Leidensfahrten verschleppter Elsaß-Lothringer: von ihnen selbst erzählt [5. Aufl. (unveränd. Abdr.), Reprint 2022] 9783112682104


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German Pages 82 [92] Year 1918

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
1. Erlebnisse in französischen Zivilgefangenenlagern
2. Nach der Insel St. Groix (Bretagne)
3. Meine Erlebnisse in ftanzösischer Gefangenschaft
4. Drangsale einer Elsässerin
5 a. Des Pilleurs de Cadavres sont conduits de Mulhouse Clermont-Ferrand
5 b. Leichenschänder werden von Mülhausen nach Clermont-Ferrand überführt
6. 18 Monate in ftanzösischer Geiselhast
7. Bericht über meine Verschleppung und Erlebnisse in ftanzösischer Gefangenschaft
8. Die Leidensgeschichte der Posthalterfamilie aus Niedersulzbach
9. Kindersterben
10. In der Arena zu Beziers
11. Aus dem Brief eines Steinhauers vom Münstertal
12. Leidenswanderungen
13. Erfahrungen einer verschleppten Bürgersfrau
14. St. Michel de Frigolet (Dép. Bouches du Rhone0
15. Leiden und Tod des Rentmeisters Weinschenk aus Felleringen
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Leidensfahrten verschleppter Elsaß-Lothringer: von ihnen selbst erzählt [5. Aufl. (unveränd. Abdr.), Reprint 2022]
 9783112682104

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Leidensfahrten

verschleppter Elsaß-Lothringer von ihnen selbst erzählt herausgegeben von

Dr. P. Kannengießer Professor am Protestantischen Gymnasium zu Straßburg t. E.

Fünfte Auflage. (Unveränderter Abdruck.)

Straßburg

Verlag von Karl I. Trübner

1917.

Alle Rechte Vorbehalten

Druck von M. DuMont Schauberg, Strahburg.

Vorwort. Dies Löchlein vereinigt eine Auswahl von Berichten, die elsaß-lothringische, während des Krieges gewaltsam nach Frankreich weggeführte Männer und Frauen nach ihrer Heimkehr über ihre Erlebnisse in der Gefangenschaft nieder­ geschrieben und der Herausgeber bei seiner nunmehr zwei­ jährigen Tätigkeit im Dienste seiner unglücklichen Lands­ leute in die Hände bekommen hat. Solche Schilderungen sind bereits vielfach in Tagesblättern und Zeitschriften, auch in selbständiger Form, ans Licht getreten; so hat der Heraus­ geber im März vorigen Jahres im verein mit Professor Lienhard „Schicksale einer verschleppten, von ihr selbst er­ zählt" veröffentlicht.*) Gleichwohl wagt er jetzt mit dieser Sammlung in der Hoffnung hervorzutreten, daß sie nicht bloß im Deutschen Reiche, sondern auch im neutralen Ausland, so­ weit hier auf Unbefangenheit des Urteils gerechnet werden darf, teilnahmsvolle Beachtung finden werde. Erweckt doch gerade die unmittelbare Lebendigkeit, die solchen einzelnen Berichten ihren Guellenwert verleiht, auch wieder Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit: Der verdacht liegt nahe, daß Er­ zähler und Erzählerinnen in begreiflicher Erregung ihre Schilderungen, vielleicht ganz unabsichtlich, zu düster gefärbt *) Es

ist

dir

treue

Übersetzung

des

von

der Verfasserin,

einer

geborenen Französin, in ihrer Muttersprache niedergeschriebenen Berichte»

(jetzt 8. Tausend); den Text hat der Verlag (Straßb. Druckerei und Verlags­

anstalt, norm. R. Schultz u. Co.) später unter dem Titel Ma CaptivitS en France nachfolgen lassen.

Sonst sei besonder» noch auf die in den

Südd. Monatsheften, März 1915 und dann auch al» Einzelheft in deren

Verlag erschienenen „Hundert Tage Gefangene in Frankreich" von

Fanny Hoehl hingewiesen.

IV

haben, daß ihre unter schwierigen Umständen gemachten Ur­ aufzeichnungen mangelhaft, ihr Gedächtnis nicht zuverlässig gewesen sei. List die Übereinstimmung mannigfacher, von einander unabhängiger Zeugen verbürgt die Wahrheit. Line solche Mannigfaltigkeit von Zeugenaussagen ist nun hier vereinigt. Männer und Frauen verschiedenster verufskreise berichten, was sie selbst erlebt haben, keiner vom andern beeinflußt und jeder in seiner Sprache. Luch sind die Ur­ heber aller größeren Berichte von der zuständigen Stelle der Reichsbehörde oder der Elsaß-Lothringischen Landes­ regierung vereidigt worden (in der Überschrift mit E be­ zeichnet). ver Herausgeber hat seinerseits nur öfters der Raumersparnis wegen allzu ßusführliches in kenntlicher Weise gekürzt, im Einvernehmen mit Verfassern, die noch ßngehörige in französischer Gefangenschaft zurückgelassen, einige vielleicht verräterische Stellen gestrichen und Hamen durch ßnfangsbuchstaben ersetzt; die gleiche Vorsicht verbot, die Ver­ fasser selbst zu nennen. Nichts wesentliches ist weggesallen, keine ßnerkennung, mit der auch besserer Behandlung dank­ bar gedacht wird. Zur Ergänzung und Erläuterung sind ältere Zeitungsartikel herangezogen, einige von besonderer Bedeutung auch in den Text gestellt. Vie Beschränkung des Stoffes — es handelt sich nur um die Erlebnisse von Tlsatz-Lothringern — erleichtert die Über­ sichtlichkeit und ermöglicht dem Leser, den hie und da be­ sondere Hinweisungen zu unterstützen suchen, eine Reihe merk­ würdiger Übereinstimmungen festzustellen und sich ein treues Bild der Elends auszumalen, das schuld- und wehrlose deutsche Männer, Frauen und Rinder durch französische Gewalttat zu erdulden gehabt und zu erdulden haben. Er wird die Über­ zeugung gewinnen und möge sie festhalten, daß die Verant­ wortung für diese Leiden nicht etwa einzelne entmenschte Per­ sonen, untergeordnete Werkzeuge der Staatsgewalt, sondern die ganze französische Nation, Regierung und Volk, mit gleicher Schwere und Schande trifft, für jetzt und alle Zeiten, ßls kürzlich durch die deutsche Verwaltung viele Tausende von Bewohnern größerer Städte in Französisch-

V Flandern notgedrungen, zu ihrem eignen Wohle, in andre Teile des besetzten Gebietes übergeführt worden, erhob die französische presse ein lautes Gezeter, daß man Franzosen wie Sklaven sortgeschleppt und wie das Vieh behandelt habe, und im Ausland fand es vielfachen Widerhall. Erst jüngst noch hat Ministerpräsident Srianü über diese „verbrecherische Hand­ lung" entrüstete Worte in die Welt gerufen. Man lese nun die Leidensgeschichte unsrer Glsaß-Lothringer und urteile, auf welcher Seite die „den allerelementarsten Kegeln des Völker­ rechtes zuwiderlaufenden Vorkommnisse" zu finden sind. Man glaubt und verbreitet dienstbeflissen die methodisch her­ gestellten Lügenmärchen unsrer Feinde über „deutsche ver­ brechen"; verschließe man sich nicht der Wahrheit, die aus den folgenden blättern unverkennbar spricht!

Straßburg i. E., September 1916.

Dr. P. Rannengießer.

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Vorwort . . . .