gebrauchsgegenstände aus vergangenen Jahrhunderten, die auch einen allgemeingültigen kulturhistorischen Wert haben, und vor allem alte wertvolle Dokumente sollten im Familienbilderbuch als gute Photographien Aufnahme finden. Wo fich dokumentarische Belege in der Familie ſelbſt nicht mehr erhalten haben, sollte man die Eintragungen in den Kirchenim Wenngleich büchern photographieren. heutigen Deutschland die Gefahr, daß die Kirchen, wie in Rußland und in Spanien,
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27. August 1937 niedergebrannt werden, gebannt ist, so hat man mit den photographierten Eintragungen der Kirchenbücher doch eine wertvolle Ergänzung des Familienbilderbuches. Wer sich auf diese Weise eine Familienbilder, chronik anlegt, hat damit für die kommenden Generationen seiner Sippe einen wert = vollen Besit geschaffen, für den ihm spätere Geschlechter dankbar sein werden, - und der ihm selbst auch viel Freude machen wird ! W. G. Klatt.
Die NSK Randbemerkung :
Der ,, eingedeutschte" Sudetenraum NSK Die Tschechen haben den Begriff des Alle ihre ,,verdeutschten Gebietes" geprägt. Entdeutschungstendenzen begründen sie seit jeher damit, die Deutschen seien in die slawische Ebene Böhmens eingedrungen, hätten das ,, an= gestammte" Tschechentum vertrieben und sich mit Hilfe der Machtmittel der österreichisch-ungarifchen Monarchie dort angesiedelt. Es gibt sogar eine umfangreiche tschechische Literatur, die diesen Sachverhalt beweisen soll. Aber wie auf anderen Gebieten, ſo ſind die Tschechen auch auf diesem ganz und gar auf die schiefe Ebene geraten. Sie haben sich mit einem Problem befaßt, das so unwiderleglich das Recht auf deutscher Seite sein läßt, wie das nur vorstellbar ist. Dafür liefert das Deutschtum in der Tschechoslowakei immer wieder zahlreiche Beweise. Haben nämlich die tschechischen Körperschaften des Bauerntums ſeit langem Erhebungen darüber gepflogen, wie lange die Tschechen bereits im Sudetenraum leben, so beantworten das die deutschen Bauerntumsorganiſationen durch die gleichen Maßnahmen. Diese Erhebungen unterscheiden sich nur dem Erfolge nach. Es ist nämlich den Tschechen bise her noch nicht gelungen, den Nachweis zu führen, daß ein tschechischer Bauer im deutschen Gebiet seit Jahrhunderten ansässig sei. Wohl gibt es Tschechen, die in der Zeit einer duldsamen deutschen Volkstumspolitik gegenüber den Slawen im ehemals österreichischen Gebiet auch den Zugang in deutsche Dörfer gefunden haben und die demnach heute seit 50, 60 Jahren dort ſizen mögen. Das kann aber nichts daran ändern, Daß man sie in den sudetendeutschen Dörfern auch heute noch als Zuwanderer empfindet. Und was die anderen tschechischen Bauern anbetrifft: fie siten erst seit 10 oder 15 oder 18 Jahren im Sudetengebiet : erst seitdem die Prager Regierung deutsche Bauern von ihren Höfen trieb und Tschechen hineinsekte, die sich auch heute noch in der deutschen Umgebung fremd fühlen. Aus fürzlich veröffentlichten Zahlen des deut schen Land- und forstwirtschaftlichen Zentral-
verbandes in der Tschechoslowakei geht hervor, daß es im Verlaufe der erst seit kurzer Zeit durchgeführten Erhebungen bereits gelungen ist, 240 deutsche Bauerngeschlechter in Böhmen festzustellen, in denen seit 200 Jahren der bäuerliche Besitz auf die nachfolgende Genes ration vererbt wird. Ja, von diesen 240 deutschen Bauernfamilien sind sogar 26 Höfe ſeit mehr als 300 Jahren im Besize desfelben Geschlechts. Vor wenigen Tagen wurde nun der Name der als bisher am längsten auf ein und demselben Hofe ansässigen Bauern= familie im Sudetenraum festgestellt. Die Fa= milie Steffan hat seit 400 Jahren in der Ge= meinde Dörfles ihren Hof inne. Einwandfreie Urkunden belegen, daß diese Familie bereits im Jahre 1537 dort ansässig war, so daß ste schon länger ihren Wohnsiz dort gehabt haben dürfte. Die deutschen Erbhofbauern des Sudeten= landes haben alle gute deutsche Namen. Vielleicht bleibt es der tschechischen Philologie vorbehalten, den Nachweis zu erbringen, daß es sich auch bei diesen Bauern um „ eingedeutſchte“ Tschechen handelt. Denn, nicht wahr, so ein Erbhofbauer mit guten 400 Jahren im Rücken, der hat ja schließlich eine gewisse Beweiskraft. Vielleicht werden tschechische Gerichte nun dazu übergehen müssen, jene Deutschen als Staatsfeinde zu entlarven, die etwa eine Tafel mit dem Alter ihres Hofes an ihre Haustür hängen sollten. Ja, so geht das eben, wenn man in der Tschechoslowakei Geschichtszahlen gegen eine Volksgruppe ins Feld führen will . In einem folche Falle tann sich leider auch die Voltsund gruppe auf Geschichtszahlen besinnen das fällt dann für die Tschechen immer sehr unangenehm aus. Hoffentlich wird man es dem deutschen Bauern Eduard Benesch in Oberjonsdorf im Bezirk Landskron nicht verübeln, daß seine Familie den Hof schon 369 Jahre im eigenen Besiz hat, während doch gerade die Vollzugsorgane der Regierung Eduard Beneschs ununterbrochen die " Eindeutschung" des Ges bietes nachzuweisen trachten.
* Ph
NGKWochenschau Gonderdienft
der
NSV
Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt
Ein guter
Geiſt
unſeres
Volkes
Die NS.- Schweſter in der Familie Krankenpflege auf Grund neueſter wiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe Ein Beruf für das Leben NSK Immer häufiger trifft man in der Öffentlichkeit auf die Arbeit der NS.-Gemeindeschwester. Vor wenigen Jahren war sie noch eine fremdartige und auffallende Erscheinung, und heute gehört sie schon zum Leben des Alltags. So harmonisch hat sie sich in das Lebensbild des deutschen Volkes eingefügt. Die Frage ist nun, wie sich die NS.-Schwesternschaft in fürzester Zeit so entscheidend durchzusehen vermochte? Die Antwort ist sehr einfach. Sie ist der Schwesterntyp, der aus deutscher Art heraus denkt und handelt ; sie ist die Volksschwester schlechthin. Ihre Weltanschauung wurde geboren aus den einfachen Naturgeſeßen, nach denen das deutsche Volk wurde, nach denen es allein weiter bestehen kann. Ihr Handeln ist bestimmt durch die Forderungen dieser Naturgesetze, die auch ihre Weltanschauung bestimmen.
Arbeit an der Wiege des Volkes Die Arbeit der NS.- Schwester in der Gemeinde beginnt da, wo das Volk anfängt : mit der Familie. Hier wird der neue Mensch ge= boren, ohne den es keine Völker geben würde, weil sie nach einer Generation von der Erde verschwänden. An der Wiege des Volkes beginnt die Arbeit der NS.- Schwester. Wenn eine Schwester irgendein Haus betritt, ist der erste Gedanke des Beobachters : „Wer mag da wohl frant sein?" Seit Jahrhunderten verbindet sich der Gedanke „ Krankenbett“ mit den beiden Begriffen "" Arzt und Schwester“. Beginnen wir also mit der Krantenpflegearbeit der NS.- Gemeindeschwester. Sie betreut die Kranken ihrer Gemeinde, und zwar ohne Unterſchied des geſellſchaftlichen Ranges noch der Konfeffionen. Für sie kann es nur deutsche Menſchen geben, die, wenn sie ihre Hilfe nötig haben, das Recht haben, sie zu fordern. Allerdings wartet sie diese Forderung nicht ab, sondern findet ihre Kranken, bevor dieſe überhaupt daran denken, eine Schwester zu verlangen. Um allen Anforderungen der Krankenpflege, die sehr vielseitig sind, gerecht werden zu können, hat sie eine fachliche Schulung durchlaufen. In den Ausbildungsstätten der NS.Schwesternschaft wird die Krankenpflege auf der Grundlage neuzeitlichster, medizinischer Forschungsergebnisse gelehrt. Das ist wichtig für die Kranken und ebenso wichtig für den behandelnden Arzt. Muß der Haushalt leiden? Die Mutter weiß, wie man wirtschaftlich ar= beitet und dabei doch jede berechtigte Forderung der Familienmitglieder erfüllen kann. Da
greift die NS. -Schwester, die die Mutter pflegt, ein. Im Handumdrehen ist eine Nachbarnhilfe eingerichtet, falls es an arbeitsfähigen, weiblichen Familienmitgliedern fehlt. Anfängliche Schwierigkeiten verschwinden durch Anleitung und ständige Überwachung der Schwester. Der eine oder der andere Leser wird vielleicht an die Hauswirtschaftlichen Fähigkeiten einer NS.-Schwester zweifeln, weil er noch nicht weiß, daß jede NS.- Schwester vor ihrer krankenpflegerischen Ausbildung eine hauswirtschaftliche Schule durchlaufen muß. Als Ausbildungsstätten kommen die Heime der NSV., die Haushaltungsschulen des BDM. und der NS.Frauenschaft in Betracht. Hier wird nicht von hoher Warte aus gelehrt, sondern praktisches Können vermittelt. Es gilt heute, aus deutschen Lebensmitteln gesundheitlich und wirtschaftlich das Außerste herauszuholen. Die genannten Haushaltungsschulen stehen praktisch an erster Stelle im Reich und vermitteln jede neue Erfenntnis, jede neue Wirtschaftsmethode selbstverständlich auch ihren NS.-Schwesternschüle rinnen. So braucht sich keine kranke Hausfrau Sorgen zu machen. Ihr Haushalt ist in den allerbesten Händen.
Beſchüßerin der Kinder Nicht jede junge Frau fommt gerüstet in die Ehe. Vielfach hat sie sich nur unvollkommen in der Hauswirtschaft ausbilden tönnen, weil sie bis turz vor der Eheschließung beruflich tätig sein mußte. Zu viele Probleme stürzen auf sie ein, mit denen sie ohne Anleitung nicht fertig wer'den kann. Mancher junge Haushalt leidet dauernd unter den Fehlern des unvollkommenen Anfangs. Hier steden Keimzellen des wirtschaft= lichen und seelischen Verfalls einer Familie. Manche unglückliche Ehe hat leztlich in einer
Dorfgemeinſchaft hilft der NSV. NSK In einer Ortschaft des Gaues Ko = blenz - Trier führten die NSV., der Orts= bauernführer, die Hitlerjugend und der BDM. eine Getreidesammlung durch, die unter dem Motto „Die lezte Garbe dem Führer“ einen großen Erfolg verzeichnen konnte. Ein Dreschmaschinenbesizer stellte seine Maschine für diese Aktion unentgeltlich zur Verfügung. Es konnten so acht Zentner Getreide und elf Zentner Stroh gewonnen und der NS.-Volkswohlfahrt übergeben werden. Das schöne Ergebnis, das der Gemeinschaftsarbeit eines ganzen Dorfes zu verdanken ist, verdient Anerkennung -d und Nachahmung. 1
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RSK Folge 198 unvollkommenen hauswirtschaftlichen Ausbildung der Hausfrau ihre Ursache. Hier kann die NS.-Schwester eine besonders segensreiche Tätigkeit ausüben. Wer der Familie dienen will , muß den ersten Blick auf die Kinder richten. Unendlich viel fann ein Menschenleben Schaden erleiden, wenn die Kindheit nicht wohlbehütet geweſen ist. Das gilt für das Seelische, wie für das Körperliche. Zum Beispiel die berufstätige Frau in Stadt und Land muß ihre Kinder einer Freizügigkeit überlaſſen, die nicht immer gut tut. Sie ſieht selbst, wie die Kinder darunter leiden und weiß fich doch nicht zu helfen. Da ist die NS.Schwester Bundesgenossin. Sie bespricht mit
27. Auguſt 1937 der Mutter alle Möglichkeiten und Notwendigteiten und oft gibt der NSV. - Kindergar= ten die Lösung aller Schwierigkeiten. * In einer kurzen Aufzeichnung gestaltet sich die Tätigkeit der NS.- Schwester in der deutschen Familie. Sie steht an der Wiege unseres Volles und überwacht das Aufwachsen der Jugend, gibt den Müttern Rat und weiß diesen oder jenen Sachden zu lenken. Ein Beruf tut sich auf, der im wahrsten Sinne des Wortes den Dienſt am deutschen Volke umfaßt. Eine Lebensaufgabe, die sie nicht ewig bindet, ſondern eine Aufgabe, die sie zu ihrer höchsten Erfüllung R. Kr. führt, zum Muttersein.
Was gibt es zu eſſen?
― Blick in die Speiſezettel der NSV.-Erholungsheime NSK Wir mußten stets herzlich lachen, wenn fich Ausländer, die eine Reise nach Deutschland unternahmen, ihre Nahrungsmittel für mehrere Tage selbst mitbrachten. Es hatte keinen Sinn, darüber zu zürnen, denn die ausländischen Gäſte waren von deutschfeindlichen Zeitungen und von der Judenpreſſe jenseits unserer Grenzpfähle irregeführt worden. Wenn diesen Hezblättern wieder einmal das Lügenschmalz ausgegangen ist, dann tischen sie einer ſenſationshungrigen Welt ,,Neuigkeiten“ über die schlechte Ernährungslage im Deutschen Reich auf. Nun hat aber das Olympiajahr 1936 bewiesen, daß wir nicht nur unser deutsches Volk, sondern darüber hinaus noch Hunderttauſende¸ von zugereiſten Ausländern verpflegen können. Und die vielen ausländischen Gäſte, die in immer größerem Maße zu uns kommen, um das ſchöne Deutschland fennenzulernen oder an internationalen Tagungen teilzunehmen, werden durch Tatsachen eines Beſſeren belehrt. Das Lachen vergeht uns allerdings, wenn im Kreise von Familien, deren Mütter und Kinder von der NSV. auserwählt sind, um durch das „Hilfswerk Mutter und Kind“ in ein NSV.Erholungsheim verschickt zu werden, die „bange" Frage auftaucht : „ Was wird es wohl zu eſſen geben?" Diese Frage hat nicht die gleiche Ursache wie die Sorge irregeleiteter Ausländer; fie entspringt vielmehr einer falschen Auffassung vom Wesen der NSV . Es gibt noch Volksgenossen, die von dem Almosengedanken nicht loskommen, weil die jahrhundertealte ,,Sitte", armen Menschen mit Bettelpfennigen helfen zu wollen, falsche Vorstellungen von jener Hilfe in ihnen erwedt, die die Nationalsozia listische Volkswohlfahrt bedürftigen Volksgenossen angedeihen läßt. Die Maßnahmen der NSV. haben mit den Almosenspenden der vergangenen Zeiten nichts gemein. Sie stellen vielmehr eine wirkliche Hilfe der in ihr zusammengefaßten Volksgemeinschaft für die bedürftigen Volksgenossen dar. Nicht gute Laune zu einer Gabe oder Mitleid sind die Triebfedern der NSV., sondern die Pflicht, der Volksgemeins schaft zu helfen. Daher stellt das große Werk der NSV. „ die Erlösung vom Almosen“ dar ! Weil das so ist, erübrigt sich auch die Frage
- Statt Almofen Erholungsheime
nach dem, was es in den NSV.-Erholungsheimen zu eſſen gibt. Hier werden nämlich- weder ,,Arme-Leut-Süppchen" ausgeteilt, noch Abmage= rungskuren durchgeführt. Wenn der Nationalsozialismus Erholungsheime für Mutter und Kind geschaffen hat, dann soll auch eine tat= sächliche Erholung in diesen schönen Heimen erfolgen können, und dazu gehört vor allen Dingen gutes, schmackhaftes Eſſen.
In einem der schönsten Müttererholungsheime der NSV., " Schloß Burkersdorf" in Sachsen, habe ich einmal die Küchenzettel für die Verpflegung der im Juli untergebrachten. sechzig Mütter studiert und festgestellt, daß die Speisung in einer erstklassigen Pension nicht besser sein kann. Da gibt es beispielsweise zum ersten Frühstüd Milchkatao und zum zweiten Frühstück Weißbrot mit Butter und Ei. Das Mittagessen besteht aus Rinderbraten, Kartof= feln, Wirsinggemüse und Schokoladenpudding mit Vanilletunke. Zur Vesper wird den Müt-
NS.-Bahnhofsdienſt auch in der Schlageterstadt NSK Auf dem Düsseldorfer Hauptbahn= hof hat der NS.- Bahnhofsdienst seine Arbeit begonnen. Die Schlageterstadt reiht sich somit auch in die Front der Großstädte ein, in denen sich die NS.-Volkswohlfahrt diesem wichtigen Arbeitsgebiet zuwendet. Gerade jezt, während der Ausstellungszeit, hat sich eine solche Einrichtung als unbedingt notwendig erwiesen . In der großen Bahnhofshalle ist ein Raum eingerichtet und mit Naturholz-Möbeln ausgestattet worden, der zur Einzelberatung dienen soll. In einem Abschlag steht auch ein Wickeltisch. Hier können Mütter ihre Kinder umkleiden und stillen. Von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts ist der NS.-Bahnhofsdienst an der Ar beit. Eine Voltspflegerin und ein Volkspfleger, die bereits seit dem Aufbau der NSV.-Ortsamtsleitung tätig sind, teilen sich mit Helfern in die Arbeit, die einen weißen Kittel tragen. und an der NSV.-Binde zu erkennen sind. W..
RSK Folge 198 tern Bohnenkaffee, Streusel- und Quarkkuchen serviert und zum Abend Butterbrot mit Schinken, Tomaten und Bier.
Die Heimleiterin machte mich nun darauf aufmerksam, daß ich gerade einen Sonntagsspeisenzettel erwischt hatte ; Sonntags gibt es natür lich besonders gutes Essen. Ich greife also noch einen werktäglichen „ Magenfahrplan“ heraus, der folgendermaßen zusammengestellt ist : erstes Frühstück : Milchhaferflocken und Buttersemmeln, zweites Frühstück : Sauerkrautsalat, Buttersemmeln undMilch ; Mittagbrot : Schweinefleisch, Kartoffeln, Möhren, Quark und Erdbeermarmelade ; Vesper: Kaffee und Semmeln mit Vierfruchtmarmelade ; Abendbrot: Fleischsalat, Ei, Butter und Tee. Hieraus können wir ersehen, daß unsere erholungsbedürftigen Mütter von der NSV. ausgezeichnet bewirtet werden. Das Essen ist schmackhaft zubereitet, die Mengen find reichlich, die Speisenzettel sind nach gesundheitlichen Gesichtspunkten zusammengestellt und abwechslungsreich. Obst, Salat und Gemüse finden reichliche Verwendung, und es wird alles ge= tan, um den deutschen Müttern eine wirkliche Erholung zu verſchaffen , wozu auch Freude am Essen gehört. Aber auch unsere Jugend, die in NSV.-Kinderheimen untergebracht wird, hat sich über ihre Verpflegung nicht zu beklagen . Ich besuchte das Kinderheim Gohrisch in der Sächsischen Schweiz. Auch hier ist das Eſſen ausgezeichnet. Ich greife einen Freitags-Speiſenzettel heraus : Erstes Frühstüd : Roggenmehlmilchsuppe, Pflau= menmus- und Fettbrot ; zweites Frühstüd : Milch und Knäckebrot ; Mittagbrot : Suppe, Kartoffelsalat, Badfisch und gemischte Früchte ; Vesper: Milchkaffee, Mundsemmel und Mar meladebrot ; Abends : Obstsuppe mit Zwieback, Jagdwurst, Radieschen und Butterbrot. Ob= wohl es sich hierbei schon gut leben läßt, ist das Sonntageſſen für die Kinder noch besser. Da gibt es zum Frühstück Malzkakao, zwei Butterſemmeln Krädebrot ; Mittags : und Kalbsbraten mit jungem Gemüse, Kartoffeln, rote Grüße mit Kirschen und Vanillesoße ; Vesper: Milchkaffee , Obstkuchen und Zuckerkuchen und abends : deutſchen Tee, Schinken , Ei, Tomaten, Butterbrote.
So ausgezeichnet ist die Verpflegung nicht nur in diesen beiden hier erwähnten NSV.Erholungsheimen, sondern in allen Heimen des „Hilfswerks Mutter und Kind". Das wird jede Mutter, die schon einmal von der NSV. zur Erholung in ein Heim verschickt war, freudig bestätigen können. Das Beste ist gut genug für unsere Arbeiter, für das schaffende deutsche Volk ! Wie vorbildlich dieser nationalsozialistische Grundsatz in die Wirklichkeit umgesetzt wird, das zeigen die angeführten Beispiele. Wir werfen unseren bedürftigen Volksgenoſſen nicht Almosenpfennige hin, die zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben sind, sondern wir be= heben den Notstand, wir nehmen die erho= lungsbedürftige Mutter, das zu kräftigende Kind in liebevolle, sorgfältige Obhut, in der ihnen alles gegeben wird, was zu einer wirklichen Erholung und Kräftigung nottut. Wir wollen unser deutsches Volk stärken , wir wollen seine Lebensfreude steigern, und wir tun das im Rahmen der volksgemeinschaftlichen Tat durch die NSV . A. Siebert.
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Die Überraschung NSK So schön es an anderen Orten auch sein mag, immer wird in einem der Wunsch bleiben, einmal wieder seine Heimat besuchen zu fönnen. Nach langen Jahren der Abwesenheit bummelte ich wieder durch die vertrauten Straßen und Gassen. An jedes Haus fnüpft sich eine Erinnerung. Hier hat mein alter Klassenlehrer gewohnt, und bei dem Friseur gegenüber habe ich mich das erstemal rasieren lassen. Und hier -- richtig das Haus Nummer vier - hatte sie gewohnt ! Meine Tanzstundendame. Ein Mädel , um das mich meine Kameraden beneidet haben. Die Mutter nahm mich immer gut auf. Aber Käthe hatte etwas komische Ansichten. Sie würde niemals heiraten, hatte sie mir einmal gesagt, den ganzen Tag arbeiten, kochen, waschen, auf den Mann warten und dann noch die Mühe und Plage mit Kindern haben. Nein, sie wollte studieren, etwas vom Leben haben, es richtig genießen . An das alles dachte ich vor dem Haus Nummer vier, und schon stehe ich vor der Wohnungstür. Der Name auf dem Schild stimmt. Ein zweiter Name steht darunter. Wahrscheinlich muß die alte Mutter vermieten. Ich läute, die Mutter öffnet mir und hat mich sofort erkannt. ,,Ja, ist das eine Überraschung ! Da wird sich Käthe, Hans, aber meine Tochter freuen! tommt schnell ! Es ist Werner, Achim, Besuch da !" Käthe, überlege ich, der Name ist richtig. Aber wer sind Achim, Werner, Hans? Brüder hatte sie teine, und . . . Viel Zeit zum Überlegen bleibt mir nicht, denn schon werde ich von drei kleinen Kerls beſtürmt , die nach dem „ Mitgebrachten" fragen. Hinter ihnen tommt Käthe aus dem Zimmer mit einem kleinen Kind auf dem Arm. kann ich nur sagen . ,,Ja, die Kinder „Ich weiß schon, was du sagen willst", unterbricht mich Käthe, „ du bist überraſcht, mich mit soviel Kindern wiederzusehen . Ich will dir alles erklären. Ich bin ja so glücklich, daß ich Mutter sein darf“, ſo ſagte sie mir, „ ich kann dir nur sagen, heirate auch du recht bald und laß dir nicht das Glück des Lebens entgehen !" H. H.
Richtfest im NSV . - Kindergarten NSK In der der Dr.-Helmuth-Siedlung in Aschaffenburg wurde das Richtfest zum Bau eines Kindergartens und von zehn Siedlungshäusern gefeiert, zu denen anläßlich des Kreistages der NSDAP . im Monat Mai der Grundstein gelegt worden war. Noch vor Beginn des Winters werden zehn Familien ihren Einzug halten und auch der Kindergarten seiner Bestimmung übergeben werden können. Damit wird der Gedanke in die Wirklichkeit umgeſeßt, der bereits vor zwei Jahren die Schaffung eines Kindergartens und einer Schwesternstation in der Siedlung vorsah. Dieses Werk ist der Ausdruck der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der NSV . -f.
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Eine Mutter dankt NSK Von den vielen Briefen, die dankbare Mütter nach vierwöchiger Erholung durch das Hilfswerk ,,Mutter und Kind" der NSV. schrieben, sei einmal einer auszugsweise wiedergegeben, den eine Mutter von ihrem Aufent> halt im Mütterheim „ Waldfried" in Elmschenhagen an uns richtete. * ,,Wie unendlich lang kamen uns 26 Mütter bei der Ankunft die vier Wochen vor ; und wie furz sind sie, weil sie so unendlich schön find. Schon der herzliche Empfang durch die Leiterin des Heimes ließ keinen trüben Gedanken mehr aufkommen. Gleich nach der ersten kräftigen Mahlzeit hieß uns „ Tante Annchen“ nochmals herzlich willkommen, machte uns mit der Hausordnung bekannt und legte uns ans Herz, uns durch gegenseitiges Verstehen jede trübe Regung fernzuhalten. ― Es ist auch so gehalten worden; fühlten wir uns doch als deutsche Mütter einig, uns die Tage schön zu gestalten. Es ist etwas Wunderbares um das Hilfswerk ,,Mutter und Kind ". Freude haben wir gehabt. Gespielt, gelacht und geſcherzt haben wir wie Kinder. Völlig losgelöst vom Alltag, fern vom Lärm der Stadt. Begeistert waren wir täglich von den reichlichen und guten Mahlzeiten, bei denen auf die werdenden Mütter besondere Rücksicht genommen wird. Blizsaubere Betten stehen zu drei und vier in freundlichen Schlafräumen. Schön find die Tagesräume mit den bequemen Seſſeln eingerichtet, die sonnige Veranda, ebenfalls mit Sesseln ausgestattet, und frische Blumen auf den Tischen. Der Eßsaal, unten neben der Küche, ist besonders verlockend . Freundlich scheint die Sonne durch die vielen Fenster. An weiß gededten Tiſchen nimmt man Plak, nachdem Tante Annchen einen Tischspruch gesagt, und wir uns eine gute Mahlzeit“ gewünscht haben. * Um sieben Uhr wedt Tante Annchen selbst. Da steht man schon mit frohem Gesicht auf. Um 1/28 Uhr wird zum Frühsport gerufen. Leichte Freiübungen und der anschließende Waldlauf geben den richtigen Schwung für den Tag. Wie haben wir gelacht, als am ersten Morgen die Turnanzüge anprobiert wurden : eine Saubere weiße Leinenbluse und eine blaue Leinenhose dazu . ― Nach dem Turnen kommt das Hiſſen der Flagge mit dem Fahnenlied. Und wohl jedem bewegt es stets aufs neue, wenn am Schluß des Liedes von der Leiterin der Gruß an den Führer" gesprochen wird. Es ist dann so, als müsse er unseren Dank aus weiter Ferne hören. Das aber soll unser schönster Dank sein, daß wir unsere Kinder zu aufrechten deutschen Menschen erziehen, und die Liebe zu ihm und dem deutschen Volke tief in ihre Herzen pflanzen. Nach dem Essen ist für zwei Stunden Bettruhe angesetzt. Wie wohl sie tut, das empfanden wir schon am ersten Tag. Um 4 Uhr fröhliches Kaffeetrinken, danach gemeinsame Spa = ziergänge durch den Wald. Nach der Rückkehr haben wir gewöhnlich noch ein wenig Zeit zur Ruhe in bequemen Liegestühlen, und nach dem Abendessen sizen wir dann gemütlich beisammen, lesen ein gutes Buch oder handarbeiten. Manchmal liest auch Tante Annchen uns vor.
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27. August 1937 Das sind Stunden, die wir alle gern haben. Um 9 oder 1/210 Uhr fingen wir gemeinschaft= lich Abendlieder, sagen uns unter Handschlag gute Nacht. Dann kommt Tante Annchen noch einmal an jedes Bett, gibt jeder Mutter die Hand und wünſcht ihr einen guten Schlaf. Der kommt bald mit der Freude auf die Überraschungen des nächsten Tages . . ." * Jedes Wort wäre zuviel, das man solchem Brief etwa noch hinzufügen wollte. Vorerst 10 000 EHW. - Schweine in Ostpreußen NSK große Die erste Schweinmästerei Königsberg , die am westlichen Stadtrand erbaut wurde, konnte in diesen Tagen ihr Richtfest feiern. Durch die tatkräftige Unterstügung des Oberbürgermeisters der Stadt Königsberg war es möglich, in acht Wochen den Bau so weit zu vollenden. Mitte September soll die Mästerei bereits voll in Betrieb sein. 600 Schweine werden hier von den Küchenabfällen einiger Königsberger Ortsgruppen gemästet werden. Diese Schweinemästerei des EHW. ist wohl eine der größten und beſteingerichtetsten, die bis jezt im ganzen Reich erbaut wurden . In zwei großen Flügeln werden je 300 Schweine untergebracht werden. Der Futterſortier- und der Mischraum, sowie die Dämpfanlagen befinden sich bei dieser Mästerei unter einem Dach mit den Stallungen. So wurde den besonderen Mimatischen Verhältnissen Ostpreußens während der Wintermonate weitgehend Rechnung ge= tragen. Zwischen den beiden langgestreckten Flügeln, die die Stallungen bilden, werden die Futtersilos angelegt. Neu konstruierte Lastkraftwagen mit Anhänger werden das Futter aus der Stadt zur Mästerei schaffen. Aus früher nicht verwerteten Abfällen werden dort neue Werte für die Volksgemeinschaft ge= schaffen. Es ist das Ziel des EHW., 1 Million Schweine im Reich zu mästen. 10 000 werden vorerst in Ostpreußen eingestellt werden. Ohne Schädigung der Landwirtschaft, ohne Änderung der Marktordnung und ohne Konkurrenz für den Handel werden die Schweine den Schlächtereien und damit unserem ganzen Volke zugeführt werden. Die aus dem Verkauf gewonnenen Mittel wird die NSV. dem Hilfs= werk ,,Mutter und Kind" zuleiten. So dient das Ernährungs-Hilfswerk nicht nur der Sicherung unserer Ernährungsgrundlage, sondern unterstützt die Wohlfahrtspflege und Gesunderhaltung der gesamten Nation . In Ostpreußen stehen bis jetzt schon vier Schweinemästereien des EHW.: in Marienburg , Elbing , Allenstein und Dt. Eylau. In Marienburg fonnte schon eine größere Anzahl gemästeter Schweine verkauft werden. Es hat sich auch in Ostpreußen wiederum bestätigt, welch großartiges Futtermittel die Abfälle für die Schweine sind. der Königsberger Nach der Eröffnung Mästerei im September werden im Laufe diefes Herbstes noch Stallungen in Osterode , Lyd , Gumbinnen, Insterburg , Brauns berg und Pillau eingerichtet werden. So ſteht Ostpreußen auch im EHW. mit in Front. F. B.
NSK - Nachrichten
Zu NSK Folge 198
Die Eisenverhüttung der Germanen
2000 Jahre alter germanischer Eisenschmelzofen aufgefunden NSK Potsdam, 27. Auguſt. In der Nähe von Potsdam wurde vom Museumsdezernent der Stadt Potsdam, Dr. Bestehorn , ein germanischer Eisenschmelzofen aus dem ersten Jahrhundert n. d. 3tw. aufgefunden . Der Ofen, dessen Ausgrabung für die Geschichtsforschung von großer Wichtigkeit ist, deutet in seiner Form auf ein bereits weit entwickeltes Verfahren der Eisenverhüttung hin. In nächster Nähe des Ofens wurden außerdem ein Haus mit Herd , ein Backofen und eine Webewerkstatt ausgegraben . Wohnhaus und Werkstätte gehören zur Kultur der westgermanischen Semnonen .
Parteiamtliche Bekanntgabe Historisches Material nicht vernichten ! Aufruf des Hauptarchivs der NSDAP . an alle Volfsgenossen NSK München, 27. Auguſt. Das Hauptarchiv der NSDAP . , München , hat anläßlich der neuen Entrümpelungsaktion folgenden Aufruf zur Sammlung geschichtlichen Materials erlassen : Wenn ihr eure Deutsche Volksgenossen. Speicherräume entrümpelt, achtet auf geschicht lich wertvolles Gut. Viele von euch haben noch alte Zeitungen und Zeitschriften der nationalsozialistischen Bewegung oder unserer früheren Gegner aufbewahrt und aus Mangel einer anderen Ablagemöglichkeit im Speicher untergebracht. Vielleicht habt ihr auch noch alte Briefe oder Akten, die sonst von geschichtlichem Wert sein können. Vernichtet dieses Material nicht, sondern gebt alle Zeitungen, Zeitschriften, Do fumente, Bilder, Flugblätter, Plakate, politische Bücher und Broschüren an das Hauptarchiv der NSDA P. , München, Barerstraße 15. Dieses wird das Material ſichten und soweit es nicht zu seinem Arbeitsgebiet gehört, an die zu= ständigen Archive weiterleiten, oder falls unwichtig, der Altmaterialverwertung zuführen.
Stimmen des Auslands
Die Juden in China Juden an leitenden Stellen im chinesischen Rohstoffhandel NSK Gibt es eine Judenfrage in China ? Zu diesem Thema nehmen die Deutsch-Chinesischen Nachrichten" in Tientsin Stellung. Es wird einleitend festgestellt, daß die Zahl der in China einschließlich des heute selbständigen Mandichukuo- lebenden Juden auf 35 000 bis 40 000 geschätzt wird. Wenn auch diese Zahl im Vergleich mit der Gesamteinwohnerzahl (444 Mil-
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lionen) sehr gering erscheint, so ist es doch Tatsache, daß sich unter diesen Juden viele reiche Leute befinden, die eine große Rolle in Handel und Industrie spielen und die ihr Vermögen dauernd zu vergrößern verstehen . In dem Artikel wird weiter mitgeteilt, daß die Juden in China natürlich meistens in den größeren Städten und vor allem in den Hafenstädten wohnen . Als Großhandelsleute und Schwerindustrielle schieben sie sich in alle wichtigen Wirtschaftsposten. Das jüdische Warschauer Blatt ,,Der Moment" schrieb unlängst, daß die Juden in Schanghai gut verdienten . Das gleiche sei in Tientsin der Fall, wo sie durch Händel mit Rohstof = fen viel Geld machten. „ Wenn man bedenkt", so wird in den Deutsch-Chinesischen Nachrich ten" weiter ausgeführt , „ daß nach den neuesten Meldungen die Kohlenreserven Chinas auf 350 Millionen Tonnen geschätzt werden, daß ferner 50 Prozent der Gesamtweltausfuhr für Wolframerze bei China liegt, daß China füh= fend ist in der Weltproduktion für Antimon, wenn man sich dieſes alles vor Augen hält und daran denkt, daß die Juden an diesem Rohstoffhandel an leitenden Stellen beteiligt sind, dann kann man sich alles andere ausmalen." Schließlich wird noch erwähnt , daß ein starker Antisemitismus in der mandschurischen Stadt Charbin festzustellen ſei. Die jüdiſche Gemeinde sei dort beträchtlich zurückgegangen, und allmählich seien die Juden von ihren hohen Posten verdrängt worden. In Schanghai und Tientsin habe man die jüdiſche Gefahr noch nicht richtig erkannt. Der Ruhepunkt des Kontinents Ein großer amerikanischer Zeitungsverleger findet anerkennende Worte für das neue Deutschland.
NSK Als eine erfreuliche Tatsache können die unlängst vom Besizer und Hauptſchriftleiter der „ Washington Post ", Eugene Meyer und Felix Morley , gemachten Ausführungen über ihre im neuen Deutschland gewonnenen Eindrücke bezeichnet werden . Die beiden amerikanischen Zeitungsverleger haben im Gegenſak zu der großen Mehrzahl der amerikanischen Blätter den Mut aufgebracht, offen und eindeutig ihre auf einer Reise durch Deutschland gemachten Erfahrungen zu veröffentlichen, selbst auf das Risiko hin, daß sie sich dadurch dem Haß und, den Angriffen jüdischer Hezer aussehen. Der "" Sonntagsbote". Pittsburgh, zitiert die Ausführungen des Mr. Morley , die auch von dem in deutscher Sprache erscheinenden ,,Washington Journal" übernommen wurden . Er führt ua. aus : „ Wenn man den Versuch macht, ſeine Gedanken zu sammeln und abzuwägen, was in Europa geschehen ist, so kehrt man immer wieder zu Deutschland zurück. Dieses große Land ist der Ruhepunkt , um den herum die Zukunft des Kontinents sich dreht. Es kann kein Zweifel herrschen an der Macht und dem Einfluß der nationalsozialiſtiſchen Regierung, gleich, wie man auch über den Nationalsozialismus ſelbſt denken mag . . . Es gibt keine politische Besprechung in Europa , die nicht immer wieder zu Hitler zurückommt und bei ihm stehenbleibt.
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Ichrift der Schriftleitung: 90, III. Fernruf: 11 00 22. Der Nachf., G. m. b. H., NSTAP., München . Berlin rlag , Berlin SW 68, Alle Zahlungen find nach Berlin 4454) zu richten
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Korresponden Partei-
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Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich, Reichspressechef Der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupts schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
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ebnisse mit Dr. Dietrich
Notizen aus sechs bewegten Jahren
dem Schreibtisch liegen Briefe von itern aus dem Reich : Schreiben as Interessantes aus dem Leben 66 Der Grund zu diesen Briefen fein Grund. Denn Dr. Dietrich nen, die Geburtstage nicht zu egen. Der Tatsache, daß er am f 40 Lebensjahre zurückblicken kann, t sicher nur statistische Bedeutung
in er aber nicht verhindern, daß olchen persönlichen Gedenktag zum en, um Mitteilungen über einen rdern, der seit vielen Jahren dem um den Führer angehört und der entlichkeit als Reichspressechef der o bekannt ist wie als Publizist und
ir ein Bild von der Persönlichkeit 5, von seinem Lebensweg, von t, seinen Ideen und Plänen ent= = müßte immer unvollständig sein, t ja so mitten drinnen im Leben ffen ! ir anfangen, von dem 17jährigen Dietrich zu berichten, der 1914 als ausgerückt und bis zum 11. Noan der Westfront steht, der dann und gründliches Studium betreibt, m Journalismus findet, nach MünKämpfer der NSDAP. wird, vom erkannt und zu seinem Pressechef Dwollten wir damit auch nur nn würden aus diesen Zeilen viele nicht die kurze Plauderei, die der tet. * pollen wir aus den über sechs Jahnun Pressechef der Partei ist, und men seine engsten Mitarbeiter an arbeiten durften, einige Stunden nerung zurückrufen, von denen wir В sie auch den Lesern unserer Zeieressantes berichten. Der Tag lebendig, an dem Dr. Diet-
rich vom Führer aus Essen zurüdberufen feine Arbeit als Pressechef der Partei begann. Es war in den ersten Tagen des August 1931 - in der Zeit, in der der Führer die Kräfte sammelte für das kommende Entscheidungsjahr 1932 - als Dr. Dietrich sein kleines Büro im dritten Stod des Braunen Hauses zum erstenmal betrat. Die Einarbeit war rasch vollzogen: er mußte von Grund auf neu beginnen. Und er tat es. Die Parteizeitungen, die draußen im ganzen Reich notgedrungen Politik auf eigene Faust betrieben, fühlten rasch den Journalisten und Politiker, der in diesem kleinen
Italiens Polizeichef in Deutschland Mehrtägiger Besuch. Bon Himmler an der Grenze empfangen NSK Berlin, 29. August. Am Sonntag traf der Chef der italienischen Polizei, Exzellenz Bocchini , zu einem auf mehrere Tage berechneten Besuch in Deutschland Exzellenz Bocchini war von mehreren ein. Herren seines Stabes, darunter dem Generalinspektor der öffentlichen Sicherheit, Comm. Dr. Guido Leto , und dem Kabinettschef Man= ganiello , begleitet. Bei seiner Ankunft an der Grenze wurde Exzellenz Bocchini vom Reichsführer 44 und Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler , der ihm entgegenge = fahren war, auf deutschem Boden herzlich willtommen geheißen. Der Reichsführer 44 begleitete die italienischen Besucher bis München, wo er den Zug verließ. Während seines Aufenthaltes in Deutschland wird Exzellenz Bocchini Gelegenheit nehmen, eine Reihe gemeinsamer Fragen auf dem Ges biete der Verbrechensbekämpfung mit den zuständigen deutschen Stellen zu besprechen. Er wird außerdem Gelegenheit nehmen, eine Reihe der neuesten Einrichtungen der deutschen Sicherheitspolizei zu besichtigen.
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Büro seine Zelte aufgeschlagen hatte und im Auftrage des Führers ihnen Weisung und Richtung gab und sie so einschaltete in den Kampf auf dem politischen Parkett. Spät abends noch, wenn im ganzen Hauſe Ruhe eingekehrt war, brannte oben bei der Preſſe“ noch das Licht. Abziehmaschinen surrten, Telephone flin gelten, die Hauswache mußte mithelfen, „ mit frohen Reden" floß die Arbeit munter fort. Wenn alles verpackt war, kam dann meist unser Doktor, brachte eine Information vom Führer und damit die Idee zu einem Artikel oder einem Kommentar, der schnellstens in der Parteipreſſe erscheinen sollte. Die Arbeit draußen stockt, während drinnen die Ideen zu Wort und Schrift wurden. Eine Zigarette wird entzündet, es gilt, den Fall richtig anzupacken, es wird überlegt, besprochen. Die Mitarbeiter werden gerufen. Es wird Material benötigt. Wir besigen zwar ein Archiv. Doch in der Nacht um 11 Uhr? Nach langem Stolpern in den finſte= ren, aber dafür überfüllten Räumen des Archivs wird endlich der Lichtschalter entdeckt. Die Suche nach dem Verlangten beginnt. Ist der eine Akt gefunden, dann ist neue Order eingetroffen. Das Suchen beginnt von vorne. Aber wir wissen: das Gesuchte wird gefunden, weil es gefunden werden muß. Nun ist aber der Fall an Hand des Materials geklärt, die Argumente liegen unumſtößlich fest, sie wollen nur noch formuliert werden. Und jezt stört eine Weile lang kein Ruf aus dem Zimmer des Doktors unsere Warteruhe. Dann aber wird das erste Blatt herausgereicht. Wir aber beginnen mit Eifer, das flüchtig geschriebene und vielfach verbesserte Manuskript zu entziffern. Und jedesmal erleben wir das gleiche, daß der Knäuel der Bleistiftnotizen sich entwirrt zu Formulierungen, die da stehen, als ob sie so und nicht anders lauten müßten. Und jede Zeile ist eine Mine, die mithilft, den Weg des Führers zur Macht freizulegen ! * Ein neues Kapitel unserer Arbeit wird aufgeschlagen, als Dr. Dietrich im März 1932 mit dem Befehl des Deutschlandflugs vom Führer. heraufkommt. Große Landkarten wer den besorgt und ausgebreitet. Welche Zeitung hat Telephonstenographen und eigene Aufnahmeräume? Wo können die „Meldeköpfe“ eingerichtet werden, die wir für die Berichterstattung brauchen? 1 Wo fizen die besten Journalisten der Parteipresse ? Die Berichterstatter müssen ausgewählt, instruiert, eingeteilt werden. Die Deutschlandkarte wird mit einem Netz von Linien überzogen : die Flugstrecke des Führers. Und in jedem Ort, den der Führer berührt, wird ein erstklassiger Jour nalist siten, wird nach der Kundgebung ein wirkungsvoller Bericht, eine Meldung über die Führerrede an die vier Meldeköpfe weitergegeben werden. Nach kurzer Zeit werden die Berichte auf dem Tisch aller Schriftleitungen der Parteipresse liegen und dann, mit Bildern versehen, Millionen deutscher Volksgenossen ins Haus gebracht werden. So wird jeder Tag der Führerfahrt ein Erlebnis für das ganze Volk und die Deutſchlandflüge auch zur größten Presseaktion, die die deutsche Zeitungsgeschichte kennt.
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28. August 1937 Dr. Dietrich ist nun ganz in seinem Element : wochenlang, Tag und Nacht unterwegs. Hier muß ein schlechtes Redestenogramm verbessert, dort eine Sonderreportage angeregt, hier ein Berichterstatter informiert, dort neu eingeteilt werden. Dazwischen heißt es, stets auf dem laufenden zu sein und in der Heße der Reise doch den Führer von jedem wichtigen Ereignis , das die Telegraphenbüros melden, zu unterrichten. In jeder Minute, ob während der Kundgebung, im Auto oder im Flugzeug, stets im Dienst und in jeder Hinsicht „ auf der Höhe" - so haben wir unsern Doktor damals so richtig bennengelernt. Dann kamen die Wahlnächte im Braunen Haus. Wir hatten inzwischen zwei schöne Zimmer im zweiten Stock bekommen (in denen vorher die gesamte Reichsjugendführung untergebracht war) . In Verbindung mit den großen Telegraphenbüros stellten wir jeweils die erſten Teilergebnisse für die nächste Opernpause zuſammen. Der Führer hat im Jahre 1932 die Abende der meisten großen Wahltage in der Oper verbracht, und Dr. Dietrich legte Wert darauf, in der Pause mit recht klaren Teilergeb nissen den Führer unterrichten zu können. Damit war die Arbeit in der Wahlnacht nicht beendet. Sobald das Wahlergebnis in Umrissen feststand, wurde der offizielle Kommentar der Parteikorrespondenz in Angriff genommen. Jetzt galt es, die richtigen und politisch treffenden Bemerkungen zu machen und vor allem ― in der Montag-Morgenpresse allen Außerungen der Gegenseite durch Schnelligkeit zuvorzukommen. Wenn dann das Licht im Zimmer Dr. Dietrichs gelöscht wurde, dann graute draußen bereits der Morgen, und die ersten Straßenbahnen rasselten am Obelist vorbei. Der neue Tag aber brachte neue Arbeit. Was wird ge= schehen? Wie steht jetzt die Schlacht ? Bleibt der Führer in München? Oder gibt es Besprechungen in Berlin? Jedenfalls heißt es, den Wahlsieg journalistisch auszuwerten, dem weichenden Gegner in die Flanke zu springen ; dafür zu sorgen, daß unsere Parteipreſſe eine flare taktische Haltung einnimmt. Ja ― das Programm des Pressechefs des Führers fennt feine Lücken. Da gibt es keine Stunde ohne Verantwortung.
Die Machtergreifung kam und mit ihr neue Aufgaben zu den alten, die blieben. Unter die dringlichsten Aufgaben, die der Führer zur Löfung vorfindet, gehört die Preſſefrage. Wird sie nicht richtig und gründlich aufgegriffen, dann wäre alles in Frage gestellt. Noch im November 1932 haben die Juden Bernhard und Komplicen Dr. Dietrich aus dem Reichsverband der Deutſchen Preſſe ausgeschlos= sen, jezt kehrt er als erster nationalsoziali= stischer Präsident in die Berufsvereinigung der deutschen Journaliſten zurüd. Nicht zur Freude der Juden. In der deutschen Presse werden die Juden zuallererst ausgebootet. In einer stillen, zähen und monatelangen Arbeit werden alle vorgeschlagenen Kompromißlösungen aus dem Wege geräumt, und in gemeinsamer Arbeit mit dem Propagandaministerium wird der deutschen Presse das Schriftleitergesek gegeben. Der ganze Vormittag des Arbeitstages
NSK Folge 199 gehört meist diesen wichtigen Fragen. Die anderen Aufgaben dürfen dabei nicht zurüdtreten. Die Fragen der Parteipreſſe ſind nicht weniger wichtig als vorher. Dazu kommen die aktuellen politischen Arbeiten in einem an politischen Ereignissen so überreichen entscheidungsvollen Jahr. Und es ist so seither geblieben : es gibt kein großes politisches Ereignis, mit dem nicht die Arbeit der Presse aufs engste verbunden wäre ― und damit die Arbeit Dr. Dietrichs. Und doch entsteht im gleichen Jahre 1933 ein Werk, das unſeren Doktor, dessen Arbeit ihn felten der Öffentlichkeit unmittelbar zeigt, weitesten Kreisen des deutschen Voltes zum Freund gemacht hat : „ Mit Hitler in die Macht.“ Diese " Erlebnisse mit meinem Führer" sind im Jahre 1933 in frühmorgendlichen Arbeitsstunden auf dem Obersalzberg entstanden. Nicht einen Tag ruhte die Fülle der anderen Aufgaben. Er hat dieses Buch sich so recht vom Herzen geschrieben, und es ist ein Dokument des Entscheidungskampfes um die Macht geworden, das Jahr zu Jahr mit neuen Auflagen seinen Weg zu den Herzen der deutschen Volksgenossen fortTetzt. Dr. Dietrichs Element find Ideen. Durch eine fluge Idee eine schwierige Aufgabe zur einzig richtigen und möglichen Löſung zu führen, das ist das Rezept, womit er alle die Jahre hindurch mit Erfolg gearbeitet hat: Denn an solchen Einfällen fehlte es ihm nie, wenn es Schwierigkeiten zu überwinden galt. Er will keinen großen „ Apparat “ um sichy haben - seine alten Mitarbeiter sind heute noch an seiner Seite wie vor sechs Jahren er will nur eines : dafür sorgen, daß dieſe Ideen über die Materie triumphieren, daß mit geringstem Aufwand große Wirkungen erzielt werden. Das ist ihm bisher in jeder entscheidenden Frage gelungen. Einrichtungen, wie etwa das „ Haus der NS.-Presse" in Berlin sind das Ergebnis folcher Ideen. Ohne den Aufbau großer eigener Verwaltungsstellen sind in diesem Hause die Vertreter der gesamten Parteipresse so zusammengefaßt worden, daß sie in wenigen Minuten mit jeder Information , jeder Nachricht erreicht werden können. Oder bei den ,,Wochen der NS.Presse" in den Jahren 1935 und 1936 hat eine fluge Idee der ganzen Parteipreſſe in einem großzügigen Leistungswettbewerb einen hervor ragenden inneren Antrieb gegeben . Und wenn ihm Vorschläge unterbreitet werden, dann ist seine erste Frage stets: Sind die Vorschläge einfach, sind sie notwendig und sind sie im höheren Sinne klug. Nach diesen Methoden hat Dr. Dietrich sein Parteiamt aufgebaut, seine Reichspressestelle . Er hat damit des Führers Anerkennung gefunden, der die Parteiaufgabe Dr. Dietrichs würdigte, indem er ihn zum Reichsleiter ernannte. * Diese turzen Erinnerungszeilen wären unvollständig - würde in ihnen nicht noch gesprochen von den Reden Dr. Dietrichs, mit denen er der deutschen Öffentlichkeit bedeutsame Beiträge zum Verständnis nationalsozialistischen Denkens
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28. August 1937 geliefert hat. Es geschieht selten, daß Dr. Dietrich einmal eine der vielen Aufforderungen, die Rednertribüne zu besteigen, Folge leistet. Selten weil ihm die tägliche politische Aufgabe Verpflichtungen auferlegt. So ist es aber Tras dition, daß jeder Rede ein genaues Studium der Probleme vorausgeht. Umfangreiche Literatur wird bearbeitet um die Meinungen von ehedem mit ihren eigenen Argumenten zu schlagen. Bis dann der Moment kommt, an dem Dr. Dietrich uns zufrieden erklärt : ,,So, jezt ist es geschafft, jest rühre ich keinen Finger mehr“ -- und fünf Minuten später fährt der unerbittlich kritische Korrekturstift doch wieder über die Seiten, entdeckt vielleicht noch einen Gedanken, der noch präziser ausgedrückt, ein Wort, das noch klarer formuliert werden könnte. Die Mühe aber wurde noch jedesmal reich ge= lohnt. Die Reden Dr. Dietrichs über die „ neue Sinngebung der Politik", über die „ philosophi = schen Grundlagen des Nationalsozialismus“, über das „Wirtschaftsdenken im Dritten Reich" oder über Kunst und Presse" sind ebenso wie seine Reden auf dem Reichsparteitag weit über die Grenzen des Reiches hinausgedrungen und haben durch ihre zwingende Logik und ihre padenden Formulierungen, durch das offene Ansprechen der Probleme tiefe Eindrücke hinterlaffen und sind für den Nationalsozialisten ein bleibender geistiger Besiz geworden.
Dr. Dietrich gehört nicht zu den Menschen, denen das Herz auf der Zunge liegt. Aus sechs Jahren sind uns nur wenige Momente in Erinnerung, in denen er von sich selbst sprach. So etwa bei stundenlangen Spaziergängen im winterlichen Thüringer Wald, als er einige Tage Urlaub genommen hatte (am zweiten Tag hat er freilich den Plan zu einer Artikelserie gefaßt und am dritten mit der Ausführung begonnen) . Da werden dann in ihm Erinnerungen lebendig an seine Kriegszeit, in der er zwischen den Schlachten 1917 in Gent fein Abitur machte, an den 11. November 1918, an dem er den letzten deutschen Angriff des Weltfrieges mitmachte, der erst um 12 Uhr durch den Befehl des Waffenstillstandes unterbrochen wurde. Oder an seine Studentenjahre, als der junge Leutnant Otto Dietrich - der vom Leben nichts kannte als die Schulbank und den Schützengrabenim feldgrauen Rod in den Hörsälen der Universitäten Freiburg, Frankfurt und München saß, oder an das Jahr, in dem er nach München tam und den Führer sah und hörte und sich ihm als Gefolgsmann anschloß. Und er spricht vom Journalismus dem Beruf, dem er mit Stolz angehört und dem er durch seine Arbeit und durch seine Gedanken so viele neue Impulse gegeben hat. In solchen Stunden erleben wir nicht nur den Reichspressechef der Partei, den Pressechef des Führers, den Mann der Arbeit und Verantwortung, sondern eine Persönlichkeit , wie sie im Ringen des Weltkrieges und im Kampf der nationalsozialistischen Bewegung sich ents wickelt hat, einen Mann, der den hohen Aufgaben, die ihm der Führer gestellt hat, mit Weitblick und Energie im Dienste unserer Zeit gerecht wird. Helmut Sündermann
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Nürnberg-Sonderdienst der NSK.
Das ſind
die Arbeiter von Nürnberg
Bei denen, die das Reichsparteitaggelände bauen - Schwere Arbeit, frohes Schaffen Der Führer unter den Arbeitskameraden NSK Nürnberg, 28. August. Es ist selbst für die Kenner des Reichsparteitaggeländes nicht leicht, sich auf den großen Baustellen zurechtzufinden; fast unmöglich aber erscheint es, dort eine bestimmte Person zu finden. Abends endlich fand ich ihn, den Sozialreferenten der DAF., der als „ Vater der Ars beiter" seine Arbeit hier draußen verrichtet. Grade unterhielt er sich mit Zementarbeitern des neuen Kongreßbaues. Tarifliche Fragen, Urlaub, Überstundengelder ... Die Familie der 6000
Hier, wo die Kräne greifen , die Bagger sich tief ins Erdreich wühlen und Rammen mit sekundenschnellem Schlag das Bauwerk vorwärtstreiben, fühlt sich Pg. Reimann bei seinen Kameraden am wohlsten. Alle Sorgen und alle Mühen teilt er mit ihnen, ist stets für fie zu sprechen, hilft, wo er tann, gleicht aus, verschafft den Arbeitern Unterredungen mit den Betriebsführern der hier beteiligten Baufirmen, flärt finanzielle Fragen, vermittelt auf Wunsch oft sogar in Familienangelegenheiten. Von der DAF. eingeseßt, der hier alle Arbeiter ange= hören, darunter 800, die mit dem Bau der neuen Kongreßhalle zu tun haben. Seine Hand streicht über sein Motorrad, die treue Maschine, die ihn über kaum begehbare Straßen und Wege zu den einzelnen Baustellen trägt. 11 000 Kilometer zeigt der Tachometer an, als sie ihm im Mai zugewiesen wurde. Heute sehen wir schon eine Kilometerzahl von weit über 53 000 ! Alle diese Tausende von Kilometer sind nur auf dem Parteitag= gelände abgefahren worden . Von Baustelle zu Baustelle. „Kamerad, wo drückt der Schuh? Ich komme, um zu helfen." So geht es tagaus, tagein, kreuz und quer durch das 3,5 Millionen Quadratmeter große Gelände.
Werk starker Fäuste Während in der Luitpoldarena im wesentlichen Steinseßarbeiten zu verrichten sind, ist die Tätigkeit an der großen Straße , die an der neuen Kongreßhalle vorbei zum März feld und mit zwei Unterführungen zum SA.und H3.-Lager führt, ganz anderer Art. 80 Meter breit ist diese Straße, mit der im Mai begonnen wurde. Steinseh- und Planierungsarbeiten sind auf dem Zeppelinfeld durchzuführen, von dort eine Rasenstraße zum Märzfeld, eine Rasenstraße zur großen Straße. Für den Stadionbau sind Planierungsarbeiten durchgeführt worden, während der Hochbau erst nach dem Parteitag beginnt. Für das Märzfeld sind durch Rodungsarbeiten und Legen der Gleisanlagen die wesentlichen Vorarbeiten für die Materialanfuhr geleistet, so daß nach den großen Nürnberger Tagen mit der Hauptarbeit begonnen werden kann.
In der Nähe des SA.-Lagers Langwasser wurde der Ausladebahnhof mit acht Rampen soeben fertiggestellt, hierdurch wird es möglich, alle zehn Minuten acht große Züge auszuladen. Daneben wurde die Trockenlegung des HI.-Lagers durchgeführt. Für den Bau der Zelte waren Planierungsarbeiten notwendig, und darüber hinaus mußte die Frage der Kanalisierung und der Wasserzufuhr geregelt werden. Verschiedene Baustellen , verschiedene Arbeiter, verschiedene Fachgebiete, verschiedene Tarife. Alles muß Pg. Reimann bei seiner vielseitigen Arbeit berücksichtigen. Mit Wucht wird hier alles vorwärtsgetrieben. So viel Arbeitskräfte waren nötig, daß der Nürnberger Arbeitsmarkt bei weitem nicht mehr den Bedarf deden kann. Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Hilfsarbeiter mußte man bis aus Schlesien und Sachsen heranholen. Heute gibt es mehr als tausend ,,Auswärtige". Parole: Von Mann zu Mann Pg. Reimann - inzwischen hatte sich auch der Betriebszellenobmann der Arbeitsgemeinschaft Kongreßbau, ein junger Zementarbeiter, zu uns geſellt - spricht zu mir von der Arbeit selbst, Don der teilweiſen Schwere der Be = dingungen und von dem freudigen Schaffen der Männer. Arbeitsfameraden find darunter, die von sich aus hundert und mehr Stunden nicht aus ihrer Kluft stiegen, wenn die Arbeit es verlangen würde. Von weit her kommen die Kameraden, Stunden Bahnund Radfahrt ſind oft notwendig. Ein Arbeiter fährt zum Beispiel jeden Tag 42 Kilometer mit dem Rade zur Arbeitsstelle. Bei dieser Maſſe von Arbeitern entstehen natürlich auch tarifliche Komplikationen durch die Verschiedenartigkeit der Auffassungen. Seit die DAF. die vorbildliche Einrichtung des unabhängigen Sozialbetreuers schuf, fallen außerbetriebliche Auseinanderſekungen fort. Monatlich werden 16 bis 20 Betriebsappelle auf den einzelnen Baustellen abgehalten. Da kann jeder frei sprechen und seine Wünsche vorbringen. So herrscht dank des allseitigen Entgegenkommens und dem großen Verständnis der Betriebsführer für die Belange der Arbeiter ein vorbild licher Arbeitsfriede. Der Feind Bürofratie ist überall besiegt. Von Mann zu Mann ist die Parole. Sie hat sich gut bes währt. Die sozialen Einrichtungen ? Da gibt es blumengeschmüdte, vorbildliche Baubuden, Grünflächen mit Radioanlagen, unter halb des großen Kongreßbaumodells Kasinos und Betriebskantinen mit Radio, Betriebsausflüge in die Fränkische Schweiz, Militärkonzerte, Betriebsſport im Stadion, an dem auch die Betriebsführer teilnehmen, und eine
H&M
ob insibobnoë gʊdaxüй
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RSK Folge 199 Betriebskapelle. Die Werkscharen sind im Entstehen begriffen. Nach dem Reichsparteitag wird ein Gesamtappell aller Arbeiter der Reichsparteitagsbauten durchgeführt, bei dem Gauleiter Streicher sprechen wird.
Stolz, mitſchaffen zu können Ob Maurer, Zimmerleute, Zementfachleute, Schlosser, Schmiede, Schachtmeister, Kran- und Baggerführer, Machinisten, Steinseher, Hilfsarbeiter, Monteure, Architekten, Zeichner oder Planierer, sie sind alle stolz , mithelfen zu können an diesem in der Welt einmaligen Bauwerk. Noch einmal gehe ich allein über die Balken und Schienen hinweg an den Kranen und Bag= gern vorbei und wechsele mit diesem und jenem Arbeiter ein Wort. Es war eine Freude, zu hören, wie sie in dieser Arbeit stehen. Fachmännisch erklärte mir ein Arbeitskamerad die am wesentlichen Fundamentierungsarbeiten Kongreßhallenbau, nannte Zahlen über Zahlen. Berputt gewöhnlich Maurer ein sonst 600 Steine, so schafft er hier dank der günstigen Bedingungen 1000 Stüd am Tage. Es gibt die Maurerarbeiten durchzuführen, hier mancher Fachmann mit 25jähriger Praxis nicht kennenlernte. Hier am Kongreßbau wird zum Beispiel etwas möglich, das nämlich fast einmalig ist, daß ein Maurerlehrling an ein- und demselben Bau auslernt.
28. August 1937 Täglich werden hier 100 Waggons aus geladen. 80 Tonnen Eisen enthält allein ein Betonſektor des Kongreßbaus, erklärte mir ein anderer Arbeiter, und ich konnte zuschauen, wie eine deutsche Maschine Stabeiſen von fast Arme stärke falt biegt, um es für Armierungszwecke verwendungsfähig zu machen. Überall, ob bei der Betonbrücke, der Mörtelfabrik oder direkt auf dem Bau, fand ich immer freundliche Arbeitskameraden, die mir jede Frage beant worteten. Wenn der Führer kommt • Sehr oft, manchmal zweimal wöchentlich, iſt der Führer auf dem Gelände und bei den Männern der schaffenden Faust, um sich vom Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Jeder der Arbeiter hat in dieser Stunde erfahren, wie der Führer ihr Schaffen achtet, ihr Anſporn und Kamerad iſt. Als ich ein paar Arbeiter fragte, ob sie sich auch der Ehre bewußt ſeien, hier an den Bauten, geschaffen für Generationen, tätig ſein zu können, sagten die Antworten : ,,Wir sprechen darüber nicht oft; sind zu einfach, um die richtigen Worte zu finden. Aber dadurch, daß wir unser legtes für diese Arbeit hergeben, wollen wir diesen Stolz zum Ausdrud bringen. Wenn uns der Führer, der oft kommt, dann dafür dankt und dem einen oder anderen Arbeitse kameraden die Hand drüct, iſt das für uns der Gert Sachs. schönste Lohn."
Wettkampf- Viſtolenſchießen
der Politiſchen
Leiter
Erstmalig auf dem diesjährigen Parteitag
NSK Nürnberg, 28. Auguſt. Im Laufe der Jahre hat sich eine Form der die Parteitaggestaltung herauskristallisiert, natürlich auch für die Zukunft im großen Rahmen beibehalten wird. Dennoch aber zeigt jeder Parteitag sein eigenes Ge = sicht, und in jedem Jahr werden Veränderungen vorgenommen. So wird zum Beispiel in diesem Jahre er ſtdas malig Wettkampf - Pistolenschießen der Politischen Leiter durchgeführt. Wenn der Führer den Politischen Leitern das Recht verlieh, als Ehrenwaffe die Pistole zu tragen, so verpflichtet sie diese Auszeichnung, den Umgang mit der Waffe zu pflegen. Aus den gelegentlichen Schießübungen wureinzelnen den schließlich Wettkämpfe der Hoheitsbereiche der Partei, der Ortsgruppen bzw. Stützpunkte, Kreise und Gaue. Das Pistolenschießen ist ein Teil der rein Ausbildung des wehrsportlichen Politischen Leiters. Es ist ja kein Geheimnis geblieben, daß gerade auch Politische Leiter ortsgruppen und freisweise geschlossen die Brüfungen des SA .-Sportabzeichens mit sehr guten Resultaten ablegten. Das weitgehend geförderte Pistolenschießen hat in den Reihen der Politischen Leiter große Könner hervorgebracht, und die in den Gauwettbewerben erzielten Ergebnisse berechtigen zu großen Hoffnungen. Inzwischen sind die Entscheidungen_im_Reich beendet, und die zehn besten Schützen
jedes Gaues rüsten sich bereits zur Fahrt nach Nürnberg. Südhannover Braunschweig, Sachsen und Hamburg hatten die besten Schießleistungen im Gau- Ausscheidungsschießen, und nun werden sich alle Mannschaften, bestehend aus 340 Politischen Leitern der NSDAP., an= gefangen vom Blockleiter des kleinen Landstügpunktes bis zum Leiter eines Aufgabengebie tes der Reichsleitung, in edlem Streit um die Ehre der besten Reichsleistung im Wettkampf messen. Es sind drei Bedingungen, die jeder Schüße zu erfüllen hat : Einmal müssen fünf Schuß in beliebiger Zeit auf die zehn Ringe zeigende deutsche Sporteinheitsscheibe aus einer Entfernung von 20 Meter abgegeben werden. Als Waffe ist die Walther PPK. 7,65 mm vorgeschrieben. Bei der zweiten Übung muß der Politische Leiter binnen neun Sekunden im Schnellfeuer fünf Schuß ins Weiße senden, während als Lettes eine Geschicklichkeitsübung vers langt wird. Jeder Schütze hat binnen fünf Sekunden seine Waffe aus der Tasche zu nehmen und einen Schuß abzufeuern. Ruhe und Können entscheiden bei diesen Übungen. Das Schießen in Nürnberg findet auf dem drei Kilometer nordöstlich von Feucht, einem Städtchen in nächſter Nähe Nürnbergs, neu errichteten Pistolenschießstand, der allen modernen Anforderungen entspricht, statt. Bereits in diesem Jahr nehmen drei Politische Leiter, welche beim Wettkampfschießen aller Gaue als die besten Schüßen ermittelt wurden, als Einzelschüßen am Pistolenschießen im Rahmen der NS.-Kampfspiele teil.
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NSV.-Arbeit ſprichtfür sichselbst
Glückliche Menschen durch die Opferwilligkeit des Volles - Besuch bei den NGV.. Erlebnisreicher Querschnitt in zwei Tagen Einrichtungen eines Gaues NSK Das Hauptamt für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der NSDAP. hatte dieser Tage Vers treter der Bresse zur Besichtigung von Einrichtungen der Rationalsozialistischen Volkswohlfahrt eingeladen. Die zweitägige Fahrt führte in den Gau Magdeburgs Anhalt und sollte den Teilnehmern Einblid geben in das vielseitige Aufgabengebiet der NSB., ihrer Orgas nisation und ihrer Arbeit überall im Reich. Von den Eindrücken der Fahrt erzählt dieser Erlebnisbericht. Reichsautobahn Berlin-Magdeburg. Gierig fressen die Räder das breite leuchtende Band der Straße. Die Kilometersteine am Rand mit ihren blizenden Kazenaugen reihen sich in der raschen Fahrt wir glizernde Perlen zur endlosen Kette, hinter der Wälder und Wiesen, Felder und Hügel ihr dunkles sattes Grün herandrängen an die weißschimmernde Zementbahn der modernsten Straße der Welt. Rechts ein Wegweiser, der in großen Leuchtbuchstaben die Ausfahrt anzeigt nach Bran = denburg. Es ist historischer Boden, das fruchtbare Land, das sich hier rechts und links der Reichsautobahn breitet. Wo über die Wundetstraße deutscher Technif heute die Motoren Donnern, haben vor nunmehr tausend Jahren unsere Vorfahren erbittert gekämpft um neuen Lebensraum für unſer Volk. Hier, vor Brennaburg, der Hauptstadt der slawischen Heveller, Es ist standen die Reiter Heinrichs I viel deutsches Blut geflossen hier auf diesem schweren Boden, ehe unsere Ahnen die feindliche Feste brachen und der Weg nach Osten frei war. In der Ferne tauchen die weithin ragenden Türme des Domes von Magdeburg auf, der alten Festungsstadt, die uns zu kurzer Raft aufnimmt. Dann geht es weiter, hinein ins Vorland des Harzes, in jenes Gebiet, das vor tausend Jahren als Nordmark noch Grenzgau des Reiches war, und deren Bauern und Ritter die Wacht gen Osten stellten. Ein der Kindererholungsheim NSV. ist unser erstes Reiseziel. Es liegt bei Oschersleben und trägt seinen Namen „ Waldfrieden“ zu Recht. Inmitten grüner Wälder liegt das Heim, in einer Natur, die Ruhe und Erholung atmet. Es steht den erholungsbedürftigen Kindern aller 18 Kreiſe des Gaues Sechs Magdeburg-Anhalt zur Verfügung. Wochen lang dürfen sie hier bleiben, und wie es den Kleinen gefällt, das zeigte der erste Blick. Lachende Kinderaugen und fröhliches Jauchzen beim Kasperletheater und beim lustigen Spiel draußen auf der großen Wieſe des Heims. Die sauberen Schlafzimmer mit breiten, hellen Fenstern wehren Sonne und würziger Waldluft den Zutritt nicht. Die mütterliche Liebe der Heimleiterin und ihrer Helferinnen sind frohet Sechs Eindruck des ersten Augenblicks. Wochen Kinderglück , das die NSV. hier schenkt, sechs Wochen Kinderparadies voll Freude, Liebe und Wärme. Für viele der Kleinen wird das Haus „ Waldfrieden“ unter den rauschenden Bäumen leuchtende Jugenderinnerung bleiben ein Leben lang. * Ganz anders geartet das nächste Ziel unſerer Fahrt und doch auch dieses wieder Stein aus dem vielfarbigen Mosaik der Arbeit der NSV .:
die Schweinemästerei in Halberstadt. Wir sehen eine vorbildliche Anlage im Dienst des Ernährungshilfswerkes des deutschen Volkes. Im Juni 1937 wurde die Schweinemästerei mit einem Bestand von 34 Tieren begonnen, heute grunzen bereits 284 Borſtentiere munter und vergnügt in den Boxen der hellen, sauberen Stallungen. Das Futter liefern kostenlos die Hausfrauen von Halberstadt, die für die NSV. alle geeigneten Küchenabfälle aufheben, die Don fleinen Lieferwagen der Schweinemäſterei pünktlich und regelmäßig abgeholt werden. Eine vorbildliche Tat nationalsoziali= stischen Zusammenarbeitens , die hier von Hausfrauen und NSV. gemeinsam geleistet wird, um im Rahmen des Ernährungshilfs werkes unser Volk von der Einfuhr ausländischer Nahrungsmittel unabhängig zu machen. Froher Abschluß des ersten Tages der Fahrt ist ein Besuch im Müttererholungsheim der Gauamtsleitung Magdeburg-Anhalt der NSV. in Schierke im Harz. Hier, am Fuß des Brocken, in einer Harzlandschaft von unvergleichlichen Reizen und in der heilspendenden Luft eines Kurortes, der Besucher aus aller Welt anzieht, hat die NSV . in einem ehemaligen Hotel ein Erholungsheim errichtet, in dem Sommer und Winter durchschnittlich 60 bis 70 Mütter auf vier Wochen Aufnahme finden. Nur vollkommen gesunde Mütter, die aber erholungsbedürftig sind, sind hier unter ärztlicher Betreu= ung Kurgäste der NSV. Viele Arbeiterinnen sprechen wir, deren Plat im Betrieb während des Erholungsaufenthaltes unentgeltlich eine Studentin vertritt, da= mit die Arbeiterinnen ihren Lohn weiter erhalten. Es sind ergreifende Worte der Dankbarkeit, die die Mütter für diese Kameradschaft der jungen Studentinnen finden. Wir scheiden ungern von dieſem Heim froher Erholung, deren Widerschein sich in allen Gesichtern ſpiegelt. Am nächsten Morgen sehen wir die soziale Frauenschule Thale. Es ist die erste NS.Frauenschule Deutschlands in der Leitung der NSV. Junge Mädchen aus allen Teilen des Reiches besuchen diese Schule, deren Lehrplan außerordentlich vielseitig ist. Da gibt es Seminare für Jugendleiterinnen, für Kindergärtnerinnen und für Hortnerinnen , Lehrgänge für Kinderpflegerinnen und für Haushaltspflegerinnen, Lehrgänge zur Ausbildung von Volkspflegerinnen. Die angehenden Haushaltspflegerinnen lernen in einem angeschlossenen Säuglingsheim den Umgang mit dem Kleinkind. Die Schülerinnen, die Kindergärtnerinnen werden wollen, erhalten in einem Kindergarten, der gleichfalls der sozialen Frauenschule angeglie= dert ist, ihre praktische Ausbildung. Kein Wunder, daß bei dieſer Vielseitigkeit des Lehrplanes häufig mehr Anmeldungen für diese vorbildliche Frauenschule aus dem ganzen Reich vorliegen, als Schülerinnen untergebracht werden können. Wir besichtigen im schönen Ballenstedt zum
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NSK Folge 199 Abschluß die NSV.- Gauſchule der Gauamts= leitung Magdeburg-Anhalt. Ein Gang durch die hervorragend schönen und zweckentsprechend eingerichteten Räume läßt uns den Stolz nachempfinden, mit dem Gauamtsleiter Pg. Krüger diese Schule zeigt. Hier erhalten alle Männer und Frauen, die draußen an der Front des Einsatzes für die NSV. tätig sind, ihre praf : tische Ausbildung. Es ist unmöglich, auf knappem Raum die Fülle der Eindrücke zu verzeichnen, die diese Fahrt vermittelte. Sie war ein Querschnitt durch die Arbeit der Nationalsozia listischen Volkswohlfahrt , zeigte die Vielfalt ihrer Arbeitsgebiete in eindringlicher Deutlichkeit. Wir lernten tennen, wie ungeheuer die Aufgaben sind, die zu bewältigen der Führer der NSV. auf allen Gebieten zur Aufgabe gestellt hat. Wir lernten aber auch kennen die Begeisterung und selbstlose Hingabe, mit der von all den zahllosen unbekannten Helfern draußen im Reich an diese große Aufgabe herangegangen wird. Wer an den Opfertagen des deutschen Volkes feinen Groschen in die Büchse der Sammler steckt, wer selbst irgendwo als Sammler auf der Straße steht, der sollte einmal einen Blick tun dürfen in all dieſe mannigfaltigen Einrichtungen der Nationalsozialiſtiſchen Volkswohlfahrt. Gesundheit und Erho lung , neue Lebensfreude und neuer Lebensmut für ungezählte deutsche Volksgenossen sind der Segen, der aus den Sammelbüchsen erwächst, die uns an den Opfertagen der Nation entgegengehalten werden. Die NSV. hat ja mit der Überwindung der Arbeitslosig= teit seit der Machtübernahme schon längst den Rahmen der ursprünglich gestellten Aufgaben
Stimme des Auslands
Man gehe hin und überzeuge ſich!“ Amerikanischer Bauunternehmer stellt fest: Arbeiterwohnungen in Deutschland vorbildlich NSK Die amerikanische Zeitung „Iowa Reform". Davenport, veröffentlicht die Erflärungen eines erfahrenen amerikaniſchen Bauunternehmers namens B. G. Dahlberg , der von einer Studienreise durch Deutschland, Österreich, Holland, Dänemark und Schweden nach USA._zurückgekehrt ist und sich vor allem mit dem Studium und der Beobachtung der Arbeitersiedlungen und Arbeiterwohnungen im nördlichen Europa befaßte. Er habe, wie das amerikaniſche Blatt zu melden weiß, zwanzig Jahre in der Bauindustrie gearbeitet. Er stellte fest, daß man immer gesagt habe, Amerika übertreffe alles in Europa im Wohnungsbau, in Arbeiterfürsorge und sani tären Einrichtungen. Jezt habe er eine andere
28. Auguſt 1937 gesprengt. Wo es sich ursprünglich, im Winterhilfswerk zB., nur darum handelte, Millionen arbeitsloser Volksgenossen vor Hunger und Kälte zu schützen, sind heute die Aufgaben schon wesentlich größer geworden. Es gilt nicht mehr, nur entstandene Schäden zu beseitigen , geschlagene Wunden zu heilen, sondern neuen Schädigungen der Volksgesundheit Kindergärten, Erholungsvorzubeu ugen. heime für Mutter und Kind, dienen diesen ge= waltigen Aufgaben. Mit dem Ernährungshilfs= werk, dessen Durchführung gleichfalls der NSV. anvertraut ist, greifen die Aufgaben hinüber ins Gebiet des Vierjahresplanes , der in seiner umfassenden Zielsetzung an der Existenzsicherung der Zukunft unseres Volkes arbeitet. Bon all diesen vielfältigen Aufgaben und ihrer mustergültigen Lösung legte diese Preffefahrt einen anschaulichen Beweis ab. Wir haben die Augen froher Kinder gesehen, in denen die blanke Freude leuchtete, wir haben vielen Müttern die Hände gedrückt, harte, arbeitsgewohnte Hände, die nun einmal für ein paar Wochen ausruhen dürfen vom Alltag und sich Geſundheit und neuen Lebensmut holen für ihre Familie und für ihre Arbeit. Wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, daß alles, was wir sahen, schön war, mustergültig und vorbildlich. Auf der Heimfahrt ſtanden noch lange vor uns die frohen Gesichter, die wir überall ſahen, die große Freude all dieser von der NSV. betreuten Menschen. Freude, Gesundheit und Erholung, von Millionen deutscher Volksgenossen durch monatliche Mitgliedsbeiträge zuſammengetragen, damit sie draußen im Volk jenen Volksgenossen ein unvergeßliches Geschenk werde, die ihrer be-th dürfen.
Meinung bekommen . „ Überall, wo ich hinkam“, so äußerte Mr. Dahlberg. in Deutschland, Östers reich usw. sprach ich in jeder Großstadt zunächſt die Bitte aus : Nehmt mich in die Gassen und Schlupfwinkel der Armen, dorthin, wo die schlechtbezahltesten Arbeiter wohnen. Ich sah in jeder Stadt die Siedlungen und billigen Mietswohnungen und die Fürsorgeprojekte in der Praxis." Besonders anerkennend sprach sich der ameritanische Bauunternehmer über das in Deutschland Gesehene aus . Man könne nirgendwo schlechte oder vernachlässigte Häuser finden . Ich glaube", so fährt er fort, „ ich bin noch konservatio, wenn ich behaupte, daß 30 oder 40 vH. unserer Wohnungen hierzulande erst einem Umbau unterzogen werden müßten , ehe ſie das Niveau der billigsten Mietshäuser in Deutschland erreicht hätten." Abschließend bemerkt das amerikanische Blatt : ,,Im heutigen Deutschland gibt es Arbeiterwohnungen, welche in Amerika faſt nur den beinahe Reichen zur Verfügung stehen. Man gehe hin und überzeuge sich.“
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerſtr. 88
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Rationalſozialiſtiſche
Brief and Drahtansgrift der Schriftleitung: Berlin SW 68, Zimmerſtr, 90, III. Fernruf: 11 00 22. Berlag : Franz Cher Rach ). 6. m. b. H., Zentralverlag der RSTUP., München - Berlin b : Cher Berlag , Berlin_SW 68, Brake 88. - Elle Zahlungen find nach (BoRichedlonts Berlin 4454) zu richten
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Vartei-Korrespondenz Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß; für die Mitteilungen der Reichspreſſeftelle verantwortlich : Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef ber NSDAY. Für den übrigen Geſamtinhalt verantwortlicher Haupt. chriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
NCK Breſſedienſt der NGDUS
RSK Folge 200
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Nürnberg-Sonderdienst der NSK.
Feier der jungen
Front
Die Hitlerjugend auf dem Reichsparteitag 50000 vertreten die geſamte Jugend Der Marsch nach Landsberg
NSK Nürnberg, 30. Auguft. Reichsparteitage sind Meilensteine auf dem Wege nach vorn. Für die Hitlerjugend aber Find fie darüber hinaus noch Jahrestage thres Bestehens, wurde doch die HI. vom Führer am 3. Juli 1926 auf dem zweiten Reichsparteitag der Bewegung in Weimar gegründet, und Frankenführer Julius Streicher, in dessen Gau die Stadt der Reichsparteitage liegt, war es, der als erster den Namen ,,Hitlerjugend" in einer Weimarer Führerbesprechung prägte. Jahre sind inzwiſchen vergangen. Aus der fleinen Schar einsatzbereiter Jungen, die in lofen Gruppen über Deutſchland verstreut waren, hat sich vor allem dank der zielklaren und kompromißlosen Führung Baldur von Schirachs, eine Jugendbewegung entwickelt, die in Form und Inhalt heute ohne Beispiel auf dem Erdball dasteht. Höhepunkt der Arbeit dieser Jugend sind die jährlichen Reichsparteitage der NSDAP . in Nürnberg, wo Rechenschaft gegeben wird und der Führer und der Reichsjugendführer Wege und Ziele für das Tun der kommenden Jahre weisen. Früher als die anderen Gliederungen der Partei muß die HI. mit ihren umfangreichen Vorbereitungen für den Parteitag beginnen. Schon am 20. Juli 1937 setzte sich die Marscheinheit Ostland der HI. für den AdolfHitler = Marsch der Hitlerjugend in Richtung Nürnberg in Bewegung. Aus allen Teilen des Reiches tragen 1500 Hitlerjungen als Abordnung der gesamten deutschen Jugend die 400 Bannfahnen der HI. als Symbol der ewigen Jugend und der Kraft der Bewegung zu Fuß in die Stadt der Reichsparteitage, wo sie am 4. September im Endlager Fürth eintreffen. Nach dem Appell mit dem Reichsjugendführer werden die Fahnen des
Adolf Hitler-Marsches beim Führer am „ Deutschen Hof“ vorbeigetragen. Wie im Vorjahr, findet in der gastfreund= lichen Stadt Bamberg die JungmädelUntergau = Wimpelweihe des BD M. statt. Ihre kulturellen Leistungen unter Beweis stellend, führen die Spielscharen der Obergaue Ostland, Ruhr-Niederrhein und Westfalen zwei Spiele auf : „ Gänsemagd“ und „ Goldmarie und Pechmarie". Der Hof der Residenz in Bamberg und der Stadtpark geben hierzu die natürliche Bühne.' Freitag, der 10. September, ist der Tag der Weihe der Fahnen und Wimpel der 53. Mit der Herbert-Nortus-Fahne werden durch den Reichsjugendführer im Lager Langwasser vor allen angetretenen Formationen der jüngsten Gliederung der Partei die Fahnen der neuaufgestellten Banne ihre Weihe empfangen . Vier Stunden später wird Baldur von Schirach am selben Tage nach der Wimpelweihe der Jungmädel in der alten Hofhaltung in Bamberg zu den 500 anwesenden BDM.-Führerinnen sprechen. Einer der eindrucksvollsten Erlebnisse des ganzen Parteitages wird für alle Zuschauer und Teilnehmer die von jungen HI. -Kameraden ge= tragene Feierstunde der 50000 Hitler jungen und Pimpfe im.Stadion sein, eine wahre Feierstunde der jungen, gläubigen Mann-
Seite 4b Das Brogramm
des Reichsparteitages 1937 Sperrfrist beachten !
GIE CUMYNA
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schaft. Hier spricht der Führer und der Reichsjugendführer zu der jungen Generation, die damit für kommende Monate ihre Ausrichtung erhält. Eingeschlossen in die Fahnenweihestunde findet erstmalig in diesem Jahr die Bereidigung der in die Partei aufzunehmenden 18 Jahre alten Hitlerjungen statt. Die Freizeit der jungen Nürnberg-Fahrer wird vom Lagerbetrieb im Lager Langwaffer ausgefüllt. Die Grenzland-Spielschar führt zwei satirische Szenen vor, andere Spielscharen ergänzen das Programm. An einem anderen Abend aber wird in einer großen Freilicht Film oorführung vor der gesamten 50 000 Jungen umfassenden Lagermannschaft ein Film gezeigt, der auf einer 12 × 9 Meter hohen Leine wand vor den Zuschauern abrollt. In der Fränkischen Galerie am Marientors Zwinger in der Stadt ſelbſt aber gibt die Reichsjugendführung von ihrem Schaffen in der Ausstellung ,,Bauten der Jugend" Kunde. Dort werden Modelle von HI.-Heimen, die ge= plant sind und sich im Bau befinden, oder schon fertiggestellt wurden, gezeigt. Ergänzt wird diese Ausstellung durch Darstellung von Jugendherbergs Bauvorhaben und JugendherbergsModellen sowie von einer Lehrmittelschau für HI.-Heime. Außerdem zeigt der Propagandaausschuß zur Förderung des Schwimmſports vorbildliche Modelle und Tafeln. Besonders vermerkt ſeien noch die in der Zeit von Dienstag, den 7. September, bis Sonntag, den 11. September, sich auf den Nürnberger Sportplätzen und im Stadion abwickelnden H I.Kampfspiele , bestehend aus dem Reichssportwettkampf der H3., dem Reichsschießwettlampf und dem Führerzehnkampf. Die Endmeisterschaften gehen am Sonntagnachmittag im Stadion vor sich. Während die HI. vom Reichsparteitag schon unter ihnen wieder auf dem Heimweg ist Adolf Hitler = Schüler aus den Gebieten Ostland, Kurmark, Mittelrhein, Westmark, Sachsen, Thüringen, Franken, Hochland, Med-
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lenburg und Saarpfalz, ferner Angehörige der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, des Landjahrs und des Landdienstes — wird der in den beiden vergangenen Jahren zur Tradition gewordene Adolf-Hitler-Marsch der Hitlerjugend in diesem Jahre erstmalig unmittelbar im Ane schluß an den Reichsparteitag in mehrtägigem Fußmarsch nach Landsberg am Lech fortgelegt werden. In der Festung Landsberg verbrachte der Führer die über ihn nach der ersten nationalsozialistischen Erhebung am 9. November 1923 verhängte Festungshaft. Die Adolf-Hitler-Zelle in Landsberg, in der das einzigartige Werk des Führers „Mein Kampf“ entstand, ist als Wiege des neuen Reiches Eigentum der Nation. Sie wird Wallfahrtsort der deutschen Jugend. Das mit dieser Raum ewig im Blidpunkt des deuts schen Volkes und seiner Jugend bleiben möge, hat der Reichsjugendführer die jährliche Durchführung einer Feierstunde in Landsberg angeordnet, an der, durch die Fahnen und Abordnungen symbolisch vertreten, die ganze Ju genb teilnimmt. In Landsberg dankt die Jugend jährlich dem Führer für sein Werf und für das Erlebnis der Parteitage. Die Saat der Jungen, die feit den ersten Tagen des nationalsozialistischen Kampfes in bedingungsloser Treue zum Führer und zur Fahne stanben, ist aufgegangen. Zusammen mit den nationalsozialiſtiſchen Kameraden, die Kriegsleilnehmer waren, nehmen die Hitlerjungen teil am Erlebnis der Parteitage, nehmen sie in fich das Vermächtnis der Front und der Kämpfe auf, um es weiter zu tragen. Sie sind bereit und folgen dem Führer in ihrer leidenschaftlichen Treue auch auf dem schwersten Weg. Aus diesen Jungen von heute, den Kommenden, werden morgen Männer, gläubig und einsazbereit. Sie werden zu Männern und Natio= Vnalsozialisten, durch die Erziehung der Hitlerjugend miteinander verbunden, durch gemeinfames Opfer, gemeinsame Entsagung und ge= meinsame Pflicht bis zum letzten Mann bereit, G. Sachs. den Schild des Reiches zu tragen.
arbeitet die
Komintern
Große Antibolſchewiſtiſche Ausstellung während des Reichsparteitages in Nürnberg Neues interessantes Material über die Wühlarbeit von Bolschewismus und Judentum Abwehrfront der Völker und Aufbauarbeit in Deutſchland
NSK Im Rahmen des Reichsparteitages 1937 veranstaltet die Reichspropagandaabteilung der NSDAP . in der Norishalle in Nürnberg eine große Antibols chewistische Aus = stellung , die am 5. September eröffnet wird und die erstmalig bisher noch nie ge= zeigtes Material bringt, das in gründlicher und langwieriger Vorarbeit von maßgebenden Stellen der Partei, der Behörden und Sachfennern zusammengetragen wurde. Allen Volksgenossen soll klar und eindeutig ein Bild ge= geben werden von der verderbenbringenden Wühlarbeit der kommunistischen Internationale und der Komintern. Mit der Gesamtleitung und der Ausgestaltung der Schau wurde der Leiter des Instituts für Deutsche Kultur- und
Wirtschaftspropaganda, Architekt Pg. Waldemar Steineder , betraut. Das Netz der Komintern Streif, Terror und blutige Aufstände setzen die Welt in Brand. Hinter ihnen steht eine Macht, die sich drohend über die Geschicke aller Völker erhebt und die es sich zum Ziel gesezt hat, durch ein wahnsinniges Zerstörungswerk die Weltherrschaft aufzurichten. Mit zynischer Offenheit hat der Kommunismus immer wieder seine wahren Absichten unverhüllt zu verstehen gegeben. In der Sizung der Kommunistischen Internationale auf dem VI. Weltkongreß der Komintern im Jahre 1928 wurde erklärt : „ Die Kommunistische Internationale (Komintern) ist.
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NSK Folge 200 eine einheitliche kommunistische Weltpartei. Sie ſezt sich zusammen aus den kommuniſtiſchen Parteien der verschiedenen Länder." Die furchtbare Bedeutung dieses Sages für die Völter der ganzen Welt wird dem Besucher der Ausſtellung sofort nahegebracht, wenn ihm in der Eingangshalle diese Worte entgegenleuchten . Die kommuniſtiſche Internationale hat sich das Ziel gesteckt, in allen Ländern der Erde immerwährend Unruheherde zu schaffen und Zwiespalt und Bruderhaß in die Völker zu tragen . Eine 10 Meter im Durchmesser zäh = lende Erdkugel wölbt sich über den Be= sucher und gibt in plastischer Weise die Erdteile und Länder wieder, die der Bolschewismus mit seiner Blutherrschaft bedroht. Für jeden Volksgenossen verständlich sind die Drahtzieher zu erkennen, die von Moskau aus ihre Fäden über die ganze Erde spannen.
Der jüdische Bolschewismus In einem anderen Raum wird auf die Wahnvorstellung hingewiesen, daß das Judentum das auserwählte Volk Gottes sei. Das Judentum, entstanden in Palästina, hat nicht nur Recht, Sitte, Kunst und Kultur im Sinne seiner asiatisch-orientalischen Rassenmischung verfälscht, sondern auch das Blut ſeiner Wirtsvölker zersetzt. In einem weiteren Ausstellungsraum wird auf die Entstehung der kommunisti schen Irrlehre eingegangen. An geschichtlichen Einzelbeispielen zeigt sich überall das gleiche Bestreben des Judentums nach Verwirklichung seiner Weltherrschaft, ein Ziel, das dem Juden seit seiner Entstehung unverrückbar vor Augen steht. Ein großes Bild stellt den Ver-
Kampf um die
30. August 1937 fünder der „ Heilslehre“, den Juden Karl Marr-Mardochai, dar. Bilder Lenins und seiner jüdischen Helfershelfer, Bildberichte und Zeitdokumente geben einen Einblick in die Not und Verzweiflung, die die rote Blutwelle mit sich gebracht hat und mit sich bringt. Die Abwehrfront wächst Ein aufsteigender Bilderfries veranschaulicht die fortschreitenden Aktionen in allen Erdteilen und Ländern. Nur wenige Völker haben den Mut zum Kampf gegen den Bolschewismus. Der Rufer in diesem Kampf um die Freiheit der Erde, um die Reinheit ihrer Kultur aber ist Adolf Hitler , der auf dem Reichsparteitag der Ehre das Mahnwort an alle Völker richtete zu einer geschlossenen Ab = wehrfront gegen den Bolschewis mus. Wie sich das „ Sowjetparadies“ auswirkt, das zeigen in einem großen Raum nüchtern und flar furchtbare Dokumente und Bildberichte aus Sowjetrußland. Der Aufbau in Deutschland Die Aufbauarbeit des Führers wird dann diesem System des Terrors gegen= übergestellt. Während wir eben noch die Schreckensherrschaft des Bolschewismus mit seiner Vernichtung von Raſſen und Völkern vor · uns sahen, entfaltet sich nun vor unseren Augen in imposanten Darstellungen das große Werk des Nationalsozialismus, der Aufbau Deutschlands, der durch die Tatkraft des Führers begonnen wurde und immer rascher fortschreitet. Den Abschluß der Ausstellung bildet eine eindrucksvolle Darstellung des bolschewistischen Totentanzes in Spanien auf den Trümmern der altſpaniſchen Kultur.
Verkehrsgemeinſchaft
Motorisierung erfordert Diſziplin und Gemeinſchaftsgeiſt des Verkehrsteilnehmers NSKK. im Dienſt der Verkehrserziehung — Menſch und Verkehr im motorifierten Zeitalter
Anläßlich der Leipziger Herbstmesse findet eine Sondertagung „ Verkehrsförderung Verkehrsgemeinschaft" statt, auf der ua. Hauptamtsleiter Selzner, Reichsamtsleiter Gesandter Daiz und der Chef des Amtes Verkehr in der Korpsführung des NSKK . , Dr. Schifferer , die Gesichtspunkte der Partei zu diesen wichtigen Punkten des Der öffentlichen Lebens darlegen werden . nachfolgende Aufsatz der Nationalsozia listischen Partei - Korrespondenz stellt im besonderen den Einsatz und die Arbeitsweise des NSKK. im Kampf um die Verkehrsgemeinschaft dar. NSK 3u den wichtigsten Grundlagen für die Weiterentwicklung der Motorisierung gehört die Schaffung der Verkehrsgemeinschaft auf der Straße. Der Bau der Reichsautobahnen, der Ausbau des übrigen deutschen Straßennetes, die Konstruktion und Produktion guter, billiger Kraftfahrzeuge können allein die Motorisierung der deutschen Nation nicht zuwege bringen, wenn nicht „ der deutsche Ver-
kehrsmensch" geschaffen und erzogen wird . Die Motorisierung des deutschen Verkehrs ist in den lezten Jahren mit einem so unerhört revolu= tionären Schwunge vor sich gegangen, daß die übrigen Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger, Radfahrer und Fuhrwerkslenker, sich an dieſe Entwicklung noch nicht haben gewöhnen können. Der in der Systemzeit künstlich genährte Gegensah zwischen dem „, armen Radfahrer“ und dem ,,reichen Kraftfahrer“ ist noch nicht überall ausgerottet. Der Kutscher und der Fußgänger haben sich noch nicht daran gewöhnt, daß nicht ihnen allein die Straße gehört, sondern daß das Kraftfahrzeug als modernstes und wich tigstes Verkehrsmittel seinen Siegeszug angetreten hat. Solange aber noch der eine Verkehrsteilnehmer auf den anderen keine Rückſicht nimmt, solange noch jeder die Verkehrsvorgänge auf der Straße nur aus seinem Gesichtswinkel heraus betrachtet, kann man von der Gemeinschaft der Verkehrsteilnehmer auf der Straße, also von der Verkehrsgemeinschaft, nicht sprechen. Wer aber die Motorisierung vor-
RSK Folge 200 wärtstreiben und damit der Parole bes Führers Folge leisten will, muß an dieser Bertehrsgemeinschaft mitarbeiten. In der vorderften Front für die Motorisierung der deutschen Nation kämpft das Nationalsozializ stische Kraftfahrtorps als die moto risierte Gliederung der Bewegung. Das Korps muß und soll alle die Voraussetzungen schaffen, die zur Erreichung des Endziels notwendig sind. Der Motorisierungsgebanke wird vom NSKK . in alle Kreise der Bevölkerung ge= tragen; durch die Organisation seiner Motorsportschulen und durch die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den Motorscharen der HI. beginnt die motorische Erziehung und die Ausrichtung auf den großen Gedanken der Motorisierung schon bei der Jugend. Über diese ideelle und innerliche Erziehung des Volkes zu dem Gedanken der Motorisierung hinaus aber ist dem Nationalsozialistischen Kraftfahrtorps die Pflicht erwachsen, für die Verkehrsgemeinschaft der Straße zu kämpfen, um mit dieser eine Grundlage für die praktische Durchführung der Motorisierungsparole des Führers zu schaffen. Der äußere Rahmen der Verkehrsgemeinschaft auf der Straße wird gebildet durch die Vertehrs vorschriften. Diese müssen klar verständlich geschrieben und auf den Erfahrungen der Praxis aufgebaut sein. Die Mitwirkung der Praxis bei der Schaffung der Verkehrsvor= schriften ist dadurch sichergestellt, daß der Korpse führer von den zuständigen Reichszentralbehörden bei der Beratung der Entwürfe und bei der endgültigen Fassung der Verkehrsvorschriften von vornherein beteiligt wird. Die Vorschriften allein aber würden tote Buchstaben bleiben müssen, wenn sie nicht im Wege der Verkehrserziehung und Verkehrsschulung in lebendiges GedanDer Verkehrs= fengut umgewandelt würden. schulung und Verkehrserziehung aber hat sich das NSKK. seit Jahr und Tag angenommen. Wer anderen etwas beibringen will, muß selbst über ein reiches und praktisches Wissen verfügen. Deswegen hat die Verkehrserziehung auch beim Korps zunächst in den eigenen Reihen begonnen. Die Motorſtürme und Motorstan= darten des NSKK. verfügen in ihren Heimen über Verkehrsräume, die mit dem nötigen BerDer Ver = fehrsmaterial ausgestattet sind. fehrsunterricht bildet einen wichtigen Dienstzweig in den Einheiten des Korps und umfaßt auch die Scharen der Motor-HI., denen erfahrene NSKK.-Männer für die Schulung zur Seite stehen. Der jährlich wiederholte Reichswettfampf des NSK K. erstreckt sich auch auf den Verkehr. Nicht weniger als 40 zum Teil recht schwierige Verkehrsaufgaben sind in diesem Jahre zu lernen und zu lösen. Auf der 28 Reichs- und Motorsportschulen des NSKK. wird neben der weltanschaulichen, technischen, fahrtechnischen und handwerklichen Ausbildung der Männer besonderer Wert auf die theore tische und praktische Verkehrsschulung gelegt. Um auf den Schulen einen gediegenen Verkehrsunterricht sicherzustellen, müssen die Ausbilder in vorausgegangenen Prüfungen ihre besondere Befähigung für diesen Unterricht nachweisen.
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30. August 1937 Nachdem das NSKK. seine eigenen Führer und Männer gründlich geſchult hat und weiterschult, ist die bekannte Vereinbarung mit dem Reichsführer und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern über die Organisation und den Einsatz des NSKK.Verkehrserziehungsdienstes ges troffen worden. In sämtlichen großen und fleinen Städten Deutschlands stehen heute an Sonn- und Wochentagen 14 000 NSKK. -Führer und Männer im völlig ehrenamtlichen Dienst der Verkehrserziehung , den sie in ihrer Freizeit ausüben. Aufbauend auf der psychologischen Erkenntnis, daß allgemeine Ermahnungen von dem einzelnen Verkehrsteile nehmer nicht auf sich bezogen werden, hat der Verkehrserziehungsdienst die Aufgabe, sich mit seinen Ermahnungen und seinen Maßnahmen an den einzelnen Verkehrsteilnehmer zu wenden, der fich falsch verhalten hat. Diese immer wiederholte, auf den einzelnen Verkehrsteilnehmer abgestellte gründliche Verkehrserziehung des Voltes ist vielleicht der wichtigste Schritt zur Verkehrsgemeinschaft.
Der Polizei, welcher die schwere Aufgabe der Verkehrsregelung und Verkehrsüberwachung obs liegt, leistet das Korps durch Abstellung seiner Männer zu Verkehrskontrollen und zur Unterstützung in der Verkehrsregelung bei Großver anstaltungen wertvolle Hilfe. Den in- und ausländischen Besuchern der Olympischen Spiele in Berlin ist diese Tätigkeit des Korps noch in bester Erinnerung. Die technischen Referenten der Motorgruppen und -brigaden haben nach einem Befehl des Stellvertreters des Führers jeden Lastkraftwagen, der von der Partei oder einer ihrer Gliederungen für den Personentransport verwendet wird, vorher auf Verkehrs- und Betriebssicherheit nachzuprüfen, um die schweren Unfälle in Zukunft auszuschließen, die fich bei solchen Transporten ereignen tönnten. der nach Der ausländische Kraftfahrer, Deutschland kommt, wird an den Grenzüber. gangsstellen in Kürze ein viersprachiges Merkblatt überreicht bekommen, das zurzeit in der Korpsführung vorbereitet wird. Das Merkblatt soll ihm das Verhalten im deutschen Straßenverkehr erleichtern und Verkehrsunfälle verhüten helfen. Dem gleichen Zwede dienen die Merkblätter des NSKK. für deutsche Kraftfahrer , die nach Österreich oder Polen reisen. Um die Verkehrserziehung auch in das entfernteste Dorf zu tragen, in dem entsprechende Einrichtungen nicht vorhanden sind, wird in Kürze die erste fahrbare Verkehrsschule eingesezt werden. Auf einem Speziallastwagen sind alle Einrichtungen an- oder eingebaut, die für einen gründlichen Verkehrsunterricht nötig sind. Dieser Wagen wird von zwei in der Korpsführung besonders geschulten Verkehrslehrern geführt werden. Um die Verkehrsvorschriften allen Volksgenossen zu vermitteln und eine einheitliche Grundlage für die Verkehrserziehung zu bilden, find auf Anordnung des Korpsführers die zehn Verkehrserziehungstafeln geschaffen worden. Auf zehn Tafeln wird je ein besonders wichtiger Verkehrsvorgang in logischem Bildablauf
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NSK Folge 200 dargestellt, da das Bild erfahrungsgemäß immer besser verstanden wird als der gedruckte Buchstabe. Theorie und Praxis müssen sich, wie auf allen Gebieten, auch bei der Verkehrserziehung ergänzen. Der praktischen Verkehrserziehung gilt der Unterricht am Verkehrstisch, an dem mit Modellen gearbeitet wird, und im
Nachrichten
Um die neue deutsche Schule Reichstagung der Hauptabteilungsleiter für Erziehung und Unterricht in Bayreuth NSK Bayreuth, 30. Auguft. Unerschütterlich in dem Willen, in allen Lebensgebieten alte, überlebte oder tote Formen zu beseitigen und neuem Leben Raum und Gehalt zu schaffen, hat die nationalsozialistische Bewegung auch der deutschen Schule neue Ziele und neue Aufgaben gegeben. Es gibt keine Reform an sich, sondern ein Neugestalten von Grund auf , das sich in diesen Jahren vollzieht. Diese Gedanken standen im Mittelpunkt der Rede von Reichshauptstellenleiter Pg. Strider, als er im Auftrage des Reichswalters Pg. Wächtler in Bayreuth die Tagung der Et = Gauhauptstellenleiter für ziehung und Unterricht eröffnete. Der erste Tag behandelte die Neuordnung des deutschen Schulwesens. Reichshauptstellenleiter Pg. Strider zeigte klar den Weg, den die deutsche Schule zu gehen hat: Von der liberalistischen Bildungsanstalt aur nationalsozialistischen Ein Neubau Don Erziehungsstätte. solchem Ausmaße kann nicht in wenigen Monaten vollendet sein. Das Ziel ist durch den Führer flar gegeben. Die Wege zu diesem Ziel müſſen erst von uns gebaut werden.
Die Neuordnung der höheren Schule- so führte der Redner weiter aus wird mit Beginn des Schuljahres 1938/39 eine erfreuliche Einheitlichkeit im ganzen Reichsgebiet bringen und die Unzahl der jezt noch bestehenden Formen von höheren Lehranstalten beseitigen. Die neuen Lehrpläne stellen Mindestforderungen dar , vermeiden jegliche Stoffülle und lassen der Erziehungspersönlichkeit die Freiheit der methodischen Gestaltung. Im Mittelpunkt einer neuen Schule steht der neue Lehrer. Von der Lehrerpersönlichkeit, von der Gesinnung und Haltung des Erziehers hängt der Erfolg der Arbeit ab. Die gesamte fachliche und weltanschauliche Schulungsarbeit des NSLB. dient dazu, einen neuen Lehrertyp zu formen, der nicht nur in seinen charakterlichen Eigenschaften und durch seine weltanschauliche Sicherheit Vorbild , sondern zugleich auch in allen Fragen des geistigen und kulturellen Lebens Führer ist. Eine solche Lehrerpersönlichkeit muß finanziell unabhängig von seiner Gemeinde und nur der Beauftragte des Staates sein. Das deutsche Bildungsgut war von artfremden Ideen durchdrungen. Die Aufgabe der einzelnen Reichsfachgebiete im NS.-Lehrerbund, den Lehrstoff nach den neuen weltanschaulichen
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30. August 1937 Verkehrspark, an dem die Verkehrsvorgänge zu Fuß oder mit Fahrzeugen durchgeführt werden. Alle diese Maßnahmen dienen dem Ziel der geordneten Gemeinschaft, wie sie der Nationalsozialismus auf allen Lebensgebieten erkämpft. So auch das NSKK. auf dem ihm zugewiesenen Sektor der Motorisierung und der Verkehrserziehung des deutschen Volkes.
Erkenntnissen zu sieben, zu sichten und neu auszurichten, wird in Bälde seinen Niederschlag finden in neuen Lehrbüchern. Diese neuen Lehrbücher bieten die Gewähr. daß die charakterformenden und gemeinschaftsbildenden Kräfte des Bildungsgutes im Unterricht erzieherisch wirksam werden können. Zur fachlichen Bertiefung und Weiterbildung gibt der NS.Lehrerbund für die Hand des Lehrers eine Buchreihe heraus, die den Titel „Bayreuther Bücher für Erziehung und Unterricht“ trägt. Schulschiff ,,Skagerrak" kehrt heim Zurück vom Besuch bei Sven Hedin NSK Berlin, 30. Auguſt. Das Schulschiff „ Skagerrak" der nationalpolitischen Erziehungsanstalt Plön ist von feiner sechswöchigen Auslandsfahrt in die norwegischen Länder zurüdgefehrt . Die Fahrt ging durch den Großen Belt und durch den Kattegatt nach Gothenburg , von dort durch den Götaelffanal_und durch die ſchwediſche Seen= platte nach Stockholm. Der Besuch bei Sven Hedin, der von eigenen Erlebnissen und von feiner Bewunderung für das neue Deutschland sprach, war für die Jungmänner der Höhepunkt.
Stimme des Auslands
Kommunistische Propaganda muß verschwinden Die American Legion im Kampf gegen den Kommunismus in Amerika NSK Die amerikanische Zeitung „Baltimore Correspondent" berichtet, daß die American Legion in Maryland den Kampf gegen die fommunistischen Lehren in den Schulen beschlossen habe. Es soll nun auch in Zukunft energisch gegen alle kommunistischen Organisationen vorgegangen werden. In einem Beſchluß wird der Kommunismus als ein Versuch bezeichnet, alle Schichten des Voltes durch einige Wenige zu unterdrücken , die die Unwissenden, Unzufriede nen und Unfähigen zur offenen Revolte zur Förderung ihrer selbstsüchtigen Pläne auffordern. Bürgermeister Jadson von Baltimore nahm zu der Entschließung der American Legion . Stellung und bezeichnete fie als vorzüglich. Er ers flärte ua.: „Ich bin mit den Bewohnern von Maryland überzeugt, daß die kommunistische Propaganda in den kommenden Jahren verschwinden wird. Die Lösung dieses Problems ist nur möglich durch Regierungshilfe und wirt schaftliches Vorgehen. Indem wir den Notleidenden, den Alten, den Veteranen und Kindern helfen, verringern wir die Aussichten des Kommunismus auf Erfolg."
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Sonderdienst der NSK
verantw Verantwortlich : Erika Kirmit. Kirmifo
Frau
Kurzberichte für die Frau
Amtl. Preffedienſt der Nationalfozialiſtiſchen Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes
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Bereit für Nürnberg Am Vorabend des Frauenkongreſſes NSK Nur noch wenige Tage wird es dauern, dann sind wir Frauen wieder in der Nürnberger Kongreßhalle, zusammen mit Tausenden von Frauen und Mädchen aus allen Teilen des Reiches. Die Sonne scheint durch die hohen Fenster herein und läßt die Sinfonie von Rot und Weiß und Gold und Zartblau aufleuchten. Wie eine Offenbarung des neuen Lebensgefühls erscheint uns dieſe Halle immer wieder in ihrem getragenen Ernst und ihrer frohen Farbengebung zugleich. Ganz offen und bereit wollen wir die Nürnberger Feierstunden begehen und in uns all das Schöne und Starke und Frohe aufnehmen, das sie uns schenken. Vergangenes follen wir hinter uns lassen.
Aber ehe wir nach Nürnberg gehen, ehe wir wieder einen neuen Anfang machen, wollen wir einen Augenblick ſtill ſtehen und uns fragen : Wo stehen wir ? So wie der Soldat eine Standortbestimmung trifft, ehe er zu neuem Angriff vorgeht, so auch wir. In dieſen Tagen vor Nürnberg legen wir darüber Rechenschaft ab, wie weit wir gekommen sind. Nicht Rechenschaft vor Menschen, die vielleicht unserer Arbeit im Deutschen Frauenwerk kritisch gegen= überstehen. Sie können wir mit einer Flut von Zahlen und Tatsachen überzeugen, daß ihre Kritik schnell zum Schweigen gebracht wird. Unsere Kurse, unſere Heime, unsere Versammlungen, die Statistiken, die wir aufstellen, sprechen davon, wie wir bemüht find, den Auftrag zu erfüllen, der uns als Organisation der deutschen Frauen geworden ist. Doch dieser äußere Auftrag ist ja nur der fichtbare Ausdruck des inneren Befehls, der uns gegeben ist. Er gilt zuerst uns selbst, die wir im Deutschen Frauenwerk mitarbeiten. Unſere besten Kräfte haben wir in unsere Arbeit zu steden, die Kräfte, die aus dem Wissen um die Unvergänglichkeit
göttlicher
Geseke
fließen.
Stille des Herzens tut uns not dazu, daß nicht die Haft des Alltags über uns die Herrschaft gewinnt. In diesen Tagen vor Nürnberg bes ſinnen wir uns darauf : Wir haben diesen inneren Befehl an uns manchmal überhört, aber doch ist er noch stark genug in uns, daß er uns nicht freiläßt, wenn wir vor ihm fliehen. Nein, wir gehen nicht auf in äußerer Betriebſamkeit, wir fühlen es immer wieder, daß all unser Werk getragen sein muß von innerer, ewiger, unvergänglicher Kraft. Wir haben das Werk vorwärtsgetrieben, so gut wir konnten die Fehler, die wir begehen, bemühen wir uns täglich wieder gutzumachen. Unser Werk steht, es ist im Werden. Verankert ist es in den Herzen von Millionen Frauen. Es ist ein Anfang, denn noch sind Millionen Frauen da, die ihren Tag leben, als gäbe es kein Volk, das sie braucht. Noch sind Arbeiterinnen da, die außer ihrem freien Wochenende keinen Lebensinhalt kennen ; noch gibt es Angestellte, die bei der Arbeit im Büro vergessen, daß sie Frauen sind; noch gibt es Mütter, die ihre Kinder für niemand anders als sich selbst erziehen ; noch gibt es Frauen, die jenseits aller Verantwortung leben. Es gibt noch Familien, die in mate= rieller Not sind; es gibt noch Mütter, die taum das Nötigste für ihre Kinder verdienen . Es gibt Schwierigkeiten und Nöte hier und dort. Gerade am Vorabend des Parteitages wollen wir ihnen ins Auge sehen. Denn wir fürchten uns nicht vor der Wirklichkeit, die wir kennen. Wir wissen, wo wir stehen. Mit Stolz schauen wir auf das Geleistete zurück, mit Mut und Ernst stehen wir den noch ungelösten Aufgaben gegenüber. So dürfen wir nach Nürnberg gehen, und aus dem beglückenden Erlebnis des gemein samen Wollens, aus dem Schauen unserer Kraft den Glauben uns neu schenken lassen, der uns stark macht, auch an die Aufgaben heranzutreten, die noch unserer warten. D. Th.
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30. August 1937
Freude in Stuttgart Auslandsdeutſche Frauen werden von der NS. -Frauenſchaft begrüßt Wiederſehen mit der Heimat
NSK Die Stadt Stuttgart, die so heimelig und geborgen in ihrem Talkeſſel liegt, die aber doch nach allen Himmelsrichtungen zwiſchen großen Gärten über die Hügel hinausklettert, um weiten Ausschau zu halten ; die troß ihres immerwährenden Wachsens durch ihre enge landschaftliche Gebundenheit und die charakterliche Eigentümlichkeit ihrer Bewohner nie eine richtige Großstadt werden wird, ist so recht ge= eignet,,,Stadt der Auslandsdeutschen", diesen für das ganze Reich Heimat zu sein. Württem= berg mit der Vielfalt seiner Landſchaft, ſeinen Wäldern, Bergen, Felsen, Tälern, Bächen, seinen Gärten, Weinbergen und Feldern, ſeinem Gewerbefleiß und seinen alten Städten und Burgen zeigt ihnen im Kleinen ſchon faſt alles, was ihnen draußen die Sehnsucht nach deutschem Land vorspiegelt. Wie darum der ſtrahlende Himmel das bunte Fahnenmeer, das Grün der Girlanden, das Gold der Bänder in den festlichen Straßen aufleuchten läßt, so schafft die innere Freude über den Empfang der V. Reichstagung der Auss landsdeutschen in Stuttgart frohe Gesichter. „Endlich dürfen wir einmal das selbst erleben, was wir nur immer im Radio hörten, die Aufmärsche, die Feiern, den Jubel des Volbes, dieses ganze Erlebnis der Volksgemeinschaft. Schon auf dem Bahnhof empfingen uns Jungmädel mit Blumen, nahmen uns Hitlerjungen die Koffer ab, jubelten uns die Stuttgarter zu, so daß wir gleich mittendrin in dem Fest waren", so erzählte eine Deutsche aus Lyon. 1400 auslandsdeutsche Frauen sind gekommen aus allen Ländern der Welt, aus Süd- und Nordamerika, aus den nordischen Ländern, aus dem Osten und dem Süden. Viele von ihnen sind in der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Frau im Ausland. Viele andere werden zum ersten Male die deutsche Frauenarbeit kennenlernen, werden zum ersten Male auf den Ver= anstaltungen und den Führungen für die auslandsdeutschen Frauen, in Arbeitsdienstlagern, in Mütterschulen, in Betrieben, in der Sonderschau des Frauenamts der DAF. im Rahmen der großen Exportausstellung in Stuttgart, und nicht zulegt in der klar und übersichtlich auf-
gebauten Schau „ Volk und Rasse" sehen, daß ihre Schwestern im Reich keineswegs unterjocht und versklavt sind, wie sie immer leſen sondern sie werden sich selbst überzeugen wie sie mitarbeiten und wie ſie überall ihr Rat und ihre Erfahrung gebraucht mitzubeſtimmen haben.
müſſen, können, da, wo werden
Ein Ehrendienst der NS.-Frauenschaft Stutt= gart steht ihnen immer zur Verfügung und eine festliche Begrüßung des Gaues stellte sie mitten hinein in die kulturelle Feiergestaltung der deutschen Frauen. Warme Worte sprach zu ihnen Gaufrauenschaftsleiterin Pgn. Haindl vom Gastgau Württemberg-Hohenzollern. Auf die besondere Bedeutung der V. Reichstagung der AO. für die Frauen wies die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Frauen im Ausland, Pgn. Wera Behr, hin ; Gauleiter Bohle selbst tam noch überraschend, und als er ihnen Dank sagte für ihr zahlreiches Kommen, und ihnen zurief doch finde ich, daß die Beteiligung der Frauen noch viel zu klein iſt, im Vergleich zum großen Anteil der Frauen an unserer Arbeit im Ausland" war die Begeiſte= rung riesengroß. Die schönen Lieder des jungen Deutschlands, herrliche schwäbische Trachten, alte Tänze und Weisen, gute muſikaliſche Darbietungen von der Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft waren mit viel Geschmad zusammengestellt und zeigten, wieviel Möglichkeiten des kulturellen Schaffens im einzelnen liegen, und wie harmonisch ein solcher Abend mit schlichten Mitteln sich formen läßt. Die kommende Woche wird den Frauen neben den Arbeitsbesprechungen und Großkundgebungen noch viel Schönes und Intereſſantes aus ihrem eigenen Arbeitsbereich bringen und wenn dieselbe Hochstimmung wie an diesen ersten Tagen und Abenden in den festlich geschmückten und hellerleuchteten Straßen Stuttgarts an= halten wird, dann wird diese Tagung das Band zwischen den Auslandsdeutschen und dem Reich noch enger schließen und jene ein großes, schönes Erlebnis wieder mit hinaus an ihre Arbeit nehmen.
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Frauenſport in Japan
Die Japanerin ist kein Sportgirl
NSK In jedem Lande trägt der Sport ein anderes Gesicht. Klima, Wirtschafts- und Bodenverhältnisse eines Landes sowie die törperliche Beranlagung seiner Bewohner ergeben günstige oder ungünstige Bedingungen für die verschiedenen Sportarten. Erscheint dem einen Volke der Sport nur als ein Spiel, ist ihm die Freude an der persönlichen körperlichen Leistung die Hauptsache, so ist der Sport einem anderen Volke letten Endes nur ein Mittel, die körperliche Ertüchtigung des einzelnen anzustreben, um ihn für den Lebenskampf geeigneter zu machen und darüber hinaus auch die Wehrkraft der ganzen Nation zu stärken. Alles dieses sind Gesichtspunkte, die man bei der Betrachtung der Entwicklung des Sports und besonders des Frauensports in Japan be rücksichtigen muß. Gerade in Japan haben sich viele Sportarten aus dem harten Existenzkampf entwickelt, wie zB. das Schwimmen, andere aber Find aus uralten Formen der Verteidigung ents standen, wie das „Kendo" (das Schwerterfechten) , der Speerkampf, das Bogenschießen und ber berühmteste japanische Sport, das Jiu-Jitsu, in Japan ,,Judo" genannt. Der bekannte Film ,,Die Tochter des Samurai “ gibt einige interessante Ausschnitte von der Ausübung dieſer traditionellen Sportarten, und man sieht, wie auch die Frau darin unterwiesen wird. Dem Westländer mögen solche kriegerischen Körperübungen unsinnig erſcheinen, zumal für Frauen, doch hier muß man die gänzlich andersgeartete Einstellung des Japaners zum Sport zu verstehen suchen. Dem Japaner ist der Sport nicht ein Spiel , sondern ein Mittel der Erziehung zu Mut und Selbstbeherrschung ! Und Mut und Selbstbeherrschung verlangt er auch von der Frau ! Wie in der japanischen Erziehung überhaupt, ist auch im Sport das Streben nach diesen Eigenschaften die Haupttriebfeder, nicht etwa die Freude am Siegen über andere. Gilt es aber, einen internationalen Sieg zu erringen, wie zB. in den Kämpfen der Olympiaden, dann erstrebt der Japaner diesen Sieg mit allen seinen Kräften, aber einzig und allein um die Ehre und das Ansehen seiner Nation zu heben. Einzelleistungen und Rekordsucht spielen keine große Rolle im japanischen Sportleben, der Gemeinschaftssport jedoch wird im großen Stile betrieben, auch von den Mädchen. In Schulen und Fabriken wird morgens nach den Klängen des Radios geturnt, und zwar sind es vor allem unsere alten japanischen Freiübungen, die dort geübt werden. Überhaupt erstreckt sich der Sport der Japanerin im wesentlichen auf Gymnaſtik. Mögen auch andere Sportarten, wie die Leichtathletik, sich großer Beliebtheit erfreuen - die leider sehr jung verstorbene, berühmte Japane-
Erziehung zum Gemeinſchaftssport rin Hitomi war wohl die vielseitigste Leichtathletin der Welt —, mag auch eine Mayhata große Olympiasiege im Schwimmen errungen haben, man wäre im Irrtum, zu glauben, die Japanerin sei ein richtiges „ Sportgirl" gewors den. Nein, die japaniſche Mädchenerziehung zielt nach wie vor darauf hin, aus den Mädchentüchtige Frauen und Mütter zu machen, und dazu ist wohl Sport erwünſcht, oder doch nur bis zu einem gewissen Grade. Wohl gibt es Fliegerinnen, berühmte Schlittschuhläuferinnen, wie die junge, auch in Deutsch= land bekannte Etsuko Inada, wohl sieht man in den von vielen Amerikanern und Europäern besuchten Sommerfriſchen, zB. in Karuizawa, einige japanische Reiterinnen, aber Motorradfahrerinnen wird man nirgends erblicken. Derartiger Sport sezt die Mädchen zu ſehr dem Auge der Allgemeinheit aus. Auch das Her= vortreten bei sportlichen Wettbewerben ist für ein japanisches Mädchen, dessen kostbarstes Gut ihr guter Ruf ist, nicht günstig. Bekannt ist die Geschichte von zwei hervorragenden Tennisspielerinnen, Schwestern aus vornehmer Familie, die sich zu einem Tennisturnier gemeldet hatten. Die japanischen Zeitungen, bemüht, ihren Lesern möglichst ſenſationellen Stoff zu bieten, ergriffen die günstige Gelegenheit, wie immer bei solchen Anlässen, alle nur irgendwie interessanten Einzelheiten aus dem Leben der Kandidatinnen an das Tageslicht zu zerren. Die Folge war, daß die Eltern ihren Töchtern die Teilnahme am Turnier verboten. Derartige Unannehmlichkeiten bleiben den Japanerinnen beim Gemeinschaftssport erspart, auch entspricht dieser viel mehr ihrem Wesen. Mit Begeisterung spielen sie das aus Amerika übernommene Basketballspiel, und am eben= falls aus Amerika übernommenen Baſeballspiel, das aber nur von Männern und Knaben ausgeübt wird, nimmt die Bevölkerung in einem Maße Anteil, wie es bei uns nur bei den größten Fußballwettkämpfen der Fall ist. Und noch ein „ Gemeinschaftssport" wird von den japanischen Mädchen gepflegt : die Luftschutzübungen ! Getreu dem Geiſte, der die alten kriegerischen Tugenden nicht in Vergessenheit geraten läßt, widmet sie sich mit Hingebung dieſem „ Sport". Eins aber möchte ich noch erwähnen, um die Einstellung des Japaners zum Sport zu erklären, die Worte, die ein sehr guter Kenner des modernen Japans in seinem Buch „Generale, Geishas und Gedichte" ges schrieben hat: „ Im Japan unserer Tage ge= schieht nichts, auf welchem Gebiet des Lebens auch immer, das nicht in irgendeiner offenen oder versteckten Weise dem Wohl der Nation und der höheren Ehre des Kaiserhauses - was in Japan auf eine beinahe magische Weise dasselbe ist dienstbar wäre . . . K. Fr.
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Lotte Brill schuf:
Kostüme
aus fieben Jahrhunderten
Eine Frau bewies Beherrschung des Handwerks und künſtleriſche Sicherheit Nach dem Feſtſpiel im Olympia- Stadion NSK Das Fest klingt aus. Zum leßtenmal hat die märchenhafte Zauberwelt des Festspiels zu Ehren der 700jährigen Reichshauptstadt Berlin das große Rund des Stadions mit ihrem bunten Leben erfüllt. Zum lezenmal haben wir uns der Völkerwanderung der Berliner zum Reichssportfeld angeschlossen, um uns noch einmal ganz von der verschwenderischen Fülle in Bann schlagen zu lassen, mit der uns in paden= den Bildern das Leben und Schicksal der vergangenen sieben Jahrhunderte in unserer Stadt nahegebracht wird. Und mit dem Wissen, daß es unwiderbringlich das letztemal ist, entsteht der Wunsch, die Schöpferin der reizenden Zeichnungen des Programms, die Künſtlerin tennnenzulernen, die mit großem künstlerischen Können und einer Überfülle schöpferischer Phantasie diese vergangene Welt wieder lebendig werden ließ. Die Kostüme und Farbenwirkungen sind es gerade, die das begeisterte Klatschen der Menge hervorrufen, die geschichtliche Treue und dabei bunte Bewegtheit der einzelnen Bilder erregen immer wieder die berechtigte Bewunderung aller. Als wir nun erfuhren, daß eine Frau die strengen Mäntel der Tempelherren, die phantaſtiſchen und eindrucksvollen Kostüme der Apokalyptischen Reiter, die überraschende Buntheit des Biedermeierballetts, wie das farbenfreudige Lagerbild aus dem 30jährigen Krieg und die gespenstischen Kostüme der Totentänzer geschaffen hat, da machen wir uns auf den Weg, um sie hier, inmitten ihres Wirkungskreises, zu finden und ihr zu sagen, daß wir nicht wissen, was wir mehr bewundern sollen, die Vielfalt der künstlerischen Kleinarbeit der einzelnen Kostüme oder die bewegte Geschlossenheit der verschie= denen Bilder.
Und so beginnt eine Wanderung durch die unteren Regionen des Stadions auf der Suche nach Lotte Brill, ein Unterfangen, deſſen Beschreibung allein Stoff zu längeren Ausführun= gen bieten würde. Wir beginnen sie in den höchsten Regionen, von denen aus dieses Spiel der 12 000 Menschen geleitet wird ; als wir sie alle durchlaufen haben, erkennen wir, daß wir sie mitten aus dem buntesten Treiben heraussuchen müssen, daß sie immer da zu finden ist, wo im Augenblick am meisten zu tun ist. So bahnt man sich in verwirrenden Tunnelgängen den Weg durch die Tempelherren, die hier friedlich mit Biedermeierdamen entlangpromenieren, durch die Pferde der schwarzen Husaren, die den zottigen Tanzbären der mittelalterlichen Gauklertruppe ebenso hoheitsvoll den Schwanz zukehren wie den kleinen Eseln, die nachher die Marketenderinnen in den 30jährigen Krieg ziehen sollen. Hier finden wir auch die „ Bielgesuchte". Und
es ist wie immer in solchen Fällen, man hatte vor der großen künstlerischen Leistung, die noch ganz mit Bewunderung erfüllt, vergessen, daß hinter einer solchen Leistung in der Regel immer ein ganz einfacher und bescheidener Mensch steht. „ Ich will mich gerade umziehen“, erklärt Frau Brill lachend, „ ich ziehe nämlich heute in den Dreißigjährigen Krieg mit.“ Mit blanken, jungen Augen lacht sie uns an, als freue fie sich über einen gelungenen Streich. Sie ist dabei ganz erstaunt, daß wir uns für die Einzelheiten ihrer Arbeit interessieren, und meint, nun, sie hätte die Kostüme eben entworfen! Man könnte annehmen, daß dies das Einfachste von der Welt ſei und eine abſolut nebenfächliche Beschäftigung, wenn man ſie ſo leicht darüber plaudern hört, man ſpürt aber auch, daß diese Leichtigkeit auf eine selbstverständliche Bes herrschung des Handwerkszeuges , auf eine absolute künstlerische Sicherheit zurückzuführen iſt. Und dann, als man die großen Mappen mit den vieltausend Entwürfen sieht, aus denen all diese Buntheit entstand, wenn man von der monatelangen und im Vergleich zur Leistung doch so kurzen Zeit, von der mühevollen Kleinarbeit, aus der sich dieses Große zusammenfügte, hört, dann steigt die Achtung vor dieser Frau, die all dies fast allein mit ruhiger Sicherheit geschaffen hat. So bereitwillig sie von ihrer Arbeit erzählt, so ungern spricht sie von sich selber. Nur daß fie Süddeutsche ist, kann sie nicht lange verheimlichen, und so erfahren wir auch, daß sie bei den Reichsfeſtſpielen in Heidelberg und an vielen anderen Freilichtbühnen Deutſchlands schon gearbeitet hat. In jahrelanger Praxis sammelte sie so das notwendige techniſche Rüftzeug, deſſen meisterhafte Beherrschung die diesjährigen Festspiele verraten.
Ob sie schon in Berlin gearbeitet habe, will Ach, eigentlich weniger", ist die ich wissen. klassische Antwort, bisher nur den Herakles und die Festspiele während der Olympiade !" So kann man ihr auch dafür die bewundernde Anerkennung sagen, die man bisher ohne Verbindung zu einer Persönlichkeit mit sich herumtragen mußte. Und Zukunftspläne? O ja, auch die fehlten nicht, doch könne man darüber erst reden, wenn sie Gestalt gewonnen haben. So müssen auch wir uns darauf beschränken, ihr dafür nur denselben Erfolg zu wünschen, den alle ihre Berliner Unternehmungen bisher verzeichnen konnten, und wir versprechen ihr gern, daß wir dann wiederkommen werden, um noch mehr von ihr zu erfahren. „Bin ich entlassen ?" fragt sie lachend und stürzt sich in den Dreißig jährigen Krieg wie ein Kind, das endlich die Schule hinter sich hat und mit einem jubelnden goe-. Kopfsprung in das Wasser taucht.
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Lebendiges Volkstum Vom Volkstanztag in München – Das gefunde Neue in Verbindung mit gutem Aberkommenen ist Impuls der Volkstanzbewegung NSK Wir haben heimgefunden , heim zum Ausdrud unseres eigenen Wesens in Ernst und Freude. Die wachsende Zahl und die neugewonnene Echtheit unseres Volksfestes, wie fie wieder wie einſt in allen Gauen unter blauem Sommerhimmel, im Bunt der Trachten und im Wechsel von Spiel und Tanz abgehalten werden, spricht davon. Auch der große Volkstanztag in München, der im August dieses Jahres tausend einheimischer und auswärtiger Gäste und viele Ausländer zusammenführte, war ein Bekennt. nis zum wiedererwachten Volkstum in seinen alten Tänzen. Die Lebensfreude aller süddeutschen Gaue hatte sich zusammengefunden im bunten Reigen der KdF. -Trachtengruppen. Dazu gesellte sich das eigenartige Gepräge der zunftmäßigen Handwerksgruppen, die dem Schuhplatteln der Oberbayern, dem Singen und Tanzen der Odenwälder, Schwarzwälder, Franken und Pfälzer die altüberlieferte Eigenart ihrer Zunfttänze entgegenstellten. Wie beglückend, zu wissen, daß es das alles einmal gab und nun wieder geben wird für Kind und Kindeskinder : etwa den lustigen Handwerkerstreit, den Bäckerringkampf, das fröhliche Wagenrennen der bänderumflochtenen Riesenräder des Wagnerhandwerks oder das fröhliche Spiel der „ Zimmerereoblatschen“ ! Und welcher Jubel hat den uralten Schärdinger Schwertertanz begrüßt, mit dem die Österreicher das Brauchtum ihrer Heimat verkündeten ! Südfranzösische Trachten gruppen zeigten als frohe Boten einer neuen Bölterverständigung die Schönheit der Bauerntänze und fanden freudiges Bewundern.
Wie tief innerlich der deutsche Mensch heute bereits wieder seinem eigenen Volkstanz ver bunden ist, das offenbarte sich bei jedem der alten deutschen Tänze, die, vielgestaltig wie das Gesicht der Gaue, doch immer wieder von der Gemeinschaft aller Deutschen zeugten. Wieviel hat man in vergangenen Jahren über „ Volkstanz" geschrieben, philosophiert, gestritten ! Ober man hatte ihn als „derb“ in die Belange von Allerweltsbeluftigungen abzuschieben versucht. Wer den Münchener Volkstanztag erlebte, hat ein Ahnen von der reichen, blühenden Vielfalt und dem seelischen Reichtum echten Volkstanzes mitgenommen. Da sahen wir das „ Treten" und ,,Springen“ im „ offenen Tanz“, so wie wir es kennen aus den mittelalterlichen Tanzliedern eines Neidhard. Und mit ihm stiegen die längstvergessener, Namen jahrhundertealter Bauerntänze auf: der Firlei", „Firgendrey", der „Hoppeldei“ und „Riddewanz“ und wie ſie alle hießen. Sogar Anklänge an den berühmten Siebensprung", der einst den Ruhm deutschen Bauerntanzes bis nach Schweden und Dänemark getragen, fand sich wieder. Wir nehmen aus folchen Festen heute über das Erinnern an frohe Stunden hinaus das beglückende Bewußtsein mit, unendlich reich zu sein. Und wir wissen : Die Jugend von heute hütet das überkommene und das gesunde Neue. Wer einmal den Abendtanz der Mädel vom Arbeitsdienst mit den Dorfleuten oder die Reigenspiele von HI. oder BDM. erlebt hat, der weiß, daß hier Tanz Sinnbild der Gemeinschaft geworden ist. J. v. W.
Mütter in ihrer Schule Lernen wird zur Freude und Erholung ―- Besuch in der erſten Heimmütterschule des Reichsmütterdienſtes in Oberbach in der Rhön NSK Und wenn ich weiter nichts gesehen hätte, als eure Mütterschulen - ich hätte das größte Erlebnis meiner Reise gehabt!" Eine Ausländerin, der die Abteilung Grenzland— Ausland im Deutschen Frauenwert Gelegenheit geboten, eine Mütterſchule zu besuchen, hat diese Worte gesagt. Und sie hat es kaum glauben können, daß auch der Frau im Dorf heute durch die Wanderkurse des Reichsmütterdienstes die Möglichkeiten zu gleicher Schulung gegeben ſind wie der Stadtfrau. Denn härter in ihren Lebensbedingungen, schwerer in den vielgeſtaltigen Anforderungen ihrer Pflichten hat es die bäuerliche Mutter, am allerschwersten aber die Frau der Notstandsgebiete. Um gerade ihr tatkräftige Hilfe zu bringen und ihr einmal fern den Lasten ihres nie endenden Alltags in froher Gemeinschaft von der Kraft unserer Zeit zu übermitteln, schuf die Reichsfrauenführerin die Heimmütterschulen. Oberbach in der
Rhön ist die erste, die der Reichsstelle untersteht. In den Gauen sollen weitere folgen. Durch waldige Täler führt der Weg nach Oberbach. Die Kuppen des kleinen und des großen Auersberges und der schwarzen Berge umhüten es. So schön in ihrer Herbheit iſt dieſe Gegend, daß man darüber gern vergäße, im Notstandsgebiet des Gaues Mainfranken zu sein, aber die müden Gesichter der Frauen, die hier in Oberbach zu vierwöchigem Heimaufenthalt eintreffen, verraten bei ihrer Ankunft genugsam, daß hinter der Schönheit dieses Landstrichs seine Armut steht. Kein wuchtiger Bau erwartet die zwei Dutzend aufnahmebereiten Frauen, unter denen sich auch 14 -Bräute befinden, die sich hier in der Heimmütterschule das Rüstzeug für ihre fünftigen Lebensaufgaben als Hausfrau und Mutter holen. Diese Kameradschaft zwischen Müttern und froher Jugend macht die Kurswoche ganz
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besonders zum Erlebnis der Verbundenheit. Zwischen blühenden Gartenterrassen und ge= pflegten Wegen erheben sich die Gebäude der Rhönschule. Im Haupthaus liegen die Schlafund Arbeitsräume der Kursteilnehmerinnen. Da gibt's eine Rhönstube mit echtem Altväterhausrat, einen 150 Jahre alten Tisch, eine Truhe des 17. Jahrhunderts und einen uralten Schrank, der die reichhaltige Bücherei des Hauses birgt. Alten Mustern nachgearbeitete Stühle, Leuchter, Wandfiguren, Spinnräder und ein Tischwebstuhl fügen sich stimmungsvoll in den Raum. Dieser Rhönstube gegenüber liegt der Lehrraum für Säuglingspflege , Gesundheitsund Krankenpflege. Deutsche Rohholzmöbel, farbige Gardinen und die schönen Stiche alter Rhön- und Frankentrachten geben dem Nähzimmer sein Gepräge. Das gegenüberliegende Geschäftszimmer dient den Verwaltungsangelegenheiten der Schule. Im Haupthaus liegen die drei lichten Schlafräume samt dazugehörigen Waſch-, Dusch- und Baderäumen. Hier ist auch der schöne Lehrraum für Erziehungs = fragen untergebracht. Ausstellungs- und Werkschrank enthalten selbstgefertigtes Spielzeug, wie die Mütter es hier für ihre Kinder basteln lernen, Werkzeug und fostenloses Material, aus dem es gebastelt wird. Kinderbilder erzählen von den Aufgaben, die in diesem Raum besprochen werden, die die Mütter stellen und auf die in gemeinsamer Arbeit die Antwort gefunden wird. Den Lehrkräften dient das fachwerkverzierte Giebelhaus zur Wohnstätte. Auch hier überall derselbe Geist fröhlicher Frische. Manche 44Braut hat sich von der lichten Einrichtung dieser Möbel aus deutschem Naturholz das Vorbild für ihr fünftiges Heim geholt, und die Frauen und Mütter lernen im Erkennen und Unterscheiden all dieses Echten von vielem früher nicht verstandenem Wertlosen und Falschem manche Verschönerungsmöglichkeit für daheim. Gerade diesen Sinn für wahrhaft deutsche Heimkultur zu wecken, die auch mit einfachsten Mit-
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30. August 1937 teln erreichbar ist, ist mit ein Ziel dieser Schule. Das Wirtschaftsgebäude , endlich birgt im Kellergeschoß die durch einen Aufzug mit dem Speisesaal verbundene Lehrküche, ferner Waſchfüche und Vorratskeller. Im Erdgeschoß emp fängt uns neben dem Eßraum der Festsaal im Schmud seines alten Rhön-Hausrates. Planvoll find Freizeit und Arbeit, Lehrstunden und praktische Anwendung in den Tag eingebaut. Morgenweden und leichter Frühsport leiten über zur Feier der Flaggenhissung mit Lied und Spruch. Theoretischen Besprechungen, zB. über die jeder Frau besonders am Herzen liegenden Fragen der Säuglingspflege und Kindererziehung, folgt in der Küche Nahrungsmittellehre und Kochbesprechung. Und dann beginnt die praktische Arbeit : Die Hälfte der Kursusteilnehmerinnen bleibt in der Küche zum Kochen, die anderen erledigen die Hausarbeit, bei welcher der „ Gartendienst" im Gemüſe- und Kräutergarten unter fröhlichem Geflapper der Holzschuhe am beliebtesten ist. Nach der Hälfte der Kurszeit werden beide Gruppen ausge= tauscht, so daß jede Kursteilnehmerin an jede Arbeit tommt. Singen , Nähkurse, Besprechun gen aller Lebensgebiete sind für den Nachmittag angesetzt, und Spiel, Volkstanz, Musik oder Basteln füllen die Abende, denen das Flaggen einholen feierlichen Abschluß gibt. Inmitten von Pflichten, die in froher Kameradschaft zur Selbstverständlichkeit werden, ers starten die Frauen zu einer neuen seelischen und törperlichen Lebenskraft, die fein angstvolles Bangen mehr fennt vor der bevorstehenden Rüde tehr in den Kampf mit oft drückend schwerem Alltag, sondern nur noch den Willen zu freudigem Durchringen. Und was diese Frauen mit hinausnehmen an Anregungen und neuem Können, das dient nicht allein dem Wohl ihres eigenen Hauſes, sondern sie werden es weitergeben an Frauen der Nachbarschaft, die das Gelernte dann wiederum weitertragen . Go wird der Kreis derer, denen die Heimmütterschulen dienen, sehr groß und geht weit über den Rahmen eines Kursus hinaus. J. v. W.
Jahr im Ausland
Studentinnen und Lehrerinnen bilden ſich im Ausland weiter – Der deutſche akademiſche Austauſchdienſt betreut fie
NSK Siebzig deutsche Studentinnen und einen durch ziehen singend Lehrerinnen fonnigen Wald in Mecklenburg. Die legten schönen Sommertage genießen sie → bald werden fie mit Eisenbahn und Schiff in fremde Länder fahren, nach England, Frankreich, Italien, Amerika, Polen, um dort für ein Jahrzu bleiben. Mit über dreihundert Kameraden find fie in Neustrelit im Lager des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zusammengefaßt. Vor ihrer Abreise ins Ausland sollen sie sich der Bedeutung bewußt werden, die ihr Aufent halt draußen für sie und uns haben soll. Das Erlebnis dieser reichen Landſchaft werden sie als leztes Geschenk der Heimat mit hinausnehmen, zugleich auch das im Lager neu ver-
tiefte Bewußtsein der Kameradschaft der deut= schen Jugend. Für feines der Mädel wird es ein leichter Entschluß gewesen sein, für ein ganzes Jahr Deutschland zu verlassen und in die Ungewißheit ganz neuer ungewohnter Verhältnisse hinauszugehen. " Aber das darf keine Rolle [pielen", meinte ein Mädel ,,, wenn man etwas im Beruf leisten will, muß man auch dafür so etwas auf sich nehmen ." Die Studentinnen werden an den ausländischen Universitäten ihr Studium fortseßen, die Lehrerinnen an den Schulen deutschen Unterricht erteilen. Mit einer Studentin , die bisher am Dola metscherinstitut in Heidelberg studiert hat, sprachen wir. Sie wird nach Amerika in ein
NSK Folge 200 College gehen. Mit ihren zukünftigen Kame= — fie radinnen steht sie schon in Briefwechsel find alle sehr gespannt, wie es der deutschen Studentin in Amerika gefallen wird. Einundzwanzig Jahre ist sie alt und steht im zweiten Semester. Die amerikaniſche Zweigstelle des in Deutschen Austauschdienstes wird sich Amerika um ſie kümmern, ſo daß auch die Eltern ohne Sorge ſein können . Während des Lagers in Neustrelit sind die Teilnehmer_in Ländergrupen zusammengefaßt, so daß die Kameraden, die in das gleiche Land reisen, sich schon kennenlernen. Auch frühere Austauſchstudentinnen sind da, die von ihren Erfahrungen draußen dem diesjährigen Austauschjahrgang erzählen. Wir trafen eine Studentin der Zeitungswissenschaft, die ein Jahr in Krakau die Anfänge des polnischen Zeitungswesens studiert hat. Zu ernster wissenschaftlicher Arbeit hat sie dieses Jahr benüßt. Nicht durch Worte, sondern durch ihre Haltung hat sie sich bemüht, dem Ausländer einen Eindruck vom
Frauentum
Frauen stellen aus NSK Von der tätigen Mitarbeit der Frauen im Leben ihres Volkes soll die Nürnberger Ausstellung „Einsaß der Frau in der Ration" anläßlich des Parteitages ein anschauliches Bild vermitteln. Wir werden hier einmal einige Bildnisse unserer großen Vorgängerinnen sehen, deren Leistungen wir in Ein Dankbarkeit und Ehrfurcht anerkennen. breiter Raum ist dann dem Einsatz der deutschen Frauen im Kriege gewidmet. Niemand konnte ja ahnen, daß eine Bewährung von der deutschen Frau einmal in so großem Ausmaße gefordert werden würde. Nicht nur an der Kriegsindustrie hatte sie entscheidenden Anteil, sondern auch von vielen Landfrauen wiſſen wir, unter welch unerhörten Opfern und persönlichem Einsah sie ihren Hof mit allem, was dazu gehört, verwaltet und den Boden bebaut hat. Kriegstagebücher der an der Front und in der Heimat pflegenden Schwestern berichten von fast übermenschlichen Strapazen, die willig und freudig ertragen wurden. Unabsehbar ist das Heer der in der Stille wirkenden und leidenden Mütter, die in dieſem grauenvollsten aller Kriege ihre Kinder großzogen. Die tiefe Gläubigkeit, mit der die Frau an den Sinn des Lebens gebunden ist, hat sie auch nach Kriegsende nicht verzweifeln lassen. So erstaunt es nicht, daß gerade ihr Anteil in den Reihen der Bewegung in den ersten Jahren besonders groß war und den Führer einmal zu den Worten veranlaßt hat : „Ich glaube, ich würde nicht hier stehen, wenn nicht von Anbeginn unseres Kampfes an viele, ſehr viele Frauen sich mit dieſer Bewegung innerlich verbunden gefühlt hätten und für fie vom ersten Tage an eingetreten wären." Wer die Gelegenheit hat, beim Parteitag einmal an dieser Schau vorüberzuziehen und all die vielen Beweise stiller, zäher und oft so aussichtsloser Arbeit
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30. Auguſt 1937 jungen Deutschland zu geben. Keinerlei propagandistische Arbeit fällt diesen Austauschstudenten zu. Sie haben ihrem Studium nachzugehen, zu lernen, wo sie nur können. Durch ihre Persönlichkeit und durch ihr Auftreten muß es sichtbar werden, daß sie Nationalsozialisten ſind. Unvoreingenommen gehen sie in die Welt hinaus, mit der Aufgeschlossenheit der Jugend werden sie die neuen Eindrücke in sich aufnehmen. Die geistige Situation fremder Völker werden sie kennen und achten lernen und zugleich den deutschen Standpunkt als völkische Notwendigkeit tiefer begreifen. Das Jahr, das vor ihnen liegt, wird für keinen dieser jungen Deutschen eine nur private Angelegenheit sein. Sie wissen um die Verantwortung, die fie tragen, und um den Auftrag, dies Jahr nukbar zu machen, nicht nur für ihre eigene Entwicklung. Es iſt ein schönes Zeichen, daß so viele Mädel sich zu diesem Weg entschlossen haben. Es zeigt, wie ernst die akademische weibliche D. Th. Jugend ihre Aufgabe nimmt.
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Frauentat
einzusehen, der bekommt vielleicht einmal ein . Bild von dem , was die Treue der deutschen Frauen in diesen Jahren der Verzweiflung gea schaffen hat, um zur Rettung aus dem Wirrſal zu ihrem Teil beizutragen. In Ehrfurcht wollen wir dieser Tausenden von Unbekannten gedenken und nie vergessen, wieviel wir ihrem Einsat für die Nation zu danken haben. Ch. d. B.-F.
Was sammeln wir? NSK Im Hinblic auf die kommende Winterszeit, in der wir kein frisches Obst mehr zur Verfügung haben, müssen wir schon jetzt unser Augenmerk auf eine weitgehende Ausnukung und Verwertung allen Obstes richten. Es muß verhindert werden, daß irgendwelches Fallobst verfault oder in den Futtertrog wandert. Es muß entweder im eigenen Haushalt verwendet oder bei zu reichlichem Anfall der Verund Bearbeitungsindustrie zugeleitet werden. Es ist deshalb eine umfassende Sammelaktion eingeleitet worden, die von Parteistellen, Organiſationen und Behörden getragen wird und eine restlose Verarbeitung des Fallobstes zu Marmelade, Gelee, Kompott und - nach Ablauf des Kelterverbotes am 4. September - zu Süßmost sicherstellt. Der Umfang des Obst= anbaues und die Möglichkeiten des Sammelns sind in den einzelnen Landesbauernschaften sehr verschieden; reichseinheitlich festgelegt ist nur der Preis von 2,80 RM. für 50 Kilogramm Apfel. Um die Versorgung mit Fetten zu erleichtern, ist auch in diesem Jahr die Sammlung von Buchedern notwendig, die schon im vorigen Jahr in einzelnen Gegenden erfreuliche Sammelergebniſſe gezeigt hat. Die Bedeutung dieser Aktion für die Fettversorgung wird eindeutig durch die Maßnahme des Beauftragten für den Göring, Vierjahresplan, Ministerpräsident unterstrichen, der im Dezember vorigen Jahres
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n 18 RM. je Doppelzentner auf Doppelzentner erhöht hat. Ebenso lobst ist auch die Sammlung von f der Grundlage der absoluten aufgebaut, dh . die Einwilligung - Eigentümers oder Päch 5 erforderlich. s sich bei der Sammlung von die Gewinnung von Öl handelt, In und Kastanien als wertmittel Verwendung finden. Beinien für eine zweckmäßige VerD vom Reichsnährstand herausen.
Ezt mehr Pilze! n man im Spätsommer einen in den Wald macht, wird man 1, wieviel Pilze unter den trodeoder Nadeln und an den Wegonders nach feuchtem Wetter, an kann gar nicht achtlos daran denn sie verloden direkt zum Doch ist dabei natürlich Vorsicht, ue Pilzkenntnis unbedingt nötig, iftiger Pilz die ganze Mahlzeit macht oder sie sogar gesundheitsDen läßt. Aber mit ein wenig man sich aus Büchern, die für überall erhältlich sind, oder durch 1 Sachverständigen genug Kennt= is über die wichtigsten Pilzsorten, O jede Angst vor etwaiger Verann verflogen. ilze oder solche, die von langem urchnäßt sind, sollen nicht gesam= ebenso muß man darauf achten, ten Pilze gleich frisch zu verwenniemals länger als einen Tag a sie sonst weich und unbrauchbar 3 man die Pilze zu allerlei wohlund vor allem sättigenden Gerichen fann, weiß wohl jeder. Doch gemein bekannt, wie nahrhaft fie ers die jungen Pilze haben einen ch hohen Eiweißgehalt, bis zu päre darum sehr schade, wollte man = doch ein wichtiges und dabei bilngsmittel find, also auch einen wirtschaftlichen Wert haben, unge= Id verkommen laſſen. folgenden Pilzen muß man sich acht nehmen. Als giftigster ist ätterpilz zu erwähnen. Er kommt rüner und gelblicher Farbe vor. nelt dem Champignon, doch unterh von diesem durch die Lamellen, jungen Pilzen stets weiß sind. Der dagegen hat rötlich bis braune Son den Bovisten ist der KartoffelDie anderen jedoch sind fast alle, enn fie älter sind, ungenießbar.
30. August 1937 Die Täublinge werden meist wegen ihrer leuchtenden Farben gemieden ; das ist auch gut so, denn der größte Teil davon ist giftig. Als schlimmster gilt der rote Speiteufel, so genannt wegen seines brennenden Geschmackes. Und nun noch der Fliegenpilz, der aber wohl jedem als giftig bekannt ist. Gekocht mit Trockenmilch NSK Die große Internationale Milchwirtschaftliche Ausstellung in Berlin hat gezeigt, was für schmad, hafte und vielseitige Gerichte sich unter Verwendung von entrahmter Trodenmilch und Malzmilch herstellen laſſen. Wir nennen nachstehend einige dieſer Rezepte zur Anregung für die Hausfrau. Fischtloß mit Kaperntunte 500 g Fisch (Kabeljau , Schellfisch oder ähnl .) , 60 g entrahmte Trockenmilch, 1 Eßlöffel To matenmart, Coriander, etwas Salz, 1 Zwiebel, 40 g geriebene Semmel. Der Fisch wird, nachdem er gründlich ges reinigt ist , in Salzwasser abgekocht und mit den Zutaten durch den Wolf gedreht. Man formt die Klopse und gibt dazu folgende Tunke: 1 Eklöffel Butter, 2 Ezlöffel entrahmte Trodenmilch, 1 Eklöffel feingewiegte Kapern, etwas Weinessig, Salz und Eigelb. In 1/2 Liter Wasser tocht man eine mittelgroße Zwiebel aus. Nun bereitet man aus der entrahmten Trockenmilch, Fett und Mehl eine helle Mehlschwige, die unter ständigem Schla gen mit dem Schneebesen mit dem Zwiebelsud aufgefüllt wird. Die Kapern schüttet man hine ein, schmeckt sie mit dem Weinessig ab, legiert mit einem Eigelb und gibt sie über die Fisch flopse. Kohlrabi auf rheinische Art 8 bis 9 mittelgroße Kohlrabiknollen, die Herzblättchen, 1 Eßlöffel Mehl, 2 Eßlöffel ents rahmte Trockenmilch, 50 g Fett, 1 fleine Zwies bel, etwas Salz. Die Kohlrabitnollen werden gewaschen, ge= schält, in feine Scheiben geschnitten. In einen Topf gießt man 1/2 Tasse Wasser, darin dünftet man die Kohlrabischeiben etwa 30 bis 40 Minuten. Inzwischen läßt man das Fett heiß werden, gibt Mehl und entrahmte Trodenmilch dazu, schwist es leicht durch, gießt die Kohlrabibrühe dazu, tocht kurz auf. --- Dieſe sämige Tunke schüttet man über das Gemüse und läßt es zugedect gut durchziehen.
Maismehlflammerie 1/2 Liter Wasser, 2 bis 3 Eßlöffel Trodenmilch, etwas Vanillezucker, 1 Ei, ungefähr 45 g Maismehl, Zuder nach Geschmad, etwas Salz. Das Wasser wird mit den Geschmackszutaten und der Trockenmilch verrührt und zum Kochen aufgestellt. Das Maismehl verrührt man mit dem Ei und gibt es an die kochende Flüssigfeit, läßt es gar werden und schmeckt ab. Milchmischgetränke mit Saft oder Früchten 1/4 Liter Wasser wird mit der Trodenmilch nach Geschmad verrührt, bis es eine milchige Flüssigkeit ergibt. Dann mischt man den Fruchtsaft oder die eingezuderten Früchte darunter und schmeckt zum Schluß mit Zuder ab. Die Ges tränke müssen sehr talt gestellt werden, da sie dann besser schmecken .
Druck: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlassung Berlin SW 68, Zimmerstr. 88
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Bartei-Korrespondenz
NCK
Mit der Herausgabe beauftragt : Wilhelm Weiß ; für die Mitteilungen der Reichspressestelle verantwortlich: Dr. Otto Dietrich , Reichspressechef der NSDAP. Für den übrigen Gesamtinhalt verantwortlicher Haupt. schriftleiter Helmut Sündermann. Stellvertreter: Wilhelm Ritgen. Sämtlich in Berlin.
Breſſedienſt der NGDUB
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Heimstätte des deutschen Arbeiters Auf dem Wege zu Lebensreformen des schaffenden Deutschen Voraussetzungen für das Leistungsabzeichen für vorbildliche Arbeiterwohnungen und Heimstätten - Umfassende Gesichtspunkte bei Erstellung und Ausstattung NSK Entsprechend der nationalsozialistischen Auffaſſung vom deutschen Arbeitertum, nach der die höchste Ehre die Ehre der Arbeit ist und nach der der schaffende Volksgenosse nach seiner Leistung für die Gemeinschaft eingeschätzt wird, entwickelt sich im neuen Deutschland ganz offensichtlich eine Wandlung auch aller jener Begriffe, die im weiteren Umfange mit dem deutschen Arbeitsleben in Beziehung stehen. Galten früher die Arbeiterviertel" der Großstädte als bezeichnender Ausdruck für die Einschäzung des schaffenden Menschen , so werden zukünftig die Gestaltungsmaßnahmen und die Erstellung wahrer Heimstätten für den deutschen Arbeiter davon Zeugnis ablegen, welche Achtung er im neuen Deutschland genießt. An Stelle freud- und lichtloſer Hinterhofwohnungen, Kellerlöcher und Wohnmaschinen sind heute bereits viele Tausende von schmucken Siedlungshäusern und gesunder, heller Geschoßwohnungen getreten. Die Maßnahmen zur immer weiter fortschreitenden Seßhaft = machung des Industriearbeiters machen aber bei dem bereits erreichten, beachtenswerten Zustand nicht halt, sondern werden auf eine immer breitere Grundlage gestellt. Im Leistungswettkampf der deutschen Betriebe ist der Errichtung und Gestaltung der Arbeiterheimstätte eine große Bedeutung zuerkannt worden, und für besonders vor bildliche Wohnungen und Heim = stätten wurde ein Leistungsabzeichen ausgesetzt, das nach Prüfung durch die Gauheimstättenämter auf Vorschlag des Gauobmannes der DAF. verliehen werden kann. Dabei ist kennzeichnend für die zukunftswichtige Be= deutung des Siedlungs- und Heimstättenweſens,
daß das Leistungsabzeichen nicht nur bereits vorliegende Leistungen auf diesem Gebiete betrifft, sondern auch für in Angriff ge = nommene Maßnahmen erteilt werden kann. Es gilt hier, wie bei allen grundsätzlichen Fragen der deutschen Sozialpolitik im Dritten Reich, ein positives Ergebnis in höchstmöglicher Breite zu erzielen, weshalb auch niemals ein Betrieb für einige wenige Renommier siedlerstellen die Auszeichnung erhalten kann, sondern nur für eine zur Kopfzahl seiner Gefolgschaft in einem gefunden Verhältnis stehende Leistung. Sofern also angenommen werden kann - und das iſt ja der Fall —, daß diese Auszeichnung jene Betriebe trifft, die so gearbeitet haben, wie alle deutschen Betriebe arbeiten sollten und auch einmal arbeiten werden , so erkennen wir aus den Bedingungen für das Leistungsabzeichen, daß alle Fragen der Siedlung und Heimstätte um= fassend geregelt sein müſſen, ehe eine besondere Hervorhebung des Betriebes aus der Reihe der anderen erfolgen kann. Die Erwartungen, die die Deutsche Arbeitsfront gegenüber den Anwärtern des Leistungs-
Rechtsabteilung im Raſſenpolitiſchen Amt geschaffen Amtsgerichtsrat Dr. Wezel als Leiter NSK Berlin, 31. Auguſt. Im Rassenpolitischen Amt der NSDAP . wurde eine Rechtsabteilung eingerichtet. Mit der Leitung dieser Abteilung beauftragte der Leiter des Rassenpolitischen Amtes, Dr. Groß, Amtsgerichtsrat Dr. Wezel aus Potsdam.
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NSK Folge 201 abzeichens hegt, umschließt nicht nur Finanzierungsregelungen, nicht nur die Zahl der Woh nungen und Siedlerstellen, nicht nur die bereit= gestellten Mittel , sondern sie betreffen auch Fragen der Siedler auswahl , der Be = treuung , der Stammarbeiter bevorzugung, ja ſogar der Einrichtung und der Gartenwirtschaft. Aus allen dieſen Einzelheiten ergibt sich, daß der Heimstättengedanke und die Siedlungsbestrebungen längst über eine vielleicht anfänglich angenommene Form der Krisenunterstügung hinausgewachsen sind : die meisten Siedler zB. sind heute weder arbeitslos noch arbeiten sie kurz, sondern sie sind vollbeschäftigt, teilweiſe sogar mit Überstunden , und daher in der Lage, in der Heimstätte nach nationalsozialiſtiſchen Grundsätzen ein entscheidendes Mittel zur Hebung des Lebensstandards zu sehen. Die Möglichkeit des „ Überwasserhaltens" in Kriſenzeiten ist zwar bei der Siedlung durchaus gegeben, steht aber im Zuge der nationalsozialistischen Wirtschafts- und Sozialpolitik durchaus im Hintergrund. Mit der heute Tatsache gewordenen Stabilität des Arbeitslebens und dem wirtschaftlichen Aufschwung Hand in Hand geht die Notwendigfeit der Stabilisierung der Wohnverhältnisse des Arbeiters. Wir denken daher bei allen entscheidenden Schritten an die Heimstätte des Schaffenden , nicht des Feiern = den. Dieser Auffassung entspricht es dann auch, daß die Ansiedlung der Stammarbeiter= schaft einen wichtigen Gesichtspunkt für die Bewertung der Wohnungspolitik eines Betriebes abgibt. Überhaupt stellt es sich als entscheidend heraus, daß der Betrieb bei der Siedlerauswahl beteiligt ist und mithilft. Dafür gelten die befannten Richtlinien, die sich auf die besondere Würdigkeit des Siedlungsanwärters beziehen und alle seine menschlichen, arbeitsmäßigen, familiären, gesundheitlichen, raſsischen und politischen Qualitäten berücksichtigen. Ua. wird es daher für einen Betrieb wichtig sein, ob er Kinderreiche, Arbeitsopfer, Kriegsopfer und verdiente Kämpfer der Bewegung wenn die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind -bevorzugt angesiedelt hat.
Aber die DAF. interessiert weniger die buchstäbliche Erfüllung irgendwelcher Paragraphen als die innere Haltung eines Betriebsführers zur Frage der Heimstätten seiner Ge= folgschaft überhaupt. Die Grundfrage an ihn lautet deshalb: „Wie sind die Wohnungen Ihrer Gefolgschaftsmitglieder?“ Er muß sich darum fümmern, und das muß ersichtlich sein. Viele wohnen noch in häßlichen Mietskasernen, andere in beſſeren Geschoßwohnungen, erst die wenigsten auf eigenen Siedlerstellen. In großen Betrieben muß in solchen Fällen schon Wert darauf gelegt werden, daß ein Beauftragter des Betriebes- wenn es der Betriebsführer nicht selber kann - über die WohnGesamtgefolg verhältnisse der schaft im Bilde und laufend unterrichtet ist. Man wird auch die Erstellung werts : eigener Wohnungen vor und nach 1933 in Betracht ziehen, den Lohnanteil der Miete, die Mietenstaffelung für Verheiratete mit weniger und mehr als drei Kindern usw.
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31. Auguſt 1937 Hat der Betrieb durch Landabgabe, durch Zuerteilung von Baumaterialien ua. die Errichtung von Siedlerstellen begünstigt? Haben die Siedler Ur la ub zur Ableiſtung von Selbſt= hilfearbeiten beim Bau und später Einrichtungsbeihilfen erhalten? Hat sich ein beauftragter Fachmann um die Einrichtung der Siedler= wirtschaft gekümmert und werden die fertigen Wohnungen und Stellen weiter betreut? Und schließlich hat ein Betriebsführer in den Reihen seiner Gefolgschaft ſich werbend für den Arbeiterwohnstätten- und Siedlungsgedanten eingesetzt ? Man sieht : Eine Fülle von Fragen tauchen auf, die alle von irgendeiner Seite her entscheidend dafür sind , ob gar nichts , nur das ,,notwendige Mindestmaß" oder alles erfüllt wurde, was auf dem Gebiete der Wohnungsfrage des Arbeiters unseren ſozialiſti. schen Gesichtspunkten entspricht. Man wird daraus zweifelsfrei erkennen, wo mit Liebe und echtem Eifer ans Werk gegangen wurde und wo unlustig und mißmutig einige gewissermaßen zur Beruhigung der Häuschen hingestellt wurden. Deutschen Arbeitsfront Wer die vielfältigen psychologisch wich tigen Erscheinungen der Wirkung der Heimstätte auf den Arbeiter, sein persönliches Leben und damit auch auf den Betrieb in Betracht zieht, wird erkennen, welche Unzahl von Aufgaben sich bei der Verwirklichung des Siedlungswerkes von den Wohnungen ganz zu schweigen allein ergibt. Man denke nur an die Frage der Einrichtung und zwed = mäßigen Ausstattung der Siedlerstelle, in der die alten Plüschmöbel und gedrehten Stühle, diese Geschmacksungeheuer aus der Zeit der Jahrhundertwende geeignet sein können, das Leben in den neuen eigenen Räumen vom ersten Tage an denkbar unbehaglich zu machen. Der Nationalsozialismus will ja nicht Siedlungen um der Häuser willen, sondern wegen des neuen Lebensgefühls, das in diesen Häusern wirksam sein soll. Echte Harmonie des Lebens und der Lebensform wird daher im Siedlerhaus zum obersten Geſetz. Die Errichtung und Gestaltung der Arbeiterheimstätte im Dritten Reich ist tein mechanischer Vorgang, der befehlsgemäß abgewickelt werden kann, sondern ein Ergebnis mühe- und liebevoll gearteten Sinnens und Formens, ein Gebiet unendlich vieler Aufgaben, deren Erfüllung von Stufe zu Stufe ein Gefühl stolzer Genugtuung hervorrufen kann und wird. Im Herbst dieses Jahres wird in Deutschland die Herbst möbelwoche für Siedler = möbel die Augen der Öffentlichkeit auch einmal darauf lenken, wie die Verwirklichung eines nationalsozialistischen Grundsatzes Ausstrahlun= gen nach allen Richtungen hin — hier etwa zum Handwerk und zur Möbelindustrie im Gefolge hat. Das soll schließlich auch das Ergeb= nis der Bemühungen der deutschen Betriebe im Leistungswettkampf um die Auszeichnung für vorbildliche Wohnungen und Heimstätten sein : das Verständnis und die Bereitschaft zu einer umfassenden, neuen und nationalsozialistischen Lebensform zu weisen. E. G. Dickmann.
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Reichsparteitag - Sonderdienst der NSK.
17 Mann lenken
125 000
Der Aufmarsch der Parteigliederungen wird vorbereitet Geſpräch mit dem Leiter des Aufmarschstabes - Alle möglichen Schwierigkeiten eingerechnet Kameradschaft und Disziplin meiſtert alles
NSK Nürnberg, 31. August. Jeder, der einen Reichsparteitag in Nürnberg besucht, erlebt mit dem Gefühl der Be wunderung, daß die sämtlichen Veranstaltun= gen wie das seingliederige Werk einer Uhr sekundengleich ablaufen ; kaum aber einer kann sich einen Begriff von der Unſumme organisatorischer Kleinarbeit der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranſtaltung machen. Im Rahmen des Parteitages bildet der große Appell und der Aufmarsch der Gliederungen der Partei vor dem Führer ein Kernstück. Bei einem Beſuch, und einer Unterredung gab uns der Leiter des Aufmarschstabes, A. - Gruppenführer Jütt ner , der vom Führer den Auftrag der Orga= nisation dieses Aufmarsches erhalten hat, ein Bild von der Größe und dem Umfang seiner Aufgabe. Beſonders intereſſant und achtunggebietend war dabei seine Darstellung, wie der zahlenmäßig fleine Aufmarschstab von 17 Mann die gewaltige Maſſe von 125 000 Aufmarschteilnehmern leitet und bewegt.
,,Beim Reichsparteitag 1934", so begann der Gruppenführer, erhielt ich erstmalig den Auftrag vom Führer. Sie dürfen nun nicht glauben, daß die Vorbereitungen von 1934 grundlegend auch für die folgenden Parteitage gültig gewesen sind, denn jeder Parteitag brachte Änderungen verschieden = ster Art , die zum Teil in gänzlich neuer Form zu bewältigen waren. Ich erinnere hier nur an die sich dauernd verändernden Raumverhältnisse infolge des ständig fortschreitenden Aufbaues des Reichsparteitaggeländes , an die sich steigernde Vermehrung der Teilnehmerziffern und nicht zulezt an die sich gewaltig erhöhenden Zahlen der Zuschauer. Naturgemäß waren vom Gelände jeweils die Aufmarschfläche und damit auch die Marschzeiten abhängig. Ich mußte diesen Umstand wiederum in der Einteilung überhaupt und in der Festlegung der Tiefe der einzelnen Marschsäulen Rechnung tragen. Ich möchte Ihnen nur einige Zahlen nennen : SA.-Männer, SS.-Männer, 80 000 25 000 15 000 NSKK. -Männer und 1500 NS.-Flieger müſſen aus den verschiedensten Lagern und Straßen heranDON Reihe einer auf geführt werden. Der reibungslose Ein- und Aufmarsch dieſer ungeheuren Menschenmaſſen in den Luitpoldhain binnen muß Fich weniger Stunden vollzogen haben. In der Arena ſelbſt iſt dánn das ſchwierige Problem der wirkungsvollen Bewegung von 550 Stan darten und über 5800 Sturmfahnen während der Feier zu lösen. Alsdann erfolgt das Abrüden der 125 000 auf nur einer Straße nach der Stadt zum Vorbeimarsch vor dem Führer und danach wieder die reibungslose Rückfüh-
rung der einzelnen Gliederungen in die vers schiedenen Lager außerhalb des Stadtgebietes.“ „Ja, Sie haben recht“, unterbrach uns lebhaft der Gruppenführer, als wir das Wort Generalstabsarbeit einwerfen. „ Wenn man bedenkt, daß bei den größten Paraden der Vorkriegszeit ungefähr 60 000 Soldaten be= teiligt waren und hier beim Reichsparteitag mehr als das Doppelte auf derselben Weise in Erscheinung treten, so gibt dieser Vergleich zugleich auch ein lebendiges Bild des Ausmaßes der Organisationsarbeit , die hier geleistet wer den muß." Auf die Bitte, über die Gliederung seines Aufmarschstabes zu berichten, fährt Gruppenführer Jüttner fort: ,,Sie werden sich wundern, wie klein mein Stab ist; er zählt einſchließlich der Hilfskräfte nur ganze 17 Mann. Leiter der Abteilung Aufmarsch ist mein alter Mitarbeiter, SA.-Oberführer Schug , der die Fragen des Aufmarsches im Luitpoldhain zu bes arbeiten hat und hierbei von meinen getreuen Helfern Zelnhöfer, Wohlleben usw. bestens unterstützt wird. Das Transportwesen liegt in bewährten Händen des SA.-Brigadeführers Möslinger. Es ist ein äußerst schwieriges und verantwortungsvolles Aufgabengebiet, denn der An- und Abtransport der Massen mit der Eisenbahn nach den verschieden ſten Teilen des Reiches muß wie am Schnürchen flappen, denn sonst kann ein Rattenschwanz von Hemmnissen entstehen. Die Abteilung Ver=
-------------------------------------------------------NSV. tagt in der Kongreßhalle Dr. Goebbels und Hilgenfeldt sprechen NSK Berlin, 31. Auguſt. Auf Anordnung des Führers wird die NSV. anläßlich des Reichsparteitages zum ersten = mal in der großen Kongreßhalle tagen. Hierbei wird Reichsminister Dr. Joseph Goebbels eine Ansprache halten und Hauptamtsleiter Hilgenfeldt einen Rechenschaftse bericht geben. Es ist dafür Sorge getragen, daß besonders auch die Besucher aus dem Ausland , die sich vor allen Dingen für die Arbeit der NSV., dieser größten Wohlfahrtsorganiſation der Welt, interessieren , daran teilnehmen können und ein genaues Bild über die einzigartige Einrichtung, wie das Winterhilfswerf und die Organisation ,,Mutter und Kind", erhalten. Auch werden die unzähligen ehrenamt lichen Mitarbeiter der NSV. in dieser großen Veranstaltung im Rahmen des Parteitages in Erscheinung treten. Die Kundgebung findet am Montag dem 13. September 1937 , a m Tage der Wehrmacht , vormittags 9 bis 12 Uhr, statt, so daß alle Teilnehmer Gelegenheit haben, den nachmittags um 2 Uhr beginnenden Vorführungen der Wehrmacht beizus wohnen.
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RSK Folge 201 waltung ist dem Sturmbannführer Brudmann übertragen. Ihm obliegt die schwierige Aufgabe der Unterbringung und pünktlichen Verpflegung. Das Quartieramt des Aufs marschstabes der SA, unter Standartenführer Becherer hat die Betreuung der SA -Führer und Gäste, was oft nicht einfach ist. Das Sanitätswesen leitet SA.-Gruppenführer Brauned ; dessen Arbeit ist unerhört wichtig, und wir sind stolz darauf, im vergangenen Jahre trok sehr großer Marschleistungen nur wenig Ausfälle gehabt zu haben. Ich glaube, daß die sanitären Maßnahmen des Gruppenführers Brauned noch ein besseres Ergebnis dewirken. Als Adjutant steht mir Obersturmbannführer Kunstmann zur Seite. Wenn ich den einen oder anderen vergessen habe, so soll das Verschweigen seines Namens fein Maßstab für den Wert seiner Mitarbeit in meinem Stabe sein." Neben der Darstellung der großen Organiſation interessieren wir uns natürlich auch für von Schwierig = die Bewältigung von feiten ganz besonderer Art , mit denen bei der Abwickelung von Aufmärschen solch sel= tenen Umfanges zu rechnen ist. „ Die größten Schwierigkeiten“, erfahren wir, ,,find natürlich jene Zufälligkeiten, die niemand ahnt und die niemand voraussehen kann und die bekanntlich immer dort auftreten, wo sie niemand erwartet. Über uns haben sie noch nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen können“ - dabei flopft der Gruppenführer dreimal auf den Tisch. „Die Zuverlässigkeit jedes einzelnen meiner Mitarbeiter bietet mir die Gewähr, daß die Schwierigkeiten auf Grund solcher Zufälle, wie und wo sie auch auftreten mögen, immer behoben werden können. Ich will Ihnen nur von einem Faktor etwas sagen. Wir haben im September oft mit starfem Nebel zu rech= nen. Der Anmarsch zur Luitpoldarena beginnt in der Nacht, dazu noch undurchdringlicher Nebel .. Jedenfalls ist es nicht einfach, den Anmarsch der Kolonnen richtig und ohne Reibung zur Durchführung zu bringen. Aber wir haben Vor-
Jugend
und
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„Es ist klar, daß die Zügel dieses feingeglie derten Organisationsgefüges fest in einer Hand liegen müſſen. Keine Anordnung, sei es auch nur eine unbedeutend erscheinende Maßnahme, die nicht von mir überprüft und genehmigt ist, geht heraus. Ich verlange straffste Dienstauffassung. Das große Geheimnis der Leiſtung dieſes fleinen Stabes liegt jedoch in etwas viel Größerem und Tieferem. Es ist, wie Sie ganz richtig vermuten, die einzigartige Kamerad ſchaft, die uns alle bis zum Melder herunter verbindet, und die freudige Hingabe jedes eins zelnen an die große Aufgabe, die uns der Führer gestellt hat. Wir alle find froh und glücklich, dem Führer und damit auch dem deutschen Volke dienen zu können !“ Gert Sachs.
Facharbeiternachwuchs
Sozialpolitische Grundlinien und freiwilliger Jugendeinsatz - Lebensnahe Berufserziehung Lehrlingsheime und Gesundheitsführung als Sicherung voller Leistungsfähigkeit im Beruf NSK Zwei Fragen unserer neuen deutschen Jugendarbeit werden die Zukunft des Arbeitslebens der Nation bestimmen . Wo immer heute von der sozialpolitischen Betreuung der Jugend gesprochen wird, dort werden diese beiden Fragen berührt : die Berufsertüchtigung und die Förderung der gesundheitlichen Belange der jungen Generation . Das Ziel ist ein gesundes Volk der Zukunft, das auf der Basis der Erbtüchtigkeit alle politischen Ansprüche durch berufliche Leistung und erhöhtes Können vertreten kann. Es muß nun in diesem Zusammenhang einmal ausgesprochen werden, eine wie schöne Be-
stätigung das Wort des Führers, daß Jugend von Jugend geführt werden solle, heute bereits überall erfährt. Denn der Impuls, den eine Frage wie die Berufsertüchtigung von der im Lebenstampfe erprobten älteren Generation erteilt bekommen hat, wäre nichts, wenn die Jugend nicht selbst von sich aus entscheidend Stellung bezogen hätte. Wer sich mit der praktischen Tätigkeit dieser Jugend und mit ihrer lebensnahen Schulungsarbeit vertraut gemacht hat, weiß, daß die Erkennt nis der beruflichen Leistung als Voraussetzung für den Anspruch im Leben überhaupt von ihr erkannt worden ist. Dieses Bekenntnis
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NSK Følge 201 zum Ethos der Arbeit ist nicht nur in der Verantwortung eines engen Führerkreises oder in der Publizistit der deutschen Jugend verankert, sondern wird überall spürbar, wo deutsche Jugend an der Erfüllung ihrer Aufgabe tätig ist.
Es ist dabei sehr bemerkenswert , daß die Jugend nicht in Einzeltatsachen steden bleibt, sondern im Grundsäglichen die einmal als richtig erkannten deutschen und sozialen Lebensaufgaben als unabänderlichen Bestandteil der Gesinnung sucht. Vom Grundsäglichen her entstehen die Einzelaufgaben , und alles, was auf sozialpolitischem Gebiet spontan entwidelt wird, findet heute auch in der Jugend sofort wieder die sinnvolle Verknüpfung mit den fest= stehenden Grundſäßen. In einer Frage, wie der Berufsausbildung im Industriebetrieb sucht man heute nicht nur auf dem Einzelgebiet der deutschen Arbeit eine Lösung. Das machte fürzlich eine Darstellung in der sozialpolitischen Zeitschrift der deutschen Jugend deutlich, in der es hieß: man müsse dahinkommen, daß man den Facharbeiternachwuchs als Mittel des Strukturwandels deutscher Bevölkerung und Wirtschaft überhaupt anzusehen habe. Es läßt sich auch heute schon eine Formel herausstellen, die mehr als schlagwortartigen Charakter hat, und die geeignet ist, manchen Schaden der Vergan= genheit auf dem Gebiete des Arbeitseinsatzes der Jugend zu überwinden. Diese Formel für die Berufserziehung lautet : ,,Statt Neigung entscheidet Eignung für den zu erlernenden Beruf." Man hat in diesem Zusammenhang den Begriff des „berufskranken Nachwuchses" geprägt, jenes Nachwuchses, der deshalb den Erfolg des Arbeitseinsages fragwürdig machte, weil bei den Beteiligten der Wille zum Beruf mit dem möglichen Können nicht in übereinklang zu bringen war. Im Zusammenhang mit diesem Fehleinsatz von Arbeitkräften wird die deutsche Jugend nicht müde, immer wieder auf ein Beispiel hinzuweisen, das in seiner ganzen Tragik von ihr immer als Mahnung empfunden wird : 200 000 arbeitsuchende deutsche Angestellte haben die allergrößte Schwierigkeit, den „Anschluß“ an wiederzufinden. das deutsche Arbeitsleben Irregeführter Wille in der Zeit des Liberalismus suchte den Weg ,,ins Büro", während in zahlreichen anderen Berufen Leiſtung und Können gebraucht worden wären. Überall dort, wo sich heute der Facharbeitermangel bereits als eine fast beängstigende Frage des deutschen Arbeitslebens zeigt, dort hätten jene heute arbeitsuchenden Volksgenossen Lohn und Brot finden können. Aber Dünfel , Unverstand und falsch geleiteter Berufs = ehrgeiz führten den Weg zum falschen Beruf. In diesem Zusammenhang sind jene Gedanken, die aus der ſozialpolitiſchen Führung der Jugend selbst heraus entwidelt worden sind, von großem Wert : sie erstrecken sich auf eine ge= planpersonelle" Arbeitsordnung wissermaßen und Berufserziehung der Zukunft. Ganz richtig wird darauf hingewiesen, daß Raum und Bevölkerungsordnung bisher noch nicht in direkter und geſunder Beziehung zuein-
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31. Auguſt 1937 ander standen. Es gab vielmehr große bevölkerungspolitische Reservoire in industriearmen Gauen, die einen Überfluß an Nachwuchs ers gaben, der in diesen Gauen nicht untergebracht werden konnte. Auf der anderen Seite haben industriereiche Gaue in bevölkerungsärmeren Gebieten geradezu Schwierigkeiten, den Mangel an berufstüchtigem Nachwuchs zu beheben. Hier bann in Zukunft die planpersonelle Behandlung der Nachwuchsfrage von entscheidender Bedeutung sein. Wenn nämlich Mittel und Wege beschritten werden, um Jugendliche, in deren Bezirken die Möglichkeit für eine ihnen entsprechende berufliche Ausbildung nicht besteht, in andere Gaue , wo diese Berufsausbildung möglich ist, zu bringen, dann wird dieser Ausgleich zugleich auch jede Schwierigkeit auf dem Gebiete des Facharbeiter-Nachwuchses beheben. Die Vorschläge, die hier von der Jugend selbst wiederholt gemacht worden sind, be= Sie weisen anspruchen allgemeines Intereſſe. darauf hin, daß man durch die Errichtung von Lehrlingsheimen der Hitlerjugend den berufstüchtigen Jugendlichen in der neuen Heimat ein Zuhause geben könne, das imitande ist, das Elternhaus weitgehend zu ersetzen. Dieses Zuhause könnte durch die Kameradschaft des Lehrlingsheimes darüber hinaus noch die weltanschauliche Grundlage für die BerufsausIm Jungen bildung der Zukunft abgeben. Deutſchland“ wurde der Vorschlag gemacht, für die Errichtung dieser Heime Ablösungsbeträge von 50 RM. je Monat einzusehen, die der Betriebsführer zu zahlen haben würde. Der Betriebsführer würde sicher in vielen Fällen diese Ablösungsbeträge auch gern zahlen, weil es ihm damit möglich wird, die LehrBe = lingsausbildung in seinem triebe zu fördern oder überhaupt zu verwirklichen, was ihm vorher nicht möglich war, weil in dem betreffenden Gebiet nicht genügend geeignete Lehrlinge vorhanden waren. Damit wäre die Finanzierung der Lehrlingsheime ge= fichert und der Nachwuchs für die Industrie ebenfalls sichergestellt. Es ist weniger entschei = dend, ob dieser Vorschlag seitens der Reichsjugendführung in dieser Form Wirklichkeit wird oder ob vielleicht andere Wege beschritten werden müſſen. Entscheidend ist zunächst der Gedanke, der beweist, daß die Berufs = erziehung der deutschen Jugend die alten Bahnen verläßt und neue Wege bis zu einer wirklichen und endgültigen Löſung der Nachwuchsfrage beschreitet. In klarem gedanklichen Zusammenhang zu dieser vom Grundsäglichen her entwickelten Auffassung der deutschen Berufserziehung stehen die Forderungen des Hauptamtes für Voltsgesundheit auf dem Gebiet der Gesundheitsführung der Jugendlichen im Be = triebe. Die Zeit der Berufsausbildung ers fordert eine höhere Inanspruchnahme der förperlichen Fähigkeiten der Jugendlichen. Deme nach müssen Gesundheitsschutz und Gesundheitsführung gerade in dieſer Zeit mit besonderer Wenn Verantwortung durchgeführt werden. nun die Erfahrung lehrt, daß bisher die häufig= ften Gesundheitsstörungen des Jungarbeiters im Alter von 14 bis 18 Jahren auf-
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RSK Folge 201 traten, so wird es damit selbstverständlich, daß die Berufserziehung gefährdet erscheint, wenn der körperlichen Entwicklung nicht in besonde rem Maße Rechnung getragen wird. Das Hauptamt für Volksgesundheit stellt in seinen Veröffentlichungen immer wieder heraus, daß durch das Zusammentreffen der durch die Berufseriehung gegebenen höheren Beanspruchung und des in diesem Alter sich vollziehenden schnelleren Wachstums des Jugendlichen leicht dessen Leistungsfähigkeit überschritten werden kann. Der Jugendliche, der gerade die Schule verlassen hat und nun erstmalig in die Berufsarbeit eintritt, braucht eine gewiſſe Zeit, bis er ohne gesundheitliche Schädigung das Vollmaß des von ihm Verlangten erfüllen bann. Jede Überschreitung der Grenzen , die die Berufserziehung in dieser Zeit zu ziehen hat, hat gesundheitliche Schädigungen im Gefolge. Dieſe gesundheitlichen Schäden bedingen eine [ pä = tere berufliche Minderleistung , die,
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31. August 1937 wenn sie zahlreich aufträte, das Gebäude des neuen wirtſchaftlichen Aufbaues ſtark gefährden könnte. Wenn es auch noch kein allen diesen Ansprüchen voll entsprechendes Gesundheitsschutzgesetz der Jugendlichen gibt, so kann man doch sagen, daß der Nationalsozialismus bisher doch schon ein System erfahrungsmäßig ge = wonnener Gesundheitsschutzmaß = nahmen entwickelt hat, die bereits in der Jugendlichenarbeit praktiſch wirksam ſind . An dieser Stelle des deutschen Arbeitslebens wird in Zukunft die ganze Verantwortlichkeit von Betriebsführer, Meister und Geselle dem Jugendlichen gegenüber einzusehen haben. Wenn diese Verantwortung gegenüber der volksgesundheitlichen Forderung der deutschen Jugend erst einmal unabhängiger Bestandteil deutscher Berufserziehung ist, dann wird es um den deutschen Facharbeiternachwuchs nicht mehr GHC. schlecht bestellt sein.
Hochburgen der Motoriſierung - Aus der Die Motorſportſchulen des NSKK., ihre Entwicklung und ihre Erfolge ― Kampfzeit der Bewegung herausgewachſen Alljährlich 50 000 Mann ausgebildet Unterredung mit dem Inſpekteur der Motorſportſchulen NSK Anläßlich des Richtfestes der Motorſportſchule des NSKK. auf dem Osterberg bei GandersheimBraunschweig, das in diesen Tagen in Anwesenheit von Korpsführer Hühnlein vorgenommen wurde, hatte der Sonderberichterstatter der Rationali sozialistischen Parteilorrespondenz Gelegenheit, sich mit dem Inspekteur der Motorsportschulen, Gruppenführer Schnülle, über ihre Ent widlung und ihre Erfolge zu unterhalten. Seitdem der Führer im Frühjahr 1933 die Parole zur Motorisierung gab und durch großzügige Maßnahmen - man denke nur an die Beseitigung der Kraftfahrzeug st euer und an den immer rascher fortschreitenden Bau der Reichsautobahnen - die Voraussetzungen für die Verwirklichung dieſes Planes (chuf, machten die Motorisierungsmaßnahmen in Deutschland innerhalb weniger Jahre Fortschritte, wie sie bis dahin für unmöglich ge= halten wurden. Gleichlaufend mit der Steigerung der Krafthrzeug produktion und der technischen Vervollkommnung der Fahrzeuge aber erfolgte die Erziehung und Ausbil dung der Menschen, vor allem der Jugend, die einst diese Fahrzeuge beherrschen und daraus unermeßlichen Nutzen ziehen soll. Den Kerntrupp in dieser Hinsicht bildete von Anfang an das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps, das wie sonst keine Organisation in der Lage war, ſowohl das ganze deutsche Volk zu erfaſſen wie auch das techniſche Können seiner Männer immer mehr zu vertiefen. Als einer der wesentlichsten Faktoren sind dabei die Motorsportschulen des NSKK. zu betrachten, deren Bedeutung für die weitere Motorisierung Deutschlands sich inzwischen noch bedeutend erhöht hat. Die Motorsportschulen des NSKK. entstanden bereits in der Kampfzeit, im Jahre 1932, aus
fleinsten und bescheidensten Anfängen heraus. Sie wurden nicht gegründet", nicht eingeſetzt wie irgendwelche anderen Inſtitutionen, nein, sie wuchsen - wie der Korpsführer erst vor wenigen Tagen wieder beim Richtfest der Motorsportschule Gandersheim hervorhob — sie wuchsen aus der Bewegung heraus, fie wurden geſchaffen, während die Partei im letten Stadium ihres Kampfes um die Macht stand und die SA. und in ihr die Männer des NSKK. in blutigen Straßen- und Saalschlachten ihr Leben einsekten für den Sieg der Idee. Unter solchen Umständen entstanden die ersten Motorsportschulen, und trot unüberwindlich erscheinender Schwierigkeiten vermehrten sie sich an Zahl und Umfang. Im Jahre 1933 wurden die Schulen, ihre Lehrpläne und die gesamte Ausbildung vereinheitlicht, ihre Zahl wuchs weiter, und und aus der 50-Mann-Schule der Kampfzeit entstanden die 200 und 300-MannSchulen von heute. 25 solcher Schulen besitzt das NSKK. jezt, die über das ganze Reich verteilt sind, allerdings unter Bevorzugung solcher Gegenden, die sich durch hügelige oder bergige Landschaft zur fahrtechnischen Ausbildung im Geländefahren besonders eignen. Auch beim Bau der Motorsportschule Gandersheim am Harz, die als 26. derartige Schule des NSKK . - im kommenden Frühjahr fertiggestellt sein wird, die neben großen Hörsälen, guteingerichteten Werkstätten und Garagen Platz für 300 Schüler bieten und damit eine der größten Motorsportſchulen des NSKK . ſein wird , war die Zweckmäßigkeit des Geländes von ausschlaggebender Bedeutung. Diese Tatsache weist gleichzeitig auf
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NSK Folge 201 die hohen Anforderungen hin, die hier an die Fahrkunst der Schüler gestellt werden. Die Ausbildung in den Motorsportschulen wird von NSKK.-Führern vorgenom= men, die zuvor in Speziallehrgängen auf der heranDöberik in Reichsmotorsportschule gebildet wurden. Nach erfolgreichem Abschluß des fünfwöchigen Kurſes erhält der Schüler den Führerschein der Klasse I, bei entsprechender Eignung und nach eingehender Prüfung auch den der Klaſſen II oder III . Das Ziel des Unterrichts iſt es, den Schülern die theoretische und praktische Beherrschung des Geräts in fahrtechnischer und handwerklicher Beziehung zu lehren. Die Mobor - HI., eine Sonderformation der Hitlerjugend, die sich - ein starker Beweis für das große Interesse unserer Jugend en in den letzten Technik und Motorisierung Jahren rasch vergrößert hat und heute bereits weit über 50 000 Jungen umfaßt, bildet Nachwuchs des ständigen einen NSKK. Ein Großteil der Schüler in den Motorsportschulen seht sich daher aus früheren Motor-Hitlerjungen zusammen. Für sie, die bereits eine jahrelange theoretische, handwerkliche und fahrtechnische Schulung hinter sich haben, ist der Besuch der NSKK.-Motorſport-
31. August 1937 schule somit der Abschluß ihrer eigentlichen Ausbildungszeit. Wie der Inspekteur ter Motorsportschulen, Gruppenführer Schnülle , ganz besonders hervorhebt, bringen die Jungen der Motor-HI, nicht nur bereits ein gut fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen mit, sondern vor allem auch ein nie ermüdendes Interesse und einen Eifer, die auch die größten Anforderungen an das Können und die Ausdauer des NSKK. -Motorsportschülers erfolg= reich durchhalten laſſen. Um schließlich noch einen Eindruck über den Umfang der Ausbildung zu erhalten, die in den Motorsportschulen des NSKK. durchge= führt wird, genügt es zu erfahren, daß hier alljährlich rund 50 000 Mann herangebildet werden. Diese Zahl zeigt mit ganz besonderer Klarheit die tatsächliche Bes deutung der Schulen für die Motorisierung überhaupt, dieser Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe, deren gründliche Lösung von lebenswichtiger Bedeutung für Deutschland ist. Und ste wirft gleichzeitig ein Licht auf die stille und ausdauernde Arbeit, die in den Motorsport= ſchulen des NSKK., dieſen Hochburġen der Motorisierung, von Ausbildern und Schülern gleichermaßen geleistet wird. H. Schwaibold
Die NSK Randbemerkung :
Wenn
man
NSK Der schlesische Sejm hat dieser Tage mit seltener Eile die Einführung des polni= schen Privatschulgesetes für die Woiwodschaft Schlesien beschloſſen, dieses Gesetz jedoch durch einige Sonderbestimmungen abgewandelt, die ganz offensichtlich gegen das bestehende deutsche Privatschulwesen gerichtet find. Nun sind aber die deutschen Privatschulen angesichts der Tatsache, daß die öffentlichen Minderheitsschulen weder in ihrem Lehrplan noch in der Zusammensetzung der Lehrerschaft eine deutsche Erziehung ge= währleisten, der lette wirkliche Hort deutscher Erziehungsarbeit. Ein Vergleich des neuen Gesezes mit der preußischen Minderheitsschulordnung von 1928 liegt nahe. Diese Ordnung war geschaffen worden in der Hoffnung, daß ihre Großzügig= feit beispielgebend wirken würde für die weitere Arbeit an der Lösung eines europäischen
vergleicht
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Problems. Trok mancher Bedenken hat das neue Deutschland diese Ordnung beibehalten. Die Gesetzgebung und Praxis unserer Nachbarn aber zeigt uns, daß wir uns mit den Grundsätzen, die in jener Ordnung zum Ausdrud kommen , mehr und mehr von der allge= meinen Entwicklung entfernen. Das preußische Bekenntnisprinzip, dem zufolge das persönliche Bekenntnis die Zugehörigkeit zu einem Volkstum feststellt, hat nirgends Eingang gefunden. Ahnlich verhält es sich mit anderen Bestim= mungen . Angesichts dieser Entwicklung wird vielleicht einmal die Frage aufgeworfen werden müſſen, ob wir weiterhin eine eigene Minderheitenpolitik treiben wollen, oder ob wir nicht unbeschadet unserer grundsäglichen Einstellung zum Minderheitenproblem - unter dem Ge= fichtspunkt der Reziprozität der allgemeinenEntwicklung auch in unserer Gesetzgebung Rechnung tragen sollen .
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NGK
Volk
und
Bauer
Gonderdienst
Amtliches Organ des Reichsamtes für Agrarpolitik der NSDAP.
Brandstifter
Volksschädlinge
Brandverhütung durch Gemeinſchaftserziehung - Leichtsinn, wie man ihn täglich erlebt - Das Rauchen in Wald und Scheune und ſeine Folgen NSK Erschredend groß ist die Zahl der Brände, durch die alljährlich gewaltige Mengen Getreide und andere Werte vernichtet wer den. Sei es, daß Feldscheunen, Getreidemieten oder mitten auf der Landstraße ganze Getreidefuder niederbrennen, wie es erst kürzlich in der Nähe eines östlichen Berliner Vororts geschehen ist. Hier brannte ein Fuder Weizen, das vom Feld in die Scheune gefahren werden sollte, samt dem Wagen in kurzer Zeit vollkommen nieder. Nur mit äußerster Anstrengung war es möglich geweſen, die Pferde auszuſpannen, ſonſt wären auch sie ein Opfer der hochauflodernden Flammen geworden. Und die Ursache ? Der 15jährige Kutscher hatte sich auf dem Wagen eine Zigarette angezündet und das brennende Streichholz leichtsinnig fortgeworfen, daß es in bie trodnen Halme fiel, die sofort lichterloh brannten. Die Veröffentlichung dieses Brandes in einer Vorortzeitung gab einem Leser dieses Blattes Veranlassung, einmal aufzuzählen, was er an einem einzigen Tage in verhältnismäßig engem Raume auf dem Lande erlebte : Da thronte ein rauchender Kutscher auf einer Getreidefuhre, ein anderer ſaß auf der Deichſel seiner Haferfuhre und flopfte gerade seine noch glimmende Pfeife aus, daß die Funken nur so stoben ; auf einer Hungerharke saß ein größerer Schuljunge und rauchte seine Zigarette, obwohl es bei lebhaftem Wind brennend heiß war, sich rechts in nächster Nähe ein noch ungemähtes Feld befand und zur linken trođene Gerstenmandeln standen. An einer anderen Stelle stand ein junger Burſche mit der brennenden Zigarette in einer halbgefüllten Feldscheune und wartete auf die herankommenden Erntewagen. So könnte man unzählige Fälle aufführen und muß dabei zu
dem Schluß gelangen, daß all diese leichtfertigen Raucher fahrläſſige Brandstifter ſind. Diese Bezeichnung verdient auch derjenige, der durch sein Handeln auch nur die Gefahr eines. Brandes heraufbeschwört! Die traurigste Feststellung aber ist die, daß es nicht nur Jugendliche, sondern leider oft auch ältere Perſonen ſind, die unbekümmert um die furchtbare Gefahr, die sie mit ihrem Glimmstengel oder der Pfeife heraufbeschwören, es nicht unterlassen können, sie im Walde, auf erntereifen Feldern oder gar auf dem Ernte-
wagen und in der Scheune in Brand zu sehen. Und gerade von den alten erfahrenen Menschen, von denen man glauben sollte, daß ste so manches erlebten und die Tücken des Schickſals kennen, müßte man doch erwarten können, daß sie der Jugend mit gutem Beispiel vorangehen! Da dem aber nicht so ist, muß die Brandvere hütung als ein Gemeinſchaftserzie hungsproblem angesehen werden, dh., jedem Volksgenossen, gleich, in welchem Alter er sich befindet, müßte das Recht zugestanden und die Pflicht eingehämmert werden, jeden seiner Mitmenschen im öffentlichen Leben, zu jeder Zeit und an jedem Ort auf das Falſche und Gefahrbringende ſeines Tuns eindringlichst hinzuweisen, sofern dieses Tun gegen die öffentliche Ordnung, die Sittlichkeit oder die Lebensinteressen der deutschen Volksgemeinschaft vers stößt. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß der geſund empfindende Mensch sich gegen einen freundlichen Hinweis oder gar eine energische Ermahnung, wenn sie am Plage ist, auflehnen wird. Sogenannten „ Sonderlingen“ und ge= wiſſen „ Brauſeköpfen“ könnte dabei mit draſtischeren Mitteln die erforderlike Erleuchtung und Erkenntnis beigebracht werden, wobei die ſt a a tlichen Machtmittel keineswegs außer acht gelaſſen werden sollen ! Sie kommen dann zur Anwendung, wenn es sich um scheinbar „ Unheilbare" handelt. Sie haben ihre Wirkung noch nie verfehlt, und werden auch in diesen Fällen fich segensreich für die Volksgemeinschaft auswirken.
Die Hauptsache erscheint aber doch die Auf flärung, die unermüdlich zu betreiben ist, sowie die Erweckung des Verantwortlichkeitsgefühls, das viele junge Menschen dem Voltsgut gegenüber noch nicht bis zum legten Grade erreicht haben. Es sind oft prächtige und ver= nünftige Kerle ; sigen sie aber auf dem Getreidefuder und zuckeln langsam im Schritt die Landstraße dahin, kommt die Lust zum Rauchen, und flugs ist der Glimmstengel in Brand. Erstens sieht es ja keiner und zweitens : „ Na, mir passiert doch sowas nicht !" Dieser Grundirrtum muß überwunden werden. Darum wollen wir alle mithelfen an der zur Verhütung von Bränden so dringend notwendigen GemeinschaftsF. H. erziehung !
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31. August 1937
Mßinterlager für die Landjugend
Im Sommer bei der Ernte, Die Notwendigkeit von Erholung und Entſpannung im Winter ins Lager – Winterſport zum Ausgleich der schweren Landarbeit NSK Den aus gesundheitlichen Gründen notwendigen Urlaub einem jeden Volksgenossen zu verschaffen und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß dieser Urlaub richtig angewandt wird, das ist eine der dringendſten ſozialpolitiſchen Aufgaben unserer Zeit. Die Anschauung, daß über den Urlaub nur der einzelne sich selbst verantwortlich sei, ist eine ganz erhebliche Täuschung. Es kann der Volksgemeinschaft nicht gleichgültig sein, was der einzelne tut oder unterläßt, um seine Gesundheit und damit seine Arbeitskraft zu steigern bzw. zu erhalten. Es wird heute niemanden geben, der nicht von der Notwendigkeit eines angemesse = nen Urlaub es überzeugt ist. Das war vor gar nicht allzulanger Zeit entschieden anders. Da pflegte man den Urlaub im allgemeinen als ein notwendiges Übel hinzunehmen ; jedenfalls von den Seiten, die ihren Arbeitern und Angestellten einen Urlaub gewähren mußten. Und wenn dann nach heftigen Tarifkämpfen einige Tage Urlaub beansprucht werden konnten, dann wußten die meisten mit diesem Urlaub nichts Rechtes anzufangen. Ja, es war nicht einmal selten, daß die Urlaubstage dazu benußt wur den, durch Schwarzarbeit ein paar Groschen nebenbei zu verdienen. Die notwendige geſundheitliche Erholung war damit natürlich hin. Heute hat die Urlaubsfrage für Deutschland jedenfalls ein anderes Gesicht gewonnen. Man suche einmal die schönsten Reiseziele in Deutſchland auf. Da bestimmen nicht mehr einige wenige angeblich Bevorrechtigte das äußere Bild, sondern die KdF.-Urlaubsfahrer, die heute zu Hunderttausenden im Gebirge, an und auf der See und an anderen schönen Orten genau so gut ihren Urlaub verleben, wie materiell besser gestellte Volksgenossen. Oder man sehe sich doch einmal eines der vielen Zeltlager der Hitlerjugend an, wo Tausende und aber Tausende deutscher Jungen und Mädel herrliche Ferientage verbringen. Überhaupt diese Ferienzeltlager der H3. und des BDM. ! Sind sie nicht geradezu ideal für eine umfassende Gesundheitsförde = rung der deutschen Jugend ? Eine ausgezeichnete Organisation ist für die reibungslose Durchführung dieser Zeltlager aufgebaut worden, um den Jungen und Mädeln während der Ferienzeit im Lager alle sanitären und hygienischen Annehmlichkeiten zu schaffen, die sie im Elternhause gewöhnt sind. wie Nun ist es aber nicht immer nötig so viele vielleicht glauben - diese Ferienerholungslager während der Sommermonate durchzuführen. Ja, es kann sogar ein zwingender Grund vorhanden sein, gewiſſe Teile der deutschen Jugend während der Sommermonate ununterbrochen an der Arbeitsstelle zu laſſen. Das gilt in erster Linie für die Landjugend. Es fehlt heute in der Landwirtschaft an allen Ecken und Enden an Arbeitskräften. Auch in diesem Jahre war es wieder nötig, zahlreiche Hilfskräfte einzuseßen, um das Ernte-
gut des deutschen Bodens rechtzeitig zu bergen. Wenn aber Abteilungen der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes, der Bewegung, Betriebsgefolg= schaften industrieller und gewerblicher Betriebe und wenn schließlich sogar die Gliederungen der Hitlerjugend und des BDM. zur Einbringung der Ernte herangezogen werden, dann ist es unmöglich, in einer solchen arbeitsreichen Zeit die Angehörigen der Landjugend in Ferienlagern zusammenzufassen. Nein, in diesem Falle geht die für die Volksgemeinschaft notwendige Arbeit vor. Es gibt keine Aufgabe, die wichtiger wäre als die, die Güter, die der deutsche Boden gibt, restlos unter Dach und Fach zu bringen. Wenn aber die Landjugend während der Sommermonate so auf das Lagerleben, auf die Ferien verzichten muß, dann ist damit noch längst nicht gesagt, daß sie ihren Urlaub überhaupt nicht in ähnlicher Weise wie die städtischen Gliederungen der H3. und des BDM. verbringen kann . Die Landjugend geht ins Winterlager !
Winterlager? Darunter mögen sich manche vielleicht nicht allzuviel vorstellen. Sie vermuten vielleicht sogar, daß diese Winterlager sozusagen einen Ersatz darstellen sollen. Aber von irgendwelchem Ersatz ist hier gar keine Rede. Im Gegenteil, von ärztlicher Seite ist oft schon die Forderung aufgestellt worden, daß man auch während des Winters in geeigneten Gegenden für die Formationen aus der Stadt Lager einrichten solle. Man wird ja nicht gerade ein Zeltlager aufbauen fönnen, aber es gibt so viel andere Möglichkeiten, Gliederungen der HI. oder des BDM. ,,zünftig" unterzubrin= gen, daß das Fehlen des Zeltlagers nicht als Mangel empfunden wird. Man wird während des Winters auch nicht gerade an die See gehen, um ein solches Lager durchzuführen. Desto schöner aber sind während des Winters die deutschen Gebirgslandschaften . Die Alpen, der Bayerische Wald, das ganze deutsche Mittelgebirge, im Osten die Schlesischen Gebirge und im Westen Schwarzwald, Spessart, Rhön bis herauf zum Sauerland und zum Weserbergland : überall sind hundertfach Gelegenheiten gegeben, Winterlager durchzuführen. Wenn man die Urlaubsfrage der Landjugend betrachtet, muß man sich über folgendes klar sein : Die städtische Jugend will aus dem Dunst der Städte heraus, um endlich einmal ungehindert in Sonne, Licht und guter Luft schwelgen zu können. Das aber sind für die Landjugend gar nicht ferne Begriffe, denn sie ist während eines großen Teiles der Berufsarbeit draußen in freier Landschaft tätig. Die Landjugend braucht also nicht so sehr Sonne und Luft, um die Gesundheit zu festigen und zu stärken, als vielmehr ausreichende sportliche Be = tätigung , um die förperliche schwere Landarbeit dadurch auszugleichen . Wo aber gäbe es mehr Möglichkeiten zu intensivem sportlichen
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Training als bei den vielfachen Arten des Wintersports. Der Schilauf insbesondere iſt dazu geeignet, die manchmal einseitigen Einwirkungen der schweren Landarbeit auszugleichen, den Körper zu lockern und seine Spannkraft zu erhöhen.
31. August 1937 Die Landjugend gehört darum ins Winterlager ! Auch sie hat ein Anrecht auf Urlaub und richtig verlebte Ferientage. Dazu sind bei den besonderen Berufsbedingungen der Landjugend die Winterlager aufs beste geeignet ! Kh . B.
Tatsachen stärker als
Lügen
Die großen Erfolge der deutschen Induſtrie auf der Internationalen Milchwirtſchaftlichen Ausstellung - Deutsche Roh- und Werkstoffe und deutsche Maſchinen im Ausland ſehr gefragt
NSK Die Umstellung unserer Maschinenindustrie auf die neuen deutschen Roh- und Werkstoffe ist vielfach in der Preſſe des Auslandes Gegenstand heftiger Angriffe und Verleumdungen gewesen. Man hat den Absatzmärkten der deutschen Industrie im Auslande dadurch Abbruch zu tun versucht, daß man die deutschen Maschinen und Geräte als minderwertig hinstellte, denn sie seien zum großen Teil aus Altmaterial und Ersagstoffen hergestellt und daher in keiner Weise den techniſchen Anforderungen gewachsen. Mit allen Mitteln der Satire und der Karikatur zeichnet man die angeblich hoffnungslose Lage der deutschen Maschinenindustrie. Es ist nur merkwürdig, daß bei allen großen internationalen Ausstellungen im Reich, auf denen zahlreiche ausländische Fachleute der verschiedensten Gebiete Gelegenheit haben, die deutschen Maschinen und Geräte aus diesem neuen Roh- und Werkstoff zu prüfen, das Urteil der ausländischen Fachwelt erheblich anders ausfällt. Man kann hier vom ungläubigen Staunen bis zum überschwenglichen Lob alle Stufen der Anerkennung antreffen. Doch dabei allein bleibt es nicht. Käufe und Bestellungen in großer Zahl find die natürliche Folge dieser Erfahrungen mit den deutschen Maschinen. Als die große Internationale Milchwirtschaft= liche Ausstellung in Berlin vor kurzem ihre Pforten schloß, waren die ausſtellenden Molkereimaschinenfabriken und Industriefirmen überrascht von dem ganz ausgezeichneten Verkaufsergebnis , das sie von ausländischen Molkereifachleuten hereinbekamen.
Eine Butterspezialverpackungsmaschine wurde allein 712 mal ins Ausland verkauft. Der Direktor einer großen amerikanischen Molkerei beschloß, seinen ganzen technischen Betrieb durch den Erwerb mehrerer deutscher Maschinen umzubauen, die er auf der Ausstellung für vorteilhafter als seine bisherigen gefunden hatte. Die Überlegenheit der neuen deutschen Werkstoffe gegenüber veralteten Rohstoffen wurde , rückhaltlos anerkannt und durch lebhafte Käufe bekräftigt. So hat man besonders die neuen nichtrostenden und stoßfesten Milch= fannen in sehr beträchtlichem Umfang erworben, und den weiteren Molkereieinrichtungsgegenständen aus Leichtmetall, aus Glas und neuem Werkstoff die allergrößte Aufmerksamkeit zugewendet. Aluminiumfabriken und Spezialmaschinenfabriken sind so reichlich mit Aufträgen bedacht worden, daß die Lieferungen nicht sofort erfüllt werden können, sondern auf mehrere Monate verteilt werden müssen. Ähn liche Erfahrungen der deutschen Maschinenindustrie im Verkehr mit ausländischen Käufern sind bereits auf früheren Ausstellungen gemacht worden und werden jezt von der Leipziger Herbstmeſſe erneut gemeldet und bestätigt. Es steht also hier die Tat gegen die Propaganda , und die wirkliche Qualität und die wirtschaftliche Vernunft siegen über die gehässige Verleumdung. Das anfängliche Mißtrauen des ausländischen Intereſſenten weicht bald der Erkenntnis, daß auf dem Ges biet der Technik und der Maschinenindustrie die deutsche Erfindergabe durch die Schaffung der neuen Werkstoffe einen gewaltigen Fortschritt Her. zu verzeichnen hat.
Landmaschinen werden eingeſetzt Einsatz der Landmaſchinen aus volkswirtschaftlichen Gründen – Ertragssteigerung und Einsparung durch gemeinſchaftliche Maschinenhaltung NSK Der Arbeitermangel auf dem Lande hat bei der Suche nach Auswegen wieder die Maschine in den Vordergrund gerückt. Einst sah man nicht zuletzt als Folge der erschreckenden Arbeitslosigkeit - die Maschine als ein Unglück für die Menschheit an. Wie war das wohl überhaupt möglich? Die Maſchine war von der dienenden Rolle in die be =
herrschende übergegangen. Die Rationalisierung aus rein kalkulatorischen Gesichtspunkten wurde bis ins leßte durchgeführt. Aber all das waren nur Folgeerscheinungen. Man hätte ja seinerzeit auch das Rad der Geschichte nicht zurückschrauben können. Die Gründe für die Auswüchse lagen im wesentlichen in der falschen Anwendung
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NSK Folge 201 der Maschinen. Die Rationalisierung ging seinerzeit von der Absicht aus, Menschen frei zu machen, zu erſeßen, einzuſparen. Allein, dieſer Gesichtspunkt wurde so ausgesprochen privatwirtschaftlich betrachtet, daß es schließlich nicht zu der sonst notwendigen volkswirtschaftlichen Berbilligung tam, sondern daß Arbeiter auf die Straße gesetzt, brotlos wurden ; sie wurden wohl in der Volkswirtschaft eingespart, jedoch belasteten sie die gesamte Wirtſchaft, da sie nicht an anderer Stelle eingesetzt wurden, sondern brachliegen mußten. Heute stehen wir einer völlig veränderten Lage gegenüber. Wenn, wie beispielsweise in der Landwirtschaft zurzeit, Maschinen stark zum Einſatz kommen, ſo geschieht das nicht, um etwa privatwirtschaftlich größere Gewinne zu erzielen, volkswirtschaftlichen sondern aus Gründen , um den Ertrag unseres eng bemessenen deutſchen Bodens zu erhöhen, um so allmählich zu einer immer weitergehenden Versorgung des deutschen Volkes aus seinem Boden zu kommen. Bei einer solchen Aufgabenstellung wird die deutsche Wirtschaft, und hier die Landwirtschaft insbesondere, schon zwangsläufig davor bewahrt, etwa in einen Mechanisierungsrummel, wie in den Jahren nach der Inflation bis 1928/29, zu verfallen. Auf Grund dieser Tatsache kann es der Staat auch verantworten, hier Beihilfen in größerem Umfange zu geben, um die Landwirts schaft, die dazu unter rein privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten so schnell nicht in der Lage
31. August 1937 wäre, die notwendigen Mittel aus den eigenen Betrieben hervorzubringen, in die Lage zu versehen, sich die dringend benötigten Betriebsmittel zu beschaffen. Die Maßnahmen der Regierung sehen nun insbesondere die Förderung der gemeinschaftlichen Maschinenhaltung vor. Dafür mögen zwei Gesichtspunkte maßgebend ſein. Zunächst iſt tatsächlich die Leiſtungsfähige teit der deutschen Landmaschinenindustrie der Menge nach zurzeit wohl an der Grenze des Möglichen angelangt. Zum anderen ist gerade für die bäuerlichen Betriebe, in denen Landmaſchinen mehr Eingang finden ſollen, die Gefahr gegeben, daß Maschinen nicht völlig ausgenugt werden, so daß also nur zu leicht eine Überbesetzung mit Maschinen entstehen tönnte, die diese betriebswirtschaftlich und finanziell übermäßig belasten könnte. Hier bietet die gemeinsame Maschinenhaltung die Möglichkeit der Einsparung unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Vorteile. Allerdings- und darauf sei hier besonders hingewiesen --, --, erfordert die gemeinschaftliche Maschinenhaltung auch Verständnis und den Willen zur Zusammenarbeit unter allen Be= teiligten. Aber schließlich soll es und darf es daran heute angesichts unserer großen Aufgaben bei keinem deutschen Bauern und Landwirt fehlen. Muß er sich doch insbesondere vor Augen halten, daß all diese Maßnahmen auch dazu geeignet sind, seine Arbeit zu fördern, seine Existenz zu sichern und sein Ansehen im deutschen zn Volte und in der Welt zu stärken.
Drud: M. Müller & Sohn KG., Zweigniederlaſſung Berlin SW 68, Zimmerstraße 88
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