Medikamente in der Tumortherapie: Handbuch für die Pflegepraxis [7. Auflage] 366265377X, 9783662653777, 9783662653784

Über 250 Medikamentenprofile von A bis Z Dieses Buch richtet sich an Pflegende von Tumorpatientinnen und -patienten und

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German Pages 408 Year 2023

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Herausgeber und Herausgeberinnen
Verzeichnis der Herausgeber, Herausgeberinnen und Autorinnen
Autorinnen
1: Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis
2: Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname
Abemaciclib (T)
Abirateron (T)
Acalabrutinib (T)
Adagrasib (T)
Afatinib (T)
Aflibercept (T)
Alectinib (T)
Alemtuzumab (T)
All-trans-Retinsäure (T)
Alpelisib (T)
Amivantamab (T)
Amsacrin (T)
Anagrelid (T)
Anastrozol (T)
Apalutamid (T)
Arsentrioxid (T)
Asciminib (T)
Asparaginase (T)
Atezolizumab (T)
Avapritinib (T)
Avatrombopag (S)
Avelumab (T)
Axicabtagene ciloleucel (T)
Axitinib (T)
Azacitidin (T)
Belantamab mafodotin (T)
Bendamustin (T)
Bevacizumab (T)
Bicalutamid (T)
Binimetinib (T)
Bleomycin (T)
Blinatumomab (T)
Bortezomib (T)
Bosutinib (T)
Brentuximab Vedotin (T)
Brexucabtagene autoleucel (T)
Brigatinib (T)
Buserelin (T)
Busulfan (T)
Cabazitaxel (T)
Cabozantinib (T)
Calciumfolinat (T)/(S)
Capecitabin (T)
Caplacizumab (S)
Capmatinib (T)
Carboplatin (T)
Carfilzomib (T)
Carmustin (T)
Cemiplimab (T)
Ceritinib (T)
Cetuximab (T)
Chlorambucil (T)
Chlormethin (T)
Ciltacabtagene autoleucel (T)
Cisplatin (T)
Cladribin (T)
Clodronsäure (S)
Cobimetinib (T)
Crizotinib (T)
Cyclophosphamid (T)
Cyproteron (T)
Cytarabin (T)
Dabrafenib (T)
Dacarbazin (T)
Dacomitinib (T)
Dactinomycin (T)
Daratumumab (T)
Darbepoetin alfa (S)
Darolutamid (T)
(null)
3: Fachinformationen, hilfreiche Internetadressen und weiterführende Literatur
Fachinformationen
Deutschland
Schweiz
Österreich
Europäische Union
Internetadressen
Weiterführende Literatur
Ressourcen für Patientinnen und Patienten
Stichwortverzeichnis
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Medikamente in der Tumortherapie: Handbuch für die Pflegepraxis [7. Auflage]
 366265377X, 9783662653777, 9783662653784

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Thomas Kroner Anita Margulies Sacha Rothschild Cristina Studer Hrsg.

Medikamente in der Tumortherapie Handbuch für die Pflegepraxis 7. Auflage

Medikamente in der Tumortherapie









Thomas Kroner • Anita Margulies Sacha Rothschild • Cristina Studer Hrsg.

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Medikamente in der Tumortherapie Handbuch für die Pflegepraxis 7. Auflage Mit Beiträgen von Elisabeth Adams, Martina Bertschinger, Johanna Bouzid, Manuela Dobler, Laetitia Mauti, Céline Stäuble und Simone Widmer

Hrsg.

Thomas Kroner Winterthur, Schweiz

Anita Margulies Zürich, Schweiz

Sacha Rothschild Kantonsspital Baden Baden, Schweiz

Cristina Studer Lindenhofgruppe Bern, Schweiz



    

ISBN 978-3-662-65377-7 ISBN 978-3-662-65378-4 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-65378-4

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2006, 2009, 2011, 2013, 2018, 2020, 2023 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Planung/Lektorat: Sarah Busch Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany

V

Vorwort





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Dieses Buch ist zu einem Standardwerk und zuverlässigen Begleiter in vielen onkologischen und hämatologischen Ambulatorien, Praxen und Abteilungen geworden. Wir freuen uns, hier eine neue Ausgabe vorzustellen. In diese 7. Auflage wurden 48 neue Medikamente aufgenommen. Somit finden sich hier Informationen zu praktisch allen in der Tumortherapie eingesetzten Medikamenten, die Anfangs 2023 in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zugelassen sind oder deren Zulassung in der nächsten Zeit erwartet wird. Alle bisherigen Beiträge wurden überprüft und, wo nötig, aktualisiert. Das Buch richtet sich in erster Linie an onkologisch tätige Pflegende. Tumorspezifische Medikamente sind in der Onkologie von zentraler Bedeutung. Für alle an der Pflege von Tumorkranken Beteiligten sind deshalb gute Kenntnisse dieser Medikamente nötig – ganz besonders gilt dies für Pflegende, die diese Medikamente selbst verabreichen oder zubereiten. In übersichtlicher und konzentrierter Form sind für die tägliche Arbeit nützliche Informationen zusammengestellt: Neben präzisen Hinweisen zur Zubereitung und Anwendung finden sich auch Angaben über die für die Pflege relevanten unerwünschten Wirkungen und über den Zeitpunkt ihres Auftretens. Diese Kenntnisse sind nicht nur für die Pflegeplanung wichtig: Immer häufiger wünschen Patientinnen und Patienten von den Pflegenden zusätzliche Informationen und Beratung. Auf die theoretischen Grundlagen der medikamentösen Tumorbehandlung wird nicht eingegangen; dazu sei auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen (7 Kap. 3). Das Buch besteht aus drei Teilen: 5 Kapitel 1 (7 Kap. 1) erklärt, wie die einzelnen Medikamentenprofile aufgebaut sind und liefert Hinweise zum Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis. 5 Kapitel 2 (7 Kap. 2) enthält die sog. Medikamentenprofile. Diese Beschreibungen einzelner Substanzen enthalten die wichtigsten Informationen für Pflegende, z.  B. über Auflösung, Lagerung, Verabreichung, unerwünschte Wirkungen und die ersten Schritte nach Paravasation. Unter dem Titel „Spezielle Punkte für die Information des Patienten“ finden sich Hinweise zu Themen, die bei dem betreffenden Medikament besonders wichtig sind und die der Patientin/dem Patienten durch die Pflegenden vermittelt werden sollten. Die Profile sind alphabetisch nach Substanznamen geordnet. Ist von einem Medikament nur der Handelsname bekannt, kann das Profil über das Stichwortverzeichnis (Seite 395) gefunden werden, dort sind alle Handels- und Substanznamen aufgeführt. Die Anordnung der Profile ist durchgehend alphabetisch, ohne Unterteilung in Zytostatika, hormonell wirksame Substanzen, Antikörper oder supportiv wirkende Medikamente. Die entsprechende Klassifikation ist jedoch bei den einzelnen Profilen vermerkt. Tumorwirksame Medikamente sind neben dem Titel mit einem (T) markiert, supportiv wirkende Medikamente mit einem (S).

VI

Vorwort

Hinweis  



Wir empfehlen dringend, neben 7 Kap.  2 mit den Medikamentenprofilen auch 7 Kap. 1 zu beachten: Es sind dort viele wichtige Informationen zu finden, u.  a. zur Einnahme oraler Medikamente, zu Lichtschutz, zu Inkompatibilitäten und zur Antikonzeption unter der Behandlung mit tumorwirksamen Substanzen. Ein weiterer Abschnitt enthält Informationen, die allen Patientinnen und Patienten vor einer medikamentösen Tumortherapie vermittelt werden sollten.



5

5 Kapitel 3 (7 Kap. 3) enthält Hinweise zu Fachinformationen, ferner einige Internetadressen und weiterführende Literatur. Mit ihrer zunehmenden Anzahl wurde die Überprüfung der aus der Vorauflage übernommenen sowie der neu aufgenommenen Medikamente immer anspruchsvoller. Glücklicherweise konnten wir dabei auf die Mitarbeit von vier neu zu uns gestoßenen Spitalpharmazeutinnen zählen. Erfreulicherweise konnte auch das ärztliche Team verstärkt werden: Céline, Elisabeth, Johanna, Manuela, Martina: willkommen! Ursula Schmid, die seit der 4. Auflage ihr großes Wissen als Spitalpharmazeutin in dieses Buch eingebracht hat, musste aus beruflichen Gründen leider auf die weitere Mitarbeit verzichten. Herzlichen Dank, liebe Ursi, für deine Unterstützung über all diese Jahre! Herausgeber und Verlag haben sich jede erdenkliche Mühe gegeben, alle Angaben auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Dennoch können Fehler nicht ausgeschlossen werden; Herausgeber und Verlag können dafür keine Haftung übernehmen. Die Anwender sind dazu angehalten, die Angaben im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen oder der Packungsbeilagen zu überprüfen. Dieses Buch erschien erstmals 2006 mit einer Beschreibung von 107 Medikamenten. Die hier vorliegende 7. Auflage umfasst nun bereits 268 Medikamente. Mit den zunehmenden Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung sind auch die Ansprüche an das Wissen und Können von onkologisch tätigen Pflegenden gewachsen. Wir hoffen, unser Buch sei ihnen weiterhin nützlich. Thomas Kroner Anita Margulies Sacha Rothschild Cristina Studer

August 2023

VII



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Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis ........................ 



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Inhaltsverzeichnis 1

Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname .......................................................................................



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2



Martina Bertschinger, Thomas Kroner, Anita Margulies, Laetitia Mauti, Sacha Rothschild, Cristina Studer und Simone Widmer

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Fachinformationen, hilfreiche Internetadressen und weiterführende Literatur .................................................................

389

Sacha Rothschild, Thomas Kroner, Anita Margulies, Laetitia Mauti und Cristina Studer

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Stichwortverzeichnis .....................................................................................



Anhang 



3



Elisabeth Adams, Martina Bertschinger, Johanna Bouzid, Manuela Dobler, Thomas Kroner, Anita Margulies, Laetitia Mauti, Sacha Rothschild, Céline Stäuble, Cristina Studer und Simone Widmer

395

IX

Verzeichnis der Herausgeber, Herausgeberinnen und Autorinnen Herausgeber und Herausgeberinnen

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Dr. med. Thomas Kroner 5 Facharzt für Innere Medizin und Medizinische Onkologie; Winterthur, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie, European Society of Me dical Oncology, Ruderclub Greifensee 5 [email protected]

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5

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Anita Margulies, BSN, RN 5 Fachexpertin in Onkologiepflege, Zürich, Schweiz Freischaffend in Fortbildung, Beratung und Projekten 5 Mitgliedschaften: Schweiz, European Oncology Nursing Society, Oncology Nursing Society (USA), European Society of Medical Oncology 5 [email protected]

 

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Prof. Dr. med. Dr. phil. nat. Sacha Rothschild 5 Chefarzt Onkologie/Hämatologie, Kantonsspital Baden; Baden, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie, European Society for Medical Oncology, American Society of Clinical Oncology, American Association for Cancer Research, Inter national Association for the Study of Lung Cancer 5 [email protected]

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Cristina Studer 5 Diplomierte Pflegefachfrau und Pflegeexpertin Onkologisches Ambulatorium, Lindenhofgruppe; Bern, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Onkologiepflege Schweiz, Euro pean Oncology Nursing Society, Oncology Nur sing Society (U.S.A) 5 [email protected]



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Verzeichnis der Herausgeber, Herausgeberinnen und Autorinnen

Autorinnen

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Elisabeth Adams 5 Spitalapothekerin FPH, Onkologische Pharma zeutin DGOP Spital-Pharmazie Universitätsspital Basel; Basel, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker, Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie



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Dr. med. Martina Bertschinger 5 Oberärztin Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie, Kantonsspital Winterthur; Winterthur, Schweiz Fachärztin für Innere Medizin 5 Mitgliedschaften: European Society of Medical Oncology

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Johanna Bouzid 5 Apothekerin Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dept. Onkologie, Universitäts-Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung; Zürich, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerischer Verein der Amtsund Spitalapotheker, Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie, European Society of Oncology Pharmacy

 

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Manuela Dobler 5 Fachapothekerin Spitalpharmazie Spitalpharmazie Kantonsspital Aarau; Aarau, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker

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Dr. med. Laetitia Mauti 5 Leitende Ärztin Medizinische Onkologie und Hämatologie, Kantonsspital Winterthur; Winterthur, Schweiz Fachärztin für Innere Medizin und Medizinische Onkologie 5 Mitgliedschaften: Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie, European Society of Me dical Oncology, American Society of Clinical On cology, International Association for the Study of Lung Cancer

XI Verzeichnis der Herausgeber, Herausgeberinnen...



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5

Dr. phil. Céline K. Stäuble 5 Eidg. dipl. Apothekerin ETH, Spitalpharmazeutin, Kantonsspital Olten; Olten, Schweiz Postdoktorandin, Departement Pharmazeutische Wissenschaften, Universität Basel; Basel, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker, Schweizerischer Apothekerverband, Schweizerische Akademie der Pharmazeutischen Wissenschaften, European Society of Clinical Pharmacy

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Simone Widmer 5 Eidg. dipl. Apothekerin ETH, Onkologische Phar mazeutin DGOP, Spitalapothekerin; Wil, Schweiz 5 Mitgliedschaften: Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker, Verein für Onko logische Pharmazie Schweiz, Deutsche Gesell schaft für Onkologische Pharmazie, European So ciety of Oncology Pharmacy

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Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis Martina Bertschinger, Thomas Kroner, Anita Margulies, Laetitia Mauti, Sacha Rothschild, Cristina Studer und Simone Widmer

© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2023 T. Kroner et al. (Hrsg.), Medikamente in der Tumortherapie, https://doi.org/10.1007/978-3-662-65378-4_1

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M. Bertschinger et al.

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tumorwirksamen Substanzen keine allgemein anerkannte Einteilung besteht

Hinweis

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Substanzname

Wirkungsmechanismen

Für die meisten tumorwirksamen Medikamente sind die Wirkmechanismen sehr komplex, häufig vielfältig und nicht immer eindeutig definiert. Die Mechanismen werden deshalb in den Profilen vereinfacht angegeben. Für eine ausführlichere Darstellung verweisen wir auf: Jahn et al. (2023) Onkologische Krankenpflege; 7. Auflage, Springer, Heidelberg (Kap. 8 „Medikamentöse Tumortherapie“) oder auf die entsprechende Fachinformation (7 Kap. 3).



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Substanzgruppe

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In diesem Abschnitt wird das Medikament einer bestimmten Wirkstoffgruppe zugeordnet, z. B. „Hormonell wirkende Sub stanz“ oder „Zytostatisch wirkender Antikörper“. Es ist zu erwähnen, dass für die



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Dosisbereich

Die in den Profilen angegebenen Dosierungen bezeichnen den Bereich der Anfangsdosis üblicher Therapieschemata. Sowohl höhere wie auch niedrigere Dosierungen sind unter Umständen möglich oder notwendig. Die Angaben sollen es Pflegenden ermöglichen, die Plausibilität von Verordnungen zu überprüfen und allenfalls beim verordnenden Arzt/der verordnenden Ärztin nachzufragen. Dosisreduktionen sind häufig angezeigt bei Patientinnen und Patienten in höherem Alter, bei Toxizität unter der vorausgegangenen oder laufenden Therapie oder in den Vortherapien, während oder kurz nach einer Radiotherapie sowie in Kombination mit anderen Medikamenten. Die Dosisangaben beziehen sich immer auf erwachsene Patientinnen und Patienten. In der Pädiatrie werden meist andere Dosierungen angewandt. z



Auflösung/Verdünnung

Grundsätzlich hat sich die Zubereitung eines Arzneimittels nach den in der Fachinformation (7 Kap. 3) aufgeführten Angaben des Herstellers zu richten. Diese Angaben decken nicht immer alle in der Praxis wesentlichen Umstände ab. In diesen Fällen können unsere Angaben von denen der Fachinformation abweichen; sie stützen sich auf Hinweise in der Fachliteratur und auf unsere eigene langjährige klinische Erfahrung. Im Umgang mit tumorwirksamen Medikamenten gelten Schutzmaßnahmen, auf die wir in diesem Buch nicht näher eingehen. Hierzu  

Handelsnamen und Handelsformen

Viele Medikamente sind nicht nur als „Originalpräparate“, sondern auch als „Generika“ (sog. „Nachahmerprodukte“) erhältlich. Als Generikum (Mehrzahl: Generika) wird ein Arzneimittel bezeichnet, das nach Ablauf des Patentschutzes für das Originalpräparat eingeführt wird. Sein Wirkstoff ist identisch mit dem des Originalpräparats. Der Handelsname ist bei Generika oft gleich dem Substanznamen, ergänzt durch den Firmennamen. So finden sich etwa für den Wirkstoff Cisplatin u. a. die Handelsnamen „Cisplatin Sandoz“ oder „Cisplatin-Teva“. In diesen Fällen werden in den Profilen die Firmennamen im Allgemeinen nicht aufgeführt. Bei „Generika“ von Biopharmazeutika, das heißt Arzneistoffen, die mithilfe von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden, spricht man von Biosimilars. Solche Biosimilars sind aktuell für einige Antikörper und Wachstumsfaktoren erhältlich. Biosimilars sind, im Gegensatz zu Generika, strukturell nicht immer völlig identisch mit dem Originalpräparat, aber diesem sehr ähnlich („similar“) Deshalb sollte bei Patientinnen und Patienten, die bereits mit dem Originalprodukt behandelt wurden, nur mit großer Vorsicht auf ein Biosimilar gewechselt werden.

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Entspricht der internationalen Bezeichnung des Wirkstoffs (engl.: „generic name“).



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5 In diesem Kapitel werden wichtige Themen der Medikamentenkunde angesprochen, die im pflegerischen Alltag immer wieder zu Fragen und Diskussionen führen. 5 Der Aufbau entspricht demjenigen der Medikamentenprofile (7 Kap. 2).

3 Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis

Kompatibilitäten, Inkompatibilitäten und Interaktionen



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5 Inkompatibilität: Unter Inkompatibilität verstehen wir das Phänomen, dass beim oder nach dem Mischen eines Arzneimittels mit einem oder mehreren anderen Arzneimitteln, Lösungsmitteln oder Trägerlösungen physikalisch-chemische Reaktionen auftreten, die negative Auswirkungen auf eine oder mehrere Komponenten dieser Mischung haben. Auch mit dem Infusionsbesteck (Beutel oder Schläuche) können Inkompatibilitäten auftreten. Einige Inkompatibilitäten sind als Trübungen oder Ausfällungen zu erkennen. Die meisten sind jedoch unsichtbar. Diese Reaktionen erfolgen immer in vitro (außerhalb des Organismus), also z. B. im Infusionsbehälter, im Infusionsschlauch oder im 3-Wege-Hahn. Falls nicht anders erwähnt, soll ein Infusionsbesteck aus PVC oder Polyoelfin verwendet werden, gemäß lokalen Standards. In der Fachliteratur finden sich häufig widersprüchliche Angaben zur Kompatibilität respektive Inkompatibilität von Medikamenten. Falls die Kompatibilität zweier Substanzen in der Literatur belegt ist, wird sie in diesem Buch in der Regel angegeben. Die Nichtnennung von Kompatibilitäten bedeutet nicht zwingend, dass eine Inkompatibilität vorliegt, sondern nur, dass es dafür keine ausreichende Evidenz gibt. Im Zweifelsfall ist von der Mischung oder gleichzeitigen

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intravenösen Verabreichung mehrerer Medikamente abzusehen. 5 Interaktionen: Im Gegensatz zu Inkompatibilitäten laufen Interaktionen als Stoffwechselvorgänge im Organismus (in vivo) ab. Dabei wird der Abbau eines bestimmten Medikaments durch ein anderes Medikament oder einen Nahrungsbestandteil beeinflusst. Dies kann dazu führen, dass das Medikament schneller oder langsamer als üblich abgebaut wird, d. h., dass seine Wirkung abgeschwächt oder verstärkt wird. Eine Schlüsselrolle beim Abbau zahlreicher tumorwirksamer Medikamente spielt ein Enzym, das sog. Cytochrom CYP3A4. Seine Aktivität wird durch zahlreiche Medikamente gesteigert oder gehemmt. Diese Interaktionen sind bei der Verordnung von Medikamenten stets zu berücksichtigen. Dies ist eine ärztliche Aufgabe. In diesem an Pflegende gerichteten Handbuch verweisen wir unter „Spezielle Hinweise“ auf mögliche klinisch bedeutsame Interaktionen. Dies erlaubt es den Pflegenden, die Patienten darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die behandelnden Ärztinnen und Ärzte über alle eingenommenen Medikamente – auch nicht rezeptpflichtige – sowie über Nahrungsergänzungen zu informieren. Damit Ärzte und Ärztinnen potenzielle Interaktionen bei ihren Verordnungen berücksichtigen können, sind sie darauf angewiesen, dass sie auch über die Einnahme von sämtlichen nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln, auch pflanzlichen Produkten sowie über Nahrungsergänzungen orientiert sind. Diese werden von den Patienten und Patientinnen oft nicht als „Medikamente“ betrachtet und deshalb dem Arzt/der Ärztin gegenüber nicht genannt. – Spezielle Erwähnung verdienen Interaktionen mit Inhaltsstoffen der Grapefruit und des Johanniskrauts: Viele Patientinnen und Patienten trinken Grapefruitsaft oder nehmen wegen einer depressiven Verstimmung ein Johanniskrautpräparat ein. Beide Substanzen beeinflussen in unterschiedlicher Weise CYP3A4: Inhaltsstoffe der Grapefruit –

sind die landesspezifischen gesetzlichen und arbeitsrechtlichen Bestimmungen zu konsultieren. In Zweifelsfällen empfehlen wir, sich an die Angaben des Herstellers zu halten. Zytostatika sollten nach Möglichkeit in Sicherheitswerkbänken gelöst bzw. verdünnt werden. Sog. Transfersets (Überleitungssets) erlauben – bei Verbrauch des gesamten Inhalts der Durchstechflasche – einen direkten Transfer der Wirksubstanz in die Trägerlösung und damit ein schnelleres und schonenderes Arbeiten. Auf die mögliche Anwendung wird bei den entsprechenden Medikamenten hingewiesen.

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Lagerung und Haltbarkeit



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5 Die Haltbarkeit von gebrauchsfertigen Lösungen und Verdünnungen von Medikamenten ist abhängig: – einerseits von ihrer mikrobiologischen Stabilität, – andererseits von ihrer chemischen und physikalischen Stabilität. 5 Werden Zytostatika in üblicher Weise in der Ambulanz, auf Station oder in der Praxis zubereitet, steht die mikrobiologische Stabilität im Vordergrund und bestimmt die Haltbarkeit. Falls die Lösung keine Konservierungsmittel enthält, soll wegen des Risikos der bakteriellen Verunreinigung die Anwendung möglichst bald nach der Zubereitung erfolgen. Genauere Angaben finden sich bei den einzelnen Profilen. 5 Eine andere Situation liegt vor, wenn die Medikamente unter streng aseptischen Bedingungen hergestellt werden, z. B. in einer durch die Apotheke geführten zentralen Zytostatikaherstellung (Sicherheitswerkbank in Reinraumklassen C oder B): In diesem Fall ist die Haltbarkeit in der Regel länger, da sie primär durch die chemische und physikalische Stabilität des Medikaments begrenzt wird. Die chemische und physikalische Stabilität wird nicht alleine durch den Wirkstoff, sondern auch durch das Lösungsmittel bestimmt. Zur chemischen und physikalischen Stabilität finden sich in der Fachliteratur stark variierende Angaben. Die Verantwortung für die Bezeichnung der Haltbarkeit liegt bei der herstellenden Apotheke. 5 Die Aufforderung „vor Licht schützen“ wird oft falsch interpretiert. Dieser Ausdruck bedeutet, dass eine dauernde, direkte Lichtexposition bzw. Sonneneinstrahlung zu vermeiden ist, um die chemische Stabilität der Substanz nicht zu gefährden. – Medikamente, die (auch aufgelöst) im Kühlschrank oder im geschlossenen Schrank aufbewahrt werden, sind bereits vor Licht geschützt. – Das Einpacken der Spritze in Alufolie während der Zubereitung oder Verabreichung ist nie notwendig. –

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hemmen die Aktivität von CYP3A4, Johanniskrautextrakte verstärken sie. Durch die Einnahme von Grapefruitsaft kann deshalb der Abbau von Medikamenten verzögert und ihre Wirkung verstärkt werden; durch die Einnahme von Johanniskrautpräparaten kann der Abbau beschleunigt und die Wirkung abgeschwächt werden. In der Fachinformation sind Interaktionen mit Grapefruit und Johanniskraut nicht konsequent und einheitlich aufgeführt. Wir verzichten deshalb darauf, bei diesen Medikamenten konkrete Einschränkungen des Konsums von Grapefruit oder von Johanniskraut vorzuschlagen. Bei Fragen von Patienten empfehlen wir, sie an den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin oder an eine Apothekerin/einen Apotheker zu verweisen. – Viele Patienten nehmen rezeptpflichtige oder frei verkäufliche Medikamente gegen Übersäuerung des Magens ein. Dazu gehören Antazida (z. B. Alucol, Maalox, Rennie, Riopan), Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol, Pantoprazol) oder H2-Blocker (z. B. Ranitidin). Alle diese Medikamente reduzieren den Säuregehalt des Magensafts. Dies kann die Aufnahme von Arzneimitteln und Nährstoffen einschränken, beispielsweise auch die von einigen tumorwirksamen Medikamenten wie etwa von bestimmten Tyrosinkinase-Hemmern. In diesem Fall erlaubt unter Umständen die zeitlich gestaffelte Einnahme von Säureblocker/ Antazidum und tumorwirksamem Medikament eine Co-Medikation. – Auch mit vielen anderen nicht rezeptpflichtigen Medikamenten können Interaktionen im Zusammenhang mit der Verabreichung von tumorwirksamen Medikamenten auftreten. So können z. B. rezeptfrei erhältliche Hustenmittel zu einer toxischen Konzentration des Wirkstoffes Dextrometorphan führen, wenn gewisse Tyrosinkinase-Hemmer gleichzeitig eingenommen werden. –

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M. Bertschinger et al.

5 Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis

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Bei Problemen mit der Applikation von oralen Medikamenten (z. B. bei Schluckstörungen oder Ernährung über eine Ernährungssonde) soll das Vorgehen mit dem verantwortlichen Arzt/der verantwortlichen Ärztin oder dem Apotheker/der Apothekerin abgesprochen werden. Werden in Einzelfällen orale Medikamente in zerkleinerter Form appliziert, müssen besondere Schutzmaßnahmen getroffen und folgende Punkte beachtet werden: 5 Bei direktem Kontakt mit dem Medikament: Einweghandschuhe tragen (relevant für Pflegepersonal; nicht notwendig bei Bereitstellung durch die Patientinnen oder den Patienten). 5 Für jede Patientin und jeden Patienten einen eigenen Tablettenteiler verwenden. 5 Das Zerfallenlassen der Arzneiform in einer Spritze mit etwas Flüssigkeit ist dem Mörsern immer vorzuziehen, weil weniger Partikel freigesetzt werden. Falls eine Arzneiform trotzdem gemörsert werden muss, soll möglichst ein geschlossenes System (z. B. MediCrusher WIEGAND) verwendet werden. Nie offene Tablettenmörser verwenden! 5

Applikation

Viele parenteral zu verabreichende Medikamente können auf unterschiedliche Art appliziert werden, z. B. als Bolusinjektion oder als Infusionen in unterschiedlichen Lösungsmitteln und von unterschiedlicher Dauer. Die Details müssen bei der Verordnung schriftlich und präzise festgelegt werden. Es ist sinnvoll, dass für häufig verordnete Medikamente innerhalb einer Institution Standards für die Applikation erstellt und schriftlich festgehalten werden. Da das Vor- und Nachspülen des Infusionsbesteckes mit dem Lösungs- oder Verdünnungsmittel Standard ist und dies für alle intravenös verabreichten Substanzen gilt, wird dies in den einzelnen Profilen nicht speziell erwähnt. Für das Vor-/Nachspülen soll auf allfällige Inkompatibilitäten geachtet werden. Auch peroral zu verabreichende Medikamente können auf verschiedene Arten eingenommen werden: mit oder ohne Mahlzeit; über den Tag auf mehrere Dosen verteilt oder in einer einzigen Tagesdosis. Nur Tabletten mit Bruchrille dürfen geteilt werden. Alle anderen Tabletten sowie Dragees und Kapseln dürfen in der Regel aufgrund der Arzneimittel- und Personensicherheit weder geteilt noch gemörsert und Kapseln nicht geöffnet werden. Auf Ausnahmen wird in den Medikamentenprofilen speziell hingewiesen. Bei der Verordnung und Abgabe von peroralen Medikamenten muss zusätzlich auf folgende Punkte hingewiesen werden: Patientinnen und Patienten sollen dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin melden, wenn sie

5 die Medikamenteneinnahme vergessen oder eine Dosis zu viel eingenommen haben, 5 unter Schluckstörungen leiden, 5 nach der Einnahme des Medikamentes erbrechen mussten.

Spezielle Hinweise Unter diesem Titel finden sich mögliche Applikationsarten mit Tipps für die sichere Anwendung und Hinweisen auf den Zeitbedarf.

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– Sind während einer Infusion besondere Lichtschutzmaßnahmen nötig, wird dies in den Medikamentenprofilen speziell erwähnt. 5 Falls vom Hersteller eine Lagerung im Kühlschrank vorgeschrieben wird, wird in der Regel eine Temperatur von 2–8 °C erwartet. 5 Unter Raumtemperatur wird üblicherweise eine Temperatur zwischen 15–25 °C verstanden, dabei sollten 30 °C nicht überschritten werden.

Maßnahmen bei Paravasation

Nach Paravasation bestimmter Zytostatika können lokale Gewebereizungen oder -nekrosen auftreten. In der Fachliteratur werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, die in diesen Fällen das Ausmaß einer Gewebereizung oder -nekrose reduzieren sollen. Die

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Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens angeordnet. Fettgedruckt sind diejenigen unerwünschten Wirkungen, über die die Pflegenden bei Therapiebeginn informieren sollten. Es handelt sich dabei vor allem um unerwünschte Wirkungen, die bereits kurz nach Therapiebeginn auftreten und entweder sehr häufig vorkommen oder schwerwiegend sein können. Bei nicht fettgedruckten unerwünschten Wirkungen soll abgewogen werden, ob und zu welchem Zeitpunkt darüber informiert werden soll. Dabei gilt es, die Patientinnen und Patienten nicht zu überfordern und keine unnötigen Ängste oder Unsicherheiten zu wecken. Eine vollständige Auflistung aller möglichen unerwünschten Wirkungen ist nicht beabsichtigt, und wir haben auch darauf verzichtet, therapiebedingte Veränderungen von Laborwerten aufzuführen. Bei erst kürzlich eingeführten Medikamenten fehlen naturgemäß Informationen hinsichtlich spät, d. h. erst nach einigen Jahren auftretenden unerwünschten Wirkungen. Sichere Aussagen über mögliche Auswirkungen auf die Fertilität sind nicht bei allen Medikamenten möglich. Unerwünschte Wirkungen hängen nicht nur von der Dosis, sondern auch von vielen anderen Faktoren ab, so z. B. vom Alter, vom

Informationen für den Patienten

Unter diesem Titel sind für Patientinnen und Patienten wichtige Informationen zu den einzelnen Medikamenten aufgeführt, getrennt in „Allgemeine Punkte“, die für alle Medikamente gelten und „Spezielle Punkte“, die nur für das entsprechende Medikament zutreffen. Neben der mündlichen Beratung sollten auch schriftliche Informationen zum Umgang mit unerwünschten Wirkungen abgegeben oder auf vertrauenswerte Informationsquellen im Internet hingewiesen werden (7 Kap. 3). Für Pflegende wie für Ärztinnen und Ärzte bedeutet es eine ständige Herausforderung, Patientinnen und Patienten gut über ihre Therapie zu informieren. Patientinnen und Patienten sollten nicht mit einer Flut von Fakten und Erklärungen überschwemmt werden, andererseits ist – auch aus Gründen der Haftpflicht – eine umfassende Information über mögliche Risiken notwendig. Eine patienten- und situationsgerechte Information bedeutet, in diesem Dilemma das richtige Maß und den richtigen Zeitpunkt zu finden.  

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Allgemeine Punkte Als allgemeine Punkte sollen bei jeder medikamentösen Tumortherapie folgende Informationen vermittelt werden: 5 Alle neu auftretenden Symptome (Fieber, Schmerzen, Ausschläge etc.) sind dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin oder dem Behandlungsteam mitzuteilen. 5 Antikonzeption: – Patientinnen und Patienten im gebär- respektive im zeugungsfähigen Alter müssen für die ganze 5

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In diesem Abschnitt der Arzneimittelprofile finden sich: 5 Hinweise, ob das Medikament bei Paravasation zu Gewebereizung oder -nekrose führen kann 5 Empfehlungen für Sofortmaßnahmen bei gewebereizenden resp. -nekrotisierenden Substanzen

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Spezielle Hinweise

Allgemein- und Ernährungszustand oder von gleichzeitig verordneten anderen Medikamenten. Das bedeutet für die Pflegenden, dass sie ihre Information individuell auf die Patientin oder den Patienten und ihre oder seine aktuelle Situation anpassen müssen: Nicht alle Medikamente verursachen alle unerwünschten Wirkungen und nicht alle Patientinnen und Patienten reagieren gleich.



­

Angaben zu diesen Maßnahmen sind allerdings gelegentlich widersprüchlich und ihre Wirksamkeit ist nicht immer belegt. Eine ausführlichere Darstellung mit Diskussion von präparatspezifischen Maßnahmen findet sich in: Jahn et al. (2023) Onkologische Krankenpflege; 7. Auflage, Springer, Heidelberg.



1





M. Bertschinger et al.

1

7 Umgang mit Medikamenten in der Pflegepraxis



­







­

5

5 Patientinnen und Patienten müssen ihre behandelnde Ärztin / ihren behandelnden Arzt über alle (!) eingenommenen Medikamente informieren. Dazu gehören auch Medikamente und Substanzen, die von Patientinnen und Patienten oft als irrelevant betrachtet werden, zum Beispiel: – Antikonzeptiva – Rezeptfreie Analgetika – Vitaminpräparate, Mineralien und Spurenelemente – Alternativ- oder komplementärmedizinische Medikamente und pflanzliche Präparate –

Dauer der onkologischen Therapie eine sichere Verhütungsmethode anwenden. Dies u. a. aufgrund der potenziellen Schädigung der Eizellen oder Spermien durch die gegen den Tumor gerichtete Therapie. Zur Frage, wie lange die Empfängnisverhütung nach Abschluss der Tumortherapie weitergeführt werden soll, liegen keine wissenschaftlich begründeten Daten vor. Die ESMO (European Society of Medical Oncology) empfiehlt, die Empfängnisverhütung während 3–6 Monaten nach der letzten Medikamentengabe weiterzuführen. – Einige tumorwirksame Medikamente (und auch Kortikosteroide wie Dexamethason) zeigen Interaktionen (s. oben) mit hormonellen Antikonzeptiva („Pille“). Bei diesen Medikamenten wird die Ärztin/der Arzt eventuell empfehlen, anstelle der „Pille“ oder zusätzlich dazu eine andere sichere Verhütungsmethode anzuwenden. In den Profilen wird nur explizit auf die Antikonzeption hingewiesen, wenn die oben genannten Interaktionen vorliegen

Auch diese Medikamente können durch Interaktionen die Wirkung von Zytostatika verstärken oder abschwächen oder umgekehrt durch die Zytostatika in ihrer Wirkung verändert werden.

Spezielle Punkte Unter diesem Titel finden sich Informationen, die der Patientin/dem Patienten durch die Pflegenden zu Themen vermittelt werden sollten, die bei dem betreffenden Medikament besonders wichtig sind.

9

Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname Elisabeth Adams, Martina Bertschinger, Johanna Bouzid, Manuela Dobler, Thomas Kroner, Anita Margulies, Laetitia Mauti, Sacha Rothschild, Céline Stäuble, Cristina Studer und Simone Widmer

© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2023 T. Kroner et al. (Hrsg.), Medikamente in der Tumortherapie, https://doi.org/10.1007/978-3-662-65378-4_2

2

10

E. Adams et al.

Abemaciclib (T)

5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Abemaciclib häufig (7 Kap. 1). Auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen.

CH:

Verzenios

Filmtabletten zu 50 mg, 100 mg, 150 mg und 200 mg

A:

Verzenios

Filmtabletten zu 50 mg, 100 mg und 150 mg

z

5



Filmtabletten zu 50 mg, 100 mg und 150 mg

z

Unerwünschte Wirkungen

z

Verzenios

5 Früh (Tage bis Wochen) – Diarrhö – Knochenmarksuppression – Neutropenie, Anämie – Übelkeit/Erbrechen – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz – Fatigue – Appetitlosigkeit – Alopezie ­





z

5 Allgemeine Punkte – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte – Bei ersten Anzeichen von dünnem Stuhl die Behandlung mit verordneten Antidiarrhoika (z. B. Loperamid) beginnen, die orale Flüssigkeitszufuhr erhöhen und den Arzt informieren – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – –

– – – –











5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Zweimal täglich, immer etwa zu derselben Uhrzeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: – Keine zusätzliche Dosis einnehmen! Die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen. Nicht die doppelte Dosis einnehmen



Applikation

z

z



5



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

Informationen für den Patienten  

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

z

5

150 mg zweimal täglich



Dosisbereich

z

z





Hemmt die Aktivität der Zyklin-abhängigen Kinasen CDK4 und 6 im Zellkern und blockiert damit den Zellzyklus im Übergang von der G1- zur S-Phase.



Wirkungsmechanismen

z

z





Zytostatikum, Kinasehemmer



Substanzgruppe

z

z



5

D:

5

2

z

Spezielle Hinweise

Handelsnamen und Handelsformen

11 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Abirateron (T)

5 Nicht mit dem Essen einnehmen! Je nach Fettgehalt der Mahlzeit ist die Exposition um ein Vielfaches höher 5 Wegen möglicherweise auftretender Diarrhö Loperamid mitgeben und den Patienten über die Einnahme instruieren 5 Der Abbau von Abirateron wird durch Inhaltsstoffe des Johanniskrauts beeinflusst

Zytiga, Abibam, Abiranio, Abirateron

Tabletten zu 250 mg, Filmtabletten zu 500 mg

CH:

Zytiga, Abirateron

Filmtabletten zu 250 mg, 500 mg, 1000 mg

A:

Zytiga, Abiral, Abirateron

Tabletten zu 250 mg, Filmtabletten zu 500 mg, 1000 mg

5

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Gelenkschwellungen – Ödeme – Muskelschwäche – Wallungen – Diarrhö – Husten – Arterielle Hypertonie – Herzrhythmusstörungen – Nykturie – Dyspepsie 5 Spät (Monate bis Jahre) – Osteoporose – – –



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5



1000 mg/Tag



Dosisbereich

z

z





Senkt die Serumspiegel von Testosteron und anderen Androgenen.



Wirkungsmechanismen

z

z





Hormonell wirkende Substanz, Enzymhemmer

z

z

z

Substanzgruppe

5

5

D:

5

z

z

z

Spezielle Hinweise

Handelsnamen und Handelsformen

z





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Während der Behandlung keine Johanniskrautpräparate einnehmen – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – –

z

z

Acalabrutinib (T) Handelsnamen und Handelsformen D:

Calquence

Kapseln zu 100 mg

CH:

Calquence

Kapseln zu 100 mg

A:

Calquence

Kapseln zu 100 mg













5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme einmal täglich, mit Wasser auf leeren Magen einnehmen; mindestens 1 h vor oder 2 h nach dem Essen – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die vergessenen Tabletten auslassen; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen! – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Tabletten einnehmen

Informationen für den Patienten

5

Applikation

z

z

z

2

12

z

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Diarrhö – Knochenmarksuppression (Neutro penie, Anämie, Thrombozytopenie) – Blutungen, Hämatome – Bluthochdruck – Kopfschmerzen – Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) – Infektionen der oberen Atemwege – Myalgien – Gewichtszunahme – Übelkeit – Husten 5 Spät (Monate bis Jahre) – Zweittumoren (v. a. Hauttumoren) – – –

Dosisbereich

z

z



Blockiert das Enzym Bruton-Tyrosinkinase an Rezeptoren von B-Lymphozyten, normalisiert dadurch die Ausreifung von B-Lymphozyten und hemmt so die Proliferation und das Überleben maligner B-Lymphozyten.





Wirkungsmechanismen

z

z





200 mg/Tag



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





5

5



5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

z



5



5





– –

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Sonnenschutz anwenden (erhöhtes Risiko von Zweittumoren an der Haut) – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden





z





5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Zweimal täglich, immer etwa zur selben Uhrzeit. Der Abstand zwischen den beiden Dosen sollte ca. 12 Stunden betragen – Einnahme mit einem Glas Wasser; mit oder ohne Mahlzeit – Kapsel ganz schlucken, nicht öffnen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die Kapsel womöglich nachträglich noch einnehmen, falls nicht mehr als 3 h seit der üblichen Einnahmezeit vergangen sind; anderenfalls die nächste Dosis zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Dosis einnehmen



Applikation

Spezielle Hinweise  

Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Acalabrutinib häufig (7 Kap. 1). Grapefruitsaft und Johanniskraut sowie Medikamente gegen Magenübersäuerung können zu Interaktionen führen.

Adagrasib (T) z

z

z

z

5

2

­



Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer

z

Substanzgruppe

z

z

5



E. Adams et al.

Handelsnamen und Handelsformen D:

Filmtabletten zu 200 mg*

CH:

Filmtabletten zu 200 mg*

A:

Filmtabletten zu 200 mg*

* Zulassung wird 2023 unter dem Handelsnamen Krazati erwartet. Zum Zeitpunkt der Drucklegung ist dieses Medikament in der EU und der Schweiz noch nicht zugelassen. Die untenstehenden Angaben beruhen hauptsächlich auf der Fachinformation der amerikanischen Zulassungs-

13 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

– Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: keine zusätzliche Dosis einnehmen. Die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen.

Substanzgruppe

z

z



behörde FDA. Wir empfehlen, nach der Zulassung in der EU resp. der Schweiz die Fachinformation der Zulassungsbehörden EMA resp. Swissmedic zu konsultieren.

Zytostatikum, Kinasehemmer

Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Adagrasib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu schwerwiegenden Interaktionen führen.

Unerwünschte Wirkungen

z

z

5 Früh (Tage bis Wochen) – Diarrhö – Übelkeit, Erbrechen – Fatigue – Husten, Atemnot – Verminderter Appetit – Ödeme – Gelenk- und Muskelschmerzen – Bauchschmerzen – Schwindel – –





5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





1200 mg/Tag



Dosisbereich

z

z



5

Bindet irreversibel an das Cystein (C12) im mutierten KRAS-Protein (bei Vorliegen einer KRAS G12C-Mutation) und sperrt das Protein dadurch in einem inaktiven Zustand, wodurch die nachgeschaltete Signalübertragung verhindert wird.



Wirkungsmechanismen

z

z

Spezielle Hinweise

Applikation



z



Informationen für den Patienten

z

z





5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommene Medikamente informieren, auch solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen –











5



5

5 Wege – p. o. 5 Verabreichung – Einnahme zweimal täglich, immer etwa zur selben Uhrzeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht mörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn weniger als 4 h seit der vorgesehenen Einnahmezeit vergangen sind: Die vergessenen Tabletten einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn mehr als 4 h seit der vorgesehenen Einnahmezeit vergangen sind: Die vergessenen Tabletten auslassen; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen!

Afatinib (T) z

z

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Giotrif

Filmtabletten zu 20 mg, 30 mg, 40 mg und 50 mg

CH:

Giotrif

Filmtabletten zu 20 mg, 30 mg, 40 mg und 50 mg

A:

Giotrif

Filmtabletten zu 20 mg, 30 mg, 40 mg und 50 mg

2

14

E. Adams et al.

Substanzgruppe

z

z

Spezielle Hinweise 5 Wegen möglicherweise auftretender Diarrhö Loperamid mitgeben und den Patienten über die Einnahme instruieren 5 Der Abbau von Afatinib wird durch Inhaltsstoffe des Johanniskrauts beeinflusst 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Bei Auftreten eines ausgeprägten, großflächigen pustulösen Hautausschlags evtl. systemische Antibiotika (auch schon prophylaktisch, z. B. Minocyclin) oder kortisonhaltige Cremes nach ärztlicher Verordnung – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 In Hinblick auf mögliche Fissuren: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Verhornte Haut an Händen und Füßen vor dem Schlafen mit rückfettender, harnstoffhaltiger Creme (Urea 10–12 %) einmassieren, mit Baumwollhandschuhen und -socken schützen – Fissuren können mit flüssigem Filmverband oder Hydrokolloidpflaster geschützt werden – Infektzeichen müssen dem Arzt gemeldet werden 5 In Hinblick auf mögliche Nagelbettentzündungen: – Der Zustand der Nägel sollte vor Therapiebeginn erfasst werden; evtl. vorbeugende Korrektur durch Podologen – Bei nässenden Nagelveränderungen tägliche Desinfektion mit Chlorhexidin oder Jod-Polyvidon und sorgfältiges Trocknen an

Dosisbereich

z

z

­

5

– – –

– – –

– –









5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme einmal täglich mit einem Glas stillen Wasser, 1 h vor oder 3 h nach dem Essen – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Falls weniger als 8 h bis zur Einnahme der nächsten geplanten Dosis: vergessene Dosis auslassen. Dann die nächste Dosis zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis – Falls mehr als 8 h bis zur nächsten geplanten Dosis: vergessene Dosis unverzüglich einnehmen, dann die nächste Dosis zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis – Bei Schluckstörung/Magensonde: – Tablette kann als Ganzes in nicht kohlensäurehaltigem Wasser während 15 min suspendiert werden, bis sie ganz zerfallen ist. Dann sofort trinken oder über eine Magensonde verabreichen. Das Glas mit 100 ml Wasser nachspülen und ebenfalls verabreichen

5

Applikation

z

z





5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





40–50 mg täglich (Tageshöchstdosis 50 mg)

5

Blockiert irreversibel das Enzym Tyrosinkinase am Rezeptor des epithelialen Wachstumsfaktors (EGFR). Hemmt dadurch die Übermittlung eines Signals vom Rezeptor in den Zellkern.



z

Wirkungsmechanismen

5

2

z

5

5

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer

2

15 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname







– Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklu sivem Make-up überdeckt werden – Pusteln nicht ausdrücken oder aufschürfen. Kann zu Superinfektion und Narbenbildung führen – Männer: bei pustulösem Hautausschlag keine Nassrasur. Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) nach Abklingen der pustulösen Phase möglich – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Fissuren: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen (Hände vor Wind und Kälte schützen, Gummihandschuhe bei Kontakt mit hautschädigenden Substanzen tragen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Nagelbettentzündungen: – Vermeiden von mechanischem Druck auf Nagel und Nagelplatte (z. B. durch künstliche Nägel, Nägelkauen, Entfernung der Nagelhaut, drückendes Schuhwerk) – Vermeidung von chemischen Noxen wie längerem Kontakt mit Wasser, Reinigungsmittel, Nagellackentferner – Nagelpflege: Nägel gerade und nicht zu kurz schneiden; periunguales Gewebe täglich mit harnstoffhaltiger Creme (Urea 4–10 %) eincremen – Keine künstlichen Fingernägel während der Therapie ­





der Luft oder mit Haartrockner auf lauwarmer Stufe – Eine Paronychie (Nagelbettentzündung) muss dem Arzt gemeldet werden. Zur Behandlung evtl. topische Steroide, Silbernitratlösung und/oder Antibiotika nach Verordnung

­







– – –













5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Anhaltende Diarrhö melden und die verordneten Medikamente einnehmen – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut



Informationen für den Patienten

z

z



























5



5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen: – Akneiformer Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz an Gesicht, Nacken, Oberkörper – Trockene Haut (Xerosis), Fissuren – Nagelveränderungen, Paronychie (Nagelbettentzündung) – Hand-Fuß-Syndrom – Diarrhö (schwer) – Nasenbluten – Anorexie – Orale Mukositis – Bindehautentzündungen, trockene Augen – Dyspnoe, Husten (selten)





Unerwünschte Wirkungen

z

z

16

z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden. z

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank – 8 h bei Raumtemperatur 5





2

z

z



– Umgehende Meldung an das Behandlungsteam bei starkem Brennen/ Schmerzen/Rötung der Hand- und Fußflächen – Während der Behandlung keine Johanniskrautpräparate einnehmen

5



E. Adams et al.





Aflibercept (T)

z

Applikation

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion über 1 h – Inlinefilter verwenden (Porengröße 0,2 μm, z. B. PES-Membran) – Nicht als Bolus injizieren!

Handelsnamen und Handelsformen

CH:

Zaltrap

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 200 mg

A:

Zaltrap

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 200 mg

Spezielle Hinweise 5 Bei Kombination mit einer Chemotherapie muss Aflibercept unmittelbar vor der Chemotherapie verabreicht werden 5 Nach größeren Operationen darf die Behandlung mit Aflibercept frühestens nach 4 Wochen und erst nach vollständiger Wundheilung aufgenommen werden 5

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 200 mg



Zaltrap



D:



5

z

z



5

ziv-aflibercept; VEGF Trap

z

Andere Bezeichnungen

z

z

z

z

Substanzgruppe

5

Zytostatisch wirkendes rekombinantes Fusionsprotein Wirkungsmechanismen

z

Maßnahmen bei Paravasation

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten. z

Unerwünschte Wirkungen

Arterielle Hypertonie Blutungen (v. a. Nasenbluten) Kopfschmerzen Stimmstörungen (Dysphonie) Durchfall Magen- oder Darmperforation (selten) Arterielle Thrombosen oder Embolien (selten)

z

Informationen für den Patienten

5

5

5 5 5 5 5 5 5

Verdünnung

z

z

5

5

5 Mit 100 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % 5 Die Konzentration der verdünnten Lösung muss zwischen 0,6 und 8 mg/ml liegen

5 5 5

z

5

5

5 Gelöst (Konzentration: 25 mg/ml) 5 Die Lösung muss klar und partikelfrei sein; bei Trübung oder Ausflockung verwerfen

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5

Auflösung

z

z

5

5

4 mg/kg Körpergewicht (KG) alle 2 Wochen



Dosisbereich

z

z

z

z

Künstliches Protein (Eiweiß), zusammengesetzt aus Teilen eines Antikörpers und Teilen eines Rezeptors für Wachstumsfaktoren. Bindet – als synthetischer Rezeptor – verschiedene Wachstumsfaktoren (VEGF-A, VEGF-B, PlGF) und verhindert dadurch ihre Bindung an die natürlichen Rezeptoren. Hemmt so u. a. die Bildung neuer Gefäße im Tumorgewebe.



z

z

17 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

5 Spezielle Punkte: – Aflibercept kann eine arterielle Hypertonie auslösen oder eine bestehende Hypertonie verschlimmern: Auf die Notwendigkeit der Blutdruckkontrolle hinweisen – Auf mögliche Störungen der Wundheilung hinweisen: chirurgische Eingriffe (auch Zahnextraktionen) nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt – Anhaltenden Durchfall, starke Kopfoder Bauchschmerzen melden

– –











5

– Kapsel ganz schlucken, nicht öffnen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die vergessenen Kapseln können nur eingenommen werden, wenn die folgende Dosis nicht innerhalb der nächsten 6 h eingenommen werden muss. Nicht zwei Dosen gleichzeitig einnehmen. Die nächsten Kapseln dann zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen – Bei Erbrechen nach Einnahme der Kapseln – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Kapseln einnehmen

Handelsnamen und Handelsformen D:

Alecensa

Kapseln zu 150 mg

CH:

Alecensa

Kapseln zu 150 mg

A:

Alecensa

Kapseln zu 150 mg

Spezielle Hinweise Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Alectinib häufig (7 Kap. 1). Auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen.  

z

z



Alectinib (T)

Substanzgruppe

z

z

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer Wirkungsmechanismen z

Unerwünschte Wirkungen

z

5 Früh (Tage bis Wochen) – Müdigkeit – Verstopfung – Diarrhö – Übelkeit und Erbrechen (wenig ausgeprägt) – Ödeme – Bradykardie – Hautreaktionen: – Ausschlag (auch akneiform) – Photosensitivität – Myalgien – Anämie (hämolytisch)

Dosisbereich

z

z

– – –

Informationen für den Patienten

z

z



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ –



5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme zweimal täglich zu einer Mahlzeit, immer etwa zur gleichen Uhrzeit, mit einem Glas Wasser



Applikation

z

z







5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





600 mg zweimal täglich





Bindet an die Tyrosinkinasen ALK und RET und hemmt so die Signalwege STAT 3 und PI3K/AK; dies führt zur Apoptose (dem programmierten Zelltod) der Tumorzellen.

5

z

z

2

18

Verdünnung

z

z





5



5

5 s.c. Applikation: – Keine Verdünnung! 5 i.v. Applikation: – Mit 100 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % – Nach Verdünnung zur guten Durchmischung vorsichtig schwenken! Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden! z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z



5 Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Keine anderen Medikamente gleichzeitig durch dieselbe intravenöse Linie ver abreichen! ­

5



Andere Bezeichnungen

z

Campath-1H

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

z

Alemtuzumab (T)



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 8 h im Kühlschrank oder unter Lichtschutz bei Raumtemperatur

Durchstechflasche – Konzentrat zu 30 mg

CH:

MabCampath, außer Handel*

Durchstechflasche – Konzentrat zu 30 mg

MabCampath, außer Handel*

Durchstechflasche – Konzentrat zu 30 mg



MabCampath, außer Handel*

z

Applikation

z

D:

5

Handelsnamen und Handelsformen

5 Wege – i.v., s.c. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 100 ml NaCl 0,9 % oder 100 ml Glukose 5 % über 2 h – s.c.: – Die s.c. Injektion führt zu deutlich weniger und schwächeren systemischen Infusionsreaktionen („Spezielle Hinweise“ und „Unerwünschte Wirkungen“) als die i.v. Infusion – Bei den meisten Patienten treten nach den ersten s.c. Injektionen lokale Hautreaktionen auf („Unerwünschte Wirkungen“) – Injektionsstellen (Oberschenkel, Abdomen) wechseln!

Wirkungsmechanismen

z

z

Antikörper gegen ein Eiweiß (CD52), das sich auf der Zelloberfläche von normalen und malignen Lymphozyten findet. Durch die Bindung des Antikörpers an dieses Eiweiß wird die Zerstörung der Zellen ausgelöst.



Dosisbereich

Einzeldosis: 3 mg, dann Dosissteigerung bis 30 mg (maximale Einzeldosis 30 mg) z



z

z



Substanzgruppe

Zytostatisch wirkender monokonaler Antikörper

Auflösung

Gelöst (Konzentration 30 mg/ml)

Spezielle Hinweise 5 Das Medikament kann vor allem bei den ersten Verabreichungen zu schweren Infusionsreaktionen führen 5

z

z



­

*Kann durch die Apotheke über ein Patient-AccessProgramm aus dem Ausland bezogen werden.





5

A:



5

z

z

z

2





5

5 Spezielle Punkte: – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden

5



E. Adams et al.

19 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname



– – –

5

– –







z

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer akuten Infusionsreaktion sofort melden – Das zur Prophylaxe verabreichte Antihistaminikum verursacht Müdigkeit und beeinträchtigt dadurch kurzfristig die Fahrtüchtigkeit – Auf die Wichtigkeit der medikamentösen Infektionsprophylaxe hinweisen: Verordnete Medikamente regelmäßig einnehmen! – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – Lokale Hautreaktionen nach s.c. Verabreichung: Über beschränkte Dauer und mögliche Maßnahmen informieren  



– –

5

5

z



5

5

5

5

5





– Symptome: Hypotonie, Atemnot, Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Exanthem, Diarrhö, Kopfschmerzen – Prämedikation („Spezielle Hinweise“) und engmaschige Überwachung während und bis 1 h nach der Infusion! – Lokale Hautreaktionen (bei s.c. Verabreichung): – In der Regel nur nach den ersten 4 Injektionen – Symptome: Rötung, Juckreiz, Schmerzen, evtl. Blasenbildung – Behandlung: Versuch mit lokal trockener Kälte mehrmals täglich während 15–20 min 5 Früh (Tage bis Wochen) – Müdigkeit – Infektionsanfälligkeit – Hautreaktionen (nach s.c. und i.v. Verabreichung): – Hautausschlag (auch akneiform) – Photosensitivität

5

5

5

­





(„Unerwünschte Wirkungen“). Es sind deshalb 2 Maßnahmen nötig: – Vorsichtige Dosissteigerung. Beginn mit 3 mg, dann bei jeder weiteren Verabreichung langsame Steigerung zur Solldosis von 30 mg – Bis zum Erreichen der Solldosis Prämedikation mit einem Glukokortikoid (i.v. oder p.o.), einem Antihistaminikum (z. B. 50 mg Diphenhydramin) und einem Antipyretikum (z. B. 500 mg Paracetamol), alle drei 30 min vor Infusionsbeginn Bei guter Verträglichkeit kann nach Erreichen der Solldosis auf die Prämedikation verzichtet und die Überwachung reduziert werden Wegen des Risikos einer Graft-versusHost-Reaktion werden unter Alemtuzumab in der Regel nur bestrahlte Blutprodukte transfundiert Unter Alemtuzumab besteht ein stark erhöhtes Infektionsrisiko. In der Regel werden deshalb prophylaktisch antiinfektiöse Medikamente verordnet Bei s.c. Applikation: Die Intensität der lokalen Hautreaktion kann möglicherweise durch Anwendung von trockener Kälte an der Injektionsstelle reduziert werden (ColdPacks: 15 min vor und 15 min nach der Injektion)

Maßnahmen bei Paravasation

z

z







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktion: – Vor allem während der ersten intravenösen Verabreichung sehr häufig teils schwere Reaktionen, verursacht durch Freisetzung von Zytokinen



Unerwünschte Wirkungen

z

z





Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten.

2

20

E. Adams et al.

All-trans-Retinsäure (T)

Vesanoid

Weichkapseln zu 10 mg

CH:

Vesanoid

Weichkapseln zu 10 mg

A:

Vesanoid

Weichkapseln zu 10 mg

– –

D:

z

Substanzgruppe



z

ATRA

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

Tretinoin



Abkürzungen



Andere Bezeichnungen

Retinoid (Abkömmling des Vitamin A) Wirkungsmechanismen

Unerwünschte Wirkungen

z

z

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Kopfschmerzen: – Wenige Stunden nach Einnahme des Medikaments; im weiteren Verlauf der Therapie abnehmend – Fieber, Frösteln – Übelkeit, Erbrechen 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz an Gesicht, Nacken, Oberkörper – Trockene Haut (Xerosis), Fissuren – Alopezie – Müdigkeit – Arthralgien, Gliederschmerzen – Ödeme, Gewichtszunahme – Retinsäure-Syndrom (RA-Syndrom): – Fieber, Atemnot, Hypotonie, Flüssigkeitsretention, evtl. Multiorganversagen, vor allem bei Patienten mit hohen Leukozytenwerten –

5

5

5 Induziert die Zelldifferenzierung bei Vorläuferzellen der Blutbildung 5 Keine zytotoxische Wirkung



z

z

Dosisbereich

z

z

5



– – –





Informationen für den Patienten

z

z



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder –





5

5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung



– – –

Spezielle Hinweise

5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf 2 gleiche Dosen aufteilen – Morgens und abends während oder kurz nach dem Essen einnehmen – Kapsel ganz schlucken, nicht öffnen, nicht zerkauen, nicht zermörsern



Applikation

z

z







5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





Tagesdosis 45 mg/m2

5

2



5

5 In Hinblick auf mögliche Fissuren: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Verhornte Haut an Händen und Füßen vor dem Schlafen mit rückfettender, harnstoffhaltiger Creme (Urea 10–12 %) einmassieren, mit Baumwollhandschuhen und -socken schützen – Fissuren können mit flüssigem Filmverband oder Hydrokolloidpflaster geschützt werden – Infektzeichen müssen dem Arzt gemeldet werden

21 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Substanzgruppe

z

z

­

Zytostatikum, Kinasehemmer Wirkungsmechanismen

z

z

Hemmt das Enzym Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K), das bei bestimmten bösartigen Tumoren mutiert und dadurch aktiviert wird. Die Hemmung führt zur Apoptose (dem programmierten Zelltod) der Tumorzellen. Dosisbereich

z

z

Tagesdosis: 300 mg Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur (nicht über 25 °C)



z

Applikation









5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal einnehmen, immer etwa zur selben Uhrzeit – Einnahme unmittelbar nach einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn die nächstfolgende Dosis in 9 h oder später einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn die nächstfolgende Dosis in weniger als 9 h einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten auslassen; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tablette: – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Tabletten einnehmen –

D:

Piqray

Filmtabletten zu 50 mg, 150 mg und 200 mg

CH:

Piqray

Filmtabletten zu 50 mg, 150 mg und 200 mg

A:

Piqray

Filmtabletten zu 50 mg, 150 mg und 200 mg



Handelsnamen und Handelsformen



z

z

Alpelisib (T)

z























– Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Fissuren: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen (Hände vor Wind und Kälte schützen, Gummihandschuhe bei Kontakt mit hautschädigenden Substanzen tragen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %)

2

22

– Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) –



E. Adams et al.

Spezielle Hinweise





5









2



5

5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Alpelisib häufig (7 Kap. 1)

Amivantamab (T) Handelsnamen und Handelsformen

z

z

D:

Rybrevant

Durchstechflasche – Konzentrat zu 350 mg

CH:

Rybrevant

Durchstechflasche – Konzentrat zu 350 mg

A:

Rybrevant

Durchstechflasche – Konzentrat zu 350 mg



















5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Übelkeit, Erbrechen, Inappetenz – Hautreaktionen: – Hautausschlag (Rash) mit oder ohne Juckreiz – Trockene Haut – Haarveränderungen, Alopezie – Diarrhö – Pneumonitis – Fatigue – Hyperglykämie (Blutzuckeranstieg)



Unerwünschte Wirkungen

z

z

Informationen für den Patienten

z



Substanzgruppe

­



z

z

Zytostatisch wirkender monoklonaler Antikörper Wirkungsmechanismen

z

z

­

Vollhumaner, auf Immunglobulin G1 (IgG1) basierender bispezifischer Antikörper, der gegen den epidermalen WachstumsfaktorRezeptor („epidermal growth factor“, EGFR) und den mesenchymal-epithelialen Transitionsfaktor (MET) gerichtet ist. Dosisbereich

z

z

5 Unter 80 kg: 1050 mg wöchentlich für 4 Gaben, danach jede 2. Woche 5 Über 80 kg: 1400 mg wöchentlich für 4 Gaben, danach jede 2. Woche 5











5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut

5

z

2

23 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Auflösung

Verdünnung

z

z

5

5 Das Medikament kann vor allem bei den ersten Verabreichungen zu schweren Infusionsreaktionen führen („Häufige und wichtige unerwünschte Wirkungen“). Es sind deshalb folgende Maßnahmen zu treffen: – Erste Infusion auf 2 Tage verteilen (siehe Verabreichung) – In den ersten beiden Wochen Verabreichung in eine periphere Vene. In den darauffolgenden Wochen kann die Infusion über einen zentralen Zugang erfolgen, wenn das Risiko einer Infusionsreaktion geringer ist 5 Bei Auftreten einer Infusionsreaktion: – Infusion sofort unterbrechen – Nach Abklingen der Symptome sollte die Infusion mit 50 % der vorherigen Geschwindigkeit fortgesetzt werden. Wenn keine weiteren Symptome auftreten, kann die Rate wieder erhöht werden. Vor der nächsten Dosis Prämedikation mit einem Glukokortikoid 5 Bei wiederholtem Auftreten von schwergradigen Infusionsreaktionen soll Amivantamab dauerhaft abgesetzt werden 5 Prämedikation mit 500–1000 mg Paracetamol i.v. oder p.o. und H1Antihistaminikum (z. B. Diphenhydramin 25–50 mg i.v. oder 25–50 mg p.o.) sowie bei den ersten beiden Dosen mit einem Glukokortikoid (z. B. Dexamethason 10 mg i.v. oder Methylprednisolon 40 mg. i.v.) ca. 30–60 min vor Beginn der Infusion von Amivantamab



5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 10 h bei Raumtemperatur Applikation











5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion – Erste Infusion Tag 1 und 2: Aufteilung auf 2 Tage (350 mg am ersten Tag und restliche Dosierung am zweiten Tag). Infusionsgeschwindigkeit initial 50 ml/h, danach 75 ml/h – Zweite Infusion Tag 8: volle Dosierung an einem Tag, Infusionsgeschwindigkeit 85 ml/h – Alle weiteren Infusionen: wöchentlich für die ersten 4 Infusionen, danach alle 2 Wochen. Infusionsgeschwindigkeit: 125 ml/h

Spezielle Hinweise 5

5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden –

z

z

­

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.

5

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z



5

5

5

5

5 Einem 250-ml-Infusionsbeutel mit NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % so viel Flüssigkeit entnehmen, wie anschließend Amivantamab zugefügt wird, sodass ein Endvolumen von 250 ml entsteht 5 Die Infusionsbeutel müssen aus Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder einem Polyolefin-Gemisch (PP+PE) bestehen 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden

Spezielle Hinweise zur intravenösen Verabreichung



5

5

5 Gelöst (Konzentration 50 mg/ml) 5 Farblos bis hellgelb. Nicht verwenden, wenn Verfärbungen oder sichtbare Partikel vorhanden sind



z

z

24

5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen: – Akneiformer Hautausschlag – Trockene Haut und Juckreiz – Nagelveränderungen (Paronychie) – Haarveränderungen (Wimpernwachstum erhöht) – Ödeme – Fatigue – Orale Mukositis – Augentoxizität: (Trockenheit, Juckreiz) – Verschwommenes Sehen – Visusverschlechterung – Interstitielle Lungenkrankheit – – –

­



– – –





– –

z



5



5

– –





– – –









5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Akute Infusionsreaktion (bei einer Mehrzahl der Patienten treten insbesondere während den ersten Infusionen infusionsbedingte Reaktionen auf; Symptome können einzeln oder kombiniert und in unterschiedlichem Schweregrad auftreten): – Schüttelfrost – Übelkeit, Erbrechen – Atemnot – Flush (Hautrötung) – Beschwerden im Brustkorb



Unerwünschte Wirkungen

z

z





­

Es liegen keine Informationen zu Paravasation vor. Eine Gewebeschädigung ist gemäß den vorliegenden Informationen nicht zu erwarten.

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Das zur Prophylaxe verabreichte Antihistaminikum verursacht Müdigkeit und beeinträchtigt dadurch kurzfristig die Fahrtüchtigkeit – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Pusteln nicht ausdrücken oder aufschürfen. Kann zu Superinfektion und Narbenbildung führen –

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

z









5



2





– Bei Auftreten eines ausgeprägten, großflächigen pustulösen Hautausschlags evtl. systemische Antibiotika (auch schon prophylaktisch, z. B. Minocyclin) oder kortisonhaltige Cremes nach ärztlicher Verordnung – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 In Hinblick auf mögliche Nagelbettentzündungen: – Der Zustand der Nägel sollte vor Therapiebeginn erfasst werden; evtl. vorbeugende Korrektur durch Podologen – Bei nässenden Nagelveränderungen tägliche Desinfektion mit Chlorhexidin oder Jod-Polyvidon und sorgfältiges Trocknen an der Luft oder mit Haartrockner auf lauwarmer Stufe – Eine Paronychie (Nagelbettentzündung) muss dem Arzt gemeldet werden. Zur Behandlung evtl. topische Steroide, Silbernitratlösung und/oder Antibiotika nach Verordnung



5



E. Adams et al.

2

25 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Wirkungsmechanismen

z

z

5

5

5

5 Bindung an DNS 5 Interkalation 5 Hemmung der Topoisomerase II Dosisbereich

z

z

Tagesdosis 75–125 mg/m2 Auflösung

z

z

Gelöst Verdünnung

z

z

­

5

5

5

5 Verdünnung mit der beigelegten Verdünnungslösung (Durchstechflasche mit 13,5 ml wässriger Milchsäurelösung) 5 1,5 ml der orangefarbenen AmsacrinLösung (= 75 mg) werden aseptisch in die Durchstechflasche überführt; man erhält so in der Durchstechflasche 15 ml (13,5 ml und 1,5 ml) einer Lösung mit 5 mg Amsacrin/ml. Gut schütteln! 5 Für die Überführung des unverdünnten Medikaments sollen nach Angaben des Herstellers Glasspritzen verwendet werden; die Erfahrung zeigt aber, dass auch Plastikspritzen (Polypropylenspritzen) verwendet werden können, falls das Medikament höchstens 1 min in der Spritze bleibt 5 Zur Infusion mit 500 ml Glukose 5 % weiter verdünnen 5 Kein NaCl 0,9 % verwenden! 5















– Männer: bei pustulösem Hautausschlag keine Nassrasur. Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) nach Abklingen der pustulösen Phase möglich – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Nagelbettentzündungen: – Vermeiden von mechanischem Druck auf Nagel und Nagelplatte (z. B. durch künstliche Nägel, Nägelkauen, Entfernung der Nagelhaut, drückendes Schuhwerk) – Vermeidung von längerem Kontakt mit Wasser oder chemischen Noxen wie Reinigungsmittel, Nagellackentferner – Nagelpflege: Nägel gerade und nicht zu kurz schneiden; periunguales Gewebe täglich mit harnstoffhaltiger Creme (Urea 4–10 %) eincremen – Keine künstlichen Fingernägel während der Therapie

m-AMSA

Amsidyl

Durchstechflasche – Konzentrat zu 75 mg/1,5 ml (= 50 mg/ml) mit Verdünnungslösung

A:

Amsidyl

Durchstechflasche – Konzentrat zu 75 mg/1,5 ml (= 50 mg/ml) mit Verdünnungslösung

z

5

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur 5 Des aufgelösten Medikaments – 8 h bei Raumtemperatur* und unter Lichtschutz 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank*

Substanzgruppe

Zytostatikum, diverse



5

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).  

z

z



CH:

z



Durchstechflasche – Konzentrat zu 75 mg/1,5 ml (= 50 mg/ml) mit Verdünnungslösung

5

Amsidyl

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

D:

z

5 Darf nicht mit NaCl verdünnt werden 5 Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden

5

Handelsnamen und Handelsformen

5

z

z

Abkürzungen



5

Amsacrin (T)

26

E. Adams et al.

Applikation

5 Früh (Tage bis Wochen) – Orale Mukositis – Knochenmarksuppression – Haarausfall 5

z

z



5

z

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Urin verfärbt sich orangerot bis zu 2 Tage nach der Verabreichung des Medikaments (ungefährlich) – Herzklopfen oder unregelmäßigen Herzschlag sofort melden! – Brennen, Jucken, Schmerzen während der Injektion/Infusion sofort melden!

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

z

Handelsnamen und Handelsformen

Bei Paravasation ist eine Gewebsnekrose zu erwarten. Gewebsnekrosen entwickeln sich meist erst Tage bis Wochen nach der Paravasation. Wichtigste Sofortmaßnahmen

D:

Xagrid, Anagrelid u. v. m.

Kapseln zu 0,5 mg und 1 mg

CH:

Xagrid, Thromboreductin, Anagrelid

Kapseln/Tabletten zu 0,5 mg, 0,75 mg und 1 mg

A:

Xagrid, Thromboreductin, Anagrelid u. v. m.

Kapseln/Tabletten zu 0,5 mg, 0,75 mg und 1 mg

5

5

5 Infusion/Injektion stoppen 5 Infusionsleitung bzw. Injektionsspritze durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Betroffene Extremität hochlagern und ruhigstellen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren



– – –

Anagrelid (T) z

5

5

­

5

5 Amsacrin darf nicht in die gemeinsame Endstrecke einer Infusion mit NaClhaltigen Lösungen infundiert werden (Ausfällung) 5 Infusionsleitung mit Glukose 5 % vorund nachspülen! 5 Bei Venenreizung kann die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die Infusion weiter verdünnt werden (maximale Infusionsdauer 2 h)

5



5



z

Spezielle Hinweise

Substanzgruppe

z

z

5

5

Hemmstoff der Thrombopoese Wirkungsmechanismen

z

z

Hemmt die Thrombozytenbildung. Der genaue Wirkungsmechanismus ist unbekannt

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Herzrhythmusstörungen – Übelkeit, Erbrechen – Venenreizung (Schmerzen), Phlebitis – Urinverfärbung (orangerot)

Dosisbereich

z

z

0,5–10 mg täglich; maximale Einzeldosis 2,5 mg Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

z

5

5 Wege – p.o. –











5 5

z

z

Unerwünschte Wirkungen 5

2







5



5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 500 ml Glukose 5 % über 60– 90 min

2

27 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

z



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme mit oder ohne Mahlzeit 5





5

5 Verabreichung – Einnahme in 1–4 Einzeldosen verteilt über 24 h, immer nüchtern oder immer mit einer Mahlzeit – Tablette bzw. Kapsel ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern



Unerwünschte Wirkungen

z

z

5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Kopfschmerzen – Diarrhö – Palpitationen

z

Unerwünschte Wirkungen

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Hitzewallungen – Übelkeit 5 Früh (Tage bis Wochen) – Trockenheit der Scheidenschleimhaut – Gewichtszunahme – Arthralgien und Myalgien – Müdigkeit – Stimmungsschwankungen 5 Spät (Monate bis Jahre) – Osteoporose, Frakturen – Haarausfall (leicht) – – –







5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“



Informationen für den Patienten

z

z

5







5





z

Filmtabletten zu 1 mg

CH:

Arimidex, Anastrazol

Filmtabletten zu 1 mg

A:

Arimidex, Anastrozol, Anastrolan, Nastrin

Filmtabletten zu 1 mg



z

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten gegen Hitzewallungen nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt  

5

Arimidex, Anastrazol, Anablock



D:

z

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

Hemmt das Enzym Aromatase. Die Aromatase findet sich vor allem im Fettgewebe, aber auch in normalen wie malignen Zellen der Brustdrüse. Aromatase ist nötig für die Umwandlung von Androgenen (aus der Nebenniere) in Östrogene. Dieser Mechanismus ist die Hauptquelle von Östrogenen in der Postmenopause. Die Hemmung der Aromatase führt somit bei postmenopausalen Frauen zu einem Östrogendefizit Dosisbereich

1 Tablette zu 1 mg täglich

Apalutamid (T) z

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Erleada

Filmtabletten zu 60 mg

CH:

Erleada

Filmtabletten zu 60 mg

A:

Erleada

Filmtabletten zu 60 mg

Substanzgruppe

Hormonell wirkende Substanz, Antiandrogen z

Wirkungsmechanismen

Bindet an den Androgenrezeptor im Zellkern und blockiert den Androgenrezeptor-Signalweg ­

Wirkungsmechanismen

z

z

z

Hormonell wirkende Substanz, Aromatasehemmer (nichtsteroidal)

z

Substanzgruppe

z

z

z



5

z

z



5

Anastrozol (T)

28

Dosisbereich

z

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden –

5

Tagesdosis: 240 mg Lagerung und Haltbarkeit –



5

5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

z

z

Andere Bezeichnungen

z

z Unerwünschte Wirkungen

z

D:

Arsentrioxid, Trisenox

Durchstechflasche – Konzentrat zu 10 mg Durchstechflasche – Konzentrat zu 12 mg

CH:

Trisenox

Durchstechflasche – Konzentrat zu 12 mg

A:

Trisenox, Arsentrioxid

Durchstechflasche – Konzentrat zu 12 mg Durchstechflasche – Konzentrat zu 10 mg

Substanzgruppe

Wirkungsmechanismen

z

z

Dosisbereich

0,15 mg/kg KG/Tag z

z

Auflösung

Gelöst, farblos (Konzentration 1 mg/ml oder 2 mg/ml)

















5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Müdigkeit – Hitzewallungen – Inappetenz, Gewichtsverlust – Arthralgien – Knochenbrüche – Ödeme – Diarrhö – Hypertonie 5 Spät (Wochen bis Monate) – Hautausschlag (Rash)

Handelsnamen und Handelsformen

Induziert Apoptose. Daneben weitere, schlecht definierte Wirkungsmechanismen



z

z

z

As2O3

Zytostatikum z



Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Apalutamid häufig (7 Kap. 1).

z

Spezielle Hinweise



Arsentrioxid (T)













5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal einnehmen, immer etwa zur selben Uhrzeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Mahlzeit – Tabletten ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Bei Schluckstörungen können die Tabletten in Apfelmus aufgeweicht, damit verrührt und geschluckt werden (detaillierte Anleitung in der Packungsbeilage) – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die vergessenen Tabletten womöglich am gleichen Tag noch einnehmen; am folgenden Tag die Tabletten wieder zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen; es dürfen keine zusätzlichen Tabletten eingenommen werden, um die versäumte Einnahme zu ersetzen





Applikation

z

z



z

z

5

2



z

z

z



E. Adams et al.

Verdünnung

Mit 100–250 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 %

29 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

– Dyspnoe, Husten – Tachykardie – Hautreaktionen: – Hautausschlag (auch akneiform) – Photosensitivität –

z

z







Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank*



Lagerung und Haltbarkeit

z

z

Informationen für den Patienten

z

z

Asciminib (T)







z Maßnahmen bei Paravasation

z

z

z







5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 100–250 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % während 1–2 h



Applikation

z

z







5





*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

5

Bei akuten vasomotorischen Reaktionen kann die Infusionsdauer auf 4 h verlängert werden.

5

Spezielle Hinweise

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Fieber, Dyspnoe und Gewichtszunahme sofort dem Arzt melden! – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – Bei täglichen Infusionen abklären, ob sie ambulant oder stationär erfolgen sollen

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten. Unerwünschte Wirkungen

z

D:

Scemblix

Filmtabletten zu 20 mg und 40 mg

CH:

Scemblix

Filmtabletten zu 20 mg und 40 mg

A:

Scemblix

Filmtabletten zu 20 mg und 40 mg

z

z

Substanzgruppe

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer













5

z

z











5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen – Diarrhö – Myalgien, Arthralgien – Ödeme („capillary leak syndrome“) – Nephrotoxizität 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression – Fatigue – ZNS-Toxizität: – Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen – Periphere Neurotoxizität: – Parästhesien

Wirkungsmechanismen

Hemmung der ABL1-Kinase des BCR-ABL1-Fusionsproteins, dadurch Hemmung der nachgeschalteten Signalwege und des Wachstumssignals. z

z

z

Handelsnamen und Handelsformen

Dosisbereich

80–400 mg/Tag

2

30

E. Adams et al.

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Die empfohlene Tagesdosis beträgt 80 mg. Einnahme einmal täglich 80 mg oder zweimal täglich 40 mg im Abstand von 12 Stunden, immer etwa zu selben Uhrzeit. – Patienten, die von zweimal täglich 40 mg auf einmal täglich 80 mg umgestellt werden, sollten ca. 12 Stunden nach der letzten zweimal täglichen Dosis von Asciminib mit der einmal täglichen Einnahme beginnen. Patienten, die von einmal täglich 80 mg auf zweimal täglich 40 mg umgestellt werden, sollten ca. 24 Stunden nach der letzten einmal täglichen Dosis Asciminib mit der zweimal täglichen Einnahme beginnen. – Tabletten mit einem Glas Wasser auf leeren Magen einnehmen (mindestens 1 h vor oder 2 h nach dem Essen); – Tabletten ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern. – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: Keine zusätzliche Dosis einnehmen! Die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen. – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: Verpasste Dosis innerhalb von 6 Stunden (bei zweimal täglichem Verabreichungsschema) bzw. innerhalb von 12 Stunden (bei einmal täglichem Verabreichungsschema) nachholen, sonst bis zur nächsten Dosis weglassen.



Applikation



z

5

– – – – – – – – – – – – –

5



– –

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Myalgien, Arthralgien – Knochenmarksuppression – Hautreaktion: Hautausschlag, Hauttrockenheit – Infektionen der oberen Atemwege – Fatigue – Kopfschmerzen – Abdominalschmerzen – Übelkeit, Erbrechen – Diarrhö – Herzrhythmusstörungen – Verschwommenes Sehen, trockene Augen – Pleuraerguss, Atemnot – Thoraxschmerzen 5 Spät (Wochen bis Monate) – Arterielle Hypertonie Informationen für den Patienten

z

z





5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommene Medikamente informieren, auch solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Während der Behandlung keine Grapefruitprodukte und keine Johanniskrautpräparate einnehmen – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder –







z



5

5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Asciminib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu schwerwiegenden Interaktionen führen.



Spezielle Hinweise



z

z

5

2





5

5

5 Im Hinblick auf mögliche Hautreaktionen: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz ev. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung

31 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

­

(Erwinia chrysanthemi) gewonnen und ist mit Asparaginase aus E.coli nicht kreuzallergisch. Erwinase unterscheidet sich in der Handhabung und Dosierung von der aus E.coli gewonnener Asparaginase – die folgenden Angaben gelten nur für Asparaginase aus E.coli.

Asparaginase (T)  

Andere Bezeichnungen L-Asparaginase,

ASP, L-ASP

z

Substanzgruppe

Zytostatikum, Enzym, gewonnen aus dem Bakterium E.coli Wirkungsmechanismen

z

z

Zerstört Asparagin im Plasma. Asparagin ist eine für das Zellwachstum wichtige Aminosäure. Sie kann von Leukämiezellen nicht synthetisiert werden Dosisbereich

z

z

Einzeldosis für i.v. Applikation: 5000 IE/m2 KOF Auflösung

z

z

5

5

5

5 10.000 I.E. in 3,7 ml Aqua pro inject. lösen 5 Endkonzentration 2500 IE/ml 5 Aqua pro inject. vorsichtig mit einer Injektionsspritze an die Innenwand der Ampulle spritzen, nicht direkt auf oder in das Pulver! Auflösen soll durch langsames Drehen erfolgen. Schaumbildung durch Schütteln und Kontakt mit Gummistopfen vermeiden! Die Lösung kann leicht opaleszieren z

Verdünnung

5 Mit 50–250 ml NaCl 0,9 %

Spectrila

CH:

Nicht registriert

A:

Spectrila

z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10.000 I.E.

5 Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Inkompatibel mit Glukose 5 %

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10.000 I.E.

z

5

D:

z

Handelsnamen und Handelsformen

5

z

z

5

Abkürzungen



Crasnitin

z

z







­









­





– Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pH-neutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/ Kosmetika, Parfums und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Crèmes (Urea 4–10%) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-Up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Anhaltende Diarrhö melden und die verordneten Medikamente einnehmen.

z

Lagerung und Haltbarkeit

– –



5

Die in diesem Profil beschriebene Asparaginase wird aus dem Bakterium E.coli gewonnen. Bei der Anwendung können schwere allergische Reaktionen auftreten (s. u.). In diesen Fällen wird die Therapie in der Regel mit Erwinase® fortgeführt. Auch Erwinase ist eine Asparaginase, wird aber aus einem anderen Bakterium



5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments – 24 h im Kühlschrank* – Bei Trübung verwerfen! 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank* – Bei Trübung verwerfen!

2

32



Applikation

z

z

Atezolizumab (T) Handelsnamen und Handelsformen

z

z

D:

Tecentriq

Durchstechflasche – Konzentrat zu 840 mg und 1200 mg

CH:

Tecentriq

Durchstechflasche – Konzentrat zu 840 mg und 1200 mg

A:

Tecentriq

Durchstechflasche – Konzentrat zu 840 mg und 1200 mg









5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Bolus: – Wird nicht empfohlen – i.v. Infusion: – In 50–250 ml NaCl 0,9 % über 30 min bis 2 h

z

Substanzgruppe ­

Monoklonaler Antikörper, ImmunCheckpoint-Hemmer

Unerwünschte Wirkungen

z

z

z

z

Dosisbereich

5 840 mg alle 2 Wochen 5 1200 mg alle 3 Wochen Auflösung

z

z

5

5 Gelöst (Konzentration 60 mg/ml) Verdünnung

z

z

5

5 Das erforderliche Volumen aus der Durchstechflasche entnehmen und in 250 ml NaCl 0,9 % verdünnen. 5 Die Konzentration der Infusionslösung liegt dann zwischen 3,2 und16,8 mg/ml 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden 5 Nicht gefrieren lassen

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“

5

Informationen für den Patienten

z

z





5

5



















5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) – Übelkeit, Erbrechen – Zentralnervöse Störungen: – Depression, Verwirrung, Agitation – Knochenmarksuppression – Gerinnungsstörungen – Leberfunktionsstörungen – Hyperglykämie – Pankreatitis

z

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten

Wirkungsmechanismen

Atezolizumab ist ein Antikörper gegen das Eiweiß PD-L1 („programmed death ligand 1“). Dieses findet sich auf verschiedenen Zellen, auch auf Tumorzellen. PD-L1 bindet an den Rezeptor PD-1 auf Zellen des Immunsystems, diese Bindung hat eine hemmende (inhibitorische) Wirkung auf die Immunantwort. Diese Hemmung wird durch die Bindung von Atezolizumab an PD-L1 blockiert, d. h., die gegen den Tumor gerichtete Immunantwort wird verstärkt

5

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

z

5

5

5

5

5

5 Risiko schwerer allergischer Reaktionen (anaphylaktischer Schock) 5 In einigen Institutionen wird eine intrakutane Testdosis verabreicht 5 Das Medikament darf nur verabreicht werden, wenn ein Arzt rasch erreichbar ist 5 Notfallmedikamente zur Behandlung einer Anaphylaxie müssen bereitstehen

z

Spezielle Hinweise

5

2

5 Spezielle Punkte: – Symptome einer allergischen Reaktion sofort melden! 5

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).





E. Adams et al.

33 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden

Maßnahmen bei Paravasation

Es liegen keine Informationen zu Paravasationen vor. Eine Gewebeschädigung ist allerdings nicht zu erwarten

Lagerung und Haltbarkeit z

Unerwünschte Wirkungen –

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktion (selten): Fieber, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, Rückenschmerzen, Atemnot und/oder Ausschlag 5 Früh (Tage bis Wochen) – Asthenie (Müdigkeit) – Übelkeit und Erbrechen – Diarrhö oder Obstipation – Verminderter Appetit – Gewichtsverlust 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunvermittelte Reaktionen: – Dermatitis (bis zu toxischer epidermaler Nekrolyse) – Endokrinopathien (Thyreoiditis mit Hyper- oder Hypothyreose), Diabetes, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysitis) – Pneumonitis, Enterokolitis, Nephritis, Hepatitis, Myositis, Arthritis, Myokarditis, Neuropathie, Enzephalitis, u. a. m.

Spezielle Hinweise

– –



– –

Informationen für den Patienten

z

z





5





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen unterscheiden sich von denen der „Standard“-Therapien; sie sind nicht häufig; Früherfassung ist wichtig für die korrekte Behandlung – Wichtig: Alle neu auftretenden Symptome müssen umgehend dem Behandlungsteam gemeldet werden. Keine Selbstbehandlung! –

5

5

5

5

5

5 Schwere immunvermittelte unerwünschte Reaktionen können jedes Organsystem betreffen (s. u.) 5 Diese unerwünschten Reaktionen treten meist während der Behandlung auf, selten auch erst Wochen bis Monate nach Therapieende 5 Sie werden mit Kortikosteroiden oder anderen immunsupprimierenden Medikamenten behandelt 5 Nach Abklingen der immunvermittelten Nebenwirkungen kann eine Wiederaufnahme der Behandlung erwogen werden 5 Neben diesen immunvermittelten Reaktionen sind selten auch allergische, infusionsbedingte Reaktionen möglich. Eine Prämedikation mit einem Antihistaminikum (z. B. Clemastin) und Paracetamol ist in der Regel nicht nötig









5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion über 1 h (1. Infusion) – Die weiteren Infusionen dürfen über 30 min infundiert werden – Nicht als Bolus verabreichen

5

Applikation

z

z







*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

z





5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank oder 8 h bei Raumtemperatur (inkl. Infusionsdauer)*

5

z

z

z

z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

2

34

E. Adams et al.

Avapritinib (T)

CH:

Nicht zugelassen*

A:

Ayvakyt

Filmtabletten zu 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg, 300 mg

Spezielle Hinweise 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Avapritinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu schwerwiegenden Interaktionen führen.  

Ayvakyt

5

D:

Filmtabletten zu 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg, 300 mg

z

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Übelkeit, Erbrechen – Fatigue – Ödeme (Gesicht und Extremitäten) – Diarrhö, Bauchschmerzen – Kopfschmerzen, Schwindel – Kognitive Störungen (Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit) – Hautreaktionen – Hautausschlag mit oder ohne Pruritus – Haarveränderungen (Depigmentierung) – Geschmacksstörungen, Appetitminderung – Tränende Augen –

Dosisbereich

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





25–300 mg/Tag





Bindet an die c-KIT- und PDGFR-Tyrosinkinasen und hemmt damit die intrazelluläre Signalübermittlung.



Wirkungsmechanismen

z

z





Kinasehemmer



Substanzgruppe

z

z



5

* Zulassung wird 2023 unter dem Handelsnamen Ayvakyt erwartet.

z

z

Handelsnamen und Handelsformen

z



5



5



– –

– –





5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Das Auftreten von Gedächtnisstörungen oder Verwirrtheitszuständen dem Behandlungsteam melden – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren –



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal einnehmen, immer etwa zur selben Uhrzeit. Einnahme auf nüchternen Magen mit einem Glas Wasser. Mindestens 1 h vor oder mindestens 2 h nach einer Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: Die verpasste Dosis nachholen, falls weniger als 16 h seit der geplanten Einnahme verstrichen sind – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: Keine zusätzliche Dosis

Informationen für den Patienten

z



Applikation

z

z

5

2

z

einnehmen! Die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen

35 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

– Fatigue – Übelkeit, Erbrechen – Schmerzen im Oberbauch 5 Spät (Monate bis Jahre) – Sekundäre Neoplasien

Handelsnamen und Handelsformen

5

z

z







Avatrombopag (S)

Doptelet

Filmtabletten zu 20 mg

CH:

Doptelet

Filmtabletten zu 20 mg

A:

Doptelet

Filmtabletten zu 20 mg



D:

Informationen für den Patienten

z

z

Substanzgruppe

z

z

Wirkungsmechanismen

z

z

­

Avatrombopag stimuliert die Proliferation und Differenzierung von Megakaryozyten aus Knochenmark-Vorläuferzellen und führt so zur vermehrten Bildung von Thrombozyten Dosisbereich

z

z







Thrombopoetin-Rezeptoragonist Antikörper

5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Bei Symptomen einer tiefen Venenthrombose oder Lungenembolie sofortige ärztliche Vorstellung – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden

Initialdosis: 20–60 mg/Tag Lagerung und Haltbarkeit

z

z

Avelumab (T)

Applikation

z

z

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

D:

Bavencio

Durchstechflasche – Konzentrat zu 200 mg

CH:

Bavencio

Durchstechflasche – Konzentrat zu 200 mg

A:

Bavencio

Durchstechflasche – Konzentrat zu 200 mg

z

z

Substanzgruppe ­

Monoklonaler Antikörper, ImmunCheckpoint-Hemmer (PD-L1-Hemmer)

Unerwünschte Wirkungen

z

z









5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Thrombosen, Embolien – Kopfschmerzen – Anämie – Myalgien

z

z









5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal einnehmen, immer etwa zur selben Uhrzeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, zu einer Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen – Falls eine Dosis vergessen wurde, kann sie am gleichen Tag noch eingenommen werden, sobald sich der Patient daran erinnert. Am nächsten Tag die Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen, nicht die doppelte Menge einnehmen.

Handelsnamen und Handelsformen

Wirkungsmechanismen

Avelumab ist ein Antikörper gegen das Eiweiß PD-L1 („programmed death ligand 1“). Dieses findet sich auf verschiedenen Zellen, auch auf Tumorzellen. PD-L1 bindet an den Rezeptor PD-1 auf Zellen des Immunsystems, diese Bindung hat eine hemmende (inhibitorische) Wirkung auf die Immunantwort. Diese Hemmung wird durch die Bindung von Avelumab an PD-L1 blockiert, d. h., die gegen den Tumor gerichtete Immunantwort wird verstärkt.

2

36

E. Adams et al.

Dosisbereich

z

z

5 CH: 10 mg/kg KG alle 2 Wochen 5 EU: 800 mg alle 2 Wochen 5

5

5

5 Nach Abklingen der immunvermittelten Nebenwirkungen kann eine Wiederaufnahme der Behandlung erwogen werden 5 Neben diesen immunvermittelten Reaktionen sind selten auch allergische, infusionsbedingte Reaktionen möglich. Eine Prämedikation mit einem Antihistaminikum (z. B. Clemastin) und Paracetamol ist in der Regel nicht nötig

Auflösung

z

z

5

5

5

5 Gelöst (Konzentration 20 mg/ml) 5 Die Lösung muss klar, farblos bis leicht gelblich sein; bei Trübung oder Ausflockung verwerfen Verdünnung

z

z

5

5

5 Mit 250 ml NaCl 0,9 % 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden





5



Applikation

z

Unerwünschte Wirkungen

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktion (selten): Fieber, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, Rückenschmerzen, Atemnot und/oder Ausschlag 5 Früh (Tage bis Wochen) – Asthenie (Müdigkeit) – Übelkeit und Erbrechen – Diarrhö oder Obstipation – Verminderter Appetit – Gewichtsverlust 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunvermittelte Reaktionen: – Dermatitis (bis zu toxischer epidermaler Nekrolyse) – Endokrinopathien (Thyreoiditis mit Hyper- oder Hypothyreose), Diabetes, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysitis) – Pneumonitis, Enterokolitis, Nephritis, Hepatitis, Myositis, Arthritis, Myokarditis, Neuropathie, Enzephalitis, u. a. m.

5

– – –

5









Informationen für den Patienten

z

z



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! –

5

5

5 Schwere immunvermittelte unerwünschte Reaktionen können jedes Organsystem betreffen (s. u.) 5 Diese unerwünschten Reaktionen treten meist während der Behandlung auf, selten auch erst Wochen bis Monate nach Therapieende 5 Sie werden mit Kortikosteroiden oder anderen immunsupprimierenden Medikamenten behandelt

5

– – – –

Spezielle Hinweise





5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion über 1 h – Inlinefilter verwenden (Porengröße 0,2 μm, z. B. PES-Membran) – Nicht als Bolus injizieren! – Nach Verabreichung muss der Infusionsschlauch mit ca. 30–50 ml NaCl 0,9 % nachgespült werden!





z

z

z

z

5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank oder 8 h bei Raumtemperatur (inkl. Infusionsdauer) – Nicht gefrieren lassen

Maßnahmen bei Paravasation

Es liegen keine Informationen zu Paravasationen vor. Eine Gewebeschädigung ist allerdings nicht zu erwarten.

5

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

z



Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden

5

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

2

37 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Auflösung

z

z

Keine notwendig. Wird als klare bis opake, weiße bis rote Zellsuspension geliefert. Verdünnung

z

z

Keine Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5 Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden. 5





– Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen unterscheiden sich von denen der „Standard“-Therapien; sie sind nicht häufig; Früherfassung ist wichtig für die korrekte Behandlung – Wichtig: Alle neu auftretenden Symptome müssen umgehend dem Behandlungsteam gemeldet werden. Keine Selbstbehandlung!

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5 Der Originalpackung – Gefroren bei ≤−150 °C (Flüssigstickstoff) 1 Jahr haltbar – Nach dem Auftauen bis zu 3 h bei Raumtemperatur stabil – Darf nach dem Auftauen nicht erneut eingefroren werden

Axi-cel

D:

Yescarta

Infusionsbeutel (individuelle Konzentration)

CH:

Yescarta

Infusionsbeutel (individuelle Konzentration)

A:

Yescarta

Infusionsbeutel (individuelle Konzentration)





Handelsnamen und Handelsformen

Spezielle Hinweise 5 Vor der Behandlung mit Axicabtagene ciloleucel muss die Anzahl der Lymphozyten im Körper des Patienten reduziert werden. Diese „Lymphodepletion“ wird erreicht durch eine intravenöse Chemotherapie mit Cyclophosphamid und Fludarabin am 5., 4. und 3. Tag vor der Infusion von Axicabtagene ciloleucel 5 Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen in der Zeit von 6 Wochen vor der Lymphozyten-depletierenden Chemotherapie bis zur vollständigen Regenerierung des Immunsystems 5 Bei Transfusionsbedarf: Nur bestrahlte Erythrozytenkonzentrate in der Zeit von 2 Wochen vor T-Zellgewinnung bis zur vollständigen Regenerierung des Immunsystems

Substanzgruppe

z

z

CAR-T-Zelltherapie (Immuntherapie auf Zellbasis) Wirkungsmechanismen

­

5 5

Dosisbereich

Applikation

z

z

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion –

5

­

Ein patientenspezifischer Infusionsbeutel zu 68 ml enthält eine Dispersion von 2 × 106 CAR-positiven, lebensfähigen T-Zellen pro kg Körpergewicht (oder maximal 2 × 108 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen für Patienten mit einem Gewicht von 100 kg und darüber).

5

z

z

Individualisierte Immuntherapie aus vom Patienten gewonnenen zytotoxischen T-Zellen. Diese Zellen werden in einem Labor gentechnisch so verändert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) gegen das CD19-Antigen bilden. Die Anti-CD19-CARpositiven T-Zellen werden dem Patienten zurückinfundiert. Sie erkennen das CD19-Antigen auf malignen B-Zellen und zerstören diese.



z

z

5

z

z



Abkürzung



5

Axicabtagene ciloleucel (T)

2

38

E. Adams et al.

5 Vor der Infusion und während der Nachbeobachtung müssen zur Behandlung eines möglichen Zytokinfreisetzungssyndroms Tocilizumab und eine Notfallausrüstung zur Verfügung stehen

5 5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

Verabreichung und Nachkontrollen 5 Es dürfen keine Filter zur Leukozytendepletion verwendet werden 5 Es wird ein zentralvenöser Zugang empfohlen 5 Die Schläuche vor der Infusion mit 0,9 % NaCl spülen 5 Der gesamte Beutelinhalt muss innerhalb von 30 min infundiert werden, entweder mittels Schwerkraft oder über eine peristaltische Pumpe 5 Der Beutel ist während der Infusion sanft zu bewegen, um ein Verklumpen der Zellen zu vermeiden 5 Nachdem der gesamte Inhalt des Beutels infundiert wurde, sind die Schläuche mit derselben Infusionsrate mit 0,9 % NaCl durchzuspülen, um sicherzustellen, dass die gesamte Dosis appliziert wurde 5 Alle Materialien, die mit dem Produkt in Kontakt gekommen sind, sind als möglicherweise infektiöser Abfall gemäß den lokal geltenden Bestimmungen zu beseitigen 5 Tägliche Nachkontrolle in den ersten 10 Tagen nach der Infusion, u. a. auf Zytokinfreisetzungssyndrom und neurologische Auffälligkeiten

Prämedikation 5 Prämedikation mit 500–1000 mg Paracetamol p.o. und Diphenhydramin 12 bis 25 mg, ca. 1 h vor Beginn der Infusion von Axicabtagene ciloleucel. Keine Prämedikation mit Kortikosteroiden

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten.

5

Unerwünschte Wirkungen

z

z

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Zytokinfreisetzungssyndrom – Fieber – Erbrechen –





2

Vorbereitung 5 Das Medikament darf nur für den Patienten angewendet werden, dessen Zellen zur Herstellung der Infusionsdispersion verwendet wurden; daher muss geprüft werden, ob die Identität des Patienten mit der Patientenidentifizierung auf der Transportkassette und auf dem Beutel übereinstimmt 5 Das Produkt enthält genetisch modifizierte humane Blutzellen; bei der Handhabung sollen entsprechende Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schutzbrille) getroffen werden 5 Den Infusionsbeutel sorgfältig auf mögliche Schäden überprüfen; beschädigte Beutel nicht verwenden 5 Der Infusionsbeutel soll zum Auftauen in einen zweiten, sterilen Beutel verpackt werden, um ihn vor Kontamination und Beschädigung zu schützen 5 Den Inhalt des Infusionsbeutels bei 37 °C auftauen (Wasserbad oder auf einer trockenen Installation), bis kein Eis mehr im Beutel sichtbar ist. Dabei soll der Beutel sorgfältig bewegt werden, um verklumpte Zellen aufzulösen. Der Beutelinhalt soll nicht gewaschen, zentrifugiert und/oder resuspendiert werden. Das Auftauen sollte ca. 3–5 min dauern 5 Danach den Beutel bei Raumtemperatur (20–25 °C) aufbewahren; Stabilität bei Raumtemperatur bis zu 3 h, die Infusion sollte jedoch innerhalb von 30 min nach dem vollständigen Auftauen beginnen

5

Spezielle Hinweise

39 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Axitinib (T) Handelsnamen und Handelsformen

z

z

5







– Kurzatmigkeit – Schmerzen – Hypotonie 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarktoxizität (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie) – Infektionen (febrile Neutropenie) – Neurologische Veränderungen – Enzephalopathie – Verwirrung – Delirium – Krämpfe – Sprachstörungen – Tumorlyse-Syndrom – Verminderter Appetit – Fieber – Diarrhö – Übelkeit – Hypotonie – Fatigue 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunglobulinmangel – Knochenmarktoxizität – Zweitmalignome

Inlyta

Filmtabletten zu 1 mg, 5 mg und 7 mg

CH:

Inlyta

Filmtabletten zu 1 mg, 3 mg, 5 mg und 7 mg

A:

Inlyta

Filmtabletten zu 1 mg, 3 mg, 5 mg und 7 mg

Substanzgruppe

z

z

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer Wirkungsmechanismen

z

z

Blockiert das Enzym Tyrosinkinase am Rezeptor der vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren („vascular endothelial growth factor receptors“) VEGFR-1, VEGFR-2 und VEGFR-3. Hemmt dadurch die Übermittlung eines Signals vom Rezeptor in den Zellkern. z

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur –



z

Applikation

z

z













5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf 2 Einnahmen pro Tag (morgens und abends) verteilen – Einnahme mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die ausgelassene Dosis wird nicht nachträglich eingenommen; die nächste Einnahme erfolgt zur gewohnten Tageszeit – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tabletten: – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Tabletten einnehmen –

­









­

­



5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Aufgrund der neurologischen Nebenwirkungen besteht in den ersten 8 Wochen nach der Infusion ein Risiko von Bewusstseinsveränderungen oder Einschränkungen in der Koordination – Fieber, Kopfschmerzen, Atemnot, Verwirrung u. a. dem Arzt sofort melden – Die Behandlung ist einmalig – sie wird nicht wiederholt – Die Patienten sollen sich innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Infusion in der Nähe einer qualifizierten Klinik aufhalten – Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen in der Zeit von 6 Wochen vor der Lymphozyten-depletierenden Chemotherapie bis zur vollständigen Regenerierung des Immunsystems

Dosisbereich

10 mg bis maximal 20 mg/Tag z

Informationen für den Patienten

z

z

z

5







5































D:

2

40

– Maßnahmen zur Prophylaxe einer Hand-Fuß-Hautreaktion: – Vermeidung von mechanischer Belastung (Druckstellen, Reibung); Tragen von weichem Schuhwerk und Handschuhen – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Anhaltende Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden ­

Spezielle Hinweise

– –

­











5



2



5

5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Axitinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche Hand-FußHautreaktion: – Haut untersuchen, besonders an Stellen, an denen sich eine Hyperkeratose bilden kann – Bestehende Hornhaut vor der Therapie mit Keratolytika (z. B. Salben mit Salicylsäure 5–10 % oder Urea 10–40 %) behandeln und evtl. von einer Fachperson entfernen lassen – Bei Schmerzen evtl. Analgesie (ärztliche Verordnung)

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Vidaza, Azacitidin u. v. m. Onureg

Trockensubstanz – Durchstechflaschen zu 100 mg und 150 mg Filmtabletten zu 200 mg und 300 mg

CH:

Vidaza, Azacitidin u. v. m. Onureg

Trockensubstanz – Durchstechflaschen zu 100 mg Filmtabletten zu 200 mg und 300 mg

A:

Vidaza, Gerodaza, Azacitidin u. v. m. Onureg

Trockensubstanz – Durchstechflaschen zu 100 mg und 150 mg Filmtabletten zu 200 mg und 300 mg

























5



5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen (gering) 5 Früh (Tage bis Wochen) – Diarrhö – Hypertonie – Blutungen (vor allem Nasenbluten und Hämaturie) – Hautveränderungen: – Hautausschlag (auch akneiform) – Hand-Fuß-Hautreaktion – Hypothyreose – Verminderter Appetit, Gewichtsverlust – Dysphonie, Husten, Atemnot – Mukositis – Arthralgien, Myalgien – Müdigkeit, Asthenie

Azacitidin (T) z

Unerwünschte Wirkungen

z

z

­





E. Adams et al.

Zytostatikum, Antimetabolit (PyrimidinAnalog) Wirkungsmechanismen

z

z

­

z

Substanzgruppe

5 Hemmt die Enzyme des DNS-Stoffwechsels 5 Beeinflusst die DNS-Methylierung und soll dadurch die gestörte Funktion von Zelldifferenzierungs- und Proliferationsgenen wiederherstellen 5









5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren

z

5

Informationen für den Patienten

z

z

41 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

z



5



5

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

5

5 Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Inkompatibel mit Glukose 5 % z

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur 5 Des aufgelösten Medikaments – Suspension für s.c. Applikation – Bei Auflösung mit gekühltem (2–8 °C) Aqua pro inject.: 22 h im Kühlschrank* – Bei Auflösung mit nicht gekühltem Aqua pro inject.: 45 min bei Raumtemperatur* 8 h im Kühlschrank* – Lösung für i.v. Infusion – 1 h bei Raumtemperatur – –

– –





5

5

5 Orales und injizierbares Azacitidin dürfen nicht austauschend verwendet werden 5 In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist für die parenterale Verabreichung nur die subkutane Injektion offiziell zugelassen. Diese kann zu schweren lokalen Reaktionen führen. Mehrere Institutionen sind dazu übergegangen, in diesen Fällen das Medikament als intravenöse Kurzinfusion zu verabreichen. In den USA wurde diese Verabreichungsform von der zuständigen Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassen

Verdünnung

5 Für s.c. Applikation: – Keine 5 Für i.v. Applikation: – In 50–100 ml NaCl 0,9 %

z

Spezieller Hinweis

z

5



5



5

5 i.v., s.c.: – 75 mg/m2 5 p.o.: – 300 mg/Tag

5

Dosisbereich

z

z

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1). Bei Generika teilweise abweichende Haltbarkeit!





Applikation

z

z









5



5

5 Wege – p.o., s.c., i.v. 5 Verabreichung – p.o.: – Einnahme einmal täglich mit einem vollen Glas Wasser, immer etwa zur gleichen Uhrzeit, mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, zerdrücken, auflösen oder zerkauen – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tablette: – Am gleichen Tag keine weitere Tablette einnehmen. Am nächsten Tag zur gewohnten Zeit die übliche Dosis einnehmen – nicht zwei Dosen am selben Tag einnehmen. –





5









5

5 Für s.c. Applikation: – 100 mg mit 4 ml Aqua pro inject./150 mg mit 6 ml Aqua pro inject. Wie folgt auflösen: – Langsam in die Durchstechflasche einspritzen; keine Filter, filterhaltige Adaptoren, Spikes (Transfersets) oder geschlossene Systeme benutzen – Die Durchstechflasche kräftig schütteln, bis eine homogene trübe Suspension entstanden ist – Endkonzentration 25 mg/ml 5 Für i.v. Applikation: – 100 mg mit 10 ml Aqua pro inject./150 mg mit 15 ml Aqua pro inject. Wie folgt auflösen: – Langsam in die Durchstechflasche einspritzen; keine Filter, filterhaltige Adaptoren, Spikes (Transfersets) oder geschlossene Systeme benutzen – Die Durchstechflasche kräftig schütteln, bis eine klare Lösung entstanden ist – Endkonzentration 10 mg/ml



Auflösung

z

z

2

42

E. Adams et al.



– Die Einnahme wurde vergessen: Am selben Tag die vergessene Dosis sobald wie möglich einnehmen. Am nächsten Tag übliche Dosis zur normalen Zeit einnehmen. Es dürfen keine zwei Dosen am selben Tag eingenommen werden – s.c.: – Die Injektion kann am Bauch, Oberschenkel oder Oberarm durchgeführt werden – Dosen von mehr als 4 ml auf 2 Spritzen verteilen und an 2 verschiedenen Körperstellen injizieren – Die Injektionsstelle muss bei jeder Verabreichung gewechselt werden (Abstand 2–3 cm zu einer alten Injektionsstelle) – Die Injektion darf niemals in Bereiche injiziert werden, in denen die Haut empfindlich, gerötet oder verhärtet ist oder Hämatome aufweist – i.v.: – Als Kurzinfusion über 10–40 min – Die Infusion muss innerhalb 1 h nach Auflösung der Trockensubstanz beendet sein

– –





z

Unerwünschte Wirkungen









5







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit und Erbrechen – Erythem/Schmerzen an der Injektionsstelle (nach s.c. Applikation) – Fieber (innerhalb 24 h nach Injektion) 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression – Diarrhö – Obstipation – Müdigkeit – Arthralgien –

– – –

z



Informationen für den Patienten

z

z

– –



– – –



5

5 Bei der Verwendung von nicht gekühltem Aqua pro inject. Löst sich die Trockensubstanz schneller und besser als bei der Verwendung von gekühltem Aqua pro inject. 5 Bei s.c. Applikation: – Bei Lagerung der Suspension im Kühlschrank: Vor der Injektion über einen Zeitraum von bis zu 30 min bei Raumtemperatur aufwärmen lassen – Unmittelbar vor der Injektion die Suspension in der Spritze durch vorsichtiges Rollen zwischen den Handflächen während 30 s wieder homogen machen – Vor der Injektion die Kanüle wechseln (Verstopfungsrisiko)





5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Fieber über 38 °C oder Blutungszeichen unverzüglich dem Arzt melden – Bei lokalem Erythem (Rötung) oder Schmerzen nach s.c. Injektion: – Kühle oder lauwarme Kompressen (nach Vorliebe des Patienten) während 15 min auflegen; frühestens 1 h nach der Injektion – Keine heißen oder Eiskompressen: Blasenbildung an Injektionsstelle möglich – Frühzeitige Meldung bei hartnäckiger Obstipation – Wenn Pulver von einer zerbrochenen Tablette mit der Haut in Berührung kommt, den betroffenen Bereich sofort und gründlich mit Seife und Wasser waschen. Falls Pulver in die Augen, die Nase oder den Mund gerät, die jeweilige Stelle gründlich mit Wasser spülen –

– –

Spezielle Hinweise

5

2

– Ein Nutzen von entzündungshemmenden Salben oder Cremes zur Verminderung von Reaktionen an der Injektionsstelle ist bis jetzt nicht durch Studien belegt; eine Anwendung wird nicht empfohlen – Es empfiehlt sich, die Injektionsstellen zu dokumentieren

43 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Belantamab mafodotin (T)

5

Handelsnamen und Handelsformen Durchstechflasche– Trockensubstanz zu 100 mg

CH:

Blenrep

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 100 mg

z

z

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Trockensubstanz: im Kühlschrank 5 des aufgelösten Medikaments – 4 h bei Raumtemperatur* – 4 h im Kühlschrank* 5 des weiter verdünnten Medikaments – 6 h bei Raumtemperatur* – 24 h im Kühlschrank* –

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 100 mg



Blenrep

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.



A:

z

z

Blenrep

5

D:

5

z

z

5 Endkonzentration der Infusionslösung muss zwischen 0,2–2 mg/ml liegen

­

Zytostatikum, gebunden an einen monoklonalen Antikörper (Antikörper-WirkstoffKonjugat)





5

Substanzgruppe

z

z

Auflösung

z

z



z









5

5 Unter Belantamab mafodotin treten häufig Hornhautveränderungen auf, weshalb vor Behandlungsbeginn, vor den nachfolgenden drei Infusionen und bei klinischen Anzeichen ophthalmologische Kontrollen notwendig sind 5 Selten treten bei der Verabreichung akute, infusionsbedingte Reaktionen während oder bis zu 24 h nach der Verabreichung auf; es werden deswegen prophylaktisch folgende Maßnahmen empfohlen: – Die erste Infusion sollte in einer Umgebung verabreicht werden, in der Reanimationsmaßnahmen unverzüglich vorgenommen werden können – Bei der ersten Verabreichung Blutdruck und Puls vor und nach der Verabreichung kontrollieren –









5

5

5 Vor der Auflösung 10 min bei Raumtemperatur anwärmen 5 In Aqua pro inject.: – 100 mg in 2 ml (Endkonzentration 50 mg/ml) – Nicht schütteln, nur vorsichtig schwenken, bis das Produkt vollständig gelöst ist – Klare bis opaleszente, farblos bis gelbbraune Flüssigkeit – Lösung darf keine sichtbaren Partikel enthalten

Spezielle Hinweise



2,5 mg/kg Körpergewicht alle 3 Wochen

Applikation

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion – In 250ml NaCl 0,9 % über 30 min – Infusionsset aus PVC oder Polyolefin

5

Dosisbereich

z

z

z

5

Belantamab mafodotin ist ein Konjugat (Verbindung) des monoklonalen Antikörpers Belantamab mit dem Zytostatikum Monomethyl auristatin F (mafodotin). Der Antikörper bindet an BCMA ein Eiweiß auf der Oberfläche von Myelomzellen. Nach der Bindung wird das Konjugat in die Zelle aufgenommen und dort der Wirkstoff Monomethyl auristatin F freigesetzt. Dieser hemmt die Zellteilung und führt dadurch zur Apoptose

5

Wirkungsmechanismen

z

z

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

Verdünnung

z

z

5

5 Mit 250 ml NaCl 0,9 % (schwenken, nicht schütteln)

2

44

– Vorbeugend gegen Hornhautveränderungen müssen täglich mindestens viermal Konservierungsmittel-freie Tränenersatztropfen angewendet werden. Das Tragen von Kontaktlinsen während der Behandlung ist verboten –



E. Adams et al.

5

5 Bei akuter, infusionsbedingter Reaktion: – Infusionsrate verlangsamen oder Infusion sofort stoppen – Behandlung nach ärztlicher Verordnung – Wiederaufnahme der BelantamabMafodotin-Infusion nach ärztlicher Verordnung 5 Bei lebensbedrohlicher Reaktion: Infusion sofort stoppen und Behandlung dauerhaft abbrechen

­

z

Handelsnamen und Handelsformen

Es liegen keine Informationen zu Paravasation vor. Eine Gewebeschädigung ist gemäß den vorliegenden Informationen nicht zu erwarten.

Levact, Bendamustin, u. v. m.

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 25 mg und 100 mg Durchstechflasche – Konzentrat zu 180 mg

CH:

Ribomustin, Bendamustin u. v. m.

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 25 mg und 100 mg

A:

Levact, Bendamustin, u. v. m.

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 25 mg und 100 mg

Unerwünschte Wirkungen

z

z

D:

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

Bendamustin (T) z

5

­







2

Substanzgruppe

z

z

Zytostatikum, Alkylans Wirkungsmechanismen

z

z

­

5

5

5 Alkylierung und Quervernetzung („crosslinking“) von DNS 5 Hemmung von DNS-Reparaturmechanismen Dosisbereich

z

z

Einzeldosis für i.v. Applikation: 90–150 mg/m2 Auflösung

z

z

5





5

5 Trockensubstanz: – 25 mg in 10 ml Aqua pro inject./100 mg in 40 ml Aqua pro inject. – Ca. 5–10 min schütteln, bis Lösung klar. Endkonzentration: 2,5 mg/ml 5 Infusionslösungskonzentrat: – Gelöst (Konzentration: 45 mg/ml) –













­



5











5

5 Unmittelbar (Minuten bis Stunden) – Infusionsbedingte Reaktionen: Symptome können einzeln oder kombiniert und in unterschiedlichem Schweregrad auftreten: – Fieber, Schüttelfrost – Hautausschlag, Urtikaria – Flushing (Hautrötung), Hypotonie – Dyspnoe 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hornhautschädigungen und Sehstörungen (inkl. Lichtempfindlichkeit) – Fatigue – Übelkeit und Erbrechen – Diarrhö oder Obstipation – Fieber – Pneumonie und obere Atemwegsinfekte – Knochenmarksuppression, insbesondere Thrombozytopenie



5

Verdünnung

z

z

5 Trockensubstanz sofort nach dem Auflösen weiter verdünnen mit 250–500 ml NaCl 0,9 % 5 Infusionslösungskonzentrat mit 500 ml NaCl 0,9 % verdünnen 5





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden!

5

Informationen für den Patienten

z

z

45 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname





5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression – Fieber – Müdigkeit – Haarausfall (leicht) 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Störung der Gonadenfunktion: – Amenorrhö, Infertilität – Zweitmalignome





*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

Applikation

z

z







Informationen für den Patienten

z

z

Bevacizumab (T) z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Avastin, Alymsys*, Aybintio* u. v. m

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 400 mg

CH:

Avastin, Bevacizumab*, MVASI* u. v. m.

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 400 mg

A:

Avastin, Mvasi*, Zirabev* u. v. m.

Durchstechflasche – Konzentrat zu 100 mg und 400 mg





5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – Infusionsdauer 30–60 min Maßnahmen bei Paravasation

z

z



5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Brennen, Jucken oder Schmerzen während der Infusion sofort melden! –





5



5





5

5 Der Originalpackung – Trockensubstanz: bei Raumtemperatur – Infusionslösungskonzentrat: im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments – Sofort weiter verdünnen! 5 Des weiter verdünnten Medikaments – Trockensubstanz und Infusionslösungskonzentrat: – 3,5 h bei Raumtemperatur – 24 h im Kühlschrank*

z

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5



5

5

5 Inkompatibel mit Glukose 5 % 5 Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden



Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Bei Paravasation ist mit einer Gewebereizung zu rechnen

*Biosimilar (7 Kap. 1 „Handelsnamen und Handelsformen“)  

Wichtigste Sofortmaßnahmen

z

z

Substanzgruppe

Zytostatisch wirkender monoklonaler Antikörper

Unerwünschte Wirkungen

z

z





5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen – Mukositis

z

z

Wirkungsmechanismen

Antikörper gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF). Verhindert die Bindung des VEGF an seinen Rezeptor und somit die Bildung neuer Gefäße im Tumorgewebe z

z

5

5

5

5

5

5

5 Infusion/Injektion stoppen 5 Infusionsleitung bzw. Injektionsspritze durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren

Dosisbereich

Einzeldosis für i.v. Applikation: 5–15 mg/kg KG alle 2–3 Wochen

2

46

E. Adams et al.

Auflösung

z

z

5 Bevacizumab kann vor oder nach Zytostatika verabreicht werden 5 Eine vorbestehende oder neu auftretende Hypertonie sollte behandelt werden; Blutdruck kontrollieren 5 Bevacizumab hemmt die Wundheilung: – Nach einer Operation muss vor Beginn der Therapie die Wundheilung abgeschlossen sein – Nach Implantation eines Portsystems mindestens 14 Tage mit der Bevacizumab-Verabreichung warten 5

Verdünnung

z

z

5



5

5

5 Mit 100–250 ml NaCl 0,9 %. Die Konzentration der verdünnten Lösung sollte zwischen 1,4 und 16,5 mg/ml liegen 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

5



5 Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Nicht mit Glukose 5 % verdünnen! Lagerung und Haltbarkeit

z

z

z

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktion (selten, meist mild): – Fieber, Schüttelfrost – Blutdruckabfall – Nausea – Rash (Hautrötung), Kopfschmerzen – Rhinitis, Bronchospasmen und Dyspnoe – Schleimhautblutungen (meist harmlos): – Nasenbluten, Magendarmblutung, Zahnfleischbluten – Kopfschmerzen – Blutdruckanstieg, gelegentlich als hypertensive Krise 5 Früh (Tage bis Wochen) – Darmperforation – Venenthrombosen – Arterielle Hypertonie – Proteinurie – Diarrhö – Bildung von Fisteln

z

Maßnahmen bei Paravasation

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten.

z

Unerwünschte Wirkungen –

5

z

– – – –

– – –

5







Informationen für den Patienten

z

z

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“  

5

5

5

5 Infusionsleitung mit NaCl 0,9 % vorund nachspülen! 5 Akute infusionsbedingte Reaktionen sind mit Bevacizumab sehr selten und mild; Prämedikation nach ärztlichem Ermessen



Spezielle Hinweise













5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – Die Fachinformation empfiehlt bei der ersten Anwendung eine Infusionsdauer von 90 min, die bei guter Verträglichkeit auf 60 min, dann 30 min verkürzt werden kann. Aufgrund publizierter wissenschaftlicher Daten sind mehrere Institutionen auf eine Infusionsdauer von 10 min (ab der ersten Infusion) übergegangen – Nicht als Bolus injizieren!



Applikation

z

z









5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank*

5

2

5

Gelöst (Konzentration 25 mg/ml)

47 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Häufige und wichtige unerwünschte Wirkungen

z

z









5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Hitzewallungen – Gynäkomastie – Empfindlichkeit der Brustwarzen, Spannungsgefühl in der Brust – Verminderte Libido, Potenzstörungen – Schwitzen – Obstipation – Diarrhö – Übelkeit –









5

5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Auf mögliche Störung der Wundheilung hinweisen – Neu auftretende Bauchschmerzen sofort melden (Darmperforation möglich)





Bicalutamid (T)

CH:

Casodex, Bicalutamid

Filmtabletten zu 50 mg und 150 mg

A:

Casodex, Bicalutamid, Androbloc u. v. m.

Filmtabletten zu 50 mg und 150 mg

Informationen für den Patienten

z

z

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“

Binimetinib (T)

Substanzgruppe

z

z

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

Hormonell wirkende Substanz, Antiandrogen Wirkungsmechanismen

50–150 mg/Tag Lagerung und Haltbarkeit

z

z

Filmtabletten zu 15 mg

CH:

Mektovi

Filmtabletten zu 15 mg

A:

Mektovi

Filmtabletten zu 15 mg

Substanzgruppe

Zytostatikum, Proteinkinasehemmer z

Wirkungsmechanismen

Blockiert das Enzym MEK innerhalb des MAP-Kinase-Signalwegs, der die Zellteilung stimuliert.



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

Mektovi

­

Dosisbereich

z

z

z

z

Bindet an Androgenrezeptoren und blockiert dadurch die Androgenwirkung

z

z

z

D:

­

Filmtabletten zu 50 mg und 150 mg



Casodex, Androcal, Bicalutamid u. v. m.



D:

5

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

z

z

Dosisbereich

Tagesdosis: 90 mg/Tag (in Kombination mit Encorafenib) Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

z

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Zweimal täglich je 3 Tabletten à 15 mg, im Abstand von etwa 12 h, immer etwa zur gleichen Uhrzeit –

5









5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme einmal täglich mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Falls eine Dosis vergessen wurde: Die vergessenen Tabletten nicht mehr einnehmen; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen!

z

5

z

Applikation

2

48

z

Unerwünschte Wirkungen























5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen – Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz an Gesicht, Nacken, Oberkörper – Trockene Haut (Xerosis), Fissuren – Photosensitivität – Diarrhö – Verstopfung – Übelkeit und Erbrechen (mild), verminderter Appetit, Geschmacksstörungen – Ödeme – Sehstörungen – Retinopathie, Papillenödem, Maculaödem, Netzhautablösung u. a. m. – Fatigue – Pyrexie – Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen –

– –



z



Informationen für den Patienten

z

z







­

– – – –

– – – –







5

5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 In Hinblick auf mögliche Fissuren: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Verhornte Haut an Händen und Füßen vor dem Schlafen mit rückfettender, harnstoffhaltiger Creme (Urea 10–12 %) einmassieren, mit Baumwollhandschuhen und -socken schützen – Fissuren können mit flüssigem Filmverband oder Hydrokolloidpflaster geschützt werden – Infektzeichen müssen dem Arzt gemeldet werden

5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags –

Spezielle Hinweise

5

2







– Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn die nächstfolgende Dosis in 6 h oder später einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn die nächstfolgende Dosis in weniger als 6 h einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten auslassen; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen! – Bei Erbrechen nach Einnahme: – Keine zusätzliche Dosis einnehmen; die nächsten Tabletten zur gewohnten Zeit einnehmen





E. Adams et al.

49 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Dosisbereich

z

z

Einzeldosis für i.v. Applikation: 10.000– 20.000 I.E./m2 Auflösung

z

z

i.v. Injektion: in 5–10 ml NaCl 0,9 % s.c. Injektion: in 2 ml NaCl 0,9 % i.m. Injektion: in 1–5 ml NaCl 0,9 % i.a. Injektion: in 5 ml NaCl 0,9 %

z

Verdünnung

z

5

5

5

5

5 5 5 5

5

5 Mit NaCl 0,9 % Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Die Verdünnung mit Glukose 5 % wird nicht empfohlen, da Bleomycin in Glukose nicht stabil ist Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank* 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank* –

5

















– Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Fissuren: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen (Hände vor Wind und Kälte schützen, Gummihandschuhe bei Kontakt mit hautschädigenden Substanzen tragen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Sehstörungen sofort melden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen

BLM, Bleo, B

Handelsnamen und Handelsformen

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).  

z

z

Abkürzungen





5

Bleomycin (T)

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 15.000 und 30.000 I.E.

z

Applikation

z

Bleomedac

5 Wege – i.v., i.a., s.c., i.m., intrapleural, intraperikardial, intravesikal, intratumoral 5 Verabreichung – i.v. Bolus: – Verdünnt in 10–20 ml NaCl 0,9 % langsam (über mindestens 5–10 min) injizieren; zu rasche Injektion erhöht das Risiko von Lungenschäden – Infusion: – Verdünnt in 100 ml NaCl 0,9 % über ca. 15 min (alternativ zur Bolusinjektion) – Verdünnt in 250–1000 ml NaCl 0,9 % über 2–24 h

Bleomycin

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 15.000 I.E.

A:

Bleomycin

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 15.000 I.E.

z

z

Wirkungsmechanismen

Führt zu Brüchen von DNS-Strängen und hemmt dadurch die DNS-Synthese







Zytostatikum, zytostatisch wirkendes Antibiotikum



Substanzgruppe



z

z

5

CH:



5

D:

2

50

– – –

­



Informationen für den Patienten

z

z



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Hautdruckstellen und Kratzen sowie starke Sonnenexposition während der Dauer der Bleomycin-Behandlung vermeiden – Husten und Atemnot sofort dem Arzt melden! –

5

5

5

5

5 Gelöst in NaCl 0,9 % ist Bleomycin auch in Kunststoffinfusionsflaschen stabil. Frühere Angaben, wonach Bleomycin für Infusionen in Glasbehältern zubereitet werden müssen, bezogen sich auf Lösungen in Glukose 5 % 5 Dosierungen für Bleomycin werden in I.E. (Internationalen Einheiten), U (units) oder in mg angegeben: 5 1000 I.E. = 1 U = 1 mg



Spezielle Hinweise

5







2

– Reversible Hyperpigmentation und Verdickung der Haut, vor allem an Druck- und Kratzstellen – Kratzspuren sind oft über Monate als braune Striae sichtbar – Nagelveränderungen – Orale Mukositis – Haarausfall, in der Regel nur partiell – Raynaud-Phänomen (Gefäßkonstrik tion an Fingern), meist nur bei Kombinationschemotherapie von Hodenkarzinomen 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Pneumopathien: Bei etwa 10 % der Patienten vorübergehende Pneumonitis mit Atemnot und trockenem Husten; selten Übergang in Lungenfibrose –





– i.m.: – Zur Verhütung von Schmerzen an der Injektionsstelle evtl. 1,5–2 ml 1 % Lidocain-Hydrochlorid zufügen – intrapleural: – Verdünnt in 100 ml NaCl 0,9 %; Pleuradrain nach Instillation des Medikaments für 24 h abklemmen





E. Adams et al.

Maßnahmen bei Paravasation

z

z



Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten Unerwünschte Wirkungen

z

z

z

Blinatumomab (T) Handelsnamen und Handelsformen D:

Blincyto

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 38,5 μg

CH:

Blincyto

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 38,5 μg

A:

Blincyto

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 38,5 μg



5



z

z











5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Allergische Reaktionen: Selten (ca. 1 %): – Anaphylaktischer Schock (kurz nach Beginn der Injektion resp. Infusion): Hypotonie, Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit – Häufig (ca. 50 %): – Fieber und Schüttelfrost (beginnend 4–10 h nach Verabreichung, Dauer bis zu 48 h; kann nach jeder Verabreichung auftreten) – Allergische Reaktionen können durch prophylaktische Verabreichung von Kortikosteroiden, z. B. Hydrocortison, verhütet oder gemildert werden – Übelkeit, Erbrechen (ungewöhnlich, meist sehr wenig ausgeprägt) 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen:

Substanzgruppe

Zytostatisch wirkendes Antikörperkonstrukt z

z

z

Wirkungsmechanismen

Blinatumomab besitzt – im Gegensatz zu natürlichen Antikörpern – zwei spezifische Bindungsstellen: eine für das Antigen CD19,

51 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Dosisbereich

z

z

Applikation

z

z







5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Dauerinfusion über 28 Tage (!) – Es können Eintagesbeutel (24 h) bis Viertagebeutel (96 h) verabreicht werden (siehe spezielle Hinweise unten) – Inlinefilter mit geringer Proteinbindung verwenden (Porengröße 0,2 μm) – Nicht als Bolus injizieren! –

­

­

das auf gut- und bösartigen B-Lymphozyten vorkommt, und eine zweite für das Antigen CD3 auf der Oberfläche von normalen zytotoxischen T-Lymphozyten. Die Substanz vermittelt dadurch die Verbindung von T-Lymphozyten und CD19-positiven BLymphozyten und löst so die Zerstörung der CD19-positiven, gut- und bösartigen BLymphozyten durch die T-Lymphozyten aus 9–28 μg/Tag

Spezielle Hinweise Zu Rekonstitution und Verdünnung sind in der Packungsbeilage für jede Dosis und Infusionsdauer spezifische und ausführliche Anweisungen verfügbar. Man befolge diese Anweisungen unter Berücksichtigung der verschriebenen Dosis und Infusionsdauer.

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

5

5

5

5 Infusionsbeutel und Pumpenkassetten aus PVC müssen DEHP-frei sein 5 Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden

5 Bei Behandlungsbeginn wird ein stationärer Aufenthalt für mindestens die ersten 9 Tage des ersten Zyklus und die ersten 2 Tage des zweiten Zyklus empfohlen 5 Bei der Verabreichung können akute, infusionsbedingte Reaktionen auftreten („Unerwünschte Wirkungen“). Ihnen liegen unterschiedliche Mechanismen zugrunde: Möglich sind allergische und Zytokinfreisetzungsreaktionen, seltener ein Tumorlyse-Syndrom. Im Einzelfall sind diese Reaktionen oft nicht voneinander abzugrenzen 5 Es werden deshalb besondere Maßnahmen getroffen: 5 Verabreichung von Dexamethason 20 mg i.v. jeweils 1 h: – Vor dem Beginn jedes Zyklus – Vor der Dosissteigerung im ersten Zyklus – Vor der Wiederaufnahme der Infusion nach einem Unterbruch von mehr als 4 h 5 Während der ersten 48 h eines jeden Behandlungszyklus wird die Verabreichung von Paracetamol zur Fiebersenkung empfohlen 5 Die Originalpackung enthält eine Ampulle mit einer Stabilisatorlösung. Diese wird benutzt, um den mit 250 ml NaCl 0,9 % vorgefüllten Infusionsbeutel zu beschichten, bevor das 5

Spezielle Hinweise

Lagerung und Haltbarkeit



*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

– –

5 5



5



5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank. Nicht einfrieren! 5 Des aufgelösten Medikaments – Das aufgelöste (rekonstituierte) Medikament sollte aus mikrobiologischer Sicht sofort verdünnt werden* 5 Des weiter verdünnten Medikaments (vorbereiteter Infusionsbeutel) – Der vorbereitete Infusionsbeutel sollte aus mikrobiologischer Sicht sofort verwendet werden; er ist bei Raumtemperatur für 96 h (Infusionsdauer) chemisch und physikalisch stabil*



5

z

z

2

52

5



– – – – – – – – – – – – – – – –

Informationen für den Patienten

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Über die Notwendigkeit der stationären Einleitung der Therapie während der ersten Behandlungszyklen orientieren – Eine gute Hautpflege ist empfehlenswert; dazu gehören das Eincremen –

Maßnahmen bei Paravasation

Es liegen keine Informationen zu Paravasationen vor. Eine Gewebeschädigung ist gemäß den vorliegenden Informationen nicht zu erwarten.



z

z



5 5 5



5

– – – – – – –

z

5

5



5

z

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit und Erbrechen – Infusionsbedingte Reaktion (bei einer Mehrzahl der Patienten treten insbesondere während der ersten Infusion infusionsbedingte Reaktionen auf [s. o.]; Symptome können einzeln oder kombiniert und in unterschiedlichem Schweregrad auftreten): – Fieber – Schüttelfrost – Myalgien – Blutdruckabfall – Nausea – Kopfschmerzen – Urtikaria – Rhinitis – Bronchospasmen und Dyspnoe 5 Früh (Tage bis Wochen) – ZNS-Toxizität (Enzephalopathie) Beginn meist um Tag 7 des ersten Therapiezyklus, meistens reversibel: – Epileptische Anfälle – Kopfschmerzen – Tremor – Wortfindungsstörungen – Desorientierung – Fatigue – Infekte (als Folge der erwünschten Depletion von B-Lymphozyten) – Pankreatitis – Knochenmarksuppression – Hautreaktionen: – Hautausschlag (auch akneiform) – Ödeme – Husten – Fieber

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

5

­

2

Unerwünschte Wirkungen

z

z rekonstituierte Medikament hinzugefügt wird. Diese Beschichtung verhindert die Adhäsion des Medikaments an den Infusionsbeutel und den Infusionsschlauch. Die Stabilisatorlösung darf nicht zur Rekonstitution des Blinatumomab-Pulvers, d. h. zur Herstellung eines Konzentrats, verwendet werden Der Infusionsbeutel muss aus Gründen der Sterilität mindestens alle 96 h gewechselt werden Infusionsleitung nur mit der zubereiteten Infusionslösung entlüften, nicht mit NaCl 0,9 % Blinatumomab sollte über einen dafür bestimmten Infusionsschlauch infundiert werden Kein Nachspülen beim Wechsel der Beutel, die Beutel sind überfüllt, sodass bei korrekter Infusionsgeschwindigkeit die zu applizierende Menge über die Infusionszeit appliziert wird Achtung: Beim Wechsel der Infusionsbeutel auf die Infusionsgeschwindigkeit achten, da diese davon abhängt, ob es sich um einen Ein-, Zwei-, Dreioder Viertagesbeutel handelt! Infusionsrate von 10 ml/h über eine Dauer von 24 h, Infusionsrate von 5 ml/h über eine Dauer von 48 h, Infusionsrate von 3,3 ml/h über eine Dauer von 72 h, Infusionsrate von 2,5 ml/h über eine Dauer von 96 h Infusionsbeutel und Pumpenkassetten aus PVC müssen DEHP-frei sein Es dürfen keine Elastomerpumpen (Ballonpumpen) verwendet werden Die Infusionspumpe zur Anwendung von Blinatumomab sollte programmierbar, verriegelbar und mit einem Alarm ausgestattet sein





E. Adams et al.

53 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

– Für subkutane Applikation: – 2,5 mg in 1 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 2,5 mg/ml) – 3,5 mg in 1,4 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 2,5 mg/ml) –





trockener Haut sowie das Vermeiden intensiver Sonnenexposition resp. die Anwendung von Sonnenschutzmitteln

Abkürzungen

z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden z

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Trockensubstanz: bei Raumtemperatur – Injektionslösung: im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments (aus Trockensubstanz) – 8 h bei Raumtemperatur* 5 Der verdünnten Injektionslösung – 24 h im Kühlschrank – 24 h bei Raumtemperatur*; Lichtschutz

Wirkungsmechanismen

– –

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).  

Dosisbereich

z

z

5

Das Proteasom ist ein Proteinkomplex, der bei der Regulation der Konzentration von intrazellulären Proteinen eine wesentliche Rolle spielt. Die Hemmung des Proteasoms verhindert den Abbau bestimmter Proteine und beeinflusst so verschiedene Signalwege in der Zelle und kann letztlich zum Zelltod führen



5

z

z





Zytostatikum, Proteasomenhemmer

z

z

Substanzgruppe



Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 1 mg, 2,5 mg und 3,5 mg; Injektionslösung 3,5 mg/1,4 ml



Velcade, Abormib, Bortezomib, u. v. m.



A:



Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 1 mg und 3,5 mg; Injektionslösung 3,5 mg/1,4 ml



Velcade, Bortezomib, u. v. m.

Verdünnung

5 Trockensubstanz nach Auflösung: – Keine weitere Verdünnung 5 Injektionslösung: – Für subkutane Applikation: – Keine weitere Verdünnung (Konzentration 2,5 mg/ml) – Für intravenöse Applikation: – Verdünnen mit 2,1 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 1 mg/ml) 5

CH:

z

5

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 2,5 mg und 3,5 mg, Injektionslösung 3,5 mg/1,4 ml

z

Velcade, Bortezomib u. v. m.

z

D:

5

z

Die Lösung muss frei von Schwebstoffen und Verfärbung sein, ansonsten muss sie verworfen werden.

Vel, V

Handelsnamen und Handelsformen

z

z



Bortezomib (T)

1,3 mg/m2 z

Applikation –

5

5 Wege – i.v., s.c. 5 Verabreichung – i.v. Bolus: – Während 3–5 s mit NaCl 0,9 % nachspülen – s.c.: – Die Injektion kann am Bauch oder Oberschenkel durchgeführt werden –















5

5 Trockensubstanz: – Für intravenöse Applikation: – 1 mg in 1 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 1 mg/ml) – 2,5 mg in 2,5 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 1 mg/ml) – 3,5 mg in 3,5 ml NaCl 0,9 % (Konzentration 1 mg/ml)

z

5

Auflösung

z

z

2

54

– – – – –









2



– – – – – – – – –



– Die Injektionsstelle muss bei jeder Verabreichung gewechselt werden (Abstand 2–3 cm zu einer alten Injektionsstelle) – Die Injektion darf niemals in druckempfindliche, Hämatom unterlaufene, gerötete oder verhärtete Hautareale erfolgen

z

Informationen für den Patienten









5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Starke lokale Hautreaktion an der Einstichstelle melden – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen – Das Behandlungsteam bei der nächsten Konsultation über Sensibilitätsstörungen informieren – Obstipationsprophylaxe und frühzeitige Meldung bei hartnäckiger Obstipation





5



5

5

5

5 Achtung: Für die s.c. und i.v. Verabreichung sind unterschiedliche Lösungsvolumen zu verwenden: Die Injektionslösung muss für die i.v. Gabe verdünnt werden! 5 Bei starken lokalen Hautreaktionen an der Einstichstelle kann subkutan auch die Konzentration 1 mg/ml verwendet werden 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Bortezomib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft, Johanniskraut und Grüntee können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche periphere Neuropathie: – Vor Therapiebeginn: Erfassung etwaiger vorbestehender Sensibilitäts-, Feinmotorik- oder Gangstörungen – Während der Therapie regelmäßige Verlaufskontrollen empfohlen – Medikamentöse Therapie schmerzhafter Dysästhesien (ärztliche Verordnung)

z



Spezielle Hinweise

Diarrhö Obstipation Periphere Neuropathie Dehydratation Müdigkeit Allgemeine Schwäche Anorexie Tachykardie Hautausschlag





E. Adams et al.

Maßnahmen bei Paravasation

z

z

z

z



Bosutinib (T)

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten z

D:

Bosulif

Filmtabletten zu 100 mg, 400 mg und 500 mg

CH:

Bosulif

Filmtabletten zu 100 mg, 400 mg und 500 mg

A:

Bosulif

Filmtabletten zu 100 mg, 400 mg und 500 mg

Substanzgruppe

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer



5

z

z







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen – Fieber – Orthostatische Hypotension 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression (insbesondere Thrombozytopenie)

z

Unerwünschte Wirkungen

z

z

Handelsnamen und Handelsformen

Wirkungsmechanismen

Bindet an definierte Tyrosinkinasen und hemmt dadurch die intrazelluläre Signalübermittlung

2

55 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Dosisbereich

z

500–600 mg/Tag



Lagerung und Haltbarkeit

z



5



5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

Unerwünschte Wirkungen

z

z













5





5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Anaphylaktischer Schock (sehr selten) – Übelkeit, Erbrechen 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Pusteln, Juckreiz – Trockene Haut (Xerosis), Fissuren – Diarrhö – Fieber – Bauchschmerzen – Ödeme – Knochenmarksuppression – Müdigkeit Informationen für den Patienten

z

z





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – –



­





5





5



5

5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Bosutinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft, Johanniskraut und Medikamente gegen Magenübersäuerung können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 In Hinblick auf mögliche Fissuren: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Verhornte Haut an Händen und Füßen vor dem Schlafen mit rückfettender, harnstoffhaltiger Creme (Urea 10–12 %) einmassieren, mit Baumwollhandschuhen und -socken schützen



Spezielle Hinweise













5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einmal täglich mit einer Mahlzeit einnehmen – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Falls eine Dosis vergessen wurde: Die vergessenen Kapseln nicht mehr einnehmen. Die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen!

5

z



z

– Fissuren können mit flüssigem Filmverband oder Hydrokolloidpflaster geschützt werden. – Infektzeichen müssen dem Arzt gemeldet werden



z

56









z

­

z

Auflösung

z

z

5 In 10,5 ml Aqua pro inject. (1 ml der Lösung enthält 5 mg Wirkstoff) 5 Nicht schütteln, nur vorsichtig schwenken, Schaumbildung vermeiden z

Verdünnung

5 Mit NaCl 0,9 %, Glukose 5 % 5 Einem 250-ml-Infusionsbeutel mit NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % werden 100 ml und zusätzlich so viel Flüssigkeit entnommen, wie anschließend Brentuximab-Vedotin zugefügt wird, sodass ein Endvolumen von 150 ml entsteht 5 Nicht schütteln, nur vorsichtig schwenken, Schaumbildung vermeiden 5





Dosisbereich

1,8 mg/kg KG alle 3 Wochen (maximale Einzeldosis 180 mg)

5





z

5











Wirkungsmechanismen

Das Medikament ist ein Konjugat (Verbindung) eines monoklonalen Antikörpers mit dem Zytostatikum Monomethyl-Auristatin E (MMAE). Der Antikörper bindet an CD30-positive lymphatische Zellen. Das Konjugat wird in die Zelle aufgenommen und der Wirkstoff MMAE freigesetzt. Dieser führt zu einer Zerstörung der Mikrotubuli und damit zum Zelltod

z

2

z

5



– Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) Maßnahmen zur Prophylaxe von Fissuren: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen (Hände vor Wind und Kälte schützen, Gummihandschuhe bei Kontakt mit hautschädigenden Substanzen tragen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) Gewichtszunahme oder Atembeschwerden melden Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen

5



E. Adams et al.

Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.

Handelsnamen und Handelsformen

A:

Adcetris

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 50 mg

5

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 50 mg



Adcetris

5

CH:



Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 50 mg

Lagerung und Haltbarkeit

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments – 24 h im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5

Adcetris

z

z

SGN-35

D:

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Substanzgruppe Applikation

z

z

5 Wege – i.v. 5

­

­

Zytostatikum, gebunden an einen monoklonalen Antikörper (Antikörper-WirkstoffKonjugat)



z

z



z

z

Andere Bezeichnungen



Brentuximab Vedotin (T)

57 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname





­

tome einzeln oder kombiniert auftreten: – Fieber – Schüttelfrost – Atemnot – Nausea – Pruritus – Husten 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression (v. a. Neutropenie) – Übelkeit und Erbrechen – Durchfall – Hautreaktionen: – Hautausschlag (auch akneiform) – Photosensitivität – Husten – Haarausfall – Myalgien – Müdigkeit 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Periphere Neuropathie – Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (selten) –

5



– –





– – – –

z

Informationen für den Patienten

z

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Bei Auftreten von Hautausschlag, trockener und/oder juckender Haut: – pH-neutrale Seife und unparfümierte Feuchtigkeitscreme benutzen – Bei der nächsten Konsultation Behandlungsteam informieren – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Brennen, Jucken oder Schmerzen während der Infusion sofort melden! – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen

Unerwünschte Wirkungen

z

z





5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktionen – Während oder unmittelbar nach der Infusion können folgende Symp-









– – –

5

5

5

5

5

5

5 Infusion/Injektion stoppen 5 Infusionsleitung bzw. Injektionsspritze durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren



Wichtigste Sofortmaßnahmen

5



Es ist noch keine endgültige Einstufung des Schädigungsmusters möglich. Bei Paravasation ist möglicherweise mit einer Gewebereizung/Gewebsnekrose zu rechnen

5

Maßnahmen bei Paravasation

z

z





5



5

5

5

5 Keine Bolusinjektion! 5 Eine Prämedikation wird bei der ersten Dosis nicht verabreicht. Falls eine infusionsbedingte Reaktion auftritt, kann bei weiteren Verabreichungen eine Prämedikation mit Paracetamol, einem Antihistaminikum und evtl. einem Kortikosteroid verordnet werden 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei diesem Medikament häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen



Spezielle Hinweise











5

5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 150 ml NaCl 0,9 %, Glukose 5 % über 30 min

2

58

Brexucabtagene autoleucel (T)

Verdünnung

Keine

Zelldispersion (individuelle Konzentration)

CH:

Tecartus

Zelldispersion (individuelle Konzentration)

A:

Tecartus

Zelldispersion (individuelle Konzentration)

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden z

Lagerung und Haltbarkeit

z

Tecartus

5 Der Originalpackung – Gefroren bei ≤−150 °C (Flüssigstickstoff) 1 Jahr haltbar – Nach dem Auftauen bis zu 3 h bei Raumtemperatur stabil – Darf nach dem Auftauen nicht erneut eingefroren werden – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen 5

D:



Individualisierte Immuntherapie aus vom Patienten gewonnenen zytotoxischen T-Zellen. Diese Zellen werden in einem Labor gentechnisch so verändert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) gegen das CD19-Antigen bilden. Die Anti-CD19-CARpositiven T-Zellen werden dem Patienten zurückinfundiert. Sie erkennen das CD19-Antigen auf malignen B-Zellen und zerstören diese

Applikation

z

z



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion über 30 min Spezielle Hinweise Vorbereitung 5 Das Medikament darf nur bei dem Patienten angewendet werden, dessen Zellen zur Herstellung der Zelldispersion verwendet wurden; daher muss geprüft werden, ob die Identität des Patienten mit der Patientenidentifizierung auf der Transportkassette und auf dem Beutel übereinstimmt 5 Das Produkt enthält genetisch modifizierte humane Blutzellen; bei der Handhabung sollen entsprechende 5

­

­

5

5

5 Mantelzell-Lymphom: Verabreichung als Einzeldosis – ein patientenspezifischer Infusionsbeutel zu 68 ml enthält eine Dispersion von 2 × 106 CAR-positiven, lebensfähigen T-Zellen pro kg Körpergewicht (maximal 2 × 108 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen für Patienten mit einem Gewicht von 100 kg und darüber) 5 Akute lymphatische Leukämie: ein patientenspezifischer Infusionsbeutel zu 68 ml enthält eine Dispersion von 1 × 106 CAR-positiven, lebensfähigen T-Zellen pro kg Körpergewicht (maximal 1 × 108 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen für Patienten mit einem Gewicht von 100 kg und darüber)

5

Dosisbereich

z

z

­

­

Vor der Behandlung mit Brexucabtagene autoleucel muss die Anzahl der Lymphozyten im Körper des Patienten reduziert werden. Diese „Lymphodepletion“ wird erreicht durch eine intravenöse Chemotherapie mit Cyclophosphamid und Fludarabin am 5., 4. und 3. Tag vor der Infusion von Brexucabtagene autoleucel.

5

Wirkungsmechanismen

z

z



CAR-T (chimäre Antigenrezeptor-T-Zelle) – gerichtete Immuntherapie auf Zellbasis



Substanzgruppe





z

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

z

z

2

z

z

z



E. Adams et al.

Auflösung

Gebrauchsfertig gelöst. Wird als klare bis opake, weiße bis rote Zellsuspension geliefert

59 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

5 5 5

Maßnahmen bei Paravasation

Eine Gewebeschädigung ist gemäß den vorliegenden Informationen nicht zu erwarten z

Unerwünschte Wirkungen

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Zytokinfreisetzungssyndrom – Fieber – Erbrechen – Kurzatmigkeit – Schmerzen – Hypotonie 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie) – Infektionen (inkl. febrile Neutropenie) – Neurologische Veränderungen – Enzephalopathie – Verwirrung – Delirium – Krämpfe – Sprachstörungen 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunglobulinmangel – Knochenmarktoxizität – Zweitmalignome –

– – – – –



– – – – –





5



5

5

5

5

Verabreichung und Nachkontrollen 5 Es dürfen keine Filter zur Leukozytendepletion verwendet werden 5 Es wird ein zentralvenöser Zugang empfohlen 5 Das Infusionsbesteck vor der Infusion mit 0,9 % NaCl spülen 5 Der gesamte Beutelinhalt muss innerhalb von 30 min infundiert





5

5

5

Prämedikation 5 Prämedikation mit 500–1000 mg Paracetamol p.o. und einem Antihistaminikum ca. 1 h vor Beginn der Infusion von Brexucabtagene autoleucel 5 Keine Prämedikation mit Kortikosteroiden 5 Vor der Infusion und während der Nachbeobachtung müssen zur Behandlung eines möglichen Zytokinfreisetzungssyndroms Tocilizumab und eine Notfallausrüstung zur Verfügung stehen

z

z

5

5

z

5

5

5

5

5

werden, entweder mittels Schwerkraft oder über eine peristaltische Pumpe; danach ist das Infusionsbesteck mit derselben Infusionsrate mit 0,9 % NaCl durchzuspülen, um sicherzustellen, dass die gesamte Dosis appliziert wurde 5 Der Beutel ist während der Infusion sanft zu bewegen, um ein Verklumpen der Zellen zu vermeiden 5 Alle Materialien, die mit dem Produkt in Kontakt gekommen sind, sind als möglicherweise infektiöser Abfall gemäß den lokal geltenden Bestimmungen zu beseitigen 5 Tägliche Nachkontrolle in den ersten 10 Tagen nach der Infusion, u. a. auf Zytokinfreisetzungssyndrom und neurologische Auffälligkeiten

5

5

5

Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schutzbrille) getroffen werden Den Infusionsbeutel sorgfältig auf mögliche Schäden überprüfen; beschädigte Beutel nicht verwenden Der Infusionsbeutel soll zum Auftauen in einen zweiten, sterilen Beutel verpackt werden, um ihn vor Kontamination und Beschädigung zu schützen Den Inhalt des Infusionsbeutels bei 37 °C auftauen (Wasserbad oder auf einer trockenen Installation), bis kein Eis mehr im Beutel sichtbar ist. Dabei soll der Beutel sorgfältig bewegt werden, um verklumpte Zellen aufzulösen. Der Beutelinhalt soll nicht gewaschen, zentrifugiert und/oder resuspendiert werden. Das Auftauen sollte ca. 3–5 min dauern Danach den Beutel bei Raumtemperatur (20–25 °C) aufbewahren; Stabilität bei Raumtemperatur bis zu 3 h, die Infusion sollte jedoch innerhalb von 30 min nach dem vollständigen Auftauen beginnen

2

60

z

Dosisbereich

5

5

5

5 Start mit 90 mg einmal täglich für 7 Tage 5 Bei guter Verträglichkeit Erhöhung auf 180 mg einmal täglich ab Tag 8 5 Bei Wiederbeginn nach >14-tägiger Einnahmepause wieder mit 90 mg für 7 Tage beginnen Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

z



5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal einnehmen, immer etwa zur gleichen Uhrzeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Die vergessene Tablette nicht mehr einnehmen; die nächste Tablette dann zur gewohnten Zeit in der gewohnten Dosis einnehmen – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tablette: – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weitere Tablette einnehmen

Handelsnamen und Handelsformen Alunbrig

Filmtabletten zu 30 mg, 90 mg und 180 mg

CH:

Alunbrig

Filmtabletten zu 30 mg, 90 mg und 180 mg

A:

Alunbrig

Fimtabletten zu 30 mg, 90 mg und 180 mg

Spezielle Hinweise 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Brigatinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung

z

z



D:

5

z

z







­

z







– – – –

Brigatinib (T)

Substanzgruppe

Wirkungsmechanismen

Hemmt die Tyrosinkinasen ALK, IGF-1R und ROS1, die bei bestimmten bösartigen Tumoren aktiviert werden. Die Hemmung führt zur Apoptose (dem programmierten Zelltod) der Tumorzellen



z



5

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer z

2

5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Informationen“ 5 Spezielle Punkte: – Aufgrund der neurologischen Nebenwirkungen besteht in den ersten 8 Wochen nach der Infusion ein Risiko von Bewusstseinsveränderungen oder Einschränkungen in der Koordination. Das Autofahren und Bedienen von Maschinen sind in diesem Zeitraum nicht erlaubt – Fieber, Kopfschmerzen, Atemnot, Verwirrung u. a. dem Arzt sofort melden – Die Behandlung ist einmalig – sie wird nicht wiederholt – Die Patienten sollen sich innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Infusion in der Nähe einer qualifizierten Klinik aufhalten – Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen in der Zeit von 6 Wochen vor der Lymphozyten-depletierenden Chemotherapie bis zur vollständigen Regenerierung des Immunsystems



Informationen für den Patienten

z

z





E. Adams et al.

2

61 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Informationen für den Patienten

z

z



5





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden





­

– – – –



– – –



























5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Husten, Atemnot (Pneumonitis; kann schon innerhalb weniger Tage auftreten; sofort melden) – Übelkeit, Erbrechen – Diarrhö oder Obstipation – Knochenmarksuppression (Anämie) – Hypertonie – Bradykardie – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Pusteln, Juckreiz – Sehstörungen – Müdigkeit – Periphere Neuropathie – Kopfschmerzen



Unerwünschte Wirkungen

z

z





– Zunehmende Atemnot oder Husten unverzüglich dem Arzt melden – Sehstörungen dem Arzt melden (verschwommenes Sehen, Lichtscheu) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Das Behandlungsteam bei der nächsten Konsultation über Sensibilitätsstörungen informieren – Obstipationsprophylaxe und frühzeitige Meldung bei hartnäckiger Obstipation – Im Glasbehältnis befindet sich eine Kapsel mit einem Trocknungsmittel; diese darf nicht weggeworfen und nicht eingenommen werden –







5

5 In Hinblick auf mögliche periphere Neuropathie: – Vor Therapiebeginn: Erfassung etwaiger vorbestehender Sensibilitäts-, Feinmotorik- oder Gangstörungen – Während der Therapie regelmäßige Verlaufskontrollen empfohlen – Medikamentöse Therapie schmerzhafter Dysästhesien (ärztliche Verordnung)

62

Durchstechflasche – Injektionslösung zu 5,5 mg (5,5 ml) Nasenspraylösung – 0,105 mg/Sprühstoß

CH:

Außer Handel

A:

Suprefact Depot

Fertigspritze – Implantat zu 9,45 mg

Suprefact

Durchstechflasche – Injektionslösung zu 5,5 mg (5,5 ml)

5

Profact pro injectione Profact nasal

z

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

Fertigspritze – Implantat zu 6,3 mg und 9,45 mg

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden z

Lagerung und Haltbarkeit

z

Profact Depot

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur 5

D:



z

Handelsnamen und Handelsformen

z

Applikation

5 Wege und Verabreichung – Implantat: subkutane Applikation unter die Bauchhaut; siehe Hinweise des Herstellers – Injektionslösung: subkutane Injektion – Nasenspray: sechsmal täglich 2 Sprühstöße (je ein Sprühstoß in jedes Nasenloch) in gleichen Zeitabständen über den Tag verteilt – –

Hormonell wirkende Substanz, LHRHAnalog



Substanzgruppe

z

z

Spezielle Hinweise 5

5 Implantat: Vor der Applikation kann ein Lokalanästhetikum verabreicht werden 5 Nasenspray: Vor der ersten Anwendung muss die Dosierpumpe mit Spray gefüllt werden, indem der Sprühkopf etwa zehnmal nach unten gedrückt und wieder losgelassen wird. Pumpvorgang wiederholen, bis ein gleichmäßiger Sprühnebel austritt

z

Unerwünschte Wirkungen





5





5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Hitzewallungen – Schmerzen an Injektionsstelle 5 Früh (Tage bis Wochen) – Libidoverlust – Impotenz – Kopfschmerzen – Stimmungsschwankungen – Selten: allergische Hautreaktionen –

5

5 Implantat: Implantat zu 6,3 mg alle 2 Monate; Implantat zu 9,45 mg alle 3 Monate 5 Injektionslösung: 1,5 mg Buserelin (entsprechend 1,5 ml Profact pro injectione) täglich, aufgeteilt in 3 Einzeldosen von je 0,5 ml. Zwischen den Injektionen sollten möglichst gleiche Zeitintervalle

z



Dosisbereich

z

z

5

5

5

5 Buserelin ist ein synthetisches Analog des natürlichen Gonadotropin-freisetzenden Hormons („gonadotropin-releasing hormone“; abgekürzt: GnRH oder LHRH) 5 Buserelin bewirkt zuerst eine kurz dauernde Freisetzung der Hypophysenhormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon), dann eine lang dauernde Hemmung der natürlichen Produktion von LH und FSH in der Hypophyse. Das Fehlen von LH und FSH hemmt die Hormonproduktion in Ovarien und Hoden (chemische Kastration)



Wirkungsmechanismen

z

z

5

2

z

eingehalten werden. Die Therapie mit Injektionslösung dient zur Einleitung der Buserelin-Behandlung, nach dem achten Behandlungstag wird die Behandlung mit Nasenspray weitergeführt 5 Nasenspray: 12 Sprühstöße zu je 0,1 mg Buserelin täglich

z

Buserelin (T)

5



E. Adams et al.

63 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

z

Lagerung und Haltbarkeit –

5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur Applikation

z

z



5

5 Wege – p.o. Verabreichung

z

z

5 Einnahme während oder kurz nach einer Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit, immer etwa zur gleichen Tageszeit 5 Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern 5

Spezielle Hinweise 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Busulfan häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen 5 Bei Hochdosistherapie (vor Stammzelltransplantation) ist eine Prophylaxe mit antiepileptischen Medikamenten durchzuführen 5



z

5







5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Nach der ersten Verabreichung kommt es vorübergehend zu einer vermehrten Ausschüttung von Geschlechtshormonen (s. o. „Wirkungsmechanismen“); dies kann zu einer vorübergehenden Stimulation des Tumorwachstums mit beispielsweise Zunahme von Skelettschmerzen führen („Flare“); zur Verhütung dieser Symptome wird bei Männern vor der ersten Verabreichung in der Regel zusätzlich ein Antiandrogen, z. B. Bicalutamid oder Cyproteron, verordnet – Bei Frauen: Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten gegen Hitzewallungen nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt

5

Informationen für den Patienten

z

z

Abkürzungen

BUS, BSF

Handelsnamen und Handelsformen Myleran

CH*:

Nicht registriert

A*:

Myleran

z

Filmtabletten zu 2 mg

Unerwünschte Wirkungen

z

D*:

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit (meist nur wenig ausgeprägt) – Epileptische Anfälle (nur bei Hochdosistherapie vor Stammzelltransplantation) 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression – Hyperpigmentation: – Dunkle Pigmentierung, vor allem an Ellbogen, Knien und in Hautfalten (Handflächen, Nacken); nach Absetzen der Therapie meist reversibel 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Pneumopathien – Störung der Gonadenfunktion: – Amenorrhö, Infertilität – Zweitmalignome –

5

z

z



Busulfan (T)







*In allen 3 Ländern ist Busulfan zur i.v. Therapie unter den Handelsnamen Busilvex oder Busulfan registriert. In dieser Form wird Busulfan ausschließlich zur Hochdosistherapie vor Stammzelltransplantation eingesetzt.

5



Filmtabletten zu 2 mg

Substanzgruppe

Zytostatikum, Alkylans



­



5

5

5 Alkylierung und Quervernetzung („crosslinking“) von DNS 5 Hemmt die DNS-Synthese und -Funktion



5

Wirkungsmechanismen

z

z



z

z

Informationen für den Patienten

z

z

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“  



5

5

5 Tagesdosis 0,5–4 mg 5 In speziellen Situationen, z. B. vor Stammzelltransplantationen, werden höhere Dosen verabreicht

5

Dosisbereich

z

z

2

64

E. Adams et al.

Cabazitaxel (T)

5 Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Es dürfen keine PVC-Infusionsbehältnisse oder Polyurethan-Infusionsbestecke für die Zubereitung und Anwendung der Infusionslösung verwendet werden

Jevtana, Cabazitaxel u. v. m.

Durchstechflaschen – Konzentrat oder Konzentrat und Lösungsmittel zu 45 mg, 50 mg und 60 mg

z

5

z



A:

5

Durchstechflaschen – Konzentrat oder Konzentrat und Lösungsmittel zu 60 mg



Jevtana, Cabazitaxel

Lagerung und Haltbarkeit

5 Produkte „Konzentrat mit beigepacktem Lösungsmittel“: – Originalpackung: – Raumtemperatur 5 Nach der Erstverdünnung mit dem Lösungsmittel: – 1 h bei Raumtemperatur 5 Nach der Zweitverdünnung im Infusionsbeutel: – 8 h bei Raumtemperatur oder 24 h im Kühlschrank (Infusionsdauer eingeschlossen)* 5 Produkte „Fertiges Infusionslösungskonzentrat“ – Originalpackung: – Raumtemperatur – Nach Verdünnung im Infusionsbeutel: – 8 h bei Raumtemperatur oder 24 h im Kühlschrank (Infusionsdauer eingeschlossen)* –

CH:

z

5

Durchstechflaschen – Konzentrat oder Konzentrat und Lösungsmittel zu 45 mg, 50 mg und 60 mg



Jevtana, Cabazitaxel u. v. m.

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

5

D:

z

5



Handelsnamen und Handelsformen

z

z

Substanzgruppe

z

z

– –

Hemmt die Mikrotubuli und stört dadurch den für die Zellteilung wichtigen Spindelapparat



Wirkungsmechanismen

z

z



5

Zytostatikum, Taxan



Applikation

z

z

5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 250 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % über 1 h – Mit Inlinefilter (Porengröße 0,22 μm) und DEHP-freiem und Polyurethanfreiem Infusionsbesteck –

­



5





5

5 Achtung: Es sind verschiedene Produkte auf dem Markt: – Infusionslösungskonzentrate – Konzentrate, welche erst mit dem beigepackten Lösungsmittel verdünnt werden müssen. 5 Die Vorschriften für die Verdünnung unterscheiden sich von Produkt zu Produkt. Wir verweisen deshalb auf die Angaben in den Packungsbeilagen. 5 Weitere Verdünnung der Konzentrate in NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % (Endkonzentration für die Infusion 0,1–0,26 mg/ml)

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).



Verdünnung:

z

z

5

25 mg/m2 alle 3 Wochen



Dosisbereich

z

z

5

2

5

5 Da die Infusionslösung übersättigt ist, kann eine Kristallisierung eintreten. Enthält die Lösung Kristalle oder Schwebeteilchen, ist sie zu verwerfen

5

5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden

65 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

– – – – – –

Informationen für den Patienten

z

z





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Bronchospasmus während der Infusion sofort melden – Das zur Prophylaxe verabreichte Antihistaminikum verursacht Müdigkeit und beeinträchtigt dadurch kurzfristig die Fahrtüchtigkeit – Brennen, Jucken oder Schmerzen während der Infusion sofort melden! – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen

Es liegen widersprüchliche Daten zu Paravasationen vor. Bei Paravasation ist möglicherweise mit einer Gewebereizung oder Gewebsnekrose zu rechnen

Wichtigste Sofortmaßnahmen

– – –

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Cabometyx

Filmtabletten zu 20 mg, 40 mg und 60 mg

Cometriq

Kapseln zu 20 mg und 80 mg

CH:

Cabometyx

Filmtabletten zu 20 mg, 40 mg und 60 mg

A:

Cabometyx

Filmtabletten zu 20 mg, 40 mg und 60 mg

Cometriq

Kapseln zu 20 mg und 80 mg

5

5

5

5

5

5

5

5 Infusion stoppen 5 Infusionsleitung durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Betroffene Extremität hochlagern und ruhigstellen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren

Cabozantinib (T) z

Maßnahmen bei Paravasation

z

z







5







5

5

5

5

5 Wegen möglicher allergischer Reaktionen immer Prämedikation mit Dexamethason und Antihistaminikum (z. B. Clemastin) nach Verordnung 5 Während der ersten 30 min besonders auf anaphylaktische Reaktionen achten – Hypotonie, Bronchospasmus 5 Ein Arzt sollte während der Infusion anwesend sein 5 Bei einer Reaktion: – Infusion stoppen – Infusion mit NaCl 0,9 % laufen lassen – Bei schwerer Hypersensitivitätsreaktion keine Re-Exposition 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Cabazitaxel häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen



5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression – Diarrhö – Fatigue – Obstipation – Selten Alopezie – Fieber – Arthralgien

5

Spezielle Hinweise

Unerwünschte Wirkungen

z

z







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Allergische Reaktionen: – Hautrötung, Juckreiz, Bronchospasmus, Hypotonie – Übelkeit und Erbrechen

Spezielle Hinweise Cabometyx und Cometriq werden unterschiedlich resorbiert (sie sind nicht bioäquivalent). Sie werden deshalb unterschiedlich dosiert und sollten nicht gegenseitig ausgetauscht werden!

2

66

E. Adams et al.

Substanzgruppe

z

z

Spezielle Hinweise

Zytostatikum, Multikinasehemmer

5

5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Cabozantinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft und Johanniskraut können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 In Hinblick auf mögliche Hand-FußHautreaktion: – Haut untersuchen, besonders an Stellen, an denen sich eine Hyperkeratose bilden kann – Bestehende Hornhaut vor der Therapie mit Keratolytika (z. B. Salben mit Salicylsäure 5–10 % oder Urea 10–40 %) behandeln und evtl. von einer Fachperson entfernen lassen – Bei Schmerzen evtl. Analgesie (ärztliche Verordnung) 5





Dosisbereich

z

z



Blockiert das Enzym Tyrosinkinase an Rezeptoren verschiedener Wachstumsfaktoren sowie andere Enzyme der intrazellulären Signalübermittlung. Hemmt dadurch die Übermittlung von Signalen in den Zellkern und somit das Tumorwachstum

5

5

5

5 Cabometyx: 60 mg/Tag 5 Cometriq: 140 mg/Tag Lagerung und Haltbarkeit –

5



5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einmal täglich mit einem Glas Wasser, immer etwa zur gleichen Uhrzeit, entweder 1 h vor oder 2 h nach einer Mahlzeit (gilt für Cabometyx und Cometriq) – Tabletten resp. Kapseln ganz schlucken, nicht teilen resp. nicht öffnen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn die nächstfolgende Dosis in 12 h oder später einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten oder Kapseln einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Tabletten oder Kapseln dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn die nächstfolgende Dosis in weniger als 12 h einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten oder Kapseln auslassen; die nächsten Tabletten oder Kapseln dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen!



Applikation



– –

z

Unerwünschte Wirkungen





















5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Diarrhö – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Pusteln – Hand-Fuß-Hautreaktion – Übelkeit/Erbrechen – Fatigue – Mukositis – Geschmacksveränderung – Hypertonie – Wundheilungsstörungen 5 Spät (Wochen bis Monate) – Haarveränderungen: – Geringgradiger Haarausfall (meist für Drittpersonen nicht sichtbar) – Veränderung der Haarfarbe möglich (Haare werden heller oder grau) 5





– –

z



z

z



z

z

­

z

Wirkungsmechanismen

5

2

z

67 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Informationen für den Patienten



– Auf mögliche Störung der Wundheilung hinweisen; geplante chirurgische oder zahnärztliche Interventionen dem Arzt melden – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen –



Calciumfolinat (T)/(S)

LV, CF, FA

Handelsnamen und Handelsformen

z

z



Abkürzungen



Leucovorin, Folinsäure, Citrovorum-Faktor Andere Bezeichnungen

Calciumfolinat, Leucovorin, Rescuvolin u. v. m.

Glasbrechampulle/ Durchstechflasche – Injektions-/Infusionslösung zu 10–1000 mg Tabletten zu 15 mg

CH:

Leucovorin, Leucovorin-Calcium, Calciumfolinat

Durchstechflasche – Injektions-/Infusionslösung zu 30–1000 mg Tabletten/Kapseln zu 15 mg

A:

Calciumfolinat

Durchstechflasche – Injektions-/Infusionslösung zu 30–1000 mg Kapseln zu 15 mg

­

D:

Substanzgruppe

z

z

Modulierende Substanz, Derivat der Folsäure























5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe einer Hand-Fuß-Hautreaktion: – Vermeidung von mechanischer Belastung (Druckstellen, Reibung); Tragen von weichem Schuhwerk und Handschuhen – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %)

Wirkungsmechanismen

z

z



z

Dosisbereich

­



5

5 Mit 5-Fluorouracil: – 20–200 mg/m2 i.v. unmittelbar vor 5-Fluorouracil 5 Als Rescue nach Methotrexat: – In der Regel Beginn 24–36 h nach Methotrexat – Calciumfolinat-Einzeldosen über 25 mg sollten nicht p.o., sondern i.v. gegeben werden (Sättigung der Darmresorption) 5

­

z







­



Modifiziert die Wirkung von gewissen Zytostatika.



z

z

2

68

E. Adams et al.









2









– i.v. Infusion: – Maximal 160 mg/min (wegen Kalziumgehalt des Calciumfolinats) – p.o. – Einnahme mit oder ohne Mahlzeit – Siehe „Spezielle Hinweise“



– Bei mittelhohen Methotrexat-Dosen (z. B. 350–3000 mg Methotrexat/m2): – 15–25 mg Calciumfolinat p.o. alle 6 h, beginnend 24 h nach Methotrexat – Bei hoch dosiertem Methotrexat (z. B. 10 g Methotrexat/m2): – Calciumfolinat-Dosis, Art und Dauer der Applikation abhängig von Methotrexat-Konzentration im Plasma

Spezielle Hinweise 5

5 Calciumfolinat verstärkt die Wirkung von 5-Fluorouracil bei gleichzeitiger Verabreichung 5 In Kombinationstherapien wie FOLFOX oder FOLFIRI kann Calciumfolinat in einer separaten Infusion gleichzeitig mit Oxaliplatin oder Irinotecan infundiert werden (mit Infusor) 5 Calciumfolinat reduziert die Toxizität (und Wirkung) von Methotrexat; es wird bei dieser Indikation üblicherweise in mehreren Dosen, beginnend 24 h nach hoch dosiertem Methotrexat, verabreicht; diese Indikation wird englisch „Leucovorin rescue“ genannt; bei der Rescue ist die korrekte Befolgung des Zeitplans der Verabreichung von größter Bedeutung 5 Hoch dosiertes Methotrexat darf erst verabreicht werden, wenn garantiert ist, dass Calciumfolinat in genügender Menge zur Verfügung steht 5 Perorale Verabreichung von Calciumfolinat nur bei gesicherter Absorption (kein Durchfall, kein Erbrechen); Calciumfolinat-Einzeldosen über 25 mg sollten nicht p.o., sondern i.v. gegeben werden (Sättigung der Darmresorption)

Auflösung

z

z

5

5

5 Gelöst (Konzentration 10 mg/ml) Verdünnung

z

z

5

­

5

5

5 Mit NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % 5 Bei gleichzeitiger Infusion mit Oxaliplatin-Lösung nur in Glukose 5 % Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

5

5

5

5

5 Calciumfolinat kann – falls in Glukose 5 % gelöst – gleichzeitig mit Oxaliplatin oder Irinotecan über den gleichen venösen Zugang, aber mit getrennten Infusionen infundiert werden 5 Es gibt widersprüchliche Publikationen zur Frage der Mischbarkeit mit 5-Fluorouracil 5 Es wird empfohlen, Calciumfolinat nicht mit anderen Medikamenten zu mischen

5

Lagerung und Haltbarkeit

z



5

­





5

5 Der Originalpackung – Tabletten: bei Raumtemperatur – Fertiglösung: im Kühlschrank 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank*



keit“ 7 Kap. 1).

Maßnahmen bei Paravasation

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten.

Applikation Unerwünschte Wirkungen

z

z

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Selten: Hautausschläge und Juckreiz – Bei gleichzeitiger Gabe verstärkt Calciumfolinat die Toxizität von 5-Fluorouracil ­





5



5

5 Wege – i.v., i.m., p.o. 5 Verabreichung – i.v. Bolus: – Maximal 160 mg/min (wegen Kalziumgehalt des Calciumfolinats)

5

z

z

z

z

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbar-



z



z

2

69 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

– –



5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Bei peroraler Gabe von Calciumfolinat zur Rescue nach Methotrexat: über die Wichtigkeit einer vorschriftsgemäßen Einnahme (Zeit der Einnahme und Dosis) informieren –

5 Verabreichung – Die Gesamttagesdosis wird auf 2 gleiche Einzeldosen aufgeteilt und morgens und abends innerhalb von 30 min nach der Mahlzeit mit einem Glas Wasser eingenommen – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern 5

Informationen für den Patienten

z

z

Spezielle Hinweise 5 Die Verabreichung wird gewöhnlich bei schwerem Durchfall oder bei Auftreten eines mittelschweren Hand-FußSyndroms unterbrochen 5 In Hinblick auf mögliches Hand-FußSyndrom: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden. Bestehende Hornhaut vor der Therapie mit Keratolytika (z. B. Salben mit Salicylsäure 5–10 % oder Urea 10–40 %) behandeln und evtl. von einer Fachperson entfernen lassen – Ein rasch (binnen Tagen) auftretendes HFS kann Hinweis auf einen DPD-Mangel sein. Dieser Enzym-Defekt geht einher mit schwerer Mukositis und Neutropenie: unverzüglich dem Arzt melden! 5

Filmtabletten zu 150 mg, 300 mg und 500 mg

CH:

Xeloda, Capecitabin

Filmtabletten zu 150 mg und 500 mg

A:

Xeloda, Capecitabin, Ecansy u. v. m.

Filmtabletten zu 150 mg, 300 mg und 500 mg

­



Xeloda, Capecitabin u. v. m.



D:

5

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

XEL

­

Abkürzungen



Capecitabin (T)

Wirkungsmechanismen

z

Unerwünschte Wirkungen

z

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen – Selten: Fieber 5 Früh (Tage bis Wochen) – Orale Mukositis – Diarrhö – Bauchschmerzen – Hand-Fuß-Syndrom – Konjunktivitis – Haarausfall (meist geringgradig) 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Parästhesien – Hyperpigmentation der Haut



5



– –

5 Wege – p.o.



Applikation

z

z

5





5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





Maximale Tagesdosis: 2500 mg/m2



Dosisbereich

z

z

5



Capecitabin ist zytostatisch inaktiv. Es wird erst im Gewebe enzymatisch zum Zytostatikum 5-Fluorouracil umgewandelt. 5-Fluorouracil hemmt ein wichtiges Enzym der Nukleotidsynthese und damit die Synthese von DNS und RNS

5

z

z

­

Zytostatikum, Antimetabolit (PyrimidinAnalog)

­

Substanzgruppe

z

z

70

E. Adams et al.

Informationen für den Patienten



– Bei Xerostomie Speichelersatz, Kaugummi oder Bonbons versuchen – Antiseptische oder -mikrobielle Maßnahmen oder Steroide (z. B. Magic Mouthwash) nur bei entsprechender Indikation (ärztliche Verordnung) – evtl. Analgesie lokal (Lidocain Gel, Spülung oder Spray) oder systemisch (ärztliche Verordnung) – Bei anhaltender Diarrhö melden oder verordnete Medikamente einnehmen –









– –

Caplacizumab (S) z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Cablivi

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg

CH:

Cablivi

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg

A:

Cablivi

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg









z

Substanzgruppe

z



Antithrombotikum Wirkungsmechanismen

z

z

­

­

Caplacizumab ist ein gentechnisch hergestelltes Antikörperfragment. Es hemmt die Wechselwirkung zwischen dem Von-WillebrandFaktor und den Thrombozyten. Dadurch wird die durch den Von-Willebrand-Faktor vermittelte Thrombozytenadhäsion verhindert. ­





z



Dosisbereich

z

z

5



5

5 Erstdosis: – i.v. Injektion von 10 mg Caplacizumab vor der Plasmapherese 5 Folgedosen: – s.c. Gabe von 10 mg Caplacizumab nach Abschluss einer jeden Plasmapherese für die Dauer der täglichen Plasmapheresebehandlung – Danach tägliche s.c. Injektion von 10 mg Caplacizumab über 30 Tage nach Beendigung der täglichen Plasmapheresebehandlung –

– –





2

5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Maßnahmen zur Prophylaxe eines HFS: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen sowie von Hitze (heißes Wasser) und Wärmestau (Gummihandschuhe) – Vermeiden von mechanischer Belastung durch Reibung oder Druck an Händen und Füßen (z. B. beim Arbeiten mit Werkzeugen oder bei langem Gehen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines HFS: – Kühlende (trockene!) Kompressen können die Beschwerden lindern – Evtl. Analgesie (ärztliche Verordnung) – Bei Hyperkeratose: Intensivieren der Rückfettung (Urea 4–10 %) z. B. durch Tragen von Baumwollhandschuhen und -socken nach dem Auftragen – Umgehende Meldung an das Behandlungsteam bei starkem Brennen/ Schmerzen und/oder Rötung der Hand- und Fußflächen – Maßnahmen zur Prophylaxe einer oralen Mukositis: – Zähneputzen (weiche Zahnbürste) nach jeder Mahlzeit; Zahnprothesen nachts herausnehmen – Regelmäßiges Mundspülen mit Wasser oder Kochsalzlösung; keine irritierenden, z. B. alkoholhaltigen Mundhygieneprodukte – Das Behandlungsteam bei schmerzhaften Läsionen informieren – Maßnahmen bei Auftreten einer oralen Mukositis: – Verzicht auf saure, scharfe, heiße oder harte Speisen, ggf. Ernährungsberatung



z

z

71 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

5

z

Applikation –

5

5 Wege – i.v., s.c. 5 Verabreichung – Erste Dosis: langsam i.v. vor Beginn der Plasmapherese – Folgedosis s.c. unter die Bauchhaut nach jedem täglichen Plasmaaustausch – Keine Injektionen im Bereich um den Nabel! Aufeinanderfolgende Injektionen nicht in denselben abdominalen Quadranten verabreichen – Die subkutanen Injektionen können nach Instruktion durch den Patienten oder durch Angehörige vorgenommen werden. Detaillierte Anweisungen dazu sind in der Packungsbeilage zu finden. Information über korrekte Entsorgung der Einwegspritze! – Die Verabreichung des Medikaments wurde vergessen: – Das Medikament nachträglich verabreichen, falls nicht mehr als 12 h seit dem üblichen Verabreichungszeitpunkt vergangen sind; anderenfalls die nächste Dosis zur gewohnten Zeit verabreichen – –

– – –

Verdünnung

z

z

z



5

5

5

5

5

5 Die beigelegte Fertigspritze (aus Glas) enthält als Lösungsmittel 1 ml Aqua pro inject. 5 Sowohl zur i.v. als auch zur s.c. Verabreichung wird das in der Durchstechflasche enthaltene Pulver mithilfe des beigelegten Durchstechflaschen-Adapters mit dem gesamten Lösungsmittel in der Fertigspritze rekonstituiert 5 Das Lösungsmittel sollte langsam hinzugegeben und vorsichtig vermischt werden, um eine Schaumbildung der Lösung zu vermeiden 5 Die Durchstechflasche mit der verbundenen Spritze 5 min lang bei Raumtemperatur stehen lassen, hierbei kann sich der Kolben der Spritze heben, dies ist normal 5 Die rekonstituierte Lösung ist klar, farblos oder leicht gelblich; sie muss visuell auf Partikel hin überprüft werden; die Lösung darf nicht verwendet werden, wenn sich darin Partikel befinden 5 Das Gesamtvolumen der rekonstituierten Lösung zurück in die Glasspritze überführen und das Gesamtvolumen in der Spritze sofort verabreichen

5

Auflösung

z

z

Spezielle Hinweise

Keine Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Bei Auftreten von Pruritus evtl. Antihistaminikum und/oder topische Steroide (ärztliche Verordnung)

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden z

Unerwünschte Wirkungen







5

5 Früh (Tage bis Wochen) – Kopfschmerzen – Blutungen: Nasenbluten (Epistaxis), Zahnfleischblutungen u. a. m. – Pruritus – Reaktionen an der Injektionsstelle: z. B. Ausschlag, Juckreiz und Blutungen (Hämatome)



Informationen für den Patienten

z

z



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ –

5







5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank, nicht einfrieren – Kann einmalig bis zu 2 Monaten bei Raumtemperatur aufbewahrt werden; nach Lagerung bei Raumtemperatur darf die Packung nicht wieder in den Kühlschrank zurückgelegt werden – In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen 5 Des aufgelösten Medikaments – 4 h bei Raumtemperatur

z



z

z

Lagerung und Haltbarkeit

2

72







5

5 Verabreichung – Zweimal täglich, immer etwa zur gleichen Tageszeit – Einnahme mit einem Glas Wasser, mit oder ohne eine Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn die nächstfolgende Dosis in 8 h oder später einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Tabletten dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn die nächstfolgende Dosis in weniger als 8 h einzunehmen ist: Die vergessenen Tabletten auslassen; die nächsten Tabletten zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen – Bei Erbrechen nach Einnahme der Tablette: – Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Tabletten einnehmen –





– –



Capmatinib (T) Handelsnamen und Handelsformen D:

Tabrecta

Filmtabletten zu 150 mg und 200 mg

CH:

Tabrecta

Filmtabletten zu 150 mg und 200 mg

A:

Tabrecta

Filmtabletten zu 150 mg und 200 mg





z

z

Spezielle Hinweise Substanzgruppe

z

z

Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Capmatinib häufig (7 Kap. 1). Auch Grapefruitsaft, Johanniskraut und Medikamente gegen Magenübersäuerung können zu Interaktionen führen.

Wirkungsmechanismen

z

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Ödeme – Fatigue – Übelkeit, Erbrechen – Verminderter Appetit – Diarrhö – Husten, Dyspnoe

Dosisbereich



5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





Tagesdosis: 800 mg





z

z



5

Hemmt das Proto-Onkogen c-MET, das bei bestimmten bösartigen Tumoren durch genetische Veränderungen aktiviert wird. Die Hemmung führt zur Apoptose (dem programmierten Zelltod) der Tumorzellen.

z

z

z



Zytostatikum, Kinasehemmer



z

Informationen für den Patienten 5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“  

5 Wege – p.o.

z



Applikation

z

z

5

2





5

5 Spezielle Punkte: – Keine gerinnungshemmenden Medikamente (z. B. Aspirin-Cardio) ohne Absprache mit dem Arzt einnehmen – Bei Blutungen melden – Maßnahmen zur Prophylaxe von Pruritus: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Zahnärztliche und andere Eingriffe nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt!





E. Adams et al.

73 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden. Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 8 h bei Raumtemperatur* – 24 h im Kühlschrank* –

5



5

5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden

Abkürzungen

CBCDA

Handelsnamen und Handelsformen

*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).  

z

z







5

Carboplatin (T)

CH:

Paraplatin, Carboplatin

Durchstechflasche – Lösung zu 50–600 mg

Carboplatin

Durchstechflasche – Lösung zu 50–1000 mg

z

Applikation

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 100–250 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % über 15–60 min

Wirkungsmechanismen

z

z

5

5

5 Hemmt die DNS-Synthese: Alkylierung und Quervernetzung („cross-linking“) von DNS 5 Hemmt die DNS-Reparaturmechanismen

z

Maßnahmen bei Paravasation

Es liegen widersprüchliche Daten zu Paravasationen vor. Es ist möglicherweise mit einer Gewebereizung oder Gewebsnekrose zu rechnen

Dosisbereich

z

z



Zytostatikum, Platin-Analog

z

Substanzgruppe

z

z



5

A:

Eine Verdünnung in NaCl 0,9 % darf auch unter Reinraumbedingungen nicht länger als 8 h gelagert werden.



Durchstechflasche – Lösung zu 50–1000 mg

z

Carboplat, Carboplatin, Ribocarbo u. v. m.

5

D:

5 Einzeldosis: 150–1000 mg 5 Die Dosierung berücksichtigt die Nierenfunktion 5 In speziellen Situationen, z. B. vor Stammzelltransplantationen, werden höhere Dosen verabreicht 5

Wichtigste Sofortmaßnahmen

Auflösung

z

z

5

5

5

5

5

5 Infusion stoppen 5 Infusionsleitung durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren 5

5

Gelöst (Konzentration 10 mg/ml)

Unerwünschte Wirkungen

z

z

5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen –

5

5

5 Mit NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % (Carboplatin ist in Glukose 5 % stabiler als in NaCl 0,9 %) 5 Die Konzentration der verdünnten Lösung sollte >0,5 mg/ml sein

5

Verdünnung

z

z

2

74

z

Dosisbereich –

5

5 Maximaldosis: – Tag 1 und 2: maximal 44 mg/Tag – Folgende Tage: – Bei Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason: maximal 60 mg/Tag – Bei Kombination mit Dexamethason allein: maximal 123 mg/Tag – Kombination mit Daratumumab und Dexamethason: maximal 154 mg/Tag –

– –

­



z

Auflösung

z

z

5

5 Auf Endkonzentration von 2 mg/ml auflösen: – 10 mg Carfilzomib mit 5 ml Aqua pro inject. – 30 mg Carfilzomib mit 15 ml Aqua pro inject. – 60 mg Carfilzomib mit 29 ml Aqua pro inject. 5 Das Lösungsmittel langsam durch den Stopfen in Richtung der Innenwand der Durchstechflasche injizieren, um eine Schaumbildung zu minimieren 5 Die Durchstechflasche bis zur kompletten Auflösung rund 1 min lang vorsichtig schwenken 5 Falls sich Schaum bildet, die Durchstechflasche stehen lassen (ca. 5 min), bis sich der Schaum gesetzt hat und die Lösung klar ist 5 Die rekonstituierte Lösung sollte klar farblos bis leicht gelblich sein –

5

Handelsnamen und Handelsformen

5

z

z

Carfilzomib (T)

5





5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer allergischen Reaktion sofort melden!











5

Informationen für den Patienten

z

z

Kyprolis

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg, 30 mg und 60 mg

CH:

Kyprolis

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg, 30 mg und 60 mg

A:

Kyprolis

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 10 mg, 30 mg und 60 mg

5

D:

Verdünnung

z

z

Mit 50 bis 100 ml Glukose 5 % Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5 Darf nicht mit NaCl 0,9 % gelöst oder mit anderen Medikamenten gemischt werden 5 Infusionsleitung darf mit NaCl 0,9 % vor- und nachgespült werden 5

z

z

Substanzgruppe

5

Zytostatikum, Proteasomenhemmer

Lagerung und Haltbarkeit

z

z



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments In Durchstechflasche oder Spritze – Bei Raumtemperatur: 4 h – Im Kühlschrank: 24 h* 5

Das Proteasom ist ein Proteinkomplex, der bei der Regulation der Konzentration von intrazellulären Proteinen eine wesentliche Rolle spielt. Die Hemmung des Proteasoms verhindert den Abbau bestimmter Proteine und beeinflusst so verschiedene Signalwege in der Zelle und kann letztlich zum Zelltod führen.



Wirkungsmechanismen



z

z

2







– Allergische Reaktionen: – Risiko nimmt zu nach mehrfacher Applikation von Carboplatin oder anderen Platin-Abkömmlingen (Cisplatin und Oxaliplatin) – Beginn meist während CarboplatinInfusion – Symptome: Atemnot, Schüttelfrost, Ödeme (Gesicht, Zunge), Tachykardie, Blutdruckabfall, Juckreiz 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression (vor allem Anämie und Thrombopenie) – Bauchschmerzen – Neuropathie





E. Adams et al.

75 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

5

– – – – – – – –

– –

5

Informationen für den Patienten

z

z





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Brennen, Jucken oder Schmerzen während der Infusion sofort melden! – Anhaltende Diarrhö melden und die verordneten Medikamente einnehmen –

Carmustin (T) Andere Bezeichnungen



Bei Patienten mit erhöhtem Risiko eines Tumorlyse-Syndroms oder mit eingeschränkter Nierenfunktion ist im ersten Zyklus auf eine gute Hydrierung (mindestens 30 ml/kg KG pro 24 h 2 Tage vor Therapie) zu achten. Diese kann oral oder als Infusion erfolgen. Während dem ersten Zyklus empfiehlt sich zudem bei jeder Verabreichung eine Vor- und Nachhydrierung mit 250–500 ml NaCl 0,9 %.



Spezielle Hinweise



5









5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason: über 10 min – In Kombination mit Dexamethason allein oder in Kombination mit Daratumumab und Dexamethsaon: über 30 min – Nicht als Bolus injizieren!



Applikation

z

z







*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).

5 Früh (Tage bis Wochen) – Thrombozytopenie – Anämie – Übelkeit/Erbrechen – Diarrhö – Obstipation – Infektionen der Atemwege – Dyspnoe – Fatigue – Schlaflosigkeit – Periphere Ödeme – Hypertonie – Fieber – Muskuloskelettale Schmerzen 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Herzinsuffizienz –





5

5 Des weiter verdünnten Medikaments Im Infusionsbeutel – Bei Raumtemperatur: 4 h – Im Kühlschrank: 24 h*

BCNU, Bis-Chlor-

Es liegen keine Informationen zu Paravasationen vor. Eine Gewebeschädigung ist allerdings nicht zu erwarten Unerwünschte Wirkungen

z

z

z

BCNU

Handelsnamen und Handelsformen D*:

Carmustin

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 100 mg

CH:

BiCNU

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 100 mg

A:

Carmubris, Carmustin

Durchstechflasche – Trockensubstanz zu 100 mg





5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktionen. Während oder unmittelbar nach der Infusion können folgende Symptome einzeln oder kombiniert auftreten: – Fieber, Schüttelfrost, Atemnot, Pruritus, Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen

Abkürzungen z

Maßnahmen bei Paravasation

z

z



äthyl-Nitrosurea

2

76

E. Adams et al.

Substanzgruppe

keit“ 7 Kap. 1).  

Wirkungsmechanismen ­

Applikation

z

z

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – In 500 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % über 1–2 h unter Lichtschutz infundieren

5

5

5 Einzeldosis: 40–200 mg/m2 5 In speziellen Situationen, z. B. vor Stammzelltransplantationen, werden höhere Dosen verabreicht (300–600 mg/m2) Auflösung

z

z



Dosisbereich

z

z



5

5

5

5 Alkylierung und Quervernetzung (crosslinking) von DNS 5 Hemmung von DNS-Reparaturmechanismen

5

z

z



*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbar-

Zytostatikum, Alkylans



z

z

Spezielle Hinweise

5 Lösungsmittel (absoluter Ethanol) liegt der Packung bei (3 ml Ethanol für eine Ampulle mit 100 mg Wirkstoff) 5 100 mg Carmustin in 3 ml Ethanol lösen; dann mit 27 ml Aqua pro inject. verdünnen 5 Endkonzentration von 3,3 mg/ml in 10 Vol.- % Alkohol

5

5

5

5

5

5

5 Durchstechflaschen mit einem Ölfilm auf dem Boden dürfen nicht verwendet werden 5 Die gelöste Substanz muss klar und wässrig sein; bei öligem Aspekt verwerfen 5 Infusion unter Lichtschutz 5 Infusionszeiten unter 1 h können zu Schmerzen und Brennen an der Injektionsstelle führen 5 Bei Venenkrämpfen während der Infusion: kalte Kompressen oberhalb der Injektionsstelle auflegen und/oder gleichzeitig eine Infusion mit 0,9 % NaCl laufen lassen 5 Hautkontakt mit dem Medikament kann zu vorübergehender Hyperpigmentation führen; sofort gründlich mit Wasser und Seife abwaschen! 5

Verdünnung

z

z

Mit 500 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 %

5

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Sollte nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.



5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des aufgelösten Medikaments – 24 h im Kühlschrank* 5 Des weiter verdünnten Medikaments – Glas- oder Polypropylenbehälter verwenden – Infusionsbehälter müssen PVC-frei sein – Bei Raumtemperatur: 2–6 h (unterschiedlich je nach Produkt und abhängig von direkter

5

Lagerung und Haltbarkeit

z

– – –

z

z

z

5

2

Anwendung oder vorheriger Lagerung im Kühlschrank) unter Lichtschutz – Im Kühlschrank: 8–24 h (unterschiedlich je nach Produkt)*

*In D ist Carmustin auch unter dem Handelsnamen Gliadel als Implantat registriert. Gliadel wird bei malignen Gliomen nach neurochirurgischen Eingriffen lokal implantiert.

Maßnahmen bei Paravasation

Bei Paravasation ist eine Gewebsnekrose zu erwarten. Gewebsnekrosen entwickeln sich meist erst Tage bis Wochen nach der Paravasation

77 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

irritierenden, z. B. alkoholhaltigen Mundhygieneprodukte – Das Behandlungsteam bei schmerzhaften Läsionen informieren – Maßnahmen bei Auftreten einer oralen Mukositis: – Verzicht auf saure, scharfe, heiße oder harte Speisen, ggf. Ernährungsberatung – Bei Xerostomie Speichelersatz, Kaugummi oder Bonbons versuchen – Antiseptische oder -mikrobielle Maßnahmen oder Steroide (z. B. Magic Mouthwash) nur bei entsprechender Indikation (ärztliche Verordnung) – evtl. Analgesie lokal (Lidocain Gel, Spülung oder Spray) oder systemisch (ärztliche Verordnung)

Wichtigste Sofortmaßnahmen

5



5

5





5



5



5

5 Infusion stoppen 5 Infusionsleitung durch eine leere Spritze ersetzen; Kanüle vorerst belassen 5 Paravasat nach Möglichkeit aspirieren, dabei keinen Druck auf Paravasationsstelle ausüben! 5 Kanüle unter Aspiration entfernen 5 Lokal trockene Kälte applizieren 5 Arzt informieren

z

z

Cemiplimab (T) Handelsnamen und Handelsformen D:

Libtayo

Durchstechflasche – |Lösung zu 350 mg

CH:

Libtayo

Durchstechflasche – Lösung zu 350 mg

A:

Libtayo

Durchstechflasche – Lösung zu 350 mg

z

­

z

Wirkungsmechanismen ­

­

Cemiplimab ist ein Antikörper gegen den PD-1-Rezeptor (PD-1, „programmed death 1 receptor“), der sich auf Zellen des Immunsystems findet. PD-1 hat eine hemmende (inhibitorische) Wirkung auf die Immunantwort. Die Bindung des Antikörpers blockiert den Rezeptor, erhöht dadurch die Aktivität der T-Lymphozyten und verstärkt so die gegen den Tumor gerichtete Immunantwort ­











5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Brennen, Jucken oder Schmerzen während der Infusion sofort melden! – Maßnahmen zur Prophylaxe einer oralen Mukositis: – Zähneputzen (weiche Zahnbürste) nach jeder Mahlzeit; Zahnprothesen nachts herausnehmen – Regelmäßiges Mundspülen mit Wasser oder Kochsalzlösung; keine

Substanzgruppe

Monoklonaler Antikörper, ImmunCheckpoint-Hemmer (PD-1-Hemmer) z

Informationen für den Patienten

z

z

z

z

z









5













5







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit, Erbrechen – Venenreizung (Phlebitis) – Hautrötung im Gesicht (Flush) bei schneller Infusion möglich, Dauer bis ca. 4 h 5 Früh (Tage bis Wochen) – Mukositis – Orale Mukositis, Ösophagitis, Enteritis – Knochenmarksuppression – Hyperpigmentation entlang der Venen – Pneumonitis – Hepatopathie 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Pneumopathien – Störung der Gonadenfunktion: – Amenorrhö, Infertilität – Zweitmalignome



Unerwünschte Wirkungen

z

z

Dosisbereich

350 mg (unabhängig vom Körpergewicht) alle 3 Wochen

2

78

E. Adams et al.

Auflösung

z

z

5 Gelöst (Konzentration 50 mg/ml) 5 Klare bis leicht opaleszente Lösung; bei Trübung oder Ausflockung verwerfen 5

5

5

5 Nach Abklingen der immunvermittelten Nebenwirkungen kann eine Wiederaufnahme der Behandlung erwogen werden 5 Neben diesen immunvermittelten Reaktionen sind selten auch allergische, infusionsbedingte Reaktionen möglich. Eine Prämedikation mit einem Antihistaminikum (z. B. Clemastin) und Paracetamol ist in der Regel nicht nötig 5

Verdünnung

z

z

5

5

5

5 Mit 100 ml NaCl 0,9 % oder Glukose 5 % verdünnen 5 Die Konzentration der verdünnten Lösung sollte zwischen 1–20 mg/ml liegen 5 Die verdünnte Lösung durch vorsichtiges Schwenken mischen; nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden z

Unerwünschte Wirkungen

z

z

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktion: selten – Symptome können einzeln oder kombiniert und in unterschiedlichem Schweregrad auftreten: – Fieber – Schüttelfrost – Blutdruckabfall – Rückenschmerzen – Atemnot – Ausschlag 5 Früh (Tage bis Wochen) – Asthenie (Müdigkeit) – Übelkeit und Erbrechen – Diarrhö oder Obstipation – Verminderter Appetit – Gewichtsverlust 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunvermittelte Reaktionen: – Dermatitis (bis zu toxischer epidermaler Nekrolyse) – Endokrinopathien (Thyreoiditis mit Hyper- oder Hypothyreose, Diabetes, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysitis) – Pneumonitis, Enterokolitis, Nephritis, Hepatitis, Myositis, Arthritis, Myokarditis, Neuropathie, Enzephalitis, u. a. m.



– – – –

5







5

5

5

5 Schwere immunvermittelte unerwünschte Reaktionen können jedes Organsystem betreffen (s. u.) 5 Diese unerwünschten Reaktionen treten meist während der Behandlung auf, selten auch erst Wochen bis Monate nach Therapieende 5 Sie werden mit Kortikosteroiden oder anderen immunsupprimierenden Medikamenten behandelt



Spezielle Hinweise











5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion über 30 min – Inlinefilter verwenden (Porengröße 0,2–5 μm)



Applikation

z

z









5



5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h im Kühlschrank oder 8 h bei Raumtemperatur – Nicht gefrieren lassen

5

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

Maßnahmen bei Paravasation

Es liegen keine Informationen zu Paravasationen vor. Eine Gewebeschädigung ist allerdings nicht zu erwarten



Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden

z



Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

5

2

79 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Informationen für den Patienten

– Kapsel ganz schlucken, nicht öffnen, nicht zerkauen, nicht zermörsern – Bei Erbrechen nach Einnahme der Kapseln: Bis zur nächsten geplanten Einnahme keine weiteren Kapseln einnehmen – Die Einnahme des Medikaments wurde vergessen: – Wenn die nächstfolgende Dosis in 12 h oder später einzunehmen ist: Die vergessenen Kapseln einnehmen, sobald der Patient sich daran erinnert; die nächsten Kapseln dann zur gewohnten Zeit einnehmen – Wenn die nächstfolgende Dosis in weniger als 12 h einzunehmen ist: Die vergessenen Kapseln auslassen; die nächsten Kapseln dann zur gewohnten Zeit in der üblichen Dosis einnehmen. Nicht die doppelte Menge einnehmen! –

z

z















­



5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen unterscheiden sich von denen der „Standard“-Therapien; sie sind nicht häufig; Früherfassung ist wichtig für die korrekte Behandlung – Wichtig: Alle neu auftretenden Symptome müssen umgehend dem Behandlungsteam gemeldet werden. Keine Selbstbehandlung!

Ceritinib (T) Handelsnamen und Handelsformen D:

Zykadia

Kapseln zu 150 mg

CH:

Zykadia

Kapseln zu 150 mg

A:

Zykadia

Kapseln zu 150 mg

Spezielle Hinweise 5 Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Ceritinib häufig (7 Kap. 1); auch Grapefruitsaft, Johanniskraut und Medikamente gegen Magenübersäuerung können zu Interaktionen führen 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung  

5

z

z

Substanzgruppe

z

z

Zytostatikum, Tyrosinkinasehemmer

5

Wirkungsmechanismen

z

z



Dosisbereich

z

z



Bindet an die Tyrosinkinase ALK („anaplastic lymphoma kinase“) und hemmt dadurch die intrazelluläre Signalübermittlung

450 mg/Tag z

Unerwünschte Wirkungen

5 Früh (Tage bis Wochen) – Durchfall – Übelkeit und Erbrechen – Bauchschmerzen – Verstopfung – Anorexie – Müdigkeit – Hautreaktionen: – Hautausschlag mit oder ohne Pusteln an Gesicht und Oberkörper



– – – –



5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Einnahme einmal täglich mit einer Mahlzeit, immer etwa zur selben Uhrzeit



Applikation

z

z







5

5 Der Originalpackung – Bei Raumtemperatur

z

5

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

2

80

E. Adams et al.

Cetuximab (T)

2

Handelsnamen und Handelsformen

Informationen für den Patienten

z

Erbitux

Durchstechflasche – Lösung zu 100 mg und 500 mg

CH:

Erbitux

Durchstechflasche – Lösung zu 100 mg und 500 mg

A:

Erbitux

Durchstechflasche – Lösung zu 100 mg und 500 mg



D:



5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Patienten müssen den behandelnden Onkologen über sämtliche eingenommenen Medikamente informieren, auch über solche, die nicht von einem Arzt verschrieben wurden – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut – Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Männer: Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) zu bevorzugen – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand)

Substanzgruppe

z

z

Zytostatisch wirkender monoklonaler Antikörper z

Dosisbereich

z

z

5

5

5 Erste Infusion: 400 mg/m2 5 Weitere Infusionen: – 250 mg/m2 wöchentlich – alternativ: 500 mg/m2 alle 2 Wochen –

­









Wirkungsmechanismen

Bindet als Antikörper an den EGFR („epidermal growth factor receptor“, Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors) auf der Zelloberfläche. Blockiert dadurch die extra- und intrazelluläre Signalvermittlung und führt zum Zelluntergang



Auflösung

z

z

Gelöst (Konzentration 5 mg/ml) Verdünnung

z

z

5

5

5 Kann verdünnt oder unverdünnt verabreicht werden 5 Bei Verdünnung: erste Infusion in 500 ml NaCl 0,9 %, alle weiteren Infusionen in 250 ml NaCl 0,9 %













z

Zubereitung einer unverdünnten Lösung

z

z

5 Cetuximab-Dosis aus der Durchstechflasche mittels Spritze und Kanüle 5

z

z

z







– Pankreatitis – Hyperglykämie (v. a. bei Diabetikern) – Interstitielle Lungenerkrankung/ Pneumonitis

81 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

aufziehen und vorsichtig in einen leeren Infusionsbeutel geben (leere, sterile Infusionsbeutel sind im Handel erhältlich) 5 Den leeren Infusionsschlauch mit NaCl 0,9 % füllen und in den gefüllten Infusionsbeutel stecken 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden



5

5

Infusionsdauer: bei Dosis bis 600 mg 120 min, bei höherer Dosierung entsprechend länger – Weitere Infusionen: Infusionsgeschwindigkeit: höchstens 10 mg/min Infusionsdauer: bei Dosis bis 600 mg 60 min, bei höherer Dosierung entsprechend länger – Bei unverdünnter Verabreichung muss der Infusionsschlauch mit ca. 30–50 ml NaCl 0,9 % nachgespült werden

5



Applikation

z

z





5



5

5 Wege – i.v. 5 Verabreichung – i.v. Infusion: – Erste Infusion: Infusionsgeschwindigkeit: höchstens 5 mg/min

­





5 5



*Bei Herstellung unter Reinraumbedingungen ist eine längere Haltbarkeit möglich („Lagerung und Haltbarkeit“ 7 Kap. 1).





5





5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen – Nach Entnahme aus dem Kühlschrank bis zu 24 h bei Raumtemperatur haltbar 5 Des weiter verdünnten Medikaments – 24 h bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank*



Lagerung und Haltbarkeit

z

z





Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.

5 Selten treten bei der Verabreichung akute, infusionsbedingte Reaktionen auf. Es sind deswegen folgende Maßnahmen zu treffen: – Vor jeder Verabreichung wird die Prämedikation mit einem Antihistaminikum empfohlen – Bei Auftreten einer akuten infusionsbedingten Reaktion: – Infusion sofort stoppen, NaCl 0,9 % laufen lassen – Behandlung nach ärztlicher Verordnung – Wiederaufnahme der Cetuximab-Infusion nach ärztlicher Verordnung, unter Umständen mit reduzierter Infusionsrate – Bei folgenden Verabreichungen Prämedikation mit Antihistaminikum, Paracetamol und Dexamethason 5 Blutdruck vor und nach Verabreichung kontrollieren 5 In Hinblick auf mögliche Hautreaktion: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Bei Auftreten eines ausgeprägten, großflächigen pustulösen Hautausschlags evtl. systemische Antibiotika (auch schon pro­

Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

Spezielle Hinweise



5

5

5

5

5 Verdünnung in NaCl 0,9 % 5 Zu beachten bei Dosierungen über 500 mg: Die Größe des Infusionsbeutels muss dem Volumen der Infusionslösung entsprechen, ggf. ein adäquates Volumen an NaCl 0,9 % dem Infusionsbeutel vor der Zugabe der Cetuximablösung entnehmen 5 Nicht schütteln! Schaumbildung vermeiden 5 Den leeren Infusionsschlauch mit NaCl 0,9 % füllen und in den gefüllten Infusionsbeutel stecken



Zubereitung einer verdünnten Lösung

z

z

2

82



















5



















5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Infusionsbedingte Reaktionen (selten): – Fieber – Schüttelfrost – Blutdruckabfall – Nausea – Kopfschmerzen – Zungen- und Halsschwellung (angioneurotisches Ödem) – Urtikaria – Bronchospasmen und Dyspnoe 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen: – Akneiformer Hautausschlag mit oder ohne Juckreiz an Gesicht, Nacken, Oberkörper – Trockene Haut (Xerosis), Fissuren – Nagelveränderungen, Paronychie (Nagelbettentzündung) – Photosensitivität (Lichtempfindlichkeit) – Haarveränderungen – Diarrhö – Asthenie (Müdigkeit) – Orale Mukositis (vor allem bei gleichzeitiger Radiotherapie) Informationen für den Patienten

z

z







5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Symptome einer infusionsbedingten Reaktion sofort melden! – Das zur Prophylaxe evtl. verabreichte Antihistaminikum verursacht Müdigkeit und beeinträchtigt dadurch kurzfristig die Fahrtüchtigkeit – Maßnahmen zur Prophylaxe von Hautreaktionen: – Kein Duschen/Baden mit zu heißem Wasser; Verzicht auf Sauna/Dampfbäder – Haartrockner nur auf lauwarmer Stufe benutzen – Waschen mit milden und pHneutralen Waschprodukten; kein Trockenrubbeln der Haut –

­

Maßnahmen bei Paravasation

Bei Paravasation ist keine Gewebeschädigung zu erwarten



z

z









5









5

5



2

Unerwünschte Wirkungen

z

z phylaktisch, z. B. Minocyclin) oder kortisonhaltige Cremes nach ärztlicher Verordnung – Beim Auftreten von Juckreiz evtl. Antihistaminika (systemisch oder topisch) nach ärztlicher Verordnung 5 Bei schwerwiegender Phototoxizität der Haut evtl. topische Steroide (ärztliche Verordnung) 5 In Hinblick auf mögliche Fissuren: – Der Zustand der Haut sollte vor Therapiebeginn erfasst werden – Verhornte Haut an Händen und Füßen vor dem Schlafen mit rückfettender, harnstoffhaltiger Creme (Urea 10–12 %) einmassieren, mit Baumwollhandschuhen und -socken schützen – Fissuren können mit flüssigem Filmverband oder Hydrokolloidpflaster geschützt werden – Infektzeichen müssen dem Arzt gemeldet werden 5 In Hinblick auf mögliche Nagelbettentzündungen: – Der Zustand der Nägel sollte vor Therapiebeginn erfasst werden; evtl. vorbeugende Korrektur durch Podologen – Bei nässenden Nagelveränderungen tägliche Desinfektion mit Chlorhexidin oder Jod-Polyvidon und sorgfältiges Trocknen an der Luft oder mit Haartrockner auf lauwarmer Stufe – Eine Paronychie (Nagelbettentzündung) muss dem Arzt gemeldet werden. Zur Behandlung evtl. topische Steroide, Silbernitratlösung und/oder Antibiotika nach Verordnung





E. Adams et al.

2

83 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname



Abkürzungen



Chlorambucil (T) CLB, CHL, L















– Vermeidung von längerem Kontakt mit Wasser oder chemischen Noxen wie Reinigungsmittel, Nagellackentferner – Nagelpflege: Nägel gerade und nicht zu kurz schneiden; periunguales Gewebe täglich mit harnstoffhaltiger Creme (Urea 4–10 %) eincremen – Keine künstlichen Fingernägel während der Therapie



– Verzicht auf alkoholhaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, Parfüms und Peelings – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen bei Auftreten eines Hautausschlags: – Hautrötungen können mit hochwertigem, hypoallergenem, nichtokklusivem Make-up überdeckt werden – Pusteln nicht ausdrücken oder aufschürfen. Kann zu Superinfektion und Narbenbildung führen – Männer: Bei pustulösem Hautausschlag keine Nassrasur. Trockenrasur (mit elektrischem Rasierapparat) nach Abklingen der pustulösen Phase möglich – Bei gleichzeitiger Strahlentherapie: Pflegeprodukte nicht unmittelbar vor der Bestrahlungssitzung aufbringen (mindestens 1 h Abstand) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Phototoxizität: – Vermeidung von Sonnenexposition – Haut und Augen gut vor Sonnenstrahlen schützen (Kleidung, Hut, Sonnenbrille) – Konsequente Anwendung von Sonnencreme mit LSF 30–50 – Maßnahmen zur Prophylaxe von Fissuren: – Vermeidung austrocknender und irritierender Maßnahmen (Hände vor Wind und Kälte schützen, Gummihandschuhe bei Kontakt mit hautschädigenden Substanzen tragen) – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden und harnstoffhaltigen Cremes (Urea 4–10 %) – Maßnahmen zur Prophylaxe von Nagelbettentzündungen: – Vermeiden von mechanischem Druck auf Nagel und Nagelplatte (z. B. durch künstliche Nägel, Nägelkauen, Entfernung der Nagelhaut, drückendes Schuhwerk)

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Leukeran

Filmtabletten zu 2 mg

CH:

Leukeran

Filmtabletten zu 2 mg

A:

Leukeran

Filmtabletten zu 2 mg

Substanzgruppe

z

z

Zytostatikum, Alkylans Wirkungsmechanismen

z

z

­

5

5

5 Alkylierung und Quervernetzung („crosslinking“) von DNS 5 Hemmt DNS-Synthese und -Funktion Dosisbereich

z

z

2–25 mg täglich während einiger Tage bis Wochen















z

Lagerung und Haltbarkeit

z

z

Applikation

z

z



5



5

5 Wege – p.o. 5 Verabreichung – Tagesdosis auf einmal oder in mehreren Dosen einnehmen; 1 h vor oder 3 h nach einer Mahlzeit – Tablette ganz schlucken, nicht teilen, nicht zerkauen, nicht zermörsern –









5

5 Der Originalpackung – Im Kühlschrank

84

E. Adams et al.

Unerwünschte Wirkungen

– Nach dem Auftauen – 60 Tage im Kühlschrank (2–8 °C) – Nach der Entnahme aus dem Kühlschrank Chlormethin sofort oder innerhalb von 30 min anwenden – Die Tube sofort nach jeder Anwendung mit sauberen Händen in der Originalverpackung und im beiliegenden durchsichtigen, kindersicher verschließbaren Plastikbeutel zurück in den Kühlschrank legen – Nicht verwendetes gekühltes Chlormethin ist nach 60 Tagen zusammen mit dem Plastikbeutel zu entsorgen –

z

z







5











5

Informationen für den Patienten

z

z



Applikation

z

z

5 Wege – Topisch 5 Verabreichung – Einmal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien auftragen – Die Behandlung bei mittelschwerer oder schwerer Dermatitis (z. B. deutliche Hautrötung mit Ödem oder Blasenbildung) abbrechen; nach Besserung kann die Behandlung mit Chlormethin mit einer reduzierten Häufigkeit von einmal alle 3 Tage wieder aufgenommen werden; wird die Behandlung nach Wiederaufnahme mindestens 1 Woche lang vertragen, kann die Häufigkeit der Anwendung für mindestens 1 Woche auf einmal alle 2 Tage und dann auf einmal täglich gesteigert werden –

5





5

5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Keine



Chlormethin (T)

D:

Ledaga

Tube – 60 g Gel zu 160 μg Chlormethin pro g

CH:

Ledaga

Tube – 60 g Gel zu 160 μg Chlormethin pro g

A:

Ledaga

Tube – 60 g Gel zu 160 μg Chlormethin pro g

z

Substanzgruppe

Wirkungsmechanismen ­

5

5

5 Alkylierung und Quervernetzung („crosslinking“) von DNS 5 Hemmt DNS-Synthese und -Funktion Dosisbereich

z

z

Einmal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien auftragen Lagerung und Haltbarkeit

z

z

5 Der Originalpackung – Vor Anbruch der Tube – 3 Jahre im Gefrierschrank (–15 °C bis –25 °C) –



Spezielle Hinweise 5 Die Öffnung der Tube ist mit einer Sicherheitsfolie versiegelt; zum Öffnen die Verschlusskappe verwenden. Wenn die Versiegelung fehlt oder zerstört ist: Tube nicht verwenden und sich an die Apothekewenden 5 Patienten müssen unmittelbar nach der Anwendung von Chlormethin ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen; bei einer Exposition nicht betroffener Hautpartien die exponierte Hautpartie mit Seife und Wasser waschen 5

z

z

­

Zytostatikum, Alkylans

5

z

Handelsnamen und Handelsformen

z

z

5

2







5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Übelkeit (leicht) – Knochenmarksuppression 5 Früh (Tage bis Wochen) – Selten: Allergien (Hautausschlag) 5 Spät (Wochen bis Jahre) – Störung der Gonadenfunktion: – Amenorrhö, Infertilität – Zweitmalignome – Selten: Pneumopathien

85 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname



– – – – –

– – – –

Informationen für den Patienten

z

z

Brennen und Schmerzen der Haut Pruritus Hautinfektionen Ulzerationen und Blasenbildung Hyperpigmentation















5



5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Punkte“ 5 Spezielle Punkte: – Kontakt mit Schleimhäuten, insbesondere der Augen, unbedingt vermeiden – Exposition der Schleimhäute wie der Mund- oder Nasenschleimhaut verursacht Schmerzen, Rötungen und Geschwüre, die schwer ausfallen können – Direkter Kontakt der Augen mit Chlormethin verursacht Schmerzen, Brennen, Entzündungen, Lichtscheu und Sehstörungen; es können irreversible Augenschäden auftreten – Bei Exposition einer Schleimhaut: – Sofort mindestens 15 min lang mit reichlich Wasser spülen; bei Exposition der Augen kann auch NaCl 0,9 % zur Spülung verwendet werden – Unverzüglich Arzt aufsuchen, bei Exposition der Augen Augenarzt konsultieren

5

5

5

5

5

5

5 Pflegende müssen bei der Anwendung von Chlormethin bei Patienten Einweghandschuhe aus Nitril tragen; die Handschuhe vorsichtig ausziehen, um einen Kontakt mit Chlormethin zu vermeiden und danach die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen; falls dabei versehentlich die Haut in Berührung mit Chlormethin kommt, die exponierten Hautpartien sofort mindestens 15 min lang gründlich mit Wasser und Seife waschen; kontaminierte Kleidung ablegen und waschen 5 Chlormethin mindestens 4 h vor oder 30 min nach dem Duschen oder Waschen auf die vollständig trockene Haut auftragen 5 Patienten sollten die behandelten Hautpartien 5–10 min nach dem Auftragen trocknen lassen, bevor sie sich anziehen 5 Luft- oder wasserdichte Okklusivverbände nicht auf mit Chlormethin behandelten Hautpartien verwenden 5 Feuchtigkeitsspendende Produkte oder andere topische Präparate können auf den behandelten Hautpartien 2 h vor oder 2 h nach der Anwendung von Chlormethin angewendet werden 5 Das Gel enthält brennbare Substanzen; bei der Anwendung deshalb offene Flammen und Rauchen vermeiden, bis das Gel getrocknet ist

z

z

Handelsnamen und Handelsformen D:

Carvykti

Zelldispersion (individuelle Konzentration), Infusionsbeutel zu 30 ml oder 70 ml

CH:

Carvykti

Zelldispersion (individuelle Konzentration), Infusionsbeutel zu 30 ml oder 70 ml

A:

Carvykti

Zelldispersion (individuelle Konzentration), Infusionsbeutel zu 30 ml oder 70 ml

Unerwünschte Wirkungen

z











5



5

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Hautausschlag 5 Früh (Tage bis Wochen) – Hautreaktionen – An Gesicht, Genitalien, Anus und intertriginösen Hautbereichen besteht ein erhöhtes Risiko für Hautreaktionen: – Erythem – Dermatitis – Urtikaria

z

z

z

Ciltacabtagene autoleucel (T)

Substanzgruppe

CAR-T (chimäre Antigenrezeptor-T-Zelle) – gerichtete Immuntherapie auf Zell-Basis

2

86



– Nach dem Auftauen bis zu 2,5 h bei Raumtemperatur stabil – Darf nach dem Auftauen nicht erneut eingefroren werden –

Individualisierte Immuntherapie aus vom Patienten gewonnenen zytotoxischen T-Zellen. Diese Zellen werden in einem Labor gentechnisch so verändert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-Antigen bilden. Die Anti-BCMA-CAR-positiven T-Zellen werden dem Patienten zurück infundiert. Sie erkennen das BCMA-Antigen auf Myelomzellen und zerstören diese.

­

­

Vor der Behandlung mit Ciltacabtagene autoleucel muss die Anzahl der Lymphozyten im Körper des Patienten reduziert werden. Diese „Lymphodepletion“ wird erreicht durch eine intravenöse Chemotherapie mit Cyclophosphamid und Fludarabin am 5., 4. und 3. Tag vor der Infusion von Ciltacabtagene autoleucel.

Dosisbereich

5

5

5

Verdünnung

z

z

Keine Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten

z

z

z

5



5

Vorbereitung 5 Das Medikament darf nur bei dem Patienten angewendet werden, dessen Zellen zur Herstellung der Zelldispersion verwendet wurden; daher muss geprüft werden, ob die Identität des Patienten mit der Patientenidentifizierung auf der Transportkassette und auf dem Beutel übereinstimmt 5 Das Produkt enthält genetisch modifizierte humane Blutzellen; bei der Handhabung sollen entsprechende Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schutzbrille) getroffen werden 5 Den Infusionsbeutel sorgfältig auf mögliche Schäden überprüfen; beschädigte Beutel nicht verwenden 5 Der Infusionsbeutel soll zum Auftauen in einen zweiten, sterilen Beutel verpackt werden, um ihn vor Kontamination und Beschädigung zu schützen 5 Den Inhalt des Infusionsbeutels bei 37 °C auftauen (Wasserbad oder auf einer trockenen Installation), bis kein Eis mehr im Beutel sichtbar ist. Dabei ­

Darf nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.

Spezielle Hinweise 5

5 Gebrauchsfertig gelöst. Wird als farblose bis weiße Zellsuspension, die Schattierungen von weiß, gelb und rosa enthält, geliefert. 5 Suspension muss homogen und klumpenfrei sein. Sind kleine Klumpen sichtbar, muss die Zellsuspension durch vorsichtiges Umdrehen homogenisiert werden. 5 Die gebrauchsfertige Lösung darf nicht geschüttelt werden!

Applikation

5 Wege – i. v. 5 Verabreichung – i. v. Infusion über 30–60 Minuten

5

Auflösung

z

z

z

5

5

5

5 Verabreichung als Einzeldosis. Ein patientenspezifischer Infusionsbeutel zu 30 ml oder 70 ml enthält eine Dispersion von 3,2 × 106 bis 1,0 × 108 CAR-positiven, lebensfähigen T-Zellen (Zieldosis: 0,75 × 106 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen pro kg Körpergewicht). 5 Bei Patienten mit einem Körpergewicht über 100 kg beträgt die Dosierung 0,75 × 108 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen (gewichtsunabhängige Dosierung)

5

z

z

Lagerung und Haltbarkeit

5

z

z

5 Der Originalpackung – Gefroren bei ≤−150 °C (Flüssigstickstoff) 1 Jahr haltbar – Im Kühlschrank: nicht gefrieren lassen. –



5

2

Wirkungsmechanismen

z

z





E. Adams et al.

2

87 Medikamentenprofile – alphabetisch nach Substanzname

Eine Gewebeschädigung ist gemäss den vorliegenden Informationen nicht zu erwarten. Unerwünschte Wirkungen

z

z

5 Unmittelbar (Stunden bis Tage) – Zytokinfreisetzungssyndrom – Fieber, Schüttelfrost – Husten, Kurzatmigkeit – Übelkeit, Erbrechen – Hypotonie – Kopfschmerzen 5 Früh (Tage bis Wochen) – Knochenmarksuppression (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie) – Infektionen (inkl. febrile Neutropenie) – Neurologische Veränderungen (Immun effektorzell –assoziiertes Neurotoxi zitäts Syndrom (ICANS)) – Enzephalopathie – Verwirrung, Delirium – Krämpfe – Sprachstörungen – Oedeme – Abdominalschmerzen, Obstipation, Diarrhö – Übelkeit, Erbrechen – Myalgien, Arthralgien 5 Spät (Wochen bis Monate) – Immunglobulinmangel – Knochenmarktoxizität – Zweitmalignome

­









­







5

– – –





5

Informationen für den Patienten

z

z



5





5

5 Allgemeine Punkte: – 7 Kap. 1 „Informationen für den Patienten/Allgemeine Informationen“ 5 Spezielle Punkte: – Aufgrund der neurologischen Nebenwirkungen besteht in den ersten 8 Wochen nach der Infusion ein Risiko von Bewusstseinsveränderungen oder Einschränkung der Koordination. Autofahren und das Bedienen von Maschinen sind in diesem Zeitraum nicht erlaubt. – Fieber, Kopfschmerzen, Atemnot, Verwirrung u. a. dem Arzt sofort melden –

5

5

5

5

5

5

5

Verabreichung und Nachkontrollen 5 Es dürfen keine Filter zur Leukozytendepletion verwendet werden 5 Es wird ein zentralvenöser Zugang empfohlen 5 Das Infusionsbesteck vor und nach der Infusion mit 0,9 % NaCl spülen 5 Der gesamte Beutelinhalt muss innerhalb von max 60 Minuten infundiert werden, danach ist das Infusionsbesteck mit derselben Infusionsrate mit 0,9 % NaCl durchzuspülen, um sicherzustellen, dass die gesamte Dosis appliziert wurde 5 Der Beutel ist während der Infusion sanft zu bewegen, um ein Verklumpen der Zellen zu vermeiden 5 Alle Materialien, die mit dem Produkt in Kontakt gekommen sind, sind als möglicherweise infektiöser Abfall gemäß den lokal geltenden Bestimmungen zu beseitigen 5 Tägliche Nachkontrolle in den ersten 14 Tagen nach der Infusion, u. a. auf Zytokinfreisetzungssyndrom und neurologische Auffälligkeiten





5

5

5

Prämedikation 5 Prämedikation mit 500–1000 mg Paracetamol p.o. und einem Antihistaminikum ca. 1 h vor Beginn der Infusion von Ciltacabtagene autoleucel 5 Keine Prämedikation mit Kortikosteroiden 5 Vor der Infusion und während der Nachbeobachtung müssen zur Behandlung eines möglichen Zytokinfreisetzungssyndroms Tocilizumab und eine Notfallausrüstung zur Verfügung stehen













5

5

Maßnahmen bei Paravasation

z

z soll der Beutel sorgfältig bewegt werden, um verklumpte Zellen aufzulösen. Das Auftauen sollte ca. 3–5 min dauern. Beutelinhalt nicht waschen, zentrifugieren und/oder resuspendieren. 5 Danach den Beutel bei Raumtemperatur (20–25 °C) aufbewahren; Stabilität bei Raumtemperatur bis zu 2,5 h (inklusive Verabreichung), die Infusion sollte jedoch innerhalb von 30 Minuten nach dem vollständigen Auftauen beginnen.

88

5 Die Konzentration der verdünnten Lösung soll