Lacepede, Mitglied des National-Institus und Professor an dem Museum der Naturgeschichte zu Paris, Naturgeschichte der Fische: Band 1, Abteilung 2 [Reprint 2022 ed.] 9783112630921


176 116 39MB

German Pages 265 [529] Year 2022

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Lacepede, Mitglied des National-Institus und Professor an dem Museum der Naturgeschichte zu Paris, Naturgeschichte der Fische: Band 1, Abteilung 2 [Reprint 2022 ed.]
 9783112630921

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Buffon und Lacepede

NalurgWchke der

Fische. Nach dem Französischen mit einigen Anmer­ kungen begleitet von

PH. Loos, Mitglied der Churmaynjischen Gesellschaft nützlicher Wissenschaften,

Erster Band, zweite Abtheilung, mit 16 Kupfern.

Berlin, 1799. In der Buchhandlung des Geh. Commerzien-Raths Pauli.

Lacepede Mitglied des National-Instituts und Professor an dem Museum der Naturgeschichte zu Paris

NalurgesWe der

Fische eine Fortsetzung von Buffons Naturgeschichte. Nach dem Französischen mit einigen Anmer­ kungen begleitet von

PH. Loos,

Mitglied Dct SburilKinitttlch.'U

Erster Band, zweite Abtheilung, mit 16 Kupfern. Berlin, 1799. In der Buchhandlung des Geh. Commerzien-RathPauli.

Inhalt des

ersten Bandes, ister Theil von

Lacepede Natur - Geschichte der Fische»

Naturgeschichte der Fische.

r. 56. Das stachlichte Dreyeck. 57. Slachelbauch Plumier.

Taf. Nk. 2 8 8 3 1 9

Th.

9 9 10 IO IO II

2 3 1 2 3 i

2 2 2 2 2

cheln auf jeder Seite desSchwanzeö; mehrereS treifen auf dem vordern Körper; auf jeder Seite einen großen schwarzen Fleck.

Gattungen.

K ennzeiche n. Zwei Strahlen in der ersten Rükkenflosse; die Schnauze vorra­ gend; die Oefnung io. Kleins HorNr. des Mundes sehr .klein, und mit Fa­ fisch. sern beseht; wenigBallstc Kleinien. stensfünf und vier­ zig Strahlen in dec zweiten Rüc­ ken und der After­ flosse.

Zwei Strahlen in der ersten Rüc­ kenflosse; die ii. Der Kurassai sche Hornfisch. l'Schnauhe rund; (Baliste Curafiavien.) die Schwanzflosse in eine gerade Vx** Inte ausgehend.

Gattungen«

Kennzeichen.

"* Drei Strahlen in der ersten Rükk enflösse; zwei bis sechs Reihen Sta­ 12. Der Stachel­ cheln auf jeder schwanz. 'Seite des Schwan­ (Ballste epineux.) zes; der Strahl der Bauchsiosse stark gezahnt, und vor einer Reihe Stacheln sitzend.

1 Drei Strahlen in TZ. Der Nasen- der ersten Rükkeyflosse; derSchwanz rümpfer. gefurcht; die (Balifte filonne.) Schwanzflosse „ halbmondförmig.

Gattungen

Kennzeichen. Drei Strahlen in der ersten Rükkenflosse; keine große Stacheln bei dem 14. Der Stachel­ Strahl der Bauch­ schweinfisch. hfl osse; dieSchwanz? (Batiste caprisque.) flösse rund, der Körper mit man­ nigfaltigen und glanzenden Farben jj geziert.

15. Der Gabel schwänz. (Batiste queue fourchae.)

Drei Strahlen in der ersten Rükkenflösse; Flekken auf 'der zweiten; die Schwanzflosse ga­ belförmig.

6s 8

Gattungen.

Kennzeichen.

1 Drei Strahlen in der ersten Rükkenflösse; dieSchwanzflösse in einer ge­ 16. Der Beutelraden Linie aus­ Horn fisch. gehend; einschwar­ (Baliste Bourl'e.) zer halbmondför­ miger Fleck zwi­ schen den Augen und den Brustfl osJ sen. Drei Strahlenin dec ersten Rükkenflösse; dieSchwanz17. Der Amerika­ -flosse rund, große nische Hornfisch. weiße Flelken auf (Batiste americain.) dem untern Theil

des Körpers.

Gattungen.

Kennzeichen.

Drei Strahlen in der ersten Rükkenflösse; vierReihen Stacheln auf je­ iS- Der grünlichte der Seite des Hornfisch. 'Schwanzes, dessen (Baliste verdatre.) Flosse leicht ge­ kündet ist, kleine schwarze Flekken auf dem Körper.

Drei Strahlen in der ersten Rükkenflosse; sechs Rei­ hen Warzen auf jeder Seite des Kopfs; der ,9. GeoSfleckichter Schwanz ohne Hornfisch. Stacheln; die (Baliste grande Schwanzflosse tache.) halbmondförmig; einen großen wei­ ßen Fleck auf je­ der Seite des Kör> perß.

-yoo

Gattungen.

Kennzeichen. Drei Strahlen in der ersten Rükkenflossezm eh rals drei­ 20. Der schwarze ßig in der zweiten, und derAfterslosse; Hornfisch. die Schwanzflosse (Batiste noir.) halbmondförmig; keine Stacheln auf dem Schwanz; der ganzcKörpcrschwarz. DreiStrahlenin der ersten Rükkcnf l os se; d i eS ch w i n zfloste ha Ibmondförmig;keineStacheln auf dem Schwanz; 21. Der gezaumrc einenRing von hel­ Hornfisch. ler Farbe um die (Batiste bride.) G ch n a u h e; einen halben Ring der­ selben Farbe unter der Oefnung des Mundes, und auf jeder Seite einen in die lange lau­ fenden Streif.

Gattungen.

Kennzeichen. 1 Drei Strahlenin der ersten Rükkenflosse;dieSchwanzflösse ein wenig 22. Der bewa fnete halb mondförmig, Hornfisch. 'und mit weissem (Bastille arme.) Rand; sechs Rei­ hen Stacheln an jeder Seite d es ^Schwanzes. 1

az. Der graue Horn fisch. (Batiste cendre,)

24. Hornfisch Assasi. (Batiste AJsati.)

Vier Strahlen in der ersten Rükkem flösse; drei blaue, 'jchmale und ge­ krümmte Streifet» auf dem Schwanz.

j Mehrere Reihen | Warzen auf dem ^Körper, und drei Reihen auf dem j Schwanz.

Vier

Viertes Untergeschlecht. Einen einzigen Stachel in der untern oder Brustflosse, und in der ersten Rückenflosse.

Gattungen. Kennzeichen. 25. Der Einhorn O hn gefahr fünf# fisch. >zig Strahlen in (Baliste Monoceros.)J b e r Afterflosse.

Höchsten« einige dreißig Strahlen in der Afterflosse; 26. DieSaubürste. hundert kleine (ßalille lifiiini.) Stacheln an jeder Seite des Schwanzes.

Das

Das alte Weib *)♦

(B a 1 i ft e v i e i 1 1 e). S93tr haben in der zahlreichen Familie der Hayen und Rochen, Größe, Starke, furcht­ bare *) Bowske auf Martinique. Old wife in England. Baliste vieille Daubenton Encyclo­

pedie methodique. Id.

Bonnaterrc plaric hes de l’Ency­

clo p e di e. Baliftes vetula.

Linnß ec!. Gmeiin. Baliftes aculeis dorfi tribus, cauda bifurca. Arte di gen. 53. fyn. 82, Baliftes vetula, Ofb, 11, 254. Bloch N a t u r g. der a u s I a e n d. F1 sc h e ar Theil, c. 22. pl. 150. Gr 0 n 0 y. Zooph, n, 15)5.

Bro w n

7° 4

bare Waffen, Schnelligkeit der Bewegungen, und alle Attributen der Macht vereinigt ge­ sehen. Bei den Seeteufeln sahen wir die Hülfsqucllen der List, welche die Macht ersetzt. Alle diese Kunstgriffe eines ziemlich verfeiner­ ten Instinkts, und diese fürchterlichen Waffen ungeheurer Gattungen, sahen wir sowohl zum Angriff zahlreicher Feinde, als auch zum ErhaBrown Jamale, p. 456, n. i.

Turdus

oculo radiato.

Catesby CaroL

•2, p. 22. tab. 22.

Seba mus. 3. p. 62. n. 14» tab. 24. kg. 14. Caprifcus, extrema cauda & pina dorsal! in tenuiisima & longislima fila productis et capriscus rubro iride etc.

Klein Miss. pisc. 3. p. 25. n. 4et 11. Guaperva peisce - porco.

Marcgr. Bra­

sil. p. 161. Pisc. Ind. p. 57. Jonston pisc. p. i88. tab. 34. üg. 2. Guaperva maxime caudata. Ichth. app. p. 2i. tab.I.23.

Willoughby

Raj. p isc. p. 49. n. 4. Sultan ternate. Valcut. Ind. Z. p.410. u. 202. s. 202. File -fish.

Grew, Mus. p. nZ.

Capriscus

variegatus,

cauda

Plymier Dessins für velin.

fuscinulata.

7©5

einer reichen Beute, und zur Besie­

haschen

gung heftigen Widerstands angewandt.

An

dem

gegenwärtigen

Hornsische werden

Geschlecht

der

wir vielfältige Mittel der

Vertheidigung finden, dagegen aber bei dieser

ruhigen Familie vergeblich jette innere Bildung suchen, welche zum Angriff gefährlicher Feinde antreibt, und die äuffere Bildung, welche den

guten Erfolg sichert»

Indem die Natur die See mit den Haym

und Seeteufeln bevölkert, verbreitete sie darin verborgene Schreckniffe, und offenbare, öfters unvermeidliche

Gefahren;

man

sollte beinah

glauben, daß sie ihren schatten den Hauch zu­

rückgehalten, und gleichsam durch eine Rück­ wirkung auf sich selbst, bei Hervorbringung der

Hayen

und

Seeteufel

die

Zerstörung

zum

Zweck harte.

Wenn wir aber mitten in denselben Mee­ ren die Hornfische erblicken, so scheint sie mehr als jemals

ihre

belebende Kraft zu äussern,

und sie blos zur Erhaltung anzuwenden.

sind keine wilden Thiere, Ute Abkh-

Es

die sie zum Kampf

Zz

ausgerüstet, sondern ruhige Wesen, die sie zu ihrer Sicherheit bewafnet hat.

Wenden wir daher unsere Blicke von den

Geschlechtern, die wir durchgegangen, weg,und achten nicht ferner auf ihre heimlichen Nach­

stellungen

und offenbaren Angriffe,

wir unsere Blicke

entziehen

den Menschenfreffern

und

andern großen gefräßigen Hayen, so sehen wir

die See nicht mehr mit dem Blut der zahl­ reichen

Schlachtopfer gefärbt,

keine

lebenden

und unersättlichen Abgründe mehr, welche jeden

Augenblick eine neue Beute verschlingen.

Bei dem Geschlecht der Hornfische hin­

gegen, welches von der Natur so gütig behan­

delt worden, indem es bestimmt scheint, weder beleidigt zu werden,

noch zu beleidigen,

und

keine Furcht weder zu kennen, noch einzuflö­ ßen, empfinden wir eine gewisse Neigung, die

jener Empfindung gleicht, der sich diejenigen so

gern überlassen, welche bei Lesung der Geschichte

der Menschheit mit den sanften Betrachtungen der Zeitpunkte der Tugend und des Glücks ihr

Herz über den Anblick der Zeiten des Elends

und des Verbrechens beruhigen.

Dek Kontrast, den man zwischen best bisher untersuchten, und dem gegenwärtigen Geschlecht bemerkt, ist um so auffallender. Und die Empfindung, die er erregt, wird um so lebhafter, da bei Betrachtung dieser intressanten Familie der Hornfische, weder Auge noch Geist beleidigt werdem Ob sie gleich den Kampf nicht suchen, Io fliehen sie nicht feig, selbst vor überlegenen Feinden, sondern verthei­ digen sich muthig, bedienen sich aller ihrer Ge­ wandtheit sehr geschickt, und sind von dec Na­ tur mit dem schönsten Schmuck beschenkt wor­ den» Wir werden bet Beschreibung der ver­ schiedenen Gattungen zeigen, daß sie die leb­ haftesten, angenehmsten, und am besten abste­ chenden Farben vereinigen. Beobachtet matt die schönsten dieser Art, so sollte man denken, daß die Eintheilung, Abweichung und Entge­ gensetzung ihrer Farben, sehr oft dem feinen Geschmack zum Muster dienten, der für die Schönheit den Schmuck bereitet, der ihre Ruße am meisten erhöhen kann. Man darf aber über diese Pracht, welche die Natur an den Hornfischen verschwendet, nicht erstaunen, denn sie bewohnen die wärmZz i stett

7° 8

sten Gegenden. nommen,

Eine

einzige Gattung ausge­

die man in dem Mittelländischen

Meer findet, sind sie bisher nur in den Aequatorial Gegenden gesehen worden, wo Luft, Erde,

und Master mit Strömen von Licht und

al­

len Einflüssen einer erzeugenden Warme gleich­

sam durchdrungen werden.

In jenen Gegen­

den, wo die Atmosphäre mit Kolibris, Para­ diesvögeln, Papagayen und andern reichgcschmück-

ten Vögeln angesüllt ist, wo eine Menge gold­

farbiger, grüner und himmelblauer Insekten mit­ ten unter den schönsten Blumen herumsumwen, wo die Farben deö Regenbogens sich so glän­

zend in den Schaaken der Schlangen und der

eierlegenden

Thiere

vierfüßigen

spiegeln, und

wo selbst im Schooß der Erde jene Diaman­ ten und kostbare Steine entstehen, welchen die Kunst ein so lebhaftes Farben Feuer mitrheilen

kann; in diesen Gegenden

haben die Hornfische

einen vorzüglichen Antheil von den Geschenken

der Warme und des Lichts erhalten, mit wel­ chen die Mittel-Meere und die Länder jener

Gegenden so reichlich erfüllt sind.

Sie vermehren sogar in diesen durch die yahe

Sonne

erhißcen

Gegenden

die Pracht

des

des Anblicks des MeerS dadurch, daß sie im­

mer in zahlreichen Haufen erscheinen. Gattung Hornsische enthalt dividuen, und

das

gesammte

Jede

eine Menge In­

Geschlecht

die­

ser schönen Fische enthalt so viele Gattungen, daß einer der geschicktesten Naturforscher, der

zugleich sehr geübt war, die Legionen der Thiere zu beobachten, der berühmte Commerson in

seinem Werk *) bei Gelegenheit der Hornsische

auSruft:

Welches Leben

würde hinrei­

chen, um alle diesenigen, die man be­ reits gesehen hat, zu vergleichen, und

kennen zrl lernen!

Wir kommen

nun zu den Formen, auf

welchen die Natur die mannigfaltigen Farben,

von denen wir geredet, zerstreu.l hat, und wol­ len

zuerst

die Vertheidigungswaffen

untersu­

chen, mit denen dieHernfische ausgerüstet wor­

den.

Ihr Körp.'k ist samm naedrückt, und

vmr den Seiten sehr zuendigt sich öfters längs

dem Rücken, und unter dem Bauch mit einem schar-

*) In den angeführten Manuskripten.

scharfen Rand, den man mit einem Schiffskiel verglichen. Er ist ganz mit kleinen Bukkeln oder sehr harten Schaalen beseht, welche gruppweis beisammen sihen, in mehr oder we­ niger regelmäßige Fächer eingctheilt sind, uhb auf einem dicken Fell festsihen. Diese besondere Bedeckung bekleidet nicht nur den eigentlichen Körper der Hornfische, sondern auch ihren Kopf, der oft wenig von den Körper abgesondert ist, und verbirgt auf diese Art das Thier unter einer Act Panzer oder Helm, welchen sehr scharfe Zähne kqum verletzen können. Außer dieser vollständigen Vertheidigungsrüstung haben sie auch noch zur Beschützung ihres Lebens sehr wirksame Mittel, hie Feinde, die sie anfallen, qbzutreiben,

Ein Theil ihres Schwanzes ist sehr oft mit sehr kleinen, aber sehr harten Stacheln be­ setzt, und da sie gegen den Kopf zu gekrümmt sind, so würden sie den Rachen eines großen Fisches, per einen Hornfisch bei dem Schwans anpackt, sehr stark verwunden,

Diese Fische haben überdem zwei Rükkenflossen, wovon die erste irnntee einen sehr stav-

7n sta*-km, langen, und dicken, oft mit Stacheln

besetzten Strahl hat, der in

einer Vertiefung

längs dem Rücken liegt, sich nach dem Willen

des Thiers schnell in die Höhe richten, und sehr tief in den Gaumen derjenigen ihrer Feinde

eindringen kann, die

sie an dem obern Theil

des Körpers anpacken,

so daß sie dadurch zur

Flucht genöthigt, oder durch die wiederhohlten

Verwundungen

des

vermittelst

Niederlegens

und Aufrichtens des Stachels getödtct werden können *).

Die untern Flossen, oder eigentlicher zu reden die Brustflosse, die man unrecht Bauch«

flösse genannt hat, bei diesen Fischen eine Bil­ dung, die man noch bei keinen andern Fisch­

geschlecht beobachtet hat.

Diese sogenannten

Bauchflossrn sind hier nicht nur einander sehr

nahe

*) D'"e Schnelligkeit, womit die Hornfische die­ sen

langen

dornichten

Stachel ihrer

ersten

Rückenflosse aufrichten, wurde mit derjenigen

verallcken, womit vormals gewisse Kriegs-In­ strumente, die man Balifle nannte, die Pfeile

fortschleuderten, und hieher kömmt der latei­ nische Name, dieser siiche.

712 nahe wie bei dem klcingeflekten Hay,

sie sind

nicht blos vereinigt, wie wir es bei den See-

Haasen

unter

den

Meergrundeln

knorpelichten,

und

den

unter den knochichren sehen

werden, sondern sie sind in einander in eine gewachsen,

und bestehen zuweilen aus einem

einzigen Strahl.

Dieser Strahl mag nun allein, oder mit andern begleitet seyn, so liegt er beinah im­

mer größtentheils unter

der Haut verborgen,

und dabei ist er dick, stark und stachlicht ge­ nug,

um diese Brustflosse zu einer

furchtbaren Waffe zu machen,

als

eben so

die erst«

Rückenflosse, so daß also auch der untere Theil des Thiers vor den zerfleischenden Zahnen eines

Feindes gesichert ist.

Diese Jsolirung des sehr langen Strahls

der ersten Rücken- und untern Flosse, bei man­ chen Hornfischen, und dessen Vereinigung mit

andern kleinern Stacheln, bei andern Gattun­

gen desselben Geschlechts sind die Kennzeichen, deren wir uns bedient, um einige Deutlichkeit

in die Beschreibung der verschiedenen Gattun­ gen dieses Geschlechts zu bringen, und deren

Ei-

7'Z Eigenschaften leichter faßlich zu machen. Hülfe dieser Kennzeichen

Mit

haben wir vier Un­

tergeschlechter angenommen, in die wir die be­

kannten Hornfische geordnet haben.

In das erste Untergeschlecht haben wir die­

jenigen gesetzt, die mehr als einen Strahl in

der

ersten

Bauchfloffe

Rücken- und haben;

in der sogenannten

in daö

zweite diejenigen,

welche nur einen Strahl in der ersten Rücken­ stoffe, aber mehrere in der Bauchfloffe haben; in das dritte hingegen bringen wir diejenigen,

w.lche nur einen Strahl in der untern Flosse,

dagegen mehrere in der ersten Rückenflosse ha­ ben; endlich haben wir in das vierte diejenigen gebracht, die nur einen Strahl sowohl in der untern, als in der ersten Rückenflosse haben.

Die Bauchkiemenöfnung ist sehr eng, sitzt oberhalb, und sehr nahe an den Brustflossen, und ist mit einer Haut versehen, die gewöhn­

lich durch zwei Strahlen unterstützt wird.

Die Mundöfnung ist gleichfalls nicht weit, und in jeder Kinnlade ;öhck man

acht

Zahne,

wovon

die

wenigstens

beiden vordern die 'ans-

7i4 längsten sind.

Da^ei sind sie 6rc>f, von vom

nach hinten zugebogen,

«ine Spitze, und haben

endigen sich

nirbr in

daher viele ?tehn!ich-

feit mit denjenigen, die man bei den Men­ schen und den lebendig gebährenden vierfüßige» Thieren Schneidezahne nennt.

Sie sind, wenigstens sehr oft, gewisiermaßen durch ähnliche Zahne unterstützt, die da­ hinten und

an den Zwischenräumen der aus­

fern Zahne stehen.

zuweilen

Dieser

Hülfszahne stehen

sechs auf jeder Seite, und da die

auffern und innern an sich selbst groß und stark

genug sind, so ist nicht zu verwundern, daß die

Hornfische damit sehr harte Körper zerbrechen, und nicht nur die Korallen zerquetschen, worin

sie die Polypen aufsuchen,

und die feste Be­

kleidung derMuschelkhiere, nach denen sie mehr oder minder lüstern sind, sondern sogar diedik-

krn Schaaken der Secthiere,

nach

denen sie

pachten,

Krabben, kleine Mollusken und noch klei­ nere

Polypen

sind

die Nahrung

der Horn­

fische, und wenn sie von ohngcfahr nach andrer Geizte jagen, und ihre Waffen gegen sie ge-

brau-

715 brauchen, so geschieht es nur im höchsten Nothfall, wenn sie drückender Hunger dazu zwingt.

UebrigenS sinken wir hier einen Beweis dessen, was wir in der Abhandlung über die Natur der Fische gesagt haben, wo wir behaupteten, daß die Fische so sich von Muschelwerk nährten, gewöhnlich die schönsten Farben hatten; denn die Hornfische, welche die Schaalthirre beinah aller andern Nahrung vor­ vorziehen, prangen mit den mannigfaltigsten und schönsten Farben. In gewissen Jahrszeiten und an gewissen Küsten, sind diejenigen, welche Hornsische ge­ gessen hatten, so krank darauf geworden, daß man ein mehr oder minder wirksames Gift bei diesen Fischen vermuthete. Man erinnere sich dessen, waS wir über die giftigen Thiere, in der angeführten Abhandlung gesagt haben, Es ist nicht unmöglich, daß unter gewis­ sen Umstanden, und je nach Zeit und Gelegen­ heit, Hornfische die sich mit Moluoken und Polypen genährt, deren Gaste dem Menschen und

?i6 und einigen Thieren tödlich seyn können, in ihren Eingeweiden einige Ueberrcste dieser bös­ artigen Würmer behalten, die man nicht hcrausgenommen hat, und daß Menschen und Thiere, die davon gegessen, durch dieses fremde Gift mehr oder minder angegriffen worden. Es kann sogar seyn, daß ein langer Ge­ nuß dieser schädlichen Nahrung, die Safte und das Fleisch mancher Hornff'che so verschlinun-rt, daß sie eben so bösartige Eigenschaften erhal­ ten, als jene Seewürmer, aber int Grunde, sind die Hocnsische an sich gar nicht giftig, und die Wirkungen, so diejenigen davon empfunden, die sich damit genährt, können alsdenn nur giftartig seyn, wenn dar Fl-.-isch und die Safte dieser Fische ihre eigentliche Natur verändert haben, oder eine fremdartige schädliche Sub­ stanz enthalten. Man muß daher die Homsische nur mit der gröftcn Behutsamk.it effcn, dessen geachtet aber sie keineswegeö unter die giftigen Thiere rechnen.

Die Hornsische helfen sich im Schwim­ men mittelst einer Luftblase fort, die sie nahe -heim Mücken haben; dabei haben sie aber noch ein

ein anderes Mittel die Leichtigkeit zu vermeh­ ren, mit der sie mitten im W sscr sich erhe­ ben, oder untertauchen können. Die Haute nemlich, welche ihren Bauch bedecken, lasten sich stark auSdehnen, und das Thier kann, wenn «s tVill, eine ziemlich be rachtliche Menge GaS hineinbringen, und sie dadurch zu einer gewis­ sen Größe ausbtasen.

Indem es solchergestalt seinen Umfang, durch die Aufnahme einer Flüssigkeit vermehrt, welche leichter ist als das Wasser, so vermin­ dert eS seine spezifische Schwere, und erhebt sich in dem Wasser. Dagegen taucht es tie­ fer unter, wenn es dieses Gas wieder von sich lasst, und wenn nun die Furcht, so durch ir­ gend eine plötzliche Berührung, oder sonst ei­ nen Zufall hervorgebracht wird, bei dem Horn­ fisch ein plötzliches Zusammendrücken verursacht, so dringt das GaS so schnekt und stark aus den Eingeweiden durch den Gaumen, die Oefnung des Mundes, und die der Kiemen her­ aus, daß eine Art Gezisch dadurch entsteht. Beinah ähnliche Wirkungen haben wir bei den Schildkröten gesehen, und werden dergleichen noch mehrere bei verschiedenen Gattungen kno-

7*8 knochichter Fische, z. B. bei den Spiegelfischen, den Seehähnen und den Schmerlen antreffen.

Ohnerachtet der doppelten lHülfe einer Luftblase und der Aufblähung des Bauchs scheinen die Hornfische doch nicht so ganz leicht zu schwimmen, und zwar deswegen, weil die dicke, harte und warzichte Haut welche den Schwanz umgiebt, diesem Theil die Freiheit benimmt, sich schnell genug zu bewegen, um geschwind fortzukommen. Hiedurch wird auch dasjenige bestätigt, was wir von der wahren Ursache des schnellen Schwimmens der Fische gesagt haben. Dies sind nun die allgemeinen Kennzeichen der Hornfische; dabei hat jede Gattung noch ihre eigenen, die wir anführen wollen, und zwar machen wir den Anfang mit dem alten Weib, welche Gattung den ersten Rang behauptet.

Der Name altes Weib kömmt von dem Gezisch oder Pfeiffen her, das er hervor­ bringen kann, und in welchem man Aehnlichkeit mit der Stimme einer alten Frau wahr« zu-

zunebmen glaubte; ferner rührt er auch von der

Form seiner Vorderzähnr her,

die man mit

alten fleischlosen Zähnen verglichen.

Das alte Weib erreicht zuweilen eine Lange von drei Schuh;

die Ktemendfnung ist größer

als bei den meisten andern Hornsischen;

vor

der Brust oder untern Flosse, welche sehr lang

ist, und vieles zur Beschützung des untern Kör­ pers

beitragt,

stehen drei Reihen Stacheln.

Die Schwanzflosse ist halbmondförmig*); und die beiden Strahlen, welche deren Spitzen auSmachen, verlängern sich in lange dünne Faden.

Ä hnliche Verlängerungen ti-tigtn die vordem Strahlen der zweiten

Rückenflosse,

und

der

erste der ersten Rückenflosse ist sehr stark, und

vorn gezahnt.

Wir *) Gewöhnlich findet man in

der K'emenhaut

2 Strahlen.

.

in der ersten Rückenflosse

3 29

in der zweiten in den Vruflflossen

.

18

in der untern, uneigentlich genannten Bauchflosse

.

12

in der Afterflosse

L8

in der Schwanzflosse

14

Wir kommen nun zu der Verschiedenheit und Eintheilung der Farben, mit welchen t>ie> ser schöne Hornfisch gewöhnlich geschmückt ist. Die Farbe des obern Körpers ist dunkel gelb mit blauen Streifen; an den Seiten wird dies Gelb Heller, und am untern Theil des Körpers verwandelt eö sich in Grau. Der Augenstern ist roth, und von jedem Auge ge­ hen, wie von einem Mittelpunkt, sieben bis acht kleine, sehr schön blaue Radien aus. Eben diese blaue Farbe findet man an dem Rand der Lippen, der gelben Brustfloffen, der grauen Afterfloffe, und der gelben Schwanzflosse. Auf dem Schwanz erblickt man solche blaue Queerstrrifen, deren Tinte immer Heller wird, je wei­ ter sie sich von dem Kopf entfernen. Das alte Weib ernährt sich mit dem Fleisch der Schaalthiere, und wird zuweilen ein Raub der größerer Fische, vhnerachtet ihrer Größe, ihrer Bildung, und ihrer Stacheln; alsdenn aber wird er gewöhnlich bei dem Schwanz gefaßt, der ohne Stacheln, und we­ niger gut beschüzt ist, als der vordere Körper. UeberdieS hat dieser Schwanz im Verhältniß gegen

gegen den Körper zu wenig Stärke, welches mit demjenigen übereinstimmt, was wir von der langsamen Bewegung der Hornfische ge­ sagt haben. Man findet diesen Fisch in den Indischen und Amerikanischen Meeren, wo diese Gattung einige Abänderungen *) in der Zahl der Strah­ len ihrer Floffen, und in der Höhe ihrer Far­ ben erlitten, wodurch denn mehrere Nebengat­ tungen entstanden. *) Bei einer dieser Ncdenqat-

tungcn fand man in der ersten Rückenflosse in der zweiten

3 Strahlen.

.

»7 14 14 25 15

in den Brustflossen in der Bauchflosse in der Afterflosse in der Schwanzflosse

MU Wb.

.

Aaa

Der

Der Sternhornsisch *). (Baiille etoile)

D leset von Sommer sott beschriebene, und in der Gegend von Jsle de France von ihm gesehene Fisch hat keine so mannigfaltigen und lebhaften Farben, als die meisten andern Horn: fische; aber die ("einigen sind dem Auge an­ genehm, regelmäßig geordnet, und ihre Figur führte uns auf den Olamen den wir ihm bei: legen.

Er ist oben grau und unten weislicht; weisgraue lange Streifen laufen längs der zwei­ ten *) Bali lies grifeus, dorib

maculis lenticularibus

& cxalbidis confperfo, ventral! unica fpuria,

Commerson allgcsührtes Manuscript.

tert Rücken- u"d der Afterflosse hin, und sehr

kleine beinah ganz weiße Flecken, die auf dem obern Theil deS Körpers zerstreut sind, geben

ihm

ein

gesterntes

Ansehen.

Durch diesen

einfachen und glanzenden Schmuck werden die

folgenden Formen noch erhoben.

Vorn am Kopf sicht man

eine ziemlich

tief cingegrabene Furche; jedes Nasenloch hat

eine doppelte Oefnung, die dec Kiemen ist sehr

ena,

und scht beinah senkrecht über dem Ur­

sprung der Brustflossen,

und vorn

an einem

keinen Hügel knochichrcr Schaalen, wovon die einen größer alö die andern.

In der ersten Rückenflosse zahlt man drei

Strahlen, wovon der erstere sehr lang, stark, und vorn gezackt ist *).

Die

Aaa 2

*) Der von Commerson beobachtete Fisch hatte sechzehn Zoll Lange. In der zweiten Rückenflosse waren

in der Afterflosse . in den Brustflossen in ter Schwanzflosse

26 Strahlen.

24 15 12

Die sogenannte Bauchflofse besteht in ei­ nem sehr dicken und harten Strahl, und in acht bis zehn kurzem, aber gleichfalls sehr star­ ken, die durch die dicke Haut in welcher sie stecken, beinah unbeweglich gemacht werden. Die Schwanzfloffe ist ein wenig halbmondför­ mig ausgeschnitten; die zweite Rücken und die Afterflosse enthalten beinah eine gleiche Anzahl Strahlen, und scheinen folglich einander gleich. Vielleicht könnte man einen andern Hornstsch hieher rechnen, den Gmelin den punkt irteii *) nennt, den er blos aus der Reise­ beschreibung des Nie»Hof zu kennen scheint, und von dem er blos sagt, daß er das Indi­ sche Meer bewohnt, und einen Körper mit Punkten oder kleinen Flecken besäet hat.

Alle diese Strahlen waren weich, ausge­ nommen der erste in der zweiten Rückenflosse,

der erste in der Afterflosse, und der erste und

letzte in der Schwanzfloffe.

■) Balifies punctatus. Li nne e cL Gmeli», Stipvisch Nieuhof. Ind. 2. p. 275.

Die

Die Schärpe

(Balifte Echarpej ^Dieser Fisch kömmt in seiner Form beinah mit allen übrigen Hornfischen überein; aber er zeichnet sich durch seine sehr schönen und leb­ haften Farben, die zugleich so sonderbar verrheilt sind, von allen übrigen seines Geschlechts aus.

Die Spitze der Schnautze der Schärpe ist mit einem sehr schönen Himmelblau einge­ faßt, Bali Iles roflri semi annulo caeruleo; genis luteis ; interflitio oculorum finaragdino cum lineis tribus nigris tranfverfis;

fafeia nigra latisTirna

ab oc iilis ad an um obliquata; aculeis caudae triangulo nigro interclufis» S 0 ITl Hl C V fön £ angeführtes Manuscript.

7?6

faßt, welches daselbst eine Art Halbzirkes bil­ det.

Der Kopf ist von einem lebhaften G'lb,

w lches gegen die Seiten zu blässer wird, und sich zwischen den Auqen in ein blaßgrün ver­

wandelt, auf welchem drei schwarze Qurerstreir

frn hinlaufen.

Eine andere

fordern Theil deö Auges

ssnis geht von dem

dis

zur Basis der

Brustflosse herunter, und sensitS

dieser Linie

geht ein sehr dunkrlstt warzer Streif von dem

Auge aus, in schieflaufender Richtung und im­ mer breiter werdend, bis zum After und der Afterflosse,

so

daß er auf dem Körper des

Fischs eine Art schwarzer Schärpe bilder, wel­

che durch die angränzenden Farben noch mehr

erhoben wird, und die uns Anlaß zu dem Na-

W.n gegeben, den wir ihm, beigeleat haben.

Diese Schärpe oder Streif

ist um

so

leichter zu unterscheiden, da ihr Hinterer Rand

wit ein m bausichcen schmalen Streifchen eingef.ßt ist, zu

der gegen die Mitte des Körpers

sich in einen Streif von

Verliert, weicher bis zu den

derselben Farbe Hintern Strahlen

Per zweiten Rückenflosse geht,

und auf den Seiten

72?

Seiten

des

Thiers

den

eines

spitzen

Schenkeln

dieses

Gipfel

Winkels bildet. Zwischen

Winkels,

den

sieht

beiden

man

auf

Schwanzes einen schwarzen,

grünlichten Rand

ein

sehr

mit einem blau-

eingefaßten

dunkelschwarzec

des

der Seite

Triangel,

Ring

unv

umgiebt

die

Basis der Schwanzflosse.

Der ganze übrige Körper hat eine braun­ rothe Farbe, den untern Theil ausgenommen, welcher zwischen der Schnautze und der Spitze

der Schärpe sitzt, und eine weiße Farbe hat.

Die zweite Rücken- »und die Afterflosse

sind durchsichtig, so wie auch die Brustflossen, deren Basis schwarz, und deren Spitze mit ei­

nen schönen rothen Fleck prangt.

So sind also alle Farben des Regenbo­

gens regelmäßig und einsichtsvoll

auf

Hornfifch vertheilt, und werden durch

diesem

die Art

schwarzer Schärpe, welche schief an dem Kör­ per des Thiers hinlauft, sehr gehoben.

Was

Was die besondern Formen dieses MchS

anlangt, so ist sein Kopf langlicht; in der er­ sten Rückenflosse zahlt man drei Strahlen, wo­

von der erstere gezackt,

und der

dritte

sehr

kur; und von beiden andern entfernt ist;

die

sogenannte Bauchflosse besteht aus einen dicken, mit Stacheln

knochichren

versehenen

Strahl,

und aus acht bis zehn kleinern, die durch eine

dicke Haut gehalten werden *); und

Seite

des

Stacheln

Schwanzes

hin,

die

laufen

gegen

an jeder

vier Reihen

den Kopf

zu

ge­

krümmt sind. Alles

bisher gesagte haben wir aus den

Manuskripten

Co mm er so ns

diesen Fisch in

gezogen,

der

dem Meer bei Zsle de France

gefunden und beschrieben hat. *) In der zweiten Rückenflosse

sind

....

23 Strahlen.

in den Brustflossen

13 9 oder ii in der Bauchflosse . 20 in der Afterflosse in der Schwanzflosse . . 19 Die Schwanzflosse ist nach Cotnmersons Angabe zirkclbogenförmig, und endigt sich nach

der Zeichnung desselben Naturforschers in eine gerade Linie.

Der

Der zweistachlichte Hornfisch *)»

(Baliste double aiguillon).

Die an Fischen, besonders an Hornfischcn so reichen Indischen Meere ernähren auch den gegenwärtigen, dem wir dem verdrensiollen H?rrn D. Bloch zufosg, der ihn zuerst den N turforschern genau beschrieben, den Namen des zweistachlichten bcibehalten haben. gegen*) Ealiftes biaculcatus.

L i n n e e d. Gmelirv

Natu, rge sch.

Blochs

auslaencL

Fi­

sche. 2r Th. p 17. pl. 14.8. s. 2. G r o n o v. Mus. 1. p. 52. n. 115. Zooph.

H. 194. Pifcis cornutus Willoughby Ichthyol,

app. p 5. tab. 10. fig. 2. Raj. pifc. p, 151. n. 12, Baliste

£

deux

piquans.

Bonnaterre

planches de FE n c y c 1 o p e dic. Hoornvish, Nicuhof, In cL 2. p. 2! 2. tab> 228. fig. z.

Dieser Fisch

hat mehrere sehr vorsprin­

gende Kennzeichen;

seine Schnarche

lang, und endigt sich in erste Rückensiosse

besteht

ist

sehr

eine Art Rüssel;

die

vier Strahlen;

aus

eine sehr merkliche Seitenlinie geht von dem Auge aus, folgt ohngefähr der Krümmung des Rückens, und erstreckt sich bis zur gabelförmi­

gen

Schwanzflosse.

haltmstmöfig gegen

Der Schwanz andere

Hornfische

ist ver«

gerech­

net, schmaler, und um die sogenannte Bauch­

flosse

vorzust'llcn,

schwarzen Fleck,

sicht

man

hinter

einein

zwei sehr lange, sehr starke,

und sehr zackichte Stacheln,

welche nebenein­

ander stehen, gegen den Schwanz zu niedern?-

legt, und gleichsam in eine besondere Vertie­ fung cingeschlossen werden können. Der zweistachlichte Hornfisch ist übrigens

oberhalb grau, und unterhalb weislichr *).

*) In der ersten Rückenflosse find . . . . in > er zweiten in den Brustflossen

in der Afterflosse in der Schwanzflosse .

4 Strahlen. -Z 13 17 12

73 r

Chinesischer Hornsifth (Balifte chin>ir).

^er

gegenwärtige Hornfisch wird in den

Meeren an den Chinesischen, wie auch an den Brasilianischen Küsten gefunden.

Die *) Balges Sinensis«. Bali Ile

Lin ne ed. Grnelin,

chinois.

Bonnaterre

planches

de

l’Encyclopedie. Blochs Naturgefch. auslaend. Fi­ sche. Ilr Th. p. 29. pl. 152. fig 1. fcalhtes chincnGs.

Obs. jt. p. 147.

Gronov. Mus, 2. n 196. Zoophui.

Pira aca.

Marcgr» BrafiL p. r 5 4.

Wil-

Die erste Rückenflosse besteht blos in ei­ nem sehr langen, starken, hinten mit zwei Rei­ hen Zahne versehenen Stachel, welchen das Thier niederlegen, und nach Belieben in eine kleine Furche zwischen beiden Rückenflossen einschließen kann.

Die Seitenlinie fangt hinter den Augen an, krümmt sich nachher unterwärts, und ist mitten zwischen vier Reihen Stacheln, welche jede Seite deö Schwanzes besehen, kaum noch merklich. Die Schwanzflosse ist rund; die Bauchflosse hat dreizehn Strahlen', welche mit Ausnahme des ersten *), in eine dicke Haut gleichsam eingeschlossen sind. Dieser

W 111 o u gli b y 4. fig. 1»

Ichthyol, p. 150.

Raj. pifc. p. 47. Monoceros pifeis clufii,

tab. L

pira aca Marcg.

? Iumi 0 r agestthrte Zeichnungen auf Velin, die Zeichnung ist aber nicht sehr richtig. *) In der zweiten Rückenflosse 30 Strahlen. in den Drustflossn, J3 in der Bauchflosse

in der Afterflosse in der Schwanzflosse

.

13 30 12

Dieser Hornfisch hat oben eine graue, unten aber eine weislichte Farbe, und ist ganz mit kleinen goldfarbigen Flecken besäet; sein Fleisch ist nicht sehr eßbar.

Der kleine Einhornfisch *) und

Der Pokenrücken **). (Balifte velu &. Balifte mamelonne).

ÄBir fasten die Beschreibung dieser beiden Hornfische in einen Artikel zusammen,

*) Balifies tomentofus.

weil beide

Liiine cd. Gmolin.

Balifle velu. Daubenton Encyclope­ die m e t h o d i q u e. Id. Bonnaterre plan dies de l’Enc y c 1 o p e d i e.

Balifies acule-is dorfi duobus, laf erilnis ver­ sus caudam hirsuüs. Gronov. Mus. i. n. 114. tab. Vi. fig. 5. Zooph. n. 191. Blochs Naturgeich, auslaend.

ri­

sche. llr Th. p. 15. pl. 148. fig. u

B.och

7J5

beide große Aehnlichkciten mit einander haben, und nur in kleinen Verschiedenheiten von den andern Fischen ihres Geschlechts abweichen.

Der kleine Einhornfisch der in dem In­ dischen Meer gefunden wird, hat einen ziem­ lich Bloch zählt in der ersten Rückenflosse nur einen Strahl; Gronov hingegen und andere Naturforscher zwei; es scheint- daß das von D. Bloch untersuchte Individuum mangelhaft gewesen. Seba Mus. ;. tab. 24. fig. 18. Ewanwe hoornfish. Renard poissons. 1. p. 27. tab 2$. fig. i)4.

lkan Kipas, wajer visch.

Valent. Ind.

3. p 556. n. 28. fig. 28. **) Balifies papillofus. Liane ed. Gmelin. Baiille mamelonne. Daubenton Ency­

clopedie m e 111 o d i q u e. Id.

Bonn ater re plane he s de l’E n-

c y c 1 o p e d i e. Ealifies granulatus, prima dorsali anteriore

biradiata, corpore granoso.

Beschrieben von

Hunter im Anhang der englischen Reise

nach Reu-Südwallis

von I

White;

erstem Wundarzt der vom Kap. Phi lipp rom

mandirten Expedition, pl. $9. fig. 2.

7Z6

lich dünnen Körper, und die erste Rückenflosse bietet nur zwei Strahlen dar, wovon der vor­

und

dere kurz aber stark,

hinten

mit

zwei

an den S iten

beseht ist;

Reihen Stacheln

des Schwanzes sihen gleichfalls kleine gekrümm­ te Stacheln.

Die Farbe des Thiers ist braun,

verwandelt sich aber auf den Sckten in Gelb,

nachher in Grau,

und dann wieder in mehr

oder weniger hellgelb, welches oft durch schwarze langlichte Flecken unterbrochen ist *). **)

Dec Pokenrücken hat nur zwei Strahlen

in der ersten Rückenflosse,

so wie das kleine

ist

mit kleinen

Poken oder Wärzchen besezt^).

Er ist an

Einhorn,

aber

sein

Körper

den Küsten von Neu Süd - Wallis gefangen

worden,

und

hat,

laut der Beschreibung,

die

*) In der zweiten Rückenflosse

in den Brustflossen in der Afterflosse in der Schwanzflosse

9 oder 10

-7 .

**) In der zweiten Rückenflosse

in den Brustflossen

in der Afterflosse in, der Schwanz stosse

31 Strahlen.

9

29 Strahlen.

die in der unten angeführten Reise enthal­ ten ist, eine grau weislichte Farbe; aber nach der illuminirten Figur, welche dem Text bei­ gefügt ist, eine schwärzlich gelbe Farbe und den Kopf lilaö.

Der gefleckte Hornfisch *). (Baliste tachete.)

Dieser Fisch bewohnt bte warmen Meere des alten und neuen festen Landes. Er hat einige Ähnlichkeit mit dem Pokenrücken, wegen den kleinen Wärzchen, die an mchrern Stellen sei­ nes *) Ball ft es macuiatus. Baliste tachete.

Linne e d. Gmeiin.

Bonnaterrc planches

de l’Ency cl o p edi o. Blochs Naturg. llr Th. p. 25. pl. 15 r.

Caprificus

murina,

ausl ae n d.

dentibus

Fische,

minutis etc.

Klein Miss, p isc. 3. p. 25. n. 6. tab. 3 fig. 9. Guaperva longa. Willoughby lebth.

app end. p. 21. tab. I. 20. Raj. p isc. p. 48. n 2. Little old wife. Brown, Jam. p. 456. n. 2« Prikle or long file fish.

Gr c \v. Mus. p.

113 ♦ tab, 7. Maan visch, poiftbn de lune, turin saratfe..

Ren ard p oisse ä s, 2. tab.38, fig. 138.

Nes Körpers, seine Haut rauh anzufählen ma­ chen.

Er unterscheidet

sich

aber von

ihm,

durch die Anzahl der Strahlen seiner Flossen,

und durch andere Kennzeichen wovon wir einige angcben wollen.

An seinem obern Theil hat er title violette Farbe,

dem untern ist er weißgelblicht;

an

seine Brustflossen sind

ganze Fisch

ist mit

Diese angenehme

gelb,

blauen

und beinah der

Flecken

bedeckt.

Farben Vertheilung verbrei­

tet sich über einen ziemlich großen Körper. Die Oefnung jedes Nasenlochs

ist dop­

pelt, und die vier Oefnungen dieser Organen, sihm in einem kleinen Grübchen vorwärts den

Augen.

Jenseits des

großen und zackichten

Stachels der Bauchflosse sieht man einige kleine Stacheln;

die darauf folgende Afterflosse ist

sehr breit; und an den Seiten des Schwan­

zes,

dessen Flosse rund ist,

sieht man keine

Stacheln *). *) In der ersten Rückenflosse

2 Strahlen.

zählt man in der zweiten

24

in den Brustflossen

14

in der Afterflosse

27

in der Schwanzflosse

12

Bbb 3

Der

Der Prasiül *).

(B a 1 i ft e

P r a s 1 i n.)

Sin diesem bemerkt man gleichfalls sehr schöne

Farben;

die seines obern ÄörperL ist dünkest

grün, und die des Unterleibs schön weiß.

Auf

jeder Seite des Thiers bemerk t man einen sehr großen,

und sehr dunkeln Fl eck,

desgleichen

auch einen purpurfarbenen (Streif, dec sich von

der Spitze der Schnautze an, der Brustflosse

bis zur Basis

erstreckt, nebst noch fünf an­

dern

*) Batistes pinna dorfi prima radiata; triplici acu-

leorum ordine ad basim caudae; linea purpurea a suprcmo rollrc ad basim pinnarum pectoralijin ducta,

macula latissima

nigra

medium

latus occupante. Commersons angeführteManuscrlpte; Vierter Heft der Zoologie. utrinque

dem Reihen, wovon die beiden äußersten und

die beiden andern

die mittlere bläulicht sind,

hingegen röthlich, und etwas breiter, von der-

selben Basis bis zu den Augen laufen. Der Praslin zeichnet sich überdies durch

die rothe Farbe seiner Bruststoffen, und durch den

gelben Rand

obern und

untern

aus,

den

Rand

der

an

man

dem

Schwanzflosse

bemerkt.

Dieser Fisch, den Commerson beschrie­

ben, und der ihm zufolg ohngefahr die

eines Barschs erreicht; hat

Kopf,

daß

dieser

einen so

lange großen

allein beinah den dritten

Theil der lange des ganzen Thiers ausmacht. Lhngeachtet die Haut, welche den Kopf und

dem Körper bedeckt sehr dick ist,

so können

die lippen, so wie bei andern Hornfischen, nach Belieben des Thiers, vorwärts und zurückgezo­ gen werden.

Bei der Kiemenöfnung erblickt man eine kleine Gruppe, ziemlich großer, und sehr von

den andern unterschiedenen Schuppen, die man

für den Anfang eines zu weit hinten sitzenden KikMendcckelS halten könnte. Der

Der Strahl, welcher di« sogenannt« Bauchigste bildet, ist artikulirt, wie eine Feile mit Stacheln bcsezr; vor ihm stehen zwei Rei­ hen harter Wärzchen, und hiter ihm eine Reihe sehr kurzer Stacheln, die sich bis zum After erstreckt. Jede Seite des Schwanzes ast übrigens mit drei bis vier Reihen kleiner, gegen den Kopf zu gekrümmter Stacheln besezt, wovon jeder an seiner Basis in einer Art schwarzen Scheide steckt *).

Dieser Hornfisch, muß Commerson zufolg unter die Steinfische gezahlt werden, weil er sich gewöhnlich zwischen den Klippen an *) In der Kiemenhaut fin-

der man 2 Strahlen, 2 der ersten Rückenflosse der zweiten . 25 den Brustflossen . 13 i der Bauchflosse . 2£ der Afterflosse 12 der Schwanzflosse Leztere endigt fich in eine beinah ganz rade Linie. in in in in in in

743 an den Küsten der Insel Peaslin aufhalt, ba* her wir ihm den Namen dieser Insel, als sei« ncs gewöhnlichen Aufenthalts beibehalten haben.

Wenn man ihn unbehutsam anfaßt, so beißt er sehr heftig; sein Fleisch ist übrigens angenehm und gesund.

Kleins

Kleins Hornfisch *).

(B a 1 i ft e K 1 e i n i e n).

Dieser Hornfisch, züglich Klein

deffen Kenntniß man vor­

zu danken

durch die Lange seiner

hat,

zeichnet sich

zweiten Rücken-

und

Afterflosie aus, deren jede mehr als fünf und

vierzig Strahlen h -t.

Die Schnarche ragt vor;

die Oefnung des Munds ist klein, und mit Bartfasern versehen;

der vordere Strahl der

ersten Rückenflosse ist gezackt auf beiden Sei­ ten, und die Schwanzflosse rund.

Dieser Fisch lebt in den Indischen Ge­ wässern. *) BaHsles KleiniL Linne ed. Gmelin. Gronpv. Zooph. n. 193. Capriscus capite triangulato gutturoso, ore admodum parvq barbato

etc.

Klein Miss.

pifc. 3. p. 2$. n. 8. tab. 3. fig. 12.

Ikan anwawa.

Valent. Ind. 3. p. 377.

n. 92. fig. 92*

""

Der

Der kurassaische Hornfisch *). (Balifte Curaffavien). Der gegenwärtige Hornfisch lebt ohnweit Kurassao. Seine Schwanzflosse endigt sich in eine gerade Linie, und die Seiten haben eine sehr glanzende Goldfarbe. Diese Vergoldung wird noch durch einen schwarzen Punkt erhöht, der in der Mitte jedes Schuppens sitzt, über den sie sich verbreitet.

Der Rücken ist braun, und die Schnautze rund **). ”) Batistes curaflavicus. Linne ed. Amelin. Gronov. Zooph. 196.

**) In der ersten Rückenflosse in der zweiten . . in den Brustflossen . in der Afterflosse . . in der Schwanzflosse .

2 Strahlen, 27 13 26 9

Der

Der Stachelschwanz *).

(Balifte epineux).

in dem zweiten Untergeschleckt begriffe­ nen Hornfische, die wir bisher beschrieben, ha­ ben *j Bali lies aculeatus. Li n n 5 ed. Gmelin. Bali Re epineux, Daubenton Encycl. methodique.

Id.

Bonn ater re plan dies de 1 ’ En­

cyclopedie.

11 Wgoth. i;8. Cr pn ov. Zooph, i88. Blochs N a t u r g. der

auslaend. Fi­

sche. II Th. S. 19. pl. 149. Seba Mus. z. tab, 24. fig. if, Caprisous cornutus fupra oculum etc. Klein

Miss* pifc, 3. p. 25. n. 5. 7. tab. 3. fig. io. Gua-

747 ben nut zwei Strahlen in der ersten Rücken­ stoffe. Von nun an werden wir mehrere Strahlen in dieser Rückenfloffe bemerken, denn der Stachelschwanz hat deren drei darin» Auf dem Bauch, und zwar hinter dem gezackten Strahl, welcher die Bauchfloffe bildet, stehen mehrere Stacheln zerstreut, und an jeder Seite des Schwanzes stehen vorwärts gekrümmte Stacheln, und zwar zu zwei bis fünf Reihen, je nach Alter, Geschlecht oder Klima. Dieser Fisch hat sehr schöne Farben, welche von Commerson, der diesen Fisch sehr oft lebend in dem Wasser schwimmend gesehen, folgendermaßen beschrieben worden, Die Guaperva hyftrix. Wi 11 ough by Ichthyol, app, p. 2i. tab. I. 2i. Sounk hoqrnvifch, nlan vifch, gros poupou. R^nard. poisf. i. pl. 28. hg.154.et2. pl. 28. hg. I3& et pl. 34- fig. 157. Ballstes fufcus ex rubro et aureo oblique virgatur, pinna dorfi prima triacantha, afficulo xyphoide fcaberrimos pinn ar um ventralium locoM aculeis antrorfum verfis duplici ordine utrinqua ad caudam, Commerson angeführte

Manuscripte- Vieltes Heft dßv Zsle> gie.

Die Hauptfarbe

des Thiers ist

dunkel­

braun, aber auf diesem dunklen Grund laufen auf dem vorder» Körper breite rothe Streifen hin, .die auf dem Hintern Theil eine Goldfarbe

haben, eine schiefe Richtung nehmen, und einen

sehr lebhaften Glanz von sich geben. tippen, und

die Basis

Augen,

der Brustflossen sind

übrigens zinnoberroth, von welcher Farbe man stärkere oder

schwächere Streifen, sogar mit

etwas Gelb vermischt, auf den übrigen Flos­

sen, hauptsächlich auf der Schwanzflosse antriff, wo die Zwischenräume zwischen den Strahlen blaulicht sind *).

Dieser Fisch hält sich in dem rothen und indischen Meer auf,

in welchen lchrern ihn

Commerson zwischen den Fellen, Korallen und Sandbänken nahe bei der Insel Praslin

ge-

*) In der Kiemenhaut in der ersten Rückenflosse.

2 Strahlen.

in der zweiten

3 25

in den Brustflossen

1.3

in der Afterflosse

in der Schwanzflosse, die sich in eine beinah gerade Linie

endigt

IO

749 gefangen. Er behauptet, daß er sehr gut zu eßen sey.

Wir glauben, den von Gmelin beschrie­ benen Hornfisch *) hieher rechnen zu können, welchen linni in der Beschreibung der Samm­ lung des Prinzen Adolph bekannt gemacht hat. Dieser warzichte Hornfisch ist von dem Stachelschwanz nur darin verschieden, daß dec Strahl, welcher die sogenannte Bauchflosse vor­ stellt, mit Wärzchen, anstatt mit spihigen Sta­ cheln beseht ist. Wollte man aber auch dieses Kennzeichen als bl.-ibend erklären, so kann eS immer nur eine Nebengattung bestimmen. *) Baliftes verrucosus.

Linne ed. Gmelia,

Mus ad fr. 1, p.57. tab, 27. f g. 4,

Der

Der Nasenrümpfer (Balifte fillonne).

Äöenn dieser Fisch noch lebt, so hat er eine sehr schöne schwarze Farbe auf allen Theilen sei*) BaliHes ringens» Linne ed. Gmeliil. Batiste fillonne. Daubenton En cy dop. m e th o dique Id. Bonnaterre plane hes de l’Ency cl o p edi e.

Mus. ad fr. I. p. 58. It. Wgoth. iZ9. Batistes nigra.

Ofbe k. It. 295.

Gronov. Zooph. 195.

Blochs Naturg, der auslaend. Fi­ sche Hr Th. p. 27. pl, 152. 6z. 2. Ar-

75 1 seines Körpers,

an der Basis

ausgenommen

seiner zweiten, Rückenflosse und der Afterflosse.

Ein langer weißer, zuweilen blauer Streif läuft über diese Basis hin.

Der Raum zwischen

demAftw und dem Strahl, welcher die Bauch­ flosse vorstellt, ist mit einer Reihe Wärzchen

beseht.

Die Seiten des Schwanzes sind wie

gefurcht, und jede der Schuppen, womit sic

bedeckt

sind,

hat

in

ihrem Mittelpunkt ein

Wärzchen, oder kleinen stumpfen, gegen den Kopf zugekehrten Stachel, und vermöge dieser

Bildung sind die Seiten

anzufützlen,

nothwendig

rauher

als der vordere Theil des Kör­ pers

Artedi gen. p. 54. n. 4.

Guaperva lata ad caudam striata,

Willoughby Ichthyol»

hifteri.

a p p. p. 21. n. $.

tab.L 24. Raj. pisc. p.49. n. 5.

Balistes niger, linea alba dorsi. son Man u scr ip t s. lkan Kandawara.

Co mm er-

Valent, I n d. z. p. 359.

h§. 42.

Balifle

noir,

Kolkenboati

& Kandnwara.

Renard. poissons. I. p. 26. tab. 17. 6^. 96; & p. 27. tab. iS. fig. 98.

pers *).

Man findet diesen Fisch in

dem

Chinesischen Meer, und an den östlichen Küsten

von Afrika.

*) In der ersten Rückenflosse in der zweiten in den Brustflossen in der Afterflosse . in der halbmondförmigen Schwanzflosse .

3 Strahlen. 35 15 3« IO

Der

Der Stachelschweinfisch *). (Balifte caprisque).

Maa findet diesen Fisch nicht nur in den «armen Meeren Indiens und Amerikas, fon; dem *) Pore in mehrern südlichen Departe«

meutern. Porco in Sicilien und andern Ge> genden Italiens. Gaper von mehrern alten Autoren, desgleichen Aper, Porcus, Sus, Mus marinus. Bali (les capriscus. L i n n e e d. Gmelin. Gronov, Zooph. n. i $7. M us. I, p. n. 117. Seba Mus. ?. tab. 24. fig 16. Klein Miss, pisc 3. p. 24. n, G cffner Icon. p. 57.

Ute Abth.

Ec;

dern auch in der Mittelländischen See. nius

hat ihm,

dem

Aristoteles zufolg den und ihm das Ver­

Namen caper beigelegt,

mögen zugeschrieben

Pli­

eine Art Geräusch

oder

Gezisch hören zu lassen, welches, wie wir ge­

sehen haben, Dieser Farben.

allen Hornfischen eigen ist.

Fisch

hat

schöne

und

spielende

Zn Amerika hat er, nach PlumierS

illuminirten

Zeichnungen,

durchaus eine inS

helle spielende Violelfarbe, wodurch der

ganze

Körper das mannigfaltige Farbenspiel drS Tau­ ben-

A1 d r o v a n ci. p i sc. < ! 6. Jonfton p i sc. lab. 23. fig. 7-

KV i 11 o u g b b y Ichthyol, p. 1 5 2. tab. I. 19. Raj. p i fc. p. 47.

Caper.

P 1 i n i i hist, mundi. 1. 11. c. 5 r.

Caper.

Sa’; v i a n Aquat. p, 207. 208. tab.

204. b.

Poupore

noble.

Tab. 1. 6g. 7. Capri felis rondeletii.

Renard,

poissons

P I u m i e r Dessins

für velin.

Pore.

Ron de le t. Ire partie. liv. 5. ch. 26.

A r i st o t. hist, a n i in. 1. 2. c. 13 & 1. 4 e. 9. Athen. 1. 7. fol. 152, 40 & 163, $.

Aelian. hb, l 2. L. 26.

755 brnhalseS erhalt; der ziemlich große Stern sei­ ner Augen ist schön blau, mit einem glanzen­ den gelben Rand eingefaßt, und gleicht auf dem violetten Grund des Körpers, einem schö­ nen Sapphir der mit einem goldenen Ring eingefaßt ist. Unter höhern Breiten, besonders in dem Mittelländischen Meer hat dieser Fisch zuwei­ len blaue Flecken auf dem Körper, und blau« und rothe auf den Flossen, nebst grünen Strei­ fen auf verschiedenen Theilen des Körpers. Von den übrigen Fischen seines Geschlechtes unterscheidet ec sich durch die charakteristischen Kennzeichen die wir in der Tabelle angezeigr haben, und durch die Anzahl der Strahlen in seinen Floffen.

Ccc 2

Der

Der Gabelschwanz *). (Balifte queue fourchue).

Di- erste Rückenfloffe dieses Fischs besteht aus drei Strahlen, wovon der vordere sehr lang und stark ist, eine Art Horn vorstellt, und auf allen Seiten mit Wärzchen und kleinen Zacken besezt ist. Die zweite Rückenfloffe ist wegen den Flecken, die man darauf bemerkt, merkwürdig, und die des Schwanzes ist Ga­ belförmig. *) Balistes forcipatus

Linne e d. Gmelin,

Baliftes cauda bifurca, pinna dorfi maculosa, Artedi. gen, 54. lyn. 82.

Willoughby tab, I, 22.

Ichthyol,

ap pf

p. 2r.

Der

Der Beutelhornfisch ^), und der ame> rikanische Hornfisch **). (Le Baliste Bourse, & le Baliste americain).

muß den ersten dieser Fische nicht mit dem alten Weib verwechseln, welches Plumier *) BalisteBourse.

Sonnerat Journal de phy-

fique. 1774» 16. Bonnaterre

plan ches de 1'En­

cyclopedie« **) Baliftes americanus.

Lin ne e d. Gmelin.

Gronov. Zooph. 192. Baliftes nigricans, roftro, maculis, pinnis

pectoris, dorfi, ani, dimidiaque cauda ex albidis; triplici aculeorum forie ad caudam. Com-

merfon

angeführte ManuscrlpteBa-

75 8

miet und andern Reisenden zufolg, in einigen östlichen Kolonien, besonders zu Martini­ que, gleichfalls den Namen Beutel, (Bourse) erhalten hat. Dersenige Fisch von dem hier die Rede ist, gehört nicht nur nicht zu der­ selben Gattung, wie das alte Weib, sondern zu einem verschiedenen Untergeschlecht. Der Beutelfisch ist über den ganzen Kör­ per von Heller oder dunkler grauer Farbe, den vordem Untertheil des Körpers ausgenommen, welcher weiß ist. Dies Weiße des untern Körpers ist von dem Grauen so scharf abge­ sondert, daß die Gränze, welche beide Farben trennt, eine vollkommen gerade Linie vorstellt, welche sich schief von der Oefnung des Mun­ des bis zur Afterflosse hinzieht.

Man sieht übrigens auf jeder Seite de» Thiers einen schwarzen halbmondförmigen Streif, zwischen dem Auge und der Brust­ flosse, Batiste tachete. Sonnerat Journal de Phy sique. T. ;♦ p. 44.5. Batiste noir* Bonnaterre planest es de ■ Encyclopedie.

flösse, der in seiner Krümmung g'etcfjfdfä einen schwarzen, einem Ypsilon ähnlichen Fleck ent­ hält*). Dieser Fisch wird bei. Jsle de France gefunden, und ist von Sonnerar einem dec älrsten Korrespondenten des Museums der Naturgeschichte bekannt gemacht worden.

Dhngeachtet der Aehnlichkeiten welche zwischen dem Beutel- und dem Amerikanischen Hornfisch statt finden, kann man beide, sogar dem ersten Anblick nach, voneinander unter­ scheiden, wenn man nur die Schwanzflosse be­ trachtet; denn diese endigt flch bei dem Deu­ tel, in eine gerade linie, und bei dem Ameri­ kanischen ist sie abgerundet. Der Amerikanische Hst noch überdies an jeder Seite des Schwanzes drei Reihen kleiner

*) In der ersten Rückenstosse in der zweiten ... in jeder Brustflosse . . in der Afterflosse ... in der Schwanzflosse .

3 Strahlen, 29 14 26 12

kle tut g'Mmmter Stacken, dre man an dem

Be.nel vermißt unv tie Farben, so wie deren sind auf beiden Fischen sehr

Wert leilung

ver-

schieden-

als

Grund,

umgicbt des

Ring,

Hals,

sich

auf

ten

Rück'nfloffe,

Doppel-

einen

kleinen

großen

den

auf

um

und

den

unregelmäßi­ und

zeigt

der

zwei­

der Afterflosse,

und

Seiten,

Brustfloss.n,

den

auf

der Basis der Schwanzflosse.

Dies des

ist

der

Amerikaners,

mäss rn «r

in

auf

Flecken

in

die

ein

wie

Augen,

erscheint

gen

an

sich

die

ganze

diesem

auf

glanzendes Weiß

Mu.ides,

gegen

Streif

und

ein

vertheilt

Der

verthnlk.

Art

ist

man

jedoch auf

schwarz,

schwarz,

Körper

Oefnung

unv

weiß

besondere

«ine

sieht

Amerikanisten

dem

2(n

nichts

von

um

geschmackvolle

nickt

Süd -- Amerika

mehrern Reisenden

den,

sondern

Asien

von

in

blos

auch

Afrika

in

Schmuck den

herum,

Ge­ wo

beobachtet wor­

denjenigen,

trennen,

welche

woselbst

er

761

von Kommersen beobachtet'/ und sorgfältig beschrieben worden *). *) In der ersten Rückenflosse , in der zweiten in den Brustflossen in der Afterflosse in der Schwanzflosse .

3 Strahlen. 28 15 oder 16. 28 12

Dkx

Der grünlichte; der großfleckichte; der

schwarze; der gezäumte; und der bewafnete Hornsisch *).

(Baliste verdatre; grande tache; noir; bride & arme).

5Bir bringen hier unter einem Artikel die Be­

schreibungen

fünf

verschiedener

Gattungen, welche

*) BaliQes e fufco viridescens, genis aurcis, gula

iubterius pallide caeruWceme; piimis dorßj ani et caudae , baß obsolete flavescentibus, extimo

limbo

nigris.

Commerson

Manu i c r i p te. Bali lies fufcus,

angeführte

macula peetorali maxima,

poftrerrfisque pinnarum marginibus al bis , cauda

inerrne longe bifurca. genis sextuplici vcrruca-

rum Jerce notatL

Commerson. Ba

?6Z welche

den

Naturforschern

bisher

unbekannt

waren, und von welchen wir Z-ichnungen oder Beschreibungen, die

mehr oder weniger aus­

führlich sind, in Commeesons Manuscripten

gefunden haben.

Der Grünlich re ist

einer der größten

seines Geschlechts, und wir haben den Namen, den wir ihm beilegen, von seiner Hauptsache

hergenommen.

Der größere Theil seines Kör­

pers ist wirklich grün, mit braunen und gelben Abweichungen; man sieht aber auch schwarze

Punkte in der Mitte beinah aller Schuppen,

oder eigentlicher,

allen

Gruppen,

welche die

Schuppen bilden.

Die beiden Seiten des Kopfs haben eine dunkle goldgelbe Farbe;

der oberste Theil dcsi

selben ist schwarzlicht blau, mit kleinen, beinah gelben

Flecken; ein helleres Blau

sieht man

um den untern Theil der SchnauHe und auf

der

Baliftes totus niger, C ojn ni e r so r* Baliftes fexduplici aculeorum orcftne ad caxidam utrinque, cauda margine extremo et lateribus alba, C om m e rfo a»

der Brust. Ein schwarzer beinah unbestimmter Streif geht von den Augen bis zur Basis der Brustfloffen herunter. Diese Flossen, die zweite Rückenflosse, die Afterflosse und die Schwanzflosse sind weißlicht, mit schwarz ein­ gefaßt, und endlich sieht man an der Spitze derBrustflosscn und an den Seiten deö Schwan­ zes, da wo er mit vier Reihen gekrümmter Stacheln besetzt ist, eine schöne gelbe Farbe. Die Kiemenhaut ist durch sechs Strahlen unterstützt, welche unter einer dicken Haut lie­ gen. Hinter derBauchfloffe sieht man mehrere Stacheln. Die Schwanzflosse ist etwas rund, und man bemerkt keine Seitenlinie *).

Die Luftblase ist silberfarbig. Der von Commerson beobachtete Fisch war ein Weib­ chen, und enthielt mehrere tausend Eier, und dies Weibchen war so trächtig im Januar, an den ») In der Kiemenhaut , in der ersten Rückenflosse in der zweiten

.

6 Strahlen.

3 .

25

in jeder Brustflosse

.

15

jn der Afterflosse

.

24

in per Schwanzflosse

.

12

76Z

-en

Küsten der Zsle de France, in welchen

Meer auch die andern vier Gattungen gefun­

den werden, von denen wir hier handeln wollen. Großflekkichte Hornfisch ist so

Der

einer der

wie der Grünlichtc Geschlechts.

größten

seines

Seine Farbe ist braun, ins Gelb­

und auf dem Bauch Hiller als

liche schielend,

Der braune Grund

auf dem Rücken.

wird

durch einen sehr großen weißen Fleck gehoben, den man an

jeder Seite des Körpers sieht,

wie auch durch

eine weiße Linie, welche den

Rand beinah aller Flossen einnimmt.

An

den Seiten

des Schwanzes

finden

sich keine Stacheln, dagegen bemerkt man an

denjenigen des Kopfs ein Merkmal, welches wir noch bei keinem Hornfisch gefunden haben;

nemlich an beiden Reihen

sihen sechs Reihen

Warzen der Lange nach, und sind durch eine glatte Haut

von

einander

getrennt.

Die

Schwanzflosse ist halbmondförmig, und die bei­

den Spihen sehr lang *).

Wir *) In der ersten Rückenflosse

der zweiten

3 Strahlen.

27

in den Brustflossen in der Afterflosse

.

15 .

in der Schwanzflosse

22 12

Wir kommen nun zu dem schwarzen Horn fisch,

dessen

Name

seine Farbe hin­

länglich anzeigt, denn er ist wirklich am gan­ zen Körper heller oder dunkler schwarz,

Ring

ausgenommen,

den

die

den

Schwanzflosse

bildet, und welcher weiß eingefaßt ist.

Auster dieser beinah durchaus

schwarzen

Farbe unterscheidet sich dieser Fisch von dem Großfleckichrcn dadurch, daß er an beiden Sei­

ten deö Kopfs keine Warzenreihen har,

dage­

gen nähert er sich ihm wieder darin, daß sein

Schwanz einer

keine Stacheln har,

halbmondförmigen Flosse

Spihe» sehr lang sind *).

und

sich mit

endigt,

deren

Jenseits der söge

nannten Bauchflosse sieht man mehrere kleine

Stacheln.

Wir haben noch von dem Gezäumten und dem Bewafneten zu reden.

Unter

*) In der ersten Rückenflosse . in der zweiten in jeder Brustflosse in der Afterflosse . in der Schwanzflosse

3 Strahlen. 34 16

32 12

76?

Unter ben wie

Commersons

Zeichnungen

ha­

die Figur eines Hornfischs gefunden,

dessen Merkmale sieb auf keine der bekannten

Gattungen noch Geschlechter anwenden lassen, so wenig als auch diejenigen, die wir hier ab­

handeln.

Da wir auch in den Handschriften

gar keine Erklärung finden,

die sich auf diese

Figur beziehen könnte, so können

wir diesen

Fisch blos nach den Zügen schildern, die seine

Frgur uns dargeboren.

Die Rückenflosse hat drei Strahlen, wo­

von der erstere sehr lang, stark, und vorn ge­ zahnt ist.

Derjenige, so die sogenannte Bauch­

flosse vorstellt, ist arrikulirr, d. h. er besteht aus mehr

als einem Stück, und hinter ihm sieht

man

mehrere Stacheln.

Der Schwan; ist ohne Stacheln, und die

Flosse desselben etwas

mondförmig.

Bei der

Kiemenöjnung sieht man wie bei dem Sternchornfisch eine Gruppe ziemlich großer Schuppen, welche an den Deckel erinnert, den die Natur

beinah allen Fischen gegeben.

Die Farbe des

Fsscheö ist überall gleich dunkel, ausgenommen

am Kopf, wo auf jeder Seite ein sehr

Heller

Streif

?6S Streif, bei den Brustflossen ausgeht, sich bis zur Schnautze erstreckt, die er umscklingt, und unterhalb welcher er sich in einem halben Ring, von gleichfalls sehr Heller Farbe verliert. Die­ ser halbe Ring, die Schlinge um die Oefnung des Mnndeö, und die beiden Streifen, die ge­ gen die Brustflossen zugehen, bilden zusammen eine Figur, die einem Zaum ähnlich ist, da­ her der Name des Gezäumten kömmt, den wir dem Fisch beigelegt haben.

Eine andere Gattung desselben Geschlechts, von welcher wir unter CommersonS Manusccipten eine Zeichnung und eine kurze Be­ schreibung gefunden haben, nennen wir bewafneter Hornfisch. Als dieser Reisende einen Fisch dieser Gat­ tung, den man einige Stunden vorher gefan­ gen hatte, untersuchen wollte, hatte das Thier bereits beinahe alle seine Farben verlohren, nur blieb noch ein weißer Streif an der Sp ße und auf jeder Seite der Schwanzflosse, Vie etwas halbmondförmig war, übrig. Auf jeder Seitenfläche des Schwanzes sah man sechs Reihen gekrümmter Stacheln, und wegen die­ ser

769 ser Menge haben wir dem Thier den Namen des Bewafneten gegeben.

Die erste Rückenflosse war durch drei Strahlen unterstützt, und hinter dem dcr Bauch­ flosse sah man mehrere Stacheln. Hieraus er» hellet leicht die Aehnlichkeit des Bewafncten mit dem Stachelschwanz; allein die besondere Vertheilung der Farben und andere Verschie­ denheiten abgerechnet, die man leicht entdecken wird, hat er auf dem Schwanz eine größere Reihe gekrümmter Stacheln, und die so dessen Bauchflosse begleiten, sind kleiner und kürzer

Ute Lblh.

.D d d

Der

Der graue Hornfisch (Baliste

cendre).

Dieser Fisch wirb gleichfalls in der See bei Jsle de France gefunden; er hat einen sehr -roßen Kopf; die Hauptfarbe ist aschgrau, und man kann ihn leicht von allen Hornsischen des dritten Untergeschlechts, durch die vier Strah­ len unterscheiden, woraus seine erste Rücken­ stoffe besteht. Ferner unterscheidet man ihn leicht von allen bekannten Hornfischen seiner Familie, wenn man zu ersterem Kennzeichen noch drei blaue gekrümmte Streifen seht, welche auf jeder Seite des Schwanzes sitzen, wie auch einen schwarzen Streif, der von jedem Auge bis zur nächsten Brustflosse geht. Auffer *) Baliste cendre,

Sonnerat Journal de Phyfique,

T. 4. P. 78. Id, Bonnaterre planches de ^Encyclopedie,

77i Ausser den drei blauen Streifen sieht man auf beiden Seiten des Schwanzes auch Stacheln. Von diesem Fisch hat Somme­ rat die erste Beschreibung, und Commerfon die Zeichnung geliefert *).

•) In der ersten Rückenflosse in der zweiten in den Brustflossen rn der Afterflosse in der etwas runden Schwanz» flösse

Ddd 2

4 Strahlen. 24

14 31

13

Der

Der Assasi *). CB a 1 i st e

Assasi).

5ln bcM Küsten Arabiens hat Forskael diesen Mich beobachtet, welcher eine Menge brauner Warzen auf dem Körper, und auf jeder Seite des Schwanzes drei Reihen schwarzer War­ zen hat.

Man bemerkt an diesem Fisch, dessen Fleisch gegeffen wird, ohnerachtet es nicht sehr schmackhaft ist, eine ziemlich regelmäßige, man­ nigfaltige und angenehme Vertheilung der Farben. Der vordere Theil seines Körpers ist braun, der untere weiß, und auf diesem zweiv) F o r f k a e 1 saun. arab. p. 75- n, 112. Batiste Assasi. Lin ne e d. Gmelin.

77t

zweifachen Grund sieht man einen gelben Ring um die Lippen; vier blaue und drei schwarze O.ueerstreifen abwechselnd vor den Augen; ei­ nen dunkeln Streif der von dem Mund bir zu jeder Brustflosse geht; jeder dieser dunkeln Streifen ist mit einem gelben, gezackten, und mit einem schwarzen gleichfalls gezackten um­ geben, und mit einem blauen Rand eingefaßt. Auf dem Schwanz bemerkt man einen lang­ lichten weißen Fleck; ein anderer schwarzer, mit Gelb eingefaßter, sitzt beim After, und bei­ nah alle Flossen haben eine röthliche Farbe.

Der

Der Einhornsisch *).

(Batiste Manoceros),

§bir kommen nun zu dem vierten Unterger schlecht der Hornfiiche, bei welchem wir, in der erken *) Baliftes monoceros. Linne ed. Gmelin. ßalifte mono eros. Daubenton E ney* elopedie methodique. Id. ß onnaterre planehes de PEq* cyslop^die. Blochs Naturgefch. auslaend. Fi< sehe* Lr Theil. p. 12. pl. 147* Baliftes monoceros. Obs. 11. 110. Caprifcus longus 6cc. Klein Miss, pisc^ 3. p. 25. n. 10. Acaramueu. ‘ Marcgr. Brasil, p. 163. Willo ughby Ichthyol, p. 3Z6. tab. E» Sw «L.2.

775 ersten

Rücken -

Bauchflosse 'nur

und

Srrahl finden werden.

einen

An die Spitze dieses

Untergeschlechts sehen wir den Einhornfisch.

Name

Der

welcher das

Einhorn

(Monoceros)

einige Horn andeutet,

so

man

auf dem Rücken des Fischs bemerkt, ist meh-

rern Hornfischen beigelegt worden.

hat ihn,

wie wir gesehen,

bcigrlegt;

wir hingegen folgen

Plumier

dem Chinesischen dem Beispiel

Linnes und anderer Naturforscher, und legen

ihn blos derjenigen Gattung bei, die wir hiee

beschreiben.

Der Einhornfisch; den man in den war­ men Gewässern Asiens, und des neuen festen

Landes findet, von

erreicht gewöhnlich eine lange

einem Schuh.

und grau,

Sein« Farbe ist braun

die braune ist auf der Schwanz­

flosse in drei Queerstreifen vertheilt, so starker abstechen,

die um

da der Grund dieser, so

wie allen übrigen Flossen, und des Augensterns

Goldgelb ist.

Der Raum zwischen den Augen ist über

der Oefnuug des Mundes erhabener, als bei mehrern

mehren andern Hornfischen, der Strahl, wek« chcr die erste Rückenflosse vorstellt, ist sehr lang, gegen den Schwanz zu gekrümmt, und wird durch eine kleine Haut gehalten, welche den Hintern Theil seiner Basis an den Rükken befestigt. An beiden Seiten ist er mit Stacheln versehen, die nach unterwärts ge­ krümmt sind.

Die Afterflosse und die zweite Rücken­ flosse enthalten eine ziemliche Anzahl Strahlen*). Der Einhornfisch lebt von Polypen und jungen Krabben.

Eö scheint als wenn man noch einen an­ dern Fisch zu dieser Gattung rechnen könnte, der eine große Aehnlichkeit mit dem Einhorn, fisch hat, aber eine Lange von ohngefahr drei Schuh erreicht, schwarze, rothe und blaue Buchstaben artige Flecken hat, und dem man wegen *) In der zweiten Rückenflosse in den Brustflossen in der Afterflosse in der runden Schwanzflosse .

48 Strahlen iS 51 1?

wegen dieser Farben - Verkeilung den Namen des beschriebenen Hornfischs beigelegt*).

Dieser Hornfisch, welcher mannigfaltigere Farben hat, als der gemeine Einhornfisch, nährt sich häufig mit Schaalthieren, und sol­ chen, welche die Korallen bauen. Sein Fleisch wird für ungesund, und gar für giftig gehalten, wahrscheinlich wegen den Wirkungen der Nahrungsmittel die er vorzieht.

*) Balifies monoceros fcriptus, Lin ne ed. Gm eiln, Obs, C hin, p. 144. Unicorum piscis bahamenüs, Catesby Carol, tab, 19,

T

Die Saubürste *).

(B a 1 i st e h e r i f f e). Dieser Fisch

ist

auf dem ganzen

schwarzbraün, ausgenommen

die

zweite Rückenflvffe

und

Körper

die Brustfloffen, die

welche gewöhnlich blaßgelb sind.

Afterflosse, Man findet

ihn in den Indischen Meeren, besonders bei

der

*) Balifies hifpidus,

Li n n 6 e d. Gmelin.

ßalifle he reffe. Dauben to n Encyclo­ pedie m e t h o d i q u e. Id. B onnat err e planches de l’Eneycl o p e di e. Seba Mus. 3. tab. 34, fig. 2. Porte - vergotte. Balifies e fufco nigrescens, capitis radio fmgulari, undequaqua fpinulofo;

Jatoribus caudae fetis acicularibus centum cir-

citer, fcoparum more compactis.

Gommer­

fon angeführte Manuskripte.

779

der Zsle de France, wo er von Commerson

sehr gut beobachtet worden.

Auch findet man

ihn an den Ufern von KZrolina, wo er öfters

noch einen schwarzen Flecken mit einem Hellen Kreis umgeben, auf dem Schwanz hat. Seine Höhe ist ohngefahc der Hälfte sei­

ner ganzen länge gleich.

Der Augenstern scheint

Dee

und der Augapfel bläulicht.

hellbraun,

Strahl der ersten Rückenflosse ist ausserordenc-

lich lang, dick, und mit mehrern aber kürzern

Stacheln

versehen, als bei dem Einhorn *)»

Der Strahl, welcher die

sogenannte Bauch­

flosse bilder, ist mit langem und starkem Sta­

cheln beseht.

Auf jeder Seite des Schwanzes, und ein wenig vor der Schwanzflosse

sieht man

an

hundert kleine, gegen den Kopf zugekrümmte Stacheln, die so sihen, daß Commerson sie mit einer

Bürste verglichen,

und den

Fisch

Bürst en trag er(xorl6 vergelte) genennt hat« Ebeq

♦) In der zweiten Rückenflosse in den Brustflossen in der Afterflosse

in der Schwanzflosse

.

.

27 Strahlen.

13 24 rr

El'en dieser Reisende erzählt, daß dieser Fisch sich seiner Menge kleiner Stacheln, wie eben so viee Haken bedient, um sich in den Rißen der Felsen, wo er eine Zuflucht sucht, onjuklammern. Er ist daher auch sehr schwer zu fangen, und Commerson hatte denjeni­ gen, den er untersuchte, blos dem heftigen Sturm zu danken, der im Iahe 1772 Zsle de Franke verheerte, und diesen Fisch an die Küste warf. Er hat übrigens sogar noch auf der' Schwanzflosse mehrere noch kleinere Stacheln, und die eher dem Gefühl als dem Gesicht merkbar sind. Man bemerkt keine Seitenlinie aü ihm; die Schwanzflosse ist etwas rund.

Achte

78 r

Achte Ordnung -er allgemeinen Klasse der Fische, oder Vierte Ordnung der zweiten Abtheilung der Knorpehfische. Dauchfloffen; solche, welche Floffen unter dem Bauch sitzen haben.

Siebentes Geschlecht. See. Razen.

Eine einzige Kiemenöfnung an jeder Seite des Halses, einen langen Schwanz, der sich in eine borstenarkige Spitze endigt.

782

Gattungen.

Kennzeichen.

r. See-Raze. "^orbse Falten an (Chimere arctique.)j der Schnauhe. 1 Die Schnauße 2. Seehahn. I mit einem langen (Chimere antarcti- I Anhängsel verseJ hen. que.)

78z

Die See-Raze *). (Chimäre arctique), Dieser große Knorpelfisch ist wegen seiner son­ derbaren Bildung merkwürdig, die ihn den Na*) Chimaera monftrofa.

Lin ne e d. G m eli n»

Roi des harcngs da nord. Daubenton Encyclopedie methodique. Id. ßonnaterre cyclopedie.

p 1 anches de l’En-

Fauna fuecica. 294. Gun ner Act. nidr of. 2. p. 270. tab. 5. 6.

Müller prodr. Zool. danicae. p. 38, n. 320.

Q1 aff. Island. I. 192.

Blochs

784 Namen Chimäre, (Chimaera), und von Linni und ander« Naturforschern sogar den Cliiinaera monstrosa zugezogen. Auch hat er von seinen Gewohnheiten her, denjenigen deS Seeaffen erhalten. Die Blochs Naturgefch. der a u s 1 a e n d» Fische Ir Th. s. 61. pL 124.

Mus ad fr. 1. p. 53. tab. 25. Chimaera argentea. Lin ne (rnas). Afc an»

icon. rerum natur, tab. 15. Galeus

acanthias Clufii

exoticus.

Wil-

loughby Ichthyol, p 57. tab. 13.9* fig. 9« Raj» pifc. 23. n. i 5. Gesfner

Aquat. p 877«

Icon. anim.

P«i$3Simia marina.

Jon ft. pifc. p. 29. tab. 1.

fig. 6. Centrina prima, centrina vera, simia marina

dicta.

Aldrovand pifc. p 402.403.405.

Vulpecnla.

Stroem. Spend in. p. 289.

Man hat ganz irrig den von Artedi unter dem Namen Hay, dessen Schwan; langer als der Körper (gen.6g). beschrie­ benen Fisch mit der Seeratze verwechselt; denn eS ist klar, daß dieser Schriftsteller den­ jenigen Hay darunter versteht, den wir See­ fuchs nennen.

7*5 Di« Behendigkeit und Sonderbarkeit sei­ ner Bewegungen, die Beweglichkeit seines sehr

langen und dünnen Schwanzes, die Art, wie

er sehr oft die Zahne zeigt, und diejenige, wie er die

biegsamen

verschiedenen

seiner

Theile

Schnarche possierlich bewegen kann, m ßren die

Beobachter an den Gang, die Gebchrden und Sprünge der bekanntesten Affen erinnern.

Andererseits ist bekannt, daß die Einbil­

dungskraft der alten Dichter, dem furchtbaren Thier,

das sie Chimaera nannten,

einen Lör

wenkopf und einen Schlangenschwanz gegeben har.

Der lange Schwanz dieses Fisches gleicht

demjenigen eines kriechenden Thiers,

und die

Stellung, so wie die Länge der ersten Strah­

len der Rückenflossen, stellen, obgleich sehr um

vollkommen eine Art Mahne vor, die hinter dem Kopf sitzt,

der

so wie dec des

Löwen

gleichfalls sehr dick ist, und auf dessen Höhe, man

bei

dem Männchen

wahrnimrnt,

an

eine kleine Faser

welcher .ein

kleines Büschel

dünner Faden hangt.

Im ^übrigen

schiedenen

Ute Ablh.

Theilen

bemerkt

man

an den ver­

des Körpers drejcs

Ece

Fischs

Der-

786 Verhältnisse, die man selten bei den Fischen überhaupt antrift, und die ihm den ersten An« -lick nach das Ansehen eines Ungeheuers ge« -en. Endlich tragt die besondere Bildung der Zeugungötheile beider Geschlechter, und beson­ ders die äußere Beschaffenheit dieser Theile, vieles bei, daß man dem ersten Anblick nach die Seerahe für rin Ungeheuer halten mögte, und sie daher mit angestrengter Aufmerksam­ keit zu untersuchen bewogen wird. Man hat z. B. ihren Kopf dem des Lö­ wen verglichen, und wollte ihn dem zufolg krönen, wie denjenigen des leztern. D:r Löwe wird für den König der Thiere gehalten; auch -er Chimaera hat man «in Reich gegeben, und da man ihre Macht nur auf eine Gat­ tung ausdehnen konnte, jo gab man ihr eine der zahlreichsten, und mehrere Schriftsteller nannten sie den König der Heeringe, de­ ren unzählige Schaaren sie in Bewegung sezt und verfolgt.

Man kennt bis jezt in diesem Geschlecht nur zwei Gattungen, die Seerahe, mit der wir uns hier beschäftigen, und den Seehahn. Ihre

Ihre Benennungen *) bezeichnen di« Gegen­ den des Erdballs den sie bewohnen, wobei abermals merkwürdig, daß beide Gattungen, die so große Ähnlichkeiten in ihren Formen und Gewohnheiten haben, durch die grösten Entfernungen von einander getrennt sind, so daß man die eine nur in den Gewässern um den Nordpol herum, und die andere in dem­ jenigen Theil der Südsee antrift, die dem Südpol nahe ist. Man sollte denken,' daß sie sich in die beiden Eiszonen getheilt haben, denn beide Gat­ tungen nahem sich nur selten den gemäßigten Temperaturen, und gefallen sich gleichsam nur mitten zwischen den Eisbergen, und unter den Stürmen, welche häufig in diesm Gegenden würhm. Wenn sich auch zuweilen die südliche SeeraHe mitten durch die Wellen der Südsee den Wendezirkeln mehr nähert, als die Nörd­ liche, so rührt es daher, weil die südliche Halb­ kugel kalter ist, als die, so wir bewohnen, und Ee e » in

*) Das heißt die französischen

Chimere arctique

und Chimäre antarctique.

A. d. UeL.

788 in gleicher Entfernung von dem Aequator eine weniger warme Temperatur hat; folglich kann

die südliche Seerahe in dieser Gegend obgleich

in einer großen Nahe bei dem heißen Erdgür­ tel, denselben Grad der Kalte, dieselbe Beschaf­

fenheit und Menge der Nahrungsmittel, und dieselbe Bequemlichkeit zur Befruchtung ihrer

Eier finden wir in der nördlichen Halbkugel.

Bevor wir uns

aber! mit! der

südlichen

Seerahe beschäftigen, wollen wir unsere Auf­

merksamkeit vorerst auf die nördliche wenden,

welche von weitem ziemlich einem Hayen ähn­ lich sieht, und wenigstens eine Lange von drei­ ßig Schuh erreicht.

Der Körper derselben ist auf den Seiten ein

lang,

wenig zusammengedrückt,

Dicke desselben

nimmt

von

und

die

den Brustfioffen

an bis zur Schwanzspihe merklich ab.

Die

Haut, die ihn bedeckt, ist biegsam, glatt, und die Schuppen darauf so klein, kaum fühlt.

berfarbe,

daß man sie

Dabei haben sie eine starke Sil«

daß der ganze Körper einen ziemlich

lebhaften Glanz von sich giebt.

Zuweilen wird die

789 die glanzende Weiße dieses Silbergrunds noch durch braune Flecken erhoben.

Der Kopf ist groß, und stellt: eine Art Pyramide vor, wovon das Ende der Schnarche

die Spitze vorstellt, und deren Gipfel beinah in gleicher Höbe mir den Augen steht.

Das

weiche biegsame Fell, so ihn bedeckt, ist an der untern

Seite größcenrheils gefaltet,

und an

eben diesem Theil, so wie auf den Seiten mit

einer ziemlichen Menge großer runder Poren durchlöchert, welche beimZufammendrücken eine

mehr oder weniger hausige klebrige Feuchtig­

keit von sich geben.

Die Augen sind sehr dick, und in einer

kleinen Entfernung von

denselben

sieht man

auf jeder Seite des Körpers eine weiße Sei­

tenlinie, welche zuweilen mit Braun eingefaßt

ist, und sich bis gegen die Mitte des Schwan­

zes erstreckt, sich daselbst an den untern Theil

d-s Thiers hinabschlangelt, und sich daselbst mit der Seitenlinie der entgegengesetzten Seite ver­

einigt.

Gegen den Kopf zu theilt sich' die

Seitenlinie in mehrere, mehr oder weniger bo-

gichce Zweige, deren einer längs dem Rücken

hin-

750 hinläuft, und ftd) mit einem ähnlichen Zweig

der entgegengesetzten Seitenlinie verbindet.

Zwei

andere Zweige umschlingen das Auge, und be­

gegnen sich wieder an der Spitze derSchnautze, ein Vierter geht bis jum Schließpunkt de» Mundes, und ein Fünfter über ihm schlängelt

sich an dem untern Theil der Schnarche hin, wo er sich mit einem ähnlichen Zweig verei­ nigt, der von der entgegengesetzten Seite her­

kömmt.

Alle diese Zweige machen mehr oder

weniger tiefe Furchen, welche durch runde Po­ ren mehr oder minder unterbrochen sind. Die Brustflossen sind sehr groß, sichelförmig, und

befestigt.

an

ein

etwa»

steischichte» Gelenk

Die Rückenflosse hat vorn

einen

dreicckichten, sehr langen, harten, und hinten

gezahnten Strahl; ihre Höhe vermindert sich alsdann plötzlich, um sich denn wieder zu er­

heben, und erstreckt sich ziemlich weit über den After hinaus,

Höhe.

ohngefahr immer in derselben

Dort wird sie durch eine wenig be­

merkliche Unterbrechung zuweilen in eine Art zweiter Rückenflosse geschieden, deren Strahlen

vorn eben so lang als die Hintern der erstem Flosse, sich aber nachher unmerklich gegen die Spitze

Sv He dks Schwanzes zu verlieren, und ver^ schwinden.

brechung

Manchmal ist keine solche Unters vorhanden,

einigen Naturforschern

und

statt

alsdann mit

auf dem

drei Flossen

Rücken der nördlichen Seerctze zu zahlen, sicht

man deren nur eine einzige.

Das Schwanz-Ende verliert sich in eine

borstenartige dünne Sp tze.

Es sind zwei Af-

terflosscn vorhanden, die erste, welche sehr kurz

und sichelförmig, fangt erst jenseits dem Vereinigungspunkte der Seitenlinien an; die zweite ist sehr schmal und kurz, die Bauchflüssen sitzen um den After herum, und sind wie die Brustflössen an ein fieischichles Gelenk befestigt.

Der Mund ist klein, und man sieht in jeder Kinnlade zwei knochichteReife mit schnei­

dendem Zahn, und die tief genug eingeschnit­ ten sind, daß sie eine Reihe gut von einander

abgetheiltcr Schneidezahne gleichen.

Am Gaur

men bemerkt man noch zwei Zahne,

die ge­

wöhnlich flach und dreieckichc sind.

Ausser dem kleinen Büschel, welcher, wie gesagt, an der Schnautzenspitze des Männchens

hängt,

Hanak, hat ee norf» vor bett Bauchfloffen eine Art kleiner Füße oder Anhängsel, mit Näaeln versehen, welche dazu dienen, daS Weibchen bei der Begattung festzuhallen.

Die (Been de begattet sich demnach wie die Rachen und Haven; die Eier werden itn Bauch der Mutter befruchtet, und es ist zu vermuth'n, daß sie am öftersten auch darin auskriechen, wie die der Rochen und Hayen. Merkwürdig ist jedoch, daß die Seerahen un­ ter allen bisher bekannten Fischen ihre Eier nicht nur wahrend einer wirklichen Begattung sondern wahrend einer innigern Vereinigung und eigentlichen Beiwohnung zu befruchten scheinen. Hierdurch würde die Klaffe dec Fi­ sche mit derjenigen der Schlangen verbunden, und die Seer ßen erscheinen als ausserordent­ liche und sonderbare Wesen. Wirklich haben mehrere Schriftsteller be­ hauptet, daß die männlichen Seeraßen eine Art doppelter Ruthe haben, und ich sah bet em> sehr leicht nachahmen, und ich bin über­ zeugt, baß wir besonders in Frankreich uns lecht eines beträchtlichen Tributs entledigen könnten, den wir der ausländischen Industrie für diesen Lum bezahlen müsscn.

Es ist in unsern Teichen und Flössen bei­ nah keine einzige Gattung Fisch zu finden, deren Luftblase und andere dünnen hautichten Theile, wenn sie von allen fremden Materien recht' gereinigt, gewaschen, zertheilt, erweicht und getrocknet werden, nicht einen eben, oder wenigstens beinah so guten Lum liefern, als derjenige ist, den wir aus dem fäbLcjen Ruß­ land erhallen. Man har es mit gutem Er­ folg

840 fi sg

versucht, und

es

fallt von selbst in die

Augen, um welchen geringen Preis und in wel­ cher Menge man eine Substanz erhalten könnte,

die aus

Materien

bereitet wird,

die

überall

weggeworfen werden, und deren Benutzung dem

Absah der übrigen Theile der Fische keinen Ab­

bruch thun würde.

Man hatte dabei den drei­

fachen Vortheil, eine in mehrern Künsten noth­ wendige Materie häufiger zu besitzen, sie nicht

so theuer zu bezahlen, und selbst zu fabriziren.

Man sollte gerade jetzt um so mehr eilen, sich diese Materie selbst zu verschaffen, da mein

Kollege Rochon, Mitglied des National In­ stituts,

ein

Mittel erfunden hat, das Glas

unter sehr vielen

Umstanden

durch sehr feine

Nche von Metalldrarh, die mit Hausenblase

überzogen werden, zu ersitz m, welches Mittel

bereits für die Marine

Das

Fett

angenommen worden.

des Hausens wird von den

Bewohnern der südlichcn Gegenden Rußlands

beinah eben so stark gebraucht, als seine luftblale.

Wenn es noch frisch, so hat es einen

gurrn G'schmack, und man bedient sich dessel-

ben statt der Butter und des Oelö; das lctztere

841 tere kann es um so mehr erscßen, da das Fisch­ fett immer mehr oder weniger blicht ist.

Die Haut der großen Hausen' wird so zerschnitten, daß man sich derselben statt an­ derer Thierfelle bedienen kann. Die der jun­ gen hingegen werden gut getrocknet, dünn und durchsichtig geschabt, und in einem Theil von Rußland und der Tartarey als Fensterscheiben gebraucht.

An dieser großen Stöhrgattung ist dem­ nach das Fleisch, die Eier, die Luftblase, das Fett, die Haut, mit einem Wort alles dem Menschen nützlich *), und es ist daher nicht zu verwundern, daß sie in den Gegenden, wo sie am häufigsten angetroffen wird, verschiedene Namen tragt, überall, wo die Thiere fleißig beobachtet und gesucht wurden, erhielten sie verschiedene Namen / denn jeder Beobachter, jeder Künstler und Handwerker sah sie unter einem

*) Man ißt sogar den knorvelichten Rückgrad

des Hausens und des Stöhrs,

und bereitet

sie in den nordischen Ländern auf verschiedene Art.

842 einem neuen Gesichtspunkt, und diese Menge verschiedener Verhältnisse mußte notkwendig eine große Minnigfaltigk it in den Zeichen der­ selben, folglich auch in den Benennungen deS Gegenstandes dieser verschiedenen Verhaltniffc hervorbringen.

Da die Hausen unter Bremen leben, die weit von dem Aequaror entfernt sind, und in einem Lind, welches der strengsten Kalte ausgesetzt ist, so suchen sie sich im Minter vor dieser zu strengen Temperatur zu schützen, in­ dem sich mehrere zusammen in die Vertiefun­ gen der User etnfp rren. Zuweilen ziehen sie sogar die Flüsse hinauf, obgleich die Zeit des regens noch entfernt ist, um nur an den Ufern derselben bequemere Schutzörter zu suchen. Ihre Göße macht, daß sie sich in die­ sen Höhlen sehr nahe zusammen halten müs­ sen, so todt sie auch seyn mögen; durch diese Nahe erhalten sie noch die wenige Warme, die sie besitzen, und erstarren nicht, wenigstens sind sie nicht eines gänzlichen Erfrierens ausge'eht. Sie nehmen auch eia wenig Nahrung M sich, gcaöhniich abtk begnügen sie sich mit den

843 den Säften, die aus ihrem Körper dringen, und saugen den Schleim, der auf der Ham

der ihnen zunächst liegenden Fische sitzt.

Zn warmem Tagen, und wenn sie ihre ganze Thätigkeit

ausüben

können,

sind

nach Nahrung, weil sie eine ziem»

begieriger

lich große Masse zu unterhalten haben. Magen ist

der

noch rere

allein

er

und

kann

nach

nicht

ganz

erwachsenen

und

ziemlich

Ihr

so muskulös, als der

zwar nicht

andern Slöhre,

groß,

sie

groß«

ist doch sehr

selbst

Pallas,

Hausen

bei meh­

Thiere ganz in sich

enthalten.

Ihre Verdauungssäfte scheinen sehr wirk­

sam zu

seyn,

mal ausser

Fischen,

den

nähren, junge Seekalber

die

sie

auf

überraschen,

ßen

der und

zu packen

terziehen.

sie manch­

verschlingen

daher

mit

denen sie sich

und

wilde Enten,

Oberfläche

des

sehr geschickt

wissen,

und

Wassers

bei den Fü­

mit sich hinun­

Wenn sie keine ihnen angemessene

Nahrung um sich her finden, so sind sie un­

ter

gen,

gewissen

Umstanden

manchmal

gleichsam Ballast zu laden,

gezwun­ um

ihren

tt>d'

844 weiten Magen auszufüllen,

und dessen über­

mäßigen Verdauungssafte zu beschäftigen, als-

denn verschlingen

die sie

sie die ersten besten Körper,

antreffen, Schilf, Wurzeln oder auch

Stücke Holz, welches

Flüssen

herumtreibt.

auf der See nnd de»

Der Sterlet *)•

(Acipenfere Strelet.)

D icser Stöhr hat sehr angenehme Farben; der untere Theil seines Körpers ist weiß, mit rosen*) Acipenser ruthenus. Acipe sirelet.

Linn 5 ed. G m eli n»

Daubenton Encyclope­

die methodique. Id. Bonnaterreplanches dePEncy cl o p e di e.

G ii 1 d e n ft a d t. nev.Comment. p e t r o p

r6. p. $33.

Blochs

Natur gesch»

der

Fi sc In

Deutschlands. HL Th. S_. 98. pl, 89.

Mu

846 rosenfarbenen Flecken; -ec Rücken schwärzlich, und die Muscheln die lange Reihen darauf, bilden schön Gelb. Die Flossen der Brust, des Rückens und -es Schwanzes sind grau; die des Bauchs und -es Afters roth.

Der Sterlet zeichnet .sich aber von dm Stöhren des zweiten Untergeschlechts, wozu er gehört, besonders durch die Form seinerSchnauHe aus, welche drei bis viermal langer ist, als -er große Durchmesser -er Oefnung seines Mundes. Von dem Stöhr und -em Hausen zeichnet Mus» ad, fr. i. p. 54. tab. 27, 6g. 2. &. lab. 28. 6g. i. Fauna 8 u e c i c a 3 00. Wulff Ichthyol, boruff. p. 17. n. 2 3. 8. G. Gmelin 11. 1. p. 142; 3, p. 134,

Koelreuter n o v. Comment. P e t r o p. 16, p. $11. tab. 14. &. l7. p. 521. Acipenfer ordinibus quinque fquammarum ofTearum ; intermedioosiicaulis 15. saun a fuec,

272. Acipenfer ex cinereo, flavo & rofacco

rius.

Klein

Miss, pifc. 4.

p. r z,

lab. i.

Sterlet,

Bruyn J t. 9Z> tab, 33.

v.a* n. 4,

847 zeichnet er sich übrigens durch feine K'-inhrit auö, bmn er erreicht selten eine Lange von drei Schuh, noch seltener findet man welche von vier Schuh und einigen Zollen.

Auf dem Rücken hat er, so wie der Stöhr und der Hausen fünf Reihen Schaa­ ken, wovon die mittlere gewöhnlich aus fünf­ zehn ziemlich großen Stücken besteht. Die beiden andern enthalten jede neun und fünfzig bis sechzig, welche folglich von geringen Um­ fang sind; die beiden, welche an dem Bauch sitzen, bestehen aus noch kleinern Muscheln, die anstatt wie die der andern Reihen, und der Mitte erhaben zu seyn, beinah ganz stach siltd. Der Sterlet wird in dem kaspischen Meer gefunden, so wie auch in der Wolga, und dem Ural die sich darein ergießen; nur selten sieht man ihn in der Ostsee; dies sind seine natürlichen Wohnungen. Aber die Kunst des Menschen welcher die Kräfte der Natur so gut zu lenken, zu verbinden, zu erhöhen, und sogar zu bezwingen weiß, hat diese Stöhrgattung in Seen versezt, wo man es ohne große

große Müht dahin gebracht hat, ihn zu erhal­

ten und fortpflanzen zu machen.

Erste

der

Friedrich

König

von

Schweden, hat ihn zuerst mit gutem Erfolg

in den Maler und andere Schwedische Seen und

vcrsezt,

von

der Große

Friedrich

Preußen, der auch auf dem Thron Philosoph und

Gelehrter

blieb,

und

Staaten die ec regieren

kunst die

seltenere Kunst

noch

sollte,

vertheidigen

sie

waltung schuf,

besten Geist

einer

die

mußten,

die

Kriegs­

und

die

guten Staatsver­

durch die sie reich und glück­

lich werden konnten, hat den Sterlet in mehr rern Gegenden

Pommerns

und

dec

Mack

Brandenburg einheimisch gemacht.

Hier spiele,

sind

wie

nützlichsten

also

leicht

zwei

man

Fischgattnngen

Beide wichtige Thatsachen, einer Menge anderer,

merkwürdige

Bei­

einer G.'gend

verschaffen

die kann.

werden wir nebst

in der Abhandlung

über den ökonomischen Gebrauch dec Fische,

und die verschiedenen Mittel

sie

mancherlei Himmelsstriche

an

zu ge-

849 gewöhnen, und deren Gattungen und

Individuen

zu

vervollkommen

und

zu vermehren, mitthrilen, welche einem Theil

dieser Geschichte ausmachen wird. Man darf auch nicht staunen,

daß die

Oberhäupter beider Nationen sich so v'el Mü­

he gaben, ihrem Land den Sterlet zu verschaf­ fen.

Diese Gattung ist sehe fruchtbar, wird

zwar nicht sehr groß, hat aber noch ein zarte­ res und schmackhafteres Fleisch als dasjenige

der übrigen Sröhre ist.

Der Sterlet ist

und begnügt sich mit sehr kleinen

terhalten,

Thüren, Eiern.

übrigens leicht zu un­

sogar Seine

mit

gemeinen

ganz

gewöhnliche

Fisch-

muß

Nahrung

aus Würmern bestehen, die er in dem Schlamm der Meere, Flüsie und Seen findet. Gegen Ende

Sterlet die großen

des Frühlings Flüsie

herauf,

der

zieht und

da

die Zeit des Legens und der Befruchtung der Eier nicht sehr lang ist, so sieht man sie noch

vor Ende des Sommers dieselben Flüsse wie­ der herunter ziehen, und noch vor dem H-'rbst die Winterbehaltnisie suchen,

die das Meer

ihnen darbiettt.

Ute Ablh.

3h

Der

Der Stern Stöhr *).

(Acipenfere etoile),

Gegen Anfang des Frühlings zieht sich dieser Stöhr in die Donau und andern Flüssen her­ auf, die sich in das schwarze oder kaspische Meer ergießen. Er erreicht eine lange von vier bis fünf Schuh, und wird folglich eben so lang als der Sterlet, doch ist er dünner. Die etwas gekrümmte, und gegen die Spihe zu breite Schnarche ist fünf bis sechs mal *) Acipenfer stellatus, Acipe

etoile»

Linne c d. Gmelin» Bonnaterre

planches

de PEncy dope die. Güldenst ädtnov, Gomment, petrop. r6. p, 5333. Pallas It. 1, p, 131.460. n. 20,

85t mal langer als der große Durchmesser dcrOefnung seines Mundes,

Schnarche

und diese Bildung der

allein wäre

hinreichend,

um

den

Stern Stöhr von den übrigen zu unterschei­

den,

ist

ausserdem

der obere Theil desselben

mit kleinen zackichren Streifen versehen.

Die sippen können viel weiter vsrgezogen

werden, als bei andern Fischen derselben Gat­ tung.

Der oben und

Kopf ist

mit

auf den Seiten flache

spchigen Warzen,

und kleinen

harten, gezackten, sternförmigen Körpern bestßt. An dem vordren Theil des Mundes

sthen vier

Bartfascrn, wie bei allen Stohren.

Auf verschiedenen Theilen des Körpers be­

merkt man Amahe von

gestreiften Schaalen,

und besonders auf dem Rücken kleine

weiße

Verhärtungen, welche rauh, sternförmig, und

unordentlich vcrtheilt sind.

Uebrigcns

har er

fünf Ruhen erhabener und spihiger Schaalen,

wovon die mittlere gemeiniglich dreizehn, und

die beiden folgenden jede fünf und dreißig klei­ nere Stücke enthalt.

Drei andere sthen jen­

seits dem After.

Iii 2

Die

852

Die Farbe dieses Fischs ist auf dein Rükken schwärzlich, an den Seiten weiß gefleckt und gemischt, und schneeweiß an dem Bauch. Diese Gattung ist sehr fruchtbar, und man zahlt über dreimal hunderttausend Eier bei einem einzigen Weibchen.

Vierte Abtheilung. Knorpelfische, mit einem Kiemendeckel und einer Kiemenhaut.

Dreizehnte Ordnung der allgemcincn Klasse der Fische, oder

Erste Ordnung der vierten

Abtheilung der Knorpel­ fische.

Kahlbäuche, oder solche die keine Bauch­ stoffen haben.

Zehntes Geschlecht. Beinfische. (O ft r a c i o n s.)

Der Körper mit einer knöchernen Hülle umgeben; Schneidezähne in jeder Kinnlade. Er-

Erstes Untergeschlecht. Keine Stacheln

um die Augen,

noch

unter dem Schwanz.

Kennzeichen. 1 Der Körper dreir. Das stachellose, xchjch^ unb mit

Gattungen.

(Ostracion

leck. > h-rvorstehenden triangu-j gewölbten Schil-

larrs.)

j bern versehen.

Der Körper dreieckicht, mit nicht sehr vorragenden 2. Der Kettenfisch, l-Schildern besezt, (Ostracion maille.) die aber Ketten­ oder Nezförmig J geordnet sind.

Der Körper Vier­ eck i ch t, kleine Strahlenförmige Das punktirte Punkte, und keine .vielseitigen FiguViereck. (Ostracion poinLille.) rett auf denSchaalen; kleine weiße Flekken am ganzen Körper. 4. Dee

Gattungen.

Kennzeichen.

1 Der Körper vier-

4. DerKsfferfifch.s (Ostracion quali bercules.)

eckicht; vier große I Schilder imViereck auf dem Rücken.

Tli-J>

5. Der Nasenbeins fifdj. I Der Körper vier(Ostracion museau l'eckicht; dieSchnaualonge.) langvorstehend.

Dec Körper vier6. Der zweihöcke- eckicht, zwei Schil­ richte Beinfisch. der wovon eines (Ostracion deux Tu- ^.oberhalb, das an­ dere unterhalb bercules.) der Oefnung des J Mundes sizr. Der Körper viereckicht; eineMenge 7. Das stachellose schwarzer Flekken, Viereck. >jeder mit einem (Ostracionmouch^te.) weissen oder blau­ lichten Punkt geJ ziert.

8. Der

8Z6 Gattungen.

Kennzeichen.

_ , ,1 Dec Körper vier^ S. Der Schachtel rckicht; der Rücken fl'ch. > (Oslracion Bolla.)

Zweites Untergeschlecht. Stacheln um die Augen herum;

keine

unter dem Schwanz. Gattungen.

Kennzeichen.

1 Der Körper breit 9. Das Dreihorn. rckicht, einen Sta(Ostracion trois ai- ,chel auf dem Rük| ken, und einen bei guülons.) J jedem Auge.

Drittes Untergeschlecht. Stacheln unter dem Schwanz, keine um

die Augen.

Gattungen.

Kennzeichen.

Der Körper dreiekkicht; zwei gereifteStacheln un­ io. Das geperlte ter dem Schwanz, .vorstehende BukDreieck. (Ostracion Trigone). keln auf dem ge­ wölbt e »Schildern; vierzehn Strahlen j inderRükkenflosse. Der Körper dreieckicht; zwei ge­ ii. Das zweistach reifte Stacheln un­ lichte Dreieck. ter dem Schwanz, (Ostracion double 'die Schilder platt aiguillon.) liegend, zehn Strahlen in der Rükkenflosse,

Vier>

Viertes Untergeschlecht. Stacheln um die Augen herum, und un­

ter dem Schwanz.

Gattungen.

Kennzeichen.

1 Der Körper dreii2. Das vierstach eckicht, zwei Sta« lichte Dreieck. ! cheln an denAugen, (Oftracion quatre I zwei unter dem aiguillons.) j Schwanz. Der Körper drei« eckicht, einengroßen iz. Listers Bein Stachel auf dem fisch. "Theil des Schwan­ (Oftracion Lister.) zes welcher ausser j der Schaale ist. Der Körper vier« 14. Der Seestier. eckicht, zwei Sta­ (Oftracion quadran- j, cheln um dieAugen, gulaire.) | zwei andere unter J dem Schwanz. Der Körper vier15. Der Thurm- eckicht, einen Hök« träger. fer mit einem (Oliracion drorna- ^Stachel auf dem

daire)-

J

Rükken.

Das

Das stachelrose DrehEk *). (Ostracion triangulaire).

Ä^an sollte beinah denken, daß die Natur bei der großen Mannigfaltigkeit lebender und em­ pfind*) Ostracion triqueter.

Lin ne e d. Gmeli n.

Mus. ad. fr. I. p. 60.

Oflracion triangulus, tuberculis exiguis in-

numeris, aculeis carens, Ar t e di gen. 57. fyn. 85. Pifcis triangularis ex toto cornibus carens. Lister. Appen.

Willoughby Ichthyol,

p. 20. tab. 1. n. i 8. Raj. pifc. 4. 5» Seb. Mus. 3. tab. 24. fig. 6.12. Cossre triangulaire fans epines. Dauben­

ton Encyclop. method. Cosire triangulaire. Bon naterr e plan*

c h e s de l’E n c y c 1 0 p e d i e.

Pifcis

86o

pfindbarer Wesen, mit denen sie den Erdball bevölkert hat, beständig dahin strebte, ihren Produkten Züge von gewissen merkwürdigen Formen einzuprägen, deren Nachbildung man mehr oder weniger vollkommen, beinah in al­ len Thierklassen findet.

Diese allgemeine Formen, auf welche di« Gesche der Organisation der belebten Wesen beständig hinzuweisen scheinen, sind gewisserma­ ßen Muster oder Urbilder, von welchen die schaffende Kraft um so weniger abwich, da beinah alle Resultate dieser Hauptformen desto sicherer auf die Erhaltung der Gattungen und Geschlechter abzwecken. Das Geschlecht, womit wir uns seht be­ schäftigen, wird uns ein redendes Beyspiel von diePifcis triangularii Clufii > couchon, cochon, ou coffre a la Martinique» Plumier Dessins für veli n. L’un des poifTons coffres. Valmont Bomar e Dictionnaire d’histoire natu­ relle»

Ostracion triqueter, coffre liffe. Blochs N aturgesc h. der auslaend* fische Ir Th. pl, 130,

86r tiefer Vervielfältigung mehr ober weniger ähn­

licher Kopien eines beschützenden Urbilds und

deren

Vertheilung in beinah alle Klaffen der

organisieren und empfindenden Wesen geben.

Wir werden jene feste Hülle, jenen befchützenden

Panzer,

mir welchen

mehrere Thiere versorgt

die Natur

hat, deren Geschichte

von Buffon oder von uns beschrieben wor­ den,

auch

bei

den Beinfischen

finden;

wenn wir unsere Nachforschungen bis

und

auf die

unzähligen legionen weisblutiger Thiere ausdehneu

wollten,

so

würden wir sie mehr oder

minder ähnlich bei ganzen Gattungen und Ord­ nungen wieder antreffen.

Die dicken Panzer und knochichten Ringe der Panzerthiere, das Rücken - und Brustschild

feer Schildkröten, die großen Buckeln, und sehr harten Schuppen

der Krokodille,

die kreiden­

artige Kruste der Jgelfische, die feste Deckeder Schaalkhiere, und endlich die steinartigen Ge>

Hause, worin eine so große Menge Mollusken

leben, sind eben so viele Abdrücke einer ersten erhaltenen Form, nach welcher die äussere Be­

deckung der Bein fische gleichfalls gebildet wor­ den

862

ren

auch

Daher haben

den ist.

Namen

diese letztem

welcher

erhalten,

ih­

beständig auf

die merkwürdige Beziehung hindeukct, in wel­ cher sie mit den Schaalthieren stehen.

Sie haben nach

niehr

Achnlichlcit

ihre Decke ist ner

dem

indessen

Anblick

den Jgelsischen;

mit einer Menge klei­

Wirklich

Höker bedeckt,

mit

ersten

wodurch

sie wie eingelegt

und diese kleinen Höker sind so regel­

schrillt,

mäßig geordnet, daß man deren Stellung sehr der regelmäßigen -Ordnung vergleichen

gut mit

kann, der

die

man an den kleinen Unebenheiten

Jgelfische bemerkt,

wenn sie ihrer Sta­

cheln beraubt worden.

Die Bedeckung der Bcinfische ist indeffcn

weder kreide- noch

stcinartig, sondern wirklich

knochen- oder beinartig, und die verschiedenen Theile, woraus sie besteht, schließen so gut zu­ sammen,

obern und

daß

diese ganze

untern Körper

Hülle, welche den

einfaßt,

nur aus

einem Knochen

zu bestehen scheint, und eine

Art langlichtcn,

drei oder vierseitigen Kasten

oder Koffer vorstellt,

in welchem

des Thiers eingeschlossen

der Körper

ist, um eö gegen die An-

863

Angriffe seiner Feinde zu schützen, so daß nur

die auffern -Organen b:r Bewegung srei blei­

ben, das heißt, die Flössen, und ein größerer oder kleinerer Theil des Schwanzes.

Mehrere Reisende und Naturforscher, so

wie auch

die Bewohner

verschiedener Gegen­

den um den Aequator nannten daher Kasten

oder

Koffer-Fische

(poilson

cosii-e)

die

verschiedenen Gattungen Beinfische, mit denen

sie sich beschäftigten.

Man sollte denken, daß diese harte knochichte Materie, die wir in kleinen anfgerichreten spitzigen Schuppen, und in weit vm ein­ ander sichenden Reihen auf dem Körper der Stöhre gesehen haben, um den der Beinsische

herumgrlegt, und in

dünnere,

schmalere, zu­

sammenhängendere Scheiben vertheilt worden,

und daß

dadurch

eine vollständige Vertheidi-

gungSrüsiung an die Stelle

einzelner und we­

niger nützlicher Verthcidigungsmittcl gekommen.

Wir haben gesehen, daß der Kaffen, wor­

in der Körper dec Beinfische steckt, zuweilen

ein festes Drei Ek, zuweilen ein festes Vicr-Ek vor-

8§4

vorstellt, das heißt,

baß bethe Seitenfläche»

sich manchmal auf hem Rücken in eine mehr oder minder sptzige

lange

vereinigen,

Kante

zuweilen aber an eine vierte Flache anschließen, die horizontal über dem Körper liegt.

-Ausser

dieser Verschiedenheit

sind

andere vorhanden, wodurch wir die

gen

dieses

Geschlechts

leichter

noch

Gattun­

unterscheiden,

und in vier Untergeschlechter abtheilen konnten.

Es giebt unter diesen Fischen einige, bei

welchen die

knochichte Materie,

aus

welcher

ihr Panzer besteht, ziemlich lange Sp tzen oder Stacheln bildet, die zuweilen gefurcht oder ge­

reift sind, und welche von mehreren Autoren Hörner genannt worden. dergleichen Hörner.

Andere haben keine

Unter erstem,

oder

den

gehörnten Beinstschcn haben manche lange Spi­

tzen an

den Augen, andere an dem unterm

Rand der Hülle, welche den Schwanz berührt,

endlich haben noch andere dergleichen Hörner an den Augen, und zugleich unter dem Schwanz.

Dem znfolg haben wir diejenigen dieser Fische, welche gar keine Hörner haben, in das erste Untergeschlecht gebracht,

in das zweite die-

86z welche

diejenigen,

dergleichen" um die Augen

herum haben, in daö dritte die, so derglei­ chen an dem Theil ihrer knochichten Hülle ha­

ben, die dem untern Theil des Schwanzes am Nächsten ist,

das vierte endlich enthalt die­

jenigen Beinfische, welche mit solchen Hörnern

an den Augen, und unter dem Schwanz ver­ sehen sind.

Das stachellose Drei-Ek ist der erste

dieses Geschlechts, der sich unsrer Untersuchung darbietet.

wie bei allen Fischen seines

So

Geschlechts, kann man den langlichten Körper,

der seine sehung

Hülle

bildet,

als eine Zusammen-

zweierley Arten unregelmäßiger,

abge­

stumpfter, und an ihrer Basis vereinigten Py­ ramiden betrachten.

Vorn an dieser

vsrberri

Pyramide sieht

Man beinah bei allen Bclnsischen die Oefnung des Mundes,

die Kinnladen können sich um

so weiter von einander auödehnen, da sie von

der knochichten

Decke unabhängig sind,

weil

diese hier mehr oder weniger stark unterbrochen

ist, und beide oder nur eine Kinnlade hervor­

ragen läßt. UteAbrl),

Der vorragende Theil ist mit er-

Kkk

Uek

866 ner Materie bedeckt, die zuweilen ziemlich hart, und beinah immer

von

schuppenartiger

Be­

schaffenheit ist.

Jede Kinnlade ist gemeiniglich mit zehn bis zwölf dichtstehcnden Zahnen beseht, welche lang, schmal, fhtmpf, und den Schneidezahurn

der meisten

lebendig

gebührenden vierfüßigen

Thieren ziemlich ähnlich sind.

Bei dem stachellosen Dreieck

stehen

die

Augen ohngefahr in gleicher Entfernung von

der Mitte des Rückens

und der Spitze der

Schnautze, und die Stelle, worauf sie sitzen,

ragt hervor. Die Kiemenöfnung sitzt auf jeder Seite

vor der Bruststosse, ist sehr lang, schmal, und

steht beinah perpendikulär nach der lange des Körpers.

Man war lange Zeit ungewiß über

die Art, wie

das Thier diese Oefnung nach

Belieben verschließen kann, aber mehrere Beo­ bachtungen, welche Commerson und andere

Reisende mit lebendigen Beinsischen angestellt,

vereinigt mit denen, die ich selbst mit manchen

Fischen dieser Art, die in Sammlungen auf­ bewahrt

8